Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 rum breite Colonek⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſchet Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittwoch, 20. April 1932 uß mit der Borg⸗Wirt 143. Jahrgang— Nr. 182 Mitteilungen des engliſchen Schatzkanzlers Chamberlain über den Staatshaushalt— Keine Steuerermäßigungen— Rigoroſe Sparpolitik Der Kampf um Preußen Das Wahlziel der Deutſchen Volkspartei 1992 — Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronvprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſir. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungswetſe: wöchentlich 12 mal, N Mittag⸗Ausgabe Ein Wührungs⸗Ausgleichsfond Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. April. — Der Staatshaushalt, den der Schatzkanz⸗ D ler Chamberlain geſtern dem Unterhaus vor⸗ ER legte, hat einen geradezu niederſchmettern⸗ Telegraphiſche Meldung nr Im den Eindruck hinterlaſſen. Mit ſchmerzhafter 674 in 20 Avri shalen Ernüchterung erkennt die engliſche Oeffentlichkeit aus 925 5 55 e 5 5 12 den Etatziffern, daß England noch für ein Die Deutſche Volkspartei Groß⸗Berlins veran⸗ a weiteres Jahr den Gürtel enger ſchnal⸗ ſtaltete geſtern eine Wahlkundgebung. Miniſterial⸗ amt! len muß. Die Anſpannung der Steuerſchraube, 9995 Dr. Hillebrandt begrüßte namens der dkasse die der Kriſenetat Snowdens im letzten September Waßkkreifs i kn nid ie der e eee ober brachte, muß in vollem Maße beibehalten wer⸗ nenen und gab feiner Genugtuung über ihre un⸗ obus. zen und die Einſchränkung der Etataus⸗ gemein große Zahl Ausdruck, die ein Beweis ſei, daß N gaben wird ſogar noch verſchärft. 995. noch kräftig lebe. Der Spitzenkandidat 10 Chamberlain hat, um es kurz zu ſagen, aus der des Wahlkretſes II, Rechksanwalt Dr. Voß, er⸗ 5 Notlage der Staatsfinanzen keinen anderen Ausweg klärte, daß die Deutſche Volkspartei nicht weniger ee gefunden, als Snowdens Stellung vom vvri⸗ national geſinnt als die Deutſchnationale und die ö agen Jahr weiter auszubauen. Er konnte dabei Nationalſozialiſtiſche Partei ſei. „ von der angenehmen Grundlage eines verluſtloſen Der Vorſitzende der preußiſchen Landtags⸗ nzert Abſchluſſes für das vergangene Finanzjahr aus⸗ fraktion, Landgerichtsbirektor Sten del, e gehen. Der Schatzkanzler unterſtrich die bekannte führte aus, das Ziel des Wahlkampfes ſei — Tatſache, a eine Mehrheits regierung der nationalen Par⸗ 10 daß die Staatskaſſe durch den erfreulichen teien mit Heranziehung der Nationalſozia⸗ Opfermut der Stenerzahler vor einem gro⸗ liſten. ent! 5 ßen n gerettet worden ſei. a Der Parteiführer, Reichstagsabgeordneter Din⸗ N Für das kommende Jahr veranſchlagt er jedoch einen gelde Y, wandte ſich gegen jede Partei⸗ Rückgang der Eingänge aus den Beiden wirtſchaft und gegen jede Herrſchaft des Partei⸗ Klaſſen der Einkommenſteuer von insgeſamt 32 buches, ſowohl des roten wie desjenigen mit dem Angebot Millionen Pfund. Demgegenüber erwartet er Hakenkreuz. Es müſſe ein Keil gebildet werden, der N von den in den letzten Monaten eingeführten 3˙ 1 ſich in völliger Einheit zwiſchen die Weimarer We len während des Finanzjahres 1932 insgeſamt Koalition und die Nationalſoziäliſten 7 Millionen Pfund. Eine Anzahl neuer Einfuhrzölle wird im Laufe dieſer Woche auf dem Verordnungswege eingeführt werden und ihr Ertrag iſt bereits mit 5 Millionen Pfund in den Voranſchlag aufgenommen. Die Kleinheit dieſes Betrages läßt darauf ſchließen, daß ſich die neuen Zölle in mäßigen Grenzen halten werden, da erafung ſie vor allem weniger zu finanziellen Zwecken, als 185 zum Schutze beſtimmter engliſcher Induſtrien be⸗ ee ſtimmt ſind. e Ie Auf beiden Seiten des Etats ſind die Koſten der internationalen Kriegsverſchuldung ausgelaſſen wor⸗ — Pen. Der Etat enthält weder Eingänge aus 5 N Reparationen und Kriegsſchuldenfor⸗ derungen an die früheren Alliierten, noch Ver⸗ üflichtungen gegenüber den Vereinig⸗ ken Staaten von Amerika. Der Schatzkanzler erklärte dazu, daß die Re⸗ gierung an ihrer Politik der völligen Strei⸗ chung der Reparationen und Kriegsſchulden ö feſthalte. In jedem Falle müſſe man jedoch die Ergebniſſe der Lauſanner Konferenz abwarten, ehe man feſte Ziffern für dieſe Poſten einſetzen könne. Unter Umſtänden würde nach Lauſanne noch ein außerordentlicher Haushalt eingebracht werden. Es iſt bemerkenswert, daß der Verluſt von mehr als 100 Millionen Pfund, der ſich während des Hoovermoratoriums für die Staatskaſſe ergab, guch im kommenden Jahr wieder in Rechnung ge⸗ ſtellt wird. Das geringe Defizit, das nach den vor⸗ n Maßnahmen noch zu decken bleibt, füllt er Schatzkanzler durch einen Teezoll aus, der für die Tee⸗Einfuhr aus dem britiſchen Empire mit 2 Penny für das Pfund und für ausländiſchen, d. h. holländiſchen und chineſiſchen Tee 4 Penny für das 4 Pfund beträgt. In dieſer Entſcheidung liegt wohl eine Illuſtration zu den zollpolitiſchen Grund⸗ ſätzen, die man auf der britiſchen Reichskon⸗ ferenz in Otawa zu vertreten gedenkt. Kleine Aenderungen betreffen die Vor zugs⸗ sölle für Zucker aus den britiſchen Kolonien, wodurch vornehmlich Britiſch⸗Weſtindien geholfen werden ſoll, ferner eine Subvention für den in⸗ ländiſchen Rüben zucker. 5 Die endgültigen Finanzziffern für das Jahr 1932/33 lauten wie folgt: Ausgaben rund 766 Millionen Pfund, Einnahmen 766,8 Millio⸗ nen Pfund. Es bleibt alſo ein kleiner Ueberſchuß von rund 800 000 Pfund. Dabei iſt zum erſten Male ſeit vielen Jahren ein echter Beitrag zum Tilgungs⸗ fonds für die inneren Schulden in Höhe von 55,5 Millionen Pfund gemacht worden. In früheren Jahren blieb dieſer Beitrag, der manchmal ſogar höhere Ziffern erreichte, lediglich auf dem Pa⸗ pier ſtehen, da er durch die Kreditaufnahme für, die Arbeitsloſenunterſtützung und andere Zwecke unter⸗ höhlt wurde. Vielleicht iſt es das allerbemerkenswerteſte Kennzeichen des Chamberlainſchen Etats, daß mit der Me⸗ thode des Borgens für Staatshaushalts⸗ zwecke völlig Schluß gemacht worden iſt. Außerhalb des eigentlichen Budgets machte der Schatzkanzler die überaus bedeutſame Mitteilung, ſchtebe. Die von nationalen Gedanken getragene Volkspartei ſei bereit, einem Ruf zur Beteiligung an dieſer Aufgabe zu folgen und habe die Ueber⸗ zeugung, daß auch die Deutſchnationalen im Grunde der gleichen Anſicht ſein müßten. Nur dann könne das neue Preußen im alten preußiſchen Geiſte ent⸗ ſtehen. Preußens Finanzlage in Oroͤnung Meldung des Wolffbüros — Kiel, 20. April. Der preußiſche Finanzminiſter Klepper ſprach geſtern abend hier in einer republikaniſchen Kund⸗ gebung über Preußens Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ politik. Deutſchlands Lage bezeichnete der Miniſter als nicht hoffnungslos. Das Kernproblem unſerer inneren Politik ſei das Arbeitsloſenproblem. Es ſei notwendig, daß man die Konſequenzen aus der Rationaliſierung ziehe und jetzt endlich den Arbeitszeit herabzuſetzen. Auch durch ein umfaſſendes Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm könnten die Auswirkungen der jetzt noch fortbeſtehenden Kriſe wenigſtens gemildert werden. Gegenüber den Nationalſozialiſten betonte der Mi⸗ niſter mit großer Entſchiedenheit, daß die Finanzen des preußiſchen Staates in Ordnung ſeien, und daß Preußen ſeine Verpflichtungen erfüllen könne. Preußen ſei nicht bankrott, wie es die Nationalſo⸗ zialiſten behaupteten, und es ſei eine weitere Un⸗ wahrheit, wenn von dieſer Seite behauptet werde, die preußiſche Regierung trage ſich mit dem Gedanken neuer Lohn⸗ und Gehalts⸗ herabſetzungen. Zwei Aufgaben havrten jetzt ihrer Löſung: Die Berwaltungsreform und die Sanierung der Gemeindefinanzen. Die geographi⸗ ſchen Bezirke der Behörden müßten erweitert wer⸗ den. Man müſſe wieder zu dem Syſtem einheit⸗ licher Verwaltung zurückkehren. Noch dringender aber ſei es, die Kommunen, von denen viele nur noch mit Hängen und Würgen ihre finanziellen Auf⸗ gaben erfüllen könnten, durch eine Fin anz ⸗ reform von dem Riſiko der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſenlaſten zu befreien. In dieſer Notzeit müßten alle, die nicht von der Erwerbsloſigkeit betroffen ſeien, die Mittel gemeinſam in einer großen Not⸗ abgabe aufbringen, um die Erwerbsloſen durch⸗ zubringen. Die möglichen Nütkwirkungen der Preußenwahlen Drahtbericht unſeres Berliner Büros mal die Regierungsparteien bereits Gegenmaßnah⸗ E Berlin, 20. April. Die Seſſion des alten Preußiſchen Land⸗ tags, der ja nicht aufgelöſt wurde und daher ſein Schattenleben weiter friſtet, läuft verfaſſungsmäßig noch bis zum 20. Mat, dem Tage, an dem ſeiner Zeit das gegenwärtige Preußenhaus gewählt wurde. Der neue Landtag muß, von dieſem Termin an⸗ gerechnet, innerhalb von 30 Tagen einbe⸗ rufen werden. Bis dahin bleibt alſo die Regie⸗ rung Braun—Severing auf jeden Fall im Amt, wenngleich ihre geſetzgeberiſchen Möglichkeiten während eines ſolchen Interregnums naturgemäß auf ein Minimum beſchränkt ſind. In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß der ſtändige Ausſchuß, der in der alten Zuſammenſetzung ſeine Entſcheidun⸗ gen ſelbſtverſtändlich im Sinne der Weimarer Koa⸗ lition treffen dürfte, den neuen Landtag um den 19. Juni herum einberufen wird und zwar zu einer vermutlich nur kurzen Tagung. Dabei bleibt freilich die Frage offen, ob die Oppoſition, die ja zweifellos weſent⸗ lich verſtärkt in das neugewählte Parlament einziehen wird, ſich ohne weiteres wird nach Hauſe ſchicken laſſen, es ſei denn, daß das allen Parlamenten im Hoch⸗ ſommer eigene Ferienbedürfuis ſolchen Plänen ent⸗ gegenkommt. Die erſte Aktion nach dem Zuſam⸗ mentritt des Landtags wird die Wahl des Mi⸗ niſterpräſidenten ſein, die nach der kurz vor Toresſchluß vorgenommenen Aenderung der Ge⸗ ſchäftsordnungsbeſtimmungen vollzogen werden muß. Die Oppoſition hat auf die Einbringung eines Auf⸗ löſungsantrages verzichtet, weil dieſer Schritt wahr⸗ ſcheinlich ein Schlag ins Waſſer geweſen wäre, zu⸗ men vorbereitet hatten, denn nach der Verfaſſung hätte das Dreimännerkollegium es in der Hand ge⸗ habt, die Wahl und die Einberufung des neuen Parlaments in einem Zeitraum von 60 Tagen zu dekretieren. Eine Löſung, bei der die Oppoſition noch ſchlechter gefahren wäre als jetzt. Der Ausgaug der Preußenwahlen wird übrigens auch für das Verhältnis der Reichsregierung zum Reichsrat von nicht zu unterſchätzender Bedeutung ſein. Unter den 26 Stimmen, über die Preußen gegen⸗ wärtig verfügt, befinden ſich entwa fünf Deutſch⸗ nationale. Käme es in Preußen und womöglich auch in Bayern zu einer Rechtsregterung, ſo würden ſich Rückwirkungen auch für die Innenpolitik des Reiches ergeben, da dabei von insgeſamt 66 Mit⸗ gliedern des Reichsrats unter Umſtänden allein 37 gegen den Kanzler ſtimmen könnten. Bedenkt man, daß verſchiedentlich ſchon einige Länder, ſo Braunſchweig, Mecklenburg⸗Strelitz, zeitweiſe auch Oldenburg. Thüringen und Sachſen ſich gegen die Reichsregierung gewandt haben, ſo iſt die Möglich⸗ keit nicht von der Hand zu weiſen, daß es gelegent⸗ zu einer Zweidrittelmehrheit gegen das Kabinett kommt. Der Reichstag kann über einen ſolchen die Regierung majoriſierenden Be⸗ ſchluß zur Tagesordnung übergehen, wenn er ſelbſt eine Zweidrittelmehrheit aufbringt. Das iſt aber bei ſeiner augenblicklichen Zuſammenſetzung kaum anzunehmen. Im Kabinett iſt man ſich natürlich der Kompli⸗ kationen, die ſich aus einer ſolchen Situation ergeben könnten, durchaus bewußt. Die Ausſichten auf eine parlamentariſche Verabſchiedung des Etats, die wir von vornherein ſehr gering eingeſchätzt haben, wer⸗ den auf dieſe Weiſe noch zweifelhafter. nn. ͤͤͤ——— daß ein Währungsausgleichsfond von 150 Millionen Pfund gebildet werden ſoll. Als Kern dieſes Fonds dient der Reſt von 25 Millionen Dollar, der aus dem während des Krieges gebildeten Dollarausgleichsfond übrig geblieben iſt. Die Geſamtſumme von 150 Millionen Pfund ſoll dazu dienen, das Pfund vor Schwankungen zu ſchützen und Spekulationen zu verhindern. Man ſieht daraus, daß die Regierung keine baldige Rückkehr zum Goldſtandard er⸗ wartet und mit der Notwendigkeit rechnet, die Währung auf längere Zeit hinaus in großem Stile zu manipulieren. Die Bank von England hat dies bereits in der letz⸗ ten Zeit getan, ſoweit ihre Reſerven es zuließen. Entſchluß faſſe, die Innsbrutker Donau⸗Konferenz Meldung des Wolffbüros — Innsbruck, 20. April. Mit der Vollverſammlung am geſtrigen Vormit⸗ tag hat die Generaldiskuſſion der Konferenz ihr Ende gefunden. Der deutſche Delegierte La m⸗ mers faßte in einem Preſſeinterview im Namen der Internationalen Handelskammer das Ergebnis der Diskuſſion dahin zuſammen, daß einzelne konkrete Pläne oder Gedanken als alleinige Heilmittel von der Konferenz nicht anerkannt worden ſeien, vielmehr ſei feſtgeſtellt worden, daß eine gründliche Vorprüfung unter Berück⸗ ſichtigung der zum Teil verſchiedenartigen Inter⸗ eſſen der Donauländer Platz zu greifen hat. Man war ſich ferner darüber einig, daß in erſter Linie die finanziellen Sorgen der Donauländer einer dringlichen und gleichzeitigen Behandlung bedürften. Nach dem Verlauf der Beratungen erſcheine es ſicher, daß eine volle Verſtändigung über den Text der Reſolutionen erfolgen wird, ſodaß ſie heute der Vollverſammlung unterbreitet werden können. Da die Internationale Handelskammer das größte Intereſſe daran hat, die weiteren Arbei⸗ ten zur Löſung der Donauſchwierigkeiten aufmerk⸗ ſam zu verfolgen und durch eigene Beiträge zu för⸗ dern, wird ein Arbeitsausſchuß gebildet wer⸗ den, der ſich dieſem Zwecke widmet. Mahnung Chamberlains an A. S. A. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 20. April. Der frühere britiſche Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain veröffentlichte geſtern im„Petit Pariſien“ einen Artikel über das Thema„Repa⸗ rationen und Schulden“. Der engliſche Politiker ſchildert einleitend, wie die Völker es in den letzten Jahren gelernt haben,„euro⸗ päiſch zu ſprechen und zu denken“. Cham⸗ berlain bedauert dann den Tod Streſemanns, der es ſeiner Meinung nach begriffen hatte, daß einzig und allein eine Erfüllungspolitik Deutſchlands die Wiedereroberung ſeiner moraliſchen Stellung in der Welt ermöglichen würde. Es wäre töricht, ſo fährt Chamberlain fort, die Schwierigkeiten zu unterſchätzen, die noch zu überwinden ſind. Locarno ſchenkte Europa vier Jahre des Frie⸗ dens und der fruchtbaren Zuſammenarbeit. Wenn Streſemann noch lebte, wären inzwiſchen wahr⸗ ſcheinlich neue Fortſchritte erzielt worden. Er war ein Realiſt und erfaßte ſofort alle Vorbedingungen, die die Vorausſetzungen für den Erfolg bilden. Sir Auſten Chamberlain behauptet, daß Streſe⸗ mann ſich ſicherlich geweigert hätte, poli⸗ tüſche Probleme anzuſchneiden, die noch nicht löſungsreif wären. Streſemann habe erkannt, daß allein das Wort„Sicherheit“ die Lö⸗ ſung aller europäiſchen Schwierigkeiten bedeutete. Chamberlain wendet ſich dann den Ameri⸗ kanern zu und richtet an ſie die Frage, ob ſie bereits wie die Europäer begriffen hätten, daß die Völker nicht mehr iſoliert leben könnten und daß die Heilungsmöglichkeiten für die europäiſchen Schwierigkeiten nicht ausſchließlich in Europa lägen. Die Antwort auf dieſe Frage ſei für Europa lebens⸗ wichtig.„Wenn die europäiſchen Länder,“ ſo meint Chamberlain,„durch bittere Erfahrungen klug ge⸗ worden, ihre Streitigkeiten vergäßen und durch gegenſeitige Opfer die Rettung aus dem gemeinſamen Unglück verſuchen würden, dann werden ſie ſich ſchließlich voll Vertrauen Amerika zu⸗ wenden.“ Der frühere britiſche Außenminiſter glaubt zuverſichtlich, daß Amerika die geſamte Abſchaffung der Reparationen wünſcht. Amerika werde ſich dabei nicht bon dem Gedanken leiten laſſen, eine vernünftige Entſchädigung für die verurſachten Kriegsſchäden ſei ungerecht oder unſinnig, Amerika erkenne vielmehr, daß durch die rieſigen Zahlungen von Regierung zu Regierung der Warenaustauſch gelähmt und der Handel unter den Völkern zerſtört wird. Die Schlußworte Chamber⸗ lains klingen in einen Appellan Amerika aus, das Seine für die Löſung der ſchwierigen Weltprob⸗ leme beizutragen. Hoover habe durch ſeinen Mora⸗ toriumsvorſchlag bewieſen, daß er eine tatſächliche Verbindung zwiſchen Reparationen und internationalen Schulden anerkenne. Kein Menſch, ſo unterſtreicht Chamberlain, wird die beiden Fragen künftighin trennen können, aber der gute europäiſche Wille, die Ueberein⸗ ſtimmung der europäiſchen Länder und die gemeinſamen Opfer wären wertlos, wenn Amerika nicht auch einen Geiſt der Klugheit und der Verſtändigung walten ließe. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe ch, 20. April 1932 Forigang der Sthuldebatte im Badischen Landtag * Karlsruhe, 20. April.(Eig. Dr.) der geſtrigen Nachmitta gsſitzung des zunächſt In Landtags berichtete Abg. Dr. Föhr(.) ther die am Nachmittag ſtattgefundenen Beratungen des Haushaltsausſchuſſes. Ein Antrag Dr. Waldeck(D. Vp.) wird in folgender Faſſung zur Annahme empfohlen: Die Re⸗ gierung ſolle erſucht werden, bei der Reichsregierung dafür einzutreten, daß Mittel vom Reiche für die badiſchen Hoch⸗ ſchulen zur Verfügung geſtellt werden, insheſondere um die dringenden baulichen Verbeſſe⸗ rungen und die unaufſchiebbaren Neubauten bei den Inſtituten durchzuführen. Punkt 2 des Antrages, worin Verhandlungen wegen Heidelber g als Reichsuniverſität gewünſcht werden, wurde im Ausſchuß bei ſieben Stimmenthaltungen ab⸗ gelehnt. In der Ausſprache über das Unter⸗ richts budget verlas Abg. Herbert Kra ft eine Erklärung der nationalſoztaliſtiſchen Fraktion über weltanſchauliche Fragen, worin es u. a. heißt: Die Schule hat vor allem der Charakter⸗ bildung zu dienen. Der Staat hat ferner die Pflicht zur planmäßigen Pflege der körperlichen Entwick⸗ lung. Deshalb wolle ſeine Partei die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht. Unbedingt notwen⸗ dig ſei die r eltgiöſe Erziehung der Ingend. Es gebe keine katholiſche Partei. Der Katholil finde ſeinen Schutz und Ausdruck in der Kirche. Dann nimmt der Redner zum Unterrichtsbudget ſelbſt Stel⸗ lung. Die heutige akademiſche Jugend ſei er⸗ freulicherweiſe von nationalem und ſoztalem Geiſte erfüllt. Zu 80 Prozent ſtünden die Studenten im Lager der nationalen Freiheitsbewegung. Bei den höheren Schulen wünſchte der Redner eine Vereinheitlichung der Lehrpläne aller Länder. Der Erhöhung des Stundendeputats, die von den Städten verlangt wird, vermag der Redner nicht zuzuſtimmen. Der Abbau von 352 Volksſchullehr⸗ kräften liege nicht im Intereſſe der Volksſchule. Ueber eine Klaſſenſtärke von 55 Schülern dürfe kei⸗ nesfalls hinausgegangen werden. Abg. Hof heinz(Stp.) meinte, auch die außerhalb der Schule ſtünden, müßten Cha⸗ rakterbildung zeigen. Jeder Dozent ſei nicht nur Forſcher, ſondern ſolle auch Charakter⸗ und Er⸗ ziehungsvorbild ſein. Der Kampf um die Erhal⸗ tung unſerer Hochſchulen ſei eine Ehreupflicht Ba⸗ dens. Ob Reichsuniverſität oder Reichszuſchüſſe das Reich müſſe ſich bewußt ſein, daß es ſich in unſerem Grenzland um die Wahrung eines hohen deutſchen Kulturgutes handele. Trotz ſteigender Schülerzahl gehe man in Volksſchule daran, Lehrkräfte abzubauen! Die An⸗ näherung an eine Schülerzahl von 70 mache in manchen Gemeinden rapide Fortſchritte.— Abg. Hof⸗ heinz verbreitete ſich dann in längeren Ausführun⸗ gen hauptſächlich über ſchulpolitiſche Fragen und Angelegenheiten des Schulbetriebs. Abg. Dr. Brühler(DN.) ging davon aus, daß die Parlamente keinen Einfluß mehr beſäßen. Wir ſeien in eine Zeit der kraſſeſten Miniſterial⸗ Bürokratie, der Notverordnungen und Ermäch⸗ tigungen hineingeraten. Dem unſyſtematiſchen Auf⸗ bau folge jetzt der unſyſtematiſche Abbau der Schulen. Man hätte zu früheren Zeiten da⸗ für ſorgen ſollen, daß die kleinen Schulen auf dem Was Lande nicht über Gebühr ausgebaut wurden. Alle Menſchen werden Brüder. Ausklaug der Akademiekonzerte Nach altem Brauch nahm Zeſtern die muſikaliſche Akademie des Nationaltheaterorche⸗ ſters von ihren Hörern durch eine Aufführung der Neunten Sinfüynie Beethvvens für dieſe Spielzeit Abſchied. Man hat dieſes Werk nach dem Vorgang Richard Wagners in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts als den Be⸗ ginn einer neuen muſikaliſchen Epoche durch die Hinwendung zum Wort angeſehen. In Wirklichkeit bedeutet es keinen Anfang, ſondern das alles zu⸗ ſammenfaſſende Schlußſtück im großen Bau der klaſſiſchen Sinfonik. Sy beſchließt es würdig die Reihe der Akademie⸗ konzerte, die in Mannheim immer wieder ihre Ge⸗ treuen mit den Klängen der Ode an die Freude in die konzertarme Zeit entlaſſen. Allein es iſt nicht die Freude in heutigem Siun, die darin beſchworen wird. Sie iſt verbunden mit der Lebens⸗ und Welt⸗ anſchauung Beethovens und ſeiner Zeit, in der die Worte aus dem Fidelio zur Botſchaft aller guten Geiſter wurde:„Es ſucht der Bruder ſeine Brüder und kann er helfen, hilft er gern.“ Zwanzig Jahre, nachdem er in ſeiner Oper dieſe Loſung der Humanitas verkünden ließ, hatte Beet⸗ hoven in der Neunten Sinfonie auf Schillers Ode an die Freude zurückgegriffen; bekannt war ſie ihm längſt. In Beethovens reicher Bildungswelt hatte Schiller ſchon während ſeiner Bonner Jugendjahre einen bevorzugten Platz eingenommen. Jetzt fand er durch die Klangwelt ſernes gewaltigſten ſinfo⸗ niſchen Werks zu den idealiſchen Verſen Schillers zurück, in denen das große Vermächtnis des 18. an das 19. Jahrhundert beſchloſſen lag:„Alle Menſchen werden Brüder“. Sie werden zu Brüdern durch den Götterfunken der Freude, am Menſchſein, durch die Vereinigung im hohen Gedanken des Menſchentums. Solche Gedanken kehren in den Briefen Beet⸗ hovens immer wieder; ihnen eutſprechen auf der Seite des Künſtleriſchen Worte wie Erhabenheit, Ho⸗ heit, die zum Grundbeſtand ſeines Wortſchatzes ge⸗ hören. Hier nimmt ein Genius die Ideen ſeiner Zeit auf und bildet ſie für ſich weiter. Darin liegt ſeine ſtreng bewahrende Geſinnung, die Ueberliefe⸗ der wir jetzt haben, ſei ein fis kaliſcher, aber kein Kultusetat. Der Redner tadelte die Auswüchſe des Berechtigungsfimmels und wüuſchte organiſche Eingliederung des Sports in den Schulbetrieb. Der Staat ſei zur Sorge für die Lehramts⸗ Aſſeſſoren moraliſch verpflichtet, weil er es an der mangelnden Vorausſicht habe fehlen laſſen. Die Deutſchnationalen lehnen den Etat ab. Abg. Berggötz(Ev. Bd.) führte aus, für den Beruf des Lehrers kämen nur ſittlich gefeſtigte Cha⸗ raktere in Frage. Alle Sparſamkeit habe ihre Grenze, namentlich auf ſchuliſchem Gebiet. An den höheren Lehranſtalten wollen die Klagen über Zuruheſetzungen des evangeliſchen Volksteiles nicht verſtummen. Abg. Berggötz fordert ſchließlich Er⸗ mäßigung des Schulgeldes für die höheren Lehr⸗ anſtalten. Hierauf wurde um 749 Uhr die Weiterberatung auf Mittwoch vormittag 9 Uhr vertagt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. April Die Regierung von Mecklenburg⸗Stre⸗ Lätz, die ſich aus Deutſchnationalen und National⸗ ſozialiſten zuſammenſetzt, hat nunmehr den offiziellen Antrag in Berlin geſtellt, das Reichs banner im ganzen Reich zu verbieten. Dieſem Antrag haben ſich angeſchloſſen Braunſchweig, Thürin⸗ gen, Mecklenburg⸗Schwerin und Sachſen. Der ſächſiſche Miniſterpräſident Schieck hat in einem Brief an das Reichsinnenminiſterium erſucht, Feſt⸗ ſtellungen darüber zu treffen, ob gleiche Voraus⸗ ſetzungen wie für das Verbot der SA auch für Wehr⸗ organiſationen anderer Parteien vorliegen. Der„Vorwärts“ quittiert dieſen Schritt mit einer Drohung: Er kündigt„politiſche Wei⸗ terungen“ an und der parteioffiziböſe„ſozialdemokratiſche Parla⸗ mentsdienſt“ äußert ſich in ähnlichem Sinne. Offen⸗ bar beabſichtigen alſo die Sozialdemokraten, gegen die Regierung Schieck, die bisher von ihnen unter⸗ ſtützt wurde, einen Mißtrauens antrag einzu⸗ bringen. Der Stahlhelm, deſſen Organ, die „Kreuzzeitung“, noch am Samstag für ein Verbot des Reichsbanners plädierte, erläßt neuerdings eine Erklärung, in der es heißt, es ſei falſch, das Verbot des Reichsbanners zu verlangen. Man müſſe viel⸗ mehr die Aufhebung des Verbotes der Se. fordern. Inzwiſchen hat, wie die„Voſſiſche Zeitung“ zu berichten weiß, Clearing Abkommen mit Angarn Meldung des Wolffbüros — Berlin. 