geingspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 elnſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Neerfeldſtr. 18, Ne Frtedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8, 80 buiſenſtr. 1.— Erſchetnungsweiſe: wöchentlich 13 mal, Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P55 erst Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32mm breite Colonel⸗ zetlezim Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Da bekannt geworden war, daß der Miniſter über die Begrüßungsworte hinaus auch zu größeren politiſchen Ausf üch⸗ rungen das Wort nehmen würde, war der An⸗ drang zu der Reichsratsſitzung außerordentlich ſtark. Die Sitzung wurde, wie es auch bisher ſchon wieder⸗ holt bei außerordentlichen Anläſſen der Fall geweſen iſt, in den größten Ausſchußſaal des Reichstages verlegt. Reichsminiſter Freiherr v. Gayl eröffnete die Reichsratsſitzung. Nach einleitenden perſönlichen Worten der Erinnerung und des Dankes an die Mitglieder des Reichsrats, dem der Miniſter faſt elf Jahre als Bevollmächtigter ſeiner Heimatprovinz Oſtpreußen angehört hat, führte der Miniſter aus, daß ihn nicht Ehrgeiz und Miachthunger zur Uebernahme des Miniſterpoſtens getrieben hätte, ſondern einzig und allein das Gefühl der ficht, in dieſer Notzeit dem Ruf des Reichspräſt⸗ denten zu folgen. Es iſt mir, ſo ſagte der Miniſter, ine beſondere Ehre und Freude, der Miniſter zu ſein, dem die Pflege der Beziehungen zu den deutſchen Ländern bornehmlich obliegt und der in erſter Reihe berufen i unter Ihnen den Vorſitz zu führen. Seien Sie überzeugt, daß ich von dieſer Pflicht tief durch⸗ drungen bin. Ich habe erkannt, daß die ſtärkſten Kräfte unſeres Volkes in dem Heimatboden und der Liebe zur angeſtammten Heimat wurzeln und daß der kulturelle Hochſtand unſeres Volkes nicht der Befruchtung von einer Zentrale, ſondern der Mannigfaltigkeit des Lebens in den einzelnen deutſchen Ländern ſein Daſein verdankt. Wir werden daher die Eigenart des Eigenlebens der deutſchen Länder ſelbſt⸗ verſtändlich nicht antaſten. Für Preußen erwarten wir beſonders das raſche Zustandekommen einer verfaſſungsmäßigen Regie⸗ kung, von der wir hoffen, daß ſie in den großen Fragen der Nation mit der Reichsregierung überein⸗ ſtimmen und in lebendiger Fühlung mit uns ar⸗ beiten wird. Aus dieſer Ueberzeugung heraus werde ich die Aufgabe der Reichsreform anfaſſen. Es iſt noch nicht die Zeit gegeben, auf dieſem Gebiet eine Stellungnahme der Reichsregierung auszu⸗ ſprechen. So dringend dieſe Reform auch iſt und ſo ſehr ſie zuſammenhängt mit den notwendigen Maß⸗ kegeln zur Vereinfachung und Verbilligung der 1 öffentlichen Verwaltung, ſo liegen heute drin⸗ gendere Aufgaben vor, deren Löſung die Stunde gebieteriſch fordert. Das bedeutet kein Auf⸗ ſchieben auf die lange Bank. Die Reichsregierung kann aber die dringenden Fälle ihrer Aufgaben nur ſchrittweiſe löſen. Das gleiche gilt von der Verfaſſungsreform. Die Weimarer Verfaſſung, die Grundlage unſeres fentlichen Lebens, deren Hüter ich als Reichs⸗ kiniſter des Innern pflichtgemäß bin, iſt ſeit ihrem Beſtehen vielfach durch die Geſetzgebung durch⸗ löchert und mach unbeſtrittener Anſicht weiteſter Kreiſe aller politiſchen Richtungen reform⸗ bedürftig. Verfaſſungen ſind nicht ſtarre Idole, ſondern lebendige Weſen und der Entwicklung unter⸗ worfen. Wir werden auch an dieſe Aufgabe mit Ernſt und Eifer herangehen. Zweierlei aber muß ich in dieſem Zuſammenhang beſonders betonen: Das Gerede von einer geplanten Aenderung der Verfaſſung in der Richtung der Wieder⸗ aufrichtung der Monarchie iſt ein törichtes und darum ſchädliches Geſchwätz. 1 ch würde mir erbärmlich vorkommen, wenn ich auf dem Miniſterſeſfel verſuchen würde, meine perſön⸗ iche, nicht nur angeborene und anerzogene, ſondern u langen Jahren auch ſelbſt erworbene Ueberzeu⸗ Telegraphiſche Meldung Karlsruhe, 9. Juni. Die heute in Karlsruhe verſammelten Miniſter⸗ präſtdenten und Staatspräſidenten der Länder Bayern, Württemberg und Baden haben an den Herrn Reichspräſidenten v. Hindenburg nachſtehen⸗ des Telegramm gerichtet: „Die unterzeichneten Miniſterpräſidenten und Staatspräſidenten der Länder Bayern, Württemberg und Baden bitten den Herrn Reichspräſidenten um einen Empfang anläßlich der Konferenz der Mini⸗ ſterpräſidenten am nächſten Samstag oder Sonntag. gez. Dr. Held, Dr. Bolz, Dr. Schmitt.“ Der Herr Reichskanzler wurde von dem Tele⸗ gramm verſtändigt. „Großes Aufſehen“ in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Juni. Das Telegramm der Miniſterpräſidenten der drei ſüddeutſchen Länder hat in allen politiſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Daß die Regie⸗ rungschefs deutſcher Länder um eine direkte Unter⸗ redung beim Reichspräſidenten nachzuſuchen, iſt in der Tat ein ungewöhnliches und in der Tat wohl auch neuartiges Verlangen. Man wird nicht fehl⸗ gehen, die Urſache zu dieſem Verlangen in den an⸗ geblich ſehr weit geſteckten Reichsreformplä⸗ nen, die das neue Kabinett in petto hat und nicht zuletzt in dem Gerede über die Einſetzung eines Reichs kommiſſars in Preußen zu ſehen. In dieſem Punkte gehen die ſüddeutſchen Länder durchaus einig mit dem ſächſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten, der geſtern im Dresdner Landtag aus politiſchen wie aus ſtaatsrechtlichen Ueberlegungen dringend vor einer ſolchen Methode gewarnt hat. Daß die Miniſterpräſidenten Bayerns, Württembergs und Badens für ihre Angelegenheiten, beſonders für ihre Einſtellung zur Reichspolitik auf eine Linie ſich zu einigen ſuchen und zu dieſem Ende miteinander konferieren, iſt an ſich nichts Neues. Bedeutſam ſcheint uns aber immerhin die Tatſache, daß das Telegramm an den Reichspräſidenten gemeinſam abgeſchickt wurde und daß auch an einen gleichzeiti⸗ gen und gemeinſamen Empfang gedacht worden iſt. Dieſes Vorgehen beweiſt doch wohl, daß der Gedanke einer Schickſalsgemeinſchaft der ſüddeutſchen Länder durch den Regie⸗ rungswechſel im Reich von neuem belebt worden iſt. Die Mainlinie iſt wieder zu einem politiſchen Faktum geworden. Dieſe Scheidung der Geiſter iſt kaum ein Vorteil für die Reichspolitik, obgleich die wachſame Reſerve, die man in Süddeutſchland ſeit dem Regierungswechſel ſich auferlegt, ſicher das eine Gute hat: Sie wirkt dämpfend und ausgleichend auf eine allzuſtarke Be⸗ hauptung gewiſſer einſeitiger Tendenzen, die in dem neuen Kabinett zweifellos einen gewichtigen Einfluß beſitzen. Sehr aufgebracht iſt die„Deutſche Zeitung“ über den Schritt der ſüddeutſchen Länder. Sie verdammt ihn als Zentrums mache und appelliert an die Reichsregierung, daß„ſie mit äußerſter Entſchieden⸗ heit ſich gegen Beſtrebungen zur Wehr ſetzt, die Reich und Länder ernſtlich gefährden müſſen und deren parteipolitiſche Hintergründe ſich nicht verhüllen laſſen“. Der erste Widerhall der v. Gaylſchen Ausführungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Juni. Die neue Reichsregierung ſcheint vom Kabinett Brüning ganz die politiſche Methode übernommen zu haben, zum Schauplatz entſcheidender politiſcher Kundgebungen für die Ankündigung großer Arbeiten den Reichsrat zu wählen. Nur iſt, was bei der Vorgängerin frei gewählte Abſicht war, für ſie im Grunde Zwang: Der Möglichkeit, von der Reichs⸗ tagstribüne zu verkünden, was man verkünden will, hat man durch die Auflöſung des Parlaments ſich be⸗ geben. Dem Freiherrn von Gayl, der am Don⸗ nerstag nachmittag dem Reichsrat als neuer Mini⸗ ſter des Innern ſich vorſtellte, mag es zugute gekom⸗ men ſein, daß er in dieſem Gremium kein Neuling iſt. Er hat im Gegenteil ſeit über zehn Jahren als Vertreter Oſtpreußens und wenn man ſo will, als Stimmführer der Preußenoppoſition, dem Reichsrat angehört. Er fand daher leicht den richtigen, man mag ſchon ſagen, kollegialen Ton, der von Herzen kommt und zu Herzen geht. Herr v. Gayl, der übrigens ein Mann ernſter Arbeit und vornehm⸗ lich in den deutſchen Oſtfragen von einiger Erfah⸗ rung iſt, kennt— ſo beſcheinigte ihm der Staats⸗ ſekretär Weis mann in einer Erwiderung auf die Begrüßungsanſprache, die Wünſche und Bedürfniſſe der Länder aus der eigenen Tätigkeit. Herr von Gayl legte auch— ob der Not gehorchend oder dem eigenen Trieb, wird man erſt ſpäter zu erkennen ver⸗ mögen— ein im Prinzip zum mindeſten unumwundenes föderaliſtiſches Bekenntnis ab. Im beſonderen ſprach er die Erwartung aus, daß Preußen bald eine verfaſſungsmäßige Regie⸗ rung bekommen möge, die in Uebereinſtimmung mit dem Reich zu arbeiten bereit ſei. Die Maßnahmen, die auf dem Gebiete der Reichsreform ebenſo wie der Reform der Weimarer Verfaſſung von dem neuen Kabinett ins Auge gefaßt ſind, vermochte der Miniſter im einzelnen noch nicht aufzuzeigen. Von den Erklärungen, die, wie mit beſonderer Betonung an einigen Stellen hervorgehoben wurde, im Namen des geſamten Kabinetts abgegeben wurden und die das erſtemal ſeit dem Amtsantritt der Regierung Papen etwas in die Subſtanz gingen, wird vor allem die klare und un⸗ zweideutige Abſage an das Gerücht einer angeb⸗ lich geplanten Wiederaufrichtung der Monarchie feſtzuhalten ſein. Herr von Gayl, der ſonſt keinen Zweifel an ſeiner perſönlichen Auffaſſung ließ, nannte dieſes Gerücht„törichtes und für Deutſch⸗ land ſchädliches Geſchwätz“. Man wird ihm zuſtim⸗ men können, wenn er mit Nachdruck bekannte, es gehe jetzt um ganz andere Dinge als die Frage der Staatsform. Daß die beſtehenden Notverord⸗ mungen zum Schutze der öffentlichen Sicherheit ge⸗ ändert und gemildert werden ſollen, iſt ja ſchon be⸗ kannt. Das Volk ſoll, ſo meinte der Miniſter, volle Freiheit für die Wahlvorbereitungen erhalten. Er ließ indes keinen Zweifel daran, daß er mit allen Machtmitteln gegen die Tu multan⸗ ten einſchreiten werde. Bei der Siedlungs⸗ frage, deren grundlegende Bedeutung, vornehmlich für den deutſchen Oſten, Herr von Gayl zu unter⸗ ſtreichen ſich beeilte, verwies er im einzelnen auf den Ernährungsminiſter, der am Samstag vor dem deutſchen Landwirtſchaftsrat auf dieſe An⸗ gelegenheit des näheren eingehen wird. Erfreulich war noch aus dem Munde des neuen Innenmini⸗ ſters, der ja auch die Verantwortung für unſer kulturelles völkiſches Leben trägt, zu vernehmen, daß er die Pflege des Deutſchtums„innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen“ als ſeine beſon⸗ dere Aufgabe anſieht. 7 ydddddddddwdc/ßcßc/ß/cßc/ccccccccßcccßccccccccßccßcc/ccßcc/cccc ccc gung zu verleugnen, daß ich die Mo narchie für die angemeſſenſte Staatsform für ein Volk inmitten des Herzens von Europa, halte, und daß ich, geſchichtlich geſehen, mir der Ver⸗ dienſte des bisherigen Königs⸗ und Kaiſerhauſes um das deutſche Volk ſtets dankbar bewußt bin. Ich bin aher der Ueberzeugung, daß in dieſen Zeiten des Kampfes um Sein oder Nichtſein die Frage der Staatsform, Republik oder Monarchie, keine Frage iſt, die unſere Zeit, geſchweige deun die gegenwärtige Reichsregierung, zu löſen haben. Zum Zweiten ein Wort über die angebliche reaktionäre Einſtellung des Kabinetts. Wir ſind keine Vertreter einſeitiger Standes⸗ oder Berufsintereſſen, ſondern Reichsminiſter, deren Sorge und Liebe jedem einzelnen Volksgenoſſen ge⸗ hört, erwachſen aus der Liebe zu unſerm Volk und unſerm Vaterland. Zu den tiefſten und ſchönſten Er⸗ lebniſſen meines Lebens gehören die Zeiten, in denen ich im Krieg monatelang mit deutſchen Männern al⸗ ler Klaſſen und Berufe den Unterſtand teilte und die Tage der Volksabſtimmung in Allenſtein, in denen ich Führer eines in ſich über alle ſonſtigen Schran⸗ ken hinweg einigen Volkes zu ſein das große Glück hatte. Wenn ich je eine Binde vor den Augen ge⸗ tragen habe, ſo iſt ſie in jenen Zeiten gefallen, in denen ich das hohe Erleben hatte, daß der Heimat ärmſter Sohn auch ihr treueſter war, ohne Rückſicht auf ſeine politiſche oder berufliche Einſtellung. Damals reifte in mir eine warme Liebe auch zu den ärmſten und am ſchwerſten ſich durchs Leben ſchlagenden Volksgenoſſen, die für mein Leben Beſtand haben wird. Wie ich denkt die ganze Regierung. Wir wiſſen, daß wir unſer Volk nur erhalten können, wenn wir uns in warmer Liebe einſetzen für das richtig verſtandene Wohl der breiten, arbeit⸗ nehmenden Maſſen. Gleichmäßige Gerechtigkeit gegenüber allen poli⸗ tiſchen Strömungen, die ſich bei ihrer Betätigung im Rahmen der Verfaſſung und der Geſetze halten, iſt unſere vornehme Aufgabe. In dieſem Sine wird eine Neuordnung der Vorſchriften über die Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Sicherheit in den nächſten Tagen erfolgen, welche die Beſtimmun⸗ gen über Verſammlungen und Aufzüge, die Preſſe⸗ und der militärähnlichen Organiſatio⸗ nen unter Milderung des beſtehenden Zuſtandes regelt. Das Kabinett geht dabei von der Abſicht aus, den Wahl vorbereitungen der polttiſchen Gruppen Freiheit zu laſſen, damit in der auf den 31. Juli feſtgeſetzten Wahl der Wille unſeres Volkes unzweideutig zum Ausdruck kommen kann. Ich will aber keinen Zweifel darüber laſſen, daß ich die öffentliche Ruhe und Ordnung mit allen Machtmitteln des Staates zu ſchützen den Willen und die Nerven habe. Von den vielen Aufgaben, die ſonſt noch meiner har⸗ ren, werde ich mich mit Unterſtützung des ganzen Kabinetts mit beſonderer Freude und Liebe der Pflege des Deutſchtums innerhalb und außerhalb der Grenzen annehmen, ſoweit die allgemeine Finanz⸗ lage mir das im Augenblick geſtattet. Auch an die Erhaltung des wirtſchaftlichen und kulturellen Le⸗ bens unſerer ſchwer getroffenen Grenzgebiete im Oſten, Weſten, Norden und Süden werde ich mit Eifer arbeiten, wie ich es bisher für meine engere Heimat getan habe. In dieſem Zuſammen⸗ hang ein kurzes Wort über die für die Grenzländer insbeſondere den Oſten, ſo wichtige Siedlungsfrage. Ich wäre nie in ein Kabinett eingetreten, von dem ich nicht die Ueberzeugung hätte, daß es ſich dieſer ſo wichtigen, nationalen und ſozialen Aufgabe nicht mit dem notwendigen Eifer und der Großzügigkeit wid⸗ men will. Ich betone, daß eine geſunde, lebensfähige Stellen ſchaffende Siedlung eins der wichtigſten Glieder der Kette von Maßnahmen iſt, die für den deutſchen Oſten getroffen werden müſſen. Auch hier geht das Staatsintereſſe allem andern vor. Oft ge⸗ nug habe ich bereits im Reichsrat betont, daß ich ein ſcharfer Gegnerſaller individuellen Hilfen bin, und nur Hilfen billige, die der Geſamt⸗ heit der Kommunen und der Wirtſchaft eines Reichs⸗ teiles und dadurch allen zugute komme. Reich, Län⸗ der und Gemeinden ſind angewieſen auf ein pflicht⸗ treues, gut ausgebildetes und in geſicherter Lebens⸗ ſtellung befindliches Beamtentum Ich bekenne mich in voller Uebereinſtimmung mit dem Reichskanzler und dem ganzen Kabi⸗ nett zum Berufsbeamtentum, das zu erhalten und zu pflegen unſere Pflicht iſt. Wir ſetzen dabei voraus, daß das Beamtentum ſich der hohen Aufgabe ſtets bewußt iſt. Diener der All⸗ gemeinheit zu ſein. Die Not der Zeit iſt an dem Beamtentum nicht vorübergegangen; ſie hat verhin⸗ dert und verhindert leider auch in nächſter Zukunft, noch gewiſſe Ungerechtigkeiten in den Einſtufungen ſofort und voll zu beſeitigen. Wir ſind aber bemüht, allen Beamtengraden und den Behördenangeſtellten die Laſten der Zeit nach Möglichkeit zu erleichtern, um ſte in ihrer, dem Allgemeinwohl ſo notwendigen Arbeitsfreudigkeit zu erhalten. Wichtig und notwendig ſcheint mir auf dem Gebiet des geſamten kulturellen Lebens unſeres Volkes, insbeſondere auch im Rundfunk und Lichtſpielweſen die Betonung und Pflege deutſchen Geiſtes und die Ausmerzung aller undeutſchen, fremden Einflüſſe, die zeitweilig weite Kreiſe des deutſchen Volkes befremdet haben. Jedes Volk muß heute das Streben haben, in Ver⸗ ſtändigung mit allen Staaten und Völkern den Fort⸗ ſchritt und die Befriedung der geſamten Menſchheit zu fördern. Aber ſo wie das Leben des deutſchen Volkes, wurzeln auch die Weltgeltung des deutſchen Volkes und ſeine Stellung zu den andern Völkern in 1 eigenen, ſeinem Blut und Geiſt angemeſſenen Leben. eee Neue Maunheimer Ze Notwendigkeit und genen deutſchen Leben dig in unſerm Volk. Auf⸗ 0 tierung und ihres Mini⸗ ſters des Innern iſt es, dieſem Willen gerecht zu werden und die machtvolle nationale Be⸗ wegung der Gegenwart als eine Staat und Volk erhaltende Kraft zu werten und zu benutzen. Jede Mitarl iſt uns dab vor ſchwerſten Au wenn unſer Volk trotz aller An trauen an u lehren, ob wir? der deutſchen Jugend, 5 neue Kabinett ſteht die gelöſt werden müſſen, untergehen ſoll. Wir gehen it friſchem Mut und Ver⸗ Pflichten. Die Geſchichte wird echt getan haben oder nicht! N . Im Namen des Rei rats erwiderte der Preuß iſche Vertreter, Staatsſekretür Weis mann, mit einer kurzen Anſprache. Reichs: tiſter von Gayl teilte dann noch mit, daß der Reichskanzler die Gelegenheit der Sitzung der vereinigten Reichsratsausſchüſſe am Sams nutzen werde, um ſich perſönlich dem it vorzuſtellen. Der Reichsrat erledigte dann ſeine Tagesord⸗ nung. Der Reichs verkehrsminiſter hatte ſeine neue Anweiſung über die Prüfung von Kraftfahrzeugen dem Reichsrat zur Kennt⸗ nisnahme überſandt. Nach Ausſprache wurde dieſe Anweiſung von der Tagesordnung abgeſetzt. Die Erledigung im Reichsrat ſoll erſt erfolgen, nachdem die Frage in der Länderkonferenz geklärt iſt. Der Reichsrat erklärte ſich ferner mit der Veräußerung einiger Grundſtücke in den ehemaligen Befeſtigungs⸗ anlagen von Mainz an die Stadt Mainz und einiger Grundſtücke in Köln an die Evangeliſche Kirchen⸗ gemeinde in Köln einverſtanden. Gemeinden fordern erneut Elat- Ausgleich JJ Berlin, 10. Juni. Der Vorſitzende des Deutſchen Städtetages, der Berliner Oberbürgermeiſter Dr. Sahm, und der geſchäftsführende Präſident Dr. Mulert haben heute dem Kanzler Vorſchläge zur finanziellen Ausbalanzierung der Gemeinde⸗Etats unterbreitet. Bei dieſer Gelegenheit hat Dr. Sahm noch ganz beſonders die freilich zum größten Teil ſelbſtverſchuldete prekäre Lage der Reichshaupt⸗ ſtadt hervorgehoben und die Notwendigkeit einer Sonderhilfe durch das Reich betont. Die Vorſchläge der Vertreter des Städtetages halten ſich, wie ver⸗ lautet, im Rahmen des Programms, das der Reichs⸗ regierung wiederholt unterbreitet wurde, und das im Kern die Vereinheitlichung der Erwerbs⸗ loſenfürſorge verlangt. Reichskanzler von Papen empfieig außerdem den Präſidenten des Deutſchen Landkreistages, Dr. von Stempel, der ihm einen Vortrag über die Finanzlage der Landkreiſe hielt im Zuſammen⸗ hang mit der Notverordnung der Reichsregierung, die auch auf die Gemeindefinanzen eine weſentliche Einwirkung außüben ſoll. Wie das Nachrichtenbüro des VD von gut unterrichteter Stelle hört, hat Reichskanzler von Papen bei den Verhandlungen mit den verſchiedenen Intereſſenten immer wieder darauf hingewieſen, daß eine vollſt än dige Umorgani⸗ fation der Sozialverſicherung durch Notverordnung erfolgen werde. Selbſtmord einer Rekordfliegerin — Paris, 10. Juni. Wie Havas aus Bis kra meldet, dürfte die Fliegerin Lena Bernſtein, die ſeit Tagen vermißt wird, Selbſtmord be⸗ gangen haben. Ihre Leiche wurde in der Nähe eines zum Flugplatz von Biskra führenden Weges auf⸗ gefunden. Lena Bernſtein, die im Jahre 1906 in Leipzig geboren wurde, hatte ihr Fliegerexamen 1926 abgelegt und im Jahre darauf die Prüfung als Ver⸗ kehrsfliegerin beſtanden. Sie war Inhaberin des Weltrekordes im Langſtreckenflug und im Dauerflug auf Leichtflugseugen. Prügelſtrafe für jugendliche Deliquenten in England — London, 10. Juni. Bei der Einzelberatung des Geſetzentwurfes über die Jugendfürſorge wurde ein von der Regierung bekämpfter Zuſatzantrag ange⸗ nommen, der beſagt, daß gegen jugendliche Deli⸗ guenten männlichen Geſchlechts auf Prü⸗ gelſtrafe erkannt werden kann. Das Rätſelraten us 7 7 tung/ Mittag In England glaubt man an eine europäiſche Verſtändigung“ Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 10. Juni. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ glaubt die franzöſiſchen Ab⸗ ſichten für Lauſanne präziſieren zu können. Auf die allgemein erwartete grundſätzliche Erklärung Englands zu Gunſten einer völligen Strei⸗ chung von Reparationen und anderen politiſchen Schulden würde Frankreich ſeine Zuſtimmung zu erkennen geben, unter der Bedingung, daß entweder Amerika ſich zur gleichzeitigen Streichung der alliier⸗ ten Schulden bereit erklärt, oder aber, daß England ſich entſchließt, zuſammen mit Frankreich, Italien und den anderen beteiligten Ländern den Ameri⸗ kanern ihre Zahlungsunfähigkeit zu notifizieren. Da die erſte Bedingung nicht in einer Form erfüll⸗ bar iſt, durch die die Verhandlungen in Lauſanne rechtzeitig beeinflußt werden könnten, braucht zu der Darſtellung nur geſagt zu werden, daß die engliſch⸗franzöſiſche Politik darauf abge⸗ ſtellt iſt, Amerika nicht zu brüskieren. Der Korreſpondent glaubt daraus den Schluß ziehen zu können, daß das Problem weder in den Pariſer Miniſterbeſprechungen am Samstag und Sonntag, noch in Lauſanne in entſcheidender und offener Weiſe zur Sprache kommen wird. Die Lau⸗ ſanner Konferenz wird vielmehr einen Aus⸗ weg aus der Unvereinbarkeit der deutſchen und fran⸗ zöſtſchen Politik durch Verlängerung des Hoover⸗ moratoriums bis zum Ende des Jahres verſuchen und in Form von Sachverſtändigenaus⸗ ſchüſſen eine Art Brücke zu der Weltwirtſchafts⸗ konferenz ſchlagen, die im September beginnen und im November die Löſung der Reparations⸗ und Schuldenfrage gemeinſam mit Amerika zum Abſchluß bringen ſoll. Dieſe Auffaſſung deckt ſich, wie man ſieht, noch ganz mit den Berechnungen, die unmittel⸗ bar nach Bekanntwerden des Planes der Weltwirt⸗ 0 lt wurden und auf Ver⸗ ende des Jahres hinaus⸗ Wie bereits mitgeteilt, haben die Londoner Be⸗ ſprechungen des neuen deutſchen Außen ⸗ miniſters, die geſtern kurz vor ſeiner Ab⸗ reiſe durch eine weitere Unterredung mit Sir John Simon abgeſchloſſen wurden, ein nicht ganz ſo un⸗ günſtiges Bild zum mindeſten von den engliſchen Ab⸗ ſichten vermittelt. Englands Hoffnung war darnach, in Lauſanne zu einer europäiſchen Vor⸗ verſtändigung zu kommen, die nicht als Druckmittel gegen Amerika verwendet, ſon⸗ dern den Amerikanern als Beiſpiel dienen ſoll. „Der Anſtoß zur Beſſerung muß nicht ſo ſehr von der wirtſchaftlichen als von der politiſchen Seite kommen und ſolange das noch nicht erreicht iſt, müſſen alle ſpezifiſch wirtſchaftlichen Heilmittel einſchließlich der ſogenaunten kontrollierten Refla⸗ tion unfruchtbar bleiben, wie die Goldkommiſſion des Völkerbundes ſoeben in ihrem Bericht noch ein⸗ mal auseinandergeſetzt hat. Der Weg der Staatsmänner iſt auf dieſe Weiſe klar vor⸗ gezeichnet, wenn ſie ihn nur kühn und auf die politiſchen Folgen für ſich ſelbſt beſchreiten wollen“, ſchreibt die dem rechten Flügel des Kabinetts nahe⸗ ſtehende„Morningpoſt“.„Die Tatſache, daß ſie ihn bereits in den vergangenen zwölf Monaten und noch früher hätten beſchreiten können, wenn ſie ge⸗ wollt hätten, iſt ein Maßſtab für ihre Mitſchuld an unſerem gegenwärtigen Leiden.“ Möge jedes Land und möge insbeſondere Eng⸗ land darauf beſtehen, daß das Notwendige hier und jetzt geſchehe. Spiel mit verdeckten Karten in Poris — Paris, 10. Juni. Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſtdenten Her⸗ riot fand geſtern nachmittag ein Kabinettsrat ſtatt. Herriot gab, wie das amtliche Kommunique beſagt, eine vollſtändige Darſtellung der außen⸗ polätiſchen Lage, wie ſie ſich vor dem ver⸗ ſtärkten Wiedereinſetzen der Arbeiten der Genſer Abrüſtungskonferenz und dem Beginn der Lauſan⸗ ner Reparationskonferenz darſtellt. Außerdem wur⸗ den Maßnahmen zur Behebung der Arbeits⸗ loſigkeit beraten. Ueber den geſtrigen Kabinettsrat berichtet Havas noch folgende Einzelheiten. Den größten Teil der Beſprechungen nahm der Vortrag des Miniſterpräſi⸗ denten Herriot über die Außenpolitik in Anſpruch. Die franzöſiſchen Delegationen für die Genfer und Lauſanner Konferenz werden erſt heute im Laufe eines Miniſterrats beſtimmt werden. Feſt ſteht jedoch, daß die drei an der natio⸗ nalen Verteidigung intereſſierten Miniſter, nämlich Kriegsminiſter Paul⸗Boncour, Marineminiſter Leygues und Luftffahrtminiſter Pain leve, nach Genf gehen werden, und daß Miniſterpräſident Herriot, Finanzminiſter Germain Martin und Handelsminiſter Julien Durand Frank⸗ reich auf der Lauſanner Konferenz vertreten werden. Mehrere Parlamentarier werden ihnen als ſtellver⸗ tretende Delegierte beigegeben werden. Möglicher⸗ weiſe wird ſich auch Miniſterpräſident Herriot mit den engliſchen Miniſtern nach Genf begeben. Bezüglich der Finanzhilfe für Oeſter⸗ reich wird ſeitens der franzöſiſchen Regierung keine Entſcheidung getroffen werden, bevor Miniſter⸗ präſtdent Herriot nicht Gelegenheit gehabt hat, hier⸗ über mit den engliſchen Miniſtern zu ſprechen. „Uebertriebene Illuſtonen würden den Sinn der franzöſiſch⸗britiſchen Unterhaltungen fälſchen und die Erfolgsausſichten vermindern“. Mit dieſer War⸗ nung treten heute morgen der„Excelſior“ und an⸗ dere Blätter den zu großen Erwartungen entgegen, die man in weiten politiſchen Kreiſen der Zuſammenkunft Herriot⸗Maedonald entgegen⸗ bringt. Meineiôsprozeß Abel Heute Zeugeneinvernahme Ludendorffs— Leutnant Scheringer wird geladen München, 10. Juni. Nach der Einvernahme Hitlers wird das Protokoll über die Vernehmung Miglio⸗ ratis, durch deſſen Vermittlung Hitler italieniſche Gelder erhalten haben ſollte, vom 16. November 1930 in Neuyork verleſen. Aus dieſem Protokoll ergibt ſich, daß Migliorati ſich im Jahre 1923 nur 30 Stun⸗ den in München aufgehalten und dabei durch ſeine Schweſtern den Abel als Prinzen Yſnburg kennen⸗ gelernt habe, worauf er ihn immer mit„Hoheit“ angeſprochen habe. Er kenne Hitler und Roßbach nicht, habe mit ihnen auch niemals in Verbindung geſtanden. Er ſei nie Mitglieg des italieniſchen Faſzismuß geweſen, ſondern gebürtiger Schweizer. Er habe Hitler nie Geld angeboten, anbieten laſſen oder eine andere Unterſtützung ſeiner Bewegung von Italien aus, auch niemals dem Angeklagten Abel gegenüber geäußert, daß Hitler von dort Geld erhalten habe. Ebenſowenig kenne er einen Konſulatsbeamten Mario, der angeblich ſein Mittelsmann geweſen ſein ſoll, noch den Führer der öſterreichiſchen Na⸗ ttonalſozialiſten, Reſchny. Darauf wird Hitler nochmals vurgerufen und ihm die Frage vom Vorſitzenden vorgelegt, ob er in einem Gaſthof beim Oſtbahnhof erſtmals ſeine geänderte Auffaſſung über die Süd⸗ tiroler Frage geäußert und dabei Bezug ge⸗ nommen hätte auf eine Unterredung, die er angeb⸗ lich mit einem Abgeordneten des itglieniſchen Faſzismus hatte. Hitler kann ſich an eine ſolche Verſammlung nicht mehr erinnern, betont aber, daß er im Jahre 1922 nie mit einem Italiener ge⸗ ſprochen habe. In der Nachmittagsſitzung ergab ſich aus dem Protokoll über die kommiſſariſche Vernehmung des Hauptmanns a. D. Dorn, daß Dorn mit Migliorati nicht bekannt geweſen iſt. Oberleutnant a. D. Roßbach erklärte, daß Abel ſich als Prinz Yſenburg ausgegeben und ihm auch einen Ausweis auf dieſen Namen gezeigt habe. Roßbach lehnte es ab, von Geldangeboten an Hitler irgend etwas zu wiſſen. Als die Verteidigung den Antrag ſtellte, Leut⸗ nant Scheringer zu vernehmen, um den Be⸗ weis für die Unglaubwürdigkeit der Ausſagen Hit⸗ lers erbringen zu können, kam es zu einem Zuſammenſtoß mit dem Vorſitzenden. Auf die Bemerkung des RA. Roſenfeld, er finde es begreiflich, wenn man einer Perſönlichkeit wie Hitler gegenüber gewiſſe Hemmungen habe, er⸗ klärte der Vorſitzende, daß er ſich gegen derartige Aeußerungen energiſch verwahren müſſe, falls darin ein Vorwurf einer Behörde gegenüber enthalten ſei. Roſenfeld erklärte hierauf, er habe lediglich„von Hemmungen“ geſprochen; im übrigen nehme er von ſeinen Ausführungen nichts zurück. Daraufhin zog ſich das Gericht zur Beſchluß⸗ faſſung über die Ladung Scheringers zurück. Nach eineinhalbſtündiger Beratung verkündete das Gericht den Beſchluß, entſprechend dem Antrag der Verteidigung, Landgerichtsrat Dr. Roll, den Unterſuchungsrichter Dr. Winters berger, Ge⸗ neral Ludendorff, Leutnant Scheringer, Rechtsanwalt Frank II ſowie nochmals Adolf Hitler zu laden. Die Vernehmung Ludendorffs iſt für heute anberaumt. Energiſch ſtellt man auf offiziöſer Seite feſt, daß Herriot bis jetzt noch keines der vielen Projekte gutgeheißen hat, die ihm von der britiſchen Preſſe unterſtellt werden. Frankreich ſei nicht geneigt, Teil⸗ oder Endlöſungen für das Reparationsproblem vorzuſchlagen, ſolange nicht Amerika ſeine bekannte Haltung hinſichtlich der Trennung der beiden internationalen Schuldenkate⸗ gorien aufgegeben hat. So werde es der franzöſi⸗ ſchen Regierung, wie der„Exeelſior“ glaubt, in Lau⸗ ſanne vorausſichtlich logiſcher erſcheinen, abzu⸗ warten. Andererſeits ſei Frankreich bereit, die britiſchen Vorſchläge mit größter Sympathie ent⸗ gegenzunehmen und ſich um eine gemeinſame Aktion formell zu bemühen. Sehr zuverſichtlich klingen dieſe Ausfüh⸗ rungen alſo micht. Man warnt vor übertriebenem Peſſimismus auf der einen und vor zu großem Optimismus auf der an⸗ dern Seite. S ht das nun ſeit Tagen. Tardien gründet eine neue Fraktion — Paris, 10. Juni. Tardieu hat heute mit Unterſtützung perſön⸗ licher Freunde(Jean Fabry, Paul Reynaud, Petſche) eine neue Fraktion gegründet, die ſich das Republikaniſche Zentrum, Fraktion für ſoziale, kommerzielle und landwirtſchaftliche Aktion, nennt. Dieſe Partei beſteht aus 26 ehemaligen Links⸗ republikanern, die bei der vorgeſtrigen Ab⸗ ſtimmung über die Regierungserklärung entgegen dem Verhalten der Fraktionsmehrheit gegen das Kabinett Herriot geſtimmt haben. Badens Jehlbetrag Z. Karlsruhe, 10. Juni.(Eig. Dr.) In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurden die Auseinanderſetzungen über die neue Reichsregierung fortgeſetzt. Die Deutſchnatio⸗ nalen erklärten, daß ſie die Taten der Regierung Papen abwarten und darnach ihre Entſcheidungen treffen werden. Die ein wenig energiſche Diktion ihres Redners, des Abgeordn. Schmitthenner, entfeſſelte einen Entrüſtungsſturm, den die Präſiden⸗ tenglocke kaum zu übertönen vermochte. Eine Regie⸗ rung, die in jeder Oppoſition nur den Feind ſehe, verwechſle Staat und Syſtem und verfalle damit in einen der folgenſchwerſten Fehler der Vorkriegs⸗ regierungen. Abgeordneter Wäldin(Demokrat) warnte vor übertriebener Senkung der Perſonallaſten, die nur als Folge einer Verwaltungsreform gebilligt werden könne. Er ſetzte ſich für ſtärkere ehrenamtliche öffent⸗ liche Tätigkeit in vernünftigen Grenzen ein. Der Redner rügte den„latenten Kriegszuſtand zwiſchen Staat und Gemeinden“ und bat die Regierung, nach Möglichkeit der Not der Gemeinden zu ſteuern. Es habe z. B. die Stadt Ludwigshafen, die viel weniger Wohlfahrtserwerbsloſe habe als Mannheim, aus der Reichsüberweiſung für notleidende Gemeinden von der bayeriſchen Regierung 600 000/ erhalten; die Stadt Mannheim erhielt bisher von der badiſchen Regierung keine Zuweiſung aus dieſem Fond. Miniſter Dr. Maltes ergriff darauf das Wort, um zunächſt einige miß⸗ verſtändliche Bemerkungen des Abgeordneten Schmitthenner zu berichtigen. Die württember⸗ giſchen Finanzen ſeien nicht beſſer als die badiſchen. Das neue Etatjahr werde Württemberg einen Ausfall von 9 Millionen 1 bringen, während der errechnete Fehlbetrag für Baden vorausſichtlich nur 2,7 Millionen betragen werde. Die Rückſtände der Gemeinden an den Staat ſeien am 1. April dieſes Jahres um 2,3 Millionen, höher geweſen als am gleichen Tage des Vorjahres: wäre das nicht der Fall, ſo betrüge die Fehlſumme nur einige hunderttauſend Mark. Ferner ſei es Menetekel für Autofahrer Heidelberg, 10. Jun. Wer geſtern abend in der beginnenden Dämme rung, während der rote Sonnenball feurig über des Pfälzer Bergen ſtand, mit dem Wagen von Hein delberg nach Mannheim fuhr, mußte eine kleine Fahrtpauſe einſchalten, wenn er es nicht ganz eilig hatte. Unmittelbar vor dem Ausgang 995 Städt nach Wieblingen zu ſtand auf der Schienen. ſpur der Elektriſchen ein Sportwagen älterer Bauart mit Außenbremſe und Außen⸗Gangſchaltung unter deſſen Vorderrädern ein Fahrrad völlig zertrümmert lag. Das verroſtete Vehikel unter den Autoreifen bot einen jämmerlichen Anblick. Die Schläuche quollen unter den Radmänteln hervor, Lenkſtange, Rahmen alles war verbeult und verbogen. 5 Und der Radler? Was geſchehen war, ließ ſich unſchwer ableſen. Das Auto war von der Berg⸗ heimer Landſtraße her gekommen und hatte den daß, ler, der aus einer Seitenſtraße eingebogen war und in der Richtung nach Wieblingen weiter⸗ fahren wollte, von hinten gefaßt, kurz geſchleift und regelrecht zuſammengefahren. Der etwa 18jährige Radler mußte, ſo erzählten die Umſtehenden, 10 arger Verfaſſung und 5 bewußtlos in die nahe gelegene Klinik gebracht werden. Unterdeſſen litt der Autofahrer nicht geringere Poenitenz; er war zwar mit heiler Haut aus dem ſchlimmen Unfall hervorgegangen, aber das Nach⸗ ſpiel ſolcher Vorkommniſſe beſitzt gleichfalls einen ſehr peinvollen Charakter. Der poltzeiliche Erken⸗ nungsdienſt war mit einem ganzen Aufgebot von Kriminalbeamten, Photographen und Sachverſtändi⸗ gen zur Stelle, die unter Abſperrmaßnahmen der Polizei die notwendigen Manipulationen zur Vor⸗ bereitung der Gerichtsverhandlung vornahmen. Da wurde die Bremsſpur auf dem Boden weiß markiert weiße Zahlen auf ſchwarzen Tafeln aufgeſtellt, die der photographiſchen Aufnahme dienten, gemeſſen, notiert und immer wieder aufs neue photographiert Alles, um die ſogenante Schuldfrage zu klären, oder wenigſtens deren Klärung zu verſuchen. Man kann alſo den menſchlichen Leichtſinn auf der offenen Straße meſſen, allerdings nachträglich, wenn der eine Betryf⸗ fene ſchon längſt jeden Leichtſinn abgeſchworen hat und der andere noch ohne Herrſchaft über ſeine Sinne den Röntgenſtrahlen und chirurgiſchen In⸗ ſtrumenten ausgeliefert iſt. Da bleibt nur für die Vorüberfahrenden der beſinnliche Reſt übrig, ſich erneut die nötige Vorſicht zu geloben, die man immer wieder außer acht läßt, weil es eben immer wieder einmal eine Weile„gut“ geht. Aber da kommt man an den Ausgang der Stadt, die Landſtraße winkt ſchon, man glaubt, ſich bereits auf deren üher⸗ ſichtlichem Plan zu bewegen,— da naht das Ver⸗ hängnis aus der letzten, gar nicht mehr beachteten Seitengaſſe, und ſchon iſt das Unglück da: ein Radler liegt unterm Wagen. Geſchrei ertönt, Neugierige ſammeln ſich im Nu, der Sanitätswagen fährt an, die Polizei in Uniform und in Zivil ſtellt ſich ein mit ihrem weitſchichtigen Ermittlungsapparat, und was der weltliche Richter nicht alles urteilen und rügen kann, das klagt als letzte Inſtanz auch noch das Ge⸗ wiſſen an, das vielleicht doch noch der ſicherſte „Erkennungs“⸗dienſt iſt. Darum ſei immer wieder an alle die Mahnung gerichte: Fahrt vorſichtig! Drei Todesopfer einer Exploſion — Paris, 10. Juni. In Lille platzte geſtern beim Einbau eines neuen Ventilators in einer Me⸗ tallfabrik aus bisher noch nicht geklärter Urſache eine Retorte. Drei Perſonen und zwar ein In; genieur, ein Elektriker und ein Arbeiter, waren auf der Stelle tot, zwei Ingenieure und ein weiterer Ar⸗ beiter wurden ſchwer verletzt. 2,7 Millionen Mark möglich geweſen, im letzten Jahre die kurzfri⸗ ſtige Schuld um 7, Millionen zu ver⸗ ringern. Selbſtverſtändlich hänge bei der Finanzmiſere deß Reiches jeder Landesetat in der Luft, doch ſei Sorge getragen, den badiſchen Etat nach Möglich⸗ keit zu ſtabiliſieren. Auf einzelne Anfragen und Kritiken eingehend erklärt der Miniſter, daß er die Einſparungen bei der Forſt verwaltung und beim Straßenbau bedauere, er hoffe aber, daß das Reich die Verſprechungen der früheren Reglie⸗ rung erfüllen werde, nach denen 250 Millionen für Wegebau zur Verfügung geſtellt werden ſollen, wovon Baden im Wege des Kredits 9 Millio⸗ nen erhalten werde. Schon für die Winterarbeit der Forſtverwaltung und des Straßen⸗ und Waſſer⸗ bauamts habe die Staatsregierung 12 Millionen zur Verfügung geſtellt. f Von den Vorgängen im Kalikonzern wür⸗ den die badiſchen Gruben, als finanziell ſelbſtändig, nicht berührt. Die Weiterführung der Majolika⸗ Manufaktur glaubt der Miniſter nicht verant⸗ worten zu können, ſo ſehr er auch wünſcht einen Weg zu ihrer Erhaltung zu finden. Die von einem Redner geforderte Offenlegung der Steuer liſten ſei nur durch Reichsverordnung zu errei⸗ chen, doch laſſen die Erfahrungen anderer Staaten mit Fieſer Maßregel deren Erfolg zweifelhaft er⸗ ſcheinen. Zu der vielbeſprochenen Frage des Finanzausgleichs zwiſchen Ländern und Gemeinden, meint der Miniſter, dieſer Ausgleich könne nicht ſchlecht ſein, denn er habe den Städten und Ge⸗ meinden in günſtigeren Zeiten große Ausgaben ge⸗ ſtattet. Das Problem der Wohlfahrtser? werbsloſen könne nicht durch den Staat, ſondern müſſe vom Reich gelöſt werden. Damit entfalle der Grund für zahlreiche Angriffe der Gemeinden gegen die Regierung. Für die Zukunft ſchlage er, anſtelle der Ueberreichung großer Denkſchriften durch die Intereſſenverbände, mündliche Ausſpra⸗ chen vor. Nachdem noch zwei Redner Anträge zugunſten der badiſchen Kleinbauern begründet hatten n zwei weitere kurz zum Etat ſprachen, wurde Sitzung auf heute vormittag vertagt. Roten Wir bit lichſt a. Obe Evang. fürwor als no erholur Un Folgen telbar! viele b! aus de ßen u Kinder! Wir all was i! öffentli heilung ſchränkt rum u Scherfl. werden Kauf d. ſoll un der Ve gehend kenloſer über di ſich der eine P 33 letzten in Ver ſetzen. Tage peratur vergeſſe tigkeit alles ir Grund ſchimpfe Von zu ſpür ſogar 1 mit 10, betrug Celſius temper. Grad * Et frühere mark: wurden geloſter chen de ihre G Mißver wieſen Loſe al fanden 60 000 konntet unſern Meye unter ihm di Berlin brachte den nie Schrift griffen Bozen dung, ſchloß. Daß wohl letzten übrige; und da ſeines Wilhel ſanten ſolgrei keichen Gre und NM. Dank Jun Dämme tber dez n Hei e kleine inz eilig g der chienen⸗ älterer chaltung völlig fen bot quollen Rahmen, har, ließ er Berg⸗ den Rad. igebogen weiter⸗ leift und 8jährige tden, i bracht eringere aus dem 5 Nach⸗ lis einen Erken⸗ ebot von erſtändi⸗ men der zur Vor⸗ ten. 