5 enn ein 9. rene o e ann er r 1. 2* vier Großmächten Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..28, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 23, Meerfeloſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Suiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 P, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite dlonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 790 mm breite Zeile. Für im viraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Praſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1075.— Für das Erſcheinen vin Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und füt telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 5. April 1932 143. Jahrgang— Nr. 157 Ein englischer Bericht über den Anterſchied zwiſchen den Mitteilungen des amtlichen Kommunigués und den wirklichen Tatſachen Brief Dingeldeys an Hugenberg Was ſoll man glauben? Drahtung Londoner Vertreters § London, 5. April. Tardieu iſt geſtern abend nicht gerade in Sie⸗ gerſtimmung, aber doch recht befriedigt nach Paris zurückgereiſt. Verglichen mit den Hoffnungen, die den franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten zu ſeinem Londoner Beſuch angeſpornt haben, iſt das Ergebnis zwar einigermaßen dürftig. Von einer Wieder⸗ belebung der engliſch⸗franzöſiſchen Entente kann keine Rede ſein. In der Donaufrage iſt kein engliſch⸗franzöſiſches Uebereinkommen erreicht wor⸗ den, das man etwa, wie es Tardieu ſich gedacht hatte, Deutſchland und Italien einfach zur Unter⸗ ſchrift vorlegen könnte. Schließlich iſt die engliſche Regierung auch in anderen zur Beſprechung ſtehen⸗ den Fragen pöllig unverbindlich geblieben. Auf der anderen Seite iſt aus den geſtrigen Unterhaltungen doch offenſichtlich mehr herausgekommen, als die froſtigen Gefühle der Oeffentlichkeit und die ſchlecht⸗ hin abweiſenden Aeußerungen Maedonalds am Tage vorher erwarten ließen. Ein deutlicher Unterſchied beſteht zwiſchen dem offiziellen Kommuniqué, das die beiden Premierminiſter nach Schluß der Verſamm⸗ lung gemeinſam herausgaben und den nach⸗ denklichen Worten, die der abgekämpfte und ermüdete Macdonald zu den Preſſever⸗ tretern ſprach. unſ. Offiziell heißt es, daß angeſichts der bevorſtehen⸗ den Viermächtekonferenz gar nicht der Verſuch ge⸗ macht worden ſei, irgend einen Beſchluß zu faſſen. Man habe ſich auf den Vergleich der gegenſeitigen Standpunkte beſchränkt. Die beiden Regierungen steilen die Hoffnung“, daß in der einen oder anderen Form eine wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen den Donauſtaaten erreicht werden kann. Auch Macdonald begann mit der Erklärung, daß die Konferenz ledig⸗ lich der Erforſchung der vorliegenden Probleme und Standpunkte gegolten habe, ſpäter fügte der engliſche Premierminiſter jedoch hinzu, daß im Verlaufe der freundſchaftlichen Ausſprache einige recht wichtige Meinungsverſchieden heiten, die unter Umſtänden auf der Viermächtekonferenz eine große Rolle geſpielt hätten, ſchon geſtern weitgehend geklärt werden kvunten Nach der geſtrigen Aus⸗ ſprache„verſteht man einander vollkom⸗ men. Andere Länder werden vermutlich die Pro⸗ bleme von anderen Geſichtspunkten aus anſehen.“ Dieſe Mitteilung kann verſchieden aufgefaßt wer⸗ den, aber zum mindeſten kann man daraus ſchließen, daß ſich wohl nach einer ſehr ausführlichen und kon⸗ zentrierten Beratung des ganzen Donauproblems die Auffaſſungen Englands und Frankreichs fühl⸗ bar angenähert haben. wäre, hätte man wohl geſtern nicht die recht eigen⸗ tümliche Hoffnung ausgeſprochen, daß die Vier⸗ mächtekonferenz, die Mittwoch früh zuſammentritt, ihre Arbeiten bereits am Donnerstag abend beendet haben werde. Wir möchten annehmen, daß die nachſtehende Zuſammenfaſſung des„Daily Herald“ der Wahrheit am nächſten kommt: „Obwohl alle mit ungebundenen Händen in die mor⸗ gige Konferenz eintreten werden, beſteht doch die Hoffnung, daß das Uebereinkommen zwiſchen den auf der Grundlage der JIdeengemeinſchaft beruhen ſoll, die geſtern erreicht worden iſt“. 1 Unklarheit herrſcht über eine Anzahl wich⸗ tiger Punkte, die zwiſchen den eugliſchen und fran⸗ zöſiſchen Miniſtern zur Verhandlung kamen. Z. B. wurde die Frage der Zulaſſung Bulgariens zur Donaugruppe beſprochen, aber offen gelaſſen. Immer⸗ hin beſteht Anlaß zu der Vermutung, daß Tardieus Einwände gegen die bulgariſche Teilnahme nicht ohne Wirkung auf die engliſchen Staatsmänner ge⸗ blieben ſind. f. s Schwierig iſt es, die engliſche Haltung gegenüber dem franzöſiſchen Plan feſtzuſtellen, wonach die geſamte Verſchuldung der Donauländer durch eine umfangreiche Anleihenkonverſion auf ein Maß zurückgeführt werden ſoll, das dem gegenwärtigen Preisniveau ihrer land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe entſpricht. Vollſtändig offen bleiben offenbar die Einzelheiten der finanziellen Vorſchläge, wie z. B. der Gedanke, daß die Vorzugszölle zwiſchen den Donau⸗ ländern das Ausmaß von 10 v. H. haben ſollen. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß Tar⸗ dieus Saat in London auf fruchtbaren Boden gefallen iſt. Es iſt die Aufgabe der morgen beginnenden Konferenz, das Gleich⸗ gewicht wieder her zuſtellen, und in der Haltung der engliſchen Miniſter liegt nichts, was Wenn dem nicht ſo Vorſchläge zu einer Zuſammenfaſſung — Berlin, 4. April. Der Führer der Deutſchen Volkspartei. Din⸗ geldey, erläßt unter dem 4. April einen„offenen Brief“ an den deutſchnationalen Parteiführer Hu⸗ genberg, in dem es u. a. heißt: Sie haben unterm 30. März eine öffentliche Auf⸗ forderung an die bürgerlichen Parteien rechts vom Zentrum gerichtet, bei den kommenden preußiſchen Wahlen ihre Reſtſtimmen der deutſchnationalen Par⸗ tei zuzuführen für die Gegenleiſtung, auf der Lan⸗ desliſte der deutſchnationalen Partei einige Sitze zu erlangen, deren Inhaber dann als Hoſpitanten der deutſchnationalen Fraktion beitreten ſollen. Ich will auf die begleitenden Bemerkungen, mit denen Sie Ihren Vorſchlag begründet haben, im Intereſſe der Sache heute nicht mehr eingehen. Ich entnehme aber zu meiner Genugtuung der Tatſache Ihres Vorſchlages, daß auch Sie entgegen der bis⸗ herigen Taktik erkannt haben, daß eine Zuſammenfaſſung der nationalen Kräfte des Bürgertums im Kampfe um Preußen und das Reich angeſichts der drän⸗ genden Gefahren ſozialiſtiſcher Bewegungen die Forderung des Tages iſt. Es geht ein ſtarkes Sehnen durch das na⸗ tionale Bürgertum in allen ſeinen Teilen, die großen ſtaatspolitiſchen Geſichts⸗ punkte in dieſem Augenblick in den Vordergrund zu ſtellen. Dabei muß das hiſtoriſche Recht und die politiſche Grundanſchauung aller an dieſer Zuſam⸗ menarbeit beteiligten Parteien geachtet werden. Zur Erreichung dieſes Kampfzieles aller bürger⸗ lichen Kreiſe aber kann nicht die Rückſicht auf die eigenen Parteiintereſſen entſcheidend ſein, ſondern die Ueberlegung: Welcher Weg kann unter Wahrung völliger Gleichberechtigung und unter Ver⸗ zicht auf jedes verletzende Preſtigebedürfnis die Erfaſſung aller nationalen bürgerlichen Stimmen ſicherſtellen? Ich mache folgenden Vorſchlag: 1. Die Deutſchnationale Volkspartei und die Deutſche Volkspartei erklären ſich bereit, an folgen⸗ der Wahlvereinbarung teilzunehmen: Die in Betracht kommenden Parteien ſtellen in den Wahlkreiſen eigene Liſten auf. Die Wahlkreis⸗ liſten werden in den Wahlkreiſen untereinander verbunden, die Reſtſtimmen gehen auf eine gemein⸗ ſchaftliche preußiſche Landesliſte. kraſſcht habe, der nationalen Kräfte des Bürgertums 2. Für die Aufſtellung der gemeinſchaftlichen Landesliſte kann unter Verzicht auf kleinliche Par⸗ teivorteile kein anderer Ausgangspunkt gefunden werden, als das Stärkeverhältnis wie es ſich nach dem Ergebnis der Reichstagswahlen vom Septem⸗ ber 1930 darſtellt. 3. Für den Fall ihres Einverſtändniſſes, das mir mit Rückſicht auf die drängende Zeit auch telephoniſch übermittelt werden könnte, erkläre ich mich bereit, ſofort eine Zuſammenkunft der Führer aller in Frage kommenden bürger⸗ lichen Gruppen einzuberufen. Meine Freunde würden ſich für ein ſolches Zu⸗ ſammenwirken auf breiter Front unter Verzicht auf parteipolitiſche Geltungsbedürf⸗ niſſe gern bereitſtellen. Dagegen ſind wir der Meinung, daß Wahlabmachungen auf anderer Grundlage, die nur einen Teil des nationalen Bür⸗ gertums erfaſſen, einen Erfolg in dem erſtrebten Sinne nicht verbürgen können. Eine deutſchnationale Abſage Meldung des Wolffbüros — Berlin, 5. April. Der von dem Reichstagsabgeordneten Dr. Din⸗ geldey in ſeinem offenen Brief an Hugenberg ge⸗ machte Vorſchlag, bei den Preußenwahlen eine Ver⸗ bindung der Liſten der DVp und der Dnat. Vp. eintreten und die Reſtſtimmen auf eine gemeinſame preußiſche Landesliſte gehen zu laſſen, hat von deutſchnationaler Seite eine glatte Abſage er⸗ fahren. Zwar hat nicht Dr. Hugenberg, der gegen⸗ wärtig in Süddeutſchland weilt, perſönlich dieſe Ab⸗ ſage erteilt, ſondern der Reichstagsabg. Schmidt⸗ Hannover. Schmidt⸗Hannover weiſt in ſeiner Antwort da⸗ rauf hin, daß es mit Rückſicht auf die kurze noch zur Verfügung ſtehende Zeit techniſch unmöglich ſei, die in Betracht kommenden, zu einer Rechts⸗ umſtellung bereiten Gruppen zu ernſthafter Ver⸗ handlung zuſammenzufaſſen. Da die Dnat. Vp. den Wahlkampf bereits begonnen und ihre Wahlliſten veröffentlicht habe, werde der„Offene Brief“ Dr. Dingeldeys, der nach der bisherigen Haltung des Parteiführers der Deutſchen Volkspartei über⸗ „von vielen nur als ein Verſuch“ aufgefaßt werden, ſich in letzter Stunde der Ver⸗ antwortung für die Ablehnung des deutſchnatio⸗ nalen Sammlungsvorſchlags zu entziehen. FFP!!! ͤ—nAAcccccGcGcGGGGcGGPGPGGGGTPFPFPVVTVTVTVPVVVVVTPPPTPUPUwPwbwbwFPwVwVPVPVPFPFPVPFPVPFPVVFVPVPVPFPFVPVPVVPVVVVV dieſe Aufgabe erſchweren oder gar unmöglich machen l kennen, daß der Wunſch Tardieus nach einer En⸗ könnte. Bemerkenswert iſt noch, daß noch weitere periodiſche Ein berufungen einer Vier⸗ mächte konferenz, wie ſie morgen zuſammen⸗ tritt, in Ausſicht genommen ſind, um europäiſche Wirtſchaftsprobleme zu beſprechen. Was ſagt Verlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April. In der Beurteilung der Ausſprache zwiſchen Macdonald und Tardieu iſt man hier vornehmlich auf das engliſch⸗franzöſiſche Kommuniqué an⸗ gewieſen. Das aber läßt nach der Auffaſſung der hieſigen maßgebenden Stellen ganz eindeutig er⸗ tente cordiale mit England ſich nicht im ent⸗ fernteſten hat verwirklichen laſſen. Man nimmt hier weiter mit Befriedigung davon Kenntnis, daß in der Donaufrage keinerlei Feſtlegung erfolgt, ins⸗ beſonders irgendwie eine Löſung vorweggenommen iſt. Die Hervorhebung, daß eine Hilfe für die Do⸗ nauſtaaten nur denkbar ſei, wenn die vier unmittel⸗ bar beteiligten Mächte ſich über einen gemeinſamen Plan einigen würden, entſpricht durchaus dem von Deutſchland von vornherein eingenommenen Standpunkt. Auf der vorbereitenden Konferenz in London, die am Mittwoch beginnt, werden alle dieſe Dinge nochmals im erweiterten Gremium diskutiert werden. Auch ſie wird noch keinen Abſchluß bringen. Es bleibt vielmehr dabei, daß die Beratungen Mitte April in Genf fortgeſetzt werden. Paris urteilt:„Der Erfolg übertrifft alle Erwartungen“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 5. April. Die franzöſiſche Oeffentlichkeit iſt mit dem Ergeb⸗ nis der Londoner Reiſe Andre Tardieus zu⸗ frieden. Mit ganz vereinzelten Ausnahmen geben die Morgenblätter ihrer Genugtuung Ausdruck.„Der Erfolg übertrifft alle Erwartungen,“ frohlockt der„Execelſior“, und ſelbſt der geſtern noch ſo peſſimiſtiſch geſtimmte Pertinax ſchreibt im„Echo de Paris“, der Wind habe ſichgedreht. Man müſſe ſich jetzt nur vor einem zugroßen Optimismus hüten. Nach dem Urteil maßgebender franzöſiſcher Politiker hat Miniſterpräſident Tardien das Ziel, das ihm bei Antritt ſeiner Reiſe vor⸗ ſchwebte erreicht. 5 Die Eutente cordiale entſteht zwar nicht wieder in ihren alten Grenzen. d Als harter Realiſt hat er ſich beſcheidenere, aber da⸗ Tardieu iſt kein Träumer. für umſo aktuellere Ziele geſteckt. Schenkt man den Blättern ſeiner Umgebung Glauben, ſo iſt die fran⸗ zöſiſch⸗britiſche Einheitsfront in der Donaufrage hergeſtellt. 7 Der„Petit Pariſien“ konſtatiert hocherfreut, daß es den franzöſiſchen Miniſtern gelungen iſt, die Londoner Befürchtungen über angebliche egoiſtiſche Ziele Frankreichs im Donaugebiet zu zerſtreuen. Die Beſprechungen zwiſchen Frankreich und England haben nach Anſicht des Regierungsblattes ſeit 48 Stunden einen Charakter von Herzlichkeit an⸗ genommen, wie ſie ihn ſeit langem nicht mehr trugen. Pertinax ſchildert im„Echo de Paris“, daß die entſcheidende Wendung auf der franzöſtſch⸗ongliſchen Konferenz wahrſcheinlich am Sonntag abend nach dem Bankett auf der franzöſiſchen Botſchaft eintrat. Vorher hätten alle Argumente Tardieus keinen großen Eindruck auf die Gefühle Maedonalds ge⸗ Graf Ezernin 7 Wien, 5. April. Der frühere öſterreichiſch⸗ungariſche Außenmint⸗ ſter Graf Czernin iſt geſtern nacht einem Herzſchlag erlegen. Der im Alter von 62 Jahren verſtorbene Graf Ottokar Czernin entſtammte einer alten böhmi⸗ ſchen Adelsfamilie. Er gehörte vor dem Kriege als Graf Ottokar Czernin(mit ſchwarzem ſteifem Hut) während ſeines letzten Aufenthalts in Berlin. Mitglied des böhmiſchen Landtags der Verfaſſungs⸗ partei an und ſtand dem ermordeten Thronfolger Franz Ferdinand ſehr nahe. Im Jahre 1912 wurde er Herrenhausmitglied und ein Jahr ſpäter auf be⸗ ſonderen Wunſch Franz Ferdinands Geſandter der Monarchie in Bukareſt. Dort blieb er bis zum Ausbruch des Krieges mit Rumänien Ende Auguſt 1916. Nach dem Tode Kaiſer Franz Joſephs wurde Graf Czernin auſtelle von Graf Burian am 23. Dezember 1916 Miniſter des Aeußern und vertrat als ſolcher die von Kaiſer Karl verfolgte Friedenspolitik. In ſeine Amtszeit fielen die Friedensſchlüſſe von Breſt Litowſk und Bukareſt. Seit Auguſt 1917 bis in den Februar 1918 führte er mit Frankreich in der Schweiz Be⸗ ſprechungen, die jedoch die Frühfahrsoffenſtve 1918 nicht abwenden konnten. In Zuſammenhang mit dem von Clemenceau veröffentlichten Brief des Kaiſers Karl an den Prinzen Sixtus von Parma, der die Beſprechungen eingeleitet hatte, er⸗ folgte dann am 14. April 1918 ſein Rücktritt. Nach dem Umſturz war Czernin Mitglied des öſterreichiſchen Nationalrates(demokratiſche Partei), trat aber wenig hervor. macht. Die Montagsbeſprechungen in der Downing Street ſchließlich ermöglichten es dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, ganz die Zuſtimmung Masr⸗ donalds zur franzöſiſchen Donauinitiative zu ge⸗ winnen.„Wir können mit einigem Grund hoffen“, meint Pertinax,„daß ſich Macdonald und ſeine Kol⸗ legen nicht mehr ſo leicht von den in London ge⸗ fundenen Geſichtspunkten abbringen laſſen.