* Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Vuiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim — 6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Eimelpreis 10.. 19 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigentell RM. 40 die 83 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 790 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Freitag, 24. Juni 1932 Deuljch⸗franzöjiſche Ausſprache Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Lauſanne, 24. Juni. Die direkten deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen über die Reparationsfrage haben heute vormittag um 10 Uhr ihren Anfang genommen. Reichskanzler von Papen erſchien um dieſe Zeit im Hotel der franzöſi⸗ ſchen Delegation und wurde von Herriot, dem Finanzminiſter Germain⸗Martin und dem Unter⸗ ſtaatsſekretär Pagonon empfangen. Herriot und der Reichskanzler blieben dann eine halbe Stunde allein, um ſich über den Stand der bisherigen Verhandlun⸗ gen, die zwiſchen den verſchiedenen Delegationen ge⸗ führt worden ſind, zu beſprechen. Bei dieſer Gelegen⸗ Jheit ging der Kanzler näher auf die Gedankengänge es deutſchen Memorandums ein. Eine halbe Stunde ſpäter erſchienen Reichsaußeminiſter von Neurath, Staatsſekretär von Bülow und Miniſterialdirektor Ritter, denen kurz darauf Graf Schwerin⸗Kroſigk und Wirtſchaftsminiſter Warmbold mit dem Dolmetſcher Dr. Schmidt folgten. Gleich darauf begann im Salon Herriots eine erſte Beſprechung, der auf franzöſiſcher Seite außer Herriot der Finanzminiſter Germain⸗ Martin, der Handelsminiſter Durant, der Unter⸗ ſtaatsſekretär Pagonon und der Leiter der wirtſchaft⸗ lichen Abteilung des Außenamtes, Coulondre, bei⸗ wohnten. Nach dieſer Beſprechung, die etwa eine habe Stunde dauerte, erſchien Herriot mit den deut⸗ ſchen Herren in der Hotelhalle. Er zeigte ſich außer⸗ ordentlich; gut gelaunt und ſchüttelte einigen deut⸗ ſchen Preſſevertretern die Hand. Auch Reichskanzler von Papen zeigte eine ſehr zuverſichtliche Miene. Die eigentliche Ausſprache zwiſchen den bei⸗ den Delegationen fand in dem Leſeſaal des Hotels ſtatt, der von dichten Vorhängen ver⸗ ſchloſſen und zahlreichen Detektiven bewacht war. Dieſe erſte große deutſch⸗franzöſiſche Kon⸗ ferenz begann um 11.20 Uhr und dauerte bis kurz vor 1 Uhr. An ihr beteiligten ſich ſämt⸗ liche Herren der beiden Delegationen. Die ganze 9 Konferenz war ausgefüllt von einem Exposé des Reichsfinanzminiſters Graf Schwerin⸗ Kroſigk. In den Darlegungen des Reichsfinanz⸗ miniſters, die ſich zu ſehr wichtigen Schlußfolgerungen verdichteten, wurde die Geſamtlage Deutſchlands in finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht geſchildert. Von franzöſiſcher Seite wurde zu dem Expoſé noch nicht Stellung genommen. Dies ſoll erſt in der Konferenz, die auf heute nachmittag ange⸗ ſetzt iſt, geſchehen. Nach der Konferenz erklärte der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident auf die Frage, was ſich zugetragen habe:„Nichts, was uns beſondere Ueber⸗ raſchung bereiten konnte“. Der Reichskanz⸗ ler und die deutſchen Herren begaben ſich ſofort in ihr Hotel. Bald darauf erſchien Unterſtaatsſekretär Pagonon und verlas eine kurze Mitteilung, in der geſagt wird, daß die deutſche und franzöſiſche Dele⸗ gation ſich heute vormittag zu einer erſten Beſpre⸗ chung zuſammengefunden haben. Heute nachmittag würden die Verhandlungen ihren Fortgang nehmen. Aus franzöſiſchen Delegationskreiſen vernehme ich, daß Frankreich eine Regelung der Reparations⸗ frage im Rahmen der europäiſchen Wirtſchaftsver⸗ ſtändigung und des Wiederaufbaues anſtrebt. In den heute begonnenen deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Verhandlungen wollen die Franzoſen die Grundlagen für eine Vereinbarung ſchaffen, die dahin gehen ſoll, daß Deutſch⸗ lands Reparationszahlungen überhaupt nicht mehr als„Kriegsſchulden“ gelten ſollen, ſon⸗ dern als„Mitwirkung an dem Wiederaufbau Europas“. Erſt in einem ſpäteren Zeitabſchnitt der Proſperität käme eine reſtliche Bereinigung der Reparationen (lies: Schlußzahlung) in Frage. Dieſe im Laufe der Mittagsſtunden gemachte Mitteilung verſteht man auf franzöſiſcher Seite mit einem Kommentar zuverſichtlichen Anſtrichs. Ueber den vorausſicht⸗ lichen Verlauf der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlun⸗ gen nimmt man bei den Franzoſen an, daß in den erſten Tagen der nächſten Woche die Konferenz ihren Aßhſchluß erreichen wird, um die Kommiſſionen an den Tiſch zu ſetzen. Matdonald reiſt nach London — Lauſanne, 24. Juni Aus der engliſchen Delegation wird mitgeteilt, daß Ramſey Macdonald die Abſicht hat, heute oder morgen für einige Tage nach London zurückzukeh⸗ ren. Eine offizielle Beſtätigung dieſer Nachricht war bisher nicht zu erlangen. euer franzöſiſcher Trick Aus den deutſchen Tributen will Frankreich jetzt auf einmal einen„Beitrag zum Wiederaufbau Europas“ machen Entſpannung im Länderkonflikt Vom Ausnahmezuſtand kann keine Rede ſein— Abwehr von Brunnenvergiſtung Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. Juni. Die Antworten der Länder auf die Vorſchläge des Reichsinnenminiſters dürften, wie man in un⸗ terrichteten Kreiſen annimmt, noch nicht am Sams⸗ tag, ſondern erſt Anfang oder Mitte näch⸗ ſter Woche in Berlin eingehen. Sie werden Herrn von Gayl in der üblichen Weiſe durch die Berliner Vertreter der Regierungen übermittelt werden. Die Entſcheidung Bayerns und Badens, die politiſch bedeutſamſten, ſtehen in Wahrheit ja wohl ſchon feſt. Wir haben bereits nach der Län⸗ derkonferenz vom Mittwoch hier geſagt, daß man dort die Aufhebung des Uniform⸗ und Demonſtra⸗ tionsverbots ablehnen wird und erſt der höhe⸗ ren Gewalt einer Notverordnung des Reichs⸗ präſidenten ſich zu beugen gedenkt. Etwas anders aber liegen die Dinge in Württemberg. Hier beſteht zurzeit lediglich ein Umzugs verbot, das, wie man ſich erinnern wird, weniger auf Lie Initiative der Regierung als gewiſſer Kreiſe der Laudtagsmehrheit zurückzuführen iſt. Dieſe Materie ſteht im übrigen in den nächſten Tagen im Stutt⸗ garter Parlament zur Debatte. Wir möchten an⸗ nehmen, daß die württembergiſche Regierung, bevor ſie ihre Entſcheidung fällt, das Ergebnis dieſer Aus⸗ ſprache abwarten will. Eine gemeinſame Aktion der drei ſüddeutſchen Länder, ähnlich dem Telegramm an den Reichspräſidenten, iſt jedenfalls diesmal nicht beabſichtigt. a Im übrigen gewinnt man den Eindruck, daß eine gewiſſe Entſpannung in dem Konflikt des Reiches und der Län⸗ der eingetreten iſt. Das Reichsinnenminiſterium wendet ſich gegen die Ausführungen eines Berliner Mittagsblattes, in dem von der Möglichkeit der Verhängung eines Ausnahmezuſtandes gegen Bayern ge⸗ ſprochen wird. Ausdrücklich wird im Reichsinnen⸗ miniſterium betont, daß derlei Darſtellungen der wirklichen Sachlage in keiner Weiſe entſprächen. Die Dinge lägen doch ſo, daß in der Mittwochkonfe⸗ renz die Länder zunächſt gebeten worden ſeien, ſich über die Vorſchläge des Reiches zu äußern. Dieſe Bitte, ſei vom Reichsinnenminiſter auch noch ſchrift⸗ lich an die verſchiedenen Länder weitergeleitet wor⸗ den und zwar offenbar in einer Form, die zu einer Milderung der Gegenſätze beitragen ſoll. Dieſer Eindruck wird uns auch aus den ſüd⸗ deutſchen Ländern beſtätigt. Die Behaup⸗ tung, daß Bayern neuen Maßnahmen des Reiches durch die Verhängung des auch in ſeiner Verfaſſung in Artikel 64 vorgeſehenen Ausnahmezuſtandes wieder unwirkſam zu machen gedenke wird von bayeriſcher Seite entſchieden zurückgewieſen. Die Reichsregierung wird alſo die Antworten der Länderregierungen ſelbſtverſtändlich abwarten und hat offenbar keineswegs die Abſicht, zu überſtürzten Entſcheidungen zu drängen. Das geht ſchon daraus hervor, daß man die Rückkehr des Kanzlers gus Lauſanne abwarten will, die für An⸗ fang nächſter Woche in Ausſicht ſteht. Im übrigen wird uns aber aus der Umgebung des Herrn von Gayl erneut verſichert, daß ſich an dem Entſchluß der Regierung, ihre politiſchen Richtlinſen auch in den Ländern voll zur Durchführung zu bringen, nichts geändert habe. cee een 28 Staaten für den Hoover-Vorſchlag — Genf, 24. Juni. Die Abrüſtungsbeſprechungen zwiſchen der ameri⸗ kaniſchen, engliſchen und franzöſiſchen Delegation ſind heute unterbrochen worden. Sie ſollen am nächſten Montag wieder aufgenommen werden. Nach einer Meldung des„Matin“ ſollen 28 auf der Abrüſtungskonferenz vertretene Staaten der amerikaniſchen Delegation mit⸗ geteilt haben, daß ſie ſich dem amerikaniſchen Vorſchlag anſchließen. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz wird dem amerikaniſchen Plan am Dienstag oder Mitt⸗ woch nähertreten. In Kreiſen der amerikaniſchen Delegation wird erklärt, aus dem Abrüſtungsvorſchlag Hoovers gehe notwendig und deutlich hervor, daß Amerika alle europäiſchen Bitten um Streichung oder Herabſetzung der Kriegsſchulden ſolange un⸗ beachtet laſſen werde, bis Europa abgerüſtet habe. Sie erklären weiter, Amerika werde ſeine Luft⸗ und Seeſtreitkräfte nicht herabſetzen, wenn Europa ſeine Landkräfte nicht erheblich vermindere. Das Schickſal des Hoover⸗Vorſchlages hänge, wie man offen aus⸗ ſpricht, in der Hauptſache von der Haltung Frank⸗ reichs ab. Deutſcher Luftfahrt⸗Proteſt — Genf, 24. Juni. In der heutigen Sitzung des Luftfahrtausſchuſſes ſetzte ſich der deutſche Delegierte Miniſterialdirektor Brandenburg umfaſſend mit den Ausführungen des franzöſiſchen Delegierten und der Forderung nach Internationaliſierung der Zivilluftfahrt auseinander. Eine Internationaliſierung der Zivilluftfahrt könnte den internationaliſierten Ziviluftfahrtzeugen eine militäriſche Entwicklungsrichtung aufzwingen. Die Zivilluftfahrt würde dadurch von ihren kommer⸗ ziellen Aufgaben abgelenkt werden und Flugzeuge züchten, die für ihre eigentlichen Zwecke nur halb ge⸗ eignet ſeien. Wir würden damit nicht Entmilitariſierung, ſondern geradezu Militariſtierung betreiben. Die deutſche Delegation hatte als geeignete Maß⸗ nahmen für Entgiftung der Zivilluftfahrt die allge⸗ meine Annahme derjenigen Beſtimmungen vorge⸗ ſchlagen, die die Botſchafterkonferenz gegenüber der deutſchen Zivilluftfahrt im Jahr 1926 feſtgeſetzt hat. Miniſterialdirektor Brandenburg wandte ſich dann dagegen, daß man jetzt verſuche, die Frage der Inter⸗ nationaliſierung auf Europa zu beſchränken, nachdem ſich gezeigt habe, daß die außereuropäiſchen Staaten einen ſehr entſchiedenen Widerſtand der Internatio⸗ naliſierung entgegenſetzten. Lilauiſche Schlappe im Haag — Haag, 24. Juni. Der Ständige internationale Gerichtshof hat heute vormittag die von Litauen gegen die Punkte 5 und 6 der Memelklage der Signatarmächte er⸗ hobene Einrede der Unzuſtändigkeit des Haager Gerichtshofes mit 13 gegen 3 Stimmen für unbe⸗ gründet erklärt. Polniſches Schandurteil Kattowitz. 