8 l LtHIA He Heede 2, J. 4 — E 2 grund der hier Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ stellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. 8e L 7 5 annheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 32 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. e Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Freitag, 22. April 1932 143. Jahrgang— Nr. 187 2e Frankreichs Widerſtand in Genf nicht ohne Erfolg Am Einſtimmigkeit zu erzielen, wurde der engliſche Vorſchlag verwäſſert— Preſtigeerfolg Tardieus, aber noch keine Entſcheidung die Noſolution des guten Willens“ Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 22. April. In der Vormittagsſitzung der General⸗ kommiſſion der Abrüſtungskonferenz bemühte ſich der engliſche Außenminiſter Sir John Simon nochmals, ſeinem von ihm in der Zwiſchenzeit u m⸗ gearbeiteten Entſchließungsvorſchlag über die qualitative Abrüſtung die einſtimmige An⸗ nahme zu ſichern. In geradezu flehentlichem Tone drang er in die Konferenzteilnehmer, der Welt ihren guten Willen in der bereitwilligen An⸗ nahme des in dem Vorſchlag ausgeſprochenen Prin⸗ zips zu zeigen. Daraufhin unterbreitete er den Konferenzmitgliedern die neue Reſolution, in der entweder die Unter⸗ drückung oder die Internationaliſierung der Angriffswaffen als Ziel der qualitativen Ab⸗ rüſtung bezeichnet wird. Tardieu, der von Anfang an der Sitzung bei⸗ wohnte, beglückwünſchte ſeinen Kollegen, zu einem Enkichließungsvorſchlag gekommen zu ſein, der die Ansicht aller Delegationen in ſich vereine und des⸗ halb von der Generalkommiſſion einſtimmig ange⸗ kommen werden könne. Er dankte vor allem dem rumäniſchen Vertreter Tituleseu und den Dele⸗ gationen, die geſchloſſen den frantzöſiſchen Widerſtand gegenüber dem urſprünglichen engliſchen Vorſchlag unterſtützten. Die Vertreter Japans, Ungarns, Ru⸗ mänſens ſtimmten daraufhin dem neuen engliſchen Entſchließungsvorſchlag zu. Da Reichskanzler Dr. Brüning an der Sitzung nicht teilnahm, ergriff Botſchafter Nad ol ny das Work. Er erklärte, daß die deutſche Deleg a⸗ tion die zweite Reſolution ebenſo unterſtütze, wie ſie auch ſchon der erſten ihre Stimme gegeben habe. Der deutſche Vertreter wies jedoch ausdrück⸗ lich daraufhin, daß die qualitative Abrüſtung nur durch Zerſtörung der noch zu bezeich⸗ nenden Waffenkategorien und nicht durch ihre Internationaliſierung zu erreichen ſei. 1 Daß dieſe Zerſtörung keine Unmöglichkeit be⸗ ſeute, habe Deutſchland in ſeiner bereitwilligen Ab⸗ züſtung der Welt gezeigt. Der Vertreter Sowjetrußlands, Litwin ow, proteſtierte gegen die Art und Weiſe, in der hier For⸗ meln ausgearbeitet werden. Er erklärte, daß jede Formel zu verſchiedenartigen Auslegungen und dem⸗ entſprechend zu ſchweren künftigen Komplikationen führen werde. Die Einſtimmigkeit ſei bloß deshalb da, um nach außen hin den Eindruck zu erwecken, daß man etwas erreicht habe. In Wirklichkeit ſtimme jede einzelne Partei mit einem geiſtigen Vorbe⸗ halt ab. Aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben, erklärte Litwinow. In den Kommiſſionen werden ſich erſt die ſchweren Folgen dieſer Heuchelei zeigen. Hierauf nahm der Ausſchuß den verwäſſerten Vorſchlag Sir John Simons einſtimmig an. Die Durchführung des Beſchluſſes betr. Abrüſtung oder Internationaliſierung von Angriffswaffen bleibt dem Fachausſchuß vorbehalten. Es wurde folgen⸗ der Beſchluß gefaßt:„Die Konferenz iſt der An⸗ ſicht, daß durch die Fachkommiſſionen die Land⸗, See⸗ und Luftrüſtungen in Bezug auf ihren Angriffs⸗ charakter und Verteidigungscharakter geprüft wer⸗ den müſſen. Außerdem iſt feſtzuſtellen, welche Waffen für die Beyölkerung die bedrohlichſten ſind.“ „Wie lange ſich die Kommiſſion mit dieſer Frage beſchäftigen wird, entzieht ſich der Beurtei⸗ lung. Die Hauptkommiſſion vertagte ſich auf Mon⸗ kag nachmittag. Wechſelſeitige Verſtändigung Drahtung unſeres eigenen Vertreters f i— Genf, 22. April Von Tardieu wurde heute vormittag den Jour⸗ naliſten erklärt, daß er aus den Beſprechungen mit Brüning den Eindruck einer im allgemeinen ent⸗ gegen kommenden Haltung Deutſch⸗ lands gewonnen habe. Genauer äußerte ſich der franzöſiſche Miniſterpräſident nicht, aber es iſt inter⸗ eſſant, daß er auch in ſeiner Rede in der allgemeinen Kommiſſion von„gegenſeitigen Konzeſſionen und wechſelſeitiger Verſtändigung“ ſprach. Heute nach⸗ mittag wird Tardieu neuerdings mit dem Reichs⸗ kanzler konferieren. Es verlautet, daß man ſich über die Ernennung des früheren belgiſchen Mini⸗ kerpräſidenten Theunis zum Präſidenten der Lauſanner Konferenz geeinigt habe. Heute mittag fand eine längere Beſprechung des Reichskanzlers mit Macdonald ſtatt. Die Kon⸗ ferenz dauerte von halb 12 bis 1 Uhr. Im Vorder⸗ geführten diplomatiſchen Beſpre⸗ chungen ſteht vor allem die Donaufrage. Die Vor⸗ bereitung der Reparationskonferenz iſt bisher nicht bertieft worden. 8 Dit Großen Fünf der Weltpolilil Obere Reihe: Außenminiſter Grandi (Italien) Reichskanzler Dr. Brüning (Deutſchland) Premier iminiſter Mac Donald (England) Links: Premierminiſter Tardien (Frankreich) Rechts: Staatsſekretär Stimſon (USA) 88 Wird auch Lauſanne keine Enoͤlöſung bringen? Am 16. Juni Meldung des Wolff⸗Büros Genf, 22. April. des Termins der Lauſanner Konfe⸗ renz verlautet in hieſtgen Kreiſen weiter, daß Deutſchland, ohne ſich auf einen beſtimmten Tag feſtzulegen, auf einen möglichſt frühen Zuſam⸗ mentritt der Konferenz gedrängt hat. Deutſcherſeits iſt man mit dem 16. Juni einverſtanden. Im Gegenſatz zu der vorgenannten Information wird verſichert, daß über den Vorſitz der Konferenz bis jetzt noch nichts geſprochen wurde, was nach⸗ ſtehende Verlautbarung aus franzöſiſchen Delega⸗ tionskreiſen zu beſtätigen ſcheint. Paris kann nicht früher — Genf, 22. April. Gegenüber den in der franzöſiſchen Preſſe erſchie⸗ nenen Meldungen, daß die intereſſierten Mächte ſich in Genf darauf geeinigt hätten, den Beginn der Lau⸗ ſanner Konferenz auf den 16. Juni feſtzuſetzen, ver⸗ lautet aus franzöſiſchen Delegations⸗ kreiſen, daß eine formelle Einigung aller Betei⸗ ligten nicht vorliegt. Der urſprünglich ins Auge ge⸗ faßte Termin des 1. Juni ſei der franzöſiſchen Re⸗ gierung ungelegen wegen der mit der Neubildung Bezüglich des franzöſiſchen Kabinetts zuſammenhängenden Fragen. Es ſei aber anzunehmen, daß die Kon⸗ ferenz am 16. Juni in Lauſanne zuſammen⸗ treten werde. Eine formelle Zuſtimmung zu dieſem Datum ſei aber noch nicht erfolgt. Es wird be⸗ ſtritten, daß in den bisherigen Vorbeſprechungen der ehemalige belgiſche Miniſterpräſident Theunis als Vorſitzender der Lauſanner Konferenz in Aus⸗ ſicht genommen worden ſei. Es liegt hier offenbar eine Verwechſlung mit den Dispoſitionen für die geplante Donaukonferenz vor. Nur Moratoriums⸗Verlängerung? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters f Paris, 22. April. Die Pariſer Kommentare zum Verlauf der Geufer Beſprechungen lauten nicht ſehr befrie⸗ digt.„In die franzöſiſche Theſe iſt eine ſtarke Breſche geſchlagen worden. Wir befinden uns jetzt in der Verteidigung und dieſe wird hart ſein““ So ſtellen die Morgenblätter mißmutig feſt. Im„Echo de Paris“, dem Generalſtabsblatt, unterſucht Per⸗ tinax die Poſition der franzöſiſchen Delegierten und kommt zu dem folgenden Ergebnis: In der Abrüſtungsfrage ſtehen gegen Frankreich die Vereinigten Staaten, England, Deutſchland, Ita⸗ lien und Sowfet⸗Rußland. Frankreich kann mit vierzehn Bundesgenoſſen rechnen und zwar den drei Staaten der kleinen Entente, Polen, den ſüdameri⸗ kaniſchen und den zeutralamerikaniſchen Staaten. Pertinax meint, dieſe Streitmacht ſei zwar nicht zu verachten, habe aber doch gegenüber den 50 auf der Konferenz vertretenen Staaten nur geringe Bedeu⸗ tung. Aus der Tatſache, daß Miniſterpräſident Tar⸗ die am Freitag abend oder ſpäteſtens am Samstag vormittag Geuf verlaſſen muß, ſchließen die Pariſer politiſchen Kreiſe, daß während ſeines gegen⸗ wärtigen Aufenthalts in der Völkerbundsſtadt keine klaren Ergebniſſe erwartet werden können. Tardieu ſei vorausſichtlich in der nächſten Woche wieder in Genf zurück, und bei dieſer Gelegen⸗ heit könnten dann die Unterhaltungen der„big five“, wie die Staatsmänner Stimſon, Macdonald, Brü⸗ ning, Grandi und Tardieu in der anglo⸗amerikani⸗ ſchen Preſſe genannt werden, ſowohl in der Ab⸗ rüſtungsfrage wie in der Donauangelegenheit und hinſichtlich der franzöſiſch⸗italieniſchen. Zuſtimmung zum Londoner Flottenabkommen eine entſcheidende Wendung annehmen. Gut informierte franzöſiſche Preſſekorreſpon⸗ denten wollen wiſſen, daß auch in der Repara⸗ tibusfrage zwiſchen England, den Vereinigten Staaten, Deutſchland und Italien gewiſſe ge⸗ meinſame Gedankengänge beſtehen. Ueber die geſtrigen Unterhaltungen Tardieus mit den übrigen Staatsmännern zeigt ſich die Pariſer Morgenpreſſe ziemlich ſchweigſam. Umſomehr wif⸗ ſen die in Paris erſcheinenden amerikaniſchen Blätter zu berichten. Danach ſoll Stimſon ſich bei Tardien mit aller Kraft für die von den Vereinigten Staaten gewünſchte Herabſetzung der Landſtreitkräfte eingeſetzt haben, und zwar ſoll nach dem amerikani⸗ ſchen Plan die Zahl der Truppen feſtgeſetzt werden, die jedes Land für die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung notwendig hat. Dann ſollen die übrigen Streitkräfte, die für die Verteidigung be⸗ ſtimmt ſind, nach einem gewiſſen Schema herabgeſetzt werden. Tardien dankte dem amerikaniſchen Staats⸗ ſekretär, daß er ihm die Möglichkeit gegeben habe, dieſen amerikaniſchen Vorſchlag noch vor ſeiner Ver⸗ öffentlichung überprüfen zu können. 5 Was die Regelung der deutſchen tionslefſtungen anbelangt, ſo glauben gut unterrichtete amerikaniſche Journaliſten, daß im Augenblick eine vollſtändige Befreiung Deutſchlands von allen Zahlungen nicht in Frage kommen wird. Die in Genf verſammelten Staats⸗ männer ſollen dieſe Idee bereits vollſtändig fallen gelaſſen haben. ö 5 1 Die für Deutſchland im Augenblick güunſtigſte Löſung könute nur in einer Verlängerung des Moratoriums beſtehen. Repara⸗ Ernte Lage der Sowjelwirtithaft (Bericht unſ. ſtän digen Mitarbefters) Der nachfolgende Bericht eutſtommt meinen Ein⸗ drücken von einer Reiſe in dos nördliche Induſtrie⸗ gebiet. Er übermittelt eine weſentlich peſſimiſti⸗ ſchere Auffaſſung der Lage der Sowjetwirtſchaft, als ſie die Moskauer Perſpektive bisher zeigte. — Moskau, 19. April. Als während der letzten Unionsparteikonferenz im Januar d. J. der Entwurf für den 2. Fünf⸗ jahresplan zur Annahme gelangte, zeigte ſich in vielen Kreiſen ein unverkennbares Aufatmen, weil gerade der 2. Fünfjahresplan durch Bele⸗ bung der Leichtinduſtrie eine Erleichterung der Lage der Bevölkerung und ihrer Bedürfniſſe mit ſich bringen ſollte. Seitdem ſind kaum 3 Monate ver⸗ gangen, ohne daß die optimiſtiſche Stimmung an⸗ gehalten hätte. Denn in Verbindung mit eigenen Fehlern macht ſich die Weltwirtſchaftskriſe erſtmalig auch in der Sowjetwirtſchaft bemerkbar, ſodaß ſelbſt ruhige Rußlandkenner Bedenken über die fernere Möglichkeit des Beſchrei⸗ tens des bisherigen Weges haben. Die Frage, die vom Ausland am meiſten über Rußland geſtellt wird, ob der Fünfjahres⸗ plan erfüllt werde, iſt in dieſer Form für die Beurteilung der ruſſiſchen Wirtſchaftslage unweſent⸗ lich. Obgleich heute erſt 3 Jahre der erſten Plau⸗ periode abgelaufen ſind, läßt ſich die Lage doch ſo weit überſehen, daß man im großen und ganzen von einer Planerfüllung ſprechen kann. Man muß dem aber hinzufügen, daß es für kein Land der Welt eine Schwierigkeit bedeutet, mit dem zur Verfügung ſtehenden Kapital, mit einer derartigen Ausnutzung der eigenen Arbeitskräfte und mit Hilfe von erfagh⸗ renen fremden Fachleuten ein ſolches Programm durchzuführen. Die Frage iſt vielmehr die, was der eigentliche Sinn des Planes war und wie dieſer er⸗ füllt wird. Gehört zur Planerfüllung auch, daß ſelbſt Brack und Ausſchuß als Planerfüllung rechnen? Daß ſich die Schwierigkeiten erſt jetzt am Ende der erſten Aufbauperiode in verſtärktem Maße zeigen, liegt hauptſächlich an dem mer kwürk digen Kreislauf des Wirtſchaftsſyſt ems der Sowjets, der gerade die Urſache dafür iſt, daß die Weltwirtſchaftskriſe auch für Rußland ein Verluſt⸗ faktor wurde. Mag auch der Fünfjahresplan erfüllt werden, ſo iſt gerade hierdurch ſein tieferer Sinn, nämlich die Gewinnung der wirtſchaftlichen Una b⸗ hängigkeit vom Ausland in Frage ge⸗ ſtellt worden. Wenn die Sowjets die Schuld für ihre Kriſe jetzt auf die Weltwirtſchaftskriſe einerſeits und auf die größer gewordenen Bedürfniſſe der Be⸗ völkerung andererſeits ſchieben, ſo iſt das eine Ver⸗ kennung der Tatſachen, denn die Kriſe liegt nur im Syſtem verankert, das auch durch die Ein⸗ führung privatwirtſchaftlicher Methoden im vorigen Sommer keine Beſſerung erfahren hat, weil dieſe Aenderung nur eine halbe Maßnahme im Sinne der Privatwirtſchaft geblieben iſt. Die Lage iſt heute die, daß die Induſtrie hauptſächlich vom Export der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, und damit von der Kraft un d Su bſtanz des Landes ſelbſt lebt, was eine Zeitlang durchzuhalten iſt, wenn die Induſtrie ſpäter die Leiſtungen vollbringen kann, die dieſe In veſtie⸗ rungen rechtfertigen. Eine weitere Fortfüh⸗ rung der Wirtſchaft nach dem bisherigen Syſtem iſt alſo nur noch durch eine Anſpannung von weiteren Reſerven möglich, die aber erſchöpft zu ſein ſcheinen, da das Land und der Bauer das Letzte bereits hergegeben haben. Aus vielen Ge⸗ genden kommen Nachrichten, daß infolge der Ge⸗ treideablieferungspflicht in den Kollektiven der Hunger droht, aus anderen wiederum, daß nicht mehr genügend Getreide für die Ausſaat vorhanden iſt, ſodaß das Syſtem der Kollektivierung, das die großen Exportüberſchüſſe hervorzaubern ſollte, ſeinen Zweck verfehlt hat. Auch das zweite Reſervoir für den Ex portüberſchuß— Holz— wird nach den be⸗ kannt gewordenen Zahlen nicht mehr die Erträge bringen, die zur Finanzierung des Imports für die Induſtrie nötig ſind. Allein der Preis für den Stau⸗ dart Holz beim Hauptabnehmer Eugland iſt von 12—13 Goldpfund im Jahre 1931 auf 10 Pa⸗ pierpfund in dieſem Jahre geſunken, ein Ver⸗ lu ſt, der auf dieſem Gebiete aus dem Grunde nicht durch erhöhten Einſchlag wettgemacht werden kann, weil die für den Transport am beſten gelegenen Ge⸗ genden bereits abgeholzt ſind. Auch hieraus ergibt ſich, daß nicht die Bedürf⸗ niſſe der Bevölkerung, die ſeit 15 Jahren gleichgroße ſind, zugenommen haben, daß viek⸗ mehr die Produktion infolge der Verarmung und Schwächung der Volkskraft abgenommen hat. 5 5 Bliebe ein Ausgleich durch die In duſtrie ſelbſt, die an ſich auch ohne Fünfjahresplan wenig⸗ ſtens teilweiſe mit Ueberſchuß arbeiten müßte. Das iſt jedoch nicht der Fall. Arbeitet auch einmal ein Nummer 187 tabel, ſo wird dieſe Rent hn anderen, nicht zuletzt aber durch die gemachten Fehler in Organiſation und Technik wie⸗ der ſo aufgezehrt, daß kein Ueberſchuß für die Bezahlung des Imports vorhanden iſt. Die ſchlechten Verkehrsverhältniſſe, der hemmende Einfluß von Partei und Gewerkſchaften in den Betrieben, und ſchließlich die große Va⸗ lutaar mut, die jetzt ſchon z. T. die Anſchaf⸗ ig der notwendigſten Rohſt offſe, vor allem von etallen, verbietet, ſo daß viele Betriebe ſchon dem Grunde Feierſtunden einlegen müſſen, ver⸗ mehren noch dieſe Erſcheinungen. Hierin darf man i ch nicht durch die zuletzt gemeldeten„In⸗ ſtege“, wie das Anblaſen des 2. Hochofens in Magnet ogorak oder die Eröffnung einer Kugellager fabrik in Moskau täuſchen laſſen, ebenſowenig wie von Aeußerungen von angeblich fehlenden Arbeits⸗ kräften. Mangel beſteht nur an qualifi⸗ zierten Arbeitern, während ſonſt in den Be⸗ trieben, z. T. infolge des noch immer andauernden Zu 34 Lande Arbeiterüberſchuß be⸗ Aufbau von 11 M du ſte iht, chon zur Einführung ſog.„Stehſtunden“ bei halbem Lohn geführt hat. Der Staatskapitalismus in dieſer Form, das heißt in der Form des Wirtſchaftsmilitarismus, hat alſo Fiasko erlitten. Die Sowjetinduſtrie iſt heute das laufende Zuſchußunternehmen gewor⸗ den, da ſie alle anderen für den Export in Frage kommenden Wirtſchaftszweige zwingt, ihren Nutzen in ſie zu inveſtieren, ſtatt ſie dem Betrieb zuzu⸗ führen, der ſie tatſächlich verdient hat. Die Indu⸗ ſtrie in dieſer Form höhlt alſo das Land aus, ohne ihm vorerſt ein Aequivalent geben zu können, und da auch das Land irgendwie bezahlt werden muß, iſt die Notenpreſſe weiter der einzige Erſatz. Vorläufig wirken ſich dieſe wirtſchaftlichen Miß⸗ erfolge tunerpolttiſch noch nicht aus, auch haben ſie außenpolitiſch noch nicht auf die Zahlungsfähigkeit Rußlands eingewirkt, da ja die Induſtrie nicht exportiert, ſondern der Handel. Man hört vielfach die Anſicht, daß Stalin auch aus dieſer Kriſe einen Ausweg ſchaffen werde; die Frage iſt nur die, ob ein ſolcher bei der zu zwei Drittel kollektivierten Landwirtſchaft und einer gegen die Rentabilitätsgeſetze arbeitenden Induſtrie denkbar iſt. Arbeitsbeſchaffung durch Inſtandſetzung der Häuſer Meldung des Wolffbüros — Berlin, 22. April. Unter den Möglichkeiten der Arbeitsbeſchaf⸗ fung iſt die Inſtandſetzung der Häuſer vom beſonderer Bedeutung. Der Reichsarbeitsmini⸗ ſter hat vor kurzem die Länder auf verſchiedene Maß⸗ nahmen hingewieſen, die der Arbeitsbeſchaffung auf dieſem Gebiete dienen können. Die Länder ſind gebeten worden, ſoweit möglich, Mittel der Hauszinsſteuer für Inſtandſetzungen bereitzu⸗ ſtellen und dem einzelnen Hausbeſitzer die Aufnahme von Kapital durch Zinszuſchüſſe aus der Hauszins⸗ ſteuer zu erleichtern. Es iſt ferner darauf hinge⸗ wieſen worden, daß auch die Möglichkeit beſteht, die erforderlichen Mittel durch Budgetkredit zu beſchaf⸗ fen. Auf Grund von Verhandlungen mit der Reichsbank konnte fſeſtgeſtellt werden, daß die Reichsbank grundſätzlich bereit iſt, derartige Wechſel zun diskontieren. Auf dieſem Wege wird ſich die Aus⸗ führung von Inſtandſetzungsarbeiten in erheblichem Umfange ermöglichen laſſen. Feier des Geburtstages Roms und das Feſt der Arbeit — Rom, 22. April. Der Geburtstag der Grün⸗ dung Roms und das Feſt der Arbeit wurden geſtern in ganz Italien durch große Kundgebungen der Schwarzhemden gefeiert. In Rom richtete Muſſo⸗ lint an die Schwarzhemden eine Anſprache, in der ex beſonders die jungen Kräfte begrüßte, die in die Faſchiſtiſche Partei eintreten, und ſie zur Dis⸗ ztplin und Arbeit ermahnte. Der Duce wurde ſtürmiſch bejubelt. Im Laufe des Tages wurden in ganz Italien öffentliche Bauten eingeweiht. Letzte Mode: die Lackfriſur! Es iſt erſtaunlich, auf welche grotesken Einfälle die Schöpfer der modernen Haarmode oft kommen. Nach den ſchon hiſtoriſch gewordenen turmhohen Fri⸗ ſürxen können ſich viele noch an Auswüchſe der Mode erinnern. Da war kurz vor dem Kriege beiſpiels⸗ weiſe das Lockentbupée, ein ganz ungeheuerliches künſtliches Lockenneſt, das die moderne Frau auf dem Kopfe mit ſich herumſchleppte. Auch der Bu⸗ benkopf hat in ſeiner erſten Blütezeit Auswüchſe ge⸗ geitigt, über die wir heute den Kopf ſchüteln. So hat ſich der ganz kurz geſchorene„Etonkopf“ auf die Dauer nicht die Sympathie der Frauen erhalten können, er verſchwand ſo ſpurlos wie der Damen⸗ ſmoking, der allzu kraß die Männermode nachahmte. Das Letzte war die Windſtoßfriſur, verkündet durch Lilian Harvey, die damit in ihrem letzten Film der Welt ein neuartiges reizvolles Antlitz zeigte. Und nun hat dieſe dem allerletzten Schrei Platz ge⸗ macht— der Lackfriſur. Das klingt faſt wie ein Scherz. Lack? Iſt das nicht ein Mittel, das wir bisher benutzten, um alten, abgeſchabten Möbeln meuen Glauz zu verleihen, um Schuhen, Hüten uſw. neuen ſpiegelnden Schimmer zu geben? Und jetzt haben wir den lackierten Kopf der Frau. Neue un⸗ geahnte Perſpektiven tun ſich auf. Wie werden die Häupter unſerer Damenwelt ſchillern und leuchten, wenn die helle Beleuchtung des Ballſaales oder die farbigen Scheinwerfer neuzeitlicher Tanzſtätten darüber hinſpielen! Friſeurgeſchäfte in den ihren Reklameſchildern ein neues Wort auf „ieren“ hinzufügen können: Schamponieren, fri⸗ ſieren, ondulieren— lackieren! Wenn wir ſonſt von einem Menſchen ſagten„er iſt mal wieder der Lackierte!