. 1 — 0 3 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in 25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ Schwetzingerſtr. Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, 23 23, Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ere Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonek⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſch e Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Montag, 11. April 1932 143. Jahrgang— Nr. 167 Im Griſte der Aebervarteilichleit und& Eine Kundgebung Hindenburgs an das deutſche Volk am Tage nach ſeiner Wiederwahl In Einigkeit vorwärts mit Gott! Drahtbericht unſeres Berlin ar Büros Berlin, 11. April. Reichspräſident v. Hindenburg erläßt aus Anlaß ſeiner Wiederwahl folgende Kundgebung an das deutſche Volk: „Mit Dank für das mir von dem deutſchen Volk erneut bekundete Vertrauen und mit dem Gelöbnis, auch weiterhin mit meiner ganzen Kraft dem Vater⸗ lande und dem deutſchen Volke zu dienen, nehme ich die auf mich gefallene Wiederwahl zum Reichspräſi⸗ denten an. Getreu meinem Eide werde ich mein Amt weiterführen im Geiſte der Ueberpar⸗ teilichkeit und der Gerechtigkeit mit dem ſeſten Willen, unſerem Vaterland zur Freiheit 2 Vn Gleichberechtigung nach außen, zur Einigung und zum Aufſtieg im Innern zu verhelfen. An alle deutſchen Männer und Frauen aber, an diejenigen, welche mir ihre Stimme gaben, wie an die, welche mich nicht gewählt haben, richte ich die Mahnung: Laßt unn den Hader ruhen und ſchließt die Reihen! So wie ſchon ein⸗ mal bei meinem Amtsantritt vor ſieben Jahren for⸗ dere ich auch heute unſer ganzes deutſches Volk zur Mitarbeit auf. Die Zuſammenfaſſung aller Kräfte iſt notwendig, um der Wirrniſſe und Nöte unſerer Zeit Herr zu werden. Nur wenn wir zuſammenſtehen, ſind wir ſtark genug, um unſer Schickſal zu meiſtern. Darum in Einigkeit vorwärts mit Gott! Berlin, den 11. April 1932. gez. v. Hindenburg.“ Kein Rücktritt des Kabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 11. April. Der Reichspräſident von Hindenburg hat in nem Aufruf au das deutsche Volk ſeine Wieder⸗ wahl angenommen. Der Reichskanzler bot heute vormittag der Gepflogenheit entſprechend dem Reichspräſidenten aus Aulaß ſeiner Wiederwahl die Demtiſſion des Kabinetts an. Hindenburg erſuchte, wie zu erwarten war, den Kanzler von dieſer Demiſſion abzuſehen. Rein formal werden ſich die Dinge nun wie folgt abſpielen. Der Reichswahlleiter wird an den Reichspräſidenten die vorgeſchriebene Frage rich⸗ ten, ob er die Wiederwahl annimmt oder nicht. Nach der pffiziellen Annahmeerklärung Hindenburgs wind der Reichswahlausſchuß zuſammentreten und ſeſtſtellen, daß Hindenburg als zum Reichs⸗ präſidenten gewählt zu betrachten iſt. Hernach wird in der üblichen Weiſe das Wahlprüfungsgericht noch einmal die Wahlergebniſſe unterſuchen. Die Frage, oh eine nochmalige Vereidigung Hindenburgs am Anfang ſeiner neuen Amtszeit notwendig iſt, konnte noch nicht endgültig entſchieden werden. Sie wird, wie wir hören, im Reichsinnenminiſterium noch immer geprüft, doch ſcheint nach unſeren Ein⸗ drücken die Auffaſſung ſich durchzuſetzen, daß von einer nochmaligen Eidesleiſtung Abſtand genom⸗ men werden kann. Hindenburg ſelbſt iſt, wie aus der Formulierung getreu meinem Eide“ in ſeinem Aufruf recht deut⸗ — hervorgeht, der gleichen Auffaſſung. Hitler über den Wahlausgang London, 11. April. Der Sonderkorreſpondent des„Daily Expreß“ meldet aus München, Hitler habe ihm in einem Interview über das Wahlergebnis erklärt: Ich führe meinen Triumph auf die Tatſache zurück, daß ich Hotz meines ſcheit baren Rückſchlags im erſten Wahl⸗ gang nicht kapituliert hahe. Ich will zugeben, daß meine Wahlmannſchaften nach der erſten Schlacht zeitweilig entmutigt waren. Mein Flugzeug⸗ feldzug hat neues Vertrauen hervor⸗ gerufen und uns zu dieſem großen Stege geführt. Hitler fügte hinzu, jetzt würden ſeine Bemühun⸗ gen den Londtagswahlen in Bauern u n d Preußen gelten. Auf die Frage, auf welchen Umſtand er das er⸗ hebliche Sinken der kommuniſtiſchen Stim⸗ men zurückführe, erwiderte Hitler: Nach den Be⸗ richten unſeres Nachrichtendienſtes hat Moskau der Kd Befehl gegeben, für Hindenburg zu ſtimmen(2) Nichts würde die Zunahme der für . abgegebenen Stimmen erklären. Ich ſelbſt bin feſt überzeugt, daß keine Kommu⸗ niſten für mich geſtimmt haben. 55 5 5 8 Nhgangs 1 0 3 5 8 5 1 5 Jed V N e 3 N 1 3 5 f i f 1 bes be bes toes n 2 Abgeben Nimmen am 18. Har? o N Am J Herz efzielien: 2 e 2558 E Manier 486 Jugen 6% I. Apr! 1932 Am Taugt nach dem Endkampf Der Widerhall des Wahlausgangs im In und Auslande- Alle Stimmen betonen den Aevergang vieler kommuniſtiſcher Wähler zu Hitler Drahtbericht unſeres Berliner Büros A Berln, 11. Aprl. Die Berliner Morgenblätter betonen überein⸗ ſtimmend, daß Hindenburg mit einem unan⸗ fechtbaren Sieg aus dem Präſidentſchaftskampf hervorgegangen ſei, da er die abſolute Stim⸗ menmehrheit errungen habe. Als Hauptmerk⸗ mal der Wahl wird allgemein die Tatſache hervor⸗ gehoben, daß zahlreiche kommuniſtiſchen Wähler ſich Hitler zugewandt haben, ſo vor allem im Lande Heſſen, weiter in den Städten Hamburg, Frankfurt a.., Mannheim, Han⸗ nover, Braunſchweig, Plauen und vielen anderen. Der„Vorwärts“ ſchätzt die für Hitler abge⸗ gebenen kommuniſtiſchen Stimmen auf min⸗ deſtens eine halbe Million Wähler und bezeichnet dieſen Vorgang als moraliſche Kata⸗ ſtrophe der Kommuniſtiſchen Partei, die damit als Verräterin und Helferin der Faſziſten entlarvt ſei. Daß der„Vorwärts“ nebenbei der Eiſernen Front und der Sozialdemokratiſchen Partei das Verdienſt daran beimißt, daß Hindenburgs Stimmenzahl nicht nur gehalten, ſondern geſteigert werden konnte, zeugt nicht eben von Objektivität und Beſcheidenheit. Die Ullſteinſche„Montagspoſt“, die vor⸗ läufig mit dieſer Anſicht allein daſteht, glaubt, daß die Kommuniſten offenbar einer geheimen Parole der Parteifunktionäre folgend größtenteils für Hitler geſtimmt hätten, daß ſie alſo nicht dem Zuge ihres Herzens oder anderen Lockun⸗ gen, ſondern den Weiſungen der Zentralſtellen ge⸗ folgt wären, eine Hypotheſe, für die erſt noch der Be⸗ weis erbracht werden müßte. Die„Welt am Montag“ verweiſt auf die bombaſtiſche Ankündigung, die die„Rote Fahne“ noch am 15. März in dicken Lettern veröffentlichte und in der es hieß: Ein Heer von fünf Millionen folge bereits den Fahnen des Kommunismus und dieſes Heer werde wachſen. Datzu bemerkt das Blatt:„Das Heer kommt ge⸗ ſchlagen und dezimiert aus der Schlacht zu⸗ rück. Die Niederlage, die die Kommuniſtiſche Partei am 10. April erlitten hat, kann nur als Auf⸗ takt zu der völligen Vernichtung einer Be⸗ wegung dienen, die ſich als revolutionär bezeichnet, in Wirklichkeit aber konterrevolutionär handelt“. Auch der„Montag“ ſpricht von einer„ſchwe⸗ ren Wahlniederlage der Kommuniſten“, vergißt aber wohlweislich zu erwähnen, daß der zweite Beſiegte in dieſem Kampf Hugenberg iſt. Im übrigen tröſtet man ſich im Hauſe Scherl über die peinliche Begleiterſcheinung des Hitlerſchen Stim⸗ mengewinnes mit der Feſtſtellung hinweg, daß auf jeden Fall die Hindenburgfront mit dem Abſchluß der Reichspräſidentenwahl erledigt ſei. Das einzige am Montag erſcheinende kommuni⸗ ſtiſch e Organ ſteckt gleichfalls den Kopf in den Sand, indem es einfach erklärt, der Zuwachs der Hitlerſtim⸗ mem ſetze ſich aus dem beim erſten Wahlgang abgege⸗ benen Dueſterbergſtimmen zuſammen. Wohlweislich wird es alſo der„Roten Fahne“ überlaſſen, den Ab⸗ fall Tauſender kommuniſtiſcher Parteigänger zu Hit⸗ ler zu erklären. Das Echo aus Paris und London Paris, 11. April. Der Ausgang der Reichspräſidentenwahl wurde in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit diesmal nicht mit der gleichen Spannung erwartet wie im erſten Wahl⸗ gang. Die franzöſiſchen Parteien ſtehen ſelbſt mitten im Wahlkampf, der ihre ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch nimmt. Außerdem zweifelte in Frankreich wohl niemand an dem endgültigen Sieg des Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg. Bedeutungsvoll an den Meinungsäußerungen der franzöſiſchen Blätter iſt alſo nicht ihre Stellungnahme zu dem Siege Hinden⸗ burgs als ſolchen, ſondern zu der durch den zweiten Wahlgang hervorgerufenen Verſchiebung innerhalb der deutſchen Wählerſchichten. Die ſachlich urteilenden Pariſer Blätter ſind ſich einig darin, daß. ſtarke Zunahme der Hit⸗ ler⸗Anhänger in erſter Linie auf den Umſtand zu⸗ rückgeht, daß die früheren Wähler Düſter ber gs nicht dem Wunſche Hugenbergs entſprochen haben und ſich der Wahlurne fernhielten, ſondern zu 80 Prozent für Hitler ſtimmten. Aus dieſer Tatſache müſſe man eine glatte Niederlage Hugen⸗ bergs erkennen. Dem nationalſozialiſtiſchen Führer ſind nach franzöſiſchem Urteil ſehr zahlreiche kommu⸗ niſtiſche Helfershelfer entſtanden, denen es darauf ankomme, die Unruhe im deutſchen Volke zu ſchüren und das Feld für die eigene kommuniſtiſche Betätigung vorzubereiten. Schließlich wird die von dem früheren Kronprin⸗ zen ausgegebene Parole für Hitler als bedeutungs⸗ volle Wahlpropaganda für den nattonalſozialiſtiſchen Führer bezeichnet. Die Folgerungen, die die Myr⸗ genblätter je nach ihrer Einſtellung aus dem geſtrigen deutſchen Wahlergebnis ziehen, entſprechen denen des 13. März. Ju der nationaliſtiſchen und chauviniſtiſchen Pariſer Preſſe wird der relativ ſtarke Erfolg Hitlers als Druckmittel auf die unentſchloſ⸗ ſenen franzöſiſchen Wähler benutzt, denen man ein rachelüſternes, kriegsdurſtiges Deutſchland ſchildert. Im einzelnen nehmen die Blätter folgender⸗ maßen Stellung: Der offiziöſe„Petit Pariſien“ bezeichnet das geſtrige Wahlergebnis als einen per⸗ ſönlichen Erfolg des Reichspräſidenten und als eine Feſtigung ſeiner Stellung. Demgegenüber bedeute aber die Vermehrung der nationalſozialiſtiſchen Stimmen einen fühlbaren Fortſchritt für die Hitler⸗ partei.„Mit Hindenburg als Reichspräſidenten haben die Anhänger der Ordnung und der Ruhe über die Vertreter der Aben⸗ teurerpolitik den Sieg davongetragen. Das Syſtem Brüning wird noch eine gewiſſe Zeit fort⸗ dauern können. Der geſtrige Sonntag ſchließt eine doppelte Bedeutung in ſich. Auf der einen Seite hat der Marſchall bei dem mit Klarheit nach innerem Ausgleich ſtrebenden Volke ſein Preſtige gewahrt, auf der anderen Seite gewinnt Adolf Hitler ſteigen⸗ den Einfluß auf die nach Abänderung ſtrebende deutſche Jugend.“ In ähnlichem Sinne äußert ſich der dem Fi⸗ nanzminiſterium naheſtehende„Excelſior“, Im „Echo de Pars“, dem Blatt des franzöſiſchen Generalſtabes, gibt der bekannte Außenpolitiker Pertinax folgende Vorſchau für die Neuorientierung der deutſchen Politik: plötzliche dramatiſche und revolutionäre Veränderung in Deutſchland. Wir glauben nicht, daß die deutſche Politik brüsk in andere Hände übergehen werde, aber wir find darauf gefaßt, daß ſie kühner und unternehmender werden wird und daß die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten der deutſchen Politik eher als Anſporn, denn als Bremſe dienen werden. Kein gutgläubiger Menſch von durchſchnittlicher Klarheit kann 015 eine i in Deutſchland rechnen. ifi Zeichen, deren Streſemann ſich e um in England und in Frankreich ſo viele Menſchen zu be⸗ trügen, ſind jetzt verſchwunden“. Für den„Matin“ iſt es gleich, ob Hindenburg oder Hitler geſtern geſiegt haben. Das große Pro gramm der deutſchen Erhebung das am Tage nach der Ruhraktion von Streſemann aufgeſtellt wurde, drohe Konflikte hervorzurufen. Bevor ein abſchlie⸗ ßendes Urteil über die Entwicklung der deutſchen Politik gefällt werden können, müſſe man die Neuwahlen in Preußen abwarten. Der neue preußiſche Landtag werde in der Zuſam⸗ menſetzung ſeiner Parteien das wahre Deutſchland in der ganzen Kraft der Wiedergeburt und des nationaliſtiſchen Geiſtes zeigen, das von dem hart⸗ näckigen Willen beſeelt iſt, auf allen politiſchen, mili⸗ täriſchen und wirtſchaftlichen Gebieten das ihm zu⸗ kommende Recht zu fordern. Die Linkspreſſe bemüht ſich, abſchwächend und be⸗ ruhigend auf die durch die nationaliſtiſche Hetze auf⸗ gewühlte Stimmung einzuwirken,. Der zweite Wahl⸗ gang, ſchreibt die„Republique“, das Blatt der Radikalſozialen, entſpricht durchaus den Erwartun⸗ gen. In politiſcher Hinſicht ſei die Freude weniger gerechtfertigt, da ganz Deutſchland unermüdlich das gleiche Ziel verfolgt. Dabei trage allerdings die Politik der Ueberlegung und der Mäßi⸗ gung den Sieg über die der geſchloſſenen Fauſt davon. „Wir erwarten keine „Erleichtertes Aufatmen“ in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 11. April. Mit erleichterndem Aufatmen begrüßt die engliſche Preſſe den Sieg Hindenburgs. Man hatte die Wiederwahl des Marſchalls ohne weiteres erwartet, aber die Datſache der abſoluten Stimmenmehrheit geht weit über das Er⸗ hoffte hinaus und macht in England, wo abſolute Wahlmehrheiten ſo ſelten ſind, einen beſonders tiefen Eindruck. Die„Times“ erklären, Präſident Hindenburg verdanke ſeine Stellung an der Spitze des Reiches ſeinem ungeheuren perſönlichen Preſtige, der Beſonnenheit des deutſchen Volkes und der weit⸗ verbreiteten Ueberzeugung, daß dem deutſchen Intereſſe durch eine Politik der Mäßigung, Feſtig⸗ keit und Stabilität am beſten gedient ſei. Der konſervative„Daily Telegraph“ meint, die Wiederwahl Hindenburgs ſei ein Sieg der Vernunft in der deutſchen Politik und Hit⸗ ler habe trotz ſeiner vermehrten Stimmen nur eine weite ſchwere Nieder lage erlitten. 2 2 2. Seite/ Nummer 167 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 11. April 1932 Die weit rechts ſtehende„Morningpoſt“ be⸗ glückwünſcht das deutſche Volk zu dem Wahlergebnis, das in ganz Europa Erleichterung hervor⸗ rufen müſſe.„Feſt ſteht und treu“ überſchreibt das Blatt in deutſcher Sprache ſeinen Leitartikel, in dem es heißt: „Es wäre allerdings ſeltſam geweſen, wenn das deutſche Volk einen Kandidaten von den Verdienſten Hindenburgs im Stiche gelaſſen hätte. Die Unterſtützung, die Hitler in der nächſten Zukunft noch finden wird, hängt vornehmlich von dem Erfolg ab, mit dem die europäiſchen Staatsmänner die ſchwierigen internationalen Probleme löſen können. Durch die geſtrige Wahl hat die Staatskunſt eine neue Atempauſe er⸗ halten, in der ſie ſich auf ihre Pflicht beſinnen kann.“ Selbſt Lord Baeverbrooks„Daily Mai“, die den Nationalſozialiſten zeitweiſe ſehr freundlich gegenübergeſtanden hat, iſt offenſichtlich froh, der Not⸗ wendigkeit enthoben zu ſein, ihre Verſprechungen wahr zu machen. Das Blatt ſchreibt bei aller An⸗ erkennung Hitlers, die geſtrige Wahl hätte gezeigt, daß die vernünftigeren Deutſchen in dieſem Augenblick von einem Erfolg Hitlers die weitere Verſchärfung der Wirt⸗ ſchaftskriſe befürchteten. Der liberale„News Chroniele“ führt aus, Hindenburgs Sieg ſei ein Triumph eder deut⸗ ſchen Vernunft und Einſicht. In ganz Europa werde man mit Befriedi⸗ gung feſtſtellen, daß die deutſche Politik in den kommenden kritiſchen Monaten unver⸗ ändert in den höchſt kompetenten Händen verbleiben werde, die ſie zur Zeit lenken. Schließlich ſei aus der Runde der eugliſchen Blätter noch der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ zitiert, der ganz beſonders den Uebergang vieler kom⸗ ntuniſtiſcher Wähler zu Hitler unter⸗ ſtreicht. Dieſe Tatſache zeige, daß Kommunis⸗ mus und Faſzis mus die beiden Seiten der gleichen Münze ſeien. Für viele Wähler dieſer beiden Extreme ſei es gleichgültig, ob die Revolution von links oder von rechts komme. Was ſie wünſchten, ſei einfach Revolution um jeden Preis. Daß dies vermieden worden ſei, werde überall höchſte Befriedigung auslöſen. Der Widerhall in ASA Telegraphiſche Meldung — Newyork, 11. April. Die deutſchen Wahlen wurden hier mit größtem Intereſſe verfolgt. Ihr Ergebnis wurde mitallge⸗ meiner Befriedigung aufgenommen, da, wie die„Times“ am Sonntag früh in einem Leitartikel ſchrieben, die Wahl Hindenburgs von den Friedens⸗ freunden der ganzen Welt mit Erleichterung begrüßt wird. Das Wahlergebnis wurde im gan⸗ zen Land durch Rundfunk verbreitet. Der frühere Staatsſekretär des Aeußeren, Kuehlmann, führte in einer Radiaonſprache aus, der Hindenburg⸗Sieg ſei ein bedeutſamer Faktor für die Erhaltung der Ordnung in Deutſchland und der übrigen Welt. Die„Times“ ſchreiben, kein Ereignis der neue⸗ ren deutſchen Geſchichte ſei für Deutſchland und die übrige Welt von ſölcher Bedeutung, wie die Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten. Sie beſtätige, daß die Mehrheit des deutſchen Volkes entſchloſſen ihren Beſitz erhalten wolle. Allerdings dürfe über dieſe Genugtuung angeſichts des Sieges Hindenburgs nicht vergeſſen werden, daß die finau⸗ ziellen und politiſchen Probleme weiterbeſtünden. Hitlers Niederlage beſeitigten nicht die Gefahren ſeiner Bewegung. „Herald Tribune“ führt aus, das Wahl⸗ ergebnis dürfte für Deutſchland und die Welt ein Anlaß zur Genugtuung ſein, um ſo mehr, als Über die Hälfte der deutſchen Wähler der Anſicht ſei, daß die Rettung ihres Landes mit vernünftigen Mitteln und nicht mit denen der Verzweiflung erreicht werden könnten. man verſucht von dem Wunderwerk dieſer Partitur als von einer Art herviſcher Kammermuſik zu ſprechen- zauberte viele Einzelſchönheiten des Klanges hervor, Das Publikum dankte „Das Mheingold“ neuinſzeniert im Nationaltheater Eine Neuinszenierung des ganzen Nibelungen⸗ rings tut unſerer Oper bitter not. Ihr letzter Ver⸗ ſuch, das Werk ſzeniſch neu zu geſtalten, geht in die Inflationszeit zurück und hat daraus die völlige Verwirrung der Formen in einem unerträglichen Kuliſſenzickzack durch Jahre hindurch bewahrt. Aller⸗ dings nur für die beiden erſten Abende des Geſamt⸗ werks, ſodaß man es immer wieder erleben muß, Rheingold und Walküre in„neuer“, dagegen Sieg⸗ fried und Götterdämmerung in alter(weit beſſerer) Inſzenterung zu ſehen. Jetzt geht man erneut daran, dem Werk einen ſzeniſch würdigen Rahmen zu ſchaf⸗ ſen und hat in dieſer Spielzeit außer dem Rheingold noch die Walküre dafür vorgeſehen. 