24. Juni. Der verantwortliche Redakteur der„Kattowitzer Zeitung“, Hubert Schray, hatte ſich vor dem Amts⸗ gericht wegen der Veröffentlichung eines Artikels, der ſich mit den polniſchen Boykottmaßnahmen gegen Danzig beſchäftigte, zu verantworten. Die Anklage lautete auf Verächtlichmachung ſtaatlicher Einrich⸗ tungen, wofür der Staatsanwalt die Höchſtſtrafe, nämlich zwei Jahre Gefängnis, beantragte. Schray wurde zu 14 Monaten Gefängnis ohne Anrechnung der dreiwöchigen Unterſuchungshaft verurteilt. Gegen dieſes Urteil wurde ſofort Berufung ein⸗ gelegt. v. Vomhard zu einem Monat Gefängnis verurteilt — Neuſtadt a. d. Hdt., 24. Juni. Nach einer Mitteilung des bayeriſchen Staats⸗ miniſteriums iſt Oberforſtmeiſter v. Bomhard von der Metzer Strafkammer zu einem Monat Gefäng⸗ nis verurteilt worden. Strafaufſchub wurde nicht gewährt. Oberforſtmeiſter v. Bomhard befindet ſich im Metzer Gefängnis. v. Bom hard war wegen ver⸗ botener Rückkehr nach Lothringen und anderer ähn⸗ licher Delikte verhaftet worden. Die deutſche Reichs⸗ regierung ſetzt ihre Bemühungen, Herrn v. Bom⸗ hard trotz ſeiner Verurteilung frei zu bekommen, fort. a Amerikaniſche Arbeitsloſenhilfe — Waſhington, 24. Juni. Der Senat nahm das von den Derroktmten eingebrachte Arbeitsloſen⸗ hilfsprogramm an, das insgeſamt 2,3 Milliarden Dollar umfaßt. 143. Jahrgang— Nr. 288 in Lauſanne 0 Warum keine Schlußzahlung? Von Eruſt Prinz v. Ratibor In dem Augenblick, in dem die ganze Welt hoffte, daß unter das unglückſelige Kapitel der Reparatio⸗ nen der logiſch notwendige endgültige Schlußſtrich gezogen wird, wird dieſer ganze Problemkreis durch die franzöſiſche Forderung nach einer Abſchlußzahlung aufs Neue aufgerollt und in Verwirrung gebracht. Bei ihrem Vorgehen hat ſich die franzöſiſche Re⸗ gierung offenbar von zwei Geſichtspunkten leiten laſſen: Zunächſt iſt es für ſie natürlich ſchmerzlich, den Ueberſchuß von 395 Millionen Reichs⸗ mark, den die Poungzahlungen über die Kriegsver⸗ pflichtungen Frankreichs hinaus erbrachten, zu ver⸗ lieren; aber dann beſtimmt die Franzoſen bei ihrer Politik die Furcht, ein von den Reparationslaſten befreites Deutſchland könnte ſich als übermächtiger Konkurrent auf dem Weltmarkt erweiſen⸗ Und namentlich dieſer Geſichtspunkt iſt es, mit dem ſie verſuchen, ihre früheren Alliierten, insbeſondere England, für ihre Pläne zu gewinnen. Die Franzoſen arbeiten dabei mit dem Argument, das Deutſche Reich habe ſich durch die Inflation von ſeinen Verpflichtungen befreit, ſodaß heute die Ber⸗ ſchuldung des deutſchen Reiches, und der Länder nicht einmal mehr den dritten Teil der Ver⸗ ſchuldung Frankreichs und ſogar nur etwa ein Achtel der Verſchuldung Großbritanniens betrage. Dem⸗ entſprechend erfordere auch der Zinſendienſt des Ret⸗ ches geringere Beträge als der Zinſendienſt Eng⸗ lands oder Frankreichs, ſodaß die deutſche Wirtſchaft aus dieſen Verpflichtungen heraus in geringerem Maße ſteuerlich belaſtet ſei als die Wirtſchaft Frank⸗ reichs oder Englands. Leider iſt zu befürchten, daß dieſe ſcheinbar folge⸗ richtige Beweisführung nicht ohne Eindruck auf die öffentliche Meinung insbeſondere Englands geblie⸗ ben iſt, und gerade darum erſcheint es umſo not⸗ wendiger, den Fehler in dieſen Ausführungen auf⸗ zuzeigen. Gewiß iſt zuzugeben, daß das Deutſche Reich und die Länder durch die Inflation von ihrer inneren Verſchuldung zum größten Teile befreit worden ſind. Da aber dieſe Entſchuldung durch eine radikale Enteignung des deutſchen Sparers erfolgt iſt, ſo iſt im gleichen Umfange, in dem der Staat ſeine Schul⸗ den annullieren konnte, auch Vermögen und Steuerkraft des deutſchen Publikums vernichtet worden. Die Inflation kam alſo in ihren Wirkungen einer ungeheuerlich ſcharfen und ungerecht verteilten Kapitalabgabe gleich, durch die ja auch Frankreich jeden Tag ſich von ſeiner inneren Verſchuldung befreien könnte. Wenn alſo die Franzoſen wirklich den durch die Inflation in Deutſchland geſchaffenen Zuſtand für etwas ſo er⸗ ſtrebenswertes halten, ſo iſt es unverſtändlich, wa⸗ rum ſie dem deutſchen Beiſpiel nicht gefolgt ſind und warum ſie auch heute noch Poincaré feiern, weil es ihm gelang, die Entwertung des Franken 1925 aufzuhalten. Ueberhaupt iſt ja die innere Verſchul⸗ dung eines Staates niemals das Ent⸗ ſcheidende. Denn die für den inneren Schulden⸗ dienſt notwendigen Beträge verbleiben im Inland und geben dem heimiſchen Markt Anregungen, be⸗ fruchten die Wirtſchaft und ſtärken die Steuerkraft der heimiſchen Induſtrie ſo, daß ſie zur Aufbringung der zum Zinſendienſt benötigten Beträge in den Stand geſetzt wird. Nur die ausländiſche Ver⸗ ſchuldung iſt es, die einen wirklich zerſtörenden Ein⸗ fluß auf das Wirtſchaftsleben eines Landes aus⸗ zuüben vermag. Die deutſche Auslands verſchuldung beträgt aber immer noch etwa 24 Milliarden Mark, deren Zin⸗ ſendienſt und Amortiſation eine enorme Vorbela⸗ ſtung der deutſchen induſtriellen Produktion dar⸗ ſtellt, von der Frankreich und England vollſtändig befreit ſind. Dieſe Vorbelaſtung wiegt umſo ſchwe⸗ rer, als ein großer Teil der mit dieſen Beträgen vorgenommenen Inveſtitionen ſich inzwiſchen als Fehlinveſtitionen herausgeſtellt hat, ſodaß die deutſche Induſtrie gezwungen iſt, verlorene Beträge zu verzinſen und zu amortiſteren. Aber darüber hinaus iſt ein Betrag von 10 Milliarden von dieſen 24 Milliarden garnicht zu Neuinveſtitionen verwandt worden, ſondern floß in den Jahren von 1924 bis 31 in Form von Reparationen wie des in? Ausland zurück. Deutſchland hat alſo in den Jahren der ſogenannten Schein⸗ konjunktur nach dem Dawesplan törichterweiſe ge⸗ * Ne bum in dieſem rieſigen Aus⸗ Reparationsſchulden kom⸗ me x z ialiſtiert und iſt daher gezwungen, auch nach vollſtändiger Streichung der Tribute noch dieſe 10 Milliarden zu bezahlen. Ein weiterer innerer Widerſpruch der franzöſi⸗ ſchen Theſen liegt darin, daß jeder Reſt einer Tributbelaſtung, der nach dem Willen der Franzoſen die deutſche Konkurrenz auf dem Welt⸗ markt herabmindern ſoll, im Gegenteil in Deutſch⸗ land bei innerer Verelendung notwendig den Zwang zum Export verſchärft. Denn daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen ans Ausland nur in Waren bezahlen kann, dürfte doch wohl allgemein bekannt ſein. Man muß ſich all das vor Augen hal⸗ ten, wenn man verſtehen will, warum die deutſche Delegation, wenn ſie nicht Unerfüllbares verſpre⸗ chen will, allen Verſuchen, den erledigten Poung⸗ plan mit herabgeſetzten Ziffern wiederaufleben zu laſſen, ein ſchroffes„Nein“ entgegenſetzen muß. Denn dteſes Nein liegt nicht nur im IJntereſſe Deutſch⸗ lands, ſondern auch im Intereſſe der Gläubiger Deutſchlands, deren Forderungen durch jede Nach⸗ giebigkeit bedroht werden müſſen. Die Welt aber wartet auf einen Coué, der nicht die Worte„Es wird ſchon wieder beſſer“ herunter⸗ leiert, ſondern der durch die Tat beweiſt, daß durch Verſtopfung der Quellen wirtſchaftlicher Störungen die Wiederkehr des allgemein gefährdeten Vertrauens auf die Zukunft auch gerechtfertigt iſt. wiſſer maße ſeine Gedenkfeier für Rathenau — Berlin, 24. Juni. Anläßlich der zehnjährigen Wiederkehr des To⸗ destages des damaligen Reichsaußenminiſters Wal⸗ ter Rathenau fand heute auf Veranlaſſung der Reichsregierung im Hauſe der Rathenau⸗Stiftung eine Gedenkfeier ſtatt, zu der Staatsſekretär Dr. Meißner als Vertreter des Reichspräſidenten, Staatsſekretär Dr. Planck als Vertreter des Reichs⸗ kanzlens und Miniſterialdirektor Dr. Köpke als Vertreter des Auswärtigen Amts erſchienen war. Dr. Köpke führte aus: Zur Zeit Rathenaus ſei die ſog. Erfüllungs⸗ politik zwangsläufig geworden und bei der Macht⸗ und Intereſſenlagerung in Europa nur durch das mehrjährige Experiment die Ueberzeugung ihrer Undurchführbarkeit zu erreichen geweſen, von der man hoffen müſſe, daß ſie heute in Lauſanne die Oberhand behalte. Das heutige Deutſchland könne von Rathenau nach innen eine weitgehende ſoziale Vorausſetzungsmög⸗ lichkeit und nach außen einen Patriotismus lernen, der in weltweiter Wirklichkeit die deutſche Beſtim⸗ mung erblicke. Auch heute noch ſei der von außen kommende Druck der Grund deutſcher Zwietracht. Um dieſen Druck abzuſchütteln, müſſe Deutſchland einig ſein. Dr. Köpke legte anſchließend am Grabe Rathenauß einen Kranz des Auswärtigen Amts mieder. Zugleich richtete Frhr. v. Neurath von Lauſanne aus ein Telegramm an die Schweſter Nathenaus. ö Die Beiſetzung des Biſchofs von Eichſtätt — Eichſtätt, 24. Juni. Geſtern wurde der kürzlich verſtorbene Biſchof von Eichſtätt zu Grabe getragen. Um 9 Uhr trafen die Mitglieder des Domkapitels, die Aebte und Biſchöfe mit dem Offiziator im Dom ein, wo die Ausſegnung vollzogen wurde. In dem Trauerzuge befanden ſich u. a. Kardinalerzbiſchof Dr. v. Faulhaber⸗München, Erzbiſchof Dr. Jakobus von Hauck⸗Bamberg. Dem Sarge folgten u. a. Miniſter⸗ präſtdent Dr. Held, Kultusminiſter Dr. Goldenber⸗ ger. Um 10 Uhr bewegte ſich der Zug wieder in den Dom. Nach einer kurzen Gedächtnisrede des Kapi⸗ tularvikars Dr. Kiefer zelebrierte Kardinalerzbiſchof Dr. Faulhaber das feierliche Pontifikal⸗Requiem. ue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8 00 f 90 Freitag, 24. Juni 1932 Der Streit um die Uniform Die Auseinanderſetzungen im württembergiſchen und bayeriſchen Landtag — Stuttgart, 24. Juni. In der heutigen Sitzung des württembergiſchen Landtages kam es abermals zu erregten Szenen, als die nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten wieder in Uniform erſchienen. Ein Zentrumsantrag auf Vertagung des Hauſes wurde vom Landtagspräſidenten nicht zugelaſſen. Darauf verließen die Zentrums⸗ abgeordneten und die Abgeordneten der Lin⸗ ken den Saal und machten den Landtag beſchlußunfähig. Ein Ausſchuß, der ſich mit der Frage der Parteiuni⸗ form im Landtag befaſſen ſollte, kam zu keinem Er⸗ gebnis, da ein Teil der Mitglieder ſich zu verhandeln weigerte, ſolange NS DA.