Neue Mannheimet Zeitung Mannheimer General-Anzeiger 5 Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—8.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 ge gulſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nema zeit Mannheim ö 0 Entſchließungen des Reichskabinetts fanden wertvolle 1 gezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergelb, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 4, Meerfeldſtr. 19, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſs⸗ 2 Preite Colonelzeile breite Zeile. Für ing egenheits⸗Anzeigen beſond Für das Erſcheinen von Anzeige Heſonderen Plätzen und für telephoni— Gerichtsſtand Mannheim, Morgen⸗Ausgabe göſchluß der Kabinetts⸗Veratungen Meldung des Wollf⸗Büros — Berlin, 22. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: Die mehrwöchigen, nur durch die beiden Pfingſt⸗ loge unterbrochenen Beratungen des Reichskabinetts über die nunmehr in Ausſicht zu nehmenden finanz⸗ ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen konnten am geſtrigen Samstag mittag in allen Fragen in voller Uebereinſtimmung abge⸗ ſchloſſen werden. In den unter dem Vorſitz des Reichskanzlers ſatgehabten Beratungen waren das Reichs bank⸗ direktorium und, ſoweit erforderlich, die drei Reichs kommiſſare für Preisüber⸗ wachung, Bankenaufſicht und die vor⸗ flädtiſche Randſiedelung ſowie der Vorſtand her Garantiebank hinzugezogen worden. Die Förderung durch nebenhergehende Beratungen mit den berufenen Vertretern der beteiligten Bevölke⸗ rungskreiſe. Das Geſamtprogramm erſtreckt ſich im wesentlichen auf die endgültige Fertigſtellung und Verabſchiedung des Reichshaushaltsplanes 1932, die Sicherung der Arbeitsloſenfürſorge und andere ſozialpolitiſche Reformmaßnahmen ſowie auf ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm unter gleichzeitigem Ausbau des freiwilligen Arbeitsdienſtes. Der Reichshaushaltsplan geht nunmehr dem Reichsrat zu, deſſen Beratungen unter Beteili⸗ gung der Reichsregierung und der Finanzminiſter ber deutſchen Länder nun beginnen werden. Die übrigen grundſätzlichen Beſchlüſſe der Reichsregie⸗ kung unterliegen im Augenblick noch der en d⸗ gültigen Formulierung der zuſtändigen Stellen, mit der ſich das Reichskabinett abſchließend anfangs kommender Woche befaßt. Weitere Einzel⸗ heiten hierüber können im Augenblick noch nicht mitgeteilt werden, da zunächſt ein Vortrag des Reichskanzlers beim Reichspräſiden⸗ ten über das Geſamtprogramm im Laufe der kom⸗ menden Woche ſtattfindet. Schleicher Reichswehrminiſter? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Mai. In dem amtlichen Kommuniqué über den Stand der Kabinettsberatungen heißt es, daß ber Kanzler dem Reichspräſidenten Vortrag über dus Geſamtprogramm halten werde. Entweder alſo bird der Kñanzler die Rückkehr Hindenburgs nach erlin abwarten oder er und nicht Staats⸗ ſekretär Meißner wird nach Neubeck fahren. In politiſchen Kreiſen folgert man daraus, daß der Kanzler bei der Gelegenheit dem Reichspräſidenten auch Vorſchläge über die Nenbeſetzung namentlich des Reichswehr⸗ miniſteriums unterbreiten werde. Eb verlautet mit großer Beſtimmtheit, daß Dr. brüning entſcheidenden Wert auf die Betrauung des Generals von Schleicher mit dieſem Poſten legt. Aus der neueſten Erklärung der preußiſchen entrumsfraktion glaubt man hier und da auf eine ſtärkere Bereitſchaft des Zentrums zu Koalitionsverhandlungen mit den Adalionalſozialiſten ſchließen zu können. In der Be⸗ merkung, die Fraktion gedenke abzuwarten, bis kan an ſie herantreten werde, erblicken dieſe Inter⸗ Keigkoren eine ermunternde Geſte an die National⸗ Izigliſten, ſie mögen mit Vorſchlägen zum Zentrum kommen. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ redet ſo⸗ Ar der„älteren und reiferen Partei“ zu, den erſten ceitt zu tun und mit der jetzt größten Fraktion des Preußenhauſes die Verbindung aufzunehmen. Da aber die Nationalſozialiſten nach un⸗ krer Kenntnis⸗ entſchloſſen ſind, auf den von Dr. . ebbhels proklamierten Bedingungen der Reichs⸗ lügsauflöſung oder der Abkehr vom Brü⸗ lüngkurs für die vom Zentrum geforderte Her⸗ lug eines politiſchen Junctims im Reich und in ßen unerſchütterlich zu beſtehen, erſcheint eine Verſtändigung ſo gut wie 3 ausgeſchloſſen, 195 Zentrum erklärt man mit der gleichen Ent⸗ 5 heit dieſe Vorausſetzungen für unannehmbar. 125 er„Vo rwärts“, der die innerpolitiſche Ent⸗ atüng, zumal nach dem Fall Groeners, immer 4 dan gehe beobachtet, plädiert für die Erhaltung N ichsgewalt“.„Kommt aber der Tag, an dem e wird, daß es eine ſolche Reichsgewalt nicht 1 l gebt, dann gilt nur noch eins: der Zuſam⸗ 988 es ſeſten, auf dem Boden der Verfaſſunz ſtehen⸗ Montag, 23. Mai 1932 „Philippar' Opfer eines Anſchlags Branofliftung ziemlich wahrſcheinlich— 34 Vermißte Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. Mai Der Bericht des Kommandanten Vieg über den Hergang der Brandkataſtrophe des „Georges Philipparx“ iſt auf telegraphiſchem Wege im Min iſterium für öffentliche Arbeiten in Paris eingetroffen. Die Darſtellung des Kapi⸗ täns hat auf die amtlichen Kreiſe wie die geſamte franzöſiſche Oefentlichkeit einen ſtark deprimieren⸗ den Eindruck gemacht, denn i alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Kataſtrophe, der beinahe Hunderte von Men⸗ ſchen zum Opfer gefallen wären, durch ver⸗ brecheriſche Hände verurſacht wurde. Vicg ſchildert im einzelnen, wie er in der Un⸗ glücksnacht ſich zur Ruhe gelegt hätte, in dem ſiche⸗ ren Bewußtſein, daß an Bord alles in Ordnung war. Kurz nach 2 Uhr habe ihn der Wachoffizier ge⸗ weckt und ihm mitgeteilt, daß in einer Kabine Feuer ausgebrochen ſei. Schon auf dem Wege zu dieſer Kabine habe er den Eindruck gewonnen, daß ſich nicht mehr um einen lokalen Brand handelte ſondern, daß der Brandherd ſchon große Ausdehnung gewonnen hatte. Auf der Kommandobrücke habe er bereits zahl⸗ reiche Offiziere angetroffen, die die Alarmſignale in Tätigkeit geſetzt hatten. i Seltſamerweiſe, ſo hebt Kommandant Vicg hervor, waren dieſe Offiziere ſchon vor dem Ausbruch des Feuers um 1,35 Uhr durch die unerlaubte Ingangſetzung einer Spezial⸗ alarmeinrichtung im Gepäckraum geweckt worden, die die Offizierskabinen mit wichtigen Stellen des Schiffes verband. Die unerklärliche Auslöſung die⸗ ſer Spezialalarmvorrichtung hatte ſich bereits vor acht Tagen ereignet, ohne daß man jedoch die Urſache feſtſtellen konnte. Inzwiſchen waren die Beſatzungsmitglieder an die Bekämpfung des Feuers gegangen. Da ſich ihre Anſtrengungen als vergeblich erwieſen, hielt Kapitän Vicg eine kurze Offiziersberatung ab und es wurde beſchloſſen, die Rettungsboote klar zu machen und 80 S⸗Rufe auszuſenden. Aber die Funkſtation konnte nur fünf oder ſechs Signale ab⸗ geben, denn ſeltſamerweiſe hatte der Brand ſchon die Sendeſtation, den Hilfsmotorenraum und wenige Minuten ſpäter die Kommandobrücke ergriffen, obwohl dieſe wichtigen Poſten von dem eigentlichen Brandherd auf dem D⸗Deck weit entfernt waren. Kapitän Vieg ſchildert weiter, daß die Ausbootung in der Dunkelheit zwar außerordentlich ſchwierig war, aber in aller Ordnung vor ſich ging. Auf Erſuchen der franzöſiſchen Regierung wird das Marinegericht von Dfibuti die Vor⸗ unterſuchung über die myſteriöſe Urſache der Kata⸗ ſtrophe führen, während die Hauptverhandlung vor dem Marinegericht von Marſeille ſtatt⸗ finden wird, vor dem der Kommandant Vieg auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen als Führer eines untergegangenen Schiffes erſcheinen muß. Die Zahl der vermißten Paſſagiere und Mann⸗ ſchaften ſtellt ſich unverändert und offiziell auf 54. menſchluß der Arbeitermaſſen zu einem feſten Abwehrblock unter der Fahne der Demokratie und des Sozialismus“. Dieſe Hoffnung, mit den Kommuniſten eine Einheitsfront gegen den „Faſzismus“ bilden zu können, ſcheint man freilich nach den wiederholten und unverhüllten Ablehnun⸗ gen eines ſolchen Bündnisangebots durch die Kom⸗ muniſten aufgegeben zu haben. Für die Haltung der Kommuniſten, die ja in ge⸗ wiſſem Sinne im neuen Preußenparlament eine Schlüſſelſtellung einnehmen, iſt ſehr aufſchlußreich ein Artikel Koenens in der„Roten Fahne“. Unter dem üblichen Phraſenſchwall lehnt Herr Koenen eine Unterſtützung der ſozialdemokratiſchen und bür⸗ gerlichen Parteien überhaupt empört ab, um ſich dann aber zu derſelben Parole zu bekennen, die für die Sozialdemokraten richtunggebend iſt:„Wir wollen Hätler ſchlagen. Wir wollen den National⸗ ſozialiſten den Weg zur Macht verlegen. Des halb werden wir alle Maßnahmen einleiten und jeden Schritt tun und jedes Mittel benutzen, um nach Mög⸗ lichkeit eine Uebernahme der Regierung durch die nationalſozialiſtiſche Terrororganiſation des Bürger⸗ tums zu verhindern“. Das iſt unverkennbar Moskauer Befehl. Nach ihm werden die Kommuniſten ſich zweifellos bei den kommenden Entſcheidungen verhalten. Außer dieſer Stellungnahme aber, die durchaus unſeren Vermutungen entſpricht, ergibt ſich ohne weiteres, daß die Kommuniſten dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Antrag auf Rückwärtsrevidierung der Ge⸗ ſchäftsordnung nicht zur Annahme verhelfen werden. -Zug Oſtende- Straßburg entgleist a Straßburg, 22. Mai. Der D⸗Zug BaſelOſtende entgleiſte geſtern abend aus noch unbekannter Urſache kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Saarburg. Die Lokomotive, der Tender und der erſte Wagen dritter Klaſſe ſtürzten um. Der Lokomotivführer und der Heizer ſprangen ab. Der Heizer erlitt dabei den Tod. Von den Reiſenden ſollen etwa 20 leichte Verletzungen erlitten haben. Verhütetes Bahnunglück — Berlin, 22. Mai Zwiſchen den Stationen Charlottenburg und Bahnhof Zoo ſpielte ſich geſtern abend eine aufregende Diebes jagd ab, die leicht ein böſes Ende genommen hätte. Einem Berliner Kaufmann wurde am Bahnhof Charlottenburg die Brieftaſche geſtohlen, er verdächtigte, einen neben ihm ſtehenden Mann; es kam zu einem Wortwechſel, zu einer Plänkelei, zwei Berliner Studenten miſchten ſich ein, und ſchließ⸗ lich ergriff ein dritter, ein Komplize des mutmaßlichen Diebes die Flucht. Er ſprang auf den Bahnkörper und lief in der Richtung Bahnhof Zoo, ihm nach die beiden Studenten. Sie erreichten ihn kurz vor dem Bahnhof Zoo. Der Mann wehrte ſich verzweifelt und keiner der Drei bemerkte, daß in⸗ zwiſchen ein Lokomotipführer gelang es jedoch, Fernzug herannahte. Dem noch in letzter Minute, den Zug anzuhalten. Der Flüchtling wurde feſtgenommen. b un Vorher war ſchon ſein Komplize verhaftet worden. Die Brieftaſche war von den beiden, als ſie ertappt wurden, weggeworfen wor⸗ den. Sie wurden aufs Polizeipräſtdium gebracht. Rieſenbrand in Spandau i ö— Berlin, 22. Mai. Ein Rieſenbrand iſt in der vergangenen Nacht in Spandau bei den Deutſchen Induſtriewer⸗ ken auf dem Gelände der früheren Artilleriewerk⸗ ſtätten entſtanden, wo das Modell⸗Lager, die Alu⸗ minium⸗Gießerei und die Schmiedewerkſtatt völlig ausgebrannt ſind. Der Brand hatte in kurzer Zeit ſo große Ausdehnung angenommen, daß 13 Züge und 2 Feuerlöſchbobte am Brandherd erſcheinen mußten. Es wurden 14 B= und 12 C⸗Rohre eingeſetzt. Der Dachſtuhl der Aluminium⸗Gießerei und der Schmiede brannten völlig ab. Das Modellager in Ausdehnung von etwa 3000 qm iſt bis auf die Um⸗ faſſungsmauern niedergebrannt. Bei dem Brande wurden 5 Feuerwehrleute verletzt, zwei von ihnen erheblich. Wie die Werkleitung mitteilt, erleidet der Betrieb durch den Brand keine Störung. 40 Verſchüttete noch am Leben — Valparaiſo, 22. Mai. Die 40 im Andentunnel eingeſchloſſenen Arbeiter ſind ſfämtlich am Leben. Die Rettungsmann⸗ ſchaft hat eine Verbindung mit ihnen herſtellen kön⸗ 15 und bemüht ſich, ſie aus den Trümmern zu be⸗ freien. 20 Bergleute verſchüttet 135 i— Johannisburg, 22. Mai. Eine Gruppe von etwa 20 Eingeborenen⸗Berg⸗ leuten iſt geſtern durch einen plötzlich eintretenden Bergſturz in einem Schacht der Robinſondeep⸗Mine verſchüttet worden. Es wurde ſofort eine Ber⸗ gungsexpedition eingefahren, die fieberhaft daran arbeitet, zu den Verſchütteten vorzuöͤringen. Man hofft, ſie noch retten zu können. 143. Jahrgang Nr. 233 Vor der Entſcheidung in Preußen Zentrum jetzt koalitionsgeneigter?— Die Einſtellung von Sozialdemokraten und Kommuniſten Innerpolitiſche Hochi pannung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Mai. Die nächſte Woche wird im Zeichen politiſcher Hochſpannung ſtehen. Die erſte Leſung der Not⸗ verordnung, ſoweit ſie ſich auf die Arbeitsloſen⸗ verſicherung und deren Finanzierung erſtreckt, darf nunmehr als abgeſchloſſen gelten. Große Ueber⸗ raſchung wird ihre Veröffentlichung nicht mehr be⸗ reiten, da die wichtigſten Einzelheiten ja inzwiſchen bekannt geworden ſind. Schon jetzt ſetzt eine ſehr ſcharfte Kritik und ein Sturm des Proteſtes gegen die neuen Steuern ein. Man ſieht in ihnen vor allem einen prinzipiellen Widerſpruch zu den Regierungserklärungen in der letzten Zeit, in denen immer wieder der Grundſatz ver⸗ treten war, daß weitere ſteuerliche Belaſtungen mit ihrer zwalngsläufigen Schwächung der Kaufkraft, wenn irgend möglich, vermieden werden ſollten. Nun hat man doch wieder auf das alte Rezepk zurückgegriffen. Die„Deutſche Tageszeitung“ drückt ihr Erſtaunen über das„Maß von Ideen⸗ armut“ aus, das als Produkt einer wochenlangen Kabinettsarbeit ſchließlich zutage trete.„Wenn der Kreislauf der Dinge ſo weiter gehen ſoll“, meint das Blatt,„dann wird die Steuerſchraube am Ende in einem ſchwindelerregenden Tempo laufen, ohne dennoch die Verringerung der Steuer⸗ kraft jemals einholen zu können.“ Die DAZ. wirft die Frage auf, wie man eigentlich hoffen könne, ohne Verwaltungsreform und Verkleinerung des Verwal⸗ tungsapparats, ſowie ohne freie Wirtſchaft auf dem Gebiet der Lohnpolitik verbunden mit einer Zoll⸗ politik, die die Ernährungskoſten ſenkt und der In⸗ duſtrie Märkte gewinnt, durchzukommen? In be⸗ ſonders heftiger Form greift die„Börſenzei⸗ tung“ die Regierung an, der ſie vorwirft, daß namentlich durch die Einführung der Beſchäftigten⸗ ſteuer die nivelierenden Tendenzen, die die ganze Finanz⸗ und Steuerpolitik des Kabinetts gekennzeichnet hätten, in geradezu ungeheuerlicher Weiſe verſtärkt würden. Nur das„Berliner Tageblatt“ wagt eine ſchüchterne Verteidigung der geplanten Maß⸗ nahmen: die Beſchäftigtenſteuer bedeute, verglichen mit den Beträgen, die beim Lohn⸗ und Gehaltsabbau in Frage kamen, keine allzu ſchwere Belaſtung, wenn ſie auch für den Betroffenen, zumal in der Ein⸗ kommenſchicht von 3 bis 500 Mark, naturgemäß recht ſchmerzlich bleibe. In den Kreiſen der Beamten⸗ ſchaft hat es natürlich große Enttäuſchung aus⸗ gelöſt, daß auch ſie zu der Beſchäftigtenſteuer mit herangezogen wird. Im Effekt kommt dieſe Rege⸗ lung einer verſchleierten neuen Kürzung der Ge⸗ hälter gleich. Mit der Unterzeichnung der Notverordnung iſt wahrſcheinlich erſt für den zweiten Teil der nächſten Woche zu rechnen. Meldungen über eine frühere Rückkehr des Reichspräſidenten treffen, ſo⸗ weit wir unterrichtet ſind, nicht zu. Es iſt vielmehr, wie uns verſichert wird, an den bisherigen Dispoſi⸗ tionen nichts geändert worden, nach dem Herr von Hindenburg Ende des Monats wieder in Berlin ein⸗ trifft. Ob Staatsſekretär Meißner oder der Kanzler perſönlich ſich nach Neudeck begeben wird, um die Unterſchrift Hindenburgs für das Dekret ein⸗ zuholen, iſt noch nicht entſchieden. Am Samstag hatte das Reichskabinett ſich hauptſächlich mit dem Ar⸗ beitsbeſchaffungs⸗ und Siedlungspro⸗ gramm beſchäftigt. Wer für das Siedlungsprojekt federführend ſein wird, der Arbeitsminiſter Stegerwald oder der Oſtkommiſſar Schlange⸗Schö⸗ ningen, ſteht noch immer nicht feſt. Das parlamentarſſche Intereſſe konzen⸗ triert ſich in ungewöhnlichem Maß auf den preu⸗ ßiſchen Landtag. Zentrum und Nattonal⸗ ſozialiſten ſtehen Gewehr bei Fuß und es iſt nicht anzunehmen, daß vor der konſtituierenden Sitzung am nächſten Dienstag es noch zu irgendwelchen Präliminarien kommt. Die preußiſche Zentrums⸗ fraktion hat es ebenſo wie Adolf Hitler ver⸗ mieden, ſich ſchon jetzt grundſätzlich feſtzu⸗ legen, aber ſie hat bekanntlich über einem keinen Zweifel gelaſſen: daß ſie nämlich ihre Politik im engſten Zuſammenhang mit der Reichstags⸗ fraktion und dem Kanzler führen werde. Die Antwort auf dieſe Parole des Zentrums, in der die Verbindung des Preußenkurſes mit der Brüningspolitik im Reiche aufs unzweideutigſte be⸗ tont wird, gibt heute der Abgeordnete Goebbels im„Angriff“. Er fordert wiederholt die Auf⸗ löſung des Reichstags als Bedingung für eine Regierungsbeteiligung im Reich und erklärt 12 ege t überfällig. Es hat weder in in der Außenpolitik Erfolge zu ſeine weitere Exiſtenz begründen r Wirtſchaftspolitik ſteht es auf t 8 Ih verſcht en. Volkes das wollen auch Angſt vor uns an ärtigen Reichs⸗ Spar la⸗ Vol⸗ neues Regie⸗ wie einmal Ich ein zten ögl verhan Vorgänge im Landtag Dienstag General a. D. Litz⸗ ſident das proviſori⸗ iſte men wird Sitzung auf den 2 Vornahme tagspräſidiums. Nach der Ge⸗ Landtags gilt die erſte Wahl t. Erſt aus der zweiten endgültige Präſtdium hervor. Zwei fte dann der Kampf um den neuen rpräſidenten ausgefochten werden. n wird der Verſuch der Nationalſozia⸗ li( Antrag auf Rückwärtsrevidie⸗ 11 der äftsordnung wieder eine Wahl mit relativer Mehrheit zu ermöglichen. Neuerdings geht das Gerücht, daß der Miniſterpräſident Braun, der bei einem negativen Ausgang der Präſidenten⸗ wahl geſchäftsführend im Amt zu bleiben entſchloſſen zus der preußiſchen Verfaſſung das Recht her⸗ 5 folg Ao 9 el 0 * — en will, mit einem ſogenannten„neutralen kabinett“, das alſo andere Mitglieder als die sherigen enthalten würde, weiter zu regieren. Ein K dieſes eigenartigen Projekts war von amtlicher Seite bisher nicht zu erlangen. 5 1 2 5 2 Rücktritt dergriechiſchen Regierung — Athen, 22. Mai. Die griechiſche Regierung hat geſtern ihren Rück⸗ tritt beſchloſſen. 