4 7 2 —. — * . — tue Mannheir Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, WW Oppauer Str. 8, e Buiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſez wöchentlich 12 mal, iet Seit Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Y Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm bbeite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familten⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 21. Juni 1932 143. Jahrgang— Nr. 28 Frankreich verlangt Abgeltung der Tribute Deutſchland ſoll eine Schlußzahlung leiſten und die Reichsbahn verpfänden Anüberbrückbare Gegenſätze Macdonald lehnt Vermittlung ab Die Konferenz ſtockt Drahtung unſeres eigellen Vertreters — Lauſanne, 21. Juni. Die Lauſanner Konferenz hat ſich nach der ſchwe⸗ ren und ergebnisloſen Ausſprache Herriots mit Maedonald in Sonderverhandlungen gegliedert, die entweder zu einem entſcheidenden Schritt in der Reparationsfrage führen werden oder zu einer Ver⸗ tagung der Konferenz ſelbſt. Das rein äußerliche Zeichen dafür, daß die Situation ſehr ſchwierig iſt und mit Peſſimismus beurteilt werden muß, liegt wohl in der Vertagung der Vollſitzung, die urſprünglich für Dienstag vormittag angeſetzt war. Geſtern nachmittag um vier Uhr traten die Hauptdelegierten der Großmächte im Schloßhotel zu Ouchy zuſammen. Sie tauſchten ihre Anſichten über den Stand der Verhandlungen in einer kaum eine Viertelſtunde währenden Beſprechung aus und gelangten zu dem Schluß, daß bis auf weiteres die Einberufung einer Voll⸗ ſitzung zwecklos ſei. Unmittelbar nachher begaben ſich der Reichs⸗ kanzler und der Außenminiſter von Neurath ins eng⸗ liſche Delegationshotel. Dort nahmen ſie zuerſt im Park den Tee mit Maedonald und Handelsminiſter Runeiman. Dann zogen ſie ſich in den Salon des engliſchen Miniſterpräſidenten zurück. Den Gegenſtand der zweiſtündigen deutſch⸗eng⸗ liſchen Konferenz bildete die Prüfung der franzö⸗ ſiſchen Forderung, die dahin geht, daß Frankreich aufeiner Schlußzahlung nach einer noch un⸗ befriſteten Unterbrechung der Reparationszahlungen Deutſchlands beſteht. Herriots Plan einer Heran⸗ ziehung der Reichsbahnerträgniſſe wurde erörtert. Es iſt anzunehmen, und engliſche Quellen deuten darauf hin, daß Macdonald ſehr dringend an die deutſchen Staatsmänner appellierte, einen Ausgleich zwiſchen der völligen Streichung der Reparationen und einer Aupaſſung an die ſchwierige Lage Frankreichs anzu⸗ ſtreben. Dieſer Ausgleich würde eben in einer deutſchen Schlußzahlung beſtehen, deren finanzielle Modalitäten nach der Feſtſtellung des Grundſatzes ſelbſt von den Sachverſtändigen gefunden werden müßte. Bei Macdonald herrſcht die Idee vor, für Frank⸗ reich etwas herauszuholen, um in der Seeabrüſtungs⸗ frage endlich einen Erfolg zu erringen. Als Tatſache kann betrachtet werden, oͤaß ſich Mac⸗ donald nicht bereit erklärt hat, vermittelnd zwiſchen Frankreich und Deutſchland einzugreifen. Eine darauf gerichtete Bemühung der deutſchen Delegation ſoll von dem engliſchen Sachverſtändigen Leith⸗Roß abſchlägig beanwortet worden ſein, mit dem Bemer⸗ ken, es wäre beſſer, wenn ſich die Vertreter Deutſch⸗ lands und Frankreichs direkt miteinander ins Be⸗ nehmen ſetzen würden, um eine Angleichung ihrer Standpunkte zu erreichen. In einer vor engliſchen Jburnaliſten abgegebenen Erklärung machte Mac⸗ donald darauf aufmerkſam, daß England grundſätzlich für Schuldenſtreichung eintrete, aber mit wichtigen politiſchen Vorausſetzungen rechnen müſſe. Nach der Konferenz zwiſchen den Hauptdelegier⸗ ten Englands und Deutſchlands ſtanden die Dinge folgendermaßen: Frankreich verlangt eine An⸗ paſſung der Reparationsſchuld Deutſchlands an die gegenwärtigen wirtſchaftlichen und finanzpolitiſchen Verhältniſſe. Frankreich beantragt die Einführung eines Proſperitätsindex, wie ihn bereits der engliſche Sachverſtändige Sir Arthur Salter empfohlen hat. Frankreich weiſt darauf hin, daß die deutſchen Leiſtungen in den nächſten 37 Jahren 359 Millionen Goldmark für Frankreich allein betragen und eine entſprechende Herabſetzung dieſer Schuld erwogen werde. Frank- reich betont ferner durch die Stimme Herriots, daß auch England mit 66, Italien mit 35, Belgien mit 68 und Südſlawien mit 70 Millionen Goldmark an den Reparationszahlungen beteiligt ſeien. Belgien und Südſla wien würden ſich in einer ſehr ſchwierigen Lage befinden, wenn man zur Schuldenſtreichung überginge. Weiter betonte Herriot in ſeiner Kon⸗ ferenz mit Macdonald, daß Rumänien und Süd⸗ flawien auf eine Unterbrechung der Reparations⸗ zahlungen unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht eingehen würden, weil ſie dieſe Einbuße als untrag⸗ bar betrachten. Herriot wies darauf hin, daß die Baſeler Bank für den internationalen Zahlungsaus⸗ gleich erſt nach einer erfolgten Uebereinſtimmung zwiſchen den Reparationsgläubigern die Unter⸗ brechung der deutſchen Zahlungen als zuläſſig er⸗ klären könnte. n 5 Herriots Ziel bildet alſo eine„Anpaſſung der gegenwärtigen Reparationsſchuld Deutſchlands an die wirtſchaftliche Depreſſion. Die deutſche Dele⸗ Beſuch Hitlers beim Neichsinnenminiſter Der neuen Länderkonferenz kommt die größte Bedeutung zu Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Juni. Der morgigen Konferenz der Länderminiſter wird allenthalben die größte Bedeutung beigemeſſen. Frei⸗ herr von Gayl hatte im Laufe des geſtrigen Abends eine eingehende telephoniſche Ausſprache mit dem Kanzler. Auch unter den in Berlin verbliebenen Miniſtern wurde die Haltung der Reichsregierung in den bevorſtehenden Erörterungen mit den Ländern eingehend beſprochen. Dabei ſoll ſich Uebereinſtim⸗ mung in der Beurteilung der juriſtiſchen Seite der Angelegenheit ergeben haben, während über die poli⸗ tiſche Regelung des Konfliktes die Beratungen noch nicht abgeſchloſſen zu ſein ſcheinen. Es wird wohl dabei bleiben, daß der Reichsinnen⸗ miniſter ſich bemühen wird, die ſüddeutſchen Staaten zu einem gewiſſen Einlenken zu veranlaſſen. So ſoll, heißt es, Bayern nahe gelegt werden, das auf drei Monate befriſtete Uniformverbot abzu⸗ kürzen. Darüber hinaus aber hat ſich, wie die „Voſſiſche Zeitung“ behauptet, die Anſicht im Kabinett durchgeſetzt, daß in Zukunft ein ſtärkerer zen⸗ traliſtiſcher Kurs den Ländern gegenüber ein⸗ zuſchlagen ſei. Gedacht wird dabei offenbar an eine Zuſammeufaſſung der Polizeigewalt mit der Begründung, daß die getrennt ar⸗ beitenden Polizeiapparate der Länder nicht mehr als ausreichende Sicherung von Ruhe und Ordnung betrachtet werden könnten. Das würde alſo die Konzentrierung aller ſtaat⸗ lichen Machtmittel in der Hand der Reichsregierung bedeuten. Daß die Länder ſich ſolchen Plänen nicht widerſtandslos fügen werden, iſt unſchwer voraus⸗ zuſagen. Bemerkenswert iſt, daß Adolf Hitler am Mon⸗ tag in Berlin eingetroffen iſt. Wie die„Deutſche Zeitung“ mitzuteilen weiß, hat Hitler im Reichs⸗ innenminiſterium eine Beſprechung mit dem Frei⸗ herrn von Gayl gehabt und hat ſich unter Hinweis auf die Vorgänge in München und Köln dafür ein⸗ Spiel mit der Drahtbericht unſeres Berliner Büros EJ Berlin, 21. Juni. Die rechtsſtehende Preſſe ſucht im Verein mit den Nationalſozialiſten den Reichsinnenminiſter für die bevorſtehende Länderkonferenz gegen die„ſüddeut⸗ ſchen Rebellen“ weiter ſcharf zu machen. Man for⸗ dert von Herrn von Gayl die f Reichsexekutive gegen Bayern und Baden So ſchreibt der„Angriff“:„Der Marxismus im Bunde mit dem Zentrum will den Bürgerkrieg in breiter Front, will den Separatismus, das allge⸗ meine Chaos, um die Reichsregierung, die das SA⸗ Verbot aufgelöſt hat, auf die Knie zu zwingen. Die Reichsvegierung muß handeln, ehe es zu ſpät iſt. Die NS DA jedenfalls gedenkt ihrerſeits nicht, tatenlos den Dingen gegenüberzuſtehen“. geſetzt, daß der Reichsinnenminiſter die S A gegen die im Widerſpruch zu den ausdrücklichen reichs⸗ geſetzlichen Anweiſungen der politiſchen Notverord⸗ nung ſtehenden Uebergriffe ſchützen möge. Nach den bisher freilich unbeſtätigten Angaben des Blattes habe Freiherr von Gayl ſich der Berechti⸗ gung dieſer Vorſtellungen nicht verſchloſſen. „Germania“ und„Vorwärts“ halten den Darſtellungen der Nationalſozialiſten und der Rechts⸗ preſſe entgegen, daß an den Unruhen der letzten Tage die Aufhebung des Uniform⸗Ver⸗ botes ſchuld ſei. Wenn der Sturm, ſo erklärt die „Germania“, der ſich hier anzeigt, vermieden werden ſoll, dann gibt es nur eins: Reviſion der letzten poli⸗ tiſchen Notverordnung und Wiedereinführung des Uniformverbots. Dann erſt wird es wieder Ruhe auf der Straße und Sicherheit für den friedlichen Bürger geben. Vorher nicht und alle anderen Maß⸗ nahmen können die Leidenſchaften nur noch zur Siedehitze und zur Exploſion treiben. Hitlers Vorausſetzung für eine Koalition — Weimar, 20. Juni. Auf einer von etwa 200 Teilnehmern beſuchten Amtswalter⸗Tagung des Gaues Thüringen der NSDAP. führte Adolf Hitler, der auf der Reiſe von Heſſen nach Berlin hier abgeſtiegen war, in einer kurzen Anſprache u. a. aus: i Er hoffe nicht, daß die kommenden Reichstags⸗ wahlen das Letzte ſein werden. Der 31. Juli ſei für die NSDAP. wiederum ein Meßtag, um zu ſehen, wie ſtark ſie ſeien. Er werde in eine Kogli⸗ tion hineingehen unter der Voraus⸗ ſetzung, daß ſie nicht die Politik des überwundenen Deutſchlands, ſondern die des kommenden Deutſch⸗ land betreiben wird. Wenn das nicht möglich ſei, dann würden die Nationalſozialiſten lieber mit 200 Mann in Oppoſition gehen, als 30 Miniſterpoſten beſitzen. Reichsexekutive Die„Deutſche Zeitung“ ſpricht von„Sturm⸗ zeichen“ und hält ſich für berufen, die Reichsregie⸗ rung an ihre„Pflicht“ zu mahnen. Zur Wahrung ihrer Autorität müſſe ſie mit den ſchärfſten Mitteln durchgreifen. Herr von Gayl ſolle auf der kommen⸗ den Miniſterkonferenz„einige dieſer Herren“ ein⸗ fach vor vollendete Tatſachen ſtellen. Jeder Tag weiteren Zögerns müſſe ernſte Gefahren für die Reichseinheit heraufbeſchwören. Weiter verlangt das Blatt die Einſetzung des Reichskommiſſars in Preußen, falls am Mittwoch die Miniſterpräſidentenwahl ne⸗ gativ verlaufen ſollte. Man möchte nur wünſchen, daß der Reichsinnenminiſter ſich durch einen ſolchen Druck von außen bei den ſchwierigen Auseinander⸗ ſetzungen mit den Ländern nicht zu Maßnahmen beſtimmen läßt, deren Auswirkung nicht überſehen werden könnte. PPPPPf!!!ã ĩͤdꝓdpppPpppwpppGwpwpcwGGGGGßpßGdꝓGGGꝓGPFPFPPPVPVVVVVVVVTPVT———VTTVTVꝓVyVTVꝓꝓVTTyTTTTTTTTTTFTTTTTTTTTTTWWW——cwc—— gation hielt nach Beendigung der deutſch⸗engliſchen Konferenz eine interne Sitzung ab. Ob beſchloſſen wurde, heute in Verhandlungen mit den Franzoſen einzutreten und Herriot über die Untragbarkeit weiterer deutſcher Zahlungen aufzuklären, iſt noch nicht bekannt. Es liegt aber die unabweisbare Notwendig⸗ keit einer gründlichen Auseinanderſetzung zwiſchen den Staatsmännern Deutſchlands und Frankreichs vor. Solange das nicht ge⸗ ſchieht, gibt es keinen Schritt nach vorwärts. Die Entſcheidung über das Schickſal der Konferenz liegt in einer deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache. Herriot ſtellte ſich in einer den franzöſiſchen Journaliſten gewährten Beſprechung auf den ſonder⸗ baren Standpunkt, daß die Forderung ankreichs durchaus normal ſei und man keinestdegs einen Zuſammenbruch der Konferenz zu befürchten brauche. Herriot war aber bemüht, eine Kriſenſtimmung nicht aufkommen zu laſſen, obwohl ihm die Tatſache be⸗ kannt iſt, daß ſich Frankreich in einer äußerſt heiklen, faſt iſolierten Lage befindet. Heute werden die Delegationsbeſprechungen ihren Fortgang nehmen und, wie man hofft, wird es am Donnerstag möglich ſein, eine Vollſitzung einzuberufen. Eine bedeutſame engliſche Stimme Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 21. Juni. Der bekannte engliſche Tributſachverſtändige Sir Walther Layton unterzieht im„News Chronicle“ die Herriot zugeſchriebenen„Abgeltungs“⸗Pläne einer Kritik, die ihn zu dem Schluß führt:„Alle Be⸗ rechnungen über die relativen Opfer, die den einzel⸗ nen Reparationsgläubigern zugemutet werden, ſind eine nebenſächliche Angelegenheit. Jedermann ſieht, daß es ſich um ein Vielfaches bezahlt machen muß, wenn über die ganzen Ueberbleibſel der Kriegsver⸗ ſchuldung mit einem Schwamm hinweggewiſcht wird und auf dieſe Weiſe„tabula rasa“ für den Wiederauf⸗ bau des internationalen Handels gemacht werden kann.“ Layton iſt lange hindurch ein ebenſo warmer wie hartnäckiger Befürworter der„Abgeltungs“⸗ Theorie durch Belaſtung der deutſchen Eiſenbahn ge⸗ weſen. Seine Abkehr von der Taktik des Kompro⸗ miſſes bedeutet eine Stärkung der engliſchen Delega⸗ tion in Lauſanne, die den engliſchen Korreſpondenten zufolge an der völligen Streichung feſthält. Ein Fahr Hoovermoratorium * Mannheim, 21. Juni Am 21. Juni 1931 hat der amerikaniſche Präſidenk die Welt mit der Erklärung des Zahlungsaufſchu⸗ bes überraſcht, der nach ihm den Namen Hoover⸗ Moratorium erhielt. Die ernſten Warnungen der Reichsregierung und ein eindringlicher Brief Hin⸗ denburgs hatten den Präſtdenten bewogen, für ein Jahr auf alle Zahlungen aus den Schuldenverträ⸗ gen zu verzichten, wenn Deutſchland ebenfalls in den Genuß eines Aufſchubes der Tributleiſtungen kommen würde. In der großzügigen Art, die den Amerikanern mitunter eignet, hatten Hoover und ſeine Mitarbeiter daran gedacht, daß in den inter⸗ nationalen Schulden⸗ und Reparations⸗Zahlungen ein abſoluter Stillſtand eintreten ſollte, den man zu einer Generalbereinigung der politiſchen und wirk⸗ ſchaftlichen Lage benützen könnte. Man weiß, was die kleinbürgerliche Engſtirntg⸗ keit und Aengſtlichkeit Lavals aus dieſer welthiſtori⸗ ſchen Chance zur Wiederherſtellung des internatio⸗ nalen Vertrauens gemacht hat. Man erinnert ſich an die geradezu kindiſch⸗verbiſffene Ablehnung des Auvergnaten, der höchſtens durch ſeine unbändige Stirnlocke an ſein Vorbild Napoleon erinnert, der von dem großen Korſen nur den Traum einer fran⸗ zöſiſchen Herrſchaft über die Welt geerbt hat und nicht die geringſte Erkenntnis einer einzigartigen Gelegenheit. So mußte aus den langwierigen Ver⸗ handlungen des greiſen Schatzkanzlers Mellon in Paris und aus der Reiſe Lavals nach Waſhington ein Zwitter geboren werden, der häßlich und un⸗ geſtalt die freudige Hoffnung der Welt auf eine Wie⸗ derkehr der Vernunft zerſchlug. Zerſchlagen mußte, weil das hartnäckige Feſthalten Frank⸗ reichs an den Buchſtaben der Verträge die Weltkriſe eher verſteifte als löſte. Und der franzöſiſche Krieg mit den goldenen Kugeln, die rieſenhaften Kredit⸗ abzüge zur Unterſtützung ſeiner Politik, gaben den letzten Anlaß zu dem Zuſammenbruch des deutſchen Geldmarktes und zur Abkehr Englands von der Gold⸗ währung. Aus dem 21. Juni, der der Beginn der neuen goldenen Aera werden ſollte, entſtanden der 18. Juli und der 19. Sept., die beiden Tage, die Deutſchlands Elend und Englands Schwäche vor der ganzen Welt offenbarten. Heute aber, da man auf ein Jahr Hoovermoratorium zurückblickt, da in Da uſan ne eine vernunftgemäße Löſung an Herriots Machtwort zu ſcheitern droht, heute iſt es an der Zeit, wieder einmal den wahren Schuldigen an der Not der Welt anzuklagen: Frankreich und ſeine Politiker der Nachkriegszeit, ſeine Clemeneeaus und Poincares, ſeine Tardieus und Lavals. Es mag einmal in ſpäteren Zeiten einen Hiſtoriker reizen, das Verhängnis der Welt auf zu⸗ zeigen, das darin beſchloſſen lag, daß die Sieger⸗ nation des Weltkrieges über ſo mittelmäßige Stgals⸗ männer verfügte, die es nie verſtanden, das kleine Rentnertum des franzöſiſchen Volkes zu über⸗ winden, die ihre politiſchen Leitſätze aus einer falſch verſtandenen Erinnerung an den großen Kavdfnal Richelieu bezogen und aus den geiſtigen Regionen der Stammtiſche ihrer heimatlichen Provinzen. Dieſe ſeeliſche Struktur der mächtigſten Regierung hat aus dem Vorſchlag Hoovers, der die Wohlfahrt der Welt und die Proſperität Amerikas retten ſollte, ein lächerliches Krämergeſchäft gemacht, das die Welt noch tiefer ins Elend ſtürzte. Nicht einer uneigennützigen Hilfsbereitſchaft für Deutſchland war das Hoovermoratorium entſprun⸗ gen, ſondern der klaren Erkenntnis, daß der Kramkheitshard Trübut deu tſchland aus der Weltwirtſchaft entfernt werden müſſe, ſollte das amerikaniſche Volk wieder die Segnungen des Kriegsgeſchäftes und der Friedenproſperität fühlen. Endlich ſeit Jahren waren damals die Mahnungen der Wirtſchaftsführer und Sachverſtändigen auf guten Boden gefallen, die die wirtſchaft⸗ und völ⸗ kerzerſtörende Wirkung der Tribute vorausſagten. Die Franzoſen aber fälſchten den Hohver⸗Vorſchlag eines allgemeinen Zahlungsmoratoriums um in eine neue Anerkennung des Poungplanes und der Haager Abmachungen. Sie verſetzten durch ihre um⸗ faugreichen Kreditabzüge die Finanzwelt Amerikas in eine hochgradige Nervoſität und erreichten ſo, daß die amerikaniſche Regierung das Intereſſe an dem Moratorium faſt verlor, daß ſie die verzwickten Bedingungen der franzöſtſchen Regierung