“, ſo war das nicht gerade erfreulich für den Betroffenen. Wenn es heute von einer Frau heißen wird„ſie iſt lackiert“, ſo wird ſich darin ge⸗ wiß die reſtloſe Bewunderung der ganz Modernen ausdrücken. Eine neue Haarmode. Von einem erfinderiſchen, beſonders tüchtigen Vertreter des Friſeurgewerbes erfunden. Daß die Frauen ſelbſt ihre lieblichen Köpfe mit einem Lackanſtrich werden verſehen kön⸗ nen, iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen. Ob allerdings Großſtädten werden e durch den Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 22. April 1932 (Bericht unſ. ſtändigen Mitarbeiters) r. Hamburg, 21. April. Einen ungeheuer ſchweren Winter hat die Freie und Hanſeſtadt Hamburg hinter ſich. Von den ſicht⸗ baren Merkmalen nur folgende: ſchon Ende März würden die ſtändig ſtaatlich unterſtützten Perſonen auf 110 000 geſchätzt, alſo ein Fünftel der Bevölke⸗ rung der Millionenſtadt lebt von der öffentlichen Wohlfahrt. Die Arbeit auf den großen Werften im Hamburger Hafen ruht faſt ganz. Die aufgelegte Tonnage, meiſt durchweg unter deutſcher Flagge, will nicht unter 700 000 Tonnen ſinken. Import und Export gehen raſend zurück. Die Zahl der welt⸗ bekannten großen Handelshäuſer ſchrumpft immer mehr zuſammen. Hamburgs Staatsfinanzen, noch bis vor zwei Jahren in tadelloſer Ordnung, geraten ins Schwan⸗ ken. Zu den Folgen der Wirtſchaftskriſis gehören die ſtarken Ausfälle an Reichsüberweiſungsſteuern, an Mieten und Hypothekenzinſen für ſtaatliche Grundſtücke. Die Steuerſenkungsbeſtimmungen der Notverordnung bringen allein für Hamburg einen Mindeſtausfall von 166 Millionen. Am deutlich⸗ ſten zeigt ſich die Not Hamburgs aber wohl darin, daß 1913 für Wohlfahrtszwecke rund 7 Mil⸗ lionen /, jetzt für 1932 mindeſtens 110 Millio⸗ nen/ veranſchlagt wurden. Gewiß gibt ſich die Landesregierung die erdenklichſte Mühe, den Aus⸗ gabenetat durch äußerſte Sparſamkeit zu ſenken, aber ſelbſt ein Voranſchlag für 1932— von einem Etat oder auch nur von einem Notetat kann nicht geſprochen werden— wird in den jüngſten Tagen ſchon wieder dahin korrigiert, daß die einzelnen Be⸗ hörden nur knapp drei Viertel der vor Mo⸗ natsfriſt vorgeſehenen Ausgaben leiſten dürfen. Hamburg wird auf ſeinen Etat um die Jahrhundert⸗ wende zurückgehen müſſen. Die Hoffnung des re⸗ gierenden Bürgermeiſters, das Reich würde die vie⸗ len Jahrzehnte von Hamburg geleiſtetete Arbeit für Deutſchlands größten Welthafen anerkennen und einen Zuſchuß für den Hafen geben, hat ſich bisher nicht erfüllt. Zugegeben muß aber werden, daß Korrektheit und Sauberkeit bei der Hamburger Finanzführung beſtanden und daher Hamburgs Kre⸗ dit in der Welt bisher nicht erſchüttert iſt. Erſchwert wurde die Lage des Stadtſtaates durch die politiſche Konſtellation im Landes⸗ parlament, der Hamburger Bürgerſchaft. Die Septemberwahlen des vorigen Jahres ließen die Große Koalition, an der ſich die Deutſche Volkspartei aber nur noch widerwillig beteiligte, zuſammen⸗ brechen, ſchufen aber keine Mehrheit für einen bür⸗ gerlichen oder gar eines Rechtsſenat. Die Folge war Meldung des Wolffbüros Genf, 22. April. Internationale Arbeitskoufe⸗ renz begann heute die Generaldebatte über den Bericht des Direktors des Internationalen Ar⸗ beitsamtes, der ſehr ausführlich die Rückwirkungen der Weltwirtſchaftskriſe auf die Sozialpolitik der einzelnen Länder behandelt. Es wird u. g. hervor⸗ gehoben, daß in Deutſchland trotz der ſchweren Wirtſchaftskriſe das Gebäude der Sozialpolitik nicht erſchüttert worden ſei. Die Der deutſche Arbeitnehmervertreter Hermann Müller ſprach ſich für die internationale Ein⸗ führung der 40⸗Stundenwoche aus. Der deutſche Arbeitgebervertreter Kommerzien⸗ rat Vogel ſtellte feſt, daß die Autorität der In⸗ ternationalen Arbeitsorganiſation darunter leide, daß immer internationale ſoziale Abkommen a b⸗ geſchloſſen würden, von denen nur die aller⸗ wenigſten in Kraft geſetzt und durchgeführt wirklich der lackierte Kopf ſich durchſetzen wird, bleibt immerhin fraglich. Denn abgeſehen von den wenigen Prominenten, die gezwungen ſind, jede Mode begeiſtert mitzumachen, iſt unſere Zeit augen⸗ blicklich nicht dazu angetan, daß die Maſſe der Frauen eine Mode mitmachen wird, die ebenſo koſtſpielig wie ſinnlos iſt. Davor ſchützt uns der knappe Geldbeutel einerſeits und die nüchterne Denkweiſe andererſeits. Wir werden nicht viele lackierte Köpfe zu ſehen bekommen Eveline. Reinhardts„Schöne Helena“ im Berliner Großen Schauſpielhaus Die Reinhardtſche Form der„Schönen Helena“, erweitert um viele Szenen und viele Muſik, iſt im Kurfürſtendammtheater ſchon lange ge⸗ ſpielt worden. Unterdeſſen iſt für London noch eine andere Faſſung herausgekommen mit einem ganzen hinzugefügten Akt, die jetzt in das Große Scha u⸗ ſpielhaus übertragen wurde und dort einen rauſchenden Erfolg gehabt hat, dem Reinhardt ſelbſt ſchon nach dem zweiten Akt danken konnte. Durch die Verlegung in dieſen Rieſenraum mußte ſich ſowieſo diee Form des Stücks ändern und man darf ſagen, daß auf dieſer pompöſen Bühne vieles noch ſtärker wirkte als am Kurfürſtendamm. Beſonders die Maſſenſzenen, die koloſſalen Bal⸗ letts, die neuen farbenprächtigen und ſehr phantaſti⸗ ſchen Koſtüme, die Chöre, die Gruppierungen, die ganze prunkvolle Aufmachung, alles das kommt hier wundervoll heraus, hält das Publikum in einer dauernden Anſpannung und würde ſich noch mehr in der Wirkung ſteigern, wenn man im zweiten Akt einige Dialoge kürzte. 5 Damals gab Friedell den Merkur und entzückte uns durch die geiſtreichen Apereus, die er ſich ſelbſt geſchrieben hatte. Jetzt ſpiel Meyerinck dieſe Rolle, ſehr nett, aber er kommt in den Geſprächen mit dem zurückkehrenden Menelaus nicht recht vom Flecke. Dieſer Menelaus iſt ganz neu beſetzt, neu⸗ artig, ſo wie man es noch nie gemacht hat, nämlich nicht durch einen alten Trottel, ſondern durch einen jüngeren, etwas verlegenen Mann in der Geſtalt von Max Hanſen, der eine außerordentliche Lei⸗ ſtung hinſtellt, witzig, amüſant, ein bißchen Mitleid Auch Hamburg wählt Völlig ungewiſſer Ausgang aber die, daß die Rechts⸗ und Linksoppoſition im Parlament ſich die Bälle zuwarf, jede Senatsvorlage ablehnte, damit die Bürgerſchaft aus der geſetzgeberi⸗ ſchen Arbeit ausſchloß und der Senat auf das Not⸗ verordnungsſyſtem angewieſen war. Im Parlament ſelbſt wurde häufig bis in den frühen Morgen zum Fenſter hinausgeredet, aber jede praktiſche Arbeit unterblieb. Der Verſuch, ein Konzentrationskabi⸗ nett nach engliſchem Muſter von den So⸗ zialdemokraten bis zu den Deutſchnationalen zu ſchaffen, ſcheiterte an dem Widerſpruch der Hambur⸗ ger Deutſchnationalen. Ein weiterer Ver⸗ ſuch, einen Minderheitsſenat der Rechten zu bilden aus Nationalſozialiſten, Deutſchnationalen, Deutſch⸗ volksparteilern, Wirtſchaftsparteilern und Chriſtlich⸗ ſozialen glückte ebenfalls nicht, obwohl eine Baſis für ernſthafte Verhandlungen gefunden war. So blieb der einzige Ausweg: Auflöſung der Bürgerſchaft. Die Neuwahl iſt, wie in Preußen und an⸗ deren Ländern, für Sonntag, den 24. April, an⸗ geſetzt. Auch diesmal iſt der Ausgang des Wahlkampfes ganz ungewiß. Mit einiger Sicherheit iſt allerdings anzunehmen, daß die jetzige knappe ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſche Mehrheit zuſammenbricht, da die Kommuniſten bei der Hin⸗ denburg⸗Wahl über 60000 Stimmen verloren. In dieſem Wahlgang büßten aber auch die National⸗ ſozialiſten kleine Verluſte ein, ſo daß man jetzt bei der Parteienwahl nicht mit einer weſentlichen Zu⸗ nahme rechnet. Hamburg iſt heute noch die letzte Hochburg der Demokratie. Unter Führung von Bürgermeiſter Dr. Peterſen ſteht die Staats⸗ partei wieder in dem Wahlkampf unter der ausge⸗ ſprochenen Parole, daß ohne die Sozialdemokratie in Hamburg nicht regiert werden könne. Die geſamten übrigen bürgerlichen Parteien ſind nach rechts ab⸗ geſchwenkt mit dem Ziel, einen Rechtsſenat bil⸗ den zu können. Dieſen Kurs verfolgt auch die Deutſche Volkspartei, die zu dem fetzt nur noch ge⸗ ſchäftsführenden Senat die Brücken abgebrochen hat. Merkwürdigerweiſe iſt in der Agitation faſt aller Parteien nur die Reichspolitik Trumpf, lediglich die Deutſche Volkspartei unterſtreicht auch durch das Herausſtellen von Trägern althambur⸗ giſcher Namen die hamburgiſche Note. Das Kampfziel aller bürgerlichen Parteien einſchließlich der Nationalſozialiſten in Hamburg iſt dahin geſteckt: Niederringung der marxiſtiſchen Mehrheit, Verhinderung der Wieder⸗ kehr der Weimarer Koalition und Ausſchaltung der Staatspartei aus ihrer bisherigen Schlüſſelſtellung. Hierüber ſoll der 24. April entſcheiden. Internationale Arbeitskonferenz werden könnten. Eine darniederliegende Wirtſchaft könne unmöglich hohe ſozialpolitiſche Laſten tragen. Mit Behelfsmitteln zur Behebung der Arbeitsloſig⸗ keit, wie ſie auch das Internationale Arbeitsamt vor⸗ ſchlage, könne man nicht weiterkommen. Man müſſe die Urſachen beſeitigen. Dieſe gingen z. T. auf Fragen zurück, die von hoher politiſcher Be⸗ deutung ſeien. Kommerzienrat Vogel ſchloß ſeine Ausführungen mit dem dringlichen Appell an den Völkerbund, im Intereſſe ſeiner Selbſterhaltung zu der Tat und zur Wiederherſtellung des Vertrauens zu ſchreiten. Am Freitag nachmittag wird der deutſche Regie⸗ rungsvertreter, Miniſterialdirektor Grieſer, den Standpunkt der deutſchen Regierung darlegen. Eiſeubahnunglück bei Paris E Paris, 22. April. Auf dem Bahnhof Becon⸗les⸗ Bruyeres wurden bei einem Eiſenbahnunfall etwa zehn Perſonen verletzt. Die deutſchen Memelbeſchwerden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. April. Die geſtern den Signatarmächten der Memel⸗ konvention in Genf überreichte neue deutſche Proteſtnote, die gegen die Wahlverfälſchungen und Wahlbeeinfluſſungen der litauiſchen Regierung im Memelgebiet ſich wendet, iſt, wie wir hören, von einer reichhaltigen, ſorgfältig geprüften Mate rialſammlung begleitet. Dieſes Material ſtützt ſich zum Teil auf Berichte des„Memeler Dampf⸗ bootes“, das mit großem Mut die rechtswidrigen Praktiken der Kownoer Machthaber im einzelnen aufgedeckt und aufgezeigt hat. Da die litauiſche Regierung wider ihre ſchlechtere Abſicht für die Zeit des memelländiſchen Wahlkampfes die Vorzenſur hat beſeitigen müſſen, konnten dieſe Berichte erſchei⸗ nen. Bei der diplomatiſchen Behandlung der An⸗ gelegenheit in Genf haben, ſoweit wir unterrichtet ſind, einige der Signatarmächte das Verhal⸗ ten der Reichsregierung durchaus gebilligt und ihr geſchärftes Mißfallen über das Vorgehen Li⸗ tauens geäußert. Die deutſche Note richtet ſich, wie ſchon ange⸗ deutet, gegen alle die Maßnahmen der litauiſchen Regierung und des Direktoriums Simaitis, die in jüngſter Zeit ergangen ſind und nicht nur eine fla⸗ grante Verletzung des Memelſtatuts darſtellen, ſon⸗ dern auch unter Vorausſetzungen erlaſſen wurden, die gegenwärtig der Prüfung durch die Haager Cour unterliegen. In dem aide memoire, das der Note beigegeben iſt, werden ins⸗ beſondere drei Punkte erörtert: Die Maſſenein⸗ bürgerung von Großlitauern, die Zuſammenſetzung der Wahlkreiskommiſſion und die Beſchränkung der Preſſe⸗ und Verſammlungsfreiheit. Die Signatar⸗ mächte werden weiter erſucht, auf die litauiſche Re⸗ gierung ihren Einfluß geltend zu machen, daß die übereilt Eingebürgerten nicht mehr zur Wahl zugelaſſen werden, daß die Wahl⸗ kreiskommiſſion paritätiſch zuſammengeſetzt und daß die Verſammlungs⸗ und Preſſefrei⸗ heit wiederhergeſtellt wird. Letzte Meloͤungen Sprengſtoffdiebſtahl aufgeklärt — Köln, 22. April. Wie die Kriminalpolizei mit⸗ teilt, wurde geſtern nach längeren Beobachtungen ein Angehöriger der KPD. feſtgenommen, 1 der geſtändig iſt, im Januar ds. Is. in einer Spreng⸗ ſtoffabrik in Troisdorf bei einem Einbruch 7400 Sprengkapſeln geſtohlen zu haben.— Die Angelegenheit gewiunt beſondere Bedeutung durch die Tatſache, daß ſich unter den weiter feſtgenomme⸗ nen Perſonen der Leiter des Bezirks Mittelrhein der KPD. unter dem dringenden Verdachte der Mit⸗ täterſchaft am Sprengſtoffverbrechen befindet. Vertagung der Waffenſtillſtandskonferenz — Paris, 22. April. Wie die Agentur Indo⸗ Pazifie aus Schanghai meldet, iſt die chineſiſch⸗ japaniſche Waffenſtillſtandskonferenz auf unbe⸗ ſtimmte⸗ Zeit vertagt worden. Das läßt befürch⸗ ten, daß die der Gemiſchten Kommiſſion vom iger Ausſchuß gegebenen Vollmachten die Ablehnung Japans nach ſich ziehen werden. Arbeitsloſenunruhen in Newyork und Philadelphia — Newyork, 22. April. Bei einer Arbeitsloſen⸗ kundgebung vor dem Rathaus kam es geſtern nach⸗ mittag zu Zuſammenſtößen mit der Polizei. 400 Poliziſten zu Fuß und zu Pferde zerſtreuten mit Gummiknüppeln die Menge, wobei viele Verletzte zu beklagen waren; auch Frauen und Kinder wur⸗ den dutzendweiſe niedergeworfen und viele Ver⸗ letzte blieben blutend liegen. Zehn Poltziſten erlit⸗ ten Verletzungen. Auch in Philadelphia wur⸗ den mehrere Perſonen verletzt, als die Polizei eine Kundgebung auseinander ſprengte. erregend und mit ſoviel Selbſtironie, daß er auf dem Wege Pallenbergs ſich fortzuentwickeln ſcheint. Ob es ganz im Sinne des Stückes iſt, die Rolle mit einem jungen Komiker zu beſetzen, iſt eine andere Frage. Paul Graetz iſt diesmal auch dabei und zwar als Calchas, er findet viele, aber nicht alle Möglich⸗ keiten für ſeine Begabung. Achill iſt Raul Lange, ſehr kräftig, Agamemnon heißt Ballarini und ſingt ſehr ſchön, die beiden Ajaxee ſind die clown⸗ haften Tänzer Latabax, äußerſt drollig in der durch⸗ gehenden perſiflierenden Rhythmik, Friedel Schu⸗ ſter iſt der reizende Oreſt geblieben und die Haupt⸗ rollen ſind auch dieſelben; die herrliche Novotna als Helena und der grade nicht ſehr pariſeriſche Nie⸗ mar als Paris. Nachdem man aus der Bearbeitung der erſten beiden Akte einiges weggelaſſen hat, fügt man jetzt einen dritten Akt hinzu, der zehn Jahre ſpäter ſpielt, im belagerten Troja. Paris und Helena frühſtücken, Hektor kommt Paris zur Schlacht holen, zu einem Zweikampf mit Menelaus, der unter gro⸗ ßem Ballettenſemble ſtattfinden ſoll— da entführt Venus den Paris und Menelaus kann mit ſeiner Helena wieder nach Hauſe fahren. Durch dieſen Akt wird die Balance des urſprünglichen Offenbachſchen Werks noch mehr verſchoben, als es in der bisheri⸗ gen Bearbeitung ſchon der Fall war. Aber man kann es ja kaum noch Bearbeitung nennen, ſopiel neue Szenen ſind hinzugekommen, ſo ſehr entfernt es ſich von Offenbach, deſſen Helena nur noch die Grundlage bleibt für ein Schauſtück erſter Ordnung, das der phantaſievolle moderne Regiſſeur dar⸗ aus und darüber entwickelt. ü Nur als ſolche Neuſchöpfung darf man es bewerten. Und als ſolche bedeutet ſie wieder eine große künſtleriſche Arbeit, eine kluge Wahl unter den Mitwirkenden, eine ungehemmte Heranziehung aller Mittel. Korngold, der die Muſik wieder weiter verſorgt hat und ſelbſt leitet, mußte nun für den dritten Akt und auch für ſonſtige eingelegte Kouplets noch mehr Werke von Offenbach benutzen, ſo daß ſchließlich die Anzahl der Muſiknummern, die nicht aus Offenbachs Helena ſtammen, die ab⸗ ſolute Majorität haben. Eine große Chorhymne, die den Mittelpunkt des letzten Akts bildet, ſtammt aus Offenbachs„Zaubergeige“ Die Tänze, an denen ſich La Ja na wieder ſtark beteiligt, ſind diesmal von Maſſine und Doone einſtudiert, damals tanzte das lettiſche Ballett, ſtärker an Kraft der Einzeltänzer, diesmal iſt es mehr ein maleriſch gemiſchtes Enſemble, das aber ebenſoviel Rhythmus als Gruppierungskunſt auf⸗ weiſt. Tanz geht durch den ganzen Abend und be⸗ lebt die Aufführung nicht unweſentlich. Schwung iſt darin, es lacht die Parodie, es blüht die unſterb⸗ liche Muſik. Für ein paar Monate iſt in dieſem Hauſe wieder geſorgt. Oscar Bie. Die„Literariſche Pfalz“ iſt wieder da! Das erſte Heft des Jahrgangs 1932 der Zeitſchrift des Literariſchen Vereins der Pfalz„Die Literarische Pfalz“ iſt ſoeben erſchienen. Man glaubte ſchon, diese „Hauszeitſchrift“ ſei wegen der ſchlechten allgemeinen Lage ſauft entſchlafen. Neues Leben, das von einem ideenreichen Schriftleiter befruchtet wurde, iſt leider nur bedingt ſichtbar. Auch fehlen immer noch ſchlag⸗ wortartige Ueberſichten über das Beſte der in⸗ und ausländiſchen Literatur. Weſentlich iſt in dem Heſt ein Aufſatz von Dr. Heſſemer über den jungen pfälziſchen Lyriker Ludwig Dillmann, der, nach den mitgeteilten Proben zu ſchließen, ein ſtarkes eigenwilliges Talent zu ſein ſcheint. Den ebenſo warmen wie fachlichen Ausführungen Heſſemers kan man entnehmen, daß bald ein Band Gedichte Dill⸗ manns erſcheint. Er wie die meiſten anderen pfälzi⸗ ſchen Autoren, die in der„Literariſchen Pfalz“ Ge⸗ dichte veröffentlichen, ſtehen ſtark unter dem Einfluß Georges und Rilkes, beſonders im Rhythmus und im Formalen. Lorenz Wingerter von Speyer ſetzt ſeine Artikelreihe„Der literariſche Beobachtet fort. Dem Pfälzer Schviftſteller Theodor Boh⸗ ner, der mit ſeinen Werken in Schweizer Verlagen herauskam, Dr. Buchheit von Pirmaſens und der Lyrikerin Martha Saalfeld von Landau werden anerkennende Worte gewidmet. Der pfälziſche Nopel⸗ liſt Willy Gutting iſt mit einer gefeilten Stim⸗ mungsſkizze vertreten. Mit belaugloſem Füllſel ist das Heft trotz aller Bemühungen, dies abzuſtellen, immer noch etwas beladen. Die Zeitſchrift, die beim Verlag Thieme in Kaiſerslautern gedruckt wird, it jetzt auch im Buchhandel zu haben. Ein Inhaltsver⸗ zeichnis des Jahres 1931 liegt bei. 1—. 2 2 e S 932 4 — rden ü r og pril. temel⸗ tſche ungen terung n, von date ſtützt hampf⸗ drigen zelnen auiſche e Zeit zenſur rſchei⸗ r An⸗ richtet erhal⸗ t und en Li⸗ ange⸗ Uiſchen die in ne fla⸗ i, ſon⸗ rlaſſen ich die aide n ins⸗ ſenein⸗ ſetzung ug der matar⸗ je Re⸗ hr bl: tt ei⸗ ei mit⸗ tungen men, preng⸗ 7400 — Die durch omme⸗ rhein r Mit⸗ enz Indo, neſiſch⸗ Unbe⸗ efürch⸗ t ger hnung sloſen⸗ Uach⸗ .. 400 t mit erletzte W wur⸗ Ver erlit⸗ wur⸗ ei eine r ſtark done Ballett, iſt es 3 aber auf⸗ nd be⸗ hwung nſterb⸗ dieſem Bie. Das ift des axiſche u, dieſe meinen einem leider ſchlag⸗ n= und n Heſt jungen , nach ſtarkes ebenſo 8 kann Dill⸗ pfälzi⸗ 35 Ge⸗ influß s und Speyer achter Boh⸗ rlagen und der verden Nopel⸗ Stim⸗ lſel iſt ſtellen, e beim pd, it ltsver⸗ 1 1 * zur Jielſtation Arbeiterrückfahrkarten zu Freitag, 22. April 1932 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 3 2 l 5 Reiſeverbilligung für Pfingſten Aehnlich wie beim vergangenen Weihnachts⸗ und Oſterfeſt beabſichtigt die Reichsbahn, auch zu Pfing⸗ ſten Feſttagsrückfahr karten mit 33% v. H. Ermäßigung auszugeben. Die Benutzung dieſer Karten wird auch diesmal wieder auf ſfämtliche Verkehrsverbindungen innerhalb Reichsbahn⸗ bereichs ausgedehnt. Für vielbenutzte Verbindunger des iſt die Ausgabe von feſten Karten vorgeſehen. Für alle übrigen Verbindungen werden Blankokarten ausgeſtellt, die rechtzeitig, ſpäteſtens am zweiten Tage vor Antritt der Fahrt, bei den Fahrkartenaus⸗ gaben oder MER⸗Stellen zu löſen oder zu beſtellen ſind. Die Feſttagsrückfahrkarten gelten vom 11. bis zum 23. Mai und zwar zur Hinfahrt an den Tagen vom 11. bis 16. Mai einſchließlich(die Hinfahrt muß am 16. Mai 24 Uhr beendet ſein) und zur Rückfahrt an den Tagen vom 13. Mai 12 Uhr bis zum 23. Mai einſchließlich(die Rückfahrt muß am 23. Mai 24 Uhr beendet ſein). Die Benutzung von FF., FD P- und Schnell⸗ und Eilzügen iſt gegen Zahlung der tarifmäßigen Zuſchläge unbeſchränkt zugelaſſen. Die für den Sonntag nach Pfingſten am 21. oder 22. Mai 1932 gelöſten gewöhnlichen Soönntags⸗ rückfahr karten erfahren durch dieſe Maß⸗ nahmen keine Beſchränkung, ihre Gültigkeitsdauer wird vielmehr gleichfalls bis zum 23. Mai 24 Uhr verlängert. Auch für die Reiſenden mit Arbeiterrück⸗ fahrk„ten werden beſondere Erleichterungen geſchaffen. Die Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten wird ebenfalls für die Zeit vom 11. bis 23. Mai feſtgeſetzt, und zwar gelten die in der Zeit vom 11. bis 16. Mai gelöſten Arbeiterrückfahrkarten zur Fahrt nach dem Wohnort an allen Tagen vom 11. bis 16. Mai einſchließlich und zur Rückfahrt nach dem Arbeitsort an allen Tagen vom 15. bis 23. Mai einſchließlich.