⸗Abgeordnete in Uniſorm anweſend ſeien. Schließlich wurden— nach mehreren Sitzungsunterbrechungen— alle Anträge bezüglich des Uniformtragens ſowie der kommuniſtiſche An⸗ trag, wonach der Landtagspräſident nicht mehr das Vertrauen des Hauſes beſitzt, einem Unterausſchuß für Geſchäftsordnungsfragen überwieſen. * Der bayeriſche Landtag hat heute mit den Stim⸗ men der Bayeriſchen Volkspartei, des Bauernbundes, der Sozialdemokraten und der Kommuniſten die Be⸗ rufung der Nationalſozialiſten wegen der Ausſchlie⸗ zung von 41 Mitgliedern der nationalſozialiſtiſchen Fraktion auf die Dauer von 20 Sitzungstagen ab⸗ gelehnt. Die Nationalſozialiſten waren bekanntlich ausgeſchloſſen worden, weil ſie trotz des bayeriſchen Uniformverbots im braunen Hemd im Landtag er⸗ ſchienen waren. Das Preußen-Parlament bei der Arbeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. Juni. Nach einem Beſchluß des Aelteſtenrates wird der preußiſche Landtag heute noch eine Nachtſitzung abhalten, da er ſonſt den Beratungsſtoff nicht bewäl⸗ tigen kann. In den Beratungen, die bereits um 12 Uhr be⸗ gannen, wurde zunächſt nach ſcharfem Widerspruch des Zentrums die Einſtellung von Strafver⸗ fahren gegen nicht weniger als 50 nationalſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete beſchloſſen. Auf Antrag des Na⸗ tionalſozialiſten Dr. Freisler gab das Haus dann die Zuſtimmung zur Einſetzung eines Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes zur Prüfung von Vorwürfen, die gegen den Berliner Polizeipräſidenten Dr. Weiß erhoben werden. Darnach ſoll Weiß als Mitorganiſator und Beſchützer von Berliner Spielklubs ſich betätigt haben. 5 Die dritte Leſung der politiſchen Amneſtie ging ohne Ausſprache über die Bühne. Die Abſtimmung, wie auch die über den nationalſozfalkſtiſchen Antrag, den 28. Juni zum Trauertag zu erklären, wurde vorläufig abgeſetzt. Dann mahm die kultur⸗ politiſche Debatte vor ſtark gelichteten Bänken ihren Fortgang. 1690 Millionen Defizit — Berlin, 24. Juni. Das Geſamtabſchlußergebnis des Reichshaus⸗ Haltes für das Rechnungsjahr 1931 liegt nunmehr vor. In dieſem Zeitraum betrugen im ordentlichen Haushalt die Einnahmen 8 941,5 Mill. Mark, die Ausgaben 9 392,4 Mill. Mark. Die Ausgaben über⸗ ſtiegen alſo die Einnahmen um 450,9 Mill. Mark. An Ausgabenreſten(nach Abzug der Einnahmereſte) ſtanden am Schluß des Rechnungsjahres 1931 noch Aebertriebene Gerüchte — Berlin, 24. Juni. In verſchiedenen Zeitungen ſind die Vorgänge, die ſich in verſchiedenen Teilen Berlins in den ver⸗ gangenen Nächten abgeſpielt haben, in einer Form dargeſtellt worden, aus der ein unmittelbar bevor⸗ ſtehender Bürgerkrieg geſchloſſen werden In dem Berliner Polizeipräſidium wird demgegen⸗ über mit Nachdruck feſtgeſtellt, daß es ſich bei dem angeblichen„Kampfgebiet“ in Moabit um einen räumlich ganz engen Teil handelt, der nur zwei bis drei Straßenzüge umfaßt. Die Polizei iſt in jedem Augenblick Herr der Lage geweſen. Zuſammenſtöße in Staßfurt — Staßfurt, 24. Juni Zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten kam es in der Nacht zum Freitag wiederholt zu Zu⸗ ſammenſtößen. Schon einige Male wat die Staß⸗ furter Polizei gezwungen geweſen, das Auto eines Nationalſozialiſten vor kommuniſtiſchen Angriffen zu ſchützen. Als am Donnerstag die Kommuniſten wiederum Miene machten, das Auto zu ſtürmen, wurde aus dem Auto geſchoſſen und ein Kommuniſt durch Bauchſchuß ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. — Leipzig, 24. Juni. Nach Schluß einer Ver⸗ ſammlung der NSDAP. kam es geſtern abend zu Demonſtrationen, die von der Polizei zerſtreut wer⸗ den mußten. Die Polizei wurde von den Demon⸗ ſtranten beſchoſſen; ein Beamter wurde verletzt. 157,7 Mill. Mark offen. Zum Ausgleich des außer⸗ ordentlichen Haushalts wurden auf den ordentlichen Haushalt 470,9 Mill. Mark übernommen. Ende 1931 war mithin ein Geſamtfehlbetrag von 1 690,0 Mill. Mark vorhanden. Hiervon iſt das Rechnungsjahr 1930 mit einem rechnungsmäßigen Fehlbetrag von 770,0 Mill. Mark belaſtet. Die Droſſelung der Vieheinfuhr — Berlin, 24. Juni. Der Landwirtſchaftsausſchuß des Preußiſchen Landtags nahm einen Antrag an, der das Staats⸗ miniſterium erſucht, auf die Reichsregierung einzu⸗ wirken, die Einfuhr von Vieh und Fleiſch für die⸗ jenigen Gattungen, deren Bedarf durch inländiſche Erzeugung zeitweilig oder dauernd gedeckt iſt, ent⸗ ſprechend zeitweilig oder dauernd zu verbieten, die für den Inlandsbedarf notwendige Einfuhr aber ſo⸗ weit abzudroſſeln, daß eine fühlbare Entlaſtung des Angebots in Deutſchland eintritt. Der Flottenbeſuch in Danzig Telegraphiſche Meldung — Danzig, 24. Juni. Auf dem Garniſonfriedhof fand heute früh am Denkmal der Gefallenen des Kreuzers„Magde⸗ burg“ eine kurze Feier ſtatt. Der Kommandant der „Schleſien“ legte im Namen der deutſchen Reichs⸗ marine einen Kranz nieder. Darauf begaben ſich die Aboroͤnungen zum Grabe des Kapitäns zur See Weikhmann, der am 22. Auguſt 1870 franzöſiſchen Kriegsſchiffen in der Danziger Bucht ein ſiegreiches Gefecht geliefert hat. An dieſem Denkmal wurde eine vom Flottenverein Zoppot geſtiftete Gedenk⸗ tafel enthüllt. könnte. deutſchland. Millionen-Deviſenſchiebung aphiſche Meldung — Berlin, 24. Juni. Der frühere Großbankprokuriſt Sedel mayer iſt geſtern auf Erſuchen der Zollfahndungsſtelle Ber⸗ lin in Lindau a. B. verhaftet worden. Dazu erfährt eine Berliner Korreſpodenz, daß dieſe Verhaftung im Zuſammenhang mit der Verſchiebung deutſcher Wert⸗ papiere aus ausländiſchem Beſitz im Werte von fü uf Millionen Mark ſteht. Dieſe Effekten ſind größten Teils in Berlin ver⸗ kauft worden, zum kleineren Teil auch in Süsd⸗ Im übrigen iſt bereits vor einigen Tagen in dieſer Sache eine Verhaftung erfolgt, über die jedoch im Intereſſe der weiteren Unterſuchung noch Stillſchweigen bewahrt werden muß. Mit wei⸗ teren Verhaftungen iſt zu rechnen. Die Angelegen⸗ heit ſcheint ſich zu einer Senſationsaffäre größten Ausmaßes auszuwachſen. Letzte Meldungen Einbruch beim Gerichts vollzieher * Heidelberg, 24. Juni. Bei einem Einbruch in die hieſige Gerichtsvollzieherei wurden Schmuckſtücke im Werte von etwa 4000/ geſtohlen, die erſt kurz vorher gepfändet worden waren. Der oder die Diebe erbeuteten u. a. 10 Brillantringe, mehrere andere Ringe mit farbigen Steinen, zwei Holliers, einige Taſchenuhren; ferner Füllfederhalter und einen Photo⸗Apparat. Der Einbruch iſt unter Ver⸗ wendung von Nachſchlüſſeln und Spiralbohrern ge⸗ ſchehen. Die Täter ſind bisher völlig unbekannt, müſſen aber von der Lagerung der Wertſachen, die nur zufällig in der Gerichtsvollzieherei aufbewahrt wurden, Kenntnis gehabt haben. Bluttat eines Greiſes — Wiesbaden, 24. Juni. Ein 86jähriger Land⸗ wirt aus Nieder⸗Roßbach hat nach einem Wortwechſel ſeinen 60jährigen Schwiegerſohn mit einem Jagd⸗ gewehr erſchoſſen. Zwiſchen den beiden beſtand ſeit längerer Zeit ein Streit in einer Vermögensange⸗ legenheit. Ein Gefängnis zu verkaufen — Kiel, 24. Juni. Die Stadtverwaltung Weſſel⸗ buren(Schleswig⸗Holſtein) hat in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, das Polizeigefängnis zu ver⸗ kaufen. Die notwendigen neuen Zellenanlagen wer⸗ den in einem Stallgebäude am Rathauſe eingebaut werden. Teleg Schneller als die„Bremen“? — London, 24. Juni. Der der Canadian Pacific gehörende Luxusſchnelldampfer Empreß of Bri⸗ tain hat die ſchnellſte Ueberfahrt zwiſchen Cher⸗ bourg und dem nordameribaniſchen Kontinent mit vier Tagen ſieben Stunden 58 Minuten ausgeführt Wenn die Empreß of Britain auf der Strecke von Boulogne oder Cherbourg nach Newyork führe, würde ſie damit in den Beſitz des Blauen Bandes für die ſchnellſte Ozeanüberquerung gekommen ſein, das heute der Lloyddampfer„Bremen“ hat. Berliner Bauunternehmer unter Mordverdacht — Berlin, 24. Juni. Die Berliner Mordinſpek⸗ tion nahm heute früh den 35jährigen Bauunterneh⸗ mer Bruno Matthe unter dem Verdacht, ſeine Wirt⸗ ſchafterin durch Veronal vergiftet zu haben, feſt. Am 19. Mai 1931 wurde in ſeiner Wohnung ſeine erſte Wirtſchafterin mit ſchweren Veronalvergiftungser⸗ ſcheinungen aufgefunden und ins Krankenhaus über⸗ geführt, wo ſie bald darauf geſtorben iſt. Damals hieß es, das Mädchen habe Selbſtmord begangen. Matthe engagierte bald darauf eine neue Wirtſchaf⸗ terin. Geſtern nachmittag wurde auch ſie mit einer ſchweren Veronalvergiftung ins Krankenhaus ein⸗ geliefert, wo ſie in bedenklichem Zuſtand darnieder⸗ liegt. F ˙˙ 77——————————————————————————PPPPPPPP c P——‚ 7—7r*—.it... ¹. Fͤ—B— T ma——ůèénvſ• U Helden der Luft Von Dr. h. c. Hermann Köhl Zu dem neuen Tonfilm, der von heute ab im Mannheimer„Univerſum“ Theater läuft, ſchreibt der bekannte Flieger: Ein großes Erleben für mich als Flieger— als Ozeanflieger. Nie ſah ich einen Film, der mich innerlich ſo ſtark berührte, der mir tauſend Eindrücke in die Erinnerung zurückbrachte, die ſchon anfingen, zu verblaſſen, weil Jahre ſeit meinem Ozeanflug verfloſſen. Noch einmal werden alle die ſpannenden Momente in mir wach, und faſt klopft das Herz wieder hörbar bei den mit unerhörter Wahrheit im Film vorgeführ⸗ ten Bildern. Ich will zunächſt gar nicht von den imponierenden fliegeriſchen Leiſtungen reden. Schon allein die Vorbeſprechungen packten mich: das Leben in der Offiziersmeſſe, beſonders das Heim des Leutnants Pierce, die Sorgen ſeiner Gattin.— Habe ich solches nicht täglich drüben in Baldonell im Fliegerlager von Irland mitgemacht? Die Vorführung der Luftſchiffe, die Kunſtflüge, die Fallſchirmabſprünge ſind aufregend intereſſant. Beim Höhepunkt der Luftſchiffkataſtrophe, ſtockt der Atem; man fühlt als Zuſchauer die ganze Gefähr⸗ lichkeit des Augenblicks. Das berſtende Luftſchiff, das Luftſchiffwrack im tobenden Ozean ſind Meiſter⸗ werke der Filmkunſt. Und nun der Flug nach dem Südpol!— Die pfei⸗ fenden Schneeſtürme, der ſchwierige Start, das Hoch⸗ kämpfen zwiſchen Bergwänden, die Eis⸗ und Schnee⸗ berge, die mich an Labrador erinnern und an das unheimliche Gruſeln, das ich damals empfand. Es friert mich wieder über den Eiswüſten im Norden von Kanada. Unſere Befürchtungen von damals ſind hier Wirklichkeit geworden. Das Entſetzen vor dem Weißen Tod greift mir wieder an den Hals—. Vor mir ſeh. ich meine Kameraden Fitzmaurice und v. Hünefeld—. Jeuem Schickſal ſind wir entgangen. Greenly Island war unſer Happy End! 5 Die Flugzeugkataſtrophe iſt ebenſo wirklichkeits⸗ nah wie die des Luftſchiffes. Die Rettung durch das Luftſchiff verſöhnt mit dem Schickſal. Der Einzug im Triumph durch New⸗ hork läßt den Widerwillen gegen die Härten des Schickſals, gegen die Uebermacht der Elemente ſchwinden und feſtigt aufs neue das Zutrauen in die Luftfahrt. Der Film zeigt einen Ausſchnitt aus dem Kampf der Elemente gegen die Pioniere der Luft, wie er großartiger wohl nicht mehr gedacht werden kann. Einführung zu Alban Bergs„Wozzeck“. Wäh⸗ rend der erſte Einführungsabend der Volkshoch⸗ ſchule Mannheim, Arbeitsgemeinſchaft Zeitfragen der Muſik, in erſter Linie der Umwelt Bergs und ſeinem Lehrer Arnold Schönberg gewidmet war, führte der zweite im überfüllten Vortragsſaale der Hochſchule für Muſik die Hörer unmittelbar an Bergs Schaffen heran. Karl Rinn, der pianiſtiſche Vorkämpfer für neuzeitliche Muſik, gab durch ſeinen plaſtiſchen Vortrag der Klavier⸗Sonate op. J eine Probe von Bergs muſikaliſchem Empfinden. Frau Gertrud Roſenſtock Bender, am Klavier fein⸗ fühlend von Herrn Dr. Redlich begleitet, machte den Hörerkreis mit zwei Liedern Bergs