5 Venizelos erklärte geſtern im Miniſterrat infolge der zügelloſen Oppoſition, auf die die Regierung bei einem Teil der Preſſe und den Oppo⸗ ſitionsparteien geſtoßen ſei, und infolge der Weige⸗ rung der Oppoſitionsparteien, der Regierung bei dem Kampf gegen die Erzeſſe einer gewiſſen Preſſe zu helfen, halte er es nicht mehr für möglich, die Verantwortung weiter zu tragen, beſonders weit ſie ſich auf die Finanz und Währungspolitik beziehe. Die Oppofition müſſe nun die Verantwor⸗ tung übernehmen. In ſeiner Kammerrede führte Venizelos ferner aus, er halte es für ganz unmöglich, das Land zu regieren, ohne gewiſſe Artikel der Ver⸗ faſſung nach dem Muſter des Artikels 48 der deutſchen Verfaſſung von Weimar zu ändern, Die, obwohl ſie die republikaniſchſte von allen ſei, die Aufhebung gewiſſer Rechte und Freiheiten geſtatte, wenn das Land in Gefahr ſei. 5 a Die Kammer ſuspendierte ihre Arbeften bis zur g. der Kriſe. Die Art dor Löſung voraus⸗ en, wäre verfrüht. Die Attentat⸗Seuche Enthüllungen des Gouverneurs von Sevilla — Seyilla, 22. Mai. Der Gouverneur der Stadt gab heute die Erklä⸗ rung ab, die Entdeckung des Sprengſtoffdepots in Madrid habe zwei gefährliche Anſchläge auf einen amtierenden Miniſter und eine andere be⸗ deutende Perſönlichkeit verhindert. Außer dieſen Anſchlägen ſollen erſt andere geplant geweſen ſein, die man angeblich am 19. Mai verüben wollte. In der Provinz Sierra ſollen zwölf Bomben und 21 Sprengkörper gefunden worden ſein. Es heißt, daß bisher über 80 Perſonen verhaftet wurden. die Lage Oeſterreichs unheimer 3 Eine Frau fliegt über Landung der amerikaniſchen Fliegerin Earhart in Irland Telegraphiſche Meldung 5 don, 22. Mai. Earhart iſt nach zmittag in Lon⸗ don⸗Derry in Irland eingetroffen. Sie bewäl⸗ tigte als erſte Frau im Alleiuflug die Strecke in der Zeit von 15 Stunden 39 Minuten. Die amerikaniſche Fliegeri ihrem Atlantikflug am Samstag na 1 125 tar 15 Amelia Earhart Die Fliegerin Frl. Earhart mußte eine Noklan⸗ dung in einem Felde vornehmen. Seit mehreren Stunden war das Auspuffrohr des Apparates defekt. Die Fliegerin erzählt, daß ſie gegen Gewitter, Nebel und Regen kämpfen mußte. Sie beſchloß, in London⸗ Derry zu landen, weil ſie am Brennſtoffbehälter einen wahrſcheinlich während des Gewitters entſtan⸗ denen kleinen Riß feſtgeſtellt habe. Die mutige Flie⸗ ohne Erfahrung im Ozeanflug, it Amerika den ehrenvollen dy“ bekommen hat, war bereits 1928 Teilnehmerin eines Ozeanfluges. „Do X unterwegs nach Liſſabon Newyork, 22. Mai. gerin iſt nicht ganz denn ſie, die bere Spitznamen„Miß as Flugſchiff„Do. X“ iſt um.20 Uhr Green⸗ iche nach Liſſabon geſtartet. Um 1 Ul befand ſt X“ auf 38,30 Grad Nord und 24,50 Gra Flugſchiff fährt mit durs auf Vigo. e Corporation iſt ein Funk⸗ e Flugſchiff„Do. X' 176 Stundenkilome Bei der Radio ſpruch eing 1 am Sai Uhr MéEz in Horta auf den Azoren ar Waſſer nieder gegangen iſt. Von Bord der„Do. X“ traf abends bei den Dornier⸗Werken ein Telegramm der„Do. X“ ein, daß das Flugſchiff eine Geſchwindigkeit von 176 Stundenkilometern hatte. Angariſches Flugzeug verunglückt — Rom, 22. Mai. Das von dem Ozeanflieger Endresz geführte ungariſche Flugzeug„Gerechtigkeit für Ungarn“ ſtütrzte kurz vor der Landung auf dem Flugfelde Littorio brennend ab. Der Pilot und ſeine Be⸗ gleitung, die ſich zu dem erſten Kongreß der Ozean⸗ flieger nach Rom begeben wollten, kamen ums Leben. Die Nachricht von dem tragiſchen Ende der„Ge⸗ rechtigkeit für Ungarn“ wurde in Budapeſt wie ein natjonales Unglück aufgenommen. Die öffent⸗ lichen Gebäude und zahlreiche Privathäuſer haben DTraäuerfahnen gehißt, und überall auf den Straßen bildeten ſich Gruppen, die das Ereignis beſprachen. Oeſterreich erhält vorerſt keine Finanzhilfe Telegraphiſche Meldung — Genf, 22. Mai. Der Völkerbundsrat befaßte ſich geſtern erneut mit der Lage der ſüdeuropäiſchen Staaten, die ſich vor einiger Zeit mit dem Erſuchen um finanzielle Hilfeleiſtung an den Völkerbund gewandt haben. Hauptgegenſtand der Verhandlungen war „das am 9. Mai d. J. in einem eindrucksvollen Memorandum auf den Ernſt ſeiner wirtſchaftlichen und finauziellen Lage hinge⸗ wieſen hat. Der deutſche Vertreter, Botſchafter Graf Wel⸗ czek, betonte, daß auch nach der Anſicht des Finanz⸗ komitees neue Anleihen zur Behebung der Schwie⸗ kigleiten wur porüber gehende Hilfs mit⸗ kel ſeien. Um zu einer wirklichen Löſung der Schwierigkeiſen zu kommen, müſſe mau das Probleim von der wirtſchaftlichen Seite anfaſſen. Der deutſche Vertreter betonte weiter, es ſei notwendig, daß ſich die Großmächte über ein Aufbauprogramm einig würden. Der Bericht des Finanzkomitees habe dargelegt, daß es vor allem notwendig ſei, auf dem Gebiet der in⸗ ternationalen Schulden zu einem Ein ver⸗ nehmen zu kommen. Außerdem werde es ſich da⸗ rum handeln, eine gewiſſe Anzahl von wirtſchaftlichen und finanziellen Fragen, die in einem Abhängig⸗ keitsverhältnis zu einander ſtehen, ſyſtematiſch und Etappenweiſe anzupaſſen: Oeſterreich habe ſich von neuem an den Völkerbund gewandt, um eine zeitweilige Finanzhilfe zu erhalten. Die deutſche Regierung ſei bereit, an der Prüfung aller Hilfs⸗ maßnahmen auf finanziellem Gebiet mitzuarbeiten, um eine Verſchärfung der Lage zu vermeiden. Der Vertreter Großbritanniens, Eden, ſagte, zugunſten Oeſterreichs ſei England ausnahmsweiſe geneigt, trotz ſei⸗ ner eigenen Schwierigkeiten ſich einer ge⸗ meinſamen Aktion der Mächte auf finanziel⸗ lem Gebiete anzuſchließen, um der Oeſter⸗ reichiſchen Nationalbank über die ärgſten Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Der Vertreter Italiens, Scialofa, betonte, daß iſoplierte Aktionen nicht möglich ſeien. Italien habe durch ſeine Wirtſchaftsabkommen mit Oeſterreich und Ungarn den Weg gewieſen, den es ü richtig halte, um den ſüdöſteuxopäiſchen Stgaten praktiſch zit helfen „De, franzöſiſche Vertreter, Paul Bom ew u*, erklärte, die finanziellen Probleme könnten von den wirtſchäftlichen Fragen nicht losgelöſt werden. Darum habe die franzöſiſche Regierung vor zwei Monaten den Vorſchlag eines Präferenz⸗ regims im Donaugebiet unter weitgehender Be⸗ rückſichtigung der Intereſſen dritter Länder gemacht. Die Empfehlung einer Anleihe ohne wirtſchaftliche Reorganiſation ſei eine nutzloſe Sache. Am Schluß ſeiner Ausführungen in der Sitzung des Völkerbundsrates erklärte ſich der franzöſiſche Vertreter Paul⸗Boncour mit der Schaffung eines gemeinſamen Fonds für zeitweilige Hilfsmaßnahmen einverſtanden unter dem ausdrück⸗ lichen Vorbehalt allerdings, daß ein wirtſchaftliches Sanierungsprogramm für die Donuauſtaaten be⸗ gonnen werde. Von einem ſolchen gemeinſamen Fonds würde auch Oeſtereich gewinnen. Frühling in Marburg Von Matthäus Becker „Nein, es iſt auf dem Papier nicht zu erſchwingen, was ich brauchte, Dir zu ſagen, was man hier in einer Minute empfinden kann; ich möchte in einer Minute wahnſinnig und geſcheut, dichtend und liebend und ſpottend und lebend und ſterbend ſein, um Dir dies Leben vecht wieder zuzuſtrömen.“ So ſchreibt aus Marburg Clemens Brentano an Bettina. Dieſe kleine Stadt bietet ein gerüttelt Maß von allem was ſo ein Romantikerherz jubilieren machen kann: ſteinerne Denkmale der Gotik in ihrer frü⸗ heſten und herbſten Schönheit, dazu eine Landſchaft ſo lieblich— nein, noch ſchöner als ein engliſcher Garten. Aus dem neunzehnten Jahrhundert, dieſer Zeit des unaufhörlichen Bilderſturms, iſt dieſe ganze pit⸗ toes ke, ſteil den Berg erklimmende Wohnanlage faſt öhne Verluſte hervorgegangen. Die blaue Blume ent⸗ Hlätterte nicht. Noch ſtrömt ſie Duft und niemals ſüßeren als gerade in dieſen Tagen. Frühling in Marburg! Das Wort weckt Sehn⸗ ſucht nach den lauſchigen Gärten des Schloßberges, nach den Buchen⸗ und Eicheuwäldern des Dammels⸗ berges, der Lahnberge und der Berge über dem Mar⸗ bachtal. Vor dem Weidenhäuſer Tör blühen Kirſch⸗ unnd Apfelbäume und violetter Seidelbaſt, und im Götzenhain ſchlagen abends die Nachtigallen. Und nun ſchreite ich wieder durch die alten Gaſſen, und alles iſt wie einſt. Am Berg hängen noch jene närriſchen Häuschen, die ihre Hintertür im Dach haben, damit man aus der Bodenkammer gleich auf die oben vorüberführende Straße treten kann. Sie ſind das Schönſte, was der gute Meiſter Spitzweg zu malen vergeſſen hat. Auch die Türme pon St. Eliſa⸗ beth grüßen mich wieder. Das Lied aus Stein— ſo hat der Literarhiſtoriker Vilmar den Dom einſt ge⸗ naunt.. 1 8 Zum verwitterten Schloß über der Stadt iſt's ein ſchweißtreibendes Klettern. In mondheller Nacht ſteige ich hinauf. Die alten wehrhaften Häuſer oben an der Ritterſtraße umſpinnt dichter Efeu. In dem einen dort lebt ſchon länger als ein halbes Jahr⸗ hundert der Verfaſſer der römiſchen Charakterköpfe, der Profeſſor Theodor Birt. Und da grüßt auch mieder aus Obſtbäumen und dichtem Gebüſch jene alte Landwarte mit der morſchen hölzernen Stiege, die durch ein Schlupfloch oben ins dicke Gemäuer mündet. Vor über hundert Jahren war es. Um Mitternacht, wenn der Mond über dem Schloßberg ſtand, öffnete ſich drühen die Gartenpforte; eine ſchöne Frau in ſeltſamem weißen Gewand erklomm die ſteile Stiege und verſchwand in der Mauer⸗ öffnung. Einige Augenblicke danach ſtand ſie oben an der Brüſtung. Dieſe Frau war Bettina. Nacht für Nacht kam ſie nach dem einſamen Turm, um Eine Thomas Mann Porträt-Plastik, von Professor Hans Schwegeler- München, die gelegentlich der Eröffnung der Düsseldorfer Kunst-KAusstellung vom Preußbßischen Staat an- gekauft wurde, Die Büste befand sich im letzten Jahr auf der Münchener Glaspalast Ausstel- lung und konnte bei dem großen Brand gerettet Werden. 23. Mai 1992 Im Laufe des Nachmitta e Debate abgeſchloſſen und die unte Entſchlie, ßung angenommen. Präſident Dr. Kien böck erklärte, die öſter reichiſche Regierung ſei ſich der beſonderen Stellung ihrer Völkerbundsanleihen wohl bewußt. 5 Die beiden nächſten fälligen Beträge des Zin⸗ ſendienſtes ſeien auch ſichergeſtellt. Selbſt wenn Oeſterreich gezwungen ſei, ſich vorübergehend für ein allgemeines Transfermoratorium zu entſcheiden, könnte es ſich bei der Völker⸗ bundsanleihe nur um die Einſtellung vorläu⸗ figer Transaktionen für den Dienſt des kom⸗ menden Jahres handeln. ide Als Vertreter des Finanzkomiteez des Völkerbundes hob Dr. Kempner Berlin die un⸗ geheure Verantwortung hervor, die der Völkerbund dadurch hat, daß mehrere Staaten, darunter Oeſter⸗ reich, vor der Gefahr vollſtändiger Er, ſchöpfung ſtehen. Der Völkerbund dürfe nicht untätig bleiben ſonſt würde eine bedeutende Ver⸗ ſchlimmerung der gegenwärtigen Kriſe, unter der die Welt leide, die Folge ſein. Reſolution des Völlerbundsrales Telegraphiſche Meldung 6 W Genf, 22. Mai. Vom Berichterſtatter, dem norwegiſchen Ratsver⸗ treter Antword, wurde der Entwurf einer Reſo⸗ lutio n vorgelegt, der Annahme fand und in dem es heißt: Die Erklärungen der Großmächte hätten ergeben, daß eine Annahme der vom Finanzkomitee gemachten Vorſchläge für eine finanzielle Hilfelei ſtung in der gegenwärtigen Form nicht möglich wäre. Der Vertreter des Finanzkomitees beſtehe aber darauf, daß ſobald wie möglich entſprechende Maßnahmen ergriffen werden. Unter dieſen Um⸗ ſtänden ſei das Finanzkomitee bereit, mit Sachver⸗ ſtändigen, die der Völkerbundsrat zu beſtimmen habe, einen annehmbaren und wirkſamen Plan auszuarbeiten. Demgemäß ſchlägt der Vor⸗ ſitzende des Rates die Einſetzung eines gemiſchten Ausſchuſſes, beſtehend aus Vertretern des Finanz⸗ komitees und dem vom Rat zu ernennenden Sach⸗ verſtändigen, vor. Zum Schluß wird in der Reſp⸗ lution die öſterreichiſche Regierung aufgefordert, alles zu tun, um ihre finanziellen Verpflichtun⸗ gen weiter zu erfüllen. Der Völkerbunds⸗ rat ſei überzeugt, daß die öſterreichiſche Regierung ſich der freien und der verbindlichen Verpflichtun⸗ gen, die ſie gegenüber dem Völkerbunde eingegangen ſei bewußt bleibe. A* Die Debatte des Völkerbundsrates über die Lage Südoſteuropas, insbeſondere Oeſterreichs, hat klär gezeigt, 5 daß unter den für eine finanzielle Hilſe⸗ leiſtung in Frage kommenden Großmächten noch weitgehende Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, und es iſt keineswegs unbedingt ſicher, daß dieſe Ge⸗ genſätze in den Komitees der Sachverſtändigen aus⸗ geglichen werden können: 15 e Wie aus der Dehatke hervorging, iſt man ſich lediglich därin einig, daß eine Anleihe in Geſtalt eines Ueberbrückungskredites zur Be⸗ hebung augenblicklicher Schwierigkeiten als ein un⸗ taugliches Mittel angeſehen wird. Während England, Italien und Deutſchland ſich bereit erklärten, ſofort in konkrete Erörterungen über eine Finanzhilfe für Oeſterreich einzutreten, machte Frankreich Einwendungen. Es kom⸗ plizierte den Fall durch den Vorſchlag einer aus Regierungsauleihen geſpeiſten Wäh⸗ rungsreſerve, in deren Rahmen etwas für Oeſterreich getan wer⸗ den ſollte. Gegen dieſen franzöſiſchen Vorſchlag haben die drei anderen Staaten gewichtige Bedenken er⸗ hoben. Es bleibt nunmehr abzuwarten, wie der ge⸗ miſchte Ausſchuß, der anfangs der übernächſten Woche ſeine Arbeiten in Geuf aufnehmen dürfte, einen Ausweg aus dieſen Schwierigkeiten finden wird. niederzuſchreiben, was die romantiſche Stunde ihr eingab.- In dieſer Stadt gibt es für den Frühling, den richtigen, von Wintergewohnheiten endgültig freien Frühling ein untrügliches Kennzeichen: die Fäß⸗ chenpartie. Dann vergeht kein Tag, wo nicht die eine oder andere ſtudentiſche Verbindung, eine Muſikkapelle und eine Karre mit einem Faß Bier an der Spitze, nach der Schäferbuche oder der Wein⸗ tautseiche zieht, zu einem Gelage, bei dem man Gaſt und Wirt zu gleicher Zeit iſt. Am ſpäten Abend kehrt die jugendliche Schar im Zug der Fackeln mit Muſik und Sang nach der Stadt zurück. Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, als der Stand der Ackerbürger den größten Teil der Einwohner ausmachte, galt es in Marburg als Kenn⸗ zeichen des Vollbürgers, daß zu ſeinem Hausstand eine Ziege, ein Kanarienvogel und ein Student ge⸗ hörten. Alles in dieſer kleinen Stadt lebt für und durch die Univerſttät. In dem hundertjährigen halbver⸗ ſchollenen„Prinz Roſa Stramin“ des Heſſendich⸗ ters Ernſt Koch heißt es:„In Göttingen iſt's kalt, fein und ſtolz. Ueberall riechts nach Profeſſoren und Heineſchen Perſonalwitzen. In Marburg iſt's warm, grob und zutraulich. In Göttingen gedeihen Kamele, Heidekraut, Profeſſorentöchter und Würſte; in Marburg frohe Burſchen, Maiblumen, liebe Mädchen und irdene Waren. Ein Ball in Göttin⸗ gen iſt ein Handſchuh, den die Damenwelt in den Zirkus der gräßlichſten Langweile wirft und den die Männerwelt mit Schaudern zurückholt. Ein Ball in Marburg iſt eine lächelnde Roſe, welche die Studenten den Marburger Mädchen ſchenken. Göt⸗ tingen hat eine Univerſität, Marburg iſt eine, in⸗ dem hier alles, vom Prorektor bis zum Stiefel⸗ wichſer, zur Univerſität gehört.“ Es hat ſich innerlich nichts geändert. Neue Forſchungsinſtitute, Bibliotheken und Museen. In Altona wird im Alten Rathaus ein Hanſiſches Theater⸗Archir gegründet.— In Anderlecht⸗Brüſſel wird das von Erasmus eine Zeitlang bewohnte Haus zu einem Muſeum umge⸗ ſtaltet.— In Berlin wurde am Viktoria⸗Luiſe⸗Platz ein Ruſſiſches Haus als Kulturzentrale für die Berliner Ruſſen geſchaffen.— Ebenda wird die Gründung eines Muſeums für Tierſchutz vorbe⸗ reitet.— In Breslau wird aus Mitteln der Rocke⸗ feller⸗Stiftung ein Neurologiſches Inſtitut errichtet.— In Erlangen iſt beim Juriſtiſchen Semi⸗ nar eine Forſchungsſtätte für Kirchen recht ein⸗ gerichtet worden.— In Göttingen wurde von der Univerſttät anläßlich der 100. Wiederkehr von Bis⸗ marcks Immatrikulation ein Bis marck⸗Muſeun eingeweiht.— In Neidenburg, dem Geburtsort des Hiſtorikers Ferdinand Gregorovius, ſoll ein Gregorovius⸗Zimmer geſchaffen werden.— In New Haven, Conn. wird in der neuen Univerſitätsbib⸗ liothek ein Goethe⸗Forſchungsinſtitut aus der Wi läam⸗Speick⸗Sammlung entwickelt werden.— In Paris wird eine größere Bibliothek der Frauenbewegung eröffnet, die von der Frauenrechtlerin Margarethe Durand zuſammen⸗ getragen und der Stadt geſchenkt wurde.— Ebene wird beim Inſtitut Paſteur das größte Tu ber⸗ kuloſe⸗ Inſtitut der Welt eröffnet.— In Rom wurde auf dem Janfculus das deutſch⸗ita lieniſchs Kulturinſtitut Goethehaus eröfnet.— In Stutt⸗ gart eröffnete die Techniſche Hochſchule eite George⸗Wuſhington⸗ Bibliothek, unter Mitwirkung von Robert Boſch geſchaffen wurde.— In Tokio wurde bei der Waſada⸗Univer⸗ ſität ein Theater Muſeum mit Bibliothek ein⸗ gerichtet.. Die Veränderung des meunſchlichen Fußes, Auf antiken Statuen wird der Menſchenfuß o dargeſtellt, daß die zweite Zehe länger iſt als dis erſte. Da beim heutigen Menſchen in der Regel die erſte Zehe länger iſt, dachte man eine Zeitlang, es handelte ſich bei den griechiſchen Künſtlern um die Anwendung eines äſthetiſchen Idealkanons. Der ungariſche Paläobiologe G. J. Frhr. v. Fejervarh hat nun, wie in der Noralle mitgeteilt wird, die Fußſkelette der Steinzeit⸗Menſchen, Aegypter, mi⸗ telalterlicher Ureinwohner Südamerikas uſw un terſucht und gefunden, daß in früheren Zeiten lat⸗ ſächlich beim Menſchenfuß die zweite Zehe 1 war als die erſte. Die antiken Künſtler haben dahe durchaus die wirklichen Verhältniſſe wiedergegeben Die inzwiſchen erfolgte Aenderung des Menſchen⸗ fußes ſtellt eine verwickelte Anpaſſungs“ erſcheinung dar, auf die ſchon früher von 5 wiſſenſchaftlichen Forſchung hingewieſen worden iſt 6 N N 1 3 4 2 des un bund eſtex⸗ E 1= nicht Ver⸗ r der les wer⸗ jaben n ex⸗ 1 ge⸗ Boche einen ). . orbe⸗ kocke⸗ itut zemi⸗ ein⸗ t der Bis⸗ eU m 1 1 — 4 79 Montag, 23. Mai 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 283 ——— Regen, Sonne und Wind. Faſt eine Woche lang ſtrahlte die Sonne von einem wolkenloſen Himmel herab. Das Thermo⸗ meter war auf beinahe 30 Grad hinaufgeklettert und ſo ſchien es durchaus begreiflich, daß man bereits Pläne für den Sonntag, den man ſich recht ſonnig dachte, ſchmiedete. Aber von Weſten her rückte am Samstag nachmittag eine graue Wolkenbank an, die don den Meteorologen als eine Gewitterfront bezeichnet wurde. Da auch noch der Wind durch die Straßen fegte, konnte kein Zweifel mehr darüber be⸗ ſtehen, daß für den Sonntag ein Witterungs⸗ umſchlag zu erwarten war. Prompt öffneten ſich dann auch nach einem kleineren nächtlichen Spritz⸗ kegen bei Tagesanbruch die Schleuſen des Himmels. Mit vorrückender Tagesſtunde ließen die Nieder- ſchläge etwas nach, um dann ſchließlich ganz aufzu⸗ hören. Mit Unterſtützung des Windes hatte die Sonne bald die Wolkendecke durchbrochen. An einem ſolch halbverregneten Tag entſchließt man ſich erſt nachmittags zu einem Spaziergang. Die Niederſchläge hatten inzwiſchen die Luft ge⸗ reinigt. Der ſtarke Wind war den Seglern will⸗ kommen. Jede Schwüle war verſchwunden und hatte einer erfriſchenden Kühle Platz gemacht. Die Fernſicht war außerordentlich gut. Der Odenwald ſchien zum Greifen nahe und die Rundflugpaſſa⸗ giere, die ſich nachmittags durch die Lüfte führen ließen, hatten die ſchönſten Ausblicke. Das Strandbad hatte geſtern einen ſchlechten Tag. Die Eiſenbahn war mit dem geringen Verkehr eben⸗ falls nicht recht zufrieden. Nur die beiden beſchleu⸗ nigten Perſonenzüge in den Odenwald und das bad. Oberland am Vormittag waren ausnehmend gut beſetzt. 