(Die Fahrt nach dem Wohnort muß am 16. Mai 24 Uhr und die Fahrt nach dem Arbeits? am 23. Mai 24 Uhr beendet ſein). Die ſernungsgrenze von 250 Kilometern wird für e in der Zeit vom 11. bis 16. Mai ge⸗ löſten Arbeiterrückfahrkarten aufgehoben. Außerdem iſt eine gebrochene Löſung zugelaſſen worden, wenn es nicht möglich iſt, unmittelbar bis erhalten. Es können in dieſem Falle Arbeiterrückfahrkarten durch Löfung auf Unterwegsſtationen aneinander⸗ gereiht werden. Mannheimer Automobil Club Zweite Nacht⸗ und Tag⸗Orientierungsfahrt Zu der am Samstag, 30. April und Sonntag, 1 Mai ſtattfindenden„ZweitenNordbadiſchen Nacht⸗ und Tag⸗Orientierungs fahrt“ des Mannheimer Automobil⸗Clubs— ADVC⸗Ortsgruppe iſt Ausſchreibung erfolgt, Der allſeitig befriedigende Verlauf der vorjährigen Orientierungsfahrt veranlaßte die Sportleitung trotz der zeitbedingten Hemmniſſe zu einer zweiten Ver⸗ anſtaltung. Die bis jetzt eingekommenen Meldungen laſſen eine zahlreiche Beteiligung erwarten. Der Koſtenerſparnis wegen wurden dieſer neuerlichen Prüfungsfahrt räumlich wie zeitlich(8⸗Stundenfahrt für etwa 220 Kilometer) engere Grenzen gezogen und die Bedingungen im Hinblick auf die Erfahrungen bei der vorjährigen Fahrt etwas verſchärft. Die Fahrtſtrecke für die erſte Etappe wird jedem Fahrer erſt unmittelbar vor dem Start in verſchloſſenem Umſchlag bekannt gegeben. Die weiteren Anwei⸗ fungen erfolgen von Etappe zu Etappe bezw. von Kontrollſtelle zu Kontrollſtelle, immer in verſchloſſe⸗ nem Umſchlag. Die Fahrt führt durch das Gebiet Nordbadens und heſſiſche Grenzbezirke. Der Start erfolgt am Samstag, 30. April ab Rennwieſen⸗Re⸗ ſtaurant nachts pünktlich 12 Uhr. Die Fahrer müſſen ſpäteſtens Sonntag, 1. Mai, 8 Stunden nach dem Start, wieder in Mannheim(Rennwieſen⸗Reſtau⸗ rant) eintreffen, wo die Schlußfeier mit Preis⸗ verteilung vormittags 10 Uhr ſtattfindet. Die Frühlingsfahrt des Clubs, die am vergangenen Sonntag ſtattfand, ſtand unterm Zeichen ſchlechter Aprillaune. Aber die Inſaſſen der etwa ein Dutzend Wagen zählenden Teilnehmer lie⸗ ßen ſich durch die trübſelige nebelverhangene Phyſiog⸗ nomie des dritten Aprilſonntags die eigene Früh⸗ lingslaune nicht verderben. Frohgemut lenkten ſie, dem Führer, Sportleiter Edwin Baum folgend, ihre getreuen Vehikel über die Rheinbrücke in die Pfalz. Ueber Mundenheim, Mutterſtadt, Mecken⸗ heim, Mußbach gings nach Neuſtadt und bergauf zum„Kurhaus Kohler“. Dort herrſchte, zu allgemei⸗ ner Verwunderung der Ankömmlinge, ein Betrieb, als läge die ganze Pfalz in eitel Sonnenſchein. Und dabei war von der prächtigen Glasterraſſe aus von der„Perle der Pfalz“ auch nicht die kleinſte Kirch⸗ türmſpitze zu ſehen. Man mußte ſeinen Kaffee alſo ohne Ausſicht genießen. Vom Kurhaus Kohler ging die Fahrt durch die bekannten Weinorte nach Dürk⸗ heim, wo man im behaglich durchwärmten Raum den inneren Menſchen mit einem guten Pfälzer Freudenſpender zu geſelliger Unterhaltung und fro⸗ hem Singſang anregte. Dies Beginnen fand nach etwa zweiſtündigem Aufenthalt ſeine Fortſetzung in Kallſtadt, wo der berühmte weiße Käſe die nötige Unterlage zu einem oder zwei Schlußvietelchen und zur ſicheren Heimfahrt durch die regenfeuchte Nacht ſchuf, die ohne Unfall verlief.. Sommertagszug auf dem Lindenhof. Obwohl die Hausſammlungen viel ſchlechter ausgefallen ſind, wie man erwartet hatte, wirft die Muſikver⸗ einigung Lin den hof nicht die Flinte ins Korn, ſondern veranſtaltet am kommenden Sonntag bei gutem Wetter einen Sommertagszug. Auf⸗ ſtellung bei der Lindenhof⸗Schule, die Mädchen in der Windeckſtraße, die Knaben in der Eichelsheimer⸗ ſtraße. Der Zug ſetzt ſich um.30 Uhr in Bewegung und löſt ſich auf dem Marktplatz bei der Johannis⸗ kirche auf. Jede Maskerade iſt ausgeſchaltet. Allen Spendern und Mitärbeitern ſei hiermit im Namen der Kinder herzlich gedankt. N K. 3. Seite/ Nummer 187 Was wird aus den Schulentlaſſenen? Ein oͤringender Appell des Landtagsabg. Menth 7 Das Schickſal hat unſere Jugend in eine harte Zeit geſtellt. Wie bei unſerem Arbeitsloſenheer, liegt das größte Elend der Jugend ebenfalls im völligen Brachliegen ihrer Arbeitskraft. Hierdurch entſtehen Gefahren, die für die Zukunft äußerſt groß ſind und daher nicht ernſt genug genommen werden kön⸗ nen. Wird die gründliche Ausbildung un⸗ ſeres Nachwuchſes in Handel und Induſtrie, in Handwerk und Gewerbe durch die Wirtſchaftsnot in der Gegenwart in Frage geſtellt, dann wird die Er⸗ füllung der wirtſchaftlichen, ſozialen und ſtaatsbür⸗ gerlichen Aufgaben, die die heranwachſende Jugend in der Zukunft zu übernehmen hat, in verhängnis⸗ voller, nicht wieder gutzumachender Weiſe geſchädigt. Es gibt heute in der Jugendfrage kein dring⸗ licheres Problem als die berufliche Unter⸗ bringung der Schulentlaſſenen. Der Ruf nach einer Löſung dieſer bedeutungsvollen Frage wird daher in der breiteſten Oeffentlichkeit immer lauter und mähnender. Umſo dankbarer iſt es, daß der volksparteiliche Abgeordnete und Gauvorſteher des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes, E. Menth⸗Mann⸗ heim, in ſeiner letzten Landtagsrede zu dieſer für unſere nationale und ſoziale Zukunft ſo außer⸗ ordentlich wichtigen Frage nachdrücklich und ausführ⸗ lich Stellung genommen hat. Von hoher berufs⸗ ethiſcher Warte aus verlangte er, daß den jugend⸗ lichen Arbeitsloſen, denen der Schritt in den Beruf von vornherein unmöglich iſt, unbedingt geholfen werden muß. Wenn auch die freie Bildungsarbeit, wie ſie Berufsverbände, Gewerk⸗ ſchaften, konfeſſionelle und karitative Organiſationen aller Art leiſten, ſich dieſer jungen Menſchen in erſter Linie annimmt, ſo ſei damit der Staat nicht von der Verpflichtung entbunden, ſelbſt ſorgend und erhal⸗ tend einzugreifen. 5 Mit vollem Recht forderte Landtagsabgeord⸗ neter Menth zur Aufhaltung eines ſozialen und geſundheitlichen Niederganges unſerer Schulentlaſſenen das neunte Schuljahr nicht nur als eine volksbiologiſche Notwendigkeit, ſondern auch als eine materielle Möglichkeit. Dieſes geplante neunte Schuljahr ſoll aber kein Auf⸗ bau der Volksſchule, ſondern ein Unterbau für die kaufmänniſche und gewerbliche Fach⸗ ſchule werden. Mit Rückſicht auf eine ſpätere volle Einbeziehung der Fachſchulen in unſer nationales Bildungs⸗ weſen trägt die vorgeſchlagene Hilfslöſung nur einen notzeitlichen Charakter. Sie verlangt, daß der Unterricht wöchentlich 24 Stunden umfaſſen und in den für die Pflichtfachſchulen vorgeſehenen Fächern erteilt werden ſoll. Geſetzlich ſtößt die Einführung dieſes Vorbereitungsſchuljahres als einen einjähri⸗ gen Unterbau zu den Fachſchulen auf keinen Wider⸗ ſtand. Die entſprechende Verordnung vom 7. Mai 1925 betreffs der Einrichtung von Fachſchulen ſchreibt in ſeinem§ 11 nur vor, daß der Unterricht ſich wöchentlich auf mindeſtens 10 Stunden zu er⸗ ſtrecken habe. Da durch die ſchlechte Wirtſchaftslage und den großen Andrang zu den Höheren Lehr⸗ anſtalten die Schülerzahl an den Handels⸗ und Gewerbeſchulen zurückgegangen iſt, ſtehen bei den Fachſchulen genügend Räume zur Durchführung des geforderten Schul⸗ jahres zur Verfügung. Auch wird keine be⸗ ſondere Erhöhung des Geſamtdeputats der Lehrkräfte dieſer Schulen notwendig Ebenſowenig iſt eine Erweiterung des Lehrſtoffes erforderlich. Mit Nachdruck wurde vom Redner lediglich die Einführung von wöchentlich zwei Stun⸗ den zur körperlichen Ertüchtigung der heranwachſenden Jugend verlangt. In ſeinen zutreffenden weiteren Ausführungen bedauerte der Landtagsabgeoronete Menth außer⸗ ordentlich, daß dem Staat keinerlei Möglichkeiten zur Verfügung ſtehe, nötigenfalls die Errichtung von Bezirkshandels⸗ und Bezirks⸗ gewerbeſchulen zu erzwingen. Die Notwendig⸗ keit ſolcher Bezirksfachſchulen iſt beſonders im obe⸗ ren Wieſental und Kinzigtal gegeben. Der Mangel einer ſolchen geſetzlichen Möglichkeit liegt offenbar darin begründet, daß wir in Baden noch eine„All⸗ gemeine Schulordnung für Gewerbe- und Handels⸗ ſchule“ haben, die aus dem Jahre 1907 datiert. Für die baldige zweckmäßige Umgeſtaltung dieſer Schulordnung, in der dann auch Be⸗ ſtimmungen über die Prüfungen und Berechtigungen aufgenommen werden müſſen, empfahl Landtags⸗ abgeordneter Menth, daß ſich der badiſche Staat den Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern vom 5. Januar 32 zu eigen machen möge. Nach dieſem iſt die„Mittlere Reife“ allen Abſolventen der zweijährigen Höheren Handelsſchule zu erteilen, die die Abgangsprüfung beſtanden haben. Die Bedeutung, die die Höhere Handelsſchule als Bildungsſtätte für einen gehobenen kaufmänniſchen Nachwuchs hat, der Umfang ihres Lehrgebietes und die erreichten Lehrziele laſſen dieſe Forderungen be⸗ rechtigt erſcheinen. Für die Höheren Lehran⸗ ſtalten bedeutet die„Mittlere Reife“ der Höheren Handelsſchule eine weſentliche Entlaſtung von allen Schülern, die ſich ſpäter einem wirtſchaft⸗ lichen Berufe zuwenden wollen und die nur um einer„Berechtigung“ willen die Höheren Lehran⸗ ſtalten beſuchen. Damit will Landtagsabgeordneter Menth dem weiteren Anwachſen der Abi⸗ turienten⸗Inflation einen wirkſamen Rie⸗ gel vorſchieben und gleichzeitig eine auch vom ſozialen Standpunkte aus berechtigte einwandfreie Verbindung zwiſchen der Höheren Handelsſchule und der Handelsoberſchule, die den Weg zur Handels⸗ hochſchule öffnet, ſchaffen. Damit die ſchon Oſtern 1932 Schulentlaſſenen recht bald die Möglichkeit erhalten, nicht nur ſich auf ihren zukünftigen Beruf vorzubereiten, ſondern ſich auch durch eine geregelte Lebensführung dem Arbeitsrhyth⸗ mus ihres Berufes anzupaſſen, forderte Landtagsabgeordneter Menth ferner drin⸗ gend, daß das Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts die Durchführung ſeines Hilfswerkes zur be⸗ ruflichen Eingliederung der ſchulentlaſſenen Jugend in Staat und Wirtſchaft ſofort in Angriff nehme. Ueberblickt man die in jeder Beziehung ſehr be⸗ achtlichen Ausführungen des Landtagsabgeordneten Menth, ſo muß geſagt werden, daß ſie ſichere und feſte Richtlinien zur Löſung der hier angeſchnittenen Fragen bieten. Hierzu kommt, daß ſie keinen beſonderen finanziellen M ehrauf wand verurſachen und daher trotz unſerer Wirtſchaftsnot wirklich ſofort durchführbar ſind. Umſo mehr mö⸗ gen die Verantwortlichen die wertvollen Ausführun⸗ gen anerkennen und durch ihre Erfüllung gleichzeitig der Wirtſchaft einen Nachwuchs vermitteln, der einſt in der Lage iſt, Deutſchlands Zukunft auf ſtarken Schultern zu tragen. xx. r::!3ñU— T.—ͤ— Wann ruhen die Sozielrenten? Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen des Deut⸗ ſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäu⸗ ſer“, Badiſcher Kriegerbund, Verſorgungsgeſchäfts⸗ ſtelle Heidelberg, Plöck 79, teilt mit: Verſorgungsberechtigte jeder Art, denen ein Teil ihrer Verſorgungsgebührniſſe auf Grund der ver⸗ ſchiedenen Vorſchriften über Kapitalabfindung abge⸗ funden worden iſt und die daneben Ruhegehalt oder Rente aus der Angeſtellten., Invaliden⸗ oder Knappſchaftsverſicherung beziehen, haben vielfach auf Grund der 4. Notvperordnung ſchon im Monat Januar Ruhensbeſcheide von der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt erhalten, in denen die abgefundenen Renten⸗ oder Penſionsteile wie laufende Bezüge behandelt und voll auf die Sozialrenten in An⸗ rechnung gebracht werden. In der Verordnung zur Durchführung der Vor⸗ ſchriften über Sozialverſicherung in der vierten Not verordnung, die erſt am 30. Januar 1932 er⸗ ſchienen iſt, iſt jedoch die Beſtimmung getroffen, daß abgefundene Verſorgungsbezüge nur dann ein Ruhen der Sozialrente bewirken, wenn die Abfin⸗ dung nach dem 1. Januar 1932 erfolgt iſt. Da nun alle Kapitalabfindungen von Verſorgungsbezügen vor dem genannten Termin erfolgt ſind, ſo bewir⸗ ken dieſe entgegen den erteilten Beſcheiden kein Ruhen der Sozialrenten. Allen Verſorgungsberech⸗ tigten, die hiervon betroffen ſind, empfehlen wir, ſich unverzüglich an die Stelle, von der ſie den Ruhensbeſcheid erhalten haben, zu wenden und um Abänderung der Ruhensbeſcheide zu ihren Gunſten zu erſuchen. Hierbei empfiehlt ſich ein Hinweis auf die Durchführungsbeſtimmungen zur vierten Not⸗ verordnung 5. Teil, Kapitel IV, Abſchnitt 1 zu 810, Ziffer 1. * Kraftfahrzeugkontrolle. Auf der Neckarauer⸗ ſtraße wurde geſtern nachmittag eine Kraftfahrzeug⸗ kontrolle durchgeführt. Dabei wurden 5 Führer von Laſtkraftwagen wegen fehlender bezw. unvollſtändi⸗ ger Papiere, 2 Laſtkraftwagenführer wegen Ueber⸗ laſtung ihrer Fahrzeuge, eins wegen Fehlens der hinteren bezw. ſeitlichen Kennzeichen angezeigt. Außerdem wurden beanſtandet 2 Laſtkraftwagen wegen ſchadhafter Gummibereifung, 2 wegen Feh⸗ lens des Rücklichtſpiegels, 2 wegen unleſerlicher Kennzeichenſtempel, ferner 2 Anhänger wegen Feh⸗ lens der Typenſchilder und ein Kleinkraftrad wegen ſchadhaften Kennzeichens. Der Geburtenrückgang im Fahre 1931 Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt Zu den ernſten Problemen unſerer Zeit gehört der ſtändige Rückgang der Geburten, der ſich in Deutſchland ſeit Beginn dieſes Jahrhunderts zeigt. Auch Baden weiſt ſeit dem Jahre 1901 ein beinahe ununterbrochenes Sinken der Geburtenzahlen auf. Beſonders deutlich tritt dieſer Rückgang nach den neueſten Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamtes im Jahre 1931 in die Erſcheinung: 45 405 Geborenen des Jahres 1930 ſtehen nur 41677 des Jahres 1931 gegenüber. Dieſer Rückgang um 3 728 oder 8,2 v. H. iſt erheb⸗ lich größer als jener von 1930 und 1929, der im Ver⸗ gleich zu den beiden Vorjahren 210 und 1558 betrug. Man muß— abgeſehen von den Kriegsjahren— in der Geburtenſtatiſtik Badens weit zurückgehen, um eine ähnlich niedrige Zahl zu finden. Im Jahre 1855 iſt ſie mit 39 450 etwas kleiner, ſonſt aber finden ſich nur Vergleiche mit den Zahlen vom Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Und damals war die Bevölkerungszahl Badens noch nicht einmal halb ſo groß, als heute! Noch deutlicher wird dieſer Abſtieg, wenn man einige Verhältniszahlen aus der Geburtenſtatiſtik der letzten 30 Jahre zum Vergleich heranzieht. Auf 1000 Perſonen der mitt⸗ leren Bevölkerung unſeres Landes entfielen im Jahre 1901 noch 36,1 Geborene, im Jahre 1911 ſinkt die Zahl auf 28,6, im Jahre 1921 auf 26,8, im Jahre 1926 auf 20,9 und im Jahre 1931 iſt ſie ſogar auf 17,5 zurückgegangen. Unter den 41677 Geborenen des Jahres 1931 befinden ſich 1007 Totgeborene. Das bedeutet gegenüber den 1226 Totgeborenen des Jahres 1930 einen erfreulichen Rückgang von 219 oder 1,5 v. H. Die Zahl der im Jahre 1931 Lebendgeborenen betrug 40 670, das ſind 3 509 oder 7,9 v. H. weniger als im Vorjahr. Schließ⸗ lich weiſt auch noch der Geburtenüberſchuß über die Zahl der Geſtorbenen einſchließlich der Totgeborenen einen Rückgang auf und zwar iſt er von 17341 im Jahre 1930 auf 13211 im Jahre 1931, alſo um 23,8 v.., geſunken. Auf 1000 Perſonen der mitt⸗ leren Bevölkerung Badens berechnet, beträgt der Geburtenüberſchuß im Jahre 1931 noch 5,5 96. Annemarie Fuß, die Leiterin der Schule für Körper⸗ bildung und Tanz Frieda Urſula Back, wird am Son n⸗ tag vormittag mit ihren Schülerinnen in der Har⸗ monie, D 2, 6, eine öffentliche Unterrichtsſtunde ver⸗ auſtalten. Am Flügel begleitet Aleida i * In den„Capitol“ und„Gloria“⸗Lichtſpielen kommt von morgen ab die Tonfilmeperette„Die verliebte Firma“ zur Aufführung. a Nichts anderes]!— Es gibt eben keine Veranſtaltungen Die Hand als Spiegel des Charakters Zum Abſchlußvortrag ſeiner mit großem Erfolg durchs geführten dieswinterlichen Veranſtaltungsreihe hatte des Verein für Geſundheitspflege den Mann⸗ heimer Pſychologen R. Buttkus gewonnen, der im über⸗ Spiegel ſals und der Geſundheit“ ſprach. rungen gezeigt haben, iſt der Nutzen der Handleſekunſ hoch genug anzuſchlagen. Mit erfreulicher Off kannte Herr Buttkus, daß die Kunſt, die er ausübt, aller⸗ dings noch nicht in der Lage ſei, alle Geheimniſſe, die durch die Handlinien angezeigt wurden, zu enträtſeln. Auch muß heute noch, ſelbſt bei genaueſtem und gewiſſenhafteſtem Ar⸗ beiten, mit 15 v. H. Fehlſchlüſſen gerechnet werden. An Hand von Tafeln erläuterte der Redner die einzelnen Handformen und die daraus zu entnehmen⸗ den Eigenſchaften ihrer Träger. Sehr eingehend befaßte er ſich mit den einzelnen Linien, die als Lebenslinien, i ſalslinien, Herzlinien uſw. die wertvollen Aufſchlüſſe g der, die u. a. die Hände von Voltaire, Tolſtoi, Napo⸗ leon, Clara Schumann, Königin Luiſe zeigten, ergänzten die Ausführungen. Praktiſche Deutungen, die mit ver⸗ blüffender Sicherheit ausgeführt wurden und deren Ergeb⸗ niſſe von den drei ſich zur Verfügung ſtellenden Anweſen⸗ den beſtätigt werden konnten, bildeten die Schluß des mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Vortrags.— Film⸗Runoſchau Scala:„Der Tanzhuſar“ Der Film nennt ſich zwar eine„Ehekomödie in 24 Stun⸗ 5 Filmoperette, die Wie die Erfah⸗ ſchließlich den“, iſt aber genauer betrachtet eine Filn die heiter und friſch bewegt an uns vorüber zieht. Der Titel kann keinen Zweifel über den Inhalt des Fülms offen baſſen, der ſich allerdings nicht nur auf das Militär be⸗ ſchränkt, ſondern auch die Operette, den Zauber der Revue⸗ bühne vor und hinter den Kuliſſen geſchickt als ſtützendes Milieu heranzieht. Der Regiſſeur Fred Sauer hat es fertig gebracht, aus einem Nichts von Manuſkript, einen recht luſtigen Film zu machen Allerdings fand er dabei die Unterſtützung bewährter Darſteller, die dem unwahrſchein⸗ lichen, aber originellen Einfall zum Erfolg verhelfen. Die Titelrolle ſpielt ungekünſtelt frei von jeder Uebertreibung Oskar Karlweis, der aus ſeiner Huſarenuniform nicht herauskommt. Die Darſtellerinnen der beiden weib⸗ lichen Hauptrollen ſtehen hinter dieſer Leiſtung nicht zu⸗ rück: Friedl Haerlin und Gretl Theimer, die ſich anzuziehen und noch beſſer auszuziehen vermögen. Ernſt Verebes, Max Ehrlich, Albert Paulig und Julius Falkenſtein müſſen aus den Reihen derer noch genannt werden, die ſich mit großem Geſchick ihrer Aufgabe entledigen und die mit dazu beitragen, daß das Publikum etwas zu lache hat. Kommunale Chronik Defizit⸗Etat verabſchiedet * Speyer, 22. April. Der Speyerer Stadt⸗ beſchloß mit allen gegen zwei Stimmen Kommuniſten, das Mieteinigungsamt Speyer aufzuheben. Ebenfalls gegen die Stimmen der Kommuniſten wurde die Aen de⸗ rung der Gemeindebier⸗ und Getränke⸗ ſteuerſatz genehmigt. Der Stadtrat verabſchie⸗ dete fernerhin den Rechnungs haushalt für 1930/31, der mit einem Fehlbetrag von 165 192 Mark abſchließt. Der Betrag konnte jedoch durch zur Verfügung ſtehende Reſerven aus dem Be⸗ triebsmittelfond gedeckt werden. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach war dies der letzte Haushalt, der ab⸗ geglichen werden konnte. Zur Deckung des Fehl⸗ betrages für 1931/32 mit rund 300 000 Mark ſtehen keinerlei Reſerven mehr zur Verfügung. Nach Mit⸗ teilungen des Oberbürgermeiſters ſieht die Verwal⸗ tung keinen Ausweg, den neuen Etat abzugleichen. Muß doch mit einem Zuſchuß von 1000 000 Mark für Wohlfahrts⸗ und Kriſenfürſorge im neuen Rech⸗ nungsjahr gerechnet werden. Die Zahl der Wohl⸗ fah rtserwerbsloſen in Speyer iſt nunmehr auf 850 geſtiegen. Der ganze Gemeinderat amtsmüde * Blaubach(Wpf.), 22. April. Der hieſige Ge⸗ meinderat hat in ſeiner Geſamtheit die Aem⸗ ter niedergelegt. In einem Schreiben an die zuſtändige Behörde wird dieſer Schritt damit be⸗ gründet, daß eine ordnungsgemäße Geſchäftsführung in der Gemeindeverwaltung infolge der wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe und der Zunahme der Wohl⸗ fahrtsempfänger ohne Zuſchüſſe aus Staatsmitteln nicht möglich ſei. rat der ävtu——— (O Schwetzingen, 21. April. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Als Be⸗ ſchäftigungsgelegenheit für Wohlfahrtserwerbsloſe wurden Arbeiten auf dem Spiel⸗ und Sportplatz beim ſtädtiſchen Schwimmbad genehmigt.— Anträge auf Herabſetzung der Steuerwerte für Grundſtücke wur⸗ den nicht befürwortet.— Die Abgabe von Sand an Auswärtige aus der ſtädtiſchen Sandgrube im Ge⸗ meindewald wurde mit ſofortiger Wirkung eingeſtellt. — Frau Eliſabeth Centmaier Witwe geb. Schi⸗ ruſka, hier, wurden zu ihrem 92. Geburtstag die Glückwünſche des Gemeinderats mit einer Ehrengabe übermittelt.— Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaften mit Branntweinſchank„Zur Linde“ und„Zum Poſthorn“, wurden unter Bejahung der Bedürfnisfrage befürwortet.— Wegen Fort⸗ führung des Waldvermeſſungswerkes und Herſtel⸗ lung eines neuen Planes über den Gemeindewald, wurde Entſchließung getroffen.— Im Gemeindewald anfallendes Rechſtreu(60 Loſe) wurde an hieſige Landwirte als Entgelt für Fuhrleiſtungen über⸗ laſſen.— Der Spargelbau⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft des Schwetzinger Anbaugebiets wurde auf Antrag für 1932 auf dem Spargelmarkt ein Verkaufsplatz überlaſſen.