304% AF N rute 0 ler durch zaſſer. otheke 25 8 8 Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 123 mal. ieue Mannheimer Seitun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil RM.. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mbrette Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juni 1932 i 143. Jahrgang— Nr. 284 Deutſches Entgegenkomn ien in der Sicherheitsfrage Deutſchland kann in Lauſanne keine finanziellen Zugeſtändͤniſſe machen, will aber Frankreichs Sicherheitspſychoſe Rechnung tragen Köpfe vom Tage Neurath bei Macdonald Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Lauſanne, 22. Juni. Heute nachmittag verlautet in Konferenzkreiſen über den neuen franzöſiſchen Tributplau, daß Frank⸗ reich nach einem Moratorium für zwei bis drei oder mehr Jahre eine Summe von acht bis zehn Milliarden fordert. Ein Drittel ſoll unter die Reparationsgläubiger ver⸗ teilt werden, zwei Drittel ſollen an die Vereinigten Staaten von Amerika fallen zur Abdeckung der interalltierten Schulden. Die deutſche Delegation lehnt nach wie vor die franzöſiſche Forderung nach einer Reſtzahlung ab. Reichsaußenminiſter von Neurath hat heute vormittag dem engliſchen Premierminiſter Mac⸗ pdonald die deutſche Gegendenkſchrift überreicht. Darin iſt die Kanzlerrede vom letzten Freitag ver⸗ tieft und eine eingehende Schilderung der wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Notlage Deutſchlands ge⸗ geben, die es nicht mehr erlaube, für die Zukunft eine Hypothek zu übernehmen, weder auf die Reichs⸗ bahn noch auf die Induſtrie. Eine derartige Be⸗ laſtung würde ſowohl die Notlage Deutſchlands als auch die Weltwirtſchaftskriſe weiter gefährden und in keiner Weiſe dem Wiederaufbau der Weltwirt⸗ ſchaft nutzen. Irgendwelche Tribut⸗Vorſchläge ſind in der Denkſchrift nicht enthalten. Dagegen hat die deutſche Delegation in den Aufzeichnungen gewiſſe Vorſchläge politiſchen Inhalts gemacht, um den franzöſiſchen Sicher⸗ heitswünſchen entgegen zu kommen. Deutſch⸗ land ſoll ſich bereit erklären, ein Abkommen mit Frankreich zu ſchließen, in dem in Geſtalt eines Konſultativpaktes evtl. Streitigkeiten geregelt werden. Man hat es, wie ein deutſcher Delegierter er⸗ klärte, auf deutſcher Seite für zweckmäßig gehalten, den Anregungen Herriots auf dem Gebiete der Si⸗ cherheitspolitik entgegen zu kommen, weil in der Tributfrage Deutſchland beim beſten Verſtändi⸗ gungswillen nicht von ſeinem Standpunkt abgehen kann, da es einfach nicht in der Lage iſt, ſelbſt eine noch ſo geringe Tributlaſt zu tragen. In den Finanzbeſprechungen iſt alſo kein Fort⸗ ſchritt zu verzeichnen und auch keiner zu erwarten. Die franzöſiſchen Kreiſe betonen, ihre Delegation ſei feſt entſchloſſen, den engliſchen Vorſchlag auf An⸗ nullierung der deutſchen Zahlungen abzulehnen. Sie ſei bereit, Deutſchland für eine Reihe von Jahren Erleichterung zu gewähren, falls Amerika das Seine beitrage. Aber ſie beſtehe auf der Zahlung der Re⸗ parationen nach Wiederkehr der Wohlfahrt. Die Unſtimmigkeiten zwiſchen England und Frankreich beſtehen nach wie vor ungeſchwächt weiter. Herriot wird heute nachmittag zuſammen mit dem franzöſiſchen Finanzminiſter Germain⸗Martin die Verhandlungen mit Macdonald fortſetzen. Er wird dabei nochmals den franzöſiſchen Standpunkt nach⸗ drücklich betonen. Gerüchtweiſe verlautet, daß noch im Laufe des heutigen Nachmittags eine Zuſammen⸗ kunft zwiſchen von Papen und Herriot ſtatt⸗ finden dürfte, 7 doch wird auf der deutſchen Delegation hierüber nichts mitgeteilt, ob es ſchon heute zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Tributausſprache kommen wird, da man ſich einfach nicht vorſtellen kann, wie die Ge⸗ genſätze überbrückt werden ſollen. Franzöſiſche Drohungen Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Lauſanne, 22. Juni. Die Verſteifung der Konferenz iſt am beſten dar⸗ aus zu erkennen, daß in der Tributfrage nur zwi⸗ ſchen den Engländern und Deutſchen oder den Eug⸗ ländern und Franzoſen verhandelt wird. Macdonald verſucht mit allen Mitteln, die Konferenz weiter⸗ zubringen. Von engliſchen Kreiſen wird ſogar be⸗ tont, Macdonald wolle wieder ſeinen alten Plan aufgreifen, und den engliſchen Tributver⸗ zicht ohne Rückſicht auf Frankreich erklären. Man darf jedoch auf ſolche Erklärungen nicht viel Wert legen, weil eine ſtarke Strömung im engliſchen La⸗ ger ſich immer mehr für die franzöſiſchen Gedan⸗ kengänge auswirkt, um ja eine Sprengung der Kon⸗ ferenz durch die Franzoſen zu verhindern.. „Die frauzöſiſche Preſſe ſtellt ſich nämlich geſchloſſen hinter Germain⸗Martin und droht mit Abbruch der N Konferenz, falls der neue Tributplan nicht angenom⸗ men werde. 2 Georg Gottheiner, früherer Landrat in Oſtpreußen, der wird zum neuen Leiter der ppoliti⸗ ſchen Abteilung des Reichsinnen⸗ miniſteriums ernannt werden. bekannte Prof. Dr. Werner Sombart, Berliner ökonom, wurde von der neuen chile⸗ niſchen Regierung beauftragt, ein Wirtſchaftsprogramm zu Dr. Kurt Häntzſchel, der Dirigent der politiſchen Abtei⸗ lung, die vor allem für Verfaſſungs⸗ National⸗ fragen zuſtändig iſt, ſcheidet aus entwerfen. ſeiner Poſition. Der Beginn der Länderkonferenz Sie ſoll noch im Laufe des heutigen Nachmittags zum Abſchluß gelangen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juni. Die Konferenz der Länderminiſter hat pro⸗ grammäßig um elf Uhr vormittags im Reichsinnen⸗ miniſterium unter dem Vorſitz des Freiherrn von Gayl begonnen, der in einer einleitenden An⸗ ſprache den Standpunkt der Regierung auseinanderſetzte. An der Beſprechung nahmen teil für Preußen Innenminiſter Severing, für Bayern Innenminiſter Stützel, für Sachſen Mi⸗ niſter Richter, für Württemberg Staatsſekretär Bolz, für Baden Innenminiſter Mater, für Thüringen Miniſter Keſtner, für Heſſen Innen⸗ miniſter Leuſchner, für Mecklenburg⸗Schwerin Miniſter Schleſinger, für Braunſchweig Mini⸗ ſter Klagges. Außerdem ſind auf der Konferenz vertreten Hamburg, Anhalt, Bremen, Lippe Detmold, Lübeck, Mecklenburg ⸗ Strelitz, Schaumburg⸗Lippe. Man will nach Möglichkeit durchtagen und hofft, um fünf Uhr die Beſprechungen abſchließen zu kön⸗ nen, deren Ergebnis dann in einem amtlichen Kommuniquee zuſammengefaßt werden ſoll. Der Parteiſtreit im Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juni. Vor Beginn der heutigen Landtags⸗ ſitzung, zu der ſich wiederum das Publikum in dichten Scharen gedrängt hatte, hielten faſt ſämt⸗ liche Fraktionen Beratungen ab. Im Zentrum machte ſich eine ſtarke Strömung gegen die Wiederwahl des nationalſozialiſtiſchen Landtags⸗ präſidenten Kerrl geltend. Ein Antrag des Zen⸗ trums, die Wahl zunächſt auszuſetzen und auf mor⸗ gen zu vertagen, wurde vom Aelteſtenrat verwor⸗ fen, ſchon aus dem rein formalen Grunde, daß heute die vierwöchige Friſt, die verfaſſungsmäßig für die Beſtätigung des Landtagspräſidenten ange⸗ ſetzt iſt, abläuft. Daraufhin überbrachte nach einer nochmaligen fraktionellen Ausſprache das Zentrum eine„Note“ an die National⸗ ſozialiſten, in der erklärt wird, daß mit Rückſicht auf die alles Ausmaß überſchreitenden Angriffe der national⸗ ſozialiſtiſchen Preſſe, der Landtagsfraktion und namentlich dem Fraktionsvorſitzenden Kube dem Zentrum nicht zugemutet werden könnte, dem Abg. Kerrl erneut ſeine Stimme zu geben. Die Situation hatte ſich noch inſofern kompliziert, als inzwiſchen von den Sozialdemokraten ein Mißtrauensantrag gegen den Land⸗ tagspräſidenten Kerrl eingebracht worden war und zwar mit der Begründung, daß Kerrl eine rein innerpolitiſche Angelegenheit im Landtagsge⸗ bäude unter Hinzuziehung der ausländiſchen Preſſe erörtert habe. Das Zentrum ſetzte in ſeinem Schrei⸗ ben die Nationalſozialiſten davon in Kenntnis, daß es bei der Abſtimmung über den ſozialdemokratiſchen Wie die„B..“ wiſſen will, wird die baye⸗ riſche Regierung jeden Eingriff in die Län⸗ derrechte mit der Klage vor dem Leipziger Staats⸗ gerichtshof beantworten. Der bayeriſche In⸗ nenminiſter iſt von einigen Spezialiſten für ſtaats⸗ rechtliche und verfaſſungsrechtliche Fragen begleitet. Der Standpunkt Bayerns Meldung des Wolffbüros — München, 22. Juni. Vor der geſtern abend erfolgten Abreiſe des baye⸗ riſchen Innenminiſters Dr. Stützel und der ihm bei⸗ gegebenen juriſtiſchen Berater nach Berlin fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem über die bei der Konferenz der Innenminiſter einzuhaltenden Richtlinien Be⸗ ſchluß gefaßt wurde. Bayern wird— wie verlautet — an ſeinem Rechte, ein Uniformverbot aus eigener Machtbefugnis zu erlaſſen und ſeine Dauer ſelbſt zu beſtimmen, unbedingt feſthalten. Gegen andersgerichtete Meinungen würde es das Urteil des Staatsgerichtshofes beim Reichs⸗ gericht anrufen. Auf dieſer Rechtsbaſis könne ſeiner Auffaſſung nach ein Konflikt vermieden werden. Preußenparlament Mißtrauensantrag weiße Zettel abgeben werde. Das iſt, wenn man ſo will, ein Kompromiß, der es den Nationalſozialiſten ermöglichen ſoll, auf die Miniſterpräſidentenwahl zu verzichten, denn geſtern hatten bekanntlich die Nationalſozialiſten die Ver⸗ tagung der Miniſterpräſidentenwahl von der Beſtäti⸗ gung Kerrls abhängig gemacht. Man nimmt an, daß die Nationalſozialiſten dieſe vom Zentrum geſchlagene Brücke betreten werden, da bei Stimmenthaltung des Zentrums Kerrls Wahl mit den Stimmen der Rechten geſichert ſcheint, wofern die Kommuniſten daran feſthalten, für ihren eigenen Kandidaten zu ſtimmen. Noch unklar iſt, wie die Wahl der Vizepräſi⸗ denten verlaufen wird, da immerhin die Möglich⸗ keit beſteht, daß bei einer Kampfwahl Zentrum und Sozialdemokraten dieſer Poſten verluſtig gehen. Die endgültige Wahl des Landtagspräſidiums iſt erſt ans Ende der heutigen Sitzung verlegt wor⸗ den, ſo daß noch die zweite Leſung der poli⸗ tiſchen Amneſtie vorher zu erledigen iſt. Man nimmt daher an, daß die Abſtimmung erſt am ſpäten Nachmittag erfolgen wird. Die Plenarſitzung ſelbſt wurde wegen der Fraktionsverhandlungen um eine Stunde hinausgezögert. Sie begann erſt um 2 Uhr. Franzöſiſcher Ausweiſungsbefehl gegen Bomhard? — Paris, 22. Juni. Wie dem„Journal“ aus Metz berichtet wird, hat die Polizei gegen Oberforſt⸗ meiſter von Bomhard einen Ausweiſungsbefehl er⸗ laſſen. Nach anderen Meldungen ſoll der Oberforſt⸗ meiſter in Haft gehalten werden. Die deutſche Weſtmark Strahlender Frühſommer flammt über dem Aachener Tal. Jetzt erſt offenbart ſich dieſes ſchöne Land in ſeiner ganzen urſprünglichen Schön⸗ heit: es iſt das Tal der heißen Quellen, Aquge Grani nannten es einſt die Römer. Aber alle fremden Elemente, die Eindringlinge und ihre Bauten, haben in den zwei Jahrtauſenden dieſes uralte germaniſche Siedlungsland nicht entdeutſchen können. Aachen iſt eine urdeutſche Stadt, iſt der Eckpfeiler des Reiches. Wohl bietet dieſe ſchöne Stadt auch heute wieder ein feſſelndes Bild deutſchen gaſtlichen Lebens. Hinter dieſem Bild einer reis⸗ vollen und einladenden Oberfläche liegen jedoch Schäden, die ein bitteres Jahrzehnt ſchwerer Ver⸗ luſte bezeugen und die heute in der großen Wirt⸗ ſchaftskriſe um ſo ſchlimmer wirken. Aachen hat wie das ganze linke Rheinufer ſchwer unter dem Ausgang des Krieges, unter den Verſailler Gewalt⸗ beſtimmungen, unter Entmilitariſterung und Be⸗ ſatzung, Grenzverlegung, Verluſt des Hinterlandes und alledem gelitten, das nun in der deutſchen Oeffentlichkeit über anderen Nöten des Geſamt⸗ volkes vergeſſen ſcheint. Dazu kommt in Aachen eine ungeheure Verlagerung des wirtſchaftlichen Schwergewichtes. Im Aachener Induſtriegebiet wurden allein zwiſchen 1925 und 1929 in der Schwer⸗ und Fertig⸗Induſtrie rund 60 Betriebe ſtillgelegt. Dieſe Stillegungen hatten ihre Urſachen in den un⸗ glücklichen Folgen des Krieges. Dem Aachen ⸗Eſch⸗ weiler Kohlenrevier, das der tragende Grund für die Induſtrie und Wirtſchaft des Landes war neben der alten Textilinduſtrie, war jenſeits der hollän⸗ diſchen Grenze eine gefährliche Konkurrenz während des Krieges entſtanden: die Limburger Staatskohlenzechen der Niederlande. Dieſe mit großen Mitteln vom holländiſchen Staate aus⸗ gebauten Bergwerke wurden angelegt, als der Krieg die deutſche Kohleneinfuhr nach Holland verhinderte und als der U⸗Bootkrieg auch die Einfuhr engliſcher Kohle erſchwerte. Damals machte ſich Hollawd mit ſeinen bisher unerſchloſſenen Kohlenſchätzen ſelbſtändig. Aachen und das Aachener Land haben viel ge⸗ opfert, aber der Mut dieſer Grenzlanddeutſchen iſt nicht gebrochen. In den halbverfallenen Werks⸗ gebäuden haben ſich neue Induſtrien eingerichtet, die zwar die alten nicht erſetzen, die aber allmählich wenigſtens etwas neue Arbeit brachten. Daß es oft keine deutſchen Unternehmungen mehr ſind, das iſt die— zeitgemäße— Kehrſeite der neuen Entwicklung. * Ganz losgeriſſen von Deutſchland ſind aber heute Eupen⸗ Malmedy, jene Kreiſe, die Belgien nach dem Kriege raubte, ohne ſich auf etwas anderes ſtützen zu können, als auf ſeinen Wunſch nach will⸗ kürlicher Gebietsvergrößerung auf Koſten des wehr⸗ loſen Deutſchland und auf ſein Begehren nach den ſchönen Wäldern, die die Kreisſtädte umgeben. Eupen: ein ſtilles Städtchen, ſehr hübſch und ſauber im prallen Sonnenſchein, alles erſcheint ſchläfrig in dieſer Nachmittagsſtunde. Die Geſinnung iſt unerſchütterlich gut deutſch. Belgiſche„Kultur“ verſucht ſich zwar mit dem belgiſchen Geld einzu⸗ drängen. Ladenſchilder mit franzöſiſchen Inſchriften tauchen auf: Geſchäftsrückſichten auf die„Alt⸗ Belgier“, die in kein Geſchäft gehen, das nicht frau⸗ zöſiſch firmiert... Reichsdeutſche kommen nicht über die Zollgrenze einkaufen, und dem Eupener wirds durch Zoll ſchwer gemacht, in Aachen zu kaufen. Trotzdem wird die deutſche Ware bevorzugt. Es entſteht ein wirtſchaftlicher Zwiſchenzuſtand, der un⸗ heilvoll iſt!„Es wird Zeit, daß wir heimkehren ins Reich...“, iſt allenthalben die Meinung. Es iſt nur ein kleines Stück Land, um das hier der Kampf geht, wenig mehr als 1000 akm mit rund 60 000 Einwohnern, aber der Kampf iſt deshalb nicht weni⸗ ger ſchwer und notwendig. Hier ringt deutſches Volkstum heldenhaft um ſeinen Beſtand und um ſeine Wiedervereinigung mit dem Muttervolk. Belgien hat keine rechte Freude an dieſem geraub⸗ ten Landſtrich erlebt. Den eigentlichen Annexionsgrund aber hat Belgien und mit ihm Frankreich immer zu ver⸗ ſchleiern gewußt: er iſt militäriſch⸗ſtrategiſcher Natur. Durch die Beſitzergreifung der beiden preußiſchen Kreiſe ſoll das Vorgelände der befeſtigten Maaslinie, vor allem das Feſtungszentrum Lüttich, um 15 bis 20 Kilometer nach Oſten erweitert werden. Dabei iſt der Defenſivwert Eupen Malmedys lange nicht ſo bedeutend wie der Offenſivwert— nämlich für 2. Seite/ Nummer 284 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juni 1932 eine franzöſiſch⸗belgiſche Offenſive zum Rheine hin. Mit Eupen— Malmedy erreicht, ja überſchreitet Bel⸗ gien die durch den holländiſch⸗limburgiſchen„Sack“ räumlich verengte und dadurch ſtrategiſch beſonders wichtige Waſſerſcheide zwiſchen Maas u. Ruhr und be⸗ herrſcht ſie. Durch die Beſitznahme von Eupen—Mal⸗ medy reicht Belgien faſt unmittelbar an die große Straße Aachen—Trier heran. Weiter iſt heute bel⸗ giſches Staatsgebiet noch nicht 15 Km. von der Haupt⸗ bahnſtrecke Trier Köln entfernt, nur 13 Km. vom Eſchweiler Kohlenrevier. Die Stadt Aachen wird vom belgiſchen Staatsgebiet unmittelbar umklammert. All das ſollte uns veranlaſſen, heute im Zeitalter der „Abrüſtungs“⸗Konferenzen ſo laut wie möglich davon zu reden! Auf dem Hintergrunde dieſer macht⸗ und militärpolitiſchen Vergewaltigungen wird dann vom belgiſchen Staate in den entriſſenen Kreiſen eine bel⸗ giöiſtiſche„Kulturpolitik“ getrieben, die ſich vor allem in den höheren Schulen auswirkt. * Von Eupen gehts übers„Hohe Veun“ im Wa⸗ gen hinüber nach Monſchau, zurück auf deutſches Staatsgebiet. Wieder iſt ein Schlagbaum mit Zoll⸗ beamten zu paſſieren. Diesmal kontrollieren deut⸗ ſche Beamten, die es ſehr genau nehmen müſſen, da hier der Fluch der Grenze in Notzeiten, der Schmug⸗ gel, beſonders wütet... Das alte Tuchmacherſtädt⸗ chen Monſchau iſt ein phantaſtiſcher Winkel. Häuſer erleſener Bauart erzählen Romane von einſtigem Reichtum. Heute ruht die berühmte Tuchmacherei längſt. Einſt aber beſtellten Könige und Kaiſer hier das Tuch für die Uniformen ihrer Soldaten. Vor⸗ bei! Das Waſſer des tief in den Fels eingeſchnitte⸗ nen Flüßchens rauſcht, wenn man um die Winkel der romantiſchen Gaſſen biegt... Vergangenheit! Sorgen wir dafür, daß deutſche Macht und Arbeit hier im Grenzwinkel nicht auch bald Vergangenheit werden! Oeſterreich hilft ſich ſelbſt —Lauſanne, 22. Juni. Herriot hatte heute eine längere Ausſprache mit dem öſterreichiſchen Bundeskanzler Dollfuß. Herriot teilte Dollfuß mit, daß zwiſchen Frankreich und Eng⸗ länd in der Behandlung des Donauproblems noch keine Verſtändigung erzielt werden konnte. Infolgedeſſen laſſe ſich mit einer raſchen Durchführung der Oeſterreich zu gewähren⸗ den Kredithilfe nicht rechnen. Frankreich wünſche, daß gleichzeitig auch anderen mitteleuropäiſchen Staaten Finanzhilfe gewährt werde und wünſche in dieſer Hinſicht die Beteiligung Englands. Der engliſche Standpunkt, daß zuerſt Oeſterreich ſaniert werden müßte und dann die anderen Staaten, ſet für Frankreich aus politiſchen Gründen nicht tragbar. Der Bundeskanzler begab ſich ſodann zum Reichskanzler von Papen. Angeſichts dieſer Ablehnung durch Fraukreich und auf Grund der öſterreichiſchen Ankün⸗ digung hat bie öſterreichiſche Nationalbank alle Vorkehrungen getroffen, um morgen die Deviſenſperre gegenüber dem Ausland das Auslandmoratorium— in Kraft zu ſetzen. Die Nationalbank hat ſchon geſtern Ueberweiſungen von Auslandsguthaben zunächſt zurückgeſtellt. Auf Deytſenanforderungen wurde mitgeteilt, daß erſt am Donnerstag eine Entſcheidung getroffen werden kann. Außerdem wird jetzt bekannt, daß im Monat Juni keinerlei Ueberweiſungen an die B33. für den Zinſen⸗ und Schuldendienſt der Völkerbundsanleihe und der Bundesinveſtitionsanleihe mehr erfolgt ſind, da infolge des anhaltenden Deviſenſchwundes keine Möglichkeit hierfür gegeben war. 40 000 Mark auf falſchen Scheck — Berlin, 22. Juni. Bei der Bau⸗ und Boden⸗ bank(Taubenſtraße) iſt ein raffinierter Scheckdieb⸗ ſtahl entdeckt worden. Bisher noch unbekannte Diebe ſtahlen im Kaſſenraum einen Scheck der Bank, ſchrie⸗ ben ihn unter Fälſchung der vorſchriftsmäßigen Unterſchriften der bevollmächtigten Direktoren auf 40 000 Mark aus und legten ihn bei der Reichsbank vor. Der Kaſſierer der Reichsbank ließ die Unter⸗ ſchriften prüfen. Sie wurden nicht beanſtandet, ſo gut waren die beiden Unterſchriften nachgemacht. Erſt in den Abendſtunden, als die Reichsbank der anderen Bank das Laſtenkonto überſandte, wurde der Betrug entdeckt und die Kriminalpolizei benach⸗ richtigt. Kirſchen Von Richard Korte Kirſchenzeit iſt eine frohe Zeit der kleinen und auch der großen Kinder, jener Erwachſenen, die im Spiel mit Mädeln und Jungen ſelbſt wie Kinder ſein Können, ohne dazu erſt ihre ſchauſpieleriſchen Fhigkeiten aufzubieten. Welche Freude der Kleinſten — und welcher Genuß der zuſchauenden Großen!