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Zur age des Reichskommiſſariats für Preu⸗ ſen liegt jetzt eine authentiſche Aeußerung des Ffanzlers vor, nach der es als abſolut falſch be⸗ kechnet wird, daß die Reichsregierung und der Kanz⸗ er überhaupt auf einen Reichskommiſſar in Preu⸗ ben zuſteuern. Der Reichskanzler lege vielmehr dllergrößten Wert auf die Bildung einer verfaſ⸗ üngsmäßigen Mehrheits regierung in Preu⸗ zen und ſei bereit, mit ihr zuſammenzuarbeiten. ine Reichsreform auf kaltem Wege herbeizuführen, lege nicht in ſeiner Abſicht, zumal er ſtets die kul⸗ Ihrellen und politiſchen Eigenarten der Staaten be⸗ nt habe. i Die Frage, was geſchehen wird, wenn eine Mehr⸗ leitstegierung in Preußen nicht zuſtande kommt, ird allerdings in dieſer Erklärung nicht beantwor⸗ kel und zwar mit der Begründung, daß die Regie⸗ kung natürlich noch keinerlei Stellung nehmen könne zu einer Entwicklung, die heute noch niemand vor⸗ alszuſehen vermöge. Daß es dem Kanzler mit der krkichtung einer Mehrheitsregierung in Preußen krnſt ſei, gehe, ſo wird an zuſtändiger Stelle hervor⸗ gehoben, ja auch daraus hervor, daß er mit den in ziagge kommenden Parteien eine Verſtändigung in ie Wege zu leiten bemüht ſei. Von preußiſcher amtlicher Seite kird nochmals darauf hingewieſen, daß eine ganz hjektive ſtaatsrechtliche Prüfung des Tatbeſtandes kigeben habe, daß eine rechtliche Grundlage für die Uinſetzung eines Reichskommiſſars in Preu⸗ N ben nicht beſtehe. Wie wir bereits berichteten, hat es in preußiſchen Regierungskreiſen ganz beſondere Verſtimmung her⸗ hürgerufen, daß der Reichskanzler ſich mit dem Schreiben, in dem die Beſchleunigung der Miniſter⸗ käſidentenwahl angeregt wurde, nicht an die ge⸗ äſtsführende Regierung, ſondern an den Land⸗ lagspräſidenten Kerrl gewandt habe. Zur Recht⸗ ligung dieſes Vorgehens iſt darauf hingewieſen kurden, daß, nachdem Miniſterpräſident Braun konkheitshalber vorläufig aus ſeinem Amt aus⸗ kcchieden iſt, ohne einen Vertreter namhaft gemacht haben, Herr von Papen ſeinen Brief an den kuudtagspräſidenten als die nach ſeiner Meinung Aſtändige Inſtanz gerichtet habe. Von Preußen ur demgegenüber ins Feld geführt, daß nach der Nrfaſung im vorliegenden Fall die Geſchäfte lütomatiſch an den dienſtälteſten Mini⸗ ker, in dieſem Fall alſo an Herrn Hirtſiefer, rgingen. Dieſer Kompetenzzwiſt iſt, wie man nachträglich fährt, auch bei den geſtrigen Verhandlungen der Reichskanzlei zur Sprache gebracht norden. Herr Hirtſiefer hat als Vertreter des Aürlaubten Miniſterprädenten Verwahrung egen das Verhalten des Reichs kanz⸗ lars eingelegt, Daraufhin hat ihm der Kanzler be⸗ igt, daß in Zukunft das übliche Verfahren ge⸗ lühlt, alſo von Regierung zu Regierung krhandelt werden würde. In einem beſonderen Shteiben an den Kanzler wird Herr Hirtſiefer dann doch ſeine mündlich vertretene Auffaſſung nochmals kberlegen und die Erwartung ausſprechen, daß luftighin der vom Kanzler angegebene Weg einge⸗ alten würde. Herr von Papen hat ausdrücklich verſichert, daß ihm die Abficht, die preußiſche Regierung zu brüskieren, völlig ferngelegen habe. 9 805 Sitzung des preußiſchen Staats⸗ 5 kiſterjums iſt um die Mittagsſtunde unter⸗ kochen worden, da die beiden Zentrums mitglieder ſich il den Besprechungen des Parteivorſtandes in den lühslag begeben mußten. Die Beratungen ſollen kl nachmittag zu Ende geführt werden. An preu⸗ ſcher amtlicher Stelle wird erklärt, daß die Aus⸗ Iialanzterung des Etats aus eigenen ten vollzogen und alles getan werden würde, e Finanzen zu regeln und die Ordnung auf⸗ zu erhalten. Wie wir hören, iſt zur Deckung Defizits neben der Schlachtſteuer, die 90 000 ark bringen ſoll, noch ein Sparkaſſenzwang . Beamten in Höhe von 2 v. H. des ebalts und ein Umbau gewiſſer Steuern, d. h. 1 wohl eine Vordatierung der Ablieferungs⸗ mine vorgeſehen. Staatsſekretär Dr. Geib vom Reichsarbeits⸗ miniſterium Miniſtertaldirektor Dr. Menzel vom Reichsminiſterium des Innern Staatsſekretär Dr. Henkamp vom Reichsernährungs⸗ miniſterium ſcheiden mit dem Regierungswechſel aus ihren Aemtern. Preußische Notverordnung zur Sicherung des gaushalts Drahtbericht unſeres Berliner Büros 2 Berlin. 8. Juni. Die Reichsregierung hat, wie wir hören, geſtern den preußiſchen Unterhändlern die Bezahlung der ſtrittigen 100 Millionen in fünf Raten zu je 20 Millionen angeboten. Dieſer Vorſchlag iſt aber von Preußen abgeſchlagen wor⸗ den mit der Begründung, daß man auf die Art über die augenblicklichen Kaſſenſchwierigkeiten nicht hin⸗ wegkommen könne. Das preußiſche Staatsminiſte⸗ rium hat heute in aller Frühe die in der Nacht abgebrochenen Beratungen über den Ausgleich des Etats wieder aufgenommen. Es handelt ſich dabei jetzt um die Frage, wie der durch den Aus⸗ fall des Reichszuſchuſſes entſtandene Fehl⸗ betrag gedeckt werden ſoll. Eine Notverord⸗ mung zur Sicherung des Haushalts iſt mit Be⸗ ſtimmtheit zu erwarten. Eine Sitzung des Reichskabinetts iſt für heute vorerſt nicht anberaumt. Der Kanzler will vielmehr die Bemühungen um die Bildung einer Mehrheits⸗ regierung in Preußen fortſetzen und wird zu dem Zweck den Vertreter des Zentrums empfangen, nach⸗ dem er in den Vortagen mit den Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten verhandelt hat. Dreiteilung der allgemeinen Nol verordnung Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 8. Juni. Zu Meldungen, daß man von dem urſprünglichen Gedanken einer allgemeinen Notverord⸗ nung wieder abgekommen iſt, erfahren wir: Es ſoll eine Dreiteilung des Stoffes erfolgen. Augenblicklich iſt man an der Fertigſtellung der Ver⸗ ordnungen, die die Kaſſenlage und den Etat in Ord⸗ nung bringen ſollen. Man rechnet mit der Bekannt⸗ gabe dieſer Maßnahme für Anfang nächſter Woche. Es handelt ſich dabei um die reine Aufräumungs⸗ arbeit, die bereits vom Kabinett Brüning zu einem großen Teil vorgenommen worden iſt. Wahr⸗ ſcheinlich wird die Regierung um die Einheitlichkeit zu wahren, die bereits an den Reichsrat geleiteten Etats wieder zurückziehen und in die Notverord⸗ nung hineinnehmen. Dieſe Etats⸗ und Kaſſeurege⸗ lung ſoll in keiner Weiſe verknüpft werden mit den ſogenannten reformatoriſchen Maßnahmen, die ja auch bereits vom Kabinett Brüning in Angriff ge⸗ nommen worden ſind und teilweiſe vom neuen Kabi⸗ nett verwendet werden dürften. Der zweite Komplex ſoll, wie verlautet, ge⸗ wiſſe„konſtruktive Aufgaben“ umfaſſen und der dritte endlich die politiſchen Fragen behandeln. Ob alle drei Materien in Form von Notverord⸗ nungen und ob ſie gleichzeitig veröffentlicht wer⸗ den ſollen, ſteht noch dahin. 5 Der genaue Termin für die Abfahrt des Kanzlers nach Lauſanne iſt noch nicht feſtgeſetzt. Es iſt noch fraglich, ob er ſchon an dem Beginn der Konferenz teilnehmen oder erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt nach Lauſanne gehen wird. Die übrigen Delegatio⸗ nen beabſichtigen am Dienstag abend fortzufahren. Bis dahin wird zum mindeſten die Notverordnung, in der die finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Beſtim⸗ mungen enthalten ſind, fertig ſein, da bekanntlich auch der Reichsfinanzminiſter an der Lauſanner Konferenz teilnimmt. Reichsminister von Neurath bei Mardonald — London, 8. Juni. Reichsaußenminiſter von Neurath frühſtückte heute bei Miniſterpräſident Macdonald. Eine Londoner Meldung, nach der Freiherr von Neurath dem Foreign Office ein Memorandum über⸗ geben habe, in dem die Gründe für Deutſchlands Unfähigkeit zur Zahlung von Reparationen aus⸗ führlich dargelegt ſein ſollen, wird als nicht zu⸗ treffend erklärt. Die Beſprechungen der erſten beiden Tage dieſer Woche haben ergeben, daß die engliſche Neigung, die Weltwirtſchaftskonferenz für eine Verſchlep⸗ pung des Reparationsproblems in Lauſanne zu be⸗ nutzen, weniger ſtark iſt, als es Ende voriger Woche den Anſchein hatte. Ueberdies läßt ſich jetzt definitiv die bedeutſame Feſtſtellung machen, daß die Anregung zur Weltwirtſchaftskonferenz nicht ſo ſehr von England wie von den Ver⸗ einigten Staaten ausgegangen iſt. Nimmt man das Zuſammeutreffen Herrn von Neuraths mit dem Premierminiſter hinzu, ſo zeigt ſich, daß der Londoner Abſchiedsbeſuch mehr oder weniger den Charakter einer inter⸗ nationalen Zuſammenkunft angenom⸗ men hat, die ſich der bevorſtehenden Begegnung Maedonalds mit Herriot an die Seite ſtellen läßt. Nach den bisherigen Dispoſitionen wird ſich der engliſche Premierminiſter bereits am Samstag nach Paris begeben, wo Macdonald am Sountag mit Herriot eine Ausſprache haben wird. Am Montag oder Dienstag will er die Reiſe nach der Schweiz fortſetzen. Die übrigen Mit⸗ glieder der engliſchen Delegation verlaſſen London am Dienstag, was nebenbei zur Folge hat, daß die Unterhausdebatte über Lauſanne um einen Tag vor⸗ verlegt worden iſt. Herriots Antrittserklärung hat dank der Kunſt des neuen Premierminiſters, die entſchei⸗ denden Fragen offen zu laſſen und die engliſche Freundſchaft nicht in der Art ſeines Vorgängers als Monopol für Frankreich in Anſpruch zu nehmen, einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Konkrete Finanzpläne für Lauſanne liegen nach hie⸗ ſigen Eindrücken noch nicht vor, doch glaubt man, daß die franzöſiſchen Wünſche hinſichtlich etwaiger deutſcher Zugeſtändniſſe für eine Löſung der Reparationsfrage nicht ſo ſehr in handelspoli⸗ tiſcher Richtung, als vielmehr im Rahmen der Sicherheit und Außenpolitik ſchlechthin bewegen. Keine Deviſenverſchärfung in Polen — Warſchau, 8. Juni. Gegenüber den Gerüchten über angebliche Be⸗ ſchränkungen des Kaufs und Verkaufs von Deviſen iſt die polniſche Telegraphenagentur zu der Erklä⸗ rung ermächtigt, daß die polniſche Regierung irgend⸗ welche Beſchränkungen des Deyiſenverkehrs weder eingeführt hat noch einzuführen beabſichtigt. Der italieniſche Botſchafter in London geſtorben — London, 8. Juni. Der italieniſche Botſchafter, Bordonaro, der geſtern abend einen ſchweren Herzanfall erlitt, iſt heute früh geſtorben. Der größte Betrug aller zeiten Von Harry Elmer Barnes Wir bringen nachſtehend einen Abſchnitt aus einem Aufſatz von Profeſſor Harry Elmer Barnes „Der größte Betrug aller Zeiten“, in dem der amerikaniſche Profeſſor ſich gegen weitere Repara⸗ tionszohlungen Deutſchlonds ausſpricht. Der in vielfacher Hinſicht intereſſante und aktuelle Aufſatz erſcheint im Junſheft öder von Dr. Alfred von We⸗ gerer herausgegebenen„Berliner Monatshefte“. „Die Reparationsleiſtungen ſtellen die Deutſch⸗ land von den Verbündeten mit der Begründung auferlegte Strafe dar, daß Deutſchland vorſätzlich und allein für den Weltkrieg die Verantwortung trage. Mit dieſer Begründung wurde Deutſchland genötigt, an die Verbündeten einen zur Deckung aller ihrer Zivilbevölkerung während des Krieges zugefügten Schäden, einſchließlich der Kriegspen⸗ ſionen ausreichenden Betrag zu zahlen. Die Scheinrechtfertigung für die Belaſtung Deutſchlands mit dieſer Bürde wurde in der berüch⸗ tigten Kriegsſchuldklauſel des Verſailler Vertrages (Art. 231) niedergelegt. Der genaue Betrag der Reparationsleiſtungen wurde im Vertrage nicht feſtgelegt, wenn ihn auch ein hervorragendes Mitglied der britiſchen Dele⸗ gation mit 125 Milliarden Dollar bezifferte. Im Jahre 1921 ſetzten die Verbündeten Mächte den ge⸗ nauen Betrag der Reparationen auf 33 Milliarden Dollar endgültig feſt. Nachdem es über 25 Mil⸗ liarden Goldmark(über 6 Millarden Dollar) aus⸗ gezahlt hatte, geriet Deutſchland im Jahre 1922 in Zahlungsverzug. Frankreich beſetzte das Ruhr ⸗ gebiet, d. h. den Kernpunkt der deutſchen In⸗ duſtrie. Der Dawes⸗Plan, der in dem aus der Beſetzung entſtandenen Chaos vorübergehend Ord⸗ nung ſchuf, enthielt keine Beſtimmungen über den Geſamtbetrag, den Deutſchland bezahlen ſollte. Im NVDoung⸗ Plan wurde eine neue Geſamtzahlungs⸗ forderung feſtgeſtellt, die die frühere auf 27.641 Mil⸗ liarden Dollar herabſetzte. Großbritanniens Kriegsſchuldjahresraten⸗ zahlung an die Vereinigten Staaten beträgt etwa das Doppelte der Summe, die es von Deutſchland erhält(86,80 Millionen Dollar). Frankreich be⸗ hält indeſſen die Hälfte ſeines Reparationsanteils nach Leiſtung ſeiner Zahlungen ſowohl an Groß⸗ britannien wie die Vereinigten Staaten(90,50 Mil⸗ lionen Dollar von 209,50 Millionen Dollar) ein. Unter dem Regime des Dawes⸗Planes behielt es weit mehr als 50 v. H. zurück. Für die europäiſchen Länder beſteht demnach ein direkter finanzieller Zuſammen hang z wiſchen den Reparationen und den Kriegsſchulden. Es iſt jedoch vollkommen klar, daß ſich keinerlei hiſtoriſcher, moraliſcher oder juri⸗ ſtiſcher Zuſammenhang zwiſchen den genannten bei⸗ den Schuldengattungen nachweiſen läßt. Die Repa⸗ rationsforderungen gründen ſich auf ein in einem ſtrafvollſtreckenden Friedensvertrag enthaltenes moraliſches Fehlurteil. Die Kriegsſchulden aber ergeben ſich aus gutgläubig gewährten Anleihen, deren Mehrzahl bereits vor Kriegsende hingegeben wurde. Es klafft demnach ein breiter Abgrund zwiſchen den moraliſchen Grundlagen der Kriegsſchulden und der Reparationen. Wir haben heute eine höhere moraliſche Berechtigung zur 100prozentigen Einfor⸗ derung unſerer Kriegsdarlehen als im Jahre 1919. In den letzten zehn Jahren ſind uns die Augen darüber aufgegangen, wie ſchweren Täuſchun⸗ gen wir uns bezüglich der Weltkriegsziele der Entente hingegeben haben. Dieſe Erkennt⸗ nis hat die Grundlagen für jede von idealiſtiſchen Mottven diktierte Großzügigkeit unſererſeits hinſicht⸗ lich jeder wie auch immer gearteten Schuldenrege⸗ lung zerſtört. Und trotzdem machen wir den Ver⸗ ſuch, es uns an der Einziehung von weniger als der Hälfte des uns geſchuldeten Geſamtbetrages genügen zu laſſen. Das altersſchwache Argument der An⸗ hänger der Streichung der Ententeſchulden, daß näm⸗ lich die Entente den Krieg für uns geführt und uns vor der Annektierung durch Preußen gerettet habe, haben die Forſchungsergebniſſe der Hiſtoriker aller Länder längſt gründlich ad absurdum geführt. Auch wenn wir immer noch nicht ganz darauf verzichtet haben ſollten, die Deutſchen als bösartige Gortllas zu betrachten, iſt die Tatſache nicht aus der Welt zu leugnen, daß Frankreich um die R ck⸗ eroberung Elſaß⸗ Lothringens, Rußland um die Meerengen und Großbritannien um die Nummer 260 deutſchen Wett⸗ del und zur See kämpften. Kei⸗ ele hat für die Vereinigten Staa⸗ ſoviel Intereſſe, als die Rückkehr des Staate ras in den Beſitz Mexikos für irgend⸗ eines Ententeländer haben würde. Die Ver⸗ bündeten haben auch nicht einen Augenblick daran gebdach Krieg„für uns“ zu führen. Sie führ⸗ ten Krieg für ihre eigenen Intereſſen uns hinein, um die Kaſtanien für ſie aus holen. 04 ten au n hiſtoriſchen Forſchungsergebniſſe zeſe von der alleinigen Kriegsſchuld im 14 in alle Winde zerſtreut, womit die ge⸗ noraliſche Begründung der Re⸗ ions forderungen in nichts zer⸗ anderen Worten, die ganze Repara⸗ der Entente gründet ſich auf einen Jroßen moraliſchen Betrug, nämlich ſpiegelung der angeblichen Alleinverant⸗ keit Deutſchlands für den Weltkrieg. Wenn bei unſeren Erörterungen den Geſetzen der r Vernunft und der Gerechtigkeit unter⸗ dann würden wir die Beratungen llen, wieviel Deutſchland bezahlen würden uns dann vielmehr der Frage warum es überhaupt etwas zahlen D Verhalten der Entente⸗Staaten in den die Kriegsſchulden und die Reparationen betreffenden ſchließt ſomit einen dreifachen Betrug In erſter Linie wurden wir bezüglich der denen unſere großen Anleihen zugeführt n Zweitens hat die En⸗ tente den Verſuch gemacht, ſich der Zahlung dieſer Schulden zu entziehen, die urſprünglich auf Grund eines moraliſchen Betruges aufgenommen wurden. ießlich haben ſie große Summen von Deutſchland die auf dem Boden einer durch und durch berrügeriſchen und unhaltbaren Kriegsſchuld⸗ klauſel im Verſailler Vertrage erhoben wurden.