1 2 5 b Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Vuiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe; wöchentlich 12 mal, Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 m breite Colonel⸗ zetlezim Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe 1 Freitag, 24. Juni 1932 in letzter Kanzler⸗Appell in Lauſa 143. Jahrgang— Nr. 287 Papen erklärt vor der deutſchen Kolonie in Lauſanne: Dieſe Konferenz muß die Löſung bringen! Frankreich erwartet Jahlungsvorſchlüge Deutſchland iſt nur zu wirtſchaftlichen und politiſchen Abmachungen bereit Talen, nicht Worte! Meldung des Wolffbüros — Lauſanne, 24. Juni. Im Stadtkaſino zu Lauſanne fand geſtern ein deutſcher Abend ſtatt, der von der deutſchen Kolonie in Lauſanne, der deutſchen Handelskammer in der Schweiz und vom Verband deutſcher Studierender an Schweizer Hochſchulen veranſtaltet war. Der Reichskanzler, die Reichsminiſter und die ganze deutſche Delegation nahmen an dieſer eindrucksvol⸗ len Veranſtaltung teil. Auch der öſterreichiſche Bun⸗ deskanzler Dollfuß war erſchienen. Reichskanzler von Papen ſprach einleitend von der Aufgabe der Auslands⸗ deutſchen als Pioniere des deutſchen Kulturlebens und von dem durch die Tat bewieſenen feſten Willen Deutſchlands zu friedlicher Arbeit. Dann wandte er ſich an den öſterreichiſchen Bundeskanzler mit den Worten:„Ich grüße auch in dieſer Stunde unſere öſterreichiſchen Brüder, deren Geſchichte mit der unſrigen auf das engſte verbunden iſt, deren Not wir wie unſere eigene empfinden. Zu jeder Stunde waren und ſind wir bereit, unſeren öſterreichiſchen Freunden zu helfen, ſoweit es irgend möglich iſt. Nach dieſem Gruß an Oeſterreich fuhr der Kanz⸗ ler fort: Die Staatsmänner Europas ſind in Lauſanne zuſammengekommen, um ihre Völker von dem ungeheuren Druck zu befreien, der faſt jede langdauernde wirtſchaftliche Tätigkeit zum Erliegen gebracht hat. Dieſe Konferenz darf nicht mit Reſolntionen ſchließen, die der Welt nur den Frieden verſpre⸗ chen; dieſe Konferenz muß der Welt endgül⸗ tig den Frieden zurückgeben. Es geht hier in Lauſanne nicht darum, die Urſachen zu ſuchen, die die Weltwirtſchaft in Unordnung ge⸗ bracht haben; dieſe ſind zur Genüge bekannt und von allen Sachverſtändigen der Welt überzeugend und übereinſtimmend oft genug dargelegt wor⸗ den— heute gilt es, die bereits bekannten Fehlerquellen zu beſeitigen. Die Zeit der halben Maßnahmen iſt vorbei. Die Völker Europas und der Welt wollen Taten ſehen. Ich kann nicht daran glauben, daß die Wielt zu ſolcher poſitiver Arbeit noch nicht reif iſt. Die Geiſel der Arbeitsloſigkeit laſtet ſchwer auf Deutſchland. Die Hoffnung der Jugend iſt faſt ge⸗ ſchwunden. Das wirtſchaftliche Leben gleicht einem Kirchhof. Mehr noch als dieſes materielle Elend laſtet auf uns das niederdrückende Bewußt⸗ ſein, zu einer Nation minderen Rechts degradiert zu ſein. Kann man ſich wundern, daß ein Volk mit einer ſolch ſtolzen Geſchichte, wie die unſrige, ſich mit allen Faſern ſeines Herzens gegen einen Zuſtand aufbäumt, der ſein ſeeliſches Gleich⸗ gewicht in dem empfindlichſten Punkt zerſtören muß. Die Welt darf ſich weder darüber täuſchen, daß das materielle Unglück, unter dem Deutſch⸗ land ſo beſonders leidet, nicht an den Grenzen eines Landes Halt macht, noch auch darüber, daß die ſeeliſche Spannung Gegenwirkungen erzeu⸗ gen muß, die das ſoziale Gleichgewicht Europas auf das eruſteſte bedrohen. Leider ſind die Anſätze zu einer Beſſerung, die verſchiedentlich gemacht wurden, nicht mit der Ener⸗ gie verfolgt worden, wie es nötig geweſen wärt, Ich denke in erſter Linie an die weitſchauende Initia⸗ tive, die der Präſident des großen amerikaniſchen Volkes vor einem Jahre unternommen hat. Die Welt wäre ein großes Stück weiter, wenn dieſer weitherzige Gedanke in ſeiner urſprünglichen Rein⸗ heit hätte verwirklicht werden können. Nicht minder hat die neue Botſchaft des amerikaniſchen Präſiden⸗ ten der Welt erneut bewieſen, mit welchem Ernſt die große amerikaniſche Nation auch ihrerſeits den Weltübeln an die Wurzel zu greifen gewillt iſt. Man muß ſich entſchließen, einen endgültigen Strich unter die tragiſche Rechnung des Krie⸗ ges zu machen. Das allein iſt imſtande, der Welt das Vertrauen wiederzugeben,— das Vertrauen, deſſen ſie bedarf, um das ſeeliſche und materielle Gleichgewicht wiederzufinden. Auf den Schultern der hier verſammelten Staats⸗ männer ruht eine ungeheure Verantwortung. Ich habe den feſten Glauben, daß ſie frei von voreinge⸗ nommener öffentlicher Meinung ſich der Größe des Augenblicks bewußt ſein werden und Löſungen fin⸗ den, die der Geſamtlage Europas Rechnung tragen. Die deutſche Regierung, die zu führen ich die Ehre habe, hat noch einmal den Verſuch gemacht, alle lebendigen, aufbauwilligen Kräfte der Nation zu⸗ ſammenzufaſſen, um neue Grundlagen für das Leben unſeres Volkes zu finden und die ſoziale Zerriſſen⸗ heit unſerer Zeit zu überwinden. In dieſem feſten und unerſchütterlichen Willen wiſſen wir uns eins mit dem geſamten deutſchen Volk. Deutſchland will den Frieden in Ehren, weil es den Frieden der Welt will. Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Lauſanne, 24. Juni Die franzöſiſch⸗engliſchen Verhandlungen ſind vorläufig zum Abſchluß gelangt Ein gleichlauten⸗ des Kommuniquee der beiden Delegationen beſagt, daß„die Verhandlungen nützlich und herzlich ge⸗ weſen ſind.“ Dann heißt es weiter, daß nunmehr eine Unterbrechung eintreten ſoll, um den Delegier⸗ ten Frankreichs und Deutſchlands die Möglichkeit zu direkten Beſprechungen zu geben. Der Wortlaut klingt etwas orakelhaft. Mac⸗ donald gab den engliſchen Journaliſten folgende Erklärung:„Ich bin der Anſicht, daß die direkten Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich über das Schickſal der Konferenz entſcheiden werden. Wir haben dem franzöſiſchen Regierungs⸗ chef unſeren Standpunkt mitgeteilt. Ohne daß eine volle Einigung erzielt werden konnte, ſind wir den⸗ noch dahin übereingekommen, daß die franzöſiſchen Vertreter in direkter Ausſprache mit den Deutſchen verſuchen ſollten, eine Annäherung ihrer beiden Standpunkte zu erreichen. Ueber den Ausgang die⸗ ſer direkten Verhandlungen iſt jetzt noch nichts zu ſagen“. Macdonald ließ ſo eine nicht ſehr hoffnungs⸗ volle Beurteilung der Lage erkennen. Herriot ſagte, daß jetzt das entſcheiden de Stagdium der Konferenz beginne. Zwiſchen Frank⸗ reich und England ſei es zu einer Annäherung da⸗ durch gekommen, daß England ein weitgehendes Verſtändnis für den franzöſiſchen Standpunkt und für die berechtigten Anſprüche der kleinen Staaten gezeigt habe. Ein franzöſiſcher Delegierter bemerkt noch dazu:„In dem engliſch⸗deutſchen Block iſt nach den Verhandlungen Herriot⸗Maedonald ein Riß entſtanden.“ Der franzöſiſche Miniſterpräſident wies auf die große Bedeutung ſeiner heutigen Aus⸗ ſprache mit von Papen hin und betonte, daß Deutſchland als Hauptſchuldner Vorſchläge Paris meldet Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 24. Juni. Ein Tag der Entſpannung in Lauſanne. Die franzöſiſch⸗britiſche Verhandlungsphaſe iſt vorüber und erlaubt nunmehr die Eröffnung der direkten deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache: So lautet heute das allgemein zuverſichtlich gefärbte Urteil der franzöſt⸗ ſchen Blätter. Manche Zeitungen gehen ſogar ſoweit, von einer direkten Entſpannung in Lauſanne zu ſpre⸗ chen. Der„Petit Pariſien“ ſtellt feſt, Macdonald habe die Idee einer glatten Reparationsſtreichung aufge⸗ geben und die Aufnahme der deutſchen Zahlungen nur von gewiſſen Bedingungen abhängig gemacht. Herriot ſelbſt habe erklärt, daß die franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Einigung erreicht ſei. Das„Journal“ bemerkt: In Wirklichkeit würde Deutſchland nur zahlen, wenn es ihm paſſe, und Deutſchland könnte ſich immer in den Zuſtand verſetzen, daß es nicht zahlen könnte. Es ſei das Beſte, direkt mit den Deutſchen zu ſprechen. Zweifellos würden dieſe erklären, daß ſie keine Re⸗ parationen mehr zahlen wollten, aber vielleicht könn⸗ ten ſie eine Gegenleiſtung liefern für die franzöſi⸗ ſche Geſte der Schuldenſtreichung, und dieſe Gegen⸗ leiſtung könnte die Form einer wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenarbeit beider Länder annehmen. Dieſe Pläne gefielen aber den Engländern nicht beſonders, weil ſie eine Konkurrenz für den britiſchen Außen⸗ handel bedeuten würden. Die halbamtliche Havas⸗Agentur betont, die eng⸗ liſche wie die franzöſiſche Delegation ſeien über die Notwendigkeit einer endgültigen Löſung einig, die keine weitere Konferenz erfordern würde. Während England die Streichung der deutſchen Verpflichtun⸗ gen vorſchlage, a verlange Frankreich die Feſtſetzung einer Pauſchalſumme, die die Höhe der deutſchen Verpflichtungen ein⸗ für allemal feſtlege. Andererſeits erkenne Frankreich loyal an, daß es Deutſchland unmöglich ſei, vor Rückkehr zu einer normalen Lage irgendwelche Barzahlungen vorzu⸗ nehmen. Die Engländer beſtünden vor allem auf der Reparationsſtreichung, damit die eventuellen deutſchen Zahlungen der deutſchen Wirtſchaft nicht ſchadeten. Um dieſe Gefahr zu vermeiden, ſeien die franzöſiſchen Unterhändler bereit, Deutſch⸗ land eine ſehr großmütige Herabſetzung ſeiner Verpflichtungen zuzugeſtehen, eine Herabſet⸗ zung, die vollkommen mit der Zahlungsfähig⸗ keit Deutſchlands in Einklang ſtehen würde. über die künftigen Möglichkeiten einer Schlußzahlung zu machen verpflichtet ſei. Eine Schuldenſtreichung könne und werde Frankreich nicht zugeben, ſolange Amerika den bekannten Standpunkt vertrete. Damit iſt eine Information aus franzöſiſcher Quelle in Beziehung zu bringen des Inhalts, daß im Fall des Nichtzuſtandekommens einer deutſch⸗ franzöſiſchen Einigung die Vertagung der Konferenz und die Einſetzung eines Fachkomitees beſchloſſen werden dürfte. Auf der deutſchen Delegation wird die Lage ernſt beurteilt. Es liegen unverkennbare An⸗ zeichen vor, daß deutſche Vorſchläge in Rich⸗ tung einer weitgehenden wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich und einer Abwertung der Wäh⸗ rungen zwecks Preisſenkung erfolgen werde. Auch die Frage eines die Vertragsrechte Deutſchlands gewährleiſteten politiſchen Waf⸗ fenſtillſtandes wird zur Erörterung gelangen. Es kommt aber Herriot darauf an, nicht als„Ver⸗ nichter der deutſchen Reparationen“ in ſeiner Heimat zu gelten. Einem morgen in Paris zuſammentreten⸗ den Miniſterrat wird Herriot die wichtigen Ergeb⸗ niſſe ſeiner erſten Ausſprache mit den Deutſchen zur Kenntnis bringen. Ueber den Stand der öſterreichiſchen Anleiheverhandlungen äußerte ſich der franzöſiſche Finanzminiſter ſehr ſkeptiſch. Die Entſcheidung über die Beteiligung Frankreichs an einer öſterreichiſchen Anleihe wird ebenfalls morgen in Paris fallen. Der Miniſterprä⸗ ſident Herriot wird dem Miniſterrat das hier aus⸗ gearbeitete Protokoll vorlegen, und von der Entſchei⸗ dung des Miniſterrats wird es abhängen, ob Frank⸗ reich ſich an der Anleihe für Oeſterreich beteiligt. Die Anſicht Herriots über dieſe Frage lautet dahin, daß es gegenwärtig ſehr ſchwer möglich ſein wird, Oeſter⸗ reich den gewünſchten Kredit zu gewähren. Entspannung Dieſe Maßnahme würde auch den Vorteil haben, zu verhindern, daß die deutſche Wirtſchaft, von jeder Laſt befreit, das Gleichgewicht der Weltmärkte durch eine unzuläſſige Konkurrenz ſtören werde. England lehnt den Hoover ⸗Plan ab Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Juni. Sir John Simon, der geſtern vom König em⸗ pfangen wurde, wird heute im Kabinett unter dem Vorſitz Baldwins über die Lage in Lauſanne und Genf, vorzugsweiſe über die neuen amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchläge Bericht erſtatten. Die Morgenpreſſe iſt ſich darin einig, daß die Vorſchläge Hoovers nicht zu einer neuen Diskuſſionsgrund⸗ lage der Abrüſtungskonferenz gemacht werden ſollen. Der auf die Seeabrüſtung bezügliche Teil des Hoo⸗ ver⸗Planes wird von der Admiralität abgelehnt. Entſcheidend hierfür ſind die Schwierigkeiten eines engliſch⸗amerikaniſchen Ausgleichs in der Kreuzer⸗ frage ſowie die Abſchaffung der Unterſeeboote. Es be⸗ ſteht alſo nach wie vor keine Ausſicht, daß von eng⸗ liſcher Seite etwas geſchieht, was die Abrüſtung vor⸗ wärts treiben könnte. Nach einer Reutermeldung wird in amerikani⸗ ſchen Regierungskreiſen betont, daß die Vereinigten Staaten unter keinen Umſtänden dem Gedanken eines Beitritts zu dem von Frankreich in Genf vor⸗ geſchlagenen Sicherheitspakt nähertreten werden. Die Amerikaner beſtehen aber in den diplomatiſchen Verhandlungen in Paris⸗London und in Genf darauf, daß ihre Vorſchläge gründlich geprüft wer⸗ den. Man läßt auf amerikaniſcher Seite durchblicken, daß die amerikaniſche Delegation ihre Vorſchläge wieder vor das Forum des Hauptausſchuſſes der Ab⸗ rüſtungskonferenz bringen wird, wenn in den pri⸗ vaten Beſprechungen dieſe Vorſchläge nicht die ge⸗ bührende Berückſichtigung finden. Eintritt der Türkei in en Völkerbund — Geuf, 24. Juni. Die ſeit einiger Zeit geführten Vorverhandlungen über den Eintritt der Türkei in den Völkerbund ſind, wie der Vertreter des WTB erfährt, ſoweit gediehen, daß dieſer Schritt der Türkei als nahe bevorſtehend angeſehen werden kann. Polen beoͤroht Europa Von Dr. Arthur Dix Weltgeſchichtlich iſt die Erſcheinung weder neu noch vereinzelt, daß ein Staat um ſo angriffsluſtiger wird, je mehr die Erkenntnis wächſt, daß er ſeine hoch angeſchwollenen Rüſtungsausgaben nicht mehr lange zu tragen befähigt ſein werde. Auch der Zeit⸗ punkt für den Ausbruch des Weltkriegs war recht weſentlich mitbeſtimmt durch die Einſicht Rußlands und Frankreichs, daß die verlängerte Dienſtpflicht und die enormen Koſten der Kriegs vorbereitung den Völkern nur noch ganz kurze Zeit zugemutet wer⸗ den könnten. Tritt dazu noch die Gefahr umfaſſen⸗ der innerer Unruhen oder einer richtigen Revolu⸗ tion, ſo erreicht die Verſuchung zu der berüchtigten „äußeren Ablenkung“ ihren Höhepunkt. In dieſer Lage aber befindet ſich zur Zeit offen⸗ ſichtlich unſer polnaiſcher Nachbar und dieſer Tatbeſtand verleiht der unheimlichen Ner⸗ voſttät, in der ſich ſeit Monaten Danzig und Oſt⸗ preußen befinden, eine tiefe Begründung. In Danzig hegt man die Ueberzeugung, daß in der Hauptſache nur das vielſtündige Telephon⸗ geſpräch, durch das ein dortiger engliſcher Jour⸗ naliſt Anfang Mai ſeine Londoner Redaktion von der unmittelbar drohenden Gefahr zu überzeugen und ſie zu dem bekannten Alarmruf zu veranlaſſen gewußt hat, dieſe Gefahr vorläufig abge⸗ wandt habe, ſieht aber mit Schrecken die neuer⸗ lichen polniſchen Herausforderungen. Auch in Oſt⸗ preußen haben die mancherlei amtlichen Bekun⸗ dungen nur zeitweiſe beruhigend gewirkt, zumal ſie trotz dringender Mahnungen eingeweihter Perſön⸗ lichkeiten reichlich ſpät kamen. Inzwiſchen haben pol⸗ niſche Agenten ſich erneut an die Arbeit gemacht, für die Verbreitung von Gerüchten zu ſorgen, die — von der Wahrheit oft vielleicht nicht einmal ſehr weit entfernt— in Oſtpreußen Verzagtheit und Kopfloſigkeit herbeiführen ſollen. In Wahrheit iſt die Lage in Polen ſelbſt ſo niederdrückend und für die Aufrechterhal⸗ tung der öffentlichen Oroͤnung ſo bedrohlich, daß das Experiment einer Ablenkung nach außen nur zu naheliegend ſcheint. Die öffentliche und private Ver⸗ ſchuldung gegenüber Frankreich iſt ſo groß, daß die⸗ ſes Land es ſich heute ſchon reiflich überlegen muß, ob ſes noch möglich und rätlich iſt, dem ſchlechten Gold immer wieder gutes nachzuwerfen. Die polniſche Propaganda in Frankreich arbeitet fieberhaft, aber mit abnehmendem Erfolge. Nicht nur die franzöſt⸗ ſchen Kredite fließen ſpärlicher, ſondern Frankreich hab auch, um die ſich zunehmend bemerkbar machende Arbeitsloſigkeit nach Möglichkeit vom eigenen Volke fernzuhalten, neben den tſchechiſchen und nordafrk⸗ kaniſchen Arbeitern vor allen Dingen die ſehr be⸗ deutende Zahl früher beſchäftigter polniſcher Arbeiter abgeſchoben, die nun nach ihrer Rückkehr zerlumpt und mittellos in der Heimat den polniſchen Säckel mit