—, wenn die eifrigen Fingerchen aus dem Marktkorb der Mutter Kirſchenpaare herauskrabbeln, die of⸗ fenbar zu keinem anderen Zwecke da ſind, als zum Schmuck der Kleinſten über die Ohren gelegt zu werden, ſodaß die funkelnden, glänzenden Früchte wie mächtige herrliche Ohrringe ausſchauen. Viel zu ſchade, um ſie aufzueſſen, was aber doch ſehr bald geſchieht, wobei Mutter dann Laſt hat, zu ver⸗ hüten, daß die Kerne mitgeſchluckt werden Augſt und Sorgen ſind unbegründet, wenn tatſächlich ein⸗ mal ein Kern aus dem Mündchen der Kleinſten micht wieder zum Vorſchein kommt; denn die Din⸗ ger behalten ihre fabelhafte Glitſchigkeit auch in Speiſeröhre und den Verdauungsorganen. In unſerem Volksleben und für die Ernäh⸗ vung kam der Kirſche noch vor zwei, drei Jahr⸗ zehnten ungleich größere Bedeutung zu als heute. Zu den„guten alten Bräuchen“ gehörte es, einen Kirſchzweig am Barbaratag, alſo am 4. Dezem⸗ ber, abzuſchneiden und zu treiben. Es genügt, ihn in ein Gefäß mit Waſſer zu ſtellen. Ein paar Wochen ſpäter kommt er im warmen Zimmer zur Blüte. Wenn das um Weihnachten geſchieht, bedeutet das Glück im nächſten Jahre. Dieſe Sitte hat ſich in ſo weit auseinander liegenden ausgeſprochenen Kir⸗ ſchengebieten wie den Vierlanden bei Hamburg, in Baden und Württemberg noch erhalten. Das Ab⸗ ſterben dieſer und ähnlicher alten Sitten wird durch die Geburt neuer abgelöſt. Dazu gehört der Früh⸗ jahrsausflug zur Kirſchenblüte, in vielen Gegenden unſeres Vaterlandes, der im Bereich von Berlin ſogar zu einem volkswirtſchaftlichen Vorgang von weſentlichem Rang geworden iſt; ſtellt doch die am Deut chen Theater ſtatt. Hoover⸗ Erklärung in Plötzliche Einberufung des Hauptausſchuſſes trotz franzöſiſcher Widerſtän de Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Lauſanne, 22. Juni. Während in Lauſanne die Konferenz ganz ins Stocken geraten iſt, ſcheint die Genfer Abrüſtungs⸗ konferenz neuen Antrieb erhalten zu wollen. Auf amerikaniſchen Wunſch iſt der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz für heute nachmittag.30 Uhr einberufen worden, um eine Erklärung des Präſi⸗ denten Hopper entgegenzunehmen. Auf der Tagesordnung ſteht als einziger Punkt:„Erklärung der amerikaniſchen Delegation“. Man nimmt an, daß Gibſon die Gelegenheit, benutzen wird, um die Geſamthaltung der amerikäniſchen Regierung zur Abrüſtungsfrage und zum jetzigen Stand der Ab⸗ rüſtungsverhandlungen darzulegen. Man ſieht in allen Konferenzkreiſen der in Ausſicht geſtellten Er⸗ klärung Gibſons mit größter Spannung entgegen. Auf deutſcher Seite nimmt an der Sitzung Außen⸗ miniſter von Neurath teil. Von deutſcher Seite wird die Haltung Amerikas durchaus mit Sympathie be⸗ grüßt, da ſie dazu angetan iſt, die Abrüſtungskon⸗ ferenz endlich vorwärts zu treiben. Umſo größeres Aufſehen erregt die Tatſache, daß Herriot ſein Erſcheinen in Genf für überflüſſig erklärt hat. Die franzöſiſche Dele⸗ Arbeitsbeſchaffung und Siedlung Einzelheiten aus dem großen Programm der Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juni. Ueber die für das Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm bisher in Etat und Notverordnung eingeſetzten Summen werden von unterrichteter Seite folgende Angaben gemacht: Die Notverordnung enthält für Straßenbau 60 Millionen, für den Aus⸗ bau der Waſſerwege 50 Millionen und für Meliora⸗ tionen 25 Millionen, alſo zuſammen 135 Millionen. Weiter iſt in der Notverordnung der Komplex der Arbeitsbeſchaffung feſtgelegt, der ſich auf Hausrepa⸗ raturen und Teilung von Großwohnungen bezieht und für den 100 Millionen ausgeworfen werden ſollen, für die die Regierung die Bürgſchaft und Zinszuſchüſſe übernommen hat. An Angriff ge⸗ nommen iſt ſodann der erſte Abſchnitt für die vorſtädtiſche Kleinſiedlung. Eine weitere Summe wird bis zum Auguſt bereit geſtellt werden. Es handelt ſich dabei um insgeſamt 48 Millionen, aber hinzu kommen für den zweiten Teilabſchnitt noch größere Beträge in Höhe von ungefähr 25 Millionen Mark. Doch liegt hier ein Kabinettsbeſchluß noch nicht vor. Der Etat bringt für die Arbeitsbeſchaffung folgende Poſten: landwirtſchaftliche Siedlung 50 Mill., freiwilliger Arbeitsdienſt 40 Mill., Ueberſchreibungen an die Ge⸗ ſellſchaft für öffentliche Arbeiten 50 Mill. Wie man ſieht, ſind im Etat bereits ſehr beträcht⸗ liche Summen für die Arbeitsbeſchaffung vorge⸗ ſehen, die freilich bereits vom verfloſſenen Kabi⸗ nett in Ausſicht genommen war. Zu dieſen Beträgen würden ſich noch die Mittel geſellen, die in dem ſo⸗ genannten„konſtruktiven Aufbauplan“ der neuen Regierung für die Arbeitsbeſchaffung zur Verfü⸗ gung geſtellt werden ſollen. Ueber dieſe Frage wird jedoch erſt entſchieden werden, wenn der Kanzler und die zuſtändigen Miniſter aus Lauſanne zurück⸗ gekehrt ſind. Die maßgebenden Stellen beabſichtigen, wie bereits ausdrücklich betont wird, die Sied⸗ lung weiter vorwärts zu treiben. Die neuen Geſetzentwürfe ſind bereits in Vorbereitung. Ueber die Einzelheiten kann jedoch erſt ſpäter Aus⸗ kunft erteilt werden. Die Regierung hält es für ihre Pflicht, die unrentablen landwirtſchaftlichen Groß⸗ betriebe in möglichſt weitem Umfang zu be⸗ ſiedeln. Das war, wie erinnerlich, von der Re⸗ gierung Brüning geplant worden, was jedoch an den nach den Auffaſſungen agrariſcher Kreiſe viel zu Reichsbahn Kirſchblütenzüge nach Werder, um der dortigen Obſtwirtſchaft Hundertauſende blüten⸗ und frühlingsluftſehnſüchtiger Stadtmenſchen zuzuleiten. Und was man im Frühling draußen in ſeiner weißen ſtrahlenden Blüte geſehen hat, reizt als rote Frucht erſt recht die Luſt zum Zugreifen und Schmecken. Und die Herzkirſchen und„Knupper“, Glaskirſchen, Natten und Weichſelkirſchen ſuchen und finden ihre Liebhaber genau ſo leicht und ſicher wie damals, als ſie noch nicht mit den Süd⸗ früchten im Wettbewerb ſtanden und die erſte gefühlsmäßig heiß erſehnte Gelegenheit zur Gewinnung von Vitaminen für unſere Ernährung boten, als noch kein Menſch die ungeheure Bedeu⸗ tung dieſer Lebensſtoffe kannte. Wenn Lucullus, der alte Römer mit der feinſten und leckerſten Zunge den Kirſchbaum, wie Plinius das behauptet, tat⸗ ſächlich nach Italien verpflanzte und den Bringern des Chriſtentums und der Obſt⸗ und Gartenkultur die Mitnahme auch dieſer Gabe nach Deutſchland ermöglichte, dürfen wir dieſen unerſättlichen Eſſer nicht ganz verachten. Die Kirſche trägt ihren Namen jedenfalls nach dem Orte Keraſund, dem heutigen türkiſchen Kireſün am Schwarzen Meer. Wenn man von Kirſchen und der Kirſchenzeit er⸗ zählt, darf man eine„Kirſche“ nicht vergeſſen, die Tollkirſche. In den Laubwäldern unſerer Mit⸗ telgebirge iſt ſie immer noch häufig. Ihre Früchte ſtehen einzeln, ſehen aber ſo lockend wie dunkelrote Kirſchen aus und ſchmecken auch ſüß⸗ſäuerlich. Der Genuß führt in den meiſten Fällen zu einer töd⸗ lichen Vergiftung durch das gefährliche Atropin, und zwar unter grauſigen Begleiterſcheinungen. Von dieſer„Kirſche“ darf man ſich alſo beim Wan⸗ dern im Laubwald unter keinen Umſtänden verlocken laſſen, auch wenn man noch ſo heißen Durſt verſpürt OEliſabeth Bergner wird in der kommenden Spielzeit nach längerer Pauſe wieder in Berlin auftreten. Sie wird die Hauptrolle in dem neuen Werk von Ferdinand Bruckner,„Die Mar⸗ quſiſe von.“, ſpielen. Die Uraufführung findet . zenf gation ſpricht ſich über den Antrag Gibſons abfällig aus und betont, daß es ſich um ein amerikaniſches Wahlmanöver handelt. Man vergleicht die für heute nachmittag zu erwartende und durch Gibſon mitzu⸗ teilende Erklärung des amerikaniſchen Präſidenten Hoover mit einer neuen Bombe. „Es iſt wieder einmal derſelbe Streich, wie ihn Hoover im Vorjahr gegen Frankreich ge⸗ führt hat, als er plötzlich den Moratoriums⸗ vorſchlag in die Welt hinauspoſaunte“, er⸗ klärte ein franzöſiſcher Delegierter.„Aber Herriot geht nicht auf Kommando nach Genf, um ſich dort derartige Dinge vor aller Welt ſagen zu laſſen.“ Es verlautet übrigens in den Mittagsſtunden, daß die Sitzung der allgemeinen Kommiſſion in Genf vielleicht verſchoben werden ſolle, um einem beſon⸗ ders nachdrücklich geäußerten Wunſch Herriots Rech⸗ nung zu tragen. Schließlich aber wurde bekanntgegeben, daß die Sitzung endgültig anberaumt ſei. Der franzöſiſche Kriegsminiſter Paul⸗Boncour, der heute mittag mit dem Miniſterpräſidenten Herriot eine längere Aus⸗ ſprache hatte, wird im Namen der franzöſiſchen Re⸗ gierung auf die amerikaniſche Erklärung antworten. niedrig angeſetzten Uebernahmeprei⸗ ſen geſcheitert iſt. Mit der Reichsbahn ſind im übrigen in der An⸗ gelegenheit der Arbeitsbeſchaffung Verhandlungen bisher nicht aufgenommen worden. Der Streit um die Einberufung des Aeberwachungsausſchuſſes — Berlin, 22. Juni. Wie wir erfahren, iſt in Zuſammenhang mit dem Streit, der in der Oeffentlichkeit um die Einberu⸗ fung des Ueberwachungsausſchuſſes des Reichstags geführt wird, von den zuſtändigen Stellen die Rechts⸗ lage geprüft worden. Dabei hat ſich ergeben, daß die Einberufung des Ausſchuſſes nur ſeinem Vor⸗ ſitzenden, alſo dem Abgeordneten Gregor Straſſer, zuſteht. Damit entfällt auch die in Linksblättern enthaltene Ankündigung, daß die Ein⸗ berufung durch den Reichstagspräſtdenten Loebe vorgenommen werden dürfte, falls Gregor Straſſer ſich nicht bald zu ihr entſchließen ſollte. Nach Auf⸗ faſſung der zuſtändigen Stellen kommt eine ſolche Einladung durch den bisherigen Reichstagspräſi⸗ denten ſchon deshalb nicht in Frage, weil er nach der Auflöſung nicht mehr in Funktion iſt. Vielmehr iſt der Ueberwachungsausſchuß— mit ſeinem Vorſitzenden— während des Uebergangs die einzige verfaſſungsrechtlich zuſtändige Inſtanz. Aber auch er kann nach Auffaſſung von Kreiſen, die der Reichsregierung nahe ſtehen, keine Beſchlüſſe faſſen, die den Entſcheidungen des neuen Reichstages vor⸗ greifen. Das iſt beſonders deshalb bedeutſam, weil jetzt auch der Abgeordnete Dr. Hertz im Namen der ſozialdemokratiſchen Mitglieder des Ausſchuſſes den Abgeordneten Straſſer erneut erſucht hat, den Ausſchuß einzuberufen und zwar mit der Begründung, daß die Transaktion der Gelſen⸗ kirchener Bergwerks ⸗A G. und die Ueber⸗ nahme von Garantien für die Schiffahrt dur Sprache gebracht werden müßten. Kunſtraub im Aſchaffenburger Schloß — Aſchaffenburg, 22. Juni. Ein ſenſationeller Einbruch wurde heute nacht in das erſt kürzlich wie⸗ der eröffnete Kupferſtichkabinett im Schloß verübt. Es iſt anzunehmen, daß eine große Anzahl der wert⸗ vollſten Blätter geſtohlen worden iſt. Die Einbrecher ſind mit äußerſter Sachkenntnis zu Werke gegangen und offenbar auf dem Gebiet des Kunſthandels gut zu Hauſe. Theater und Mufik Frankfurter Erſtaufführungen. Im Neuen Theater ſpielt man„Melodie des Geldes“ von Dione Thideradge. Wohl tut der Autor nicht ſchlecht daran, neben ſeine Hauptfigur, die ihren Mangel an Erziehung und Bildung mit 1000 Frs Scheinen überdeckt, eine andere zu ſtellen: den Mann, dem Geld nicht das Höchſte auf Erden iſt. Längſt nicht. Einer Frau zuzuſchauen, die als die Gattin des einen gilt und in Wahrheit die Gat⸗ tin des anderen iſt oder war macht immer Ver⸗ gnügen, wenn ſie vom Temperament Lydia Buſch's durchpulſt wird, das Spiel von Martin Coſta ge⸗ leitet und in der Hauptrolle von ihm ſelbſt ſehr fein beſetzt und in den anderen Rollen von Herrn Günther, Elſa Tiedemann, Anni Reiter fein be⸗ gleitet wird. Im Schauſpielhaus wird: „Wie heißt das Stück?“ von Toni Impe⸗ kopen und Karl Mathern gegeben. Der Titel iſt an Preisrätſel, vom Publikum zu löſen. Die übliche Sommerlieferung der bekannten Stücke⸗ firma, mit allem was an aktuellem Zauber von zwei ſo bewährten bühnengewandten Federn auf⸗ geboten werden kann. Inhalt: Ein Hochzeitspaar will geruhſame Tage auf einem einſamen Schloß verbringen. Dasſelbe will jeder Einzelne der bei⸗ den Familien auch. Arme Honigwochen! Auch eine Filmgeſellſchaft fehlt nicht.— Das angenehme an den Stücken dieſer Doppelfirma iſt, daß ſie nichts anderes ſein wollen als ein vergnügliches Spiel, das das Publikum einen Abend lang in anſpruchs⸗ loſeſte Heiterkeit verſetzen ſoll. Und das gelang! — Die bekannte Berliner Schauſpielerin Lucie Mannheim gaſtiert im Neuen Theater. Sie gibt„Die göttliche Jette“, und möchte ſo wie einſt in den 50er Jahren Henriette Sonntag, deren Leben und Aufſtieg aus der Vorſtadtbühne zum Königſtädtiſchen Theater in Berlin die Poſſe zum Inhalt hat, die„göttliche“ Mannheim ſein. Und was der Jette dereinſt mit Zartheit und lieb⸗ „Die Zukunft des Meuſchengeſchlechtes.“ 5 l Rudolph. Theoſophiſcher Kultur⸗Verlag, Leipzig, Kö⸗ „Neuzeitliches Einkochen“. Von Käthe Birke. Südd. Ver⸗ Der Flottenbeſuch in Danzig Meldung des Wolff⸗Büros — Danzig, 2. Juni Die polniſche Regierung hat der Danziger Re⸗ gierung heute die Abſicht der deutſchen Reichsregie⸗ rung, deutſche Kriegsſchiffe zu einem Beſuch nach Danzig zu ſenden, amtlich übermittelt und gleich⸗ zeitig erklären laſſen, ſie habe durch ihren Geſandten in Berlin darauf aufmerkſam machen laſſen, daß ſie den gegenwärtigen Augenblick für einen ö Beſuch der deutſchen Marine in Danzig aus mehreren ernſthaften Gründen nicht für an gebracht erachte. ö Die polniſche Regierung halte auch heute noch die⸗ ſen Standpunkt aufrecht. Mit Rückſicht darauf wird ſich der diplomatiſche Vertreter der Republik Polen, wie er der Danziger Regierung mitteilte, nicht an den Veranſtaltungen anläßlich des deutſchen Flot⸗ tenbeſuches beteiligen. Die deutſchen Schiffe werden morgen früh.30 Uhr auf der Danziger Reede ein⸗ treffen. Polen hat bekanntlich die außenpolitiſche Vertre⸗ tung Danzigs. Umſo unerhörter iſt die polniſche Beleidigung, die darin beſteht, daß Polen einen deutſchen Flottenbeſuch im deutſchen Danzig jetzt „nicht für angebracht“ hält und dieſer Frechheit auch noch in einem amtlichen Schreiben Ausdruck verleiht. Andererſeits mag es den deutſchen Offi⸗ zieren und Matroſen und den Danzigern nur recht ſein, daß kein Pole die Feierlichkeit in Danzig ſtört. Zuſammenſtöße an der Frankfurter Aniverſität — Frankfurt a.., 22. Juni. Trotz des vom Rektor der Unſperſität erlaſſenen Verbots des Uniformtragens verſammelte ſich heute vor der Univerſität eine größere Anzahl national⸗ ſozialiſtiſcher Studenten in Uniform und ſang das Horſt Weſſel⸗Lted. Aus einem Fenſter der Uni⸗ verſität hielt ein nationalſozialiſtiſcher Student eine Anſprache. Im Ehrenhof kam es zu Zuſammen⸗ ſtößen mit kommuniſtiſchen Studenten. Zwei Stu⸗ denten wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußten. Die Polizei ver⸗ hinderte weitere Ausſchreitungen. Die Vorleſungen wurden abgebrochen und die Univerſität vor⸗ läufig geſchloſſen. Matſchke und Mitſchke — Berlin, 22. Juni. Durch die Aufmerkſamkeit einer Geſchäftsfrau in der Augsburgerſtraße im Weſten Berlins wurden zwei Männer beim Ver⸗ trieb von falſchen Zwanzigmarkſcheinen feſtgenom⸗ men. Ein Mann zahlte nach einem kleinen Einkauf mit einem Zwanzigmarkſchein. Die Geſchäftsfrau erkannte ſofort, daß es ein falſcher Schein war, und ſchickte unauffällig einen ihrer Angeſtellten dem Manne nach. Der Verkäufer beobachtete nun, daß dieſer Mann ſich mit einem anderen traf und ver⸗ folgte beide, bis er einen Polizeibeamten traf, den. er aufmerkſam machte. Dieſem gelang es, die beiden feſtzunehmen. Auf der Falſchgeldzentrale wurden die beiden als Schlächter Matſchke und Bau⸗ arbeiter Mitſchke feſtgeſtellt, die aus Beuthen in Oberſchleſten ſtammen. Matſche hatte dort 150 Stück falſcher 20 Markſcheine hergeſtellt und war mit Mitſchke, der ihn mit Geld unterſtützte nach Berlin gefahren, um die Scheine zu vertreiben. Schwerer Garagenbrand in Bordeaux Paris, 22. Juni. In einem vierſtöckigen Haus geſtern ein ſchwerer Brand aus. Ein Tankautomobil ſollte die Brennſtofflager der Garage neu auffüllen. Dabei fing die Flüſſigkeit Feuer, und im Nu brei⸗ tete ſich der Brand in der Garage aus. Gleichzeitig platzten die Gasleitungen des Hauſes. Den Mie⸗ tern gelang es in letzter Minute zu fliehen. Bei den Löſcharbeiten verunglückte ein Feuerwehrmann tödlich, und zwei andere wurden mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus übergeführt. Der Sachſchaden beläuft ſich auf acht Millionen Franken. ——.