4 4 4 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſez breite Colonelzeils breite Zeile, Für im Zgenheits⸗Anzeigen beſond Für das Erſcheinen von Anzeige deſonderen Plätzen und für telephonif— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Juni 1932 Der Ausgang der Heſſen⸗ 143. Jahrgang Nr. 279 Zahlen 35 Mandate der Rechten gegen 35 Mandate der Oppoſition— 80 v. H. Wahlbeteiligung Das vorläufige nichtamtliche Ergebnis Die Nationalſozialiſten gewinnen fünf, die Sozialdemokraten zwei Mandate Die bürgerliche Einheitsliſte erhält nur zwei Sitze Eine Rechtsmehrheit — Darmſtadt, 19. Juni. Die Wahlen in Heſſen, die angeſichts der kom menden Reichstagswahlen im ganzen Reich beſonde⸗ res politiſches Intereſſe finden, haben dem bisherigen Schwebezuſtand in Heſſen ein Ende bereitet. Be⸗ kanntlich war es im alten Landtag nicht möglich, eine regierungsfähige Mehrheit zuſammenzubringen, da die Koalitionsverhandlungen zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Zentrum nicht über das Stadium der Vorbeſprechungen hinauskamen. Die Wahlen des Sonntag haben das Bild geändert. Der Rechten iſt es zwar trotz des Mandatgewinns der National- ſozialiſten nicht gelungen, eine einwandfreie abſolute Mehrheit zu gewinnen, allein ſie verfügt jetzt über die Hälfte der Mandate und kann damit eine ziem⸗ lich feſte Regierung bilden, da die Oppoſition in ſich zerſplittert iſt. Im einzelnen ſind von Bedeu⸗ tung der neue Zuwachs der Nationalſozialiſten und die Tatſache, daß die Nationale Einheitsliſte den weiteren ſtarken Verfall der bürgerlichen Parteien nicht aufhalten konnte. Immerhin kommt gerade den beiden bürgerlichen Vertretern eine ausſchlag⸗ gebende Rolle bei der Regierungsbildung zu. Sie nehmen damit eine Art Schlüſſelſtellung ein, wie ſie bisher das Zentrum innehatte. Bemerkenswert iſt auch der Stimmenzuwachs der Sozialdemokraten, die gzwei Mandate gewannen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß viele Kommuniſten zur SPD. zurückkehrten, ſeitdem dieſe wieder in der Oppoſition ſteht. Die KPD. hat auch in Heſſen einen auf⸗ fallend ſtarken Stimmenrückgang zu verzeichnen, der zuſammen mit den letzten Wahlen zu der Ver⸗ mutung berechtigt, daß trotz der Kriſe die Anhänger Moskaus ihren Höhepunkt hinter ſich haben. Der Wahlſonntag, ein ausnehmend ſchöner Som⸗ mertag, iſt in Heſſen im allgemeinen ruhig ver⸗ laufen. Nur am Vorabend der Wahl kam es in Mainz zu Zuſammenſtößen. In Darmſtadt herrſchte eine geradezu auffällige Ruhe. Nach der ſtürmiſchen Wahlwoche mit Maſſendemonſtrationen und Fackel⸗ zügen der Nationalſozialiſten und der Eiſernen Front waren die Straßen am Sonntag ſogar von Spaziergängern weniger belebt als an den anderen Sonntagen. Die Propaganda der Parteien hörte heute völlig auf. Nach allen Beobachtungen auch auf dem Lande dürfte die Wahlbeteiligung nicht die Rekordzahl der Reichspräſidentenwahl, die 86,2 bezw. 84,7 Proz. betrug, erreichen und auch hinter der Wahlbeteiligung zum Landtag im November vorigen Jahres mit 82,4 Proz. zurückbleiben. Man ſchätzt ſie aber doch auf etwa 80 Proz., da das flache Land außerordentlich ſtark wählte. Im Odenwald z. B. hatten in einzelnen Dörfern ſchon bis zum Mittag — mit Ausnahme einiger Schwerkrauken— alle Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Auch in Mainz iſt der heutige Tag bisher ruhig verlaufen, die Straßen zeigen das übliche Feiertags⸗ bild, und nur die wenigen Plakate an den Wahl⸗ lokalen erinnern an die Bedeutung des Tages. In der vergangenen Nacht kam es in einigen Straßen der Altſtadt zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten, bei denen auch Schüſſe gewechſelt wurden. Es gab auf beiden Seiten Verwundete. Sieben Perſonen wurden mit ernſten Verletzungen ius Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei die mehrere Verhaftungen vornahm ſäuberte schließlich die Straßen und verhinderte weitere Zu⸗ ſammenſtöße. Einzelergebniſſe Provinz Starkenburg Sozialdemokraten 86 984(82 834), Zentrum 47 000 50647), Sozialiſtiſche Arbeiterpartei(Kommuniſtiſche Oppoſition) 7713(16 384), KPD. 49 206(61 929), Liſte Leuchtgens 567(—-), Deutſchnationale 3371 (4155), Nationalſozialiſten 135093(120 657), Heſſiſche Demokraten 2011(2266), Nationale Einheit 12 338 (20 123). 5 0 Provinz Oberheſſen Sozialdemokraten 41951(Landtagswahl 1931: 44 003), Zentrum 8965(8537), Sozialiſtiſche Arbeiter⸗ partei(Komm. Oppoſttion) 1732(2684), KPD. 10 602 (14 716), Liſte Leuchtgens 1019(9, Deutſchnationale 5070(3117), Nationalſozialiſten 102 305(87 311), Heſ⸗ ſiſche Demokraten 1138(1007), Nationale Einheit 5623(10 752). a Provinz Rheinheſſen Sozialdemokraten 43 625(41 264), Zentrum 52 638 688 260), Sozialiſtiſche Arbeiterpartei(Kommuniſtiſche Oppoſition) 2252(4040), KPD. 22 243(30 145), Liſte Leuchtgens 213(—), Deutſchnationale 2857(3585), Nationalſozialiſten 90 870(83 215), Heſſiſche Demo⸗ kraten 1781(1340), Nationale Einheit 7219(18 861). (Weitere Ergebniſſe ſiehe Seite.) Darm ſtadt, 19. Juni. 8 zum Heſſiſchen Landtag erhielten die Parteien folgende Stimmen und Mandate, Nach dem bisher vorliegenden nichtamtlichen Geſamtergebnis die ſich bei der endgültigen amtlichen Berechnung vielleicht im Einzelnen noch etwas verſchieben werden: 1932 Sozialdemokraten 172 545 Zentrum 108 603 Soz. Arb.⸗Partei und Komm. Oppoſition 11 697 Kommuniſten 82 111 Nationalſozialiſten 328 303 Deutſchnationale 11267 Nationale Einheitsliſte 25 145 Heſſiſche Demokraten 4925 Liſte Leuchtgens 2079 Mandate 15. 11. 1931 Mandate 17 168 101 15 10 112 144 10 1 23 108 2 7 106 790 10 32 291 183 27 1 10 857 1 2 47 445 3 — 4613— Die Nationale Einheitsliſte umfaßt Deutſche Volkspartei, Staatspartei, Chriſtlich⸗Soziale, Volksrechtspartei und Landvolk. herigen Landvolkführer Dr. Leuchtgens ins Le ben gerufen wurde, während die Die Liſte Leuchtgens iſt eine neue Partei, die von dem bis⸗ Heſſiſchen Demokraten eine radikaldemokratiſche Abſplitte rung der Staatspartei ſind. Vor Vortagung der Abrüſtungskonferenz Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Lauſanne, 19. Juni. Während die Sachverſtändigen der hier vertrete⸗ nen Hauptmächte ſich im Laufe des heutigen Tages weiter damit befaßten, ein Programm für die Lau⸗ ſanner Konferenz aufzuſtellen, fanden in Genf Be⸗ ſprechungen des Miniſterpräſidenten Maedonald mit dem italieniſchen Außenminiſter Grandi, dem franzöſiſchen Kriegsminiſter Paul⸗Boncour, dem amerikaniſchen Delegierten Gibſon und dem tſchechiſchen Außenminiſter Beneſch ſtatt. Dieſe Beſprechungen betrafen die Prüfung der politiſchen Löſungs möglichkeiten des Abrüſtungsproblems. In der vorigen Woche wurde bekanntlich beſchloſſen, einen letzten und entſcheidenden Verſuch zu machen, um durch politiſche Verhandlungen eine Plattform für die Fortſetzung der Verhandlungen der Ab⸗ rüſtungskonferenz herzuſtellen. Die tiefgehenden Gegenſätze zwichen Frankreich auf der einen, Eng⸗ land, Italien, Amerika auf der andern Seite erſchie⸗ nen unüberbrückbar. Macdonald wollte eine groß⸗ zügige Rettungsaktion des Abrüſtungsproblems ins Werk ſetzen. Heute war alſo in Genf ein großer Tag, während ſich Lauſanne einer ſonntäglichen Stille erfreute. Macdonald ſoll mit dem Ergebnis der heuti⸗ gen Verhandlungen, die bis ſpät in die Abendſtunden dauerten, nicht zufrieden ſein. Eine Angleichung der Gegenſätze war nicht zu errei⸗ chen. Paul⸗Boncour, der in Paris mit dem franzö⸗ ſiſchen Generalſtabscheß Weygandt konferierte, brachte ſtrikte Richtlinien für die franzöſtſchen Miniſter mit. Sie gehen dahin, unter den gegen⸗ wärtigen Sicherheitsbedingungen ſei Frankreich nicht in der Lage, eine Herab⸗ ſetzung ſeiner effektiven Streitkräfte vor⸗ zunehmen. Abſtriche des Rüſtungsbudgets bis zu 10 v. H. ſeien das Einzige, was zugegeben werden könnte. Auch Dr. Beneſch und Zaleſki(Polen) wollen bereits wiſ⸗ ſen, daß es der kleinen Entente nicht möglich ſei, eine„weitere Verminderung“ ihres Rüſtungsſtandes zu beſchließen. Wie man über dieſe enormen Schwie⸗ rigkeiten hinwegkommen wird, weiß niemand mehr. Mit annähernder Sicherheit läßt ſich ſagen, daß Macdonald die Undurchführbarkeit ſeines Plaus er⸗ kennen und ſchließlich die Vertagung als letzten Ausweg akzeptieren wird. Die Franzoſen ſind der Anſicht, daß Reparationen und Wirtſchaft Probleme ſeien, die einer dringlichen Klärung bedürftig ſind, und man deshalb die Abrüſtungskonferenz vertagen könnte. Wenn dieſer Gedanke durchdringen ſollte, ſo käme Mittwoch oder Donnerstag in Genf eine Ausſprache zuſtande mit dem Ziel, die Vertagung der Abrüſtungskonferenz zu beſchließen. Der deutſche Vorſchlag auf qualitative Rüſtungsgleichheit wurde bisher in den Beſprechungen Maedonalds mit den Vertretern Frankreichs, Italiens und Amerikas nicht erörtert. Deutſche Delegierte ſind zu den Be⸗ ſprechungen nicht hinzugezogen worden. 5 In Lauſanne fanden, wie eingangs erwähnt, Kon⸗ ferenzen der Sachverſtändigen ſtatt. Die Engländer und Deutſchen verhandelten zuerſt zu zweien und dann mit den Franzoſen. Montag vormittag wird Macdonald mit Herriot, der aus Paris hier erwar⸗ tet wird, eine Konferenz über bie Reparationsfrage haben. Nachmittags treten dann die Hauptdelegier⸗ ten der Reparationsmächte wieder zuſammen. Die Abſicht, mit Hilfe von Delegationsbeſprechungen die Lauſanner Konferenz zu einem befriedigenden Ab⸗ ſchluß zu führen, liegt zwar vor, aber man beginnt auch in Lauſanne fkeptiſcher zu werden und wirft die Frage auf, welche anderen Ergebniſſe im gegenwärtigen Augenblick noch erzielt werden könnten. Die Franzoſen weiſen auf die Reichstagswahlen hin, deren Ergebnis abgewartet werden ſoll, Lauſanne im Pariſer Spiegel Meldung des Wolffbüros — Paris, 19. Juni. Der Sonderberichterſtatter der Havas⸗Agentur in Lauſanne verſucht vom franzöſiſchen Standpunkt aus die Bilanz der bisherigen Konferenzphaſe zu ziehen. Zwei weſentliche Probleme, ſchreibt er, deren Ver⸗ kettung Herriot betont hat, werden die Aufmerkſam⸗ keit der Konferenz in Anſpruch nehmen: Repara⸗ tionen und Reorganiſation Europas. Was die Reparationen angeht, wird die Theſe von der völligen Streichung, die— ab⸗ geſehen von Deutſchland— bei der italieniſchen und engliſchen Delegation Anhänger hat, ſicher von Frankreich und Belgien abgelehnt werden. Aber auch die Theſe von der reſtloſen Beibehaltung der ungeſchützten Houngtranche dürfte nicht zugelaſſen wer⸗ den. Denn die finautzielle und wirtſchaftliche Depreſſion Deutſchlands iſt nach Anſicht der Ba⸗ fſeler Sachverſtändigen ſo ernſt, daß ſie gegen⸗ wärtig derartige Zahlungen nicht erlaubt. Infolgedeſſen kann die Regelung der Re⸗ parationsfrage nur in einem Kompromiß zwiſchen dieſen beiden extremen Löſungen gefun⸗ den werden. Wohl iſt es recht und billig, Deutſchland von ſeinen Verpflichtungen in einer Periode beſonderer Kriſe zu entlaſten, es wäre aber ungerecht, Deutſchland von allen Repara⸗ tionen für den Tag zu befreien, an dem ſeine Proſperität wiederkehren würde. Was den Wiederaufbau Europas anlangt, ſtim⸗ men die Stellungen der engliſchen und franzöſiſchen Delegationen gleichfalls nicht überein. England neigt zu beſonderen finanziellen Hilfsmaßnahmen, beiſpielsweiſe für Oeſterreich, Frankreich dagegen fordert aus der Ueberzeugung, daß iſplierte Maß⸗ nahmen zwecklos ſind, die Aufſtellung eines Geſamt⸗ planes internationaler Zuſammenarbeit. Nach Anſicht der franzöſiſchen Oeffentlichkeit müſ⸗ ſen aber die neuen„Opfer“, die Frankreich für die Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen Friedens in Europa und der Welt bringen ſoll, von der Ge⸗ währurg entſprechender Reduzierungen des Schul⸗ dendienſtes durch die Vereinigten Staaten abhängig gemacht werden, Der Länderkonflikt Bedenkliche Berliner Auslaſſungen Berlin, 19. Juni. In der Konferenz der Innenminiſter, die auf den nächſten Mittwoch angeſetzt iſt, will der Reichsinnen⸗ miniſter verſuchen, die Spannungen, die ſich ſeit dem Erlaß der letzten Notverordnung zwiſchen der neuen Reichsregierung und den ſüddeutſchen Ländern er⸗ geben haben, wenn irgend möglich, auf ſchiedlich⸗ friedlichem Wege zu beſeitigen. Der gegenwärtige Zuſtand, der aus der völlig uneinheitlichen Hand⸗ habung des letzten Dekrets entſtanden iſt, erſcheink in der Tat auf die Dauer nicht haltbar. Wie der Konflikt beigelegt werden ſoll, iſt freiwillig ſchwer erſichtlich. Die Nationalſozialiſten verlangen ſtürmiſch eine ſo⸗ fortige Aufhebung der bisher von Baden und Bay⸗ ern erlaſſenen Uniformverbote. Der„Angriff“ ver⸗ langt im Weigerungsfalle ſogar die Reichsexekution, zumal gegen Bayern, das durch das„planmäßig in⸗ ſzenierte Attentat“ auf die nationalſozialiſtiſche Land⸗ tagsfraktion nur den Vorwand für den Erlaß des neuen, bereits vorbereiteten reichsverfaſſungswidri⸗ gen Uniformverbotes habe ſchaffen wollen. Das Vorgehen Bayerns und Badens ſei ein Schlag gegen das Reich, den Reichsgedanken und die deutſche Frei⸗ heitsbewegung. Es ſei undenkbar, daß die Reichs⸗ regierung eine derartige, für das Anſehen des Reichs völlig untragbare Brüskierung hinnehmen könne. Freiherr von Gayl iſt ſich der politiſchen Kompli⸗ kationen, die ein ſcharſes Eingreifen des Reiches nach ſich ziehen würden, natürlich wohl bewußt. Der Reichsinnenminiſter will offenbar ver⸗ ſuchen, ſtatt einer zwangsmäßigen reichs⸗ rechtlichen Regelung eine Verſtändigung her⸗ beizuführen. Zur Zeit wird im Reichsinnenminiſterium noch ge⸗ prüft, ob gegen einzelne Maßnahmen der Länder, wie das befriſtete bayeriſche Uniformverbot, recht⸗ liche Mittel angewendet werden können. Das Er⸗ gebnis der Prüfung wird den Länderregierungen am Mittwoch mitgeteilt werden. Von den paar Blättern, die die Sache des neuen Reichskabinetts zu führen vorgeben, wird dem Frei⸗ herrn von Gayl der Rat gegeben, bei der Beſpre⸗ chung mit den Innenminiſtern der Länder„Fraktur zu reden“. Verhältnismäßig glimpflich ſtellt ſich da⸗ bei noch die„Deutſche Zeitung“, die meint:„Die Beſprechungen bedeuten offenbar„den letzten Ver⸗ ſuch, den von den ſüddeutſchen Ländern vom Zaun gebrochenen Streit“ auf ſchiedlichem Wege zu ſchlich⸗ ten. Immerhin wird der Reichsinnenminiſter alſo apoſtrophiert: Er müſſe angeſichts der Haltung der bayriſchen und badiſchen Regierungen„die äußerſte Entſchiedenheit“ an den Tag legen und„mit un⸗ zweideutiger Beſtimmtheit“ den Ländervertretern erklären, daß die Reichsregierung nicht gewillt ſei, die von ihr als richtig und notwendig erkannte Linie der Reichspolitik durchkreuzen zu laſſen.“ Schärfer geht die„Berliner Börſen⸗ Zeitung“ ins Zeug. Das iſt um deswillen beacht⸗ lich, weil an der Spitze des Blattes ſeit einiger Zeit ein früherer im Reichswehrminiſterium tätiger General ſteht und es auch ſonſt(ob mit Recht, möchten wir nicht entſcheiden) als ausgeſprochenes Organ dieſes Miniſteriums gilt. In der„Börſen⸗ zeitung“ hält man es nun für klug und richtig, das, was man die„ſüddeutſche Zentrumsfronde“ oder „die bayriſch⸗badiſche Revolte“ heißt, zu bedrohen. Das Reich ſäße am längeren Hebelarm und wenn man jetzt in Bayern mit dem Gedanken ſpiele, die Truppen der bayriſchen Reichswehrdiviſtion auf den bayriſchen Staat zu vereidigen, ſpiele man mit dem Feuer:„Wir halten es jedenfalls für ſicher, daß in dieſem Fall die Reichsregierung ohne weiteres den Ausnahmezuſtand über das Land Bayern verhän⸗ gen, den Kommandeur der 7. Diviſton mit der voll⸗ ziehenden Gewalt beauftragen und die gefamte bayeriſche Polizei kraft Reichsrecht den Befehlen der Militärbehörden unterſtellen würde.“ Ganz ſo ſicher ſcheint indes die„Börſen⸗Zeitung“ ſich nicht zu fühlen. Jedenfalls ſieht ſie ſich veranlaßt, Herrn von Gayl noch beſonders das Rückgrat zu ſteifen. Er dürfe nicht etwa, ſo heißt es am Schluß, die Konferenz vom nächſten Mittwoch dazu benutzen, „mit der ſüddeutſchen Zentrumsoppoſition lange zu verhandeln oder gar mit ihr zu paktieren.“ Herr von Gayl hätte den„bayriſch⸗badiſchen Zentrums⸗ kapitänen“ nur noch einmal kurz und bündig die Gründe auseinanderzuſetzen, weshalb es in ihrem eigenen Intereſſe liegt auf jeden weiteren Wider⸗ ſtand zu verzichten und ſich gutwillig den Anord⸗ nungen der Reichsgewalt zu fügen.“ Es hat keinen Sinn, mit dieſen leichtbeſchwingten Autoren ſich in eine ernſthafte Auseinanderſetzung einzulaſſen. Sie, 2. Seite/ Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Juui 1932 die dem Reichskabinett zureden, den deutſchen Sü⸗ den mit Krieg zu überziehen, wiſſen wohl nicht, was ſie tun. Es iſt nicht gerade anzunehmen, daß Herr von Gayl, der von ſeiner langjährigen Arbeit im Reichs rat die Dynamik des Reiches kennt, Neigung verſpüren wird, dieſen unbehüteten Gemütern auf den von ihnen empfohlenen Pfaden zu folgen. Wahlkoalition DBP DNB? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Juni. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei, der am Sonntag im Reichstags⸗ gebäude zuſammentrat, hat beſchloſſen, daß die Par⸗ tet im bevorſtehenden Wahlkampf ſelbſtändig vor⸗ gehen ſoll. Dabei hat allerdings der Parteivor⸗ ſtand ausdrücklich die Möglichkeit offen gelaſſen, taktiſche Vereinbarungen zu treffen, damit die auf die Volkspartei entfallenden Stimmen voll ausge⸗ wertet werden können. Da die bürgerliche Sammlungsaktion end⸗ gültig geſcheitert iſt, ein Pakt mit den Na⸗ tionalſozialiſten aber nicht in Frage kommt, ſo kann der Sinn dieſer Klauſel nur der ſein, daß man etwa auf dem Wege der Liſten⸗ verbindung mit den Deutſchnationalen zu⸗ ſammen zu operieren gedenkt. Verhandlungen, die dieſen Zweck verfolgen, ſind denn auch, ſoweit wir unterrichtet ſind, bereits ein⸗ geleitet worden. Die Frage iſt aber, welche Bedin⸗ gungen Herr Hugenberg ſtellen wird. Der Partei⸗ führer Dingeldey hat in einer Rede vor dem Zentralvorſtand immer wieder betont, daß die„po⸗ litiſche Unabhängigkeit“ der Partei durch derlei Ab⸗ machungen nicht angetaſtet werden dürfe. Jedoch hat ein, wenn auch kleiner Teil der Verſammlung ſich gegen eine ſolche Wahlkoalition gewandt, Am Ende fand ſich dann doch eine große Mehrheit für Dingeldeys Parole, daß man ſich nicht einer hoffnungsloſen Reſignation hingeben dürfe, ſondern einen letzten hoff⸗ nungsvollen Verſuch machen müſſe, das „liberale Ideengut“ aus dem Chaos der Gegenwart zu retten. Dabei iſt man ſich natürlich vielleicht im Klaren darüber, daß die Ausſichten auf einen auch nur be⸗ ſcheidenen Mandatsgewinn äußerſt ungünſtig ſind. Dingeldey hat in ſeinem Referat über die politiſche Situation dem Zeutrum und dem verfloſſenen Kanzler die Hauptſchuld an der Entwicklung der Dinge gegeben, an der, wie wir meinen möchten, doch gerade auch Herr Hugenberg einen ſehr we⸗ ſentlichen Anteil trägt. Einzelergel ſſe aus Heſſen Viernheim(Stadt). Wahlbeteiligung 50 v. H. Gül⸗ tige Stimmen 3876. Soz. 351, Zentrum 1592, Sozial. Arp. Komm. Opp. 52, KPD. 966, Liſte Leuchtgens 4, Deutſchnationale 18, Nationalſozialiſten 864, Heſſ. Dem. 16, Nat. Einh. 16; ungültige Stimmen 36. Lampertheim[(Stadt): Gültige Stimmen 5397. Wahlbeteiligung 66 v. H. Soz. 382, Zentrum 1251, Soz. Arp./ Komm. Opp. 32, KPD. 1087, Liſte Leucht⸗ gens 7, Deutſchnationale 18, Natfonalſozialiſten 2387, Heſſ. Dem. 27, Nationale Einh. 206. Kreis Bensheim: Soz. 5585(6044), Zentrum 8038 (8988), Soz. Arp. Komm. Opp. 324(553), KPD. 5170 (6704), Liſte Leuchtgens 49(—), Deutſchnationale 363 453), Nationalſozialiſten 15 417(12 941), Heſſ. Dem. 149(170), Nationale Einh. 1088(2340), Darmſtadt(Stadt): Sozialdemokraten 13 805 12 565), Zentrum 4002(3944), Sozialiſtiſche Arbeiter⸗ partei(Kommuniſtiſche Oppoſition) 276(572), KPD. 4202(6579), Liſte Leuchtgens 75(—), Deutſchnationale 911(1377), Nationalſozialiſten 25 280(25 882), Heſſiſche Demokraten 632(840), Nationale Einheit 4322(5601). Mainz⸗Land: Stimmberechtigte: 22 262, abgege⸗ bene Stimmen 17918, Wahlbeteiligung 80,5 v. H. Soz. 2999(3107), Z. 6310(6866), SAP- KO 111 (199), Kom. 1911(2511), Dr. Leuchtgens 23, Dnat. 156,(228), Natſoz. 6077(5398), Heſſiſche Dem. 35 80, Nat. Einheitsliſte 270(480). Neuregelung der Kriſenffrſorge Kriſenunterſtützung nur im Fall von Bedürftigkeit— 38 Wochen Anterſtützung — Berlin, 19. Juni. Durch Verordnung vom 17. Juni 1932 hat der Reichsarbeitsminiſter die Ver⸗ ordnung über die Kriſenfürſorge für Arbeitsloſe vom 23. Oktober 1931(Reichsgeſetzblatt 1, Seite 659) mit dem 26. Juni 1932 außer Kraft geſetzt und einen neuen Erlaß über die Kriſenfürſorge für Arbeits⸗ loſe veröffentlicht. Hiernach bleibt es für die Ab⸗ grenzung des Perſonenkreiſes, der zur Kriſenfür⸗ ſorge zugelaſſen iſt, bei den bisherigen Beſtim⸗ mungen. Kriſenfürſorge erhalten künftig nur Arbeits⸗ loſe, die hilfsbedürftig ſind. Ob Hilfsbedürf⸗ tigkeit vorliegt, entſcheidet ſich nach den Vor⸗ ſchriften für die allgemeine Fürſorge über Vorausſetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge in der Faſſung vom 1. Auguſt 1931. Die Unterſtützungsſätze der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung gelten auch für die Kriſenfürſorge. Sie ſind Höchſtſätze. Im Rahmen dieſer Sätze richtet ſich das Maß der Kriſenunterſtützung nach dem Grade der Hilfsbedürftigkeit. Die Unterſtützung darf nicht höher ſein als der Betrag, den der Arbeitsloſe in der öffent⸗ lichen Fürſorge zu erhalten hätte. Der Arbeitsloſe iſt an ſich verpflichtet, jede Aende⸗ rung ſeiner wirtſchaftlichen Verhältniſſe ohne Auf⸗ forderung dem Arbeitsamt anzuzeigen. Unterläßt er dies, ſo hat er zuviel gezahlte Unterſtützungs⸗ beträge zurückzuerſtatten. Die Geſamthilfsdauer der verſicherungsmäßi⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung und der Kriſen⸗ unterſtützung beträgt nach wie vor zuſammen 58 Wochen. Für Arbeitsloſe, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, kann der Vorſitzende des Arbeitsamtes die Kriſenunterſtützung für weitere 13 Wochen gewähren, wenn die Lage des Arbeitsmarktes dies erfordert. Der Vorſitzende des Arbeitsamtes kann die Unterſtützungshöchſtdauer beſchränken, wenn die Lage des Arbeitsmarktes oder die örtlichen Ver⸗ hältniſſe dies angebracht erſcheinen laſſen. Was die Durchführung der Kriſenfürſorge anlangt, ſo wird die Hilfsbedürftigkeit in allen Fällen von den Gemeinden geprüft. Die Entſcheidung über die Gewährung der Unterſtützung liegt nach wie vor bei dem Vorſitzenden des Arbeitsamtes. Soweit jedoch die Gemeinde oder der Gemeindeverband die Bedürftigkeit verneint, iſt der Vorſitzende des Ar⸗ beitsamtes an dieſe Beurteilung gebunden. Ueber das Zuſammenwirken der Arbeitsämter mit den Gemeinden oder den Gemeindeverbänden ergeht noch eine beſondere Anordnung. Der Erlaß tritt am 27. Juni in Kraft. Er ergreift auch die laufenden Unterſtützungsfälle. Ergeben ſich hiernach andere Unterſtützungsſätze wie bisher, ſo dürfen die bis⸗ herigen Unterſtützungen noch bis zum 23. Juni weitergezahlt werden. 