ihrem Unterſtützungsbedürfnis empfindlich be⸗ laſten. Der polniſche Staatshaushalt mit ſeinen enor⸗ men Rüſtungsausgaben, deren Deckung durch Frankreich immer unſicherer wird, läßt ſich aus eigener Kraft des Landes abſolut nicht im Gleichgewicht halten. Um die Beamtengehälter und ihre Auszahlung iſt es in Warſchau noch viel ſchlimmer beſtellt als in Berlin. Von weit geringe⸗ ren Grundgehältern ſind weit höhere Abſtriche vor⸗ genommen worden als bei uns. Wenn auch die Nahrungsmittel drüben weſentlich billiger ſind, ſo erfordern die unwahrſcheinlich hohen Zölle doch für den ſonſtigen Lebensunterhalt, beſonders Klei⸗ dung und Schuhwerk, ſo hohe Aufwendungen, daß ſie bei dem heutigen Tiefſtand der Beamtengehälter geradezu unerſchwingbar ſind. In Mark umgerech⸗ net, bezieht ein mittlerer Beamter kaum ſo viel, wie in Deutſchland bisher ein gelernter erwerbs⸗ loſer Arbeiter an Unterſtützung erhielt. Die Stimmung im Lande iſt miſerabel, die Gefahr einer Revolution gilt als ſehr nahe⸗ liegend. Der finanzielle Zuſammenbruch kann nur durch ganz energiſche Abrüſtung vermieden werden, ſofern nicht Frankreich wieder und wieder tief in den Beutel greift. Aber gerade an Abrüſtung denkt Polen zu allerletzt. Einſtweilen ſpielen ſeine Staatsmänner vielmehr mit dem Gedanken,„prak⸗ tiſchen“ Gebrauch von dem erreichten Höchſtſtand der Rüſtung zu machen und es mit der Verwirklichung des Traumes:„Groß⸗Polen von der Dwina bis zur Oder“ verſuchen! annziellen ſtehende und enbruch nach e weg einer Bereicherung um 0 noͤſtrecken ſtrebende Polen iſt die und aktuellſte Gefahr für den Europa s. Die Befriedung Europas er⸗ e eine gleichzeitige Löſung des Weichſel⸗ roblems unter dem Geſichtspunkte wirt⸗ ernunft und nicht politiſcher Unver⸗ il reinen friedlichen Ausweg: von denen t Aufgaben, ſen iſt, wie: der„amerikaniſche“ gens und er ebenſo überflüſſige Aus⸗ len⸗(und Kanonen⸗) Bahn von Ober⸗ in, und die Entlaſtung von ſeinen un⸗ n militäriſchen Aufwendungen durch zur Abrüſtung auf einen Stand, der im Ein⸗ eht mit der militäriſchen Situation ſeines en Nachbarn. Es wäre ein großer darauf zu warten, daß angeſichts finanziellen Zuſammenbruchs die iſchen Geſchicke von ſich aus Vernunft auf dem gefährlichen Wege umkehren 5 Im Gegenteil: Alle Anzeichen ſtens darauf hin, daß ſie den kuch oder die Revolution oder beides n, nur auf den unfriedlichen Ausweg be⸗ id, unbekümmert um die unabſehbaren K onſe⸗ Der polniſche Staat ſteht vor einer Schick⸗ Sie iſt aber auch deutſche— iſt euro⸗ ckſalsſtunde! Danzigs Deutſchtum — Danzig, 24. Juni „Schleſien“ und die beiden und„C. 10“, die geſtern Das Torpedoboote„T. 190“ morgen auf der Danziger Reede vor Anker gegan⸗ gen waren, liefen gegen 17,30 Uhr in den Danziger Linienſchiff Hafen ein und machten am Viſtula⸗Speicher feſt. Beim Paſſieren der Quarantaneſtation in ber Ha⸗ feneinfahrt wurde der Flaggengruß gewechſelt. Trotz des trüben Regentages hatten ſich tau⸗ ſende von Menſchen eingefunden, um den Gäſten aus dem Reich ihren Gruß zu entbieten. Abmiral Förſter empfing an Bord des Linienſchif⸗ fes„Schleſien“ die Vertreter der Danziger und Teichsdeutſchen Preſſe. Der Admiral betonte, daß die Schiffe unendlich erfreut geweſen ſeien nach Danzig kommen zu dürfen. Sie hätten einen freuydlichen Empfang in Danzig erwartet, aber der Empfang, der den Schiffen im Laufe des Tages bereitet wor⸗ den ſei, übertreffe alles, was er bisher erlebt habe. Für die Offiziere der deutſchen Flottille wurde im Roten Saal des Rathauſes ein Empfang veran⸗ ſtaltet, bei dem der Präſident des Senats, Dr. Ziehm erklärte: Durch Ihren Beſuch und durch die Teilnahme an der für Danzig hoch bedeutſamen hiſtori⸗ ſchen Feier bekunden Sie aufg Neue die in⸗ nere auf den Banden des Blutes, des Volks⸗ tums und der Kultur beruhende Verbunden⸗ heit des Deutſchen Reicheg und des deutſchen Volkes mit dem Danziger Freiſtaat und ſeiner Bevölkerung. Die Anſprache klang aus in einem Hoch auf den Ehrenbürger von Danzig, Reichspräſident von Hindenburg. Der Neberwachungsausſchuß des Reichstags Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Auch die Zentrumsfraktion des Reichstags hat ſich jetzt der Forderung der Sozialdemokraten, der Stgatspartei und der Kommuniſten auf Einberu⸗ fung des Ueberwachungsausſchuſſes, deſſen Vorſitzender bekanntlich der nationalſoziali⸗ ſtiſche Abg. Straſſer iſt, angeſchloſſen. Damit, ſo meint der„Vorwärts“, ſei eine Mehrheit für den Zuſammentritt des Ausſchuſſes geſchaffen, und es würde Herrn Straſſer wohl nichts anderes übrig bleiben, als ſich dieſem Votum zu fügen. Das ſo⸗ zialdemokratiſche Hauptorgan fügt hinzu: „Geſchieht das binnen weniger Tage nicht, ſo wird der Präſident des Reichstags die Ein⸗ berufung veranlaſſen.“ ehe Ausſprache ſoll den Not⸗ werordnungen der Regierung v. Papen und der Sicherung der Wahlfreiheit gewidmet ſein. 6 Rücktritt der Mecklenburg⸗Schweriner Regierung — Schwerin, 24. Juni. Miniſterpräſident Eſchen⸗ burg, Finauzminiſter Haack und Innenminiſter Dr. Schleſinger ſind zurückgetreten. „Do Xx“ in Stettin — Stettin, 24. Juni. Das Flugſchiff„Do&“ traf geſtern abend von Berlin in Stettin ein und ging nach einem Schleifenflug über der Stadt auf den Dammſchen See nieder. Kapitän Chriſtianſen und die Mannſchaft des Flugſchiffes wurden vom Landes⸗ Hauptmann von Zitzewitz und dem Stettiner Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Pveſchel begrüßt. Schmuggler ſchießen auf Schmuggler — Düren, 24. Juni. Unweit der belgiſchen Grenze wurden des Nachts mehrere Schmuggler, die mit Zigaretten und Lebensmitteln ſchwer be⸗ packt heimwärts eilten, im Wald angerufen. Da auch Schüſſe abgegeben wurden, vermuteten ſte Zollbeamte und warfen ihre Habe ſchleunigſt von ſich. Später mußten ſie aber feſtſtellen, daß die Konkurrenz ihnen einen Schabernack geſpielt hatte, denn keine Zollbeamten, ſondern andere Schmuggler Hatten die Schüſſe abgegeben, die Pakete ergriffen und ſich damit aus dem Staube gemacht. Deutſche Studentin in den Alpen verunglückt — Paris, 24. Juni. Wie Havas aus Grenoble berichtet, iſt eine deutſche Studentin namens Fiſcher, die mit zwei Studenten einen Ausflug in die Alpen unternommen hatte, beim Beſteigen des Gipfels der Trois Pucelles von einem Herabfallenden Stein am Kopf getroffen und ſchwer verletzt worden. Noch während ihrer Ueberführung ins Krankenhaus erlag ſie ihren Verletzungen. Elly Beinhorn im Aſchenregen — Buenos Aires, 24. Juni. Die deutſche Flie⸗ gerin Elly Beinhorn, die von Mendoza nach Buenos Atres fliegen wollte, mußte nach Mendoza zurück⸗ kehren, weil Aſchenregen ihren Flug behinderte. td Er ſprach in einer Berliner Maſſenverſammlung von der„ſüdoeutſchen markiſtiſch⸗ſeparatiſtiſchen Kanaille“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni Beſtern haben das erſte Mal nach dem Regie⸗ gsantritt des neuen Kabinetts die National⸗ ſozialiſten eine ihrer Sportpalaſt⸗Kund⸗ gebungen abgehalten. Dr. Goebbels, der auch ſonſt ſchon recht verſtändlich ſich auszudrücken be⸗ liebte, hatte diesmal alle Hemmungen fallen gelaſ⸗ ſen und ſoweit das noch nötig war, ſein wahres Ge⸗ ſicht gezeigt. Was man hörte, war die un ver⸗ hüllte Sprache der Revolution. Wir er⸗ innern uns nicht, jemals— und es gab Zeiten, in denen Bayern für gewiſſe linksſtehende Kreiſe der leibhaftige Gottſeibeiuns war und man Mün⸗ chen als die dümmſte Stadt Deutſchlands und mit ähnlichen Komplimenten apoſtrophierte eine ſolche Sprache der Verachtung und der Hetze gegen die ſüddeutſchen Länder gehört zu haben. Herr Goebbels ſprach von der„ſüddeutſchen marxziſtiſchen ſeparatiſtiſchen Kanaille“. Eine nationalſozialiſtiſche Regierung hätte bei den jüngſten Auseinanderſetzungen mit den Ländern fünf Minuten Bedenkzeit gegeben.„Dann entweder Ja oder Nein, ſonſt Ausnahmezuſtand. Dieſem Pack muß die Fauſt unter die Naſegeſetzt wer⸗ den.“ Und an einer anderen Stelle:„Unter einem nationalſozialiſtiſchen Kabinett ſäße der Staatsrat Dr. Schäffer von der Bayeriſchen Volkspartei viel⸗ leicht ſchon hinter ſchwediſchen Gardinen.““ Die Regierung Papen erntete für die nicht ge⸗ rade dürftigen Gaben, die ſie in den wenigen Wo⸗ chen ihres Wirkens, getreu den Abmachungen des General v. Schleicher mit Adolf Hitler, den Nationalſozialiſten dargebracht hat, weder Anerken⸗ nung noch Lob. Im Gegenteil: Goebbels war höchſt unzufrieden und bemängelte, daß alles viel zu lang gedauert habe: Aufhebung des SA.⸗Verbots, des Uniformverbots, Reichstagsauflöſung uſw. Im übrigen, ſo erklärte Dr. Goebbels, könne national⸗ ſozialiſtiſche Politik immer nur von National⸗ ſozifaliſten betrieben werden, nicht von Män⸗ nern, die mit ihnen ſympathiſieren oder ihnen nahe⸗ ſtehen. Er betonte auch in anderen Wendungen mit Fleiß die kühle Diſtanz, die die Nationalſozialiſtiſche Partei zu Herrn von Papen inne zu halten wünſche. Nach dem Bericht des Wolffbüros hat Dr. Goebbels außerdem noch geſagt: „Man mache ſich keinen Begriff davon, wieviel Volksvertrauen dieſe ſeparatiſtiſche Bewegung in den letzten Tagen und Wochen verſchleudert habe. Eine Regierung, die nichts mit ihrer Macht anzu⸗ fangen wiſſe, verdiene nichts beſſeres, als daß ſie wieder ſtürze. In Sübdeutſchland habe man die Aufhebung des SA.⸗Verbotes damit entſchuldigt, daß nicht genügend Polizei vorhanden ſei. Eine nationalſozialiſtiſche Regierung hätte darauf nur die Antwort gehabt: dann wird eben Reichs ⸗ wehr eingeſetzt. Wir laſſen es uns heute nicht mehr gefallen, daß eine rote Minderheit das natio⸗ nale Deutſchland von der Straße vertreibt. Wenn man keine Gewähr für die Sicherheit der Straße bieten kann, dann geben wir das Ko m man do: Straße frei!“ Einſchränkung der Polizeihoheit der Länder? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Wenn die endgültige Entſcheidung des Münchner Kabinetts negativ ausfällt, wird die Reichsregierung ihre Ankündigung wahr machen und in einer neuen Notverordnung die reichsgeſetzliche Regelung der Demonſtrations⸗ und Uniformfrage verfügen. Im Reichsinnenminiſterium werden bereits die Vor⸗ bereitungen für das Dekret getroffen, das vermutlich am Montag erlaſſen werden wird. Die Ergänzungs⸗ notverordnung wird die noch beſtehenden Verbote reichsrechtlich aufheben, wird die Polizeihoheit der Länder einſchränken und beſtimmte Richtlinien für etwaige neue Verbote aufſtellen. Um die polizeiliche Ueberwachung zu erleichtern, iſt eine vorherige Anmeldung von Demonſtrationen bei der Ortspolizeibehörde in Ausſicht genommen. Während Baden zum Einlenken bereit zu ſein ſcheint, laſſen die Nachrichten aus Bayern darauf ſchließen, daß die bayeriſche Regie⸗ rung ſich nicht dem Wunſch des Reichs⸗ innenminiſters fügen und von ſich aus das Uniformverbot aufheben und das Demon⸗ ſtrationsverbot lockern wird. Bayern bleibt natürlich der Weg zum Staats⸗ gerichtshof offen. Bei der langen Dauer eines ſolchen Prozeßverfahrens iſt aber mit einer Ent⸗ ſcheidung vor der Reichstagswahl nicht zu rechnen. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ rät den Ländern, keinen nutzloſen Widerſtand zu leiſten.„Noch ein⸗ mal zu dokumentieren, daß die Reichsregierung die Verantwortung für die Folgen tragen und dafür ſeine eigenen Rechte nochmals ausdrücklich beſchrän⸗ ken zu laſſen, das wäre nur eine Demonſtration, bei der aus reichsrechtlichen und machtpolitiſchen Gründen die ſüddeutſchen Länder zunächſt einmal den Kürzeren ziehen müßten. Eine größere Elaſti⸗ zität in der praktiſchen Innenpolitik wäre für beide Konfliktsparteien zu wünſchen. Die Waffen werden ſtumpf, wenn man ſie zu viel gebraucht.“ Auch der Demokratiſche Zeitungsdienſt drückt die Erwartung aus, daß die Länder klug genug ſein werden, eine reine Preſtigepolitik zu vermeiden. Nolveroronung mit drei Paragraphen Berlin, 24. Juni. Die für den Fall einer negativen Antwort der ſüddeutſchen Länder vorbereitete Notverord⸗ mung wird, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ zu wiſſen glaubt, ſehr kurz ſein und nur drei Paragra⸗ phen haben. Die Länder ſollen danach— das haben auch wir wiederholt geſagt— nur noch berechtigt ſein, bei Vorliegen einer beſonderen Veranlaſſung für ganz kurze Zeit, etwa für einen Tag und für beſtimmte Gelegenheiten, Uniformverbote auszu⸗ ſprechen. Die Ortspolizeibehörden werden für dieſe beſonderen Fälle gleichfalls zu derartigen Maßnahmen ermächtigt. Gerüchte, daß der Reichs⸗ kanzler von Papen zu der entſcheidenden Sitzung des Reichskabinetts in der Angelegenheit über das Wochenende nach Berlin kommen und dann wieder nach Lauſanne zurückfahren würde, ſcheinen ſich nach der„D...“ indes nicht zu bewahrheiten. Schwere politiſche Zuſammenſtöße In Verlin — Berlin, 24. Juni. Die Bemühungen der Berliner Polizei, die Ruhe auf den Straßen aufrechtzuerhalten, gelangen met⸗ ſtens nur unter Anwendung von Gummiknüp⸗ pen, und in verſchiedenen Stadtteilen mußte ſogar die Polizet Schreckſchüſſe abgeben, um die ko m⸗ munſiſtiſchen Demonſtranten, die trotz des polizeilichen Verbotes auf die Straße gegangen waren, auseinanderzutreiben. In Schöneberg ver⸗ ſuchten die Kommuniſten die Schloßſtraße entlang auf das Rathaus zu ziehen, wurden aber bald von der Polizei zerſtreut. Am Comeniusplatz rotteten ſich etwa 500 Kommuniſten zuſammen und leiſteten der Polizei heftigen Widerſtand. Es wurden meh⸗ rere Schreckſchüſſe abgegeben, worauf die Menge auseinanderſtob. Hier wurden vier Hauptſchreier ſiſttert. Beſonders gefährlich entwickelte ſich die Situa⸗ tion in Neukölln. Etwa 1000 Kommuniſten er⸗ ſchienen aus den Nebenſtraßen in der Berliner Straße und waren trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei nicht zum Auseinandergehen zu bewegen. Erſt nachdem die Polizei ſechs Schreckſchüſſe abgegeben hatte, gelang es ihr einigermaßen, die Ruhe wieder herzuſtellen. Auch am Wedding und in Steglitz ſetzten die Kommuniſten ihre Ruheſtörungen ein, konnten aber bald nach Einſatz polizeilicher Kräfte ausein⸗ andergetrieben werden. Am Fiſcherkietz entſtand zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten gegen 9 Uhr eine Schießerei, die längere Zeit dauerte. Es wurden mehrere Verletzte feſtgeſtellt. In der Zeit von Mittag bis 9 Uhr abends wur⸗ den 60 Siſtierungen vorgenommen. And im Ruhrgebiet — Dortmund, 24. Juni. Die Nationalſozialiſten hatten für Donnerstag abend im Lokal Bergſchenke in Dortmund⸗ Dorſtfeld eine Verſammlung einberufen. Schon vor der Verſammlung hatten ſich größere Kolonnen von Kommuniſten eingefunden, die die an⸗ rückenden Nationalſozialiſten auflauerten. Kurz vor 8 Uhr zog ein geſchloſſener Zug von etwa 80 Mann Nationalſozialiſten zum Lokal. In der Hellweger⸗ ſtraße kam es dann zu einem ſchweren Zuſammen⸗ ſtoß. Die nachdrängenden Kommuniſten bewarfen die Nationalſozialiſten mit Steinen. Es fielen etwa 30 Schüſſe. Hierbei wurde der 26jährige Naktional⸗ ſozialiſt Heinrich Abenich durch einen Kopf⸗ und mehrere Bruſtſchüſſe auf der Stelle getötet. Fünf weitere Nativnalſozialiſten erlitten erhebliche Ver⸗ letzungen. Nur mit Mühe gelang es den drei be⸗ gleitenden Polizeibeamten, mit vorgehaltenen Re⸗ volvern die nachdrängenden Kommuniſten in Schach zu halten. Im Stadtteil Marxloh kam es geſtern abend mehrfach zu politiſchen Zuſammenſtößen und Zuſam⸗ menrottungen, die ſich bis gegen 10 Uhr abends fortſetzten. Als eine Gruppe Nationalſozia⸗ Jläſten in Uniform ihr Vereinsheim am Hinden⸗ burgplatz aufſuchten, wurden ſie von politiſchen Geg⸗ nern verfolgt. Es kam zu einem heftigen Zuſam⸗ menſtoß, in deſſen Verlauf auch eine Anzahl Schüſſe fielen. Ein Kommuniſt wurde getötet. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſoll der Getötete von einem eigenen Parteigenoſſen er⸗ ſchoſſen worden ſein. Die Polizei mußte mehr⸗ mals Schreckſchüſſe abgeben. Bei einem anderen Zu⸗ ſammenſtoß wurde ein Nationalſozialiſt dur ch vier Meſſerſtiche ſchwer verletzt, ſo daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. In beiden Fällen ſollen die Täter verhaftet worden ſein. Die Zuſammenrottungen wiederholten ſich noch mehrfach, ſo daß die Polizei ſich immer wieder ge⸗ nötigt ſah, von der Schußwaffe und vom Gummi⸗ knüppel Gebrauch zu machen. Insgeſamt wurden etwa 60 Perſonen feſtgenommen. d — Wien, 24. Juni. Durch raſches Eingreifen der Polizei wurden geſtern in Wien zahlreiche kommu⸗ niſtiſche Demonſtrationsverſuche im Keime erſtickt, ſo daß es nicht zu größeren Störun⸗ gen kam. Insgeſamt nahm die Polizei 392 Demon⸗ ſtranten feſt, darunter zwei führende Kommuniſten, die von der Stephanuskirche aus Anſprachen halten wollten. Lärm in Württembergs Landtag — Stuttgart, 24. Juni. Zu der Landtagsſitzung waren die Nationalſozialiſten geſchloſſen in Uni⸗ form erſchienen. Landtagspräſident Mergenthaler, der ebenfalls der nationalſozialiſtiſchen Partei an⸗ gehört, trug einen ſchwarzen Anzug. Beim Einzug der Nationalſozialiſten entſtand auf der Linken ein großer Lärm. Vor Eintritt in die Tagesordoͤnung beantragte der Führer der Zentrumspartei, Abg. Bock, die ſofortige Vertagung der Sitzung auf Frei⸗ tag vormittag. Präſident Mergenthaler erklärte, daß in Württemberg das Uniformverbot gefallen ſei und daß es keine Geſchäftsordnungsbeſtimmung gebe, örſcheinen in Uniform verbiete. Nach kur⸗ zer Ausſprache wurde der Vertagungsantrag gegen die Stimmen der Nattonalſozialiſten, Deutſchnatio⸗ nalen, des Bauernbundes und des Chriſtlichſozialen Volksdienſtes angenommen. 17 4 Keine Auflöſung * 2 5 des Sachſen-Lanotags — Dresden, 24. Juni. In der Sitzung des Sächſiſchen Landtages ſtand als erſter Punkt ein nationalſozialiſtiſcher Antrag auf Landtagsauflöſung zur Beratung. Bei der Ab⸗ ſtimmung wurden insgeſamt 93 Stimmen abgegeben. Der Antrag auf Landtagsauflöſung wurde mit 58 Stimmen der Sozialdemokraten, der Staatspartei, Deutſchen Volkspartei, Wirt⸗ ſchaftspartei u. des Chriſtlich⸗ſozialen Volks⸗ dienſtes gegen 35 Stimmen der National⸗ ſozialiſten, Deutſchnationalen und Kommu⸗ niſten abgelehnt. Während einer Rede des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Studentkowſki kam es zu ſtürmiſchen Lärmſzenen, in deren Verlauf die beiden national⸗ ſozialiſtiſchen Abgeordneten Dömicke und Laſch aus dem Saale gewieſen wurden. Als Abg. Laſch bereits zum zweitenmal aufgefordert wurde, den Saal zu verlaſſen, rief er dem ſozialdemokratiſchen Präſiden⸗ ten Weckel zu:„Sie Schurke!“ Der Präſident ver⸗ ließ hierauf den Saal, womit die Sitzung unterbro⸗ chen war. Der Aelteſtenrat ſchloß die beiden natio⸗ nalſozialiſtiſchen Abgeordneten von ſechs Sitzungen aus. Der Aelteſtenrat war weiter der Anſicht, daß es eine ſo unerhörte Beleidigung ſei, den Landtags⸗ präſidenten Schurke zu nennen, daß die Sitzung ab⸗ gebrochen werden müſſe. Die nächſte Sitzung wurde auf 28. Juni anberaumt. Wahlpropaganda im Preußenhaus Statt ſachlicher Arbeit nur Agitationsauträge Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Bayern, 24. Juni. Nachdem aus der Miniſterpräſtdentenwahl wieder nichts geworden iſt und die endgültige Aufſtellung des Landtagspräſidiums erledigt iſt, verbringt das Preußenhaus ſeine kurzen Tage mit eifriger Wahl⸗ werbung. Parteipolitiſches Gezänk und ausſichts⸗ loſe Propagandaanträge werden mit oder ohne Aus⸗ ſprache über die Bühne gerollt. Zumeiſt handelt es ſich dabei um Forderungen, die gar nicht unter die Kompetenz der Preußenregierung fallen und die auch im übrigen unausführbar ſind. Die Kommuniſten wollen die Wegſteuerung aller Vermögen über 12 000 Mark. Die Nationalſozialiſten verlangen die Beſeitigung der anonymen Kapitalgeſellſchaften, die ſtaatliche Kontrolle des Bank⸗ und Börſenweſens und ſtellen daneben die ſchönſten Anträge auf Beſei⸗ tigung der Unterſtützungskürzungen und für Ar⸗ beitsbeſchaffung, bei denen es allemal nur am leidi⸗ gen Geld mangelt. Auch eine kulturpolitiſche Ausſprache, zu der der Miniſter Grimme mit einigen der Referenten aus dem Kultusminiſterium ſich eingefunden hatte, wurde abſolviert. Sie wurde hoffnungsvoll durch einen kommuniſtiſchen Antrag auf Aufhebung des Konkordats und des Vertrags mit den evangeliſchen Kirchen eingeleitet und durch die das die Verſicherung des Nationalſozialiſten Dr. Haupt, daß es nur eine einzige geiſtige Bewegung, nämlich die nationalſozialiſtiſche gebe, wirkſam abgeſchloſſen. Heute wird das Spiel mit ſchönen Reden und Ab⸗ ſtimmungen fortgehen. Außerdem ſoll die Amneſtievorlage nunmehr in dritter und letzter Leſung verabſchiedet werden. Ein Berliner Abendblatt bringt eine kurze Ueber⸗ ſicht, wer denn alles der neuen Freiheit ſich erfreuen wird: Die Attentäter auf den Reichsbankpräſidenten Luther, die kommuniſtiſchen Mörder der Polizeiofftziere am Bülowplatz, der Mörder des jungen Nationalſoziali⸗ ſten Norkus, die Beteiligten an den Kurfürſtendamm⸗ Krawallen u. a. mehr. Die Erſchütterung, die die Rechtspflege des Staates und das Rechts ⸗ empfinden des Volkes durch derartige Amne⸗ ſtiepraktigen erleidet, wird, fürchten wir, kaum je wieder zu beheben ſein. Immerhin hat nach der heute zweifellos erfolgenden Annahme des Geſetzes durch den Landtag erſt einmal der Staatsrat das Wort. Der Staatsrat hat am Mittwoch gegen den vor einer Woche„irrtümlich“ angenommenen ſozial⸗ demolxatiſchen, im Vergleich zu den nationalſoziali⸗ ſtiſchen Vorlagen weſentlich milderen Amneſtieantrag Einſpruch erhoben. Vizepräſident Vaumhoff Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Der Zentrumsabgeordnete Baumhoff, der, wie erinnerlich, am Mittwoch zum zweiten Vizepräſtden⸗ ten des preußiſchen Landtags gewählt wurde, ſich ſeine Zuſtimmung aber vorbehielt, hat geſtern nach⸗ mittag in einem Schreiben an den Landtagspräſiden⸗ ten Kerrl die Wahl angenommen. Nachdem die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtags Baum⸗ hoff erſucht hatte, ſeinen Platz im Präſidium ein⸗ zunehmen, war dieſe Entſcheidung zu erwarten. Myſteriöſe Wechſel⸗Schiebungen — Stuttgart, 24. Juni. Seit einigen Wochen wer⸗ den faſt feden Tag Wechſel im Betrage von 500 bis 3000% bei einem Stuttgarter Bankkommiſſtons⸗ geſchäft zur Zahlung präſenttert, die von einer Ber⸗ liner Bankfirma Jakob Rötzel akzeptiert ſind. Da der Akzeptant dem Stuttgarter Bankkommiſſions⸗ geſchäft vollkommen unbekannt iſt und da auch keine Deckung für die Wechſel vorhanden iſt, gehen die Wechſel zu Proteſt. Die Stuttgarter Firma hat An⸗ zeige bei der Kriminalpolizei erſtattet, die bisher aber noch keinerlei Feſtſtellungen machen konnte. Da täglich neue Wechſel auftauchen, ſcheint es ſich um eine Betrugsaffäre größeren Umfanges zu handeln. 0 I N tritt Uebe bilde bered ßen leitut Ein in ei bean ihnen ſtraß e 1 Orts hältn kurze mehr ausſe Ti verke Unfä eng von mit f ſolche Breit Der Schw vorko ſonde als 9 ſig, 1 kehrs und 0 2220 die ſi Haup verpf herab iſt in Straf verke! zeichn Std.) nung „Ken! dem rechtl. An an werde Verhe fortla natur Wahl gabe nimm Wege Staat Warn Schutz diener etwa: Straß die N Haupt Zeiche wird Verke Ausw die hi Ei dc cd„ cd u M 2 c 1 * * Freitag, 24. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 287 Slraßenverkehr und Warnungstafeln Ein Fachmann beleuchtet kritiſch die Mannheimer Verhältniſſe Mit dem allerorts wachſenden Straßenverkehr tritt beſonders in den Hauptdurchgängsſtraßen eine Ueberlaſtung ein, die eine Quelle von Gefahren bildet, von denen die vielen gemeldeten Unfälle ein beredtes Zeugnis ablegen. Man ſucht ſolche Stra⸗ ßen daher zu entlaſten, entweder durch teilweiſe Um⸗ leitung des Verkehrs oder dadurch, daß man ſie zu Einbahnſtraßen macht, d. h. den Verkehr nur in einer Richtt zuläßt. Die Gefahr ſolcher ſtark beanſpruchter Straßen liegt nun nicht allein in ihnen ſelbſt und an Kreuzungen mit anderen Haupt⸗ ſtraßen, ſondern ein verhältnismäßig großer Prozeutſatz von Unfällen ereignet ſich an Einmündungen von Nebenſtraßen. Ortskundigkeit kann bei den heutigen Verkehrsver⸗ hältniſſen, dem Fernverkehr— auch den bis vor kurzem rapid geſtiegenen Güterfernverkehr— nicht mehr als Regel angenommen werden und als Vor⸗ ausſetzung gelten. Treffen Fahrzeuge aus Nebenſtraßem auf ſolche verkehrsdichte Straßen auf, ſo iſt die Gefahr von Unfällen groß, beſonders dann, wenn die Straßen eng und unüberſichtlich und außerdem womöglich von Straßenbahnen befahren ſind. Mannheim weiſt mit ſeinem alten Straßenbild eine ganze Anzahl ſolcher Straßen auf, die Schwetzingerſtraße, Breiteſtraße, Kunſtſt Wenn beiſpielsweiſe an der Einmündung der Heinriſt Lanzſtraße in die Schwetzingerſtraße immer wieder Zuſammenſtöße vorkommen, ſo iſt dies durchaus nicht verwunderlich, ſondern nur natürlich. Die Heinrich Lanzſtraße iſt als Nebenſtraße verhältnismäßig breit es abſchüf⸗ ſig, während die Schwetzingerſtraße als Hauptver⸗ kehrsſtraße mit doppelten Straßenbahnſchienen eng und wenig überſichtlich iſt. In Newyork hat man die Einfahrſtellen von Nebenſtraßen in die großen durchgehenden Straßenzüge durch Schilder gekennzeichnet mit der Aufſchrift„stop, avenue“, die ſinnfällig ausgeführt, eigens dem Schutze der Hauptſtraßen dienen und die einfahrenden Fahrzeuge verpflichten, die Geſchwindigkeit bis aufs äußerſte herabzuſetzen, nötigenfalls anzuhalten. Auch bei uns iſt in vielen größeren Städten durch örtlich geltende Straßenordnungen die Vorſchrift erlaſſen, in„Haupt⸗ verkehrswege“— wie ſie das Kraftfahrzeuggeſetz be⸗ zeichnet— mit Schrittgeſchwindigkeit(etwa 6 Km.⸗ Std.) einzufahren. Im übrigen macht die Verord⸗ nung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen die „Kennzeichnung von gefährlichen Wegeſtellen, die dem Durchgangsverkehr dienen“, den polizeilichen Behörden zur Vorſchrift, ſchweigt ſich allerdings dar⸗ über aus, wer hierfür koſtenpflichtig iſt. Im allgemeinen wird— je nach Landesrecht— der Wegebaupflichtige die Koſten für die Anbringung von notwendigen Warnungsſchildern zu tragen ha⸗ hen. Dieſe Beſtimmung iſt Schutzgeſetz im Sinne des BGB und ſchließt unter gegebenen Umſtänden auch eine Erſatzpflicht ein. Bei verkehrsdichten, engen und überſichtlichen Straßen, die häufig Anlaß zu Verkehrsunfällen geben, ſollte, abgeſehen von der rechtlichen Grundlage, mit der Anbringung von Warnungstafeln, beſonders an bekannt gefährlichen Stellen, nicht geſpart werden, denn die Koſten hierfür ſtehen in keinem Verhältnis zu den Verluſten an Gut und Leben, die fortlaufend durch Unfälle entſtehen. Viel kommt naturgemäß auf die Art der Anbringung und die Wahl eines ſinnfälligen Zeichens an, das die Auf⸗ gabe der Kennzeichnung ſolcher Stellen eigens über⸗ nimmt. Das neue internationale Abkommen über Wegezeichen, das von den meiſten europäiſchen Staaten angenommen iſt, hat die Einführung eines Warnungszeichens vorgeſehen, das ſpeziell dem Schutz der Einfahrtsſtellen in Hauptverkehrsſtraßen dienen ſoll. In deutſcher Uebertragung beſagt es etwa: der Fahrer hat Fahrzeugen, die auf der Straße fahren, in die er einzufahren beabſichtigt, die Vorfahrt zu laſſen, oder kurz: Achtung! Hauptverkehrsweg! Bis zur Einführung der neuen Zeichen, mit der unſer Punktſyſtem fallen wird, wird noch geraume Zeit vergehen, aber unſere jetzigen Verkehrszeichen bieten ja eine reiche— allzureiche— Auswahl von Warnungstafeln verſchiedenſter Art, die hierfür in Frage kommen können. Ein Zuviel an Warnungstafeln gemäß auch verfehlt; iſt natur⸗ zu einer führen. und Warnungsweſen es könnte die Wirkung abſchwächen Werwäſſerung des Z. Zt. fehlen jedoch Warnungstafeln insbeſondere an bekannt gefährlichen Stellen, über die die Stati⸗ ſtik von Unfallſtellen nützlich Auskunft geben kann, weiter fehlen ſie an Straßen obengenannten Cha⸗ rakters. Zu den Hauptverkehrswegen gehört auch die Kunſtſtraße, der dieſe Eigenſchaft neuerlich vom Kaiſerring bis C 5 /D 5, alſo über die Breite⸗ ſtraße hinaus, verliehen iſt. Damit wird ſie an der Kreuzung mit der Breiteſtraße gleichwertig, trotz⸗ dem die Breiteſtraße zweifelsohne an Verkehrs⸗ bedeutung bei weitem überlegen iſt. Neben der Verkehrsbedeutung fällt auch die Ver⸗ kehrsübung ins Gewicht, die ſtets ein getreues Abbild der tatſächlich vorliegenden Verkehrsverhält⸗ niſſe gibt. Sinngemäß ſoll beides ſeinen Niederſchlag in der Bewertung von Straßen durch die zuſtändige Behörde finden. Bekanntlich beſtimmt das Kraft⸗ fahrzeuggeſetz, daß an Kreuzungen von gleichwerti⸗ gen Straßen, hier zwei Hauptverkehrswege, dem von rechts kommenden Fahrzeug die Vorfahrt zu⸗ ſteht. Rechtlich würde alſo durch Ernennung der Kunſtſtraße zum Hauptverkehrsweg einem Fahrzeug, das z. B. vom Zeughausplatz kommend die Breite⸗ ſtraße kreuzt, die Vorfahrt zuſtehen gegenüber allen Fahrzeugen dieſer Straße, die vom Paradeplatz kommen. Hierzu zählen auch Straßenbahnen, denen zwar das Schienenräumungsrecht zur Seite ſteht, die aber in bezug auf das Vorfahrtsrecht ande⸗ ren Fahrzeugen gleichſtehen. Die Praxis ſcheint dem Buchſtaben des getroffenen Erlaſſes unrecht zu ge⸗ ben, denn tatſächlich kreuzt der Verkehr der Breite⸗ ſtraße— beſonders die Straßenbahn— nach wie vor in fließender Fahrt die Kunſtſtraße, unbekümmert um die ihr verliehene Eigenſchaft und umgekehrt nehmen, wie ſich zeigt, alle Fahrzeuge der Kunſt⸗ ſtraße Rückſicht auf den Verkehr in der Breiteſtraße. Die Beſtimmung ſcheint verfehlt und eine Abände⸗ rung am Platz zu ſein, wie ſich bereits mehrfach bei der Beurteilung von Unfällen erwieſen hat. Es iſt meiſt nicht zweckmäßig, Straßen ohne Straßenbahn⸗ verkehr, die ſolche mit Straßenbahnen kreuzen, dieſen gleichzuſtellen, es ſei denn, daß die ſchienenloſe Uebergewicht Straße in anderer Weiſe irgend ein ö der Fall iſt. 0 von Bedeutung aufweiſt, was hier 9 Von den vielen beſtehenden Arten von Gefahr⸗ ſtellen ſei noch eine erwähnt, der nicht genügend Beachtung geſchenkt wird. Es iſt dies die Schienenverlegung der Straßenbahn, die häufig von der Mitte der Straße auf die Seite oder von der einen auf die andere Straßenſeite hinüberwechſelt. In früheren Zeiten hat man bei der Schienenverlegung auf den Straßenverkehr kaum oder wenig Rückſicht genommen. Heute hat der Kraftfahrzeugverkehr beträchtliche Bedeutung gewonnen und es wäre ungerechtfertigt, wollte man der Straßenbahn hier noch ein Privileg einräumen und eine Schienenführung ausführen unbekümmert um den Straßenverkehr, der durch dieſe gefährdet wird. Ganz irrelevant iſt, bei Unfällen an ſolchen Stellen nun grundſätzlich die Schienenräumungs⸗ pflicht bzw. Transportgefährdung in den Vorder⸗ grund zu ſtellen, denn tatſächlich geben fahrregel⸗ widrige Schienenführungen häufig Anlaß zu Un⸗ fällen. Solche Stellen ſind weniger in den Städten ſelbſt— Heidelberg macht diesbezügl. eine Aus⸗ nahme— als im Umkreis der Großſtädte zu finden und ſollten regelmäßig durch Warnungsſchilder (ungeſchützter Bahnübergang) gekennzeichnet ſein. Eine weitere Gefahrenquelle bilden Ableitun⸗ gen von Straßenbahnſchienen von der Straße auf eigenen Bahnkörper, die meiſtens im ſpitzen Winkel zur Straße erfolgen und für Kraftfahrzeuge, beſonders nachts, leicht trreführend wirken. Macht die Straße an ſolchen Stellen eine Kurve, während die die Straße ver⸗ laſſenden Schienen ihre Richtung beibehalten und wechſelt womöglich die Schienenführung kurz vor der Ableitung der Straßenſeite, ſo iſt die Gefahr für Kraftfahrzeuge beſonders groß. Solche Schienen⸗ ableitungen ſollen mindeſtens durch Sperrſchil⸗ der geſchützt ſein. Beſſer iſt noch, ſie durch Boskett oder Buſchwerk mit einem entſprechenden Ausſchnitt für die Bahndurchfahrt kenntlich zu machen. Vor⸗ beugen iſt beſſer, Verhüten leichter als Wiedergut⸗ machen. E. Am 26. Juni Deutſcher Liedertag Der Deutſche Liedertag wird am kommen⸗ den Sonntag alle deutſchen Geſangvereine des In⸗ und Auslandes zu einer machtvollen Demonſtration für das deutſche Lied aufruſen. Mehr denn je iſt in dieſer ſchweren Notzeit die Pflege des deutſchen Lie⸗ des, eines unſerer wertvollſten Kulturgüter, notwen⸗ dig. Die Mannheimer Sänger vereini⸗ gung verſammelt in der nun ſchon üblichen Weiſe ihre Mitglieder am Sonntag abend vor dem Roſen⸗ garten, um von.45 Uhr ab ein wirkungsvolles Pro⸗ gramm zur Abwicklung zu bringen. 40 Vereine ſind hierzu aufgeboten. Nach Vorträgen der Kapelle Schönſg ſingt der Maſſenchor das„Gloria“ von Schubert und„Morgen muß ich fort von hier“ von Silcher. Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier hält hierauf die übliche Anſprache. Nach den Ge⸗ ſamtchören„In einem kühlen Grunde“ von Silcher und„Nur die Hoffnung feſtgehalten“ von Zöllner folgt als allgemeines vierſtimmiges Lied, 2 bei dem auch das Publikum mitſingt,„Sah ein Knab ein Röslein ſtehn“. Vorträge der Kapelle Schönig beſchließen die Veranſtaltung, zu der die Einwohner⸗ ſchaft herzlich eingeladen iſt. Hoffentlich läßt ſich das Wetter einigermaßen an, damit auch die Leucht ⸗ fontäne, die nachher in Tätigkeit tritt, die ver⸗ diente Beachtung finden kann. In den Vororten werden die der Sängerver⸗ einigung angehörigen Vereine zu verſchiedenen Ta⸗ geszeiten ſingen, und zwar in Feudenheim und Sandhofen um 11 Uhr vormittags, in Wald⸗ hof um 3 Uhr, in Käfertag um halb 5 Uhr und in Rheinau um 6 Uhr nachmittags. Der Männer⸗ geſang verein Lindenhof, E.., wird an mehreren Stellen des Stadtteils Lindenhof in der Zeit von halb 7 bis 8 Uhr abends eine Reihe von Volks⸗, Rhein⸗ und Weinliedern zum Vortrag bringen. Mannheimer Großbauten Langſam reifen die großen öffentlichen Bauten, die im Laufe der beiden letzten Jahre noch in An⸗ griff genommen wurden, ihrer Vollendung zu. Der Neubau des Arbeitsamts in M 3 iſt im baulichen Teil bereits vollkommen fertig⸗ geſtellt. Auf den Gerüſten, die das fertige Bauwerk umgeben, werden zurzeit die Außenverputzarbeiten durchgeführt. Sämtliche Arbeiten für den Neubau ſind bereits vergeben. Die Schreiner und Tüncher werden in den nächſten Wochen mit Hochdruck arbei⸗ ten, denn man rechnet damit, daß im Laufe des Monats Auguſt die neuen Räumlichkeiten des Arbeitsamts bezogen werden können. In einfachen ſchmucken Linien ohne beſonderen Luxus hat das Städtiſche Hochbauamt einen Verwaltungsneubau erſtellt der ſich gut in die ihn umgebenden Häuſer⸗ blocks einfügt. Der Neubau der Allgem. Ortskrankenkaſſe in den auch die Ortskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe, die Kontrollſtelle Mannheim der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden und die Leitung der freien Vereinigung badiſcher Krankenkaſſen, die jetzt noch in Pforzheim ſich befindet, einzieht, wird gleich⸗ falls noch in dieſem Jahr bezogen werden. Auch an dieſem Neubau ſind die Bauarbeiten nahezu vollendet. Es werden zurzeit die Innenarbeiten für die Gipſer u. a. Handwerker vergeben. Die Finanzierung der Schlußarbeiten iſt ſichergeſtellt. Man rechnet damit, im Herbſt dieſes Jahres den Neubau beziehen zu können. Die urſprünglich geplanten Eigeneinrichtungen, wie zahnärztliche Klinik uſw., werden vorerſt nicht aus⸗ geführt, ſondern nur die Verwaltungsräume aus⸗ gebaut. Mit der Vollendung dieſer beiden öffent⸗ lichen Bauten und der Fertigſtellung der Rhein⸗ brückenauffahrt im Herbſt ſind die großen Bauvor⸗ haben des vergangenen Jahres zu Ende geführt. 7 2— 2 Die badiſchen Höheren Schulen Wie wir den„Süddeutſchen Schulblättern“, dem Organ des Badiſchen Philologenvereins, entnehmen, hat ſich im Schuljahr 1932/33 die Zahl der Höhe⸗ ren Schulen um vermindert. Es ſind dies die Realſchulen Mannheim ⸗Jeudenheim und Pforzheim, die Mädchenrealſchule Lörrach(ſie wurden mit den Oberrealſchulen im Ort vereinigt) und die Aufbauoberrealſchule in Lahr und die dortige Mädchenrealſchule(ſie ſind zu einer Oberrealſchule mit einer vierſtufigen Aufbaurealſchule verbunden worden). Statt bisher 88 ſelbſtändigen Anſtalten ſind nur noch 84 vorhanden, darunter 17 kombinierte ge⸗ gen ſeither 15. Sodann wurden bei den einzelnen Oberrealſchulen einſchneidende Aenderungen vorge⸗ nommen. Im laufenden Schuljahr beſuchen 17 813 Kna⸗ ben und 9120 Mädchen, alſo zuſammen 26 933, die badiſchen höheren Lehranſtalten. Die Geſamtzahl der Schüler und Schülerinnen har ſich gegen das Vorjahr um 1632, die der Klaſſen um 57 vermindert. Die Zahl der Sextaner beläuft ſich auf 4272. Die Unterſtufe wird von 13 454 Schülern bw. Schülerinnen beſucht, die Mittelſtufe von 7667 und die Oberſtufe von 5812. Die Zahl der Ober⸗ primaner beträgt 2070, darunter 501 Mädchen. Im Schuljahr 1931/82 waren es 2175 Oberprimaner bzw. Abiturienten, darunter 1534 Schüler und 638 Schü⸗ lerinnen. Es ergibt ſich daraus die intereſſante Tat⸗ ſache, daß die Zahl der Oberprimaner, die im Schul⸗ jahr 1931/32 den höchſten Stand erreicht hat, zurück⸗ gegangen iſt, weil 137 Mädchen weniger vorhanden ſind. Dieſe Abwärtsbewegung wird, wie die Schüler⸗ zahl der Unterprimen und Oberſekunden erkennen läßt, weitere Fortſchritte machen. * Im Mannheimer Einzelhandelsverband iſt ein Vorſtandswechſel vorgenommen worden. Der neue Vorſtand, der in der geſtrigen Hauptverſammlung gewählt wurde, ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Karl Stahl(1. Vorſitzender), Karl Barber (2. Vorſitzender), Bergdold, Hertlein, Kie⸗ fer, Liebhold und Hirſchbruch(Mitglieder). Herr Rudolf Engelhorn(i. Fa. Engelhorn u. Sturm), der ſein Amt als 1. Vorſitzender infolge Ar⸗ beitsüberlaſtung niederlegen mußte, war ſelbſt durch die einmütige Vertrauenskundgebung aller in dem Einzelhandelsverband zuſammengeſchloſſenen Bran⸗ chen nicht zu bewegen, ſeinen Entſchluß rückgängig zu machen. Man wird den Rücktritt des Herrn Engel⸗ horn auf das lebhafteſte bedauern, weil er gezeigt hat, daß er ſich für dieſes Ehrenamt vorzüglich eig⸗ nete. Man braucht nur an die Winternothilfe, die Lotterie und die Werbewoche während der D. L. Gl⸗ Ausſtellung zu erinnern, Veranſtaltungen, die in ihrer glücklichen Durchführung weſentlich auf die ſtarke Initiative des Herrn Engelhorn zurückzufüh⸗ ren waren. * Leichenländung. Geſtern nachmittag wurde an der Klein'ſchen Bootsverleihanſtalt an der Fried⸗ richsbrücke eine männliche Leiche geländet, die nur mit Badehoſe bekleidet war. Es handelt ſich um einen vor acht Tagen an der Riedbahnbrücke er⸗ trunkenen jungen Mann aus Wallſtadt. Reichlich lange wehrte es, bis der Abtransport der Leiche er⸗ folgte. Durch dieſe Verzögerung ſammelten ſich am linken Neckarufer und auf der Friedrichsbrücke immer mehr Neugierige an, die in die Hunderte gingen. * Zimmerbrand. Geſtern nachmittag wurde die Berufsfeuerwehr nach Langerötterſtraße 79 gerufen. Beim Verbrennen von Papier war in einer Woh⸗ nung im zweiten Obergeſchoß vermutlich durch her⸗ ausfallende Funken ein in der Nähe ſtehender Schrank in Brand geraten. Das Feuer war bei der Ankunft der Löſchmannſchaft durch Hausbewohner bereits gelöſcht. Jamilienchronik * 75. Geburtstag. Am morgigen W. Juni feiert Haupk⸗ lehrer a. D. Friedrich Binkert, Stamitzſtr. 19, in beſter körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 75. Geßburts⸗ tag. 48 Jahre lang hat Herr Binkert Schulunterricht erteilt, davon 46 Jahre allein in Mannheim. Seine frühe⸗ ren Schüler denken gewiß alle gern mit Dankbarkeit an ihre bei Herrn Binkert verbrachte Schulzeit zurück. Mit welcher Liebe Herr Binkert an ſeinem Berufe hängt, zeigt, daß er noch heute, oft von früh bis ſpät Minderbemittelten und Stellenloſen unentgeltlich Sprachunterricht in Engliſch, Franzöſiſch, Italieniſch und Spaniſch erteilt, um ihnen damit zu beſſerem Fortkommen behilflich zu ſein. All ſeine frühe⸗ ren Schüler werden ſich gerne dieſes vorbildlichen Pädagogen erinnern, der ſich hier großer Beliebtheit erfeut. Herr Binkert iſt auch über ein Lebensalter hinaus Leſer unſeres Blattes. Ein Filzhut warnt Ihr Haar! Auch das Haar für diesen Hut war einst locker und schmiegsam. Erst als es mit Seife behandelt wurde, verfilzte es Ihrzartes, empfindliches Haar würden Sie sicher nicht der Gefahr aussetzen, daß es durch gewöhnliche Seife seinen lebendigen Glanz verliert. Für das Haar brauchen Sie das milde, sodafreie Elida Shampoo! Ein Shampoo für nur 20 Pfennig, dem jetat noch ein wirksames Haarpflegemittel beiliegt: Perfekta Zitronenbad. gar nicht zu denken. entſtanden. 4. Seite/ Nummer 287 Freitag, 24. Juni 1932 Todesſturz aus dem Zuge Aus Oftersheim wird uns gemeldet: Der Schrankenwärter am hieſigen Waldeingang, etwa einen halben Kilometer von der Station Oftersheim entfernt, bemerkte am Dienstag nach der Durchfahrt des D⸗Zuges 76 einen Mann neben dem Bahn⸗ körper liegen. Die Ermittelungen ergaben, daß es ſich um einen 60 Jahre alten Kaufmann aus Mannheim handelte, der vermutlich aus dem Zuge gefallen iſt und dabei lebensgefähr⸗ liche Verletzungen, vor allem am Kopf, er⸗ litten hatte. Die Station Schwetzingen ſandte ſofort Hilfe. Als die Beamten an der Unfallſtelle ankamen, war der Verletzte bereits geſtor ben. Zeugen des Unfalles ſind nicht vorhanden. Man nimmt an, daß der alte Herr, der auf einer Geſchäftsreiſe von Mannheim nach Karlsruhe war, eine Tür verwech⸗ ſelt hat und dabei aus dem Zug geſtürzt iſt. Es wird berichtet, daß der Verunglückte ſo kurzſichtig war, daß er kaum auf—3 Meter Entfernung die Gegenſtände erkennen konnte. Die Ermittlungen über den Fall ſind aufgenommen. Die Leiche iſt Mittwoch abend nach Mannheim überführt worden. Jilmrundſchau Alhambra: Das Ende von Maradu Mit einem gehbrigen Aufwand techniſcher Mittel haben die Amerikaner einen Dſchungelfilm gedreht, der jetzt in der deutſchen Faſſung gegenwätig im Alhambra läuft. Der Verſuch, den dieſer Film Harſtellt, iſt durchaus ge⸗ glückt. Der Film vom Ende von Marabu zeigt eine bemerkenswerte Einheit von Bild und Handlung, er iſt photographiſch und akuſtiſch einwandfrei gearbeitet und die Regie hat es ausgezeichnet verſtanden, echte Expedi⸗ tionsaufnahmen vollkommen übergangsfrei in die Atelierbilder einzufügen, ſo daß es dem Zuſchauer ſchwer⸗ fallen wird, die geſtellten Aufnahmen von denen in freler Bahn zu unterſcheiden. Hinzukommt, daß die an ſich legen⸗ Häre, ja ſchon märchenhafte Handlung immerhin mit kräfti⸗ gen Akzenten verſehen wurde, die in der Geſchloſſenheit thres Ablaufes eine ſtarke Spannung vermitteln. Daß dabei Unwahrſcheinlichkeiten pſychologiſcher und geographi⸗ ſcher Natur vorkommen merkt man erſt ſpäter. Die Handlung hat die mutige Suche einer weißen Frau nach ihrem verſchollenen Gatten als Grund⸗ Lage, der durch ein eheliches Mißverſtändnis ſich von ſeiner Frau trennte und ſeit zehn Jahren in Borneyp verſchollen iſt. Der geſuchte Ehemann lebt aber als ſogenannter Leib⸗ arzt und Freund des weſteuropäiſch gebildeten Maharadſcha welt örinnen in Borneo, in Maradu. Die mutige kleine Frau ſcheut alle Gefahren und Beſchwerlichkeiten einer Ex⸗ pedition ins Innere nicht, um ihren Gatten zu finden. Grandios ſind die Bilder, die nun die Reiſe ins In⸗ nere Borneos bieten. In Marabu erfüllt ſich öte Handlung wie es filmgemäß iſt. Der Maharadſcha verliebt ſich in die weiße Frau, der ſich noch ablehnend verhaltende ſtark dem Alkohol ergebene Gatte beſinnt ſich jedoch angeſichts der Nachſtellungen ſeines farbigen Freundes auf ſeine Pflicht als Gatte und als— Weißer. Das Ende verläuft ähnlich wie in dem bekann⸗ ten deutſchen Stummfilm„Die Lieblingsfrau des Maharad⸗ ſcha“: Flucht, Wiederergreifung und Naturkataſtrophe machen die beiden Weißen frei. Alles in allem ein ſehr unterhalten⸗ der, ſauber gearbeiteter Film. Roxy⸗Theater:„Chauffeur Antoinette“ Charlotte Ander ſcheint in letzter Zeit neben dem Tonfilm Gefallen am Auto gefunden zu haben: immer wieder kann man ſie als Dame am Steuer bewundern. Im neuen Film des Roxy⸗Theaters als„Chauffeur An⸗ toinette“. Madame hat mit Colorado⸗Aktien ihr Geld verloren und Mr. Harriſon hat dafür groß gewonnen. Er kauft ihre Villa. Sie wird bei ihm Chauffeur für drei Monate, hält ſie durch, muß er ihr Villa und das verlorene Geld wieder erſetzen. Bricht ſie den Vertrag, gehört“ ſie ihm.— So der Vertrag. Natürlich hält Antoinette durch und natürlich bricht ſie im letzten Augen⸗ blick den Vertrag; damit gibts ein happy end. Dazu geht man ja ins Kino. Aber wie die Sache geſpielt wird, zeigt wirklich, daß Regie und Darſteller bei beſter Laune waren. Und ſo verläßt man das Roxy ſelbſt mit guter Laune und einem ſtillen Lächeln. Neben Charlotte Ander teilen ſich H. A. von Schlettomw, Julius Falken ⸗ ſtein, Regiſſeur Selpin und Ralph Benatzky(mit ſeiner ſchmiſſigen Muſik) in den Erfolg.— Daneben läuft ein ſtummer Film aus der Zeit der ruſſiſchen Revolution „Die rote Lady“ mit Lya de Putt! und die intereſſante Emelka⸗Tonwoche. Auch in der Oſtſtaödt beginnt das Aufteilen großer Wohnungen Nur wenige Konzeſſionsgeſuche ſtanden auf der Tagesordnung der geſtrigen Bezirks rats⸗ ſitzung. Es gibt keine Neueröffnungen mehr und ſo handelt es ſich in der Hauptſache um Ueber⸗ nahme beſtehender Wirtſchaften. Ge⸗ nehmigt wurden die Wirtſchaftsgeſuche für die Lo⸗ kale„zum Humboldthaus“, Humboldtſtraße 17,„zum Pergola“, Friedrichsplatz 9,„zum Ratskeller“ in Edingen und„zum Poſthorn“ in Schwetzingen. Ein Geſuch mußte zurückgeſtellt werden, weil die Taxe noch nicht bezahlt iſt. Der Geſuchſteller verſprach zwar, die Taxe in Raten zu entrichten, aber darauf will ſich das Bezirksamt nicht einlaſſen. Pech hatte auch ein Mann, der im Kleingartengelände am Her⸗ zogenried einen Klein handel mit Flaſchen⸗ bier anfangen wollte, um bei heißem Wetter die durſtigen Kleingärtner nach fleißiger Arbeit zu laben. Die Bedürfnisfrage wurde verneint und das Geſuch abgelehnt. Dagegen wurde das Geſuch der Ar⸗ beiter⸗Sportvereinigung M annhelm⸗ Waldhof genehmigt, die in ihrem Vereinsheim auf dem Sportplatz am Langen Schlag auf dem Waldhof eine Schankwirtſchaft ohne Branntweinaus⸗ ſchank betreiben will. Das Geſuch war vor der Konzeſſionsſperre eingereicht. Die Gaſtwirte⸗Ver⸗ einigung hatte Einſprache erhoben. Der Reviervor⸗ ſtarrd ſagt, daß bei Wettkämpfen auf dem Waldhof bereits ſieben Sportplätze Wirtſchaftsbetrieb haben. Eine Verwaltungsſtreitſache befaßte ſich mit einem inzwiſchen verſtorbenen Wanderer, der zuletzt in Mannheim in ein Fremdenbuch eingetragen war und einige Zeit ſpä⸗ ter in Stuttgart die Fürſorge mit etwa 120 Mark in Anſpruch nahm. Der Bezirksfürſorgeverband Stuttgart verlangt vom Bezirksfürſorgeverband Mannheim⸗Stadt Erſatz dieſes Betrages, da der Mann, der wegen Lungenkrankheit behandelt wer⸗ den mußte, zuletzt in Mannheim gewohnt habe. Mannheim hätte vielleicht die Koſten getragen, wäre aber gezwungen geweſen, ſich mit einer Menge an⸗ derer Fürſorgeverbände herumzuſchlagen, bei denen der Mann ebenfalls zu Gaſt war. Der Bezirksrat hat die Klage abgewieſen, weil der Wanderer nicht als dauernd hilfsbedürftig erkannt werden konnte. Als Schätzer bei der Gewährung von Entſchädi⸗ gungen bei Seuchenverluſten wurden für Neckar⸗ hauſen Wilhelm Brecht und Gemeinderat Hein⸗ rich Ziegler III ernannt. Genehmigt wurde das Geſuch eines am Friedrichsring, ſeine Hausbeſitzers Zehn⸗Zimmer⸗Wohnungen ſo aufteilen zu dürfen, daß zwei Dreizimmer⸗ und eine Einzimmer⸗Wohnung entſtehen. Durch baupolizeiliche Verfügung war dem Eigen⸗ tümer zuerſt dieſe Aufteilung unterſagt worden, weil nach der Mannheimer Bauordnung in der öſt⸗ lichen Stadterweiterung Wohnungen unter vier Zimmern nicht beſtehen ſollen. Der Hausbeſitzer hat dann aus der Zehnzimmer⸗Wohnung zwei Vier⸗ zimmer⸗Wohnungen gemacht, die aber auch nicht zu vermieten waren. Nun ſteht nichts mehr im Wege, daß er ſeine großen, unvermietbaren Wohnungen nach Bedarf aufteilt, wie es auch der gegenwärtigen Notzeit entſpricht, die ſich nicht mehr viel um Bau⸗ ordnungen aus beſſerer Zeit kümmert. Als ſeltene Gäſte vor dem Bezirksrat ſah man zwei leitende Herren der Lufthanſa, die gegen eine bezirksamtliche Verfügung wegen der Feuerſicherheit der hieſigen Flugzeughalle Beſchwerde führten. Die Lufthanſa hat nämlich in die Flugzeughalle eine Autogarage eingebaut, die an ſich den feuerpolizeilichen Vorſchriften nicht ent⸗ ſpricht. Es wird dagegen geltend gemacht, daß der Einbau nicht gefährlicher ſei, als anderwärts, wo ſogar die ganzen Flugzeughallen aus Holz ſind, was hier nicht der Fall iſt; die Feuerſchutzvorrichtungen ſeien ausreichend. Der Boden der Halle und die meiſten Sportflugzeuge ſind auch aus Holz und ge⸗ genüber dem einzuſtellenden Kraftwagen weit feuer⸗ gefährlicher. Die Beſchwerde der Lufthanſa wurde verworfen. Schließlich wurde noch das Geſuch der Badiſchen Hafenverwaltung Mannheim um Erteilung der waſſerpolizeilichen Genehmigung für den Umbau der Drehbrücke über den Verbindungs⸗ kanal genehmigt. Einſprachen lagen nicht vor, aber das Rheinbauamt ſtellt die Bedingung, daß aus⸗ reichende Sicherungsmaßnahmen getroffen werden. Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Amtsgericht Mannheim Sein Verhängnis Der Angeklagte G. M. hat ſchon einen beträcht⸗ lichen Teil ſeiner 35 Jahre im Gefängnis verbracht. Trotzdem verſuchen ſeine Angehörigen ihm noch einmal zu helfen. Dadurch wurde ihm die Möglich⸗ keit gegeben, eine mehrmonatige Gefängnisſtrafe zu unterbrechen und Strafurlaub zu erhalten. Außer⸗ dem wurde ihm die Brücke zu einem ordentlichen Leben geſchlagen. Solange M. unter Aufſicht von Angehörigen und Beamten ſteht, geht alles gut; alleingelaſſen jedoch gibt es bei ihm ein Unglück. Zur Erledigung der letzten Formalitäten mußte er nochmals ins Gefängnis. Kurz vor Torſchluß trifft er einen ehemaligen Leidensgenoſſen. Bei einem Viertel Wein plaudern ſie von vergangenen Zeiten und von der goldenen Freiheit, die ihm winkt. Sicherlich dachte er nicht daran, daß er ſchon mit dem zweiten Viertel Wein ſeinen Freiheits⸗ traum begräbt. Ob er tatſächlich, wie er angab, be⸗ täubt worden, oder ob er dem Alkohol ſo entwöhnt wovon er 60/ der Behörde abliefern ſollte, waren verſchwunden, Hilflos ſtand er der neuen Situation gegenüber. Auf einem geſtohlenen Rad radelte er zu einem ihm befreundeten Wirt, von dem er hoffte, das er⸗ forderliche Geld geliehen zu bekommen. Das Lokal aber hatte ein anderer, ihm fremder Wirt gemietet. In ſeiner Verlegenheit häufte er eine Beſtellung auf die andere und hinterließ ſchließlich das Rad als Pfand für ſeine Zechſchuld. Nach wenigen Tagen, als der Gaſt ſeine Zeche nicht beglich, ſtellte der Wirt das Rad der Polizei zur Verfügung, wobei es ſich herausſtellte, daß es geſtohlen war. Staatsanwalt Friderang beantragte wegen Diebſtahls und Betrugs im Rückfall mit der noch zu verbüßenden Strafe eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Entgegen dieſem Antrag wurde der Angeklagte von Gerichtsaſſeſſor La mey zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten verurteilt. Obwohl das Gericht berückſichtigte, daß dem Angeklagten die Begegnung mit dem ehemali⸗ war, daß er beſinnungslos zuſammenfiel? Erſteres[gen Strafgefangenen zum Verhängnis wurde, iſt es ſcheint ſeinen ausgeplünderten Taſchen nach wahr⸗ ſcheinlicher zu ſein. Die ganze Barſchaft von 120 /, andrerſeits doch davon überzeugt, daß er noch öfters rückfällig wird. Veranſtaltungen * Der Geſamtverbaud der chriſtlichen Gewerkſchaften, Ortsausſchuß Mannheim, veranſtaltet am heutigen Frei⸗ tag, abends 8 Uhr, im großen Saale des Kolpinghauſes, 1, 18, für ſeine Mitglieder eine Kundgebung. In dieſer Kundgebung wird der Geſchäftsführer der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften für Weſtdeutſchland, Kaiſer⸗ Köln, einen Vortrag halten über das Thema:„Endkampf um die Staatsführung— Die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften zum Syſtemwechſel im Reich“. Bei dieſer Kundgebung wird die Stellungnahme der chriſtlichen Arbeiter zu den Maßnahmen der gegenwärtigen Reichs⸗ regierung klar zum Ausdruck kommen. Zwei Scheunen niedergebrannt * Eiersheim(Amt Tauberbiſchofsheim), 24. Junf In der Nacht vom Sonntag auf Montag brach kurz nach Mitternacht in der Scheune des Landwirts Jo⸗ hann Joſef Müller Feuer aus, das raſch auf die Scheune des Landwirts Robert Wolf übergriff. Die beiden Scheunen ſtanden binnen kurzer Zeit in Flammen und brannten vollſtändig nieder. Eine weitere Ausbreitung des Brandes wurde verhindert Tages lꝛaleucles Freitag, 24. Juni Nationaltheater:„Geſtern und heute“, Schauſpiel Ehriſta Winsloe, Miete F 39, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten:„Rigoletto“, Oper von Verdi, F VB, Anfang 20 Uhr. Gloria⸗Palaſt: 22.30 Uhr Nachtkabarett. Autobusrundfahrt: rrheimer Tal— Heiligkreuzſteinoch von — Schönau— Heidelberg— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, abends Tanz. Lichtſpiele: Palaſt⸗Theater:„Nur Du“.— Scala Theater:„Wenn dem Eſel zu wohl wird“. Univerſum:„Helden der Luft“.— Alhambra: „Das Ende von Maradu“.— Glorta⸗Palaſt: „Die Drei von der Tankſtelle“.— Schau urg: „Schritt und Tritt“.— Capitol:„Export in Blond“, — Roxy ⸗Theater:„Chauffeur Antoinette“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr;: an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Der Frauenſpiegel“ und Jubiläums⸗ ousſtellung:„25 Jahre Mannheimer Kunſthalle“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturſm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 16—19 Uhr, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein⸗Pegel 20. 21, 22. 23. 24. Neckar⸗Pegel 21. 22. 28. 24, Baſet 1,61 7 2 S ine 0 Mannheim 3,35 3,89 3,59.98 e.54] Jagſtfeld...77 1,10 124110 Mien 5, 20J[ Heilbronn 1,24.29.27181 Mannheim 403] Plochingen 5.410,82 0,88 Caub.47 5 Köln 2,05 Waſſerwärme de Rheins: 16 Grad S———— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto ;.. 8 Vorſtadt Von Rudolf G. Binding Wenn ich aus der Stadt komme und den kleinen Ort erreichen will in dem ich wohne, muß ich über einen Fluß. Es iſt eigentlich ein Vorort in dem ich wohne: ein Vor⸗Ort der Stadt. Aber er liegt in einem anderen Land und nicht nur der Fluß und ein mächtiger Wald trennt mich von der Stadt, ſondern guch eine Landesgrenze. Ich ſchaue daher oft von der Brücke ſtromauf⸗ wärts, um mir bewußt zu werden, daß dort oben die Piſche zu verſchiedenen Zeiten Schonzeit haben— auf der einen Seite des Fluſſes(bis zur Mitte) eine au⸗ dere als auf der andern. Denn dort bildet der Fluß die Grenze zwiſchen den beiden Ländern. Aber viel⸗ 8 leicht iſt die verſchiedene Schonzeit der Fiſche gar nichts Beſonderes. Die Bewohner der beiden Länder haben ja auch zu verſchiedenen Zeiten im Jahre ihre Bußtage— wie die Fiſche ihre nach den Geſetzen des Landes vorgeſchriebenen Schonzeiten. Der Ort in dem ich wohne wäre ohne die Stadt Er wäre ohne ſie gar nicht Er iſt alſo wirklich ein Vorort der Stadt— in gewiſſem Sinne ſogar eine Vor⸗Stadt a Deun er wird von Städtern bewohnt nicht von Landbewohnern oder Bauern. All das iſt deutlich fühlbar, jedesmal wenn ich aus der Stadt nach Hauſe komme. 5 Es iſt das Beruhigende des Orts, daß ich dort mein Haus habe: ein Landhaus, ſtädtiſch gehalten mit ländlichem Ausſehen— wie alle andern dort hübſch und angenehm, mit viel ruhigem Stolz innen und außen, behaglich ohne viel Weſens von ſich zu machen. Vielleicht iſt alles oder vieles etwas aus⸗ geſuchter und bedachter als an andern Häuſern; denn ich habe mein Haus unter ſtrenge Auſſicht ge⸗ nommen als es gebaut wurde, während andere Menſchen nur zuſehen oder ſelbſt das nicht. In einer ausgeſchlagenen Waldlichtung liegt die ganze Siedlung, jedes Haus von einem Gartengrundſtück umgeben, eingebettet wie in einem Neſt, Nichts be⸗ rührt ſie als die Sonne. In dem Ort ereignet ſich nichts. Seine Auf⸗ regung beſteht darin, daß ſich nichts ereignet. Wo Menſchen wohnen ſpielen ſich menſchliche Schick⸗ ſale ab— große und kleine; ſie ſind wohl nicht ſehr verſchieden von einander, im Grunde gar nicht. Aber der Ort ſelbſt hat kein Schickſal. Es ereignet ſich nichts. Dieſer Ort iſt ſchickſalslos. Er wird be⸗ wohnt. Das iſt ſeine Geſchichte, ſein Zweck, ſeine Ehre und ſein Schickſal. Die Jahreszeiten gehen über ihn hin: das iſt der Wandel ſeiner Tage. Ich liebe dieſe Einfachheit, die einfache Geſchichte des Orts, ſeinen einfachen Zweck und den einfachen Wandel ſeiner Tage. Ich liebe ſie jetzt. Aber ich erinnere mich daran, daß ich mich erſt an dieſe Einfachheit gewöhnen mußte. Ich erinnere mich, daß es mich auch einmal ſehr aufregte, daß ſich nichts ereignete und nichts ſich er⸗ eignen wollte. Das war im Anfang. Und da ge⸗ ſchah es, eines Tages, daß, als der ganze Ort ſo in ſeiner Ereignisloſigkeit dalag, ich in einer ſonder⸗ baren gewitterhaften Stimmung meiner ſelbſt, wünſchte: es müſſe etwas geſchehen, irgend etwas Gewaltſames oder Nichtgewaltſames, gleichviel. Et⸗ was in mir forderte, daß etwas geſchehe. Und an dieſem Tage brannte es. Ein Haus brannte. Es war eine richtige Feuersbrunſt. Die Freiwillige Feuerwehr, die vollzählig zur Stelle war— es war an einem Sonntag— löſchte das Feuer. Das iſt nun ſchon ſehr lange her. Das Feuer iſt nicht aus meinem Wunſch entſtanden, ſondern aus einer anderen Urſache. Aber mein Wunſch war den⸗ noch merkwürdig. Seit jenem Tage hat es in dem Ort nicht mehr gebrannt Ich begreife, daß ſich nichts ereignen ſoll. Daher ſpielt nichts als der Wandel der Tage eine Rolle. Willkommener als anderswo ſind die Frühlinge Denn jeder kennt die Knoſpen ſeines Gartens, die der Herbſt, der Winter vorbe⸗ reitet hat, und anders als in den Städten wartet jeder auf das erſte Grün. Die Kinder des Ortes wünſchen, daß der Oſterhaſe in den Gärten um⸗ ſpringt, Jahr für Jahr, und wären's in den Stuben nicht zufrieden. Ich aber wünſche es mit ihnen. Jahr für Jahr— eingedenk jenes anderen Wunſches:— damit etwas geſchehe. Guſtav Rothe⸗Carey, der von ſeiner Tätigkeit als Operettentenor am Mannheimer Nationaltheater unter Karl Hagemann, ferner durch ſein häufiges Auftreten im Südweſtdeutſchen Rundfunk bekannt iſt, wurde für die kommende Spielzeit an das Luzer⸗ ner Stadttheater als Oberſpielleiter und Buffo der Operette verpflichtet. f 8 Vom Nationaltheater In der heutigen Aufführung von„Geſtern und heute“(Mädchen in Uniform) ſpielt anſtelle der erkrankten Friedel Heizmann Marianne Hoppe die Rolle der„Manuela“. Die Künſt⸗ lerin hat dieſe Rolle erſt vor kurzem im Neuen Theater Frankfurt geſpielt. Am Dienstag gelangt am Nationaltheater die Oper„Wozzeck“ von Alban Berg nach Georg Büchners gleichnamigem Drama zur Erſtauffüh⸗ rung. Die muſikaliſche Leitung hat Joſeph Roſen⸗ ſtock, die Inſzenierung Herbert Maiſch. Die Titel⸗ partie ſingt Wilhelm Trieloff. Die Oper, die zu den bahnbrechenden Werken der neuen Muſik zählt, ge⸗ langte bereits an 27 Bühnen des In⸗ und Aus⸗ landes zur erfolgreichen Aufführung. Das Berliner Schiller⸗Theater hat für ſeine Eröffnungs⸗Vorſtellung in der neuen Spielzeit Gerh. Hauptmanns„Verſunkene Glocke“ den Bühnenbildner des Nationaltheaters, Herrn Dr. E. Löffler zum Entwurf der Bühnen⸗Bilder ein⸗ geladen. Die Spielleitung hat Heinz Dietrich Ken⸗ ter, den Meiſter Heinrich ſpielt Alexander Moiſſi. Spielplan für die kommende Woche Sonntag, 26. Juni(Miete B(Sondermiete B) „Die Walküre“, Montag, 27. Juni(Bühnenvolks⸗ bund)„Geſtern und heute“, Dienstag, 28. ni (Miete D) zum erſten Male„Wozzeck“, Mittwoch, 29. Juni(Miete A)„Die Gleitenden, Anatols Größen⸗ wahn, Komteſſe Mizzi“, Donnerstag, 30. Juni(Freie Volksbühne)„Die Walküre“, Freitag, 1. Juli(Miete F, Soudermiete 5)„Wozzeck“, Samstag, 2. Juli (außer Miete) zum erſten Male„Die Journaliſten“, Sonntag, 3. Juli, vormittags 1. Prüfungsauffüh⸗ rung der Opernſchule des Nationaltheaters(Szenen aus verſchiedenen Opern), Sonntag, 3. Juli, abends (Miete R, Sondermiete B)„Die Cſardasfürſtin“, Montag, 4. Juli(Bühnenvolksbund)„Das Rhein⸗ gold“. 0 Nettes Theater: Freitag, 1. Juli(Bühnen volksbund)„Der Fratz“. Im Pfalz bau: Mittwoch, 29. Juni„Die Blume von Hawai“, Donnerstag, 30. Juni„& Y“. Aus dem Ludwigshafener Muſikleben. Ein Hauskonzert der Muſfikpädagogin Marcelle Bächtold verſchaffte zwei einheimiſchen Komponi⸗ ſten verdiente Gelegenheit zur erſten Aufführung ihrer Werke. Das Klavierquartett op. 6 von Erich Brückner, gehaltvoll und klar im Gedanken⸗ bau, ungekünſtelt in der Melodik, vornehm und neu⸗ artig, aber doch nicht übermodern im Klang, wurde durch die Gaſtgeberin am Flügel und ihre jungen Helfer Claire Diochon(Geige), Joſef Imhof (Bratſche) und Fritz Sommer(Cello) tadellos ge⸗ ſpielt. Der Komponiſt, der im Nationaltheater⸗ orcheſter am Geigenpult wirkt und ſchon in anderen Städten erfolgreiche Aufführungen ſeiner Kammer⸗ muſik erlebte, fand auch in Ludwigshafen mit ſeiner Uraufführung herzlichen Beifall. Brückner weiß aus dem Charakter der Streicher zu ſchreiben, deren Stimmgeflecht vom Klavierſatz trotz aller Farbigkeit nie unterdrückt wird. Als Erzeugniſſe eines wachen Intellekts und bildhafter Phantaſie feſſeln die neuen Klavierſtücke des Ludwigshafener Pianiſten Rudolf Fetſch. Die„19 Variationen über ein em Oſtinato“ meiſtern die Paſſacagliaform ohne ſchul⸗ meiſterliche Trockenheit: knapp im Ausdruck und wechſelreich in der Beleuchtung. Das Gegenſtück zu dieſer ernſten Spielmuſik bildeten die Tänze der Freude“; in ſo herbwürziger Atona⸗ lität ſcheint die Freude nicht ungemiſcht.. Rudolf Fetſch warf ſeine feinhörigen Tonzeichnungen mit leichtem Handgelenk über die Taſtatur. Einbruch in das Aſchaffenburger Kupferſtich⸗ kabinett. Die Meldung verſchiedener Blätter, wo⸗ nach bei dem ſenſationellen Einbruch in das Aſchaf⸗ ſenburger Kupferſtichkabinett in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch 3000 Blätter geſtohlen wor⸗ den ſeien, trifft nicht zu. Es handelt ſich, wie die genaue Beſtandsaufnahme ergab, um 88 Rem⸗ brandtradierungen und 299 Zeichnungen deutſcher, niederländiſcher, italieniſcher und franzö⸗ ſiſcher Meiſter aus der Zeit des 16. bis 18. Jahr⸗ hunderts. Die koſtbaren Miniaturen, die in Vitrinen untergebracht ſind, ebenſo wie andere be⸗ ſonders koſtbare Kunſtgegenſtände blieben unberührt. Ein Teil der geſtohlenen Kunſt⸗ blätter wurde dadurch beſchädigt, daß die Blätter, die auf Kartons aufgezogen waren, von dieſen her⸗ untergeriſſen wurden, ſo daß Teilchen der Blätter auf den Kartons zurückblteben. 5 1 „Fünf 2 des zwa hatte Eröf anſp ma ober eine Vor ein The: 5 1 2 beſon und Ame gerr das Wie land verg Leid jede; 2 die rath Will an d Ss * deut! ſchüt . bet erba. kam nähe herrf eine Kurz leite: an d Verl Die wert Plak wäh! de ger Sta man ſich 6 ber gene Dur unru Wa Waff Wafſ um Mau um droh In Da er ii mit * bau det, 1 Wir größ Kane war fälle, gang durch ſchen Pant tran aben i verb freie 5 den. daß Sei beſet werd Strö Wah fund iſt n. — l U 2 „„„ * Sch 95 0 0 Jahresverſammlung * Baden ⸗Baden, 23. Juni. hier die Landesgruppe Baden des der Sozialbeamtinnen und zwar im„Bären“ in Baden⸗Lichtental. hatten ſich dazu 100 Teilnehmerinnen eingefunden. Eröffnet wurde das Treffen durch eine Begrüßungs⸗ anſprache der Landesvorſitzenden Frau Kraus⸗ mann. r die Stadt Baden⸗Baden ſprach Stadt⸗ oberrechtsr uf die Landesvorſttzende einen eingehe bericht erſtattete. Der Vorſtand wur tedergewählt. Anſchließend folgte ein Vortrag von Frau Dr. Marie Baum über das Thema des 2 Es „Iſt Fürſorge als Menſchenpflege heute noch möglich?