20. April. Zwiſchen dem Doutſchen Reich und Un⸗ garn iſt ein Abkommen über die Zahlungen aus dem deutſch⸗ungariſchen Warenverkehr abge⸗ ſchloſſen worden, das im Reichsgeſetzblatt veröffent⸗ licht iſt und vom 20. April 1932 an, vorläufig Anwen⸗ dung findet. Dieſes Abkommen ſieht ein Abrech⸗ nungs verfahren für die Forderungen aus dem gegenſeitigen Warenverkehr vor, Zahlun⸗ gen aus dieſem Warenverkehr werden künftig nur be der Reichsbank in Berlin bezw. der un⸗ gariſchen Nationalbank in Bu dapeſt ge⸗ leiſtet werden; dabei iſt kein Unterſchied gemacht, ob die Forderung vor oder nach Inkrafttreten des Ab⸗ kommens entſtanden iſt oder ob ſie auf Reichsmark, Pengö oder andere ausländiſche Valuta lautet. Für das Abrechnungsverhältnis zwiſchen den beiden Keine Auflöſung des heſſiſchen Landtags Meldung des Wolff⸗Büros — Darmſtadt, 20. April. Auf Antrag der nationalſozialiſtiſchen Fraktion war der heſſiſche Landtag geſtern zu einer Sonderſitzung zuſammengetreten, um zur politiſchen Lage, insbeſondere zum SA⸗Verbot, Stel⸗ lung zu nehmen. In der Debatte verlangte der nationalſozialiſti⸗ ſche Abgeordnete Dr. Beſt Aufhebung der SA⸗Not⸗ verordnung bezw. ein Verbot aller militäriſchen Or⸗ ganiſationen der Linken ſowie ſchließlich Auf lö⸗ ſung des heſſiſchen Landtages. In der Abſtimmung wurden die nationalſozialiſtiſchen An⸗ träge abgelehnt. Für den Antrag auf Auf⸗ löſung des Landtages, der von den Kommuniſten unterſtützt wurde, fand ſich nicht die notwendige Zweidrittel⸗Mehrheit. Das politiſche Nachſpiel zum SA⸗Verbot der Reichsinnenminiſter Groener geſtern abermals den Bundesführer des Reichsban⸗ ners, Höltermann, empfangen, um mit ihm die Durchführung des vom Reichsban⸗ ner eingeleiteten Abbaus der Sonderorganiſationen zu erörtern. Die„Deutſche Zeitung“ freilich meint, das alles ſei Spiegelfechterei. In Wirklichkeit benutze das Reichsbanner die Friſt, um die Tarnung der Schufo⸗Abteilungen zu vollziehen, deren einzelne Gruppen in harmlos klingende Vereine umgewan⸗ delt und ſo auch für den Fall konſerviert würden, daß ein Verbot des Reichsbanners erfolge. In den Blättern der Rechten wird ſchon jetzt mit auffallender Beſtimmtheit angedeutet, daß die Entſcheidung erſt nach der Rückkehr des Reichskanzlers aus Genf, alſo in der nächſten Woche und nach den Preußen⸗ wahlen fallen werde. Die Bundesleitung des Reichs banners erin⸗ nert vorwurfsvoll daran, daß das Reichsbanner wäh⸗ remd des Kampfes um die Präſidentſchaft Saalſchutz für den Kanzler, für zahlreiche Miniſter, ſowie auf Veranlaſſung der Hindenburgausſchüſſe auch für den Landvolkführer Gereke, den Volksparteiler von Kardorff und den konſervativen Führer Graf Weſtarp gewährt habe. Jetzt, da man das Reichs⸗ banner nicht mehr brauche, würde von dieſen Kreiſen das Verbot gefordert. Wir freilich ſind immer der Meinung geweſen, daß es Sache der zuſtändigen Behörden, nicht aber privater Organiſationen ſein müßte, für ausreichenden Verſammlungsſchutz zu ſorgen. . y dd ã ãy y d d Notenbanken iſt ein der Goldparität des Pengö ent⸗ ſprechender Umrechnungsſatz von 100 Pengö ⸗ 73,2 Mark, 100 Mark 196,2 Pengö vereinbart worden. Bergſturz an der Moſel — Cochem, 20. April. Am Dienstag abend gegen 23 Uhr ſind etwa 10000 Kubikmeter des Cochemer Berges mit donnerndem Getöſe, das bis weit über Cochem hinaus zu hören war, abgeſtürzt. Eine Schreinerei iſt von den Geſteinsmaſſen weggefegt worden, die Lichtleitungen ſind zerriſſen, die Straßen meter⸗ hoch von Geröll bedeckt, ſo daß jeglicher Ver⸗ kehr auf der Provinzialſtraße unmöglich geworden iſt. Die Schuttmaſſen ſind bis in die Moſel ge⸗ fallen. Ob Menſchenleben zu Schaden gekommen ſind, iſt noch unbekannt, ebenſo iſt über die Höhe des angerichteten Schadens bisher noch jeder Ueberblick unmöglich. 5 — Hochverratsprozeß in Meran Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 20. April Nach einer Wiener Meldung der„D. A..“ hat heute in Meran ein Hochverratsprozeß gegen 42 Südtiroler Skifahrer begonnen. Den Angeklagten werden hochverräteriſche Umtriebe we. gen illegaler Sportveranſtaltungen zum Vorwurf gemacht. Sie haben im März 1931 auf den Berg⸗ höhen zwiſchen Meran und Bozen Skiſport getrie, ben und wurden dabei von Geheimpoliziſten ange⸗ halten. Sie ſind bereits im Verwaltungswege zu 9000 Lire Strafe verurteilt worden. Jetzt folgt der politiſche Prozeß. Auch dieſer Fall erweiſt aufs neue, wie töricht alle vorſchnellen Hoffnungen auf ein angebliches Einlenken der faſziſtiſchen Gewalthaber im deut⸗ ſchen Südtirol waren und noch ſind. Im üßhri⸗ gen wäre es ſicherlich nicht ohne Reiz zu hören, was der faſziſtiſche Ankläger und das fafziſtiſche Gericht unter dem myſteriöſen Begriff„illegaler Sportver⸗ anſtaltungen“ zu verſtehen belieben. Wegen Spionage verurteilt Telegraphiſche Meldung Nach mehrtägiger Verhandlung verkündete geſtern der 4. Strafſenat des Reichsgerichts heute abend gegen 10 Uhr ſeine Entſcheidung im Spio⸗ nage⸗Prozeß gegen die Bremer Kom mu⸗ niſten. Es wurden verurteilt wegen verſuchter Spionage der Techniker Hofmann aus Hamburg zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt, der Tiſchler Fink zu zwei Jahren Zucht⸗ haus, fünf Jahren Ehrverluſt und der Fräſer Leh⸗ mann wegen Beihilfe zu zwei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt. Die Eheleute Quandt wurden freigeſprochen. Mißglücktes Attentat auf den ſpaniſchen Innenminiſter Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. April. Auf den ſpaniſchen Innenminiſter Quiroga wurde geſtern ein Attentatsverſuch verübt. Quiroga war im Begriff, in Sevilla ein Dampfboot zu beſteigen, um die laufenden Arbeiten zu beſich⸗ tigen. Da verſuchte ein Flüchtling der ſpaniſchen Fremdenlegion, mit Hammerſchlägen den Miniſter zu Boden zu ſtrecke n. Quiroga ſelbſt wurde nicht verwundet, aber der Zivilgouver⸗ neur von Sevilla erlitt eine Verletzung an der Schulter. Der Attentäter hat erklärt, er habe in keinem poli⸗ tiſchen Auftrag gehandelt, ſondern lediglich die Auf⸗ merkſamkeit der Welt auf ſeine Notlage lenken wollen. Räuberunweſen inder Manoſchurel Telegraphiſche Meldung ·— Tokiv, 20. April Wie aus Tſchangtſchun gemeldet wird, herrſcht an der zwiſchen Jmenpo und Pog ranitſchnafa an der ruſſiſchen Strecke gelegenen oſtchineſiſchen Eiſenbahn ein Zuſtand der Anarchie. Die von den chineſiſchen Irregulären ſowie von den Räubern dort verurſachten Schäden werden non fapaniſcher Seite auf 200 Millionen Dollar geſchätzt. Die in den Grenzſtädten anſäſſigen Japaner flüchten auf ruſſiſches Gebiet. Standortmeldung des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 20. April. Nach einem Fuuß⸗ ſpruch des„Graf Zeppelin“ befand ſich das Luft⸗ ſchiff um 1 Uhr früh ME auf 7 Grad 30 Minuten Nord und 28 Grad 23 Minuten Weſt. Stunden⸗ geſchwindigkeit 80 Seemeilen. rung der edlen Humanitas hochzuhalten, wie er als Muſiker nichts anderes unternommen hat als die klaſſiſche Zorm, wie ſie mit der Mannheimer Schule beginnt, in ihrer ganzen Weite auszuſchöpfen. Auch die Neunte Sinfonie iſt nichts anderes als ein Beiſpiel der vollendeten Beherrſchung des Klaſſt⸗ ſchen. In dieſer Art iſt ihr der Zweite Teil von Goethes Fauſt verwandt. Auch hier wird der Ur⸗ laut der Kreatur in der gebundenen Form zum Gegenſtand der Darſtellung. Was bei Goethe Urlaute des Wortes ſind bei Beethoven Urlaute des Klanges. Wir können es nicht ſagen und ſollen es nicht deuten, aber wir vermögen es in ſeiner ganzen Urſprünglich⸗ keit zu vernehmen, was geſchieht, wenn am Anfang der Neunten Sinfonie in den Hohlklang der Quinte die gleichen Intervalle der Streicher hineinhuſchen. Mit dem ſelben Intervall, nur in der Umkehrung und in der nämlichen Tonart beginnt Wagner ſeine Holländervuvertüre, bewußt an Beethoven ange⸗ lehnt; und doch, welch eine grundverſchiedene Welt tut ſich hier gegenüber dem klaſſiſchen Werk auf! Die Klangvorſtellung bleibt entſcheidend. Sie verlangt vom Orcheſter eine geeradezu religiöse Hingabe an das Werk, in dem arnendlich viele Wand⸗ lungen beſchloſſen liegen. Es führt durch die ver⸗ ſchiedenſten klanglichen Gefilde; keine Sinfonie be⸗ ſitzt einen ſolchen Wechſel ihrer Bilder. Das ſtellt an den Leiter die Aufgabe, neben dem Geſamtaufbau, der ein architektoniſches Können von höchſten Graden vorausſetzt, auch das Soliſtiſche der Inſtrumentalgruppe nicht zu überſehen, die immer wieder hervortreten, wie z. B. die Holzbläſer im erſten Satz, deren Partien in dem ſtraff zuſammen⸗ gefaßten Geſamtklang des Orcheſters ausgezeichnet hervortraten. Das Scherzo, eins der genialſten Stücke der geſamten Muſik, hatte durch Meiſter Homanns Paukiſtentemperament geſtern beſonders kräftige Farben aufgeſetzt bekommen, deren wuf⸗ ſchreckende Akzente zumindeſt mit einer außerordent⸗ lichen Genauigkeit geſetzt waren. Klarheit beherrſchte die Art, in der General⸗ muſikdirektor Joſeph Roſenſtock ein ſolches Werk der Klaſſik anlegt: peinlich genau in allen Einzel⸗ heiten. Dabei verſteht er es, den Frieden des Ada⸗ gios in wunderſchönen Klängen erſtehen zu laſſen. In der Anlage des letzten Satzes gab er Vorbild⸗ liches. Der Chor der Volksſingakademie, an die Klänge dieſes Werks noch durch ſeinen ver⸗ ſtorbenen Meiſter Schattſchneider von Jugend auf gewöhnt, hatte ſich an dieſem Abend in den Akade⸗ miekonzerten eingefunden. Ein willkommener An⸗ laß, wenigſtens für den Konzertbereich jene Loſung des Werks zu bewahrheiten, von der unſer heutiges Leben ſonſt himmelweit entfernt iſt: Alle Menſchen werden Brüder. Die Menſchen, die ſich in der Volksſingakademie zuſammenſchließen, und die in der heutigen Zeit gewiß nur unter größten Opfern ihre von einem hohen Idealismus getragene Muſikpflege durchhal⸗ ten können, haben den Beſuchern der Akademie⸗ konzerte geſtern einen Beweis für ihre nicht genug anzuerkennende Arbeit gegeben, der ein freudiges Echo der Anerkennung weckte. Selten wird man den Schlußchor in ſeinen gewaltigen Reichweiten mit ſo viel Begeiſterung und Liebe, zugleich mit ſo gutem Stimm⸗Material und muſikaliſcher Sicherheit vor⸗ getragen hören. Was ſich in den Worten und Weiſen des Chores ausſpricht, iſt eigentlich nicht rein vokal zu bewerten. Die Singſtimmen ſind hier im Grunde inſtrumental empfunden, ihre Klangvorſtellung entwächſt durchaus den orcheſtralen Bereichen, in die ſie eingebettet ſind. Die Inſtrumente ſingen das Lied von der Freude wie eine längſt vergeſſene Weiſe nicht etwa vor, vielmehr die Stimmen ſpielen es ihnen in immer größerem Jubel nach. Von den Einzelſtimmen erfordert das faſt Un⸗ mögliches. Man muß ſie vor allem anders plazieren als vor dem Orcheſter, wo jeder Laut ſeine gefähr⸗ dete Reiſe in den Konzertraum antreten muß. So erklang eigentlich nur die mit paſtoſer Stimme vor⸗ getragene Anrufung der Hörer ganz überzeugend, deren Verkünder Hermann Schey(Berlin) zu den eingeſchworenen Sängern der Neunten Sinfonie ge⸗ hört. Was das Soloquartett(Heinrich Kuppin⸗ ger, Tenor, Adelheid Armhold, Berlin, und Irene Ziegler, Sopran und Alt) vernehmen ließ, war zu ſehr der Deutlichkeit des zu weit vorgeſchobe⸗ neu geſanglichen Poſtens ausgeſetzt, um ſich klanglich dem Geſamtbild abgerundet einzuordnen. Das Werk, verdienſtvoller Weiſe ohne jedes Vor⸗ und Nachſpiel in den Abend geſtellt, übte auf die zahlreichen Hörer wieder eine ſpürbare Wirkung aus, die ſich in herzlichem Dank an alle Mitwirke den kund tat. K. Das Kunſthaus zeigt eine Ausſtellung von Gemälden und Zeichnungen des Romantikers Theodor Verhas, der 1811 in Schwetzingen geboren und 1872 in Heidelberg geſtorben iſt. Da Verhas viel in Heidelberg, Mannheim und deren Umgebung gezeichnet und gemalt hat, wird die Aus⸗ ſtellung beſonderem Intereſſe begegnen. O Reinhardts Inszenierung der„Schönen Hes lena“ wurde geſtern im Berliner Großen Schauſpielhaus zu neuem Leben erweckt Die Helena ſang wieder Jarmila Nowotna, den Me⸗ nelaus Max Hanſen. Das Haus war bis auf den letzten Platz beſetzt. Das diplomatiſche Korps und die hohe Politik waren ſtark vertreten, u. a. Vertreter des franzöſiſchen und engliſchen Botſchaf⸗ ters, durch Miniſter Grvener, General Schleicher und Staatsſekretär Meißner. Max Reinhardt wurbe ſtürmiſch gefeiert. O Kammermuſikfeſt in der Beethovenſtadt. Das alle zwei Jahre vom Beethovenhaus in Bonn ver⸗ anſtaltete Kammermuſikfeſt— das 18., das zur Durchführung gelangt— wird in dieſem Jahre vom 1.—5. Mai ſtattfinden. Das Feſt ſieht am erſten Tage eine Haydn⸗Ehrung mit Aufführungen von Streichauartetten und Liedern vor, der zweite Tag bringt Werke von Reger, Bruckner und Richard Strauß, der öritte und vierte iſt— wie üblich— dem größten Sohne Bonns, Beethoven, gewidmet; zur Aufführung gelangen an dieſen bei⸗ den Tagen vier Streichquartette aus früherer, mitt⸗ lerer und ſpäterer Zeit ſowie Klavierwerke. Der letzte Tag bringt als Morgenaufführung am Him⸗ melfahrtstage ein Quartett und Sextett von Brahms ſowie Lieder von Schumann und anderen Kompo⸗ niſten. Als Mitwirkende ſind das Dresdner Streichquartett, das Guarnerie⸗ und Kling ler⸗Quartett, ſowie als Soliſten Kammerfängerin Mihacſek⸗ München, Kammerſänger A. Kip⸗ nis⸗Berlin und Walter Gieſeking(Klavier) verpflichtet. 1 eee ere eee eee nennen.. l pre des net. Car Kra ſtor wer Wat 455 une ſere Ste Des in Klit Heu von ſein übe! ſein Bis Kun ſehr geht Schl Nich Ebe tafe! folg wer bew 1 Da he! ho. ſchet ſam 4 der lege wur ſein Tat l deriſcher Abſicht vom Balkon ſeine im 3. Stock ge⸗ * * Wichtiges zu ſagen. Hör' Er, Mozart, es iſt an der Mittwoch, 20. Ap — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 182 Keine falſchen Hoffnungen Durch die letzte Notverordnung ſind die ſo⸗ genannten„kleinen Renten“ in der Unfall⸗ verſicherung in Fortfall gekommen. Infolge⸗ deſſen haben die Berufsgenoſſenſchaften die Aus⸗ zahlung der Renten unter 20 v. H. ohne weiteres und die der 20prozentigen Renten dann eingeſtellt, wenn ſie von den Verletzten zwei Jahre lang be⸗ zogen worden ſind. Nun werden durch Veröffent⸗ lichungen in der Preſſe aus verſchiedenen Teilen des Reiches Angebote von ſich oft als gemeinnützig Vermittlungsſtellen bekannt, die denen Namen die von dieſem Renten⸗ nen zur Stellung von Anträgen auf erneute Prüfung und Wiedergewährung auf⸗ wobei meiſtens die geſetzlichen Voraus⸗ denen die Wiedergewährung der kommt, wohlweislich verſchwiegen 3e bezeichnenden unter verſch 5 + 7 A 149125 Wegfall Betrof fordern, . nach ſetzungen, Frage f ſei gegenüber irreführenden Angaben ausdrücklich darauf hingewieſen, daß der Anſpruch auf Wiedergewährung derartiger weggefallener Renten nur dann begründet iſt, ſolange die Er⸗ werbsfähigkeit der Verletzten infolge einer we⸗ Verſchlimmerung der Unfallfolgen drei Monate um mehr als 28 v.., alſo wenigſtens um 30 v.., gemindert iſt! Dieſe werden wohl nur in den ſelten⸗ ſten Fällen zutreffen, ſodaß es meiſt nicht ratſam erſcheint, dieſe Anſprüche anzumelden, was mit nicht unerheblichen Unkoſten verbunden iſt. B. G. Carl Gordt Wieder hat ein bekannter, angeſehener Vertreter des alteingeſeſſenen Handwerks das Zeitliche geſeg⸗ net. Montag abend iſt der frühere Schloſſermeiſter Carl Gordt im Alter von 77 Jahren nach kurzer Krankheit aus dem Leben geſchieden. Der Ver⸗ ſtorbene, der einer der älteſten Mannheimer Hand⸗ werkerfamilien entſtammt, machte ſich nach langen Wanderjahren, die ihn auch ins Ausland führten, vor 45 Jahren hier ſelbſtändig. Gediegenes Können und unermüdliche Schaffensfreude verhalfen der Schloſ⸗ ſexei und dem Inſtallationsgeſchäft bald zu führender Stellung, Gordt wußte immer mit der Zeit zu gehen. Deshalb gehörte er zu den erſten Inſtallateuren, die in den 90er Jahren die elektriſchen Schwachſtrom⸗ Klingelanlagen und das Haustelephon einführten. Heute iſt die Firma auch führend bei dem Vertrieb von Radiogeräten. Als Gordt im Jahre 1926 das blühende Geſchäft ſeinen beiden Söhnen Friedrich und Heinrich Gordt überließ, konnte er es in dem Bewußtſein tun, daß ſein Lebenswerk in ſeinem Sinne weitergeführt wird. Bis in die letzte Zeit erſtaunlich rüſtig, kommt die Kunde von ſeinem Ableben für Viele unerwartet. Wie ſehr er von ſeinen Berufskollegen geſchätzt wurde, geht aus der Tatſache hervor, daß er von der hieſigen Schloſſerinnung zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Nicht minder angeſehen war er in Sängerkreiſen. Ebenſo war er Mitglied der Mannheimer Lieder⸗ tafel. Ein Leben, reich an Arbeit, aber auch an Er⸗ folgen, iſt abgeſchloſſen. Viele werden dem ehren⸗ werten Handwerksmeiſter ein bleibendes Andenken bewahren. ſentlichen für länger als Vorausſetzungen Großbritanniens. Das britiſche Vizekonſulat in Mann⸗ heim iſt von der britiſchen Regierung aufge⸗ hoben worden. Die Zuſtändigkeit des Kgl. Briti⸗ ſchen Generalkonſulats in Frankfurt für das ge⸗ ſamte badiſche Staatsgebiet bleibt unverändert. * Todesſturz vom Balkon. In der Waldhofſtraße ſprang geſtern ein Er werbsloſer in ſelbſtmör⸗ Konſulariſche Vertretung legenen Wohnung in den Hof. Der Lebensmüde wurde in das Krankenhaus gebracht, wo er bald nach ſeiner Einlieferung verſchie d. Die Motive der Tat ſind unbekannt. Geſchichte der Mannheimer Bautätigkeit zu Ende ge⸗ Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern, 17 Wohnungen Bulukätigkeit und Liegenſchaftsverkehr 1931 das Jahr des Kleinwohnungsbaues in Mannheim der Stadt Mannheim ſind im Jahre 1931 überwie⸗ gend oder ausſchließlich zu Wohnzwecken beſtimmte Gebäude in der Zahl von 376(i. V. 285 errichtet worden, von denen nicht weniger als 43 v. H. auf die Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Käfer⸗ tal entfallen. Ueberwiegend gewerblichen Zwecken dienten 30(24) von den errichteten Haupt⸗ und 105 (101) Nebengebäuden. Außerdem gab es 152(125) kleinere bauliche Anlagen und 365(335) Bauände⸗ rungen. Die Zahlen liegen alſo durchweg über den letztjährigen. Damit im Einklang hat ſich auch die Geſamtzahl der neuentſtandenen Woh⸗ nungen auf 1807 gegen 1589 im Vorjahre erhöht und ſo dem Zugang von 1929 mit 1849 wieder an⸗ genähert. Da mit dem Berichtsjahr ein Hauptabſchnitt der gangen ſein dürfte, mag es angebracht ſein, die Ergebniſſe der Wohnungsproduktion der Nach⸗ kriegszeit gegliedert nach drei Wohnungsgrößenklaſſen, noch⸗ mals in Erinnerung zu bringen. Erſtellt wurden: 1920: 245 Wohnungen mit 1 und 2 Zimmern, 421 mit 5 und mehr Zimmern, 1921: 112 Wohnungen mit 1 und 2 Zimmern, 70 Wohnungen mit 3 und 4 Zim⸗ mern, 12 Wohnungen mit 5 und mehr Zimmern, 1922: 342, 300 und 38 Wohnungen, 1923: 233, 445 und 69 Wohnungen, 1924: 176, 296 und 93 Wohnungen, 1925: 214, 404 und 159 Wohnungen, 1926: 649, 627 und 183 Wohnungen, 1927: 1113, 1347 und 97 Woh⸗ nungen, 1928: 851, 926 und 95 Wohnungen, 1929: 998, 799 und 52 Wohnungen, 1930: 763, 719 und 57 Woh⸗ nungen, 1931: 1385, 393 und 29 Wohnungen. Wenn nun der Prozentanteil der Größenklaſſe während des Zeitraums 1920—31 gleich 100 geſetzt wird, ſo er⸗ gibt ſich, daß von je 100 erſtellten Wohnungen im Jahre 1920 35,9 auf Wohnungen mit 1 und 2 Zim⸗ mern entfielen, 61,7 auf Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern und 2,5 auf Wohnungen mit 5 und mehr Zimmern, 1921 57,7 auf Wohnungen mit 1 und 2 Zimmern, 36,1 auf Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern und 6,2 auf Wohnungen mit 5 und mehr Zimmern, 1922 50,8, 44,1 und 5,6, 1922 50,3, 44,1 und 5,5, 1923 31,2, 59,6 und 9,2, 1924 31,2, 52,4 und 16,5, 1925 27,5, 52,0 und 20,5, 1926 44,5, 43,0 und 12,5, 1927 43,5, 52,7 und 3,8, 1928 45,4, 49,5 und 5,1, 1929 54,0, 43,2 und 2,8, 1930 49,6, 46,8 und 3,7, 1931 76,6, 21,7 und 1,6. . Am meiſten ſpringt bei der Prüfung dieſer Zah⸗ len die Bevorzugung der geräumigen Wohnungen in den Jahren 192326 in die Au⸗ gen, während die Kleinſtwohnungen mit 1 und 2 Zimmern auch über dem Bau von 3 und 4 Zimmer⸗ wohnungen vernachläſſigt wurden. Erſt 1929 hat ſich das Blatt gewendet. Das Berichtsjahr 1931 tritt als Jahr des Kleinſtwohnungsbaues bei en abſoluten Prozentzahlen und Meßziffern mit aller Deutlichkeit hervor. Die Summe der Kaufpreiſe der in andere Hände übergegangenen Liegenſchaften hat ſich auch im Berichtsjahr wieder erheblich ver⸗ ringert and zwar 1931 nur reichlich halb ſo hoch wie noch vor drei Jahren. Im Vergleich mit dem Vorjahr betrug die Zahl der Fälle 762(gegen 740 i..), die Zahl der übergegangenen Grundſtücke 1041(898), der Wert in 1000/ 9426(13 305). Ganz ſo ſcharf wie von 1929 auf 1930 iſt der Rückgang der Kaufſumme nicht geweſen. Auch hat die Zahl der beim Grundbuchamt eingetragenen Fälle und noch mehr jene der übergegangenen Grundſtücke ſich im Gegenſatz zur Wertſumme erhöht. Dagegen hat bei den Zwangsverſteigerungen nicht nur die Zahl der Fälle und Grundſtücke, ſondern auch die Wertſumme beträchtlich zugenommen, denn es betrug die Zahl der Fälle 77(69), die Zahl der übergegangenen Grundſtücke 165(78), der Steigerungspreis in 1000 Mark 2908(2221). Wie ſich der Rückgang des Geſamterlöſes aus Kauf, Tauſch und Verſteigerung auf die vier von der Statiſtik nachgewieſenen Gattungen verteilt hat, geht aus folgender Ueberſicht hervor: Gebäude in 1000 9499(11 195), Bauplätze 1715(2521), Straßengelände 39 165(18 121), Aecker, Gärten und ſonſtiges 1081 (1792). Sieht man vom Straßengelände mit ſeinen zufallsbedingten kleinen Zahlen ab, ſo iſt alſo der Umſatz von Bauplätzen und ſonſtigem unbebauten Dand ſtärker zuſammengeſchrumpft als jener von Ge⸗ bäuden, eine Beobachtung, die auch ſchon im Vorjahr zu machen war. Die Zahl der Hypothekeneinträge, die ſchon 1930 gegenüber 1929 von 3189 auf 2744 zu⸗ rückgegangen war, iſt im Berichtsjahr weiter auf 2232 geſunken. Ebenſo hat die Wertſumme der Einträge ſich von 59,68 Millionen auf 38,84 Millionen/ ver⸗ ringert. Löſchungen fanden in 1950(i. V. 2001) Fällen, aber im weſentlich erhöhten Geſamtbetrag von 35,21(i. V. 23,73) Millionen 4 statt. !!!!!!!!..