bekannt, wobei vor allem ihre muſikaliſche Sicherheit in der Bewältigung der enorm ſchwierigen— nicht gerade „ſangbaren“ Intervallſprünge angenehm auffiel, wofür der Klavierpart nicht die geringſte Stütze bietet. Dr. Karl Laux beleuchtete in ſeinem Vortrag das Verhältnis von Ton und Wort und die Architektur des Ganzen. Obwohl bemüht, das Wort des Dichters durch den Klang zu unterſtrei⸗ chen, läßt Berg ſeine Muſik nicht in zahlloſe Einzel⸗ ſchilderungen zerfallen, ſondern benützt die Muſik, um den einzelnen Szenen Rückgrat zu verleihen. Wie ſchon in dem Bericht über den erſten Abend er⸗ wähnt, zerfällt Bergs„Wozzeck“ in drei Akte zu je fünf Szenen, wobei jede Szene eine muſikaliſche Einheit bildet und von einem„Leit⸗Thema“ be⸗ herrſcht wird. Als Beiſpiel für Bergs Kompoſitions⸗ weiſe führen wir die Gliederung des erſten Aktes an, in dem als Expoſition die Hauptperſonen ein⸗ geführt werden, wobei jeder Perſon, bzw. jeder Szene eine beſtimmte muſtkaliſche Form zufällt: 1. Szene der Hauptmann: Suite, 2. Szene Andres und die Landſchaft des Dramas: Phanta⸗ ſie über zwei Fünfklänge, 3. Szene Wozzecks Ge⸗ liebte Marie: Marſch und Wiegenlied, 4. Szene der Doktor, wird in ſeiner Gelehrtheit charakteri⸗ ſtert durch eine Paſſacaglia mit 21 Variationen, 5. Szene der Tambourmajor, Charakterſtück Andante affetüoso. Dem zweiten Akt liegt das Schemä einer fünfſätzigen Sinfonie zugrunde, dem letzten ſechs Inventionen. Zu dieſen Ausführungen gab Dr. Redlich, der ſich als ſehr tüchtiger Pianiſt erwies, Proben aus dem Klavierauszug, wobei Frau Roſenſtock⸗Bender die Partie der Marie teil⸗ weiſe mitſang und den Eindruck weſentlich vertiefte. Der Farbenreichtum der Inſtrumentation erſchließt ſich ſelbſtverſtändlich nur dem Hörer, der der Auf⸗ führung beiwohnt. e. Veſuch in Luxemburg Von der Tagung der rheiniſchen Dichter Der Abſchied von Trier war nicht ſo leicht. Man ſtand noch einmal unter der„Porta nigra“ und bebil⸗ derte im Geiſte die zweitauſend Jahre, die ſeit den Feſten im römiſchen Kaiſerpalaſt und den Hämpfen im nahen Amphitheater den Zeiger der Zeit beweg⸗ ten. Der Sang an Moſella, den der römiſche Prinzenerzieher und Dichter Auſonius zum Preiſe des Fluſſes und der Reben ſchrieb, beginnt wieder zu klingen, ſeitdem er in einem würdigen Neudruck der Paulinus⸗Druckerei(von Dr. Max John überſetzt und ſachlich eingeleitet) auferſtanden iſt; mit Rudolf G. Binding, der dieſesmal leider ſelbſt nicht kommen konnte, ſitzen wir im Geiſte beim „Berncaſtler Doktor“ und trinken(auch Hermann Eris Bu e itt dabei) auf des Wohl Herbert Eulen⸗ bergs, der ſich nach dem Tafelſpruch des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Weitz wegen der bis dahin geübten Bevorzugung des Rheinweins mit einem Hymnus auf die Moſelrebe herauspauken ſoll Jakob Kneip iſt eben dabei, ſeinem großen Kul⸗ turroman„Porta nigra“ die letzte Feile zu geben. Auch der Nachbar in Luxemburg liebt die„Porta nigra“; in den Adern ſeiner Vorfahren floß das Blut der Treyerer.. In dem Boden um Trier ſind die Trümmer dreier Kulturen übereinandergelegt, und der Archäologe des Trierer Muſeums Dr. Siegfried Lweſchke iſt dabei, die unter ſeiner Leitung in ſechsjähriger Ausgrabearbeit ans Licht geholten Zeu⸗ gen zu ordnen. Keltentum, Römertum und chriſtliches Germanentum haben einander abgelöſt. Nur der Wein iſt geblieben, er iſt das Ewig⸗ Wiederkehrende, das ſich gleich bleibt unter dem Segen der Sonne. Nun fuhr man, an der großen Sektkellerei St. Martin bei Remich vorbei, in großen Autos nach Luxemburg. Der Luxemburgiſche Journaliſten⸗ Trierer noch zu überbieten. Batty Weber, der auch in Deutſchland als Dichter und Publiziſt ge⸗ ſchätzte Chefredakteur der Luxemburger Zeitung, hieß die„Herrn und Herrinnen“ willkommen,„in⸗ dem er wünſchte, daß die ſüße Verklungenheit der ſtillen Landſchaft, die ſeine Heimat auszeichne“, die Seele der Gäſte ſo erfüllen möge, daß ſie immer wieder Sehnſucht nach dem Lande Luxemburg be⸗ kämen. Iſt dieſes Land auch klein, ſo iſt doch, wie Norbert Jacques ſo herrlich ſagt,„genug Raum in ihm, daß ſich die Seele einniſten und das Mütterliche bereiten kann, das die Heimat uns allen zu erhalten beſtimmt iſt“. Als Vertreter des Staatsminiſters wünſchte Re⸗ gierungsrat Oſter der Zuſammenarbeit der deut⸗ ſchen und luxemburgiſchen Dichter reichen Erfolg im Sinne der Völkerverſtändigung; Bürgermeiſter Diderrich ſieht in der Dichtertagung ein Doku⸗ ment, da der Bund das höchſt erreichbare Ziel ver⸗ folge: die Verſöhnung und Verbrüderung der Men⸗ ſchen... Zur Erinnerung an den erſten denk⸗ würdigen Beſuch wurde jedem Bundesmitglied ein Exemplar des zweiſprachigen Prachtwerks„Luxem⸗ burg“ überreicht, das im Atlantie⸗Verlag Berlin⸗ Zürich mit Vorworten von Nicolas Ries und Batty Weber(Bildredaktion Dr. Martin Hürli⸗ mann) im Auftrag des Staates erſchienen iſt. Pa⸗ quets warmherziger Dank ſteht unter dem Ein⸗ druck der ſonnigen Fahrt; er greift ein Wort Batty Webers auf, der Bund rheiniſcher Dichter habe die Fahrt zu den Quellen angetreten; er feiert Luxem⸗ burg als„vollendeten Ausdruck der Anmut und Kraft“ und er darf verſichern, daß jeder Dichter ein ſolches Land von Herzen lieben müſſe. Auch Goethe hat dieſes Land geliebt, wie Dr. Nikolaus Hein in ſeiner feinen pſychologiſchen und geſchicht⸗ lichen Studie„1792— Goethe in Luxemburg“(Ver⸗ lag Viktor Brück) uns beweiſt. Ich mußte an ein Wort von Richard Dehmel denken, der Lu⸗ remburg als das„Vorbild aller Staaten“ rühmte, weil es ohne Waffen ſei. Aber Herbert Eulen⸗ berg fand noch eine Steigerung in der ſcherzhaften Prophezeiung:„Europa werde nicht eher glücklich, bis wir alle Luxemburger ſeien.“ Kein Blick auf die Grenzen ſoll uns die Hoffnung auf eine europäiſche Einheit nehmen. Einmal müſſen die Schranken fallen, die von der Willkür errichtet wur⸗ den und die aus Völkern und Staaten feindliche Brüder machten. Mit dieſer Hoffnung lebt und ſtirbt Verein tat alles, um die Gaſtfreundſchaft der alle Kunſt. F, D. * 8 t. her Ber⸗ ührt g im zert⸗ ünf ver⸗ Süd⸗ igen über jung wei⸗ gen⸗ ßten 5 Freitag, 24. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Aus gabe 3. Seite/ Nummer 288 Wie wird das Wetter? Es hat den Anſchein, als ob über dem Oſtatlantik ſich weiterhin ein Hoch ausbreiten wird, das uns maritime Winde aus nördlichen Richtungen zuſendet. Ueber Deutſchland werden ſich ſtellenweiſe Störungen bilden, die hier und da Trübungen und leichte Nieder⸗ ſchläge hervorrufen. Im allgemeinen wird die Witte⸗ rung bei kühlen Temperaturen un beſt ä ndig bleiben. Während des fünftägigen Zeitraumes vom 25. bis 29. Juni gelten folgende Durchſchnittstemperaturen: Königsberg i. Pr. 16.2; Stettin 17.4; Berlin 18.25 Breslau 17.8; Dresden 17.4; Kiel 16.1; Köln 17.8: Stuttgart 18.7 und München 16.2 Grad. Danach haben wieder Königsberg und München genau die⸗ ſelbe Temperatur.. Die höch ſt e Lufttemperatur, die man in einem 30jährigen Zeitraum in Deutſchland gemeſſen hat, belief ſich auf 39.8 Grad C in der oberpfälziſchen Stadt Amberg. Man maß ſchon im Juni in Ber⸗ lin 31.1 Grad im Schatten, während andererſeits als mittlere Niedrigſtwerte im Juni.7 und im Juli, 10.1 Grad in Berlin feſtgeſtellt wurden. Bei letzterer Temperatur hört man im Frühling mit dem Heizen auf. Vielfach ſetzt Ende Juni eine Regenzeit in Deutſchland ein, das kommt aber nur daher, weil die Hauptregenzeit bei uns in den Sommer fällt. Es hat nichts damit zu tun, wenn es am Siebenſchläfer⸗ tag(27. Juni) regnet. Eine alte Bauernregel be⸗ hauptet, daß es dann ſieben Wochen hintereinander regnen ſoll. Dr. M. Die Waldwark-Nadfahrer können nun den Radfahrweg nicht mehr verfehlen, denn eine neu aufgeſtellte Tafel an der Stephanien⸗ promenade weiſt auf die Zweckbeſtimmung des abzwei⸗ genden Weges hin. Dieſer Schild„Radfahrweg“war eine Notwendigkeit, denn das bisherige Holztäfelchen „Nur für Radfahrer“ war für die von der Stadt kommenden Radfahrer nicht lesbar, da die Schrift⸗ ſeite nach dem Waldpark und nicht nach dem Linden⸗ hof gerichtet war. Dadurch verfehlten die meiſten Radfahrer die ſchon ſeit Jahren beſtehende Abzwei⸗ gung und kamen, wenn ſie ſich rechts hielten und über die Brücke fuhren, überhaupt nicht auf den neu ange⸗ legten Radfahrweg. Das neue Schild kann keines⸗ falls überſehen werden, denn die Schriftſeite iſt direkt der Fahrtrichtung zugekehrt und dann fällt es auch durch ſeine Größe ſofort auf. Hoffentlich biegen nun mehr Radfahrer, als bisher an dieſer Stelle, auf den Radfahrweg ab, damit dieſer beſſer ausgenützt wird und die übrigen Fahrſtraßen etwas entlaſtet werden. * Geldſammlungen von Haus zu Haus verboten. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Es liegt Veranlaſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß Straßen⸗ und Hausſammlungen, auch wenn ſie der Stärkung von Parteikaſſen dienen ſol⸗ len, einer polizeilichen Genehmigung bedürfen. Der Miniſter des Innern wird die Genehmigung zu ſol⸗ chen Haus⸗ oder Straßenſammlungen grundſätzlich nicht erteilen. Gleichwohl erfolgende Sammlungen ſind ſtrafbar; das unbefugt Geſammelte unterliegt der Einziehung. * Brand im Lagerraum. Geſtern abend um 10.16 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach Meerwieſen⸗ ſtraße 2 gerufen. In einem im Erdgeſchoß gelegenen Lagerraum war dadurch ein Brand entſtanden, daß die nicht ausgeſchaltete Stichflamme eines Kaffee⸗ röſters die übergeworfene Decke entzündet hatte. Als die Löſchmannſchaft in den Raum drang, waren ſchon danebenſtehende Kiſten und Säcke angebrannt. Das kleine Löſchgerät genügte, um den Brand zu er⸗ ſticken. * Großfeuer im Keim erſtickt. Im altbekannten Gaſthaus„Zum Ochſen“ in Feudenheim brach heute mittag ein Brand aus, der leicht größere Dimenſionen hätte annehmen können. Auf dem Speicherboden, dicht beim Kamin, lagen alte Matra⸗ zen, die Feuer fingen. Glücklicherweiſe wurden die Anwohner noch rechtzeitig auf die Rauchſchwaden aufmerkſam und ſo blieb das mehr als 300 Jahre alte, unter Denkmalſchutz ſtehende Gebäude erhalten. Bis die Berufsfeuerwehr anrückte, war der Brand bereits gelöſcht. * Tierquälerei. Geſtern vormittag wurde ein 22 jähriger Knecht aus Feudenheim wegen Tier⸗ quälerei angezeigt. Der Rohling ſchlug in einer Kiesgrube bei Wallſtadt mit einem Hebeeiſen auf zwei Pferde ein, die vor einen mit Kies beladenen Wagen geſpannt waren. Beide Pferde trugen an verſchiedenen Körperſtellen blutende Wunden und auf dem Rücken fauſtgroße Schwellungen davon. * Ein dreiſter Einbruchsdiebſtahl wurde heute morgen zwiſchen 4 und 5 Uhr, alſo nicht etwa im nächtlichen Dunkel, verübt. Die Diebe drangen, nachdem ſie ein Oberlichtfenſter zertrümmert hatten, in das Verkaufshäuschen Ecke Breiteſtraße und Ring ein und entwendeten