“ Es iſt bezeichnend und geht ſicherlich auf einen einheitlichen Wink von hoher Stelle zurück, daß die franzöſiſchen Morgenblätter ſich ſchon jetzt bemühen, den Schuldigen an einem etwaigen Fehlſchlag der Viermüchte⸗ Konferenz zu ſuchen. Der Schuldige heißt natürlich Deutſchland, da zwiſchen Frank⸗ reich und England Einigkeit herrſcht und von Italien kein großer Widerſtand erwartet wird. Alle politiſchen Befürchtungen ſind nach franzöſiſcher Anſicht in London ausgeſchaltet. Frankreich und England haben die feſte Abſicht bekundet, die Rechte und Anſprüche dritter Staaten nicht zu verletzen. Zu dieſen dritten Staaten gehören aber nicht nur, wie der„Matin“ betont, Deutſchlaud und Italien, ſondern auch Polen, Griechen land, Bulgarien und andere Länder. Wenn am morgigen Mittwoch der Verſuch gemacht werden ſollte, dem nunmehr zum franzöſiſch⸗engliſchen Plan gewordenen Tardteuprojekt einen politiſchen Charak⸗ ter unterzuſchieben, ſo müßte dies die Hinzuziehung neuer Teilnehmer zur Folge haben. Würde es Deutſchland noch einmal wagen, ſo argumentiert man auf frag irgendwie den politiſchen Charakter des gan;ññ VVV e 2. Seite/ Nummer 157 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 5. April 1932 zen franzöſiſchen Dorauunternehmens be⸗ ſonders zu unterſtzichen, ſo würde dies einer Obſtruktion, einer negativen Hand⸗ lungsweiſe gleichkomen. Deutſchland würde damit nur beweßen, daß es gegen die wirt⸗ ſchaftlichen Inereſſen ſeinen Anſchlußplan weiter verfolgt. Die Schilbeyungen der franzöſiſchen Morgen⸗ preſſe über die feſte franzöſiſch⸗engliſche Einheits⸗ front, der ſih nur die übrigen Mächte anzuſchließen haben, erscheinen etwas auffällig, wenn man ihnen beiſpielsweiſe Informationen der in Paris erſchei⸗ nenden Ausgabe der„Daily Mail“ gegenüber⸗ ſtellt. Der politiſche Korreſpondent dieſes Blattes hat mit Macdonald geplaudert. Dabei ging der iſche Premier nicht ſo ſehr von der franzöſiſch⸗ 91 iſchen Verſtändigung, ſondern von der Einigung Kuf der Viermächte⸗Konferenz zwiſchen Großbritan⸗ nien, Frankreich, Deutſchland und Italien aus. dieſen vier Ländern müßte ein wirk⸗ Vertrauens verhältnis geſchaffen werden, dann könnte man mit aufrichtigem Herzen und mit beſtem Willen daran gehen, ein Problem nach dem andern anzuſchneiden und zu löſen. Obwohl über den materiellen Inhalt der Unter⸗ redung zwiſchen Macdonald und Tardieun der Oef⸗ fentlichkeit gegenüber das größte Stillſchweigen be⸗ Zwiſchen liches wahrt wird, ſind doch die folgenden Informationen noch außen gedrungen: Im Gegenſatz zu gewiſſen Erwartungen füllte das Donauproblem ungefähr drei Viertel der zur Verfügung ſtehenden Verhandlungszeit aus. An erſter Stelle unterhielten ſich die Staatsmänner über die Einladung, die den zentraleuropäiſchen Mächten überreicht werden könne, damit dieſe ohne Ein⸗ miſchung der Großmächte unter ſich Abänderungen ihrer gegenſeitigen wirtſchaftlichen Beziehungen prü⸗ fen können. Tardien brachte einen ſchon ausge⸗ arbeiteten Text für dieſes Einladungsſchreiben mit ſich, der in Uebereinſtimmung mit dem britiſchen Außenminiſter mit geringen Abänderungen beibe⸗ halten wird. Alsdann wurde die Frage geprüft, welche Länder überhaupt als Donauſtaaten in Frage kommen und welchen Abänderungen die Wirtſchafts⸗ beziehungen unter dieſen Donauſtaaten unterworfen ſind. Sevperings falſche Taktik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. April. In Berliner politiſchen Kreiſen, hat man md⸗ einigem Befremden davon Kenntnis genommen, daß in dem Augenblick, da die Bekanntgabe des bei den Nationalſozialiſten Materials durch den ring für den heutigen Nachmittag angekündigt wurde, der Polizeipräſident Grzeſinſki das Kernſtück der beſchlagnahmten Dokumente wegen des Verdachts des Hochverrats dem Oberreichs⸗ anwalt überwieſen hat. Da die Mitteilung von Einzelheiten über Strafverfolgungen in Hoch⸗ und Landes verratsver⸗ fahren verboten iſt, wird man alſo über die Er⸗ gebniſſe der preußiſchen Polizeiaktion auch jetzt nichts anderes vernehmen als man aus den bisherigen Veröffentlichungen des Innenminiſteriums und der ihm naheſtehenden Preſſe ohnehin weiß. Wir fürchten, daß durch dieſe abermalige Hinaus⸗ gögerung nur den Nationalſozialiſten neuer Propa⸗ gandaſtoff zugeführt werden wird. beſchlagnahmten Innenminiſter Seve⸗ Proteſt der NSDAP. — Karlsruhe, 5. April. Die Gauleitung der Ne DAP. in Baden hat in einem Telegramm an den Reichsinnenminiſter gegen die„geſetz⸗ widrige Verbotsherrſchaft in Baden“ proteſtiert. „Bolſchewiſtiſche Geschäfte in Deutſchland“ Die Derop, Deutſche Vertriebsgeſellſchaft für ruſſiſche Oel-produkte A. G. ſendet uns die nach⸗ ſtehende Entgegnung auf einen unter der obigen Ueberſchrift in Nr. 104 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ veröffentlichten Bericht unſeres Berliner Büros: Sehr geehrter Herr Redakteur! In der Ausgabe Ihrer geſchätzten Zeitung vom 2. März veröffentlichen Sie unter der . rift 8 olſche wiſtiſche Geſchäfte“ in Deutſchland“ einen Artikel, der in Bezug auf unſere Geſellſchaft, die Derop(Deutſche Vertriebsgeſellſchaft für Ruſſiſche Oel⸗Produkte) grobe Unrichtigkeiten enthält. Im Vertrauen auf die Objektivität Ihres Blattes geben wir der Er⸗ wartung Ausdruck, daß Sie den folgenden Feſt⸗ ſtellungen in Ihrer geſchätzten Zeitung Raum geben werden. Was zunächſt die Frage unſerer Tank⸗ ſtellen betrifft, ſo ſind ſowohl die genannten Zahlen als auch die Behauptungen über unſere Perſonalpolitik vollkommen aus der Luft ge⸗ griffen. V den ca. 2000 Tankſtellen der Derop befinden ſich nicht mehr als 24 in eigener Regie unſerer Geſellſchaft, während alle übrigen Tank⸗ ſtellen nebenberuflich von Garagenunternehmern, Werkſtättenbeſitzern, Kleingewerbetreibenden, ländlichen Gaſtwirten uſw. verwaltet werden. Bei den in eigener Regie befindlichen 24 Tankſtellen ſind 52 Angeſtellte beſchäftigt. Sämtliche Tank⸗ ſtellenverwalter der Derop ſind deutſche Staats⸗ angehörige. Des weiteren treten wir entſchieden der ten⸗ denziöſen Mitteilung entgegen, daß in unſerem Betrieb branchekundige, aber nicht kommu⸗ niſtiſche Angeſtellte entlaſſen und durch bracheunkundige Kommuniſten erſetzt worden ſein ſollen. Auf derſelben Linie liegt die phantaſtiſche Behauptung, daß man ſich im Perſonalbüro der Derop angewöhnt habe, bei Neueinſtellungen nach der Parteizugehörigkeit zu fragen. Alle Behauptungen dieſer Art ſtehen in aller⸗ ſchärfſtem Widerſpruch zur Wahrheit, denn die Derop entſcheidet nicht und hat nie entſchieden bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter nach poli⸗ tiſchen Geſichtspunkten, ſondern geht bei Ein⸗ ſtellungen und Entlaſſungen lediglich von rein kaufmänniſchen Erwägungen aus. Was endlich die Behauptung angeht, daß in unſerem Betriebe Agenten der G. P. U. eine Rolle ſpielen, ſo genügt wohl hier die Feſtſtellung, daß die Gers eine A. G. deutſchen Rechts iſt und als ſolche nicht das Geringſte mit den politiſchen Einrichtungen einer guswärtigen Macht zu tun hat. Mit vorzüglicher Hochachtung (folgt Unterſchrift). Ein Schlußwort Die vorſtehende Zuſchrift der„Derop“ gab uns Veranlaſſung, durch unſer Berliner Büro nach⸗ prüfen zu laſſen, ob und inwieweit die von uns ver⸗ breiteten Behauptungen tatſächlich zutreffen. So etwa die, daß in der Derop branchekundige, aber nicht kommuniſtiſche Angeſtellte entlaſſen und durch Wenden edge Kommuniſten erſetzt worden ſeien. Wir haben nicht behauptet, daß man ſich im Perſonalbürg der Derop angewöhnt habe, bei Neu⸗ einſtellungen nach der Parteizugehbrigkeit zu fragen. Wir haben andererſeits ausdrücklich erklärt, nicht behaupten zu wollen.„daß dieſe kommuniſtiſche Tätigkeit etwa ſyſtematiſch von der Geſellſchaft ſelbſt Organiſiert wird“. Derop überlaſſen, ſich mit den mancherlei Behaup⸗ Wir können es im übrigen der Welche Ziele verfolgt die„Derop“? tungen einzelner ihrer früheren, auch leitenden An⸗ geſtellten auseinanderzuſetzen, deren Erzählungen aus eigenen Erlebniſſen zu ſolchen Darlegungen und Warnungen in der Preſſe über die Perſonalpolitik der Derop Anlaß gegeben haben. Unſere Behaup⸗ tung, daß in dem Deropbetriebe Agenten der Gu eine Rolle ſpielten, wird durch die Feſtſtellung in der obigen Entgegnung der Derop, daß dieſe„als eine A. G. deutſchen Rechtes nicht das Geringſte mit den politiſchen Einrichtungen einer auswärtigen Macht zu tun hat“, ja gar nicht widerlegt. Andererſeits müſſen wir aber feſtſtellen, daß die Entgegnung der Derop dem entſcheidenden Teil unſerer Darſtellung aus weicht. So haben wir ausdrücklich, und zwar im Hinblick auf ſchon früher ergangene Dementis der Derop den Schwerpunkt nicht auf die zweitauſend Tankſtellen, ſondern auf die etwa 120 Vertriebs⸗ und großen Taukſtellen gelegt. Die Derop ſagt, daß in den 24 Tankſtellen ihrer eigenen Regie 52 Angeſtellte deutſcher Staatsange⸗ hörigkeit beſchäftigt ſeien, nimmt aber zu unſerer Be⸗ hauptung, daß es ſich hierbei in großem Ausmaß um Kommuniſten handelt, nicht Stellung. Sie dementiert weiter nicht und kann auch nicht demen⸗ tieren(da die Eintragungen im Handelsregiſter ja nicht beſtritten werden können), daß der Vorſtand der Derop jetzt ausſchließlich mit ſowjet⸗ ruſſiſchen Staats angehörigen beſetzt iſt. Sie nimmt ferner nicht zu unſerer Behauptung über den GPü⸗Agenten Faruki, den ehemaligen Mitarbeiter des ungariſchen Bolſchewiſten, des Lei⸗ ters der ungariſchen Sowjetrepublik, Bela Kun, Stellung. Sie dementiert nicht die politiſchen Propaganda vorträge unter den Der op⸗ angeſtellten und ſie wird auch nicht beſtreiten wollen, daß anläßlich der Betriebsratswahlen in der Derop im Jahre 1931 von dem Spitzenkandidaten der Liſte 1, d. h. der(kommuniſtiſchen) revolutionären Gewerkſchaftsoppoſition bedauert wurde, daß in den Reihen der Deropangeſtellten immer noch ſolche ſich befänden, die ihrer. nach nichts mit dem Aufbau des Fünfjahrsplan zu tun haben und die ſich weder innerlich noch äußerlich„zu uns bekennen wollen“. Derſelbe Kandidat hat denn auch dazu auf⸗ gefordert, man ſolle ſoche Kollegen einmal genauer anſehen. Was unſere Behauptung über die Art der weniger von der Deropleitung, als in der Derop be⸗ triebenen Perſonalpolitik beſtätigt. Wir können es unter dieſen Umſtänden dem Ur⸗ teil unſerer Leſer überlaſſen, ſelbſt zu prüfen, wie 3 weit unſere Warnung zutrifft, daß in der Derop ein den Kommuniſten unbedingt höriger Apparat in aller Stille aufgebaut wird, der, wenn es einmal ſo weit gekommen ſein ſollte, ſehr gut weiß, welche Funktionen er zu erfüllen hat. Ob ſolche, lebens⸗ wichtige Intereſſen des deutſchen Staates berührende Rüſtungen nur auf Befehl der Deropleitung ge⸗ ſchehen oder nicht, das iſt gleichgültig. Der Kern⸗ punkt der Frage liegt darin, daß ſie überhaupt be⸗ trieben werden. g eee „Der politiſche Gegner iſt nicht unſer Feind“ Köln, 5. April Der Oberpräſident der Rheinprovinz Dr. Fuchs wendet ſich mit folgendem Aufruf an die rheiniſche Bevölkerung: Die bevorſtehenden Wahlen des Reichspräſidenten und zum Preußiſchen Landtag geben mir Veranlaſ⸗ ſung, mich an die Bevölkerung der Rheinprovinz zu wenden mit der dringenden Bitte, im Wahl⸗ kampf Ruhe und Beſonnenheit zu zei⸗ gen, die Geſetze zu achten und die Gebote des politiſchen Anſtands zu wahren. Ich halte es für meine Pflicht, die durch die Verfaſſung ver⸗ briefte politiſche Freiheit nach beſten Kräften zu ge⸗ währleiſten, glaube, dieſe Pflicht bisher gewiſſen⸗ haft und peinlich erfüllt zu haben. Grober Miß⸗ brauch dieſer Freiheit kann und wird aber auch in politiſchen Hochzeiten nicht geduldet werden. Ein Staat, der Verunglimpfungen nicht nachdrück⸗ lich zurückweiſt und Angriffe gegen ſich nichl, notfalls mit allen geſetzlichen Mitteln, unterdrückt, gibt ſich ſelbſt auf und macht ſich ver⸗ ä cht lich. Achtung vor der ehrlichen politiſchen Ueber⸗ zeugung eines andern ſei und bleibe ünſere heilige Pflicht. Der politiſche Gegner ſoll nicht als unſer Feind gelten. Er iſt zu bekämpfen mit guten fachlichen Gründen, aber nicht mit häßlichen perſönlichen Beſchimpfungen und widerlicher Verleumdung. Wer zur Stützung ſeinere Meinung zu Lüge und Verleumdung greift, kämpft beſtimmt nicht für eine gute Sache. Ich ſetze in den geſunden Sinn der rheiniſchen Bevölkerung das feſte Zutrauen, daß auch diesmal im Wahlkampf Unſachlichkeit und Verhetzung wei⸗ teſtgehend vermieden werden. Es wäre dies ein er⸗ freuliches Zeichen dafür, daß die Schickſalsverbun⸗ denheit, die das Rheinland in ſchwerer Zeit geeint hat, noch nicht vergeſſen iſt. Die beſte Waffe, die wir im Wahlkampf führen können, iſt der Stimmzettel. Für jeden Deutſchen, der ſein Volk und Vaterland wirklich liebt, iſt es ſchwer erträglich, daß in einer „Zeit, in der alle Kräfte dem Wiederaufbau des um ſeine Exiſtenz ringenden Vaterlands geweiht ſein ſollen, ein gut Teil dieſer Kräfte für die Wahl in Anſpruch genommen wird. Dieſe Kraft iſt aber dann nicht nutzlos vertan, wenn es gelingt, unter dem erprobten Führer des Baterlandes eine ſtarke und arbeitsfähige Regie, rung zü ſchaffen, eine Regierung, die mithelfen kann und ſoll, die Rieſenaufgabe zu erfüllen, die in der nächſten Zeit nach innen und nach außen unbe⸗ dingt erfüllt werden muß. Bei den Wählern liegt die Entſcheidung über Deutſchlands und unſre ei Zukunft. Wer aus irgendeinem nichtigen Grund am 10. und 24. April nicht zur Wahlurne geht, hat kein Recht, ſich zu beſchweren, wenn ſich die Zukunft nicht nach ſeinem Wunſch und Willen geſtaltet. Wer nicht zur Wahl geht, verletzt ſein höch⸗ ſtes Bürgerrecht, er vergeht ſich ſchwer an ſeiner Pflicht gegen Volk und Vaterland. Darum darf kein wahlfähiger Rheinländer, keine Rhein⸗ länderin am 10. und 24. April fehlen. Letzte Meldungen „Graf Zeppelin“ füdlich von Orleans — Friedrichshafen, 5. April. Nach einem beim Luftſchiffbau um 11.50 Uhr eingegangenen Funkſpruch beſand ſich das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über Blois, ſübweſtlich von Orleans. Das Wetter wird beſſer. Beſchränkung der Notenabgabe innerhalb der Freigrenze — Berlin, 5. April. Zahlungen an das Ausland können künftig nicht mehr durch Anſchaffung und Verſenkung von ausländiſchen Noten, ſondern nuf noch durch Ueberweiſung, Poſtanweiſung, Schec uſw. erſolgen. Insbeſondere iſt der Erwerb von auslöndiſchen Noten innerhalb der Freigrenze zum Zweck der Vermögensanlage unzuläſſig. „Zirkus Aimee“ Das Metropoltheater beherbergt jetzt das neueſte Stück von Curt Götz, das eine Operette iſt und in Baſel uraufgeführt wurde. Man hat den ganzen Bafler Apparat mit hergebracht, den Diri⸗ genten Becker, den Regiſſeur Wälterlin, Curt Götz und ſeine Frau Valerie von Mar⸗ tens in den Hauptrollen, und wohl auch einige der gelehrigen Tierchen, die in dieſem„Zirkus Aimee“ auftreten, darunter das Pferdchen, das jede aus dem Publikum geſtellte Rechenaufgabe löſt. Warum der liebenswürdige. Darſteller und Dich⸗ ter unter die Librettiſten der Operette gegangen iſt kann man bei den heutigen Zeitläuften verſtehen, und auch die parodiſtiſche Idee, die ihm vorſchwebte, erſcheint plauſibel: die, Liebe eines Offiziers zu einem Zirkusmädchen, das er zuerſt in ſeine Fami⸗ lie einzuführen verſucht— das mißlingt in einem großen Finale, worauf er zu ihr in den Zirkus übergeht. Die Parodie iſt vielleicht nicht ganz ge⸗ lungen, weil der Stoff eben ſelbſt Operette bleibt, aber im zweiten Akt kommen immerhin einige Grotesken und Perſiflagen vor, die von der Muſik unterſtützt die Handlung ganz luſtig auf den Kopf ſtellen. Die Anmut der Götzſchen Cauſerie, beſonders in ſeiner eigenen Darſtellung, reicht nicht aus, um die Operette, die in dem Stück ſteckt, mit der Parodie, die gemeint iſt, genügend auszugleichen. Die Muſik von Benatzky iſt nicht beſonders inſpiriert. Außer ein paar hübſchen Duetten und Schlagerchen greift ſie nicht ſehr durch. Als Untermalung iſt ſie recht ſchwach. In der großen Reihe Berliner Operettenauffuh⸗ rungen fällt das Stück ein bißchen ab und vielleicht hätte der Regiſſeur für hier noch eine kräftigere Note aufziehen müſſen. Es iſt ſchade um Curt Götz. Der äußere Erfolg mag ihn tröſten, aber nicht überzeugen. Oscar Bie. 00 Profeſſor Steinhanſen⸗Kaſſel geht nach Heidel⸗ berg. Der Direktor der Murhardſchen Bib⸗ liothek in Kaſſel, Profeſſor Dr. Georg Stein⸗ hauſen, der im Oktober v. N. leider wegen Er⸗ reichung der Altersgrenze in den Ruheſtand treten mußte, die Leitung der Bibliothek in deren Intereſſe aber weiterführt, iſt zum or dentlichen Hono⸗ rarprofeſſor in der ele. der Univerſität Heidelberg ernannt worden. Wie wir hören, hat ſich ſchon vor Jahresfriſt auch eine andere preußiſche Univerſität um Profeſſor Steinhauſen bemüht. Mit ſeinen Vorleſungen in Heidelberg wird er erſt im Oktober d. J. beginnen. Ein Werk von Fragonard a „Die Lesende, eines der schönsten Gemälde Honoré Fragonards, des großen französischen Malers, dessen Geburtstag sich am 5. Apri! z um 200. Male jährt, Fragonard War ein Schüler Bouchers; in höchster koloristischer Vollkommenheit schilderte er das galante Leben und den heiteren 5 Lebensgenuß seiner Zeit. Kleine Muſik⸗Chronik Laut Mitteilung des„Deutſchen Bühnenſpiel⸗ plans“ haben in der erſten Hälfte der Spielzeit 1931/32 ſiebzehn Opern und dreizehn Operetten ihre Uraufführung erlebt. * Maſcagnis Oper„Cavalleria ruſticana“ hat bis zum heutigen Tage 13 000 Aufführungen erlebt. Die Textbuchauflage dieſer Oper bat die Zahl von einer halben Million erreicht. A. Am 28. und 31. Juli dieſes Jahres wird die Oper „Tiefland“ von d' Albert auf der Zoppoter Waldoper aufgeführt. 4 Wie groß die Muſikernot iſt, beweiſt u. a. die Tatſache, daß in den Monaten Januar und Februar nicht weniger als 3000 Violinen in die Wiener Pfandleihen gebracht wurden. 