“ —— Das glauben wir nicht! Drahtbericht unſeres Berliner Bros Berlin, 8. Juni. Das engliſche Reuterbüro hat unter Be⸗ rufung auf unterrichtete deéutſche Stellen berichtet, daß der Reichstag bei einem„ungünſtigen Aus⸗ fall“ der kommenden Wahlen— d. h. alſo, wenn die erhoffte abſolute Mehrheit der Rechten ausbleiben wird— erneut aufgelböſt werden ſoll. Dieſe Idee iſt grotesk genug, aber die beſtätigt, daß derlei Erörterungen innerhalb der Reichsregierung tatſächlich gepflogen worden ſind. Die„Germanſa“ wendet ſich und mit Recht gegen dieſe, man kann es ſchon nicht anders nennen, Auf⸗ Llöſungsmanie:„Die Vorſtellung, durch eine Kette von Neuwahlen die Finanzen wieder in Ord⸗ nung zu bringen, die Wirtſchaft zu beleben und die außenpolitiſchen Fragen löſen zu können, iſt jeden⸗ falls, wie man zugeben muß, durchaus eigenartig und Verſchlechterter Status der Oeſterreichiſchen Ereditanſtalt — Wien, 8. Juni. Zu den Verhandlungen der Regierung mit den Auslandsgläubigern der Credit⸗ anſtalt erfährt die„Neue Freie Preſſe“, daß die Re⸗ gierung den Vertretern der Auslandsgläubiger er⸗ klärt habe, ſie ſei noch nicht in der Lage, ſchon heute auf die Vorſchläge eine Antwort zu erteilen oder ſelbſt Vorſchläge zu unterbreiten, weil ſich der Mi⸗ niſterrät nicht nur mit den Vorſchlägen der Gläubi⸗ ger ſehr eingehend beſchäftigen müſſe, ſondern auch mit dem Status der Creditanſtalt. Es beſteht der Eindruck, daß ſich im Status der Creditanſtalt Veränderungen gegenüber den bisherigen Aufſtellungen ergeben, Während bisher von 500 Millionen Schilling Verluſten für die Regierang geſprochen wurde, würden ſich die in ſich. Zwecke, werden ſollten, betrogen. „D A 3“ Verluſte auf 700 Millionen Schilling ſtel⸗ len. Die Verhandlungen werden in dieſer Woche noch nicht abgeſchloſſen werden können. Werke von Karl Dillinger Ausſtellung im Mannheimer Kunſthaus Der Maler Karl Dillinger gibt ein Beiſpiel dafür, wie entſcheidend das Leben in das Schaffen eines Künſtlers eingreifen kann, wie ſtark es an der Erfüllung ſeiner Abſichten Anteil zu nehmen vermag. Der aus Ludwigshafen ſtammende Maler hat längere Zeit in Mannheim gewirkt, ehe er an die Karlsruher Akademie kam, wo er als Profeſſor wirkt. Dieſer Wechſel der künſtleriſchen Heimat hat einen ſpürbaren Wandel in ſeinem Schaffen zur Folge gehabt. Während ſeine Bilder früher die Neigung zum Trüben und Grauen nicht verleugnen konnten, die gewiß bedingt war durch die Umge⸗ bung ſeines Ateliers, hat er ſich jetzt ganz ins Far⸗ benfreudige gewendet. Aus der Enge der Häuſer und dem ſpärlichen Licht, das ſie in ſeine Arbeits⸗ ſtätte fallen ließen, iſt er in die freie Natur vorgedrungen. Auch das hängt mit der Veränderung in ſeinem äußeren Leben zuſammen. In einer Karlsruher Vorſtadt hat Dillinger ſeinen Lebenswunſch verwirk⸗ lichen und ſich ein Häuschen errichten können, in dem er ungeſtört, umgeben von gärtneriſchem Frieden, den Farben der Natur nachſpüren kann. Hier ſucht er ſich ſeine Motive, die ihm die Welt des Gartens hinreichend bietet. Auch das Rheinufer vermittelt ihm immer wieder geeignete Stimmungen für ſeine maleriſchen Impreſſionen. Der Reiz der Farbe iſt das Beherrſchende auf all ſeinen Bildern geworden; ihm ordnet er jede Einzelheit unter. So zieht ihn alles an, was ihm ſolchen Farbreiz bietet; z. B. der ſtets in ſeinem Werk wiederkehrende Blick in die bunte Umwelt frei umherziehender Artiſten, wobei dann, wie das in der Ausſtellung des Kunſthauſes zu ſehende Bei⸗ ſpiel zeigte, plötzlich greller Farbton, hier ein ge⸗ wagtes Zinnober, auf einem ſolchen Bild auftauchen kann. Dem Selbſtbildnis hat Dillinger ſtets eine beſondere Bedeutung beigemeſſen. Das letzte Werk dieſer Art, das die Ausſtellung zeigt, iſt durch die Kühnheit des Pinſelſtriches weſentlich von dem im Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgab Mittwoch, 8. Juni 1992 Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 8. Juni. Mit einer Stimmenmehrheit, die ſelbſt die zu⸗ verſichtlichſten Erwartungen in der Um⸗ gebung Herriots übertrifft, hat die neugewählte Regierung geſtern das Vertrauen der Kammer er⸗ halten. Die geſtrige Vertrauenskundgebung für Enthaltungen angenommen. Die Zahl der Abſtim⸗ menden betrug 499. Entſchuldigt waren 15 Abgeord⸗ nete. In voller Bewegungsfreiheit kann ſich Herrtot nach Genf und Lauſanne begeben. Es iſt nicht ſchwer zu errechnen, daß, ſelbſt wenn die 130 Sozialiſten unter irgendwelchen Umſtänden ſich auf die Seite der Oppoſition begeben würden, dieſe einſchließlich der 22 kommuniſtiſchen Stimmen beſtenfalls 292 Stim⸗ men erreichen würde. Andererſeits iſt nicht außer acht zu laſſen, daß im Falle einer klaren Oppo⸗ ſition zwiſchen Radikalen und Sozia⸗ liſten weitere Kreiſe der mittleren Zen⸗ trumsgruppen ſich der Regierung Herriot anſchließen werden, die ſich meiſt noch abwartend verhalten. Die Exiſtenz des Miniſteriums Herriot in ſeiner gegenwärtigen Form ſcheint alſo auf jeden Fall für lange Zeit geſichert. Der neue franzöſiſche Miniſterpäſident und Außen⸗ miniſter wird vorausſichtlich ſchn am nächſten Sonntag die Reiſe nach Geuf antreten, nachdem zwiſchen ihm und Macdonald, der zu die⸗ ſem Zweck nach Paris kommen wird, Ende der Woche eine Ausſprache über die bevorſtehenden internatio⸗ nalen Verhandlungen ſtattgefunden hat. Herriot wird auf ſeiner Reiſe nach Genf von verſchiedenen Mit⸗ gliedern der Abrüſtungsdelegation, vor allen Din⸗ gen vom Kriegsminiſter Paul⸗Boncour beglei⸗ tet ſein. In Genf will Herriot, wie geſtern abend an maßgebender Regierungsſtelle verſichert wurde, mit den dort anweſenden Regierungschefs oder deren Vertretern über die Abrüſtungskonferenz, ſowie über das Programm der unmittelbar bevor⸗ ſtehenden Lauſanner Konferenz ſprechen. Herxriot iſt entſchloſſen, Frankreich perſönlich auf der Lauſanner Konferenz zu vertreten. Seiner Umgebung gegenüber äußerte ſich der Außen⸗ Der Memelſtreiffall vor Meldung des Wolffbüros Den Haag, 8. Juni. Vor dem Ständigen Internationalen Gerichtshof begannen heute vormittag die öffentlich⸗mündlichen Verhandlungen im Memelſtreit. Am Tiſch der einen Prozeßpartei nahm für Frankreich der juriſti⸗ für Italien der italieniſche Kronjuriſt Pilotti, für England der engliſche Kronjuriſt Sir William Malkin und für Japan deſſen Geſandter im Haag, Matſumaga, Platz; für die andere Partei iſt der litauiſche Geſandte in London, Sid zikauskas, erſchienen. Die Sitzung wurde vom Vizepräſidenten Guerrero(San Salvador) eröffnet. Im weiteren Verlauf der Sitzung legte Sir William Malkin dar, daß das Memelland durch die Abtrennung von Oſtpreußen unter die Souveränität der vier alliierten Hauptmächte gekommen ſei. Dieſe ſeien juriſtiſch durchaus nicht verpflich⸗ tet geweſen, die Souveränität an Litauen zu über⸗ tragen. Als ſie es ſpäter taten, ſeien ſie vollkom⸗ men frei geweſen, hierfür beſtimmte Bedingungen aufzuſtellen. Auf dieſe Weiſe ſei das Autonomie⸗ ſtatut für das Memelland zuſtande gekommen. Durch die Annahme des Statutes, habe Litauen gegenüber den vier anderen Signatarmächten inter⸗ nationale Verpflichtungen übernommen, de⸗ Beſitz der Mannheimer Kunſthalle befindlichen Selbſtbildnis unterſchieden, gegenüber dem es ſich ungleich freier und zwingender ausnimmt. Das Porträt als ſolches tritt im Schaffen Dillingers mit ſeiner foßtſchreitenden Annäherung an die Natur etwas zurück. Er hat ſich gleichſam von den Men⸗ ſchen entfernt, wie ſich denn auch die Aktbilder, die in ſeinem früheren Schaffen einen breiten Raum ein⸗ nahmen, jetzt nicht mehr vorfinden. An den Bildniſſen erkennt man den maleriſchen Reiz, den wallendes Haar auf den Künſtler ausübt; das Plaſtiſche, Derbe veranlaßt die großzügige An⸗ lage dieſer Bilder, deren Wirkung von ferne betrach⸗ tet, beſonders ſtark iſt. Das graphiſche Werk, das ebenfalls im Kunſthaus zu ſehen iſt, zeigt Dil⸗ lingers großes zeichneriſches Können. Man verfolgt ihn auf ſeinen einſamen Spaziergängen und kurzen Reiſen, deren Impreſſionen er in ſein Skizzenbuch notiert. Ein ſtiller, durchaus ehrlicher Künſtler, deſ⸗ ſen Werk durch die Geradheit des Könnens über⸗ zeugt. 2 Ungariſche Wilhelm⸗Buſch⸗Ehrung. Zum 100. Geburtstag von Wilhelm Buſch wurde von der un⸗ gariſchen Goethe⸗Geſellſchaft in Budapeſt in der Akademie der Wiſſenſchaften auch eine Feſtſitzung ab⸗ gehalten, die dem Gedächtnis Wilhelm Buſchs ge⸗ widmet war. * Die Deutſche Mark von 19141924. Im Verlag der Geldͤſchein⸗ und Briefmarkenhandlung E. Schuſter, Nürn⸗ berg iſt zum Preis von 50% ein Album mit der Geldſchein⸗ flut, der wir von 1914—1924 ausgeſetzt waren, erſchienen. Es enthält alle Vorkriegsausgaben von 5 bis 1000 /, ferner die Kriegsausgaben von 1“/ ab, ſodann alle Reichs⸗ banknoten durch die Tauſender, Millionen und Milliarden, denen verſchiedene Billionenſcheine folgen. Des weiteren ſind von allen Noten⸗ und Staatsbanken Geldſcheine ver⸗ treten, ebenſo ſolche von den Banken, Sparkaſſen und In⸗ duſtrien, die meiſt handſchriftlich mit Tinte unterfertigt wurden. Auch die ſeltenen Dollar⸗ und Goldmarkſcheine der Uebergangszeit ſind darin enthalten. Sodann folgen als Kurioſitäten Seiden⸗, Leinen⸗, Samt⸗, Leder⸗ und Aluminiumſcheine, von deren Exiſtenz die wenigſten elwas wiſſen werden. Als Anhang ſind die entwerteten Geld⸗ ſcheine des Auslandes beigegeben, ſo von K. K. Oeſterreich, Deutſch⸗Oeſterreich, Ungarn, Polen, Zariſt. Rußland mit den ſchönen Rubelſcheinen, ſowie die weniger ſchönen der Kerenſky⸗Regierung und des Sowfetregimes. Herriot wurde mit 384 gegen 115 Stimmen bei 110 ſche Berater des Quai'Orſay Prof. Bas devant, Herriots Lauſanner Programm Frankreich will nur ein kurzes Moratorium, aber generelle Schuldenregelung miniſter zuverſichtlich. Er hofft, an einem befriedi⸗ genden Erfolg der Reparationskonferenz mitarbeiten zu können. Soweit Mitteilungen über die Abſich⸗ ten der franzöſiſchen Regierung bisher an die Oeffentlichkeit gedrungen ſind, beſteht der franzöſt⸗ ſche Plan darin, in eine kurzfriſtige Mora⸗ toriums verlängerung für alle inter⸗ nationalen Zahlungen einzuwilligen, falls Deutſchland befriedigende Zuſicherungen gibt. Dieſe proviſoriſche Regelung ſei als endgültiger Abſchluß aller Reparattonszahlungen zu betrachten. Die Ver⸗ längerung des Moratoriums ſoll den Vereinig⸗ ten Staaten bekannt gegeben werden und könnte nach franzöſiſcher Anſicht den Beginn weiterer Verhandlungen mit Waſhington bedeu⸗ ten, die dann auf eine Generalregelung der Schuldenfrage gerichtet wären. Bereits in ſeiner geſtrigen Regierungserklärung hat Herriot den deutſchen Standpunkt, daß mit den Reparationszahlungen ein für alle Mal Schluß zu machen ſei, nicht erwähnt. Auch die franzöſiſchen Pläne, die geſtern abend hinſichtlich der Moratoriumsverlängerung bekannt wurden, tragen der deutſchen Aufſaſſung nicht im ge⸗ ringſten Rechnung. Wie Herriot unter dieſen Umſtänden, falls er ſeine Abſichten nicht noch im letzten Augenblick revidiert, zu einem befriedigenden Fortſchritt der Reparationskonferenz zu gelangen ge⸗ denkt, bleibt ein Geheimnis. Es muß abgewartet werden, welchen Einfluß die am Samstag ſtattfindende Ausſprache Mac⸗ donald⸗Herriot auf den franzöſiſchen Stand⸗ punkt haben wird. Auf der britiſchen Botſchaft in Paris kam geſtern jedenfalls die Anſicht zum Aus⸗ druck, daß die engliſche öffentliche Meinung am lieb⸗ ſten eine vollſtändige Annullierung der deutſchen Reparationszahlungen, allenfalls mit einer geringen Schlußzahlung, ſehen würde. Ein kurzfriſtiges Moratorium hält man in Kreiſen der britiſchen Diplomatie für voll⸗ ſtändig zwecklos. Größeren Wert hätte dan ſchon eher ein lang⸗ friſtiger Zahlungsaufſchub für Deutſchland, nach deſſen Beendigung die deutſchen Leiſtungen auf er⸗ heblich verringerter Grundlage wieder aufgenommen werden könnten. dem Haager Gerichtshof ren genaue Einhaltung dieſe Mächte verlangen konnten. Dieſe Verpflichtungen Litauens bezögen ſich auf die Reſpektierung der Autonomierechte des Memellands. Es gehe daher nicht an, wenn jetzt Litauen behaupte, daß eine Auslegung des Statutes, d. h. einer internationalen Abmachung, mit der Sou⸗ veränität Litauens unvereinbar fei. „Der engliſche Vertreter gelangte zu der Fe ſt⸗ ſtel lung, daß die dem Memelland verliehenen Rechte ſehr weitgehend ſeien. Das gehe deutlich daraus hervor, daß a die eigentliche Regierung des Landes beim Landtag und beim Direktorium beruhe. Der Gouverneur habe nur beſtimmte Kontroll⸗ befugniſſe, die ſich aber nur auf die geſetz⸗ gebende Macht, nicht auf die ausführende Macht bezögen. Der Gouverneur beſitze da⸗ her keine Rechte zur Abſetzung des Präſiden⸗ ten des Direktoriums. Er könne auch nur einen Präſidenten ernennen, der das Vertrauen des Landtages beſitze. Die Verhandlung geht weiter. Deutſcher Kriegsſchiffbeſuch in Stockholm — Berlin, 8. Juni. Vom 11. bis 17. Juni findet ein Beſuch deutſcher Kriegsſchiffe in Stockholm ſtatt, an dem der Kreuzer„Königsberg“, das Torpedoboot „Seeadler“ und die vierte Torpedobootshalbflotille teilnehmen. Dr. Hugo Schäffer, der neue Reichsarbeitsminiſter 5 85 28 Amtsantritt des Erzbiſchofs Dr. Gröber Meldung des Wolffbüros — Freiburg, 8. Juni, Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber, der geſtern abend hier eintraf, hat heute die Regierung der Erz⸗ diözeſe übernommen. Die feierliche Inthroniſatton des neuen Erzbiſchofs findet am 20. Juni in der Freiburger Metropolitan⸗Kirche ſtatt. Straßenbahnzuſammenſtoß in Berlin — Berlin, 8. Juni. An der Ecke Streſemann⸗ ſtraße—Prinz⸗Albrecht⸗Straße ſtießen heute mittag zwei Straßen bahnzüge zuſammen. Etwa 20 Perſonen wurden verletzt, darunter zwei Frauen ſchwer. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß dürfte den Führer des Wagens treffen, der vom Pots⸗ damer Platz herkam und, anſtatt geradeaus zu fahren, in die Prinz⸗Albrecht⸗Straße einbog. Er hatte anſcheinend überſehen, daß die Weiche falſch ſtand. Vom Blitz erſchlagen — Würzburg, 7. Juni. In Kleinbardorf ſiel ein wolkenbruchartiger Regen, der große Ueber⸗ ſchwemmungen zur Folge hatte. In Königs⸗ hofen ſchlug der Blitz in das neue Bad ein und be⸗ ſchädigte den Betriebsmotor ſchwer. In Weyer ging ebenfalls ein furchtbares Unwetter mit großen Hagelſtücken nieder. Auf der Straße zwiſchen Weyer und Untereuerheim wurde die 38jährige Schweſter des 2. Bürgermeiſters Karg in Untereuerheim ſo⸗ wie deſſen 16jährige Tochter und der 14jäh⸗ rige Sohn, als ſie ſich vor dem Unwetter nach Hauſe flüchten wollten, mitten auf der Straße vom Blitz getroffen. Die Schweſter des Bürger⸗ meiſters war ſofort tot, der Sohn liegt bewußtlos darnieder, während die Tochter mit dem Schrecken davonkam. Beſchäftigtenſteuer auch in Oeſterreich — Wien, 8. Juni. Das Finanzminiſterium wird morgen einen Vorſchlag über das Nachtrags⸗ budget vorlegen. Das Finanzminiſterium iſt der Anſicht, das Defizit bei den Arbeitsloſen⸗ und Nok⸗ ſtandsunterſtützungen am beſten durch eine Beſchäf⸗ tigtenſteuer zu beſeitigen. Tragödie in der Familie des rumäniſchen Staatsſekretärs Brandſch — Hermannſtadt(Siebenbürgen), 8. Junj. Der penſtonierte Huſarenoberſt Hein rich Brandſch, ein Bruder des deutſchen Staatsſekretärs für Min⸗ derheitsweſen, Rudolf Brandſch im Kabinelt Vajda⸗Woiwod, hat ſich eine Kugel in die Bruſt ge⸗ ſchoſſen und iſt ſchwer verletzt ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft worden. Oberſt Brandſch hatte ſeit vier Monaten ſeine Ruhebezüge nicht er⸗ halten und war daher mit ſeiner Frau und vier Kindern dem größten Elend preisgegeben. Der Hain von Berka Wettbewerb für das Reichsehrenmal In dem Walde bei Bad Berka der ſich beinah ſo gut erhalten hat wie ein Naturſchutzpark, mitten im Herzen Deutſchlands, iſt das Reichsehren⸗ mal für die gefallenen Krieger geplant. Alle Frontkämpferverbände der verſchiedenſten politiſchen Richtungen haben ſich in dieſer Sache geeinigt. Ein ſchönes Komitee unter dem Vor⸗ ſitz von Hindenburg iſt an der Arbeit, berechnet die vorhandenen, natürlich beſchränkten Mittel, hat zunächſt einen Ideenwettbewerb ausgeſchrieben, über deſſen Einſendungen eine Jury von hervorragenden Kennern beraten hat. Zwanzig Entwürfe ſind mit bem erſten Preis von 1000/ belohnt worden, einige andere kleine Preiſe hat man dazu geſtiftet, das ganze Material iſt in dem Glaspalaſt in Moabit ausgeſtellt. 