5 Dieſe auf einen längeren Zeitraum verteilte ſzeniſche Neugeſtaltung der Trilogie will uns aus vielen Gründen nicht ſehr zweckmäßig erſcheinen. Das Zykliſche wird durchbrochen, das Intereſſe des Publikums dadurch zerſplittert. Den geſamten Ring ſieht man ſich, wenn ein beſtimmter Plan vorliegt, auch heute noch lieber an als einen einzelnen Abend; ferner wirkt es nach außen ungleich ſtärker, mit einer wohlvporbereiteten Neueinſtudterung des ganzen Werks herauszukommen, dem dadurch ſein Charakter als Büthnenfeſtſpiel gewahrt bleibt. Aber das Nationaltheater hat nun einmal ſeinen ein wenig vagen Verteilungsplan für den Ring feſt⸗ gelegt, und es war deshalb nicht ſo ganz verwunder⸗ lich, daß der geſtrige Abend keinen guten Beſuch auf⸗ wies. Daran mochten der Frühling und die Politik nicht allein ſchuld geweſen ſein. Man bringt das Bühnenfeſtſpiel des Nibelungenrings nicht einfach ſo heraus wie jeden anderen Theaterabend, auch wenn man ſich mit der Neueinſtudierung ſelbſt große Mühe gibt, wie es dem geſtrigen Abend ohne weiteres an⸗ zumerken war. Die Bühnenbilder von Dr. Löffler zeigen eine wohltuende Abkehr von den unförmigen Ge⸗ bilden der letzten Inſzenierung, und wenn ſie auch im Zeichen der Sparverorduung ſtehen, ſo zeigen ſie doch eine dem Geſchehen gut angepaßte Anlage. Der grünſchimmernde Grund des Rheins läßt im Däm⸗ Das kommunale Stillhalte-Abklommen Telegraphiſche Meldung — Berlin, 10. April. Die am 29. März eingeleiteten Verhandlungen über die Tilgung der kurzfriſtigen Aus⸗ landsſchulden der Länder und Gemein⸗ den ſind heute zum Abſchluß gekommen. Ein Ab⸗ kommen zwiſchen dem die deutſchen öffentlichen Schuldner vertretenden deutſchen Schuldnerausſchuß unter Leitung des Miniſterialdirektors Dr. Ru p⸗ pel und den ausländiſchen Gläubigerausſchüſſen unter Führung von Artur Gufneß iſt paraphiert worden. Es ſieht vor, daß die Gläubiger ihre kurz⸗ friſtigen Schulden bis zum 15. März 1933 aufrechterhalten. Die Gläubiger erhalten alsbald eine 10prozen⸗ tige Teilrückzahlung auf ihre kurzfriſtigen Forderungen nach dem Stande vom 31. Juli 1931 (247 Mill. Mk.), ſoweit ſie nicht eine entſprechende Teilrückzahlung ſeit dem 31. Juli 1931 bereits er⸗ halten haben. Der Zins ſatz beträgt praktiſch für die Abkommensdauer 6 Prozent. Für den Fall, daß an den Auslandsmärkten eine außergewöhnliche Steigerung der Zinsſätze eintreten ſollte, ſind Be⸗ ſtimmungen vorgeſehen, um den vereinbarten Zins⸗ ſatz dem anzupaſſen. Das Abkommen tritt in Kraft, ſobald die Gläu⸗ bigerausſchüſſe diejenigen Auslandsgläubiger ver⸗ treten, denen mehr als die Hälfte der aufrechterhal⸗ tenen kurzfriſtigen Schulden der Länder und Ge⸗ meinden zuſtehen, das Abkommen unterzeichnet haben. Erſter kritiſcher Kommentar Das jetzt nach zehntägiger Verhandlungsdauer zuſtande gekommene Stillhalteabkommen über die Regelung der kurzfriſtigen Auslandsſchulden der Länder und Gemeinden trägt den Namen„A b⸗ kommen mit deutſchen öfffentlichen Kleinliche Parteitaktik E Berlin, 10. April. Zu dem unbehaglichen Plan der preußiſchen Re⸗ gierungsparteien, den doch nur theoretiſch noch exi⸗ ſtierenden Landtag noch einmal zu galvaniſieren, um — das darf man im aller Höflichkeit doch wohl aus⸗ drücken—„corriger la fortune“, bemerkt die„Ger⸗ mania“ in ihrem Sonntagsblatt: „So unanfechtbar nach der ſachlichen Seite die be⸗ abſichtigte Korrektur der Geſchäftsordnung iſt, ſo unklug umd bedenklich iſt es andererſeits, das allzu lange Verſäumte in letzter Stunde vor der Neu⸗ wohl des Landtages noch nachholen zu wollen, Nicht nur iſt das Riſiko einer peinlichen Niederlage mit ſchädlichen Wirkungen für den Ausgang der Wahl ſehr groß, auch der Vorgang an ſich iſt in dieſer Stunde und unter dieſen Umſtänden ſehr wenig erfreu⸗ lich. Die politiſche Klugheit des deutſchen Volkes, die im Wachſen begriffen iſt und ſich von dem Ra⸗ dikalismus zunehmend abwendet, ſcheint uns eine beſſere Garantie für eine vernünftige Staatsführung in Preußen zu ſein als jener kleine taktiſche Schachzug, dem überdies der neue Landtag unter Umſtänden in der gleichen Form wieder begegnen kann. Man wird deshalb der kommenden Sitzung des Landtages mit ſehr gemiſchten Gefühlen und der Be⸗ fürchtung entgegenſehen, daß ſie zu unerquicklichen Ereigniſſen führen kann.“ Das wird man, abgeſehen von der Floskel von der Unanfechtbarkeit des Verfahrens, Wort für Wort unterſchreiben dürfen. Umſo ſchwerer zu verſtehen iſt, daß im Ausſchuß der Vertreter des Zentrums, mer ſeines Lichts, in dem das rote Gold erſtrahlt, das Spiel der drei Rheintöchter mit dem Schwarz⸗ alben deutlich hervortreten. Man hat hier die Löſung von früher beibehalten, die Rheintöchter oöͤurch Tän⸗ zerinnen zu erſetzen und die Stimmen ſelbſt von der Bewegung zu löſen. Die freie Gegend der Bergeshöhen zeigte eine weſentliche Vereinfachung und klare Gliederung ihrer felſigen Konturen. Nur die Burg Walhall, die auf dem Rundhorizont erſcheint, will uns nicht recht ge⸗ fallen; Wagners Worte ſchildern ſie als ſchimmern⸗ den, ſtrahlenden Bau, ſie muß glänzen als ſei ſie von der Sonne gebildet. Die Burg in der neuen Inſze⸗ nierung erſcheint dagegen als ein hochaufgetürmtes Mondſchloß, und dieſer lunare Charakter ſtimmt zu der Idee des hehren Götterſitzes auf wolkigen Höhen nicht. Einfach und ſzeniſch ſinngemäß in ſeiner Zer⸗ klüftung iſt Nibelheim gehalten, nur wirkten die Tarnhelmkünſte Alberichs gar zu primitiv. Einer dringenden Erneuerung bedarf der Nibelungenhort, deſſen klobiges Inventar gar zu ſchlecht den Titel des Werkes verſinnbildlicht. Man vergißt auch immer noch, dem Hort das Schwert beizufügen, das der dumme Rieſe liegen läßt, und das Wotan aufgreift, während die Schwertmuſtk ſich ſtrahlend erhebt:„So grüß ich die Burg.“ Aber für dieſe Bedeutung der Einzelheit im Kunſtwerk Richard Wagners wird nun einmal kein Verſtändnis mehr aufgebracht. Sonſt hat der Spielleiter Dr. Hein die Vor⸗ gänge klar gegliedert. Die Geſtalten der Götter, Rieſen und Zwerge ſind wirkſam im Raum verteilt. Wilhelm Trieloff gibt den Wotan in großer Schlachtrüſtung, die eigentlich erſt in der„Walküre“ ſienvoll wirkt. Mimiſch und geſanglich verleiht er der Geſtalt die große Geſte des Gottes. Mit frau⸗ licher Anmut in Wuchs und Geſang tritt ihm die Fricka von Irene Ziegler zur Seite. Im Kreis der Götter verkörpert Loge die Liſt und die Sünde. Sein Element, das Feuer, umflackert ihn muſikaliſch, und ſo iſt ſtändiger Wechſel ſein Weſen. Dieſe Un⸗ ruhe der Geſtalt bringt Erik Enderlein recht gut zum Ausdruck; ſtimmlich bleibt er zwar in der gro⸗ ßen Erzählung die Lyrik von Weibes Wonne und Wert ſchuldig, aber ſeine ſonſtige geſangliche Haltung ließ dieſen Loge mit wachſender Anteilnahme durch das Werk geleiten. Die Herren Könker und 5 Fluchſzene, dem Angelpunkt des Werks, Schuldnern von 1932“ und paßt ſich dem großen Stillhalteabkommen, das bekanntlich bis zum 28. Februar 1933 läuft, an. Die Gläubiger haben ein Kitudigungsrecht, falls das große Stillhalte⸗ abkommen außer Kraft tritt. Das kommunale Still⸗ halteabkommen läuft bis zum 15. März 1933. Die 10prozentige Rückzahlung in Deviſen wird zehn Tage nach dem Inkrafttreten des Abkommens fällig, wobei die bereits in Kraft getretenen zwiſchenzeit⸗ lichen Zahlungen ſeit dem 31. Juli 1931 angerechnet werden. Bei einer Geſamtverſchuldung von 247 Mill. Mk., wovon rund 200 Mill. Mk. auf acht Länder, darunter 1„ Hamburg und Bremen in der Hauptſache, der Reſt auf 22 Gemeinden und vier Gemeindeverbände ent⸗ fallen, machen dieſe 10 Proz. rund 25 Mill. Mark aus. Die Zahlungen, die gewiſſe Gläubiger erhalten haben, belaufen ſich auf fünf Mill. Mk. Der Deviſenbedarf, der durch die vorgeſehene 10⸗ prozentige Rückzahlung entſteht, wird mit 18 bis 19 Mill. Mark angegeben. Der Deviſenbedarf für die Zinſen zahlungen auf die kurzfriſtigen Verbindlichkeiten der Länder und Gemeinden im Ausland iſt dagegen nach dem neuen Abkommen weſentlich geringer. Während bisher Zinsſätze von acht, neun, zehn Prozent und darüber gezahlt wurden, ſieht das Abkommen grundſätzlich Zinſen von 6 Pro z. vor. Bei ſteigenden Bankraten bzw. Diskontſätzen in den Hauptgläubigerländern kann eine Aenderung des Zinsſatzes inſofern eintreten, als dann 2 Proz. über der Bankrate des in Frage kommenden Gläubiger⸗ landes vorgeſehen ſind. Es iſt jedoch außerhalb des Abkommens vereinbart worden, daß die einzelnen Gläubigerkomitees in einem Brief erklären, daß Zinſen nicht über 8 Proz. hinausgehen werden. Da⸗ mit iſt praktiſch für die Bemeſſung der Zinſen eine Obergrenze geſetzt. Der Deviſen bedarf für die Zinſenzahlungen wird mit 15 Mill. R. an⸗ gegeben, was gegenüber dem bisherigen Zuſtand ein Minus von 7,5 Mill. R. bedeutet. Für die Länder und Gemeinden ergibt ſich alſo eine weſentliche Ent⸗ laſtung, desgleichen für die Deviſenbilanz der Reichsbank. der Preußenkoalition das ſchließlich doch auch in Preußen die Partei des Kanzlers bleibt, für das Verfahren ſich hat ge⸗ winnen laſſen. Im übrigen, ſcheint uns, gibt es noch immer ein ſehr einfaches Mittel, den Plan zu durchkreuzen: Die Gefolgſchaft der„Germania“ im preußiſchen Landtag, zu deutſch alſo das Zentrum, braucht am Dienstag nur gegen die beantragte Geſchäftsordnungskorrektur zu ſtimmen. Englands neue Jollpolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 11. April In den nächſten Tagen wird die engliſche Regie⸗ Tung ſich zu entſcheiden haben;, was mit den im November eingeführten hohen Sperrzöllen ge⸗ ſchehen ſoll, deren Laufzeit demnächſt zu Ende geht. Für die deutſche Ausfuhr nach England iſt dieſe Frage von größter Bedeutung und es gibt Anlaß zur Befriedigung, daß in der engliſchen Oeffentlichkeit allgemein mit einer Herabſetzung die⸗ ſer Zölle gerechnet wird. Der„News Chroniele“ erfährt, daß die Notzölle von 50 auf 33½ Prozent ermäßigt werden ſollen und anderweitige Informa⸗ tionen machen dieſe Ziffer recht wahrſcheinlich. Ver⸗ mutlich wird ſchon in der Kabinettsſitzung am Mittwoch dieſer Woche der entſcheidende Beſchluß üer den Erlaß einer Notverordnung gefaßt werden. Was die anderen Zölle anlangt, ſo rechnet man vielfach mit einer großen Anzahl neuer Zoll⸗ poſten in Höhe von 20 bis 30 Prozent. und wärmſten Oeſterreichs Glückwunſch an Hindenburg — Wien, 11. April. Buerdespräſident Miklas hat an den Reichsprüſt denten nachſtehendes Telegramm gerichtet: Ich bitte Ew. Exzellenz, zu der Wiederwahl zum Reichspräſidenten, durch die das unerſchütterliche Vertrauen, das die große Mehrheit des deutſchen Volkes in Ihre ehrfurchtgebietende Perſon ſetzt, zum neuerlichen Ausdruck gelangte, meine aufrichtigſten Glückwünſche entgegennehmen wollen. Mit dieſen verbinde ich den tiefempfundenen Wunſch für Ihr perſönliches Wohlergehen und für eine glückliche Zukunft des deutſchen Volkes. Arteil im Scheringer-Prozeß — Leipzig, 11. April. Der 4. Strafſenat des Reichsgerichts verkündete heute mittag im Scheringer⸗Prozeß folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen eines ſortgeſetzten Verbrechens der Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit einem fortgeſetzten Vergehen gegen das Republikſchutzgeſetz zu einer Feſtungshaft⸗ ſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten aut Mo — Wu Di Lebe händle auf de der freie haben, Mar ſprechi der K kauf nunme worde Au als dr Zeit i ches 31 in Kä halten, keit z Na verk verurteilt. Sechs Monate der erlittenen Unter⸗ Lenskt ſuchungshaft werden ihm voll angerechnet. Zwiſchenfall in einer Italiener-Kolonie bei Toulouſe — Paris, 11. April. In der Ortſchaft Muret bei Toulouſe ſollte geſtern nachmittag ein italieniſcher Sprachkurs für die Kin⸗ der der italieniſchen Kolonie dieſer Ortſchaft feier⸗ lich durch den italieniſchen Vizekonſul von Toulouſe eröffnet werden. Der Vizekonſul war in Begleitung des Sekretärs des Generalkonſulats und des Vor⸗ ſitzenden der ehemaligen italienſchen Frontſoldaten eingetroffen und wurde von mehreren Anti; faſziſten mit Pfuirufen und Pfifſen empfangen, Einer der Manifeſtanten wandte ſich gegen den Vize⸗ konſul perſönlich und rief ihm zu:„Ihr ſeid die Ver treter eines Mörders!“ Dieſer Aufruf wurde der Anlaß zu einem Hand⸗ gemenge, bei dem mehrere Schüſſe fielen. Der italieniſche Vizekonſul und der Vorſitzende der Ver⸗ einigung italieniſcher Frontkämpfer wurden hierbei Einer der Manifeſtanten trug eine ſchwere Kopfverletzung davon und mußte 35 N Ben⸗ leicht verletzt. Toulouſe ins Krankenhaus gebracht werden. darmerie machte dem Zuſammenſtoß ein Ende. Die vorgeſehene Feier nahm dann ihren Verlauf. Letzte Meldungen Mord auf einer ſilbernen Hochzeit — Erfurt, 11. April. ſeines Vaters erſtach der Arbeiter Illhardt aus Erfurt aus Willi Illhardt aus Rochhauſen bei Erfurt. Täter wurde verhaftet. Die Luther⸗Attentäter vor dem Richter Berlin, 11. April. nes Mitarbeiters Werner Kertſcher auf den Reichsbankpräſidenten Dr. Luther ſind abgeſchloſſen, N Feſt ſteht, daß Roſen und Kertſcher allein an dem Attentat beteiligt waren. Dr. Max Roſen und Kertſcher werden wahrſchein⸗ f lich im Laufe des Nachmittags dem Vernehmungs⸗ richter im Polizeipräſidium zugeführt. Der Autonomiſt Roß kandidiert erneut — Paris, 11. April. Der bekannte elſäſſiſche Autonomiſt Roß, der bereits 1928 gemeinſam mi Dr. Rüch li in die Kammer gewählt, deſſen Wahl aber für ungültig erklärt worden war, wird am 1 Mai erneut ſeine Kandidatur für die Kammerwahl aufſtellen. Kuppinger fügten ſich mit ihren ſchönen Stim⸗ men als Donner und Froh der Götterreihe trefflich ein, die in der anmutigen Freia von Elſe Schulz eine ſinnvolle Verkörperung ihrer ewigen Jugend gefunden hatten. Als Rieſen traten die Herren Weig und Hof⸗ Hattingen in der üblichen Montur dieſer Ungetüme auf, die ebenfalls einmal einer, dem Urweltlichen dieſer Weſen entſprechenden Erneuerung bedarf. Geſanglich wuchteten die beiden durch den Fluch des Ringes feindlichen Brüder nicht mit jener Kraft durch das Werk, die den breiten Orcheſterſchlägen ihrer muſikaliſchen Ausſtattung entſpricht. Die kurze Mimeſzene erhielt durch die charakte⸗ riſtiſche Stimme Fritz Bartling s eigenſte Prägung. Sidney de Vries lang den Alberich mit einer für den Künſtler bemerkenswerten Klarheit des Worts, die vor allem auch in der groß geſtalteten wirkſam war. Ueberhaupt lag in dieſer großen Verſtändlichkeit des Geſungenen ein Vorzug der Aufführung, der nur dem Geſang der drei Rhein⸗ töchter fehlte. Sie wurden von den Damen Il⸗ liard, Heiken und Landerich in unklarer ſtimmlicher Abtönung wiedergegeben. Als Urmutter Erda hörte man Käthe Lautenſchläger, eine Novize der Oper, deren Stimme klangvoll und klar die warnenden Worte der Wala verkündete. Die Rheingold⸗Muſik, dieſes Wunder der Kom⸗ poſtition und neben der Wolfſchlucht vielleicht die kühnſte muſtkaliſche Eroberung neuer Naturräume alſo eine künſtleriſche Revolution im eigentlichen Sinn— umſpielte das Geſchehen mit der Urkraft ihrer Klangwirkung, die einem heute in ihrer Klar⸗ heit geradezu klaſſiſch vorkommt. Der muſikaliſche Leiter Joſeph Roſenſtock, der ſich ausgezeichnet auf die Wahrung der interpretatoriſchen Genauigkeit