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Juni auf der Straße, in den Reſtaurants, Hotels und Kinos eine Büchſenſa m m lung durchzuführen, wobei die Mitglieder der Sanitätskolonne und Helferinnen des Roten Kreuzes in liebenswürdiger Weiſe mitwirken. Wir bitten, die Sammler und Sammlerinnen freund⸗ licht aufzunehmen und ihnen nach Kräften freiwil⸗ lige Spenden zu geben, wobei Margeriten mit dem Roten Kreuz gleichſam als Quittung für die Gaben gelten. Auch Taſchenfeuerzeuge und Bleiſtifte, ſo⸗ weit vorhanden, werden abgegeben. Die Laden⸗ inhaber werden gebeten, wie in früheren Jahren durch Dekoration ihrer Schaufenſter auf das Rote Kreuz und ſeine Tätigkeit hinzuweiſen. Helft den Kindern Oberkirchenrat D. Rapp, der Vorſitzende des Evang. Landeswohlfahrts⸗ und Jugenddienſtes, be⸗ fürwortet die Lotterie„Wir wollen helfen“ als notwendige Hilfe für das Werk der Kinder⸗ erholung 1932 mit folgenden Ausführungen: Unſere Kinder tragen mit am ſchwerſten an den Folgen der Wintersnot. Wie in den Jahren unmit⸗ ſelbar nach dem Weltkrieg ſieht man heute wieder piele blaſſe, hohlwangige Kinder, denen der Hunger gus den Augen ſchaut, auf ſtaubigen Großſtadtſtra⸗ ßen und in ſonnenloſen Höfen ſpielen. An ſolcher Kindernot dürfen wir nicht mitleidlos vorbeigehen. Wir alle haben die Pflicht, für unſere Kinder zu tun, was in unſeren Kräften ſteht. Die Mittel, die die öffentliche Hand für Kindererholung und Kinder⸗ heilung zur Verfügung ſtellen kann, ſind ſehr be⸗ ſchrünkt und reichen nicht zum Allernötigſten. Da⸗ zum muß der Einzelne mithelfen, freiwillig ein Scherflein zu ſpenden, daß dieſer Kindernot begegnet werden kann. Gelegenheit dazu iſt gegeben durch Kauf der Loſe„Wir wollen helfen“. Das Erträgnis ſoll unſern Kindern zugute kommen. Daher verdient der Vertrieb der Loſe„Wir wollen helfen!“ weit⸗ gehendſte Unterſtützung aller Bevölkerungskreiſe. Ach oͤu klarblauer Himmel „ ſo könnte man heute wieder ſingen. Ein wol⸗ kenloſer Himmel ſpannte ſich heute morgen wieder über die Stadt. Es war aber auch höchſte Zeit, daß Ich der Frühling kurz vor ſeiner Verabſchiedung auf eine Pflichten beſann. Die Temperatur war ja in den letzten Tagen ſo tief herabgeſunken, daß man faſt in Verſuchung kam, den Ofen wieder in Betrieb zu ſetzen. Man hat jetzt nur den Wunſch, daß es einige Tage ſo bleiben möge und daß ſommerliche Tem⸗ peraturen das Unfreundliche der letzten vier Wochen pergeſſen laſſen. Wenn jetzt die Sonne in ihrer Tä⸗ ligkeit nicht mehr behindert wird, dann wird bald alles in Ordnung ſein und niemand wird mehr Grund haben, über das kalte und ſchlechte Wetter zu schimpfen. Von einer Temperaturerhöhung iſt noch nicht viel zu ſpüren. Heute früh war es mit 9,9 Grad Celſius ſogar noch etwas kälter, als am geſtrigen Morgen mit 10,5 Grad Celſius. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 8 Grad Celſius(gegen 10 Grad Celſius in der Nacht zum Donnerstag). Die Höchſt⸗ temperatur erreichte geſtern 18 Grad Celſius(17,5 Grad Celſius). * Erſt fünf Hauptgewinne abgeholt. Während in ſtüheren Jahren die Hauptgewinne der Mai⸗ markt⸗Lotterie in wenigen Tagen abgeholt würden, ſind bis jetzt erſt fünf von den dreizehn aus⸗ geloſten Hauptgewinnen abgeholt worden. Ein Zei⸗ chen der Zeit iſt es, daß ſämtliche fünf Abholer ſich ihre Gewinne in bar auszahlen ließen. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, darf darauf hinge⸗ wieſen werden, daß auch die 15 000 nichtverkauften Loſe ausgeſpielt wurden. In der Lostrommel be⸗ fanden ſich die in der Ziehungsliſte vorgeſehenen 60000 Loſe, obwohl nur 45 000 abgeſetzt werden konnten. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Rheinbrücke beſteht Aaſtung glänzend Die rote Brücke— Glänzendes Ergebnis der Belaſtungs⸗Prüfung Eröffnung des Zugverkehrs in der Nacht zum 14. Juni Vollendet das„ewige“ Werk!.. Reizvolle Durch⸗ blicke eröffnet eine Wanderung über die neue Rhein⸗ brücke. Die langgeſtreckte Flucht der Fachwerk⸗ träger, in ihrer parallelen Reihung ſchier wie eine „unendliche Melodie“, die leicht nach oben ge⸗ ſchwungene Linie der blitzenden Gleisbahnen, das Spiel von Licht und Schatten, wenn die Sonne durch Obergurte und ſeitliche Rautenſtäbe ſtrahlt, endlich der in ſeiner warmen Tönung feurig wirkende An⸗ ſtrich— wer könnte dieſe Schöpfung deutſcher In⸗ genieurbaukunſt nüchtern ſchelten? Die rote Bemalung hat viele befremdet. In der Tat muß ſich das Auge erſt daran gewöhnen, eine Eiſenkonſtruktion in dieſer vordringlichſten aller Farben prangen zu ſehen. Doch werden die lebendige Stadt Mannheim und die Stadt der Farben Lud⸗ wigshafen nicht die einzigen bleiben, deren Brücke (nach einer Anregung des Direktors Dr. Hart⸗ La ub in der NMiz) dergeſtalt„Farbe bekennt“. Wie wir hören, ſoll auch die große Brücke über den Nord⸗ oſtſeekanal rot„herausgeſtrichen“ werden. Die Stadt Landshut hat den gleichen Wunſch wegen ihrer Bahn⸗ brücke an die Reichsbahn gerichtet! Gewiß, die jetzige Glanzneuheit wird einmal verrußt ſein; doch ver⸗ ſichern Fachleute, daß die Dauerhaftigkeit der Farbe (das Permanentrot verbunden mit Eiſenoxyd und Bleiweiß) den Neubau vor dem Schickſal der älteren Schweſter bewahren wird, einmal in grauem Gewand dazuſtehen. Laſſen wir die Zukunft entſcheiden *. Die Preſſe war geſtern vom Vizepräſidenten der Reichsbahndirektion Ludwigshafen, Eickemeye r, eingeladen, der erſten Befahrung der neuen Bahn⸗ brücke beizuwohnen. Wir ſtehen am Eingang auf badiſcher Seite. Am andern Ende ſtoßen z wei neuartige Lokomotiven mächtige Dampf⸗ wolken in die Luft. Ein dumpfes Aufbrüllen; das bedeutet:„Schnellfahrt!“ Dann ſauſen die Ungetüme unter Donnerhall auf uns zu, ſo daß wir uns raſch ans ſchützende Geländer drücken. Es ſieht aus wie eine Wettfahrt, aber das Tempo iſt genau geregelt. Beide Maſchinen fahren in gleichem„Schritt und Tritt“. Ihre Aufgabe beſteht ja darin, eine Prü⸗ fung zu ermöglichen, wieweit die Brückenteile ſich unter der gewal⸗ tigen Laſt ſenken. Beträgt doch das Gewicht der zwei Lokomotiven mit voller Betriebslaſt(Waſſer und Kohlen auf den Ten⸗ dern) zweimal 190 To., alſo nahezu 200 000 Kg.! Nachher kommen dann in langſamer Fahrt noch zwei weitere Maſchinen hinzu, ſo daß ein Gewicht von über 7 Million Kilogramm auf den Unterbau drückt. Die alte Brücke beſaß nicht genü⸗ gend Tragkraft für ſo ſchwere Lokomotiven. Be⸗ kanntlich mußte jedesmal eine Nachſchublokomotive angehängt werden. Durch dieſe„Schiebung“ erwuchs auf den Bahnhöfen von Mannheim und Ludwigs⸗ hafen jeweils ein Zeitverluſt von 10 Minuten. Er fällt künftig weg; auch können nun Güterzüge in be⸗ liebiger Schwere paſſieren. 5*. Wie werden die Meſſungen vorgenommen? An mehreren Stellen liegen unter der Bahn Meß ⸗ doſen, deren Deckel beim Drüberfahren der Züge durch Preßluft eingedrückt wird. Dieſe Druckſpan⸗ nung leitet ein Kabel in die am Brückenende auf⸗ geſtellten Meßwagen und regiſtriert dort den Ausſchlag. Man vernahm mit Freuden, daß die Brücke ihre Prüfung glänzend beſtanden hat. Die Einſenkung unter der Rieſenlaſt be⸗ trug nicht mehr als 49 Millimeter! Vor⸗ berechnet war eine Durchbiegung von 90 Millimetern! (Gemeſſen wurden die Durchbiegungen der Brücken⸗ träger und die Spannungen ihres Stabwerks.) Allerdings lernt man hier ein Wunderwerk mo⸗ derner Konſtruktion kennen. Während die alte 1 Brücke(die ſich übrigens ausgezeichnet in ihren bald 70 Jahren gehalten hat) aus drei Teilen zu⸗ ſammengeſetzt iſt, beſteht die neue aus einer or⸗ ganiſchen Einheit. Am linken Ufer(von Bayern) feſtgehalten, ruht ſie auf Rollenlagern am badiſchen Ufer und über den Strompfeilern auf. Da durch Temperaturveränderungen die Schienen bis zu 30 Zentimeter verlängert werden können(wes⸗ halb auf der rechten Rheinſeite ein ziemlich weiter Spielraum zwiſchen Ufer und Schiene gelaſſen wurde), wurde dieſe ganze Schiene auf die ungeheure Länge von 300 Metern aus einem Stück geſchweißt! Natürlich deutſcher Edelſtahl! * Die Veränderungen der Schienenlänge unter dem Witterungseinfluß wie auch die übrigen Meſſungen werden in den 5 Meßwagen abgeleſen. Wir durften die feinſpürigen Inſtrumente in den Wagen betrachten. Einer von ihnen war der Salon⸗ wagen des Königs von Sachſen; Plüſchſofas, Kgl. Wappen über der Türe, Trinkſchrank mit eingelegter Holzverzierung. Dieſe Inſtrumente verzeichnen Längen veränderungen der Schienen von ſage und ſchreibe halbtauſendſtel Millimeter! Die Apparatur vergrößert den Ausſchlag, um ihn ſichtbar zu machen. aufs 20 000fache! Weiter waren da zu beſtaunen Oſzillationsmaſchinen, Photographiermaſchinen und Röntgenapparate, die den dicken Betonklotz durch⸗ leuchten und die Lage ſeiner Eiſenrippen verraten. * Beim Gang über die Brücke überträgt ſich auf uns das Gefühl vollkommener Stabilität auch unter den„erſchütternden“ Wirkungen der ſchweren Loko⸗ motipkoloſſe. Die neue Brücke kann ja viermal ſo⸗ viel wie die alte tragen! Wir ſahen am Mannheimer Ende den Aus zugsſtb ß: da kann ſich die Schiene zwwiſchen einer Zunge ausſchwingen, wenn die Züge herüber⸗ und hinüberrollen. Der Verkehr über die neue Brücke beginnt in der Nacht zum kommenden Dienstag. Der letzte Nacht⸗D⸗Zug ab Mannheim.26 Uhr und der erſte Eilgüter⸗Frühzug ab Ludwigshafen.21 Uhr eröffnen die neue Aera. 5—0— Die Verwertungsſtelle ſchließt Wenn es einen gemeinnützigen Betrieb gübt, der nach Beendigung einer dreivierteljährigen Tätig⸗ keitsperiode heute voller Dankbarkeit gegenüber der Mannheimer Bevölkerung auf ſeine Arbeit zurück⸗ blicken darf, ſo iſt es die Verwertungsſtelle der Mannheimer Notgemeinſchaft. Es war ihr möglich, Dank der dauernden Gebefreu⸗ digkeit weiter Kreiſe in der Zeit vom 1. Oktober 1931 bis heute 18 124 Einzelſtücke an Kleidung, Wäſche, Schuhen, Möbeln und Hausrat abzugeben, wahrlich ein ſtattliches Ergebis, das einer großen Anzahl von Familien weſentliche Hilfe brachte. Heute ſchließt die Verwertungsſtelle für die nüch⸗ ſten—3 Monate ihren Betrieb, weil die Beſtände aufgebraucht, die Lagerräume nahezu geleert ſind. Erſt im Herbſt wird eine neue Sammelaktion ein⸗ ſetzen und für neue Vorräte ſorgen. Getroſt ſieht die Verwertungsſtelle ihr entgegen, denn niemals hat es größere Not, aber auch niemals größere Hilfsbereit⸗ ſchaft gegeben. Die Verwertungsſtelle der Mann⸗ heimer Notgemeinſchaft iſt im beſten Sinne popu⸗ lär geworden. Jede Hausfrau, jede Mutter weiß, wohin ihr überzähliger Kochtopf, ihrer Kinder aus⸗ gewachſene Kleidchen, ihres Mannes abgelegter Rock gehören. Herzlich bitten wir heute, aufzubewahren, was den Sommer über ausrangiert wird. Wenn in jedem Haushalt nur ein Stück zurückgelegt wird, kann die Verwertungsſtelle im Herbſt mit friſchem Mut wieder an die Arbeit gehen, Freunde der NMz. beſuchten uns Zu den vielen Beſuchern des Baſſermannhauſes und der anſchließenden Betriebsanlagen der„Neuen Mannheimer Zeitung“, die wir in den letzten Jah⸗ ren begrüßen konnten, geſellten ſich kürzlich die Mit⸗ glieder des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim. Ein Teilnehmer ſchildert uns die Eindrücke, die er bei dem Rundgang gewonnen hat: Der Weg durch das Baſſermannhaus am Markt und das große Druckereigebäude der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vermittelte den zahlreich er⸗ ſchienenen Vereinsmitgliedern reichhaltige Eindrücke, die beſonders in zwei Richtungen bemerkenswert er⸗ ſcheinen: Einmal konnte man durch die bauliche Er⸗ neuerung des Baſſermannhauſes ein Beiſpiel wür⸗ diger Denkmalpflege kennen lernen, zum anderen erhielt man ein deutliches Bild von den vielfältigen Anlagen eines neuzeitlichen Druckerei⸗ und Zeitungsbetriebes. Der Gang durch die lich⸗ ten Räume des Verwaltungsgebäudes ließ an der über hundert Jahre alten Architektur die Schönheit und Einfachheit der Formen, die Zweckmäßigkeit der Anlage erkennen, an deren urſprünglichen Grund⸗ geſtalt durch die Denkmalpflege nichts geändert wer⸗ den durfte. Den Bauideen vor hundert Jahren hat man die Wand⸗ und Deckenbekleidung des Treppen⸗ hauſes und die Ausſchmückung der Arbeitsräume an⸗ gepaßt. neuzeitlichen Einrichtungen des Be⸗ triebes, wie Rohrpoſt und Signalanlage, ſind voll⸗ kommen unauffällig und ohne die Architektur im min⸗ deſten zu ſtören, eingebaut. Sie nehmen die Verbin⸗ dung mit dem techniſchen Betrieb auf, durch den Faktor Schulenburg die intereſſierten Teilneh⸗ mer führte. Man lernte die zwei verſchiedenen Ar⸗ ten des Druckes, den Flachdruck für die Gebrauchs⸗ und Werbedruckſachen und den Rotationsdruck für die Zeitung kennen, wurde beſonders gefeſſelt von dem überaus zweckmäßig und ſinnvoll eingerichteten Gang der Setzmaſchinen, mit denen der Zeitungsſatz hergeſtellt wird, lernte beim Umbruch der Seiten, beim Prägen der Matern, Gießen der Formen und ſchließlich an der Rotationsmaſchine den techniſchen Werdegang der Zeitung kennen. Die Beſucher konn⸗ ten dabei feſtſtellen, daß trotz der vielen techniſchen Neuerungen, die ſeit der Erfindung des Buchdrucks die ſchwarze Kunſt hinzugewonnen hat, doch noch das gut Handwerkliche entſcheidet, denn ſchließlich ſteht der Buchoͤrucker auch heute noch genau ſo vor ſeinem Setzkaſten wie vor den Zeiten, in denen ſich die Ma⸗ ſchine auch dieſes Gebiet kunſthändwerklicher Be⸗ tätigung eroberte. Jedenfalls ſchieden die Vereins⸗ mitglieder, für die Herr Martin Sponagel den herzlichen Dank ausſprach, mit dem Empfinden aus den hohen, hellen Druckereiſälen, daß ſie jetzt die Zei⸗ tung mit ganz anderen Augen anſehen, nachdem ſie ihre weitſchichtige und dennoch raſche Herſtellungs⸗ weiſe kennen gelernt haben. Die * 84. Geburtstag. Frau Eliſabeth Müller geb. Bi⸗ ſchoffsberger, 8 4, 20 wohnhaft, begeht am morgigen Sams⸗ tag ihren 84. Geburtstag. * Feuerwerk auf den Reunwieſen. Das Feuerwerk, das am Sonntag, 5. Juni dem Regenwetter zum Opfer fiel, ſoll nunmehr om Samstag, 2. Juli auf den Rennwieſen abgebrannt werden. Sollte an dieſem Tag wiederum ſchlechtes Wetter ſein, ſo iſt eine Verlegung auf Sonntag, 3. Juli vorgeſehen. * Die Rheinfahrt für Arbeitsloſe findet am Diens⸗ tag(nicht Donnerstag), 21. Juni ſtatt. An die Gebefreu⸗ digkeit der hieſigen Firmen wird mit der Bitte appelltert, für die Rheinfahrt Lebensmittel zu ſpenden, damit der Vorſtand der Not⸗ und Intereſſengemeinſchaft der kauf⸗ männiſchen und techniſchen Angeſtellten und anverwandter Berufe e.., Sitz Mannheim, die Mitglieder an Bord etwas verpflegen kann. Für die muſikaliſche Unterhaltung während der Fahrt haben ſich aus den Reihen der Ver⸗ einigung erwerbsloſer Muſiker zur Verfügung geſtellt. (Weiteres Anzeige.) er Kaffee frinket, kann sich heute Kaffee Hag leisten. Seit 1930 ist er 31% billiger. Der Dichter von Alt-Heidelberg“ Zum 70. Geburtstag Meyer⸗Förſters am 12. 6. Das Schauſpiel„Alt⸗ Heidelberg“ führt ſeit 30 Jahren einen in der ganzen Welt anerkannten kampf um Sympathie für die deutſche Jugend an unſern Univerſitäten. Sein Verfaſſer, Wilhelm Neyer⸗Förſter, aber lebt faſt völlig vergeſſen unter uns. Das Glück des großes Erfolges, das ihm die Uraufführung am 22. November 1901 im Berliner Theater unter Paul Lindaus Leitung brachte, wurde vom Geſchick ſchwer vergolten durch den nie verwundenen frühen Verluſt ſeiner auch als Schriftſtellerin damals im blühenden Aufſtieg be⸗ griffenen Frau Elsbeth, die im Mai 1902 zu Bozen verſtarb, und durch die völlige Erblin⸗ dung, die ihn ſelbſt ſeit 1904 von der Weltſchau ab⸗ Das Leid vertiefte ſich bei dem Schöpfer des wohl populärſten deutſchen Schauſpieles aus den letzten fünf Jahrzehnten noch dadurch, daß ſein 1 übriges Schaffen in Drama und Roman obwohl hie und da erfolgreich und anerkannt, doch ſeit der Zeit eines Entſtehens mißachtet und vergeſſen wurde. helm Meyer⸗Förſter entging nicht dem grau⸗ amen Geſetz der Kunſt und Literatur, daß der Er⸗ folgreiche die bittere Feindſchaft der Nichterfolg⸗ Leichen zu ſpüren hat. Grade deswegen aber muß Gerechtigkeit in Menſchlichkeit heute dem greiſen Dichter Dank und Anerkennung ſagen. Man muß die Tatſache voranſtellen, daß„Alt⸗Heidelberg“ ein ſo liebevolles Bild von der akademiſchen deutſchen Ju⸗ hend gezeichnet und auch dazu eine menſchliche Dar⸗ fellung deutſchen Fürſtentums gefügt hat, daß nur Sympathie daraus erwachſen kann. Die Engländer, bie„Alt⸗ Heidelberg“ bereits 1902 viele hundert Male d St. James⸗Theater in London zeigten, die Fran⸗ zoſen, denen Antoine in Paris 1903 das Stück mit ſroßem Erfolge vermittelte, alle Völker der de, die in irgend eine Beziehung zum euro⸗ päiſchen Schauſpiel traten, haben das Stück immer nieder als ein Bild deuiſchen Lebens gezeigt, und als nach dem Kriege leiſe auch in den durch politiſche Verhetzung verſeuchten Ländern die Frage nach dem wahren Weſen der Deutſchen wieder auftauchte, en die Theater der Welt„Alt⸗Heidelberg“ neu in ihren Spielplan aufgenommen und dafür dankbaren Widerhall empfangen. Am 16. April 1930 wurde am Albert⸗Thea⸗ ter in Dresden die 2500. Inſzenierung vorgenommen. Das Stück iſt alſo an deutſchen Büh⸗ nen bis zu jenem Tage 2500 Mal neu einſtudiert worden, Hunderttauſende von Aufführungen haben in Deutſchland ſtattgefunden, Millionen in der gan⸗ zen Welt und noch immer ſind die Wirkung und der Ruhm dieſes Stückes friſch wie am erſten Tag. Man braucht der Veranlaſſung dieſer Wirkung nicht nachzuſpüren. Das Stück iſt eben ein Ausdruck deutſchen Univerſitätslebens, deutſcher Jugend und Wilhelm Meyer-Förster deutſchen Weſens. Ueber dieſe Tatſache kann keine literariſche noch äſthetiſche, politiſche noch hiſtoriſche Kritik hinweg. Dieſe Tatſache geſchaffen zu haben, iſt ein Verdienſt, das wir Deutſchen Wilhelm Meyer⸗ Förſter nicht vergeſſen ſollen. Wenn wir ſein Geſamtſchaffen betrach⸗ ten, ſo ſehen wir, daß ſchon immer in dieſem Schrift⸗ ſteller die Kräfte des Lebens ſich mit beſonderer Friſche auswirkten. Der in Hannover geborene Student der Rechtswiſſenſchaft und Kunſtgeſchichte, der ſich auf den Univerſttäten Leipzig, Wien, Berlin, München umſah, erregte ſchon mit einer Parodie auf den die feudalen Korps unterwürfig feiernden Ro⸗ mans„Saxo⸗Boruſſen“ von Gregor Samarow, unter dem Titel Saxo⸗Saxonen“ und dem Pſeu⸗ donym Samar Gregorow ſtärkſtes Aufſehen. Das dünne Büchlein erreichte