Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in 25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt R. ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, ge Zuiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 P. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 107.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Don 2 nerstag, 21. April 1032 143. Jahrgang— Nr. 185 zen Frankreich anerkennt nur qualitative Abrüſtung bei gleichzeitiger Bewaffnung des Völkerbundes— Die Mehrzahl iſt dagegen Vontours Standpunkt Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 21. April. In der allgemeinen Kommiſſion wurde die Dis⸗ kuſſion über die Frage der qualitativen Abrüſtung heute Vormittag fortgeſetzt. Nachdem die Vertreter Kanadas und Norwegens dem von däniſcher Seite vorgebrachten Entſchließungs⸗ vorſchlag, der die Unterdrückung gewiſſer Waffen⸗ kategorien vorſieht, ihre volle Unterſtützung zuge⸗ ſagt hatten, ergriff Paul⸗Boncour das Wort. Wie zu erwarten, erklärte er, daß die franzöſi⸗ ſche Delegation ſich gezwungen ſehe, den in der letzten Sitzung gemachten engliſchen Vorſchlag in ſeiner jetzigen Form abzulehnen. Sie ſehe ſich nicht aus dem Grunde dazu veranlaßt, weil das in ihm ausgeſprochene Prinzip den Anſchauungen er franzöſiſchen Vertreter widerſpreche, ſondern „ weil, wie aus den franzöſiſchen Vorſchlägen hervor⸗ gehe, Frankreich in das Gebiet der qualtta⸗ tiven Abrüſtung gehörende Waffen ei⸗ ner internationalen Macht unterſtel⸗ len wolle. Jetzt, wo alle Delegationen die Stärke gewiſſer Waffenkategorien erkannt und ſich über die Notwendigkeit ihrer Zerſtörung kar ſeien, wäre der geeignete Augenblick, die von der fran⸗ zöſiſchen Delegation empfohlene internatio⸗ nale Polizeimacht zu ſchaffen. Erſt ſie könne der Welt die internationale Sicherheit geben. Paul⸗Boncour wies darauf hin, daß der engliſche Vorſchlag, deſſen Prinzip die franzöſiſche Dele⸗ gation voll unterſtütze, manche Lücke enthalte, vor allem das Fehlen jeder Kontrolle der vor⸗ zunehmenden Abrüſtungsmaßnahmen. Die fran⸗ zöſtſche Delegation werde nichts unterlaſſen, immer wieder auf ihren Vorſchlag der Schaffung einer interngtionalen Streitmacht hinzuweiſen. Er habe jedoch nicht die Hoffnung aufgegeben, daß man nach entſprechender, den franzöſiſchen Wünſchen ent⸗ gegenkommender Aenderung des engliſchen Vor⸗ ſchlages bei ſeiner Annahme Einſtimmigkeit er⸗ . gen könne. Während der Ueberſetzung der Rede Paul⸗Bon⸗ burs erſchienen der engliſche Miniſterpräſident 4 Maedonald und der Reichskanzler Dr. Brü⸗ ing. Ihr Kommen erregte unter den anweſenden Delegierten nicht geringes Intereſſe. Als nächſter Redner betrat der amerikaniſche De⸗ legierte Gebſon die Tribüne. Er verwahrte ſich gegen die bezüglich des amerikaniſchen Land⸗ abrüſtungsvorſchlages von franzöſiſcher Seite ge⸗ machte Kritik und erklärte, im Sinne der ameri⸗ kaniſchen Delegation ſei der Vorſchlag als Teil der Abrüſtung aufgefaßt worden. Schließlich ſprach er ſich für die Unterſtützung des engliſchen Borſchlages aus, der klar die Anſicht vieler De⸗ legationen zum Ausdruck bringe. Im Verlaufe der Diskuſſion wurde dem engliſchen Vorſchlag von verſchiedenen Dele⸗ gationen beigeſtimmt. Es hat ſich dadurch der Eindruck verſtärkt, daß Frankreich durch ſeine ablehnende Haltung gegenüber dem britiſchen Vorſchlag in eine iſolierte Stel⸗ lung geraten iſt. Auf den Hinweis des ſchweizeriſchen Delegierten Motta, man müſſe bei der Abſtimmung über den „ Entſchließungsantrag unter allen Umſtänden Ein⸗ fümmigkeit erreichen, kam Tituleſeu(Rumänien) mit einem neuen, den franzöſiſchen Wünſchen Rech⸗ mung tragenden Vorſchlag heraus. Litwinow ver⸗ ſuchte dieſen Vorſtoß, der aus dem engliſchen Vor⸗ ſchlag ein zwitterhaftes Gebilde ſchaffen würde, ab⸗ zuwehren mit der Erklärung, die ruſſiſche Delegation ſei nur bereit, ihre Stimme für den urſprünglichen Vorſchlag abzugeben Der Präsident der allgemeinen Kommiſſion, Hen⸗ derſon, ſprach ſich jedoch für die Durchberatung des neuen Vorſchlages aus, ſo daß die morgen tagende Kommiſſion ſich gegenüber zwei Entſchließungs⸗ vorſchlägen befinden wird. Es ſcheint die Abſicht zu beſtehen, durch eine Ueber⸗ arbeitung des engliſchen Vorſchlages ſich die franzö⸗ ſiſche Stimme zu kaufen und die erſehnte Einſtimmig⸗ keit in der allgemeinen Kommiſſion zu erreichen. Neuer franzöſiſcher Flugrekord Goulette und Salel ſind geſtern abend um 2840 Uhr Mz. in Kapſtadt angekommen. Sie haben die Strecke Paris—Kapſtadt in drei Tagen, 19 Stunden und 25 Minuten zurückgelegt Miu den früheren Rekord des Engläuders Molli⸗ ſon verb eſſert, der für die Strecke London Kapſtadt vier Tage, 17 Stunden und 19 Minuten brauchte. 5 5 I Paris, 21. April. Die franzöſiſchen Flieger über die Finanzabgabe des Herrn Klepper. Sollte der preußiſche Finanzminiſter ſich in dieſem Sinn Gen. d. Art. Max von Gallwitz, der im Weltkriege eine Heeresgruppe im Weſten führte, begeht am 2. Mai ſeinen 80. Geburtstag. an den Folgen Köpfe vom Tage Kardinal Dr. Piffl, der Fürſt⸗Erzbiſchof von Wien, iſt eines Schlaganfalls geſtor ben. Miniſterpräſident Braun wird am Samstag abend im Rundfunk einen Bericht über ſeine Regierungs⸗ tätigkeit in Preußen geben. Die Prüfung des Reichsbanner⸗Materials verzögert ſich Drahtung unſeres eigenen Vertreters Berlin, 21. April. Der Reichsinnenminiſter Groener hat die Abſicht, heute dem Reichspräſidenten Vortrag über die Reichs banner angelegenheit zu erſtatten, wieder aufgegeben. Die abermalige Ver⸗ zögerung wird damit begründet, daß am Dienstag nachmittag neues Material aus dem Büro des Reichspräſidenten eingegangen ſei, deſſen Prü⸗ fung noch nicht beendet werden konnte. Mit Rückſicht auf die Wichtigkeit der Entſcheti⸗ dung hat ſich der Reichsinnenminiſter nun doch ent⸗ ſchloſſen, vorher mit dem Kanzler perſön⸗ lich in Fühlung zu treten. Da Dr. Brüning aber erſt Ende nächſter Woche wieder in Berlin ein⸗ trifft, ſo wird ſich Groener am Samstag nach Süddeutſchland begeben, um mit dem Kanz⸗ ler zuſammenzutreffen, der ſich zur Aus⸗ übung ſeiner Wahlpflicht vorübergehend dort auf⸗ halten wird. Wie das Innenminiſtertum weiter mitteilt, hat der Bundesvorſitzende Höltermann dem Reichs⸗ innenminiſter von einem Rundſchreiben an die Gauvorſtände des Reichsbanners Kenntnis gegeben, in dem die organiſatoriſche Auflöſung der Schutzforma⸗ tinnen und deren Rückführung in die Mit⸗ gliedſchaft angeordnet wird. Weiter iſt eine eidesſtattliche Verſiche⸗ rung beigefügt, aus der ſich ergibt, daß die Führer⸗ ſchaft mit den Maßnahmen der Bundesleitung ein⸗ verſtanden, daß ſie gleich der Bundesleitung alles Aktenmaterial den Behörden vorzulegen bereit ſei und daß keine Tarnungsabſichten beſtün⸗ den. Ein Antrag auf Auflöſung des Reichsbanners iſt auch heute nicht geſtellt worden. Vom Büro des Reichspräſidenten wird im übrigen die Behauptung eines Blattes, daß Herr von Oldenburg ⸗ Januſchau das Material über das Reichsbanner übermittelt habe, als„haltloſe Kombina⸗ tion“ bezeichnet. Wie eine Rechtskorreſpondenz behauptet, werde der Reichsinnenminiſter Groener in der bevorſtehen⸗ den Unterredung mit dem Reichspräſidenten ſich nicht darauf beſchränken, über die Ergebniſſe der Prüfung des Reichsbanner⸗Materials zu berichten, ſondern darüber hinaus konkrete Vorſchläge machen, Vorſchläge, die angeblich die„formelle Gleichheit des Rechtes für die beteiligten Organiſationen in irgend einer Weiſe herſtellen würden“. Das ſoll in der Form geſchehen, daß 3 i die Reichsregierung ermächtigt wird, eine Wiederbelebung aller militäriſchen Organi⸗ ſationen, die zwangsweiſe aufgelöſt ſind oder die ſich freiwillig aufgelöſt haben, unter allen Umſtänden zu verhindern. Kleppers Steuerpläne Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. April. Der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ gibt eine Aeuße⸗ rung wieder, die der preußiſche Finanzminiſter Klepper auf einer Wahlverſammlung in Kiel getan haben ſoll. Nach einem Bericht habe Herr Klepper erklärt, die preußiſche Regierung halte es für die dringlichſte Aufgabe, die Gemein de⸗ finanzen zu ſanieren unter Uebernahme der Laſten für die Wohlfahrtserwerbsloſen auf Preußen und das Reich. Dies wäre nur möglich, wenn gleich⸗ zeitig durch organiſierte Arbeitsbeſchaffung und Verkürzung der Arbeitszeit die Zahl der Erwerbsloſen um mindeſtens eine Mil⸗ livn geſenkt werde. Die Koſten für die Unterſtützung der übrig bleibenden Erwerbsloſen ſollen durch eine Son⸗ derabgabe auf die höheren Einkommen ge⸗ deckt werden. Entſprechende Geſetzentwürfe würden im preußiſchen Finanzminiſterium vorbereitet. Sie ſollen ſobald als möglich dem Kabinett vorgelegt werden. Die endgültige Genehmigung der Sonderabgabe müßte natürlich durch das Reich erfolgen. So weit die Angaben des„Lokal⸗Anzeigers“ ausgeſprochen haben, ſo könnte gegen dieſes neue Attentat auf die ſogenannten höheren Einkommen nicht ſcharf genung proteſtiert 5 f werden. Wir vermögen uns nicht vorzuſtellen, daß die Reichsregierung, die wiederholt zugegeben hat, daß die Steuermöglichkeiten bis zur äußerſten Grenze erſchöpft wären, ſich dieſem bedenklichen Plan des preußiſchen Finanzminiſters geneigt zeigen wird. Die Aufſehen erregenden Aeußerungen des preußiſchen Finanzminiſters Klepper in Kiel über den Plan einer Neubelaſtung der hohen Einkommen zur Deckung der Koſten für die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen, ſollen nach einer Verſicherung der preußi⸗ ſchen amtlichen Stellen in dieſer Form nicht gefallen ſein. Insbeſondere habe Klepper keine neue Steuer angekündigt., ſondern über die Sanierung der Gemeindefinanzen unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Wohlfahrtsausgaben geſprochen. Uns will dieſes Dementi etwas dürftig erſcheinen. Es wäre dringend erforderlich, daß der Wortlaut der Klepperſchen Darlegungen wiedergegeben würde. Mobiliſierung deutſcher Guthaben in Oeſterreich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. April Ueber die Mobiliſierung deutſcher Guthaben in Oeſterreich erfahren wir noch, daß es ſich dabei keineswegs um ein Clearing⸗ Abkommen, ſondern um eine ſtille Ver⸗ abredung zwiſchen den Regierungen der beiden deutſchen Staaten handelt. Die öſterreichiſche Re⸗ gierung hat ſich dazu bereit erklärt, feſtgefrorene deutſche Guthaben in gewiſſer Höhe— es iſt ein Betrag von 10 Millionen Schilling vorgeſehen— frei zu geben, um davon öſterreichiſche Exporte nach Deutſchland bezahlen zu können. Am das Schickſal Preußens Von Landgerichtsdirektor Steudel, Mitglied des Preußiſchen Landtags(D. Vp.) Durch ein ſelbſt in den Kreiſen der preußiſchen Regierungsparteien als bedenklich empfundenes— der Zentrumsabgeordnete v. Papen nennt es ein unmögliches— Manöver, haben die Regie⸗ rungsparteien in Preußen den Verſuch ge⸗ macht, ſich für die Zeit nach den Wahlen weitmög⸗ lichſt die Macht im Staate dadurch zu ſichern, daß ſie die Geſchäftsordnungsvorſchriften über die Wahl des Miniſterpräſidenten änderten. Die Regierungs⸗ parteien müſſen ihre Wahlausſichten ſelbſt ſehr ſchlecht beurteilen, wenn ſie unmittelbar vor der Wahl die großen Schwächen ihrer Stellung der breiteſten Oeffentlichkeit vor Augen führen. Daß ſie wirklich ernſtlich glauben, damit der Ablöſung aus der Macht in Preußen zu entgehen, kann man eigentlich kaum annehmen. Daß ſelbſt die klugen Zentrumstaktiker ſich zur Einbringung dieſes Aen⸗ derungsantrages überreden ließen, erſcheint bis⸗ lang noch unverſtändlich. Vielleicht liegen bei ihnen aber uns noch nicht deutlich erkennbare Gründe vor, die ſie zu der Annahme kommen ließen, auch aus dieſer Aenderung der Geſchäftsordnung bei der Bil⸗ dung der neuen Regierung Nutzen ziehen zu können. Das Ziel unſeres Wahlkampfes muß fein: Die heutige Regierung in Preußen 8 U beſeitigen. Dabei genügt es nicht, daß die Par⸗ teken der Rechten und die der Mitte die relative Mehrheit in Preußen erreichen. Wer wirk⸗ lich klare Verhältniſſe in Preußen haben will, muß ſeine ganze Kraft dafür einſetzen, den genannten Parteien die abſolute Mehrheit der Sitze im neuen Landtag zu geben. Daß dieſe abſolute Mehr⸗ heit den Nationalſozialiſten und den Deutſchnationa⸗ len zufallen könnte, wie Herr Geheimrat Hugen⸗ berg in einer etwas phantaſtiſch anmutenden Berech⸗ nung annehmen zu dürfen glaubt, erſcheint unmög⸗ lich. Die Erfahrungen des Wahlkampfes ſcheinen uns zu ſagen, daß doch weite Kreiſe des ſachlich und ruhig eingeſtellten Bürgertums der Partei treu bleiben werden, der ſie bislang ihre Stimme gegeben haben. Daß die Stellungnahme pfychologiſch richtig iſt, daß neben den Deutſchnationalen und den radika⸗ len Nationalſozialiſten auch die Parteien der ge⸗ mäßigten Rechten und der Mitte auf die Führung der Regierungsgeſchäfte in Preußen demnächſt Einfluß nehmen ſollen, erſcheint uns durchaus verſtändlich. So ſtark auch der Zuſtrom zu den mit allen Mitteln einer von Verantwortung nicht belaſteten Agitation arbeitenden Nationalſozialiſten auch ſein mag— die Zahlen der Reichspräſidentenwahl ſprechen, auch wenn ſie nicht abſolut vergleichbar find, eine deutliche Sprache. Weite Kreiſe der bürgerlichen Wähler glau⸗ ben auf Vertreter nicht verzichten zu ſollen, die inner⸗ lich gefeſtigt auf dem Boden einer Weltanſchauung ſtehen, die auch in ſchwierigſten Zeiten eine ruhige, zielbewußte Realpolitik verbürgt hat. Wenn verſtiegene Ideologen mit einer Wirt⸗ ſchaftsauffaſſung, deren Undurchführbarkeit der ruhige und nicht durch wirtſchaftliche Not völlig zermürbte Wähler ganz deutlich fühlt, in die Ver⸗ antwortung geſtellt werden ſollen, um den Be⸗ weis politiſchen Könnens zu erbringen, dann müſſen neben ihnen Kräfte ſich auswirken kön⸗ nen, die nicht nur mit dem Herzen und dem Munde, ſondern auch mit dem Verſtande, geſtützt auf reiche Erfahrungen des Lebens, Wirklichkeitspoli⸗ tik treiben können. Es iſt ein ehernes Geſetz der Notwendigkeit, daß Parteien aus der Macht abtreten müſſen, die trotz jahrelangen Beſitzes der Macht von ihr nicht den Gebrauch gemacht haben, den ſie nach Anſicht der Wählerſchaft machen konnten. Nicht die Erfüllung von unbequemen Staatsnof⸗ wendigkeiten, der ſich die Regierungsparteien nicht entziehen können, hat die Weimarer Koalitionspar⸗ teien in Preußen um den notwendigen Kredit ge⸗ bracht, ſondern die Unfähigkeit, ſich vom Partei⸗ geiſt zu löſen. Wer mit 52 Prozent der Abge⸗ ordnetenmandate glaubt ſo regieren zu können, als wenn die übrigen, von 48 Prozent der Abge⸗ ordnetenmandate vertretenen Wählermaſſen über⸗ haupt nicht vorhanden wären, kann ſich nicht wun⸗ dern, wenn ſeine Mehrheit ſich in eine Minderheit verwandelt. Einmal muß die Stunde der Abrech⸗ nung kommen und der 24. April wird und muß dieſe Abrechnung bringen. Engſter Parteiegoismus muß eines Tages zum Unheil derjenigen ſich weu⸗ den, die den Willen zur Objektivität nie gehabt haben. Wer politiſche Notwendigkeiten zurückſetzt hinter rückſichtsloſe Parteiwirtſchaft, kann auf die Dauer nicht darauf rechnen, Verſtändnis für ſeine politiſche Arbeit zu finden. Das letzte Jahrzehnt preußiſcher Regierungskunſt hat ſich unbekümmert über das hinweggeſetzt, was Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 2. Seite/ Nummer 185 ——ä— Neue Mannheimer Zeitung Abeud⸗Ausgabe Donnerstag, 21. April 1932 die weiteſten Kreiſe des Volkes wollen. Eine Kul⸗ turpolitik, die weithin abgelehnt wird, vom Zentrum geduldet, ſoweit ſie nicht in die ganz beſonderen Intereſſenſphären der katholiſchen Kirche eingriff, eine nicht zu überbietende Imparität gegenüber den Proteſtanten in Preußen, eine pplitiſche Entrechtung der Beamtenſchaft, Notverordnungen, nicht genü⸗ gend durchdacht, ſyſtemlos und zum Teil undurch⸗ führbar, eine Finanzwirtſchaft, die zum Ausgleich des Etats und ſeiner laufenden Ausgaben Subſtanz⸗ werte des Staates opfern mußte— das ſind die Mei⸗ lenſteine neupreußiſcher Regierungskunſt. Die meiſten Wähler lehnten dieſe Regierung ab. Sie wollen eine objektive, von den Parteien losge⸗ löſte, ſachlich abeitende Regierung. Die⸗ ſen Willen des Volkes durchzuſetzen— dazu muß der 24. April die Möglichkeit ſchaffen. Köttgen Nachfolger Vorſigs 6 Meldung des Wolffbüros Berlin, 21. April Der Vorſtand der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände wählte heute anſtelle von Ernſt von Borf ig den Generaldirektor der Siemens⸗Schuckert⸗Werke A. G. Dr. ing. e. h. Carl Köttgen zum Vorſitzenden. Dr. Köttgen wandte ſich in ſeiner Anſprache gegen Fehlgriffe in der Sozialpolitik. Für eine ausreichende Kapitalbildung der Wirtſchaft bleibe ſeit 14 Jahren kein Raum. Die Unternehmungen und mit ihnen das ganze Volk lebten heute vom Vermögen. Dr. Köttgen er⸗ klärte, daß die dentſchen Unternehmer nicht gegen Tarif⸗ verträge, auch nicht gegen Koalitionsfreiheit ſeien. Sie wünſchten aber, daß der Staat ſich auf vermittelnde Hilſeleiſtung beſchränkt, ohne den Parteien die letzte Verantwortung abzu⸗ nehmen. Die Unternehmer ſeien, ſo führte Dr. Köttgen aus, bereit, der Regierung die Verantwortung für die Lohnfeſtſetzung wieder abzunehmen. Sie fühlten ſich ſtark genug, die wirtſchaftlichen Erforderniſſe und Möglichkeiten auch unter Beachtung politiſcher Momente richtig einzuſchätzen. Neue Ein⸗ griffe des Staates in die Arbeitszeit, wie ſie jetzt auf dem Kriſenkongreß der ADB. angekündigt wurden, müßten Ablehnung finden. Anſchließend daran ſprach Profeſſor Dr. von Zwiedineck⸗Südenhorſt über„Grundfragen der Wirtſchaftsverfaſſung in ihrer Bedeutung für das Arbeitsgebiet der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände“ und Dr. Syrup über „Die Fürſorge für die erwerbsloſe Jugend“. Dr. Syrup wandte ſich mit beſonderem Nach⸗ druck an die Vertreter der Induſtrie, hier nach beſten Kräften mitzuhelfen und bat um ſtarke Verbreite⸗ rung und Vertiefung der bereits geleiſteten Hilfe. Im Mittelpunkt beruflicher Schulung müſſe nicht theoretiſcher Schulunterricht, ſondern Werkſtatt⸗ arbeit ſtehen. Die Jugend wolle praktiſche Be⸗ tätigung und Arbeit. Aus dieſen Geſichtspunkten heraus erörtert Dr. Syrup ſodann den freimilligen Arbeitsdienſt. Etwa 1500 Arbeiten ſeien ſeit Ingangſetzung des freiwilligen Arbeitsdienſtes im Spät⸗ ſommer 1931 bis zum 1. April d. J. von der Reichsanſtalt anerkannt und finanziell gefördert worden. Damit ſei eine Be⸗ ſchäftigungsmöglichkeit für rund 4050 000 jugend⸗ liche Arbeitsloſe gegeben worden. Zum Schluß ſprach Dr. Syrup die Erwartung aus nach einer weiteren erfolgreichen Entwicklung des freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes, zeigte aber auch die wirtſchaftlichen Grenzen dieſer Betätigungsſorm.. 17 mexikaniſche Banditen hingerichtet — Bekacruz, 21. April. 17 Banditen, die geſtän⸗ dig waren, vor kurzem einen Angriff auf die Stadt Paſo del Macho verübt zu haben, wurden ſtandrecht⸗ lich auf dem Friedhof von Huatuſco erſchoſſen. Vom Segen des Lichtes Von Dr. Emannel Clauſen Wild tobt, raſend vibriert das Licht durch den f Welten raum. Tauſend und Millionen Sonnen ſchleu⸗ dern es aus ihren glühenden Körpern nach allen Seiten in die unendliche Leere. Durchflutet iſt der Raum von Licht; voll von Licht wie das Meer voll Waſſer, und bleibt doch ewig dunkel wie die Nacht. Licht iſt unſichtbar, wir ſehen es nicht auf ſeinem Wege durch den Aether. Erſt wenn ein Auge ſich ihm öffnet, wenn es auf einen Körper prallt, wird es an dieſen erkennbar in Helligkeit und Farbe, in Glanz und Schimmer.„Farben ſind Taten des Lichts“, ſagte Goethe.„Wär' nicht das Auge ſon⸗ nenhaft, die Sonne könnt' es nie erblicken“. Leicht kann man nicht ſpeichern, man kann es nicht auf Vorrat legen; die Schildbürger haben es Hberſücht, und ſind noch heute das Gelächter der Welt. Licht läßt ſich nicht trennen von ſeiner Quelle.„Licht iſt die beſtimmte Wirkung eines Gegenſtandes, der ſich in dem Raume befindet. Aber ſobald dieſe un⸗ inittelbare Wirkung wieder aufhört, zeigt die Finſternis wieder ihre Gewalt und ſtellt ſich ſogleich wieder her“. Licht läßt ſich nicht von der Sonne brechen, wie man die Frucht vom Baume bricht, läßt ſich nicht ſchöpfen, wie Waſſer in einen Eimer, den man in den Bach taucht. Und doch zehren wir noch heute von der Sonnenkraft, die uns vor Jahrmil⸗ lionen erreichte. Von„der Sonne belebenden Blick“ wird das Ge⸗ kriebe der Welt in Gang gehalteu. Ohne Licht und ohne Wärme iſt jegliches Leben zum Tode verurteilt. Nur im Licht baut ſich die Pflanze aus den Minera⸗ lien des Bodens und der Kohlenſäure der Luft. Von der Pflanze lebt das Tier, von beiden der Menſch. Im Licht nur bilden ſich die Vitamine, ohne die kein Leben möglich iſt, weder von Pflanze noch Tier und Menſch. Der Leib iſt als Wirkung des Lebens auch eine Wirkung des Lichts. Untergegangene Pflanzen wurden zu Torf, Braun⸗ und Steinkohle, die nur Stadien eines und desſelben Prozeſſes darſtellen, untergegangene Tiere des Urmeeres ſollen den ge⸗ waltigen Erdöllagern überall auf der Erde Grund⸗ lage ſein. V Neuſiedlung im Oſten Der nächſte wirtſchaftspolitiſche Schritt der Regierung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 21. April. Nach den amtlichen Andeutungen iſt die Reichs⸗ regierung entſchloſſen, das längſt geplante große Siedlungswerk im Oſten nun tatſächlich in Angriff zu nehmen. Sofort nach der Rückekr Dr. Brünings aus Genf ſoll eine entſprechende Geſetzes vor ⸗ lage— wohl wieder eine neue Notverordnung— verabſchiedet werden. Um was es ſich bei dieſem nächſten wirtſchafts⸗ politiſchen Schritt des Kanzlers handelt, hat Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Dietrich kürzlich anläßlich einer Wahlkundgebung ſeiner Partei in Görlitz ausein⸗ andergeſetzt. Der Miniſter verkündete, daß neben der ſtädtiſchen Randſiedlung zur Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit nun auch die große Siedlung im Oſten des Reiches ſchon deshalb vordringlich werde, weil dort demnächſt Hunderttauſende von Hektar Land von den bisherigen Be⸗ ſitzern abgegeben werden müſſen. Wir können aber, ſo meinte Dr. Dietrich weiter, nicht ſo weiter⸗ ſiedeln, wie wir das ſtellenweiſe getan haben, ſondern wir müſſenſehr viel billiger undein facher ſiedeln als bisher. Wörtlich:„Die weſtfäliſchen, badiſchen und anderen Siedler gehen zugrunde an der Höhe der Laſten, die ſie zu tragen haben. Wenn unſere Siedler entbehrungsbereit ſind, dann iſt es möglich, ihnen Land im Oſten zu geben, das ſie brau⸗ chen, um ſich eine neue Heimſtätte zu ſchaffen. Aber ſie müſſen ſich darüber klar ſein, daß ſie ein paar Jahre um ihre Exiſtenz ſchwer zu kämpfen haben werden.“ Das ſind natürlich keine roſigen Ausſichten, die der ſonſt ſo erfreulich optimiſtiſche Reichsfinanzmini⸗ ſter hier eröffnet. Mit welchen Schwierigkeiten die neue Oſtſtedlung im einzelnen zu ringen haben wird, geht aus folgenden Mitteilungen eines Mit⸗ arbeiters hervor, der ſeit zwei Jahrzehnten im Oſten lebt und die jetzigen Siedlungs⸗ gebiete ſpeben ſtudienhalber bereiſt hat. Unſer Gewährsmann ſchreibt: Die erſte große Enttäuſchung für den, der die bisherigen Be⸗ ſiedlungsteile des oſtpreußiſchen Landes beſucht, iſt: die Siedler haben faſt alle ihre Zinſen nicht oder nicht voll bezahlt, ſie haben an verſchiedenen Stellen einen einmaligen Staatszuſchuß erhalten, ſie mußten trotz geringer Laſten und trotz der beſonderen Steuervergünſtigungen einen beiſpielloſen Kampf um ihre junge Scholle führen. Die Behörden geben der ſchlechten Lage des landwirtſchaftlichen Marktes die Schuld, tatſächlich aber hat gerade die Siedlung unter viel zu hohen Ausgaben, unter viel zu teuren Erſtehungskoſten zu leiden. Man erklärt, daß für dieſes Jahr der Preis einer Vollbauern⸗Siedlungs⸗ ſtelle 20 000„ nicht überſteigen dürfe. Aber auch dieſe Summe iſt noch zu hoch. Zu bleibt: Das in dieſem Jahr anfallende Land zur Be⸗ Schiele über Agrar⸗ Meldung des Wolfſbüros — Bexlin, 21. April Auf der Mitgliederverſammlung der Vereini⸗ gung mitteldeutſcher Rohzuckerfabri⸗ ken in Halle a. Saale ſprach heute der Reichs⸗ nriniſter für Ernährung u. Landwirtſchaft, Schiele. Jede Betrachtung unſerer Lage führe notwendiger⸗ weiſe zu der Verpflichtung, in Deutſchland eine ſtark binnenmarkt⸗orientierte Wirtſchaftspolitik zu treiben. Vier Merkmale ſeien für unſere Lage ber ſonders weſentlich. Dies ſind: 6 Millionen Arbeits⸗ loſe; die Schrumpfung unſerer Ausfuhr; die Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Dewiſen, um die Stabilität der Währung zu ſichern, und ſchließlich nicht zuletzt auf bedenken ſiedlung ſetzt ſich erſt einmal aus den unwirtſchaftlich gewordenen Staatsgütern, ferner aus den⸗ jenigen bäuerlichen Wirtſchaften zuſam⸗ men, für die das Sicherungsverfahren abgelehnt wurde. Weder dieſe noch jene Stellen verfügen über ſonderlich guten Boden, noch weniger über gute Gebäude. Das Land wird alſo ohne Zweifel billig ſein. Aber der Geſtehungspreis der Gebäude wird in keinem Verhältnis zu dem Werte von Grund und Boden ſtehen, das heißt, daß der Siedler zwar den Boden an und für ſich normal verzinſen muß, daß jedoch ſeine erſt in zweiter und dritter Linie wirtſchaftlichen Ge⸗ bäude eine ungeheure Schuldenlast tragen. Die Uebertragung weſtdeutſcher Geſichtspunkte auf die oſtdeutſche Siedlung führt in dieſem Punkte zu gro⸗ ßer Gefahr. Dazu kommt, daß die Neuſieder im Oſten durch eine allzu großzügige Methode ver⸗ führt werden, ſich einen üppigen Maſchinen park anzuſchaffen und damit einen neuen Berg auf ihre Schuldenlaſt türmen. Man ſollte nicht vergeſſen, daß für die Beſiedlung im Oſten des Reiches in erſter Linie der Oſtdeutſche herangezogen wird, daß man aber gerade dieſem Oſtdeutſchen, der ge⸗ wohnt iſt, geringe Anſprüche zu ſtellen, Gelegenheit geben muß, ſich mit möglichſt kleiner Schuldenlaſt eine beſcheidene Exiſtenz zu ſchaffen. Man darf ihm alſo nicht von vornherein ſeine Zukunft durch eine unüberſichtliche Finanzierung verbauen. Dieſer Grundſatz iſt beſonders wichtig, wenn es gilt, den durch die Neuſiedlung brotlos gemachten Landarbeitern eine Scholle zu geben. Der vſtdeutſche Landarbeiter beſitzt zwar immer etwas Inventar, aber ſelten das Kapital für An⸗ zahlung und Zinszahlung einer Neuſtedlung. Ihn anſiedeln und damit endlich der Landflucht zu ſteuern, muß die vornehmſte Aufgabe ſein. Siedlung bedeutet eben nicht nur die Neuan⸗ ſetzung von Menſchen, die zum Lande zurückgebracht werden ſollen, ſondern ebenſo und vielleicht zu aller⸗ erſt derjenigen, die auf dem Lande ſitzen und ihre Scholle kennen. Das Weſentliche für jede Siedlung iſt: wir müſſen der Not Herr werden, die über uns verhängt wurde. Wir können das nur, wenn wir uns entſchließen, zurückzukehren zu der Einfachheit des Lebenszuſchnitts und zu dem Ver⸗ zicht auf ziviliſatoriſche Bedürfniſſe, denen wir uns aus dem Reichtum einer vergangenen Zeit heraus angepaßt haben. Rückkehr zur Scholle aber bedeutet vorläufig nicht neuen gewerblichen Ge⸗ winn, ſondern nur eine geſicherte Heim ſtätte, non der aus ein wirtſchaftlicher Aufſtieg ſpäter einmal ſeinen Anfang nehmen kann. Alſo: langſam voran, ſonſt ſchliddern wir in eine Art landwirtſchaftlicher Gründerperiode hinein, die ſich furchtbar rächen wird. 5 und Siedlungspolitik dem Gebiete der Außenpolitik unſer Ringen um die politiſche Freiheit der Nation. Die drückende Laſt der Arbeitsloſigkeit, die eigenk⸗ liche Quelle der Finanznot von Ländern und Ge⸗ meinden, habe bereits bei ernſten Männern des Ruhrgebiets 5 zu dem gigantiſchen Plan geführt, 500 000 Arbeitsloſe aus dem Ruhrgebiet umzu⸗ ſiedeln und in die dünner bevölkerten Gegen⸗ den des deutſchen Oſtens zu bringen. Das Verhältnis von Land⸗ und Stadt⸗ beuölkerung, das jetzt mit einem Ausfall von nur noch 23 v. H. Landbevölkerung höchſt ungeſund ſei, müſſe wieder ausgeglichener geſtaltet In ſchwerer Arbeit ſticht auf den Mooren Nord⸗ deutſchlands der Bauer den Torf. Mit ſcharfen Spa⸗ ten formt er aus der formloſen Maſſe verfilzter, ver⸗ kohlter Mooſe Ziegel, die an der Luft getrocknet werden und ſeinem beſcheidenen Herd Feuerung liefern. In der Heide nahebei erheben ſich Bohr⸗ türme, die auf Erdöl fündig werden: Das Rohöl wird raffiniert, verwandelt als Heizöl unter gewal⸗ tigen Keſſeln, als Treiböl in den Exploſionsmotoren, die uns erſt das Flugzeug ermöglichten. Die Rück⸗ ſtände werden noch zum Straßenbau verwandt, darüber uns das Auto in ſchneller Fahrt trägt. In Mitteldeutſchland öſtlich und weſtlich der Elbe und am Rhein weſtlich von Köln heben gewaltige Bagger die Braunkohle aus den Tagebauen. An Ort und Stelle liefern ſie Energie den gewaltigen Ge⸗ neratoren der Elektrizitätswerke, die bis in die ſernſte Ecke des Reiches den Strom tragen. Der größte Teil der geförderten Braunkohle wird an Prof. Emil Orlik, der bekannte Zeichner und Maler, tritt nach 27jau- riger Lehrtätigkeit an den Berliner Ver- einigten Staatsschulen mit dem Ende des Sommersemesters von seinem Lehramt zurück. f(Originalzeichnung von Dolbin) 7 Ort und Stelle zerkleinert, getrocknet und bei 1200 bis 1500 Atmoſphären Druck zu den handlichen Braunkohlenbriketts geformt, deren jedes dem andern ganz gleich iſt in Form, Gewicht und Inhalt. Rund 5000 Kalorien ſtecken darin, eine Energie, die etwa ſechs elektriſchen Kilowattſtunden entſpricht. Mit dem Wärmeinhalt eines einzigen Briketts könnten alſo Dutzende von Lampen ſtundenlang am Brennen erhalten werden und uns ſo einen Teil des Lichts zurückgeben, das es von der Sonne erhielt. Die Hausfrau ſteckt„Sonnenkraft in Brikettſorm“ in den Herd, darauf ſie das Eſſen bereitet, in den Oſen, der die Wohnſtube heizt. Wohlgeſchichtet auf kleinſtem Raum liegt dieſe Energie im Keller, die nur entfeſſelt zu werden braucht, damit die Kälte fliehe oder die Mahlzeit gelinge.