5 1 Der Wettbewerb auf den Varietsbühnen zwingt die Muſiker⸗Artiſten zu immer größeren Leiſtun⸗ gen. Einen Rekord hält zur Zeit der Ire Stanelli. Denn er ſpielt— auf drei Violinen gleichzeitig. Auf dieſe Weiſe kann ein einzelner Künſtler ſchließ⸗ lich einem ganzen Orcheſter Konkurrenz machen. * Eine Berliner Zeitung erfährt, daß ein Kino⸗ beſitzer einen Angeſtellten ſucht, der gleichzeitig als Pianiſt, als Tonregler, als Billettkontrolleur, Tür⸗ ſchließer und Plakatierer Verwendung finden ſoll und bafür 15 Mark in der Woche gleich 30 Pfg. für die Stunde erhält. So wird die Notlage der Muſi⸗ kerſchaft ausgenutzt. Hoffentlich bleibt eine derartige berufliche Erniedrigung nur ein Einzelfall. * Ein in Berlin kurſierendes ſehr bezeichnendes Scherzwort knüpft an die Tatſache an, daß die Her⸗ ren Generalmuſikdirektoren der Linden⸗Oper häufig auf Urlaub ſind und ihre Amtslaſten in der Haupt⸗ ache dem Kapellmeiſter Zweig aufbürden: „Wo ſind denn eigentlich die Dirigenten Kleiber und Klemperer? Man ſieht ſie ja ſo ſelten am Pult?“ —„Ach, die ſind im Ausland, die betrachten N N nur noch als ein Zweig'⸗ Geſchäft.“ Das Vermögen Remarques n D Berlin, 5. April. Wie eine im allgemeinen gut unterrichtete Polizei⸗ korreſponenz erfährt, Woche von Beamten der Zollfahndungsſtelle bei der Darmſtädter und Nationalbank dort deponierte Gel⸗ der des Schriftſtellers Erich Maria Remarque be- ſchlagnahmt worden. Remarque, wurde bekanntlich durch ſeinen Roman„Im We⸗ ſten nichts Neues“ in der ganzen Welt bekannt. Dieſes Buch erreichte nicht nur eine ungewöhnlich hohe Auflagenziffer, viele PSprachen überſetzt. Remarque hielt ſich, wie man von Zeit zu Zeit erfuhr, meiſtens in Holland auf. Die letzten Nachrichten beſagen, daß er in erer ee er eee. ſind am Freitag vergangener deſſen richtiger Name Kramer itt, i ſondern wurde auch noch in Die Tagen giebige de s rates politiſc der He beſche Vorſchl das R ſoll in bleiben das ei! len an wirkun Sta d ſchaft die den deren bedeute Punkte Reichs! und M. An wirtſch Bei de gramm bekann begriff über 9 aufwar Bade ſtimmt geben, uurfaßt Neckar Brette „Oppen * eim urg gen Owing Das i! daß di mit de ſtreben muß f. Verkel Teil d Eiſenb natürl ſein. Baden Das* ecke de gegen Frank gewief erhalt! At ba Das haftli Ae E; ſtetten Verke! hervon dienen ſtrecke quteru Elstal Rench Klam: Bahn ebenſe den prog von 2 Bahn! Offen konnt darau Bahn einige Krieg nicht der 9 Frankreich reiſt, um dort Material für einen neuen Roman zu ſammeln. Zur Zeit weiß man nicht, wo er ſich aufhält. Wie die angeführte Korreſpondenz wiſſen will, 10 jetzt der Verdacht aufgetaucht, daß er die in Deueſh land aus ſeinem Roman erworbenen Gelder in Auslande untergebracht hat. f 5 Die Beamten beſchlagnahmten etwa 20 000 Ihr Hauptintereſſe galt weniger den Geldern, als hauptſächlich dem Brief wechſel, der Bank und einem Berliner Mittelsmann geführt wurde. Die Prüfung dieſes Briefwechſels und der Konten iſt noch nicht abgeſchloſſen. Aus ihnen wird man aber erſehen, wie weit die Vorwürfe gegen Re⸗ marque ſtichhaltig ſind. 85 „ Der Berliner Schauſpieler Hans Waßmann Aus Berlin kommt die Nachricht, daß dort der kannte Komiker Hans Waßmann im 60. Lebensfaht geſtorben iſt. Vor kurzer Zeit hatte er bei einet Filmauſnahme einen Schlaganfall erlitten. Er war einer der beſten Reinhardtſchauſpieler, den die Mannheimer durch die Revue„Es liegt in det Luft“ im Apollotheater perſönlich kennen lernten Durch den Tonfilm wurde er in der letzten Zeit bekannt, beſonders durch den Film„Vater geht a Reiſen“, der im hieſigen Alhambra⸗Thegter lief. Waßmann war ein Urberliner, in ſeiner Darſtel kleinbürgerlicher Berliner Typen feinfinniger, humorvoller Mime vom a mit 8 dab nbegangen. 5 11 1 5 der zwiſchen 1 . ü n rt II e A K 3 A * 5 n * % „ u e * 8 1 . U * n N 3 1 1 1 7 1 — Dienstag, 5. April 1932 * Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe annheim und Baden im Arbeitsbeſchaffungs⸗ Seite Nummer 157 — togramm Bedeutung und Auswirkung der Arbeitsbeſchaffungspläne des Reichswirlſchaſtsrats (Berliner Die politiſche Oeffentlichkeit ſtand in den letzten Tagen im Zeichen einer ſehr gründlichen und aus⸗ giebigen Erörterung der bekannten Denkſchrift des Vorläufigen Reichswirtſchafts⸗ rates, die ſich mit dem wichtigſten wirtſchafts⸗ politiſchen Problem der deutſchen Gegenwart befaßt: der Hebung der Produktion der Arbeits⸗ beſchaffung. Die grundſätzliche Seite dieſer Vorſchläge des Reichswirtſchaftsrates, die in Kürze das Reichskabinett eingehend beſchäftigen werden, ſoll in den nachſtehenden Darlegungen unberührt bleiben, insbeſondere das Finanzierungsproblem, das einſtweilen völlig ungelöſt erſcheint. Wir wol⸗ len an dieſer Stelle vielmehr Bedeutung und Aus⸗ wirkung der Arbeitsbeſchaffungspläne für die Stadt Mannheim und das badiſche Wirt⸗ ſchafts gebiet aufzeigen, die Projekte nennen, die der Verwirklichung ſeit Jahren harren und deren Ausführung Arbeit und Brot für Tauſende bedeuten würde. Wir wollen die verſchiedenen Punkte des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes des Reichswirtſchaftsrates auf die Verhältniſſe Badens und Mannheims anwenden. An die Spitze ſeiner Vorſchläge ſtellt der Reichs⸗ wirtſchaftsrat Reichsbahn und Reichspoſt. Bei der Reichsbahn iſt das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm im Betrage von 250 Millionen/ auf der bekannten Anleihegrundlage in der Durchführung begriffen. Die Reichsbahnverwaltung iſt bereit, dar⸗ über hinaus für 1932 Arbeiten mit einem Geſamt⸗ aufwand von 100 Millionen/ in Gang zu ſetzen. Badens Eiſenbahn wünſche Baden hatte am 1. April 1920 dem Reich ein be⸗ ſtimmtes Programm in der Eiſenbahnpolitik über⸗ geben, das auch heute noch ſeine Gültigkeit hat. Es untfaßte die Fertigſtellung folgender Bahnbauten: Neckarſteinach— Schönau, Linkenheim— Rußheim; Bretten— Kürnbach; Weißenbach— Landesgrenze; Oppenau Griesbach; Titiſee—St. Blaſien; Hard⸗ eim Königheim; Oſterburken—Merchingen; Offen⸗ burg Sand Kork; Wolfach—Rippoldsau; Hattin⸗ gen Schwackenreute; Engen Nenzingen; Stockach Owingen—Frickingen; Unteruhldingen Meersburg. Das innere Gefüge eines ſtarken Reiches erfordert, daß die Randgebiete mit vielen ſtarken Klammern mit dem Ganzen verbunden ſein müſſen. Das Be⸗ ſtreben der allgemeinen deutſchen Verkehrspolitik muß ferner gemeinſam mit dem der neuen badiſchen Verkehrspolitik dahin gehen, einen möglichſt aroßen Teil des internationalen Verkehrs auf das deutſche Eiſenbahnnetz zu leiten. Dieſes Eiſenbahnnetz muß natürlich dementſprechend angelegt und ausgeſtattet ſein. Dieſen Auforderungen genügen die heute in Baden vorhandenen Eiſenbahnſtrecken noch nicht. Das oberbadiſche Wirtſchaftsgebiet in der Südweſt⸗ ecke des Landes iſt infolge der hohen Zollmauern gegen die Schweiz und der neuen Grenze gegen Frankreich mehr wie ein anderes Gebiet darauf an⸗ gewieſen, beſſere Verkehrsbedienung zu erhalten, und zwar durch Anſchluß des Wieſentals an die Höllental⸗ bahn und des Gebiets von St. Blaſien an den Oberrhein. Das Zollausſchlußgebiet mit ſeinen beſonderen wirt⸗ Ichaftlichen Schwierigkeiten verlangt ſchon ſeit Jahren Ae Erbauung einer Bahn von Waldshut nach Je⸗ ſtetten; auch hier liegen ſeit der Neuordnung gewiſſe Verkehrsaufgaben vor, die jetzt ſtärker als früher hervortreten und beſondere Aufmerkſamkeit ver⸗ dienen. Weiter nördlich verlangt die lange Zwiſchen⸗ ſtrecke zwiſchen Freiburg und Offenburg eine Durch⸗ querung des Schwarzwaldes durch Fortſetzung der Elztalbahn nach Hauſach und vielleicht auch der Renchtalbahn nach Freudenſtadt. Als eine weitere Klammer im innerdeutſchen Verkehr kann auch die Bahn Hardheim— Königheim bezeichnet werden, ehenſo die Strecke Bretten— Kürnbach. Daß unter den heutigen Verhältniſſen das badiſche Bahn⸗ programm vom Jahre 1920 auch eine Zurückſtellung von Wünſchen erträgt, ſoll durch den Hinweis auf die Bahnbau⸗Entwürfe Hattingen— Schwackenreute und Offenburg— Sand— Kork belegt werden. Baden konnte im Jahre 1920 wohl mit einem gewiſſen Stolz darauf hinweiſen, daß es ein ſehr ausgeſtattetes Bahnweſen an das Deutſche Reich übergab. Nur einige große Bahnhofsbauten waren durch die Kriegszeit zurückgeblieben. Ihre Fertigſtellung liegt nicht nur im badiſchen Intereſſe, ſondern auch in dem der Reichsbahn. Die Bahnhofsfrage in Mannheim 4 iſt einer Zwiſchenregelung entgegengeführt worden. Nach Auffaſſung der Badiſchen Staatsregterung, die von Baden wiederholt gegenüber der Reichs regie⸗ rung und der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn mit Nachdruck vertreten worden iſt, be⸗ ſteht die Hauptlöſung der Mannheimer Bahnhofs⸗ frage in einer vollſtändigen Neugeſtal⸗ tung des Verkehrsnetzes in und um Mannheim, wobei ſich die durchgreifende Umgeſtaltung des Hauptbahnhofes Mannheim ergeben wird. Am Bahnhof Heidelberg wurde viele Jahre gearbeitet zum Zwecke der völligen Umgeſtaltung der Bahnhofsanlage und der Zufahrtslinien. Eine wei⸗ tere badiſche Stadt, Freiburg, wartet mit Unge⸗ duld auf die Durchfüührung des Bahnhofsumbaues, mit dem ſtädtebauliche Belange eng züſammenhän⸗ gen. An der äußerſten Südoſtecke, zwar durch die Grenzziehung gegen Frankreich betroffen, wohl aber durch die Zollſchranken gegen die Schweiß, wartet Konſtanz auf einen Bahnhofsumbau in Verbin⸗ dung mit der Rheinbrückenfrage. Für Konſtanz iſt auch eine Klammer im innerdeutſchen Verkehr zu erwähnen: die von der Stadt Konſtanz geſchaffene Autofähre von Konſtanz⸗Stadt nach Meersbura. Das Reich muß aus allgemeinen verkehrspolitiſchen Gründen ein Intereſſe daran haben, daß das Gebiet um den Bodenſee tunlichſt zuſammengeſchloſſen wird. Es ſoll ſich deshalb auch an der Aufbringung der Mittel beteiligen, die dieſem Ziele dienen. Sonderdienſt der„Neuen Die Elektrifizierung der badiſchen Hauptbahnen iſt eine Hauptverbeſſerung des badiſchen Eiſenbahn⸗ netzes. Die Stellung dieſes Projektes im Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsbahn iſt der Oef⸗ fentlichkeit bekannt. Auch die geplanten neuen Eiſenbahnbrücken über den Rhein bei Mann⸗ heim, Speyer und Maxau ſollen im innerdeutſchen Verkehr Klammern werden, die die Pfalz mit dem Hinterland verbindet. Sie ſollen aber auch gute Verbindungsſtücke darſtellen zur beſſeren Bedienung des Oſt⸗Weſtverkehrs. Ein weiterer Rheinbrücken⸗ bau, für den die Reichsbahn zu intereſſieren iſt, wird in Konſtanz erforderlich werden, im Zuſammenhang 155 dem ſchon erwähnten Umbau des dortigen Bahn⸗ ofen ſtattete Bahnnetz kommt ent⸗ Jedes noch ſo gut aus nur dann zur Der vollen Entfaltung, wenn 8 berückſichtigt wird. Außerdem darf es als Grenz⸗ land geltend machen, daß es von dem Verkehr, der vorher auf der linksrheiniſchen Seite ſich abſpielte und teilweiſe auf die rechte Rheinſeite herüberge⸗ kommen iſt, einen entſprechenden Anteil erhält. Arbeitsbeſchaffung der Reichspoſt für Mannheim und Baden Wie der Reichswirtſchaftsrat in ſeiner Denkſchrift mitteilt, hat ſich die Reichspoſt bereiterklärt, über ihre bisherigen Dispoſitionen hinaus Arbeiten mit einem Geſamtaufwande von 50 Millionen Mark für 1932 und 1933 in Gang zu ſetzen, wenn gewiſſe Vor⸗ ausſetzungen hinſichtlich der Verzinſung und Amor⸗ tiſation erfüllt werden. Mit dieſen Mitteln ſoll die Automatiſierung des Fernſprechverkehrs, die Ver⸗ legung von Kabeln, die Verſtärkung des Automobil⸗ dienſtes auf dem flachen Lande und die Erſtellung notwendiger Neubauten finanziert werden. Mannheim und Baden ſind an einer Auto⸗ matiſierung des Fernſprechverkehrs in beſchleunigtem Tempo ſtark intereſſiert. Was die Eiſenbahn für den Perſonen⸗ und Güterverkehr, das iſt der Fernſprecher für die Uebermittlung von Nach⸗ richten aller Art. Das Grenzland muß deshalb auch in dieſer Hinſicht ſo eng als möglich mit dem übrigen Reichsgebiet verbunden werden. Es wird erwartet, die Einführung des Selbſtanſchlußbetriebs in den da⸗ mit noch nicht verſehenen badiſchen Städten und Gemeinden nicht mehr lange auf ſich warten läßt. Was die Verlegung, von Kabeln anbelangt, ſo wird die Stadt Mannheim gegenwärtig von dem Landfernkabel Baſel⸗Appenweier⸗Karlsruhe⸗Mann⸗ heim⸗Frankfurt(Main) berührt. Im Wege des Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogrammes muß die von der Reichspoſtverwaltung bereits beſchloſſene Verlänge⸗ rung dieſes Landfernkabels von Frankfurt a.., wo es gegenwärtig ſein Ende fand, nach Köln durch⸗ geführt werden. Das Landſernkabel Baſel⸗Mannheim⸗Frank⸗ furt⸗Köln wird auen der Rundfunkübertra⸗ gung dienen, ſprechend betrieben wird. Baden erhebt Anſpruch darauf, daß es im internationalen Verkehr ent⸗ ſprechend der Leiſtungsfähigkeit ſeines Bahnnetzes Mannheimer 1 Zeitung“) 1 vor allem aber der Verbeſſerung des Fernſprechweit⸗ verkehrs von Mannheim und den anderen Städten aus. Die Einrichtung von Kraftpoſtlinien iſt für Baden ein ſchwieriges Problem. In manchen Fällen hat die Einrichtung von Kraftpoſtlinien zum Wider⸗ ſtreit mit den Intereſſen der badiſchen Privateiſen⸗ bahnen geführt, insbeſondere bei Verkraftung des Landpoſtweſens. Privateiſenbahnen ſind aber ebenſo lebensnotwendig wie die Kraftpoſtlinien. Durch die Konzeſſion ſind die Privateiſenbahnen überdies mit der Betriebspflicht behaftet. Die Reichs⸗ poſtverwaltung wird ſich angelegen ſein laſſen müſ⸗ ſen bei der Errichtung von Kraftpoſtlinien und bei der Verkraftung des Landpoſtweſens die Belange der Privateiſenbahnen durch Fühlungnahme mit dieſen und mit der oberſten Landesbehörde zu berückſichtigen. G. W. 4 Dle ahlkampf hat wieder begonnen Das Vilönis Hindenburgs beherrſcht wieder das Straßenbild Die Reben bluten, die Mandeln blühen Mit elementarer Macht hat der Frühling das Szepter ergriffen, Allüberall ſproßt und grünt es. Auf den Feldern und in den Weinbergen arbeiten die Landwirte und Winzer beim Jubilieren der Sing⸗ vögel von morgens früh bis abends ſpät. Der Rebſchnitt iſt ſo gut wie beendet. Mit dem Biegen und dem Anbin den der Reben iſt man gegen⸗ wärtig eifrig beſchäftigt. Ein impoſantes Schau⸗ ſpiel zeigt ſich dem Spaziergänger und Wanderer abends, wenn die Winzer, die auf die Verwendung der geſchnittenen Reben in ihrem Haushalte weniger angewieſen ſind, das geſammelte Rebholz am Straßenrande ver⸗ brennen. Dieſe Gepflogenheit flößt dem mit dem Laſt⸗ oder dem Perſonenauto vorüberfahrenden Chauffeur nicht ſelten einen nicht geringen Schrecken ein, wenn ihn plötzlich der Gedanke erfaßt, ſein Gas⸗ bezw. Benzinbehälter könnte möglicherweiſe undicht ge⸗ worden ſein und durch die vom Winde fortgetriebenen Glutfunken das Auto im Nu in hellen Flammen ſtehen. 5 Intereſſant iſt es zu beobachten, wie zur Zeit der Saft in die Rebſtöcke einzieht. An jedem neueren Rebſchnitt tritt an der Schnittſtelle eine Saftperle zutage, die im Sonnenſcheine die ſchönſten Brillantfarben hervorzaubert. Bei den Portugieſer⸗ reben treten dieſe Perlen in beſonders ſtarkem Maße auf, da dieſe Reben eine viel ſtärkere Triebkraft entwickeln als die übrigen Rebſorten. Im Volks⸗ munde ſagt man„die Reben bluten“ oder „die Reben tränen“. Der Winzer iſt mit dem ausgereiften geſunden Reb⸗ ſtande und dem Beſtand der Augen heuer ſehr zu⸗ frieden. Gegenwärtig ſtehen längs des Wasgau⸗ und Haardtgebirges die Mandelbäume in voller Blüte. Die milde Witterung iſt den Blüten ſehr förderlich.—8 Die Zahl der Erſrommunikanten geben wir nachſtehend bekannt. Jeſuitenkirche: Kna⸗ ben 79(gegen 58 i..), Mädchen 74(53); Untere Pfarrkirche: Knaben 70(56), Mädeen 72(82); Lieb⸗ frauenkirche: Knaben 76(61), Mädsen 74(58); St. Joſephskirche: Knaben 66(61), Märchen 100(64); Heilig⸗Geiſt: Knaben 88(74), Mädchen 61(72); St. Bonifatiuskirche: Knaben 53(65), Mädaen 72 Waldhof: Knaben 84(96), Mädchen 92. Jeſukirche: Knaben 111(104), Mädchen 15(107); Neckarau: Knaben 115(108), Mädchen 13(108); Rheinau: Knaben 47(42), Mädchen 47(43); Sand⸗ hofen: Knaben 47(39), Mädchen 62 45); Pfingſtberg: Knaben 30, Mädchen 39(im Vorjahr in Rheinar); Seckenheim: Knaben 38(33), Mädchen 30(86); Fried⸗ richsfeld: Knaben 23(13), Mädchen 31(17); Käfertal: Knaben 62(36), Mädchen 77(51); Wallſtadt: Knaben 30(10), Mädchen 30(16); Feudenheim: Knaben 30 (82), Mädchen 32(23) und in der St. Peterskirche: Knaben 38, Mädchen 40. Die Teilnahme war dieſes Jahr weit größer als voriges Jahr. Minderbemit⸗ telten konnte die Ausſtattung durch die Unterſtützung der caritativen Vereine beſchafft werden. —— Handarbeits⸗Ausſtellung In der Heilig⸗Geiſtpforrgemeinde der Schwetzingen ſtadt fand eine dreitägige Handarbeits⸗Aus⸗ ſtellung der Nähſchule des Schweſternhau⸗ des ſtatt. In dem feſtlich dekorierten Nähſgaal waren ſehr gut ausgeführte Handarbeiten, die von der Tüchtigkeit und dem Fleiß der Schülerinnen das beſte Zeugni ableg⸗ ten, zur Beſichtigung aufgelegt. Im vorderen Teil ſah man prachtvolle Paramenten, Damen⸗ und Herrenwäſche⸗ ſtücke, Paradekiſſen, Stickereidecken, Damenkleider und feine Häckelarbeiten fanden ebenfolls allgemeine Anerken⸗ nung. Für die Bewertung der ar geſtellten Handarbeiten iſt nicht nur die Fertigkeit der ilerinnen maßgebend, ſondern auch die ausgezeichnete Ausbildungsbefähigung der Niederbronner Schweſtern. Der zahlreiche Beſuch in den oͤrei Tagen und die Aufmerkſamkeit, mit der man die Ar⸗ beiten prüfte, iſt ein Beweis für die Beuchtung, die die Leitung der Nähkurſe in weiteſten⸗Kreiſen der katholiſchen Gemeinde findet.