ad,ʒjGç een ch einer Nindeſt⸗ monat, V 10 tarielle Bezusspreif unſeren Ges einſchl. 60 Pfg. ge Luiſenſtr. 1.— yreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in chäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Reerfelöſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familten⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe⸗ Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Lebhafte Ausſprache Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. Mai. Der dritte Tag der Reichstagsausſprache gehörte dem Kanzler. Seine große Rede, die er nur in ganz loſer Anlehnung an das Konzept hielt, ſchlug das faſt bis auf den letzten Platz ge⸗ füllte Haus eine volle Stunde lang in ihren Bann, ohne daß die geſpannte Aufmerkſamkeit auch nur vorübergehend erlahmte. Die innerpoli⸗ nchen Anmerkungen bildeten lediglich das Beiwerk, ſchlangen ſich wie Arabesken um die ſonſt ganz auf die Perſpektive von Lauſanne abgeſtellten Ausführungen. Das ärgerliche Echo, das des Kans⸗ lers ſonntägliche Mahnung, das Verhandlungs⸗ tempo zu beſchleunigen, in Paris geweckt hat, hat Hyn nicht gehindert, das gleiche Verlangen mit koch ſtärkerem Nachdruck zu wiederholen. Der . Vorte ſind genug gewechſelt, laßt uns nun endlich Taten ſehen,— das war der Kehrreim, der in allen möglichen Variationen immer erneut anklang. Alle Welt weiß, von welcher Seite neue Verſchleppungsverſuche drohen und wo ein Intereſſe beſteht, die internationale Konferenz über die Reparationen und die damit zuſam⸗ menhängenden Probleme zu ſabotieren. Der Kanzler hat Frankreich nicht ausdrücklich beim Namen genannt, aber die überaus ſſcharfe Pointierung, die er wählte, um auf den Konzen⸗ kiatſonspunkt des Widerſtandes hinzuweiſen, ſprach für ſich ſelbſt. In enger Anpaſſung an den ameri⸗ laniſchen umd den italieniſchen Standpunkt, dem ja auch England ſich immer mehr annähert, hat Dr. Brüning nochmals iet ganz wenigen Strichen die deutſchen Forderungen umriſſen. Bei der Gelegenheit konnte er auch die letzten Zweifel darüber zerſtreuen, daß die Reichsregierung die Tributzahlungen in 5 jeglicher Form ablehnt, daß ſie mithin auch nicht geneigt iſt, ſich auf irgend eine Modifi⸗ g kation des Youngplaus einzulaſſen, wie ſie neuerdings propagiert wird. In geradezu zwingenden Wendungen verſtand es der Kanzler, die Schickſalsverbundenheit der Völker aufzuzeigen und die daraus ſich ergebende Notwendigkeit, die Weltwirtſchaftskriſe gemein⸗ ſem zu überwinden. Die völlige Streichung der po⸗ liliſchen Schulden iſt dafür die unerläßliche Vor⸗ aussetzung, und nur von ihr verſpricht ſich Dr. Brü⸗ king eine unmittelbare Beſſerung und zwar auch in ben Ländern der Siegermächte. Der Kanzler gab die Bereitſchaft zu erkennen, die Handels hem m⸗ niſſe, die wir, der Not gehorchend und, was viel⸗ ſuch vergeſſen wird, auch dem Drängen der Gläubi⸗ ger nachgebend, haben aufrichten müſſen, zu beſei⸗ tigen, ſobald die Wirtſchaftslage das irgendwie ge⸗ ſtattet. Die ſouveräne Beherrſchung der Materie, die tuhige und dabei doch packende Art, wie der Kanzler dieſe Gedankengänge zielklar herausarbeitete, ſicher⸗ ten ihm reſpektvolles Schweigen, das an beſonders markanten Stellen durch Beifall unter⸗ J hwoachen wurde. Hin und wieder ſah man ſogar bis in die Reihen der Volkspartei hinein die Hände ſich regen. a Ss fiel auf, daß der Kanzler in einem gewiſſen verhaltenen Optimismus auf die Lauſanner Konferenz hindentete, ſe daß man faſt vermuten mochte, er ſei doch nicht dunz ohne positive Ergebniſſe aus Genf heimgekehrt. Auch in ihrem innerpolitiſchen Teil war ie Rede unverkennbar darauf gerichtet, die Poſi⸗ tion der Reichsregierung für die kommenden inter⸗ naktonalen Verhandlungen zu ſtärken und den im Ausland nach den Preußenwahlen da und dort ent⸗ ſandenen Eindruck zu verſcheuchen, als ſei dem Ka⸗ knett Brüning nur noch eine kurze Galgenfriſt be⸗ ſhieden. Es kam dem Kanzler offenbar darauf an, die Wirkungen einer verwirrenden Agitation, die ſich während der Wahlen wochenlang austoben konnte, au entkräften und deutlich zu ſagen, daß er nicht gewillt ſei, ſich das Heft aus der Hand nehmen zu laſſen in dem Augenblick, da er die Früchte zweijähriger Bemühungen glaub 4 reifen zu ſehen.. Wiederholt und beſonders zum Schluß wandte Dr. * Früning ſich mit einem Appell an„alle“: die Ner⸗ ben nicht zu verlieren, nicht kurz vor der Entscheidung das Rennen aufzugeben. Donnerstag, 12. Mai 1932 143. Jahrgang— Nr. 218 Gorguloff ein Deckname? Zweifel an der Identität des Präſidentenmörders Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Mai. Der Präſidentenmörder Gorguloff wurde geſtern nachmittag in Gegenwart ſeiner drei Verteidiger ein⸗ gehend vom Unterſuchungsrichter vernommen. Gor⸗ guloff mußte noch einmal ſeinen ganzen Lebenslauf erzählen. Der Mörder ſchilderte zum erſtenmal ſeit ſeiner Verhaftung, weshalb ihn ein ſo ſtarker Haß gegen das jetzige Rußland erfülle. Seine ganze Familie ſei während der Revolution ermordet worden. Der Unterſuchungsrichter nahm dieſe Erklärung mit um ſo größerer Skepſis auf, als inzwiſchen aus Le Havre die ſenſationelle Ausſage eines Ruſſen eingetroffen war. Dieſer Ruſſe, der um Geheimhaltung ſeines Namens gebeten hatte, war bei der Polizei von Le Havre erſchienen und hatte um ſeine Vernehmung gebeten. Er erklärte, daß er den einzigen ruſſiſchen Arzt mit dem Namen Gorguloff, der am Krieg teilnahm, genau kenne und daß die von den Zeitungen in den letzten Tagen veröffentlichten Bilder nicht wit denen ſeines Bekannten überein⸗ ſtimmten. Der Gewährsmann der Polizei von Le Havre ſtellte die Behauptung auf, daß es ſich bei dem Präſidentenmörder gar nicht um den wirklichen Arzt Gorguloff handle; dieſer ſei nach Kriegsende von einem kommuniſtiſchen Volksgericht zum Tode verurteilt worden. Nach der Hinrichtung hätte ſich einer der Richter, ein Volkskommiſſar, an dem Toten zu ſchaffen gemacht und ihm die Papiere entwendet. Mit dieſen Dokumenten ſei er, alſo der Volkskommiſſar, als falſcher Gorguloff nach Frankreich gekommen. Der ruſſiſche Zeuge in Le Havre be⸗ hauptet, daß dieſer Volkskommiſſar und der Prä⸗ ſidentenmörder ein und dieſelbe Perſönlichkeit ſeien. Sollte ſich die aufſehenerregende Angabe beſtä⸗ die Nachforſchungen der Pariſer ganz andere Richtung gelenkt tigen, ſo würden Polizei in eine werden. Bei der Unterſuchung über das Vorleben Paul Gorguloffs ſoll ſich weiter ergeben haben, daß Gor⸗ guloff mit einem gewiſſen de Brovara längere Zeit in Beziehungen geſtanden hat. Wie die „Liberté“ meldet, iſt in einem Koffer, den de Bravara in Nizza zurückgelaſſen hat, ein auf ſeinen Namen ausgeſtellter Sowjetpaß gefunden worden. De Bravara iſt 1924 von Berlin her nach Paris ge⸗ kommen. Nach de Bravara und ſeiner Frau wird gefahndet. Ein Berliner Verhör — Berlin, 12. Mat. Auf Veranlaſſung der Pariſer Kriminalpolizei hat die Berliner Polizei den ſeit Jahren auf Naſen⸗Paß in Berlin lebenden ruſſiſchen Emi⸗ granten Valentin Jakowlew, Inhaber einer Strumpfwarenhandlung, heute zur Vernehmung ins Polizeipräſtdium geladen. Jakowlew, der gleichzeitig. Redakteur einer in Paris und Berlin erſcheinenden ruſſiſchen Emigrantenzeitung„Die Sturmglocke“ iſt, ſoll ein Geſinnungsgenoſſe Gorguloffs, des Mörders des franzöſiſchen Stagtspräſidenten Doumer ſein; er will jedoch mit Gorguloff in keinerlei näheren Beziehungen geſtanden haben. Als Führer einer gegen Sowjetrußland gerichteten vuſſiſchen Bauern⸗ partei will er lediglich einmal verſucht haben, Gorgu⸗ loff und deſſen Geſinnungsfreunde zu ſeiner Partei hinüber zu ziehen. Das letzte Mal habe er ihn im November u. Is. in Berlin geſprochen. Es ſei aber zwiſchen ihnen zu recht unerfreulichen Auseinanderſetzungen gekommen, da Gorguloff da⸗ mals auf den Namen Jakowlew unrechtmäßigerweiſe bei einem Buchhändler größere Buchbeſtellungen auf⸗ gegeben habe. Was wird aus der Arbeitsloſen⸗Verſicherung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 12. Mai. Ueber die künftige Geſtaltung der Arbeits⸗ loſenverſicherung, über die vorausſichtlich im Zuſammenhang mit der Schlußberatung des Reichs⸗ haushalts für 1932 entſchieden wird, iſt dem Kabinett noch kein beſtimmter Vorſchlag des Reichsarbeits⸗ miniſteriums als dem federführenden Reſſort unter⸗ breitet worden. Wohl aber liegen eine Reihe von Referentenentwürfen vor, ſowie die Pläne, die vom Reichsſparkommiſſar Sämiſch und dem Preisſenkungskommiſſar, Dr. Goerdeler, ſtam⸗ men. Im Reichsarbeitsminiſterium und in der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsloſenverſicherung iſt man zur Zeit noch dabei, die rechneriſche Grundlage für die kommenden Entſchlüſſe zu ſchaffen. Dieſe Arbeit iſt naturgemäß außerordentlich ſchwierig, da eine Anzahl unſicherer Faktoren berückſichtigt werden muß. Sowohl der Vorſchlag Sämiſchs wie der Gverdelers ſehen eine Suspendierung der Arbeitsloſenverſicherung vor, die in dem Plan Sämiſchs zeitlich nicht begrenzt wird. Der Reichsſparkommiſſar will eine ein he i t⸗ liche Reichsarbeitsloſenhilfe den Ar⸗ beitsämtern übertragen, die ſie der heu⸗ tigen Fürſorge entſprechend beweglich auf Grund individueller Bedürftigkeitsprüfung durchzuführen hätten. Vermutlich würde dabei der Außendienſt der Gemeinden als Hilfe mit heran⸗ gezogen werden. Dagegen ſieht der Entwurf Goer⸗ delers die Suspendierung für ein Jahr vor. Hier hätten die Gemeinden die Fürſorge durchzuführen nud ein Fünftel des Aufwandes für die Arbeitsloſen⸗ hilfe zu tragen. Nach Ablauf eines Jahres würde der Ueber⸗ gang der Verſicherung auf die Gewerkſchaften erfolgen. Der Vorſchlag Goerdelers beruht auf dem ſoge⸗ nannten Genter Syſtem, das von der Forderung ausgeht, jede Berufsgruppe die ihr eigen⸗ tümliche Gefahr der Arbeitsloſigkeit allein über⸗ nehmen zu laſſen. Aehnliche Gedankengänge hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter vor kurzem in einer Rede ausgeſprochen, in der er ausführte, daß die Sozial⸗ verſicherung in ſteigendem Maße den Verſicher⸗ ten zu über antworten, die Arbeitgeber auf einen geſetzlich feſtgelegten Beitrag und ein ge⸗ wiſſes Mitentſcheidungsrecht zu beſchränken und das reſtliche Aufkommen ebenſo wie die Durchführung der Sozialverſicherung den Verſicherten unter Auf⸗ ſicht des Staates zu übertragen ſei. Es iſt kein Geheimnis, daß verſchiedene Mitglie⸗ der des Kabinetts die ſchwerſten Bedenken gegen eine Suspenſion der Arbeitsloſenverſicherung haben. Welchen Zwang aber die wirtſchaftlichen und finanzielle Situation ausüben wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. In Summa wird man feſtſtellen dürfen, daß die Autorität des Kanzlers ſich durch ſein geſtriges Auftreten im Parlament ſichtlich g efeſtigt hat. Die Groener⸗Epiſode iſt wieder in den Hintergrund ge⸗ drängt, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß ſie für den Miniſter, der in Begleitung des Generals von Schlei⸗ cher am Schauplatz ſeines Mißgeſchicks erſchien, ganz ohne Folgen bleiben wird. Die Debatte, die ſich um die Kanzlerrede rankte, begegnete nur noch geringem Intereſſe. Das Programm Straſſers, deſſen Kernſtück, den Verzicht auf die Goldwährung der Kanzler als ein inflationiſtiſches Experiment auf das Schärfſte ab⸗ lehnte, wurde auch ſonſt von den Rednern der Par⸗ teien kritiſch betrachtet und abgewieſen, vor allem von dem Volksparteiler Hugo, der für das Recht der Privatwirtſchaft eintrat. Der Außenpolitik des Kanzlers entſtanden beherzte Verteidiger in der Perſon des Bayers Emminger und des württembergi⸗ ſchen Staatsparteilers Heuß. Die Wirtſchaftspartei, die inzwiſchen Mißtrauensanträge gegen die Miniſter Schiele und Schlange eingebracht hatte, weil die Oſtpolitik die Agrarier auf Koſten des gewerblichen Mittelſtandes bevorzuge, ließe beſchwichtigend erklären, daß ſie ein Votum gegen das Geſamtkabinett deſſen ungeachtet nicht zu unterſtützen gedächten. Es han⸗ delte ſich mithin nur um einen demonſtrativen Vor⸗ ſtoß. Den Wünſchen der Staatspartei, die gedroht hatte, ſich in dieſem beſonderen Fall zur Oppoſition zu ſchlagen, verhieß der Oſtkommiſſar Entgegen⸗ kommen. Da das Haus feſt entſchloſſen war, noch geſtern die Debatte zu beenden, um heute nur die Abſtimmungen vorzunehmen, folgte ein Red⸗ . ner dem andern. Der Reichstag vor der Abſtimmung Der Widerhall der Kanzlerrede im In- und Ausland Dem Kabinett droht heute keine Gefahr Die Redezeit wurde bis zum Letzten ausgenutzt. Der deutſchnationale Abg. Kleiner wettert wieder einmal gegen die Regierung los, und Herr Hilfer⸗ ding, der Finanzminiſter unſeligen Angedenkens, entfeſſelt einen Sturm im Waſſerglas, als er gegen die Nationalſozialiſten vom Leder zieht. Er redet ſich ordentlich in Hitze, um ſeine Partei von dem Vorwurf des Landesverrats reinzuwaſchen, der von nationalſozialiſtiſcher Seite immer gegen ſte erhoben wird, und er iſt ein wenig erſtaunt über die un⸗ bändige Heiterkeit, die er durch die zornige Feſt⸗ ſtellung hervorruft, daß das nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsprogramm zum großen Teiſ von Karl Marx entlehnt ſei. Stunde um Stunde verrann, und es ging mitunter recht lebhaft und ſtürmiſch zu, ſo als Herr Bredt die Mißtrauensanträge der Wartſchaftspartei begründete und dabei das Land⸗ volk heftig attackierte, das mit zwei Miniſtern im Kabinett dauernd gegen die Reichsregierung hetze und agitiere. Herr Gereke erwiderte darauf. Auf beiden Seiten kargte man nicht mit Bosheiten. Der Hofprediger Döhring und der Sozialdemo⸗ krat Sollmann trugen auf recht geſchmackloſe Weiſe einen Kulturſtreit um die Gottloſen aus. Als die Mitternachtsſtunde nahte, hatte der Jungdeutſche Abel noch einen heftigen Zuſammen⸗ ſtoß mit den Nationalſozialiſten, denen er vorwarf, daß Herr Hitler wiederholt um die Gunſt des Aus⸗ landes geworben habe. Eine kommuniſtiſche Rede und eine Flut persönlicher Bemerkungen bildeten gegen ein Uhr das unerffreu li che Finale des Tages. Der Kanzler hatte bis zum Schluß aus⸗ geharrt. Heute wird abgeſtimmt. Aber dem Kabinett . droht keine Gefahr. Die Mißtrauensanträge werden, wenn auch zum Teil nur mit knappen Mehrheiten, ſamt und ſon⸗ ders abgelehnt werden. „Er ſprach wie Hugenberg' Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Berlin, 12. Mai. Die ſtaatsmänniſche Ruhe und Würde der Aus⸗ führungen des Kanzlers, ſein faſt völliger Verzicht auf parteipolitiſche, ja überhaupt innenpolitiſche Aus⸗ einanderſetzungen, haben ihren Ein druck ſelbſt i m Lager ſeiner Gegner nicht verfehlt. Bis weit hinein in die Rechte werden ſeine Feſtſtellun⸗ gen zu den großen Themen, um die des Kanzlers und im Grunde ja auch wohl das allgemeinpolitiſche Denken kreiſt: Reparationen und Abrüſtung zu⸗ ſtimmend unterſtrichen. Selbſt Herr Friedrich Huſſong im„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ fühlt ſich veranlaßt, den Kanzler mit dem freilich etwas fragwürdigen Kompliment auszu⸗ zeichnen, er habe geſprochen„wie ein Hugenberg“. Beſonderes Aufſehen hat allenthalben die Wendung Dr. Brünings von den„100 Me⸗ tern vor dem Ziel“ erregt. Man ſieht darin gleich uns den Niederſchlag gewiſſer Aus⸗ ſichten und Hoffnungen, die ſich durch die jüngſten Geufer Unterhaltungen ergeben haben oder aber, wenn man wie die„Deut⸗ ſche Zeitung“ mißtrauiſch und ablehnend um jeden Preis iſt, einen unangebrachten Optimismus. Jedenfalls ſpiegeln die Preſſekommentare den Eindruck wider, den man geſtern auch im Reichs⸗ tag haben durfte und der die„D. A..“ zu folgen⸗ dem Wunſch führt:„Während des außenpolitiſchen Teils der Kanzlerrede ſchien es, als ob der ganze Reichstag hinter ihm ſtünde, und es wäre gut geweſen, wenn dieſer Eindruck geſchloſſenen deutſchen Volkswillens unverſehrt ins Ausland übergegangen wäre.“ Zum Schluß noch eine Feſt⸗ ſtellung, die eine, wie uns ſcheint, auch berech⸗ tigte Kritik an der Rede des Kanzlers darſtellt. Die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt:„Dr. Brüning hat ſich geſtern darauf beſchränkt, in der Rolle des Reichsaußenminiſters aufzutreten, und auch dieſen Part hat er ſich nicht unerheblich gekürzt. Ueber Memel, Danzig und das ſchwierige Donauproblem will er heute, wenn der Reichs⸗ tag ſich vertagt hat, in der vertraulichen Atmoſphäre des Auswärtigen Ausſchuſſes ſprechen.“ Es ſcheint uns gut, bei Zeiten über die ausſchlaggeben⸗ den Zuſammenhänge ſich klar zu werden. Nicht nur Abrüſtung und Reparationen wir haben das hier immer wieder geſagt— ſind unlös⸗ bar miteinander verknüpft. Als gleichberechtigt und gleichbedeutend gehört in dieſen Rahmen auch das Donauproblem. Europa vermag unter der Geißel der Reparationen nicht mehr weiter zu leben. Es wird lebensunfähig bleiben, wenn man Deutſchland und den Donauraum auch künftig zu trennen ſucht. ö ö 1 1 14 171 1 1 2. Seite Nummer 218 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 12. Mai 1982 Paris zur Kanzlerrede Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 12. Mai. Trotz der Beſchäftigung mit den Begräbnisvor⸗ bereitungen für Paul Doumer und der Uebergabe des Staatspräſidentenamtes an Albert Lebrun findet die franzöſiſche Oeffentlichkeit noch genügend Zeit, ſich mit den Reichstagsberatungen zu befaſſen. Die geſtrige Rede des Kanzlers wird von den meiſten Blättern faſt wörtlich abgedruckt. Der„Petit Pariſien“, der die Anſchauungen der bisherigen Regierung DTardieu widerſpiegelt, bezeichnet die Rede Brünings als relativ gemäßigt in der Form. Was den Inhalt der Ausführungen anlangt, ſo weiſt das Blatt die Anſichten des deut⸗ ſchen Reichskanzlers jedoch ſcharf zurück. Die Meinung der deutſchen Regierung, ſo erklärt der„Petit Pariſien“, hätte ſich nach den Preußen⸗ wahlen ſchnell geändert, und zwar im Sinne ver⸗ ſchärfter Hartnäckigkeit. In Ausdrücken, die an die nation Forderungen erinnern, verlange Brüning Rechtsgleichheit für Deutſchland.„Die ſcharfe Haltung der deutſchen Reichsregierung, die ſich offenbar um die Feſtigung ihrer innenpolitiſchen Poſition bemüht, iſt nicht geeignet, die Verſtändi⸗ gung in Genf und Lauſanne zu erleichtern.