bis zur Jahrhundertwende faſt hunderttauſend Auflage. Als Wilhelm Meyer⸗Förſter dann aus dem aka⸗ demiſchen Kreiſe ins Leben ging, nach Berlin überſiedelte, Redakteur der„Sportwelt“ wurde und mit kurzer Unterbrechung als Feuilletonredakteur des„Hannoverſchen Kuriers“ dauernd in Berlin ſich anſiedelte, war es auch die Welt des angeſpannten Lebens, die ihn beſonders anzog: die Welt des Sports, der Geſellſchaft, des Offizierstums. In Romanen, wie„Die Fahrt um die Erde“,„Derby, „Eldena“,„Heidenſtamm“ und„Karl Hein⸗ rich“, ſchilderte er bald den Fahrradſport, bald das ihm beſonders liebe Reich des Turfs. Hermann Su⸗ dermann nannte ſeine Erzählungskunſt einmal„be⸗ zaubernd“. Sein Roman„Heidenſtamm“, der ein erſchütterndes Menſchenſchickſal im Umkreis der hannoverſchen Reitſchule ſchilderte, kann heute noch als kulturhiſtoriſch wertvolle Arbeit aus dem Leben der Kavallerieoffiziere vor dem Kriege gelten. Der Roman„Karl Heinrich“ iſt die epiſche Darſtellung des Alt⸗Heidelberg⸗Stoffes. Aus ihm wuchs auf Anregung von Heinrich Lee das Schauſpiel hervor. Die ganze Liebenswürdigkeit und Freude am Leben, die Wilhelm Meyer⸗Förſter eignete, ſtrömten aus ſeiner Epik. Sie füllten auch ſeine Darſtellung der Liebe und Liebesbeziehungen mit der ganzen Anmut der Jugend. Es iſt eine Beſtätigung feines Weſens, wenn eines ſeiner letzten Werke grade„Die Liebe der Jugend“(1920) darſtellt: die Liebe eines 19⸗ jährigen Studenten zu einem 16jährigen Mädchen mit dem Unterton der Schwermut, der Tragik. Als Dramatiker hatte Wilhelm Meyer⸗För⸗ ſter ſchon vor Alt⸗Heidelberg Beachtung und Erfolge errungen. Sein Erſtlingswerk„Unſichtbare Ketten“, das das Problem der gerichtlichen Ver⸗ urteilung eines Unſchuldigen behandelte, wurde zwar noch überſehen, aber ſchon das nächſte Schau⸗ ſpiel„Kriemhild“, das das alte Motiv in einen modernen Stoff umſetzte, eroberte ſich vom Wiener Burgtheater aus mit Sonnenthal, Baumeiſter und der Charlotte Wolter als Heroinenſtück für lange Jahre die Bühne. Auch die Luſtſpiele„Eine böſe Nacht“,„Der Vielgeprüfte“ fanden viele Freunde, bis„Alt⸗ Heidelberg“ und das ſchwere Lebensſchickſal dem Dichter Schweigen auch hier auferlegte. Wilhelm Meyer⸗Förſters Leben iſt trotz allem Leid in ſeiner Art vollendet zu nennen. Er hat ein⸗ mal in den neunziger Jahren dafür geworben,„Das Zehnpfennigtheater“ zu ſchaffen, d. h. billigſte Sonn⸗ tag⸗Nachmittags⸗Vorſtellungen für das Volk. er als Idee forderte, hat er ſelbſt mit„Alt⸗Heidel⸗ berg“ verwirklicht. Er hat dem Volk ein Stück ge⸗ ſchenkt, das das Volk auf der ganzen Erde immer lieben wird, ſolange es Studenten, deutſche Studen⸗ ten an deutſchen Univerſitäten geben wird. Von ſeiner Tochter betreut, verbringt der erblindete Dichter in ſeinem Haus in der Grunewaldkolonte ſtille Altersjahre.. Willy Reichert ſtellt ſich vor. Willy Reli⸗ chert iſt in ganz Deutſchland, beſonders aber in Süddeutſchland, kein Unbekannter mehr, denn der Rundfunk und die Schallplatteninduſtrie ſorgten dafür, daß dieſer ſchwäbiſche Humoriſt weit üher die Grenzen ſeines perſtönlichen Wirkungskreiſes be⸗ kannt wurde. Seine Mannheimer Freunde haben bereits mit größter Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß er durch ein viertägiges Gaſtſpiel ſich in Lebensgröße vorſtellen wird und als Leiter dieſer Bunten Abonde einige frohe Stunden gewährleiſtet. Aus dem geſtrigen offiziellen Empfang entwickelte ſich eine luſtige Plauderſtunde, bei der man zwiſchen heite⸗ ren Wortplänkeleien erfuhr, daß Willy Reichert bereits frühzeitig Theaterblut in ſeinen Adern verſpürte, auf verſchiedenen Bühnen erfolgreich auftrat und allerlei Rollen zu ſpielen hatte. Seine Hetmatſtadt Stuttgart lockte ihn wieder, trotz großer Erfolge in München. Der weitere Aufſtieg ſtrafte das Sprich wort Lügen, daß der Prophet in ſeinem Vaterlande nichts gelte, denn heute iſt der Name Willy Reichert in der ſchwäbiſchen Metropole zu einem Begriff ge⸗ worden. Heute weilt aber Willy Reichert und mit ihm das geſamte angekündigte Enſemble wieder in Mannheim und die Mannheimer werden zum erſten Mal Gelegenheit haben, den Künſtler kennen zu lernen. 6 VV Was Neue Mannheimer Zeitung fte Fall des in der Somme⸗Schlacht n ſeine badiſche Heimat zu⸗ )aubmann hat hundert⸗ n vermißter Kriegsteil⸗ Behörden und Verbände n einer Aufklärung dieſer dunk⸗ ich Lage der Dinge dürfte eine wohl nur dann möglich ſein, enn ichs ſtichhaltiges Material über des Falles Daubmann auf⸗ wei zemerkungen über dieſen eigen⸗ artigen Fall ten. eien einer Schlußbetrachtung vorbehal⸗ Die ſeit Jahren in gewiſſen Zeitabſtänden in der 1 Oeffentlichkeit immer wieder auftauchenden hten unter Stichworten wie„Noch Kriegs⸗ in rien?“„Deutſche Kriegs⸗ Teufelsinſel“ oder„Der letzte te heimgekehrt“ werden zu einer offen⸗ r. Sie bilden einen Herd. ſtändiger unerträglicher ſeeliſcher Belaſtungen für Es wird höchſte Zeit, das bedeu⸗ oblem der Kriegsgefangenen⸗ und Ver⸗ s der Atmoſphäre ſenſationeller Dar⸗ s Licht ſachlicher Betrachtung zu rücken. Nach den amtlichen Statiſtiken der erſten Nachkriegsjahre gab es 220 000 vermißte deutſche Soldaten. Sie waren teilweiſe ein Opfer des„Niemandslandes“ zwiſchen den Fronten geworden und zum andern Teil in der Gefangenſchaft verſchollen. Durch die um⸗ fang n Nachforſchungen des Zentralnachweiſe⸗ amte kriegerverluſte und Kriegergräber, der Reichs ung ehem. Kriegsgefangener und an⸗ derer F kämpferverbände konnten im Verlaufe der letzten zehn Jahre zehntauſende zweifelhafter Fälle geklärt werden. Dieſe Vermißten wurden in die Liſte der Toten des Weltkrieges aufgenommen. Gbenſo die vielen Vermißten, die auf Antrag ihrer Angehörigen für tot erklärt wurden, weil nach Lage der Dinge jede Hoffnung auf eine Heimkehr aufge⸗ geben werd 140 000 Fälle fanden auf dieſe tungs mißterfra ſtellung in hen mußte. Weiſe ihre Erledigung. Wie ſteht es mit den andern 80 000? Der größte Teil dieſer unaufgeklärten Reſtfälle dürfte auf das Konto Kriegsgefangenſchaft entfallen. Nach einem ariſer„Temps“ vom 15. 8. 23 gab der miniſter die Zahl der Deutſchen in her Gefangenſchaft mit 421.655 an, von denen in der Gefangenſchaft 22 105 ſtarben. Der Verluſt an Toten dürfte aber in Wirklichkeit erheblich höher ſein. Als im Jahre 1920 die Rückführung der Hauptmaſſen franzöſi errechnete die deutſche Statiſtik die Zahl von 43 251 unaufgeklärten Reſtfällen. Ueber den Verbleib dieſer Vermißtenarmee konnte keine Auskunft gegeben werden. Daß in dieſer ge⸗ rädezu ungeheuerlichen Zahl Fehlerquellen vorhan⸗ den ſein müſſen, iſt kaum zweifelhaft. Aber auch wenn man annimmt, daß die Franzoſen die Zahl der von ihnen unmittelbar in die abge⸗ ktretenen Gebiete entlaſſenen Gefangenen mit 25 810 zu niedrig angegeben haben, daß ferner ein⸗ zelne Heimkehrer nach ihrer Rückkehr die ordnungs⸗ mäßige Abfertigung in den deutſchen Durchgangs⸗ lagern nicht abgewartet haben und auch wohl in den franzöſiſchen Liſten durch Namensverwechſlungen und doppelte Eintragungen Fehler entſtanden ſind, bleibt die Tatſache, daß die Franzoſen über den Verbleib zehntauſender in Gefangenſchaft geratenen deutſchen Kämpfer bislang keine Auskunft geben konnten. Für den Kenner der damaligen Verhältniſſe be⸗ ſteht allerdings wohl kein Zweifel darüber, daß ein großer Teil dieſer verſchwundenen Armee ſich aus den Toten rekrutiert, die auf dem Wege von der Front zum Lazarett des Feindſtaates ihr Leben aushauchten und ohne nähere Feſtſtellungen irgend⸗ wo begraben wurden. Auch dürften in manchen Lagern, wie z. B. dem Schreckenslager Can⸗ dor, und anderen, in denen zeitweiſe unglaubliche Verhältniſſe herrſchten, ordnungsmäßige Liſten über die Verluſte an Toten kaum geführt ſein. Auch in manchen Lagern Afrikas waren ähnliche Zuſtände zu verzeichnen. Wenn man berückſichtigt, daß die Engländer bei 328 020 deutſchen Gefangenen„keine unaufgeklärten Reſtfälle“ hatten, wird klar, welche ſchwere Anklage gegen die franzöſiſchen Behörden die große Zahl der in Frankreichs Gefangenſchaft vermißten Deutſchen ganz zweifellos bedeutet. Wenn bis heute über das Schickſal dieſer Armee hinter Frankreichs Stachel⸗ draht keine Aufklärung geſchaffen werden konnte, liegt die Schuld daran in der Gleichgültigkeit und den Unterlaſſungsfünden franzöſiſcher Behörden. Kann man aus dieſer Sachlage folgern, daß die Franzoſen nach der Auslieferung der Hauptmaſſen der Gefangenen im Jahre 1920 noch „geheime Straflager“ unterhielten und vielleicht heute noch unterhalten? Gewiß haben in und nach dem Kriege in Frankreich und Afrika Straflager beſtanden. Wer dächte nicht noch mit Bitterkeit an das„Spezialdepot von Avignon“ und an jene 500 deutſchen Männer, die, wegen meiſt geringfügiger Vergehen zu ſchwerſten Strafen verurteilt, in Avignon und den Neben⸗ lagern Cuers und Agay noch Jahre nach dem Kriege auf ihre Befreiung warteten! Der letzte dieſer „Avignoner“, Otto Reuter, ein Sohn des Erz⸗ gebirges, konnte erſt am 1. Februar 1923 wieder deutſchen Boden betreten. Man hatte den völlig Unſchuldigen nur auf Grund einiger Tagebuch⸗ notizen zum Tode verurteilt und dann zu lebens⸗ länglicher Zwangsarbeit„begnadigt“. Weil Reuter in ſeinem Tagebuch von brennenden Dörfern er⸗ ſchoſſenen Franktireurs uſw. geſchrieben hatte, glaubte man zu einer Anklage wegen„Mord, Plün⸗ derung und Brandſtiftung“ berechtigt zu ſein! Otto Reuter war der letzte aus Frankreich heim⸗ gekehrte Kriegsgefangene. Seine Rück⸗ kehr war der Schlußſtrich unter das Kapitel„Kriegs⸗ gefangenen⸗Straflager in Frankreich“. Dieſe Tat⸗ ſache kann trotz aller anders lautenden Gerüchte nicht ernſthaft bezweifelt werden. Militärbehörde. der Gefangenen aus Frankreich⸗Belgien beendet war, Und wie ſteht es mit den„nach Cayenne und der Teufelsinſel verſchleppten Kriegsgefan⸗ genen?“ Es ſind zweifellos nach dem Kriege eine ganze Reihe Deutſcher auf die Teufelsinſel und nach der fran⸗ zöſiſchen Verbrecherkolonie Guyana(Cayenne) in Südamerika verſchleppt worden. Der am 24. April d. J. heimgekehrte Alfons Paul Schwartz war einer von ihnen. Gleichfalls ſein einſtiger, ſchon 1926 heimgekehrter Leidensgenoſſe Hermann Vietſch. Aber beide können nicht als Kriegsgefangene(im Kriege in Gefangenſchaft geratene deutſche Soldaten), ſondern müſſen als politiſche Gefangene bezeich⸗ tet werden. Schwartz wurde erſt im Februar 1919 wegen ſeiner nicht geklärten Staatsangehörigkeits⸗ verhältniſſe(nach franzöſiſcher Auffaſſung!) in Kehl verhaftet. Vietſch ſtand als Ziviliſt im Dienſte der Auch Robert Stange, der am 5. Februar in Cayenne ſtarb, fiel erſt nach dem Kriege in Straßburg den Franzoſen in die Hände und wurde damals auf Grund ſehr leichtfertiger Ausſagen einer Franzöſinn zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die Anklage ſtützte ſich auf angebliche Verfehlungen Stanges als Angehöriger der deutſchen Beſatzungs⸗ truppen in Frankreich. Die heute noch in Guyana befindlichen Deutſchen ſind deſertierte Fremdenlegionäre und müſſen, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, als Abenteurer und zweifelhafte Exiſtenzen angeſehen werden. Daß man aber trotz dieſer Feſtſtellung Männern wie Klems, dem ehem. militäriſchen Be⸗ rater Abdel Krims, eine gewiſſe menſchliche Achtung nicht verſagen kann, bedarf keiner Frage. Dasſelbe gilt von ſeinen Genoſſen Ohme und Koberſtein, die allerdings nicht wie Klems nach Guyana abtrans⸗ portiert wurden, ſondern ſich in Frankreich im Ge⸗ fängnis von Clairvaux befinden. Die wiederholte feierliche Verſicherung der franzöſiſchen Regierung, daß ſich ſeit vielen Jahren keine Kriegsgefangenen mehr in den franzöſiſchen Gefängniſſen und in den Strafkolonien befinden und daß überhaupt nur ein einziger wirklicher Kriegsgefangener (wegen Doppelmord verurteilt) nach Guyana trans⸗ portiert worden ſei, konnte bis auf den noch nicht reſtlos geklärten Fall Daubmann bislang nicht ent⸗ kräftet werden. Alle hier genannten Fälle labgeſehen von Daub⸗ mann) waren den maßgeblichen Stellen bekannt. Zahlreiche Aktionen zur Befreiung der Unglücklichen wurden von behördlicher und privater Seite unter⸗ nommen. Daß im Falle des wegen Doppelmord verurteilten Kriegsgefangenen ein Eingreifen deut⸗ ſcherſeits kaum möglich war, dürfte verſtändlich ſein. Auch wenn die auf einem Fluchtverſuch begangene Tat dieſes Mannes in den ganzen Begleitumſtänden eine gewiſſe Entſchuldigung findet, kann aber kein Zweifel darüber ſein, daß im umgekehrten Falle auch deutſche Behörden ein ſchwerwiegendes Urteil ge⸗ Welche unglaublichen Phantaſtereien möglich ſind und einer ernſthaften Erörterung für würdig gehal⸗ ten werden, zeigt die im Juli 1930 verbreitete„Mel⸗ dung aus Belgrad“ von der erfolgten Heimkehr von 800 ehem. Angehöri⸗ gen der Mittelmächte aus der Kriegsgefan⸗ genſchaft auf der Teufelsinſel. 1800 Soldaten der Mittelmächte ſollten im Jahre 1915 auf einem Transport nach Oſtaſien in fran⸗ zöſiſche Gefangenſchaft geraten und nach abenteuer⸗ lichen Erlebniſſen auf der Teufelsinſel gelandet und einem grauenvollen Schickſal überliefert worden ſein! Eine Anfrage der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener bei der Kgl. Jugoſlawiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Berlin ergab, daß man auf einen ganz großen Schwindel hereingefallen war. Man ſtelle ſich vor: 1800 Menſchen auf der nur 15 Hektar großen Teufelsinſel, die noch nie mehr als ein bis zwei Dutzend Menſchen beherbergte! Aus der Fülle der in den letzten Jahren ein⸗ getroffenen Berichte über die Zuſtände in Guyana und auf den vorgelagerten Inſeln(Teufelsinſel, St. Joſeph und Royal) und beſonders aus den Aus⸗ ſagen des jetzt heimgekehrten und durchaus zuver⸗ läſſigen Alfons Paul Schwartz, kann nur die eine Folgerung gezogen werden: Hier werden keine im Kriege in Gefangenſchaft geratenen deutſchen Soldaten mehr feſtgehalten! Eine Frage, die bei der Suche nach dem Verbleib der 43 000 anſcheinend in franzöſiſcher Gefangenſchaft vermißten Deutſchen noch erörtert werden muß, iſt die des Uebertrittes von Kriegsgefangenen in den Dienſt fremder Mächte Einzelne Uebertritte in die franzöſiſche Fremden⸗ legion dürften ſich wohl nur auf deutſche Deſerteure, die den Gedanken einer Rückkehr nach Deutſchland aufgegeben hatten, beſchränkt haben. Derartige Uebertritte ſind jedenfalls in den Kriegsgefangenen⸗ lagern nicht bekannt geworden. Ob eine völlige Klä⸗ rung dieſer heiklen Frage heute noch möglich ſein wird, muß zweifelhaft erſcheinen, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß Eintritte in die Fremdenlegion oft unter Angabe falſcher Perſonalien erfolgen und dadurch Nachforſchungen nur durch einen glücklichen Zufall Erfolg haben können. Daß die Zahl ſolcher Uebertritte in den Dienſt Frankreichs in den ſogenannten„Elſäſſer⸗ Lagern“ von St. Rambert oder Lourdes beträchtlich geweſen iſt, liegt auf der Hand. Abge⸗ ſehen von einzelnen Fällen, in denen Kriegs⸗ gefangene dieſe Lager als günſtige Ausgangspunkte für Fluchtverſuche benutzten, beſtand der über⸗ wiegende Teil der Inſaſſen aus franzoſenfreund⸗ lichen Elſaß⸗Lothringern, die natürlich für eine liſtenmäßige Erfaſſung deutſcherſeits nicht mehr in Frage kamen. Aehnlich dürfte es ſich mit den in die Haller⸗Armee(Polniſche Legion) übergetrete⸗ nen ehem. Kriegsgefangenen in Frankreich verhalten. Der Schreiber dieſer Zeilen erinnert ſich, daß allein aus ſeiner Gefangenen⸗Kompagnie von 500 Leuten 20 derartige Uebertritte erfolgten. Es handelte ſich um Kriegsteilnehmer aus den an Polen abgetrete⸗ Gibt es noch Krie Aus dem Archiv der Reichs vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener/ Bearbeitet von Fritz Ibrügger fällt hätten. Doch auch dieſer vom Schickſal ſo ſchwer betroffene Mann befindet ſich ſeit drei Jahren nach einem geglückten Fluchtverſuch wieder in Freiheit und auf deutſchem Boden. Außer ihm haben in den letzten Jahren zahlreiche aus Guyana geflüchtete Fremdenlegionäre deutſcher Nationalität die Heimat erreicht. Soweit es ſich um ernſt zu nehmende Menſchen handelt, haben ſie ganz klar ausgeſagt, daß ihnen von einem Aufenthalt deutſcher Kriegsgefangener in Guyana oder auf der Teufelsinſel nicht bekannt ſei. Aber andere wie⸗ derum haben ſich nach ihrer Rückkehr der ſtaunenden Umwelt„als nach 16 Jahren heimgekehrte deutſche Kriegsgefangene“ vorgeſtellt und ſich gegenſeitig an phantaſtiſchen Erzählungen übertroffen. Aus der Fülle des im Archiv der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener vorhandenen Materials ſei ein ty⸗ piſcher Fall aus den letzten Wochen herausgegriffen: Nach Preſſeberichten kam kürzlich der Glasbläſer A. aus Kaiſerslautern„nach 16jähriger Kriegsgefan⸗ genſchaft aus Cayenne zurück“. Er tauchte Ende Mai bei einer Ortsgruppe der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener auf und behauptete, als Angehö⸗ riger der 8. Komp. des bayr. Inft.⸗Regts. 23 1918 in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten zu ſein. 1919 wäre er auf Grund eines Todesurteils des Kriegsgerichtes in Lyon und nach erfolgter Begnadigung zu 45 Jahren Haft nach Guyana transportiert worden. A. machte ſeine Ausſagen mit einer derartigen Be⸗ ſtimmtheit, daß die ehem. Kriegsgefangenen die feſte Ueberzeugung gewannen, einen Leidensgenoſſen vor ſich zu haben. Sie erſuchten den bekannten Vertei⸗ diger von Paul Schwartz und anderen Strafgefan⸗ genen, Prof. Dr. Grimm ⸗Eſſen, um eine Aufklä⸗ rung dieſes ungeheuerlichen Falles. Auch ihm gegen⸗ über wiederholte A. ſeine Behauptungen und zeigte ſich über manche Einzelheiten aus den Verhältniſſen auf der Teufelsinſel und in Guyana beſtens unter⸗ richtet. Sein unbedingt ſicheres Auftreten veranlaßte Prof. Grimm, die Bundesleitung der Reichsvereini⸗ gung ehem. Kriegsgefangener um Stellungnahme zu bitten. Eine Anfrage an das Zentralnachweiſeamt ergab, daß Otto A. in den Stammrollen der 8. Komp. des 23. bayr. Inft.