—Kcä—— heim mit Keßheit und Berliner Mutterwitz, mit be⸗ törender Läſſigkeit und eben dem, was unſere heu⸗ tige Zeit unter Charme verſteht, zu erreichen. Und ſie erreicht tatſächlich, daß ein vollbeſetztes Haus an heißem Sommerabend über drei Stunden die kei⸗ neswegs ſpritzige Angelegenheit über ſich ergehen läßt, nur um ihr zu lauſchen, ſich an ihr zu er⸗ freuen, ja zu begeiſtern, ſich von ihr wegtragen zu zaſſen aus dem Grau des Alltags in ein Kunter⸗ bunt von Luſtigkeit.— Und das iſt heute weit grö⸗ ßere und ernſtere Kunſt als ſichs ſo vom bequemen Parkettſitz aus anſchaut. Ihr zur Seite: Anni Reiter, Martin Coſta, Hella Gantzert. mh. * 2 Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Beſprechung wir uns vorbehalten: 5 5 „Die Löfung der Weltkriſe durch Mondiale Durchdringung“ e Stefan Markus. Verlag Emil Rüegg u. Co., Zürich. 5 „Preisbewegung und Koſten der Lebenshaltung in Mann⸗ 5 heim im Jahre 1931.“ Von Stadtverwaltungsdirektor Dr. Emil Hofmann. Verlag Gengenbach u. Hahn AG, Mannheim. 0 5 „Der Ruf der Zeit“. Von Anna Maria Roos. Fr. Fro⸗ manns Verlag(H. Kurtz), Stuttgart.. „Mit Spen Hedin durch Aſiens Wüſten“. Von Dr. Arthur Berger. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗ Verlag Gmb, Berlin⸗Chorlottenburg 2. 5 „Rechte und Pflichten der Ausländer“. Beorbeitet von Syndikus F. Gutmann. James Friedmann Verlag, Berlin SW 68. 3 „Die innere Landſchaft“. Von Ernſt Kiefer, Alemanniſcher Verlag, Mannheim, Richard⸗Wagnerſtraße 72. a „Flucht aus Berlin?“ Von Hermann Ullmann. Eugen Diederichs Verlag in Jena. 8 Von Hermann nigſtraße 12. lagshaus Gmb, Stuttgart, Birkenwaldſtr. 44. reizendem Charme gelang, das ſucht Lucie Mann⸗ „Die Junogeſellin“ Von Victor Margueritte. Erich Reiß Verlag Gmb, Berlin W 50, Spichernſtr. 20. e 5 85 75 8 2 1388 * 3 N vor i 8 Ber von Bordeaux, das eine Garage beherbergte, brach Mittwoch, 22. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Seite/ Nummer 284 — . 8. Im Wald Frau Feldmaus iſt das Röcklein zu eng, Und das iſt gar leicht erklärt, i Sie hat ſich zur ſchönen Sommerzeit Re⸗ Entſchieden zu gut genährt. gie⸗ Nun geht ſie zum kleinen Wichtelmann nach Der als Schneider ſich etabliert! eich⸗ Im grünen Wald, unterm Tannenbaum, yten Die Nadel und Scheere führt. 5 Er mißt ihr ein neues Röcklein an J Von grauem Tuch, o, ſo fein—— ö Sie plaudern dies, und ſie plaudern das, 5 g Und blicken ſo fröhlich drein. ö Herr Specht er hört mit Hämmern auf, die Braun⸗Käferlein ſummt:„ſieh da“,— ird Frau Eidechs lugt hinterm Stein hervor,— len, Der Schwammerling lacht:„ha⸗ha!“ an Und wie ſie frägt nach der Schuldigkeit lot⸗ Sagt der Wichtel:„Herzliebſte Maus, den Mit einem Küßlein oder mit zwei ein⸗ Gleicht meine Rechnung ſich aus!“ ö Lina Sommer tre⸗ 3 105 HBaungenoſſenſchaft Mietervereinigung 28 4 n Am Samstag, 19. Juni, hielt die Baugenoſ⸗ uch ſfſenſchaft Mieter vereinigung Mann⸗ ruck heim e. G. m. b. H. im alten Rathausſaale ihre ffi⸗ ordentliche Generalverſammlung ab. echt Da den Genoſſen ein gedruckter Geſchäftsbericht für ört. das Jahr 1931 vorlag, wurde lediglich die Bilanz mebſt der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung per 31. Dez. 1931, ferner die Wirtſchaftsrechnung für 193² ein⸗ gehend erläutert. Daraus ging hervor, daß das Er⸗ gebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres trotz der Not der Zeit als günſtig zu bezeichnen iſt und der innere Geſundungsprozeß der Genoſſenſchaft weitere Fortſchritte machte. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer und dem Bericht über die geſetzliche Reviſion, der hervorhebt, daß die Verwaltung der Genoſſenſchaft im Jahre 1931 ſehr ſparſam und gut gewirtſchaftet hat, wurde der Jahresabſchluß genehmigt und dem Vorſtand Ent⸗ laſtung erteilt. Der bisherige Vorſtand und die turnusgemäß ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Von der Verſammlung wurde hierauf die neue Satzung, die durch die Reichs⸗ verordnung über die Gemeinnützigkeit von Woh⸗ nungsunternehmen zwingend vorgeſchrieben iſt, an⸗ genommen. Die Verſammlung konnte nach zwei⸗ ſtündiger Dauer von dem Verſammlungsleiter ge⸗ ſchloſſen werden. Kuno Schmid Im 53. Lebensjahr iſt geſtern abend nach langem, ſchweren Leiden der Inhaber der Firma C. H. Thra⸗ ner, Konditorei und Kaffee,„(Kunſtſtraße), Herr Kuno Schmid, verſchieden. In Trochtel⸗ fingen(Hohenzollern) geboren, wurde Schmid in Tübingen Konditor. Als Gehilfe ſah er ſich aus⸗ 15 giebig in der Fremde um, auch im Auslande, vor⸗ 1 nehmlich in Frankreich und Italien, wo er bis nach 5 0 Sizilien kam. Im Jahre 1911 machte ſich Schmid aß in Mannheim ſelbſtändig. Er übernahm von der N Witwe Thraner, der Beſitzerin des Geſchäfts, in dem en. er ſchon einige Jahre als Gehilfe tätig geweſen war, 1 5 das Konditorei⸗Kaffee, das er mit Fleiß und Umſicht 25 zu weiterer Blüte brachte. Der zweite Stock, der 895 bisher Wohnzwecken gedient hatte, wurde mit den 5 Parterreräumen verbunden und auf dieſe Weiſe ick genügend Raum für die ſich ſtändig vergrößernde fit Kundſchaft geſchaffen. 5 Schmid hat die im Januar 1930 verſtorbene Gat⸗ tin, die ihm im Geſchäft unermüdlich zur Seite ö ſtand, nicht allzu lange überlebt. Als einziges Kind hinterläßt er einen 18 Jahre alten Sohn, der erſt 7 N vor kurzem in das Geſchäft eingetreten iſt und den 1 Beruf des Vaters ergriffen hat. Obwohl Schmid 11 s völlig in ſeinem Geſchäft aufging, hat er immer Zeit 1 gefunden, ſich in der Berufsvertretung, der Freien 455 Vereinigung ſelbſtändiger Konditoren für den Kreis 25 Mannheim, erfolgreich zu betätigen. Als langjäh⸗ ig riges Vorſtandsmitglied nahm er ſtets regſten An⸗ 15 teil an den Berufsangelegenheiten. Vor allem war ei er als Ausſchußmitglied für die Lehrlingsprüfung 1 bemüht, für einen vollwertigen Nachwuchs zu ſorgen. 5 Mit den nächſten Angehörigen umgibt ein großer 1 Kreis von Freunden und Bekannten die Bahre des 5 angeſehenen Mitbürgers, der auch durch ſein ſchlich⸗ 1 tes, liebenswürdiges Weſen viel zu dem Empor⸗ 8 5 blühen der Firma C. H. Thraner beigetragen hat. 10 Freiwilliger Arbeitsdienst in Die evangeliſche Landeskirche und die Innere i⸗ Miſſion haben ſich ſeit dem Winter mit der Frage n des freiwilligen Arbeitsdienſtes befaßt und die För⸗ r⸗ derung des Arbeitsdienſtes als wirkſamſte Erwerbs⸗ 1 loſenhilfe in ihren Aufgabenkreis eingereiht. Die r- Beratungsſtelle für den freiwilligen Arbeitsdienſt 635 beim Evangeliſchen Landeswohlfahrts⸗ und Jugend⸗ 15 dienſt in Baden, Karlsruhe, Redtenbacherſtr. 14, hat t ſich zunächſt in die geſetzlichen Beſtimmungen des h. freiwilligen Arbeitsdienſtes eingearbeitet, um dann s im Frühjahr dieſes Jahres die erworbenen theore⸗ tiſchen Kenntniſſe in die Praxis umzuſetzen. Auf Anregung der Beratungsſtelle wurden örtliche freiwillige Arbeitsdienſte in Eutingen, Königsbach, Pforzheim, Bretten und Bruchſal ein⸗ 8 J gerichtet, in denen weibliche Erwerbsloſe Kleidungs⸗ 85 ſtücke und Wäſche für die Winternothilfe 1932/33 1 f herſtellen. Im Arbeitslager Georgshöhe auf dem 985 5 Hagenſchieß bei Pforzheim werden ſchon ſeit dem 8 4. April etwa 60 arbeitsloſe junge Männer mit der u Errichtung eines Sportplatzes und mit Drainage⸗ . und Planierungsarbeiten beſchäftigt. In Herrenalb⸗ „„ Gaistal wird im Ferienheim Aſchenhütte ein Hof⸗ 5 platz und Badeplatz im Wege des freiwilligen Ar⸗ 5 beitsdienſtes erſtellt. In der Haushaltungsſchule r. Marthaſchule Falkenburg in Herrenalb fertigen „„ weibliche Erwerbsloſe aus den Arbeitsamtsbezirken Karlsruhe, Pforzheim, Heidelberg, Mannheim die notleidendſten badiſchen Landgemeinden an. Weitere freiwillige Arbeitsdienſte ſind im Entſtehen, ſo in Karlsruhe, Heidelberg und anderen Orten des badiſchen Landes. * Leichenländung. Geſtern nachmittag wurde die Leiche eines ſeit 14. Juni vermißt gemeldeten, zu⸗ letzt in der Eichelsheimerſtraße wohnhaft geweſenen 50 Jahre alten Magazinarbeiters aus dem Bellenkrappen geländet, Grund zur Tat war ein unheilbares Leiden. und Bruchſal Kinderwäſche und Kinderkleidung für Die neuen Nolverorônungen Welche Einzelheiten muß der Leſer wiſſen? Die neuen Stempelſätze Die neue Verordnung über die künftigen Arbeits⸗ loſenunterſtützungsſätze und über die öffentlichen Ar⸗ beiten tritt mit dem 27. Juni in Kraft. 1. Arbeitsloſenunterſtützung Die Unterſtützungsſätze betragen wöchentlich in Reichsmark: In den großen Städten ohne it 1 mit vi it viel Lohnklaſſe Angehörige Angehörigen Angehörigen Ang hörigen 1 VI.40 12.00 15.60 17,40 8 VIII 9,90) 14.70 19,506 24.30 1 11.70 17.10 22,50 27.90 In den mittleren Städten IV VI.20 10.80 14,40 17.10 VII- VIII 8,40 12,00 15,60 19.20 IX XI.90 14.70 19,50 24,30 In den kleineren Gemeinden IV- VI.00.00 12 00 13.50 d.20 10.80 14.40 18 00 IX XI.40 12.00 15,60 19.20 Hilfsbedürftigkeitsprüfung Die beſonderen Unterſtützungsſätze für Arbeits⸗ loſe nach kürzerer Beſchäftigung als 52 Wochen für berufsübliche Arbeitsloſe und für Arbeitsloſe, die an einem anderen Ort als dem Unterſtützungsort be⸗ ſchäftig waren, fallen fort. Wer für 36 Tage ver⸗ ſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung bezogen hat, erhält weitere Unterſtützung nur, ſoweit er hilfsbedürftig iſt. Für die Prüfung der Hilfsbedürftigkeit gelten die Vorſchriften der Kriſen⸗ fürſorge. Dieſe Vorſchriften treten im 27. Juni 1932 in Kraft. Sie ergreifen auch laufende Unter⸗ ſtützungsfälle. Soweit ſich nach dieſen Vor⸗ ſchriften andere Unterſtützungen als bisher berech⸗ nen, dürfen die bisherigen Unterſtützungen noch bis zum 23. Juli 1932 weitergezahlt werden. 2. Oeffentliche Arbeiten. Soweit der Reichsarbeitsminiſter auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten vom 14. Junt 1932 öffentliche Arbeiten als Notſtandsmaßnahmen erklärt, ſind ſie gemeinnützig und zuſätzlich im Sinne des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung. Die Befugniſſe, die den Verwaltungsausſchüſſen der Landesarbeitsämter und der Arbeitsämter zuſtehen, gehen bei öffentlichen Ar⸗ beiten auf den Präſidenten der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung über. Er kann dieſe Befugniſſe den Vorſitzenden der Lan⸗ desarbeitsämter übertragen. Der Präſident der Reichsanſtalt und die Vorſitzenden der Landesämter können von den Richtlinien des Verwaltungsrats der Reichsanſtalt über die Förderung von Maßnah⸗ men der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge mit Mitteln der Reichsanſtalt vom 28. März 1928 und von der Verordnung über die Förderung des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes abweichen. Neuregelung der Kriſenfürſorge Durch Verordnung vom 17. Juni 1932 hat der Reichsarbeitsminiſter die Verordnung über die Kri⸗ ſenfürſorge für Arbeitsloſe vom 23. Oktober 1931 mit dem 26. Juni 1932 außer Kraft geſetzt. Ebenfalls unter dem 17. Juni 1932 wird ein Erlaß des Reichs⸗ arbeitsminiſters über die Kriſenfürſorge für Ar⸗ beitsloſe veröffentlicht. Hiernach bleibt es für die Abgrenzungs des Perſonenkreiſes, der zur Kriſenfürſorge zugelaſſen iſt, bei den bisherigen Beſtimmungen. Kriſenfürſorge erhalten in Zukunft nur Arbeitsloſe, die hilfs bedürftig ſind. Ob Hilfsbedürftigkeit vorliegt, entſcheidet ſich nach den Vorſchriften für die allgemeine Fürſorge in den Reichsgrundſätzen über Vorausſetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge in der Faſſung vom 1. Auguſt 1931 in Verbindung mit§ 15 der Reichs⸗ grundſätze. Die Unterſtützungsſätze der Arbeits⸗ loſenverſicherung gelten auch für die Kriſenfürſorge. Sie ſind Höchſtſätze. Im Rahmen dieſer Sätze richtet ſich das Maß der Kriſenunterſtützung nach dem Grade der Hilfsbedürftigkeit. Die Unterſtützung darf nicht höher ſein als der Betrag, den der Arbeitsloſe in der öffentlichen Fürſorge zu erhalten hätte. Der Arbeitsloſe iſt an ſich verpflichtet, jede Aen⸗ derung ſeiner wirtſchaftlichen Verhätniſſe ohne Auf⸗ forderung dem Arbeitsamt anzuzeigen. Unterläßt er dies, ſo hat er zuviel gezahlte Unterſtützungs⸗ beträge zurückzuerſtatten. Die Geſamthöchſtdauer der verſicherungsmäßi⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung und der Kri⸗ ſenunterſtützung beträgt nach wie vor zu⸗ ſammen 58 Wochen. Für Arbeitsloſe, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, kann der Vorſitzende des: Arbeitsamtes die Kriſenunterſtützung für weitere dreizehn Wochen ge⸗ währen, wenn die Lage des Arbeitsmarktes dies er⸗ fordert. Der Vorſitzende des Arbeitsamtes kann die Unterſtützungshöchſtdauer beſchränken, wenn die Lage des Arbeitsmarktes oder die örtlichen Verhältniſſe dies angezeigt erſcheinen laſſen. Was die Durchführung der Kriſenfürſorge anlangt, ſo wird die Hilfsbedürftigkeit in allen Fällen von der Gemeinde oder dem Gemeindeverbande geprüft. Die Entſcheidung über die Gewährung der Unterſtützung liegt nach wie vor bei dem Vor⸗ ſitzenden des Arbeitsamtes. Soweit jedoch die Ge⸗ meinde oder Gemeindeverband die Bedürftigkeit verneint, iſt der Vorſitzende des Arbeitsamtes an dieſe Beurteilung gebunden. Ueber das Zuſammen⸗ wirken der Arbeitsämter mit den Gemeinden oder Gemeindeverbänden ergeht noch eine beſondere Ver⸗ ordnung. Der Erlaß tritt am 27. Juni 1932 in Kraft. Er ergreift auch die laufenden Unterſtützungs⸗ fälle. Ergeben ſich hiernach andere Unterſtützungs⸗ ſätze wie bisher, ſo dürften die bisherigen Unter⸗ ſtützungen noch bis zum 23. Juli 1932 weitergezahlt werden. Die Berechnung der Krankenverſicherungs⸗ beiträge für die Arbeitsloſen Die Neufeſtſetzung der Unterſtützungsſätze in der Arbeitsloſenverſicherung und der Kriſenfürſorge macht eine Anpaſſung und eine veränderte Be⸗ rechnung der Beiträge zur Kranken ver⸗ ſicherung für die Arbeitsloſen erforderlich. Dieſe Regelung iſt in Vorbereitung. Für die Ueber⸗ gangszeit hat der Reichsarbeitsminiſter angeordnet, daß für die Berechnung der Beiträge der doppelte Betrag der Unterſtützung als Grundlohn anzuſehen iſt. Falls hiernach ein geringerer Betrag als der um 5 Proz. gekürzte Juni⸗Beitrag ſich errechnen würde, können die Krankenkaſſen die Zahlung dieſes ge⸗ kürzten Juni⸗Beitrages verlangen. Die Uebergangs⸗ regelung gilt bis zum 1. November 1932. Die Beſchäftigtenſteuer Die nach der neuen Notverordnung an die Stelle der bisherigen Kriſenſteuer tretende„Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe(Beſchäftigtenſteuer) bringt nach dem jetzt vorliegenden Wortlaut der Verordnung vom 14. Juni für eine ganze Reihe von Gehalts⸗ empfängern eine Mehrbelaſtung von über 17 Proz. ihrer Bezüge, während man bisher nur immer allge⸗ mein von einer rund 1½ Proz. betragenden Mehr⸗ belaſtung gesprochen hat. Eine Ueberſicht gibt folgen⸗ des Bild: Arbeitsentgeld Kriſenſteuer Neue Beſchäftigten⸗ 1 monatl. in RM. ſteuer in RM. alſo mehr in% 125,.— 19 12 15 9% 1587 7000 250, 1% 2 2580 2,5%—.25 1 400.—.5% S 10.— 2,5 bzw. nicht ganz 1 5 9= 13,28 17 00 500,.— 30%= 21.— 255 bzw. nicht ganz 5. 8,50%= 80,00 1½% 1000.— 8,5%= 85,— 5,75%= 57,50 2/¼% 1500.— 4%= 60. 5,75%= 86,25 1¼% 3000.—.5% 185, 5,75% 172,50 11% 4000,— 50% 2200. 