“ Die Rednerin arbeitete die großen Ziele und ins⸗ beſondere den ſtaatspolitiſchen Sinn ſozialer Arbeit und Fürſorge heraus und ſtellte Vergleiche mit Amerika und den dort ſtändig wiederkehrenden Hun⸗ gerrevolten an, die letzten Endes bedingt ſeien durch das Fehlen einer organiſierten Wohlfahrtspflege. Wie viel größer und tiefgreifender war in Deutſch⸗ land die Not! Und dennoch hat das deutſche Volk den vergangenen harten Winter durchgehalten mit einer Leidenskraft ohnegleichen durch die Opferbereitſchaft jedes Einzelnen, durch das rr Staatliche Perſonal veränderungen Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurden die Direktoren Rudolf Wilhelm von der Freilig⸗ rathſchule an die Humboldtſchule in Karlsruhe und Wilhelm Baumann von der Realſchule Pforzheim an die Freiligrathſchule in Karlsruhe. Schießſtandweihe des Kas Odin⸗Unterſchwarzach * Unterſchwarzach, 22. Juni. Der dem Südweſt⸗ deutſchen Sportverband angeſchloſſene Kleinkaliber⸗ ſchützenverein Unterſchwarzach weihte am Sonntag bet gutem Wetter ſeine in dieſem Frühjahr neu erbaute Schießſtandanlage durch einen Wett⸗ kampf ein. Es waren zahlreiche Schützen aus der näheren und weiteren Umgebung erſchienen. Es herrſchte ein lebhaftes Treiben auf dem Stand, der eine der ſchönſten Anlagen Nordͤbadens darſtellt. Kurz vor der Preisverteilung ſprach der Bezirks⸗ leiter Kamerad Heybach kurze Worte der Begrüßung an die Erſchienenen und überbrachte die Grüße der Verbandsleitung und Herrn Verbandsvorſitzenden. Die beſten Schützen durften ihre Preiſe aus den wertvollen Gaben, Hirſch⸗ und Renntiergeweihe, Plaketten und Radierungen und Ehrenſcheiben ſelbſt wählen. Drama in der Tierwelt * Wertheim, 24. Juni. In der Nähe der Bettin⸗ ger Mainfähre ſtieß ein Raußwpvogel auf einen Star, bekam ihn aber allem Anſchein nach nur mangelhaft zu faſſen. Der Star ſchrie und ſuchte ſich aus den Fängen loszureißen. Da ging der Räu⸗ ber auf den Fluß nieder und drückte ſeinen Gefan⸗ genen unter Waſſer, um ihn zu erſäufen. Durch Steinwürfe zufchauender Ortseinwohner be⸗ unruhigt, floh der Vogel, ſich nur wenig über den Waſſerſpiegel erhebend und ſeine Beute durch das Waſſer ſchleifend, dabei dieſe erneut kräftig unter Waſſer tauchend. Man ſah, wie der Star verzweifelt um ſein Leben rang. Mehrere Steinpürfe, die den Raubvogel— der Beſchreibung nach ſcheint es ſich um einen Sperber gehandelt zu haben— ſelbſt be⸗ drohten, zwangen ihn ſchließlich doch, ſich zu erheben. In einiger Höhe ließ er den Geſchundenen fahren. Da der Star zu fliegen nicht mehr fähig war, fiel er ins Waſſer und ertrank nach erfolgloſem Kampf mit der Flut. f ö f Das Unglück beim Wehrbau Kembs * Lörrach, 28. Juni. Zu dem Unglück beim Wehr⸗ bau Kembs am Dienstag abend, bei dem, wie gemel⸗ det, vier Arbeiter den Tod im Rhein fanden, erfahren wir noch folgendes: Das Unglück iſt das bisher größte, das ſich während der Bautätigkeit am Kembſer Kanal und Kraftwerk ereignete. Die Bauperiode war bisher gekennzeichnet durch zahlreiche Unglücks⸗ fälle, darunter eine ganze Reihe mit tödlichem Aus⸗ gang. An Umfang werden dieſe aber übertroffen durch den letzten Unfall, bei dem vier auf der elſäſſi⸗ ſchen Seite arbeitende reichsdeutſche Arbeiter namens Panter, Urban, Fehringer und Fuſer im Rhein er⸗ tranken. Das Unglück ereignete ſich kurz vor Feier⸗ abend. Es ſollten noch einige gegenſeitig miteinander verbundene Boote mit Eiſenträgern auf dem freien Rhein nach den Arbeitsſtätten gebracht wer⸗ den. Die Boote gerieten in zu ſtarke Strömung, ſo daß ſie auseinander getrieben wurden, wodurch das Seil riß und ein mit acht Mann(nicht ſechs) beſetztes Boot kenterte. Nur vier konnten gerettet werden, während die anderen vier Arbeiter von der Strömung ſofort davongetragen wurden und aller Wahrſcheinlichkeit nach den Tod im Rhein ge⸗ funden haben. Die eigentliche Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. Aus Baden 7 unheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe der Gruppe Baden des Verbandes der Sozialbeamtinnen „Soziale Gewiſſen der Geſamtheit“, ſowie unſere Wohlfahrtseinrichtungen, die den größ⸗ ten Hunger und die tiefſte Verzweiflung von den meiſten Familien fernhielten. ertig zu werden, ſo fuhr die Rednerin fort der Wohlfahrtspflege der inneren Ein⸗ ſtellung, des perſönlichen Eingehens auf die Not des „ Einzelnen. Dieſe Individi erung müſſe jeder Fürſorgerin immer als höchſtes Ziel vor Augen ſtehen, wenn gleich ſie heutzutage ſchwer erfüllbare Forderung ſei, da allg ne Fürſorgemaßnahmen zur Linderung der Maſſennot im Vordergrunde ſtänden. Auch Fragen der Siedlung, der verkürzten Ar⸗ beitszeit und Freizeit wurden in dem Vortrag ein⸗ gehend behandelt. In der Ausſprache ſtellt, daß trotz aller Man⸗ nigfaltigkeit und Vielſeitigkeit der Arbeit die Men⸗ ſchenpflege im Mittelpunkt jeder fürſorgeriſchen Tätigkeit ſtehen müſſe. Und zwar ſowohl auf dem Arbeitsamt, wo die Sozialbeamtin als Stellenver⸗ mittlerin und Berufsberaterin arbeite, als auch dort, wo ſie im Dienſt der öffent n und freien Wohl⸗ fahrtspflege ſteht. Die hung dieſer Aufgabe bildung viel Wiſſen erfordert außer wah und Können ar jährigen Ausbildung 1 17 f und reichen Lebenserfahrung. Aus der Pfalz Teurer Haſenbraten * Landau, 24. Juni. Vor dem Landauer Gericht hatten ſich der Arbeitsloſe Emil Scherdel und der Gipſer Trapp von Landau wegen ſchweren Einbruch⸗ diebſtahls zu verantworten. Beide hatten aus einem verſchloſſenen Garten drei Haſen eines Landauer Bäckermeiſters geſtohlen. Während Trapp mit drei Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt da⸗ vonkam, weil er zum erſten Male beim Diebſtahl erwiſcht worden war, erhielt Scherdel für den Haſen⸗ braten ein Jahr Gefängnis. Wegen Amtsunterſchlagung vor Gericht * Kaiſerslantern, 24. Juni. Wegen Amtsunter⸗ ſchlagung hatte ſich der 26 Jahre alte Verwaltungs⸗ Aſſiſtent Johann Baade aus Bellheim vor dem hieſi⸗ gen Schöffengericht zu verantworten. Als Kaſſenbeamter dreier Gemeinden hatte er in den letzten zwei Jahren insgeſamt 1564 Mark unter⸗ Während der Ver⸗ ſchlagen und für ſich verwendet. wicht nachgewieſen werden. Er wurde zu fünf Mo⸗ naten einer Woche Gefä is verurteilt. Bedingter Straferlaß wurde abgel ehnt. Hohe Strafe für einen Betrüger * Kirchheimbolanden, 23. Juni. Das Amts⸗ gericht Kirchheimbolanden verurteilte den 25 Jahre alten Landwirtsſohn Adolf Uhl aus Rüſſingen wegen Betrugs im Rückfall zu 1 Jahr 4 Mona⸗ ten Gefängnis abzüglich 5 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. Der vielfach vorbeſtrafte Angeklagte verſtand es, durch eine Erzählung Mitleid zu er⸗ regen und ſo Beträge bis zu 90 Mark zu ergaunern. Seine Betrügereien, 30 geſtand er ein, verübte er in zahlreichen pfälziſchen Orten. * „0 Ludwigshafen, 23. Juni. Der frühere Proku⸗ riſt der JG. Farbeninduſtrie, Wilhelm Erath, der als Ehrenbezirksobmann und Präſidialmitglied des Pfälziſchen Kriegerverbandes in weiten Kreiſen be⸗ kannt war, iſt geſtern im Alter von 78 Jahren ge⸗ ſtorben. Erath, ein geborener Württemberger, war ſeit Anfang der 8ber Jahre in Ludwigshafen in der Abteilung Deutſchlandverkauf der J Farbenindu⸗ ſtrie tätig, die ihn ſpäter zum Prokuriſten ernannte. Während der Beſatzungszeit erwarb er ſich beſondere Verdienſte als Obmann des Bezirks Ludwigshafen im Bayeriſchen Kriegerbund. Sein einziger Sohn fiel als württembergiſcher Offizier im Felde. Vor drei Jahren feierte Erath mit ſeiner im 80. Lebens⸗ jahr ſtehenden Gattin die Goldene Hochzeit. 0. Ludwigshafen, 24. Juni. Geſtern mittag wurde die Leiche des verheirateten Zimmermanns Mühl⸗ bauer, der vor einigen Tagen in Geſellſchaft eines jungen Mädchens den Rhein bei der Giuliniſchen Fabrik mit einem Paddelboot überqueren wollte und dabei ins Waſſer ſtürzte und ertrank, nahe des Rennerbades geländet. Lebendige Jeuerſäule * Alzey, 23. Juni. Der 39 Jahre alte verheiratete Arbeiter Robert Bechtluft in Flonheim war ſeinem Dienſtherrn bei einer Autoreparatur behilf⸗ lich geweſen, wobei ſein Arbeitsanzug mit Benzin getränkt wurde. Kurz darauf wollte er ein Keſſel⸗ feuer ſchüren. Seine Kleider fingen ſofort Feuer und der Mann ſtand im Augenblick in hellen Fla m⸗ men. Er hat trotz ſofortiger Hilfe ſchwere Bran d⸗ wunden davongetragen und mußte ins Alzeyer Krankenhaus eingeliefert werden. Vierverbändeklampf der Leichtathleten In Wiesbaden treffen ſich Süd⸗, Woſt⸗, Mitteldeutſchland und Brandenburg 1 unſere beſten Leichtathleten pf um olym⸗ Zeitſpanne Los Ans rehren zu bef ſt: wir wiſſen zur Stunde noch nicht, und wie 3u bewerten ſind. Eine noch ſchaften des letzten Sonntags gibt der 2 am kommenden Sonntag in Wiesbaden ab. 8 bei uns in Deutſchland überhaupt von einer Populari der Leichtathletik ſprechen kann— ſie iſt leider in den le ten vier, fünf Jahren ſehr zurückgegangen— ſo iſt de Vierverbändekampf eine der populärſten Veranſtal Deutſchlands auf dem Athletik⸗Gebiet. Vier V 25 nämlich Süd⸗, Weſt⸗, Mitteldeutſchland und Brandenburg kämpfen mit ihren beſten Einzelkräften und den ſtärkſten Staffeln um den Sieg. Das iſt an ſich ſchon eine reizvolle Angelegenheit, deren Bedeutung im Augenblick aber durch die bevorſtehenden Olympiſchen Spiele noch geſteigert wird. Mit den Olympiſchen Spielen hat der diesjährige Vier⸗ verbändekampf aber auch noch inſofern zu tun, als die Reineinnahme in den deutſchen Olympiafonds fließt, der ja leider noch weitere Mittel dringend nötig hat. Es iſt alſo diesmal doppelt zu wünſchen, daß der Kampf das Die Mannſchaften ztige Publikumsintereſſe finden wird. Die Hoffnungen dafür ſind gegeben, denn der vorbereitende Ausſchuß i Wiesbaden hat die Reklar mm ichtig gerührt und auch die Wiesbadener Bevölkerung iſt ja als ſportfreudig hinreichend bekannt. Der Vierverbändekampf wurde er Stadion anläßlich des ſilk ſchen S ſogar fünf nde. den letzten Platz hinaus Start. Immerhin ſind aber ſten Verbände geblieben. Der Kampf wird jedes 1925 im Kölner s Weſtdent⸗ nicht Uher ht mehr am größten und ſtärk⸗ 0 do ch 0 8 einem anderen Landes verband ausgefochten. Der igt in dem Tur nus: Weſt⸗, Mittel⸗, Süddeutſchland, Die Bis herigen Austragungsorte waren 1925 Köln, 1926 Dresden 1927 Ludwigshafen, 1929 Berlin, 1980 wieder Köln und 1931 Leipzig. 1928 fiel der Kampf wegen der Olympiſchen Spieke aus. Die Kämpfe brachten meiſt ein Duell zwiſchen Bran⸗ denburg und Weſtdeutſchland, während Süddeutſchland und ätzen begnügen hland mit 48.8 Punkten vor Brandenburg 38.5 doͤeutſchland 36 und Mitteldeutſchland mit 31 Punkten ſiegreich. In dieſem Jahre verſpricht der Kampf beſonders ſpan⸗ nend zu werden, da ſelten die Mannſchaften ausgeglichener waren. Schauplatz des Kampfes iſt das Gelände des SV. Wiesbaden. 5 Neri Berlin. der vier Verbände Brandenburg: Mitteldeutſchland: Weſtdeutſchland: Südbdeutſchland: 100 Meter Körnig Kreher Jonath Geerling 200 Meter Müller Kreher Borchmeyer Geerling 400 Meter Pöſchke Büchner Möller Metzner 800 Meter Abraham Stöckicht Danz Paul 1500 Meter Hellpapp Gas Neu Schilgen 5000 Meter Kohn Böhm Schaumburg Werner 110 Meter Hürden Beſchetznik Duve Wienecke Welſcher Hochſprung Betz Böwing Stechemeſſer Fliſt Weitſprung Meier Biebach Mölle Stabhochſprung Schulz Wegner Born Diskuswerfen Vogl Seraidaris Hoffmeiſter Lampert Speerwerfen Eberle Weimann Hoffmeiſter Barth Kugelſtoßen Reymann Seraldaris Debus Berg amal 100 Meter Körnig Biebach Heidhoff Welſcher Müller Kreher Hendrix Mährlein Pöſchke Bauer Vorchmeyer Eldracher Schlößke Büchner Jonath Geerling Olympiſche Staffel Araham Prinzler Lefebre Abel (800, 400, 200 und Imhoff Büchner Danz Nehb 100 Meter) Müller Biebach Borchmeyer Kurz Körnig Kreher Jonath Geerling Man ſieht: vier ſtarke Mannſchaften, deren Zuſammen⸗ treffen die Hoffnung auf einen ſpannenden Kampf und auf gute Leiſtungen gibt. Es iſt mehr als ſchwer zu ſagen, welche unter Fieſen vieren die ſtürkſte Manſchaft iſt. Die wenigſten Ausſtchten hat anſcheinend wieder Mitteldeutſchland, obwohl den Mitteldeutſchen durch ſo vorzügliche Einzelkräfte wie Biebach, Wegner und Weimann im Weitſprung, Stabhoch⸗ lätze ſicher ſein ſprung und im Speerwerfen die erſten Ple dürften. weiſt die mitteldeutſche Mannſchaft aber in einigen anderen D linen ſch here Punkte auf. Brandenburgs Ausſichten ſind diesmal auch nicht ſehr günſtig. In den Läufen könnten die Berliner evil. durch Abraham, Hellpapp, Kohn und ſicher durch Beſchetznik zu erſten Plätzen kommen. Sodoun könnten evtl. in den techniſchen Uebungen noch Erfolge von Betz und vielleicht auch durch Meier möglich ſein. Die Ausſichten in den anderen Konkurrenzen aber und auch in den Staffeln ſind indeſſen weniger gut. Eine recht ſtarke Mannſchaft hat diesmal Süd⸗ Geerling dürfte auf den Kurz⸗ deutſchland geſtellt. ſtrecken mindeſtens Zweiter werden, Metzner iſt für einen Sieg ſicher, auch von Berg und Scheck ſind erſte Plätze durchaus möglich. Damit ſind zwar— wenn man von den ungewiſſen Staffeln abſieht— die Chonden auf erſte Plätze ziemlich erſchöpft, der Süden hat aber dennoch eine klare Siegesausſicht, weil er einen ſomoſen Durchſchnitt ſtelkt und in einer Anzahl von Wettbewerben mit Sicherheit gtte zweite Plätze machen kann. Aehnlich liegen die Dinge auch beim Weſten. Auch er ſtellt eine Mannſchoft, die zi nur wenige Einzelſiege machen dürfte, dafür aber inlich viele Punkte durch zahlreiche gute zweite e holen wird. a Unſer Tip: Wir rechnen mit einem neuen weſtösulſchen Steg, der aber öͤtesmol ſehr knapp ausfallen dürfte. Fu⸗ vorit für den zweiten Platz iſt u. E. in erſter Linie Sütd⸗ deutſchland. Der Süden hot ſogar unter günſtigen Vyr⸗ ausſetzungen eine gewiſſe Chance, Erſter zu werden. Auf dem dritten Platz erwarten wir Berlin vor Mitteldeutſch⸗ land. Entſcheidend ſind ja nicht die Einzelſiege allein, ſondern vor allem der gute Durchſchnitt. Körnig erkrankt Eine recht betrübende Nachricht wird von dem Berliner Sprinter Helmut Körnig gemeldet, der an einer Rippen⸗ fellentzündung erkrankt iſt und in einer Klinik Aufnahme gefunden hat. Der Scc'er kann daher weder an dem Abenödſportfeſt am Donnerstag in Berlin noch am Vierver⸗ bändekampf am Sonntag in Wiesbaden teilehmen. Für Körnig wird im Vierverbändekampf nunmehr ſein Vereins⸗ kamerad Müller die 100 Meter und Voigt(Dec) die 200 Meter laufen; Voigt wird auch in der 4 mal 100 Meter⸗ Staffel Verwendung finden. Tonnismeiſterſchaſten von Wimbledon Hilde Krahwinkel ſiegt weiter Im Gegenſatz zum Dienstag gab es am Mittwoch auf den kloſſiſchen Raſenplätzen von Wimbledon weder große Spiele noch Ueberraſchungen. Das für die deutſche Ver⸗ tretung intereſſanteſte Ereignis ſpielte ſich im Damen⸗ Einzel ab, wo Hilde Krohwinkel erneut ihre gute Form beſtätigte, indem ſie durch einen:0,:5,:0 Sieg über die Engländerin Ster ry bereits in die dritte Runde vorrückte. Eine„halbe“ deutſche Niederlage gab es dagegen im Herren⸗Doppel inſofern, als das deutſch⸗engliſche Paar Dr. Kleinſchroth⸗Michelmoore der ſpaniſch⸗ ſchweigeriſchen Kombination Maier⸗Fiſher:6,:6,:6 glott unterlag. Wenig ſpäter gab es aber im gleichen Wett⸗ bewerb einen deutſchen Erfolg. v. Cromm⸗Haenſch beſiegten die Gebr. Buzzard(England) in erſter Linie 2 55 85 ungemein ſcharfen Aufſchlogſpieles mit:4,:6, Im Herren ⸗ Einzel beſtätigte der Deutſchböhme Roderich Menzel erneut ſeine gute Klaſſe, er bezwang den Engländer Hughes mit 876, 611, 476,:2. Der Amerikaner Alliſſon ſchaltete den Polen Tloczinſky:6, 678, 619 aus, während der Auſtralier Crawford über den Engländer Gre⸗ gory mit:6,:2, 876,:4 ſiegte. Vom Damen ⸗Einzel ſind aus der erſten Runde noch die nachſtehenden Ergebniſſe nachzutragen: Wills⸗ Mood y⸗ ASA Conquerque⸗Holland:1, 671; Frl. Payot⸗ Schweig— Frl. Nonweiler⸗England 614,:2, Frl. Stam⸗ land 8 Harper⸗u SA:6,:0,:5, Frau — Frl. mers⸗ B Sputhwell⸗England:1,:1; Frl. Jedrzefowſka⸗Polen— Frl. Law⸗England 618, 64. Zweite Runde: Frl. Jedrzeſowſkg⸗Polen— Frl. Ritchley⸗Englond :2, 624; Frau Mathieu⸗Fronkreich— Frl. Dankelot 677 :1,:2. Dr. Kleinſchroth noch im Wettbewerb Aus den Spielen am ſpäten Dienstagabend iſt noch eine für das deutſche Tennis angenehme Nochricht nachzutkagem Dr. Kleinſchroth, von dem man erwortet hatte, daß er die zweite Runde nicht überſtehen würde, kvnnte den Engländer Magrane, trotzdem diefer weſentlich 8 und ſchneller war, mit:1, 816,:6, 14:12 abſchüttem Deulſchland macht Vorſchläge zur Olympia ⸗Negatta Obwohl Deuntſchland noch nicht wieder Mitglied des Internationalen Ruderverbandes[Fifa] iſt, hat der Aus ſchuß des DR für die Olympig⸗Regatta ein neues Ausſcheidungsſyſtem in Vorſchlog gebracht, Jas eine einwandfreie Ermittlung des zweit⸗ und öritibeſtet in jedem Wettbewerb geſtattet. Es wird dadurch eine Reihe von Zwiſchenläufen notwendig, wäs aber bei dem it Los Angeles möglichen Vier⸗Boste⸗Starb und in Anbetracht der verfügbaren Zeit keine Belaſtung bedeutet. Mon ögkf geſpannt ſein, ob man von dem in Amſterdom angewandten Syſtem abgeht, das ſeinerzeit die deutſchen Rüderer ſß ſchwer benachteiligte. Oberleutnant v. Noſlitz ſchwer verletzt Der beim Reitturnier in Hannover geſtürzte be⸗ kannte Turnterreiter Oblt. v. Noſtitz⸗Wallwitz, deſſen Gr folge beim Reitturnier in Rom und Florenz noch in fes ſcher Erinnerung ſind, hat ſich leider ſchwerere Verletzungen zugezogen als urſprünglich angenommen. Ein Schlüffel⸗ bein iſt an der ſchwierigſten Stelle geſplittert und das eine Schulterblatt