“ Im„Echo de Paris“ polemiſiert Pertinax heftig gegen die Forderungen des deutſchen Reichs⸗ kanzlers. Der Leitartikler des franzöſiſchen Gene⸗ ralſtabsblattes wendet ſich an Edouard Herriot den Chef der neuen Kammermehrheit, und richtet an ihn die Frage, wie lange er noch warten wolle, um von Deutſchland die Erfüllung der Verträge zu verlangen. Wahl⸗Anfechtung in Württemberg — Stuttgart, 12 Mai. Die Deutſche Volkspartei und die Volksrechtspartei werden gegen die Errech⸗ nung des Wahlergebniſſes der württembergiſchen Landtagswahlen Klage beim Staatsgerichtshof er⸗ heben. Die Klage wendet ſich gegen die Art der Aus⸗ zählung für Bezirks⸗ und Landesliſten. Bei einer einfachen Auszählung hätten die beiden Parteien einen Sitz bekommen müſſen Hamburger Vürgerſchaft — Hamburg, 12. Mai. Die neugewählte Hamburger Bürger⸗ ſchaft trat geſtern zu ihrer erſten Sitzung zuſam⸗ men. Obwohl die Nationalſozialiſten als ſtärkſte Fraktion Anſpruch auf den Poſten des Präſidenten der Bürgerſchaft erhoben hatten, wurde die Wahl eines nationalſozialiſtiſchen Präſidenten dadurch un⸗ möglich gemacht, daß Sozialdemokraten, Staatspar⸗ teiler und Zentrum für den bisherigen ſoztial⸗ demokratiſchen Präſident Dr. Ruſcheweyh ſti'mmten, der mit 69 gegen 64 Stimmen, die für den nationalſozialiſtiſchen Gegenkandidaten abge⸗ geben wurde, zum Präſidenten gewählt wurde. Die Nationalſozialiſten ließen daraufhin erklären, daß die Fraktion für die Folge jegliche parlamen⸗ tariſche Mitverantwortung ablehne. Zu Vizepräſidenten wurden der Staatsparteiler Landahl und der Zentrumsabgeordnete Beyrich ge⸗ wählt. Die zahlenmäßig überlegene Oppoſition iſt nicht im Vorſtand der Bürgerſchaft vertreten. Schwerer Unfall bei einem Landungsverſuch der„Akron“ — Kampkarmey(Kalifornien), 12. Mai. Bei einem Landungsverſuch des Marineluftſchiffes„Akron“ wurden drei Mitglieder der Landungsmannſchaft von den Landungstauen in die Luft gezogen, weil die Luftſtrömung die„Akron“ in die Höhe riß. Zwei von ihnen ſtürzten tödlich ab. Der dritte hielt ſich, 300 Fuß unter dem Luftſchiff ſchwe⸗ hend, weiter feſt, während die„Akron“ in 2000 Fuß Höhe manöprierte, um erneut eine Landung zu ver⸗ ſuchen. Erſt nach zwei Stunden gelang es, ihn wohl⸗ behalten in die Gondel hineinzuziehen. Die Lan⸗ dung der„Akron“ konnte wegen Böen noch nicht erfolgen. —— Der unbequeme Verſailler Vertrag Die Begriffsbeſtimmungen der Angriffswaffen auf der Abrüſtungskonferenz Telegraphiſche Meldung Genf, 12. Mai. Im Ausſchuß für die Landrüſtungen der Abrüſtungskonferenz verſucht man augenblicklich, für die ſchwere Artillerie ein Grenzkaliber zu finden, von dem an Geſchütze als Angriffswaffe zu betrachten ſeien. Die Gruppe der abrüſtungswilli⸗ gen Staaten ſieht den Treunpunkt bei einem Kaliber von etwa 10 Zentimeter, alſo bei den Geſchützen, die ſchon über der Grenze liegen, die der Verſailler Vertrag für Deutſchland gezogen hat.(Deutſchland ſind 204 Geſchütze zu 7,7 Zentimeter und 84 Haubitzen zu 10,5 Zentimeter geſtattet.) Die Abrüſtungsgegner machen geltend, daß wegen der Tiefe des Schlacht⸗ feldes im modernen Krieg, die ſie auf 50 Kilometer berechnen, und unter Berückſichtigung der Normal⸗ deckung ſtändiger Befeſtigungen auch Geſchütze bis zu 32 Zentimeter noch als Verteidigungswaffe zu be⸗ trachten ſeien. Es ſcheint aber bereits eine ziemlich ſtarke Gruppe von Staaten vorhanden zu ſein, die Geſchütze über 15,5 Zentimeter oder über 10 Zenti⸗ meter als Augriffswaffen betrachtet wiſſen wollen. Angeſichts dieſer Gruppierung, in der auch Bel⸗ gien ſteht, erklärt ſich die Nervoſität des fran⸗ zöſiſchen Vertreters, der heute die Katze aus dem Sack gelaſſen hat. Aubert, Mitglied des franzöſiſchen Oberſten Kriegsrats, wandte ſich nämlich ſcharf gegen die deutſche Forderung, die Verſailler Nor⸗ men als Unterſcheidungsmerkmale zu wählen. Der Verſailler Vertrag, ſo erklärte er, habe Deutſch⸗ land nicht nur die Angriffswaffen, ſondern auch be⸗ ſtimmte Arten von Verteidigungswaffen verbieten wollen. Man könne nicht behaupten, daß Feſtungs⸗ anlagen, die Deutſchland ebenfalls verboten ſeien, als Angriffswaffen betrachtet werden könnten. Die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages hätten überhaupt mit den techniſchen Beratungen im Land⸗ rüſtungsausſchuß nichts zu tun, die darum gingen, die Angriffs⸗ und Verteidigungswaffen feſtzulegen. Die Forderungen Deutſchlands kämen zu einer an⸗ deren Zeit vor dem Politiſchen Ausſchuß zur Er⸗ örterung. Der deutſche Vertreter, Freiherr von Weiz⸗ ſäcker, ſtellte demgegenüber feſt, daß er immer wieder guf die Verſailler Beſtimmun⸗ gen zurückkommen werbe, weil ſie, wie es in der Manutelnote Clemenceaus vom 16. Juni 1919 ausgeſprochen ſei, nur den Zweck haben ſollte, eine Ueberfallpolitik zu unterbinden. Dieſe Beſtimmungen bildeten deshalb eine feſte Grundlage für die Unterſcheidung der Angriffs⸗ und Verteidigungswaffen. Aehnlich iſt die Lage im Ausſchuß für die Luftrüſt ungen, wo der Forderung nach vollſtändiger Abſchaffung der geſamten Militär⸗ luftfahrt und damit nach Beſeitigung jeder An⸗ griffsgefahr aus der Luft die Behauptung der Rü⸗ ſtungsſtaaten gegenüberſteht, daß die Luftwaffe ſo⸗ wohl zum Angriff als auch zur Verteidigung be⸗ nutzt werden könne. Die Abrüſtungsgegner verſuchen, ſich durch alle möglichen künſtlichen, techniſchen und ſonſtigen Berechnungen einer klaren Ent⸗ ſcheibung für die Abſchaffung der Luftrüſtun⸗ gen zu entziehen, dagegen aber die Auf⸗ merkſamkeit auf die angebliche militäriſche Verwendungsfähigkeit der Zivilluftfahrt zu lenken. Die bisherigen Beratungen haben ein ſo unzu⸗ reichendes Ergebnis gebracht, und ſo tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten und Unklarheiten be⸗ ſtehen laſſen, daß ſich der deutſche Vertreter, Mini⸗ ſtertaldirektor Dr. Brandenburg, mit einer eindeutigen Erklärung gegen dieſen abſoluten Mißerfolg wandte. Er erklärte, die deutſche Ab⸗ ordnung betrachte in Uebereinſtimmung mit den Beſtimmungen des Verſailler Vertrags und ähn⸗ licher Verträge, die Militärfliegerei insgeſamt als beſonders angriffsgefährlich, vor allem als beſon⸗ ders bedrohlich für die Zivilbevölkerung. Einen ge⸗ fährlichen Angriffscharakter trügen ſämtliche An⸗ griffsmittel, die aus der Luft abgeworfen werden könnten. Die deutſche Abordnung ſei außerdem der Anſicht, daß der Angriffscharakter der Militärfliegerei beſonders den Ländern gegenüber feſtzuſtellen ſei, die weder über Luft⸗ noch Landabwehrmittel gegen Fliegerangriffe verfügen. Wenn die deutſche Ab⸗ ordnung trotz dieſem Vorbehalt an der Erörterung teilgenommen habe, ſo ſei das nur geſchehen, weil ſie darin das einzige Mittel erblicke, dem Luft⸗ abrüſtungsausſchuß eine Grundlage für ſeine weite⸗ ren Erörterungen zu geben. Im Ausſchuß für die Seerüſtungen gehen die Beurteilungen der Kampfkraft der Groß⸗ kampfſchüffe, die von den Seerüſtungsmächten als reine Verteidigungs⸗, von den kleinern Staaten als ausgeſprochene Angriffswaffen betrachtet werbe noch ſehr weit auseinander. Dasſelbe gilt für dit Unterſeeboote und für die lugzeng⸗ mutterſchiffe. Der Ausſchuß für Heeresausgaben hat feſt⸗ geſtellt, daß aus der Höhe der Ausgaben allein keine Schlüſſe auf die Rüſtungsſtärke irgendeines Landes gezogen werden können, und daß zum Vergleich der Rüſtungsausgaben un⸗ tereinander überhaupt erſt eine V ereinheite lichung der Rechnungslegung und der Methoden der Haushaltgeſtaltung notwendig ſei. Der Verlauf der bisherigen Verhandlungen in allen Ausſchüſſen hat bewieſen, daß die Rüſtungs⸗ mächte, trotz der dauernden Hinweiſe von deutſcher Seite, keine Neigung zeigen, die im Verſajller Vers trag angewandte Unterſcheidung zwiſchen Angriffs und Verteidigungswaffe auf die künftige Konvention anzuwenden. Sie verſuchen vielmehr auf allen Ge⸗ bieten weit über die Verſailler Maße hinaus zugehen, Englands Vorbereitungen für Lauſanne Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 12. Mai. Die britiſche Regierung hat nunmehr die Zuſtim⸗ mung aller nach Lauſanne eingeladenen Staaten zu dem vorgeſchlagenen Termin der Konferenz erhalten. Die formellen Einladungen für den 16. Juni werden nunmehr verſandt werden. England hat die Auf⸗ gabe übernommen, die Vorbereitungen für dies Konferenz zu treffen. Aber daraus iſt nicht zu ſchließen, daß England etwa als Veranſtalter der Konferenz angeſehen werden ſoll. Die vorberei⸗ tenden Arbeiten erfolgen vielmehr auf Grund der kürzlichen Genfer Miniſterbeſprechungen, in denen die engliſche Regierung von den anderen be⸗ teiligten Regierungen erſucht wurde, die organi⸗ ſatoriſche Arbeit f zu übernehmen. Immerhin hat das Foreign Office bereits den Vorſchlag für die Arbeitseinteilung auf der Konferenz gemacht. Darnach ſoll die Lauſanner Tagung in drei Etappen vor ſich gehen. 1. Deutſche Repara⸗ tionen, 2. andere Reparationen(Ungarn und Bulgarien), 3. allgemeine Weltwirtſchafts⸗ fragen. Dieſe proviſoriſche Einteilung iſt von allen betei⸗ ligten Regierungen angenommen worden und Ungarn und Bulgarien haben ſich bereit erklärt, an dem zweiten Teil der Konferenz teilzunehmen. Die techniſchen Vorbereitungen ſind alſo bereits in vollem Gange. Im Gegenſatz dazu iſt jedoch für bie ſach liche Vorbereitung der Lauſanner Verhandlungen ſo gut wie garnichts getan worden. Von Paris iſt naturgemäß zur Zeit keine Initiative zu erwarten, aber in London findet man ebenſowenig Neigung, die dornigen Probleme mutig anzupacken. Einige Beamte des Schatzamtes verbringen ihre Tage mit der Ausarbeitung der verſchiedenſten Vor⸗ ſchläge für die Löſung der Lauſanner Probleme, aber auf politiſchem und diplomatiſchem Ge⸗ biet herrſcht noch immer völlige Untätigkeit. Man hat den Eindruck, daß die engliſchen Poli⸗ tiker einfach nicht wiſſen, wo ſie beginnen ſollen und deshalb das bequeme Mittel des Aufſchubs be⸗ vorzugen. Dabei fehlt es keineswegs an War⸗ nungen. Wie man in politiſchen Kreiſen erklärt, bezog ſich die Erklärung des Schatzkanzlers Cham⸗ herlain über neue Etateinſchränkungen in den Staatsfinanzen auf die Möglichkeit eines Fehlſchlages in Lauſanne. Komme dort keine Einigung zuſtande, die ein gemeinſames europäiſches Vorgehen gegenüber Amerika ermöglicht, dann rech⸗ net der Schatzkanzler mit der Notwendigkeit, Zah⸗ lungen an die Vereinigten Staaten in den Staats⸗ haushalt einſetzen zu müſſen, die nur durch ein⸗ ſchneidende neue Steuern und Ausgabenkür⸗ zungen gedeckt werden können. Trotz dieſer trüben Ausſicht regt ſich in London noch keine Hand, um den Weg der Lauſanner Konferenz zu ebnen und einen Ausweg aus der Sackgaſſe der Reparationen und Kriegsſchulden zu ſuchen. Schwerer Autounfall des kürkiſchen Botſchafters — Weimar, 12. Maf Ein Kraftwagen, in dem ſich der türkiſche Bof⸗ ſchafter, Kemalettin Sami Paſcha, und ein in Berlin wohnender Generalkonſul Dr. Metzing mit Frau und Tochter befanden, überſchlug ſich geſtern nachmittag in einer Kurve bei Legefeld und ſtürzte in den Straßengraben. Der Botſchafter und Frau Metzing wurden lebensgefährlich ver⸗ letzt. Sie wurden in beſinnungsloſem Zuſtande in das Sophienhaus in Weimar gebracht, wohin auch die beiden anderen Autoinſaſſen übergeführt werden mußten. Der Chauffeur erlitt nur leichte Haut⸗ abſchürfungen. Der Botſchafter ſoll einen ſchweren Schädelbruch erlitten haben. Das Befinden des ſchwerverletzten türkiſchen Bot⸗ ſchafters und der Frau Generalkonſul Dr. Metzing aus Berlin hat ſich bis Mitternacht nicht geändert. Nach dem Urteil eines Weimarer Arztes iſt es nicht durchaus hoffnungslos. Man erwartet noch das Ein, treffen des Berliner Chirurgen Dr. Sauerbruch. Auflöſung des 1 Oeſterreichiſchen Nationalrates Meldung des Wolffbüros Wien, 12. Mai. Der Verfaſſungsausſchuß des National⸗ rates hat den Beſchluß gefaßt, den Nationalrat vor Ablauf der Geſetzgebungsperiode aufzulöſen. Für den Antrag ſtimmten die Sozialdemokraten, die Großdeutſchen und der Heimatblock, dagegen die Chriſtlichſozialen und der Landbund. Ein großdeut⸗ ſcher Zuſatzantrag, daß der Nationalrat den Termin der Neuwahlen zu Beginn der Herbſtſeſſion, alſo nach dem 15. Oktober, feſtſetzt, wurde mit den Stimmen aller bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokraten angenommen. Miniſter Dollfuß führt die Verhandlungen zur Bildung einer bürgerlichen Konzentrationsregie⸗ rung weiter. Nacht auf dem Rhein Skizze von Haus Bethge Schöne, laue duftige Nächte am Rhein. Wir ſaßen in einer alten Kneipe zu Bacharach und tranken ſchwelgeriſch von dem unvergeßlichen ger mit dem Muskat⸗Aroma. Da war ein junger Maler, Andreas, immer ohne Geld, doch ämmer in guter Laune, dann ein Arzt, und in dem blumigen Kanapee lehnte Julte, Andreas! Braut, jung und ſchlank wie eine Rebe. Wir ſprachen von altem und neuem Wein, von Kunſt und dann von tauſend Din⸗ gen durcheinander. Um uns zogen dicke Rauchwolken; Andreas ver⸗ paffte die Zigaretten nach Dutzenden, die blaſſe Julie Huſtete ab und zu und wehrte den Rauch von ſich ab. Sie war immer ein wenig müde, etwas Verwehtes war in ihrer Stimme, ihr Mund war kupferrot und ſeltſam üppig, ſie war bruſtkrank, und wir wußten, daß ſie frühe ſterben mußte. 5 Endlich gingen wir hinaus, die heißen Köpfe zu kühlen. Der Fluß lag in ſeinem Dunſt, Sterne zogen herauf. Sie funkelten durch die zierlichen Fenſter⸗ bogen der gotiſchen Ruine, die über Bacharach liegt. Julie ſagte:„Wir wollen Kahnfahren“. „Oho!“ ſprach Andreas, der Maler,„das iſt nichts für ſo zarte Mädchen. Auf dem Fluß iſt es kühl, und du biſt heiß vom Weine.“ „Wir wollen die Loreley grüßen“, ſagte ſie,„ich will ſehen, wer mehr Gewalt über Euch hat, ſie oder ich. Ich will mit ihr um die Wette ſingen,— wem werdet Ihr gehorchen?“ Wir taten ihr den Gefallen, löſten einen Nachen vom Ufer und fuhren hinaus. Julie ſaß vorn am Bug, ein dunkles Tuch hing um ihre Schultern, ihre Schultern hatten etwas Gleitendes. Sie neigte ſich ſettwärts und ließ die Hand im Waſſer treiben. Plötz⸗ lich warf ſie das Tuch aß ſtellte ſich auf die vor⸗ derſte Spitze des Bugs und ſagte lächelnd: „Ich bin die Loreley, und Ihr müßt ertrinken!“ „Setz dich“, ſagte Andreas,„es iſt gefährlich, dort zu stehen.“ 1 Sie hörte nicht, ſie löſte ſich das blonde Haar, griff hinein, als ob ſie es kämme, und fing zu ſingen an: „Es liegt eine Krone.., mit einer ſüßen, beſtricken⸗ den Stimme, über der es wie Sammet lag. Ein paarmal hüſtelte ſie, ihr Geſicht war faſt ſo weiß wie ihr Mullkleid im unſtcheren Licht der Nacht. Es hatte etwas Geiſterhaftes, wie ſie da aufrecht ſtand und ſang. „Setz dich nieder“, ſagte Andreas nochmals, doch ſang ſie weiter; ein ſeliger Triumph war in ihrer Stimme. Wir fuhren langſam und mit Obacht plötzlich gab es einen Ruck: der Kahn war gegen eine Planke geſtoßen, die im Waſſer trieb. Julie taumelte, dann glitt ſie lautlos in den Strom— ein welkes Blatt, ein Schatten. Andreas warf den Rock ab und ſtürzte hinter ihr her— aber ſein Kopf tauchte allein wieder auf, von Julie wurde nichts ſichtbar. Er ſchwamm hierhin und dorthin, nichts war zu ſehen. Endlich gab er es auf; er ſchwang ſich erſchöpft in den Kahn zurück, und zu dreien lenkten wir heim nach Bacharach, von wo wir zu vieren ausgefahren waren. Julies Leiche wurde am nächſten Tage unterhalb Koblenz von Fiſchern geborgen. Der Arzt und ich fuhren nach Koblenz hinunter. Andreas hatte Fie⸗ ber und phantaſterte durcheinander. Entſetzen faßte uns, als wir Julie betrachteten, um feſtzuſtellen, daß dieſer ſchreckliche, aufgeblähte Leichnam die Ver⸗ mißte ſei. Sie liegt in Bacharach begraben. Das Mannheimer Kammermuſik⸗Bläſer⸗ Quintett, beſtehend aus den Herren Arno Fiſcher (Flöte), Oskar Landeck(Obve), Adolf Krauſe (Klarinette), Alfred Gütter(Fagott) und Julius Frank(Horn), ſämtlich Mitglieder des National⸗ theater⸗Orcheſters, erfreute von der Mannheimer Sendeſtelle des Südfunks aus die Funk⸗Hörer mit einer ſehr anregenden, im beſten Sinne des Wortes kurzweiligen Darbietung. Schon das einleitende Divertimento Nr. 14 in B⸗dur von Mozart ſchuf in ſeiner loſen Faktur und den kurzen einfalls⸗ reichen Sätzen eine günſtige Stimmung für die fol⸗ genden Nummern. Die wenig vertretene Kammer⸗ muſik für Klavier und Blasinſtrumente war ver⸗ treten mit einem ſehr auſprechenden Trio für Flöte, Obbe und Klavier von Karl Goepfart Schüler von Liſst, vielfach als Dirigent tätig). Ueber dem Fluſſe ſeiner Melodien und der gediegenen Faktur läßt das heitere, knappe Werk die Gegenwart mit ihren Nöten vollkommen vergeſſen. Den anſpruchs⸗ vollen Klavierpart gab Rudolf Boruyka mit aller wünſchenswerten pianiſtiſchen Sorgfalt wieder. Den Abſchluß bildete eine noch ungedruckte Serenade von Reinhard Oppel(Lehrer für theoretiſche Fächer am Konſervatorium Leipzig), die die Form der Serenade mit kurzen, in ihrer Melodienfülle an⸗ heimelnden Sätzen vorzüglich ausfüllt. Die Werke von Goepfart und Oppel waren Erſtaufführungen für Mannheim.— Die Ausführung durch die wackeren Muſiker verdient in ihrer Sorgfalt und Exaktheit alles Lob. Die Programm⸗Aufſtellung kann als Muſter dafür bezeichnet werden, wie man wertvolle und anregende Muſik macht. Gerade ſolche Darbietungen, die ſich von ſeichter Ware ebenſo fern⸗ halten wie von überladener Problematik, ſind in erſter Linie geeignet, dem Rundfunk neue Anhänger zuzuführen.— Jugend und Theater ſind ſich in der letzten Zeit weſentlich näher gekommen. In Mannheim hat dabei die im Januar vorigen Jahres gegründete Jungtheatergemeinde des Bühnen⸗ volksbundes es ſich zur Aufgabe gemacht, in den Herzen der heutigen Jugend Freude am Theater zu wecken und ſo unſerem Nationaltheater bei der Ju⸗ gend eine begeiſterte Gemeinde zu ſchaffen. Durch das Entgegenkommen des Nationaltheaters können die Karten für die Jugendvorſtellungen beſonders billig ausgegeben werden, ſodaß trotz der wirtſchaft⸗ lichen Not einer möglichſt großen Anzahl junger Menſchen— die Jungtheatergemeinde vereinigt heute ſchon über 1000 Jugendliche in ihren Reihen— die Möglichkeit des regelmäßigen Theaterbeſuchs ge⸗ geben wird.