6,5% S280, 17½%0 Für die Tabelle iſt zu bemerken, daß die zwiſchen 300 und 700% monatlich liegenden Gehaltsgruppen zur Steuer mit einem geſpaltenen Satz herangezogen werden, nämlich für die erſten 300% mit 2,5 Proz., für die darüber hinausgehenden Beträge mit 5,75 Proz. Aus dem Inhalt der Notverordnung iſt ſchließ⸗ lich noch nachzutragen, daß die neue Beſchäftigtenab⸗ gabe, die vom 1. Juli an gilt, bis zum 31. März 1933 befriſtet iſt; ſie läuft alſo an dieſem Tage automatiſch ab, wenn nicht vorher eine Verlängerung oder eine neue Aenderung beſchloſſen werden ſollte. Im übri⸗ gen bleibt es für die Beſchäftigtenſteuer im weſent⸗ lichen bei der Berechnungsweiſe der Kriſenſteuer, ins⸗ beſondere iſt auch für die neue Steuer der Brutto⸗ Arbeitsentgelt maßgebend. Einmalige Einnahmen werden dem Lohnzahlungszeitraum zugerechnet, in dem ſie gezahlt werden. FFFFTFTUVTUTFUFTVTUTUbUbCbCbCbCbCbCbCbC(CbCwCbPbCbPbCbPbPbGbGbVbPbFbPbVbPbPFbwbPbPbVbVPVPVPVPbVbVTbFPVPVPDVDVPUDUDVDVPUVUVUVUVVVVVVVVUUVUUVUUVuUuUVUVuÄÄÄWWWWWÄWÄÄWWWW1W—W1WA Erwerbsloſenverſammlung Die im Gewerkſchaftsbund der Ange⸗ ſtellten organiſierten ſtellenloſen Angeſtellten hatten ſich verſammelt, um das Referat des Ge⸗ ſchäftsführers Paul Daehler⸗Mannheim über „Die neue Notverordnung der Regie⸗ rung“ zu hören. Die ſehr gut beſuchte Verſamm⸗ lung wurde durch den ſtellv. Vorſitzenden der Ortsgruppe Mannheim, E. Hermann, gelei⸗ tet. Das Referat des Geſchäftsführers Daehler war ſehr ausholend. Es verbreitete ſich zunächſt über die ungeheure Weltwirtſchaftskriſe und umfaßte dann in erſter Linie ſämtliche einſchneidenden Maßnah⸗ men der neuen Notverordnung, die die Angeſtellten treffen. Er kritiſterte die unerträglichen Verſchlech⸗ terungen, die dieſe Notverordnung den Arbeits⸗ loſen auferlegt. Das Verſicherungsprinzip der Ar⸗ beitsloſenverſicherung iſt durch dieſe Notverordnung aufs ſchwerſte erſchüttert worden. Der Redner ſtellte auch ſehr gut die Steuerbelaſtung gegenüber, die den Arbeitnehmern durch die Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und den Selbſtändigen durch die Kriſen⸗ ſteuer auferlegt werden, und konnte feſtſtellen, daß die Unterſchiede gewaltig zu Ungunſten der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger ſprechen. Die ſeeliſche und materielle Not der ſtellungs⸗ loſen Angeſtellten ſchilderte in warmempfundenen Worten Gaufrauenführerin Fräulein Leonore Schulz, die die Mitglieder zu ſtärkſter Aktivität aufforderte, da ſozialreaktionäre Beſtrebungen kom⸗ mende Gefahren für die Angeſtellten aufzeigen. Die Verſammlung nahm einſtimmig eine Entſchlie⸗ ßung an, in der u. a. ausgeführt wird: Als ſtellenloſe Angeſtellte, welche ohne ihr Ver⸗ ſchulden aus dem Produktionsprozeß ausgeſchloſſen find, müſſen wir ſchärfſten Proteſt erheben gegen die in der Notverordnung dom 14. Juni 32 enthaltenen ungewöhnlichen Verſchlechterungen für die Arbeits⸗ loſenbetreuung. Wir berufen uns auf Artikel 163 der deutſchen Reichsverfaſſung, wonach jedem Deut⸗ ſchen die Möglichkeit gegeben werden ſoll, durch wirt⸗ ſchaftliche Arbeit ſeinen Unterhalt zu erwerben und, ſoweit ihm dieſe Arbeit nicht nachgewieſen werden kann, für ſeinen notwendigen Unterhalt geſorgt wer⸗ den muß. Die erwerbsloſen Angeſtellten ſind der Auffaſſung, daß ſpeziell aus ihren Berufsſchichten die höchſten Beträge bezahlt werden und daß es eine ſchreiende Ungerechtigkeit darſtellt, wenn die für die Angeſtellten in erſter Linie in Betracht kommenden höheren Unterſtützungsklaſſen am meiſten reduziert werden. Die erwerbsloſen Angeſtellten würden gerne auf jegliche Unterſtützung verzichten, wenn ihnen ihr Recht auf Arbeit verwirklicht werden könnte. Die verſammelten Erwerbsloſen verlangen daher, daß die Reichsregierung unverzüglich die Erwerbsloſenbetreu⸗ ung der Notlage gerecht werdender vornimmt und daß ferner die größten Anſtrengungen gemacht werden, um neue Arbeitsgelegenheiten zu ſchaffen. * Tödlich verbrüht. Geſtern nachmittag fiel ein vier Jahre alter Knabe im Hauſe Beilſtraße 18 in eine am Boden ſtehende, mit heißem Waſſer gefüllte Waſchwanne und erlitt derart ſchwere Brand⸗ wunden, daß er noch am gleichen Tage im Kranken⸗ hauſe geſtor ben iſt. Wie oft iſt nun doch ſchon davor gewarnt worden, kleine Kinder in Räume zu laſſen, in denen Behälter mit heißem Waſſer ſtehen. Und immer wieder wird, wie dieſer neueſte tödliche Unglücksfall zeigt, die Mahnung nicht beherzigt. Wir machen deshalb die Eltern und die ſonſtigen verant⸗ wortlichen Perſonen darauf aufmerkſam, daß ſie ſich ſtrafbar machen, wenn ſie die zur Vermeidung der⸗ artiger bedauerlicher Unglücksfälle notwendigen Vorſichtsmaßregeln außer Acht laſſen. Veranſtaltungen * Nachtkabarett im Gloria⸗Palaſt. Der Direktion des Gloria⸗Palaſtes iſt es gelungen, für Freitag und Samstag dieſer Woche abends ein Enſemble pro m 1 neuter Künſtler der Frankfurter Oper 1 zwei Luſtigen Abenden zu verpflichten. Erika Körner ⸗Tiller, die bezaubernde Rößl⸗Wirtin der Fronkfurter Aufführung, bringt ihre Chanſons, Tanz⸗ duette aus dem„Weißen Rößl“, in denen ſie im Original⸗ Koſtüm der Rößl⸗Wirtin erſcheint. Corl Piſtor ius, erſter Operetten⸗Tenor des Frankfurter Opernhauſes, wird beliebte Schlager aus Operetten und Tonfilmen ſingen und ſich als Leopold des„Weißen Rößl“ präſentieren. E mi l Seidenſpinner, Tenor⸗Buffo, Komiker und Tänzer, wird das Publikum in luſtige Stimmung verſetzen, ebenſo wie Harry Cobler, der Confereneier des Frankfurter Rundfunks, zugleich Komiker und Grotesktänzer. Am Flü⸗ gel und zugleich als Chanſonier wurde der junge Klavler⸗ virtuoſe und Kapellmeiſter der Frankfurter Oper Hans Goreis verpflichtet. * Mannheimer Rabatt⸗Sparverein 1927. Wir machen die Mitglieder auf die Anzeige in dieſer Nummer aufmerk⸗ ſam, die darauf hinweiſt, daß die kürzliche Einladung zu einer ordentlichen Mitglieder⸗Verſammlung ſich nicht auf dieſen Verein bezieht. Filmrundſchau Capitol:„Der verjüngte Adolar“ Im Mittelpunkt dieſer Filmpoſſe, bei deren Inſzenie⸗ rung mit derben und derbſten Effekten wirklich nicht ge⸗ ſpart wurde, ſtehen die Abenteuer des verjüngten Adolar, der als Anwärter auf die gleichen Vergnügen ſeine Schwie⸗ gerſöhne als Konkurrenten hat. Die tür⸗ und zimmerreiche Wohnung einer raſſigen Tänzerin und das Requiſitendurch⸗ einander hinter den Kuliſſen eines Kabaretts laſſen einen Klamauk zu, der von dem für ſolche Dinge empfänglichen Publikum mit Lachſalven quittiert wird. Nach dem Sinn der Handlung frägt man ſchließlich nicht mehr, denn man lacht über den Unſinn der am laufenden Band dargeboten wird. In erſter Linie dürfte aber der Lacherfolg den Dar⸗ ſtellern zu verdanken ſein, zumal ausſchließlich er ſte Luſtſpielkräfte mitwirken und ſelbſt die kleinſten Chargen mit bekannten Künſtlern beſetzt ſind. Namen wie Hans Moſer, Fritz Schulz, Paul Hörbiger, Kurt Veſper⸗ mann, Georg Alexander, Trude Berliner, Ida Wüſt und Adele Sandrock bürgen im Voraus für darſtelleriſche Qualität.— Recht herzlich wird auch über den Beifilm ge⸗ lacht, in dem einige Gefühle zerpflückt und die unſichtbaren „Heiligen“ des Rundfunks von ihrem Glorienſchein enk⸗ kleidet werden. * Todesſturz auf der Treppe. Heute früh wurde im Hauſe I 1, 17 ein dort wohnhafter, 51 Jahre alter Sodawaſſerhändler im Hausgang tot aufgefunden. Der Verſtorbene, der herzleidend war, iſt vermutlich heute Nacht beim Nachhauſegehen die Treppe hinuntergeſtürzt. Dabei hat er ſich eine ſo ſchwere Kopfverletzung zugezogen, daß der Tod eingetreten iſt. Vorausſage für Donnerstag, 23. Juni Zeitweiſe aufheiternd, aber noch nicht beſtändig, ein⸗ zelne Gewitterregen, am Tage etwas wärmer und zum Teil ſchwül bei weſtlichen Winden. Wetter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft.. S 2 Wind höh. bra Bs 2 85 8 55 n in d se micht Stärke Wertheim iI 11 mäßig Regen Königsſtuhl e 5880 763.5 9 15 8* leicht Nebel Karlsruhe 120 764,1 12 10 11 SW. leicht bedeckt Bad ⸗Bad 218764, 11 20 11 SW- leicht bedeckt Villingen 712765,7 8 16 7 W ſchkwach bedeckt Bad Dürrh.] 701]— 2 15 5 0 leicht[Regen St. Blaſien 7800— 11 14 S5 NY teich bedeckt Badenweil. 422 765,4 10 18 98 SW. leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 688,60 2 8 1 S. mäßig Regen Eine über Polen liegende Zyklone verurſacht in Deutſchland unbeſtändiges und kühles Wetter mit zeitweiligen Regenfällen, während die Karpathen⸗ länder gegenwärtig ziemlich heiteres und ſehr war⸗ mes Wetter bei Nachmittagstemperaturen über 30 Grad haben. In Weſt⸗ und Mitteleuropa ſteigt fetzt der Luftdruck, weshalb damit zu rechnen iſt, daß die öſtliche Störung allmählich ihren Einfluß auf unſere Witterung verlieren wird. Reiſewelter in Deutſchland Die Witterungsverhältniſſe haben ſich in Deutſch⸗ land ſeit geſtern noch nicht gebeſſert. Es iſt allent⸗ halben für die Jahreszeit kühl. In den öſtlichen Provinzen und an der Küſte herrſcht lebhafter Nord bis Nordweſt. Ausgedehnte Regenzonen lagen heute früh über dem unteren Rheingebiet und Süddeutſch⸗ land. In den Bergen macht ſich ſtärkerer Tempe⸗ raturrückgang fühlbar, der auf der Zugſpitze bereits zu 5 Grad Kälte geführt hat. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein⸗Pegel 17 18. 20. 21 22. Neckar⸗Vegelſs1. 20 21. 22. Base! 1051,54 104 114125 g Schuster inſel 168.8 1,60, 1587 202] Mannheim. 3,46 3035.35.30 Kehl... 6,15.42 305.12 3,17] Jagſtfeld...749,75 0,77 1,10 Maxau 455 35774 Heilbronn.17.20 124.29 Mannheim 3,55 8,503.41 3,41 3,45 Plochingen. 0, 170,19 0,250.41 aub 2,42 285,726 2,27 Köln 2,29 2,28.10.04.99 Waſſertemperaturen: Rhein bei Mannheim 17 Grad Bodenſee bei Konſtan z 11 Rhein bei Karlsruhe 11 Rappenwörth(Badebecken) 17„ Der erſte Film der Welt mit Legitimation. Morgen laſſen Sie ſich doch mal vom Photo⸗ händler einen Voigtten bes Feu geben. 35 885 der hübſchen blau/ gelben Packungen finden Sie eine Prüfungsurkunde eines neutralen Sachverſtän⸗ digen, deſſen Nachprüfungen beweiſen, daß der Voigt⸗ länder⸗Film wirklich alle guten Eigenſchaften in ſich vereinigt. Höchſte Lichtſtärke paart ſich mit feinem Korn, und beſte Farbwiedergabe mit ſicherem Licht⸗ hofſchutz. Ganz nach Wunſch bekommt man zarte Negative oder brillante Bilder, und Ueberbelich⸗ tungen werden automatiſch ausgeglichen. Dieſe weitgehende Garantie einer ſolchen neutralen Prü⸗ fung bietet nur ein einziger Film in der ganzen gelt, ein deutſcher Film, der Voigtländer⸗Film! 1 V7 4. Seite/ Nummer 284 nheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Die Not der Diaspora Hauptverſammlung der Guſtav⸗Adolf⸗Stiſtung * Karlsruhe, 22. Juni. Am Sonntag fand in Karlsruhe die Hauptver⸗ ſammlung der Badiſchen Eangeliſchen Guſtav⸗Adolf⸗ Stiftung ſtatt, die mit einem Choralblaſen und einem Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche eingeleitet wurde. Die Feſtpre⸗ bigt hielt Univerſitätsprofeſſor D. Schneider⸗ Riga, die Liturgie Kirchenrat Renner, der Vor⸗ ſitzende des Karlsruher Guſtav⸗Adolf⸗Vereins. In der nachmittags ſtattgehabten Volks verſamm⸗ lung in der Feſthalle begrüßte Kirchenrat Renner bie Ehrengäſte und Feſtverſammlung. Er führte u. a. aus, die Not der Diaſpora ſei ſeit Kriegs⸗ ende geſtiegen, aber die Mittel, zu helfen, ſeien lei⸗ der geringer geworden. Jetzt müſſe der Guſtav⸗ Abolf⸗Verein gegründet werden, wenn er nicht ſchon beſtünde. Aber er beſtehe als eine Großmacht der Liebe, die den zerſtreuten evangeliſchen Volks⸗ genoſſen das Bewußtſein geben will, daß ſie von einer ſtarken Gemeinſchaft getragen werden. Kirchenpräſident D. Wurth begrüßte ſodann den Verein mit Worten des Dan⸗ kes für die an der Landeskirche in Baden geleiſtete Arbeit. In der Badiſchen Landeskirche ſeien etwa 50 Gemeinden mit Hilfe des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins entſtanden. Im Auftrage des Kultusminiſters begrüßte Ober⸗ regierungsrat Dr. Aſal den feſtgebenden Verein. Pfarrer Seufert entbot Grüße und Segens⸗ wünſche des Karlsruher Kirchengemeinderates und des Pfarrkollegiums. Pfarrer Lie. Hauß erſtottete hierauf ſeinen Bericht als Vorſitzender des Badiſchen Hauptvereins. Die badiſche Liebesgabe wurde der Gemeinde Krozingen zugewieſen; die bei der Abſtimmung unterlegenen Gemeinden Lauda und Muggenſturm erhielten anſehnliche Beiträge. Der Unterſtützungsplan wurde feſtgelegt, der Stand der Jubiläumsgabe beſprochen. Im Jahre 1933 will der Verein an das fränkiſche Ende des Landes, nach Wertheim wandern, wohin er eingeladen wurde. Badische Männervereine vom Noten Kreuz Landesverſammlung in Aeberlingen Ueberlingen, 22. Juni. In Anweſenheit des Kommiſſars für Freiwillige Krankenpflege in Deutſchland, Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler fand am Samstag und Sonntag in Ueberlingen die zweite Landesverſammlung der badiſchen Männervereine vom Roten Kreuz ſtatt. Der Samstag brachte die Sitzungen des Hauptvor⸗ ſtandes und des Landesausſchuſſes. Die Landesver⸗ ſammlung am Sonntag vormittag war außerordent⸗ lich gut aus allen Teilen des Landes beſucht. Den Jahresbericht erſtattete Präſident Dr. Pertz. Der badiſche Männerverein umfaßte Ende des Berichtsjahres 215 Kolonnen, darunter fünf Neugründungen mit insgeſamt 20 600 Mitgliedern. Die Zahl der tätigen Mitglieder nahm um 200 zu, die der zahlenden um 600 ab. In über 70 000 Fällen wurde 1931 erſte Hilfe geleiſtet. Von den 6 500 akti⸗ ven Mitgliedern haben ſich 5767 bereit erklärt, in den amtlichen Sanitätsdienſt einzutreten. Der Rechenſchaftsbericht des Reg. Rat Ott⸗Karls⸗ ruhe wies den erfreulichen Vermögensſtand von 88 000 Mark nach. Dieſes Vermögen iſt notwendig für den Fall, daß der größte bisherige Zuſchuß, die ſoziale Wohlfahrtsrente, in Wegfall kommt. Die Kolonnen erhielten vom Badiſchen Männerverein, dem Deutſchen Roten Kreuz weſentliche Zuſchüſſe, während die Staatszuſchüſſe geringer ſind. Ueber die Wohlfahrtsein richtungen des Reichs⸗ verbandes berichtete Kaſſenrechner Berne r⸗Honnef des Reichsverbandes. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, daß die Sterbekaſſe bis jetzt in 3162 Fäl⸗ len 2 225 000 Mark Sterbegeld ausbezahlt hat. Die Mitgliederzahl betrug im erſten Vierteljahr 1932 43 100. Zur Aus⸗ und Fortbildung der Kolonnen⸗ führer und deren Stellvertreter wurde ein zweitägi⸗ ger Kurs beſchloſſen. Für die Ausbildung der Gruppen⸗ und Zugführer ergehen beſondere Richt⸗ linien. Die Landesverſammlung ſoll nur noch alle zwei Jahre ſtattfinden, dazwiſchen eine Landesaus⸗ ſchußſitzung. Als Ort der nächſten Tagung wurde Offenburg gewählt. Zum Schluß der Tagung wurde dem Präſidenten Dr. Pertz eine begeiſterte Vertrauenskundgebung zuteil. Der Nach⸗ mittag brachte eine großangelegte Uebung zu Waſſer und zu Land. Aus Baden Kampf der Bienen mit Dieben * Oberkirch, 22. Juni. Im benachbarten Tier⸗ garten Niederlehn verſuchten nachts Diebe, einen Bienenſtock zu entwenden. Sie hatten die Bienen ſchon ungefähr 100 Meter fortgeſchafft. Doch die Bienen waren mit dem Ortswechſel nicht ein⸗ verſtanden. Ebenſowenig wollten ſie ihren Herrn wechſeln. Geſchloſſen fielen ſie über die Burſchen her, ſo daß dieſe die Flucht ergreifen und ihre Beute im Stich laſſen mußten. Die Täter waren durch die Bienen ſo gut gezeichnet, daß ſie durch die Gendarmerie bald feſtgenommen werden konnten. Ein vermögender Bettler * Villingen, 22. Juni. Bei einer polizeilichen Razzia wurde ein 57jähriger Wanderburſche aus Spaichingen feſtgenommen, deſſen Unterſuchung ergab, daß er laut einem mitgeführten Spar⸗ kaſſenbuch einen Betrag von über 4000 4 auf der Sparkaſſe Spaichingen deponiert hat. Außerdem hatte er zwei Schuldſcheine für ausgeliehe⸗ nes Geld in Höhe von 825/ im Beſitz. Auf Grund der Einträge in ſeinem Wanderbuch wurde aber feſtgeſtellt, daß er ſeit 1932 in 49 Gemeinden die öffentliche Fürſorge in Anſpruch genommen hatte. Nach Entzug des Wanderbuches durch das Bezirks⸗ amt wurde der Bettler wegen fortgeſetzten Be⸗ kiruges in das Amtsgefängnis eingeliefert. ** eg. Weinheim, 21. Juni. Der Sportausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege hält vom Juni bis September jeweils am erſten und dritten Diens⸗ tag des Monats ſeine im alten Rathaus eingerichtete ſpörtärztliche Beratungsſtelle ab, der Dr. Hälſen⸗ Weinheim vorſteht. * Oberflockenbach bei Weinheim, 21. Juni. Bei dem hier abgehaltenen Abgeordnetentag des Bergſtraßgauverbandes im Babiſchen Krieger⸗ bund hielt Lehr⸗ Karlsruhe einen Vortrag über „Das Verſicherungsweſen des Bad. Kriegerbundes“. Wiedergewählt wurde der langjährige Gauſchrift⸗ führer Fiſcher⸗ Weinheim. Zu Gauausſchußmit⸗ gliedern wurden die Kameraden Landenberger⸗ Heddesheim und Gaber⸗Lützelſachſen und für den verſtorbenen 2. Vorſitzenden Lehmann⸗ Heddesheim Kamerad Bürgy⸗Leutershauſen gewählt. Der wiedergewählte Gauvoxſitzende Zinkgräf⸗Wein⸗ heim leitete die Verhandlung und die Wahlen. Als Tagungsort des nächſten Jahres wurde Sulzbach beſtimmt. Schönau bei Heidelberg, 21, Juni. Eine Ver⸗ käuferin einer hieſigen Filiale hantierte an einer Spirituskochmaſchine, wobei dieſe explodierte und die Verkäuferin ſchwere Brandwunden erlitt. Mit brennenden Kleidern ſprang ſie auf die Straße. Einigen hinzukommenden Männern gelang es, das Feuer zu löſchen und größeren Schaden zu verhin⸗ dern. * Donaneſchingen, 21. Juni. Am Samstag und Sonntag fand hier der 25. Landes verbandstag der badiſchen Hafnermeiſter und zugleich die Feier des 25 jährigen Beſtehens des Verbandes ſtatt. Die Ta⸗ gung nahm einen in allen Teilen befriedigenden Verlauf, Am Samstag nachmittag fand eine Vor⸗ ſtandsſitzung ſtatt, am Abend eine Begrüßungsfeier, Der Sonntag morgen war ausgefüllt mit der Haupt⸗ verxſammlung, bei der die Regularien raſch erledigt wurden. Dann hielt Gewerberat Direktor Ecker ⸗ München einen Vortrag über„Die techniſche und wirtſchaftliche Not im Hafnergewerbe“. Aus der Pfalz Feſtkonzert in Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 22. Juni. Zur Feier der Vollendung der neuen Rheinbrücke veranſtaltet der Verkehrsverein Ludwigshafen heute, am Tage der Eröffnung des zweigleiſigen Zugverkehrs, ein Feſt⸗ konzert. Die Kapelle der Schutzpolizei ſpielt von 19—20 Uhr am Pfalzbau. Zwiſchenfälle bei Zwangsvollſtreckungen * Bergzabern, 22. Juni. Bei dem hieſigen Wein⸗ händler Max Blum ließ die Gemeindeeinnehmerei wegen rückſtändiger Abgaben pfänden. Blum geriet darüber ſo in Erregung, daß er auf die Einnehmerei ging, dem Einnehmer Storck ſchwere Vorwürfe machte und ihn dann tätlich angriff, indem er ihn durch Schläge mit einem Stuhl mißhandelte. Die herbeigeruſene Polizei mußte eingreifen.