1828 Entwürfe, teilweiſe mit Modellen, ſind eingeliefert worden. Es war eine furchtbare Arbeit für die ehrenamtliche Jury, dieſe Ideen⸗ maſſe durchzuſtudieren, und es iſt für die Kritik nur möglich, in großen Zügen die Pläne zu ſkizzieren. Ein engerer Wettbewerb wird dann zur endgültigen Entſcheidung führen. Es war eine würdige Aufgabe, aus modernem Empfinden heraus, Natur und Kunſt für dieſen Zweck, für dieſe rein ideale Aufgabe zu geſtalten. Es ergaben ſich unendliche Möglichkeiten, den Zugang durch den Wald zu dem heiligen Hain zu ſtiliſieren, den Hain ſelbſt architektoniſch und rhythmiſch zu for⸗ men und dabei die nötigen praktiſchen Rückſichten auf Verſammlungsplätze und Unterſtände zu nehmen. Kreuze, Pfeiler, Türme, Mauern, Tempel, auch in Zeltform, Höhlenmotive, Feſtungsſtil, Hallen, Ter⸗ raſſen, Kuppeln, angebrachte Plaſtik— alles das varitert in den verſchiedenſten Entwürfen, aber das Urteil wird gern mit der Jury in der Auswahl der zwanzig Preisträger übereinſtimmen, die, wenn auch noch nicht endgültig in allen Einzelheiten, ſo doch im ganzen die Aufgabe ſehr anregend gelöſt haben. Wilhelm Kreis aus Dresden, der mit an der Spitze der ausgewählten Künſtler ſteht, hat zwei Va⸗ rianten eingeliefert. Seine weſentliche Idee iſt: ein breiter, ſanft anſteigender heiliger Weg durch den Wald, dann ein Tor durch Kreuze hindurch, endlich ein Ehrenmal in Form eines Kreisrunds von Pfei⸗ lern, die in den Himmel ragen, zwiſchen ihnen unten eine Art Grabvertiefung. Alſo ein in den Berg ver⸗ tieftes Hünengrab von zwölf Steinpfeilern überragt. Das iſt einfach und ſchlicht und groß im Stile von Kreis, und der Waldbeſtand wird dabei am beſten zugleich ausgenutzt und geſchont. Ein Entwurf von Schellhorn und Schultze aus Berlin gipfelt in einem 25 Meter hohen Mahn⸗ ſtein, während das Ehrenmal ſelbſt ein ſteinerner Behälter mitten im Walde iſt, mit heiliger Erde von allen Kriegsſchauplätzen. Der Entwurf von Pretzſch aus Halle zeichnet ſich durch einen Ring von 18 Meter hohen, miteinander verbundenen Kreu⸗ zen aus. Kuske aus Wiesbaden verſucht auf einem Steinblock, in großen Zahlen die Ziffer 2000 000 wirken zu laſſen. Der Block wird von Figuren ge⸗ tragen, die halb im Boden verſchwinden. Janſſen und Wetzel aus Stuttgart operieren mit einem ſchönen Glockenturm, großen Erdterraſſen und mehr⸗ facher Kriegerplaſtik. Pfeiffer⸗Hardt aus Mün⸗ chen laſſen die Fläche des Berges roden, ſtellen eine Kanzel auf und geben dem Mal ſelbſt eine ſtrenge kubiſche Geſtalt. Bieber aus München verbindet Gedächtnishalle und Glockenturm mit einem Vetera⸗ nenheim, in dem die Ehrenwache des Denkmals untergebracht wird. Blecken aus Duisburg ſchafft einen Rundbau im Stil des bekannten Theoderi denkmals aus Ravena. Steidle aus München hat die gute Idee, eine altgermaniſche Tingſtätte mit zwei Ringen von Steinpfeilern nachzubilden. Bäcker und ſeine Kollegen aus Kaſſel gehen mehr von der Natur aus, bilden einen kreisrunden, heiligen des Schweigens mit vier Zugängen zu vier diagonal aufgeſtellten Steinwänden, die ſich um einen bron⸗ zenen Staatenbaum gruppieren. Dies wird ungefähr eine Vorſtellung der weſent⸗ lichen Ideen geben. Vielfach iſt an eine langſame weitere Ausarbeitung des Hains und des Denkmals gedacht, die die verſchiedene Art der deutſchen Stämme in ihren Beiträgen und Ausbauten zur Geltung bringen ſoll. Hoffen wir auf das beſte Reſultat des endgültigen Eutſcheidung. Ocar Bie, nahme wi getroffene leinen Z! eriger H ſlädtiſchen Aufrechter gen Umfa werden ſe gegeben. Lenderun 1. Auf ſolche Kin Fürſorge 2. Die Rlichtiger g Frankenke g. Kin nicht zutr handelt. Die S Zahnärzte gegen die die ſtädtif gergeblich. gezwunge! er hieſig Oeffer der E heitlic Die ſy ber mode: Volksgeſu der jüngſt lung des hflege un des Zahr den Zahn met haber laſſen. D ärzteverei allen ſein Zahnärzte hygieniſch hat die S unterſuchr ſuchungen Arbeit de der Zentr und ſo, de chen Eff Der he den Man; Ausga im beſt waren ur Syſtem a Durch die kunſtvolle Jahren v unerwähn heimer zahnärzte die Aufre großes Y. häufig mi rungen i wertvolle geſundhei Schwe wieber g von der senen Me Reihenun eine anſck geſetzt we dafür die 55 f i. 1. das iusgeſam: und 9620 letzten S Die Arbe dufsgrupf Landwirt Metallwi Leberindi Holzindu Nahrung, Bekleidun Baugewe Vervfelfä ſt⸗ un Verkehrs Hausang Ungelern daufmän Lechniſch. le and. Von d Nannhei Landgem Unterſtüt heitsloſer U P. emen 1 md Kinz * 1932 iniſter ee 5 Juni. geſtern er Erz⸗ niſution in der 5 emann⸗ mittag t. Etwa Frauen dürfte Pots⸗ us zu g. Er falſch rf fiel eber⸗ ni 9 6⸗ und be⸗ Leyer großen Weyer hweſter eim ſo⸗ 4jäh⸗ er nach e vom gürger⸗ bußtlos chrecken ch n wird rags⸗ iſt der d Not⸗ Beſchäf⸗ ſchen Dor n d ſch, r Min⸗ abinett uſt ge⸗ us ge⸗ vier t er⸗ id vier h den endlich 1 Pfei⸗ unten rg ver⸗ erragt. le von beſten j ultze Mahn⸗ nerner Erde von Ring Kreu⸗ einem 000 000 en ge⸗ iſſen einem mehr⸗ Mün⸗ n eine trenge bindet zetera⸗ mals Mittwoch, 8. Juni 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 280 Vom Zahnärzte⸗Verein Mannheim wird uns geschrieben: „Auf Anordnung der Stadtverwaltung vom 1. April 1932 iſt praktiſch die Einſtellung der Schulzahnpflege erfolgt. Als Grund für dieſe Maß⸗ nahme wird angegeben, daß die Krankenkaſſen das getroffene Abkommen zum 1. April kündigten und leinen Zu ſch uß zur Schulzahnbehandlung in bis⸗ eriger Höhe mehr leiſteten. Dadurch reichen die im lüdtiſchen Haushalt vorgeſehenen Geldmittel zur Aufrechterhaltung der Schulzahnpflege im bisheri⸗ zen Umfang nicht aus. Infolge dieſer Verhältniſſe gerden ſeit 11. April keine Zahnkarten mehr aus⸗ gegeben. Wie verlautet, ſollen in Zukunft folgende Lenderungen erfolgen: 1. Auf Koſten der Stadt werden in Zukunft nur ſulche Kinder behandelt, deren Eltern von der ſtädt. Fürſorge betreut werden. 2 Die Behandlung von Kindern krankenkaſſen⸗ Vuctiger Eltern erfolgt auf Koſten der einzelnen krankenkaſſen. . Kinder, auf die dieſe beiden Vorausſetzungen nicht zutreffen, werden als Privatpatienten be⸗ handelt. Die Schulzahnarztkommiſſion des Mannheimer gühnärztevereins hat ihren ſchweren Bedenken gegen dieſe Neuregelung in mehreren Schreiben an zie ſtädtiſchen Behörden Ausdruck gegeben, leider gergeblich. Die Schulzahnarztkommiſſion iſt daher gezwungen, ſich an die maßgebenden Perſönlichkeiten er hieſigen Rathausfraktionen zu wenden, um die Oeffentlichkeit auf die durch die Maßnahmen der Schularztſtelle erfolgte ſchwere geſund⸗ heitliche Schädigung der Mannheimer Schul⸗ jugend aufmerkſam zu machen. Die ſyſtematiſche Schulzahnpflege iſt ein Gebiet der modernen Heilkunde, deſſen Bedeutung für die Folksgeſundheit in ſeiner ganzen Tragweite erſt in er jüngſten Zeit erkannt worden iſt. Die Behand⸗ lung des Milchzahngebiſſes, ebenſo wie die Zahn⸗ lege und Zahnbehandlung gerade in den Jahren des Zahnwechſels hat die Notwendigkeit ergeben, ben Zahnärzten, die ſich der Schulzahnpflege gewid⸗ met haben, eine Spezialausbildung zuteil werden zu laſen. Dieſem Umſtand hat der Mannheimer Zahn⸗ ärzteverein dadurch Rechnung getragen, daß er von alen ſeinen in der Schulzahnpflege beſchäftigten gahnärzten den erfolgreichen Beſuch eines ſozial⸗ ſgteniſchen Kurſes verlangt hat. Darüber hinaus hal die Schulzahnarztkommiſſion durch ihre Reihen⸗ unterſuchungen ebenſo wie durch die Nachunter⸗ ſuchungen eine dauernde Kontrolle ausgeübt, ob die Arbeit der Schulzahnärzte ihren und den Richtlinien ber Zentralkommiſſion für Schulzahnpflege entſpricht und ſo, den höchſtmöglichen ſanitären und wirtſchaft⸗ lichen Effekt erzielt. Der hohe Prozentſatz an ſanierten Gebiſſen unter den Mannheimer Schulkindern beweiſt, daß die Ausgaben der Stadt für die Schulzahnpflege im beſten Sinne des Wortes produktiv angelegt waren und daß das Mannheimer Schulzahnpflege⸗ Syſtem alle ihm geſtellten Erwartungen erfüllt hat. Durch die geplanten Sparmaßnahmen droht dieſes kunſtvolle Gebäude und die mühſame Arbeit von Jahren vernichtet zu werden. Es ſoll hierbei nicht unerwähnt bleiben, daß die Einſtellung des Mann⸗ heimer Schulzahnpflegeſyſtems die hieſigen Schul⸗ zahnärzte beſonders hart treffen muß, nachdem ſie für 7 ie Aufrechterhaltung dieſes Syſtems jahrelang ein broßes Maß von Idealismus aufgebracht und die häufig nicht unerheblichen Abſtriche ihrer Forde⸗ tungen in Kauf genommen haben im Bewußtſein, wertvolle Arbeit an dem hohen Gut der Volks⸗ geſundheit zu leiſten. Schwer ins Gewicht fällt der ungeheure nicht wieber gutzumachende geſundheitliche Schaden der bon der Einſchränkung der Schulzahnpflege betrof⸗ enen Mannheimer Schuljugend. Wenn auch die Reihenunterſuchungen im bisherigen Umfang und elne anſchließende Benachrichtigung der Eltern fort⸗ geſetzt werden ſollen, ſo wird dennoch in Zukunft weder von einer ſyſtematiſchen Behandlung, geſchweige denn von einer Sanierung der kindlichen Gebiſſe geſprochen werden können. Die Kinder krankenkaſſenpflichtiger Eltern werden ich zuvor bei den verſchiedenen Krankenkaſſen ihre Zahnbehandlungsſcheine beſorgen müſſen und haben dafür die Gebühr von 25 oder 50 Pfg. zu entrichten. 43 886 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim 1 Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 31. Mai lusgeſamt 43 886 Arbeitsloſe, davon 34 266 Männer und 9620 Frauen. Die Abnahme gegenüber dem lezten Stichtag(14. Mai) beträgt 1053 Perſonen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Be⸗ züfsgruppen: Männer Frauen dandwirtſchaft 2²⁵5 1¹— Metallwirtſchaft 9236 313—131 eerinduſtrie u. verarbeitung 502 466— 63 J Volzinduſtrie 158 1 26 gahrungs⸗ u. Genußmittelgew. 687 1450—141 1 Fekleidungsgewerbe 438 463 4 49 Jaugewerbe 2982—— 54 Lervielfältigungsgewerbe 255 3 ſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 169 665— 227 derkehrs gewerbe 1847 84 1350 ausangeſtellte aller Axt— 1505 47 gelernte Arbeit 11987 1414 5 29 aufmänniſche Angeſtellte 3107 2115 138 Konische Angeſtellte. le andern Berufsgruppen 1155 1037— 74 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt aunheim 26 472 Männer und 7730 Frauen, auf die idgemeinden 7794 Männer und 1890 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 18 021, und zwar Ar⸗ ſtsloſenunterſtützung 6724 und Kriſenunterſtützung f Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten amen noch 21828 zuſchlagsberechtigte Ehegatten und Kinder. Mannheimer Schulzahnpflege die schwierige ſtädtiſche Finanzlage zwingt zu ſchwerwiegenden Einſchränkungen Benötigen die Kinder bedürftiger Eltern, die keiner Krankenkaſſe angehören, der zahnärztlichen Behandlung, ſo müſſen ſie zunächſt die Beſcheinigung der Bedürftigkeit vom Fürſorgeamt beibringen und können dann auf Grund der erhaltenen Beſtätigung eine unentgeltliche Behandlung erfahren. In beiden Fällen können Tage vergehen, bis das Kind in den Beſitz des zur Behandlung erforderlichen Ausweiſes der Krankenkaſſe, des Fürſorgeamts bezw. der Schuls gelangt, was in vielen Fällen zu einer eruſthaften ge⸗ ſundheitlichen Gefahr werden kann. Außerdem wer⸗ den in zahlreichen Fällen die Eltern nicht imſtande ſein, die Krankenſcheingebühr zu zahlen; den Eltern in den Vorortgemeinden wird häufig das Fahrgeld der Straßenbahn, um zum Fürſorgeamt bezw. zu den Krankenkaſſen zu gelangen, fehlen, ſodaß nur in wenigen dringenden Fällen plötzlich auftretender Schmerzen eine Zahnbehandlung ermöglicht wird. Die ſyſtematiſche Behandlung des kindlichen Gebiſſes, die ſo wichtige Erhaltung der bleibenden Zähne, wird dadurch zur Unmöglichkeit gemacht und zur Not die Entfernung eines ſchmerzhaften Zahnes gewähr⸗ leiſtet. Es ſoll nicht unterlaſſen werden, in dieſem Zu⸗ ſammenhang darauf hinzuweiſen, daß auch den notleidenden Schichten des Mittelſtandes, die nicht krankenkaſſenpflichtig find, die aber auch das Fürſorgeamt nicht in Anſpruch nehmen können, eine regelmäßige zahnärztliche Behandlung ihrer Kinder häufig genug erheblich ſchwer fallen dürfte. Die Mannheimer Schulzahnärzte verſchließen ſich keines⸗ wegs den großen Schwierigkeiten, die die Aufſtellung des diesjährigen ſtädt. Budgets verurſacht. Sie ſind jedoch der Meinung, daß der nicht wieder gut zu machende Schaden, der der heranwachſenden Jugend an ihrer Geſunheit durch Aufgabe der Schulzahn⸗ pflege erwächſt, allen Teilen, Behörden, Kranken⸗ kaſſen und Schulzahnärzten die Verpflichtung auf⸗ erlegt, keine Mittel unverſucht zu laſſen, um die ge⸗ ſundheitliche Gefährdung der jungen Generation zu vermeiden. Wenn daher die finanzielle Notlage der Stadt Mannheim durch das Verhalten der Krankenkaſſen zu Abſtrichen auf dem Gebiet der Schulzahupflege zwingt, ſo erſcheint der hieſigen Schulzahnarztkom⸗ miſſton der Vorſchlag des Zentralkomitees für Zahn⸗ pflege in den Schulen als ein Weg, der die durch die Einſparungsmaßnahmen bedingte Schädigung auf ein einigermaßen erträgliches Maß herabmindert. Dieſer Vorſchlag geht dahin, die Schulzahnpflege in der bisherigen Form bei⸗ zubehalten, ſie aber auf die vier unteren Jahrgänge zu beſchräuken. Je ihrer Tagung in Bonn am 19. Mai haben die deutſchen Schulzahnärzte einmütig beſchloſſen, das Zentralkomitee zu bitten, ſeinen Vorſchlag dahin ab⸗ zuändern, daß vier Jahrgänge in näher zu beſtim⸗ mendem Schulalter der Zahnbehandlung zugeführt werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß durch die Wirt⸗ ſchaftskriſe der letzten Notfahre eine ſtändige Ver⸗ ſchlechterung der kindlichen Gebiſſe verurſacht worden iſt. Erfolgt daher die Belehrung und Behandlung der Schulkinder in dieſen vier Schuljahren in der bisherigen Weiſe, ſo laſſen ſich wenigſtens die ſchlimmſten Schädigungen am kindlichen Gebiß ver⸗ meiden bzw. wiedergutmachen. Vergleicht man die⸗ ſen Vorſchlag mit den geplanten Aenderungen, ſo ergibt ſich, daß mindeſtens für die augenblickliche Notzeit der Vorſchlag der Mannheimer Zahnärzte den beſtmöglichen hygieniſchen Effekt gewährleiſtet und im Rahmen des für die Stadt wirtſchaftlich Möglichen bleibt. An dieſer Stelle ſoll auch die Auffaſſung ein⸗ zelner hieſiger Krankenkaſſen wiedergegeben werden, die die Kündigung des Abkommens mit der Stadt ſeitens der großen Krankenkaſſen bedauert und es für richtig hält zu überlegen, ob nicht durch neue Verhandlungen doch noch ein befriedigendes Reſul⸗ tat erzielt werden könnte.“ Wir nehmen ebenfalls an, daß in dieſer wichtigen ſozialhygieniſchen Angelegenheit noch nicht das letzte Wort geſprochen wird Unſerer Jugend ge⸗ hört die Zukunft. Deshalb darf erſt in letzter Linie an den Abbau von Maßnahmen gedacht wer⸗ den, die zur Geſunderhaltung und Ertüchtigung der Jugend unbedingt notwendig ſind. Daß zu dieſen Maßnahmen auch die Schulzahnpflege gehört, braucht nicht ausdrücklich betont zu werden. !!!!.!!!!!!..(õbãÄdm dpd ß. * Staatsprüfung für das Höhere Lehramt an Handelsſchulen. Die Staatsprüfung für das Höhere Lehramt an Handelsſchulen gemäß der Verordnung des Staatsminiſteriums vom 28. März 1930(Aus⸗ bildung und Prüfung für das Höhere Lehramt an Handelsſchulen) haben im Herbſt 1931 beſtanden: Boſſert Ruth von Bobſtadt bei Boxberg, Burghart Ernſt von Oberrottweil, Eberle Haus von Mann⸗ heim, Edenhofer Ludwig von München, Gerling Theodor von Lahr, John Helmut von Schönau, Amt Schopfheim, Kettemann Karl von Mannheim, Keuter Heinz von Mannheim, Koch Erich von Rheinſchanzinſel bei Philippsburg, Krotz Erich von Karlsruhe, Laber Auguſt von Zunsweier, Amt Of⸗ fenburg, Lindemann Emilie von Freiburg i. Br., Maiſch Guſtav von Karlsruhe, Müller Peter von Weinheim, Pfeuffer Hans von Waibſtadt bei Sins⸗ heim, Ramſtein Karl von Karlsruhe, Rappenecker Joſef von Freiburg i. Br., Raupp Ernſt von Heidel⸗ berg, Reindel Beate von Vilshofen, Nordbayern, Reinhardt Wilhelm von Mannheim, Dr. Riehl Karl von Mannheim, Röttele Karl von Mann⸗ heim⸗Neckarau, Schäfer Ludwig von Wertheim a.., Scheuber Friedrich von Hohenſtadt, Amt Adelsheim, Schwab Emil von Wertheim a.., Seeber Eliſabeth von Meersburg a.., Steinel Robert von Saar⸗ gemünd, Stöcklin Karl von Offenburg, Teufel Er⸗ win von Inzlingen, Amt Lörrach, Veſper Hein⸗ rich von Mannheim, Vowinkel Paul von Karlsruhe, Widemann Eduard von Sohl bei Pfullendorf, Wieg⸗ mann Wilhelm von Raſtatt, Winter Paul von Of⸗ fenburg, Zinsmeiſter Friedrich von Konſtanz. 2 neee 1 N . 10 6 a Eine Frinnerung an die Vorkriegszeit K Jeder Deutsche wird sich freuen, oͤie farben prach⸗ tigen Uniformen der alten Armee noch einmal in einer übersichtlichen Sammlung vereinigt ꝛuse⸗ hen. Es gibt jetrt für die 312 bunten Soloͤaten · Bilder oer OB ERS ein Sammel- Album, oͤas mit viel liebe und Sachkenntnis geschaffen wurde. Das Album/ enthalt eine vollstandige Abersicht über oͤie alte⸗ Armee, oͤſe Standorte oer Regimenter und Frkla rungen über die Einzelheiten der Friedens- Uniformen. 