5 Ein verhängnisvolles Mißverſtändnis Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. Juni. Einem verhängnisvollen Mißverſtändnis iſt geſtern ein Polizeibeamter in Ausübung ſeines Berufes zum Opfer gefallen. Einem Polizeirevier wurde abends gemeldet, daß in der Wohnung einer Witwe ein Einbruch verübt wor⸗ den ſei. Das Revier entſandte drei Beamte, da nach Angabe der Hausbewohner die Diebe noch in der Wohnung ſein ſollten. Einer der Beamten ging die Hintertreppe hinauf, ſeine beiden Kollegen die Vor⸗ dertreppe, um eine Flucht der Einbrecher zu verhin⸗ dern. Die beiden Beamten hörten Schritte in der Wohnung, glaubten, daß es ſich um die Einbrecher handle und fragten wiederholt, wer da ſei. Da keine Antwort erfolgte, gaben die Beamten zwei Schüſſe durch die Türe ab, die den Oberwachtmeiſter, der durch die Hintertüre in die Wohnung eingedrungen war, in die Bruſt trafen. Mit einem lauten Hilferuf brach der Beamte zuſammen. Jetzt erſt erkannten ſeine Kollegen ihren Irrtum. Sie brachen die Türe auf. Der Verletzte wurde in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht. Zuſammenſtöße in Köln und Hagen — Köln, 19. Juni. Uniformierte SA.⸗Leute und Stahlhelmer verſuchten heute Umzüge zu veranſtal⸗ ten. Als die Polizei die Trupren auflöſen wollte, kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen, bei denen die Polizei vom Gummiknüppel und von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen mußte. Als ein Ueberfall⸗ wagen der Polizei einem SA.⸗Trupp folgte, wur⸗ den auf die Beamten aus dem Kölner„Braunen Haus“ Stühle geſchleudert. Die Polizei ſperrte die Mittelſtraße ab und beſetzte das Braune Haus. Mehrere Nationalſozialiſten wurden feſtgenommen. Nach dieſen Vorfällen erſchien heute mittag eine Abordnung nationalſozialiſtiſcher Führer beim Po⸗ lizeipräſidenten und bat um Freigabe des Braunen Hauſes. Der Polizeipräſident erklärte, daß eine Freigabe erſt in Frage komme, wenn die Vorfälle einwandfrei geklärt ſeien. In Hagen i. Weſtf, kam es im Stadtteil Haſpe zu ſchweren Zuſammenſtßößen zwiſchen Kommuni⸗ ſten und Nationalſozialiſten. Wie die Polizei meldet, gingen die Gegner mit Latten, Stöcken, alten Sei⸗ tengewehren und Meſſern aufeinander los. Es wur⸗ den auch ſcharfe Schüſſe gewechſelt. Auf beiden Sei⸗ ten wurden insgeſamt 30 bis 40 Perſonen verletzt, darunter fünf ſchwer. Die Polizei nahm fünf Per⸗ ſonen feſt. SA.⸗Demonſtration in München 3 Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 19. Juni. In den Morgenſtunden des Sonntag wurden in München und zahlreichen Orten Oberbayerns wohnende Angehörige der SA. und SS. aufgerufen. Nach den vorgefundenen Be⸗ fehlen ſollten ſich die Leute mit verkappter oder durch Ueberkleidung verdeckter Uniform in ihren Standquartieren und Alarmplätzen bis ſpäteſtens elf Uhr einfinden. Dort wurde ihnen der Befehl zu einer Demonſtration vor der Wohnung des Mini⸗ ſterpräſidenten bekannt gegeben. Gegen 12 Uhr rückten konzentriert aus der ganzen Stadt einige Tauſend Nationalſozialiſten, größten⸗ teils in Uniform und teils mit Hakenkreuz⸗ Armbinde, gegen die Wohnung des Miniſter⸗ präſidenten in der Prinzregentenſtraße vor. Durch Polizeiſtreit⸗ kräfte zu Fuß wurde dieſe Demonſtration ſchon in der Entwicklung unterdrückt. Abgedrängte National⸗ ſozialiſten ſammelten ſich in der Ludwigſtraße bei der Univerſität. In der Amalienſtraße wurden drei Nationalſozialiſten gegen Polizei tätlich, ſo daß die Polizei blankziehen und auch mit dem Gummiknüp⸗ pel vorgehen mußte. Ein durch einen Fauſtſchlag ins Geſicht verwundeter Beamter wurde von den Demonſtranten verfolgt. Auch in der Schellingſtraße mußte der Widerſtand der Demonſtranten mit Ge⸗ walt gebrochen werden. Als vier SS.⸗Leute in eine Polizeiwache abgeführt wurden, drangen 90 Natio⸗ nalſozialiſten nach. Sie wurden ſämtlich feſt⸗ genommen. 5 Insgeſamt wurden 470 Nationalſozialiſten verhaftet, gegen die Anzeige erſtattet wurde. Unter den Feſt⸗ genommenen befinden ſich folgende uniformierte Führer aus dem Braunen Haus: Prinz Waldeck, Graf Spreti, Graf Schwerin und Berkelmann. —— Rundfunkrede des Reichskanzlers aus Lauſanne Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. Juni. Reichskanzler v. Papen hielt, wie wir furz ba richteten, geſtern abend von Lauſanne aus eine Rund⸗ funkrede, die über alle deutſchen Sender verbreitet wurde. Der Kanzler führte einleitend aus, man werde es verſtehen, daß er auf dieſer Konferenz, deren Ergebnis ein Stück deutſchen Schickſals ein⸗ ſchließen werde, im jetzigen erſten Stadium der Ver⸗ handlungen nicht beſondere Einzelheiten mitteilen möchte. Ich habe es hier für meine Pflicht gehalten, ſo ſagte der Kanzler u.., in perſönlichen Be⸗ ſprechungen und in der Vollſitzung der Lauſanner Konferenz nicht nur ein ganz klares Bild der Lage Deutſchlands zu zeichnen, ſondern auch die Grund⸗ gedanken verſtändlich zu machen, die mich zur Ueber⸗ nahme meines ſchwierigen Amtes bewogen haben. Gemäß ſeiner Programmerklärung will das neue Reichskabinett alle aufbauwilligen Kräfte unſeres Volkes ſammeln. Die heutige Not Deutſchlands fordert geradezu dieſen letzten Einſatz der geſammel⸗ ten nationalen Kräfte. Unmöglich wäre es in dieſer Zeit, Deutſch⸗ land zu führen und dabei Bewegungen gegen⸗ über fremd zu bleiben, die inſtinktmäßig und willensmäßig den Lebenswillen Deutſchlands verkörpern. Wir haben es daheim und hier in Lauſanne deut⸗ lich geſagt, daß die deutſche Not zwar nur ein Teil⸗ problem, aber doch auch das Zeutralproblem der Weltkriſe iſt, und wir wiſſen, daß die Welt umſo eher bereit ſein wird, Deutſchlands Not zu verſtehen, als die Welt erkennt, wie ſehr die deutſche Not die brennende Wunde im geſamten Weltkörper iſt. Die hier in Lauſanne verſammelten Führer des Auslan⸗ des müſſen aber verſtehen, daß unſer Volk nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch eine ſeeliſche Kriſe durchmacht. Längſt haben hervorragende Sachverſtändige des Auslandes feſtgeſtellt, daß die Gläubigerländer unter der jetzigen Vertrauenskriſe und allgemeinen Un⸗ ſicherheit ebenſo leiden wie die Schuldnerländer. Soll die notwendige Einſicht in die Lage unſeres Volkes ſich durchſetzen, dann müſſen die Vertreter Deutſch⸗ lands in Lauſanne den geſchloſſenen Willen der Heimat hinter ſich fühlen, muß das Ausland er⸗ kennen, daß die jetzige Regierung mit Fug und Recht dieſes geſchloſſenen deutſchen Willens für ſich in An⸗ ſpruch nimmt. Die Heimat aber muß zu der Reichs⸗ regierung das feſte Vertrauen haben, daß ſie nicht nur nichts preisgeben wird, was den nationalen Notwendigkeit entſpricht, ſondern daß ſie darüber hinaus für eine poſitive Löſung des europfiſchen Problems alle ihre Kräfte einſetzen wird. Der innerpolitiſche Meinungskampf iſt berechtigt, beſonders dann, wenn Neuwahlen vor der Türe ſtehen, aber dieſer politiſche Kampf hat Grenzen, jen⸗ ſeits welcher er aufhört, Kampf zu ſein und anfängt, politiſche Blindheit zu werden. Wir ſind hier, um der Heimat nach unſerem beſten Willen und'ewiſſen zu dienen. Die Heimat muß uns helfen. Wir rufen der Heimat zu, daß nur der geſchloſſene, beſonnene und einheitliche nationale Wille uns retten kann. Die von mir geleitete Reichsregierung wird immer nur das deutſche Volk ſehen, nicht aber Parteien oder Klaſſen. Raubüberfall auf Bankboten in Altona — Altona, 19. Juni. In einer der belebteſten Straßen der Stadt wurde geſtern abend ein Bank⸗ bote von vier maskierten Räubern überfallen, die in einem Auto angefahren kamen. beuteten 4000 Mk. Ueberſchwemmungen in Haute⸗Garonne — Paris, 19. Juni. Große Gebiete des Depar⸗ tements Haute⸗Garonne ſind von ſtarken Ueber⸗ ſchwemmungen heimgeſucht worden. Das Waſſer ſteht ſtellenweiſe fünf Meter hoch. Sie entkamen unerkannt. VVVFVbFPCCCCbbCCCFCFFFCVCVVPVVTVPTVVTVTVTVTVPCVTCTCTCTVTVTVTVTCTVTCTVVTCTGTVTVTVTVTVTVTCTVTſTVTVTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVklTſVVTVTVTVckͤÿ'!'!'!'.'!'!'.'.!'.!'!'!'!'!'.!'.;:;.;.;.;.;.;... ̃ᷣͤ ͤ ̃ñðVvjvß' ͤ' ß'''' p' p pp'—————PP————————————2ꝓ272ꝓ2ꝓ2ꝛ2222ꝛꝛꝛꝛꝛꝛꝛꝛꝛꝛꝛꝛ „Mufik im Hof⸗ Uraufführung des Schauſpiel⸗Studios Die Verſuchsſtation für Begabungen am Natio⸗ naltheater ſtellte am Samstag nacht einen jungen Wiener Autor namens Edmund Wolf vor. Mit einem hübſchen Stücktitel und einem durchaus komödien⸗, ja faſt tragödienreifen Vorwurf: die Straßenſänger. Die Szene öffnet ſich, um nicht etwa die dafür wie geſchaffenen Wiener Gaſſen und Höfe zu zeigen, man wird vielmehr unter die Dächer von Paris entführt. Dort ſtehen, wie in dem betreffenden Film, immer ein paar Leute mit ſchiefen Mützen und den Händen in den Hoſentaſchen herum. Anfangs ſingen ſie wirklich, aber bald wird aus dem Geſang ein ſeltſamer Reigen, der weder mit Muſik noch mit dem Hof etwas zu tun hat; er läuft nach der alten Leier ab von den zweien, die ſich lieben, und dann erſt recht nicht voneinander laſſen können, wenn ſie durch andere Hände gehen. Das wechſelnde Mädchen heißt hier Juliette und wird von der jungen, grazilen Tilly Kratz durch die vielfältigen Verwirrungen ihrer Dreigroſchen⸗ gefühle mit Anmut und Ausdruck geleitet. Dieſe Maid erhält, zugleich als Gaſtgeſchenk an den Autor, die delikateſte Beigabe der ganzen Auf⸗ führung, den nach dem leichten Schwung des Namens Jultette ausgerichteten Schlager von Hellmuth Schlawing, mit auf ihren nächtlichen Irrweg; er müßte an allen Ecken erklingen, ſo köſtlich iſt er. Der Komponiſt entſendet ihn immer wieder vom Flügel aus in das ſehr beträchtlich gefüllte Nacht⸗ theater, dos ihn mit Vergnügen auffängt. Er bleibt der einzige Gewinn des Abends; was ſich ſonſt ereignet, iſt törichte Wirrnis. Vielleicht wollte der Schreiber des Stückes ſo etwas wie einen pariſer Sommernachtstraum geben; jedenfalls iſt Zettels Eſelskopf übrig geblieben, den der Gaſſenfiedler Victor trägt. Er wird von dem ſehr humorbegabten Gotthard Ebert zu mehrfachem Gaudium durch das Stück getragen. n Eigentlich kommen nur die Anſätze zu Chargen darin vor, die Bum Krüger mit dem mei erlich dargeſtellten Typ des alternden, von den Geiſtern des Weins und der Liebe umſchwebten Straßen⸗ ſängers angeführt. Ihm tritt Guſtl Rö mer⸗ Hahn als temperamentvoller Rivale gegenüber; Walter Knaus, ein mit vortrefflichen Mitteln begabter Aſpirant, und der verläßliche Fritz Wal⸗ ter folgen. Die jungen Damen Elfriede Im⸗ hof und Lotte Wolf⸗Sturm ergänzen mit gutem Gelingen das verworrene Nokturno, das dunkler bleibt als die Nächte von Paris, und im Gegenſatz zu dieſen kein Ende finden will.— Am Schluß erſchien inmitten der Ausführenden der Autor ſelbſt, während ein vergnügter Beifall, durchſetzt von kräftigen Pfiffen, erſchallte. Auch dieſe Schlußaktion konnte uns von irgendeiner Not⸗ wendigkeit, dieſe im Ungewiſſen herumirrende, zu⸗ weilen bedenklich anrüchige und beziehungsloſe „Komödie“ aufzuführen, keineswegs überzeugen. k. Am Meer Eine Erinnerung von Johannes Schlaf Zum 70. Geburtstag des Dichters am 21. Juni Wir wollen ans Meer gehen. Aber nicht dorthin, wo die wilden Sturmfluten Halligen freſſen. An die ſommerliche Oſtſee. Und bei Pitter Mewes quar⸗ tieren wir uns ein. Das kleine Haus waſchblau ge⸗ ſtrichen, die Fenſterchen, in denen rote Geranien ſtehen, weißumrahmt, zwei ſauber geſtutzte Spalier⸗ linden davor, an der Wand, zu beiden Seiten der Haustür, Netze zum Trocknen aufgehängt. Oben das Giebelſtübchen iſt unſer Unterſchlupf. Zwei blaue Leinenrouleaus mit irgendwelchen phantaſtiſchen Landſchaften drauf vor den beiden Fenſterchen, eine blaue Tapete mit irgendwelchen Arabesken, bei den Fenſtern ein Tiſch mit einer geblümten Wachs⸗ tuchdecke, an der Wand drüber ein Bild mit einem Segelſchiff, das in einen hellblauen Himmel ragt, ein weiß und gold geſtreiftes Fahrzeug auf vitriol⸗ grünem Meergewoge zwiſchen weißem Wellen⸗ ſchäumen, drunter der Vers:„Das Schiff ſtreicht durch die Wellen Nach weitem, fernem Strand; Wenn Wind' die Segel ſchwellen,/ Liegt fern der Heimat Land.“ ö Am Spiegelchen überm Waſchtiſch eine rotbraune Tangranke, die wohl ein Sommergaſt dahingehängt hat. Auf einem Ungetüm von altem, braunem Schrank eine Reihe von großen, bunten, abenteuer⸗ lich exotiſch geformten Muſcheln. Vom blauen Him⸗ mel, an dem weiße Wölkchen ziehen, ſcheint die ſtille Hundstagſonne herein; fern vom Strand her dröhnt die Brandung. Von hier aus machen wir unſere Streifen. In die Landſchaft hinein, zwiſchen Wieſen, auf denen bunte Rinder weiden, und ſommerreifen Feldern, an kiefern⸗ und fichtengeſäumten blauen Bodden hin, auf erhöhtem Uferrand, wo weiße Kreideklin⸗ ten ſteil zum ſtahlblauen Meer hinabragen, durch ſchönen Buchenwald, an einem einſamen Hünen⸗ grab vorbei. Vor allem aber immer wieder hin zum Meer, zum Meer. Vormittag. Wir treten aus der Haustür hervor in den warmen, flirrenden Sonnenglaſt hinein, bummeln die Gaſſe hinauf. Graubraun, mit üppig goldgrünen Moosflecken, leuchtet ein Strohdach in den tiefen Sommerazur. In den kleinen Fenſter⸗ vierecken Blumen; aus offenen Haustüren dämmern in weichen Umriſſen die Geräte der Vorflure. In den Vorgärtchen hochgeſtengelte Feuerlilien, gelbe, rote, weiße Roſen, Päonien, Kartäuſernelken, Stief⸗ mütterchen, Löwenmaul, blau, lila, gelb, weiß, rot Akelei und gefüllte Tauſendſchönchen. Eine gelbe Katze vor dem dunklen Hintergrund eines Haus⸗ flurs. Kleine Höfe mit der ſonnenbeſtrahlten gelb und braunen Plüſchfarbe ihrer Düngerhaufen, Hüh⸗ ner, das friſche Gelb zerkleinerten, zu Pyramiden aufgeſchichteten Holzes. Durch Felder hin zum Strand. Bunte Feldblu⸗ men glühen in goldreifer Getreideflut, kraus dunkel⸗ grün dehnen ſich Kartoffelbreiten übers Flache hin, von Wieſen her brüllt und blöckt Weidevieh. Endlich die Dünen. Zwiſchen zwei in der Sonne blendend weißlichen Erhöhungen ſtraff, groß, ſehr ba noch wie fern, tiefdunkelblau ein Streif vom eer. Durch den tiefen Sand, ſtarrſpitzen, graugrün borſtigen Dünenhafer hin dem breiten, ſo herrlich lockenden Getös entgegen. Und nun auf der weiten Oede des Strandes vor der mächtigen, mit breitem, weißem Schäumen heranwuchtenden, unter brüllen⸗ dem Gedröhn auf dem graphitgrau naßfeſten Ufer⸗ ſand zerberſtenden, dunkelſchillernden, ſtahlblauen, violetten, grünen, braunen Maſſe. Zwiſchen braun⸗ roten Tanghaufen und Muſchelſchutt hin durch das von der leichten Seebriſe erregte Geſtiebe und Ge⸗ rieſel des Sandes bis zum äußerſten Rand, dort, wo der alte Rieſe mit letzten ſauft elliptiſch verrinnenden grauen Dünungen dir kaum die äußerſte Spitze des Schuhes feuchten darf. Du hockſt da, ſiehſt, wonnig betäubt von Sonne und Farben, unter dem unabläſſigen, dröhnenden Donner der Flutenwucht auf dies ſtille Spiel. Oder du ſitzt auf dem Rand eines einſamen, halb ins Waſſer hineingeſchobenen Kahnes, ſiehſt zu, wie in der Ferne ſechs Geſtalten, in allem weiten, weißen Sand nicht größer als Flöhe, ein Boot ins Waſſer ziehen. Dünn und eintönig, faſt melancholiſch in ſeinem ihren Bewegungen angepaßten Rhythmus dringt der Singſang zu dir her, mit dem ſie ihre Arbeit begleiten. Dieſer große, tranig waſſerfriſche Fiſchduft, der beſtändig zu dir herhaucht! Getragen von dem ge⸗ waltigen, ſtummen Pathos dieſes ungeheuren, rhyth⸗ miſchen Geflutes! Seltſam iſt in ihm etwas wie von einer Fäulnis und zugleich von einem friſch elektri⸗ ſchen, ewigen, großen, geheimnisvollen Lebenshauch. Unbekümmert um dich flüſtert er dir zu, wie urvor⸗ einſt alles Lebeweſen, Inbegriff allen Sterbens und Ausſterbens, dem Waſſer entſtieg. Statt Furtwängler Toscanini in Bayreuth. Dr. Wilhelm Furtwängler iſt, wie verlautet, als muſikaliſcher Leiter der Bayreuther Feſtſpiele zurückgetreten. Der Grund hierfür ſoll in grundſätz⸗ lichen Meinungsverſchiedenheiten mit Frau Win i⸗ fried Wagner liegen. Dagegen iſt es Frau Wagner gelungen, Arturo Toscanini für die Lei⸗ tung der„Parſifal“⸗ und„Meiſterſinger“⸗ Vorſtellungen im nächſten Jahr zu verpflichten. Enthüllung einer Wagner⸗Gedenktafel in Wien. Wie aus Wien gemeldet wird, wurde aus Anlaß der 75jährigen Wiederkehr der Wiener Erſt⸗ aufführung von Wagners„Tannhäuſer“ unter Mitwirkung der geſamten Wiener Muſikwelt eine Gedenktafel für Richard Wagner enthüllt! Die Tafel wurde an dem Hauſe Thaliaſtraße 1, wo früher das Thalia⸗Theater ſtand, in dem die Wagner⸗Opern ihre Wiener Erſtaufführung erlebten, angebracht. Die Täter er⸗ n 1 — 4 Monte Im S erſten M Km. 249, die erſte traten, fa eine Vo amtmann einrichtun ſchwimme und des Umfang aufmerkſc lich, daß beiden H könne. 2 wenn zu boot ko: in Notfäl Vorläufig geringſte noch bew. Betriebsk gegenwär gedacht n Die be Poſten können Die Erfa ſtromabw Poſten d wachen h erfüllt, un ſind. Die gabe der erneut ih geiz der durch die Herr ſchwimme druck, da Erfüllung daß Mitt auch noch ſchaffen der zugl. brachte e wünſchte Im A Uebet Ma: ſtatt. Die ein Pro durchgefü ſten wal maliger Stellen 1 mer ins ſchwamm Flagge a daß das Poſtens klappte a Badepubl Vorgänge „Süd“ di und ſein⸗ Daß alle zugleich ſchwimme An do gerichtet, täuſche ten die! ſehen, ur noch lobe Fas bei beteiligte die dienf von den beförd kleine An Dienſt fü ringſte C Eine ten, die e tionalthe⸗ Unter ei Cher Fenſtern Zweifel: auch eini ſchnellem Beilen e trotz eine der Beſit meln. Es ſte gens ber eine bren worden. Weitergl! zertrümn ten Polſt ſpäter in hatte ihr ſchleppen tür mit k⸗ e = 2 W 7 nn a een n 0 eee RR * . noch lobend hervorgehoben zu werden, Montag, 20. Juni 1932 Menſchenleben in Gefahr Probealarm im Strandbad Im Strandbad ſind am geſtrigen Sonntag zum erſten Mal die beiden Rettungspoſten bei Km. 249,4 und Km. 249,75 beſetzt worden. Bevor die erſten Rettungsſchwimmer ihren Dienſt an⸗ traten, fand im Sanitätsraum der Wache Nord eine Vorbeſprechung ſtatt, bei der Stadtbau⸗ amtmann Enders den Grundgedanken der Neu⸗ einrichtung erläuterte und die anweſenden Rettungs⸗ ſchwimmer der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft und des Arbeiter⸗Waſſerrettungsdienſtes auf den Umfang ihrer freiwillig übernommenen Pflichten aufmerkſam machte. Herr Enders betonte ausdrück⸗ lich, daß er ſich bewußt ſei, daß die Aufſtellung der beiden Hochſitze keine endgültige Löſung darſtellen könne. Der Wachtdienſt kann erſt vollſtändig ſein wenn den Ausſchaupoſten noch ein M otor⸗ boot kommt, das ſtändig den Strand abfährt um in Notfällen ſofort an der Unglücksſtelle zu ſein. Vorläufig ſcheitert dieſer Plan an den Koſten. Die geringſte Sorge iſt die Anſchaffung, die notfalls noch bewerkſtelligt werden könnte. Dagegen ſind die Betriebskoſten ſo ungeheuer groß, daß bei der gegenwärtigen Lage an eine Verwirklichung nicht gedacht werden kann. 5 Die beiden Hochſitze ſind ſo aufgeſtellt, daß die Poſten die Teile des Strandes überblicken können, an denen ſich bis jetzt die meiſten Un⸗ glücksfälle ereignet haben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine Orientierung ſtromabwärts am notwendigſten iſt und der untere Poſten den am meiſten gefährdeten Teil zu über⸗ wachen hat. Selbſtverſtändlich wird der Zweck nur erfüllt, wenn die Hochſitze ſtändig beſetzt ſind. Die Einteilung der Mannſchaften wird Auf⸗ gabe der Lebensrettungs⸗Organiſationen ſein, die erneut ihre ganze Mitarbeit zuſicherten Der Ehr⸗ geiz der einzelnen Rettungsſchwimmer wird noch durch die vereinsweiſe Einteilung geweckt. Herr Lang dankte im Namen der Rettungs⸗ ſchwimmer, verlieh ſeiner Freude darüber Aus⸗ druck, daß jetzt endlich ein langgehegter Wunſch in Erfüllung gegangen ſei, und ſprach den Wunſch aus, daß Mittel und Wege gefunden werden mögen, um auch noch das unbedingt notwendige Motorboot an⸗ ſchaffen zu können. Stadtſchularzt Länke, der zugleich leitender Arzt des Strandbades iſt, brachte ebenfalls ſeine Freude zum Ausdruck und wünſchte der Neueinrichtung einen großen Erfolg. Im Anſchluß an die Beſprechung fand die Uebergabe der beiden Signalhörner an die Mannſchaften der zwei Rettungswachen zu Dr Dr. ſtatt. Die Poſten wurden dann ſofort beſetzt und ein Probealarm im Sinne der Einrichtung durchgeführt. Als der„Ertrinkende“ von dem Po⸗ ſten wahrgenommen wurde, erfolgte ein drei⸗ maliger Hornruf, worauf ſich die an verſchiedenen Stellen des Strandes weilenden Rettungsſchwim⸗ mer ins Waſſer ſtürzten und auf die Stelle zu⸗ ſchwammen, die von dem Ausguck mit einer roten Flagge angezeigt wurde. Eine Abhörprobe zeigte, daß das Signal an den Stellen die im Bereich des Poſtens liegen, ſehr gut zu hören war. Tadellos klappte auch die Probe bei der Wache Süd Das Badepublikum verfolgte mit regem Intereſſe die Vorgänge, beſonders als beim dritten Alarm in „Süd“ der„Ertrinkende“ mehrmals untertauchte und ſeinen Rettern die Arbeit recht ſchwer machte. Daß alles zur vollſten Zufriedenheit verlief, war zugleich ein Beweis für Tüchtigkeit der Rettungs⸗ ſchwimmer. An das Badepublikum wird die dringende Bitte gerichtet, jeglichen Unfug, der eine Gefahr vor⸗ täuſchen könnte, zu unterlaſſen. Beſonders ſoll⸗ ten die Unverbeſſerlichen endlich einmal davon ab⸗ ſehen, unnötige Hilferufe auszuſtoßen. Es verdient daß Herr Fassbender für die an den Strandbadfahrten beteiligten Unternehmer die Erklärung abgab, daß die dienſttuenden Rettungsſchwimmer in Zukunft von den Dampfern gegen Ausweis koſtenlos befördert werden. Es iſt dies wenigſtens eine kleine Anerkennung für die Mannſchaften, die ihren Dienſt für die Allgemeinheit verſehen, ohne die ge⸗ ringſte Entlohnung zu bekommen.