— Mit welcher Aufmerkſamkeit und Dankbarkeit die einzelnen Darbietungen von dem jungen Publikum aufgenommen werden, bewies die geſtern im Pfalzbau unter der muſikaliſchen Lei⸗ tung von Dr. Ernſt Cremer aufgeführte Lortzing⸗ oper„Jar und Zimmermann“, in der die Hauptrollen von den beliebten Kräften Guſſa Hei⸗ ken, Nora Landerich, Fritz Bartling, Karl Mang, Helmuth Neugebauer, Sydney de Vries, Hugo Boiſin ſehr gut beſetzt waren. Viel Freude rief die reizende holländiſche Tanzeinlage unter Leitung von Gertrud Steinweg hervor. Das gut beſetzte Haus ſpendete den Künſtlern reichen Beifall. Der älteſte Berliner Theaterdirektor, Max Samſt, iſt geſtern nacht im Alter von 73 Jahren geſtorben. Er war 48 Jahre lang Theaterleiter in Berlin. Kaum 20 Jahre alt, kam er nach Berlin als Schauſpieler an das Nationaltheater. Schon fünf Jahre ſpäter übernahm er die Direktion des Oſtend⸗Theaters, des heutigen Roſe⸗Theaters, das mit dem Engagement von Joſeph Kainz der An⸗ ziehungspunkt für ganz Berlin wurde. Als Mit⸗ begründer der Freien Volksbühne hat Samſt die erſte Aufführung von Hauptmanns Weber in⸗ ſzeniert. Zu Samſts Freundeskreis gehörte der Er⸗ finder der Flugmaſchine, Lilienthal. Frankfurter Goethe⸗FJeier des Völkerbundes Als Auftakt und Begrüßung für den„Ständigen Ausſchuß für Literatur und Kunſt des Völkerbundes“, der ſeine Tagung zu Ehren Goethes in dieſem Jahr nach Frankfurt a. M. ver⸗ legt hat, fand geſtern ein Feſtkonzert im Opernhauſe ſtatt. Dabei wurden die von Robert Schumann vertonten Szenen aus Goethes„Fauſt“ auf⸗ geführt. Mitwirkende waren der Cäcilienchot, der Rühlſche Geſangverein und der Chor des Hoch⸗ ſchen Konſervatoriums, ergänzt durch einen Knaben⸗ chor, Die Leitung hatte Hermann von Schmei⸗ del. Das Werk wurde rein vratorienhaft wieder⸗ gegeben; Chor und Orcheſter befanden ſich auf der Bühne. Der Ernſt der Schumannſchen Kompoſition und auch ihre Lyrik wollten ſich der Aufführung nicht ganz mitteilen, deren großer Apparat immerhin im⸗ ponierte. Heute findet die erſte Tagung des Aus⸗ ſchuſſes ſtatt, wobei gewiß ſehr viel über Goethe ge⸗ ſprochen wird. Wachſende Teilnehmerzahl für das Fraukfur⸗ ter Sängerbundesfeſt. Von der Feſtausſchuß⸗Leitung des Frankfurter Sängerbundesfeſtes wird jetzt mit⸗ geteilt, daß ſich in den letzten Tagen die Zahl der feſtgemeldeten Teilnehmer wieder um 1500 erhöht hat. Sie beträgt jetzt über 28 000. Der Feſtans⸗ ſchuß hat berechtigte Hoffnung, daß die Anmeldun⸗ gen 30 000 weit überſteigen werden. 8 Do Ein 7 für 2 heſon im Reichs Beſch! für hein als( durch min den 2 teller beihil Reich, ſorde! ſchafte zur für d jahre. Mark 2287 ru klärt 1090 ſoll Recht I M Reich Vert! und Ante 55 Reich kehr! bahn bis ſehen Vor; Von Pfin gung könn am legt aus, „Vor E raſch und Fah gen ſona dem auf (Fef hofft Pfin Vor, W N Veblt 32 ein⸗ tkür⸗ ndon nner der t zu 1992 Donnerstag, 15 ——— 5 Eine Million Mk. Reichsbeihilfe 2 für die drei badiſch⸗pfälziſchen Rheinbrücken Wie unſer Berliner..⸗Korreſpondent aus beſonderer Quelle erfährt, hat die Reichsregierung im Rahmen der Etatsverhandlungen für den Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1932/33 den Beschluß gefaßt, als Beihilfe des Reiches für den Bau der Rheinbrücken Man n⸗ heim Ludwigshafen, Speyer und Ma xau als 6. Teilbetrag für das Rechnungsjahr 1932/3 durch den Etat des Reichs verkehrs⸗ miniſteriums für das Rechnungsjahr 1932/33 den Betrag von 1 Million Mark zur Verfügung zu ſtellen. Es handelt ſich hierbei um dieſelbe Reichs⸗ heihilfe wie im Rechnungsjahr 1931/32. Wie der Reichsverkehrsminiſter zur Begründung dieſer An⸗ ſorderung gegenüber den geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften in der dem Reichsrat zugehenden Vorlage zur Begründung dieſer Etatspoſition ausführt, ſind für die genannten Rheinbrücken in den Rechnungs⸗ jahren 1927 bis 1931: 50 000 Mk., 665 000 Mk., 72 000 Mark, 500 000 Mk., 1000 000 Mk., insgeſamt alſo 2257000 Mk. bereitgeſtellt worden. Der Bau der Brücke Mannheim Ludwigshafen er⸗ klärt der Reichsverkehrsminiſter— iſt ſeit Oktober loso im Gange. Mit dem Bau der weiteren Brücken ſoll begonnen werden. Für die Bauarbeiten im Rechnungsjahr 1932 werden als Anteil des Reiches Million/ veranſchlagt. Die Verausgabung des Reichsanteils iſt davon abhängig, daß die anderen Vertragspartner— Deutſche Reichsbahngeſellſchaft und die Länder Bayern und Baden— den gleichen Anteil zur Verfügung ſtellen. 200 Pfingſtſonderzüge Zur Bewältigung des Pfingſtverkehrs hat die Reichsbahn auch dieſes Jahr wieder beſondere Vor⸗ kehrungen getroffen. So ſind im Bezirk der Reichs⸗ hahndirektion Karlsruhe für die Zeit vom 13. his 29. Mai gegen 200 Sonderzüge vorge⸗ ſehen, die im Bedarfsfalle in der Hauptſache als Vorzüge zu fahrplanmäßigen Zügen verkehren. Von dieſer Zahl entfallen allein auf die beiden Pfingſtfeiertage etwa 140 Sonderzüge zur Bewälti⸗ gung des Ausflugsverkehrs. Weitere Sonderzüge können in dringenden Fällen von den Bahnhöfen en Sitze der Reichsbahnbetriebsämter noch einge⸗ legt werden; nicht erforderliche Sonderzüge fallen aus, Die Sonderzüge werden wie bisher üblich als Vor⸗ oder Nachzüge“ beſonders beſchildert. Entſprechende Maßnahmen wurden auch zur taſchen Abfertigung der Züge auf den Bahnhöfen und zur raſchen Bedienung der Reiſenden an den Fahrkartenſchaltern getroffen, damit Zugverſpätun⸗ gen nach Möglichkeit vermieden werden. Das Per⸗ ſonal in den Zügen und auf den Bahnhöfen wird dem Bedürfnis entſprechend verſtärkt. Im Hinblick auf die erheblich verbilligten Reiſemöglichkeiten [FJeſttagsrückfahrkarten mit 33/60 v. H. Ermäßigung) hofft die Reichsbahn auf einen beſonders ſtarken Pfingſtverkehr, wobei allerdings günſtiges Wetter Vorausſetzung iſt. Aus dem Leben geſchieden Dr. Auguſt Zix Der in Freiburg im Ruheſtand aus dem Leben geſchiedene Medizinalrat Dr. Auguſt Zi x hat ſich durch ſein langjähriges hieſiges Wirken als Bezirks⸗ arzt ein beſonders ehrendes Andenken geſichert. In Durmersheim am 21. Oktober 1863 geboren, kam Zixr am 1. Oktober 1906 nach Mannheim. Als erſter 5 Bezirksarzt hat er ſich große Verdienſte um die Be⸗ völkerung erworben. Unterſtand ihm doch die ge⸗ lundheitliche Ueberwachung, in die auch das ſtädtiſche Krankenhaus einbezogen war. Im Verkehr mit dem Publikum wußte er ſtets den richtigen Ton zu finden, ſodaß er ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Sein reiches Wiſſen ſtellte er auch gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung, ſo dem Verein zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. In den Jahren 192325 hat Zix außerdem mit ſeinem Freunde Medizinalrat Dr. Fleig die Sprechſtunden in der Trinkerfürſorgeſtelle abgehalten. Während des Krieges war er in den Jahren 1915/16 in der ſtaatlichen Verwaltung in Polen tätig. Der Heim⸗ gegangene hinterläßt eine Witwe und einen Sohn, der ebenfalls im ärztlichen Beruf tätig iſt. Georg Schaum Der ſtädtiſche Verwaltungs⸗Oberinſpektor i.., Georg Scha u m, iſt in der Nacht zum Mitt⸗ woch nach kaum achttägigem Krankenlager einer Lun⸗ genentzündung im hieſigen Diakoniſſen⸗Krankenhaus erlegen. Von Leutershauſen ſtammend, vollendete der Verſtorbene im Januar d. J. ſein 65. Lebensjahr und ſtand damit 50 Jahre im Verwaltungsdienſt, davon allein 42 Jahre bei der hieſigen Stadtverwal⸗ tung, in der er zu Zeiten des Oberbürgermeiſters artin deſſen Sekretär war. Bis zu ſeiner am 1 April d. J. erfolgten Penſionierung hatte er ein keiches Arbeitsfeld in der im Turmzimmer des Rat⸗ hauſes befindlichen Regiſtratur. Mit Schaum iſt ein zuhiger, liebenswürdiger Beamter von der alten Garde dahingegangen, der bei ſeinen Kollegen hoch geſchätzt und geehrt war. Neben ſeiner Familie trauert ein großer Freundeskreis um einen lieben Menſchen. Der Todesfall iſt um ſo tragiſcher, als auch die Gattin des Verſtorbenen zu gleicher Zeit im gleichen Krankenhaus ſchwer erkrankt darniederliegt. Mittag⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 218 Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung wurde geſtern nachmittag Nacht auf plötzlich aus dem Leben geſchiedene bekannte Ruder⸗ ſportführer Ludwig f zu Grabe getragen. der in Montag Pfeffer be Die Friedhofkapelle war nicht geräumig genug, um die zu faſſen, die gekommen waren, dem toten Freunde einer edlen Sache die letzte Ehre zu erwei⸗ ſen. Der helle Eichenſarg bedeckt mit Flagge und Mütze des Mannheimer RC. Dieſe Symbole, die er über alles liebte, für die er ein Menſchenalter hat, nahm er mit ins Grab. Ruderer ſtellten ihrem langjährigen J die Ehrenwache. Im Hintergrunde die Fahnen der dem Mannheimer Regatta⸗Verein angehörenden Rudervereine Militärvereins. Zu Füßen der Stadt Mannheim. Eine Fülle von Trauerſpenden legte Zeugnis ab für die Beliebtheit des Verſtorbenen. Prominente Vertreter von Staat und Stadt, ſport⸗ lichen und ſonſtigen Organiſationen waren erſchienen, ſo Beigeordneter Dr. Zeiler in Vertretung Oberbürgermeiſters, Oberbaurat Bär vom Rhein⸗ bauamt, Stadtbaudirektor Perrey und zahlreiche Vertreter des Waſſerſports, darunter der Neſtor der deutſchen Ruderſportſchriftſteller, Hugo Bardorff von Frankfurt a. M. Ein Bläſerchor und ein aus jungen Klubmitglie⸗ dern gebildetes Streichquartett eröffneten die impo⸗ ſante Trauerfeier. Die Einſegnung der Leiche nahm Prälat Bauer unter Aſſiſtenz von zwei Geiſtlichen vor. Hierauf ergriff der 1. Vorſitzende, und des des Sarges ein mächtiger Lorbeerkranz des Rechtsanwalt Beyerlen für den Mannheimer Ruderclub das Wort, um dem entſchlafenen Führer den letzten Gruß zu entbieten. Er gedachte noch einmal all des Großen, was Lud⸗ wig Pfeffer während eines halben Jahrhunderts für den Club geſchaffen hat. Pfeffers guter Geiſt habe während 50 Jahren im und über dem Mannheimer RC gewaltet. Ludwig Pfeffer war der Club und der Club Ludwig Pfeffer. Er war ein Sportsmann von echtem Schrot und Korn, der mit jeder Faſer ſeines Herzens an ſeinem Verein hing. Ein prächtiger Pfeffers letzte Fahrt ehrung. Für den Mannheimer Regatta⸗Verein ſprach deſſen 2. Vorſitzender, Otto Konrad. In mehr als 30 Jahren war Ludwig Pfeffer dem Re⸗ gatta⸗Verein treuer unermüdlicher Mit⸗ ein und arbeiter, in den beiden letzten Jahren ſein 1. Vor⸗ Vertreter der Mannheimer ſitzender. Die Ruder⸗ geſellſchaft„Amicitia“, Ludwigshafener RV und RV Baden legten ebenfalls Kränze nieder. Ebenſo der Ortsausſchuß für Leibesübungen, der Bund ſüddeut⸗ ſcher Regatta⸗Verbände, die Waſſerwacht, der Mili⸗ tärverein, der katholiſche Stiftungsrat der oberen Pfarrei und des Verſtorbenen Firma, die Tabak⸗ fabrik Raulino in Bamberg. Aus allen Worten klang die hohe Achtung für den aufrechten und charakterſtarken Mann. Bei ſtrömendem Regen trug man das, was an Ludwig Pfeffer ſterblich war, hinaus zur letzten Ruhe. Nach kurzem Gebet ſank der Sarg in die Tiefe, der ein koſtbares Gut umſchließt, koſtbar für die Familie, aber auch für den trauernden Mann⸗ Kranz war das ſichtbare Zeichen der Liebe und Ver⸗ Großwohnungen Unter dieſer Ueberſchrift brachte die NMz in Nr. 186 beachtliche Ziffern über leerſtehende Groß⸗ wohnungen in Mannheim. Nachdem Staat und Stadt ſich ſchon längſt dem großen Aufgabengebiet der Wiedernutzbarmachung der leerſtehenden Groß⸗ wohnungen und Villen zugewendet hat, ſollte man annehmen, daß die Haus⸗ beſitzer von den behördlichen Beſtimmungen unter⸗ richtet ſind. Warum dennoch bis heute die Be⸗ mühungen von öffentlicher Seite, leerſtehende Groß⸗ wohnungen und Villen durch bauliche Teilung in kleinere Wohnungen wieder vermietbar zu machen, keinen nennenswerten Erfolg hier hatten, mag einerſeits in der Annahme liegen, daß keine Renta⸗ bilität herauszurechnen war und die Hauseigen⸗ tümer ſich der trügeriſchen Hoffnung hingaben, daß ihre Beſtrebungen auf Abbau oder völliger Strei⸗ chung der Hauszinsſteuer Ausſicht auf Erfolg haben und die Großwohnungen dann durch herabgeſetzte Mieten leichter abgehen würden. Ferner mag teil⸗ weiſe die allzu hohe vorhandene Belaſtung die Hauseigentümer vom Umbau abgeſchreckt haben. Es iſt natürlich undenkbar, ein Grundſtück durch Umbau ſanieren zu wollen. Nach Herausgabe der 4. Notverordnung liegen die Dinge etwas anders. Durch das Kündigungs⸗ recht der Mieter ſind jetzt viel mehr Großwohnun⸗ gen leer geworden, als man ſich vor Monaten noch gedacht hätte. Die Tendenz der Mieter iſt heute mehr als deutlich: Rückwanderung von großen Neubauwohnun⸗ gen in kleinere Altwohnungen von Außen⸗ bezirken nach der City mit den günſtigeren Verkehrs⸗ und Einkaufs möglichkeiten. heimer Ré und den deutſchen Ruderſport. ſind aufzuteilen Nicht immer ſind die hohen Mieten ausſchlaggebend, ſondern die Wirtſchaftlichkeit der Wohnungen und nicht zuletzt eine Verſchiebung der Wohnſitten. Auch bei Beſſerung der Wirtſchaftslage werden die jetzt leerſtehenden Großwohnungen nur zu einem Teil wieder vermietbar werden. Es ſollte alſo mit allem Nachdruck die Oeffentlichkeit für die Aufteilung von Großwohnungen intereſſiert werden. Die Baukoſten ſind gegenüber dem Vorjahr erheblich zurückgegan⸗ gen. Das Baugewerbe zeigt heute auch für beſchei⸗ dene Umbauten Intereſſe und würde zu einem Ent⸗ gegenkommen in der Finanzierung gerne bereit ſein. Doch halte ich eine Genoſſenſchaftsidee für ver⸗ werflich.(Art. Nr. 186 NM.) Es handelt ſich bei dem ſkizzierten Aufgaben⸗ gebiet meiſt um eingebaute Etagenhäuſer, auch Vil⸗ len und Einzelhäuſer, die natürlich techniſche Schwierigkeiten bereiten. Der Vorteil eines ſolchen Umbaues aber iſt unverkennbar. Die neugeſchaffenen Wohnungen zeigen durch ihre neuzeitliche Ausſtattung ein einladenderes Geſicht. Sie ſind zu Bedingungen zu vermieten, die eine Verzinſung und Tilgung der aufgewandten Mittel zulaſſen. Hierzu kommt noch die Förderung durch die öffentliche Hand, die für Mannheim beſonders günſtig iſt. Das Beihilfedarlehen beträgt 75 v. H. Die Hauszinsſteuer wird ſoweit herabgeſetzt, als für eine angemeſſene Verzinſung und Amortiſation des aufgewandten Kapitals erforderlich iſt; ſie wird in beſonderen Fällen ganz erlaſſen. Es ſollte vom Standpunkte der Allgemeinheit die Erhaltung vor⸗ handener Werte nicht geringer eingeſchätzt werden als die Schaffung neuer. Und man ſollte zuletzt ein Wertvolles nicht vergeſſen: Arbeitsmöglichkeiten für das notleidende Handwerk zu ſchaffen. Architekt Jean Eugen Feyt. ECCCCCTCTCTCbTbTbTbTCTCTGT0TCbTbTbTbTbTPTGTGTbTGTbTGTbTbTbTGTbTbTVTbTbTbVTVTVTVTVVVVVVUVUVUIuuIuuITwTwTTTTUTVTVUTVTͤBTu!lw.'.......·˖· ů ů ̃—— ů— ů ů ¶— Einführungs-Abeng im katholiſchen Geſellenverein Nachdem der langjährige verdienſtvolle Präſis des Geſellenvereins, K. L. Landis, vor kurzem als Pfarrverweſer nach Obertsrot im Murgtal ange⸗ wieſen wurde, hat Kaplan Weick, bisher an der Liebfrauenkirche tätig, das Präſesamt übernommen. Ihm galt der Einführungsabend im Vereinsheim, Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtanden die packenden Ausführungen von Monſignore Hürth. Prälat Bauer führte den neuen Präſes in ſein verantwortungsreiches Amt einn. Darbietungen der Vereinsmitglieder und Geſangsvorträge des Kol⸗ pingschores unter Leitung von Hauptlehrer Franz ö Immer noch Sudelwelter Wirklich verfrüht war unſere Freude, als wir geſtern vormittag den blankgefegten Himmel be⸗ trachteten und ſchleunigſt mit dem Pläneſchmieden für die Pfingſtfeiertage begannen. Wir hatten bei dieſem Frohlocken ganz überſehen, daß der Wind immer noch aus der Wetterecke blies. Prompt kamen auch zur Mittagsſtunde wieder die Wolken und eben⸗ ſo prompt ſtellte ſich kurze Zeit ſpäter der unver⸗ meidliche Regen ein. Gegen abend wurde es ganz troſtlos, denn es hatte ſich eingeregnet. Ein recht ſchwacher Troſt iſt der Wetterbericht, der von beſſerem Wetter, von wärmerer Luft und von ſonſti⸗ gen verlockenden Dingen ſpricht. Halten wir es mit Joſ. Meyer umrahmten die harmoniſch verlaufene Verſammlung. add. den Optimiſten, die verkünden: es ſind noch zwei ganze Tage und da kann ſich vieles ändern! Vaſtelt keine Maſchinen! Die Gefahren ſelbſthergeſtellter maſchineller 5 Einrichtungen Die wirtſchaftliche Notlage und auch die Freuds am Baſteln verleiten manchen Landwirt zur Selbſte anfertigung von Maſchinen und ſonſtigen maſchinellen Einrichtungen, und zwar vielfach unter Verwendung von Teilen, die ſchon an und für ſich zum urſprüng⸗ lichen Zweck unbrauchbar geworden ſind. Derartige Einrichtungen verurſachen erfahrungsgemäß vielfach Unfälle, durch die Leben und Geſundheit von Men⸗ ſchen gefährdet werden. Dieſe Unfälle müſſen von den landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften enk⸗ ſchädigt und die Entſchädigungen wieder durch Bei⸗ träge von ſämtlichen Landwirten aufgebracht werden. Die Sparſamkeit oder die Baſtelfreude des einen Landwirtes geht alſo auf Koſten der anderen Land⸗ wirte. Es handelt ſich dabei jährlich um mehrere hunderttauſend Reichsmark. a Eine der am meiſten ſelbſthergeſtellten oder durch ländliche Handwerker angefertigten Maſchinen iſt die Kreisſäge. An dieſer Maſchine kommen in der Landwirt⸗ ſchaft alljährlich etwa 2 060 Unfälle vor, von denen rund 950 zur Entſchädigung mit folgender Rentenzahlung gelangen und etwa 18 den Tod zur Folge haben. Ein großer Teil dieſer Unfälle iſt auf unfalltechniſche Mängel ſelbſthergeſtellter Kreisſägen zurückzuführen. Seit einiger Zeit werden auch Schleifſteine für motoriſchen Antrieb eingerichtet und Fördergebläſe ſelbſt gebaut. Kein Menſch denkt da⸗ bei an das bei ſchnellaufenden Maſchinen ſp unbedingt nötige Auswuchten der umlaufenden Teile, die bei fehlendem Gleichgewichtszuſtand folgenſchwere Explo⸗ ſionen verurſachen können. Auch Rad⸗ und Trommelfutterhäckſe⸗ ler werden zum motsoriſchen Antrieb eingerichtet. Dabei werden die Meſſerräder und bei Trommel⸗ häckſelern die Schwungräder überlaſtet und es kommt zu folgenſchweren Exploſionen. Weiter wird vielfach vergeſſen, den Einziehwalzenausrücker ſo mit der Einziehwalzenüberdeckung zu verbinden, daß der gefährdete Arm des Einlegers das Ausrücken bewirkt; die Folge dieſer Unterlaſſung ſind ſchwere Hand⸗ und Armverſtümmelungen. Auf alle Fehler einzugehen, die bei der Selbſtherſtellung von maſchinellen Einrichtungen gemacht werden, würde zu weit führen. Es ſoll jedoch nicht verſäumt werden, darauf hinzuweiſen, daß jeder Landwirt für jedes Tun und Unterlaſſen in ſeinem Betriebe recht⸗ lich verantwortlich iſt. Wer eine mit unfalltechniſchen Mängeln behaftete maſchinelle Einrichtung herſtellt oder benutzen läßt, macht ſich ſtrafbar und muß bei einem Unfall der Berufsgenoſſenſchaft alle Aufwendungen erſetzen. Als unfalltechniſchs Mängel ſind nicht nur das Fehlen von Schutzvor⸗ richtungen, ſondern auch Fehler im Bau der Maſchi⸗ nen, die Verwendung ungeeigneter Bauſtoffe uſw. anzuſehen. B. Der Kurszettel der Hausfrau Der geſtrige Ludwigshafener Wochen⸗ markt wies eine ſehr ſtarke und reichhaltige Be⸗ ſchickung vor allem in Frühgemüſen auf. Rotkraut wär vor allem von den Händlern und Gärtnern der näheren Umgebung in ziemlichen Mengen an⸗ gefahren worden. Aber auch Radieschen und Ret⸗ tiche ſah man allenthalben. In der Uebergangszeit iſt das Obſt ſelbſt ein wenig rar geworden. Aepfel und Birnen ſind faſt verſchwunden, während aus⸗ ländiſche Früchte, Apfelſinen und Bananen, das Feld beherrſchen. Vielfach war Rhabarber vertre⸗ ten, der immer gerne gekauft wird. Die Preiſe ſelbſt ſind im weſentlichen unverändert geblieben. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe: Kartoffeln 5, Rotkraut 12—15, Mangold 810, Spinat—10, Spargeln(1. Sorte) 6075, Spargeln(2. Sorte) 50—55, Schwarzwurzeln 30— 35, Erdkohlrabi—10, Rhabarber—8, Karotten 20 bis 25, Meerrettich 15—30, Kohlrabi 20—25, Blumen⸗ kohl 45—65, Kopfſalat 15—23, Feldſalat 60, Lattich 30, Tomaten 65, Zwiebeln 14—15, Sellerie 30, Schlangengurken 5560, Lauch 4— 10, Peterſilie 56, Eßäpfel(1. Sorte) 40—50, Eßäpfel(2. Sorte) 2030, Kochäpfel 1520, Orangen 23—40, Zitronen—5, Eier—9, Landbutter 1,40, Süßrahmbutter 1,50 bis 1,60, weißer Käſe 30— 35. * Gemeinnützige Bau⸗ und Spargeuoſſenſchaft Seckenheim. Dauk ſparſamer Verwaltung hat die Genoſſenſchaft das Kriſenjahr 1931 gut überſtanden. Es wurden ein Sechs⸗Reihenhaus und zwei Vier⸗ Reihenhäuſer fertiggeſtellt, ſo daß die Genoſſenſchaft bis jetzt im Ganzen 92 Wohnungen gebaut hat. We⸗ gen der Geldknappheit muß die Bautätigkeit zunächſt eingeſtellt werden, obwohl noch Gelände für zehn Wohnungen vorhanden iſt. Nach der Bilanz be⸗ tragen die Anlagewerte abzüglich der Amortiſation (50 469 /) 590 732 J. Die verſchiedenen Guthaben belaufen ſich zuſammen auf 30 273. Der Geſamt⸗ ſumme der Aktiva in Höhe von 561005/ ſtehen die Darlehensſchulden mit 398 051 /, eine Rückſtellung mit 7043„ und eine Schuld an das Hauptver⸗ ſorgungsamt Karlsruhe mit 2922/ gegenüber. Die Selbſthilfeſchuld, d. i. der Baukoſtenzuſchuß der Mit⸗ glieder in Höhe von 67 989 /, iſt weitaus geſichert. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt an Auf⸗ wendungen 31216„ und an Erträgniſſen 40 331% auf, ſo daß ein Reingewinn von 9113/ ver⸗ bleibt. Die Geſchäftsguthaben der Mitglieder konn⸗ ten mit 5 v. H. verzinſt werden. * 83. Geburtstag. Witwe Emma Pagelſohn geb. Dreſel, Moltkeſtraße 7, feiert heute in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche ihren 83. Geburtstag. — Zu jedem Kaffee— ganz gleich, ob Bohnen- kaffee, Malzkaffee, Kornkaffee oder selbstgeröstetes Getreide- gehört die gute Haffeewürze Mühlen Franck. Das Raffeegetränk bekommt dann mehr Rraft, Farbe und Wohlge- schmack und wird überdies billiger, weil man bedeutend weniger Kalſee braucht! 4, Seite/ Nummer 218 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 12. Mai 1999 Veranſtaltungen 10 Jahre Schülerorcheſter Mannheim⸗Waldhof lerorcheſter Mannheim⸗Waldhof beging mit mskonzert im Caſino der Reuther⸗ ſeines 10jährigen Beſtehens. Was den gewohnt übrigen unterſcheidet, iſt tende Zweck ſeines Beſtehens: Es will s Propagandamittel vorführen. Liebe ik und Idealismus veranlaßten vor 10 Jahren Damals noch kein Berufsmuſiker), die zahl⸗ i dur Mu Herrn 5 Kinder des s zuſammen⸗ Wert des Zuſammenſpiels und die För⸗ ler Hausmuſi 0 k erkennend, baute er mit Geduld und Aufopferung das Orcheſter auf. n und Befähigung ſich als ſegen⸗ s bezeugte das über alle Maßen gut rlaufene Jubiläumskonzert. Was da zurde, überſteigt weit die Grenzen des Durch⸗ Nur verſtändnisvolles Eingehen und ſyſtematiſche ig, frei von allem Zwang, konnte diefen bei⸗ n Erfolg bedingen.. dieſe Kinder Schneidig, mit einem geradezu horchte man ſchon bei dem Eröffnungs⸗ rlich fragte man ſich, ob ein Schüler⸗ exakten Rhythmus haben kann. Und i der Ouvertüre„Berlin, wie es weint und reifes muſikaliſches Empfinden, gepaart mit einer reinen Tonfülle. Mit Beifall wurde der allſeits ſo beliebte! zertſänger Hans Kohl begrüßt. Johann Seb. Bachs„ ummert ein ihr müden Augen“ ließ Saiten wehmutsvoller Ergriffenheit erklingen. Befriedigend empfe der blinde Sänger ein„Dank ſei dem Herr“ ſagte. Einen feinſinnigen Abſchluß dieſer weihevollen Minuten bildete Mozarts„Ave verum“ und der„Prieſtermarſch“ aus der Zauberflöte, von einem Violinquartett vorgetragen. Nach zwei Liedern des„Rheingold“⸗ Quartetts, das gegen Schluß mit ſeinem Humor ſich von der beſten Seite zeigte, begeiſterte wieder das Orcheſter. Den Höhe⸗ punkt nach der„Mondnacht auf der Alſter“ bildete die „Schmiede im Walde“. Da war eitel Freude, zündendes Leben, ein Aufgehen der Kinderherzen in der Muſik. Ohne irgendwelchen Drill zu verſpüren, klappten die Einſätze, ließen die Kleinen den Kuckuck rufen, ſtimmungsvoll die Glocken läuten und in munterm Takt die Schmiedehämmer erklingen. In dieſem bunten Wirbel konnte ihre Phantaſie ſo recht in Muſik ſchwelgen. Noch einmal durfte man Hans Kohl hören, der mit ſeiner feinfühligen, dezenten Be⸗ leiterin Lucie Schuhmacher reichſten Beifall erntete. Frieda Schramm und Fritz Hönerloh gaben vier⸗ händig wirkungsvoll insbeſondere Schuberts„Militär⸗ marſch“ wieder. Ein kleines Original iſt der Tambour Helmut Schrimpf, der mit feinem Rhythmus und Takt ſeine Muſikfreunde führte, beſonders markant in dem Schlußmarſch. Für den rauſchenden, wirklich verdienten Beifall dankte das Orcheſter mit der Wiederholung der „Huſaren⸗Attacke“. Nach dieſen Leiſtungen darf das Schüler⸗ orcheſter ruhig ſeiner hoffentlich bald genehmigten Rund⸗ funkübertragung entgegenſehen. Am Abend fand noch ein gemütliches Zuſammenſein mit Tanz ſtatt, zu dem„Die vier Jackſon“ fleißig auf⸗ ſpielten. 0. r. ä „Die Sterne lügen nicht“. Auf die große aſtrologiſche Sonderveranſtaltung, die heute Donnerstag nachmittag im Royy⸗Theater zu Mannheim ſtattfindet, ſei noch⸗ mals hingewieſen. * Senkung der Eintrittspreiſe für den Ebertpark Die Eintrittspreiſe für den Ebertpark haben für dieſen Sommer eine Senkung erfahren. Der Preis der Dauer⸗ Farten wurde für die erſte Karte von 6/ auf 5 1 und für jede weitere Karte von 4/ auf 3, herabgeſetzt. Neu eingeführt wurde die Dutzendkarte, die eine Perſon zum azwölfmaltgen Beſuch des Parkes berechtigt und 2/ koſtet. Die Preiſe für einmaligen Beſuch des Parkes ſind an Mon⸗ tagen, Dienstagen und Freitagen auf 10 Pfg., an den übrigen Tagen einſchließlich Sonntags, auf 20 Pfg. feſt⸗ geſetzt. Erwerbsloſe, Wohlfahrtsfürſorgeempfänger ein⸗ ſchließſichlsSozkal⸗ und Kleinrentner uſw, habem Freitags gegen Ausweis freien Zutritt zum Park. Beſchwerde zurückgewieſen * Neuſtadt a. Hdt., 9. Mai. Die Stadtverwaltung Neuſtadt hatte ſich vor längerer Zeit wegen der Urteilsbegründung im Prozeß der ſtädtiſchen Werke Mühlhaus gegen Stadtrat Stamer beſchwerdeführend an die vorgeſetzte Stelle des damals den Vorſitz im Prozeß führenden Amtsgerichtsrats Köhler ge⸗ wandt. Das Landgericht Frankenthal hat nun die Beſchwerde als ungerechtfertigt zurückgewieſen und epkannt, daß auch nicht der geringſte Anlaß zu einem GEinſchreiten gegen den damals amtierenden Richter vorliegt. Nach Lage der Dinge war dieſe Stellung⸗ nahme der vorgeſetzten Behörde vorauszuſehen. Es Stadtverwaltung zu beſchwerdeführend iſt unverſtändlich, wie die ihrem ſeinerzeitigen Beſchluß, vorzugehen, gekommen iſt. man darauf das„Arioſo“ von Händel, mit dem Training der Mannheim Ludwigshafener Nuderdoreine Der Tag des erſten diesjährigen Rudertreffens— in Karlsruhe— rückt näher und näher. Es iſt darum an der Zeit, in den Kreiſen der Mannheim⸗Ludwigshafener Rudervereine einmal Umſchau zu halten, wie es mit der Entwicklung der Trainingsmannſchaften und der daraus zu folgernden Perſpektive für den etwaigen Verlauf der kommenden Rennſaiſon ſteht. Eines muß im voraus unumwunden zugegeben wer⸗ den: allenthalben iſt man emſig und mit allem Ernſt bei der Arbeit. Und dies trotz andauernd ungünſtiger Witte⸗ rungsverhältniſſe. Wer gerade in füngſter Zeit den oberen und unteren Neckar auf ſeinen Spaziergängen be⸗ rührte oder den Mühlau⸗ bzw. Luitpoldhafen beſuchte, konnte in die Arbeit der Rudervereine einen ausreichen⸗ den und überzeugenden Einblick gewinnen. Einer, Zweier mit und ohne Steuermann, Vierer mit und ohne Steuermann, ſowie Achter flitzen durch das Waſſer, ſorg⸗ lich betreut von ihren Trainern. Gilt es doch zu halten, was in jahrelanger, zäher Arbeit erkämpft wurde. Zum größten Teil ſind die Mannſchaften jetzt in die Renn⸗ boote übergegangen. Das Streckenkloppen in Begleitung der Trainingsmotorbvote beginnt langſam einzuſetzen. Naturgemäß konzentriert ſich unſere Aufmerkſam⸗ keit zunächſt auf die„Amicitia“,. die berufen und beſtimmt iſt, die deutſchen der Olympiade im Vierer ohne und im Achter zu vertreten. Das Rätſelraten um die endgültige Beſetzung iſt nunmehr geklärt. Die Wahl, den Achter zu ergänzen, fiel auf den von der Frankfurter Germania entlehnten Hüllinghoff und den noch ſehr jugendlichen Junior Heidland aus dem eigenen Juniorachter. Dieſer iſt dadurch ſeines beſten Ruderers beraubt. Heidland wird aber bis zur Abfahrt nach Amerika auf den Rennen im Juntorachter mitrudern. Beide Leute ſitzen im zweiten Erſten⸗Vierer und zwar Hüllinghoff am Schlag. Dieſer Vierer macht gegenüber dem Aletter⸗Vierer einen abge⸗ rundeteren Eindruck ſowohl in der beſtechenden Geſamt⸗ form, als auch in den techniſchen Details. Er rudert gelöſter, geſchmeidiger, ſogar mit einem kleinen Plus an Schwung, was unſeres Erachtens dem Fortgang des Boots nur zuſtatten kommt. Der Achter macht jetzt einen imponierenden Eindruck. Er iſt vor allem auf eine ausgiebigſte Waſſerarbeit geſtellt. Auch hier fällt ein minimaler Mehrſchwung zugunſten des Bootes auf. Ruderlehrer Gwinner, der heuer wieder allerhand Arbeit zu leiſten hat, iſt unermüdlich bei der Sache, um aus der Mannſchaft das letzte herauszuholen. Immer wieder greift er zur Zweierfahrt zurück, um noch mehr abzuſchleifen. Farben auf Einen gewinnenden Eindruck gewährt auch der gut er⸗ gänzte Juniorachter, der alle Weſensmomente der Gwinnerſchen Rudertechnik zur Schau trägt und ohne Zweifel wieder eine beachtenswerte Rolle ſpielen dürfte. In der Entwicklung begriffen iſt noch ein Jung⸗ mannvierer, der für die erſten Regatten kaum reif werden dürfte. Der Ruderklub iſt mit ſeiner geſamten Trainingsarbeit in den Mühlau⸗ hafen übergeſiedelt. Sein Juntiorvierer fühlt ſich im Rennboot bereits recht behaglich. Immerhin wird Erb ſich ſeiner noch nachdrücklichſt widmen müſſen, haupt⸗ ſächlich dem Bugmann, der im Schlußzug dem Ruder ſtark entgegenkommt. Einſatz und Waſſerarbeit ſind ſcharf. Lauger, vor allem beim Tempofahren, darf der Zug noch werden, ebenſo könnte ein bißchen Mehrſchwung nichts ſchaden. Gelegentlich wird auch noch zu tief gegriffen. Die Jungmannen hinterlaſſen in Achter dei ſhmpathiſch⸗ ſten Eindruck. Sie ſind hier tadellos zuſammengeſptelt, führen ein flüſſiges Rudern vor und entwickeln eine wohltuende Lebendigkeit. Hier wie in den Vierern darf aber die Waſſerarbeit noch weſentlich länger werden. In den Vierern machen ſich außerdem noch kleinere ruder⸗ techniſche Mängel intenſiver fühlbar. Bei gutem Willen dürften dieſe leicht zu beheben ſein. Der Zweier ohne fährt ſchon recht ſicher und gefällt uns in der Geſamtform beſſer als in der vorjährigen Beſetzung. Immerhin könnte das Rudern des Zweiers, ohne an Kraft ein⸗ zubüßen, noch runder, abgeſchliffener, eleganter werden. Der von Jülg gepflegte Leichtgewichtsvierer fährt einen etwas anderen als den traditionellen Clubſtil. Die Leute ſchwingen mehr und machen einen abgerundeten Schluß⸗ zug. Wenn die vier aufgeweckten Jugendlichen noch mehr zu einer Einheit zuſammengeſchmiedet ſind, die Waſſer⸗ arbeit noch etwas ausgiebiger geſtalten und im Rennen ſelbſt jene Lebendigkeit und Friſche entwickeln, wie hier beim Schulfahren, wird ihr Betreuer an ihnen noch ſeine Freude haben. Die Rubergeſellſchaft hat einen Leichtgewichts⸗ und einen Jung⸗ mann⸗ Vierer in Arbeit. Beide Mannſchaften bilden einen FJungmannachter. Am vorangeſchrittenſten iſt zweifelsohne der Leichtgewichtsvierer. Es iſt ſehr flott und lebendig und führt ein ſauberes, leichtbeſchwingtes Rudern vor. Vor dem Einſatz, der als ſcharf bezeichnet werden muß, darf die geſamte Mannſchatf noch ruhiger werden. Im Rennboot fühlt ſich dieſe bereits recht ſicher. Das Boot hat, dank einem Mehrſchwung gegenüber dem Vorjahr, guten Fortgang. Wenn alſo nicht alle Anzeichen trügen, gibt der Leichtgewichtsvierer einen beachtenswer⸗ ten Gegner ab. Der Jungmannvierer, der bedeutend ſchwerer und kräftiger iſt, folgt in gemeſſenem Abſtand. Hier findet Trainer Sieber noch mancherlei Arbeit vor. Abgerun⸗ deter, flotter und weniger kraftmeieriſch darf der Schluß⸗ zug, ſchärfer das Waſſerfaſſen werden. Gelegentlich wird auch zu tief noch gegriffen und das Waſſer getätſchelt. Sympathiſcher berührt dann wiederum die Geſamtform des Achters. Auch da fällt ſofort ein ſchöner Allgemein⸗ ſchwung wohltuend auf. Finden ſich die beiden Vierer noch harmoniſcher zuſammen im Sinne der Rudertechnik des Leichtgewichtsvierers, dann darf auch der Jungmann⸗ achter mit Hoffnungen ins Rennen gehen. Badens Jungmannvierer hat erſt in den letzten Tagen den Uebergang ins Renn⸗ boot vollzogen. Trotzdem ſteht das Boot bereits recht gut. Der Stil ähnelt jenem der Rudergeſellſchaft. Der Schluß⸗ zug iſt zwar abgerundet, doch etwas zu behäbig. Einſatz und Durchzug, kurz die ganze Waſſerarbeit muß noch härter werden. Im allgemeinen fährt man noch vorſichtig, abtaſtend. Mit der zunehmenden Sicherheit wird ſich wohl auch etwas mehr Friſche, Leben, Temperament ein⸗ ſtellen. Dann, und nur dann, darf man mit Erfolgen, die man„Baden“ aufrichtigſt gönnt, rechnen. Bei den Vettern über dem Rhein herrſcht allabendlich ebenfalls Hochbetrieb. Unſere ſtärkſten Hoffnungen liegen hier beim Ludwigshafener Ruderverein und zwar bei dem Senior⸗Vierer mit Kröwevath am Schlag. Er iſt am weiteſten gefördert. Bopp, der hier das Erbe Weckbachs antrat, hat es verſtanden, das gege⸗ bene nicht nur feſtzuhalten, ſondern weiter auszubauen. Vor allem ſind die ſprichwörtlich gewordenen Bückel ver⸗ ſchwunden. Die ganze Haltung der Mannſchaft iſt ſtraffer. Es iſt ein ſauberes, flüſſiges und doch kraftvolles Rudern, das man vor allem bei dieſem Vierer ſieht. Bei flotterem Schlagen iſt allerdings eine Verkürzung des Durchzugs zu beobachten, desgleichen greift in den letzten Tagen ein auf⸗ fallend weicheres Waſſerfaſſen Platz. Ob beabſichtigt, oder unbeabſichtigt. entzieht ſich unſerer Kenntnis. Im Er⸗ gänzungsvierer zum Seniorachter ſitzen zwei Neulinge, von denen Nr. 3 ſich den neuen Stil noch nicht ſo recht zu eigen gemacht hat. Ueberhaupt rudert dieſe Mannſchaft weit härter, etwas eckiger, man möchte ſagen gewaltſamer, hauptſächlich im Schlußzug. Im Achter machen ſich dieſe Gegenſätze ebenfalls noch bemerkbar, wenn auch nicht ſo offenſichtlich. Bopp iſt natürlich eifrig dahinter her, die Mängel auszumerzen. Gelingt es ihm, ſo wird dieſer Achter einen ſcharfen Gegner abgeben. Um die Jung⸗ mannen bemüht ſich Wahl. Er hat ſich den Stil der Se⸗ nioren gut zu eigen gemacht und ſucht den Jungmann⸗ achter vor allem durch Langſtreckenfahrten in eine ge⸗ ſchloſſene Geſamtform zu bringen. Der erſte Jungmann⸗ vierer iſt geförderter, auch kräftiger. Wo man ſie an den Start ſchicken wird, hängt von der Weiterentwicktung ab. Bei der Rudergeſellſchaft Ludwigshafen ziſt man trotz der Spärlichkeit des Menſchenmaterials in⸗ tenſiv bei der Arbeit Man will unter allen Umſtänden dem Jubiläumsjahr auch rein ſportlich Ausdruck verleihen. Neben einem flott eingefahrenen Jungmann⸗Vierer, be⸗ obachtet man in jüngſten Tagen auch einen kräftigen ge⸗ miſchten Vierer eifrigſt beim Training. Man beabſichtigt damit hauptſächlich für ſpätere Regatten einen gemiſchten Achter zu bilden. Einige Fahrten in dieſer Bootsgattung erweckten Hoffnungen. Rein techniſch iſt man auf der ganzen Linie vorangeſchritten. Hauptſächlich hat man ſich einen längeren Durchzug, einen ſchärferen Einſatz und einen runderen Schlußzug zu eigen gemacht. Nur beim Streckenfahren wird die Waſſerarbeit noch zu kurz. Im übrigen erweckt das ganze Rudern Vertrauen, das vor allem auch durch den Ernſt des Trainingsunterziehens ge⸗ rechtfertigt iſt. Der Jungmann vierer darf an ruhiger geſchloſſener Körperarbeit noch weſentlich gewinnen. So ergibt ſich wiederum ein recht erfreuliches Vertrauen exweckendes ruderſportliches Geſamtbild. Was manchen Mannſchaften noch fehlt, wird ſicher noch aufgeholt, ſo daß man voll Zuverſicht dem Ausgang der kommenden Kämpfe entgegenſehen kann. In. Goethes Lieblings⸗Komponiſt Zum 100. Todestag K. F. Zelters am 15. Mai Nur um wenige Wochen hat Zelter, den man nicht nur als den Lieblingskomponiſten Goethes, ſondern auch als ſeinen Berater in allen Fragen auf dem Gebiete der Muſik bezeichnen kann, ſeinen großen Freund überlebt. Zelter nimmt in der deutſchen Muſikgeſchichte eine ganz beſondere Stellung ein— nicht nur durch ſeine Beziehungen zu Goethe, ſondern zugleich als Begründer eines Inſtitutes, das im Laufe der Jahre gewiſſermaßen zu einem Begriff im deut⸗ ſchen Muſikweſen geworden iſt: der Liedertafel. Karl Friedrich Zelter wurde am 11. Dezember 1758 zu Potzowerder als Sohn eines Maurer⸗ meiſters geboren. Er lernte das Gewerbe des Va⸗ ters, trieb aber zugleich muſikaliſche Studien. Im Jahre 1783 wurde er Meiſter, war aber zugleich ein vorzüglicher Geiger und noch mehr: Dirigent und Komponiſt. Im Jahre 1786 komponierte Zelter g um Tode Friedrich des Großen eine Trauerkantate, die in der Potsdamer Garni⸗ ſonskirche aufgeführt wurde. In Rellſtabs Dilet⸗ tantenkonzerten ſpielte Zelter als Geiger mit. Einige Jahre ſpäter tritt er in den Berliner Sing⸗ verein ſeines Lehrers Faſch ein. Aus dieſem Sing⸗ verein entſteht dann die Singakademie, deren Di⸗ rektion der Maurermeiſter und Muſiker in einer Perſon übernimmt. Es folgen Jahre ſchwerer außenpolitiſcher Wirren. Im Jahre 1806, als Napoleon Preußen über⸗ rennt, ſchweigen die Muſen. Erſt einige Jahre ſpäter hlüht in der Muſtk Preußens neues Leben. Im Fahre 1809 gründet Zelter zu Ehren ſeines Freundes, des Sängers Otto Grell, der nach Wien verreiſt, die erſte deutſche Liedertafel, einen Geſangver⸗ ein, für den er zahlreiche Geſänge komponierte. Da⸗ mit hebt eine charakteriſtiſche Aera des deutſchen Män⸗ nmergeſangs an, der in Deutſchland wie in keinem an⸗ deren Lande gepflegt wird. Im ganzen deutſchen Lande entſteht eine Lie⸗ dertafel nach der anderen. Zelter genießt die höchſten Ehren, er wird zum Profeſſor ernannt und iſt zugleich durch ſeine Tätigkeit der populärſte Muſi⸗ ker in Berlin. Er kompontert Kirchengeſäuge, Kanta⸗ ten, Lieder für Männerſtimmen, von denen„Der 2 König von Thule“ zu einem Volkslied wird. Zelter verſucht ſich ſogar an Opern, die aber nur in Manu⸗ ſkripten vorhanden ſind und längſt als verſchollen gelten. 