⸗Regts. nicht verzeichnet war! Reſtloſe Aufklärung brachten dann in kurzer Zeit die im Auswärtigen Amt vorhandenen Akten über den Fall A. Das Märchengebäude dieſes Mannes brach zuſammen wie ein Kartenhaus! Zur Zeit des an⸗ geblichen Todesurteils befand ſich der gute Glas⸗ bläſer wohlbehalten in Kaiſerslautern. Nach ſeinen eigenen Ausſagen vor dem deutſchen Konſul in Para⸗ maribo(Holl. Guyana) hatte A. ſich ab 1920 für die Fremdenlegion verpflichtet, war 1926 in Caſa⸗ blanca wegen Deſertion zu 3 Jahren Gefängnis und 1928 wegen Diebſtahls zu weiteren 10 Jahren verurteilt worden. Er war nie deutſcher Kriegsteil⸗ nehmer geweſen! Die Legende der Teufelsinſel nen Gebieten, die dieſen Schritt durchaus nicht in jedem Falle mit Begeiſterung, aber doch in der Er⸗ wartung einer beſſeren Lebensweiſe taten. Manche natürlich auch in der Hoffnung auf günſtige Ge⸗ legenheit zu einem Fluchtverſuch. In all den hier angedeuteten Spezialproblemen wird man die Hauptfehlerquellen für die rätſelhafte Zahl von 43 000 unaufgeklärten Reſtfällen ſuchen müſſen. Zuſammenfaſſend muß geſagt werden, daß die Zahlenangaben in den Statiſtiken natürlich nicht als unumſtößlich richtig angeſehen werden können, ſon⸗ dern nur ein annäherndes Bild über die Lage ver⸗ mitteln. Die Umſtände, unter denen die Ermittelun⸗ gen getroffen wurden, dürften etwaige Fehler in den Aufſtellungen hinreichend erklären. Mag in einzelnen Fällen auch ein Wiederauftauchen im Weſten ver⸗ mißter deutſcher Soldaten(wie der Fall Daubmann beweiſt) nicht völlig ausgeſchloſſen ſein, ſo können dieſe ganz beſonders gelagerten Fälle unter keinen Umſtänden das Allgemeinbild ändern. Zum Fall Daubmann hat jeder ehem. Kriegs⸗ gefangene aus ſeiner Erfahrung heraus eine Anzahl Fragen zu ſtellen. von denen die wichtigſten lauten: Hat Daubmann den franzöſiſchen Behörden ſeine Perſonalien richtig an⸗ gegeben und aus welchen Gründen iſt keinerlei Nach⸗ richt von ihm in Deutſchland eingetroffen? Ein unbe⸗ grenztes Schreibverbot erſcheint wenig glaubhaft. Denn ſelbſt viel ſchwerer Verurteilte, wie z. B. Otto Reuter und andere, ſtanden mit ihren Angehörigen viele Jahre hindurch in ziemlich regelmäßigem Brief⸗ wechſel. Daß eine reſtloſe Aufklärung des Falles Daubmann mit allen Mitteln betrieben werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Dagegen erübrigt ſich aber ein ernſthaftes Eingehen auf die immer wieder auf⸗ tauchenden Gerüchte über angeblich noch beſtehende „Geheimlager“. Sie gehören in das Reich der Fabel. Denn wenn mitten im Kriege die„prisonniers de guerre“ aus dem Zuchthauſe in Avignon eine geheime briefliche Verbindung nach Deutſchland herſtellen konnten, wenn damals keine noch ſo ſcharfen Be⸗ wachungsmaßnahmen genügten, um Fluchtverſuche aus den Straflagern völlig zu unterbinden, dann dürfte heute, 14 Jahre nach Kriegsende, die her⸗ metiſche Abſchließung einer Schar deutſcher Männer von der Außenwelt auch für die Franzoſen eine kaum lösbare Aufgabe ſein! Es iſt ein alter Erfahrungs⸗ grundſatz der ehem. Kriegsgefangenen, daß auch in den ſchwierigſten Lagen einige Menſchen da ſind, die „trotz völliger Ausſichtsloſigkeit“ einen Ausweg fin⸗ den! Mit dem Märchen von den„geheimen Straf⸗ lagern“ muß Schluß gemacht werden. Ein erheblicher Teil dex heute noch vermiß⸗ ten Kriegsteilnehmer iſt als ein Opfer der unerhörten Zuſtände in manchen Kriegs⸗ gefangenenlagern Rußlands anzuſehen. 16,04 deutſche Soldaten gerieten im Weltkrieg in ruſſiſche Gefangenſchaft. Eine erheblich niedrigere Zahl als die der Weſtgefangenen. Aber eine Zahl, die eine der erſchütterndſten Tragödien des Krieges in ſich birgt. Laut amtlicher Todesziffer ſtarben in ruſſiſcher Gefangenſchaft 15 767 deutſche Soldaten. Aber nur 96 306 kehrten in die Heimat nach Kriege ende zurück. 4818 wurden laut Statiſtik von Ruß land direkt in die abgetretenen deutſchen Gebiete entlaſſen. Und was wurde aus den noch fehlenden 50 0002 Elſa Brändſtröm, ie bekannte Wohltäterin der Kri f i in ihrem Buche „Unter Krie . Rußland und Sibirſen 1914/20“ über die Zuſtände in dem Lager Kraſſno⸗ farſk:„Von den Krank ſtarben im Winter 1914/15: 54 v. H. oder 1300 Gefangene“. Sie berichtet von Novo Nikola jewſk:„Von den 8600 Kriegs⸗ gefangenen, die während des Winters im Lager un⸗ tergebracht waren, ſtarben etwa 4500.“ Und weiter heißt es über Oomſk:„In zehn Monaten, bis Ende Auguſt 1915, ſtarben in Omſk imsgeſamt etwa 16 000 Gefangene.“ Und an einer anderen Stelle lieſt man von Totzkoje, dem Grab für 17000 Kriegsgefangene von 25 000. Das ſind, wie Edwin Dwinger ſagt,„Berichte von den Hinterhöfen des Krieges, auf denen ohne Frontbericht geſtorben wurde.„Die Liſte dieſer La ger des Todes könnte beliebig verlängert werden, Wer Elſa Brändſtröms Buch las und Dwingers „Armee hinter Stacheldraht“ auf ſich wirken ließ, der kann über das Schickſal jener 50 000 Kämpfer nicht im Zweifel ſein. Sie ſind neben den Hundert⸗ tauſenden aus der früheren öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee ein Opfer jener Lager des Todes im fernen Oſten geworden.(Schluß folgt) Filmrundſchau Alhambra: Mein Leopold Wer das Volksſtück„Mein Leopold“ im Sprechthegter geſehen hot, wird einen Vergleich mit dem Tonfilm be⸗ ſonders intereſſant finden, wenn die Hauptrollen nde zumal mit ſo ausgezeichneten Kräften be wechſel macht S n N ſind. Der Szenen⸗ Sprünge, die im heater ſebbſt mit der Dr hne nicht möglich ſind. Moſaik von Re⸗ gieeinfällen, die das geſprochene Wort erſetzen, z. B. wenn man ſieht, wie zwei Füße die Treppe hinabſteigen, um an⸗ zudeuten, wie der leichtſinnige Leopold nach der Flucht aus dem Vaterhauſe ſchnell von Stufe zu Stufe ſinkt, um ſchließlich durch einen Zufall wieder hochzukommen und das Vertrauen zu rechtfertigen, das der alte Weigelt in ſeinen Sohn ſetzt. Max Adalbert hat ſich in die Rolle des Schuhmacher⸗ meiſters Gottlieb Weigelt mit einer Darſtellungskraft hin⸗ eingelebt, die rührt und erſchüttert. Er würde ſchon im ſtummen Film überzeugend wirken. Aber nun ſpricht und ſingt er ſo fein charakteriſierend, man auf das ein⸗ dringlichſte empfindet, wie jung'Arronges Volksſtück ge⸗ blieben iſt. Die Beſetzung der übrigen Rollen entſpricht der glänzenden Darſtellungskunſt der Hauptperſon. Zu loben ſind Harald Paulſen als Leopold, Camillo Spira als Schweſter Klara, Guſtav Fröhlich als Ru⸗ dolf Starte, Paul Henkels als Amtsrichter, Jo Wüſt als ſeine Gattin, Luei Engliſch und Elkrkede Borodin als ihre Töchter, Hermann Thiem ig als Klavierlehrer. Auch die kleineren Rollen ſind mit der Sorgſalt beſetzt, die auf die Inſzenierung verwandt wurde, Das Beiprogramm preiſt in einer wundervollen Bilder⸗ ſerie die Naturſchönheiten Maſurens, die im Wechſel der Jahreszeiten packend in ihrer charakteriſtiſchen Eigen⸗ art wirken. Zugleich wird eindri ich daran erinnert, wieviel deutſches Blut liche Grenzmark im Laufe der Jahrhundert iſt. Um ſo wertvoller muß ſie für olle Volksger daß 3 Vortrag. Der Schriftſteller Graf Sten bock⸗ Ferm or ſpricht heute Freitag, 10. Juni im„Großen Mayerhof“, Q 2, 16, über„Deutſchland von unten“. Tödlicher Unfall * Karlsruhe, 10. Juni. Der bei der ſtädtiſchen Milchzentrale beſchäftigte 27 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Weber aus Rüppurr geriet beim Abkop⸗ peln eines Anhängewagens zwiſchen dieſen und den Motorwagen und wurde dabei derart ſchwer gedrückt, daß er ſofort in das Neue St. Vinzentiushaus ein⸗ geliefert werden mußte, wo er kurz darauf ge⸗ ſtorben iſt. Tageokalencleꝛ Freitag, 10. Juni Nationaltheater:„Die endloſe Straße“, Frontſtück von Sig⸗ mund Graff und Carl Ernſt Hintze, Miete F 87, Son⸗ dermiete F 10, Anfang 20 Uhr. ö Antobusrundfahrt: Gorxheimer Tal— Heiligkreuzſtein ch 2 Uhr — Schönau— Heidelberg— Mannheim, ab Paradeplatz.. Muſenuſaal— Roſengarten: Luſtiger bunter Funkabend mit Willy Reichert und ſeinem Enſemble, 20.15 Uhr. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 3, 4 und 5 Uhr. 5 Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Tauz. Lichtſpiele: Capitol:„Zwei glückliche Herzen“.— Alhambra:„Mein Leopold“. Glorig: „Liebe und Weltrekord“.— Royy⸗Theater:„Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel“.— Scalga⸗ Theater! „Schön iſt die Manöverzeit“.— Palaſt⸗ Theater „Die Gräfin von Monte Chriſto“.— Univerſum „Der blaue Engel“.— Schauburg:„Das Geheimnis um den Kadetten v. Sedin“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15-19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 11—17[ihr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffer Oſtoſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werken (mit Ausnahme Montags) von 1013 und 15—17 Uhr an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr, Sonderausſtellungen:„Der Frauenſpiegel“ und Jubiläumz⸗ ousſtellung:„25 Jahre Mannheimer Kunſthalle“.— Stern- warte am Friedrichspark: Ausſichtstur7m mit um joſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge. öffnet von 1517 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M%, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 1619 Uhr, — Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Handelsteil: Kurt 5 Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Kuller ichard ee— Willy N Sport und Vermiſchtes: Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Fr anz a cher Anzeigen und geſchäftliche Mikteilungen: Jakob Faude, ſämt Haas Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim ke 1, 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvo AHeibe im lande ci. Kuute in Hlildbœd HorEl aUEIIENH OF HorEL KIUMpP- Die berühmten iegnol- bäder Striſcte ODidt- Kuen. 3 ee durchschn. DEAD i SCENE TWAIN W K 2 Bei der Re Grö be Burge die Bull Freibur feine Er ſchen Ki polttank. mit der gen den Kapit Erzbistu Regieru loſchen f ſeine G pikar ha ſein eift geſchäfte biözeſe übergebe Erzbi Domdek; und Gel 23238 Der E i H einer am Fortfühn am 9. 8 wieder a zunehme 1 Pfg. arbeiter. 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Juni — 75*— * Freiburg, 10. Juni. Bei der am Mittwoch erfolgten Uebernahme der Regierung übergab Erzbiſchof Dr. Conrad Gröber dem Domdekan Weihbiſchof Dr. Wilhelm Burger die drei päpſtlichen Urkunden, und zwar die Bulle über ſeine Ernennung zum Erzbiſchof von Freiburg, die Bulle an die Suffraganbiſchöfe über ſeine Ernennung zum Metropoliten der oberrheini⸗ ſchen Kirchenprovinz und die Bulle an das Metro⸗ polttankapitel, den Klerus und das katholiſche Volk mit der Ermahnung zu Ehrfurcht und Gehorſam ge⸗ gen den neuen Oberhirten. Kapitularvikar Dr. Seſter, deſſen Amt als Ctöbistumverweſer mit der Uebernahme der vollen Regierungsgewalt durch den neuen Erzbiſchof er⸗ ſoſchen iſt, brachte ſodann dem neuen Oberhirten eine Glückwünſche dar. Sein Amt als Kapitular⸗ hkar habe gerade ſechs Monate gedauert. Es ſei ein eifrigſtes Beſtreben geweſen, die Regierungs⸗ geschäfte im Geiſt der Kirche zu führen und die Erz⸗ biözeſe in gutem Stand dem neuen Oberhirten zu 0 übergeben. Erzbiſchof Dr. Gröber dankte ſodann dem Domdekan für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und Gelöbnis und dem Kapitularvikar für die ge⸗ Aus Baden Der Streik an der Stauſtufe Hirſchhorn beendet ei Heidelberg, 10. Juni. Nachdem man noch in eimer am 8. Juni abgehaltenen Verſammlung für die Fortführung des Streiks geſtimmt hatte, fanden ſich am 9. Juni morgens die meiſten Arbeiter wieder auf der Bauſtelle ein, um die Arbeit auf⸗ amehmen und zwar zu den tariflichen Löhnen von Pfg. für Facharbeiter und 59 Pfg. für Tiefbau⸗ arbeiter. Damit dürfte der Streik, der über drei Pochen dauerte, ſein Ende erreicht haben. Seit Mittwoch wird auch an der Stauſtufe Rockenau wie⸗ ber voll gearbeitet. Die z. Zt. hier weilende Unter⸗ ſuchungskommiſſion der Streikunruhen hat bis jetzt rei Verhaftungen vorgenommen. Bezirksrat gegen Hochſpannungen im Neckartal * Heidelberg, 10. Juli. Der Heidelberger Be⸗ Arksrat hat ſich in einer in Eberbach abgehaltenen Sitzung mit der Frage der Hochſpannungsleitungen im Neckartal beſchäftigt, die von den kommenden Stauſtufen der Neckarkanaliſierung mit Hilfe großer Maſten an den Abhängen in die Höhe geführt werden sollen, Das Bezirksamt hat ſich ebenſo wie die Stadt Heidelberg und wie andere Intereſſenten gegen die Führung ſolcher Leitungen auf badiſchem Ge⸗ biet ausgeſprochen und ein Bau verbot erlaſſen, weil die Leitungen das Neckartal verſchandeln, wie kan jetzt ſchon bei Neckarſteinach erkennen kann. Die heſſiſche Regierung hatte zuerſt eine Zuſage für die Stauſtufe Hirſchhorn gegeben, will ſich aber jetzt dem Standpunkt der badiſchen Stellen anpaſſen. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk in Eſſen will als Antragſtellerin, wie man hört, gegen die Entſcheidung des Heidelberger Bezirksrats in Karlsruhe Einſpruch erhoben. Die Geſellſchaft erklärt, die techniſchen Einrichtungen ſeien für die Verkabelung ſtarker Spannungen auf ſo große Ent⸗ fernung noch nicht genügend erprobt und außerdem ſehr koſtſpielig. Der Gutachter der Stadt Heidel⸗ berg erklärt dieſen Standpunkt aber nicht für zu⸗ keffend, d. h. er hält die Verkabelung für durchaus möglich und auch nicht teuer im Verhältnis zur Ge⸗ ſamtkoſtenſumme. Verbaud Badiſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer * Offenburg, 9. Juni. Am Sonntag, 12. Juni, findet in Offenburg im Hotel„Zu den drei Köni⸗ gen“ die Tag ung des Verbandes badiſcher Haus⸗ und Grundbeſttzervereine E. B. ſtatt. Die Verhand⸗ lungen beginnen vormittags zehn Uhr. * K. Weinheim, 9. Juni. Der evgl. Volks⸗ derein Weinheim feiert am Sonntag, den 2. Juni, ſein 40 jähriges Stiftungsfeſt. Mit ſakſicht auf die gegenwärtige Zeit will der Verein bon größeren Feſtlichkeiten Abſtand nehmen. In ſchlichter und einfacher Weiſe ſoll dieſe Feier be⸗ hängen werden. Ein Feſtgottesdienſt ſoll die Er⸗ inerung an dieſen Gedenktag wachrufen. Abends wird ein gemütlicher Familienabend abgehalten.— Die Deutſche Jugendkraft wird am kom⸗ nenden Samstag und Sonntag den von der Gräfl. Berckheimſchen Verwaltung erworbenen Sport⸗ Flatz einweihen. Mit dieſer Spielplatzeinweihung t ein Treffen des Turngaues Mannheim berbunden. Neben turneriſchen und leichtathletiſchen Wettkämpfen finden intereſſante Hand⸗ und Fußball⸗ wettſpiele ſtatt. Man rechnet mit einer Teilnehmer⸗ 7 zahl von 2 3000. f * Muggenſturm(Amt Raſtatt), 10. Juni. Der Gendarmerie Raſtatt und Mörſch iſt es gelungen, zwei Mädchen, die Ende Mai in der hieſigen Pfarrkirche zwei Opferſtöcke erbrachen und ihres Inhalts beraubten, zu ermitteln. Es handelt ich um zwei junge Mädchen, die ſchon wiederholt in üggenſturm, u. a. auch im Pfarrhaus, um milde ben vorſprachen. * Singen⸗Hohentwiel, 9. Juni. Vermißt wird eit dem 12. April der verheiratete Kaufmann Eugen Kowalſcki, zuletzt in Singen als Vertreter wohnhaft, der offenbar unter dem Druck wirtſchaft⸗ licher Schwierigkeiten die Nerven verlor und nun im Lande umherirrt. N 2 * reiburgs neuer Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 263 of zuperläſſige Verwaltung der Erz⸗ Dann gedachte verſtorbenen Erzbiſchofs Dr. Carl Fritz. j rabif und diözeſe in der Zeit der Sedisvakanz. er des Sein Amt habe er in keiner Weiſe geſucht und er⸗ wiſſenhafte ſtrebt, nur ungern ſcheide er von der armen Dia⸗ ſporadiözeſe Meißen. Er komme nicht um zu herr⸗ ſchen, ſondern um zu dienen, um allen ein guter Seelſorger und wohlgeſinnter Vater zu ſein, als ein beſorgter und helfender Vater, für das arme und zerklüftete Volk, für das er alles opfern und hin⸗ geben wolle, was immer er entbehren könne. Sein Wahlſpruch ſei für ſein ganzes Wirken: Quos adunar fides, fides conservat! Zum erzbiſchöflichen Sekretär hat Erzbiſchof Dr. Gröber den Repetitor und Studentenſeelſorger A. Beer im Erzbiſchöflichen Theologiſchen Konvikt beſtellt. Am Abend ſtattete Erzbiſchof Dr. Gröber dem Theaterabend der katholiſchen Erwerbsloſenhilfe für Männer und Frauen, zu dem ſich über 500 arbeits⸗ loſe Männer und Frauen eingefunden hatten, einen unerwarteten Beſuch ab und wurde ſtürmiſch be⸗ grüßt. In einer Anſprache behandelte er grund⸗ ſätzliche Fragen der beiden Enzykliken„Rerum noyarum“ und„Quadragesimo anno“ und ſpendete dann der Verſammlung den erzbiſchöflichen Segen. Aus der Pfalz Diebſtahlsverſuch * Ludwigshafen, 9. Juni. Der Maurer Karl Frey, geb. 1910, ſchlich ſich am Abend des 6. Mai d. J. in die Kantine einer Fabrik ein, um zu ſtehlen. Der 1908 geborene Elektriker Herm. Baumann ſollte ſpäter durch ein Fenſter, das Frey öffnen wollte, einſteigen. Der 1911 geborene Arbeiter Ernſt Frey ſtand draußen Poſten. Karl Frey hatte ſich hinter einen Vorhang begeben. Er wurde aber von dem Wirt, als dieſer die Tür abſchloß, entdeckt. Karl Frey geſtand ſeine Tat ein, behauptete jedoch, daß die anderen von nichts gewußt hätten. Das Ge⸗ richt hielt alle drei für überführt. Es verurteilte Karl Frey und Ernſt Frey zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis, während Herm. Baumann mit einem Monat 1 davonkam. Die ſeit 7. Mai d. J. erlittene Unter⸗ ſuchungshaft wurde angerechnet. Außerdem er⸗ hielten ſie bedingten Straferlaß. Meineidsprozeß Peter * Frankenthal, 9. Juni. In der Meineids⸗Ver⸗ handlung des Frankenthaler Schwurgerichts gegen den Elektromeiſter und ehemaligen Stadtrat von Homburg, Jakob Peter, wurde am Donnerstag vormittag die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. Ober⸗ regierungsrat Bühler⸗ Homburg hat mit dem An⸗ geklagten öfters dienſtlich zu tun gehabt. Er be⸗ zeichnet Peter als rabiaten Menſchen, der ſtets verſuchte, den Behörden Schwierig⸗ keiten zu machen. Bei Zuſammenſtößen auf dem Bezirksamt ſei Peter ſofort zu den franzöſi⸗ ſchen Kontrolloffizieren gelaufen, mit denen er in Verbindung ſtand. Direktor Rabhe⸗ Starnberg, der in den Jahren von 1923 ab dem Homburger Stadtrat angehörte, ſtellt Peter ein gutes Zeugnis aus. Zeuge Bühl bekundet, daß Pe⸗ ter einer der Erſten war, der einen Paß von den Franzoſen ausgeſtellt erhielt. 5 In einer Privatbeleidigungsklage gegen Peter ſei dieſer einmal durch einen franzöſiſchen Kontroll⸗ offizier entſchuldigt worden. Landjäger Scherer⸗ Homburg, der nach der Zwangsräumung bei Baus in dieſe Wohnung einzog, ſagt aus, daß Baus ein⸗ mal äußerte: Wenn jemand einzieht, gibts Himmelfahrt.“ Die Möbel ſeien ordentlich ab⸗ transportiert worden, von Beſchädigungen an den Möbeln oder an der Wohnung hat der Zeuge nichts wahrgenommen. * * Ludwigshafen, 9. Juni. Herr Emil Leber und ſeine Ehefrau Klara geb. Lohſe,„Gaſthaus zur Ruh⸗ meshalle“ in Ludwigshafen am Rhein, Munden⸗ heimerſtraße 241, feiern am morgigen 10. Juni das Feſt der Silberhochzeit. 2: Schifferſtadt, 9. Juni. Am Dienstag nachmit⸗ tag wurde in der Hauptſtraße die 10jährige Katha⸗ rina Mayer, Tochter des Eiſenbahnbeamten Jo⸗ hannes Mayer, als ſie mit dem Rade einem Per⸗ ſonenauto ausweichen wollte, vom Auto erfaßt, über⸗ fahren und ſchwer verletzt. An den erlittenen Ver⸗ letzungen iſt das Mädchen geſtern früh geſtorben. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. * Wolfſtein(Amt Kaiſerslautern), 8. Juni. Am 12. Juni findet hier der diesjährige Verbandstag des Verbandes Pfälziſcher Gewerbevereine und Handwerker⸗Vereinigungen ſtatt. In der Handwerk und Gewerbe auf das äußerſte bedrückenden Notzeit ſoll durch eine offene Ausſprache die Notwendig⸗ keit der Erhaltung der Organiſationen des Hand⸗ werks und Gewerbes bewieſen werden. Dabei ſind eine Reihe mehr interner Punkte zu beſprechen. In der öffentlichen Kundgebung werden zunächſt die mil der Ehrennadel des Verbandes ausgezeichneten Mit⸗ glieder bekannt gegeben. Dann folgen zwei wichtige Vorträge, die auf brennende Probleme eingehen. Es ſprechen Direktor Dr. Graf über„Der handwerk⸗ liche Nachwuchs auf dem Lande“ und Verbandsge⸗ ſchäftsführer Dr. Droeſcher über:„Stellung und Aufgabe des deutſchen Handwerks in Gegenwart und Zukunft.