— Im Weſten und Südoſten Deutſchlands ſind tiefe Schächte und Stol⸗ len in den Leib der Erde getrieben, daraus die ſchwarze Steinkohle ans Licht gehalt wird, dem wir ſie verdanken. Ueberall der gleiche Urſprung! Licht und Finſternis— Wärme und Kälte— ſind Gegenſätze wie Tag und Nacht. Wo das eine iſt, kann das andere nicht ſein. Der Menſch ſteht in der Mitte und ſchafft ſich kraft ſeines Geiſtes die Mittel, die Nacht und die Kälte zu beſie⸗ gen. Maunheimer Künſtler auswärts. Ueber den Erfolg der Konzertſängerin Eliſe Meyer⸗ Fiſcher bei der Meſſias⸗Aufführung in Schaff⸗ hauſen leſen wir im„Schaffhauſer Tagblatt“: „Da iſt vor allem die Sopraniſtin aus Mannheim zu nennen. Dieſer Sängerin iſt ein Organ von glockenheller Reinheit und techniſcher Schlackenloſig⸗ keit eigen, wie man es ſelten findet. Seien es ſilb⸗ rig dahinſprudelnde Koloraturen oder breite Kan⸗ tilenen, immer iſt künſtleriſche Vollendung über und in allem“. Zum 19. Deutſchen Bachfeſt der neuen Bach⸗ geſellſchaft in Heidelberg am.—5. Juni teilt die Ge⸗ ſchäftsſtelle mit, daß das entgültige Programm in den nächſten Tagen zum Verſand kommt. Den Ehrenvor⸗ ſitz haben die Herren Reichsgerichtspräſident a. D. Dr. D. Walter Simons, Vorſitzender der neuen Bachgeſellſchaft, Leipzig, Oberbürgermeiſter Dr. Kart Neinhaus⸗ Heidelberg und Prof. Dr. Otto Er d⸗ mannsdörfſer, Rektor der Univerſität Heidel⸗ berg übernommen.. i ſchen wanderung in umgekehrter Rich, tung von der Stadt aufs Land eingeſetzt. Dieſe geſunde Entwicklung müſſe dadurch auf das nach⸗ haltigſte verſtärkt werden, daß man den Binnen, markt leiſtungsfähiger geſtaltet und in ihm Exſatz ſchaffe für die am Weltmarkt verloren gegangenen Arbeits möglichkeiten. Da der Kern jeder Binnen marktpolj⸗ tik eine intenſive Agrarpolitik ſei, mütz⸗ ten diejenigen Zweige der deutſchen Landwirtſchaft beſonders begünſtigt werden, die in beſonders hohem Maße in der Lage ſeien, Arbeitskräfte zu binden. Dies ſei vor allem beim Hackfruchtbau und insbeſondere bei der Zuckerwirtſchaft der Fall. Die Zuckerwirtſchaft müßte ſtärker zum Erſatz der ausländiſchen kohlehydrathaltigen Futtermittel wie Gerſte und Mais herangezogen werden. Ferner ſei ſobald wie möglich eine Ermäßigung der Zucker⸗ ſteuer erforderlich. Eine Wirtſchaftspolitik, die am Binnenmarkt neue Arbeitsmöglichkeiten ſchaffen wolle, müſſe auch die Produkte der bäuerlichen Ver⸗ edelungswirtſchaft ſtärker als bisher ſchützen. Dies ſei auch die Vorausſetzung einer be⸗ ſchleunigten und durch Einſatz des freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes verbilligten Siedlung auf den im Oſten frei werdenden zwei Millionen Morgen. Die entſcheidende Urſache unſerer Arbeitsloſigkeit ſei auch nicht die Schrumpfung unſerer Ausfuhr, ſondern das Verſiegen des Binnenmarktes. Auf den Rückgang der Ausfuhr entfalle nur die Arbeitsloſig⸗ keit von etwa 1,5 Millionen Menſchen. Das Ver⸗ ſagen des Binnenmarktes habe 3,5 Mil. lionen Menſchen arbeitslos gemacht. Die Urſache dieſer Tatſache ſei wiederum die nunmehr ſeit Jahren andauernde Verluſtwirtſchaft der Land⸗ wirtſchaft. Der Miniſter legte ſodann die Bedeutung der Unabhängigkeit in der Nahrungsmittelver⸗ ſorgung für unſere Deviſen bilanz und unſere nationale Befreiungspolitik dar. Immer weitere Kreiſe ſähen die Ausſichtsloſigkeit einer fühl⸗ baren Exportſteigerung. Bisher weitgehend welt⸗ wirtſchaftlich orientierte Männer bekennen ſich jetzt zur Idee des Binnenmarktes. Als neue Wirtſchafts⸗ geſinnung, ſo ſchloß der Miniſter, ſei in immer brei⸗ teren Schichten unſeres Volkes die Erkenntnis im Wachſen, daß immer mehr der Satz gelte:„Deutſch⸗ lands Zukunft liegt auf dem deutſchen Acker!“ Ae verlangt 4 vH. Zins für Kriegsſchulden Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 21. April. Der Zins ſatz für die von den europäiſchen Staaten an Amerika zu zahlenden und durch das Hvovermoratorium geſtundeten Kriegs⸗ ſchuldenbeträge wurde auf 4 v. H. für die nächſten zehn Jahre feſtgeſetzt. Wie die„Herald Tribune“ dazu berichtet, handele es ſich um eine Aufforderung des Staatsdepartements an die europäiſchen Schuldner nationen, dieſe Be⸗ träge innerhalb von zehn Jahren zu rückzu⸗ zählen. Im Gegenſatz zu dieſer großen Auf⸗ machung glauben„New Nork Times“ aus Waſhing⸗ ton melden zu können, daß das Staatsdepartement dieſe ganze Angelegenheit nur als eine Formaltitit betrachtet, der keine beſondere Bedeutung beizu⸗ meſſen ſei. Frachtermäßigung für Ausfuhrkohle — Berlin, 21. April. Die Deutſche Reichsbahn zur Ausfuhr nach Oeſterreich, der Tchechoflowa⸗ kei, Ungarn, Jugoflawien, Rumänien, der Schweiz. dem Saargebiet, Belgien, den Niederlanden und dem 5 2. 335 2 Freiſtaat Danzig, die über die Senkung des allge hinausgehen. zum 1. Mai ds. Is. in Kraft treten. Eine Antwort deutend erſcheinen, kann blitzhaft Kammern im Herzen aufreißen. die geheimſten ſchrieb ſie, mit allem Glanz und Schimmer, in das Buch meiner Erinnerung. 5 NI. J. E Klavier⸗Duo⸗Abend. Karl Oehler und Karl Rinn, die beiden Mannheimer Konzertpianiſten, ver⸗ anſtalten am Mittwoch, den 4. Mai, abends 8 Uhr, in der Harmonie D 2, 6, einen eigenen Klavier⸗Dub⸗ Abend, bei dem Werke von Brahms und Liſzt zul Aufführung gelangen, die eigens für zwei Klavi von den betreffenden Komponiſten geſetzt word ſind. Letzten Sonntag fand vom Senderaum Man heim eine Uebertragung eines Klavierkonzert beider Künſtler durch den Südfunk ſtatt. werden. Tatſächlich habe auch bereits eine Men, N ö plant ermäßigte Frachttarife für Kohle meinen Kohlenausnahmetarifs 6 am 16. Dezember Die Ermäßigung wird vorausſichtlich Eine Antwort, mag ſie noch ſo klein und unbe⸗ N Man möchte da 1 von einer lebendigen Antwort ſprechen, die wie ein Tage de ſerer chefred Ma: Ver Tre Vulka Bere teorolog M. auf Zuſamm kungen rungsvo n er 19 fel ſeh: Hierbei aufmerk herſage Vulkans Die Aus Vor a Nun hat Meldun, Lockerau kan M Staub der Erd hülle ge der Erd Der Lu fahren. auch au läßt ſich überſehe muß, da bung eit Hoch wird, w erwartet daß z. 2 jetzt— mum un geſteiger mer in damals tet word * Abg ſtraße k. Angeſt Stelle d leuchtet beide Deutſche Weiter wird . 5 Pflug iſt, der die Menſchenſeele durchfurcht.— EIN Ja, ſo eine Antwort iſt wie das Licht, das hinter e geſchloſſenen Fenſterläden leuchtet, durch die Ritzen keullston- glimmert, bis auf die Gaſſe hinaus.—— So eine 8 Antwort iſt wie der Sonnenſtrahl auf dem Grunde. eines Brunnens.— Wie der Mond iſt dieſe Ant.. A wort, wie der Mond, der die Erde in einen hellen,, ſprache ſchimmernden Traum trägt. Und ein Menſch, der„ eine lebendige Antwort gibt, iſt immer ſchön, mag 5 5 er auch nach marktgängeriſchen Begriffen nicht 595 bat ſchön ſein. Er wird deshalb ſchön, weil ſein Herz ende das Herz des Fragenden tief anſchaut und ſchüchtern 10 d berührt. a 3 A 5 Traf ich da die Frau eines Lehrers. Etwous l. müde war ſie, etwas vom Leben abgequält; aber 0 ihre Augen waren durchleuchtet von einem tiefen Gef 5 Glück.—— Und die Kinder um ſie herum! Ihe 1 Kinder. Sieben Stück. Weiß Gott ſieben Stück it 55 1155 eine ganze Maſſe. Und wenn unter ſieben Kindern Fr 1 fünf Jungen ſind, fünf wilde Jungen, dann können 9 5* das, unter Umſtänden, fünfzehn Kinder ſein. 139 20. Ich frage die Lehrerfrau:„Welches Kind haben 10 ler Ste denn am liebſten?“—— Da ſieht ſie mich an. mit einem Blick, der ganz vom Herzen kommt Ihr f 55 Geſicht wird wunderſchön, ſie lächelt ein ſeltſames 90 5 Lächeln und ſagt:„Welches Kind ich am liebsten 91 5 habe?—— Das, an welches ich jetzt gerade denke“ 1 175 Dieſe Antwort werde ich nie vergeſſen. Bis an 159 55 mein Lebensende nicht. Denn ein Engel Gottes 18 5 am Alſt Bald 1932 . Men, Rich, Dieſe 5 Ha Binge r Erſatz angenen tpoli⸗ i, müß⸗ irtſchaf ſonders räfte zu bau und all. Die eſatz der tel wie rner ſei Zucker⸗ 5 arkt olle, Ber⸗ zen. be⸗ wil⸗ ung zwei loſigkeit f lusfuhr, Auf den itsloſig⸗ 8 Ver⸗ 5 Mil⸗ ). Die unmehr r Land⸗ ng der ittelver⸗ unſere Immer er fühl⸗ „ welt⸗ ſich jetzt tſchafts⸗ er brei⸗ tnis im Deutſch⸗ April. päiſchen rch das tegs⸗ für die „Herald m eine an die ſe Be⸗ ü ckzu⸗ n Auf⸗ zaſhing⸗ rtement malttät beizu⸗ e chsbahn Kohle oſlowa⸗ Schweiz. nd dem 5 allge⸗ zember ſichtlich eindern können haben nich an tt. Ihr ltſames liebſten denke“ Bis au Gottes in das NI. J. tet worden iſt. A baß ich nicht ſo Donnerstag, 21. April 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 185 An unſere Leſer! Wir geben hiermit bekannt, daß am heutigen Tage der langjährige politiſche Redakteur un⸗ ſerer Zeitung, Herr H. A. Meißner, zum Chefredakteur der NMz ernannt worden iſt. Maunheim, den 21. April 1932. Verlag der Neuen Mannheimer Zeitung 77 D Trockener Sommer in Sicht? Vulkanausbruch kann darauf Einfluß haben Bereits im Herbſt vorigen Jahres hat der Me⸗ teorologe Profeſſor Franz Baur in Frankfurt a. M. auf Grund ſeiner Forſchungsergebniſſe über die Zuſammenhänge zwiſchen Sonnenflecken, Schwan⸗ kungen der Sonnenſtrahlung und irdiſchen Witte⸗ rungsvorgängen vorausgeſagt, daß der Hochſom⸗ N In er 1932 in Mitteleuropa weſtlich der Weich⸗ ſelſehr wahrſcheinlichtrocken werden wird. Hierbei macht er ausdrücklich auf die Möglichkeit aufmerkſam, daß eine ſolche W Wettervor⸗ herſage durch einen großen„Lockerausbruch“ eines Vulkans durchkreuzt werden könne. Die von dem Forſcher erwartete geſteigerte Ausſtrahlung der Sonne, auf die ſich ſeine Vorherſage eines trockenen Sommers vor allem ſtützt, iſt tatſächlich eingetreten. Nun hat aber in Südamerika, ſoweit die bisherigen Meldungen erkennen laſſen, ein großer vulkaniſcher Lockerausbruch ſtattgefunden, bei dem der Vul⸗ kan Milliarden Kubikmeter feinſter Staub⸗ und Aſchenmaſſen in die Lufthülle der Erde ausgeworfen hat. Dadurch wird die Luft⸗ hülle getrübt und zumindeſt auf der Südhalbkugel der Erde die einfallende Sonnenſtrahlung geſchwächt. Der Luftkreislauf hat alſo eine Verlängerung er⸗ fahren. Ob dieſe Einflüſſe der ſüdlichen Halbkugel auch auf die Nord⸗Halbkugel übergreifen werden, läßt ſich nach fachmänniſcher Anſicht heute noch nicht überſehen. Es kann ſein, wenngleich es nicht ſein muß, daß auch auf der Nord⸗Halbkugel eine Trü⸗ bung eintritt und der Hochſommer in Mitteleuropa nicht ſo trocken ſich geſtalten wird, wie es ohne den kürzlichen Vulkanausbruch erwartet werden konnte. Die Erfahrung zeigt aber, daß z. B. im Jahre 1831, wo wir uns auch— wie jetzt— zwei Jahre vor einem Sonnenflecken⸗Mini⸗ mum und daher nach Baux's Hypotheſe in einer Zeit geſteigerter Sonnenſtrahlung befanden, der Hochſom⸗ mer in Mitteleuropa trocken war, obwohl auch damals eine ſtarke Lufttrübung in Europa beobach⸗ dv. 25 35 * Abgedeckte Stellen beleuchten! In der Keppler⸗ ſtraße kam geſtern abend eine kauf män niſche Angeſtellte auf einer mit Brettern abgedeckten Stelle des ausgebeſferten Gehweges, die nicht be⸗ leuchtet war, zu Fall und verſtauchte ſich beide Handgelenke. * Aus dem Stadtteil Feudenheim. Die Vereinigten Kaninchenzüchtervereine Feudenheims haben beſchloſſen, ſich geſchloſſen an der Maimarktſchau und an der Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft zu beteiligen. Weiter wurde bekanntgegeben, daß die Geflügel⸗ und Kaninchen⸗Jubiläumsſchau am 5. und 6. Nov. in den Rhein⸗Neckarhallen ſtattfindet. Die Lokal⸗ ausſtellung findet am 4. Dezember ſtatt.— Auf unſerer Gemarkung gibt es wieder einen neuen Sportplatz. Der Poſtſportverein wird am Kanaldamm hinter dem Tennisplatz Grün⸗Weiß einen Platz erhalten. Aufkakt zur Verkehrserzjiehungs⸗Woche Regierungsrat Dr. Heim über„Grunsſätze Die Ortsgruppe Mann heim⸗Ludwigs⸗ hafen des Reichsbundes Deutſcher Tech⸗ nik veranſtaltete geſtern in der Aula der Handels⸗ hochſchule einen Vortragsabend, der eines beſſeren Beſuches würdig geweſen wäre. Regierungs⸗ rat Dr. Heim, der Verkehrsreferent des Polizei⸗ präſidiums, ſprach über Grundſätze der Verkehrsregelung unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Mannheimer Verhältniffe. Eigentlich ſollten Lichtbilder die Worte des Redners Unterſtützen, aber es hat ſich gezeigt, daß ſich der Ver⸗ kehr eben nicht photgraphieren läßt. Außerdem wußte der Vortragende ſo anſchaulich zu berichten, daß man das Fehlen von Lichtbildern kaum als Mangel empfand. Der Großſtadtverkehr erfordert große, durch⸗ gehende Verkehrsadern. Stadtteile, die bis Ende des 19. Jahhunderts und wohl auch noch ſpäter erſtellt wurden, leiden faſt durchweg an dem Fehler, daß die großen Durchgangsſtraßen fehlen Hier rächen ſich wirklich die Sünden der N Väter an den Kindern(ſießhe Ludwigshafen). Nur wo weit⸗ blickende Städtebauer am Werk waren, wurde man dem kommenden ſtärkeren Verkehr gerecht. Dafür haben wir in Mannheim an der Auguſta An⸗ lage ein gutes Beiſpiel. Demgegenüber iſt die Dürerſtraße in Neuoſtheim, die einen beträcht⸗ lichen Durchgangsverkehr aufnehmen mußte, z u ſchmal geraten, ſodaß nicht einmal mehr Rad⸗ fahrwege eingebaut werden können. Eine vorbild⸗ liche Fahrbahn muß mindeſtens 12 Meter breit ſein, mit eigenem Bahnkörper für die Straßenbahn und in den Hauptverkehrsſtraßen mit Abtrennung der Radfahrwege. Der Begriff der Einbahnſtraße iſt ſo jung, daß er noch keine geſetzliche Regelung er⸗ fahren hat. Die Einbahnſtraßen haben zwar den Vorteil, daß ſich auf der ganzen Breite der Verkehr nur in einer Richtung abwickelt, was beſonders eine größere Schnelligkeit zuläßt. Dafür aber iſt eine Richtung des Verkehrs ausgeſchaltet und Umwege ſind unvermeidlich. Nur da, wo die örtlichen Verhält⸗ niſſe es erfordern, ſollte man Einbahnſtraßen feſt⸗ legen(Heidelberg, Freiburg). Für Mannheim hat man ſchon den Vorſchlag gemacht, alle Straßen in Einbahnſtraßen aufzuteilen, doch würde man in der praktiſchen Durchführung einen Irrgarten ſchaffen. Allmählich hat ſich der Gedanke durchgeſetzt, nur je ein Paar Einbahnſtraßen in Oſt⸗Weſt⸗ und Nord⸗Süd⸗ Richtung einzuführen. Es war daran gedacht, die Marienſtraße(zwiſchen M und N) and die Kunſt⸗ ſtraße als Einbahnſtraßen zu erklären. Der Erfolg wäre geweſen, daß man mit den Planken drei neben⸗ einanderliegende Hauptverkehrsſtraßen gehabt hätte. Aber das eigentlich wichtigſte Problem, das der Hei⸗ delbergerſtraße, wäre dadurch nicht gelöſt wor⸗ den. Dieſelben Schwierigkeiten birgt das Projekt Kunſtſtraße und Pfälzerſtraße(„Freßgaß“ zwi⸗ ſchen P und O Da kehrt man lieber zum urſprüng⸗ lichen Vorſchlag, der Kombination Kunſtſtraße und Sele deer zurück. Nach Erwähnung einer Reihe weiterer Vor⸗ ſchläge kam der Reduer auch auf die Notwendigkeit der Radfahrwege zu ſprechen, die e feh⸗ len dürfen, wo neue Straßen gebaut werden. Was die Regelung des Verkehrs anbelangt, ſo iſt die einfachſte Verkehrsregelung die durch die Fahrzeuglenker ſelbſt. Das Vorfahrtsrecht müßte ſich ohne behördliche Mitwirkung ermitteln laſſen. In den verſchiedenen Großſtädten hat man mancher⸗ lei Verſuche mit Verkehrspoſten, Geräten und Sig⸗ nallampen gemacht. In Mannheim iſt man dieſen Weg wieder zurückgegangen und hat im Jahre 1929 mit dem Abbau der Veypkehrspoſten be⸗ gonnen. Hente läßt ſich ſagen, daß dieſe Maßnahme 8 2 der Verkehrsregelung“ da die Verkehrsunfälle keineswegs zu⸗ Es waren ſogar richtig war, genommen haben. im Jahre 1931 in Mannheim 20 v. H. weni⸗ ger Unfälle als im Vorjahr zu verzeichnen. Auch die Zahl der Verkehrstoten ging ſtändig zurück, ſie betrug im 1. Vierteljahr 1930: 11, 1931: 8 und 1932: 5. Der Lenker eines Kraftfahrzeugs fährt heute mit mehr Verantwor⸗ tungsbewußtſein über eine Kreuzung, weil er nicht mehr die Möglichkeit hat, ſich auf den Verkehrspoſten zu berufen und weil nicht mehr die Notwendigkeit beſteht, ihn zu beachten. Hier verhält es ſich ähnlich wie bei der Reichsbahn, die bei Straßenübergängen mit Schranken mehr Unfälle hat als an ſolchen ohne Schranken. Die aus dem Verkehr zurückgezogenen 7 5 kehrspoſten dienen jetzt der Verkehrsübe wachung. Sie nehmen gewöhnlich am Rande des Gehweges Aufſtellung und können ſich dort gleicher⸗ weiſe den wild gewordenen Radfahrern widmen, wie den Fußgängern, die hinſichtlich der Verkehrsdiſzi⸗ plin auch noch manches zu wünſchen übrig laſſen. Alle Verkehrsordnung nützt nichts, wenn die Rück⸗ ſicht gegen andere fehlt In wirklich großen Städten ſind Rückſichts⸗ loſigkeiten und Fahrläſſigkeiten nicht ſo an der Tagesordnung wie bei uns. Im dichten Verkehr der Weltſtadt hat der Verkehrs⸗ fünder ſchneller einen lehrreichen Unfall weg als„bei uns in der Provinz“, wo er monatelang Verkehrs⸗ flegeleien verüben kann, bis ihn das Geſchick ereilt. Regierungsrat Dr. Heim wies zum Schluß ſeiner Ausführungen auf die bevorſtehende Ver⸗ kehrserziehungswoche hin und betonte, daß ſich der gewünſchte Erfolg nur einſtellen könne, wenn man vom Behördlichen, Polizeimäßigen abgehend, neue Wege beſchreite. An der Diskuſſion beteiligten Vorſitzenden der veranſtaltenden Ortsgruppe, Herrn Engelmann, u. a. Direktor Sprick von der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn AG, und Ober⸗ baudirektor Elſäſſer. Ferner ſah man Vertreter ſich neben dem der Reichsbahndirektion Ludwigshafen, der Städti⸗ ſchen Straßenbahn, des Polizeipräſidiums und anderer Behörden. el. Wir hörten Zwei Städtebilder Einen Streifzug durch Kaſſel hatte Dr. Laven un⸗ ternommen, um hierbei in Hörbildern, Geſprächen und Schilderungen ein Bild dieſer Stadt in Worten und Ge⸗ räuſchen auf Schallplatten feſtzuhalten. Die nun vor den Hörern abgerollte Sendefolge Kaſſel, ein Städte⸗ bild“, war keine ausgeſprochene Reportage, ſondern ein Querſchnitt durch eine Stadt, bei dem Wert darauf gelegt wurde, das Weſentliche hervorzuheben und alles Aus⸗ ſchmückende wegzulaſſen. Dadurch trat das rein Unterhal⸗ tende mehr in den Hintergrund, während das Intereſſante und Charakteriſtiſche ſtärker betont wurde. Dr,. Laven ſchmökerte zuerſt etwas in der Geſchichte der Stadt herum, belauſchte ein Geſpräch auf dem Verkehrsamt, übermittelte ein Laienſpiel in Mundart, führte Schwälmer Tänze im Ton vor, ließ den Kaſſeler Intendanten von ſeinen Nöten berichten, ſtellte Kaſſel als Induſtrie⸗ und Sport⸗ ſt a dt vor und beendete die Hörfolge mit einer Parade der Kaſſeler Garniſon. Auf einer anderen Linie lag der ebenfalls von Dr. Laven auf Schallplatten fixierte„Streifzug durch Alt⸗Frankfürt“, der das Frankfurt zwiſchen geſtern und heute verdeutlichen ſollte. Keinen allgemeinen Ueber⸗ blick, ſondern ein Echo wollte Dr. Laven mit dieſer Zu⸗ ſammenſtellung ſchaffen. Auch hier wurde das Intereſſante in den Vordergrund gerückt und das Hauptaugenmerk auf den Bericht gelegt. Man verweilte in einer kleinen Schuſterwerkſtadt, in einem Trödlerladen, ſtattete einem Patrizierhaus einen Beſuch ab, ſaß mit Künſtlern am Stammtiſch, ſtudierte den Stadtplan, hörte der Jugend von heute zu, ließ das Archiv mit intereſſanten Urkunden nicht unbeachtet und gab beſonders alten Leuten Gelegenheit aus vergangenen Zeiten zu plaudern.* Die erſten neuen Kartoffeln Von der bereits verkündeten Eröffnung der Spargelſaiſon war auf dem heutigen Markt wenig zu ſehen. Nur ein einziges Bündel Weiſenheimer mit dem auſpruchsvollen Preis von 2 Mark für das Pfund trug der Neugierde der Hausfrauen Rech⸗ nung. Als Aequivalent für den vorläufig noch auf⸗ zuſchiebenden Leckerbiſſen bot die Zufuhr eine Menge neuer Produkte. Von Holland kamen die erſten euen Kartoffeln; ſie koſteten 25 Pfg. Nied⸗ liche Kohlräbchen mit ſaftigem Grün waren zu ſechs Stück gebündelt für 50 Pfg. feilgeboten. Als neueſtes Kompott offerierten ſich, zwar noch als Treibhausgewächs, ſchöne dicke Rhabarberſten⸗ gel zu 25 Pfg. das Pfund. Das Angebot in Gemüſen und Salaten war außerordentlich reich. Spinat wurde für 6 Pfg. das Pfund abgegeben. Guter Feldſalat und Kreſſe galten 10 bis 12 Pfg. das Viertelpfund. Die dickſten Kiſten⸗ Kopfſalate gingen zu 22 Pfg. das Stück ab. Ret⸗ tiche und Radieschen in großer Auswahl hatten die Preisſpanne von—15 Pfg. Blumenkohl, Schwarz⸗ wurzeln, Rot⸗ und Weißl raut, Meerrettich und To⸗ maten vervollſtändigten das bunte Bild auf dem Gemüſemarkt. Und trotzdem behaupteten die Pfäl⸗ zer:„Heit is' wider gar nix los!“ Am Geflügelmarkt fallen allmählich immer mehr Verkaufsſtände aus. Das Geſchäft iſt gar zu unbefriedigend. Der Fiſch⸗ markt dagegen profitiert immer noch von der an⸗ haltend kühlen Witterung. i Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoſſeln 5; Salatkartofſeln 12—14; Wirſing 20; Weiß⸗ kraut 1012; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 30—45; Karotten, Bſchl. 3095; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben —12; Spinat-10; Zwiebeln 14—16; Feldſalat 60; Kopf⸗ f tück 2025; Oberkohlraben. Stück 12; Rhabarber 2⁵ Tomaten 50—60; Radieschen, Bſchl. 10—13; Rettich, 25307 Meerrettich, Stück 30—60; Schl. Gurken Stück 5060, Lattich 6080; Suppengrünes, Bſchl. Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl. 810; Stück 8— 15; Aepfel 10—45; Birnen 15; Nüſſe 30 bis 35; Zitronen, Stück—8; Orangen Stück—12; Süßrahmbutter 140—480; 140; Weißer Käſe 3040; Eier, Stück 6 bis 10; Hechte 100—120; Barben 7080; Karpfen 7080, Schleien 100; Breſem 50—70; Backfiſche 3550; Kabeljau 25—40 Schellſiſche 50—60; Goldbarſch 45; Seehecht 60; Stock⸗ ſſiche 35; Hahn, geſchlachtet. Stück 200400; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200400; Enten, geſchlachtet, Stück 250 bis 500 Tauben, geſchlachtet, Stück 80—100; Gänſe, geſchhachtet, Stück 10001300; Gänſe geſchlachtett,—145; Rinofleiſch 7075; Kalbfl eiſch 80; Schweinefleiſch 75. * Zu den geſtrigen Anſammlungen teilt der amt⸗ liche Bericht noch mit, daß mehrere Perſonen feſtgenommen wurden. Fünf Perſonen wur⸗ den in das Bezirksgefängnis eingeliefert. * Kraftradfahrer mit Beifahrer verunglückt. In den geſtrigen Abendſtunden ſtürzte ein Kraftrad⸗ fahrer an der Kreuzung Steuben⸗ und Speyerer⸗ ſtraße aus unbekannter Urſache. Er erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung und eine Stirnwunde. Der Beifahrer trug durch den Sturz Hautabſchür⸗ fungen im Geſicht davon. Der Kraftradfahrer, ein Kaufmann aus der Emil Heckel⸗Straße, wurde von ſeinem Begleiter und einigen Paſſanten in das Heinrich⸗“ kanz⸗Krankenhaus verbracht. Das Kraft⸗ rad würde beſchädigt. 5 Ausgeleſener Stück (groß) 510, Lauch, 35; Schwarzwurzeln 25 1835, Bananen, Landbutter 120 8 Mit„Haarglanz“: vollkommene Haarpflege! Schwarzkopf-Haarglanz ist das hygienisch notwendige Stärkungs- und Verjüngungsbad nach der Kopfwäsche. Er neutralisiert die bei jeder Kopfwäsche ins Haar ein- dringenden Hlkalien. Er zieht das gequollene Haar wieder zusammen— er adstringiert es— und läßt es schneller trocknen. Dadurch gewinnt das Haar seine natürliche, jugendliche Straffheit wieder. Es beweist seine neugewonnene Festigkeit und gänzliche Rein- heit durch den strahlenden Glanz.„Haarglanz“ liegt jedem Beutel Schwarzkopf-Schaumpon bel. Weiße Packung 20 Pfg., grüne Extra- Packung mit Schaum brille 27 Pfg. derer. Cunisrnf E IN ROMAN VON E MMA N USS Feullston-Vertrieb durch A. F. Rohrbacher-Vetlag, Berlin-Lichterielde- Ost J 12 An dieſem Abend hielt Chriſtine innige Zwie⸗ ſprache mit ihren toten Eltern und gelobte ſich, wenn ſie dazu in der Lage wäre, ihr Grab zu be⸗ ſuchen und dafür zu ſorgen, ſoviel ſie vermöchte. Sie hatte ja viele Jahre nachzuholen.„Liebe, liebe Eltern“, flüſterte ſie in ihrer Herzensnot und mit zuckenden Lippen,„wenn Ihr doch bei mir wäret, furchtbar allein in dieſer Welt ſtünde.“ Und ſie barg ſchluchzend den Kopf auf ihren verzweifelt ausgebreiteten Armen. So lag ſie lange und wagte nicht, die Augen zu heben. Das Geſpenſt der Einſamkeit grinſte ihr aus jeder Ecke entgegen. Als ſie am nächſten Morgen fertig augekleidet Frau Tweſten die Tür öffnete, lachte dieſe ſie freu⸗ dig an und übergab ihr einen Brief.— Es war das Schreiben einer bekannten Firma, die ſie erſuchte, ſich im Laufe des Vormittags bei ihr vorzuſtellen. Chriſtine fühlte plötzlich eine Schwäche, daß ſie 10 am Tiſche feſthalten mußte. Sollte ſie vielleicht doch vor dieſer ſchrecklichen Fiſchhalle bewahrt bleiben? Mit einem wahren Heißhunger verzehrte ſie ihr beſcheidenes Frühſtück und lief dann ruhelos in den Straßen umher, bis ſie die Treppe des Hauſes am Alſterdamm hinaufſteigen konnte. Bald darauf ſtand ſie vor einem älteren, ſehr ſcharf ausſehenden Herrn. Mit knappen, klaren Fra⸗ gen prüfte er ſie, aufs allergenaueſte und entließ ſtie wieder, faſt ohne ihren Gruß zu beachten, mit 9 Bemerken, man werde ihr Beſcheid zukommen aſſen. Mein Gott, was iſt das für ein unfreundlicher Mann— dachte ſie, als ſie die Tür hinter ſich ge⸗ ſchloſſen hatte. Friedrich Krüß, der Chef und alleinige Inhaber * Firma Carlſen und Krüß, ließ ſich aber ſogleich ETUOID Chriſtinens Weggang noch einmal ihr Bewer⸗ Frieden auszukommen. bungsſchreiben geben, machte einige Notizen darauf und übergab es einem Angeſtellten mit den Wor⸗ ten:„Zur engeren Wahl.“ Zwei Tage ſpäter hielt die in bangen Zweifeln harrende Chriſtine einen Vertrag in den Händen, wonach ſie als Privatſekretärin des Herrn Krüß verpflichtet werden ſollte.— Da warf ſie wie ein jubelndes Kind ihre Börſe, deren Inhalt ſie ſoeben mit trauriger Miene überzählt hatte, in die Luft und ſetzte ſich dann mit zitternden Gliedern an den Tiſch, um das Schreiben zu unterzeichnen. Und ſie las mit einer Freude in der Stimme, als habe ſie das Glück ihres Lebens damit unter⸗ ſchrieben, laut und langſam die beiden Worte: „Chriſtine Berthold“.—„So, nun wäre ich mal wieder in Amt und Würden und brauche fürs erſte noch nicht zu verhungern“, lächelte ſie und lief gleich darauf wie berauſcht von der Gunſt des Schickſals, das ihr wieder eine Exiſtenz geſchenkt, zur Türe hinaus, um Frau Tweſten ihr Glück zu verkünden. 10. Kapitel Das Privatkontor von Friedrich Krüß glich in den Morgenſtunden meiſt einem Taubenſchlag. Der alte Herr empfing Beſuche, erteilte zwiſchendurch allerlei Befehle, diktierte Chriſtine, ſchnauzte einen Angeſtellten an, ganz gleich ob Fremde da waren oder nicht, und bugſierte auch unliebſame Beſucher in der deutlichſten Weiſe wieder zur Türe hinaus, wenn ſie ihm gar zu ſeßhaft ſcheinen wollten. Im Anfang konnte es geſchehen, daß Chriſtine mit großen, erſtaunten Augen dieſem Gebahren des alten, lebhaften Mannes zuſah. Als er ſie aber ein⸗ mal barſch fragte, ob ſie etwas Abſonderliches an ihm bemerkte, weil ſie ihn ſo anſtarre, da hatte ſie ihn heimlich einen Grobian genannt und ſich all⸗ mählich auch an ſeine Art gewöhnt. Einmal warf er vor Wut ein gefülltes Tinten⸗ faß an die Wand, weil er ſich durch die Unaufmerk⸗ ſamkeit eines Angeſtellten um einen Taler geſchä⸗ digt ſah. In derſelben Viertelſtunde ſagte er zu ſeinem Prokuriſten: „Wir müſſen auch mal ein paar kauſend Mark zu verlieren verſtehen—— Es handelte ſich darum, eine verhaßte Konkur- renz um jeden Preis zu unterbieten, Es war auch für Chriſtine nicht leicht mit ihm in Er diktierte meiſt raſend ſchnell. Fragte ſie aber nach einem unverſtandenen Wort oder Satzgebilde, ſo funkelte er ſie hinter ſei⸗ ner Brille wild an und ſchrie:„Machen Sie die Ohren auf, zum Kuckuck nochmal— ich wünſche keine Unterbrechung!“ So war es auch heute, und ſie ſchrieb zornig über ihn, eben weiter, bis er zu Ende war. Dann erhob ſie ſich:„Haben Sie noch etwas für mich, Herr Krüß?“ „Nein, Sie können zu Tiſch gehen“, ſagte er nun wieder ganz ruhig. Auf der Treppe blieb ſie einen Augenblick ſtehen. Sie reckte ihre ſchlanke, kraftvolle Geſtalt und holte tief Atem. Der böſe, alte Mann da drinnen ſollte ihr nicht die frohe Laune auch noch in der freien Zeit nehmen.— Im Aufblicken ſah ſie ſich plötzlich einem Herrn gegenüber, der, unbemerkt von ihr, dem Paternoſter entſtiegen war. Sie fühlte ſeine hellen Augen wie erfüllt von einer großen Freude auf ſich ruhen und ſenkte die ihren über die in Glut getauchten Wangen. Vergeſſen war der böſe alte Mann— ſie ſah plötz⸗ lich wieder Suſi Peters an der Seite dieſes jungen Herrn davonfahren und hatte ſich im ſelben Augenblick auch ſchon in der Gewalt. Ohne noch einen Blick nach dem Fremden zu werfen, ging ſie ruhig und langſam die Treppe hinab. Als ſie zu Hauſe ihre Stube betrat, ſah ſie auf ihrem Tiſche ein großes Kuvert liegen, das als Ab⸗ ſender die Gerichtsſchreiſerei ihrer Heimat trug., Verwundert öffnete ſie es und konnte nicht faſſen, was drinnen ſtand. Jetzt nur einen Menſchen haben, dem du dieſes Glück, dieſe Freude entgegenjubeln könnteſt—— wünſchte ſie.