5 Goethe lernt Zelter kennen und beurteilt ihn zu⸗ erſt ein wenig vorſichtig und gewiſſermaßen kritiſch in einem Briefe an Schiller. Er ſchreibt:„Zelters Bekanntſchaft war mit intereſſant, und ich habe einige neue Kompoſitionen von ihm gehört, unter denen der Karl Friedrich Zelter „Kampf mit dem Drachen“ mir die liebſte iſt. Geiſt und Charakter iſt an ihm nicht zu verkennen. Nur ſcheint mir ſeine muſikaliſche Ausbildung zu einſeitig, Bei ihm gilt nichts als Faſch(ſein Lehrer,— neben⸗ beibemerkt ein Komponiſt, der von Sebaſtian Bach hochgeſchätzt wurde), Händel, Bach und noch wenige. Ich denke mir aber das Reich der Tonkunſt weit größer, wo es für viele andere noch Raum gibt.“ In dieſem überaus charakteriſtiſchen Brief kenn⸗ zeichnet Goethe Zelters Stellung zu der damals„modernen“ Muſik“, womit Beet⸗ hoven, Weber und Schubert gemeint waren, eine Einſtellung, die bald für Goethe maßgebend wurde. Es iſt leider eine unverblümte Tatſache, daß Zel⸗ ter Karl Maria von Weber, dem Vater der deut⸗ ſchen romantiſchen Oper, feindlich gegenüber⸗ Ruf ſtand. Zelter ſchrieb an Goethe einmal:„Was nicht nach Lützows wilder verwegener Jagd klingt, dafür hat kein Menſch einen Sinn.“ Ueber Webers„Frei⸗ ſchütz“ ſchreibt er weiter mit kaum verborgenem Groll:„Dieſe neue Oper geht reißend ab.“ Unter dem in dieſem Sinne unheilvollen Einfluß Zelters hat Goethe den unvergleichlichen Meiſter Weber ver⸗ kannt. Goethe ließ ſich überhaupt von Zelter über alles, was auf dem Gebiete der Muſik und des Theaters in Berlin vorging, genau informieren:„Zuförderſt er⸗ ſuche ich“, ſchreibt Goethe an Zelter im Jahre 1815, „mir vom Theater von Zeit zu Zeit Nachricht zu geben, denn, da ich mit dem Grafen Bühl(den neuen Generalintendanten) in guten Verhältniſſen lebe, möchte ich gern mit dem Berliner Theater in Ein⸗ verſtändnis bleiben. Es bedarf nur einiger Anregung, und ich arbeite wohl wieder eine Zeitlang für die Bühne, und dann iſt denn doch Berlin der einzige Ort in Deutſchland, für den man etwas zu unterneh⸗ men den Mut hat.“ So übernahm Zelter die Rolle eines Korreſpondenten über Muſik und Theater⸗ ſachen im Dienſte Goethes. Stand Zelter Weber und ſogar Beethoven ab⸗ lehnend gegenüber, ſo ſetzte er ſich dagegen mit größter Energie für ſeinen jungen Schüler Mendelsſohn bei Goethe ein. Zelter fuhr im Oktober 1821 mit dem kleinen Felix, dem bereits der eines Wunderkindes im beſten Sinne des Wortes vorausging, nach Weimar. Zelter atteſtierte ſeinen Liebling in folgenden Worten:„Meinem liebſten Schüler Felix Mendelsſohn⸗Bartoldy möchte ich gern Dein Antlitz zeigen, ehe ich aus dieſer Welt gehe. Er iſt ein guter, hübſcher Knabe, talentvoll, munter und gehorſam.“ Goethe ließ ſich auch in dieſem Falle von ſeinem Intimus beeinfluſſen. Er überſchüttete den kleinen Felix mit Aufmerkſam⸗ keiten und war von dem Spiel des Wunderkindes entzückt. Er nannte ihn ſeinen David und bat ihn, durch das Saitenſpiel ſeine trübe Stimmung zu verſcheuchen. Der Tod Goethes verfehlte auf Zelter ſeine Wirkung nicht. Er konnte den Verluſt des Mannes, in dem er das größte Genie ſeiner Zeit erkannt hatte, nicht überwinden und folgte ihm nur wenige Wochen ſpäter, als führende Perſönlichkeit des da⸗ maligen Muſtklebens geſchätzt, geehrt und betrauert ins Grab. i Gx. P Am den„Pokal der NMg⸗ Das Endſpiel auf 19. Mai verlegt Das für geſtern abend angeſetzte „Pokal der NM.“ zwiſchen 0 07 Mannheim mußte wegen des Dauerregens ab⸗ geſetzt werden. Die beiden Mannſchaften einigten ſich, daz Spiel am 19. Mai(Donnerstag), abends 6 Uhr aus. zutragen. Die Pfingſtwanderfahrt des Deutſchen Kanu⸗Verbandes auf dem Rhein Die Wanderung geht in dieſem Jahre von Chur 613 Köln. Die erſten Boote ſtarteten bereits in Chur zur Vorderrheinfahrt Chur—Vaduz—Rheinmündung und See⸗ fahrt bis Lindau. Am 8. und 9. Mai war Bodenſeefahrt Lindau— Friedrichshafen—Konſtanz. Der 10. Mai führte nach Stein bis Schaffhauſen. Die Strecke von Schaff. hauſen—Baſel—Breiſach wird bis zum 13. Mai befaßte und dann beginnt die Hauptfahrt.„Breiſ a ch— Man n⸗ heim“. Die Streckeneinteilung für die Hauptfahrt it: Samstag, 14. 5. Breiſach—Kehl./ 1. Pfingſtfeiertag Kehl Karlsruhe/ 2. Pfingſtfeiertag Karlsruhe Mannheim. Von hier ab beginnt die Nachtfahrt und zwar: am 17 5. Worms—Erfelden, 18. 5. Mainz—Sandau, 19. 5. Sand⸗ Au—Rüdesheim—Caub—Ehrentaler Werth, 20. 5. Brau⸗ 21. 5. Wanderheim Endſpiel um Feudenheim und bach—Deutſches Eck— Wanderheim, Mehlem, 22. 5 Bonn—Köln. 23. 5. Führung durch Köln. Jeder Tages⸗Abſchnitt endet mit dem Aufbau einer großen Zeltſtadt und dem nicht anders als vergnüglichen Abſchluß. Bundesfahrten wie ſie der De in regelmäßigen Abſtänden durchführt, ſind eigentlich eine beſondere Kate⸗ gorie von ſportlichen Veranſtaltungen. Wir können in ihnen faſt einen Ausläufer des Gemeinſchaftswillens und des Gemeinſchaftserlebniſſes der Jugendbewegung vom Hohen Meißner erblicken. Man ſammelt im Da anläß⸗ lich ſolcher Fahrten. ähnlich wie es früher die Wander⸗ vögel und Freideutſchen taten, Jugendkameraden aus allen Gauen und Schichten, führt ſie zu einer mächtigen Flottille von Booten zuſammen, die, mit gleichem Ziel, durch ein Stück herrlichſter Landſchaft reiſen. Die diesjährige Relſe ſchließt den Beſuch uralter Uferſtädte des Rheins ein, ſie umfaßt das Erlebnis des gemeinſamen Lagerns und Zel⸗ tens und hebt durch den bündiſchen Charakter die Wir⸗ kungen dieſes ſelbſtverſtändlich auch ſportlichen Unter⸗ nehmens turmhoch über alles, was ſonſt ſportliches Meeting heißt. Die DRV⸗Leute lernen ſich auf dieſe Weiſe im Sinne der freideutſchen Bewegung als Einheit e empfinden. Das iſt mehr als die äußerliche Zuſammen⸗ faſſung von Mitgliedern zu einer Zweckorganiſation. Und weil es mehr iſt, iſt der DKW in vieler Beziehung um die ſtarke und innerlich fundierte Zuſammengehörigkeit min⸗ deſtens eines ſtarken Kerns ſeiner Mitglieder zu beneiden Tages haleucle Donnerstag, 12. Mai Nationaltheater:„Die endloſe Straße“, Frontſtück von Sig⸗ mund Graff und Carl Ernſt Hintze, Miete E 94, An⸗ fang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Rigoletto“, Oper von Verdi, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung. Autobusrundfahrt zur Baumblüte der Bergſtraße bzw. der Pfalz täglich ob 2 Uhr Paradeplatz. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz, Lichtſpiele: Alhambra:„Ein bißchen Liebe für Dich“. Univerſum:„Der Frechdachs“.— Schauburg: „Das Schiff der verlorenen Menſchen“. Pala Theater:„Der Sieger“.— Capitol:„Aus⸗ gerechnet dreizehn!“— Scala⸗ Theater:„Du biſt meine ganze Welt“.— Roxy⸗ Theater: „Die Sterne lügen nicht“.— Gloria⸗Palaſt: „Tr ader Horn“. Sehenswürdigkeiten Schloßbüccherei: Geöffnet von—18 und von 1540 Uhr, Städt. Schloßmmuſeum: Geöffnet von 10—183 und von 15—17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17. Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonder⸗Ausſtellung:„Der Frauenſpiegel“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 11—13 und von 15—417 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Das 240. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche bot eine beſonders für den Fachmann anregende Ueberſicht über die Entwicklung der Choral⸗ Variation, einer der vielen Formen der Choral⸗ bearbeitung. Die Entwicklungslinie dieſer Kunſt⸗ form ließ ſich an Hand der von Arno Landmann geſchickt ausgewählten Voxrtragsfolge vom 15. Jahr⸗ hundert(A. Schick) über J. S. Bach und ſeine Vor⸗ läufer bis knapp an die Gegenwart(Reger) ver⸗ folgen. Neben ausgeſprochenen Variationen im heutigen Sinn wie bei Pachelbel lüber:„Ach, was ſoll ich Sünder machen?“) und Mendelsſohn als Teil einer Orgelſonate traten noch andere Bear⸗ beitungsmöglichkeiten zu tage. Die ausgezeichnete Dispoſttion der Orgel geſtattete Arno Landmann, die Orgelwerke der verſchiedenen Stilepochen getreu im Klangſtil ihrer Zeit wiederzugeben, wobei das ſichere Stilgefühl unſeres Orgelkünſtlers neben ſeiner hoch⸗ ſtehenden Technik ſich im ſchönſten Lichte zeigte, Eine mit angenehm klingender Stimme von vortrefflicher Schule begabte Sängerin, Marie Krepp(Franken⸗ thal) unterbrach die Reihe der reinen Inſtrumental⸗ Vorträge, und zeigte ſich mit der bekannten Händel⸗ ſchen Arie„O hätt' ich Jubals Harf'““ und der Cava⸗ tine„Sei getreu“ aus Mendelsſohns„Paulus“ auch mit den Forderungen des ſtrengen Stiles vertraut. Um die Begleitung der Geſänge machten ſich neben Mitgliedern des Orcheſters der Chriſtuskirche auch Emmy Kallenheim⸗Baſtian an der Orgel verdient. J. Das Kupferſtichkabinett im Aſchaffenburger Schloß. Das Staatliche Kupferſtichkabinett im Aſchaffenburger Schloß, deſſen koſtbare Beſtände— etwa 20 000 Kupferſtiche und Holzſchnitte ſowie 380 Zeichnungen alter Meiſter— vor ungefähr 9 Jahren nach München zur Neubearbeitung überführt wor⸗ den waren, wird am 7. Mai, neu eingerichtet, der Oeffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden, Zur Aufſtellung im Kupferſtichkabinett ge⸗ langen zunächſt die ſämtlichen 380 Zeichnungen in 8 Kaſtenmappen, die ſämtlichen 1744 deut⸗ ſchen Kupferſtiche und Holzſchnitte des 15. bis einſchl. 17. Jahrhunderts in 16 Kaſtenmappen und die 256 Blatt des Rembrandt⸗Werks in 4 Kaſtenmappen. Die Blätter werden in den neuen Schauräumen in wechſelnden Ausſtellungen dem Publikum zugänglich gemacht. Rhein⸗ pegel] 79. 10. 11 12. Pecar-Pegel] 9. 10.11 n. Base! 9,00 181 1,25 1,80.28 0 Schu insel J 80 l. 77 00.880] Mannheim. 1955 770 1 e, agau. 4. 1 1„„ 1 5 1 f Menne 2608,94 4,24 4,44.83 Hochlagen 0,880,74 1,24,0%93 Caub.4 2,482,85 3,12 8,42 Köln.262,27 2,58 8,00 8,36 1 6 — Suüdweſtoeutſche Umſchan donnerstag, 12. Mai 1952 Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Miniſterialregiſtrator Hein⸗ rich Hahn beim Miniſterium des Innern zum Miniſterialrechnungsrat; Verwaltungsaſſiſtent Franz Fink beim Bezirksamt Waldshut zum Verwal⸗ tungsſekretär und Forſtrat Oskar Küchler in Forbach zum Forſtamtsvorſtand des Forſtamts Forbach l. Verſetzt wurde Verwaltungsoberſekretär Xaver Klein bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendin⸗ gen zum Bezirksamt Lörrach; Verwaltungsober⸗ eelretär Georg Jenne beim Bezirksamt Walds⸗ hut zu jenem in Freiburg; Verwaltungsaſſiſtent 7 Ernſt Wüſtner an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Konſtanz zum Bezirksamt Schopfheim; Wacht⸗ 5 . 1 . meiſter Ludwig Buhl beim Oberverſicherungsamt Freiburg als Hausmeiſter zum Bezirksamt daſelbſt. Verliehen wurde dem planmäßigen außer⸗ yrdentlichen Profeſſor für gerichtliche Medizin an der Univerſität Heidelberg, Dr. Walter Schwar⸗ zacher, die Amtsbezeichnung und die akademiſchen Rechte eines ordentlichen Profeſſors. Kraft Geſetzes in den Ruheſtand ge⸗ treten iſt Oberregierungsrat Dr. Auguſt Feh⸗ ſenmeier beim Miniſterium des Innern in Karlsruhe auf 1. Juli 1932. 46jähriger Gymnaſiafſt wegen Diebſtahls verurteilt * Karlsruhe, 11. Mai. Wegen verſuchten und vollendeten Einbruchsdiebſtahls in mehreren Fällen verurteilte das Schöffengericht den 16jährigen Gym⸗ naſiaſten Albert Lietzo aus Durlach zu zehn Monaten Gefängnis, und den häufig vor⸗ heſtraften Arbeiter Peter Fiſcher aus Heidelberg zu drei Jahren acht Monaten Zuchthaus unter Anrechnung früherer Strafen. Die Angeklag⸗ ten hatten im Sommer und Herbſt vorigen bis Januar dieſes Jahres eine Reihe Einbruchsdieb⸗ ſtähle in Durlach, Ettlingen und Grötzingen verübt, bis ſie Mitte Januar durch die Polizei bei dem Ver⸗ ſuch, in eine Wohnung im Turmbergviertel einzu⸗ dtingen, unſchädlich gemacht wurden. Zigeunerin als Meſſerſtecherin * Elgersweiler(Amt Offenburg), 11. Mai. Eine Zigeunerin ſtieß einem Gaſt wirt von hinten ein Küchenmeſſer ins Auge. Sie wurde feſtgenom⸗ men. Die Gendarmerie mußte die Täterin vor der Lynchjuſtſz der erregten Dorfbewohner ſchützen. Auch andere Zigeuner wurden verhaftet. Zi⸗ geunerin war mit mehreren Zigeunern in der Wirt⸗ ſchaft geweſen. Als zwiſchen den Zigeunern ein Streit ausbrach, verſuchte der Wirt die Streiten den aus der Wirtſchaft zu weiſen. Dabei ſchlich ſich die Zigeunerin von hinten heran und verſetzte dem Wirt blitzſchnell einen Stich ins Geſicht. Hohe Strafen für jugendliche Einbrecher * Oberkirch, 11. Mai. Vor dem hieſigen Amts⸗ gericht ſtand die Anklage gegen neun jugendliche Einbrecher, die die hieſige Gegend durch öftere N Einbrüche unſicher gemacht hatten. Ein zehntes 3 Mitglied der Einbrecherbande, das noch im volks⸗ ſchulpflichtigen Alter ſtand, und wie berichtet, dem Finanzamt einen Beſuch abſtatten wollte, wurde gleich nach der Verhaftung einer Erziehungs⸗ anſtalt überwieſen. Bei der Verhandlung, die ein trauriges Bild jugendlicher Verrohung zeigte, waren die Angeklagten geſtändig. Das Urteil lautete 8 Gefängnis von zehn Tagen bis zu neun Mo⸗ naten. Die * * Brühl, 1. Mai. Geſtern abend ließ ſich ein 2 Jahre alter arbeitsloſer Mann von einem von Jetſch kommenden Perſonenzug in der Nähe des Bahnhofs überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die Urſache der Tat iſt unbekannt. eg. Weinheim, 12. Mai. In der Sprengſtoffdieb⸗ ſahlsaffäre im Porphierwerk Weinheim wo größere Mengen Sprengſtoff entwendet wurden, iſt nun ein junger Mann von Birkenau als ſtark der Tat ver⸗ dächtig feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert worden. i Ottenhöfen(Amt Bühl), 10. Mai. Im benach⸗ barten Seebach entſtand im Hauſe des Ortsdieners Hils ein Brand, der jedoch gelöſcht werden konnte, ehe er bedrohliche Formen annahm. Alles deutet darauf hin, daß auch hier, wie bei früheren Bränden, Bran dſtiftung von dritter Hand bvorliegt. chte de Tägliche Beri Gegen kommunale r Neuen Mannheimer Jeitung Wirkſchaftsbetriebe Fahresverſammlung der Wirtſchaſtlichen Vereinigung der Anternehmer Verbände Abteilung Vaden * Karlsruhe, 12. Mai. Die Wirtſchaftliche Vereinigung der Unternehmer⸗ verbände Badens hielt im Hotel„Germania“ ihre ſtark beſuchte Jahresverſammlung ab. Hierzu hatten ſich eingefunden: Staatspräſident Dr. Schmitt, Unterrichtsminiſter Dr. Baumgart⸗ ner, der badiſche Bundesbevollmächtigte in Berlin, Miniſterialdirektor Fecht, der frühere badiſche Ge⸗ ſandte Dr. Honold, Oberregierungsrat Keller vom Miniſterium des Innern, der Präſident des Rechnungshofes Dr. Kirchgäßner, der Präſident des Verwaltungshofes Dr. Schneider, die Präſi⸗ denten der Oberpoſtdirektion Gieß und der Reichs⸗ bahndirektion Freiherr v. Eltz, Reichsbahndirektor Wilhelm, Direktor Müller vom Landesfinanz⸗ amt und die Landtagsabg. Dr. Wolfhard und Frau Richter. Präſident Lenel eröffnete die Tagung mit herzlichen Begrüßungs⸗ worten. Er bedauerte, daß ein zuverläſſiger Weg, um dem Wirtſchaftsabgrund zu entrinnen, noch nicht aufgezeigt ſei. Der Präſtdent der Badiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer, Dr. Graf Douglas, betonte, daß ſich im Laufe der letzten Jahre Landwirt⸗ ſchaft und Induſtrie mehr und mehr verſtehen gelernt hätten. Darauf dürfe man ſtolz ſein. Die Standardiſierungsbeſtrebungen in der badiſchen Landwirtſchaft ſeien von ganz außerordent⸗ licher Bedeutung. Dieſer Weg der Selbſthilfe habe erfreuliche Fortſchritte gemacht, wovon die Ausſtellung der DG. in Mannheim Zeugnis geben werde. Handwerkskammerpräſident Jſenman n⸗Bruch⸗ ſal warf einen Rückblick auf die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung in Deutſchland ſeit Einführung der Ge⸗ werbefreiheit in den 60er Jahren bis zum Nieder⸗ gang in unſeren Tagen. Er bekämpfte die kom⸗ munalen Wirtſchaftsbetriebe und Ein⸗ heitspreisgeſchäfte und forderte für das deutſche Handwerk eine grundſätzliche Wandlung der deut⸗ ſchen Wirtſchaftspolitik in ihrem Verhältnis zum ge⸗ werblichen Mittelſtand. Dann nahm Staatspräſident Dr. Schmitt das Wort, der ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß die Gaſtgeberorganiſation aufgebaut ſei auf der Grundlage des Gemeinſchaftsgedankens der materiellen Solidarität und des Ausgleiches zwiſchen den Ständen und Berufen, zwiſchen Unternehmern und Arbeiterſchaft. Dieſe Gemeinſchaft dürfe aber nicht nur in der Wirt⸗ ſchaft beſtehen, ſie müſſe auch für das Verhältnis zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden maßgebend ſein. Das gelte beſonders für die Ausgaben⸗ und Laſten verteilung. Der Staatspräſident erinnert und dankte für die große Gemeinſchaftstat der Winter⸗ nothilfe. Zum Schluß folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Albert Hahn, dem Vorſtandsmitglied der Deut⸗ ſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt a. M. Die Strafanträge im Offenburger Epriljchieber⸗Prozeß * Offenburg, 11. Mai. Im Kieferprozeß wurde geſtern eine Reihe von Zollbeamten vernommen. Der erſte Zeuge, Oberzollinſpektor Karl Offer⸗ mann, war vom Rheinland nach Kehl verſetzt wor⸗ den und hatte bis dahin mit der Spritvergällung zur Eſſigbereitung nichts zu tun. Er übte die Aufſicht weiter aus, wie es ihm von ſeinem Vorgänger ge⸗ zeigt worden wäre, und er beſchäftigte auch den Steuerkaſſenhilfsangeſtellten, den Angeklagten Emil Herrmann. Der Zeuge ſagte, es ſei richtig, daß er manchmal vor Abſchluß der Vergällung fortge⸗ gangen ſei. Aber das ſei auch früher ſchon ſo ge⸗ handhabt worden. Er ſei auch mit anderen Dieuſtgeſchäften ſo in Anſpruch genommen geweſen, daß er nicht in allen Fällen den Abſchluß der Vergällung abwarten konnte. Geſchenke habe er nicht angenommen. Zu den Angaben einzelner Angeklagten, daß ihm einmal 50 oder 100 Flaſchen Champagner im Auftrag von Kiefer zugeführt worden ſeien habe er zu erklären, daß er von der Handels AG in Kehl eimmal beſtimmt wurde, 50 Flaſchen billigen Sekt zu 2 Mark die Flaſche, anzunehmen. Dieſe 50 Flaſchen Sekt habe er auch bezahlt, Die anderen Zeugen, die darüber befragt wurden, ob ſie Geſchenke angenommen hätten, verneinen dies. Der Zollinſpektor Herrmann erklärte, daß eines Tages von Berlin aus die Aufforderung einging, eine Bücherreviſion in den Kieſerſchen Betrieben vorzunehmen. Er habe die Bücher geprüft und tat⸗ ſächlich dabei die Verwendung des bezogenen Brannt⸗ weins zur Eſſigbereitung feſtſtellen können, ohne allerdings zu wiſſen, daß die entſprechenden Buchungen in dem betr. Betriebsbuch gefälſcht waren. Die anderen Zollbeamten erklärten weiter, daß ſte· den Angeklagten Herrmann weiter beſchüftigt hätten. Es ſei allerdings einmal verſucht worden, den Angeklagten Herrmann von dieſer Tätigkeit zu entbinden. Aber Herrmann habe gebeten, davon ab⸗ zuſehen, da dies ſonſt in der Korker Bevölkerung un⸗ angenehm aufgefallen wäre. Man habe ihn darauf⸗ hin weiter tätig ſein laſſen. Die Strafanträge * Offenburg, 11. Mai In der heutigen Vormittagsverhandlung des Spritſchieber⸗Prozeſſes begründete Staatsanwalt Dr. Fiſcher die Strafanträge gegen die Ange⸗ klagten. Er kam zu Geldſtrafen im Geſamt⸗ SSS eee — 0 75 0 1 N — 9 So zart und fein— 2 7 5 wundervoll gepllegt und 4 fisch wirkt Ir eint, Wenn 2711 Tosca. Compaet ihn ver- schönt. 