* Herrenloſes Auto brennt Eine merkwürdige Entdeckung machten Paſſan⸗ ten, die Samstag von der Nachtvorſtellung des Na⸗ tionaltheaters den häuslichen Penaten zuſtrebten. Unter einer Laterne in F 1 ſtand ein verlaſſener Chevrolet⸗Vierſitzer, aus deſſen ſämtlichen Fenſtern und Türen dichter Rauch drang. Kein Zweifel: im Wagen brannte es! Zufällig kamen auch einige Mann der Theaterwache vorbei, die in ſchnellem Entſchluß die Fenſterſcheiben mit ihren Beilen einſchlugen. Trotz des lauten Geklirrs und trotz eines viertelſtündigen Palavers, wo denn nun der Beſitzer wäre, war kein Schutzmann beizutrom⸗ meln. Es ſtellte ſich heraus, daß die Polſter des Wa⸗ gens bereits ſtark angekohlt waren. Vermutlich war eine brennende Zigarette in den Wagen geworfen worden. Mit einigen Eimern Waſſer wurde das Weiterglimmen der Polſter verhindert. Neben den zertrümmerten Fenſterſcheiben und den verbrann⸗ ten Polſtern hatte der Beſitzer, der ſeinen Wagen ſpäter in der Q 6⸗Wache abholen mußte— man hatte ihn dorthin durch die Berufsfeuerwehr ab⸗ ſchleppen laſſen—, noch die aufgebrochene Wagen⸗ tür mit in Kauf nehmen müſſen. Mannheim zurück. Neue Maanheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 279 — 8. Seite al „Graf Zeppelin“ paſſiert Mannheim auf der Rückkehr von der Hollandfahrt Die von der Wetterwarte angekündigte Ver⸗ ſchlechterung des Wetters iſt erfreulicherweiſe bis jetzt ausgeblieben. Die am Samstag aufgezogene Bewölkung empfahl ſich wieder ſtillſchweigend und auch am Sonntag Vormittag wurden die Wolken von der Sonne raſch zur Auflöſung gebracht oder vom Wind dorthin getrieben, wo ſie uns nicht mehr ſtören konnten. Das Queckſilber, das in der Nacht zum Sonntag auf 13 Grad hinabgerutſcht war, klet⸗ terte im Laufe des Tages auf 21 Grad herauf, ſo daß man nicht gerade von einer ſchwülen Tempera⸗ tur reden konnte, zumal die Wirkung der Sonnen⸗ ſtrahlen durch den Wind gemildert wurde. Der milde Abend lockte am Samstag wieder viele ins Freie. In den Vorgärten der Kaffees und in den Gartenwirtſchaften ſaß man bis ſpät in die Nacht hinein. Die Senſation des Abends war das Erſcheinen des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ das kurz vor 411 Uhr die Stadt anſteuerte und durch ſein Motorengedröhn nicht nur die Paſſanten nach dem Himmel ſchauen ließ, ſondern auch die Schläfer aus den Betten an die Fenſter lockte. Das Luftſchiff, deſſen Führergondel nur erleuchtet war, beſchrieb einen großen Bogen um die Stadt, zeigte ſich über der Pfalz und kehrte dann nochmals nach Inzwiſchen war auch in der Paſſagierkabine und in den Motorengondeln Licht gemacht worden, fereier ein nach unten leuchtender Scheinwerfer eingeſchaltet. Der Luftrieſe, der von ſeiner Hollandfahrt zurückkehrte, bot einen grandio⸗ ſen Anblick, zumal er durch den am Himmel ſtehen⸗ den Vollmond in wechſelndes Licht getaucht wurde. Wie immer beim Erſcheinen des„Graf Zeppelin“, machten die Mannheimer ihrer Begeiſterung ft Luft und jubelten dem dahinbrauſenden Luftſchiff zu, das kurz nach halb 11 Uhr den Rennplatz in ganz geringer Höhe in der Richtung auf Heidelberg paſſierte. Der kühle Sonntag Morgen konnte die heimer nicht davon abhalten, ſchon frühzeitig nach dem Strandbad zu eilen. Die Radfahrer flitz⸗ ten in Scharen durch den Waldpark und zeigten ſich wieder als Beherrſcher der Wege. Die Fußgänger waren froh, daß ſie ihre eigenen Pfade beſaßen und Mann⸗ bangten, wenn ſie die Fahrſtraßen überqueren hatten. Im Gegenſatz zu ſonſtigen ſchönen Sonn⸗ tagen bevorzugte man allenthalben die von der Sonne beſchienenen Stellen. Die kühle Briſe war ſchließlich die Urſache dafür, daß niemand zu ſchwitzen brauchte. Bei 18 Grad Waſſerwärme konn⸗ ten ſelbſt die, die in dieſem Jahre zum erſten Mal ſich in des Rheines Fluten ſtürzten, ein ausge⸗ dehnteres Bad wagen. Auch Mannheims Ober ⸗ bürgermeiſter wurde als Badegaſt und tüch⸗ tiger Schwimmer regiſtriert. Die Ludwigshafener konnten ihr Strandbad endlich auch einmal wieder benützen und machten von dieſer Möglichkeit ausgiebig Ge⸗ brauch. Das hindſete aber viele nicht, nach Mann⸗ heim herüberzukommen, wie auch feſtgeſtellt wurde, daß von Schwetzingen über 50 Radfahrer nach 8 dem Mannheimer Lido gekommen waren. Die Paddler hatten ebenfalls ihren großen Tag. Rhein, Bellenkrappen, Alt⸗Rhein, Neckar— überall wimmelte es von Booten. Für Spaziergänge und Wanderungen war das Wetter wie geſchaffen. Die Berge lockten nicht ver⸗ geblich, denn mancher ruckſackbeſchwerte Wanders⸗ mann ließ ſich in den Odenwald oder in die Haardt von der Bahn eeitführen. Wer ſeine Schritte in die Umgebeng der Großſtadt lenkte, hatte es nicht zu bedauern. Im Waldpark gab es ſtille Wege, fern von den betriebſamen Straßen. Im Garten des Waldparkreſtaurants ſaß man recht gemütlich und ließ ſich durch die flotte Muſik der Kapelle Ku gel⸗ mann unterhalten. Die gleichen Verhältniſſe waren im Ballhausgarten. Eine würzige Luft empfing die Spaziergänger die in den Käfertalerwald gewandert waren und die in den meiſten Fällen den„Karl⸗ ſtern“ als Ziel erkoren hatten. Blumenfreunde waren in Scharen nach der„Blumenau“ gewandert, um ſich dort an den unzähligen blühenden Roſen zu erfreuen und dabei die umfaſſende Ausſicht zu ge⸗ nießen. In der Stadt ſelbſt war es wieder ſehr ruhig. Erſt am Abend, als die„Luftſchnapper“ heimkehrten und die Daheimgebliebenen ſich zum Ausgehen an⸗ schickten, kam Leben in die Straßen, in die Kaffees, in die Reſtaurationen. Bozirkstagung des Deulſchen Reklame-Verbandes Die Ortsgruppen Frankfurt a.., Saarbrücken, Karlsruhe, Wies baden und Mannheim⸗Heidelberg⸗Ludwigs⸗ hafen des Deutſchen Reklame⸗Verban⸗ ders hielten am Samstag abend im Palaſt⸗Hotel ihre Bezirksgruppentagung ab, die gleichzeitig als Auftakt der Stuttgarter Haupt⸗ tagung angeſehen werden konnte. Mit herzlichen Worten begrüßte der Bezirksgruppen vorſitzende, Direktor Müller ⸗ Saarbrücken, die zahlreich Er⸗ ſchienenen, ehe der Vorſitzende der Ortsgruppe Mannheim, Herr Schmitt, den Gruß der hieſigen Ortsgruppe entbot.. Ganz beſonders wurde der Verbandsvorſitzende Otto Grnſt Sutter willkommen geheißen, der nach Mannheim geeilt war, um auf der Bezirksgruppen⸗ tagung über „Zwei Jahre DRV⸗Arbeit in ſchwerer Kriſenzeit“ Das Referat, das Herr Sutter hielt, war kein Rechenſchaftsbericht im üblichen Sinne, ſondern enthielt neben dem Rückblick eine Ziel⸗ ſetzung und umriß ſcharf die Aufgaben. Die Arbeit des DR in den beiden letzten Jahren war in der Hauptſache eine Dammarbeit, die aber dennoch Zeit ließ, ſich der erſten Aufgabe des Verbandes, der ſchöpferiſch⸗aufbauenden und erzieheriſchen Tätigkeit, zu widmen. Zu der Verbandsarbeit gehörte die Durchführung des Reformwerkes, das gute Fortſchritte machte und weſentlich zur Erhal⸗ tung des Verbandes beitrug. Die Entwicklung des Bezirksgruppenweſens hat alle Hoffnungen erfüllt, wie auch die vier Fachgruppen im DR gute Ausſichten eröffnen. Die allgemeine Wirtſchaftslage machte ſich allent⸗ halben bemerkbar. Es iſt eine bedauerliche Tatſache, daß viele Firmen und ſelbſt Weltfirmen in erſter Linie am Reklameetat abſtreichen, wenn es gilt, Ein⸗ zu ſprechen. ſparungen zu machen. Nichts iſt falſcher als das, denn gerade in der Kriſenzeit iſt Reklame wichtiger denn je. Leider muß immer wieder feſtgeſtellt werden, daß die Werbung als öffentliche und Staatseinrichtung noch keine Geltung beſitzt. Es iſt real gedacht, wenn eine Werbung für das Volk und für den Staat gefordert wird. In dieſer Linie liegen auch die noch harren⸗ den Aufgaben, die es wohl wert erſcheinen laſſen, den Verband aus der Reſerve heraustreten zu laſſen. Wirtſchaft und Erwerbsleben brauchen in erſter Linie die Werbung. Wenn ſich die Orts⸗ gruppen das vor Augen halten und bedenken, daß es wichtig iſt, ein Ziel für lange Sicht zu ſtecken, dann werden auch die Aufgaben gemeiſtert werden können, die Aufgaben, die auf einer höheren Ebene liegen. 1 Dem Eindruck dieſer mit tiefem Ernſt vorgetrage⸗ nen Worte konnte ſich niemand verſchließen. Der ſtarke Beifall war das äußere Zeichen, wie ſehr Herr Sutter allen Anweſenden aus dem Herzen geſpro⸗ chen hatte und wie ſehr ſie mit den Darlegungen ein⸗ verſtanden waren. Mit dem Vortrag war der Höhepunkt der Ta⸗ gung erreicht. Die weitere Tagesordnung umfaßte mehr interne Angelegenheiten des Verbandes und fand ſachliche Erledigung. Als Vertreter des Be⸗ zirksverbandes Südweſt zur Stuttgarter Hauptver⸗ ſammlung wurde einſtimmig Direktor Müller, Kaiſerslautern und als Stellvertreter Herr Preuß, Frankfurt gewählt. Zur feder führenden Ortsgruppe wurde Mannheim⸗Heidel⸗ berg⸗Ludwügshafen beſtimmt, deren Vor⸗ ſtand gelobte, mit der gleichen Vorbildlichkeit, wie das in dem vergangenen Jahre von Saarbrücken geſchehen iſt, der Aufgabe nachzukommen. Durch⸗ ſprache der neuen Satzungen, ferner ein Gedanken⸗ austauſch und eine Ausſprache von Erfahrungen innerhalb der Ortsgruppen beſchloß den ſehr an⸗ regend verlaufenen Abend. Der Sonntag gab den fremden Gäſten Gelegen⸗ heit, die Schönheiten Mannheims zu bewundern und auf einer Omnibus fahrt den Odenwald und Heidelberg mit ſeinem Schloß kennen zu lernen. Hochbetrieb im neuen Sonnenbad Das beim Stadion gelegene neue Sonnenbad verzeichnete am geſtrigen Sonntag einen Hoch⸗ betrieb, wie ihn ſich ſeine Erbauer nicht vorgeſtellt hatten. Es wurde geſtern durch den ſtarken Andrang der Beweis für dieſe moderne Anlage erbracht, denn das alte Sonnenbad hätte die Beſucher des geſtrigen Tages kaum mehr faſſen können. Zugleich iſt aber auch die Notwendigkeit erwieſen, die Garderobe⸗ räume, die ja bis jetzt nur zu einem kleinen Teil erbaut wurden, zu vergrößern. Rund 1000 Perſonen mit Kindern haben geſtern das Sonnenbad beſucht. Zeitweilig reichten die Kleiderbügel und die Garde⸗ roberäume nicht aus, ſo daß die Beſucher ſich auf dem Raſen ausziehen mußten. Beſonders während des Fußballſpiels Mannheim— Ludwigshafen hat⸗ ten viele Sportbegeiſterte den bequemen und billigen Platz auf der Terraſſe des Gebäudes ausgewählt, um von dort aus(was verboten war) dem Spiel zu⸗ zuſehen.. 5 Das Intereſſe an dem neuen Sonnenbad griff auch auf die Stadtverwaltung Ludwigshafen über, die während der Pauſe im Fußballſpiel das Sonnen⸗ bad unter Führung des Beigeoröͤneten Dr. Zeiler und Oberbaurats Römer beſichtigten. Neben 1. Bürgermeiſter Dr. Ecarius nahmen Rechts⸗ rat Dr. Weiler und andere Herren unſerer Nach⸗ barſtadt an der Führung teil. Volksfeſt der„Fröhlich Pfalz“ Das zweitägige Volksfeſt, das die „Fröhlich Pfalz“ im Garten und in den Räumen des Rennwieſen⸗Reſtaurants veranſtaltete, erfreute ſich infolge des ſchönen Wetters eines guten Beſuches. Am Sonntag nachmittag war der Garten am ſtärkſten beſetzt. Die Veranſtaltung ſollte am Samstag nachmittag mit einem Kinderzug von dem Stadtinnern zum Feſtplatz eingeleitet werden. Man wollte den Rattenfänger von Hameln vorausſchicken, der Kinderſchar hinaus nach dem Rennplatz locken ſollte. Damit wollte man auch einen kleinen Reklamezug verbinden. Da ſich aber zu wenig Firmen meldeten, fiel die originelle Idee leider ins Waſſer. Als am Samstag nachmittag genügend Kinder auf dem Feſtplatz beiſammen waren, wurde eine Polo ⸗ naiſe veranſtaltet, an die ſich verſchiedene Spiele, wie Wurſtſchnappen und Wettrennen, anſchloſſen. Für die Preisträger hatte die Milchzentrale dankens⸗ werter Weiſe hundert Flaſchen Milch geſtiftet. Sämt⸗ liche Kinder, die an der Polonaiſe teilnahmen, er⸗ hielten Fähnchen und Ballone. Am Abend war der mit mehrfarbigen Lampionketten geſchmückte Garten recht gut beſetzt. Im Muſikpavillon konzertierte eifrig das Mandolinen⸗ Quartett„Rhein⸗ gold“. Die klangſchönen Darbietungen wurden durch lebhaften Beifall ausgezeichnet. Wer tanzen wollte, kam in der hinterſten Abteilung des Reſtau⸗ rants auf ſeine Rechnung, wo ſich das Jazzorcheſter Rohr niedergelaſſen hatte. Im weſtlichen Teil des Gartens war Gelegenheit zum Preiskegeln und Preisſchießen gegeben. Man mußte aber hier ebenſo vom Glück begünſtigt ſein, wie bei der Tombola, die über 500 Gewinne aufwies, die von Mannheimer Firmen geſtiftet waren. Da das Los nur 10 Pfg. koſtete, langte man, ohne ſich lange nötigen zu laſſen, in den Sektkühler, der die Loſe enthielt. Auf dem Platze vor dem Garten hatten ſich ein Karuſſel, eine Wurfbude und ein Kaſperltheater ein⸗ gefunden, die am Sonntag ſtarke Beachtung fanden. Im Pavillon konzertierte diesmal die Kapelle Seezer. Die Kinderſpiele, die wiederholt wurden, leitete ein Zauberkünſtler. Herr Ding, der Inhaber des Rennwieſen⸗Reſtaurants, ſorgte an beiden Tagen mit ſeinem Stabe dafür, daß bei erſchwinglichen Preiſen die Bewirtung gut klappte. die 0 Fernſchreib⸗Jauer verbindungen Das Reichspoſtminiſterium hat die Mindeſtdauer für die Ueberlaſſung von Fernſchreib⸗ dauerver bindungen das ſind Banken, Firmen uſw. zum unmittelbaren telegraphiſchen Verkehr mit ihren an anderen Orten anſäſſigen Fi⸗ lialen und Geſchäftsfreunden mit Fernſchreiber (Springſchreiber) dauernd zur Verfügung geſtellte Leitungen— von 5 Jahren auf 1 Jahr herabgeſetzt. Damit tritt an Stelle der bisher für die Kündi⸗ gung und vorzeitige Aufhebung dieſer Anlagen maß⸗ gebend geweſenen Beſtimmungen des 8 6, VIII der Fernſprechordnung folgendes: Fällt das Ende der Mindeſtüberlaſſungsdauer micht mit dem Ablauf eines Kalendermonats zu⸗ ſammen, ſo endet ſie mit ſeinem Ablauf. Alsdann läuft die Vereinbarung mit einmonatiger Kündi⸗ gungsfriſt von Monat zu Monat weiter. Die Deutſche Reichspoſt iſt jedoch berechtigt, Fern⸗ ſchreibdauerverbindungen jederzeit aufzuheben, wenn ſie dies für geboten hält. Geſchieht dies innerhalb der Mindeſtüberlaſſungsdauer, ſo wird für jeden Monat, der an der Mindeſtüberlaſſungsdauer fehlt, ein Zwölftel der einmaligen Gebühr erſtattet. Eine weitere Entſchädigung leiſtet die Deutſche Reichspoſt nicht. —— * Beſtattung. Am Samstag nachmittag gab eine große Trauergemeinde dem Apotheker Bernhard Münnich das letzte Geleit. Nach einem Harmo⸗ niumvorſpiel ſegnete in der Friedhofkapelle Pfarr⸗ kurat Heiler von Mannheim Feudenheim den Toten ein. Am Familiengrab legte für die Mann⸗ heimer Apothekervereinigung Dr. Frentzling mit Worten dankbarer Anerkennung für den Heim⸗ gegangenen einen Kranz nieder. Viele Freunde und Bekannte ehrten den Heimgegangenen durch Blu⸗ menſpenden. Veranſtaltungen * Serenade mit Zapfenſtreich im Ebertpark. Am Jaßh⸗ restag der Rheinlandbefreiung, Donnerstag, 30. Juni, wird die Kapelle der Schutzpolizei Ludwigshafen am Rhein im Anſchluß an das übliche Abendkonzert des Pfalz⸗ orcheſters im Ebertpark von 11 bis 12 Uhr nachts auf dem Platz vor der großen Halle eine Serenade mit Zapfen⸗ ſtreiſch veranſtalten. Darnach wird eine Hundertſchaft mit Muſik vom Ebertpark durch die Stadt nach der Kaſerne marſchieren. Das Programm des vorausgehenden Konzertes im Ebertpark wird der Bedeutung des Tages entſprechend geſtaltet. —— Wegen Diebſtahls vor Gericht * Pirmaſens, 18. Juni. Vor dem Pirmaſenſer Schöffengericht hatte ſich der Fabrikarbeiter Heinrich Wolf zu verantworten, der einer im gleichen Hauſe wohnenden 84 Jahre alten Frau an mehreren Tagen nach und nach aus einer geſchloſſenen Kommode den Betrag von 85 Mark entwendete, den die Frau aus erſparten Rentengeldern zurückgelegt hatte. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, während ſeine Frau, der er einen Teil des Geldes gegeben hatte, wegen Hehlerei drei Monate Ge⸗ fängnis mit Strafaufſchub erhielt. Kinoromantik ohne happy end! Genau wie im Film hatten ſich die drei Burſchen auf der Anklagebank den Ausgang ihres Lausbuben⸗ herrlich und in Freuden ausgemalt. Daß es s kam als ſie glaubten, hängt mit der Wirklichkeit des Lebens zuſammen. Lehrling, einziges Kind gut⸗ lebt noch in der Karl May⸗ 155 njahre. Er träumt im Büro benteuern und fuchtelt den Angeſtellten dabei mit einem Revolver vor der Naſe herum. Mit dieſem hemmungsloſen Abenteuerdrang findet G. bei ſeinem Freund H. Sch. fruchtbaren Boden. Doch bei dem paart ſich die Abenteuerluſt mit der Not. Erſt 26jährig, beſitzt er ſeit vier Jahren eine Jamilie, mit der er ch zweieinhalbjährige Ar⸗ beitsloſigkeit in den denkbar ſchlechteſten Verhält⸗ iſſ Geld! heißt die Loſung der Drei; es muß vie bei. G. weiß zu berichten, daß in der Kaſſe ſeiner Kohlenfir tät ſolches zu finden iſt; ſie ſind ſich dar N aß die Firma erleichtert werden ſoll. Wie ungewollt läßt G. eines Abends ein Fenſter aufſtehen, durch das ſie in der Nacht eindringen. Fein ſäuberlich wurde alles ausgeheckt, mit Handſchuhen, Abdämpfen von Geräuſchen und Pfefferſtreuen gegen Polizeihundeverfolgung. Eine Geldkaſſette mit nahezu 900 Mark Bar⸗ geld und ſelbſtgeſtempelte und ⸗ſignierte Schecks wurden aus dem erbrochenen Schreibtiſch mitgenom⸗ men. Das war der erſte Akt. Der zweite beſtand darin, typiſch einbrecheriſche Unordnung zu ſchaffen. Telephondrähte wurden durchſchnitten, Türen ausgehängt, Fenſterſcheiben eingedrückt uſw. Fortſetzung folgte am andern Mor⸗ gen. Während., allerdings ſehr ſchlecht geſpielt, den„Einbruch im Geſchäft“ miterlebte, hatte Sch. 1 von Afrika dur ſchon tags zuvor einen dem G. gänzlich unbekannten Freund gedungen, mit dem Verſprechen, er könne ſich Und dieſer, der 33jährige G.., von der Beute weg. ausgeſtellten etwas verdienen. ſchnappte Mit dem den größten Happen auf 5200 Mark geſtohlenen jannheimer Geric Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe tsſälen Scheck kam., dank der gut gefälſchten Unterſchrift durch den., auch mit dem Geld an und erhielt für dieſen Gang 1200 Mark ausgehändigt. Dann tat B. mit dem müheloſen Verdienft da, was Leute ſeines Schlages meiſtens tun, er betrank ſich ſinnlos, hielt auch andere frei, und blieb ſchließlich be wußt⸗ auf der Straße liegen. Als Für⸗ ſorgeempfänger wurde er ob des reichen Geld⸗ ſegens einſtweilen inhaftiert. Damit kam der Stein ins Rollen. Während G. nur 50 Mark erhalten hatte, wovon ihm wieder 36 Mark abgenommen wer⸗ den konnten, hielt Sch. über 4000 Mark in ſeiner Wohnung verſteckt. Dem Chef der G. fiel die Inſzenierung des„Ein⸗ bruchs“ ſofort auf, und ſein Verdacht lenkte ſich ebenſo ſchnell auf ſeinen Lehrling., dem er mit Rückſicht auf ſeine Eltern ſchon einmal einen Dieb⸗ ſtahl hatte heimgehen laſſen. Während G. an ſeinen Ausſagen herumſtakſt und auf ſeinen Parteigenoſſen Sch. Rückſicht nehmen zu müſſen glaubt, legt dieſer los. Ungeſchminkt ſchildert er den Hergang, aber man kann ſich des Gefühls nicht erwehren, daß ſie am liebſten losheulen möchten, wenn nicht die ganze Garde ihrer Parteifreunde im Zuſchauerraum ſäße. Staatsanwalt Dr. Frey vermerkt es beſonders übel, daß ſie alle rei ihren Strafaufſchub unter⸗ brochen haben und beantragt gegen G. ein Jahr neun Monate Gefängnis, gegen Sch. zwei Jahre und gegen B. ein Jahr, 6 Monate. Nachdem die Rechts⸗ anwälte F. L. Meyer und Danieleik um Mil⸗ derung der Strafanträge gebeten hatten kamen fol⸗ gende Urteile zuſtande: G. und Sch. erhielten je ein Jahr und B. zehn Monate Gefängnis. Das Gericht ging von dem Standpunkt aus, daß alle drei Angeklagten zwar keine unbeſchriebenen Blätter mehr ſeien und die raffiniert durchdachte und ausgeführte Tat alles andere als ſtrafmildernd wirke, aber die Jugend des G. und die nicht abzu⸗ leugnende Notlage des Sch. und B. habe das Ge⸗ richt nochmals zu milden Urteilen bewogen, da ihnen ſonſt das Zuchthaus geblüht hätte. L. D Preisträger der DSG.