„Fünftauſend Mark ſoll ich erben!“ flüſterte ſie.„Ach, Ihr beiden gütigen Menſchen, wie ſoll und kann ich Euch das nur danken!“ Das Teſtament des kinderloſen Weißhauptſchen Ehepaares war erſt jetzt eröffnet worden, und liebe⸗ voll wie zu ihren Lebzeiten hatten ſie auch nach ihrem Tode für die ihnen ſo liebgewordene Chriſtine ge⸗ ſorgt. Die Stube wurde dem jungen Menſchenkinde in ſeiner großen Freude zu eng, und ſie wollte eben zu Frau Tweſten in die Küche eilen, um dieſer die ſo freudige Botſchaft mitzuteilen. Doch an der Schwelle ſtockte ihr Fuß— es war wohl beſſer, dieſe Tatſache niemanden zu berichten, der ſie nicht unbe⸗ dingt wiſſen mußte, riet ihr da ihr ſo ſtark ausge⸗ prägter praktiſcher Sinn. Sie kehrte um, ſchloß die Tür hinter ſich ab und verwahrte vorſichtig das Schreiben in einer kleinen eiſernen Kaſſette— einem Geſchenk Thereſens, als ſie in die„gefährliche“ Fremde abreiſte. Sie war nun reich für ihre Begriffe, und es überkam ſie ein Gefühl unendlicher Sicherheit, die ihr das kleine Vermögen gewährte. Von freudiger Ge⸗ nugtuung erfüllt, ging ſie zurück nach dem Alſter⸗ damm und mußte daran denken, wie unſäglich arm und verlaſſen ſie noch vor wenigen Wochen dieſen ſelben Weg gekommen war. In welcher peinvollen Angſt hatte ſie dann die darauffolgenden Tage durch⸗ lebt!— Dann kam ihre Anſtellung bei Friedrich Krüß. Sie mußte faſt lachen, als ſie jetzt an den mür⸗ riſchen Chef dachte, und wie er ſie heute früh hart angelaſſen hatte.— Das war nun alles nicht mehr ſo ſchlimm für ſie, denn ſie war ja nun nicht mehr die bettelarme Waiſe, ſie hatte jetzt feſten Grund unter den Füßen! a Froh lächelnd ging ſie ihres Weges und merkte plötzlich, wie ſich wieder Wünſchen und Hoffnungen in ihr zu regen begannen, die ihren jetzigen Wir⸗ kungskreis weit überſchritten. Zwar lächelte fte gleich über dieſe Gedanken, aber ſie ließen ſich nicht ſo ganz zur Seite ſchieben und kamen in der nächſten Zeit immer wieder, bis ein neues Ereignis ſie für eine Weile in den Hintergrund drängte. Eines Vormittags trat bei Herrn Krüß ein gro⸗ ßer weißhaariger Herr mit friſchem roten Geſicht ein, bei deſſen Anblick Chriſtine ſich ſogleich tief über 5 ihre Arbeit beugte. N Er war laut und fröhlich hereingekommen und 75 hatte dem Chef vertraulich auf die Schulter geklopft: „Halloh, Friedrich, alter Knabe— leg mal die Schreiberei jetzt beiſeite und komm' mit zu Pfordte. Ich habe da ein paar Kanadier ſitzen, mit denen du ins Geſchäft kommen mußt.— Das Auto ſteht 1 5 N wir fahren gleich hin.“ „Wird ja was Rechtes ſein,“ brummte Krüß, er⸗ hob ſich aber doch ſogleich, um für ſeine Abweſenhei einige Anordnungen zu treffen. 5 Währenddeſſen wanderte Ernſt Stoewing, Chriſtine auf den erſten Blick wiedererkannt mit leiſem Summen im Zimmer auf und ab. Vorbeiſchreiten traf ſein Auge auch einmal di arbeitende Chriſtine, und er hatte d Empfin daß er dies Geſicht e einm 45 haben müſſe. * 4. Seite/ Nummer 185 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. April 1932 Nollage in der Lotelinduſtrie Tagung des Landesverbandes der badiſchen Hotelinduſtrie und verwandten Betriebe, e. V. * Karlsruhe, 21. April Der Landesverband der badiſchen Hotelindu⸗ ſtrie und verwandter Betriebe e. V. hielt am Mitt⸗ woch im„Schloßhotel“ in Karlsruhe ſeine 31. Irdentliche Ha uptverſammlung ab, zu der neben Ehrengäſten auch Vertreter von Staat und Stadt erſchienen waren. Der Vorſitzende des Verbandes Fritz Gabler⸗ Heidelberg erſtattete über die Lage der badiſchen Hotels und die Forderungen des Verbandes einen ausführlichen Bericht. Das Jahr 1931 habe einen Rückgang der Uebernachtungsziffern für Baden auf 4,6 Millionen gegenüber 5,3 Millionen im Jahre 1930 gebracht; der Aus län⸗ derbeſuch ſei von 206 000 im Jahre 1990 auf 164000 Ankünfte im Jahre 1931 zurückgegangen. Der Umſatzrückgang aus Frequenz und Preis⸗ ſenkung ſei mit mindeſtens 30 v. H. gleich 1820 Millionen/ gegenüber 1930 zu beziffern. Es ſei eine ſtarke Abwanderung von Hotels zu billigeren Beherbergungsſtätten feſtzuſtellen geweſen. Der Redner ſprach den Wunſch aus, daß in Bezug auf den Grenzlandcharakter des Landes Baden nach Weſten eine interfraktionelle Gruppe für Fremden⸗ verkehrsfragen im Badiſchen Laudtage gegründet werde. Der prozentuale Anteil des Aus⸗ länderverkehrs im badiſchen Geſamtfremdenverkehr ſei höher als in den anderen deutſchen Ländern. Der Verband fordere deshalb eine beſſere Berück⸗ ſichtigung ſeiner Belange, da durch die Deviſenvor⸗ ſchriften und die damit verbundenen Zoll⸗ und Paßbeſtimmungen die Ein⸗ und Ausreiſe gehemmt und die Aufenthaltsdauer der Ausländer unnötig beſchränkt werde. Da das Land Baden an dieſem kleinen Grenzverkehr, den Tourenausflügen und Wochenendverkehr beſonders intereſſiert ſei, erſuchte der Redner die Regierung, den Standpunkt des Verbandes beim Reichsfinanzminiſterium zur Gel⸗ tung zu bringen. Zur Frage der Auflockerung der Perſonentarife für die Weitſtreckenfahrer wurde die Einführung der Rückfahr karte mit einem Ermäßigungsſatz von 25 v. H. gefordert. Die-Zugszuſchläge müßten auf einen bei etwa 300 Km. einſetzenden Höchſtſatz von 3 Mark in der zweiten und dritten Klaſſe herab⸗ geſetzt werden und auch die Fahrpreisſpanne zwi⸗ ſchen zweiter und dritter Klaſſe vermindert werden, um die Aufwanderung in die Polſterklaſſe zu för⸗ dern. Zur Frage des Glücksſpiels übergehend ſagte der Redner, daß der Verband es für eine unerläßliche Maßnahme in dieſer Notzeit halte, das Glücksſpiel mit einſchränkenden Beſtim⸗ mungen in Bezug auf den zuzulaſſenden Kreis der Spieler und der Spiele in Baden⸗Baden einzu⸗ führen. Zum Schluß forderte der Redner, zur be⸗ vorſtehenden Aenderung des Grund- und Gewerbe⸗ ſteuergeſetzes zu 8 50 neuen Geſetzentwurfes einen Ergänzungsſatz, demzufolge der Hundertſatz von 4 bis zum Ausgleich der Mehrzinſen zu erhöhen ſei. Wenn die Hinzurechnung von Zinſen zu den Reineinkünften dieſe Kürzung von 4 v. H. des Wer⸗ tes des gewerblich benutzten Grundvermögens über⸗ ſteigt. Ferner ſeien, da die Vorausſetzungen des§ 13 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes allgemein für die fremden gewerblichen Betriebe beſtehen, für dieſe beſtimmte Grundſätze mit Rechtsanſpruch auf Herabſetzung der Steuer zu geben. Als geeignete Grundſätze für Steuer⸗ herabſetzungen werden die Anpaſſung der Grund⸗ vermögenswerte als Errechnungsbaſis der Grund⸗ ſteuern des Staates und der Gemeinden an den Kapitalumſchlag vorgeſchlagen, wie ſie ähnlich im Gebäudeſonderſteuergeſetz und bei der Feſtſtellung der Einheitswerte für die fremdengewerblichen Be⸗ triebe feſtgelegt wurden. Ein Vertreter des Badiſchen Verkehrsverbandes erklärte in der Ausſprache, daß alles getan werde, den Reiſeverkehr zu heben und damit der Hotel⸗ induſtrie in ihrer ſchweren Notlage zu hel⸗ fen. Die Vertreter der Miniſterien ſagten ebenfalls wohlwollende Behandlung in der Steuergeſetzgebung zu. Eine Zulaſſung des Glücksſpiels in Baden ⸗Baden könne aber in dieſem Jahre noch nicht erfolgen, da die Bedenken der Reichs⸗ regierung fortbeſtänden des Aus Vaden General von Moßner geſtorben L. Heidelberg, 21. April. Nach achttägiger Krank⸗ heit verſtarb der hier im Ruheſtand lebende General der Kavallerie a. D von Moßner im 87. Lebens⸗ jahr, 1892 wurde er Flügeladjutant des früheren Kaiſers, nachdem er ein Jahr zuvor zum Komman⸗ deur des Leib⸗Garde⸗Huſaren⸗Regiments ernannt worden war. 1893 wurde er Oberſt, 1895 Komman⸗ deur der 3. Kavallerie⸗Brigade, 1897 Generalmajor, war dann kurze Zeit Chef des Militärreitinſtituts in Hannover und wurde 1899 Kommandeur der Garde⸗ Kavallerie⸗Brigade. Das Jahr 1900 brachte ihm ſeine Ernennung zum Generalleutnant, 1901 folgte die Beförderung zum Kommandeur der 30. Divi⸗ ſion in Straßburg und am 1. April 1903 wurde er der Gouverneur der Feſtung Straßburg. In dieſer Stellung wurde er 1914 zum General der Kavallerie befördert und 1910 zur Dispoſition ge⸗ ſtellt. Bei dem Ausbruch des ſtellv. Kommandierender General des ſtellv. Gene⸗ ralkommandos in Straßburg. von Moßner iſt 1846 in Berlin geboren. Er begann ſeine Offiziers⸗ laufbahn bei den Königshuſaren in Bonn. Als Offi⸗ zier dieſes Regiments nahm er am Feldzug gegen Deſterreich und gegen Frankreich teil, wobei er das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe erhielt. von Moßner ſpielte als Rennreiter eine große Rolle. Als Königshuſar ritt er 137 Rennen, 39 ſieg reich nach Hauſe. Der bekannte gegenwärtig ſich noch er⸗ ſolgreich betätigende Herrenreiter von Moßner iſt der Sohn des heute verſtorbenen Generals. Die Feuerbeſtattung des Verſtorbenen findet am Sams⸗ tag nachmittag auf dem hieſigen Bergfriedhof ſtatt. Ein Wilbdieb überraſcht * Doſſenbach(Amt Säckingen), 21. April. Im Doſſenbacher Waldgebiet bemerkten Feuerwehrleute einen flüchtenden Mann. Obwohl ſie die Ver⸗ folgung ſofort aufnahmen, konnte er nicht gefaßt werden. Beim Abſuchen des Geländes fand man die Haut und die Eingeweide einer Rehmutter und zwei tote Kitzen, die das Tier noch im Leibe getragen hatte. Während das Fleiſch zum größten Teil ſchon fortgetragen war, mußte der Täter ſein Meſſer am Tatort zurücklaſſen. Man hofft auf dieſe Weiſe den Wilddieb faſſen zu können, Pfälzer Jugendtreffen * Schwetzingen, 21. April. Das diesjährige, von den Badiſchen Jugendherbergen veranſtaltete Pfäl⸗ zer Jugendtreffen wird im Laufe des Sommers hier ſtattfinden. Das erſte Pfälzer Jugendtreffen war eine herrliche Jugendkundgebung auf dem Heidel⸗ berger Schloß im Jahre 1931. 75 Selbſtmord eines 40 Jahre alten Beamten * Pforzheim, 21. April. In der Nacht zum Dienstag hat ſich hier ein in ſtädtiſchen Dienſten ſtehender, etwa 40 Jahre alter Oberinſpektor, der vor ſeiner Beförderung zum Rechnungsrat ſtand, erſchoſſen. Unregelmäßigkeiten im Dienſte ſol⸗ len der Grund zur Tat geweſen ſein. Die badiſchen Ratſchreiber tagen * Triberg, 20. April. Die badiſchen Ratſchreiber hielten in Triberg am Samstag und Sonntag eine Verwaltungsratsſitzung ab, in der ſie in der Haupt⸗ ſache Standesfragen behandelten. Am Sonn⸗ tag nach dem Hauptgottesdienſt fand am Grabe des verſtorbenen Ehrenmitgliedes des Verwaltungsrates, Ratſchreiber Schüßler ⸗Triberg, eine Gedächtnis⸗ feier ſtatt, bei der der Vorſitzende des Vereins, Grundbuchamtsrat i. R. Perſon, eine Anſprache für den toten Kollegen und Freund hielt und einen Kranz am Grabe niederlegte.. Weltkrieges war er Aus der Pfalz Wahl des neuen Oberbürgermeiſters * Kaiſerslautern, 21. April. Am Freitag, den 29. April, findet durch den Stadtrat die Wahl des Nachfolgers des verſtorbenen Oberbürgermeiſters Dr. Baumann ſtatt. Von den auf die öffentliche Aus⸗ ſchreibung eingegangenen zwölf Bewerbun⸗ gen wurden einige inzwiſchem wieder zurückgezogen. In engerer Wahl ſtehen nunmehr vier Kandidaten, ſämtliche Pfälzer, von denen zwei dieſer Tage vor dem Stadtrat ihr Programm entwickelten. Auf die Vorſtellung der beiden übrigen Kandidaten, die man aus ihrer perſönlichen Arbeit kennt, wurde ver⸗ zichtet. i * Kallſtabt, 21. April. Das Weingut Ernſt Kvehler⸗Ruprecht in Kallſtadt, Mitglied des Ver⸗ bandes Deutſcher Naturweinverſteigerer, veranſtal⸗ tete mit dem Weingute Georg Chriſt, Kallſtadt zu der am 26. April ſtattfindenden Weinverſteigerung einen Probetag, der ſich eines außergewöhnlich ſtarken Beſuches der Weinfachleute erfreute. Die aufgeſtellten Proben, es waren 1930er und 1931er naturreine Gewächſe aus nur beſten Kallſtadter La⸗ gen, fanden allgemein lebhaften Zuſpruch und ver⸗ diente Anerkennung. Es kommen bei der Verſtei⸗ gerung vom Weingut Koehler⸗Ruprecht 16 Halbſtück und 4 Viertelſtück und von dem Weingute Chriſt 5 Stück und 6 Halbſtück 1930er und 1981er zum Ausgebot. Was hören wir? Freilag, den 22. April Frankfurt .00: Frühkfonzert.— 12.00: Blasmuftk.— 13.00: Mit⸗ tagskonzert.— 15.20: Dr. Deſchauer u. Dr. Klöppel: Aus der Praxis des Jugendgerichts.— 17.00: Veſperkonzert. 18.25.— 21.30: Siehe Programm Südſunk.— 22.45: Konzert. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Unter⸗ haltungskonzert.— 15.55: Jugendbühne.— 16.30: Blas⸗ muſik.— 17.50: W. Olshauſen: Als Student auf der 5 80 05 — 18.25: Unterhaltungskonzert.— 19.45: Liederſtunde Henny Wolff.— 20.20: Dyckerpotts Erben, Komödir von R. Grötzſch.— 21.20: Neuere ruſſiſche Muſik. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 12.00; Unterhaltungskonzert.— 13.00: Mittagskonzert. 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Veſperkonzert. 18.152 Dr. H. Uldall: Altſchwediſche Volkslieder.— 20.00: Meiſter der Operette.— 20.50: Zeſt⸗ genöſſiſche Tonſetzer.— 22.45: Nachtmuſik und Tanz. München 12.00: Blasmuſik.— 13.15: Aus klaſſiſchen Operetten. — 16.05: Werke von Eugen d Albert.— 17.00: Veſperkon⸗ zert.— 18.25: Geſchichte und Geſchehen. Dr. Gerathewohl. — 19.05: Von der Macht der Berge. Dr. Schmid.— 19.28: Schallplatten.— 20.05: Kammermuſik.— 20.45: Der Revi⸗ ſor. Luſtſpiel v. N. Gogol. Sübfunk 10.00: Heitere Stücke für Cello.— 10.30: Klaviermuſik. — 13.00: ittagskonzert.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 19.30: Unterhalkungskonzert.— 20.30: K. Köſtlin: Sol⸗ peter, Gold und ein bißchen Blei. Chile, Peru und Boli⸗ vien. 21.30: Neue deutſche Inſtrumental⸗ und Vokal⸗ muſik.— 22.45: Konzert. Wien 11.30; Mittagskonzert.— 13.10: Aus den Alpenländern. — 1700: Nachmittagskonzert.— 19.35: Konzert der Proſeſ⸗ ſoren der Staatsakodemie. Aus Mannheim 10.00—10.30: Heitere Stücke für Cello. Ausſüh render: Konzertmeiſter Walter Kötſcher(Cello), Klavierbegleitung: Frieda Kötſcher⸗Behrens. 10.30—11.00: Klaviermuſik. Ausführende: Rudolf Müller⸗ Ch is. 5 . Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 17.00: Frauenſtunbe.— 20.00: Dialekt⸗Abend. 5 Mailand: 13.01: Buntes Konzert. 19.10: Buntes Konzert.— 21.00: Konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 17.00: Inſtrumentalkonzert.— 18.30, 19.45: Schallplatten.— 22.30: Orcheſterkonzert. Der deutſche Raoſport in der neuen Saiſon Ueber das Kräfteverhältnis der deutſchen Rennfahrer Was den Beginn der Freiluftſaiſon betrifft, ſo halten ſich die Radfahrer ſtreng an den Kalender. Zeigt er den Früh⸗ lingsbeginn, ſo ſieht man auch bereits die Radfahrer auf den Landſtraßen und auf den offenen Bahnen, gleichgültig, ob die Temperaturen alles andere ars eben„frühlings⸗ mäßig“ ſind. Auch in dieſem Jahre war das nicht anders. Obwohl auch heute noch keineswegs Frühlingswetter herrſcht, haben wir doch bereits vier Wochen Radſport⸗Sai⸗ ſon hinter uns. Und was haben uns dieſe Wochen des Auftakts gezeigt? Ueber das Können der deutſchen Amateur⸗Stra⸗ ßenfahrer läßt ſich noch nicht allzu viel ſagen. Dazu fehlten bis jetzt die größeren Rennen. Die zahlreichen klei⸗ neren Fahrten konnten noch keinen Aufſchluß über das Kräfteverhältnis abgeben. Dagegen läßt ſich bei den Be⸗ rufsfahrern, die beſonders in Frankreich und Belgien bereits in mehreren großen Rennen an den Start gingen, ſchon eher ein Urteil finden. Man kann da nur das Beſte über die deutſchen Fahrer ſagen. Den ſchönſten Erfolg er⸗ rang bisher der Berliner Sierouſki, dem es gelang, in der ſchwierigen Fernfahrt Paris Roubaix hinter den Belgiern Ghyſſels und Rouſſe den dritten Platz zu belegen. Wenn belgiſche Fachblätter ſchreiben„Jetzt hat Deutſchland Foh⸗ rex, die in größeren internationalen Rennen eine erſte Rolle ſpielen können“, ſo ſpricht das für die große Qualität unſerer Straßenprofis. Die deutſchen Berufsflieger hakten bis jetzt noch ſo gut wie keine Startgelegenheit, ledig⸗ lich der deutſche Meiſter Peter Steffes ſtartete zweimal im Auslande. Er konnte nach einem Mißerfolge in Zürich in der belgiſchen Hauptſtadt einen umſo ſchöneren Sieg über die Mehrzahl der beſten europäiſchen Flieger feiern. Bei den Amateuren hat ſich in der National⸗Manuſchaft der junge Kölner Richter ſtark in den Vordergrund ſchieben können. Der Kölner liegt jetzt in der Geſamtwertung nur noch einen Punkt hinter dem Berliner Daſch, der ſich ge⸗ waltig anſtrengen muß, um von dem aufſtrebenden Rhein⸗ länder nicht überflügelt zu werden.„Leute vom Bau“ ſehen in Richter bereits einen würdigen Erſatz für Mathias Engel. Am weiteſten iſt die Klärung der Stärkeverhältniſſe hei unſeren Dauerfahrern fortgeſchritten, da die Steher be⸗ kanntlich in Deutſchland ein ſehr großes Betätigungsſeld finden. Weltmeiſter Sawabl zeigte ſich bisher als der ſchnellſte und beſtändigſte Fahrer, ſeine von ihm beſtrittenen Rennen konnte er jeweils gewinnen. Der beſte Winter⸗ bahnfahrer dieſer Saiſon, der Hannoveraner Erich Möl⸗ ler, kam anfangs nicht recht in Schwung. Allmählich hat ſich aber der„Winterbahnſpezialiſt“ auch wieder an die „freien Rennen“ gewöhnt und Sawall hat jetzt jederzeit mit ihm zu rechnen. Der Kölner Paul Krewer hat bei ſei Starts im In⸗ und Auslande noch nicht allzu viel gez Aehnlich wie Möller geht es dem Dortmunder Metze. 9 ihm behagen die„oſſenen Bahnen“ noch nicht. Der Kö Dederichs iſt dagegen auf dem beſten Wege, zu dem 0 lang auf allzu einſamer Höhe thronenden Dreigeſtirn Sg⸗ wall⸗Möller⸗Krewer aufzurücken. Sein Schrittmacher Ge⸗ damke, der ſchon zahlreiche Anfänger zu„Kanonen“ heran⸗ gebildet hat, trägt wohl ein Teil mit an dieſem Erfolge. Der Leipziger Hille und ebenſo der Chemnitzer Schind⸗ ler müſſen ihre Fähigkeiten erſt noch gegen beſſere Geg⸗ ner beweiſen. Von Ehmer ſah man noch nichts, ebenfalls von dem Frankfurter Chriſt mann, der am Sonntag in Frankfurt ſein erſtes Rennen beſtreitet. Schäfer⸗Frank⸗ furt iſt gute Mittelklaſſe geblieben. Fritz Bauer⸗Berlin ſcheint jetzt doch mit ſeinem Latein zu Ende zu ſein, er muß es ſich wohl gefallen laſſen, zum„alten Eiſen“ gezählt zu werden. Der Stehernachwuchs macht weiter ſchöne Fort⸗ ſchritte, aber ein„Stern“ hat ſich bis jetzt noch nicht gezeigt. Hoffen wir, daß dies bald der Fall ſein wird! n rr erer Klubkampf im Ringen Sportvereinigung 1884 Mannheim gegen Siegfried Ludwigshafen 911 Die in die Kreisliga aufgerückte Mannſchaft der Sport⸗ vereinigung 1884 Mannheim hat ſich ſeit den letzten Ver⸗ bandskämpfen zuſehends verbeſſert, was nicht zuletzt auf das Training zurückzuführen ſein dürfte, das unter der neuen, rührigen Vereinsleitung intenſiv betrieben wird. Techniſch gut gerungen wurde ſchon immer von den glern, aber die Mannſchaft war nicht hart und durchſchlagskräftig genug, um ſo erfolgreich zu ſein, wie ſie es längſt verdient hätte. Dieſe Mängel ſcheinen nunmehr behoben zu ſein, wenigſtens bei einem großen Teil der Ringer, das zeigte auch der Freundſchafts⸗Rückkampf, den die Mannſchaft gegen den Sportverein Siegfried austrug und nur knapp verlor. Die mit reichlichem, aber immerhin noch ſehr kampfſtarkem Erſatz angetretene Siegfried⸗Staffel konnte mit Glück den Sieg erringen, der ebenſogut für Sportver⸗ einigung 1884 lauten könnte, wenn die Schulterniederlage von Impertro⸗ Ludwigshafen nicht überſehen worden würe und deſſen Gegner Hemeier ſich ſpäter nicht noch ſelbſt ge⸗ worfen hätte. Der Beſuch in der Sporthalle der 84er ließ ſehr zu wünſchen übrig, was umſomehr zu bedauern war, als ausgezeichnete Kämpfe geliefert wurden. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Hemeier ⸗84— Impertro Siegfried. Beide gingen gleich aufs Ganze. Impertro wurde bei einem Schleuderer überſprungen, wobei er mit den Schultern die Matte berührte, was aber dem Kampfleiter entging. Einem Aufreißer von Impertro folgte ein ſolcher von Hemetier, die aber pariert wurden. Mit einer Soubleſſe warf ſich Hemeier nach 8 Minuten ſelbſt auf die Schultern. Feher⸗ gewicht: Huſer⸗84— Schroh⸗Siegfried. Huſer greift mit Hüftſchwung und verſchränktem Ausheber an und kommt durch Aufreißer in Geſahr. Ein Aufreißer von Schroh fängt Huſer ab und ſiegt in.50 Minuten. Leichtgewicht: Zimmermann⸗g4 Babelotzki⸗Siegfried. Zimmermann wurde in die Defenſive gedrängt und konnte nicht vermei⸗ den, daß ſein Gegner zu zwei Hüftſchwüngen gelangte und mit einem verſchränkten Hüftſchwung in.05 Minuten ent⸗ ſcheibend ſiegte, Weltergewicht: Rettig⸗84 Sturm⸗Sieg⸗ fried. Rettig diktierte durchweg den Angriff und brachte ſeinen Partner, der ſich tapfer verteidigte, wiederholt in kritiſche Situationen, um ihn dann mit Soubleſſe in 7 Min. endgültig auf die Schultern zu legen. Mittelgewicht: Schmitt⸗84— Groß ⸗Siegfried. Der Ludwigshafener wurde nach hartem Standkampf zu Boden gebracht, wo ihm nuch einer Armfeſſelung von Schmitt die Brücke eingedrückt wurde Zeit.30 Min. Halbſchwergewicht: Hammer⸗8 1— Thy. Staßl⸗Siegfried. Hammer in aggreſvem Angriff zwang Stahl parterre, wo er durch eine geſchickte Abwehr ſeines Gegners in eine äußerſt brenzliche Lage kam, ſich aber unter größter Anſtrengung wieber befreien konnte. Nachdem beiderſeits bis zum Schluß des heftigen Kampfes nichts mehr erzielt wurde, war Stahl Punktſieger. Schwergewicht: Belzer ⸗z34— Weyland⸗Siegfried. Der Mannheimer ver⸗ mochte nicht lange Widerſtand zu leiſten, Weyland beſiegte ihn durch Armſchlüſſelgriff in 2 Minuten. Ning⸗Läuderkampf Baden⸗Pfalz gegen Elſaß⸗Lothringen f 97 Nur noch einige Tage bis zum 23. April und in der Turnhalle des Turnvereins von 1887 in Mann heim⸗ Sondhofen wird der Länderkampf im Ringen Baden⸗ Pfalz gegen Elſaß⸗Lothringen ſteigen. Elſaß⸗ Lothringen rüſtet und hat eine Monnſchaft zum Training vereinigt, die ſich ſtolz als der Sieger von Stroßburg be⸗ zeichnet. Aber auch Baden⸗Pfalz bemüht ſich ſehr, ſeine zertreter„fit“ zu machen. Der Ring⸗ und Stemm⸗Club „Eiche“ Sandhofen, dem die Durchführung des Ländertref⸗ ſens übertragen wurde, hat keine Mühe und Arbeit ge⸗ ſcheut, um nach den letzten Erfahrungen bei den Olympia⸗ Ausſcheidungskämpfen einem Maſſenbeſuch gerecht werden zu können. Durch Erhöhung der Bühne iſt Gewähr gelei⸗ ſtet für volle Sichtmöglichkeit auf allen Plätzen. Wie werden ſich die Deutſchen nach ihrer letzten Niederlage in Straß⸗ burg ſchlagen? Der kommende Samstag gibt uns auf dieſe Frage die richtige Antwort. Die beiden Länder werden mit folgenden Aufſtellungen antreten: Elſaß⸗Lothringen: Emile Mark, Alphonſe Ario, Eugene Kracher, Jean Keller, Frederie Britz, Joſef Boeſch und Zwingelſtein. 5 Baden⸗Pfalz: Julius Groſſel, Reinhold Kolb, L. Bacher, H. Bacher, Otto Heißler, Joſef Litters und Robert Rupp. Im Rahmen eines großen und abwechſlungs reichen Programmes ſehen wir den kleinen Frankfurter Feder⸗ gewichts⸗Stemmer Eugen Mühlberger(früher Vik 86 Manubeim) unter Aſſiſtenz hervorragender Gewichtheber des R. u. St. C.„Eiche“ am Start. Weiterhin ein kraft⸗ ſportliches Potpourri mit Rundgewichten. Als Neuheit den erſten Mannſchaftskampf im Kunſtgewichtsjonglieren inner⸗ halb des DAS von 1891 zwiſchen den beiden Vereinen Sportverein 1906 und Verein für 1886 Mannheim. 5. Kongreß der Arbeitsgemeinſchaft Mannheim-Eudwigshafener Schachvereine Dieſes Jahr tagt der Kongreß zum erſten Male nicht, wie üblich, in Mannheim oder Ludwigshafen, ſondern der „Curopäiſche Hof“ in Worms iſt als Austragungsort be⸗ ſtimmt. Die gerſten Runden wurden am 16. und 17. April erledigt, die beiden Schlußrunden ſind auf den 23. und 24. April angeſetzt. f Das Turnier wird, wie immer, in 4 Klaſſen als Mei⸗ ſter⸗, Meiſterſchafts⸗, Houpt⸗ und Nebenturnier ausgetrg⸗ gen. Es weiſt die ſtattliche Beſetzung von 40 Teilnehmern wuf. Zum Meiſterturnier hat u. a. die Stadt Mann⸗ heim einen wertvollen Wanderpreis geſtiftet, der noch drei⸗ maligem Erwerb in den Beſitz übergeht. Am Kampf um die Meiſterſchaft der Arbeitsgemeiuſchaft für 1932 nehmen teil die Herren: R. Schwind⸗Mutterſtadt, Ahr⸗Man n heim, Huſſong und Fleißner⸗Ludwigshoſen. Lauterbach, der vergangenes Jahr gemeinſam mit Huſſong den Sieg errang, konnte ſich infolge Erkrankung nicht be⸗ teiligen. Die bisherigen Ergebniſſe waren: Fleißner verliert durch ein großes Verſehen in der 1. Runde gegen Schwind, die Partie Ahr— Huſſong endete remis. In der 2. Runde ſiegte Ahr gegen Fleißner, Schwind— Huſſong unbeendet. Die 3. Runde brachte Schwind einen wichtigen Sieg gegen Ahr, die Partie Huſſong— Fleißner wurde abgebrochen. D 2 Punkten 0 Die Führung hol alſo Schwind inne mit 2 ( 1); Ahr 1½.; Huſſong 7 P.( 2), Fleißner 0 P.( 1). Die Teilnehmerliſte des Meiſterſchaftsturniers weiſt auf die Herren Goyer⸗Mannhei m,, Schelling⸗ Mundenheim, Mappes⸗Frankenthal, Glas, Händler, Hein⸗ rich(alle Ludwigshafen), Dr. Bachl, Wild, Grüner, Sta⸗ decker(alle Worms), Morſch und Weinacht Feudenheim. Hier führt Hänsler mit 2 Punkten(=), gefolgt von Stadecker 2., Schelling 1% P.(.), Heinrich, Weinacht 1 P.( 2), Dr. Bachl, Morſch, je 1 P.(=), Haper, Wild 1, Glas, je„ P.( 2), Mappes, Grüner ½ P. Im Hauptturnier beteiligen ſich die Herren Dr Krauß Mannheim, Hönig⸗ Frankenthal, Wienemann⸗ Worms, Moſter, Schrodt(beide Ludwigshafen) und O. Schwind⸗Mutterſtadt. Dr. Krauß 2 P.( Wienemonn, je 1 P. E). 52 Moſter 1 P.(+ 2), Schrodt, ), Schwind 1., Hönig 0 P. Im Nebeuturnfer beteiligen ſich aus Monnheim die Herren Baer, Bommariu s, Bu rkewitz, Rall, Schaum und Weg. An 1. Stelle ſteht Rall mit vor Bommarius und Baer mit je 2 Punkten. Ins⸗ geſamt hat das Nebenturnier 18 Teilnehmer. W. IL. Vorausſage für Freitag, 23. April: Zeitweiſe aufheiternd und vorübergehend trocken bei ſchwachen Südweſtwinden. In Aufklärungsgebieten leichter Nachtfroſt. Wekter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags —— f See. Luft. S Wind 05. rn gs e Wetten n in d Seis Rich. Stärke Wertheim 151.— 1 11 o SW. leicht wolkenlos Königsſtuhl] 563 761,7 3 7 8 leicht bedeckt Karlsruhe 120 761.9 5 0 3 in— bedeckt Bad. ⸗Bad 21807619 5 10.80 leicht Nebel Villingen 712 764,7—1 7 83 W leicht heiter Bad Pürrh. 701——3 8 D wolkenlos St. Blaſien 7800— 4 5 5 SW leicht heſter Jadenweil. 432 368,% 0 2. leicht balboedeg Jeldbg. Hof 1275 638,8- 4—2—6 8 leicht halbbedeckt Die über den britiſchen Inſeln ſchon geſtern an⸗ gelangte Zyklone iſt bis heute nur wenig nach Süd⸗ oſten weitergezogen, ſo daß wir uns noch immer an ihrer Vorderſeite befinden; ſie hat ſich außerdem noch ziemlich verflacht und wird uns kaum noch nennens⸗ werte Niederſchläge bringen. Wir können deshalb vorübergehend mit leichter Beſſerung des Wetters rechnen. Erwärmung ſteht aber noch immer nicht bevor. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Ahein⸗ Pegel] 16 18 18. 20. 21[l Netar-Pegelf 18. 19, 20, fl. Baſel“....220,16.14 0,/0,5 1 Kahler insel 27555 9700 95 9280 Sa 115 16 768 420 Magen 7105 4000 2002 500 25 2285 Vellbronn 147 88 145 94% Maünheim..05 2,91 2,88 2,84 0 Blochingen. 0,54 0,66 0,54 0,4 Caub.34 2,23 279 2512 33 Köln.88.54.77.752,68 —.. ̃ p————— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Fayſer- Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den Übrigen Teil: Franz Kir cher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: e Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtllch in Mannheim e Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas ene Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim N 1—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto ö 6 1 gewinn v Reing von Unkr Mill.% fond 4 na winn au zurückgeg ſchaft im geliefert Juni 193. war ein Hier Aktien verm den 1 der Dau hauptſächl ende eing Kal Mark Sa Kaliko Erklärun kurzer bea ſt e rung u die zu ei men ſind men fall geſellſch Tochterge Bürgſchaf 60 Mil hängt eng der Leiter Jahren d gung vor jetzt infor Eine Beſ der Burb Verantwo laſſen ble * Hera Die Ban! um% v. Satz von Fü wolle. B Bericht de und Kam: tus vont! Forderun forderung die Hanſa tend mach Nord wolle werden, 5. »Mehr hing mögenswe iſt es im komplex z kehr eine Mark, dan ſefts gehe. * Bill⸗ Eine go. Herabſf auf 2,7 M Mark vol W v. H. e Kur. Mann 5% Bad. St. 72% Bad. Kon Y bafen e 9% Mhm. 99% Farbeng daher Gehe y Vadiſche a Air ont Rh. Hypoth Disch. 15 Dad. Aſſekur Mannh. Ve Frank Festyerz 7 Wertb.(0 905 Reichsa 0 15 4% D. Scha aüisfungech 000 Schutzg. 10 Heidelb 195 dadwige 90 5 60% Hrkr. M ohm o See füge. F: ein. 50 Südd e Wochrkr. M. 5% Rh.-W. a. Kot % Pr..5 4% o/ Rhein 1 72 „ eSld b RTSCHAFT S-„ 251 ö Stag 2 2— N. 3„ 185 Donn TST2 21. 