7 II Entzückend ist die Blau-. Gold. Aufmachung dieses hochwertigen Qualitats- Puders. betrag von rund 53 Millionen Mark, ferner zu Gefängnisſtrafen bis ſechs Monaten und zu einer Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jahren. Gegen den Prokuriſten der Badiſchen Eſſigwerke in Kork, Eckert, beantragte er 10 320 000 Mark Geldſtrafe, evtl. ſechs Monate Gefängnis und eine Werterſatzſtrafe von 2,4 Millionen, dazu eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr; gegen den Steuer⸗ hilfskaſſenverwalter Hermann eine Geldſtrafe von 10 320 000 Mark, eine Werterſatzſtrafe von 2,4 Millionen die durch die Unterſuchnugshaft verbüßt gelten ſoll und eine Zuchthausſtrafe von 2% Jahren; gegen den Prokuriſten Jung von der Badiſchen Obſtweinbrennerei in Achern eine Geldſtrafe von 8 909 6000 /, evtl. fünf Monate Gefängnis und eine Werterſatzſtrafe von 2 072 000 J, verbüßt durch die Unterſuchungshaft und außerdem acht Monate Gefängnis; gegen den Kaufmann Hunn eine Geld⸗ ſtrafe von 1982 953/ evtl. drei Monate Gefängnis, eine Werterſatzſtrafe von 461152/ und außerdem ſechs Monate Gefängnis. Bei dieſem Angeklagten ſtellte der Staatsanwalt die Beſtrafung jedoch in das Ermeſſen des Gerichts, da immerhin gewiſſe Zwei⸗ fel an der Schuld Hunns möglich ſeien, wenn er (der Staatsanwalt) auch davon überzeugt ſei. Dieſe vier Angeklagten ſind die Haupttäter. Als Gehilfen kommen die übrigen in Betracht, gegen die Strafen von 2½ Millionen evtl. drei Monate Gefängnis und fünf Monate Gefängnis beantragt wurden. In vier Fällen ſtellte der Staatsanwalt die Beſtrafung in das Ermeſſen des Gerichts. In ſeiner Anklagerede führte der Staatsanwalt A. a. aus, daß die Haupttäter Kiefer und Levy leider nicht mehr gefaßt werden können, da Kiefer 1929 geſtorben ſei und Leyy bald darauf Selbſtmord verübt habe. Ein dritter Täter, Samuel Suler aus Baden⸗Baden, ſei geflüchtet und befinde ſich in Straßburg, werde jedoch von Frankreich we⸗ gen dieſes Steuerdeliktes nicht ausgeliefert; ſein Vermögen ſei von der Steuerbehörde beſchlagnahmt worden. * Karlsruhe, 11. Mai. Wie in der Dienstag Mit⸗ tagausgabe berichtet, wurde ein Teilnehmer an der Moosbronner Wallfahrt unterwegs vom Schlaganfall getroffen. Die Perſönlichkeit des Toten konnte nunmehr im Laufe des Montags feſt⸗ geſtellt werden. Es handelt ſich um den Fabrik⸗ arbeiter Benedikt Deubel, der in Pforz(Pfalz) wohnte. ͤĩðVtçãd 145. Jahrgang/ Nummer 218 Aus der Sfaſæ Denkmal für die Opfer des Oppauer Unglücks „Oo, Ludwigshafen, 12. Mai. Auf dem Ludwigs⸗ hafener Hauptfriedhof wird die JG Farbeninduſtrie ein Denkmal für die Opfer der Oppauer Exploſionskataſtrophe des Jahres 1921 er⸗ richten. Die Ergebniſſe des Wettbewerbs waren geſtern im Vereinshaus der JG Farben ausgeſtellt und wurden von deren Bauleiter, Oberingenieur Meyer⸗Gaſters, den verſammelten Fachleuten in Modellen gezeigt. Das Preisgericht entſchied ſich für einen Entwurf des Bildhauers Korter⸗ Kaiſerslautern. Er ſieht einen unter Trauerweiden aufzuſtellenden Würfel vor. Auf der einen Seite des aus Muſchelkalk auszuhauenden Kubus wird in halbhohem Relief der Abſchied des Arbeitsmanns von Daheim dargeſtellt, auf der zweiten Seite der Gang zur Arbeit, auf der dritten die Exploſion, die vierte Fläche bedeckt die Widmungsinſchrift der JG Farben für die Verunglückten Werksangehörigen und ſonſtigen Todesopfer. Außer Korter waren noch beteiligt die Bildhauer Ohly⸗Frankfurt, Siegle⸗ Ludwigshafen, Geibel⸗München und Schrei⸗ ner⸗Düſſeldorf. Mit der Aufſtellung des Denkmals oll in Bälde begonnen werden. Im Gefängnis erhängt * Frankenthal, 11. Mai. Am Dienstag früh hat der 57 Jahre alte Landwirt Johann Herrmann aus Fußgönheim, der ſich im hieſigen Land⸗ gerichtsgefängnis in Unterſuchungshaft befand, in ſeiner Zelle Selbſtmord durch Erhängen be⸗ gangen. Sübdpfälziſcher Gewerbebund * Landau, 11. Mai. Der Südpfälziſche Gewerbe⸗ bund, Sitz Landau, der 26 Organiſationen und da⸗ mit 90 Prozent des Handwerks der Südpfalz um⸗ faßt, hielt hier ſeine Generalverſammlung ab. In dieſer wurde ein Antrag der Freien Fleiſcher⸗ innung Landau⸗Stadt angenommen, der die Auf⸗ löſung der Kammerabteilung Lud⸗ wigshafen verlangt mit der Begründung, daß unter den derzeitigen Verhältniſſen zwei Kam⸗ mern in der Pfalz nicht mehr notwendig ſeien. Weiter wurde gefordert, daß die Durchführung der Meiſterprüfungen nicht mehr wie bisher in Ludwigshafen und Kaiſerslautern ſtattfindet, ſon⸗ dern daß die Prüflinge bezirksweiſe zuſammen⸗ gefaßt werden und die Prüfungsarbeit in einem zu beſtimmenden Ort des Bezirks erledigt wird. Wir ſind deutſch und werden Deutſche bleiben * Kaiſerslautern, 12. Maj. Der Polizeiſport⸗ verein Kaiſerslautern teilt uns mit: Anläßlich der derzeitigen Vorgänge in Danzig hat der Polizei⸗ ſportverein in Kaiſerslautern an den Sportverein der Schutzpolizei Danzig nachſtehendes Tele⸗ gramm gerichtet:„Den deutſchen Brüdern im Oſten unſern Gruß! Danzig bleibt deutſch wie die Pfalz deutſch geblieben iſt.“ Daraufhin ging von Danzig folgende Antwort ein:„Komme was kommen mag; wir ſind deutſch und werden Deutſche bleiben! Feſt ſteht und treu die Wacht, im deutſchen Oſten wie im Weſten. Beſten Dank für das herzerfriſchende Telegramm und Brudergruß Sportverein Schutzpolizei Danzig e..“ * * Rheingönheim, 11. Mai. Hier fiel das drei⸗ jährige Mädchen einer Fumilie in der Sandgaſſe in einen mit heißem Waſſer gefüllten Waſchzuber. Der ſofort herbeigerufene Arzt ordnete die Ueber⸗ führung ins Krankenhaus an. Inzwiſchen iſt das Kind ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. * Grünſtadt, 11. Mai. Seit 18. April wird, wie ſchon berichtet, der 32jährige Fabrikarbeiter Ludwig Bock aus Großkarlbach vermißt, ohne daß bisher etwas über ſein Verbleib feſtgeſtellt werden konnte. Bock, der kinderlos verheiratet iſt, hatte ſich in Rich⸗ tung Heuchelheim von zu Hauſe entfernt. * Frankenthal, 10. Mai. Der als vermißt gemel⸗ dete vier Jahre alte Erich Hager wurde als Leiche aus dem Kanal geländet. Das Kind dürfte in einem unbewachten Augenblick ins Waſſer gefallen und ertrunken ſein. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: 6. A. Meißner- Handelsteil: Kurt Ehmer Ran Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: ſchard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob 1 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei ſtückporto Ebenso zuverlãssig iat Flach- Compact, dessen 271 Handl. lich prabtische Auſmachung ſär den bestimmt ist. der en 6b alten taglichen Beide Sehattierungen 2 erhaltlich. Se N17 SSS Gebrauch Fu- leieht aus- wechselbare Einsdtae; beicle sind in 12 wolllabgestulcen e 4 eee“ R— 2 — . — 3 — 2 — — — 8 2 8 — — N 8 ene Frsgtzfülſung M70 ee 2 HANDELS- αο D WIRTSCHAFTS-ZETTUNMG Donnerstag, 12. Mai 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag⸗-Ausgabe Nr. 218 Elekirizifäis-A. G. vorm. Schuckeri& Co., Nürnberg Die GV. der Geſellſchaft erledigte die Regularien und wählte den bisherigen AR. wieder. heimrat Generaldirektor Ge⸗ Max Berthold ging nochmals auf den n Geſchäftsericht ein und führte u. a. aus, daß die endenloſigkeit nicht durch einen Geſchäfts⸗ edingt, ſondern eine reine Geld⸗ oder Kaſſenange⸗ ſei. Es handle ſich bei der Geſellſchaft nicht um Dr. chuckert⸗Wer⸗ ken keine Dividende einkaſſieren konnte, andererſeits aber die baren Mittel, die für eine Dividendenausſchüttung an⸗ 1. Es wurden rund 3 Mill./ ausgeſchüttet, die diesmal allerdings den Obligationären und nicht den Aktionären zugute gekommen ſei. Hierdurch ſei das Unternehmen ſchuldenfrei gemacht worden. Unter den dauernden Beteiligungen nehmen die Siemens ⸗Schuckert⸗ Werke mit rd. 60 Mill./ die erſte Stelle ein. Die SSW. haben unter der Kriſe ſtark zu leiden, doch müſſe ihr innerer Wert als außerordentlich gefeſtigt angeſehen wer⸗ den. Die Nichtausſchüttung der verdienten Gewinne habe mit der feſtuntermauerten Bilanz garnichts zu tun. Keine Verwaltung könne es vor den Aktionären verantworten, die Liquidität ihrer Geſellſchaft in Frage zu ſtellen. * Indwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen a. Rh.— 6(0) v. H. Dividende. Der A. R. der Ludwigshafener Walz⸗ mühle hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, der am 1. Juni ſtattfindenden G. V. eine Dividende von je 6 v. H. (k. B. 0) auf die Stamm⸗ und Vorzugsaktien vorzuſchlagen. O Deutſche Babeock u. Wilcox Dampfkeſſelwerke AG. Oberhauſen, 11. Mai.(Eig. Dr.) Die in der Auf⸗ ſichtsratsſitzung vorgelegte Halbjahresbilanz per 31. März ergibt bei erheblich höheren Abſchreibungen als im Vorjahr einen Reingewinn. Für 1930/1 wurden bekanntlich 4 v. H. Dividende verteilt. Die Werke ſeien durch neu her⸗ eingeholte umfangreiche Aufträge in ſämtlichen Abteilungen für die nächſten fünf Monate, alſo bis Ende Oktober be⸗ ſchüftigt. Dividendenausfall bei der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft, Darmſtadt. Bei den Bahnen der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft iſt im Jahre 1931 infolge der Wirt⸗ ſchaftskriſe gegenüber 1930 ein Verkehrsrückgan eingetreten, der bei den Nebenbahnen rund 12 v. H. un bei den Eſſener Straßenbahnen 13,4 v. H. betragen hat. Dieſer Verkehrsſchwund beeinflußte naturgemäß das Er⸗ gebnis des Unternehmens in ungünſtiger Weiſe. Durch Einſchränkungsmaßnahmen konnte nur ein Teil der Aus⸗ fälle ausgeglichen werden. Nach etwas erhöhter Dotierung des Erneuerungsfonds(t. V. 1 321 880), nach Vornahme von Abſchreibungen und Ueberweiſung eines Betrages an ein Rückſtellungskonto wird eine Dividende für 1931 nicht verteilt(i. V. 7 v..). Der verbleibende Ueber⸗ ſchuß wird vorgetragen. * Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft Stuttgart. Die auf den 31. Mai einberufene GV der Union Deutſche Verlags⸗ geſellſchaft Stuttgart mit Zweigniederlaſſungen in Leipzig und Berlin ſoll neben der Erledigung der Regularien für 1931 Beſchluß faſſen über die teilweiſe Auflöſung des Reſervefonds(am 31. 12. 1930 a 500 500&, b 24 500 Mark) ſowie über die Herobſetzung des Grundkapitals von 5 005 000„ auf 2 54 000, in erleichterter Form und zwar durch Ermäßigung des Nennwertes der Aktien a(Stamm⸗ aktien) auf die Hälfte. * Bingwerke vorm. Gebr. Bing AG, Nürnberg.— An⸗ zeige gemäß 8 240 HGB. In der geſtrigen GV der Geſell⸗ ſchaft, in der 6,76 Mill./ Aktien vertreten waren, wurde gemäß 8 20 H Anzeige von dem Verl uſhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals erſtottet. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Kommerzienrat Direktor Schwarz,, der Vorſtand der Bingwerke, er⸗ klärte, daß man beſtrebt ſei, die Vorausſetzungen für einen gerichtlichen Vergleich zu ſchaffen und es ſei zu erwarten, daß Verwaltung und Gläubigergusſchuß in den nächſten Tagen mit einem entſprechenden Vorſchlag hervortreten. Erirag der Umsaßsfeuer in den leßien drei Rechnungsjahren Das Aufkommen aus der Umſatzſteuer hat im abgelau⸗ fenen Rechnungsjahr die Höhe des berichtigten Voranſchlags um 13,6 Mill.„ überſchritten. Mit einem Ertrag von insgeſamt 993,6 Mill.„/ wurde das Aufkommen im Vor⸗ jahr nur um 2,6 Mill.„ unterſchritten. Die Schrumpfung der Umſätze wurde demnach hinſichtlich des Ertrags der Umſatzſteuer durch die Erhöhung des Steuerſatzes von 0,85 auf 2 v. H. nahezu voll ausgeglichen. Der Steuerertrag ſtellte ſich in den einzelnen Monaten der letzten drei Rech⸗ Kungsjahre wie folgt(in Mill.): 1929-90: 198081: 1931.%92: April 176,5 168,7 150,0 Mai 38,3 41.56 37, Ju ni 22.1 20, 20,1 uli 186,1 192,6 181, Auguſt 98,1 97,7 54,0 September 24.9 25,8 2474 Oktober 194,6 192,6 166,5 November 46.5 40,0 76,7 Dezember 25,0 24,9 63,0 Januar 200,4 19171 76,4 Februar 38,9 975 80,1 März 2477 28,4 80,4 Insgeſamt: 101,1 996,2 999,6 Die Erhöhung der Umſatzſteuer auf 2 v. H iſt am 1. Januar d. J in Kraft getreten. Die Abschlüsse der Allianz-Gesellschaffen Wiederum Vorjahrs- Dividende von 12 v. H. In den geſtern abgehaltenen Aufſichtsratsſitzungen der Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs.⸗Ac und der Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank Ac wur⸗ den die Abſchlüſſe für 1931 vorgelegt. Bei der Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs⸗AG. waren Ende 1931 4387 128(i. V. 4 364 928) Verſicherungs⸗ verträge in Kraft. Die Geſamtprämienein nahme betrug 181,9(196,2) Mill. /; hiervon 109,5(118,3) Mill. für eigene Rechnung. Die Prämienüberträge, ſowie die Prämien⸗ und Schadenreſerven beziffern ſich jetzt auf 111,4 (116,1) Mill. 4. An Schadenzahlungen wurden 94,8(108) Mill.„ geleiſtet. Neu angemeldet wurden 411 319(434 018) Schäden. Von je 1000 Schadenfällen führten 0,28(0,15) zu gerichtlichen Auseinanderſetzungen mit Verſicherungsneh⸗ mern. Die Unkoſten für eigene Rechnung gingen insge⸗ ſamt auf 44,7(46,6) Mill./ zurück. Die Kapital⸗ erträgniſſe erhöhten ſich auf 7,8(7,6) Mill. I. Der Bilanzwert der Beteiligungen beläuft ſich Ende 1931 nach Vornahme der Abſchreibungen auf 24,62(26,49) Mill. I. Hiervon entfallen 4,1(4,7) Mill. I auf ausländiſche, 16,2 (17,6) Mill.& auf deutſche Verſicherungsgeſellſchaften und unv. 4,1 Mill.„ auf Grundſtücksgeſellſchaften. Nach Abſchreibungen auf Inventar, uneinbringliche For⸗ derungen, ſowie Währungsverluſte von insgeſamt 2,8 Mill., auf Wertpapiere von 4,7 Mill.„, auf Beteili⸗ gungen von 1,8 Mill., auf Immobilien von 1,4 Mill. 4 und auf Hypotheken von rund 230 000/ verbleibt ein Reingewinn von 5,65 Mill./ gegenüber 5,63 Mill. im Vorfahr. Der Generaverſammlung am 30. Mai wird vorgeſchlagen, hieraus 500 000(972 000)/ zurückzuſtellen, 500 000 4 wieder an die Wohlfahrtseinrichtungen zu über⸗ weiſen, wie im Vorjahr eine Diridende von 12 v.. zu verteilen, eine Einzahlung von 1(12) Mill./ auf das nicht eingezahlte Aktienkapital, das alsdann zu 33% v. H. eingezahlt iſt, zu leiſten und 623 000(520 000)% vorzutragen. Das Verſicherungsgeſchüßft hat, wie im Vor⸗ ſtandsbericht ausgeführt wird, auch im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsfahr ſich gegen die Kriſe widerſtandsfühig gezeigt. Dies ſei nicht zuletzt dadurch zu erklären, daß das Be⸗ dürfnis nach Verſicherungsſchutz ſich noch verſtärkt habe. Trotzdem kämen mit wachſender Verarmun 9 manche Verträge zur vorzeitigen Auflöſung, jedoch ſet die Geſellſchaft mit allen Mitteln bemüht, eine Aufrecht⸗ erhaltung der Verträge zu ermöglichen. Der vor⸗ handene Prämienrückgang erkläre ſich mit rö. 10 Mill. 4 aus der vor allem in der Transport-(— vd. 5 Mill.), Lebens rück⸗(— rd. 2 Mill.) und Kreditverſicherung ver⸗ folgten Geſchäftspolitik. Die Einbuße im direkten Geſchäft infolge der Kriſe betrage 4 v. H. der Prämieneinnahme, wobei ſich auch der Rückgang von Verſicherungsſummen infolge des geſteiger⸗ ten Geldwertes ausgewirkt habe. Von den auf Grund deny Notverorönung zugelaſſenen Bilanzerleichterun⸗ gen ſei kein Gebrauch gemacht worden. Zur Frage der Konzernzuſammenhänge be⸗ tont die Geſellſchaft, daß ſie lediglich an Verſicherungs⸗ geſellſchaften beteiligt ſei, ſowie an 2 Grunsöſtücksgeſellſchaf⸗ ten. Sämtliche Tochtergeſellſchaften weiſen für das abgelaufene Geſchäftsfſahr ein befriedigendes Ergebnis aus. An eigenen Aktien befinden ſich über die„Freia“ Grundſtücks⸗Verwertungs⸗AG. 30 000 Stück zum Parikurs eingeſetzte und mit 100/ eingezahlte in Konzernbeſitz. Die Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungs⸗ bank AG. verzeichnet einen Neuzugang von 425(i. V. 531) Mill./ Verſicherungsſumme und einen Geſamtverſiche⸗ rungsbeſtand von rd 3281 Mill./ gegen rd. 3182 Mill./ im Vorjahr. Von dem Zugang entfallen rd. 141(83) Mill./ auf die Kleinlebensverſicherung. Die ſeſten Kapitalanlagen ohne die Vermögenswerte des Auf⸗ wertungsſtockes ſind um 88,4 Mill. J auf 485,8 Mill. geſtiegen. Darunter erſcheinen als größte Poſten 25,5 (20,8) Mill./ Grundbeſitz, 251,8(236,6) Mill. Hypo⸗ theken, 36,7(39,2) Mill. Schulöſcheinforderungen gegen öffentliche Körperſchaften, 118,9(66,2) Mill./ Wert⸗ papiere. Die Kapitalerträge ſind auf 34(28) Mill.„ an⸗ gewachſen. Der Wertpapi erbeſitz der Geſellſchaft iſt mit Rückſicht darauf, daß eine Verwertung vor Fällig⸗ keit im regelmäßigen Geſchäftsbetriebe nicht in Betracht kommt, zu den Anſchaffungskurſen oder zu den niedrige⸗ ren Bilanzkurſen des Vorjahres bilanziert worden. Nach Ausbuchung von Verluſten und Vornahme von Abſchreibungen in Höhe von insgeſamt 2,8 Mill. ſind unter Mitverwertung einer beſtehenden Hypotheken⸗ Disagio⸗Reſerve 12 Mill. als Rücklage für Kapitalver⸗ luſte unter die Paſſiva eingeſtellt worden. Der Ge⸗ ſamtüberſchuß ſtellt ſich auf 31,6(i. V. 31) Mill. AI. Hiervon ſollen 28,9 Mill. /, d. ſ. wieder 99 v. H. des Ueberſchuſſes aus den mit Gewinnbeteiligung abgeſchloſſe⸗ nen Verſicherungen, an die Gewinnreſerve der Verſicher⸗ ten überwieſen, 300 000(350 000)„ der allgemeinen Riſikoreſerve und wieder 250 000% den Fürſorgeeinrich⸗ tungen zugeführt, an die Aktionäre 840 000/(14 v. H. des eingezahlten Grundkapitals von 6 Mill. gegen im Vorjahr 800 000 4(16 v. H. des damals ein⸗ gezahlten Grundkapitals von 5 Mill.) ausgeſchüttet, ſowie wieder 1 Mill.„ auf das Konto„Forderungen auf noch nicht eingezahltes Aktienkapital“ überwieſen werden, das dann mit 35 v. H. eingezahlt iſt. 208 200 212 300) 4 verbleiben zum Vortrag. Nach Durchführung der Gewinnverteilungsvorſchläge betragen die Sicher⸗ heitsmittel einſchließlich der techniſchen Reſerven 550(465) Mill.„4. Die Gewinnreſerve der Verſicherten ſtellt ſich auf 86,6(79,3) Mill.. Für das Geſchäftsjahr 1932 werden die bisherigen Ver⸗ ſicherungsdividenden voll ausgezahlt und für das Geſchäfts⸗ jahr 1938 in gleicher Höhe neu feſtgeſetzt, mit Ausnahme der Zinsdividende, die infolge der Zinsſenkungsaktion der Reichsregierung von 374 auf 3 v. H. ermäßigt wird. Das Aufwertungs verfahren bei den 11 von der Geſellſchaft verwalteten Aufwertungsſtöcken hat im Ge⸗ ſchäftsjahr erhebliche Fortſchritte gemocht. Insbeſondere zeigten die Selbſtmordfälle eine außerordentliche Zunahme (von 233 auf 333 mit Durchſchnittsſummen von 12 401 ¼ gegen 9554). Für die nächſte Zukunft ſieht die Geſellſchaft in der Beſtondserhaltung ihre Hauptaufgabe. Bei der Neuen Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AG, die jetzt in der Allianz⸗Bilanz bei einer Kapitalbeteiligung von 62% v. H. mit 6,76(i. V. 8,06) Mill. J figuriert, belief ſich die Prämieneinnahme 1931 auf 23,6(27,9) Mill. I. Der Ritckgang hat ſeine Haupturſache darin, daß einzelne Ver⸗ ſicherungsbeſtände auf Allianz und Stuttgarter Verein überführt worden ſind. Die GW der Geſellſchaft genehmigte den Vorſchlag, aus einem Reingewinn von 405 700 (408 200) 4 wieder 50000„ an den Reſervefonds zu iüberweiſen, 35 000(25 000)& den Wohlfahrtseinrichtungen zuzuführen, auf das nicht eingezahlte AK wieder 125000, einzuzahlen, an die Aktionäre eine Dividende von 9 v. H. auf das eingezahlte An von 1375 000„/(i. V. 10 v. H. auf 1250 000„] auszuſchütten und 70 900(66.800)% vorzutragen. Leichies Anziehen des Akflen-index Die vom Stat. Reichsomt errechneten Börſenindi⸗ ces ſtellen ſich in der Woche vom 2. bis 7, Mai im Ver⸗ gleich zur Vorwoche wie folgt: 1. Aktienkurſe(Index 1924 bis 1026 gleich 100): Geſamt 51,18(50,69); im einzelnen Bergbau und Schwerinduſtrie 50,10(50,35), Verarbeitende Induſtrie 45,34(44,54) und Hondel u. Verkehr 62,24(61,60). 