— In den Räumen der Inhaberin eines hieſigen kleinen Geſchäftes wurde ebenfalls gepfändet. Die Frau regte ſich darüber ſo ſehr auf, daß ſie geſtern abend durch Erhängen Selbſtmord zu begehen verſuchte. Sie konnte noch rechtzeitig an ihrem Vorhaben ge⸗ hindert werden. Heute vormittag nun entfachte die verzweifelte Frau in ihrer Wohnung ein Hol z⸗ feuer, um ſichzu verbrennen. Herbeieilende Nachbarn ſorgten für Löſchung des entſtandenen Brandes und Verbringung der Frau ins Kranken⸗ haus. Sie hat ſchwere Brandwunden erlitten. * * Kaiſerslautern, 22. Juni. In ber Scheerſtraße hat ſich heute ein etwa 50 Jahre alter Mann durch Leuchtgas vergiftet. Als Urſache nimmt man wirtſchaftliche Notlage an. * Jockgrim(Amt Germersheim), 22. Juni. Am Montag abend fuhr ein Motorradfahrer aus Karls⸗ ruhe in ſehr raſchem Tempo von Jockgrim kommend in die Kurve und kam auf die linke Straßenſeite. In demſelben Augenblick kam das Perſonenautv der Brauerei Silbernagel⸗Bellheim von Wörth her ge⸗ fahren. Der Kraftradführer erlitt durch den Zu⸗ ſammenſtoß ſchwere Verletzungen und mußte in das Krankenhaus nach Karlsruhe überführt werden. Kraftrad und Auto wurden beſchädigt. — Nachbargebiete Scheuendes Rind verletzt vier Perſonen * Bad Kreuznach, 20. Juni. Ein wild gewordenes Rind durchraſte das Hunsrückdörſchen Woppenroth und nahm jeden, der ſich ihm entgegenſtellte, auf die Hörner. Ein Landwirt erlitt Rippenbrüche, ein zweiter eine Gehirnerſchütterung, ein bdrit⸗ tex erlitt ſchwere Knochenbrüche und einem vierten wurde die Knieſcheibe zerſchmettert. Erſt nach einer aufregenden Jagd und nachdem das raſende Tier ermüdet war, gelang es, das Rind zur Strecke zu bringen. Die Verletzten mußten ſich in ärztliche Behandlung begeben oder wurden ins Kran⸗ kenhaus gebracht. * sw, Groß⸗Zimmern, 22. Juni. Der Bademeiſter entdeckte nach dem Weggehen der letzten Badegäſte ein herrenloſes Fahrrad. Er gaubte an einen Un⸗ fall und ſah die Badekabinen nach. Dabei fand er in einer verſchloſſenen Badezelle einen 20 Jahre alten Friſeurgehilſen, der ſeinem Leben durch Er⸗ hängen ein Ende gemacht hatte, tot vor. Der Fri⸗ ſeur war in Darmſtadt in Stellung. Es iſt un⸗ bekannt, was den jungen Mann in den Tod getrie⸗ ben hat. 2 g 3 Tennismeiſterſchaften in Wimbledon Ein Sieg von Dr. Kleinſchroth Bei den letzten Spielen des Montags gab es in Wimbledon noch einen zweiten deutſchen Erfolg im Her⸗ ren ⸗Einzel. Dr. H. Kleinſchroth ſiegte nach fünf harten Sätzen:3,:6,:7,:2,:2 gegen den Engländer Freſhwarter. In den übrigen Spielen ſetzten ſich die Favoriten durch, wenn auch die Ergebniſſe zum Teil ſehr knapp waren. Die Amerikaner Sidney Wood und Mangin ſetzten ſich über Wedd(England):2,:6,:0 bzw. über den Prager Hecht mit 611,:0,:3 durch. Henry Cochet, der große Favorit der Meiſterſchaften, ſchlug den Engländer Patridge 715,:3,:2. Weitere Ergebniſſe des Herren⸗Einzels waren: Auſtin— Young:2,:7, 618, Hughes Kawabura(Japan):6,:2,:8,:6,:2; Craw⸗ ford(Auſtralien)— Vinall 64,:4,:8; Perry— Jameſon 628,:2, 614. Der Dienstag Weitere deutſche Niederlagen in den Einzelſpielen Am Dienstag, dem zweiten Spieltag der inoffiziellen Tennisweltmeiſterſchaften auf den Raſenplätzen von Wimbledon, ſchieden einige weitere deutſche Vertreter in den Einzelſpielen aus. Unſer Davispokalſpieler Gott⸗ fried v. Cramm traf auf den Franzoſen Chriſtian Bouſſus und mußte mit:6, 876,:0,:4 ſeine Hoff⸗ nungen begraben. Der junge Hannoveraner beſitzt auf Raſen noch zu wenig Erfahrung. Damit iſt im Herren⸗ Einzel von den deutſchen Vertretern nur noch Dr. Klein⸗ ſchroth im Wettbewerb, der aber auch die nächſte Runde kaum überleben dürfte. In den weiteren Spielen der Herren⸗Einzelmeiſterſchaft gab es eine Anzahl von ſehr intereſſanten Ergebniſſen. Der ſpaniſche Meiſter Maier gab Ungarns Spitzenſpieler v. Kehrl ing 623,:5, 614 das Nachſehen. Deutſchböhme Roderich Menzel ſchlug den Engländer Leader ſpielend 670,:1,:0. Der Wiener Matejka beſiegte zunächſt den Engländer Po⸗ well:4,:2,:8, ſchied aber dann in der nächſten Runde gegen den Engländer Olliff 611,:4, 618 aus. Aehnlich erging es dem Oeſterreicher Kienzl, der in der Vorrunde den Engländer Michelmore 62,:10, 316, 674,:8 beſiegte, in der nächſten Runde jedoch von dem Japaner Aoki mit 618,:0,:4 ausgeſchaltet wurde. Amerikas Vertreter erledigten ihre Vorkämpfe weiterhin mit Sicherheit. Vines fertigte den Engländer Bur⸗ r ws 671,:2, 316,:3 ab, van Ryn bezwang Kings⸗ ley 678,:5,:6,:6, Al liſon beſiegte Tuckett big, :6,:1,:6,:2 und Frank Shields gab dem Aegyp⸗ ter P. Grandguillot mit 611, 618, 63 das Nachſehen. Perry, die große Hoffnung Englands, zog über ſeinen Landsmann David mit 614,:3,:5, 614 davon. In der zweiten Runde ſiegte der Franzoſe Borotra, der immer noch unter den Wirkungen einer Influenza leidet, über den Engländer Ritchte 64,:1,:6,:1 und der Auſtralter Hopman war über Malfroy:2, 611,:2 erfolgreich. Am Dienstag traten in Wimbledon auch die Da⸗ men im Einzelſpiel in Aktion. Gleich das erſte Spiel endete für die deutſchen Farben mit einer Nieder⸗ lage. Die Wiesbadenerin Martielouiſe Horn mußte mit 61:4,:5 das beſſere Können der eingeſptelten Engländerin Trentham anerkennen, obwohl ſte ſich hartnäckig zur Wehr ſetzte und einen großen Kampf lieferte. Der Hilde Krahwinkel ſiegt Unſere ſtärkſte Hoffnung in Wimbledon, die Eſſenerin Hilde Krahwinkel, erledigte ihr erſtes Spiel gegen die Engländerin King, die unter ihrem Mädchennamen Mudford ſehr bekannt iſt. Hilde Krahwinkel ließ kei⸗ nerlei Anzeichen von ihrer Fußverletzung erkennen und ſpielte das von ihr gewohnte gute Tennis. Sie beſiegte ihre Gegnerin leichter als das:2, 616 Ergebnis beſagt. Weitere Ergebniſſe: Damen⸗Einzel: Frau Ma⸗ thieu(Frankreich)— Frl. Crichton(England) 611, 611; Frl. Lycett(England)— Frau Crawford(Auſtralten) 715,:2; Herren⸗ Einzel: Auſtin(England)— Gan⸗ dardower(England) 62,:6,:3,:2. In der engliſchen Abendpreſſe wird das Spiel Gott⸗ friebs v. Cramm trotz ſeiner Niederlage gegen Bouſſus als„beſtechend“ ſtark gelobt. —— Milteldeutſche Leichtathletil Gute Leiſtungen der Frauen am zweiten Tag Bei prächtigem Wetter und regem Beſuch wurden am Sonntag in Halle die Mitteldeutſchen Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften zu Ende geführt. Wieder waren es die Frauen, die mit neuen Verbandshöchſtleiſtungen aufwarteten. Im Speerwerfen brachte es Frl. Marquardödt⸗Halle auf 38.68 Meter und Frl. Krauß Dresden warf den Diskus 35.43 Meter weit. Bei den Herren waren die Siege über 100 und 400 Meter nur knapp. Im 10000 Meter⸗Lauf mußte der bereits mit einer Runde führende Böhmert⸗ Dresden nach 5000 Meter, die in 15.51.4 zurückgelegt wurden, aufgeben. In der 4 mal 1500 Meter Staffel lieferten ſich ASW. Dresden und SV. 98 Halle einen prächtigen Kampf, der erſt durch den dritten Mann entſchieden wurde. Im Speer⸗ werfen ließ ſich Weimann den Sieg nicht nehmen. Die Ergebniſſe: 100 Meter⸗Lauf: 1. Bibach⸗Halle 11.1 Sek.— 400 Meter⸗ Lauf: 1. Büchner ⸗ Leipzig 50.3 Sek.— 800 Meter⸗Lauf: 1. Stöckicht⸗Dresden.00.5.— 4 mal 1500 Meter ⸗Staffel: 1. ASV. Dresden 17..5.— Weitſprung: 1. Schreier⸗Leip⸗ zig.10 Meter.— Stabhochſprung: 1. Wegener ⸗Halle .85 Meter. Brandenburgiſche Meiſterſchaften Die Ergebniſſe des Sonntags: Männer: 100 Meter: 1. Körnig(Sch) 11,2; 2. Müller (ScCc) 11,3; 3. Schlöske 2(Sch) 11½ Sek. 400 Meter: 1. Pöſchke(BSc) 50 2. Imhoff⸗Polizei 50:3; 3. Dr. Storz (SCcq) 51,2 Sek. 800 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗Stettin:56, 2. Wichmann(SC) 156,2; 3. Abraham(Polizei) Hichtauf. 10 000 Meter: 1. Kohn(Polizei) 31:58,2; 2. Molliter(Poli⸗ zei) 32:24,5 3. Brauch 32:35,3. 400 Meter⸗Hürden: 1. Schu⸗ macher(DS) 57; 2. Wolf(Dc) 58,50; 3. Blockus(Wüns⸗ dorf) 59,1 Sek. Dreiſprunge 1. Buſſe(S Handball) 01) 12,89 2. Hühn(Atos) 12,81; 3. Langwald(BSC) 12,20 Meter. Speer: 1. Eberle(BSCß 6,18; 2. Hinze(Polizei) 58,63; 8. Baumann(Potsdam) 51,84 Meter. Diskus: 1. Vogel (Wünsdorf) 42,61; 2. Haenchen[Scc) 42,44; 3. Fritſch (Brandenburg) 40,77 Meter, Steinſtoßen: 1. Reymann (Wünsdorf) 9,53;: Wölke(Poltzei) 9,27; 3, Lang(Sc) 8,88 Meter. Hammerwerſen: 1. Hock(Wünsdorf) 40,16; 2. Kaatz(SCC) 35,65; 3. Albrecht(Sc) 34,29 Meter. Schleu⸗ derball: 1. Reymann(Wünsdorf) 60,89; 2. Hinze(Polizei) 59,2 Meter. Stabhochſprung: 1. Huber(Wünsdorf) 3,70; 2. Schulz(BSc) 3,70 ſoͤurch Stechen entſchieden); 3. Laupichler (vereinslos) 3,60 Meter. Zehnkampf: 1. Gberle(BSc) 7790,49 Punkte, 100 Meter: 11,7; 400 Meter: 52,5; 1500 Meter: 430,4; 110 Meter⸗Hürden? 18,2; Hochſprung: 1,68 Meter; Weitſprung: 6,78 Meter; Stabhoch: 3,435 Meter. Kugel: 13,45 Meter; Diskus: 40,49 Meter; Speer 59,64 Bonnet(Polizei) 6947,725 Punkte; (Jugendkraft) 6434,92 Punkte. Frauen: 100 Meter: 1. Gericke(SCC) 13; 2. Lahnemann Neter: 2. 8. Vogelſang (Brandenburg) dichtauf); 3. Wittmann(Brandenburg) 13,8 Sek. 800 Meter: 1. Brauer(Poſt SP):29,2; 2. Klinder (BSc) 230,2; 3. Müller(Teut.):30,83 Min Hochſprung: 1. Inge Braumüller(SCC) 1,51; 2. Reindel(DDSc) 1,46; 3 Beckſtein(SCC) 1,43 Meter. Diskus: 1. E. Braumüller 37,67; 2. Rothe(BSC) 35,22; 3. Jakob(Sc) 33,62 Meter. Fünfkampf: 1. Braumüller 351; 2. Pukas(DDS) 298; 9. Abel(DOB DD) 269 Punkte. Fußball im Kreis Südheſſen Fach bis zur Sommerpauſe haben in dieſem Jahre Ne Verbanoͤsſpiele gedauert. Mit dem vergangenen Sonnta wurden die beiden letzten Spiele unter Dach und Faß gebracht. Aber gerade dieſe beiden Spiele enttäuſchten nochmals gewaltig. Olympia Lampertheim emp⸗ fing auf eigenem Platze ſchon am Samstag abend den Sportverein Hochheim. Ließ ſchon die Aufſtellung der Einheimiſchen zu wünſchen übrig, ſo machte der völli ungeeignete Schiedsrichter das Maß voll. Dieſer entſchied die unglaublichſten Sachen und brachte beide Mannſchaften ganz aus dem Konzept. Lampertheim hatte mit:4 das Nachſehen.— Der Sücheſſen⸗Meiſter Bürſt ast konnte auch ſein letztes Verbandsſpiel gegen Pfiffligheim ſieg⸗ reich beendigen und ſteht nun mit 7 Punkten Vorſprung an der Spitze der Tabelle. Pfiffligheim verlor 128. Recht ſchwoch war der Spielbetrieb. Der Turn⸗ und Sportverein Weinsheim trug gleich 2 Spiele aus, die aber alle keinen guten Ausgang nahmen. Gegen Hoch heim verlor die Elf:4. Weit ſchlechter war das Spiel in Horchheim, wo die Elf mit 90:5 unterlag.— Auch der andere aufſteigende Verein, der F C07 Bensheim, ſtellte ſich erſtmals als Kreisligiſt vor. Sein Debüt gegen Heppenheim war recht erfolgreich, konnte die Elf doch 1 gewinnen. VfL Lompertheim weilte zum Rüchſpiel bei der DK Viernheim und holte ſich dort eine:0⸗Nieder⸗ lage.— Ein unſchönes und rohes Spiel ging in Lampert⸗ heim zwiſchen Olympia und dem VfR Oggers⸗ heim vom Stapel. Die Gäſte bekamen wegen rohem Spiel 4 Mann vom Platze geſtellt. Aber auch von Lampertheim mußte ein Spieler gehen. Trotz großer Ueberlegenheit der Platzherren verlor Lampertheim knapp:2.— a— Endſpiel um den Neckarſtadt⸗Pokal Das Endoſpiel um den Jubiläumspokal des Sport⸗Cluß „Neckarſtadt“ findet heute abend(Mittwoch) auf dem VfR⸗Platz ſtatt. Es ſtehen ſich Viktoria“⸗Wallſtadt und VfR Mannheim gegenüber. Wallſtadt ſchlug ſeinerzeit Phönix⸗Mannheim, während die Raſenſpieler durch einen Sieg über Sportklub Käfertal ins Schlußſpiel kamen.— Vorher treffen ſich Sportklub„Neckarſtadt“ und„Amicttia“⸗ Viernheim. Die Ligamannſchaft des fg ſpielt am kommenden Samstag in Baden⸗Baden bei der Sportvereinigung und am Sonntag in Freiburg beim Fußball⸗Club. Anerkannter Leichtathletik⸗Rekord Die Arbeitsgemeinſchaft DT und DS hat die Speer⸗ wurfleiſtung des Leipzigers Weimann mit 69,54 Meter, aufgeſtellt am 31. Mai beim Olympia⸗Werbefeſt in Leipzig, als neuen deutſchen Rekord anerkannt. Gute Athletikleiſtungen in Eſtland Der kleine baltiſche Randſtaat Eſtland verfügt über einige ausgezeichnete Athleten. Bei den kürzlich abge⸗ haltenen Olympia⸗Ausſcheidungen waren die bemerkens⸗ werteſten Ergebniſſe: Erikſſon im Kugelſtoßen mit 15,8 Meter, von Sule im Speerwerfen mit 65,58 Meter und im Hochſprung mit 1,85 Meter ſowie von Feldmann im Dis⸗ kuswerfen mit 64,42 Meter. J Was hören wir? Donnerstag, 23. Juni Frankfurt .30: Brunnenkonzert.— 12.00: Mittagskonzert. 15.30: Jugendſtunde.— 17.00: Nachmittogskonzert.— 18.50: Prof. Meriggi: Staatsverfaſſung der Völker: Italien.— 19.30: Unterholtungskonzert.— 20.00: Das Geſpenſt von Canterville. v. O. Wilde.— 21.20: Sonnenwendfeier a. d. Grenze(über Königsberg).— 21.55: Mawra, Bufſo⸗Oper von Strawinſky. Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frou.— 11.30: Unterholtungsmufik.— 13.30: Mittags⸗ konzert.— 16.05: Jugendſtunde.— 16.30: Nachmittags⸗ bonzert.— 17.380; Hörbericht: Ein deutſches Geſchwader in Danzig.— 19.35: Lovis Corinth. Zwiegeſpräch.— 21.20: Sonnwendfeier on der Grenze. Langenberg g .05: Brunnenkonzert.— 13.00: Mittags konzert. 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Dr. N Heimat und Gegenwart im Geſamtunterricht der olksſchule.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: Lebende Dichter. H. Keſſer: Das wahre Geſicht.— 19.30: Dr. Bielitz: Große Politik im Fer⸗ nen Oſten.— 20.00: Die Oder entlang, Hörbericht aus Breslau.— 21.20: Sonnenwendfeier an der Grenze.— 22.20: Nachtmuſik. München 10.10: Fortbildungsſtunde.— 12.00: Mittagskongert. 12.55: Unterhaltungskonzert.— 16.05: Konzertſtunde. 17.00: Veſperkonzert.— 18.28: Fränkiſche Ehorokterköpfe, Prof. Dr. Jegel: 1. Veit Stoß— Friedrich Fleiſchmann. 19.05 Zitherrunde München 1904.— 19.35: Bei rheinpfälz. Landsleuten, Pfarrer Roloß: Als Urwalöpforrer in Bra⸗ ſilien.— 20.00: Die Oder entlang. Hörfolge aus Breslau. — 21.05: Sinfoniekonzert. Sſtdfunk .05: Frühkonzert der Kurkapelle Bad Münſter am Stein.— 10.00: Lieder.— 10.30: Klapterkonzert.— 13.505 Mittagskonzert.— 15,30: Jugendſtunde.— 17.00: Nach⸗ mittags konzert.— 18.25: J. Widmaher: Der Liebhaber⸗ photograph guf der Sommerxreiſe,.— 19.80: Unterhaltungs⸗ konzert.— 20.00: Das Geſpenſt von Canterville.— 21.20 Aus unſerer Muſikſtube.— 21.35: Mawra, Bufſo⸗Oper (aus Frankfurt). Wien 11.30: Mittags konzert.—.10: Aus franzöſiſchen Opern.— 16.00: Konzeriſtunde— 17.00: Konzertſtunde. 19.40: Sprung über das Sonnwend euer.— 21.00: Anton Bruckner: Meſſe d⸗mall.— 22.20: Zigeunermuſik. Aus Mannheim 10.30—11.00:„Klavierkonzert“, ausgeführt von R. Müller⸗Choppuls, Heidelberg. 17.001815:„Nachmittagskonzert“ des Philharmoniſchen Orcheſters Mannheim. Leitung: Kapellmeiſter Max Sinz ⸗ heimer. Aus dem Auslaud Beromünſter: 12.40: In Rhythmus des Jagzs.— 19.00: Schallplatten.— 21.45: Volkstümliche Stunde. Mailand: 13.00: Buntes Konzert.— 19.05: Buntes Konzert.— 20.30: Die Schwalbe, Oper von Puccini. rag: 18.30: Deutſche Sendung. um: 17.45: Buntes Konzert.— 20.45: Abendkonzert. Straßburg: 17.00, 18.30: Inſtrumentalkonzert.— 20.00: Kammermuſik.— 20.45: Konzert. SS ‚—..—.——— Chefredakteur; H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Melß ner- Handelstell: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan K— Lorean e und Lokales: Richard e e Sport und Permiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Fande, 18 in Manngeim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue Maunheimer Zeitung G. m. b.. Mannheim f 1, 48 Für unverlangte Beitrüge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bel Rückporto ſchw 1 Mittwoch, 22. Juni 1932 Noch ungelösfe Näfsel Bedenkliche Siaaisgeschäfie O Frankfurt, 22. Juni.(Eig. Dr.) Der jetzt in Ein⸗ zelheiten bekannt gewordene Verkauf der Gelſen⸗ kirchen⸗Majorität von 110 Mill./ des Ge⸗ ſamtkapitols von 250 Mill.„ aus dem Beſitz von Flick an dos Reich via Dresdner Bank hat keineswegs die Be⸗ unruhigung der Oeffentlichkeit um das, Rätſel Gelſenkirchen beſeitigt. Die Eigenart des Geſche iſt auffallend. Die Hintergründe der Transaktion ſind nicht im entfernteſten geklärt, obwohl ſeit der großen Bankenſanierung kein innerwirt⸗ ſchaftliches Ereignis von dieſem großen Ausmaß vorliegt. Die wenig glückliche Bekanntgabe der Transaktion— für die das Reich immerhin den hübſchen Betrag von 100 Millionen/ flott machen muß—, die aber tatſächlich erſt durch Informationswieder⸗ gabe der deutſchen Tagespreſſe erfolgte, fordert zum Pro⸗ teſt heraus. d Nicht allein daß man zu falſchen Schlüſſen ver⸗ anlaßt wird, wie wir es geſtern mußten, als mon einen Betrag von über 50 Mill. 1 Aufwendung, alſo einen er⸗ rechneten Uebernahmekurs von 48 v. H. nannte, während ſich bei dem 5 tatſächlich ungeheuren, wohl von niemand für möglich gehaltenen Uebernahmekurs von 90 v. H.