9 W 4 bend-A* C FS Lag, 2 1 4 8 pril 195 2 E E E E E 55 22 s ab Nr. 5 . Il Ur elekfr. U niernehmungen Gersie f ruhig und b ehaupfei 5 in ſe 85 Aus dem Ges 8 An! Kf K d 2 esse Plekirower e vernachlässi 1 48 5 1 W 8 No te bewegt 0 Elte chäfis exi 7 3 7 Ipun 5 0 t 28 Ini F. ar 8 E 1 1 75 9 Das eſch 96 a1 rod iktenmarkte 0 1 8 d r. Das Geſch ſich ge⸗ 1 t 10,68(16 14 ate 8 A in g 10,14) i 5 5 Rhein⸗ 5 teingewinn werder lus 4 2 n “ ſehen 5 Unkoſten, Steu 81 bean age 3 05 Mill. 1 Ginla 5 e. 0 a 5 Nathigs 3 Einlage in zinſen ſowie von 5 5 19 7 12 1 d 4 nach! 8 öſchre on unveränd i winn mach. 8 5 9* ngs⸗ und N 95 3 5. c d. 1 Reue* D her fekten eſchlager uerungs⸗ Da man in de anziehende Kurſe e her be⸗ n. Obwohl di e Ge. Genf ein aut der Abreiſe Tardi 5 we, ugs 1 8 ie„028 Mi f ſießt gutes Zeichen fü e asſeld und 5 1 110 Mill./ ſieht und die au Zeichen für den S 8. e f f als der zeltwirtſchaf he d b t, weſ 1 95 Geſell⸗ beurteie zu 8 ßenpolit 1 der Verhandl s nach] An den i Smark befeſtigt dale ber wee rittenen Beltwirtſchaftsverfall„weſentliche Rück gen 2 zu können glaub iſche Sit dlungen die Vert internation 8 züglich der en, wofür z Nen 1 erfall erh f 7 ick Zörſe ei glaubt, f. 0 u ation die Veränder tionalen Devi 0. Winter önnen. 0 chen W t dem all eine freund etzte ſi 9. günſtiger 155 änderunger er fü de eee e 5 M 915 Bei den L iderſtand 1 8 1 Kuliſſe Ned lichere Grundſt K Beginn der N 1 85 erheblich 55 der führenden 5 i rkten waren drt nal e Sfferrenmat Entwi 1 7 9 2 ſich 5 5 5 8 den Loe wefab ſetzen anziehen zu 1 gten, um di 5 ung durch. feſter, wozu 5 as engliſche Pf Valuten gege 1 inglich, überſte enmaterial N ung e bgebend 95 0 0 e vefabrikate von d 92 laſſen. Ange ie Kurſe häuf Deckun⸗ ſchen Sth zu in der Hat ſche Pfund tendi gegen geſtern Inlands igt aber zumeiſ iſt zwar k 0 riken, hat de ten n 7 05 der 2 proz ngenehm überr 455 ig 1 bis 2 ichen Schatzkanz Hauptſache die A 8 e f 1,. 5 5 5 gelaſſen. Ruſſ Hat der Auftr„insbeſonder 5 3 er prog. Disko überraſch 2 v. H. fonds i 6kanzlers bei die Mittei er etwas geforderte zen iſt i. e geringe N* 1 8 dee e e 3 v.., auch ontſenkung d iſcht war ma 1 nds in Engl s beitrug, daß Mitteilung des 7 rderten Preiſe in geringeren O ge Nachfrage * träge konnten teil gang weiter 1 über ei) verſpricht g der Bank v n auch Währun ingland geſchaffe„daß ein Deviſe s engli⸗ weizen iſen kaum unterzubri en Qualitäten 31 8 . Der Reſ teilweif iter nach⸗ ber eine weiter icht man ſich on Engl Jährungsentwer 55ͤ v n 5 1 255 5 e er Reſt gib ſe vom L zin itere Er mäß i ch von den and auf Pfundkurf wertung derden ſoll, 50 eichs⸗ Waſſerver aus einzelne gen. Auch für Ma h er den eit t Beſchäf ager aus zinſen(dies r mäß i den Verhandl undkurſes 6 55 und ſchädlich„und daß 1 g 5 erladung ſtärk zelnen Prod 91 ee ghet, d 1 8 weit dies eytl. bis igung de andlungen es 9 es verhindern chädliche Se uß man die schleppende g ſtärker offeriert toduktionsgebie 5 Verkaufsrückga 2 5 is Anfan Veitere Anr J. bis auf 6 8 Still 8 auf 3,77 rn werde. G Schwankunge penden Mehlabſ feriert wird ee Ber 1 und Elektri ang Eff egung bot di v..) ei halte⸗⸗„ 7 anziehen Gegen de ingen des gemeine dehlabſatzes 2 ird, waren i K 4 Aßbewe ig war ei g zu verzeich zitätswerker ffektennoty g bot die beantr.) einen Erfol Ei in Amſterd e 1 88 1 8 80 5 5 9 nen. In der en a kt i erordnun N ragte Milder 5 g. Eine in Amſ S mark w err ellte es ſi r konnte rungs yt durchzuhole 8 Forderungen 1 8 5 8 e 25 bee 0 Imſterde 1 var ebenfalls 2 es ſich r g gs markt eröff zuholen. Der Wei gen im ae 5 50. An⸗ 3 wobei 1 rzugt l er letzte 5 dam, 122,15 in; falls le 0 auf 95.56 Roggen li eröffnete 1 bis Der Weiz e all⸗ i 5. 55 e eben 11 in Londb 5 in Zürſch, 6 icht befeſtigt mi 56. oggen liegt bei fnete 1 bis 23„Weizen Lief Gas⸗ un n Gr en. lott ge ſonſtige Spezi Zwangsde e Farbe fändif n. Von J ich, 601% in P ſeſtig mit 58,62 ruhig: gt bei nomine e 1 1 e lottenburger Wa ge Spezialpapi gsdeckungen ſp n⸗ ändiſchen B ntereſſe iſt di in Paris 1 62 hig; der A bf tell unve driger. 1 1 5 2 75 Abiits. Waſſe 3 1075 N 5 8 8. 1 und 15,87½. A bſa g erändertem Prei 8 ſeße 5 50 1 5 5 ebe f d 2 ſprach, aber rückzuzi Bank, ihre die Ankündi in 5,8 ziemlich 1 50 atz von Ruſſ em Preisni 8 i 12 0 917 9 8 ie Schultheiß, C ckzuztehen Guthal igung der 9 ch unbefriedi Ruſſenr sniveau ſehr . 5 8 5. 5 be ae s 5 theiß, Ehar⸗ aus Miß„was aber thaben aus 9 der Nieder⸗ behaupte iedigend. Die ſenroggen 18 ſehr 1 anderer ſeit Tol 1 0 100 8 8 ne 6„1 i mehr bes Salzdet⸗ n. beben ausdrücklich 95. rika zu⸗ 10 r In Weizen⸗ 7 duellen 1 5 1. 5 5 105% 8,45 E Divid nen k Bei C gde. den Verhältniff die Dollarwäh ont wird 9* 1 aſte T 2 und Roggen. spreiſe ware ch ind von 1928 tete A 50,21(100, Debitore Ele idendenerklö onnten 8 Thade⸗ Zuf rhältniſſe arwährun 5 ird, nicht gedeck 8 agesbedar i eee f d⸗ 1 un v. lei then 4,2 0,21), Hy toren Flektr. Liefer terklärung 85 wirkte di 55- Zuſammenh f. 1 bee ö A 1 1 8 5 8 5 0 1 7 5 0 1 15 1 g nach, währe e geſtrige halte zang ſtehen dürf ländiſchen Kapi t, ſondern Preisrückgä r liegt am P nig veränderten A 8 Geg- 1 475 unv. 85„ ſiproz. Anlei t loren. Burb uf die vertag 5 hrend and 5 Aten, der franzöſiſch dürfte 8 1 Kapitalmar i e deen be 158 5. 5 8 e 108 ä 1 agte Entſchei nödererſeits verände franzöſiſche Fer Der Doll markt in ſatz an de der letzten T ptmarkte nach ten f i 5 5 9 5 e. 0 erändert, währe e France blteb ebenf ar war den Konſt 5 ziemlich f te nach der 5 5. 5 5 550 0 e„ v. dierte rend de 75 Iteb ebenf 8 ar ge⸗ jedoch um bleibt ab nlich ſteit 8 . 19,43). Der H ſtellte 1 rungsfond dsrenten s Konzerns 274 ge Preſſea 5 te. Von der r holländiſ l falls ziemli ziemlich 5 aber ſchlep 0 der Ab⸗ 5 i 5 5 5 e b n N diſche Gu! ziemlich un⸗ h behaupt eppend. Ger Ab⸗ ell it von 122,9 auf 148, 125 poſten Effekt 49),„ la Rumänen 5 125 nier 17 9 15 55 ein. Von 9158 Feen Os lo 1 5 1 See e 5 1 1 5 5 8 i 585 erli ff 5 ufe 9 erhol 8⸗ Regier t e e. ion 75 N den: Wei a er 11 9 Il. 0 e Beten en 2905 die Se zur Sch wwe 9 45 5 3 leichte 1 1 della zer maar e 0 1 55 6 1 1 8 5 uf 5 1 daß ſi 0 J l J 9 unk 1 5 ts e ung N norwe. iſchen 8 i Her 1 be. 1. 1 ählt z ch Einzi daß ſich der 4 1 ee verſchiedentli reundlich, bei uch im Ve Eo 8 wurde d 0 g verzeichne 1 egiſche 5 cif 2 98200 R ufe b jb Sta⸗ c 5 15 5 1 b 8= ontſatzes die Ermäßi zeichnen 50 chen* Berl uſſen ro efeſtigt; R 8 ha* 20 l Beſtand an ei„ Am G ich neue illem Ge s um 7 8 rmäßi Gegen Em yu 8 in bez agen beet ige Noge 72 Fort⸗ m 55 E Erhöh Mi ill. auf 0 55 eigenen Erleichterun Be Id markt 8 1 8. 8. ä 85 85 5 8 5 15 5 5 a gezeigt e von rund 10 r erfuhr das„623 Mill. auf 599 6 ng ein, Tagesg 18 trat heute ſch ine bis zu bekannt gliſchen Dis⸗ bis im Werten 180 1400 u f 5 1 1 105 1 Tages eld gi 175 ſchon wieder ei. 8 bis 80 Zzerlaufe be geſchäftes! 8 1 r G Berli to durch v. K 5 H. zurück ging tir. der. e— 5 fe feſti Ve„ hauptſäch wancen 1 zdeſomtwertu. Kraft⸗ 195 0. H. nominell. H. zurück, e e 1 B. 10800 eiserne 0 doro, prontg brand! 1 ende üchlich aus! ländiſch en Portefeuilles if tsgeld blieb mit 7 bi e 15 5 5 8 i 1 gen ee 75 ies iſt it 7 bis 8 2 645 Big; Viktorigerbſ 85 beh.; pt 2 erte dn fe von übrigen Mannhei 8 8 Uskontsà er Iner Devisen 2 5 Futte een 8 3 0 Roggenk 8 1— e vom Jahres D 8711 g 8 eim ſeſt Sätze: fel znen 15—1 i 5 e Mei J Kalikon—— Jahres⸗ ie erneute Ermä ſeſt. sſchsbank 3 ½ dto. gelb Wicke 218 50, Pz 5 Mei; zern Burb gab der Börf e Ermäßi Fumtfich k%, Lon g do, gelbe 14 en 1618,07 N n 1— e 0 Börſe kr zigung des L ich in Rm 2. Lombard 8 ½ 5 Baſis 37 10 5 5 uUpinen, bl ef en. B ß ſan tienmark kräftige Anr es Londoner Di fil Dis- Par 2. Privat 5 5 8 87 v. H eradella en, blaue e Berlin ſert werden.5 okt anziel ge Anregung, doner Diskontf 2 Ur i Parftät e v. H. burg 12,40 H. 11; Erd a, neue 3 laue 1 lin, 21. April— 60 Mi 3,5 v. H. feſt 75 hen konnte 10 ſodaß die Diskontſatzes 915 8 5 1. 5 5 5 ögerung Ler B 5 April.(Eic 1 Fill. Wang feſter mit 90,5 en. Far die Kurſe am 9 k. 5 00 5 1 5 1 5 5 5 5 5 N 5 8 175 5 1 ge 0 1 5 am Ak⸗ 9 tan. Dollar 1285 Geld April ſchrot 8 Trockenſchn mehl Baſt 0 577 Erklärung. ſtell jetzt t,„Tem g des Burboch 1 Bankaktt und von e ferner Weft bepeln, e 5 5 1 5 5 5 5 8 i rei⸗ 3 7 5 telt ich ber„Tem eine ſenf ch⸗ jungen z 5 en hatten 1 enwerte Sinne 1 5 5 5. 155 1nd 1112 rſt igen S 1925. daß 17 ſenſationelle a A. ee bewegen! kleine 1 1718. 5 5 5 5 5 5 5 85 c 5 5 ae 0 1 Von Re n feine bf ⸗ 1 Sterl. 456 399.40 51s 2.„70, rote 1,7 5. 0 5 we 9 8 25 n Rente de Mbſchwä⸗ New Vork Sterl. 3 8 16,28 40¹ 2,40 gelbfleif e 1,70 0 . 125 9 0 enten Gerd fandbrief ten lagen S g wã 9 ork, 1Doll 20.429 28. 15.92 to elbfleiſchig, auf Ode an n⸗ gun auf 8 inan f erartigen Höh r Aktien t ſe waren gut gen Staats dio de Janeiro! Mi ar 3½.19.008.0 ſſeln in Pf g, außer Nie 2 eder 5 n. W 5 die zu einem erl ebboar geword lle Konſo E gut behauptet gut behauptet De 5 Gul n 1 5 i N 5 5 8 5 5 1 10 5 u e 1 5 e iſt. Die 5 idie⸗ Frankf ptet. Der Helen 100 Gulden— 85.209 2227 272,50, 1 8 Liéſeruig bescel c Fabrſe icht be men fallen 1 daher unter 9 im Aus land enen Die heutige Bi urt: Freundlich Pröſſel 100 Brachen 11 885 15 15 95 15 5 5 1 5 5 5 1 5 5 5 5 5 3. dane Brüſſel 1008-500 Pf.45 82.882 Juli 1 7077 1 97,50 S 225 geſellſchaft, di 5 nicht übe; i[lhalte 7 den Vo ſe bot zwa. Bukareſt 500 P 3% 7 170,68 5 76—77,50; Sept. 186; Haft 5 5 i rar 15 1 zwar das gleiche 0 U st.. 100 Lel 774 58.37.68. 17792 Sept. 3, Hafe ſerliert 1 Tochtergeſellſ a Kaliwerk 55 n⸗ und B 8 h. Die Disk jedoch war die Sti iche ruhige Bild Sa 100 0 15 155 5 2 en. Alti ke 8 8* ind Betr. 7 2 E äßi 5 0 5. 5 f chwind Bür lſchafte Aber 9 e AG, 7 etriebs⸗ Ermä skuſſionen 1 Stimmun 5 122 10 0 aa 5 15 f 7 5 N 5 „ 91 ſche Aft Aber die Akti dern über ßigung de über die R 1 a 1 5 5 i 1 5 i Runde 60 M t für dieſe unf e Ak 5 ber zwei Auf Deckun⸗ der Londoner ſteparationsf freund⸗ ingfors. 100) 6 81.72 5 2528 denz a Nrobuktenworkt 5 Mill./ unfundierte choft h 2. deckungen ner Disko nsfrage und d Italien... 10 150 6 10.587 5 bi z am Produkt tenbörſe cendet 1 hängt(übernomme terte ch ul d jat die Beſſer der ek ntrate w id die Jugoſlavi 100Lire 7 07 82.67 5 ieten, Futtermi enmarkt if enden an f* gt eng zuſa ommen. Die Id von 5 rungen Spekulation irkten anr 5 1 zienioo Dina 5 22.094 8 82,83 geb Futtermitte 5 1 bar alen 17 0 3 ie 1 1 51 0 1 von 1 bis 2 ſtellten ſich egend. Nowno. 100 8 7 ½% 381/00.843.357 ge boten wurden 1 lauf ſpäte erändert auf al ie Ten⸗ hen 1 der Leiter des K mit der umfaſſ der Schulde 5 tſt rie eröff 8 2 U. H. 5 h überwiege Kopenha itas 7½ 4158 2162 21. Mannhein er in 1 fü äteren Termi a ee ee . ö Jahren d donzerns, Ger aſſenden Ex Schulden aber gleich ffneten zunächſt in. J. G. egend Liſſabo ger dhe 0 11055 115 5 0 9 5. 75 s . 1 e 1 1 1 h um weitere 1 yſt„ v. H. höh 8 Farben Oslo n. 100 Eskudvo 61 12,50 4206.437 17 Hafer 175015 Veizen 27,50 Kilo netto 154 An⸗ 0 1 t hat. In welch te, in den le b t waren die Vero v. H. erhöl V. her, konnten ſich Pari„„ 100K 72 453.57 8661 42.14 9 18; M 750 g; Somme 28,7 1 vaggonfrei e 0 1 n letzt 5 5 Verä hen. 2 en ſich aris. 5% 112,50 861 86 Sojaf kais 17,5 nergerſt Roggen 2 bee 1 e her Weiſe die letzten au⸗Genußſchei zeränderung Am M 58 100 F 1 50 14 86,99 ofgſchry 2 Biertre gerſte ggen 22.2 5 5. 15 webe 1 rag Fr. 2% 16,44 14.44 14 1 ot 12; Trocken rtreber 12,7 8 Futt 5 3 e e Vereinte Dividend 1 r gering. Ilſ f Schrei 100 Kr. 5 10% 77.22 45 2,75, Weize Trockenſchnitz 2,75; Erd erger 1 0 n ert Itungsmitglied r zum Teil erf k enabſchlags 1% unter Berü 9. Ilſe Berg⸗ 55 s„ 100 5 12.488 1660 77,39 Ve Weizenmehl ſüde, hnitzel 8,30 4 ißkuchen 1 5 e 1 Teil erſt irchen 17 4 v. H ter Berückſichti g. Sofia.. 0 0 r. 2 81,00 60 1664 85 izenbrot ſüdd. n. M. 3 Mal 8 ſelling⸗ urbochha Meldur noch ein Rätf 1 4 v. H. V„Phönix htigung des Sp Lewa 9½ 0 12.465 5 5 1 tmehl 31.25 M. 39. zkeime 11,7 . Neran chhauptverwal un des„Ter Rätſel 4 v. 5. fes Y. on 0 al ix%½ y. H des anſen. 100 3,088 5 12.485 eizenſutter: J, aue Hein⸗ Verantwortung muß jaltung noch ni„Tempo“ war 5 E H. feſter; Weſter a falten la 5. und Gelſe Stockholm 1 6¼ 81.00 81,77 81. 88 Roggenklei rmehl 11,75? Roggenmel mit Ausſiw 105 S ö laſſen bleil n muß deshal och nicht zu erhal ar von twas 1 5 regeln blie een. 155. 1. g 17 5 2. 8 5 Sta⸗ u bleiben Shalb der zu erhalte. 5 größeres Geſch blieben zdetfurth et. 1168 5 1 0 75 5 s 5 5 8 5 5 ne 1570 etwa Wien 1008 Eſtm. S 0 33.07„ Nürnb 5 eie 1 307 eim.* 8 tten Zeit. n mit plus l n nur beh 8 100 Schilli 112.50 30,0% 88.18 Zu nberger H 1 e e e Reichs us 1 v. H. S rzeichneten Reichsb hauptet Tägliches 6 ing 8 59 78,07 78.5 Zufuhr, 10 2 Hopfenberich 10,“ 8 5 5. 5 ee e 1 1 igliches Geld: 55 9,071 109 28 Böpfen don Ballen ſericht vom 2 einach 1 Air Bank von Eggl eric Bankdisko markt Aku 1„ zogen e 8 25 9155 9 8 koſtete 55„ Umſatz, 2910 20. April. 10 Ball 5 d e iskonts 115 278 9 5. 4 v. H 1. b. H. 5 8.55— enz fest. 10 Balle! i 5 3 hat ihren 1 ts um i v. H läſſigt und nur 5. Die übrigen N und am Kunſtſei A. nominell 5 155 Liverpooler Get 1 e 5 8 2 e N i 1 N 1 Altbeſitzanl nur wenig ver 1 Werte lage iſtſeiden—— Berli ung: W reidekurſ zuer 2 P 1 3% v. H. war f 3 v. H. 0 0 tſatz heute Altbeſitzanleihe mi nig verändert. A lolethenarkt fta 5 ee i 8 5 8 n Dr. 8 ar ſeit dem 17. Mä g Der tereſſes. 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Die mit großer Spannung erwartete neue Zollverordnung enthält eine überaus um⸗ fangreiche Liſte von neuen Zöllen und läuft auf eine durchſchnittliche Verdoppelung der kürs⸗ lich geſchaffenen engliſchen Zollmauer hinaus. Die Miniſterialverordnung beſtimmt, daß der neue Satz Mitternacht in der Nacht vom Montag zum Dienstag in Kraft tritt und daß gleichzeitig die drei Zollverordnungen, die aufgrund des Ge⸗ ſetzes über die vier verſchiedenen anormalen Importe ſeit dem November erlaſſen worden find, außer Kraft gesetzt werden. Die nachſtehend angeführten Poſten, die nur einen Auszug aus der Geſamtliſte darſtellen, verſtehen ſich nun als künftige Geſamtzölle. In einer Reihe von Fällen ſind damit die Sperrzölle von 50 Prozent beträchtlich ermäßigt worden, während in den weit⸗ aus meiſten Fällen die bisherigen Zölle von 10 Prozent ſtarkerhöht worden ſind. Die Zolliſte läßt ſich in vier Klaſſen einteilen. 1. Die Geſamtzölle von 20 Prozent auf die meiſten Fertigwaren, u. a. Eiſen⸗ und Stahl⸗ fertigprodukte, andere Metallwaren, Konſerven, Glä⸗ ſer, Porzellan⸗ und Steingutwaren, Maſchinen und Werkgeuge, mit Ausnahme von landdwirtſchaftlichen Maſchinen und Werkzeuge, Schuhe und Stiefel, Ter⸗ tilien. 2. Geſamtzölle von 15 Prozent auf eine kleine Gruppe von Fertigwaren, die im gewiſſen Sinne als Produktionsmittel gelten, u. a. landwirt⸗ ſchaftliche Maſchinen und Werkzeuge, gewiſſe Bau⸗ materialien, Seilerwaren. 5 3. Geſamtzölle von 25 bis 30 Prozent für ſogenannte Luxusimporte, u. a. 25 Prozent auf Tabakpfeifen, Sportgeräte, Gewehre und Muni⸗ tion, kosmetiſche Präparate, 30 Prozent auf friſche g Schellfiſche, Auſtern und Kaviar, Juwelen und Gold⸗ und Silberſchmuck. 4. Ein Zoll von 33% Prozent auf hal b⸗ fertige Stahlprodukte für vorläufig drei Monate, um die Einfuhr ſolange zu hemmen, bis der beratende Ausſchuß für Einfuhrzölle, von dem die eben erwähnten Vorſchläge ausgehen, genügend Zeit gehabt hat, um einen Plan dauerhaften Cha⸗ rakters zu unterbreiten. Aus den einzelnen Beſtimmungen der Verfügung iſt weiter zu erwähnen, daß Spezialmaſchinen in vielen Fällen, wo keine entſprechenden engliſchen Erzeugniſſe erhältlich ſind, von dem 20proz. Zoll befreit werden können. Unter den Waren, für die der H0proz. Sperrzoll ab nächſten Dienstag er⸗ mäßigt wird, befinden ſich photographiſche Apparate, 5 und Strümpfe in Seide und Kunſt⸗ ſeide. Die in vielen Fällen ſchon vor dem ver⸗ gangenen Oktober beſtehenden Grundzölle bleiben weiter beſtehen, doch werden die 50⸗ prozentigen Zuſatzzölle auf die obenerwähn⸗ ten neuen Sätze ermäßigt. . Zur Begründung der Stahlzölle wird betont, daß Eiſen und Stahl beſonders ſchwierig zu behandeln beien, da Eiſen und Stahl von vielen Induſtrien verwandt werden und weil für Halbfertigfa⸗ brükate eine äußerſt heftige Konkur⸗ renz beſtehe. Die Frage der Zollbehandlung der Induſtrie erfordere eine eingehende Prüfung, aber das Komitee ſei inzwiſchen der Ueberzeugung, daß in erſter Linie die Erhaltung einer blühen⸗ den Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie mit hoch⸗ gradiger Leiſtungsfähigkeit für den wirtſchaftlichen Fortſchritt der Nation äußerſt wichtig ſei, 2. daß eine abnormale Einfuhr zu ſehr niedrigen Preiſen ſtattgefunden habe, und weiter ſatfindet, wobei zu beachten iſt, daß die Vorräte in Eng⸗ land beträchtlich ſeien. Die Verfügung hat in Kreiſen der liberalen Freihändler außerordentliche Empörung her⸗ ö vorgerufen, da man bei weitem nicht mit einem derartigen Um⸗ fang der protektioniſtiſchen Handelspolitik gerechnet hatte. Tatſächlich kann England ſich nicht länger als ein Land mit niedrigen Zöllen bezeichnen, da der Einfuhrzoll von 20 v. H. für faſt alle Fertigfabrikate den Mindeſtzo ll darſtellt und da⸗ it eine höhere Grundlage für den Zoll angenom⸗ men wurde, als ſie bis noch vor kurzem in den ten protektioniſtiſchen Ländern beſtand. durch die an die berichteten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. April. Der Führer der Zentrumspartei, Prälat Kaas, hat in Trier eine viel beachtete Wahlrede gehalten, in der er erklärte das Zentrum habe ſich weder nach links verkauft, noch habe es nach rechts endgültig den Scheidebrief ausgeſtellt. Die Aeußerung iſt allgemein ſo aufgefaßt wor⸗ den, als ob das Zentrum in einem neuen preußi⸗ ſchen Landtag unter Umſtänden auch bereit wäre, mit der ſogenannten nationalen Oppoſition eine Regierung zu bilden. Der„Lokal⸗Anzeiger“ behauptet nun, daß hinter den Worten des Herrn Kaas ſich eine ganz andere Abſicht berberge, die nämlich, eine Minderheitsregierung aus dem Zeutrum und den Mittelgruppen bis zu den Deutſch⸗ nationalen unter Duldung der Sozialdemo⸗ kratie, vielleicht ſogar der Kommuniſten, zu bilden. Wir möchten einſtweilen annehmen, daß es ſich bei dieſer Auslegung des Hugenbergblattes um nicht viel mehr als eine Kombination handelt, die der Beſorgnis entſprungen iſt, daß man auch eine erheb⸗ lich erſtarkte Rechte in Preußen auf irgend eine Weiſe auszuſchalten gedenke. Natürlich werden in politiſch intereſſierten ſo auch in Regierungs⸗ und Par⸗ lamentskreiſen zur Zeit alle Möglichkeiten der künf⸗ tigen Zuſammenſetzung des Preußenhauſes und der ſich daraus ergebenden Konſequenzen mit Eifer er⸗ örtert. Es iſt ſehr wohl denkbar, daß in Geſprächen von Mann zu Mann aus dieſem und aus jenem Lager neben anderen auch Erwägungen angeſtellt worden ſind, wie ſie der„Lokal⸗Anzeiger“ hier andeutet. Aber daß es bereits zu Verhandlungen oder auch nur zu einer engeren Fühlungnahme unter den einzelnen Gruppen und Parteien gekommen wäre, iſt ſchwerlich anzunehmen.. Niemand vermag das Ergebnis der Preu⸗ ßenwahlen mit einiger Sicherheit voraus⸗ zuſagen, und ſolange es nicht in runden Ziffern vorliegt, haben derlei Ausblicke und Berechnungen ja keinerlei praktiſche Bedeu⸗ tung. Das gilt in erhöhtem Maße von der Miniſter⸗ liſte, die das Hugenbergblatt ſchon bereit hält und in der, um auch das noch zu regiſtrieren, als Mini⸗ ſterpräſident Herr Stegerwald vom Zentrum, als Finanzminiſter Hopker⸗Aſchoff von der Staatspartei und als Kultusminiſter der Volkspar⸗ teiler Dr. B Landwirtſche tem“ betreut Mit der ſtärken ſich burger So veröffen Sammlungs unter denen wirklichen 9 ten Schach zeichner neb von Augehö Der Au vaterländiſch forderung a das Vertrar lichen Reiche hat, die in einſeitig em SA⸗Verbot. Liebeswerbe nalſozialiſten rückhaltu gen ſich eber des neuen Rolle ſpie radezu bele ſozialtſtiſche äbgeordnete Blätter über ſozialiſten für ein Kube er die ganz von Her Begeiſter Der Deutſck Verſammlui lianz Hitler ſah, macht f tationen Lu „Kreuzzeitur man im La nicht den S kampfes erz nichts genüt Sendboten eines Zuſan Neue Richtlinien für Zei Groener an die Landesregierungen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 21. April. Auf Grund von Verhandlungen mit der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Preſſe hat der Reichsminiſter des Innern den Landesregie⸗ rungen Richtlinien für die Handhabung der Verordnung zur Bekämpfung politiſcher Ausſchrei⸗ tungen gegeben, die beſagen: Es ſind in letzter Zeit eine Reihe von Zeitungs⸗ verboten, die auf Grund der Verordnung vom 10. Auguſt 1931 wegen Gefährdung der öffent⸗ lichen Sicherheit und Ordnung erlaſſen wurden, vom 4. Strafſenat des Reichsgerichts mit der Begründung aufgehoben worden, daß eine Gefähr⸗ dung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nicht vorlag. Um die praktiſche Handhabung der Zeitungs⸗ verbote mit der Rechtſprechung nach Möglichkeit in Einklang zu bringen und un gerechtfertigte Verbote zu vermeiden, mache ich deshalb in enger Anlehnung an die einſchlägigen Beſchlüſſe des 4. Strafſenats des Reichsgerichts auf folgendes auf⸗ merkſam:. Die Verordnungen zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen ſollen nur politiſche Ausſchrei⸗ tungen bekämpfen und können demnach auch nur auf eine ſolche Berichterſtattung Anwendung finden, die durch die Art der Darſtellung der Geſchehniſſe oder Tatſachen geknüpften Betrachtungen oder die aus ihnen gezogenen Schluß⸗ folgerungen die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden geeignet ſind. Insbeſondere darf die ſehr dehnbare Vorſchrift betreffend die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nicht dazu verwendet werden, die freie Meinungsäußerung und eine ſelbſt ſcharfe Kritik der Preſſe zu unterbinden, * ſo lange in den darauf a Auch iſt des Reichsge baren Ink fentlichen Si Verſtöße geg nung vom 2 der Aufford ſchimpfung Staatsorgan nach der R ohne weit der öffentlich Vielmeh lichkeit für beſtehen öffentlichung rung der nung, d. ſtößen, Gew Ausſchreitun Daß ein Beunruhigur nicht; es u einer Be durch Han zukommen. iſt allerdings Fra — Frank dacht des Ve geſtern der 9 Herbert 8 ſuchungs richt f erließ 25 krag von etwa 22 unternommen, aus den ſechs die Ewigkeit wurde oft Goethe zugeſprochen. es einen ehrenvolleren Irrtum für Wilhelm Buſch, 2. Seite/ Nummer 186 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 22. April 1939 ſie einen beſonders ſtarken Handelsverkehr unter⸗ halten, wie ſie im vierten Punkt ausgeſprochen iſt ſtellt eine klare Anerkennung der Tat⸗ fache der Agrarüberſchüſſe im Donau⸗ raum dar, und die Notwendigkeit, für ihren Abſatz zu ſorgen. Damit iſt das Hauptproblem der wirt⸗ ſchaftlichen Notlage der Donauſtaaten umriſſen. In der gleichen Richtung liegt die Feſtſtellung im Schlußabſatz der Entſchließung der agrarif chen Sachverſtändigen, wonach die augenblickliche Lage der Landwirtſchaft des Donauraumes die Staaten zwinge, Präferenzzölle zu beapz⸗ tragen. Nach der Tagung der Internationalen Han⸗ delskammer haben nun wieder die Politiker das Wort. Sie müſſen ſich entſchließen, die Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen, die in Innsbruck noch eine Eini⸗ gung und eine wirklich geſunde wirtſchaftliche Löſung verhindert haben. 100 000 Arbeitsloſe weniger Saiſonmäßige Entlaſtung des Arbeitsmarktes Meldung des Wolffbüros — Berlin, 22. April. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt in der erſten Aprilhälfte um etwa 100 000, ſeit Mitte März um rund 200 000 zurückgegangen. Am 15. April waren bei den Arbeitsämtern rund 5 934000 Arbeitsloſe gemeldet. Der Sai⸗ ſonbeginn brachte in den Außenberufen eine Verringerung der Zahl der Arbeitsloſen um rund 138 000, während in den anderen, überwiegend von der Konjunktur abhängigen Berufsgruppen die Ar⸗ beitsloſigkeit geſtiegen iſt. Die Arbeitsaufnahme in den Saiſonberufen hat ſich für die Entlaſtung der Arbeitsloſenverſicherung ſtärker aus⸗ gewirkt als für die Geſtaltung des Arbeitsmarktes, ſo daß ſeit Anfang April die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung Um rund 231000 auf rund 1347 000 vom 15. April zurückgegangen iſt. Auch in der Kriſenfürſorge iſt zum erſten Male ſeit etwa Jahresfriſt ein Rückgang der Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger zu ver⸗ zeichnen, und zwar um rund 23 000 auf rund 1721 000. Deutſchlands Aeberbrückungskredit verlängert I Berlin, 22. April. Der im Laufe dieſes Jahres zur Rückzahlung fällig werdende Kredit von 125 Millionen Dollar, der dem Reiche im Oktober 1930 von einem unter Führung der Reichsbank und der Firma Lee, Higginſon u. Co. ſtehenden Kon⸗ ſorttum verſchiedener Länder bewilligt worden iſt, iſt durch ein geſtern unterzeichnetes Abkommen für einen Betrag von rund neun Zehntel der geſchul⸗ deten Summe verlängert worden. Er wird für die Zeit der Verlängerung mit 6 v. H. verzinſt und iſt in Teilzahlungen abzudecken. In dieſem Haushaltsjahre wird ein Be⸗ Millionen Dollar, von dem ein Teil von etwa 12 Millionen Dollar in fremde Währung zu übertragen iſt, getilgt. Be⸗ züglich des Reſtbetrages ſowie der in der Zeit von April bis einſchließlich Oktober 1933 fällig werdenden weiteren Beträge findet eine Uebertragung nur ſtatt, ſpweit nach Auffaſſung der Reichsbank die Deviſen⸗ lage es zuläßt. Der Fälligkeitstag des ge⸗ ſamten Kredites iſt auf den 10. November 193 hinausgeſchoben. Tragiſcher Flugzeugunfall — Paris, 22. April. Wie Havas aus Mellila berichtet, hat ſich in der Bucht von Chica ein tragiſcher Flugzeugunfall ereignet. Ein Flieger⸗ hauptmann, der gerade mit ſeinem Waſſerflugzeug auf das Waſſer niedergegangen war, wollte etwas an ſeinem Motor prüfen. Er kam dabei dem ſich noch drehenden Propeller zu nahe, der ihm den Kopf abſchnitt. Die Leiche des Unglücklichen fiel ins Meer und konnte noch nicht geborgen werden. In Gen noch alles in der Schwebe Brüning konferierte mit Tardien— Anklare Ergebniſſe Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, April. Mit dem Frühſtück, der junge und ſport⸗ liebende Lord Londonderry den hier verſammelten 22 das Miniſterpräſidenten Ramſey Macdonald, Tardieu, Brüning, ſowie dem amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon und dem italieniſchen Außenminiſter Grandi gab, wurde die Reihe der diplomatiſchen Zweierbeſprechungen eröff⸗ net. Ueber den Inhalt der Konverſation erzählten die Gäſte den Journaliſten nichts. Zugegeben wurde von ihnen jedoch gern, daß die allgemeine Stim⸗ mung günſtig war. Die Unterhaltung wurde in eng⸗ liſcher Sprache geführt Während Ramſey Macdonald im Hotel Beaurivage nachher mit Grandi und Tardien über die Aufgaben der Abrüſtungskonferenz ſprach und außerdem die Donaufrage mit den genannten Staatsmännern erörterte, hatte der Reichskanzler Brüning den belgiſchen Außenminiſter Hy mans bei ſich. Hier handelte es ſich um eine Fühlung⸗ nahme, die ſich auf die belgiſche Stellung in der Re⸗ parationsfrage bezieht. Wohl die wichtigſte Beſprechung des Tages war jedoch die des Reichskanzlers mit dem Miniſterpräſidenten Tardien. Dieſe Beſprechung dauerte eine Stunde und war in der Hauptſache der Annäherung der Stand⸗ punkte in der Abrüſtungsfrage gewidmet. Der Reichskanzler war geſtern abend Gaſt der deut⸗ ſchen Kolonie. Zu welchen Ergebniſſen die hier intenſiv geführten Beſprechungen führen werden, iſt ganz unklar. Der Ausfall der franzöſiſchen Wa h⸗ len wird noch abgewartet werden müſſen, um die Lauſanner Konferenzaufgaben klar zu umreißen. Ueber die Abrüſtungsfrage läßt ſich eher ver⸗ handeln, da ſie mit der innerpolitiſchen Lage Frank⸗ reichs nicht in ſo enger Beziehung ſteht und, wie es ſcheint, mit Ausnahme der franzöſiſchen Sozialiſten eine beinghe einheitliche Auffaſſung in den entſchei⸗ denden Punkten bei den Parteien vorhanden iſt. Die mitteleuropäiſche Frage befindet ſich erſt in einem Vorſtadium und dürfte kaum vor Mitte Mai vertieft werden können. Bis dahin ſollen die Finanzfachverſtändigen in Genf vorläufige Ar⸗ rangements für die notleidenden Donauſtaaten vorſchlagen. 