— Frau Sofie Lindemann geb. Kürſchner, hier, wurde auf Anſuchen das Spargelverſandgeſchäft übertragen.— Die Schlagraum⸗ und Stammholzver⸗ ſteigerungen vom 11. April 1932 wurden genehmigt. — Gegen einen Beamten wurde auf Grund der 88 75 Gemeindeordnung und 20 Gemeindebeamten⸗ ſatzung wegen unwürdigen Verhaltens, einer ſchwe⸗ ren Unbotmäßigkeit gegen einen Vorgeſetzten und Dienſtvernachläſſigung die Strafe eines Verwei⸗ ſes erkgunt unter gleichzeitiger Androhung der Dienſtentlaſſung. 5 andere Haut- enthält! creme, die das hauvefwandte Euzerit Neue Mannheimer Zeitung/ Am 1. Mai tritt im europäiſ Sommerflugplan Luft⸗Hanſa wird ihren Sommerverkehr ßen Durchgangs verbindungen im In⸗ ch dem Ausland in annähernd gleichem wie im Vorjahr durchführen. Einſchrän⸗ 1 vorwiegend nur im innerdeutſchen ein. So werden durch Zuſammenlegung Kurſe infolge der Verwendung großer e, durch Aenderung der Linienführung, zuftverkehrs⸗ Kraft. Die uch durch Wegfall einzelner Teilabſchnitte vorgenommen. 44 Strecken mit Per⸗ d rner vier Linien für den Spe⸗ zial⸗Poſt⸗ und dienſt vermitteln den Verkehr zwiſchen 30 ausländiſchen und 51 deutſchen Städten. Die tägliche Flugleiſtung der Luft⸗Hanſa Flugzeuge beträgt während der ſommerlichen Hauptverkehrsperido rund 44 000 Kilometer. der Mittel, im Gegenſe z ränkung finanziellen die ſeiner Handelsluftfahrt Staaten zuwenden kann, ſind die Ur⸗ daß ein großer Teil der internationa⸗ verkehrspolitiſch wichtigſten Linien, ge⸗ mit ausländiſchen Verkehrsgeſellſchaften 5 Een len, d. h. meinſam beflogen werden. An etwa 9000 Km., d. h. etwa 30 v. H. des deutſchen Streckennetzes, ſind franzö⸗ ſiſche, ſchweizeriſche, italieniſche, öſterreichiſche, tſchechiſche und däniſche Unternehmungen neben der Dufthana beteiligt. Das neue Sommerſtreckennetz der Lufthanſa ent⸗ hält eine Reihe von Verkehrsverbeſſe⸗ rungen unter Auswertung der vorjährigen Er⸗ gebniſſe. Erwähnung verdient insbeſondere der Ausbau des Flugverkehrs von Deutſchlaud nach Italien. In dieſem Sommer kann man im eintägigen Fluge von Berlin bis Rom und ebenſo in entgegengeſetzter Richtung reiſen. Dieſe Verkehrsbeſchleunigung wird dadurch erzielt, daß zwiſchen Berlin und München neben der bisher beflogenen Strecke über Halle⸗ Leipzig Nürnberg⸗Fürth eine Expreßlinie Berlin München mit nur 37/ſtündiger Flugdauer neu geſchaffen wird. Bei einem Abflug in Berlin um.30 Uhr trifft der Fluggaſt bereits 10.45 Uhr in München ein. Der Rückflug beginnt in München 13.15 Uhr. Ankunft in Berlin 16.30 Uhr. Der Weiterflug nach Rom erfolgt über Venedig. Nach Mailand gelangt man auf der Touriſtenſtrecke über Innsbruck Bozen— Trient und erreicht auch dort Anſchluß nach Rom. Die Flugdauer Ber⸗ lin Venedig iſt 6½, Berlin— Rom 97 Stunden. (Flugpreis Berlin München 70 /, Berlin— Rom 180.) Neu iſt ferner die Einbeziehung von Karlsbad in die während ser Hauptreiſezeit ge⸗ flogene Linte von Berlin und Mitteldeutſchland nach Marienbad. Durch Verkürzung der Flug⸗ und Aufenk⸗ haltszeiten war es möglich, den Verkehr zu beſchleunigen. So wird die Reiſedauer zwiſchen Berlin und Kopen⸗ hagen über Stettin um 25 Minuten, zwiſchen Zürich Schöffengericht Mannheim Ungetrene Haushälterin Ein Straßenbahner hat mit ſeiner Haushälterin keine guten Erfahrungen gemacht. Nachdem ſie ihm früher bereits einige Schecks gefälſcht hatte, be⸗ ging ſie 1931 und anfangs 1932 weitere Betrügereien. Dem Straßenbahner wurde ein Kleiderſchrank und eine Kommode im Geſamtwert von 70 Mark, am 18. Dezember eine Nähmaſchine im Werte von 40 Mark gepfändet und vorher bereits ein Nachttiſch im Werte von 15 Mark. Die Haushälterin B. Llöſte ſpäter von den gepfändeten Gegenſtänden die Sie⸗ gel los und verkaufte den Kleider⸗ ſchrank und den Nachttiſch für 25 Mark und kurz darauf die Nähmaſchine für 15 Mark. Die Kommode war vorher verſteigert worden. Am 16. Januar 1932 kaufte ſie einen zweitürigen Spiegelſchrank, eine Anrichte und eine Fan im Geſamtbetrage von 180 Mark. Der Straßenbahner wollte keine Chaiſelongue kaufen 8 war auch mit der Zahlungsweiſe durch Wechſel nicht einverſtanden. Am 18. oder 19. Januar brachte die Angeklagte den Kaufvertrag mit der Unterſchrift des Straßenbahners zurück, der angeblich auch die Chaiſelongue kaufen wolle. Für den Betrag brachte ſie Wechſel bei, die gleichfalls gefälſcht waren. Am 21. Januar ließ ſie den Verkäufer der Möbel die Transportkoſten für die Möhel auslegen. Für Wechſelkoſten uſw., die zu bezahlen waren, ſälſchte ſie einen neuen Wechſel über 15 Mark. Für das Geld kaufte ſie Wäſche. Die Angeklagte war geſtändig, ſie will aus Not ge⸗ handelt haben. Ihr Arbeitgeber habe von den Schwindeleien nichts gewußt. 1. Staatsanwalt Dr. Gerard 1 eine Geſamtſtrafe von 7 Monaten für angemeſſen. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis, abzüglich 5 Wochen B haft.(Verteidiger: Rechtsanwalt Willi Pfeiffen⸗ berger). n Wiesloch, 21. April, Die turnus mäßige In⸗ ſpektion der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch fand am Dienstag nachmittag durch Feuerlöſchinſpektor Mayer Walldorf ſtatt. An der Beſichtigung nahm auch Bürgermeiſter Dr. Gröppler⸗ und Stadt⸗ baumeiſter Treu ⸗Wiesloch teil. Nach der Prüfung der vollzählig erſchtenenen Wehrmannſchaften auf zufthanſa⸗Sommerdienſt 1932 Verkehrsverbeſſerungen— Neue Expreßlinien Weitere Tarifſenkungen und München, Berlin und Köln ſowie zwiſchen Frankfurt und Paris um je 15 Minuten verringert. Zwiſchen Berlin und London werden im Sommer z wei Großflugzeuge Junkers G 38(D 2000 und D 2500) im gemiſchten Perſonen⸗, Poſt⸗ und Frachtdienſt eingeſetzt werden, die je 30 Paſſagieren Platz bieten. Der erſtmalig im Vorjahre erprobte „Aerobusdienſt“ zwiſchen Frankfurt und Köln, der ſich raſch ſteigender Benutzung erfreute, wird in dieſem Jahre neben dem planmäßigen Streckenver⸗ kehr für eine längere Zeitdauer als im Vorjahre ein⸗ gerichtet. Nach faſt allen Nor d⸗ und Oſtſeebädern, wie Borkum, Norderney, Langevog, Wangerooge, Weſterland, Wyk, Hiddenſee, Sellin auf Rügen, Swine⸗ münde gibt es ausgezeichnete Schnellverbin⸗ dungen, die die Reiſezeit erheblich verkürzen. Eine Schwarzwaldlinie führt von Mannheim) Lud⸗ wigshafen/ Heidelberg über Karlsruhe, Baden⸗Baden und Freiburg nach Konſtanz. Beibehalten werden die Poſt⸗ und Fracht⸗ ſpeziallinien Berlin— London und Amſter⸗ dam Kopenhagen Malmö. Sie werden während der Nachtſtunden beflogen. bald die Nachtbefeuerung zwiſchen Köln und Frank⸗ furt fetiggeſtellt iſt, wird auch Frankfurt, das im Luftfrachtverkehr eine Aäbrende Stellung innehat, an die Nachtſtrecken nach London und nach Berlin—Oſt⸗ europa über Köln angeſchloſſen. Zur Beſchleunigung des Poſt⸗ und Frachtdienſtes nach dem Orient er⸗ hält die Strecke Berlin— Sofia an zwei Tagen der Woche Fluganſchluß über Saloniki nach Athen Dort wird die Orientpoſt an die engliſchen, franzöſt⸗ ſchen und holländiſchen Strecken nach Aegypten, Bri⸗ tiſch⸗Indien, Niederländiſch⸗Indien, Indochina und nach Südafrika übergeben. Beſonders hervorgehoben ſei ſchließlich, daß die Deutſche Lufthanſa in Ergänzung der bereits im Vorjahre eingeleiteten Tariſſenkung auch im dies⸗ So⸗ jährigen Sommerflugdienſt auf einer Reihe von Strecken weitere Flugpreisermäßigungen eintreten läßt. So koſtet z. B. ein Flug Berlin London nur noch 150 Mark(im Sommer 1931 170 Mark), Berlin-Rom 180/(215), Berlin—Ko⸗ penhagen 65/(70), Stuttgart Barcelona 135% (160%), Köln—Amſterdam 25/(30), Köln- London 100%(110%), Hamburg München 87 1 92 //), Frankf urt Friedrichshafen 31,(41. Bereits am J. März wurde auf ſämtlichen inner⸗ deutſchen Strecken die zuläſſige Freigepäck⸗ grenze von 10 auf 15 Kilo heraufgeſetzt. Schon im erſten Vierteljahr 1932 konnte die Deutſche Lufthanſa trotz Einſchränkung des Flugſtreckennetzes eine Steigerung des Perſonen⸗ und Güterverkehrs gegenüber dem Vorjahre erzielen, ein Zeichen, daß ſelbſt in der allgemeinen Wirtſchaftskriſe der Luft⸗ verkehr neue Freunde findet. Ausrüſtung und Bekleidung und der Inſpektion der Löſchgeräte, die für die Sicherheit der Stadtgemeinde im Brandfalle bürgen, ſprach Feuerlöſchinſpektor er der Mannſchaft für all die vielen Mühen aufrichti. 7 aus. Maye und Opfer Was hören wir? Samstag, den 23. April Frankfurt .00: Frühkonzert.— 12.00: Verdi⸗Konzert.— 13.00: Konzert.— 15.30: Stunde der Jugend.— Weiteres Pro⸗ gramm ſiehe Südfunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.30: Schallplatk⸗ ten.— 16.05: Orcheſterkonzert.— 18.40: Dr. Kadelbach: Das Wirtſchaftsleben der neuen Türkei.— 19.10: Volks⸗ tümliche Muſik für Violine, Cello und Harfe.— 20.00: Luſtiger Abend.— Bis.30: Tanzmuſik. Langenberg .03: Morgenkonzert.— 12.00: Schallplatten.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 0: Frauen⸗ 17.00: Werke von Frz. Schubert.— 0 Dr. Reichsverfaſſung und Landwirtſchaft.— 19.35: Reichenbach: Dos phyſikaliſche Weltbild der Gegen⸗ 20.00: Luſtiger Abend.— Bis 24.00: Nachtmuſik. Meiſter des Jazz. München 12.00: Mitſik zum Wochenend. — 14.30: Bunte Unterhaltungsſtunde. zert.— 17.15: Jugend meldet ſich zum Wort.— 18.00: Sepp Summer ſingt Volkslieder zur Laute..40: Abend⸗ muſitk bei Koiſer Franz.— 20.00: Blasmuſik.— 21.00: Lu⸗ ſtiger Abend.— 22.45: Nachtmuſik. Südfunk 10.00: Mendelsſohn. 12.20: Schallplatten.— 13.00: Mittagskonzert. 15.00: Stunde des Chorgeſangs. 16.30: Handharmonikakonzert.— 17.00: Nachmittagskonzert. — 19.30: Heimatabend aus dem Brenztol.— 20.30: Luſtiger Abend.— 22.00: Wiener Schrammel⸗Quartett. 22.45: Tanzmuſik. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.45: Sigrid Onegin. 19.10: Volkstüml. Konzert.— 22.05: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Der heitere Samstag.— 16.00: Opernmuſik, die unſere Väter liebten. 18.30: Allerlei zur Erheiterung.— 20.00: Lieder und unbekanntere In⸗ ſtrumentalwerke.— 21.15: Volkstümliche Stunde. Mailand: 19.05: Buntes Konzert.— 20.15: Konzert.— 21.00: Sinfoniekonzert.— 23.00: Tonzmuſik. ſtunde. Nießen: Dr. H. wart.— 24.00: — 13.00: Wiener Tänze. — 16.10: Veſperkou⸗ Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 17.00: Jazzmuſik.— 18.30, 19.45: Inſtru⸗ mentalkonzert.— 20.30: Konzert.— 22.30: Tanzmuſik. Abend⸗Ausgabe Freitag, 22. 2. April 1999 Anſere eee Amerika und Japan im Kampf um die internationale Führung Anzahl erſtklaſſiger Könner, Auſtralien Weltklaſſe und ſchließlich wird Europa hat eine beſitzt ebenfalls Leute von auch Südafrika wie immer einige gute Schwimmer entſen⸗ den, aber ſie alle werden bei den kommenden Oly m⸗ piſchen Spielen doch nur Einzelerfolge verbuchen können. Die große Linie dieſer Schwimmwettbewerbe wird der Kampf 8 zwiſchen den Vertretern des Sterneubann und den Söhnen des Landes der aufgehenden Sonne ſe Ein kurzer Rückblick auf Amſterdam. Amerikas Schwim mer und Schwimmerinnen holten ſich dort in den ſechzehn Wettbewerben insgeſamt 45 Punkte(nur drei Plätze be⸗ wertet, bei ſechs Plätzen 139 Punkte) vor Deutſchland mit neun(41), Holland mit ſieben und Japan und England mit je ſechs Punkten. Dabei ſind aber die Punkte Englands und Hollands ausſchließlich von den Damen errungen, Japan hatte damals nur eine kleine Schwimmexpedition am Start. Es folgten Schweden mit fünf, Ungarn und Auſtra⸗ lien mit je vier, Argentinien 1119 Aegypten mit je drei, ſowie Frankreich, Südafrika, Canada, Philippinen mit je einem Punkt. Dieſe nüchternen Zahlenangaben dokumen⸗ tieren am beſten die damalige Ueberlegenheit der Ameri⸗ kaner. Wird Amerika ſeine Hegemonie verteidigen knnen? Das iſt das große Rätſel des kommenden Schwi er⸗ Man kann dieſe Frage ohne weiteres heute ſchon mit„Ja“ beantworten, aber nur mit der Einſchrän⸗ kung, daß insbeſondere die Ueberlegenheit der amerikani⸗ ſchen Schwimmerinnen ihnen wiederum die hohe Punktzahl ſichern wird. Bei den Herrenwettbewerben dagegen haben die Amerikaner ohne Zweiſel neben der Konkurrenz ein⸗ zelner europätſcher und einiger auſtraliſcher Spitzenkönner in erſter Linie mit den Japanern zu rechnen. Dies ganz beſonders in ihrer bisherigen Domäne, dem Freiſtil⸗ ſchwimmen. Es iſt ein Trugſchluß, die ſpärlichen Nachrichten von der amerikaniſchen Winterſaiſon als Stagnation zu betrachten. Von Japan hörte man noch viel weniger, und doch haben beide Nationen mächtig auf ihr großes Duell gerüſtet. Von Amerika liegen die Ergebniſſe der Hallenmeiſterſchaften vor, und Japan veröffentlichte eine Liſte der zehn Beſten des Jahres 1931. Aus beiden Aufſtellungen laſſen ſich wertvolle Schlüſſe ziehen. Mit der großen Ueberlegenheit der amerikaniſchen Crawler ſcheint es nicht mehr ſo weit her zu ſein. In der „reinen“ Sprintſtrecke über 100 Meter haben die Aſiaten gleichgezogen und ob es Amerika gelingt, die 4 mal 200 Meter⸗Staffel glatt zu gewinnen, das iſt eine ſehr offene Frage geworden. Seine beſten Leute, Kalilt, Spence, Lau⸗ fer, Kojae, Gilfran, Ruddy, Crabbe uſw., ſind keinesfalls ſchneller als die Spitzenkönner Japans, Nokotyama, Miya⸗ zaki und Takemura. Die Weltbeſtleiſtung Amerikas ſteht bei:17 Minuten, während die japaniſche Liſte als Beſtzeit bereits:20,8 Minuten aufweiſt, die von einer reinen Ver⸗ eins mannſchaft geſchwommen wurde. In den Mittelſtrecken iſt die Aufwärtsent⸗ wicklung der gelben Raſſe noch deutlicher, zumal Ame⸗ rika ſowohl über 400 Meter und 1500 Meter ſeit langem keine ganz überragenden Könner hervorgebracht hat. Die Beſten der Welt dürften wohl der Auſtralier Charlton und „in Hochform“ der Franzoſe Taris ſein, aber dann kommt; wieder eine Reihe erſtklaſſiger Japaner, darunter ihr größ⸗ tes Talent Makino, der beſtimmt ſchneller iſt als die beſten Amerikaner Crabbe, Gilhula und Kojac. In den„Lagen“ hat ſich das Bild ebenſo zu Gunſten der Japaner verſchoben, allerdings auch zu Gun⸗ olympias. ſten der Europäer. Im Bru ſt ſchwimmen hat der ſchnellſte Amerikaner, L. Spenee, neben dem Nachfolger Tſurutas, dem Japaner Koiko, noch den Deutſchen Wittenberg und den Finnen Rheingold zu fürchten. Im Rückenſchwimmen werden wohl auch kaum die Amerikaner noch einmal die drei Erſtplacierten ſtellen kön⸗ nen, wie ſie es in Amſterdam fertig gebracht haben. Aller⸗ dings iſt hier wieder die europäiſche Konkurrenz Küp⸗ pers ⸗Deutſchland u. Karlſen⸗Norwegen die ſchärfſte. Aber die beiden Japaner Kawazu und Kiyokama ſind eben⸗ falls ſtark. Nur in den Sprungwettbewerben hat Amerika die Konkurrenz Japans Vicht zu fürchten. Hier ſtellt nur Europa die Konkurrenz. Den weiteren Vorteil der Amerikaner bedeutet die Stärke ſeiner Schwimmerinnen und die Tatſache, daß die Japanerinnen trotz überraſchend guter Entwicklung hier den Anſchluß noch nicht erreicht haben. Im Kampf um die Plätze werden hier nur die europäiſchen Schwimmerinnen, insbeſondere Engländerinnen, Holländerinnen und Deutſche eingreifen, abgeſehen von Einzelkönnerinnen Auſtraliens, wie der Rückenſchwimmerin Mealing und der Bruſtſchwim⸗ merin Dennis. Im Geſamtklaſſement werden die amerika⸗ niſchen Girls aber weiterhin überlegen ſein und damit ihrem Lande die Führung im internationalen Schwimm⸗ ſport nach wie vor ſichern. Dr. Am die ſüdweſtdeutſche Meiſter⸗ ſchaft im Ringen SV Göppingen— Germania Weingarten 10:8 Der Kreismeiſter von Baden⸗Pfalz mußte ſich auf der Göppinger Matte eine knappe Niederlage gefallen laſſen, die aber ſein Rivale, den württembergiſchen Meiſter SV Göppingen nichts mehr nützen kann, nachdem dieſer im Vor⸗ kampf von Weingarten 1813 geſchlagen wurde. Weingarten hat ſich mit dem Geſamtreſultat von 26:13 aus Vor⸗ und Rückkampf die weitere Teilnahme an den Meiſterſchafts⸗ Bussard. kämpfen geſichert, während Göppingen damtt ausgeſchie⸗ den iſt. Das Kampfgeſchehen war äußerſt bewegt, obwohl die Gäſtemannſchaft den gewohnten Schwung vermiſſen ließ. Die Göppinger Sieben, die allen Grund hatte, das Vor⸗ kampfergebnis einer Reviſion zu unterziehen, rang mit umſo größerer Energie, aber ſie ſcheiterte meiſtens an der Taktik ihres geriſſenen Gegners, der, um ſeinen Vorſprung nicht aufs Spiel zu ſetzen, weniger riskierte. Die Kampf⸗ leitung lag bei Jung ⸗ München in guten Händen, Die Ergebniſſe: Klotz⸗Göppingen überragte an Größe und Stärke, was Kleiber⸗Weingarten durch Technik aus⸗ gleichen konnte. Nach ziemlich ausgeglichenem Kampf wurde der Göppinger Punktſieger. Federgewicht: Der Er⸗ ſatzmann Spohrer⸗Weingarten wurde von Fink⸗Göppin⸗ gen mit blitzſchnellem Hüftſchwung überraſcht und mußte Bantamgewicht: den geſchlagen bekeunen. Leichtgewicht: ten kämpfte forſch gegen Scholl⸗Göppin⸗ ff ickt für ſich ausnützte und ſicherer gewicht: Hch. Bacher⸗Weingarten ſeinen Gegner Köngeter⸗ in 7 Min. Mittelgewicht: Minuten Wellhöfer⸗Göp⸗ über die Schultern zu Böhmer⸗Göppingen 1 Armſchlüſſel in 1,30 Minute Zeingarten warf Boſch⸗Göppin⸗ attenrand auf beide Schultern, n überſehen wurde. Im wei⸗ eingartener meiſtens der Punktſieger. mit prächt ſchwergewicht: rten mit wergewicht: Holzmüller⸗ it Hüftſchwung r vom Unpe n Kampfverlauf pingen war Angrerſer und wurde klarer KSW Untertürkheim— SW Freiburg⸗Haslach 14:4 nerwarteten Verlauf nahm dieſes Treffen n⸗Pfalz und Württemberg in ge der Haslacher Mann⸗ r, nachdem ihr im Vor⸗ n 12:5 Sieg gelungen war. Has⸗ lach hat es ſeinem B amgewichtler F. Ehret zu ver⸗ danken, wenn Untertürkheim der Sieg mit dem Geſamter⸗ gebnis von 19:16 zufiel. Von dem Treffen, das nur in den mittleren Gewichtsklaſſen meiſterliche Leiſtungen ſehen ließ, war man nicht erbaut. Gegen die Entſcheidung dieſes Kampfes, der von Köhler Schweinfurt geleitet wurde, hat Haslach Proteſt eingelegt. Einen völlig u ellenzwetten von B Untertürkheim. Die ho ſchaft kömmt umſo übe kampf auf eigener Matte Ergebniſſe: Bantamgewicht: F. Ehret⸗Has lach leiſtete ſich unerlaubte Griffe gegen Bocklett⸗Untertürkheim, der wegen Verletzung zur Aufgabe gezwungen wurde, aber aus vorerwähntem Grund den Sieg erhielt. Federgewicht: Keller⸗Haslach be⸗ ſiegte Hammer⸗Untertürkheim nach Punkten. Leichtgewicht: Merz⸗Untertürkheim wurde über J. Ehret⸗Haslach nach lebhaftem Kampf Punktſieger. Weltergewicht: Krehl⸗Unter⸗ türkheim und H. Ehret⸗Haslach lieferten eine ausgezeichnete Partie, die Krehl nach 4 Minuten mit einem Hüftſchwung erfolgreich beendet. Mittelgewicht: Hahl⸗ Untertürkheim und Hock⸗Haslach zeigten ebenfalls einen ſpaunenden Kampf. Hock führte durch Ueberwurf, jedoch Hahl brachte ihn durch Rückfaller in die Brücke und ſiegte oͤurch Ein⸗ drücken derſelben in 7 Min. Halbſchwergewicht: Steinle⸗ Untertürkheim und Langenbacher⸗Haslach enttäuſchten wie⸗ derum. Langenbacher wurde Punktſieger für beſſere Arbeit Schwergewicht: Lägeler⸗Untertürkheim beſiegte K. Ehres⸗ Haslach mit Schulterdrehgriff in 6 Minuten. Die 1. Gauſchießen des 1. Bad. Zimmerſtutzen⸗ Schützenbundes— Gau Maunheim Das am 17. April ſtattgefſundene 1. Gauſchießen beim Schützenklub Lindenhof kann eine große Teilnehmerzahl nachweiſen. Es beteiligten ſich 11 Vereine mit 58 Einzel⸗ meiſtern und 56 Gruppenſchützen. Die Ergebuiſſe: Gruppe 4: Edelweiß Lu 564; 0 Mhm 557; Freiſchütz Mhm 5545* Neckarau 545; Wieſental 586; Tell Lu 529 Dudenhofen 520; Lindenhof 513; Speyer 501; Waldhof 2 155 au 444 Ringe. Grupp chütz Mhm 326; Wieſental 497: 09 Mhm 404; Tell 895 408, Edelweiß Lu 485; Lindenhof 463; Neckarau 163 Ringe. Einzel meiſterſchaften: Bohrer Lu 150; Mhm 149; Jung, Lindenhof 147; . Hugo Moegele Denzinger, Speyer 15: Bühler, Neckarau 144; Becherer, Mhm 144; Sprenger 144. Schleich, Neckarau 1457 Menn, Lu 143; Vogel, Wieſental 142; Eugen r, Li 141; Wenzel, Mhm 139; Queva, Lu 138 Mhm 138; Eckardt, Li 138; Dreher, Mhm 188; Kurt Graf, 155 137. Vorausſage für Samstag, 23. April: Teilweiſe heiter, vorwiegend trocken und am Tage wärmer bei ſchwachen ſüdlichen Winden. Wetlter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswelterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft- 1 ee* 3 druck 6b. in i ds n Ü Wertheim 151—- 3 5 15 bedeckt Königsſtuyl] 563781, 7 10 5 S8(echt bedeckt Karlsruhe 120 761, 7 14 4 fin— bedeckt Bad dd die en e e, ein eee a 1 764,9 8 11 ö 5 91 leicht 1 Bad Dürrb. 701 2 11 3 ffin— wo St. Blaſien 780— 5 10 3 bd 1— Halbbedeg Dadenweil. 