30 prozentige Herabſetzung der Preiſe für Schnell⸗ und Eilzugszuſchläge Um den Beſtrebungen nach Erleichterung des Reiſeverkehrs entgegenzukommen, wird die Reichsbahn mit Wirkung vom 1. Juni 1982 die bisher gültigen Sätze für Schnell⸗ und Eilzugs⸗ zuſchläge um die Hälfte herabſetzen. Die Auswirkung dieſer Ermäßigung ſei an einigen Beiſpielen gezeigt: Eine Fahrkarte 3. Kl. Schnellzug Mannheim— Nürnberg koſtete bisher 18,20, künftig 15,70 J, 2. Kl. Schnellzug Mannheim— Köln bisher 24 ¼, künftig 20 l. Die Eilzugsfahrkarte 2 Kl. Mannheim— Raſtatt koſtete bisher 6,90 /, künftig 5,90 I. Eilzug Mann⸗ heim Konſtanz bisher 15,10 4, künftig 13,85 l. Für die Benützung von FD⸗Zügen(bisher ein⸗ heitlicher Zuſchlag 4%) treten zu den Schnellzugs⸗ zuſchlägen 2. und 1. Klaſſe hinzu für Entfernungen bis 300 Km. 2 J, darüber 3, für die Benützung von FFD⸗Zügen(bisher einheitlicher Zuſchlag 8 4 für Entfernungen bis 300 Km. 4 /, darüber 6 A. Die Reichsbahn hofft, mit dieſer Maßnahme eine beſondere Belebung des Reiſeverkehrs in den Schnell⸗ und Eilzügen zu erzielen. Beiſetzung von Frau Rech Als am Samstag nachmittag das Opfer der Bluttat in den H⸗Quadraten, die Gattin des Milch⸗ händlers Rech, beigeſetzt wurde, war der Andrang der Neugierigen ſo groß, daß die Polizei die Wege zur Grabſtätte abſperren mußte. In der dicht gefüllten Trauerhalle des Friedhofs leitete Muſik⸗ direktor Lenz mit dem Largo von Händel die Totenfeier ein, worauf Kaplan Müller von der Unteren Pfarrei den Segen ſpendete. Ein faſt un⸗ überſehbarer Zug von Leidtragenden folgte dem Sarg, der von einer Abordnung des Gebirgstrach⸗ tenerhaltungsvereins„'Jnnzeller“, Mannheim⸗ Waldhof, zur letzten Ruheſtätte getragen wurde. Am Grabe legte Vorſtandsmitglied Georg Inhofer für den Verein, deſſen Fahne ſich über dem Grab ſenkte, einen Kranz nieder, indem er daran er⸗ innerte, daß Frau Rech fern von ihrer geliebten bayeriſchen Heimat den Tod gefunden habe. Der Mannheimer Milchhändlerverein ließ durch eine Blumenſpende ſein Beileid bekunden. Das Mannheimer Hornquartett ſpielte am Grab einige Choräle. Die Beiſetzung des Prokuriſten Guſtav Bech⸗ tel, der über drei Jahrzehnte in der Mannheimer Niederlaſſung der Firma Schenker u. Co. tätig war, ſund ebenfalls am Samstag nachmittag ſtatt. Nach einem Harmoniumvorſpiel von Organiſt Reuſch gedachte Vikar Fränkler von der Chriſtuskirche des pflichtgetreuen Mannes, der 35 Jahre hindurch mit ſeiner nun um ihn trauernden Gattin in Liebe berbunden war. Freunde und Berufskollegen ſowie die Firma brachten ihre Teilnahme durch Blumen⸗ und Kranzſpenden zum Ausdruck. Eigenartiger Unfall— Eutladung eines Selbſiſchuſſes durch ein Huhn. Wir haben kürzlich davon berichtet, daß ein Spatz einen Selbſtſchuß zur Entladung brachte. Am Samstag ereignete ſich nun hier ein ähnlicher Fall, jedoch mit dem Unterſchied, daß nicht ein Spatz, ſondern ein Huhn die Urſache des Unfalls bildete. Der Polizeibericht meldet dar⸗ über folgendes: Am Samstag vormittag 11 Uhr erlitt ein hieſiger 28 Jahre alter Schmied in Sandhofen dadurch einen Unfall, daß ſich in lemem Hühnerſtall im Geflügelzuchtverein„Rhein⸗ gold“ am Viernheimer Weg ein Selbſtſchuß, den er dort gelegt hatte, entladen hat. Die Entladung des Selöſtſchuſſes erfolgte durch ein Huhn, das an die Abzugs vorrichtung des Selbſtſchuſſes geraten war. Der Schuß drang dem Schmied in das ünke untere Schienbein und verletzte ihn derart ſcwer, daß er ſofort nach dem ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſe verbracht werden mußte. 38. WANDERAUSSTELLUNGd DER DLG IN MANNHEIM Pferde im Vorführungsring Von Dr. C. Dencker, Darmſtadt Die deutſchen Zuchtgebiete haben ſtets die Elite ihrer Landeszuchten auf die Ausſtellungen entſandt, um ſich mit den Spitzen der verſchiedenſten Zucht⸗ gebiete in friedlichem Wettbewerb zu meſſen. Auch heuer in Mannheim wird die Pferdeausſtellung einen großen Raum einnehmen. Wenn auch in An⸗ betracht der ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe einige Zuchtgebiete von einer Beſchickung Abſtand nehmen mußten, ſo werden doch in Mannheim ſechs verſchiedene Zuchten ver⸗ treten ſein. Es iſt aber nicht allein die Ausſtellung der Zuchtpferde, ſondern auch das mit der Ausſtellung verbundene Reit⸗ und Fahrturnier, das ſehr zahlreiches Pferdematerial aus allen deutſchen Zuchtgebieten und Gegenden herbeiführt. Die beſten . Reitervereinsmannſchaften aus Württemberg, Ba⸗ den, Heſſen, der Pfalz, Heſſen⸗Naſſau und ſogar aus dem Saargebiet werden in der Turnierarena von Mannheim zeigen, was ſie im Laufe von zehn Jah⸗ ren eifrigſter Arbeit erreicht haben. In den großen Ausſtellungszelten der Zucht⸗ abteilung werden wir die beiden großen Gruppen Kaltblut und Warmblut vertreten ſehen. Den Rei⸗ gen der Kaltblutpferde eröffnet zunächſt das rheiniſche Zuchtgebiet. Das Rheinland iſt die Grundſtütze der geſamten deutſchen Kaltblutzucht ge⸗ worden; auch in dieſem Jahre werden Hengſte des allerſchwerſten Kalibers mit Gewichten an weit über 20 Zentnern nach Mannheim kommen, ſchwere Muttterſtuten mit ihren Fohlen, junge zwei⸗ und dreifährige Vertreter der rheiniſchen Pferdezucht. Aus Mitteldeutſchland wird der Zuchtverband Thüringen, der ebenfalls ein„alter Beſchicker“ der D. L..⸗Ausſtellung iſt, fraglos Hervorragendes bringen. Die Thüringer Kaltblutzucht hat in den letzten zehn Jahren einen ſehr beachtlichen Aufſtieg nehmen können. Das Pferdeſtammbuch für Heſſen Landfrauentag Anläßlich der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft veranſtaltet die Badiſche Landfrauen vereinigung des Katholiſchen Deutſchen Frauenbundes zuſammen mit ihren pfäl⸗ ziſchen und heſſiſchen Schweſtervereinigungen am Mittwoch, 1. Juni, in Mannheim einen Landfrauentag. Das Programm ſteht unter dem Leitgedanken:„Die katholiſche Landfrau in ſchwerer Zeit.“ Die Tagung beginnt mit einer hl. Meſſe um 10.30 Uhr in der Jeſuitenkirche mit Pre⸗ digt von Stadtpfarrer Roſer in Mosbach. Auf 12.30 Uhr iſt eine Verſammlung im Kolping⸗ haus, U 1, 18—19 angeſagt, in der u. a. die Reichs⸗ vorſitzende der Landfrauen vereinigung des KD, Baronin Maria Kerkerink und die Vorſitzende der Pfälziſchen Landfrauen vereinigung des Kath. Frauenbundes, Frau Eliſabeth Matti, ſprechen werden. Das Hauptreferat hat Frau Emma Haas, die rührige Vorſitzende der Badiſchen Landfrauen⸗ vereinigung des KD. übernommen. Späteſtens um .30 Uhr beginnt die gruppenweiſe Führung durch die D G⸗Ausſtellung. Möchten recht viele Landfrauen aus Baden, Pfalz und Heſſen die günſtige Gelegenheit benutzen, durch Teilnahme am Landfrauentag am 1. Juni die DSG⸗Ausſtellung zum halben Tagespreis zu beſichtigen! 5 Tagung der Geflügelzüchter Anläßlich der 38. Wanderausſtellung der Deut⸗ ſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft hält der Club Deutſcher Geflügelzüchter, Sitz Berlin, am 2. Juni, ſeine Hauptverſammlung in Mannheim ab. Es handelt ſich um die Tagung einer Fach⸗ organiſation, die als Reichsverband Deutſcher Nutz⸗ geflügelzüchter über alle Teile des Reiches verbrei⸗ tet iſt. In zwei Vorträgen werden aktuelle Wirt⸗ ſchaftsfragen behandelt, die von allgemeinem Inter⸗ in Darmſtadt ſtellt einen Stammhengſt, 6 Stuten und ein Fohlen aus. Der Volksſtaat Heſſen wird zum erſten Male ſeit über 20 Jahren eine D. L..⸗Ausſtellung beſchicken, ſodaß man hier beſonders geſpannt ſein darf auf das, was die heſſiſche Scholle hervorgebracht hat. Schließlich wird ſelbſtverſtändlich Baden, das Land, in dem die D. L. G. in dieſem Jahre zu Gaſt iſt, mit einer größeren Sammlung guter Kaltblutpferde aufwarten. Auch Baden ge⸗ hört zu den„jüngeren Zuchtgebieten“ und zu den ſelteneren„Gäſten“ auf unſeren deutſchen D. L..⸗ Ausſtellungen. Unter den deutſchen Warmhblutzuchtgebie⸗ ten wird zum erſten Male das alte hervorragende Oldenburger Pferdezuchtgebiet unvertreten bleiben, da Oldenburg in letzter Stunde die Beſchickung von Mannheim abſagen mußte. Von den älteren Zucht⸗ gebieten wird lediglich Oſtfriesland, wo ein dem Oldenburger ſehr ähnliches, ſtarkes, wirtſchaft⸗ liches Warmblutpferd gezüchtet wird, mit hervor ⸗ ragenden Geſpannen nach Mannheim kom⸗ men. Von den jüngeren Zuchtgebieten in der Ab⸗ teilung Warmblut entſendet das Pferdeſtammbuch für Heſſen eine Sammlung Pferde. Für den Volksſtaat Heſſen iſt es das erſte Mal, daß dieſer deutſche Landesteil mit Warmblutpferden ſich über⸗ haupt auf einer D. L..⸗Ausſtellung zeigt. Die Warmblutzucht in Heſſen hat im Verlaufe der letz⸗ ten zehn Jahre einen gewiſſen Aufſtieg nehmen können, und zwar bedingt durch die vorwiegend klein⸗ und mittelbäuerlichen Verhältniſſe bei mitt⸗ leren Bodenarten und nicht zuletzt auch durch ein ſehr ausgedehntes und blühendes Reit⸗ und Fahr⸗ vereinsweſen. Schließlich iſt es noch ein altes deutſches Warm⸗ blutzuchtgebiet, nämlich die Pfalz, die ſich wie⸗ derum mit einer Sammlung ſicherlich ſehr edler, ſchöner und qualitätvoller Warmblutpferde zeigen wird. Erinnert ſei nur an die hervorragende Güte der auf die D. L..⸗Ausſtellung nach München geſandten Pfälzer Pferde Die Grundlage der Pfäl⸗ zer Warmblutzucht ſind die bekannten Zweibrücker Hengſte, denen in den letzten Jahren Oldenburger bzw. in Bayern im Oldenburger Typ gezogene Hengſte hinzugeſellt wurden, um die Verſtärkung des Pfälzer Warmbluts herbeizuführen. So wird auch diesmal das Pferdematerial der Pfalz mit beſon⸗ derem Intereſſe erwartet. Es kann alſo wiederum mit Genugtuung feſtge⸗ ſtellt werden, daß die D. L..⸗Ausſtellung auch in dieſem Jahre auf pferdezüchteriſchem Gebiet ein Er⸗ eignis von beſonderem Range zu werden verſpricht. Jeder Pferdemann und Pferdefreund aus Stadt und Land wird in Mannheim auf ſeine Koſten kommen. in Mannheim eſſe find. Tierzuchtinſpektor Küthe(Landwirt⸗ ſchaftskammer Kaſſel) wird an Hand von Lichtbildern über Rentabilitätsfragen in der bäuerlichen Geflü⸗ gelhaltung ſprechen. Die verſchiedenen Formen der heutigen Siedlungen wird Regierungsrat Dr. Schifferer(Oberpräſidium Koblenz) erläutern. Die Vorträge ſind öffentlich. Beginn 10 Uhr vor⸗ mittags im Ballhaus(Schloßgarten). * Vorſicht beim Spielen auf der Straße. Am Samstag abend ſprang beim Spielen in der Eichels⸗ heimerſtraße ein 12 Jahre alter Volksſchüler einem Radfahrer in das Fahrrad. Der Knabe kam da⸗ durch zu Fall, brach das linke Schienbein und mußte in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. * Knabe läuft in ein Motorrad. Am Samstag überfuhr ein Motorradfahrer mit ſeiner Maſchine vor dem Hauſe J 1, 8, einen—4 Jahre alten Kna⸗ ben. Das Kind ſprang über rie Straße und lief direkt in die Maſchine hinein. Der Fahrer bremſte ſtark, vermochte das Unglück jedoch nicht mehr zu verhindern. Er war erſt mehrere Meter vor der Unfallſtelle aufgeſtiegen. Das Kind wurde in das Haus J. 1, 8, verbracht. Die Polizei war ſogleich zur Stelle und veranlaßte die Ueberführung in das Städtiſche Krankenhaus. * Beim Tauchen verunglückt. Am Samstag vor⸗ mittag kam ein hieſiger 21 Jahre alter Maler, der im Rhein bei der Frieſenheimer Inſel badete, beim Tauchen auf den Grund. Der Taucher zog ſich dabei eine Quetſchung der Wirbelſäule zu und mußte in das Städtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Trotz der Schwere der Verletzung beſteht keine Lebensgefahr. „Hauptmarkt am Mittwoch. Der Hauptmarkt findet des Feiertages(Fronleichnam) wegen am Mittwoch ſtatt. 5 Preis 80 pg. Uberall zu haben! Kleines Kursbuch für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Erheblich erweitert: Wichtige Kreftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz Flugplan der Lufthansa 25 f Sommer-Ausgabe 1932/33 Sänger aus Bellinzona und Lugano werden durch die Mannheimer Liedertafel begrüßt Ein kurzer, aber trotzdem recht herzlicher Will⸗ komm wurde den Männerchören Bellin⸗ zona und Lugano, die am Sonntag nachmittag auf der Reiſe ins Rheinland im Hauptbahnhof ſechs Minuten Aufenthalt hatten, durch die Man n⸗ heimer Liedertafel zuteil. Allen Teilneh⸗ mern an der Sängerreiſe durch Oberitalien im Jahre 1908 iſt noch in lebendiger Erinnerung der herzliche Empfang, der ihnen auf der Heimreiſe in Bellinzona durch den dortigen Männerchor bereitet wurde. Als daher beim Vorſtand der Liedertafel die Nachricht eintraf, daß die Sangesfreunde aus Bel⸗ linzona am Sonntag nachmittag Mannheim paſ⸗ ſieren würden, war es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Aktivität alarmiert und aufgefordert wurde, ſich im Hauptbahnhof zur Begrüßung einzufinden. Da der Bafler Schnellzug, der um 3,27 Uhr hier eintrifft, in zwei Abteilungen gefahren wurde und da die Schweizer Sänger in der erſten Abteilung ſaßen, dauerte der hieſige Aufenthalt nur ſechs Mi⸗ nuten. Als der Zug pünktlich auf dem 2. Bahnſteig einlief, hatten ſich mit mehreren Vorſtandsmitglte⸗ dern etwa 40 Sänger verſammelt, die die Schweizer Freunde mit dem badiſchen Sängerſpruch begrüßten. Man merkte, daß die Durchreiſenden auf das freu⸗ digſte von dem herzlichen Empfang überraſcht waren. Sofort wurde, als der Zug hielt, der letzte Wagen verlaſſen, der ihnen zugewieſen war. Als ſich die Vorſtandsmitglieder die Hände gereicht hatten, ergriff Präſident Georg Müller das Wort, um die Sangesfreunde aus Bellinzona und Lugano im Namen der Liedertafel herzlich will⸗ kommen zu heißen und damit den Ausdruck des Be⸗ dauerns zu verbinden, daß die Reiſedispoſitionen ein längeres Verweilen in Mannheim nicht zuließen. Durch ihr Erſcheinen am Zuge ſtattete die Liedertafel eine alte Dankesſchuld ab. Eine ſtattliche Reihe von Mitgliedern erinnere ſich noch mit großer Freude an den herzlichen Empfang, der ihnen 1908 in Bellinzona bereitet wurde. Herr Müller ſprach die Erwartung aus, daß die Schweizer Sänger auf ihrer Rheinreiſe ſo unvergeßliche Eindrücke mit nach Hauſe nehmen, wie die Mannheimer vor 26 Jahren aus Italien und der Schweiz, Eindrücke, die dazu beitragen möchten, das Vertrauen des Auslandes, das Deutſchland ſo dringend notwendig hat, zurückzugewinnen, die aber auch verhindern, daß die vielen Fäden, die Deutſch⸗ land mit der Schweiz verbinden, zerriſſen werden. Präſident Müller wünſchte der Reiſe ins herrliche Rheinland einen ſchönen Verlauf und ſchloß mit einem Hoch auf die Sangesfreunde aus Bellinzona und Lugano, in das die Liedertäfler kräftig ein⸗ ſtimmten. Herr Spinnler, der 2. Vorſitzende des Sänger⸗ f chors Bellinzona, ſprach ſeine außerordentliche Freude darüber aus, daß die Liedertäfler auf die Mitteilung von der Durchreiſe ſo zahlreich erſchienen waren. Er be⸗ tonte, daß die Gedanken der Mannheimer auch die der Schweizer Sänger ſeien und überreichte Herrn Müller als äußeres Zeichen der Wertſchätzung einen mächtigen Alpenroſenſtrauß. Der Ankündi⸗ gung, daß ſie auch noch ein Lied ſingen würden, konnte leider nicht Folge geleiſtet werden, da ſie wieder einſteigen mußten. Sie waren aber noch in der Lage, den Chor„Am Brunnen vor dem Tore“, den die Liedertäfler unter Muſikdirektor Ulrich Her⸗ zogs Leitung wunderſchön ſangen, vom Wagen⸗ fenſter aus anzuhören. Der Vereinswahlſpruch der Liedertafel geleitete den Zug aus der Halle. So lange man den der Rheinbrücke Zueilenden nach⸗ ſehen konnte, erwiderten die Schweizer die Abſchieds⸗ grüße der Mannheimer auf das lebhafteſte. Dann löſte Herr Müller die Schnur, die den Alpenroſen⸗ ſtrauß zuſammenhielt und verteilte ihn an die Sänger, die der Aufforderung zum Empfang der Schweizer ſo bereitwillig Folge geleiſtet hatten. f 3 Sch. ci i, Wenn Sie Mühlen Franck, die gute HKaffeewürze, verwenden, brauchen Sie weniger Kaffee und bekommen trotzdem ein volles, herzhaftes, kräftiges 0 Getränk. Mühlen Franck ist sehr ergiebig, würzkräftig und billig. Ein halbes Pfund kostet nur 22 Pfennig. Machen Sie einen Versuch! .— 9—————ñ— 5 Aus Baden tronenblüte an der Bergſtraße rd Weinheim, 21. M Bergſtraße am Oden 18 3b Zi Das ſüdliche Klima der zeigt ſich zurzeit in einer Eigenart in Weinheim. Hier in der Bahnhofsanlage die Zitro⸗ gen Renſträucher in zarteſtem Weiß. Die Sträucher, die 2 er als kleine Pflänzchen 3 dfrankreich einführte, tragen im Herbſt auch Badiſche Aerztekammer * Karlsruhe, 21. Mai. Kürzlich fand in Karls⸗ ruhe die erſte Sitzung der in dieſem Jahre von den Landes auf die Dau von 4 Jahren ten Badiſchen Aerztekammer ſtatt. Zum der Kammer der Vorſitzende der e 0 Dr. Mam⸗ iſt durch Geſetz vom Jahre die Geſamtintereſſen des ärzt⸗ 1 Baden zu vertreten und bei der idheitspflege mitzuwirken. Auch iſt ingen zur Fürſorge für bedürf⸗ und deren Hieiterbliebene zu treffen. Sie dieſem Zweck Jahresbeiträge von den Aerzten des Landes geſtaffelt nach den Einköommens⸗ verhältniſſen. Wie ſehr die allgemeine ſchlechte Wirt⸗ ſchaftslage auch den Aerzteſtand erfaßt hat, zeigte ſich n Verhandluz rammer über die Feſt⸗ 5 31 1906 dazu ber lichen Stand ſetzung 5 A 2 ür 1932. Die Beiträge mußten allgemein um 50 v. H. herabgeſetzt und damit auch die aus ihnen zu beſtreitenden Unterſtützungs⸗ beträge ganz erheblich gekürzt werden. Tödlicher Motorradunfall * Löffingen(Amt Neuſtadt i. Schw.), 22. Mai. Am Donnerstag abend verunglückte der 21 Jahre alte Adolf Merk von Ditteshauſen. Auf der Straße zwiſchen Dittishauſen und Löffingen kam Merk mit ſeinem Motorrad wahrſcheinlich über den Straßen⸗ rand und wurde mit voller Wucht in eine Hecke ge⸗ ſchleudert. Mit ſchweren Verletzungen wurde er in das Krankenhaus Löffingen eingeliefert, wo er einige Stunden näch dem Unfall verſtarb. K * Zimmern bei Adelsheim, 21. Mai. Hier iſt der letzte Veteran der Gemeinde, Andreas Fitz, im Alter von 86 Jahren geſtorben. Er hatte als Ar⸗ tilleriſt am Feldzug 187071 teilgenommen und kam in den ſchweren Kämpfen von Nuits als Richtkano⸗ nier als einzig Lebender ſeiner Batterie aus der Schlacht zurück. * Grafenhauſen bei Waldshut, 22. Mai. Ein hier zu Beſuch weilender 73jähriger Mann von Mimmen⸗ hauſen ſchnitt ſich beim Raſieren die Hals ⸗ ſchlagader durch. Der Dod trat durch Verblu⸗ tung ein. Aus der Pfalz Verkehrserziehung in Ludwigshafen * Judwigshaſen, 22. Mai: Am Montag beginnt die Polizeidirektion Ludwigshafen im Benehmen mit der Verkehrswacht, der Preſſe, der Schule und den Radfahrvereinen eine auf 3 Monate ſich erſtrek⸗ kende Ver kehrser ziehung. Bei einer Preſſe⸗ heſprechung wurden von Regierungsrat Dr. Moos und dem Vorſitzenden der Verkehrswacht Dr. Julius Waldkirch die einzuhaltenden Grundſätze und Maß⸗ nahmen erörtert. In den Dienſt der Sache ſtellen ſich außer den genannten Inſtitutionen auch noch Kinos, Warenhandel, Warenhäuſer und Fahrrad⸗ händler. Am Montag fängt die Verteilung von 40 000 Flugblättern an. Die Filme machen auf die Verkehrsregeln aufmerkſam. Die Schutzleute haben den Radfahrern und Fußgängern die Verkehrs⸗ regeln beſonders einzuſchärfen. Der Bulldogg im Wohnzimmer * Aſfelheim bei Frankenthal, 22. Mai. Ein Bull⸗ dogg, der zwei mit Kies beladene Anhänger des Fuhrunternehmers Scheerer aus Ellerſtadt zog, fuhr den Aſſelheimer Stich hinunter, verlor die Steuerung und fuhr in ein Haus, ſodaß der Bull⸗ dogg in das Wohnzimmer hineinrannte. Der Führer wurde eingeklemmt und ihm das eine Bein am Oberſchenkel abgedrückt. Er fand Aufnahme im Grünſtadter Krankenhaus. Der Sachſchaden iſt er⸗ heblich. Sie wollten zur Fremdenlegion * Pirmaſens, 22. Mai. Zwei 18jährige Bur⸗ chien aus Ludwigshafen ſind am 13. Mai zuhauſe weg, um ſich in die Fremdenlegion zu be⸗ geben. Sie wurden wegen ihres jugendlichen Alters nicht angenommen und kamen auf ihrer Rückreiſe mittellos hier an, Beide wurden von ihren Eltern hier abgeholt. Vom Unwetter im Nagoldtal * Tuttlingen, 21. Mai. Von einem ſich z. Zt. in Tuttlingen aufhaltenden Mannheimer erhalten wir folgende Zuſchrift:„Ich kam dieſe Woche in das vom Unwetter am Pfingſtmontag betroffene Gebiet des Nagoldtales und auch in den Ort Sulz, der am meiſten gelitten hat. Erſchüttert mußte ich an der Straße des kleinen Oertchens ſtehen bleiben, denn dort lagen nicht weniger als 33 Kühe, und 6 Pferde, die den Tod in den Fluten gefunden hatten. Ich werde den Anblick dieſer Tiere mit ihren aufgeriſſenen Augen voll Todesangſt und dem Schrecken der letzten Minuten nicht vergeſſen. Dee Jammer der Leute iſt entſetzlich, ſie ſind um alles gekommen, kein Vieh, keine Frucht, nichts mehr. Und daun die Häuſer, die Wohnungen, die Zim⸗ mer meterhoch mit Schlamm überzogen. Wo man hinſchaut: Verwüſtung und Vernichtung. Ich möchte zu einer Sammlung aufrufen. Mit tiefer Trauer im Herzen habe ich den Ort verlaſſen mit dem Wunſche, daß dieſen treuen Sulzer Bauern auf dem ſchnellſten Wege Hilfe gebracht wird.“ chöne Wei in Weinheim am 6. Weinheim, 22. Mai. Die lange Reihe der Fahnen in der Bahnhofſtraße und in der Stadt, die Blumen und die Blüten grüßten die Gäſte aus allen Teilen Badens in der Zweiburgenſtadt. Die Bevölkerung bewies große Anteilnahme an dem Landesfeſt des evangeliſchen Kirchengeſangs. Im Konfirmandenſaal der Peters⸗ kirche trafen ſich die Vertreter zur Hauptverſamm⸗ lung am Samstag nachmittag. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Kirchenrat Heſſelbacher⸗Baden⸗Baden, hielt Dr. Leib⸗ Heidelberg ei Vortrag über „Die ev. Kirchenmuſik in Baden“, in dem er einen Ueberblick gab über die geſchichtliche Entwicklung der Kirchenchöre und ihrer neuen Sendung, die er in einem Uebergang von der reinen Konzert⸗Form mit dem Hervortreten der Einzelleiſtung zu der Einglie⸗ derung in den Gottesdienſt ſieht. Der Wille zu einer grundlegenden Wendung kam in einer eingehenden Ausſprache zum Ausdruck, wobei betont wurde, daß der Wandel entwicklungsmäßig erfolgen und die muſikaliſchen Kirchenfeiern erhalten bleiben müſſen. Den Tätigkeitsbericht erſtattete Rektor Schuh⸗ macher ⸗ Karlsruhe. Angeſchloſſen ſind 246 Vereine mit 8895 Mitgliedern. Der Kaſſenbericht von Haupt⸗ lehrer Eberhard ⸗ Karlsruhe ergab ein günſtiges Bild. Beiden Herren ſtattete der Vorſitzende den Dank ab. Die Senkung des Beitrags auf 15 Pfg. wurde für 1931 genehmigt und für 1932 zunächſt an⸗ geſetzt. Kirchenrat Kanzler ⸗Ludwigshafen über⸗ brachte die Grüße der Pfalz und betonte die guten freundnachbarlichen Beziehungen. Ein Antrag des Kirchenchors Mannheim⸗ Neckarau wird dem Vorſttzenden Gelegenheit geben, der Ober⸗ kirchenbehörde in Karlsruhe den Wunſch der Ver⸗ ſammlung zu unterbreiten, den Sonntag Cantate wie üblich als beſonderen Tag der Kirchenchöre zu betrachten und eine Sammlung für ihre Zwecke zu⸗ zulaſſen. Abends war in der Peterskirche eine religiöſe Feierſtunde. Der Kirchenchor der Chriſtusktrche Heidelberg trug unter Leitung von Kirchenmuſik⸗ Morge Neue Maunheimer Zeitung 21. Evangel. Landeskirchen⸗ zeſangsfeſt 21. und 22. Mai direktor Reitter unter Mitwirkung eines Streich⸗ orcheſters die Kantate von Händel„Ach Herr, mich armen Sünder“ und die Kantate von Krieger,„Rufet nicht die Weisheit“ vor. Prof. Dr. Poppen ⸗Hei⸗ delberg begleitete auf der Orgel und ſpielte Werke von Bach und drei Orgelchoräle. Der Choral„Lobe den Herren“ und ein gemeinſamer Schlußchoral be⸗ endeten den erſten Tag der Veranſtaltung. Beim Begrüßungsabend war die Feſthalle„Pfälzer Hof“ gut beſetzt. Nach einer Ouverture für Streichorcheſter und Klavier, einem von Lina Sommer gedichteten Prolog und dem„Grüß Gott“ des Kirchenchors der Altſtadt hieß Pfarrer Schühle den Landeskirchengeſangsverein willkommen. Er dankte, daß Weinheim als Ta⸗ gungsort gewählt wurde und wies auf die religiöſe Aufgabe des Kirchengeſangs hin. Dekan Philipp⸗ Hohenſachſen ſprach für den Bezirk Ladenburg Weinheim. Oberbürgermeiſter Huegel gab der warmen Anteilnahme der Stadtverwaltung und der Einwohnerſchaft Ausdruck. Landrat Dr. Pfaff mahnte zum Glauben an die Zukunft. Das Schluß⸗ wort von Kirchenrat D. Heſſelbacher war ein Loblied auf Weinheims Frühling und Weinheims ſchöne Landſchaft. Daun bot die Stadtverwaltung den Gäſten das eindrucksvolle Bild einer Burgenbeleuchtung. Am Sonntag vormittag wurden in beiden evan⸗ geliſchen Kirchen Feſtgottesdienſte abgehalten, bei denen die Ki von Wein⸗ heim⸗Stodt und ⸗Altſtadt mitwirkten. In der Stadt⸗ kirche hielt Pfarrer Achtnich die Feſtpredigt, in der Peterskirche Pfarrer Schühle. In der Peterskirche ſchloß ſich die Generalprobe für die Feſtaufführung an. Um 5 Uhr fanden ſich die Teil⸗ nehmer in der Feſthalle Pfälzer Hof zu einer Nach⸗ verſammlung ein. Sicherlich haben die aus⸗ wärtigen Beſucher des Landesgeſangsfeſtes, die nun wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ſind, freudige Erinnerungen an unſer ſchönes Weinheim mit⸗ genommen. * 7 5 = 0 Frauenschadnh Wer hat nicht schon von der englisch-tschechi⸗ schen Meisterin Miß Vera Menschik gehört, welche als weitaus„stärkste“ Dame angesehen werden muß, die trotz allmählich einsetzender Kon- kurrenz der am Schach immer mehr Interesse fin- denden Damenwelt immer noch den Titel einer Weltmeisterin bekleidet! Nun, auch in Deutschland gibt es starke Spielerinnen. Unter diesen als neueste„Attraktion“ Frl. Graf aus München, Die noch sehr junge Dame hat nicht nur Technik, sie hat auch Ideen! Das mußten nicht nur starke Mün- chener Meisterspieler erfahren, das überraschte auch Großmeister Spielmann, der jüngst in München zwer Simultanvorstellungen gab und dabei seine Partien gegen Frl. Graf verlor. Hier die eine, welche von der Siegerin musterhaft gespielt wurde. Frl. Gr Af. Spielmann(simultan). 1. d- dd, ee. 2. 4, Sf6. 3. Lg5, Ungewöhnlich, aber ganz gut. r ih 8 Der damit eingeleitete Läufertausch hat nur zur Folge, daß Schwarz in der Entwieklung zurückbleibt. 4. L. dz, Sed. 5. Sf3, Sd2: 6. Sbd2:, d5. 7. es, Le7. 8. Ld3,-0. 9.—0, Sd. Hier und im nächsten Zuge sollte Schw. ein Gegenspiel mittels oc einzuleiten suchen. 10. De2, Sts. 11. 5! Ausgezeichnet! An dieser Stelle ist der Ein- engungszug besonders wirksam, da sich das Spren- gungsmanösver es nicht durchführen läßt. 11.„ C6. 12. Ses, Lad. 13. f4, Les. Schw. ist ganz auf die Verteidigung beschränkt. 14. g41 Die Schülerin Tarraschs hat es auf die„Angriffs- marke“ hö abgesehen. 14,„ Sd) 18. Sdf3, Ses 16. Ses, lt. Leider verbietet sich f6, Weil der Springer dann naehg6 gelangen könnte. Man sieht, h6 hat dieses Feld geschwächt, Man sollte diesen Zug nur machen, wenn man dazu gezwungen ist oder Wenn ein Vor- teil damit zu erzielen wäre. 17. 13, ef5: 18. gf5:, De7. 19. Sg4, Ld7. 20. Dgz, KhS. 21. Dh. Alles ebenso klar wie stark gespielt. 21.„ Lg5. 22. fs, Taes. 23. Tael, Lha. 24. Teil, Lg. 25. gs, Lb. 286. 12, LS 27. 113. Damit hat W. die stärkste Angriffsformation er- langt. 2 ds. Schr. versucht einen Damenausfall. 28. bd, a5. 29. a8, ab. 30. ab, Das. Diese Entfernung der Dame läßt eine sehr hübsche Kombination zu 31. She: 1 Lö:(gh6? so 1Tg5:) 32. Tg7:! Die tiefe Pointe. W. hat auch die folgenden Schachs mitgerechnet. 32. e Dai n, So hofft Spielmann den Angriff abzuschlagen. 34. Kf1:, Kg7: 35, 61 Kf6: 36. Dh6- E. Es ist unschwer zu sehen, daß die Dame hier stärker als die beiden Türme ist 36.„ Ke7. 37. Dd 6g, Kd8. 38. Lis aufgegeben, denn auf Te7 folgt Matt in zwei Zügen, Spielmann erklärte nach der Partie, daß er Frl. Graf für die(nach Miß Menschik) stärkste Spielerin der Welt halte. Herbe Verluste Mit dem Tode der holländischen Grobmeister Weenink und Notteboom im Dezember bezw. Januar fing die Unglücksserie an. Es folgte im April der bekannte Problemkomponist Dr. Fried- rich Palitzsch aus Dresden, der lange Jahre den Problemteil der Deutschen Schachzeitung leitete und sich als Problemtheoretiker wie auch als be- achtlicher Meister im Partieschach einen Namen erwarb. In Antwerpen verstarb der bekannte Großmeister Edgar Colle, der ein ebenso eleganter wWie gefürch- teter Angriffsspieler war und kurz vor seinem Hin- scheiden in einem kleinen hollänischen Turnier die Großmeister Rubinstein und Tartakower hinter sich ließ. In Budapest erlag einem langjährigen Lungen- leiden der in früheren Jahren bekannte Meister Alexander Tak acs. Er hat sich in den letzten Jahren überwiegend journalistisch betätigen müssen, da sein Körper den Anforderungen des Turnier- kampfes nicht mehr gewachsen war. Der Mannheimer Schachklub beklagt den Tod Altmeisters Fritz, der 52 Jahre lang sein Ehren- mitglied war! Fritz kämpfte noch mit einem Zucker- tort, Steinitz, ja sogar Anderssen und trat haupt- sächlich in den 8ber und 90er Jahren hervor, Gar manche kühne, ideenreiche Kombination auf den 64 Feldern ist ihm zu verdanken.— Nach dem Tode unseres lieben Dr. Thoenes, unseres unvergeßlichen Kadisch nun auch dieser Verlust. Kurze Meldungen In einem Turnier zu Budapest siegte Alt- meister Maroczy, der trotz seiner 63 Jahre in glän- zender Form War. Er erzielte— ohne eine Partie zu verlieren— 13 Punkte. Der 2. Preis fiel an Comal 12(Peru). 3. A. Steiner 11, während L. Steiner mit Lilienthal den.—5. Preis teilten. I Während der Ostertage nahm der Weltmeister Dr. Aljechin an einem kleinen Turnier in Bern teil. Dabei mußte er überraschender weise gegen Prof. Nängeli eine Niederlage einstecken. Er teilte ge- meinschaftlich mit ihm und Dr. Voellmy den 1. Preis. N. Der Schachklub Ludwigshafen a. Ru. hat den diejährigen Pfalzkongreß übernommen, der im Ebertpark stattfinden soll. Das Meisterturnier beginnt am 21. Juli, das Meisterschaftsturnjer am 23. das Haupt- und Nebenturnier am 24., Ende aller Turniere am 27. Juli. Internat, Gudehus-Jubiläums-Problemturnier des Mannheimer Schachklubs. Von den 201 eingesandten, 2. T. vortrefflichen Dreizüger wurden kürzlich 50 Aufgaben an die Her- ren Hume-England und Hild-Ohrdruf zwecks Auf- suchen evt. Vorläufer weitergeeben. Es ist damit zu rechnen, daß die endgültige Wertung der Pro- bleme nicht mehr lange auf sich Warten läßt. Aus- N besteht den H er, W. n Lauter. 5 55 1 bach und Hu Ga Nesuclez Montag, 23. Mai Nationaltheater: Geſchloſſen wegen Vorbereitungen zu „Fauſt, 2. Teil“. 8 9 Muſenſaal— Roſengarten:„Rigoletto“, Oper von Verzz für den Bühnenvolksbund, g 20 Uhr. 1 rundfahrt zur Baumblüte der Bergſtraße bzw. der täglich ab 2 Uhr Paradeplatz. 15 Kaffee Schleuer: Geſellſchoftstanz ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, Uhr Tanz Lichtſpiele: Alhambr i dem Eſel zu wohl iſt⸗ Univerſum: chguartett“.— Gloor Paloſt:„Es— „ Mädel 2 5 5 geht um The de eidenſchaft“. 55 N The ſinnige Jugend“.— Roxyy⸗Theater:„Ehe m. 0. 8 8 ä 1 W̃ 5 1 4 2 8 L 1 E Was hören wir? 9 1 88 bt Montag, 23. Mai 2 Frankfurt. i .05: Scho 13.00: Mittagskonzert.— 13,20. 50 E. Aſchoff: euen Indiens— 18.25: Dr N. Kummer: Tod.—. 19.30: Italieniſch e Volkslieder.— 2 ig zum Gedüchtnis.— 21.00: Sin⸗ foniekonzert. einfirmen. Hörbericht v. E. Beck ö mann.— 22.45: 9 ö 9 Heilsberg 1 .30: Turnſtunde für die Hausfrau. S 8. . 16.00: Licder des W̃ 8, 15 9 Froh— it tzert. 9 D ſt ziger stum: 18.25: Das deutſche Schloſſerhandwerk: S obermeiſter Ewert.—.00: 5 Klavierkonzert.— 20.45: 2 dem Danziger Stadttheater; „Die beiden Schützen“, komiſche Oper. 19 5 Langenberg 1 6 .05: Morgenkonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 50? 1 Kinderſtun e.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.40: M. Sobel: Vom Frühſtück des Schulkindes. 30: Dr. Fulda: Prak⸗ tiſche Fälle aus dem Handelsrecht.— 20.00: Abend konzert, — 21.45: Dipl.⸗Ing. Kraege: Akuſtiſche Merkwürdigkeiten, — 22.35: Konzert. München 10.00: Was eſſen wir dieſe Woche?— 12.00: Wehrhafte Wesen. 12.55: Konzert. 15.25: Leſeſtunde.— 16.05: Konzertſtunde.— 16.50: Veſperkonzert.— 17.50: Aus Lnd⸗ wigshaſen: Die neue Rheinbrücke. Blick auf den Erpei⸗ terungsbau. Südfunk ö aus Bad Mergentheim.— 0 0h: Humoriſten.— 13.00: kenſtunde.— 16.00: Kurkonzert der Kurkapelle Freudenſtodt.— 17.00: Woran exkennſt du ſie? Lehrgang mit muſikoliſchen Beispielen.— Weiteres Progromm ſiehe Frankfurt. Wien 11.30: Mittoagskonzert.— 13.10: Künſtler der Berliner Opernbühnen.— 17.00: Sinſoniemuſtk.— 17.40: Jack Hyl⸗ ton ſpielt.— 20.00: Militärkonzert.— 21.15: Schleſiſche 9 Hochzeit im Mai. 1 Aus dem Ausland 0 Beromüuſter: 12.40: Muſikal. Rätſelſtunde.— 16.30 4 Konzert.— 20.00: Baſeler Feſtſpiele. 5 Mailand: 13.01: Buntes Konzert.— 21.00: Orcheſtek⸗ n konzert. w. Prag: 18.30: Deutſche Sendung.: n Rom: 17.30: Buntes Konzert.— 22.10: Leichte und ie volkstümliche Muſik. al Straßburg: 17.00; Orcheſterkonzert.— 18.302 Schallplak⸗ 8 ten.— 19.45: Schallplatten.— 20.30:„Die Perlenfiſcher“, 90 Oper. 2 Briefkaſten 3 Y. Z. 1. Es kann eine beſtimmte Zeit ausgemacht wer⸗ 5 N den. 2. In dieſem Falle können Sie ſich die Schlüſſel 5 zur Beſichtigung geben laſſen. 5 Hirſchhorn a.., 17. Mai. Sämtliche Arbeiter det 0 Stauſtufe ſind am 14. Mai in den Streik getreten. Die 1 Arbeiter hatten ſich vor einigen Tagen zu dem 15pro⸗ ene 5 0 5 575 5 2 1 2 2 1 1¹ ... b Dr.. 3e Zähne: Chlorodont zentigen Lohnabbau ſchriftlich bereit erklärt. Nu 11 wurden bei der Lohnzahlung 28 Prozent in Abzug die gebracht, obwohl noch kein verbindlicher Schieds⸗ 10 ſpruch vorlag, infolgedeſſen die Arbeiter in den 5 Streik traten. i ö f 20 7 zal fu 5 S0 es Nahe der Seſterser Grenze e BISK IRC HEN 8 staatlichals gemeinnützig 9 f anerkannt de Summe der heilkräftigen ge Salze: 7963,33 m gramm. de Leberleiden 1 „Meine Frau leidet seit. 30 jahren an Gallensteinen er und Peber- Erkrankungen hit und waren nennenswerte 1 — Brfolge der angewendelen 5 . 5 Huren, u. a, auch in N. mi nicht zu verzeichnen. Als lhre Sendung eintraf, war der Zustand meiner Frau außerordentlich rittsch, die N Gallenkrämpfe raten immer häufiger und heftiger 1 auf, Gallenblasenentzündung mit Fieber und Schütte!. frost trat ein, starke Beberschwellungen, Geschwulste le an den Beinen und Füßen, starke Schmersen in den be Schultern, Armen und Rücken, bermullich infolge Blut. stauungen. Pressungen auf Magen und Unterleſp und seit Wochen Schlaflosigkeit. Nach dreiwöchigem Ge brauch ſhres Harissprudels sind die vorgenannten 10 Brschemnungen zum größten Teil behoben.“ de Möln-Lindenthal e 1 Magenleiden f. „Nach einer bei mir im jahre 1914 vorgenommenen 10 Operation hatte ich in den jahren 1914 bis 1936 suplel 90 Magensäure. wodurch ich Magenbeschwerden und de häufiges Erbrechen hatte. Alle angewandten Nittel be- be ſreſten mich nicht von meinem Beiden, Erst durch den ö Gebrauch des Harlssprudels besserte sich mein Beiden et gans erhebiſck, Um einer lederholung meines frü- tr. neren Beidens vorzubeugen, bitte ich um gell Zu- ge sendung einer msefteren Histe. Meinen Peldensge, jahrten kann ich d. Brunnen nur wärmstens empfehlen. Harburg E. B. Berner im Gebrauch bei: Teitsudit, Ader Terran Blasen- und Nierenleiden, Störungen im Sion em der endokrinen prüssen, Zucer krankheit. Preis der Füllung je nach Abnahme 53-63 Pfg. Erhältlich in allen Apotheken und Drogerien und durch N die Mineralwasser-Großhandlungen Pe Feter Rixius G. m. b. H. u. Wilh. Müller Jun, 5 oder die Brunnenverwaltung unmittelbar,* 1 3 10 2 0 S 0 5 da E 8 Tube 50 Pf. 1 0 5 N 9 beste ht aus Auter. gen zu Verdi, zw. der lieniſche 0: Sin⸗ 5. Beck⸗ theater; 15.80: Sobel: : Prak⸗ konzert. gkeiten, hrhafte 156.05: 8 Lnd⸗ Erwei⸗ 10.00: 13.00: 16.00: Woran len.— erliner ck Hyl⸗ leſiſche 16.30 rcheſtek⸗ e und allplat⸗ iſcher“, ht wer⸗ chlüſſel er det 1. Die Löpro⸗ Nun Abzug hieds⸗ den 1 Morgen · Ausgabe Die Spiele der Zwiſchenrunde Fuutracht Fraukfurt— Teunisboruſſia Berlin 31 Polizei Chemnitz— Bayern München:8 Folſtein Kiel— 1. Fc Nürnberg 04 Schalke 04— Hamburger SW:2 Die erſte Zwiſchenrunde um die Deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft brachte den ſüddeutſchen Vereinen einen Erfolg auf der ganzen Linie. Sämt⸗ G lichen drei Vertretern gelang es, ſich in die zweite Zwiſchen⸗ ö 1 zunde durchzuſpielen. Eintracht Frankfurt konnte zu Hauſe den einzigen Vertreter von Brandenburg, Ten⸗ 11s Boruſſia Berlin, 31 ausſchalten. Bayern Nünchen hatte es gegen Polizei Chemnitz weit ſchwerer zu ſiegen, denn mit nur:2 konnte der Sieg und bamik die weitere Teilnahme an den Endſpielen ſicher⸗ geſtellt werden. a 5 Heberraſchend kommt die klare Niederlage, die der Hamburger S ron Schalke on mit 2˙4 bezog. Auch der zweite norodeutſche Vertreter Holſtein Kiel mußte gegen den 1. F C Nürnberg mit:4 die Segel ſtreichen. ot nd hat demnach in der zweiten Zwischenrunde ſämtliche drei Vertreter, Weſtdeutſch⸗ kan d iſt durch Schal ke 04 vertreten. Brandenburg und Norödeutſchland ſind ousgeſchieden. Im Enoͤſpiel wird demnach diesmal wieder beſtimmt ein füdbeutſcher Bertreter(wenn nicht das Enoſpiel durch zwei fübdeutſche Vertreter beſtritten wird) dabei ſein. Weitere Ergebniſſe Repräſentatipſpiele München: Süddeutſchland— Niederöſterreich 328(:2 Düſſeldorf: Weſtdeutſchland— Süddeutſchland 375(321 „Lehrſpiele“ engliſcher Mannſchaften Berlin: Bundeself— Everton(Samstag):2(:). Leipzig: Leipzig— Chelſea(Samstag):7(118). Hannover: Bundeself— Everton 23. Stuttgart: Kickers⸗VfB komb.— Chelſea 078. Aufſtiegsſpiele . Gruppe Main: Kickers Obertshauſen— Sppg. Rüla 372; Germ. Okriftel— BfB Friedberg:0; Kickers Aſchaffenburg— Spfrde Frankfurt:9. Gruppe Heſſen: Pol Darmſtadt— Fg Mombach 411; Opel Rüſſelsheim— BfR Bürſtadt 112. Gruppe Württemberg: Norm. Gmünd— Sc Stuttgart 128: FC Tailfingen— Spf Heilbronn 111. a Gruppe Südbayern: Ulmer FV 94— Spvgg München :0; Fc Luſtenau— BC Augsburg:0; Armin München gegen Spogg Landshut 112. Gruppe Rhein: Bfgt Kaiſerslautern— F Rohrbach 3810; Germania Friedrichsfeld— Ludwigshafen 08:2, Gruppe Saar: Eintr. Trier— SW Völklingen 01703 Pf. Pirmaſens— FV Homburg:0; Sc Algenrodt— FV Qierſchied 1511. Privatſpiele ISV Frankfurt— Alemannia Worms(Sa.):07 Kick. Offenbach— FSW Mainz 05(Sa.):9 Hanau 60⸗94— Hanau 93(Sas):2; Blauw. Bürgel— Kickers Offenbach 90:0; Germania Bieber— Sppg Griesheim:2; F Kai⸗ ſerslautern— Spfr Neuß(Sa.):3; FV Speyer— Fc Mannheim 08:0; Fc Mannheim 08— Pfalz Luswigs⸗ hafen:4; FVg Kaſtel— Spyg Sandhofen(Sa.):0; Spog Sandhofen— Phönix Mannheim:07 SW 5— Saar Saarbrücken(Priv.⸗Pok.⸗Runde]:4; Bor. Neun⸗ kirchen— Sc Feuerbach(Sa.):6; Sc Freiburg— Amic. Viernheim 471; FV Lörrach— Amie. Viernheim(Sa.) 371. Handball Vorſchlußrunde zur DSB.⸗Meiſterſchaft: „Männer: Weißenſels: Pol. Weißenfels—Spygg. Führt:5? Deſſau: Poel Deſſau⸗-Pol. Berlin 5216. Vorſchlußrunde der DT.: Mäuner: Krefeld: Ta. Niederpleis— TV. Herrns⸗ heim:8; Berlin: TB. Berlin- MT. Herren⸗ 1 225. Frauen: Krefeld: TV. 55 Krefeld Stadt Frankfurt 113: Tad. Witten—Thl. Hannover:0; Stadt Frankfurt Wit⸗ ten:5; Berlin: Ti B. Berlia— Vorwärts Breslau 815; TV. Frankenberg.