verſteht und mit der Einſtudierung eine überaus ſaubere Arbeit leiſtete, nimmt den Atem dieſer Muſik nicht immer ganz in ſeine Vermittlung auf. Er darf noch mehr den Wellen dieſer Klangreihen nachſpüren, deren erſtes Aufrauſchen aus den Urwelttiefen des Es-dur zum Wogen des Rheins mehr vom Crescendo in ſich trägt als es geſtern zum Ausdruck kam. Aber in der Art, die Klanggruppen aufeinander abzuſtim⸗ men, gibt der Dirigent Vorbildliches. Das Or ⸗ cheſter, deſſen einzelne Inſtrumente wie die Trom⸗ pete geradezu ſoliſtiſche Aufgaben haben— faſt wäre verhältnismäßig der immer wieder entzückt. mit herzlichem Beifall, * 5 Odyſſeus als Opernheld. Am Ende einer mit geſegneten Spielzeit hat die Münchner Staatsoper ein Werk ihres früheren, jetzt in Wien lebenden Kapell⸗ „Bettler Namen los“, aus der Taufe gehoben. Der„Bett⸗ ler“ iſt kein anderer als der Odyſſeus Homers, ſeine Rückkehr nach Ithaka, der ſiegreiche Kampf mit den Freiern und die glückliche Wiedervereinigung mit Uraufführungen nicht gerade meiſters, Robert Heger, den der Gattin Penelope bilden die Stationen der Hand⸗ lung, die Heger auch textlich frei nach dem Vorbild formte. Indem der Dichterkomponiſt die konkreten Namen vermied und ſo eine allgemein⸗mythiſche, zeitloſe Atmoſphäre zu ſchaffen verſuchte, verlegte e den Stoff aus der überkommenen klaſſiſch⸗naive Gegenſtändlichkeit in eine romantiſche Symbolwelt, die dem 19. Jahrhundert angehört: ſein Bettler trägt chriſtlich⸗idealiſtiſche Züge, er bringt der von den wie Parſifal, und er neigt ſich mitleidend dem Volk wie Chriſtus in der Bergpredigt. Heger beſitzt nicht die Geniali⸗ tät eines Richard Strauß, als daß er ohne Schaden Freiern bedrängten„Königin“ Heil au einer überzeugenden Geſamtwirkung eine ſolche Umbiegung des antiken Vorwurfes hätte vornehmen können: ſeine Muſik entbehrt des eigenen, einmali⸗ gen Geſichts, der großen Linie, ſie bleibt im weſent⸗ lichen in ſchablonenhaften Opernwendungen des ſpät⸗ Eine beinahe überzüchtete Süße des Orcheſterkolorits(Tremoll, Pizzicati, Harfen uſw.) haftet ſchlecht an Geſtalten, romantiſchen Muſikdramas ſtecken. die wegen ihrer erdgebundenen Leibhaftigkeit welt⸗ literariſchen Ruhm genießen. Auf der ſilbernen Hochzeik Familienſtreitigkeiten den Arbeiter Der Die polizeilichen Ermill⸗ lungen zu dem Anſchlag Dr. Max Roſens und ſei⸗ 5 g * Chöre und Enſembles 7 ſind ſchön und vornehm im Klanglichen, die Inſtru⸗ mentierung zeugt von reichſter Könnerſchaft, Melo dien fließen einſchmeichelnd ins Ohr— Einzelheite vermögen jedoch über eine konventionelle Theatral des Ganzen nicht hinwegzutäuſchen. Ein wilde Freier⸗Bachanal z. B. ſucht durch äußerliche Unge bündenheit und pikante„Farbe“ mitzureißen, wäh⸗ rend doch nur der dämoniſche Rauſch des Erlebens dies zuwege bringt. Die Oper hatte einn großen Erfolg. Robert Heger wurde liebevollſt geehrt. denhei Stren ſchreitt unbed Di nachde bietun dieſem auch fe komme Verſte ſchwin hierzu zu fin! möglic ſtem de viel bi zur Al kann. De: mitark ſchafts rechtig hörden 1* der V — minde füllun, kampfe dieſem geſtrig blieben geſeher Strafb legten wurden geſetzt. Strafb hrt! enthal 5— * 11l. präſp dum rliche tſchen zum igſten il. indete teil: etzten t gegen f t. aten Inter- ue pril. eſtern KK in⸗ feier⸗ tlouſe itung Vor⸗ daten nti⸗ ingen. Vize⸗ Ver⸗ Hand⸗ Der Ver⸗ ſerbet trug nach Gen⸗ Die ochzeit t aus beiter Der * Emkkt⸗ id ſei⸗ den loſſen t dem ſchein⸗ ungs⸗ t Montag, 11. April 1932 —— Wünſche der Markt⸗Kleinhändler Die in der Vereinigung ſelbſtändiger Lebensmittelhändler organiſierten Klein⸗ händler, die zum größten Teile ſchon viele Jahre auf dem Markte ſtehen und die rege Beohachter der gegenwärtigen Wirtſchaftsnot ſind— ihre freie Zeit läßt ihnen hierzu reichlich Gelegenheit—, haben, ſo wird geſchrieben, die beſtehende Marktordnung zum Gegenſtand erneuter Be⸗ ſprechungen gemacht. Nachdem früher die Mehrheit der Kleinhändler einer verlängerten Ver⸗ kaufszeit ſkeptiſch gegenüber geſtanden hat, iſt nunmehr die Wirtſchaftsnot derartig zwingend ge⸗ worden, daß die Ausdehnung der Verkaufszeit auf dem Haupt⸗ markte zum mindeſten bis 1,45 Uhr als dringend erforderlich erſcheint.( Zeit iſt durch den Schluß der Geſchäfte noch man⸗ ches zu verdienen. Die Kleinhändler wollen lieber in Kälte oder Hitze länger auf dem Markte aus⸗ halten, als heimzugehen und eine Verdienſtmöglich⸗ keit zu verlieren. Nach wie vor bleibt die Stunde des Klein⸗ ver kaufs auf dem Großmarkt das Schmer⸗ zenskind der Kleinhändler. Es muß mit Entſchie⸗ denheit gefordert werden, daß mit derſelben Strenge, mit der auf dem Kleinmarkt jede Ueber⸗ ſchreitung der Verkaufszeit beſtraft wird, dies auch unbedingt auf dem Großmarkt geſchieht. uns ade um dieſe Die Frage der Verſteigerung der Marktplätze iſt in ein neues Stadium getreten, nachdem die Wirtſchaftsnot die früher üblichen Ueber⸗ bietungen abgedroſſelt hat. Erfreulicherweiſe iſt von dieſem Mißſtande nichts mehr zu bemerken. Es iſt auch feſtzuſtellen, daß die Stadtverwaltung entgegen⸗ kommend iſt. Wenn alſo das angreifbare Syſtem der Verſteigerung, eine Originalität Mannheims, ver⸗ ſchwinden kann, ſo iſt jetzt die einzige Gelegenheit hierzu gegeben. Es iſt natürlich ſchwer, ein Syſtem zu finden, das einigermaßen gerecht iſt und nicht alle möglichen Anfeindungen ermöglicht. Aber das Sy⸗ ſtem der Verſteigerung hat im Laufe der Zeit derartig viel böſes Blut gemacht, daß man jetzt ruhig einmal zur Abwechſlung zu einem andern Syſtem übergehen kann. Der organiſierte Kleinhandel wird hierzu gerne mitarbeiten, da er das Beſtreben verfolgt, die Wirt⸗ ſchaftslage ſeiner Mitglieder zu verbeſſern und be⸗ rechtigte Anregungen in dieſem Sinne bei den Be⸗ hörden zu vertreten. Der Wunſch um Ausdehnung der Verkaufszeit auf dem Hauptwochenmarkte bis mindeſtens 1 Uhr 45 iſt ein ſolcher Wunſch, deſſen Er⸗ füllung manche Härte des gegenwärtigen Exiſtenz⸗ kampfes mildern kaun. Die Behörden ſollten alſo dieſem Wunſche in aller Bälde Rechnung tragen. Dr. S. Auf der Fahrt verhaftet Aus Leutershauſen wird uns berichtet: Um einer Verſammlung in Ludwigshafen beizu⸗ wohnen, fuhr am Donnerstag abend eine größere Anzahl junger Leute von hier mit einem Laſtwagen nach Ludwigshafen. Unterwegs wurden ſte in Mannheim von der Polizei angehalten und verhaftet. Die Verhafteten, etwa 30, wurden nachts gegen 2 Uhr wieder entlaſſen, doch blieben zwei der Fahrtteilnehmer weiter in Haft. Der Laſtwagen wurde im Laufe des geſtrigen Tages freigegeben. Die zwei in Haft ge⸗ bliebenen Leute, die wahrſcheiwlich als Führer an⸗ geſehen wurden, erhielten geſtern nachmittag durch Strafbefehl drei Monate Gefängnis. Sie legten gegen dieſen Strafbeſcheid Berufung ein und wurden geſtern abend wieder auf freien Fuß geſetzt. Man nimmt an, daß die Verhaftung und der Strafbefehl deshalb erfolgt iſt, weil die Laſtwagen⸗ uin Muhrt nicht angemeldet bzw. genehmigt war. 0* Wahl am 1. rwahl ur als hen— ervot, dankte K. er mit gneten r ein dapell⸗ ttler „Bett „ſeine it den g mit Hand⸗ orbild kreten thiſche, gte er naive olwelt) trägt t den arſifah hriſtus eniali⸗ chaden ſolche ehmen nmali⸗ veſent⸗ 8 ſpät⸗ einahe emoli, talten, welt⸗ mbles nſtru⸗ Melo⸗ heiten atralik wildes Unge⸗ wäh⸗ lebens lroßen t. Verlegung der Hapag⸗Vertretung. Die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie hat ihre Vertretung in Mann⸗ heim nach 0 7, 9(Heidelbergerſtraße) verlegt. Sie vermittelt Paſſagen für ſämtliche Linien, die die Ge⸗ ſellſchaft mit ihrer etwa 180 Ozeanſchiffe umfaſſenden Flotte nach Nord⸗ Mittel⸗ und Südamerika, Kanada und allen Häfen der Welt unterhält. Sie nimmt außerdem Beſtellungen von Plätzen für die zahlreichen Vergnügungsreiſen der Hapag nach dem Norden, dem Mittelmeer uſw. entgegen. In allen Fragen des Reiſeverkehrs erteilt die Ver⸗ tretung jedermann koſtenlos Auskunft und Rat. (Weiteres Anzeige.) * Muſterkoffer entwendet. In der Nacht zum 5. April verſchwand aus einem Perſonenauto in der Waldhofſtraße oder vor D 7 ein brauner Koffer mit Holzleiſten, 71 verſchiedenfarbige Muſterſchürzen enthaltend. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Heinrich Sigmund 70 Jahre Am morgigen Dienstag kann Direktor Heinrich Sigmund, der Gründer und Leiter der höheren Privatlehranſtalt Inſtitut Sigmund am Schloß, in geiſtiger und körperlicher Friſche die 70. Wiederkehr ſeines Geburtstages feiern. Direktor Sigmund wurde am 12. April 1862 als älteſter Sohn des Weinguts⸗ und Mühlenbeſitzers Peter Sigmund in Nackenheim am Rhein geboren. Einer der an⸗ geſehenſten Familien des bekannten Weinortes an⸗ gehörend, beſuchte der Jubilar nach ſeiner Volks⸗ ſchulzeit das Realgymnaſium Mainz, wo er ſich das Zeugnis der Reife erwarb. Hierauf bezog er die Univerſität Straßburg, um philologiſche und hiſto⸗ riſche Studien zu beginnen und die Vorleſungen der Profeſſoren Gröber, ten Brink und Martin zu hören. Die folgenden drei Semeſter ließ er ſich auf der Univerſität München immatrikulieren. Während ſeiner Münchener Studienzeit erfüllte er auch ſeine Militärdienſtpflicht. Er diente als Einjähriger beim Bayriſchen Infanterie⸗Leib⸗Regiment, wo er die Qualifikation zum Reſerveoffizier erhielt. Von München kehrte er zur Fortſetzung ſeiner Studien nach Straßburg zurück. Um ſich im mündlichen Ge⸗ brauch der franzöſiſchen Sprache zu üben, verbrachte er ein Sommerſemeſter in Genf. Der Umgang mit akademiſch gebildeten Engländern und Amerikanern diente dem gleichen Zweck in der engliſchen Sprache. Nach Vollendung ſeiner Studien in Straßburg unterzog er ſich mit dem Erfolg der Staatsprüfung, daß er ſich die Lehrbefähigung für Deutſch, Ge⸗ ſchichte, Engliſch und Franzöſiſch erwarb. Als er ſeinen Straßburger Univerſitätsprofeſ⸗ ſoren Brandl und Gröber den Plan mitteilte, die Jugend durch eine Privatſchule zu tüchtigen Staats⸗ bürgern heranzubilden, fand dieſer Gedanke bei ihnen volle Billigung, wobei beſonders Profeſſor Brandl auf die größeren Betätigungsmöglichkeiten im Privatſchuldienſte hinwies. Da in Straßburg ſelbſt vier gute Privatſchulen beſtanden, ſo zog es der Jubilar vor, ſich in dem neu aufblühenden Mannheim einen paſſenden Wirkungsort zu ſuchen. Mit Genehmigung der Behörden eröffnete er im Herbſt 1894 eine höhere Privatlehranſtalt, die für Maunheim⸗ Ludwigshafen inſofern von Bedeutung war, als eine höhere Pripatſchule damals in bei⸗ den Städten noch nicht beſtand, ſo daß die Eltern, die ihre Kinder auf Privatſchulen lernen ließen, ſie meiſt nach Dürkheim, Karlsruhe oder Waldkirch ſchickten. Durch gewiſſenhaft erteilten und indivi⸗ duell gehaltenen Unterricht erwarb ſich Direktor Sigmund mit ſeiner Schule bald in weiteren Krei⸗ ſen wachſendes Vertrauen, ſodaß ſich ſein Inſtitut in ſtetigem Fortſchreiten entwickeln konnte. Wäh⸗ rend ſeine höhere Privatlehranſtalt meiſt von Schü⸗ lern aus Mannheim⸗Ludwigshafen und Umgebung beſucht wurde, kamen in das mit der Schule ver⸗ bundene Penſionat Schüler aus allen Teilen Deutſchlands; ſelbſt aus dem Ausland(Frankreich, Holland, Italien, Spanien, Nordamerika) fanden ſich Penſionäre ein. Neben einem nach ſtaatlichen Lehrplänen auf⸗ gebauten Klaſſenunterricht ſchuf er für beſonders zu fördernde und umzuſchulende Schüler das Syſtem der Nachhol⸗ und Umſchulungskurſe, die im Zuſam⸗ menhang mit Arbeitsſtunden, wo die Aufgaben unter Aufſicht des Lehrers angefertigt werden, auch dann noch Erfolge erzielten, wo ſie ſonſt nicht mehr möglich waren. Dabei wurden vorhergehende Zeitverluſte möglichſt wieder ausgeglichen. Als Gegenſtück zur Tagſchule rief Direktor Sigmund als Erſter in Mannheim Abendkurſe ins Leben, in denen die im Berufsleben ſtehenden Erwachſenen ſich bis zur Reifeprüfung weiterbilden konnten. Der Krieg und die Nachkriegszeit mit ihren ſchwierigen Verhält⸗ niſſen ſtellten beſonders große Anforderungen an die Leitung der Anſtalt, denn die zahlreichen ins Feld rückenden Lehrer mußten erſetzt werden. Eine er⸗ hebliche Anzahl Lehrer der ſtaatlichen höheren Lehr⸗ anſtalten übernahmen nebenamtlich die Stunden der beim Heer weilenden Lehrkräfte des Inſtituts. Als die Franzoſen Ludwigshafen beſetzten und die Rhein⸗ brücke ſperrten, ſah ſich Direktor Sigmund gezwun⸗ gen, in Ludwigshafen eine Zweiganſtalt für die Pfälzer Inſtitutsſchüler zu errichten, die fortgeführt wurde, bis die durch die Beſatzungsbehörden ver⸗ hängten Hemmungen wegfielen. Da die Zahl der Schüler ſtieg und die Räume des Penſionats zu Unterrichtszwecken gebraucht wurden, gab Direktor Sigmund, beſonders auch im Hinblick auf die während der Inflation ſich immer ſchwieriger geſtaltenden Verpflegungsverhältniſſe, Ende 1920 den Penſionsbetrieb auf und ließ die Penſionäre privat unterbringen. Die folgenden Jahre dienten hauptſächlich der inneren Arbeit der Schule, die als neunklaſſige Vollanſtalt ausgebaut wurde und jetzt mit rund 250 Schü⸗ lern und 25 Lehrkräften, darunter auch Mitglieder ſeiner Familie, einen ſtattlichen Schulorganismus im Schulleben von Mannheim und Ludwigshafen bildet. Die Wertſchätzung, die ſich der Jubilar mit ſei⸗ ner Schule in den bald vier Jahrzehnten ſeiner hieſigen Tätigkeit erworben hat, fand u. a. Aus⸗ druck in der großen Anzahl von Anerkennungs⸗ ſchreiben, die ihm alljährlich wegen der ausgezeich⸗ neten Prüfungserfolge ſeines Inſtituts von allen Seiten zugingen und zugehen. Seit den Anfangs⸗ jahren ſeiner Mannheimer Zeit beteiligte ſich Di⸗ rektor Sigmund bei einer Reihe von Vereinen, wo er ein gern geſehenes Mitglied wurde und ſich ſo einen großen Bekannten⸗ und Freundeskreis ſchuf. Wenn er nun jetzt mit einer erſtaunlichen Friſche ſein ſiebentes Jahrzehnt beendet, ſo wünſchen wir ihm noch lange Jahre volle Geſundheit, damit ſeine erprobte Kraft ſeinem Lebenswerk, ſeiner Schule, ungeſchwächt erhalten bleiben möge zum Segen der ihm anvertrauten Jugend! Ad multos annos! eee eee e eee ß ee * Gasgenerator explodiert. In einem Betrieb an der Neckarauerſtraße explodierte bei Schweiß⸗ arbeiten am Samstag abend ein Gas generator. Ein Schweißer aus Viernheim, der durch den Luftdruck einige Meter fortgeſchleudert wurde, erlitt eine Kopfverletzung. Der Luftdruck war ſo ſtark, daß ein Paſſant auf der Neckarauerſtraße vom Rade geſchleudert wurde. * Ein Kellerbrand entſtand in der vergangenen Nacht im Hauſe Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße 9 wahr⸗ ſcheinlich durch achtloſes Wegwerfen eines brennen⸗ den Streichholzes oder Zigarettenſtummels. Das Feuer wurde von der um 2,33 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr unter Verwendung von Gasſchutz⸗ gerät gelöſcht. * Frauen⸗Vortrag. Am morgigen Dienstag abend hält Frau Auguſte Rath ⸗ Wiesbaden im Saale des„Caſino“ am Marktplatz einen Vortrog über Frauen⸗ Hygiene.(Wei⸗ teres Anzeige.) Veranſtaltungen Frühlingsfeſt im Waldpark⸗Reſtaurant Der Wettergott hatte offenbar keine Notiz davon ge⸗ nommen, daß am Samstag abend im Waldparkreſtau vant „Am Stern“ ein Frühlingsfeſt gefeiert werden ſollte. Das herrliche Wetter, das er uns am Sonntag ſchickte, wäre be⸗ reits am Samstag benötigt worden, um den Saal des Walddparkreſtaurants bis auf den letzten Phatz zu füllen. So glänzten diejenigen, die dem Wetter micht recht trauten, durch Abweſenheit. Wer gekommen war. fand den ſehlen⸗ den Frühlingscharakter des Waldparks im Saale vor und hatte Gelegenheit, bei Tanz und humoriſtiſcher Unterhal⸗ bung einen gemütlichen Abend zu verbringen. Den Paaren, die woch den Klängen der Kapelle Kugelmann tanzten, war es ſehr angenehm, daß keine Ueberfüllung beſtand, denn ſie brauchten auf der Tanzfläche nicht um jeden Schritt zu kämpfen. In den Tanzpauſen ſtellte ſich der Humoriſt Franke vor, der einige Chanſons zum Vortrag brachte und im übrigen verſchiedeme Anebldoten älteren Datums er⸗ zählte. Herr Kohl, der Pächter des Walldparkreſtauvants, hatte durch eine bunte, farbenfrohe Ausſchmückung des Saales dem Frühlingsfeſt einen ſchönen Rahmen een 167 3. Seite/ Nummer der Hunde⸗Ausſtellung Die beſten Zuchtgruppen Im Wettſtreit um die Zuchtgruppen⸗Prei. wurden geſtern auf der Raſſehunde⸗Ausſtellung fol gende Zwinger als Preisträger ermittelt: Als beſte Zuchtgruppe der Ausſtellung erhielt der Deerhound⸗Zwinger St. Ap's⸗Hagenthal(Beſitzer Dr. la Roche, St. Appolinaris, Schweiz) die Adler⸗ plakette des Deutſchen Kartells für Hundeweſen. Die ſilberne Kartellmünze für die zweitbeſte Zucht⸗ gruppe der Ausſtellung kam an den Airedale⸗Ter⸗ rierzwinger v. Dachſtein(Beſ. K. Greiner, Baſel). Die bronzene Kartellmünze für die drittbeſte Zucht⸗ gruppe der Ausſtellung erhielt Wolfsſpitzzwinger v. d. Aue(Beſ. Adam Heß, Lampertheim). Jagdhunde: 1. Preis und Preis der Stadt Mannheim: Fox⸗ terrier⸗Zwinger v. Hilſchwaſſer(Beſ. M. Schmitt jun., Edenkoben). 