õõõõ006 ũãõpdddTdfPFPpfPfbbfffcffTPcGcPGcVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVTPTPTPVPVPTVPVPV————————VPVPVPVPPVPP——VV——————TTFTTccc Die Spargelzeit beginnt! Wenn die Sonne die ſchlimmſten Aprilſchauer be⸗ ſiegt hat, wenn an der Bergſtraße die Pfirſichbäume blühen und auf den Redaktionen Frühlingsboten aus dem Tier⸗ und Pflanzenreich ſich einſtellen, dann kommt eine gute Zeit für den Feinſchmecker, die Spargelernte. Schon hat man in Schwetzingen die erſten Spargel geſtochen. Auch aus dem pfälziſchen Anbaugebiet kommt dieſe erfreuliche Kunde, aber es wird doch Anfang Mai werden, bis das Edelgewächs für jedermann zu er⸗ ſchwinglichem Preiſe zu haben iſt. Mit der Eröffnung des Schwetzinger Spargelmarktes iſt jedenfalls nicht vor Ende April zu rechnen. Unter den Intenſivkulturen der badiſchen Rhein⸗ ebene ſpielt der Spargelbau eine bedeutſame Rolle. Er hat ſich von jeher in der Schwetzinger Gegend be⸗ ſonders verbreitet, wohl zunächſt wegen der dort be⸗ ſonders günſtigen Bodenverhältniſſe, daneben aber nicht weniger wegen der guten Abſatzlage zu den großen Verbrauchszentren, den Städten Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe. Etwa zwei Drittel der geſamten badiſchen Spargelanbaufläche liegen auf Schwetzinger Gemarkung. Neuerdings hat auch der Anbau in Mannheims nördlichen Vororten, beſonders in Käfertal, zugenom⸗ men. Weitere Anbaugebiete ſind die Gemeinden um Schwetzingen, Philippsburg und Sandhauſen. Da es bei der Spargelernte ſehr auf die Stichzeit ankommt, bedeutet die diesjährige, durch die kühle Witterung bedingte Verſpätung einen fühlbaren Aus⸗ fall. Vor zwei Jahren z. B. waren bereits Mitte April Spargel auf dem Markt. Ein ſo gutes Geſchüft wie früher iſt allerdings der Spargelanbau heute nicht mehr, da man ſtellenweiſe ſchon Ueberproduktion feſtſtellden muß. Aber der einheimiſche Spargelbau hat uns vom Aus⸗ land unabhängig gemacht und das iſt gut ſo. Bei der Qualität des deutſchen Erzeugniſſes fällt auch jeder Anreiz zum Kauf aus⸗ ländiſcher Ware fort,* N 5 Die Stunde der Jontänen Mittag über Mannheim. Da beginnen die Brun⸗ nen zu gehen und die Fontänen zu ſprühen. Rund um den Waſſerturm— am Paradeplatz— vor dem Schloß. Das iſt Mannheims ſtrahlendſte, heiterſte Stunde, wenn von weither ſichtbhar gleich ſilbernen Fanalen die ſpielenden Waſſer em⸗ porſchießen— wenige Städte gibt es, die ſich ſolch feſtlich frohes Spiel am Alltag bereiten. Mit kühnſtem Aufſchwung ſchleudert ſich die Rieſenſontäne zum Himmel; mitten im Roſen⸗ garten bildet ſie das majeſtätiſche Finale der über die grünen Terraſſen hinabfließenden Waſſer. Doch— welche geſchloſſene Ruhe, welche ſanfte Grazie zu⸗ gleich erfüllt das blitzende Sprühen beſonders im fahnenhaft verwehenden Niederfall. Gibt es ein ſchöneres Sinnbild für ein Meuſchen⸗ leben als ſolche Fontäne? Wer ſo wie⸗ſie in ſeſtem Grund ſich zuſammenhält, um aus dem ſicheren Fun⸗ dament dann mit angeſpannteſter Kraft alles, was die Seele hergeben kann, ins Licht des Himmels emporzuwerfen— bis nicht jäh zerbrechend, ſondern in leiſem Umbiegen die ſtürmiſche Gewalt in Ruhe ſich wandelt und zu dem Urſprung abgeklärt zurück⸗ kehrt, um ſofort von neuem Kraft und Aufſchwung zu ſammeln, wer ſo die Tage ſeines Lebens baut, der wird zur in ſich gefeſtigten und doch beweglich bleibenden Perſönlichkeit. Jedesmal, wenn ich noch ſo müde an den in der Mittagsſonne ſilberfroh leuchtenden, lachenden Fon⸗ tänen vorüberkomme, wurden ſie mir zu Kraft⸗ ſpendern; und ich lachte mit ihrem ſieghaften Lachen mit. Den ewig⸗neuen Spruch eines alten Weiſen: „Alles fließt..“ macht mit wunderſam rhythmiſchen Spielen der Brunnen auf dem Paradeplatz wahr. Stundenlang kann ich den zwiſchen anmutigen Figu⸗ ven und Schalen durch das barocke Gerank hindurch perlenden Fluten zuſchauen. Conrad Ferdſ⸗ nand Meyers klaſſiſch gefügtes Gedicht„Der römiſche Brunnen“ ſingt zu dem leiſen Rauſchen: Aufſteigt der Strahl und fallend gießt er voll der Marmorſchale Rund, die, ſich verſchleiernd, überfließt in einer zweiten Schale Grund; die zweite gibt, ſie wird zu reich der drittend wallend ihre Flut, und jede nimmt und gibt zugleich und ſtrömt und ruht Wenn die Stunde der Fontänen und Brunnen vorbei iſt, wird das Leben der Stadt wieder ge⸗ dämpfter und alltäglicher. Es iſt faſt, als ſchiene die Sonne dunkler. Noch aber raunt das leiſe Rau⸗ ſchen im Ohr aufrichtend und beruhigend. Ehe es vergeſſen iſt, werden die Springbrunnen von neuem das Lied des Lebens ſingen. h. ——— * Kleintierdiebſtähle. Die neueſte Liſte unauf⸗ geklärter Diebſtähle enthält wieder zwei Fälle von Kleintierdiebſtählen. So verſchwanden am 12. April auf einem Lagerplatz in der Ludwig⸗Jolly⸗Straße 24 Stück verſchiedenfarbige Tauben, und in der Nacht zum 12. April aus einem Anweſen in Wald⸗ hof ein Stallhaſe, ein rotgefiederter Hahn und vier weiße Hühner(amerikaniſche Leghorn). Ein intereſſantes Experiment. Ob ein Film das tiefe Blau des Himmels, das ſatte Grün der Wieſen und das leuchtende Gelb der Blüten richtig wieder⸗ geben kann, das können Sie ſelbſt ſehr einfach prüfen, wenn Sie die hübſche blau⸗gelbe Schachtel des Vofgt⸗ länder⸗Films mit einem mittleren Gelbfilter auf⸗ nehmen. Kommt dabei das Blau ſo dunkel und das Gelb ſo hell wie in der Natur(ſo gibt es ſtets der Voigtländer⸗Film mit einem Voigtländer⸗Normal⸗ filter Beta, vierfach, wieder), dann können ſie be⸗ ruhigt ſein. Wird aber das Blau faſt ebenſo hell wie das Gelb, oder womöglich noch heller, dann nehmen Sie lieber von jetzt ab den farbenrichttgen Voigtländer⸗Film. V. 78 FFC VTVTPPPPPTPVPTPPTPTPTPPTPPFPTPPhPhPhPhphſhhyhſhhhhſhſhyhhſhyPpypPPPPPDPb'Dk„„„öCöõ ppc/ ccc Die Entführung Mozart⸗Skizze von Hans Gäfgen Es war an einem Morgen des Jahres 1782. In der Wiener Hofburg warteten viele Menſchen auf Audienz beim Kaiſer, unter ihnen ein junger Mann, angetan mit dunkelblauem Frack, Kniehoſen, Puder⸗ perücke, wie es der Geſchmack der Zeit erforderte. Die Tür öffnete ſich. Joſeph II. erſchien, ſchlicht wie immer.„Iſt der Mozart ſchon da?“ rief der Kaiſer den tief ſich neigenden Menſchen zu. Der junge Mann trat vor. „Komm' Er raſch herein, ich habe Ihm etwas Zeit, daß Er mal was Großes ſchreibt, eine Oper zum Exempel. Schön ſind Seine Sonaten, Seine Divertimentos, die Quartetts und Serenaden, das iſt wahr. Aber Er iſt ſechsundzwanzig Jahre alt und ein Genie, eine Oper muß Er mir ſchreiben, verſteht Er? Da hat mir der Bretzuer ein Türkenſtück ge⸗ ſchickt. Fein gemacht iſt's, aber Muſik gehört dazu, Mozartſche Muſik, dann wird's erſt ein Ganzes ſein. Komponiert's! Macht ein deutſches Singſpiel dar⸗ aus, daß den Wienern und ganz Europa das Herz im Leibe lacht, wenn ſie's hören, wie wenn ein Ler⸗ cherl ſingt, draußen im Wiener Wald. Hier nahmt gleich mit, und nun: Gott befohlen!“ Draußen im Vorzimmer ſtand Mozart wieder. Eine Oper ſollte er komponieren und hatte den Kopf voller Sorgen. Was waren das auch für Zuſtände bei der Madame Weber! Und ſein Vater ſchrieb Brief auf Brief und ließ ihn kaum einen Tag Ruhe mit Vorwürfen und ängſtlichen Beſchwörungen, nur keine von den Töchtern der Madame Weber zu hei⸗ raten, ſondern an ſeinen Ruhm zu denken, der es nicht vertrage, ſich ſo früh ſchon mit Haushalts⸗ und Familienſorgen zu beſchweren. Nun hatte er vor wenigen Tagen dem Drängen des Vaters nach⸗ gegeben und war fortgezogen aus dem Weber ſchen Haus in ein anderes, geringeres. Ganz droben un⸗ term Dach hauſte er, wo die Diener und Mägde aus dem Palais wohnten. Tagsüber war's ſtill hier; man konnte träumen und arbeiten, mit den Wolken reden und den Sperlingen, die in der Dachtraufe luſtig waren. Aber die Sehnſucht wollte nicht ſtille ſein, die Sehnſucht nach Conſtanze Als er im Dachſtübchen nach der Oper ſah, die ihm der Kaiſer gegeben, da las er erſt, wie ſie eigent⸗ lich hieß:„Conſtanze und Belmont oder Die Ent⸗ füthrung aus dem Serail.“ ⸗. „Conſtanze“, ſagte er leiſe vor ſich hin. Seltſam, daß die Hauptgeſtalt der Oper den gleichen Namen führte wie ſein Mädchen, die Tochter der Madame Weber. Als er noch darüber nachſann, klopfte es an der Tür.„Ein Brief für den Herrn Kapell⸗ meiſter“, ſagte die Beſchließerin, die ihm die Stube verſorgte,„ſoeben abgegeben vom Herrn Hofdirek⸗ tionsreviſor Thorwarth.“ „Hat mir gerade noch gefehlt“, murmelte Mozart, „was wird er wieder wollen, der Herr Vormund? Sicherlich nichts Erfreuliches.“ Er las:„Herr Kapellmeiſter! Als Vormund der Conſtanze Weber muß ich Sie, um dem Geſchwätz der Leute allemal ein Ende zu machen, erſuchen, das „Haus zum Auge Gottes“ nicht mehr zu betreten, widrigenfalls ich gezwungn wäre, die Hilfe der Poli⸗ get gegen einen leichtſinnigen Verführer in Anſpruch zu nehmen. In aller Hochachtung Ihr Diener Johannes Thorwarth, Hofdirektionsreviſor und In⸗ ſpektor bei der Theatergarderobe.“ Das war zu viel! Wie wurde er da genannt? „Leichtſinniger Verführer?“ Er, der nichts kannte als ſeine Kunſt und, das war vichtig, ſeine Conſtanze, die er ſchon längſt geheiratet hätte, wenns Geld nur langte, aber es langte halt nie. Doch jetzt ſollte es anders werden. Hatte er nicht Auftrag, eine Oper zu ſchreiben? Und ſchon ſaß er am Klavier und trällerte vor ſich hiin. Wieder klopfte es. Eine junge Dame trat ein. Da ſie den Schleier hob, erkannte er Conſtanzes Schweſter:„Herr Kapellmeiſter, ſte müſſen Conſtanze retten; ſie iſt verzweifelt. Die Mutter ſchimpft den ganzen Tag auf ſie ein, und nun war auch noch der Herr Vormund da und hat ihr verboten, auch nur ein Sterbenswörtchen an Mozart zu ſchreiben. Ausgehen darf ſie nur noch mit der Mutter. Die Hölle iſt los im„Auge Gottes“. Und wiſſens, was die Conſtanze geſagt hat? Sie will in die Donau ſpringen, dann hätte ſie endlich Ruhe.“ „Sag' Sie der Conſtanze, ein bifferk Geduld ſolls haben, ein kleines biſſerl Geduld. Eine Oper muß ich ſchreiben für den Kaiſer. Sehr eilig iſts, und viel Geld werd' ich dafür bekommen. Dann werd' ich die Conſtanze heiraten, ganz gewiß werd' ich ſie dann heiraten Tag und Nacht ſchrieb Mozart an der Oper. Sie blühte auf wie ein Garten im Frühling. Seine ganze Liebe und Sehnſucht zu Conſtanze legte er hinein. Die Briefe vom Vater las er nicht. Dann und wann aber gab er einem Straßenſänger einen Dukaten und ließ ihn ein neu komponiertes Lied der Sehnſucht vorm Haus„Zum Auge Gottes“ ſin⸗ gen, aber ſagen durfte der Muſikant keinem Men. ſchen, wer ihn geſandt. Die Oper wurde beendet. Der Kaiſer war be⸗ geiſtert. Die Proben begannen. Der Tag der Ur⸗ aufführung ging ſtrahlend über Wien auf. „Heute hat der Mozart in der Oper gewiß alle Hände voll zu tun“, dachte die Madame Weber an dieſem Morgen,„heute kann ich endlich mal un⸗ geſtört bei meiner Freundin plaudern und die Mädchen allein zu Hauſe laſſen.“ Conſtanze ſaß wie jeden Tag wie Pflänzchen über dem Stickrahmen, die hantierte in der Küche. Drunten hielt ein Wagen. Conſtanze achtete nicht darauf. Es klopfte an der Wohnungstür. Die Schweſter öffnete und tat einen halb unter⸗ drückten Schrei. Mit raſchen Schritten trat Mozart ins Zimmer:„Conſtanze, komm! Es iſt ſo weit. Wir fahren nach Grinzing, und eine Extraüber⸗ raſchung gibt's auch.“ „Und die Entführung?“ 5 „Heute abend! Jetzt machen wir die Generalprobe dazu.“ „Frei, frei!“ rief Conſtanze, und dann ließ ſie ſich, alle Bedenken wegwerfend, von Mozart hinunter tragen in den Wagen, der in die blühende, ſingende Welt rollte.— „Mozart, Mozart!“ ſchrien und tobten die Leute am Abend im Theater, wo es einen ganz, ganz gro⸗ ßen Erfolg gab, wie ihn Wien ſeit langem nicht er⸗ lebt. Der Kaiſer erhob ſich in der Loge und bedeutete, daß er ſprechen wolle. „Ruhe für den Kaiſer!“ „Liebe Wiener! Der Mozart kaun nicht kommen. ein welkes Schweſter Er macht Hochzeit heute, draußen in Grinzing. Aber ich will ihm ſagen, daß Euch ſeine Oper gefallen hat. Ich fahre jetzt hinaus zu ihm.“ Und ſo war's wirklich. Draußen in Grinzing hatte der Kaiſer für Conſtanze und Mozart das Hoch⸗ zeitsmal richten laſſen. Und die Hochzeitsgabe brachte er ſelbſt hinaus, ſpüt am Abend: Hundert Dukaten, friſch aus der Münze gekommen heute, leuchtend wie dei Sterne, die an dieſem Tage über Mozart, über Conſtanze, über Wien ſtrahlten. Das Berliner Theater lädt zu einer Erſtauf⸗ führung ein:„Spinne im Netz“ von Fulton Oursler und Lowell Brentano, bearbeitet von Feltz Salten. Der Zuſchauerraum iſt mit Fähnchen ge⸗ ſchmückt wie ein kleines Varietee. Ein Varxietee⸗ programm bekommt man in die Hand. Ein Stepp⸗ tänzer erſcheint, drei Reckgymnaſtiker, darauf ein Zauberkünſtler, in dem man Riemann erkennt. Er zaubert wirklich allerlei, ſogar ſehr geſchickt, dann ſchleppt er ein Medium heran und läßt Gegenſtände raten. Eine Dame gibt ihm einen Anhänger, eine Spinne im Netz, ihr Herr will es nicht, macht Krach, ſtürmt die Bühne, Finſternis, ein Schuß. Der Herr ſinkt zuſammen. Es entwickelt ſich ein Detektiv⸗ drama. Man ſoll es ſo wenig erzählen, wie andere derartige Stücke, weil der Effekt, nämlich die Iden⸗ tifizierung des Mörders und zwar eines Mörders, den niemand geahnt hat, erſt als letzte Pointe kommt. Wallburg iſt der Kriminal, der die Sache leitet. Das Publikum ſpielt mit. Vor allem eine Madame Kunze, die es ſehr eilig hat, nach Hauſe zu gehen, aber mit dem geſamten Publikum feſtgehalten wird, bis ſich der Mörder gefunden hat: es iſt Roſa Valetti. Riemann, der Zauberer, iſt ſchlauer als Wallburg, der Kriminal. Er führt die Sache zu einem richtigen Ende, und er verlobt ſich ſogar mit der Dame, dis die Spinne im Netz trug, die nämlich ein Erkennungszeichen für eine Geſellſchaft von Rauſchgifthändlern war. Kurz und gut, in drei ſchnellen Akten ſpielt ſich dieſe Kriminalgeſchichte ab, das Varietee wird vergeſſen, es leuchtet nur ſo als Stimmung durch das Ganze ein bißchen hindurch, und das Publikum, das zuerſt überraſcht war, iſt nun befriedigt, beluſtigt, unterhalten und klatſcht einen großen Beifall. N b. 4. Seite/ Num Naächtliche Himmelserſcheinung Von wenigen beachtet legte geſtern nachmittag oberhalb der Friedrichsbrücke eine elegante Motor⸗Jacht ich am Bald hatte man an, die ſchli linken Neckarufer vertäut wurde. ſich davon überzeugt, daß es ſich nicht um die Luxusjacht eines amerikaniſchen Milliardärs han ide elte, ſondern um ein Schiff, das auf den Namen„Perſil“ getauft war und für die * allerlei Ueberraſchungen vorbereitet atte. Im Abenddämmern wurde es auf dem Deck der Jacht lebendig. Neben dem kleinen Schornſtein machte man eine Oeffnung frei, traf ſonſt noch aller⸗ lei Vorbereitungen und als ſchließlich die Na ht her⸗ eingebrochen war, flammte plötzlich im Innern dieſer Oeffnung ein helles Li cht auf, das N einen mächtigen Strahlenkegel an den Himmel projizierte. So nach und nach entwickelte ſich aus dieſem Punkt ein Wort, deutlich lesbar für alle, die geſpannt an den Himmel ſtarrten. Der Mittelteil des Schiff⸗ decks wurde in rotierende Bewegung geſetzt, wodurch die Schrift am Himmel rundherum im Kreiſe wan⸗ derte. Eine Umſchaltung und bald ſtand ein zweites Wort am Himmel, das den gleichen Weg der Vor⸗ läuferin zurücklegte. Schließlich folgte auch noch das dritte Wort der Serie, die uns der Himmelsſchreiber ſchon unzählige Male mit weißem Rauch in den blauen Himmel geſchrieben hat. Am Neckarufer und auf der Friedrichsbrücke hatte ſich bald eine vielhundertköpfige Menge eingefunden, die mit großem Intereſſe den Vorgängen folgte. In⸗ zwiſchen hatte der Mond auch von dieſen Vorgängen Kenntnis genommen und durch die Wolken ge⸗ drängt. Sein helles Licht bildete für die nächtlichen Himmelsſchreiber eine unangenehme Konkurrenz, weshalb ſie den Anker lichteten und weiter weſt⸗ wärts dampften. Aus dunkler Ferne taſteten ſie 5 bis in die tiefe Nacht hinein weiter den Himmel 5 90 Der Lieberkranz Mannheim⸗Wallſtadt ſingt Ein ſchlichtes aber umſo eindrucksvolleres Wohl⸗ kätigkeits konzert veranſtaltete der„Liederkranz“ Wallſtadt am vergangenen Sonntag Jubilate. Dem Volks⸗ Rede, der Seele des deutſchen Liedes, waren dieſe ſorgen⸗ vergeſſende Stunden gewebht und der finanzielle Erfolg den Arbeltsloſen. Die Auswahl der Chöre war geſchickt zuſammengeſtellt.„In ſtiller Nacht“ von Brahms und Ich fahr' dahin“ aus dem 15. Jahrhundert, ſowie„Wenn die Schwalben heimwärts ziehen“ und„Minnelied“ wurden innvoll und klanglich rein vorgetragen. Großen Erfolg hatte„Guten Abend, aut Nacht“, und„Sandmännchen“ von Brahms und Zander. Wenn zuletzt der Chor mit den hei⸗ teren Liedern„Unſere Wieſen grünen wieder“ und„Vor Naſchen“ von Mozart ein da capo zugeſtehen mußte, ſo war es ein Verdienſt des ausgezeichneten Dirigenten Fritz Müller. Der blinde Konzertſänger Hans Kohl ſang mit ſchöner Baritonſtimme den„Lindenbaum“,„Erlkönig“ umd„Leiermann“ von Schubert, ferner„Der ſeltene Beter“ und„Archibald Douglas“ von Loewe. Fräulein Lucie Schumacher am Flügel mit ihrer großen ſpieleriſchen Fertigkeit war die liebevolle Begleiterin für dieſen blinden Sänger. g. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. April 1992 Die gehobene Fürſorge Wird der Landesanteil erneut gekürzt? und ge⸗ Vom Badiſchen Städteverband Badiſchen Städtebund wird uns ſchrieben: In dem Entwurf des Staatsvoranſchlages für die Rechnungsjahre 1932 und 1933 iſt vorgeſehen, daß der Landesanteil an der gehobenen Fürſorge auf 5,08 Millionen ermäßigt wird. Nachdem der Landesanteil in den letzten Jahren wiederholt und erſt durch das Notgeſetz vom 9. Juli 1931 erneut geſenkt worden iſt, muß dieſe Abſicht der Regierung das größte Befremden hervorrufen. Während überall die Not im Volke ſteigt und die Städte nur unter größten Schwierigkeiten noch in der Lage ſind, die geſteigerten Fürſorgeausgaben zu beſtreiten, glaubt das Land in der gleichen Zeit ſeinen Anteil an den Wohlfahrtsaufwendungen her⸗ abſetzen und damit ſich weiter auf Koſten der Gemeinden entlaſten zu können. Damit würden den Bezirksfürſorge⸗ verbänden und verbandsfreien Städten die wenigen Mittel weiter beſchränkt, mit denen eine ge⸗ hobene Fürſorge bisher noch möglich war. Man muß ſich darüber klar ſein, daß damit die Lage vor allem der Klein⸗ und Sozialrentner und der Kriegsopfer zwangsläufig noch weiter ge⸗ drückt würde. Eine erneute Kürzung des Landesanteiles an der gehobenen Fürſorge wäre um ſo unbilliger, als ſchon bisher die Belaſtung von Land und Gemein⸗ den durch die Wohlfahrtspflege genau die entgegen⸗ geſetzte Entwicklung genommen hat. Der Landes⸗ anteil an der gehobenen Fürſorge iſt von urſprüng⸗ lich 33 v. H. auf heute 15 v. H. des Aufwandes für die Fürſorgeunterſtützungen, alſo auf weniger als die Hälfte der urſprünglichen Quote geſunken. Im Gegenſatz hierzu ſind die gemeindlichen Fürſorgelaſten um ein Viel⸗ faches geſtiegen, namentlich durch die Aufwendungen für die Er⸗ werbsloſen, deren Betreuung immer mehr von der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung auf die Gemeinden übergeht. Aber auch auf dem Gebiete der gehobenen Fürſorge ſind die Aufwendungen der Städte fortlaufend gewachſen. Bei den Sozial⸗ rentnern macht die ungenügende Höhe der Ren⸗ ten umfangreiche zuſätzliche Unterſtützungen der Ge⸗ meinden notwendig. Bei den Kleinrentnern ſind jetzt die letzten Vermögensreſerven aufgezehrt. Die in vielen Fällen einzig noch übrig gebliebene Verdienſtmöglichkeit, die Zimmervermietung, iſt heute gleichfalls ſtark eingeſchränkt. Auch macht ſich bei den Sozial⸗ und Kleinrentnern bemerkbar, daß ſie in immer geringerem Umfange Unterhalts⸗ zuſchüſſe von ihren Kindern erhalten, da dieſe viel⸗ fach ſelbſt erwerbslos ſind. Bei den Kriegsbe⸗ ſchädigten und Kriegshinterblie benen wächſt der Aufwand gleichfalls noch weiter, zumal die Kürzung der Renten durch die Reichsnotver⸗ ordnung wieder zu einer erhöhten Inanſpruch⸗ nahme zuſätzlicher Fürſorgeunterſtützungen der Städte geführt hat. Demgegenüber fehlt jede entſprechende Mehrbelaſtung des Landes. Es müßte daher als eine große Unbilligkeit emp⸗ funden werden, wollte das Land ſeinen Anteil an der gehobenen Fürſorge erneut kürzen und dadurch ſelbſt die Fürſorge gefährden. Vergegenwärtigt man ſich den ganzen Ernſt der Situation, in der ſich heute die Gemeinden infolge der ungeheuer geſtie⸗ genen Wohlfahrtslaſten befinden, ſo kann man ſich nicht vorſtellen, daß der Landtag wirklich gewillt iſt, dieſem Vorſchlage der Regierung zu folgen. Die Städte haben daher an den Landtag die dringende Bitte gerichtet, den Landesanteil an der gehobenen Fürſorge zum mindeſten wieder in der früheren Höhe von 6 Millionen in den Voranſchlag einzu⸗ ſetzen. — Veranſtaltungen Mandolinen⸗Orcheſter Maunheim Bunter Nachmittag Bei ſehr gutem Beſuch wickelte ſich Sonntag nachmittag in den Germania⸗Sälen ein Programm ab, mit dem das Mandolinen⸗Orcheſter Mannheim ſeinen Angehörigen und Freunden einige unterhaltſame Stunden bereitete. Im Vordergrund ſtanden die Darbietungen des Vereins⸗Or⸗ cheſters, das unter ſeinem Dirigenten J. H. Fuchs einen beachtlichen Aufſchwung genommen hat. Ein Marſch und die Ouvertüre zu„Aleſſandro Stradella“ leiteten die Vor⸗ tragsfolge ein. Dann hörte man das von Orcheſtermit⸗ glied H. Wagner zuſammengeſtellte Volkslieder⸗Potpourri „Erinnerung an die Jugendzeit“, bei dem auch die jüng⸗ ſten Spieler mitwirkten. Eine Kinderſzene,„Hochzeit in Liliput“, von J. H. Fuchs unter Benutzung der gleich⸗ namigen Muſik von Translateur für die Bühne einge⸗ richtet, ſand den herzlichen Beifall der Zuſchauer. Ein 14jähriger Junge ſervierte echte pfälzer Schnitz und hatte mit ſeinen tadellos vorgetragenen Mundartgedichten eben⸗ falls einen großen Heiterkeitserfolg. Dann führten zwei Knaben als Schmeling und Breitling einen Boxkampf auf, bei dem die Zuſchauer aus dem Lachen nicht herauskamen. Auch der nun folgende Sketſch, Sportfunk“, von J. H. Fuchs bewegte ſich auf heiterer Linie und hatte den ge⸗ wünſchten Erfolg. In der Hauptrolle bewährte ſich Frau Ziegler, die auch vorher ſchon witzige Vorträge zum beſten gab. Herr Hartlieb bewährte ſich als Anſager. Eine Tanzunterhaltung hielt die Mitglieder und Gäſte noch in den Abendſtunden beiſammen. X. Das Elly Ney⸗Trio kommt. Die berühmte Konzert⸗ pianiſtin Elly Ney hat mit dem Geiger Willy Stroß und dem Celliſten Ludwig Hoelſcher ein Trio gegründet. Am kommenden 22. und 27. April wird ſich nun die Ver⸗ einigung in der Harmonie zum erſten Mal der Mannhei⸗ mer Muſikwelt vorſtellen. — Schneewittchen auf der Jugendbühne Das war ein Leben und Treiben am Samstag nachmit⸗ tag im großen Saal der Liedertafel! War es doch auch die Jugend, die erwartungsfroh die Sitzplätze im Parkett beſetzt hielt u. geſpannt darauf wartete, bis ſich der große Bühnen. vorhang teilte. Sehr raſch verſtummten aber die plappern⸗ den Münder, als auf der Bühne das Märchen von „Schneewittchen und den 7 Zwergen“ ſeinen Anſang nahm und der in einen pupurroten Mantel gehüllte König ſehr würdevoll mit ſeinem ergebenen Mirniſter ſprach. Der Hofnarr hatte bald die Gunſt aller Zuſchauer gewonnen, denn er machte allerlei Späße, an denen auch die Kinder teilnehmen durften. Als er ſchließlich gar noch richtige Aepfel verteilte, kannten der Jubel und die Begeiſte⸗ rung für ihn keine Grenzen mehr. Aber auch die Zwerge hatten bald alle Kinder zu Freunden, denn ſie ſpielten ſy reizend, daß man den Aerger über die böſe Stifmutter ſchnell vergaß. Es war nur gut, daß man ſich nach jedem der neun Bilder ſo viel zu erzählen hatte, daß die unend⸗ lich großen Pauſen gar nicht ſo ſehr auffielen. Zwiſchen⸗ durch griſſen die jugendlichen Zuſchauer auch in das Spiel ein, denn ſie kannten das Märchen ganz genau und fühlten ſich verpflichtet, das Schneewittchen vor dem vergifteten Apfel zu warnen. Um die Aufführung war die Jugendbühne der Rheiniſch⸗Pfälziſchen Theatergeſellſchaft Mannheim beſorgt. Aus der Reihe der Darſteller ragte Georg Wiechers hervor, der nicht nur als Hofnarr eine ſtarke Stütze der Spieler war, ſondern auch gleich⸗ zeitig die Spieleltung übernommen hatte. Um den Wai⸗ ſenkindern eine Freude zu bereiten, wurden dem Marien⸗ waiſenhaus 40 Karten für dieſe Vorſtellung koſtenlos zur Verfügnug geſtellt. 