2. Kursniveau der 6proz. feſtverzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 65,34(64,23) v..; im einzelnen Pfandbrieſe 72,74(71,51), Kommunalobligationen 56,18(0,25), Oeffent⸗ liche Anleihen 56,89(55,97) und Induſtrieobligationen 54,98 (59,78) v. H. * Sanferung der M. u. L. Heß Schuhfabrik AG. in Er⸗ furt. In der in der erſten Hälfte Juni abzuhaltenden GV. ſoll eine Zuſammenlegung des 6 Mill. J betragen⸗ den AK. beſchloſſen werden. Die Geſellſchaft erzielte be⸗ kanntlich in dem am 30. Sept. 1930 beendeten Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 397 597, der zum größten Teil zu Rückſtellungen verwandt wurde; 2 597 gelangten zum Vortrag auf neue Rechnung. Ueber das Zuſammenlegungs⸗ verhältnis iſt noch nichts bekannt. In den nächſten Wochen ſoll in der Leitung der Firma eine Aenderung eintreten. Außerdem iſt der AR.⸗Vorſitzende, Fabrikant Georg Heß, mehr als bisher im Intereſſe der Geſellſchaft tätig. Die Gerüchte über eine Stillegung des Betriebes ſeien daher völlig aus der Luft gegriffen. Der Preiskomiſſar zur Strompreispolitik des RWe. Weſtdeutſche Zeitungen veröffentlichen ein Schreiben des Reichskommiſſars für Preisüberwachung, in dem u. a. aus⸗ geführt wird, daß der Kommiſſar ſich überzeugt habe, daß die Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Elektrizitäts⸗AGG, die mit die nleörigſten Strompreiſe in Deutſchland hat, zur Zeit nicht in der Lage iſt, weitere Ermäßigungen ein⸗ treten zu laſſen. Das RWeE werde unter Zugrundelegung der Abſatzzahlen des vorigen Kolenderjahres trotz der Er⸗ ſparniſſe aus der Notverordnung im Endergebnis noch eine Abebben der Kredifkrisis in Deuſschland Neue Konkurs wellen im Auslande In Deutſchland ebbt die Inſolvenzwelle, die uns im vorigen Sommer und Herbſt überflutet hatte, von Monat zu Monat ab. So hatte der März nur noch 975 Konkurſe gebracht nach 1435 im Oktober vorigen Jahres (Höchſtſtand), und auch der April wetſt eine weitere ſtarke Abnahme um etwa 150 Fälle auf. Die Zahl der Konkurs⸗ erklärungen reicht im April erſtmalig ſtärker unter das Vorjahrs niveau hinab. a Bahnt ſich alſo in Deutſchland eine fortſchreitende Ent⸗ laſtung und eine ſichtbare Feſtigung der Kreditſicherheit an, ſo liegen die Verhältniſſe in den übrigen Staaten mit gro⸗ ßem Wirtſchaftsfeld z. Zt. meiſt umgekehrt. Die Ver⸗ einigten Staaten haben wohl niemals ſo hohe In⸗ ſolvenzziffern aufgewieſen wie in den letzten Monaten. Der Januar 1932 hatte hier 3 214 Zuſammenbrüche zu ver⸗ zeichnen; nach einer Entlaſtung im folgenden Monat läßt das Märzergebnis aber wiederum eine Zunahme auf nahe⸗ zu 3 000 Fälle erkennen. Im Vergleich hiermit ſei er⸗ wähnt, daß das Kriſenjahr 1929 im Monatsdurchſchnitt nur 1642 Inſolvenzen brachte. Auf dem europäiſchen Kontinent überraſcht beſonders Frankreich durch ſtark ſteigende Konkursziffern. Im März wurden dort 1342 Zuſammenbrüche bekanntgegeben gegen 1218 im Vormonat und 1 160 im Januar. In den letzten Jahren betrug das Maß durchſchnittlich nur 600700 Fälle pro Monat. doppelt ſo hoch! Kaum anders iſt das Liquiditätsbild in Italien. Die Monatsſtatiſtik weiſt hier für das erſte Jahresviertel 1032 durchſchnitlich 1700 Fallimente auf gegen 1483 im Monatsdurchſchnitt 1931 und 970 im Durch⸗ ſchnitt 1928. In Großbritannlen ſchieden während der erſten Monate des laufenden Jahres durchſchnittlich 480 Unternehmungen aus, das ſind ebenfalls erheblich mehr als 1931. Jedoch iſt der Verlauf der Inſolvenzkurve nicht ſo Die letzten Ergebniſſe liegen alſo rund ſprunghaften Steigerungen ausgeſetzt geweſen, wie in den vorgenannten Ländern. Auch Holland u. die Schweiz laſſen keine hervortretende Verſchlechterung der Krebit⸗ ſicherheit in der jüngſten Zeit erkennen. Inſolvenzen in den wichtigſten Ländern: E 8 5— 2* 2 8 Monats ⸗Durchſchn. 3 1 8 3 0 1 6 5 8 8 8 5 1975 475 6890 281 895 293 36 1689 153 10288.„ 665 684 365 970 283 52 1698 170 10„„ e de e 0, 1 94⁵ 75⁵⁰ 1134 255 32 2009 200 1931.„1133 906 389 1483 287 33 21098 5 2575 1932 1128 1160 4383 1713 312 66 3214 ebruar 1932 1091 1218s 431 1625 369 61 25// 210 März 1932 9575 1342 428 1683 340 583 2796 222 * Arbeits beſchaffung und Bauwirtſchaft. Weit ſchlimmer als in anderen Wirtſchaftszweigen wirken ſich die lähmen⸗ den Folgen der Kriſe in der Bauwirtſchoft aus: nahezu 90 v. H. der baugewerblichen Arbeiter ſind erwerbslos.„Die Bauwirtſchaft muß heraus aus der Erſtarrung“, iſt daher die Forderung einer großen Kundgebung, zu der die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen in Gemeinſchaft mit nicht weniger als 35 Verbänden der Archftektenſchaft, des Baugewerbes, der Bauſtoffinduſtrie, des Baunebengewer⸗ bes und des Bauſtofſhandels aufgerufen hat und die am 20. Mai in Berlin im Großen Feſtſagl von Kroll ſtatt⸗ indet. Ueber„Arbeitsbeſchaffung und Bau⸗ wirtſchaft“ werden ſprechen: der Präſident der Reichs⸗ anſtolt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung, 8 Dr. Syrup, Direktor Wildermuth von der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank ſowie Reichstags⸗ abg. Zimmermeiſter Freidel. nicht unbedeutende Einbuße ſeiner Aktienkapitalverzinſung erleiden und nur die unbedingt notwendigen Ausgaben decken können. Es habe im übrigen die Tarife im ganzen mehr als doppelt ſo viel geſenkt, als die Erſparniſſe aus⸗ machen. Wenn das RWeE und die betreffenden Tochter⸗ geſellſchoaften ihren Abnehmergruppen jetzt eine verhält⸗ nismäßig geringfügige Erleichterungen gewährt hätten, ſo beruhe dies auch darauf, daß das RWe durch Nichtaus⸗ ſchöpfung der Kohlenklauſeln in den früheren Jahren er⸗ heblich vorgeleiſtet habe. Das RWe habe ſich auch in den mit dem Preiskommiſſar gepflogenen Verhandlungen be⸗ reit erklärt, den nach der letzten Umſatzſteuererhöhung von ihm erhobenen erhöhten Sonderzuſchlag, auf den es gemäß ſeinen Verträgen Anſpruch hat, nachzulaſſen. — Spaziergang durch den Kurszeſiel Wenn es nicht immer regnen würde, wäre jetzt bie Zeit der Frühlingsſpaziergänge. Statt deſſen ki 1 Zeit der Frühlingsſpoziergänge. S ſſen können wie einmal einen Spaziergang durch den Kurszettel unterneh⸗ men, der jetzt beſonders lohnend iſt. Heute wollen wir vorzugsweiſe Kaſſapapiere betrachten, ohne uns uber völlig auf dieſe Wertgattung zu beſchränken. Es notierten alſo: 12. April 9. Mat Baſalt 65 1675 Berlin⸗Guben 9⁵ 114 Chem. Milch 874 29(.5) Deutſche Linoleum 2174 365 ö Deutſche Schochtbau 5⁵ 71 Dortmunder Aktien⸗Brauerei 1037 117 Eintracht Braunkohle 11174 124 Grün u. Bilfinger 130 160..) Hageba 9374 40% Holſten⸗Brauerei 41 53 Koehlmann Stärke 614 77 Mühle Rüningen 95 110 Niederlauſitzer Kohlen 103⁴ 120 Reichelbräu 101 118 Riebeck Montan 475 5571 Riedel 14 30 Fritz Schulz 18 19 Tuch Aachen 45 56 Union Chem. 40 5 Ver. Chem. Charlottenburg 17 375(90.40 Reinecker 28(13..) 507 Grün u. Bilfinger weiſen die größte Kursſteige⸗ rung auf. Die Verwaltung hat ihre Aktionäre allerdings auch in angenehmer Weiſe überraſcht. Sie ſchlägt eine Dividende von 15 v. H. vor. Das iſt in dieſer Zeit eine Leiſtung. Die Grün u. Bilfinger gehören jetzt zu den höchſtnotierten Werten des Kurszettels. Daß Braunkohlen⸗ Aktien ſteigen, iſt leicht zu verſtehen. Braunkohle iſt ein Artikel, der nicht umzubringen iſt Andere Werte ſind aber geſtiegen, trotzdem bei ihnen Divi⸗ dendenausfall oder gar eine Sanierung drohte. Dieſe Er⸗ ſcheinung erklärt ſich aber ſehr einfach. Die Papiere waren unter wertet. Während der Kriſis und Börſenſchließung hat man alles bodenlos fallen laſſen, weil man an der Zukunft verzagte. Jetzt regt ſich langſam wie⸗ der das Vertrauen. Eine Kurs korrektur iſt in Gang gekommen. Zwei Werte haben ſtärkere Schwankun⸗ gen durchgemacht. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank ſind von 150 auf 108 auf 147 gegangen. Eſchweiler Berg ſind von 190 auf 159 v. H. geſunken, dann hin und her gependelt und ſchließlich wieder am 9. Mai auf 177 v. H. geſtiegen. Dr. Georg Tischert-Berlin Geheimrat Cuno ſtberuimmt endgültig das Finauzreſſort der Hapag. In Beſtätigung unſerer früheren Informa⸗ tionen hören wir jetzt von zuſtändiger Stelle, daß Direktor Max Warnholtz, der bisherige Leiter des Finanzreſſorts der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, demnächſt einen längeren Urlaub antreten wird, von dem er auf den bisherigen Poſten nicht zurückkehren dürfte. Das Finanzreſſort der Hapag wird ſodann endgültig von Geheimrat Dr. Cuno perſönlich ttber⸗ nommen werden. * Alexanderwerk A. von der Nahmer AG. in Remſcheib. — Verluſtabſchluß beſtätigt. Verlautbarungen über einen Verluſtabſchluß der Geſellſchaft für 1931 werden jetzt auch aus Kreiſen der Verwaltung beſtätigt. Der im Jahre 1990 entſtandene Ver luſt von 3 414715/ wurde bekanntlich nach Einziehung von 13 000%-Aktien durch Zufam⸗ menlegung des StA.⸗Kapitals im Verhältnis von:2 von 7,44 Mill. 4 auf 2 976 000/ mit anſchließender Wie⸗ dererhöhung auf 5,25 Mill./ gedeckt. Vorübergehende Betriebsſtillegung im Eiſenwerk Kai⸗ ſerslautern. Die Leitung des Eiſenwerks Kaiſerslautern ſab ſich mit Rückſicht auf die Verhältniſſe veranlaßt, die Betriebe vorübergehend zu ſchließen. Die Sa⸗ nierungsverhandlungen ſchweben noch. Die Frage, wann die Betriebe wieder geöffnet werden, hängt mit der Er⸗ ledigung der Sanierungsverhandlungen und des beantrag⸗ ten gerichtlichen Vergleichs zuſammen. * Aktiengeſellſchaft für Tabakhandel, Seckenheim. Die mit 25 100/ Aktienkapital arbeitende Geſellſchaft konnte 1931 den Verluſtvortrag von 6302 auf 2524/ ver⸗ mindern, nachdem i. V. eine Erhöhung von 2169/ auf 6 302/ eingetreten war. Bearbeitungskoſten erbrachten 79 561(—), Zinſen 1280(—), während i. V. aus Grund⸗ ſtücke⸗ und Gebäudeverwaltung 5 125/ Gewinn erzielt worden waren. Andererſeits beanſpruchten Gehälter 7250 (2 274), Fuhrlohn 1801(—), Löhne 36 669(—), Steuern 6068(4 447), Kraftwagen unkoſten 4076(—), Handlungsun⸗ koſten 17 768(—), Grundſtück⸗ und Gebäudeverwaltung 2602(—), Abſchreibungen 928(1 853). In Bilanz werden ausgewieſen: Kreditoren 15 000(15 580), Hypotheken un. 14000, andererſeits Bankguthaben 16 947(41 245), Grund⸗ ſtücke, Gebäude 32 640(33 320), Utenſilien 1952(2 200) J. Versfärkſe Wechselnachfrage an der Börse Geringe Umsahiäſigkeii/ Kleine Umsätze am Renienmarki Berlin: Schlußkurſe gehalten Da Newyork etwas feſtere Anfangskurſe meldete, blieb auch in den geſtrigen Nachmittagsſtunden die Tendenz für Aktien durchaus freundlich. Die Schlußkurſe waren im allgemeinen gehalten, doch war die Umſatztätigkeit wieder äußerſt Sn Man nannte Farben mit 98774, Reichsbank mit 114—15, Siemens mit 111 und von feſtverzinslichen Werten Altbeſitzanleihe mit 4398, Neubeſitz mit 3,40—.50 und ſpäte Reichsſchuldbücher mit 54.54%. Für Stadtanteihen, die geſtern mittag angeblich auf Auslandsabgaben prozentweiſe ſchwächer ge⸗ legen hatten, waren neue Kurſe nicht zu hören. Der Geldmarkt zeigte geſtern nachmittag flüfftgere Ten⸗ denz. Tagesgeld ſtellte ſich bei reichlichen Eingängen aus dem Reiche auf 598 v. H. in der unteren Grenze. Die Wechſel nachfrage hat ſich ebenfalls verſtärkt und konnte nur durch neue Ausgabe von Reichsſchatzwechſeln und Reichsſchatzanweiſungen durch die Reichsbank befriedigt werden. Der Termin der Reichsſchatzwechſel lautet von heute ab auf den 10. Auguſt, der der Reichsſchatzanweiſun⸗ gen auf den 15. September d. J. Frankfurt faſt geſchäftslos An der geſtrigen Abendbörſe blieben die erhöhten Mit⸗ tagsſchlußkurſe behauptet. Obwohl aus Newyork feſte An⸗ fangsnotierungen vorlagen, und auch die Brüning⸗ Rede im geſtrigen Reichstag günſtig kommentiert wurde, entwickelte ſich wenig Geſchäft, da die Kuliſſe vor den Wie keine Neigung zu Neuengagements zeigte. Im erlaufe handelte man J Farben nur noch exkl. Dividende, wobei ſich der Kurs etwas höher ſtellte. Am Rentenmarkt fanden nur kleine Umſätze in Alt⸗ beſttzonleihe und Reichsſchulobuchforderungen auf letzter Baſis ſtatt, während der übrige Anlagemarkt geſchäftslos war. London zuverſichtliche Stimmung Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe war bis zum Schluß allgemein zuverſichtlich, für britiſche Staatspapiere beſtand weiter bei anztehenden Kurſen leb⸗ haftes Intereſſe. Die Pariſer Börſe eröffnete auf Abgaben der Spekulation in ſchwächerer Haltung, doch trat kurz vor Schluß auf Deckungen eine teilweiſe Er⸗ holung ein. Die Brüſſeler Börſe war nach ſchwa⸗ chem Beginn zum Schluß widerſtandsfähig. Die A mſter⸗ damer Börſe war ſehr ruhig, die anfänglichen Ge⸗ winne gingen ſpäter wieder verloren. An der Wiener Börſe herrſchte ſtarke Geſchäftsloſigkeit, die Kurſe waren nicht weſentlich verändert. Bei ruhigem Geſchäft er⸗ öffnete die Newyorker Börſe heute in feſter Haltung. Deviſen ziemlich unverändert Auch am geſtrigen Nachmittag blieben die führenden Deviſen am internationalen Devlſenmarkt ziemlich unver⸗ ändert. Das engliſche Pfund behauptete ſich auf 3,679 gegen den Dollar und 93,09 gegen Paris. Die Reichs ⸗ mark wor eher wieder eine Kleinigkeit nach der Befeſti⸗ gung am Vormittag leichter. Sie ſtellte ſich in Amſter⸗ dam auf 58,85, in Zürich auf 121,87, in London auf 15,39 und in Newyork auf 2,87%. Der Dol klar wor etwas feſter, von den Norddeviſen lag Stockholm ſchwächer. Maoͤrid zog erneut etwas an, während der hol⸗ ländiſche Gulden knapp gehalten war. 5 Vom badiſchen Gerbrinden-Markf Für Eichenrinden beſteht ſehr geringe Nachfrage, dagegen bleiben Fichtenrinden, borkefrei, aus bis etwa jährigen Beſtänden gut geſucht. Die Gründe für dieſe Marktloge liegen bei Eichenrinden in der im vorigen 1 8 5 erfolgten Ueberbelieferung der Firmen, ſchlechtem Geſchäftsgang in der Lederbranche, billigen Rindenangebo⸗ ten aus dem Auslande, geſunkenen Gerbſtoffextraktpreiſen und in dem Beſtreben das Betriebskapitol flüſſig zu halten. Die Nachfrage nach Fichtenrinden erklärt ſich aus geringem Angebot. Zwiſchen dem Badiſchen Waldbeſitzerverband und dem Ausland geführte Verhandlungen ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen; nach ihrem derzeitigen Stand iſt vorgusſichtlich mit Abſatzmöglichkeit für ein mäßiges Quantum zu rechnen. Der vorjährige Preis(4,00 je tr. frei verloden) wird bei Eichenrinden nicht erreicht werden. Je nach Qualität wird man mit einem Abſchlag von 10—15 v. H. rechnen müſſen. Für Fichten rinden glaubt man, daß der vorjährige Erlös(3,40/ je Ztlr.) mindeſtens gehalten werden ſollte. 17 Wein versieigerung * Ruppertsberg, 12. Mai. Im Verband Deutſcher Natur⸗ weinverſteigerer ließ geſtern der Winzerverein Rupperts⸗ berg 86 300 Liter 1981er Weißweine zum Ausgebot bringen. Der Beſuch war ſehr gut, anfänglich ließ jedoch der Ge⸗ ſchäftsgang zu wünſchen übrig, belebte ſich aber gegen Schluß und die Weine erzielten bei ſteigendem Intereſſe annehmbare Preiſe. Nicht abgegeben wurden 8 Nummern bei Geboten von 490 und 570. Erlös für 1000 Liter: 580, 550, 560, 570, 580, 590, 600, 610, 620, 690, 700, 750, 760, 800, 1000, 1800, 2160 /. * Schwetzinger Spargelmarkt vom 11. Mai. Angefahren waren 30—32 Ztr. Bezahlt wurden für Spargel 1. Sorte 55.—70, 2. Sdrte 35—40, 3. Sorte 25 Pfennig, bei ſchleppen⸗ dem Geſchäftsgang. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 11. Mai. Spargeln 1. Sorte 58—66, 2. Sorte 3040, 3. Sorte 1825, Lattich 10—14, Kreſſe—13, Spinat—5½, Rhabarber—5, Kar⸗ toffeln 374, Mai⸗Rettich Bündel—97, Eiszapfen Bündel 6, Radieschen Bündel 2— 275, Suppengrünes Bündel 27 bis 34 Pfennig. * Vom Intemarkt. Berlin, 11. 8. Rohjute⸗ markt. Etwas feſter. Firſts koſten: April⸗Mai⸗Ver⸗ ſchiffung Oſtr. 16.5/— je To., Mai⸗Juni⸗Verſchiffung Ltr. 16.5/— je To. Fabrikatemarkt in Dundee, Wenig Geſchäft. Deutſcher Markt. Sehr ſtill. Frachienmafkf Dulsburg-Ruhror/ 11. el Die Nachfrage nach Leerraum an der heutigen Börſe war äußerſt gering. Bergreiſen wurden, von einer ein⸗ zelnen kleineren Partie abgeſehen, nicht vergeben. Auch nach Rotterdam konnte nur ein Kahn zur Beladung ein⸗ Hic werden. Die Frachten blieben unverändert. Ebenſo lieben die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts auf dem ge⸗ ſtrigen Satz ſtehen. Dot — — N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 28 Fleisch- und Wurstwaren] K ns TIN eee e nene, Nalbs- 2 Rane 28 Leicht-Moforrad 5 leber wurst. einziger 9 9 65 Sachsmot., 2 Gänge. nur Pieisagee 43 105 fabrikeu, weit unter Gelkochi sch 133 1. Eros. 5 1505 83 W 1 5 8 brechpergs 58 Waldhofſtraße 8 Bianersen, A8 pe 48 988 Bohnen Hof. Blerwurst 8 88 14. e 25 Dose 39 Motordreirad 5 e Ananas 1. 1810 48.⸗ u..⸗Mad. au Musseler ier 85„Dose.25. 18. erhalt., bill. abzugeb. Peer 3 1 8 abrikosen; 51, Dose 85 Schwetzingerſtr. 134, derne 38 Tcctsdben- piel. 32 Maſchholg.— 34 berauch r ät 8 Gelee armee 48 N. S. U. 250 0 Touren- Kon r b Amer 1 Kinderau 0 Käse u. Mein b k. Backfisch 8 — n b. zu verk. Bloch. engere ouge unser 43 Geibelſtraße 8(a, d. Hocerme nandteehe— Seeg 8 5 ranmkäse t id. Uhlandſchulehl. 59765 Leger, in ro. grun od. Renigablen 252 090 55. 8 1 1 tr f denſuller. ⁊u lei otbe pos. 5 fe— 8 Nabben Maliar 45 Buer f 50. 0 Zu verkaufen: 2 5 „„ oi bert Getriebe 9 Belmont 42 Lese. 1 Burman betriebe Geleeheringe Dose 8 1 Jap⸗Motor, 500 cem, 9„algeee ds 24 u F 28853 Alpboraſtr. 23 5 08 Z. U. Tarte zatles- 28 Meiizenn ve 33 Schlafzimmer 9 heringe 3 Stück Ihre. 175 1 nur Ia. pol. 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RMI 5 hofen, Züntersbach Radio⸗Tiſch. 50 2 5 Mannheim 18 8 90 Nat 1932 f r 1105 200 5 Stammaktienkapital. 22100 60 00% Brückenau, Nordhampton 1 N a 5 l billig 1 Nicht weiterbegebene E eK 100 000 500— Vorzugsaktienkapital Serie 5 1 40 000 000— Nai⸗ Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 E 5,. e Nicht bab ge re eser an Ser 5 e Seele i f: 5.. 