2. Preis und Verbandsmedaille des Badiſchen Verbandes: Deutſchkurzhaar⸗Zwinger Südweſt(Beſ. M. Gſchwindt, Nierſtein). 3. Preis und Becher der Firma Spratt's.⸗G.: Schottiſch⸗ Terrier⸗Zwinger Atiboe(Beſ. Frau Ch. Tiocca⸗ Bodmer, Straßburg). Ehrenpreis der Stadt Hei⸗ delberg: Foxterrierzwinger v. Moenchsberg(Beſ. A. Heiß, Mannheim). Hetzhunde: 1. Preis und Ehrenpreis der Hundefreunde Frei⸗ burg: Deerhoundzwinger St. Ap's Hagenthal(Beſ. Dr. La Roche, St. Appolinaris, Schweiz). 2. Preis und Verbandsmedaille des Bad. Verbandes: Whip⸗ pets⸗Zwinger v. Haus Schoenborn(Beſ. A. Paur und S. Kieffer, Bruchſal). Dienſthunde: 1. Preis und Verbandspokal: Airedale Terrier⸗ Zwinger v. Dachſtein(Beſ. K. Greiner, Baſel), 2. Preis und Staatsmedaille: Schäferhundzwinger v. Aufeld(Beſ. B. Porſtein, Mannheim). 3. Preis und Ehrenpreis der Stadt Villingen: Rottweiler⸗ Zwinger v. Schifferſtadt(Beſ. J. Bertram, Schifferſtadt). Nach Nutz⸗ und Wachhunde: 1. Preis und Ehrenpreis der Stadt Mannheim: Wolfsſpitz⸗Zwinger v. d. Aue(Beſ. A. Heß, Lam⸗ pertheim). 2. Preis und Verbandsmedaille des Bad. Verbandes: Neufundländer⸗Zwinger v. d. Wald⸗ ſtätte(Beſ. R. und E. Burkhard, Reiden, Schweiz). Haus⸗ und Zwerghunde: J. Preis und Verbandsmedaille: Zwergpudel⸗ Zwinger v. d. Mühlburg(Beſ. G. Leuſchner, Karlsruhe). 51. Unter den Ausſteller⸗Firmen iſt unter anderen 1 die Firma Batz zu erwähnen. Das ſeit etwa 30 Jahren beſtehende Spezial⸗Geſchäft führt alle Ar⸗ tikel, die zur Aufzucht, Pflege, Fütterung, Ausſtat⸗ tung und Dreſſur eines Hundes erforderlich ſind. Wir hörten Mannheimer Sendungen Nachtmuſik ſpielte in der Samstagnacht zum Programm⸗ ſchluß das Philharmoniſche Orcheſter unter Lei⸗ tung von Kapellmeiſter Ludwig Becker. Bellini, Puccini, Delibes im erſten Teil, dann leichtere Muſik: Fledermaus, Zigeunerbaron, Gräfin Mariza und dazwiſchen Schlager von Benatzky, May uſw. Eine Darbietung, die eine gute normale Durchſchnittsleiſtung war und die wohl auch nicht mehr ſein ſollte. Facit der vergangenen Sendewoche für Mannheim: dieſes Konzert und 18 Minuten ſchlechte Muſik aus Heidelberg. Kommentar? Ueberflüſſig! Wenig verheißungsvoller Auftakt der neuen Sende⸗ woche. Angekündigt war für Sonntag mittag Operet⸗ tenmuſik. Helmut Schlawing und Rolf Schickke ſpielten auf zwei Flügeln ein paar moderne Weiſen. Sofie Karſt ſang mit etwas müder Stimme Lieder aus „Dubarry“ und„Cſardasfürſtin“. Sollte das belteßbte Mitglied unſeres Theaters vielleicht überanſtrengt ſein? Bühne, Rundfunk und neuerdings auch noch Mitwirkung bei Rundfunkwerbeveranſtaltungen des Südfunks? Zunt Schluß dieſer nicht gerade mit vorbildlichem Geſchmack zuſammengeſtelltan Operettenmuſik ließ ſich Hellmuth Neugebauer hören. Wir wollten eigentlich kein Wort darüber verlieren, wie Hellmuth Neugebauer ſang, denn wir erkannten dieſen Sänger an der Stimme nicht wieder und befürchteten, daß Stuttgart die Sendung abſchalten würde. Wir können aber doch nicht umhin, feſtzuſtellen, daß uns Hellmuth Neugebauer ſehr enttäuſchte und daß die Mannheimer Beſprechungsſtelle auf ſolche Sendungen ge⸗ wiß nicht ſtolz ſein darf. Es war ſchließlich nicht ſchwer feſtzuſtellen, warum die beiden letzten Lieder ohne Kraft, ohne Schmelz und vollkommen atemlos geſungen wurden:; Der Theaterzettel wies für Sonntag mittag Schluß der Methuſalem⸗Aufführung, in der Hellmuth Neugebauer nicht ganz unbeſchäftigt iſt, für 16,15 Uhr aus. 16,20 Uhr ſtand Herr Neugebauer vor dem Mikrophon. Daß eine ſolche Hetze einen Künſtler unmöglich zu Höchſtleiſtungen— wie es der Rundfunk nun einmal veel zugt— veranlaſſen kann, liegt klar auf der Hand. Wir meinen, daß man hier etwas umſichtiger disponieren müßte auchgenuss und Kunstgenuss das bietet hhnen gerqmann Klasse Wertvoll in det Ouc lität— niedrig im preis In allen Packungen Ber gmanns Buünte Bilder für Groß und Klein, künstlerische Stickereien zur Verwendung för 5 Kissen, Decken, Taschen, Kleider Rauchen Sie lieber eine Zigetrette Weniger, daför aber die OQoalitäfs-Zigoarefte,ßergmann- Klasse“ Olk Zigarette för Dich und för mich 4 uspseid. v · Miqezusnetesiz uueusieg snen 4. Seite/ Nummer 167 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 55 Es konnte eigentlich gar kein Zweifel mehr dar⸗ über beſtehen, daß nach den Vorkommniſſen bei der letzten Wahl alle Beteiligten eifrigſt beſtrebt ſein würden, dafür zu ſorgen, daß ſich Mannheim bei dem geſtrigen Wahlgang nicht mehr den Zufatz„hinne“ gefallen laſſen mußte. Da aber auch von den An⸗ geſtelltenverbänden, die ſich für die Verwendung der Schrifführer eingeſetzt haben, die Verantwortung mit übernommen wurde und da das Wahlamt eine er⸗ neute Einſchränkung der geſetzlichen Vorſchriften und Pflichten ſich angelegen ſein ließ, waren die Voraus⸗ ſetzungen für ein gutes Gelingen ohne weiteres ge⸗ geben. Darüber hinaus mußte ja auch die Wieder⸗ holung der gleichen Arbeit zu einer raſcheren Ab⸗ wicklung führen. Auf dem Wahlamt ſelbſt verlief der Wahl⸗ ſonntag recht ruhig, denn es hatten ſich kaum 100 Perſonen eingefunden, denen es in letzter Minute eingefallen war, ſich um ihr Wahlrecht zu bekümmern. Auf Grund der beim erſten Wahlgang verſchickten und zurückgekommenen Benachrichtigungskarten konnten einige Fälle noch geklärt und den Wählern ihr beſtehendes Wahlrecht beſtätigt werden. Die Abgewieſenen machten recht enttäuſchte Geſichter, ſahen jedoch ein, daß das Wahl⸗ amt ſich unbedingt an die geſetzlichen Vorſchriften halten mußte. Nicht geholfen konnte auch einigen Schiffern werden, die es vergeſſen hatten, ſich in ihrer Heimatgemeinde rechtzeitig einen Stimmſchein zu beſchaffen und die nun verſuchten, in Mannheim das Verſäumte nachzuholen. Die Feſtſtellung des Abſtimmungs⸗ ergebniſſes verlief auf dem Wahlamt wieder in der gewohnten Weiſe. Allerdings mit dem Un⸗ terſchied, daß in einem Hetztempo gearbeitet werden mußte, das bis jetzt unerreicht daſteht und an alle Beteiligten die höchſten Anforderungen ſtellte. Wie üblich lieferten bald nach ſechs Uhr die Krankenanſtalten die Ergebniſſe ab. Be⸗ zirk 70 ſchickte als erſter normaler Stimmbezirk gegen.45 Uhr bereits ſein Zählblatt, um dann 15 Minuten ſpäter das geſamte Material zur Ablie⸗ ferung zu bringen. Die Vorablieferung des Zähl⸗ blattes ſtellte eine Neuerung dar, die zur raſcheren Ermittlung der Zahlen verſuchsweiſe eingeführt wurde und die ſich außerordentlich bewährte. Die Schriftführer der einzelnen Stimmbezirke waren an⸗ gewieſen worden, ſofort nach Ermittlung der Schluß⸗ zahlen dieſes Zählblatt geſondert dem Wahlamt zu übermitteln, ſofern die Bearbeitung der Unterlagen noch einige Zeit in Anſpruch nahm. Auch dann, wenn das geſamte Material auf einmal zur Ablieferung kam, wurde das Zählblatt ſofort der Wahlkommiſſion zugeleitet. Der hierdurch bedingte Zeitgewinn wirkte ſich in günſtigem Sinne aus. Neben dem erwähnten Bezirk 70 erzielten die Bezirke 5 und 26 den Rekord, denn ſie konnten bereits 5 Minuten vor 7 Uhr die Geſamtablieferung vornehmen. Um 7 Uhr waren dann auch die Schriftführer ihrer Pflichten ent⸗ bunden. 8 Der Hauptanſturm ſetzte kurz nach 7 Uhr in einem noch nie erlebten Umfange ein. Da verhältnis⸗ mäßig wenig an der Ausfertigung der Protokolle und Gegenliſten zu korrigieren war, ging die Abfertigung der Schriftführer ziemlich raſch vorwärts. Einem Ge⸗ dränge wurde dadurch vorgebeugt, daß jedem Abliefe⸗ ver bei ſeinem Eintritt in das Wahlamt eine lau⸗ fende Nummer zur Abfertigung durch den Beamten ausgehändigt wurde. Um.50 Uhr lag bereits von 100 Bezirken das Abſtimmungsergebnis vor, eine Tatſache, von der mit größter Genugtuung Kenntnis genommen wurde. 40 Minuten ſräter, um.30 Uhr, ſtanden nur noch 5 Bezirke aus, von denen dann in den nächſten 15 Minuten drei weitere ihre Ergebniſſe übermittelten. „XVI 2. von Klabund; in den Kammerſpielen Endlich ein Stück für das nächtliche Theater in der Kunſtſtraße. Ein Spiel zu Dreien, auf den Kammerton geſtimmt, der in dieſem Fall ein feines Gehör verlangt. Aber auch dort, wo deſſen Membran durch die vorgeſchrittene Zeit nicht mehr ſo recht empfindlich iſt, wird das Gehörte immer wieder zum Lachreiz. So verbringt man vor dieſem unterhalt⸗ ſamen Theaterſpuk zwei mit allerlei hübſchen Scherzen ausgefüllte mitter nächtliche Ueberſtunden. Der Name Klabund beſaß ſtets einen eigenartigen Klang. Seitdem er ein ſtilles Grab bezeichnet, liegt die Melancholie der Erinnerung an einen empfind⸗ ſamen Menſchen, einen lyriſchen Träumer und wiſ⸗ fenden Seher darüber, der in ſeinem zuletzt in tra⸗ giſchem Verröcheln hingeſchwundenen Leben mehr war als die Summe feiner literariſchen Hinter⸗ laſſenſchaft. Dieſes Mehr ſpürt man auch in dieſem kannten Buchſtabengeſpenſter der Mathemakik betitelt iſt und dennoch gleich beim erſten Wort, das der Hherbſtlichen Jahreszeit gilt, vertraut anmutet. 5 1 Zwiſchen ſolcher menſchlichen Vertrautheit und dem immer wieder ins Irrationale abgleitenden Spiel mit Sinn und Unſinn einer aus traumhaften Bezirken kommenden dramatiſchen Situation liegt der Reiz dieſes Stücks, den der kluge Witz ſeines Schöpfers würzt. Es wird immer wieder ein Spielen mit dem Theaterſpiel daraus, wie Molnar es liebt und wie Pirandello es eine Zeitlang zur Senſation machen konnte. 5 Dieſes Doppel⸗Spiel mit&, Y und Z, den drei Unbekannten der Gleichung, die mit drei entſprechen⸗ den Löſungen immer wieder aufgehen muß, beſitzt eine kaleidoſkopartige Vielfältigkeit. Es wechſelt zwiſchen Scherz, Satire„Ironie und tieferer Bedeu⸗ tung, ſodaß es durchaus angebracht war, die über⸗ malten Kuliſſen aus Grabbes phantaſtiſchen Stück für die Szenerie des erſten Akts herzuholen. Klabunds Stück gehört mit ſeinem aus dem Schatten Enoſpurt auf dem Zwei Stunden Hetzarbeit Es hat geklappt Stück, das mit der Bezeichnung für die drei unbe⸗ .45 Uhr hätte die Mannheimer Wahlkommiſſion ihre Tätigkeit beenden können, wenn. nicht wieder zwei Nachzügler die Geoͤuld auf eine harte Probe geſtellt hätten. Ent⸗ ſchuldbar war die Verzögerung bei dem einen Bezirk, deſſen Schriftführer kurz vor 9 Uhr erſchien. Bei ihm hatten die meiſten Teilnehmer der Hunde⸗Aus⸗ ſtellung abgeſtimmt, ſo daß durch die Sti m m⸗ ſcheine eine erhebliche Mehrarbeit bewältigt wer⸗ den mußte. In dieſem Falle waren ſomit einwand⸗ frei die Hunde ſchuld und. die Beiſitzer, die offen⸗ bar dem Schriftführer nicht in der wünſchwenswerten Weiſe an die Hand gegangen waren. Der letzte Schriftführer trudelte glücklich um 9 Uhr ein, denn er hatte ſich den einen Kollegen vom letzten Wahlgang zum Vorbild genommen und war erſt zum Nacht⸗ eſſen nach Hauſe gegangen. Da die dadurch entſtandene Verzögerung nicht beſonders groß war, drückte man beide Augen zu. Ein befreiendes Aufatmen machte ſich doch be⸗ merkbar, als kurz nach 9 Uhr dal amtliche Ergebnis der vorgeſetzten Stelle telephoniſch durchgegeben werden konnte. Ehe man als„Schlachtenbummler“ dem Wahlamt den Rücken kehrte, ſtellte man raſth noch feſt, welche Kandidaten dieſes Mal von den unzufriedenen Mannheimer Wählern in Vorſchlag gebracht wurden. Da waren zunächſt die beiden Ludendorff⸗ und Otto Braun⸗Enthuſiaſten, die trotz der Ausſichtsloſigkeit ihres Tuns wiederum ihren beiden Favoriten die Stimme gaben. Neu hinzu kam ein Herr Felix Neumann als Anwärter auf den Prä⸗ ſidentenpoſten. Da er aber nur eine einzige Stimme auf ſich vereinigen konnte, wird ihm wohl nichts an⸗ deres übrig bleiben, auch weiterhin als ein einfacher Bürger in Mannheim weiter zu leben. Dank gebührt den 1200 Wahlhelfern, die ſich wiederum ehrenamtlich an dieſem ſchönen Wahlſonntag zur Verfügung ſtellten und das perſön⸗ liche Intereſſe hinter das Staatsintereſſe treten lie⸗ ßen. Sehr gut bewährt hat ſich wie immer der Raum des Wahlamtes, der in ſachlicher und perſönlicher Hinſicht wie kein zweiter für einen ſolchen Zweck ge⸗ eignet iſt. 0 Die Ergebniſſe von Mannheim-Land ſammelten ſich im Bezirksamt, wo zwei Beamte ge⸗ nügten, die Ziffern aus den 14 Landgemeinden des Amtsbezirks Mannheim entgegenzunehmen. Aller⸗ dings ließ man hier die Preſſevertreter auf dem Gang warten, bis zwei Drittel der Ergebniſſe zu⸗ ſammengekommen waren. Ein Verſuch, den Beamten davon zu überzeugen, daß man auf den Redaktionen jede Zahl ſo früh als möglich haben muß, iſt nicht gelungen. Dafür war dann die ganze Arbeit in einer knappen Stunde erledigt, während beim erſten Wahlgang noch zwei Stunden erforderlich waren. Als letzte der Landgemeinden kam kurz vor acht Uhr Hockenheim. Sonſt nahm Schwetzingen als größte Landgemeinde den letzten Platz ein. Der Arbeitsmarkt im Bezirk Mosbach * Mosbach, 10. April. Im Bezirk des Arbeits⸗ amts Mosbach ſtehen zur Zeit insgeſamt 2042 männliche und 183 weibliche, zuſammen 2225 Per⸗ ſonen in Unterſtützung. Davon entfallen auf die Arbeitsloſenverſicherung 491 männliche und 119 weibliche, zuſammen 610, auf die Kriſenunter⸗ ſtützung 948 männliche und 54 weibliche, zuſammen 1001 und auf die Sonderfürſorge bei berufsüblicher Arbeitsloſigkeit 604 männliche und zehn weibliche, zuſammen 614. Auf 1000 Einwohner des Arbeits⸗ amtsbezirks Mosbach entfallen 25,2 Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger gegen 27,8 im Vorjahre. des Ungeklärten heraus ſpielenden Beginn in die romantiſche Reihe der Theaterdichtung. * Aber dabei bleibt es nicht; die Vielfältigkeit von Klabunds Weſen führt kreuz und quer durch allerlei literariſche Bereiche. Da wohnt das Banale beim klug Durchdachten, humoriſtiſche Plattheiten und geiſtvolle Scherze löſen unaufhörlich einander ab. Die drei Geſtalten, zwiſchen denen dieſe Spielerei hin und her geht, und die nichts anderes ſind als die überlieferten zwei Männer und die eine Frau, be⸗ ſitzen dennoch ein Eigenleben. Zumal die Frau, in der viel Kapriziöſes aus dem Lebensumkreis Kla⸗ bunds fortlebt. Annemarie Schrad ek ſpielt ſie behend, fein, klug, geſchickt, liebenswürdig, glaubhaft, mit jenem Stich des Irrationalen, der nicht fehlen darf, damit dieſes Perpetuum mobile der Laune nicht ſtillſtehen bleibt. Sie hat als ſtärkſte unter ihren Künſten die elaſtiſche Phyſis ihrer jugendfriſchen Begabung ein⸗ zuſetzen, mit der ſie ſtets von neuem auf das fah⸗ rende Karuſſell der Handlung ſpringt. Dieſes bleibt unbekannt und wird doch wohlvertraut, wie die ganze Art des Stücks. * Nur im dritten Akt droht dieſer unterhaltſamen Rotation die Langeweile des Leerlaufs. Die beiden Männer ſtehen ſich zu lange allein gegenüber. Aber die beiden Vertreter der Rollen Y und Z, gegen⸗ wärtig auch als Darſteller von Mephiſto und Fauſt bekannt, wiſſen die Klippen des Spiels gewandt zu umſteuern. Willy Birgel moduliert mit bewun⸗ dernswerter Geſchicklichkeit ſeinen Teufel von Goethe ein wenig in die Nähe des Satans von der Art Grabbes aus dem bereits in Erinnerung gebrachten Stücks, und weiß diefe Eigenſchaft einer wirkſamen Diabolik die Szene ausgezeichnet mit der Haltung eines regelrecht verliebten Bonvivants zu ver⸗ binden.. Erich Muſil hat keine leichte Aufgabe, das 3 darſtelleriſch richtig zu buchſtabiexen; er vermag es durch menſchliche Glaubwürdigkeit. Am Rande des Alphabetſchluſſes, X, M und 3, der allerdings zu⸗ weilen rückläufig zu werden droht, taucht Fritz Linn in einer ſehr diskret abgeſtimmten Diener⸗ rolle auf. Richard Dornſeiff hat das Ganze mit kundiger Hand zwiſchen Romantik und Moderne 21. Deulſcher Feuerwehrlag in Karlsruhe 7 * Karlsruhe, 10. April. Der in dieſem Jahre geplante 21. Deutſche Feuer⸗ wehrtag findet vom 5. bis 8. Auguſt in der badiſchen Landeshauptſtadt Karlsruhe ſtatt. Die umfangreichen Vorbereitungen, die bei dem zu erwartenden Maſſenbeſuch der deutſchen Feuerwehrleute und der zahlreichen Intereſſenten aus dem Deutſchen Reich und den Nachbarländern erforderlich werden, ſind in vollem Gange. Der Hauptausſchuß und die einzelnen Fachausſchüſſe ſind eifrig bemüht, den Gä⸗ ſten durch eine gute Organiſation des Empfangs und der Unterbringung einen angenehmen Aufenthalt in der ſehenswerten„Fächerſtadt“ am Rhein und am Schwarzwald zu bereiten. Der Deutſche Feuerwehrtag in Karlsruhe ſieht in ſeinem mit Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe auf nur wenige Tage zuſammengedrängten Programm neben Beratungen über grundſätzliche Fragen des deutſchen Feuerwehr⸗, Rettungs⸗ und Sanitätsweſens eine beſonders beachtenswerte Feuerwehrausſtellung der einheimiſchen und auswärtigen Feuerwehrindu⸗ Aus Vaden Betagte Geburtstagskinder Tr. Ladenburg, 11. April. Geſtern konnten zwei angeſehene Ladenburger ihren 78. Geburtstag be⸗ gehen und zwar Landwirt Andreas Betz aus der alten eingeſeſſenen Familie Betz und Carl Moli⸗ tor, der Ehrenvorſitzende der Turn⸗ und Sportge⸗ meinde 1864, der ſich um die deutſche Turnſache hoch⸗ verdient gemacht und Mitgründer des Ladenbu ger Wochenblattes iſt. Heute feiert in aller Stille Poſt⸗ verwalter Baumann, der 1878 in den Poſtdienſt trat und am 1. Okt. 1895 nach Ladenburg kam, ſeinen 75. Geburtstag. Sturmwetter auf dem Bodenſee— Schiffsunfälle Vom Bodenſee, 11. April. Auf der Fahrt zwi⸗ ſchen Konſtanz und Meersburg erlitt das neue Die⸗ ſelmotorſchiff„Baden“ plötzlich einen Maſchinen⸗ defekt. Da das Schiff nur einen Motor beſitzt, blieb es auf offener Strecke liegen. Es mußte die Not⸗ flagge gehißt werden, worauf das Fährſchiff der Fähre Staad. Meersburg Kurs auf die„Baden“ nahm und die Reiſenden übernahm. Die„Baden“ wurde ſodann nach Konſtanz abgeſchleppt. In große Bedrängnis kam infolge des ſchweren Sturms der letzten Tage ein unbefrachtetes My⸗ torlaſtſchiff, das auf der Fahrt nach Hard be⸗ griffen war. Im Fußacherloch mußte ſich der Führer entſchließen, umzukehren und quer über den See zu ſteuern, um nicht Gefahr zu laufen, daß das Schiff von dem Anprall der Wellen zuſammengeſchlagen werde. Es kam wohlbehalten im Lindauer See⸗ hafen an. Weiter erlitt das der Stadt Konſtanz gehörende Fährſchiff„Stadt Meersburg“ einen Schrau⸗ benbruch und mußte zur Reparatur nach Kreß⸗ bronn gebracht werden. Ein Kurbelbruch, der ſich bei dem Fährſchiff„Stadt Konſtanz“ ereignete, legte vorübergehend den geſamten Fährbetrieb von Staad nach Meersburg lahm. Geldſchmuggler gefaßt * Konſtanz, 10. April. An dem Grenzübergang zwiſchen der Schweiz und Oeſterreich wurde ein Wiener Großin duſtrieller feſtgenommen, der zwei hohe Auslandsſchecks in einer Raſiererem⸗ tube und unter dem Polſterſitz des Eiſenbahn⸗ wagens 80 Stück Tauſend⸗ Schillingnoten nach der Schweiz ſchmuggeln wollte. Es wird vermutet, daß der Induſtrielle von ſeinem Perſonal verraten worden iſt. geſtellt und es mit ſeinem ureigenen Humor belebt. Das den Kammerſpielen offenbar ein wenig ent⸗ wöhnte Publikum wird durch dieſes launige Stück gewiß den Weg wieder in das Haus finden, das am Samstag nacht von manchem befreienden Gelächter und ſchließlich von herzlichem Beifall widerhallte. S —— In der Deutſchen Vücherei Wer ſeinen Glauben an die geiſtige Haltung und Innerlichkeit des deutſchen Volkes wiederfinden will, der ſuche Leipzigs gewaltiges Haus der Bücher und Zeitſchriften draußen in der Nähe des Völker⸗ ſchlachtdenkmals auf: die Deutſche Bücherei. Hier ſind in den hohen Räumen mit inniger Liebe zum Buch die Werke aller deutſchen Gelehrten, Dich⸗ ter und Schriftſteller ſorgſam geordnet aufgebaut, aber nicht nur zur äußeren Schau, ſondern jeder⸗ mann als Lektüre gegen geringes Entgelt zugäng⸗ lich. Nirgendwo wird Deutſchland als geiſtige Weltmacht ſo eindringlich und ſinnfällig vor Au⸗ gen geführt wie hier. Tiefe Stille atmen alle Räume, obwohl hunderte von Menuſchen, hauptſächlich Studenten, an den Schreibpulten in Büchern und Zeitſchriften ſtudieren oder verſonnen und buchver⸗ funken an den Regalen lehnen. Nur das Raſcheln der umgeſchlagenen Blätter weht durch den Leſeſaal Eine Heimat aller, die ſchon fürchteten, draußen im Autolärm des modernen Tages ihre Seele zu ver⸗ lieren; es wird kaum einen geben, der nicht immer wieder an dieſe Stätte geiſtiger Andacht, da man in wahre Meerestiefen deutſchen Denkens und Dichtens verſinken kann, gern zurückkehrt. Bh. * Der jetzt im Börſenblatt für den deutſchen Buch⸗ handel erſtattete, demnächſt, wie üblich, auch als Son⸗ der veröffentlichung erſcheinende 18. Jahresbericht der Deutſchen Bücherei in Leipzig kann eine ſehr günſtige Entwicklung des Inſtituts feſtſtellen. Die wichtigſten Ereigniſſe des Jahres gehören dem bib⸗ liographiſchen Gebiete an: es ſind die Schaffung der „Deutſchen Nationalbibliographiel, in der jetzt zum erſtenmal auch die außerhalb des Buch⸗ handels veröffentlichten Schriften eine zuſammen⸗ faſſende Verzeichnung finden, und die Uebernahme ſatoriſchen Könnens wie ſo viele Geſchäfts⸗ und Wohn⸗ Montag, 11. April 1932 Moi 3 ſtrie ſowie einige große Schauübungen vor. Die Er⸗ öffnung der umfangreichen Ausſtellung, die mit den 700: kleinſten Feuerwehrgeräten bis zu den großen mo⸗ Haus fra dernen Motorwagen beſchickt ſein wird, bildet den Prograr Auftakt der Tagung. 4 Um neben den ernſten Beratungen für das Wohl.30: der Allgemeinheit auch der in der Deutſchen Feuer⸗ 1. 5 5 N 3 0. ſchau. wehr ſtets gepflegten Kameradſchaftlichkeit Raum zu Horowft geben, ſind geſellige Abende in der Feſt⸗ tag). halle, im weithin bekannten Karlsruher Stadt⸗ Hörſpiel garten und im Rheinſtrandbad auf der ſchönen Rhein⸗ 705: inſel Rappenwörth im Programm vorgeſehen. Eine ginderſt impoſante Kundgebung für die in der Feuerwehr⸗ Schwerb organiſation verkörperte Idee der Hilfsbereitſchaft de wird der Hörſpie Feſtaug 1200 Tauſender von Feuerwehrleuten am Sonntag, den 16.45: 1 7. Auguſt, darſtellen. Ausflüge in den Schwarzwald, 1 5 in die übrigen Teile des Badnerlandes und in die des Zitl benachbarte Rheinpfalz geben den nach Karlsruhe Fränk. kommenden Gäſten beſte Gelegenheit zur Erholung. Adolf. L Die Geſchäftsſtelle für den Feuerwehrtag befindet ſichh 10.00. im Rathaus zu Karlsruhe. N 16.00: 2 2 eee 18.50: 2 moderne Aus der Pfalz 3 11.30: Nachmit! Neue Sprengung 20.00: * Forſt, 10. April. Am hieſigen Baſalt⸗Stein⸗* bruch wurde wieder eine größere Sprengung vorgenommen. Als Sprengſtoff wurde dieſes Mal.15. Ammongelatine verwendet, und zwar eine Menge von 40 Zentnern. Der Materialanfall der Hero Sprengung wird auf etwa 40 000 Kubikmeter ge⸗ Char ma ſchätzt. f Mail volkstür Schweres Verkehrsunglück— Drei Schwerverletzte Nong * Landau, 11. April. Am Sonntag abend fuhr ein Stra Kraftfahrer aus Pirmaſens mit dem Wagenkenn⸗ konzert. zeichen II B 4849 auf der Staatsſtraße Landau Godramſtein auf einen aus einem Seitenweg kom⸗ menden Radfahrer auf. Der Radfahrer, ein Arbeiter namens Dienes aus Goſſersweiler, wurde zehn Meter weit geſchleudert und blieb We mit einem Schädelbruch und ſonſtigen ſchweren rannte Verletzungen bewußtlos liegen. Das Auto beim Verſuch des Ausweichens Straßenrand ſtehenden Baum, überſchlug ſich 1 und fiel in die angrenzenden Felder. Zwei der In⸗ ſaſſen wurden ſchwer verletzt. Sie wurden nach Pir⸗ maſens gebracht. Das Befinden des Radfahrers iſt lebensgefährlich. Ein myſteriöſer Unfall * Darmſtadt, 11. April. In der Weiterſtädter Straße wurde ein ſchwerverletzter Motor ra d⸗ fahrer neben ſeiner Maſchine in einer Blutlache 4 beſinnungslos aufgefunden. Neben ihm lagen zwei Mützen. Der zweite Fahrer war aber nicht aufzu⸗ finden. Bei dem Schwerverletzten fand man weder Perſonalpapiere noch ſonſtige Ausweiſe. Er wurde durch die Rettungswache in das Städtiſche Kranken⸗ haus gebracht, wo er immer noch ohne Beſinnung liegt. Es beſteht Lebensgefahr. Es iſt noch zu klären, auf welche Umſtände der Unfall zurückzu⸗ führen iſt, insbeſondere, ob ein Zuſammenſtoß ſtatt⸗ fand und wem die zweite Mütze gehört, die man bei dem Verunglückten fand. Uberraſchend ſchneſſe Schmerzbefa tigung bei Kopfschmerzen jeglicher Art, 2 5 Neuralgien und theumatischen Beschwe den durch das ärztlich bestens empfohlen D) Citrovanille. Unschadlich für Herzü. Magen. 8 Pulver- od. 12 Oblaten- Packung RM..05 ei der Halbjahrs⸗ und Fünffjahrsverzeichniſſe in die leitende Bearbeitung der Deutſchen Bücherei, die nunmehr ſämtliche Buchhandelsbibliographien be⸗ treut. Die dadurch notwendig gewordene Steigerung der auf die Sammeltätigkeit gerichteten Nufmerkſamkeit hat zur Erhöhung des Eingangs von 70 000 auf 77 000 Schriften geführt; die Zahl der lau⸗ fend eingehenden periodiſchen Veröffentlichungen be⸗ trägt jetzt 35 000, während der Geſamtbeſtand 900 000 Bände überſchritten hat. Für die Beſchaffung dern einen Wert von rund 350000 Mark aus machen⸗ den deutſchſprachigen Jahresproduk⸗ tion mußten dank koſtenfreier Lieferung nur 18 700 Mark aufgewendet werden, die in der Haupt⸗ ſache von der Geſellſchaft der Freunde der Deutſchen Bücherei getragen wurden. Die Tätigkeit der bibliographiſchen Auskunftſtelle iſt mit* 12 000 Ratserteilungen gegenüber 8000, die Zahl der Beſucher mit 341000 gegenüber 195 000 im Vorjahr gewaltig angewachſen, wobei die Menge der „ Beſucher beſonders ſtark zugenommen * Max Littmann von Georg Jakob Wolf. Verlag Knorr und Hürth München. Mit einem kurzen Begleit⸗ text legt uns hier Gg. Jakob Wolf die Lebensarbeit des Architekten Max Littmann vor, deſſen Name jeder Fath⸗ mann ſicherlich kennt. Die Nichtfachleute aber werden ichn aus ſeinen Werken kennen. München iſt die Wirkungs⸗ ſtätte geweſen, und dieſe Stadt hat ſeinem Können viel zu verdanken. Die großzügige Anlage der Anatomſe und anderer wiſſenſchaftlichen Forſchungsſtätten und die breite Behaglichkeit des Hofbräuhauſes und der Mathäſer Bier⸗ hallen ſind ebenſo Zeugniſſe des künſtleriſchen und organi⸗ gebäude— darunder die Schackgalerie—, die dem Mün⸗ chen der Jahrhundertwende das Gepräge geben. Littmann war Fachmann für Theaterbauten. Der weitläufige Bau des Hoftheaters in Stuttgart und die Vielfältigkeit der Kurbauten in Kiſſingen ſind ſein Werk, an den Grenzen des Deutſchtums, in Poſen und Bozen, hat er die Stadt⸗ theater gebaut, einem mächtigen Bau in Athen galten ſeine letzten Entwürfe. Ausgezeichnete Bildwiedergaben in dem vorliegenden Buch vermitteln einen Einblick in das Schaffen dieſes hervorragenden Architekten. Wenn auch micht im Zeitalter der Sachlichkeit aufgewachſen hat er doch wie feder große Künſtler ſchon fachlich gearbeitet. Er hat öde Stätten 5 Arbeit und der Forſchung ſchmucklos ge⸗ laſfen und zur auf die Wirkung von Form und Farbe ge- ſtellt, den Stätten des Wrchnens und des Lebensgenuſſes Hat 1 eine vornehme und nie überladene Ausſchmückung gegeben. 2 gegen einen am* Vol St. Blaſier Badenweil Feldbg. Hr Das den au der vor erſt in lufteinb genſchan reren eee ö Montag, 11. April 1932 ——— Was hören wir? Dienstag, den 12, April: Frankfurt .00: Frühkonzert.— 13.00: Mittags konzert. 15.20: Hausfrauen⸗Nachmittag.— 17.00: Konzert.— Weiteres Programm ſiehe Südfunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.30: Schallplat⸗ ten.— 16.30: Nachmittogs konzert.— 17.50: Zeitſchriften⸗ ſchau.— 18.25: Unfälle und ihre Verhütung.— 19.15: Fr. Borowfſki, ein oſtdeutſcher Heim r(zum 40. Todes⸗ kagſ.— 19.45: Bunte Stunde.— 21.15: Guſtar Adolf. Hörſpiel. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.00: 9 a 15.50 Kinderſtunde.— 16.20: H. Wüſtt gung vo Schwerbeſchädigten in Privatbet n.— 17.00: He Schallplatten.— 20.00: Abend muſik.— 21.00 Guſtav Adolf. Hörſpiel. 50 München 12.00: Volkstüml. Muſik.— 13.00: Orcheſterkonzert.— 16.45: Unterhaltungskonzert.— 17.50: Beſuch bei einem Weltwanderer.— 18.45: Soziale Probleme: Oberreg. Rat K. Frank: Verſicherung oder Fürſorge?— 19.05: Konzert des Zithervereins Oberfſendling.— 20.00: Vo tert des Fränk. Kammerorcheſters Nürnberg.—.15: Guſtav Adolf. Hörſpiel. Südfunk 10.00: Kompoſitionen von Berlioz.— 12.00: Konzert.— 16.00: Blumenſtunde.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.50: Dr. Haag: Das Problem des Fliegenden Pfeils in moderner Faſſung.— 19.30: Unterhaltungskonzert.— .00: Funkbericht aus dem Inſtitut für Perſönlichkeits⸗ forſchung.— 21.45: Klavierkonzert.— 23.15: Tanzmuſik. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 15.20: Ballabdew.— 17.05: Nachmittagskonzert.— 19.35: Frühling in der Wathau.— 20.00: Für Jung und Alt.— 21.35: Haydn ⸗Streichquartette. 22.25: Tanzmuſtk. Aus Mannheim .15—24.00: Tanzmuſik der Kapelle Jazz⸗Matz. Aus dem Ausland Beromüunſter: 12.40: Konzert.— 20.00: Galantes und Charmantes.— 21.00: Konzert. Mailaud: 13.00: Buntes Konzert.— 20.45: Großer volkstümlicher Abend. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 12.45: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. Straßburg: 17.00: Jazzmuſik.— 18.30: Inſtrumental⸗ konzert.— 19.45: Schallplatten. Unbeſtändig und kühl, zeitweiſe Regenſchaner bei meiſt lebhaften Weſtwinden. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 luhr vormittags See. Luft- Wind bb. dri Ss⸗— wen m um Nicht Stärke Wertheim 181]- 8 17 7 W. ſchwachl bedeckt Rönigsſtuhl 563 768,2 3 18 3 SW, leicht Regen Karlsruhe 120 769,2 719 6[WSW ſchwach Regen Bad ⸗Bad 213 769,8 6 18 6 S mäßig bedeckt 1 i 5 7711 4/14 4 50 ſchwach Regen ad Dürrh.— 4 15 4 mäüßi Schneefall )))))))))U...!. ͤ ͤ v Dadenweil. 422 7708 4 17 4 SW.-] mäßig bedeckt Feldbg. Hof 1275 638.8 3 6 S8, ſteif Regen Das heitere Wetter hielt bei lebhaften Weſtwin⸗ den auch den Sonntag über noch an. Der Einſatz der von Nordweſten anrückenden Zyklone erfolgte erſt in der Nacht zum Montag in Form eines Kalt⸗ lufteinbruchs, der mit ſtürmiſchen Winden und Re⸗ genſchauern verbunden war. * Die Zufuhr maritimer Polarluft aus Nordweſt⸗ Muropa iſt noch nicht beendet, weshalb auch morgen mit Fortdauer der wieder unbeſtändig gewordenen Witterung zu rechnen iſt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Rhein⸗Pegel[ 6. 7. 8 9. 11. U Nectar⸗Pegel 7. 8,.1 175 25 Neue Maunheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe 5. Seite„Nummer 167 Vorrunde um die deulſche Nugby-Melſterſchaft RG Heidelberg und Tennis⸗Boruſſia Berlin Sieger der Vorrunde Rugby⸗Kickers Düſſeldorf— RG Heidelberg:26 Die Anhänger des Rugbyſports, die ſich in Bonn zu dieſem Vorrundenſpiel zwiſchen den Rugbr l dorf und dem ſüddeutſchen Meiſter R Heidelberg einge⸗ funden hatten, bekamen eine ziemlich einſeitige Partie vor⸗ geführt. Die ſüddetſchen Vertreter waren ihrem Gegner techniſch und taktiſch ſo klar überlegen, daß von den An⸗ fangsminuten an der ſüddeutſche Sieg nie in Frage geſtellt war. Es iſt nur dem rieſigen Eifer der Düſſeldorſer zu⸗ zuſchreiben, daß das Pauſenergebnis nur:0 zu Gunſten der Heidelberger lautete. Nach Wiederbeginn gab es einen überraſchenden Vorſtoß der Düſſeldorfer, die dabei zu einem Verſuch kamen. Die Erhöhung mißglückte. Damit war das Können der Weſtdeutſchen erſchöpft. Im reſtlichen Spiel⸗ verlauf lagen dann durchweg wieder die Süddeutſchen in Front, die bei der mäßigen gegneriſchen Verteidigung das Endergebnis auf 2613 hinaufſchraubten. Tennis⸗Boruſſia Berlin— AS Leipzig:0(:0) Die Mannſchaften waren ſich ziemlich gleichwertig, ſodaß es einen bis zum Schlußpfiff offenen Kampf gab. Zwar 215 wartete Tennis⸗Boruſſta in der erſten Halbzeit mit ver⸗ ſchiedenen geſchloſſenen Angriffen auf, konnte aber die ſtabile gegneriſche Verteidigung vorläufig nicht überwin⸗ den. Erſt in der 25. Minute der zweiten Spielhälfte kamen die Reichshauptſtädter durch Witt zu ihrem erſten und ein⸗ zigen Verſuch. Auf beiden Seiten wurden nunmehr die An⸗ ſtrengungen verdoppelt, ohne daß ſich an dem:0 Ergebnis noch etwas änderte. Berlin hatte ſeine beſten Leute in Jütke und Richter, während ſich bei Leipzig Offenhauer, der Südafrikaner Dr. Jordan und Seidek auszeichnen. Handball der Turner Um den Aufſtieg zur Meiſterklaſſe Zwei weitere Aufſtiegſpiele haben in der Gruppe 4 zu⸗ nächſt dem Tbd Raſtatt, der in überlegener Weiſe Auen⸗ heim ſchlug, endgültig den Aufſtieg zur Meiſterklaſſe ge⸗ bracht. In Gruppe 5 dagegen bleikt die Frage, welche 2. Mannſchaſt oufſteigt, noch offen, nachdem Meißenheim ſich im Rückſpiel durch Griesheim, wenn auch nur eine knappe Niederlage, gefallen ließ. Die Ergebniſſe TV Auenheim— Tod Raſtatt 119. TV Griesheim— TV Meißenheim 6185. Frenndſchaftsſpiele im Mannheimer Turngan Trotzdem eine ganze Reihe von Vereinen für die Städteſpiele in Ludwigshafen Kräfte abſtellen mußten und 2 Vereine des Gaues mit Saalveranſtaltungen aufwarte⸗ ten, entwickelten die Turnermannſchaften einen umfang⸗ reichen Verkehr in den Freundſchaftsſpielen. Der TV Viernheim kam über den T Heddesheim mit 912 zu einem verdienten Siege, die zweiten Mannſchaften ſpiel⸗ ten.1. Die Tgde Käfertal hatte 3 Mannſchaften des ſpielſtarken Turnerbundes Jahn Oggersheim zu Gaſt, wobei das:7 Ergebnis der erſten Mannſchaften, nachdem die Gäſte bet der Pauſe noch mit 115 in Führung lagen, eine gute Leiſtung für Käfertal bedeutet. Zweite Mann⸗ ſchaſten:1, Jugendmannſchaften:6. Eine kombinierte Mannſchaft der TG Rheinau blieb mit:0(:0) ein⸗ drucksvoller Sieger über den TV Groß ⸗Sachſen. Die zwei⸗ ten Mannſchaften ſpielten:0. Auch Jahn Neckarau hatte ſich einen Vertreter des Badiſchen Neckarturngaues ver⸗ pflichtet. Bei den erſten Mannſchaften ſiegte Germania Leutershauſen:3, bei den zweiten Mannſchaften 418 und bei der Jugend:5. Die zweite Jugend von Jahn Neckarau ſpielte gegen Vfs erſte Jugend:8. Phönix Mannheim Frauen ſpielte gegen TW 46 Mannh. 