5 OBERSI P. mit und ohne Mundstück Friodensqualitùt- 2. Friedenspreis Das Sammel- Album kostet! Mork. Es ist zu beziehen: q) durch den Zigareffenhandel; f b) durch Woldorf- Astoria, S. mib.., Mönchen, gegen Voreinsendung des Betrages ciof Postscheckkonto Mönchen 1979, c) in Berlin durch unsere Fabrikniederlassung Berlin W 35, Am Karlsbad 16. WAILDORE- ASTORIA CM. BH MUNCHEN 3 3 Shyno 19. Ma er Alt-Katholiken 11 Zan dau die 31. atholiken et durch einen Sſynode in rdnung. Im die Tätigkeits⸗ nodalvertretung, Ildeamt und vor hofs, der ein er⸗ nd der Entwicklung der K d von der Ver⸗ riedigung ohne Ausſprache ange⸗ vorgeſchriebenen Wahlen zu itzung brachten keinerlei Ver⸗ eſetzung der Körperſchaften. 15 agte in ginn änderun ze Kleinarbeit wurde in den Son⸗ verſchiedenen kirchlichen und ſozialen ſtet(Alt⸗Katholikenverein„Ich dien“, thol. Hilfsverein, Preß⸗ und Schrif⸗ ter Witwen⸗ und Waiſenkaſſe, Prieſterkranken⸗ kaſſe eine deutſche Pfarrtagung). Der von der Gemeinde am 18. Mai zur Begrüßung nſtaltete Familienabend, zu Landau und die evangeliſche Ge⸗ itſandt hatte, geſtaltete ſich mit ortrag des Pfarrers Sauer hof Sailer und der markanten, Biſchofs Dr. Georg Moog jtnis des deutſchen Genius Goethe Dü ElU J packenden 2 über das an die deutſche Nation zu einer machtvollen Kund⸗ gebun tſchen alt⸗katholiſchen Geiſtes:„katholiſch und 5 —— Veranſtaltungen Muſikaliſche Abendfeierſtunde des Evang. Volksvereins Mannheim der mannigſachen Veranſtaltungen am letzten hatte ſich dennoch eine anſehnliche Gemeinde len Konkordienkirche zuſammengefunden, um Stiftungsfeſt des Evangeliſchen ereins Mannheim mit einer Muſika⸗ en Abendfeierſtunde zu beſchließen. Schon rgenfeterſtunde, bei der der Bundesſchriftleiter des ſchen Volksbundes in Baden, Pfarrer Clor⸗ aldhof, die Feſtanſprache hielt über das eine hriſtus, wurde durch die Mitwirkung des s Sandhofen und Männerchors des Ev. ereins Mannheim zu einer Feierſtunde ſchönſter für die außergewöhnlich zahlreiche Gemeinde geſtaltet. 01 d' dem feſtlichen Rahmen angepaßt geſtaltete ſich ig der zehn Jubilare des Vereins durch ichung eines Diploms und Ehrenabzeichens. Zoſaunenchor nach Beendigung der Morgenfeier⸗ i Turm der Konkordienkirche auch der nicht an ilnehmenden Gemeinde einen Morgengruß ent⸗ ſt weithin dankbar aufgenommen worden. Muſikaliſche Abendfeierſtunde wurde eingeleitet t Orgelvortrag der Sonate 2-moll von Felix Bartholdy. Das Grave und Adagio dieſer de von Kirchenmuſildirektor Eckert⸗Mann⸗ erhaft wiedergegeben. Für das Allegro maeſtoſo fehlt im Raum der Feſtkirche dite Akuſtik. Herrn nns Bläſerchor von der Johanneskirche Got f 1 0* Möhring,„Hoch über Dir“ von Mozart, ſowie von Reinecke„Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ klangrein zum Vortrag. Das präziſe Zuſammen⸗ ſpiel bei den einzelnen Inſtrumentgattungen wurde wohltuend Der Meiſter von empfunden. on Möhring(mit Orgel⸗ äumige Kirche ganz voll belius Stabführung 8 verein Mannheim mmt den Herrn man ſi Herrn Sch ü Ev der Andacht heilgem Flü⸗ cht“ und zum Schluß des (mit Orgel⸗ und Soliſten⸗ ing) gut durchgearbeitet zu Gehör. Die tieferen mmen dürften ſich beim Heimatgebet von Kaun etwas mehr Zurückhaltung auferlegen, ſonſt werden die Solo⸗ ſtimmen vom Geſamtchor verſchlungen. In den Soliſten Frl. Lamerdin und Frl. Merklin und Herrn Fr. e verpflichtet. Wurde dem Herrn fang alles läſer den Feſttag mit Reinerlös der 2 der Konkordienkirche einen nennenswerten und beſtimmt Betrag erbracht. hat, wie wir hören, Auch der Konkor⸗ 455 1H 24 In Frankfurt a. vom 21. bis 24. Juli Sängerbundesfeſt einen würdiger ſtattfindende Feſt he Bedeutung, als erſtmalic geſtattete Chorwerke ne Uraufführung gelan ſchaft für Goethe findet gaben Goetheſcher Gedichte Sängerſchaft von Baden iſt en geſtellten Konzertplan in Aufführungen beteiligt. bringt die Concordia Karlsr Baumann und Rein, das heim Chöre von Grell, F. graven, Heinrichs, K Schubertbund unter Leit! preisgekrönte Werke von Vortrag. Die Liederhalle K Führung von Hugo l zert. Weiterhin wirken 1. großen Hauptkonzert unter der Leitung von Prof. Fritz Ga -cappella-Werke und teilweiſe Chororcheſterwerke zum Vortrag bringen. er Badiſche Sängerbund wird in dieſem Konzert außerdem unter der Leitung man eifrig für an den Vereinen von Thuille, Männerquartett Schubert, Kaun, e Mai Gaber 0 Jochum zum ibt unter der eldorfer und der eil 8 — von Direktor Carl Weidt einige Einzelvorträge bieten. Unter den Komponiſten des Feſtes iſt Baden durch Richard Trunk vertreten, der 1879 in Tauber⸗ biſchofsheim geboren wurde und nach Abſolvierung ſeiner Studien in Frankfurt a. M. und München in verſchiedenen Städten Männergeſangvereine diri⸗ gierte und ſeit 1925 Chormeiſter des Kölner Männer⸗ geſangvereins ſowie Mitdirektor der Rheiniſchen Muſikhochſchule in Köln iſt. Vorſicht in Gelogeſchäſten Die Gefahren ſind groß In der Zeitung ſucht jemand eine Hypothek und bietet hohe Zinſen. Dort verſpricht einer für ein kurzes Darlehen 20 v. H. Zinſen. Ein anderer will das in ſein Unternehmen geſteckte Kapital in kurzer Zeit verdoppelt zurückzahlen. Und ſo reihen ſich die verlockenden Angebote aneinander. Viele Mitmenſchen haben ſich— oft durch trau⸗ rige Erfahrungen gewitzigt— genügende Zurück⸗ haltung gegen ſolche Verſprechungen und Angebote zu eigen gemacht. Trotzdem gibt es noch manche, die ihr Geld in ſolch hohe Zinſen anbietende Geſchäfte ſtecken. Daher iſt es leicht zu erklären, warum ſv häufig in den Zeitungen zu leſen ſteht, daß dieſer oder jener ſein Geld in einem Schwindelgeſchäft ver⸗ loren hat. Nur zu oft ſind ſauer verdiente Spar⸗ groſchen, die dabei draufgehen. eg Wer heute Geld flüſſig hat, der kann nicht drin⸗ gend genug vor allen Geldgeſchäften gewarnt wer⸗ den, die angeblich beſonders hohe Zinſen bringen. Es iſt eine alte Erfahrung, daß die Geldgeſchäfte am unſicherſten ſind, die beſon ders hohe Zinſen bringen. Die erſte Zinsrate wir im all⸗ gemeinen von dem Schuldner noch gezahlt. Dann kommt nichts mehr— höchſtens die Pleite. Manch einer glaubt, ſein Geld durch irgendwelche Deckung (Bürgſchaft, Verpfändung, Hypothek uſw.) geſichert zu haben. Aber wenn es zur Klage kommt, dann ſtellt ſich meiſt heraus, daß die Sicherheiten wertlos oder bereits anderweitig verpfändet ſind und die Abmachungen ſcheinbar bedeutungsloſe, in Wirklich⸗ keit ſehr heimtückiſche Klauſeln und Paragraphen Feullleton-Vverttleb AF. Rohrbacher- Verlag Berlin-Liehterfelde- Ost on elo nu¹ν Lin NRO MAN VON HANS POSSENDORE 9 Albrecht betrachtete die Schlüſſel: Hier dies ſchien der Hausſchlüſſel, dies der Wohnungsſchlüſſel Joa⸗ chims zu ſein. Wie leichtſinnig, den Bund in der Taſche des Ueberziehers zu laſſen! Beſonders wenn man, wie ſein Bruder, Angſt hatte vor Dieben und Einbrechern, wenn man etwas Wertvolles Wohnung bewahrte, wie dieſe Orcheſterpartitur, die Partitur, mit der Joachim ſein Glück erringen wollte — ſein Glück an der Seite Camillas— Ein abſcheu⸗ licher Gedanke ſchoß Albrecht Sendow durch den Kopf, und mit einer Bewegung, als habe er glühen⸗ des Eiſen angerührt, ließ er den Bund Schlüſſel in die Taſche des Paletots zurückgleiten. Dann ſprang er in ſein Auto und fuhr den Weg zurück. Aber jener abſcheuliche Gedanke ließ ihn nicht mehr los und bohrte ſich immer tiefer in ſein Hirn: „Die Partitur— die Partitur— die Partitur—“ ratterte ihm der Motor in die Ohren.„Tu es— tu es— tu es—“ brüllte die Hupe ſeines Autos. Plötzlich merkte er, daß er durch die Römerſtraße ſuhr, wo Joachim wohnte; ob durch Zufall, ob mit Abſicht, er wußte es ſelbſt nicht. Und von dieſem Augenblick an ſchien es Albrecht Sendow, als ob das, was nun geſchah, nicht er ſelbſt, ſondern ein anderer käte, ein anderer, den er nur erſtaunt beobachtete und über deſſen Kaltblütigkeit er ſich noch dazu wun⸗ dern mußte. Nicht vor Jvachims Hauſe ſelbſt, ſondern eine Strecke davon entfernt, hielt er, denn das Auto hätte ihn verraten können. Dann eilte er zu dem Hauſe, der Schlüſſel drehte ſich im Schloß, und er ſtaud im Treppenflur. Ohne Licht zu machen, eilte er die ungewohnten ſteilen Stiegen hinauf, aber ſein Fuß ſtrauchelte nicht. Wie durch einen ſonderbaren Zufall fa er richtigen Schlüſſel zur Wohnungstür in J: Arbeſtszim⸗ mer 10 Skreichhölzchen an und blickte mit faſt irren Augen um ſich. 8 ſachims in der 1 8 Ana en 244 Mannheimer Zeitr Rittwoch, 8. Junk 1932 Sängerſchaft auf dem 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt 85 enthielten, die den gutgläubigen Geldgeber ſeine Anſprüche bringen. Geldgeſchäfte ſetzen ein hohes Maß von Er⸗ fahrungen, rechtlichen und wirtſchaftlichen Kenntniſſen voraus. um 1 Erfahrung haben normalerweiſe nur Inſti⸗ ite, deren eigenſte Aufgabe die Verwahrung und sleihung von Geld iſt, zum Beiſpiel Sparkaſſen. Häufig bieten zwar Privatleute mehr Zinſen als die Banken und Sparkaſſen. Aber es darf nicht ver⸗ geſſen werden, daß die Anlage des Geldes bei einer Sparkaſſe nichts weiter zur Vorausſetzung hat, als daß das Geld dort auf das Konto eingezahlt wird. Alle Unkoſten, Vorarbeiten, Formalitäten uſw. er⸗ ledigt die Sparkaſſe. Wer hingegen ſein Geld ſelbſt ausleiht, der hat viele Mühe und Koſten. Rechts⸗ und Steuerfragen müſſen gelöſt, Sicherheiten be⸗ ſchafft und ſonſtige Vorbereitungen getroffen wer⸗ den. Und wenn nachher die Zinsraten und die Rück⸗ zahlungen nicht richtig eingehen, was nur zu oft vor⸗ kommt, dann entſtehen wieder Gerichts⸗ und An⸗ waltskoſten und Zeitverluſte. Wie oft muß der Geld⸗ 1 1 geber ſchließlich froh ſein, wenn er nur noch einen Bruchteil ſeines Geldes rettet. Sicherheit iſt wichtiger als überhohe Zinſen. Deswegen hüte ſich jeder Sparer im eigenſten In⸗ texeſſe vor noch ſo verlockenden privaten Angeboten. Aussicht Vorausſage für Donnerstag, 9. Juni Meiſt heiter und trocken. Nachts noch kühl, am Tage wärmer. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 2— See höh Wetter 8 NW leicht wolkig . 8 11 6 SW leicht heiter .6 9 14 6 SW leicht woltenlos 9 9 15 48 leicht halbbedeckt % ie e leicht balbbedeg — 5 10 2 N eicht halbbedeckt N 3 W leicht heiter 5 0 9„ l leicht heiter dof 1275 640% U6P 2—1 NW. leicht halbbedeck! 1 1 1 1 Mit der Annäherung eines Hochdruckgebietes von Weſten iſt bei uns Beſſerung des Wetters eingetreten. Schon geſtern kam es nur noch verein⸗ zelt, hauptſächlich im Süden des Landes, zu Regen⸗ fällen. Heute nacht hat es bereits größtenteils auf⸗ geheitert, ſo daß die Temperaturen, die in den letzten Tagen ſtetig zurückgegangen waren und auf dem Hochſchwarzwald den Gefrierpunkt erreicht hatten, noch einmal beſonders tief lagen. Weitere Abküh⸗ lung wird nun nicht mehr eintreten, vielmehr iſt jetzt infolge Einſtrahlung bei meiſt heiterem Wetter wie⸗ der langſame Erwärmung zu erwarten. Das Hochdruckgebiet wird uns vorausſichtlich für einige Tage das zur Heuernte erwünſchte trockene Wetter bringen. Flugwetter in Deutſchland Bis 1000 Meter Höhe herrſcht heute einheitliche Weſt⸗ bis Nordweſtſtrömung. Ueber Norddeutſch⸗ land beträgt deren Stärke durchſchnittlich 10 Meter je Sekunde, im Süden erreicht ſie meiſt nur—5 Meter je Sekunde. Bewölkung iſt noch allenthalben vorhanden, doch nicht mehr geſchloſſen. Auch liegt die untere Wolkengrenze nirgends unter 1000 Meter. Kaum eine halbe Stunde hatte Albrechts Abweſen⸗ heit von ſeiner Villa gedauert. Schon längſt ſaß man wieder zuſammen um den runden Tiſch. Die Kelche klangen fröhlich aneinander, und da die erſte Flaſche ſchnell zur Neige ging, klingelte Fräulein von Rentel nach dem Mädchen. „Wo ſtecken Sie denn nur?“ fragte die Hausdame ungeduldig, als das Mädchen erſt nach wiederholtem Klingeln erſchien. „J bitt“ ſchön um Entſchuldigung, gnädiges Frail'n. J war draußen vorm Haus. Da brennt's irgendwo. Der Himmel is ganz rot. Die Leit! 5. ſag'n,'s wär in der Römerſtraß'. Erſchrocken war Joachim aufgeſprungen.„Was ſagen Sie? In der Römerſtraße? In meiner Straße?“ „Ja,'nau weiß's net, Herr Sendow. J hab's a bloß ſo von d' Leit'hert“, erwiderte das Mäd⸗ chen. Camilla faßte Joachims Hand und verſuchte, ihn auf ſeinen Platz niederzuziehen.„Aber Joachim, ſo rege Dich doch nicht gleich auf. Die Straße iſt doch ſo lang. Weshalb ſoll es nun gerade in der Nähe von Deiner Wohnung ſein? Aber wenn es Dich be⸗ ruhigt, ſo können wir mal zuſammen nachſchauen. Ich begleite Dich gern.“ Aber Joachim hörte kaum, was ſie ſprach.„Laßt mich, laßt mich!“ rief er und machte ſich haſtig los. „Ich muß fort! Bleibt nur ruhig hier. Ich komme ſofort zurück, wenn ich mich überzeugt habe, daß keine Gefahr für meine Wohnung beſteht!“ Im nächſten Augenblick hatte er das Zimmer ver⸗ laſſen und eilte gleich darauf, ſo ſchnell ihn ſeine Füße tragen konnten, dem Feuerſchein entgegen. Keuchend rannte er die Leopoldſtraße entlang, bog in die Franz⸗Joſeph⸗Straße ein, da ſah er, wie das Feuer direkt über dem Habsburger Platz gen Himmel loderte. Es mußte alſo in dem Abſchnitt der Römerſtraße ſein, in dem ſein Haus lag. Schweißgebadet ſtürmte er weiter. Da war ſchon die Ecke ſeiner Straße, noch ein paar Schritte und die ſchreckliche Angſt würde von ihm genommen Neu⸗ gierige drängten ſich hier ſchon zuſammen und hin⸗ derten ihn im Vorwärtskommen Mit Händen und Ellbogen bahnte er ſich den Weg. Nun bog er in die Römerſtraße ein: Dreihundert Schritte vor ihm lag die Brandſtätte; die Knie verſagten ihm faſt den D ja— nein, das konnte durfte nicht Dienſt, das war ſein— vielleicht var es doch eines der Nachbarhäuſer. ſtand⸗über die — Reiſewetter in Deutſchland Alpen:—8 Grad, meiſt bedeckt, leichter Rege Froſtgrenze in 1400 Meter, Zugſpitzgipfel heut früh Grad. Geſtern: kalt und regnerisch, Rhein⸗ und Weſergebiet:-10 Grad, wol⸗ . kig. Geſtern: meiſt trübe und kühl. Harz und Thüringer Wald: 610 Grad aufheiternd. Geſtern: Wetter beſſer geworden. kühl. 5 Nordſee: 11—12 Grad, bedeckt, ſtrichweiſe Regen Geſtern: meiſt trübe und kühe. a Oſtſee:—11 Grad, bedeckt, leichter Regenſchauer. Geſtern: unbeſtändig und kühl. * Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein in Mannheim 14% Grad Rhein bei Karlsruhe 11 5 Rappenwörth(Badebecken) 13 5 Bodenſee bei Konſtan z 12 Was hören wir? Donnerstag, 9. Juin Frankfurt .05: Bad Hersſelder Frühkonzert.— 12.00: Schallplat⸗ ten.— 15.30: Jugendſtunde.— 17.00: Bad Kreuznacher Kurkonzert.— 18 Fahrlehrer und Fahrſchüler unterhal⸗ guss 8 ten ſich.— 19.20: Nachrichten a 19.30: Durch deutſche Gaue.— Süd funk. Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau. — 13.05: Schallplatten.— 15.30: Jugendſtunde.— 10.00 Bücherſtunde.— 16.30: Nachmittagskonzert.— 17.43: Der Menſch und ſeine Lebensauffaſſung. Der Materioliſt. Prof Uekeley. 19.20: Eine halbe Stunde Humor.— 19.59: Otto Nicolai. 25: Achtes bayer. Tonkünſtler⸗Feſt.— 21.10: Urwald. piel. Langenberg .05: Brunnenkonzert.— 12 00: Schallplatten.— 18.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Heimat und Gegenwart im G ntunterricht der Volksſchule: 3 Grundſchule.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.30: Dr. G. Wolff: Die weſtdeutſche Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie in der Kriſe.— 20.00: Die luſtigen Weiber von Windſor, Oper von Nicolai. München 10.10: Stunde der Fortbildung.— 12.00: Ländliche Freuden.— 13.00: Unterhaltungskonzert.— 16.05: Lieber⸗ ſtunde.— 17.00: Flügelrad und Poſthorn. Luſtige dienſt⸗ freie Stunde.— 18.25: Dr. Fiſcher: Oeffentliche und reichs⸗ beſchirmte Banken.— 19.05: Aus neueren Tonfilmen.— 19.30: Chorgeſang.— 20.10: Aus dem Odeon: 8. Bayer, Tonkünſtlerfeſt. Orcheſterkonzert. Sſtdfunk .05: Brunnenkonzert.— 10.00: Violine und Gitarre, — 10.30: Schweizer Volkslieder.— 12.00: Aus der Maſ⸗ länder Scala.— 13.00: Ländl. Freude.— 15.30: Jugend⸗ ſtunde.— 16.00: Kurkonzert Freudenſtadt.— 17.00: Konzert Bad Kreuznach.— 19.30: Durch deutſche Gaue.— 2000: Heimweg zur Erde. Hörſpiel.— 21.30: Neue Muſik: Oeſter⸗ reichiſche Komponiſten. Kunſt und Wiſſenſchaft, We iteres Programm ſiehe AI Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Aus den Alpenländern. — 15.55: Konzertſtunde.— 16.55: Nachmittagskonzert. 19.35 eethoven: Miſſa ſolemnis.