422 782,2 11 s 3 d leicht balbedec Felbög. Hof 1275 6353 1 2 S0 mäßig wolkig In Süddeutf chlaud iſt das Wetter jetzt beſſer ge⸗ worden, nachdem die über den britiſchen Inſeln ge⸗ legene Zyklone ſich noch weiter verflacht hat und wie⸗ der nach Norden dae een iſt. In Mittel⸗ und Südeuropa ſteigt der Luftdruck ziemlich allgemein, weshalb ſich bei uns Luftzufuhr in ſüdlicheren Brei⸗ ten einſtellen wird. Damit iſt jetzt auch die Aus ſicht auf wärmere und frühlingsmäßigere Witterung für die nächſten Tage gegeben. * Amtlicher Schneebericht vom 22. April Feldberg⸗Turm: Nebel, 4 1 Grad. Schneehöhe 30 Zentf⸗ meter, verharſcht. Ski und Rodel gut. Feldberg⸗Poſtſt.? heiter,. 1 Grad, Schneehöhe 90-01 Zentimeter, Firnſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. e im Monat April Basel 1 Schuſter inſel 135 Heilbronn„1,86.39.871 Plochingen 0,68 0, 0.47 94 8 Mannheim. 19 8 208405 Jagſtfeld. 1,48.38.27 Biomalz(für Alle) ſetzt M71. 50 Biomalz mit Eiſen(zur Stärkung f. Blutarme u. Bleichſücht jetzt M 2. Biomalz mit Kalk extra(3. Knochen⸗ aufbau der Kinder).. etzt M2. Biomalz mit Lebertran(bei Rachitis und Skrofuloſe). ſetzt 2. Biomalz iſt ſo leicht verdaulich, daß es ſchon nach 18 Minuten ins Blut übergeht. Bei mangel⸗ hafter Knochen und Zahnbildung inder und Jugendliche) Biomalz mit Kalk errrd. Hür die Kerven und e Verjüngung win: Biomalz eb flüſſig(Doſe). ſeht trocken(50 Tabl.⸗Packung) 15 Man beachte die Schnellwirkung! 5 8255 otheken, Drogerien und einschlagigen Geschd 4 Druetschr ifren fomenfrei: Biomalx· Fabrik Gebr. F 5 egekken. f Eldrende ater mann, Teltow d. Berlin 93a 11 i wicht: ippin⸗ cherer zarten geter⸗ wicht: Wöp⸗ en zu öppin⸗ tern, t wei⸗ is der 14:4 2 refſen erg in Nann⸗ Vor⸗ Has⸗ per⸗ mter⸗ in den t ließ, dieſes vurde, laubte etzung Hntem ich be⸗ wicht: 9 nach Unter⸗ ichnete hwung heim tenden brachte Ein⸗ telnle⸗ t wie⸗ Arbeit Ehret⸗ eH⸗ beim erzahl Finzel⸗ eiſchütz I 586 r 501; Mhm ckarau oegele r 1457 r 144: eſental u 1395 dreher, * danbacher Schloßberg Liter mur 60 Freitag, 2 EEC Eine kriſenfeſte Angeſtellten Organiſation Mit ſehr wenigen Ausnahmen berichten die Arbeitneh⸗ mervereinigungen aller Richtungen über Abnahme der Mit⸗ gliederzahl während des Jahres 1931, deſſen Ende nahe an den Höhepunkt der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe heran⸗ teichte. Zu den ſehr wenigen Organiſationen, die keinen Mitgliederverluſt zu verzeichnen hatten, ja ſogar einen klei⸗ gen Zuwachs, gehört der Verband der weiblichen Handels⸗ und Bürboangeſtellten(V. W..), der das vergangene Geſchäftsjahr mit 92 390 Mitgliedern ab⸗ ſchließen konnte, trotzdem auch ſeine Reihen von der Stel⸗ lenloſigkeit ſcharf erfaßt waren. An ſatzungsgemäßer Ar⸗ beitsloſenunterſtützung lalſo außerhalb der ge⸗ setzlichen Arbeits lo berſicherung) verausgabte er 422 288 Mark, wozu noch Zuwendungen von 82 276 Mk. an Wohl⸗ ührts⸗ und Alters hilfe kamen. Der Stellen⸗ garkt war natürlich ungünſtig. Es iſt ihm indeſſen doch gelungen, 10 621 Stellen zu beſetzen. Bezeichnend iſt es aber, daß die Menge der Aushilfsſtellen einen viel brei⸗ leren Raum einnahm als je vorher. Es zeigt ſich darin die Unſicherheit der Geſamt⸗Geſchäftslage. Für die Arbeitsloſen wurden vom Verband in vielen Orten Fortbildungs⸗ und Auffriſchungskurſe eingerichtet, um ihr Wiſſen zu ergänzen oder zu vertiefen. Die Kurſe waren von 5 850 arbeitsloſen Mitgliedern beſucht. Sozial wirkte ſich die ungünſtige Wirtſchaftslage in einer ſtarken Jnanſpruchnahme der Rechtsſchutzabteilungen aus: 100 956 Rechtsauskünfte 1931 gegenüber 68 100 im Jahre vorher, 2405 durchgeführte Klagen gegenüber 1884 im Jahre 1930. Dabei wurde die weitaus größte Zahl von Streitigkeiten gütlich ohne Inanſpruchnahme der Gerichte erledigt. Sozial⸗ politiſch hat ſich der VWA ganz beſonders um die Arbeitszeit, vor allem die des Verkaufsperſonals, ferner um die unver⸗ ſehrte Erhaltung der Angeſtelltenverſicherung bemüht. Die Herufskrankenkaſſe des Verbandes mit 46 000 Perſonen, ſerner die vor 6 Jahren gegründete Rentenverſicherungs⸗ kaſſe mit 7 919 Verſicherungen haben ſich gut entwickelt. In Salzig am Rhein, in Zernsdorf(Mark Brandenburg), Holz⸗ han(Erzgebirge) und in Stemmen(Lüneburger Heide) be⸗ ſitt der Verband Erholungsheime. Ebangeliſcher Volksverein Mannheim Im religiöſen Leben Mannheims ſtand der Sonntag ubilate im Zeichen der Miſſion. Es darf als ein er⸗ reuliches und geſundes Zeichen gewertet werden, daß er⸗ neut die Macht und Kraft des Wortes von der Miſſion der Ehriſtenheit aufnahmebereite Hörer fand. In der Mo⸗ notsverſammlung des Ev. Volks vereins Mannheim ſprach an Stelle des durch eine Erkältung verhinderten Stadtpfarrers Renz Herr Pertſſch über das Werk und die gegenwärtige Bedeutung der Gründung Joh. Hin r. Wicherns in Berlin. Während Bethel und das Rauhe Haus Begriffe ſind, mit denen beinahe jeder Deutſche etwas anzufangen weiß, herrſcht über das große Werk der Innern Miſſion, das Johannesſtift, wenigſtens bildlich im Süden noch ziemliche Unklorheit. Dieſem Mangel hat der Vortragende an Hand von kreffenden und einſichtgebenden Lichtbildern abhelfen Fürfen. Joh. H. Wichern hat ſich auf das Erſuchen des Kö⸗ nigs Fr. Wilhelm IV. von Preußen erboten, wie in Ham⸗ burg, ſo auch in Berlin eine Wirkungsſtätte für das Ar⸗ beitsgebiet der männlichen Diakonie zu errichten. Senf⸗ kornartig hat ſich der im Jahre 1858 gelegte Samen ent⸗ wickelt. Schon im Jahre 1906, als die Stadt Berlin glaubte, on die Stelle des im Segen gewachſenen Stifts einen modernen Induſtriehofen errichten zu müſſen, war dieſe Stätte wirklicher, gegenwärtiger Liebestätigkeit zu einem beachtenswerten Miſſionswerk herangewachſen. Das Stift verfiel der Spitzhacke. Draußen aber vor den Toren der gufſtrebenden Stadt Spandau erbaute man nach einheit⸗ lichen Geſichtspunkten das neue Johannesſtift. An Hand eines Schemas konnte der Vortragende die ache Arbeitsgliederung des Stifts veranſchaulichen. ei Arbeitskreiſe ſchlingen ſich um den Zentralmittelpunkt s gonzen Werks, der Stiftskirche, die auch baulich/ oer Mittelpunkt des 300 Morgen und etwa 900 Bewohner um⸗ ſaſſenden Anweſens iſt, es ſind dies der Kreis Diakonen⸗ und Wohlfahrtspflegerausbildung, als zweiter Kreis Lie⸗ besarbeit an ſeeliſchkranken Knaben und Mädchen, ver⸗ krüppelten Kindern, der Dienſt an Alten und Siechen, Männern und Frauen, an gefährdeter und ſittlich ge⸗ ſchwächter Jugend und der dritte Kreis, der von der Welt⸗ onſchauungs⸗ und Bildungsarbeit in der Ev. Sozialen Schule und in der Fichteſchule für Deutſchtum und Volks⸗ kum, wie der Apologetiſchen Schule für Theologen, Medi⸗ ziner, Lehrer, ſchlichte und einfache Menſchen und der Schule für Kirchen⸗ und Volksmuſik Zeugnis ablegt. Für den ſüddeutſchen Proteſtanten iſts ein erhebender Gedanke, wiſſen zu dürfen, daß auch die Ev. Kirche Deutſchlands über ein ſolch weitausgedehntes Bildungsinſtitut in der Hegenwort verfügt. Nicht nur in ſchlichten Arbeiterhäu⸗ fern Berlins und der Provinz Brandenburg ſteht das Jo⸗ hannesſtift in gutem Ruf. Es hat auch einen guten Klong an den Arbeitsſtätten unſerer Miniſter und deren Mit⸗ orbeiter. Wenn Bündiſche Jugend im S Stift ein Singtreffen über gar einen Laienſpiel⸗ und Volkstanzlehrgang abhält, danw ſpürt man etwas von der Weltoffenheit einer Grün⸗ zung Wicherns. Der Geiſt der Dankbarkeit und des Frie⸗ dens zeichnet die Träger der dortigen Arbeit aus. Es wäre nur zu wünſchen, daß weiterhin Waſſer des Friedens von den Stätten jeglicher Miſſionsarbekt in unſer ſo ſchwer An ſeine Einheit ringenden Volkes fließen mögen. Die Feierſtunde wurde von ernſten und frohen Weiſen dis Ev. Männerchors umrahmt. Der Vorſitzende des Ev. „Lulksvereins dankte dem Vortragenden mit bewegten Borten. M. Sp. 3 mer Zeitung Wettſchreiben Mannheimer Stenographen Gute Veteiligung— Höchſtleiſtungen 360 Silben Winterarbeit des Sten o⸗ graphen⸗Verein„Stolze⸗Schrey⸗Ein⸗ heitskurzſchrift“ Mannheim bildete ein am Samstag, 16. April, in den Räumen der„Har⸗ monie“, D 2, abgehaltener Frühjahrs bal 5 verbunden mit Preisverteilung, die anläßlich des am 14. März ſtattgefundenen Vereinswettſchreiben vor⸗ genommen wurde. Der geſchäftsführende Vor⸗ ſitzende, Herr Kokes, begrüßte die zahlreich Er⸗ ſchienenen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch fernerhin die Mitglieder trotz der ſchweren Zeitver⸗ hältniſſe den Verein ſo tatkräftig unterſtützen wie bisher. Weiter war ſeinen Ausführungen zu ent⸗ nehmen, daß der Verein beabſichtigt, zu der an den Pfingſtfeiertagen in Breiſach ſtattfindenden Landes⸗ verbandstagung eine größere Anzahl von Schreibern zu entſenden. An dieſer Tagung werden auch Schriftfreunde aus der Schweiz und dem Elſaß erſcheinen, ſo daß man nicht mit Unrecht von einer Internationalen Stenographen⸗ tagung ſprechen kann. Einem vielfach geäußerten Wunſch der Mitglieder entſprechend wurde kein um⸗ fangreiches Programm zur Abwicklung gebracht, ſon⸗ dern man huldigte dem Tanz, der nur von einigen ſpritzigen Einlagen des bekannten Humoriſten H. H. Wickenhäuſer angenehm unterbrochen wurde. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete die Preisverteilung. Den Abſchluß der Auch diesmal wieder konnte eine ganz stattliche Anzahl von Kurzſchriftjüngern mit Preiſen bedacht werden. Von insgeſamt 175 Teilnehmern erzielten 133 Schreiber Ehrenpreiſe, was um ſo beach⸗ tenswerter iſt, als die Prüfungs bedingungen er⸗ neut erſchwert wurden. Eine ganz außerordentliche Leiſtung erzielte Fräulein Trudel Nabinger, die ihre Leiſtungen gegenüber dem letzten Wettſchreiben von 100 Silben auf 220 Silben verbeſſerte und damit den Steigerungspreis erhielt. Die zwei weiteren Fortſchrittspreiſe wurden den Herren Kurt Hin tz und Erwin Appel zuerkannt. Anſchließend hielt die Kapelle Häuſer, die unermüdlich zum Tanz aufſpielte, Alt und Jung noch bis in die frühen Mor⸗ genſtunden beiſammen. Liſte der Preisträger: 1. Preis Fritz Pre Abteilung 360 Silben: Abteilung 220 Silben: 1. Böl tz, Elſe Bry m. Hugo Gek binger. Abteilung 200 Silber 1. Preiſe Anni Ku ö d⸗ ler, Lieſel Keller, Herta Herrgen, Lilli Eckert, Ottilie Peters, Anna Gütlin, Helene Lien hart, Trudel Otto v. d. g. Felde. Abteilung 180 Silben: 1. Irma Preiſe Munz, Ems„Hans Fil⸗ ſinger, Anna la Sumi, Willi uſter. 9: Abteilung 160 Silben: 1. Preiſe Luiſe Diet⸗ rich, Wilhelm Fuchs, Anny Saſſenroth, Selma Gärtner, Charlotte Groß, 2. Preis Martin Rößler Abteilung 140 Silben: 1. Preiſe Fritz Renner, Katharina Schmich, Heinrich Spendler, Ella Rudy, Karl Geier, Walter Heerwagen, Aloys Mühl, Roſa Mackenmull, liſabeth Metz, Erna Beiſel, Kurt Hintz, .d. Heyd, Ludwig Larnelle, Jung, Gertrud Klibſtill, Scheuermann, Paul Winter, Emmy Schäfer und Roſel Metz, Guſtav Senk, 2. Pr 3. Preis Liſa Beſt. Abteilung 120 Silben: 1. Preiſe Karl Degen, Kurt Kokes, Irma Petri, Alfred Faude, Herta Speer, Erna Heufel, Paula Zornmüller, Lieſel Hoch, Erna Bundſchuh, Erich Kraus, Karl Rohr, Maria Hennrich, Helmut Boſſert, Anni Weiß, Gretel Krick, Eleonore Mehler, Alfons Graf, Annelieſe Link. Joſeph Brückelmayer, Ludwig Wolz, Bertel Schäfer, Irma Kühn, Lieſel Wol muth, Franz Kreide⸗ weis, Eliſe Speth, Clementine Schäfer, Elſe Seitter, Anna Ehret, Eliſabetha Guloͤner, tha Switak, Feroinand Elſer. Elſe Kaltſchmidt, Alma Seubert, Wilma Effenberger, Käte Eſchenauer, Erika Heep, Hedwig Wolf, Käte Wolf, Wilhelm Tiſchbein, Heinrich Klein, Irma Rhein, Ilſe Böhm. 2. Preiſe Karola Baumbuſch, Heinrich Hillenbrand, Liſelotte Menzl, Harl Appel, 3. Preis Anni Kreſſer. Abteilung 100 Silben: 1. Preiſe Kurt Stein⸗ mann. Henny Haag, Margarete Mayer, Käthe Hans, Rein⸗ hard v. d. Heyd, Emma Grotz, Hermine Ehmann, Anni Preſtinari, Selma Bernſeld, Erna Spengler, Alſred Henn, Alice Müller, Erwin Fleck, 2. Preiſe Erika Höwing, Thea Berberich, Sophie Schweizer, Martha Hiemer, Friedrich Kern, 3. Preiſe Irma Bock, Erna Buß, Irma Heim. Abteilung 80 Silben: 1. Preiſe Katharina Kohl, Wübfriede Lauſche, Edith Schaef, Sylvia Morawitz, Ella Breithaupt, Hermann Sickinger, Maria Lengenfelder, Ludwig Neudecker, Lucie Auch, Harry Lorrenz, Melanie Maſemann, Elſe Friedrich, Hedwig Friedrich, Horſt Löſche, Heinrich Struppler, Rudolf Großhans, Maria Bromet, Erna Schlichenmaier, Käthe Karle, Gretel Zimmermann, Eleonore Holzmann, 2. Preiſe Germania Opitz, Paul Weidner, Rudolf Bayer. Abteilung 60 Silben: 1. Preiſe Marta Vock, Paula Pfau, Trudel Volkert, Luiſe Rebel, Margarete Wetterich, Burkard Jäger, Eliſabeth Hirt, Willi Henninger, Erich Oleniczak, Friedrich Faufmann, Erika Huft, 2. Preiſe Heinrich Sponagel und Giſela Wetterich, 3. Preiſe Anni Schneider, Lieſelotte Adam, Trudel Meßmann, 1 Gemiſchte Chöre im Deutſchen Sängerbunde? Der Mainzer Beſchluß Seit Jahren beſchäftigt den DSB. die Frage der Aufnahme der Frauen⸗ und Gemiſchten Chöre, die von einer ſtets wachſenden Anzahl ſeiner Mit⸗ glieder verlangt wurde. Der Deutſche Sängerbund, der in dieſem Jahre ſieben Jahrzehnte alt wird— er wurde am 21. September 1862 in Koburg ge⸗ gründet— iſt als Organiſation der Männergeſang⸗ vereine ins Leben gerufen worden. Damals waren die Verhältniſſe andere als heute. Die Frau ſpielte im öffentlichen Leben keine Rolle. Dazu kommt, daß der DSB. bei weitem nicht den Aufgabenkreis hatte, der ihn heute an beachtliche Stelle des Muſik⸗ und Kulturlebens ſetzt. Die Hauptaufgabe des DS. erblickte man in jenen Zeiten in vaterländiſcher Ein⸗ ſtellung des Bundes. Er war berufen, das Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühl der deutſchen Stämme zu ſtärken und hat in dieſer ſeiner Eigenſchaft tatſächlich erheblich zur Vorbereitung der Reichseinheit bei⸗ getragen. Auch heute ſteht die Aufgabe, das deutſche Volksbewußtſein zu ſtärken, an erſter Stelle, aber der Wirkungskreis hat weſentliche Ausdehnung er⸗ fahren, beſonders nach der muſikaliſchen Seite hin. Es iſt wohl zu verſtehen, wenn Mitglieder des DSB. Aufnahme von Frauen zur Erfüllung beider Ziele der Organiſation, des vaterländiſchen wie des muſikaliſchen, fordern. Wie war es bisher? Die Gemiſchten und Frauenchöre ſtanden zwar dem DSB. kerne, nicht aber den Einzelbünden. Ein Blick in das Jahrbuch 1982 zeigt, daß etwa 56 000 Sängerinnen in den Einzelbünden als„angeſchloſ⸗ ſene“ gemiſchtchörige Abteilungen und dergleichen vorhanden waren. Die rechtliche Einſtellung zu den Bünden war ganz verſchieden. Einige Bünde gaben den Frauen keine Rechte, andere nahmen ſie als vollberechtigte Mitglieder auf. Dem DS. gegen⸗ über waren ſie jedoch auf alle Fälle weder berech⸗ tigt noch verpflichtet. Die neue Satzung hat nun die Möglichkeit eröffnet, die gemiſchtchörige Frage einen Schritt weiter zu bringen. Die bisher gültige Faſ⸗ ſung des§ 1 der Satzung ſprach nur von„Ver⸗ edelung und Ausbreitung des Männergeſangs“. Die einfachſte Löſung wäre die geweſen, ſtatt des Wortes „Männergeſang“ den Ausdruck„Chorgeſang“ zu ſetzen. So weit ging der Vorſchlag des Satzungs⸗ ansſchuſſes aber nicht. Man nahm eine„Kon⸗ zeſſion an die Herren ſtrengſter Obſervanz“ hinein, indem man ſagte: „Der DSB. bezweckt die Ausbreitung und Veredlung des deutſchen Männergeſangs und die Pflege des Chorgeſangs überhaupt, ſy⸗ weit dieſer ſeinen Zielen zu dienen vermag.“ Der Auslegung des letzten Nebenſatzes iſt weit⸗ gehender Spielraum gelaſſen. In der Praxis wird die Sache ſo ausſehen, daß die Einzelbünde, die Frauen⸗ und Gemiſchte Chöre aufnehmen wollen, dies tun können. Sie werden dadurch vollberechtigt und verpflichtet dem DSB. gegenüber. Sie müſſen alſo z. B. Beiträge bezahlen, andererſeits zählen ihre Stimmen bei der Beſtandserhebung, bei den Sängertags vertretungen uſw. In Bundesgebieten, die keine Frauen zulaſſen wollen, beſteht keine Möglichkeit für Gemiſchte Chöre, dem DSB. beizutreten. Erfahrungsgemäß ſetzen ſich ſolche Neuerungen aber allmählich, wenn auch langſam, durch, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß im Laufe der Zeit alle Bünde Gemiſchte Chöre auf⸗ nehmen. Die Faſſung der Satzung ſtellt eine Kompromißlöſung dar. Trotzdem iſt es erſtaunlich, daß die Aufnahme der Gemiſchten Chöre ohne große Debatte angenommen wurde, nachdem in der Preſſe die Meinungen jahre⸗ lang aufeinandergeplatzt waren. Die Auswirkungen des Mainzer Beſchluſſes laſſen ſich heute noch nicht annähernd überſehen. Zunächſt ſteht das Frankfurter Sängerbundesfeſt im Vordergrund des Intereſſes. Nach der, wie wir hoffen, glücklichen Abwicklung des großen Unternehmens wird ſich der DSB. der Frage der Gemiſchten und Frauenchöre zuwenden. . Dr. Ewens. . 28 5 0 2 40 Fahre Evangeliſcher Pfarrverein 3 8 in Baden Am 23. Februar 1892 wurde zu Offenburg der Eyang. Pfarrverein für Baden gegründet. Der badiſche Pfarrſtand, der gerne ſich aller ihm entgegentretenden Not annahm, ſtand damals in gedrückten Verhältniſſen. Das Einkommen war ungenügend. Amtsbrüderliche Hilfe durch Wohlfahrts⸗ einrichtungen waren nicht vorhanden. Darum ſchlug der Gedanke, eine Standesorganiſation zur Förderung der materiellen wie en Intereſſen zu ſchaffen, bei den cvangeliſchen Geif en ein. Im Laufe der ſeit jenem Gründungstag verfloſſenen 40 Jahre iſt der Pfarrverein ſo gewachſen, daß er faſt ausnahmslos alle Geiſtlichen in einen Reihen geſammelt hat. Eine ganze Reihe von Wohlfahrtseinrichtungen, die ſich als Segen erweiſen, ſind geſchaffen worden, ſo eine Krankenkaſſe, eine Sterbekaſſe, Hilfskaſſe, ein Pfaxrtöchterheim und anderes mehr. Am 13. April fand im Stadtmiſſionsſaal in Karlsruhe die Hauptverſammlung, verbunden mit der Feier des 40jährigen Beſtehens ſtatt. Schlichter und einfacher konnte keine Feier geſtaltet werden. Prälat D. Kühlewein eröffnete ſie mit einer Andacht. Er ſprach über das Apoſtelwort:„Wir ſind Gottes Mitarbeiter“. Nachdem das Loblted verklungen war, hielt der Vorſitzende, Kirchenrat Renner⸗ Karlsruhe, die Feſtanſprache über das Thema„Vierzig Jahre bad⸗ ſcher evangeliſcher Pfarrverein“. Er gedachte der Väter und Gründer, hob hervor, wie der Pfarrverein immer in innerlicher Verbundenheit mit der oberſten Lei⸗ tung der Landeskirche und der theologiſchen Fakultät in Heidelberg geſtanden hat. Immer mehr iſt der Pfarrverein eine wirkliche Geſinnungsgemeinſchaft geworden. Getreu der Ueberlieſerung, willig Laſten zu tragen, bereit zu Opfern, vox allem hilfbereit in brüderlicher Gemeinſchaft, trotz allen Nöten hoffnungsfroh, ſchreitet der Pfarrverein in die Zukunft. Zum Schluß verkündete der Vorſitzende Ehrungen verdienter Mitglieder. Zu Ehren mitglie⸗ dern wurden ernannt Oberkirchenrat D. Ernſt Schul z⸗ Karlsruhe, Kirchenrat Fiſcher⸗ Karlsruhe, Kirchenrat D. Specht ⸗Zell i.., Kirchenrat D. Neu⸗Heidelberg⸗ Wieblingen. Kirchenrat Prof. D. Dr. Frommel Heidef⸗ berg, und Kirchenrat Hin den lang Karlsruhe. Hiere ſprach Kirchenpräſident D. Wurth Grußworte und Segens⸗ wünſche der oberſten Kirchenleſtung aus. Ihm folgte der Dekan der theologiſchen Fakultät in Heidelberg, Profeſſor D. Odenwald. Manches für die Stellung und Aufgabe des geiſtlichen Amtes in der Jetztzeit enthielt dieſe An⸗ ſprache. Aus Württemberg waren zwei Vertreter des dortigen Pfarrvereins zum Feſte gekommen. In feinem Namen ſprach Stadtpfarrer Schnaufer⸗ Eßlingen herz⸗ liche Worte. Damit endete die ſchlichte, beſinnliche und da⸗ rum beſonders weihevolle Jubiläumsfeier. Nach einer Pauſe begann die Jahresverſammlung. Zunächſt erſtattete der Vorſitzende den Jahresbericht. Er ge⸗ dachte der Verſtorbenen, unter ihnen auch des jüngſt in hohem Alter geſchiedenen hochverdienten Rechners des Ver⸗ eins, Kirchenrat Weymann⸗ Hagsfeld; ſie wurden in ſrblicher Weiſe geehrt. Dann gab er ein Bild von der füngſten Entwicklung des Vereins und von den ſegens⸗ reichen Wirkungen der Wohlfahrtseinrichtungen. In ſchneller Folge kam nun die Rechnungsablage der verſchie⸗ denen Kaſſen. Den Rechnern wurde mit Dank Entlaſtung erteilt. An den Satzungen der Krankenkaſſe wurden einige notwendige Aenderungen vorgenommen. Eine Rechnungs⸗ kommiſſion wurde berufen. Zum Schluß richtete ein Mit⸗ galted an die anweſenden Mitglieder der Landesſynode einen Appell, dafür zu ſorgen, daß die bevorſtehenden kirchlichen Neuwahlen im Blick auf die ſtürmiſche Gegenneert vertagt werden ſollen. Dieſes Wort rief eine kurze und tempera⸗ mentvolle Diskuſſion hervor. Alle, die ſich äußerten, ſtimmten dieſem Appell zu. Schönfelder NMzZ IVEREINS-KalrENoER Freitag, 22. Aprit Odeuwaldklub E..: Abends.90 im Kaufmannsheim, G. 1. 