200 000 000— 9915 Marien Himmelsbach geb. Wiesner g Talent Flur kamera, e BE ö 26.606 25 Weilers 15 Sa⸗ 605 K 9 5, mi erte enſtons⸗ un. 5 2 an Kinder Frieda, Marta u. Irene Zubehör, zu verkauf, een N. 9 044 017.— ee eee eee 5 5 Eten. 2 Hebände n. 9 402801 44.480 466 501 778 lf% Dubtraums fonds i— 12 rag⸗ hmittags ½4 Uhr. Eifenſtr. 8. Apparate und Utenſilien 492804818 1 Stiftungen ae ee e ae ö f— J 775 381544 0 8 e ee eee 916 Die Beerdigung r e. n Kohlenkerd„oeder“ Veteieungen„„ a r e Stammaktien inte Das Seelenamt ist am Samstag, den 14. 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Mal. nachmittags um 2 Uhr. im e e Reinen 0 150 1980 4 915 5900 51 459 582 15 em Die Feuerbestattung fin 81 en Hrematorium statt raße 9/11 eing————— 1 15 and 9 Hrch 8 81 Riſſer.— 2 355 1 5—— 162 253 074 15— icht— i 0 2 2 1. eee 5 Sahin. neee chterten Form um./I 110 000 000.— iſt in das Handelsregiſter der Haupt⸗ 100 e 85 8 in der erleichterten Fo R. g 5 55 1000.— 10 A. eee bee bereits eingetragen. Von den Stammaktten wurden 110 000 Stück über je R lag niederlaſſung eingezogen. 0 f Weide Ipftzfündin äftsjahr 1931 eine Dividende 1 3 1 1932 wurde beſchloſſen, für das Geſch 1 Machrul. 580 ſehr 5— 8 In der Generalverſammlung am 10. Ma ee er, 4 flicht unseren 5. te inſtimmung mit 3 2 ber Au⸗ . aden ds e ee Verwaltungs- 8 N 5 5 Auf unſere Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1928 entfallen demzufolge, in Uebereinſti 25 p eee 2 f leihebedingungen, für das Kalenderjahr 1931 65 Zinſen. ie 2* 7 t8⸗ Tatsmitg 11 Oberverwalſungsinspekior Heirat Die Auszahlung der Dividende erfolgt ſofort gegen Einreichung 01 13 gien re dune den be. 5 7 e ne 8 u. der Zinſen auf die Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1928 erfolgt ab 1. 15 Haustochter, nette 7 5 1 Juli 1982) 1575 1 0 chaum ücht. Mädel, m. zw. ſcheines Nr. 4(per 1. 1 1 eo i 1 Herrn, a. l. 1. durch die Geſellſchaftskaſſen: Unter ben Linden 78 er f 0. Mai plötzlich verschieden ist. treuen Helfer i Polizei od. ähnlich. 8 bei unſerer Zentral⸗ Finanzverwaltung in Berlin NW. 7, 55 1 50, f am 1 auern in dem Rene 2 1252 Zeit unermüdlle 5 e bet unſerer Bank⸗Abteilung in Frankfurt(Main), Grüneburgplatz, 1 der Wohlfahrtspflege für Waisenkinder, treten ist. rn; die Ge⸗ ie bei unſeren Werken in: Rh. Uerdingen a. Niederrhein, 5 er Pfleglinge eingetr. treues 2 A 162 ͤ an ſowie. rkuſen b. Köln, Ludwigshafen a. 15 en When ue rnalchen Fatzchlaenen werden wir ein bee Berlin S0. 30, 1 5 1 55, Wiesbaden⸗Biebrich, 1 1 1 7 rte ö Andenken bewahren. Jugendl. Vierz 150. bu ch die Geſellſchafts kaſſe der Fi 1 5.5 und deren deutſche Zweignieder t(Main) en⸗ nheim, den 11. Mal 1982 a vornehme Erſchein nachſtehende Banken 1 ethmann in Frankfurt(Main), 3 i Verwalfungsraf„. 5 55 und Disconto⸗Gheſellſchaft in Berlin, n 1 05 in Frankfurt(Main), 10 5 allechischule Mannheim Zunſch ang. Tt a. Deutſche dels⸗Geſellſchaft in Berlin, J. Dreyf denne an, 5 er eee i bent. Heſrat kennen Sorkiner Han k Aktiengeſellſchaft in Berlin, Georg Hau in Hambnt 0 ee kaealfern Gone Aue. Commerz, nberbanf Attlengeſelſchaft in Berlin,. d in aul a., N del 8 zu lern 5„ Dieutſche Länderban e n n a. Rh., i .& Ete in Koln a. Rh. 5 eee ee 15. 720 en egen Geſenggeft Kenengeſelſgeſt in Brin, Jet Skein en abu e Nh, 80 e⸗ nachmittags 2 Uhr rem Men erb. u. 0 0.. 5 0 e Hypotheken⸗ und Wechſelbank in uchen, 5 Wir bitten um zahlreiche 5 gu die Geſchſt. 31750 5 i& Eo. in Berlin, 1 b in München, . ſoren. Beg 8 8e, 0 Herti;. 5 50 1 10 Co. G. m. b. H. in Berlin, 2 175& Co. in München, Brille mit Etui n Merck, Finck& Go. in München. 1 1 i 55 2 verloren.— Mekallgeſellſchaft Aktlengeſellſchaft in e 2 alt Sächſiſche Staatsbank in Leipzig. ft in Brief- und Kartenform En. 5 2 1 Allgemeine Deutſche Cre 25 8 5 5 Seien Be e bene dee n N den ae heninduskrie Aktiengesellsch fertigen wir in wenigen. Bite 5. Mat 1993 Far Stunden an g 5 n we, Feen e W. den 1. U. Bosch n. Schmitz 5 0 1 nung.— Abreſſe in 2 Due ole! I. dds 9 der Geſchäftsſt. 9799 Nummer 218 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Aus uſſiſche Attentate vor 25 Fahren Perſönliche Erlebniſſe eines ehemaligen Terroriſten Vor nunmehr genau 25 Jahren hatte die ruſſiſche terroriſtiſche Bewegun g ihren Höhepunkt erreicht. Zwar war kürzlich erſt der bewaffnete Aufſtand in Moskau zuſammengebrochen, aber das Zentralkomitee der ſozialrevolutionären Partei hatte aus der bitteren Erfahrung ſeine zogen. Von Genf aus, wo das ging man mit verdoppelten, an die Arbeit. Vor Lehren ge⸗ Hauptquartier lag, verdreifachten Kräften allem wurde die Tätigkeit des ſogenannten Kampfausſchuſſes bedeutend ver⸗ ſtärkt. Dieſer Kampfausſchuß war ſeinerzeit— oh Treppenwitz der Weltgeſchichte durch den berüch⸗ kigſten Spitzel, den es je auf Erden gab, ins Leben gerufen worden— nämlich durch A ſe w. Aſew trug einen fanatiſch überſteigerten Enthuſiasmus für die revolutionäre Idee zur Schau, und da er ſich gleich⸗ zeitig zur Vollführung terroriſtiſcher Taten förm⸗ lich drängte, konnte ſelbſtverſtändlich nicht der Schat⸗ ten eines Verdachtes auf ihn fallen. So vermochte er in aller Gemütsruhe der Zarenregierung wert⸗ volle Spionagedienſte zu leiſten. Die Geheimorganiſation willige Helfer in Rußland. hatte unzählige frei⸗ Ganz Rußland war mit einem Netz geheimer Sprengſtofflaboratorien bedeckt. Apotheken und chemiſche Fabriken lieferten Stoffe für die Fabrikation von Bomben. Sämtliche Miniſter, Militärgouverneure und hohe Polizei⸗ ſowie Verwal⸗ tungsbeamte ſtanden auf der Totenliſt e. Mit⸗ glieder der Kampforganiſation lauerten in allen mög⸗ lichen Verkleidungen auf die erſte Gelegenheit, ihren Opfern eine Bombe entgegenzuſchleudern. Daß für den Ausbau der Aktion bedeutende Geldmit⸗ tel erforderlich waren, wird man ohne weiteres be⸗ greifen. Neben Spenden von den verſchiedenſten Seiten bildeten Attentate auf Staatsbankfilialen, meiſt mit unglaublicher Dreiſtigkeit ausgeführt, eine der wichtigſten. Zu den größten Coups dieſer Art zählte wohl der Ueberfall auf einen Geldtransport der Staatsbank, der am hellen lichten Tag und mitten in einer der be⸗ lebteſten Straßen Petersburgs ſtattfand. Aus miß⸗ verſtandenem Idealismus hatte ich mich damals der revolutionären Bewegung' angeſchloſſen. Nun kam für mich der große Augenblick, die erſte Probe abzu⸗ legen. Ich war vom Kampfausſchuß beauftragt, die Rolle eines ſogenannten„Deckers“ zu übernehmen, d. h. ich ſollte den Kameraden, die das Attentat aus⸗ führten, den Rückzug decken und im Falle der Gefahr die geraubten Gelder an mich nehmen. Wir hatten erfahren, daß um 3 Uhr nachmittags ein größerer Geldtransport die Staatsbankfiliale verlaſſen ſollte. Ich wartete in der Torniſche eines Hauſes, ganz in der Nähe der Filiale. An der Straßenecke promenierten anſcheinend harmlos die Kameraden und e mit den nötigen Bomben ausgerüſtet, der Dinge, die da kommen ſollten. Es wickelte ſich alles programmgemäß ab. Punkt 3 Uhr fuhr ein Wagen unter ſtarker Koſakeneskorte vor. Säcke mit Banknoten wurden verladen. Raſch ſam⸗ melte ſich eine neugierige Menſcheumenge an, die von den Koſaken zurückgedrängt wurde. Der Wagen ſetzte ſich in Bewegung. Noch war nichts geſchehen. In atemloſer Spannung, fiebernd beinahe vor innerer Erregung ſtand ich da. Plötzlich zerriß eine furchtbare Detonation die Luft. Schreie und Hilferufe ertönten. Mir zitterten die Knie, für eine Sekunde muß ich wohl die Beſinnung verloxen haben. Energiſch riß ich meine Kräfte wie⸗ der zuſammen. Als ich aufſah, erblickte ich vor mir das wohlbekannte Geſicht eines Kameraden. Haſtig warf er mir ein ſchweres Bündel in die Hände. Banknoten, in Zeitungspapier ein⸗ gepackt. Ganz hilflos ſtarrte ich ihm ins Geſicht, hatte alles, aber auch alles vergeſſen, was ich tun ſollte. Wie im Traume hörte ich noch,„daß er mir heiſer zuflüſterte:„Sofort abreiſen!“ Dann war er verſchwunden. Aengſtlich ſah ich mich nach allen Seiten um. Man mußte den Vorfall doch beobachtet haben, ich hielt ja das Bündel noch im Arm! Aber nein, es war, als ſeien die Menſchen mit Blindheit geſchlagen. Alles Tamute am Hausflur vorbei, ein einziger dicker Knäuel, wild geſtikulierend, wild durcheinander⸗ ſchreiend. Ich legte das Bündel in meine Akten⸗ mappe und verließ meinen Poſten. Nun ſah ich aus wie etwa ein harmloſer Rechtsanwalt, der ſich auf einem Geſchäftsgang befand. Längſt hatte ich mir den Aungſtſchweiß von der Stirn gewiſcht. Auf der Straße lagen tote und verwundete Men⸗ ſchen und Pferde. Die Kameraden waren ver⸗ ſchwunden und unauffällig miſchte ich mich unter die Menge. Polizeimannſchaften, die den Ort des Schreckens abſperrten, befahlen uns, auseinanderzu⸗ gehen. Niemals wieder in meinem Leben bin ich einem Befehl ſo gern gefolgt. Am ſelben Abend ver⸗ ließ ich, mit dem Paß eines engliſchen Kauf⸗ manns verſehen, völlig unangefochten zie Zarenſtadt und fuhr geradewegs nach Genf, wo Kirche. Eigentlich recht ſympathiſch. Der ſollte nun getötet werden. Mir wurde doch etwas unbe⸗ haglich zumute. Mußte ich ihn nicht warnen, recht⸗ zeitig den Mund auftun:„Rette Dich— es droht Dir Gefahr?“ Schon drängte ſich der durch das Los beſtimmte Attentäter an ihn 3 Niemand ver⸗ trat ihm den Weg, da er als Offizier verkleidet war. Schreien! Schreien!. dachte ich. Aber— ich ſchrie nicht, Eine Wunderleiſtung deutſcher Technik in einer franzöſiſchen Stadt Das neue Milverbrennungswert der Stadt Lyon, das von einer deutſchen Geſellſchaft errichtet wurde. Die Müllverbrennung ermöglicht, die in der Stadt geſammelten Abfälle zum Betrieb eines Fernheiz⸗ werkes zu benutzen, Oberbürgermeiſter während die Herriot erklärte in Schlacke zur Bepflaſterung der Straßen verwendet wiro. Lyons ſeiner Einweihungsrede, daß die Deutſchen es alſo ver⸗ ſtehen, ſogar aus Müll Gold zu machen. ich das Geld ablieferte. Bald trafen auch die Haupt⸗ teilnehmer an dem Attentat dort ein. Wie durch ein Wunder war es allen gelungen, heil zu entkommen! Ein anderer aufregender Füll war die Er⸗ mordung des Militärgouverneurs Alexan⸗ drowſki in Jekaterinoſlaw: Keine leichte Aufgabe, da der Gouverneur ſtets nur unter ſtrenger Bewachung ausging. Es gab keine andere Möglichkeit, als ihn in der Kirche während eines feierlichen Gottesdienſtes zu tö⸗ ten. Um Unbeteiligte zu ſchonen, verzichtete man diesmal auf das Mittel der Bomben und wählte ſtatt deſſen den Revolver. Ich befand mich ebenfalls in der Kirche und hatte wieder den Auftrag erhalten, den Rückzug des Attentäters zu decken. Brauſend füllte ein frommer Geſang den Raum. In goldglänzender Paradeuniform, von ſeinem Stab umgeben, ſtand der Gouverneur in der Mitte der Da hob mein Kamerad blitzſchnell den Revolver, da drückte er ab. Einmal, zweimal, dreimal. Er brauchte kaum zu zielen, ſo nahe ſtand er ſeinem Opfer. Der Gouverneur taumelte und ſackte zuſam⸗ men. Eine Sekunde laug blieb alles totenſtill. Dann aber Hunderten von Das Entſetzen lähmte jedes Gehirn. brach ein furchtbarer Schrei aus Mündern. Frauen bekamen Krämpfe, es herrſchte ein unbeſchreiblicher Wirrwarr. Trotzdem ſollte es aber dem Kameraden diesmal nicht gelingen, zu Sr entkommen. Offiziere ſtür zten ſich auf ihn und ſchlu⸗ gen ihn zu Boden. Ich ſah noch, wie ihm Blut aus Mund und Naſe ſtürzte, konnte ihm aber nicht hel⸗ fen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu flüchten. Schon einige Stunden ſpäter wurde der Attentäter gehängt. Nikolei Smirnoff. Blinder Paſſagier als Großfürſt Michael Als der franzöſiſche Ueberſeedampfer„Ile de France“ kürzlich im Hafen von New Pork anlegte, nahm die Polizei aus den Händen des Kapitäns einen jungen Mann in Empfang, der auf die Fahr⸗ gäſte des Dampfers vier Tage lang als„Groß⸗ fürſt Michael“ einen tiefen Eindruck gemacht hatte. Wie ſich gegen Ende der Fahrt herausſtellte, brachte der junge Mann als blinder Paſſagier die Nächte in einer Art von Hundehütte in dem unteren Schiffsraum zu. Aus dieſer„Unterwelt“ tauchte er dann früh in eleganter Kleidung als „Großfürſt Michael“ auf. Er machte als ſolcher die Bekanntſchaft einer Reihe von Fahrgäſten der erſten Klaſſe, die es ſich zur Ehre anrechneten, den„Groß⸗ fürſten⸗ zum Eſſen und Trinken einzuladen. Einige verſuchten, den Mann ruſſiſch anzureden. Der„Großfürſt“ lehnte aber lächelnd ab, darauf einzugehen. Er erklärte, es komme ihm darauf an, für ſeinen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ſeine engliſchen Sprachkenntniſſe aufzu⸗ friſchen. Zweimal gelang es ihm, die Nacht in einer leeren Kabine erſter Klaſſe zuzubringen, nachdem er dem Steward verſichert hatte, er habe ſeinen Kabinenſchlüſſel verloren. Schließlich kam der Schwindel durch einen Zufall an den Tag. Einer der Fahrgäſte, ein amerikaniſcher Mil⸗ lionärsſohn, erwähnte dem Kapitän gegenüber ge⸗ legentlich den„Großfürſten“, auf deſſen Bekannt⸗ ſchaft er ſehr ſtolz war. Der Kapitän ließ ſich dar⸗ aufhin den jungen Mann vorführen, in dem er ſo⸗ jungen Zur Jubiläumstagung des Deutſch⸗Evangeliſchen Kirchenbundes Die Schloßkirche in der Lutherſtadt Wittenberg, in der vor 10 Jahren, am 1 1 7 wurde und in der jetzt vom P. bis 7. Mai de ie 10. Tagung des Dunges Kirchenbund vereinigt auf föderativer Grundlage die 28 der Deutſch⸗Evangeliſche Kirchenbund gegründet ſtattfinden wird. Der 28 evongeliſchen Landeskirchen Deutſchlands. fort den Schwindler erkannte. Der angebliche „Großfürſt“ iſt ein Amerikaner ruſſiſcher Abſtam⸗ mung. Er hat nach ſeinem Eingeſtändnis auch die Fahrt von New York nach Frankreich auf dem fran⸗ zöſiſchen Dampfer als blinder Paſſagier mitgemacht. Die Goloſchlacht Der italieniſche Faſzismus hat vor einigen Jah⸗ ven die italieniſchen Landwirte zu einer„Getreide⸗ ſchlacht“ aufgerufen. Die Landwirte wurden ver⸗ pflichtet, ihre Produktion um ein beſtimmtes Maß zu ſteigern und dieſes Ziel wurde auch erreicht. Jetzt befinden ſich die Italiener mitten in einer„Gol d⸗ ſchlacht“. Die Faſziſten fordern ihre Landsleute auf, alle in ihrem Beſttz befindlichen Goldreſer⸗ ven zur Verfügung zu ſtellen, Goldmünzen nicht nur, ſondern auch aus der Mode gekommenen Goldſchmuck, vor allen Dingen alten Familienſchmuck, der in den Truhen verſchloſſen iſt und nur ganz ſelten zum Vorſchein kommt. Als Vorbild wird den Italienern die engliſche Goldablieferung vor Augen gehalten, die allerdings darauf beruhte, daß die Verkäufer infolge der engli⸗ ſchen Pfundentwertung ein gutes Geſchäft machten. Solche Gewinne kann man in Italien nicht erzielen. Trotzdem iſt die„Goldſchlacht“ nicht 8 Erfolg. Die Bank von Italien hat kürzlich eine Vermehrung ihrer Goldreſerven um anderthalb Millionen Lire nachge⸗ wieſen, was allgemein auf den freiwilligen Goldver⸗ lauf zurückgeführt wird. Deutſchlands älteſtes Vergwerk vor der Stillegung Alte u e un von Bohrarbeſten in dem Nee Erzbergwerk, das mehr als 1000 Jahre alt iſt und jetzt geſchloſſen werden ſoll. Die Schließung würde ſich für die Wirtſchaftslage der Gemeinden des Unterhärzes e auswirken. 7 2 7 582 ee, clas aucun dap 7 * ag E. 739 ves Len oe. e 8 Ge 7. rem Abe e 0 ect eee. Sante ESC Led. e ae, re en aeg 5 en ee 2 8 8 een Ausnes m r Nο. 5 gende, 2 ., S, ,,ö Cee, . N 9855 25 4 8 age e 0 D 34 z e Vale e aH U Lone e * Tage vor dem entſetzlichen eich mit einem autobio⸗ Berliner Verlag ſandte. O Das Teſtament, ff wenige b und zu an einen das Paul Gore Attentat niede graphiſchen Rome Wußten Sie ſchon? Friſche Auſtern en, ſtets feſtgeſchloſſene Scha⸗ len, friſche Fiſche liegen ſtets etwas gekrümmt, nie⸗ mals gerade. Nicht nur Brieftauben werden zum Ueberbringen von Depeſchen benutzt, ſondern auch Schwalben, die im allgemeinen dreimal ſo ſchnell fliegen. Gauz jung eingefangene Eisbären laſſen ſich zähmen. Der Eskurialpalaſt in Gemächer über 6000 Fenß Gärten 73 Fontänen. Toledo ter und hat beinahe 2000 Türen und in den * Napoleon war nicht ſo klein wie mal ſo oft an⸗ nimmt. Er war 1,63 Meter groß. Die Hauptverkehrsſtraßen des Reiches werden numeriert 5 8 888 2 7 Ein Wegweiſer in Berlin, der mit der Nummer der betreffenden Straße verſehen iſt Seit einiger Zeit werden alle wichtigen Verkehrsſtraßen in ganz Deutſchland ſyſtematiſch mit Nummern ver⸗ ſehen, um dem Verkehr eine beſſere Orientierungs Möglichkeit zu geben. 8 Dor Muske Muske Muse Muske Der K Musze Muske Muske Der 8. Telepk Der Bt Der B. Geltel — Di am 1. Mona ze 3 lichen utobio⸗ ſandte. —— Scha⸗ 7 nie⸗ ingen n, die ſich * 15 Zahlmeister d. Regiments Hans Finohr 5 1 teroffizier Erundner . Seckenheimerstr. 32 Donnerstag, 12. Mai 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 218 1 Nosu Barzong, Lee Parrg, Ollg Gebauer in der schönsten ian unserer Zeit 2 p 7, 23 1 0 Die Elite der d 9 4 Schauspielerschaft —, lig. Mexander Herm. Ihimig Magda schneiden i eutschen Im Ton- Vorprogramm: „Menschen unfer der Lupe“ Neueste Fox Tonwoche Musik von paul Abraham dem populären Schlager-Komponisten Beachten Sie unsere neuerdings herabgesetzten Eintrittspreise! Anfangszeiten: .00,.10, .15,.40 Uhr Für jugendliche nicht geeignet! N 1 W 3 9205. f a i lational-Theater Mannheim Donnerstag, den 12. Mai 1932 Vorstellung Nr. 289— Miete E Nr. 34 Die endlose Strale Ein Frontstück in 4 Bildern von Sigmund Graff und Carl Ernst Hintze Inszenierung: Hermann Albert Schroeder Bühnenbilder: Hermann Meyer Techn, Einrichtung: Walter Unruh Anfang 20 Uhr Ende 2230 Uhr Personen: Die Kompagnie darunter: Willy Birgel Erich Musil Fritz Schmiedel Der Hauptmann Der Leutnant Der Fähnrich Georg Köhler Joseph Renkert Herm. Alb. Schroeder Karl Marx Raoul Alster Ernst Langheinz Joseph Offenbach Musketier Baumann Hans Simshäuser Musket, Hoffmeister beicht Hans Godeck Aiushetier Schmidt, wunde I Eritz Linn Her Kompagnieschreiber Harry Bender Musketier Großkopf vom Gustl Römer-Hahn Musketier Müller base Bae Krüger Musketier Lange Ersatz Fritz Walter Der Sanitäter Armin Hegge Telephonist Meier Karl Hartmann Der Bursche des Hauptmanns Carl Raddatz Ver Bursche des Leutnants Gotthard Ebert Geltelter Jansen Kult Lleck der Feldwebel Fin Major usketier Richter Musketier Francke Musketier Arndt Musketier Heller Zgahlungs aufforderung 5 Die 10. Rate Jer Platzmiete für 1931/32 war am 1. Mai 1932 fällig. Mieter, die bis 14. dieſes Monats nicht zahlen, ſind im Verzuge. 89 Nationaltheater. b f N Hartwurst ½ Pfund 30 Krakauer J. Pfund 18 055 Bler wurst. ½ Pfund 19 Mettwürste.. Stuck 28 Vorderschinken J Pfund 27 Schwelzerkäse, voltstt,. pu. 28 Edamerkäse, 20%.. ¼ Pid. 15 Camembert. Schachtel ab 25 Teebutter.. 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