5 Der Geſangverein Einigkeit⸗Lyra veranſtaltete im großen Saal der„Liedertafel“ ein gut beſuchtes Doppel⸗ konzert, das dem Männerchor, ſowie der neu gegründeten Kinderchorgruppe Gelegenheit gab, mit anſprechenden Lei⸗ ſtungen vor die Oeffentlichkeit zu treten. Die Kinderchor⸗ gruppe brachte unter der umſichtigen Leitung von Muſik⸗ dtrektor Hans Forth mit friſchen Stimmen ein⸗ und mehrſtimmige Volkslieder und volkstümliche Lieber, zum Teil kanonſſch geſetzt, in reiner Intonation und erfreulicher Begeiſterung zum Vortrag. Auch zwei jugendliche Geiger trugen zur Bereicherung des Programms bei. Die zwelte Hälfte des Programms,„der Arbeiter in Dichtung und Muſik“, war den Darbietungen des Männerchors und Rezitationen gewiöͤmet. Die Aktiven der„Einigkeit⸗Lyra“ trugen, ebenfalls unter der Stabführung von Herrn Forth, in ſorgfältiger dynamiſcher Abſtufung und guter Textaus⸗ ſprache Männerchöre von Uthmann, Smetana, Pringsheim u. a. ſowie ruſſiſche Volkslieder in geſchickter Bearbeitung von Hermann Scherchen vor. Herr Emil Schneider rezitierte eindringlich und ausdrucksvoll Dichtungen von Heine, Lerſch und Klaeber, die ſich der Vortragsordnung geſchickt einfügten. Die umfangreiche Vortragsordnung wickelte ſich dank geſchickter Eintetlung raſch ab. 1. Zeitweilige Brückenſperre * Germersheim, 20. April. Ab 15. April wurde wie alljährlich mit den Ausbeſſerungen an der Ger⸗ mersheimer Schiffbrücke(Auswechſeln ſchadhaf⸗ ter Balken und Brückendielen) begonnen. Dieſe Ar⸗ beiten werden ungefähr 6 bis 7 Wochen in Anſpruch nehmen. Während dieſer Zeit iſt der Verkehr über dte Schiffbrücke an Vormittagen vorübergehend ge⸗ hemmt. PPP ²˙¹n rn eine Methode, die praletiscke Hausfrauen entdeckten/ ä N ä , 2 2 22 8 2 2 . Wasser klar bleibt. 11 160% 5 Einweichen der Wäsche, zum Weichmachen des Wassers: H 80 nko, Henkels Wasch und Bisien de Das Spülen der Wäsche hat den Zweck, die Wäsche von allen Seifenfeilchen zu befreien, die sie während des Kochens in sich quf- genommen hat. Mangelhaft qespülte Wäsche neigt zum Verqilben und wird schnell uncmsehnlich. Deshalb spül die sorqfälfiqe Hausfrau immer zuerst in qut warmem Wasser und danach solange kalt, bis das Geben Sie dem ersten warmen Spülwasser 1 bis 2 Handvoll Henkel's Sil— kalt quf- gelöst— bei. Sie werden erstaunt sein, um wieviel schneller, sorqscmer und gründlicher alle Rückstände der Waschlauqe beseitigt sind und wie klar. blüten weiß und duftiq schon eine silgespülte Wäsche ist. 7 ö GS S S 2 eG e 12 if⸗ mm mmemmemm Teil ihrer Habe in Sicherheit bringen. Mittwoch, 20. April 1932 Aus Baden Ein neues Storchenneſt mp. Ladenburg, 20. April. Als vor einiger Zeit ein Storch mehrmals über der Stadt kreiſte und ſich dann in der Gegend aufhielt, wurde in der Bürger⸗ ſchaft der Gedanke laut, daß Ladenburg doch wieder ein Storchenneſt haben müſſe. In den letzten Tagen haben ſich denn auch einige tierfreundliche Hand⸗ werksmeiſter zuſammengetan, um das Werk auszu⸗ führen. Es wurde ein Rad von 1,60 Meter Durch⸗ meſſer geſtiftet, dann halfen Korbflechter, Schloſſer, Maler, Maurer und Zimmerleute mit und jetzt tront das neue Neſt bereits auf dem Dach des Mar⸗ tinstores. Wenn ſich auch in dieſem Frühjahre kein Storchenpaar mehr einſtellen ſollte, ſo bleibt doch die Hoffnung auf nächſtes Jahr. Schadenfeuer in Edingen * Edingen, 19. April. Heute nacht kurz vor Uhr ertönte die Feueralarmſirene. In einem Schopf des Maurers Friedrich Treiber an der Grenzhöfer Straße, in dem ein ſogenanntes „Heigkücken“ die Wärme für etwas 150 junge Hühner ſpendete, war wohl durch Herausfallen von Glut aus dem Ofen ein Brand entſtanden. Die Freiwillige Feuerwehr und ſonſtige Hilfskräfte waren ſofort zur Stelle, daß ein weiteres Umſichgreifen auf die nahe⸗ liegenden Gebäude vermieden werden konnte. Sämt⸗ liche Hühner ſind umgekommen. Der Schaden dürfte ſich auf etwa 8001000 Mk. belaufen. Treiber iſt nicht verſichert. Er hatte in den letzten Jahren wiederholt Unglück erlitten. Anläßlich eines früheren Brandes trug er als Feuerwehrmann eine ziemlich ſchwere Rauchvergiftung davon. Kaum davon ge⸗ neſen, erlitt er durch einen Zuſammuſtoß einen ſchweren Motoradunfall und jetzt wieder größeren Schaden durch den Brand. Zur großen Armee * Schwabhauſen(Amt Tauberbiſchofsheim), 19. April. Im Alter von 90 Jahren ſtarb der älteſte hieſige Bürger, der ehemalige Brauereibeſitzer Adam Kaufmann, Veteran von 1866 und 187071. Kauf⸗ mann war viele Jahre Inhaber der Bierbrauerei Schwabhauſen. Zum Levita⸗Prozeß * Karlsruhe, 19. April. Der Kaufmana Harry Levita hat die von der Strafkammer beſtätigte Strafe von 1/ Jahren Gefängnis angenommen. Er wird ſich demnächſt vor dem Karlsruher Schöf⸗ fengericht wegen Beleidigung des Miniſterialrates Dr. Schröder vom Reichsfinanzminiſterium zu ver⸗ antworten haben. Für 4000 Mark Wertpapiere geſtohlen * Ettlingen, 20. April. Hier wurde ein Mann ſeſtgenommen, der Wertpapiere im Betrage von 4000 Mark geſtohlen und davon bereits 1500 Mark umgeſetzt hatte. Schadenfeuer * Pforzheim, 19. April. In Singen bei Wilfer⸗ dingen wurde das Wohnhaus von Johann Künz⸗ lex, in dem drei Familien wohnten, durch Feuer zerſtört. Die Hausbewohner konnten einen großen Das Ge⸗ bäude ſoll nicht verſichert ſein. Die Brandurſache iſt unbekannt. * Hottingen(Amt Säckingen), 19. April. In der Nacht zum Sonntag wurde das Anweſen des Gärtners Fröhlich durch Feuer zerſtört. Es handelt ſich um ein baufälliges teilweiſe noch mit Stroh bedecktes Haus. Die Brandurſache iſt un⸗ bekannt. 85 Jahre Gengenbacher Feuerwehr * Gengenbach im Schwarzwald, 20. April. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr begeht am 11. bis 18. Juni d. J. ihr 85jähriges Gründungsfeſt, das mit dem Delegiertentag des Kreiſes VI verbunden iſt. Die Wehr zählt als eine der älteſten des badiſchen Landes und wurde im Jahre 1847 als Brandkorps gegründet. * 19. April. In einer hieſigen Wirtſchaft kamen in vergangener Nacht mehrere Gäſte, die ſchon eine ausgiebige Bierreiſe hinter ſich hatten, in alkoholiſcher Stimmung in Streit. Sie verprügelten ſich derartig, daß z wei Verletzte auf dem Kampfplatz blieben. Der eine mußte im Krankenhaus verbunden werden. * Hockenheim, 19. April. Am Samstag wünſchte ein züngerer Mann von hier den Stadtpfarrer En g⸗ lert zu ſprechen. Der Geiſtliche führte den Beſucher in ſein Sprechzimmer. Im Verlaufe des Geſprächs ſchlug dieſer den Pfarrer ins Geſicht. Der Täter wurde feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis Manuheim eingeliefert. Es verlautet, daß politiſche Motive den Mann zu dieſem gemeinen Streich veranlaßt haben. * Philippsburg(Amt Karlsruhe), 19. April. Auf der Landſtraße in der Nähe des Ortes wurde ein Mann namens Julius Villinger aus Reilin⸗ gen von einem Kraftwagen angefahren und ſchwer verletzt. Der Mann wurde der Heidelber⸗ ger Klinik zugeführt, iſt dort jedoch bald nach der Einlieferung geſtorben. Zell a.., 18. April. Der Holzhauer Karl Braun aus Nordrach hatte ſich beim Aufbereiten non Holz einen Splitter in die Hand geſtoßen. Der Splitter wurde zwar entfernt, der Verletzung aber keine Aufmerkſamkeit geſchenkt. Nun trat B lut⸗ vergiftung ein, an der der Mann geſtorben iſt. * Laufenburg, 19. April. Die Gendarmerie ver⸗ baftete einen jungen Mann aus Rotzel, der ſich durch Reden verdächtig gemacht hat, vor einiger Zeit den Brand eines Doppelwohnhauſes in Ober⸗ hof gelegt zu haben. Der Verhaftete will zu der Tat angeſtiftet worden ſein. * Schwetzingen, 84000 Mark Fehlbetrag Zum Konkurs der Raiffeiſengenoſſenſchaft Rohrbach L. Heidelberg, 19. April. Wie bereits vor wenigen Tagen berichtet wurde, iſt die Raiffeiſengenoſſenſchaſt e..m. u. H. Rohrbach in Konkurs geraten. Geſtern fand vor dem Amtsgericht die erſte Glä u biger⸗ verſammlung und der erſte Konkursprüfungs⸗ termin ſtatt, wozu vornehmlich die Hauptgläubiger erſchienen waren. Nach einem Bericht von Konkurs⸗ verwalter Rechtsanwalt Dr. Bähr betragen die Außenſtände insgeſamt 108 292 /, von denen 15 912 ¼ beſtritten und 49 944/ als unbeibringlich angeſehen werden, ſodaß zunächſt nur mit dem Eingang von 42 435/ gerechnet werden darf. Das Inventar iſt mit 506/ angeſetzt, dazu iſt noch ein Haus im Werte von 11 180% vorhanden. Die Warenſchulden betra⸗ gen 29 749 /, die Bankſchulden 98 637/ umd geſchul⸗ dete Sparguthaen 3710 J. Es ergibt ſich eine Ueber⸗ ſchuldung von 77 975 /, zu denen vorausſichtlich noch 6024% Maſſekoſten hinzukommen. Demnach kommt man zu einem Fehlbetrag von 84 000. Von früher insgeſamt 125 Genoſſen gelten heute nur noch 35 als zahlungsfähig. Nach der angeſtellten Vorſchußberechnung muß jeder von ihnen den Betrag Alllolinſe Neckargemünd⸗Waldwimmersbach beſteht fort K. Neckargemünd 20. April. In der letzten Stadtratsſitzung wurden die von Bürgermeiſter Müßig vorbereiteten Maßnah⸗ men über die Aufrechterhaltung der Kraftpoſt Neckargemünd nach Waldwim⸗ mersbach endgültig genehmigt. Bekanntlich hatte der Stadtrat von Neckargemünd die Autolinie von hier wach Waldwimmersbach auf 30. Juni 1932 gekün⸗ digt, da der jährliche Zuſchuß zu hoch iſt. Seit dem Beſtehen der Linie mußte die Stadtgemeinde für das Jahr durchſchnittlich 1200/ und die anderen Ge⸗ meinden zuſammen 800/ an die Oberpoſtdirektion bezahlen. Dann ſetzten eine Reihe von Verhandlun⸗ gen ein, deren erſtes Ergebnis war, daß die Ober⸗ poſtdirektion an Stelle der jeweils zu berechnenden Einzeldefizite eine Pauſchalſumme von 2000„ von den an der Linie beteiligten Gemeinden verlangte. Bürgermeiſter Müßig erklärte dieſe Summe nicht für tragbar. Der Stadtrat von Neckargemünd werde niemals darin einwilligen können. Langſam ſenkte ſich die Summe von insgeſamt 2000/ auf 1200%, auf 1000/ und zuletzt auf 800, was, ganz gerecht geſehen, ein äußerſt großes Entgegenkommen der Oberpoſtdirektion bedeutet. Neckargemünd mußte Tagung der Evangeliſchen Landes-Synode Karlsruhe, 20. April. Kurz vor 10 Uhr eröffnete geſtern vormittag der Stellvertreter des Präſidenten, Kirchenrat D. W. Schulz, im Bibliotheksſaal des Evang. Oberkirchenrats⸗ gebäudes die 10. Oeffentliche Sitzung der Landes⸗ ſynode mit einem Gebet. Seit der letzten Tagung ſind 9 Mitglieder der Synode ausgeſchieden, und zwar durch Tod Kirchen⸗ rat Herrmann⸗Karlsruhe, Landeskirchenrat Hofheinz⸗ Grötzingen, der Präſident der Synode, Land⸗ gerichtsrat Schäfer⸗Konſtanz und Kirchenrat Seitz⸗ Wolfenweiler; durch Mandatsniederlegung Geheim⸗ rat Dr. Aſchoff⸗Freiburg, Fabrikant Seyfarth⸗Gerns⸗ bach u. Oberrealſchuldirektor Weiß⸗ Heidelberg, durch Wohnſitzverlegung nach außerhalb Badens Dekan Koppert, früher in Weinheim, und durch Austritt aus der Kirche Pfarrer Eckert⸗ Mannheim. An ihre Stelle ſind getreten Sortiermeiſter Held⸗Karlsruhe, Schrei⸗ nermeiſter Kühnle⸗Weingarten, Pfarrer Frautz⸗ mann ⸗ Mannheim, Landwirt Höfflin⸗Oberſchaff⸗ hauſen, Landgerichtsrat Dr. Wibel⸗Freiburg, Poſt⸗ amtmann Brecht⸗Bruchſal, Landwirt Schrank⸗Hocken⸗ heim, Landwirt Lackert⸗Ladenburg und Kaufmann Wörns ⸗Maunheim⸗Neckarau. Sie werden in der vorgeſchriebenen Form verpflichtet. Dann gedenkt der Präſident der verſtorbenen Abgeordneten mit ehrenden Worten. Die Abgeordneten ehren die Ver⸗ ſtorbenen durch Erheben von den Sitzen. Hierauf wird der neue Präſident gewählt. Auf Vorſchlag von Landeskirchenrat Bendor⸗Mann⸗ Tragiſches Ableben * Worms, 19. April. Das 4 jährige Söhnchen eines Vollziehungsbeamten in Weſthofen iſt am 16. April in einem unbewachten Augenblick in heißes Badewaſſer gefallen und hat ſich Wunden am ganzen Körper zugezogen. Es iſt am 17. April im ſtädtiſchen Krankenhaus Worms an den Folgen ſeiner Verletzungen geſtorben.— Eine 48jährige Einwohnerin von hier hat am 16. April in ihrer Wohnung ein ſelbſtmörderiſches Gift (Schweinfurter Grün) zu ſich genommen. Auch ſie iſt am 17. April im ſtädtiſchen Krankenhaus geſtorben. * * Worms, 18. April. Der zwiſchen Oſthofen und Worms die Seebach eingrenzende See bachda m m iſt in der Nähe des Fiſchweihers gebrochen und hat weite Wieſengebiete überſch wem mt. Man iſt zur Stunde noch damit beſchäftigt, geeignete Maß⸗ nahmen zu treffen, um einen weiteren Durchbruch zu verhüten. * St. Wendel, 20. April. Auf Grund der Teſt⸗ ſtellungen der Kreisverwaltung wurden im letzten Jahre 165 Obſtbäumchen durch Frevlerhand von ungefähr 2400„4 nachſchießen, wenn nicht die Raiffeiſen⸗Hauptgenoſſenſchaft und die Raiffeiſen⸗ Verbandskaſſe, die zuſammen über nahezu 124000% Forderungen haben, in erheblichem Umfange ent⸗ gegenkommen. Nach den Ausführungen des Konkursverwalters ſind die Urſachen für den Zuſammenbruch der Ge⸗ noſſenſchaft nicht allein in der allgemein ſchlechten wirtſchaftlichen Lage, ſondern auch bei der örtlichen Leitung zu ſuchen, die bei der Darlehenshingabe nicht mit der erforderlichen Sorgfalt verfahren habe. Eine gewiſſe moraliſche Schuld aber treffe den Verband, der infolge unzureichender Reviſionen die Frage der Sicherheiten nicht ſorgfältig genug behandelte. Eine Anzahl Genoſſen haben bereits vor Jahren ihren Austritt vollzogen; ſie müſſen aber trotzdem be⸗ zahlen, da die verantwortliche Leitung ſie im Genoſ⸗ ſenſchaftsregiſter nicht löſchen ließ und zwar wie dieſe angab, aus Verſehen! Der Vertreter der Hauptgläu⸗ bigerin ſieht die Hauptſchuld bei einem früheren Ge⸗ ſchäftsführer, der gewiſſenlos Darlehen ausge⸗ geben habe. Die behaupteten unzureichenden Revi⸗ ſionen wurden beſtritten. nunmehr noch einen jährlichen Aufwand von 480% leiſten. Das erſchien dem Stadtrat immer noch zu hoch. Neue Verhandlungen von Bürgermeiſter Müßig, entweder die 800„ abermals zu ermäßi⸗ gen oder einen Landkraftpoſtwagen in Dienſt zu ſtel⸗ len ſcheiterten. Die Oberpoſtdirektion beſitzt in ihrem Bezirk deren nur zwei. Verhandlungen mit den Bür⸗ germeiſtern der Landgemeinden, das bisherige Auf⸗ wandsverhältnis umzukehren, hatten aber Erfolg, ſo daß die Stadtgemeinde von den 800/ ſtatt 480/ nur 320/ im Jahre ſtatt bisher 1200/ zu zahlen hat. Gewiß ein beachtlicher Erfolg! Weiter wäre zu berichten, daß für das neue Schul⸗ jahr 52 Kinder angemeldet wurden.— Der Kirchen⸗ diener der hieſigen evangeliſchen Gemeinde, Gſchwend, hat ſeinen Dienſt infolge Altersrück⸗ ſichten gekündigt. Er zählt heuer 75 Jahre. Seit nunmehr 38 Jahren verſieht er mit großer Aus⸗ dauer und Pflichterfüllung ſein Amt. Beim Abend⸗ ſchoppen hört ihm jeder gerne zu. Sein gutes Ge⸗ dächtnis weiß manches aus längſt vergangener Zeit zu berichten. Da ſich bis jetzt noch niemand als Nachfolger gemeldet hat, muß er den Dienſt noch vernichtet. An den Kreisſtraßen wurden 133 Obſt⸗ bäume und 107 Alleebäumchen neu angepflanzt. weiter verſehen. heim(Poſ.) wird der ſtellvertretende Präſident, Kir⸗ chenrat D. W. Schulz, zum Präſidenten und Abg. Camerer zu ſeinem Stellvertreter einſtimmig ge⸗ wählt. Dann werden die Einläufe bekanntgegeben und an die verſchiedenen Ausſchüſſe verwieſen. Die Ausſchüſſe und der Aelteſtenrat werden ergänzt. Kirchenpräſident D. Wurth hielt die Begrüßungsanſprache, in der er die Vor⸗ lagen der Kirchenregierung kurz charakteriſiert: Die Synode wird ſich hauptſächlich mit wirtſchaftlichen Din⸗ gen zu beſchäftigen haben. Wie die wirtſchaftliche Lage des Reiches und des Landes, iſt auch die der Kirche eine ſehr gedrückte. Die kirchliche Verwaltung war und iſt eine haushälteriſch ſparſame. Dank dem Betriebsfonds, der klugerweiſe rechtzeitig ge⸗ ſchaffen wurde, iſt die Landeskirche ſeit der Inflation ohne Schuldenwirtſchaft durchgekommen. Bei den Vorlagen der Kirchenregierung handelt es ſich hauptſächlich um Vorſichtsmaß nahmen. Die Steuerrückgänge ſind ſo groß, daß nur noch mit um die Hälfte geminderten Be⸗ trägen gerechnet werden kann. Die Dota⸗ tion iſt um ein Drittel gekürzt. Trotz der Gehalts⸗ kürzungen wird die Kirchliche Verwaltung vor ein Defizit geſtellt. In dieſer Notlage ſind Vorſichtsmaß⸗ nahmen notwendig, deren Prüfung Aufgabe der Sy⸗ node iſt. Gegen halb 11 Uhr wird die Sitzung geſchloſſen. Nach einer kurzen Pauſe tritt der Finanzausſchuß in Tätigkeit. Verhängnisvoller Irrtum * Saarbrücken, 19. April. Infolge einer trü⸗ geriſchen Beobachtung hat vergangene Nacht Jakob Ackermann in Querſchied ſeine Frau mit einer Piſtole erſchoſſen. Frau Ackermann war aus dem Bette aufgeſtanden, um das Schlafzimmerfenſter zu ſchließen. Durch das Geräuſch erwachte Acker⸗ mann und bemerkte in ſchlaftrunkenem Zuſtand eine Geſtalt am Fenſter, auf die er einen Schuß ab⸗ gab. Frau Ackermann ſank zu Tode getroffen zu Boden. Die Kugel war ihr in die Bruſt gegangen. * * Hirſchhorn, 19. April. Kaum hat ſich der Grab⸗ hügel über der ſterblichen Hülle des Elektrizitäts⸗ werksbeſitzers Herrn Franz Joſef Zipp geſchloſſen, als wiederum eine Trauerbotſchaft unſer Städtchen durcheilt. Im Heidelberger Krankenhaus verſchied der Bruder von Fr. Joſ. Zipp, Herr Altbürger⸗ meiſter Joſef Ferdinand Zipp, im 75. Lebens⸗ jahre. Herr Zipp war von 1905 bis 1918 Bürger⸗ meiſter unſerer hieſigen Gemeinde, bis er infolge einer Krankheit von ſeinem verantwortungsvollen Poſten zurücktreten mußte. Gewiſſenhafte Amts⸗ führung und große Beliebtheit bei der geſamten kam es zwiſchen den Eheleuten einer Auseinanderſetzung, in deren Verlauf der Ehe⸗ mann ſeine 22fährige Frau zum Fenſter der Wohnung hinaus warf. mußte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden. 143. Jahrgang/ Nummer 182 Aus der Ffaſx Schutz gegen Flieger⸗Brandbomben o. Ludwigshafen, 20. April. Die Wirkung der von feindlichen Fliegern abgeworfenen Brandbomben und die verſchiedenen Möglich⸗ keiten, die durch Bomben entſtandenen Brände zu löſchen, wurde geſtern gegen Abend auf dem Hof der Ludwigshafener Schutzpolizei⸗Kaſerne anſchaulich vorgeführt. Der als Abſchluß der Winterkurſe des zivilen Luftſchutzes gedachten Veranſtaltung wohnten viele Teilnehmer dieſer Kurſe und eine größere Zahl von Mitgliedern der Feuerwehren und der blauen und grünen Polizei bei. Branddirektor Tocü zeigte zunächſt die Brandwirkung der Glek⸗ tronthermit⸗ Bomben. Man erkannte, wie ungeheuer brennſtark und ſchwer löſchbar dieſe Zünd⸗ ſtoffe ſind. Wie aber der Vorführer betonte, wird es ſich ja im Ernſtfall weniger darum handeln, die primäre Brandſtiftung zu bekämpfen. Das wird ja ſchon darum ſchwierig ſein, weil ſich die Haus⸗ bewohner bei Fliegerangriffen in die Kellerräume flüchten. Auch wird manchmal noch eine Gasbombe den erſten Zutritt zum Brandherd verwehren. Es geht hauptſächlich darum, gegen die ſekundäre Brandſtiftung vorzugehen und zwar gegen die vom Feuer erfaßten Holzteile uſw. der Umgebung, um eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhin⸗ dern. Tatſächlich glückte es unſchwer, brennendes Holz— und allerdings mit erheblicher Mühe die Bomben— zu löſchen, zuerſt durch Anwendung eines Minimax⸗ Apparates, dann durch Erſticken mit Waſ⸗ ſer, Sand und durch das Schaumlöſchverfahren. Die feſſelnden Verſuche erwieſen, daß bei der nötigen Ueberwachung durch die Brandkommandos die Ge⸗ fahr überwunden werden kann. Maſſenverhaftungen kommnuniſtiſcher Führer o Ludwigshafen, 20. April. Etwa 40 kommu⸗ niſtiſche Führer, die durch Flugblätter zur Teilnahme an den für geſtern von der KPD. geplan⸗ ten öffentlichen Kundgebungen am„Erwerbsloſen⸗ tag“ aufgefordert hatten, ſind geſtern früh in poli⸗ zeitliche Schutzhaft genommen, abends dann wieder freigelaſſen worden. Durch dieſe vorbeugende Maßnahme der Polizei konnten die beabſichtigten Störungen der öffentlichen Ordnung verhütet wer⸗ den. Einzelne Verſuche, Kundgebungen zu veran⸗ ſtalten, wurden von der Polizei mühelos unterdrückt. Eine rückfällige Diebin * Ludwigshafen, 20. April. Die Dienſtmagd Maria Habermehl, geb. 1910, ſtahl einer Wirtin, bei der ſie in Stellung war, nach und nach aus der Kgſſe, die ſie mit einem falſchen Schlüſſel geöffnet Hatte, 20 Mark. Einem Friſeur entwendete ſie eben⸗ falls 20 Mark. Da ſie ſchon zweimal wegen Dieb⸗ ſtahls verurteilt iſt, erhielt ſie eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr einem Monat, zu deren Verbüßung ſie ſofort in Haft genommen wurde. Belebung der Bautätigkeit * Speyer, 19. April. In der geſtrigen Sitzung des Verwaltungs⸗ und Polizeiſenats konnte man eine erfreuliche Belebung der Bautätigkeit feſtſtellen. Eine Reihe von Baugeſuchen, darunter die Errich⸗ tung von 38 Siedlerſtellen, wurde genehmigt. Ein weiterer Punkt der Sitzung