—er— —— 80. Geburtstag. Am morgigen Mittwoch begeht Herr Karl Seß, Gartenſeldſtraße 51, in geiſtiger und körper⸗ lücher Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubibar führte lange Jahre die Schießſtandkantine des Grenadier⸗ regiamem bs. ———ä ² Was hören wir? Mittwoch, 6. April Frankfurt .15: Früßhkonzert.— 13.05: Schallpbatten.— 15.15: Ju gendſtunde.— 17.00: Nachmittags konzert.— 19.30: Kon⸗ Fer.— 21.00: Liebe im Lärm. Funkſpiel. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 12.00: Miktags⸗ bonzert.— 13.05 5 .05: Unterhallbungs konzert.— 15.35: Praft. Winke und ahrungsaustauſch von einer Hausfram.— 16.80: Nachmätbags konzert.— 17.20: Motette. 18.15: Itlaltſen und deutſche Meiſter des Orgelſpiels 19.00: Prof. Dr. Lepehne: Die Stellung des Arztes zur Rohkoſt umd zurm Vegetarismus.— 20.40: Vier Minuten nung.— 21.30: Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang.— Bis 24.00: Abendunterhaltung. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.00? Mittagskomzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Dr. K. Pfen ug: Weſt⸗ deutſche Paddelgewäffer.— 16.40: Bücherſtunde.— 17.002 Veſperkonzert.— 18.40: Dr. Bendick: Zur Reform des Weiſen und Volkslieder— Offenbarungseides.— 20.00: Bis 24.00: Unterhal⸗ 20.45: Oberſt Chabert, Hörſpiel.— bungsanuſik. München 12.00: Unterhaltungs konzert.— 12.55: Berühmte Vir⸗ tuoſen.— 15.25: Für die Jugend— 16.00: Kinderſtunde. 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: Die Bodenſchätze Chinas und der Mandſchuvei. Dr. G. Schacher.— 18.55: Bunte Schallplatten.— 19.40: Unſer Junge kann nicht in die Möttelſchube.— 20.00: Das Spitzentuch der Königin, Operelbe von Joh. Strauß.— 22.45: Nachtmuſik.— 28.30 Jack Hylton ſpielt das Neueſte zun Dang. Südfunk 10.00: Liſzt.— 12.00: Unterhaltungskonzert. 13.00: Julius Patzak ſingt.— 15.30: Baſtelſtunde für Künder. 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Laudg.⸗Dir. Leibfried: Was miß nran vom Lehrvertrag wiſſen?— 21.00: Liebe m Lärm. Funkſpiel. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: 19.50: Zehn Jahre Schlager.— 22.05: Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Der populäre Mendels ohm.— 16.00: Kinderplatten.— 20.00: Volkstümliche Diederſtunde. — 21.15: Werke v. W. A. Mozart. Mailand: 16.45: Kammermuſik. 19.31: Buntes Konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.30: Vobalkonzert.— 20.45: Operuſtbertragung Straßburg: Inſtrumentalkonzerk.— 18.30, 19.45: Schall⸗ platten.— 22.30: Tautzmuiſik. Opernuphanbaſtem.— Albendkonzert. Vorausſage für Mittwoch, 6. April: Fortdauer des beſtehenden Witterungscharakters. Vorübergehend aufheiternd. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Ses dels S höh, weng e etter „„ A S much Stärke Wertheim 151].— 19 5 til— Nebel Königsſtuhl 563748 6 171 15 6 e ſchwach bedeckt Karlsruhe 110 176 0 6 N leicht bedeckt Bad ⸗Bad 213479 6 19 5 leicht ö bedeckt Villingen 712795 4 186 4 N leicht bedeckt Bad Dürrb. 701] 4 186 S NV leicht Nebel St. Blaſien 780— 4 17 8 ſtill.— halbbedeckt Badenweil. 422 747,1 17 4 SJ) leicht bedeckt Jeldbg. Hof 12780622. 4 8 0 80 mäßig wolkig Ueber Europa liegt auch heute ein ausgedehntes Gebiet tiefen Luftdruckes mit mehreren Teilwirbeln, von denen der ſüblichſte augenblicklich tber uns hinwegzieht und Niederſchläge verurſacht. Die all⸗ gemeine Wetterlage wird ſich vorausſichtlich nicht verändern. * Amtlicher Schneebericht vom 5. April Feldberg⸗Turm: bewölkt,. 4 Grad, Schneehöhe 20 Zeutimeter, Pappſchnee. Ski und Rodel gut. 40 Feldberg⸗Poſtſt.: bewölkt,. 5 Grad, e 50 bis 1 entüneter, Pappſchnee, Ski und Rodel gut. chauinslanb: bewölkt,.? Grad, geringe lückenhafte Schneedecke, Firnſchnee, Ski und Rodel ſtellenweiſe. 9 a geborene, verheiratete 4. Seite/ Nummer N. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „„ Dex De Schuß auf die Frau Schwurgericht Mannheim rigen Sitzung des Schwurgerichts, Wie in ber 8 der Zuhörerraum dicht beſetzt, wäh⸗ war auch heu rend ſich im reppenhaus noch Gruppen von Leute befanden, keinen Einlaß mehr finden konnten. Die Geſchoorenen hatten ſich auch heute wieder mit einem Lotſchlagsverſuch zu befaſſen, wozu noch eßk Verleitung zum Meineid kam. Auch i heutigen Sitzung handelte es ſich wieder Untreue von Ehegatten. Der am 13. Juni 1898 zu Mannheim⸗Neckarau Dreher Karl Holl hat am 9. September 1931, vormittags halb 7 Uhr auf der Katharinenſtraße im Vorort Neckarau auf ſeine Ehe⸗ frau Iydia aus nächſter Nähe von hinten einen Schuß abgefeuert. Hierdurch wurde die Frau lebensgefährlich verletzt. Zweitens wird der An⸗ geklagte beſchuldigt, daß er die Zeugin K. T. durch Ueberredungen und Drohungen zu beſtimmen ver⸗ ſucht hatte, in ſeinem vor dem Landgericht Mann⸗ heim anhängigen Eheſcheidungsprozeß unwahre An⸗ gaben zu machen. Den Vorſitz in der Verhandlung führte Landgerichtsrat Dr. Arnold, während die Anklage Erſter Staatsanwalt Dr. Bender ver⸗ trat. 18 Zeugen waren geladen. Ueber den Lebenslauf des Angeklagten iſt zu be⸗ richten, daß er der Sohn eines Formers iſt, die Volksſchule beſucht und den Krieg mitgemacht hat. Verheiratet hat er ſich am 28. Oktober 1927, wohnte zunächſt bei den Eltern ſeiner Frau und bezog ſpäter eine eigene Wahnung. Das Paar lebte anfänglich ſehr gut zuſammen. Infolge ſchlechter Verdienſt⸗ möglichkeiten wanderte Holl nach Südamerika aus, um ſich eine neue Exiſtenz zu gründen. Seine Frau gab ihm hierzu das Reiſegeld. Der Angeklagte erzählte, wie ihm nach Amerika geſchrieben wurde, daß ſeine Frau Beziehungen zu einem andern Mann angeknüpft hat. Da er in Ame⸗ rika kaum das Notwendigſte zum Lebensunterhalt verdient hat, habe er es nicht mehr ausgehalten und ſei wieder heimgekehrt. Hier habe er leider die Wahr⸗ nehmung machen müſſen, daß ſich ſeine Ehefrau von ihm abgewandt hat. Vorſitzender: Ihre Frau hat eben gewußt, daß Sie nicht gerne arbeiten, daß Sie die Arbeitsloſenunterſtützung für ſich verbrauchen, viel Schulden machen und einen unſittlichen Lebens⸗ wandel führten. Der Angeklagte beſtreitet das Letztere. Aus Ver⸗ zweiflung über das Verhalten ſeiner Frau habe er einmal einen Selbſtmordverſuch gemacht, in⸗ dem er ſich mit Gas vergiften wollte. Sein beſter Freund, dem er Epiſoden aus ſeinem Leben erzählt hat habe ihn bei ſeiner Frau denunziert. Ein Bündel Briefe des Mannes an ſeine Frau lagen auf dem Gerichtstiſch und gelangten teilweiſe zur Verleſung. Sie erhielten ſchwulſtige Liebes⸗ beteuerungen und Drohungen. In einem dieſer Brieſe heißt es u..:„Ich werde um Deinen Beſitz bis zum letzten Blutstropfen kämpfen. Mir iſt kein Einfatz zu groß. Selbſt wenn ich zum Verbrecher werden ſollte, ſchrecke ich nicht zurück. Kommſt Du nicht zu mir, ſo werde ich mich furchtbar rächen. Kein anderer ſoll Dich beſitzen, dafür werde ich ſor⸗ gen. Ich würde Dein liebes Geſicht verſtüm⸗ meln bis zur Unkenntlichkeit. Habe mich doch ein bißchen lieb und habe ein bißchen Mitleid mit mir. Wenn Du meine Liebe verſpotteſt und ver⸗ lachſt, ſo ſtirbſt Du mit mir“. Daß er ſeine Frau „kalt machen“ wollte, beſtreitet der Angeklagte. Er habe ſie auch nicht mit dem Raſtermeſſer bedroht. Seine Frau habe ihm kurz vor der Tat Pfeffer in die Augen geſtreut. Bei der Vernehmung der Zeugen ſchilderten einige Augenzeugen den Hergang der Tat. Beſon⸗ ders bemerkenswert waren die Ausſagen einer 19 Jahre alten Zeugin und eines Mannes, der mit ſeinem Sohne die ſchwer verletzte Frau Holl zu einem Arzt gebracht hat. Die Frau ſei halb be⸗ wurßztlos geweſen und habe ſchwer geatmet. Wie ſich ſpäter herausſtellte hatte die Frau einen Lungen⸗ ſchuß. Unter größter Aufmerkſamkeit im Saale wurde alsdann Frau Holl vernommen. Nach ihren Aus⸗ ſagen, die einen tiefen Eindruck hinterließen und ein ganz anderes Bild ergaben, als es der Angeklagte gezeichnet hat, war die Sache doch nicht ſo harmlos. Holl hat ſeine Frau, die jetzt in Eheſcheidung lebt, fortgeſetzt belogen und betrogen und hat ſeine Zeit anſtatt zu arbeiten, in Kaffehäuſern ver⸗ bracht, Karten geſpielt und Schulden ge⸗ macht. Die Frau iſt Kontoriſtin in einer Fabrik in Neckarau und hat ihre ſämtlichen Erſparniſſe und ihren Gehalt ihrem Mann geopfert, um ihn auf den rechten Weg zu bringen. Jeden Tag aber habe er neue Ausflüchte gebraucht. Es ſei ihr ſehr ſchwer gefallen, alle die Mittel für ihren Mann aufzu⸗ bringen. Er habe ſie dauernd betrogen. Vor ſeiner Abreiſe nach Amerika habe er noch überall Schul⸗ den gemacht und verſucht, Geld zu leihen. An Zigarettenſchulden waren 30 Mk. zu bezahlen. Zeugin, die einen ſehr glaubhaften Eindruck machte und den Angeklagten inbezug auf Intellti⸗ genz weit überragt, beſtreitet nicht, infolge der fort⸗ geſetzten Enttäuſchung und der tagtäglichen Betrü⸗ gereien ihres Mannes, ſich einem anderen anver⸗ traut zu haben. Sie beſtätigt, daß ſie dem Holl Pfeffer in die Augen geworfen hat. Sie 1 den Pfeffer auf Anraten infolge der vielen Drohbriefe ſtets bei ſich geführt. Nach dem Gutachten von Medizinalrat Dr. Götz ⸗ mann iſt Holl, der von braven Eltern ſtammt, nicht erblich belaſtet und ein guter Schüler geweſen. Er mache keinen unſympathiſchen Eindruck, doch habe man ihn vom erſten Augenblick an für eine Dop⸗ pelnatur gehalten. Erſter S Sta Wauwalt Dr. Bender machte dem Angeklagten den Vorwurf, daß er ſich trotz ſeines Verdienſtes in Amerika in keiner Weiſe um ſeine Schulden kümmerte, obwohl ſeine Frau ihre letzten Pfennige für den Mann geopfert habe. Als Holl wieder von Amerika zurück war, hat er Drohungen gegen ſeine Frau ausgeſtoßen und ſich an ihr tätlich vergangen. Feſt ſtehe, daß er ein Ra⸗ ſiermeſſer mit ſich herumgetragen und daß er ſich mit dem Gedanken vertraut machte, ſeiner Frau „eines zu verſetzen“. Darum verſchaffte er ſich auch einen Revolver. Von den Tatzeugen habe man ge⸗ hört, daß Frau Holl bei dem Ueberfall mehrere Male um Hilfe gerufen hat und fortgeſprungen ſet. Der Angeklagte habe die Frau verfolgt und gut gezielt. Nur einem Zufall ſei es zu danken, daß die Verletzte am Leben geblieben iſt. Holl hatte zweifellos die Abſicht, ſeine Frau zu töten und aus der Welt zu ſchaffen. Der Angeklagte iſt daher wegen Totſchlags, auf dem Zuchthausſtrafe ſteht, zu verurteilen. Mildernde Umſtände kommen in Frage. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefäng⸗ nisſtrafe von vier Jahren und wegen der Verleitung zum Meineid eine Zuchthausſtrafe von 1% Jahren und erſucht die Geſchworenen um Bil⸗ dung einer Geſamtſtrafe. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Ebertsheim ſchob einen großen Teil der Schuld auf die Fralt, gegen die er ſchwere Vor⸗ würfe erhob. Obwohl eine Verſöhnung ſtattgefun⸗ den hatte, ſei die Frau doch wieder von ihrem Mann weggelaufen. Der Angeklagte ſei dadürch in einen Zuſtand großer Erregung geraten, in dem er zwei Selbſtmordverſuche unternahm. Der Verteidiger bat die Geſchworenen um Gewährung mildernder Umſtände in weiteſtem Maße, Kurz nach 3 Uhr nachmittags verkündete der Vorſitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Dr. Arnold, folgendes f Urteil: Der Angeklagte Karl Holl aus Mannheim⸗ ſteckarau wird wegen des unter mildernden Umſtänden begangenen Totſchlagsverſuchs ſeiner Frau und wegen Verleitung zum Meineid zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von 2 Jahren und zu den Koſten verurteilt. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. Das Gericht hat ferner beſchloſſen, beim Miniſterium dahin vor⸗ ſtellig zu werden, daß die Zuchthausſtrafe in eine Gefängnisſtrafe umgewandelt wird. ch. Ro man von B. Fruoht Hoellies Lehle Jabe 13 Copyright by Martin Feuchtwanger Halle.8. * „Du haſt von Goethes Werbung gewußt?“ fragte erſtaunt die Mutter.„Du weißt doch, Ulla, daß ich ſeine Werbung erwartet habe?“ 8 „Goethe ließ mich nicht im Zweifel, daß ſeine Liebe mir gilt, Mutter“, flüſterte Ulrike ſurchtſam. „Hat er es dir geſtanden, Ulla, und liebſt du ihn wieder?“ „Ja, Mutter, ich liebe Goethe“, geſtand Ulrike. „Liebſt du wirklich den Greis, Ulla?“ fragte die Mutter.—„Nein, Ulla, das kann nicht ſein! Du liebſt nicht den Greis Goethe, ſondern ein Traum⸗ gebilde, das deine Phantaſie dir vorgegaukelt hat, Ulla.“ „Nein, Mutter! Ich liebe nicht ein Phantaſte⸗ gebilde— ich liebe Goethe, wie er iſt.“ Dann ſchwieg Ulrike. Als Frau von Levetzow ihr Kind ſo ſtark für die Rechte ſeines Herzens eintreten ſah, kamen ihr Goe⸗ thes Worte in den Sinn: Es löſet die Liebe jegliche Bande, wenn ſie die ihren knüpft. Sie ſuchte ihre Aufregung zu meiſtern. „Wohin denkſt du, Ulla?“ frügte ſie zärtlich.„Du möchteſt alſo gern Frau Geheimbde Rat Goethe wer⸗ den?—— Dein Schweigen iſt nur allzu beredt, Ulla. Du mußt vernünftig ſein, du darſſt die Wer⸗ bung nicht annehmen— zu de Wohl und aus Liebe zu deiner Mutter.“ „Du wollteſt ihn ja zum Gatten nehmen, Mutter.“ „Ja, das wollte ich. Ich wollte Goethes Frau werden— meinen Kindern zuliebe. Ich wußte es, Ulla, daß die Ehe eines jungen Weibes mit einem al⸗ ten Manne eigentlich eine Scheinehe iſt. Meinen Kindern wollte ich mich zum Opfer bringen. Aber für wen willſt du dieſes Opfer bringen, Ulrike?“ „Das Opfer bringe ich meiner Liebe, Mutter. Ein Jahr an Goethes Seite leben zu dürfen, wiegt ein ganzes langes Menſchenleben auf.“ „Ulrike, du kannſt noch für den Mann eintreten, der deiner Mutter ſo ſchweres Unrecht zugefügt hat?“ „Ich kann nicht anders, Mutter“, beteuerte Ulrike, „Dann biſt du mein Kind nicht mehr, Ulla.“ „Mutter, was ſoll ich tun? Ich kann ohne Goethe nicht leben“. „Aber ohne deine Mutter kannſt du leben, Ulrike? Und ohne deine Geſchwiſter?“ „Rate mir, Mutter— was ſoll ich tun?“ „Als folgſames Kind, das du ſtets warſt, Ulla. mußt du den Rat deiner Mutter befolgen. Ich will dein Beſtes. Ich will nicht, daß du dein junges Le⸗ ben an das eines Greiſes feſſelſt.“ „Soll ich alſo Goethes Werbung Mutter?“ „Du fragſt noch, Ulla? Allerdings dürfen wir, ſchon mit Rückſicht auf den großherzoglichen Werber, die Werbung nicht in einer brüsken Form ablehnen. Wir werden ſagen: Du wärſt für die Ehe noch zu jung. Du könnteſt dich vorläufig noch nicht entſchei⸗ den und wünſchteſt— ſagen wir— ein Jahr Be⸗ denkzeit.“ „Mutter, welches Opfer verlangſt du von mir.“ „Du mußt es bringen, Ulla. Zu deinem Wohle mußt du es bringen.“ ablehnen, Nach einer Weile ſagte Ulrike ſchlicht:„Mutter, handle nach deinem Gutdünken.“ Was uns am Rhein not tut.— Dämmerung in Südoſt?— Der Torſo der Pokalidee Wer ohne Voreingenommenheit, in aller Ruhe noch einmal die Bilder der Entwicklung der Kämpfe in Ab⸗ teilung Nord weſt an ſich vorüberziehen läßt, wird zu demſelben Schluß kommen müſſen, der an dieſer Stelle unentwegt vom und vor Beginn der Schlußrunden bereits gezogen wurde, nämlich: Daß es die Rheingruppe in dieſem Jahre unter beſonders günſtigen Verhältniſſen in der Hand habe bzw. hatte, auch einmal wieder nach N Jahren in die deutſchen Meiſterrunden hinüber⸗ zuwechſeln und längſt verklungene Zeiten eines Vf R, Waldhof oder Phönix Ludwigshafen in die Erinnerung zurückzurufen. Zum erſtenmal ſeit Jahren fehlten die ſchweren Gegner aus dem Bayernbezirk. Was für Mannheim zu überwinden war, war Eintracht Frankfurt, die ja bekanntlich zwei Jahre hinterein⸗ ander in Mannheim geſchlagen wurde, im diesjährigen Rennen ſich ſogar dem Ortsrivalen FS Frankfurt beu⸗ gen mußte und gegen Saarbrücken zweimal unentſchieden ſpielte. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, welche Chancen dieſes Jahr in der Tat geboten waren, und es mutet teil⸗ weiſe niederdrückend an, daß ausgerechnet in ſolch einer Serie, in der dazu der zweite Rhein vertreter Neckarau ſich ganz gut ſchlug, der Rheinmeiſter ſo rapid zurückfallen mußte, daß ſich all die ſchönen Ausſichten faſt ins Gegenteil umkehrten. Doch der immer wieder erlebte Rückfall der rheiniſchen Vertreter dürfte nicht allein in dem Verſagen einzelner Mannſchaften zu ſuchen ſein; es ſcheint vielmehr ein beſonderer Umſtand, oder richtiger geſagt eine„fixe Idee“ bei der Sache mitzuwirken. Man ſteht hier am Rhein unter einer Art Suggeſtion den mit internationalen Spielern durchſetzten Mannſchaften, in dieſem beſonderen Falle Eintracht gegenüber. Immer wieder war nur zu hören:„Eintracht iſt natürlich Favorit; Eintracht iſt Sonderklaſſe, da haben die anderen Bewerber einfach nichts oder nicht viel zu beſtellen!“ Jeder Spieler, jede Mannſchaft weiß aus Erfahrung, daß nichts gefährlicher iſt, als ſich vom Ruf eines Gegners— ſei er wer er will— hypnotiſieren zu laſſen. Gewiß iſt Eintracht zur Zeit trotz allem noch immer die beſte Mannſchaft der Ab⸗ teilung, aber nicht wenig auf Koſten durchaus falſcher Einſtellung, die den übrigen Mannſchaften nichts zutraut, ihnen den Wind aus den Segeln nimmt, und ſo unbewußt (oder bewußt) die Geſchäfte des etwas blinder Weiſe„feſt⸗ ſtehenden“ Favoriten beſorgt. Das ſind nahezu fatali⸗ ſtiſche Zuſtände, die jede geſunde Entwicklung hemmen und die Sache in bereits vorgefaßte Bahnen lenken muß. Die ſchweren Rückſchläge, die Eintracht inzwiſchen er⸗ litt, mögen gerade in dieſer Hinſicht zum Nachdenken an⸗ regen und den alten Satz in Erinnerung bringen, daß der Angriff die beſte Verteidigung, aber zugleich auch der Weg zum weiteren Erfolg iſt. Wenn man eine Meiſterſchaſt ſchon vor Ablauf einer Serie als bereits vergeben betrachtet, wo ſoll dann der Glaube an ſich ſelbſt, die un⸗ entbehrliche Spannkraft zur Erlangung eines hohen Ziels herkommen? Alſo: Weg mit den voreingenommenen Einſtellun⸗ gen! Keine Mannſchaft iſt ſo ſtark, daß ſie nicht einmal abgelöſt würde. Laſſen wir den Blick über die reiche Chronik des deutſchen Fußballs ſchweifen und wir finden allerorten die Beſtäti⸗ gung hierfür. Das ſoll ſelbſtverſtändlich keine künſtliche Inzucht ſein; wir wollen natürlich die beſte Mannſchaft als Groß⸗Vertreterin, heiße ſie wie ſie wolle— aber nur auf geſunden und legalen Wegen. In Abteilung Nordweſt hat die Lage durch die neuerliche— von manchen nüchtern Denkenden immerhin erwartete— Niederlage des Favoriten und Spitzenhalters ſelbſt für die Abteilungs⸗ meiſterſchaft, ganz kurz vor Toresſchluß noch einmal kritiſch zugeſpitzt. Da Eintracht noch ein ſehr ſchweres Spiel in Worms hat, könnte man die Meiſterſchaft der Spitzenelf füglich anzweifeln, aber es bleibt ja den Frankſurtern noch die Möglichkeit offen, das Spiel in Saarbrücken nach⸗ zuholen, wenn der dort verlorene Punkt benötigt wird. (Stellung von Spielern zum Länderſpiel). Eintracht kann von Glück ſagen, daß gerade in dieſem Spieljahr in Mann⸗ heim ſehr viel experimentiert wird, und daß auch ſonſt es in führenden Vereinen zu kriſeln ſcheint. Das iſt in An⸗ betracht der oͤiesjährigen großen Chance, die dem rheiniſchen Fußball geboten war, nur zu bedauern! Lernen wir aus ſolchen bitteren Tatſachen, dann iſt für die Zukunft im⸗ merhin noch etwas gewonnen. Der gute Wille von Mann⸗ ſchaften und Vereinsleitungen iſt ja in keiner Weiſe anzu⸗ zweifeln. Schwer ſteht es nun auch um den bisher wackeren Kampf der Neckarauer, die durch das fjüngſte lokale Unent⸗ ſchteden um einen weiteren und vielleicht entſcheidenden „Ich wußte ja, daß du ein braves Kind biſt“, „Mutter, ich habe das ſchwere Opfer gebracht, doch habe ich eine Bedingung zu ſtellen!“ „Und dieſe Bedingung wäre, Ulla?“ „Du mußt dich damit abfinden, Mutter, daß ich nach dem Verzicht auf Goethe unvermählt bleiben will.“ Das Schweigen der Mutter auf dieſe Worte war wie eine Zuſtimmung. „Kann ich jetzt dem Großherzog die Antwort geben, Ulrike?“ „Ja, Mutter“. Indes öffnete ſich die Tür eines benachbarten Zimmers, in dem Frau von Levetzows Eltern unge⸗ duldig das Ergebnis der großherzoglichen Miſſion erwarteten. Herr von Bröſigke ſteckte ſeinen Kopf zur Tür herein und fragte leiſe: „Amelie, iſt der Großherzog ſchon fort? Hat er angehalten?“ „Gewiß hat er angehalten“, gab Frau von Le⸗ vetzow zur Antwort und fügte hinzu:„Aber denk dir, Vater, um Ulrikes Hand hat er angehalten!“ Der Vater machte ein erſtauntes Geſicht. 5 Während der letzten Worte ihrer Tochter war auch Frau von Bröſigke ins Zimmer getreten. „Ihr habt doch gewiß dem Herrn Geheimbde Rat die gehörige Antwort erteilt. Nicht wahr?“ „Noch nicht, Mutter“, erwiderte Frau von Le⸗ vetzow und fügte mit harter Strenge hinzu:„Soll aber gleich geſchehen, Mutter. Ich und Ulla ſind uns über die Antwort einig.“ Sechzehntes Kapitel. Der Verſchmähten Rache. Frau von Levetzow ſchritt der Tür zum Neben⸗ zimmer zu, in dem der Großherzog auf die Antwort wartete. „Königliche Hoheit, darf ich untertänigſt bitten?“ Der Großherzog trat auf Frau von N zu und. ihr in den Salon. Vor der Entſcheidung Auf ſind 11 Schritt zurückgeworfen wurden. Ein ſchwacher Hoffnungs⸗ gur Ne ſchimmer bleibt ja immer noch. Uneingeſchränkte Achtung Dem n muß man den Worm ſern zollen, die das Beiſpiel ge⸗ 8 7 5 ſunder Kampfauffaſſung gaben und aus nahezu ſchon gang den iſt, verlorenen Poſten heraus ſich in letzter Stunde noch in die beigeflü Entſcheidung drängten. Hier ſieht man was Unbeirr⸗ ſchäfts barkeit und eiſerner Wille zu erreichen vermag! transal Auch FSV⸗ Frankfurt der in den Gruppenſpie⸗ Gläubi len noch eine:0⸗Niederlage an der Eintracht hinnehmen 155 mußte, hielt ſich in ähnlicher Weiſe. Wer von den drei 1 8 8 N 785 1 in fre Vereinen Worms, FSV und Neckarau den zweiten Platz pflich bin belegen, oder gar noch eventuell zur Spitze oder zu einer nicht v. Entſcheidung mit dieſer gelangen kann, iſt ſchwer zu mäß ni ſagen. Der ganze Verlauf der Treffen Nord weſt zwingt töſch be zur Zurückhaltung. Die Entſcheidung ſteht unmittelbar 7 bevor. ö Bambi: Einen in der geſamten Geſchichte des Süd⸗ n deutſchen Fußballverbandes einzig daſtehen⸗ 8 den Verlauf Maat 8 Maatf nahm das Ringen in Abteilung Süd weſt, das in ſtändt⸗* 3. 2915 gem Auf und Nieder, in wechſelvollſten Niederlagen das 20 b. H Brodeln und Gären der dortigen Spielſtärke, das Chaos taliſche neuen Werdens und alter Vorherrſchaft wiederſpiegelt. Die Bamk. Fürther, lange Zeit als wahrſcheinlichſter Sieger geltend, Itiegen in ausſichtsloſer Poſttion; auch das zeitweiſe mit⸗ O führende und zu Anfang hochverblüffende Pforzheim— 10 wird endgültig verzichten müſſen. Bleiben noch die mit ſchäftsb dem wieder ausgebauten Sturm arbeitenden Bayern“, 688 55 dann wieder der 1. Fc Nürnberg mit dem überhaupk 9 55 ſchußgewaltigſten Angriff, und ſchließlich KV, dem es aber gen un trotz aller heroiſchen Anſtrengung und bewundernswerter rücklag⸗ Ergebniſſe ſeit dem Fehlen Müllers vorne, kaum mehr für 888 153 den zweiten Platz reichen wird. zum B Die veſtlichen Spiele Südoſt ſind in der Hauptſache ein Besſen Entſcheidungsgang zwiſchen Nürnberg und Bayern. Bi e e. 1* 5 Bilanz Daß Fürth und der letztjährige deutſche Finaliſt 1860 ⸗ die Vo München nicht in Frage kommen, gibt erneut die hier Wertpa wiederholt erörterte Tatſache wider, daß bei dem heuti⸗ ordnun gen Spielſyſtem unmöglich die beſten ſüddeutſchen Vertre⸗ viel me! ter herauskommen, da Bayern ſchon erſtklaſſige Mannſchaf⸗ Kurſe. ten abſtoßen muß. 9 55 den 27. 2 8 8 2 i 7 Ein ganz ſchiefſes Bild erbrachten die Pokal⸗ N runden 5. Apr. vor allem in Nordweſt, wo die alten führenden Vereine 1932 w und in den Se e,, vor ſumme dem Pokalſieger Viernheim liegenden Mannſchaften des 2 Peer Ge Phönix⸗ Ludwigshafen und VfR herausfielen. von 29 Wenn man ole Leiſtung der Viernheimer auf jeden Fall Neugeſ und rundweg anerkennen muß, ſo zeigen die Blitzlichter O wie das:6 gegen VfR im Stadion verlorene Spiel, daß 7 v. H. das Ganze eben ein Tor ſo bleibt, dem der belebende und deren! vorwärtstreibende Atem des öffentlichen Intereſſes fehlt. befinde Die wenigen größeren Schlußſpiele, die vielleicht ſtärkeren Berlin Zulauf finden, können den Kohl auch nicht fett machen teilung Alles in allem hat man das Gefühl, das Pokalſpiele 50 Mi! — in heutiger Zeit— gleich garnicht mehr verfangen. Es, iſt nur das Schwere—, etwas beſſeres zu finden. August Mügsle. Welt⸗Bridge⸗Turnier in Baden⸗Baden 58 Am 1. April, abends 8 Uhr, iſt in der ganzen Welt das Welt⸗Bridge⸗Turnier geſpielt worden. Die Beteiligung war ſehr groß, beſonders in Amerika, wo z. B. im Ambaſſodor⸗ 5 Hotel in Los Angeles 378 Tiſche zu 4 Perſonen, alſo co. at 1500 Perſonen verſammelt waren. Börſe Auch in ganz entlegenen Gegenden, wie Samoa, Hono⸗ Geſchä lulu haben ſich Spieler zuſammengefunden. Die Geſamt⸗ etwa! beteiligung in der ganzen Welt in 26 verſchiedenen Län⸗ zum A dern dürfte ca. 6070 000 Spieler umfaſſen. Alle Re⸗ Gold⸗ ſultate ſind zur Bewertung nach Newyork abgegangen. ö ntebri⸗ In Baden ⸗Baden wurde das Turnier unter Lei⸗ keine! tung von Frou J. Heyn im Hotel Europäiſchen Hof ge⸗ ſpielt. Es hatten ſich eine größere Anzahl Spieler zu⸗ ſammengefunden, darunter prominente Spielpaare aus Mannheim, Heidelberg, Korlsruhe und Nui Stuttgart. Außerdem nahmen verſchiedene Kurfremde da⸗ N e x a ran teil. Um dem hieſigen Turnier noch einen beſonderen noch ſi Anreiz zu geben, waren 4 erſte und 4 zweite Preiſe und been für die niedrigste Punktzahl 4 Troſtpreiſe ausgeſetzt. 8 finden Die Ergebuiſſe:— 801 Nord⸗Süd⸗sinie: 1. Preis: Frau Dr. Sußmann⸗Boden⸗ gen kö Baden und Frau Durlacher⸗Hamburg; 2. Oberſtleutnant um ſo Quaſſowſki und Herr E. C. Heyn, Baden⸗Baden; 8. Frei⸗ fürchti frau von Pagenhardt und Prinz Biron von 85 den Baden-Baden; Troſtpreis: Frau Curſch und Frau Conſul 25 Rößler, Boden⸗Baden. ſa mr Oſt⸗Weſt⸗Linie: 1. Preis: F Fraß Baronin Rüdt und Frau gang L. Gabler, Heidelberg; 2. Herr und Frau Major Benkſeſer, wiſſen Fremersberg, Baden⸗Baden; 3. Herr Dr. von Kuſenberg ordnut und Frl. Olga Stölzel, Baden⸗Baden: Troſtpreis: Fran befürch Groetz und Herr Scheerer, Baden⸗Baden. ö laufen ö hemmt 3 Aus ne Hier erblickte er Ulrike. Kur „Ach, das iſt wohl das Fräulein Ulrike? fragte N er höflich. 1 „Ja, Königliche Hoheit, das iſt meine Tochter Ur. diefem rike“, erwiderte Frau von Levetzow. Papie⸗ „Gahrljch ich muß Goethes Wahl durchaus bil⸗ nis zi ligen.“ kannte Darauf fragte er Ulrike:„Sie nehmen die Wer⸗ 9 2 bung doch an, mein Fräulein?“ 5 4 Ulrike ſenkte den Blick traurig zu Boden und gab lorucd, keine Antwort. Der Großherzog wiederholte ſeine 1 fehlten Frage und ſetzte hinzu: tanma „Goethe liebt Sie über alle Maßen.“ weit Ulrike antwortete:„Auch ich liebe Goethe ſehr- Alger wie einen gütigen Vater. Als liebes Töchterlein, wie 18 55 er mich immer zu nennen pflegt. Aber heiraten! Geldn Nein, Königliche Hoheit, zum Heiraten bin ich noch Zu zu jung. Ich könnte mich auch gar nicht von Mutter, Geſche Schweſtern und Großeltern trennen.“ 5 r Die Worte verrieten den ſchweren inneren Kampf kohlen in Ulrikes Bruſt. Der Großherzog fühlte das wohl, ſen 2 ſagte jedoch:„Mein Fräulein, ich habe eine ſolche 115 Antwort nicht erwartet. Wie ſoll ich ſie meinem Pfant Freund überbringen!“ g nach. „Königliche Hoheit können mir glauben, daß dieſer Auel ,*. Entſchluß meinem Herzen nicht leicht fiel“, geſtand des 2 Ulrike.„Ich will mir die Sache noch überlegen und der ü bitte mir eine Bedenkzeit— ſagen wir: von einem 1 Jah aus.“ werte 5 Sond „Aus allen Ihren Worten fühle ich nur allen n deutlich die Abſage.“ 21 2 Nun ergriff Frau von Levetzow das Wort: i „Königliche Hoheit! Wenn Goethe allein wäre, wenn ſonſt niemand für ihn zu ſorgen hätte, bedürfte 1 5 es für uns keiner Ueberlegung und keiner Bedenk⸗ ö kehr zeit. Aber Goethe hat einen Sohn, eine Schwieger⸗ e tochter und Enkelkinder.“ 3 wiede 555 Börſ (Schluß folgt 1 ꝓpflüchbumgen. ernde Beteiligungen bei anderen 3 * — 114 Mill. Rm. DD-Bank-Akfien an der Berliner Börse zugelassen Auf Antvag der Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft ſind 114 Mill. 4 Aktien der DD.⸗Bant zum Handel und zur Notterung an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Dem Proſpekt, der ubtig war, weil das Aktienkapital bekanntlich von 285 Mill. 4 teils durch Einziehung beſils durch Zuſammenbegung auf 144 Mill./ hevabgeſetzt wor⸗ den iſt, iſt die beßhannte Bilanz zum 31. Dezember 1931 bei t. Weiter enthält der Proſpekt, die aus dem Ge⸗ richt bekannte eingehende Begründung der Kapital⸗ ktion. Ferner wird angegeben. daß ſich unter den iubigern Aus landskonten mit 685,9 Müll. 1 be⸗ inden, von denen 482,9 Mill.„ unter das Stillhalte⸗ abkommen fallen. Die Forderungen der D. ⸗Bank in fremder Währung überſteigen ihre Valutaver⸗ Die Vollzahlungsverpflichtungen von bisher ahlten Aktien ſind der banblichen Uebung ge⸗ ß nicht verbucht; ſie haben bei der Geſelbſchaft auch prak- tüſch keine außergewöhnliche Bedeutung. Der Proſpekt enthält ſodann eine Aufgliederung des Kontos„Dau⸗ Banken und Banbfirmen“ aus der hervorgeht, daß die DD.⸗Baunk mit 50 v. H. oder mehr beteiligt iſt an der Bank ſüür Imduſtvrie⸗ werte AG. Berlin, Deutſche Beamten⸗Zentralbank AG., Berlin, Deubſche Ueberſeeiſche Bank, Berlin, Handel⸗ Maatſchappij H. Albert de Bary u. Co., N.., Annſterdam, Kveidübbank Sofia, Carl Schmitt u. Cie, AG., Pforzheim, J. Wichelhaus P. Sohn AG., Wuppertal⸗Elberfeld. Ueber 25 v. H. beteiligt äſt die DD.⸗Bank bei der Bank für orien⸗ der Geeſtennünder nicht voll bez taliſche Eiſenbahmen, Zürich, und bei Bamk. Weſermünde⸗Geeſtemünde. O Berliniſche Fener⸗Verſicherungs⸗Auſtalt zu Berlin. — 10(15) v. H. Dividende.(Eig. Dr.)) Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht für 1931 ergibt ſich, wie wir hören, aus einer Bruttoprämieneinnahme von 8,21(i. V. 8,69) Mill.“ bei 0,50 Mill.„ Kapitalerträgen(0,403 Mill. /) nach 0,87 Mill./ Abſchreibungen auf Wertpapiere, Fremoͤwährun⸗ gen und Beteiligungen, ſowie Bildung einer Delkredere⸗ rücklage von 0,10 Mill. 4 ein Reingewinn von 888 153(665 596). Es iſt zu beachten, daß im Gegenſatz zum Vorjahr 100 000„ Rücklage für das Haftpflicht⸗, Un⸗ fall⸗ und Kraftfahrzeuggeſchäft nicht durch die Gewinn⸗ und Verlustrechnung laufen, ſondern nun unverändert in der Bilanz erſcheinen. Beim Vergleich des Ergebniſſes müßten die Vorjohrsziffern um 100 000/ gekürzt werden. Bei den Wertpapieren iſt von der Bilanzerleichterung der Notver⸗ ig kein Gebrauch gemacht worden. Der Beſtand iſt vielmehr auf die zum Ultimo Dezember 1931 notierten Kurſe(für deutſche Werte auf die ſogenaunten telephoni⸗ ſchen Freiverkehrskurſe) herabgeſchrieben worden. Der auf den 27. 8 April einzuberufenden o. GW wird die Verteilung einer Dividende von 10(15) v. H. vorgeſchlagen. O Lebensverſicherungsgeſellſchaft Phönig. Berlin, 5. April.(Eig. Dr.) In den Monaten Januar und Februar 1932 wurden 17951 neue Policen über eine Verſicherungs⸗ ſumme von 46,58 Mill. G. ausgeſtellt. Ein Vergleich mit der Geſamtziffer der Neuzugänge des Jahres 1931 in Höhe von 297 Mill. G% zeigt die bemerkenswerte Stabilität des Neugeſchäfts für die erſten Monate 1932. O Elektrizitätswerk Südweſt AG., Berlin.