“ Is deutſche Ruderer in Los Angeles 11 Ruderer der Amieitia und 7 Berliner Die deutſche Rudervertretung Olympiſchen Spiele in Los Angeles wur von 11 auf 18 erhöht. Der Mannheime ein„Amieitia“ ſtellt 1 Monn und der Berliner RC 7. Berlin ſtartet mit dem Vierer mit Steuermann und dem Doppelzweier. Buhtz⸗ Berlin wurde auch für den Einer gemeldet; ſein für die Start hängt allerdings von dem Ab eiden und der Be⸗ anſpruchung im Doppe ei Die che Expedition auli geführt. An der Vereine und zwei wird vom Verbandsvorſitzenden P Reiſe werden auch die Trainer der Bootswarte teilnehmen. 2 Tagung des JO Noch vor Eröffnung der Olympiſchen Spiele treten die Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Comités in Los Angeles zu wichtigen Beratungen zuſammen. Zur Er⸗ ledigung der umfangreichen Tagesordnung ſind drei Sit⸗ zungen vorgeſehen. In erſter Linie wird ſich das JO auf Antrag des Internationalen Leichtathletik⸗Verbandes mit der heiklen Amateurfrage zu befaſſen haben. Weiter⸗ hin ſoll beſchloſſen werden, die Punktwertung bei den Olympiſchen Spielen of ell einzuführen. Deutſchland wünſcht die Zulaſſung Segelfliegens 1936 in Berlin. Von anderer Seite wird beantragt, das Bogen⸗ ſchießen in das Programm aufzunehmen. Ueber die 11. Olympiſchen Spiele in Berlin und die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen werden Dr. Le⸗ wald und Dr. v. Halt Ausführungen machen. Ungarns Olympiaſchwimmer Der ungariſche Schwimm⸗Verband iſt in der glücklichen Lage, ſeine Mannſchaft ſchon namentlich nennen zu können. Für die 4 mal 200 Meter Crawlſtaffel ſtehen Dr. Ba⸗ rany, Szekely, Szabados und Wan nio 2 be⸗ reit. Dr. Barauy ſtartet noch über 100 Meter Crawl, während Halaſſy für die Crawlſtrecken über 400 und 1500 Meter gemeldet wird. Die Waſſerballmannſchaft ſetzt ſich aus Brody, Dr. Jvady, Homonnay, Halaſſy, Gebrüder Ke⸗ ſerü, Nemet, Verteſſi. Sarta, Sarkany und Bozſi zu⸗ ſammen. Olympiaſpende für deutſche Schwimmer Dem deutſchen Schwimmsport hat eine Chemnitzer Firma einen wertvollen Dienſt erwleſen. Sie hat dem Dey die Mittel zur Entſendung von zwei deutſchen Schwimmern zu den Olympiſchen Spielen nach Los Ange⸗ les zur Verfügung geſtellt. Weiterhin ſtiftete die Firma einen Ehrenpreis für die Olympiſche Staffel der Deutſchen Schwimm ⸗Meiſterſchaften in Dresden. USA hat gute Nadfahrer In Paterſon im Staate New⸗Nerſey fanden die er⸗ ſten amerikaniſchen Kämpfe zur Ausſcheidung der Stroßen⸗ fahrer ſtatt. Der Sieger Frank Connel erzielte auf der 100 Km. langen Strecke in 22738:34,2 eine glänzende Zeit. Den zweiten Platz belegte der Deutſchamerikaner Otto Lüdecke in:42:39,4. „ aber ſchlechte Geher Wenig zufriedenſtellende Ergebniſſe zeitigten die in Newyork ausgetragenen Prüfungen der amerikaoniſchen Geher über 50 Km. Erneſt Crosbie gewann die Aus⸗ ſcheidung in der mäßigen Zeit von.45% vor William Chisholm, der:81:17,4 benötigte. Beide gelten als Olym⸗ pinteilnehmer, werden jeoͤoch in Los Angeles keine ernſt⸗ haften Konkurrenten für die weit beſſeren europäiſchen Geher abgeben. Mexiko mit 50 Mann Recht ſtork wird Mexiko in Los Angeles vertreten ſein. Das Mexikaniſche Olympiſche Komitee will 50 Teilnehmer entſenden, darunter allein 12 Fechter, acht Schützen und drei Schwimmer. BDR verzichtet auf Deutſchamerikauer Der Deutſche Radſport⸗Club in Newyork hatte ſich an⸗ geboten aus ſeinen Reihen einige befähigte Bahn⸗ und Straßenſahrer für Deutſchland in Los Angeles ſtarten zu laſſen. Der BDR, der wegen Geldmangel keinen Ver⸗ treter ſtellen kann, lehnte dieſe freundliche Unterſtützung höflich aber entſchieden ab mit der Begründung, daß die deutſchamerikaniſchen Fahrer nicht genügend intergaotio⸗ nale Erfahrung beſitzen, um gegen die ſtarke Konkurrenz bei den Olympiſchen Spielen beſtehen zu können. Unſere Stammesbrüder in Newyork hat dieſer Beſcheid ſtark ver⸗ ſchnupft. 250 Frauen in Los Angeles Das Olympiſche Komitee in Los Angeles hat jetzt be⸗ kanntgegeben, daß mit einer Teilnahme von 250 Frauen aus Dänemark, Deutſchland, England, Frankreich, Hol⸗ land, Japan, Litauen, Südafrika, Kanada, Mexiko und USA zu rechnen ſei. Olympiadorf wird eröffnet Das eigens für die Unterbringung der ausländiſchen Teilnehmer erbaute Olympiadorf in Los Angeles wird am Samstag offiziell ſeiner Beſtimmung übergeben. Als erſte Bewohner ſind bereits aus San Franzisco drei Inder eingetroffen, die ihre Quartiere am Samstag in dem mo⸗ dern eingerichteten Dorf beziehen werden. Deutſchland— Frankreich Ein Schwimmländerkampf am 12. Juni in Düſſeldorf Am kommenden Sonntag liefern ſich die Nationalmann⸗ ſchaften von Deutſchland und Frankreich in Düſſeldorf den 6. Schwimm⸗Länderkampf. Schauplatz der unter der Lei⸗ tung des belgiſchen Unparteiiſchen Delahaye ſtehenden Be⸗ gegnung iſt das Rheinſtad on, in welchem die Län⸗ dervertretungen für die beiden Wettbewerbe wie folgt auf⸗ marſchieren: 4 mal 200 Meter Crawlſtaffel: Frankreich: Navarre, F. Vandeplancke, A. Vande⸗ plancke, J. Taris. Deulſchland: Balk⸗Nürnberg, Schwartz, Derichs, Deiters(Köln). Waſſerballſpiel: Frankreich: Tor: Cordier; Verteidigung: Bulteel, Sourdet; Verbindung: Lambert; Sturm: A. Vandeplancke, Padou, Parent. Deutſchland: Tor: E. Rademacher(Magdeburg): Verteidigung: Gunſt(Hannover), Cordes(Magdeburg); Verbindung: Benecke(Magdeburg); Sturm: J. Rademacher (Magdeburg), Schwartz(Köln), Schultze(Magdeburg). Von den bisherigen fünf Wettbewerben endeten die drei erſten jedesmal unentſchieden:1, Deutſchland ge⸗ wann die Staffel, Frankreich das Waſſerballſpiel. Erſt der vierte Kampf am 5. Juli 1930 in Zeitz brachte eine Wen⸗ dung. Dieſer ſowohl wie der folgende in Paris wurde von unſeren Vertretern mit:0 gewonnen. Der Papter⸗ form nach müßte es auch diesmal zu einem Erfolge reichen. In der Staffel ſollten die erſten drei ſchnell genug fein, um Deiters mit einem genügend großen Vorſprung gegen Taris auf die Reiſe ſchicken zu können und im Waſſer⸗ ballſpiel muß ein klarer Sieg herauskommen, wenn unſere Mannſchaft Anſpruch darauf erhebt, nach Los Angeles ge⸗ ſchickt zu werden. J Caflfrtza bie. Olympiſcher Streifzug fikation ſiegte. Das Rahmenprogramm verſpricht ebenfalls in⸗ tereſſonten Sport. Im Vordergrund ſteht der Zweikampf Taris— Deiters, der r 200 Meter oder 400 Meter vor ſich gehen wird. In Meter⸗Crawͤlſchwimmen gehen u. a. Derichs, Ha 1 Dahlem a en Ablauf, im Springen der aus ete Turnermeiſter Storck⸗ Frankfurt a. M. Liſa Rocke hat für Bruſt⸗ und ⸗Crawl⸗ ſchwimmen gemeldet. Vor dem Nürnberger Enoͤſpiel Kleine Nachrichten Alle Sitzplätze für das Stadion ſind wird vorausſi ch noch propiſoriſche 1 1 Nürnberg: ausverkauft. Man Sitzgelegenheiten für 3 bis 4000 Perſonen ſchaffen. Ins⸗ geſamt rechnet man mit 55 000 Zuſchauer n, v denen faſt 20) von auswärts kommen dürften. Aus Frank⸗ furt werden neuerdings allein 4000 Schlachtenbummler er⸗ wartet und München wird vorausſichtlich hinter dieſer Zahl kaum zurückbleiben. Die Maſſen werden nicht nur in Sonder⸗ zügen, ſondern mehr noch in Auto⸗ und Laſtwagenkolonnen erwartet. Sowohl aus Frankfurt, als auch aus München ſind bereits in den letzten Tagen größere Trupps per Rad abgereiſt und aus München werden ſogar Trupps erwartet, die den Weg zu Fuß zurücklegen. Die Leitung von „Bayern“ München hat 100 Erwerbsloſen Karten gratis ausgehändigt. Frankfurt: Die Eintracht wird mit Ehmer, aber ohne Kellerhoff antreten. Die Mannſchaft reiſt Samstag morgen, wird aber nicht in Nürnberg, ſondern in einem kleineren Ort in der Nähe von Nürnberg untergebracht, um von allen ſtörenden Einflüſſew befreit zu bleiben. Die Ein⸗ tracht⸗Elf hat ſich in dieſer Woche nur noch einem leichten Konditionstraining unterzogen. Das„Endſpielfieber“ in der Stadt überſteigt alle Begriffe. München: Seit Sonntag iſt Trainer Dombi wie⸗ der geſund und wieder bei der Arbeit. Heid kam p wird aller Vorausſicht nach ſpielen. Die Bayern⸗Elf ſoll erſt am Sonntag früh im D⸗Zug nach Nürnberg fahren, um nicht zu früh dem gewohnten Lebensgang entriſſen zu werden. Die Münchener Fußballgemeinde iſt ſehr zuverſichtlich geſtimmt. Beginn der ͤritten Davispokal-MRunde Japan führt gegen Dänemark mit:0 Die Begegnungen der dritten Runde des Davispokal⸗ Wettbewerbes in der Europa⸗Zone nahmen am Donnerstag mit dem Treffen Dänemark— Japan in Kopenhagen ihren Anfang. Wie erwartet wurde, konnten die favoriſier⸗ ten Japaner ſchon am erſten Tage eine:0⸗Führung über⸗ nehmen. An ihrem Endſieg iſt nicht zu zweifeln. Jir o Satoh ſchlug den jungen Dänen Jakobſen:1, 672, 674 und ebenſo leicht fertigte auch Kuwabara den Dänen Einar Ulrich:4,:2,:0 ab. Gute Athletikleiſtungen auf dem „Sportforum“ Hirſchſeld erreicht 15,88 m, Wegener läuft Rekord Die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen veranſtaltete auf dem Berliner Sport⸗Jorum ihre Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften, denen u. a. Dr. Lewald und Reichstrainer Waitzer beiwohn In den umrahmenden Einladungs⸗ wettbewerben erzielte der Turnermeiſter Wegener (Schöneberger TSC) im 110 Meter ⸗ Hut rdenlaufen auf der ſchnellen Bahn mit 14,6 Sekunden eine neue Rekordzeit. Zwei wei kehmer hatten ſogar 14,4 Sekunden geſtoppt. W̃ a Rückenwindes und des Umſtandes, daß Wegener zwei bleibt der alte Rekord von Beſchetznik beſtehen. Weltrekordmann Hirſchfeld wartete im Kugelſtoßen mit 15,88 Meter mit einer feinen Leiſtung auf. Der Sieger im Meiſter⸗ ſchafts⸗Kampf Eberle vom Berliner kam auf 13,50 Meter und holte ſich auch den Titel im Speerwerfen mit 61,96 Meter. Etwas überraſchend ſiegte über 100 Meter Dannemann(Dec) in 10,7 Sek. vor dem Stettiner Ober⸗ müller, der das 200 Meter⸗Laufen in 22.8 Sek. für ſich in Beſchlag legte, In den weiteren Wettbewerben gab es noch folgende Ergebniſſe: 400 Meter: 1. Böchner⸗SCC 51,6.— 800 Meter: 1. Knigge⸗Zehlendorf 205.— 110 Meter Hürden: 1. Hiby 16,2.— Weitſprung: 1. Beyer(Bavarfa) und Buſſe(Doc) je 6,73 Meter. Engliſche Touriſt⸗Trophy Das Rennen der 2ö50cem⸗Klaſſe Der Motorradwettbewerb auf der Inſel Man wurde am Mittwoch mit dem Rennen der 250er⸗Klaſſe fortgeſetzt. Sieger der Leichtgewichts⸗Trophy wurde der erfolgreiche engliſche Fahrer L. A. Davenport auf New Imperial, der die 425 Kilometer Geſamtſtrecke in der neuen Re⸗ kordzeit von 3144:53 mit einem Stundenmittel von 143,45 Kilometer zurücklegte. Graham Walker, der alte Rekord⸗ inhaber, mußte ſich auf Rudge in:40:13 und einem Stun⸗ dendurchſchnitt von 112,75 Kilometer mit dem zweiten Platz begnügen. Knapp zurück endete auf der gleichen Marke L. W. Handley in:46:53 Stunden als Dritter. Neuer Frauen- Weltrekord über 100 m Bei einer leichtathletiſchen Veranſtaltung in Haarlem gelang es der bekannten holländiſchen Läuferin Fräulein Schuur mann, die 100 Meter in der neuen Weltrekord⸗ zeit von 11,9 Sekunden zurückzulegen. Bisherige Rekord⸗ inhaberin war Miß Cook Canada) mit 12 Sekunden. Berufsborkämpfe in Prag Als einziger deutſcher Teilnehmer beteiligte ſich der Breslauer Leichtgewichtler Paul Czirſon am Dienstag an den Freiluftboxkämpfen auf dem Sparta⸗Platz in Prag, zu denen ſich über 7000 Zuſchauer eingefunden hatten. Der Examateur Jax⸗Prag ſiegte über Czirſon nach ſechs Runden ſicher nach Punkten. Den Hauptkampf des Abends beſtritt der aus Amerika zurückgekehrte Weltergewichtler Franka Nekolny, der über den ſchwediſchen Europatitelanwärter Gunnor Anderſon in der zehnten Runde durch Disquali⸗ Einen weiteren tſchechiſchen Sieg erzielte Novotny, der den Schweden Guſtaf Björnſſon in der ſieben⸗ ten Runde zur Aufgabe zwang. Mannheim H 1,8 Breitestra g e Wesideuische Abschlüsse im IIlkirch-Mühlen- Konzern ereich der Grand Moulin chen Mühlenwerke, Mann⸗ Unternehmen ſchließt die AG in Köln⸗Dentz gewinn einſchließlich i(183 597) gewinn von de von 7(8) r Rücklage 1, vor⸗ -Mühlenwerke 1 7 len AG in Neuß binn von 366 9e r wie im Verwendu Vorjahrs⸗ unvortrag aus 1932 ungeſchmälert Ve wurde im übrigen be⸗ von 3,5 Mill. I um 350 000 4 herab⸗ zwar durch Einziehung eines entſprechenden von Aktien, die ſich ſchon im Beſitz der Geſell⸗ befinden. Der geſamte Ag wurde ſchließlich wieder⸗ auf Geh. Kommerzie t Dr. h. ce. Broſien⸗ und W̃ r Freiherr von Oppenheim⸗Köln, nate verzichtet haben. der Rheinmühlen AG, ionäre mit 834 tigte bei St 1 Oppoſitio ſſe n, daß und Dütſſeldorf⸗Reisholz, Af vertreten waren, 5 dem Vorjahr anwalt Frank ⸗ bieder 8 v. H. Di⸗ onsgruppe unter Re Düſſeldorf den Abſchluß für 1931 mit vidende. Der Reingewinn ſtellt ſich nach Ab⸗ zungen von 71 000(69 900)/ auf 148 000(81 979) l, ieben der Dividende 50 000 4 einem Re⸗ ügewieſen und 26(9979) vorgetragen n. Die GW erklärte ſich gegen die Bekanntgabe der Rechtsanwalt Frank gewünſchten Auskunft über die e der an die befreundeten Pfälziſchen Mühlen⸗ werke, Mannheim, gezahlten Beträge. Die Vor⸗ dieſes freundſchaftlichen Vertrages ſeien nach Aus⸗ ungen der Verwaltung wertvoller als die geleiſteten ungen. Der W berſchuß ſtellt ſich auf 0,91,(0 783) A1. Gläubi tit 1/06(12), Debitoren mit 0,5 (0,39), Waren mit 78), Kaſſe und Bankguthaben mit 0,18(0,12) und Wechſel mit 0,22(0,12) Mill./ aus⸗ gewieſen. J Kapitalherabſetzung ſicherungs⸗Geſellſchaft.(Eig. abſichtigt eine Herabſetzung ihr Mill.„ durch Einziehung von Mill./ eigenen Aktien or ten. Die eigenen Aktien wurden vor einigen Jahren zur Vermeidung einer Ueberfremdung über⸗ n. Aus dem damaligen Uebernahmepreis ſind nicht iche Verluſte und der an Bet l ſoll 1 Mill./ der 1 den. Der Abſchluß für 1981 weiſt einen Reingewinn bon 219 000(368 000)„/ aus, woraus 6(12) v. H. Dividende auf 2,5(3,05) Mill.„ eingezahltes Kapital verteilt wer⸗ den ſollen. ) Gritzner⸗Kayſer AG., Durlach.— Verluſtabſchluß. [Eig. Dr.) Die im Vorjahr aus der Fuſion der Näh⸗ Faſchinen⸗ und Fahrräderfabrik vorm. Gebr. Kayſer AG., Naiſerslautern und der Maſchinenfabtik Gritzner AG. in Durlach entſtandene Geſellſchaft(AK. 6,3 Mill. /) wird für 1931 einen ſtärkeren Verluſtabſchluß ausweiſen. Die Höhe wird die AR.⸗Sitzung am 21. Juni feſtlegen. Neckar AG., Stuttgart.— Kapitalerhöhung aus Reichs⸗ und Länderdarlehen. Die zum 30. Juni einberufene o. GV. wird Beſchluß zu faſſen haben über eine Erhöhung des bereits im Vorfahr von 5,36 auf 13 Mill. 4 heraufgeſetzten Akklenkapttals. Dieſe Erhöhung ſoll erfolgen durch Umwandlung eines Teiles der langfriſtigen Darlehen des 9 d der Länder Württemberg, Baden und Heſſen sſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. langfriſtigen Dar wurden in der Bilanz per ber 1930 mit Kölniſche Rückver⸗ e Geſellſchaft be⸗ als von 12,2 auf 10 2 Eine neue Margarinefabrik im Rheinland. nefabr „Walter Rau, Beſitzer der Teutoburger newerke W̃ Rau in Hilter, im Anſchluß an n ihm erworbene Neußer Oelmühle N. Simons AG. in Neu⸗Rhein eine eigene Margarine⸗ abrik zu errichten, die wie ſeine übrigen Unterneh⸗ mungen völlig ringfrei bleiben und auch in der Rohſtoff⸗ verſorgung gänzlich ringfrei bleiben ſoll. r. Gebrüder Heinemann A. G. in St. Georgen. Bei dieſer mit 1 Mill.„ arbeitenden Werkzeugmaſchinenfabrik ergab ſich im Geſchäftsjahr 1931 ein Verluſt von 72 411 Mark, um den ſich die vorgetragenen Vorfahrsgewinne auf 49 903(122 314)/ vermindern. Daß Fabrikationskonto ging auf 37(242 120)„ erheblich zurück; außerdem iſt auf der Einkommenſeite das Delkrederekonto aus der Re⸗ ſerve mit 29 000 4 eingeſtellt. Die Unkoſten ſtiegen ſogar noch auf 237 278(216 482) /. Aus der Bilanz(in: Vorräte 636 000(940 700), Warenguthaben 341 5389(203 408), Wechſel und Schecks 220 028(118 341 einſchließl. Bank, Kaſſe uſw.); andererſeits Reſerve 285 000(314 000), Kreditoren 410 975(397 035). (J Ein anuhaltiſcher Staatskommiſſar für die Junkers⸗ werke.(Eig. Dr.) Bei der Wichtigkeit der Erhaltung der Junkerswerke für das Land Anhalt hat es die Regierung für notwendig befunden, einen beſonderen Staats kommiſſar in der Perſon des Staatsmini⸗ ſters a. D. Dr. Müller zur Bearbeitung der Angelegen⸗ helt zu beſtellen. Dieſem ſoll die beſondere Aufgabe zu⸗ fallen die erforderlichen Verhandlungen mit den maß⸗ gebenden Reichsſtellen zu führen. * Die Befriedigung der Creditauſtalt⸗ Gläubiger. In r Beſprechung des Miniſterausſchuſſes für die Ange⸗ heit der Creditanſtalt mit Vertretern der ausländiſchen i Vergleichs⸗ vorſchlag in dem Sinne machen, daß die ausländiſchen Gläubiger zur teilweiſen Befriedigung ihrer Anſprüche die außerhalb Oeſterreichs liegenden Aktipen der Creditanſtalt in Zahlung nehmen Nach einer Einigung über die Bewer⸗ tung dieſer ausländiſchen Aktiven ſollen weitere Maß⸗ nahmen zur Hebung der Leiſtungsfähigkeit der Credit⸗ anſtalt erörtert werden. Nach einer mehrſtündigen Aus⸗ ſprache wurden die Verhandlungen, an denen auch Finanz⸗ miniſter Weidenhoffer und Handelsminiſter Jaconeig teil⸗ nahmen, auf heute vertagt. 