Geld, Zigarren und einen Poſten Straßenbahn⸗Fahrſcheinhefte, die der Pächter des Häuschens für die Straßenbahnverwal⸗ tung abſetzt. Der Diebſtahl, der an dieſem Brenn⸗ punkt des Verkehrs unbemerkt blieb, wurde von einem Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft ent⸗ deckt, als er ſeine Runde machte. Der Wert des Diebesgutes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden; er ſcheint recht erheblich zu ſein. Der Beſtohlene iſt glücklicherweiſe verſichert. Vorweltmeiſterſchaft in der Familie K. O. Am Radio nach Mitternacht Wieder einmal wegen Boxen Fieberte die halbe Welt, Selbſt der Hergott legte die Wolken Um das weite Sternenzelt; Weil der Mond ſchnitt tolle Fratzen Und die Sternlein zuckten wild, Auch in der Familie k. o. Bot ſich ein ganz ähnlich Bild. Abends gab's da Schweinehachſen Und beim Nagen dachten ſie Nur noch an den Schmeling Maxen, Der den Sharkey bläut wie nie. Als das Sauerkraut verſchlungen Und die Lichter ausgedreht, Wurde ernſtlich ausbedungen: Drei Uhr— alles fertig ſteht, Um das Radio die Familie Unſers wackeren K. O. Als der Wecker runterſchnorrte, Hei! Da war alles do! Einer nur in Hemd und Socken, Andre in der Unterhoſ' Taten um den Kaſten hocken, Wirklich ging's da auch ſchon los. In dem Apparat der Sprecher Machte einen Heidenkrach, Doch das Publiko war ſchwächer, Ja, es war noch mehr als ſchwach. Sharkey knockerte an Schmeling, Doch der Maxe„lächelt“ nur, Kriegte er auch manchen Haken—— Von„Erſchütterung“ keine Spur Da—, in allerletzter Runde Hagelt's Schläge wie im Traum, Daß es nur ſo knaxt und klatſchet Durch den weiten Weltenraum. Doch, was drauf die Richter ſprechen, Haut den Erdball ſelbſt k. o. „Sharkey neuer Weltenmeiſter!“ Doch der Richtſpruch hat nen Floh—— Denn der Weltſtadt⸗Bürgermeiſter Walker ſpricht:„Das war nicht recht, Schmeling war der wirklich Beſſere, Dieſer Richtſpruch iſt ſehr ſchlecht!“ Und auch andre Yankee⸗Größen Aeußern ähnlich ſich erſtaunt, Ach, das war mal wieder Schwindel, Weit es durch den Aether raunt Sharkey ſelber iſt verwundert, Ob der unverhofften Ehr!— Und er preiſt dafür den Maxe In dem Schlußwort hinterher Der umarmt den Durchgebläuten, Hofft auf ſeiner Jugend Kraft, Daß ſie früher oder ſpäter Es dafür dann gründlich ſchafft'! A. M Kinderhilfstag 1932 Nachdem das Polizeipräſidium den drei Verbän⸗ den, die neben der öffentlichen Fürſorge ſich vornehm⸗ lich mit der Erholungsfürſorge für Kinder befaſſen, in dankenswerter Weiſe auch in dieſem Jahr die Ge⸗ nehmigung zu einer Sammlung gegeben hat, werden am 25. und 26. Juni die Sammler und Sammlerin⸗ nen der Arbeiterwohlfahrt, des Caritas⸗ verbandes und der Inneren Miſſzon mit Sammelbüchſen und Blumen durch die Straßen ge⸗ hen und herzlich bitten: Gebt für das erholungsbedürftige Kind! Daß wir auch in dieſem Jahr, wo die wirtſchaft⸗ liche Not ſich aufs Aeußerſte geſteigert hat, den Weg einer Straßenſammlung beſchreiten müſſen, dazu zwingt einfach das tägliche Miterleben all der ſeeli⸗ ſchen Nöte, in denen Väter und zumal Mütter bangen um die Geſunderhaltung ihrer Kinder. Wohl wiſ⸗ ſen wir, wie mühſam es iſt, all die kleinen Gaben zu⸗ ſammenzutragen. Wir wiſſen auch, wie manches ſammelnde Kind anſtatt freundliches Verſtehen ein bitteres Wort entgegennehmen muß. Aber das alles kann uns nicht hindern, umſo dankbarer entgegen⸗ zunehmen, was wahres Mitgefühl und verantwor⸗ tungsbewußter Wille gibt. Wir wollen uns jeden⸗ falls nicht der Pflicht entziehen, nach Kräften mit⸗ zuarbeiten an der Löſung der Aufgabe, die die Not dieſer Zeit unſerem Volk ſtellt. Darum haßt uns die Bitte nicht überhören, die am Samstag und Sonn⸗ tag zu uns kommt: Gebt alle für das erholungsbe⸗ dürftige Kind! Die Blume des Sonntags, das kleine Hecken⸗ röschen, mag erweiſen, daß unſere großen und kleinen Samm⸗ ler viele freundliche Helfer in unſerer Stadt fanden. Gib freundlich den Kindern, die dir begegnen aus gütigem Herzen ein klingendes Pfand. Glaub mir, die Gabe wirkt reichen Segen, hilft führen ein Kindlein ins Sonnenland. Lutz. Wir hörten Verſorgung der Großſtadt „Die Ernährung“ war das erſte Bild der Hörfolge„Ver⸗ ſorgung der Großſtadt“, die von Carl Struve zuſammen⸗ geſtellt und unter Mitwirkung der zuſtändigen amtlichen Stellen zur Sendung gebracht wurde. Die einzelnen Sze⸗ nen vom Güterbahnhof, Großmarkt, Vieh⸗ und Schlachthof und Milchhof blieben recht blaß und nichtsſagend. Mit end⸗ loſen Rangiergeräuſchen und Redensarten wie„Iſt das nicht zerbrechliches Gut, Herr Reichsbahnamtmann?“„Ja⸗ wohl, Sie haben recht, es ſind Eier“ kann man kein Bild von einem Güterbahnhofbetrieb entwerfen. Fred Höger tobte ſich in Akuſtik aus und ließ Ge⸗ räuſche ertönen, wo Worte nicht gefunden wurden oder ließ zur„Belebung“ des Schlachthofbildes ſtändig Schallplatten mit Rinderbrüllen und Kälberblöken ablaufen. Auch einen Abſtecher nach Mannheim geruhte man zu machen, um einen Blick in die Getreidebörſe zu werfen und einige belangloſe Worte über die Großmühlen zu ſagen. Trotz merklicher Verſuche, durch akuſtiſche Abblendungen und Ueberleitungen einen geſchloſſenen Eindruck zu erzielen, blieb das Ganze zerriſſen und uneinheitlich. Der Oder entlang Weſen und Bedeutung der Oder von ihrem Eintritt in ſchleſiſches Gebiet bis zur brandenburgiſchen Grenze ver⸗ mittelte Breslau in einer Hörfolge, die von einer Reihe deutſcher Sender verbreitet wurde. Die Hörer führte man den Strom entlang, wobei dte Oder in ihrem landſchaft⸗ lichen Charakter, in ihrer hiſtoriſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung für Schleſien geſchildert wurde. Muſik, Dichtung und Hörberichte löſten einander ab, ſo daß eine bunte Reihe entſtand, die zwar nicht ein⸗ heitlich wirkte, in der aber ſo ziemlich all das zum Aus⸗ druck gebracht wurde, was der Deutſche von der Oder wiſſen muß. Einzelne Berichte aus der Odertal⸗ Kokerei Deſchowitz, aus dem Coſeler Freihafen, von der Breslauer Dominſel, aus Lubowitz, dem Geburtsort Eichendorffz, vom Annaberg, an dem deutſche Kämpfer in den Polenaufſtänden verbluteten, aus der Bartſch⸗Niederung, dem Vogelparadies, aus Schloß Carolath mit ſeinen Kunſtſchätzen und vielen anderen bemerkenswerten Orten waren die Hauptſtütze dieſer Hör⸗ folge, bei der auch die mit der Oder eng verwachſenen Schiffer und Fiſcher zu Wort kamen. Warum? „Sieh mal, Willi, das iſt ein Schwein!“ „Warum denn, Mutti? Was hat es denn ge⸗ macht?“ — Kommunale Chronik Aus dem Bürgerausſchuß Neckarhauſen np. Neckarhauſen(Amt Mannheim), 23. Juni. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Hack gab der aus 45 Mitgliedern beſtehende Bürgeraus⸗ ſchuß der Gemeinderechnung für 1930/31, die mit einem Fehlbetrag von 11504/ abſchließt, ſeine Zuſtimmung. Genehmigt wurde auch die Errichtung der Bezirksgewerbeſchule in Ladenburg und deren Satzungen. Der Gemeinderatsbeſchluß, auf die 12/ betragende Reichshundeſteuer einen Gemeinde zuſchlag von 25 Prozent zu erheben, fand ebenfalls Genehmigung, ſodaß jetzt 15 je Hund erhoben werden. Es wird allerdings bezweifelt, daß bei der ſchon erheblichen Abſchaffung von Hunden dadurch ein Ausgleich erzielt werden könnte. Der Waſſerzinstarif und das Waſ⸗ ſerſtatut haben einige Aenderungen erfahren. Die Gemeinde wird künftig bei bisher nicht bebauten Grundſtücken nicht mehr die Hälfte der Koſten für Herſtellung der Hauszuleitung tragen. Das Setzen von Waſſermeſſern wird nicht mehr zugelaſſen; für das nach dem Waſſermeſſer zu berechnende Waſſer werden 10 Pfg. je Kbm. berechnet. Nach Beendigung der Sitzung trug der Er⸗ werbsloſenausſchuß ſeine Wünſche bezüglich der Beihilfeanträge vor. Bürgermeiſter Hack mußte erklären, daß dazu auf Grund der Notver⸗ ordnungen nicht Stellung genommen werden kann, wenn nicht gleichzeitig aufgezeigt wird, wo die Deckungsmittel hergenommen werden ſollen. Auch die Gemeinde Neckarhauſen ſtehe vor dem Ruin, denn durch die außerordentlich hohe Zahl der Unter⸗ ſtützungsempfänger und die immer mehr zurück⸗ gehenden Umlagezahlungen könne bald das Geld für Wohlfahrt und Fürſorge nicht mehr aufgebracht werden. Wenn nicht bald von Reich oder Staat Hilfe kommt, iſt zu befürchten daß in den nächſten Wochen die Unterſtützungs zahlungen ein⸗ geſtellt werden müſſen. Was hören wir? — 5 8 4 Samstag, 25. Juni Fraukfurt .00: Bad Homburger Frühkonzert.— 12.00: Schall⸗ platten.— 13.00; Mittagskonzert.— 15.30: Jugendſtunde. — 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.35: Prof. Feiler: Wirt⸗ ſchaftsverfaſſung und Wirtſchaftlage der Völker: Nordame⸗ rika.— 19.05: Städtebild: Wiesbaden.— 20.00: Süd weſt⸗ funk⸗Varieté im Kurthegter Bad Homburg.— 22.45: Tang⸗ muſik. Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.05: Mittagskonzert. — 16.00: Warum Luftfohrt⸗Werbewoche? U. Scharffenberg. — 16.10: 50 Jahre Ermländ. Bauernverein. Studienrat Poſchmann.— 16.30: Nationale Tänze.— 18.55: Blinden⸗ Männergeſangverein.— 20.00: Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl ſpricht zur zivilen Luftſchutzwoche.— 20.15: Va⸗ riete im Kurtheater Bad Homburg. Bis.30: Tanz⸗ muſik. Langenberg .05: Brun nenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Frauen. — 10.00: Handwerker⸗Reichsverbondstagung(aus Berlin). — 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: A. Gerhords: Waſſerſport⸗Waſſer⸗ wandern.— 19.10: O. Küppers: Die Dienſtaufwandsent⸗ ſchädigung beim Steuerabzug vom Arbeitslohn.— 21.303 Gaſtſpiel der Katakombe Berlin.— 20.00: Bunter Abend. — 22.45: Tanzmuſik.— 24.00: Meiſter des Jazz. München 10.00: Reichsverbandstag der Handwerker(aus Berlin], — 12.00: Tonfilm und Tanz.— 13.00: Unterhaltungskon⸗ zert.— 14.25: Freund Schubert. Singſpiel.— 17.00: Be⸗ ſperkonzert.— 18.15: Jungmäsdchenſtunde.— 18.45: Stille Stunde.— 19.25: Für die Empfangsanlage. Funknachrich⸗ ten.— 20.00: Bunter Abend.— 22.45: Tanzorcheſter. Südfunk .05: Frühkonzert.— 10.00: Reichsverbandstagung der Handwerker(aus Berlin].— 12.20: Zweiundzwanzig deutſche Volkstänze.— 13.00: Mittagskonzert.— 14.30. Geſangsſtunde.— 14.30: Handhormonikakonzert.— 15.90: Jugendſtunde.— 16.30: Chorgeſang.— 17.00: ae konzert.— 18.20: C. Mayer: Schwäb. Schützenfeſte.— 19.052: Städtebilder: Wiesbaden. Frankfurt. — Weiteres Programm ſiehe Wien 11.30: Mittagskonzert.— 15.50: Berühmte Künſtler.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 22.30: Tanz muſik. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Der heitere Samstag.— 15.802 Lieder der Arbeit.— 19.30: Eine halbe Stunde Muſik. 21.45: Tanzmuſik. Mailand: 13.01: Unterholtungsmuſik.— 19.05: Buntes Konzert.— 23.00: Tanzmuſik. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Nachmittagskonzert.— 20.45: Das Heim⸗ chen am Herd. Oper von Zandonai. ö Straßburg: 17.00, 18.30: Inſtrumentalkonzert.