— 6 gegen 7 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) In der GV. der Geſellſchaft, deren Aktienmehrheit ſich im Beſitz der Geſfürel⸗Loewe AG. befindet, während der reſtliche Aktienbeſitz, der der Stadt Berlin gehört, zur Zeit lombardiert iſt, wurde für die Ver⸗ teilung einer Dividende von 6 gegen 7 v. H. auf 50 Mill./ AK. beſchloſſen. AFTS-ZEIT Abend- Ausgabe Nr. 157 Weifſbewerb der Treibsfoffe Seitdem der Vorſchlag eines deutſchen Einheit treibſtoffes in die öffentlichen Erörterungen gebracht worden iſt, haben ſich auch die zahlreichen übrigen In⸗ tereſſenten für Treibſtoffbeſchaffung gemeldet und die Auf⸗ merkſamkeit auf ſich zu ziehen verſucht. Sie bilden eine recht ſtattliche Reihe und laſſen mit Befriedigung zwei weſentliche Feſtſtellungen machen: einmal, daß keinerlei Befürchtungen bezüglich eines Mangels an Treibſtoffen zu beſtehen brauchen, und zweitens, daß allein dieſer ſchar fe techniſche Wettbewerb ein ſehr ſtarkes Ge⸗ gengewicht gegen die Gefahr einer einſeitigen Marktbeherrſchung irgendwelcher Art iſt. Die Wettbewerber um die Treibſtoffverſorgung teilen ſich in zwei große Gruppen, die flüſſigen und die gas⸗ förmigen Treibſtoffe. Die letzteren können den erſteren allerdings nur eine begrenzte Konkurrenz machen. Unter den flüſſigen Treibſtoffen ſteht das deutſche Benzin und das deutſche Benzol an erſter Stelle. Die Entwicklung des Schwerölmotors werd aber auch dem Schweröl eine größere Bedeutung als Treib⸗ ſtoff zuweiſen und damit auch der Hydrierung, die ſich naturgemäß bei einer Beſchränkung des Prozeſſes auf die erſte Phaſe weſentlich einfacher und billiger ſtellt. Der nächſtbedeutende Intereſſent iſt der Sprit, der ſich aus dem Einheitstreibſtoff eine Quote von etwa 160 000 Ton⸗ nen, am heutigen Verbrauch gemeſſen, errechnete. Dieſe Wünſche des Sprits haben nun aber den Holzalkohol auf den Plan gerufen. Es wird errechnet, daß, wenn ein Beimiſchungszwang für aus Holz gewonnenen Alkohol in Höhe von mindeſtens 5 v. H. ausgeſprochen würde, jährlich mindeſtens 800 000 Feſtmeter deutſchen Holzes, und zwar gerade minderwertigen Holzes, verwertet werden könnten. Befürworter iſt neben dem Reichsforſtwirtſchaftsrat der Deutſche Städtebund, der alſo den waldbeſitzenden Gemein⸗ den neue Einnahmen erſchließen zu können glaubt. Der Treibſtoff aus Holz findet aber noch von einer anderen Seite her einen Vertreter: das Holzgas. Auch der Holzgasgenerator wird unter Hinweis auf die in Deutſchland vorhandenen 24 Millionen Kubikmeter Abfall⸗ holz empfohlen und ſeine Wirtſchaftlichkeit mit einer Gleichſetzung von einem Raummeter Holz mit 300 Liter Benzol begründet. Die Brennſtofferſparnis gegenüber dem Benzin ſoll 80—90 v. H. betragen. Der Holzvergaſer, etwa. ein Stahlblechzylinder von 150 Zentimeter Höhe und 50 Zentimeter Durchmeſſer, wird neben dem Führerſtand auſ⸗ geſtellt, ein Umbau des Motors ſoll nicht erforderlich ſein. Einen gasförmigen Treibſtoff will aber auch die Kohle liefern, nämlich in dem Methan, dem wich⸗ tigſten Reſtbeſtand des Kokereigaſes nach der Waſſerſtoff⸗ entziehung für die Stickſtoffherſtellung. Kokereigas enthält etwa 25 v. H. Methan, einen ſehr hochwertigen Brennſtoff von 9 500 Wärmeeinheiten, für den man, abgeſehen von dem Verbrauch für die Schweißung, bisher keine Verwen⸗ dung hatte. Ein Verfahren zur Umwandlung des Methans in Benzol, das im Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut in Mülheim entwickelt wurde, iſt zunächſt noch nicht wirt⸗ ſchaftlich; dagegen arbeiten Ruhrchemie und J. G. zuſam⸗ „u 216642 R n suvgſezc geo vunzegavaog zd u nom produkten bzw. Zwiſchenprodukten für Lacke, Löſungs⸗ Vorübergehende Sonderbelebungen Geschäft am Akfienmarki weifer einigen Teilgebhleien lebhaffer/ Mannheim unregelmäßig Nach ſchwachem Beginn war die Tendenz an der heutigen Börſe für Aktien leicht befeſtigt, ohne daß das Geſchäft nennenswerten Umfang annahm. Farben lagen etwa 1 v. H. über geſtrigem Schlußkurs. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt lagen Renten durchweg ſchwächer. Gold⸗ und Liquidationspfandbriefe waren etwa ½ v. H. niedriger genannt. Für Stadtanleihen beſtand wieder keine Aufnahmeneigung. Berlin nicht einheitlich Nur noch eine Woche trennt die Börſe von der Wie⸗ deraufnahme der amtlichen Kursſeſtſetzungen, und noch ſind die techniſchen Vorbereitungen nicht beendet. Man hofft in einer heute nachmittag ſtatt⸗ findenden Sitzung zum Ziele zu kommen, ſo daß für morgen mit einer Veröffentlichung der Beſchlüſſe in tech⸗ niſcher Hinſicht zu rechnen iſt. Aber all dieſe Vorbereitun⸗ gen können natürlich keine Geſchäftsbelebung hervorrufen, um ſo weniger, als die Um ſätz e auf Grund der Be⸗ fürchtungen hinſichtlich einer neuen Notverordnung für den Effektenhandel mit dem Auslande immer mehr zu⸗ ſammengeſchrumpft ſind. Um das Geſchäft nicht ganz abzuwürgen, ſoll daher, wie man in Bankkreiſen wiſſen will, eine neue für morgen zu erwartende Ver⸗ ordnung nicht ſo ſcharf gehalten ſein, wie man vielleicht befürchtet, und vor allem auf kein ſtriktes Verbot hinaus⸗ laufen. Die Nebenerſcheinungen des Wahlkampfes bemmten auch heute die Unternehmungsluſt, zumal, mit Ausnahme von Newyork, das Ausland ſchwache Kurſe meldete. Auſcheinend beurteilt man an den Aus⸗ landsbörſen die Lage des Kreuger⸗ Konzern weiter ziemlich ſkeptiſch. Trotz der ſchwachen Stockholmer Meldungen lag Spenska um ca. 2/ erholt, da an dieſem Markte ebenſo wie auch noch in einigen anderen Papieren ſeitens der Spekulation etwas Deckungsbedürf⸗ nis zu beſtehen ſchien. Im Zuſammenhang mit dem Be⸗ kanntwerden der Perfektuierung der Ruſſenaufträge lagen auch Montanaktien bemerkenswert widerſtandsfähig. Die allgemein beſtehende Unſicherheit kam auch im Verlaufe in der geringen Umſatztätigkeit zum Aus⸗ druck, zumal neue Orders von außen her ſo gut wie gang fehlten. Die bereits erwähnte Sonderbewegung au Mon⸗ tanmarkt unter Führung von Gelſenkirchen übte im weiteren Verlauf einen gewiſſen Einfluß auf die Allgemeintendenz aus, ſo daß verſchiedentlich über An⸗ fang liegende Geldkurſe zu hören waren. Be⸗ merkenswert war ein 2proz. Gewinn der Geſfürel. Am Geloͤmarkt trat keine Veränderung in den Sätzen ein. Zu Beginn der zweiten Börſenſtun de nahm das Geſchäft auf einzelnen Märkten etwas lebhaftere Formen an, da man gute Käufer im Markte für Far⸗ ben, Gesfürel, Gelſenkirchen, Reichsbank, Rhein. Braun⸗ kohlen, RWef und Siemens beobachten konnte. Bei die⸗ ſen Werten ſetzte ſich dann auch ziemlich schnell—2progz. Beſſerungen durch, wos naturgemäß auf die Geſamtbörſe einen guten Eindruck machte. Am An lag em ar kt gaben Pfandbriefe im Verlaufe durchſchnittlich bis zu% v. H. nach. Reichsſchuldbuchforderungen blieben gut behauptet. Auslandsrenten logen geſchäftslos. Am Geldmar kt traten heute keine Veränderungen ein. Bis zum Schluß des Verkehrs änderte ſich an der im ſpäteren Verlaufe wie⸗ der überhand genommenen luſtloſen Stimmung der Aktien⸗ märkte wenig. Auch die Kurſe erfuhren keine nennens⸗ werten Veränderungen mehr, die Werte, in denen vorher Sonderbewegungen zu verzeichnen waren, konnten die hierbei erzielten Gewinne behaupten. So ſchloſſen Rhein. Braunkohlen, Schuckert, Siemens, RW und Gesfürel bis zu 2 v. H. über Anfong. Frankfurt uneinheitlich Im Zuſammenhang mit den meiſt ſchwächeren Aus⸗ landsbörſen taxierte man im vorbörslichen Freiver⸗ kehr weiter etwas nachgebende Kurſe. Zu Beginn der amtlichen Börſe herrſchte bei der Spekulation wieder große Zurückhaltung, zumal neue Momente, die die Börſe hätten anregen können, nicht vorlagen. Später ſetzten ſich, vom Montan⸗ und Elektromarkt ausgehend, meiſt unsicher und eingeschrumpfi Im Verlaufe aul Schluß wieder sffll aber kursmäßig behaupiei kleine Erholungen durch. Am Anleihemarkt blieben Reichsſchulöͤbuchforderungen, J. G. Farben⸗Bonds und Reichsbahnvorzugsaktien gut behauptet; Gold⸗ und Liqui⸗ dationspfandbriefe neigten dagegen etwas zur Schwäche mit Verluſten bis zu ½ v. H. Im Verlaufe konnten J. G. Farben und Reichsbank ihre Anfangsverluſte wieder auf⸗ holen, ferner vermochten einige Spezialitäten bis um 1 v. H. anzuziehen, das Geſchäft ſtagnierte aber im allgemeinen vollkommen. Amſterdam ruhig, aber eher etwas feſter Das Geſchöft an der Amſterdamer Börſe war zwar ſehr ruhig, ooch konnte die Tendenz als etwas feſter bezeichnet werden im Zuſammenhang mit der beſſeren Stimmung zum Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe. Die Kommentare der franzöſiſchen Preſſe über die geſtrigen Londoner Beſprechungen machten ebenfalls einen guten Eindruck. Im allgemeinen ergaben ſich Kursbeſſerungen von—4 v.., nur Tabakwerte lagen etwas ſchwächer. Kgl. Petroleum notierten 191393, Unilevers 10405 und Pounganleihe 383675. London zuverſichtlicher Die Londoner Börſe evöffnete heute bei etwas leb⸗ hafterem Geſchäft in zuverfichtlicherer Haltung. Britiſche Statspapiere tendierten feſt, internationale Werte logen ſtetig, Oelanteile konnten Beſſerungen verzeichnen. Hounganleihe notierte ſpiter mit 52 und Dawesanleihe mit 72 etwas niedriger. 2 prog. engliſche Konſols notierten 6094, 5proz. Worl Loan„ Sprog. Funding Loan 9576, Canadian Paciftie 10, Courtaulos 98/14, Internationale Nickel 954, Kreuger und Toll 78. Berliner Devisen Diskontsatz: Reſchshank 6, Lombard 7, Prat 3 ½ v. fl. 8 8 in Rm. Dis-] Parttut 4. April 2 ril Ur kont M Geld] Brief Geld Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782 1,068 1,072.068 1072 Kanada ian. Dollar.1988.788 8,794 3,788 3794 Zaire 3 657 2,092 1,.891.399 1,401 airs. lägypt.Bfd, ö 16,25 16,29 15.27 16.81 Türkel„ türk. Pfd.— 138,458—.. 5 London. 1Sterl. 3¼½ 20,429 15,83 15,87 15,85 15,89 New Vork. 1 Dollar 3 ¼ 4,198 4,209.217 4,209.217 Mio de JaneiroiMillr.—.502.258 0,258 0,258 0,258 Uruguay 1Goldpeſo— 4,48.728.782.728 1,782 olland, 100 Gulden 3 168,789 170,28 170,82 170,28 170,62 then 100 Drachmen 11.45 5 5,556 5,495 5,5 Brüſſel 1 3½ 558,87 84 59,96„84 58,96 Bukareſt... 1008 75.511.517 2,528.817.523 Ungarn.. 100 Pengd 7 73,421„94 37,08 56.94 57.06 Danzig„100 Gulden 5 8172 82,47 82,63 682,47 82.68 Helſingfors 1 5 7 10.537.243 77257.293.307 talſen... 100 Lire 7 22,094 21,76 180 27,72 21.76 ugoſlavien!00 Dinar 7¼ 00.413.427.413.427 owno. 100 Litas 5 125 2101 740 5 76 525 Kopenhagen. 100 Kr. 0„. 5 Shade 100 Cds 8% 45 14% 1% 14% 470 Oslo 100 Kr. 57 112.50 83,12 83,28 98,12 5 Paris..„ 100 Fr. 27 16,44 186,57 16,61 16.57 16,61 rag 100 9 8 12,488 12,465 12,485 12,485 12, eig.. 100 Fr. 2 81.00 81,82 81,98 61,67 81,83 Sofia.. 100 Lewa 9½& 8083.057 308.057 308 Spanien 100 Peſeten 6¼ 8100 31,92 31.98 81,92 31,98 Stockholm.. 100 Kr. 57% 112.24 85,41 27 5 85,1 85,9 Eſtland.. 100 Eſtm. 8½ 112,50 109,39 109, 109,39 109,61 Wien 100Schillingl 8 59, 49,95 50, 49,95 50,05 Tägliches Geld: 633%, Disk.⸗Comp. 5½5¾0% Kleines Geſchäft am Deviſenmarkt An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft nur in engliſchen Pfunden etwas lebhaf⸗ ter, die gegen ihren geſtrigen Newyorker Schlußkurs etwas ſchwächer mit 3,764 eröffneten, doch im Laufe des Vormit⸗ tags auf 3,77 wieder anziehen konnten. Gegen den Gul⸗ den ſtellte es ſich auf 9,33%, gegen Paris auf 95,78, gegen bie Reichsmark auf 15,912, gegen Zürich auf 19,42 und gegen Madrid auf 50,06. Der Dollax war eher eine Kleinigkeit feſter. Die Reichsmark war ebenfalls leicht gebeſſert, ſie notierte in Amſterdam 58,627 und in Zürich 122,15. Der Schweizer Franken war in Reaktion auf die Befeſtigung an den Vortagen heute etwas leichter, der franz. Franken konnte ſich nur knapp behaupten. f mittel u. a. Daneben wird aber auch die Verwendung des Methangaſes als Treibſtoff erprobt. Es iſt dabei auf Stahlflaſchen komprimiert, von denen der Wagen mehrere mit ſich führt und nach Entleerung an Lagerſtellen aus⸗ wechſelt. Im Wirkungsgrad wird 0,9 Kubikmeter Methan einem Liter Benzol gleichgeſtellt bei einem Großverbrauchs⸗ preiſe von 26—28 Rpf. Die Verwendung des Methans kann natürlich nur für Laſtwagen, Omnibuſſe und Trak⸗ toren in Frage kommen und auch nur für einen beſchränk⸗ ten Umkreis um die Methanlieferſtellen, alſo die Stickſtoff⸗ fabriken. Aenderungen am Motor ſeien nicht erforderlich. Aber auch das Braunkohlengas meldet ſich als Treibſtoff. In der Braunkohleninduſtrie werden ſchon ſeit Jahren diesbezügliche Verſuche gemacht. Im Rheinland nahm man einfache Braunkohlenbriketts als Grundlage der Generatorgasherſtellung und betrieb damit in einem Dauerverſuch einen ö⸗Tonnen⸗Laſtwagen. Allerdings macht die Teerabſcheidung noch Schwierigkeiten, und die Verwen⸗ dung des Braunkohlengaſes für den Wagenantrieb wird auch in den ſich mit dieſer Frage beſchäftigenden Kreiſen mit Zurückhaltung angeſehen, während ſich der verwendete Generator zur Gaserzeugung in ortsfeſten Anlagen als brauchbar erweiſt. Im mitteldeutſchen Braunkohlenberg⸗ bau hat man ſich gleichfalls mit dem Braunkohlengas als Treibſtoff beſchäftigt und iſt dabei von Grudekoks aus⸗ gegangen, der ſich bei einer Stärke von 10—15 Millimeter bewährt haben ſoll. Alle dieſe Gaſe kommen, wie ſchon geſagt, nur für den ſchweren Nutzwagen in Betracht und auch da nur zum Teil, da ſchon allein aus räumlichen und geographiſchen Grün⸗ den ihrer Verwendung Grenzen geſetzt ſind. Die Berechnung beiſpielsweiſe, daß ſelbſt bei der heutigen ver⸗ minderten Kokserzeugung etwa 1,5 Milliarden Kubikmeter Methan zur Verfügung ſtänden, die einer etwas höheren Menge Benzol entſprächen, hat alſo keinerlei praktiſche Bedeutung. Immerhin iſt zu erſehen, daß gewaltzige Reſerven für die Beſchaffung von Treib⸗ ſtoff zur Verfügung ſtehen und daß an der Möglich⸗ keit ihrer Ausſchöpfung energiſch gearbeitet wird. Der ſo häufig gemachten Inausſichtſtellung einer„Umwälzung in der Treibſtoffwirtſchaft“ wird man aber mit gutem Grund ſehr zurückhaltend gegenüberſtehen müſſen. Mecklenburgische Hypofheken- und Wechselbank 7(12) vH. Dividende In der AR.⸗Sitzung dieſes zur Gemeinſchafts⸗ gruppe Deutſcher Hypothekenbanken gehörenden In⸗ ſtituts wurde beſchloſſen, der GV. am 30. April die Vertei⸗ lung einer Dividende von 7(12) v. H. auf 3 Mill.. Ask. vorzuſchlagen. Der geſamte Beſtand an Goldhypotheken erfuhr eine Erhöhung um 4 742 450 G. auf 68 206 054 GK, während ſich der Geſamtbeſtand an Goldkommunal⸗ darlehen um 371 425 Gel auf 5 408 801 6% vermin⸗ derte. Der Umlauf in Pfandbriefen ſteigerte ſich um 2857 840.& auf 64 707 410., während der Umlauf in Gold⸗Kommunal⸗ Obligationen um 489 000 Goldmark auf 4 291 000.% zurückging. Der Ueber⸗ ſchuß ſtellt ſich für das Geſchäftsjahr 1931 einſchl. des Vortrags aus 1930 auf 357 793(567 787). Die rückſtän⸗ digen Hypothekenzinſen des Jahres 1931 beliefen fich am Jahresſchluß auf 106 721/ r 1,83 v. H. des Zinsſolls. Zur Deckung künftiger Kapital⸗ und Zinsverluſte wurden aus bisher ſtillen Reſerven und aus dem Buchgewinn bei der Rückgabe aufgenommener eigener Emiſſions⸗Papiere ein Delkredere⸗Konto von 307 887 gebildet, das durch Zu⸗ weiſung aus dem diesjährigen Gewinn um weitere 105 000 Mark auf 412 887/ erhöht werden ſoll. Nach Ueberführung einer früheren Rücklage von 150 000& auf die offenen Re⸗ ſerven betragen dieſe nunmehr 1 500 000 4 gleich 50 v. H. des Aktienkapitals. AJ. für Verkehrsweſen, Berlin.— Dividendenaus⸗ fall(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, findet am 11. d. M. eine AR.⸗Sitzung ſtatt, die als eine der geſetzlichen Viertel⸗ jahresbeſprechungen anzuſehen iſt. Dabei wird man wohl auch erſtmals ſich über die vorausſichtliche Bilanzvorlage für 1931 beraten. Der Dividendenvorſchlag wird einer all⸗ gemeinen Bilanzſitzung in einigen Wochen vorbehalten bleiben. Man rechnet vielfach wieder mit einem Divi⸗ dendenausfall, weswegen ſich ſchon jetzt eine Aktio⸗ närvereinigung bilden ſoll. Für deren Zweckmäßigkeit ſollte man jedoch erſt die Verwaltungsbeſchlüſſe abwarten. Suüddeuische Nundiunk AG. 60 603(. V. 7945) Nm. Reingewinn Ueberweisung von 109 536 Rm. auf FErneuerungskO Die Süddeutſche Run k AG in St gart weiſt für das Geſchä hr 19 gewinn von 60 603(i. V. 7945) 1 nahmen haben ſich bedeutend erhöht. auf 2,45 Mill. I. Es beanſpruchten niſchen Betrieb 0,71, Programmkoſter Unkoſten 0,31, Steuern, Verſicherung 0,12, Werbung 90,06, Störungs it 0 gemeinſame Rundfunkzwecke 0,01 Mill. /, (1,87) Mill. J. Abſchreibungen wurden in (0,18) Mill. 4 vorgenommen. Die geſtern unter dem Vorſitz von Genere merzienrat Dr. Wanner abgehaltene o. migteeinſtimmig den Abſchluß und des 115 7 gemäß, aus dem Reingewinn 50 2 zu überweiſen und den Reſt mit 10 603 4 nung vorzutragen. Vorſtand und Ag wu entlaſtet. Nach dem von dem Vorſtands mitglied Dr finger erſtatteten Bericht brachte das Gef einen beträchtlichen Teilnehmerzuwac neuerungskonto konnten 109 536„1 8 den, die im Laufe des Jahres der Deutſchen 9 wieſen werden. Das Sendergebäude in mit einem Kredit der Reichs rundfunk⸗Geſe wurde, iſt im Berichtsjahre von der Reichspoſt zu den Ge⸗ ſtehungskoſten übernommen worden. In der Ber⸗ mögensaufſtellung per 31. Dezember 1981 erſchei⸗ nen auf der Aktipſeite: Bargeld 2489(124 659), un Poſtſcheckguthaben 27 484(—), Außenſtände 201 952 689 Beteiligungen 1 4, Hypothek unv. 150 000 gerte 1 (59 000) 4. Dagegen werden auf der Paſſivſeite ausgewie⸗ ſen: Aktienkapital unv. 300 000 4, Reſervefonds un. 30 000, Erneuerungsknoto DRp 109 596(—) 4 und Schul⸗ den 124 788(507 398) A. — „ Zur Zahlungseinſtellung Herrmann Gerſon. Bei der Firma Hermann Gerſon werden die Geſamtverbind⸗ lichkeiten einſchl. der Hypothekenſchulden auf ungeführ 8 Mill./ beziffert. Hiervon ſind 4 Mill./ Bankſchulden und Warenſchulden. Die Hypothekenſchulden betragen etwa 4 Mill.. Ueber die Höhe der Aktiven und über das endgültige Bild des Stotus können naturgemäß Angaben noch nicht gemocht werden. Auch ſteht noch nicht feſt, wel⸗ chen Weg zur Abwicklung man der Gläubigerverſammlung, die bekanntlich zum 12. April einberufen iſt, vorſchlagen wird. Die Abwicklung wird durch den beträchtlichen Grund⸗ beſitz, der in der Hauptſache aus Geſch qäuſern im Zen⸗ trums Berlins beſteht und deſſen Verwertung zur Zeit äußerſt ſchwierig iſt, erſchwert. (J Erhöhung der Einfuhrumſatzſteuer ab 6. April im Saargebiet. Saarbrücken, 5. April.