9 2 2 Stimſon wird deutlich Meldung des Wolffbüros — Genf, 22. April. Die Beſprechungen Stimſons mit Tardien haben ſich, wie wir von amerikaniſcher Seite erfahren, ausſchließlich auf die Abrüſtungs⸗ frage bezogen; Stimſon hat jeden Verſuch, auch die Reparationsfrage zu erörtern, von vorn⸗ herein mit der Bemerkung abgelehnt, daß es ſich hier um eine rein europäiſche Frage handele. Stimſon betonte, er ſei nicht gekommen, um einen neuen Plan vorzulegen. Dieſe Erklärung konnte die franzöſiſchen Befürchtungen wegen einer neuen amerikaniſchen Offenſive auf der Abrüſtungskonfe⸗ renz zerſtreuen. Sie bedeutete aber auch, daß Stimſon ſich nicht auf irgendeine Bindung in der von Frankreich immer wieder vorge⸗ ſchobenen Sicherheitsfrage einlaſſen wolle. Stimſon erklärte, daß Amerika niemals irgendwie ein Hindernis für eine regionale Organiſierung der Sicherheit auf dem europäiſchen Kontinent ſein wolle, daß aber die traditionelle Politik Amerikas kleine Einmiſchung in die Angelegenheiten eines anderen Kontinentes zulaſſe. Auf die beſtimmte Frage Tardieus, wie ſich Amerika im Falle einer Völkerbundsaktion zugunſten eines angegriffenen Staates verhalten würde, er⸗ klärte Stimſon, das hinge davon ab, welche Stel⸗ lung die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten einnehmen würde. Wenn die Genfer Verhandlungen, betonte Stimſon, zu keinem poſitiven Ergebnis füh⸗ ren, ſo werde das in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit einen kataſtrophalen Eindruck machen. Es werde dann ſehr ſchwer ſein, Amerika von der Ehrlichkeit und dem guten Willen der enropäiſchen Staatsmänner zu überzeugen. Dieſe offene Sprache Stimſons, und vor allem die Publizität, die man ihr in amerikaniſchen Krei⸗ ſen gibt, ſcheint darauf hinzudeuten, daß Amerika für den Fall eines Mißerfolges der Konferenz keinen Zweifel darüber laſſen wolle, wo die Ver⸗ antwortlichkeit zu ſuchen ſei. Verwickelte Kreuger-Anterſuchung — Stockholm, 22. April. Der Vorſitzende der Kreuger⸗Kommiſſion, Gene⸗ raldirektor Nothin, erklärte der Schwedi⸗ ſchen Telegraphen⸗Agentur, alles deute darauf hin, daß die Aufgabe der Köommiſſion viel größer und verwickelter ſei, als man an⸗ fangs angenommen habe, Er könne noch nicht ſagen, wann die Unterſuchung abgeſchloſſen ſein werde. Eine vorläufige Prüfung habe gezeigt, daß die wirtſchaftliche Lage von zwei der bedeutendſten Tochterunternehmungen, Svenſka Tandſticks Aktiebolaget und L. M. Erioſſon, eine Fortſetzung der Tätigkeit bei Entgegenkommen der Gläubiger zulaſſe. Nothin erklärte ſchließlich, daß die Unregel⸗ mäßigkeiten bei der Kreuger“ Toll⸗A. B. 1925 angefangen hätten. Ob Unregelmäßigkeiten ſchon früher vorgekom⸗ men ſeien, könne er nicht ſagen. Neues Material für die Unterſuchungen der Polizei liege bei der Un⸗ terſuchungskommiſſion noch nicht vor. Direktor Björn Prytz, der der Kreuger⸗Kom⸗ miſſion angehört, erklärte geſtern einem Preſſever⸗ miſſion angehört, erklärte heute einem Preſſever⸗ treter, daß der Konkurs der Internatio⸗ nale Match Corporation die Beſtrebungen der Kommiſſion zur Rekonſtrujerung der ſchwediſchen Zündholz⸗Geſellſchaft nur in geringem Maße be⸗ hindern werde. Der überraſchende Fund eines Bargeld⸗ betrages von zwei Millionen ſchwediſchen Kronen in dem Treſſor Ivar Kreugers wird in allen ſchwediſchen Zeitungen ſenſationell aufgemacht. Einige Blätter behaupten, die führen⸗ den Männer der Fa. Kreuger u. Toll A. B. und der ſchwediſchen Zündholz⸗Geſellſchaft hätten ſich auf die Nachricht von Kreugers Tod hin beeilt, ſoviel Geld als möglich von den Banken abzu⸗ heben, da man befürchtet habe, daß dem Konzern die Bankguthaben geſperrt werden könnten. Dieſe Gelder hätten ſich ſchon im Treſor befunden, als die Unterſuchungskommiſſion ihre Arbeiten begann. „Dagens Nyheter“ berichtet, es herrſche in War⸗ ſchau unter den polniſchen Politikern große Er⸗ regung, weil unter den hinterlaſſenen Papieren Kreugers angeblich eine Namensliſte verſchiedener polniſcher Perſönlichkeiten gefunden Goethe oder Buſch? Die Löſungsverſuche unſerer Aufgabe Viele Seſer unſerer Zeitung haben den Verſuch namenlos veröffent⸗ lichten Versſtücken von Buſch und Goethe in der letzten Spuntag⸗Aus gabe den rechten Ver⸗ faſſer an der Art der Verſe zu erkennen. Nicht einem einzigen iſt eine vollkommen fehlerfreie Löſung gelungen. Beſonders das erſte und letzte Gedicht wurden falſchen Ur⸗ ſprungs gedeutet: N Schätz nach der Länge Nicht das Entſprungne; 5 Feſt im Gedränge Steht das Gedrungne. Dieſe ganz goethiſch klingende Strophe ſtammt von— Wilhelm Buſch, während das letzte idylliſch⸗humorige Gedicht Goethe zum Autor hat. Auch das Buſch⸗Gedicht Nr. 5 mit ſeinem Blick in Gibt iſt dadurch micht der beſte Beweis geführt, daß der lachende Philoſoph von Wiedenſahl wirklich nicht nur ein Poſſenreißer war? 45 Von den Einſendern richtigen Oſung am nächſten, indem er lediglich das erſte Gedicht Goethe anſtatt Buſch zuweiſt. Dieſer Leſer fand ſoviel Freude an unſerer Wochen⸗ endaufgabe, daß er ſchreibt: „Hoffentlich bringen Sie bald wieder eine ähnliche Aufgabe, all Ihre Leſer werden Ihnen mit mir ſicher ſehr dankbar dafür ſein“. ö Wir werden gern verſuchen, unſere Leſer auch in dieſer Hinſicht zu erfreuen und dann und wann ein Rätſelraten ähnlicher Art fürs Wochenende aus⸗ denken. kommt Herr A. 3. der allein und das Trio Bedur opus 97 für Klavier, Vio⸗ line und Violoncell, Werke, die nur ganz ſelten ge⸗ hört werden. Prächtige Sonnenuntergänge zu erwarten. In den Berichten über die jüngſte Vulkan ⸗Kata⸗ ſtrophe in Südamerika wurde vielfach als auf etwas ganz Außergewöhnliches auf die Tatſache hingewie⸗ ſen, daß in den mehr als 1000 Kilometern vom Aus⸗ bruchsgebiet entfernten Städten Buenos Aires und Montevideo ein dichter Aſchenregen gefallen ſei. In Wirklichkeit liegt darin gar nichts Beſonderes. Bei jedem Vulkanausbruch werden große Mengen Aſche und auch feſtere Beſtandteile in die Luft geſchleudert. Dieſe fallen je nach ihrem Gewicht in kleinerer oder größerer Nähe des Kraters nieder. Allerdings gibt es da auch Ausnahmen. So wurden bei einem Aus⸗ bruch des Antuco in Chile Steine von ganz anſehn⸗ licher Größe auf eine Entfernung von mehr als 50 Kilometer fortgeſchleudert. Die Höchſtleiſtung in dieſem rieſenhaften„Steinſtoßen“ erreichte indeſſen der mexikaniſche Vulkan Cotopaxi, bei dem ein feſter Geſteinsblock im Gewicht von über 200 Tonnen bei⸗ nahe 15 Km. von der Ausbruchsſtelle niederfiel.— Die Aſche ſteigt zunächſt umſo höher in die Luft, je geringer ihr Gewicht iſt, und bleibt auch im gleichen Verhältnis länger in der Höhe ſchweben. Dabei legt ſie zuweilen ungeheure Entfernungen zurück. Am bekannteſten iſt in dieſer Beziehung der Ausbruch des Krakatau in der Sunda⸗See, der ſeine Aſche in fein⸗ ſter Verteilung um die halbe Erde ſchickte und auch bei uns zu farbeuprächtigen Sonnenuntergängen Veranlaſſung gab. Angeſichts des Rieſenausmaßes des letzten Ausbruchs iſt etwas Aehnliches, wenn auch erſt nach einiger Zeit, auch diesmal zu erwarten. Be⸗ veits wurde aus London die Beobachtung eines beſonders ſchönen Sonnenuntergangs gemeldet und mit den Andenvulkanen in Verbindung gebracht. Indeſſen dürfte da die Phantaſte eine große Rolle geſpielt haben. Das Orientierungsvermögen der Seeſchwalbe. Allgemein gilt die Brieftaube für das Tier, das am ſchnellſten und ſicherſten ſich zurechtfinden vermag. Neuerdings angeſtellte Verſuche haben indeſſen er⸗ Ausſtellung worden ſei. Auf dieſer Liſte ſeien auch Oe. ſchenke“ verzeichnet, die Politiker von Kreuger er⸗ halten haben ſollen. Neun namhafte polniſche Per, ſönlichkeiten ſollen in dieſe Angelegenheit verwickelt ſein. Nach Mitteilung der Kreugerkommiſſivn ſind die Befürchtungen über Fälſchungen der polniſchen Monopolabkommen unbe⸗ gründet. Dagegen habe man ein fingiertes Ah⸗ kommen von 1925 gefunden. Dieſes Abkommen ſtehe jedoch in keinem Zuſammenhang mit den oben er⸗ wähnten Abkommen und habe alſo keinen Einfluß auf die Beziehungen zwiſchen der ſchwediſchen Ges ſellſchaft und der polniſchen Regierung. Die Aufgabe des Bankdirektors Rydbeck in Paris, die franzöſiſchen Banken für eine Stützung der produktiven Unternehmungen des Kreugerkonzerns zu gewinnen, ſoll als geſcheitert zu betrachten ſein. Neue deutſche Memelnote Meldung des Wolffbüros —Geunf, 22. April. Die deutſche Delegation überreichte geſtern den Vertretern der Signatarmächte der Memel⸗ konvention in Genf eine Note wegen der Zu⸗ ſtände im Memelgebiet ſowie wegen der auf die Be⸗ einfluſſung der Wahlen abzielenden Maß⸗ nahmen des Direktoriums Simaitis. Die Note enthält eine zuſammenfaſſende Darſtel⸗ lung der zahlreichen rechtswidrigen Maß⸗ nahmen, mit denen Litauen unter fortgeſetzter Verletzung des Memelſtatutes die Willensäuße⸗ rung der Memelbevölkerung bei den kommenden Wahlen zu verfälſchen ſucht. Sie erwähnt ins⸗ beſondere die Maſſeneinbürgerungen von Großlitauern, die Unregelmäßigkeiten bei der Zuſammenſetzung der Wahlkommiſſio, nen und die Beeinträchtigung der Rede, Verſammlungs⸗ und Preſſefreiheit, Mit der durch dieſe Maßnahme geſchaffenen Lage, die in der deutſchen Denkſchrift eindrucksvoll ge⸗ ſchildert wird, werden ſich die Signatarmächte ernſt⸗ lich zu beſchäftigen haben, wenn ſie verhindern wol⸗ len, daß das von ihnen im Haag anhängig gemachte Verfahren durch die von Litauen geübte Politik der vollendeten Tatſachen, die den primitipſten Völker⸗ rechtsbegriffen Hohn ſpricht, durchkreuzt wird. Aeberfall auf ein Poſtamt Drei Poliziſten getötet — Paris, 22. April. Auf das Poſtamt von St. Barnabsé, einen unmittelbaren Vorort von Marſeille, iſt geſtern abend ein Raubüberfall verübt worden. Vier Männer, die ihr Geſicht durch Taſchentücher ver⸗ deckten, drangen in das Poſtamt ein. Als ſie dort nur zwei Poſtbeamtinnen und einen jugendlichen Telegraphenboten ſahen, verſuchten ſie in den Raum einzudringen, in dem ſich Wertſachen befanden. Der Polizeikommiſſar war jedoch ſchon bor etwa einem Monat davon in Kenntnis geſetzt worden, daß Banditen einen Ueberfall auf dieſes Poſtamt planten. Seit dieſer Zeit hielten ſich in einem Hinterzimmer ſtändig drei Poltziſten auf, Dieſe drei Polizeibeamten forderten die ein⸗ gedrungenen Räuber mit vorgehaltenem Revolver auf, ſich zu ergeben. Die Banditen, die jedoch ſo⸗ fort von ihren Schußwaffen Gebrauch machten, töteten alle drei Poliziſten. Bei dem Feuergefecht wurde einer der Banditen verwundet und konnte verhaftet werden. Es handelt ſich um einen 18jährigen Italiener, gegen den ein Aufent⸗ haltsverbot vorlag. Die drei anderen Räuber ent⸗ kamen ungehindert in einem Auto. Gerichtsſaal eingeſtürzt— 15 Tote — Baſtia. 22 April. Während einer Gerichts⸗ verhandlung ſtür zte die Saaldecke ein und begrub die Rechtsanwälte und viele unter ſich. Bisher wurden 15 Tote geborgen, dar⸗ unter zwei Rechtsanwälte aus Baſtia. Für die Bergungsarbeiten ſind Truppen aufgeboten worden, Die Zahl der Verletzten iſt nicht bekannt. entlegenen Gegenden wieder freigelaſſen. Nahezu alle fanden den Weg nach den heimiſchen Brutplätzen zurück, obgleich ihr Weg ſie durchweg über das offene, keine Orientierungs möglichkeiten bietende Weltmeer führte. Die längſte ſo zurückgelegte Strecke betrug 180 Kilometer, eine Entfernung, welche die Höch ſt⸗ leiſtung der Brieftaube nicht unweſentlich übertrifft. Bemerkenswert iſt übrigens auch die Sicherheit, mit der die zur Nahrungsſuche für die Jungen ausgeflogene Seeſchwalbe unter den Hun⸗ derttauſenden gleichartigen Neſter das eigene her⸗ ausfindet. Die Anzeige von Mozarts erſtem Auftreten. Die Konzert⸗Anzeige, mit der der unternehmende Vater Mozarts das erſte Auftreten ſeines berühmten Sohnes und deſſen Schweſter 1764 in Frankfurt ankündigte, hatte folgenden vriginellen Wortlaut: „Meine Tochter, 12 Jahre alt, mein Sohn, der ſieben zählt, werden die Konzerte der größten Meiſter auf einem Klavizin mit und ohne Schweif ausführen, mein Junge auch ein Konzert auf der Violine. Mein Sohn wird die Taſten des Klavizin mit einem Tuche zudecken und auf demſelben ſpielen, als wäre es nicht zugedeckt. Von weitem und aus der Nähe wird er jeden Ton und jeden Akkord erraten, den man ihm auf einem Klavizin oder auf einer Glocke oder auf irgend einem Inſtrument angeben wird. Zum Schluß wird er ſo⸗ lange frei fantaſieren, als man nur will, und zwar nach Wahl auf der Orgel oder am Klavizin, in allen Tonarten, in den allerſchwierigſten, nach Wahl. Sein Orgelſpiel iſt aber ein ganz anderes als ſein Kla⸗ vizinſpiel.“— Durch eine ſolche marktſchreieriſche Reklame wurde das größte Muſikgenie ſeiner Zeit in die Oeffentlichkeit eingeführt. Eine Ausſtellung von Regenſchirmen. In Paris ſtand kürzlich eine Modenſchau im Zeichen des Regeuſchirms. Man wollte demonſtrieren, daß von der Antike ab der Regenſchirm als wichtiger Beſtandteil der Toilette anzuſehen iſt. Nach anti⸗ ken Skulpturen waren Schirme rekonſtruiert. Selbſt der Regenſchirm Karls des Großen fehlte nicht. Man ſah die Schirme der Damen an den Renaiſſancehöfen und die reichdekorierten Griffe des Empire. Voll⸗ endet war die Schau der Form dieſes Jahrhunderts. Der moderne Strandſchirm bildete den Schluß der Spielplan des Nationaltheaters vom 24. April bis 2. Mai Sonntag, 24. April, nachmittags„Emil und die Detektive“; Sonntag, 24. April, abends(Miete B, Sondermiete B)„Hoffmanns Erzählungen“; Mon⸗ tag, 25. April(Miete C, Sondermiete C)„Die end⸗ loſe Straße“; Dienstag, 26. April(Freie Volks⸗ bühne)„Fauſt“; Mittwoch, 27. April, nachmittags, Schülervorſtellung für die Schüler der Höheren Lehranſtalten„Don Carlos“; Mittwoch, 27. April, abends(Miete&)„Geſtern und heute“; Donnerstag, 28. April(Miete B)„Prinz Methuſalem“; Freitag, 29. April(Miete)„Das Rheingold“; Samstag, 30. April(Miete E)„Fauſt“, Sonntag, 1. Mai, nachmittags(Vorſtellung für Erwerbsloſe)„Der Fratz“; Sonntag, 1. Mai, abends(Miete C) zum erſten Male„Die Blume von Hawai“; Montag, 2. Mai(Miete D, Sondermiete D)„Geſtern und heute“. * Roſengarten Muſenſaal: April, Gaſtſpiel Friedrich Hollgender Theater„Tingel⸗Tangel“ Revue Allez⸗Hopp. Montag, 28. mit ſeinem Gaſtſpiel Friedrich Hollaender mit ſeinem Theater „Tingel⸗Tangel“ Revue Allez⸗Hopp. N*. Ludwigshafen— Pfalzbau: Mittwoch, 27. April„Die endloſe Straße“, Donnerstag, 28. April„Der Biberpelz“. Die Bilanz des erfolgreichſten Kriminalſchriſt⸗ ſtellers Das Teſtament des kürzlich verſtorbenen Romanſchriftſtellers E dgar Wallace wurde ge⸗ ſtern dem Erbſchaftsgericht zur Beſtätigung vor⸗ gelegt. Wie der„Daily Telegraph“ erfährt, hat ſich die allgemeine Annahme, daß Edgar Wallace durch die reichliche Auflage ſeiner zahlreichen Bücher zum Millionär geworden ſei, als falſch herausge⸗ werden auf etwa 18 000 Pfund geſchätzt, andererſeits Schulden von 80 000 Pfund 18 0 den ſind. Die Schulden beziehen ſich hauptſächlich auf Rennwetten und die Koſten der eigenen Reunpferde des Verſtorbenen. Zuhörer Dienstag, 26. April bis einſchließlich 1. Mai täglich ſtellt. Die geſamten Aktiven der Hinterlaſſenſchaft während * nn Ma e„ * ril. n den mel⸗ r Zu⸗ e Be⸗ Maß arſtel⸗ Naß ſetzter u ß e⸗ enden t ins⸗ von ei der ſſio. e de⸗ heit. Lage, U ge⸗ ernſt⸗ mwol⸗ machte ik der zölker⸗ 1 N 7 end am Platze. Aden Igel ſtieß. Ich ſchrie erboſt, er rollte ſich zuſam⸗ Freitag, 22. April 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 3— Am Grabe von Carl Gordt Ein Familiengrab nahm geſtern nachmittag die ſterbliche Hülle des bekannten Mannheimer Hand⸗ werksmeiſters Carl Gordt auf. In der Friedhof⸗ kapelle ſang nach einem Harmoniumvorſpiel der Männerchor der„Liedertafel“ unter Ulrich Herzogs Leitung das„Sanctus“ von Schubert und nach Be⸗ endigung der kirchlichen Gebete den Choral„Ueber den Sternen“. Neben den Angehörigen und Freun⸗ ben geleiteten viele Sangesbrüder und Berufs⸗ kollegen den Sarg zum Grabe, das von einem Ka⸗ plan der Unteren Pfarrei geweiht wurde. Namens der„Sängerhalle“ legte der zweite Vorſitzende Hartmann einen Kranz nieder, in⸗ dem er der treuen Anhänglichkeit gedachte, die Carl Gordt während ſeiner 53jährigen Mitgliedſchaft mit bem Verein verband. Wenn der Dahingeſchiedene auch ſeit einer Reihe von Jahren nicht mehr aktiver Sänger war, ſo war er doch immer ein gern ge⸗ ſehener Gaſt, deſſen Andenken die„Sängerhalle“ ſtets in Ehren halten wird. Die Freie Schloſſer⸗ Innung Mannheim ließ durch Obermeiſter Knauer einen Kranz niederlegen. Ein ganzes Menſchenalter gehörte der Verſtorbene der Innung an als ein aufrichtiger, ehrlicher Kollege, ein echter deutſcher Handwerksmeiſter, der auf die fortſchritt⸗ liche Entwicklung ſeines Unternehmens bedacht war. Vor 17 Jahren wurde er noch zum Ehrenmitglied ernannt. Auch die Mannheimer Liedertafel trauert um ein treues Mitglied. Der zweite Vorſitzende Dr. Brunner ſchilderte den offenen und ehrlichen Charakter Carl Gordts, ſeine Anhänglichkeit und Zuverläſſigkeit. Was er als wertvoll erkannt hatte, führte er durch und hielt ihm die Treue. 30 Jahre lang war er Mitglied der Liedertafel, zuerſt aktiv, dann, als die Bürde des Alters ſich bemerkbar machte, paſſiv. Seine Liebe zum Geſang, zum deut⸗ ſchen Lied hat er ſeinen Söhnen vererbt, die heute in der Liedertafel die Stelle des Vaters einnehmen. Auch die Angeſtellten und Arbeiter der Firma Carl Gordt ließen einen Kranz niederlegen mit ehren⸗ den Worten für den vortrefflichen Meiſter, den hu⸗ manen Arbeitgeber, der ſeinen Mitarbeitern ein leuchtendes Vorbild war. Die Fahnen der Vereine ſenkten ſich über dem Grab. * Reutenzahlung. Die Auszahlung der Militär⸗ rente findet diesmal bei allen Zahlpoſtämtern am Donnerstag, 28. April in der üblichen Zeit ſtatt. Die Invaliden⸗, Unfall⸗ und ähnlichen Renten wer⸗ den am Samstag, 30. April ausgezahlt. * Der Sommertagszug des Gemeinnützigen Ver⸗ eins Maunheim⸗Pfingſtberg, der am vergangenen Sonntag infolge der ungünſtigen Witterung ver⸗ ſchoben werden mußte, findet nunmehr beſtimmt am kommenden Sonntag, den 24. April, ſtatt. Der Zug, der ſich um 2 Uhr durch die Straßen der Siedlung in Bewegung ſetzt, enthält ſechs Wagengruppen und drei Muſikkapellen. Anſchließend iſt auf dem Pfingſt⸗ bergplatz großes Konzert mit Kinderbeluſtigung und Geſangsvorträgen. * Vorſicht beim Vorbeifahren an haltenden Autos lautete, ſo wird uns geſchrieben, eine Notiz in der Mittwoch⸗Abendausgabe. Dieſe Vorſicht ſoll⸗ ten ſich auch die Führer der anſcheinend verlaſſen da⸗ ſtehenden Autos beim Türöffnen aueignen. So konnte man am Montag ſpät nachmittags in den O⸗ Quadraten der Heidelberger Straße beobachten, wie an einem Auto plötzlich die Tür rückſichtslos von innen aufgeſchleudert wurde, ſo daß ein jugendlicher Radfahrer unbedingt anfahren mußte. Kopfüber flog er auf die Straßenbahnſchienen und blieb bewußtlos liegen. Der Führer brachte den Verletzten ins Krankenhaus. Hätte der Autoführer die Türe mit der nötigen Vorſicht geöffnet, wäre dieſer Unfall ver⸗ mieden worden. Mehr Vorſicht beiderſeits iſt drin⸗ * Ein Käminbrand brach geſtern nachmittag im Hauſe Seckenheimerſtraße 55 infolge Glanzrußbil⸗ dung aus. Die Gefahr wurde durch die um 109 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit Löſchpatronen und Kaminkehrzeug beſeitigt. Seit April 1932 und vorher ſtehen in Mannheim etwa 300 Wohnungen von fünf und mehr Zimmern mit einem Mietausfall von ungefähr 60 000% im Monat leer. Die einzige Löſung wäre Wohnungs⸗ teilung. Es muß von vornherein betont werden, daß nicht jedes Haus und jede Wohnung aufgeteilt werden kann. Die wirtſchaftlichen und techniſchen Vorausſetzungen treffen für durchſchnittlich drei Vier⸗ tel der freiſtehenden Groß⸗Wohnungen zu. Eine Teilung von Großwohnungen kommt nur dann in Frage, wenn an einer mit Sicherheit gren⸗ zenden Wahrſcheinlichkeit mit der Vermietung der neu entſtehenden Wohnungen gerechnet werden kann. Sogenannte Behelfswohnungen ſind niemals wirt⸗ ſchaftlich. Auch nicht die Aufteilung von 11 oder 13 Zimmern in%. und 6“ Zimmerwohnungen. In den nächſten Jahren eptl. Jahrzenten iſt wohl das Wohnungsbedürfnis für Einein⸗ halb⸗, Zweieinhalb⸗, Drei⸗ evtl. Dreieinhalb⸗ und Vierzimmerwohnungen vorherrſchend. Solche Wohnungen werden natürlich in den Stadt⸗ vierteln in der Nähe des Paradeplatzes, Waſſertur⸗ mes, Bahnhofes am geſuchteſten ſein. Ein Kapitel für ſich iſt natürlich die Finanzie⸗ rung derartiger Umbauten. Da bei Beſitzern von Großwohnungen, die allein ſchon durch längere Miet⸗ ausfälle kaum ihre Zinſen uſw. aufbringen können, Mittel nicht vorhanden ſind, ſelbſt wenn ſie kleinere ſtädtiſche oder ſtaatliche Zuſchüſſe erhalten ſollten, iſt der Umbau nicht zu finanzieren. Es gibt nach meiner Anſicht wohl noch Möglichkeiten. Der Staat oder die Stadt ſollte für dieſe Wohnungsumbauten mindeſtens 80 Prozent der Umbaukoſten zu einem geringen Zinsfuß mit einer entſprechenden Tilgungsrate her⸗ Alhambra:„Gitta Daß Gitta Alpar, der Liebling des Berliner Thea⸗ terpublikums, die erfolgreiche„Dubarry“ den Sprung von der Bühne zum Tonfilm wagen würde, war voraus⸗ zuſehen und ſchließlich auch wünſchenswert, denn wir„Pro⸗ vinzler“ wollen, nachdem der Tonfilm die Möglichkeit hier⸗ zu bietet, doch auch die Frau kennen lernen, die nicht nur eine große Sängerin, ſondern auch eine Darſtellerin von Format ſein ſoll. Der Regiſſeur Carl Froelich, dem ſich Gitta Alpar für ihren erſten Tonfilmſtart anvertraute, iſt Fachmann genug, um zu wiſſen, wie die Doppelbegabung dieſer Künſtlerin filmiſch ausgewertet werden konnte. Vor allem ließ er um Gitta ein Drehbuch ſchreiben, deſſen Hand⸗ lung den Star in den Mittelpunkt rückt. Die Wahl der Mittel ſchien ihm weniger wichtig zu ſein, denn er hatte nichts dagegen einzuwenden, ein Sammelſurium aller bis⸗ her herausgekommener Operettenfilme inſzenieren zu müſſen. Da aber Carl Froelich die alten Themen mit Formgefühl für Filmdarſtellung und mit außerordentlich ptel Bildgeſchick aufzumachen verſteht, vor allem eine von küſtlichen Kleinigkeiten angefüllte Detailmalerei liefert und durch muſikaliſche Scherze(Wellenbad), zarte Geſten, ſowie wirkungsſichere Bildpointen das Ganze gefällig und lie⸗ benswürdig durcheinander wirbelt, ſieht man gerne über den Inhalt der Geſchichte hinweg. Man läßt ſich das dargeſtellte blinde Walten des Zufalls gefallen, glaubt an das materielle Herz des Pußtaſtars, das ſich unbekannter, aber liebender Weiſe dem jungen Kom⸗ poniſten zuwendet, der alsbald der ſchönen Frau zuliebe ſeine im Entſtehen begriffene Sinfonie in einen Schlager umkomponiert. Das Publikum weiß natürlich ſchon im Voraus, daß die beiden trotz Starrkopf, tobendem Vater und ſonſtiger unüberwindlich erſcheinender Hinderniſſe zum Schluß ein glückliches Paar werden. Genau ſo wie Gitta Alpar und Guſtav Fröhlich, der den Kom⸗ poniſten zu ſpielen hat, am Premierentage dieſes Film den Schritt zum Standesamt wagten und im zivilen Leben ebenfalls ein Paar geworden ſind. Man ſieht hier eben, daß man Glück haben muß. Das Beglückende in dieſem Film iſt die Tatſache, daß Gitta Alpaxs herrliche Stimme unverfälſcht auf dem Ton⸗ band feſtgehalten werden konnte und ebenſo unverfälſcht vom Lautſprecher wiedergegeben wird. Die Reinheit der Igele Eine Tiergeſchichte von Sofie v. Uhde Womit ein Igel, erinacäus europaus, gemeint iſt, ein ausgewachſener Igel. Denn das Diminutiv bezieht ſich nicht auf ſeine Körperlichkeit, es will vielmehr geiſtige Beziehungen dokumentieren. Zärt⸗ liche Wertſchätzung einer illuſtren Perſönlichkeit, die unſerem Herzen naheſteht. i Als ich meine Bekanntſchaft mit ihm anknüpfte, befand ich mich noch in dem einzig guten und berech⸗ tigten Stadium, in dem man mit ewig aufgelöſten Zöpfen, mit unergründlich ſchmutzigen Händen und eikem allzeit ſchwer belaſteteten Gewiſſen ſich fröh⸗ lich durchs Leben ſchlägt. Ich war eben im Begriff, mich zwecks Birnenklauen bäuchlings unterm Ge⸗ ſtrüpp in den Nachbargarten zu ſchieben, als ich auf men, und ſo waren zunächſt die Anſpizien für einen freundſchaftlichen Verkehr keineswegs günſtig. Aber man war ja noch in dem intereſſierten Alter, wo auch die kleinſte Begebenheit von Wert iſt. Sh wartete ich denn, platt auf der Erde liegend, bis der Igel ſich wieder aufrollen würde. Er tat es, und da mußte es ihm paſſieren, daß er, vorſichtig ſein ſpitzes Näschen in die Luft ſteckend, direkt aus näch⸗ ſter Nähe in zwei Menſchenaugen blickte, was ihn o verblüffte, daß er ganz vergaß, ſich wieder in ſein Inneres zurückzuziehen. Wir ſtarrten uns denn ein ilchen an, und dieſe ſtumme Kritik fiel auf beiden Seiten günſtig aus; denn obgleich er bald in aller Ruhe ſeinen unterbrochenen Weg fortſetzte, und auch ich weiter meinen anfechtbaren Zielen nachging, be⸗ trachteten wir uns fortan als Bekannte, begegneten uns auch alle Tage, wobei freilich weniger der Zu⸗ fall, als ein unermüdleiches Suchen von meiner Seite die Hand im Spiele hatte. Sehr bald fing das Igele an, mich zweifellos zu ſchätzen, was zunächſt nicht ſo ſehr den Meriten meiner Perſönlichkeit, als dem Umſtande zuzuſchrei⸗ ben war, daß ich ihm täglich die erleſenſten Lecker⸗ biſſen verehrte, die ich mit viel Liſt in der Vorrats⸗ kammer für ihn ſtahl. Nach wenigen Wochen ſchon kam das Igele, wo immer es ſich auch befand, eilig angeraunt, wenn ich pfiff, und nahm ſein Hehlergut in Empfang, und bald hatte ich es nicht mehr nötig zu pfeifen; das Igele fand mich überall. Wenn ich irgendwo mit einem Buch oder infolge höherer Ge⸗ walt auch mal mit einer bemerkenswerten ſchwarzen Handarbeit im Garten verſteckt ſaß, ſo hockte nach wenigen Minuten, wie aus dem Boden gewachſen, das Igele neben mir, ein kleiner ſtachlicher Gnom, und verlangte mit ſpitz emporgerecktem Schnäuzchen auf meinem Schoß zu ſitzen. 5 Für platoniſche Liebe habe ich noch nie etwas übrig gehabt, auch damals nicht, und daß das Igele jeden Verſuch, zärtlich zu ihm zu werden, infolge ſeiner Stacheln nolens volens ablehnte, bereitete mir viel Kummer. Aber wir fanden einen Ausweg: ich legte meine Hände flach auf den Boden, das Igele mit geſpreizten Pfötchen kletterte darauf, während es mit freundlichen Aeuglein für die Un⸗ liebenswürdigkeit ſeiner Oberſeite um Entſchul⸗ digung bat, es wurde auf den Schoß gehoben, und ſo ſaßen wir Stunden und unterhielten uns aufs vor⸗ trefflichſte, ſehr auf Koſten der widerwärtigen Hand⸗ arbeit. Die ganze Familie liebte das Igele, und ich beo⸗ bachtete oft mit Freuden meinen Vater, wie er ſeine Staffelei verließ und, die Palette in der Hand, andächtig in irgendeinem Geſträuch herumkroch, wo das Igele ſein Weſen trieb. Es mußte auch bald überall dabei ſein, und als einſt, anläßlich einer italieniſchen Nacht in unſerem Garten, Otto Julius Bierbaum, in ſplendid iſolation in einem Roſen⸗ beet ſtehend, mit viel Schwung eigene Strophen vor⸗ trug, ſaß plötzlich das Igele zu ſeinen Füßen, mit dunklen Aeuglein zu ihm emporhimmelnd, und in das feurige Liebeslied praſſelte ein ſo homeriſches Gelächter, daß der Dichter, der die Anweſenheit des ſtachligen Störers nicht ſah, verletzt den Mund ſchloß. Des Abends, wenn wir auf der ebenerdigen Ver⸗ anda beim Nachtmahl ſaßen, kam das Igele trab⸗ trab herein und ſetzte ſich, mit ſpitzem Schnäuzchen witternd freundlich zwiſchen uns zu einem Schälchen Milch. Es kam ſtets pünktlich wie eine Uhr um halb acht, und hatten wir uns einmal auf einem Ausflug verſpätet, ſo wartete es ſchlecht gelaunt auf der Veranda, begrüßte uns nicht und„mukſchte“. Es wohnte in einer alten Laube, wo das Garten⸗ gerät aufbewahrt wurde; jeden Herbſt, wenn wir die Villa verließen und nach München zogen, bekam es einen friſchen Haufen Stroh und unter dieſem Berg vergraben, hielt es ſeinen Winterſchlaf. Welche Sorgen die langen Monate hindurch, ob das Igele zroßwohnungen ſind aufzuteilen In Mannheim ſtehen etwa 300 Wohnungen von 5 und mehr Zimmern leer 25 Seite/ Nummer 186 geben, damit das vorgelegte Kapital in einer gewiſſen Zeit abgetragen werden kann. Die reſtlichen 20 Pro⸗ zent ſtreckt eine Gemeinſchaft von Bauhandwerkern ſolange mit entſprechenden Verzinſungen vor, bis ſie durch die neuen Mieten gedeckt ſind. Evt. käme noch ein Inſtitut in Frage, das den Umbau gegen ent⸗ ſprechenden Gewinnanteil finanziert und die einlau⸗ fenden Mieten erhält, bis der Koſtenaufwand ge⸗ deckt iſt. Bei dem Umbau der Wohnungen ſpielen natür⸗ lich die Koſten bezw. die Rentabilität eine Hauptrolle. Es iſt einleuchtend, daß die Teilung der Wohnungen nur der Architekt beurteilen kann. Es kommen für den Umbau daher verſchie⸗ dene wichtige Punkte in Frage. Zahl und Lage der Räume, Grundriß, Treppen, Ka⸗ mine, baupolizeilichen Vorſchriften, Belichtung uſw. Durch den Umbau können natürlich viel hellere Räume geſchaffen werden. Für die heutige Lebens⸗ weiſe brauchen wir keine großen Räume. Maßgebend für unſere heutige Zeit ſind eben intimere helle Räume, kleine, beweglichere Möbel. Eine gewiſſe Unterteilung des Wohnraumes durch die Art der Aufſtellung der Möbel bewirkt eine Auflockerung des Raumes, die für uns ein Bedürfnis iſt. Daß die Wohnungsteilung kein Allheilmittel iſt, iſt wohl jedermann klar, aber es iſt doch ein Weg, ein vorher unrentables Haus wirtſchaftlicher zu machen und den Mietern neue Wohnungen mit heute tragbaren Mieten zu geben. Die erſte Vorausſetzung für die Rentabilität iſt natürlich, daß mit Vernunft geteilt wird. Alfred Au, Architekt. entoͤeckt ihr Herz“ Koloratur und die feinen Schattierungen ſtechen aus dem Vortrag beſonders hervor und ſichern der Künſtlerin— und damit auch dem Film— einen unbeſtrittenen Erfolg. Gitta kann aber nicht nur die geſchmackvollen, durch das Ohr ins Gemüt gehenden Melodien Nikolaus Brodſzyks ſingen— der Engliſh Waltz„Was kann ſo ſchön ſein wie deine Liebe“ und der Fox„Mädel ſo biſt du“ werden bald Allgemeingut ſein—, ſondern ſie kann auch tanzen und vor allen Dingen in vielen kleinen Nebenſzenen ihre Charme, ihr ſpitzbübiſches Weſen und ihre prickelnde Pußtaſeele be⸗ weiſen. Guſtav Fröhlich ſpielt mit wohltuender Aus⸗ Gitta Alpar, die Opern⸗ und Operetteuſängerin, und Guſtav Fröhlich