— 19.48: Jazz muſik.— 20.30: Konzert des ſtädt. Orcheſters.— 22.90: Tanzmuſik. Weller 1 Juni Höchſtens vereinzelt noch leichte Niederſchläge, wolkig mit Aufheiterungen und vorerſt noch kühl bei weſt⸗ lichen Winden. Vorausſage für Samstag, 25. Wetlter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags dcr— Soe. Luft- SS Wind bäh. in il 85 8 8 2 8 5 7 Wetter n n A Ses mich. Stürte Wertheim IE 15 ſtill— Regen Königsſtuhl 56876519 11 9 N leicht bebeckt Karlsruhe 120 765,2 18 15 11 SW keicht bedeckt Bad. ⸗Bad 213765,8 12 15 108 leicht Nebel Villingen 712 768,0 10 13 8 NW ieicht bedeckt Bad Dürrh. 701]— 8 132 7 No leicht Regen St. Blaſten 780— 813 7 ſtil.— bedeckt Badenwell. J 422 766,0 11 15 9 SW leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 689.1 4 7 2 N ſchwach Regen Auch heute fällt in Süddeutſchland, beſonders im Alpenvorland, bei nördlichen bis nordweſtlichen Winden verſchiedentlich Regen. Das Wetter iſt noch immer ſehr kühl. Bei uns erreichte die Höchſt⸗ temperatur am Donnerstag nur 15 Grad in der Rheinebene. Der Kern des weſteuropäiſchen Hochdruckgebietes liegt noch unverändert über dem Ozean. Ein Hoch⸗ druckrücken, der geſtern über Norwegen lag, ſchwenkt heute nach Süden, da auf Island eine kräftige Zy⸗ klone gegen das Nordmeer vorzuſtoßen beginnt. Die Wetterlage mit dem Hochdruckſchwerpunkt über dem Ozean wird alſo noch anhalten, ſo daß durchgrei⸗ fende Beſſerung 5 nicht bevorſteht. Waſſertemperaturen: Bodenſee bei Konſt anz Rhein bei Karlsruhe Rappenwörth(Badebecken) 17„ Sanne ante Hod NIVEA- CREME „ Ode SGer NIVEA 01. — weil wir unsere Guclitétsschuhe so billig verkaufen. Wir können das, weil wir es nicht nötig heben, den Modeverlust 0 an Damenschuhen einzukalkulieren. Lin gel fabriziert und verkauft Hooꝑtyerkqufs- . 4. Seite/ Nummer 288 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Ehemann ſteinigt ſeine Frau zu Tode * Neuſtadt a.., 24. Juni. Als heute früh 5 Uhr der Fuhrmann Daniel Oet⸗ tinger zu ſeiner Arbeitsſtätte ging, entdeckte er in einem Weinberg beim Holzweg, etwa 20 Meter von der Straße entfernt, eine weibliche Leiche. Schon die äußeren Umſtände ließen darauf ſchließen, daß es ſich um einen Mord handelte, denn ſowohl in näch⸗ ſter Nähe der Leiche als auch auf dem Weg im Wein⸗ berg waren große Blutlachen ſichtbar. Um 6 Uhr wurde die Polizei verſtändigt, die ſo⸗ fort zur Stelle war und die Leiche als die 25jährige Ehefrau des Zementierers Johann Wei gan d erkannte. Die Ermordete iſt eine geborene Anna Braun und war ſchon zu Zeiten der Beſatzung we⸗ gen ihres Lebenswandels bekannt und berüchtigt. Als Täter wurde der Ehemann verhaftet. Seit drei Wochen erſt waren Weigand und die Frau verhetratet, aber die Ehe konnte keine glückliche ſein, denn erſtens reichte die Arbeitsloſenunterſtützung micht aus und zweitens konnte die Ehefrau Weigand * nicht von ihrem gewohnten Lebenswandel ablaſſen. Für fahrläſſige Tötung * Frankenthal, 23. Juni. Unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung ſtand am Mittwoch der 1911 geborene Mechaniker Hans G. aus Frankenthal vor der erſten Strafkammer des Landgerichts. Der Angeklagte fuhr am 20. April 1931 mit einem Perſonenwagen von Ludwigshafen in Richtung Oggersheim. Während dieſer Fahrt er⸗ faßte er einen in Oggersheim wohnhaften Radfah⸗ rer, der ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß der To d auf der Stelle eintrat. In der folgenden Verhand⸗ lung vor dem Schöffengericht Ludwigshafen wurde G. am 12. Auguſt 1931 mangels Beweiſes freige⸗ ſprochen. Durch die Berufung des Staatsanwaltes kam die Angelegenheit am 28. Oktober 1931 vor die Strafkammer des Landgerichts Frankenthal, die G. zu einer Geldstrafe von 75 Mark verurteilte. Gegen dieſes Urteil legte der Staatsanwalt Reviſion beim Reichsgericht ein, das die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Strafkammer zurückverwies. In der neuerlichen Vernehmung beſtritt der Angeklagte jede Schuld. Das Licht und die Brem⸗ ſen ſeines Wagens ſeien in Ordnung geweſen. Der Radfahrer Rutz aus Oggersheim ſei plötzlich schwankend vor ihm aufgetaucht, durch Linksausbie⸗ Der Ehemann gab an, daß er in den letzten Tagen mit ſeiner Frau wiederholt in Streit geraten ſei wegen Geldgeſchichten. Auch habe er ihren Lebens⸗ wandel beobachtet und ſie auf friſcher Tat ertappt. Heute früh gegen 2 Uhr ſeien beide nach dem Branch⸗ weilerhof zugegangen, wobei es zu gegenſeitigen Tätlichkeiten gekommen ſei. Weigand gab an, ſeine Frau habe ihn mit dem Meſſer bedroht. Darüber ſei er ſo erregt geweſen, daß er mit einem Stein auf ſie losgeſchlagen habe, worauf die Frau in den Weinberg geflüchtet ſei. Er habe ſie verfolgt und dann mit einem zwei Kilo ſchweren Stein weiter auf ſie ein⸗ geſchlagen. Dann wollte Weigand nach Ludwigshafen fahren in der Abſicht, ſich im Rhein zu ertränken, doch reute ihn dieſes Vorhaben. Er ſtärkte ſich in einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft, wo er angab, ſich erhängen zu wollen. Die Polizei verhaftete ihn dann in der Karolinenſtraße und ſtellte ihn der Leiche gegenüber. Unumwunden legte Weigand ein Geſtändnis ab. zwei Monate Gefängnis gen und ſcharfes Bremſen habe er aber den Zuſam⸗ menſtoß nicht mehr verhindern können. In der Be⸗ weisaufnahme bekundeten verſchiedene Zeugen, die den Radfahrer vorher geſehen hatten, daß dieſer den Eindruck eines Betrunkenen machte. Andere Zeugen haben von einer Trunkenheit nichts gemerkt. Zwei Radfahrer, die als Zeugen vernommen wurden, haben den Radfahrer kurz vor dem Unfall geſehen und auch feſtgeſtellt, daß er ſein Rad ganz rechts an der Straße geſchoben habe. Das Auto habe ſehr ſchlechtes Licht gehabt. Die vier Sachverſtändigen bekundeten, daß das Licht am Wagen ſehr ſchwach geweſen war, außer⸗ dem ſei die Fußbremſe am Wagen nicht in Ord⸗ nung geweſen. Nach der Sachlage kamen die Sach⸗ verſtändigen zu der Anſicht, daß der getötete Rutz ſein Rad geſchoben haben muß. Der Staatsanwalt beantragte nach Schluß der Beweisaufnahme eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. Das Ur⸗ teil lautete auf dieſe Strafe. Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß der getötete Rutz ſein Rad geſchoben habe. Die ſchlechte Beleuchtung habe die Sichtweite für den Angeklagten beſchränkt, dieſer hätte unbedingt ſeine Geſchwindigkeit herabſetzen müſſen. Der Verteidiger hatte auf Freiſpruch plädiert. Aus Vaden Pfälger Jugendtreffen— Sommernachtfeſt y. Schwetzingen, 24. Juni. Am kommenden Sonntag, 26. Juni, werden in Schwetzingen etwa 1000 Jugendliche aus den verſchiedenſten Gruppen der bündiſchen Jugend ſich zu einem Treffen zuſammenfinden. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſteht eine große Kundgebung auf dem Schloßplatz. Prof. Wendlandt⸗Heidel⸗ berg hat die Anſprache an die Jugendlichen über⸗ nommen. Anſchließend werden die einzelnen Grup⸗ pen der Sing⸗ und Tanzkreiſe im Schloßgarten Aufführungen veranſtalten. Die Laienſpielkreiſe werden zwei Freilichtaufführungen bieten, im Mo⸗ ſcheehof ein luſtiges Spiel„Der Bart des Propheten“ und auf der Freilichtbühne am Merkurtempel ein Jugendwerk von Walter Flex„Die Bauernführer“. Am Abend wird das große Parterre des Schloß⸗ gartens mit Lampions und Leuchtkacheln illuminiert und das Schloß und die Zirkelgebäude beleuchtet. Den Abſchluß dieſes Sommernachtfeſtes im Schwet⸗ zinger Schloßgarten bildet ein großes Feuer⸗ werk, das die Firma Keſſelbach⸗Heidelberg aus⸗ führt. Dieſes Feuerwerk ſoll das größte werden, das je im Schwetzinger Schloßgarten abgebrannt worden iſt. In dem reichhaltigen Programm ſind zwei große Lichterfronten vorgeſehen, deren eine „Siegfrieds Kampf mit dem Drachen“ und deren andere die Fahrt des„Graf Zeppelin“ ⸗Luftſchiffes darſtellt.. Er wollte ſich den Hals durchſchneiden * Pforzheim, 24. Juni. Ein 20jähriger junger Man un, brachte ſich mit dem Raſiermeſſer ſchwere Verletzungen am Halſe bei. Der Mann liegt in bedenklichem Zuſtande im Krankenhaus. Berufung im Offenburger Aerzteprozeß * Offenburg, 24. Juni. Im Offenburger Sterili⸗ ſationsprozeß haben ſowohl die Verurteilten, Med. R. Dr. Merk, Frau Dr. Bauer⸗Hauß und Dr. Weber, ſämtlich in Kehl, als auch die Staats⸗ anwaltſchaft Peviſion beim Reichs⸗ gericht angemeldet. Tödlicher Abſturz Biſchoffingen a.., 24. Juni. Beim Ausheben eines Spatzenneſtes verunglückte der 18jährige Hugo Schmidlin hier. Er kam am Giebel des Tvansformatorenhauſes der Starkſtromleitung zu nahe und ſtürzte ab. Beim Sturz brach er noch das Genick, ſo daß er auf der Stelle tot war. Im Ruderboot von Kouſtanz bis Helgoland * Konſtanz, 23. Juni. Am Soaintag traf auf der Inſel Spiekeroog ein Ruderboot mit neun Mann Beſatzung aus Konſtanz kommend, ein. Die Fahrt war rheinab gegangen, durch den Dortmund⸗Ems⸗ Kanal, über Greetfiel, dann längs der oſtfrieſiſchen Inſeln. Stämmige junge Burſchen aus dem Bad⸗ nerland wollten ſich auf dieſe Weiſe die deutſche Nordſee anſehen. Der beſonders idylliſche Charak⸗ ter Spickervogs fand auch bei ihnen große Bewun⸗ derung. Ste hatten nicht geglaubt, daß hier an der Nordſee das Landſchaftsbild auch durch prachtvolle Baumgruppen und reizende Mädchen verſchönt wäre. Als Fahrziel gilt die rote Felſeninſel Hel⸗ go land. Probieren Sie bitte! BOX-Uſtra wird nech elner, Im interesse ihrer Zahnes erfolgten, kritischen Prüfung die bevor- zugte Zahnpasta blelben, weil es nichts besseres gibt. Aus der Pfalz Mittlere Pfefferminzernte * Speyer, 24. Juni. Die Frühernte an Pfeffer minz iſt im Gange. Es iſt mit einer mittleren Ernte zu rechnen. Die Nachfrage hat ſehr lebhaft eingeſetzt. Der A bſatz iſt zufriedenſtellend. Große Sendungen gingen hauptſächlich in die Schweiz. Die Preiſe erreichen etwa den Durchſchnitt des Vor⸗ jahres. Keine Fuſion der pfälz. Genoſſenſchaftsverbände * Neuſtadt a.., 23. Juni. Der ſtändige Aus⸗ ſchuß der Arbeitsgemeinſchaft des Verbandes pfäl⸗ ziſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften e. V. in Landau und des Raiffeiſen⸗Verbandes e. V. Lud⸗ wigshafen nahm in einer hier abgehaltenen Sitzung eingehend Stellung zu den Rationaltſierungsbeſtre⸗ bungen im landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen der Pfalz. Es wurde die Auffaſſung vertreten, daß eine Fuſion nicht zweckmäßig und wünſchenswert iſt. Dieſer Entſchließ wurde auch in einer Entſchlie⸗ ßung niedergelegt, wonach die in einer Arbeitsge⸗ meinſchaft zuſammengeſchloſſenen Verbände und ihre Zentralgeſchäftsanſtalten übereingekommen ſind, die Rationaliſierung abzulehnen. Heuwurmſchäden im pfälziſchen Weingebiet §Neuſtadt a.., 24. Juni. Die Hoffnung, daß die Blütezeit der Weinberge von ſchönem, trockenem Wetter begünſtigt ſein werde, hat ſich nicht erfüllt. Das naſſe Wetter hat allgemein den Ausbruch der beronoſpora ermöglicht. Jetzt iſt auch ſchon feſtſtell⸗ bar, daß der Wurm, vor allem in tief und feucht ge⸗ legenen Gebieten, erheblichen Schaden angerichte! hat. Vereinzelt ſind die Geſcheine zu einem Drittel vom Wurm zerſtört. Betroffen wurden zunächſt ſolche Weinberge, in denen nicht genügend für die Schädlingsbekämpfung geſorgt war. Eine Fortdauer des Regenwetters bringt das ganze Weingebiet in Gefahr. * Zweibrücken, 24. Juni. Zu dem großen Solda⸗ ten⸗Appell der Weſtmark in der alten Garniſonſtadt Zweibrücken am., 10. und 11. Juli anläßlich der Wiederſehensfeier und Denkmalweihe der ehem. bayeriſchen 22er ſind bereits aus allen Teilen Deutſch⸗ lands zahlreiche Anmeldungen eingelaufen. Den feierlichen Akt der Weihe des Ehrenmals für die 5120 gefallenen Kameraden des bayer. 