51(:). Fußball der Turner: TV 46 Mannheim— 08 Erſatz⸗Liga:4(11); TV 46 Mannheim— Fritz⸗Hackmannſchaft⸗s Eiſenmannſchaft:6 TV 46 Jugend— Vfg Jugend:1; TV Viernheim Olympia Lorſch 2:2; TV Viernheim?— Olympia Lorſch 3 211. Deutſcher Sieg im Kunſt⸗Turnen Holland verliert mit 1622:1540,5 Punkten Der Länderkampf im Kunſtturnen zwiſchen Deutſchland und Hollond, der am Sonntag in Mülheim⸗Ruhr vor ſich ging, hatte einen ſo großen Publikumserfolg zu verzeich⸗ nen, daß die geräumige Stadthalle ausverkauft war. Die deutſchen Vertreter dominierten mit einer Ausnahme hin⸗ ſichtlich des Schwierigkeitsgrads und der Ausführung in allen Konkurrenzen, ſie mußten lediglich an den Ringen eine Ueberlegenheit der Holländer anerkennen. Das Ge⸗ Probefshei beim Vertreter Basen Ide 9,180,205 5 f bnis 1622:1840,5 kten zu Gunden Deutch eee e e e o, e 0 v. Nenn:..89 3,95 3799 4,15 4,30 Sellbronn„.48.44 1560.0„Freiüßungen: Deutſchlond 2815., Holland 204 P.— Raunheim,.882,72.80 8,09.38 Plochingen. 0,60 0,75 0,490, Ringe: D. 1085., H. 289, P.— Pferd: D. 272., „„ 1166 45975 2,42 2,88 ö H. 201 P.— Barren: D. 287., H.„5 P.— Springen: „2,40.50 8,20] 4, 11 4,20 D. 288,5., H. 270 P.— Reck: D. 294., H. 252,5 Punkte. Zweitakt erhöhte leistung, niedrige Befrſebs hosten. „„. Litec 2 600 cem Zweitakt- Motor 18 PS Spitzkühlef. Vier 2 becqueme innensiize. Schräge Windschulzschelbe aus Sekurit- Sicherheitsglas. Elektr. Scheibenwischer und Winker Keichhelfiges Armsturenbre mit Armsturen- breillempe fschometer und Benzinuht: Großes grifliges Lenkrad mit Hupknopf. Verchromte Schein- Werfer. Elektr. Deckenbeleuchlung Redkappen. Start- helf. Aschenbecher. Heckkoffer. Fünffache Bereifung * .70 den Hchistst DES ELAN AEN SEINE CLASS! 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Maunſchaftslauf: 1. Freiburger Turnerſchaft 17 Punkte; 2. TV St. Georgen bei Freiburg 19 Punkte. Fußballkampf R:2 * * Zwiſchenfälle vor dem Spiel Im Stade de Columbes zu Paris wurde am 16. April der in beiden Ländern mit Spannung erwartete Fußball⸗ Repräſentativkampf Frankreich— Italien ausgetragen. Bei ſchönem Frühlingswetter erſchienen 45 000 Zuſchauer, denen der erwartete temperamentvolle Kampf geboten wurde. Die Italiener kamen zu einem zwar knappen, aber verdienten 21(:1) Sieg, da ihre Mannſchaft einheitlicher und auch techniſch beſſer war. Vor dem Spiel gab es einige Zwiſchenfälle. Zunächſt vergaß die franzöſiſche Militärkapelle, bei dem Erſcheinen der italieniſchen Mannſchaft die italieniſche National⸗ hymne zu ſpielen. Eine Unterlaſſung, die beſonders bei den Gäſten unangenehmes Aufſehen erregte. Als dann die italieniſche Elf nach ihrer Gewohnheit die Zuſchauer mit dem faſziſtiſchen Gruß begrüßte, nahm ein Teil der Maſ⸗ ſen dieſe Geſte mit Pfeifen und Johlen auf. Deutſcher:0 Sieg im Länderkampf der Amateur⸗Ringer gegen Dänemark Im ſechſten Länderkampf gegen Dänemark holten ſich die deutſchen Amateurringer am Sonntag in der Kölner Rheinlandhalle vor 5000 Beſuchern ihren dritten Sieg. Dieſer Erfolg wurde mit einer Ueberlegenheit errun⸗ gen, wie ſie bislang in dieſem Ausmaß in keiner der Be⸗ gegnungen zwiſchen dieſen Ländern zu verzeichnen war. Die deutſchen Ringer konnten ſämtliche ſieben Kämpfe ge⸗ winnen, vier davon dͤurch Schulterſieg. Den Ehrenpreis für den beſten Techniker erhielt der Kölner Weltergewicht⸗ ler Möchel, ein Ehrenpreis für den ſchnellſten Sieger wurde an den Zweibrücker Fiſcher vergeben. Die Ergebuiſſe: Bantamgewicht: Fiſcher⸗Zweibrücken zwingt Vogt⸗Däne⸗ mark bereits in der vierten Minute auf beide Schultern. Federgewicht: Ehrl⸗München kann in der 15. Minute einen Kopfzug des Dänen Jörgenſen abfangen und den Dänen auf beide Schultern legen. Leichtgewicht: Sperling⸗Dortmund ſiegt über Ohlſen⸗ Dänemark nach Punkten. In einem techniſch auf hoher Stufe beſiegt Möchel⸗Köln Jenſen⸗Dänemark Weltergewicht: ſtehenden Kampf nach Punkten. Mittelgewicht: Krämer⸗Duisburg ſiegt über Voſylius⸗ Dänemark nach Punkten. Halbſchwergewicht: Heitmann⸗Hörde ſiegt über Einar Hanſen⸗Dänemark in der 15. Minute durch Ueberwurf. Schwergewicht: Gehring⸗Ludwigshafen zwingt Hans Hanſen⸗Dänemark ſchon in der 5. Minute durch Schleudern auf die Schulter. 1000 Meilen⸗Rennen von Brestia Das Rennen wurde von Borcacchini auf Alfa Romeo in Rekordzeit(14:55:19,4, Stundenmittel 109,602 Km.(vor Troſſi(Alfa Romeo) gewonnen. Nachdem Caracciola Rom in Rekordzeit erreicht hatte, wurde er auf dem Rück⸗ wege durch Motorſtörungen behindert. In Terni hatte er nur noch eine Minute Vorſprung vor Siena und Campari. Später wurde er von den beiden Verfolgern überholt und der mächtig aufkommende Borcacchini über⸗ nahm in Ancona die Führung und traf kurz vor halb 3 Uhr morgens in Brescia ein. Caracciola kam nur noch bis Verona. In Treviſo betrug ſein Rückſtand gegen Borcacchini bereits 28 Minuten und in Verona mußte er dann endgültig die Fahrt aufſtecken. 50 9 5. 1 harm nur ein Wagen besonderer leistunq sein. E RVG ASEAN ESV 5 i 1. Mannheimer Hallenſportfeſt Die Vorberei fü 3 erſte Hallen ⸗Turn⸗ und Samstag in der eranſtalter, den Mann⸗ zer Hinſicht bereits zum 0 Verbände ſind gleich⸗ id Vertreter für die ein⸗ zelnen Uebungen zu beſtimmen, ſodaß die einzelnen Teil⸗ nehmer für die jeweiliegn tbewerbe auch in den näch⸗ ſten Tagen genannt werden können. Der Maun heimer Turngau hat zunächſt für den Kunſtturn wettkampf mit dem Rhein⸗Lim⸗ burg ⸗Gau des Pfälzer Turnerbundes ſeine Riege durch ein erneutes Ausſcheidungsturnen innerhalb der Kunſt⸗ turner⸗Vereinigung am vergangenen Sonntag zuſammen⸗ geſtellt. Es iſt beinahe die gleiche Vertretung, welche vor wenigen Wochen in eindrucksvoller Weiſe in Sandhofen über den Saar⸗Pfalzturgaun die Oberhand behielt. Für den bevorſtehenden Wettkampf, der mit Rückſicht auf die Geſamtveranſtaltung unter Fortfall der Freiübungen aus einem reinen Wettſtreit an den Geräten, am Reck, Barren und Pferd beſteht, waren 9 Turner namhaft zu machen, von denen je acht gewertet werden, während der neunte gewiſſermaßen als Erſatzmann für einen etwaigen Ausfall den Wettkampf von Anfang an mitbeſtreitet. Der Mann⸗ heimer Turngau ſtützt ſich wiederum auf ſeine vielfach be⸗ währten Kräfte und wird vertreten durch Anna⸗Feuden⸗ heim ſowie durch Cuntz, Adler, König Th., König., Haf⸗ ner, Stix, Ernſt und Endreß, ſämtliche von TV. 1846. In den drei Kampfrichterpaaren werden von der Mannheimer Seite Adelmann und Greulig Georg vom TV. 1846 und Merz Jahn Neckarau mitwirken. Die Riege des Pfälzer Turnerbundes iſt bis zur Stunde noch nicht bekannt. Auch füru die Handballſpiele hat der veranſtal⸗ tende Gau bereits ſeine beiden teilnehmenden Mannſchaften beſtimmt, mit der Turngemeinde Ketſch und Tur n⸗ verein 1846. Das Intereſſe an oͤn Lauf⸗ Wettbewerben und den Staffeln iſt ſo groß, daß, um die beiden jeweils beſten Vertreter beſtimmen zu können, nur Ausſcheidungs⸗ kämpfe, die am kommenden Dienstag vor ſich gehen, die⸗ ſelben bei dem reichen Material zu ermitteln in der Loge ſind. Auf die geſamte Beſetzung des erſten Mannheimer Hallenſportfeſtes werden wir noch zurückkommen. Schwacher Beſuch im Berliner Spichernring Bei ſchwachem Beſuch wickelte der Berliner Spichern⸗ ring am Freitag wieder einen Kampftag ab. Im ein⸗ leitenden Federgewichtskampf prallten Fuchs ⸗ Berlin und Bertneck Breslau in der 2. Runde mit den Köpfen derart aneinander, daß Bartneck auf ärztliches Anraten aufgeben mußte. Im anſchließenden Weltergewichtskampf zeigten Schütler⸗ Elberfeld und Meergrün⸗ Berlin ſchwache Leiſtungen und überboten ſich in Regelverſtößen. Nach drei Niederſchlägen des Weſtdeutſchen brach der Ring⸗ richter den Kampf zugunſten des Berliners ab. Auch der oͤritte Kampf des Abends zwiſchen den Schwergewichtlern Wallner⸗Düſſeldorf und Pott⸗ Köln nahm ein vor⸗ zeitiges Ende. Pott mußte in der zweiten Runde zweimal bis neun zu Boden. Er war vollkommen„groggy“, ſodaß der Ringrichter Wallner zum Sieger erklärte. Der ab⸗ ſchließende Mittelgewichtskampf zwiſchen Exmeiſter Sei⸗ fried und Wommelsdorf⸗ Barmen ging über die volle Diſtanz und brachte Seifried einen klaren Punktſieg, Berufsborkämpfe in Bremen Der zweite Kampfabend im Kaſino des Bremer Weſer⸗ Stadions war mit 2000 Zuſchauern ſehr ſtark beſucht und nahm auch ſportlich einen einwandfreien Verlauf. Im Einleitungskampf gab der alte Bremer Antonowitſch gegen den Hamburger Böhlke in der dritten Runde wegen zu großer Ueberlegenheit ſeines Gegners auf. Auch der Breslauer Tobeck wurde Sieger durch techniſchen k.., da der Ringrichter den Krefelder Oſtermeier in der 6. Runde wegen zu großer Ueberlegenheit des Breslauers in ſeine Ecke ſchickte. Harry Stein trug gegen den Wiener Säuner einen haushohen Punktſieg über acht Runden davon; dagegen erhielt Hölzl⸗ Dresden gegen Hülſebus⸗ Bremen nur eine knappe Punktentſcheidung zugeſprochen. 5 g Eine Liſte der Bor-Weltmeiſter Die amerikaniſche National⸗Boxing⸗Aſſvoeiation ver⸗ öffentlicht ihre neueſte Liſte der von ihr anerkannten Box⸗ Weltmeiſter. Es ſind dies: Fliegengewicht: Houng Perez⸗Frankreich: Bantamgewicht: Al Brown⸗ Amerika: Federgewicht: zur Zeit unbeſetzt; Leichtgewicht: Tony Canzoneri⸗ Amerika: Weltergewicht: Jackie Fields⸗Amertka: Mittelgewicht: Gorilla Jones⸗Amerika: Halbſchwergewicht: George Nichols⸗Amerika: Schwergewicht: Max Schmeling ⸗Deutſchland. Ven Eaſtman läuft Weltrekord Dr. Peltzers Weltrekord über 880 Yards wurde in Stanford(U. S..) von dem bekannten Amerika⸗ ner Ben Eaſtman unterboten. Eaſtman, einer der ausſichtsreichſten Olympiakandidaten, legte die Strecke in 1,513 zurück und blieb damit drei Zehntel Sekunden unter Dr. Peltzers Weltrekordzeit. nd igau, in organ hluß gebracht. Alle b falls dabei, ihre Wettkäm Verantwortlich für Politik: 6. A. Meißner„Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und ben übrigen Teil: Franz Kircher Sport und Bermiſchtes: Willy Müller- Handelgteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Nn 8 annheim R 1,—68 Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte AN 2 Us AEN, SlCHERSF SPRICHWO RTI SEEGFREUDIGK EN E TRASSENML AGE goss fk SkobExHcltlt 1 SMhfessteuen num 76. A. un billigste Versicherung ER STA KURVENSINCAERHEA 288711 D K 8 2 ANEE LESEN SAUER ON FFF HANDELS- o Montag, II. April 1932 93 er Neuen Mannheimer Zeitung TSCHATTS-ZEIT Abend-Ausgabe Nr. 167 Joseph Vögele, Mannheim Im Bericht des Vorſtandes heißt es u.., daß dank der in früheren Jahren ausgebauten Auslandsbeziehungen dem Unternehmen es auf Grund der aus dem Vorjahr mit⸗ gebrachten Auftragsreſerven nochmals gelungen iſt, das wirtſchaftlich äußerſt ungünſtige Geſchäftsjahr 1930/31 ohne Verluft abzuwickeln. Der Zwang zur Sen kung der Selbſtkoſten iſt gegen Ende des Geſchäftsjahres noch ſtärker zum Ausdruck gekommen. Die an ſich in dieſem be⸗ grüßenswerte Auswirkung der vierten Notverördnung hat aber auch zu Rückſchlägen geführt, indem ſich einmal die Käufer in Erwartung der Notverordnung wochenlang nicht zu Käufen entſchließen konnten und nach Bekanntwerden der Verordnung Preis na chläſſe in einem Ausmaße gefordert haben, die weit über die Ergebniſſe des Geſetzes hinausgegangen ſind, Forderungen, denen unter dem Druck der Konkurrenz nachgegeben werden mußte. Ferner mußte in Anbetracht der durch die Notverord⸗ nung zu erwartenden Entwertung der Beſtän de an Rohſtoffen und Fertigprodukten ſchon rückwirkend bei den Bewertungen der vorliegenden Bilanz Rechnung getragen werden. Relativ immer ſtärker wirken ſich nun aber die noch unerträglich hohen ſteuerlichen Be⸗ laſtungen, die von einer ſtets geringer werdenden Zahl von Steuerträgern aufgebracht werden müſſen, bei dem Verſuch, Auslandsaufträge hereinzuholen, aus. Letzteres umſomehr, als durch die Währungs veränderungen in Eng⸗ land und den nordiſchen Staaten uſw. ſowie durch die Zoll⸗ und Deviſengeſetzgebung anderer Abſatzgebiete, veränderte Einſtellung der franzöſiſchen Abnehmer, die Möglichkeit unſeres Exportes für die Zukunft an ſich ſchon gefährdet iſt. In der Bibanz ſtehen Grund ſtücke und Gebäude mit 3228 288%(G 241 804), Maſchinen und Einrichtungen 2 407 630%(2 553 270), Darlehen, Effekten, Hypotheken aund Beteiligungen mit 397 451(513 747), Debitoren und Baulguthaben mit 4 790 864(8 761 769)„ und Rohſtoſſſe und Hallb⸗ und Fertigfabrikate mit 2087 295(2 973 526) J. An⸗ Hererſeits ſtehen zu Buch das Aktienkapital mit 3 726 000 l. Die Reſerven mit 725 000 /, Verbindlichkeiten mit mehr⸗ jähriger Laufzeit mit 4 302 294(4 562 883),, Kreditoren mit 3 484042(2 920 167)„ und Rückſtellungen 142 700, (860 850 /,). Einſchl. 24948,(20 158)/ Vortrag be⸗ Füſſſert ſich das Fabrikationskonto auf 2026 362(2 313 182) Mark dem an Handlbungsunkoſten 1820 705(1 886 042)“4 uud Abſchreibungen von 201 434(422 945)/ gegenüber⸗ ſtehen. Die reſtlichen 29 369(24 948)„] werden auf neue Nechnung vorgetragen. In der heute mittag abgehaltenen GV. der Geſellſchaft, in der Fabrikant Wilhelm Vögele, Mitglied des Reichs⸗ wirtſchaftsrates, ein Referat über die allgemeinen Vor⸗ ausſetzungen einer Belebung der deutſchen Wirtſchaft hielt, wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt und den Verwaltungsorganen Ent⸗ laſtung erteilt. O Neuregelung des Weizenvermahlungszwanges. Ber⸗ lün, 11. April.(Eig. Dr.) Mitte dieſer Woche finden im Reichsernährungsminiſterium mit den an der Vermahlung von Auslandsweizen intereſſterten Stellen Verhandlungen über eine Neuregelung des Inlondsweizen⸗ vermahlungszwanges für den Reſt des Erntejah⸗ res ſtatt. Bei dieſen Verhandlungen wird, wie wir er⸗ fahren, der Geſichtspunkt maßgebend ſein, daß bei der Feſt⸗ ſetzung einer neuen Importweizenquote(bisher 9 v..) die deutſche Londwirtſchaft nicht geſchädigt wird, insbeſondere daß das neue Erntefahr nicht irgend wie durch Voreinfuhr belaſtet wird. Ueber das Ausmaß der Herab⸗ ſſetzung der Qupte für Vermahlnungszwang für Inlands⸗ weizen(bisher 97 v..) ſind zuwerläſſige Angaben noch nicht möglich. Es hängt davon ab, wie mon die Vorräte an Inlandsweizen veranſchlagt. Bei den Verhandlungen iſt weiter zu berückſichtigen, doß die Verhältniſſe durch die Verknappung der Ausfuhrſcheine ſehr ſchwierig geworden ſind. Vor Wiederauinahme der Börsen-Nofierungen Versfimmung der Börse über den Sſimmenzuwachs von Hiſler Beruhigung des Aus- landes über die Wiederwahl Hindenburgs Mannheim ſchwach Die Wiederwahl des Reichspräſidenten von Hindenburg hat auf die Börſe keinen Einfluß auszuſtben vermocht. Die schwache Haltung der Auslandsbörſe und die Unſicherheit, welche Auswirkung die morgige Eröffnung der amtlichen Notierungen auf das Kur veau haben wird, veranlaßte weitere Zurückhaltung. ſodaß die Tendenz gegenüber dem Wochenſchluß ausgeſprochen abgeſchwächt war. Farben gaben 2 v. H. nach. Andere Aktienwerte ebenfalls niedriger angeboten. Matt lag auch der Rentenmarkt, an dem Geld umd Liquidationspfandbrieſe ca. 1 v. H. niedriger waren. Der Schluß war unepholt. Frankfurt ebenfalls ſchwach Der letzte Freiverkehr vor Wiederaufnahme der amt⸗ lichen Kursnotierungen eröſſnete wider Erwarten in ſchwacher Tendenz, trotzdem H. enburg die abſobute Mehr⸗ heit im zweiten ang erhalten hat, verſtimmte der ſtarke Stimmenzuwachs der Nationalſozialiſten. Man dis⸗ kutierte lebhaft dieſſe Tatſache und hegt bei der vegen Agi⸗ tation dieſer Partei ſtarke Befürchtungen hinſichtlich der Preußenwe Nicht ohne Einfluß auf die ſchwache Tem⸗ denz blieb die Millionenſchwierigkejt des Inſullkon⸗ 5 8 ſektrounternehmen in Amerika. Die En 723 8 iber r gengewi bei der geringen zu ermäßigten Kurſen Aunahme fand. Unternehmungsiuſt der Spekulation nur Stark abgeſchwächt waren vor allem J. G. Farben mit minus 3 v.., Reichs⸗ bhamk um 2,5 v. H. und Siemens u. Halske um minus 2 v. H. Der übrige Elektromarkt verzeichnete durchweg Kurs⸗ veuluſte von 1 v. H. Von Kaljaktien verloren Salzdetfurth 2 v.., Aſchersleben und Weſteregeln je 1 v. H. Berlin bei ſchwacher Tendenz wenig Kurs⸗ veränderungen Die Wiederwahl Hindenburgs kam der Börſe nicht un⸗ erwartet, das Wahlreſultat als ſolches befriedigte aber be⸗ ſonders im Hinblick auf die bevorſtehenden Preußenwahlen wenig. Auch die Vorgänge bei Charlottenburger Waſſer und die im Zuſammenhang damit über das Berliner Bankinſtitut Joſeph Goldſchmidt