bildete die Geneh⸗ migung zahlreicher Wirtſchaftskonzeſſionen, darunter auch die Vergebung der Konzeſſion des„Wittels⸗ bacher Hofes“ an den derzeitigen Geſchäftsführer Schmalz. Im Verlauf der Ausſprache ſtellte ſich der Senat grumdſätzlich auf den Standpunkt, Kaffeehaus⸗ beſitzern die Genehmigung zum Ausſchank von Wei⸗ nen zu erteilen, falls die entſprechende Friſt ein⸗ gehalten iſt. Gasexploſton s Kirchheimbolanden, 19. April. Bei einer Gas⸗ rohrkontrolle im Hauſe des Kolonialwarenhändlers Joh. Lied ereignete ſich in der Wohnung des Dienſtknechtes Hch. Lanzer eine ſchwere Gasexploſion. Der Gasmeiſter leuchtete eine Gasleitung ab, wobet die Gasuhr aus unbekannten Gründen explo⸗ dierte und eine mehrere Meter lange Stichflamme abgab. Der Gasmeiſter wurde ſchwer verbrannt, während eine nebenan ſtehende Frau leichtere Ver⸗ brennungen erlitt. Die Wohnung wurde übel zu⸗ gerichtet. Durch den gewaltigen Luftdruck flogen Türe und Fenſter hinaus. Die Rückwand wurde in ihrer ganzen Breite um 20 Zentimeter zurück⸗ geſtellt. Glücklicherweiſe wurde durch ein offen⸗ ſtehendes Fenſter der Luftdruck abgeſchwächt. Kommuniſtiſche Zuſammenrottungen in Kaſſers⸗ lautern * Kaiſerslautern, 20. April. In verſchiedenen Straßen der Stadt kam es geſtern zu Zuſammenrot⸗ tungen von Kommuniſten, wobei auch chöre in Tätigkeit traten. ganzen Tag über bemüht, Ruhe und Ordnung auf⸗ recht zu erhalten und hatte zu dieſem Zweck in der ganzen Stadt ſtarke Patrouillen eingeſetzt. ſonderen Zwiſchenfällen war es bis zum Abend nicht gekommen. Sprech ⸗ Die Poilzei war den Zu be⸗ Ein liebevoller Gatte * Kaiſerslautern, 20. April. Am Montag abend Leineweber zu Mit Verletzungen * * Mutterſtadt, 20. April. Weil ſie die an Ver braucher zu liefernde Milch gewäſſert und entrahmt hatte, erhielt die 42 Jahre alte Ehe⸗ frau Katharina Diefenbach, terſtadt, Geldſtrafe von 100 Mark oder 20 Tagen wohnhaft in Mut⸗ vom Schöffengericht Ludwigshafen eine hieſigen Bevölkerung ſichern ihm Dank. Gefängnis. f Mittwoch, 20. April 1932 N— Die Devisenpolitik der Reichsbank — ein schmaler, steiler Grat Bei einem Rückblick auf die Deviſenzwangswirtſchaft ommt die Berliner Handelsgeſe n Urteil: Die Deviſen bewe die Sonderrückz a 758 5 darf ſich dos einem tellen er⸗ Ausblick als eine um ſo wichtigere Auf⸗ skampf aller gegen alle auch den ſaldo vom Beginn des Jahres ab Es wäre falſch, für die Be⸗ Deviſenlage und deren Ent⸗ t Monaten nur das Barometer enhandel erſchuſſes abzuleſen. Der portdeviſen verläuft ja zeitlich nicht parallel ichlichen Warenbewegung, ſondern verteilt ſich en gleichmäßigen Abſtufung über Termine, ie zweifellos noch das ganze laufende Jahr und einen eil des kommenden Jahres umfaſſen. Aus dieſem Grunde damit gerechnet werden, daß die günſtigen enhandelsergebniſſe im Herbſt vorigen des laufenden Eingang an E Jahres ſich noch in der Deviſen bilanz der Relchsboank während der kommenden Mo⸗ nate auswirken werden. Es iſt ein erfreuliches Zeichen einer wiedererlang⸗ Bewegung reiheit, wenn die Reichsbank die Rückſicht auf die Deviſenüberlegungen in ihrer tpolitik nicht gehemmt zu werden brauchte. Hier ihr allerdings die internationale Zins ⸗ tung ute, öte darauf hindeutet, daß ein An⸗ en der Zins e in abſehborer Zeit nicht wahrſcheinlich Auch rein währungsmäßig hat die Deviſenpolitik der k zumindeſt eine pſychologiſche Stützung dadurch aß das engliſche Pfund, deſſen Abgleiten auch in Deutſchland zu einer gewiſſen ihrungsgrundſätze führte, heute wieder i Träftelagerung auf⸗ weiſt, die eine ſchließliche Stabiliſierung auf einer höheren als der heutigen Baſis durchaus wahrſcheinlich macht. Auch andere Faktoren, nicht zuletzt der wieder woſentlich gebeſ⸗ ſerte Außenhondelsſaldo für den Monat März, laſſen unter den gegenwärtigen Verhältniſſen die in der letzten Zeit wiederhol m Reichsbankpräſidenten umriſſene Deviſen⸗ ls die richtige erſcheinen, ſolange die Mittel zu deren Verteidigung als wirkſam erkannt werden. Württembergische Nofenbank, Sfufigari Die Württembergiſche Notenbank legt ihren Geſchäfts⸗ bericht für das Jahr 1931 vor. Nach Abzug der allgemeinen Unkoſten und der Abſchreibungen in Höhe von 1,04 Mill. und eines Kursverluſtes auf die Effekten von.60 Mill.„ weiſt der Abſchluß zuzüglich des Gewinnvortrages von 0,36 Mill.„ einen Reingewinn von 521259, aus, aus dem eine Dividende von 5 v. H. vorgeſchlagen wird. g Aus dem Bericht des Vorſtandes geht hervor, daß ſich die Notenbank in der Bankenkriſe als gut fundiert er⸗ wieſen hat und ſogar im ſtande war, befreundeten Benken weſentliche Dienſte zu leiſten. Der Gold beſtand des Unternehmens iſt unter Umwandlung des größten Teiles der Depiſenbeſtände auf 10,55 Mill. 4 erhöht worden. Die Beteiltgung an der neugegründeten Gebr. Zoeppritz Ach, iſt angeſchrieben worden zu Laſten der ſtillen Reſerven, die aber noch nicht in der Bilanz in Erſcheinung getreten ſind. Angeſichts der ſchwierigen Geſchäftsverhältniſſe und der ungewiſſen Zukunftsausſichten hielt es die Bank für ge⸗ boten, weitere Rückſtellungen zu machen. Die Bilanzſumme auf einer Seite des Hauptbuches beläuft ſich auf 2 632 747 109 Mark. Der Notenumlauf betrug am 31. 12. 1930: 25,30 Mill.„ und ging auf 23,79 Mill. // am 31. 12. 1931 zurck. Der Kaſſenbeſtand betrug 8,53(6,10) Mill. 1 und der Wechſelbeſtand 15,53(21,67) Mill. 4. Kreditoren wer⸗ den mit 33,86 Mill./ ausgewieſen. Carl Schmit& Cie. A.., Pforzheim 3(7) v. H. Dividende Aus einem von 57 011 auf 35 215„ verminderten Rein⸗ gewinn beſchloß die GV die Ausſchüttung von 5(7) v. H. Dipldende auf 600 000% AK. Die kataſtrophalen Ereig⸗ niſſe des Jahres 1991 betrafen auch die Pforzheimer Haupt⸗ induſtrie aufs ſchwerſte. Zu der Lähmung des Inlands⸗ geſchäfts und zahlreichen Hemmungen durch Deviſenvor⸗ ſchriften des Auslandes kamen empfindliche Ver lu ſte auf ausländiſche Forderungen. Auch bei dem Inſtitut machte ſich der allgemeine Umſatzrückgang bemerkbar, doch ermöglichte die Flüſſigkeit im abgelaufenen und im neuen Geſchäftsjahr, allen berechtigten Anforderungen der Kundſchaft zu entſprechen. In der Bilanz erſcheinen neben dem An und 210 000(200 000) 4 Reſerven ſowie unverändert 20 000 4 Beamtenſonds Kreditoren mit 2009 400(2 625 300), Akzepte mit 898 000(370 000) 4, an⸗ dererſeits Kaſſe uſw. 288 881(300 071), Guthaben bei Noten⸗ und Reichsbank 101 192(50 200), bei ſonſtigen Banken 188 847(249 703), Wechſel 489 752(888 790), Effekten 61 480 (428 480), Debitoren 2092 140(2 200 002)&. 2 eine vb Hus dem Lahmeyer⸗Konzern.— 3(6) v. G. Divi⸗ dende. Der AR der zum Konzern der Elektrizitäts⸗AG vorm. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a.., gehörenden Frankfurter Lokalbahn A G ſchlägt aus dem im Ge⸗ ſchäftsſahr 1931 erzielten Reingewinn von 211 700 (875 80)„ die Verteilung von 352(6) v. H. Dividende auf 6 Mill. 4 Ad vor. Der GW der ebenfalls zum Lah⸗ meyer⸗Konzern gehörenden Elektrizitätswerk e v. d. Höhe Ach wird vorgeſchlagen, aus 51535(65 264) Reingewinn 4(5) v. H. Dividende zu verteilen. S- Un er Neuen Mannheimer Zeitung PS-ZETI TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 182 Kreugers Helfershelfer Ein Weliskandal ohnegleichen in Stockholm der große Unter⸗ Polizei zur Aufklärung hat, mit ſeiner Arbeit,— denkt, daß der Todesſchuß, der ignal zum Zuſammenbruch des Kreugerſchen Welt⸗ konzerns gab, am 12. März fiel. Warum hat die ſchwediſche Polizei, warum haben die Regierungen der von dem Zu⸗ ſammenbruch in Mitleidenſchaft gezogenen Länder nicht früher ein Ermittlungsverfahren einge et, um klarzuſtel⸗ len, weshalb ſich der Zündholzkönig in Paris erſchoſſen hat? In den erſten drei Wochen nach dem Selbſtmord wurde nur„privat“ unterſucht. Die Sach ſtändigen, die Treu⸗ händer, die Bankleute ſtellten ein tgehende Zahlungs⸗ ſtockung des Kreugerſchen Kapitalko feſt, eine Stockung, die nicht etwa durch ſchlechte Zündholzgeſchäfte hervorgeru⸗ fen war, ſondern durch die begann 3, den das 0 0 Ueberfpannung der Finanzierungstechnik, die der Konzern ſchon vor einem Jahre, im April 1931„zur Behebung der internationalen Wirtſchaftskriſe“ betrieb und die im Grunde nichts anderes war als ein verkappter Welt⸗ inflationsplan. Ein kluger Engländer, Herr Montague Norman, der Leiter der ſtaatlichen Notenbank in London, ſoll als einziger und erſter Lunte gerochen haben: Er lehnte es ſchon 1930, ſo behaupten wenigſtens jetzt britiſche Preſſemeldungen, ab, den Ingenieur Ivar Kreuger zu einer perſönlichen Ausſprache zu empfangen. Bei den rein geſchäftlichen Nachforſchungen ſtellte ſich zu⸗ nächſt nichts Kriminelles heraus. Man fand, daß hohe Zahlungsverpflichtungen ſowohl aus Obligationen als auch aus laufenden Staatsverträgen beſtanden, daß ein großer Teil der Aktiven teils entwertet, teils eingefroren oder allzu leichtſinnig beliehen waren, daß endlich große Verluſte aus umfangreichen Effektenverkäufen entſtanden waren. Die Wirkung der Verluſte ging bei der Konzernſpitze, der A. B ger u. Toll, bis zur Zah⸗ lungsunfähigkeit, ſodaß dieſe rma ein Moratorium er⸗ hielt. Immerhin war anzunehmen, daß der in ſeiner bis⸗ herigen Form lebensunfähig gewordene Konzern in einer neuen Geſtalt weiter beſtehen könne, wenn die Verſchach⸗ telungen entwirrt und die wichtigſten induſtriellen Werte herausgeſchält ſind. Keine Kataſtrophe ſtand in Ausſicht, keine Auflöſung eines märchenhaften Goldgebäudes in das Nichts. Das Blatt wendete ſich erſt, als am 4. April der Bericht der Ge⸗ ſchäftsreviſoren von Bilanzfälſchungen Kreu ſprach. Nun hatte man den erſten Anhaltspunkt für die Aufhellung des Selbſtmord⸗Rätſels, und alle die, die bei Zur Zahlungseinsſellung des Deufschen Credifvereins Berlin Der Zuſammenbruch des Deutſchen Creditvereins Berlin hat die eingeweihten Kreiſe nicht zu ſehr in Erſtaunen verſetzt. Früher galt das Inſtitut als Hausbank des Hugenberg⸗ Konzerns, hatte jedoch nach dem im Jahre 1929 erfolgten Ausſcheiden Geheimrat Hugen⸗ hergs ſeine eigentliche Bedeutung verloren. Auch die Be⸗ ziehungen zu bekannten rheiniſchen Induſtriellen dürften in den letzten Jahren gelöſt worden ſein. Der Deutſche Creditverein widmete ſich in der jüngſten Zeit beſonders der Baufinanzierung und hatte zu dieſem Zweck diezZentral⸗Bauſparkaſſe gegründet. Anſcheinend ſind dem Creditverein gerade aus dem Bauſparkaſ⸗ ſengeſchäft erhebliche Verluſte erwachſen. Fer⸗ ner hat der feudole und ſchwerinduſtrielle Charakter des Kundengeſchäfts bei der Bank eine für das Inſtitut gefähr⸗ liche Rückſichtnahme auf die vornehmen Geſchäftsfreunde zur Folge gehabt. Das Geſellſchafts kapital wurde im Juni 1928 von 2 auf 10 Millionen erhöht. Die neuen mit 50 v. H. eingezahlten 8 Millionen Aktien ſind nach dem vorjührigen Geſchäftsbericht während des Jahres 1930 voll gezahlt worden. Gleichzeitig wurde das Bankhaus Droſte u. Tewes, Bochum, übernommen, das 4 Mill. Aktien im Beſitze hatte. Auf dieſe Weiſe konnte das AK auf 6 Millionen reduziert werden. Es muß heute als zweifelhaft erſcheinen, ob die Voll zahlung von 4. Millionen tatſächlich erfolgt iſt, da ſonſt wohl kaum wenige Monate ſpäter bereits die erſten Schwierigkeiten aufgetaucht wären. * Gebrüder Poensgen AG., Maſchinenfabrik, Düſſeldorf. — Sanierung beſchloſſen. Die o. GV genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1931 und beſchloß die Herabſetzung des Grund⸗ kapitals von 1,5 Mill.„ durch Einziehung von 250 000% eigenen Aktien, die von der Tochtergeſellſchaft Poensgen u. Weſſel N. V. in Utrecht unentgeltlich zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurden. Durch die gleichzeitig erfolgte Auflöſung des geſetzlichen Reſervefonds verminderte ſich der Verluſt von 734 000 4 auf 392 000 4, der weiter vorgetragen wird. Aus dem Auſſichtsrat ſchled aus Giulio Naſt⸗Kolb, Grae⸗ fenfing bei München. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Direktor Hans von Coſſel(DD.⸗Bank, Düſſeldorf). O Loſenhauſenwerk Düſſeldorfer Maſchinenbau.⸗G. Düſſeldorf.— Verluſtſteigerung.(Eig. Dr.) Der Abſchluß für 1031 weiſt nach Abſchreibungen auf Anlagen von 99 000 (77 000) 4 ſowie 68 000& Abſchreibungen auf Vorräte und nach Bildung eines Entwertungskontos von 80 000 4 einen Jahresverluſt von 93 000(92 000) 4 aus, um den ſich der Verluſtvortrag auf nunmehr 495 000& erhöht. Der z. Zt. unerledigte Auftragsbeſtand ermöglicht bei ver⸗ ringerter Belegſchaft eine nur teilweiſe Ausnutzung der Werkſtätten. * Aus dem Sofina⸗Konzern. Der Verwaltungsrat der Sooieté Centrale pour'Induſtrie Electrique(Chade) der franzöſiſchen Holding Geſellſchaft der Sofina⸗Gruppe, beſchloß der demnächſt ſtattfindenden Generalverſammlung eine Dividende von 12(17) v. H. vorzuſchbagen. Südwesſdeufsche Genossenschafis- Banken Vereinsbank und Spargeſellſchaft für Stadt⸗ und Landgemeinden AG, Heidelberg. In der GV wurde der Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr einſtimmig ge⸗ nehmigt und Entlaſtung erteilt. Die Dividende iſt von 15 auf 6 v. H. herabgeſetzt worden. Der Sparein⸗ lagen beſtand ging von 6 716 698 auf 6 522 634„ zu⸗ rück. Der kleine Rückgang iſt hauptſächlich auf die Rück⸗ zahlungen alter Spartguthaben zurückzuführen. Der Rein⸗ gewinn einſchl. Vortrag beläuft ſich auf 71 238(91 088) 1 Und wird zum größten Teil zur Stärkung der Reſerven verwendet. Der Sonderrücklage werden 30 000(40 000) 4 zugeführt, dem Beamten⸗Unterſtützungsſonds 3000(5000) Mark. 26 298(16 088)„ kommen auf neue Rechnung zum Vortrag. Aus der Bilanz: Kaſſe 49 242(31 106), Bank⸗ und Poſtſcheckguthaben 108 621(161 981), Debitoren 922 800 1050 000), Hypotheken, Darlehen 5 210 494(5 030 000), Wechſel 142 099(280 381), eigene Wertpapiere 1167 844 (1 185 760), Bankgebäude 20 000(i. V. einſchließlich eines weiteren Grundſtückes 205 000), andererſetts Aktienkapi⸗ tal unverändert 200 000 ,, Reſerve unv. 100 000, ſonſtige Mitcklagen 320 000 4, Beamtenunterſtützungsfonds 30 000 Mark, Kreditoren 377 541(409 008)„ neben den genannten Spareinlagen. Vereinsbank Karlsruhe ecmbß. Nach dem 13. Juli 1931 iſt bei der Vereinsbank Karlsruhe, dem Geſchäfts⸗ bericht zufolge, mehr Geld abgezogen als eingelegt worden, wodurch die Bank immerhin ihre Oiguldität erhöhen mußte. Es wunde zur Vermeidung von Kreditkündigungen ein Teil fedes Kredſtes in Wechſelform umgeſtellt. Dieſe Wechſellrodite ſollen im Verlaufe längerer Zeit zur Rück⸗ Der Geſamtumſatz der Bank 15 kehr betrugen am Jacresſchluß 9,88 Millionen gegen 3,90 Millionen im Vorjahre. Die Kredite und Danulehhen waren gedeckt durch Hypotheken und Grunoſchulden in Höhe von 78 v.., durch Wertpapiere in Höhe von 6 v.., durch Bürgſchaſten und andere Sicherheiten in Höhe von 20 v. H. Die flüſſigen Mittel betrugen Ende 1931 938 709 l. Die Geſamtverbindlichkeften ſind damit in Höhe von 31 v. H. gedeckt. Der Mitgliederſtand hat ſich um 295 auf 2416 vermindert. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung betrug der Ueberſchuß an Zinſen 142 091(i. V. 140 408) /, der Ueberſchuß an Proviſtonen 100 098(108 888)„4. Es verbleibt ein Reingewinn von 46 043, woraus 5 v. H. Divldende gezahlt werden. * Vereinsbank Bretten embcß. Aus einem im Ge⸗ ſchäftskahre 1931 erzielten Reingewinn von 10 255/ wer⸗ den 6 v. H. Dividende verteilt. Die Mitgliederzahl be⸗ trägt jetzt 1520. Die Geſchäftsanteile ſtiegen auf 82 688 1 (74 459), die Rücklagen betragen rd. 57 000 J. Der Höchſtbarkvedit bleibt mit 25 000„ beſtehem, der Höchſt⸗ wechſelkredit wurde neu auf 30 000/ feſtgeſetzt. Volksbank Emmendingen ecmbcß. Der Reingewinn des Geſchäftsſahres 1931 beträgt 21 621(27 669) 4, woraus 6(i. B. 8 p. H. Dividende verteilt werden ſollen während die geſ. Rücklage 4832(4828)„ und die Hilfsrücklage 5000 (7000)/ erhalten. Zinſen und Proviſionen erbrachten 161 21(186 401); demgegenüber erforderten Zinsleiſtun⸗ gen 95 064(110 355)& und Geſchäftsunkoſten 38 310(40 269 Mark. Der Geſamtumſatz ging auf vd. 31,9(89,1) Mill. zu rück; dagegen ſtien der Mitgliederſtand durch 48 Zu⸗ und 41 Abgängen von 839 auf 846 mit 846 Anteilen und 1 289 000 (1 258 500)/ Haſtſumme. Aus der Bilanz(in&): Wechſel 199 096(105 786), Wertpapiere 21 599(1001), Schuldner i. Il. R. 1 035 327(1 266 429), Vorſchüſſe 195 578(182 975); andererſeits Geſchäftsgut 128 675(118 675), i. l. R. 170 581(10 en 176 680(181 195), Rücklagen pareinlagen 946377(953 756), Gläubiger ). dem Skandal irgend eine eigene Schuld zu verbergen hat⸗ ten, ſtürzten ſich auf jene erſte perſönliche Enthüllung, um die Welt glauben zu machen, daß Kreuger alle wichtigen Dinge in ſeinem Rieſenbetrieb ganz allein und ganz geheim erledigt habe. Bei ſeinem Größenwahn habe er ſchließlich geglaubt, ſich über gewiſſe Paragraphen, die gleich ſo laut von Urkunden⸗ fälſchung ſprechen, hinwegſetzen zu können. Und während früher Jvar Kreuger als der tugendhafte Einſtedler hin⸗ geſtellt wurde, der ein Leben voll Arbeit und Entſagung führe, wartet die Stockholmer Preſſe jetzt täglich mit Andeu⸗ tungen auf, daß der arme reiche Selbſtmörder nach fürchter⸗ lichen Ausſchweifungen in die Hände von Erpreſſern gefallen ſei. Ja als in der vorigen Woche die unmittel⸗ baren Betrugshandlungen und Dokumentenfälſchungen der Konzernverwaltung bekannt wurden, hielten gewiſſe Kreiſe immer noch die Lesart aufrecht, daß die Finanzen des Rie⸗ ſentruſts auf den zwei Augen Kreugers geſtanden hätten und daß er als der Alleinſchuldige ſich ſelbſt gerichtet habe. Dieſes Lügengebäude wird nun auch zuſammenbrechen. Es iſt einfach techniſch unmöglich, daß die zahlloſen Fäl⸗ ſchungen und Betrugsakte mit der einzigen Unterſchrift des Ingenieurs durch das laufende Geſchäft des Konzerns gin⸗ gen. Dieſe dauernden Effekten⸗ und Lombardmanöver waren ſo weltumſpannend und verwickelt, daß ſie mit allen ihren Belegen und Korreſpondenzen von vielen höheren und unteren Beamten des Konzerns mitbearbeitet werden muß⸗ ten. Oder hat der Konzern in den letzten Jahren überhaupt keine ordentliche Buchführung gehabt? Es wird zwar ſoeben bekannt, daß eine der größten To rgeſellſchaften Kreugers nur eine Atrappe war und einmal ein Geſchäftslokal beſaß, weder in Schwe⸗ den, noch in Holland, noch ſonſtwo, aber der ganze ungeheuer verſchachtelte und komplizierte Apparat hätte ohne eine ordentliche Buchführung das Jahr 1932 nicht erlebt. Für dieſe Buchführung und für alle Unregelmäßigkeiten, Ver⸗ ſchleierungen und Fälſchungen iſt der tote Kreuger nicht allein verantwortlich zu machen. Mitgewirkt hat jener Ring von Mitarbeitern, von denen man bis jetzt erſt drei, die Konzerndirektoren Lange, Huldt und Holm, hinter Schloß und Riegel geſetzt hat. Die Stockholmer Kriminal⸗ polizei wird die Mithilfe einer ganzen Reihe von Staaten in Anſpruch nehmen müſſen, um die Schuldigen heraus⸗ zufinden. Der Weltſkandal des Kreuger⸗Selbſtmordes iſt nicht abgeſchloſſen, er fängt jetzt erſt an. * Spinnerei und Weberei A.., Efilingen Der auf den 12. Mai einberufenen GW wird vorgeſchla⸗ gen, das Ab von bisher 5 Mill.“ in erleichterter Form auf 2,5 Mill./ herabzuſetzen durch Feſtſetzung des Nenn⸗ wertes der Aktien über je 1000„ auf nur 500 4. Der entſtehende Buchge winn ſoll zur Deckung des entſtan⸗ denen Verluſtes, zum Ausgleich von Wertverminderungen im Vermögen und zur Bildung eines Reſervefonds ver⸗ wendet werden. Das AK ſoll dann um 300 000 J wieder auf 2,8 Mill.„ durch Ausgabe von 600 Inhaberaktien über je 500„ mit Dividendenberechtigung ab 1. Jouuar 1932 gebracht werden. Die neuen Aktien werden zum Nennwert gegen Einbringung von Forderungen an die Geſellſchaft in gleicher Höhe begeben. Es handelt ſich hierbei um die Gnglandanleihe des Blumenſtein⸗Kon⸗ zern s, die ſich in Händen eines Bankenkonſortiums be⸗ findet und deren Nennwert um 300 000% auf 1,7 Mill. herabgeſetzt werden ſoll. Die Geſellſchaft iſt bekanntlich vor einiger Zeit aus dem Blumenſteinkonzern losgelöſt worden. * Bank für Handel und Grundbeſitz, Frankfurt a. M.— Beſtätigter Vergleich. Der von der Bank für Handel und Grundbeſitz vorgeſchlagene Vergleich iſt, nachdem die Gläubiger mit großer Mehrheit weit über die geſetzlich not⸗ wendigen 75 v. H. hinaus dem Vergleich zugeſtimmt haben, nunmehr vom Gericht beſtätigt worden. Die von der GW ebeſchloſſene Erhöhung der Geſchäftsonteile von 200 auf 500, iſt im Genoſſenſchaftsregiſter eingetragen worden. Der vom Reich gewährte Zuſchuß von 100 000 4 wird dadurch zur Weiterführung des Bankgeſchäftes frei. Die Bank hat ihre Schalter für den Kundenverkehr wieder eröffnet. Es beſteht die Abſicht, daß die für den 1. Juli 1932 vorgeſehene Zahlung der erſten Vergleichsquote be⸗ reits früher erfolgt. O Hamburger Hochbahn AG., Hamburg.— Kleine Divi⸗ dendenkürzung.(Eig. Dr.) Der AR. beſchloß, der GV. am 24. Mat die Verteilung von 5(6) v. H. Dividende auf die A⸗Aktien, von 4(5) v. H. Dividende auf die B⸗Aktien und von 2(233) v. H. auf die C⸗Aktien vorzuſchlagen. Kampf der Viag um die Ilse Profesf der Opposiflon gegen alle Beschlüsse In Ergänzung des im geſtrigen Abendblatt enthaltenen Berichts über die GV. der Ilſe Bergau AG. iſt noch folgendes mitzuteilen: Nach Schluß der Debatte über den Antrag von Rechts⸗ anwalt Dr. Netter betreffs Ausübung des Stimmrechts der Luſatia⸗Aktionäre erklärte der AR.⸗Vorſitzende, daß er dieſen Antrag nicht zur Abſtimmung zulaſſen könne, da die fraglichen Aktien legal geſchaffen ſeien und daher das Recht hätten, mitzuſtimmen. Gegen dieſe Stellungnahme der Verwaltung erhob Dr. Netter energiſch Proteſt und ſtellte dann namens der Viag eine größere Anzahl Anfragen über die Entſtehung und Zuſammenſetzung des Rein⸗ gewinns, der Steuern und der Abſchreibungen, ſowie zu mehreren Poſten der Bilanz, die von der Verwaltung nur zum Teil und ſehr knapp beantwortet wurden. Nach der Erklärung der Verwaltung iſt Petſchek vor einigen Jahren eine Beteiligung an der Kohlenhandels⸗ geſellſchaft Auguſt Schmits eingeräumt worden, doch befin⸗ det ſich die Majorität nach wie vor im Beſitz der Ilſe. Zu dem Antrag eines Kleinaktionärs auf Einſetzung einer Reviſionskommiſſion auf Petſchek und die ihm naheſtehenden Handelsgefellſchaften erklärte der Vertreter der Viag, daß ſich ſeine Gruppe bei der Abſtimmung der Stimme enthalten werde, da ſie die Hoffnung hege, daß bei der Verwaltung noch eine beſſere Einſicht eintreten werde. Dieſer Antrag wurde gegen 114 Stimmen abgelehnt. Gleichfalls der Ablehnung verfiel ein von mehreren Klein⸗ aktionären unterſtützter Antrag der Viaggruppe auf Ver⸗ tagung der GV. Auch ein Antrag des Aktionärs Nun⸗ berg auf Auskunftserteilung über die Beziehungen zur Luſatia wurde mit 222 299 gegen 56097 Stimmen ab⸗ gelehnt. Die Oppoſition gab in beiden Fällen Proteſt zu Protokoll. Nachdem eine Reihe von Beanſtandungen zum Geſchäfts⸗ bericht zu Protokoll genommen waren und Direktor Rein⸗ hart nochmals ausdrücklich erklärt hatte, daß Petſchek nur Aktionäre der Ilſe ſei und im übrigen keine irgendwie ge⸗ heimnisvolle Rolle in der Verwaltung ſpiele, wurde die Bilanz wiederum gegen 56097 Stimmen genehmigt und die Dividende auf 7(10) v. H. feſtgeſetzt. Die Ent⸗ laſtung erfolgte gleichfalls gegen die Stimmen der Oppo⸗ ſition, die gegen ſämtliche Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll gab. „ Dividendenausfall zweier Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften. Der in der Aufſichtsratsſitzung der Preußiſch⸗Rhel⸗ niſchen Dampfſchiffahrts ⸗Geſellſchaft Köhn vorgelegte Abſchluß für 1931 wetſt nach rund 55 0 (175 000)% Abſchreibungen und Ueberweiſung an den Er⸗ neuerungsf einen Verluſt von rund 7000 4 aus. (J. V. aus 126 805/ Gewinn 8 v. H. Dividende), der vor⸗ getragen werden ſoll.