— 21.30: Fröhliches Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Vom Ländler bis zum Rumba. 16.00: Konzert.— 20.00: Konzert.— 21.45: Spätkonzert. Mailand: 16.45: Buntes Konzert.— 19.31: Buntes Konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Buntes Konzert.— 20.45: Buntes Konzert. Straßburg: 17.00: Jazzmuſik.— 18.30: Inſtrumentol⸗ konzert.— 21.00: Militärmuſik. eee Moderne Arbeitsteilung. Es gibt da jetzt eine ganz wunderbare Photo⸗Platte mit zwei Schichten übereinander. Die obere lichtſtarke Schicht verhin⸗ dert ein Unterbelichten, und die darunterliegende, normal Schicht fängt die Ueberbelichtung ah. Man kann alſo kaum noch falſch belichten. Für große Licht⸗ gegenſätze, wie man ſie häufig hat, iſt dieſe Doppel⸗ ſchichtplatte auch ganz ausgezeichnet, denn die obere Schicht hält die Schatten und Mitteltöne feſt, und die untere, weniger empfindliche Emulſion gibt die Lich⸗ ter und vor allem die Spitzlichter richtig wieder Man bekommt alſo eine viel beſſere Tonabſtufung als ſonſt. Wenn Sie das nächſte Mal zum Photohändler gehen, dann laſſen Sie ſich mal dieſe Platte, die„Satrap: Doppelſchicht“(von Voigtländer) geben! V. 78 Wie von Furien gepeitſcht ſtürmte er weiter— kam näher. Ein Schrei des Entſetzens entrang ſich ſei⸗ nem Munde: Das Haus, in dem er wohnte, ſtand lichterloh in Flammen, der Dachſtuhl und die ganze vierte Etage, wo auch ſeine Wohnung lag, waren ſchon faſt ganz heruntergebrannt. Mit wilden Stößen durchbrach er den Haufen Neugieriger, die das Haus umlagerten, die Kette der abſperrenden Poliziſten. Er hörte nicht die War⸗ nungsrufe, die ihm nachgeſandt wurden. Ein paar Feuerwehrleute warfen ſich dem Raſenden entgegen. Aber wie ein Wahnſinniger ſchlug er mit den Fäu⸗ ſten um ſich. Die Leute wichen zurück. Im nächſten Augenblick ſtürzte er ſich in das brennende Haus und die dicke verqualmte Treppe hinauf. Sechſtes Kapitel Es hätte nicht viel gefehlt, daß Joachim Sendow den tollkühnen und nutzloſen Verſuch, ſeine Orcheſter⸗ partitur zu retten, mit dem Leben hätte bezahlen müſſen. Er war noch nicht einmal bis zum zweiten Stockwerk gelangt, da hatte ihn eine brennende, herabfallende Latte am Kopf getroffen, und zugleich waren ihm in dem dicken Qualm die Sinne geſchwun⸗ den. Die nacheilenden Feuerwehrleute hatten ihn nur mit Mühe retten können. Er war auf die Un⸗ fallſtelle transportiert worden und erſt nach mehreren Stunden dort wieder zum Bewußtſein erwacht. Ge⸗ gen Morgen hatte man ihn dann mit der Mahnung entlaſſen, ſich ſofort zu Hauſe zur Ruhe zu begeben; man wußte dort nicht, daß er kein„Zuhauſe“ mehr hatte. Joachim war direkt zur Brandſtätte zurück⸗ gekehrt. Das Feuer war nun gelöſcht, die Neugie⸗ rigen hatten ſich längſt verzogen, und nur einige Feuerwehrleute hielten Wache. Vergebens ſuchte er noch ſtundenlang zwiſchen den ſchwelenden Haufen umher. Kein Blättchen ſeiner Partitur fand ſich da mehr; kaum daß er in dem einen oder anderen bran⸗ digen Klumpen Reſte ſeiner Möbel erkannte. Alles, alles war zu Kohle und Aſche verbrannt. Dann hatte er das Trümmerfeld ſeiner Hoffnun⸗ gen verlaſſen und war, wie er ging und ſtand— mit ſeiner verbundenen Stirn, ſeinen beſchmutzten Kleidern, ſeinem verrußten Geſicht—, zu Camilla gegangen. Sie hatte ſich überhaupt nicht zur Ruhe gelegt und wartete ſeit Stunden in Angſt auf Nachricht von ihrem Verlobten, Aber als er nun in ſolchem Zu⸗ Schwelle trat, ſchrie ſie erſchrocken auf. „Um Gottes willen, Joachim, Du biſt verwundet; Wir haben Dich die halbe Nacht an der Brandſtätte geſucht! Wo warſt Du denn? Iſt denn die Partitur gerettet?— So ſprich doch!“ Ihre Fragen und Ausrufe überſtürzten ſich. Da brach Joachim, von der Verzweiflung über⸗ mannt, ſchluchzend in die Knie:„Nichts, nichts it gerettet!— Keine Note!— Alles, alles verloren!“ Camilla war jäh erblaßt. Aber dann faßte ſie ſich ſchnell und ſtrich ihm tröſtend über das Haar.„Nein, nicht alles, Joachim, das darſſt Du nicht ſagen. Du beſitzeſt noch viel!“ 5 Ein Hoffnungsſtrahl durchleuchtete das verzweil⸗ felte Geſicht des unglücklichen Künſtlers. Er hob den Kopf und ſeine Augen hingen an den Lippen des ge⸗ liebten Weibes, als wartete er auf eine Offenbarung. Würde er jetzt von dieſen Lippen vernehmen, daß ſie trotz allem unerſchütterlch treu zu ihm hielt. Oh, dann hatte ſie recht: dann war längſt nicht alles, dann war nichts verloren! „Sieh, Joachim“, fuhr Camilla fort,, Du kannſt doch die Oper rekonſtruieren. Es wird dann eine Weile länger dauern, bis ſie zur Aufführung ge⸗ langt, aber—“ 0 Da ſchüttelte er abwehrend die Hand.„Uunmög⸗ lich, Camilla. Alles iſt ja verbrannt! Auch alle Skizzen. Nie wieder bekomme ich es zuſammen, wie es war. Es würde ein trauriges Plagiat meines eigenen Werkes geben, ohne jede Urſprünglichkeit, Nein, nein— ich kann nur hoffen, daß mir einmal noch eine andere Arbeit ſo gelingt, wenn ich erſt wieder in der Verfaſſung bin, überhaupt arbeiten zu können.“ „Ja, dann allerdings“, unterbrach ſie ihn auf⸗ ſeufzend,„dann— ja, dann weiß ich wirklich nicht, was werden ſoll. Aber komm Joachim, rege Dich nicht von neuem auf. Du mußt Dich jetzt vor allem erſt einmal erholen. Später ſprechen wir dann ruhtg und vernünftig über alles andere.“. Joachim war noch bleicher geworden, und die Liß⸗ pen zitterten ihm, als er faſt tonkos ſagte: 40 „Und unſer Glück, Camilla, was n. daraus? „ich— ich weiß es nicht, Joachim“, brachte fz mühſam und verwirrt hervor.„Das— das mil ſich ſchon alles finden, wenn wir beide erſt ruhiger ſind.“ (Fortſetzung folgt) Mittwoc — 1 4 ö Ma Vor fün gautät i! ſulation her Geom nen eigene rnehme . 9 Baulie Rar k verr zunterha n r ſich wär geſen, wenr ungen eing lunmentlich 15 Tilgun s alt r T durch d kernehmen 6 Erſter S geklagten w er J benig wie e Ftotzdem w daß er eigen licht zu um Pforz er Stadtgä Friedhof u. Mlichtarbeit e für die Itbeit leiſte rſtützungs; lun in der Mann, Flichtarbeit chließlich a aß den W gulage ein Aehnliche ſlätzen ab. atbeiter be erſchienen, Stellen noch heimer Anz willige, die! der Arbeit f mit, daß das Ausſtand le! en vom Za zogen hat. Di ) Offen Nozeß gege Dauer. Zu Slaatsanwa Gerks, R kichtenen. er Dr. Me⸗ dei herzkrank ds, daß Dr. lchmung in getroffen un kommen. E Herzfehler f Schilling Nöntgenaufr erklärt, daß eus vorhan brechung un heiteren Be lehnt. Die mittag 3 Ul deginn der Bre Oberki langem Ver Landwirts lieberbrann legt zu ha tau wurde buldet. J Walds! Jahre alte! natdorfes C Ar Straße aum un Abei wur ſhlagen. Hallplat, uzugcher nterhal⸗ ſenſchaft, um ſiehe ausfrau. — 156.00: 45: Der ſt. Prof, — 19.53: Feſt.— — 13.00: Heimat jule: Dr. G. uſtrie in Windſor. ändliche Eieder⸗ dienſt⸗ reichs⸗ men.— Bayer, ändern. zert.— öhliches möba.— konzert. Buntes donzert. mentol⸗ undet? toſtätte artitur h. über⸗ hts iſt en!“ ſie ſich „Nein, t. Du rzwei⸗ ob den es ge⸗ arung, daß ſie Oh 5 dann kannſt t eine ig ge⸗ umög⸗ h alle mmen, neines ichkeit, inmal h erſt beiten Aus Mittwoch, 8. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe e eee 282 Mannheimer Schöffengericht Verfehlte Bauſpekulationen Vor fünf Jahren, alſo zu einer Zeit, wo man die gautätigkeit noch als gewinnbringende Spe⸗ lation anſah, errichtete ein ehemaliger ſtädti⸗ er Geometer von hier ſechs Häuſer Ohne eigene nennenswerte Mittel erhielt er von der glabtgemeinde ein Baudarlehen von 12000 Mark und von der Städtiſchen Sparkaſſe ſolches von 123 000 Mark zur Finanzierung des ernehmens. Die Anklage macht ihm nun zum hurf, er habe von den ſtädtiſchen Geldern, die neſchließlich der Bezahlung von Bauhandwerkern und Baulieferanten dienen durften, für ſich 10 000 Fark verwendet, und zwar 5000 Mark für den Le⸗ ſensunterhalt und 5000 Mark für Möbelkäufe, ſe auf den Namen ſeiner Frau erfolgten. An und ſir ſich wäre dies keine ſtrafgeſetzliche Handlung ge⸗ gelen, wenn S. nicht im Jahre 1927 ſchon ſeine Zah⸗ ungen eingeſtellt und eine Schuld von 78 000 Mk.— lumentlich an Bauhandwerker— offengelaſſen hätte. gur Tilgung dieſer Gläubigerſchulden hat nun die handwerks kammer als Treuhänderin die Zwangs⸗ lerwaltung der Häuſer übernommen und auch ſchon einige Tauſend Mark abgeglichen. S. will zn dem beſten Willen beſeelt geweſen ſein, er ſah ant durch die verſchlechterte Wirtſchaftslage ſein Un⸗ ktnehmen als verfehlt an. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey glaubte dem An⸗ gellagten wohl, daß er zu jener Zeit von dem Geld⸗ gen der Inflationszeit beeinflußt war und ebenſo kenig wie er an deſſen jähes Ende geglaubt habe. Roßdem wäre die kriminelle Würdigung der Tat, aß er eigenmächtig 10 000 Mark für ſich verwendete, kin iht zu umgehen und eine Strafe von 5000 Mark Aus Baden Streik der Pflichtarbeiter Pforzheim, 8. Juni. Die Stadt beſchäftigt in iet Stadtgärtnerei, bei den Kläranlagen, auf dem dniebhof und im Brötzinger Tal etwa 100120 flichtarbeiter, alſo Wohlfahrtsfürſorgeempfänger, ie für die Unterſtützung, die ſie erhalten, leichtere kibeit leiſten müſſen. Sie bekommen dafür eine Un⸗ kſtützungszulage. Am Montag nachmittag erſchien un in der Stadtgärtnerei eine Abteilung von 15 bis Mann, um zum Streik aufzufordern. Die Jlichtarbeiter— 11 Männer und 4 Frauen— legten ſhließlich auch die Arbeit nieder. Man verlangte, aß den Wohlfahrtsarbeitern ſtatt der bisherigen gulage ein Taglohn von 2 Mark ausbezahlt werde. Aehnliches ſpielte ſich an den anderen Arbeits⸗ llätzen ab. Geſtern morgen ſind die Wohlfahrts⸗ atbeiter bei der Stadtgärtnerei wieder zur Arbeit iiſchienen, während die Arbeiter bei den anderen Stellen noch im Streik verharren. Wie der„Pforz⸗ heiner Anzeiger“ berichtet, wurden etwa 20 Arbeits⸗ willige, die dort erſchienen, durch Drohungen von ler Arbeit ferngehalten. Die Stadtverwaltung teilt Mit, daß das Wohlfahrtsamt den Streikenden, deren lusſtand lediglich von wenigen jugendlichen Elemen⸗ ien vom Zaun gebrochen ſei, die Unterſtützung ent⸗ zogen hat. Der Offenburger Aerzte⸗Prozeß Offenburg, 8. Juni. Die geſtrige Sitzung im Juuzeß gegen die Kehler Aerzte war nur von kurzer Dauer, Zu der Verhandlung waren auch der Erſte Slagtsanwalt Bieler und der Verteidiger Dr. Nerks, Rechtsanwalt Zimmermann, wieder ichlenen. Es wurde eine Zeugin vernommen, von er Dr Merk in der letzten Sitzung geſagt hatte, ſie i herzkrank. Es ſtellte ſich in der Verhandlung her⸗ Aus, daß Dr. Merk die Zeugin nach ihrer erſten Ver⸗ ihmung in der Hauptverhandlung auf der Straße Klrofſen und ſie gebeten hat, noch einmal zu ihm zu lumen. Er unterſuchte ſie dann und ſtellte einen berzſehler feſt. Der Sachverſtändige, Prof. Dr. schilling, hat eine genaue Unterſuchung und Näntgenaufnahme der Patientin vorgenommen und keklärt, daß tatſächlich eine Vergrößerung des Her⸗ zen vorhanden ſei; aber eine Indikation zur Unter⸗ liehung und zur Steriliſation ſei nicht gegeben. Die kiſteren Beweis⸗Anträge Dr. Merks wurden ab⸗ lehnt. Die nächſte Sitzung findet am Freitag nach⸗ Aag 3 Uhr ſtatt. An dieſem Tage iſt mit dem Aeginn der Plädoyers zu rechnen. Brandſtiftung im eigenen Anweſen Oberkirnach(Amt Villingen), 7. Juni. Nach lugem Verhör hat die 44jährige Ehefrau des Aundwirts Storz, deſſen Anweſen letzte Woche feberbrannte, eingeſtanden, den Brand ſelbſt ge⸗ legt zu haben, und zwar im Reiſigſchuppen. Die 1 verhaftet. Das Anweſen war ſtark ver⸗ duldet. e Tödlicher Unfall Waldshut, 8. Juni. Geſtern abend kam der 10 gätborfes Endermettingen mit ſeinem Motorrad von e Straße ab, ſchlug mit dem Kopf gegen einen um und ſtürzte dann die Halde hinunter. ei wurde ihm die Schädeldecke einge⸗ ſhlagen. Er war ſofort tot. lannheimer hre alte Joſef Gantert in der Nähe ſeines Hei⸗ ö erichtsſälen oder ſechs Monate Gefängnis nebſt einer ſogenann⸗ ten Symbolſtrafe in Höhe von 100 Mark als Sühne auszuſprechen. 2 1 5 f f. Das Urteil gegen den noch nicht vorbeſtraften Angeklagten beſtand nach Gerichtsbeſchluß in einer Geldſtrafe von 2000 Mark. Spielen mit dem Verbrechen 80 Der Heizer Martin B. in Edingen lebte von ſeiner Frau getrennt. Es ärgerte ihn, für deren Unterhalt aufkommen zu müſſen, umſomehr, als er ſich mit ſeiner Logiswirtin gut verſtand. Den Ge⸗ danken einer gewaltſamen Beſeitigung ſeiner Frau erörterte er mit ſeinem Freund P. Tr. Dieſer er⸗ klärte ſich bereit, für 200 /, die er gerade benötigte, die Frau zu erwürgen. Aber er hatte dazu ebenſowenig Mut wie B. das Geld. Schließlich kam die Logiswirtin auf die Idee, man könnte der Frau einen ſchönen, vergifteten Kuchen ſchicken. So diskutierten ſie ſeelenruhig, als handle es ſich darum, einen Sonntagsausflugsort auszumachen. Die ein⸗ zigſte, anſtändige Regung, die ſich bei dem Kleeblatt bemerkbar machte, war die, daß ſich jeder die Ang ſt von der Seele redete. So kam die Kunde auch zu Ohren der Frau und der Staatsanwaltſchaft. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey hielt den B. für den Urheber des Mordgedankens, denn er hatte ja ſchließlich das größere Intereſſe daran. Deshalb ſei er mit 6 Monaten und Tr. mit 4 Monaten Gefüng⸗ nis zu beſtrafen. Da der Beweisaufnahme nichts zu entnehmen war, kam das Gericht zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von je vier Monaten. Amtsgerichtsdirek⸗ tor Dr. Kley begründete das Urteil damit, daß das Geſetz ſchon das Spielen mit dem Verbrechen unter Strafe geſtellt wiſſen wolle, es bedürfe garnicht erſt der Aufforderung dazu. Aus ber Wohnhaus abgebrannt * Rheingönheim, 8. Juni. Geſtern mittag brach in der Eiſenbahnſtraße im Hauſe von Martin Frey plötzlich Feuer aus, das das ganze Gebäude in Schutt und Aſche legte. Nur mit Mühe konnte das Mobiliar gerettet werden. Den energiſchen Be⸗ mühungen der Feuerwehr gelang es, das angren⸗ zende Nebengebäude zu retten. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht geklärt. Vertretertag der Pfälziſchen Kleinkaliberſchützen * Faiſerslautern, 6. Juni. Die Pfälziſchen Klein⸗ kaliberſchützen hielten geſtern im Hotel Schwan eine Vertreterſitzung ab, die von Major Stumpf⸗ München geleitet wurde. Zu der Konferenz hatte man ſich eingefunden, um die Gründung eines Pfalzgroßgaues der Schützenvereine mit Anſchluß an den bayeriſchen Landesverband vorzu⸗ nehmen. Anſchließend an einen Vortrag des Vor⸗ ſitzenden über Sinn und Zweck der neuen Organiſa⸗ tion wurde der Großgau Pfalz gegründet und die Aufteilung der Pfalz in die einzelnen Gaue vorge⸗ nommen, die dann in Kürze den Vorſtand des Groß⸗ gaues wählen werden. Im einzelnen wurde die Pfalz in folgende fünf Gaue aufgeteilt: Weſtrich, Lauter⸗Alſenz, Rhein⸗Haardt, Nordpfalz und Saar⸗ pfalz. Der Großgau wird ſich bereits an dem Lan⸗ desſchießen am 9. Oktober beteiligen. Im weiteren Verlauf der Tagung machte der Vorſitzende noch Ausführungen über den Beſuch der Schützenvereine durch den Prinzen Alfons anfangs Juli, bei wel⸗ cher Gelegenheit der Gaſt auch dem Deutſchen Abend in Saarbrücken beiwohnen wird. Nachdem der Vorſitzende“ noch verſchiedene Auszeichnungen an pfälziſche Schützen verliehen hatte, wurden verſchie⸗ dene Wünſche und Anregungen vorgebracht. Die einzelnen Gaue werden in den nächſten vier Wochen ihre eigene Vorſtandſchaft wählen. Ueberfallkommando im Strandbad Zweibrücken, 7. Juni. Bei der geſtrigen Er⸗ öffnung des Irheimer Strandbades Bickenalb bei Irheim gab es eine Senſation. Die Arbeitsgenoſ⸗ ſenſchaft des Strandbades, beſtehend aus den Turn⸗ vereinen Irheim, Mittelbach, Rimſchweiler. Buben. hauſen und Contwig, hatte zu einem Sommerfeſt eingeladen. Das Bürgermeiſteramt Irheim hatte, da eine bezirksamtliche Wirtſchaftskonzeſſion noch nicht vorlag, ſchriftliche Schankerlaubnis erteilt. Gegen 2 Uhr erſchienen plötzlich drei Gendarmen, das Ueberfallkommando der Zweibrücker Schupo mit etwa 15 Mann(mit Karabinern und Gummi⸗ knüppeln) und in Kraftwagen Beamte des Vezirks⸗ amts Zweibrücken, um mit Gewalt jeglichen Aus⸗ ſchank von Bier, Kaffee, Waſſer, Wein uſw. zu ver⸗ hindern. Die angefahrenen Vorräte wurden mit Beſchlag belegt. Der Vorfall erregte bei den zahl⸗ reich erſchienenen Gäſten begreifliche Erregung. Erſt nachdem der Beſitzer des Strandbades feierlich erklärt hatte, keinerlei Ausſchank vorzunehmen, wurden die Schupomannſchaften, die den Eingang zum Bad beſetzt hatten, wieder zurückgezogen. allen hierdurch unseren auftichtigsten Dank Mannheim, den 8. Juni 1932 Rheindammstr. 