22. Inf.⸗Regts., das zur bayer. Sturmdiviſion des Generals von Kneußl gehörte, wird am Sonntag, 10. Juli, vorm. 10 Uhr, der ehem. Regimentskommandeur General a. D. Raab⸗ München unter Mitwirkung eines Maſſen⸗ chors von 700 Sängern des Pfälziſchen Sängerbundes vornehmen. Nach der Weihe der Fahnen der Orts⸗ gruppe Neuſtadt a. H. und Speyer durch General a. D. Schulz ⸗Nürnberg, ebenfalls ein ehem. 2er, wird ſich die Feier nachmittags 4 Uhr zu einer machtvollen nationalen Kundgebung geſtalten. * Mainz, 24. Junt. Vor einigen Tagen hat in ſeiner Wohnung in Frankfurt a. M. der frühere Amtsgerichtsrat Dr. Liebing Selbſtmord be⸗ gangen. und war zur Zeit des Separatiſtenunweſens ein Führer der Separatiſten. Er gab ſich den Titel eines„Miniſters des Innern“, Während der Beſatzungszeit hielt er ſich in Frankreich auf und verſuchte von dort aus immer wieder feine ſepara⸗ tiſtiſchen Ideen zu verwirklichen. Dr. Liebing ſtammt aus Mainz⸗Weiſenau a Freitag, 24. Juni 1932 Nachklänge zu Schmeling Sharkey Die erſten amerikaniſchen Blätterſtimmen Die Morgenblätter, die dem Boxkampf mehrere Spalten gewidmet haben, befaſſen ſich zu einem großen Teil mit der Schiedsgerichtsentſcheidung, die ein Aufſehen erregt habe, wie es ſeit dem Boxkampf Demſey—Firpo nicht wieder be⸗ obachtet wurde. Auch die Nachmittagsblätter in Newyork und anderwärts geißeln die Entſcheidung mit ſcharfen und ſarkaſtiſchen Worten als ungerecht und unpopulär. ſchiedene Zeitungen bringen Karikaturen des neuen Welt⸗ meiſters, an denen das blaue Auge Sharkeys das Hervor⸗ ragendſte iſt.„World Telegramm“ erklärt in einem Leitartikel, die weitverbreitete Anſicht der Unfähigkeit des Schiedsgerichts, das Schmeling den abgeſprochen hätte, rechtfertige nach der Anſicht führender Sportsleute eine Unterſuchung der ganzen Angelegenheit. Auf dem Spiele habe mehr als das Ergebnis geſtanden. In ge⸗ wiſſer Hinſicht ſei der Kampf eine Probe auf die amerika⸗ niſche Sportlichkeit in dem Kampfe eines Ausländers gegen einen Amerikaner geweſen. Der bekannte Sportſchrift⸗ ſteller Grandland Rice bezeichnet in der„Bal ⸗ timore Sun“ die Entſcheidung, die Schmeling den Titel nahm, als vollkommen ungerechtfertigt und als die ſchlech⸗ teſte Entſcheidung in der Geſchichte der Schwergewichtbox⸗ meiſterſchaft. Der Kampf ſelbſt ſei aber auch eine große Enttäuſchung geweſen. Er habe mehr einer Tiſchtennispartie als einem Boxkampf ähnlich geſehen. Die beiden ſogenann⸗ ten„Kämpfer“ hätten auch nicht das Geringſte riskiert und ſich darauf beſchränkt, ſich voreinander vorzuſehen. Die„Washington Poſt“ äußert ſich ähnlich ſcharf. 72 000 Zuſchauer ſeien verärgert geweſen über die unver⸗ ſtändliche Entſcheidung des Schiedsgerichts. Uebereinſtim⸗ mend mit anderen Zeitungen ſtellt das Blatt feſt, daß die Stimmung unter den Zuſchauern:1 für Schmeling ge⸗ weſen ſei.„ Waſhington Herald“ bezeichnet den Kampf als eine lauwarme Angelegenheit, die ſehr ent⸗ täuſcht habe, da man mit einem richtiggehenden Boxkampf um die Weltmeiſterſchaft gerechnet habe.„Evening Pio ſt“ ſchreibt: Von 25 Journaliſten hätten 23 den Titel Schmeling zuerkannt und die gefallene Entſcheidung laſſe den Glanz von Sharkeys Meiſterkrone ziemlich ſtark ver⸗ blaſſen. Ganz ſchweres Geſchütz fährt die„Baltimor Sun“ auf, die erklärt, daß man ſich von der den Kampf umgebenden Atmoſphäre angeekelt gefühlt habe. Die über⸗ aus zweifelhafte Entſcheidung des Schiedsgerichtes ſei ge⸗ eignet, beim Gouverneur Aenderungen der Boxbeſtimmun⸗ gen vorzuſchlagen. Es wäre höchſte Zeit, mit den Verhält⸗ niſſen innerhalb der Newyorker Boxbehörde aufzuräumen. * 425 000 Dollar Einnahme 425 000 Dollar betrug die Einnahme von 65 000 Zu⸗ ſchauern, die die Kaſſe paſſierten. Von dieſer Summe hat Schmeling etwa 173 000 Dollar, Sharkey aber nur 36 000 Dollar erhalten. Nach Abzug des Anteiles für den New⸗ horker Milchfonds und der ſonſtigen Abgaben verbleibt für die Verwaltung des Madiſon Square Garden immer noch der hübſche Betrag von rund 100 000 Dollar. * Schmeling erklärt Max Schmeling, der ſich nach dem Kampfe noch ſehr wohl fühlte, erklärte unſerem Newyorker Vertreter, er werde ſich in der nächſten Zeit wieder nach der Heimat be⸗ geben. Obwohl er durch den Fehlſpruch der Schiedsrichter ſehr niedergeſchlagen war, ſagte er, er laſſe den Mut nicht ſinken, da er ſicher glaube, den Weltmeiſtertitel wieder zu gewinnen. Sein Manager Joe Jacobs hat von der ſtaat⸗ lichen Boxkommiſſion die bedeutungsvolle Mitteilung er⸗ halten, ſie werde auf Grund des ungerechtfertigten Schieds⸗ ſpruches Sharkey keinesfalls den Titel als Weltmeiſter zu⸗ ſprechen, alſo die Anerkennung verſagen. ** Schmelings Einnahmen In dem Vertrag Schmelings mit ſeinem Manager Joe Jacobs iſt feſtgelegt, daß Jacobs ihm ein fährliches Einkommen von 100000 Dollar garantiert und daß ein etwaiger Ueberſchuß der Einnahmen beiden zu gleichen Teilen zufällt. Im Jahre 1931 hat Schmeling Ge⸗ ſamteinnahmen von rund 150 000 Dollar gehabt. Laut Ver⸗ trag hat er hiervon alſo 125000 Dollar bekommen und Ja⸗ cobs 25 000 Dollar. Da Schmeling nun nicht mehr Welt⸗ meiſter iſt, ſchätzt man ſein Einkommen für die nächſten Jahre auf je 50 000 Dollar, ſo daß Jacobs vorausſichtlich die fehlenden 50 000 Dollar jährlich aus eigenen Taſche zahlen muß. Der vierte Tag in Wimbledon Hilde Krahwinkel nach einem Sieg über die Polin Jedrzejowſka bereits in der vierten Runde Trotz des anhaltend ſehr heißen Wetters, das zur Zeit in England herrſcht, fanden ſich auch am Donnerstag wieder 25 000 Zuſchauer auf den Raſen⸗Tennisplätzen von Wimbledon ein. Das Programm verſprach für dieſen Tag allerdings auch beſonders intereſſante Spiele. Zu den Be⸗ gegnungen, die auf dem Hauptplatz ausgetragen wurden, zählte auch das Spiel der Deutſchen Hilde Krahwin⸗ kel gegen die Polin Jedrzejowſka. Die Polin war dem genauen Spiel der Eſſenerin nicht gewachſen und un⸗ terlag glatt mit:4,:4. Damit ſteht Hilde Krahwinkel bereits in der vierten Runde, wo ſie auf eine leichtere Geg⸗ nerin trifft. Dann hat ſie aber in der fünften Runde einen ſchwereren Kampf mit der Amerikanerin Helen Jacobs um den Eintritt in die Vorſchlußrunde zu beſtehen. Helen Jacobs beſiegte heute die Engländerin Frau Sheppard⸗ Barron mit:2,:2, während ihre Landsmännin Sarah Palfrey ſehr leicht über die Engländerin Webb mit:2, 613 erfolgreich blieb. Im Herren⸗Einzel iſt nun auch mit Dr. Klein⸗ ſchroth der letzte Deutſche ausgeſchieden. Dr. H. Klein⸗ ſchroth mußte im Kampf gegen den Holländer Timmer beim Stande von 216,:2 wegen einer Knieverletzung auf⸗ geben. In dieſer Konkurrenz waren am Donnerstag die Amerikaner beſonders erfolgreich. Alliſon beſiegte den Japaner Miki 614,:2, 216,:1, Sidney Wood ſchlug den Franzoſen Gentien:2,:3, 622 und Shields bezwang in einem ſehr harten Kampf den Neuſeeländer Andrews :6, 13:15,:3,:5,:2. Andrews ſtand im dritten Satz bei einer:0⸗Führung anſcheinend bereits vor einem ſicheren Sieg, als er ſtürzte. Nach einer Pauſe von neun Minuten war der Neuſeeländer nicht ſo weit erholt, um ſeine alte Form wieder erreichen zu können. Roderich Menzel zeigte weiter eine ſehr ſtetige Form, der Deutſchböhme blieb heute über den Engländer Eimmigan mit:2,:3, 611 ſtegreich. Der Japaner Jiroh Satoh ſchaltete den Cochet⸗Bezwinger Collins mit:4, 624,:2 aus und Borotra gab dem jungen engliſchen Studenten Lee mit 613,:5,:1 das Nachſehen. Das erſte Spiel im gemiſchten Doppel brachte gleich eine deutſche Niederlage; Frl. Horn/ Haenſch wurden von der franzöſiſchen Kombination Mathieu Brugnon erwartungsgemäß:4,:2 geſchlagen. Frl. Metaxa Gentien kamen kampflos eine Runde wei⸗ ter, da Miß Towſend Dr. Kleinſchroth wegen der Knieverletzung des Deutſchen ſtreichen mußten. Dagegen kamen Hilde Krahwinkel/ v. Cramm in einem Ver⸗ Sieg — begeiſternden Spiel mit:3,:5 zu einem Sieg über das engliſche Paar Dix/ Gieſen. Aus der zweiten Runde des Damen ⸗Einzels ſind noch die folgenden Reſultate nachzutragen: Jedrzejowfſka gegen Ridley(England):2,:4; Frau Mathieu— Valerio (Italien):7,:1,:2; Miß Round(England)— Frl. Si⸗ gart(Belgien):2,:0; Frl. Payot(Schweiz)— Trentham (England):5, 614; Helen Jacobs(US A)— Frau Covell (England):1,:2; Wills⸗Moody(USA)— Frl. Bower (England):1,:1. Dr. Diem 30 Fahre alt Dr. h. e. Carl Diem, der Generalſekretär des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, feiert heute ſeinen 50. Geburtstag. Weſloͤeutſche Oberliga verliert hoch in Schifferſtadt Vfſt Schifferſtadt— AW Eiche Bonn 1622 Bf Schifferſtadt hatte am Samstag die Ringerſtaffel des AV Eiche Bonn zu Gaſt. Der den Gäſten vorausgegan⸗ gene Ruf als eine der kampfſtärkſten Mannſchaften in der weſtdeutſchen Oberliga hatte genügt, um die traditionelle Kampfſtätte des Vfek Schifferſtadt im Neuen Brauhaus bis auf den letzten Stehplatz beſetzt werden zu laſſen. Man wurde aber auch nicht enttäuſcht, lieferten doch die Rhein⸗ länder den Pfälzern hochwertige Kämpfe, die trotz ihrer hohen:16⸗Niederlage vom Anfang bis zum Schluß feſſel⸗ ten. An Technik und Routine waren die Gäſte dem Be⸗ zirksmeiſter durchaus gleichwertig, ſodaß lediglich die grö⸗ ßere Härte und das beſſere Stehvermögen der Pfälzer den Ausſchlag gab. Es wurde beiderſeits mit Zähigkeit um den Erfolg gerungen, wie es ſelten Mannſchaften bei ſol⸗ chen Freundſchaftskämpfen zu tun pflegen. Die Schiffer⸗ ſtädter hatten es durchaus nicht leicht, den Sieg in dieſer Höhe zu erringen, das zeigte deutlich der Widerſtand, den die Gäſte in den einzelnen Kämpfen leiſteten. Das End⸗ ergebnis entſpricht auch nicht dem Kräfteverhältnis beider Mannſchaften, das muß zur Ehre der Bonner geſagt wer⸗ den, ohne damit den ſchönen Erfolg des Bezirksmeiſters ſchmälern zu wollen. Der badiſch⸗pfälziſche Mittelgewichts⸗ meiſter O. Heißler mußte ſich im Halbſchwergewicht ge⸗ waältig anſtrengen, um gegen den mehrmaligen Rheinland⸗ meiſter Felderer einen Punktſieg erzielen