—Tſch. Hamburg 425; Breslau Ham⸗ Purg:1. Der Erfolg der Süodeutſchen Der Meiſter ſetzt ſich durch Eintracht— Teunis⸗Byruſſia:1(:1 . Die Abkühlung, die der Regen in der vergangenen Nacht gebracht hatte, wirkte ſich in jeder Hinſicht günſtig für das im Frankfurter Stadton durchgeführte Zwiſchen⸗ kunden⸗Spiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft aus. g Zuſchauer wären bei der großen Hitze der letzten Tags zweifellos nicht gekommen, und auch die Spieler rofttierten ſelbſtverſtändlich von dem günſtigen Fußball⸗ wetter. Trotzdem hielt das Spiel nicht das Niveau, das man ſich verſprechen durfte. Die Berliner Veilchen ſpiel⸗ len von vornherein ziemlich defenſiv und gegen Spielende, als ſie keine Gewinnchance mehr ſahen, auch reichlich derb. En wurden Möbs und Ehmer verletzt. Die Eintracht halte Schaller für Kellerhoff auf Linksaußen ſtehen, Trumppler ſtürmte am rechten Flügel. Sonſt ſtand die Mannſchaft komplett. Auch die Berliner hatten ihre der⸗ zeit ſtärkſte Elf zur Stelle. Ihr ſtärkſter und beſter Mannſchaftsteil war das Schlußdreieck. Die Läuferreihe ſpielte allzu defenſivy und war überdies noch durch die Verbinder verſtärkt, ſo daß die beiden Flügel und Hand⸗ ſcuhmacher wenig Chancen behielten. Schütz⸗Stubb über⸗ Feagten bei der Eintracht. “GBVährend der erſten halben Stunde war die Eintracht n Feldſpiel tonangebend. Aber ihre Angriffe waren ö zicht durchſchlagskräftig genug und die Kombination Iteß die gewohute Exaktheit und Zügigkeit vermiſſen. Man könnte faſt den Eindruck gewinnen, als ſpielten die grankfurter bewußt reſerviert. Die Berliner Veilchen blieben ausgeſprochen defenſiv. Sie zogen beide Halb⸗ fürmer in die Läuferreihe zurück. Dieſe Fünfmänner⸗ Vuſerreihe hing auch noch meiſt ziemlich weit hinten. Roßdem brachten aber die verbleibenden drei Stürmer zahlreiche Angriffe nach vorn und Schmitt im Frank⸗ utter Tor bekam faſt mehr zu tun, als ſein Gegenüber. Schmitt zeigte ſich bei der Abwehr bedenklich nervös und es war nur gut, daß Schütz und Stubb ſehr ſicher und folgreich ſpielten. Dafür gab es in ber Läuferreihe und im Sturm der Eintracht einige Mängel. Auch die Berliner hatten in der bekannten Verteidigung Emmerich⸗ Brunke ihre beſten Kräfte. Die Eintracht kam ſchon in ber 8. Minute zum Führungstor. Ein flach vors Tor legebener Strafſtoß von Mantel wurde von Ehmer mit dem Kopf verwandelt. In der letzten Viertelſtunde der Halbzeit ließ der Druck der Frankfurter nach. Das Spiel wurhe ausgeglichener und fünf Minuten vor Schluß der aufen Spielhälfte kam Berlin zum Ausgleich. Gramlich hielt den Linksaußen Pahlke nicht, der dann zu Schröder lenkte. Schröders Vorlage wurde von Handſchuhmacher mit dem Kopf ins Tor gelenkt. Maat der Pauſe übernahm die Eintracht in der erſten 5 7 wieder die Führung. Der Anſtoß der Berliner flankt Abelsnaen, der Ball kam zu Trumppler und dieſer 115 85 3 das ganze Feld zu Schaller. Schaller nahm in all auf und hob ihn über Emmerich und Patreck Ws 495. Tor. Die Süddeutſchen waren nun wieder für 50 albe Stunde tonangehbend. Ihr Spiel wurde beſſer 55 Nein Sie kamen aber zu keinem weiteren Erfolg, 9 außerordentlich ſtark, aber auch ſehr geſchickt viche gte. Vorübergehend ließ die Frankfurter Elf dann g r nach. Berlin konnte aufkommen. Bei neuen An⸗ 05 der Frankfurter wehrten die Veilchen mit ziemlich in Spiel ab. So wurde der Eintracht⸗Halbrechte Möbs 15— vor Schluß verletzt und mußte ausſcheiden. In neleßt lußminute beging Brunke ein Foul an Ehmer, der legte im Strafraum liegen blieb. Den fälligen Elfmeter Stubb mit enormer Wucht unter die Latte. Die Ein⸗ acht hakte ö 1 gewonnen. ohne große Anſtrengung ſicher und verdient 3 Die Bayern müſſen kämpfen Baßern München Polizei Chemnitz:2(81) Wil technete auch in Süddeutſchland damit, daß die 5* Bayern in Leipzig im Mitteldeutſchen Meiſter, 3 ei S8 Chemnitz einen ſehr harten Widerſtand finden 7 8 In dieſen Erwartungen ſteht man ſich nicht ent⸗ 3 5 Die Münchener waren zwar techniſch beſſer, aber 95 Chemnitzer glichen durch eine hervorragende körperliche Ein tion, durch einen Rieſeneifer und durch Energie und helligkeit wieder aus. Bei der Pauſe hatten die Mün⸗ . einen:1 Vorſprung erkämpft, aber ſie mußten 61 nach dem Wechſel alle Energie aufwenden, um den eg nicht wieder zu verlieren. Chemnitz ſtürmte ſtändig Inn ann wehr als einmal lag für die Sachſen der Ausgleich greifbarer Nähe. n dige 85 am Vormittag in Leipzig noch eine drückende eherrſcht hatte, kam es in den Mittagsſtunden zu einem Gewikterregen, der Spiel und Spielern ſehr zu⸗ ſtatten kam. Ueber 30 000 Zuſchauer fanden ſich im Wacker⸗ ſtadion ein, um hier einen wirklich packenden Kampf zu erleben. München ſchoß in der erſten Halbzeit durch Rohr, Bergmajer und Schmidt drei Treffer, während Chemnitz 5 Treffer von Schneider und Helmchen auf 2183 heran⸗ am. Klarer Sieg von Nürnberg 1. F. C. Nürnberg— Holſtein Kiel:0(:0) Auf dem Viktoria⸗Platz in Hamburg kam der 1. 58. Nürnberg im Kampf mit dem norddeutſchen Zweiten zu einem ſehr ſicheren Siege. Leichter als man vielfach erwar⸗ tet hatte, fertigte der Klub Holſtein Kiel mit:0(:0) Tref⸗ fern ab. Bei drückender Hitze hatten ſich 20 000 Zuſchauer eingefunden, die erleben mußten, daß die Sübdeutſchen ihrem Gegner in allen Plagen überlegen waren. Die Nürnberger hätten leicht noch höher als:0 gewinnen kön⸗ nen, aber ſie legten ſich in der letzten halben Stunde eine ſichtliche Reſerve auf. Die Tore für Nürnberg ſchoſſen Kandt, Schmidt und Kornauer(). Folgende Mannſchaften ſpielten: Klub: Köhl; Popp, Kugler; Weickmann, Kalb, Oehm; Gußner, Hornauer, Frie⸗ del, Schmidt, Kandt.— Holſtein: Kramer; Lagerquiſt, Minz; Baaſch, Oehm, Lübke; Klein, Ritter, Ludwig, Wid⸗ mayer, Eſſer. Anfänglich waren beide Mannſchaften nervös. Die Kieler ſpielten friſch und unbefangen, aber auch etwas hart und wenig planvoll. In der 4. Minute hatte Ritter be⸗ reits eine gute Torgelegenheit, die er aber verpaßte, Hol⸗ ſtein verwirkte eine Reihe von Strafſtößen. In der 12. Minute kam Nürnberg gut durch. Kramer lief heraus, wurde aber umſpielt, doch rettete Legerquiſt auf der Tor⸗ linie. Nürnbergs Sturm ſpielte techniſch ausgezeichnet, aber allzu umſtändlich. Einigemale verzögerte er günſtige Schußgelegenheiten. In der 15. Minute wurde Wiomayer bet einem Zuſammenſtoß mit Kalb verletzt und ſchied für kurze Zeit aus. Nach einer halben Stunde wurde die Ueberlegenheit der Nürnberger deutlicher und in der 36. Minute fiel auch der zweite Treffer, den Hundt durch einen überraſchenden Schuß erzielte. 8 Minuten ſpäter fiel bei anhaltender Ueberlegenheit durch einen plazterten Schuß von Schmidt der zweite Treffer. Die zweite Halbzeit ſtand faſt ganz im Zeichen der Süd⸗ deutſchen. Schon in der 6. Minute erhöhte Hornauer mit einem prächtigen Schuß auf 310. Die Kieler ſpielten nun wieder ſehr hart und es gab jetzt bei den Süddeutſchen einige Verletzte. So humpelte Weickmann auf dem Platz herum, ohne noch viel nützen zu können. Dann ſchloß Hornauer einen wundervollen Lauf mit einem noch ſchöne⸗ ren Schuß zum 4. Treffer ab. Damit war der Höhepunkt des Kampfes überſchritten. Das Spiel flaute ab. Nürn⸗ herg gab ſich mit dem Vorſprung zufrieden, legte aber in den letzten Minuten noch einmal einen kräftigen Endſpurt hin, bei dem Hornauer die Chance eines fünften Treffers verpaßte. Vorher war noch Kundt verletzt für zehn Mi⸗ nuten zum Ausſcheiden gezwungen worden. Schalke der Vertreter Weſtdeutſchlands Schalke 04— HSW 42(:1) Es war zu erwarten, daß der verhältnismäßig kleine Platz von Tuc Bochum nicht die Maſſen würde faſſen können, die aus allen Teilen des Ruhrgebiets zuſammen⸗ strömten, um ihren Meiſter Schalke 04 im Kampf mit den Hamburger Rothoſen zu ſehen. Der Platz war überfüllt, als auf polizeiliches Geheiß die Kaſſen geſchloſſen werden mußten. Ueber 30 000 Menſchen ſtanden in qualvoller Enge, aber ſie wurden auch durch einen intereſſanten Kampf und einen ſchönen Sieg des weſtdeutſchen Meiſters belohnt. Schalke war in beſter Verfaſſung. Lediglich die Ver⸗ teidigung zeigte einige Schwächen, die aber durch das gute Spiel des Torhüters Mellage wieder ausgeglichen wurden. Die Läuferreihe ſpielte ſehr eifrig. Ganz hervorragend war aber der Sturm, der allein dieſen Kampf entſchieden hat. Die Kombination war elegant, man verſäumte aber auch nicht, ſie mit den notwendigen Torſchüſſen abzuſchließen. Bei Hamburg war überraſchenderweiſe das Schluß⸗ trio nicht auf der Höhe. Es muß dabei allerdings berück⸗ ichtigt werden, daß Baier ſchon in der 25. Minute eine erletzung erlitt, die ſeine Arbeitsfähigkeit ſtark herab⸗ minderte. Der beſte Mannſchaftsteil des HSB war noch die Läuferreihe, während der Sturm viel zu hoch ſpielte, um reſtlos gefallen zu können. Schalke ſchoß in jeder Halbzeit zwei Treffer, und zwar durch Kuzorra, Natk⸗ kemper. Czepan und Rothardt, während die beiden Gegen⸗ treffer für Hamburg durch Noack und Speiſtrup fielen. Maul⸗Nürnberg griff als Schiedsrichter nicht ener⸗ giſch genug durch. 5 2 Nene 23. Mai 1932 Drei Süddeutſche in der Vorſchlußrunde Die ſüddeutſchen Mannſchaſten ſetzen ſich durch— Brandenburg und Norddeutſchland ausgeſchieden Deutſche Fußballmeiſterſchaft Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußballbundes hat oͤie Paarungen für die Vorſchlußrunde der Deutſchen Mei⸗ ſterſchaft wie folgt getroffen: In Dresden auf dem Däc⸗Platz: Eintracht Frank⸗ furt— Schalke 04, Schiedsrichter Flachowſki aus Werdau. In München auf dem Platz von 1860: Bayern Mün⸗ chen— 1. FC Nürnberg, Schiedsrichter Fink aus Frankfurt Chelſea gefällt in Leipzig Die Engländer ſchlagen die Leipziger Stadtmann⸗ ſchaft 718(:1) Im Kampf gegen eine Leipziger Stadtmannſchaft, die aus den Vereinen VfB, Wacker und Sportfreunde Leipzig geſtellt wor, hinterließ am Samstagabend die Berufs⸗ ſpielermonnſchaft von Chelſea London auf dem VB⸗Platz der Meſſeſtadt einen recht guten Eindruck. Vielleicht lag das aber auch daran, daß die Leipziger Mannſchoft nicht beſonders ſtark war. Die Engländer konnten ihre rei⸗ fere Technik voll zur Entfaltung bringen und waren auch im ganzen Spiel deutlich überlegen. Der:3(:1) Sieg entſprach dem Spielverlauf. Leider wohnten dem Tref⸗ ſen, obwohl es noch von bedeutenden Leichtathletik⸗Kämpfen umrahmt war, nur 7000 Zuſchauer bei, ſo daß alſo die Veranſtaltung mit einem glatten finanziellen Defizit ge⸗ endet haben dürfte. 143. Jahrgang Nr 52 233 Frühjahrsregatta bei der Amititia Die 2. Frühjahrsregatta des Mannheimer RV.„Ami⸗ citia“ fand am Sonntag, den 22. Mai, auf dem ober Neckar ſtatt. Es handelt ſich dabei um eine inter eins angelegenheit, die unter Ausſchluß der Trait! mannſchaften darauf abzielt, die übrige Aktivität, Jugei liche u. Schüler, ſtärker in den Ruderbetrieb einzuſpannen reſp. das Intereſſe wachzuhalten. Es wurden 4 Ren 1 800 und 1000 Meter, alſo Kurzſtreckenrennen aus die ſich eines guten Zuſpruchs erfreuten. Das Wetter ſich verhältnismäßig gut an, doch ließ der Beſuch zu wün⸗ ſchen übrig. Nach Schluß der Regatta fand vor dem Bootshauſe die feierliche Taufe von 2 neuen Rennbooten und zwar Achter und Einer ſtatt. Die Taufrede hielt der 2. Vor⸗ ſitzende CTWamphauſen, der treffliche Worte fand und auf die hohe Aufgabe hinwies, die gerade der Achter in dieſem Jahre zu erfüllen hat. Ein Vierer ohne Steuer⸗ mann iſt ſoeben eingetroffen, deſſen Taufe in 8 Tagen ſtattfindet. etra Die Ergebniſſe: Schüler⸗Vierer: 1. Bopt„Baden“(Meyer, Bauer, Fra⸗ neck, Schmitt; Steuer: Weyrich); 2. Boot„Ayeſha“,. 1 Länge. Gemiſchter Vierer: 1. Boot„Karl“(Halfen, Herbold, Kanoldt, H. Fauth; Steuer: G. Ruffler); 2. Boot„Emden“, +„ Länge; 3. Boot„Ayeſha“.% Länge; 4. Boot „Baden“ aufgegeben. Vierer: 1. Boot„Ayeſha“(Becker, Ebinger, Tſchudin, E. Bauni; Steuer: G. Ruffler); 2. Boot„Emden“. 1 Länge; 3. Boot Baden 7 2 Längen. Gemiſchter Achter: 1. Boot„Olympia“(Tſchudin, H. Fauth, Scherrer, Metz, Halfen, Boger. Leicher, Schneider; Steuer: Weyrich); 2. Boot„Hindenburg“.„ Länge; 3. Boot„Ludendorf“. Luftkaſtenlänge. Jeine Leiſtungen der ſüddeutſchen Mannſchaften Niederöſterreich-Süddeutſchland:3— Weſtdeutſchland-Süddeutſchland:3 Gegen Niederöſterreich:3 Vor 17000 Zuſchauern fand am Sonntag in München das Repräſentativſpiel zwiſchen Süddeutſchland und Nieder⸗ Oeſterreich ſtatt. Oeſterreich konnte nur eine ſogenannte zweite Garnitur ſtellen, da die beſten Leute in Prag für das Länderſpiel gegen die Tſchechofſlowakei gebraucht wur⸗ den. Aber auch Süddeutſchland konnte nicht mit ſeiner beſten Elf autreten, da die drei in der Dy B⸗Runde beſchäf⸗ tigten Mannſchaften, Eintracht Frankfurt, Bayern München und 1. Fc. Nürnberg, nicht zur Spielerabſtellung heran⸗ gezogen werden konnten. Es war alſo in gewiſſer Be⸗ ziehung ein Kampf unter gleichen Vorausßſetzungen und Sübdeutſchland kann mit dieſem Ergebnis gegen die augen⸗ blicklich ſtärkſte Fußballnation des enropätſchen Feſtlandes durchaus zufrieden ſein. Beide Mannſchaften waren gegenüber den vorgeſehenen Aufſtellungen nur wenig verändert. Die Süddeutſchen hat⸗ ten Kreß durch Ertl(60 München) und Langenbein(Mann⸗ heim) durch Fiſcher(Pforzheim) erſetzt. Bei den Oeſter⸗ reichern ſpielten Blum für Purz in der Verteidigung und für den in der 15 Minnte verletzten Tormann Raftl Blllich. Beide Mannſchaften befanden ſich in ausgezeichneter Ver⸗ faffung. Die Oeſterreicher waren techniſch überlegen, was die Süddeutſchen durch ihre Energie und ihren Kampfgeiſt ausglichen. Süddeutſchland ging oöͤurch Merz in Führung, der Oeſterreich durch Hiltl und Horvarth zwei Treffer ent⸗ gegenſetzte. Rutz glich aber wieder aus. Nach der Pauſe ſchoß Kaltenſtadtler den dritten ſüddeutſchen Treffer, den Horvarth kurz vor Schluß wiederum ausglich. Der Spielverlauf: Die Wiener ſpielten mit: Raftl(Rapid); Rainer, Blum (Vienna); Mock(Auſtria), Smiſtik(Rapid), Gall(Auſtria); Molzer(Auſtria), Klas(Wc), Hiltl(WAc), Horvarth (Wacker), Viertl(Auſtriah. Die Mannſchaft hatte keinen ſchwachen Punkt. Ueberragend der Tormann Billich, der ſür den verletzten Raftl in der 15. Minute einſpringen mußte. In der Verteidigung waren Blum und Rainer hervorragend und in der Läuferreihe ragte Mock durch ſeine blendenden Vorlagen hervor. In der Sturmreihe lieferte der wieſelflinke Hörvarth ein feines Spiel. Die Sübdeutſchen ſpielten mit: Ertl(60); Appis(Fürkh), Oberſt(Pforzheim); Hergert(Pirmaſens), Leinberger (Fürth), Schäfer(60); Fiſcher(Pforzheim), Lachner(60), Rutz(Frankfurt), Ruehr(Schweinfurth), Merz(Pforz⸗ heim). Einer der Beſten in der ſüddeutſchen Elf war der Läufer Hergert, der Leinberger weſentlich übertraf. Auch Schäfer führte ein weſentlich beſſeres Spiel vor als der Fürther. In der Verteidigung war Appis etwas beſſer als Oberſt. Ertl im Tor hatte gute und ſchwache Momente, verhinderte aber gerade gegen Schluß eine Niederlage der Süddeutſchen. Ausgezeichnet war der Sturm. Hier war Rutz der große Führer, der beſonders mit den Pforzheimer Außenſtürmer gut zuſammenarbeitete. Schwach war Lach⸗ ner. Ruehr wurde verletzt und durch Kaltenſtadtler⸗Mün⸗ chen erſetzt. Schtedsrichter Wunderlich ⸗ Schweiz war gut. Rheinſtaffelelf 3: 5(:0 geſchlagen Anläßlich des traditionellen Rheinſtaffellaufes wurde am Sonntag nachmittag im Düſſeldorfer Reitſtadion auch ein Repräſentativſpiel Süd.—Weſtdeutſchland ausgetragen, bei dem aber die Verbände nur Mannſchaften zweiter Garnitur ſtellten. Es ſpielten für Süd deutſchland: Giesberth⸗Wormatig, Schreiber⸗F. S.., Huber⸗K. F.., Größle⸗Neckarau, Tiefel⸗ Niederrad, Haber⸗Waldhof, Hörnle⸗ Ludwigshafen, Winkler⸗ Wormatia, Leichter ⸗ Niederrad, Feldmann/ Henſel, beide F. S. V. Frankfurt. Der Weſten: Peſch⸗Fortuna Düſſeldorf, Trautmann⸗ Fortung, Walger⸗Turn Düſſeldorf, Hoffmann ⸗ Benrath, Schlömer⸗Turu, Hetſeld Ratingen, Leonhardt ⸗ Benrath, Mehl⸗Turu, Hohmann ⸗ Benrath, Zwolanowſki⸗Fortung, Rohr ⸗ Turn. Da das Wetter lee zweifelhaft war, kamen nur knapp 5000 Zuſchauer. Dieſe erlebten zudem noch in der erſten Halbzeit durch die ſüddeutſche Mannſchaft eine Enttäuſchung. Während die Weſtdeutſchen ſich gleich gut fanden, friſch ung unbekümmert ſpielten und auch gleich in Vorteil kamen, fanden ſich die Süddeutſchen ſchlecht. Die Verſtändigung zwiſchen der Läuferreihe und dem Sturm ließ lange Zeit zu wünſchen übrig, und auch der Sturm untereinander verſtand ſich ſchlecht. Lediglich die linke Flanke und der Rechtsaußen Hörnle gingen an. Bei den Weſtdeutſchen entpuppte ſich der Halbrechte Mehl als ein ſehr ſchuß⸗ freudiger und beweglicher Stürmer. Er konnte auch in der 18., 24. und 30. Minute drei Treffer für den Weſten er⸗ zwingen. Erſt nach dem 3. Tor des Gegners fand ſich der Süden beſſer. Die Kombination lief jetzt ganz leidlich und in der 35. Minute fiel auch durch Feldmann auf Vorlage des Rechtsaußen Hörnle der erſte Gegentreffer. Der Umſchwung nach der Pauſe Die Verbeſſerung der Süddeutſchen hält nach der Pauſe an. Während es erſichtlich wurde, daß die Rheinländer vor der Pauſe ihre ganze Kraft verbraucht hatten, kamen nun die Gäſte erſt richtig in ihr Element. Getrieben von dem ſehr gut ſpielenden Mittelläufer Tiefel griff der Sturm immer wieder an. Sein Zuſammenſpiel war ſehr gut und ſo fiel Tor um Tor. Alle vier Treffer fielen in der 16., 18., 32. und 42. Minute durch den Mittelſtürmer Leichter, zwei davon nach einem Alleingang. Zweimal Everton“ gegen die Vundesmannſchaft In Berlin ſpielt Deutſchland:2— In Hannover ſiegt Cverton:2 Den größten Erfolg bei den„Lehrſpielen“ des engliſchen Ligameiſters Everton Liverpool in Deutſchland hat zwei⸗ felsohne der Deutſche Fußball⸗Bund. Er hatte am Samstag abend im Berliner Poſtſtadion trotz der tropiſchen Hitze wieder 30000 Beſucher zu verzeichnen. Ob dieſem materiellen auch der ſportliche Erfolg gleichkommt, bleibt vorläufig noch zu bezweifeln. Die Engländer ſind augen⸗ ſcheinlich doch ſchon ſehr abgekämpft. Im Berliner Treffen. konnten ſie wieder nur ein Unentſchieden von:2(:1) er⸗ zielen, obwohl die DB.„Auswahlmannſchaft“ diesmal nicht allzu ſtark war. Für den Bund ſpielten: Jakob(Regensburg); Burkhardt(Brötzingen), Wendl (München); Appel, Hübner(Berlin), Knöpfle(Frankfurt); Ballendat, Sobeck(Berlin), Rutz(DB), Kirſei(Berlin), Heidemann( Bonn). Die Engländer erſchienen mit der folgenden ſtarken Beſetzung: Sargar; Creßwell, Wil⸗ liams; Clark, Mar Clure, Thompſon; Critchley, Dunn, Dean, Johnſon, Steen. Die deutſche Mannſchaft hatte ihre beſten Leute in der Abwehr, wo vor allem Burkhardt, Knöpfle und Appel gefielen. Im Sturm waren der an⸗ genehm enttäuſchende, kräftige Bonner Heidemann und Rutz die treibenden Kräfte. Die Berliner Stürmer waren zu langſam. Die Engländer zeigten wieder ſchönes und vollendetes Zuſammenſpiel, erleichterten aber dem Gegner dadurch die Abwehr, daß ſie ihr Spiel zu ſtark auf den be⸗ rüühmten Mittelſtürmer Dean zuſchnitten. Das ſportliche Benehmen der Engländer zeigte auch in Berlin wieder einige Mängel. Birlem⸗ Berlin war aber diesmal ein Schiedsrichter, der ſich auf die Reklamationen der Briten nicht einließ. Die erſte Halbzeit brachte ein offenes und a e ab⸗ wechſlungsreiches Spiel. Der engliſche Torhüter wurde dabei mehr beſchäftigt als Jakob. Dixie Dean hätte um ein Haar ſchon in der 9. Minute mit einem ſeiner gefürchteten Kopfbälle den Führungstreffer erzielt, aber der Ball war nicht genau placiert genug. Heidemann krug verſchiedent⸗ lich durch famoſe Flankenläufe den Angriff nach vorn. In der 21. Minute gab Rutz uneigennützig an Kirſel ab, der in glänzender Poſition ſtand. Aber der Berliner dribbelte zuviel und als er endlich zum Schuß anſetzte, war der Schußwinkel unmöglich. Kurz darauf machte aber Kirſei Führung bringen. ſeinen Fehler wieder gut, indem er eine Vorlage von Rutz direkt mit ſchönem Schuß unhaltbar verwandelte. Die Engländer reklamierten wieder„abſeits“. Vorübergehend wurde die deutſche Abwehr ſtark beſchäftigt. Burkhardt rettete einmal auf der Linie. Schließlich kam aber Everton in der 34. Minute doch zum Ausgleich. Bei einem Straf⸗ ſtoß vor dem deutſchen Tor prallte der Ball von Wendl ab und Dunn konnte im Nachſchuß verwandeln. Kurz vor der Pauſe verpaßte Kirſei wieder eine gute Chance. Nach der Pauſe lenkte Jakob zunächſt einen Weitſchuß von Dean zur Ecke ab. Dann hatte aber die deutſche Mannſchaft eine ſehr gute Phaſe. Angriff auf Angriff rollte vor und die Engländer mußten ſtark verteidigen. Ob⸗ wohl vorübergehend der deutſche Mittelläufer Hübner ver⸗ letzt ausſchied, konnte Rutz in der 21. Minute die deutſche Elf mit einem unheimlich ſcharf geſchoſſenen Ball erneut in Zehn Minuten ſpäter zogen die Eng⸗ länder wieder gleich, Dean verwandelte einen vom Rechtsaußen geſchoſſenen Strafſtoß. Everton zeigte noch einen imponierenden Endſpurt, bei dem aber Jakob auf der Höhe ſeines Könnens war. * Das 2. Spiel in Hannover endete mit einem 312⸗Sieg von Everton. Schweres Anglück bei dem Berliner Apus⸗Rennen Fürſt Lobkowitz tot Bei dem Avusrennen ereignete ſich ein ſchweres Un⸗ glück, das einem der Mitfahrer, dem Fürſten Lobkowitz, Tſchechoflowakei, das Leben koſtete. mit ſeinem Wagen, einem Bugatti, mit großer Geſchwin⸗ bigkeit in die Sübſchleife der Rennbahn, wurde dabei aus der Bahn gedrängt, der Wagen, über den der Führer die Herrſchaft verlor, flog bis auf den Bahnkörper der neben der Avus laufenden Stadtbahn. 