(1) gegen den Börſenkurs der Gelſenkirchen⸗Aktien ein jeden⸗ falls ungerechtfertigter Mehr aufwand des Reiches von 50 Mill. 4 ergibt, ſondern daß ſelbſt jetzt noch eine Reihe ſchwerwiegender Rätſel um die Hintergründe und Be⸗ gleiterſcheinungen der Transaktion ungelböſt bleiben. Dies iſt um ſo weniger zu ertragen, als einmal die Schlüſſelproduktion der deutſchen Eiſen⸗ und Hohlewirtſchaft künftig in öffentliche Regie und Herrſchaft übergeht, weil aber andererſeits auch in der jetzigen Not⸗ zeit 100 Mill. J Steuergelder feſtgelegt werden müſſen. Man muß Harauf hinweiſen, daß das Reich zunächſt durch das Wolffſche Telegraphen⸗Büro ein formales Dementi über die Gelſenkirchen⸗Tronsaktion gab, was offenbor nur beſagen wollte, daß die Dresdner Bank hier⸗ für zuſtändig ſei. Tatſächlich war aber die Reichsregie⸗ rung in einer ziemlich ſchwierigen Lage, die zuſtündigen Reichsminiſter abweſend(in Lauſanne). Erſt vor wenigen Tagen hat das Reichsjuſtizminiſtertum begründet, daß der von dem vormaligen Reichsfinauzminiſter Dr. Dietrich am 31. Mai vollzogene Kaufvertrag rechts⸗ gültig und nicht mehr abzulehnen ſei. Die Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich ſtark damit, was Dr. Die⸗ trich zu dieſem Vertrage, der, wie erwähnt, eine Mehr⸗ aufwendung von über 50 Mill./ erfordert, erwogen hat. Man wird ihm ſicher Unrecht tun, wenn mon ihm aus⸗ geſprochene Soztaliſierungs tendenzen unterſchiebt, da er in einer kürzlichen Wohlverſommlung geäußert hat, daß Kohle und Eiſen in irgend einer Form unter die Bot⸗ mäßigkeft des Stagtes kommen müßten. Hier ſei eine Privatvertruſtung ſchon in einem Maße einge⸗ treten, daß der Privatbetrieb vom Staats betrieb ſich nicht mehr weſentlich unterſcheide. Wahrſcheinlich leine Aeußerung Dr. Dietrichs hierzu iſt unbedingt erforderlich) war das ihm geſchilderte Moment der Ueberfremd ung des. Stahlvereins maßgebend für den Abſchluß dieſes Vertrags. Tatſächlich hat ſich ein belgiſch⸗franzöſiſches Finanz⸗ konſortium, hinter dem der Crédit Lyon nais ſtand, bemüht, das einem Londoner Bankhaus ver⸗ pfändete Gelſenkirchen⸗Paket zu übernehmen. wodurch die Auswanderung eines Teils des Gelſen⸗ kirchen⸗Paketes in das Ausland zu befürchten war. Auf der anderen Seite ſtand Flick wohl vor der Notwendig⸗ * keit, von ſeinem weſtlichen ertragsloſen Montanintereſſe entlaſtet zu werden, um ſeine bedeutungsvolle Stellung im oberſchleſiſchen Gebiet behaupten zu können. Die Gruppe Flick iſt bis fetzt der Oeffentlichkeit noch eine Erklärung für ihr Vorgehen ſchuldig. Offenbar beſteht noch gegen ⸗ ſeitige Schweigepflicht, do auch die bisherige Re⸗ ierungserklärung lediglich die Tatſache feſtſtellt, daß der Abſchluß noch vom früheren Finanzminiſter Dr. Dietrich getätigt worden iſt. Der ganze Fall Gelſenkirchen wird nicht nur wirtſchaftspolftiſche Folgerungen nach ſich ziehen, ſondern vor allem auf die Unmöglichkeit hinweiſen, daß ein einzelner Reſſortminiſter Verträge von dieſem ungeheuerlichen Ausmaß, die berechtigte Kritik der Oeffentlichkeit fordern, von ſich und allein vornehmen kann. Dr. Diefrich allein veranfworilich ei Berlin, 22. Juni.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Von omtlicher Seite wird die Eigenmächtigkeit Dr. Dietrichs beſtätigt und zu der Transaktion Gelſen⸗ kirchen ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Vorbereitung und Ab⸗ ſchluß des Gelſenkirchener Vertrags ohne Mitwirkung und Mitzeichnung der beteiligten Fachreſſorts und der zuſtändigen Stellen des Reichsfinauzminiſteriums erfolgt ſiud. Dieſe Feſtſtellung gilt insbeſondere für den früheren Etats⸗ direktor des Reichsfinonzminiſters und jetzigen Finanz⸗ miniſter, Graf Schwerin ⸗Kroſigk. Einzelheiten des Vertrogs und insbeſondere die Gründe für den Abſchluß können vorausſichtlich erſt nach Rückkehr der beteiligten Fachminiſter aus Lauſaune gegeben werden. Der Reichs⸗ ELS- rp WI TSchArrs- der Neuen Mannheimer Zeitun — um Gelsenkirchen des Reichswirtſchaftsminiſteriums ſind, wie es in dem Kommunigee und in allen Stücken gegen dos Geſchäft geweſen. Miniſter o. D. Dietrich wird hoffentlich, ſobald er wieder in Berlin iſt, auch von ſeiner Seite aus zu dieſen Dingen Stellung nehmen. Badische Assecuranz-Gesellschaff Die heute unter dem Vorſitz von Handelskammerpräſi⸗ dent Dr. Lenel abgehaltene o. GV., in der 2937 Aktien vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Regularien. Aus dem Reingewinn von 67994(133 205) 4 werden demnach 27 750(18 750)/ dem Aktien ⸗Ein⸗ zahlungskonto zugeführt. Wie mitgeteilt wurde, ſoll im nächſten Jahre die Ein zahlungspflicht der Aktionäre um den Betrag des Einzahlungskontos(jetzt ins⸗ geſamt 46 500%) von 75 auf 72½% v. H. formell her⸗ abgeſetzt werden. Ebenſo wie das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahres— ohne Berückſichtigung der durch die Weltkriſe und Währungstransaktionen entſtandenen zwangsläufigen Kurs⸗ verluſte— iſt auch das Ergebnis des laufenden Jahres durchaus befriedigend. Die Geſellſchaft ſteht, wie der Vor⸗ ſitzende mitteilt, innerlich noch kräftiger da. als im Vor⸗ jahr. Der alte Aufſichtsrat wurde in ſeiner alten Zuſammen⸗ ſetzung beſtätigt und die durch die neuen geſetzlichen Vor⸗ ſchriften bedingten Satzungsänderungen gutgeheißen. Schiffahris-Assuranz-Gesellschaff Mannheim Die Tochtergeſellſchaft der Badiſchen Aſſecuranz blieb 1931 von größeren Währungsverluſten verſchont. Das Treudelen burg heißt, von vornherein eigentliche Verſicherungsgeſchäft iſt durchaus geſund. Bei einer Prämien einnahme von 543 771(672 214) erforderten die Schaden zahlungen 450 854(542 307) ¼ und die Unkoſten 93 161(115 536)—. Die heutige v. GV., in der 5604 Aktien vertreten waren, beſchloß aus dem Reingewinn von 20 468(26 860) I wieder 5 v. H. Dividende auszuſchütten, 2250„, dem Aktien⸗Einßah⸗ lungskonto und 5000/ der Spezialrücklage zuzuführen. Auch hier ſoll die Etnzahlungspflicht der Aktionäre auf 72½ v. H. herabgeſetzt werden. Aus der Bilanz: Kapftalverpflichtung der Aktionäre 225 000(unp.), Hypotheken 62 000(50 000), Effekten 432 192 (222 477) /, Debitoren 85 710(396 854), dagegen an Paſſiven AK 300 000(unv.), Kapital⸗Rücklage 35 000 ſuny.), lage 65 000(60 000), Kreditoren 62 185(107 471), inzahlu konto jetzt 7500, Prämien⸗ und Schaden⸗ reſerve 320 000 000). Der alte AR wurde ebenfalls wiedergewählt und die entſprechenden Satzungsänderungen vorgenommen. Gebr. Lutz.⸗G., Darmſtadt.— Verluſterhöhung. (Eig. Dr.) Die Gebr. Lutz.⸗G., Darmſtadt, weiſt für 1931/32 eine Ver luſterhöhung um 47 000, auf ins⸗ geſamt 258 000„ nach 26 000(12 000) 1 Abſchreibungen aus. Die Bilanz verzeichnet u. a. bei wieder 0,575 Mill. Mrk Aktienkapital und 0,078 Mill./ Hypotheken Bonk⸗ ſchulden und Steuerrücklage 0,012(0,01) gegen 0,041(0,055), Vorräte, 0,31(0,31) Grundſtücke und 0,018(0,026) Mill. 4 Wertpapiere. Die.⸗V. am 28. Juni ſoll noch über Ein⸗ ziehung von 117 800/ eigene Stammaktien und von 5000 Mark Vorzugsaktien beſchließen. * Deutſche Celluloid⸗Fabrik AG, Eilenburg. Die zum Intereſſengebiet der JG Farbeninduſtrie gehörende Geſellſchaft wird für das Geſchäftsjahr 1931 3%(6) v. Dividende auf 5 Mill./ AK zur Verteilung der G vorgeſchlogen. de H. N Kursdruck an den Effekfenmärkfen Die zugespihſe innen- und außenpolifische Lage bringi Ware heraus- Auch der Renfenmarki weifer abgleifend Berlin anhaltend ſchwächer Die heutige Börſe ſtand ganz unter dem Eindruck der vorliegenden außen⸗ und innenpolitiſchen Momente. Vor allem verſtimmte die Zuſpitzung der Situation in Lauſan ne. Mit Spannung wartet man auf das Ergebnis der heutigen Länder konferenz. Nach wie vor bildet aber die Gelſen⸗Transaktion das Hauptgeſprächsthema. Die Preſſekommentare veranlaßten die Spekulation Verkäufe vorzunehmen. Der Kurs ging bei Minus⸗Minus⸗ Notiz um 273 v. H. zurück. Das übrige Geſchäft war im allgemeinen außer⸗ ordentlich ruhig und die Grundſtimmung war, ob⸗ wohl die Kursrückgänge im Durchſchnitt nur Bruchteile eines Prozentes betrugen, mit wenig Ausnahmen als ziemlich unſicher und ſchwächer zu bezeichnen. Die geſtrige Feſtigkeit der deutſchen Bonds in Newyork konnte weder auf den Aktien⸗ noch auf den Rentenmarkt einen Einfluß ausüben, und deutſche Anleihen lagen durch⸗ weg ſchwächer. Die Debatte um eine neue Zinskonverſion wirkte ſich am Markt der feſtverzinslichen Werte natürlich aus, es kam an faſt allen Märkten Ware heraus, die nur zu bis 1 v. H. niedrigeren Kurſen Aufnahme fand. Am Kaſſamarkt gaben die Kurſe bei recht geringen Um⸗ ſätzen überwiegend etwas nach. Die Rückgänge betrugen is zu 3½ v. H. Nur vereinzelt waren kleine Gewinne ſeſtzuſtellen. An den variablen Märkten blieb die Tendenz luſtlos und ſchwächer. Wieder fiel es auf, daß mehr als die Hälfte der Schlußkurſe geſtrichen werden mußte. Gelſenkirchen ſchloſſen 374 v. H. unter Anfang, Rhein. Braunkohlen hatten 3, Harpener 2½, Siemens 1% und Reichsbank 1 v. H. eingebüßt. Frankurt ſchwächer Die Effektenbörſe eröffnete heute in ſchwächerer Haltung. Ausgehend vom Markte der Montanaktien, wo beſonders Gelſenkirchen ſtärker im Ange⸗ bot lagen und 274 v. H. einbüßten, machte ſich auch auf den anderen Umſatzgebieten etwas größerer Kurs druck fühlbar, zumal auch vom Publikum einige Ver⸗ kaufsbaufträge vorlagen. Auch am Anleihemarkt war ſchwächere Tendenz vorherrſchend, ſowohl für deutſche An⸗ leihen als auch für Auslandsrenten. Im weiteren Ver⸗ laufe nahm das an ſich ſchon geringe Geſchäft noch weiter on Umfang ab und die Kurſe erfuhren meiſt weitere leichte Rückgänge. Rheinſtahl ſenkten ſich erneut um„ auf 40 v.., J Farben gingen auf 90 v. H. herab. Am Geldmarkt trat keine weſentliche Veränderung der Lage ein. Tagesgeld ſtellte ſich auf unverändert 4 v. H. Verlängerung der Lombard-Darlehen Berlin, 22. Juni.(Eig. Dr.) Nach unſeren Infor⸗ mationen hat der Vorſtand der Berliner Börſe im den Terminengagements den Beſchluß gefaßt, die Fälligkeit der Lombaröddarlehen vom 30. Juni auf den 31. Juli zu verlegen. Berliner Devisen Oiskontsätze: Reichsbank 5, Lombard 8, priyat 4¼ v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parltät 21. Juni 22. Juni le a.. i e Buends⸗Aires IPeſo 7 1,782 8 5„ 952 Kanada 7—.198 3,616 3,624.688.644 Japan„ 1 en 6,57.052.69 71 1279.261 Kairo, lägypt Bid, 20.953 15,56 15,50 15.64 15,9 Türke! Iiürk fd.“— 1,56 2018s 2022 2016 222 London.. ISterl. 2½ 20,429 185,16 15,20 15,24 15,28 New Vor, I Dollar 3½ 4,198 4,209.217 4,209 4,217 Rio de daneirol Micr..502 0,325 0,327 0,325 9327 Uruguay„ 1 Goldpeſo— 4ů„ 43 1,778.782.778.782 Holland, 100 Gulden 3 168,739 179,98, 17042 170,18 170,47 Athen 100 Drachmen 11 5,45 2747 3¼88 2,747 2783 Brülſſel 100-500 h 3½ 58.387 58, 59,60 5883 5955 Gukareſt... 100 Lei 7% 3.520 2,526.518 2,524 Ungarn, 100 Pengb 6 9421— 8 55—.— Danzig„100 Gulden 5 81,2 8222 62,98 32,22 82,38 Helſingfors„100 M 6¾ 10,537.08 7047.0538 77067 Italien... 100 Lire 22.094 21,50 21,54 21,50 21,54 ee 7½ 81.00 6,94. 6,957 6,893 5,907 owno. 100 Litas 41.98 42,01 42,09 42.01 42009 Ropenhagen. 100 Kr. 6 112,50 83,92 83,08 83,27 83,43 Liſſabon 100 Eskuds 8½ 458,5 19,84 410,5 18/0 13.51 Oslo 100 Kr. 5½ 11250 74.88 74 80% 75,25 Paris.. 100 Fr. 2 1644 13,535 16,578 184. 1658 Prag: 100 Kr. 8 12.488 12,465 12.485 22/65 13,385 Schweſz.. 100 Fr. 2 31.00 8789 62,0. 81,89, 82,05 Sofia.„100 Lewa 9½ 3,033 5,057 3,088 3,057.583 Spanien 100Peſeten 8¼ 81.00 34,67 34.78 34,67 34,78 Siockbolm. 100 Kr. 4 1124 77% 77 48,.28 Estland. 100 Eſtm. 5¼% 112,50 109,89 109,61 109,39 109,51 Wien„100 Schilling 8 59.071 5185 5205 58185 8205 Tägliches Geld: 534 v. H. und darüber. Monatsgeld:—8 v. H. Weizen befesfigi Berliner Produktenbörſe v. 22. Juni.(Eig. Dr.) Durch die geſtrige Regierungserklärung iſt dem Produkteumarkte die bisher herrſchende Unſicher⸗ heit zu einem gewiſſen Teil genommen worden. Durch die Höhe des Vermahlungszwanges und die Einſtellung der zollverbilligten Weizeneinfuhr nach dem 30. Juni iſt ein ſtärkeres Abgleiten der Weizenpreiſe alter Ernte vermieden worden, und die Zuſicherung von Maßnahmen zwecks Ver⸗ wertung der neuen Ernte hat die Landwirtſchaft bei der Herausgabe von Offerten etwas vorſichtiger gemacht. Neu⸗Weizen wurde lediglich von der zweiten Hand noch vereinzelt offeriert, die Forderungen lauten höher. Für alten Weizen bekunden die Mühlen ver⸗ einzelt Kaufluſt, und die Preisdifferenz gegenüber den von den ſtaatlichen Geſellſchaften bei der Stützung bewilligten Preiſen hat ſich merklich verringert. In Roggen lag das Geſchäft bei ſtetigen Preisniveau ruhig. Am Liefe⸗ mr Abend-Ausgabe Nr. 284 rungs markt ergaben ſich Weizen⸗Preisbeſſerungen um 1 bis 2 /, wobei beſonders die Juliſicht profitieren konnte. Roggen war für ſpätere Lieferung mit 1% abgeſchwächt. Die Mühlenforderungen für Weizen⸗ und Roggen mehle lauteten kaum verändert. In Weizenmehl geſtaltete ſich der Abſatz vereinzelt etwas günſtiger. Hafer in guben Qualitäten vom Konſum weiter gefragt und anſchei Erwartung einer Erhöhung der Maismonopolpr feſtigt. Neue Wintergerſte lag aus den 6 wähnten Gründen bei knappem Angebot gleichfalls feſt. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk., prompt, ab Station 252— 254, feſter; Roggen 185—187, ſtetig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 162472, feſter; Hafer 1574161, feſter; Weizenmehl, prompt 30,75— 84,75, ſtill; Roggenmehl, 70 v. H. 25,10—27,10, ruhig; Weizenkleie 9,90—10,50, ſtill; Roggenkleie 10,10—10,50, beh.; Viktoriaerbſen 1723; Kleine Speiſeerbſen 21—24; Futtererbſen 15—19; Peluſch⸗ ken 16—18; Ackerbohnen 15—17; Wicken 16—18; Lupinen, blaue 10—11; gelbe 14,5—16; Leinkuchen, Baſis 87 n. H. 10,30—10,90; Erdnußkuchen, Baſis 50 v. H. ab Hbg. 10,60; dto, Erdnußkuchenmehl 10,80; Trockenſchnitzel 8,70; Extra⸗ hiertes Soyabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10; ab Stettin 10,90; allg. Tendenz befeſtigt.— Preiſe für han⸗ dels rechtliche Lieferungsgeſchäfte: Weizen Juli 263,5 Sept. 228,5; Okt. 229; Dez. 232,5; Roggen Juli 184; Sept. 179,5—80.; Okt. 180—81.; Dez. 188,5—84; Hafer Juli 165—166,5; Sept. 148,5—49 G. O Frankfurter Produktenbörſe vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Weizen 261,50; Roggen 220; Sommergerſte für Brauzwecke 200; Hafer inl. 170—180; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 88,60 bis 39,78; dto. niederrhein. 38,60 39,50 Roggenmehl 27 bis 28; Weizenkleie 8,25; Roggenkleie 8,50—8,75; alles für die 100 Kg.; Tendenz ſehr ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Juni.(0 1 Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) J 4 t. 4,80; Nov. 4,30; Jan. 4,40. Mais(in Hfl. r 00 Kg.) Juli 71; Sept. 71; Nov. 72%; Jan. * Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Juni.(Eig., Dr.) Anfang: Weizen(100(.) Tendenz ruhig; Juli 4,8% (4,86); Okt. 4,10(4,10%); Dez. 4,11%(5,0.— Mitte: ruhig; Juli 4,7%(4,876); Okt. 4,0%(4,10%); Dez. 4,1074 (5,0); Mehl unv. * Magbeburger Zucker⸗Notierungen vom 22. Juni. Dr.) Mai 6,75 B 6/0 G; Juni 5,50 B 5,20 G; Juli 5,50 B 5,25 G; Auguſt 5,55 B 5,5 G; Sept. 5,00 B 5,55 G; Okt. 5,80 B 5,65 G; Nov. 5,95 B 5,85 G; Dez. 6,15 B 6,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlts prompt per 10 Tage 92,40; Juni 32,35 u. 32,40; Juli 92,55; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 6,45. * Liverpobler Baumwollkurſe vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Juli 407: Okt. 401; Dez.—; Jan. 419—14; März 421; Mai 426; Juli 481; Tagesimport 10 600; Tendenz ruhig, ſtetig.— Mitte: Juli 405; Okt. 405; Dez. 408; Jan.(33) 411; März 416; Mai 421; Juli 426; Okt. 492; Jan.(34) 488; März 444, Loco 437; Tendenz ruhig. „ Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 22. Juni. Heute wurden folgende Preiſe notiert: Erdberen 20—26, Kirſchen 11—16; Erbſen 1525; Spargel 20—25 und 10—15; Rha⸗ barber 2 Pfg. Angefahren waren 570 Zentner. * Freinsheimer Obſigroßmarkt vom 22. Junf. Zum ge⸗ ſtrigen Obſtmarkt waren 300 Zentner angefahren. Es koſte⸗ ten: Wein⸗Kirſchen 10—12; Schloß⸗ und Maikirſchen 18 bits 16 Schwarz⸗ und Bankhart⸗Kirſchen 18—25; Erdbeeren 20—25; Spargel 20; Erbſen 14—16; Abſatz und Nach⸗ frage gut. * Nürnberger Hopfenbericht vom 21. Junf. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz. Preiſe: Hallertauer 60—66; Ge⸗ birgshopfen 47. Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 22. Juni (Eig. 50 Kupfer Blei bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Geld Januar 5,— 44,75—.—18.—16.— 19,50 Februar—.— 45,50 48,28—.— 18. 15.— 13.50 Mürz., 46, 45.75—.—18,—16.— 20.75 April.. 46,50 46.25—.—18.— 18.— 20,50 Mai. 46.75 46,75—.—18,— 16. 20,50 Juni, 42.50 41,25—.— 15,25 14.25 18,.— Juli.—.— 42.— 41,75—.— 15,75 14,50 18.— Auguſt—.— 42,50 42,25—.—16,.— 14.75 18.— ept.—.— 43, 42,75.— 16,25 15.— 18.80 Oktober— 43,50 43,25—— 1715,25 18,75 Nov.—.—— 43.75 17.50 18.75 19,— Dezemb.]—. 44,30 44.28—.— 17,50 15,75 19,15 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 22. Jun.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors] prompt 51, für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 44—45; Standardkupfer loco 4142,25; Standard⸗Blet per Juni 1415,25; Origi⸗ nols⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz in Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Bonka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 189; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 35—38; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 38,25 41,50. Londoner Meiallbörse vom 22. Juni Metalle in g pro To. Silber Unze g(1867/0 fein ſtand.), Platin Unze g Rupfer, Standard] 27,93] Zinn, Standart 116,2 Aluminium—.— 3 Monate 27.1 8 Monate 118,5 Antimon—.— Settl. Preis 27,65 Settl. Preis 116.5 Queckſilber—.— Elektrolyt 81,50 Banka 126.5 Platin—.— deſt ſelecied 30.50 Straits 721.2] Wolframerz—.— ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 9,95 Nickel—5 El'wirebars 32,0] Zink gewöhnlich 11,501 Weißblech—— wirtſchaftsminiſter Warmbold und der Staatsſekretär Zuſammenhang mit der Reſtabwicklung der noch ſchweben⸗ 21. 22. 21. 22. 21. 22. 21. 22. Aktien und Auslandsanleihen in'rozenten — 2 8 K 1 72 N e 92 1 2 5 a, Fahlb., Liſt& Co..50 6,50 Magirus.⸗G.—.——.— Wanderer Werke 26.15 82,75 15 Urszette Er Sllen ann 2 Mer Seitung bel Stücke-Notierungen in Mark ſe Stück Je 2275 2285 Mane ür 39,50 7250 Wet elnglkkal. 92.50 90,25 e; eldmühle papier 42, 1 ans felder 80 eſtf. Eiſen—,——— Petersb. J. Habk. 0,48. 8 Mannheimer EHektenbörse. r 2. 2. Berliner Börse Zelten& Gul.„ 36,50 85,25 Maſchin⸗Untern“ 21.48 21.50 Wicklug⸗Cement.——.— Raſſendun 945̃ industrie-Akctjen Mainkraftwerke. 48,— 49.— Ford Motoren.—.——,— Markt- u. Kühlb. 49,25 40,35 Wilke Dampfreſſel—-—. .. 21. 22.§enminger K. St. 4230 42 eee—.——.— 5 21. 22.. 22. Friſter, RM... Maſch. Buckau⸗W. 48.——.— Wlſſener Metall.—.