⸗Ausſtellung IV. Schweine Ehrenpreis der Handelskammern Mannheim, Heidel⸗ erg, Karlsruhe, Freiburg, Schopfheim, Lahr, Konſtanz und Villingen(ſilberner Brotlorb) und la⸗Preis(90 /) War⸗ denburg jun., Neuenhuntdorf bei Berne(Oldenburg); Ehrenpreis des Kammerdirektors Dr. v. Engelberg, Karls⸗ ruhe(Silberſchole) und 1b⸗Preis(90 /) Lepping, Hoxfeld bei Borken i..; Ehrenpreis des Badiſchen Landes⸗ ſchweinezuchtverbands, Karlsruhe(50% und le⸗Preis 90„] Stolle, Iſerloh bei Wildeshauſen; Ehrenpreis des Grafen v. Berckheim, Weinheim(Wein) und lad⸗Preis 90%] Meyer zu Eißen, Bielefeld⸗Schildeſche; Ehrenpreis des Direktors Dr. Bergius, Heidelberg(Karaffe mit Sil⸗ Berbeſchlog) und le⸗Preis(90%) Höbing, Rorup(Kreis Coesfeld!; Ehrenpreis des Verbandes der Elektrizitäts⸗ werke Mittelrhein⸗Mannheim lelektriſches Bügeleiſen) und 11⸗Preis(90%) Gebers Ww., Hiddingen bei Viſſelhövede; 1g⸗ Preis(90% Temme⸗Springmeyer, Erpen bei Bad Rothenfelde(Teut. Wald); ih⸗Preis(90 4) Dr. Hans Hilbenz, Wildenroth; 1i⸗Preis(90 /) Feindt, Adlersbur bel Steinkirchen(Kr. Jork, Honnover); 1⸗kPreis(90 4 Stolle, Iſerloy bei Wildeshauſen(Oldenburg). Sauen: Ehrenpreis des Dir. E. Werner, Mannheim (Heurechen oder Grasmäher von Lanz) und la⸗Preis(90 Mark) Lepping, Hoxfeld bei Borken i..; Ehrenpreis der Bayeriſchen Landesbauernkammer, München(100 4) und 1b⸗Preis(90 4) Gehrke, Oldenſtadt bei Uelzen; Ehren⸗ preis des Freiherrn v. Neveu, Durbach(Wein) und le⸗ Preis(90% Meyer zu Eißen, Bieleſeld⸗Schildeſche; Ehrenpreis des Bayexiſchen Staatsminiſteriums des Innern, München(50 /) und id⸗Preis(90%) Hilbenz, Wildenroth bei Mainroth(Oberfranken); Ehrenpreis des Münſterländer Schweinezuchtvereins Münſter(Silber⸗ schale), 1e⸗Preis(90%]) und 1k⸗Preis(90) Gehrke, Ahr⸗ ſen bei Walsrode⸗Land(Kr. Fallingboſtel)? Ehrenpreis der Thüring. Hauptlandwirtſchaftskammer, Weimar(Photo⸗ graphieolbum) und 1f⸗Preis(90 ½) Nordermoor b. Großen⸗ meer i. Oldenb.; Ehrenpreis des Kommerzienrats Stöß, Heidelberg(Silberdoſe) und 1g⸗Preis(90%) Rabeler, Lemgrabe bei Dahlenburg⸗Land(Kr. Bleckede); 1h⸗Preis 9%„) Ernſt, Hadenhauſen bei Rothenuffeln(Kr. Min⸗ den]: li⸗Preis(90„) Brüning⸗Sudhoff, Amelsbüren(Kr. Münſter). — Aus Baden Trinkkuren im Heidelberger Stadtgarten Heidelberg, 17. Juni. Während die„Ruinen“ des einſtmals mit großem Pomp begonnenen und nie aus dem Anfangsſtadium herausgekommenen Nadium⸗Thermalbades mit Hotel und auderen Schikanen verſchwinden, verſucht nun die Thermal⸗ bad AG. im Verein mit der Heidelberger Stadtver⸗ waltung die erwieſene Heilkraft der Heidelberger Thermalquelle auf ander Weiſe zu propagieren. Iſt es doch in der Tat ſo, daß es noch viele Heidelberger ſelbſt gibt, die— obwohl ſie es nötig und doch ſo bequem hätten— noch nicht einmal den Verſuch mit dem Waſſer gemacht haben, das ſowohl zu Bade⸗ als auch Trinkkuren verwendet werden kann. Um die Reklametrommel ganz ſtark zu rühren, dazu fehlt es an den Mitteln. Man hat nun in den letz⸗ ten Wochen verſucht, durch Gratis⸗Ausſchank des Ra⸗ diumwaſſers im Bad am Vangerowplatz den Ge⸗ ſchmack für das Waſſer und ſeine Wirkung populärer zu machen, iſt aber wegen der Abgelegenheit des Bades jetzt dazu übergegangen, die Trinkkuren im Stadtgarten, der damit zum Kurgarten avanciert iſt, abzuhalten. Hier hat die Sache ſchon ein anderes Bild. Die gärtneriſchen Anlagen mit der Fülle von blühenden Pflanzen laſſen leichter über die Leere des morgend⸗ lich nüchternen Magens hinwegkommen. Der Rund⸗ gang mit dem gefüllten Glas oder Becher wird ſei⸗ ner Monotonie durch Darbietungen des Städtiſchen Orcheſters beraubt, das ſchon um 8 Uhr morgens antritt und eine Stunde muſiziert. So entwickelt ſich ein richtiger Trinkkurbetrieb, wie man ihn von anderen Plätzen gewohnt iſt. Aber ein Wunſch wurde ſchon am erſten Tag laut lein Beweis für die Kraft der Quelle): wer Thermalwaſſer trinkt, muß auch die Möglichkeit haben, ſich ſchnell und bequem—— zurückziehen zu können! Schlangenſtehenmüſſen kann unter Umſtän⸗ den ſonſt kataſtrophale Wirkungen haben! Ik. * * Villingen, 19. Juni. Hier hat ſich der 48 Jahre alte Konditoreibeſitzer Joſef Senger mit Leuchtgas vergiftet. Aus der Pfalz Deutſcher Liedſonntag im Ebertpark 0 Ludwigshafen, 19. Juni. Männerchöre beherrſchten bis jetzt die Pro⸗ gramme der ſtädtiſchen Konzerte im Ebertpark. Die „Liedertafel“ unter Muſikdirektor Carl Bartoſch er⸗ öffnete jüngſt den Reigen. Am Samstag abend brachte der Geſangverein der B. A. S. F. un⸗ ter Leitung des Muſikdirektors Dr. Waſſer mann einige Chöre zur erſten Aufführung: vier Vertonun⸗ gen Dr. Waſſermanns(darunter zwei nordiſche Volkslieder und„Pfälzer Lied“ zy einem Text des Vereinsmitglieds Hauer), ferner den Chor„Der luſtige Spötter“ von Hans Petſch, einem geborenen Ludwigshafener. Gewaltige Freude bereitete den Konzertbeſuchern ein anderer Ludwigshafener, Ernſt Lehmann, der die Stadt, die ihm das Ehrenbür⸗ gerrecht verliehen und eine Straße am Ebertblock ihm zu Ehren benannt hat, mit dem Zeppelinſchen Luftſchiff anſteuerte und den Park mit Scheinwerfern beſtrahlen ließ. Der Tag des deutſchen Liedes und die ſtrahlende Sonne lockten viele Tauſende in den Ebertpark. Maſſenchöre der Ludwigshafener Sänger⸗ vereinigung in machtvollem Chorklang eröff⸗ neten und ſchloſſen das Programm. Dazzwiſchen ſtanden Gruppenchöre. Die erſte Gruppe wurde ge⸗ bildet von der Arbeitsgemeinſchaft der Frieſen⸗ heimer Geſangvereine und dem Geſangverein der B. A. S.., die zweite Gruppe von den Männer⸗ geſangvereinen„Aurora“, Bavaria“,„Sängergruß“ und„Nord“, die dritte Gruppe von den Vereinen „Liedertafel“,„Liederkranz“ und„M. G..“. Die Leitung hatten die Dirigenten Bartoſch, Dr. Waſſer⸗ mann, Hering, Herm. Lehmler, Seneſtrey, Kripp, Thoma, Claus, Schweickert. Packende Worte richtete der Vorſitzende des Pfälzer Sängerbundes, Juſtizrat Baumann Frankenthal, an die große Schar der Sänger und Zuhörer. Er feierte das Lied als den Wegbereiter zur deutſchen Freiheit und erinnerte daran, daß ein Pfälzer der Gründer des deutſchen Sängertums iſt. Das Deutſchlandlied, von der Maſſe mit Begeiſterung geſungen, ſchloß den chori⸗ ſchen Teil. Durch gutgewählte Muſikſtücke unter der trefflichen Leitung des Kapellmeiſters Rudolf Borupka hob das Pfalzorcheſter die Stimmung. Neue Zuſammenrottungen auf dem„Hemshof“ o. Ludwigshafen, 19. Juni. In der Nacht zum Sonntag kam es in der Gellertſtraße wieder zu grö⸗ ßeren Anſammlungen, meiſt von Kommuniſten, die nach dem Abrücken des Ueberfallkommandos lebhafte politiſche Auseinanderſetzungen hatten. Die Polizei ſah ſich ſchließlich veranlaßt, die Straße unter Anwen⸗ dung des Gummiknüpvels zu räumen. Tödliche Unfälle o. Ludwigshafen, 19. Juni. Am Samstag nachmit⸗ tag ertrank im Rhein nahe der alten Pechfabrik ein verheirateter Zimmermann von hier. Er wollte ein Mädchen mit einem Paddelbobt an das badiſche Ufer bringen. Etwa 20 Meter davon ent⸗ fernt, geriet das Boot in ſtarke Strömung und kippte um. Während ſich das Mädchen durch Schwim⸗ men retten konnte, ging der des Schwimmens un⸗ kundige Mann unter. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.— Ein Kraftwagen, der vor einem andern Auto nicht rechtzeitig ausweichen konnte, weil beide das Vorfahrrecht zu haben glaubten, fuhr am Samstag mittag an der Einmündung der Lu⸗ therſtraße zum neuen Marktplatz auf den Bürger⸗ ſteig. Ein achtjähriger Schüler wurde dabei über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er im Städt. Kran⸗ kenhaus ſtar b. Vom Zug erfaßt und getstet * Ludwigshafen, 19. Juni. Am Samstag nach⸗ mittag wurde am unabgeſchrankten Uebergang des Bahnhofes Helmbach der 45 Jahre alte Privatmann Kurt Bennewitz aus Helmbach vom einfahrenden Perſonenzug 1583 überfahren und getötet. Benne⸗ witz wollte auf ſeinem Motorrad vor dem Zuge noch den Uebergang und die andere Straßenſeite er⸗ reichen. Um die Klub meisterschaft Unsere Leser konnten aus den Berichten über den jeweiligen Stand des Winterturniers im Mann- heimer Schachklub ersehen, wie ungewiß man bis in die letzten Runden über seine Endergebnisse sein mußte. Ausgerechnet die Partie Müller-Lauterbach, also die beiden Hauptrivalen, brachte in der Schluß- runde die Entscheidung: Weiß: Müller. Schwarz: Lauterbach. 1. d, Sf. 2. c, e6. 3. Sc, d5. 4. Lg5, Sbd7. 5. e3, C6. 6. cd, ed. 7. Ldg, Le7. 8. Sge2. Müller war gezwungen, auf Gewinn zu spielen, Während Lauterbach ein Unentschieden für die Er- ringung der Klubmeisterschaft genügte. Deshalb der Versuch des., sich nach Aljechinschen Rezept, das sich seiner Zeit gegen Capablanca(Weltmeister- schaftkampf 1927) so bewährte, aufzubauen. Jedoch ist die Variante zwar weniger bekannt, aber für Schw. ziemlich harmlos. 8.. 9. 888, Les Als Bestes empfiehlt Aljechin an dieser Stelle Sed, um sich den schwarzfeldrigen Laufer gegen den Springer zu erhalten. 10. Sf, Sks. 11. Se7, Dez erscheint mir stärker. 12. Des 1. Lei. Die bessere Ausstellung ist ohne Zweifel Dez nebst Tael. 13..„ Sed. 14. Lf4, Sg6. 15. Lg3, 15. Schw. hat nun ein gutes Spiel mit Angriffsaus- sichten erhalten. g 16. b4, Df6. Besser zunächst a6, da W. dann b5 nur unter Oeffnung der-Linie für Schw. durchsetzen kann. 17. b5, Ld7. 18. bes: Les: Vorzuziehen ist be. 19. Sbß. Mittels Dbs konnte der letzte Zug des Schw. besser ausgenutzt werden, da das wünschenswerte 15—14 lange oder evt. für immer unterbunden wer- den könnte und W. Angriffspunkte hätte. 19..„ Te7. 0. Le4:, Ted: 21. Scg. Das Ergebnis gegenüber angegebener Möglichkeit ist nur eine Er- leichterung zu Gunsten von Schwe. De7: 12.-0. Sofort 21..„ Te7. 22. Dbs, Tds(Df7 ist bequemer!) 23. Das, a6. 24. Das, TSd7. 25. Tfel! Kf7. 26. f4, Sk§. 27. Sd. Die Stellung hat sich etwas festgefahren. Beide Teile nehmen notwendige Umgruppierungen vor. Mir scheint allerdings 26. Sad! eine ausgezeichnete Chance für W. zu bieten. 27.„Ses. 28. Sk2, Los! 29. Sh, Lea. Hier war Las nebst Lell wohl vorzuziehen. Schw. käme rasch zu dem erstrebenswerten Te7. 30. Khi! Tes. 31. Sg, Sds. 32. S3, Ses. 38. Dad, Tes. 34. Lhꝗ, Dd6. 35. De2, g6 36. Kg? W. versäumt hier, vielleicht in Zeitnot, die starke Fortsetzung Seß-t! Ses, fes: nebst ga. Der Angriff ist bei richtigem Spiel unparierbar, da die schw. Türme, leider auch Led, zu ungünstig für die zu er- wartende Linienöffnung stehen. 36.„7 7. 37. P12. Der abgegebene Zug. Auch jetzt noch, freilich nicht mehr in demselben Ausmaße wirkungsvoll, War Ses wünschenswert. 37.„ Sba. 38. Se5-, Kg7. 39. a3. Jetzt kàme der Versuch ga natürlich zu spat. 39.„ Sd. 40. Sds:, Lds: 41. Db2, Tei: Toi:, Tel: 43. Dei:, Db. Remis. Wenn man auch feststellen muß, daß der mehr- kache Klubmeister Müller heuer vom Turnierglück wenig begünstigt war, darf man dem jungen W. Lau- terbach zu seinem schönen Siege aufrichtig gratu- lieren! Hier die Tabelle: Klubmeisterschaftsturnier 42. Neme: 123[se ppunnteſ Preis 1. Vogt 100 10 ½¼ 01 00% 2. Lauterbach 11/[01 11% 11 9% I. 3. Heinrich 0110% ½ 010% ½ III. 4. Dr. Staeble ½ 00%/ 000101 2 S. B. Müller 10 ½ 10 11%(% 11] 0 1 6. Römmig 11 00 00 10%/ 00 8½½ 7. Ochs 1 00 10 10 00 11%% W. Was die Sommer veranstaltungen des Mannheimer Schachklubs anlangt, verweisen wir auf die Berichte im Blatte. Aus dem Wettkampf Dr. Euwe- Flohr Das Match endete in seinem ersten Teil mit:2 bei 4 Remisen unentschieden. Die 1. und 6. Partie gewann Flohr, die 2. und 8. Dr. Euwe. Dr. Euwe äußerte selbst mit einer seltenen Bescheidenheit, daß er im folgenden 2. Teil, der in der Tschechoslowakei ausgetragen werden wird, seinem jungen Gegner die besseren Aussichten zuerkennen müßte. Wir bringen heute eine Gewinnpartie des hol- ländischen Grohmeisters. Flohr beging eine kleine Ungenauigkeit in der Anlage der Partie, welche von Dr. Euwe Wirklich prachtvoll ausgenutzt Wurde. 8. Wettkampfpartie Dr. Euwe. Flohr. 1. da- dd, d7—d5. 2. 2e, ds cd. Flohr setzt sich lebhaft für die sofortige Annahme des Damen- gambits ein, wandelt also längst begangene Pfade aber mit einer modernen Pointe. 3. Sk3(kurze Erklärung für weniger fortgeschrit- tene Spieler: lies„Springer bis f3.). Sowohl 8c3 als auch e4 kann ganz gut mit es beantwortet werden. 3..„ Sfö. 4. eg, c5. 5. Lod:, eb. 6.-0, Scs. 7. Dez. Sehr richtig! Mit der Entwieklung des Damen- springers wird gewartet, da man noch nicht weiß, ob er über cg oder dz in Tätigkeit gebracht werden soll. 7..„ 6. 8. Tdi, b5. 9. do5:, Def. 10. Lds, Leß: 11. ad! bd. 12. Sbd. Man sieht, warum Euwe die Figur verzögert. Entwicklung dieser 122 8 In einer Turnierpartie mit Dr. Aljechin zog Flohr schwächer—0. 13. b3, Sd! Sbg:2 Nicht die Eröffnung, sondern diese Uebereilung trägt die Schuld an den kommenden Verlegenheiten. 14. Lb, Sc3. 15. Leg:, bes: 16. Ses, Mit Lb! Lböf-Ke7!(oder Sd Scs!) konnte Schw. ein befriedigendes Spiel behalten. 17. Tabl, Sas. 18. Tdi. Die Spielführung Dr. Euwes fesselt von jetzt an durch ihre Zweckmäßigkeit und Eleganz. 18...„Le. 19. Tes:, Dds. 20. Tdi, Db6. 21. Sfg5!l, g6.(Nicht—0 wegen Sh7:l) 22. Df3,-0. 23. Sf6-, LfG: 24. Df6:, Lb7. 25. Sh7:! Eine wunderschöne Opferkombination. 25.„Teds(Kh7:? 26. Lg6--! Falsch wäre fg. 27. Td7.) 26. ha, Td7. 27. hi, Dds. 28.hg6. Auf- gegeben. Kurze Meldungen Großmeister Bogoljubow spielte in Heidelberg simultan(Akademische Gesellschaft für Spiel und Sport) mit dem Ergebnis + 40,— 3(Kücherer, Dr. Viedge, Wey),= 13, darunter Bär-Mannheim, Stef⸗ fen-Schwetzingen. Also 56 Partien! * Zu dem X. Kongreß des Pfälzischen Schachbundes werden mehrere auswärtige Meister eingeladen, die außer Titel-Konkurrenz mitkämpfen werden. Die Veranstaltung findet bekanntlich im Ebertpark Lud wigshafen a. Rh. statt.(2027. Juli). 4 Altmeister Maroczy errang in einem Buda- pester Meisterturnier einen glänzenden Sieg vor dem Peruaner Canal und der Elite der ungarischen Meister. Montag, 20. Juni Nationaltheater:„Die Cſardasfürſtin“, Operette Emmerich Kalman, Miete D 38, Anfang 20 Uhr. Friedrichspark: 16.15 und 20 Uhr Konzert Lilly Patakys und ihrer Zigeunerinnen, darnach Tanz. Autobusrundfahrt: Schriesheimer Hof— Neckartal— Schwetzingen— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. von Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampferfahrten: 9 Uhr Mann⸗ heim— Speyer und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Täg liche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Roxy⸗ Theater:„Die Heilige und ihr Narr“.— Seala⸗Theater:„Zwei Herzen und ein Schlag“.— Gloria⸗Palaſt:„Ben Hur“. Univerſum:„So'n Windhund“.— Schauburg: „Durchlaucht amüſiert ſich“.— Palaſt⸗Theater: „Nur Du“.— Capitol:„Wer nimmt die Liebe ernſt“, — Alhambra:„Der Prinz von Arkadien“.— Was hören wir? Montag, 20. Juni Frankfurt .30: Frühkonzert.— 12.00: Blasmuſik.— 13.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 15.20: Fr. Müller: Gibt es bei der heutigen Wirtſchaftsnot noch geſchulte häusl. Hilfen für die Mutter und Hausfrau?— 18.25: Dr. Lurje: Gibt es hei⸗ tere oder traurige Muſik?— Weiteres Programm ſiehe Sſüdfunk. Heilsberg .30: Frühkvnzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 13.05: Schallplatten.— 16.00: Kinderfunk.— 16.30: Nachmittagskonzert.— 17.30: Als Student auf der Walze. W. Olshauſen.— 18.25: Aus der Vorgeſchichte der Danziger Währung: Dr. E. Volkmann.— 19.30: M. Glaß⸗ Villaret und M. Mansfeld ſingen Duette.— 20.00; Deutſche Küſte. Hörbericht aus Hamburg. Vangenberg .05: Brunnenkonzert.— 13.00: Mittags konzert. 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: E. Schumann: Leichtathletik und Raſenſport.— 19.15: M. Lohre: Rundfunk und Waſſerwandern.— 19.35: O. Höper: Das Auto im Sommer.— 20.30: Götterdämme⸗ rung. Oper von R. Wagner.— Bis 24.00: Konzert. München 10.10: Rechnen im Alltag.— 12.00: Unterhaltungskon⸗ zert.— 16.05: Konzertſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.25: Soziale Probleme.— 18.45: Dr. Lindner: Nervo⸗ ſität, eine pädagogiſche Frage.— 19.25: Dr. Fiſcher: Kann ich in Urlaub gehen?— 19.45: Abendkonzert.— 20.506 Büthnenregie und Funkregie.— 21.10: Von ewiger Liebe. Hörfolge.— 22.45: Nachtmuſik. Sdfunk .05: Bad Mergentheimer Frühkonzert.— 10.00: Deutſche Jägerweiſen.— 10.20: Violin⸗Sonaten.— 12.00: Nordiſche Tondichter.— 13.00: Unterhaltungskonzert. 16.30: Briefmarkenſtunde.— 18.25: A. Lehmann: Die äußere Erſcheinung des Menſchen früherer Jahrhunderte. — 19.30: Aus deutſchen Opern.— 20.40: Der ſaturniſche Siebhaber. Tragikomödie.— 21.50: Des Knaben Wunder⸗ horn. Volkslieder.— 23.15: Sonnenwendſeier. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Schallplatten.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 22.00: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Das Tegernſeer Konzert⸗Terzeit ſpielt.— 19.00: Unterhaltungsmuſtk.— 20.00: Jugendkon⸗ zert.— 21.45: Moderne Muſik. Mailand: 13.00: Buntes Konzert.— 21.00: Sinfonie⸗ Konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.30: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert.— 22.005 Leichte Muſik. Straßburg: 17.00, 18.30, 19.45: Inſtrumentalkonzert. 20.30: Thionviller Konzert. — * Bad Wimpfen, 18. Juni. Die 23jährige Toch⸗ ter eines Gärtnereibeſitzers wurde morgens tot im Bett aufgefunden. Die Nervenleidende hatte Gift zu ſich genommen. UgRrEIT: wvratassidE, ascne UNseedtiene Wiachne Bei kopfsche k, nienküt, „ Arussteien Un Zams enen? JANE HN SEW 6 Pulver oder 12 Oblafenpackung RA..05 0 8 Im Ste am Samst athletik⸗Me Vorkämpfe Abgeſehen Teilnehmer fehlte der anweſender Endlauf ni gut, ſie hät dient gehal ſüddeut ſcher⸗Ein von 12.31 2 Im 40 0 Boehm⸗ kunden un 200 Met 2. Mährlei chen 60, 23. 400 Me 2. Schwedh Frankfurt, 5000 M. 2. Markus chen 26.05. 4 mal 1 17:16.3 Mi 1860, 17:40. Hochſpr⸗ eder⸗Regen Meter. 2 Diskus 2. Lamper ö 88.485 Met Hamme 2. Kurz⸗M 41.27 Mete Steinſti Nürnberge .80 Meter Für di qualiftizier Stuttgarte Kugelſt. Meter; 2. Stuttgart, Hochſpr 9. Schoene 2 Ueber Bei b niſſen wu; 1860 die geſetzt. A deutſche B ben konnt Daneben kate. Das Fleiſcher auf 44,25 dings du rekordleiſt Rekord vo unter Um gung in di Zu de die Nieden und in ſurter ohn 100⸗Me 11,1 Seku In Ef jährigen L abgewickel ſich auf di einige der einer Ma 1 rend Kilp J 1500 Met 200 M Duisburg Schaumbu Maſtantzki 92:41 2. 4 mal 100 8 27,4; 3. Remſcheid mann⸗Bü⸗ meſſer⸗Mi Köln 1,77 1. Debus⸗ Bielefeld 1. Grimm berg⸗Eſſen 0 Nachde ſich das N tag auf di Leichtathle konnten. runter na hin gab e nur went 08 n⸗ h⸗ — . 4 eder⸗tegensburg, 6 Verbände ſuchen ihre Meiſter— Gute Leiſtungen— Teilweise überraſchende Niederlagen In Süddeutſchland Die Samstagskämpfe in München Im Stadion am Samstag bei prächtigem Wetter die Süddeutſchen Leicht⸗ des Sportvereins 1860 München nahmen athletik⸗Meiſterſchaften ihren Beginn. Neben zahlreichen Vorkämpfen gab es auch bereits einige Entſcheidungen. Abgeſehen von wenigen Ausnahmen waren die gemeldeten Teilnehmer durchweg am Start. Von bekannteren Leuten fehlte der Frankfurter Sprinter Geerling, aber auch ſein anweſender Clubkamerad Eldracher trat zum 200 Meter⸗ Endlauf nicht an. Die Leiſtungen des Tages waren recht gut, ſie hätten auch einen größeren Publikumszuſpruch ver⸗ dient gehabt. In einigen Disziplinen gab es ſogar neue füddeutſche Beſtleiſtungen, ſo kam Frl. Flei⸗ ſcher⸗ Eintracht Frankfurt im Kugelſtoßen der Frauen von 12.31 Meter auf die reſpektable Weite von 12.57 Meter. Im 400 Meter⸗Hürd nlauf der Herren blieb Bpehm Nürnberg mit 56.3 Sek. um mehr als fünf Se⸗ kunden unter der Zeit des vorjährigen Siegers. Die Ergebniſſe des Samstags: Männer: 200 Meter: 1. Kurz BSc. Offenbach, 22.2 Sekunden; 2. Mährlein⸗Eintracht Frankfurt, 22.5 Sek.; 3. König⸗Mün⸗ chen 60, 23.3 Sek. 400 Meter Hürden: 1. Boehm Nürnberg, 56.8 Sek.; 2. Schwedhelm⸗SV. Wiesbaden, 58.4 Sek.; 3. Mott⸗J. G. Frankfurt, 58.9 Sek. 5000 Meter Gehen: 1. Reiche l⸗München, 24.18.6 Min.; 2. Markus⸗Nürnberg 26.05.3 Min.; 3. Ertl⸗Poſt SV. Mün⸗ chen 26.05.6 Min. 4 mal 1500 Meter⸗Staffel: 1. Kickers⸗ Stuttgart, 17:16.3 Min.; 2. VfB. Stuttgart, 17:37.5 Min.; 3. München 1860, 17:40.4 Min. Hochſprung: 1. Fliſter⸗Stuttgart,.78 Mtr.; 2. Bonn⸗ .75 Meter; 3. Jakobs⸗Frankfurt.75 Meter.(Durch Stechen entſchieden.) Diskuswerfen: 1. Roedel⸗ München, 2. Lampert⸗Ettlingen, 38.58 Meter; 88.485 Meter. Hammerwerfen: 1. Mang ⸗ Regensburg, 45.16 Meter; 2. Kurz⸗München, 41.67 Meter; 3. Steinberger⸗Regensburg, 41.27 Meter. Steinſtoßen: 1. Kulzer⸗München,.17 Mtr.; 2. Kopp⸗ Nürnberger SC.,.82 Meter; 3. Koch⸗Kaiſerslautern, .80 Meter. Für die Entſcheidung in der 4 mal 100 Meter⸗Stafſel qualifizierten ſich Eintracht Frankfurt, München 1860, Stuttgarter Kickers und VfB. Stuttgart. Frauen: Kugelſtoßen: 1. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt, 12.57 Meter; 2. Gelius⸗München 1860, 11.06 Meter; 3. Wittmann⸗ Stuttgart, 10.96 Meter. Hochſprung: 1. Bergmann ⸗ Ulm 94,.45 Meter; 2. Schoene⸗Fürth.30 Meter.(Nur zwei am Start.) Die Kämpfe am Sonntag Ueberraſchungen, gute und mäßige Leiſtungen nebeneinander Bet beſtem Wetter und ausgezeichneten Platzverhält⸗ niſſen wurden am Sonntag auf dem Platz von München 1860 die Süddeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften fort⸗ geſetzt. Auch an dieſem Tage gab es einige neue ſüd⸗ deutſche Beſtleiſtungen und in einer Reihe von Wettbewer⸗ ben konnten die Leiſtungen erheblich übertroffen werden. Daneben gab es aber auch einige recht beſcheidene Reſul⸗ tate. Das beſte Ergebnis des Tages erzielte Fräulein Fleiſcher von der Frankfurter Eintracht, die im Speerwurf auf 44,25 Meter kam und damit die alte, inzwiſchen aller⸗ dings durch Ellen Braumüller⸗Berlin verbeſſerte Welt⸗ rekordleiſtung übertraf. Da es aber möglich iſt, daß der Rekord von Ellen Braumüller beanſtandet wird, ſo könnten unter Umſtänden Fräulein Fleiſchers Leiſtungen Eintra⸗ gung in die Weltrekordliſte finden. Zu den Ueberraſchungen des Tages zählen die Niederlagen der Frankfurter Eintracht in den Sprints und in den Staffeln. Allerdings erſchienen die Frank⸗ ſurter ohne ihre beſten Kräfte Geerling und Metzner. Den 100 Meterlauf gewann der Stuttgarter Stumpp in 11 Sekunden vor Eldracher und Kurz, die ein totes Ren⸗ 38.62 Meter: 3. Fiſcher⸗Stuttgart, Meiſterſchaſten der In Weſtdoeutſchland Der erſte Tag In Eſſen wurde am Samstag der erſte Teil der dies⸗ jährigen Leichtathletikmeiſterſchaften der Männer im We abgewickelt. Das Wetter war kühl und windig und wirkte ſich auf die Leiſtungen ungünſtig aus. Es fehlten auch einige der gemeldeten Kanonen. Borchmeyer blieb wegen * einer Magenkrankheit dem 200 Meter⸗Endlauf fern, wäh⸗ 0 rend Kilp⸗Düſſeldorf(10 000 Meter) und Walpert⸗Kaſſel (1500 Meter) überhaupt fehlten. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Hendrir⸗Aachen 22,5) 2. Buthe⸗Pieper⸗ Duisburg 22,87 3. Küſters⸗Krefeld 23,0.— 1500 Meter: 1. Schaumburg ⸗Oberhauſen:05,7; 2. Neu⸗Duisbu⸗g 4110,47 8. Maſtantzki⸗Mülheim 412,3.— 10 009 Meter: 1. Kelm⸗Hamm 32:41 2. Clus⸗Eſſen 32:54; 8. Mölleken⸗Dinslaken 33:10.— 4 mal 100 Meter: 1. Kölner BC:27,2; 2. Duisburg 95 8727,4; 3. Hammer Spug:31.— Dreiſprung: 1. Overſeld⸗ Remſcheid 13,05; 2. de Lamboy⸗Pol. Hamm 12,80 8. Leh⸗ mann⸗Bückeburg 12,78 Meter.— Hochſprung: 1. Skech⸗ meſſer⸗Münſter 1,77, 2. Kaſſel⸗Altdorf 1,77; 3. Buſch⸗Bikt. Köln 1,77 Meter(durch Stechen entſchieden).— Steinſtoßen: 1. Debus⸗A S Köln 10,59(weſtdeutſcher Rekord); 2. Lange⸗ Bielefeld 9,22; 3. Soll⸗Eſſen 8,78 Meter.— Hammerwerfen: 1. Grimm⸗Paderborn 44,89; 2. Gary⸗Marburg 35,55; 3. Het⸗ berg⸗Eſſen 33,30 Meter. In Brandenburg Gute Leiſtungen ſchon am erſten Tag Nachdem es den ganzen Tag über geregnet hatte, klärte ſich 3 gegen Abend auf, ſodaß doch ſchon am Sams⸗ tag auf dem Platz an der Avus bei den Brandenburgiſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften die erſten Entſcheidungen fallen konnten. Die Bahnen waren auerdings ſehr weich, wo⸗ runter natürlich auch die Zeiten zu leiden hatten. Immer⸗ hin gab es trotzdem einige bemerkenswerte Leiſtungen. Vor nur wenigen Zuſchauern fielen bei den Männern neben nen liefern. Die 4 mal 100 Meter ⸗Staffel fiel ebenfalls an die Stuttgarter vor Eintracht Frankfurt, wäh⸗ rend in der 4 mal 100 Meterſtaffel der Damen München 1860 wieder einmal vor den Frankfurtern blieb. In Ab⸗ weſenheit von Metzner holte ſich Nehb⸗Raſtatt in 49,2 Se⸗ kunden die 400 Meter. Eine gute Zeit lief der Sieger der 800 Meter, Paul⸗ Stuttgart, mit:55,8 Minuten. Schilgen⸗Darmſtadt gewann ganz überlegen die 1500 Meter. In den Langſtreckenläufen enttäuſchte der Favorit Helber I- Stuttgart; beim 5000.⸗ Lauf gab er nach 2000 Meter auf. Sieger blieb hier der Außenſeiter Werner ⸗ Raſtatt. Ueber 10 000 Meter ſah man einen harten Kampf, aus dem ſchließlich der Stutt⸗ garter Bertſch als Sieger hervorging, während Helber zum Die große Hitze machte ſich natürlich gerade bei den Langſtreckenläufen ſehr bemerkbar. Die techniſche Disziplin brachte einige gute Leiſtungen. So gewann Scheck⸗Stutt⸗ gart den Dreiſprung mit der reſpektablen Weite von 7,81 Meter, und auch der Sieger im Kugelſtoßen, Berg⸗J. G. Frankfurt, konnte ſich mit ſeinen 14,42 Meter ſehen laſſen. Die 110 Meter Hürden ließ ſich natürlich der Titelvertei⸗ diger Weſcher⸗Eintracht⸗Frankfurt nicht entgehen. Bei den Frauen holte ſich Fräulein Dollinger⸗Nürnberg die 100 u. 200 Meter glatt bei guten Zeiten. Im 800 Meterlauf trat Frl. Dollinger nicht mehr an. Hier fiel dann der Steg an Fräulein Kehl⸗Alexander vom.f. R. Mannheim. Fräulein Gelius wurde dreimal Meiſterin, und zwar im Fünfkampf, Diskuswerfen und Schlagballwerfen. Bemerkenswert war noch der Weitſprung von Fräulein Weigele⸗Stuttgart mit 25 Meter. Im allgemeinen kann man mit dem Ergebnis der Süd⸗ deutſchen Meiſterſchaften zufrieden ſein. Wenn ſie auch keine Rekordleiſtungen brachten, ſo ſah man doch auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten erfreuliche Fortſchritte. Herren: 100 Meter: 1 Stu m p⸗Stuttgarter Kickers 11,1 Sek.; 2. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 11,2 Sek.; 3. Kurz⸗ BSc Offenbach 11,2 Sek. Totes Rennen; 4. Märlein⸗Eintracht Frankfurt 11,5 Sek.; 5. Kohler⸗Stuttgarter Kickers 11,7 Sek. 400 Meter: 1. Nee b⸗Raſtatt 49,2 Sek.; 2. Münzinger⸗ Stuttgarter Kickers 49,3; 3. Neumann⸗ TG Mannhei 49,9 Sek. 800 Meter: 1. Paul Stuttgarter Kickers 1 Min.; 2. Rühle⸗Stuttgart 156,2; 3. Abel⸗Neckarau:56,83; 4. Stepp⸗Darmſtadt:57,2. 1500 Meter: 1. Schilgen⸗ ASc Darmſtadt:04,8 Min.; 2. Lang⸗ Heilbronn:08,2; 3. Reutelshofer⸗Nürnberg:19,58 Min. 10 000 Meter: 1. Bertſch⸗VfB Stuttgart 33:11,8 Min.; 2. Helber 1⸗Stutt⸗ gart 38:26; 3. Kapp⸗Eiſenbahn⸗SV München 34:17,4 Min. 5000 Meter: 1. Werne r⸗Raſtatt 16.05 Min.; 2. Kapp⸗ ESV München 16:05,5; 3. Bertſch⸗Stuttgart 16:17,2 Min. Weitſprung: 1. Schieck⸗Stuttgart 7,31 Meter; 2. Bäumle⸗ Ulm 7,09 Meter; 3. Ebner⸗Schweinfurt 7,01 Meter. Drei⸗ ſprung: 1. Engelhar d⸗1. FC Nürnberg 13,54; 2. Ebner⸗ Schweinfurt 13,48; 3. Luber⸗München 60 13,01. Speer⸗ werfen: 1. Bart⸗Stuttgarter Kickers 59,14 Meter; 2. De⸗ metz⸗Stuttgart 57,34 Meter; 3. Ebner⸗Schweinſurt 56.03 Meter. Kugelſtoßen: 1. Ber g⸗IJc Frankfurt 14,42 Meter; 2. Kulzer⸗60 München 13,85 Meter; 3. Lampert⸗Ettlingen 13,56 Meter. Stabhochſprung: 1. Waibel⸗ Stuttgart 3,35 Meter; 2. Schülein⸗München 3,20 Meter; 3. Jacobs⸗ I Frankfurt 3,10 Meter. Schleuderball: 1. Ko ſch⸗Kaiſerslau⸗ tern 53,76 Meter; 2. Jacobs⸗Ich Frankfurt 52,11 Meter; 3. Barth⸗Stuttgart 51,35 Meter. 110 Meter Hürden: 1. Welſcher⸗Eintracht Frankfurt 15.3 Sek.; 2. Schwedͤhelm⸗ Wiesbaden 15,9 Sek.; 3. Koßblel⸗Saarbrücken 16,5 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. Stuttgarter Kickers 48 Sek.; 2. Eintracht Frankfurt. 4 mal 400 Meter: 1. Kickers Stuttgart 328,2 Min.; 2. JG Frankfurt:26, Min.; 3. München 1860. Frauen: 100 Meter: 1. Dollinger ⸗ 1. 6 Nürnberg 12,2; 2. Gelius⸗München 60 12,4; 3. Kellner⸗München 60 12,5 Sek. 800 Meter: 1. Alexander⸗Vf R Mannheim 2236,1; 2. Laudenſack⸗Jahn München:37,3; 3. Schreiner⸗Nürn⸗ berg 249 Min. 80 Meter Hürden: 1. Haux⸗Eintracht Frank⸗ furt 18,3) 2. Schöne⸗Fürth 14,6; 3. Schreiner⸗Nürnberg 16,3 Sek. Diskus: 1. Gelius⸗München 60 37,09; 2. Flei⸗ ſcher⸗Eintracht Frankfurt 35,48: 3. Egger⸗Mannheim 32,87 Meter. Speerwerfen: 1. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt 44,25 (neuer deutſcher Rekord); 2. e Frankfurt 98,34; 3. Ungerer⸗München 29,98 Meter. chlagball⸗Weitwurf: 1. Gelius⸗München 60 69,12; 2. Knaus⸗ESV München 62,24; g. Bergmann⸗Ulm 94 57,70 Meter. Weitſprung: 1. Wei⸗ gele⸗ SW Stuttgart 5,25: 2. Keller⸗München 5,17; 3. Träg⸗ ler⸗München 5,15 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. München 1860 50,1 2. Eintracht Frankfurt 50,4; 3. Jahn München 51 Sek. 200 Meter: 1. Dollinger⸗ I. Fc Nürnberg 25,6; 2. Sei Fünften 60 27,5; 3. Kehl⸗Alexander Mannheim 29, Sek. Fünfkampf der Frauen: 1. Geltus⸗München 396 Punkte; 2. Siebert⸗ JG Frankfurt 286,5.; 3. Weigele⸗ Stuttgart 351,5 P. anderen Verbände zahlreichen Vorkämpfen erſt drei Entſcheidungen. In Ab⸗ weſenheit von Köpke⸗Stettin, der vorher abgeſagt hatte, holte ſich im Hochſprung Dr. Betz⸗DSc Berlin mit der guten Leiſtung von 1,885 Meter vor dem Stettiner Reichs⸗ wehrmann Leichum mit 1,78 Meter. Im 1500 Meter ⸗ Lauf landete Wichmann⸗SCc erwartungsgemäß einen glatten Sieg, er ſiegte leicht in:01,4 Min, vor dem Stetti⸗ ner Helpapp:04 Min. Nach längerer Zeit ſah man auch wieder einmal den Deutſchen Meiſter und Rekordmann Beſchetzuik⸗DScz über die Hürden gehen. Er ſiegte über 110 Meter⸗ Hürden in nur 15,9 Sek. Die mäßige Zeit iſt auf die weichen Bahnen zurückzuführen. Schulze⸗ Polizei mußte wegen Reißens von drei Hürden auf dem zweiten Platz diſtanziert werden, ſodaß Scholz⸗DSc zu zu Platzehren kam. Bei den Frauen gab es vier Eutſcheidungen. Die Deutſche Meiſterin und Weltrekordlerin im Speer⸗ und Diskuswerfen, Ellen Braumüller holte ſich im Kugelſtoßen mit 11,72 Meter leicht den Titel. Da die Deutſche Meiſterin im 80 Meter⸗Hürdenlaufen, Frl. Pirch, dem Start fernblieb, fiel die erwartete Revanche mit Frau Engelhardt⸗Becker aus. Frau Engelhardt ſiegte in 12,8 Sek. überlegen. Der 200 Meter⸗Lauf fiel an Frl. Gericke⸗Secé in 27 Sek., während ſich Fran Lähne⸗ mann⸗ Brandenburg den Titel im Weitſprung mit der famoſen Leiſtung von 5,53 Meter ſicherte. Im Verlaufe der Brandenburgiſchen Leichtathletik⸗Mei⸗ ſterſchaften gab es am Samstag noch folgende Ergebniſſe: Männer: 200 Meter: 1. Müller(SS) 22,5; 2. Vogt (SS) 22,6; 3. Imhoff 23,3— 5000 Meter: 1. Kohn(Pol.) 15:22.2; 2. Göhrt(BSc) 15:27,2; 3. Molitor(Pol.) 15:49. — Weitſprung: 1. Meiet BSc).01; 2. Buchholz(SS) 7,01(durch Stechen); 3. Schulze(Pol.) 6,50 Meter.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Reimann(Wünsdorf) 15; 2. Vogel 14,62; 8. Fritſch(Pol. Brandenburg) 19,08 Meter. Südoſtdeutſchland 200 Meter: 1. Lagua⸗Oppeln 22,9 Sek. 5000 Meier: 1. Pawlack⸗Breslau 16:10,8 Min. 400 Meter Hürden: 1. Viertel⸗Breslau 104 Min. 4 mal 1500 Meter: 1. BfB Weitſprung: 1. Geisler⸗Breslau 6,59 Meter. Diskuswerfen: 1. Goitzſch⸗Hirſchberg 39,88 Meter.— Frauen: 200 Meter: 1. Korneck⸗Breslau 28,3 Sek. 80 Meter Hürden: 1. Birkholz⸗Breslau 14,2 Sek. Kugelſtoßen: 1. Korneck⸗Breslau 9,93 Meter. Norddeutſchland Männer: 200 Meter: 1. Plötz⸗ Hamburg 22,7 Sek.; 2. Peetz⸗Phönix Lübeck 23,1 Sek. 10 000 Meter: 1. Holthuis⸗ Weener 32:02 Min.; 2. Petri⸗Hannover 32:09,4 Min. 110 Meter Hürden: 1. Scheele⸗Pol. Altona 16 Sek.; 2. Breslau 17:56,1 Min. Dornbuſch⸗Pol. Unterweſer 16,5 Sek. Kugelſtoßen: I. Wettern⸗Pol. Hamburg 12,93 Meter; 2. Riegkamp⸗Pol. Hamburg 12,64 Meter. Steinſtoßen: 1. Riegkamp⸗Pol. Hamburg 9,98 Meter; 2. Kügler⸗Pol. Hamburg 8,50 Meter. Hammerwerfen: 1. Kügler⸗Pol. Hamburg 41,60 Meter; 2. Wettern⸗Pol. Hamburg 30,98 Meter. Schleuderball: 1. Lammers⸗Pol. Hamburg 53,83 Meter. Frauen: Weitſprung: 1. Grieme⸗Bremen 5,64 Meter; 2. Sörenſen Itzehoe 5,07 Meter. Kugelſtoßen: 1. Kalis⸗ Hamburg 11,67 Meter; 2. Mollenhauer⸗Hamburg 10,94 Me⸗ ter. Speerwerfen: 1. Hargus⸗Phönix Lübeck 34,80 Meter, Schlagballweitwurf: 1. Rohwedder⸗Vfès Heide 72,92 Meter. Die Meiſterſchaften der Turner in Heidelberg .⸗Beſtleiſtung im Kugelſtoßen der Turnerinnen durch Schröder Mundenheim mit 13,18 Meter— Eichin(To. 46 Mannheim) Meiſter über 200 Meter War im vorigen Jahre Nürnberg ein verheißungs⸗ voller und zugleich gelungener Auftakt für eine offizielle, größere und bedeutungsvolle leichtathletiſche Veranſtal⸗ tung im Turnerlager, ſo haben die 2. ſüddeutſchen DT.⸗Meiſterſchaften in Heidelberg am geſtrigen Sonntag erneut beſtätigt, daß unter den Aktiven der ſüd⸗ deutſchen Turnkreiſen das Intereſſe an dieſer Einrichtung, deren Daſeinsberechtigung zweifelsohne gegeben iſt, un⸗ geteiltes Intereſſe beſteht. Dieſe ſüddeutſche Turner⸗ meiſterſchaften ſind die beſte Gelegenheit, zwiſchen den Mei⸗ ſterſchaften der Turnkreiſe und den gemeinſamen Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften nochmals ſcharfen Wettſtreit zu lie⸗ fern und zugleich letzter Prüfſtein zu ſein. Nach dem Turnkreis Bayern hätte eigentlich der Pfäl⸗ zer Turnerbund den Vorzug gehabt, die diesjährige Ver⸗ anſtaltung zu beherbergen. Die Abſage der Pfälzer jedoch, wegen der Arbeiten zum Kreisturnfeſt in Neuſtadt, ließen den Badiſchen Turnkreis im letzten Augenblick noch ein⸗ ſpringen, nachdem Bayern nicht wieder in Frage kam, die Pfalz und der Mittelrheinkreis ihre Kreisturnfeſte durch⸗ führen und Württemberg im nächſten Jahre zum 15. Deut⸗ ſchen Turnfeſt die geſamte DT. als Gäſte erwartet. So wurde Heidelberg Austragungsort, wo der Heidel⸗ berger T. B. 1846, unter der Leitung des Badiſchen Kreisvolksturnwartes Bär⸗ Heidelberg, auf ſeinen Wett⸗ kampfanlagen, die beſtmöglichſten Vorausſetzungen für eine reibungsloſe Durchführung ſchuf. 200 Teilnehmer und 28 Staffelmannſchaften ſtellten ein ganz vorzügliches Meldeergebnis dar, wobei die erfreuliche Feſtſtellung gemacht werden kann, daß nicht etwa der veranſtaltende Kreis den Großteil ſtellte. Es haben vielmehr alle ſüddeutſchen Kreiſe gleichmäßigen An⸗ teil; denn Bayern entſandte 32, Württemberg 33, Mittel⸗ rhein trotz gleichzeitigem Feloͤbergfeſt 30, die Pfalz 38 und die Badiſche Turnerſchaft in etwas ſtärkerem Ausmaße 66 Teilnehmer. Mit wenigen Ausnahmen waren die Beſten der ſüddeutſchen Turner und Turner⸗ innen am Start, ſodaß nach den guten Ergebniſſen bei den einzelnen Kreismeiſterſchaften man ſchon gute Leiſtungen erwarten durfte. Daß bei ben ſtattlichen Feldern ſo waren es u. a. im 100 Meter⸗Lauf 28, im 200 Meter⸗Lauf 13, im Weitſprung 20, Kugelſtoßen 15 Teilnehmer, eine ganze Reihe Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe notwendig wurden, verſteht ſich. Die Schwierigkeit beſtand jedoch darin, daß, bedingt durch die Verhältniſſe, alle Wettkämpfe an einem Tage erledigt wer⸗ den mußten. Dank einer bis ins Kleinſte gehenden Zeit⸗ einteilung, geſtützt auf ein gutgeſchultes Kampfrichter⸗ material, iſt es Kreisvolksturnwart Bär mit ſeinem Stab denn auch gelungen die Ausſcheidungen am Vormittag reſtlos und zeitig beendet abzuwickeln. Trotz weicher Bahn erztelte im 100 Meter⸗Zwiſchenlauf Fritz ⸗ München 10,9 Sek. Büttner ⸗Plankſtadt verbeſſerte ſeine Weitſprung⸗ beſtleiſtung auf 7 Meter und bei den Turnerinnen lief Frl. Küſpert⸗ Zweibrücken 100 Meter in 12,0 Sek. für den Fünfkampf. Im Hochſprung beendete Haag⸗Göppingen den Vorkampf bei 1,82 Meter. Am Vormittag fielen gleich⸗ zeitig die Entſcheidungen in den Mehrkämpfen. Es wurde Meiſter im Sechskampf Maier, Prag⸗Stuttgart mit 579 Punkten vor dem jungen Badiſchen Meiſter Ku ll⸗ mann, MW Karlsruhe der um einen einzigen Punkt weniger auf dem 2. Platz ölteb. An beſonderen Leiſtungen verzeichnen Maier im 10 Meter⸗Lauf 11,2 Sek., Hoch⸗ ſprung 1,75 Meter, Weitſprung 6,70 Meter, Kullmann im Kugelſtoßen 183 Meter und im Hochſprung 1,70 Meter. Den 5⸗Kampf der Turnerinnen gewann die vor⸗ züglich durchgebildete Turnerin Mauermayer⸗München mit 530 Punkten. Bäuerle TV 46 nimmt den 11. und Wolpert Jahn Neckarau den 12. Platz ein. Der Nachmittag, reichlich heiß, bei wolkenlos blauem Himmel und leichtem Wind, erfährt ſeine Einleitung durch einen Aufmarſch ſämtlicher Teilnehmer. Leider ſtand das Publikumsintereſſe im Gegenſatz zu dem der Teilnehmer. Der Beſuch war immerhin annehmbar, doch batten öie Lei⸗ ſtungen einen weit beſſeren Anteil verdient. Neben den turneriſchen Vertretungen war auch Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus⸗ Heidelberg erſchienen. Nach den Begrü⸗ ßungsworten durch Kreisoberturnwart Schweizer⸗ Mannheim für die Badiſche Turnerſchaft brachten gleich die erſten Entſcheibungen ſpanuende Endkämpfe und aus⸗ gezeichnete Leiſtungen. Der 800 Meter⸗Lauf ſah Single⸗Eßlingen klar in Front, während ſich um die Plätze ein ſcharfer Kampf entwickelte zwiſchen Weißer⸗ Mannheim und Hagmaier⸗Eßlingen, den um den 2. Platz der Mannheimer für ſich entſchied. Auch im 100 Meter⸗Lauf wurde bis ins Ziel um Zenti⸗ meter gekämpft. Süddeutſcher Meiſter wurde Grüner⸗ Würzburg in 11 Sek., der Thale r⸗München und Löſer⸗ Ludwigshafen hinter ſich ließ. In der 3 mal 1000 Meter⸗ Staffel welche der Tbo Stuttgart gewann, ſichern ſich der Turnverein 1848 einen ſchönen dritten Platz, wäh⸗ rend ſich der Kreismeiſter Tgde Heidelberg nicht placieren konnte. Eine D. T. Beſtleiſtung im Kugelſtoßen der Turnerinnen vollbrachte die Turnerin Schröder ⸗Mundenheim, welche ihre eigene Beſtleiſtung von 13,06 Meter auf 13,18 Meter verbeſſerte. Scharf wurde auch in den Sprung⸗ und Wurf⸗ konkurrenzen mit zum Teil hervorragenden Ergebniſſen gekämpft. Eichin⸗ Mannheim Meiſter über 200 Meter In einem heiß umſtrittenen Lauf, im erſten Drittel gegen den Wind, erkämpft ſich der wackere Mannheimer die Spitze, um gegen Horlach⸗Stuttgart knapper, aber ſicherer Sieger zu bleiben. Die 4 mal 100 Meter Staffel, welche MTV München gewonnen hatte, mußte eine Wie⸗ derholung erfahren, wegen Behinderung von München und Tc Ludwigshafen beim Wechſel. Auch über der Wiederholung waltete ein Unſtern. Zuerſt blieb beim 2. Wechſel Tec hängen durch Verlieren des Holzes, dann ging es München beim 3. Wechſel ähnlich, während Tod Stuttgart dieſes Mal als Erſter durchs Ziel ging, aber überlaufen hatte, ſo daß Vorwärts Bockenheim zu Meiſterehren kam, nachdem Stuttgart diſtanziert wer⸗ den mußte. Im Kugelſtoßen hatte Uebler⸗ Fürth nichts zu ſchlagen. Mit einer feinen Leiſtung wartete auch im Stabhochſprung der Deutſche Meiſter Müller, fetzt TW Kuchen auf. Er brachte es auf 3,74 Meter. Durch Ringhof⸗ Viernheim, der den 2. Platz mit 3,34 Meter belegte, kam der Mannheimer Turngau zu einem weiteren Erfolg. Zum Schluſſe war die Olympiſche Staffel eine ganz ſichere Sache für die Tgde Eßlingen. Der Mannheimer TW 1846 hatte ſich zum Schluſſe noch ſchön vorgearbeitet, mußte aber am Zielband noch Vorwärts Bockenheim den Vorrang auf den 3. Platz laſſen. Am erfolgreichſten waren die Württemberger mit 10 Meiſter⸗ ſchaften, Bayern errang 9, Baden 4, Mittelrhein und Pfalz je 3 Meiſterſchaften. Auf den Plätzen ſchneidet die Badiſche Turnerſchaft am beſten ab. Nicht weniger als 9 zweite und 7 dritte Sieger ſtellen die Badener. Nicht unerwähnt ſollen bleiben auch die flotte Abwicklung der Entſcheidungskämpfe, ſowie die Keulen⸗ und Barrenübun⸗ gen der Turnerinnen des Heidelberger TV 46 während des 5000 Meter Laufes. Die Ergebniſſe Sechskampf, Männer: 1. E. Mayer ⸗ TW Prag Stult⸗ gart 579.; 2. Kullmann⸗M TV Karlsruhe 578.; 8. R. Ade⸗TB Stuttgart 599.; 4. W. Rothe⸗MT Karlsruhe 529,5 P. Fünfkampf, Frauen: 1. G. Mauer mayer T Neu⸗ hauſen⸗Nymphenburg 530.; 2. L. Gberharxd⸗TV Eislingen 482.; 3. E. Neuſcheler⸗TV Lambsheim 472,5.; 4. A. Küſpert⸗TW 1861 Zweibrücken 454.; 5. H. Wolf⸗TV Jaßn Freibudg 442 P. 800 Meter: 1. W. Single ⸗ T Eßlingen:59,83; 2. A. Weißer ⸗T V 1846 Mannheim:09,11; 3. K. Hagmaier⸗TG Eßlingen:03,14 Min. 100 Meter, Turner: 1. W. Grüner ⸗ T Würzburg 11 Sek.; 2. W. Thaler⸗ Turnerſchaft München 11,1; 3. L. Löſer⸗T u. Fc Lud⸗ wigshafen 11,2; 4. J. Fritz⸗TV 1860 München 11,2. 100 Me⸗ ter, Turnerinnen: 1. G. Hoberg⸗T Eßlingen 12,87 2. G. Brückner⸗TV 1817 Mainz 12,7; 8. L. Stöckle⸗TB Stutt⸗ gart 12,0. 400 Meter: 1. W. Single ⸗ T Eßlingen 51, Sek.; 2. W. Römer ⸗ T W 1846 Heidelberg 58; 8. E. Bayer⸗T Eßlingen 58,6. 1500 Meter: 1. Fr. Gar ſt⸗ DG Worms:14,83; 2. Herm. Wagner⸗MTW Saarbrücken :16,1; 3. 50h Stang⸗TG Frankfurt⸗ Fechenheim:17, Min. Schleuderball: 1. Jokoßb Schumann ⸗ Tn Lambsheim 56,52; 2. Karl Richtmann⸗ D Mitterteich 51,75; 3. Rudi Ade⸗DB Stuttgart 50,98 Meter. Hochſprung, Turner: 1. Hans Haag Tad Göppingen 1,82; 2. Gg. Büttner ⸗DTgd lankſtad t 1,79; 3. Ludw. Weiß⸗T Mundenhelm 1,72 Meter. Steinſtoßen: 1. E. Jäckle⸗TG Kenzingen 9,56; 2. Kurt Hosfeld⸗Ts Mundenheim 9,29; 3. G. Hart⸗ nagel⸗Tch Würzburg 9,18 Meter. Weitſprung, Turne⸗ rinnen: 1. G. aner mayer ⸗ T Neuh.⸗Nymphenburg 5,17; 2. Lore Becker⸗Stadtſportverein Frankfurt 5,14; 3. Anni Spitzweg⸗Tſch. München 5,08. mal 100 Meter, Turnerinnen: 1. Stadtſportverein Frankfurt 53,5; 2. DB 1817 Mainz 53,7; 3. T V 1846 Heidelberg 54,4 Sek. 3 mal 1000 Meter: 1. TB Sturtgart:14 Min.; 4 TV Vorwärts Frankfurt⸗Bockenheim 819,9 8. DW 1846 Mannheim:20,7. Speerwerfen, Turnerin⸗ nen: 1. H. Moſer⸗ T 1860 Ansbach 338,05; 2. L. Gher⸗ hard⸗TV Eislingen 90,90; 3. T. Hofmann⸗T 1817 Mainz 30,8 Meter. Hochſprung, Turnerinnen: 1. G. Haid ⸗ TV 61 Zirndorf 1,7%; 2. Gabriele Barber ⸗ TV 1846 Heidelberg 1,40; 83. Anna Küſpert⸗ Tn 61 Saar⸗ brücken 1,40 Meter. Dreiſprung: 1. Heinrich Rummel⸗T Haßloch 13,908 Meter; 9. Martini⸗Tß Haßloch 13,42 Meter; 3. Büttner⸗ TG Plankſtadt 13,23 Meter. Kugelſtoßen: 1. W. Uebler⸗TV 60 Fürth 13,83 Meter; 2. R. Ade⸗T Stutt⸗ gart 12,95 Meter; 3 Kullmann⸗M T V Karls ruhe 19,90 Meter. 5000 Meter: 1. Joſef Kö p f⸗ T Pfronten 16:15,3 Min.; 2. W. Laußer⸗TV 1840 Hei⸗ delberg 16:17,1 Min.; 3. Ernſt Eberhard⸗TV Neuſtadt 16:17.1 Min. Diskuswerfen: 1. Otto Würfels dob⸗ ler⸗TV München 41,52 Meter; 2. Jakob Schuhmann ⸗T V Langſtein 99,04 Meter; 3. Karl Richtmann⸗TW Mitterteich 36,55 Meter. 110 Meter Hürden: 1. Hans Sa a g⸗TG Göppingen 16 Sek.; 2. Karl Prieß⸗TV 69 Kreuznach 10, Sek. Kugelſtoßen, Turnerinnen: 1. Hermine Schröde r⸗ TV Mundenheim 13,18 Meter(neuer deutſcher Rekord); 2. Elſe Neuſcheler⸗ MTV Lambsheim 10,31 Meter; 3. Wally Bäuerle⸗TV 46 Mannheim 9,46. 200 Meter: 1. Eichin⸗TW1846 Mannheim 23,2 Sek., 2. Har⸗ lach⸗Tbd Stuttgart, Sek.; 3. Grüner⸗Ta Würzburg 28.5 Sek. Olympiſche Staffel: 1. Tg Eßlingen 945, Min.; 2. Tod Stuttgart:34,63 Min.; 3. TV Vorwärts Bockenheim 53,2 Min. 400 Meter Hürden: 1 Lorenz DG Stuttgart 59,8 Sek. 2. Baye r⸗Tgde Heidelberg 40,1 Sek.; 3. Härle⸗T W 46 Heidelberg 62,4 Sek. Weitſprung: 1. Büttner⸗Tgoe Plankſtadt 7 Meter; 2. Rummel⸗TIg Haßloch 6,89 Meter; 3. Würfelsdobler⸗Tſchft München 6,65 Meter. Stabhochſprung: 1. Mül le r⸗TV Kuchen 3,74 Meter; 2. Ringhof⸗T B Viernheim 9,84 Meter; 3. Rößler⸗TV 46 Heidelberg 3,14 Meter. Speer⸗ werfen: 1. Winkle r⸗Tgoe Heidelberg 57,36 Meter; 2, Büttner⸗Tgde Plankſtadt 54 Meter; 3. Weilenböck⸗ Tſchft. München 53 Meter. Diskuswerfen. Turnerinnen: 1. Würfels dobler⸗ München 35,80 Meter; 2 Schröder⸗Mundenheim 3390 Meter; 3. Neuſcheller Lambsheim 32,25 Meter, 4 mal 1090 Meterstaffel: 1. TV Vorwärts Bockenheim nach Diſtanzierung von Tbo Stuttgart. 