aner⸗ kannte. Darnach mußte Deutſchland die ungeſchütz⸗ ten Tribute auch im Hvoverjahr abliefern, erhielt Nummer 281 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe nationale Zah⸗ sbahn zurück. Die⸗ Summen müſſen des Moratoriums zehn Jahresraten Bank für Inte f Kredit und die geſtundeten nach der endgültigen Faſſung verzinſt und ab 1. Juli 1933 in zurückgezahlt werden. In Deutſchland hat man ſich im Laufe der letz⸗ ten Monate daran gewöhnt, daß das Moratorium der Beginn der Tributſtreichung, der Ausfall der Zahlungen ein endgültiger und daß eine 9 0 ergeſundung der Welt ohne die Erfüllung dieſer deutſchen Bedingungen unmöglich ſei. Dieſe deut⸗ ſchen Forderungen wurden im Verlauf der Welt⸗ wirtſchaftskriſe auch Gedankengut weiter Kreiſe des Auslan Allein die heute entſcheidende Stelle, die franzöſi Grundſä A 7 tze Regierung, lehnt die Anerkennung dieſer ab. Und hier taucht die große Gefahr des Opermoratoriums auf. Frankreich hat es verſtan⸗ den, die Reichsbahn wieder— wenn nicht for⸗ ſo doch tatſächich— zum Garanten der unge⸗ en Tribute zu machen. Die Reichsbahn und das Reich hat den Kredit in Höhe von 660 Mil⸗ erhalten, der etwa den ungeſchützten Tri⸗ gleichkommt. Damit iſt ſie, die in den Haager en aus dem Tributproblem ausgeſchaltet var, wieder in den Kreis der Reparations⸗ einbezogen worden. Die Folge zeigt ſich zuſanne, wo die Franzoſen auf eine Wie⸗ te der Tributleiſtungen in ſpäteren Jahren ielen. Sie denken dabei an eine Summe, unter den„ungeſchützten Tributen“ liegt, die aber die Reichsbahn als„faſt unbelaſtetes Unter⸗ nehmen“ gut garantieren könne. Unnötig zu ſagen, daß derartige Forderungen von Deutſchland niemals anerkannt werden. Nötig aber iſt es, auf die Gefahren hinzuweiſen, die dem deutſchen Volk in Lauſanne drohen. Man darf daher die Worte des Herrn Reichskanzlers nur begrüßen, der dem Vertreter des„Petit Pariſien“ klipp und klar ſagte, daß Deutſchland nach einem Mißerfolg der Lauſanner Konferenz auf jede Beteiligung an internationalen Zuſammenkünften verzichten werde. Das Hoovermoratorium iſt dieſer Tage unbe⸗ friſtet verlängert worden bis zu einer endgültigen Obſung des Tributproblems. Dieſe Formulierung und die Geſchichte des Moratoriums ſelbſt zeigen am beſten die wahren Ziele der Franzoſen. Die Führer Frankreichs wiſſen, daß allein die Friedens⸗ verträge und die Tributknechtſchaft Deutſchlands ſeine Vorherrſchaft in der Welt aufrechterhalten. Mit einer faſt irren Konſequenz verfechten ſie die Verewigung der Diktate, jagen ihr Volk in eine krankhafte Angſt um ſeine Sicherheit und vor der kommenden deutſchen Konkurrenz. Sie verbauen dem allgemeinen Vertrauen die Rückkehr durch ein faſt unüberwindliches Gehege formaler„Gerechtig⸗ keit“ und opfern in ihrer Verblendung die Wohl⸗ fahrt der Welt und ihres Volkes dem Phantom der franzöſiſchen Weltherrſchaft. Einem Phantom, dem das franzöſiſche Volk ſich heute naheglaubt, das die grande nation aber in die Vereinſamung und den die Abgrund führen wird. W. R. Autbunglück in Oberheſſen — Herbſtein(Oberheſſen), 21. Juni. In der Nacht zum Sonntag wurde während der Rückfahrt uon einer nattonalſozialiſtiſchen Sonnwendfeier ein Lieferauto, das mit einer Anzahl Perſonen aus Altenſchliff und Schlechtenwegen beſetzt war, von einem Lieferwagen angefahren und ſtieß gegen einen Baum. Der Landwirt Rockel aus Schlechtenwegen und ſeine Frau ſind den dabei erlittenen ſchweren Verletzungen erlegen. Ferner wurden mehrere Perſonen ſchwer verletzt. Andere haben leichtere Verletzungen erlitten. Bluttat eines Kuechtes Marl, 21. Junj. Der Landwirt Groß⸗Schulte fand geſtern früh auf der Diele eines Hauſes ſeine 1Hlährige Tochter Maria tot auf. Das Mädchen war durch einen Schuß in die Schläfe getötet word⸗ een. Wenige Schritte entfernt lag gleichfalls tot der Biährige Dienſtknecht Newy. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß Newy zunächſt das Mädchen und daern ſich ſelbſt getötet hat. rivalwirtſe aft oder Sozialismus? Ein Vortrag des Geheimrats Dr. Quaatz in der Mannheimer„Harmonie“ Vor einem geladenen Kreis gab geſtern abend im Hanſa⸗Saal der Harmonie der bekannte deutſch⸗ nationale Wirtſchaftspolitiker Dr. Quaatz einen intereſſanten Abriß des Problems„Privatwirtſchaft oder Sozialismus“. Er begnügte ſich nicht mit einer Darlegung der beiden großen Weltanſchau⸗ ungen, ſondern bemühte ſich, das Weſen der Privat⸗ wirtſchaft den Hörern näherzubringen und die deutſchnationale Einſtellung zu Wirtſchaft und Staat philoſophiſch zu untermauern. In einem kurzen Ueberblick über die innerdeutſche Geſchichte der letz⸗ ten zehn Jahre betonte er, daß die deutſche Wirt⸗ ſchaft zum Objekt des Staates und der Parteien ge⸗ worden und bis in die allerletzte Zeit vom Marxis⸗ mus regiert worden ſei. Dieſer Marxismus und die Vormacht der Gewerkſchaften müſſe im Bolſchewis⸗ nus enden. Er ſei der Sozialismus, der zurück⸗ gedrängt werden müſſe. Syſtematiſch ſei die Rente weggeſteuert, die Kapitalbildung vereitelt, die Grundlage völkiſchen Lebens zerſtört worden. Sinn der Wirtſchaft ſei Kapitalbildung. Nur ſo könnten Arbeitsſtätten geſchaffen und die Arbeitsloſigkeit be⸗ ſeitigt werden. Gegen dieſes Grundgeſetz jeder Wirt⸗ ſchaft verſtießen auch die Nationalſozialiſten deshalb, weil ſie die Kapitalbildung durch ihren„reichlich dunklen“ Satz vom Gemein nutz verhindern wollten. In dieſem Zuſammenhang lehnte der deutſchnatio⸗ nale Redner in äußerſt ſcharfen Worten die wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Leitſätze des nationalſozialiſtiſchen Fachberaters Dr. Wagner ab, dem Dr. Quaatz nicht einmal die Filiale eines Schuhgeſchäftes übertragen will, da Herr Wagner nach Dr. Quaatz' Anſicht zu wenig von Wirtſchaft verſteht. Ausſchlaggebend ſei für die Zukunft des Volkes und der Wirtſchaft, daß„der natürliche Konſumwille unterdrückt“ werde, daß das Volk wieder zum Spa⸗ ren und„Zurücklegen“— zum Eigennutz erzogen werde. Denn aus den Millionen Eigennutzen ſo erklärte Dr. Quaatz entſtehe der Gemeinnutz. Der Sozialismus wolle das Gegenteil, er den Menſchen dazu an, auf Koſten der Anderen mehr zu verzehren, als er ſelbſt einnehme. Dies komme auch deutlich in dem nationalſozialiſtiſchen Plan der Altersverſorgung zum Ausdruck. Hier zeigt ſich nach der Auffaſſung von Dr. Quaatz der Keim zum Bolſchewismus, der in dem Nationalſozialismus ſtecke. Aufgabe der NS DA naliſtiſche Partei zu ſein. Darum müſſe die DNVP. ſtark gemacht werden, damit ſie als Regulativ die Politik der Nationalſozialiſten beſtimmend beeinfluſ⸗ ſen könne. In ſeinem Schlußwort ſtreifte Dr. Quaatz die Frage der Mainlinie und verurteilte das Vorgehen der ſüddeutſchen Länder als ſeparatiſtiſche Zentrums⸗ politik ſehr ſcharf. Er betonte, daß die Kritik der Deutſchnationalen an dem Nationalſozialismus nicht kleinlicher Taktik entſtamme, ſondern der Sorge um Deutſchland. Die DNVP. habe geholfen, Hitler groß zu machen; ſie wolle jetzt darauf achten, daß der Nationalſozialismus nicht einen falſchen Weg gehe. Sie wolle dafür ſorgen, daß Deutſchland wieder deutſch regiert werde. In einer kurzen Diskuſſion wandte ſich ein nationalſozialiſtiſcher Zuhörer gegen die Kritik des Redners an dem Nationalſozialismus, während ein zweiter Reöner mit ſcharfen Worten die Propaganda⸗ methoden der NSDAP. ablehnte, die nur zu oft der Straße Zugeſtändniſſe mache. Nicht mit der Maſſe aber ſchaffe man Deutſchlands Zukunft, ſondern nur mit wahren Führern. dt. Sthürfere Maßnahmen gegen„politiſchen“ Terror Drahtbericht unſeres Berliner Büros! ander. Die Täter konnten im Schutze der Dunkel⸗ Berlin. 21. Jbni. Angeſichts der kommuniſtiſchen Ausſchreitungen wird die Forderung nach einem Einſchreiten des Reiches gege ie K 10 i i Reiches gegen die Kommuniſten immer dringender. Es ſteht zweifelsfrei ſeſt, daß es ſich bei den Zwiſchenfällen um planmäßige Ueberfall⸗ und Terrorakte handelt, an denen offenbar der verbotene Rotfrönt⸗Kämpfer⸗ bund in weiteſtem Umfang beteiligt iſt. Die Vor⸗ gänge, namentlich im weſtdeutſchen Induſtriegebiet, heiſchen in der Tat Maßnahmen, durch die ſchleu⸗ nigſt die Widerherſtellung der Ruhe und Ordnung geſichert werden muß. Aufgabe des Innenminiſteri⸗ ums iſt es, zu prüfen, ob die Polizei dem Terror mit der nötigen Energie entgegengetreten iſt und wenn nicht, das Erforderliche zu veranlaſſen. Neue Zwiſchenfälle im Weſten 5 In Düſſeldorf wurden aus einem Hauſe Ecke Karl Anton⸗ und Kölnerſtraße geſtern abend auf eine Zivilſtreife der Schutzpolizei mehrere Schüſſe abge⸗ geben. In den ſpäten Abendstunden kam es Ecke Ein⸗ tracht⸗ und Kölnerſtraße zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Kommuniſten und der Polizei, wobei wiederum die Polizei beſchoſſen wurde. Die Beamten erwiderten das Feuer, wobei ein Ziwiliſt durch Kopfſchuß ſchwer verletzt wurde. In Erkrath bei Düſſeldorf wurde in der Nacht zum Dienstag ein Nationalſozialiſt von Kom⸗ muniſten erſchoſſen, ein zweiter ſchwer verletzt. In Gelſenkirchen hatten ſich geſtern abend gegen 711 Uhr etwa 200 Kommuniſten angeſammelt. Als ein Angehöriger der NS Dp mit ſeinem Fahr⸗ rad vorüberfuhr, wurden auf ihn mehrere Schüſſe ab⸗ gegeben. Beim Herannahen des Ueberfallkommandos ſtoben die Demonſtranten nach allen Seiten ausein⸗ Pietro Von Johan Luzia. Pietro bediente in einer ſtzilianiſchen Trattoria. Sie hatte eine kleine Terraſſe mit einem Sonnen⸗ dach zum Meer hinaus. Wenn die Fiſcher vom Sar⸗ dinenfang zurückkehrten ſaßen ſie hier um die run⸗ den Marmortiſche, tranken den roten Landwein, ſpielten, rauchten und ſaugen, wenn ſie luſtig waren. Pietro ſchlenderte zwiſchen den Stuhlreihen herum uud bediente, wenn es ihm paßte. Zuweilen paßte 5 8 nicht, und dann bedienten ſich die Gäſte elber. Die ganze Trattoria war ihm gleichgültig, ſo⸗ lange nicht die Fremden kamen: Deutſche, Ameri⸗ kaner, Engländer. Er liebte dieſe Fremden. Sie konnten alles das, was er nicht konnte: große Rei⸗ ſen machen, Geld ausgeben für was man wollte, andere für ſich ſpringen laſſen und fremde Spra⸗ chen ſprechen. Er ſah mit kindlicher Bewunderung an ihnen herauf, beſorgte ihnen gutes Eſſen und guten Wein, ex machte Späße für ſie, ſang ihnen die neueſten Schlager vor, lief für ſie zum Poſtamt, zur Apo⸗ theke, zur Station. Er forderte niemals Trinkgeld, denn er wollte nicht bezahlt, ſondern beſchenkt wer⸗ den. Gab man ihm Lire, gut! Gab man ihm eine Photographie, eine Münze, eine Viſitenkarte, noch beſſer! Dann fühlte er ſo etwas wie eine gute Be⸗ kanntſchaft, Freundſchaft, Vertrautheit mit den Fremden. Ihre Andenken waren ihm koſtbare Er⸗ innerungen. Einmal bat Pietro einen Fremden um ein paar empfehlende Zeilen auf der Rückſeite ſeiner Viſiten⸗ karte. Und der Gaſt, der ſich an Pietro ſchon wo⸗ chenlang ergötzt und allerlei Witze mit ihm getrie⸗ ben hatte, ſchrieb auf die Karte:„Dieſer Pietro iſt ein genialer Schuft! Seine Liebenswürdigkeit reizt zu erhöhtem Trinkgeld. Vorſicht!“ 8 Pietro nahm dieſe Karte unter vielen Dankes⸗ beteuerungen an. Wie ein Hund lief er neben den Fremden her und als ſie abfuhren, brachte er ſie zur Station, warf ihnen Blumen und Orangen ins Abteil und winkte ihnen lange nach. Allen Frem⸗ den, die zur Trattoria kamen, zeigte er die Karte mit ſtrahlendem Geſicht. Man las ſie, ſah ihn kri⸗ tiſch an, lächelte und— ging. Pietro, der keine fremde Sprache verſtand, zeigte auch mir dieſe„Empfehlungskarte“. Ich las ſie, wunderte mich über die Naiwität des Betrogenen und ſagte ihm ſchließlich, daß er da eine ſehr ſchlechte Empfehlung vorzeige. Er ſtutzte.„Ma no, signorel“ rief er und hob beſchwörend die Hände.„Der Herr war mein Freund! Er war mein Bruder! Er wird im näch⸗ ſten Jahr zurückkommen, er wird gratis bei mir eſſen! Mein Freund hat mich nicht betrogen Impossibile signorel!“ Ich überſetzte ihm den Wortlaut. Er ſchüttelte abwehremd den Kopf, und während er immer ſein impossibile! rief und mich ungläubig und gekränkt anſah, begann er die Viſitenkarte in lauter kleine Stücke zu zerreißen. Die kleinſten waren ihm noch nicht zerfetzt genug. Zum Schluß ſtreute er ſie auf die Erde und trat mit den Schußſolen darauf herum, daß keine Spur mehr davon zu ſehen war. Aber immer noch murmelte er ſein„Impossibile, signore, er war mein Freund, mein Bruder, Signore! Laienſpielkurs des Bühnenvolksbunds. Auf Einladung des Bühnenvolksbundes, Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen wird der be⸗ kannte Leiter der Laienſpielabteilung des Bühnen⸗ volksbundes, Herr Dr. J. Gentges, vom 21.28. Juni im Jugendheim Schwetzingerſtraße einen prak⸗ tiſchen Laienſpielkurs abhalten. Erörtert werden alle Fragen des Laienſpiels(Stückwahl, Bühnen⸗ ausſtattung mit einfachſten Mitteln, Koſtümbeſchaf⸗ fung uſw. uſw.) ferner Freizeitgeſtaltung, Geſtal⸗ tung von Feſt und Feier. Der ſtreikende Taunhäuſer. Chor und So⸗ liſten der Belgrader Oper haben, da ſie ſeit längerem ohne Gagen geblieben waren, ſich zu einem eigenartigen Streik entſchloſſen, um die Direktion zur Auszahlung ihrer Gehälter zu zwingen. Bei einer„Tannhäuſer“⸗Aufführung erſchienen alle Mit⸗ wirkenden koſtümiert auf der Bühne und agierten mit ſtummen Geſten. Nach dem erſten Akt wur⸗ den die Gagen ſofort gezahlt und die Vorſtellung nahm ihren ungeſtörten Verlauf. Der Deutſche Tierſchutzverein hat der Ufa ⸗ Tonwoche in Anerkennung ihrer außerordent⸗ lichen Verdienſte um das Gebiet des Tierſchutzes eines goldene Medafklle verliehen. heit in den benachbarten Anlagen entkommen. Der Nationalſozialiſt hat einen ſchweren Oberſchenkelſchuß erhalten. Auchin Remſcheid kam es in den Abendſtun⸗ den des Montag zu Zuſammenſtößen zwiſchen Natio⸗ nalſozialiſten und Kommuniſten, in deren Verlauf ein 28 jähriger Kommuniſt durch einen Lungenſchuß ſchwer verletzt wurde. In Köln wurde in der Rheingaſſe ein Polizei⸗ wachtmeiſter von einem Trupp Kommuniſten über⸗ fallen. Der Beamte erhielt einen Stich in den lin⸗ ken Unterkiefer und wurde durch Steinwürfe verletzt, ſodaß er gezwungen war, von der Schußwaffe Ge⸗ brauch zu machen. Von den Tätern konnte niemand ermittelt werden. Auch konnte nicht feſtgeſtellt wer⸗ den, ob einer von den Angreifern durch die Schüſſe verwundet wurde. Deutſche Familie im Elſaß verhaftet — Neuſtadt a.., 21. Juni. Oberforſtmeiſter von Bomhardt aus Neuſtadt a.., der mit ſeiner Familie eine Urlaubsreiſe nach Elſaß⸗Lothringen machte, wurde bei einem Beſuch in Rombach, wo er jahrelang als deutſcher Oberförſter bis zum Waffenſtillſtand tätig war, erkannt und am Samstag, 18. Juni, mit ſeiner Familie von der fran⸗ zöſtſchen Polizei verhaftet. Seine Frau und ſeine beiden Söhne wurden geſtern nach Vernehmung durch den Unterſuchungsrichter in Metz wieder in Freiheit geſetzt, während von Bomhardt ſelbſt ſich noch in Haft befindet. — Swinemünde, 21. Juni. Durch unvorſichtiges Umgehen mit einem alten Gewehr erſchoß in Caſekow der 15 Jahre alte Werner Henning ſeinen 12 Jahre alten Bruder und verletzte den 23 Jahre alten land⸗ wirſchaftlichen Arbeiter Willi Lempcke ſchwer. ſtachle Dienstag, 21. Juni 1932 — Keine Partei der bürgerlichen Mitte Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Juni. geſtrigen Beſchluß der Deutſchen Volkspartei ſind die Beſtrebungen, eine neue Partei der bürgerlichen Mitte zuſam⸗ menzubringen, als endgültig erledigt zu betrachten. Der Ausſchuß, der ohne die rechte Vor⸗ bereitung in aller Eile am vorigen Dienstag ge⸗ bildet wurde, wird wohl noch einmal zuſammentre⸗ ten, aber einen Aufruf wird er, wie wir zu wiſſen glauben, nachdem die Dinge dieſe Entwicklung ge⸗ nommen, nicht mehr erlaſſen. Man wird ſich ver⸗ mutlich einfach damit begnügen, den Plau der bür⸗ gerlichen Mittelpartei melancholiſch einzuſargen und es beſſeren Zeiten zu überlaſſen, ihn zu neuem Le⸗ ben zu erwecken. Unabhängig davon find in ver⸗ ſchiedenen Städten, in Nord und Süd, einige Komitees gebildet worden, von denen man uns ſagt, daß in ihnen große Einigkeit herrſche, und daß man auch zu praktiſchen Entſchlüſſen vorgedrungen ſei. Ob und wie ſie ſich überhaupt noch auswirken wer⸗ den, iſt natürlich ſchwer zu ſagen. Agitationsanträge im Preußen⸗ Landtag Berlin, 21. Juni. Nach dem Im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtags ha⸗ ben Sozialdemokraten und Kommuniſten einem Agi⸗ tationsantrag zur Annahme verholfen, nach dem alle Einkommen über 12000/ jährlich zugunſten der Er⸗ werbsloſen weggeſtenert werden ſollen. Gegen den Antrag ſtimmten die Deutſchnationalen. Außer dem Zentrum enthielten ſich auch die Nationalſozialiſten der Stimme. Das iſt inſofern intereſſant, als, wie erinnerlich, kürzlich ein ganz gleichlautender Antrag der Natio⸗ nalſozialiſten im Stuttgarter Gemeinderat ange⸗ nommen wurde. Dieſer Vorſchlag gab wohl auch den Kommuniſten, die die Nationalſozialiſten damit in Verlegenheit ſetzen und ſich gleichzeitig Stoff für die Wahlpropaganda verſchaffen wollten, den An⸗ laß zur Einbringung des Antrags, über deſſen natio⸗ nalökonomiſchen