nach ihrer Trauung geglichenheit und Natürlichkeit, die ihm noch manche Film⸗ Freunde und beſonders Freundinnen zuführen werden. Um dieſe beiden Hauptdarſteller gruppieren ſich famoſe Helfershelfer. Tibor von Halm ay iſt nicht nur eis tadelloſer Tanzpartner der Gitta, ſondern verfügt auch über ganz beachtenswerte geſangliche Qualitäten. Paul em p erfreut wieder mit ſeinem trockenen Humor und wird manche Lachſalve auf ſein Konto buchen dürfen. Leon⸗ hard Steckel als Revuedirektor und Oskar Sabo ſtehen mit ihren individuell ausgeprägten Leiſtungen nicht zurück. Leider hat man der nicht unbekannten Blandine Ebinger eine Rolle zugewieſen, die ganz und gar nicht ihrem Können entſpricht. Der Film erlebt heute ſeine Mannheimer Erſtaufführung. Gemeinſchaftsverkehr Reichsbahn— Reichspoſt Das vor drei Jahren getroffene Abkommen über den Gemeinſchafts⸗Kraftverkehr Reichs⸗ bahn— Reichs poſt hat nach anfänglichen Schwie⸗ rigkeiten ſchon recht beachtliche Erfolge gezeitigt, die um ſo höher zu bewerten ſind, als die maßgebenden Jahre gerade in die Zeit des ſtärkſten wirtſchaft⸗ lichen Niedergangs fielen, wodurch der Kraftverkehr allgemein ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Durch das geſchloſſene Auftreten beider Reichsver⸗ kehrsunternehmungen iſt eine erhebliche Ausſchal⸗ tung des unrationellen gegenſeitigen Wettbewerbs zwiſchen Privaten, Städten und Provinzen erreicht worden. Bis Ende 1931 ſind im Deutſchen Reich rund 100 Linien in den Gemeinſchaftsverkehr Reichs⸗ bahn—Reichspoſt überführt worden. Die Geſamt⸗ Streckenlänge erreichte Ende 1931 2100 Kilometer, Insgeſamt ſind im Jahre 1931 rund 2500 000 Omni⸗ buskilometer gefahren worden. Der Gemeinſchafts⸗ verkehr hat alſo bereits einen nicht unbeträchtlichen Umfang angenommen. dv. * Prüfung im Hufbeſchlag. Geſtern abend fand in der hieſigen Hufbeſchlagſchule die öffentliche Prüfung im Hufbeſchlag ſtatt, die von allen 25 Kandidaten beſtanden wurde. Die Prüfung, der der Bezirkstierarzt und der Fachreferent des Mini⸗ ſteriums des Innern beiwohnten, begann vormit⸗ tags um 9 Uhr und dauerte bis 4 Uhr nachmittags. * Den Verletzungen erlegen iſt der Motorrad⸗ fahrer Emil Lövenich, der Dienstag nachmittag Ecke Gutenberg⸗ und Nuitsſtraße eine Frau über⸗ fuhr, die, wie uns mitgeteilt wird, in das Motorrad hineingelaufen iſt. Lövenich, der 37 Jahre alt ge⸗ worden iſt, hatte, wie berichtet, einen ſchweren Schädelbruch erlitten, während die Frau einen Bruch des linken Beines und eine Gehirnerſchütte⸗ rung davontrug. i Veranſtaltungen Heute abend ſingen die Don⸗Koſaken. Wir verweiſen nochmals auf das heute abend im Roſengarten ſtatt⸗ findende Konzert des berühmten Chores. Der 37 Sänger ſtarke Chor, der erſt vor kurzem das Jubiläum ſeines 2000. Konzertes in Newyork feiern konnte, ſingt unter Leitung ſeines Gründers und langfährigen Dirigenten Serge Ja⸗ roff im erſten Teil der Vortragsfolge geiſtliche Chöre, im zweiten Teil ruſſiſche Kirchenchöre und Bauernlieder, * Autobusrundfahrten zur Baumblüte an die Bergſtraße und in die Pfalz werden von nun an jeden Nachmittag von der Mannheimer Autobus⸗Verkehrs⸗Ge⸗ ſellſchaft unternommen. Abfahrt jeweils 14 Uhr ab Paradeplatz. Familienchronik * 80. Geburtstag. Frau Anng Kratzmonn geb. Birnbaum, begeht heute ihre 80. Geburtstag. * Seinen 75. Geburtstag begeht am morgigen Sams⸗ tag der frühere Kupferſchmied Salomon Tan newhäu⸗ ſer, U 5, 6 wohnhaft. Witwe, Cegen Daft, e elbe, ee, S das nächſte Jahr wohl noch erleben werde, welche Freude, wenn es im Frühjahr bei unſerem Einzug klein und ſtachlig ſeine Honneurs machte! Bald wuchs es aus der Rolle eines beſchützten Lieblings in die eines Beſchützers und Vertrauten hinein. Denn die Zeit kam, wo ich Schleifen an meine wilden Zöpfe band, und mein Intereſſe ſtark geteilt wurde zwiſchen den geliebten verbotenen Streichen und einem ſporenklirrenden Leutnant, der erſtaunlich oft bei uns zu ſehen war und ſich ſehr raſch zu meinem anerkannten Verlobten auswuchs. Aber mein korrekter Vater ſchätzte bräutliche Zärtlichkeiten wenig, und ſo zogen wir uns denn recht häufig unter dem Vorwand, das Igele zu be⸗ ſuchen— einer Mutter hätte man das ja kaum weis⸗ machen können—, in das dämmerige Gartenhaus zurück, wo ich, von den dunklen Aeuglein meines kleinen Kameraden freundlich bewacht, die erſten Küſſe funger Liebe gab und empfing. Dieſe Mit⸗ wiſſerſchaft band mich nur noch feſter an meinen ſelt⸗ ſamen, kleinen Vertrauten. Als das Igele in die Jahre kam, lief es nicht mehr ſo behende über die begrünten Wege, ſeinen unerfindlichen Zielen nach. Sein kleines ſpitzes Ge⸗ ſicht wurde trübe und alt. Und eines Tages kam es nicht mehr zum Abendbrot. Ich ſuchte es mit ſchwe⸗ rem Herzen und fand es ſchließlich tief unter dem Stroh ſeines Winterlagers vergraben. Es war ſchon ſtarr und kalt. Mit der keuſchen Scheu, welche die Tiere in der Stunde des Todes überfällt, hatte es ſich verborgen, auch vor mir, und war einſam ſeinen letzten Weg gegangen. Ich ſtand in bitteren Tränen neben ihm und ſann dieſer fremden, kleinen Exi⸗ ſtenz nach, aus deren Aeuglein eine ſo freundliche Seele geglänzt hatte, dieſem grotesken kleinen Sta⸗ chelball, der für viele eine Sache war, ein Nichts, und der es verſtanden hatte, eine ſo große Leere zu hin⸗ terlaſſen. Mit dem Igele endete auch die Kinderzeit. Es kam das vielgeſtaltige Leben, Ehe kam und Tod, Glück und Leid und Weite der Welt. Der alte Gar⸗ ten der Kindheit verſank. Aber ſo oft ich irgendwo einen Igel ſehe, ſtehen die blauen Tage wieder auf: die heimatlichen Bäume rauſchen im leichten Seewind meine Taſchen ſind ſchwer von des Nachbars beſten Aepfeln, und auf Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter wird unter Führung ſeines Dirigenten Furtwängler auf der diesjährigen Frühjahrsreiſe im Anſchluß an Konzertveranſtaltungen in Düſſeldorf, Elber⸗ feld, Köln, Neunkirchen und Paris auf beſondere Einladung hin zum erſten Male nach dem Krieg auch in Straßburg gaſtieren. Von Straß⸗ burg aus wird das Orcheſter nach einer Meldung der „D. A..“ nach Freiburg im Breisgau fahren und dann eine Reiſe durch Jtalien antreten. Es wird in Turin, Genua, Florenz, Rom, Venedig und Mailand, die zum Teil ſchon ſeit zwei Jahren um ein Gaſtſpiel der Philharmoniker ſich bemüht haben, auftreten und auf der Rückreiſe in Zürich, Ve⸗ vey, Genf, Baſel, Baden⸗Baden, Stutt⸗ gart, Heidelberg, Wiesbaden, Frank⸗ furt a. M. und Halle konzertieren. Das neu gegründete„Theater der Schauſpieler“ in Berlin wagte ſich zu weit vor in ſeiner Aufführung von„Maria Stuart“ im Leſſing⸗ theater. Unter der Regie von Leo Reuß wurde ein bedeutendes und ſtilwahres Format nicht erreicht. Es ſollte natürlich ſein und blieb kleinlich oder modern⸗erotiſch und wurde künſtlich. Tilla Du⸗ rieux betrat wieder einmal die Bühne als Eliſa⸗ beth und fand noch am beſten einen Ton und eine Haltung, die Weiblichkeit und Herrſcherwürde ver⸗ einen. Die Stuart der Agnes Straub blieb zu kalt und zu bewußt, es fehlte der ſchillerſche menſch⸗ liche Zug. Eine Fehlbeſetzung iſt der Mortimer von Carl Meixner, der mehr für dekadente Typen geſchaffen iſt. b. Schaufenſter ſind muſeumsreif. Das Mär⸗ kiſche Muſeum in Berlin hat eine Abteilung für Schaufenſterkunſt eingerichtet. Die beſten Schau⸗ fenſter der letzten Jahre, die für die Phyſiognomie der Stadt eine Rolle ſpielten, ſind in Miniatur ver⸗ treten. Die ſchnell vergänglichen Werke des Dekora⸗ teurs haben alſo Ausſicht, für längere Zeit erhalten zu bleiben. Die Schmiere. Eine neue Gruppe, die ſich die„Schmiere“ nennt, ſpielt im Berliner Pal⸗ menhaus am Kurfürſtendamm„Die Perle von Savoy, die eine Operettenparodie darſtellen ſoll. Der Text ſtammt von Hans Reimann und Karl meinem Schoß vertraulich mit mir ſpeiſend, ſitzt das Igele. Schnog, die Muſik von Viktor Holla nder, denen alleſamt nicht viel eingefallen iſt 4. Seite/ Nummer 186 — Finanznot und Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe rſore 2 Freitag, 22. April 1932 Der Anteil des Aufkommens der Reichseinkommen“, Körperſchaſts, und Amſatzſteuer hat ſich von 9,148 Mill. Mk. im Jahre 1928 auf 4,2 Mill. Mk. im Jahre 1932 verringert, der Zuſchußbedarf des Fürſorgeamts im gleichen Zeitraum von 3,697 Mill. Mk. auf 16,344 Mill. Mk. vermehrt Als Vorläufer des Vorauſchl für das Rech nu! 1932/33, deſſen Aufſtellung erſt möglich iſt, wenn die Höhe der Steuerüberweiſungen be⸗ kannt iſt, hat die Stadtverwaltung Mannheim 15 Schaubilder zur Finanznot und Fürſorgebelaſtung heraus pen, die in eindringlichſter Weiſe auf die ſchn drängnis aufmerkſam machen, in die auch das größte badiſche Gemeinweſen durch die Kriegsft n und die kataſtrophale Wirtſchaftskriſe geraten iſt. Der geſamte Hafen verkehr, Jahre 1931 noch 4,948 Millionen Tonnen gegen 5,613 Millionen Tonnen im Jahre 1930 betrug, iſt nicht nur abſolut, ſondern auch anteilsmäßig ſtark zurückgegangen. Ganz abgeſehen davon, daß der im Straßburg mit weiteſtgehender Unterſtützung der franzöſiſchen Regierung das Erbe Mannheims als wichtigſter Hafen am Oberrhein angetreten hat, iſt auch der den badiſchen Häfen verbliebene Rheinver⸗ kehr immer mehr von Mannheim abgewandert. Ent⸗ fielen doch vom Geſamtverkehr der badiſchen Häfen auf Mannheim einſchließlich Rheinau im Jahre 1931: 1 Schlimm iſt es nur, daß Mannheim unter dieſer zentripetalen Tendenz beſonders ſchwer zu leiden hat. Wenn auch zugegeben werden muß, daß die Konzernbildungs⸗ und Konzentrationstendenz Mann⸗ heim einzelne Gewinne eingetragen hat, ſo iſt doch das Geſamtergebnis dieſer Verſchiebungen innerhalb der deutſchen Wirtſchaft für Mannheim außerordent⸗ lich ungünſtig. Es handelt ſich bei dieſen Verſchie⸗ bungen ja keineswegs nur um Verluſte an gewerb⸗ licher Steuerkraft, ſondern auch um Abwanderung beſonders leiſtungsfähiger ſteuerpflichtiger Perſonen mit hohem Einkommen. Dazu kommt, daß die Weltwirtſchaftskriſe bei der Beſonderheit der induſtriellen Struktur Mannheims Wirtſchaft einen Schaden zugefügt hat, der weit über die Schädigung anderer Städte hinausgeht und leider als dauernd zu betrachten ſein dürfte. die bisher als Vorteil anzuſehen war, unheimer Induſtrie zu über einem Export eingeſtellt iſt, führt durch die Ze faſt aller Staaten der Welt zu einer be⸗ ſonders ſchweren Schädigung. Es gibt Mannheimer Induſtriefirmen, bei denen ſich der Export gegen⸗ ie 5 Di Tatſache Die Tat he, I daß die Drittel Heß Zuschò, 2 Hef Ges. 77 OHGe ums, SegechheH SU, EIgen Saupe. Hann heim f ole fecmmungqsſahre ISE nge? , cg; e 8 e 40 fil, au bene, das ar u. , , , 2 Ss ZG H. SoSe 56,5 v. H. gegen 60,5 v. H. im Jahre 1930. Der Koh⸗ leuverſand des Verkehrsbezirks Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen hatte 1930 mit 1,40 Millionen Tonnen noch faſt genau dieſelbe Höhe wie im Jahrzehnt 1895⸗ 1904 mit durchſchnittlich 1/44 Millionen. Der Wei⸗ zenverſand dagegen iſt gleichzeitig von 499 000 auf 49 900 Tonnen, alſo genau auf den zehnten Teil zu⸗ rückgegangen. Noch im Jahre 1913, als die Straß⸗ burger Konkurrenz ſich für Mannheim ſchon deutlich fühlbar machte, find von je einer Tonne Empfangs⸗ gut unſeres Eiſenbahnverkehrsbezirks 299 Kilo aus der Schweiz, Elſaß⸗Lothringen und dem Saarrevier hierher gekommen, von je einer Tonne Verſandgut rund 200 Kilo dorthin gegangen. Heute ſind dieſe Verſorgungsgebiete für den Mannheimer Verkehr und für die Mannheimer Wirtſchaft ſo gut wie ver⸗ loren. Verlagerung und Rückgang der Bedeutung haben ſchon im letzten Jahrzehnt des abgelaufenen Jahr⸗ hunderts dem Warenhandel — einſt Hauptquelle des Mannheimer Wohlſtands— ſchwere Schläge verſetzt, Krieg und Kriegsfolgen ihn aber faſt zum Erliegen gebracht. Das Bankweſen, unter ſteuerlichem Geſichtspunkt und wegen der Ge⸗ Verenlegfe Gewerbeegtrgge ln Hannbeim. 65 Fil. a e Hin N. 62 Kl. un 20 Fſlk. rl 1928 1929 1930 1931 1832 ringfügigkeit der kommunalen Aufwendungen für die wenig zahlreichen Angehörigen einſt der lukrativſte Erwerbszweig des Mannheimer Wirtſchaftslebens, Hat ſeine überlokale Bedeutung zum größten Teil eingebüßt. Das Verſicherungsweſen, für das früher Mannheim einer der bedeutendſten deut⸗ ſchen Standorte war, iſt allmählich abgebröckelt. Die„Saugpumpe Berlin“ hat freilich nicht nur dem Mannheimer Bank⸗ und Verſicherungs⸗ weſen wertvolle Wirtſchafts⸗ und Steuerkräfte ent⸗ zogen, auch das übrige Mannheimer Wirtſchaftsleben ſteht unter dem Druck der Schwerpunktverlegung nach Berlin, ſei es, daß nur die geiſtige Leitung dort⸗ bin wandert, der Sitz des Konzerns dort errichtet oder aber der ganze Betrieb in Mannheim ſtillgelegt wird. Da Berlin der Zentralſitz der Finanzkräfte, der politiſchen und ſonſtigen wertvollen Beziehungen, Treffpunkt von In⸗ und Ausland und in ſtarkem Maße Auftragsverteilungsſtelle geworden iſt, muß dieſer Drang nach Berlin in vielen Fällen als be⸗ rechtigter Selbſterhaltungstrieb aufgefaßt werden. Probieren Sie bitte BIOx- Ultra Wird nach einet, im intet esse ſhrot Löhne erfolgten krit schen Prüfung die bevor- Zugte Zahnpasta bleiben, well es nichts bessetes gibt. S- Ane. S2 c SSH über dem Höchſtſtand nach dem Kriege auf ein Zehn⸗ tel verringert hat. Das Ausmaß des Vertrauensverluſtes und Ver⸗ mögensſchwundes wird beſonders an Hand der Sparkaſſenſtattſtik darzutun verſucht. Es iſt daher von beſonderem Intereſſe, die Bewegung des Geldperkehrs der ſämtlichen deutſchen Sparkaſſen mit jener der Mannheimer Spaxkaſſe zu vergleichen. Im zweiten Halbjahr 1931 betrugen die Einzahlun⸗ gen bei den deutſchen Sparkaſſen 2309,6 Millionen Mark, bei der Mannheimer Sparkaſſe 9,598 Millio⸗ nen Mark. Der Ueberſchuß der Rückzahlungen über die Einzahlungen belief ſich bei den deutſchen Spar⸗ kaſſen auf 1612,2 Millionen Mark, bei der Mann⸗ heimer Sparkaſſe auf 106,4 Millionen Mark. Der Verlauf der Zahlen in dem Berichtshalbjahr läßt keinen Zweifel daran aufkommen, daß die Schädi⸗ gung in Mannheim viel ſtärker und nachteiliger ge⸗ weſen iſt als bei den deutſchen Sparkaſſen im Gan⸗ zen genommen. Die Neubildung von Sparkapitel hat in den Jahren 1929 und 1980 nur ungefähr in demſelben Umfang ſtattgefunden wie im letzten Vorkriegsjahr. Der Anteil Mannheims am Geſamt⸗ umſatz der Reichsbank betrug 1913 rund 18,6 nom Tauſend. Er ſank im Jahre 1928 auf 11,8 und fiel ſtetig weiter bis 1931 auf 7,6 vom Tauſend. Einen beſonders ſchmerzlichen Eindruck macht endlich die Statiſtik der vom Grundbuchamt beurkundeten Liegenſchaftsübergänge, namentlich, wenn man ſich an die Glanzzeit der wirtſchaftlichen Entwicklung Mannheims um die Jahrhundertwende erinnert. Der Wert der freien Liegenſchaftsübergänge iſt auf weniger als ein Fünf⸗ tel(von 51 678 456 M. im Jahre 1899 auf 9 425 677 M. im Jahre 1931) eingeſchrumpft, während jener der Zwangsverſteigerungen gleichzeitig auf das Dreſi⸗ fache(von 985 506 M. im Jahre 1899 auf 2 908 156 M. i. J. 1931) geſtiegen iſt. Wieweit die Entwertung des Hausbeſitzes fortgeſchritten iſt, erkennt man daraus, daß im Jahre 1931 bei den in andere Hände übergegangenen Mannheimer Wohngrund⸗ ſtücken der Anteil des Uebergangspreiſes am Steuer⸗ wert unter 50 000 Mk. 74,7, von 50—80 000 Me. 57,2 und über 80 000 Mk. 49,1 v. H. betrug. Die früher üb⸗ liche Beleihungsgrenze der erſten Hypothek von 60 v. H. wird im Durchſchnitt aller verkauften Wohn⸗ grundſtücke nicht mehr erreicht. Bet den größeren Objekten mit über 80 000 Mk. Steuerwert beträgt der Uebergangspreis nicht einmal mehr die Hälfte des Steuerwerts. Bei den Zwangsverſteigerungen iſt das Verhältnis natürlich noch ungünſtiger. Gegenwärtig ſtehen in Mannheim 13 große herrſchaftliche Villen mit einem Steuerwert non ungefähr 3,5 Millionen Mark leer. Bei zahlreichen onderen iſt die Räumung beabſichtigt. Vermietung oder Verkauf dieſer Objekte iſt ſo gut wie unmöglich. Ihr bloßes Vorhandenſein drückt auf den Wert der noch bewohnten Gebäude ähnlichen Charakters, ſo daß empfindliche Steueraus⸗ fälle entſtehen müſſen. Bei dieſer vorſtehend ſkizzierten Wirtſchaftsnot hat ſich der Anteil kataſtrophalen der Stadt 10 305 Stun dungen gewühren mußte, Mannheim am Steueraufkommen von 9,148 Millionen RM. im Jahre 1928 auf 4,2 Millio⸗ nen RM. im Jahre 1932 verringert, der Zu⸗ ſchußbedarf des Fürſorgeamts dagegen von 5,697 Millionen RM im Jahre 1928 auf 16,344 Millionen RM. im Jahre 1932 vermehrt. 1930 überſtieg der Fürſorgebedarf den Anteil am Steuer⸗ aufkommen um 3,056 Millionen RM., 1932 um 12,144 Millionen RM. Schon dieſe wenigen Zahlen laſſen erkennen, daß die Reichsſteuerüberweiſungen in Mannheim in einem kraſſen Mißverhältnis zum Bedarf des Fürſorgeamts geraten ſind und 1932 ſozuſagen von je vier Unterſtützten nur noch einer aus dem ſtädtiſchen Anteil am Reichsſteueraufkommen über Waſſer gehalten werden kann. Mehr als das: auch wenn außer den Reichs⸗ ütberweiſungen noch der geſamte Ertrag der ge⸗ meindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer in Anſpruch genommen wird, kann von 1932 ab der Zuſchuß⸗ bedarf des Fürſorgeamts längſt nicht mehr befrie⸗ digt werden. Selbſt wenn außer den Reichsſteuerüberweiſungen und dem geſamten Ertrag der gemeindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer noch das ganze Aufkommen an den ſog. Ergänzungsſteuern hinzugenommen wird, das nach der Abſicht des Geſetzgebers eine Art von Aequivalent für die Fürſorgelaſten der Gemeinden darſtellen ſollte, wird der Zuſchußbedarf 1932 ver⸗ mutlich nicht mehr gedeckt werden können. In dieſem Falle ergibt ſich nämlich folgendes Bild: Zuſchußbedarf des Fürſorgeamts 1928: 5697 Millionen Mark, 1932: 16 344 Millionen Mark, Steueraufkommen 1928: 18 905 Mil⸗ lionen Mark, 1932: 15 816 Millionen Mark. Der durch die Senkung der Gemeindebierſteuer für die Stadtkaſſe entſtehende Ausfall iſt dabei im Vor⸗ anſchlag des Steueraufkommens noch nicht einmal berückſichtigt. Man halte ſich weiter gegenwärtig, daß von den ſog.„wirtſchaftlichen“ Betrieben der Stadt die Verkehrsbetriebe Defizet⸗ unter nehmungen geworden ſind, die 1932 mit einem Abmangel von rund zwei Millionen Mark ab⸗ ſchließen dürften, die Ablieferungen der Werke an die Stadtkaſſe 1932 vorauſchlags⸗ mäßig mit 1926 800 Mark nur noch reichlich die Hälfte des 1928er Betrags von 3 580 700 Mark aus⸗ machen werden, die Mieteinnahmen aus den ſtädti⸗ ſchen Gebäuden zurückgehen und Erübrigungen aus den Vorjahren nicht mehr vorhanden find! Oder man laſſe eine Geſchäftsſtatiſtik der Stadt⸗ kaſſſe auf ſich wirken, die für 1928 im Ganzen in den folgenden Jahren aber bereits 12 302 bzw. 16 430 und im Jahre 1931 mit 22 629 ſchon weit mehr als die doppelte Zahl von 1928. Schließlich nehme man auch zur Kenntnis, daß die Zahl der Zwangs verſteigerungen, Zwaungsverwaltungen und Konkurſe, an denen die Stadtkaſſe beteiligt war, von 1928 bis 1932 auf das vierfache, nämlich von 126 auf 511, geſtiegen iſt. Wer wollte angeſichts dieſer Tatſachen an⸗ nehmen, daß Reich und Stadt ihre bisherige Vogel⸗ ſtraußpolitik gegenüber der Not der Städte ein⸗ fach fortſetzen könnten? Es kann bei dieſer Lage nicht Wunder nehmen, daß viele Gemeinden außer⸗ ſtande find, ihren Zahlungsverpflichtungen an das Land rechtzeitig nachzukommen und Gefahr laufen, in kurzer Zeit auch ihre Lohn⸗, Gehalts⸗, und Unterſtützungs⸗ und Zinszahlungen nicht mehr leiſten zu können. So iſt denn die Entbürdung der Gemeinden von der alle geordnete Finanzgebarung un⸗ möglich machenden Fürſorgelaſt eine unab⸗ weisbare Notwendigkeit! Die Lage Mannheims iſt unter den badiſchen Ge⸗ meinden eine beſonders ſchwierige. Keiner der länd⸗ lichen Bezirksfürſorgeverbände erreicht auch nur annähernd die Belaſtung der Stadt Mann⸗ heim mit 453 Wohlfahrtserwerbsloſen auf 1000 Einwohner. Läßt man von den 40 Verbän⸗ den Weinheim⸗Land, Heidelberg⸗Land und Mann⸗ heim⸗Land unberückſichtigt, ſo errechnet ſich der Ge⸗ ſamtdurchſchnitt lediglich noch mit 4,5 Wohlfahrts⸗ TVT sen Hhtelen i Hahnheim Seit 1027 eweis fut dis Sibtage S0 Gent u, rr“ — eee non Speelen ooo 1 ges 10 10 00.. 1* good. g= 15 100 9 80. 0— rod— S. 2 So. 2 co. 4 Sooc 4 2222 20 10 5 5 7 7825 0 N 0 „ M ooo 2 9 ö 2 fel N N 80 2 2 0 9. -L. Zenn, Sat aas F. A. S. da 22 gas Worten zu genau einem Zehntel der Mannheimer Belaſtung. Aber ſelbſt wenn man von den Bezirks⸗ fürſorgeverbänden auf die einzelnen Gemeinden zu⸗ rückgeht, ändert ſich das Bild nicht weſentlich. Nur ganz wenige badiſche Gemeinden laußer den unmit⸗ telbaren Städten) können eine Belaſtung mit Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen nachweiſen, die jener der Stadt Mannheim gleichkäme oder ſie gar überträfe. Bei allen zahlenmäßigen Vergleichen der Be⸗ laſtung mit Wohlfahrtserwerbsloſen muß man ſich aber noch darauf beſinnen, daß eine Stadt wie Mannheim viel mehr für den Unterhalt eines Hilfs⸗ bedürftigen aufzuwenden hat aks die anderen badi⸗ ſchen Städte oder Gemeinden Die Mannheimer Be⸗ völkerung hat keinen Rückhalt mehr an eigenem landwirtſchaftlichen Beſitz oder an dem in der Nähe anſäſſiger Verwandter. Inſolgedeſſen muß Mannheim den geſam⸗ ten Unterhalt ſeiner Bedürftigen aufbringen, während in zahlreichen anderen Städten, ins⸗ beſondere aber in den Landgemeinden, nur ein Teil des Lebensbedarfs aus öffentlichen Mitteln bereitzu⸗ ſtellen iſt. Die Belaſtung Mannheims im Vergleich mit dem übrigen Baden iſt alſo in Wirklichkeit noch viel ſtärker, als dies eine reine Statiſtik der unter⸗ ſtützten Parteien zeigen kann. Bedeutſam iſt auch die Art der Erſchütterung der Mannheimer Wirtſchaft. Während die meiſten Städte und Gemeinden mit großer Arbeitsloſigkeit wenig⸗ ſtens den Troſt haben, daß eine konjunkturelle Belebung ſie entlaſten wird, darf Mannheim nicht einmal dieſe Hoffnung hegen. Denn hier hat, wie einleitend gezeigt wurde, eine ſtrukturelle Er⸗ ſchütterung ſtattgefunden. Für den Handel und die verarbeitende Induſtrie, die hier anſäſſig ſind, blei⸗ ben die Zukunftsausſichten aus dieſem Grunde denk⸗ bar trübe. ** Was werden Karlsruhe und Berlin zu dieſem Notſchrei der Mannheimer Stadtverwaltung ſagen? Man kann dieſe unwiderleglichen Darlegungen doch unmöglich unberückſichtigt laſſen. Mannheims„ſtille Reſerven“, die aus den fetten Jahren durch eine kluge Finanzpolitik in die mageren hinübergerettet wurden, ſind nicht unerſchöpflich. Wir können uns nicht vorſtellen, wie die Stadtverwaltung bei den lawinenartig anwachſenden Wohlfahrtslaſten den Voranſchlag für 1932/33 ohne neue ſteuerliche Be⸗ laſtungen aufſtellen ſoll, wenn das Reich ſich nicht endlich dazu entſchließt, den Gemeinden den untrag⸗ bar gewordenen Teil der Wohlfahrtslaſten abzu⸗ erwerbsloſen auf 1000 Einwohner, alſo mit anderen] nehmen. Sch. Wie verhalt sich dep Anteil an den Reichsũberweisungssteuern zum 4 Zuschußbedef des füpsongeemts? 228 2 2³⁰ 22 222 .897 2480.840 5 18..4 9,1 8,484 8,780 5 5 200 uschupbederf des fürsorgenmts in ail. ra. Reichsteuern in Mill. RI. . 2 SN der Zohnzrzte, macht dle 23e blendend v elß und besetigt Mundgeruch, 8 IOX- ULTRA Ist ein rein deutsches Erzeugnis, Mit einer klei- können Sie ihre * Fr f wit mmit⸗ Wohl⸗ Stadt r Be⸗ n ſich t wie Hilfs⸗ badi⸗ 1 Be⸗ zenem Nähe 1 2 n, ius⸗ 1 Teil reitzu⸗ rgleich t noch unter⸗ ig der Städte venig⸗ relle nicht „wie e Er⸗ nd die „blei⸗ denk⸗ dieſem agen? n doch yſtille h eine erettet n uns ei den t den je Be⸗ nicht ntrag⸗ abzu⸗ Sch. N 2 2 1 5 2 C Freitag, 22. April 1932 Aus Baden Zu dem Großfeuer in Gochsheim * Bruchſal, 22. April. Wie bekannt wird, kann die Tonwarenfabrik Gebr. Bott trotz des Groß⸗ ſeuers in Gochsheim die vorliegenden und neuen Aufträge ohne Verzögerung erledigen. Der Verſand der Fertigware erleidet keinerlei Unter⸗ brechung, da die drei Schweſterbetriebe ausreichend und ſchnell beliefern können. Wirtſchaftliche Vereinigung der Unternehmer⸗ verbände * Karlsruhe, 22. April. Die Wirtſchaftliche Ver⸗ Veinigung der Unternehmerverbände, Abteilung Ba⸗ den, hält am Dienstag, den 10. Mai vormittags 11 Uhr in Karlsruhe im Hotel„Germania“ ihre dies⸗ jährige Jahresverſammlung ab. Dabei wird Prof. Dr. Albert Hahn, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt am Main einen Vortrag über Währung und Wirt⸗ ſchaft halten. Im Anſchluß an die Tagung iſt eine Beſichtigung der Karlsruher Parfümerie⸗ und Toi⸗ lettenſeifenfabrik von Wolff 8. Sohn vorgeſehen. Ein mutige Tat * Brötzingen(Amt Pforzheim), 21. April. Am Montag ſtürzte ein 5jähriger Knabe in den Mühlen⸗ kanal. Das Kind war bereits 300 Meter abgetrie⸗ ben worden, ehe es dem Arbeiter Kieſelmann gelang, das Kind dem naſſen Element zu entreißen. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Brandſtifter aus Liebeskummer * Offenburg, 21. April. Der 21 Jahre alte Wag⸗ ner Rudolf Kimmig von Seebach(Amt Bühl) hatte ſich vor dem Schwurgericht Offenburg wegen Brandſtiftung zu verantworten. Am 18. Sep⸗ tember und am 28. September v. J. zündete er einen Heuſchober an, der das erſte Mal zum K eil, das zweite Mal vollſtändig eingeäſchert wurde. Kimmig litt an Liebeskummer. Um dieſen zu über⸗ winden, wurde er zum Brandſtifter, denn auf irgend eine Art mußte er ſchließlich ſeine Komplexe abrea⸗ gieren. Er ſtand geſtern vor ſeinen Richtern, die Mühe hatten, aus dem vollkommen verdatterten jungen Mann etwas herauszubekommen, der in ſei⸗ nem Weltſchmerz am liebſten alles in Flammen auf⸗ gehen ſah. Das Urteil lautete auf ein Jahr acht Monate Zuchthaus. 50 jähriges Militärjiubiläum * Freiburg i. Br., 21. April. Generalmajor a. D. von Pfeil kann dieſer Tage ſein 50 fähriges Militär jubiläum feiern. Vor 50 Jahren be⸗ gann er ſeine militäriſche Laufbahn beim badiſchen Leibgrenadierregiment 109, war dort 1889—1892 Ba⸗ tafllonsadfutant, 1894 Adjutant der 37. Infauterie⸗ brigade. 1895 wurde von Pfeil Hauptmann im In⸗ fanterieregiment 111 und kurz darauf als Ordonnanz⸗ offtzier zum Erbgroßherzog von Baden abkomman⸗ diert. Im Kriege erhielt er als Kommandeur das Reſerveinfanterieregiment 116, das Infanterieregi⸗ ment 168 und kam ſpäter als Oberſt und Komman⸗ deur zur 76. Infanteriebrigade. Im Juni 1918 wurde er zum Generalmajor befördert. Er führte a un die 57. und ſpäter die 55. Infanteriebrigade. Im Auguſt 1919 wurde er Führer der 14. und im April 1920 Führer der 16. Reichswehrbrigade. Im Oktober 1920 iſt er aus dem Heere ausgeſchieden. * Schwetzingen, 22. April. Vor einigen Tagen wurde ein Ladendieb, der im Sporthaus Rey die Kaſſe ausräumen wollte, auf friſcher Tat er⸗ tappt. Es handelte ſich um einen 21 Jahre alten, mehrfach vorbeſtraften Mann aus Ludwigshafen. Er hat jetzt ein Geſtändnis abgelegt, daß er auch die Herrenlackſchuhe, die er an ſich trug, geſtohlen hatte, und zwar im Schuhhaus Gramlich hier. * Bammental, 21. April. Hier ſtarb der in wei⸗ tem Umkreis bekannte frühere Gaſtwirt„Zur Eiſenbahn“, Johann Georg Müller, im Alter von 84 Jahren. Er war der letzte hieſige Veteran aus dem Krieg von 1870/1 und Mitbegründer des Elſenz⸗Neckargaues des badiſchen Kriegerbundes. * Boxberg, 21. April. Johann Pers und ſeine Ehefrau Katharina geb. Hofmann, konnten das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. * Wehr(Amt Schopfheim), 21. April. Seit Sams⸗ lag iſt ein 29 Jahre alter Mann von hier, der geiſteskrank iſt, verſchwunden. Trotz umfangreicher . Atreifen durch das geſamte Waldgebiet in den letzten Tagen, konnte der Vermißte noch nicht entdeckt wer⸗ den * Lörrach, 20. April. Landrat Wintermantel, der das Bezirksamt Lörrach leitet, wird ſeinen Poſten verlaſſen und ſeinen neuen Dienſt im Innen⸗ miniſterium in Karlsruhe antreten. Seine Stelle wird, wie man hört, Landrat Franck von Schopf⸗ heim übernehmen. SUNTLICH Doppelstück 27 Pf. 18S8El Würfel. 2 f. 1 i Dose VIM pie Putzfrau in der Doppeldose 35 Pf. Normaldose 20 Pf. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Wegen Mordverdachts angeklagt Der Anſchlag auf den Lahrer Sparkaſſendirektor vor dem Schwurgericht 20 * Offenburg, April. Vor dem Schwurgericht Offenburg begann geſtern vormittag der auf zwei Tage berechnete Prozeß gegen den 1891 in Frieſenheim geborenen und bis zu ſeiner Verhaftung dort wohnhaften Kaufmann Emil Kohler wegen Mordverdachts. Kohler hatte, wie erinnerlich, am 14. Auguſt 1931 einen Revolveranſchlag auf den Lahrer Sparkaſſendirek⸗ tor Dr. Meiſter verübt und dieſen durch einen Stirnſchuß lebensgefährlich verletzt. Der Angeklagte berichtete ruhig und beſtimmt über ſeine perſönlichen Verhältniſſe. Er ſchilderte, wie er 1912 das väterliche Anweſen übernommen hat, wie er 1917 wegen Kriegsuntauglichkeit nach einer ſchweren Verwundung aus dem Heere ent⸗ laſſen wurde und die Witwe ſeines im Felde ge⸗ fallenen Bruders Karl Kohler heiratete, deren Ko⸗ lonialwarengeſchäft er gemeinſam mit ſeiner Eiſen⸗ warenhandlung betrieb und damit erfolgreich be⸗ ſtehen konnte. Die Inflation ergab Subſtanzverluſte durch Verringerung ſeines Warenlagers. Die Jahre 1924 und 1925 waren ſeinen geſchäft⸗ lichen Plänen, insbeſondere dem landwirtſchaftlichen Maſchinen⸗Verkauf, bei der bekannten Lage der Vom Heidelberger * Heidelberg, 21. April. Der Abbruch der alten Gebäude, an deren Stelle der noch fehlende Flügel der„Neuen Univerſität“ erſtehen ſoll, hat in dieſer Woche begonnen. Zuerſt kam die Oberrealſchule an die Reihe, die jahrzehntelang an der Seminar⸗ ſtraße einen Teil ihrer Klaſſen untergebracht hatte (ſie iſt im ganzen auf drei Gebäude in der Stadt verteilt). In den nächſten Tagen wird das alte Poſtgebäude an der Ecke der Grabengaſſe folgen. Die Poſt zieht am Samstag mit dieſer Altſtadt⸗ filiale in das Haus Grabengaſſe 16 um. Abge⸗ brochen werden außerdem zwei kleine Wohnhäuſer an der Auguſtinergaſſe, an deren Stelle ſpäter ein netter kleiner Platz mit Brunnen geſchaffen werden ſoll. Für die noch ausſtehenden Univerſitätsbauten, die die ſchon erwähnte Ecke an der Grabengaſſe und die Seminarſtraßenſeite umfaſſen werden, ſtehen be⸗ Landwirtſchaft wenig günſtig. So ſah er ſich ge⸗ zwungen, im Jahre 1927 ſich mit ſeinen Gläubigern auf der Baſis von 35 v. H. zu vergleichen. Soweit die Sparkaſſe Lahr, bei der die Schul⸗ den inzwiſchen auf 27000 Mark, infolge der großen Zinslaſt aufgelaufen waren, aus dem Ver⸗ gleich nicht befriedigt wurde, nahm ſie anderswei⸗ tige Sicherheiten in Anſpruch. Sie drang ſchließlich im Jahre 1931 auf die Eintragung einer Hy⸗ potheke, was aber am Widerſpruch des Vor⸗ mundſchaftsgerichtes ſcheiterte. Als die Sparkaſſe ſchließlich auf Erfüllung drang, ſuchte Kohler, eine Unterredung mit Dr. Meiſter, die aber ergebnis⸗ los verlief. Auch ſein Wunſch, dem Verwaltungs⸗ rat der Sparkaſſe perſönlich ſeine Verhältniſſe vor⸗ tragen zu dürfen, wurde von Dr. Meiſter. abge⸗ lehnt. Als Kohler ſah, daß jetzt nur noch der Kon⸗ kurs und damit der Zuſammenbruch ſeines Geſchäftes übrig blieb, verlor er die Nerven und beſchloß einen Skandal in den Räumen der Sparkaſſe zu provozieren. Er kaufte ſich einen Re⸗ volver und wollte damit auf Dr. Meiſter ſchießen. Eine Tötungsabſicht beſtreitet er aber entſchieden. Die Vernehmung des Angeklagten dauert an. Aniverſitätsneubau kanntlich aus den amerikaniſchen Stiftungsmitteln noch ungefähr 400 000 Mark zur Verfügung. Daß der alte Hexenturm als letzter Reſt der mittelalterlichen Stadtbefeſtigung nun doch inner⸗ halb des Univerſitätskomplexes ſtehen bleiben ſoll, iſt endgültig beſchloſſen worden. Er wird etwas auf⸗ gefriſcht und wird ſechs große romaniſche Fenſter⸗ öffnungen erhalten, die genau dem Bild entſprechen, das er früher zeigte. Die in ihm entſtehenden Räume werden aber höchſtens im Sommer verwendbar ſein. Der neue Flügelbau dagegen wird in den beiden oberen Stockwerken das hiſtoriſche und das geogra⸗ phiſche Seminar aufnehmen, während im Erdgeſchoß die philoſophiſche Fakultät noch eine Anzahl Zimmer erhält. Der Geſamtbau dürfte im Laufe des nächſten Winterſemeſters oder zu Beginn des nächſtjährigen Sommerſemeſters in Benutzung genommen werden. Anglückshühner SW. Worms, 21. April. Eine intereſſante Hühner⸗ diebſtahlsgeſchichte beſchäftigte das Bezirksſchöffen⸗ gericht. Einem Fabrikanten waren 28 Hühner geſtohlen worden. Von einer Anzahl der geſtoh⸗ lenen Tiere lagen die Köpfe im Stall. Als Täter wurden drei Perſonen ermittelt. Bei zweien wur⸗ den geſchlachtete Hühner gefunden, die ſie von dem dritten Angeklagten erhalten haben wollen. Dieſer aber behauptete vor Gericht, daß er vor ſeiner Woh⸗ nung drei fliehende Leute geſehen und dieſe ange⸗ rufen habe. Die Flüchtlinge ſeien weiter geſprun⸗ gen und hätten während der Flucht einen Sack mit 10 Hühnern zurückgelaſſen, die er an ſich ge⸗ nommen habe. Da ihm das Gegenteil nicht bewie⸗ ſen werden konnte, wurde er wegen Jun dunter⸗ ſchlagung zu 6 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt unter Aufrechterhaltung des Haftbefehls, während die beiden anderen mit je 2 Wochen 3 Ta⸗ gen Gefängnis bei fünfjähriger Bewährungsfriſt davon kamen. Inwelenräuber zu Zuchthaus verurteilt * Baſel, 22. April. Das Strafgericht Baſel ver⸗ urteilte eine Einbrecherbande, die aus dem Bi⸗ jouteriegeſchäft Fromer am Spalenberg für 5500 Schweizer Franken Brillanten geſtohlen hatten, zu 14 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt bzw. zu einem Jahr Gefängnis. Einer der Angeklagten wurde freigeſprochen. Soweit die Angeklagten die italieniſche Staatsangehörigkeit beſitzen, wurden ſie ausgewieſen. * f * Pfungſtadt, 21. April. Der Zündholzfabrikant Ludwig Haſſental XIl. wurde während des Leichenbegängniſſes eines Bekannten, an dem er teilnahm, von einem Herzſchlag betroffen. Der Tod trat ſofort ein. * Neunkirchen(Saar), 22. April. Am Mittwoch brach im Dachſtuhl des Sägewerks der Holzhandlung Trapp ein großes Schadenfeuer aus. Der Feuerwehr von Neunkirchen gelang es, innerhalb Der einer Stunde des Brandes Herr zu werden. Schaden beläuft ſich auf etwa 30 000 Franken. FE LUX SEI von: FEMNMFTIOcKEN Doppelpaket 45 Pf. Normalpaket 27 Pf. SU MA Das moderne Waschmittel Originalpaket. 010-8K 5 7 Mainzer Vezirksſchöffengericht * Mainz, 22. April. Wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung hatte ſich der 25 Jahre alte Chauffeur Jakob Leonhard aus Wiesbaden vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantworten. Er hatte am 27. September v. J. anläßlich der Hochzeit ſeiner Schweſter mit mehreren Hochzeitsgäſten eine Spazierfahrt von Spießheim nach Albig ge⸗ macht. Unterwegs war der Wagen eine ſteile Bö⸗ ſchung hinabgeſtürzt und hatte ſich dabei überſchlagen. Durch den Unfall wurde das im Wa⸗ gen ſitzende 16 Jahre alte Dienſtmädchen Lina Weber aus Nieder⸗Saulheim tödlich verletzt. Die übrigen Inſaſſen erlitten leichtere Verletzungen. In der Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß Leonhard während der Fahrt die nötige Vorſicht außer acht gelaſſen und dadurch den Unfall verſchul⸗ det hatte. Das Gericht verurteilte ihn deshalb zu zwei Monaten Gefängnis mit der Maß⸗ gabe, daß für einen Monat der Strafe eine drei⸗ jährige Bewährungsfriſt zugebilligt wird. 27 Zwangsverſteigerungen in einer Woche * Trier, 20. April. Die Not der Landwirte und Winzer im Regierungsbezirk findet in folgenden Zahlen beredten Ausdruck: In der Woche vom 11. bis 16. April ſind verſteigert worden an der Moſel 8, an der Saar 3, an der Ruwer 1, auf dem Hunsrück 6, in der Eifel 7 und im Stadtbezirk Trier 2 Anweſen. In den meiſten Fällen iſt Haus und Hof unter den Hammer gekommen. * * Mainz, 22. April. Wie die Reichsbahndirektion mitteilt, ließ ſich geſtern die Krankenſchweſter Freſe aus Darmſtadt zwiſchen dem Haupt⸗ und Südbahn⸗ hof Darmſtadt vom Zug überfahren. Sie wurde ſofort getötet. * Frankfurt a.., 22. April. In der geſtrigen Nacht hat der 40jährige Kaufmann Lorenz Sorg in der Ludwigſtraße nach voraufgegangenem Streit mit einigen jungen Burſchen einen gewiſſen Ernſt König mit ſeinem Revolver erſchoſſen. Der Täter, der feſtgenommen wurde, gibt an, daß er angegriffen worden ſei und die Schüſſe unabſichtlich abgegeben Habe. dSediegene Alpakka- Bestecke mit apartem Fe Tlrand-⸗ 5 muster 36 Pf. 1435. Jahrgang/ Nummer 186 Aus der Sfaſz Wolf von Maudach legt Berufung ein * Ludwigshafen, 22. April. Der frühere Bürger⸗ meiſter Wolf von Maudach hat gegen das Urteil des Erweiterten Schöffengerichts Ludwigshafen a. Rh. Berufung eingelegt. Drei Monate Gefängnis für Haferdiebſtahl * Ludwigshafen, 22. April. Weil er ſeinem Ar⸗ beitgeber 70 Pfun d Hafer entwendet hat, wurde der 54 Jahre alte Fuhrmann Auguſt S. vom Schöf⸗ fengericht zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Mo ⸗ naten verurteilt. Die Tat war im Jahre 1922 begangen worden, doch konnte er jetzt erſt ermittelt werden. Wegen Körperverletzung zwei Jahre Gefängnis * Frankenthal, 21. April. Die Frankenthaler Strafkammer verhandelte am Mittwoch die Anklage gegen den 1889 geborenen früheren Zeichner Karl Hymon aus Ludwigshafen, der vom Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen am 26. Januar 1932 zu 2 Jahren 1 Monat Gefängnis verurteilt worden war. In der Weihnachtszeit 1931 hatte Hymon dem Heizer Nägele in der Bismarckſtraße in Ludwigs⸗ hafen mehrere Fauſtſchläge ins Geſicht verſetzt, daß der Angegriffene zu Boden ſtürzte und eine leichte Gehirnerſchütterung davon trug. Später ver⸗ ſetzte er dem Kaufmann Grebe im Bahnhof in Lud⸗ wigshafen nach vorausgegangenem Streit zwei Stiche in den Unterleib, durch die Grebe lebens⸗ gefährlich verletzt wurde. Der Angeklagte, der vielfach vorbeſtraft iſt und viele Jahre im Gefängnis zugebracht hat, will in Notwehr gehandelt haben. Das Gericht ver⸗ warf die Berufung des Angeklagten, weil er⸗ wieſen iſt, daß er der Angreifer war. Es beließ es bei dem erſtinſtanzlichen Urteil, der Haftbefehl wurde aufrecht erhalten. Straferlaß für die Hybridenpflanzer? * Landau, 21. April. Als die Behörden vor zwei Jahren in eine verſchärfte Aktion gegen den ver⸗ botenen Hybridenanbau in der Südpfalz einge⸗ treten waren, gegen die die Landwirte in der gro⸗ ßen Germersheimer Kundgebung proteſtierten, wurden nach Verhandlungen die ſ. Zt. gegen etwa 600 Landwirte verhängten Geldſtrafen ausgeſetzt. Auch bisher iſt die Vollſtreckung dieſer Strafbefehle vermieden geblieben. Nun haben erneute Verhand⸗ lungen über die Bereinigung der Angelegenheit ſtattgefunden, die, wie wir hören, zu einem Straf⸗ erlaß führen werden. Die Vorbereitungen für dieſe Amneſtie, die das bayeriſche Staatsminiſte⸗ rium erlaſſen wird, deren Zeitpunkt aber noch nicht feſtſteht, ſind im Gange. Um den Bierpreis * Pirmaſens, 20. April. Bekanntlich iſt die von dem bayeriſchen Preiskommiſſar für die Pfalz ange⸗ ordnete Bierpreisregelung ſtark umſtritten. Es wird dagegen eingewandt, daß das Preisdiktat ohne Anhörung der Gaſtwirte und ohne Bexrückſich⸗ tigung der beſonderen Verhältniſſe der Pfalz er⸗ folgte, die ſich von denen in München und dem Rechtsrheiniſchen ganz erheblich unterſcheiden. Die geſtern mit der Kreisregierung geführten Verhand⸗ lungen des Kreisverbandes pfälziſcher Gaſtwirte be⸗ zweckten eine vorläufige Ausſetzung der Voll⸗ zugsbeſtimmungen bis zur Beendigung der mit dem Preiskommiſſar in München zu führenden Verhand⸗ lungen. Da für Baden und Heſſen⸗Naſſau, die mit der Pfalz ebenfalls zum Notſtandsgebiet gehören, bereits Preisfeſtſetzungen erfolgten, die ſich im Rah⸗ men der von den Gaſtwirten bekanntgegebenen Preiſe halten, iſt mit einer Angleichung auch der pfälziſchen Preiſe an dieſe wohl zu rechnen. * * Bad Dürkheim, 21. April. In der Nacht auf Montag wurde der 29 Jahre alte Sägemüller Karl Aſſel von den Fuhrleuten Karl Schmitt und Karl Behret, beide aus Hardenburg, ohne jeden Grund überfallen, ſchwer mißhandelt und im ſtrömen⸗ den Regen auf der Straße zurückgelaſſen. In ver⸗ letztem Zuſtand wurde Aſſel ſpäter von einem ſeiner Arbeiter aufgefunden und ärztlicher Hilfe zugeführt. * Landau,. 21. April. Im Stiftshof ſpielten geſtern mehrere Kinder. Plötzlich war das elf Jahre alte Kind eines Arbeiters in den 6 Meter tiefen Brunnen geſtürzt. Ein Junge kletterte nach und hielt das Mädchen ſo lange über Waſſer, bis Hilfe kam. * Landau, 21. April. Die Berufungsverhandlung gegen die vier wegen Vergehen wider das Wein⸗ geſetz verurteilten Brüder Breiling aus Maikam⸗ mer, ſoll am 23. Mai vor der Strafkammer des Landgerichtes Landau ſtattfinden. Freitag, 22. 4 1932 er Beaulsichſigung von Bausparkassen ufſichtsamts für Pri⸗ gende Entſcheidungen Bauſparkaſſe AG., der Antrag auf Er⸗ ſtellen iſt. 2. Bei der Bau⸗ 1 work hat der Senat erkannt, daf ton kurſes zu chungsperſon... Bei wurde der amburg eine höhung des Stammkapitals gefordert. 4. Bei Freies Heim“ Bauſpar⸗AG. Köln, der der Geſchäfts⸗ eits unterſagt iſt, und bei der„Deutſche Bauſpe ſſe“ Gmb. Berlin wurde die Ver ntliche Entſcheidung außer dem Fall uf Berufung verzichtet wurde, ſind echtskräftig. Eine Berufung gegen die Entſchei⸗ ch der„Reichsheim⸗Bauſparkaſſe“ hat keine e Wirkung. ertagt. S Ant. K in dem a Konkursanfrag der Infernaſional Mach Co. Auswirkung des Kreuger- Zusammenbruchs zerwaltung der International Match Co. Newyork gemeldet wird, bei dem zuſtändigen richt Konkurs antrag geſtellt und um die Be⸗ ſtellung der Irvi guſt Co, als Konkursverwalter nach⸗ geſucht. Die letztere Firma war bereits am 13. d. M. zum Ver nsverwalter der International Match Co. er⸗ nann! D worden. der iſt dal ein großer Konzern in dem Strudel Kreuger⸗Krachs verſchwunden, und zwar ein bilde, das in den vergangenen Jahren große Gewinne Der Reingewinn der International ſich von 19025 bis 1931 zwiſchen 10—20 Mill. 5 0 ſchüttung je Aktie ſtellte ſich im Durchſchnitt auf über 3 Dollar im Jahr. Der Geſchäftsbericht für 1931 iſt noch nicht erſchienen, jedoch verlautete bereits vor einiger Zeit. daß die übliche Viertelfahrsdividende ausfallen würde. In Jahre 1930, das einen Höchſtgewinn von 20,92 Mill. und eine Geſamtdividende von 8,9 Dollar auf Vorzugsaktien brachte, verzeichnete die Bilanz üdſtücken, Anlagen und Maſchinen 39,29 Mill. Doll., Zündholzkonzeſſionen 52,69, Anleihen 27,88, andre Anbagen 77 Bank und Kaſſe.76, Außenſtände 9,78 Mill., Vor⸗ 5,37, übrige Forderungen 1/83 und anderſeits Gläu⸗ biger 4,67, Anleihen 48,24, Tochtergeſellſchaften 6,67 Mill. Dollar. Ende 1931 übernahm die International Match noch wie wir der KZ. entnehmen, die Kontrolle über die Fe⸗ deral Match Co. einen der größten Zündholzherſteller Amerikas, um auch die Herſtellung von Zündhölzern in ühre Hand zu nehmen. Die Leiſtungsfähigkeit der Federal Match Co., die die Aus von 000 neuen Vorzugs⸗ aktien zum je 20 Dollar beſchloß, ſollte er⸗ zitert werden. Konkurs- der International Match Co. wird alſo weite Kreiſe ziehen. Vor einigen Tagen verlautete erſt, daß Amerika ſeine Geſamt⸗ werluſte an dem Zuſommenbruch des Kreuger⸗ Konzerns mit 225 Millionen Dollar bezifferte. ausſchüttete. Match Co e Aus Erklärungen von Generaldirekfor Dr. Korie Zu den Zeitungsartikeln und Börſengerüchten über die iltniſſe beim Bur bach⸗Konzern erklärte Gene⸗ raldirektor Dr. Korte, daß in ſehr kurzer Zeit in Ber⸗ lin eine Ah⸗Sitzung ſtattfinden werde. Ehe dieſe Sitzung ſtattgefunden habe, ſei er nicht in der Lage und nicht Wil⸗ lens, irgendwelche Aufſchlüſſe über die Finanzlage, Divi⸗ dende oder über die Bilanz zu geben. Die Zeitungsartikel ſeien einſtimmig abgefaßt. Die Gegenſtände, die behandelt würden, könnten ohne das Vorliegen einer Bilanz über⸗ haupt nicht beurteilt werden. Man könne nicht einſeitig won einer Verſchuldung reden, weun man auf der anderen Seite die Aktiven nicht kenne. Gegenüber der Be⸗ hauptung, daß marktſchreieriſche Artikel verbreitet worden ſeien, betonte Dr. Korte, daß die Verwaltung allen dieſen Aeußerungen völlig fernſtehe. * Deutſche Edelſtahl Ac Krefeld.— 2,5 Mill./ Verluſt. Das Geſchäftsjahr 1930⸗31 der Deutſchen Edelſtahlwerke Ac, Krefeld, weiſt trotz Senkung der Verkaufs- und Ver⸗ woltungskoſten um rund 33 v. H. infolge erhöhter Abſchrei⸗ bungen auf Warenvorräte(1,35 Milltonen 1) und Rück⸗ ſtellungen für Debitorenausfälle(0,91 Mill.) einen Verluſt von 2,5 Mill.„ aus(i. V. 348 Verluſt⸗ wortragl. Der Poſten Abſchreibungen auf Werksanlagen wurden auf 5,10(0,95 Mill. /) erhöht. Steuern und ſo⸗ ziale Aufwendungen erforderten 1,25(4,72) Mill./ und Zinſen 1,50 Mill. 4. Der Geſamtumſatz der Geſellſchaft iſt gegenüber dem Vorjahr um rund 20 v. H. geſunken. Von dieſer Verminderung wurde jedoch nur das In laud⸗ geſchäft betroffen, da der Auslandsabſotz hauptſächlich durch Lieferungen nach Rußlaud nicht nur gehalten, ſondern anteilmäßig geſteigert werden konnte. Neuen Mannheimer Zeitung Die Krise der privaſen Schulden Sperrkonien und ihre Gefahren Noch vor zwei Monaten galt es als unzweckmäßig, in der Oeffentlichkeit die wahre Lage hinſichtlich der privaten deut⸗ ſchen Auslands ſchulden darzulegen. haben aber unſere Leſer frühzeitig auf die zwangsläufige Ent⸗ wicklung hingewieſen. So wie die Dinge nun heute ſtehen, iſt kein Verſchleiern mehr möglich: das ſogen. Auslandsmoratorium beſteht in einem ganz großen Umfange, ohne daß es zu Beſchlüſſen und Erklärun⸗ gen gekommen iſt, allein aus dem naturgeſetzlichen Gang der Dinge. Und die Weltöffentlichkeit findet ſich damit ab, ohne einen neuen Panikanfall zu bekommen. Ihren Ner⸗ ven werden noch ganz andere Dinge zugemutet, beiſpiels weiſe die Kreuger⸗Kataſtrophe. Die Erklärung der deut⸗ ſchen Zahlungsunfähigkeit wird allerdings durch ein Syſtem vermieden, das den deutſchen Zahlungswillen und die tat⸗ ſächlichen Zahlungen des Schuldners neben einer weit⸗ gehenden Zahlungsunfähigkeit der deutſchen Volkswirtſchaft vereinigt. Es handelt ſich ja hauptſächlich um ein Trans⸗ fermoratorium, d. h. die Umwechflung der Zahlun⸗ gen der Schuldner in für den gusländiſchen Gläubiger ver⸗ wendbare Zahlungsmittel iſt nicht möglich; anders gus⸗ gedrückt: die in den Schuldſummen ruhende Kaufkraft läßt ſich nicht in die ausländiſchen Volkswirtſchaften übertragen. Wir Die Lage iſt zur Zeit ſo, d weſentlichen noch die Devisen für die baufenden Zinszahlungen an das Ausland zur Verfügung geſtellt werden. Erforderlich ſind dafür im Jahre 1932 gut 1% Milliarden; allein 819 Mill. entfallen davon auf die langfriſtigen Anleihen. Hinzu kommen die Fälligkeiten von lang⸗ und mittelfriſtigen Anleihen, die für 1932 einen Depiſenbedarf von über 900 Mill. erfordern würden. Die neu fällig werdenden kurzfriſtigen Kredite und dabei wird es ſich um Milliardenbeträge handeln— wer⸗ den zunächſt völlig an der Rückzahlung in Deviſen ver⸗ hindert. Aber auch die Zinſen werden nicht vollſtändig be⸗ zahlt, vielmehr gibt die Reichsbank nur Deviſen bis zu 7 vH. Zinſen. Fällig werdende mittelfriſtige Anleihen, wie die des Reichs, ſind entweder mit Zuſtimmung der Gläu⸗ biger verlängert worden, oder die von den Schuldnern ge⸗ zahlten Beträge werden auf Sperrkonten in/ gelegt. Auf ſolchen Sperrkonten ſammeln ſich nun allmählich K aus Zinszahlungen und Rückzahlungen von kurz⸗ und langfriſtigen Krediten allmählich ganz erhebliche Beträge an. Die Gelder gehören den sländiſchen Gläubigern, ſie dürfen aber darüber nur zur Anlage im Juland und im 1 7 jedem einzelnen Falle nur mit Zuſtimmung der Reichsbank verfügen. Man könnte annehmen, daß die deutſche Volks⸗ wirtſchaft hieraus einen Vorteil hätte, da diefe Gelder ihr ja erhalten blieben. Das iſt aber nicht der Fall. Zu⸗ nächſt haben ſie aus den Schuldnerunternehmungen heraus⸗ gezogen werden müſſen, wo ſie meiſt eine nicht ausfüllbare Lücke riſſen. Die Wiederanlage der Sperrgelder— ihre Summe mag allmählich in die Milliarden ſteigen— iſt aber für die deutſche Volkswirtſchaft als Ganzes geſehen keines⸗ wegs eine erwünſchte Bereicherung ihres Kreditumfangs, denn die Anlage der Gelder, ſoweit ſie überhaupt erfolgt, wird von den ganz einſeitigen Geſichtspunkten der genommen; Gläubiger vor⸗ das wichtigſte dabei iſt aber, jede Möglichkeit freizuhalten, um die Gelder doch ins Ausland abzuziehen. Es ſind alſo höchſt unzuverläſſige Gäſte, die eine ſtändige Beunruhigung für den deutſchen Kreditmärkt und die deutſchen Kreditreſerven darſtellen. Es hat ſich ja auch gezeigt, daß die allerſchärfſten und verwickelſten Maßnah⸗ men nicht das Durchſchlüpfen recht erheblicher Be⸗ träge ins Ausland verhindern können. Dieſe auf Sperr⸗ konto gezahlten Beträge ſind noch in einer anderen Weiſe unangenehm: ſolonge ein Auslandskredit nicht fällig iſt, beſteht immer die Möglichkeit, daß er verlängert werden kann; iſt er aber fällig geworden und der Gläubiger wird auf undbſehbare Zeit an der Verfügung über ſein Gut⸗ haben gehindert, ſo wird er allein aus perſönlicher Verärge⸗ rung keinesfalls den Kredit freiwillig in dieſem Lande laſſen. Und gerade das in dieſem Jahre erfolgende ſtarke Anwachſen der Sperrkonten für Ausländer muß in dieſer Hinſicht beunruhigen, denn im gleichen Ver⸗ hältnis ſteigt der Drang zur Flucht und die endgül⸗ tige Uebertragung dieſer gewaltigen Summen in Aus⸗ landswährungen wird immer ſchwieriger, d. h. völlig un⸗ möglich. Die Abwicklung der Sperrkonten wird noch ein⸗ mal eine äußerſt heikle Aufgabe werden. Wenn im März der Ausſuhrüberſchuß wieder auf 163 Millionen gegen 97 im Februar geſtiegen iſt, ſo bedeutet dies in keiner Weiſe eine Beſſerung der deutſchen Deviſen⸗ lage oder eine Beſſerung der Möglichkeit, die privaten Abschlüsse von Versicherungen Nordsfern Lebensversicherungsbank A.., Berlin Die Norcdſtern Lebensverſicherungsbank AG., Berlin, verfügte Ende 1931 leinſchließlich Aufwertungsverſicherun⸗ gen] über einen Beſtand von 177 538(i. V. 189 779) Ver⸗ ſicherungen über 536,99(556,68) Mill./ Kapital und 2,73 (2,48) Mill./ Rente. Viele Verſicherungsnehmer waren nicht mehr in der Lage, die regelmäßige Ausgabe für die fälligen Prämien zu decken. So weit ein Rückkaufswert vorhanden war, wurde das Kapital abgehoben, entweder durch Auflöſung der Verſicherung oder durch Beleihung, wodurch ſehr große geldliche Anforderungen an die Geſell⸗ ſchaften geſtellt wurden. Nordſtern mußte allein 10 Mill. 1 auszahlen. Dieſer vorzeitige Abgang iſt noch dadurch erhöht worden, daß aus dem im Vorjahre übernommenen Beſtand des Janus noch Verſicherungen über rund 6 Mill./ Ver⸗ ſicherungsſumme in Abgang gebracht werden mußten. Der Vorſtand zieht aus der erheblichen Steigerung des vorzeitigen Abganges den Schluß, daß die Deutſche Lebens⸗ verſicherung insgeſamt eine nennenswerte Beſtands⸗ guünahme künftig nicht zu verzeichnen haben werde. Der Abwanderung des Kapitals zu den Bauſparkaſſen iſt der Nordſtern durch die Einführung einer Bauſpar⸗ verſicherung begegnet. Der Rohüberſchuß der Ein⸗ nahmen über die Ausgaben belief ſich auf 4,09(4,04) Mill. Mark, wovon 85,0(92,3) v. H.= 3,47(3,73) Mill.„ der Ge⸗ winnrücklage der Verſicherten und 0,41(—) Mill./ den ſonſtigen Rücklagen zugeführt wurden. Der Reingewinn Beträgt, wie bereits bekannt, 0,20(0,31) Mill. 4, woraus wieder 14 v. H. Dividende verteilt werden ſoll. *„Albingia“ Verſicherungs⸗AG, Hamburg.— Kleiner Gewinn. Die„Albingia“ Verſicherungs⸗AG, Hamburg, hat im laufenden Jahre ihre geſchäftlichen Beziehungen, na⸗ mentlich die Rückverſicherungsbeziehungen zu der Guardian Aſſurance Co. Etd., London, weſentlich ausgedehnt. Schon in der per 30. 9. 31 gufgeſtellten Bilanz ſind Beträge in der Geſamthöhe von 1,4 Mill./ enthalten, die der Ge⸗ ſellſchaft als Ergebnis ihrer erweiterten Geſchäftsbezjehun⸗ gen mit der Guardian zugefloſſen ſind und in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung als ſonſtige Einnahmen ausgewieſen werden. Zuzüglich 6299„ Verluſtvortrag verbleibt nach 61), Mill./ Abſchreibungen ein kleiner Gewinn von 5438, der vorgetragen werden ſoll.(Das Geſchäfts⸗ jahr 1929⸗90 ergab unter Berückſichtigung von 1 Mill., Zuweiſung von Großaktionärſeite, die ä fonds perdu zur Verfügung geſtellt wurden, zuzüglich 146151 4 Gewinn⸗ vortrag aus dem Vorjahre einen Verluſt von 356 239 ,, der ſich durch Auflöſung der Kapitalreſerve von 0,35 Mil. Mark auf 6299& verminderte.) * Berliniſche Feuer⸗Verſtcherungsanſtalt.— 10(i. V. 13) v. H. Dividende. Die Geſellſchaft ſchließt 1931 in allen Zweigen mit befriedigendem techniſchem Gewinn ab, dem allerdings erhöhte Abſchreibungen von 0,92(0,22) gegen⸗ überſtehen, darunter 0,77 Kursverluſte auf Wertpapiere und Fremdwährungen. Aus einer Bruttoprämien⸗Ein⸗ * nahme von 8,21(8,69) Mill. verbleibt ein Rein ge wi un von 388 153(695 596), woraus diesmal 10(15) v. H. Dividende auf 1,87(von insgeſamt 5,25) Mill. ein⸗ gezahltes An verteilt werden, zum Vortrag gelangen 163 153(173 409)&&. * Berliner Hagel⸗Aſſecuranz⸗Geſellſchaft von 1832, Ber⸗ lin.— Ungünſtiger Geſchäftsverlauf. Nach dem Bericht für 1931 iſt dieſes Jahr im allgemeinen wieder recht ungünſtig verlaufen. Bei der Geſellſchaft iſt die Geſamtverſicherungs⸗ ſumme auf 172,54(181,05) Mill. und die Prämie auf 20,08 (2,22) Mill./ zurückgegangen. Die Geſamtſchäden be⸗ anſpruchten 1,74 Mill.% gegen 0,91 Mill. 1930 und 2,11 Mill./ 1929. In Rückdeckung wurden 3,73(4,02) Mill. Verſicherungsſumme gegeben mit 44 290(46 395)„ Netto⸗ prämie. Die Rückverſicherer hatten 88 845(17 166)„ Ent⸗ ſchädigungen zu vergüten. Auf Ver luſte an Kapital- anlagen ſind diesmal insgeſamt 0,24 Mill.„ abgeſchrie⸗ ben worden gegen 0,04 Mill./ i.., ferner 37 300(—) auf Forderungen. Die Prämieneinnahmen abzüglich Ri⸗ ſtorni ſanken auf 2,08(2,22) Mill. J. Ferner wurden aus Nebenleiſtungen der Verſicherten 0,08(0,08) und aus Ka⸗ pitalerträgen 0,10(0,07) Mill.& vereinnahmt. Schließlich wurden noch 0,73 Mill. J Prämienrücklagen für langfriſtige Verſicherungen(i. V. 0,37 Mill.) vereinnahmt, wovon 491 718„ zum Ousgleich des in dieſer Höhe ſich ergebenden Verluſte beſtimmt ſind(i. V. 12 v. H. Dividende aus 160 263„ Reingewinn). * Schweizeriſche Unfallverſicherungs⸗Geſellſchaft, Winter⸗ thur.— Hohe Abſchreibungen auf Wertpapiere. Nachdem die Geſellſchaft ſeit geraumer Zeit alljährlich in der Lage war, einen weſentlichen Prämienzuwachs auszuweiſen, er⸗ gibt ſich für das Jahr 1931 ein Prämien rückgang auf 69,2(i. V. 72,4) Mill. Franken. Der Verlauf des Ge⸗ ſchäfts war dagegen im allgemeinen etwas günſtiger als in den letzten Jahren. Anderſeits wurde das Geſchäftsergeb⸗ nis durch die hohen Abſchreibungen, die auf den Wertpapierbeſitz(hauptſächlich deutſche und amerikaniſche Effekten) vorgenommen werden mußten, ſtark beeinträch⸗ tigt; dieſe Abſchreibungen belaufen ſich auf 3,26(1,70) Mill. Fr. Dennoch war es möglich, einen etwas er⸗ höhten Reingewinn von 4,9(4,25) Mill. Fr. zu erzielen, woraus wieder eine Dividende von netto 20 v. H. verteilt werden ſoll. Nach der Bilanz ſind die feſten Kapitalanlagen auf 118(113) und anderſeits die Prämienrücklagen auf 51,6(51) und die Schadenrücklagen auf 49,5(45,7) Mill. Fr. geſtiegen. Die Tochtergeſellſchaft, die„Winterthur“ Lebensverſicherungs⸗ Ge⸗ ſellſchaft, hat ſich im Berichtsjahr wieder günſtig ent⸗ wickelt. Der Verſicherungskapitalbeſtand iſt um rund 34 Mill. größer als im Vorfahr und erreicht den Betrag von 276 Mill. Fr. Die Nrämieneinnahme betrug 17,24 (18,83) Mill. Fr. Dagegen waren auch bei der„Winter⸗ thuz“ bedeutende Abſchreibungen auf ihre deutſchen Anlagepapiere erforderlich. Von der Ausſchüt⸗ tung einer Dividende wind wieder Aöſtand genommen. D Auslandsverpflichtungen zu erfüllen. Ausfuhr⸗ ergebnis iſt erreicht worden durch eine ieſes brutale Beſchneidung der Einfuhr, die notwendigerweiſe Gegenmaßnahmen der betroſſenen Länder nach ſich ziehen wird. Ohnehin iſt die Einfuhr ſeit Oktober Monat um Monat ausnahmslos gefallen und beträgt nur noch die Hälfte des Monatsdurchſchnitts der Jahre 1928—1930. Dieſer Ausfuhrrückgang hat Deutſch⸗ land rund 100 000 Arbeitsloſe gekoſtet und etwa 100 Mil⸗ lionen„ Arbeitsloſenunte 5 Hin 5 Wie ſich die Schuldenlage une zuſammenhang damit die hand politiſche entwirren wird, läßt ſich noch gar nicht abſehen. Einſtweilen wird ſie mit Behelfsmitteln wie der Deviſenbewirtſchaftung und Ausgleichsabkommen mit ein⸗ zelnen Staaten, ſo jetzt mit Ungarn, nur noch verwickelter. Jeder neue Eingriff in das ſeine Getriebe des weltwirt⸗ ſchaftlichen Mechanismus zieht neue Störungen an anderer Stelle nach ſich. Die Verflechtung der einzelnen Volkswirt⸗ ſchaften wird zunehmend wieder krampfhafter, unnatür⸗ licher, nachdem der Aderlaß vom Sommer 1931 die be⸗ ſtehende Kreditverkettung etwas gelockert und aufgetaut hatte. Hätte ſich etwa im vorigen Oktober auf Grund der Einſicht der Weltgläubiger eine allgemeine Verſtän⸗ digung erreichen laſſen, ſo hätte ſelbſt die Radikalkur vom Sommer zu einer Geſundung beitragen können. Die Verſchleppung der politiſchen Entſcheidungen hat aber eine der internationalen Kriſenurſachen, die unnatürliche Kre⸗ ditverkettung, verſchärft und verlängert. Von deutſcher Seite aus iſt es ein großer Fehler ge⸗ weſen, daß nicht von vorneherein das Problem der privaten Auslandsſchulden als das gleiche wie das der politiſchen erkannt wurde. Deutſchland wollte den ehrlichen Schuldner betonen, überſah aber dabei, daß in volkswirtſchaftlichen Dingen alles ſeine Grenze hat und daß die deutſchen Leiſtungen doch keine Anerkennung fin⸗ den würden; das handelspolitiſche Verhalten der Gläu⸗ bigerländer und die Zins forderungen der Privatgläubiger ſind der beſte Beweis dafür. Es war eine Machtfrage, der Deutſchland ſich gegenüberſehen mußte, nicht eine Frage der Schuldnermoral, gegen Macht kann nur Macht geſetzt werden. Das deutſche Auslands moratorium mußte am 13. Juli 1931 ſpäteſtens erklärt werden die Entwicklung wäre ſeitdem nicht ſchlimmer verlaufen, aber Deutſchland hätte Milliardenwerte gerettet. So bleibt das ganze Stillhalte⸗ und Schuldenproblem doch noch zu löſen und iſt bereits ouf einem Wege, der von lauter Paragraphen und Strafbeſtim⸗ mungen eingezäunt iſt. f pächierkredifhank mul sanieren Im Geſchäftsjahr 1931 hat die fortſchreitende Kriſe landwirtſchaftlicher Betriebe auch die Piächterkreditbank (Domänenbank! ſo ſtark betroffen, daß der Generalver⸗ jſammlung vorgeſchlagen werden muß, zu Bewertungs⸗ berichtigungen die Reſerven einſchließlich der geſetzlichen Rücklage aufzulöſen und von den Geſchäftsguthaben der Genoſſen 25 v. H. abzuſchreiben. Dabei iſt offen⸗ bar noch nicht einmal allen Riſiken Rechnung getragen, denn es wird ausdrücklich erklärt, daß weitere Schädi⸗ gungen für den Kreditbeſtand ſich ergeben können, wenn die Entſchuldung von 316 dem Sicherüngsverfahren unter⸗ ſtellten Schuldnerbetrieben nicht im geplanten Umfange gelingt. Außerdem werden die Abſchlüſſe der⸗Untergenof⸗ ſenſchaften mit einer Ausnahme diesmal nicht mit vor⸗ gelegt, da dort noch ähnliche Reorganiſationsmaßnahmen in Vorbereitung ſeien. Der Mitgliederbeſtand der Domänenbank ſelbſt iſt von 1155 guf 1095, die Haftſumme entſprechend von 6,76 auf 6,97 Mill.