6. Seite/ Nummer 279 ——.— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Clüdteſpiel Mannheim-Ludwigshafen Mannheim vernichtend:11(:7) geſchlagen Einen feſten Beſtandteil im Jahresprogramm der in der Fußballentwicklung eng verknüpften Nachbarſtädte am Rhein bilden deren Repräſentativkämpfe um den Wan⸗ derpreis der beiden Stadtverwaltungen. Das Schwierige für die zuſtändige Sportbehörde bleibt aber die Legung des Termins, denn darüber dürften die Anſchau⸗ ungen kaum auseinandergehen, daß die abſterbende Spiel⸗ zeit in ſommerlicher Temperatur zur Austragung gewiß nicht geeignet iſt. Trotz der ungünſtigen Umſtände ſpie⸗ gelte der Beſuch von etwa 4000 Perſonen das verſtändliche Intereſſe, das der Sache an ſich entgegengebracht wird. Die betderſeitigen Aufſtellungen zeigten das Bemühen, das zur Zeit Beſte auf den Plan zu bringen, aber Verlauf und kataſtrophaler Ausgang des denkwürdigen Kampfes ent⸗ ſprachen durchaus den gezeigten Leiſtungen. Jedenfalls hob ſich das Spiel ſeiner Bedeutung entſprechend aus dem Jahresprogramm heraus. Auf keinen Fall ſah man ſo⸗ genannten„Sommerfußball“, was den Anſtrengungen be⸗ ſonders der Ludwigshafener Mannſchaft, trotz der dämp⸗ fenden Hitze, das beſte Zeugnis ausſtellt. Es war kein „Rückzugsgefecht“ vor der anrückenden Leichtathletik; eher ein ſenſationeller Abſchluß der Spielzeit. Die Kritik iſt ja nicht immer imſtande, den tiefer liegenden Urſachen einer ſolchen wohl von niemanden erwarteten Niederlage nach⸗ zuſpüren. Für den Außenſtehenden jedenfalls iſt ein der⸗ artiges Ueberfahrenwerden einer Repräfentative ein Rätſel. Bei der Mannheimer Elf fing die Sache ſchon damit an, daß die beiden vorgeſehenen Verteidiger Meiſter— Spilger, abſagten und dafür Leiſt und Broſe auf dem Plan erſchienen. Die erſte Viertel⸗ ſtunde bereits brachte bei der glatt verſagenden Tordeckung drei Ueberrumpelungstore, die auch Dieringer von ſei⸗ ner ſonſtigen Leiſtungshöhe herabzogen; er fand ſeine Sicherheit erſt einigermaßen wieder, als die Kataſtrophe fertig war. Schon länger wurde darauf hingewieſen, daß Broſe unter Form iſt. Auch als nach dem Wechſel Haber in die Verteidigung ging, verſtand ſich die Ver⸗ teidigung unter ſich, und dann auch mit dem Torwart nicht. Ein mit ausſchlaggebender Verſager war— mit Ausnahme des nach der Pauſe eintretenden Schmidt 1⸗ Neckarau — die Läuferreihe, die taktiſch von Ludwigshafen glatt gemeiſtert wurde und ſelbſt mit Einſchluß Haber, vor der Pauſe nicht imſtande war, den mit hohen, weiten Flügel⸗ vorlagen arbeitenden Gegenſturm zu halten. Das wirkte ſich natürlich auf das Schlußtrio aus. Fehlte dazu doch jede Verbindung der Läuferreihe nach hinten. Sie war in brenz⸗ lichen Lagen faſt nie zur Stelle und auch das Zuſpiel war wenig zügig und dazu oft ungenau. Der Sturm, dem man ein flüſſiges Zuſpiel beſtimmt zutraute, fand ſich nie zur vollen Einheit zuſammen; es verſagte hierin auch der auf dem Papier glänzende Flügel Langenbein—ZTheo⸗ bald. Die ſpätere Hereinnahme Langenbeins in die Mitte an Sifflings Stelle, und der Eintritt Weidingers auf rechtsaußen, änderte an der Situation nicht viel. Le⸗ diglich der Eintritt von Schmidt in die Läuferreihe ließ dieſe auf der rechten Seite bedeutend wirkſamer werden. Im Kampf um den Ball zog Mannheim ebenfalls meiſt den Kürzeren; es kam in der geſamten Elf keine rechte Einheit zuſtande, wofür Brezing mit in erſter Linie verantwortlich zeichnet. Der friſch geſchorene Raſen kam ihm wie Größle wenig zu ſtatten. Dann verſagte außer der Deckung und Verteidigung der geſamte Angriff im Schuſſe. Alles in allem ein ſchwarzer Tag für Mannheims Vertretung, die noch lange unter dem Schatten des un⸗ glaublich klingenden Ergebniſſes ſtehen wird. Die Ludwigshafener legten einen erfriſchenden und kaum von irgend einer Seite erwarteten Fußball hin, der ſich die Sympathien der Zuſchauer allmählich reſtlos errang, wenn auch das Pfeifkonzert für Mannheim nicht gerade ſportlich war. Vom Torwart bis zum letzten Stürmer leiſteten die Pfäl⸗ zer ſehr gutes, aber man darf die Verfaſſung des Gegners nicht vergeſſen. Das Tortrio war ſehr ſicher. Abſchlags⸗ kräftige und nahezu jeder Situation gewachſene Verteidi⸗ ger in Deuſchel und Oſter, und auch die Läuferreihe, in der nur Müller(03) an Stelle Hahns ſchwächer war, ſpielte ſehr gut, beſonders Lenz auf der linken Seite. Die Mittelreihe war äußerſt beweglich, ſtützte rechtzeitig hinten wie vorne und ſpielte präziſe zu. Taktiſch vor⸗ züglich war das hohe Ueberſpielen der Gegner⸗Läufer⸗ reihe. Der Sturm, vor allem Tia tor, hatte Schieß⸗ ſtiefel an, flankte prächtig und beſonders der Mundenhei⸗ mer Mittelſtürmer frappierte durch wirkſame Dribblings und ſtets entſchloſſenen, ſicher ſitzenden Schuß. Er wurde mitunter mit zwei, drei Angreifern im Strafraum fertig und gab als Abſchluß auch dann noch Dieringer das Nach⸗ ſehen. Gürſter und Berk ſtützten ihn als Verbinder famos und Lindemann⸗Hörnle funkten nur ſo von außen in die Mitte. Techniſch glänzte die Mannſchaft in jedem einzelnen Spieler mit Ausnahme des rechten Läufers, der aber nicht ſchlecht war. Die elf Leute ſpielten wie ein Vereins⸗ team und das Verhalten des Publikums war der draſtiſche Ausdruck des Eindrucks ihrer mitreißenden Spielweiſe. Der außerordentliche Erfolg war voll verdient und wird in den Annalen des Ludwigshafener Fußball noch lange fortleben. Der Spielverlauf Einen überraſchenden Auftakt bildeten die ſchlagartig aufeinander folgenden Erfolge der Pfälzer in der erſten Viertelſtunde, in der ſie einer glatt verſagenden Verteidi⸗ gung und Tordeckung gegenüber bereits mit 310 führten. Tiator wird trotz dieſer drei Erfolge nicht in entſprechende Obhut genommen. Wohl erzielt Theobald mit ausgezeichne⸗ tem Schuß den erſten Gegentreffer unn Walz drückt mit ſcharfem Schrägflachball:3, aber dann iſt es zur Abwechſ⸗ lung Berk, der für Ludwigshafen unter weiterer Unſicher⸗ heit um das Mannheimer Gehäuſe 214,:5 und 2156 treibt. Hörnle köpft auf famoſen Wechſel Lindemanns:7; ein aus⸗ ſichtsloſer Pauſenſtand. Nach Seitenwechſel hat Mannheim umgeſtellt, Leiſt iſt verabſchiedet, und Haber in die Verteidigung genommen. Langenbein ſtürmt Mitte und Weidinger als friſcher Mann, rechtsaußen. Es ſcheint etwas mehr Druck von Mannheim zu kommen, aber auf Flanke Hörnle ſtellt Gürſter:8. Endlich ſetzt Langenbein einen unhaltbaren Schuß,:8. Beide.⸗Verteidiger wer⸗ den dann mit Tiator nicht fertig, der auch Dieringer dann das Nachſehen gibt,:9. Ein weiteres Mißverſtändnis, Dieringer läuft heraus, doch Gürſter iſt ſchneller und bucht :10. Kurz vor Schluß beendet dann Tiator glatt an Broſe vorbeiziehend die niederſchmetternde Torſkala 3111! Verdienter ſtarker Beifall für die Pfälzer. Schehl⸗ Pirmaſens leitete das ſeltſame Treffen einwandfrei. August Mügle. Sliddeutſchlands Elf wieder geſchlagen Der Weſten ſiegt Süddeutſchland iſt in den Spielen ſeiner Fußballaus⸗ wahl⸗Elf, die in den erſten Monaten des Jahres ſo große und eindrucksvolle Erfolge brachte, vom Glück verlaſſen worden. Nachdem ſchon vor kurzem noch das Eudſpiel um den Bundespokal unerwartet gegen Norddeutſchland ver⸗ loren ging, folgte nun im Freundſchaftsſpiel gegen Weſt⸗ deutſchland eine noch überraſchendere Niederlage, denn Süddeutſchland hatte diesmal eine ſehr ſtarke Maunſchaft geſtellt, die man hoch favoriſierte, während Weſtdeutſchland auf die guten Kräfte von Viktoria Düſſeldorf u. Schalke 04 verzichten mußte und eine Mannſchaft aufbot, der man kaum Chancen gab. 8 Der Kampf, deſſen Reingewinn in den Olympiaſonds fließt, wurde bei ſchönem Wetter im Duisburger Stadion ausgetragen. Trotz der Niederlage der Süddeutſchen, die leicht auf ein ſchlechtes Spiel der Gäſte ſchließen laſſen könnte, erlebten die 15 000 Zuſchauer ein ſehr feſſelndes und auch von guten Leiſtungen getragenes Spiel. Den Ton gaben in erſter Linie auf beiden Seiten die Hintermann⸗ ſchaften an. Beim Süden iſt das Abwehrtrio und die Läu⸗ ferreihe ganz ausgezeichnet. Der Sturm ſpielte an ſich nicht ſchlecht, hatte aber nicht genügend Durchſchlagskraft. Er hatte allerdings beim Gegner in Buchloh einen Tor⸗ mann vor ſich, der zum Helden des Tages wurde. Buchloh hielt die ſchärfſten Schüſſe. Durch ſeine große Form ge⸗ wannen auch die beiden weſtdeutſchen Verteidiger. Die Läuferreihe und der Sturm der Weſtdeutſchen waren 1792951 ſchwach. Die Weſtdeutſchen kamen in der Ball⸗ hehondlung und in den taktiſchen Manövern mit den Süd⸗ deutchen nicht mit. Die Leute aus dem Süden waren faſt eine Klaſſe beſſer. Zwar glichen die Rheinländer einen Teil dieſer Ueberlegenheit wieder durch außerordentlichen Eifer und frappierte Schnelligkeit der Außenſtürmer wie⸗ der aus, aber dennoch kam das beſſere Können der Süd⸗ deutſchen in einer faſt vollſtändig anhaltenden Feldüber⸗ legenheit zum Ausdruck. Den Chancen und der Feldüber⸗ legenheit nach hätte der Süden glatt gewinnen müſſen. So aber war der Weſten, der ſeinen einzigen Treffer in der 36. Minute der erſten Halbzeit erzielte, der glücklichere Teil. Die Mannſchaft ſtellte ſich wie folgt auf: Süden: Jokob(Jahn Regensburg); Schütz, Stubb(beide Eintracht Frankfurt); Gramlich(Eintrocht Frankfurt), Leinberger(Fürth), Dehm(1. Fc Nürnberg); Bergmaier (Bayern München), Lachner(1860 München), Rohr(Bayern München), Oeldenberger(1860 München), Welker(Bayern München). Weſten: Heidmann(Bonn); Raſſelnberg(Benrath), Möck(Duisburg); Pörtgen(Schwarz⸗Weiß Eſſen), Straß⸗ burger(Duisburger Spielverein), Plote(Köln⸗Sülz); Botſchen(Preußen Krefeld), Janes(Düſſeldorf), Buſch [Duisburg 99), Groffmann(Meiderich), Buchloh(Spel⸗ dorf). 5 Schiedsrichter: D. Bauwens Köln, der kein allzuſchweres Amt hatte und keine Fehler machte. Der Spielverlauf Als die Süddeutſchen in den erſten zehn Minuten ein ſehr ſchönes Angriffsſpiel zeigten, glaubten auch die Zu⸗ ſchauermaſſen, daß dieſe Mannſchaft einen ſehr ſicheren Sieg landen würde. Aber die ſüddeutſchen Angriffe wur⸗ den ſämtlich ſicher abgeſchlagen und mit der Erfolgloſigkeit der Gäſte wuchſen das Selbſtvertrauen und die Sicherheit der Rheinländer. Das Spiel wurde ausgeglichener. Zwar behielt der Süden mit ſeinem techniſch feineren Spiel eine leichte Ueberlegenheit, aber auch Weſtdeutſchland wurde durch den häufigeren Einſatz der ſchnellen Flügel immer wieder gefährlich. Als in der 36. Minute der Linksaußen Straßburger eine gute Flanke nach innen gab und Dörtgen den Ball ſchön zum freiſtehenden Raſſelnberg weiterleitete, fiel die Entſcheidung. Jakob konnte zwar den Drehball noch berühren, aber nicht mehr halten. Süddeutſchland ſchaltete nun einen kraftvollen Zwiſchenſpurt ein, der aber nicht das gewünſchte Ergebnis hatte. Nach der Pauſe ſah man dann metſt den Süden im Angriff. Aber der Münchener Sturm ſpielte etwas zu ſehr nach der Schablone. Seine Aktionen wurden meiſt früh 4 in Duisburg:0 genug von der weſtdeutſchen Verteidigung durchſchaut. Außerdem hielt Buchloh unter ſtürmiſchem Beifall der Maſſen wieder wahre Serien von Schüſſen. Zeitweiſe wurde die Ueberlegenheit der Süddeutſchen drückend. Aber es fiel kein Treffer. Gegen Schluß kamen die Weſtdeut⸗ ſchen dann ſogar noch zu einem gefährlichen Endͤſpurt. Kritik der Leiſtungen Beim Süden waren Jacob und ſeine beiden Vor⸗ dermänner Schütz und Stubb ſehr ſicher. Auch die Läufer⸗ reihe befriedigte. Die feinen Vorlagen von Gramlich ſtachen wieder beſonders ins Auge. im Mittelfelde nach Kräften. Er beteiligte ſich auch ſelbſt an den Torſchüſſen, aber alles blieb vergeblich. Ein ſeines Spiel zeigte auch Oehm. Der Sturm ſpielte im Mittelfeld ſehr nett zuſammen. Rohr führte den Angriff recht gut, aber er hatte mit ſeinen Schüſſen kein Glück. Die beiden Verbinder waren zu weich und die Außenſtürmer flankten wiederholt zu ſpüt. Im allgemeinen war die rechte Sturmſeite etwas beſſer als die Linke. Die überragende Kraft der Weſtdeutſchen war Buchloh. Es war bisweilen geradezu phantaſtiſch, wie er ſchärfſte Schüſſe von Rohr und harte Bälle von Leinberger hielt. Die beiden Verteidiger Buſch und Graffmann über⸗ trafen ſich ſelbſt. Sie dürften nur ſelten dieſe Hochform erreichen. Die Läuferreihe war weſentlich ſchwächer. Der beſte Mann Janes⸗Düſſeldorf mußte nach 10 Minuten ver⸗ letzt ausſcheiden und wurde durch Rodzinſki erſetzt. Für Borſchen ſpielte Bender Mittelläufer, der aber auch nicht recht ins Spiel kam. Lediglich Platke als linker Läufer ging einigermaßen an. Im Sturm gefielen nur die bei⸗ den ſchnellen Außenſtürmer. Im Innentrio war der an ſich gute Pörtgen etwas zu eigenſinnig, Raſſelnberg und Möck verſtanden ſich ſchlecht und hatten auch nicht die erfor⸗ derliche techniſche Reife. Hoher Sieg des„Clubs“ in Berlin Tennisboruſſia Berlin— 1. FC Nürnberg 90:5(:2) Trotz denkbar ſchlechteſten Wetters fanden ſich am Sams⸗ tagabend in Berlin 6000 Zuſchauer zum Spiel des 1. JC. Nürnberg gegen Tennisboruſſia im Poſtſtadion ein. Ob⸗ wohl die Nürnberger ohne Popp und Kalb antraten— dle übrigens ſehr gut erſetzt waren— feierten ſie doch einen ſicheren und leichten Sieg. Tennisboruſſia litt unter einer ſehr unzweckmäßigen Mannſchaftsaufſtellung. Vor allem der Sturm konnte gegen die ausgezeichnet arbeitenden Nürnberger Läufer und Verteidiger nichts ausrichten. Nürnberg ſpielte ſchon in der erſten Halbzeit deutlich überlegen. Hornauer brachte den Club in der 5. Minute in Führung und ein Selbſttor Kauers führte zum Pauſenſtand von:0. Nach der Pauſe nahm die Ueberlegenheit der Bayern noch zu. Drei weitere ſchöne Treffer von Hornauer, Friedel und Gußner brachten den Endſtand ein. Chriſtian Werner geſtorben Am Freitag iſt in Untertürkheim Chriſtian Werner, der bekannte ehemalige Rennfahrer und Konſtrukteur der Mer⸗ cedes-Benz⸗Werke nach längerer Krankheit einem Lungen⸗ leiden erlegen. Chriſtian Werner, der ein Alter von nur 40 Jahren erreicht hat, wurde beſonders durch ſeine großen internationalen Erfolge bei der Targa Florio und als Rekordſieger im Freiburger Bergren⸗ nen bekannt. Neuer Weltrekord im 25 Meilen⸗Gehen Der mehrfache„Quer durch Berlin“⸗Sieger und Rekord⸗ geher Dahlin⸗ Lettland, der auch als ausſichtsreicher Kandidat nach Los Angeles geht, ſtellte am Donnerstag bei einer Veranſtaltung in Riga einen neuen, allerdings in⸗ offiziellen, Weltrekord über 25 engliſche Meilen mit:23:28 Stunden auf. Er überbot damit den alten Rekord um über vier Minuten. Zweiter wurde der in Berlin lebende Schweizer Schwab⸗Scc in:40 03 Stunden vor dem Eng⸗ länder Klumb und Sievert⸗ Berlin. Leinberger arbeitete Montag, 20. Juni 1932 Waſſerſsport-Werbelag in Ludwigshafen“ ——„—ũ Sehr gute Leiſtungen der Schwimmer Im Rahmen der Turn⸗ und Sportwerbewoche in Lud⸗ wigshafen gab es am Samstag zum Abſchluß, der auch in dieſem Jahre glänzend verlaufenen Veranſtaltung, den bereits zu einem früheren Termin anberaumten Waſſer⸗ ſportwerbetag. Leider verhinderten Terminſchwierigkeiten die Teilnahme der Rudervereine und der Kanuſportler, die jetzt ihre Regatten zu fahren haben, ſodaß nur die Schwim⸗ mer in Aktion traten. Die guten Leiſtungen der Schwim⸗ mer entſchädigten aber in reichem Ausmaße für den Aus⸗ fall des ruderſportlichen Teils. Insbeſondere waren es natürlich die von den Aktiven geſchwommenen Staffeln, die das Hauptintereſſe beanſpruchten, aber auch die Leiſtun⸗ gen der Knaben und Mädchen verdienen erwähnt zu wer⸗ den. Ueberall blieb ein Zweikampf zwiſchen dem Lud ⸗ wigshafener Schwimm Verein und der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft, den der L. S. V. ſtets zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte. Die Ueberlegenheit des L. S. V. gipfelte natürlich in erſter Linie in den Staffeln der Aktiven, wo man ausgezeichnetes Material an den Start brachte. Sehr gut vor allem Englert, der dem V. die wertvollſte Unterſtützung war. Hatten die Leute des L. S. V. Gelegenheit, im Staffel⸗ ſchwimmen ihre Fähigkeit zu beweiſen, ſo war ſpäter der Kunſtſprunggruppe der Deutſchen Turnerſchaft mit ſehr guten Leiſtungen am Sprungturm ein voller Erfolg beſchie⸗ den Neben der Einzelarbeit gefiel vor allem das Grup⸗ penſpringen, welches glänzend ausgeführte Saltos, Schrau⸗ ben und Auerbachſprünge bis zu 6 Meter Höhe brachte. Ueberaus intereſſant war auch der Verlauf zweier Waſſerballſpiele die von Blank⸗Mannheim und Jung⸗Speyer ſicher geleitet wurden. Das Hauptſpiel zwiſchen dem LS und der DT war bis zum Schluß offen. Ein prächtiges Tor gab den Turnern die Führung, aber bis zur Pauſe hatten die Leute des LSV durch Daubmann den Ausgleich ſchaffen können, nachdem zuvor beiderſetts je ein Schwimmer wegen regelwidriger Spielweiſe das Spielterrain verlaſſen hatten. Nach dem Wechſel erzielte jede Partei abermals ein Tor. In den Schlußminuten hatte dann der LSV einiges Pech, als zwei Schüſſe an die S S . Latte gingen. Das dem Spielverlauf ganz und gar ent⸗ ſprechende 212 ſpiegelte am deutlichſten Jas beiderſeits aus. geglichene Können. In einem zweiten Waſſerballſpiel ſiegte die Deutſche Jugendkraft über eine zweite Mannſchaft der Deutſchen Turner mit:2 Toren. Zur Abwechſlung brachte das umfangreiche Programm auch einige bei Schwimmſportveranſtaltungen übliche humo⸗ 1i Schaunummern. Es gab ein Pferderennen zu Waſſer, welches ebenſo viel Geſchicklichkeit erforderte, als ein ſich Langohr, der Ausübende dieſer ſehr beifällig aufgenom⸗ menen Einlage, zeigte angeſchloſſen Kleiderſchwimmen und Entkleiden unter Waſſer und erntete dafür großen Sonder⸗ applaus. 5 Zwei für nicht Schwimmſport treibende Vereine vor⸗ geſehene Staffeln mußten ausfallen, da die gemeldeten Mannſchaften nicht erſchienen waren. Die techniſche Lei⸗ tung der Wettkämpfe ließ keinen Wunſch offen, nur hätte man gerne geſehen, wenn ſich der Beginn der Waſſerball⸗ ſpiele nicht allzu ſehr in die Länge gezogen hätte. Die Ver⸗ anſtaltung war ſehr aut beſucht. 78 Die Ergebniſſe: 10 mal 50 Meter⸗Bruſtſtaffel für Aktive: 1. Ludwigs hafener Schwimm⸗Verein:59,8; 2. Deutſche Turnerſchaft 7210.5 5 1 6 mal 50 Meter⸗Bruſtſtaffel für Mädchen(bis Jahrgang 1917): 1. LSV:10,44; 2. D 1.:36; 3. DT 2. laufgegebens 4 mal 100 Meter⸗Crawlſtaffel für Aktive: 1. SSW:17; 2. DT 5281 1917): 1. LSV:58,11; 2. DT 919. 4 mal 100 Meter⸗Bruſtſtaffel für Aktive: 1. LSW:07; 2. D 2.:25, 3. DT 1. 716,4. 10 mal 50 Meter⸗Beliebig⸗Staffel für Knaben(bis Jahr⸗ gang 1917): 1. LSV:16; 2. DT:02. 4 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel für Aktive: 1. 2. DT:22. S S :48,23 Deulſche Handball⸗Meiſterſchaften Sc. Charlottenburg-Breslau:1— Polizei Weißenfels⸗Herrnsheim:2 SC. Charlottenburg Frauenmeiſter S. C. Charlottenburg— Vorwärts Breslau:1(:0) Faſt 5000 Zuſchauer, darunter zahlreiche führende Per⸗ ſönlichkeiten der ſächſiſchen und deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ bewegung, waren zu den beiden Endſpielen der Männer und Frauen zwiſchen den Turn⸗ und Sportlermeiſtern am Sonntag in Chemnitz auf der Südkampfbahn erſchienen. Bei ſchönſtem Wetter wurde ſchon im erſten Kampf zwi⸗ ſchen dem TV. Vorwärts Breslau, der den Titel ſeit vori⸗ gem Jahr innehatte, und dem SC. Charlottenburg aus⸗ gezeichneter Sport geboten. Die Frauen des SCC holten ſich durch durchweg beſſere Leiſtungen den Titel mit:1(:0) und nahmen damit für die im Vorfahr erlittene Nieder⸗ lage durch die Breslauerinnen Revanche. Die größere Schnelligkeit und das beſſere und genauere Zuſammenſpiel entſchied den Kampf zu Gunſten der Ber⸗ liner. Die Südoſtdeutſchen boten ebenfalls eine gefällige Leiſtung, waren aber dem techniſch etwas durchgebildeteren Spiel der SCCerinnen nicht ganz gewachſen. Beſonders hervorzuheben verdient die wohl beſte Spielerin des Fel⸗ des, Frl. Kluſenwerth(SCC), die als Halblinke auch die erfolgreichſte Torſchützin war. Auch die Erſatztorwartin, Frl. Anklam, konnte durchaus befriedigen, während auf der Gegenſeite Breslauer Schlußſpielerinnen an der Nieder⸗ lage ſchuldlos waren. Nach 7 Minuten ging SCC durch Frl. Kluſenwerth in Führung und weitere 7 Minuten ſpäter wurde durch die⸗ ſelbe Spielerin der Halbzeitſtand mit:0 erzielt. Nach dem Wechſel kamen zunächſt die Breslauerinnen durch einen ſchönen Alleingang von Frl. Müller zu einem Gegentreffer, doch war bereits eine Minute ſpäter die Ber⸗ linerin, Frl. Bechthold, durch Verwandlung eines Straf⸗ wurfes erfolgreich. Zwei Minuten vor Schluß ſtellte dann Frl. Kluſenwerth den Endſieg mit 411 ſicher. Polizei Weißenfels Deutſcher Handballmeiſter Polizei Weißenfels— TS Herrnsheim⸗Worms 912(312) Im Anſchluß an das Frauenſpiel traten die beiden Mei⸗ ſter der DSB und der DT, Polizei SV Weißenfels und TS Herrusheim⸗Worms, zum Endſpiel der Männer an. Die großen Erwartungen der Zuſchauer, wurden leider etwas enttäuſcht, da Weißenfels zu einem überlegenen Sieg von:2(:2) kam, der allerdings in dieſer Höhe durch das Hinausſtellen zweier Turner nach der Pauſe ſtark begünſtigt wurde. Der Sieger zeigte das weitaus beſſere Wurfvermögen und glattere Kombinationsſpiel, während die Turner dieſe Vorteile des Gegners durch größere Schnelligkeit etwas ausglichen. Leider wurde das Treffen nach der Pauſe von ſeften der Turner reichlich ſcharf durchgeführt und nahm teilweiſe einen unſchönen Charakter an. Zwei Spieler von Herrusheim und zwar der beſte Stürmer Käſtner wegen Fouls und Embach wegen Schiedsrichter⸗Beleidigung, wur⸗ den vom Felde verwieſen. Mit neun Mann war das Spiel natürlich endgültig verloren. Alles in allem war der Sieg der Weißenſelſer Poliziſten öͤurchaus verdient. Das Spiel begann gleich mit einer großen Ueber⸗ raſchung. Worms führte bereits nach 3 Minuten mit zwei Treffern durch Seebach und Embach, doch ſorgten 3 Tore für Weißenfels von Dreikern, Lindner und Seiler bis zur Pauſe für eine knappe Führung. Der Kampf war bis hierher völlig offen. Nach der Pauſe wurden jedoch die Poliziſten klar beſſer und erhöhten in kurzen Abſtänden auf:2 durch Dreikern(2) und Mille. Die Turner wur⸗ den nunmehr nervös und verſuchten mit allen Mitteln, das Reſultat zu verbeſſern, wobei dann die beiden erwähn⸗ ten Herausſtellungen erfolgten. Gegen die ſo geſchwächten Gegner waren natürlich die Weißenſfelſer groß überlegen und erhöhten durch Hille und Lindner auf:2 und zwet Minuten vor Schluß beendete wieder Hille den Torreigen. :2 für Weißenfels! —— Große Grünauer Regatta „Club“ gewinnt wieder vier Rennen Der erſte Tag der großen Berliner Ruderregatta in Grünau ging bei anfangs ſtrömendem Regen vonſtatten und die empfindliche Kälte ließ bei den Zuſchauern keine rechte Stimmung aufkommen. Zudem hatte es der Vor⸗ ſtand des Deutſchen Ruderverbandes durch ſeine Maßnah⸗ men zuwege gebracht, daß die größte deutſche Regatta in dieſem Jahre ohne die beſten Mannſchaften vor ſich ging. Am erfolgreichſten war wieder der Berliner Ruder⸗Club, der ſich mit dem Akademiſchen Vierer, Jungmann⸗Achter, Großen Einer und Büxenſtein⸗Achter nicht weniger als vier Wettbewerbe holte. Im Großen Einer ſtellten ſich zwei Deutſche, Buhtz und Dohme, ſowie der Däne Hend⸗ rikſen und der Norweger Peterſen dem Starter. Buhtz arbeitete ſich ſchon nach 200 Meter an die Spitze und trat die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Hendrikſen, der vor der 1000 Meter Marke mit einer Boje kollidierte und einen Schlag ausſetzen mußte, verſuchte zum Schluß noch einen Angriff, aber Buhtz gewann leicht mit zwei Längen. Dritter wurde Dohme, während fünf Längen hinter ihm erſt Norwegens Olympiakandidat Peterſen einkam. Von den beiden Achterrennen verdient beſonders der Sieg der Club⸗Jungmannen Erwähnung, mit 631,3 blieben ſie noch 10 mal 50 Meter⸗Beliebig⸗Staffel für Aktive: 1. 