Widerſinn kein Wort zu verlieren iſt. Merkwürdig berührt freilich auch, daß das Zen⸗ trum nicht den Mut gehabt hat, dieſen reinen Ten⸗ denzantrag abzulehnen. An ſich bleibt der Beſchluß, auch wenn er im Plenum des Landtags angenom⸗ men werden ſollte, natürlich ein Schlag ins Waſſer, da er in die Finanzgewalt des Reiches eingreift, Völlchers letzte Jahrt i— Memel, 21. Juni. Die ſterbliche Hülle des heimgegangenen früheren Direktoriumspräſidenten Böttcher wurde geſtern nachmittag unter ſtarker Beteiligung der Bevölke⸗ rung zu Grabe getragen. Eine Unmenge von Krän⸗ zen wurde dem Sarge nachgefahren. Die Andachten hielt im Trauerhauſe und am Grabe Superintendent D. Gregor. Aus allen Kreiſen des Memelgebietes und von allen Behörden nahmen Trauergäſte teil, Wirbelſturm im Elſaß — Straßburg, 21. Juni. Der Sundgau wurde geſtern nachmittag von einem Wirbelſturm heim⸗ geſucht. Hunderte von Bäumen wurden entwurzelt und viele Häuſer abgedeckt. In Uffheim wurden fünf Scheunen vernichtet. Der Schaden, den das nur wenige Minuten andauernde Unwetter angerichtet hat, wird auf mehrere Millionen geſchätzt. Chile verpflichtet Sombart — Newyork, 21. Juni. Wie Aſſociated Preß aus Santiago de Chile meldet, ſind vier europäiſche Wirtſchaftler, darunter Profeſſor Sombart⸗ Berlin, von der ſozialiſtiſchen Regierung verpflich⸗ tet worden, ſie bei der Ausarbeitung ihres Wirt⸗ ſchaftsprogramms zu beraten. „Argötz' auf dem Römerberg Die Frankfurter Freilicht⸗Feſtſpiele Die Freilichtaufführungen auf dem Römerberg zu Frankfurt ſind ein Erlebnis ohnegleichen ge⸗ worden. Ein gewaltiger Apparat war aufgeboten, um die Vorſtellungen, die bis zum Auguſt durch⸗ geführt werden ſollen, zu dem werden zu laſſen, was ſie ohne Zweifel ſind: zu einer Sehenswürdigkeit. Der erſte Abend fand den weiten Platz dicht be⸗ ſetzt. Auf der 1500 Perſonen faffenden Tribüne an ſämtlichen Fenſtern der Häuſer ringsum reihte ſich die Menge Kopf an Kopf, ja ſelbſt auf dem Dach der Nikolaikirche ſtand noch ein Kranz von Menſchen. Man ſaß unter freiem Himmel— man ſaß auf der Straße und doch in einem abgeſchloſſenen Rund, in dem ſich Menſchen, Licht und Schall zu einer Ge⸗ ſchloſſenheit verbanden. Unbeſchreiblich der erſte Eindruck, da man die Tribüne betrat und auf den Beginn des Spieles wartend umherblickte. Unbeſchreiblich jenes plötzliche Miterleben der Kaiſerkrönungen, die dereinſt hier ſtattgefunden und deren Geiſt wach wird in den Maſſenſzenen, wenn im Bunt altdeutſcher Tracht, Hofleute ſich zum Tanze drehen, Bürger ſich ſam⸗ meln, Reiter einherſtürmen, und Krieger fechten, daß der Schall der Hufe und der Stimmen im Gewinkel der Gaſſen widerhallt. Fürwahr das iſt der Platz für ein Volksfeſt, das die Herzen einen ſoll. * Die Raumverhältniſſe des Römerbergs ſind für eine Freilichtaufführung ſo außergewöhnlich günſtig, daß Salzburg faſt übertroffen wird. Intendant Dr. Kronacher hatte 500 Menſchen als Statiſten und Reiterei aufgeboten. Auch einige der Soliſten kamen, wo es die Szene verlangte, hoch zu Roß und mußten zu Wort und Geſte auch noch die Zügel des Tieres beherrſchen. Um ein techniſch lückenloſes Ineinander⸗ greifen der Szenen zu erreichen, war mit eingebauten Mikrophonen und Lichtſignalen gearbeitet, die die von 10 Inſpizienten geführten Auftritte von den ver⸗ ſchiedenen Seiten, vom Main, von der Stadt und aus den Gaſſen, aus den verſchiedenen Toren und Fen⸗ ſtern des Römers regelten, und es waren bis zurs Pauſe allein 120 Lichtſignale abgegeben worden. Der Kapellmeiſter, der mit ſeiner Muſik in einem andern Hauſe untergebracht war als die Schauſpieler, mußte mit Kopfhörern dem Gang der Handlung folgen. Eine Teleponleitung verbindet die Tribüne mit dem Radiotechniker zur genauen Regulierung der Ton⸗ ſtärke. Die zur Handlung gehörige Muſik wird durch Lautſprecher übertragen. Die Soufleuſen— die Aus⸗ dehnung der Bühne erfordert deren drei,— waren in eigens in die Erde eingelaſſenen Käſten untergebracht. Grandioſes Bild, grandioſer Eindruck, wenn vom Balkon des Römer der Kaiſer Maximilian das Wort verkündet, unvergeßlich die kleine Szene, da Adel⸗ heid von Walldorf aus einem der ſeitlichen Galerie⸗ fenſter herausſchaut und zum Mond hinaufſpricht,— überwältigend aber der Moment, da über die Maſſen⸗ ſzenen des Reichstags zu Augsburg der„Ze ppe⸗ lin“ kreiſte. Man hätte es nicht beſſer beſtellt haben können! N Gerhard Ritter bot als Berlichingen eine her⸗ vorragende Leiſtung. Wir hatten ihn ſchon im Schau⸗ ſpielhaus erlebt und das Beſondere, was er der Geſtalt des Götz verleiht, hervorgehoben. Fein und nervös Hans Jung bauer als Weislingen, Adel⸗ heid: Ellen Daub, Georg: Willi Seyfert, Marie: Kitty Stengel, Eliſabeth: Mathilde Einzig. Stürmiſche Kundgebungen umjubelten alle, die am Gelingen dieſer überragenden Darbietung gearbeitet hatten. muh. Der Prähiſtoriker und Anthropologe Otto Hauſer iſt plötzlich in ſeiner Berliner Wohnung 58 Jahre alt geſtorben; er ſtammte aus Wädens⸗ wil bei Zürich. Seit 1905 veranſtaltete er paläo⸗ lithiſche Ausgrabungen im Tal der Vezere in Süd⸗ frankreich; gleich im erſten Jahr hatte der junge Forſcher das Glück, den Mouſterien⸗Menſchen (Homo Mousteriensis Hauseri) bei Le Mouſtier zu entdecken. Im Jahre 1908 gelang ihm ſeine zweite wichtige Entdeckung, die des ſogen. Aurignae⸗ Menſchen(Homo Aurignacensis Hauseri); dieſer iſt etwa 30 000 Jahre vor Beginn unſerer Zeitrechnung, jener gar 100 000 zurückzuverlegen. Hauſer, der im Kriege trotz ſeiner Schweizer Herkunft aus Frank⸗ reich ausgewieſen wurde, hat mehrere viel geleſene Bücher veröffentlicht; ſie erſcheinen heute nicht mehr ſo bedeutſam wie ſeine Entdeckungen, durch die er 5 vorgeſchichtliche Forſchung entſcheidend beeinflußt at. N * * 4 von tar ſteh rur U⸗* weſentliche Förderung auf =* c 9 Dienstag, 21. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 281 Der Sommer beginnt Auch im Zeitalter des Tonfilms und des Radios bleibt man gern alten Ueberlieferungen treu, vor allem wenn ſie tief im Volkstum verankert ſind und einem immer wieder wachen Bedürfnis ent⸗ ſpringen. Zu den mit Recht gepflegten, in verſchie⸗ deuſten Teilen des Reiches hochgeachteten Gebräu⸗ chen gehört die Feier der Sonnenwende in der Nacht zum 22. Juni. Mit großen Freuden⸗ feuern wird der Anfang des Sommers begrüßt. Als Kurioſum ſei bemerkt, daß unſere Kalender den Sommeranfang verſchieden angeben. Vielfach wird der 21. Juni als der Tag der Sonnenwende und des Sommeranfangs bezeichnet; der längſte Tag und der Termin des höchſten Sonnenſtandes iſt aber erſt der morgige 22. Juni. Das ſogenannte Sommerſolſtitium dauert vom 21. bis zum 23. Juni, ſo daß beide Auf⸗ faſſungen erklärlich und berechtigt ſind. In zahl⸗ reichen Gegenden und namentlich in Gegenden mit katholiſcher Bevölkerung hat man den feierlichen Auftakt des Sommers auf den Tag des heiligen Johannes, auf den 24. Juni, verlegt. Daher wer⸗ den die Sonnenwendfeiern auch Johannesfeiern ge⸗ nannt. Mit dem meteorologiſchen Sommeranfang iſt es eine eigene Sache. Der Wettermacher ſtört ſich nicht viel an den genauen Zeitpunkt, der heute nachmittag auf.23 Uhr fällt. In dieſer Minute tritt die Sonne in das Zeichen des Krebſes. Der Himmel macht in dem Augenblick, in dem wir dieſe Zeilen ſchreiben, ein recht unfreundliches Geſicht, als wollte er ſagen, ich laſſe mir nicht vorſchreiben, wann ich heiter ſein ſoll. Der Sommeranfang geht mich gar⸗ nichts an. Ich habe ſchon ſo viel gelacht und der Sonne geſtattet, ihre Kraft voll zu entfalten, daß der Wolkenvorhang heute ruhig zubleiben darf. Wo⸗ mit wir uns zufrieden geben müſſen in der Hoff⸗ nung, daß das unbeſtändige Wetter recht bald wie⸗ der der Vergangenheit angehört. Der OH. zur Notverorônung Der Deutſchnationale Handlungs⸗ gehilfen⸗Verband ſtellt, ſo wird uns geſchrie⸗ ben, mit tiefem Bedauern feſt, daß die erſte Notver⸗ oroͤnung der neuen Reichsregierung zu der wichtig⸗ ſten und brennendſten Gegenwartsfrage, Schaf ⸗ fung neuer zuſätzlicher Arbeits möglich keiten unter ſtärkſter Förderung des freiwilligen Arbeitsdienſtes und Beſeitigung des untragbaren Doppelverdienerunweſens, keine Maßnahmen bringt, ie eine konſtruktive neue Idee oder auch nur eine bisher eingeſchlagenen Wegen erkennbar machen. Ebenſo vermiſſen wir jeden ernſthaften Verſuch, die in der gegenwärtigen Notzeit beſonders vordringliche Vereinfachung und Verbilligung der öffen lichen Ver⸗ waltung vorwärts zu treiben. Die angeordneten L Leiſtungsſenkungen tn der Arbeitsloſenverſicherung und die neu eingefügte e eine nach Ablauf von ſechs Wochen bedeuten einen unerträg⸗ lichen und von uns aufs ſchärfſte abgelehnten Ein⸗ bruch in das durch Beitragszahlung erworbene Recht der Verſicherten. Die Bedürftigkeitsprüfung in der Arbeitsloſenverſicherung, deren überaus gefährliche Schattenſeiten nud relative Nutzloſigkeit von der frü⸗ heren Regierung anerkannt worden ſind, bringt eine ſchwere Benachteiligung des ſparſamen Arbeitneh⸗ mers und zerſtört den nach der Juflation wieder aufgebauten Sparwillen. Der Zwang zur Beitrags⸗ zahlung für einen durch die zwiſchengeſchaltete Be⸗ dürftigkeitsprüfung faſt wertlos gewordenen Lei⸗ ſtungsanſpruch iſt weiter nichts als eine neue indi⸗ rekte Steuer, deren Ungerechtigkeit offenkundig iſt. Die mechaniſche Leiſtungsſenkung in der Rentenver⸗ ſicherung läßt jede Würdigung der beſonderen Be⸗ dürfniſſe der Angeſtellten vermiſſen und fördert die von der Sozialdemokratie eifrigſt gepflegten Prole⸗ tariſierungstendenzen. Die Vorſchriften über die Leiſtungsaufbringung ſtehen im ſchärfſten Gegenſatz zu dem in der Erklä⸗ rund der Reichsregierung ausgeſprochenen Stand⸗ punkt,„daß die Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriſe vor keinen Volksſchichten mehr halt machen können.“ Die Notverordnung hat dieſen richtigen Grundſatz ins Gegenteil verkehrt. Wieder einmal werden die durch Lohn⸗ und Gehaltsſenkungen aufs . benachteiligten Arbeitnehmer im privaten feuſt beſonders ſchwer belaſtet. Die Befreiung der Beamtenſchaft von der unter anderem Namen weiter erhobenen Kriſenſteuer und die völlige Außeracht⸗ laſſung der Veranlagten von dieſer Leiſtung muß von den über das Maß des Erträglichen hinaus belaſteten Arbeitnehmer als ſchwere Ungerechtigkeit empfunden werden. Der Deutſchnationale Handlungsge⸗ hilfen⸗Verband erwartet von der neu zu wählenden Volksvertretung, daß ſie die offenkundigen Ungerechtigkeiten dieſer Notverordnung ſchnellſtens be⸗ ſeitigen wird und im beſonderen dafür ſorgt, daß mit der Notwendigkeit großzügiger Arbeits⸗ beſchaffung und intenver Beſiedlung des politiſch ge⸗ fährdeten deutſchen Oſtens endlich Ernſt gemacht wird. * Neue Ausgrabungen in Seckenheim. In den letzten Tagen wurden wieder einige Zeugen von Seckenheims reicher geſchichtlicher Vergangenheit ans Tageslicht gefördert. Man fand am weſtlichen Ausgang der Seckenheimer Hauptſtraße einen De⸗ gen und eine 17pfündige Kanonenkugel, die dem Schloßmuſeum übergeben wurden. Die Funde ſtammen aus den militäriſchen Ereigniſſen am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1795 belagerte der öſterreichiſche General Wurmſer, der in Secken⸗ heim ſein Hauptquartier hatte, die von den Fran⸗ zoſen beſetzte Feſtung Mannheim. Bei Feldarbei⸗ ten werden immer wieder alte Münzen gefun⸗ den, ſo in den letzten Tagen einige ſeltene römiſche Stücke. * Maunheimer Radfahrer in Ludwigshafen töd⸗ lich verunglückt. Aus Ludwigshafen wird uns ge⸗ meldet: Der 19 jährige Ausläufer Adam Gippert aus Mannheim wollte geſtern abend in der Kaiſer⸗ allee hinter einem Straßenbahnwagen mit ſeinem Fahrrad die Straße überqueren. Der junge Mann wurde von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Straßenbahnwagen erfaßt, zu Boden geworfen und ſo ſchwer verletzt, daß er abends im Viädtiſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen er⸗ Legen iſt. 60. Geburtstag eines Mannheimer Arzles In ſelten geiſtiger und körperlicher Friſche begeht heute einer der angeſehenſten Mannheimer Aerzte, Dr. Viktor Lion, ſeinen 60. Geburtstag. Es iſt uns wohl bekannt, daß es der Weſensart unſeres geſchätzten Mitbürgers nicht entſpricht, ſeine Berufs⸗ pflichten und darüber hinaus ſeine ſelbſtloſe ehren⸗ amtliche Mitarbeit im Kampfe gegen die Geſchlechts⸗ krankheiten beſonders herauszuſtellen. Aber bei dem heutigen Anlaß verlangt es gewiſſenhafte Chroniſten⸗ pflicht, auch einmal auf die hervorragenden Ver⸗ dienſte dieſes Mannes hinzuweiſen. Gemeinſam mit dem erſt vor wenigen Wochen verſtorbenen Dr. Loeb hat Dr. Lion vor mehr als 25 Jahren die Gründung einer örtlichen Organiſa⸗ tion durchgeführt und in der Zuſammenfaſſung aller geeigneten Kräfte den ſyſtematiſchen Kampf gegen die ſchon damals ſchlimmſte Volksſeuche auch in Mann⸗ heim aufgenommen. Die heute weit über die Gren⸗ zen Mannheims anerkannte Beratungsſtelle für Ge⸗ ſchlechtskranke iſt mit das ureigenſte Werk Dr. Lions. Es war deshalb eine wohlverdiente Ehre, als der Präſident der Landesverſicherungsanſtalt Baden nach dem Tode Dr. Loebs Dr. Lion die Oberleitung übertrug. Was der nunmehr Sechzigjährige, der trotz ſchwe⸗ rer perſönlicher Schickſalsſchläge heute mit ungebro⸗ chener Schaffensfreude ſeinen Pflichten als Arzt nach⸗ geht, während des Krieges als Oberſtabsarzt und als Leiter eines großen Kriegslazaretts geleiſtet hat, wird in dieſen Zeitläuften von vielen leider nicht mehr gewürdigt. Umſomehr aber danken ihm alle, die durch ſeine gründliche Wiſſenſchaft in ſchwerer Notzeit von ſchlimmſter Krankheit befreit wurden. Dr. Lion gehört heute in der mediziniſchen Welt zu den führenden Dermatologen. Davon legt Zeug⸗ nis ab nicht nur ſein ärztlicher Ruf, ſondern u. a. auch ſeine Berufung an führende Stellen der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten. In ſeiner heimatlichen Berufsorgani⸗ ſation iſt Dr. Lion eines der aktivſten Mitglieder. Seit Jahren ſchon iſt er Vorſitzender der Kranken⸗ kaſſenkommiſſion der Geſellſchaft der Aerzte. Wir wünſchen dem verdienſtvollen Sohne unſerer Stadt, daß er recht lange noch bleiben möge, wie wir ihn kennen lernten: der allzeit konziliante Menſch, der rührige Berufskollege und führende Facharzt. Vollbetrieb der neuen Rheinbrücke Vom morgigen Mittwoch an werden beides Gleiſe der neuen Rheinbrücke fahrplanmäßig befah⸗ ren, nachdem der bibsher durchgeführte eingleiſige Betrieb ſich vollauf bewährt hat. Der erſte Zug, der nach dem Vollbetrieb die Brücke paſſiert, iſt ein Perſonenzug, der ab.15 Uhr fährt. Während einer zufällig im Fahrplan vorhandenen Betriebs⸗ pauſe zwiſchen 5 und 6 Uhr morgens werden beide Gleiſe geſperrt und der Umbau der Weichen, die bisher beide Gleiſe der neuen Rheinbrücke ver⸗ banden, vollzogen. Nach dem Umbau werden zwi⸗ ſchen Bahnhof Ludwigshafen und Bahnhof Mann⸗ heim zwei direkte Gleiſe wieder vorhanden ſein. Der letzte Zug, der die alte Brücke paſ⸗ ſiert, iſt der D⸗Zug 193. Wenn dieſer D⸗Zug in den Ludwigshafener Hauptbahnhof eingelaufen iſt, wird mit dem Umbau begonnen. * Stall in Brand geraten. In der vergangenen Nacht um 12.59 Uhr wurde die Wache 2 der Be⸗ rufsfeuerwehr nach Belfortſtraße 30 im Stadtteil Neckarau gerufen. Vermutlich durch einen ſchadhaf⸗ ten Räucherofen war ein zweiſtöckiges Stall⸗ gebäude in Brand geraten. Das obere Geſchoß iſt faſt ausgebrannt. Zur Bekämpfung des Feuers waren zwei Schlauchleitungen notwendig. l e. . eee ERNTEN27 BIS 30. Must ICAE TEN · Miscnunq,õ²nUꝗ 6 Ebenso wie edler Wein durch Gäàrung gelautert wird, so gewinnt edler Tabak durch Fermentation seine höchste Reipheit, Miſde und Bekömmlichkeit. Sämtliche in dieser Mischung enthaſtenen Tabake sind doppeſt fermentiert, so dab ein Höchstmah von Reinheit, Miſde und BekGmmiichkeit garantiert Wird. ECHTE CIGARETTEN OHNE MunpsrUck SIND KEIN LUXUS MEHR eee Nee. eee, Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Juni 1932 Nannheim erhält 186 000 N. H. Reichshilfe für Juni Meichshilfe vom 1. Juni 1932 bis 1. April 1933 beirägt 3 046 770 Rm. Erklärungen des Reichsfinanzminiſteriums Berliner Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Unſer Berliner..⸗Vertreter hatte mit dem! Reichsfinanzminiſterium, der Mannheimer Oeffent⸗ Möglichkeit, wenn die betreffende Gemeinde die zuſtändigen Referenten des Reichsfinanzminiſteriums eine Unterredung über die Reichshilfe für Mann⸗ heim. Danach ſteht feſt, daß die Stadt Mannheim in den allernächſten Tagen von der Badiſchen Staats⸗ kaſſe eine Reichshilfe zur Erleichterung ihrer Wohl⸗ fahrtslaſten in Höhe von 186 415/ für den Monat Juni 1932 erhält, wovon allerdings noch 10 v. H. für den Badiſchen Ausgleichsſtock abgezogen werden. Für die Zeit vom 1. Juni 1932 bis zum 1. April 1933 wird die Stadt Mannheim den Betrag von 3 046 770 Mark nach den Berechnungen des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums erhalten, alſo den Betrag, den der Staats⸗ ſekretär Zarden bereits in ſeiner Rundfunkrede nannte. Auch hiervon werden 10 v. H. abgeſetzt und dem Badiſchen Landesausgleichsſtock zugeführt. Auf Grund der Unterredung unſerers Berliner..