5 E Leitung Risse im französischen Goldfurm Bis jetzt hat die Bank von Frankreich es nötig gehabt, Gold abzugeben. Goldturm unerſchüttert von Frankreich beträgt Franken, nachdem er in den letzten chen Steigerung erfahren hat. Aber es ſind be s Riſſe im franzöſiſchen Goldturm zu erblicken, die darauf ſchließen laſſen, daß es mit der Herrlichkeit der franzöſiſchen Gold⸗ herrſchaft bald vorbei inte. Was nützt der Bank von Frankreich eine Notendeckung von 72,66 Prozent, wenn das i 5 begriffen iſt? Wir erleben je groteske Sch i daß die übervorſichtigen und überängſtlichen franzöſiſchen Kapttaliſten engliſche Pfunde kaufen und eine regelrechte Kapitalflucht treiben. Die entwertete engliſche Valuta, die vom Golde unabhängig iſt, flößt ihnen alſo mehr Zutrauen ein als die eigene, ſeſt auf Gold baſierte, franzöſiſche Währung. Vor allem aber werden in Frankreich ruhende Ausland s⸗ gelder in zunehmendem Maße repartiiert. Da die Bank von England beſtrebt iſt, eine Steigerung des Pfundkurſes zu verhindern, hat ſie in der letzten Zeit umfangreiche Goldkäufe in Newyork vorge⸗ nommen, und es hat durchaus den Anſchein, als ob ſie an eine Wiederauffüllung ihrer Goldreſerve denkt. Wären dieſe engliſchen Goldkäufe nicht erfolgt, ſo wäre zweifellos ein erhebliches Emporſchnellen der Sterlingdeviſe infolge der ausländiſchen Käufe eingetreten. In der Tat hat der franzöſiſche Sparer mit ſeinem Mi f⸗ trauen zur franzöſiſchen Wirtſchaft nicht ſo unrecht. Ganz abgeſehen von der phantaſtiſch niedrigen Verzinſung, die ihm in Paris zuteil wird, iſt das Argument kaum mehr ſtichhaltig, daß die Anlage von Geldern in Frankreich be⸗ ſonders„ſicher“ ſei. Nicht nur, daß ſich die zahlreichen finanziellen Skandalaffären, die mit Ouſtric, Hanau und Devilder anfingen, in erſchreckender Weiſe gehäuft haben, auch bei einer durchaus ſoliden Art der Geſchäftsführung ſind die Rentabilitäts möglichkeiten in Frankreich heute nicht mehr ſehr groß. noch nicht Noch ſteht der franzöſiſche der Bank tarden och eine Goldͤbeſtand 1s 78.9 als 18,9 das Frankreich iſt zum tenerſten Laub Europas geworden, das an den Auslandsmärkten ſtark an Konkurrenzfähigkeit eingebüßt hat. Während man in ſämtlichen übrigen Län⸗ dern der Welt ſich den Kopf darüber zerbricht, wie man der Deflation Herr werden könne, herrſcht in Frankreich in⸗ folge der hohen Goldbeſtände eine ausgeſprochene Gold ⸗ inflation. Seit 1926 iſt der Notenumlauf in Frank⸗ reich um nicht weniger als 25 auf 85 Milliarden Franken angeſtiegen. Zunächſt hat man in Frankreich verſucht, durch eine verzweifelte Politik der hohen Zölle und willkürlicher Kontingentierung der Einfuhr, die Handelsbilanz trotz der ſinkenden Konkurrenzkraft Frankreichs einigermaßen im Gleichgewicht zu halten. Man hat auch tatſächlich erreicht, daß die franzöſiſche Einfuhr gegenüber dem Monatsdurch⸗ ſchnitt 1931 eine Abnahme um rd. ein Drittel erfahren hat. Aber ſo kommt man auf die Daner natürlich nicht weiter. Der franzöſiſche Fremdenverkehr, ein äußerſt wichtiger Poſten in der franzöſiſchen Zahlungsbilanz, ſieht aus nahe⸗ liegenden Gründen traurigen Zeiten entgegen. Die Aus⸗ fuhr ſinkt ſchneller als die Einfuhr(im April war der franzöſiſche Importüberſchuß mit.095 Mill. Fres. um 70 Mill. Fres. größer als im Vorfahr), die Zinſen aus den franzöſiſchen Auslandsguthaben fließen nicht mehr, einer⸗ ſeits, weil dieſe franzöſiſchen Guthaben in irgendwelchen Pantkmomenten zurückgezogen worden ſind und heute nur noch einen geringen Umfang innehaben, andererſeits in⸗ folge von Moratorien und illhalteabkommen. Die enge Verknüpfung mit der Weltwirtſchaft, die Frankreich ſo ſehr zu leugnen verſucht hat, beginnt ſich in grauſamer Weiſe an der egozentriſchen franzöſiſchen Wirtſchaftspolitik zu rächen. Die franzöſiſche Zahlungsbilanz dürfte 1932 bereits ſchätzungsweiſe eine Paſſivität von 9 Milliarden Franken erreichen. Damit iſt dann zum mindeſten die Möglichkeit ausgeſchaltet, daß der franzöſiſche Goldſchatz noch weiter anwächſt. Im Gegenteil kann es als einigermaßen wahr⸗ ſcheinlich angenommen werden, daß Frankreich umfan 8 reiche Goldmengen wird abgeben müſſen und es iſt durchaus denkbar, daß die Gold ver luſte ſich in einem weſentlich ſchnelleren Tempo vollziehen, als man heute zu ahnen ver⸗ mag. Immerhin ſind die Reſerven der Bank von Frank⸗ reich ſo groß, daß hierin voxerſt keine ernſte Gefahren⸗ quelle liegt. Weitaus ernſter iſt die Gefahr, daß das internationtale Preſtige des Goldes als Wäh⸗ rungs metall noch ſtärker an Gewicht verliert als bisher. Die Zeiten, in denen Frankreich mit Hilfe ſeines Goldſchatzes eine unumſchränkte finanzielle Hegemonie in der Welt aufrichten zu können vermeinte, ſind heute vor⸗ bet. Aber es ſind auch die Zeiten abzuſehen, in denen die „Goldenen Kugeln“ Frankreichs nur noch eine ſehr beſchränkte Wirkung aus⸗ ſtben werden. Die Konjunkturentwicklung in Frankreich iſt heute von jener legendären glücklichen Inſelhaftigkeit weit entfernt. Ueberall bekommt Frankreich die Wirtſchaftskriſe jetzt J vollem Umfange zu ſpüren. Man betrachte nur beiſpiels⸗ weiſe die Einnahmen der franzöſiſchen Großbanken für 1931, alſo für ein Geſchäftsjahr, das zweifellos noch be⸗ deutend günſtiger war, als das laufende ſein wird. Reingewinn in Mill. Francs 1930 1931 1930 1931 Crédit Lyonnais 84 84 Crödit Induſtriel 10 10 Société Générale 71 64 Banque de Paris 67 25 Compt.'Escompte 72 44 Union Pariſienne 3 26 Crédit Commercial 38 31 Credit Mobilier 12 7 Dollar fesfer, Pfunde schwächer Die Neichsmark seßi ihre Aulwärisbewegung fori Frankfurt: Kurſe knapp gehalten Dos Geſchäft an der geſtrigen Abendbörſe war wieder ſehr ruhig, da anregende Momente nicht vorlagen. Die überwiegend ſchwächeren Auslandsmeldungen veranlaßten die Spekulation, zumal Kaufaufträge nicht vorlagen, wei⸗ tere Glattſtellungen vorzunehmen. Infolgedeſſen waren verſchiedene Werte etwas ſchwächer. So gingen Far⸗ ben und Reichsbank um v. H. gegen den Berliner Schluß zurück. Im allgemeinen waren die Kurſe nur knapp geholten. Die Tendenz blieb auch im weiteren Verlaufe lüſtlos. Am Rentenmarkte konnte ſich Altbeſitzanleihe leicht befeſtigen, während Reichsſchulöbuchforderungen um 7 v. H. zurückgingen. London: Kurſe durchweg ſchwächer Die Londoner Börſe verkehrte in luſtloſer Haltung, und die Kurſe lagen ſaſt durchweg etwas ſchwächer. Bei ruhi⸗ gem Geſchäft war die Poariſer Börſe recht widerſtands⸗ fähig. Brüſſel war gleichfalls ruhig und uneinheit⸗ lich. Noch ſchwächerem Beginn war Amſterdam im Ver⸗ laufe freund er und die Kurſe konnten ſich etwas befeſti⸗ gen. Die Stimmung an der Wiener Börſe war bei ſehr kleinen Umſätzen nicht unfreundlich. Newyork er⸗ öffnete heute wiederum in ſchwacher Haltung. Norddeviſen etwas leichter Der Dollar, der ſchon gegen den geſtrigen Miktog etwas feſter tendierte, konnte ſich im Laufe des geſtrigen Nachmittags weiter kräftig beſſern, wozu in der Hauptfache wohl die endgültige Unterzeichnung der Steuervorlage und die Annahme des Spargeſetzes beitrugen. Das Pfund lag dagegen international wieder etwas leichter und unterſchritt ſeinen geſtrigen Schlußſtand. Gegen den Dollar notierte es 3,67½, gegen Paris 93,21 und gegen Zürich 18,79. Die Reichsmark ſetzte ihre longſame Aufwärtsbewegung fort. So konnte ſie in Am⸗ ſterdam auf 58,61, in Zürich auf 121,35, in London auf 15,47 und in Newyerk auf 23,75 anziehen. Auch die Norödeviſen waren wieder etwas leichter, ebenfalls Deviſe Mailand und Madrid. Akfienverkauf mii Zuschuß L London. 10. Juni.(Drahtung unſeres Londoner Ver⸗ treters). In der offiziellen Liſte der Aktienumſätze an der geſtrigen Börſe wurde ein Geſchäft in A⸗Shars der Anglo South American Bank verzeichnet, bei dem der Verkäufer 5 Schilling pro Aktie zu zahlte. Die Anglo South Amerikan Bank wird den Hauptteil der europäiſchen Verluſte tragen, falls der chileniſche Salpetertruſt Coſach in den gegenwärtigen Wirren in Chile zu Schaden kommen ſollte. Die A⸗Shars ſind durch eine noch nicht aufgeruſene Verbindlichkeit von je 5 Pfund belaſtet. Zur Unterſtützung der Anglo South American Bank iſt ein Konſortium unter Führung der Bank von England gebildet worden, eine Maßnahme, die offenbar die Aktieninhaber nicht völlig beruhigt. Der Kursſturz gezwungen, erheblic feuilles vorzunehmen. einem ſchroffen Mißve der Bankguthaben, um 7,3 Mrd. Fres. im Jahre 1 die franzöſiſchen Banken in unverwend ſchwimmen, verkommt die f f e Während arem Geldreichtum he In duſtrie. Der 2 wieder unter Vor⸗ en in Frankreich ben, obwohl früher in ſchlimmſten heute nur die zahlreig arbeiteten, ſieht es in der Textilinduſtrie noch mit 50 v. H. der Beſchäftigung von 1913 gearbeitet wird. Es zeigt ſich immer mehr, daß die franzöſiſchen Methoden der Kriſenbekämpfung ausſichtslos ſind. Nofleidende der verſchiedenen Länder ſind man 5 5 Frankreich aus, wo Unter den Währungen drei Gruppen zu unter den: Die einen haben auch in den Stürmen der Nachkriegszeit an rer früheren Münzeinheit feſtgehalten, teils, wie bei den ſkandinaviſchen — ö Schweden tali 2 talien 100 e 100 N N 90 e sste neh 90 N 12 2 80 Dünen Aſepan- Euslend 80 1 e eee 70 8 1 N 70 1 Argentmieg 755 S0. 60 50= 2 1 ö eee 30 40% ee eee 1 1 ö 30 notleidende Währungen N 2 20(Stand in% des Partwertas) f 20 5 5 würfel 0 221232 5 0. EATHAEE HE ETH AE IH Ländern, weil die hohe Bewertung im Ausland eine Kon⸗ verſion unnötig erſcheinen ließ, teils, weil man ſich. wie z. B. in Spanien, aus irgend welchen Gründen zu dem einſchneidenden Schritt einer dauernden Herabſetzung des Münzwertes nicht oder noch nicht verſtehen konnte. Die zweite Gruppe hat, wie Belgien, Frankreich, Italien im Mittag-Ausgabe Nr. 263 2— Reichslandbund forderf weifere Einschränkung der Geireideeinfuhr Berlin, 10. Juni In einem miniſter Einkäufe und unter laſſer zu ſchränke der Verwertung 3 dem hat der R er nährungg, oöbund den telegraphiſch erſuch die Ink 5 1 1 0 en Handel 52 0 5 Veröffer hung im zu verhindern. g bedeute. der früheren Regieru Kurs weitergeht, was bezeichnet wird. Währungen Lauf der Zeit den Grundwert und endgültig geändert und Entwertung, aber ſeither im Bewertung im internationalen 2 dritte Gruppe endlich h unter vorigen September die ng gegeben und damit zwar für den J ö k bleiben des Gelöwertes, dem Ausland gegenüber aber eine Unterbewertung herbeigeführt Ein Vergleich der verſchiedenen Währungen iſt deshalb heute noch am eheſten möglich. wenn man ſie auf 0 Währungen bezieht, die an der Gold währung unverrückbar feſtgehalten hab Vereinigte S Deutſchland Schwefz, Holland. Die Schwankungen der Währungen dieſer Länder gegen einander ſind wegen der gemeinſamen Goldbaſis ſehr gering und geben deshalb die geeignetſte Vergleichsgrundlage. Für 8 vorſtehende Schaubild ſind die einzelnen Währungen auf dieſer Grund⸗ lage in Prozent ihres Pariwertes umgerechnet. Ganz beſonders deutlich tritt dabei hervor das plötzliche Abſinken aller der ſtark von England abhän⸗ gigen Währungen vom Augenblick des Aufgebens der Goldgrundlage an. Zu beachten iſt ferner die DTren⸗ nung der ſchwedͤiſchen von der öͤäniſchen Währung— die ſonſt dauernd faſt genau auf der gleichen Höhe ſtanden— kraftſ herbeigeft lands Füh ſeit der Kreugerkataſtrophe, und das langſame aber deutliche Wieder aufholen der ſchwediſchen Krone. Intereſſant iſt weiter der langſam fortſchrei⸗ tende Verfall der japaniſchen Währung und de ſehr be⸗ trächtliche Beſſerung der braſilianiſchen Währung in den letzten beiden Monaten. Sp. Vollohm Seil- und Kabelwerk AG. Frankfuri Die Geſellſchaft erlitt im 1991 Verluſt von 133 665 1, ſo ſtsjahr einen Vorjahresverluſtvortrages in§ von 131024/ mit einem Geſamtverluſt von 2 ſchließt, der auf neue Rechnung vorgetragen Dieſes ſehr unbefriedigende Ergebnis iſt eine Fo ſchwierigen Lage der geſamten deutſchen Wirtſchaft, der Be⸗ trieb der Geſellſchaft nicht einmal halb ftigt war, ſo daß ſelbſt bei beſter Ausnutzung der techniſchen Möglich⸗ keiten die Geſtehungskoſten nicht mit den erzielbaren Ver⸗ kaufspreiſen in Einklang gebracht werden konnten. Dazu kommen noch die außerordentlich hohen Steuer laſten. Die Handlungsunkoſten ließen ſich nicht in gleichem Aus⸗ maße einſchränken, wie es der geringen Beſchäftigung des Betriebes entſprechen würde. Zu den in der Bilanz aufgenommenen Aktiven wird bemerkt, daß ſich die Geſellſchaft bei der Bewertung der Warenbeſtände gegen weitere Ueh igen geſichert hat. Auch die Debitoren und Mo men wurden mit großer Vorſicht bewer Auf und Gebäude ſind die normalen Abſchreibun Die Ver⸗ waltung behält ſich vor, ſobald es eine Wirt⸗ ſchaftslage geſtattet, die Entwicklung d ſten Zukunft einigermaßen zu überſehen, eine Berichtigung der Grund⸗ ſtücks⸗ und Gebäudewerte rzunehmen, wozu bekanntlich bis Ende dieſes Jahres auf Grund der Verördnung über die erleichterte Kapitalherabſetzung die Möglichkeit gegeben iſt. Die Geſellſchaft werde rechtzeitig von Kieſer Möglich⸗ keit Gebrauch machen. GV am 27. Juni. * Armaturen und Maſchinenfabrik AG vorm. J. A. Hil⸗ pert, Nürnberg. Die geſtrige GV beſchloß die Einziehung eigener Aktien im Nennwerte von 240 000 /, da es geraten erſcheint, die Beteiligung des Unternehmens bei der Vamag⸗Wien möglichſt niedrig zu Buche ſtehen zu haben, Die Regularien wurden genehmigt und nach bedingungß⸗ loſer Entlaſtung von AR und Vorſtand der AR in feiner alten Zuſammenſetzung wieder gewählt. Außerdem wur⸗ den einige Statutenänderungen genehmigt. Man hofft, durch weitere Sparmaßnahmen die Werke auch in trübſter Zukunft ͤͤurchhalten zu können. O Deſſauer Zuckerraffinerie ſtillgelegt.(Eig. Dr.) Da nach dem bisherigen Verlauf der Verhandlungen mit der Reichsregierung und nach dem ablehnenden Standpunkt des Reichsernährungsminiſteriums gegen eine Aenderung der bisherigen Kontingentierung eine ununterbrochene Durcharbeit in dieſer Kampagne ausgeſchloſſen er⸗ ſcheint, hat die Deſſauer Zuckerraffinerie Gmbch ihren Be⸗ trieb ſtillgelegt. Nach Maßgabe der Abarbeit kommt im Laufe einer Woche die Geſamtbelegſchaft von rund 1400 Mann zur Entlaſſung. Die Verhandlun⸗ gen zwiſchen der anhaltiſchen und der Reichsregierung über eine anderweitige Regelung des Kontingents werden noch fortgeführt. * Der Abſchluß der Parfümeriefabrik Coty. Die fran⸗ zöſiſche Parfümeriefabrik Coty weiſt für 1931 einen Rein⸗ gewinn von 2,2 Mill. Frances gegen 34,8 Mill. Franes im Vorjahr aus und bleibt divider Im Vorfahre wurden auf 60 Mill. Franes AK. H. Dividende verteilt. enlos. 50 v. * Die am 1. Juni in Hamburg aufliegende Schiffs⸗ tonnage. Am 1. Juni d. J. lagen im Hamburger Hafen insgeſamt 154 Seeſchiffe mit 646 520 BRT. und 388 560 NRT. auf, gegenüber 181 Seeſchiffen mit 695 615 BRT. und 417 272 NRT. am 1. Mai d. J. Unter den aufliegenden Schiffen befanden ſich 140 deutſche, 3 engliſche, 3 franzöſiſche, 4 norwegiſche und je ein italieniſches, tſchechiſches, rumä⸗ niſches und eins aus Panama. Vom süddeufschen Tabakmarki Der größie Teil des Iabaks in Süddeuischland isi ausgepflanzi/ Kleines Angebol aus alfer Ernie Ersfklassige Tabake auf der DLG.-Aussfellung in Mannheim Die zahlreichen, teilweiſe mit Hagel verbundenen Nie⸗ derſchläge waren für die jungen Tabakſetzlinge im Felde nicht günſtig. Auch das Auspflanzen verzögerte ſich, weil die Böden allmählich für dieſe Arbeiten zu feucht geworden waren und die Setzlinge im Wurzelfaſſen gefährdet worden wären. Inzwiſchen ſind wieder trockenere Tage gefolgt und es läßt ſich heute ſagen, daß der größte Teil des Tabaks in Süddeutſchland nunmehr aus gepflanzt iſt. Da es allgemein heißt, daß mit einem trockenen Hochſommer zu rechnen iſt, werden die Böden eine öftere Bearbeitung durch Behacken, Behäufeln uſw. erfordern, damit die oberſte Schicht locker bleibt und die Waſſerabgabe tieferer Schichten durch Verdunſtung be⸗ hindert wird. Das erſcheint zwar widerſpruchsvoll, von Fachſeite erklärt man jedoch, derart behandelte Beſtände würden ſich früher ſchließen und ſo den Boden decken und beſchatten, bevor die Periode der häufigeren Sonnen⸗ beſtrahlung kommt. Am Markt für in län diſchen Rohtabak hat ſich weſentliches nicht geändert. Für 1931er Tabake iſt die Nachfrage wieder gewachſen und es erfolgten auch einzelne Abſchlüſſe bei ſehr feſten Preiſen. In den noch bei den Pflan⸗ zern liegenden Tabaken kam es nur zu geringen Um⸗ ſätzen, weil die Forderungen als weit über die zuläſſige Höhe hinausgehend betrachtet werden. Es beſteht jedoch auch nur noch kleines Angebot in Sachen aus alter Ernte, weil im Hinblick auf die Geldverhältniſſe ſchon früher nach Möglichkeit Ware veräußert wurde. Aus lands⸗ ge wächs iſt billig zu haben, z. B. Java⸗Einlage mit 150 Mark, ebenſo Domingo⸗ und Carmen⸗Einlage⸗Umblatt zu 150% aufwärts, Losgut, rein überſeeiſch, kerngeſund, zu 140 /, Sumatra⸗Umblatt mit 170 /, alles verzollt je Zentner. Obwohl dieſes Auslondsgewächs billig erſcheint, reichen die Mittel, vor allem aber die Deviſen, nicht da⸗ für aus. Immerhin iſt die Morktlage ſo, daß einzelne Verarbei⸗ tungsbetriebe mit der Zeit auf einen gewiſſen Mangel on Rohmaterial ſtoßen dürften. Tabakrippen un⸗ verändert. Die auf der Abteilung Tabalbau der 38. Wan⸗ derausſtellung der Dec gezeigten 1376 Proben aus allen deutſchen Anbaugebieten lieferten den Beweis, daß wirklich nur hervorragende Qualitäten zur Schau geſtellt wurden, ſo daß ein ſehr ernſter Wettſtreit um die von der Reichs⸗ und den Länder⸗Regierungen geſtifteten Sieger⸗ und Ehrenpreiſe auszutragen war. Rohtabakhandel und Ta⸗ bakinduſtrie und die landwirtſchaftlichen Verbände hatten durch Stiftung von Ehrenpreiſen zum Wettbewerb noch einen beſonderen Anreiz gegeben, ſo daß die Preisrichter kein leichtes Amt hatten, aus der übergroßen Zahl die beſten und edelſten Proben herauszufinden. Da rund 90 v. H. der ausgeſtellten Proben aus Tabak vereinen kamen, konnten dieſe Organiſationen zugleich den Beweis erbringen, mit welcher Sorgfalt ſie an der Qualitäts ⸗ verbeſſerung arbeiten, denn der Geſamtdurchſchnitt der ausgeſtellten Tabake mußte als hervorragend bezeich⸗ net werden. Es konnten noch auf keiner bisherigen Roh⸗ tabakausſtellung Tobake deutſcher Herkunft von ſo vorzüg⸗ licher Qualität gezeigt werden. Wenn auch der Jahrgang für die Erzeugung einer guten Qualität beſonders günſtig war, ſo ließ die größte Rohtabakſchau —* ſeit Beſtehen der Dec jeden vorurteilsloſen Beſchauer doch klar erkennen, welche großen Fortſchritte im deutſchen Tabakbau in den letzten Jahren gemacht worden ſind. U Vom Weinbau an der Miffelhaardi Die Geſamtentwicklung der Reben iſt durch das reg⸗ neriſche und kühle Wetter während den letzten 14 Tagen ſtark zurückgeblieben. In früheren Jahren waren die Reden bereits aufgebunden und haben auch bereits ge⸗ blüht. Dieſe ungünſtige Witterung hat auch die Krank⸗ heiten ſtark gefördert. In manchen Gemarkungen haben die Rebſtöcke eine gelbliche Färbung angenommen, was vom allzu vielen Regen herrührt. Auch haben die ſtarken Gewitterregen ſehr viele Geſcheine vernichtet, Trotzdem wir in letzter Zeit ſehr kühle Nächte hatten, iſt kein Froſtſchaden feſtzuſtellen. Mit den Bodenarbeiten ſind die meiſten Winzer fertig. Man iſt zur Zeit beim Ausbrechen, aber hauptſächlich mit der Schädlingsbekämp⸗ fung beſchäftigt. Es ſind bereits viele Rebkrankheilen aufgetreten, ſo, wie gemeldet, vereinzelt die Peronoſporg und die Kräuſelkrankheit. In letzter Zeit ſah man au die Heuwurmmotte viel fliegen, was darauf ſchlie⸗ ßen läßt, daß auch der Heuwurm wieder auftritt. Gegen all dieſe Schädlinge muß nun der Winzer ener⸗ giſch vorgehen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß verein zelt viele Neuanlagen und Jungwingerte, die zum erſten Male angeſchnitten wurden, nicht richtig ausſchlagen. An den friſchen Austrieben kann man unterſchiedlich nach Lage mehr oder weniger Geſcheine ſehen. Beſonders die Rieslingreben beſitzen ſehr viele ſolcher Geſcheine, was aber auf das Herbſtergebnis nicht einwirken kann. In manchen bevorzugten warmen Lagen zeigen ſich bereits die erſten Traubenblüten. Im allgemeinen wird die Blüte aber erſt in mehreren Tagen einſetzen, vorausgeſetzt, daß die Sonne ihre Strahlen ausſendet. Die meiſten Obſtſorten haben ſchön angeſetzt. Es werden bereits die erſten Kirſchen gebrochen und die erſten Erdbeeren gepflückt. Dies erſte Hbſt bildet für die Winzer eine gute Einnahmequelle, zumal gute Preiſe erzielt werden. Mit dem Setzen der Tomaten geht es auch zu Ende. An der ganzen Mittelhaardt wuk⸗ den hunderttauſende von Tomatenſtöcken angepflanzt, wa ſich hoffentlich auch rentieren wird. Die Frühjahrsweinverſteigerungen gehen jetzt ihrem Ende entgegen. Auf den letzten Verſteigerungen wurden noch gute bis ſehr gute Preiſe erzielt. Im Weingroß⸗ handelsgeſchäft iſt es augenblicklich ruhig. E. J. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 9. Juni Dos Geſchäft an der heutigen Börſe war unverenden ſtill. Bergreiſen waren, von kleineren Partien abgeſeg 5 nicht am Markt. Die Bergfracht notierte unveränd⸗ mit 60 bis 75 Pfg. per Tonne einſchl. Schleppen e Rotterdam und 1/ bis.15„ nach Antwerpen eng ä———ů— * g, 10. Juni 1932 f Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe. 155 Seite Nummer 263 Juni ungs⸗ weitere ganz zu fein- ſährbung 1 . Außer⸗ 5 sminiſter 3, de. e. LING Z E RN 4 17 von olitiſchen 1 i Aus dem Gesamtbericht für 1931 a Im Anschlug an die Einzelberichte unserer Gesellschöften für 05, Über die bereits die Presse berichtet n 0 1 2 55 5. 2„ 1 7 hüt, veroffentichen)ir nachstehend eine Zusammenstellung der Geschöftsergebnisse unserer Sꝗch- und 1 1 EUcKxersicherungs- Gruppe soW-ẽe unserer Lebepsversicherungs-Gruppe. 1 1 uin den Zahlen sind gegenseitige Veftechnungen im Konzein nicht enthalten.) e al 4 1 5 n 5 Sn Staaten, 1 55— 1 1 0 Prämieneinnahme rſtehende eech ne ek verse gss h ,,. Grund⸗ 2. Lebensversicherungs- Grupe ed. 92 73505 105 RM 108 616 296 vlöslihs N ande,(080: RN 107 286 220 95 Kapitalerträge 8 a 1, Sach unc Peck vefsdeſts tunes Slide * Nlebensversleheninss fü......!!! 9 N(ao so: N Is gos C = prämienreserven und Fe ee eee 5 J. Sach-: und Rückversicherungs- Grupe e ee, eee, 5 u 2. Lebensvetrsſcherurgs- Grupe N. 217620 17 RM 238 295 222 trübſter (100. RM 207 Oοο,jœ)m Dr.) Da mit der indpunkt nderung brochene Kapitalreserven und freie Reserven e de e ersehen sss, 9 8(einschließl. Dividenden àus 1951 àuf eigene Aktien) ö i 1 een bd, 1546555 M 28 338 7716 zandlun⸗(030. RN 20 683 010 egierung werden eee ee für die dedensverelcerten ie fran⸗ 8 8 ö 5 55 Nenn N 1 Herde und 414 Niionen NR. 8 75 RM 34 268 239 Vorfahre f ividende 5 5 (og N 37 874 U * 1 Vermögenswerte NR. 5 b 5 i Saen une eersſehe tungs ubs. e godsse 925 85 be, 2. Lebensversſcherungs. Gruppsemm.... 91 261904756 RM 336 662 625 8 1. I. u. 2. Im einzelnen: Stundstüdzte 4 15855 978(1030. RMH 2027185 018 i N Hypotheken D 100 704 259 SGemeindederlehben. 2 45087727 N Wertpapiere, 30 444 277 sonstige Darlehen 224 28 250 708 C e Bönkgutheben und Kasse NIN 27 650 814 Gutheb. b. and. Gesellsch. N 2 620 882 5 g 2 en Gewinn 1931 i ö 1 5 l 1. Sach-. und Nückversſcherungs- Ghee 92 941939 2. Lebens versſcherungs. Suppe) 8 55 1 5(i030. R 2107 405) nd. U di has reg⸗ Tagen ren die 5* Verteilung des Gewinns dðn die Gewinnrücklegen für die Lebensversicherften.„ en an eine àubBerordentliche Schedenrücklage der Sachversicherungs- Stüppe. 27 1000 000 an die Kapitelrese wen%%% P a 5. 45 an die Ausgleichstesefven der Sach- u. Nückvers. Gruppe. 5117578 NM 64053 832 i i en die Aktionòte der Sach- und gückversſcherungs- Gruppe f 1724260 i. an die Aktionôfe der Lebensyersſcherungs- Gruppe.. E 708 000 r 2452 2609 Tontiemen bei der Sach- und Rùdckversicherungs- Gruppe. N 544480 5 laontiemen bei der Lebensversicherungs: Grupe. 4 104 905 EPI! 4405885 n nenſün gen auf des Aktfenksdit“f/ pdf 150000 8„„ f „ gaklsee er Fesseln esesee ff, 15. . e e e e,,. 125112 RM 25 306 641 5 1 7 85 1 1 i F; Qs: eu e e . 1 8 7 90 5 1 Der Vorstand: Ro SER SSA 8. Seite/ Nummer 2 Körperliche Phyſiſche und geistige Aebereinſtimmung— Gleiche Zwillinge ſind eines der intereſſanteſten Phä⸗ nomen der Natur. Die auffallende Aehnlichkeit mancher Zwillinge iſt eine häufig beobachtete Erſchei⸗ mung. Es ſind zahlreiche Fälle bekannt, wo es kaum möglich war, Zwillingsgeſchwiſter einander zu unterſcheiden. Nicht nur die Geſichtszüge, die Augen⸗ und Haarfarbe, die Körperformen, die Stimme und die Manieren, auch die Größe und das Gewicht der Zwillinge ſtimmen oft auffallenderweiſe völlig über⸗ ein. von Dieſer Umſtand führte wiederholt zu den er⸗ götzlichſten Verwechſlungen. Der ameri⸗ kaniſche Schriftſteller Mare Twain erzählt in ſeiner Selbſtbiographie, daß er einen Zwillings⸗ bruder namens Bill hatte. Während Mare eine blaue Samtſchnur um den Hals trug, hatte Bill eine rote Erkennungsſchnur um. Als die beiden Knaben wet Wochen alt waren, verwechſelte die Mut⸗ ter eines Tages beim Baden der Kinder die Schnüre. Seit dieſem Tage wußte die Mutter nicht mehr, welcher Mare und welcher Bill war. Einige Wochen ſpäter erkrankte einer der Brüder und ſt a r b. Daraufhin ſchrieb die Mutter auf zwei Zettel die beiden Namen und ließ ihre fünfjährige Tochter Annie einen Zettel ziehen. Das Los fiel auf Marc. Alſo hieß der Ueberlebende Marc. In Anſpielung auf dieſe Begebenheit machte Mare Twain ſpäter die witzige Bemerkung:„Ich bin nicht ich“. Man erzählt von der ſtändigen Verlegenheit des Portiers eines ſchweizeriſchen Internats, in dem Richard Baltaſar, einer von zwei Zwillings⸗ brüdern, erzogen wurde. Als ſein Bruder Ru⸗ dolph zu Beſuch kam, nutzte Richard oft die Ge⸗ legenheit aus, um aus der Anſtalt zu verſchwinden, während Rudolph an ſeiner Stelle in dem Er⸗ ziehungsheim blieb. Weder die Lehrer noch das Dienſtperſonal konnten dieſen Wechſel merken. In Mannheim berichtete man von zwei 15⸗ jährigen Zwillingsſchweſtern, die— jede einzeln— Klavierunterricht nahmen. Es war mit dem Lehrer vereinbart, daß in der erſten Stunde Olga und in der zweiten Luiſe unterrichtet werden ſollte. Nach eini⸗ ger Zeit bemerkte der Lehrer, daß eine der Schwe⸗ ſtern in der Muſik gute Fortſchritte machte, während die andere zurückblieb. Es ſtellte ſich heraus, daß Olga regelmäßig zwei Stunden hintereinander ſpielte, wäh⸗ rend Luiſe den Klavierunterricht überhaupt mied. Nach Ablauf der erſten Stunde verließ nämlich Olga das Zimmer und kam in einigen Minuten wieder, ohne daß der Lehrer dieſen Schwindel entdecken konnte. Neben der merkwürdigen phyſiſchen Aehn⸗ lichkeit weiſen manche Zwillinge eine noch merk⸗ würdigere Uebereinſtimmung der Lebens⸗ ſchickſale auf. In der meditziniſchen Literatur ſind Fälle verzeichnet, wo Zwillingsbabys an ein und demſelben Tage, ja ſogar in derſelben Stunde die Milchzähne verloren, gleichzeitig zu laufen und zu reden begannen, und genau dieſelben Redewendun⸗ gen gebrauchten. Bemerkenswert iſt, daß Zwillinge häufig den⸗ ſelben Krankheiten verfallen. Die Zwil⸗ lingsbrüder Kerſten wurden von einem Arzt zum Objekt genauer Beobachtungen gemacht. Er konnte feſtſtellen, daß der Erkrankung eines der Zwillingsbrüder ſchon nach einigen Stunden die des zweiten folgte. Man konnte dieſe Tatſache unmöglich auf Anſteckung zurückführen, da die Brüder vonein⸗ ander getrennt lebten. Prof. Trouſſaud erzählt folgenden intereſſan⸗ ten Fall: Er behandelte Zwillingsbrüder, die ein⸗ ander ſo ähnlich ſahen, daß man ſie nur dann unter⸗ ſcheiden konnte, wenn ſie zuſammen waren. Die Brü⸗ der waren 38 Jahre alt. Einer lebte in Paris und der zweite in einer Kleinſtadt in der franzöſiſchen Provinz. Die Zwillinge litten an chroniſchem Mus⸗ kel⸗ und Gelenkrheumatismus. Im Laufe der Jahre machten ſie die Feſt⸗ ſtellung, daß die rheumatiſchen Anfälle bei beiden zur ſelben Zeit eintraten und ebenſo zur gleichen Stunde endeten. Der Zwil⸗ lingsbruder, der in Paris lebte, bat in dieſen Fällen den behandelnden Arzt um ein doppeltes Rezept: für ihn und für ſeinen Bruder, dem er die Medizin per Poſt zu ſenden pflegte. Wenn er beſonders große Schmerzen verſpürte, hatte er inſofern noch mehr unheimer Zeitung „Mittag⸗Ausgabe 3 77 Aeh ſeeliſch darunter zu leiden Bruder das 0 Die mod Fälle körp Uebereinſtimm ziehen, die den linge dieſer Kateg ſchlecht. Theoretiſch iſt ſchiedenen Vätern ſah ſich das Zivilgeri rige Entſchei von Zwilling Mädchen erblickten ſah ſich die Kinder an un beſtritt entſchieden ſeine 2 Knaben konnte der Kle ſt anden ſein ei wußte, daß ſein ſtellte feſt, daß die d geſundheitlicher die Zwillinge be⸗ Die Zwil⸗ gleichem Ge⸗ ntſtammen. von ſtets es ſta! ge von ver⸗ en Monaten m vor eine ſchwie⸗ junge Frau wurde Knabe und ein Der Ehemann m Kadi. Er be⸗ ft. Beſonders den runter keinen Um⸗ ennen. Er weigerte ſich, anzuerkennen und bat das en * Karl Noack Eisbären⸗Aeberfall auf der Brautfahrt In den fernen Nordgebieten Schwedens, in Lapp⸗ land, ſind heute noch Eisbären in bedeutender Zahl anzutreffen. Von Zeit zu Zeit hört man, daß die Bären Renntiere und ſogar Menſchen überfallen. Profeſſor Lönberg von der Stockholmer Univer⸗ ſität erklärte vor einiger Zeit in einem öffentlichen Vortrag, daß alle Berichte über angebliche Ueber⸗ fälle der Bären aus der Luft gegriffen ſeien. Er behauptete, daß die Bären niemals auf Menſchen losgehen, wenn ſie nicht gerade gereizt werden. Nun bringen ſchwediſche Blätter die authentiſche Mitteilung eines Lappländers, Peter Kuoljok, daß die Eisbären doch in manchen Fällen Menſchen überfallen, ohne von dieſen Das Heimatdorf feiert den heimgekehrten Kriegsgefangenen Nur mit Mühe konnte ſich der blumengeſchmückte Wagen, in dem ſich Oskar Daubmann mit ſeinen Eltern befand, dur die dicht gedrängte Menge Bahn ſchaffen. Der kleine badiſche Ort Endingen am Kaiſerſtuhl feierte jetzt den nach 16 Jahre langer Kriegsgefangenſchaft heimgekehrten Mitbürger, den Winzerſohn Oskar Dau bmann. Gebäude des ſtädtiſchen Ortes waren mit Alle Fahnen geſchmückt. Tauſende waren aus der näheren und weiteren Umgebung herbeigekommen, um den Totgeglaubten zu feiern. — Nach den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages muß bis zum 30. Juni dieſes Jahres durchgeführt ſein. Feſtung am Mittelrhein, werden jetzt die noch verbliebenen Wälle und Unterſtände eingeebnet und der letzte Militär⸗Funkturm abgebaut. Max Kahlow haben in zwölfjähriger Dienſtzeit jeder über eine Million Kilometer Flugſtrecke zurückgelegt. Zuſammen haben ſie alſo viermal die Entfernung Erde Mond und zurück hinter ſich gebracht. iten der Zwillinge — Zwillinge, die von verſchiedenen Vä ern ſtammen Gleich⸗ lage an, „corpus Gericht um einen zeitig ſtrengte der M in der der neugebo delicti“ darſtellen ſollte. Das Gericht hatte einen ſchweren Stand. Der ſchwediſche Phyſiologe Prof. Wolt wurde als Sach⸗ verſtändiger herangezogen. r nahm eine Blut⸗ r Eltern und kam zu verſchiedenen dieſer über⸗ ung nahe, daß Klägers iden⸗ analyſe der beiden Kinder u zu dem Ergebnis, daß die Blutsgruppen ge raſchenden Feſtſtellung lag das Mädchen, deſſen Bl tiſch war, von dieſem ſtammte rend der Knabe eine dritte Perſon 0 hatte. Der Stockholmer Prozeß erregte allgemeines Auf⸗ ſehen. Zum erſten Male wurde gerichtsnotoriſch an⸗ erkannt, daß Zwillingsgeſchwiſter verſchiedener ter von Ewald. Eugen Die letzten Befeſtigungsreſte werden in Mainz zerſtört. die Entfeſtigung des Rheinlandes In Mainz, der einſtmals ſo ſtarken Drei deutſche Flugzeugführer haben je 1 Million Km zurückgelegt Willi Polte herausgefordert worden zu ſein. Peter Kuoljok lebt in einer kleinen Siedlung an der nördlichen nor⸗ wegiſchen Grenze. Vor einigen Tagen begab er ſich mit einem Freunde im Schlitten auf die Brautfahrt nach Norwegen. Etwa eine Meile von der Grenze zeigte ſich an einer Wegkreuzung ein großer Eis⸗ bär. In ihrer Angſt vor dem gefährlichen Ankömm⸗ ling ergriffen die beiden Renntiere, die den Schlit⸗ ten zogen, im Galopp die Flucht, Der Schlitten kippte bei dem heftigen Ruck um und die Inſaſſen lagen im Schnee. Der Bär ging gegen die Menſchen los, packte Kuoljok am Bein und verletzte ihn er⸗ heblich. Die Männer ſetzten ſich zur Wehr. Es ge⸗ lang ihnen nach lebensgefährlichem Kampf das Tier mit Meſſern zur Strecke zu bringen. ſie ſich bei dem Direktor, als Freitag, 10. Juni 1932 .— Ein poetiſches Gefängnis Im Gegenſatz zu dem fidelen Gefängnis, das man aus der Operette kennt, iſt im ſüdöſtlichen Frank⸗ reich ein poetiſches Gefä ngnis als wirklich vorhanden feſtgeſtellt worden. Mit der Poeſie hat ez allerdings jetzt ein Ende. Der bisherige Gefängnis, direktor war ein Mann, der ſich lebhaft mit der Ab⸗ faſſung von Gedichten beſchäf te. Er widmete ſich der Poeſte ſo ſehr, daß darüber ſeine Berufs, pflichten vernachläſſigte. Die Gefangenen erhielten vorgeſchriebenen Pünktlichkeit Qualität allerlei auszuſetzen. e E ihr Eſſen nicht mit der und hatten auch an der Schließlich beſchwerten er gerade einmal nicht Verſen beſchäftigt war, Der Direk⸗ tor ſetzte ſie alle in Freiheit, um in ſeiner dichteri⸗ ſchen Tätigkeit nicht weiter geſtört zu werden. Lei⸗ der geriet einer der Entlaſſenen alsbald wieder mit der Polizei in Konflikt, wodurch die Sache bekannt wurde. Der Direktor würde ſeines Amtes enthoben. und kann nun Privatmann nach Herzensluſt dichten mit dem Niederſchreiben von Sie hatten einen unerwarteten Erfolg. — 12 als Die Schnecke in oer Vierflaſche Das engliſche Oberhaus, das bei Zivilſtreitigkeſ⸗ ten als oberſte Inſtanz angerufen werden kann, be⸗ faßte ſich letzthin mit einer recht ungewöhnlichen Klageſache. Lord Atkin, der im Namen der ver⸗ ſammelten Lords Urtel verkündete, bemerkte, das hohe Haus habe in ſeiner Eigenſchaft als Ge⸗ richtshof ſelten mit einem ſo wichtigen Problem zu tun gehabt, eine Bemerkung, die offenbar durchaus ernſthaft gemeint war. Die Klägerin in dieſem Prozeß war eine Frau, die ſich durch eine Bekannte in einem Laden eine Flaſche Ingwerbier beſorgen ließ. Sie hatte die Flaſche bereits zur Hälfte ge⸗ leert, als ſie zu ihrem Entſetzen gewahr wurde, daß in dem Inneren eine tote Schnecke ißre Ruheſtätte gefunden hatte. das be ſtach ihrer Verſicherung erkrankte ſie von dem Genuß des ſchneckenverſeuchten Bieres und ſie ver⸗ langte deshalb von dem Verfertiger des Ingwer⸗ bieres eine Entſchädigung. Die erſte Inſtanz hatte den Anſpruch auf Entſchädigung anerkannt, während die zweite Inſtanz ihn verneinte. Die Lords ſtellten das erſte Urteil indeſſen wieder her. Sie waren in ihrer überwiegenden Mehrheit der Anſicht, daß der Verfertiger des Bieres die nötige Sorgfalt bei der Flaſchenfüllung habe vermiſſen laſſen. Sonſt hätte es nicht vorkommen können, daß ſich eine tote Schnecke in der Flaſche befand. Nach Gutachten war die Erkrankung der Frau kat ſächlich auf den Ekel zurückzuführen, den ſie über den Genuß des Bieres empfand. Ein lebendes Krokodil auf dem Buckel In der Stadt Kaninala, in der in diſchen Provinz Nairobi, betrat ein Eingeborener einen Laden und bot dem Ladenbeſitzer ein lebendes Krokodil zum Kauf an.„Wo iſt denn das Krokodil?“ fragte der Geſchäftsmann. Der Hindu wies auf den Sack, den er auf ſeinem Rücken trug. Tatſächlich be⸗ fand ſich im Ruckſack ein Rieſenkrokodil, etwa 27 Meter lang.(2) Der Kaufmann erklärte ſich bereit, das Reptil für 3 Mark zu kaufen. Der arme Hindu war auch mit dieſer Bagatelle zufrieden, ſteckte die Münze ein und verließ den Laden. Nach einigen Minuten ſtürzte der Kaufmann guf die Straße, holte den Eingeborenen zurück und machte ihm heftige Vorwürfe, eine Kroko⸗ dälleiche verkauft und ſomit einen Schwindel begangen zu haben. Obwohl der Verkäufer darauf beſtand, daß das Tier keinesfalls tot ſei, wollte ihn die Menge keinen Glauben ſchenken. Er wurde ver⸗ prügelt und das Geld wurde ihm abgenommen. Daraufhin warfen die Leute die Leiche des Krokodils in einen nahegelegenen See. Wieder in ſeinem Element, erwachte das Tier zu neuem Leben. Schon nach einigen Minuten kroch es ans Ufer und ſchickte ſich an, kleine Kinder, die am Ufer ſpielten, zu verſchlucken. Eine ungeheure Panik bemächtigte ſich der ganzen Bevölkerung der kleinen Stadt. Die Leute verließen ihre Häuser und zogen mit den Kindern auf dem Arm in die Wälder, um ſich vor dem Ungeheuer zu verſtecken Die Polizei machte dem Spuk ein Ende, indem ſie das Tier erſchlug. So wird das neue Junkers„Nur⸗Flügel⸗Flugzeug“ ausſehen Oben: Die Maſchine mit den in den Flügeln untergebrachten Paſſagierkabinen. Unten; Modell eines der Kabinenräume des geplanten Junkers„J. 1000“. Links: Die Kabine als vierbettiger Schlafraum. Rechts: Dieſelbe Kabine für den Tagesaufenthalt hergerichtet. Sobald die Junkerswerke ihre Produktion wieder aufnehmen, wird eine umwälzende Kon⸗ ſtruktion auf dem Gebiete des Flugweſens herausgebracht werden. Das neue Flugzeug „J. 1000“, genannt der„Fliegende Flügel“, weiſt keinen Schwanzteil mehr auf, die Kabinen für die 100 Paſſagiere ſind ſamt und ſonders in den Flügeln untergebracht. weite der Flügel wird etwa 80 Meter betragen. Die Spann⸗ ärztlichem Freite — ie amüe die unterk keit unc Lie lustige hen 8 15 der. —— Reg Geza V. dale une dobes Beginn: Latior Vorste Die von Sig! Inszeni. B. Teel Anklang 20 Der Hauptn ber Leutne Wber Fühnri Der Zahlme ger Feldwe Unteroffizie Major Musketier! Musketler Musketier“ Musketier 1 Musketler! Ausket. Hoff Musketier 8 Der Kompa Musketier G Musketier Ausketier 1 Ver Sanität elephonist Bursche Der Bursch Gefreiter J e 9 D 1 ber kaufm. Hintergebäi; Jako as man F rank⸗ wirklich ie hat ez ängnis⸗ der Ah⸗ nete ſi Benn mit der h an der hwerten tal nicht igt war. Direk⸗ dichteri⸗ n. 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Regie: Musik: bezd Bolvary] Robert Stolz Daios Bela undi sein Orchester Tubes Ton- Vorprogramm Iugendifene haben Zufritt! U .00, S. 30,.30,.00 Uhr Beginn: Jational-Theater Mannheim Freitag, den 10. Juni 1932 Vemtellung Nr. 316,— Miete F Nr. 37 Sondermiete F 19 Die endlose straße Ein Frontstück in 4 Bildern don Sigmund Graff und Carl Ernst Hintze Inszenierung; Hermann Albert Schroeder Bühnenbilder: Hermann Meyer Teehn, Einrichtung: Walter Unruh Ablang 20 Uhr Ende 22.30 Uht Personen: Die Kompagnie darunter: Der Hauptmann Willy Birgel Jer Leutnant Erich Musil Der Fähnrich Fritz Schmiedel Der Zahlmeister d. Regiments Hans Finchr Der Feldwebel Georg Köhler Unteroffizier Gründner oseph Renkert Hans Godeck Karl Marx Raoul Alster Ernst Langheinz Joseph Offenbach Hans Simshäuser ite k Friedmann Fritz Linn Harry Bender Har Römer-Hahn Major Ausketier Richter Aisketler Francke Ausketier Arndt Musketier Heller Musketier Baumann Ausket, Hoffmeister let Nusketier Schnndt) verwundet Kompagnieschreiber Ausketler Großkopf vom Musketier Müller 0 jungen usketier Lange Ersatz Der Sanitäter Armin Hegge Jelephonist Meier Karl Hartmann ursche des Hauptmanns Carl Raddatz Bursche des Leutnants Gotthard Ebert * Jansen Kult Lleck Bum Krüger Fritz Walter e Netzen nach Hüdesneim u. Zuräch den 21. Juni, morgens 5 Uhr Abfahrt. 9 erfahren Näheres in der Geſchüfts⸗ D 1. 2 der Not⸗ u. Intereſſengemeinſchaft ler kaufm. techn. Angeſt. u. auverw. Berufe e.., Hintergebäude. Jakob Limbeck, Schiffsbeſitzer in Ketſch. Weinhaus Hütte Qu 3. 4 bföqtes Wein-Restaurant am Platze Führend in Küche u. 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