15 wurde in ſterbendem Zuſtand ins Hildegard⸗Krankenhaus gebracht, wo er ſeinen Verletzungen bald danch erlag. Fürſt Lobkowitz fuhr Fürſt Lobko witz . 6. Seite Nummer 233 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Mai 1992 Die Vezirksmedenſpiele in Mannheim Baden Süddeutſchlands ſtärkſte Medenmannſchaft: Endſieger vor Heſſen⸗Naſſau Favoritenſiege am Samstag Der Auftakt zu den ſüddeutſchen Bezirks⸗ Medenſpielen war nicht allzu verheißungsvoll. Un⸗ erbittlich brannte die Sonne vom wolkenloſen Himmel und als ſich zu Beginn der Kämpfe ein heftiger Wind aufmachte, da brachte er wohl etwas Kühlung, aber er beeinträchtigte doch gleichfalls die Treffen in recht erheblichem Maße, ſodaß es manchem Spieler äußerſt ſchwer wurde, ſich auch auf dieſen zweiten Gegner richtig einzuſtellen. Dazu kam, daß der Beſuch am Samstag manchen Wunſch offen ließ, noch mehr aber, daß die ſportliche Ausbeute nicht allzugroß war, daß vor allem ein Kampf fehlte, der— wenn auch nur in beſcheidenem Rahmen— Begeiſterung erweckt und jenen unſichtbaren und doch für Spieler und Zuſchauer fühlbaren Kontakt geſchaffen hätte, der eine Begegnung für alle zu einem beſonderen Erlebnis werden läßt. Dieſes beſondere Etwas, das erſt den prickelnden Reiz wirklicher Großkämpfe auszumachen pflegt, fehlte eben den Vorrundentrefſen des Samstag, ſodaß man wohl guten Sport, auch manchen erbitterten Kampf zu ſehen bekam, daß aber doch ein überragendes Ereignis ausblieb. Selbſt der auf Grund des lange Zeit ungewiſſen Ausgangs vielleicht ſpannendſte Kampf auf dem Center court zwiſchen Dr. Fuchs und dem NürnbergerStentz brachte außer dieſer glorreichen Ungewißheit nichts Beſonderes, denn erſt im 3. Satz konnte der Karlsruher dank ſeiner großen Routine die längſt erwartete klare Ueberlegenheit herausſpielen. Sonſt gab es auf dem Hauptplatz nicht viel von Bedeutung. Badens Spitzenpaar fertigte die bayeriſche Spitzenkombi⸗ nation(22) ſo überlegen ab, daß man kaum noch von einem Kampf reden kann, wie auch das erſte württembergiſche Doppel gegen die Heſſen anſchließend nicht viel zu beſtellen hatte. Während man ſonſt die wichtigſten Begegnungen vor den Tribünen ſerviert bekam, mußte man ſich hier auf die Suche machen, um die wenigen intereſſanten Geſchehniſſe nicht zu verpaſſen, immerhin ein recht nettes Unternehmen, das zum einen den Reiz der Neuheit hatte, bei dem man aber auch feſtſtellen konnte, daß das Mannheimer Tennis⸗ publikum mit zu den ſachverſtändigſten gehört, denn ſonſt hätte es nicht vorkommen können, daß ein ſchwaches Doppel zweier fremder Spitzenpaare nicht mit Unrecht vollkommen unker freiwilligem Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich ging. Uns intereſſieren hier vor allem die Spiele unſerer badiſchen Vertreter, von denen zwei bereits geſchildert wurden. Dr. Buß hatte auf eine Teilnahme am Ein ⸗ del verzichtet, ſodaß Wetzel die erſte Stelle ein⸗ nahm. Mit ſcharfen, gut geſetzten Bällen drängte er den Nütruberger Helmis ſtets ſicher in die Verteidigung zu⸗ rück, ſodaß er zu einem überlegenen und glatten Sieg kam. Den beſten Eindruck vermittelle der Nürnberger Schieder, der erſt im 3. Satz an der überlegenen Rou⸗ tine und Sicherheit von Weihe ſcheiterte, aber in ſeinem verriet. Oppenheimer fiel es nicht ſchwer, den jun⸗ gen Münchener Bauer ſicher„auszupunkten“. Auch Fer⸗ wig, deſſen glänzende Technik immer wieder beſticht, konnte ſich gegen den jungen Kretzer erfolgreich be⸗ haupten. Einen harten Kampf gab es noch zwiſchen dem Saarbrücker Pollack und dem jungen Nürnberger Göppert; erſt im dritten Satz ſetzte ſich der routinierte Saarbrücker durch. Die Doppelſpiele waren eine recht eindeutige Angelegenheit für die badiſchen Kombinationen, zumal hier durch die Teilnahme von Dr. Buß Baden ſein ſtärkſtes Aufgebot zur Stelle hatte, während man bei Bayern Deſſart vermißte. Faſt ebenſo überlegen wie Baden konnte auch Heſ⸗ ſen⸗Naſſau ſein Vorrundenſpiel gegen Württem⸗ berg ſiegreich geſtalten. Während Badog mit:0 Punk⸗ ten, 18:3 Sätzen und 128:75 Spielen ſiegreich war, gewann Heſſen mit:1 Punkten, 16:5 Sätzen und 120:82 Spielen. Im Kampf der Spitzenſpieler Tücher ⸗Kaſſel und Wil lʒe⸗ Tübingen blieb der etwas ſichere Tücher gegen den aus⸗ gezeichnet veranlagten Wille ſiegreich, während Erwen den gleichfalls zu riskant ſpielenden Württemberger Reindel überlegen bezwang. Beachtliches Können zeigten die jun⸗ gen Heſſenvertreter Henke(80 Frankfurt) und Hamel (Hanau). Den ſchwerſten Stand hatte der Wiesbadener Endriß gegen den Tübinger Dr. Rieckert, den er erſt in drei Sätzen bezwang. Die Ueberraſchung bildete die Niederlage des ehemaligen deutſchen Juniormeiſters Kleinlogel⸗Darmſtadt, der ſich bei vollkommen fal⸗ ſcher Taktik dem ſehr ſicheren Stuttgarter Max Fritz in zwei Sätzen beugen mußte. Mit Ausnahme des Spiels der Spitzenpaare waren die übrigen Doppelſpiele dagegen durchweg ſehr hart umkämpft, denn Heſſens Vertreter konnten hier gegen ihre jeweils gleichwertigen Gegner erſt im dritten Satz zu knappen Siegen kommen. Die Ergebniſſe Baden— Bayern 90 Einzelſpiele: Wetzel⸗ pforzheim— Helmis⸗Nürnberg:2, :1; Dr. Fuchs⸗Korlsruhe— Stentz⸗Nürnberg:6,:10, :1; Weihe⸗Freiburg— Schieder⸗Nürnberg:5, 476, 614; Oppenheimer⸗Mannheim— Bauer⸗München 672,:2; Fer⸗ wig⸗Monnheim— Kretzer⸗München:4,:5; Pollak⸗Saar⸗ brücken— Göppert⸗Nürnberg:6,:4, 671. Doppelſpiele: Dr. Buß⸗Oppenheimer(Mannheim) Schieder⸗Göppert(Nürnberg):2, 622; Dr. Fuchs⸗Wetzel (Karlsruhe, Pforzheim!— Stentz⸗Helmis(Nürnberg)] 611, 624 Ferwig⸗Pollak(Mannheim⸗ Saarbrücken)— Wehner⸗ Kretzer(München) 613,:4 Heſſen— Württemberg:1 Einzelſpiele: Tücher⸗Kaſſel— Wille⸗Tübingen 618. 673; Erwen⸗Frankfurt— Reindel⸗Stuttgart:1, 671; Henke⸗ Frankfurt— Graf Wrangel⸗Stuttgart:2, 715; Kleinlogel⸗ Darmſtadt— Max Fritz⸗Stuttgart:6,:6; Endriß⸗Wies⸗ baden— Dr. Rieckert⸗Tübingen 614,:6,:3; Hamel⸗Hanau — Beutter⸗Stuttgart:4, 715. Doppelſpiele: Erwen⸗Henke(Fronkfurt) Wille⸗Dr. Rieckert(Dübingen] 621,:2; Tücher⸗Kleinlogel(Kaſſel, Darmſtadt)— Reindel⸗Graf Wrangel(Stuttgart):9,:7, :83; Endriß⸗Hamel(Wiesbaden, Hanau Max Fritz⸗ Spiel neben guter Veranlagung auch gediegenes Können[ Hagen(Stuttgart):2,:6, 6g. Die Entſcheidungen am Sonntag Mürttember ſiegt über Bayern Fehlte am Sonntagvormittag der Wind, ſo drohte hier Regen die weitere Durchführung der Spiele in Frage zu ſtellen. Als aber am ſpäten Vormittag der Regen aufhörte, konnten die Spiele bei der ausgezeichneten Beſchaffenheit der Grün/ Weiß⸗Plätze ſchon bald aufgenommen werden. Zunächſt traten ſich die beiden unterlegenen Mannſchaften, alſo Württemberg und Bayern, in der Troſtrunde gegenüber. Dieſe Begegnung verlief äußerſt ſpannend, da ſich die beiden Teams ziemlich gleichwertig waren, was vor allem auch aus dem geringen Unterſchied bei der Zahl der Sätze und insbeſondere der Spiele klar hervorgeht. Würt⸗ tembergs Meiſter, Wille, ſchlug Bayerns Spitzenſpieler, Helmis, ziemlich ſicher, wenn auch erſt nach hartem Kampf. Reindel, dem man das fehlende Training etwas anmerkte, mußte ſich trotz guter Schläge dem ſicheren Nürnberger Stentz beugen. Etwas überraſchend konnte ſich Graf Wran⸗ gel gegen den ſehr unglücklich kämpfenden Schieder knapp durchſetzen. Bauer⸗München ſiegte dagegen unerwartet ſicher gegen Max Fritz, während die beiden reſtlichen Ein⸗ zelſpiele mit Dreiſatzſiegen der Württemberger endeten. Von den Doppelſpielen, die erſt am Nachmittag durch⸗ geführt werden konnten, fielen zwei an Württemberg, wäh⸗ rend die Bayern lediglich das erſte Doppel gewinnen konn⸗ ten, obwohl Dr. Rieckert/ Wille hier im 3. Satz bereits eine :1⸗ Führung hatten. Baden wiederum Geſamtſieger Am Nachmittag war bei der Hauptentſchei⸗ dung der Beſuch recht gut. Da auch das Wetter dem Veranſtalter bis zu den letzten Spielen günſtig war, herrſchte ſchon bald die richtige Turnierſtimmung. Bei der größeren Gleichwertigkeit der Mannſchaften gab es auch ausgeglichenere Begegnungen. Dennoch ſtand der Endſieg won Baden bereits nach den Einzelſpielen ſicher, da hier Heſſen⸗Naſſau nur durch den ungemein ſicheren Tücher zu einem Gewinnpunkt kommen konnte, während alle übrigen Spiele von den badiſchen Vertretern gewon⸗ nen wurden. Wetzel verſuchte in einem techniſch ſehr guten Treffen vergeblich, den ſicheren und ſchnellen Tücher aus dem Platz zu drängen und mit energiſchen Angriffen am Netz entſcheidende Punkte zu holen. Tücher war immer wieder mit ſeinen hervorragenden Paſſierſchlägen erfolg, reich, zumal Wetzel im letzten Satz nervös wurde und oft ſchon ohne genügende Vorbereitung vorging. Der Frei⸗ burger Weihe bezwang den gleichfalls ſehr ſicheren Frank⸗ furter Erwen in zwei Sätzen, da ſein Gegner nicht wenndig genug war, um den gut geſetzten Bällen wirkungsvoll be⸗ gegnen zu können. Oppenheimer hatte es nicht zu ſchwer, den noch zu unſicheren jungen Frankfurter Henke zu ſchla⸗ gen, wie auch Dr. Fuchs gegen Kleinlogel zu einem ganz überlegenen Sieg kam. Schwerer hatte es Ferwig, der drei Sätze benötigte, um Endriß zu ſchlagen. Das letzte Einzelſpiel, öͤie Begegnung der beiden Spitzenſpieler Dr. Buß und Goſewiſch, wurde zum Höhepunkt der Nachmit⸗ tagskämpfe. Dr. Buß hatte zwar alsbald eine 310 Führung errungen, aber Goſewiſch ließ nicht locker, holte immer wieder auf und hätte als der mutigere Kämpfer auch einen Satzgewinn verdient gehabt. Dr. Buß ſiegte ſchließlich knapp 11:9,:4. Damit hatte Baden den Endſieg bereits ſicher, ſodaß den reſtlichen Doppelſpielen, die zwar gleich⸗ falls hart umkämpft waren, doch keine beſondere Bedeutung mehr zukam. Die Ergebniſſe: Württemberg— Bayern:5 Einzelſpiele: Wille⸗Tübingen— Helmis⸗Nürnberg 88, :5; Reindel⸗Stuttgart— Stentz⸗Nürnberg 618,:6, 4 Graf Wrongel⸗Stuttgart— Schieder⸗Nürnberg:8, 376, 12:10? Max Fritz⸗Stuttgart.— Bauer⸗München:6, 26 Dr. Rieckert⸗Tübingen— Göppert⸗Nürnberg:6.:2, 873; Beutter⸗Stuttgart— Wehner⸗München 673,:11,:5. Doppelſpiele: Wille⸗Rieckert(Tübingen) Schieder⸗ Göppert(Nürnberg):4,:6,:6; Graf Wrangel⸗Reindel (Stuttgart)— Helmis⸗Stentz(Nürnberg):5, 623: Ma Fritz⸗Hagen(Stuttgart)— Kretzer⸗Wehner(München 21,:6,:2. Geſamtergebnis::9 Punkte, 14:10 Sätze, 131:121 Spiele. Olympia⸗Werbeſportfeſt in Leipzig Weimann⸗Leipzig ſtellt neuen deutſchen Rekord im Speerwerfen mit 69,54 Meter auf Die Turner nicht am Start Im Rahmen des Fußball⸗Lehrſpieles der engliſchen Berufsſpielermannſchaft Chelſea London gegen eine Leip⸗ ziger Stadtelf, das die Engländer 718 gewannen, fanden auf dem Leipziger VfB⸗Platze einige leichtathletiſche Wett⸗ bewerbe ſtatt, die zugunſten des Olympia⸗Werbefonds ab⸗ gehalten wurden. Obwohl das Programm ſehr gut zu⸗ ſammengeſtellt war, erſchienen doch nur 5000 Zu ⸗ ſchauer. Die drückende Hitze mag allerdings manchen Beſucher abgehalten haben. Sehr bedauert wurde das Fehlen der Turner, namentlich von Syring und Vent, die kurz vor dem Feſt von der DT aus unbekannten Grün⸗ den mit Startverbot belegt worden waren. Auch Welt⸗ rekordmann Hirſchfeld war nicht am Start erſchienen. Im allgemeinen gab es trotz der Hitze recht gute Leiſtungen und ſogar einen neuen deutſchen Rekord, den der Ein⸗ hetmiſche Weimann im Speerwerfen erreichte. Geerling gewinnt den Sprinterdreikampf Im erſten Lauf des Sprinterbreikampfes, der über 50 Meter führte, wurde Körnig durch zwei Fehlſtarts ner⸗ vös und ſchließlich hinter dem guten Hallenſer und dem Frankfurter Geerling nur Dritter. Im zweiten Lauf über 100 Meter kam Körnig zwar beſſer ab, konnte aber auch nur hinter Geerling den zweiten Platz belegen. Der Berliner zeigte ſich dann von einer ſehr unſportlichen Seite, indem er zum 200 Meter⸗Lauf nicht mehr antrat. Geerling blieb hier ſicherer Sieger und entſchied ſo auch den ganzen Wettbewerb zu ſeinen Gunſten. Weimanns neuer Speerwurfrekord Den Vogel ſchoß der Leipziger Rekordmann Weimann im Speerwerfen ab. Mit einem prachtvollen Wurf von 69,54 Meter verbeſſerte er ſeine eigene am 17. Auguſt 1930 aufgeſtellte deutſche Höchſtleiſtung von 66,96 Meter über zweieinhalb Meter auf 69,54 Meter. Dieſe hervor⸗ ragende Leiſtung ſchon zu Anfang der Saiſon läßt erhof⸗ fen, daß der Sachſe ſeine Form noch weiter ſteigern kann und damit zu unſeren ausſichtsreichſten Olympiakämpfern zählen wird. 8 Sievert dreimal erſolgreich Der deutſche Zehnkampfmeiſter Sievert⸗Hamburg war wieder ſehr erfolgreich. Er entſchied neben dem Kugel⸗ ſtoßen noch das Diskuswerfen und auch den Weitſprung für ſich. Die übrigen Konkurrenzen Das 800 Meter⸗Laufen gewann der Berliner Poliziſt Abraham knapp vor Danz. Dr. Peltzer hielt ſich zu weit hinten; ſein Zwiſchenſpurt wurde abgefangen und ſchließlich landete der Stettiner auf dem fünften Platze. Petri holte ſich das 3000 Meter⸗Laufen. Bis zum 2. Kilometer hielt ſich Hellpapp gut zu ihm. In der letz⸗ ten Runde ſetzte der Waldlaufmeiſter Kohn zum Endſpurt an, kam aber nur auf 25 Meter an Petri heran. Zu dem von Sievert gewonnenen Weitſprung iſt noch zu ſagen, daß der Hallenſer Biebach, der hier als Favorit ſtartete, durch dreimaliges Uebertreten ausſcheiden mußte. Die Ergebniſſe: Sprinterdreikampf: 1. Lauf, 50 Meter: 1. Biebach⸗Halle 5,9; 2. Geerling⸗Frankfurt 6,0; 3. Körnig⸗Berlin 6,1; 4. Kreher⸗Dresden 6,2; 5. Büchner⸗Leipzig 6,2; 2. Lauf, 100 Meter: 1. Geerling 10,9; 2. Körnig 11,0; 3. Biebach 11,2; 4. Büchner 11,2; 5. Kreher 11,3; 3. Lauf, 200 Meter: 1. Geerling 22,3; 2. Biebach 22,7; 3. Büchner 22,8; 4. Kre⸗ her 22,8; Geſamtergebnis: 1. Geerling 4 Punkte; 2. Bie⸗ bach 6.; 3. Büchner 12 P. 800 Meter: 1. Abraham⸗ Berlin:58,38; 2. Danz⸗Berlin:58,4; 3. Wichmann⸗Berlin 159,1; 4. Tarnogrocki⸗Dresden; 5. Dr. Peltzer; 3000 Me⸗ ter: 1. Petri⸗Hannover:54,2; 2. Kohn⸗Berlin:57,8; 3. Mollitor⸗Berlin 913,2; Diskus: 1. Sievert⸗Hamburg 45,0; 2. Seraidaris⸗Dresden 42,54 Meter; 3. Stöck⸗Halle 39,70 Meter; Kugel: 1. Sievert 15,01; 2. Seraidaris 13,92; 3. Stöck 13,48; Weitſprung: 1. Sievert 706 Meter; 2. Schreier⸗Leipzig 7,02 Meter; 3. Hoffmann⸗Leipzig 6,70 Meter; Speer: 1. Rekord); 2. 53,31 Meter. Karius⸗Leipzig 53,45 Meter; 3. Stöck Weimann⸗Leipzig 69,54(deutſcher Heſterreich holt einen Punkt aß Deutſchland gewinnt gegen Oeſterreich:2 Bei anhaltend ſommerlichem Wetter und vor wiederum ſtarkem Beſuch wurde am Samstag beim Davispokalkampf Deutſchland— Oeſterreich im Wiener Prater das Doppel⸗ ſpiel ausgetragen. Die Oeſterreicher ſtellten für dieſe Be⸗ gegnung ihre ſtärkſte Doppelkombination, nämlich Ar⸗ tens⸗Matefka, während der Deutſche Tennis⸗Bund Daniel Prenn ſchonte und v. Cramm mit Dr. Deſſart ſpielen ließ. Der DTB rechnete wahrſcheinlich damit. daß Prenn am Sonntag unter allen Umſtänden Artens ſchlagen müſſe und ſchlagen werde, und daß damit dann der ent⸗ ſcheidende dritte Punkt ſichergeſtellt werden könne. Ins⸗ geheim hatte man wohl auch noch einige Hoffnung, daß dem Paar v. Cramm⸗Dr. Deſſart ein Sieg über die Oeſter⸗ reicher gelingen könne, ſonſt würde man wohl auch noch v. Cramm geſchont und für ihn Nourney eingeſetzt haben. Die Wiener ſiegten jedoch über das deutſche Paar in nur oͤrei Sätzen verhältnismäßig ſicher mit:3,:5,:4. Die Entſcheidung fällt nun alſo erſt am Sonntag in den beiden letzten Einzelſpielen, in denen Prenn gegen Artens und v. Cramm gegen Mateika antritt. In dem Spieler⸗Quartett des Doppels war Dr. Deſſart der ſchwächſte Mann. Nur durch ſeinen Bombenaufſchlag holte der Hamburger hin und wieder einen Punkt. Auch v. Cramm zeigte nicht ganz die große Form des Vortages. Immerhin war er aber am Netz hervorragend und ver⸗ wiſchte damit ſeine zeitweilige Unſicherheit. Das öſter⸗ reichiſche Doppel ſpielte ganz hervorragend. Matefka war ruhig und beſonnen, während Artens gegenüber dem Vor⸗ tage überhaupt nicht wiederzuerkennen war. Der Wiener beſtach durch ſein virtuoſes Spiel und wenn er auch am Intern. Autorennen auf der Abus Berli von Brauchitſch auf Mertedes⸗Venz ſiegt vor Carratiola Das vom AD Ac. verchaſtaltete Internationale Auto⸗ rennen auf der Berliner Avus hatte am Sonntag bei ſchönſtem Wetter den erwarteten Maſſenbeſuch aufzuweiſen. Auf den Plätzen der Geraden und beſonders an der Nord⸗ und Südkurve bot ſich ein buntes Bild. Die ganze Um⸗ gebung glich hier einem Heerlager von wartenden Auto⸗ mobilen und Motorrädern. In den dicht gefüllten Logen wimmelte es von hohen Perſönlichkeiten. Die Botſchafter von England und Frankreich, die Geſandten von Oeſter⸗ reich und der Tſchechoſlowakei, ſowie zahlreiche Vertreter der Miniſterien, der ſtädtiſchen Behörden, der Polizei⸗ präſident und der Kommandeur der Berliner Schutzpolizei, ſowie der erſt ſeit einigen Tagen in Berlin eingetroffene Vizekönig Emir Feiſſal mit ſeinem Hofſtaat wohnten der Veranſtaltung bei. Der Tag begann gleich mit einem Weltrekord von Henne, der auf einer 500 cem⸗BMW⸗Maſchine über 5 Kim. die bisherige Höchſtleiſtung des Engländers Handley von 192,720 Stoͤklm. auf 198,150 Stoͤklm. ſchraubte. Dabei konnte der Münchener ſeine Maſchine nicht einmal ganz ausfahren, da er durch ein verſtopftes Benzbaventil nicht mehr genügend Benzinzufuhr hatte. Nach einer weiteren Demonſtrationsrunde wurden von 21 gemeldeten Fahrern 17 Wagen der Klaſſe bis 1500 cem, über 10 Runden— 196,561 Stoͤklm. geſchickt. Gleich nach dem dem Start ſetzte ſich der Engländer Carl Howe auf ſeinem Delage an die Spitze Die erſte Runde beendete er bereits mit mehreren 00 Mtr. Vorſprung und dehnte im weiteren Verlauf ſeinen Vorſprung immer mehr aus, ſo⸗ daß er mit faſt zwei Runden Vorſprung das Ziel paſſierte, in einer Zeit von:06:42,5. Mit einem Stundenmittel won 176,9 Stöklm. war der Engländer um über 20 Klm. ſchneller als der Sieger des Vorfahres. Hinter Earl Howe hatte ſich der Münchener Steinweg auf Amilkar auf den zweiten Platz mit erheblichem Abſtand geſetzt und be⸗ hauptete dieſen Platz bis zur 9. Runde. Der ihm dicht folgende Engländer Barnes auf Auſtin machte in den zwei letzten Runden erheblich Boden gut und konnte bei den letzten 500 Mtr. Steinweg überholen und den zweiten Platz erringen. Barnes erhielt als erſte mit ſeinem Wagen bis 8oocem den Sonderpreis für dieſe Klaſſe Von den deutſchen Wagen konte ſich nur Macher auf DKW. bis zum Schluß behaupten. Simons, May und Bauhofer, ſowie der einzige von Kohbrauſch geſteuerte BMW. blieben auf der Strecke. Insgefſamt erreichten nur 60 Wagen das Ziel. Einen ſpannenden Kampf Carraciola— von Brauchitſch bekamen die Zuſchauer im Rennen 2, das über 15 Runden gleich 294,428 Km. führte, zu ſehen. In dem 16 Mann ſtar⸗ ken Feld traten noch einige Veränderungen ein. So S. Pfälziſche Kampfſpiele Hervorragende Leiſtungen Mac gewinnt den Wanderpreis des Reichspräſioenten Die achten Frankenthaler Kampfſpiele ſetzten die Reihe der bisherigen Veranſtaltungen auf leicht⸗ athletiſchem Gebiet, deren Höhepunkt das internationale Abendſportfeſt im Jahre 1930 war, würdig fort. Der Fuß⸗ ballverein Frankenthal hatte aus den bisherigen Spielen die Lehren gezogen und einmal ſein Sportprogramm etwas eingeſchränkt und bann der Zeit Rechnung tragend, ſich auf einen Tag beſchränkt. Ausgeſchrieben waren etwa 25 Kon⸗ kurrenzen, dazu zwei Einladungen und zwar für 100 und 200 Meter. Unter den ausgeſchriebenen Konkurrenzen waren die Mehrkämpfe für unſere Ecke etwas neues. So gab es in der Leiſtungsklaſſe III drei Mehrkämpfe und zwar für Sprinter(50— 100— 200 Meter), Springer(Hoch⸗, Weit⸗, Stabhochſprung) und Werfer(Kugel— Diskus— Speer). Meldungen waren insgeſamt 300 von 52 Vereinen abgegeben worden, die leider nicht alle erfüllt wurden. Neben den für die Einzelkonkurrenzen ausgeſetzten Preiſe wurde um den Wanderpreis des verſtorbenen Reichspräſi⸗ denten für die beſte Vereins⸗Geſamtleiſtung und den Wan⸗ derpreis der Stadt Frankenthal für die beſte Geſamt⸗Ein⸗ zelleiſtung gekämpft. Leider war das Wetter der Veranſtaltung nicht beſon⸗ ders günſtig. Die Vorkämpfe am Vormittag hatten unter dem öfters einſetzenden Regen zu leiden, am Nachmittag ſetzte dann ein ſtarker Wind ein, der die Ergebniſſe ſtark drückte. Die erſte größere Konkurrenz, der 800 Meter⸗ Lauf, brachte die erſte Enttäuſchung, da Lefeber⸗Düſſel⸗ dorf, der an der Rheinſtaffel teilnahm, nicht am Start war. Der ſüddeutſche Meiſter gewann in dem Viererfeld mit 2 Meter vor dem Darmſtädter Schilgen. Reimer⸗M TG hatte unterdeſſen die 200 Meter Klaſſe 2 gewonnen. Eben⸗ falls in Klaſſe 2 war MTG durch Reimer und Haſenfuß bei den 400 Meter erfolgreich. Der talentierte 19jährige Reil gewann mit 9,20 Meter das Steinſtoßen. Die 3000 Meter brachten 26 Mann auf die Bahn, aber ſchon nach zwei Runden war die Hälfte ausgeſchieden. Den ſpannen⸗ den Endkampf gewann Henrich⸗Kaiſerslautern vor dem die ganze Strecke führenden Kreismeiſter Eberharot⸗Neu⸗ ſtadt. Einer der Höhepunkte war erreicht, als der Starter die 100 Meter Einladungsläufer auf die Reiſe geſchickt hatte. Der Bochumer Jonath gewann mit nahezu 2 Meter vor Borchmeyer und einem weiteren Meter vor Eldracher. Neckarmanns⸗Poſt endete als vierter in 11 Sekunden hinter dem Frankfurter. Die 200 Meter Einladung waren eine ſichere Beute von Borch⸗ meyer, der in 22,8 vor dem Offenbacher Kurz gewann. Metzner war nicht am Start; er hatte ſich eine Muskelver⸗ letzung zugezogen und damit dem Publikum die zweite und größere Enttäuſchung bereitet. Zwiſchenzeitlich war eine pfälziſche Beſtleiſtung der Turner erzielt worden. Meyer⸗Gleiswetler warf den Speer beidhändig 85,61 Meter(r. 51,20 Meter, l. 34,41 Meter). Eine zweite große Leiſtung gab das Megaphon bekannt. Der Neuſtadter Kiefer verſuchte im Stabhoch⸗ Herdes 3,52(1) zu überſpringen; mußte aber wegen einer . aufgeben. 