88 547,8; 2. D 608. Waſſerballſpiele: S 1.— Dr 1.:2(:); D 2.— Deutſche Jugeno kraft:5(:). 2 unter der Zeit ihrer Senioren⸗Klubkameraden, die im Büxenſtein⸗Achter mit dem Olympia⸗Vierer und dem Dyp⸗ pelzweier⸗Mann Boetzelen auf Nummer 7 eine Zeit von :34,5 benötigten. Die Ergebniſſe: Zweiter Vierer o. St.: 1. RGS Nibelungen Berlin:09; 2. RV Wratislawia Breslau 716,2; 3. Berliner RV p. 1876:34. Erſter Vierer o. St.: 1. Sturmvogel Spind⸗ lersfeld:53,4; 2. RC Allemannia Hamburg:03. Zweiter Einer: 1. Frankfurter RC v. 1882 am Wannſee(Stieda):59,11; 3. 801,3. Akademiſcher Vierer: 1. Berliner RC 713,8; 2 Akadem. RC Berlin:23,4; 3. Akadem. TV Berlin 7244, Deutſcher Vierer: 1. Hellas Berlin 719,9; 2. RV Wratis⸗ lavia Breslau:29,3; 3. Erſter Breslauer RV 807. Hellas⸗Olympia⸗Zweier o. St.:: 1. Ra am Wannſee :43,7; 2. RE Victoria Danzig 751,2; 3. Allemannia Ber⸗ lin:55,5. Jungmann⸗Achter: 1. Berliner RC 6731,8; 2. RG Wiking Berlin 631,5; 3. Berliner RV v. 1876 642,3. Jungmann⸗Einer: 1. Rͤ am Wannſee(Stieda) :01,8; 2. RE Titania Charlottenburg(Schubert) 812,8; 3. RV Deutſchland Berlin(Bölke):21,9. Junior⸗Vierer: 1. Rc Wiking Berlin 725,7; 2. Sport⸗Boruſſia Berlin :30,5; 3. Potsdamer RE:38,4. Großer Einer: 1. Ber⸗ liner RC(Buhtz):49,7; 2. Danske Studenters Roklub Kopenhagen(Hendrikſen):54,5; 3. Gubener RE(Dohme) :58,2; 4. Fane Roklub Oslo 810,1. Büxenſtein⸗Achter: 1. Berliner RC 634,5; 2. Berliner RG v. 1884:88,43 3. Ra am Wannſee 641,5. Schöne Erfolge des Mannheimer Ruder- Clubs Der Mannheimer Ré konnte auf der Konſtanzer Regatta den Junior⸗Vierer und den In nior⸗ Achter gewinnen. 2 Deutſche Amateurboxer nach ASA. 5 In der Berliner Tennishalle wurden am Wo⸗ chenende die letzten Ausſcheidungskämpfe der Amateur⸗ boxer für den Länderkampf gegen Amerika in Chicago durchgeführt. Die Mannſchaft ſteht darnach vom Fliegen⸗ gewicht aufwärts wie flogt feſt: Spannagel⸗Barmen, 155 larſki⸗München, Schleinkofer⸗München. Kartz⸗Oberhauſen, Campe ⸗ Berlin, Bernlöhr⸗Stuttgart, Berger⸗ Duisburg, Kohlhaas⸗Münſter. 1. Die Kämpfe brachten beſonders im Schwergewicht einige Ueberraſchungen. Der Berliner Amateurcarnera hatte zunächſt den Süddeutſchen Leis⸗Mittelbexbach in der 3. Runde entſcheidend beſiegt und trat in der Entſcheidun gegen Kohlhaas⸗Münſter an, der in ſeinem Vorkam Holz⸗Berlin knapp ausgepunktet hatte. Einen ſenſationellen Verlauf nahm dann das Finale. Nachdem beide Gegner in der erſten Runde am Boden waren, gelang es dann in Her 2. Runde dem Münſterianer ſeinen rieſigen Gegner für die Zeit zu Boden zu ſtrecken. Im Leichtgewicht ſchied der deutſche Meiſter Donner aus, da er noch nach dem Kampfe 80 Gramm Uebergewicht hatte. Donner beſiegte zwar Schmedes, hatte aber den Kampf ſchon auf der Waage verloren, ſo daß Schmedes die Entſcheidung gegen Kartz⸗Oberhaufen beſtritt. Kartz ſiegte hier nach Punkten und erkämpfte ſich ſo die über Waſſer halten auf einer rottierenden Scheibe. (Woellert):55,53 2. RR Vineta Potsdam(Will) Monta —— Dieſes a Saal zur R Formen an, ſo muß leid Annäherung geſcheitert a licher, als g ausgezeichne erwünſchte die gute Ab richter illuſt ſiege von L. ab, obgleich legen hatte. durch Hüftſc der Schlenk warf, kamer Kampfe geg auch ohne d nicht entgan, pertheim di ſportlich kei Anblick, ale Litters ſelb ebenſo unſp 1 ler⸗Lampert nach robuſte Minuten, ſe und die bis ragenden K Sandhofen den ausgebl Kampfe der komplett, de das Schwer; ebenſo wie übrig. Bantamg Lampertheir gefangen u bracht, aus weiteren V griff Klepar außerhalb 8 1 0 Erſtmals purde uns ſeren Maue Hand damit Handballer, wurde denn ſchon repre talentierter Dieſe V Olympiakaff aber zuviel o ſtdeutſe nord⸗ und über und 1 von Fürth peratur keit die Vorbedi chen werden mit:9 To: 1000 Zuſcha Spiel haber denen 11:11 Das An die tiefſtehe ſetzen ſie ſic teidigung k. N Nun kommt „bald durch dſten aber Proben ſein Buſch und erzielt:8 Ausgleich. lich kurz ve rung gehen. Nach der Stürmer iſt, für die Ein gen des To paſſteren lä konnte ſich Würfen hat 679, nachden haller auch Schickſal zu ler, Daſcher die Hoffnun iſt der Bei wieder ſeine auch endlich Bälle bring dieſer Stan vorläufige Teilnahme an der Amerikafahrt. Es iſt aber der Ausglei möglich. daß gegen ihn noch ein Proteſt eingebracht wird, Das Spi da er in einer früheren Ausſcheidung von Schmedes nach allem die Punkten geſchlagen worden war. Im Federgewicht J ſehr ſchwach ſetzte ſich erwartungsgemäß Schleinkofer⸗München 1 Mü durch und im Fliegengewicht ſchlug Spannagel feinen Müller neb⸗ Landsmann Staſch. i A bing zu we Die Ergebniſſe:* Taufen 195 5 ö au Fliegengewicht: Spannagel⸗Barmen ſchlägt Staſch nach 2 7 55 5 Punkten. 9 und Spittle Federgewicht: Schleinkofer⸗München ſchlägt Käſtner⸗Er⸗ furt nach Punkten.— Arens⸗Berlin ſchlägt Schalten⸗Ruhr⸗ Die Gä ort nach Punkten.— Finale: Schleinkofer ſchlägt Stelle, dem Arens nach Punkten. läufer über Leichtgewicht: Donner⸗Berlin ſchlägt Schmedes⸗Dork⸗ war der be mund nach Punkten. Donner wird aber wegen Uebergewicht wußte und disqualifiziert. Kartz⸗Oberhauſen ſchlägt Leitner⸗Stutt⸗ 5 n gart nach Punkten.— Finale: Kartz ſchlägt Schmedes e beſſere nach Punkten. Der Un Schwergewicht: Ramek⸗Berlin ſchlägt Leis⸗Mittelber⸗ genügte. bach nach oͤrei Runden k. o. Kohlhaas⸗Münſter ſchlägt Holz⸗ Berlin nach Punkten.— Finale: Kohlhaas ſchlägt Ramek nach zwei Runden k. o. Schle . Nordbay Tennisſchluß in London ä Alle Entſcheidungen am Samstag gefallen 8 1 5 1 Beim internationalen Turnier des Queens Club Lon⸗ e don wurden am Samstag ſämtliche Entſcheidungen unter ſchauern Dach und Fach gebracht. Bei den Damen ſchlug Mrs. Burke die polniſche Meiſterin Jedrzejowſka nach hartem Kampf:6,:5, 624 und im Herren⸗Einzel triumphierte der Auſtralier Crawford über den Holländer Timmer mit :6, 678,:8,:4. Sehr glatte Ergebniſſe gab es in den Doppelſpielen, wo zunächſt im Herren Doppel mit dem:4,:1,:1⸗Sieg von Crawford Hopman über die Japaner Miki/ Jiro Satoh ein weiterer auſtraliſcher Er⸗ folg zu verzeichnen war. Im Damen Doppel ſchließ⸗ lich ſiegten die Engländerinnen Mitchell/ Round über die Amerikanerinnen Frau Harper/ Sarah Palfrey mit 610, 613 ſchaft gegen Schleſier li. nordbayriſch Meiſters S überlegen. habt, verſie! übertrieben — chaſt N 1 ind⸗. Montag, 20. Juni 1982 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 279 Seite Aubkampf im Ringen Eiche Sandhofen ſchlägt Stuggi. Lampertheim 15.5 Dieſes als Freundͤſchaftskampf gedachte Klubtreffen im Saal zur Reichspoſt in Sandhofen nahm am Samstag abend Formen an, die alles andere waren, nur nicht ſportlich und ſo muß leider der wohlgemeinte Verſuch zu einer friedlichen Annäherung der beiden auf ſich angewieſenen Rivalen als geſcheitert angeſehen werden. Es iſt dies umſo bedauer⸗ licher, als gerade dieſes Treffen von Beginn an eine Fülle ausgezeichneter Kämpfe bot und ganz dazu angetan war, das erwünſchte gute Einvernehmen in die Wege zu leiten. Aber die gute Abſicht von Sandhofen wurde diesmal vom Kampf⸗ richter illuſoriſch gemacht. Er überſah zwei glatte Schulter⸗ ſiege von Lampertheim und pfiff in einem anderen Kampf ab, obgleich der Lampertheimer nicht auf den Schultern ge⸗ legen hatte. Moos⸗Lampertheim, der Michel⸗Sandhofen zurch Hüftſchwung beſiegt hatte, und Gg. Hahl⸗Lampertheim, der Schlenker⸗Sandhofen mit einer prächtigen Soubleſſe warf, kamen dadurch um die Früchte ihres Erfolges. Im Kampfe gegen Rupp⸗Sandhofen wäre Steffan⸗Lampertheim auch ohne den Fehler des Kampfrichters ſeiner Niederlage nicht entgangen. Dadurch verloren einige Ringer von Lam⸗ pertheim die Nerven, was man menſchlich begreifen aber ſportlich keinesfalls gutheißen kann. Es war ein unſchöner Anblick, als Wetzel⸗Lampertheim ſich ohne Kampf gegen Litters ſelbſt auf die Schultern legte und von dieſem in ebenſo unſportlicher Weiſe zu halten verſucht wurd. Kling⸗ ler⸗Lampertheim kapitulierte gegen Emering⸗Sandhofen nach robuſtem nicht ritterlich geführtem Kampfe in 353 Minuten, ſodaß das ſo verheißungsvoll begonnene Treffen und die bis dahin ſpannenden und techniſch ganz hervor⸗ ragenden Kämpfe mit einer großen Enttäuſchung endeten. Sandhofen hatte Metz erſetzt, während Lampertheim für den ausgebliebenen Abel keinen Erſatz ſtellte. Auch im Kampfe der Reſervemannſchaften war Lampertheim nicht komplett, da Mehner im Halbſchwergewicht ausblieb und das Schwergewicht keine Beſetzung hatte. Der Beſuch ließ ebenſo wie Frühbis als Kampfrichter ſehr zu wünſchen übrig. l Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: St. Kleporz⸗Sandhofen— H. Hahl⸗ Lampertheim. Kleporz wurde bei einem Untergriff ab⸗ gefangen und mit Armzug von Hahl in die Brücke ge⸗ bracht, auß der er ſich am Mattenrand retten konnte. Im weiteren Verlauf des temperamentvoll geführten Kampfes griff Kleparz wuchtig an, ſeine Schleuderer endeten jedoch außerhalb der Matte. In der Bodenrunde ſammelte ſich Hahl durch Ausheber und Armſchlüſſel 8 die Kleparz nach dem Wechſel durch Auf ausglich. Nach einem Armzug von 8 kritiſch wurde, ging es die letzten 4 Stande weiter. Hahl wurde verdienter Punktſieger. Federgewicht: Berger⸗Sandhofen— Kettler⸗Lampertheim. Dieſes Treffen war wegen knappen Uebergewuchts von Berger im voraus für Lampertheim gewonnen. Im Kampfe wurde Berger gleich zu Boden gebracht, wo ſich der dauernd angreifende Kettler vergebens bemühte, einen Griff onzubringen. Ber⸗ ger, der ſich bis dahin geſchickt verteidigte, kam überraſchend in die Oberlage und brachte Kettler mit Aufreiber und Nackenhebel in die Brücke und ſiegte durch Eindrücken derſelben in 9,54 Minuten. Leichtgewicht: Schlenker⸗Sand⸗ hofen— Gg. Hahl⸗Lampertheim. Schlenker wurde bei einem Hüftſchwung abgefangen und zu Boden gezwungen, wo er von Hahl in ſchwierigſter Poſition mit Soubleſſe platt guf die Schultern geworfen wurde, ohne daß der Kampfrihter gbpfiff. Wiederum mußte Schlenker parterre, wo er einen Ausheber von Hahl durch Beinhaken vereitelt. Bei einem überraſchenden zug von Schlenker rettet ſich Hahl knapp über die Brücke und mit deſſen Gegen⸗ armzug landen beide außerhalb der Matte. Bei einer zweiten prächtigen Soubleſſe von Hahl oͤrehte der Sand⸗ hofener geſchickt ab. In der ausgeloſten Bodenrunde mußte Hahl zuerſt in die Unterlage, wo Schlenker durch Stützgriff und Ueberwurf rücklings in 10,32 Minuten ſiegte. Welter⸗ gewicht: Schröder⸗Sandhofen wurde kampflos Sieger, da Abel⸗Lampertheim nicht erſchienen war. Mittelgewicht: Emering⸗Sandhoſen— Klingler⸗Lampertheim. Beide pral⸗ len wiederholt heftig aufeinander und bringen ſich mit wuchtig ausgeführten Schleudergriffen außerhalb der Matte zu Fall. Nach 3,53 Minuten überließ Klingler durch Auf⸗ gabe ſeinem Gegner den Sieg. Lampertheim legte ſich ſofort auf die Schultern und über⸗ ließ damit Litters⸗Sandhofen den Sieg. Schwergewicht: Rupp⸗Sandhoſen und Steffon⸗Lampertheim lieferten einen ſchönen Kampf, bei dem Rupp ſeinen Gegner ſichtlich ſchonte. Rupp erhielt bei einer fabelhaften Soubleſſe den. Sieg, obwohl Steffan nicht auf den Schultern gelegen hatte. Im Kampfe der Reſervemaunſchaften ſiegte von Lampertheim Kark über C. Kleparz durch Ab⸗ fangen mit Armchlüſſel in 5,09 Min. und Moos über Michel nach Punkten, während von Sandhofen Sommer über Jo⸗ ob durch Holbnelſon in 6,309 Minuten, Wiegand über Fröhlich durch Ueberſtürzer in 11,18 Min., Boſſert über Wetzel durch Nackenhebel in 1,57 Minuten, H. Rupp und Bundſchuh ohne Kampf erfolgreich waren. Dieſe impfe ſtanden denen der 1. Mannſchaften an Schönheit und Tech⸗ nik in keiner Weiſe zurück. hrungspunkte, ßer annähernd „der für Kleparz nuten im S Halbſchwergewicht: Wetzel⸗ Handball-Repräſentatioſpiel Süddeutſchland und Südoſtdeutſchland ſpielen unentſchieden 1141 Erſtmals in der Geſchichte des Mannheimer Handballs purde uns die Ehre zu teil, ein Repräſentatipſpiel in un⸗ ſeren Mauern zur Durchführung zu bringen. Hand in Hand damit ging auch der Ruf an eine Reihe der beſten Handballer, ſich für dieſe Elf bereit zu halten. Und ſo wurde denn mit Mannheim, das in Spengler den einzigſten ſchon repräſentativen Spieler beſaß, eine ganze Anzahl talentierter Spieler repräſentativ. Dieſe Verbandskämpfe, die dazu dienen ſollen, die Olympiakaſſen zu füllen, ſind an und für ſich ſchon recht, aber zuviel ſoll man auch hier nicht verlangen. Die Süd⸗ oſtdeutſchen haben am Samstag abend ſchon einer aus nord⸗ und ſübbayeriſchen Spielern gebildeten Elf gegen⸗ über und mußten am Samstagvormittag die weite Reiſe von Fürth nach Mannheim unternehmen, bei dieſer Tem⸗ heratur kein Vergnügen und vor allem nicht dazu angetan, die Vorbedingungen für die beiden Mannſchaften die glei⸗ chen werden zu laſſen. In Fürth waren die Gäſte knapp mit 819 Toren geſchlagen worden. Der Beſuch mit etwa 1000 Zuſchauern war aber nicht gut. In dieſem zweiten Spiel haben nun die Südoſtdeutſchen mit dem unentſchie⸗ denen 11:11 unbedingt einen Achtungserfolg errungen. Das Anſpiel gewannen die Süboſtdeutſchen, die gegen die tiefſtehende Sonne ſpielen mußten. Mit dem Anpfiff ſetzen ſie ſich auch in des Gegners Hälfte, aber die Ver⸗ teidigung klärt. Mannheims erſter Angriff geht darüber. Nun kommt der Süden mehr in Schwung und erzielt auch — bald durch Spittler und Morgen zwei Tore, die den Süd⸗ miſſen. übertriebenes Kombinationsſpiel. ich auch anfangs nicht zurecht. ſten aber nicht belaſten, denn während ſein Torwart nun Proben ſeines Könnens ablegt, erzielt der Sturm durch Buſch und Herſchel den Ausgleich. Morgen ſteht frei und erzielt 218. Buſch, der beſte Südoſtdeutſche, holt wieder den Ausgleich. So wechſeln die Situationen dauernd, bis end⸗ lich kurz vor Halbzeit die Gäſte erſtmals mit:5 in Füh⸗ rung gehen. Nach der Pauſe erzielt Daſcher, der mit Morgen der beſte Stürmer iſt, den Ausgleich. Dann kommen bange Minuten für die Einheimiſchen; dazu ausgeſprochen ſchwache Leiſtun⸗ gen des Torwarts Mäntele, der nacheinander drei Tore paſſteren läßt, die ihm wenig Ehre machen. Neben Mäntele konnte ſich heute auch Spengler nicht durchſetzen. Mit ſeinen Würfen hatte er zudem auch viel Pech. Endlich beim Stande öh, nachdem ſich nach der Kataſtrophe der Mannheimer Fuß⸗ baller auch hier die Intereſſenten ſchon reſigniert in ihr Schickſal zu ergeben begannen, dreht der Süden auf Spitt⸗ ler, Daſcher und Morgen ſchaffen den Ausgleich und heben die Hoffnungen auf ein günſtiges Abſchneiden. Aber kaum iſt der Beifall verrauſcht, hat der talentierte Buſch ſchon wieder ſeinem Verband die Führung verſchafft. Nun findet auch endlich Spengler den Weg ins Tor und zwei ſcharfe Bälle bringen den Süden 10:11 in Führung. Aber auch dieſer Stand ändert ſich wieder; dem Sitdoſten gelingt noch der Ausgleich, der wirklich verdient war. Das Spiel ſelbſt brachte den erwarteten guten Sport, vor allem die Einheimiſchen enttäuſchten ſtark. Mäntele war ſehr ſchwach, in der Verteidigung zeigten Zillhardt und Müller neben guten auch ſchlechte Paraden. Die Läuferreihe bing zu weit hinten und ließ ſo den nötigen Druck ver⸗ Im Sturm endlich waren die beiden Waldhöfer, auseinandergeriſſen, weit von ihren beſten Tagen. Morgen war der beſte und unermüdlichſte, dann kamen Daſcher und Spittler. Die Gäſte hatten einen vorzüglichen Torwächter zur Stelle, dem zwei ſichere Verteidiger aſſiſtierten. Der Mittel⸗ läufer überragte ſeine Nebenleute um ein Geringes. Buſch war der beſte Stürmer, der ſich aber auch frei zu ſtellen wußte und auch bedient wurde. Unſtreitig waren die Gäſte die beſſere Partie, die den Sieg verdient gehabt hätten. Der Unparteiiſche Böttcher, Phönix Ludwigshafen genügte. Schleſiſche Hand ballgäſte in Fürth Nordbayerns Auswahlelf ſiegt:8(52)— Die 5 Gäſte gefallen Südoſtdeutſchlands Handball⸗Auswahlelf, zumeiſt aus Spielern des ſchleſiſchen Altmeiſters Boruſſia Carlowitz zuſammengeſtellt, trat am Samstag vor 1200 Zu⸗ ſchauern im Fürther Ronhof einer ſüddeutſchen Mann⸗ ſchaft gegenüber, die aus Nordbayern rekrutiert war. Die Schleſter lieferten ein ſehr ſchönes Spiel und waren der nordbayriſchen Elf, in der ſechs Spieler des ſüdddeutſchen Meiſters Spogg Fürth ſtanden, in der zweiten Halbzeit überlegen. Sie hätten hier auch einen Sieg verdient ge⸗ habt, verſtebten aber ſelbſt ihre zahlreichen Chancen durch Die Nordbayern fanden Den Ausſchlag für ihren ieg gab die beſſere Wurfkraft, mit der ſie ihre Chancen erfolgreich verwerteten. 0 5 Südbdentſchland hatte einen guten Start und lag nach 10 Minuten durch Bundſchuh(Polizei Nürnberg), Haiſt (Bamberg) und Seidel(Spog Fürth) mit:0 in Füh⸗ rung. Die Südoſtdeutſchen holten dann durch Buſch(Pol. Cottbus) einen Treffer auf, dem Zacherl(Fürth) Süd⸗ deutſchlands viertes Tor entgegenſetzte. Buſch verbeſſerte dann auf:2, worauf Zacherl das Halbzeitergebnis her⸗ ſtellte Nach der Pauſe kamen die Schleſier durch Schmidt und Marſetz(beide Carlowitz) auf 314 heran. Zacherl ſtellte das Ergebnis dann auf:4, worauf Buſch den fünften Treffer ſchoß. Holzwarth(1. FC Nürnberg) ſchoß dann für den Süden zwei Treſſer und der Bamberger Haiſt ſtellte das Ergebnis auf:5. Nun ſetzten die Schleſier zum Endſpurt ein und kamen durch Schmidt, Marſetz und wieder Schmidt zu drei Treffern. Der Schlußpfiff fiel in die Drangpertode der Schleſier, deren Ausgleich und Sie⸗ gestreffer durchaus im Bereich des Möglichen lag. Leichtathletik⸗Klubkampf VfR— FW Frankenthal 46:46 Am Samstag abend waxteten die Raſenſpieler erſtmals mit einem kleinen leichtathletiſchen Meeting in dieſer Sai⸗ ſon auf, das vor und während der Pauſe des Fußballſpie⸗ les VfR— Phönix gelegt, ein netter Auftakt für die nun beginnende Saiſon war. Den Beginn machten die Weitſpringer, bei denen Weichert⸗Vfk mit 5,67 Meter am weiteſten in der Spring⸗ grube kam. Die Hochſpringer ſah mit 1,61 Meter gleich drei Athleten an der Grenze des Erreichbaren: Kärcher⸗ Frankenthal, und Schöpfe ſowie Ungerecht vom Vfg. Die Wurf⸗ und Stoßkonkurrenzen waren die Domäne der Zucker⸗ ſtädter. Beim Kugelſtoßen kam Metzner mit 11,44 Meter zum beſten Wurf, ſein Vereinskamerad Buch erreichte mit einem ſchönen Wurf von 36,62 Meter die beſte Leiſtung in der Konkurrenz und wohl auch des Tages. Das Speer⸗ werfen beſchlagnahmte der Handballer Fiſcher mit 43:72 Meter. Die Laufkonkurrenzen ſtanden im Zeichen des Vfgt. Nur einmal, wie auch beim Wurf von der anderen Seite ſchob ſich ein Gegner vor. Im 100 Meter⸗Lauf war Weichert⸗VfR in 11,4 als erſter am Ziel. Der alte Kämpe Metzner war im 400 Meter⸗Rennen vor der ganzen jungen Garde und ſiegte leicht in 56,2 Sek. Zu einem Zweikampf kam es im 1000 Meter⸗Lauf zwiſchen Gaßner⸗VfR und Roth⸗Frankenthal. Diesmal blieb Gaßner in Front und ſiegte nach gutem Endſpurt in.51 Min. vor Roth. Die Staffeln brachten wieder die Höhepunkte. Während die 4 mal 100 Meter ſchon bald den Vfgt als Führenden ſahen, gab es in der Schwedenſtaffel heißen Kampf. Weichert brachte über 400 Meter einen kleinen Vorſprung, den Meißner auf ſeiner 300 Meter⸗Strecke wie⸗ der verlor. Caſper, der die 200 Meter lief, holte in präch⸗ tigem Lauf das verlorene Terrain auf und gab an Sorn⸗ berger mit 3 Meter Abſtand vor Frankenthal das Holz ab, das dieſer ſicher vor ſeinem Gegner ins Ziel brachte. Mit dieſen Staffelſiegen hatte VfR ein Unentſchieden erreicht, das allerdings bei Austragung des Steinſtoßen, das auch im Vorkampf zum Wettbewerb gehörte, nicht zu⸗ ſtande gekommen wäre.