28 Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme bei dem Heimgang unseres lieben Vaters sagen wir Geschwister Linl Amtl. Veröftentlichungen der Stadt Mannheim Arbeitsvergebung. Erd⸗, Aufbruch⸗ und Straßenbauarbeiten zur Umgeſtaltung der öſtlichen Rheinbrückenaufſahrt. Bedingungen, Pläne und Auskunft: Amts⸗ gebäude II, D 1. 5/9, Zimmer 8. Einreichungs⸗ termin: Dienstag, den 14. Junt 1932, vorm. 11 Uhr, Zimmer W. Zuſchlagsfriſt bis 12. Juli 1982.(44) Tiefbauamt. Vermögensleuer- Bescheide prüft fachkundig Bücherreviſor Joſef Bader, U 1 Nr. 10, Telephon 334 80.* 3150 zelbstfahrer! Eleg. Perſonenwagen zu günſt. Beding vermietet Friiz Lennifrspahn Standort: Zentral-derage Seckenheimerstraße 146 Telephon 41346 5. Seite J Nummer 260 Seit längeren Jahren ſind es wieder einmal zwei ſüddeutſche Vereine— Eintracht Frantfurt und Bayern München— die um die höchſte Ehre des deutſchen Fußballſports in die Entſcheidung kommen, womit ja vorweg die Deutſche Meiſterſchaft an den in der Tat— trotz ſchwerſter Rückſchläge— wieder ſpielſtärkſten Verband fällt. Objektiver Weiſe ſoll aber zugegeben werden, daß der diesjährige Wendepunkt in Dresden ankerte, wo der ſchwerſte Gegner für Süddeutſchland— Schalke 04— in heroiſchem Einſatz von Eintracht Frank⸗ furt aus der letzten und beſtimmt für Süsdeutſchland ge⸗ fährlichen Schlußentſcheidung gedrängt wurde. Eintracht hat ſomit— was ganz beſonders anerkannt werden ſoll— den letzten Grund für die abſolute Sicherung der Deutſchen Meiſterſchaft des ſüddeutſchen Verbandes geſchaffen, was man ehrlich geſtanden, den Frankfurtern nach dem Abſchnei⸗ den in den letztjährigen wiederholten und ganz vergeblichen Verſuchen. nicht recht zu⸗ getraut hatte. Es bleibt nur noch die Frage offen, ob mit dem Abtreten der alten gefährlichen Meiſter von Mitteldeutſchland und Berlin, der Marſch zum letzten hohen Ziel nicht doch etwas erleichtert wurde. Sei dem aber wie es wolle: Die dreiſü nddeutſchen Vertreter haben ihrem alten Verband in wuchtigen Schlägen wieder die alte Ach⸗ tung verſchafft; ſie können mit Recht ſtolz darauf ſein, die Angelegenheit der diesjährigen Deutſchen Fußball⸗ meiſterſchaft zu einer internen füddeutſchen gewandelt zu haben. Einen etwas bitteren Beigeſchmack erhält das kom⸗ mende Endſpiel: Eintracht Frankfurt— Bayern München durch die ebenſo bedauerlichen, wie aufſſehenerregenden Vorkommniſſe in Stuttgart beim Austrag der ſüddeut⸗ ſchen Meiſterſchaft durch die jetzigen Schlußgegner im Dy B⸗Finale. Es wird kaum abzuſtreiten ſein, daß in den beiden Lagern Mißſtimmungen zurückgeblieben ſind, die beim erſten beſten Anlaß zur Entladung kommen können, um ſo eher, als die inzwiſchen eingetretene zwei⸗ felloſe Stabiliſierung der Bayernverteidi⸗ gung, wie ſie im Mannheimer Stadion beobachtet werden konnte, die Schlagkraft der Münchner erhöht, ſo daß von vornherein mit einem hartnäckigen Kampf gerechnet wer⸗ den muß. Bei Abwägung der beiderſeitigen Spielſtärken muß man das ſeitherige Plus in der Abwehr und Deckung der international vielfach erprobten Eintracht⸗ ſpieler weſentlich zurückſchrauben. wenn auch immer noch ein gewiſſes Uebergewicht it dieſem wichtigen Punkte bleibt. Dafür aber hat der Bayern⸗Angriff ſeit der fortſchreitenden Einlebung Rohrs und der ſehr glück⸗ lichen neueren Zuſammenſtellung der Fünferreihe zum mindeſten ein ebenſolches Plus gegenüber der Stürmer⸗ reihe der Frankfurter. Kommt eine zielbewußte Ab⸗ deckung der Hauptſchußkraft Eintrachts— Ehmers— zuſtande, dürften die„Bayern“ in der Offenſive ge⸗ fährlicher bleiben, da hier Stürmer nebeneinander poſtlert ſind, die nicht unter ſo häufigen Umſtellungen lei⸗ den, und von denen jeder einzelne über reiſſte Technik und intellektuell bewegliche und doch wieder zuſammen⸗ ſchlteßende Spielweiſe verfügt. Man darf nicht vergeſſen, daß Eintracht von Neckarau, F SpV Frankfurt und Worms; geſchlagen wurde; nur der in ſeinen Begleit⸗ erſcheinungen unkontrollierbare Ausgang des Straußes auf dem Cannſtatter Waſen gibt der Eintracht den Rück⸗ halt, das bereits ſchon einmal Gelungene vielleicht zu wiederholen. 5 8 Gewiß ſind die Anſpannungen aller Nerven, aller Rampf⸗ kraft und allen Könnens bei dem Gang durch die Schluß⸗ runden des deutſchen Fußballs ganz andere als in den Abteilungsmeiſterſchaftsſpielen, ſpornen die Mannſchaften zum Höchſten an und nicht ſelten kann begreiflicherweiſe der Zuſammenbruch mehr oder weniger ſpontan im ſchwer⸗ ſten aller Kämpfe— dem Schlußkampf eintreten. Aber das kann in dieſem Falle ſo gut auf„Bayern“ zu⸗ treffen, wie auf Eintracht, da beide Mannſchaſten fa noch kein Enöſpiel beſtritten und die letzte und ſchwerſte Nerven⸗ probe noch nicht zu beſtehen hatten. a g Die Ausſichten der beiden Gegner ſtehen gleich. beide werden alles einſetzen, um den höchſten Titel ihren Heimat⸗ ſtädten zum erſten Mal zu ſichern. Gerade bei dieſem Kampf, der beſonders die ſüddeutſche Fußballwelt in Bann und Atem halten wird, kann der Zufall— und vielleicht auch der Austragungsort von entſcheidendem Ein⸗ fluß ſein... Ein Rückblick der Erinnerung Es iſt das ͤritte Mal, daß zwei ſüddeutſche Vereine im Schlußſpiel um den höchſten deutſchen Titel ſtehen: 1920 Nitinberg— Fürth in Frankfurt auf den Sand⸗ höfer Wieſen, da noch kein Stadion vorhanden war und 1925 im Frankfurter Stadion, Fürth— 8 Sp Frankfurt. Mit der Höhepunkt dieſer drei internen Austragungen dürfte Nürnberg— Fürth geweſen ſein. Dieſer Großkampf zog 1920 bereits 45 000 Zuſchauer zufammen. Damals bildete ein großer Fuhrpark von Laſt⸗ wagen, Autos und improviſierten Zuſchauermöglichkeiten den weiteren Rahmen um den Kompf, der die beiſpielloſe Aera der noröbayeriſchen Doppelhochburg einleiten ſollte! Nürnberg errang damals zum erſtenmal den deutſchen Titel, nachdem Fürth 1914 unter dem Training des vom KiB u nach Fürth abgewanderten interngtionoken Halb⸗ linken Hirſch bereits den Titel heimgeführt hatte. Ein Kurioſum und wohl einzig in der deutſchen Fuboangsſthichte daſtehend iſt die Tatſache, daß das entſcheidende 2. Tor für Nürnberg in einer ausgeſprochen deutſchen Angelegenheit der Magyare Szabo auf Linksaußen ſchoß. Wenn in der Nachkriegszeit auch der große Umſchwung vor ſich ging, ſo brauchen wir Bodener uns deshalb nicht zu verſtecken. Noch exiſtiert kein Land von der Kleinheit Badens, das drei deutſche Meiſter beherbergt: K J B, Phönix Karlsruhe und der Freiburger JC. Ob das ſpielſtarke und weit größere Bayern nun in dem bevorstehenden Schlußkampf den ebenfalls dritten Meiſter herausbringt iſt noch nicht ſicher. Gewiß, die Münchner ſpielen immerhin auf Heimakboden, aber die Frankfurter, ebenfalls zum erſtenmol bis zum Endkampf vorgeſtoßen, werden ſicher alles in die Waagſchale werfen, um das ſeit Jahren bereits vorſchwebende große Ziel zu erreichen. Möge der wirklich Beſſere den Meiſter⸗ titel erringen. August Müßle. Nationaltheater Mannheim— Landestheater Karlsruhe a Am kommenden Samstag(11. Juni), nachmittags, fin⸗ det auf dem V. f..⸗ Platz das Rückſpiel National⸗ theater Mannheim gegen Landestheater * Karlsruhe ſtatt. Bekanntlich gewannen die Mannhei⸗ mer das Vorſpiel in Karlsruhe mit 13:2 Toren. Inzwi⸗ Am die Deulſche Jußballmeiſterſchaft Vor dem Endkampf Eintracht—„Vayern“ ſchen haben die Karlsruher durch fleißiges Training eine bedeutendere Spielſtärke erhalten, ſo daß man auf den Aus⸗ gang des Spieles ſehr geſpannt ſein darf. In der Karlsruher Mannſchaft wirken n. a. mit: Michutta(Solotänzer), Hos bach(Opernsänger), Mentwig(Kammerſänger), Luther(Schauſpieler), Kiefer(Opernſänger), Löſer(Kammerſänger).— Die Mannheimer Mannſchaft, die am vergangenen Sonntag gegen die Frankfurter Oper mit:1 Toren gewann, wird von Generalmuſikdirektor Roſenſtock ge⸗ führt. Der Ausgang des Spieles dürfte ganz offen ſein Engliſche Touriſt Trophy Stanley Woods Junior⸗Sieger Englands bedeutendſter Motorrad ⸗ Wettbewerb, die Touriſt Trophy, begann am Montag auf der in der iriſchen See gelegenen Inſel Man mit dem Junior ⸗ Rennen für Maſchinen bis zu 350 cem. Inhalt. Von ſchönſtem Wetter begünſtigt, war die ſiebenmal zu rundende Strecke von rieſigen Zuſchauermengen umlagert. Der Kurs ſtellte er⸗ hebliche Anforderungen an die Steuerkunſt der Fahrer und bildete eine echte Zerreißprobe für die Fahrzeuge; waren doch ſteinige Gebirgspfade zu erklimmen, Bäche zu durch⸗ fahren, wie überhaupt die Schwierigkeit von beſonderem Grade war. Das Rennen ſpitzte ſich von Anfang an zu einem Duell der führenden engliſchen Fabrikate von Norton und Rudge zu und endete ſchließlich mit einem ſicheren Siege von Stanley Woods, der bekanntlich im Vorjahre den Großen Motorradpreis von Deutſchland auf dem Nür⸗ burgring auf Norton gewann. Woods legte die 425 Km. lange Geſamtſtrecke in der neuen Rekordzeit von:25:43 mit einem bisher noch nicht erreichten Stunden mittel von 124,190 Km. zurück. Der Zweite, Handley auf Rudge, blteb mit:27:35 und einem Durchſchnitt von 122,600 Km. ebenfalls noch unter den Beſtzeiten früherer Jahre. Mit weiterem Abſtand belegte Tyrrel Smith auf Rudge in :34:08 Stunden(119 Stoͤkm.) den dritten Platz. Der Sieger Woods verbeſſerte bei ſeiner ſchneidigen Fahrt auch die Beſtzeiten für die 60,7 Km. lange Runde. Bereits in der zweiten ſchlug er zum erſten Male den Rundenrekord, den er dann gleich in der nächſten Runde in der glänzenden Zeit von 22:48 Min. und einem Stundenmittel von faſt 126,50 Kilometer nochmals unterbot. Cilly Außem wieder erkrankt Die deutſche Tennismeiſterin Eilly Außem, die zu den internationalen Tenniswettſpielen in Paris weilte, mußte am Dienstag plötzlich abreiſen, um in ihrer Heimatſtadt Köln ſich in die Behandlung eines Spezial⸗ arztes zu begeben. Anſcheinend hat ſich der Geſund⸗ heitszuſtand der bekannten Tennisſpielerin in den letzten Tagen wieder verſchlechtert. Cilly Außem, die Welt⸗ meiſterin des Dameneinzelſpiels in Wimbledon, wird vorausſichtlich in dieſem Jahr ihren Titel nicht verteidigen können. Verein für Deutſche Schäferhunde, Ortsgruppe Maunheim⸗Nord Die Ortsgruppe Mannheim⸗Nord des SV hielt am 28. und 29. Mai auf ihrem neu errichteten Uebungsplatz am Ulmenweg, in der Verlängerung der Zielſtraße ihre erſte Zucht⸗ und Schutzhunde⸗ vorprüfung ab. Zur Zucht⸗ ſowohl als auch zur Schutzhundeprüfung waren je 6 Hunde gemeldet. Die Naſſenarbeiten wurden bereits am Samstag⸗Nachmittag geprüft, während am Sonntag⸗Vormittag Gehorſams⸗ und Schärfeprüfung vorgenommen wurde. Zu der unter Lei⸗ tung des Herrn Karl Federolf organiſierten Veron⸗ ſtoltung wurde Herr Weber aus Kaiſerslautern als Richter gewonnen. Das Können von Hund und Führer konnte ſich des größten Lobes des Richters erfreuen. Die Arbeiten wurden flott, einwandfrei und genau durch⸗ geführt. Die Prüfungsarbeiten waren um 3 Uhr nachmittags eendet. Der Richter konnte nachſtehende, äußerſt erfreu⸗ 9 65 und als ſehr gut zu bezeichnende Reſultote bekannt geben: Zuchthundeprüfung: Aron vom Haus Kolping, Beſitzer Direktor Schwarz, Führer Ernſt Weigel; Blitz vom Ebertplatz, Beſitzerin Helene Reichert, Führer Albert Boſſert; Dorno vom Neckargarten, Beſitzer und Füh⸗ rer Karl Pantel, erhielten die Note„Vorzüglich“.— Aſtor von der Rheingoldͤſtrecke, Beſitzer und Führer Schmitt, Lord, Beſitzer und Führer Franz Kern, Tell, Beſitzer und Führer Karl Kaufmann, erhielten die Note„Sehr gut“, Schutzhunde⸗Vorprüfung: Arno von der Auguſta⸗Anlage, Beſitzer und Führer Albert Piſoni, Drago vom Ka⸗ ſernenweg, Beſitzer und Führer Fritz Ehinger, Droll vom Neckargarten, Beſitzer Willi Freeb, Führer Karl Lederer. Bella von der Auguſta⸗Anlage, Beſitzer und Führer Lorenz Schöner wurden mit der Note„Vor⸗ züglich“ ausgezeichnet.— Dolf vom Neckargarten, Beſttzer und Führer Bernhard Georg, Zitta von der Breiten Eiche, Beſitzer Fritz Grübel, Führer Frau Kern, er⸗ hielten die Note„Sehr aut“. In ſeinem Schlußwort betonte der Richter, daß es ihn freue ein derartig gutes Reſultat bekannt geben zu können. Es zeuge von intenſiver Arbeit bei der Ortsgruppe und ſei nicht zuletzt zurückzuführen auf die großen Fähigkeiten des Uebungswartes Korl Lederer. Die Veranſtaltung war trotz des zweifelhaften Wetters gut beſucht. So konnte der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe, Willi Freeb, zur Platzweihe ca. 200 Perſonen begrüßen. Vertreten waren die Intereſſengemeinſchaft der kynologi⸗ ſchen Vereine Mannheims, die Ortsgruppe des SV Mann⸗ heim⸗Neckarou, die Ortsgruppe Lorſch, Viernheim, ſowie der größte Teil der übrigen Mannheimer Dreſſurvereine. Allgemeines Lob wurde der Ortsgruppe Mannheim Nord gezollt über den Ausbau ihres Uebungsplatzes. Die Feier⸗ 1 nahm trotz des Wetters einen harmoniſchen Ver⸗ auf. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer uilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: icharh e e— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und e Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Zwangsversteigerung 2wangsversteigerung N Donnerstag, 9. Juni Donnerstag, 9. Inni 1932, nachm..00 Uhr 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, Pfandlokal, Qu 6, 2, 195 7 1 ö Vo ngswege gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: im Vouſtreckunaswege f glavier, Marke Uebel f öffentlich verſteigern: 1 Büfett, 1 Schreibtiſch Kleider k.„mit Seſſel, 1 Waren⸗ b geren, schrank, 1 Ladentheke fetts, 1 Bücherſchrank, u. Sonſtiges. 29510 1 Teppich. 1 Schreib⸗ Mannheim 8. 6. 32. maſchine, Bürſten⸗ Bär. Gerichts vollzieher, waren, 1 eiſerne Bett⸗ ſtelle mit Matratze, ein Kaſſenſchrank u. 1 Opel⸗ Fahrrad- Fummi Limonſine. 4005 Mantel 1 l. Schlauch Mannheim, 8. 6. 32. 45 f, alle Erſatzteile Henk, z. Spottpreis. 2946 Gerichtsvollzieher. Pfaffenhuber, I g, 2. schnell und preis Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung Gm, b. H. Haben Sie iferesst an Ihrem Schicksal? Dann laſſen Sie es für 1 RMk. ableſen. S 1. 10, 1 Tr., von 10—1 u. 38. 