⸗ Vertreters mit dem zuſtändigen Referenten des Reichsfinanzminiſteriums über die Reichshilfe für die Stadt Mannheim ergibt ſich unter Berückſichtigung der Veröffentlichungen der„Neuen Mannheimer Zei⸗ tung“ in dieſer Frage folgendes Bild: Das Reichsfinanzminiſterium hat ſoeben die Summe der Reichshilfe, die die Stadt Mannheim auf Grund der Notverordnung des Reichspräſiden⸗ ten vom 14. Juni 1932 als Reichswohlfahrtshilfe zur Erleichterung ihrer Wohlfahrtslaſten für den Monat Juni 1932 erhält, auf 186 415/ feſtgeſetzt. Dieſer Betrag wird in den allernächſten Tagen an die Badiſche Staatskaſſe überwieſen, mit der aus⸗ drücklichen Anweiſung, dieſen Betrag auf ſchleunig⸗ ſtem Wege an die Stadt Mannheim zur Auszahlung zu bringen. Allerdings wird Baden von dieſem auf Mannheim entfallenden Betrag der Reichshilfe einen Abzug in Höhe von 10 v. H. machen, der einem Lan⸗ desausgleichsſtock für beſonders notleidende Gemein⸗ den zugeführt wird. Die Stadt Mannheim erhält nach dem vom Reichsfinanzminiſterium aufgeſtellten verfeinerten Vertetlungsſchlüſſel für die Zeit vom 1. Juni 1932 bis 1. April 1933 einen Betrag an Reichshilfe von 3 046 770/(ohne Berückſichtigung des 10proz. Abzuges zugunſten des Badiſchen Landes⸗ ausgleichsſtocks), der von dem genannten Betrag noch abzuſetzen iſt). Dieſe Ziffer wird nach dem beſchloſſe⸗ nen Verteilungsſchlüſſel errechnet und kann nur unter gewiſſen vom Reichsfinanzminiſterium aus⸗ drücklich gemachten und unter eingehend erörterten und wiedergegebenen Vorbehalten der Mannheimer Oeffentlichkeit und der Mannheimer Stadtverwal⸗ tung bekanntgegeben werden. Sollten ſich in den nächſten Monaten die Grundlagen für den Verteilungsſchlüſſel in Mannheim grundlegend verändern, ſo dürfte ſich auch die einzelne Monatsrate verändern. Der Betrag für Juni ſteht allerdings ſchon end⸗ gültig feſt und beträgt für Mannheim ohne Abzug der 10 v. H. 186 415. Die Berechnung der Summe der Reichswohlfahrtshilfe für Mannheim für die noch kommenden 10 Monate des Haushaltsjahres 1932/33 erfolgt folgendermaßen: Bei der Ausſchüttung einer Reichshilfe von 35 Millionen, die für den Monat Junt 1932 in den nächſten Tagen auf die Länder er⸗ folgt, würde auf die Stadt Mannheim ein Betrag von 186 415/ entfallen. Würde dieſe Reichshilfe insge⸗ ſamt nur 1 Million/ betragen, ſo würde die Stadt Mannheim den 35. Teil der Juni⸗Summe erhalten. Da aber 582 Millionen„ in den nächſten 10 Monaten verteilt werden, erhält Mannheim die Juni⸗Summe von 186 415 /, dividiert durch 35 und multipliziert mit 582. Das ergibt 3 046 770/(ohne Abzug der 10 v. H. zugunſten des Landesausgleichsſtocks), voraus⸗ ſichtliche Reichswohlfahrtshilfe für die Stadt Mann⸗ heim. Hinſichtlich dieſes Betrages bittet uns das lichkeit den Tatbeſtand dieſer Reichswohlfahrtshilfe für Mannheim mitzuteilen und auf die Vorbe⸗ halte aufmerkſam zu machen, die das Reichsfinanz⸗ miniſterium zu dieſer Reichshilfe für Mannheim macht: Die Gewährung der Reichswohlfahrtshilfe iſt an beſtimmte Vorausſetzungen geknüpft. Zunächſt werden von der Summe, die die einzelnen Länder zur Weiterleitung an die Städte und Be⸗ zirksfürſorgeverbände vom Reich erhalten, 10 Pro⸗ zent abgezogen und einem Ausgleichsſtock der Länder zugeführt. Dieſer Ausgleichsſtock wird gebildet, um beſonders betroffene Städte zu bedenken. Selbſt⸗ verſtändlich müſſen auch dieſe 10 Prozent der Reichs⸗ wohlfahrtshilfe ausſchließlich der Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Kommunen nutzbar gemacht werden. Der Geſamtaufwand der Gemeinden iſt vom Reichsfinanzminiſterium für das Rechnungs⸗ jahr 1932/33 auf 1352 Millionen„ veranſchlagt wor⸗ den. Da die Gemeinden 680 Millionen/ ſelber tragen ſollen, muß ihnen der Reſt von 672 Millio⸗ nen/ vom Reich zugeſchoſſen werden. Dieſer Be⸗ trag iſt als Jahresleiſtung gedacht. In den Mona⸗ ten April und Mai 1932 ſind bereits 70 Millionen, gezahlt worden; weitere 20 Millionen/ wurden für ähnliche Zwecke aufgewendet, ſo daß für den Reſt des Rechnungsjahres 1932/33— für die Zeit vom 1. Juni 1932 bis zum 1. April 1933— eine Reichs⸗ wohlfahrtshilfe von 582 Millionen/ zur Auszah⸗ lung gelangt. Dieſe Wohlfahrtshilfe gelangt in Monatsraten zur Auszahlung. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium behält ſich vor, die Monatsrate in zwei Teilbeträgen anzuweiſen. Grundſatz iſt, daß die Wohlfahrtshilfe unmittel⸗ bar, alſo grundſätzlich mit reichsrechtlich geſichertem Anſpruch nach der Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen an beſtimmten Stichtagen verteilt wird. Der Stichtag iſt beweglich gedacht Ob er jeden Monat oder alle zwei Monate neu feſt⸗ geſetzt wird, bleibt den Durchführungsbeſtimmungen vorbehalten. Als Wohlfahrtserwerbsloſe im Sinne der neuen Vorſchrift ſind nur Arbeitnehmer anzu⸗ ſehen, die arbeitswillig und unfreiwillig arbeitslos ſind, das 60. Lebensjahr nicht überſchritten haben und als Arbeitſuchende unter dauernder Kontrolle des Arbeitsamtes ſtehen. Das Ausmaß der vom Reich in Ausſicht genommenen Wohlfahrtshilfe laſſe es gerechtfertigt erſcheinen, daß das Reich in Zukunft die Beteiligung an der Wohlfahrtshilfe davon ab⸗ hängig macht, daß der einzelne Bezirksfürſorgever⸗ band eine Haushalts-, Kaſſen⸗ und Rechnungsord⸗ nung durch Satzung feſtſtellt, die der Genehmigung der Aufſichtsbehörde unterliegt. Die Feſtſtellung eines ſachgemäßen, den Erforderniſſen äußerſter Sparſamkeit entſprechenden Haushaltsplanes darf nicht durch Beſchlüſſe der Gemeindevertretung er⸗ ſchwert oder unmöglich gemacht werden, die die Deckung der Geſamtausgaben des Haushaltsplanes gefährden. Die perſönlichen Ausgaben müſſen in einem Stellenplan feſtgelegt werden, der vom Ge⸗ meindevorſtand aufzuſtellen iſt und im Haushalts⸗ plan nicht überſchritten werden darf. Auch die Ge⸗ meindevertretungen ſollen nicht berechtigt ſein, den Stellenplan zu ändern. Das Reichsfinanzminiſterium weiſt weiter nach⸗ drücklichſt darauf hin, daß die Möglichkeit beſteht, die Kriſenfünftelrückſtände auf die einzelnen Be⸗ zirksfürſorgeverbände entfallenden Reichs⸗ wohlfahrtshilfen anzurechnen. Inwieweit das Reichsfinanzminiſterium von dieſer ihm in der letzten Notverordnung gegebenen Er⸗ mächtigung Gebrauch machen wird, iſt eine bisher ungeklärte Frage. Der Reichsminiſter der Finanzen und die zuſtändige oberſte Landesbehörde haben die Johannes Schlaf Zu ſeinem 70. Geburtstage am 21. Juni 1932 Von Dr. Karl Braudes „Hier iſt Neuland. Hier ſcheiden ſich die Wege, Hier trennt ſich Alt und Neu.. auch nicht ein einziges Element, das uns von jenſeits der Vogeſen zuge⸗ flogen wäre, von jenſeits der Memel oder jenſeits der Eider.“ Kann eine Dichtung dem Deutſchen beſ⸗ ſer empfohlen werden als durch dieſe Worte, mit denen der Altmeiſter Theodor Fontane die „Familie Selicke“ begrüßte? Jenes Drama in der ſich eine junge Generation zum erſten Male ihrer ſelbſt bewußt wurde, jene Tragödie, mit deren Aufführung die Geburtsſtunde des natuxraliſtiſchen Stils auf der Bühne ſchlug. Alles in dieſem Drama iſt Naturwahrheit. Le⸗ bensecht ſind die Vor⸗ gänge: ein ewig gleiches trübes Erdendaſein, das nur ſelten von einem ſpärlichen Lichtſtrahl er⸗ hellt wird, der Abſchied zweier Liebenden, der Verzicht des Mädchens, das ſich in tapferer, nimmer ermüdender Arbeit für die Eltern opfert, die Szene, da ſich die beiden am Toten⸗ bette des Kindes gegenüber ſtehen. Lebensecht iſt duch die Sprache, deren Wortlaut die Schauſpieler zur Naturgewohnheit zwingt. Das Geſtammel eines alten Mannes iſt in einer Weiſe wiedergegeben, die einen Feind dieſer Dichtergeneration veranlaßt hat, die„Familie Selicke“ als eine„Tierlaut⸗ komödie“ zu bezeichnen. Dieſe Sprache ſteht im be⸗ wußten Gegenſatz zur Schriftſprache, zur„Sprache des Theaters“. Sie iſt die Sprache der Natur, der angefangenen, dann abgebrochenen Sätze, der Un⸗ gelenkheiten. Der Dichter ſtudiert das Gehabe der Menſchen in ihrer Alltäglichkeit, das Entſtehen und Ineinanderverſchlungenſein der Gedanken. Die al⸗ N leinige Richtſchnur dieſer Künſtlergeneration, die man wohl als die Epoche des konſeguenten Natura⸗ lismus bezeichnet, iſt der Satz: Die Kunſt hat die Tendenz, wieder die Natur zu ſein, ſie hat die Wirklichkeit wiederzugeben.. Die„Familie Selicke“ iſt die letzte gemeinſame Arbeit der beiden Pfadſucher des deutſchen Natura⸗ Itsmus, Arno Holz und Johannes Schlaf. Es war die Zeit, da ſie ſich im täglichen Zuſammenleben zur ſcharfen Wiedergabe des in der Natur Beobach⸗ teten erzogen und gegenſeitig ſchulten. Im Som⸗ mer 1887 hatte der junge Schlaf das ihm aufge⸗ zwungene Brotſtudium von ſich geworfen, um der Stubengenoſſe des Freundes zu werden. Es begann ein Idyll unter Entbehrungen, das Arno Holz köſt⸗ lich geſchildert hat:„Unſere kleine Bude hing luftig wie ein Vogelbauerchen mitten über einer wunder⸗ baren Winterlandſchaft, von unſeren Schreibtiſchen aus, vor denen wir daſaßen bis an die Naſen einge⸗ mummelt in große rote Wolldecken, konnten wir fern über ein verſchneites Stück Heide ſehen, das von Krähen wimmelte, allabendlich die märchenfarbenſten Sonnenuntergänge ſtudieren, aber die Winde blieſen uns durch die ſchlecht verkitteten kleinen Fenſter von allen Seiten an, und die Finger waren uns.. oft ſo froſtverklammt, daß wir gezwungen waren, unſere Arbeiten ſchon aus dieſem Grunde zeitweilig einzu⸗ ſtellen. Dann mitunter mußten wir ſie auch noch aus ganz anderen Gründen quittieren. So z. B. wenn— was freilich das Allerbedenklichſte war— uns einmal der Taback ausging.. Einmal, als die Not am größten war, rauchten wir ſogar das letzte Stück einer alten Girlande auf. Schließlich, als dann endlich durch unſere Scheiben wieder blau der Frühlingshimmel brach, hatten wir die Genugtuung, konſtatieren zu können, daß unſer ſchöner ſchnee⸗ weißer Hermeskopf, der ſo lange.. mitten unter einem Spiegelchen geſtanden, ausſah wie ein Nig⸗ gerſchädel. Veröffentlicht von uns, als das erſte ſichtbare Reſultat dieſer Kampagne, wurde dann ein Jahr ſpäter: Bjarne P. Holmſen: Papa Hamlet“. Dieſe Novellenſammlung war, um zu verblüffen und irre zu führen, als eine Ueberſetzung aus dem Norwegiſchen bezeichnet worden. Das Buch hat ſtärkſte lebendige Wirkung bei den Zeitgenoſſen hervorgerufen. Gerhart Hauptmann ſchrieb vor ſein erſtes Drama„Vor Sonnenaufgang“: Bjarne. vom Reich geſtellten Vorausſetzungen für die Reichs⸗ wohlfahrtshilfe nicht erfüllt, die Ueberweiſungen aus dem Wohlfahrtslaſtenfonds von 672 Mill. zu ſperren. Ein ſolcher Fall würde eintreten, wenn eine Gemeinde die Beamtengehälter er⸗ höhen oder ihre Einnahmequellen nicht ſo ausſchöpfen würde, wie das im Landesdurch⸗ ſchnitt geſchieht. Selbſtverſtändlich ſind die Möglich⸗ keiten und Fälle, wie das Reichsfinanzminiſterium ſelbſt zugibt, ziemlich theoretiſcher Art. Der Abzug der 10 Prozent— darauf muß beſonders hingewie⸗ ſen werden— wird ganz allgemein gemacht, gleich⸗ gültig, ob Vorausſetzungen für Sperrung oder Kürzung der Reichswohlfahrtshilfen in Einzelfällen vorliegt. Das Verfügungsrecht über den Aus⸗ gleichsfonds haben die oberſten Landesbehörden. Allerdings ſind ſie von Reichswegen verpflichtet, dieſe Mittel ausſchließlich zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden zu verwenden. Der Deutſche Städtetag hat vor der letzten Finanzunotverordnung die Defizits der Ge⸗ meindeetats auf 750 Millionen/ beziffert. Da der Reichsfonds von 230 auf 680, alſo um 450 Millionen 1 erhöht worden iſt, verringert ſich die⸗ ſer Betrag auf 300 Millionen 1. Durch Forterhe⸗ bung der Bürgerſteuer würden nach Auffaſſung des Städtetages 250 Millionen/ aufgebracht. In dieſer Richtung bewegen ſich die Andeutungen, die von den kommunalen Spitzenorganiſationen gemacht werden, wenn die Frage des Ausgleichs des noch beſtehen⸗ den Kommunaldefizits von 300 Millionen/ er⸗ örtert wird. Ablehnung des ſtädtiſchen Voranſchlags durch den Stadtrat Vom Städtiſchen Nachrichtenamt erhalten folgende wichtige Mitteilung: Der Mannheimer Stadtrat hat in ſeiner Sitzung vom Montag, 20. Juni den Voranſchlag für das Nechnungsjahr 1932/33 abgelehnt. Der Oberbürgermeiſter hat ſich ſeine Entſchließung ge⸗ mäß Artikel 11 der badiſchen Haushalts verordnung vom 9. Oktober 1931 vorbehalten. Durch die Ablehnung des Voranſchlags 1932/33 in der von der Verwaltung vorgelegten Form er⸗ übrigt ſich bedauerlicherweiſe die Beratung im Bürgerausſchuß. Der nächſte Schritt hat durch den Oberbürgermeiſter zu erfolgen, der nach der badiſchen Haushalts⸗Notverordnung verpflichtet iſt, im Namen wir der Verwaltung den Voranſchlag in Kraft zu ſetzen. Dem Stadtrat ſteht nur noch das Recht zu, inner⸗ halb von acht Tagen Beſchwerde beim Landeskom⸗ miſſär zu erheben. Im Intereſſe der Selbſtverwaltung der Gemein⸗ den iſt die Ausſchaltung des Bürgerausſchuſſes bei der Feſtſetzung des ſtädtiſchen Haushaltplanes ſehr zu bedauern. Wir ſtehen vor der Tatſache, daß wir allmählich in württembergiſche Verhältniſſe hinein⸗ geraten ſind, Verhältniſſe, die wir allerdings immer als viel vorteilhafter im Vergleich zur badiſchen Ge⸗ meindeordnung bezeichnet haben. Im Nachbarlande genügt der erweiterte Gemeinderat vollſtändig. Und auch drüben in Ludwigshafen kommt man mit dem Stadtrat aus, der, wie mitgeteilt, den Voranſchlag vor einigen Tagen verabſchiedet hat. Wir glauben, daß der Zeitpunkt nicht mehr fern iſt, der die badiſche Gemeindeordnung der württembergiſchen und bayeriſchem angleicht und damit den Bürger⸗ ausſchuß völlig beſeitigt. — Veranſtaltungen En Summertog an de Woterkant Die erſt Anfang April gegründete Frauengruppe des Marinevereins Mannheim iſt am Sonntag zum erſten Male mit einer Veranſtaltung hervorgetreten, die zu einem vollen Erfolg wurde. Das in den Germania⸗ ſälen abgehaltene Wohltätigkeitsfeſt zugunſten unterſtützungsbedürftiger Vereinsangehöriger ſegelte unter dem Motto„En Summertog an de Woterkant“ und ſah ſo viele Mitglieder und Gäſte an Bord, daß der Platz kaum mehr aus reichte. Die Wände waren hübſch mit Blütenzweigen geſchmückt. Von allen Seiten grüßten die alten Flaggen und die Jugend des Vereins zeigte ſich zum Teil im flotten Matroſenanzug. Die Vorſitzende, Frau Laux, begrüßte alle Anweſenden, beſonders die Marinekameraden von auswärts und die Vertretungen befreundeter Vereine. Das Feſt der Frauen⸗ gruppe ſolle der Nächſtenliebe dienen. Fleißige Hände und große Opferbereitſchaft hätten es ermöglicht, das Feſt ſo ſchön zu geſtalten. Dr. Hiecke richtete als Vorſitzender des Rhein⸗Neckar⸗Militärgau verbandes, dem auch der Marineverein Mannheim angeſchloſſen iſt, einige Worte an die Kameraden und ihre Frauen. Er dankte den Damen des Marinevereins, die ſich in vorbildlicher Weiſe zuſam⸗ mengetan haben, um den notleidenden Mitgliedern und ihren Familien zu helfen. Darin zeige ſich heute noch die alte Kameradſchaft. Auch der Vorſitzende des Marinevereins, Herr Grathwol, dankte der Frauengruppe, die in der kurzen Zeit ihres Beſtehens aus eigener Kraft ſo Hervor⸗ ragendes geleiſtet hat. Nach einem ſchneidigen Aufmarſch der Jungmannſchaft der Frauengruppe ſah man das Liederſpiel„Der Boots⸗ mannsmaat“, in dem nach den üblichen Komplikationen alles zum guten Ende kommt. Reicher Beifall wurde auch einem revueartigen Streifzug durch Wiener Operetten zu⸗ teil, woran ſich die jungen Damen des Vereins beteiligten. Die Einſtudierung aller Darbietungen lag bei Alma Stech in guten Händen. Die Hauskapelle des Stammvereins unter Leitung von Herrn Colmorgen hatte den muſikalt⸗ ſchen Teil übernommen und bewährte ſich auch ſpäter beim Tanz. Während der Pauſe wurde der Verkauf der Loſe für die prächtige Tombola durchgeführt, wodurch ſich ein anſehn⸗ licher Ueberſchuß für den wohltätigen Zweck ergab. Eine Tanzunterhaltung beſchloß die ſchöne Veranſtaltung. el. Stadtrat Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 20. Juni. In der jüngſten Stadtratsſitzung brachten zunächſt die Natio⸗ nalſozialiſten einen Dringlichkeitsantrag ein, gegen die in der neuen Notverordnung enthaltenen Kür⸗ zungen von Unterſtützungsſätzen ſchärfſten Proteſt einzulegen. Mit Rückſicht darauf, daß die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen noch nicht vorliegen und auch keine generelle Senkung eintreten wird, beſchloß der Stadtrat gegen ſechs Stimmen die Verweiſung des Antrages an den Hauptausſchuß. Es wurde darauf ein Antrag des Bürgermeiſteramts, die Zuſchläge zu den Tarifſätzen der Tagarbeiter les handelt ſich um Arbeiten im Geſamtwerte von über 300 000% im Jahr) um 7 v. H. auf 53 v. H. zu ſenken, ab⸗ gelehnt. Zum zweiten Male verfiel ein Antrag auf Ueberlaſſung des Stiftsplatzes zur Errichtung eines allgemeinen Kriegerdenkmals der Ablehnung, wo⸗ gegen ein Vermittelungsantrag, den Stiftsplatz unter Ablehnung der dadurch entſtehenden Ausgaben von annähernd 3000/ für Lichtverlegung zu über⸗ laſſen, Annahme fand. Die Straßenbahn⸗ tarife wurden einer Aenderung unterzogen und im weſentlichen erheblich geſenkt. —— Geſchäftliche Mitteilungen * Adler⸗Erfolg beim Automobil⸗Schönheitswettbewerb des Frankfurter Automobil⸗Clubs. Die Schau zeigte wte⸗ der einmal eindrucksvoll die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Automobilinduſtrie, deren Erzeugniſſe jeden Vergleich mit ausländiſchen Fabrikaten aushalten.