— 40,— Deutſche Petrol, 90,50—— .. Bab. St.- A. 21 51.— 51.—.-G. f. Seilind. 1— 1J.— Löwen München 159.0 1500 Mag Mühe.—.——— Festverzinsliche Werte Industrie-Aktien FFF Guß. 40.—. ead Kom.Gd 53.— 84.— Brown, Boveri, 20.5. 20,. Schöfferh. Bindg. 1280 124,0 Moes SA..——% Gotbanleihe—.— 116% 11% Geßharb Tectil Mech. Web nd. 28 15 Burbach Kalt. 27— 28.80 9% Obafen Stadt 42,.— 42.— Daimler⸗Benz.. 11,28 11,25 Schwartz Stor„ 40, 40.— 9 e 5 60% 7 84.— 83,5 Aa e. Co.„„ Sittau—— 26,— ellſtoff Verein——.85 Diamond de d 50 n ben 85 28 90— 0— Spzalger Anton 81 2. Wengen. pf, Rähm, Rauf.———— Diſc, Ablsſeſch 1 870 2750 fc 292 28 Galſeng. Bec 20 85 25 15 Merker, Wand... Fete Walde 2078 25— ec ee 8 ee e e ee eee 80 5 9 Schiele, 1 n e e Jelcen 4. e i e men, i 8.. 5 5 1 ſebiete. 2. 1 1. 21 5 ag⸗ n Sit— 1 III!!! ff..),. n e eee e,, u. 700 15 44— 23— 18%„„ BA. 1100 110,0 Brem, Geftg. Oil 90,— 90,— Rütgerswerke 32,— 80,85 890 5 555 Aa dee 1850 1875 Gel f. 5 51,85 957 Miſhihenn Berg 54.— 54.— Diavi Minen. I.— 10.65 ufa⸗Flgm. Alz. Hypoth. B. 44,.— 44.— C. H. K 1 5 8 8— 0 0. rr 5 333232; Tf ĩ ß ĩ „Bk. u. Disc. 80,— 80.—7 G i—.— 2 1 hramm Lackf.. e exikaner, 5,.——.—. mibt. Th. 48.„ orb. Eiswerke„ 15 Pfalr Mühlen—.——— age, Larſtabdt—— 2750 Schuckert, Nebg. 57.— 88.80 4% Bet. Schag,.50.95 Pale Maschinen 170 1150 Grin Maſch. 18.——— 8 feen. 1170 1170 Laurahlütte.. 10. 8 Chamotte Annw.—, 5 1 3 0—— Baft Nürnberg 117,0 113,0————[bberſchl. E. Bed.= 8 225 3 N 1 8 Durlacher Hof 48, 5 Seilinduſt. Wolf 8%„ Goldrente—,.75 83 Gebr. Großmann— 5 Akku. 34.— 33,50 Leopoldgrube.. 18,5— 5 Judwigsh. Al. Br. 48,— 48,— Portl. Zem, Heid, 38,— 38,— Ebemiſche Albert—— 2— Sübdd. Zucker 97,50 675 4%„ Kronen. e Haber Motorenm 32,35—.— Grün& Bilfinger———— Zberſchl. Koksw. 65 1 Allg. Giektr, Geſ. 20,28 20,15 Mannesmannrb. 38,50 86,%%8 h Nfälz. Preßhefe—— h. Elektr..-G. 86,— 68,— Chade e 4%„cong, Rente.80.20 e 32 30— Hruſchwi keßtil 4,5 45.— Orenſ. e Rade. 21,25 Aſchaffenb. gell..—, Mansfeld A. G.—.— .. 1 8 bee e 4275 1575 14 9 0 3 1 85 Trieot. Beſigheim 25 7 51 1,15 1,15 15 nen 33 85 Guano-Werle. 13,— Phönix Bergbau 16,88 15,18 Da 1 0 5 7 750 Mare 2— 9— n 1 au erger 42, 7. Zucken„ 95,.— alm 8 N—— 2 n ee 2 1„N. mberg,* aximiliansy. 2— ** Kleinlein ödlbg.———.— Salzw. Heilbronn 146,0 180,0] Ot, Atlant.⸗T... 2 1 1„ Verkin, Gubener. 8—— ackethal.. 81, 80,.— Ratbgeber 1 5.—.— 5 Ver er Tleſß 115% 118,0 Metallgeſellſchaft——. 15 5 Perein diſch. Oelf. 65,— 65,.— D. Gold ⸗ u. S. Unſt. 138,5 133,0 Ver. Chem. Ind.— 2000 Türk. eld. Anl. 2,20 2,20 Berl. Karle. Ind. 75. 7 l eſche Maſch.—.— einfeldengtraft———— Berlin⸗Karlsr. 3 23.15 28,15„Monteratin!—— Bad. Aſſeruranz———— Wayß& Freytag 4. 4.— Di. noleum., 270 Ber. deutſch. Self. 64,— 64.— 4%„ Bagd.⸗E. fe 2,75—.—Serliner Maſchd. 12,25 12,25 Hann, Ie. E eſt⸗———— Abein. Braunk. 160,2 179,0 Berliner Maſch. 12,75 12,— Sberſchl. Kolsw. 32,78 32,63 Mannh. Verſich. 18,50.50 Sellſtoff Waldhof 24,78 25,.— Di. Berſag.. 70,50 70,50 Ver. Ultramarin 98. d.„ uni, ni.=—.— Hraunk. u. Selk 55 7 5 Harburg Gu. B96 5 hen. Ebamotie——=. Braunk. u. Brik. 128,5—.— Hrenſtein& Kopp 21,50 2125 Dreßd. Schuellyr.———.— Per. Zenſt. Berl..50 2,75%, Bono. 1.40—.— Hraunſchw A. 52.— 52 Harkort StPr. e e. hein. Elekteizit 64,— 68,25 Bremer Woll⸗A—.— e Phoenſt Bergbau 16.75 18,50 05 5 Dürrwerke.. Vogt, Masch S...% 00ers. Br. Beſigh. Oelf. 52.— 52.— Harpener Bergb. 48.— 45,50 bein, Mobelftoff„. e Buderus Eſſenw 26.— 25,— Pölpphonwerke. 828 i Frankfurter Börse Dyckerh.& Wibm. 18,50 19,— Poigt& Häfner e e 4% Ung. Str. 10. e Bremer Pulkan.—.——.— edwigshütte 5 Rhein„ 4% 89,8 50.— 89,25 Nb, Braun. u. Br. 159.5 1870 n g))VVVVVVV%VVVVVVVVCV Fe e Rether 51 5 21.50 2175 e, 1881 Alcti ng. Goldr. 4,70 4,10 Brown, Bov.& c.. f i e ucer 5 5„ 4252 Festverzinsliche Werte Bank- Alien emen rap, 12— 36— Waßß 4 geeptog 4— 4% Z Sronen, 90.20 Suderus Elfenm. 26,75 25,— Siu la.. J0.— üer. Ferd. 28.— 440 Con em en 0.„ 5 Wert. ld) 81.— 5 1 5 5 7 22,75 Ehllager⸗ 8 75 105 11. W. Wolf E 44% oaknat. S. 1211 16.25 16,25 Charlott. Woſſer 57— 804 Hirsch Kupfer Aff. 50.50 Rütgerswerke. 32.— 31,50 ee 11.80 1135 Nütgerswerke 81,50 3150 ) 5 3 5 nk. 5—.— 5 1 8*„ 7 e eee* 1„ 2 5** 7% eichsant 8945 8850 Vacnch Hantper. 40,5 40,— Etting. Sinn. 9% eh acta.——— Fe egen 26 45,8 ee e e e 8a 0 0 75 8e Lech g e d. 4% D. Schaßan w.. e. Bayr. Hyp u. Wb. 48.— 408 Zenſtoff Aſchffög. 17).—.— den ae. e ee e Ablöſungſch,. 38,— 37,45 Tom. u. Privatb. 15,— 16,— Faber e Schleich. 28.59 26„ Memel. g 22, Transport- Aktien Them. Gelſenk. 3 820 2 ane l„ 18.50 Hugs Schneider 18.85 16,— Deutſche Erdöl„ 68,75 62,35 Schleſ. El u Gas 78.. Ach one 350 40 5 G. Farben„ 90.75 89.„ Waldhof 25,28— Chem. Albert.. 5 mann, Phil, 52,— 82,— Schöfferhof rau. 123.——. Deutſche Kabelw,...— Schuber Salzer 119, 1182 5 4% Schutzg. 14..55.50 Darmſt. u. Rat. 19.28 19,50 8%„ 3 525 17 75 42 a 55 2750 50 Eb. Fist(Gonbe 1720 1725 Pusſchenceuther s 11.— 85 5 1. 05. 875 2127 Feu en 1 0 1 9 5 15 55 1 1 5.—Feinme ter„*„Lok. u. Kra 1 5*. 2 1 9. 56, 5 1 en.— Paßgenh. 2 2 70% Heidelbg. 26 40,— 40. 9 958— 25 Jar 8. ufa(Freiverl)„ 30.— 30,— Süd, Eiſenbahn———.— Concord. Spinn 72˙75 72.— 85 Bergbau. Schultheiß 45,— 48,25.„150%—— Siemens KHalske 116,7 110 89% Ludwigsh. 20 89,85 89,45 O, Ueberſee⸗Bank 28,— 26.— Raſtatter Wagg. 6,— 6, Conti-Gummt. 2475 Gebr. Junghans 11.— 11.— Segal Strumpf—— Eintracht Braunk, 1190 1175 Stöhr, Kammg., 33,25 32,50 80% Mm. Gd. 25—— Dresdner Bant 18,25 18,50 Goldſchmidt Th. 18.25 18.— Baltimore Ohio———— Conti Linoleum— 24. ee e, 1178 114. TC täts⸗. 2445 54.80 Stolberger Zink 1 6%„ C Geſtzner M. Durl, 1550 18,28 Cana Abliefee.. e Daimler Motoren———.— 1 8 0 Porzellan——.— Sinner A... 42,55 El. Licht u. Kraft 67.— 65,— Südd. Zucker. 8,. 65 28 11.85 11,85 Frankf. Bank———— Grün& Bilfinger 151,0 150% Montan- Aktien i 10,68 10.80 Dtſch.⸗Atlant⸗ x 76.— 7078 Kali Cbemle„ e ee Stoehr Kammg. 39,— 32,50 Engelh, Brauer.— Svenska Tänbſt. 6. 650 5 e Grkr. Mh. 6 ed Irkfrt. Hyp.⸗Bk.=„Südamerika. 3, 3195 Deſſauer Gas 50,75 75,75 Hallwi. Aſchersl. 82.— 62,— Sto r Zinkh.—.— 16,15 J. G, Farben 90 85 80,95 Thür, Gas e 89.28 doſelhm Kohl. 28———— bold 4 Nen. 13.25 13.25 Gſchweil. Pergw 171.0 172.9 Pana Dicht. 20.80 20.50 Deuiſche Erde: 63 62,05 Fertan, dd. mobi= adm b. 42.78 44.— Leonhard Tietz 53,.— 52. f 82% Rhe 15——deſt. Cred.⸗Anſt.——= Hanfwerk. Füſſen 2,— 25. Gelſenk. Bergw. 40,75 3 Norbd. Lloyd 11.65 11.50 0 Kabelw. 18,25 16,25 klbnerwerke 22,85 28,25. gucker 1.— f. ſelten& Pult 36,25 36.— Ver. Stahlwerke 15,.— 14, ( 80, Snob. Je 240 20 Pie, Sn, 1 N. ibſ g Kae... 2.— 2.— Use Bob. St. A. e e gank Alctien Deut ce n 2880 2— fa arg end———— Sense:: e 6e Nasen ergwi. 418 2838 Feet een 57— 81.— 5 ö. 5„. M.. 2 i eee eee our. 55— N— 91. 1 89% Grtr. M. abg. 69,50 69,50 Nbebn 5dg. 2 ache., 52.25 81.— Kali Aſchersleben 52.— 81.— Hank f. el. Werte 37,— 37,25 Delaſch Esten 18.50 13,50 Eblſch Jölzer⸗We—.. e 1 5 52.— Goldſchmſpt Th.. 7 Jello e—.——— 8% Rh.⸗M.⸗Don..„ ͤ᷑ D e e e Heer, Eeſneer..——— Lethe Lauer. 25 2,— Te, Leonard 58. See. Hambg Elek.. 80.— 79.— elle Waldhof 37 37 7% Bad. Kom. Gd 54,— 84.— Südd. Boden⸗K. 4 2 alt Weſteregeln 31. nen mende e„ f—.——— er Kunſtled.—.——.— Varziner ter 16,15—,— Harpen. Bergbau 48,— 45. ank eleltr. Werte 37.— 37, 5 8% Bab. K. G. 30. 86,— Wiener Pantver. 380 450 Jnag Erkangen.—— Albaner:. 40 38% Perl Handelsge. 44.50 450 e.—— Krauß g Ge dl———— J. Gem. 3 e, 675 Bank für ran.—— 66,38 —+. Disch. Nicelw.—,— i Holzmann Ph. 32,— 82, Reichsbank 125.0 124.0 80% Pfälzer-9 74,50 7,8 Württ. Notenbk, 84. 84.— Junghans St. A. 10,50—— Mannesm. Röhr. 39,85 88,75 Com, u. Priptbk, 16,— 16,— Di 19.—— Krone nz Met.. 8 5 Darmſt u. NB. 18,50 19.50 en 40.85 41.50 Muffbäufer Hütte—.——.— P. Plant. Elb. 44.— 42.— e.— A. G. für Verkehr 25.50 28,88 80% Ach. Hyp,-9—.— 65,50. %„d. 38 60,75 66,50 Allianz:. 139.0 1390 Karſtabt Ru..—.— Otavi⸗Minen. 19.59 e e V. Harz. Portl⸗ Z. 38,.— 88, bau,.— Allgem. Lokalh..—.——.— 79%„G.. 0 l. 67.— Mannz. Berſ.⸗G.. e Flein, Sch. 4 Be.—— e Phönie Bergbau 17ö28 15.75 Dt. Aſiagiſche Bt.— e———— Labmever& Go. 76,25 76.25 2. Sc KW. 8,50.80 Ilse Genußſch⸗ 89.50 89,— Canaba⸗B., Abr..— Knort, Heilbr. Deutſche Disconto 30.— 30.————— Laurabütte.— Ver, Stahlwerke 15,15 14.— Gebr. 3 a 7 4%% Weining. 2 78.— 78— 1 1 Kei Konſecveg Braun 12.50 12.80 heinſtaht.. 42.80 89.25 Diſch. liederſee Bt. 28. Je e ee eee,, Hapag 5. 10.80 405 4% d Pfalz. Lig. 50 Transport. Aktſen raus& Co, Bock, 24.— 24.— Salze. Heilbr.—,—— Dresdner Bank 18,50 18,50 Elertr. gaekerung 59.— 54,65 Lind. s Eſsmaſch. 68,— 64,50 Ber. Iitramarin.. 94,— Kali Aſchersleben 82,50—— Hambucg Sub d—— 41385 5 30% Pr. 3. B. Lio, 72.80 7130 Hapag—.— 10,45 Tellus Bergbau———, Meininger Hypbk. 40. 40,— Elktr. Licht u. K. 68,55 65,75 Carl Lindſtröm———— Hogel Telegraph. 18,— 16,— Karſtabt Rud.. 5 anſa Dampfch- 1 2. 5,.— Lechwerke.. 68.50 69,— Bg u. Laurahütte—.—. Oeſterr. Crebitbl... Enzinger Union en. d, Lingel Schuhfabr.——= Boßtländ. Maſch.———.— Klöckner Werke 28.— 23, Nordeutſch Lloyd 1150 115 12,45 11,85 Judwigsh. Walz.———.— Ber. Stahlwerke 15,50 13,50 Reichsbank 128,2 124,3] Eſchw. Bergwerk 178.0 173,0 Lüdenſcheid Met,—.— Volgt e Paeifner I Lahmeyer& Co. Omv Minen 10,75 10.85 %%„„„ l 69,.— 89, 4% 0% Rhein. Lig. 7590 75.0 Heidelb. Straßb. 79.25 79.75 Mordd. Lloyd ann 4% ee Südbo Lig 6. Seite/ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausg 22. Juni 1932 Die Salzburger Proteſtanten flüchten nach Oftpreußen Zum 200 jährigen Gedächtnis eines bedeutſamen Ereigniſſes der deutſchen Oſtgeſchichte In den Jahren, als der erſte Preußen⸗ könig ſtarb, ſah es öde und wüſt in dem öſtlichſten Zipfel ſeines Herrſchaftsgebietes aus. Noch klafften die Lücken in den Familien und Sippen, die Einfall der Tataren und die Senſe der großen Peſt, aber auch die Folgen von Kriegszügen geriſſen hatten. 34000 Einwohner hatte damals Oſtpreußen verloren, die der Raſen des Friedhofs deckte oder die in Sklaverei geführt worden waren. Die Pflug⸗ ſchar roſtete, und das Feld überzog ſich mit Unkraut. Da ſollte weit ab von den Flüſſen und Weiden des Oſtlandes ein Ereignis eintreten, das in ſeinen Auswirkungen dem entvölkerten Lande zum Segen der gereichte. Dreihundert Jahre haben die evangeliſch Geſinnten unter den Bewohnern des Salz ⸗ burger Landes, die meiſt in den ſtillen Tälern wohnten, um Glaubensfreiheit gekämpft. Nur zeitweilig ruhte der Kampf während der kurzen Perioden, in denen milde geſinnte Erzbiſchöfe regierten. Aber mit der Gegenreformation begann wieder eine Zeit des Leidens, und ſchon 1685 wanderten tauſend Evangeliſche aus dem Teferegger⸗ Tal unter Zurücklaſſung ihrer geſamten Habe und ihrer ſechshundert Kinder nach der Pfalz und den deutſchen Reichsſtädten aus. Von 1709 bis 1727 hatten die Evangeliſchen eine glückliche Zeit unter der Regierung zweier ihnen freundlich geſinnter Erzbiſchöfe. Ungeſtört konnten ſie ihre Verſammlungen abhalten und ihre Bibeln leſen. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Bald ſollte die Verfolgungs wut ſchrecklicher als je im Lande wüten: Leopold Anton Frei⸗ herr von Firmian war Erzbiſchof geworden, der ſofort die Verſammlungen und das Bibelleſen verbot. Er ließ ſtrenge Hausſuchungen vornehmen und beſtrafte die Uebertreter ſeiner Verbote mit ſchweren Geldbußen und Kerkerhaft. Aber die Mehrzahl wollte trotzdem Glauben nicht abſchwören. Die Sendſchreiben ſchon früher Ausgewanderter wurden eifriger denn je geleſen, des Nachts kam man in verſteckten Schluchten zuſammen und berat⸗ ſchlagte, was zu tun ſei. Abordnungen wurden nach Regensburg geſandt, die ſich beim Reichstag Gehör verſchaffen ſollten. Aber die Zurückkehrenden ließ Firmian einkerkern und erbat Truppen, um die Unbotmäßigen zu meiſtern. Nun faßten die Evangeliſchen den Entſchluß, ſich offen als Prote⸗ ſtanten zu bekennen, 30 000 trugen ſich in Liſten ein und übermittelten dieſe dem Reichstag und dem Erzbiſchof. Das Corpus Evangelicorum in Re⸗ gensburg trat nun an Firmian heran mit der Aufforderung, den evangeliſchen Untertanen Reli⸗ gionsfreiheit zu gewähren. Aber auch dieſer Schritt ſowie Einſprüche des Preußenkönigs und anderer deutſcher Fürſten blieben erfolglos. Da kamen in der höchſten Verzweiflung drei⸗ hundert Gewählte der proteſtantiſchen Gemeinden auf nächtlichem Feld bei Schwarzach zuſammen. Einen Behälter mit Salz ſtellten ſie in ihre Mitte und aßen unter Gebeten von dieſem Salze und ſchwuren angeſichts aller Drangſal, für ihren Glau⸗ ben zu leben und zu ſterben. Und jener Schwur im Auguſt des Jahres 1731 verdient es, in Preußens Geſchichte vermerkt zu werden. Denn von ihm läßt ſich der Beginn einer ſegensreichen und wertvollen Befruchtung oſtmärkiſcher Kultur, Volks⸗ kraft und Landwirtſchaft herleiten. Der Salzbund wurde von der Landesherr⸗ ſchaft aufgedeckt. Und wieder wie ſchon früher kam es zu Grauſamkeiten, bis Firmian die endloſe Kette ſeiner Unterdrückungspolitik damit abſchloß, daß er Ausgang Oktober 1731 ihrem ein förmliches Austreibungsedikt erließ— eine Tat, die weder Papſt noch Kaiſer gut⸗ geheißen haben! Erbarmungslos trieb man die Menſchen ohne Rückſicht auf Alter, Krankheit und Geſchlecht wie das Vieh davon, verwehrte ihnen den Abſchied von den Ihren, von Haus und Hof, unterwarf ſie einer Bekehrungstortour in Salzburg, drohte ihnen einzeln in blutbeſudelter Kammer die Hinrichtung an— und entließ die Standhaften, die nun in Heereszügen nordwärts über das winter⸗ liche Gebirge zogen, Karawanen des Elends, die an ihrem Wege die Zuſammenbrechenden ihr letztes Gebet ſprechen hörten und über deren Köpfen die getragene Melodie des alten Exulantenliedes wehte, das da beginnt:„J bin ein armer Exulant, a ſo thu i mi ſchreiba, ma thuet mi aus dem Vaterland um Gottes Wort vertreiba.“ Von Dr. Haus Lippold⸗Königsberg Gegen 30000 Salzburger zogen außer Landes, überall in der Fremde von Menſchen aller Konfeſ⸗ ſionen mit chriſtlicher Liebe empfangen und betreut. Goethe hat ja in„Hermann und Dorothea“ eine wahre Begebenheit geſtaltet, die ſich nach dem Chroniſten damals im Oettinger Gebiet zutrug: die zarte Werbung eines deutſchen Jünglings um ein züchtiges Auswanderermädchen. Und dieſe Dichtung ſpiegelt die ſtarke Anteilnahme an dem Geſchick der Vertriebenen wieder, eine Anteilnahme, die in Preußen ihren Höhepunkt erreichen ſollte. Salzburger Emigranten auf der Wanderung in die neue Heimat (Zeitgenöſſiſcher Stich) Kaum war nämlich die erſte Nachricht von der Austreibung nach Berlin gelangt, als der zweite Preußenkönig Friedrich Wilhelm der Erſte am 2. Februar 1732 jenes bedeutſame Patent erließ, wonach er„aus chriſtlich⸗königlichem Erbarmen und herzlichem Mitleiden dieſe vertriebenen Glaubens⸗ genoſſen“ in ſeine Staaten aufnehmen wolle. zwar wollte er ſie dorthin lenken, wo ein Land nach Menſchen ſchrie. Das war Oſtpreußen., Und Wenn nun auch die eine oder andere Familie ſich unterwegs in deutſchen Landen ſeſtſetzte, wenn auch ein Teil nach Holland, Schweden und Amerika ſich wandte, die meiſten folgten doch dem Rufe in das Oſtland. Hinter ihnen lag Salzburg, das ein Sechſtel ſeiner Bewohner verloren hatte, hinter ihnen blieben die Goldbergwerke, die auswandernde Knappen vermauert hatten, ſo daß man bits heute die Goldadern nicht wiedergefunden hat, hinter ihnen verſanken Not und Elend. Preußiſche Kommiſſare lenkten die Züge nach der preußiſchen Hauptſtadt, und am 29. April 1732 konnte der König den erſten Zug ſeiner neuen Landeskinder in Potsdam begrüßen.„Ihr ſolltes gut haben, Kinder“, ſo begrüßte er ſie und ſtimmte mit ihnen gemeinſam ein geiſtliches Lied an. Immer mehr Exulanten ſammelten ſich in Berlin, viel mehr als man angenommen hatte, aber der König nahm ſie alle wie ein Geſchenk des Himmels auf:„Was tut Gott dem Brandenburgiſchen Hauſe für Gnade!“ Dann ſetzten ſich von Mai ab die Züge oſtwärts in Bewegung, der neuen Heimat zu. 10000 Menſchen wandten ſich nach Stettin, von wo aus ſie in 19 Gruppen auf 66 Schiffen nach Königsberg gebracht wurden, die übrigen, die Vieh und Pferde, Wagen und Hausrat hatten retten können, gingen in elf von Dragonern geſchützten Zügen zu Fuß der Weichſel entgegen. Dieſe Wanderung eines Volkes glich einer frohen Wallfahrt; denn überall erklangen in den Dörfern und Städten die Glocken, liefen die Menſchen zuſammen und überſchütteten die Salzburger mit Wohltaten. Am 21. Juni 1732 trafen die erſten Züge im Mittelpunkt des Gebietes ein, das für ihre Anſiedlung vorgeſehen war, in der oſt⸗ preußiſchen Stadt Gumbinnen, wo noch heute eine Gedenkſäule von der Liebe der Vertriebenen zu jenem König Kunde gibt, den ſchon die Zeitgenoſſen den„Vater Oſtpreußens“ nannten. Und nun begannen die neuen Landeskinder des öſtlichen Preußens, das ihnen Kirchen und Hoſpitäler, Schulen, Häuſer und Höfe baute, das ihnen Prediger und Lehrer ſandte, eine neue Zeit des Segens für ein verarmtes Land heraufzuführen. 