3,42 Meter waren glatt überſprungen worden. In den Staffelwettbewerben zeigten die Bo⸗ chumer zuſammen mit Schuff, Frankenthal und Herbel, Dog Süd nochmals ihr Können, indem ſie Eintracht, Sonntag dieſe große Form zeigt, ſo wird Pr a keinen leichten Stand haben. Im 1 foten ihn Wiener:1 in Führung, als die Deutſchen noch 0 die gewannen Oeſterreſcher 12 5 nächſten Spiele. Im zweiten Satz 8 die Doppel ſogar:2 und:5 und im dritten Satz gew utſche die Oeſterreicher erſt von 414 ab 614. Ae Deutſchland gewinnt:2 Die Spiele wurden doch noch zu Ende geführt. folgt). Davispokalkampf Irland-Angarn 41 Am Schlußtage des Davfspokalkampfes Irland Ungarn in Dublin ſtellte Irland durch den Gewinn 5 beiden letzten Einzelſpiele ſeinen Gefamtſieg mit 1 Punkten ſicher. Littleton Rogers konnte den ungarischen Spitzenſpieler Bela v. Kehrling überraſchend lat :0,:3.:3 ſchlagen und Mae Guire gab dem Un 1155 Gabrovits mit 611,:6.:2 das Nachſehen. 15 Irland trifft nun in der dritten Runde des Davis pokal⸗Wettbewerbes auf den Sieger der Begegnun Deutſchland— Oeſterreich. Sollte dieſer Sieger Deu land heißen, was ſchon heute mit einiger Beſtimmtheit mu. zunehmen iſt, ſo kommt das Treffen Irland gegen Deutſchland vorausſichtlich in der erſten Junihälte in Berlin zum Austrag. Deutſchland wird im Kampf gegen Irland vor keiner allzu ſchweren Aufgabe ſtehen. (Bericht mußten Chiron und Varzi dem Start fernbleiben, 99 beide für dos am gleichen Tage ſtattfindende Rennen un den großen Preis von Caſablanca ihre Meldungen abgege⸗ ben hotten. Für ſie gingen die beiden Franzoſen Di und Bouvit ins Rennen. Beide lagen bis zur zweien Runde abwechſelnd in Führung vor Carraciola, mußten aber wegen Maſchinenſchadens aufgeben. Bouyvigt hallt wenigſtens die Genugtuung, zwei Weltrekorde gebrochen zu haben, und zwar verbeſſerte er für die Klaſſen 3000 un 5000 cem die alten Höchſtleiſtungen über 50 Km. auf 200 Stundenkilometer und 50 engliſche Meilen auf 201, Stoke, Mit Durchſchnittsrunden von 195 Km. ſetzte ſich inzwiſchen Carriciola an die Spitze des Feldes, ſtets von Brauchith auf Mercedes gejagt. Auf der Geraden kam von Brau, chitſch ſtets ziemlich an Carraciola heran, der aber dur ſeine größere Kurventechnik immer wieder davonzog. Del bis dahin an dritter Stelle gelegene Dreyfus auf 16 Zy linder Maſerati fuhr in der fünften Runde mit 205 Sthe die bisher ſchnellſte Runde, wurde aber in der achten Runde durch Motorſchaden zur Aufgabe gezwungen. Dos Feld lichtete ſich immer mehr auf und nach 9 Runden befanden — ſich nur noch 7 Wagen im Wettbewerb. Als einer der er⸗ ſten fiel auch der Weltrekordfahrer Fürſt Maleolm⸗Compbelß aus, der in der erſten Runde Oelleitungsbruch erlitt. Im zweiten Teil does Rennens kam es zu einem e bitterten Duell zwiſchen Carraciola und Brauchitſch, die ſich von den übrigen Fahrern abgeſondert hatten und iht Rennen allein fuhren. Nachdem Brauchitſch in der achten Runde für kurze Zeit an Carraciola vorbeigegangen wat, glückte ihm unter dem toſenden Jubel der Zuſchauer in bet letzten Runde das gleiche Manöver, und einmal in Front ließ er ſich den Sieg nicht mehr ſtreitig machen. Carre civla paſſierte mit geringem Abſtand als zweiter das Ziel, Faſt eine Runde zurück kam der Schweizer Stuber auß Bugatti als dritter vor Hans Stuck und Dr. Koe durchs Ziel. Den Sonderpreis für die ſchnellſte Runde erhielt der Franzofe Dreyfus, oer in der 4. Runde 209,84 Stoͤkm. her⸗ ausfuhr. Die Ergebniſſe: Wagen bis 1500 cem: 1. Earl Howe England auh Delage 1106:42,5(176,9 Stoͤklm.); 2. Barnes⸗England au Auſtin:23:53,8(140,6 Stoͤklm.); 3. Steinweg⸗München auf Amilkar:24:02,6(140,3 Stoklm.). Große Wagen: 1. Manfred von Brauchitſch au Mercedes⸗Benz SS in 1,30,52,4— 194,5 Storm 2. Caracciola auf Alfa Romeo in 1,30,56= 194, Storm 3. Stuber⸗Bern(Schweiz) Bugatti in 134,312— 180, 8% Stoͤkm.; 4. Hans Stuck auf Mercedes Benz SSK 185,% 5. Dr. Kotte auf Maſeratti in 1,41,42,4.. Frankfurt, in 48 Sekunden auf den 2. Platz verwieſen Me gewann knapp aber ſicher die Schwedenſtaffel wil! Haſenfuß, Reimer, Losſacker und Gärtner. Die Abwicklung der Wettkämpfe nahm nicht den ge wohnt flotten Verlauf. Der erfolgreichſte Verel; war die Mannheimer Turngeſellſchaft, de damit den Ehrenpreis des verſtorbenen Reichs; präſidenten Ebert errang, den Saar 05 verteidigte Die Ergebniſſe: Jugend, Klaſſe O: Weitsprung: 1. Schneider⸗Mepc h, nix 4,65; 2. Sproß⸗TB Frankenthal 450, g. Steiner Frankenthal. 50 Meter: 1. Bernhard⸗J! Fr'thal 772 Sek. 2. Sproß⸗TW Fr ithal 1,5 Meter zurück; 3. Schneider⸗ Phönix. Jugend, Klaſſe B: Dreikampf(100 Meter, Hot, ſprung, Kugelſtoßen): 1. Zeuner⸗TG 1878 Fr'thal 2281 5. 2. Ehret⸗Döc Shafen 2203.; 3. Lamm⸗ T Hußloh 2113 P. Senioren, Klaſſe 3: Sprinterdreikampf: 1. Schu Fr'thal 1771.; 2. Haſſinger⸗Eintracht Frankfurt 1665 95 3. Ziegler⸗M7ch 1002, 4.; 4. Loßacker⸗M 50 15870 Werſerdreikampf: 1. Reil⸗M.c 1557,02., 2. Bucher en Faiſerslauterm 1982,8.; 3. Meyer⸗TB Gleisweiler lau Punkte. Klaſſe 2: 200 Meter: 1. Reimer⸗M 7 20 4 Henn⸗Ic Pirmoſens 23,9; 3. Unverzag⸗Eintracht Fun furt. Dreikampf: 2. Schuhmann⸗MT Lambsheim 1709.; Ludwigshafen 1632,8.; 4. Hermann⸗FJV Speyer. derball: 1. Koch⸗FC Kaiſerslautern 59,05 2. Schuman⸗ Lambsheim 56,05; 3. Lampert⸗Saar 05 53 Meter. Ju ſprnng: 1. Hohlbein⸗J B Frankfurt 1,68 Meter; 2. Sehen FC Kaiſerslautern.63; 3. Jung⸗Katſerslautern. ien hochſprung: 1. Kiefer⸗TV Neuſtadt 3,42 Meter. 2 1. Reimer⸗M TG 53,3 Sek.; 2. Haſenfuß⸗M 7G 59,47 8. 158 ling⸗Eintracht Frankfurt 53,5. 1500 Meter: 1. Heinen Neckarau 421,8 Min. 2. Lohberger⸗Eintracht Fron 428,2; 3. Baiſch⸗M TG 427,2 Min. 3000 Meter:. 155 rich⸗ E'lautern 919,4; 2. Eberhardt⸗T Neuſtadt hen 3. Gimmeldinger⸗Eintracht Frankfurt. Oſfene Wettbewerbe: 100 Meter Einladung: 1. Jeu, Bochum 10,5; 2. Borchmeyer⸗Bochum 10,7; 3. Eldr 1 Frankfurt 10,8; 4. Neckormann⸗Poſt Mannheim 800 14 ter: 1. Abel⸗Vie Neckarau:03,8, 2. Schilgen⸗A Se Den ſtadt:04; 3. Niebergall⸗TB Germanig Mannheim. 11 ſtoßen: 1. Reil⸗ Mech 9,20 Meter; 2. Koch⸗ c Kaiſert tern 9,02; 3. Orth⸗Oggersheim 8,95. den e 1 7 aue 5 1 7 5 erslal, Woll ut 112 hof 1,63 Meter. Olympiſche Staffel: 1. Eintr 349,8 Min.; 2. Din Süd Ludwigshafen 6 3. M7 Mannheim. 4 mal 100 Meter: Staffel 43 Sek. 2 iſers 10120 5. 1. Koch⸗FC ie 20150 0 Das 8 ele ein dem klub por! 2 swift 90 konn war an und Tolg die! ben derſe 9 biw ken Alb un lte Jreit . a0 1932 Montag, 23. — 8 (Bericht n 41 Hand winn ber mit 4 1 glatt . Ungarn Davis, egegnung Deutſch⸗ ntheit zu⸗ 0 gegen tihälte in npf gegen lin eihen, d nnen un n abgege⸗ n. Div Handball der Turner gewinnt den Wanderpreis des Mann⸗ heimer Turugaues für 1932 Jgd. Ketſch Turnvereine des früheren nach der Auflöſung [dem Mannheimer va: 9 0 Badiſchen⸗ desſelben in der Turngau angegliedert von dem damaligen en Jahaſchild, der e is⸗Spielen zu⸗ reisſpiele finden alle im Anſchluß an die und beleben den 0 um Beginn der Sommer⸗ n dieſem Jahr hatten ſich für das Endſpiel der e Sieger, die Tg. Oftersheim, und die in ſtsſpielen ſehr erfolgreich geweſene Tg de. ſetzt. Das Endſpiel führte die beiden Sonntag auf dem Platze des rkehr im Hand lver 5 Schwetzingen zuſammen. W. Sch Tg. Oftersheim Tgde. Ketſch:8(221) 5 uf der erſten Spielhälfte ſah es ganz haus, daß die Tgde. Ketſch mit einem s für dief Jahr den Wanderpreis n ſten hatten gleich viel leiſtungen jedoch waren en erſten 30 Miguten z lsohne bei Oftersheim zu u, ſodaß die knappe Halbzeitführung durchaus gerecht⸗ iſt. Nach der Pauſe jedoch wird Ketſch weſentlich während die Läuferreihe von Oftersheim merklich t un nicht nur der gegneriſchen Angriffslinie 5 Spielaufbau geſtattet, ſondern, in die Ver⸗ gt, auch ihre eigenen Stürmer nicht mehr werten Weiſe zu unterſtützen in der Lage elingt es Ketſch nach dem Ausgleich Tor auf Tor id das Spiel mit einem zahlenmäßigen Er⸗ ienter Sieger zu beenden, wobei der Tor⸗ iſchied jedoch entſchieden zu hoch ausgefallen iſt. Vor ih Zuschauern nahm unter der ſehr guten Leitung durch Oggersheim das Spiel durchweg einen flotten Ver⸗ id wurde insbeſondere durch die vornehme Spiel⸗ weise beider Maanſchaften zu einem ſeltenen Werbeſpiel, wie man es ſich immer wünſchen möchte. Porher trafen ſich TV Schwetzingen komb. und Tgde ſch 2, wobei Ketſch mit 019 Toxen ſiegte, bei den Jugend⸗ aſten lam die Tgoe Ketſch ebenfalls zu einem 125 Spiel, die beſſeren Tg. Rheinau— TW Brühl 871 Zu einem Freundſchaftstreffen mußte der TV Brüht u eindentiger Weiſe die Ueberlegenheit des Meiſterklaſſen⸗ Ferkreters anerkennen, der nach Belieben gewann. Auch das Treſſen der Jugendmannſchaften beider Vereine endete mit gleichem Ergebnis für die Tg. Rheinau. T Seckenheim— Marinemannſchaft Kiel:6 ber duch gum zweiten Male hatte der TV Seckenheim die Hand⸗ zog. Der balltannſchaft der erſten Minenſuchhalbflottille Kiel⸗Wick zu I 16 3 Fa. Die Marinemannſchaft, welche über Pfingſten zwei 5 Stölm ziele in Württemberg austrug, benützte die Gelegenheit en Rundes der Rückreiſe abermals in Seckenheim heim dortigen 1 75 Feld! Fepverein anzukehren. Während im Vorfahre die 1 109 bite Soldaten mit 11:7 Toren Sieger blieben, gelang Compbel am vergangenen Samstag dem TV Seckenheim, den erlitt. Sbieß umzudrehen und das abermalige Zuſammentreffen einem er khapp für ſich zu entſcheiden. 300 Zuſchauer bekamen ein hitſch, de zom Anfang bis zum Ende ſpannendes Spiel, das von und iht) Rüller⸗ Sandhofen gut geleitet wurde, zu ſehen. er achten igen war, 2 e, Vokalturnier des Nationaltheaters * 0 505. J Das Nationaltheater gewinnt vor Ta Mannheim uber auf Die Fußballmannſchaft des Nationaltheaters veranſtal⸗ de durch ie am Samstag und Sonntag auf dem VfR⸗ P Lo tz rhielt bert ein Pokalturnier um den Pokal des Nationaltheaters. Au dm, he, een Turnier nohmen außer dem Veranſtalter der Teunks⸗ kuß Monnheim, der Tennisklub Bruchfal und der Preſſe⸗ ßfortelub Mannheim⸗Ludwigshafen teil. . As erſtes Spiel am Samstag nachmittag fand das 100 1 ſwiſchen Na tig naltheoter und dem Preſſe⸗ Mibachet borte n ſtatt. Die Mannſchaft des Nationaltheaters lohnte mit 41 ſicherer Sieger werden. Im Zuſammenſpiel tich au war die Preſſe den Theaterleuten klar überlegen, fedͤoch Stöln, mangelte es vor dem Tore an der nötigen Entſchlußkroft Stdim und an der Auswertung der ſehr gut herausgeſpielten ö detgelegenheiten. Bei der Preſſe waren der Torwart und = 180 80 die Verteidigung ſehr gut. Die Läuferreihe verſtand es, 1,35, ben Sturm immer wieder nach vorn zu ſchicken. Diefer Arſegte ſedoch donn im entſcheidenden Augenblick. Beim kater ſah man verſchiedene Einzelkönner, denen es auch 5 ch toktiſch kluges Spiel gelang, verdient zu ſiegen. Das Pebnis mag vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ſein. A gum zweiten Spiel trafen ſich der Ten nis⸗ ub Monnheim und der Tenn isklub Bruch⸗ C b. Die Bruchſaler Tennisleute fanden ſich zuerſt zu⸗ beumen und lieferten die erſte Zeit ein durchaus aus⸗ enten Klicenes Spiel. Als aber die Mannheimer im Bilde waren, hatte der Tennisklub Bruchſal nichts mehr zu be⸗ ermiiſte ſelen. Er mußte ſich mit:7 klar geſchlagen bekennen. affel mit Am Son ntag vormittag trafen ſich zuerſt die bei⸗ 50 Unterlegenen, der Preſſeſportelub und der be n Bruchſa l. Die Preſſe ſiegte in dieſem 1 g gel mit 31 durchaus ſicher auf Grund der beſſeren Ge⸗ Bereit Ainlleiſtung. Wes ouch bei dieſem Spiel beſonders auf⸗ aft, 5 ie war die Schnelligkeit einzelner Leute von Bruchſal. 8 n Aeſchruß bildete das Spiel der beiden Sieger rteidig ii den Vorſpielen, Nationaltheater und Ten⸗ r Ma unheim. Die Theaterleute holten ſich keinem gel⸗Sieg den eigenen Pokal. Auch hier konn Fc Pb. 70 ruhig ſagen, daß die beſſere Mannſchaft verdient ge⸗ einer 8 1 85 hat und domit auch verdient Pokalſſeger 7 Sele 5 „ Als Schiedsrichter waren die Herren Bohn, De⸗ 2551 J. 1 Werner und Röth vom Ven tätig. Nach 115 1 des Endſpieles wurde dem Sieger der Pokal und unterlegenen Monnſchaften fe ein Wimpel überreicht, ſchuſſe nd 0 5 Aateurborkämpfe im Frankfurter Zoo 1887. 8 2 8 dchetbed.. Olympia⸗Ausſcheidungen er M. Frankfurter Z Frei 160 fta oo wurden am Freitag abend. vor 4 barg Niteſcanern Amateur⸗Boxkämpfe ausgetragen, in 9128.3 ee nſertlal“ tafel Ohler Nele, 5 Ipunkt die Olympia⸗Ausſcheidungen im Mittel⸗, ung der Pond Schwergewicht ſtanden. Die Zuſammen⸗ en Wr garungen für dieſe drei Kämpfe war in den n Wochen bereits wiederholt geänd Fui geändert worden und am 1 auch der Münchener Lang nicht gegen Huben Jar Sin Außerdem fehlte Kollmannsberger, der gegen Munchen 155 boxen ſollte. Böhm und Riecker(beide Reltglen f waren für die Fehlenden erſchienen und ue 1558 uch inſofern gut, als ſie die Siege mit nach . mud daewich lieferten ſich Hachen berge r⸗Wies⸗ gentvollen g ühm München einen ſchönen und temperg⸗ Je würde anmpf, der in der öritten Runde beſonders leb⸗ auch zweim, Hachenberger war bier der Beſſere en Mit al gut, hatte aber in den erſten beiden Runden deer ade zuviel Terrain überlaſſen, ſodaß dieſer diem Siende Im Halbſchwergewicht ſah es anfangs nach erste 15 des Favoriten Mae r⸗Singen aus, der in Feuer Nie unde ſtets der Angreifer war und dem Mün⸗ unde eker oft in Bedrängnis brachte. Von der zweiten 0 wurde aber Maier auffallend defenſiv; er ſchien i auf linken Hand verletzt zu haben. Riecker kam Wbtsklaſf Shwer, und traf und ſiegte nach Punkten. Einen für dieſe Ge⸗ gelten ſchnellen und ſchönen Kampf gab es im ünten It zwiſchen Leis⸗Mittelberbach und dem be⸗ 8 Schweitzer Augsburg. Anfangs ſchlug 5 beſſer und härter, der Saarländer war aber ſehr ben k deckte im Uebrigen ſehr aut. Leis ging nur auf ö Veluche 9. Schlag aus, der ihm nach vielen vergeblichen I u auch in der letzten Runde gelang, bel Siederholungskampf um die ſüdweſtdentſche Fliegen⸗ Lem N ft, die anulliert worden war zwiſchen eepfſer Sch ir rk t⸗Stuttgart und dem Frankfurter lber kam Rappſtlber zu einem einſtimmigen Je, klin kt 8 . Werbe. In den übrigen Rahmenkämp fen gab es Lnebniſſe: Langmann⸗F Ss ſchl. Proske⸗Ein⸗ Ka a achn. k..: Schöneberger⸗Brch ſchl. Wenderoth⸗ 4 Maha„Schirm⸗ B— Meder⸗IS unentſchieden; 1 Aitsſys W ſchl. Tardt⸗Offenbach n. P. Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗ Ausgabe 5 Nummer 233 Friedrichsfeld in der Bezirksliga Friedrichsfeld ſiegt im Kampf um den Aufſtieg gegen Ludwigshafen:2(:2) Im letzten Aufſtiegskampf der Friedrichs felder waren etwa 3000 Zuſchauer anweſend, eine für Friedrichs⸗ felder Verhältniſſe überraſchend große Beſucherzahl. Beide Mannſchaften lieferten ſich einen ausgezeichneten Kampf, der beide Gegner in Hochform ſah. Das Spiel wurde von Müller⸗Hanau ſehr gut geleitet. 3 Ludwigshafen ging in der 15. Minute, nach⸗ dem beide Mannſchaften abwechſelnd im Angriff waren, im Anſchluß an eine Ecke, die von dem Halbrechten Müller ein⸗ geköpft wurde, in Führung. Friedrichsfeld antwrtete mit flotten Angriffen betonders links, wo ſich der Linksaußen gut durchſpielte. Der 03⸗Torwächter hält einen ſcharfen Schuß, muß aber den Nachſchuß des Mittelſtürmers Feßler von Friedrichsfeld paſſieren laſſen. 111. Dann kommt 03 inmitten der Halbzeit in Führung. Nach abwechſelndem Angriff geht 03 wieder in Führung durch den Halblinken Daum, der nach Vorlage von Feſer zum:1 verwandelt. Wiederum gelingt es, nachdem Friedrichsfeld ſtark offenſir iſt, erfolgreich zu ſein; allerdings wurde ein Abſeitstor zu⸗ nächſt nicht gegeben. Feßler kann dann aber aus einem Gedränge heraus zum:2 einſenden. Nach der Pauſe drängt zunächſt wieder 08, worauf Fried⸗ richefeld ſich frei macht. In der Mitte der zweiten Halbzeit läßt der 03⸗Torwächter einen ſcharfen Schuß des Halblinken Heißler von Friedrichsfeld, den er zwar noch in den Hän⸗ den hatte, ins Netz paſſieren; der Schuß war zu ſcharf. 03 verſucht nun, mit aller Gewalt einen Ausgleich und ſo ein Unentſchieden herauszuholen, kann aber die geſchickte Ver⸗ teidigung und aufopfernde Arbeit der ganzen Friedrichs⸗ felder Mannſchaft nicht überwinden. Friedrichsfeld hatte einen guten Torwart und eine ſichere Verteidigung. Aufopfernde Arbeit leiſtete auch die Läuferreiee, beſonders der Mittelläufer. Beim Sturm kam die rechte Seite nicht an die Leiſtungen der linken heran. 