— Beſondere Anerken⸗ nung fanden die Wagen der Adlerwerke, die mit nicht weni⸗ ger als 15 erſten Preiſen, 4 zweiten und der höchſten Aus⸗ zeichnung, dem„Goldenen Band“, prämiiert wurden.— Am erfreulichſten war für die Adlerwerke die Tatſache, daß die beiden neuen 1,5 Liter⸗Typen Primus und Trumpf ſowohl bei den Schiedsrichtern als auch beim Publikum ungeteilten Beifall fanden. Die entzückenden 1,5 Liter Limuſinen und Cabriolets, die teilweiſe von Privatbeſitzern vorgeführt wurden, erhielten allein 6 erſte Preiſe und auch das„Gol⸗ dene Band“ wurde einem dieſer Wagen zuerkannt. Holmſen, dem konſequenteſten Realiſten, Verfaſſer von„Papa Hamlet“, zugeeignet in freudiger Aner⸗ kennung der durch ſein Buch empfangenen, ent⸗ ſcheidenden Anregung.“ Mehrere Jahre dauerte dieſe Zuſammenarbeit von Arno Holz und Johannes Schlaf. Sie trennten ſich, als ihr Ziel erreicht war, ihre anfänglich heftig befehdete Kunſtrichtung ſich zur Anerkennung durch⸗ gerungen hatte. Und nunmehr— nach der Vollen⸗ dung des damals wie auch heute noch ſtark umſtrit⸗ tenen ſtreng naturaliſtiſchen Dramas Oelze“— findet ſich bei Johannes Schlaf eine Ent⸗ wicklung zum tief Innerlichen, Deutſchen, Muſika⸗ liſchen. Zunächſt in den lyriſchen Prodichtungen„In Dingsda“ und„Frühling“. Der Dichter flüchtet aus der Großſtadt in ein kleines Neſt auf dem Lande, nach Dingsda, er liegt unter dem Weiß⸗ dorn, er vergräbt den Kopf ins Gras, er erbaut ſich am Orgelklang der Dorfkirche, er berauſcht ſich an der Frühlingswelt. Von dem unmittelbarſten Werke Schlafs, dem„Frühling“, das aus überquellendem Gefühl heraus geboren iſt, ſagt Richard Dehmel, daß er überwältigt die Dichtung vor Tränen nicht habe zu Ende leſen können. Doch dann ſtürzt ſich der Dichter wieder aus der Träumerei der ländlichen Abgeſchiedenheit in das ſchwere grübleriſche Ringen um die Probleme der Gegenwart. In den Nowellen„Sommertod“, „Leonore“, Kuhmagd“ und den Dramen „Gertrud“,„Die Feindlichen“,„Der Bann“ geſtaltet er gegen das Jahrhundertende den nervö⸗ ſen, ſenſitiven, hyſteriſchen, ja pathologiſchen Men⸗ ſchen der Dekadenz. Gering iſt das äußere Ge⸗ ſchehen, die ganze Filigrankunſt des Dichters wirft ſich auf die Darſtellung der ſeeliſchen Entwicklung. Zum Schildträger im Kampfe gegen die Dekadenz, zum Verkünder des neuen deutſchen Menſchen wird Johannes Schlaf in ſeinen beiden Romantrilogien, die in den erſten Jahren des zwanzigſten Säku⸗ lums erſcheinen. Der Held des„Dritten Rei⸗ ches“ hat Sozialismus und Materialismus über⸗ wunden;„Deutſche Pietät und Frömmig⸗ keit“ ſollen unveräußerliche Güter des neuen Menſchen ſein. In dieſen Romanen wie in den philo⸗ ſophiſchen Schriften erkennt Schlaf als das Wich⸗ tigſte die große religiöſe Kriſe, die„vorderhand Kunſt und Dichtung als unweſentlich beiſeite „Meiſter⸗ drängt“. Und einem parallel gerichteten Streben folgen auch die um ein neues Weltbild ringenden Werke, die unſere Erde wieder in den Mit telpunkt des Kosmos ſtellen wollen, eine Anſchauung, die— man mag im einzelnen zu ihr ſtehen, wie man will— doch in ihrem Endziel Anerkennung beanſpruchen darf, wenn ſie den Men⸗ ſchen als den alleinigen Träger der Entwicklung des Geiſtes betrachtet ſehen will, als den allein Un⸗ ſterblichen, der die höchſte Entwicklungsſtufe, die Erkenntnis der göttlichen Vorſehung, gewonnen hat. So dürfen wir Johannes Schlaf an dem Tage, da er in das achte Jahrzehnt ſeines Lebens eintritt, als einen Dichter feiern, der für die Entwicklung der deutſchen Poeſie richtunggebend war, als einen der Vorkämpfer unſeres um nationale und religiöſe Güter ringenden Volkes. * Der neue Mainzer Intendant. Der Mainzer Theaterausſchuß hatte, wie wir bereits mitteilten, uon 100 Bewerbern um den Intendantenpoſten am Mainzer Stadttheater zunächſt ſechs Bewerber in engere Wahl genommen und ſchließlich dem Stadt⸗ rat zur Entſcheidung den ehemaligen Mannheimer Intendanten Francesco Siolt und den Intendan⸗ ten des Züricher Stadttheaters Paul Trede vorgeſchlagen. Der Stadtrat hat gegen acht Stim⸗ men ſich für den Intendanten Paul Trede entſchie⸗ den. Dem neuen Intendanten fällt die wichtige Aufgabe zu, die Möglichkeiten einer Thea⸗ tergemeinſchaft im Rhein Maingebiet — zwiſchen den Städten Wiesbaden, Frankſurt, Darmſtadt und Mainz— zu erörtern, wenngleich er als einen ſeiner Grundſätze bereits die Notwen⸗ digkeit der Erhaltung eines ſelbſtändigen Mainzer Theaters betont hat. Der neue Intendant will ſich rein künſtleriſch betätigen und nimmt ohne irgendeine Bindung ſein Amt an. Die Mainzer Bühne ſteht vor ihrem hundertjährigen Jubiläum, einem Exeignis, das ſicher wie einſt die 150⸗Jahrfeier der Mannheimer Bühne alle Kräfte des neuen Bühnenleiters in Anſpruch neh⸗ men wird. Die Bedenken, daß der neue Intendant aus einem Lande ohne Etatkürzungen kommt, hat er ſelbſt durch den Hinweis zerſtreut, daß er in Zürich keine höhere Subvention erhalten habe als ſie das Stadttheater in Mainz auch erhalte. 8 der vor Ob. Un Plc 2 1 dienstag, 21. Juni 1032 Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurden die Profeſſoren: Wilhelm Armbruſter am Gymnaſium Konſtanz zum Di⸗ rektor am Gymnaſium Lörrach, Karl Blechner am Gymnaſium Karlsruhe zum Direktor am Gymna⸗ ſium Offenburg, Dr. Rudolf Horn an der Mädchen⸗ realſchule mit MRG. und MG. Heidelberg zum Di⸗ rektor an der Realſchule Emmendingen, Ernſt Holl⸗ ſtein an der Gewerbeſchule in Offenburg und Fried⸗ rich Hub an der Goldſchmiedeſchule in Pforzheim Verſetzt wurde Staatsanwalt Friedrich Stell⸗ berger in Waldshut nach Karlsruhe. Zur Ruhe geſetzt auf Antrag wurde Juſtizoberinſpektor Friedrich Brehm beim Amts⸗ gewicht Weinheim. Schweres Autounglück bei Wiesloch * Wiesloch, 21. Juni. Am Sonntag abend er⸗ eignete ſich auf der Bruchſaler Landſtraße in der Kurve bei der Ziegelei Bott ein ſchwerer Unfall. Der Metzgermeiſter Claus mit Frau und Dienſt⸗ mädchen aus Frankfurt a. M. befand ſich auf einer Ausflugsfahrt. Das Auto kam an dieſer Kurve plötzlich ins Schleudern und ſtürze die Böſchung hinunter. Die drei Inſaſſen wurden hierbei heraus⸗ geſchleudert. Claus und das Dienſtmädchen wurden ſchwer verletzt in das Heidelberger Krankenhaus ge⸗ bracht, während Frau Claus mit dem Schrecken davonkam. Für 2500/ Anzüge und Stoff geſtohlen * Karlsruhe, 21. Juni. Bei einem Einbruch in einem Konfektionshaus in der Waldhornſtraße fie⸗ len den Tätern 25 Herrenanzüge, 13 Herren⸗ mäntel und verſchiedene Stoffreſte in die Hände. Der Wert der entwendeten Ware beträgt etwa 2500 /. Beim Verkauf von Anzügen durch Hau⸗ ſierer iſt daher Vorſicht geboten. Schwerer Verkehrsunfall 4* Karlsruhe, 21. Juni. Am Sonntag abend wollte ein 23 Jahre alter Schloſſer von hier mit ſeinem Motorrad noch kurz vor einem herannahenden Straßenbahnzug die Karlſtraße beim Ludwigsplatz überqueren. Er wurde dabei von dem Straßenbahn⸗ wagen erfaßt, umgeworfen und etwa 10 Meter weit fortgeſchoben. Durch den Sturz wurde der Motorradfahrer am ganzen Körper erheblich verletzt, ſo daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Tödlicher Sturz aus dem Zuge * Oberkirch, 20. Juni. Am Samstag abend ſtürzte der 28 Jahre alte Schneider Hermann Rixinger von Lautenbach auf der Bahnſtrecke Appenweier Oberkirch aus dem Zuge. Rixinger war von einem Unwohlſein befallen worden und begab ſich auf die Plattform des Wagens, um friſche Luft zu ſchöpfen. Dabei muß er vom Wagen gefallen ſein. Rixinger war ſofort tot. Regens Ries⸗St. Peter geſtorben * Freiburg i. Br., 20. Juni. Geſtern nachmittag ſtarb in der Freiburger Mediziniſchen Klinik der Regens des Erbiſchöflichen Prieſterſeminars in St. Peter, Ries. Der Verſtorbene iſt 1867 in Bo x⸗ berg bei Tauberbiſchofsheim geboren. N * Schwetzingen, 20. Juni. Die Firma M. Baſ⸗ ſermann u. Cie., Gmbß., ſuchte durch eine Zei⸗ tungsanzeige eine größere Anzahl Arbeiterin⸗ nen, die ſich früh um 6 Uhr melden ſollten. Schon vor 5 Uhr kamen die erſten Frauen und Mädchen an⸗ gefahren. Die Menge wurde immer größer und ge⸗ gen 6 Uhr ſtand eine nach Hunderten zählende Schar von Frauen und Mädchen aller Al⸗ tersſtände vor den Fabriktoren. Leider konnte die Fabrikleitung nicht allen Arbeitſuchenden Be⸗ ſchäftigung geben, aber eine größere Anzahl wurde doch eingeſtellt. Weinheim, 20. Juni Am geſtrigen Sonntag fand in Rippeuweier im Landheim der Weinheimer evang. Jugendbünde der Schlußtag der Er⸗ werbsloſen freizeit für Mädchen ſtatt. Herr Pfarrer A. de Haas ⸗Göttingen, der Reichs⸗ bundeswart des Bundes deutſcher Jugendvereine, hatte dieſe Freizeit veranſtaltet und das Thema be⸗ handelt:„Der junge Menſch und die Kirche“. Mit großer Freude und viel Intereſſe lauſchten die er⸗ werbslofen Mädchen den Ausführungen. Die leb⸗ hafte Ausſprache förderte manche Frage zutage. Zum geſtrigen Schlußtag waren die Jugendbünde der Pfalz eingeladen. Pfarrer Nutzinger⸗ Heddesheim ſprach als Gauleiter herzliche Worte zur Jugend. Mit frohem Geſang ging es heim⸗ wärts. Karlsruhe, 21. Juni. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurde in der Durmersheimerſtraße ein 15 Jahre alter Burſche aufgegriffen, der ſich obdachlos um⸗ hertrieb. Die Feſtſtellungen ergaben, daß der Junge vor zehn Tagen ſeinen Eltern in der Nähe von Stuttgart durchgebrannt war. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Die Inthroniſation des neuen Erzbischofs * Freiburg i. Br., 20. Juni. Die Inthroniſations⸗ feierlichkeiten für Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber nahmen ihren Anfang mit einem feierlichen Geläut am geſtrigen Abend von 8 bis 9 Uhr und am heuti⸗ gen Feſttag von—8 Uhr morgens, das in drei Ab⸗ ſätzen von ſämtlichen katholiſchen Kirchen der Stadt geläutet wurde. Kurz vor halb 9 Uhr begann Abordnungen zum Münſter. Infolge des heftigen Regens, der gerade im Augenblick der feierlichen Abholung des Erzbiſchofs niederging, mußte dieſer Akt weſentlich eingeſchränkt werden, weshalb die vorgeſehene Abholung des Kirchenfürſten unterblieb. Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber wurde im Portal des Münſters durch das Domkapitel, die Geiſtlichen der Stadt Freiburg und die Dekane der Erzdiözeſe Freiburg empfangen. Unter Glockengeläut zog Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber in ſeine Kathedrale ein, um in feierlicher Inthroniſation auf den Stuhl des Heiligen Konrad geſetzt zu werden. Auf dem Münſterplatz vor dem erzbiſchöflichen Palais gaben am Sonntag abend die Katholiken Freiburgs ihrem neuen Erzbiſchof eine Serenade. Etwa 15000 Perſonen nahmen daran teil. Der große Münſterplatz war dicht gefüllt. Neben der Geiſtlichkeit der Erzdiözeſe nahmen auch der badiſche die Auffahrt der * Oberkirch, 20. Juni. Am Samstag und Sonntag hielt in Oberkirch der Badiſche Einzelhandel unter Teilnahme von über 400 Mitgliedern Beratungen über wirtſchaftliche und Standesfragen ab. Den beiden Haupttagungen vor⸗ aus gingen Sitzungen der Badiſchen Rabattſpar⸗ gruppe und eine Aufſichtsratsſitzung des Glasver⸗ ſicherungsvereins des Badiſchen Einzelhandels und der Sterbekaſſe der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels. Am Samstag abend fand in der „Stadt Straßburg“ ein gutbeſuchter Begrüßungs⸗ abend ſtatt, der von muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen umrahmt war. Den Auftakt der Tagung am Sonntag bildete ſo⸗ dann die außerordentliche Mitgliederverſammlung der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels im großen Saal der„Oberen Linde“. Die Verſamm⸗ lung wurde von Präſident Wilſer⸗Karlsruhe er⸗ öffnet. Anſchließend referierte Verbandsdirektor Steinel⸗Karlsruhe über den einzigen Punkt der Tagesordnung: „Regelung des Verhältniſſes zu den Waren⸗ häuſern, Einheitspreisgeſchäften und Groß⸗ filialgeſchäften“. Der Redner ſchilderte die immer größer werden⸗ den Schwierigkeiten des Einzelhandels und die Not⸗ wendigkeit einer reinlichen Scheidung des mittelſtän⸗ diſchen Einzelhandels von den großkapitaliſtiſchen Be⸗ trieben. Den vorausgegangenen Beſchlüſſen des Ge⸗ ſamtvorſtandes folgend habe dieſe Generalverſamm⸗ lung ſtattfinden müſſen, um hierüber eine Entſchei⸗ dung zu treffen. Von den vorliegenden Anträgen wurde der mit überwältigender Mehrheit angenom⸗ men, daß künftighin Mitglied der Landesorganiſa⸗ Staatspräſident Dr. Schmitt, Kultusminiſter Dr. Baumgartner, die Bürgermeiſter der Stadt Frei⸗ burg und zahlreiche Reichs⸗ und Landtagsabgeord⸗ nete teil. Es wurden mehrere Anſprachen gehalten. Erzbiſchof Gröber dankte tiefbewegt für die Huldigungen, die er nur als Gruß entgegengenom⸗ men habe, denn nicht zum Herrſchen, ſondern zum Dienen ſei er gekommen. Er komme als Helfer und Vater der Caritas, als Verkünder der ewigen Wahrheit und als Verteidiger der Gerechtigkeit. Er wolle ſich, das Erzbistum und ſeine Dißzeſanen unter Schutz und Segen des heiligen Conrad ſtellen, der vor tauſend Jahren die Diözeſe gegründet habe. Eine Abordnung der Stadt Meßkirch, der Hei⸗ matgemeinde des neuen Erzbiſchofs Conrad, machte geſtern nachmittag im erzbiſchöflichen Palais dem Erzbiſchof Mitteilung von dem vor kurzem erfolg⸗ ten Beſchluß der ſtädtiſchen Körperſchaften auf Er⸗ nennung des Erzbiſchofs Dr. Conrad Gröber zum Ehrenbürger der Stadt Meßkirch. Bürger⸗ meiſter Wendling überreichte bei dieſer Gelegen⸗ heit die Ehrenbürgerurkunde und ſprach dem Erz⸗ biſchof die Glückwünſche der Stadtverwaltung aus, Stadtpfarrer Meckler überbrachte die Glück⸗ und Segenswünſche des Stiftungsrates Meßkirch und ſprach gleichzeitig auch im Namen der Bevölkerung der Stadt. Tagung der Landeszentale des Vadijthen Einzelhandels tion des Badiſchen Einzelhandels jede in Baden Ein⸗ zelhandel treibende Firma oder Einzelperſon wer⸗ den kann, mit Ausnahme von Warenhäuſern, Ein⸗ heitspreisgeſchäften und ſolchen Großftilialbetrieben, deren Geſchäft ſich nicht auf den Ort oder gewerblichen Niederlaſſung des Hauptgeſchäftes beſchränken kann. Im Anſchluß hieran wurde dann einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die das Programm des mittelſtändiſchen Einzelhandels darſtellt. In der Entſchließung wird u. a. verlangt, daß durchgreifende Maßnahmen gegenüber den mit⸗ telſtandsſchädlichen, großkapitaliſtiſchen Unterneh⸗ mungen ergriffen werden, weiter wird Ausdehnung der zweijährigen Sperrfriſt für Einheitspreis⸗ geſchäfte verlangt. Eine weitere Entſchließung rich⸗ tet ſich gegen die ſtaatliche Bevorzugung der Kon⸗ ſum vereine, weiter gegen den Hausſierhandel; ebenſo wurden Forderungen auf ſteuerlichem Ge⸗ biet geſtellt. Weiterhin fand im Anſchluß an dieſe Tagung eine Verſammlung der Badiſchen Lebensmittel⸗ Feinkoſt⸗ und Kolonialwarenfachgruppe ſtatt, die von Menges⸗Karlsruhe geleitet wurde. In einem kurzen Referat gab Direktor Steinel⸗ Karlsruhe einen Ueberblick über die Beſchlüſſe. In einem zweiten Referat ſprach Direktor Schill⸗Stuttgart über die Frage:„Inwiefern iſt der Edeka⸗ Verband in der Lage, dem ſelbſtändigen Kolo⸗ nialwarenhändler zur Erhaltung ſeiner Exiſtenz zu verhelfen.“ Am Nachmittag fand noch eine Mitgliederver⸗ ſammlung des Glasverſicherungsvereins und der Sterbekaſſe der Landeszentrale des Badiſchen Ein⸗ zelhandels ſtatt. õũã ã0PPwbwbPPPßwbGbPbwbGbꝙ ã ãããwꝙy0VVPpPpVfVPPVTPVCPVTPPGPPPPVPGPPGPGPGTGPGPGTGTGPGTGTGTGTGPGPGPTPGPVTPGPTGTGTPTGTGTPTGTGTGTPGTPTGTGTPTPTPTPTGTGTPTPTPTPTGTGTGTGTGTGTGTGGTGTGTGTGTGTöVGTbTöTöTGbTöTGTGTöTGVTGGTGGTGbTWTͤTWTWTͤTWTWTWTVTVTVTDTVTVTVwVwWwww Berufung im Heim ⸗Jörſter⸗Prozeß Förſters Geldſtrafe ermäßigt * Frankenthal, 20. Juni. Vor der Strafkam⸗ mer II des Landgerichts Frankenthal fand am Montag die Berufungsverhandlung im Heim⸗För⸗ ſter⸗Prozeß ſtatt. Stadtrat Förſter⸗Ludwigs⸗ hafen und Schriftleiter Joſef Hünerfauth⸗ Kaiſerslautern werden von Rechtsanwalt Dr, Weinmann Ludwigshafen verteidigt. Geheim⸗ rat Dr. Heim iſt durch Juſtizrat Dr. Warmuth⸗ München vertreten. Die„N. S..⸗Rheinfront“ brachte in der Ausgabe Nr. 161 vom 14. Juni 1931 einen von Stadtrat Förſter verfaßten Artikel, in dem Dr. Heim der Vorwurf gemacht wurde, daß er von den Franzoſen Gelder für verräteriſche Zwecke erhalten habe. Außerdem war geſagt worden, Dr. Heim habe gegen den Reichsgrafen Bothmer, der den gleichen Vor⸗ wurf erhob, keine Meineidsanzeige erſtattet. Förſter wurde in der erſten Verhandlung vor dem Amts⸗ gericht Neuſtadt am 31. 3. 