43237 Sommer Sprossen Crtme Lionin garentlert wirksam au haben bei Mizza-parfümgrie, D 1,-8 Drogerſe Rennert, U 1, 9 Sellen-Bennert, 8 5, 14 und Söbkenbelmerstrale 32, =* N ert durch Neue Maunheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe 25 9 32 Die Schule der Straßenſänger Ein Hofkapelle wird zuſammengeſtellt— Tenöre und Siehharmonikaſpieler geſucht! mehr, der„Hofſänger“, in den letzten Jahren in Deutſchland unheimlich gewachſen iſt, wird niemand eine Neuigkeit ſein. Jedermann, der in einer deutſchen Stadt wohnt, kann ſeinerſeits ein Liedlein davon ſingen. Die einen ſind nur wütend, wenn ſie ein halbdutzendmal und öfters täglich durch die ſchmetternde Stimme eines Straßenſängers aus ihrer Ruhe geriſſen werden, die anderen ſind einſich⸗ tiger und wiſſen, daß dahinter unendlich viel Not und Elend ſteckt. Ihren größten Feind haben die Straßenſän⸗ ger freilich in einer verwandten Zunft, nämlich in den Drehorgelmänner n, denen die rieſige Konkurrenz mehr als die Hälfte ihrer ſonſt ſo ſiche⸗ ren Einnahmen geraubt hat. Zwiſchen Drehorgel⸗ männern und Straßenſängern beſteht deshalb Tod⸗ feindſchaft; der unterirdiſche Krieg zwiſchen bei⸗ den hat ſchon viel zerbeulte Naſen und blaue Augen gekoſtet. Die Feindſchaft der Drehorgelmänner war einer der Gründe dafür, daß ſich auch die Hofſänger enger zuſammenſchloſſen, daß unter ihnen ſo etwas wie eine Berufsgemeinſchaft erwachte. Es iſt freilich ein ganz loſer Zuſammenhalt, die„Zunft“ der Straßenſänger iſt ein fluktuierendes, vergängliches Gebilde, das zerfallen wird an dem Tage, da der legendäre„Silberſtreifen am Horizont“ auftaucht. Es gibt faſt in allen Stadtteilen Berlins eine ganze Anzahl von kleinen Kneipen, die Treffpunkte der Hofſänger ſind. An manchen Abenden, wenn die Einnahmen zufriedenſtellend waren, geht es hier recht lebhaft zu. Es iſt ein gemiſchtes und hochintereſſantes Volk. Die Hofſänger rekrutieren ſich aus faſt allen Bevölkerungskreiſen, neben Akademikern ſitzen junge Induſtriearbeiter, die die Stempelſtellen beſſer kennen als das Fabrik⸗ innere, arbeitsloſe Ingenieure neben Tippelbrüdern, die die Landſtraße ſatt haben. Faſt jeden Tag kommen neue Geſichter dazu. Man iſt hier ſehr hilfsbereit. Wenn ſich jemand nicht zu helfen weiß, werden ihm gute Ratſchläge gegeben oder geübte Zunftbrüder nehmen ihn einen halben Tag auf die„Tour“ mit, damit er etwas lerne. An⸗ dere wieder haben ihr„wahres Talent“ noch nicht entdeckt. Es ſtellt ſich plötzlich heraus, daß jemand viel beſſer ſingen als Geige ſpielen kann, ein anderer, der weder ſingen noch ein Inſtrument zu ſpielen ver⸗ mag, entpuppt ſich als ſtimmgewaltiger und Herzen bewegender„Redner“, der vor Beginn und am Ende der„Darbietungen“ eine ergreifende Anſprache an die Zuhörer hält. Die meiſten erleben es, daß ſie ſich anfangs an der falſchen Stelle betätigen. Nach Wochen erſt ſtellen ſie ſich um und einige machen eine ganze Serie ſolcher Verwandlungen durch, bevor ſie das Richtige gefunden haben. Auf ſolche Weiſe finden ſich dann auch die„Kapellen“. Eine Kapelle darf nicht zu groß und nicht zu klein ſein. Iſt ſie zu groß, dann vermindern ſich die Bruttoeinnahmen für den Einzelnen allzu fühlbar, iſt ſie zu klein, wird ſie zu wenig beachtet und von größeren Enſembles erdrückt. Viele dieſer Hofſängerlokale ſind richtige „Künſtlerbörſen“. Hier z. B. ſucht eine Kapelle einen neuen Tenor, weil der alte heiſer ge⸗ worden iſt, dort braucht man einen fingertüchtigen Ziehharmonikavirtuoſen, weil der Mann, der bisher dieſe Stelle einnahm,„verſchütt“ gegangen iſt. Beſonders geſucht ſind natürlich die Tenbre. Drei bis vier Kandidaten laſſen jeden Abend ihre Stimme ertönen und werden dann, wenn die Probe zufriedenſtellend verlaufen iſt,„gechartert“. Manch⸗ mal kommt es vor, daß der alſo angeheuerte Tenor ſchon am nächſten Abend wieder„rausgepfeffert“ iſt, weil ſich ſein Repertoire auf„Oh Tannenbaum“ und das„Wolgalied“ beſchränkte. Auf das Repertoire kommt es nämlich ſehr an. Ein Hoftenor muß mindeſtens ein Dutzend moderne Schlager und ebenſoviele Volkslieder beherrſchen. Je nach der Gegend muß er von Kopf bis zu Fuß auf mondän oder auf kleinbürgerliche Sentimentailitäten eingeſtellt ſein und er muß auf dem Laufenden bleiben alſo neue Schlager ſogleich hinzulernen, wenn er nicht über Nacht brotlos werden will. Denn für ihn iſt das Arbeitsgericht nicht zuſtändig, und eine Entlaſſung ſpielt ſich unter amerikaniſch⸗Kknappen Formen ab. Daß die Zahl der Straßenſänger viel⸗ Am beſten ſind natürlich die dran, die ſeigene Inſtrumente verfügen, oft das Ein⸗ gige, was ſie aus beſſeren Zeiten gerettet haben, alſo Gitarrenbeſitzer, Ziehharmonikaeigentümer und an⸗ dere. Wenn ſie ſtreiken und mit ihrem„Quietſchholz“ unterm Arm hocherhobenen Hauptes das Lokal ver⸗ laſſen, dann heißt es: ſich demütigen und klein bei⸗ geben; denn ohne ſolche„Kapitaliſten“ gehts auch hier nicht. Wieviel Straßenſänger gibt es in Deutſchland? Ein Statiſtikbefliſſener hat für Berlin unge⸗ fähr die Zahl zehntauſend ausgerechnet, die beſtimmt nicht zu hoch gegriffen iſt. Berlin rund ein Fünfzehntel Deutſchlands ausmacht, kann man, um eine annähernde Ziffer für das geſamte Reich zu erhalten, die obige Ziffer ruhig verzehn⸗ * Da über fachen. Eine anſehnliche Armee in Deutſchland lebt von den mildtätigen Groſchen, die alltäglich von den Hausfrauen für muſikaliſche Hofdarbietungen ge⸗ ſpendet werden, und es ſind täglich ein paar tauſend Mark, die auf dieſe traurige, aber ehr⸗ liche Art und Weiſe Elend und Not lindern helfen. In dieſem Heer der Hunderttauſend ſind alle Klaſſen und Volksſchichten vertreten, alte und junge Leute, auch viele Frauen ſind darunter, und es liegt auf der Hand, daß ſich gerade unter dieſen Unver⸗ droſſenen ein hoher Prozentſatz von tüchtigen, an⸗ ſtändigen Volksgenoſſen befindet, von Volksgenoſſen, die hoffentlich eines Tages die Höfe verlaſſen und wieder alten Arbeitsſtätten zurückkehren werden. 5 Walter F. Erig. So ſahen die New Porker Cunard Piers nach dem Rieſenbrande aus Unter den Tieren, die ſtändig im Freien leben, gibt es ausgezeichnete Wetterpropheten. Es kommt zum Beiſpiel ſelten vor, daß die Tierwelt ſich von einem heftigen Wetterſturz überraſchen läßt. Sie ahnt den Ausbruch eines Sturmes miunde⸗ ſtens ein paar Stunden voraus und richtet ſich dem⸗ entſprechend ein. Wer ſich auf die Deutung dieſer Zeichen in der Natur verſteht, vermag ein kommen⸗ des Wetter oft ſicherer vorauszuſagen als die mit den beſten Inſtrumenten ausgerüſteten Beobach- tungsſtationen. Beiſpiele für dieſen Wetterſinn der Tiere ſchon oft angeführt worden. Namentlich die großen Vögel, wie die Buſſarde, die Raben und die Adler, die in großer Höhe und auf Felſenklippen hauſen, beſitzen den Sinn in ganz ausgeprägtem Maße. Sie hängen ſehr an dem Platz, den ſie ein⸗ mal für ihren ſtändigen Aufenthalt ausgewählt haben und kehren immer wieder dahin zurück. Wenn ſie aber ein Unwetter vorausahnen, ſo ſuchen ſie einen geſchützten Platz aus. Sie wechſeln das Quartier, wenn nach menſchlichem Ermeſſen nichts auf ein kommendes Unwetter hindeutet. Manchmal geſchieht es zum Beiſpiel an einem ſon⸗ nigen ſtillen Nachmittag. Man kann aber dann ſicher ſein, daß in der darauffolgenden Nacht ein Unwetter Die Waſſersnot bei Deſſau Landleute bringen die Heuernte aus dem Ueberſchwemmungsgebiet in Sicherheit Das Hochwaſſer der Mulde hat bei Deſſau große Strecken überſchwemmt. Weitere Gebiete ſind durch das ſtändige Anſteigen des Waſſers in Gefahr, leute, aus dem betroffenen Gehiet zu retten, was noch zu retten iſt. ſich entlädt. In aller Eile verſuchen die Land⸗ ſind Blick auf die zerſtörten Anlagen der Cunard⸗Linie im Hafen Newyork, die das Opfer einer rieſigen Feuersbrunſt wurden. Der Schaden wird auf 8 Millionen Mark geſchätzt. Welterpropheten in der Tierwelt Der Laubenvogel richtet die Zahl ſeiner Nachkommen nach der Ernte Für einen Wetterſinn dieſer Art kann man noch eine Erklärung finden. Was aber ſoll man zu eini⸗ gen neuerdings bekannt gewordenen Wetterpropheten ſagen, die mit ihrem tieriſchen Inſtinkt ſchon um Monate voraus das Wetter zu erkennen vermögen und die danach ihre Lebensweiſe und die Regelung ihrer familiären Verhältniſſe einrichten? Ein ſol⸗ ches Ahnungsvermögen, deſſen Vorhandenſein nicht beſtritten werden kann, iſt für uns vorläufig noch ein ungelöſtes Rätſel. Als markantes Beiſpiel ſei der gefleckte Lau⸗ ben vogel angeführt, der namentlich in Weſtauſtra⸗ lien vorkommt. Das Weibchen dieſer Vogelart legt im allgemeinen zwei Eier, vermehrt oder vermindert die Zahl der ausgebrüteten Eier aber je nach den Ernährungsverhältniſſen, die die Jungen einmal zu erwarten haben. Steht eine gute Ernte bevor, ſo werden drei Eier gelegt und ausge⸗ brütet, denn der Inſtinkt ſagt dem Vogel, daß reich⸗ lich Nahrung vorhanden ſein wird. Iſt eine große Dürre im Anzuge, ſo verzichtet der Vogel überhaupt auf Nachwuchs. Beſteht Ausſicht auf eine mäßige Ernte, ſo wird die Zahl der ausgebrüteten Eier auf eins beſchränkt. Die Paarung des Vogels liegt unge⸗ fähr 6 Wochen vor der Brutzeit. Die Mutter muß ſich Das Eiſenbahnun Wee ge 8 Uni 1999 5 2 Vetter bei Ze zelwelt alſo über das künftig Auch in der hein können weilen, ſo zum Beiſpiel beim Kiebitz, die Bech achtung machen, daß die Zahl der Eier ſich ng der Witterung richtet, die die Vögel erwarten. Sehr bezeichnend iſt auch das Verhalten einer Landſchildkröte, die an den Ufern des Amazonen⸗Stromes vorkommt Die Schildkröte legt ihre Eier in den Uferſand, cher immer ſo, daß die Jungen vielleicht einen Meter he der Linie des Waſſerſtandes ausſchlüpfen könne Die Eier werden viele Wochen vor der Zeit gel zu der der Strom zu ſteigen oder zu fallen beging Niemand kann wiſſen, wie der knüftige Waſſerſtanz ſein wird, da ſich die Breite des Stromes oft von einem zum anderen Jahr zum mehrere tauſend Metz verändert. Die Schildkröte aber weiß es im voralz und ſie macht niemals einen Fehler am mer befindet ſich die Stelle, an der ſie ihre Gier etwa einen Meter über der Linie, die dem Höch waſſerſtand des Stromes in dem betreffenden Jahr gezogen iſt. Ueber ein auffallendes Beiſpiel berichtet der g liſche Naturforſcher Oliver Pike. Er beobachtete m Oktober vorigen Jahres, wie große Schwärme 9 Kiebitzen über ſein Haus hinwegflogen. Sie ſtreh alle dem Norden zu. Nach allen Naturregeln hält ſte bei dem Herannahen des Winters den Weg nz Süden einſchlagen müſſen. Offenbar wußten Vögel aber, daß ſie diesmal im Norden kein ſtrengez Klima zu erwarten hatten. Tatſächlich war ie Winter dann auch ganz außergewöhnlich milde Der giftige Menſchenbiß Auf zwei Stöcke geſtützt, hatte ſich dieſer Tage den engliſche Arzt Dr. Stephens vor einem Lon doner Polizeigericht wegen Ueberſchreitung der Ge ſchwindigkeitsgrenze beim Automobilfahren zu pez antworten. Nach ſeiner Feſtnahme hatte der Polſzeh arzt feſtgeſtellt, daß Dr. Stephens allem Anſthel nach nicht ganz nüchtern war. Vor Gericht wurd indeſſen der Sachverhalt in anderer Weiſe aufgeklärt Dr. Stephens war als Arzt eines Londoner Krap⸗ kenhauſes von einem Patienten, den er zun Zwecke einer Operation zu chloroformieren ha Ende des vorigen Jahres in den Arm gebiſſe worden. Es entwickelte ſich daraus eine bösartige Blu vergiftung, die den Arzt ein Vierteljahr auf daz Krankenlager zwang und eine Operation notwenig machte. Eine teilweiſe Lähmung iſt bis heute don dem Biß zurückgeblieben. Als der Vorfall mit dem Automobil ſich ereignete, befand ſich die Verglſ⸗ tungserkrankung noch in ihrem Anfangsſta dium, Dr. Stephens litt aber offenbar damals ſchon unter ihren Wirkungen. Die Anklage wegen Trunkenhelt wurde deshalb auch zurückgezogen. glück im Hunsrück Der Schauplatz des Erdrutſches vor der Station Unzenberg, wo Felsmaſſen die Eiſenbahn⸗ gleiſe verſchütteten und dadurch einen Zug zum Entgleiſen brachten. teils ſchwer, teils leichter verletzt. Rätſelhafter Einſturz in London 8 5 3 5 Die Einſturzſtelle Ein großes Londoner Lagerhaus ſtürzte aus bisher völlig unbekannten Gründen auf der einen Seite plötzlich ein. Vor dem Haus war ein beliebter Tummelplatz der Straßenkinder, doch kam durch einen glücklichen Zufall keines der Kinder zu Schaden, Sechs Perſonen wurden iten klar wehe 4 15 ——ů litt wo preise 0 Ber Fürs.) zeuen ſchn leb sb ſchtigte n niſchu n; auſeren E feler Anla tungsmin! ane Er h! git dem R at zu wi Ganirklic ren, zur Ithöhung neitsvorlag büefte aber it auch ka einne den itereſſierte des Beimif ich Beden teigern aunimmt, eindſtands; des Markte i dem G. gung, daß einer Preis Schube Die geſt des Stamn von 2,75 N im Verhäl weiſer Rüc bag 27 875 lung ko 5 Ausſich Auszablun, En. Gleich er Stamn Alten, das zäßigt we * Würt! zu Heilbro Dienstag, der Verteil Hewinn v geſetzlichen niſche Rein Reſervenſte Fremdwähr auf Wertp⸗ Kurſe vom wenden. 2 abzuſchreib O Kapi M der W̃ ten, ſo da Den Reſe: doß ſich de Entnahme zur Deckun Jun 1. Juni fi. verſom! werke in nichtlichen plexe in d werden. zögert. U Konzer werden. O Ham shaft— Ke [Eig. Dr.) eine Herab iw erleichte handen en zogen und 811 von 9 ———— Kurs Menn! I Bad. St. eg 5 9% 9 15 Nurlacher Ho Aged d fälz. Preßhe Scwarß St Aichbaum,We Kleinlein§d dad. Aſſekurg Nannh. Ber frank Festyerzit . Verib. 5 Neigen 8 55 D. Schatz Alcungſch. 80 Ahein. 558d. Fe .5. 155% Adein ! ö 5 8üdbo DELS- d WI der Neuen Mannheimer Zeitur en wir 3 „ die Ben sich nag nittwoch, S. Juni 1932 erwarten 5 8 erhalten 5 preissſeigerung für Beiriebsbrennsſoff 5 vorkommt 0 Berlin, 8. Juni.(Drahtbericht unſeres Berliner erſand, cher Büros. Eine Handelskorreſpondenz berichtet von einer Meter ue geuen ſchweren Belaſtung, der die deutſchen Be⸗ Mannheim ſtill durch die beab⸗ Spiritus bei⸗ Nach ebsbrennſtoffverbraucher en kön nen weitere Verſchärfung des Zeit gelegt Ile! chligte n ſchung szwanges ausgeſetzt werden ſollen. 2 12 1 Wa Ileren Erkundigungen beſteht in der Tat ſehr begrün⸗ 38 tanz ler Anlaß zu dieſen Befürchtungen. Das Reichsernäh⸗ 7 oft von ungsminiſterium, das bekanntlich ſeit Jahr und Tag auf uſend Metz ane Erhöhung der Beimiſchungsquote drängt, ſcheint im voraus git dem Regierungsantritt des neuen Kabinetts Morgen⸗ her. Im luft zu wittern und arbeitet mit großem Eifer an der gerwirklichung ſeiner alten Wünſche. Es wird, wie wir ren, zur Zeit zwiſchen den beteiligten Stellen über die 0 ng der Beimiſchungsquote verhandelt. Eine Kabi⸗ vorlage iſt bis zur Stunde noch nicht fertig geſtellt, leſte aber in allernächſter Zeit zu erwarten ſein. Es it auch kaum mehr zweifelhaft, daß das Kabinett im einne der dem Ernährungsminiſterium naheſtehenden iptereſſierten Gruppe entſcheiden wird. Die Verſchärfung es Beimiſchungszwanges wird— und das iſt das eigent⸗ h Bedenkliche— begleitet ſein von einer Preis⸗ e Eier. dem 9000 nden Jahn e tet der eng achtete in wärme yy Sie ſtrehh 12 hält teigerung für Betriebsbrennſtoff, wie man * Weg un iaimmt, um zwei Pfennig für den Liter. Der vußten iz endſtandspreis des Spiritus und die allgemeine Lage ein ſtrengez des Marktes, ſo erklärt man uns, mache es unmöglich, die h war zen dem Geſetz vom September 1931 verankerte Beſtim⸗ milde. nung, daß eine Vergrößerung der Beimiſchungsquote von einer Preisſenkung begleitet ſein müſſe, inne zu halten. 5 Schubert& Salzer Maschinenfabrik AG. 1 Taht de Kapifalrückzahlung r Tage ien Die geſtrige AR⸗Sitzung beſchäftigte ſich mit der Frage ig 8 Leier Kapitolrückzahlung, die gegeben iſt durch den ruhigen ig der Ge Heſchäſtsgang, der große Mittel des Unternehmens un⸗ en zu pe feſchäſftigt läßt(Bankguthaben z. Zt. etwo 20 Mill.„) und er Poltzeh durch die unüberſehbare Zukunft, die eine baldige Ge⸗ ſhäftsbelebung noch nicht erwarten läßt. Unbeſchadet des n Anſchein el ne 0 5 E 1 4 Fertranens auf eine beſſere Zukunft, für die die Ge⸗ icht wurbt ſehlſchaft gerüſtet bleiben muß, hält es die Verwaltung für aufgeklän ihiig, jetzt den Aktionären einen Teil des Betriebs⸗ ner Kram—bapitols zurückzugeben. Der AR beſchloß daher, einer auf n er zun en 2. ö. M. einzuberufenden go. GV die Herabſetzung ö ies Stammkapitals, das erſt im März d. J. durch Einzug ren hal, den 5 Mill./ eigenen Aktien eine Ermäßigung erführ, gebiſſey in Verhältnis:1 von 16,5 auf 8,25 Mill., zwecks tetl⸗ 5 weer Rückzahlung des Grundkapitals vorzuſchlagen. Auf dus Stamm⸗AK ſollen 50 v. H. des Nennwertes zur Rück⸗ tige Buß dung kommen, wofür Vereinbarungen mit den Banken auf das in Ausſicht genommen worden ſind, die eine alsboldige notwendig! duszablung vor Ablauf des Sperrjahres ermöglichen ſol⸗ An. Gleichzeitig ſoll, um das frühere Stimmenverhältnis heute on ir Stammaktien und der Vorzugsaktien aufrecht zu er⸗ ll mit ben Mitten, das Stimmrecht der Vorzugsaktien entſprechend er⸗ zie Vergiſ⸗ digt werden. igsſtadium, ſchon unter„ Württembergiſche Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft runkenhel un Heilbronn. Der AR der Geſellſchaft beſchloß, der am Dienstag, 28. Juni, ſtattfindenden GV vorzuſchlagen, von ler Verteilung einer Dividende Abſtand zu nehmen und den — einn von 19 464/ nach Zuweiſung von 2000% zum geetzlichen Reſervefonds auf 1932 vorzutragen. Der tech⸗ niche Reingewinn des Geſchäftsjahres wird nach reichlicher feſervenſtellung durch Abſchreibungen auf Wertpapiere und giemdwährungen nahezu abſorbiert. Für Abſchreibungen auf Wertpapiere, die im Intereſſe der Bilanzwahrheit zum Kurſe vom 31. Dez. angeſetzt werden, ſind 154 150/ aufzu⸗ wenden. Auf die Barbeſtände an Valuten ſind 64 815, abzuſchreiben. O Kapitalhalbierung bei Wanderer.(Eig. Dr.) Der M der Wandererwerke hat beſchloſſen, oͤas An zu halbie⸗ ten, ſo daß es in Zukunft nur noch 7,8 Mill./ beträgt. den Reſerven werden rund 1,7 Mill./ entnommen, ſo boß ſich der Reſervefonds auf 0,79 Mill./ ermäßigt. Die Entnahme iſt zum Ausgleich von Wertverminderungen und zur Deckung von Verluſten nötig. Junkerswerke. Deſſau, 8. Juni.(Eig. Dr.) Am 1 Juni findet eine allgemeine Gläubigerausſchuß⸗ bekſommlung des geſamten Konzerns der Junkers⸗ kerke in Deſſau ſtatt, der ſich vom 6. bis 8. Juli die ge⸗ tichtlichen Gläubigerverſammlungen der einzelnen Kom⸗ pleze in den anhängenden Vergleichsverfahren anſchließen werden. Der endgültige Status hat ſich etwas ver⸗ zögert, Ueber die Form des Neuocufbaues des Konzerns konn im Augenblick noch nichts mitgeteilt werden. 