(GV. am 15. Juni.— Gemäß Be⸗ ſchluß des Aufſichtsrates der Dampfſchiffahrts⸗ Geſellſchaft für den Nieder⸗ und Mittek⸗ rhein in Düſſeldorf wird für das Geſchäftsfachr 1981 eine Dividende ebenfalls nicht verteilt(l. V. 8 v..) Der auf den 15. Juni einberufenen o. GV. wird vorgeſchlagen, den entſtandenen kleinen Verluſt(i. V. Gewinn 125 550 vorzutragen. * Preußiſche Elektrizitäts⸗Ac J.— Gewinnabſchluß, aber dividendenlos? Nach Informationen des DH wird der Abſchluß der Preußenelektra für das Geſchäftsjahr 1931, der dem AR erſt nach dem Pfingſtfeſt vorgelegt werden wird, einen dem in der Stromverſorgung ollgemein feſt⸗ ſtellbaren Abſatzrückgang entſprechenden Gewinn auswei⸗ ſen. Dieſer dürfte an ſich die Ausſchüttung einer angemef⸗ ſenen Dividende(i. V. 6 v. H. auf 125 Mill. /) zulaſſen, doch wird der Vorſtand im Hinblick auf die ungewiſſe Zu⸗ kunft und aus Liquiditätsrückſichten vorausſichtlich beon⸗ tragen, den erzielten Gewinn zurückzuſtellen. * Aluminium⸗Jnduſtrie., Neuhauſen.— Starker Abſatzrückgang. Die HV. genehmigte 10 v. H. Dividende. Der Abſatz an Aluminium ſei überall ſtark geſun⸗ ken. Anderſeits aber ſind die Lager erſchöpft, ſo daß man auf eine Preis feſtigung hofft. Durch die Gründung der Alliance Aluminium Company glaubt man eine Vor⸗ bedingung dafür geſchaffen zu haben, denn dieſe Dachgeſell⸗ ſchaft bezweckt die ſtraffe Regelung ſowohl der Erzeugung als auch des Abſatzes unter Rückſichtnahme auf die Bebürf⸗ niſſe des Weltmarktes. Der Beſitz an engliſchen Staats⸗ papieren konnte ſchon vor der Entwertung des engliſchen Pfundes abgeſtoßen werden, ſo daß von daher kein Schaden entſtand. Guano ⸗Werke AG.(vorm. Ohlendorffſche u. Nergſeh⸗ Werke), Hamburg.— Verluſtabſchluß nach 5 v. H. Divi⸗ dende. Die Jahresabrechnung für 1931 ſchließt nach Vor⸗ nahme normaler Abſchreibungen(i. V. 278 548) mit einem Verluſt von rd. 150 000/ ab, der vorgetragen werden ſoll,(i. V. wurden aus einem Reingewinn von 821 280„ 5 v. H. Dividende auf die Ste. und 6 v. H. auf die VA. bezahlt). Der Verluſt iſt durch den ſtarken Ab⸗ ſatzrückgang ſowie durch die Preisherabſetzung infolge der Notverordnung hervorgerufen worden. Versfärkſe Zurückhalfung der Spekulafſion an den Nachbörsen Berliner Nachmittagsbörſenkurſe nominell Im Nachmtttagsverkehr war das Geſchäft weiter außer⸗ ordentlich ruhig. Die Tendenz neigte, da auch von den Ausland schörſen ſchwächere Kurſe gemeldet wurden, eher etwas zur Schwäche. Doch waren die Kurſe meiſt nominell. J Farben ſprach man mit 855696, Reichsbank mit 10274 bis& und Siemens mit 9444. Frankfurter Abendbörſe Auleihemarkt geſchäftslos Das Geſchäft an der geſtrigen Abendbörſe war wieder außerordentlich ruhig. Die neuen verſchärften Beſtim⸗ mungen gegen den Effektenſchmuggel wirkten natürlich ge⸗ ſchäftshemmend. Da von den Auslandsbörſen keine An⸗ regung vorlag und Aufträge vom Publikum nicht, eingegan⸗ gen waren, bot die Börſe ein ſehr träges Bild. Die Zu⸗ rückhaltung der Spekulation hat ſich im Hinblick auf die bevorſtehenden Wahlen noch verſtärkt. Die Kurſe konnten ſich aber gegen den Berliner Schluß im großen und ganzen behaupten. Die Anleihemärkte waren ebenfalls faſt ge⸗ ſchäftslos. Reichsſchuldbuchforderungen fielen leicht zurück. Dollar leicht rückgängig An den internationalen Deviſenmärkten ging das eng⸗ liſche Pfund am Nachmittag eine Kleinigkeit zurück, vor allem ſchwächten aber Stockholm und beſonders Os lo er⸗ neut weiter ab. Auch die Reichsmark tendierte eher etwas leichter. Sie ging auf 538,564 in Amſterdam, in Zürich auf 121/00 zurück, in London ſtellte ſie ſich auf 15,05 900 in Newyork auf 23,76. Der Dollar war leicht rück⸗ ngig. Weinversſeigerung Freinsheim * Freinsheim, 20. April. Geſtern verſteigerte das Wein⸗ gut J. W Friedrich Erben⸗Freinsheim 3250 Liter 1931er und anſchließend das Weingut Hildegard⸗Lehmann 15 600 Liter 109gler Weißwein. Bei ſehr gutem Beſuch wickelten ſich die Geſchäfte recht flott ab. Für die Weine beider Güter wurden gute, teihs ſehr gute Pretſe erzielt Für die 1000 Liter wurden in„ bezahlt: Weingut Friedrich Erben 550, 570, 600, 630 und 700; Hildegard⸗Lehmann 600, 610, 620, 680, 640. 660, 710, 720, 740, 800, 830, 010 1040, 1060, 1100 und 1210 l. * Diskontſenkung in Finnland. Die Bank von Finn⸗ land hat den Diskontſatz auf 67 v. H. geſenkt. 0 OO Holland kontingentiert die Buttereinfuhr. Amſter⸗ dam, 19. April.(Eig. Dr.) Holland hat die Butter ⸗ einfuhr für die Monate April bis Juni 1982 kontingen⸗ tlert. Das Kontingent beträgt 100 v. H. der Einfuhr des Quartaldurchſchnitts der Jahre 1928 bis 1930. Die deuischen Zuckerfabriken im März 1932 Nach den Erhebungen des Stat. Reichsamts 9958 im März 1982 die geſamte Herſtellung der deutſchen Zuckerfabriben in Rohzuckerwert berechnet 82 809 Dz., vom 1. Sept. 1931 bis 31. März 1932 15 756 223 Dz. gegenüber 25 154 592 Dz. in der Vergleichszeit des Vorjahres. Die bisherige Rohe⸗Rüben⸗ Verarbeitung blieb un⸗ verändert 94 141 788(158 922 335) Dz. An Rohzucker 1 im März 906 144 Dz. verarbeitet worden, in den 7 naten der laufenden Kampagne damit 7240 938(9 083 726) Doppelzentner. An Rohzucker aller Art ſind 19 041 bzw. 10 480 269(17 061 079) Dz. gewonnen worden, an Ver⸗ brauchs zucker insgeſamt 896 676 Dz. bzw. 11 421 501 (15 614 035) Dz. Von den Stärke zucker fabriken ſind im März 24 160 Dz. Stärkezuckerſirup, v 1. 9. 31 bis 81. 3. 1932 al ſo 191 000(261 357) Dz. gewonnen worden. In den freien Verkehr ſind an Rohzucker 1688(Mär 1931: 1427) Dz., in der laufenden Kampagne 11 952(11 0 Dz. überführt worden, an Verbrauchszucker 922 41 (10 624) D. bzw. 6 977 031(8 635 08) Dz. Auf dieſe beiden Erzeugniſſe entfallen an Zuckerſteuer im März(in Mill.) 19,41(10,06), in der laufenden Kampagne 1931⸗92 bisher 146,74(90,79). Insgeſamt entfallen auf ſämtliche 1 an Zuckerſteuer 19.82(11,19) bzw. 149,50 2,41). * Schifferſtadter Gemüſeauktion. Auf der letzten Auk⸗ tion notierten Spinat—5; Feldſalat 28—35; Kreſſe 12 bis 18; Kopfſellerie pro Pfund 17—20; Suppengrünes pro Bündel—5 Pfg. * Kupferpreis erhöht. Das Internationale Kupferkar⸗ tell. die Copper Exporters Inc., hat ſich überraſchender⸗ weiſe mit Wirkung ab Montag zu einer Herauffetzung des Preiſes für Elektrolytkupfer für den europäiſchen Konſum von 6 auf 674 Dollar⸗Cents per Ib. eif Noröſeehäfen ent⸗ ſchloſſen, nachdem die bisher zum ermäßigten Preis von 6 Cents zur Verfügung geſtellten Mengen nicht mehr frei⸗ gegeben wurden. Die letzte Kupferpreisveränderung iſt bekanntlich am 6. April erfolgt, an dem das Internationale Kartell den offiziellen Preis um 1 Cents auf 6 Cents herabſetzte. Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf 19. April Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſtiller denn je zuvor. Die Frachten nach Holland und Belgien erfuhren zeine Aenderung; dagegen wurde die Bergfracht mit 5 Pfg. je Tonne weniger notiert als bisher. Nach dieſem no⸗ tierten Satz von 1,05„ käme demnach eine Fracht von 85 Pfg. ſe Tonne ab Kanal nach Rotterdam in Frage. Der Bergſchlepplohn erfuhr keine Aenderung. Der Tulſchlepp⸗ lohn ſchwächte weiter ab. Er beträgt zur Zeit 7 Pfg. nach, Rotterdam. Verſc ſchrär geſeh germ mung halts; nung; Rechr weiſu den 5 Der dem ö den 1 Aemt gaben 193² Arbei an G den e gur i 531 Auftr Verpf an V. Haus! gaben einzu In tung Nation Chri fang Hfa⸗Pe rail“ Aufe Planet tarii Kolpin Vert Anahy lung ar beh. %% v Ü nen ̃—j r rr. g 5 0 Mittwoch, 20. April 1932 7 7 Kommunale Chronik Verſchlechterung der Mainzer Finanzlage * Mainz, 18. April. Mit Rückſicht darauf, daß die Verſchlechterung der ſtädtiſchen Finanzlage eine Ein⸗ ſchränkung der Ausgaben in noch größerem als vor⸗ geſeheuem Umfang notwendig macht, hat Oberbür⸗ germeiſter Dr. Ehrhard eine Reihe von Beſtim⸗ mungen herausgegeben. Die Aufſtellung des Haus⸗ haltsplanes für 1932 war bis zum Beginn des Rech⸗ nungsjahres nicht möglich, weil die Höhe der im Rechnungsjahr 1932 zu erwartenden Steuerüber⸗ weiſungen und der Zuſchüſſe von Reich und Land zu den Koſten der Wohlfahrtspflege noch nicht feſtſteht. Der ſtädtiſche Haushalt muß deshalb zunächſt nach dem Haushaltsplan von 1981 fortgeführt werden. In den neuen Beſtimmungen werden die einzelnen Aemter angewieſen, die Kredite für perſönliche Aus⸗ gaben nur in der in den Voranſchlagsentwürfen für 1032 vorgeſehenen Höhe zur Verfügung zu ſtellen. Arbeiten und Lieferungen für Unterhaltungsarbeiten an Gebäuden, Straßen, Maſchinen uſw., dürfen in den erſten drei Monaten des Rechnungsjahres 1932 nur in Höhe von einem Viertel der im September 1991 gekürzten Kredite des Haushaltsplanes 1931 in Auftrag gegeben werden. Leiſtungen, für die eine Verpflichtung der Stadt nicht beſteht, wie Beiträge an Verbände, Vereine uſw. ſind vor Feſtſtellung des Haushaltsplanes 1932 nicht anzuweiſen. Die Aus⸗ gaben für allgemeine Unkoſten ſind auf das äußerſte einzuſchränken. Kleine Mitteilungen Infolge Mißſtimmigkeiten mit der Gemeindeverwal⸗ g bezüglich der Herabſetzung der Gehälter der ebeamten haben in Kandel 13 Gemeind unter ein Bürgermeiſter, ihre Aemler der Verfügung geſtellt. 0 zur Tages aleacleꝝ Mittwoch, 20. April Nationaltheater:„Geſtern und heute“, Schauſpiel Ehriſta Winsloe, Miete E 31, Sondermiete E 16, fang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Die Entführung aus dem tail“, Kom. Oper von Mozart, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 20 Uhr Plane⸗ tariumsabend für Erwerbsloſe. Kolpinghaus U 1, 1: Vorführung des Afrika⸗Films:„Das Vermächtnis eines Miſſionors“, 15, 17.15 und 20.15 Uhr. Anahyga, dentſche anat. hygien. Ausſtellung im Verſamm⸗ lungsſoal des Roſengartens, geöffnet von—18 Uhr. aſfee Schleuer: Geſellſchaſtstanz ab 16 Uhr. Wfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Alhombra:„Das blaue Licht“.— Uni ⸗ verſum:„Mamſell Nitouche“.— Scala⸗ Theater: „Berge in Flammen“.— Gloria⸗Palaſt:„Durch⸗ loucht die Wäſcherin“.— Roxy ⸗ Theater:„Ein aus⸗ gekochter Junge“. Schauburg:„Die ſpaniſche Fliege“.— Capftol:„X 7. Pal aſt⸗Theater: „Der Sänger von Sevilla“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr. Slädt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und von Hl Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Ferner! Werbe⸗Ausſtellung junger Kunſt.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstuem mit um⸗ eendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 11—13 Uhr und von 15—17 Uhr. von An⸗ Se⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 182 Deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft Am 24. April 1932 in Stuttgart Wohl trägt die DSB ihre Waldlauf⸗Meiſterſchaften ſchon ſeit 1913 aus und die Turner haben ab 1927 Meiſterſchaften im Waldlauf ausgetragen, wobei beiderſeits die Bezeich⸗ nung„deutſche“ Meiſterſchaften nicht fehlte. Eine wirkliche deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft gab es bisher aber nur im vergangenen Jahre, als DSB und Dr aufgrund der Beſtimmungen des Einigungsvertrages darauf verzichteten, einen Verbandsmeiſter zu ermitteln, ſondern mit der Er⸗ mittelung eigener Meiſter in den Landesverbänden(DSB) bezw. Kreiſen(Di) ſchloſſen und dann ihre beſten Ver⸗ treter zur erſten wirklichen deutſchen Meiſterſchaft nach Hannover entſandten. Der Berliner Teutone Kohn wurde damals Einzelmeiſter, während der Polizeiſportver⸗ ein Berlin dem Polizeiſportverein Hamburg den mehr⸗ fach erfolgreich verteidigten Titel eines deutſchen Mann⸗ ſchaftsmeiſters abnahm. Ein ſchwächeres Meldeergebnis Die vorfährige Teilnehmerziffer von 70 Einzel⸗ und 16 Mannſchaftsmeldungen iſt diesmal nicht erreicht worden. Angeſichts der ſtark verſchlechterten Wirtſchaftslage iſt aber der Rückgang auf 58 Einzelläufer und 10 Man n⸗ ſchaften nicht allzu weſentlich. Von dieſen Meldungen entfallen 39 Einzelläufer und 4 Mannſchaften auf die DoS der Reſt von 19 Einzelläufern und 6 Mannſchaften auf die DT. Das Hauptkontingent der Teilnehmer ſtellen manche der bekannten Läufer und Vereine. Soevermißt man die ſüddeutſchen Verein beider Lager. Aus dem Reich fehlen den allerdings erkrankten ausgezeichneten Langſtreckler der DT, den Wittenberger Syring, ferner den Oberhauſener Poliziſten Schaumburg und ſchließlich auch die geſamte Mannſchaft der Hamburger Polizei. Der Titelverteidiger Kohn⸗Berlin, der inzwiſchen von Teutonia zum Polizet⸗ ſportverein gewechſelt hat, iſt zur Stelle. Auch der vor⸗ jährige Mannſchaftsmeiſter Polizei Berlin hat gemeldet. Von ſonſtigen bekannten Läufern aus dem Reich ſtehen der Heeresmeiſter Scheler, die Poliziſten Mollitor und Behncke⸗ Berlin und Holthuis⸗Weener auf der Karte. Süddeutſch⸗ land hat neben ſeinem neuen Meiſter Bertſch den Alt⸗ meiſter Helber 1, die Stuttgarter Helber 2 und Kettner und den Münchener Kapp als ausſichts reichſte Vertreter Wer wird Sieger? Die Ausſichten ſind ſchwer zu beurteilen. Kohn⸗ Berlin iſt allgemein wieder als Favorit anzusprechen. Die ſüddeutſchen. beſonders die Stuttgarter Läuſer, haben aber den Vorteil der genauen Kenntnis der Strecke und Weg⸗ verhältniſſe für ſich. Der deutſche und ſüddeutſche Altmei⸗ ſter Helbert konnte ſeinen ſüddeutſchen Titel ja dies⸗ mal nicht verteidigen, kaun aber am kommenden Sonntag genau ſo gut wieder in ſeiner alten Form ſein. Süddeutſch⸗ lands neuer Meiſter. der Stuttgarter VſB⸗Mann Bertſch, geht auch diesmal wieder mit guten Ausſichten ins Rennen. Kapp⸗München belegte bei den füsddeutſchen Meiſterſchaften den zweiten Platz und wird auch zu beachten ſein. Das gilt natürlich auch für die Berliner Poliziſten Mollitor und Behncke, namentlich für den erſteren, der im Vorfahre hinter Kohn den zweiten Platz belegte. Holthuis⸗ Weener, der vorjährige Dritte, iſt ebenfalls zu beachten. Nicht zu überſehen iſt in der Liſte auch der norddeutſche Meiſter Petri⸗ Hannover. Inwieweit die Vertreter der DT. entſcheldend in den Gang der Ereigmiſſe mit eingreifen können, iſt nicht abzuſehen. Im Vorfahre kam ihr beſter Mann, der Weſtdeutſche Ziegelſcheck, der auch diesmal wieder ſtartet, an elfter Stelle ein.— Für den Mannſchaftslauf iſt der Polizeiſportverein Berlin nach dem Zugang Kohns unbedingter Favorit. Viktoria Hamburg und die beiden Stuttgarter Vereine VfB, ſowie Reichs⸗ bahn⸗ und Poſtſportverein erwarten wir auf den nächſten Plätzen. Jußball im Kreis Süoͤheſſen Der Sonntag ſollte eine weitere Klärung in der Frage des Abſtieges bringen. Aber leider wurde das wichtigſte Treffen Pfiffligheim gegen den Tabellenführer Bürſtadt von der Behörde abgeſetzt, und zwor auf Wunſch beider Vereine. Die anderen Spiele verliefen er⸗ wartungsgemäß. VfL Lampertheim mußte in Gernsheim antreten und fand Hort den erwarteten ernſthaften Widerſtand. Zudem mußte Lampertheim in⸗ folge Sperrung und Krankheit auf ſeine beſten Leute ver⸗ zichten. Gernsheim war daher faſt über die ganze Spielzeit überlegen und erzielte ein:8⸗Unentſchieden.— Im Hof⸗ heimer Lager herrſcht Freude. Die Elf hat durch einen Sieg über Neuhauſen ſich die Kreisliga erhalten. Es wäre auch zu bedauern geweſen, wenn Hofheim wieder hätte abrücken müſſen. Denn die Elf iſt beſtimmt nicht ſo ſchlecht wie der Tabellenſtand beſogt. Das Spiel gegen Neu⸗ haufen wurde in überlegener Manier:1 gewonnen. Das letzte Treffen hieß Hochheim— Horchheim; es wurde von Hochheim knapp 2˙1 gewonnen. Dieſes Spiel war jederzeit äußerſt fair, beide Mannſchaften hinterließen einen guten Eindruck.— Olympia Lampertheim benutzte den ſpielfreien Sonntag zu einem Privpatſpiel gegen den Namensvetter aus Lorſch. Die Bezirks⸗ ligiſten hatten nur 2 Leute erſetzt, ſonſt war die vollſtän⸗ dige Mannſchaft zur Stelle. Aus dieſem Grunde wiegt der knappe:1⸗Sieg von Lampertheim doppelt. Für den kommenden Sonntag ſind folgende Verbands⸗ ſplele vorgeſehen: Abenheim— Olympia Lampertheim; Heppenheim— Biblis; Hochheim— Hofheim.—— Schwager und Onkel im Alter von 56 Jahren Heute früh entschlief sanft nach kurzer, schwerer Kranklleit mein geliebter Mann, mein herzensguter Vater, unser lieber Bruder, Karl Stapf Mannheim- Waldhof, den 19. April 1932 In tiefer Trauer: Maria Siapf geb. Schreiber und Angehörige gute Existenz! Geſchäft, ſofort billig abzugeb. Erf. 700 l. Angeb. u. K O 56 an die Geſchäftsſt. 6729 1 Lieferwagen 15 Str. Tragkr., gut erh. für M. 450. ſowie 1 Gartenhaus billig zu verkaufen. Angebote unt. K B 55 an d. Geſchäftsſt. d. Bl. Iodes-Anzeige Unser einziges, unvergeßliches Kind Heinzl ist nach schwerer Krankheit wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten im jungen Alter von 11 Jahren aus unserer Mitte geschieden Mannheim- Waldhof, 19. April 1932 In tiefer Trauer: Hans Schwenk und Frau Elll geb. Wild Georg Wiid und Frau Familie Gebhard Liiz Die Beerdigung findet am 21. April um 1 Uhr von der Leichenhalle Hauptfriedhof aus statt Pradhtvalle Küche (neu) feinſte Quali⸗ tätsarbett, m. echtem Marmor, Kühlraum, weit u. Preis z. verk. Gerhardt. G 8. 15. Teilg. geſtatt. 6700 NMöbel Kaufen Ste ohne wiſchenhandel! Schlaf⸗, Eß⸗ u. Herren⸗ immer i. allen Edel⸗ ölzern, 30% unter Zyandsversteigerung Donnerstag. 21. April 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen dem kegnlg egulären Ver⸗ Plandlokal. Qu 6. 2. kaufspreis(franko gegen bare Zahlung Lieferung.) 96609 im Vollſtreckungswege Wilhelm Lechner ſen. öffentlich verſteigern: Möbel werkſtätte.„ größ. Poſten Herren⸗ Aglaſterhauſen. taſchen⸗ u. Armband⸗ uhren, Damen⸗Arm⸗ banduhren, neu, 1 Ladentheke. 1 Doppel⸗ ſchreibtiſch, 1 Schreib⸗ maſchine, 8 Herdſchifſe ſowie Möbel ver⸗ ſchiedener Art. 2713 Hierauf an Ort und Stelle in Neckarau— näheres im Pfand⸗ lokal— nachm. 5 Uhr: Muſterz. bn N 2, 11 III, Iks. Anzuſ. 11—5 und ab 7 Uhr, Nähmaschine gut erhalt., für 80 ¼/ u verkaufen. 6672 äher.: M 5, 10. III 1 Chaiſelongue und 1 Couch ſehr bill. Lui⸗ Die Beerdigun im Friedhof Käfertal statt 15 H. Mayer-Lindmann Staallich geprüffe Dolmeischerin Amtlich beeidigte UWebersetzerin Sprach-Unferrichi M 7, 16. Kalserring Tel. 1 vin findet Donnerstag, nachm. 2 Uhr, 2 5 Heizmann, erk Unaben-Sportanzug 12., Schneiderarb., verkauft für 10 Mk. Lott, Qu 7, 8. III. H. *6706 1 Partie Eiſenträger, 1 Duplex⸗Krahnen, ſeuring 62, Hof, b. Frey fahrbar. 0 bagemälde gut und ſehr billig. Kein Laden. Hugo Schön, Kunſt⸗ handlung E 4 Nr. 3. parterre. 10806 Gerichtsvollzieher. Schlafzimmer Polizei Chemnitz in Mannheim Der VfR Mannheim empfängt am Sonntag, 24. April den Mitteldeutſchen Fußballmeiſter, Polizei Chemnitz, in Mannheim auf dem BfR⸗Platz. Auf die Begegnung mit der Helmchen⸗Mannſchaft, die mit einem Torverhältnis von 44:10 in fünf Spielen vor dem Dresdner Sport⸗Club ſich für die Deutſche Meiſterſchaft qualiflierte, wird man mit Recht ſehr geſpannt ſein. Generalverſammlung des.C. 08 Mannheim Der Mannheimer Fußball⸗Club 1908 hielt am 14. April ſeine General⸗Verſammlung ab. Der Geſchäfts⸗ bericht des Vorſtandes, der Bericht des Kaſſierers und der Sportausſchüſſe, wurden ohne Debatte und ohne Wider⸗ ſpruch angenommen. Ein Zeichen dafür, daß das voll⸗ beſetzte Haus mit der Leitung des Vereins zufrieden iſt. Die Entlaſtung des Vorſtandes und des erſten Kaſſierers erfolgte einſtimmig. Der alte Geſamtvorſtand— 1. Vorſitzender Clevenz, 2. und geſchäftsführender Vorſitzender Gückinger, Vorſitzender Hauptlehrer Fritz Stelmer— wurde ein⸗ ſtimmig wiedergewählt. Ebenſo einſtimmig wurde der erſte Kaſſierer Michael Steimer wiedergewählt. Alle anderen Ausſchüſſe wurden vollſtändig gewählt; die Wahl⸗ handlung verlief überaus harmoniſch. * Golf— die Wunderkur. In dem Artikel in der Samstag Abendausgabe lautete die Ueberſchrift„Golf die Winterkur“. Dies dürfte zu einer falſchen Auffaſſung des Gallſports Anlaß geben, denn obwohl Golf beſonders in unſerem milden Klima faſt das ganze Jahr geſpielt wer⸗ den kaum ſo kann er doch nicht als ein ausgesprochenes Winterſpiel bezeichnet werden und gewährt das meiſte Ver⸗ „Wun⸗ kungen n, die durch 0 8** Der Ausdruck eszeit. auf die wur e Anhänger gnügen in der milden J derkur“ ſollte natü 0 des Golfſports auf Neuſel ſiegt in der erſten Runde Bei Berufsboxkämpfen in Paris— Kid Francis beſſer als Huat Nach einer Unterbrechung, die durch ſeine Kämpfe in London bedingt war, ſtellte ſich der deutſche Schwer⸗ gewichtler Walter Neuſel⸗Bochum am Montag abend im überfüllten Pariſer Sportpalaſt wieder dem franzöſiſchen Publikum vor und ſetzte hier ſeine Serie von ſchnellen Siegen fort. Sein Gegner Forgeon war ihm nicht an⸗ nähernd gewachſen, er mußte ſich nach ſechs ſchweren Nie⸗ derſchlägen noch vor Abbhauf der erſten Runde endgültig auszählen laſſen. Im Hauptkampf der beiden Franzoſen Kid Francis und Eugene Huat. der gleichzeitig als Ausſcheidung für die Bantamgewichts⸗Weltmeiſterſchaft gewertet wurde, gab Francis ſeinem Landsmann über zehn Runden eine Boxlektion und erhielt den einſtimmigen Punktſieg. Von der dritten Runde ab dominierte Francis wie er wollte. Tittel ſchlägt erneut Badſtübner Im Rahmen eines Clubkampfes zwiſchen dem Dresdner AC 14 und Heros Chemnitz ſtanden ſich am Montag abend in Dresden der ſchlagſtarke Chemnitzer Schwergewichtler Baoſtiktbner und der Dresdner Tittel zum zweiten Male gegenüber. Wie ſchon kürzlich beim Augsburger Schwer⸗ gewichtsturnier, ſo mußte Badſtübner auch diesmal eine einwandfreie Punktntederlage einſtecken. Der Dresdner war in allen drei Runden der Angreifer und konnte Bad⸗ ſtübner bald nach Beginn einmal für kurze Zeit zu Boden ſchicken. Großer Sieg Paul de Bruyns Einen ſeiner größten Erfolge feierte der deutſche Ma⸗ Wen Paul de Bruyn bei dem am Dienstag alljährlich ausgetragenen Marathon⸗Rennen in Boſton über 28 engliſche Meilen de Bruyn legte die 41,85 Kilometer lange Strecke in der hervorragenden Zeit von:93,36,4 Stunden zurück und gewann den ſchweren Wetthewerb vor mehreren hundert Konkurrenten. IJweiter wurde Jimmy Hennigan in:34,32 Stunden und hat damit gutomatiſch die Berechtigung, die Vereinigten Stag⸗ ten beim Olympia⸗ Marathonlauf in Los Angeles zu ver⸗ treten. Unter den Teilnehmern befand ſich auch der be⸗ kannte finniſche Rekordläufer Ritola, der ſich jedoch nicht plazieren konnte. Der Sieger de Bruyn verfehlte den beſtehenden Strecken⸗ rekord nur um 28,4 Sekunden. Mißlungener Rekoröverſuch Herta Bier ſchwimmt Jahresbeſtzeit Die Nürnberger Rückenſchwimmerin Herta Bier unter⸗ nahm am Sonntag im Nürnberger Volksbad einen An⸗ griff auf den von Frl. Elfriede Saſſerath⸗Rheydt gehaltenen deutſchen Rekord im Rückenſchwimmen über 100 Meter. Die Nütrnbergin konnte mit einer Zeit von:27, die deutſche Rekordzeit, die auf:25,2 ſteht, nicht erreichen, ſchwamm aber trotzdem Jahresbeſtzeit. Man iſt allgemein der An⸗ ſicht, doß es der Nürnbergerin auf einer leichteren Bahn gelingen wird, den Rekord zu unterbieten. Drei deutſche Ballons beim Gordon⸗Bennet⸗ fliegen Der Freiballon⸗Ausſchuß des Deutſchen Luftfahrt⸗Ver⸗ bandes hat in Eſſen die deutſche Vertretung für das im Spätſommer von Baſel aus ſtattfſindende Gordon⸗Bennet⸗ liegen der Freiballone beſtimmt. Es ſind dies:„Deuts land 1“(Bertram Chemnitz und Daßl⸗ Wupperthal)], „Deutſchland 2“(Eimermacher⸗Münſter und Dr. Kaulen⸗ Wupperthal) und„Deutſchland 3“(Leimkugel⸗Eſſen und Schütze⸗Bitterfeld). — F ä Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner. Feuilleton: Dr, Stefan Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Sport und Vermiſchtes; Willy Müller Handelsteil Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Zaude, fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr, Haas eue Mannheimer Zeitun Ser annheim KR 1,4—6 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte Nach 8383 Qu 1. 