32 zu einer Geldſtrafe vom 200 Mk., Hünerfauth zu 75 Mk. verurteilt. Gegen dieſes Urteil wurde von beiden Seiten Berufung eingelegt. Bei ſeiner heutigen Vernehmung bekennt ſich Förſter als Verfaſſer des Artikels, von dem er große Teile aus dem„Völkiſchen Beobachter“ übernommen habe. Hünerfauth beſtätigt ſeine Verantwortlichkeit; Bedenken gegen die Aufnahme habe er nicht gehabt. Rechtsanwalt Dr. Weinmann beantragte die Ladung des Grafen Bothmer als Zeugen, doch wurde dieſer Antrag durch Gerichtsbeſchluß abgelehnt. Die Ver⸗ handlung geht weiter. 5 Nach der Ablehnung des Antrages, den Grafen Bothmer als Zeugen zu laden, begannen am Nach⸗ mittag die Plädoyers der Verteidiger. Rechtsanwalt Dr. Weinmann⸗Ludwigshafen erklärte, daß die Be⸗ rufung des Privatbeklagten Förſter nicht zurück⸗ gezogen werde, da der Privatbeklagte heute noch auf dem Standpunkt ſtehe, daß Dr. Heim⸗Regensburg franzöſiſches Geld erhalten habe. Förſter und Hü⸗ nerfauth hätten in gutem Glauben und in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt. Der Verteidiger plädierte auf Freiſpruch der beiden Verurteilten. Juſtizrat Dr. Warmuth dagegen erklärte, der Wahrheitsbeweis ſei von Förſter für ſeine Behaup⸗ tungen nicht erbracht worden. Graf Bothmer ſei kein beauftragter Agent von Dr. Heim geweſen, die Strafe müſſe bei der Schwere der Vorwürfe gegen Dr. Heim nicht ermäßigt, ſondern im Gegen⸗ teil erhöht werden. Das Gericht verkündete gegen 5 Uhr nachmittag folgendes Urteil: Der Angeklagte Heinrich Förſter wird zu einer Geldſtrafe von 100 Mark wegen übler Nach⸗ rede verurteilt, der Angeklagte Joſef Hünerfauth erhält eine Geldſtrafe von 40 Mark. Die Be⸗ fugnis zur Veröffentlichung des Urteils wird in gleichem Umfang wie bei der erſten Inſtanz dem Kläger zugeſprochen. 1438. Jahrgang/ Nummer 281 2 Ius der Ffaſæ Oberbaudirektor Sternlieb tritt in den Ruheſtans o. Ludwigshafen, 21. Juni. Am 1. Auguſt tritt, wie ſchon kurz berichtet, Oberbaudirektor Marcus Sternlieb in den Ruheſtand. Sein Name iſt mit dem erſtaunlichen Aufſchwung, den der Städte⸗ und Wohnbau in Ludwigshafen ſeit einem Viertel⸗ jahrhundert genommen hat, untrennbar verbunden. Der aus Kaiſerslautern in die Rheinſtadt berufene Stadtbaurat und nachmalige Oberbaudirektor hat während dieſer ganzen Zeit alle Päne in der Aus⸗ führung neuer Straßen(Durchbruch der Jubiläums⸗ ſtraße), Parks(Ebertpark), öffentliche Bauten (Stadthaus Nord, Pfalzbau) maßgebend beeinflußt. Vor allem aber dankt Ludwigshafen der organi⸗ ſatoriſchen und finanzmänniſchen Tätigkeit Stern⸗ ltebs die Verringerung der Wohnungs⸗ not. Seit etwa 12 Jahren leitete Sternlieb die „G A“: die gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Wohnungsbau. Um ſich dieſer Aufgabe, die in der Arbeiterſtadt mit ihren überſiedelten Wohnquartie⸗ ren von ſo großer Bedeutung war, ausſchließlich widmen zu können, trat der Oberbaudirektor am 1. Auguſt 1929 aus ſtädtiſchen Dienſten aus. Die GAG hat unter ſeiner Führung an die zweieinhalb Tauſend Wohnungen erſtellt, faſt zwet Drittel der neueren Privatwohnungen; unter den Bauten der GA haben beſonders der Ebertblock, die Weſt⸗ endſiedlung und die Chriſtian Weiß⸗Siedlung das Angeſicht der Stadt vorteilhaft verändert. 25 Haſen verbrannt * Haßloch, 20. Juni. Durch Brand wurden ein Schuppen und ein Haſenſtall im Anweſen von Franz Köbler in der äußeren Kirchgaſſe vernichtet. 25 Haſen ſind verbrannt. Der Feuerwehr gelang es, die übrigen Gebäude zu retten. Waldbrand * Neuſtadt a. d.., 20. Juni. Ein Waldbrand, der durch die große Hitze der letzten Tage hervorgerufen wurde und bedeutende Ausdehnung nahm, entſtand am Sonntag nachmittag nordöſtlich des Ludwigs⸗ brunnens nahe des Bergſteins auf Haardter Gebiet. Meterhoch ſchlugen die Flammen empor und waren weithin zu ſehen. Der Löſchzug der Feuerwehr Haardt war raſch zur Stelle und verhütete ein wei⸗ teres Umſichgreifen des Feuers. * * Ludwigshafen, 20. Junf. Regierungsdirektor Mattern, Vorſtand des Zentralverkehrsamts der Gruppen verwaltung Bayern der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft, feierte am Samstag ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Der Jubilar war lange Jahre, auch nach der Uebernahme der Pfälziſchen Bahnen durch die Bayertſche Staatsbahn, Verkehrsdezernent der Direktion Ludwigshafen. —— Fageshaleucles Dienstag, 21. Juni Nationaltheater:„Das Herz“, Drama von Hons Pfitzner, BVB, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. 5 Friedrichspark: 16 und 20 Uhr Konzert Lilly Pokakys und ihrer Zigeunerinnen, darnach Tanz. Autobusrundfahrt: Bad Dürkheim— Neuſtadt a d. G.— Sk. Martin, Kropsburg— Mannheim, ab 2 Uhr Paradeploß. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zurück. 5 Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfaßrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. a Lichtſpiele: Roxy ⸗ Theater:„Die Heilige und ihr Narr“. Palaſt⸗Theater:„Nur Du“.— Schloß Theater:„Mitternachtsliebe“.— Gloria:„Bet Hur“.— Alhambra:„Der Prinz von Arkadien“ Üniverſum:„Son Windhund“.— Schaubu dg; „Durchlaucht amüfiert ſich““— Capitol:„Der bens füngte Adolar“, Sehens würdigkeiten 0 Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 18—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Mufeum: Geöffnet in der Zeit don 1547 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtoſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mitt Ausnahme Montags) von 10—13 und 16—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11— 19.90 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Der Frauenſpiegel“ und Jubiläums⸗ ausſtellung:„25 Jahre Mannheimer Kunſthalle“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstum mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeſſeutl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von—13 und von 16—19 Uhr⸗ BCC 22A TATA Chefredatteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Handelsteil: Kurt Ehmer euilleton; Dr. 9 8 ayſer„ Kommunalpolitik und Lokales: ichard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Mülker Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faubde, egg 42 Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto VERNICHTE DiESE PES TI feimtöcteisch greifen die Stechmücken on, wWöhrend Sie schlofen und rabben ihnen die Ruhe. Sie verderben ihnen die Sommer- freode und sind eine ständige Gefahr.- Stechmücken können hnen geföhrliche fieberkrankheiten zufügen. FLIF. überall bekennt- ist dos beste Mine, um Fliegen, Mücken, Schnaken end alle lästigen insekten schnell und sicher zu töten. Achten Sie quf den flit- Soldaten quf der geiben Nur in der plombierten Kanne ist F erhältlich. eme mit dem schworzen Band. Dienstag, 21. Juni 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung Iduna Holding legi von 23 auf 2 Millionen zusammen e notwendige 1 ar 4 Folgerung aus Der 0 1 Idung⸗German i der un 55 0 Sgeſe erikaniſchen 4 15 der Dachgeſellſchaft gezogen. Sie bei der HV am 9. Juli die opitals von 33 auf 2 Mill. I und nziehung von 1 Mill.% eignen 2 Zuſammenlegung des Reſtes i m tis 11:1 auf 2 Mi ll.. et wird die Maßnahme mit der„Anpaſſung des an den veränderten Vermögensſtand, ins⸗ deckung von Verluſten und zum Ausgleich ngen“. Wenn man ſich erinnert, daß „die aus der Joͤung Transport- und hervorgegangen war, ihr Act ſei⸗ chlag von 1 auf 23 Mill.„ erhöhte(in genommen waren ſogar 30 Mill. /) und es jetzt 2 Herabſetzung 3 war * 1f 2 Mi zuſammenlee ſo erhellt daraus noch ei(, auf was für tönernen Füßen dieſes Dach eines Verſicherungskonzerns ſtand. Selten ſind, wie dazu die K. Z. ſchreibt, Finanzkombinationen auf einer ſo wenig fundierten ulativen Grundlage auf 9 aut worden. s Geſamtkapitol hatte nach der Er⸗ höhung bekanntlich Roſſig International Corporation Der Kapitalverluſt iſt vom Standpunkt des Ver⸗ geſchäfts aus wenig intereſſant mehr, nachdem die gung der Betriebsgeſellſchaften Iduna⸗Germania⸗ und gemeine als vollzogen gelten kann und heide Geſellſchaften längſt wieder in Ruhe arbeiten. Für 05 ding beginnt mit dem Verluſt des AK wohl das Schluß kapitel ihrer Tätigkeit. * Bayeriſche Rückverſicherungsbauk AG, München. Der Aſt ſchlägt vor, aus einem Gewinn von 276 077(i. V. 206 550)/ für das Geſchäftsjahr 1931 wie ſeit Jahren 8 v. H. Dividende auf das einbezahlte AK von 1,5 Mill. (25 v. H. von 6 Mill. 4) zu zahlen.(GV W. Juni.) O Neuer Status bei der Favag zu erwarten. Berlin, 20. Juni.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, findet am Diens⸗ tag eine Sitzung des Gläubigerausſchuſſes der Frankfurter Allg. Verſicherungs AG. in Liqu. in Berlin ſtatt, in der u. a. auch ein neuer Status beſprochen werden wird. Der zuletzt veröffentlichte Status datierte vom 31. Mai 1930. Vorausſichtlich wird der neue Status erſt in der nächſten Woche zuſammen mit dem Geſchäftsbericht für die letzten Jahre bekannt gegeben werden. 2 Reue Emiſſion der Reconſtruction Finance Corpora⸗ tion. Washington, 18. Juni.(Eig. Dr.) Dieſes ameri⸗ kaniſche Refundierungs⸗ und Stützungsunternehmen emit⸗ tiert ſoeben eine neue 250 Millionen⸗Dollar⸗ anleihe zu 3% v.., die das Schatzamt aufkaufte. Die geſamten Anleihen der Geſellſchaft belaufen ſich damit auf eine Milliarde Dollar. Neckar AG., Siufigari Bauforischriſſe— Fundierung der Bauschulden Die Baugeſellſchaft des Neckarkanals, an der das Reich mit 60 v. H. und ſüddeutſche Staaten und Gemeinden mit etwa 37 v. H. beteiligt ſind, konnte einſchl. der an das R. W. E. verpachteten Werke 206(137) Mill. kW abſetzen, zumal die beiden Werke Neckargemünd und Neckarſteinach in Betrieb kamen. Infolge ſinkender Strompreiſe ſind die Stromeinnahmen jedoch nur auf.01(.77) Mill., ſonſtige Einnahmen ohne Erläuterung auf.27(.21) Mill. geſtiegen. Zinsausgaben erhöhten ſich auf 0,84(.57) mit den Baufortſchritten. Die Bezüge der drei Vorſtandsmiiglieder betrugen 60 645 l. Der verbleibende Ueberſchuß von 1(.92) wird der Rück⸗ lage zugewieſen, die dadurch auf.40(.44) ſteigt. Die Stauſtufen Hirſchhorn und Rockenau dürften bis Ende 1932 in Betrieb genommen werden, die Stufe Heilbronn iſt im erſten Ausbau. In der Bilanz(in Mill. /) ſind die fer⸗ tiggeſtellten Stauſtufen durch Zugang von Neckarſteinach auf 84.84(75.30), Anlagen im Bau auf 11.85(10.06) er⸗ höht. Auch Vorauszahlungen, Außenſtände und ſonſtige Forderungen ſtiegen auf.03(.98), dagegen verminderten ſich die noch nicht verbrauchten Mittel aus der Holland⸗ anleihe auf.68(.51) und Bankguthaben auf 90.66(.97). Die zuſätzlich inveſtierten 10 Mill. wurden demnach im weſentlichen finanziert durch erneute Schuldaufnah⸗ men, ſo daß ſich die geſamten Auleiheſchulden auf 85.63 (78.57) Mill. erhöhten; hierunter befinden ſich Darlehen des Reichs und der beteiligten Staaten mit 69.56(59.42) und die Hollandanleihe mit 11.87 Mill. Das Mißverhältnis der Schulden zum Eigenkapital von 15 Mill. hat bekanntlich ſchon i. V. den Wunſch zu einer Umwandlung von Schulden in Ak. gezeitigt. Die GV. 130. Juni) wird über deren Ausmaß beſchließen; vermut⸗ lich wird das neue AK. etwa 38 Mill, betragen, O Schering⸗Kahlbaum AGG.— Verringerte Dividende. Berlin, 20. Juni.(Eig. Dr.) Lt. DH D. wird die Bilanz⸗ ſitüng dieſer zum Oberkokskonzern gehörenden Geſellſchaft A. Junk stattfinden. Da der Geſchüftsverlauf befrie⸗ bſcgte, ſolt wieber eine, wenn auch gegenüber dem Vorjahr (2 v..) verringerte Dividende zur Ausſchüt⸗ tung gelangen. Die Pfeilringbetriebe haben ebenfalls be⸗ friedigend gearbeitet. Die Pfeilringwerke erhält aufgrund des Pachtvertrags 1s der Schering⸗Kahlbaum⸗Dividende. * Carl Lindström A, Berlin.— Berluſtabſchluß.— 12 v. H. Dividende i. V. Die Geſellſchaft iſt durch Betriebs⸗ verluſte und erforderliche Abſchreibungen auf die weit⸗ verzweigten Organiſationen des Auslands ſowie auf Debi⸗ toren und Warenbeſtände gezwungen, einen Ver luſt von 967 196„ aufzuweiſen. Sie hat im Laufe des Berichts⸗ jahres ihre Beteiligung bei der Transocegnice Tr a ding Co., Amſterdam, an die Columbig⸗Geſellſchaft in London veräußert, wodurch ein größerer Verluſtbetrag zum Ausgleich kommen konnte. Der Abſatz iſt, wie mit⸗ geteilt wird, beſonders im zweiten Halbjahr 1931 r a pide Jurückgegongen. Der Rückgang hat ſich auch im lanfenden Geſchäftsjahr durch geringe Aufnahmefähigkeit auf allen Märkten der Welt und durch die ſtarke Abo roſſe⸗ lung der Exportmöglichkeiten infolge von Zöllen und an⸗ dern Maßnahmen weiter fortgeſetzt. Für 1930 würden aus 1 206 084/ Reingewinn 12 v. H. Dividende verteilt und 232 109„ auf neue Rechnung vorgetragen. Die Ausgaben für die Die Erwerbsloſenfürſorge lag bekanntlich der ganz großen Hauptſache nach bis zum Oktober 1927 bei der Ar⸗ heitsloſenverſicherung. Die Gemeinden hatten lediglich für die ganz wenigen zu ſorgen, die aus irgend einem Grunde von der Arbeitsloſenverſicherung nicht betreut werden konnten. Vom Oktober 1927 an erfolgte dann die Teilung in Arbeitsloſenverſicherung, Kriſenfürſorge und Wobl⸗ fährtserwerbsloſenfürſorge. Die Zahl der von der Kriſen⸗ und der Wohlfſahrtsfürſorge Unterſtützten hielt ſich an⸗ fünglich in feſten Grenzen. Als aber dann vom Auguſt 1990 an die Arbeitsloſenverſicherung trotz der Erhöhung ihrer Beiträge und der Verminderung ihrer Leiſtungen der ungeheuren Zunahme der Arbeitsloſigkeit nicht mehr gerecht werden konnte, nahmen die Aufwendungen der Kri⸗ ſenfürſorge und der Wohlfahrtspflege roſch zu. Von den Aufwendungen der Kriſenfürſorge zahlen die Gemeinden ein Fünftel, die Wohlfahrtsfürſorge muß ganz von ihnen getragen werden. Durch die neuerdings beſchloſſene weitere Herabſetzung der Unterſtützungsdauer in der Arbeitsloſenverſicherung wird die Kriſen⸗ und Wohlfahrtsfürſorge weiter ſehr ſtark belaſtet. Soweit bisher bekannt, ſoll die Unterſtützungs⸗ dauer in der Kriſenfürſorge um den gleichen Betrag ver⸗ längert werden wie die Arbeitsloſenverſicherungsunter⸗ HANDELS- WIRTSCHAFTS- ZETT. NG MHittag-Ausgabe Nr. 281 Das Reich als Großakfionär beim Siahlverein Unmittelbar nach dem Bankenkrach und der Einleitung der ſtaatlichen Sanierungsaktion für die Großbanken war ganz allgemein die Auffaſſung verbreitet, als nächſter Sa⸗ nierungskandidat werde die Montanindu⸗ ſtriſe an die Reihe kommen. Unter Montaninduſtrie ver⸗ ſtand man allerdings weniger die eigentlichen Konzerne der Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie als vielmehr die Gruppe, die zur Beherrſchung des größten Montanrieſens, des Stahl⸗ vereins,, ein kunſtvoll verſchachteltes Gebilde auf⸗ gerichtet hatte. Man vermutete vor allem, daß die Poſition Flick⸗Charlottenhütte den Druck, der von der Entwertu ngihres Porte⸗ feuille⸗Beſitzes einerſeits, der Liquiditätskriſe der befreundeten Banken und dem Zuſammenbruch der Danat⸗ bank andererſeits ausging, aus eigenen Kräften nicht würde ſtandhalten können. Zunächſt ſchien jedoch die Poſition Flick⸗Charlottenhütte feſter fundiert zu ſein, als die Oef⸗ fentlichkeit und Börſe angenommen hatten. Heute weiß man, daß die Gruppe Flick⸗Charlottenhütte ihre weittra⸗ genden Transaktionen, ſoweit ſie nicht durch Aktientauſch bewerkſtelligt wurden, auf Baſis ſolcher Kredite gebaut hat, die durch die Entwertung der als Unterlagen gegebenen Aktien⸗Pakete zum größten Teil nicht künd⸗ bar oder nachſchußpflichtig wurden. Aber die Gerüchte um die Gruppe Flick⸗Charlottenhütte ſind trotzdem nicht verſtummt, ſie bekamen nur einen an⸗ deren Inhalt. Seitdem die Börſe ihre Tore wieder ge⸗ öffnet hat(12. April d..), ſtanden Gelſen kirchen im Mittelpunkt des Kaufintereſſes und gerade dieſes Papier übte eine Anziehungskraft aus, deren kon⸗ krete Urſache ſelbſt dem verſierten Börſenbeſucher keines⸗ wegs klar war. Man kombinierte ledͤglich, die Gruppe Flick⸗Charlottenhütte verſtärke ihren Beſitz an Gelſenkir⸗ chen⸗Aktien und folgerte daraus, daß irgend eine neue große Transaktion bevorſtehen müſſe. Hinzukam, daß mit einer geradezu auffallenden Regelmäßigkeit in jeder Woche mindeſtens ein⸗ mal das Gerücht auftauchte, ein in⸗ oder aus⸗ ländiſcher Intereſſent ſtehe hinter dieſen Käufen und werde über kurz oder lang das Gelſenkirchen⸗Paket der Charlottenhütte aufkaufen. Erſt wenige Tage iſt es her, daß eine ſolche Nachricht aus Amſterdam verbreitet wurde, die von der Bildung eines internationalen Konſortiums mit ſtark franzöſiſchem Einſchlag berichtete, das dieſes Ge⸗ ſchäft durchzuführen beabſichtige. Schon vorher tauchte der Gedanke auf, daß in der auf den Beſuch der franzöſiſchen Staatsmänner in Berlin eingeſetzten deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Kommiſſion der Vorſchlag ventiliert worden ſei, die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit Deutſch⸗ lands und Frankreichs durch eine Beteiligung der fran⸗ zöſiſchen Schwerinduſtrie am Stahlverein zu vermitteln und auf eine neue Grundlage zu ſtellen. Es mag zutreffen, daß derartige Erwägungen ge⸗ legentlich und vielleicht ſogar bis in die letzte Zeit hinein geſchwebt haben, wobei es allerdings dahingeſtellt bleiben mag, ob die Unterhändler ſolcher Verbindungen nach dem Ausland zu Anknüpfungsverſuchen legitimiert waren und welche Ziele ſie letzten Endes verfolgten. Erreicht worden iſt jedenfalls, daß nicht nur die Oeffentlichkeit, ſondern auch die öffentliche Hand aufmerkſam ge⸗ macht wurde auf die Möglichkeit einer indirekten Ueber⸗ fremdung des größten deutſchen Montankonzerns, der zu⸗ gleich der größte europäiſche iſt. Vielleicht iſt es der Wir⸗ kung ſolcher Gerüchte mit zuzuſchreiben, wenn das Reich ſein Intereſſe der Löſung des Problems Flick⸗Stahlverein neuerdings mit größerer Inten⸗ ſität zugewandt hat. Man erfährt jetzt bekanntlich, daß die Poſition Flick⸗Char⸗ lottenhütte einer dringenden Klärung bedarf, da der Zeit⸗ punkt für die Rückzahlung größerer Kredit⸗ verpflichtungen in unmittelbare Nähe rückt. Die Erfüllung dieſer Verpflichtungen iſt naturgemäß bei der gegenwärtigen Lage des Kreditmarkkes ſolange unmöglich, wie Flick an ſeinem Beſitzſtand feſthalten will oder muß. Es ergibt ſich alſo für die Gruppe Flick⸗Charlottenhütte die klare Notwendigkeit, ſich von einem Teil ihres Portefenille⸗ Beſitzes zu trennen, wenn nicht das ganze, kunſtvoll auf⸗ gerichtete Gebäude zuſammenſtürzen und nicht nur für dieſe Gruppe ſelbſt, ſondern auch für den Stahlverein und damit für die ganze beutſche Wirtſchaft ſchwere Erſchütterungen mit ſich bringen ſoll. In dieſer Situation hat ſich nunmehr— nach bisher nicht dementierten Meldungen— das Reich bereit gefun⸗ den, in ernſthafte Verhandlungen wegen einer Uebernahme des bei der Gruppe Flick⸗Charlottenhütte liegenden Pa⸗ ketes Gelſenkirchen Aktien einzutreten. Angeblich ſind die zunächſt von den Bankenkonſortſen allein geführten Ver⸗ handlungen bereits ziemlich weit gediehen und ihr poſitiver Abſchluß kaum mehr zweifelhaft. Ein ſolcher Beſitzwechſel würde einen entſcheiben⸗ den Wendepunkt in der Geſchichte der dentſchen Montaninduſtrie, ja vielleicht in der deutſchen Wirtſchaft überhaupt bedeuten. Nach dem— keineswegs freiwilligen— Eindringen der öffentlichen Hand in die Sphäre der Großbanken käme das Reich hierdurch zu einem weitgehenden Einfluß auf den Stahlverein, auf dasjenige Unternehmen alſo, bei dem der überwiegende Teil der deutſchen Kohlen⸗ und Eiſenproduktion konzentriert iſt. Die von Friedrich Flick beherrſchte Charlottenhütte beſitzt direkt etwa 20 Mill.