0 „ Hamburg⸗Südamerikaniſche Dampffchiffahrts⸗Geſell⸗ ſhaft— Kapitalzuſammenlegung:1. Hamburg, 8. Juni. eig, Dr.) Der Ag hat beſchloſſen, der GV am 30. Juni eine Herabſetzung des bisher 40 000 200/ betragenden Ag n erleichterter Form derart vorzuſchlagen, daß die vor⸗ gandenen Vorratsaktien von 10 000 200/ einge⸗ gegen und der Nennbetrag des Reſtkapitals im Verhältnis Me von 30 auf 10 Mill./ zuſammengelegt wird. noͤon 18 HAF TS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 260 Spezialwerfe niedriger, Nebenwerie erholf „„Der Börſe fehlte heute jegliche Anregung. Bei ſehr ſtillem Geſchäft neigten die Kurſe zur Schwäche. Farben gingen auf 89 zurück, Weſteregeln auf 95,75, leicht er⸗ holt nach dem mehrtägigen Rückgang waren Weldhof mit 24,50. Am Banken markt wurde der Kurs von Dedibank auf 33 v. H. zurückgenommen. Renten⸗ werte waren ebenfalls ohne Anregung. Gold⸗ und Li⸗ quidationspfandbrieſe lagen teilweiſe eine Kleinigkeit ſchwächer. Der Schluß war geſchäftslos. i Umſatztätigkeit auf ein Mir luſtlos und eher ſchwächer lativ wenig Angebot vorhanden war. Unter dem Eindruck der Kursrückgänge an der geſtrigen Newyorker B e be⸗ kundete die Spekulation nur geringe Unternehmungsluſt, zumal die Unſicherheit hinſichtlich der Weiterent⸗ wi ck l ung der inneren Politik, beſonders betreffs der Schwierigkeiten bei der Regierun ildung in Preußen und der ungeklärten Finanzlage des Reiches, zur Zurückhaltung mahnten. Im allgemeinen zeigten die erſten Notlerungen heute kleine Rückgänge bis zu 1 v. H. Etwas ſtärker ge⸗ drückt waren Schleſ. Begas(minus 3 v..), Feldmühle (minus 2,25 v..), Kali Chemie(minus 2 v.) und Ilſe (minus 3 v..) Bei letzteren lag ein Angebot von 3 Mille vor. Andererſeits waren Montanwerte als recht wider⸗ ſtandsfähig zu bezeichnen, Kunſtſeideaktien waren im Zu⸗ ſammenhang mit den Ausführungen auf der GV. ſeſter und Rütgerswerke um 2 v. H. gebeſſert. Der Pfandͤbriefmarkt zeigte heute keine einheitliche Ver⸗ faſſung. Goldpfandbriefe und Goldkommunalobligationen wieſen überwiegend Rückgänge bis„ v. H. auf, doch konn⸗ ten ſich auch vereinzelt kleine Beſſerungen durchſetzen. Landſchaftliche Goldpfandbriefe waren bis zu 74 v. H. be⸗ feſtigt. Provinzanleihen waren durchweg etwas niedriger. Im Verlaufe blieb das Geſchäft weiter ſehr ruhig, und die letzten Notierungen lagen meiſt auf Baſis der An⸗ fangskurſe zum Teil leicht befeſtigt. Rütgerswerke ſchloſſen 3,25 v. H. über Anfang, Dortmunder Union 2 v. H. höher. Dtſch. Atkanten aber 1,25 v. H. und Conti Gummi 9. v. H. ſchwächer. Schubert und Salzer büßten 1 v. H. ein. Frankfurt ſehr ſtill Die erneut ſchwache Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe verurſachte zum heutigen Börſenbeginn wieder ſtärkſte Zurückhaltung. Hinzu kam noch der Macht⸗ kampf um Preußen und die ſchwierige Situation des Reiches. Die Kuliſſe ſchritt verſchiedentlich zu kleinen Abgaben, zumal auch von außen her kleine Verkäufe vor⸗ genommen wurden. Gegen die leicht befeſtigte Abendbörſe neigten die erſten Kurſe heute überwiegend nach unten bei allerdings geringſter Umſatztätigkeit. Durch relativ feſte Haltung zeichneten ſich Montanwerte aus, für die einige Käufe aus dem Revier vorgenommen worden ſein ſollen. Spezialpapiere wie JG Farben, AEch, Siemens und Reichsbank lagen dagegen bis zu 1% v. H. niedriger. obwohl nur re⸗ m zu bezeichnen, Von Nebenwerten konnten ſich Zellſtoff Waldhof um weitere 1 v. H. erholen. Am Rentenmarkt waren die Umſätze ebenfalls außerordentlich gering, ſo doß nur wenige Kurſe zur erſten Notiz gelangten. Noch den erſten Kurſen wurde es vom Montanmarkt ausgehend vorübergehend etwas freundlicher und die Kurſe zeigten Erholungen von 4—1 v. H. Im Verlaufe drückte aber die Geſchäftsſtille auf das Niveau, ſo daß die Kurſe wieder auf den Anfangsſtond zurückgingen. Am Geldmorkt war Tagesgeld unverändert mit 4 v. H. etwas geſuchter. Berliner Devisen Olskontsätze: fleichsbank 5, Lombard 6, Prat 4¾ v. H. Amtlich in Rm. Parität 7. Juni 8. Juni für M Geld Brief Geld Brlef Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782 0,948 9¹522 0,948 0,952 Kanada titan. Dollar 4,198 3,886.674.616 3,824 Japan„Den.57 2,092 1,869.371.869.371 Ralro. lägypt. Bid.— 20.953 15,91 15,95 15,84 15,88 Türkei„ Itürt.Pfbö.— 18,456 2,018 2,022 2,018 2,022 London.. 1Sterl. 2½] 20,429 15,50 15,54 15,48 15,47 New Jork. IDollar 3½ 4,198 4,209.217 4,209 4,217 Rio de JaneirolMillr.—.502.324 0,826.824.326 Uruguay. 1Goldpeſo— 4,43.778 1,782.778.782 Holland 100 Gulden 3 166,739 170,88 171,22 170,78 171,12 Athen 10 Drachmen 11.45 2,79.80 2,797 2,8 Brüſfel 100 B. 50% P 3¼ 38,37 58,83 8,96 38,79 58,01 Bukareſt. 100 Lei] 7.511.528 2,534.528 2,534 Außen ioo engd 8; Danzig„100 Gulden 5 81.72 82,57 82,78 82,52 82,68 Helſingfors 100 FM 6 10.537.163 7,177 7,149.157 Italien. 100 Lire 5 22,094 21,63 21,67 21561 21.65 J goflapientoh Dinar 7½ 61,00 7,398.307 7,243.257 Kowno, 100 Litas 7 122 5 81705 925 1 0 5 8 Kopenhagen 100 Kr. 6 25 84,. 5 5 Sidon 100 Estado 8˙½ 450, 114 3 40 41 100 Kr. 8½ 112,50 77,27 77,43 76 97 77,18 „100 Fr. 2 16,44 16.61 16,65 16,61 16,65 „100 Kr. 12,439 12,465 12,485 12,465 12,485 Schweiz.. 100 fr. 26100 331 8287 82,84, 8250 Sofia. 100 Lewa 9¼ 9,083 9, 8, 3,057 3,088 Spanien 100Peſeten. 6¼[ 81,00 34, 84.83 34,72 94,78 Stockholm 100 Kr. 4 112,24 79,52 79.68 79,17 79,83 Eſtland, 100 Eſtm. 5¼ 112,50 109,39 109,61 109,39 109,61 Wien 100 Schilling 8 59,071 51.95 52,05 51.95 52,05 Tägliches Geld: 57g v. H. und darüber. Monatsgeld: 68 v. H. Pfund weiter abgeſchwächt Auch am heutigen Tage hat ſich das Pfund weiter ab⸗ geſchwächt. Demgegenüber liegt aber der Dollar an allen Plätzen ziemlich fe ſt. Das Vertrauen in den Dol⸗ lar iſt in den letzten Tagen wieder ſtärker geworden. Es haben infolgedeſſen zunächſt die amerikaniſchen Pfund⸗ käufe aufgehört. Es ſind aber weiterhin auch Glatt⸗ ſtellungen vorgenommen worden. Die Norddeviſen liegen gleichfalls weiter ſchwächer, dagegen hat ſich die Reichs ⸗ mark wiederum befeſtigen können. Sie zog in Amſterdam auf 58,47½, in Zürich auf 121,20, in Paris auf 600% und in London auf 15,46% an. Die Deviſe Wien war infolge der Nachrichten über die Zukunft des Schil⸗ ling ſchwach veranlagt. Der franzöſiſche Frane lag inter⸗ national ziemlich feſt. PPPCCCCCbCbCCbCTGTCTGTGTbTGTGTbTCTVTbT(TbTébk'Tb'bkbé''Tbk'''''''''''''.:..''...// p p ßpß——————————————— * Wiederum Verluſtabſchluß bei Solenhofen. Zu dem Verluſtvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 163 507% ergibt ſich für das abgelaufene Geſchäftsjahr ein neuer Verluſt in Höhe von 326 938„/. Um den bisherigen Geſamtverluſt zu decken und die Anlagewerte der Geſell⸗ ſchaft der veränderten Wirtſchaftslage anzupaſſen, wird der auf den 23. Juni einberufenen GV vorgeſchlagen, das Ack des Solenhofer Aktienvereins von 1,89 Mill./ im Verhältnis von:2 zuſammenzulegen. O BVerluſtabſchluß der Zigarrenfabrik Rinn u. Cloos Ac, Heuchelheim bei Gießen.(Eig. Dr.) Das Unternehmen verzeichnet 1931 einen ſtark ermäßigten Rohgewinn von 1,87(3,79) Mill.„ gegenüber 1781(1,8) Mill.„ General⸗ unkoſten einſchließlich Abſchreibungen und 0,86(0,75) Mill. Mark Steuern und ſoziale Abgaben. Es ergibt ſich ein Ver lu ſt von 295 000 /, durch den ſich der Gewinnvor⸗ trag aus 1930 auf 527 000% vermindert. Im Vorjahr wurde der Reingewinn von 1,55 Mill./ in Höhe von 1,0 Mill.„ einer Sonderrücklage 0,1 Mill./ der geſetzlichen Rücklage überwieſen und der Reſt vorgetragen. & Vereinigte Pinſelfabriken, Nürnberg. Der AR der Vereinigten Pnſelfabriken, Nürnberg, beſchloß, der für den 20. Juni einberufenen GW vorzuſchlagen, den im letz⸗ ten Jahr gefaßten Beſchluß zur Kapitalheroab⸗ ſetzung hinſichtlich ſeines Zweckes in der Weiſe abzu⸗ ändern, daß von dem durch die Kapitalherabſetzung frei⸗ gewordenen Betrag 120 000% zur Rückzahlung an die Stammaktionäre verwendet werden. Im Geſchäftsjahr 1931 haben ſich das Darniederliegen des Baumarktes, die Ueber⸗ produktion in der Pinſelinduſtrie und die rückſichtsloſe Be⸗ ſteuerung in verſtärktem Maße ausgewirkt. Hinzu kamen neue Zollerhöhungen des Auslandes, die Deviſenzwangs⸗ wirtſchaft, Währungsverluſte uſw. Die Rohſtoffpreiſe ſind weiter zurückgegangen. Von dem Reingewinn von 21971„ ſollen fatzungsgemäß 7 v. H. Dividende für 1990 und 1931 auf die Vz⸗Aktien verteilt werden, 5000% dem geſetzlichen Reſervefonds zugewieſen und 15 291, vor⸗ getragen werden. * Lehnkering u. Cie. A.., Duisburg.— Verluſtabſchluß. Dieſe Speditionsfirma, die i. V. noch- auf 3,5 Mill.. Kapital 5 v. H. Dividende ausſchütten konnte, ſchließt 1931 bei 0,30(0,28) Mill.„ Abſchreibungen mit einem Ver⸗ uùẽſt von 78 601/(i. V. Gewinn 178 032 /) ab. Zur Til⸗ gung dieſes Verluſtes, ferner zu Sonderabſchreibungen u. zur Bildung einer Kriſenreſerve von 340 000 4 wird der G. V. am 16. Juni vorgeſchlagen, das A. K. im Verhältnis von 10:6 auf 2,1 Mill./ zuſammenzulegen. Infolge un⸗ genügender Ausnutzung der Schiffe, Lagerhäuſer und Aus⸗ kadevorrichtungen ſei es nicht möglich geweſen, das Be⸗ richtsjahr gewinnbringend abzuſchließen. Die Bezüge des Aufſichtsrats' und Vorſtands betrugen 136 000 A. In der Bilanz, die der Kapitalherabſetzung bereits Rechnung trägt, erſcheinen u. a. Gläubiger mit 0,58(1,7) Mill., anderer⸗ ſeits Schuldner mit 1,98(3,27) Mill. J. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien recht ungünſtig. (O Juſolvenz Schuhfabrik van Schijndel Gmbch. Goch (Reinland).(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hat bei betrücht⸗ lichen Paſſiven, die mit 1,2 Mill.„ beziffert werden, gegenüber nur 25 000/ Aktiven die Zahlungen eingeſtellt. O Aelteſte Volksſtedter Porzellanfabrik AG.(Eig. Dr.) Der Abſchluß für 1931 weiſt einen Ver u ſt von 0,18 Mill./ gegenüber einem vorjährigen Verluſt von 0,12 Mill.„ aus. Der Vorjahrsverkuſt wurde aus der Reſerve gedeckt. Der GV wird eine Zuſammenlegung der Stamm⸗ aktien im Verhältnis:1 und der Vorzugsaktien im Ver⸗ hältnis:2 zur Deckung des Verluſtes, zu Abſchreibungen und zu Wertberichtigungen vorgeſchlagen. O Beſſerung am rheiniſch⸗weſtfäliſchen Arbeitsmarkt. Dortmund, 8. Juni.(Eig. Dr.) Nach dem Bericht des Landesarbeitsamtes Weſtfalen für die zweite Maihälfte waren im rheiniſchen Steinkohlenbergbau Entlaſſungen größeren Umfanges nicht mehr zu verzeichnen. Der Beleg⸗ ſchaftsbeſtand erreichte mit rund 200 000 etwa 52 v. 8. der Belegſchaft vom Januar 1932. In der Hütten⸗ und Metallinduſtrie trat eine Beſſerung ein, die ſich durch Erhöhung der Arbeitszeit und Wiedereinſtellung früher beſchäftigter Arbeiter auswirkte. Schleppendes Konsumgeschäff Berliner Produktenbörſe v. 8. Juni.(Eig. Dr.) An den heute ſehr ruhig veranlagten Getreit machte die Preisangleichung zwiſchen alter u. weitere Fortſchritte. Weizen und Roggen alter den nur in märkiſcher Waggonware, Weizen auch nu geringen Mengen Unterkunft. In anderen Provenienzen vermag ſich reguläres Geſchäft kaum zu entwickeln, da die Mühlen mit altem Weizen bzw. mit Auslandsroggen aus⸗ reichend verſorgt ſind und nur gelegentlich etwas zuſätz⸗ lichen Bedarf bekunden. Die Preiſe bröckelten unter dieſen Umſtänden leicht ab. In Neugetreide hat das An⸗ gebot nachgelaſſen; vereinzelte Kauforders bewirkten, daß die Preiſe im Einklang mit den Lieferungsmärkten für Weizen und Roggen um 1, vereinzelt 1/ anzogen Weizenmehl zur baldigen Lieferung billiger zu haben. Herbſtlieferung bei kleinem E Preiſe unverändert. Altroggenmehle haben pendes Konſumgeſchäft, Neuroggenmehle weiter ſehr ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab tion 259—261 u. Br.; weiterer 269 waggonfrei Brief; Sommerweizen 78 Kg. 282 waggonfr i gen 192—194 Br.; Auslandsroggen zu DG. ⸗ Br.; Schleſ. 72— 73 Kg. 200 eif Berlin Br. ruh und Induſtriegerſte 172—178 ruhig; Hafer 161 Weizenmehl prompt 31,75— 95,50 luſtlos 70 proz. prompt 25,75 27,75 luſtlos W 11.10 ruhig; Roggenkleie.80 10,30 beh.; bis 23; Kleine Speiſeerbſen 21—24; Futtererbſen ft im ſchlep⸗ blieben 15—17: Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 15—17; Wicken 16—18; Lu⸗ pinen, blaue 10—11; Lupinen, gelbe 1415,50; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 10,30—10,40; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 10,60— 10,80; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,1010, Stettin 11; allg. Tendenz abwartend— Handelsr Lieferungsgeſchäft: Weizen Juli 267 u. Okt. 237; Dez. 240.50; Roggen Juli 189; Sept. 1 8 Okt. 187 u. G; Dez. 190,50; Hafer Juli 172; Sept. 152. O Frankfurter Produktenbörſe vom 8. Jun.(Eig. Dr.) Weizen 277,50—289; Roggen 225; Sommergerſte für Brauzwecke 200— 202,50; Hafer(inländ.) 172,50— 180 Wei⸗ zenmehl füdd. Spezial 0 39,25—40,45; niederrhein. Sp zial 0 39.25—40,20; Roggenmehl 27,75—29; Weizenkleie 9; Roggenkleie 9,25—9,50; alles für die 100 Ko.; Tendenz 578 5e ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Juli 4,80; Sept. 4,65; Nov. 4,65; Jan. 4,75.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Hg.) Juli 72: Sept. 78; Nov. 74%; Jan. 75% * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Juni.(E Anfang: Weizen(100 lh.) Tendenz willig; Ju (5,04); Okt. 5,14(5,2%); Dez. 5,2%(5,3) 1 willig; Juli 4,11%(5,0%); Okt. 5,16 (5,956). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 8. Junf.(Eig. Dr.) Juni 5,25 B 5,0 G; Juli 5,30 B 5,10 G; Auguſt 5,50 B 5,30 G; Sept. 5,55 B 5,40 G; Okt. 5,80 B 5,00 G: Nov. 5,90 B 5,75 G; Dez. 6,0 B 5,85 G; Tendenz ſtetig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,40, Juni 32,37%; Juli 32,55; Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 7. Juni. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz, Hallertauer 60, Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 8. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl.(Schluß) 6,27. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Juni.(Eig. Dr.] Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Juli 391; Okt. 993; Dez.—; Jan.(33) 8908; März 404; Tagesimport 7600; Tendenz ſtetig.— Mitte: Juli 304; Okt. 395; Dez. 997; Jon.(83) 400; März 406; Mai 411; Juli 416; Okt. 421 Jan.(34) 428; März 434; Loco 420, Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 8. Juni Kupfer Blei Zink bez. Brief eld bez. Brief] Geld bez Brief] Geld Januar. 7 27197 5 ebrnar—.— 45.50 45.35—.— 15.— 17.22.50 21.50 .—.— 46,— 45.75—.—19,.— 17.—-— 22.80 21.75 Apri—— 45,80 46.— 19.80 17.500—.— 28.— 22. Mai—.— 47.25 46,25—.— 19,50 17.50—.— 28,50 22,50 Juni 41.75 41,50 41,25 15.28 15,50 15.—[. 19.— 18,25 Juli. 41.50 41.25. 16.— 15.——.— 19.89 18,50 Auguſt“—.— 42.25 41,75—.— 6,80 15,25. 19,50 19, Sept.—.— 42,50 42,25—.— 17.— 15.50—.— 20,— 19,25 Oktober.—..23 42.50—,— 17,50 15.75—.— 20,50 20. Nov.—.— 43.78 48.—. 18— 16——.— 21.290,89 Dezemb.] 44 28 44,25 44.—. 18,50 16,50 l—.— 21,80 21. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 8. Inni.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 50,75„ für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 44—45; Standardkupfer loco 4141,50; Standard⸗Blei per Juni 15,25—75; Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 1607 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtrol⸗ zinn 191; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 96—38; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 99—42,25 1. Londoner Meiallbörse vom 8. Juni Metalle in E pro To. Silber Unze F(187½%ù0 fein ſtand.), Platin Unze Rupfer, Standard 26,83 Zinn, Standart 115,7] Aluminium—.— Monate 26,75 8 Monate 118,1 Antimon Settl. Preis 26.85 Settl. Preis 115.7] Queckſtlber Elektrolyt 39,50 Banka 125,7] Platin beſt ſelected 29.25 Straits 1720.0] Wolframerz ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 9,95 Nickel El'wirebars 31,50 Zint gewöhnlich 11,75] Weißblech Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung s bisher n Seite beliebter ch einen haden. Mannheimer EHektenbörse 7. 8. 7. 8. O Dad. St.⸗A. 27 58,.—.⸗G. f. Seilind. 13.— 59905 Kom. Gd 55,.— Brown, Boveri 20.— l Lonten Stade 44.— Daimler⸗Benz. 12,25 90% Ahm. Gold 47.— Deutſche Linol.. 39.— Farben d. 28 90,.— Enzinger Union 51.— G. 5. 90,.— 5 8 J. G. Farben Se f y Pfdb 78,— 10% Grkr. M. BA. 90.— 90 dadiſche Ban 90 BVA. 110,0 ee 1 2 5 8 onſerven Braun 13, ö acch Gu dise Mannh. Gummi———— . of Pfälz. Mühlenw.——. wigsh. A. Br. Portl. Zem. Heid. Niag Prezhefe.—.——.— Rh. Elektr..-G. 0 warß Storch Udebr.⸗Rheinm.———. Actum Werger üdd. 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