332 neue An⸗ ſjedlungen entſtanden mit der Zeit. Wo noch ver⸗ ödete Dörfer und Städte waren, ging wieder der Pflug und klapperte wieder das Rad der Mühle. Es wurde den Einwanderern nicht leicht. Ihre Berge hatten ſie verlaſſen, auf einer Fläche, die ſich horizon⸗ tal dehnt, mußten ſie erſt langſam heimiſch werden. Aber mit Fleiß und Sparſamkeit, nüchtern und recht⸗ lich im Denken machten ſie ſich an das große Werk einer Koloniſation, die tauſendfältige Früchte getra⸗ gen hat. Denn heute leben in dieſem Grenzgebiet, als Nachkommen jener armen Exulanten, 300 000 Menſchen, die ihre alten Sitten und Mundarten ver⸗ geſſen haben und in einem Stamm aufgegangen ſind, der ſich wie ein Wall im Oſten des Reiches entlang zieht. Von Falſchmünzern und ihrer Beſtrafung Päpflliche Bannbulle gegen die unberechtigte Nachahmung- Fälſcherfabriken Von Landgerichtsrat Dr. Herbert Schlieper Seitdem der Urahn des Königs Kröſus von Lydien im 7. Jahrhundert v. Chr. aus einem Gemiſch von Gold und Silber die erſten Münzen prägte, hat gar mancher, dem Fortuna das geprägte Edelmetall nicht in ausreichender Menge beſcherte, ſein Heil in der Nachahmung verſucht. Am Altertum aller⸗ dings, als bei den Kulturvölkern ſich noch Jahrhun⸗ derte hindurch neben der Geldwirtſchaft der Tauſch⸗ handel erhielt, mag dies noch nicht allzu häufig vor⸗ gekommen ſein. Jedenfalls ſah erſt der römiſche Diktator Sulla etwa im Jahre 80 v. Chr. ſich ver⸗ anlaßt, die Münzfälſchung als beſonderes Delikt unter Strafe zu ſtellen. Im Mittelalter aber, als die Münzen des einen Landes in den meiſten anderen Ländern Europas Geltung hatten, begann das Geſchäft der Falſch⸗ münzer zu blühen. Zunächſt war es ein Teil der Münzberechtigten ſelbſt, der unbefugt zu Nachahmun⸗ gen ſchritt. Wenn nämlich ein Münzherr ein Münz⸗ gepräge hatte, das„gut ging“, ſo fanden ſich andere Münzberechtigte, die ihre Münzen äußerlich ebenſo herſtellten, damit auch ſie der Vorteile eines weiteren „Graf Zeppelins“ erſte Landung in Holland „Graf Zeppelin“ über dem Lufthafen von Rotterdam wo er als erſtes deutſches Luftſchiff auf holländiſchem Boden landete. von weither zu dem impoſanken Schauſpiel zuſammengeſtrömt. Zehntauſende waren Die Spitzen der Behörden begrüßten die Beſatzung des Luftſchiffes. Umlaufes teilhaftig würden. Als z. B. die Floren⸗ tiner im Jahre 1252 mit dem Florenus, dem Goldgulden, eine Münze ſchufen, die einem wirk⸗ lichen Bedürfnis entſprach, ahmten zahlloſe Münz⸗ herren in ganz Europa dieſes Gebilde nach, obwohl die Florentiner mit allen nur erdenklichen Mitteln, ja ſogar durch Erwirkung päpſtlicher Bann⸗ bullen gegen die unberechtigte Nach⸗ ahmung ihrer Münze vorgingen. Vorgänge dieſer Art wiederholten ſich noch bis in das 19. Jahrhundert hinein. So ließen noch 1831 die Leiter des Aufſtan⸗ des in Polen Holländer⸗Dukaten— wenn auch mit einem kleinen Adler als Beizeichen ver⸗ ſehen— prägen, und die kaiſerlich ruſſiſche Re⸗ gierung ſoll gar noch im Jahre 1849 während des Feldzuges in Ungarn öſterreichiſche Zwan⸗ ziger haben ſchlagen laſſen. Indeſſen all dieſe Nach⸗ prägungen ſtellten keine Münzfälſchungen im eigent⸗ lichen Sinne dar, denn ſie gingen ja von Münz⸗ berechtigten aus. Weſentlich gefährlicher für die Allgemeinheit war es jedoch, daß die Münzherren, wenn ſie in Kriegs⸗ eiten Geld brauchten, dazu ſchrit⸗ zen zu verſchlechtern, ſei es, rein unterwertig ausprägten, ſei es, daß ſie ihnen nachträglich durch Beſchneiden und Abfeilen einen Teil ihres Wertes wieder nah⸗ men. Zur Zeit Luthers bezeichnete man die unter⸗ wertig ausgeprägten Münzen als Schinderlinge. Ein Zeitgenoſſe klagt darüber,„Daß derſelben Kreutzer und Pfennig ſoviel gen Wien gebracht daß zum Letzten die Kinder auf der Gaſſen Pfennig hatten, daß ſie die von ihnen und ſonſti ten, die Währut e daß ſie ſie von vor ſeien, ſo viel der warfen.“ Die nachträgliche Wertminderung der Münzen bezeichnete man als„Kippen und Wippen“. Und dieſes Verfahren wurde ſchon bald durch Pri⸗ vatperſonen nachgeahmt. So kam es, daß die Be⸗ zeichnung„Kippen und Wippen“ bereits im 15. Jahrhundert in Bezug auf ein beſtimmtes Münz⸗ verbrechen angewendet wurde. Die Münzord⸗ nung des Kurfürſten Friedrichs II. von Sachſen vom Jahre 1444 unterſagt das„aßwup⸗ pen“ der Münze, und Tilemann Frieſe beklagt in ſeinem 1592 erſchienenen„Münzſpiegel“ die menſchliche Habſucht, die es dahin bringe,„daß der eine hie, der andere da kippet, wieget, neippet, granaliert, ſeigert, wechſelt, Geld aus Geld ſchlägt, was zu einer großen Verwirrung führe“. Die Blütezeit der Kipper und Wipper bildete der dreißigjährige Krieg. Münzfälſchungen dieſer Art kamen indeſſen auch noch weſentlich ſpä⸗ ter vor, ja ſogar bis in die neueſte Zeit hinein. So gab es noch zu Anfang unſeres Jahrhunderts in Amerika Fabriken, die ſich mit einer entſpre⸗ chenden Fälſchung von Zwanzig dollar⸗ ſt ücken befaßten: Die Münzen wurden mit einer Säge durchgeſägt und auf den Innenſeiten befeilt, ſodaß nur die echten Außenſeiten übrig blie⸗ ben; um dieſe wurde dann ein Reif gelötet und der Zwiſchenraum mit einer anderen Legierung ausge⸗ füllt, die ſehr viel Blei enthielt. Aehnlich war ein anderes Verfahren, bei dem die Münze am Rande angebohrt und aus dieſem Bohrloch eine Menge Bohrſpäne herausgeholt wurde; hier wurde dann der entſtandene Hohlraum mit einer minderwertigen Legierung ausgefüllt und die Bohrſtelle übergoldet. In dasſelbe Gebiet von Fälſchungen fallen auch Verfahren, in denen auf chemiſchem Wege Gold⸗ münzen eines ihres Edelmetalles beraubt wurden. Teiles Das Kippen und Wippen war zwar die einfachſte Art der Münzfälſchung, aber darum doch nicht die einzige, die im Mittelalter und bei Beginn der Neu⸗ zeit gebräuchlich war. Bereits ſeit dem Altertum gab es auch ſchon alle anderen Arten von Münz⸗ verbrechen. Das oben erwähnte Geſetz des Sulla zählt bereits„Münzen ſchaben, färben und fälſchlich herſtellen“ auf und bedroht den Uebeltäter mit Ver⸗ bannung. Auch die deutſchen Rechtsbücher des Mittek⸗ alters erwähnen die noch jetzt angewandten Münz⸗ delikte. Am klarſten tut dies die Carolina, die Hals⸗ und peinliche Gerichtsordnung Kaiſer Karls V. (1532), die folgende Fälle aufführt:„1. Wenn einer beträglicherweiſe eines anderen Zeichen darauf ſchlägt, 2. wenn einer unrecht Metall dazuſetzt, 3. ſo einer der Münze ihre rechte Schwere gefährlich benimmt“. Das alte deutſche Recht beſtrafte die Münzfälſcher erheblich ſchwerer, als das römiſche es getan hatte. Als Strafe gab es nur die Todesſtrafe und zwar nach dem Sachſenſpiegel(1230) Feuer⸗ tod, nach dem Schwabenſpiegel(1275) Ent⸗ hauptung. der Beſitz und das Ausgeben falſcher Münzen wurde mit dem Verluſt der Hand beſtraft. Noch draſti⸗ ſcher war die Strafe, die der Zar Johann III., der Vater Jvans des Schrecklichen, den Münzverbrechern zuteilwerden ließ. Er ließ ihnen flüſſiges Metall in den Mund gießen, um ihren Golddurſt zu ſtillen. In der wirtſchaftlichen Not der Gegenwart ſcheinen die Münzverbrechen häufiger zu ſein als in früheren Zeiten. Erinnert ſei hier an die Frankenfälſchungen, die vor einigen Jahren in außerordentlich großem Umfange in Ungarn vorge⸗ nommen wurden, und die Fälſchung rüſſiſcher Tſcher⸗ wonzen. Bekannt geworden iſt auch der Fall jenes ruſſiſchen Kunſtmalers, der in der Infla⸗ tionszeit ſeine Kunſt dazu benutzte, um deutſche Banknoten zu fälſchen und der dann während ſeiner Haft die Kirche des Berliner Unterſuchungs⸗ gefängniſſes mit ſchönen Gemälden ausſtattete. All dieſe Fälſcher haben nun gerade in letzter Zeit in Deutſchland würdige Nachfolger(Salaban uſw.) ge⸗ funden, die die Welt mit falſchen Silbermünzen oder Banknoten beglückten.— Das Reichsſtrafgeſetzbuch bedroht die Münzfälſchung mit Zuchthaus nicht unter zwei Jahren; falls mildernde Umſtände vorhanden ſind, kann auf Gefängnis erkannt werden. Frontſoldaten feierten Wiederſehen Der Kavalleriſten⸗Tag in Hannover Generalfeldmarſchall von Mackenſen(in ſchwarzer Huſaren⸗Uniform] begrüßt die Kavalleriſten der ehemaligen deutſchen Schutztruppe. 8 1 aufne teil h 1 50. 2 108 Juni 1932 Feullleton-Vertrleb A F. Rohrbacher- Verlag Berlin-Lichterfelde. Ost ROMAN VON HANS POSSENDORE 2¹ * 12 2 4 + Dreizehntes Kapitel Es war am Montagmorgen, und die wöchentliche Konferenz der Standard⸗Film⸗Company war in vol⸗ lem Gange. „Nun alſo zu unſerem Odyſſeusfilm“, ſagte der Präſident, nachdem eine Reihe anderer Fragen er⸗ ledigt waren.„Wie ſteht es mit den Aufnahmen, Herr Jormont?“ „Die erſte bis dritte genommen.“ „Wann kann ich ſie ſehen?“ „Die Filme werden eben entwickelt und ſind über⸗ morgen vorführungsfertig“, erwiderte der Leiter der photographiſchen Werkſtatt. „Und wie ſteht es mit der Circeſzene?“ „Die Reigen ſind fertig eingeübt.“ „Und die wilden Beſtien! Man muß — Szenenreihe iſt fertig auf⸗ wohl gar Waffen mitbringen, wenn man zuſehen will bei den Proben?“ „Die Tiere benehmen ſich ſo geſittet wie geübte Filmſchauſpieler. Uebrigens haben wir um den gan⸗ zen Aufnahmeplatz Gitter gelegt.“ „Haben Sie denn nun endlich für die Rolle der Eirce eine geeignete Vertreterin gefunden?“ fragte der Präſident weiter. „Ich glaube, endlich die Richtige gefunden zu ha⸗ ben. Heute nachmittag ſoll die erſte Probe ſtattfin⸗ den. Wenn alles klappt, können wir gleich danach aufnehmen. Ich würde allerdings erſt gern Ihr Ur⸗ teil hören, Miſter Gudden, ehe wir aufnehmen und che ich mit der Dame Kontakt mache.“ „Schön, ich komme ſelbſt hinaus“, entſchied Gud⸗ den.„Wann iſt denn die Probe angeſetzt?“ „Um vier Uhr.“ Der Präſident ſann einen Augen⸗ „Warten Sie mal, ich Er „Sehr ſchön.“ blick nach. Dann ſagte er: möchte doch erſt Herrn Stanford benachrichtigen. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 284 beſonders dieſen Film. intereſſiert ſich für Palais verbinden. Ste⸗ phan Gudden bekam zur Antwort, daß Herr John Stanford ſelbſt mit ihm zu ſprechen wünſche; der Präſident möge ſich einen Augenblick gedulden. Nervös trommelte Gudden mit den Fingern auf der Tiſchplatte. Er war nicht gewöhnt, am Telephon zu warten. Aber hier half ihm nichts. John Stan⸗ ford war der Höhere von beiden: er beſaß dreißig⸗ mal ſo viel Vermögen als der„Filmkönig“. Aber endlich kam der hohe Herr an den Apparat. Nach kurzem Geſpräch hing Gudden befriedigt den Hörer ab.„Alſo heute nachmittag, Herr Formont! Die Herren Stanford und Sohn kommen mit zur Probe. Hoffentlich legen wir Ehre ein mit Ihrer neuen Filmdiva!“ „Wenn ihr Spiel ſich als ebenſo anziehend erweiſt wie ihr Aeußeres, dann ſicher“, ſchmunzelte viel⸗ ſagend der Hauptregiſſeur. „Nun, wir werden ja ſehen. Herren etwas vorzutragen?“ Niemand meldete ſich. „Dann alſo: Schluß der Sitzung!“ Stephan Gudden erhob ſich, verließ eiligen Schrittes den Konferenz⸗ ſaal und begab ſich mit dem Expreßlift zum zwan⸗ zigſten Stockwerk in ſein Privatkontor. Kaum hatte er ſich an dem Schreibtiſch nieder⸗ gelaſſen und zu arbeiten begonnen, als ſich die Tür öffnete und ſeine Tochter eintrat. „Du Lore?“ fragte er aufblickend. gibt es Neues?“ „Nichts Beſonderes. Ich habe nur eben gegen⸗ über im Warenhaus Einkäufe gemacht und wollte mal nach Dir ſehen.“ Lore Gudden liebte beſonders in der letzten Zeit dieſe kleinen Gelegenheitsbeſuche im Standard⸗Building. Hatte ſie doch ſtets die leiſe Hoffnung, hier dem Geliebten zufällig zu begegnen. „Das teifft ſich ja gut“, fuhr Gudden fort.„So⸗ eben wollte ich Dich nämlich anrufen. Theddy und ſein Vater kommen gegen zwei Uhr zum Frühſtück zu uns, und wir fahren dann zuſammen hinaus in den Atelierpark, um einer Probe zu einer Odyſſeus⸗ filmſzene beizuwohnen. Du kannſt Bill, wenn Du nach Hauſe kommſt, doch gleich wegen des Frühſtücks Beſcheid ſagen. Und dann ſoll Jim außer unſerem kleinen Wagen auch den großen Vierſitzer bereithal⸗ Hat noch einer der „Nun, was ten. Vielleicht wollen Stanfords mit uns zuſammen fahren.“ „Gut, ich werde alles ausrichten. Aber dann will Dich nicht länger aufhalten.“ Lore erhob ſich und verabſchiedete ſich darauf. Als der abwärtsfahrende Lift im ſechzehnten Stockwerk hielt, konnte Lore der Verſuchung nicht widerſtehen, auszuſteigen. Schnell huſchte ſie zu Joa⸗ chims Zimmer, legte einen Augenblick das Ohr lau⸗ ſchend an die Tür, und da ſie keine Stimmen ver⸗ nahm, drückte ſte ſchnell entſchloſſen auf die Klinke und ſchlüpfte hinein. „Lo! Liebſte Du?“ Er eilte ihr entgegen.„Aber ſage, iſt das nicht leichtſinnig von Dir?“ ſügte er etwas beſorgt hinzu. „Ich muß Dich ſehen, Joachim! Sollte ich bei Dir vorbeifahren? Ich komme eben aus Papas Kontor.“ „Oh, was macht denn das? Ich hole mir hier einfach Ueberraſchung. Und ich habe Dir ſo viel zu erzählen. Alles ſcheint gut zu gehen! Aber was ſagen wir denn, wenn jemand kommt? Es kann jeden Augen⸗ blick hier jemand eintreten.“ „Oh, was macht denn das? Ich hole mir einfach ein paar Noten bei dem Herrn Muſikabteilungschef. Das iſt doch eine ſehr harmloſe Sache!“ „Nun, das mit den Noten ſoll keine Lüge ſein!“ rief Joachim vergnügt und nahm ein Blatt vom Flü⸗ gel.„Hier ſind ſchon die Noten, die Du Dir zu holen kommſt:„Ich habe Dir geſtern das verlorene Lied aufgeſchrieben. Du wollteſt es ja ſo gerne haben.“ „Wie lieb von Dir! Nun kann ich es auch für mich allein ſpielen und ſingen, wenn ich mich nach Dir ſehne.“ „Alſo laß mich Dir ſchnell erzählen“, ſagte Joa⸗ chim eifrig.„Ich habe geſtern mit Miſter Wood ge⸗ ſprochen und ihm vorgeſpielt. Du weißt doch, er iſt der größte Konzertunternehmer in Amerika, und er hat mir feſt zugeſagt, daß er mir eine ganze Kon⸗ zertreiſe zuſammenſtellen will.“ „Dann mußt Du von Chikago fortgehen?“ fragte Lore enttäuſcht. 5 „Aber, Liebſte, es geht doch nicht anders. mal, dieſen Zuſtand ertrage ich nicht länger. ich ſpreche heute noch mit Deinem Vater.“ „Nein, nein, Joachim“, erwiderte Lore ängſtlich. „Das geht nicht. Du mußt es mir überlaſſen, den geeigneten Augenblick zu finden. Papa wird ſich mit allen Kräften widerſetzen.“ „Natürlich wird er das. Und das iſt mir faſt lie⸗ ich Sieh Oder ber als das Gegenteil. Denn ich will nicht die reiche Millionärerbin zur Frau, ſondern meine ſüße Lo, ſo wie ſie geht und ſteht. Aber dieſe Heimlichkeiten, das geht nicht länger. Deinem r habe ich es ſchließlich zu danken, daß die Zuku heute wiede ſo roſig vor mir liegt; und das darf ich ihm nicht mit dieſen dauernden Heimlichkeiten lohnen. In acht Tagen ſind meine drei Probemonate abgelaufen. Dann gehe ich zu Deinem Vater, ſage ihm, daß wir uns lieben; und die Folge wird natürlich ſein, daß man auf meine weiteren Dienſte hier verzichtet. Ich mache dann alſo meine Konzertreiſe und ziehe mich darnach, wie ich es vorhatte, nach der Schweiz zurück, um an ein größeres Werk zu gehen. Von Dir Lo, hängt es dann ab, ob Du mich als meine Frau dort⸗ hin begleiten willſt. Und ich denke, ſpäter wird ſich auch Dein Vater mit den Tatſachen ausſöhnen, wenn ich erſt Erfolge aufweiſen kann. Nur eine große Sorge quält mich dabei—“ „Und das wäre?“ Lo blickte ihn ängſtlich forſchend an. „Daß es der verwöhnten kleinen Filmprinzeſſin doch etwas ſonderbar vorkommen wird, mit einem armen, unbekannten Komponiſten in einem beſchei⸗ denen, kleinen Schweizerhäuschen zu wohnen, ohne Auto, ohne Dienerſchaft ohne—“ „Halt!“ Lore war aufgeſprungen und hielt ihm die Hand vor den Mund.„Du weißt doch, daß ich mich mit Dir im kleinſten Bauernhäuschen wie eine Fürſtin fühlen würde und ohne Dich ſelbſt in dem prächtigſten Palaſt wie eine Bettlerin.“ Von der Tür her erklangen jetzt Stimmen. Ich will nun lieber gehen, damit mich nicht noch jemand hier antrifft. Ich muß ſchnell nach Hauſe. Wir ha⸗ ben den guten Theddy zu Tiſch, meinen unerſchüt⸗ terlichen Verehrer, und ſeinen Vater, den alten John Stanford. Ich muß dann heute nachmittag mit in den Atelierpark fahren zu irgendeiner dummen Auf⸗ nahme. Ach, wie mich das alles langweilt, wenn Du nicht dabei biſt!“ „Ich bin aber dabei!“ rief Joachim lächelnd.„Ich habe nämlich die Ehre, den muſikaliſchen Part zu verſehen. Und wenn wir uns vielleicht auch nicht ſprechen können, ſo ſehen wir uns doch wenigſtens. Die Reigen ſollen geprobt und eventuell aufgenom⸗ men werden, vielleicht auch die ganze Circeſzene⸗ Unſer Herr Formont hat nämlich eine nach ſeinen Ausſagen würdige Vertreterin für die Rolle gefun⸗ V den, mit der er heute die Direktion der.⸗F.⸗C. über⸗ raſchen will.“ Stati besonderer Anzeige Gott der Herr über Leben und Tod nahm uns Dienstag abend nach so langem mit größter Geduld ertragenem schweren Leiden meinen innigstgeliebten Vater, unseren lieben Schwager und Onkel Kuno Sdmid Inhaber der Kondiforei H. C. Thraner Mannheim(C 1,), den 22. juni 1932 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Kurt Sdhmid Die Beisetzung findet am Freitag, den 24. Juni 1932, nachm. 4½ Uhr von der Leichenhalle aus statt Man bittet höflichst von Beileidsbesuchen Abstand nehmen zu wollen Wir bauten 1937 Immobilen N chune 50 * „„„„ 4 00 Verkäufe EH Mannheimer fabatt-Sparverein 1927 Die in Nr. 278 der N. M. Z. veröffentlichte Billig abzugeben: Ig. Meiſter, Hausbeſitzer u. in gut. penſionsb. Einladung zur ord. Mitglieder⸗Verſammlung Schönes FEhaus Nähe Bahnhof mit 25 Zimmer⸗Wohnungen auf dem Stock, mit Zentralheizung, preiswert zu verkaufen. * Anfragen nur von Selbſtintereſſ., die größere Anzahlung leiſten können, unter A G 108 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7242 Einfamilienhaus in feudenheim 6 Zimmer, Mädchenzimmer, neuzeitlich einger. Bad, Heizung, Veranda, Terraſſe, Garten, ſehr preiswert zu vermieten, eventl. zu verkaufen. Näheres Feudenheim, Scheffelſtr. 40. B2241 Einiaminennaus( Anme) ſof. zu kaufen od. zu mieten geſucht.(Ev. auch Vorort.) Hohe Anz. Angeb, nur mit Preis u. 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