(Eig. Dr.) Die Handelskammer teilt mit: Durch Buogetgeſetz iſt die franzöſiſche Einfuhrumſatzſteuer wie geplant vom 2 auf 4 bw. 6 v. H. erhöht worden, und zwar beträgt die Umfatzſteuer für Rohſtoſfe 2 v.., für Ferktigſabrikate 6 v. H. und für Halbe vtigſabräkate 4 v. H. Di unte il der einzelnen Fertigfabrikaten wird durch eine Verordnung unter Bezugmalhmre auf die Untert ſvanzöſiſchen Zolltavifs erfolgen. Die erhöhte, Umſatzſteuer wind imm Saapgebiet ab 6. April 1932 zur Erhebung ge⸗ langen. Von der Erhöhung wenden die Waren, für die ge⸗ mäß früheren Geſetzen eine einmalige Abgabe erhoben wird, nicht betroffen(Tee, Kaffee uſw.). (Anträge auf Einfuhr von Lederwaren nach Frank⸗ reich.— Die Kontingentſtelle für die Einfuhr von Leder⸗ waren nach Frankreich. Frankfurt a.., 5. App. (Eig. Dr. Der Verband Deutſcher Leder⸗ wareninduſtrielley e.., Offenbach a. M. teilt mit, daß Anſpruch auf Beteiligung am Geſamtkon⸗ tingent nur dieſenigen Firmen haben, die in den Jahren 1029, 1980 und 1931 weiche und ſteife Däſchnerware uſm. der franzöſüſchen Zolltarifnummern 491, 491—4g1ter und 402(altsSſchließlich Koffer und Reiſetaſchen) mach Frank⸗ reich, Alpyier, Korſicka und dem Saargebiet zugeführt haben und einen entſprechenden Antrag bis zum 11. April ds. Is. an die Kontingentſtelle(Verband Deutſcher Lederwaren⸗ induſtrieller Offenbach a..) einreichen. Antragsſſormar⸗ lare ſind von der Kontingentſtelle zu beziehen. Kali-Märzabsaß fasf auf Vorjahreshöhe Oö Kaſſel, 5. April.(Eig. Dr.) Der Mär zabſatz des Deutſchen Kaliſyndikates erreichte nach deſſen Mitteilung nahezu den Abſatz des Vergleichs monats i. V. Die Abladungen an die deutſche Landwirtſchaft wurden be⸗ einflußt durch die Witterungsverhältniſſe, die infolge zeit⸗ weiſer Schneefälle und ſtarker Nachtfröſte ungünſtigere Vorbedingungen für die Düngung im Gefolge hatten als im März 1931. Die auf dieſe Witterungseinflüſſe zurück⸗ zuführenden Verſchiebungen des Abſatzes in einzelnen Ge⸗ bieten Deutſchlands dürften ſich nach den Erfahrungen der Vorjahre mit ähnlichen Witterungsverhältniſſen im April ausgleichen. Broigeſreidemarki nichi einheiflich Versorgung der Mühlen mit Weizen allgemein schwierig/ Beirächſliche, Preis- unierschiede zwischen deuischem und Russenroggen Berliner Produktenbörſe v. 5. April.(Eig. Dr.) Jufolge der ſtarken Inanſpruchnahme der Landwirtſchaft durch die Beſtellarbeiten blieb das inländiſche Offer⸗ ten material aus der erſten Hand nach wie vor ge⸗ ring. Andererſeits fehlten aber auch weiterhin Anregun⸗ gen vom Mehlabſatz her, obwohl nach dem Ausweis über die am 31. März in Berlin vorhandenen Beſtände im Laufe des verfloſſenen Monats ca. 30 000 To. Roggen in den Konſum übergegangen ſind. Die Verſorgung mit Weizen bereitet den Mühlen allgemein Schwier ig ⸗ keiten, beſonders da die Neuregelung der Weizen⸗ einfuhr noch immer auf ſich warten läßt. Für prompten Inlandsweizen mußten daher erneut Preiserhöhungen um etwa 2/ bewilligt werden, im Lieferungsgeſchäft ergaben ſich Preisbeſſerungen in etwa gleichem Ausmaße, nur Sep⸗ temberweizen war lediglich behauptet. Am Roggen⸗ markt war das Intereſſe allgemein gering, was ſchon dadurch dokumentiert wird, daß im Zeithandel nur eine Notiz für die Septemberſicht zuſtande kam. Zur prompten Lieferung wurde verſchiedentlich Kahnmaterial offeriert, die Kaufluſt war aber mäßig, hauptſächlich infolge des be⸗ trächtlichen Preisunterſchiedes zwiſchen deutſchem Roggen und dem angebotenen Ruſſenroggen. Die Preiſe waren im allgemeinen. unverändert. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten unveränderte Marktlage. Hafer bei mäßigem An⸗ gebot und einiger Konſumnachfrage befeſtigt, Gerſte ruhig. Die Preiſe für Weigen⸗ und Roggen export⸗ ſcheine zogen weiter an. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 258—60 feſter; Roggen 199—201 ruhig; Warthe 210; Ruſſenroggen 105; Braugerſte 193—91 feſter; Futter⸗ und Indutſtriegerſte 17082 ſeſter; Hafer 160—65 feſter; Weizen⸗ mehl prompt 31,5095 feſter; Roggenmehl 70proz. prompt 26,0 2790 beh.; Weſzenkleie 11,20—11,40 feſter; Roggen⸗ kleſe 10,4010, 70 ſtill; Viktorigerbſen 1825: Kleine Speiſe⸗ erbſen 2124; Futtererbſen 1517; Pelirſchken 16,50.—18,50; Ackerbohnen 15—17; Wicken 1619,50; Lupinen, b haute 11 bis 12, dto. gelbe 14,50 16,50; Sevadella neue 90,50; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11.80; Erdmußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,10— 18,30; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13; Trockenſchnitzel 9,30; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 12,40; do. ab Stetten 12,80; Kartoſfelflocken 1717,30; Rauhfuttermittel feſt: drahtgepreßt. Roggenſtroh.201,45; Weizenſtroh 0,90 bis.05; Haferſtroh 0,80—1,05; Gerſtenſtroh 0,901.05; ge⸗ bumd. Roggenlangſtroh 1,2515; bindfacdengepr. Roggen⸗ ſtroh 1,151,380; Weizenſtroh.951,10; Häckſel.75195: handelsübt. Heu, gef. trocken.401,60; gutes Heu lerſter Schnitt) 1,952.35; Lugerne, loſe 2,0 2,70; Thymotee, loſe 2,352, 70; Kleben, lofe 2,0260; Spahtgevr. Hen in Pf iter Notiz 40; allg. Tendenz Fülich.— Handels recht⸗ liches Lieferumgsgeſchäft Weizen Mai 271 70,75; Juul 275; Sept. 281,50 31; Roggen Ma 198,50; Juli— Sepd. 189,50 his 89, Hafer Mai 179,0, Jult 178,080 Sept.— S Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Mai 5,10; Jult 5,0%; Sept. 4,97 Nov. 5,0.— Mais,(in Hfl. per Vaſt Kg.) Mai 767; Juli 75; Sept. 757%; Nov. 77. Liverpooler Getreidekurſe vom 5. April.(Eig. Dr.) ang: 8 7 kt. 5,6%(5,76): Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. April. 85 Dr.) April 5,45 B 5,75 G; Mai 5,50 B 5,40 G; Juni 5,65 5,50 G; Juli 5,80 B 5,60 G; Auguſt 5,90 B 5,75 G; Okt. 6,20 B 5,95 G; Nov. 6,40 B 6,25 G; Dez. 6,0 B 6,40 G: Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis per April 32,10; Ten⸗ denz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 5. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Michdl.(Schluß) 7,61. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol. Anfang: Magi 46062, Juli 45860; Okt. 4012; Dez.—: Jan.(33) 467; Tages⸗ import 10 000; Tendenz ſtetig.— Mitte: Mai 459; Juli 458; Okt. 459; Dez. 404; Jan.(33) 405; März 470: Mat 474 Juli 478: Okt. 483; Jan.(84) 490; Loco 401; Tendenz ruhig. Berliner Meiallbhörse vom 3. April Kupfer Brief Geld 52.50 bez. 7 5 8 7 85 * Tendenz: Kupfer, Zink abgeſchwächt, Blei ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. April. (Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 58, für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 50—51; Standardkupſer loco 47,50 48,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 proz. in Blöcken 160: desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗ Auſtralzinn 190; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 5254; Silber in Barren ca. 1000 ein per Kg. 40,44. Londoner Mefiallbörse vom 5. April Metalle in E pro To. Silber Unze E(137/40 fein ſtand.), Platin Unze E kupfer, Standard 30,30 Zinn, Standart 109,1 Aluminium—.— 3 Monate 30,50 3 Monate 4112 Antimon. Settl. Preis 80,50 Settl. Preis 109.0] Queckſilber—.— Elektrolyt 35,— Banka 180 Platin. deſt ſeleried 384.25 Straits 144,7 Wolframerz—. Kung ſheets— Blei, ausländ. 11 25 Nickel—.— Elwirebars 35,.— Zink gewöhnlich 10,95] Weißblech,—.— 0 5 Tendenz: Kupfer, Zinn unregelmäßig, Blei Zink ſtetig. 5 6. Seite —— Nummer Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 1932 eee Hienstag, 3. April Der Mann mit dem Gelokoffer Die Zementkaffeebohne Der Herr Zeuge Hehler, die keine find Der K „Ja, mein Lieber“, ſagte mein ſachkundiger Füh⸗ rer durch das Berliner Nachtleben, mit dem ich gegen 12 Uhr nachts in einem Berliner Lokal ſaß„es gibt Berufe im Berliner Nachtleben, die weder oom Arbeitsamt noch vom Branchenadreßbuch erfaßt wer⸗ den... Sehen Sie z. B. den Mann dort mit dem Koffer, der gerade zur Tür reinkommt... Er iſt der Lokale⸗ Bankier.„Lokale“ großgeſchrie⸗ ben. Er verkauft— Geld. Mk. 9,85 koſten bei ihm 10 Mark. Und doch blüht ſein Geſchäft. Denn die „Ware“, die er verkauft, iſt für Kellner und Kell⸗ nerinnen noch mehr als für uns ein täglicher Bedarfsartikel. Es iſt das Kleingeld Alle Arten:„Sechſer“,„Groſchen“,„Fufziger“ führt er in reichlichen Mengen bei ſich und verkauft ſie gegyn eine Gebühr von 15 Pfennig pro Zehnmark⸗ ſchein an die„Konſumenten“. (Je nach der Konjunktur ſetzt er in einem % Lokal 30, im anderen 100 Mark um, uſw.“ In dieſem Augenblick ſtößt beim Forthängen ſei⸗ des Mantels verſehentlich ein etwas dicklicher freund⸗ lich ausſehender Herr gegen meinen Stuhl und eut⸗ ſchuldigt ſich.„Wiſſen Sie, was der iſt?“ flüſtert mein Begleiter.„Der wandelt Zement nach einem eigenen Verfahren in Kaffeebohnen u m. Schon wenige dieſer Zementkaffeebohnen unter die anderen gemiſcht, genügen, um das Gewicht des Kaffees gewaltig aufzubeſſern..“ Ich bekomme langſam eine Gänſehaut und ſchiebe meinen Kaffee unberührt beiſeite „Kein ſchlechtes Geſchäft, aber ein kant“ meint mein„Bärenführer“.„Ungefährlicher, doch auch nicht ſo einträglich iſt der Beruf des Herrn mit dem goldenen Kneifer dort links an der Ecke. Der iſt. Zeuge. Gewerbsmäßiger Zeuge bei Straßenunfällen. Er behauptet, daß man von den gerichtlichen Zeugen⸗ gebühren ganz gut leben kann. Er lungert an ſolchen Straßenkreuzungen und Plätzen herum, an denen es erfahrungsgemäß die meiſten Unfälle gibt. Außerdem verfügt er über gute Sachkenntnis, bei welchem Wetter(ſchlüpfriger Aſphalt uſw.) die beſten Geſchäfte zu machen ſind. Um leben zu kön⸗ nen, muß er am Tage wenigſtens zwei Unfällen bei⸗ wohnen. ft er das ſchon. bißchen ris⸗ Wenn er geſchickt iſt, ſchafft An Kapitalwerten benötigt er für ſein Geſchäft nur glaubwürdiges Aeußere und eine ſeſte Wohnung“. Unter dem Augurenlächeln meines Bärenführers nähert ſich uns unauffällig ein gutgekleideter Herr, der irgend etwas vom Sportmann an ſich hat. Er bemerkt den ſcharf beobachtenden Blick des Ge⸗ ſchäftsführers und ſchüttelt uns wie alten Bekannten die Hand. Dann, in gedämpftem Ton:„Totſichere Sache... Morgen gewinnt„Fortuna“ den großen Preis im Grunewald. Geheimtip! Sie brauchen bloß eine Mark anzulegen. Ich bin mit einem Gro⸗ ſchen beteiligt, am Gewinn, verſteht ſich. Einver⸗ ſtanden?“ 5555 5 Wir lehnen ab.— Nach einer Stunde erſcheint derſelbe Mann wie⸗ der. Er hat lach!) ein ſchlechtes Perſonengedächtnis: „Pſt.. Pſt.. Totſichere Sache. Geheimtip „.„Malheur“ gewinnt das große Rennen im Grunewald. uſw.. So gibt er jedem Gaſt ein anderes Pferd als Geheimtip. Und da in jedem Rennen irgendein Pferd ſiegen muß, hätte er ſeine geſicherte Einnahme...„wenn...“ meint mein Be⸗ gleiter„.. wenn. die Dummen nicht doch manchmal alle würden“. Mein Cicerone ſchlägt einen Lokalwechſel vor und kündigt mir mit geheimnisvoller Miene eine beſondere Attraktion in einem Lokal eine Berliner Nordens an. Je mehr wir uns unſerem Ziele nähern, um ſo intereſſanter wird die Oert⸗ lichkeit. Verſtohlen um ſich blickend laden dunkle Ge⸗ ſtalten vor einer kleinen Kneipe Fäſſer ab. Mein Begleiter lacht:„Das ſind die„Bootlegger“ Berlins. Ja, natürlich, wir dürfen doch hinter New⸗Nork und Chicago nicht zurückbleiben. Auch wir haben unſere Alkoholſchmuggler. Verhältnis⸗ mäßig harmloſe Leute. Sie umgehen die hohe Ber⸗ liner Bierſteuer und laden ihre Fäſſer Provin z⸗ Bier ab, das ſich um ca. 10 Mark je Hektoliter bil⸗ liger ſtellt als das Berliner. Der Wirt kann dann die„Molle“ einen Schnaps größer und den Preis ein paar Pfennige ſteuerehrlichen Kollegen.“ Aus einer dunklen Häuſerecke taucht plötzlich eine verdächtig ausſehende Geſtalt auf und ergreift mich beim Aermel. Ich will mich in Verteidigungs- zuſtand ſetzen, ſtutze aber beim Anblick des amü⸗ ſierten Lächelns meines Cicerone.„Hören Se“, flüſtert mein„Angreifer“, wollen Se ne Uhr kau⸗ fen? Ein Zehntel des Wertes! Natürlich dürfen Se nicht fragen, woher ich ſe habe. Heiße Sache Kaun Ihnen ja egal ſein...“ Ich lehne ab und mein Bärenführer erklärt, als der Mann außer Sicht iſt:„Pſeudohehler, er hat die Ware ganz redlich von irgend einem Fabrikanten auf Kommiſſion bekommen und verkauft ſie auf dieſe Art und Weiſe zu den normalen, vorgeſchrie⸗ benen Preiſen. Ganz geſunde Propagandaidee, aber ein bißchen veraltet.“ kleiner machen als ſeine Wir ſind an unſerem Ziele angelangt. Mit ver⸗ heißungsvollem Geſicht macht mein„Bärenführer“ vor einer kleinen Kneipe halt und ruft lachend: „Auf zum Kakerlakenrennen!“ Wir treten ein und ich erkenne, daß die Realität des Berliner Nacht⸗ lebens ſelbſt kühne Träume von Erwerbsmöglich⸗ keiten übertrifft! Ein Billardtiſch iſt zur Rennbahn umgebaut! Das Kakerlakenrennen! So ſieht der richtige Charles Auguſtus Lind⸗ bergh, das noch immer nicht wiedergefundene Söhnchen des Ozeanfliegers, aus. Wieder auf der Spur eines falſchen Lindbergh⸗Babies Der Tipſter Voollegger in Verlin akerlakenturf Ja dieſen Inſekten, die ehemals Küchen und Herde bevölkerten, wird hier eine beſondere Aufgabe zuge⸗ dacht! In kleinen Schachteln, die mit einem Glasdach überdeckt ſind, bieten ſich die ſtartbereiten Kakerlaken dem Auge des Wettluſtigen dar. Auf dem Rücken trägt jedes Pferd einen kleinen Korkjockei, der in den Farben des betreffenden„Stallbeſitzers“ bemalt iſt. Nachdem die Wetten abgeſchloſſen ſind, ertönt das Startſignal und Rennen beginnt. In abge⸗ grenzten Bahnen„ſtürmen“ die Korkjockeis auf ihren Tieren über den„grünen Raſen“ des Billards. Mit unbeſchreiblicher Spannung verfolgt das die„Renn⸗ bahn“ in dichtem Kreis umlagernde Publikum den Ausgang. Anfeuernde oder tadelnde Rufe begleiten jede Phaſe des Rennens:„Dicke Marie“ gewinnt! „Quatſch,„Schmalzſtulle“ gib ahm, immer gib ihm!“ „Ede machts. Ede Ede!“ Ede hat gewonnen und iſt anſcheinend Favorit geweſen. Deun es herrſcht all⸗ gemeiner Jubel.„Kein ſchlechtes Geſchäft“ meint mein Begleiter anerkennend.„Bei jedem Ren⸗ nen werden zwiſchen 10 und 20 Mark umgeſetzt. Da⸗ von zieht ſich der Unternehmer des Kakerlakentoto einen Gewinn von 30 v. H. ab. Tja.. man kann auf manche Art Geld verdienen. Wer aber wie dieſer „Turfmann“ auf die Spielliedenſchaft des Berliners ſpekuliert, der wird immer ganz gute Geſchäfte machen.“ Berolus. 888 9ns Rolf Bohnen, das falſche Lindbergh⸗Baby In einem Zug Potsdam Berlin wurde eine Frau namens Ruth Bohnen verhaftet, in deren 17 Monate altem Söhnchen Rolf ein amerikaniſcher Student das geraubte Lindbergh⸗Baby zu erkennen glaubte. Nach kurzem Rieſige Stapel un verkäuflicher Kaffeeſäcke in einem braſilianiſchen Lagerhaus Verhör konnte die fälſchlich angeſchuldigte Frau aus der Haft eutlaſſen werden. 5. 0 Berghohe Kohlenhalde im weſtdeutſchen Grubengebiet Zwiſchen deutſchen und braſilianiſchen Vertretern iſt ein Vertrag unterzeichnet worden, wonach 900 000 Sack Kaffee, an dem Braſilien infolge der Abſatzſtockung auf dem Weltmarkt Ueberfluß hat, gegen deutſche Ruhrkohle ausgetauſcht werden ſollen, deren Förderung infolge der Pro⸗ duktionseinſchränkung der deutſchen Induſtrie nur noch zu einem Teil verwertet werden kann. Erſtes Bild von der Tornado ⸗Kataſtrophe im Südoſten der ASA. Suche nach geraubtem Radium mit modernſter Technik Chemiker der Deutſchen Radium.