— Die Wettkämpfe kamen flott und reibungslos zur Durchführung. Die Ergebniſſe: Weitſprung: 1. Weichert⸗ VfR 5,57; 2. Kärcher⸗F Frankenthal 5,7; 3. Schulz⸗Vſdſt 5,38; 4. Brenner⸗ B Fronkenthal 5,37 Meter. Hochſprung: 1. Schöpfe⸗ Bft, Ungerecht⸗Vfck und Kärcher⸗F! Frankenthal je 1,61 Meter; 4. Brenner⸗IJ V Frankenthal 1,41 Meter. Kugelſtoßen: 1. Metzuer⸗ FW Frankenthal 11,44; 2. Retzer⸗IZ w Fron⸗ kenthal 10,95; 9. Kunkel⸗VfR 10,88; 4. Berberich⸗Vfg 9,29 Meter. Diskuswerfen: 1. Buch⸗ I Frankenthal 36,62; 2. Retzer⸗F V Frankenthal 31,48; 3. Berberich⸗VfR 30,96; 4. Kunkel⸗VfR 28,40 Meter. Speerwerfen: 1. Fiſcher⸗ Bſiſt 48,72; 2. Buch⸗F B Fronkenthal 44,0; 3. Schöpfe⸗Bfen 40,70; 4. Metzner⸗ V Frankenthal 39,20 Meter. 100 Meter: 1. Weicher t⸗ Biff 14,4; 2. Höhn⸗JB Fronkenthal 11,6 3. Meißner⸗Vfg 11,6; 4. Seitz⸗F B Frankenthal 11,7 Sek. 400 Meter: 1. Metzner⸗z V Frankenthal 56,2; 2. Höhn ⸗ Frankenthal 50,8: 3. Weichert⸗VfR 58,8; 4. Eßlinger⸗BVſg 59,7 Sek. 1000 Meter: 1. Gaßner ⸗ VfR:51, 2. Roth⸗ FV Frankenthal:53; 3. Scheibs⸗ IB Frankenthal:00. 4. Rößle⸗Vfgt:03 Min. 4 mal 100 Meter: 1. VfR 7,2 Sek.(Meißner, Weichert, Sornberger, Morgen): 2. FV Frankenthal 47, Sek.— Schwedenſtaffel(400, 300, 200, 100 Meter]: 1. VfR 213,4; 2. V Frankenthal:15 Min. Geſamtergebnis: Der Klubkampf endete unentſchieden mit 46:46 Punkten. Grele Häubleins neuer Weltrekord Bei den in Hagen durchgeführten und ausgezeichnet be⸗ ſetzten weſtdeutſchen Frauenmeiſterſchaften ſtellte Grete Häublein, unſere ausſichtsreichſte Olympiaanwärterin, im Diskuswerfen mit 40,84 Mtr. einen neuen Weltrekord auf, Zum Schmeling⸗- harkey⸗ Kampf Die Rekorde der beiden Voxer Ein Blick auf die Rekordliſte der beiden Boxer zeigt den Vorteil auf Seiten Schmelings. Der Weltmeiſter hat bisher 50 Kämpfe ausgetragen, davon 29 durch k.., elf nach Punkten und drei durch Disqualifikation gewonnen. Dieſem Aktivum ſtehen drei Unentſchieden und vier Nie⸗ derlagen gegenüber. Von den 46 Kämpfen, die Sharkey bisher beſtritt, wurden 13 durch k.., 21 nach Punkten ſiegreich beendet, zwei endeten unentſchieden, zwei wur⸗ den als ſogenannte„no-decision“⸗Kämpfe ausgetragen und achtmal wurde Sharkey geſchlagen. Die genauen Rekordliſten ſehen wie folgt aus: Schmeling: 1924: gew. Czap 6. Rd. k. v. „ van der Veer 3. Rö. k. o. 5 „ Ddüts, Rö k. o 5 „ Rockey Knight 8. R. k. o. Sharkey: 1924: gew. B. P. Hace 2. Rd. k. o. verl. Dieckmann 4. Rd. t. k. v.„ Floyd Johnſon 10. R. P. gew. Joe Hammer g. Rd. k. v.„ Homer Smith 10. Rd. P. „ Breuer. Rd t.„ Al Roberts 10. Rd. P. „ Mathar 3. Rd. k. o.— NVoung Johnſon „ Hartig 1. Rd, k. v. 6. Rd. no⸗dec. „ Lyggett 2 Rd. disqu.— Ch. Weinert 1925: 12. Rö. no⸗dec. gew. Mehling 6. Rö. P. verl. R. Rojas 9. Rd. k. o. „ Cloudts 2. Rd. k. o.„ E. Record 10. Rd. P. „ Randoll 3. Rd. k. o.„ J. Maloney 10. Rd. P. 5 e 8 1985 10. Seb. — Lyggett 8. Rd. unent. e de„ verl. Jack Taylor 10. Rd. P.„ 1 — RNandoll 10. Rd. unent. verl. Larry Gains 2. Rö. t. k. o. 15 91 10 905 5 N. 5„ G. Rd. P. gem.. Rd. P.„ J. Maloney 9. Rd. dis. — Dieckmann g. Rd. unent. 8. 5 9. 5 122 5 gew. Louis 1. Rö. k. o e ee 12 e„ K. Salomon 10. Rd. P. „ Vongehr 1. Rö. k. o. „ Dieckmann 1. Rd. k. o. „ Van'Hoff 8. Rd. disqu. „Ch. Weinert 10. B. Gorman 10. Rö. P. 1927: 1926: gew. Jack Stanley 3. Rd. k. o. gew. J. Lawſon 2. Rd. t. k. o. „ Wilm 3. Rö. k. o.„ O. Reverberi 3. Rd. k. v. „ Mehling 3. Rö. k. o.„ H. Smith 7. Rö. t. k. o. „ Sebillo 2. Rd. k. o.„ E. Huffman 10. Rd. P. „ Fr. Charles 3. Rd..o.„ K. Salomon 10. Rö. P. „ St. Gleen 1. Rd. k. o.„ P. Me. Carthy 10. Rd. P. „ Larſen 10. Rd. P.„ B. Gorman 2. Rö. disg. „ Paillaux 3. Rd. k. o.„ G. Godfrey 10. Rd. P. „ Delarge 14. Rö. t. k. o.„ H. Wills 13. Rö. disg. „ Jack Taylor 10. Rd. P. 1927: „ Weſtbroek 1. Rd. k. o. gew. M. MeTigue 12. R. t. k. o. „ Larſen 4. Rd. k. o.„ J. Maloney 5. Rd. k. o. „ Clement 6. Rd, k. o. verl. J. Dempſey 7. Rd. k. o. „ H. Domgörgen 7. Rek.o. 1928: „ Gipſy Daniels 10. R. P. gew. J. Delaney 1. Rd. k. o. 1928:„ L. Gates 3. Rd. k. v. gew. Bonaglia 1. Rd. k. o.„ A. de Kuh 10. Rö. P. verl. Gipſy Daniels 1. Rd. kl.o.— Tom Heeney 10. Rd. u. gew. Diener 15. Rd. P. verl. J. Risco 15 Rd. P. „ Jbe Monte 8. Rd. k. o. 1929: 2 75 gew. Chriſtner 10. Rd. P. gew. Joe Sekyra 10. Rd. P.. „„ M. Stribling 10. Rö. P. Jonny Risco 9. Rd. t. k. o.„ T. Lough ran 8. Röete ko. 1930: 5 „ Paolinp 15. Rd. P. 1930: gew. Phil Scott 3. Rd. t. k. o. gew. Sharkey 4. Rd. disqu. verl. Schmeling 4. Rd. disg. 1931: 1931: gew. Voung Stribling 15.— M. Walker 15. Rö. u. Rd. t. k. o. gew. P. Carnera 15. Rd. P. Muldoon 1. Rd. k. o. Dan Lucas 2. Rd. k. o. „ Eddy Record 7. Rd. k. o. 10. Rö. P. Rd. P. Rekordeinnahme ausgeſchloſſen Nachdem die Hearſtpreſſe nun ebenfalls die Reklame⸗ trommel rührt, hat ſich der Vorverkauf etwas lebhafter ge⸗ ſtaltet, ob aber am Dienstag die erwartete Eintrittsſumme von 400 000 Dollar zuſammenkommt, iſt noch recht zweifel⸗ haft. An eine Rekordeinnahme kann auch daun nicht im entfernteſten gedacht werden, denn heute mutet es wie ein Märchen an, daß bei der Weltmeiſterſchaft Dempſey⸗Tunney am 22. September 1927 in Chicago 2 650 000 Dol lar eingenommen worden ſind. Dollarmillionen gab es ſonſt noch in drei Fällen, und zwar 1921 in Jerſey⸗Eity bei Demſey—Carpentier mit 1626580 Dollar, 1928 in Newyork bei Demſey—Firpo mit 1188822 Dollar und 1926 in Philadelphia bei der erſten Begegnung Dem⸗ ſey—Tunney mit 1 895 723 Dollar. Beim erſten Zuſammen⸗ treffen Schmeling Sharkey wurden 750 000 Dollar ver⸗ einnahmt. Damals waren aber auch 80 000 Zuſchauer an⸗ weſend, während die Veranſtalter diesmal bei erheblich niedrigeren Eintrittspreiſen mit 60 000 Zuſchauern rech⸗ nen, von denen ſie einen Durchſchnittspreis von 6,5 Dollar erhoffen. Nach den vertraglichen Vereinbarungen wurden Schmeling 50 Prozent der Einnahmen garantiert, während ſich Sharkey mit 10 Prozent zufrieden geben muß. Von den reſtlichen 40 Prozent muß die veranſtaltende Madiſon Square Garden Corporation dem Newyorfer Milchfonds noch einen erheblichen Prozentſatz überweiſen, ſo daß für den Garden, ſelbſt wenn die erwarteten 60 000 Zuſchauer kommen, nicht mehr allzu viel übrig bleiben dürfte. * Jacobs Kampf um den Ringrichter Nach den letzten Drahtnachrichten aus Newyork ſcheint der Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Max Schmeling und Jack Sharkey am kommenden Dienstag noch nicht geſichert. Allerdings wird man die Meldungen mit Vorſicht aufneh⸗ men müſſen, denn bisher haben es ja die Beteiligten fedes⸗ mal verſtanden, die Spannung in den letzten Tagen durch geſchickte Reklamemanöver aufs Neue zu beleben. Dies⸗ mal geht der Streit um den Ringrichter. Schmelings Be⸗ treuer, Joe Jacobs, hat erklärt, ſeinen Schützling nicht an⸗ treten zu laſſen, wenn ein ihm nicht genehmer Unpartei⸗ iſcher für den Kampf genannt werde. Gerüchte wollen wiederum wiſſen, daß der Veranſtalter Jimmy Johnſon, der den ſchönen Beinamen„Boy Bandit“ führt, Anteile an den Einnahmen von Sharkey habe. * Die Aerzte von Schmeling begeiſtert Am Freitag wurden die beiden Anwärter auf den Welt⸗ meiſterſchaftstitnl im Schwergewicht, der Titelverteidiger Max Schmeling und ſein Herausforderer Jack Shar⸗ key von den Sportärzten der ſtaatlichen Box⸗Kommiſſion des Staates Newyork unterſucht. Das Urteil der medizi⸗ niſchen Sachverſtändigen fiel überaus gut aus und beſon⸗ ders Schmeling wurde als geſundheitlich vollkommen be⸗ zeichnet.— Wie aus den bereits veröffentlichten Maßen hervorgeht, ſind beide Boxer weſentlich ſtärker geworden. 1000 Meter Craol in 12:51 Neuer Weltrekord eines Japaners Aus Tokio kommt die Meldung von einer großartigen Schwimmleiſtung eines Japaners. Der 18jährige Student Sakon Soegimoto unternahm einen Angriff auf den von dem Schweden Arne Borg mit 13:02 gehaltenen Welt⸗ rekord im 1000 Meter Crawlſchwimmen, der auch von beſtem Erfolge begleitet war. Soegimoto verbeſſerte die alte Höchſtleiſtung ganz erheblich, indem er die Strecke in 12:51 zurücklegte. Der neue Rekordmann wird eine der ſtärkſten Stützen Japans bei der blympiſchen 1500 Meter Meiſterſchaft ſein. Pferderennen im Reich Hamburg⸗Horn 1. Borgfelder Rennen. Für Zweijährige 3000 I. 1000 Meter: 1. Hauptgeſt. Graditz Graue Wolke(L. Varga); 2. Jahrhundert; 3. Trovoatore. Ferner: Saarfels, Erda, Marlene, Maekubee, Tasmania. Toto: 34:10 Platz: 16, 16, 29:10. 2. Ami Kaemmerer⸗Rennen. Ehrpr. u. 3000 I. 1800 Meter: 1. O. Matthieſſens Adebar; 2. Wappenſchild; 3. Volumnius Ferner: Tarquinius Superbus, Groll, Genio, Prellſtein, Glücksſtern, Artſtokrat, Birtſteller. Toto: 102:10, Platz: B, 43, 20:10. 3. Eilbeker Ausgleich. Für Dreijährige. Ausgleich 3. 3000 4. 1400 Meter: 1. Stall Weismanns Porcius(J. Vinzenz); 2. Donna Valetta; 3. Chinafreude. Ferner: Cobra, Pythia, FFeliciter, Oberſtolz, Yellow and Black, Stiler. Traumkönig. Toto: 107:10, Platz: 28, 16, 31:10. 4. Silberne Peitſche. Herrenreiten 3000 /. 1800 Meter: 1. A. Schumanns. Herodias(Hr. Oehme]; 2. Rogan: 3. Craſi. Ferner: Iffezheim, Rohrpfeifer, Aurelian, Lott⸗ chen. Toto: 33:10; Platz: 14, 13, 15:10. 5. Großer Hanſa⸗Preis. Ehrpr. u. 16 000 4. 2200 Meter: 1. P. Mülhens Palaſtpage(E. Haynes); 2. Hauptgeſt. Gra⸗ ditz Lord Nelſon; 3. A. u. C. v. Weinbergs Janus(G. Streit). Ferner: Avanti, Miſſouri, Grenadier, Aventin, Goliath, Liberto. Toto: 25:10; Platz: 12. 26, 18:10. 6. Peter⸗Ausgleich. Ausgleich 1. 4200. 1600 Meter: 1. Stall Landswerths Laotſe(H. Blume); 2. Edelknabe; 3. Tantris. Ferner: Walzertraum, Agathon, Null Ouvert, Napoleon, Garibaldi. Toto: 74:10; Platz: 20, 15, 18:10. 7. Alphons Brödermann⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Aus⸗ gleich 3. 3000 ,, 3500 Meter: 1. Stall Nemos Leonatus (Et. v. Both); 2. Oriolus; 3. Fidus. Ferner: Fu, Edel⸗ ſtein, Dragoner, Eminenz. Toto: 68:10; Bergſchüler, Platz: 19,, 17:10. Magdeburg(19. Juni) 1. Preis vom Herrenkrug. Klaſſe B, 700 1, 1200 Me⸗ ter: 1. A. Zimmermann jr. Clivia(P. Vanhauer); 2. Prievluſo; 3. Tijuana. Ferner: Withe Marſh, Dominikus, Geſelle, Götterſgge. Toto: 64:10. Platz: 20, 25, 13:10. 2. Elbe⸗Preis. 1500 J, 1350 Meter: 1. Frau J. Horaks Lortzing; 2. Stahleck; 3. Hitomi. Ferner: Meermädchen, Khedive, Richtfeſt, Orchis, Triduum. Toto: 120:10. Platz: 23, 14, 14:10. 5 3. Torgauer Jagdrennen. 1 1500 4, 3100 Me⸗ ter: 1. W. Ehrenfrieds Bellae(W. uſer); 2. Heinfried; 3. Pantomime. Ferner: Galan, Donau, Antonius, Flavia, Gogol. Toto: 18:10. Platz: 10, 11, 11:10. Preis vom Dom. Ausgleich 3, 1800, 2100 Meter: 1. J. v. Eckartsbergs Jhering(J. Staroſta]; 2. Gebelaune; 3. Smaragd. Ferner: Eiltrand, Chinchilla, Strategie. Toto: 68:10. Platz: 34, 28:10. 5. Flachreunen der Dreijährigen. 1500 l, 1200 Meter: 1. K. Edlers Vergißmeinnicht(W. Reibl); 2. Chrysler; 3. Septima. Ferner: Stauff, Freihafen, J. v.., Minne⸗ land, Sonntagskind, Mordskerl. Toto: 60:10. Platz: 23, 28, 20:10. 6. Karlshorſter Jagdrennen. 1500 1, 3650 Meter: 1. Heinz Stahls Honeska(H. Hiller); 2. Thermidor; 8. La Morgna. Ferner: Paroli, Eilbrief. Toto: 24:10. Platz: 16, 14:10. 7. Burger Ausgleich, Ausgleich 3, 1500, 1800 Meter: 1. W. Jeutſchs Musketier(R. Plätke]; 2. Peterſilie; 3. Campo Santo. Ferner: Frageſpiel, Roxana, Immerzu, Go ahead. Toto: 34:10. Platz: 13, 13, 16:10. Mülheim⸗Duisburg(19. Juni) 1. Preis von Raadt. Für Dreijährige, 1500 /, 1400 Me⸗ ter: 1. S. Mayers Traumulus(A. Lommatzſch); 2. Baſt⸗ hirſch; 3. Argus und Garantie(totes Rennen). Ferner: Artiſt, Hatz, Betty, Droſtei, Eidbrecher, Blumenmädchen, Weidmannsheil. Toto: 131:10. Platz: 31, 14, 72,:10. 2. Tribünen⸗Jagdrennen. 1500, 3300 Meter: 1. Frl. E. Mundkowſkis Saufeder(K. Broda); 2. Flink; 3. See⸗ löwe. Ferner: Segur, Holde, Pflicht. Toto: 40:10. Platz: 14, 11:10.. 1 4. Preis von Hamborn. 1850 /, 2000 Meter. 1. P. Schneiders Audi(B. Ptaſeckt), 2. Ereſſtda, 3. Vinguliſt. Ferner: Gebt Feuer, Fortis, Jagdoͤkönig, Peloria, Gauke⸗ lei. Tot. 21:10; Pl. 12, 20, 16:10. 5. Preis der Stadthalle Ausgleich 2. 2050 l. 1400 Meter: 1. M. Walters Eilwerk(A. Gerlach]; 2. Numa; 3. Ordens⸗ ſchweſter. Ferner: Jahrtauſend. Hageſtolz, Peter Son⸗ nenſchein, Blumenkönig, Rudolf. Suatok. Toto: 44:10: Platz: 13, 13, 15:10. 6. Oberhauſener Jagdrennen. Ausgleich 2. 2050 l. 3700 Meter: 1. A. Reiths Kermak(H. Lewicki); 2. Rhenus; 8. Juvenile. Ferner: Roſenrot, Flüegelmann, Original, Friſchling. Toto: 27:10; Platz: 14. 23. 18:10. 7. Jägerhof⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1450 l. 1600 Meter: 1. J. Hergershauſens Muſel(H. Knoche); 2. Kabriſtan; 3. Feuerroſe. Ferner: Tolentino, Apache, Liebgard, Jaſon, Maifant, Alpenfee, Mafeſtät, Poſtenſeuer. Toto: 57710: Platz: 24, 22. 21:10. Ein Achtungserfolg des Kreisligiſten Phönix Mannheim Vfg— Phönix Mannheim:1(:1) Mit etwa 1000 Zuſchauern hatte der traditionelle Lokal⸗ kampf der einſtmals großen Rivalen Vfß und Phönix am Samstag abend auf dem Platze an den Brauereien einen recht guten Beſuch. Der heutige Kreisligiſt Phönix kam in der 94. Begegnung mit dem Reſultate 11 zu einem Achtungserfolge, der in Anbetracht der überlegenen Spiel⸗ weiſe in der erſten Halbzeit als vollauf verdient bezeichnet werden muß. Während der Kreisligiſt Phönir zu dieſem jederzeit ſpannenden, fairen aber teilweiſe ſehr harten Treffen in ſtärkſter Beſetzung antrat, alſo durch Ofer und Rasmus verſtärkt war, mußten die Platzherren auf die Mitwirkung ſo guter Leute wie Betſch, Hoßfelder, Willier und Simon verzichten, die natürlich nicht in vollem Maße erſetzt wer⸗ den konnten. So war vor allem der Erſatztorwächter Breu⸗ nig reichlich nervös, Fleiſchmannn machte ebenfalls man⸗ chen Schnitzer, wie auch der etatmäßige Camenzin erſt in der zweiten Halbzeit in Schwung kam und ſeine gewohnte Leiſtung aufbrachte. Der neue Flügel Langenbein—Theo⸗ bald legte ſich aus begreiflichen Gründen— Städteſpiel Reſerve auf, war aber techniſch und taktiſch voll auf der Höhe, kombinierte ausgezeichnet; er verſpricht Klaſſe zu werden. Auch der vom Freiburger Sc kommende Links⸗ außen Keller verfügt über achtbares Können und dürfte Löſch bald voll erſetzt haben. Die Phönix ⸗Elf ſtützt ſich naturgemäß auf die früheren Waldhofſpieler Hauth, Hogenmüller, Ofer, Ras⸗ mus, Hörner. Durch die Einſtellung hat der Sturm nicht unweſentlich an Durchſchlagskraft gewonnen, ſo daß in den kommenden Verbandsſpielen die große Aufſtiegs⸗ chance gegeben ſcheint. Die Mannſchaft als Ganzes ver⸗ 1 ſich ausgezeichnet, verfügt über gutes Zu⸗ und Ab⸗ piel. Die in der erſten Hälfte ſtändig im Angriff liegende Phönix⸗Elf hat die größeren und klareren Torchancen. Aber erſt in der 35. Minute gelingt auf Rechtsflanke durch den Halblinken Rasmus der Führungstreffer und Halbzeitſtand. Nach dem Wechſel findet ſich der Bft endlich, kommt auch bereits in der 13. Minute durch Sturmführer Pfiſterer unhaltbar zum Ausgleich, den aber die Gäſte durch taktiſch richtiges Spiel zu halten wiſſen. z ; ⁰ AAA! AAo 5 Chefredakteur: H. A. Melßner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗Handelstell: Kurt Ehmer 1 Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolitik und Lokales: ichard Schönfelder Sport und i Milly Mitller Sildweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen. Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim— came Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim fe 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr„Rückſendung nur bei Rückporto i Seite Nummer 279 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Schauburg Und wWe'der Zusammep ein vorzüglich bringen wir gestelltes [ Aur bis einschl. Dienstag [ Heuie Ieizier Tag Liane Haid— Willy Forst ein entzückendes Paar in er Prinz on Arkadien Die pik. Liebesgeschichte Seiner Hoheit. ARKADIEN Reich der Liebe, Reich der Trzume hier ist alles Freude und Fröhlichkeit. Mitternachtssnuk Neueste Fox-Ton-Woche. eslng:.00,.65,.18,.45 Ur. Montag, den 20. Juni 1932 Vorstellung Nr. 327— Miete D Nr. 38 und Sondermiete D 19 Dle sar däaäslürstin Operette in 3 Akten von Leo Stein u. Bela Jenbach Musik von Emmerich Kälmän Musikalische Leitung: Karl Klauß Inszenierung: Alfred Landory Tanzleitung: Gertrud Steinweg Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen: Leopold Maria, Fürst von u. zu Lippert. Weylersheim Hans Godeck Anzilte, seine Frau Lene Blankenfeld win Ronald, beider Sohn Helmuth Neugebauer esse Stasi, Nichte des 1855 t Bori Ellen Philips Walter Friedmann Sophie Karst Carl Raddatz i Kancsianu 8 1 Varescu Oberleutnant Rohnsdorff Feri von Kerekes, genannt Feri bäcsi Botschafter Mae Grave Ein Notar Miksa, Oberkellner Hotelgroom Lakai Primas e Wäsche Herrensfsrke- in A verschiedenen b E 8 970 2 Arten, schnell in keinster gut und billig[Ausführung innerhalb 3 Tagen mrobwäscherel Sch t, Telep. 370 öh 8 85 Läden: F 4. 10, T 4a, 5. Annahmestellen: Lina Lutz, R 3, Ba. Oberreieher, Schwetzinger-Straße 102. „Anzüge mr II dr un. 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Tordgenlichngen der Stadt Mane Mahnung ſtädtiſcher Forderungen Aus dem Monat Mai 1932 ſind zur Zah⸗ lung fällig geworden: Gemeindegerichts⸗ und Mieteinigungsamts⸗ Gebühren, Tiefbauamts⸗, Feuerverſicherungs⸗ Desinfektions⸗ Gebühren, Wirtſchaftsſporteln, Bau⸗ und Ortsgerichts⸗ gebühren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpä⸗ teſtens 27. Juni 1932. Die Vergnügungs⸗ ſteuer bis einſchließlich 20. Juni 1932 iſt ſofort zu zahlen, ebenſo die Gemeindegetränkeſteuer für Mai 1932. Wer dieſe Friſten verſäumt, gnügungsſteuer und Gemeindegetränkeſteuer in Frage kommen, 12 vom Hundert jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ zelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 87213 Uhr und von 15—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 42 Stadtkaſſe. Hundeſtener. Die allgemeine Anmeldefriſt für die Hunde⸗ ſteuer 1932/33 war am 15. Juni 1932 abgelaufen. Hunde, die nach dieſem Zeitpunkt angeſchafft oder in die Gemarkung eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach Inbeſitznahme bezw. Einbringung, Hunde, die erſt nach Ablauf der allgemeinen Anmeldefriſt das Alter von drei Monaten erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt anzumelden und zu verſteuern. Die Hinterziehung der Hundeſteuer iſt mit Geld⸗ oder Haftſtrafe bedroht. Das erſte Viertel der Hundeſteuer 1932/33 war am 15. Juni 1932 zur Zahlung fällig. Wir erſuchen letztmals um Begleichung bis ſpäteſtens 30. Juni 1932. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung und nötigen⸗ falls die Einziehung des Hundes zu erwarten. Auf die Anzeigepflicht bei Abſchaffung oder Ein gehen des Hundes wird nochmals aufmerkſam gemacht. Hunde, die nach dem 1. Juli 1932 ohne die für das Steuerjahr 1932/33 gültige Steuer⸗ marke angetroffen werden, werden vom ende⸗ fänger eingefangen und in das Tieraſyl ver⸗ bracht. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von—3213 Uhr und von 7215—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 42 Stadtkaſſe. Der Inhaber der Amtl. Pfänderſammelſtelle Wendelin Eiſenhauer verlegt vom Montag, den 20. Juni 1932 ab ſeine Geſchäftsräume von Schwetzingerſtraße 111 nach Lortzingſtraße Nr. 12, Erdgeſchoß.(3¹) Städt. Leihamt. Zwangs- Versteigerung Montag, den 20. Juni 1932, 1 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Koffergrammophon, Tafelklavier, ein Damenfahrrad, Ruhebett, Schreibmaſchine, Höhenſonne, Parlograph, Badeeinrichtung, div. Bilder, Standuhr, Filmapparat, Laſtwagen⸗An⸗ hänger, Bandſäge, Hobelmaſchine, Büfett, Kre⸗ denz, Aktenſchränke. 7190 Keidel, Gerichtsvollzieher. vernichtet ſofort unter Garantie nach den neueſten Durchgaſungs Verfahren Desinfektions-Institut A. KK. Lehmann Mannheim, Hafenſtraße 4609)— Telephon 235 68 Geschüftsgründung 1908— Staatl. genehmigt Ia. Referenzen von Staats⸗ und ſtädt. Behörden. Werbe- Weche Zum Kaffeekochen kaufe Dir Melitta-Filter— Melitta-Papier Vorführung ab 20. Juni nachm. geachten Sie mein Schaufenster und das große Preisrätsel ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B2231 hat 10 vom Hundert jährlich und, ſoweit Ver⸗ 0 1 8 A 2 LE 0. 2 Bezussprei unſeren Ge einſchl. 60? telle: Meerfeldſtr 8e Oniſenſt: Abend⸗ Frankr He Drahtu Die La ihre eigen ſchwere K mittag Grund hi die Herric reichte. L donald mi digen eine Memoran nanz⸗ und iſt. Das nerkenn lungen au len Kräft! wobei Det lichen un wird. Her winnen u Vorſchlag Der Forde Schult ſchuß ſollen dieſes franzö Im Falle lich Deutf ten Staat Fall, daß einwillige⸗ rationsüb feſtgeſtellt Ferne Art von 2 Erklät 2 Herriot h. Sympathi ten eine hart, ich nachdem hatte. N. der Mein: reich in de Es iſt gatior nung wird mit Stand ration e * Von eng! Standpun Herriot ſt der franz naliſten, ſchen Anf Reparatio Gründen Delegatio nötigenfa Transakt den gegen Wie g hervor, da mittag ve mächte ve ſich auf ei Schein zu „Rechtsan ſprechung Nachmitte über den In de Konfe Gran Dies dür Ausdruck Schlagwo trauens“ 0 den„Rep verlanger daß Fran nen nicht