1011: Licht⸗ bildervortrag:„Vom ſchönen Harz“, Redner: H. Wolf⸗ Höchtl. Eintritt frei. Einführungen geſtattet. Mittwoch, 27. April Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrt⸗Verein G.., Mannheim: Vereinsabend jeden Mittwoch, 20.30 Uhr, im Ver⸗ einslokal, Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal. Vorträge und Beſprechungen über aktuelle Fragen der Luftfahrt und ihrer Hilfswiſſenſchaften. Nichtmitglieder als Gäſte zwanglos willkommen.— Motorflugſchule täglich ab 16.30 Uhr auf dem Flugplatz. Nichtmitglieder erbitten ſich Führung(unentgeltlich). Freitag, 29. April Odeuwaldklub E..: .30 Uhr abends: Lichtbildervortrag über das Taunus⸗ gebirge. Reoner: Herr Konrektor Fr. Freund, Wies⸗ baden. Lokal: Kaufmannsheim, C 1. 10/11. Eintritt frei; Einführungen geſtattet. — Nachdruck verboten.— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kur! Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim fe 1, 45 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto Verantwortlich: Ri char 8 dull Lerötentabungen i Salt Mannheim Die Abteilung des ſtädtiſchen Hochbauamts r Prüfung der Baugeſuche wird am Montag, den 25. April aus dem Amtsgebäude II(ehemal. Jfälzer Hof) in das Rathaus N 1. g. Stock, Zim⸗ mer 118—122, verlegt. Daher bleiben die Dienſt⸗ täume der Abteilung am Montag, den 25. April und Dienstag, den 26. April geſchloſſen. 1 Mannheim, 28. 4. 1032. Der Oberbürgermeiſter. Jexufs-Mänlel für Damen U. Herren Adam Ammann, Qu 3, 1. Tel. 33 789. Spezlalhaus für Berufskleidung. 8 ſannneim wir Sprechen Ader den Preis und Auadität des 70 f 3,18 enheimer Berg 5 Wein- Verkaufsstelle Pfälz Wͤänzergenossenschaft Große Vorteile winken 11 Eine große Auswahl elegenfer, nur reinwollener modernster Sſipons und Paletols zu fabelheffnledrigen Stan dar dpfreisen. Mügliedd des beſen- abkommens der u, Bayr. Beemfenbank Bacl. MANNHEIM MAN ES PL AN KEN 5* b 5 1— 5 i Fr 22 42092 5 2. 8 2 N 5 5 72 4 1932 5 5 f * der Neu i buen Mannheimer Zeitung Abend- Ausg N 7 er Verfall der 1— em die deutſch Börſen 60 1 J ü 5 n a e bian briefe über wi 1 4. 0 1 nicht dem. daß die erſte 1. c 15 0 5 i n echen würden, der 1105 uneinheiſlich Tiguldaſlo 8 nd anziehend/ Indusirie-Obligaſion e e eee, 10 e Entwick jängt ich sp! andbriefe und Schufzgeb 9 en Am Produktenmarkte machte die C 5 0 i 0 5 c nu a men Berlin etwas lebhafter a 9e iefe fesfer geſtern gegen Börſer schluß ei 7 etn f 550 duch wie 8 franzöſiſchen Frances ſte 5 38 Fortſchritte. Wie bereits i 9855 2 in 0 ſe b 1 len Sin 2 3 5 ellte es ſi 9 15 en de dei welchen 5 240— 5 g gewiſſem S 8 eine Ent⸗ Schweizer Franken auf 19,302 5 755 0 15 5 gegen 8 1 5 5 19 55 5 5 5 15 1 Beurteilung etwas feſter, beſonders ſeſt 1. 8 tendterte eher dere dee 5 6 gen 9 f 220 ziel eine Ei nigung über Genf auch] gegen den ue 185 er aber eigenartigerweiſe Feſtſezun been 5 Mühlen in Erwar ſchr zielt worden), unter 3 23 ländiſchen Gulden, gegen den e a een es Vermahlungszwange 155 2 50 158 5 10 246,84 auf 247,15 anzog. Geſtern wurden nach 995 5 2 nächſter Woche beabsichtigt e 4 5 ſowie auf die damit digung der Niederländiſchen Bank bereits 3. Ankün⸗ Promptmarkt mußten für Wei b a 9 80 8 gen für Berli 925 mengen von Newyork nach 21 15 5 Gold⸗ 1% höhere Preiſe bewilligt werder 25 8 5 ge 15 55 e e 5 1 wi 1555 r Ernt 05 ſelbſt bei el 1 abe 0 1 8 f 7 Reichsmark war gut b 0 9 8 u p t 5 t 5 Sichen us 15 05. ne i 5 5 en worden. Zum 2 hervor- Amſterdam, 122,15 in Züri 602 1 15 Henn dee . NI. 8. e Vormittagstaxen von ver die hol London. Der 1 in Zürich, 602 in Paris und 15,80 in e ee e 120* hauptet werden, da 9e 1b 5 nicht Doll 0 5 ulden lag aber nicht nur gegen de en 1 0 5 e 0 0 Dollar, f e e V gegen den derten Preiſen a 5 f 5 1001 waltu trbachaktien, die ſchwächer. Man iſt 555 9 die anderen führenden Deviſen beſſert. He fer if e m 15 5 altung gege eſtern über 10 8 chwächer. J der Anſicht, daß dieſe S äch hol gaſtcger wonnen 80 nahm, 1 1 glatt über 1 v. H. ei en, ländiſchen Währung auf 5 5 1 e. fern ber 0 a allgemein etwa 2 v. H 0 Kaliwerte lagen Holland zurückzuführen iſt N er 1 0 and Ind ae ben,. 0 195 0 5 un kr laedern auh hen Bone een führen iſt. der franzöſiſche Frances lag und Induſtriequc 1 in B ö 80 er. Stahlwerkes 1185 n 11e a. rend e hade. 15 Auch Mailand und M 8 5 1 id. 15 gefetz, vereinzelt 10 ut erben ungen über 5 f 10 40 4 piere wie G Ifwe tſetzten, und auch 9 5 El as höher ſtellen. Die Norddeviſen waren i Ein⸗ e u bele e 16 88 80. 2 BMW. und Ch ſi Ses B. Gas lang mit der Pfundbewegung leichter 5 Verladungsſtationen Wen ee 20 buchen konnten n Nück. f Amtlich notiert wurden: Weizen märk. 8 0 55 lebhafter, zun gemeinen etwas Das fe kgang des engliſchen Pfundes 91 men rone e a 15 1 1 E 1 7 N 2 haben ſollen, u räge vorgelegen Das engliſche Pfund hat ſeinen be„„ uſſenroggen DGH.⸗ Bedingungen 195 cif erlin de 2 155 55. 80 f Haufen das auen, fortgeſetzt und ging bis auf 5 ce 1 8 e 1901904; Ante 10 nd 8 5 5 4 Di f—— der Mark deln. 5 ie 9 F 93 5 3,73% gege en Dollar 2 8 atter Hafe 6 6 feſter: Weize 1 5 ie Kurven von Pfund und Schwedenkrone heute 1 8 ich e 21 e wies 15,75%½ i ee a k zog daraufhin in London auf N eaten f 0 0 pe 0 15 95 Wenn man einige der charakteriſtiſch 9 pfandbrief e waren 0 auf. Gold ⸗ Lon do 1 Franken auf 94,78. Während die 2 11854 We 5595 mu i a N betrachtet, ſo zeigt ſich, 15 5 0 1 in ihrem daher zum Teil 1 wehen. und gingen kehrte nat 55 15 5 e Sten ee 0 15 2 u der Zeit des B es e oßen ganzen die ſich Ko min i v. H. zurü agegen 5 5 n 8 a f e. f nur die berei its 1 eingetretene Entwertung ſchieden lich ſonar 517 5 19 ationen gut be te der gute Erholung durchſetzen; Kgl Petrole ai knen i 1410 1 8 15 0 5 ö 5 e 5 gar dee, 0„„ 5 5 8 5 hen. So waren Sproz. Mittel⸗ Bode 8 10proz. Steigerung beſond 7h eum lagen mit einer 95 15,50; Seradella, n 90— 1,75; Lupinen, gelbe 175 5 Fm da 0 e ee e e e eee inalobligationen bei Geldreparkierun e ſonders 15 8 H. 11880 Erdnuß kuchen B 0 Leinkuchen Baſt für 57 160 Nane e iſt. Dieſer Ein⸗ Waren e ene 1 andbrie fe 159 28, 5 1700 B 8 Segen ge Bas. 5 v. 45 85 ee Ba en e Nurse in„wenn man das leichte Wie⸗ lagen abe viegend etwas ſeſter. Recht fef rockenſchnitzel 9,40 E 1 ab Hamburg 192 ebe o den erſten Tagen de 5 1 5 555 r wieder Staatsa 5 Recht feſt 5, ae 20 a in 9 8 5 zieht. en Tagen der neuen Börſe 9 2 875 aufwiesen. Die* 58 15 erliner Devisen i dto. ab Stettin 12 00 Kue Br. Im ganzen zei; r us⸗Notiz 4 ldanleihe war bei Plus⸗. antsane— 4 0 5 5 90 128 gage ois Entwicklung der Kurſe ſeit dem anleihe 15 n 57,50), während die ing. ltsdtze: felchsbank 3 ½, Lompard 6 ½, Privat 5 v. H Hels rechtliches Lieferungs 9955 Tendens befeſtigt.— Han⸗ kon a 125 begnadeten! 1 2 feſter lag. Induſtrieobliga⸗ Amtlich in Rm. Dis.] Parat 21. April 20, Juli 27750278; e. Mai 50 bie neu und Verluſtes. B Bild des Berfalles ging um 1 v. H. i währe. Verkehrsanlelbe Auen 17 190 12 0 1 5 16 8 5 1 1 de 1 5 5 5—— 5 5 5 7 0 8 9 f 9 5 vs⸗N Geld Brie ze Brief 72,25 Se 8 i Haſer ge tete befeſtigt ale 135. 8 15 10 O Die Verluſte bei b Bei t U feſtigten ſich um 0,30 8 0 g 10 1 19, 1 255 i Burbach. f 2 0 i ſtillem Geſchäft 0 1 921 5 e d 7 1 8 1 3 Dr.) Zu den Gerü 0 ch. M agdeburg, 22. April. freundlicher. 25 an anden des Kaſſamarktes 5 5 a 35 19 755 100 120 15 1 F 1 0 e N 5. e e„ waren 500 Mark⸗weiſe Rien dor;„ISterl. 8 20,429 13000 1500 1574.012 5,25; Sept. 5,10; Nor 15 2 55 N Kg.) Mai 905 11 1 W 00 gen er ſfen ö em Vork I Dollar 3½ 1„ 5 8 15,78 e e tais(in Hf es noch nicht für 1 5 e Mannheim freundli Ne e 8 9505 9290 9221 5555 4ů247 8 Neotrpgele Gelee Sept, 76; Nov. 55 5 af hat . 5 5 gebrach te, ie N ndli unn. 1Golbpeſo— 8 a.„ 0,281 f. ekur 20 5 5 0 8 5 Das Geſchäft an der heutit 5 ch oland. 100 Gulden 3 16875 1828.832 1838 1,842 nf ang: Weizen(100 0 vom 22. April.(Eig. Dr.) ger ommene Aufdeckung der B ſie eine„„ Börſe war ſehr klei i 95 0 0 1 5 0 i 5 g ſe zur Vor bung der gilanz und der Gewinnver⸗ Tendenz freundlich. Farben 35925 war br klein, die e 1¹ 5,45 5,305 17 1 5 1 1 170,92 5 1 M Juli 9 75.97 574 6, 10 5 1 5,276 ſein 11 5 e ee ee 35 1 höher geſucht waren ar 2 zogen auf 91 an, etwas üſſel 100-500 Pf 3% 58,37 58.97 517.38 5,405 uhig dai 5, 175„„ Mitte: 1 ſtellungen über Burbach Die angedeuteten Dar⸗ überwi N aren auch Südd. Zucker. Bankok ie n Band 10 3 i 8 85 8 5 5 5 5 375 f idee en e en d erwiegend ſchwächer. Dedib. ankaktien lagen Un 0 55„511.522.528.82 5 78 72 t. 5,775 fete de g len i 55 gend cher. edibauk gingen garn.. 100 Pengd 8 78,421* 522.528* N m. 5 1 at e 95 Wel. 4 Schulden de erde p 8 uk auf 87,5 zurück. Am Rent tent 8 405. Baden⸗ Danzig 100 Gulden 5 6172 8257 5———.— Dr. Zucker⸗Notierungen vom 22. A et r a f tung riefe bei kleinem Um varen Goldpfand⸗ Helſingfors 100 m 8 5 82.83 82,67 82,83) April 5,40 B 5,15 G; M pril.(Eig. der . 5 0 e e enter e e e A 110 1 7343 7357 73808 7317 5,40 G; Juli 5/75 B 5,55 G Nat 5,45 B 5,25 G; Juni 5,50 8 0 ſich rn 15 unrichtig. Es handele ringfügigen Schw 1 1 e 818 e Zone„lch ga 10 12 6 1 5 1 e 5. 5 1 5 5. a 8 8 n 5 ä 8 VV&ßñ ß adele Schwankungen. Der Schluß war bel 1815 owno. 100 Litas 7½ 41, 75 5 428.4387 N* Tendenz ruhig.— Gemahl, a 8 E. 5 0„die 1 5 u*. 9 1 zehauptet. 1.98 22,„ hlis prompt pe 2 31,75; f 10 u% 15 geber e e 9 1 Frankfurt unſicher und ſchwankend pte S fee übe 9 12555 3501 3800 90.25 1 Tendenz ruhig, 1 n April 32,10, Mai 320, 5 e ef e n Os skudo 6½ 453.57) 14,44 14.4 145.* Bremer Baumwoll„25 g e 80„ e e 35 geutige Börſe zeigte bei Beginn ei 2 Oslo.. 100 Kr. 5% 11250 772 77.8 89 14.41 Univ. wolle vom 22. April.(&) n 5 aer Sc ce de„ ginn ein unſicheres Aus Paria.. 100 Fr. 2% 16.44 1676 788 77% 77,88 v. Stand. Middol.(Schluß) 7,43. ig. Dr. Amerik. 8 r 1 zu hohen Kur⸗ 1 Die feſte Newyorker Börſe, die beſſe 17575 Prag 100 Kr. 5 g 60 16,64 16,595 16,685* Liverpooler Ba 27* 7 energiſch zurückgewieſen. ung der außenpolitiſchen L 2 eſſere Beurtei⸗ Schweiz Kr. 5 12.438 12,488 12.485 12,485 12 Ameri 8 umwollkurſe vom 22. April.(0„o A i ie. Dr. der Anton und Alfred 5 80 der Arbeitsloſengiffer e b 1 8 85 i Sine 108 90 1 0 4 5 35 155. 1 5 8 0. 5 5 5 in.(Eig. Dr.) Dieſes mit 2,4 M ginn drückten wiede ö 2 nz feſter. Zu Be panlen 100 Peſeten 6¼ 3100 05 f 305, 3430 511. 70 0 e e. geſtattete Textilunterneh 257 till.„ AK aus⸗ 5 5 ieder unkontrollierbare Gerüchte ü 8 Stockbolm.. 100 K 12 15 33.07 38,18 33,7 33,18„ Mai 47576; Tendenz feſt.—. 55„ en t e ie 8 zernſchwierigkeit F die Sti rüchte über Kon⸗ E* r. 5% 112,24 78,07 78.2 5 l Juli 404; Okt 8 nz feſt. Mitte: M 1 79. eingeſtellt. Zohlungen E 5 0 en auf die Stimmun 5 5 ſtland.. 100 Cſtm. 8¼½ 112,50 5 N 08 191 Wei 48. da de dan 1 0 0 am daher etwas Materi g. Zum erſten Kurs Wien. 1008 2 80. 109.99 109,81 109,39 Mai 470 Juli 480; 50 a e 5 5 1 ri 15 78 27 urs chilling 8 109,61 15 Juli 480; Okt. 486, 8 8 92 5 5 b een 3 e 1 1 9 ſodaß bei kleinem Tägliches Geld: 55, 1 v e 5 51.55 J 51,70 31,80 gesimport 13 600; Tendenz 2 0 492, Loco 495, To⸗ 115 5 v. H. D e.[Eig. Dr.) Das Unterne⸗ chien Verlaufe ſetzte ſi behauptet waren. J„H. Monatsgeld 7 v. H. u. darüber nominell bd— a 1 F 8 ernehmen ſchließt ſetzte ſich dann aber wieder ei 4 Im— 5 ö 115 5 folgten. N 8 wieder eine beſſere Stim⸗ a September) mit einem Brutogewt Sanierung 1930-31(30. mung durch, zumal kein weiteres Angebot 91 9 0 buelewerke Ach cg, De der;. 8 e 5 Mark gegenüber 603 623(502 24 un von 823 613(025 6288 kam und die Spekulation wiede bugen vorneherein eg 5 N f 5 Steuern uſw. Nach 156 944 e e eee Chemiemarkt eröffneten 3. 6. vornahm. Am 8 nunmehr ein völlig 5908656 A gelegt— 91 2959 7900 55 verbleibt ein Rein gew 9 480)% Abſchreibungen Abendbörſe mäßig ſchwächer, zog arben gegenüber der wenden Als Sicherheit für das s ae dee eee i 25 28 N e en een ee 0 mäßig ſchepdche e, gen Jann aper un 1 Mill.“ zurückgeſtell as Bankguthaben werden 2 Februar 2 50 30.50— 21,50 18,25 ſacht a e nz wg mit 5 v. H. auf das jetzige S n. Chemiſche Nebenwerte zeiger ber um 5 v. H..13 Mi 5 geſtellt. Insgeſamt ſollen die Rück Mä e 1 e 5. auf das jetzige Stamm⸗ Am Ele e zeigen unveränderte T 5 3,13 Mill.„ betragen it stellungen ärg. 52,50 51.50 5 9,50—.— 23,50 8 00 e Knee, 1 80 Stamm m Elektromarkt 3 nderte Tendenz. e(betragen. Infolge Ermäßigr* 2. 5 22.— 20.——— 23% ro g.. 1 kung der Diph au 50 0 Chade⸗Aktien in Nachwir⸗ Ri 8 laufenden Hoe n 5 050. Mat 46.50 4250 5 160 25 17.78 20. 29.8 19% Bad 0 1 158. gen we Die Ge⸗ 9 0 der recht flüſſigen Bilanz a 5 a 5 f 1 e i ä. f i 8 brikate, ih 15 Ne mengen n Einkaufs für ihre Fo⸗ Nachfrage bemerkbar und der„ Bilanz weitere 205 000, Vortrag 115 8 9 6 1 l. wird jest einſchließeic al e 8 1 55% 0. e 3 15 f dige ae 1 e 1 3/ an. vorgeſchlagenen Bar e d 9 iet An der August—,— 9575 8 18750 17,75 20 50 2 2085 Ber tore ſte fi. 3 Reſultat erzielen. Debi⸗ etwa be n i s und ACG, bliebe von 57 1. ir dende nimmt nur ein As Se 5„ 5„50 18,——.— 5 0 i 5 e 5 cz 355 8 11 e e waren vernachläſſigt, Mark Aktien i nominell 3 15 1 49.25— 5— 9 5 18755 2 2280 2 0 a ee nn;. Bie 55 n 5 le t. m Anlei* 4 gk,. 8. hat. tov. 30. 7.. 2518.25—.— 1 weie e e e 9 85 dee e i 3 ſich 1 75 E. Maingcter AG, Chemnitz.— proz. Dividende Dezemb.(.— 80 25 5 1 8 75285 5 2250 5 5 ruhe . ſte 5 1 Schutzgebietsanleih 5 7 0 H. erreichten. 01 ug. Der AR beſchloß, der 3 5„* n=*.„ 9 5 5. 23.— 27.85 5 8 en und ſteifen Tä a 1 nleihe waren etwas beſſer Geſchäfts Acht beſchloß, der GV am 19. Mai für das Tendenz: Kupfer a N B waren bei der Einfuhr nach 5 8 n Täſchner⸗ um Bruchteile eines P 8 beſſer gefragt und Beſchäftsjahr 1931 die Ausſchüt i 198 55„ 0 12 6 3 5 en eim eſchäftslag sſchüttung einer Di vi d. n a,., 22. April.(Ei. Frankxeich. Offenbach ten gi 0 nes Prozentes höher. Von Auslandsren⸗%„ bet i 5 „ g. Dr.) Die Kontingentſtelle des en gingen Rumänen leicht zurüc 5 nds ren⸗ 5. vorzuſchlagen. 90 tall⸗Notierungen vo 90 5 5 e de 5 9 4 donne 5 8 901 1 1198 5 8 5 8 des Spritpreiſes. Berlin, 22. April.(Eig 5 5100 Kg. g 5 e 1 9 1 905 1 ug an dent en 5 5 aufe wurde es wi 25 ickelt. Im Ver⸗ Dr. hie im fiskalif* 15„(Eig. Raffinc ekupfer loco 40 5 cht, vom 18. März d. J. von d zöſiſche Abkommen 8 wieder unſicher und unter klei S 1 f i 6 c 5 10 e 8 d. J. er fronzöſiſchen R kungen neigt 7 n nter kleinen Schwan⸗ notwendige S i reis„ 5 F aer de e g 1 win e 95 5 5 n igten die Kurſe leicht z 2 ge Spritpreisſenk 17 bis 18; Origin 5 tte 855 ei per April 17750 4 eshalb bis auf Wei ſchäft gi 5 K icht zur Schwäche. Das G Ver 5 ung iſt nunmehr durch 75 ina ⸗Hütten⸗Aluminium 9890 1 9 nerwarenſendungen nach Fr teres Täſch⸗ häft ging auf ein Minimum zur. Ge⸗ Zerordnung des Reichspräſiden a il ü See Kune e ee 8 1 110 ausgeführt 1 81 168 550„ 4% v. H. unverändert und 1 Tagesgeld war zu Beſteuerung des.„. gane 1 e a 2 n ö jedoch aus⸗ 0 8 der Veror 5 Die Vorſchriften mon⸗Regulus 46—48; 5 98 proz. 3507 Anti⸗ iel uch den wean Jolgeltek oben 88 Jah⸗ Reichsmark anhaltend gut behauptet Norddeviſe e am vierten Tage nach ihrer Ver⸗ Kg. 39,50—42,75 l. Silber in Barren ca. 1000 fein per ge e 10 ee 5 0 i. 1 5 leichter„ n nung 10105 die 8 1 Durch die Verord. Londoner Meiallbörse vom 22. April 2 5 17 8 ingentſtelle aufend an gem 0 ü 5. f e e. 7 N 50 50 1 8 vabſiſche der Neltdgewichte 115 r geſtrige Diskontſenkung 155 e hat ſich die 1 von dem zum„ e 90,15 i ſtand.), Platin Unze ge ee a 5 kon n England erſt heut fkaufspreis abgeſetzten B 5 5 Monate 4⁵ 1 2J Aluminium—.— ä 906 5 2 5 s wird wei⸗ dag richtig auswirken kö 5 heute 5 en Branntwein von 400 auf 2 2 4 Monate 114,2 i 1 e n 10 5 nnen, Naß der Ermäß abgeſtzt. Die B uf 250„ her⸗ Settl. Preis 30. Settl. Prei„2 Antimon 3 gang gen enen Firmen auf Zu⸗ m geſtrigen Tage ging das? mäßigung ſtzt. Die Verordnung des Rei 351 5 Elektr. Settl. Preis 112.0 Queckſi 5 nu g das Pfund be 1 55 5 8 2 eichspräſident rolyt 34,50 g 245 1 1000 1982 angenommen werden. r noch bis zum 30. April zurück, während es heute 5 5 1 auf 3,7676 der Spritpreisſenkung auch 2 ee 1 0 15 bee 285 3 1 55 5 und ſich gegen mittag auf 3,74 abſchw 7594 eröffnete ſind, den Verkehr mit illegal hergeſtellten 85 1 eee 5 bin eee, 0 ee 5 . 8 ächte. Gegen den drücklichſt zu unterbinden 5„ 1 i 5 ber aun bebe, Sen wil 3 3 i en 1 155 ee 5 5 dee 5 f Glel fe 5: pfer kaum ſtetig; Zinn N Zink und nn eimer Zei Aktlen und Ausſandsanleih N 958 0 ö on in Prozente. un eee de 1 3 dung bel Stücke-Notierungen in Mark je Stb ee Scdag Zens Magirus Aeg. 8 industrie f 1 Farben ind. J. G. 80.88 81. mann. 28.88 28,15 Weſte— 85 2 gegen fn s 15 8 geake get 25 d Serliner nörse e, St. ⸗A.„ 59. 12 enninger t. 8 Ig. 8 28,. Jelten uill..—.— 5 Wiang 5 5 Peder rent 8b 55d Ur Sac en 1 7 0 40.— Mez Söhne 1 22 2 Lord Motoren. 50, 1 5 Maſchin⸗Untern. 21,15 21.75 Wiel.——— Petersb. J. Lab. 0 2 94 en d ri. 450 1430 Miag, M Fest 1. 22.. 58,— Markt⸗ u. Kühlh. eee 8 05 005 Mh. Geld— 5 5 Deu Benz. She Saur 1150 117 0 Mentis 5 5 A. 19.— 10. 8 verzinsliche Werte lndustrie-Aktien„FF a 2— 9275 ite 2 2 a 1 0%—.— Deutſ e Lin ol. 8 F eg 85 8 5 50 15 6% Farben cd. 28 80,— 80,— F. G. 96 Union Werg err. 40,25 Pf. Nühm. Ray 99 Nechsanl 8780 1 5 Ae Delia en—.— 109.6 1 FV. 755 90058 Wittener Guß..„„ i 5 8 gan ö 185 5. e 3 5**** 900%„hy Pfbb 72,25 72, Farben A. E. G.— DtſchAblöſgſch. 1 39,50 39,68 Ak.. 34.50 88.25 Heiter Sete D e estnr e. e 8 45 g Va 9 5550 10% rtr. M. 60. Ache inge: 2 2. 28,— ese.— 89 H. Schußtebten VVV 2218 ſſe kene e. We e e e 5 Se Pooh. 95.— 9— 5%„„ e 0 Bd. Maſch. Durl. 90.— 80.—. D. 82.—, 32.— 5% Bad 0 10„ Ann men, 8. fl ee 58 55 e 1 Rh. Hypoth. Bk. 58.— 58.— C. H. Knorr Hrem.⸗Beſig. Oel 46.— 46.— ütgerswerkte 27.50 27.80 5% Grkr. 999. 55 8 Anhalt Roß Pap. 80.— 8077 8 Portld.⸗Z: 25,50 25,25 1— 2——— 8 be. 1 1 5 e g 1 84 2 0 1 805 e 5„Kohlenw.—— 41,40 erresheim. Glas 27.— 27.— mofa...., 149,7 Deutſch⸗Oſtafrika— Sloman Salpeter—— . Mannh. Gummi Cement Heidelbg. 4—Schnellpr. Frk—.—— 50%———Aſchaffbg. Zellſt. 28.— 28.— Geſ. f. elektr. Unt. 48,75 50, Mir Genet 1 e aun. Gummi 9. 480 42, Frkthl.—— 10, 5% Roggenrentd 604 6782 Ausb.. Piaf 95— 3 4„ 5 Durlacher Hof 49.— 48.— Pfälz. Mühlenw. 257 Karſtadt 43,.— Schramm Lackf. n 5% Mexik. N gb. N. Maſch. 29.—. rmes& Co... 14,50 ühlheim Berg.—— 47, Otavi Minen 1080 115 .. Genen n— S e 0% exikaner..85 6,12 Bachmanndegade———— dedhardt Gebr.-,— Ni 5 585 Ufa⸗ Film sh, A. Br. 59,— 59,.— Portl. Chem n——— Schuckert. Arbg. 42.——— 4 d 0— Gold 1 ee u 1 8 Shane dier 2— 2550 dae wolf e J½%% oldſchmidt. Th. 19,.15 N„Kohle 109,5 109% Port Schwarz Horch N g 905 e G. Bade 1501 Südd. Zucker 91.50 91,75 40% e—— 95 Nürnberg 5— 5 Maſch. 12.50 18,—'„. e W f 92 Se 1 JA, ronen.. 0,35 Bayer. Motorenw 28,50 80,— r. Großmann———.— Oberſchl. E. Bed. 6,50 Het! 1 Kleinlein Hdlög.—.— Sant Vue 5 5 Daimler—.—.65 Tricot. Beſigheim———.— 4% 10 8 e——ͤ— Hayr. Spiegelglas 18 Ae 182,0 132,0 Oberſchl. Koksw. 29.75 10— RRB 1 50 Pen 1..5 11 i 52 a 5 1 Dathe. 05 7 e 0„ 1 5 0,0 0,90 8. P. Bemberg 33.50 88,75 f witz Textil 48 25 49,75 Drenſt.& Koppel 22.— 28,.— Allg. Elektr. Geſ. 25.95 25/25 eopoldgrube. 14.25 7 0 5 m 4 Sen. 5 450%„ Pap.-R.———— Bergmann Elekt. 19.— 18.50 an Werte 1 Aſt affenb. 2 Mannesmannrö. Aan Beth 25 Wayß& Freytag 5,—.— Dt A1 917„Anſt. 124.2 1245 Ver. Chem, Ind.—.—% Türk. A Berlin Gubener 97.80 98,50„Phönix Bergbau 16,75 16,35 Dager. M Zelt 28.„—Nansfeld A. G e e 55 55 e fe e ede e e Zub. 250 27.8 Hagen. 380 82 80 Rathgeber Wagg.—— 3750 J., Be h mia e. 2 Frankf N 5 Dresb. Schneſtpr. 1 5 3 Ver. Sen d 3 4%„ unif. Anl 1. 3 e ee Hana. 85 385 70 e 8 5 5 5 50 105 5 5 e 3 5**. 885 4 J.—— 120 raunk. u. Grlkett 1170 118. ann. M. Ggeſt.. nein. Braunk. 1547 Verlin⸗Karlsr. J—— 20.80 Rekallgeſelſchaft 3 Dyckerh.& Widm. 14,80 14,25 gil. Maſch. St. 400-Ur. os 20 Braunſchw A G. 61.28 61.50 Harburg Gu. Phys 16,50 1675 hein, Cpamotte—— 151.0 Berliner Maſch⸗. 1250 13.65 Montecatini! . b 425 Heid.& Häffner 4 n 13 8 Han Delf. 47.— 47,25 Harkort St.⸗Pr. 3 Rhein. Elektrizit 62. D Draunk. u. Brik.—— 115 Oberſchl. Koksm. D. Wertb.(Gold] 81.—* Emag Frank olth. Seil. u. K..— 7. 4½ 11 Bremer Bulkan—.— 30,— Harpener Vergb. 24— 82.50 Rhein ahl ef. 85 den en 2 2 5„ 8 ge e ag 1550—.— 16.—* Ang. Goldr..85.88 Bremer Wolle 1080 1048 Hedwigshütte.. 38.— Aheinſtahl 37.28—— Buderus Eiſenw 20.— 21.— Phoente Bergbau 70 bab e! 8h 85 gab Ken 88 7755 Tier; nion— 8 Freytag 485.85 1 5 Reinen 8,55 Drown, Bop.& C. 23,25 21.75 Heilmand 10.—.— Rhein. Kalk.— 90.— 6 8 Holpphonwerke 95 ee 480 ge 99— 005 60 1 95—— W. Wolff;— 8 4½ üngt Je! 1980 1840 Cparten, ae A.