gebrochen. Die Bruchſtellen müſſen für meh⸗ rere Wochen in Gips gelegt werden. Leider iſt zur gleichen Zeit auch t. Lippert verunglückt, der ſich einen Arm ausgekugelt hat. Da ſchließlich der in Rom ſchwer zu Fall gekommene Oblt. Hoſſſe noch nicht ganz wiederhergeſtellt iſt, ſieht ſich die Kavallerieſchule Hannover zur Zeit öret ihrer ſtärkſten Stützen beraubt. Man hofft jedoch, daß Et. Lippert und Oblt. Haſſe beim internationglen Turnier in Aachen, wo eine ſtarke italieniſche Abordnung erſcheinen wird, wieder in den Sattel ſteigen können. . br in der plombi 3 „ oikskE nd Fedber! Motten tiessen große, häßliche VVVVVVTVTVCCCCVCCCCC gehen alljährſich dre Ziese Kobe verloren. Schöfzen Sie lhre flobs gegen die schäglichen Motten! FIT- öberall bekannt ist des besie Mittel, Ut Metten, fliegen, Mücken, Schnaken Und alle E 5 TTT gen flit- Soldsfeg aof der geſhen Keine mit dem SchWarzen Being 55 * erten kanne ist flir ere lien Freitag, 24. Juni 1932 HANDELS. u der Neuen Mannheimer Zeitung VIRTSCHAFTS-ZET Mittag-A Der Siaaf als Herr der Wirischaff Kalie Sozialisierung wider Willen? Der praktiſche Uebergang der Aktien mehr heit des Stahlvereins auf das Reich, ein in anderen Zeiten ganz unerhörter Vorgang, gibt eine Ahnung davon, wie ſtark in Wirklichkeit der Einfluß der 6 ffent⸗ lichen Macht bereits in die Wirtſchaft vorgedrungen iſt. n Sinne des Wortes über Nacht iſt die Wirt⸗ em Maße in die Gewalt des Staates geraten, radikalſten Programme einer Verſtaatlichung ſo hoffen wagten. Der 13. Juli 1931 war in cklung allerdings auch nur ein beſonders mar⸗ m, aber an dieſen ſchwarzen Tag in der deut⸗ 0 knüpft ſich eine lange Liſte von wie e liche G die Zerreißung des internationalen Kreditgewebes zwangen. Die Verſtaatlichung der Wirtſchaft geht aber über den rein kapitalmäßigen Einfluß, den das Reich ſeitdem auf private Unternehmungen, und gerade ganz große, genommen hat, weit hinaus; die Beherrſchung der Wirtſchaft vollzieht ſich nicht bloß über die Aktie oder Beteiligung. Die Einflußrolle, die heute ſchon dem Staate beiſpielsweiſe über die Kreditwirtſchaft zuſteht, iſt eine unver⸗ gleichlich größere, als etwa dem Kapitalanteil in den Bank⸗ unternehmungen entſpräche. Und diefe Rolle fällt dem Staate ganz gegen ſeinen Willen zu. Denkt man daran, in welchem Umfange das Reich Mit⸗ beſitzer der Großbanken geworden iſt, ſo muß man zunächſt einmal wiſſen, daß bereits vor dem 13. Juli 1931 ein öffentliches Bankweſen beſtand, das allein in der Nachkriegszeit um Neugründungen mit etwa 770 Mill. Ka⸗ pital erweitert worden iſt. Hierzu kommen aber noch etwa 2700 Sparkaſſen, 34 Kommunalbanken, 34 Staats-, Landes⸗ und Provinzialbanken, die bereits vorher beſtanden. Schon vor der Bankenſanierung war der Einfluß der öffentlichen Hand auf die deutſche Kreditver⸗ ſorgung überraſchend, macht doch der Umlauf der von öffentlichen Inſtituten ausgegebenen Pfandbriefe und Kommunalſchuldverſchrei⸗ bungen mehr als die Hälfte ſämtlicher Ausgaben aus. Im landwirtſchaftlichen Kredit kamen 1930 von den 3,6. Milliarden„ langfriſtigen Krediten 2,8 Mil⸗ Itarden von öffentlichen Banken. Die Stellung der öffent⸗ lichen Hand als Gläubiger in der Wohnungswirt⸗ ſchaft wird dadurch klar, daß bis 1930 rund 5 Milliarden Mark als Hauptzinsſteuerhypotheken gegeben waren. Nun kommt der ungeheure Einfluß auf die Wirt⸗ ſchaft hinzu, der aus der Bankenſanierung ent⸗ ſtanden iſt. Kapitalmäßig geſehen iſt heute die öffentliche Hand an der Dresdner Bank mit 200 von 220 Mill./ beteiligt, an der Commerzbank mit 55 von 80 Mill., an der Allgemeinen Deutſchen Creditanſtalt mit 13 von 19 Mill., und auch von den 144 Mill. der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft befinden ſich über 45 Mill. im Beſitze der Golddiskontbank. Aber mit dieſer Kapitalbeteiligung erſchöpft ſich die Kon⸗ trolle des Staates über die Banken weitaus nicht. Minder offenſichtlich, aber in Wirklichkeit viel tiefgreifender iſt die eingetretene ſog. Sozialiſterung des Bankkredits. Die zahlreiche mit den Banken haben der Oeffentlichkeit gezeigt, daß der Staat Bankinſtitute nicht einfach fallen laſſen kann. In irgend einer Form garantiert er die Einlagen. Damit wird er aber auch ohne weiteres an den Schuldnern der Banken intereſſiert, deren Schickſal ihm nun nicht mehr gleichgültig ſein kann und das umſo weniger, je größer die Schuldner ſind. Es iſt ja bereits ſozuſagen an der Tagesordnung, daß Schuld⸗ ner von ſtaatskontrollierten Banken bei Schwierigkeiten hinſichtlich ihrer Verpflichtungen ſich unmittelbar an den Staat, an die Miniſterien, wenden. So wird ſchließlich praktiſch der Staat unmittelbar an allen Forderungen und Verpflichtungen des Bank⸗ gewerbes beteiligt und zwangsläufig Mitträger des Riſikos eines immer größeren Teiles der privaten Wirtſchaft auch ohne eine kapitalmäßige Beteiligung gemacht. Auf dieſem Gebiet liegt wohl die eruſteſte Folge des 13. Juli. Der genaue Umfang des Staatsintereſſes in ſeiner Ge⸗ famtheit an der Wirtſchaft entzieht ſich der Feſtſtellung. Er⸗ kennbar ſind die umittelbaren öffentlichen Unternehmungen, von denen die eichseigenen zum größeren Teil in der Viag mit 160 Mill. Kapital, aber mit 300 Mill.% Beteiligungen zuſammengefaßt ſind. Hierunter befinden ſich die Reichs⸗ kreditgeſellſchaft(40 Mill.), die Elektrowerke(90 Mill.), die Vereinigten Aluminiumwerke(24 Mill.), die Bayeriſchen Kraftwerke(24 Mill.), die Mitteldeutſchen Stickſtoffwerke (20 Mill.) und mehr als die Hälfte(10,9 Mill.) von Rhein⸗ metall. Nun greift das Reich alſo auch maßgeblich in die Montaninduſtrie ein, nachdem es, ſelbſt ohne unmittelbare Beteiligung, ſich anläßlich der Sanierung der deutſchen Schiffahrt auch bei dieſer ein Kontrollrecht verſchafft hatte. Aber auch in der Oberſchleſiſchen Montaninduſtrie be⸗ ſtehen erhebliche, bisher noch nicht georoͤnete Reichsintereſſen. Daneben ſteht der preußiſche Wirtſchaftsblock mit den beiden Pfeilern: Bergbau und Elektrizität. Die Preußiſche Bergwerks⸗ und Hütten AG kon⸗ trolliert mit 110 Mill. Kapital einen beträchtlichen Teil der deutſchen Kohle(etwa 18 v..) aller Steinkohlenfelder), hat ihre Hand im Kali, Stickſtoff und Salz. Die Preußiſche Elektrizitäts A6 iſt mit ihren 155 Mill. Kapital neben der größeren gemiſchtwirtſchaftlichen Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätsgeſellſchaft Hauptträgerin der Elektriziätsver⸗ ſorgung und hat über die Thüringe Gasgeſell⸗ ſchaft auch auf das Gebiet der Gasverſorgung überge⸗ griffen, an dem Preußen übrigens auch durch ſeine Beteili⸗ gung als größter Einzelaktionär an der Ruhrgas AG intereſſiert iſt. Aehnlich wie Preußen haben auch andere Länder ihre großen Wirtſchaftsunternehmungen vor allem auf dem Ge⸗ biete der Elektrizitätswirtſchaft, ſo Sachſen Bayern, Baden, das auch den Kalibergbau betreibt. Sodann aber ſtellt die kommunale Wirtſchaft einen gewaltigen Komplex dar 80 v. H. der Gasverſorgung, 25 v. H. der Elektrizitätsverſorgung ohne die gemiſcht⸗ wirtſchaftlichen Beteiligungen, ſind in kommunaler Hand ganz abgeſehen von den vielfältigen ſonſtigen Betatigungen auf wirtſchaftlichem Gebiet, abgeſehen auch von dem ganz großen öffentlichen Einfluß in der Verkehrs wirt⸗ ſchaft. Die Erträge aller öffentlichen Unternehmungen brach⸗ ten etwa 1½ Milliarden jährlich, der Geſamtbeſitz der öffentlichen Hand an der Wirtſchaft wurde ſchon lange vor der Kataſtrophe von 1931 auf 20 v. H. gegen 8 v. H. vor dem Kriege geſchätzt, der Geſamtumſatz der öffeut⸗ lichen Betriebe war 1928 mit 10 Milliarden ſo groß wie der Umſatz aller privaten Betriebe der Schwerinduſtrie, der weiter verarbeitenden und der elektriſchen Induſtrie. Die Fage, ob dieſe Machtſtellung des Staates, die, wie gezeigt inzwiſchen noch ganz erheblich verſtärkt worden iſt, wieder abgebaut werden kann, iſt mit großem Zwei⸗ fel zu beantworten. Auf der einen Seite ſieht man nicht die Möglichkeiten, privates Kapital für die gewaltigen un⸗ mittelbaren Beteiligungen wie etwa am Stahlverein zu be⸗ ſchaffen, auf der anderen werden aber ſehr ſtarke Strömun⸗ gen im politiſchen Leben grundſätzlich einen Rückzug der öffentlichen Hand aus einer ſtarken Stellung in der Wirt⸗ ſchaft zu verhindern ſuchen. 13,31 Millionen Em. Waldhof- Abschreibungen Reservekürzung um 10 Mill. Rm. Einzug von 3,36 Mill. eigenen Akſien Fusionsweise Aufnahme der Papyrus und der Coseler Zellulose In der geſtrigen AR⸗Sitzung der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Mannheim ⸗ Waldhof, wurden fol⸗ gende Beſchlüſſe gefäßt: 1. Zwecks weiterer Vereinfachung der Verwaltung wer⸗ den die bis im Wege des Pachtvertrages betriebenen Tochtergeſellſchaften Papyrus A G und Co⸗ ſeler Celluloſe⸗ und Papierfabriken A G durch Fuſion mit Wirkung vom 31. Dezember 1931 mit der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof vereinigt. Eine Kapital⸗ erhöhung aus dieſem Anlaß findet nicht ſtatt. 2. Im Beſttze der Geſellſchaft befindliche nom. 4280 000 Mark Stammaktien, nom. 630 000/ Vorzugsaktien Lit. A und nom. 450 000% Vorzugsaktien Lit. B werden durch Kapitalherabſetzung in erleichterter Form eingezogen, ſo daß die Geſellſchaft keine eigenen Aktien mehr beſitzt. Die zum Umtauſch für die Vorzugsaktionäre und Obliga⸗ tionäre der finniſchen Tochtergeſellſchaft Kexholm beſtimm⸗ ten nom. 5 720 000% Stammaktien müſſen wegen der dies⸗ bezüglichen vertraglichen Abmachung aufrecht erhalten bleiben. 3. Zwecks Vornahme normaler und angeſichts der ver⸗ änderten Wirtſchaftslage notwendig gewordener außer ⸗ gewöhnlicher Abſchreibungen in Höhe von 13 306 167/ wird der geſetzlichen Reſerve ein Betrag von 10 494 427/ entnommen, ſo daß der geſetzliche Reſervefonds mit 10 v. H. des verbleibenden Ax einſchließ⸗ lich der finniſchen Umtauſchaktien dotiert iſt. Demgemäß findet die Ausſchüttung einer Dividende auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien nicht ſtatt. 4. Der aus der Fuſion mit den oben genannten beiden Geſellſchaften ſich ergebende Buchgewinn die ſoweit er nicht zu den erwäh Abſchreibungen Verwendung fand der Bildung einer weiteren offenen Rückſtellung im 2 trage von 3 427 857 ,. Die Geſellſchaft glaubt, mit den verbliebenen internen Rücklagen und offenen Reſerven der im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr weiter verſchlechterten Wirtſchaftslage Rechnung getragen zu haben. Die Verbind lichkeiten haben ſich gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 1931 nicht un⸗ weſentlich vermindert. Die vom Adt genehmigte Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, in der die obigen Maßnahmen bereits berückſichtigt ſind, ſoll in der nach⸗ ſtehenden Form der am 15. Juli 1932 am Sitze der Ge⸗ ſellſchaft ſtattfindenden GV zur Beſchlußfaſſung unterbrei⸗ tet werden. Bilanz Anlagen(alles in Mill. /) 27,67(22,49), Vorräte und Waldungen 27,95(45,21), Debitoren und Bankguthaben 16,34, Guthaben bei O. Y. Waldhof A. B. Kexholm 18,14 (t. V. Debitoren 28,48), vorausgezahlte Zinſen ete. 0,78 (4,20), Effekten und Beteiligungen einſchließlich nom. 5,07 Mill.“ Reichs ſchuldbuchforderungen 15,81(17,67), neu Um⸗ tauſchaktien für Vorzugsaktionäre und Obligationäre Kex⸗ holm 5,72, Bürgſchaften 8,82(8,57), ondererſeits AK 40,01 (45,37), Reſervefonds 4,00(14,40), neu Rückſtellung 3,42, neu Währungsreſerve 7,18, Anleihen von 1900 bis 1922 0,16 (0,19), engliſche Anleihe und kleine Hypotheken 12,23(18,16), Akzepte 3,03, Kreditoren 23,71(i. V. Kreditoren 30,91, dar⸗ unter Schulden bei Banken 22,36, hei Tochtergeſellſchaften 0,20, neu Schulden wegen O. M. Waldhof A. B. Kexholm ge⸗ Abschlüsse der oberbadischen Texfilindusirie Gebr. Großmann AG. Brombach Das AK. zum größen Teil verloren * Freiburg, 24. Juni. In der geſtern in Freiburg ab⸗ gehaltenen o. GV. wurde der Abſchluß für das am 81. Auguſt 1931 bendete 15. Geſchäftsjahr vorgelegt, der einen neuen Verluſt von 1811032(694 298)/ auf⸗ weiſt; zuzügl. des Verluſtvortrags von 763 772„/ ſtellt ſich der wiederum vorzutragende Verluſt auf 2574 804 768 772)/ bei 2,8 Mill./ St.⸗A. und 140 000„.⸗A. Ein Bruttoüberſchuß(i. V. noch 474 958 /) fehlt diesmal; andererſeits werden Abſchreibungen auf Anlagen und Be⸗ tetligungen mit 276041(—) J ausgewieſen, Steuern mit 111 408(146 009)/ ſowie der unterdeckte Betriebsaufwand inkl. Unkoſten mit 1 423 493/(i. V. Unkoſten allein 1023 947). Im Geſchäfts bericht heißt es nach einer Skiz⸗ zierung der gegenwärtigen allgemeinen Zuſtände in der Textilinduſtrie, daß ein Verluſtjahr ſich an das andere ge⸗ reiht habe und daß ſchon ſ. Zt. zu Ende Oktober d. V. einer go. GV. Mitteilung vom Verluſt von über die Hälfte des AK. habe gemacht werden müſſen. Auch das laufende Geſchäftsjahr habe wieder Verluſte und zwar insbeſondere durch weitere Entwertung des Warenlagers infolge Rückganges der Baumwollpreiſe gebracht. Da eine Möglichkeit des Aufhaltens der Verluſte unter den vor⸗ liegenden Verhältniſſen immer weniger gegeben erſchien, waren ſchon geraume Zeit Beſtrebungen im Gange, eine Weiterführung des Betriebes in veränderten Bahnen zu ſuchen. Dies habe auch veranlaßt, bereits ſeit Monaten den Betrieb ſucceſſive noch ſtärker zu reduzieren. Da die lang andauernden Vorarbeiten für dieſe Umſtellung aber noch nicht zum Abſchluß gekommen ſeien, mußte der Webereibetrieb inzwiſchen bis auf weiteres ſtibl⸗ gelegt werden. N In der Bilanz erſcheinen jetzt(in): Anlagen total 2 211812(2 197 604), Kaſſe, Wechſel, Schecks, Bankguthaben 82 644(56 674), Wertpapiere und Beteiligungen 521278 (554 063), Debitoren 1 564957(2 340 778), Warenvorräte 1 950 966(3 094 961); andererſeits neben dem AK. das Hypothekendarlehen unv. mit 356 875, das Amortiſations⸗ konto mit 711 159(613119), Kreditoren mit 4 799 781 66 004 699), Konto für Fürſorgezwecke 97 376(91 864). Die o. GV. erledigte einſtimmig und debattelos die Regularien und beſchloß antragsgemäß Vortrag des Ver⸗ luſtes. Vertreten waren ſämtliche VA. und 2310 000 St.⸗A. Das ſtatutengemäß ausſcheidende AR.⸗Mitglied Dir. A. Mvor⸗Baſel wurde wiedergewählt; in der nächſten Abſchlußſitzung iſt Neuwahl des geſamten AR. lt. Notver⸗ ordnung erforderlich.— Das laufende Geſchäftsjahr habe weiter eine ungünſtige Entwicklung genommen; es ſei heute noch nicht zu ſagen, was weiter zu geſchehen habe, Warenverpflichtungen beſtänden kaum mehr. Mez AG. Freiburg im Breisgau Verlangsamſe Verlustzunahme * Freiburg, 24. Juni. Das bekannte, mit 8 Mill./ AK. arbeitende Unternehmen ſchließt 1931 mit einem geringer gewordenen Neuver luſt von 433 161/(886 337%), wo⸗ mit ſich der Geſamtverluſt auf 1 975 433/(1 542 282%) ſtellt. Der Bruttoüberſchuß ermäßigte ſich von 4 434 619 auf 4,22 Mill., demgegenüber betrugen Unkoſten 3,44 (4,80) Mill. /, Steuern und ſoziale Abgaben 0,48(0,58) Mill.„ und Abſchreibungen 0,72(0,60) Mill. 4. Die aus der Fuſion mit der Firma Mez, Vater u. Söhne ſich er⸗ gebenden Umſtellungsarbeiten konnten erfolgreich zum Ab⸗ ſchluß gebracht werden. Infolge der mehrfachen Preisſen⸗ kungen und der üblichen großen Lagerhaltung konnte ſich das nicht entſprechend im Jahresertrag ausdrücken. Ver⸗ luſte brachte auch die Abwicklung unrentabel gewordener Beteiligungen und Auslandsvertretungen. Das Wechſel⸗ obligo aus begebenen Kundenwechſeln betrug 274 580 /, die Bezüge des AR. und des Vorſtandes erforderten 85 500&. Ueber die Aus ſichten werden keine Angaben gemacht. Bei allerdings niedrigen Preiſen konnten die Vorjahrs⸗ umſätze im Inlande wenigſtens mengenmäßig bisher ge⸗ halten werden, während der Auslandsumſatz infolge der faſt überall beſtehenden Einfuhr und Währungsſchwierig⸗ keiten zurückgegangen ſei. In der Bilanz erſcheinen (in Mill.%): Gebäude und Grundſtücke 3,04(3,12), Ma⸗ ſchinen 0,97(1,14), Mobilien 0,54(0,85), Bankguthaben, Kaſſen⸗ u. Wechſelbeſtand 0,86(0,09), Debitoren 4,95(7,32), Vorräte 7,68(7,76); andererſeits neben dem AK. Rückſtel⸗ lungen mit 0,69(0,79), Kreditoren 11,34(13,02). Die b. GV. findet am 30. ds. Mts. ſtatt. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war gegen geſtern etwas lebhafter. Es wurden verſchiedene Kähne für hol⸗ ländiſche Stationen angenommen. Die Frachten erfuhren keine Aenderung, ebenſo blieben auch die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts unverändert. 18,14, Rückſtellung für Löhne, Frachten, Anleihezinſen uſw. 1,30(3,95), Bürgſchaften 8,82(8,57). Bilanzſumme 113,20 (116,11). Ertragsrechnung Gewinnvortrag 0,38(0,50), Ueberſchuß auf Warenkonto 7,32(16,42), Ertrag auf Effekten 0,43(0,47), Kursgewinn aus Aktieneinziehung 0,91, Entnahme aus Reſervefonds 10,49, Fuſionsgewinn 493. Unkoſten, Gehälter, Verſiche⸗ rungsbeiträge erforderten 5,92(.79), Steuern und Umlagen 1,82(8,71), o. und ao. Abſchreibungen 13,30(i. V. ordent⸗ liche 3,23), Zuführung auf Rückſtellungskonto 3,42. Die Gewinn⸗ und Verkuſtrechnung iſt damit ausgeglichen. Im hre wurde ein Gewinnſoldo von 2,65 Mill. 4 aus⸗ ſen, zus dem eine Dividende von 6 v. H. ausgeſchüt⸗ tet wurde. Süddeuische Eisenbahn-Gesellschaff Darmsfadf Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1931 Betriebs⸗ überſchüſſe von 3,18(2,86) Mill. /, Erträgniſſe aus Be⸗ teiligungen und Erlöſe aus Wertpapieren von 0,32(0ů,5 24 Mill.„/. Nach Zuweiſung von 2,15(1,32) Mill.„ an die Erneuerungsfonds, Abſchreibung von 0,30(—), nach Abzug der Abgaben von 0,21(0,30), Ueberweiſung von 6,90(— auf das Rückſtellungskonto und nach Abſetzung der Zins⸗ laſten von 0,45 Mill.„ verbleibt ein Reingewinn von 155 331 //, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll 8. wurden aus dem Reingewinn von 1 526 606, 7 v. H. e verteilt und 70 666/ vorgetragen). In der Bilanz werden u. g. ausgewieſen(in Mill. Mark): Bahnanlagen 39,51(39,06), Gebäude und Grund⸗ ſtücke 3,18(3,21), Wertpapiere und Beteiligungen an ande⸗ ren Unternehmungen 3,84(3,34), Debitoren 6,21(6,71), Materialbeſtände 0,95(1,40), dagegen Kreditoren und an⸗ derweitige Verpflichtungen 14,45(15,28), Reſtſchuld für die 85 von der Stadt Eſſen übernommenen Linien 2,41(2,46), Giroverpflichtungen 2,75(—), Erneuerungsfonds 14,44 (12,82). AK 20 800 000 J. GW am 30. Juni. * H. Winterhalder AG, Uhrenfabrik i.., Neuſtadt im Schwarzwald. Nach Auflöfung der Reſerve mit 35 000% und bei einem Bruttoüberſchuß für 1931 von 139 511 (101997)„ verringert ſich nach 161 495(129 090)„ Hand⸗ lungsunkoſten und Abſchreibungen der Verluſtvortrag von 18 999 auf 5983„l. Hansabank e mbH. Mannheim Slafufenänderung beschlossen In der erneut einberufenen GV wurde der Beſchluß auf Erhöhung der Anteile von 300 auf 600, wie holt und zwar bedingungslos für den Fall der Auf g oder der Fortführung der Das Amts⸗ bereits im November ſſes in nicht bedingter Form einberufen werden mußte. zuſchuß in Höhe von 50 000/ iſt damit ie Aufzahlung der Genoſſenſchaftsanteile hat zu erfolgen, unter welcher Be⸗ Gläubigerausſchuß dem Vergleich zu⸗ gericht hat die v. J. gefaßten gleiche verlangt, weshalb Der Reich geſichert. 8 in Monatsroten zu dingung auch der geſtimmt hat. Der ordnung ßigen Liquidation der Genoſſen⸗ ſchaft ſteht nun er Erhöhung der Anteile nichts mehr im Wege. Eine ehnung des Verwaltungs vorſchlags hätte den Konkurs zur Folge gehabt, woraus ſich die ge⸗ richtliche Inanſpruchnahme der Mitglieder für die Haft⸗ ſumme ergeben hätte, während das Vergleichsverfahren eine für beide Teile günſtigere Abwicklung ermöglicht. Er⸗ freulich iſt beſonders, aß die Kleingläubiger bis zu 100% voll befriedigt werden. ach * Vereinigte Eſchebachſche Werke AG, Dresden.— Kapi⸗ talzuſammenlegung 20:1. Der AR beſchloß, der GV am 21. Juli vorzuſchlagen, zur Bereinigung des im Geſchäfts⸗ jahr 1931 entſtandenen Verl und des Verluſtvortrags aus dem Vorjahre(1930: 1, Mill./ Verluſt, der nach Aufzehrung der Rücklage von 0,44 Mill.„ mit dem Reſt vorgetragen wurde) das Stammkapital von zur zeit 4 Mill.[im Verhältnis von 201 zuſammen⸗ zulegen. Anſchließend ſoll das Kapital um 1 285 000% wieder erhöht werden, ſo daß ſich einſchließlich 100 000 Vorzugsaktien ein neues Kapital von 1,6 Mill., ergibt. * AG für Cartonnageninduſtrie, Dresden.— Kapital⸗ ſanierung. Der AR beſchloß. der GV am 21. Juli vorzu⸗ ſchlagen, zur Deckung des für das Geſchäftsjahr 1931 ſich ergebenden Geſamtverluſtes von 511 520% das Stamm⸗A s von zurzeit 5 Mill./ im Verhältnis 211 auf 2,5 Mill./ zuſammenzulegen(i. V. 138 063„ Gewinn, der vorgetragen wurde). * Neudenauer Steinwerke AG Neudenau(A. Mosbach). Die Geſellſchaft(Ack 25 000 /) will in ihrer o. GV vom 18. Juni außer der Erledigung der Regularien für 1931 (1930 1484/ Verluſt) Beſchluß faſſen über Aenderung der Firma in A. Anſchütz AG, Tiefbau⸗Unternehmung, Schyt⸗ ter⸗ und Kalkwerk. r. Bärenbrauerei Ach Schwenningen g. N. Per 30. 9. 1931 ſchließt dieſe Brauerei(A 1, Mill.%) mit nur 5457/ Gewinn, wodurch ſich der Gewinnvortrag auf 62 999 Mark erhöht(i. V. 176 041/ Gewinn). Aus der Bilonz (in): Vorräte 325 714(414 615), Darlehen und Guthaben 1089 680(1 209„ſonſtige 46 257(34 949); andererſeits Hypotheken 3(539 751), Banken und Kreditoren 268 918(331 217), Akzepte 118 005(180 018). Hugo Schneider AG., Leipzig Zusammenlegung 10:7 Die Geſellſchaft ſchlägt der GV am 4. Juli zwecks Deckung des Verluſtes und Vornahme von Sonderabſchreibungen (und Rückſtellungen im Betrage von 1,799 Mill. 1 die Zu⸗ ſammenlegung des AK im Verhältnis 1057 auf 4,2 Mill. vor. Für 1931 wird ein von 2,121 auf 0,961 Mill. verminderter Bruttogewinn ausgewieſen während andererſeits die Ge⸗ neralunkoſten immer noch 1,351(1,619) und Abſchreihungen 0,217(0,275) Mill./ erforderten. Die zum Hirſch⸗ Kupfer⸗ Konzern gehörende Geſellſchaft erlitt infolge der ungünſtigen Entwicklung des In⸗ und Aus landsge⸗ ſchäftes und nicht zu vermeidender Verluſte an in⸗ und aus⸗ ländiſchen Außenſtänden einen Jahresver lu ſt von 587 768,(i. V. 4 v. H Dividende aus 299 971/ Rein⸗ gewinn.) Der durch die Sanierungsmaßnahmen entſtehende Buſch⸗ gewinn von 2,387 Mill.„ dient unter anderem auch zu Sonderrückſtellungen, die das Unternehmen für die kommen⸗ den Jahre ſtärken und den noch latenten Risken in weit⸗ gehendem Maße vorbeugen ſoll. Das Obligo aus begebenen Wechſeln und Schecks belief ſich am 31. 12. 31 auf 335 066. Im neuen Geſchäftsjahr iſt eine ungleichmäßige Beſchäfti⸗ gung der Werkſtätten feſtzuſtellen. Nach Vornahme der Sanierung verzeichnet die Bilanz: Debitoren mit 1,675 (3,542), Waren mit 1,791(2,875), Bankguthaben mit 0,287 (i. V. in den Debitoren enthalten) und Beteiligungen mit 0,500(0,733) Mill., andererſeits Aktienkapital mit 4,2 — 2 1 (6,0), Kreditoren und Bankſchulden mit 1,828(2,797), Akzepte 1 mit 0,332(0,490) Mill.. Der Adler-Verlusi-Abschluß In der Ag.⸗Sitzung der Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG., Frankfurt a.., wur⸗ den der Geſchäftsbericht und der Abſchluß für das Jahr 1931 vorgelegt. Unter Einſchluß des vorjährigen Ge⸗ winnvortrages ſchließt das Geſchäftsjahr 1931 bei 1,25 Mill.„ Abſchreibungen auf Anlagen und Aufrechterhal⸗ tung der ſtillen Reſerven mit einem Verluſt von 1,75 Mill. JJ ab(i. V. wurde der nach Abſchreibungen und Zuweiſung an den Reſervefonds verbleibende Rein⸗ gewinn von 124885/ vorgetragen). Beſtände an Wagen bei Filialen und Händlern ſind mit 7(7,5) Mill./ eingeſetzt, in Zahlung genommene gebrauchte Automobile wie üblich als Erinnerungspoſten mit 1/ bewertet. Die in den Beſtänden erſcheinenden Reſerven bieten Rückhalt für Preisſchwankungen. Schu l⸗ den werden mit 8,95(9,58) Mill., Guthaben mit 3,75 (5,05) Mill./ ausgewieſen. Die Liquidität war im vori⸗ gen Jahre um 675 000/ beſſer. Dieſer Betrag iſt neu inveſtiert. Anlagewerte erſcheinen nach Auflöſung des Kontos„Wertberichtigungen“ von 5 Mill./ unter Be⸗ rückſichtigung der Abſchreibungen von 1,25 Mill. für das Geſchäftsjahr 1931 mit 22(27,8) Mill. 4. Beteiligun⸗ gen ſind mit 130 000(135 807) J, eigene Aktien von nom. 332 000„ 112 948—/ ausgewieſen. Der Umſatz betrug 38,5(58,0) Mill. 4. Der Abſatz in Automobilen, Schreibmaſchinen und Fahrrädern iſt unter Berückſichtigung der Geſamtlage zufriedenſtellend. Gute Nachfrage beſteht nach den neuen 1,5 Liter⸗Typen, die ſich infolge niedrigen Anſchaffungspreiſes und billiger Unter⸗ haltungskoſten großer Beliebtheit im In⸗ und Ausland erfreuen. Es liege ein guter Auftragsbeſtand vor. Die Geſamtbelegſchaft beträgt etwa 3000 Mann. Die wöchentliche Arbeitszeit liegt zwiſchen 40 und 48 Stunden. Reiniger, Gebberi& Schall A8. Erlangen In Ergänzung zu den bereits gemeldeten wichtigſten Abſchlußzahlen für das am 29. Febr. 1932 beendete G iſt nachzutragen, daß ſich der Rohüberſchuß auf 114 855 (250 702)% ermäßigte, während Abſchreibungen mit 56 892(33 187)/ vorgenommen und 212 263(134 009) Mark für ſoziale Leiſtungen aufgewandt werden mußten. Aus dem ſomit auf 104827/ reduzierten Gewinnvortrag aus dem Vorjohr von 259 127(215 561)/ werden je 10 000 Mark der Reſerve und dem Dispoſitionsfonds zugewieſen und 84 826/ vorgetragen. Nach dem Verwaltungsbericht war man gezwungen, in erweitertem Umfange Kurzarbeit einzuführen, konnte aber bis zum Schluß des Geſchäftsjahres die Belegſchaft im ganzen auf der ungefähren Höhe des Vorjahres halten. Die verminderte Kaufkraft der privaten Abnehmer und die Kürzung der Ausgaben für mediziniſche Zwecke bei den Krankenkaſſen, kommunalen und ſtaatlichen Behörden im In⸗ und Auslande führten zu einem Rückgang des Beſtel⸗ Ilungseinganges und Umſatzes. In der Bilanz haben ſich die Bankguthaben beträcht⸗ lich auf 558 480(98 977)/ erhöht. Die durch die Umſatz⸗ ſchrumpfung freigewordenen Mittel konnten verfügbar ge⸗ halten werden. Dauernde Beteiligungen haben ſich nicht weſentlich verändert und ſtehen mit 5 446 803(5 492 403) zu Buche. Das Konto Schuldner konnte auf 1884 812 (2 435 514)/ ermäßigt werden. Anlagewerte erfuhren die üblichen Abſchreibungen und ſtehen mit 1387 681(1 444 575) Mork zu Buche. Bei andererſeits unv. 6,5 Mill. I Ag und 0,52(0,51) Mill./ Reſerve, unv. 60 000 Sonder- rücklage und 270 000(240 000)/ Dispoſitionsfonds werden Gläubiger mit 2 196 294(2 927 611)/ ausgewieſen. Die Geſamtbezüge von AR und Vorſtand betragen 187 323&. * Pfalzbrauerei vorm. Geiſel u. Mohr AG, Neuſtadt a. d. H. Der Bericht über dos Jahr 1930⸗31(per 80. Sept.), der der heutigen GW vorgelegt wird, ſtellt eingangs feſt, daß durch die überaus große Arbeitsloſigkeit ſowie Er⸗ höhung der Bierſteuer und hemmender Einwirkungen des Weins auf den Bierkonſum das Geſchäftsjahr ungün⸗ ſtig beeinflußt wurde. Das neue Geſchäfts⸗ jahr biete günſtige Ausſichten durch Herabſetzung der Bierausſchankpreiſe und durch die ſtändig ſteigende Beliebtheit oer Biere der Geſellſchaft. Bier⸗ und Neben⸗ produkte erbrachten 257 394(400 236), Verſchiedenes 71 520(35 331)„, während die Generaolunkoſten 278 449 (410 409) ,, Abſchreibungen 17 583(19 297) abſorbierten. Unter Berückſichtigung von 2466(2444)/ Gewinnvortrag verbleibt nur ein kleiner Gewinn von 954% zum Vortrag auf neue Rechnung(i. V. Geſamtgewinn 8304 4. Deckungen an der Frankfurier Abendbörse Die Frage der Abwertung privater Aus⸗ landsſchulden, über deren Auswirkungen man recht geteilter Meinung iſt, ſtand im Mittelpunkt der Erörte⸗ rungen an der Abendbörſe. Die Spekulation bekundete Deckungs nachfrage, ſodaß die Kurſe beſonders für Spezialwerte wie J. G. Farben uſw. bis v. H. anziehen konnten. Infolge der aber immer noch herrſchenden Zurück⸗ haltung kam das Geſchäft nur ſchleppend in Gang. Stahl⸗ verein und Hapag konnten ſich gut behaupten. Am Rentenmarkte herrſchte ſtarke Unſicherheit, da man iiber die kommenden Maßnahmen auf dem Gebiete der Zinsgeſtaltung noch ganz im Unklaren iſt. Goldpfandbrieſe blieben aber doch ziemlich unverändert, ebenfalls behaup⸗ teten Dollarbonds ihre letzten Kurſe. Auch am Deviſenmarkt Deckungskäufe Nachmittags waren am internationalen Deviſenmarkt weit größere Schwankungen der einzelnen Deviſen feſt⸗ zuſtellen als vormittags. Das engliſche Pfund lag wie⸗ der ziemlich ſchwach, doch konnten ſich die Reichs mark und der Dollar wieder befeſtigen. Die internationale Spekulation ſchritt erneut zu Deckungen. Das Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,6156 und gegen Paris auf 91,78, während die Reichsmark in Amſterdam 58,83, in Zürich 122,05, in London 15,20 und in Newyork 23,76 notierte. Der Den ſetzte ſeine Aufwärtsbewegung in ver⸗ ſtärktem Maße fort. Diskonisenkung in Newyork In der geſtrigen Verwaltungsratsſitzung der Newyor⸗ ker Bundesreſervebank wurde die Herabsetzung der Re⸗ diskontrate von 3 auf 2 v. H. beſchloſſen. Der Satz von 3 v. H. war ſeit 25. Februar d. J. in Kraft, an dem eine Ermäßigung von 3 auf 3 v. H. vorgenom⸗ men wurde. 1 9 Silbe Oelg Mb 812. 5 die das Rad fahren kann und ſchulf rei iſt, für 2. Laden 5 beſſeres Feinkoſtgeſchäft ſofort geſucht. Selbſt⸗ BEA a 75 ES“ 5 . geſchriebene Angebote unter 8 P 45 an die Ge⸗ 3 28 3 8 5 er⸗ 5 8 mit Lagerräumen für 0 ſwftsgele dieses Blattes. we: für tägl. Bedarfsartikel gebenhatfe lers lie die 3 5 in guter verkehrsreichster Lage, in guter Lage mit a Tücht. Vertreter gasucht! Die Herſt. u. Vertrieb der Zeit entsprechend günstig Dreizim.⸗ Wohnung Für Mannheim und geſch. ihrm. für abzugeben.— Erforderlich Bar- nach Möglichkeit Nähe abt Unmgebh. werd. bücht. Nordbaden zu vergeb. Kapital Mk. 8 10000.— 8392 Marktplatz. Angebote .), Herren zum Verkauf. Sar. Sell. Angebote unter B E 131 an die„ bot baren Arti⸗ erlich. aſch.⸗Einmr. n J 8 7. 9 155 2 Kober 0 8 ch 901065. Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten.. chaftsſteue dis. Blatt. des Vorzuſt. am 24. 6. 92 Näher. 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Juli 1932, 14 Uhr in den Räumen der ordentlichen Generalversammlung Tagesordnung: 1. Vorlage des Geſchäftsberichts und der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1931; 2. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1981; J. Beſchlußfaſſung über die Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes und des Aufſichtsrats; 4. Aenderung des Geſellſchaftsſtatuts und zwar: a) des 8 3(Geſellſchaftsblätter), p) des§ 5(Unterzeichnung d. Aktienurkunde), o) des 8 9 lüber die Zeichnungsberechtigung), d) des 8 11(Erweiterung der Beſtimmung über die Genehmigung von Rechtshand⸗ lungen des Vorſtandes durch den Auf⸗ ſichts rat), e) des§ 13(Herabſetzung der Mindeſtzahl der Aufſichtsratsmitglieder), f) der§88 14—19(Konſtituſerung des Auf⸗ ſichtsrats und ſeine Befugniſſe), g) des§ 19(Herabſetzung der feſten Bezüge der Aufſichtsratsmitglieder), h) des§ 20(Herabſetzung der Friſt zur Ein⸗ berufung der Generalverſammlung und Vorausſetzung des Stimmrechtes in der Generalverſammlung), 1) des 8 22(über den Vorſitz in der General⸗ verſammlung), k) des§ 25(über den Zeitpunkt der ordent⸗ lichen Generalverſammlung und der hier⸗ zu notwendigen Unterlagen), 1) Genehmigung des neugefaßten Geſellſchafts⸗ ſtatuts durch die Generalverſammlung und Ermächtigung des Aufſichtsrats zur Vor⸗ nahme von Abänderungen des Geſellſchafts⸗ vertrags, welche nur die Faſſung betreffen; 5. Neuwahl des Aufſichtsrats. Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind nur diejenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien ſpäteſtens am dritten Werktage vor der Generalverſammlung bei der Geſellſchaftskaſſe oder bei der Deutſchen Bank& Diseconto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Mannheim, oder bei dem Bank⸗ haus Delbrück Schickler& Co., Berlin, oder bei einem deutſchen Notar gegen hinterlegen. Hinterlegungsſcheine über bei einem wenn der Hinterlegungsſchein ſpäteſtens am 3. Werktage vor der Generalverſammlung bei 5 720 Mannheim, den 24. Juni 1932. Mannheimer dummifabrik Aktiengesellschaff Der Vorſtand. N Rares ordenpteh. Lehrmäcchen erbeten. Exiſtenz geboten. Jüng. Mann, a. lieb⸗ ſten Schloſſ., m. einig. Stellenbesuche Ehrliches. fleißiges Mädchen 1 100.— Aitereſſen⸗ 2¹ Jahre alt, das Einlage, iſt Gelegenh. Nähen, Bügeln. Koch. geboten, zur Mitarb. und alle Hausarbeit verrichten kann, ſucht Stelle auf 1. 7. Zu⸗ ſchriften unt. 8 0 44 an die Geſchſt. 5435 Wöchentl. Verdienſt 40.— zugeſichert. 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