29 missen Sie Fis che und Geil 8 igel kommen, % 1 lebende heinkarpfen-. 78 staunen lebende schleien- 98 über die verblüffend Iplegelkarpfen end 98 nledrigenpreise Fischfilel eienes e...33 der schönsten Modelle fürs ganze Leben Zum Beispiel: Herrliche Küche komplett 1 5 aer an. 198. Holl. Matjesteringe. 1 2e 348 Jasalaen Eiche. statt 475 5 Fischpasten, Kaular, Appefit-Sld. Dose 43 . Brathappen, Seeaal J. A8pie. Portion. 20 schwer Eiche, mit Aus- ziehtisch 9 85 derstühlen nur 1 Einige fabelhafte Salm, gekocht Dellkatessen Gele-, Brat-, Bismarotheringe. Dose 38 Sehnſtzellachs- Heringssalat.% Pfund 35 Makrelen, Fettneringe l. Tomaten Dose 32 . 10 Stück 33 Dose 83,„24,„16 ... große Dose.10 zuppenhühner h„, 78, Masthühner geschächtet Pfund 98 junge Gänse, Enlen.23 Hahnen geschächtet, jährig.. Pfd. Südfrüchte e Weine Safligs, sulle Orangen 2 Pfund 38 Bananen, gefrocknet I. Celloph. paket. 10 Frischer Salat— Blumenkohl!— Kraut bllonen... 10 Stück 38, 28 Liköre. div. Sorten.95,.0 Pfälzer Rot- od. Welgwein... Liter 48 Wermuiw eln Iiter 83 Malaga 4 Flasche, 48 Fleisch- u. Wurstwaren Modellz immer aus best. Edelhölzern hergestellte Molsleiner alami n pid Speise-, Herren- Geer. Nalbsleber- u. Mettwütsto 8 an und Schlafzimmer stum-. 28 gelangen zu jedem an- nehmbaren Preis zum Verkauf. Noch nie sind so schöne Möbel zu Gekochker schinken /- KHrakauen v8 chlackmursgBlk. 8 Bierwursl..- Sulze-Leherwurs l. 938 zchweine- Schmal 0 solch niedrig. Preisen verkauft worden. Pfälzer Brofe S PfUHG- Leib 48 Pfg. Möbebbraff 8 Fahrfäder fabrikneu, werden zu Spottpreiſen direkt an Private abgea. 6727 3, 2. Hinterhaus. Fahrradaroßhaudlung Allg. Stangenkäse Einige Chaiſelongues u. eiche, modern, nen, Couches unt. langfähr. tür. Schrank. 2 Bett⸗ Garant. u. Zahlungs⸗ ſtellen, 2 Nachttiſche, beding. gach Ueber⸗ 1 Waſchkommode mit einkunft zu verkauf. ! ͤ—˙˙.. ˖7,.— Berufs-Mönzel für Damen u. Herren 1 Kam ammann, Qu 3, 1. Tel. 38 789. g Sperlalhaus für Berufskleidunz. 6 Zu Verkaufen: 8s 3 Landes 2 Bettſtellen m. Roſt, Chaiſelongue. ar. Spiegel. Schneiderin geeign. doppeltür. Kleider⸗ ſchrank. F 7. 17, vrt. 285.— 6738 N26. 27h l. SohMartz. 6 4, 10 6613 Es-Alt-Saxophon u..⸗Trompete, wie neu, ſpottbill. z. verk. Hoyer, P 4, 16, 1. Et. 6674 Nachf., Qu B, .50.50 m, billig zu 4. g Ent erhaltene 70060 Bil erhalt. Teppich Rupie,„Saba Aidter-S0hreihmasch. zu verk. O 2, 20, 1 Tr. verkaufen. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 6667 6685 erſtkl. Lautſprecher u. Akku, zuſ. für 35% zu verk. H 3, 17, prt. Käse und Butter Camembert, Allg. Dellk.-Käse Stück 10 1 Pfund 34 20% Edamer-, TIlstterkäse ½ Pfund. 30 40% Souda-, Münsterrahmkäse ½ Pid. 43 Emmenthaler, ohne Rinde% Pfund 48 Bay. Zentrifugenbutten. ½ Pfund 50 Kolonial- Waren Viktoria-Erbsen, Tafel-Rels, Pfund 18g Kaffee, frisch gebrannt,/ Pfd..25, 9 3 Obst. u. Semüsekonse ven Delſk.-Bohnen kadenfrei.. Dose 29 Lelpziger Allerlei 2 Ptund- Dose 3 Junge Sohnittbohnen 2 Pfund. Dose. 8 Junge Erbsen m. Karotten 1 Dose.. 33 Ananas J. Scheiben Dose.22, 93, 48 Apflkosen, Birnen 2 Pfund-Dose. 83 Weizen Grieß, Haferflocken. Pfund 24. Sultaninen. Pfund 423 Pe pia an Seelig, Der Hexenglaube i In dem engliſchen Oſtafrika ſind kürzlich ſechzig Bantu⸗Neger wegen Tötung einer Hexe“ zum Tode verurteilt, dann aber zu fängnisſtrafen begnadigt worden. ein ge⸗ nauer Kenner der afrikaniſchen Eingeborenenver⸗ hältn hervorhebt, hat dieſer Fall wegen der großen Zahl der beteiligten Eingeborenen Aufſehen erregt. Er iſt ein Gegenſtück zu dem Fall eines ge⸗ wiſſen Mwanaleſa, der im Jahre 1926 im nörd⸗ lichen Rhodeſien im Laufe von zwei Monaten 200 als„Hexen“ verſchriene Negerinnen bei der ſoge⸗ nannten Waſſerprobe— ob das Untertauchen lebend überſtanden wurde oder nicht ertränkte. Hier zog die große Zahl der Opfer die Aufmerk⸗ ſamkeit der Oeffentlichkeit auf ſich. Aber weniger ſenſationelle Fälle beſchäftigen fortwährend die afri⸗ kantſchen Gerichtshöfe und ſie ſind nur ein ganz geringer Prozentſatz der„Hexen“ ⸗Verfolgungen, die in Afrika an der Tagsordnung ſind Wie Die Bantu⸗Neger glauben feſt und beharr⸗ lich an das Vorhandenſein von„Hexen“, die Tod und Unheil um ſich verbreiten. Daß man nicht töten ſoll, findet nach dem Negerglauben auf dieſe„Hexen“ keine Anwendung. Denn danach ſind dte„Hexen“ keine menſchlichen Weſen und ihr Da⸗ ſein darf nicht geduldet werden. Der afrikaniſche Neger ſieht überall die Spuren von Zauberei und Hexerei und nach ſeiner Anſicht kann man ſich da⸗ gegen nur zur Wehr ſetzen, wenn man die„Hexe“ tötet und damit zugleich den böſen Geiſt ver⸗ nichtet, der in ihr lebt, ſowie alle Zauber⸗ wirkungen, die bereits von ihr ausgegangen ſind. Lenkt ſich der Verdacht auf eine Frau, ſo muß die „Hexenprobe“ gemacht werden. Die Hexenver⸗ folgung, die in Europa eine vorübergehende Epi⸗ ſode war, ſteht in Afrika heute noch in ebenſo hoher Blüte wie vor vielen hundert Jahren. Den feſteſten Rückhalt hat der Hexenaberglaube an dem„Zauber⸗Doktor“, dem Träger aller religiöſen Handlungen und Bräuche, die mit dem Stammesglauben des Negers in Verbindung ſtehen. Er hat— nach ſeiner Behauptung und dem Glau⸗ ben der Neger— die Fähigkeit, die„Hexe“ in der verdächtigen Frau zu erkennen, und er iſt zugleich der Erzfeind aller„Hexerei“ und der einzige, der dagegen Schutz gewähren kann. Dieſe ihm zuge⸗ ſchriebenen Fähigkeiten und Eigenſchaften verleihen dem„Zauber⸗Doktor“ eine un⸗ geheure Gewalt über ſeine Stam mesgenoſſen, wie ſie auch zugleich eine niemals verſiegende Einnahmequelle bilden. Es iſt deshalb kein Wunder, daß ſich die fähigſten Köpfe unter den Negern dieſem Berufe zuwenden. Ebenſowenig aber kann es wunder nehmen, daß die „Zauber⸗Doktoren“ den Hexenaberglauben pflegen, wie ſie nur können. Denn mit dieſem Aberglauben ſteht und fällt ihre ganze Machtſtellung. Im Falle einer plötzlichen Erkrankung— ſo iſt der typiſche Vorgang— wird der Zauberdoktor des Stammes in das betreffende Dorf gerufen. Sehr oft kommt er auch, ohne gerufen zu ſein. Denn er hat ſeine Spione überall und erhält ſofort Nachricht, wenn irgendwo die Vorausſetzungen für ſein Ein⸗ greifen gegeben zu ſein ſcheinen. Am Tage nach ſeiner Ankunft verſammelt ſich dann die Ein⸗ wohnerſchaft des Dorfes zur„Hexenprobe“ In den Reihen der auf dem Boden kauernden Neger und Negerinnen geht der„Zauber⸗Doktor“ umher, einen kleinen Korb in der Hand, dem er unter allerlei Hokuspokus ſeine Kräfte anvertraut hat. Während dumpfe, eintbnige Trommelwir⸗ el ertönen, ſetzt er zuerſt dieſer, dann jener Ne⸗ gerin den Korb auf den Kopf und ſagt dazu die Worte:„Wenn du die Hexe biſt, ſo ſtehe auf!“ Dann hebt er den Korb in die Höhe. Aber die Ne⸗ gerin folgt nicht und ſte hat damit die Probe be⸗ ſtanden. Bis die Reihe an eine alte Negerin kommt, die der„Zauber⸗Doktor“ ſchon länge mit ſeinen Blicken hypnotiſiert hat. Wie erſtarrt erhebt ſie ſich auf die Auffor⸗ derung des„Zauber⸗Doktors“ und ihr Schick⸗ ſal iſt damit beſiegelt. Die Strafe für die„Hexe“ ſteht ein für allemal ſeſt: ſie wird geſteinigt und mit Stockſchlägen getötet, wie es auch in jenem jüngſten Falle geſchah, in dem 60 Neger als Angeklagte vor Gericht ſtanden. Jener Mwanaleſa, der in zwei Monaten 200 „Hexen“ tötete, führte die Waſſerprobe ein, ein Verfahren europäiſchen Urſprungs, das bis dahin in Afrika unbekannt war, aber von den Neger⸗ ſtämmen willig anerkannt wurde. Dieſer„Zauber⸗ doktor“ gab ſeiner Hexen verfolgung einen religiöſen Anſtrich. Diejenigen Negerinnen, die die Waſſerprobe beſtanden— es waren ihrer nur wenige wurden von ihm getauft. Bei ihm artete die Bekämpfung der„Hexen“ ſchließlich in reine Mordluſt aus. Aber die Negerſtämme waren wie verſeſſen auf ſein Erſcheinen. wohner von Negerdörfern ſcheuten keinen Die Ein⸗ Weg, um ne Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe zarzen Er teil ſich an ſolchen Stellen einzufinden, wo für die Probe genügend Waſſer vorhanden war. Sie wünſchten und hofften von der Hexenfurcht befreit zu werden, unter der ſie ſtändig lebten. In dieſer abergläubiſchen Furcht wurzelt tief die afri⸗ kaniſche Hexenverfolgung und es iſt deshalb un⸗ geheuer ſchwer, ihr durch Geſetz und Gericht Einhalt zu gebieten. 25 Fahre ieee Oben: Der Eingang 5 zum Tierpark Stellingen Stellingen 9. t.— Unten: Reiher im Freigehege. Mitte links: Carl Hagenbeck, der Gründer des Tierparks. Am 7. Mai kann der berühmte Tierpark Stellingen bei Hamburg das 25jährige Jubiläum feiern. Carl Hagenbeck, der Gründer, verwirklichte hier zum erſten Male die Idee, die Tiere ſtatt in Käfigen in natürlichen Freigehegen zu halten. Die letzten Wiſente Nur noch zehn dieſer Tiere gibt es heute in Deutſchland Von W. Link Wie ſieht eigentlich ein Wiſent aus! Es gibt kaum jemand unter den Bewohnern des Kontinents, der dieſes Tier mit ſeinen leiblichen Augen geſehen hätte. Und doch haben die Herden dieſer größten aller Stiere die Wälder Europas vor vielen Jahr⸗ tauſenden dicht bevölkert. Als der Menſch ſich in Europa niederließ, mußte er erſt dieſes Tier ver⸗ drängen und ſeine Behauſung ſorgfältig ſichern, um ſich vor wütenden Angriffen von Wiſenten zu ſchützen. Heute ſind Wiſente eine große Seltenheit geworden. Die Raſſe dieſer Tiere ſtirbt aus. Nur dem Eingreifen der Regierungen und Tierliebhaber iſt es zu verdanken, daß Wiſente, die Zwillings⸗ brüder des amerikaniſchen Biſons— aber bedeutend größer, als jene— noch nicht völlig vom Erdboden verſchwunden ſind. Vor einiger Zeit wurde auf Initiative zahlreicher wiſſenſchaftlicher Körperſchaften Europas ein„Ver⸗ band zum Schutze der Wiſente in Europa“ gegrün⸗ det, der dem Ausſterben der Wiſente entgegenwirken ſoll. Heute alſo hat der Menſch das Tier unter ſei⸗ nen beſonderen Schutz genommen, das er vor Jahr⸗ hunderten noch erbarmungslos ausgerottet hat. Dieſer Verband wandte ſich an die Zoologiſche Ge⸗ ſellſchaft in Newyork um Hilfe. Die amerika⸗ niſche wiſſenſchaftliche Geſellſchaft hat ihre Hilfe zugeſagt, hat aber zuerſt zum Stu⸗ dium der Lage einen der Direktoren des Zoologi⸗ ſchen Gartens in Newyork, Dr. Blair, nach Eu⸗ Elektriſche Protokollier⸗Maſchine erleichtert Verhandlungen Vor jedem Teilnehmer ein Mikrophon mit Signallämpchen, im Vordergrund der Schaltappcrat des Vorſitzenden. Die Diktiermaſchine gibt der Stenotypiſtin die Verhandlungen 888 Beſchlußfaſſungen wieder Das Problem der Protokollführung auf mechaniſchem und damit völlig obſektivem Wege bei längeren Verhandlungen ſcheint durch eine neue elektriſche Protokollter⸗Anlage nun völlig gelöſt zu ſein. Die Fixterung der geführten Verhandlungen erfolgt auf einem Stahldraht von einer Länge von 4 Kilometern. Die Anlage koſtet mit 10 Mikrophonen, Schallkaſten ufw. etwas über 2000 Mark. ropa entſandt, der jetzt nach einer längeren Studien⸗ reiſe nach Amerika zurückgekehrt iſt und reiches Ma⸗ terial über die Lebensbedingungen und Aufenthalts⸗ orte der Wiſente in Europa geſammelt hat. Dr. Blair hat alle Länder in Europa beſucht, wo Wiſente noch anzutreffen ſind. Vor dem Kriege war der Hauptzüchtungs⸗ ort dieſer ſeltenen Tiere im Bielowieſcher Walde in Ruſſiſch⸗Polen. Dieſer Wald ſtellte ein undurchdringliches Dickicht dar und gehörte zu den ruſſiſchen Zarendomänen. Die Wiſente wurden in dem Walde auf Koſten der Zaren unterhalten und geſchützt. Ihre Tötung war unter Strafe geſtellt. Aber trotzdem betrachteten die Wilddiebe die Wiſente als eine äußerſt will⸗ klommene Beute. Solche Vergehen wurden jedoch in Rußland ſehr hart beſtraft. Infolge einer ſolchen Handhabung der Geſetze war das Leben der Wiſente. im Bielowieſcher Walde verhältnismäßig ſicher und ſtellte beinahe den urwüchſigen Zuſtand ihrer Lebens⸗ bedingungen dar. 5 Der Weltkrieg hat im Bielowieſcher Walde ungeheuere Verwüſtungen angerichtet. Die Geſchoſſe haben die Bäume umgelegt und die Tiere maſſenhaft getötet. Die Bevölkerung der herumliegenden Ortſchaften hat das ihrige dazu bei⸗ getragen, um durch Erfagen der Tiere ſich Fleiſch zu verſchaffen, das in der Kriegszone ſelten geworden war. So iſt der Beſtand der Wiſente in dieſem Walde heute äußerſt zuſammengeſchmolzen, aber ſte ſind Vom großen Flottentag in Swinemünde 8 Matroſen mit Gasmasken bei der Bedienung eines Flug⸗ zeug⸗Abwehr⸗Geſchützes Die Flottenſchau in Swinemünde, an der faſt alle teilnahmen, bot den Beſuchern, die mit Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches nach Swinemünde gekommen waren, ein prachtvolles Bild. und Flugzeug⸗Abwehr⸗Ein richtungen zeigten, daß die des Friedensdiktates auf einem vorbildlichen Stand gehalten wird. .— noch nicht gänzl en. Aber immerhin ſtellen nde dieſes Hauptortes der Wiſente in Europ mmerlitz Die Torpedos des Kreuzer„Königsberg“ werden in Stellung gebracht. Mittwoch, 20. April 1939 Ueberreſte der geweſenen Herrlichkei Einen weiteren Aufenthaltsort für Wiſente hat der oberſchleſiſch oßgrundbeſitzer Fürſt Pleß auf ſeinen p chen Beſitzungen ein⸗ gerichtet. Der Wald, in dem die Wiſente heute gepflegt werden, hat die reſpektable? ehnung von 10 000 Hektar, Die Wiſente leben hier in einem vollkommen wilden Zuſtande. Im Winter wird für ſie an beſtimmten Stellen im Dickicht das Futter niedergelegt,— im Sommer hauſen ſie im tiefen Walde und kommen überhaupt nicht zum Vorſchein. In Deutſchland gibt es gegenwärtig nur— zehn Wiſente. Sie leben auf dem Gut des Grafen Arni m⸗ Boitzenburg, 150 Km. nördlich von Berlin. Die größte Zahl der Wiſente in Europa dürfte aber der Herzog von Bedford in England beſitzen. In ſeinen Waldungen beträgt die Zahl dieſer Tiere gegenwär, tig 27. Sie zeigen auch eine Tendenz zur Vermeh. rung. Nach Anſicht der Wiſentfreunde Amerikas und Europas würden dieſe geringen Mengen vollkommen ausreichen, um die Raſſe dieſer Tiere vor dem Unter, gang zu bewahren. Man müſſe aber eine internativy⸗ nale Hilfsaktion zu Gunſten dieſer Tiere einleite und ihre Betreuung in internationalem Maßſtabe be treiben. Unter dieſen Vorausſetzungen wäre es dam garnicht unmöglich, daß mit der Zeit aus den gerin⸗ gen Reſten noch eine weitverbreitete Raſſe in wildem Zuſtande entſtehen könnte. Ein Schiff telefoniert um den halben Erdumfang Die Funkſtation an Bord des Norddeutſchen Lloyd. Dampfers„Europa“ bekannt durch ihre vollkom⸗ mene, dem neueſten Stand der Technik angepaßte Ausrüſtung, macht wieder von ſich„reden“. Auf 1 der letzten Reiſe von Newyork nach Bremen gelang ihr eine gute telefoniſche Gegenſprechver⸗ bindung auf Kurzwellen mit der Küſtenſtation Norddeich⸗Radio über eine Entfernung von 2600 Seemeilen, alſo faſt von der amerikani⸗ ſchen Küſte ab. Die Sprechverſuche wurden auf der ganzen Reiſe aufrecht erhalten, und die Verſtändl⸗ gung war ſo ausgezeichnet, daß Norddeich⸗Radio eine Verbindung mit dem Ueberſeeamt in Berlin und der Großfunkſtelle in Nauen herſtellte, um die Fern ſprechverſuche vom Schiff nach dem fernen Oſten und nach Südamerika auszudehnen. geſtellt, daß die Sprachqualität die des normalen Fernſprechens mit ſehr guter Lautſtärke erreichte Am nächſten Tag wurde von der Telefunkenſtatlog der„Europa“ telefoniſche Verbindung mit Rio de Janeiro aufgenommen, gleichfalls über Nord deich— Ueberſeeamt Berlin— Nauen. Auch hier war die Verſtändigung beiderfeits einwandfrei. E wurde deutſch, ſpaniſch und portugteſiſch geſprochen T. Fd Wußten Sie ſchon? Im neueſten Adreßbuch von Berlin giht es 15 000 Familen, die„Schulz' heißen. 5 7 * Eine amerikaniſche Chemikerin Miß Pennington behauptet, daß der Genuß friſcher Eier geſundheits⸗ gefährlich ſind. Sie fand in 63 Eiern, die ſie unter ſuchte 35 verſchiedene Arten von Bakterien. REP Ug Die neue franzöſiſche Briefmarke 9 mit dem Friedensengel, der einen Oelzweig— aller⸗ dings nur in der linken Hand!— hält. Bemerkenswert iſt der neue Beobachtungsſtand größeren Kampfeinheiten der Reichsmarine Uebungen mit Geſchützen, Torpedos Reichsmaxine trotz der Beſchränkungen Mi 5— 1 — kaution Wirts An telle d loyd. kom. haßte Auf Lang er. tion von ani a der 2 be lumper- Schürze Mittwoch, 20. April 1932 1 9. Seite Nummer 182 S 8 . Damen-Hauskleld Zefir mit kurzem an- geschnittenen Arm in bunt. Farben, vollkommen lang Waschbar Größe 42—48 88 7 22 32** ö 1 Damen-Hauskleid Zefir mit hübschem buntem Besatz ohne Arm, gut 1 Diese Waren sind in Rlesen mengen im Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Llehthef auf Extratilsehen Aufgelegt 0 * 1 Damen- Ia. Satin oder Künstler- druck, oder Stamosen ge- flammt i ent- zülck. Must. 8 Künstler- druck mit buntem Be- Damen- Jumper- Schürze mit buntem Besatz und Bindeband Größe oem kinder-Häanger⸗ Schürze veſte Arößensteig. 104 Siamosen mit FAS pe! Damen-Jumpor-Schücee 80 1 3 Frauen Jumper Schürze Ia. Siamosen xtra weit für ganz starke Berufskitte! m. Ig. Arm, guter Zeflr, teils zum Knöpfen, teils amerikan. Form, uni oder mit far- bigem Besatz 95 75 Riesenposten Auskleider verschiedene Arten und Qualitäten mit kl. Fehl. zum Aussuchen.25,.75. 10 ohne Arm, ame Damen-Berufs-Hittel rik. Form gute Siamosen, die mod. braune Farbe mit breit., buntem Revers zum Aus- ca. 1500 Stück Gummi-Schürzen bb, 50, 40, 25. suchen Kinder- Kittel e 8 mit Ig. Arm Posten RNAH˙d!-Achüärzen belle ee n 0g, nur gute Qualitäten tells Hünst⸗ 3 mit kleinen Fehlern 1 31 9 verschiedene Größen dröge 5. 5 Stück 8 20= 100 7 Sehen Sie sich bitte unser Schürzen-Spezlalfenster an! Form, A Taschen Berufs kittel mit langem Arm. farb., guter Was chze fir. zum Knöpfen u. teils amerikan 33 rm und Krettonbesatz Damen- Berufskittel o. Arm. amerikanische teils weißer m. bunt. ee 2 Bürovorsteher(in) kaufmänniſch beſtens verſiert, für Vertriebs⸗ unternehmen, welches an Großfirma an⸗ gelehnt iſt, nur an Behörden und Stadt⸗ gerwaltungen liefert, gegen ein monatliches Fixum von„ 250.— und 10 Gewinn⸗ hekeiligung geſucht. Intereſſeneinlage von 1020 000.&A erforderl., welche zeitgemäß verzinſt wird. Gefl. Angebote unt. J B 30 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 6661 7 erf Haussohnefterin gefucht. Angeb. mit Preis unt. J 2 58 an die Geſchüftsſt. 26714 Junges, nicht mehr fortkbildungsſchulpfl. Madchen tägl. 3 Std. als Hilfe f. d. Haush. geſucht. Vorzuſtellen von—6 Uhr.— Zu erfr. in der Geſchäftsſt. 6726 mee ebe Für größere bürgerliche Wirtſchaft in ter Verkehrslage Mannheims, tüchtige, astionsfähige, im Küchenbetrieb bewanderte Wirtsleute zu baldigem Antritt geſucht. Angebote unt. D W 15 an die Geſchäfts⸗ gelle dieſes Blattes. 990 75 llarbeiter . bekannt. Verlag 3. Abſchr. beſtimmt. Adr. aus Zeitg., Adr.⸗ u. Tel.⸗Büch. Vitalis 18, ferrauensper son 90 3 in Aerſtelfung. mit 2 bis 3 Mille fofort geſucht. 6664 325 Ullendech, u. J E 88 München 13. V251 en die Geſchäftsſtelle Kassierer*6604 As. Blatt beten. 9 mit 1000 4 Jntereſſ.⸗ Einlage geſ. Ang. u: QE 1 an die Geſch. Madchen ehrlich u. fleiß., un⸗ abhängig, ohne jeden Fleißiges, ehrliches Madchen zum 1. 5. geſucht, d. im Kochen u. ſonſtig. Haus haltarbeiten be⸗ wandert iſt. Zeugn. Anhang geſucht. An⸗ erforderlich. 6686] gebote u. J O0 42 an Abreſſe in der Geſch.] die Geſchäftsſt. 6081 %%% Mze- Parfümerie ältestes Spezialgeschäft feinster Parfümerien und Toiletten-Artikel ist nach erfolgter vollständiger Reno- Vierung wieder eröffnet. Sünder-Angebot(nur 3 Tage) Z 1⁰⁰ FCCCFCVTV. dau! Zahnbürste im Werte v..30 gratis Colgales- Nasler-Creme 1⁰ e dazu eine zweite Tube Colgates-Rasier- Creme im Werte von.50 gratis Opiges Angehol gilt nur bis inkl. Samslag, den 23. April 1932 NIZZADPAEFUNMENILE D 56 Peredeplaſz) Jung. ehrl. Mädchen f. Geſchäft u. Haush. mit gut. Zeugn. bei Fam.⸗Anſchbuß, ſofort geſucht. Vorzuſtellen am 21. nur vorm. 9 bis 14 Uhr b. Brand, Karuſſellb., Mann⸗ heim, Laugſtr. 87. g. St. 416 unter Q 0 150 an die Stellen- Gesuche Fräulein 27., im Geſchäft tüchtig ſowie im Haushalt ſirm, ſucht Stelle gegen geringe Vergülg. Ang. Seryier fräulein ſtube, 8 4. 18. 6707 Alleinstehende Frau zur Pflege einer äl⸗ geſucht. Lefrmädchen aus ordentl. Familie geſucht. Blumenhaus Paul Höfer, Paradeplatz Friseuse 1. Kraft, ſucht Stel⸗ Iung f. feſt od. Aus⸗ hilfe, geg. ganz ge⸗ 1 Vergüt. Angeb. M u. 40 an die Geſch. 6687 Zuverläſſige 6673 Kinderpftegerin (Fröbl) mit auten Zeugn. und ſehr gut. Nähkenntniſſ., ſucht paſſ. Wirkungskreis. Angeb. unter J K 88 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. Suche f. 18 J. altes inteligent. Mätwhen (bewandert) Stellung in Haushalt, auf 1. Mai.— Angeb. un⸗ ter J Q 44 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6688 Scruler⸗ frauiein ſuchen Stelle Bedienen i. gut., bür⸗ gerl. Lokal od. Cafs, gehen auch als Aus⸗ hilfe u. übern, etwas Hausarbeit. 81475 Angeb. unter E& 44 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes erbeten. Helferin für Zahnarzt, über 7 Jahre im Beruf, in großen Praxen tätig, ſucht Stelle, auch Aus⸗ hilfe.