— 21 Finde Maſch⸗.. e Rünbertz Zuger Saad Fe ner 185 95 e .65 1 25— 805„.—.—— N 5„ 1 1 7 5 5————.— 2 ano, 9 u. Elektr.. a 5 8 abr 58g.. 0 5 8%„„i Charlott. Waſſer 8.— 85.— indrichs& Auff... ückforth. Ferd. 22725 Cont. Gummi⸗s 2 4 Rh. f 5 25 975 d ene, Zellſtoff Miche. 29,— 28,50 5% Teh. Nat. Rail.——. N85 e 129,0 180,2 0 20.— 28.— Rutgerdcder 27.25 7775 Centtnenteleein. 8 Nh. Weſtf Ele 2 88858. 345 285 ang., ae 8 95 G. 15656 9925 7920 0 8 8 23— Transport- Aktien Ger. 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Am geſtrigen Donners⸗ aug vormittag ſtürzte bei einer Uebung im Hofe des hieſigen Feuerwehrhauſes ein 34jähriger verheirate⸗ ter Feuerwehrmann plötzlich rücklings von der etwa 12 Meter hohen Leiter ab und riß dabei einen zweiten, 28jährigen, ebenfalls verheirateten Feuerwehrmann mit in die T iefe. ſchwere Verletzungen. Der Zajährige mann Abend iſt auf der Fahrt nach dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Der Feuerwehrmann Schleifer erlitt Quetſchungen. Für 6000/ Wertpapiere geſtohlen und verkauft * Karlsruhe, 22. April. Feſtgenommen wurden zwei auswärtige Leute, die in München geſtoh⸗ lene Wertpapiere im Nennwert von 6000, unter Mitwirkung eines hier wohnhaften ſtellungs⸗ loſen Bankbeamten, der ebenfalls feſtgenommer wurde, bei einem hieſigen Bankhaus verkauft haben. Vor der Inangriffnahme d esMaxauer Brückenbaues * Karlsruhe, 22. April. Wie der„Badiſche Beob⸗ ſahter“ erfährt, kann mit dem Maxauer Brückenbau, msbeſondere mit den Erdarbeiten. noch in die⸗ ſem Sommer, vorausſichtlich im Juli, begonnen werden, nachdem die bisher noch im Wege ſtehenden Schwierigkeiten behoben ſind. Auch über die Vor⸗ dringlichkeit des Brückenbaues ſei die Entſcheidung für Maxau gefallen. Die Differenzen bezüglich der Bahufüthrung ſind nach dem erwähnten Blatt jetzt ebenfalls beigelegt. Die Bahn wird, da die neue Brücke etwa 50 Meter ſtromaufwärts zu liegen kommt, füdlich um Knielingen herumgeführt. Die neue Rheinbrücke wird alſo an der gleichen Stelle er⸗ richtet, wo vor dem Maxauer Bahnhof die alte Pon⸗ tonbrücke lag. Zum Selbſtmord eines Sparkaſſenoberinſpektors * Pforzheim, 22. April. Wie bereits gemeldet, hat ſich der 41 Jahre alte Oberinſpektor Ihrin⸗ ger von der Städtiſchen Sparkaſſe Pforzheim in ſeinem Garten bei Huchenfeld erſchoſſen. Er hat ſich dadurch Unregelmäßigkeiten zu Schulden kom⸗ meet laſſen, daß er ſeit 1930 die Verſicherungsmarken der Beamten zum Teil nicht klebte. Der unter⸗ ſchlagene Betrag beläuft ſich zwiſchen 3 bis 4000 Mark, Waffenbeſchlagnahme in Lörrach * Freiburg i. Br., 22. April. Die Freiburger Bolkswacht“ läßt ſich aus Lörrach berichten, daß dort bei Hausſuchungen bei dem Standardenführer Müller der NSDAP. neben einem Dienſtauto Ausrüſtungsgegenſtände, Tourniſter, ge⸗ rollte Mäntel und Eßgeſchirre, neue Uniformen und ſonſtige Ausrüſtungen, Schußwaffen und Mus nition beſchlagnahmt worden ſind. * * Gochsheim(Amt Bretten), 22. April. Für ſachdienliche Angaben über die Entſtehung des Großfeuers in der Ziegelei Geb. Bott hat die Badiſche Gebäudeverſicherungsanſtalt eine Beloch⸗ nung von 3000 Mark ausgeſetzt. Es beſteht der Verdacht der Brandſtiftung. * Karlsruhe, 22. April. weierer Bahnüberganges Unweit des Wolfahrts⸗ auf der Strecke Karls⸗ ruhe—Bruchſal, wurde geſtern morgen auf dem Bahnkörper die Leiche eines unbekannten etwa 4550 Jahre alten Mannes aufgefunden. Der Mann hatte ſich, offenbar in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht, vom Zuge überfahren laſſen. * Baltersweil(Amt Waldshut), 22. April. Das Ghepaar J. Wägeler konnte in körperlicher und geiſtiger Friſche das Feſt der diamantenen Hochzeit 1 Beide erlitten Feuerwehr⸗ 7. Seite/ Nummer 187 Die A nirtſchaftskriſe der Pfalz Jahresbericht der Eudwigshafener Induſtrie⸗ und Handelskammer ⸗0= Ludwigshafen, 22. April. Der nunmehr im D und Handelskammer Ludwigshafen geht von der außerordentlichen Schrumpfung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft aus, von der die Pfalz als von den früheren benachbarten Abſatzmärkten vielfach abgeſchnittenes Grenzland und bei ihrer Ueberſetzheit mit kapital⸗ armen Klein⸗ und Mittelbetrieben beſonders hart betroffen wurde. Die Lage wurde außerdem er⸗ ſchwert durch den Abbau pfälziſcher Groß unter nehmungen, ſo die Stillegung der Deut⸗ ſchen Linoleumwerke in Maximiliansau, oder ſtarke Betriebseinſchränkungen, wie bei der J. G. Farben⸗ induſtrie. Bezeichnend iſt der A bſatzrückgang der pfälziſchen Brauin duſtri e, der, allerdings geſteigert durch den Wettbewerb des billigen Wei⸗ nes, bis zu 70 v. H. gegenüber dem Vorjahr betrug. Der Niedergang der pfälziſchen Wirtſchaft äußert ſich auf dem Arbeitsmarkt darin, daß die Zahl der Arbeitsloſen, die in den Frühjahrsmonaten von rund 75 000 auf 60 000 zurückgegangen war, ſeit Juni wieder bis auf 84 280 ſtieg. Am Jahresende ſtanden 43 500 Arbeitende in Kurzarbeit. Die ab⸗ gleitende Entwicklung der pfälziſchen Wirtſchaft zeigt ſich auch in der großen Zahl von 136 Konkur⸗ ſen und 95 gerichtlichen Vergleichsverfahren. Die Lohnbewegung geſtaltete ſich derart, daß die Lohnherabſetzung auf etwa—8 v. H. des Ecklohns ſich ſtellte, in der Holzinduſtrie betrug die Lohnſenkung 11,6 und im Baugewerbe 10 v. H. Infolge der Notveroroͤnung werden ſich allerdings weitere Lohnſenkungen im Jahre 1932 auswirken. Druck erſchienene Jahresbericht der Induſtrie⸗ 1 Der Bericht über die Tätigkeit der Kammer im Jahre 1931 verzeichnet die Befaſſung mit der Aktien⸗ rechtsreform, dem Vergleichsverfahren und der Wahl von Grundſtückszwangsverwaltern. Bei der Zu⸗ ſammenarbeit mit den pfälziſchen Wein handels⸗ verbänden handelte es ſich u. a. um eine Feſt⸗ legung des Begriffs„Rotwein“, weiterhin darum, das Verbot der Weinverſteigerungen bei Nichtproduzen⸗ ten nicht aufzuheben, endlich um die Regelung des Verkehrs mit Flaſchen. Umfangreich war die Tätig⸗ keit der Kammer bei Schaffung des neuen Standes der Wirtſchaftsprüfer. 5 Der Jahresbericht geht weiter ein auf die Fra⸗ der Sozijalpoitik und des Steuer⸗ weſens. Im Zollweſen bemüht ſich die Kammer darum, daß die Einfuhr alkoholreicher ausländiſcher Weine wie bisher auch auf dem Rhein erfolgen dürfe. Auf dem Gebiet des Verkehrsweſens er⸗ wähnt der Bericht den Brückenbau Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, ferner den Bau der Eistalbahn und den Bahnbau Türkismühle⸗Kuſel, endlich die Frage der Elektrifizierung der Dampflokalbahn Ludwigshafen⸗ Großkarlbach und Ludwigshafen⸗Meckenheim Im einzelnen berührt der Kammerbericht noch die Not⸗ lage der pfälziſchen Holzinduſtrie und Sa ge⸗ werke, der Bürſteninduſtrie und der Pirma⸗ ſenſer Schuhfabriken, deren Abſatzſchwierig⸗ keiten durch die Schwarzarbeit verſtärkt werden. Die Reichsweſthilfe wird als unzureichend bezeichnet. Zum Schluß wird die Jahresrechnung erſtattet. Der Voranſchlag weiſt an Einnahmen 114 000% auf gen und an Ausgaben 109 431 J. Durch Größenwahn ruiniert Der Anſchlag auf den Lahrer Sparkaſſendirektor vor dem Schwurgericht * Offenburg, 22. April In der geſtrigen Nachmittagsverhandlung des Prozeſſes gegen den Kaufmann Emil Kohler we⸗ gen des Anſchlages auf den Lahrer Sparkaſſen⸗ direktor wurde in die Vernehmung der Zeugen eingetreten. Ein 16jähriges Mädchen, das bei ihrer Tante, der Salmenwirtin in Frieſenheim iſt, gibt Auskunft über das Telephongeſpräch, durch das Kohler einen Taxameter nach Lahr beſtellte. Kohler ſchien dem Mädchen ſehr betrunken zu ſein. Er ſetzte ſich an den Tiſch, wo er einſchlief. Als der Chauffeur kam, mußte er erſt geweckt werden. Kohler wußte nicht, was der Chauffeur von ihm wolle. Der Chauffeur führte ihn am Arm hinaus und brachte ihn dann zur Sparkaſſe nach Lahr. Die weiteren Zeugen gaben Auskunft über den Vorfall in der Sparkaſſe in Lahr. Kohler hatte ver⸗ ſchiedentlich von Frieſenheim aus die Sparkaſſe in Lahr angerufen. Der Direktor weigerte ſich aber, ihn auzuhören, nachdem er ihn in der erſten Unter⸗ redung beſchimpft hatte. Als Kohler zwiſchen „ und 4 Uhr auf der Sparkaſſe in Lahr erſchien, verlangte er den Direktor zu ſprechen. Nach einiger Zeit kam Direktor Meiſter und ſie kamen bald in eine heftige Auseinanderſetzung. Im Verlaufe dieſer Auseinanderſetzung ſagte der Direktor zu Kohler: „Ihr Größenwahn hat ſie ruiniert.“ Das gab Kohler Veranlaſſung, durch den Schalter nach dem Direktor zu ſchlagen. Der Direktor holte zum Gegenſchlag aus. Im gleichen Augenblick griff Kohler in die Rocktaſche, um ſeinen Revol⸗ ver zie ziehen. Auch Direktor Meiſter griff nach ſeiner Schußwaffe und ſchrie„Hände hoch!“ Aber ſchon krachte der verhängnisvolle Schuß. Die Angaben der einzelnen Zeugen, wie ſich der Vorgang abgeſpielt hat, gehen etwas auseinander. Der Arzt von Frieſenheim, Dr. Kundinger, machte noch Angaben über Kohlers Weſen; er ſagte, Kohler habe ein heftiges Temperament, ſei aber ſonſt lie⸗ benswürdig und gut begabt. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Becherer, ſtellte noch einen Beweisantrag dafür, daß die an⸗ deren Kunden, insbeſondere Groß kunde n, durch die Sparkaſſe in Lahr größeres Entgegen⸗ kommen gefunden hätten. Die Begründung für dieſen Beweisantrag liegt darin, daß, wenn Kohler das gleiche Entgegenkommen gezeigt worden wäre, er die Tat nicht ausgeführt hätte. Darüber ſoll der Direktor Dr. Meiſter, der durch ärztliches Atteſt von der Teilnahme an der Verhandlung befreit iſt, heute— eventuell in Lahr kommiſſatiſch— ver⸗ nommen werden. K I Weinheim, 22. April. Die Bergſtraßenſperre Heppenheim— Laudenbach wird ab Sonn⸗ tag, 24. April, aufgehoben. 5 * Freiamt(Amt Emmendingen), 22. April. Im Ortsteil Keppenbach hat ſich die Dienſtmagd Bude⸗ rer des Hofbauern Schillinger die linke Hand abgehauen. Die Magd wurde blutüberſtrömt in ihrem Bett gefunden. Die Hand lag neben dem Hockklotz. Was das Mädchen zu der Tat veranlaßt hat, iſt vollkommen unerklärlich. Sie wurde ins ——— Aus der Pfalz Liebesdrama o Ludwigshafen a. Rh., 22. April. Wie aus Frank⸗ furt a. M. gemeldet wird, ſind dort heute die Lei⸗ chen eines jungen Mannes und eines jungen Mädchens auf dem Gleis Frankfurt a. M. Bebra an der Einfahrt des Güterbahnhofs Offenbach auf⸗ gefunden worden. Beiden waren die Köpfe völ⸗ lig vom Rumpfgetrennt. Die herbeigerufen. Polizei ſtellte feſt, daß es ſich um die Leiche des in Ludwigshafen ſtationierten Unterwachtmeiſters der Schutzpolizei, Martin Bodenſohn und eines jun⸗ gen Mädchens, Maria Scherer, gleichfalls aus Ludwigshafen, handelt. In einem bei Bodenſohn gefundenen Schreiben an ſeine Kameraden bittet er ſie um Verzeihung, weil er freiwillig den Tod ſuche. Wie ſich herausſtellt, hat der erſt 22jährige Schupobeamte das junge Mädchen am vergangenen Sonntag auf der Ludwigshafener Meſſe erſt kennen gelernt. Da ſeine Stellung es ihm unmöglich machte, vor dem 27. Lebensjahr zu heiraten und er im rechtsrheiniſchen Bayern eine „Braut“ mit einem unehelichen Kind ſitzen hat, ſcheint er in ſeiner Leidenſchaft zu der Maria Scherer keinen anderen Ausweg gewußt zu haben, als mit ihr in den Tod zu gehen. Bodenſohn hat ſich dienſt⸗ lich tadellos geführt. Grünſtadt macht eine Dollar⸗Erbſchaft * Grünſtadt, 22. April. Vor mehreren Jahren weilte der Deutſch⸗Amerikaner Fritz Schulz von Perth Amboy(New Jerſey) in hieſiger Stadt a1 Beſuch. Nun kommt von dort, wie die„Grünſtadter Zeitung“ meldet, die Nachricht, daß Schulz geſtor⸗ ben iſt und in ſeinem Nachlaſſe die Stadt mit einem Vermächtnis von 1200 Dollars bedacht habe, welcher Betrag für wohltätige Zwecke ver⸗ wendet werden ſoll. Der Nachlaßverwalter des Schulz muß aber ſeiner Mitteilung über die Stif⸗ tung die Tatſache beifügen, daß das Schulzſche Ver⸗ mögen in Hypotheken angelegt ſei und in der ſchweren Zeit nicht ſofort freigemacht werden könne Sobald aber der Betrag zu erlangen ſei, werde er der Stadtverwaltung überwieſen werden. Schulz war geborener Grünſtadter. Erfolgloſer Verſteigerungstermin * Neuſtadt a.., 22. April. Der Firma Wilhelm Marnet über die vor einigen Wochen der Kon⸗ kurs eröffnet wurde, ſollte am Mittwoch ihr An⸗ weſen, beſtehend aus drei Wohnhäuſern, Druckerei⸗ gebäude, Laden, Hof und Garten zwangsverſteigert werden. Da ſich Liebhaber nicht eingefunden hatten und lediglich ein Vertreter der Pfälziſchen Wirt⸗ ſchaftsbank AG. ein Gebot in Höhe von 30 000„ abgab, wurde die endgültige Entſcheidung auf 4. Mai verſchoben. Wie man hört, ſollen die angemeldeten Forderungen an die Firma Marnet den Betrag von 100 000/ überſchreiten. Ein Einbrecher im Gemeindehaus * Marnheim(Amt Kirchheimbolanden), 21. April. Vergangene Nacht verſetzte ein Einbrecher unſere Ortſchaft in Aufregung. Mit Hilfe einer Feuer⸗ wehrleiter ſtieg der Täter durch ein Fenſter in das Gemeindehaus durchwühlte alle Schubladen und Fächer, und machte ſich am Kaſſenſchrank zu ſchaffen. Anſcheinend wütend über die Erfolgloſig⸗ keit ſeiner Bemühungen, verunreinigte er noch die Büroräume. Dann verſuchte er, in die Wohnung von Oberlehrer Rott einzudringen, wurde aber durch den Bewohner geſtört und ergriff die Flucht. Der Polizeidiener nahm die Verfolgung auf, der Einbrecher aber entzog ſich dem Zugriff. Am Schau⸗ fenſter des Konfektionsgeſchäftes Wagner ſchnitt er eine Scheibe heraus, wurde aber durch das Hin⸗ zukommen des Polizeidieners geſtört und ergriff Krankenhaus nach Emmendingen gebracht. mit Röhren kompl. Empfänger trenn- scharf, kpl., m. R. 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Hier rauſchen die Kräfte der Natur in ihren unter⸗ irdiſchen Strömen ſtärker als anderswo und was ſie in der großen Alchimiſtenſtube der Erde zuſammen⸗ braut, reicht man einer in Komfort verwöhnten Menſchheit aus Leitungen von Phosphorbronce als Geſundbrunnen und in Wannen von exotiſchem Hartholz mit blitzenden Armaturen, die gleichzeitig Triumph der Technik und Schmuck bedeuten. Den direkten Zuſammen hang mit der Natur, der uns im Zeitalter der Maſchine und chemiſchen Präparate faſt verloren zu gehen droht, ſtellt die Benutzung der natürlichen Heilmittel, der Quellen und kohlenſauren Solbäder wieder her und die Erfahrung beweiſt, daß dieſe natürlichen Heil⸗ ſchätze durch künſtliche Erſatzmittel in ihrer Wirkung niemals erreicht werden. Vier Wochen in Bad Kiſ⸗ fingen verbürgen eine tatſächliche Regeneration aller Organe und eine durchgreifende Erholung. Es ſind nämlich eine ganze Reihe von pſycho⸗ logiſchen Momenten, die bei einer Bäderkur mit⸗ ſprechen und denen in Bad Kiſſingen weiteſtgehend Rechnung getragen wird. Wer erholungsbedürftig oder krank nach dem ſchönen Kurort kommt, weiß, daß man dort auf ſeine Krankheit eingeſtellt iſt, ganz ſpeziell mit einem Heer von Aerzten, Pflegeperſonal und Hilfskräften. Der Alltag wickelt ſich ganz an⸗ ders ab, wie zu Hauſe. Er wird feſtlich eingeleitet durch eine vorzügliche Kurmuſik, was der Kurgaſt beginnt— dabei unterſtützen ihn hilfsbereite Hände und wohin er auch den Fuß ſetzt, da ſind Erleichte⸗ rungen getroffen, hat man das Bedürfnis nach Ruhe berückſichtigt, für freundliche, aufheiternde Eindrücke geſorgt. Da iſt ein mit künſtleriſchem Geſchmack und aller Bequemlichkeit eingerichtetes Konver⸗ ſationshaus, in welchem der Kurgaſt Leſe⸗, Schreib⸗ und Spielſäle neben den Feſträumen findet, das Grün der ſorgfältig gehegten Parks und Anlagen beglückt das Auge in allen Straßen und Plätzen und non jedem, auch dem kleinſten Kurhaus und dem be⸗ ſcheidenſten Privatlogis aus. Theater und Konzerte on Qualität, Vorträge und Tanz ſorgen für Ab⸗ lenkung von etwa vorhandenen Sorgen und Miß⸗ Helligkeiten. Alles in allem, der Weg iſt bereitet, daß man einmal vier Wochen lang ſeiner Geſundheit und nur Nicht nur Bad Kiſſingen: Kurgarten ſeiner Geſundheit leben kann. Daß man Ruhe und Bewegung, Brunnen und Vergnügen in der rich⸗ tigen Doſierung erhält, die Verpflegung, welche der kranke Organismus gebraucht, um zu ſeiner Geſun⸗ dung zu gelangen. Das alles iſt in Bad Kiſſingen ausgeprobt und vorgeſehen von den erfahrenen Badeärzten, von den zahlreichen Sanatorien, deren Ruf teilweiſe international iſt, im Gebrauch der Quellen und Bäder durch die Empirie ſeit Jahr⸗ hunderten begründet und durch die neueſte Wiſſen⸗ ſchaft nur beſtätigt. Es iſt eben das Wundervolle, immer von neuem Beglückende, daß man in dem eleganten Weltbad nichts, aber gar nichts entbehrt, was der moderne Menſch an Vergnügen ſucht— vom Golfplatz bis zum Bogenſchießſtand, vom Spielkaſino bis zur Bar, vom Fahr⸗ und Reitturnier bis zur Ziel⸗ und Sternfahrt— und es gleichzeitig auf ſeinem Liege⸗ ſtuhl auf der Zimmerveranda oder im Garten er⸗ leben kann, daß nur der Kuckuck Stimme hat oder der Wald oder eine Hummel. Dieſe einzigartige Harmonie von Kultur und Natur, von der Sachlich⸗ keit einer ernſthaften Brunnen⸗ und Bäderkur und den Improviſationen eines kleinen Ausflugs, eines Cafébeſuches auf den Höhen, eines Vergnügens, das Erholung bedeutet und einer Ruhe, die nichts mit ſchmerzlicher Einſamkeit und ſtarrer Bewegungs⸗ Ipſigkeit gemein hat, iſt es, was Bad Kiſſingen und Es iſt etwas unbeſchreiblich Beglückendes, was den Menſchen überkommt, der ſich plötzlich von die⸗ ſer hehren Waldeinſamkeit umfangen ſieht. Das Erhabene und Majeſtätiſche der unendlichen Wäl⸗ der, deren Wipfelmeer im blauen Nebel wogt und ſich im Firmament verliert, iſt es, was packt und nicht mehr los läßt.— Schwarzwald, du ſtehſt uns Deut⸗ ſchen ins Herz geſchrieben, weil wir dich verſtehen. Dein Zauber iſt es, der jenes Gefühl der Zufrieden⸗ heit und Ruhe ſchafft, und ſo wie die ſanften Kup⸗ pen ſich ins Weite verlieren, ſo iſt dein Antlitz, das uns dieſe unvergleichliche Anmut zeigt, die kein an⸗ deres Land dir gleich hat. Wer dich jemals ſah, ſei es am Morgen, wenn in den lieblichen Tälern noch die Nebelſchleier hän⸗ gen, daß es ſcheinen will, als verlören ſich die Höhen im Unendlichen oder am Mittag, wenn ein Meer von Licht über Berg und Tal ausgegoſſen iſt, daß die eilenden Waſſer, die der Sonnenſtrahl trifft, jubilieren, als ginge ein Lachen über die Welt, der wird dich nie vergeſſen können; aber wer den Abendfrieden auf einſamer Bergeshöhe erlebte, als der ſcheidende Tag jenen Purpurſchein über die Wipfel goß, der ſchon nichts Irdiſches mehr an ſich hat, der wird fühlen, daß ihm etwas nahe iſt, was er mit den Sinnen ſchon nicht mehr begreifen kann. Vor ihm liegt das Buch der Schöpfung aufgeſchla⸗ gen, das ihn einen Blick ins Uendliche tun läßt. Sinnend ſteigt er ins Tal zu den Menſchen, die das frohe Lachen ihrer Bergwaſſer im Geſicht haben, aus deren Worten die Ruhe ſpricht, die der Boden und das Land ringsum ausſtrahlen und die auf jeden überſpringt, der mit ihnen in Berührung kommt. Triberg, die Stadt im Hochwald Mitten im Schwarzwald, 700 bis 1000 Meter über dem Meere, von hohen Bergen umſchloſſen, in vier typiſche Schwarzwaldtäler ſich ausbreitend, liegt geſchützt der ſtark international beſuchte Höhen⸗ und Nervenkurort, der Winterſportplatz Triberg. Nach einem nahezu den ganzen Ort verheerenden Brande im Jahre 1826 neu auf⸗ gebaut, iſt Triberg der älteſte Luftkurort an der Schwarzwaldbahn, mit allen neuzeitlichen Einrichtungen wohl verſehen. Elektriſche Ueberlandzentrabhe. Erſte Stadt Deutſchlands, die durchweg mit elektriſchem Lichte beleuchtet wurde Städtiſches Gaswerk. Hochquellwaſſerleitung. Vor⸗ zügliches Trinkwaſſer. Städt. Schlachthaus. Kanaliſation. Be⸗ queme Gehwege. Städt. Schwimm, Luft⸗ und Sonnenbad. Familienbad. Medern ausgerüſiete, ſchlagſertige, frei⸗ willige Feuerwehr. Triberg iſt von altersher bekannt als ein Hauptort des induſtriellen Schwarzwaldes, einer Induſtrie, die ſich in der Hauptſache der Waſſerkraft und der elektriſchen Energie bedient und ſich in die Landſchaft einfügt. Meiſt wird die Herſtellung von Uhren, Uhrenbeſtaudteilen und ſonſtigen Metallwaren verſchiedener Art, Holzwaren, Uhrenkaſten, Schnitzereien, Jutewebereien, Strohgeflechtarbeiten am Ort in umfangreichem Maße betrieben, wozu die Gutach und ihre Nebenbäche, in Verbindung mit dem Elektrizitätswerk, die Kraft liefern.(Gewerbeverein und Gewerbehalle mit Ausſtellung). Zugangsweg iſt die berühmte badiſche Schwarsz⸗ walödbahn in deren Glanzpunkt Triberg an den be⸗ kannten Triberger Doppelſchleifen(Vorbild für die zehn Jahre ſpäter gebaute Gotthardbahn) liegt. Das Stück Hauſach— Triberg Villingen(52,8 Kilometer lang), 1873 vollendet, koſtete 24 Millionen., von denen auf den 28,6 Kilometer langen eigentlichen Gebirgsüber⸗ gang Hornberg Triberg. St. Georgen allein 18 850 000 4 entfallen. 