u. Co. umgehenden Ge⸗ rüchte verſtimmten. Ebenſo war eine Nachricht von neuen Deviſenſchiebungen und der Verhaftung vier weiterer Berliner Bankiers nicht dazu angetan, die Unternehmungsluſt der Börſe zu vergrößern. Die Auswirkungen der Kreuger⸗Angelegenheit machen inter⸗ national ebenfalls Fortſchritte— die Befeſtigung der New⸗ horker Samstagbörſe war in der Hauptſache auf Deckungen zurückzuführen— und die Kursentwicklung der Schweden⸗ Krone weiſt deutlich darauf hin, daß man für Schweden die Angelegenheit ziemlich ernſt beurteilt. Kommunaolobli⸗ gationen lagen trotz des Abſchluſſes der Stillhalteverhand⸗ lungen nur unverändert, auch Induſtrieobligationen waren teilweiſe behauptet. In Goldpfandbriefen entwickelte ſich nur langſam Geſchüäft. Am Geldmarkt machte die Entſpon⸗ nung Fortſchritte, zuverläſſige Sätze für Tagesgeld waren noch nicht zu hören, der Privatdiskont erfuhr abermals eine Ermäßigung um 7 v. H. auf 5% v.., unverzinſte Reichsſchatzanweiſungen per 15. Juli wurden ebenfalls v. H. niedriger mit 6 v. H. abgegeben Amſterdam feſtere Tendenz Auch die Amſterdamer Börſe zeigte angeſichts der ver⸗ ſchiedenen vorliegenden günſtigen Momente, wie die Wie ⸗ der wahl Hindenburgs, die Befeſtigung an den amerikaniſchen Effekten⸗ und Warenmärkten uſw., eine feſtere Tendenz. Das Moratoriumsgeſuch der Bankfirma Scheurleer u. Zoonen im Haag blieb ohne Einfluß auf die Stimmung. Die Kurſe konnten zunächſt um—7 v. H. an⸗ Appell an die Reichsregierung Forderung beschleunigier Hilismaßnahmen für die Parfikulier-Schiffer In der am 7. April abgehaltenen Monatsverſammlung des Partikulierſchiffer verbandes Jus e t Justitia“ erſtattete Dr. Reinig einen ausführlichen Bericht über die Schritte, die der Verband zur Rettung des Partikulierſchifferſtandes vor dem ſicheren Untergang unternommen hat, insbeſondere über die kürzlich in Berlin geführten Verhandlungen. Es ſei eine tief bedauerliche Tatſache, daß hinſichtlich der im Frühjahr v. J. von dem Verband beantragten Unterſtützungsmaßnahmen ſeitens der Regierung bisher noch nichts erfolgt ſei. Es ſei lediglich eine Notverordnung für die Binnenſchiffahrt exlaſſen wor⸗ den, die erſt bei geeigneter Handhabung in der Praxis Vor⸗ teile bringen könne. So weit ſei es aber noch nicht. Der Umſtand, daß die dringlichen und wiederholten Vorſtellun⸗ gen der Verhandlungen bisher zu keinen ernſthaften Schritten der Regierung geführt haben, ſei Anlaß geweſen, daß in der letzten Ausſchußſitzung des Verbandes am 19. Februar ein Telegramm an den Rei ch sver kehrs⸗ mäniſter gerichtet worden ſei, womtt dieſer gebeten wurde, eine Delegation des Verbandes zu empfangen und zwar zum Zwecke raſcheſter Durchführung der im April v. J. aufgenommenen Verhandlungen über eine Kredithilfe und zur Beratung über Maßnahmen im Sinne der Notverordnung für die Binnenſchiffahrt. Außerdem wurde ſchleunige Einführung der Son n⸗ tags⸗ und Nachtruhe gefordert. Außerordentlich befremdlich ſei nun, daß der Miniſter an⸗ geſichts der fürchterlichen Situation, in der ſich die Parti⸗ kulierſchiffer befänden, funden habe, die Vertreter des Verbandes zu empfangen, obwohl der Vorſitzende als auch der Redner in der Zwiſchen⸗ zeit in dringlichſter Weiſe beim Miniſterium vorſtellig ge⸗ worden war. Es ſei nun zu befürchten, daß in den näch⸗ ſten Monaten eine weitere Verſchlechterung der Marktlage eintrete, die zu den grauſigſten Verhältniſſen führen müſſe. Daher ſei eine ſchleunigſte Ergreifung der Inftiative durch die Reichsregterung erfor⸗ derlich, die die Dinge bisher immer habe weiter bergab treiben laſſen, namentlich auch im Hinblick auf die verderb⸗ liche Frachtenpolitik der Reichsbahn. Die Reichsregierung habe gerade hinſichtlich der Rheinſchiffahrt eine ungeheuere Verantwortung auf ſich geladen. Eene Zuſammenfaſſung der Partikulierſchiffer auf dem Markte ſei unumgänglich notwendig. In der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Pirtſchaftskommiſſion ſei über die Rheinſchiffahrks⸗ frage verhandelt⸗worden, und es ſei z. B. Uebereinſtimmung hinſichtlich der 5. Errichtung einer Schleppkonvention, insbeſondere auch für die Bergfahrt erzielt worden. Eine Talſchleppkonvention beſtehe bereits. Man könne ſolche Konventionen auf Seiten der Schleppreedereien nicht verhindern, aber die Partikulierſchiffer müßten durch Zufammenfaſſung all ihrer Kräfte erſtarken, damit ſie ihre Intereſſen derartigen Gebilden gegenüber in wirkſamer Weiſe wahrnehmen können. Den übrigen Gruppen müſſe der Partikulierſchifferſtand gleichberechtigt gegenüberſtehen, nur ſo werde es möglich ſei, in einem durchaus möglichen freundſchaftlichem Uebereinkommen der ſchlimmſten der Rheinſchiſſahrt öͤrohenden Gefahren Herr zu werden. Da die Selbſthilfebeſtrebungen noch nicht zu einem be⸗ friedigenden Ergebnis führen konnten, habe der Ausſchuß des Verbandes beſchloſſen, eine Regelung der Güter⸗ verteilung aut dem Frachten markt auf dem Wege der Notverordnung zu beantragen. Redner habe in dieſer Frage in Berlin verhandelt und die Lage im Fracht⸗ geſchäft in allen Einzelheiten geſchildert. Eine gerechte Verteilung des Transportgutes ſei ohne Zwang leider fahren gebannt werden. bisher noch keine Möglichkeit ge⸗ nicht möglich, und auf der anderen Seite könne heute nie⸗ mand die Verantwortung dafür übernehmen, die Dinge wie bisher immer weiter bergab treiben zu laſſen. Die inter⸗ nationalen Verhältniſſe in der Rheinſchiffahrt ſtänden einer ſolchen Regelung nicht entgegen. Es müſſe natürlich zwiſchen den an rer Rheinſchiffahrt beteiligten Gruppen ein gerechter und angemeſſener Ausgleich gefunden werden. Man werde ſogenannte Frachtenausſchüſſe bilden müſſen, die in erſter Linie das Verhältnis zwiſchen den einzelnen Gruppen zu regeln hätten. Wenn nicht end⸗ lich auf der ganzen Linie Gemeinſchaftsarbeit ge⸗ leiſtet werde, ſo gehe die Rheinſchiffahrt unrettbar verloren. Im Kreiſe der Partikulierſchiffer ſelbſt müßten alle be⸗ ſtehenden Gruppen beteiligt werden. Es ſei eine gemein⸗ ſame Stelle zu ſchaffen, die die Verteilung unter die Schäffer vornehme. Dieſe Regelung ſei auf dem Wege der Ermächtigung möglich und bedürfe nicht der Er⸗ richtung eines Zwangsverbandes. Die Regierung werde die Angelegenheit ſofort prüfen, und es ſei zu hoffen, daß baldigſt die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Nun könnten mit dieſem Maßnahmen nicht alle Ge⸗ Es ſei unter allen Umſtänden notwendig, daß den Schiffern Ueberbrückungskre⸗ dite zu billigem Zinsſatz gewährt werden. Der See⸗ ſchiffahrt ſei in großzügiger Weiſe geholfen worden, und für die Partikulierſchiffer, denen ſchon mit einer verhält⸗ nismäßig geringen Summe geholfen werden könne, ſei lei⸗ der noch nichts geſchehen. Auf Grund der Eingaben des Verbandes und der von ihm gelieferten Unterlagen, ſeien von den Landesregierungen die Verhältniſſe der Partiku⸗ lierſchiffer durch zahlreiche Erhebungen unterſucht worden. Dadurch ſei die von dem Verband dargeſtellte Notlage im vollen Umfange beſtätigt worden, und die Länder haben die Hilfsbedürftigkeit der Partikulierſchiffer Von den Landesregierungen ſei auch beim Reich die Er⸗ greifung entſprechender Unterſtützungsmaßnahmen bean⸗ tragt worden. Jetzt läge es am Reich, den entſcheidenden Schritt zu tun und zwar mit aller Beſchleunigung. Der Verband ſei deshalb erneut bei der Reichsregierung vor⸗ ſtellig geworden, ebenſo wegen der Schiffshypothe⸗ ken, in welcher Hinſicht ein Schutz der Schuldner zur Ver⸗ meidung des Verluſtes ihrer Exiſtenz gefordert worden ſei. Weiter ſei inzwiſchen wieder wegen der Einführung der Sonntags⸗ und Nachtruhe mit den zuſtändigen Reichs⸗ inſtanzen verhandelt worden. Die Ausführungen Dr. Reiniges wurden in ihrer Ge⸗ ſamtheit mit großem Beifall aufgenommen. Eine ſehr leb⸗ hafte Ausſprache entſpann ſich, und die anweſenden Schiffer beklagten ſich bitter darüber, daß die Reichsregierung den ſchon lauge geſtellten Anträgen des Verbandes noch nicht entſprochen habe. Die ungeheure 0 Not und die Verzweiflung, die die Partikulierſchiffer in ihrer Hilfloſigkeit ergriffen hat fand ſtärkſten Ausdruck. Es wurde drkugend gefordert, daß verantwortliche Vertreter der Regierung und ſchließlich der Parteien unverzüglich zum Rhein kommen müßten, um ſich mit eigenen Augen das troſtloſe Bild anzuſehen. Bittere Klage wurde auch darüber geführt, daß anderen Er⸗ werbsſtänden oder ſogar Einzelunternehmungen großzügig geholfen worden ſei, ſo der Landwirtſchaft, den Banken und neuerdings auch der Seeſchiffahrt, daß man aber den Parti⸗ kulierſchifferſtand bewußt zugrunde gehen laſſe. Die Geſchäftsleitung des Verbandes wurde in ſtürmi⸗ ſcher Weiſe aufgefordert, kein Mittel zu unterlaſſen, um den Inſtanzen die Not des Standes und die Notwendigkeit raſcheſter Hilfe vor Augen zu führen. Insbeſondere ſei die Oeffentlichkeit fortgeſetzt und unermüdlich zu unterrichten. anerkannk. ziehen, im Verlaufe blieben aber infolge von Glattſtellun⸗ gen die Anſangsgewinne nicht immer voll behauptet. Kgl. Petroleum notierten 124—1244— 12274, Philips 567755 56, Unilevers 10271038, Handelsvereeniging Amſterdam 162 159%, Aku 26 Geld, 26 Brief und Younganleihe 35 nominell. London zuverſichtlich mit Kursſteigerungen Die heutige Londoner Börſe eröffnete in entſchieden zu⸗ verſichtlicherer Stimmung. Es kam auf allen Märkten zu Kursſteigerungen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden internationale Papiere. Die NMounganleihe konnte auf 50 und die Dawesan leihe auf 70 anziehen. 27½ proz. Konſols notierten 60 /, 5proz. War Loan 102½ und 4proz. Funding Loan 9558, Kreuzer u. Toll blieben unverändert 56, International Nickel 816. Die bemerkenswerte Be⸗ feſtigung der Reichsmark, die Erholung der deutſchen Werte, wie die Wiederwahl Hindenburgs, obwohl ſie all⸗ gemein erwartet wurde, hat eine erhebliche Beruhigung in der City ausgelöſt. Engliſches Pfund unverändert Ueber die Bewegung an den heutigen internationalen Dewiſenmärkten, iſt, wie am Samstag, nicht viel zu be⸗ richten. Das engliſche Pfund war faſt unverändert zu ſeinem Schlußkurs in Newyork und eröffnete mit 3,80, um im Laufe des Vormittags auf 3,7996 nachzugeben. Gegen den Gulden ſtellte es ſich wieder auf 9,06, gegen Paris auf 96,09, gegen die Peſeta auf 49,93 und gegen Zürich auf 19,47. Die Reichsmark war zunächſt feſter, doch konnte ſie ihren Gewin gegen mittag nicht voll behaupten. Sie zog inLondon auf 15,97 an, in Amſterdam auf 58,62½, in Zürich notierte ſie wieder 121,80. Der Dollar war knapp gehalten. Die Norddeviſen tendierten unter Führung von Stockholm etwas leichter, während der Schweizer Frank edneut etwas anziehen konnte. OVerwaltungsratsſitzung der B33. Baſel. Baſel, 11. April.(Eig. Dr.) Die Verwaltungs ratsſitzung bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich nahm den Bericht für die Geſchäftstätigkeit im Mai entgegen und ge⸗ nehmigte die Ausgabe der reſtlichen 26 400 B⸗Aktien, die unter die ſieben Gründerbanken verteilt werden, wobei es dieſen freiſteht, ſie ſpäter, ſei es am offenen Markt, ſei es an neue als Teilhaber hinzukommende Notenbanken weiterzubegeben. Die im Laufe dieſes Monats fälligen Kredite an Oeſterreich, Ungarn und Jugoſlawien wur⸗ den um weitere drei Monate verlängert. Die Frage einer neuen Anleihe an Oeſterreich kam nicht zuſtande. Die Dividende für das zweite Ge⸗ schäftsjahr wird, wie bereits gemeldet, 6 v. H. Die Gewinne ſind höher als im erſten Jahr. perdividende wird wiederum zum Teil den Regie⸗ rungen überwieſen werden, die un verzinsliche Einlagen gemacht haben. (I Kreugers deutſche Staatsobligationen waren doppelt beliehen. Stockholm, 11. Aprül.(Eig. Dr.) Wie be⸗ reits gemeldet, hatte eine Mitteilung in der Generalver⸗ ſammlung der Großbank Skandinavis ka Kredit A. B. über eine Bankſicherheit in Höhe von 50 Mill. Dollar Auf⸗ ſehen erregt. Obwohl antch jetzt noch keine Angaben hievüber vorliegen, dürfte folgende Darſtellung richtig kein: Es handelb ſich um einen Poſten öprozentiger deut che r Stbaatsobligationen im Nennwert von 50 Mill. Dollar, die zunächſt bei der International Match Co. dem großen amerikanſſchen Tochterunternehmen des Zündholz⸗ truſts, deponiert und dort belfehen waren. Im Sommer v. J. veranlaßte Kreuger jedoch. daß die Obligationen nach Europa überſührt wurden, wo ſie bei der Skandſümaviska Kredit A. B. zum zweitenmal beliehen 5 da man dort von der erſten Transaktion nichts wußte. Die Papiere wurden hier mit 40—45 v. H. beliehen, d. h. alſo mitt etwa 125 Mill. Kronen. Die Skamdinaviska Kredit A. B. führt an, daß ſie ind guten Glaubem gehandelt habe und daher verfügungs berechtigt ſel. Ein Progeß der International Match Co. iſt angeblich bisher noch nicht eingeleitet worden. O Baumwollinduſtrie Exlangen⸗Bamberg Ach in Er⸗ langen.(Eig. Dr.] Die Geſellſchaft hat in 1931 günſtiger gearbeitet und weiſt nach faſt unveränderten Abschreibungen von 0,62 Mill.„/ einen auf 0,32(0,13) Mill.„ erhöhten Reingewinn aus, der wie im Vorjahr vorgetragen werden ſoll. Ausreichendes Inlandsangebof von Weizen Abschwächung gegenüber der Samsiagsbörse/ Preisabschläge im Lieferungsgeschäff Berliner Produktenbörſe v. 11. April.(Eig. Dr.) Das Geſchäft im Produktenverkehr war zu Beginn der neuen Woche wieder ziemlich ruhig. Der Ausgang der Präſidentenwahl vermochte keinen beſonderen Einfluß auf die Preisgeſtaltung auszuüben, da die Unſicherheit bezüg⸗ lich der weiteren politiſchen und wirtſchaftlichen Entwick⸗ lung noch nicht verſchwunden iſt; unter anderem befürchtet man verſchiedentlich doch noch eine Verzögerung der Neuregelung des Vermahlungszwangs. Das Inlandsangebot von Weizen zur prompten Verladung iſt für die vorſichtige Mühlennachfrage ausreichend. Gegen⸗ über den offiziellen Samstagabſchlußpreiſen war eine Ab⸗ ſchwächung feſtzuſtellen. Auch im Lieferungs⸗ geſchäft traten Preisabſchläge bis 4/ ein. Deutſcher Roggen wird zur Waggonverladung von den Provinzmühlen zu wenig veränderten Preiſen aufgenom⸗ men. Kahnware iſt angeſichts des anhaltenden Ange⸗ botes von Ruſſenroggen zu billigeren Preiſen hier ſchwer unterzubringen! In Brotgetreide neuer Ernte bleibt das Geſchäft unentwickelt. Weizen und Roggen⸗ mehle werden nur für den laufenden Konſum gekauft. Am Hafermarkt wirkt das Angebot von Locoware einer Befeſtigung entgegen, die erſthändigen Offerten ſind allerdings kaum ermäßigt. Gerſte bleibt behauptet. zen⸗ und Roggenexportſcheine werden kaum umgeſetzt. Aumtlich notiert wurden: Weigen märk. prompt ab Sta⸗ tion 7576 Kg. 260202 ruhig; Roggen 72—73 Kg. 198 bis 200; Ruſſenroggen zu DGH.⸗Bedingungen 195 eif Blu. bez. u. Br. ruhig; Braugerſte 185193; Futter⸗ und In⸗ duſtriegerſte 172184 ſtill; Hafer 163.168 ſtill; Weizenmehl prompt 31,5035, W ſtill; Roggenmehl 4 prompt 26,0 bis 27,80 ruhig; Weizenkleie 11,35 11,60 ſtill; Roggenkkeie 10,40—10,70 ruhig; Viktonigerbſen 18-25; Kleine Speiſe⸗ erbſen 2124; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16.50—18,50, Ackerbohnen 15—17; Wicken 1619,50; Supinem bhaue 10,50 bis 12; Lupinen, gelbe 14—16; Seradella, neue 3136,50; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11,50; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 1313,20; Erdmußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13; Trockenſchnitzel 9,60; Extrahiertes Sofabohnenſchrot 46 v. H. ab Hambatrg 12.40; dto. ab Stettin 12,80; Hartoſfelflscken 17—17,30; Speiſebartoffeln weiße 1,60—1,80; rote.802,00; Odenwälder, blaue.20 bis 2,40: gelbfleiſchig, außer Nieren 2,50— 2,70; Fabrükkar⸗ toffeln in Pig.—.5; allg. Tendenz ſehr ruhig.— Han⸗ dels rechtliches Lieſerungsgeſchäft: Weizen Mai 270,50 bis 270; Juli 275 74,50; Sept. 228,50; Roggen Mai 195,75; Juli 199; Sept. 188, Hafer Mai 174,50; Juli 179,50 bis 179,25 Br.; Sept. l — * Liverppoler Getreidekurſe vom 11. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Mai 5,1 15,194 Juli 5,4(5,45); Okt. 5,7(5,796); Mehl unv. itte: ſtetig; Mai 5,2(5,14); Juli 5,46(5,46); Okt. 5,7%(5,7]; Mehl unv. 3 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. April. 17785 Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Mai 5,1773; Juli 5,1255; Sept. 4,97; Nov. 5,00.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Mai 774; Juli 75%, Sept. 77; Nov. W733. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 11. April.(Eig. Dr.) April 5,50 B 5,20 G; Mai 5,50 B 5,20 G; Juni 5,55 B 5,90 G; Juli 5,60 B 5,0 G, Auguſt 5,75 B 5,50 G; N 8 2 Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld bez Brief Januar.]—.— 51.50 50.50 ebruarf. 52,— 51. März.—.— 33,.