-G. und Kriminalpoliziſten„peilen“ mit dem Elektroſkop, das im Umkreis von 10 Metern das Vorhandenſein ſelbſt allerkleinſter Radiummengen melden würde, nach einem kürzlich bei Berlin geſtohlenen Radium⸗Vorrat, den die inzwiſchen gefaßten Diebe in einer Berliner Parkanlage weggeworfen haben wollen. Ein lebensmüder Millionen⸗Erbe Graf Bernheim, Nachkomme eines franzöſi⸗ ſchen Adelsgeſchlechtes, der in der letzten Zeit in England als Jockey ſein Brot verdiente, ſtürzte während des Rennens in Cheltenham vom Pferde, brach ſich das Genick und war auf der Stelle tot. Am Weltkrieg nahm Graf Bernheim als Dolmetſcher auf franzöſiſcher Seite teil. In den Nachkriegsjahren verlor er infolge mißglückter Spekulationen ſein ganzes Vermögen und geriet in größte Not. Dank ſeiner früheren Verbindungen gelang es ihm, bei der Gräfin von Weſtmoreland Anſtel⸗ lung als Jockey zu bekommen. Zehn Jahre lang führte Graf Bernheim ein beſcheidenes und an⸗ ſpruchsloſes Daſein im Dienſte der engliſchen Ariſto⸗ kratie, bis er vor einigen Monaten die Nachricht er⸗ hielt, daß ein Onkel von ihm in Frankreich geſtorben war und ihn zum Univerſalerben machte. Die Hinterlaſſenſchaft betrug acht Millionen Frances. Trotz dieſer unerwarteten glücklichen Wendung in ſeinen Lebensverhältniſſen gab Graf Bernheim ſeine Tätigkeit als Jockey nicht auf. Die letzten Jahre, in denen er einen ſchweren Kampf ums Daſein führen mußte, machten aus ihm einen verbitterten und einſamen Menſchen. Am Tage vor dem großen Nationalrennen in Cheltenham faßte Graf Bernheim einen unwiderruflichen Entſchluß. Er ſagte zu einem ſeiner Kollegen, daß das be⸗ vorſtehende Rennen ſein letztes ſei. Er ſchrieb ſein Teſtament, verſtegelte es ſorg⸗ fältig und ſchloß es in einer Schublade ein. Darauf begab er ſich zum Rennplatz. Seine Freunde, die ſeinen Aeußerungen keine be⸗ ſondere Bedeutung beigemeſſen hatten, ſahen plötzlich mit Eutſetzen, wie Graf Bernheim mitten im Ritt aus dem Sattel ſtürzte. Merkwürdigerweiſe iſt das Teſtament des Selbſtmörders verſchwunden. Die engliſchen Behörden ſetzten ſich mit der Mutter des Grafen in Frankreich in Verbindung, um die Erb⸗ ſchaftsfrage zu klären. Die alte Dame, die in Calais wohnhaft iſt, verzichtete aber auf ihre Erbſchafts rechte, ſo daß das Vermögen höchſt⸗ 1 dem engliſchen Schatzamt zufallen wird. Maſſenhochzeiten nach Oſtern In der franzöſiſchen Bretagne iſt der Glaube allgemein verbreitet— ſoll man ihn einen Aberglauben nennen?—, daß die drei Tage un⸗ mittelbar nach dem Oſterfeſt, der Montag, der Diens⸗ tag und der Mittwoch, die beſten Tage für das Feiern des Hochzeitsfeſtes ſind. Brauch hängt wohl mit einem anderen, ebenſo alten Brauch zuſammen, der während der voröſterlichen Faſtenzeit das Feiern von Hochzeiten ſtrengſtens ver⸗ bietet. Wenn dieſe vierzig Tage vorüber ſind, holt das heiratsluſtige funge Volk das Verſäumte mit doppeltem Eifer nach und ſo drängen ſich an den ge⸗ nannten drei Tagen die Hochzeiten in Maſſen zu⸗ ſammen. Auch in dieſem Jahre ſind wieder meh⸗ rere tauſend Hochzeiten im unmittelbaren Anſchluß an das Oſterfeſt in der Bretagne ge⸗ feiert worden. Die Folge war, daß ſich faſt die geſamte eigenſtämmige Bevölkerung dieſes Land⸗ ſtrichs drei Tage lang in vollem Feſtestrubel befand. In Rennes wurde auf den öffentlichen Plätzen drei Abend getanzt. In vielen Dörfern waren die Hochzeiten ſo zahl⸗ reich, daß die geſamte Bevölkerung zu den Feſtgäſten zählte. Köche und Kellner kamen in Maſſen von auswärts, da in der Bretagne ſelbſt die Nachfrage in dieſen Tagen nicht gedeckt werden kann. Die ſtandesamtliche Trauung findet in franzöſiſcher Sprache ſtatt. Die kirchliche Trauung dagegen voll⸗ zieht ſich in der fremdartigen Mundart, die die Be⸗ völkerung ſpricht und an der ſie unentwegt feſthält. Wußten Sie ſchon? f Im Kaminruß der Berliner Münze wird alljähr⸗ lich für etwa 4000 Mark Edelmetall gefunden. 5 Noch im Jahre 1700 bedurfte es in Deutſchland der beſonderen Erlaubnis des Landesherrn zum Tabakrauchen und Schnupfen. Hierfür zahlte man alle Viertelſahr vier Stüber an Steuer— ca. 8 Mark 20 Pfennig. Dieſer Jahrhunderte alte 8 Tage lang vom frühen Morgen bis in den ſpäten ae für Polltik: 5. A. Meißner ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunafpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1 Kircher Sport und Vermischtes: Willy Müller Handelsteik Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Maunheim Herausgeber, Drucker und 5. Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer 15 5 988 annheim ke 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ fückſendüng nur bei Rückporto Ein Ehepaar auf den Trümmern ſeines Häuschens, unter denen die drei Kinder begraben liegen Wie viele ſolcher Häuschen bargen einſt ein Leben voll beſcheidenem Glück und beſchaulicher Da kam jener furchtbare Sturm und in wenigen Minuten war alles zerſtört, Faſt dreihundert Menſchen wurden bei Zufriedenheit. was ihnen einſt ſo teuer war. der Kataſtrophe getötet, viele Tauſende verletzt oder obdachlos. ese Eg. der W 1931/35 notwet ſtands noch d dungs ſichtigr Kind überne Vorar Beſcha nersta Grof mus u Tagen abend bran war v ein G aber b greifen urſache * 2 ſtanz Heckm⸗ mark und ſe Jahre hilfe 1 erhielt Georg Angek freigeſ * Emme . Dienstag, 5. April 1932 Neue Mannheimer Zeitun / Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 157 Aus Baden Weinheimer Notgemeinſchaft eg. Weinheim, 5. April. Das Winterhilfswerk der Weinheimer Notgemeinſchaft für den Winter 1931/32 fand am 31. März ſeine Beendigung. Die notwendigen Beſchlüſſe wurden in der letzten Vor⸗ ſtandsſitzung gefaßt. In den nächſten Tagen findet noch die Ausgabe der bewilligten Schuhe und Klei⸗ dungsſtücke ſtatt. Neuanträge finden keine Berück⸗ ſichtigung mehr. Der Losverkauf„Rettet das Kind“ wurde vom Einzelhandel und den Friſeuren übernommen. Die Notgemeinſchaft beginnt mit der Vorarbeit für den kommenden Winter, indem ſie zur Beſchaffung von Mitteln ſchon am kommenden Don⸗ nerstag einen Lichtbildervortra g von Dr. Großmann über Impreſſionismus, Expreſſionis⸗ mus und Futurismus veranſtaltet. Die Tuberkuloſe⸗ Bezirks⸗Fürſorgeſtelle, an ihrer Spitze Medizinalrat Dr. Roſe⸗ Weinheim, veranſtaltet in den nächſten Tagen eine Hausſammlung für die Tuberku⸗ loſe⸗Fürſorge. Wieſenbrand Freiburg i. Br., 5. April. Schönbergs nach St. Georgen abend bei Einbruch der brand. Ein großer Am Abhang des zu entſtand geſtern Dunkelheit ein Wieſen⸗ Komplex dürres Gras war vom Feuer ergriffen. Es ſah aus, als ob ein Großbrand wüte. Glücklicherweiſe gelang es aber bald, das Feuer einzudämmen und ein Ueber⸗ greifen auf den Wald zu verhindern. Die Brand⸗ Arſache iſt noch nicht geklärt. Verurteilte Falſchmünzer * Villingen, 5. April. Das Schöffengericht Kon⸗ ſtanz verurteilte den 20 Jahre alten Mechaniker Heckmaier aus Villingen, der drei falſche Fünf⸗ markſtücke aus Weißmetall hergeſtellt hatte, und ſeinen 18jährigen Bruder Georg und den 24 Jahre alten Maſchinenformer Simon wegen Bei⸗ hilfe und Verwertung des Falſchgeldes. Heckmaier erhielt 10 Monate Gefängnis, ſein Bruder Georg vier und Simon zwei Monate. Ein vierter Angeklagter wurde mangels genügenden Beweiſes freigeſprochen. * * Emmendingen, 5. April. In der Nähe von Emmendingen gerieten zwei junge Leute in einen Streit, in deſſen Verlauf es auch zu Tätlich⸗ keiten kam. Dabei wurde der eine von dem andeten, der am Boden lag, durch Meſſerſtiche verletzt. Der Verletzte gehört dem Reichsbanner an. Der Täter iſt Nationalſozialiſt. Von Beiden wird beſtritten, daß es ſich um eine politiſche Auseinanderſetzung handelte. Die Beiden gehören vielmehr einem ſogen. Trachtenverein an und gerieten über Vereinsdinge in Streit. * Frickingen,(Amt Ueberlingen), 5. April. Ge⸗ ſtern früh brannte das vom Taglöhner Weißhaupt bewohnte Anweſen nieder. Die Motorſpritze Frickingen und der Löſchzug Ueberlingen konnte ein Weitergreifen des Feuers verhindern. Vieh 4 2 Das Der neue Etat der Stadt Oppau Nach dem Entwurf des Voranſchlages 1932/3 iſt im kommenden Rechnungsfahr mit einem Fehl⸗ betrag von 873 000/ zu rechnen. 1847 000, Einnahmen ſtehen 2 720 000% Ausgaben gegenüber. Bei der Größe Oppaus, das nur rund 12 000 Ein⸗ wohner zählt, iſt dieſer Fehlbetrag, der faſt ein Drittel der unvermeidlichen Ausgaben ausmacht, als ungewöhnlich hoch zu bezeichnen. Er könnte jedoch beſeitigt werden, wenn der Stadt die Luſten für die Wohlfahrtserwerbs zloſen abgenom⸗ men und auf das Reich, wie es natürlich wäre, über⸗ nommen würden. Gegenwärtig hat die Stadt rund 870 Wohlfahrtserwerbsloſe zu betreuen. Nach dem augenblicklichen Stand der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützungsempfänger iſt jedoch mit einer Steigerung der Zahl der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen auf etwa 14001500 bis Auguſt 1932 zu rech⸗ nen, wenn bis dahin keine weſentliche Beſſerung in der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage eintritt. Für die Fürſorge mußten unter Berückſichtigung dieſer Umſtände im neuen Etat rund 1 Million /, d. i. 54 v. H. der geſamten Einnahmen, vorgeſehen wer⸗ den. Als weitere größere Ausgabepoſten ſind der Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt und die Löhne und Ge⸗ hälter zu verzeichnen. Daneben fallen die übrigen Ausgaben, die mit einer kaum noch zu verantworten⸗ den Sparſamkeit gedroſſelt würden, kaum ins Ge⸗ wicht. Eine Deckung des hohen Fehlbetrags durch neue oder Erhöhung der bisherigen Steuern und ſtädti⸗ ſchen Gebühren kommt nicht in Frage. Dieſer Weg kann einerſeits im Hinblick auf die allſeits geforderte Senkung der öffentlichen Laſten und Gebühren, ande⸗ rerſeits aber auch mit Rückſicht auf die ſchlechten Erfahrungen, die man nunmehr zur Genüge mit ſolchen Experimenten gemacht hat, nicht beſchritten werden. Das Defizit kann nur beſeitigt werden ent⸗ weder durch Uebernahme der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen in die Fürſorge des Reiches oder durch Ge⸗ währung von entſprechenden Reichs⸗ und Landes⸗ beihilfen. Reviſion im Vetrugsprozeß Marr * Landau, 5. April. Vor der großen Strafkammer beim Landgericht fand letzter Tage die Verhandlung gegen den im Dezember wegen fortgeſetzten Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis verurteilten Kaufmann Walter Marx aus Ingenheim ſtatt, der gegen das Ur⸗ teil Berufung eingelegt hatte. Auch der Staats⸗ anwalt hatte ſich ſeinem Vorgehen angeſchloſſen und hat außerdem gegen den Freiſpruch der Mitangeklag⸗ ten Weinkommiſſionäre Eugen Samſon aus Gdes⸗ heim und Ludwig Zotz aus Großfiſchlingen Be⸗ rufung eingelegt. Die Verhandlung dauerte den ganzen Tag über; 17 Zeugen waren zu vernehmen. Ueber die Ver⸗ fehlungen, die Marx zur Laſt liegen, ſei kurz geſagt, daß Marx nach Verbüßung einer 1 jährigen Ge⸗ fängnisſtrafe wegen Bankerotts und Betrugs, zu⸗ nächſt einen Liegenſchaftsmakel betrieb, um ſich im Jahre 1930 dem Weinhandel zuzuwenden. Da ihm perſö ich kein Vertrauen mehr entgegengebracht wurde, ſuchte er ſich in Zotz einen Strohmann für ſeine Geſchäfte. Im Laufe der Zeit legte er dann eine Reihe voer Winzern, indem er Barzah⸗ lung versprach, beim Weinkauf hinein und prellte ſie um den Kaufpreis. Auch machte er ſich noch der Ausgabe von ungedeckten Schecks, unberechtigtem Verkauf von Grundſchuldbriefen u. a. ſchuldig. Marx beſtritt in der Berufungsverhandlung, wie bereits in der erſtinſtanzlichen Verhandlung, die Leute mit Vorſatz betrogen zu haben. Mißliche finanzielle Verhältniſſe, herbeigeführt durch hohe Verluſte, hät⸗ ten ihn in eine ſchwierige Lage gebracht, aus der dann ſeine Zahlungsunfähigkeit gekommen ſei. Der Staatsanwalt zog ſeine Berufung gegen Marx zurück, da die Beweisaufnahme ergeben hat, daß die ausgeſprochene Strafe genügend hoch ſei. Gegen Samſon verlangte er wegen Beihilfe einen Monat Gefängnis und gegen Zotz wegen dem gleichen Vergehen drei Monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf Verwerfung der Berufung des Marx gegen den der Haft⸗ befehl aufrecht erhalten wurde. Der Freiſpruch der beiden anderen Angeklagten wurde beſtätigt und die Berwfung des Staatsanwaltes verworfen. * Pforzheim, 3. April. Der in Ulm verhaftete Former von hier hat dort zahlreiche Fünf⸗ markſtücke ausgegeben. Nach ſeiner Feſtnahme wurde ſofort die Pforzheimer Kriminalpolizei ver⸗ ſtändigt die eine Hausſuchung vornahm und die vorgefundene Einrichtung zur Herſtellung der Fal⸗ ſüfikate beſchlagnahmte. Die Geldſtücke ſind ſo gut nachgemacht, daß ſie nur bei genauer Prüfung als falſch erkannt werden. Sie ſollen wertvoller ſein als die echten Fünfmarkſtücke, ſehen jedoch gröber aus als dieſe. Bekanntlich ſitzt auch der Schwager konnte gerettet werden. Der Schaden beläuft ſich auf 800010 000 Mark. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung. des Formers hinter Schloß und Riegel. * Bad Dürrheim, 5. April. Am Sountag nach⸗ mittag wollte der Fabrikarbeiter Förderer aus Fiſchbach bei Villingen mit ſeinem Motorrad, auf dem ſich noch ſeine 29 Jahre alte Schweſter Joſephine befand, ein Auto überholen, als dieſes plötzlich in einen Hof einbog. Beim Verſuch, noch auszuwei⸗ chen, fuhr Förderer gegen eine Telegraphenſtange. Die beiden Perſonen wurden vom Motorrad geſchleudert und ſchwer verletzt. Förderer erlitt einen Oberſchenkelbruch und ſeine Schweſter einen ran b ch, dem ſie in der vergangenen Nacht erlag. Aus der Pfalz Zeugengeld erſchwindelt * Ludwigshafen, 5. April. Der verheiratete Tag⸗ löhner Johann., wohnhaft in Brühl, wurde an⸗ fangs Januar d. J. in einer Hochverratsſache als Zeuge vernommen. Um ſich in den Beſitz von Zeu⸗ gengeld zu ſetzen, gab er an, er ſei bei einem Neu⸗ bau in Heidelberg beſchäftigt, in Wirklichkeit war er erwerbslos. Da er ſchon mehrfach wegen Betrugs beſtraft iſt, zuletzt mit einem Jahr Gefängnis, er⸗ hielt er fünf Monate Gefängnis, zu deren Verbüßung er ſofort verhaftet wurde. In der Berufungsinſtanz freigeſprochen * Frankenthal, 5. April. Der Arbeiter Wilhelm Batzler, der Arbeiter Karl Becker, beide aus Schiffer⸗ ſtadt, der Maurer Emil Reimer und der Tagner Ja⸗ kob Fehr, beide Mutterſtadt, waren beſchuldigt, gemeinſchaftlich nach Faſanen gejagt zu haben. Sie wurden von einem Feldhüter nachts auf einem Wieſengewann in Schifferſtadt angetroffen. Einer der Beſchuldigten hatte einen Stock in der Hand. Die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Speyer en⸗ digte mit der Verurteilung Batzlers zu einem Monat Gefängnis, Beckers zu drei Wochen Gefängnis. Rei⸗ mer und Fehr hatten je drei Monate Gefängnis er⸗ halten. Die Angeklagten beſtreiten jede ſtrafbare Handlung, ſie wollen lediglich wegen Kirſchen auf der Wieſe geweſen ſein. Nach der Beweisaufnahme ſtellte der Verteidiger Antrag auf Freiſpruch; auch der Staatsanwalt hielt ſeine Anklage nicht mehr auf⸗ recht. Das Gericht verkündete demgemäß die Frei⸗ ſprechung ſämtlicher Angeklagten. Das Plakat zum Hambacher Feſt * Neuſtadt a. d.., 5. April. Soeben iſt das Feſtplakat für die Feier auf dem Hambacher Schloß und im Neuſtadter Saalbau erſchienen, und zwar in einer mehrfachen, wirkungsvollen Ausfüh⸗ rung, die ſich von überſtiegenen Stiliſierungen und Verkrampfungen glücklich fern hält. Künſtleriſche Durcharbeitung, motiviſche Geſtaltung und äußere Wirkung ſind ſo gehalten, daß ſie nicht nur dem fach⸗ lich geſchulten, ſondern auch dem Mann aus dem Volk Zweck und Bedeutung der Kundgebung an⸗ ſchaulich verſtändlich machen. Ueberſichtliche Beſchrif⸗ tung führt in die Feſtfolge ein. Die althiſtoriſche Ruine des Hambacher Schloſſes bildet in geſchickter aus Auffaſſung den Mittelpunkt des Plakates, das von einem zur Höhe ſtrebenden, großen Reichsadler Charakter und vaterländiſche Bendtung erhält. Pfälziſche Luftfahrt⸗Werbewoche * Neuſtadt a.., 5. April. Eine Luftfahrtwerbe⸗ woche wird am 12. Juni auf dem Flugplatz Lachen⸗ Speyerdorf durch den Deutſchen Luftfahrtverband und den Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Club ab⸗ gehalten. Die Leitung übernimmt der Flugverein Neuſtadt a. H. Geboten werden motor⸗ und flug⸗ ſportliche Kämpfe und Schaukunſtflüge. Auf der Grasfläche des Flugplatzes wird ein Motor ra d⸗ rennen durchgeführt. Es findet ferner ein Ver⸗ gleichsrennen ſtatt zwiſchen Flugzeug, Motorrad und Läuferſtaffette. Beim Segelſchleppflug wird ein Segler durch ein Auto hochgeſchleppt. bakelit- isoliert. Arbeitet fest geräuschlos. Hurzschlugsicher. Seoge Ssugwirkung. 5 Mod. L.I 90% Eine Spitzenleistung in der Staubsauger Fabrikation und da- dei der erstaunlich günstige Preis. Mielewerke A. G. Mannheim, 0 5. 3 Fernruf 23438 Ueber 2000 Werksangehörige Dlissee Röcke 2 Mk. an Sohmale Plissee Meter 15 Plg. an 5 Stoffknöpfe 5885 Hohlsa um und Kanfen Meter 20 Pig. Schammeringer, J 1, 10 e eee Ihr Schicksal ſteht in Ihren Hand⸗ Weinhaus Rosenhof, K 4, 19 Heute ang Nacht! Weinhaus„Graf Zeppelin“ K 4, 9. keute lange Nacht! 1—é— linien. 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