673 Meter Steigung der Bahn von Offenburg bis zum höchſten Punkte Sommerau(832 Meter). Stei⸗ gung der Strecke zwiſchen Hornberg und Triberg(13 Kilo⸗ meter) 292 Meter. 37 Tunnels mit einer Geſamtlänge von .4 Kilometer. Von der Bahn herrliche Blicke in die typiſchſten Schwarzwaldtäler und die Berge. Triberg iſt Hauptſtation. Direkte Verbindung mit den größten Städten Deutſchlands Belgiens, Frankreichs, Hollands und der Schweiz. Oeſterreichs und Böhmen ete. durch durch lau⸗ eine Kur dort uns ſo lieb macht. A. Weber. fende internationale Schnellzüge. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Der ck warzwald Von Heinrich Tempel Es iſt ſeltſam, wie hier in den Tälern der Sinn frei wird, wie eine friedvolle Stimmung Einkehr hält und das Geſtern verwiſcht, als ſei es nie geweſen. Wer in den Wäldern einhergeht, die etwas von dem muſtiſchen Dunkel der Dome haben, der ſpürt die Nähe Gottes, der wird mit einemmal in den Bann des großen Erlebens geſchlagen, das die Menſchen immer da ergreift, wo ſie mit ſich ſelbſt zufrieden ſind. Es wäre nicht zu begreifen, wenn in dieſen herrlichen Wäldern, über deren Wipfeln im⸗ mer ein Rauſchen liegt, wie wenn eine Melodie aus Abtei⸗Stift Neuburg bei Heidelberg der Ewigkeit zu uns herüberklänge, nicht die Ruhe bei uns Einkehr hielte, die wir mit unſerer ganzen Sehnſucht wünſchen. Und ſo iſt das im ganzen Land, ſoweit ſich der ſchwarze Wald erhebt. Aus lieblichen Tälern ſtrebt der Weg hinauf auf die Berge, überſchlägt in küh⸗ nem Bogen Klüfte, durch die ſich wilde Waſſer don⸗ nernd ſtürzen. Er führt vorbei an einſamen Höfen, die in verträumten Gründen den Alltag fliehen und weiſt den Weg zu jenen geheimnisvollen Seen, deren Spiegel bald abgrundtief blickt, bald in der Farbe des Himmels blaut und dann wieder lächelt, als freue ihn das zarte Wellenſpiel des Bergwinds, der darüber ſtreicht. Wer will ſich vermeſſen, das was ihm dieſer Gottesgarten zeigt, in Worten auszudrücken? Einer hat das Land und ſeinen Zauber begriffen: Hans Thoma. Durch ihn werden wir hineingeführt in das ewig junge, nie erſchöpfende Erleben, das uns der Schwarzwald und das Badnerland täglich neu vor Augen führt. Es wird immer ſo bleiben, daß es uns Leben ſpendet, aus ſeiner nie verſiegenden Urkraft, die es aus ſeinen Wäldern und Bergen empfängt. Aus Bädern und Kurorten Triberg bietet als„Stadt im Hochwald“ alle Vor⸗ züge des Wald⸗ und Gebirgsklimas in glück⸗ lichſter Vereinigung. Die den ganzen Kurort umſchließen⸗ den ausgedehnten Tannenwälder bergen ozon⸗ und ter⸗ pentinreiche, ſtaubfreie Gebirgsluft. Die mächtigen Höhen, deren Hänge an die Stadt herantreten. ſchützen vollſtändig gegen rauhe Winde. Der Temperaturwechſel iſt nie vaſch und ſchroff; ſelbſt im Juli und Auguſt ſind Tageswärme und Nachtkühle mäßig. Die vorzügliche Bodenbeſchaffen⸗ heit(Gneis, Granit und Porphyr) bewirkt nach Nieder⸗ ſchlägen ein ſehr raſches Auftrocknen des Brdens. Hohe Frühlingswärme, raſches Freiwerden des Tales von Schnee und Eis, kräftige Beſonnung bedeuten für Triberg beſondere Eignung als Frühlingsſtation. Günſtiger Höhen⸗ lage und vortrefflichem Klima verdankt der Ort ſchon längſt den Ruf, ein weitbekannter und beliebten Sommer⸗ kurort für Geſunde und Erholungsbedürftige zu ſein. ** Löffingen im Schwarzwald Der Ort liegt an der Grenze der fruchtreichen Baar zwiſchen Donaueſchingen(Donauquelle) und Freiburg. Es gibt im Bereiche des Schwarzwaldes nur wenige, ſo wun⸗ derſom, poetiſch anmutende Stellen, wie der niedrige Rük⸗ ken des über Löffingen aufſteigenden Allenberges.(850 Meter ü. d..) Die Ausſicht über das wunderſam ſtill gelegene Städtchen, das wonnige Wieſental und die alten Mühlen am rauſchenden Bache, die dunklen Gründe des herrlichen Tannenwaldes, iſt äußerſt lohnend. Zur Rechten die 4 Stunde entfernte, vielbeſuchte Wallfohrtskirche Schneekreuz. Weſtlich winken der der Hochfirſt und Feldberg. Im Süden die Alpenkette, ſüdöſtlich die mit Laubwald beſtandenen Hänge des Randen, an deſſen Fuß die Schweizer Grenze hinzieht. Freundlich ſchmiegt ſich das alte Sädtchen in den ſchützenden Talgrund. Auch die ſonnigen Hänge ſind ge⸗ ziert mit den ſauberen Behauſungen arbeitsfroher Men⸗ ſchen. Aus manchem ſtillen Gäßchen, aus manchem lauſchi⸗ gen Winkel raunt und flüſtert dem kundigen Beobachter tauſendjährige Vergongenheit entgegen. Frei⸗ lich hat ein großer Teil Löffingens durch die füngſte Brand⸗ kataſtrophe ein ganz neues Gewand erhalten; allein die Kunſt der Architekten hat nicht nur das uralte Bild feſt⸗ zuhalten, ſondern ihm auch neuen Reiz und viel praktiſche Wand lung zu geben vermocht. Gutack im Schwarzwald Gutach liegt an der vomantiſchen Schwarzwaldbahn zwi, ſchen dem Ei Iuftkurort und Gebir ſenbahnknotenpunkt Hauſach und dem Höhen⸗ ib Günſtiger Punkt für größere Wald⸗ im mittleren und ſüdlichen Schwarz⸗ für Touriſten. Anſchluß an die ge Pforzheim⸗Baſel und Pforzheim⸗Waldshüt. Ozonreiche Luft, Milchkuren. Unterkunft in guten Gaſt⸗ häufern bei mäßigen Penſionspreiſen. Neuzeitliche Bade⸗ anſtalt mit Schwin Luft⸗ und Sonnenbad in unmittel⸗ barer Nähe der Gaſth 5 Gutach iſt ein langgeſtrecktes Gebirgstal von 9 meter Länge mit 2000 Einwohnern in einem der Höhenr Kilo⸗ u ſten Teile d abdes, wird von der Offenburg⸗ durchzogen und durchfloſ maleriſchen Guta(Forellen), die oberhalb iberg ent⸗ ſpringt, den ber ten Triberger Waſſerfall bildet und bei Hauſach in die Kinzig einmündet. Gute Zugverbindungen. Die ſchöne Lage bietet Naturfreunden reiche Auswahl an Touren und Spaziergängen. Der Ort ſelber liegt 300 Meter über dem Meer, iſt von prächtigen Tannenwälderz umgeben, ſehr mild un ſalb für Frühjahrskuren Mal i(Baumblüte) ſehr Anhöhen und Berge von 400 bi Meter Höhe umfaſſen das Tal und idͤylliſche Dorf mit ſeinem ſchönen Kirchlein und den maleriſchen, dem ganzen Tale entlang gelegenen alten Bauernhäuſern. Zahlreiche begueme Wege ermöglichen es, ohne ſchrofſe Steigung zu den ſchönen Waldungen und auf die Höhen zu gelangen. Auf dieſen Wegen laden ſchöne Baum⸗ und Felspartien, friedlich ſtille Plätzchen ein, zu verweilen; bieten ſich herrliche Ausblicke in die Ferne und auf Berge und Täler. * Badenweiler, 5 das Thermalbad im deutſchen Süden Mit einem neuen dreiſprachigen, beſtausgeſtotteten Falt⸗ proſpekt tritt Badenweiler, der Thermalkurort im ſüdlichen badiſchen Schwarzwald, zu Beginn der Reiſezeit auf den Plan. Ein erſchöpfender Text macht mit Lage und Klimo, Heilmitteln und Heilonzeigen, Veranſtaltungen, Sport⸗ gelegenheiten und Ausflugs möglichkeiten be⸗ kannt. Geſchmackvoll ausgewählte und vorzüglich wieder⸗ gegebene Photoaufnahmen führen uns die unvergleichlich ſchöne Lage und ſüdländiſche Pracht des aufſtrebenden Kur⸗ ortes am Fuße ⸗des Blauen recht wirkſam vor Augen. Andere Motive zeigen die reizvolle nähere und weitere Umgebung mit der herrlichen Bergwelt des Schwarzwal⸗ des und dem weinfrohen Markgräflerland. Alle dieſe Ein⸗ zelbilder, jedes für ſich ein Traum von Blüten und Son⸗ nenſchein, runden ſich zu einem prachtvollen Gemälde eines ſchönen deutſchen Heilbades und Luftkurortes. Ein beſon⸗ deres Verzeichnis der Hotels, Penſionen und Kuranſtalten mit den zeitgemäß herabgeſetzten Zimmer⸗ und Verpfle⸗ gungspreiſen wird gleichzeitig mit der oben Schrift von der Kurverwaltung Badenweiler koſtenlos ver⸗ ſandt. Wander- Vorschläge Tageswanderung Neckarhauſen, Ladenburg, Schriesheim, Ludwigstal, Schriesheimerhof, Weißer Stein, Zollſtock, Michels kirche, Heiligenberg, Neuenheim⸗ Heidelberg Bei der Hauptbahn, Wanderkarte Nr. 12, Großſachſen⸗ Heddesheim oder Heidelberg.10 /, bei der OEch Sonn tags rückfahrkarte Neckarhauſen, Heidelberg zurück.10„. Hauptbahnhof ab:.53,.21, Ladenburg an:.20,.49 OéEcG⸗Bahnhof, Friedrichsbrücke ab:.20,.20,.20,.20, Neckarhaufen an:: je 25 Min. ſpäter. Von Neckarhauſen über die Brücke nach Laden⸗ burg. Ohne Wegzeichen öſtlich durch die Stadt auf der Bahnhof⸗ und Hauptſtraße. Der Marktplatz rechts. Bald nach den letzten Häuſern über eine Brücke und links auf Feldweg weiter. Links eine Mühle und ein Bach, rechts mehrere Baumſchulen. An der Abdeckerei rechts vorüber und abermals über eine Brücke. Schöner Vorblick auf die Strahlenburg. Nach 1 St. Schriesheim. In gleicher Richtung mit der Nebenlinie 43, weißgelbes Viereck, am Gaſthaus zur Pfalz links vorbei, links um einen freien Platz, mit dem Gefallenen gedenkſtein, die evang. Kirche links, links bis zur Kreuzſtraße, dann rechts und bei der Brücke rechts auf gegen die Strahlenburg zu, gleichzeitig mit der Hauptlinie 22, gelber Rhombus. Der Weg ſteigt noch kurz weiter an und wendet ſich mit dem weißgelben Quadrat links dem nahen Wald zu, während der gelbe Rhombus rechts abgeht. Mit dem erſten Weg⸗ zeichen die obere Talſtrecke entlang, durch ſchönen Wald, nach 2 St. Altersheim Ludwigstal. Ueber die Nebenlinie 39, gelbem zwiſchen roten Strich, in einen ſchönen Tannenwald. Noch etwäs anſteigend, um die Anlagen des Sanatoriums Stammberg herum(20 Min.). Jetzt links ein ſchönes Wieſental, durch das der muntere Altenbach ſeine ſilberne Schlangenlinie zieht. Nach 20 Min. wird die Straße Wilhelmsfeld ⸗Schriesheim ge⸗ kreuzt und nach gleicher Zeit macht das Wegzeichen eine Schwenkung rechts, direkt ſüdlich und folgt dem einſamen Rimbachtälchen aufwärts. Rechts der klare Bergbach und Wieſen. Zuletzt durch einen düſteren Tannenwald, mit einem Bogen rechts zur Straße nach dem Schriesheimerhof, Auf dieſer links zum Schriesheimerhof 45 Mig, Von da gemeinſchaftlich mit den Hauptlinien 5, blaue Scheibe und 22, weißer Rhombus ſüdlich im Tannenwald kurz auf. Nach 15 Min. bei einem Wegweiſerſtein mit dem weißen Rhombus rechts in ſchönem Buchenwald eben vor zur Hochſtraße(links ſchöne Fernſicht) und mit der Haupt⸗ linie 20, gelber Rhombus zum Weißen Stein, 45 Min. Auf dem Turm umfaſſende Rundſicht. Mit weißem Rhombus ſüdlich durch einen dunklen Tau⸗ nenwald bequem bergab. Richtung ſüdlich. Etwas Hohl⸗ weg. Rechts oben abwechſenld ſchöner Ausblick. Nach 45 Min. rechts die Hoͤldermannsreiche und nach weiteren 5 Vor der Hütte einzig ſchöner Blick 5 Min. der Zollſtock. auf Heidelberg. Das Wegzeichen geht bald links in einen Pfad über, der ſofort etwas ſteil auſteigt und vor der Ruine der Michelkirche in einen breiten Weg mündet Links die Ruine, 15 Min. Weiter bergab, rechts eine Gaſt⸗ ſtätte, zum Heiligenberg 15 Min. Auf dem Turm abermals umfaſſende Rundſicht. Rechts gemächlich weiler abwärts zur Mönchberghütte, 20 Min. Von da mit der Nebenlinie 39 gelbem zwiſchen roten Strich rechts auf Zit⸗ zackpfad durch einen Kaſtanienhain und durch Weinberg ab auf dem Philoſophenweg nach Heidelberg, 20 Min. Hauptbahnhof ab: 18.43, 18.45, 19.07, 19.23, 19.40, 20.26, 21.00; Mannheim an je 20—30 Min. ſpäter; Bismarckplatz ab: 18.45, 19.00, 19.15, 19.30, 19.45 uſw., Friebrichsbrücke an, je 38—40 Min. ſpäter. Verantwortlich: Willy Müller Gesenkte Kkurabgabe. Bad- Nauheim Auskünfte: Mess. Staatsbad und Reisebllros. Nauer Golfplatz. Das Herz- und Rheuma-Bad Slelch gute Helletfolge bel beginn. Arterlenverkalkung, Gicht, Sreonchitis, Rückenmarks une Nervenleiden.— Kohlenssufetrelche Kochselzthermen.— Nennigfeche Böderformen in abgestuft. Stöfkegtaden. Inhaletorlum. Vorzügliche Unterkunft bei angemessenen Preisen,& l Schöner Stholungssufenthalt. N erwähnten 1 ö 2 er. — * 2 N * N Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe e Neute . eee eee .. ³˙wꝛm R 1 5 8 Peſchenhaft f n zwi⸗ für Herz, Faqen 3 N 0 W. 15 5„5B s Apenbed ernalze 5 Halle. eum, Fntfettungs- Det 10 terre, ASfHHNe, E pHV e, Bronchitis DOs Heilbec Dan uren.. e U dea fleſs-Nesen- Kehl opfleſden. Harn u. 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Nat mit einer gütigen, herzlichen Bewegung die Hand verlaſſen.— Ein Hausmädchen im ſchwarzen Kleid räume, ſowie Suſis entzückend eingerichtetes Wohn⸗ 4155 ge⸗ e e 8 8 hin und ſagte: 3 5 Arurd lang herabwallenden weißen Haubenbändern zimmer neben ihrer Schlafſtube mit den weißen, en e aon von E M N ö 8„Da wird ſich eber Suſi freuen, mal wieder mit war eilfertig herbeigekommen, das Handgebäck abzu⸗ zierlichen Möbelchen. inſamen iemanden von ihrer Kindheit plaudern zu können. nehmen, und hatte ſich dann reſpektvoll durch die Der Onkel ſtrich ihr zärtlich über das lockige ach und FFEFFFFCCCCCC ⁰˙ð·́uè ²˙⅜ ˙ʃ¼'., n Si müſſen hald zu uns kommen, liebes Fräulein.“ ſäulengetragene Vorhalle in die blumengeſchmückte Blondhaar:„Na, gefällt es dir, Kleine?“ i ld, mit Feulſſston-Vertrieb durch A. F. Rohtbacher-Verlag, Berlin-Lichtertelde- ost„Sehr gütig, Herr Stoewing,“ erwiderte Chriſtine Diele geführt. Suſi nickte Rur mit glänzenden dankerfüllten Au⸗ 5 11 13 ernſt. 2 5 a 5 Da hatte Suſt gans ſtill geſtanden und kaum zu gen. Es war ja über alle Begriffe ſchön und herr⸗ 5 blaue Auch als er ſchon neben Krüß die Treppe hinunter⸗ Wohlgefällig blickte der alte Herr auf das ſchlanke, atmen gewagt, als ſie, um ſich blickend, all die Pracht lich hier.. enwald ſtieg, plagte ihn noch immer die Erfolgloſigkeit ſei⸗ ihm ſchon damals ſo ſympathiſch erſchienene junge gewahrte. 5 a 75 5„Und wenn dit noch irgendwelche Wünſche haſt, nit dem ner Bemühungen, Ehriſtinens Geſicht irgendwo in Mädchen. 5 5 5 Eine breite, teppichbelegte Treppe führte in das Kind, dann komm' nur immer zu deinem alten hen vor ſeiner Erinnerung unterzubringen.„Nun, Sie ſcheinen ja keine allzugroße Freude Obergeſchoß und helles Tageslicht leuchtete durch eine Onkel.“ aupt⸗ Kurz vor Beginn der Börſe erſchienen die beiden über ein Wiederſehen mit Suſt zu empfinden,“ drohte] Glaskuppel vom Dache her über den herrlichen Bil⸗ Aßber f eine N Si 7 5 5 9 1 5 5 8 l 1 5 55 ö Aber ſie hatte gar keine Wünſche. Sie mußte ſich 45 Min. Herren in Begleitung zweier Fremder wieder im Stoewing lächelnd mit dem Finger. dern und Farben alter Meiſter, drang in alle Ecken ja erſt an den großen Wechſel in ihrem Leben ge⸗ Kontor, und Chriſtine bemerkte an ihrem Chef eine Da ſchlug Ehriſtine die großen Augen ſo warm und Niſchen über die koſtbaren Teppiche und die ge⸗ wöhnen. 1 f 5 5 1 14 Lebhaftigkeit und frohe Laune, wie ſie ſie bisher noch zu ihm auf und ihre Stimme klang um vieles wei⸗ ſchmackvollen Möbel, die einladend um den Kamin Das tar vor fünf Jabren geweſen 5 8 5 bei ihm geſehen hatte. Da mag wohl ein gutes cher, als ſie ſagte: ſtanden— behagliche, mollige Winterabende ver⸗ Heute konnte ſich der Onkel nicht niehr e veiteren Geſchäft gemacht worden ſein, dachte ſie. N„Ich würde mich unendlich freuen, die kleine Suſi heißend. Wunſchloſigkeit 1 Nichte beklagen 5 1 15 er Blick„Herr Berger,“ rief der Chef jetzt in den Neben⸗ wiederzuſehen, die ich liebte wie eine Schweſter. Aber Schmunzelnd hatte der Oukel ſie ein Weilchen be⸗ ihm 1555 ae 5 e 95 1 0 u einen kaum,„bringen Sie doch mal unfre Auſtralien⸗Kon⸗ ich weiß nicht, wie das Fräulein Peters jetzt über trachtet. Dann nahm er ſie wieder ganz ſachte an arts en 2 ihr 125 e 0 1 65 vor der trakte.“ Und zu Chriſtine in faſt mildem Tone:„Sie ſolch ein Wiederſehen denken mag, Herr Stoewing.“ der kleinen Hand und meinte liebevoll:„Es iſt wohl Wünſche 5 8 8 möchte 5 8 mündet. bearbeiten, bitte, ſogleich zwei Kontrakte in franzö⸗ „Nicht anders als ihr alter Onkel, mein liebes beſſer, ich zeige dir gleich alles auf einmal, damit du als echte dieſelben dent Sie verſtand es, Evastochter mit reizender Schlauheit, ie Gaſ⸗ ſiſcher und engliſcher rache mit den nötigen Kind. Sie haben ſozuſagen aus einer Milchflaſche die ganze Erſchütterung in einem Aufwaſch erledigſt,„.„„ 8 0 5 Aenderungen, bie Jbnern Herr Stoewing,“— er zuſammen getrunken und wiſſen nun nicht, welche kleine Deern.“ 5 e,, 9 1 1 Machte ſogar eine vorſtellende Bewegung nach dem Freude das dem Mädel machen wird, Sie wieder⸗ Und er führte das gänzlich verſchüchterte, faſſungs⸗ gen dann 5 11 4 h e N uf Zit alten Herrn—„freundlich diktieren wird. Herr zuſehen?“— Und in ernſterem Tone:„Ich hoffe ſo⸗ loſe Kind in die unteren Geſellſchaftsräume und trat Reiſe 85 ſte batte ſich 1 0 11 5 8 zeinberg Berger wird inzwiſchen den Herren die gewünſchte gar, Sie werden Suſt eine recht gute Freundin ſein, dann mit ihr aus dem Eßzimmer auf eine Terraſſe, Nan„ e 5 5 Nin. nformationen geben. Ich muß leider unbedingt Fräulein Berthold. Es ſchwirren da eine Menge die einen wundervollen Ausblick nach der ſtolzen, di Jahr 1. 4195 ll ee 9, 202% te zur Börſe, meine Herren, und ſehe Sie ſa Dämchen um ſie herum; junge, verwöhnte Dinger, ſilberglänzenden Elbe bot. Helle Korbmöbel und fei 5 1 5 1 75 1„ arckplaß un am Abend bei mir wieder,“ wandte er ſich die mir die Kleine ganz verdreht machen. Alſo,“— ein rieſengroßer roter Schirm ſtanden darauf. Der 5 5 n 5 in dieſer 5 gewiß wende bbrück in fließendem E Engliſch au die beiden Kanadier. er hielt ihr ſeine Hand hin—„Sie kommen, ſobald Onkel ſagte:„Da kannſt du hübſch mit deinen Pup⸗ 5 Sterwing am Mai mttag nach dem Geſpräch „Oh, pleaſe, Sir, buſfineß is buſſineß,“ lachte der es Ihnen Ihre Zeit erlaubt!“ pen ſpielen.“ mit Chriſtine durch den Park ſeinem Hauſe zuſchritt, 1 eine über das ganze friſche Geſicht, und beide ſchüt⸗ Zögernd erſt ſchlug Chriſtine ein. Aber dann Er hatte das ganz im Ernſt gemeint, und Suſi erblickte er von weitem Suſt, mit ihren Hunden ſpe⸗ 25 lelten Krüß herzhaft die Rechte. Breit und behag⸗ breitete ſich eine große Freude über ihr Geſicht und mußte nun zum erſten Male richtig lachen:„Ich lend, auf, dem Raſen vor der Terraſſe. f — lich ließen ſie ſich dann neben dem Prokuriſten in ergoß ſich in ihre ſtrahlenden Augen, als ſie ſagte: ſpiele doch nicht mehr mit Puppen, Onkel Ernſt, Das„ 5 er, e mal her, ich hahe eine i den Klubſeſſeln nieder, ihn mit harmloſen Geſichtern„Ja, ich werde Suſi bald beſuchen.“ durften wir nur bis zum neunten Jahre.“ große Neuigkeit 1 5 dich! 5 5 g und vorſichtig aushorchend. 1 85„Hier darfſt du aber alles, was dir Spaß macht,“ Raſch ſprang ſie auf und hing ſich zärtlich au ſei⸗ rüben am Fenſter ſtand Ernſt Stoewing und 11. Kapitel. und er fragte ſie in übergroßer Freude, das junge 95 Arm, e von den Hunden, die kläffeud au . blickte auf Chriſtinens braunen Scheitel herab. Sie Umgeben von hohen ſchattigen Bäumen und ſchön Mädchen nun immer um ſich haben zu können, nach dem darbdon, We hochſprangen, ohne Rückſicht n ſchrieb unter ſeinem forſchenden Blick mit großem gepflegten Raſenplätzen ſtand auf einer kleinen An⸗ allen Wünſchen und Jntereſſen. Dabei kamen ſie in auf 7255 75 ewand ihrer Herrin. 5 2 er, ohne einmal aufzuſehen, und merkte nicht, wie höhe das Haus, das Suſi Peters damals mit dem den Muſikſalon, darin ein prächtiger Flügel ſtand.. b 0 11 eß 55 15 Onkelchen, 1 halte dich „ 8 auf einmal ſonnig in den Zügen des Mannes Waisenhaus vertauſcht hatte und in dem ſie nun Auf ſeine Bitte griff Suſt in die Taften und ſah nicht zu lange bei der Vorrede auf.— Wer iſt ver⸗ aufle zuchtete. Jetzt beugte er ſich zu ihr herab und agte:„Bitte, wollen Sie dieſe letzte Bemerkung dern, Fräulein wie eine kleine, verwöhnte Prinzeſſin regierte. Es war eine ungeheure Ueberraſchung für ſie geweſen, als ſie das erſte Mal die breite Elbchauſſee den Onkel glücklich lächelnd an als ſie die herrlichen Töne vernahm, die aus dem Inſtrument durch den hohen Raum klangen. lobt, verheiratet oder geſtorben? Wer hat ſeine Zah⸗ lungen eingeſtellt oder das große Los gewonnen? (Jortſetzung folgt) f Nummer 187 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe Besuchen Sie biffe unsere bedeutend Vergrößerte Hutebfeilung! was billig Das zeigt dieser Hut Mod. Strohglocke mit Blüten renke als Unter- gernitur feines Strohgeflechf in hellen Sommerfarben chön kann auch sein, ist. 2 ag! Je, aber erprobte und bewährte Marken mit less ran Glocke m. Gar Suprema- Chrom vollkommen rostfrei, mit Freilauf, mit Ga- 58. * rantie Torpedo- Fi Freilauf + 5. Ballonrad mit Garantie 62.— OPEL Naubhelten von 57.30 an Sunremahaus HOoHIEN 11.7 Breitestrasse Eingang— achten! 488. Offene Stellen Bezirks- Vertretung für neuen, direkt einſchlagbaren Sleindubel D. N. 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