03 hatte enen unſicheren Torhüter, eine ſchwache rechte Verteidigung, aber ſehr gute Halbläufer, während der Mit⸗ telläufer etwas abfiel. Im Sturm waren die beiden Flügel Phönix⸗Handbal MTG— 07 Mannheim 1073(:0) Neuoſtheim kam nur mit 9 Mann, ergänzte ſich ſpäter auf zehn, doch hätte dieſer letzte Mann ruhig wegbleiben können, denn er trug wohl zur Erheiterung des Publikums bet, war aber für ſeine Mannſchaft von nur geringem Vor⸗ teil. Trotz dieſem Manko gaben ſich die Neuoſtheimer alle Mühe, die Niederlage nicht ſo hoch ausfallen zu laſſen. Das Tortrio war wohl der beſte Mannſchaftsteil. Der Sieger kam ohne Scheydt und Mvecker in der Hin⸗ termannſchaft, auch der Sturm war umgeſtellt, aber die Elf konnte heute nicht überzeugen. Sie ſpielte ohne großen Eifer gerade ſo, wie es die Hitze zuließ. Sehr unſicher war der Sturm im Schießen„der unzählige Bälle verwarf. Der Schiedsrichter Kraus, VfR hatte keine große Mühe, dieſes Spiel unter Dach und Fach zu bringen; es wurde anſtändig und nicht gar zu ſchnell geſpielt. Treiber eröffnet nach Kombination den Torreigen. Sievert ver⸗ wandelt einen Strafwurf; Bickel geht mit Erfolg allein durch und nochmals Sievert ßann eine Kombination erfolg⸗ reich abſchließen, ſodaß mit:0 der Pauſeſtand erreicht iſt. Dazwiſchen lagen unausgenützte Torchancen vor beiden Toren en maſſe. Decker und Liuk hoben bald zwei Tore guf. Sieyert findet endlich auch das Tor, doch kam Fink Mich durch haltbaren Wurf zum dritten Male zum Anſpielzwingen zes. Neuſtoſtheim muß ſich mit drei Erfolgen begnügen, während MT noch bis zum Schluß auf 10:5 erhöhen kann, wobet außer den ſchon Genannten auch Futterknecht zu Torehren kam. Polizei— Poſt 11:7(:8) Schon lange wurde uns kein ſo abwechſlungsxreiches Spiel mehr geboten, wie es Poſt und Polizei heute unter der verſtändnisreichen Leitung des Phönixmannes Grund⸗ höfer zeigten. Vor allem die Poſt hat ganz gewaltige Fort⸗ ſchritte gemacht. Einige Poſten der Mannſchaft ſind her⸗ vorragend beſetzt, die Mannſchaftsteile gut aufeinander ab⸗ geſtimmt, dazu kämpfte die Elf mit einem Kampfgeiſt, der ihr alle Ehre machte. Um dieſen gut aufgelegten Gegner zu bezwingen, war ſchon eine beſondere Leiſtung notwendig und mit einer ſolchen warteten die Poliziſtenleute auch auf. Die Leute um Becker im Angriff und um Oetzel in der Hintermannſchaft ſpielen von jeher einen guten Handball mit guter Leiſtung als Schiedsrichter. gut. Die Halbſtürmer kamen nicht recht zur Geltung. Der Halbrechte fiel vollſtändig aus. Mittelſtürmer Feſer wurde von Friedrichsfeld zu ſtark abgedeckt, um gefährlich werden zu können. Bf Kaiſerslautern— J Rohrbach:0(:0) Im weiteren Aufſtiegskampf konnte VfR Kaiſerslautern gegen F Rohrbach vor 2000 Zuſchauern einen:0⸗Sieg erzielen und ſich damit eine Chance um den zweiten Platz ſichern. Schiedsrichter Schehl⸗Pirmaſens leitete den Kampf ſehr gut. In der erſten Halbzeit lieferte Rohrbach ein ebenbürti⸗ ges Spiel, wenn auch Kaiſerslautern mehr Torchancen hatte. Das erſte Tor erzielte Kaiſerslautern durch den Mittelläufer, der eine Vorlage des Mittelſtürmers in der 7. Min. zum Führungstreffer verwandelte. In der zweiten Halbzeit änderte ſich das Bild. ſerslautern wurde zuſehends überlegen. Schon 2. Min. fällt durch den Rechtsaußen das zweite Tor. Nach zahlreichen Angriffen verſchuldet die Verteidigung von Rohrbach einen Foulelfmeter, den der linke Katſerslauter⸗ ner Läufer zum 31:0 verwandelt. Kaiſerslautern hatte einen ſehr guten Verteidiger, gute Läufer, im Sturm gefiel aber nur der Rechtsaußen.— Bei Rohrbach überragte der Torwart mit ſeinen beiden guten Vorderleuten. Läuferreihe war ſchwach, der Sturm in der zweiten Halbzeit nur auf Durchbrüche eingeſtellt. ** Die Entſcheidung um den zweiten Platz bei den Auf⸗ ſtiegsſpielen fällt nun am übernächſten Sonntag zwiſchen Kaiſerslautern und Ludwigshafen. Tabellenſtand: Kai⸗ in der Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Germania Friedrichsfeld s 6— 2 16:8 12 VfR Kaiſerslautern 10 03 Ludwigshafen* 5— 2 15710 10 Vſe Neuſtadt 8:16 4 FG Rohrbach 7 27 8125— „Pokal Turnier und in dieſem Treffen einen beſonders ſchönen und vor allem fairen. Der Spielverlauf war ſpannend von der erſten bis zur letzten Minute. Faleidoſkopartig wechſelten die Ka ſnpf⸗ bilder. Eben noch hat Heilmann gewehrt, da muß ſich ſchon der Poſthüter gewaltig ſtrecken, um vor Schmitt wehren zu können. Becker beginnt den Torſegen; doch die Gegenſeite antwortet durch Hotter. Höfling, Schmitt und wieder Höf⸗ ling ſtellen nach gutem Zuſammenſpiel auf:1. Schuh⸗ macher holt ein Tor auf. Bachert, Schmitt und Becker können wieder drei Tore werfen, bis Poſt durch Schuh⸗ macher das ͤͤritte gelingt. Mit 73 wird gewechſelt. Die zweite Hälfte bringt trotz der drückenden Tem⸗ peratur kein Nachlaſſen des Tempos. Polizei kann noch viermal einwerfen; doch kann der Vorſprung nicht ver⸗ größert werden, da auch die Poſtler zu vier Erfolgen kommen. Mit 11:7 Toren trennen ſich nach Ablauf der 2 mal 30 Minuten die beiden Parteien unter dem ver⸗ ötenten Beifall der Zuſchauer. Mic Phönix— Möic 08 10:5(:1) Auch das dritte Spiel— beinahe etwas zu viel auf einmal— brachte hohe Torzahlen. Schwan, 07, amtierte Während Phönix Röderer antrat, kam 08 ohne ohne Ornberger mit Steudtle, den Keuter annehmbar vertrat. Das Spiel, ſah nach einem gelungenen Start nach einem hohen Sieg des Platzbereins aus. Es währte gar nicht lange, bis Phönix durch Stemper, Hader und Kepp auf:0 geſtellt hatte bet verteiltem Feloͤſpiel beider Mannſchaften, wobei ſich aber 08 immer wieder von der ſchneller ſtartenden Phö⸗ nixhintermannſchaft noch vor dem Strafraum abſtoppen ließ. Chelius kann endlich bei:0 den erſten Gegentref⸗ fer erzielen, doch ſorgt Repp wieder für die alte Tor⸗ differenz. Mit 6·1 geht es in die Pauſe. Nach der Pauſe holt Kühlwein ein weiteres Tor auf. Ein gutes Zuſammenſpiel der Gebrüder Kühlwein bringt gar:3. Ein Alleingang Haders bringt 08 weiter ins Hintertreffen. Kühlwein 2 holt dieſes Tor wieder auf. Schuch wird von Röderer ſchön freigeſpielt und 814 iſt fertig. Dann markiert Stemper noch zwei ſchöne Tore, bis 08 durch Chelius ſein fünftes einwerfen kann. Schwan pfeift das elfte Tor des Platzvereins im Fluge ab, ſo daß das Spiel mit 10:5 ſein Ende nimmt. Pferderennen im Reich Hoppegarten(22. Mai) 1. Fauſtina⸗Reunen. Für Dreijährige. 2200. 1600 Mtr. 1. Geſt. Weils Coblenz(J. Staroſta); 2. Bittſteller; 3. Faienza. Ferner: Arlecchino, Charm Ephraim, Nebukad⸗ nezar, Krokus, Fliegenpilz, Lucina. Tot.: 46:10; Platz: 12, 13, 18:10. 2. Ausnahme⸗Rennen. 2800 J. 1400 Mir. 1. H. Lampes Papageno; 17. Irländer; 3. Reichswehr. Ferner: Wokeus, Altenberg. Tot.: 31, 12:10; Platz: 19, 18:10. 3. Hindenburg⸗Rennen. Ausgleich J. Ehrenpreis und 16 000. 1600 Mtr. 1. Stall Landswerths Laotſe(8. Blume); 27. Tantris: 27. Edelknabe; 4. Tarquinius Su⸗ erbus. Ferner: Markgraf, Viaduct, Null Ouvert, Palfrey, apoleon, Eſto Vir, Filmenau, Maſanfello, Ghazi, Feuer⸗ auber, Herodias, Tumult Adebar, Genip. Tot.: 75:10; latz: 24, 30, 86, 16:10, 5 4. Kiſasſzony⸗Reunen. Für öreiſähr. Stuten. 7800. 1600 Mtr. 1. M. J. Oppenheimers Alemannia(M. Schmidt); 2. Inſtanz; 3. Oſtermädel. Ferner: Abneigung, Stammes⸗ fahne, Terra, Arabeske, Roſifern. Tot.: 128:10; Platz: 46, 37, 25:10. 5. Silbernes Pferd. Ausgeich I, Ehrenpreis u. 5206 Mark, 2600 Meter. 1. E. G. Butzkes Silberſtreif(W. Priaten); 2. Donatello; 3. Lanfrauchi. Ferner: Makrele, Geranium, Vichy, Nemord Tot.: 45:10, Platz: 17, 21, 17:10. 6. Kamille⸗Rennen. Verkaufsrennen, 2200, 1800 Meter. 1. M. J. Oppenheimers Margherita 968(M. Schmidt; 2. Peraſperum; 3. Mainnacht. Ferner: Meiſter⸗ polier, Agitator, Melodei, Fiametta, Iſchtar, Botafogo, Dalfin.“ Tot.: 91:10 Platz: 17, 12, 12:10. 7. Conteſſa Maddalena⸗Reunen. Ausgleich III, 2800 Mark, 2000 Meter. 1. W. Mills Oſtade(E. Haynes); 2. Everone; 3. Luxus. Ferner: Advafta, Aſtoria, Kirgiſe, Wotan, Haneſka, Mariv, Nomos. El pi, Fatenza, Golb, Moira, Frohwelt, Cyklop, Wilma. Tot.: 68:10; Platz: 36, 22, 16:10. Horſt⸗Emſcher(22. Mai) 1. Eröffnungs⸗Rennen. Für Dreijährige. 2000, 1200 Meter. 1. Frau Dr. Arenz' Laſſo(L. Sauer), 2. Ga⸗ rantie, 3. Betty, 4. Michael. Ferner: Roſenkrieg, Argus, Artiſt, Eidbrecher, Gralskönig, Struan, Rüſtung, Flo⸗ rinde, Landesherr, Halsberge, Springflut, Sankt Kathrin. Tot. 988:10; Pl. 166, 17, 56:10. 5 5 s a 2. Epona⸗Jagdrennen. 2000, 3000 Meter. 1. Frau A. Keims Mormone(Wiedemann), 2. Saufeder, 3. Wilbdlocke. Ferner: Paroli, Brotverdiener, Gegenmine, Heruler, Babette. Tot. 14810; Pl. 40, 19, 49:10. 5 3. Preis der Roten Erde. Verkaufsrxennen. 2000 l, 1400 Meter. 1. O. Mayers Kabriſtan(Knochel), 2. Praſ⸗ ſer, 3. Gebt Feuer. Ferner: Hurone, Mentha, Ereſſida, Dictator, Favorit, Barbar, Alpina, Burgherrin, Himmel⸗ geiſt, Leibwache, Scholle. Tot. 51:10; Pl. 19, 19, 16:10. 4. Bungard⸗ Ausgleich. Ausgleich 3. 2000 4, 1800 Mtr. 1. P. Wollnys Donnergott, 2. Finnland, 3. Maifant, 4. Feudal. Ferner: Tarnkappe, Sturmnixe, Thuribert, Mydear, Eiltraud, Legitimiſt, Jaſon, Feuerreiter. Tot. 2910; Pl. 13, 17, 35, 1710. 5. Maximilian Reichsfreiherr von Fürſtenberg⸗Reunen. Für Dreijährige. 3500. 1800 Meter: 1. Frau A. Ohl⸗ meiers Leutvogt(J. Pinter); 2. Grenzwall; 3. Eilwerk. Ferner: Voltafre 2, Numa. Tot. 48:10, Pl. 20, 12, 13.10. 6. Eſſener Jagdrennen. Ausgleich 3. 2000 4. 3700 Meter. 1. R. Laues Janette(R. Naumann); 2. Liberius; 3. Ma⸗ rionette. Ferner: Seelöwe, Theſaurus. Hederich. Tot. 76:10) Pl. 20, 29, 15:10. 7. Zwei Kilometer Ausgleich 3. 2000. 2000 Meter: 1. Frl. M. Meiſtners Tolentino(K. Buge): 2. Smaragd; g. Henvil. Fernet: Orchilla, Porto Flip, Utamaro, Corax, Fantaſia, Kalif. Tot. 105:10; Pl. 22, 24, 14:10. Leipzig(22. Mai) 1. Preis von der Pleißenburg. Ehrenpr. und 2900. 1600 Mtr. 1. L. Arrivabenes Kaſtor(K. Viſek); 2. Silvius; 9. Gashenne. Jerner: Sennerin. Tot.: 25:10 Platz: 13, 11:10. 5 5 2. Preis von Thouberg. Für Dreijährige. 2300 l. 1400 Mtr. 1. R. Goetſchkes Creolin(5. Pförtke); 2. Stauff; g. Druſus. Ferner: Paliſa. Tot.: 18:10; Platz: 11, 14:10. 8. 1 8 Ausgleich. Ausgleich III. 1800. 1800 Mtr. 1. L. Bernhards Lagina(B. Hamann); 2. Kerner: g. Livius. Ferner: Markgräfin. Tot.: 81:10; Pl.: 37, 15:10 4. Preis von Paunsdorf. Verkaufsrennen. 1800 l. 1000 Mtr. 1. F. Ungers Delifee(W. Schröder); 2. Boa; g. Schönau. Ferner: Marketenderin, Puppe. Tot.: 115210; Platz 28, 13:10. a 5. Johaunapark⸗Ausgleich. Ausgleich II. 3000 J. 2000 Meter. 1. P. de Nully⸗Browus Altai(H. Czarnetzki); 2. Iffezheim; 3. Oceanus.(8 liefen.) Tot.: 19:10. 5. Preis von Schönau. 2800„. 1800 Mir. 1. W. Leſſel⸗ bergs 5 5 8(W. Zimmermann); 2. Araber; 3. Strategie. Jerner: Faſanenhenne, Chinchilla. Tot.: 19:10, Platz: 13, 11:10. 7. Schleußiger Ausgleich. Ausgleich III. Ehrenpreis und 1800 4. I. Graf Voß Ritterkrone(P. Ludwig; 2. Vela; 3. Peterſilie. Ferner: Derwiſch, Trianon, Go ahead; Puma. Tot.: 17:10, Platz: 12, 18:10. Ic 08 Mannheim ſchlägt Pfalz Ludwigshafen knapp mit:4(:0) Nur 300 Zuſchauer wohnten am Sonutag nachmittag dieſem intereſſonten aber e Spiele, das unter der Leitung von Bruſt⸗VfR annheim ſtand und gut gefallen konnte, bei. Während die Platzherren in ihrer Stürmerreihe mit Erſatzleuten operierten, war der Su Kreisligiſt mit vollſtändiger Elf erſchienen. Pfalz Ludwigs⸗ haſen war in jeder Hinſicht ein voll ebenbürtiger Gegner und 08 konn von Glück ſagen, daß deſſen Elf bereits öts zum Wechſel mit drei Toren in rung 1 In der zweiten Hälfte kamen die Pfälzer chtig auf, gelongten auch zu vier Gegentreffern und nur die glänzend dis po⸗ nierte Tordeckung der Platzherren verhütete den ſicheren Ausgleich. Beide Teams hatten ihre Hauptſtärke in den Schlußerios, ſowie den linken Sturmflügeln, wobei der 08. Linksaußen Albert überragte. 5 2 Zweites Nacht Bahnrennen 2 2 in Dudenhofen Nach dem großen ſportlichen und Publikumserfolg der erſten Nacht⸗ Radrennen auf der Dudenhofener Radrenn⸗ bahn brachte man von Samstag auf Sonntag die zweite Veranſtaltung dieſer Art zur Durchführung und man muß unumwunden anerkennen, daß auch dieſes Radrennen als ein radſportliches Ereignis bezeichnet werden kann. Trotz der heutigen ſchwierigen Zeit kamen wieder gut über 3000 Zuſchauer aus der näheren und weiteren Umgebung. Mit der ſportlichen Ausbeute der langen Nacht kann man reſtlos zufrieden ſein. Es waren eine Anzahl wirklich erſtklaſſiger Fahrer am Start, die infolge ihrer Gleichwertigkeit und ihrer enormen Spurtſicherheit die einzelnen Rennen bis zum Schluß intereſſant geſtalteten und die Zuſchauer durch erbitterte Kämpfe zu faszinieren verſtanden. Die diesjährigen Nachtrennen brachten inſofern ſchon eine angenehme Abwechflung, als man diesmal durch einen Städtekampf und ein Punktefahren für verſchieden⸗ artige Rennen ſorgte und auf dieſe Art dem Publikums⸗ geſchmack in weitgehendem Maße Rechnung trug. Die An⸗ teilnahme des Publikums war daher recht ſchnell bis zum Siedepunkt geweckt. Sportliche Höchſtleiſtungen wurden gleichgültig welches Paar oder welcher Fahrer ſie zeigte neidlos anerkannt. Als nach 12 Uhr ein ziemlich aus⸗ giebiger Regen einſetzte, war man gezwungen, das Rennen ca. eine Stunde zu neutraliſieren, ſodaß nur knapp vier Stunden gefahren wurde. Trotz einiger kleinen Spritzer konnte dann das Rennen auch glücklich zu Ende geführt werden. Immerhin, man war auch froh, als um 5 Uhr die Glocke die Schlußwertung und damit die Beendigung des Rennens anzeigte. Eröffnet wurden die Rennen mit einem Städbe⸗ kampf Köln— Frankfurt Speyer— Stuttgart. erſte Teil dieſes Städtekampfes beſtand aus 4 Fliegerläufen, zu denen jede Stadt einen Vertreter ſtellte. Den erſten Lauf ſicherte ziemlich klar der Frankfurter Reiländer, den zwei⸗ ten Lauf holte ſich Sihl⸗Frankfurt und ließ ſich auch den dritten Lauf der übrigns ebnen erſtklaſſigen Zwei⸗ kampf Sihl—Küſter brachte— nicht entgehen. Im vierten Lauf blieb nach Kampf der Kölner Stipp ſtegreich. Nach dieſen Läufen führte Frankfurt mit 15 Punkten vor Köln mit 12 Punkten, Speyer 8 Punkten und Stuttgart 5 Punkt. Der zweite Tei brachte zwei Punktefahren in zwei Läwfen 2 8 Runden mit je 4 Punktwertungen. Im erſten Lauf ſiegte Frankfurt mit 14 Punkten vor Köln und Speyer mit je 10 Punkten und Stuttgart 6 Punkten. Der zweite Lauf ſah Köln mit 15 Punkten vor Stuttgart mit 1d Punkten, Frankfurt 9 Punkten und Speyer 6 Punkten ſiegreich. Der dritte Teil des Städtekampfes bildeten zwei Verfolgungs⸗ rennen. Im Zufammentreffen Frankſurt Köln ſtegte Frankfurt—Köln ſiegte Frankfurt durch Energie und Glück. Der zweite Jauf ſah Speyer klar vor Stuttgart ſiegreich. Im Geſamtklaſſement ſiegte dann Frankfurt mit 46 Punk ten dor Köln mit 4 Punkten, Speyer 32 Punkten und Stuttgart 26 Punkten. Das eingelegte 10 Klm.⸗Punktefahren für die Fahrer, die nicht am Städtekampf teilgenommen habem. brachte ebenfalls intereſſante Spurts. Hier ſiegte Gleim⸗ Frankfurt vor Kramer⸗Maikammer und Hohbein⸗Frauß⸗ furt. Das um halb 12 Uhr begonnene 5 Stunden ⸗Mann⸗ ſchaftsfahren hätte kaum intereſſanter und lebhafter begin⸗ nen könnten. Schon nach den erſten Runden ſetzten die Sprengverſuche ein. Das Feld zog ſich bald in die Länge unnd jeder Fahrer mußte ſehen, den Anſchluß nicht zu ver⸗ paſſen. Als erſtes Paar war die ſchwächſte Mannſchaft des aus u Paaren beſtehenden Feldes, Manfs—Köhl(die übrigens unter dem ſtolzen Titel„Italien“ angekündigt waren) überrundet. Ihm folgte kurz darauf Bertſch Kneis Hockenheim Kaum war etwas Ruhe eingetreten inſzenierten Gheim— Stahl, Frankfurt und Löber—Frieß, Frankfurt, einen neuen Vorſtoß, bei dem aber Weiß⸗Speyer das Feld wieder heranführt. Nach der 7. Wertung folgen 5 Tempo⸗Prämienrunden, die von Gleim⸗Sihl gewonnen wurden. Im Anſchluß an dieſe Temporundei gagen Stipp⸗Küſter auf und davon, Haffner⸗Weiß und Gleim⸗Sihl machen ſich auf die Ver⸗ * Der folgung, ohne aber verhindern zu können, daß der Vor⸗ ſprung der Kölner immer größer wird. Kramer⸗Frühbis, die durch Defekt nicht in dos Anfangsſtadium hinein⸗ gezogen wurden nehmen dos Hinterrad der Kölner, können aber auf die Dauer dem gewaltigen Tempo nicht folgen. Nach der 8. Wertung lagen Stipp⸗Küſter und Weiſchädel⸗ Renſch mit einer Runde Vorſprung an der Spitze. Den 3. Platz belegten Gleim⸗Sihl mit 34 Punkten vor Kramer⸗ Frühbis mit 17 und Reiländer⸗Gibler mit 15 Punkten. Der letzte Vorſtoß entwickelte ſich eine Viertelſtunde vor Schluß, er war aber ziemlich kraftlos und von kurzer Dauer. Bemerkenswert iſt lediglich noch, daß das Paar Haffner⸗Weiß bei den letzten 4 Wertungen weſentlich ſtär⸗ ker fuhr als zuvor und dadurch ſeine Poſition um einen Platz verbeſſern konnte. Die Ergebniſſe: Städtekaupf(Flieger⸗, Punkte⸗ und Verſolgungsfah⸗ ren): 1. Fronkfurt 46.; 2. Köln 41 P. 8. Speyer 32.; 4. Stuttgart 26 P. Punktefahren(10 Km.): 1. Gleim⸗ Frankfurt 11.; 2. Kramex⸗Maikommer 7.; 3. Hohbein⸗Frankfurt 4.; 4. Löber⸗Frankfurt 4 P. 5 5 Stunden Manuſchaftsfahren: J. Stipp⸗Küſter, Köln, 567 Runden, 43.; 2. Weiſchädel⸗Renſch, Stuttgart, 567 Runden, 4.; 1 Runde zurück: 3. Gleim⸗Sihl, Frank⸗ furt, 49., 4. Refländer⸗Gibler, Frankfurt, 20.; 5. Haffner⸗Weiß, Speyer, 22.; 6. Kramer⸗Frühbis, Maikam⸗ mer, 19.; 7. Schmitt⸗Hilpert, Ludwigshafen, 9 P. Byyg. Olympia⸗Vorer in Berlin Endausſcheidungen am 10. und 17. Juni 5 Die Endausſcheidungen des Deuͤtſchen Reichsverbandes für Amateurboxen werden in Berlin ſtattfinden. Für das Turnier ſind zwei Tage vorgeſehen und zwar werden am 10. Juni die Kämpfe im Bautam⸗, Welter⸗, Mittel⸗ und Halbſchwergewicht, am 17. Junt die im Fliegen⸗, Feder⸗ Leicht⸗ und Schwergewicht ausgetragen. In jeder Klaſſe ſtehen vier Teilnehmer, darunter auch je ein Verireter des DAS v. 91 bereit. Bisher haben ſich für das Olympia⸗ turnier qualifiziert: Fliegengewicht: Ausböck⸗München; Spannagel⸗Barmen; Staſch⸗Dortmund; Rieder⸗ Emmendingen(Deu SV). Bautamgewicht: Ziglarſki⸗München; Möhl⸗Berlin; Beck⸗ Düſſeldorf; Hirſch⸗Augsburg(DSV). Federgewicht: Schleinkofer⸗München; Scholten⸗Ruhrort: Käſtner⸗Erurt; Beich⸗Oberhauſen(PA SV). Leichtgewicht: Donner⸗Berlin; Cerder⸗Köln(Das) und die Sieger aus den Kämpfen: Schmedes⸗Dortmund gegen (Kartz⸗Oberhauſen ſowie Brofazi⸗Hannover gegen Leiner⸗ Stuttgart. Weltergewicht: Campe Berlin, Balzer„Dortmund (Da) und die Sieger: Weiße⸗Chemnitz gegen Käſtner⸗ Erfurt und Mietſchke⸗Stettin gegen Peſtka⸗Köln. Mittelgewicht: Hornemann⸗Berlin; Stachowiak⸗Ober⸗ hauſen(Da); Böhm⸗München und der Sieger: Rennen⸗ Köln gegen Berger⸗Dortmund. Halbſchwergewicht: Berger⸗Duisburg; Glafer⸗Oberudorf (Dc) und die Sieger: Schiller⸗München gegen Pietſch⸗ Leipzig und Senſt⸗Berlin gegen Aſchmonelt⸗Harburg, Verantwortlich für Politik: ö. A. Meißner Handelsteil- Kurt Ehmer euilleton: Dr. 5218 ayſer- Kommunalpolitik und Lokales: ichard Schönfelder Sport und Vermiſchtes; Willy Müller Südweſtbeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporto Uherraſchenci ſchnelle Schmerxbeſeliigung bei Kopfschmetrzen jeglicher Art, Migräne, J Neuralgien und rheumatischen Seen gen dureh das ärztlich bestens empfohlene ) Sitrovanſiſe. Unschsdlieh für Herz ü. Magen. 8 Pulver- od. 12 Oblaten- Packung RM..30 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Weiss Ferd in seinem neuen Tonfilm Tn en a N fan fl. (Er und sein Tippfräulein) Ein tolles Lustspiel mit Charlotte Ander- Else feval u Großes Beiprogramm! 3. 5..10,.40 Uhr Nur heute — und morgen noch! Die humorsprübhende Komödie Ehe m. b. 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Hof-Hattingen Albert Weig Gertrud jenne (Hugo Volsin (Fritz Bartling Phyllis Vogt Hans Strudel Graf von Ceprano Gräfin, seine Gemahlin 1155 Lag große Uoppelprogramm „leichtsinnig. LlJugend“ Ein gros angelegtes gesellschaftsdrama in den Hauptrollen: Camilla Horn Walter Rilla Dagu Der 100% ige Farbenflm Der Lederſirump (Rothaus) ine sensationelle Abenteuer- und ladianergeschichte in echten Farben 55 Anfang:.10,.00,.50,.15 PATA 5 8 1 SHS 2 e So MNoHhhbeſ e,& E Ende gegen 22,30 Uhr 8 „ 447114 Zeigt in ihrem den ganz auger gewöhnlichen Tameradschaff in Drama unter Tag g 8 Dieser Film schildert mit unvergleich- lich packenden Massenwirkungen die größte Bergwerkskatastrophe auer Zeiten. Das Grubenunglück von Courrières, bei dem über 1200 Berg- leute verschüttet wurden Noch nie gezeigte Toufilm- 5 Aufnahmen, teilweise gob-o Meter unter der Exe unter der Regie von G. W. Pabst Darsteller: Alexander Granach und f Elisabeth Wendt 8 Im 2. 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