„ Stahlvereins Aktien. Sie verfügt fer⸗ ner— die Zukäufe der letzten Zeit nicht mitgerechnet— über mehr als 40 v. H. des Kapitals(nom. 250 Mill./ der Gelſenkirchner Bergwerks AG. Bei Gelſen⸗ kirchen wiederum liegen über 252 Mill.„ Stahlvereins⸗ und 80 Mill. Phönix Aktien. Durch den Beſitz an Phönix⸗Aktien, den man bekanntlich im Jahre 1930 durch Tauſch gegen 80 Mill.„ Stahlvereins⸗Aktien von der frü⸗ heren Majoritätsgruppe erwarb, hat Gelſenkirchen die in⸗ direkte Verfügung über die im Phönix⸗ Portefeuille ruhen⸗ den 192 Mill./ Stahlvereins⸗Aktien erlangt. Somit übt die Gruppe Flick⸗Charlottenhütte auf Erwerbslosenfürsorge ſtützung gekürzt wird; der Bereich dieſer Fürſorgegruppe würde alſo ganz beſonders ausgedehnt werden. Sp. Die fur die Erwerbslosenfürsorse a N auf⸗ ca. 465 Mill.„ Stahlvereins⸗Aktien(bei einem Stahlvereins⸗ Kapital von 775 Mill. Mark) mittelbar oder unmittelbar die Herrſchaft aus. Bisher iſt nur die Rede davon, daß das Gelſenkirchen⸗Paket der Charlottenhütte vom Reich übernommen werden ſoll, d. h. die Verfügung über etwa 33 v. H. des Stahlvereins⸗Kapitals. Was die finanzielle Auswirkung der Trans⸗ aktion auf das Reich anlangt, ſo iſt zu berückſichtigen, daß der Kurs der Gelſenkirchner⸗Aktie zuletzt etwa 43 v. H. be⸗ trug, daß aber bei einer Uebernahme des Paketes(nominell über 100 Mill. ,) naturgemäß eine Bewertung zugrunde gelegt werden würde, die von dem Börſenkurs erheblich abweicht. Immerhin darf man annehmen, daß es ſich für das Reich um ein Objekt handelt, welches zwiſchen 40 und 50 Mill. liegt. Wie man ſich die Finanzie⸗ rung dieſer außerordentlich bedeutungsvollen Transaktion denkt, durch die das Reich gleichzeitig auf einen ſehr be⸗ trächtlichen Kohlenkonzern(Zeche Monopol Eſſener Steinkohle) Einfluß gewinnen würde, bleibt abzuwarten. Jedenfalls erfolgt hier auf indirekte Weiſe eine Art Verſtaatlichung eines Unternehmens, die von derjenigen allerdings verſchieden iſt, wie ſie die Gewerkſchaften gefordert und die Unternehmer ſcharf abgelehnt haben. Wenn ſich die Gruppe Flick⸗Charlottenhütte tatſächlich auf dieſe Weiſe von dem Gelſenkirchen⸗Beſitz trennen ſollte und damit einen Teil ihrer Herrſchaft über den Stahlver⸗ ein verliert, ſo erſcheinen die Transaktionen in einem be⸗ ſonderen Licht, die innerhalb des letzten Jahres zur Fun⸗ dierung der Machtpoſttion dieſer Gruppe in der mitteldeut⸗ ſchen Eiſeninduſtrie durchgeführt worden ſind. Die In⸗ tereſſengemeinſchaftsverträge zwiſchen der Max⸗ Hütte und den Mitteldeutſchen Stahlwerken, auf der Dividendengarantie der Charlottenhütte als der Majo⸗ ritätsbeſitzerin beider Geſellſchaften beruhend, waren viel⸗ leicht der Anfang auf dem Wege zur Schaffung einer„Hin⸗ denburgſtellung“ für Friedrich Flick, einer Stellung, die in der Tat dann gefeſtigt erſcheint, wenn die Zahlungskonſo⸗ lidierung gung gelingt. Das Geschäff perleki? * Berlin, 2 oͤas in den Hä kirchen⸗Aktie den Beſitz d zurzeit ſich in das Ges Juni.(Eig. Dr.) Zu den Gerüchten, daß den der Flick⸗Gruppe befindliche Gelſen⸗ ket über die Dresdner Bank in Reiches gekommen ſei, läßt ſich Poſitives noch nicht ſogen, da fämtliche zuſtändigen Stellen weigen hüllen. Die„K..“ jedoch will wiſſen, daß chäft bereits perfekt geworden ſei. * Beſitzwechſel bei der Brown Boveri⸗Fabrik in Polen. Die polniſche Brown Boveri⸗Geſellſchaft hat ihre Elektromaſchinenfabrik in Zuchlin, das größte Werk dieſer Art in Polen, an die Warſchauer Firma Rohn, Zielinſki u. Co. verkauft und gleichzeitig ein Aktienpaket der letztgenannten Geſellſchaft übernommen. Dieſe hat den neuen Firmennamen Elektromecha⸗ niſche Werke Rohn⸗Zielinſki A Sy ſt em Brown Boveri angenommen und wird fortan die Generalvertretung des Konzerns Brown Boveri für Po⸗ len innehaben. Das Recht zur Ausnutzung der Patente von Brown Boveri und deſſen techniſche Hilfe ſind dem polniſchen Unternehmen vertraglich zugeſichert. Eine In⸗ betriebſetzung der Fabrik in Zychlin iſt der Gazeta Hand⸗ lowo zufolge in kurzer Zeit zu erwarten. Das kleinere Werk von Brown Boveri in Teſchen wird möglicherweiſe ebenfalls von Rohn⸗Zielinſki übernommen, vielleicht aber von der Brown⸗Boveri⸗Geſellſchaft ſelbſt wieder in Betrieb geſetzt. * Progreßwerke Oberkirch.— Verluſtabſchluß. Dieſes in Stadelhofen bei Oberkirch domizilierende Unternehmen mit 170 000/ Ack veröffentlicht ſeine Erfolgsrechnungen für 193031. Danach ergibt ſich für 1931(1930) ein Brutto⸗ ertrag von 283 923(302 963) /, dem Aufwendungen von 221 708(312 451)/ gegenüberſtehen. Nach 16 109(16 894) Mark Abſchreibungen ergibt ſich einſchließlich 80 362(58 980) Mark Verluſtvortrag ein Geſamtverluſt von 84256 (80 362) Al. Stark zurückhalfende Spekulafion 5 durch die Abſtoßung der Gelſenkirchen⸗Beteili⸗ —— Deuische Länderbank AG. Berlin Das der JG Farbeninduſtrie naheſtehende Im⸗ ſtitut ſchließt für 1936 mit einem Reingewinn von 189 848 (i. V. 423 148)]. Es werden daraus 4(6) v. H. Divi⸗ dende verteilt und 843(35 648]/ vorgetragen. Die Bilanz weiſt einen hohen and an Reichs ſchatzwech⸗ ſeln auf, nämlich 60 Mill., außerdem 13,16(11,43) Mill. ſonſtige Wechſel, ferner 32,7(22,6) Mill. Noſtroguthaben. Dagegen ſind die kurzfriſtigen Anlagen bei Banken auf 23,18(92,13) Mill. zurückg angen, offenbar im Umtauſch gegen Reichsſchatzwechſel. Eigene Wertpapiere erſcheinen mit rund 5(7,1) Mill. Die Bantk beſitzt 2,5 Mill. eigene Aktien, auf die der Dividendenanſpruch ruht. An Ver⸗ bindlichkeiten werden 205,4(209,3) Mill. Gläubiger in lau⸗ fender Rechnung aufgeführt, von denen diesmal weniger kurzfriſtige als mittel⸗ und langfriſtige Gläubiger vor⸗ handen ſind. Akzepte waren ht in Umlauf. Das Wech⸗ ſelobligo betrug rund 22 Mill. J. Außenſtände haben ſich etwas verringert, und zwar auf 75,9(81,4) Mill./ Von dem Aktienkapitol von 10 Mill, ſind 3,75 Mill.& nicht eingezahlt. Beſte Die Meyer-Kauflmann-Sanierungsbilanz Bei der Meyer Kauffmann Textilwerke AG., Wüſtegiersdorf in Schleſien, ſtellt ſich der Roh⸗ ertrag des Jahres 1931 auf 620 285/(i. V. Betriebs⸗ überſchuß abzüglich Unkoſten und Speſen 221181), wäh⸗ rend Verwaltungskoſten und ſonſtige Aufwendungen 749 784 Mark(Steuern 440 619, Soziallaſten 386 320%) erforderten, ſo daß ſich der aus dem Vorjahre vorgetragene Ver luſt von 1 128 425 auf 1 257 920 erhöht. Während im Vorjahr auf Gebäude, Maſchinen und Uten⸗ ſilien Abſcheibungen von 324 267/ vorgenommen wurden, ſchlägt die Verwaltung angeſichts der völligen Aenderung aller Wertverhältniſſe der letzten Jahre diesmal Ab ſchreibungen von 3,03 Mill./ auf Immobilien und von 0,82 Mill.& auf ſonſtige Aktiven ſowie eine Rückſtel⸗ lung von 50 000/ auf Penſions⸗ und Wohlfahrtsfonds vor. Dieſe Abſchreibungen ſowie die Deckung des Verluſtes ſollen ermöglicht werden durch die Einziehung von 40 000/ eigenen Aktien und die Herab⸗ ſetzung des verbleibenden AK. von 7,0 auf 2,8 Mill.„— wodurch ein Buchgewinn von 4 238 007 Mark entſteht—, ſowie durch die Entnahme von 424 000% aus dem Reſervefonds und durch die Auflöſung des Spe⸗ zialreſervefonds von 0,5 Mill. J. Durch die Transaktion ſchließt alsdann die Erfolgsrechnung ohne Gewinn und Verluſt. In der bereinigten Bilanz per 31. 12. 1931 find(in Mill. Anlagewerte mit 3,70(6,75) und Vorräte mit 2,17(3,25) bewertet. Wechſel und Schecks betragen 0,13 (0,19), Außenſtände 1,90(2,48).— Unter den Paſſiven wer⸗ den bei 2,80(7,04) Ack. und 0,28(0,70) Reſerve Schulden mit 0,34(2,25) und Hypotheken mit 2,92(3,14) angegeben. Der Hollandkredit von 0,56 iſt in üblicher Weiſe durch Waren gedeckt. Stillhaltekredite ſind mit 0,82(—) geſondert aufgeführt. 10 9 * Gänzliche Schließung bei Wagner u. Moras? Nach Mitteilungen auf der Gläubigerverſammlung der Ver⸗ einigten Textilwerke Wagner u. Moras A G Zittau, der auch die Baumwollſpinnerei Speyer angeſchloſſen iſt, gibt es keinen normalen Weg, die Werke zu ſanieren. Liquidation ſei erforderlich und bringe große Verluſte. Bei den Beteiligungen iſt das ſtill⸗ liegende Speyerer Werk(897 000%) mit 1/ eingeſetzt. * Greiling.⸗V. unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Auf der.⸗O. der.⸗V. der Dresdner Zigarettenfabrik Richard Greiling am Samstag ſtand die Beſeitigung des Bilanzverluſtes von 2,13 Mill. /. Die Ver⸗ waltung beantragte zur Deckung dieſes Verluſtes die Son⸗ derreſerve aufzulöſen, ſowie das bisher 4 Mill./ he⸗ tragende.⸗K. durch Zuſammenlegung der Aktien von 271 zu halbieren. Die Preſſe wurde von der Teilnahme au der.⸗V. ausgeſchloſſen, ſodaß über deren Verlauf nicht berichtet werden kann. * Großhandelsinderx geſunken. Die vom Stat. Reichs⸗ amt errechnete Inderziffer der Großhandelspreiſe für den 15. Juni 1932 iſt mit 96,0 gegenüber der Vorwoche um 0, v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 91,7(minus 1,0 v..), Kolonialwaren 84,5(minus 0,90 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren 87,0(minus 0,2 v..) und induſtrielle Fertigwaren 117,7(minus 0,2 v,.). Der Produktiensmittelindex ſtellte ſich auf 118,2(unv.), der Konſumgüterindex auf 117,4(minus 0,3 v..). Glafisſellungen an den Europa-Börsen Frankfurter Abendbörſe behauptet Dies Geſchäftsloſigkeit, die ſchon den geſtrigen Mittagsbörſenverkehr charakteriſierte, übertrug ſich auch auf die Abendbörſe. Von Publikumsſeite lagen keine Aufträge vor und die Spekulation verhielt ſich wei⸗ ter äußerſt reſerviert. Weder die aus Newyork gemeldeten feſteren Eröffnungskurſe noch die ſchwächere Haltung der europäiſchen Börſenplätze konnten einen Einſluß auf die Kursgeſtaltung ausüben. Gegen den Berliner Schluß traten nur geringfügige Veränderungen ein, die Kurſe waren im allgemeinen ziemlich be⸗ hauptet. Etwas ſchwächer tendierten Stahlverein und Farben, die je 1 v. H. nachgaben, dagegen konnten Reichsbank ihren Kursſtand etwas erholen. Für Schuckert zeigte ſich ſtärkeres Intereſſe, eine offizielle Notiz kam aber nicht zuſtande, man nannte den Kurs etwa 57,5. Dass Geſchäft am Rentenmarkt war gleichfalls ſehr ſtill. Gegen Schluß der Börſe wurden Schuckert mit 57,75 offiziell notiert. Auslaudsbörſen ſchwächer Nach ruhiger Eröffnung wurde das Geſchäft an der Londoner Börſe im Verlaufe lebhafter und die Kurſe konnten ziemlich allgemein anziehen. Die Börſe ſchluß freundlich. An der Pariſer Börſe wurden umfangreiche Glattſtellungen vorgenommen, die auf faſt allen Markt⸗ gebieten zu Kursverluſten führten. Auch an der Brüſſe⸗ ler Börſe gingen die Kurſe bei ruhigem Geſchäft z. T. beträchtlich zurück. Mit Ausnahme von Zuckerwerten lagen auch an der Amſterdamer Börſe die Kurſe durchweg mehrprozentig ſchwächer. Dawes⸗ und Younganleihe konn⸗ ten dagegen 1 v. H. anziehen. Bei ſtarker Zurückhaltung der Spekulation war die Kursbewegung an der Wiener Börſe nicht einheitlich. Newyork eröffnete in feſter Haltung. Dollarkäufe auf franzöſiſche und holländiſche Rechnung An den internationalen Deviſen märkten waren geſtern nachmittag weit ſtärkere Schwankungen der führen⸗ den Valuten zu beobachten als am Vormittag. Vor allem lag der Dol lar wieder ſehr feſt, doch auch der franzöſtſche Franken und der holkändiſche Gulden tendierten feſter, während das Pfund dieſen Deviſen gegenüber recht ſchwach lag. Anſcheinend hat die internationale Spekulation wieder Pfunde in Dollars getauſcht, es ſcheinen aber auch Dollarkäufe von franzöſiſcher und holländischer Seite getätigt worden zu ſein. Das Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,6096, gegen den franzöſiſchen Franken auf 91,93 und gegen Zürich auf 18,56, während die Reichs⸗ mark in Amſterdau 57,73, in Zürich 121,80, in Newyork 23,75 und in London 15,23% notierte. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 20. Juni. Kirſchen 18—22; Erdbeeren 10—29; Erbſen 11: Anfuhr gut; Nachfrage ſehr gut. * Schwetzinger Spargelmarkt vom 20. Juni. Heute no⸗ tierten: Sporgel 1. Sorte 25— 30, häufigſter Preis 25, 2. Sorte 15— 20, häufigſter Preis 15; 3. Sorte 10 Pfennig. Angefahren waren 10 Zentner. Geſchäftsgang langſam. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 20. Juni. Heute wurden folgende Preiſe notiert: Eröbeeren 1925; Kir⸗ ſchen 1718; Spargeln 15—21 und 810; Erbſen 1316 Frühkartoffeln 7; Wirſing 22,5, Mangold 2,—4; Rha⸗ barber 3,5, Schlangen⸗Gurken, Stück 22— 29; Blumenkohl 24—35, 15—20 und—12; Kohlrabi, Stück—4; Rettich, Stück 1,5—4,5; Kopfſalat, Stück 1,25— 3,5 Karotten, Bün⸗ del—3,5; Rettich, Bündel—4,5; Suppengrünes, Bündel 1,5—2,5 Pfennig. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 20. Juni. 8 e wurden folgende Preiſe notiert: Eröbeeren 15— 22; Kirſchen 10—18; Erbſen 25—28; Spargeln 20—25 und 1016. W waren 610 Zentner, eeren. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 20. Juni. Auf dem geſtrigen Obſtgroßmarkt notierten Weinkirſchen 107 Schloßkirſchen 14—17; Bangart⸗Kirſchen 18—20, Eröbeeren 20—25; Spargel 20. Anfuhr 420 Zentner, Abſatz und Nach⸗ frage gut. * Bergzaberner Ferkelmarkt vom 20. Juni. Dem heuti⸗ gen Ferkelmarkt waren 190 Stück zugefahren. Die Preiſe lauteten für das Paar Ferkel zwiſchen 30—35„/. Der Markt war ausverkauft. 0 * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 18. Juni, („Heßkaffee“ Hamburg 35.) Der Kaffeemarkt nahm in der abgelaufenen Berichtswoche einen ſehr ruhigen Verlauf, Obwohl die Einfuhr von Braſilkaffee infolge der ungemein hohen Forderungen ſehr ſchleppend iſt, konn man von einem Nachgeben Braſiliens nichts bemerken. Untergebote wer⸗ den faſt durchweg abgelehnt. Gewaſchene Mittelamerikaner dagegen werden unverändert ſehr preiswert angeboten, hochwertige Qualitäten teilweiſe zu den Preiſen niedriger Braſiltypen. Das Intereſſe wendet ſich daher langſam wie⸗ der den früher in Deutſchland ſo beliebten feinen mittel⸗ amerikoniſchen Kafſees zu. Das deutſche Inland iſt gugen⸗ blicklich recht abwartend, was wohl zum Teil mit den bevorſtehenden politiſchen wirtſchaftlichen Entſcheidungen zuſammenhängt. Da die Läger aber nirgends groß ſind, dürfte eine baldige Belebung des Geſchäftes zu erwarten ſein. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori 20. Juni Das Geſchäft au der heutigen Börſe war wiederum äußerſt ſtill. Es wurden nur wenig Reiſen vergeben. Die Bergfracht erfuhr offiziell mit 60—75 Pfg. je Tonne keine Aenderung. Die Talfracht notierte mit 6075 Pfg. nach Rotterdam und 11.15/ je Tonne nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen. Der Bergſchrepplohn wurde mit 80—90 Pfg. noch Mainz und 90100 Pfg. nach Mannheim notiert. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach. davon 480 Zentner * Schiffs⸗ und Güterverkehr der Duisburg⸗Ruhrorter Häfen im Mai. Gegenüber dem Vormonat ſind im Mat 1932 bei den einzelnen Güterarten Steigerungen in der Ladezufuhr zu verzeichnen, woran Kohlen und Koks mit 595 697(im Vormonat 577 109) To. bzw. mit 52863(32 923) To. in erſter Linie beteiligt ſind. Jusgeſamt wurden 852 406(800 Cas) To. Güter verladen. Erze erhöhten ſich ebenfalls auf 35 532(31 205) To. und Getreide auf 29 144 (22120) To. Insgeſomt kamen an und gingen ab 161 9 (197) leere und 215(174) beladene Güterdampfer, ferner 1801(1796) leere und 1458(1408) beladene Kähne. 