„“ zurückgegangen. Die Entwicklung im neuen Geſchäftsjahre habe bisher, ſo ſchreibt die Verwaltung, einen ruhigen Verlauf genommen, indeſſen könne man angeſichts der Spannungslage im deutſchen Agrarkredit ein Urteil über den wahrſcheinlichen weiteren Verlauf nicht abgeben. Das Geſchäftsgeſamtvolumen ſei um etwa 10 v. H. zurückgegangen. Geſamtwechſel⸗ kreditausgabe des Inſtitutes betrug aber am 31. 12. 31 noch 33,6(38,4 Mill. 4. Der ſehr umfaugreiche wirtſchaftspoli⸗ tiſche Teil des Geſchäftsberichtes ſordert für die Pächter Ermüßigung der Pachtſätze entſprechend den Mietsermäßi⸗ gungen der Notverordnung. Die * Eine Junkers betriebsgeſellſchaft. Wie von gut unter⸗ richteter Seite verlautet, hoben die Verhandlungen der zu⸗ ſtändigen Stellen die Lage bei den Junkerswerken erneut die einmütige Bereitwilligkeit zu einer Fortführung der Werke ergeben. Es wurde heute beſchloſſen, durch die Gründung einer von Prof. Dr. Junkers unabhän⸗ gigen Betriebsgeſellſchaft einen Uebergangszu⸗ ſt and zu ſchaffen. Dieſer Betriebsgeſellſchaft werden die Mittel beſchleunigt zugeführt, die für angemeſſene Aufrecht⸗ erhaltung der Betriebe, zur Materialbeſchaffung und Lohn⸗ Gehaltszahlungen notwendig ſind. * P. Beiersdorf n. Co. Ac, Hamburg.— 7(10) v. G. Dividende. Der Abſchluß für 1931 weiſt einen Rein gewinn von 800 928„ gegenüber 1016 189/ aus. Der GV am 29. Mai wird vorgeſchlagen, eine Dividende von 7 gegenüber 10 v. H. in den letzten 4 Jahren zur Verteilung zu bringen. Der wertmäßige Umſatz iſt um un⸗ gefähr 6 v. H. gegenüber dem Vorjahr geſtiegen, jedoch er⸗ forderte die Aufſtellung der diesjährigen Bilanz beſondere Vorſicht, um auch weiter mit den eigenen Mitteln auszu⸗ kommen. Die Ausſichten werden als unüberſehbar be⸗ zeichnet. * Elektrizitätswerk leſten A. Breslau.— Wieder dividendenlos. Die Geſellſchaft erztelte im Geſchäftsjahr 1991 einen Bruttogewinn von 8,89(i. V. 7,44) Mill.. Hiervon werden 3,18(4,30) Mill.„ dem Abſchreibungs⸗ und Erneuerungsfonds zugewieſen, ferner 1 Mill. 4 als Fuſionsgewinn aus der im November v. J. beſchloſſenen Fuſion mit der Niederſchleſiſchen Elektrizitäts⸗ und Klein⸗ bahn AG.(Neukag). Dadurch erhöht ſich dieſer Fonds auf 6,03(1,85) Mill.. Die Geſellſchaft bleibt für 1931 wie im Vorfahr ohne Dividende. Wie die Verwaltung mit⸗ teilt, werden auf der Wenceslausgrube zur Zeit bis zu einer eventuellen Betriebswiederaufnahme die notwendig⸗ ſten Unterhaltungsarbeiten auf Reichskoſten ausgeführt. Der Stromabſatz iſt 1931 um 13,5 v. H. geſunken und auch im laufenden Geſchäftsjahr weiter zurückgegangen. ELS-u‚ D WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag ⸗Ausgabe Nr. 186 Kurssfurz von 75 Mill. Pfund englischer Pefroleumakfien (Drahtung unſeres Aufſehen erregte geſtern Fall der Aktien London, 22. April, Vertreters.) Außerordentliches Londoner in der Londoner City der en⸗ kurſe der Royal Dut Erdöölgeſe haft, die viel engliſches Kapital aufgenommen hat und gehend unter engliſchem Einfluß ſteht. Die Royal Dutch ſteht in enger Beziehung mit der engliſchen Shell Petroleum⸗ geſellſchaft. Der Kursrückgang der beiden Geſellſchaften ſeit dem Januar dieſes Jahres beläuft ſich auf etwa 75 Mill Pfund. Die Abwärtsbewegung erreichte geſtern ein ſolches Tempo, daß ernſthaſte Kriſengerüchte ent⸗ ſtanden. Der Präſident r Royal Dutch, em Interview Sir Henry Deterding, erklärte in ei mit dem„Daily Telegraph“, der Kursverfall ſei das Ergebnis s kon⸗ zentrierten Angriffes, der ſeinen Ausgangspunkt in Moskau habe. Aus Moskau ſei auch das Gerücht in die Welt geſetzt worden, daß er, Deterding, eine hohe An leihe an Jvar Kreuger gegeben habe und daß er zu dieſem Zweck Aktienpakete der Royal Dutch und der Shell verpfändet habe. Deterding erklärte Kreuger nur einmal geſehen habe und daß ige⸗ rücht völlig aus der Luft gegriffen ſei. Der Angriff aht ſeine Geſellſchaften ſei von einer ihm dazu, daß er bekannten in Paris ausgegangen und von Moskau finanziert worden, 20 Millionen-Fonds zur Genossenschafis-Sfüzung aufgebraucht Stele Laut BBC. iſt der Regterungsfonds von 0 Mill., der zur Hilfeleiſtung für in Schwierigkeiten ge ratene gewerbliche Genoſſenſchaften beſtin war, inzwiſchen reſtlos aufgebraucht. Eine gan Anzahl von Anträgen auf Bewilligung von Beträgen aus dieſem Fonds konnte nicht mehr bearbeitet werden, da die Mittel in dem urſprünglich vorgeſehenen Umfange er⸗ ſchöpft waren. Zéro in Monfe Carlo Die Spielbank bleibi dividendenlos Wenn es am Roulette⸗Spieltiſch„Zéro“ heißt, donn ent⸗ ſteht ſtets eine beſondere Spannung denn„Zéro“ heißt „Null“ und das bedeutet in der Regel einen kräftigen Ge⸗ winnzug der Spielbank deren Aktionäre ſtets goldene Zei⸗ ten hatten. Jetzt hört man auch das„Zéro“ aus Monte Carlo, aber in anderem Sinne, nämlich bezüglich der Diyf⸗ dende. Zum erſten Male in ſeiner Geſchichte muß das Kaſino von Monte Carlo, die Spiel⸗ bank, die in den früheren Jahren regelmäßig eine Dipf⸗ dende von 100 bis 200 v. H. ausſchütten konnte, die Di vi dende ausfallen laſſen. In dem am 1. Apt beendeten Geſchäftsjahr betrug der Nettogewinn des Ka⸗ ſinos ca. 35 Mill. Fr. gegenüber ca. 55 Mill. Fr. im Vor⸗ jahre. In dem Jahresbericht wird die ungünſtige Entwich lung auf das Ausbleiben der Engländer und anderer Aus⸗ länder zurückgeführt. * Saccharin⸗Fabril vorm. Fahlberg Liſt u. Co., Magde⸗ burg. Die Bilanzſitzung des At iſt zum 29. April ein⸗ berufen. Bekannklich wird beabſichtigt, zur Beſeitigung des Verluſtes eine weitgehende Zuſammenlegung des gegenwärtigen Aktienkapitals von 10,57 Mill./ vorzu⸗ nehmen. * Hamburger Hochbahn AG, Hamburg.— Kleine Divi⸗ dendenkürzung. Der AR beſchloß, der GV am 24. Mat die Verteilung einer Dividende für das Geſchäftsjahr 1931 in Höhe von 5(i. V. 6) v. H. auf die A⸗Aktien, von 4(5) v. H. auf die B⸗Aktien und von 2(%) v. H. auf die -⸗Aktien vorzuſchlagen Eiſenwerk Kraft., Duisburg.— Starke Verluſt⸗ ſteigerung Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1931 mit einem Verluſt von 464 035(323 457)/ ab, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahre von 465 939(142 489 Mark auf 929 974% erhöht. Die Geſellſchaft übt bekannk⸗ lich beinen eigenen Geſchäſtsbetrteb mehr aus. Die freien Aktionäre erhalten auf Grund des Dividendengarantie⸗ vertrages mit der Vereinigte Stahlwerke AG. eine Dividende von wieder 5 v. H. * Vereinigte Freiburger Ziegelwerke AG, Merzhanſen i. Br. In dieſer Juſolvenz wird jetzt der Abſchluß auf den 30. 11. 31 bekannt. Danach erhöhte ſich der aus der vorjährigen Sanierung(durch Kapitalhalbierung auf 187 500%] verbliebene Verluſtvortrag von 4214/ um 7 137% Neuverbuſt auf 77 351 /. Eine Ueberſchul⸗ dung liegt nicht vor. Der Verluſt könnte durch weitere Ko⸗ pitolherabſetzung getilgt werden. Vorgeſchlagen wird zins⸗ loſe Stundung der Gläubigerforderungen auf ein Jahr mit evtl. Verlängerung um ein weiteres Halbfahr; Kleingläu⸗ biger bis 50/ ſollen innerhalb vier Monaten nach Be⸗ ſtätigung befriedigt werden. Der Niedergang im Bau⸗ gewerbe und die Schleuderkonkurrenz führten zu der be⸗ dauerlichen Inſolvenz. Der Abſatz iſt ſeit 1927 auf ein Drittel geſunken. Mit längerer Stundungsfriſt als vor⸗ geſchlagen oder mit einer Ermäßigung der Forderungen muß gerechnet werden. Vergleichstermin iſt om 4. Mai, * Neufang⸗Jaeniſch Brauerei AG. Saarbrücken. In dem am 90. September 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr er⸗ ab ſich ein Gewinn aus Bier uw. von 1,540(3,070) Mill. Fres., denen 0,678(1,362) Mill. Fres. Abſchreibungen ge⸗ gemüßberſtehen, ſodaß ſich einſchl. 0037(0,03) Mill. Fres. Gewinnvortrag 0,898(1,738) Mill. Fres. Reingewinn er⸗ geben. Die Dividende auf 12 Mill. Fres. Aktienkapital wird von 10 auf 6 v. H. herabgeſetzt. Aus der Bilanz in Mill. Fres.: geſetzl. Rücklage 6,80(verſchiedene Rücklagen 1,065(i. V. zuf. 1,090), Teilſchuldverſchreibungen 12,778 (un.). Gläubiger 12,00(10,159), andererſeits Grundſtücke, Gebäude 5,208(8,000), Wirtſchaſtsanweſen 0,754(170), Maſchinen, Einrichtungen 4,316(3,510), flüſſige Mittel 1 (1,292), Vorräte 3,979(2,955), Schuldner und Beteiligungen 24.83(28,888). Löwenbranerei Ach. Gottmadingen.— Auflöfung be⸗ ſchloſſen. Die o. GV. beſchloß, wie vorgeſehen, die Auf Löſung diefer in der Hauptſache im Beſitz der A. Bil⸗ ger Söhne AG. Gottmadingen befindlichen Ge⸗ ſellſchaft, deren Betrieb in Waldshut ſtillgelegt iſt. Die Schbußbilanz per 30. 9. 31 zeigt ohne Gewinn⸗ und Ver⸗ lürſtrechnung unter Aktiven die Anlagen und Einrichtun⸗ gen mit 270 296(290 000), die Debitoren mit 3116(6001 deren Seite das AK. unv. mit 240 000„ und Kreditoren mit 33 550(56 241) 4. Pfandbriefe ohne Umsaiz Alſbesiiz-Anleihe und Reichsschuldbuch-Forderungen gefragi Berlin: Reichsſchatzwechſel gefragt Obwohl Newyork zu Beginn etwas ſchwächere Kurſe meldete, war die Tendenz in den erſten Nachmittagsſtunden des geſtrigen Freiverkehrs gut behauptet. Das Geſchäft be⸗ wegte ſich jedoch in allerengſten Grenzen. Von Deckungen auch in Farbenaktien war nicht mehr viel zu merken. Eine gewiſſe Stütze bot der Tendenz aber die Erleichterung am Geldmarkt, zumal man nach der Diskontſenkung in London für Newyork Hoffnungen hat, und auch nach dem Ultimo bei der deutſchen Reichsbank eine weitere Diskont⸗ ſenkung durchaus für möglich hält. Tagesgeld ermäßigte ſich bis auf 574 v. H. für allererſte Adreſſen; für Privatdſs⸗ konten und Reichsſchatzwechſel, letztere per 20. Juli, beſtänd wieder Nachfrage. An Kurſen war bisher noch wenig zu hören. Lediglich Farbenaktien wurden mit 8994— 90 taxtert. Frankfurt kleines Deckungsbedürfnis Die Stimmung der geſtrigen Abendbörſe war weiterhin freundlich, obwohl das Ausland keine Anregung bot. Bei der Spekulation beſtand immer noch kleines Deckungs⸗ bedürfnis, während von der Bankenkundſchaft weder Kauf⸗ noch Verkauforders vorlagen. Die Umfatz tätigkeit hielt ſich aus den bekannten Gründen in den denkbar eng⸗ ſten Grenzen, und nur in J. G. Farben war etwas mehr Geſchäft. Die Kurſe blieben gegen den Berliner Schluß gut J. behauptet. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an, duch konnten J. G. Farben etwa ½ v. H. anziehen. Auch der Rentenmarkt lag ſtill und kaum verändert. Altbeſitz⸗ anleihe war gefragt, ebenſo Reichsſchuldbuchforderungen. Pfandbriefe waren ohne Umſatz. Reichsmark gut behauptet An den internationalen Deviſenmärkten gab das eung⸗ liſche Pfund in Nachwirkung der Diskontermäßigung weiter leicht nach; es ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,7676, Von den Norddeviſen konnten ſich Stockholm und Oslo weiter erholen, während Kopenhagen knapp ke⸗ hauptet blieb. Der Dollar war feſter, während die Reichsmark ſich gut behauptete. Sie ſtellte ſich in Am: ſterdam auf 58,60, in Zürich auf 122,15, in Lon don auf 15,85 und in Newyork auf 23,75. Der franzöſiſche Franken war kaum gehalten, während der holländiſche Gulden feſter tendierte. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 21. April außergewöhnlich ſtill. Es wurden nur einige kleinere Schiffe angenommen. Die Talfracht erfuhr keine Aende⸗ rung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,10% nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für größere be⸗ ladene Kähne ab hier nach Rotterdam. Mark und die Vorräte mit nur noch 138(240); auf der an⸗ Die Nachfrage nach Leerraum war aon der heutigen Börſe zondoner geſtern ktien⸗ aft, die itgehend ſteht in ent⸗ Henry „Daily tes kon⸗ bunkt in daß er riſenge⸗ griff auß t Stele wordeg, chf von 2 iten ge⸗ zeſtimmt e ganze gen aus „da die ige er⸗ nn eni⸗ heißt gen Ge⸗ ne Zei⸗ Monte r Divi⸗ ch i chte Spiel⸗ e Divi⸗ ie Di⸗ . April bes Ka⸗ m Vor⸗ Intwick⸗ er Aus⸗ Magde⸗ ril ein⸗ itigung ig des vorzu⸗ e Divi⸗ Mat die iftsjahr en, von auf die Zerluſt⸗ hr 1931 den ſich 142 4890 ekannt⸗ freien nrantie⸗ e A G. zhanſen uß auf us der g. auf um erſchul⸗ ere Ka⸗ d zins⸗ ahr mit ingläu⸗ ich Be⸗ Bau⸗ der he⸗ uf ein 8. vor⸗ rungen Mai. n. In ahr er⸗ ) Mill. gen ge⸗ „Gres un er⸗ Kapital cunz in icklagen 12,778 ſtücke, (4,170), el 1,320 gungen ing be⸗ A uf⸗ Bil⸗ en Ge⸗ Die d Ver⸗ ichtun⸗ (8001 her an⸗ ditoren 3 7 Mannheimer Mai⸗Pferderennen Auch für die landwirtſchaftlichen Halbblut⸗ rennen, die als erſte Programmnummer die beiden Mai⸗ markt⸗Renntage einleiten, hat ſich mit 10 bezw. 9 Unter⸗ ſchriften ein erfreuliches Intereſſe gezeigt. Leider werden in der Nachbarſchaft nicht mehr viele reingezüchtete Halb⸗ blüter gel 5 ng⸗ zwei lten, die hinſichtlich Schnelligkeit bezw. vermögen auf großer Bahn gezeigt werden könner aber ſind Nennungen eingelaufen aus ſpeziellen Hal zuchtgebieten Norddeutſchlands, ſodaß auch dieſe beiden Tref⸗ ſen mit unſerer heimiſchen Zucht erhöhtes ſportliches In⸗ tereſſe gewinnen. Die Vollblutrennen der beiden erſten Tage ſind nun durch einen Reugeldtermin geſäubert und ausſichtsloſes oder zu hoch gewichtetes Material ausgeſchieden. Sämtliche Rennen haben noch vorzügliche Beſetzung, da in den Alters⸗ unen nur einige, in den Ausgleichsrennen die erde geſtrichen wurden, die ſich wieder an⸗ deren Entſcheidungen zuwenden. In den Hauptrennen des Eröffnu Neuwieſen⸗ Rennen auf der Flachen und Rheingold⸗ Pokal über Hürden, ſtehen noch 20 bezw. 17 Startberechtigte, am zweiten Tag hat das Rieſe⸗Jagdrennen noch 14, der Maimarkt⸗ Spr 17 — gewichts re chancenloſen P V preis noch 17 Kandidaten. 85 Pferde haben in den 4 * 17 Rennen des Maimarkt⸗Sonntag, 9o am Maimarktdiens⸗ iag noch Startberechtigung. Die Beſitzer und Trainer haben jetzt anhand der offi⸗ ziellen Veröffentlichungen geprüft, auf welche Konkurrenz ſie ſtoßen und in welchen Rennen ſie ihren Pferden die beſten Chancen verſprechen, ob im Handicap oder im Altersgewichtsrennen, ob über längere oder kürzere Diſtanz. Gänzlich ausgefallen ſind nur vereinzelte Pferde und ſo wird nach wie vor ein Meeting zuſtandekommen, das hinſichtlich des Materials, hier bisher nicht geſtarteter Pferde umd Ställe und damit auch neuer Stalljockeys ſeinen beſonderen Reiz entfalten wird. Deutſchland—Sſchechoſlowakei im Ringen Der Rückkampf zu dem am 18. Mai 1930 in Prag erſt⸗ malig ausgetragenen Länderringkompf zwiſchen den Natio⸗ nolmonnſchaften von Deutſchland und der Dſchechoſlowakei, den unſere Vertreter mit:3 Punkten knapp gewannen, findet am Samstag in Nürnberg ſtatt. Der groß⸗ artige:0⸗Erfolg gegen die ſtarke däniſche Staffel hat ge⸗ zeigt, daß die Deutſchen in beſter Form ſind, ſo daß es den Ichechen ſchwer fallew dürfte, ſich zu revonchieren. Unſere Monnſchaft iſt zwar in brei Gewichtsklaſſen anders beſetzt als gegen Dänemark, aber dieſe drei ſind kampfſtark genug und dürfen als würdige Vertreter gelten. Die Maßnahme erfolgte lediglich deshalb, um Vergleichs möglichkeiten hin⸗ ſichtlich der Zuſammenſtellung der Olympiamannſchaft zu haben. Beide Parteien treten ſich wie folgt gegenüber: 5 Deutſchland Tſchechoflowakei Bantamgewicht: Brendel⸗Nürnberg Tolar Federgewicht: Ehrl⸗München Mauder Leichtgewicht: Sperling⸗Dortmund Fleiſchmann Weltergewicht: Földeak⸗ Hamburg Samek Mittelgewicht: Schedler⸗Halle Prybil Halbſchwergewicht: Heitmann⸗Hörde Mracek Schwergewicht: Gehring⸗Ludwigshaſen Klapuch Handball der Turner Frühjahrstagung der Badiſchen Gauſpielwarte Den Gauſpielwarten der Badiſchen Turnerſchaft ſteht am kommenden Samstag und Sonntag in der Turnhalle des Turnerbund Gaggenau i. M. eine arbeitsreiche Ta⸗ gung bevor. Unter dem Vorſitzenden von Kreisſpielwart Neuberth Karlsruhe gilt es die bevorſtehende Jahresarbeit ſeſtzulegen. Zunächſt wird am Samstag nachmkttag der Kreisſpielausſchuß zu einer Sitzung zuſammentreten, bevor in den Spätnachmittagsſtunden die Gauſpielwarteverſamm⸗ lung ihren Anfang nimmt. Zunächſt finden die Neuwahlen zum Kreisſpielausſchuß ſtatt, bevor die Wettkampfbeſtim⸗ mung der Deutſchen Turnerſchaft und die des Badiſchen „ Turnkreiſes nach den neuerſchienenen Auslegungen in Ein⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe plett gegen die in ai orm befind 8 4 klang gebracht werden. Auch die neuen Regeln im Handball prache. enge kittel u andball kü ollen, chweren Wi Spiele in der zu e einer Aus 2 mit den Sportverbänden 1 e Tennis, und Ri. wie di Januar 1932, zur Beha lung ſtehen. Jahnrundenſpiele im Mannheimer Turngau Wander⸗ Mit dem le im akette. endigung der ommenden beginnen die igau n n im Handboll um die rfreuen ſich alljährlich nach eiſ aftsrunden eines großen Inter⸗ Einmal wird dadurch den Vereinen Spielmöglichkeit ohne weiteres geboten, zum andern werden dieſe Spiele benützt, um neue Aufſtellungen, Umbeſetzungen uſw. agus⸗ bieren. Für dieſes Jahr haben ſich 10 Vereine zur Teilnahme gemedelt, welche den verſchiedenen Klaſſen an⸗ gehören. Man wird geſpannt ſein, wie die erſte Aus⸗ ſcheidungsrunde am kommenden Sonntag endet. In dieſer treten ſich gegenüber: TW Friedrichsfeld— Tade Ketſch; Tod Reilingen— TV Brühl; TV Schwetzingen— Tod Hockenheim; TV Altlußheim— TV Hockenheim; TV Viernheim— TV Seckenheim. Gr. 1 2 7 Tenniskampf Belgien— Holland:3 In dem holländiſchen Badeort ein Tennis⸗Länderkampf zwiſchen Holland und Belgien zum Austrag, den die Belgier mit:2 Punkten gewinnen konnten. Der belgiſche Spitzenſpieler L. de Borman ge⸗ wann ſeine beiden Einzelſpiele gegen Van Neck(:7,:6, :9,:4] und gegen Koopman(:9, 623,:8,:), den ſieg⸗ bringenden dritten Punkt für Belgien buchte van Zuylen Zup 7 upr! Scheveningen gelangte mit 61:8,:4, 6ü4 gegen Van Neck. Koopman war über den Belgier v tylen mit:1.:3,:6,:6 erfolgreich und das Do i gewannen die Holländer Koopman⸗ „:7, 618,:3 gegen de Borman⸗van Zuylen. Nüßlein revanchiert ſich Am zweiten Tage des Gaſtſpiels der Tildengruppe in Newyork gelang dem deutſchen Tennis meiſter der Profeſ⸗ ſionolſpieler, Hans Nüßlein, die Revanche für die letzten Niederlagen durch Tilden. Nüßlein ſchlug den langen Ame⸗ rikaner glatt in zwei Sätzen:3, 64 und erhielt für ſeine fabelhafte Leiſtung den ſtürmiſchen Beifall des Publikums. Romon Najuch dagegen unterlag dem Engländer Burke in einem Satz:6. Tiſch⸗Tennis⸗Runoſchau Mit zwei ſch Erfolgen konnte der VfR die dies⸗ jährige Tiſchten iſon abſchließen. Im Klubkampf gegen Eintracht vermochten die Raſenſpieler 817 zu gewinnen und damit erneut ihre ausgezeichnete Spielſtärke unter Be⸗ weis ſtellen. Auch Blau⸗Weiß, der nächſte Gegner, mußte ſich mit dem gleichen Reſultat geſchlagen bekennen, Die beiden Siege gewinnen noch an Bedeutung, wenn man be⸗ denkt, daß ſie auf den gegneriſchen Tiſchen errungen wur⸗ den. Auf jeden Fall hut der Bin gezeigt, daß er immer noch mit zu den beſten Mannheimer Vereinen zu zählen iſt. Rheingold konnte einen weiteren Achtungserfolg erringen. Gegen eine kombinierte Monnſchaft der MG ging ein Klubkompf nur knapp 718 verloren. Hockey⸗ Abteilung der MTS konnte auch das Rückſpiel hoch 13:2 gewonnen werden, ebenſo reichte es gegen Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau zu einem ſicheren Siege. Die 2. Mannſchaft von Rheingold wurde allerdings ſicher:1 von Agilitas 2 geſchlagen. Ag i⸗ litase 1 holte ſich zwei ſchöne Siege. Rot Weiß 1 wurde 12:3 und TT Ping⸗Pong ſogor 15:0 geſchla⸗ gen. Mie kam gleichfalls zu einem Siege. Die erſte Mannſchoft von Rot-Weiß verlor glatt:11. Dagegen mußte die Hockey⸗Abteilung der MT eine weitere Nie⸗ derlage hinnehmen. Nachdem der Vorkampf gegen Kander noch 12:8 gewonnen worden war, mußte im Rückkampf eine Überraſchend hohe:16⸗Niederlage hingenommen werden. Die Moe trat zwar mit Erſatz an, hätte jedoch auch kom⸗ Lughan mit 6: Ein Arzt vorrat das Mittel, wie man eine füße ſtots older Hühneraugen haltem Ram. „Schneiden Sie niemals ein Hühner⸗ auge“ rät Dr. Read;„es iſt gefährlich und kann eine Blutvergiftung zur Folge haben. Das ſicherſte und einfachſte Mittel, lich von den Hühneraugen endgültig zu A befreien, beſteht darin, Saltrat Rodell heißem Waſſer zuzufügen, bis der freige⸗ wordene Sauerſtoff dieſem das Ausſehen von vollfetter Milch gibt und es weich wie Regenwaſſer macht. Wenn Sie Ihre üße in dieſes milchige Bad ſtellen, durchdringt der Sauerſtoff die Poren, und uſo wie er das Waſſer milderte, er⸗ weicht er die Hühneraugen. 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Der zte daher verſchiedene ie letzten Siege über t er ſich wieder etwas zu ſeinem größten VfR, wo die den 2. Platz einnahr n von der Mannſchaft anderen Mann⸗ ck nicht tragiſch Verein beſitzt, wird ihm zu rechnen ſein: 1. Tennis⸗ Weiß, JgZ⸗ 9. M Tod. ſelten ten. au; 6. TG; 7 — 81118 8. Agilitas; Mitkteldeutſchlands Fußballmeiſter in Mannheim Mannheim em neiſter von Mitteldeut 7 ſe* 7 chen Altmeiſte chland Der Vf R neuen Fußball Ch ni tz, am Sonntag den and, die Polizei Auf dem hiſtoriſchen Ge⸗ VfB Leipzig, wo auch das Schweiz ſtattfand, entführten due Band“ vor 30 000 Zuſchauern nach ſter, wo ſie die gleiche Wertſchätzung genießen wie die Schalker im Weſten. Schnelligkeit, Ener⸗ gie und Schußſicherheit kennzeichnen den Stil der Polizei⸗ mannſchaft, die keinen Gegner fürchtet. Die Elf, die erſt an Oſtern mit einem:4 gegen Slavia Prag ihre Leiſtung gkeit d tentierte, hat in dem jetzt als rech⸗ irkenden Helmchen den bekannte⸗ dem ſächſiſchen J Ni Die ah lig ten Verbinder mit ſten Spieler. Aber auch die übrigen Mannſchaftsteile ver⸗ ſtehen vorzüglichen Fußball zu zeigen, ſo daß wir in dem Titelhalter Mitteldeutſchlands einen Meiſter ſehen werden, der mit Fug und Recht ein würdiger Nachfolger des Dresdner Sportelubs iſt. Rangers ſchottiſcher Pokalſieger Kilmarnock im Wiederholungsſpiel:0 geſchlagen Zum Wiederholungsſpiel um den ſchottiſchen Fußball⸗ pokal am Mittwoch im Glasgower Hampdenpark hatten ſich 110 900 Zuſchauer eingefunden, die einen ſicheren:0(:0) Sieg der Rangers über Kilmarnock erlebten. Wie im er⸗ ſten Kampf, nach dem ſich beide Parteien beim Stande von :1 trennten, führten oͤie Rangers wieder das beſſere Spiel vor und konnten burch ihren internationalen Fleming vor der Pauſe in Führung gehen. Nach der erſten Halbzeit machte Kilmarnock die größten Anſtrengungen, um eine Verbeſſerung des Reſultates herbeizuführen, aber unter den Anfeuerungsrufen der einheimiſchen Zuſchauer gingen die Rangers zu anhaltenden Angriffen über und waren durch ihren Rekordtorſchützen We Phaoil noch zweimal erfolgreich. Von den bisher ausgetrogenen 55 Pokalend⸗ ſpielen gewannen damit die Rangers zum ſiebenten Male oͤfe wertvolle Trophäe. Hein Müller in England geſchlagen In dem geſtrigen Schwergewichtsboxkampf in der Lon⸗ doner Alberthall ſiegte der Südafrikaner Mac gegen den Deutſchen Hein Müller nach Punkten. 6 Runden gewann Mac Corkindale, 8 gingen an Hein Müller und 3 waren unentſchieden. Karlshorſt(21. April) 1. Bindower⸗Jagdrennen. Meter: Herrenreiten. 2000 K. 3600 1. Michaels Dorn 2(t. v. Horn); 2. Abadin 2 3. Regan. Ferner liefen: Tauperle, Melia. Maltheſer⸗ kreuz, Hugin, Hadrian. Toto: 18, Pbatz: 11, 13, 18. 2. Kühlte⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3. 2300 4. 9000 Meter: 1. v. Sternfeldts Spala(Kreienbring); 2. Dana; 3. Feſtkönigin. Ferner lieſen: Spinelli, Askari, Pronto, Flavia, Blauer Vogel. Toto: 67, Platz: 19. 51. 20. 3. Goßler⸗Jagdreunen. 3500. 4000 Meter: 1. Turgels Frundsberg(Hauſer]; 2. Vigor; 3. Fritz Fromm. Ferner liefen: Aguilon 3, Baudola. Toto: 21, Platz! 13, 158. 4. Hürdenrennen der Vierjährigen. 3000 J. 3000 Meter: 5 Wuthenaus Oceanus(Beahr); 2 Felek; 3. Garde. Ferner liefen: Markgräfin, Cyklop, Hatto. Toto: 38, Platz: 20, 68. 5. Bandit⸗Flachrennen. 2300 Plötz Katrin(W. Schröder); . 1400 Meter: Bi 8 Pilot: 1. H. v. 4. ADR. Im Damen- Strümpfe echt ako, dunkle moderne Färben, gul verslärkt 50 7. Seite Nummer 186 Nebukadnezar, Schweſter, Lotta, Ferner liefen: Wachtmeiſter, Humm Schneefall. Terpſychore, Haſelmaus, Ad Lieſelott. Toto: 70, Platz: 17. 21., 6. Preis der Flora. Jagdrenn Kleinfelds Reich ach Unfug; 4. Optant. Ferner liefen Fidus, Soldat, Heinfried, Carina, Eilf met. Toto: 32. Pbatz: 12, 12, 28, 18. 7 Eveutail⸗Flachreunen. Ausgleich 3. Meter: 1. Abteilung: 1. W. Kaufmanns Me (Heimes); 2. Fatime; 3. Atman. Ferner liefen: Kerner, Sternkarte. Adarenam, Salzig, Polydor, Peterſilie, Ehina⸗ feuer, Henvill. Toto: 143, Pbatz: 43, 5— 1. B. Roths Mauſi(Hamm); 2. Ferner liefen: Tarnſchild, Silvius, Frohwalt, Wiſſenſchaft, Ledum Ecgebſtein. Toto: 28. 26, 23. 2300% 135, Platz: Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia⸗ Schr. Erkundigen Sie ſich beim Amtsgericht Mann⸗ heim. K. H. Die Austrittserklärung muß auf dem amt abgegeben werden. Die Steuer iſt für das und das nächſte Jahr zu entrichten. Nürnberg. Ihr Abzug iſt noch den von Ihnen aun⸗ geführten Paragraphen der Notverordnung berechtigt. Die machträglich ßeſtgeſetzte Mietshöhe ſpielt dabei keine Rolle. M. K. Wenden Sie ſich an ons Fürſorgeamt. L. B. 19. Durch Kochen und Abgießen des Saftes. Bezirks⸗ laufende Tages halesicles Freitag, 22. April Nationaltheater:„Prinz Methuſalem“, Operette von Jo⸗ Hann Strauß, Miete F 80, Anfang 20 Uhr. Nibelungenſaal— Roſengarten: Konzert des Don⸗Kofaken⸗ Chors, 20 Uhr. Harmonie D 2, 68: 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Anahnga, deutſche anat. hygien. Ausſtellung im Verſamm⸗ lungsſoal des Roſengartens, geöffnet von—18 Uhr. Maunh. Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Autobusrundfahr⸗ ten zur Baumblüte an die Bergſtraße bzw. in die Pfalz, verbunden mit Beſichtigungen, ab 2 Uhr Paradeplatz. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Gitto entdeckt ihr Herz“. Univerſum:„Schanghai⸗Expreß“.— Schauburg: „Viktoria und ihr Huſar“. Scala⸗ Theater: Kammermuſikabend Elly⸗Ney⸗Trio, „Der Tanzhuſar“.— Glorio⸗Paloſt:„Durch⸗ laucht die Wäſcherin“.— Roxyy⸗ Theater:„Ser⸗ geant“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Sänger von Sevilla“.— Capitol:„X 27“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 15—17 Uhr: an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Ferner: Werbe ⸗Ausſtellung junger Kunſt.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ jaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 11—13 und von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſik⸗ bücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 16—19 Uhr. Sr. ññßñññ ñ,ß,ßñ,ỹ,,ßßỹß Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelber Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teik: Franz Kir cher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämilſch in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 5 en Qualit kröſtige Baumwolle . Oröße 4248 Sſück Damen- Schlüpfer Kunstseſden-Crepe, schöne Farben, l. u. H. Wehl Stick Herren-Unterhose mit extra slärkem Florſuß, Ib Sorllerung 75. Antiquitäten, Teppiche, 755 8 N makoferbig. Kkräſſige Qualität Stück namen, Triketagen Strümpfe. Künstliche Waschselde Damen- Schlüpfer 48, Pullover relne Wolle, mit klelnen Aermeln in verschleden. Farben pullover moderne Sporſform. mellert, regulär ge- Sirickt ..98 33 dle prakl. 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H. jährlich und, ſo⸗ weit Vergnügungsſteuer und Gemeindegetränke⸗ ſteuer in Frage kommen, 12 v. H. jährlich Ver⸗ zu entrichten und die mit hohen Zwangsvollſtreckung zu er⸗ Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ Zahlung iſt auf zugszinſen ö warten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen on-13 Uhr und von 7715—16 Uhr, bei den 5 5 der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. Neue Mannheimer Zei Wirtſchaftsſporteln, Bau⸗, Grundbuchamts⸗ und 72 e Steſſe Leistungsfähige Fabrik beabsichtigt, für den Alleinverkauf ihres im In- und Ausland paienſierfen und begeistert aufgenommenen Schlagerartikels del Automobilbranche, der fur jeden Kraftfahrer große Zeli- und Geldersparnis bedeutet, wegen seiner eminenien vorzuge laufend bezogen wird und keinerlei Konjunktur unterworfen ist, sowie für ihren aner kannt erstkl. 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