— Angeb. unter G N 81 an die Ge⸗ zum 2 Anständige, Solide Leſchäftat. ds. Bl. 46712 Unterricht Französ. Konrorxaflon wird nrit gebildetem Franzoſen lin) gegen zeitgemäß. Honorar für öͤrel Perf. geſucht. Angeb. unt. O 8 154 an die Geſchſt. 2717 Wer erteilt einem Halbwaiſen* 9690 Klavier- Unterricht bei mäßig. Honorar? Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Zeitgemäßzes Honorar Erfahrene, geprüfte Lehrerin ert. gründl. Nachhilfennterricht, ferner wird f. Zirkel v. Berufst. in Engl. u. Franz. noch 1 Teil⸗ nehmerl in) geſ. Jahre⸗ lange Auslandsprax. Ueberſetzungen w. an⸗ gefert., auch in Span. 1. 9. 1 Tr. 6656 Beteiligungen ieinsünt Ja. tücht. Kaufmann ſucht Anſtellg. it gut. ſol. Unternehmen. m. einer Intereff.⸗Einl. von 4 2000.—. Zu⸗ ſchriften u. J X51 an die Geſchäftsſt. 8705 11 gd Beteiligung! Ront. Kaufmann gef. Alters, ſucht ſich an ſertöſ. Geſchäft mit ., 10 000. gegen Sicherheitsleiſtung zu beteiſ, Angeb. unter per ſoſort geſucht. St. Martiner Wein⸗ teren Frau per ſofort 2721 Moff, fel. 421 4 eee 4640 Aagelei uit Mrtschaf in kleinerer Stadt Nähe Mannheim per 1. Juni 1932 unt. günſtigen Bedingungen zu verpachten. Kautionsfäh. Bewerber wollen ihre Bewerbung Gutgehende Sure und Lagerräume neben Bahnpoſtamt Mhm., per 1. Oktober oder früher zu vermieten. 4648 Naheres Franz Mündel, Buro Sopimperstrape 20 Teleon 59 b0 Gr. Laden mit 2 Schaufenſter, ca, 60 qm, mit 2 Nebenr. billig zu vermieten. D 2 Nr. 15. 4032 Laclen gute Lage, Ecke, 3 Schaufenſter, mit Einrichtg. für Kolontalwaren, 1 Zimmer ete, ſofort zu vermieten. Näheres Kern, R 4. 1. 6722 einreichen unt. O Q 152 a. d. Geſchäftsſt. dſs. Bl. Werderplatz Nr. 3, ſchö ne, freie Lage, je 7 Zimmer wohnungen 1 Treppe u. 3 Treppen, mit modern. Zentral⸗ heizung und Warmwaſſerbereitung— auch für Arzt geeignet— ſofort zu vermieten. Näheres Telephon Nr. 352 21 in den Geſchäfts⸗ ſtunden, ſonſt Nr. 400 28. 453 I IImmer-Wohnung mit Zubehör, 3 Tr., vis⸗à⸗ vis Roſengarten, Ausſicht auf Friedrichsplatz, ſofort oder ſpäter preiswert zu verm. Näh. Tel. 427 30. 51490 Herrschaftliche b Iimmer- Wohnung 1 Treppe, in guter Lage zu vermieten. 3 Miete. Näheres bet 4598 u Iins Jahl, Friedrich⸗Karlſtraße 4, part. L. II. 27, III. Stock 67¹0 ö Kleine Zimmer und Küche 3 Zimmer- Wohnung Form, teils Waschzefir mit 37 buntem Besatz. 0 Men A 3, 6, Schillerplatz Nähe Amtsgericht, 4 ſchöne, helle Parterre zu vermieten. Näheres daſelbſt. 330 95 und 441 40. Schöne-Zimmer-Wonnung mit Bad zc. für Mk. 83.—, zu vermieten. Meerfeldſtraße 84. Büro. B1494 Große sonnige 2 u. 3 Zimm.⸗Wohnung mit Bad, Loggia etc., auf 1. 5. oder ſpäter zu vermieten. Näheres: Herzogenriedſtraße 17, 2. Stock links, Sonntags 11—13 Uhr od. werk⸗ tags 13—14% u. abends ab 18% Uhr. 4586 I nen. Mam U. fe (nen hergerichtet), mit Telephon 3976 möbl. Wartezimmer, in ruh. Hauſe zu ver⸗ zu vermiet. Dampf⸗ mieten. Näh. 2709 heizg., el. Licht. Tel⸗ Eyppſtein& Gerſtle. Auſchluß vorhanden. D 7 Nr. 1. Näheres 6677 Ju 1, 4, 1 Treppe. 2 robe 8. Haug Nanme in d. Oberſtadt, 1 Tr. hoch, bill. zu verm. Angeb. u. O N 149 an die Geſchſt. 28882 L 12, 8: 7 Zimmer 7* Küche. Bad ev. Lager⸗ Sehr Schöne raum, ver 1. Oktbr. Wohaung zu vermieten. 40583 2 Zimmer, Näheres: 4. Stock. Diele, Bad, Speiſek., Sonnige, moderne Sale 0 1 auf 1. 5 zu vermiet. Adreſſe in der Ge⸗ ſchüßtsſtelle. 67²⁵ Schöne, große 86718 2 Zimmer- Wohnung 5. Stock, el. Licht. an ruh. kinderl. Familie in gutem Hauſe, auf 1. 5. 82 zu vermieten. Angeb. unt. K& 54 auf 1. Mai od. ſpäter zu ner mieten.— Waldparknähe. An⸗ bee geneeſtsd nr bie. Zune und küche 2 elle die⸗ 2 ſes Blattes. 0674 e ſofort zu Feudenheim! 2687 Seckenheimerſtraße 91 3 Ammer- Wohnung m. Bad u. Zub., ſow. Ammer mit Küche per 1. 5. zu vermieten. Scharnhorſtſtraße 15. Ann. Hiebe, 40. . 33.— 1 Zimm., — J ee nme einzel, auch zuſamm., ſof. zu verm. 8698 Wittich, Qu 1. 4, III. Algerg 9. öh. Limmer zu vermieten, auch als Küche verwendb. 6732 G 7, 88. 2. St. Friedensmiete 75 ½ auf 1. Mai zu vermieten. b Zimmerwohnung parterre, in ruhiger, ſchöner Lage, 5005 zu vermieten. Näheres: heres 664 Waldparkstrage 24, I. rechts. Maerdtstraße 22 -5 Zimmer-Wohnung im Waldparkviertel ſehr ſchöne Villen⸗Etage, Diele, große Veranda, Küche, Bad u. Mädchen⸗ zimmer, Zentralheizung, Garten, per 1. Juli 1982 preiswert zu vermieten. Näheres Bürs L 13. 12a, 3. Stock, Telephon 325 06. 51495 Nachw. Schulze. O 4. 17, 76780 rofl. leeres Zimmer Räume für Büro⸗Praxiszwecke, auch geteilt Mietpreis 37 Mark. an die Geſchäftsſtelle. 0 Küche, 7 Jelii eine Blut reinigung: wurden. hiermit meinen 47770 Ich litt schon lan 14 Pfund zugeno 582¹¹ einfach Mk..80. Sie aber nur die „Zinsser- Kopf, Imittel Hausmittel. fflöbliertes Zimmer mit el. Licht, zu vm. Seckenheimerſtraße 84 4. Stock. B 1470 broftes, feſles, gut möhſiertes Zimmer in ſchöner Lage, zu vermiet Goetheſtr. 18, 3 Tr. links. 26584 1 Lusenring. 8 7, 20, 2 Tr.: Gut möbl., neu hergericht. Balkon ⸗ zimmer in gutem Hauſe ſof. zu verm. Teleph. vorh. 26624 Sch. möbl Zimmer zu vm. Hrch.⸗Lanzſtr. 12, 4. Trepp. links, am Baßnhof. 6715 Schön möbl. Zimmer m. el.., an beſf. D. od. Hrn. ſof. od. 1. 5. zu vm. M 5. 11. 2 Tr. 156648 ſfäbliertes Zimmer preisw. zu vermiet. Laurentiusſtraße 12, 3. St., rechts. 6650 In Apotheken zu haben. Vermietungen Fil. möhl. Zimmer Blutreinigungskur! Sie werden sich danach wohler füh- len. Frühjahrsmattigkeit und Un- lust werden verschwinden. Vielen Leiden können Sie vorbeugen. So wirken Zinsser-Hausmittel zur Ich litt seit längerer Zeit an Haut- ausschlägen. welche durch schlechte Blutbeschaffenheit hervorgerufen Seitdem ich Zinsser- Wacholderbeersaft Blutreinigungs- Tee Nr. 8 gebrauche, fühle ich mich gesund und bin von dem Uebel befreit. und Zinsser- Ich sage Ihnen besten Dank und Werde jedermann Ihre Hausmittel bestens empfehlen. Fr. Chr. Wünsche, Breslau-Hundsfeld, Görlitzer Str. ge Zeit an Appetit Iosigkeit, war matt und das Arbeiten iel mir schwer. Aber nachdem ich 2 Pakete Ihres Blutreinigungs- Tees Nr. 8 eingenommen habe, fühle ich mich wieder frisch und habe aueh Mmmen. Martha Schmiedel, Langheinersdorf Zinsser-Blutreinigungs-Tee Paket verstärkt Mk..50 Zinsser Wacholderbeersaft Dose Mk..— und Mk. 5. Die Preise ermaßigen sich um 10 Prozent. Nehmen Packung mit dem dem Zeichen für Echtheit und Qualitat. N Wennsie die zinsser- Haus- nicht bekommen „Können, dann geben Sie 7 mir Ihre Bestellung direkt Nauf.(Versand- Apotheke). Dedggr. lung 00 60 000 Anerkennungen über Ze m. Schreibt. u. el. L. an Herrn zu vermiet. Beethovenſtr. 8, 2. St. Bo p p. 6652 but möbl. Zimmer an beff. Herrn zu um. O 2. 20, 1 Tr. 46659 Behagl. ungeſt. Zimm. an berufst. Hrn. bill. gu v. T 4. 2, 8 Tr. r. * 5504 Qu 8, 2/8: 6701 Möbl. Zimmer m. 1 od. 2 Bett., an ordtl. Perf., ſof. zu vermiet Erfragen im Laden. Geräum., ſehr g. möbl. LIMME 6688 Zentrum, zu vermiet. O J, 7. 2 Treppen. 2 Möhlierte Amer an berufst. Hrn. od. Dame p. ſof. zu uvm. Adreſſe in der Geſchſt. B149g Freundl. möbl. Zim. m. Schreibt., el.., zu um. Nähe Bahnh. Schwetzingerſtraße 24. 1 Treppe. 25 modern, hochpart. bis Miete bis ca. Mark verbindung erwünſcht. Miet- Gesuche Herrschaffl.-immerwohnung mit allem Zubehör, 1 Treppe, per J. Juni oder 1. Juli von höherem Staatsbeamten mit kleiner Familie geſucht. Lindenhof bevorzugt. Angeb. mit Preis unt. J 8 46 eſucht 2 per lofort oder pater: 34 Ummerwohnung 5d. Zentralheiz. od. entſprechende wo Etagenheizung eingebaut werden kann. Leipzig, Europahaus. Zimmerwohnung möglichst mit Bad von kinderl. Hhepaar per I. VII. gesucht.(Kein Vorort). unt. Q A 137 an die Geschäftsstelle. föbl. nner 8 ſep., vollk. ungeſt., a. als Tageszim. ſof. zu vermieten. M 3. 7. an die Geſchäftsſt. * 0 2. Stock, mögl. Etag.⸗ Itwohn., 110—. Straßenbahn⸗ Ernuſt Wagner, 121 Angeh. 4618 4 Zimmer und Küche mit eingericht. Bad, Schloßnähe, per 1. 7. 15 mieten geſuch t. ermittler nicht erw. Angebote mit Preis unter H P 16 an die. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erb. 660 2 Zimmer u. Küche von kinderl. Ehepaar geſucht. Angebote nur mit Preisangabe unt. 1 Zimmer und Küche 48 ie Ge⸗ 15 22.—, 2 Zimmer auf 1. Mai zu verm. ee e 0 m. Bas i. Neubau, Lertzingſtr. 31. part,. 3 8 1 678 Beſſerer Herr ſucht —, per 1. 5. i 1 ungeſtörtes elegant Segel, Nevpregtle. 8 ff. leeres Zimmer] ze tee Oetzel, Rupprechtſtr. 8 M belgeſch. un. Woh⸗ zu vermieten, ſowie In0 10 8 7 nungs vermittlung. 1 2 Zimmer und Küche an ruhige Leute zu vermieten. Miete im Voraus.*668 Näher.: Mittelſtr. 66 [Laden] Schine Hill. zu verkf. 6717 G 7, 14. Duhl. Schön. gonn. Zimmer möbl. o leer, zu uvm., — 1 Zimmer und Küche t. Abſchl., mögl. Innen⸗ ſtadt, von ält Dame zu miet. geſ. Angeb unt. K 146 a. ö. Geſchſt. 6655 Kl. ruhige Familie, pünktl. Zahler fucht 1 Zümmer und Küche bis 30 4. Angeb. u. J R 45 an die Geſch. 6601 Brautpaar ſucht 1 mer unt kücſe ſofort oder ſpäter.— Angeb. unter K P 22 an die Geſchäftsſtelle 518. Blattes. 56528 Immer möglichſt nähe Bahn⸗ Fr. ſucht per ſof, leer. ardenzimmer mit ſep Eing., Ko geleg. Pr. 1215. Wageb. u. J T 47 an die Geſchäftſt. 6698 unt. H X 26 a. d. Geſch. in M I, Breiteſtr. Zu Nenbanwohnungen 2 und 3 Zimmer, mit Bad und Zubehör, per 1. 5. oder ſpäter zu vermieten. A. ſchäftsſtelle. 522 * J W 50 an die Geſch. Lange Rötterſtr. 84, Ecke Cannabichſtr. 7 5 erfr. in O 4. 3. pt. l. 2 Zimmer und Küche e 2. St. Hinterh., auf Zimmer zu vermiet. Leeres Mans.-Zimm. geſucht. Angeb. mit Preis u. J L 52 an 1. 5. 32 zu vermiet. m. el. Licht.*672⁴4 623 7. 15. FE 1 Nr. N Tr. r. die Geſchäftsſt. 670g hof. Angeb. mit Preis Möbl 7 1 879 mit ſep. Eing., un⸗ niert, von Reiſe⸗ ., per of od. Mai geſucht. Angeb. mit Preis erb. unt. J N 41 an die Geſch. ——— 10. Seite Nummer 182 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe die. spleliage 5 [Der Singer Jom Sevilla Der spannende und ergreifende Liebesroman einer Klosſer- Schwesfer Leni Riefens fahl? in dem schönsten aller bisher erschienenen Hochgebirgs- Filme Das laue 1 8 bt 0 We Zweite Wahl- Posten Sin Posten NMaustuch-Bettücher 225-250 em lang, teils mit kleinen Bleichflecken oder .50 1 0 Dazu in Erstaufführung: 1 f Webfehlern, zum Aussuchen. Stück.— FFV 18 lieb eie osten Kaffee- bechen 1 Tom Le uin n. Fox- Ton woche 5 Dort N. 9 65 22 mit kaum sichtbaren Webfehlern, zum Aussuchen, St..95,„25 Be m t en mn k bett bes. 0 e CC ein Posten Frottier-aneltücher* an N e eee ee teils mit kleinen Schönheitsfehlern, teils leicht angestaubt, 45. ein 10[erzuss karten gelten! größtenteils 50/100 em groß... Stück 95, 78, 5 55 0 5 Die Spanische Pllege Anfang:.00,.50,.10,.10 Uhr Ein Posten Miniatur-Kissenplatten 10, Se 4 Oer heimliche Genleßer) 3 N für Kinder- und Nackenkissen geeignet Stück— in toller Schwank mit Fritz Schulz, Oscar Sabo, Ralph ſole 5 Al A. Roberis, Beity Bird, LIzzy Naſizler N— Im Beiprogramm: B O B, der Boxer Co W DO Geschichten aus dem wilden Westen 3,.80, 8 Uhr Vorzugskarten gelten! Siegfried Arno Liebling des deutschen Film-Publikums in Ein ausgekochter Junge mit Jul. Falkenstein, Alb. Paulig, Herm. picha, Olty Gebauer, Beginn: 5 Ab heute bis Freſtag- nur 3 Tage ein Tonfüm- Pustspiel mit einer gan entzückenden Musik Durchlauchl tie Mäscherin K. Huszar- Pufly Ton-Grofeske Kulfurflim/ ronwoche 8 e 8,.15,.15,.83 Uhr Hauptrollen Hansi Niese. Else Elster 2 red Doderiein. 82²0 Dr Hterzu der 2. Großfllm: g 5 cefah 5 5 Hatlonal- Theater Mannheim Cefahren der The fie Bine Homödte mit Irene Rid 2 2 2 del Mittwoch, den 20. April 1932 925 Vorstellung Nr. 263,— Miete E Nr. 31.00.45.10 Uhr ausen 2 g ü und Sondermiete E 16 Lorzugskarten gelten! I 1 59 Fr Zum I. Male: ae K 1 en Fran kcfu. A. a. M 2 1 N. drü verdanken ren Gestern und heut e gesunden tiefen 5 Schauspiel in 3 Akten und 12 Bildern von Schlaf und ihre i 1 Christa Winsloe— Inszenierung: Herbert Maisch gekräftigten Ner- f 5 Bühnenbilder: Eduard Löffler ven unserem f HN 2! U H 8 1 75 Technische Einrichtung: Walter Unruh ant VVV aldravin Zur ordenklichen deneralverzammiung 5 BEC Frkulein von Nordeck zur Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu einer am,— Nidden, Oberin Ellen Widmann ½% Fl. RNI..28 8 1 g. 5 ne ene anenfeld 1½ Fl. RM..00 Dienstag, den 10. Mai 1932, vormittags 11 Uhr, in unſerem Verwaltungs. Die Die Prinzessin, Protektorin Ltr. Fl. RM..75 gebäude Frankfurt a.., Gritneburgplatz, ſtattfindenden 1 969 der Anstalt Mechtild v. Canstein. 0 ö Gräfin Kernitz, Hofdame Erika Triebsch e in 7 ordentlichen Gensralpersnegs Nich Fräulein v. Bernburg à g(Elisabeth Stieler n der Frauen v. Deen 3 8 Pain 0 nenn e eingeladen. 3 räulein v. Kesten Käthe Wol. 1 + d nu* g f 5 R I. 2, am Markt Tagesordnung: Mad lle Oeuillet] 8= IJlde O 11 2 f 1 15 9 5 e Oeuillet] 990. 80 1 i 1. Herabſetzung des Grundkapitals um R. 110 000 000.— durch Ein 8 5 8. 5 Apotheke, Belts. e e den Vorſchriften über die Kapital Dr Arg V. 88* Aria Ots 1. 3 5 se v. Westhagen Marta Ziftere 5 igung des Aufſichtsrates zu entſprechender Aenderung de 1 f 8 2* eee— Ermächtigung ff 5 ſprechender Aend des 15 v. Nasen 2 Tilly BN Hen 91 5.§ 5 des Geſellſchaftsvertrages. N il v. Kattnet Alice Dralle 5 2. Beſchlußfaff ber folgende Aenderungen des Geſellſchaftsvertrages * Verkaufe echt. deulſch. 2. eſchlußfaſſung ü 8 0 J e 8 Gisela Holzinger Bfenen oni Ztr. 109 a) Neufeſtſetzung der Aufſichtsrats⸗Tantisme(§ 13 Ziffer); ſitzu Comtesse Mengsberg. Traude Hutin 855 110 und echten p) Verringerung der Zahl der ſtellvertretenden Vorſitzenden des Auf konf Anneliese v. Hardenberg Margarethe Kübler ö Schwarzw.⸗Speck Itr. ſichtsrates von drei auf zwei(§ 20 Abfatz); lun ia von Wollin Andesard Rank 55 4 5 Wiehl, e) Streichung von 8 21 Abſatz 2 und 8 25 Abſatz 2. beiite Klise, Garderobière Hermine Ziegler 110 4. Ge Eicar z 3. Wiederaufnahme der ſonſtigen, nach der Aktienrechtsnovelle von daß Hanni. Krankenschwester Melanie Mühlinghaus 1—— 19. September 1931 außer Kraft tretenden Beſtimmungen des Geſell⸗ Ga! . Stubenmädcheß Emmy Pabet 715 53 5 5 5 ſchaftsvertrages über die Zuſammenſetzung und Beſtellung des Au, erbli rau Lehmann. Portieratrau Alma Seubert 440 55 ſichtsrates und über die Vergütung der Mitglieder des Aufſichtsrales, 6 60 5 22. April 0 Uhl, Aibelungensaal, Rosengarten 4. Vorlage des Jahresabſchluſſes und des Geſchäftsberichtes für 1081 Tü Intl. Meröfenbüchungen der alt Mankzin 11. Genen ee, eee 55 4 N Ne 0 Der weltberühmte 5. Gewinn verteilung. nut Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den ö ö 6. Entkaſtung des Aufſichtsrates und des Vorſtandes. häng 21. ds. Mis. nachmittags wegen Reinigung ge⸗ 3 5 Don 7. Neuwahl des Aufſichtsrates. hei e 17948 e hon Ko Sak en 8. Wahl des be nd ge für bes Gldeftssahr 1932 gemäß der Aktien⸗ 8 1 1 rechtsnovelle vom 19. September 1931. 4. 2. tädt.. ö f 5 T ſtraße 111 und D 4. 2. Städt Leiben 81 715 BR 8 Ulrigent Zerge Jaroff ffddgüg 0a agg ch 5 Zur Teilnahme an der Generalverſammlung und zur Ausübung 1 S Neues Programm! Or des Stimmrechtes ſind gemäß 8 30 des Geſelſchaftsverttages nur die 8 ** Ain Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien ſpäteſtens bis zum 6. Mai 1932 ein⸗ f 7 55 ſchließlich bei einer der unten bezeichneten Anmeldeſtellen oder bei einem a 75 4 0 0 s 5 Karten von Mk..- bis.20 an der Konzertkasse K. Ferd.[Notar hinterlegt haben. Im Falle der Hinterlegung bei einem Notar e Berechnung durch 4 65¹ 6 1 7 Heckel, Buchhandlung Dr. Tillmann, P 7, 19, Rosengarten- liſt die von dieſem hierüber auszuſtellende Beſcheinigung bis ſpäteſtens ücherrevisor Josef Bader f N 1 kasse und an der Abendkasse 4650 am 7. Mai 1932 bei einer unſerer unten bezeichneten Geſellſchaftskaſſen 1 1. 10 Tel. 334 80.. 5 4 1 5 8 5 85 eeinzureichen. Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, Geſchäftsbericht des Vor⸗ ſtandes und der Prüfungsbericht des Auffſi ls rates liegen vom 25. April 1932 ab in unſerem e Frankfurt(Main), Offene platz, zur Einſicht aus. Verkaufe Immobilien Geldverkehr Automarkt 185 Einige 601¹⁸. 0 0 1 0 0 Klein-Auto 2719 8000 RMRk A umeldeſtellen ſind: Perser 1 Hantvagen 55 Chaiselongues u. Pouehes Ju 9 9 810 biungsan age 10 e Die Geſellſchaftskaſſen: Brüden lich e d al unter langjähr. Ga⸗ Oſtſta dt, Aſtöckig. Wohnhaus mit je einer 3. Angeb. m. äuß. Prs. zur Ablöſung einer bei unſerer Zentral⸗Finauzverwaltung, Berlin NW. 7, Apirecemere, em krbalt Zuſtunde eu bebing. nach eber. and eipen e Signed ser g bh ag Hebeln Gange 80 0h d en Unter den Linden 78, ft illi. U 4 g. 0 7 fint ieb. u Hei 2. 5 i rer 5 i ö i a e billig 30 6490 kaufen geſucht— eiakunft zu verkauf. melden An 19200 b afts. 1 0 e iT ſchäftshaus geſucht. bei unſerer Bank⸗Abteilung, Frankfurt(Main), Grüneburgplaß, fen. Angebote mit eis.„ 1 Geſchäftsſt 5. Kunſte u. Auktions⸗ 7 5 9 085 18 L. Schwartz B 4, 10.. 2 05 1255 Angeb. v. Selbſtgeber ſowie bei unſeren Werken: FEC rräder Ma u s mit Toreinfahrt, Räte farktplatz berrad 5h Beis, zu dle Geſchuftst. 06 erlin 80 de, Frankfurt(main) Föcht Leverkusen b. Kult (Kunſtſtr.]. Tel. 25288 Blattes erb 26666 J. l. Herronfa rrüller 5 f. Ang. 5 die Geſchäftsſt.—55 Ludwigshafen a. Rh., Uerdingen a. Niederrhein a ür jedes Ge⸗ bauſch. geſ. Ang. m. Ludwig Rh., 8„„ Gebrauchte 46689 nen u gebr. verk. ſehr eee, gane, äuß. Pr. u. OF 14235 die Fi Kalle& Co, Aktiengeſellſchaft, Wiesbaden⸗Biebrich, fernen 3 Gelegennen bell. Fahrrad Meisel, ſchäft geeian, auch f. Garagebelrieb, kochren Annoncen Heubach. hl Rank. gesucht die Siam Kale a geſelichafte 0 48 eſfang 5 Qu 7, 2/3, 3. Sihs für 35 Mille ſehr günſtig 4110 verkaufen durch Heidelb 8450 nachſtehende Banken und deren deutſche Zweigniederlaſſungen: preisw. zu verkauf e eee 107 Jaoſef Hornung, N unheim, U 4. 28. 85 8.. gute hypothek. Sicher⸗ Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin, 0.9(Laden] Schlazunmer 5 Telephon Nr. 219 57 4038 pe!-20 p& oe under 9 Berliner Handels⸗Geſellſchaft, Berlin, W . f ib Helene 3 5 5 Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft, Berlin, Aggregat 1 ee L Lenuerbautes wonnhaus 4 Sitzer, in tadelloſ. 955 1 W Deutſche Länderbank Akttengeſelſchaft, Berlin, 18 Volt, 12 Amp., 2 Meter, 2 Betten, 1 Gut erhalt., erſtklaff. zu verkaufen. mal 2 Zimmer u. Zubeh. Auch Zustand, preisw. ab⸗ 8. Blattes. 32 Dresdner Bank, Berlin, 5. Schweißapp. m. Zud Waſchtiſch, 2 Nacht⸗ e:„erſkklaſſ. als Einfamilienhaus geeign. Großer Garten. zugeben. 55713 f 5„ Aktiengeſellſchaft, Berlin, 5 4. Lichtmaſchine iiſche, mit 10 Jahre Silber fuchs Nähe Heidelberg(Ebene Preis N. 12 000.—.. Näh.: Teleyh. 205 88. Jung. Herr ſucht örch. S. Bleichröder Berlt 15 k. Motorrad, Tacho Garantie, zum Spott zu kaufen gefucht. Zuſchr. unt. d E. 1 an die Geſchäftsſt. 10669 besucht gebrauchtes Berufswechſel zu wei⸗ J. Drerfus* Co, 8 meter für Motorrad. preiſe von 9 ab Angebote mit Preis⸗ ppei ſe Einfamilienhä Kauf. 5 aer Ans edane Hardy& Co., G. m. b.., Berlin Lautfprecher 20, zugeben.„08 angabe wut. O J 145 Prelswerie Einfamiennauser zu verkau Tempo Iller Bofiath 800 N 1 lei bag Spßen beim. Sohn Nah, ri zu verkf. Angeb. u. Seeberger, U 2. 8. an die Geſchäftsſtelle u. a. an Bergſtraßenplatz unweit Mannheim: 9. A Zu feiſten 1 N 5 Angeb. unter P U 181 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 2677 Metallgeſellſchaft Akttengeſellſchaft, Frankfurt(Main), Gebrüder Bethmann Frankfurt(Main), J. Dreyfus& Co., Frankfurt(Main), Georg Hauck& Sohn, Frankfurt(Main), M. M. Warburg& Co., Hamburg, A. Levy, Köln a. Rh., J D 32 an die Geſch. dss. Blattes. 6654 Lleinschreibmasch. gebr., zu kfn. geſucht. Angeb. u. P Q 127 an mit 5 Zimmer etc., 1250 am Garten und Feld bei 4 Mille Anzahlung, 1 mit 7 Zimmer, Garage, Garten etc. bei 6 Mille Anz. Vi87 Julius Wolff(R. D..), Prinz⸗Wilbelmſtr. 125 Einlaminennhaus in Reidelberg Angeb. u. G K 78 an die Geſchäftsſt. B1482 in allen Farben, gute Polſteruug, m. Plüſch Nußbaum polterte Wasch kommode mit weiß. Marmor u. dazu paſſ Nachttiſche Geld- Verkehr ode belinüberzug, ie Geſchäfts 379 Sal. Oppenheim jr.& Cie., Köln a. Rh. fehr billig abzugeben 7 85 1 75 15.—. e zu verk. Direkt am Neckar geleg. 9 Zimmer u. f aur anschaffung von Mobllergegen⸗ J. H. Stein, Köln a. Rh., M. Bauher 3, 7 verkaufen. Da wir Zu kanfen geſucht: Zubeh. Auch für 2 Fam. geeignet. Vorgarten 8 ee eee Vaveriſche Hupotheen⸗ und Wechſelbant, Mannheim 3. Zt. ſehr viel Sofas 2 Schreibtiſche. dggro] u. Garten. Preis.“ 20 000.—. Zuſchrift. unt. 1 0 Bayeriſche Vereinsbank, München, 1 Schreibmaſch.⸗Tiſch, tegeit. siuslos. langfristig. unkündbar auf Lager haben, ge⸗ H. Aufhäuſer, München, M 148 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 6668 bei ei 84 a Rel. 12.50 0 ben wir dieſelben zu 1 Roll-] Schrank,* 3 1 l 5 i d 3 Kl. 1000.—, dis 2 5 8 0⁰ Hardy& Co., München, 5 8 6 äußerſt billigen Prei⸗ 0 Stühle. Angeb. mit Automarkt 1 Mobilar- Zwecksparkasse, Aachen Merck, Finck& Co., München, liſc Ladentheke ſen ab. 2728 e e 5 5 e eee 5 1— nur für Leipzig: 5 fi 2* 0 5 Zuſen ussahlungen. Ostenlos. 50 f kl. Eisſchrank Gas⸗ ee 1 15 2 F rg 3 1 Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt-—Sächſiſche Staatsbank, Leipzig erklä Kebeitseiſc ff 3 85.—. 20 gebr..-Heyde err 9. 5 8492 3 Jattlot, Mannheim, M 5,1 endlich die Effektengirobanken eines deutſchen Wertpaplerbörſenplatze. ſchon zu verkaufen. 0719 Vetsteigemazs- uns auch defekt zu kfu. gef. erhalten leithweiſe neuwertige Wagen zu günſt. für die Mitglieder des Effektengiroverkehrs. 9 wie Seubert, Ludwigshafen, N Lermittiaxgshüre f. b. f. G 6, 1, Teleph. 20091 Bedingung. Stadt⸗Garage, E 7. 30, Tel. 94 01. Hgeteiligungen Der Aufſichtsrat hat gemäß 8 81 Abſatz 3 der Satzung die 19. ſollte Arkeſenfeimerſtr. 241. U 1. 1. 0 71 Haus 6610 1-20 po berufungsfriſt auf zwei Wochen herabgeſetzt.. Auf War F f. bcthen bar 4:—ͤ— Frankfurt a. Moin, den 10. April 1032 17 mittels Elektrolyse unter Garantie i 141 f 1 ch l! 0 N 3 fel lhaber eee 0 re Sinzig beware eſocde. Seebel- uni führenden zu kaufen geſucht. Dr. C. Duis berg, Vorſitzender. ivr Luise Maler Mannheim, P 1, 6, 1 Treppe Mk. 860.-zü ben Angebote mit Preis, tätig oder ſtiſl mit Mk. 5000— 10000. Ein⸗— ä 15 N 5 Ke wender Lasdader, 5 1 Baufahr ete. unter lage für gutes Unternehmen geſucht. 5 e lie den 85 Institut för Gesſehtspfſege— 28 füt, Prexls— Beratung kostenlos 5 Gen. Vertr. M. Seller, 5 in bester Ausführung liefert billig hohe Aerztl. Empfenl.— Zabdlt. Dankseht.— Sprechst tägl v 7 Uhr,[Ohlendett.5, Tel. 508 00 J. L. 39 an die Ge⸗ elt dieses eg„ 1 910 rudisadi( bruce d ö die S42¹ ſchäftsſtelle. 6675 i„