1 * 4 8 Die vom 2. Al bruch gange vom 8 war d Baden Rangl hatte unter Aber von er die ſch mal 3 ſchneid elubve mer h zweite So vergan für ſic in der Nicht der ſte den. Weiß⸗ ten, n ner 8 ſah d Wer ſer⸗ Satz Wal! — geg Ebe Do p Eng hatte und geſchal Frank dem 9 ger 1 Die Sig nämli. Poll 52, 6 4 eine Fr. treten einen Mann ſchied. kelheit Hild . Dienstag, 21. Juni 1932 ue Man heimer Zeitung b eee Seite/ Nummer 281 — 4 12 * .„ 5 Wormſer Tennisturnier Maunheimer Teilnehmer erfolgreich Die ungünſtige Wirtſchaftslage hatte der Beſetzung des vom Tennis⸗Club Rot⸗Weiß veranſtalteten 2. Allgemeinen Tennisturniers keinen Ab⸗ bruch tun können. Noch mehr Teilnehmer als im ver⸗ gangenen Jahr verſammelten ſich auf den gepflegten, vom Wetterglück begünſtigten Plätzen. Wie im Vorjahr war die Teilnahme nur offen für Spieler der Bezirke Baden⸗Pfalz und Heſſen⸗Naſſau, die nicht in der Deutſchen Rangliſte 1931 eingereiht ſind. Das Fehlen der„Cracks“ hatte auch, was die ruhige Abwicklung des Turniers unter Herrn F. Waßmuth) betrifft, ſeine gute Seite. Aber abgeſehen davon, war der gebotene Sport durchweg von erfreulich gediegener Qualität. Nebenbei freuten ſich die ſchwächeren Spieler der A⸗Klaſſe, hier auch ein⸗ mal zur vollen Geltung kommen zu können. Das Ab⸗ ſchneiden der Mannheimer Grün⸗Weiß⸗ und Tennis⸗ elubvertreter war durchaus befriedigend. Die Mannhet⸗ mer holten in beiden Klaſſen insgeſamt vier erſte, zweite und fünf dritte Preiſe. So konnten z. B. Schweyer⸗Salmony wie im vergangenen Jahr die Herren ⸗Doppelklaſſe A für ſich entſcheiden. Auffallend glatt wurden von ihnen in der Vorſchlußrunde Pollak⸗ Weigelt überſpielt. icht ebenſo einfach war die Schlußrunde zu machen, in der ſte Dr. Hildebrandt⸗Kleinlogel gegenüberſtan⸗ den. Dank ſeiner guten Ergänzung vermochte das Grün⸗ Weiß⸗Paar ſich ohne Satzverluſt(:4,:4,:3) zu behaup⸗ ten, nachdem der indisponierte Hildebrandt ſeinem Part⸗ ner Kleinlogel keine volle Stütze bot. Die Vorrunde zwei 8 ſah die beiden als Dreiſatzſieger gegen Endriß⸗ Werner und Henke⸗Dr. Grüder. Kirchgäſ⸗ ſer⸗Mann 1 waren ganz knapp— 12:14 im dritten Satz— gegen Pollak⸗Weigel unterlegen und Waldeck Böhringer hatten—:7 im dritten Satz — gegen Claß⸗Müller den kürzeren gezogen. Ebenfalls in die Schlußrunde des Gemiſchten Doppelſpiels A kam Schweyer mit Frau Engelhorn als Partnerin. Das Grün⸗Weiß⸗Paar hatte in je drei Sätzen Frau Herbert⸗Sal mo ny und ſeine Clubkollegen Frl. Karcher⸗Waldeck aus⸗ geſchaltet und dann in vorzüglicher Manier das ſpielſtarke Frankfurter Paar Frl. Lefeldt⸗ Henke 62, 614 aus dem Rennen geworfen, denen Böhringer⸗Böhrin⸗ ger unterlegen waren. Die Schlußrundengegner wurden Frl. Menges⸗ Sigwart, die drei bewährte Paare geſchlagen hatten, nämlich Frl. Mayer⸗Kirchgäſſer, Frl. Huck⸗ Pollack(:4,:9,:1) und Frl. Zint⸗Kleinlogel 6˙2,:8,:). Sigwart, der bereits auf dem Mannheimer ne auffiel, macht ſtete Fortſchritte und wurde durch ine Partnerin unermüdlich unterſtützt. Frau Engelhorn⸗Schweyer, die ausgeruht an⸗ treten konnten, lieferten Frl. Menges⸗Sigwart einen ganz offenen Kampf, der den erſten Satz 614 für die Mannheimer, den zweiten:5 für die Frankfurter ent⸗ ſchied. Leider gebot die inzwiſchen hereingebrochene Dun⸗ kelheit den Abbruch dieſer Schlußrunde. Frau Heß ler⸗ Hildebrandt waren nach hartem Kampf von Frau Deutſch⸗ Mann 1 überrundet worden, die ſich von Frl. Zint⸗Kleinlogel in abwechſlungsvollem Spiel 618,:8, 614 geſchlagen gaben. Die Schlußrunde des Dameneinzels wird erſt in Frankfurt entſchieden werden, d zwar zwiſchen den dort beheimateten Damen Zint Nenges. r beacht⸗ lich war das nur knappe Unterliegen von Frau Heßler, die dicht am Sieg gegen Frl. Zint ſtand, aber nach Verluſt des zweiten Satzes:10 nicht mehr die nötigen Reſerven einzuſetzen hatte. Die Mannheimer Spielerin hatte zuvor ihre kürzliche Niederlage gegen die Saarbrücker Spitzen⸗ ſpielerin Frl. Mayer durch ei klaren:2,:3⸗Sieg wettgemacht. Frl. Hennrich Sbaden erwies ſich trotz ihrem Nachgeben gegen Frl. Menges als flinke und begabte Spielerin, die mit einem ſtärkeren Mixed⸗Partner gewiß auch im Gemiſchten Doppel einen Erfolg hätte buchen können. Der beſte und wohl auch entſcheidende Kampf der Her⸗ ren⸗Einzelkonkurren war die Begegnung Pollak— Kleinlogel in der Vorſchlußrunde, deren Ergebnis:6 im dritten Satz für Pollak die Ausgeglichen⸗ heit des Wettſpiels wiedergibt. Kleinlogel hätte gewinnen können; er hatte das beſtechendere Spiel, beſaß aber oft im entſcheidenden Augenblick nicht die nötige Konzentration. Pollak ſpielte über Form gut, ſicher und taktiſch durchdacht. Der Entſcheidungskampf des Siegers gegen den Frank⸗ furter Henke 1 inſofern, 8 dieſer um den Zweiten mit Mann I ein tempoſicheres Spiel gezeigt hatte, das auch dem Mannheimer alle Ehre machte, in der Schluß⸗ runde jedoch ziemlich ſchwunglos ſpielte und ſich von Pol⸗ Jak 62:8,:2 ſchlagen ließ. Pollak hatte Kirchgäſſer :3,:5 geſchlagen und Kleinlogel Schweyer 623, 618, ſowie Sigwart:2,:6, 624. Mann l hatte ſeinen jüngeren Bruder:5 im dritten Satz und den Wies⸗ badener Crones, Ueberraſchungsſieger über Dr. Hild e⸗ brandt, 611,:7 hinter ſich gelaſſen. Aus der B⸗Klaſſe Sieg des Tennisklub⸗Nachwi Herreneinzel mit 34 zum Teil iſt zu erwähnen der verdiente hsſpielers Fütterer im ſtarken Nennungen. Gerd. Vadiſche Polizei⸗Meiſterſchaften Gute Durchſchnittsleiſtungen Die badiſche Polizei hielt am Sonntag in Karlsruhe ihre Oles ab. Es wurden die Meiſter in L tik, Turnen und Schwimmen 2 Beſondere Beach⸗ tung fanden die verſchiedenen Vorführungen, ſo die poli⸗ zeiliche Körperſchulung und die Geſchickl ichkeitskonkurrenz der Motorfahrer. Die Mannheimer Poliziſten waren in der Schwerothletik und im Schwimmen beſonders erfolg⸗ reich. An den Kämpfen nahmen Vertreter von 20 badiſchen Städten teil. Die Ergebniſſe: Turnen, Zwölfkampf, Oberſtufe: 1. Streifenmeiſter Maier ⸗ Waldshut. Mittelſtufe: 1. Kralapp⸗Walds⸗ hut. Neunkampf, Oberſtufe: 1. Hauptwachtmeiſter Kief⸗ fer⸗ Karlsruhe. Mittelſtufe: 1. Streifenmeiſter Mann⸗ herz⸗ Waldshut. Unterſtufe: 1. Streifenmeiſter Mül⸗ ler ⸗Woldshut. Freitag, Samstag und sjährigen Meiſterſchaften chtathletik, Schwerathle⸗ Federgewicht: 1. Rottenmeiſter M ut ⸗ m. Leichtgewicht: 1. Rottenmeiſter 5 „Mittelgewicht: 1. Rottenmeiſter M Schwergewicht: 1. Wachtmeiſter Eſche in e Steinſtoßen, Federgewicht: 1 Karlsruhe. Leichtgewicht: 1. Ro Freibur Mittelgewicht: 1. Mannheim. Schwergewicht: bach⸗ Mannheim. Gewichtheben, e 1. Rottenmeiſter Kühner ⸗ Karl Mittelgewie 1. Rotte G la 9 8 Karls Halbſchwerge mac 1 ter R Rottenmeiſter Kühner⸗ er Müller⸗ iſter Moſer⸗ meiſter 1 1. W Vacht e. bold ⸗ Korlsr ist Eſchelbach⸗Mannh n. Ringen, Leichtgewicht: 1. er Römer⸗ er Fiſcher Mannheim. Mittelgewicht: 1 0= kretär Wied⸗ K orlsruhe. albſchwergewicht: 1. Kr maier uhe. Schwergewicht: Heß ⸗Pfor Polizeiſech 300 Meter ßen, Streifenmeiſter Koch⸗ Wachtmeiſter Stul z 90⸗Meter⸗Lauf, andgranotenwerfen, Altersklaſſe bis Freiburg. Altersklaſſe „Konſtanz. Alter 1. Kriminalſekretär Mai ⸗Lörrach. 110 Meter⸗Hürden: 1. Streifenmeiſter 0 1 18,4 Sek. 200 Meter: 5 Streifenmeiſter Gei a ek. 800 Meter: Polizeimanw Kirner 0 3000 Meter; 1. Streifenmeiſter Groß ⸗Freibu irg Min. Weitſprung: 1. Streifenmei⸗ ſter Baümſtieger⸗ Karlsruhe 6,76 Meter. Stabhoch⸗ ſprung: 1. Streifenmeiſter eimer ⸗ Karlsruhe 3,30 Meter. Kugelſtoßen, beſt ar mig: 1. Streifenmeiſter Kienzler e 25 Meter; beidarmig: 1. Hauptwachtmeiſter Af„Mannheim 2,04 Meter. 400 Meter: 1. Sieg 95 öffelmann⸗Woldshut 59,8 Sek. Handgranatenwerfen: 1. Streifenmeiſter Meckes⸗ heimer ⸗ Karlsruhe 61,72 Meter. Speerwerfen: 1. Rot⸗ tenmeiſter Reiſer⸗ Karlsruhe 50,08 Meter. Dreikampf: 1. Streifenmeiſter Meckesheimer⸗ Karlsruhe 84 P. skampf(100 wimmen, H polizeiliche Aufgabe): 00 18 9 5,7 Min. Diskuswerfen: 1. Streifenmeiſter Meckhesheimer⸗ Karlsruhe 39 Meter. Hochſprung: 1. Streifenmeiſter eckes he er⸗ Karlsruhe. Freiſtil: 1. Streifenmeiſter Ruck ⸗ Heidelberg:24,3 Min. 100 Meter Bruſt: 1. Strei⸗ fenmeiſter Merkle⸗ Waldshut:33,6 Min. 200 Meter Freiſtil: 1. Polizeimann Röſer⸗ Karlsruhe:09 Min. Kunſtſpringen: 1. Streifenmeiſter Koch⸗ Freiburg. 4 mal 50 Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Heidelberg:43, Minuten. Streckentauchen: 1. Streifenmeiſter Merkle⸗ Waldshut 39,25 Meter. 400 Meter Freiſtil: 1. Rottenmeiſter Mat⸗ ting ⸗ Karlsruhe:22 Minuten. Rettungsſchwimmen: 1. Rottenmeiſter Suſin⸗ Heidelberg:39 Minuten. Schwimmen, 100 Meter Staffeln: 4 mal 100 Meter⸗Staffel, beliebig: 1. Hei⸗ delberg:53,4 Min. 10 mal 50 Meter⸗Staffel: 1. Karls⸗ ruhe:83 Min. Waſſerballſpiele: Karlsruhe— Mann⸗ heim:1; Heidelberg— Waldshut:1. Entſcheidung: Karlsruhe— Heidelberg:2. Ein Abend bei den Hand⸗ und Fußballern Nach dem Handball ⸗Repräſentativſpiel Süddeutſchland— Südoſtdeutſchland und dem Städte⸗ ſpiel Mannheim— Ludwigshafen 15 der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband im Palaſt⸗ hotel einen Bierabend zu Ehren der ſchleſiſchen Handball⸗ mannſchaft. Neben den Spielern des Tages waren zahl⸗ reiche Ehrengäſte erſchienen, die der Bezirksvorſitzende Herzog mit freundlichen Worten begrüßte. Er dankte den Vertretern der Stadtverwaltungen Mannheim und Ludwigshafen, Beigeoröͤneten Dr. Zeiler und Rechtsrat Dr. Weiler, ſowie Regierungsrat Dr. Heim vom Be⸗ zirksamt für ihr Erſcheinen. Sein beſonderer Gruß galt den Sportkameraden aus der Südoſtecke des Reichs, die let⸗ der ſchon recht bald aufbrechen mußten, um den Zug zu er⸗ r ſie in die Heimat brachte. igeordneter Dr. Zeiler zog eine Parallele zwiſchen idoßt Deutſchlands und dem deutſchen Südweſten, die beide gleichermaßen als Grenzländer leiden mußten und ſich heute noch in politiſcher und wirtſchaftlicher Be⸗ drängnis befinden. Dann überreichte er dem Ludwigs⸗ hafener Spielführer Hörnle den Wanderpreis der Stadt Mannheim für die Städteſpiele Mann⸗ heim— Ludwigshafen mit der Anerkennung, daß die Lud⸗ wigshafener den Preis redlich verdient haben. Spielführer Burghardt dankte als Vertreter des Südoſtdeutſchen Verbandes für die herzliche Aufnahme in Mannheim. Für die deutſche Sache werde den Schleſiern keine Arbeit zu viel ſein, das bekräftigte der Sportruf der Gäſtemannſchaft, die leider nicht viel von Mannheim ge⸗ ſehen hat. Bezirksvorſitzender Herzog hielt noch eine mit Humor gewürzte Anſprache an die Spieler und Ehrengäſte und ſparte nicht mit Wünſchen an Stadt und Staat. In gemitt⸗ licher Runde blieb man noch beiſammen und die Ludwigs⸗ dafener zeigten nicht wenig ihren Stolz über den ehrlich errungenen Sieg, wogegen die Mannheimer verſprachen, den Wanderpreis im nächſten Jahr wieder zu holen. Mannheim will Revanche Die kataſtrophale:11⸗Niederlage, die Mannheim im Städteſpiel gegen Ludwigshafen erlitten hat, veran⸗ laßte die Mannheimer, ſofort ein Revaucheſpiel zu ver⸗ langen, um zu beweiſen, daß eine ſolche Niederlage gur einmalig war. Das Spiel ſoll am 3. Juli ſtattfinden. FC. 08 Mannheim comb. ſchlägt ASV Ludwigs⸗ hafen:3(:1) Unter der guten Leitung von Nagel⸗Feudenheim kam am Samstag abend vor nur etwa 200 Zuſchauern das Freundſchaftstreffen obiger Vereine zur Durchführung. Die Lindenhof⸗Elf beſchäftigte nur fünf ihrer Etatmäßigen, der Reſt war durch Erſatzleute und Neuerwerbungen er⸗ ſetzt. Das ſtets faire, techniſch gute Spiel ſtand, mit Nus⸗ nahme der erſten 20 Minuten der zweiten Halbzeit, im Zeichen der ſtändig leichten Ueberlegenhett der ausgegli⸗ cheneren Platzelf, die denn auch dank ihres ſchußfreubigen Sturmes zu einem verdienten:3 Sieg gelangen konnte. Die mit drei Erſatzleuten antretenden Pfälzer waren zu⸗ nächſt überhaupt nicht im Bilde, Bereits nach 5 Minuten kommen die Platzherren durch ihren Halblinken Müller zum Führungstreffer. Mittelſtürmer Zöllner erhö 180 1 Flachſchuß nach 25 Minuten auf:0. Auf ſchwache* des Erſatzverteidigers Rottmann erhält AS eine Ede, Ae der Sturmführer zum erſten Gegentreffer in der W. Mie nute einlenkt. Ueberraſchend kommen nun die Gäſte n dem Wechfel mächtig auf. In dar 4. Minute erzielt der Pfälzer Rechts⸗ außen den Gleichſtond, dem der Habblinke in der 20. Me⸗ nute den Führungstreffer folgen ließ. Beide Tore waren jedoch haltbar. Die Lindenhöfer kommen nun wieder in Schwung und legen durch Wohlbold(Halbrechts), Zöllner (Mittelſtürmer) und nochmals Zöllner innerhalb 18 Minu⸗ ten rei Tore vor, ſomit das Endergebnis 529 feſtſteht. Beim Sieger konnte Torwächter Frank den etatsmäßt⸗ gen Pabſt nicht erſetzen. Während im der Verteidigung Har⸗ tung überragte, zeigte Schalk als Mittelläufer ein gefälli⸗ ges Aufbauſpiel. anker als Außenläufer unermüdlich, aber ohne genaues Zuspiel. Der 08 Sturm verſpricht in ſei⸗ ner Neuformatton Großes. Neben dem ſchnellen Links⸗ außen Albert war es vor allem das Innentrio Wohlbold⸗ Zöllner⸗Mülle b, 5 in Kombination und Schuß ſolides Können zeigte. Die Pfälzer hatten in dem Schlußtrio ihre beſten Kräfte. Die Mittelreihe ſpielte zu defenſiv und ließ die nötige Unterſtützung des nicht ſchlecht ſpielenden Stur⸗ mes vermiſſen. Riltenstaubsaü Stait Marten sage ich hiermit innigsten Dank. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heim- gang meines lieben, innigstgeliebten Gatten Custav Cö Obersfadisekreiär Mannheim(Spelzenstr. 19), den 21. Juni 1932 Käthchen Gb Nur echt mit „Stroloß“ Gutes Haus mit Dopnelwohnungen zu Kaufen gesucht durch das Immobilienbüro Max S Mollſtraße 13, Telephon 412 13. Wernung! Korg Aung leselp h 204 Nentenhaus Neckarſtadt⸗Oſt, Danlsagung meiner lieben Frau geb. Müller bewiesen haben. Mannheim, den 20. Juni 1932 auf diesem Wege allen denen, welche mir und allen An- gehörigen ihre herzliche Anteilnahme bei dem Hinscheiden Phila Sdneider Carl Ludvig Schneider mit 32 Zimmer⸗Wohnungen pro Etage, Toreinfahrt, bei—5000/ Anzahl. zu verk. Günſtige Hypothekenverhältniſſe. gebote unt. 2 R 193 an die Geſchäftsſt. 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Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Philipp Heufßer Rectifserwaelf Verlobte A 2, 4 Trudel Seck Dr. FPrichi Errer wel NMerrmeirn, Juru 1052 7 Vor- u. Zuname: Wenn Ihr Aufenthalt am gleichen Platze einen vollen Kalender- Monat dauert, 80 können wir auch die Zeitung durch den Briefträger(Posteinweisung) zu den amtlichen Gebühren zustellen lassen. . Reise- Bestellung für die NM Ständige Adresse: 5002 5 Ferienadresse: P G, 20 Amtl. Voröffentlichungen der Stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 23. Juni nachmittags 4 Uhr statt. Anfang Nr. 1000. 37 Herrenfahrer erhalten leihweiſe neuwertige Wagen zu günſt. Bedingung. Stadt⸗Garage, K 7. 30, Tel, 3814 01. 2083 Wer übernimmt nächſte Woche 4981 Transport e. Schlafz. Vom Die Nachsendung der NM soll erfolgen bis nach Mudau ev. als Beiladung od. auf leerer Hinfahrt? Aeußerſte Angeb. unt. K M 23 an d. Geſchſt. Zustellung der Zeitung in der hiesigen Wohnung soll weiter erfolgen— soll unterbleiben. 8. Seite/ Nummer 281 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Dien Natlonal-Theater Mannheim Dienstag, den 21. Juni 1932 Für die Theatergemeinde des Bühnenv olksbundes Abt. 28, 35, 51 88, 6068, 69, 71, 78, 78 78, 81 92294, 98, 428427, 431, 433 434, 436, 461—472 491, 302, 511, 316, 521, 806810, 905, 910: In Anwesenheit des Komponisten Das Herz 8 für Musik in 3 Akten(4 Bildern) von Hafis Mahner-Mons— Musik von Hans Pfitzner Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock szenier ung: Herbert Maisch Chöre: Karl Klauß Bühnenbild: Eduard Löffler Techn, Einrichtung: Walther Unruh Anfang 20,00 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Werner Hof. Hattingen Irene Ziegler Hannelore Lorbeer Erik Enderlein Der Heraog Die Herzogin Der Prinz Tankred Gbheinrat Asmus Modiger Hel Ee von Laudenheim, ein Höffraulein Doktor Daniel Athanasſus, Art Wendelin, sein Gehille Ein 1 ger Kavalier Nodimüls NIE DIENSTAG Friedrichspark. nachm. 4 Uhr, abends 8 Uhr Leiztes Abschledskonzertf wegen des großen Erfolges IIIIVDATAHK Else Schulz Wilhelm Trieloff Gussa Heiken Heinrich Kuppinger und— 8 73¹⁰ Zigeunerinnen spieſen KoNziRT und dernack ZUm TAN Eintritt 50 Dig. ne terhonten » Wietschaftspreise! nachmittags 40 Pig. Bel ungünsflger Witterung findet das Konzert im Saal skaft. FFF Nöln- Düsseldorfer! 2 bis 3 mal wöchentlich neck: Wiesbaden. nüdesneim. Ass- 1 und zurück für .50. Abwechselnd Fahrten 1755 Worms. Oppenheim. Nier- stein oder Speher. Germers- heim u. zurück, auch Abendfahrien. Verlangen Sie Auskunft und Fahrpläne von: Franz Kegier. 8 nheim, Rheinvorland 3. Iel. 202 40% 1. Nur noch bis Donnerstag RALPH ARTHUR ROBERTS MAX ADALBERT J0 H. 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