— 51,50— April. 4725 47.50 47, Mai 47,75 45,75 46,75 16,50 Juni—.— 47,25 47.28 Juli. 47,75 47,30 47.50—.— Auguſt]—.— 48,50] 48,.——.— Sept.—.— 49,.—48.—. Dkiober.—. 49,50 48,50—.— Nov.. 4975 80— 49.50—.— Dezemb. I 50,75] 50.— 1—.— wurden, Wei⸗ 629 Tieren das Geſchäft lebhaft bei ſteigenden Preiſen. Der Berliner Devisen Oiskontsatze: Reichsbank 5 ½, Lombard 6 ½, Privat 5/6 8, 3½ — 7 11. April Amtlich in Rm. Dis- J Partte 9. April für kont M Geld Brief Geld Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782.058.062 1,058.062 Kanada itan. Dollar 4,198.808.814 3,796 3,804 Japan 6,57 2,092.389.391... 1,889 1,891 Kalro. läg— 20,958 16,87 16,41 5,37 15,41 Türkei 2 45 2„ London S 3 958 New Vork. IDollar 3½ 4 5 Rio de JaneirotMillr.— 1 8 Uruguay[Goldpeſo.45 72 Holland, 100 Gulden 8 788. Athen. 100 Drachmen 11 45 5. Brüſſel 100-50 P 3¼ 3 94. Bukareſt... 100 Lei 7 45 1 Ungarn. 100 5 7 42 Danzig 100 5 17 2, Helſingfors 17 5 85 talien Lire 7.084 566 Jugoflavien tog dinar 7½ 5 4 Kowno 100 Litas 7½ 4 158 Kopenhagen 100 Kr. 8 25 24„ Liſſabon 100 Eskudo 8½„ 4 ů4 5 Oslo. 100 Kr. 8½ 5 22 5 Paris.. 100 Fr. 2% 5 61 65 Prag.. 100 Kr. 8 12,438 12,408 12,485 12,465 12,485 Schiveigz„. 100 Fr. 81,00 81,90 682,08, 81,92 82,08 Sofia. 100 Lewa 9½.033 3,057 38,068 8,057 3068 Spanien 100 Peſeten 6½ 81,00 32,07 232,18 32,02.08 Stockholm.. 100 Kr. 5½% 112,24 82,42 82,58 81,92 82.08 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 109,39 109,61 109,39 10961 Wien 100 Schilling 8 59,071] 49.95 50,05 l 49,95 50.05 Tägliches Geld: 5½—88/9%, Disk.⸗Comp. 5¾ 7/ vereinzelt 8¾% e-—:. * Aufhebung des Kursveröffentlichungsverbots. Berlin, 11. April.(Eig. Dr.) Wie bereits angekündigt, wird nun⸗ mehr, da morgen die Börſe wieder eröffnet werden wird, durch Verordnung des Reichspräſidenten das ſeinerzeitige Verbot der Kurs veröffentlichung aufgeho⸗ ben. Die Verordnung wird im heutigen„Reichs⸗Anzeiger“ bekonnt gegeben weroͤen und tritt mit dem 12. April in Kraft. O Dividenden im Salzdetfurthkonzern zu erwarten, Berlin, 11. April.(Eig. Dr.) Eine Berliner Montags⸗ zeitung verbreitet die Meldung, daß die drei Kaligeſell⸗ ſchaften des Salzdetfurthkonzerns für 1931 Dividenden ausſchütten werden, die allerdings nicht die Höhe des Vor⸗ jahres von 10 bezw. 15 v. H. erreichen werden. Eine Be⸗ ſtätigung dieſer Meldung war von zuſtändiger Stelle nicht zu erhalten, da die Bilanzſitzung nicht vor Mat ſtattfinden werden. Es wird allerdings verſichert, daß die Bilnzen dieſer drei Kaligeſellſchaften wieder einen ſehr flüſſigen Charakter haben werden. O Weiterer Umfſatzrückgang, verbeſſerte Liquidität bei Rheinmetall.(Eig. Dr.) In der o. GV. der Rhein Me⸗ tallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf wurde der Abſchhuß zum 30. 6. 31 mit 196 000/ Gewinnvortrag ge⸗ nehmigt. Nachdem bereits im Vorjahr eine Umſia tz minderung eingetreten war, iſt der Umſatz ſeit Jul 1031 um weitere 15 v. H. zurückgegangen. Berliner Mefallbörse vom 11. April * Tendenz: Kupfer ſtetig, Blei ſtill, Zink ſtetig.. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 11. April.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 560. für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 48— 50; Standordkupfer loco 45—47; Standard⸗Blei per April 15,50—16,50; Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—90proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ ober Drahtbarren 164; Bonka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 182; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 50—52; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 39,7543. E Tendenz: Kupfer, Zinn und Zink ſtetig. Londoner Meiallbörse vom 11. April Metalle in C pro To. Silber Unze 6(1370 fein ſtand.), Platin Unze Rupfer, Standard] 29,50 Zinn, Standart 104,4] Aluminium 95.— 2 Monate 29,75 3 Monate 106,6] Antimon 42.50 Settl. Preis 29.50 Settl. Preis 105,5 Queckſilber 17,50 Elektrolyt 34,50 Banka—.— Platin 19.30 beſt ſelecied 82.50 Straits 108.7] Wolframerz 12,80 ſtrong ſheets 63.— Blei, ausländ. 11.— Nickel 2290 El'wirebars 34,50] Zink gewöhnlich 10,85] Weißblech 16.— Okt. 3,95 B 5,70 G; Nov. 6,05 B 5,85 G; Dez. 6,35 B 6,0 G Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,70; April 31/05 u. 32,107 Mai 31,25; Tendenz ruhig. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. April.(eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: 450; Juli 44749; Okt. 449450; Jan.(33) 455; März 460) Tagesimport 2400; Tendenz ruhig.— Mitte: Mat Juli 450; Okt. 450, Dez. 455; Jon.(33) 456, März Mai 466; Juli 470; Okt. 471; Jan.(34) 484; Okt. Loco 484; Tendenz ruhig. * Maunheimer Produktenbörſe vom 11. April.(Eig. Bericht.) Der Produktenmarkt verkehrte ruhig bei feſter Grundtendenz. Weizenmehl unverändert. Preiſe verſtehen ſichper 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim. Inl. Wei⸗ zen 77,50—28,25; inl. Roggen 22,50— 22,75; inl. Hofer 17 bis 19; Sommergerſte 20,50—21; Futtergerſte 17-18; Mais 17,50—17,75; Biertreber 12,75 13,25; Erdnußkuchen 14 bis 14,25; Soyaſchrot 12,50—12,75; Trockenſchnitzel 8,75—9; Malzkeime 11,75—12,75; Weizenmehl ſüdd. n. M. 38,25, oͤto. mit Auslandsweizen 40,00; Weizenbrotmehl 30,2532; Roggenmehl 70proz. 29—30; Weizenfuttermehl 11,5012; Weizenkleie feine 10,25; Roggenkleie 10,50. () Frankfürter Produktenbörſe vom 11. April.(Eig. Dr.) Weizen 265—267,50; Roggen 225; Sommergerſte für Brauzwecke 190200; Hafer(inländ.) 162,50—170; Weizen⸗ mehl füdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 39,25—40,25 „to. Sondermahlung 37,50—38,50; niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchweizen 39,2540; dto. Sondermahhung 37,50 * zu Len macht!, — 2550 EIN N Mute schutz Das Waiſen wieder eines u Fenſter tens. 1 der Kle Schreib runter, An mit der in ihre geſchrie Runde „Sie munter freeundl Aufſtric Und N Reihen delchen verdutzt „Abe holz. 1 Menſch wie ſchi ſuche do ſein, wi ſicht fin mit dir Als Rücken und ſah legenhe bis 38,25; Reiggenmehl 29,25— 30,25; Weizenklete 10,50 bis 10,70; Roggenkleie 11; Erbſen 2695, Linſen 24527 Heu, ſüdd. 55,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 4,75 gebündelt 4,75, Treber getrocknet 12,50 12,75; alles für dis 100 Kg.; Tendenz ſtetig. Mannheimer Großviehmarki Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 3831 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 11. April 1932 1 Ochſen: 114 St. 2) Mk. 31-33 ahmt. 2426 aht.— a ).„ 24-26), 1822 bd)„ 4848 bd)„ e)„ 2828 ch. 1316 c) 40-44% 4 )... cd), 10-183 d) 35840 dl,„ 88. Bullen 138 St. Färſen. 268 St.) 32 35 e.„ 3630 3. wt., pt 20 Sa en S. 9.» 3205 5„ 2 i d) 270, N 9 3 5 9 by. 21-29 Arbeitspferde 88 8 a) Ml. 9 M. Der Auftrieb zum heutigen Großviehmarkt auf dem Schlacht⸗ und Viehhof war geringer als früher üblich. Er betrug 138 Farren, 114 Ochſen, 268 Rinder, 253 Kühe, zu⸗ ſammen 773 Tiere. auf der Höhe der Vorwoche halten konnten. Höchſtnotiz ſer Ochſen 33 Pfg., für Rinder 34 Pfg. Der Mark wurde ge⸗ räumt. Am Kälbermarkt war bei einem Angebot von Aufſchlag macht 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche aus. Höchſt⸗ notiz 48 Pfg. Am Schweinemarkt lag das Angebot um rund 1000 Tiere unter den früheren Auftrieben. Trotz⸗ dem verlief der Markt ruhig bei ziemlich unveränderten Preiſen. Höchſtnotiz 40—42 Pfg. bei Räumung de Marktes.— Der auf den 25, d. Mts, fällige Pferdemar fällt wegen Maimarkt aus. 5. 8 Kühe 253 St. Kälber 629 St. Schweine 2229 t 5 Es kam bei ruhigem Marktverlauf nur ein mittelmäßiges Geſchäft zuſtande, wobei ſich die Preiſe wird, eitige ho iger“ il in irrten, tags⸗ eſell⸗ den Vor⸗ Be⸗ nicht nden nzen ſigen arkt Montag, tene Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 167 —— SIIXE ERIH0TID 8 E M MA N US S . 3 Ml rsebutz und Feuiliston-Verteieb dureh K. F. Rohrbacher-Verlag, Berlin-Okarloktenburg 9 Das langgeſtreckte, niedrige Schulgebäude Waiſenhauſes lag in tiefſter Ruhe. wieder drang die etwas haſtig eines ungeduldige Fenſter in di tens. Und jetzt kl der Kleinſten, it Schreibens geübt wurde, im rül runter, rauf, runter.“ hin und wiederholte Frage n Lehrers durch das weitgeöffnete lle des ſonnendurchfluteten Gar⸗ ch aus dem Klaſſenzimmer die s teri dunſt des 9 5 :„Rauf, Nur An der Tafel ſtand Schweſter Emilie und ſchrieb mit deutlichen Strichen ein„m“ vor, das die Kinder in ihre Hefte nachmalten. Wenn ſie eine Zeile voll⸗ geſchrieben hatten, machte Schweſter Emilie die Runde und beſah ſich die Leiſtungen. „Sieh mal an, wie gut das jetzt geht, Gerda“, er⸗ munterte ſie gleich die zaghafte Kleine, um die nächſte freundlich zu verbeſſern:„Du mußt immer nur den Aufſtrich fein machen und nicht das ganze„“. Und zu Lenchen ſagte ſie lobend:„So haſt du's hübſch ge⸗ macht“, worüber das i Kind rote Bäckchen bekam. Und ſo ging die Schweſter lobend und tadelnd die Reihen durch, bis ſie vor einem kleinen, zarten Mä⸗ delchen mit blonden, flattrigen Ringelhärchen ganz verdutzt ſtehen blieb: „Aber, Suſi, du ſchreibſt ja wie mit einem Streich⸗ holz. Und das iſt doch kein„“, das kann ja kein Menſch für einen Buchſtaben erkennen. Sieh doch, wie ſchön Chriſtine ihre Zeile geſchrieben hat. Ver⸗ ſuche doch auch einmal ſo fleißig und aufmerkſam zu ſein, wie ſie es iſt. Und deine Hände und dein Ge⸗ ſicht ſind ja voller Tinte.— Chriſtine wird nachher mit dir zum Brunnen gehen, daß du dich wäſchſt.“ Als Schweſter Emilie ihr weiterſchreitend den Rücken gewendet hatte, hob Suſi blitzartig die Augen und ſah wütend auf Chriſtine, die in brennender Ver⸗ legenheit dieſem Blick faſt ſchüchtern begegnete. Dann klingelt es Chr ſtiegen mit den Finge zum Glück unf und die Stunde war zu Ende. zum Brunnen. Stumm ibſichtlich langſam, Wand malend, die Dabei ſchielte ſie im⸗ mer von der nach ſtine, ob dieſe nicht zur Eile mahnte. Und wirklich öffnete dieſe jetzt auch die Lippen und bat leiſe:„Komm, Suſi, wir müſſen doch zum Rechnen wieder oben ſein, ſonſt ſchilt uns Fräu⸗ lein Albrecht.“ 7 „Pah, ich werde ſowieſo wieder geſcholten, weil ich bloß drei A n gemacht habe. Dich lobt ſie ja doch nachher 0 Erſchreckt, aber in ganz beſtimmtem Tone ſagte Chriſtine nun:„Dann mach' ſchnell, daß du die an⸗ dern drei noch bei mir abſchreiben kannſt. Die Pauſe 1 iſt ja no t zu Ende und ih helfe dir dabei.“ Jetzt hatte es Suſi plötzlich ſehr eilig und wurde wieder freundlich und zutraulich. Sie rieb ge⸗ ſchäftig die kleinen Hände, während Chriſtine den Pumpenſchwengel niederdrückte, um Suſt das Waſſer dienſtbar zu machen. „Nicht ſo viel!“ ſchrie die Kleine und ſchob Chri⸗ ine z ite. Der Schwengel entglitt deren Hän⸗ mit einem Rick in die Höhe und traf i ht Suſis Näschen, dem auch ſogleich ein heller Blutſtrahl entquoll. Laut ſchreiend ließ Suſi die vor Schreck ganz er⸗ ſtarrte Chriſtine ſtehen und rannte zur Hausmutter, die entſetzt von ihrer Arbeit aufſprang, als ſie das weinende, blutüberſtrömte Kind vor ſich ſah. „Um Gotteswillen, was iſt denn paſſiert?“ „Unter lautem Heulen brachte Suſi die Worte her⸗ vor:„Chriſtine— hat mich am Brunnen— geſtoßen.“ Schweſter Paula war, durch das Jammergeſchrei erſchreckt, herbeigeeilt und hatte noch eben Suſis letzte Worte gehört. Mit einem Blick glaubte ſie die ganze Begebenheit zu überſehen und zu erkennen. In höchſter Erregung, die Worte faſt überſtürzend, ſtieß ſie heraus:„Hab ich's nicht immer geſagt— Art läßt nicht von Art? Da haben Sie's nun. Jetzt fängt es ſchon an, und es wird ſo enden, wie ich ja ſtets pro⸗ phezeie, daß die Chriſtine einmal genau wie ihre Mutter als Verbrecherin im Zuchthaus“ Ein zorniger Laut hinderte ſie am Weiterſprechen. Schweſter Marianne war auch infolge des Schreiens beſtürzt herbeigeeilt und ſtand nun mit ſprühenden Augen vor der aufgebrachten Sprecherin: „Mäßigen Sie ſich doch etwas, Schweſter Paula, und behalten Sie Ihre empörenden Aeußekungen doch mehr für ſich!“ Und flüſternd, aufgeregt auf Suſi deutend, raunte ſie ihr zu:„Soll das Kind hier denn auch dieſen Unſinn hören?“ „Ach, das arme Ding iſt ja halb ohnmächtig“, meinte Schweſter Paula nun doch etwas kleinlaut. Sie wandten ſich nach Suſi um, die plötzlich ſtill geworden war und ſich mit geſchloſſenen Augen die ſofortige Behandlung der Hausmutter gefallen ließ. Sie ſchien zum Glück nichts von den unbedachten Worten verſtanden zu haben. 2 1 S S Und ſo begaben ſich beide Schweſtern wieder hinaus an ihre Arbeit, beide erfüllt von dem Ge⸗ danken für und gegen Chriſtine Berthold, das Kind der Zuchthäuslerin. 3. Kapitel. Ein langgezogener, ſchriller Glockenton hallte über den Hof und drang durch die hellerleuchteten Scheiben des Spielſaales zu den Ohren der da drin⸗ nen ſo eifrig Beſchäftigten. Heute war der Spielſaal andern Zwecken dienlich. Heute umhüllte ihn ein Geheimnis, daß die Außen⸗ ſtehenden mit einer ans Fieberhafte grenzenden Neu⸗ gierde, die Wiſſenden aber, die drinnen wie die Heinzelmännchen um Schweſter Marianne helfend herumſprangen, mit Stolz und freudiger Genug⸗ tuung erfüllte. Und noch einmal tönte die Glocke.— Es begehrte einer da draußen Einlaß, die Mägde aber hatten es wohl überhört. Jetzt knirſchte unter den Holzſchuhen der Magd der dichtverſchneite, ſchmale Weg zum Tor. Wenige Augenblicke ſpäter trippelten zagende, ängſtliche Füß⸗ chen und daneben ein ſchwerer Schritt an der Seite der Magd wieder den Weg entlang zum Hauſe. An den Fenſtern des Spielſaales preßten ſich die Näschen platt. Schweſter Marianne blickte über ſte hinweg erſtaunt auf die vier Geſtalten da draußen. Der ſchmale Lichtſtreifen beleuchtete die mit weiß⸗ verſchneiten Kapuzen verhüllten Geſichter. „Das iſt der Weihnachtsmann“, flüſterte Stimmchen im Saal. „Nein, das Chriſtkind mit öͤrei Englein“, ver⸗ beſſerte ein anderes. ein „Ihr ſeid dumm“, lachte da die nun achtjährige Chriſtine, daß ihre zwei braunen Zöpfe nur ſo flo⸗ gen.„Das iſt eine fremde Frau mit drei Kindern, die ſie uns bringt, damit ſie auch einen Weihnachts⸗ baum haben. Nicht wahr, Schweſter Marianne?“ „Ja, mein Kand, ſo mag es wohl ſein.“ Draußen verſchwanden die Ankömmlinge in der Halle, und drinnen arbeiteten die kleinen Hände un⸗ ter Schweſter Mariannens Leitung weiter und häuf⸗ ten Gold und Silber, Pracht und Herrlichkeit auf die hohen, ſchlanken Tannen, die ihres Sieges gewiß den glitzernden Schmuck ſich anlegen ließen. Es ſteckte ein verhaltener Jubel in den Kindern, die den Vorzug hatten, als die tüchtigſten der Zög⸗ linge hier mithelfen zu dürfen. All der ſtrenge Ernſt des Hauſes ſchien von ihnen gewichen, denn auch hier feierte man, wie in allen deutſchen Landen, morgen Weihnachten, das Feſt der Kinder. Morgen war der ſo ſehnſüchtig erwartete heilige Abend! Vor der Tür polterte es, und die Schweſter ſagt „Ah, fetzt kommen die Kiſten, geh', Klara, ſchließe d Tür auf.“ Hei, wie da die Köpfe nach der Tür flogen. „Die Kiſten! Und richtig wieder aus Hamburg—“ flüſterte die zwölfjährige Klara Fiſcher ihrer Nach⸗ barin zu.„Wer uns nur jedes Jahr ſopiel ſchöne Sachen aus Hamburg ſchickt?“ „Wo iſt denn Hamburg?“ fragte Chriſtine. man da viel laufen, bis man hinkommt?“ „Oh, Hamburg liegt in Paris und iſt eine furcht⸗ bar große Stadt“, erklärte eine kleine Vielwiſſende. „Was redeſt du da für Unſinn, Lieschen?“ Und Schweſter Marianne erzählte nun von der Leiter herab der hoch aufhorchenden Chriſtine von Hamburg und ſeinem großen Hafen mit den Rieſenſchiffen, die viel größer waren als das Waiſenhaus. Sie ſprach davon, wie die Menſchen darauf weit übers Meer fahren in heiße, ferne Länder, wo es nie Winter und nie kalt iſt, wo ganz ſchwarze Menſchen wohnen, die buntfarbige Gewänder tragen wie die Papageien, die in ihren Wäldern laut kreiſchend die Bäume um⸗ flattern. Daß dann dieſe Menſchen wieder ihre Wa⸗ ren gegen unſere eintauſchen und den ſtolzen Schiffen Reis und Kaffee, Palmöl und Gummi, ſeltene Früchte und köſtliche Gewürze für uns mitgeben (Fortſetzung folgt) E 1 1 6 Muß Schwester, Schwägerin und Tante, Frau geb. Heugel im 76. Lebensjahre. heim(Wttbg.), 10, April 1932. und 3 Enkel. Iodes- Anzeige Heute früh entschlief sanft im Herrn, nach kurzem Kranken- lager, unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Doroihea Renger Wwe. Mannheim, Ludwigshafen a. Rh., Neuhaus(Westf.), Oetis-⸗ In tiefer Trauer Im Namen aller Hinterbliebenen: A. Ingenſhron u. Frau Rosa geb. Regensburger Karl Harpp u. Frau Luise geb. Regensburger G. Corbei u. Frau Maria geb. Regensburger „beſondere Saft“ der Schwarzbier iſt Nahrungsmittel. Blutes iſt für dich lebenswichtig. 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