zu können, während der ausgezeichnete Schifferſtädter R. Kolb im Federgewicht nicht verhindern konnte, daß ſein Gegne⸗ Becker⸗Bonn Punktſieger wurde. Becker war es auch, der für ſeine Mannſchaft die Ehrenpunkte rettete. Biundo⸗ SV 06 Mannheim traf als Kampfrichter einwandfreie Ent⸗ ſcheidungen. Nationale leichtathletiſche Jubiläums⸗ Wettkämpfe des M. F. C. Phönix Wie alljährlich veranſtaltet der Mannheimer Fc„Phö⸗ nix“ am 26. Juni ſeine traditionellen leichtathletiſchen Jugendwettkämpfe. Die Veranſtaltung erhält diefes Jahr noch ein beſonderes Gepräge dadurch, daß ſie in das Jubi⸗ läumsprogramm des nun 30 Jahre alten Clubs fällt. Aus odͤieſem Anlaß wird die Beteiligung aus ganz Sit ddeutſch⸗ land noch größer und eindrucksvoller ſein, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Die ſporttreibenden Völker der Erde ſind im Begriffe die Ueberfahrt nach Los Angeles zur Olympiade anzu⸗ treten. Zur ſelben Zeit geben ſich die Jung⸗Leichtathleten Sücddeutſchlands ihr jährliches Stelldichein auf dem Mann⸗ heimer Phönixplatz, manch einer wird dabei ſein, der 4 Jahre ſpäter dazu berufen wird, die deutſchen Jorben auf der Olympiade in Berlin zu vertreten. Der Veranſtalter hofft, daß ſeinen ideellen Beſtrebungen, den ehrlichen, unverfälſchten Jugendſport auf breiter Baſis zu fördern, inſofern Würdigung angedeiht, daß das Mann⸗ heimer Sportpublikum am Sonntag(20. Juni) in großer Zahl auf dem Phönixplatz erſcheint. Jußballkampf Deutſchland-Angarn Die Reihe der Fußball⸗Länderſpiele zwiſchen Deutſch⸗ land und Ungarn, die vereinbarungsgemäß alle zwei Jahre zur Durchführung gelangen ſollen, wird im Herbſt diefes Jahres fortgeſetzt. Die beiderſeitigen Ländermannſchaften werden ſich om 30. Oktober in Budapeſt gegen⸗ überſtehen. Im letzten Spiel, das am 28. September 1930 in Dresden ſtattfand, ſiegte die deutſche Mannſchaft be⸗ kanntlich überraſchend mit:3 Treffern, nachdem die Ma⸗ gyaren bei der Pauſe noch mit:0 geführt hatten. Der ungariſche Fußball⸗Verband hat außerdem noch die ſolgen⸗ genden weiteren Länderſpiele für die kommende Safſon abgeſchloſſen: 18. September: gegen die Tſchechoſlo⸗ wakei in Budapeſt; 2. Oktober: gegen Oeſterreich in Budapeſt; 19. März 193g: gegen die Tſchechoflowakei in Prag; 2. April 1933: gegen Holland in Amſterdam; 7. Mai 1933: gegen Oeſterreich in Wien; 2. Juli 103g: gegen Schweden in Stockholm.— Am 16. Oktober d. J. findet ferner noch in Paris ein Städteſpiel Paris— Buda⸗ peſt ſtatt. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Handelsteil: Kurt Ehmer 1 Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: ichard Schönfelder- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim 7 1—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Achtung! Reporter⸗Foto⸗Wettbewerb! Auf Wunſch vieler Amateure hat die Firmo Kander den Einſendungs⸗ termin für Fotos bis zum 31. Aug uſt verlängert. Alfo: Es iſt noch nicht zu ſpät. Vergeſſen Sie deshalb nicht, Ihre Kamera am Sonntag mitzunehmen. 3000% ſind für die beſten Amateurfotos ausgeſetztl S285 n der Zahnzrzte, macht dle Z3hne blenden ir e N N n A e A*. „n a dann nn „erer A F o d d A N Freitag, 24. juni Verkehrswerbung hilft der badiſcken W Jur Bauptverſammlung des VBabiſchen Verkehrsverbandes in Eberbach am Meckar Am 25 Juni hält der Badiſche Verkehrsverband ſeine diesjährige 26. ordentliche Hauptverſamm⸗ lung in Eberbach a. N. ab. Die weitverzweigten und umfaſſenden Arbeiten dieſer Organiſation für den Fremdenverkehr des Badnerlandes finden ihren ſicht⸗ baren Niederſchlag in dem Täti gkeitsbericht de s Verbandes, dem folgende allgemein inter⸗ eſſierende Einzelheiten entnommen werden: Ein umfaſſendes Werbeprogramm für Baden iſt im letzten Jahre begonnen worden und konnte trotz gefährdeter Finanzierung ſchließlich noch durch⸗ geführt werden. So kamen innerhalb eines Jahres über eine halbe Million Schriften heraus, die hauptſächlich für die Maſſenwerbung beſtimmt ſind. Ein Faltproſpekt„BBadnerland⸗S ch wa r z⸗ wald“ in deutſcher Sprache iſt zur Werbung in Deutſchland, der Schweiz, Oeſterreich und den nordi⸗ ſchen Ländern beſtimmt. Daneben erſchienen Aus⸗ gaben in holländiſcher, engliſcher und franzöſiſcher Sprache. Von amerikaniſchen Reiſebüros in den Schloß Zwingenberg großen Fremdenplätzen des Kontinents wurde be⸗ ſonders eine mehrfarbige Reliefkarte„Rhein Schwarzwald— Bodenſee“, die ebenfalls in deutſcher und engliſcher Sprache herauskam, in großen Mengen beſtellt. Als eine Sonderaufgabe betrachtet es der Badiſche Verkehrsverband, ſeit einigen Jahren auch außerhalb der Ferienmonate Juli und Auguſt den Reiſeverkehr in Baden zu beleben. Dieſem Zwecke dienen Werbe⸗ plakate„Frühling im Badnerland“ und Spezialproſpekte unter dem gleichen Titel. Die jahre⸗ langen Bemühungen haben ſich in Verbindung mit einer ausgedehnten Werbung in der Preſſe und durch prachtvolle Sonderausgaben der Zeitſchrift „Badnerland— Schwarzwald“ ſo erfreulich ausgewirkt, daß oͤas badiſche Land in den Tageszei⸗ tungen und in der Literatur heute allgemein als das Land des erſten Frühlings und des günſtigſten Frühjahrsaufenthaltes in Deutſchland anerkannt iſt. Auch als eine Auswir⸗ kung in dieſem Sinne darf die Herſtellung eines Werbefilms über den Frühling in Deutſchland durch die Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſe⸗ verkehr bewertet werden, der in dieſem Frühjahr erſtellt wurde. Zur Belebung des Beſuchs unſerer Heilbäder, Kurorte und Kuranſtalten wird ein Faltproſpekt„Heilbäder, Kurorte, Sana⸗ torien und Kinderheime“ verwendet, der in 100 000 Exemplaren herauskam. Die Wander⸗ und Sportbewegung hat der Ausführung von Höhenwanderungen im Schwarzwald ſtärkſten Antrieb gegeben. In neuer erhöhter Auf⸗ lage kam ein Proſpekt„Höhenwanderungen im Schwarzwald“ heraus, erſtmals auf An⸗ regung von England aus auch in engliſcher Sprache unter dem Titel„Hiking in the Black Foreſt Hills“. Als Standardwerk der Verkehrswerbung und der Reiſeinformation, der eine umfaſſende Wertſchätzung aller Kreiſe genießt, erſchien vor kurzem die Neuausgabe des bekannten Wegwei⸗ ſers und Hotelführers„Badnerlan d Schwarzwald“ für das Jahr 1932 mit den neueſten Hotelpreiſen. Ein zweites großes Propa⸗ gandamittel für unſere Heimat iſt die neue ſechsfarbige Reliefkarte, deren Aushang auf allen wichtigen Bahnhöfen in Deutſchland bereits geſichert iſt und von der eine Ausgabe in etwas kleinerem Format für den Hand⸗ gebrauch des Reiſepublikums beſtimmt iſt. Dieſe Reliefkarte, die in künſtleriſcher Weiſe zum erſten Mal das ganze badiſche Land, aus der Vogelſchau betrachtet, mit den Nachbargebieten des Rhein⸗ und Maingebietes ſowie von Württemberg und der Pfalz zeigt, enthält in klarer Anordnung neben den Gebirgszügen die Verkehrswege des ba di⸗ ſchen Landes. 5 Bei allen den genannten Werbemaßnahmen, wie auch bei dem beliebten Badiſchen Kalender, wurde Wert auf beſte Ausſtattung gelegt, eine Richt⸗ linie, wie ſie der Badiſche Verkehrsvexband ſtets eingehalten hat. Sehr lebhaft iſt der Verkehr mit der Preſſe, die den Beſtrebungen des Badiſchen Verkehrsverbandes weitgehende Unterſtützung zuteil werden läßt. In umfaſſender Weiſe war der Badiſche kehrsverband ſelbſtverſtändlich bei allen, das badiſche Ver⸗ Land berührenden ſonſtigen Verkehrs⸗ und Werbefragen beteiligt. Bedeutende Ver⸗ kehrserleichterungen, wie die der Ein⸗ führung der billigen Rundreiſekarten, die Veranſtal⸗ tung von Verwaltungsſonderzügen, ſind unter Mit⸗ arbeit des Badiſchen Verkehrsverbandes entſtanden, ebenſo wie viele Fahrplanfragen, Hemmungen des Reiſeverkehrs, die Erhaltung der Autoſtraßen ete. eingehende Behandlung erfahren haben. Eine rege Zuſammenarbeit in zahlreichen wichti⸗ gen Werbe⸗ und Fremdenverkehrsfragen ergab ſich nicht nur mit vielen anderen Stellen in Baden, ſon⸗ dern auch mit der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr in Berlin und mit dem Bund Deutſcher Verkehrs ver⸗ bände.. Mit beſonderer Befriedigung darf feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Oeffentlichkeit und die deutſchen Tages⸗ zeitungen ſich in dieſem Jahre auf die Loſung „Reiſt in Deutſchland“ beſonders eingeſtellt haben, ſo daß den Bemühungen der deutſchen Verkehrsorganiſationen eine größere Auswirkung geſichert wird. Die umfaſſenden Vor⸗ bereitungen in der Werbung, die ſtarke Herabſetzung der Hotelpreiſe und die neu eingeführten Vergünſti⸗ gungen im Verkehrsweſen, auf der anderen Seite die große Zahl der Anfragen aus dem Reiſepubli⸗ kum ſelbſt, welche das beſondere Intereſſe weiteſter Kreiſe für Baden als Erholungsland verraten, und die mit Rückſicht auf die nationale Wirtſchaft aus⸗ geübte Zu kbaltung im Reiſeverkehr von Deutſch⸗ land nach dem Ausland, laſſen erwarten, daß auch iat dieſem Jahr Baden als Fremdenland ſtarke Be⸗ achtung finden wird. Unter allen Wirtſchaftszweigen kommt ja gerade dem Fremdenverkehr heute ein beſonderer Aktiv⸗ poſten in der deutſchen Wirtſchaftsbi⸗ lanz zu, dabei iſt dieſer ſtille Export aber in ſeinen Erträgniſſen ſteigerungsfähig und zu immer größe⸗ ren Leiſtungen auszubauen. Auf der anderen Seite iſt ein ſo empfindlicher und leicht beeinflußbarer Faktor der deutſchen Wirtſchaft nur dann wirklich ergiebig, wenn er durch immer erneute Werbung unterſtützt wird, und das tut gerade in einem Lande wie Baden not, das als ſpezifiſches Fremdenver⸗ kehrs⸗ und Erholungsland gilt, bei dem der Frem⸗ denverkehr und die Werbung für ihn von eminenter Bedeutung iſt. Eberbacd am Techkar Eine Stadt mit J700iähriger Vergangenheit Stadtgemeinde und Verkehrsverein Eberbach be⸗ grüßen es in hohem Maße, daß die Jahres⸗Haupt⸗ verſammlung des Bad. Verkehrsverbandes in dieſem Jahre in Eberbach ſtattfindet. Beachtung verdient dieſe Tagung beſonders dadurch, daß ſie wohl zum erſten Male die berufenen Vertreter des Landes⸗ Verbandes in einer Gegend verſammelt, die für ihre Schönheiten wohl bekannt iſt, jedoch im Frem⸗ den verkehr noch nicht die Beachtung gefunden hat, die ihr gebührt. Es liegt dies vor allem wohl darin begründet, daß gerade die kleinen Gemeinden des Neckartals und Oden⸗ waldes noch nicht über das gut ausgeſtattete und organiſierte Fremdenverkehrsgewerbe verfügen, wie dies in anderen Teilen unſeres badiſchen Heimatlandes oder der benachbarten Länder der Fall iſt. Das eine bleibt jedenfalls Tatſache, daß wir uns im Neckartal in einem landſchaftlich und kultur⸗ hiſtoriſch derart intereſſanten Gebiete befinden, daß es geradezu unbegreiflich wäre, dieſe naturgegebenen Schätze in der Förderung eines lebhaften Fremdenverkehrs wirtſchaftlich nicht aus⸗ Gundelsheim mit Schloß Hornegg, Hor n⸗ berg bei Neckarzimmern, Mosbach verbürgen. Bei Bin au tritt der Neckar aus den hügeligen Muſchelkalkformationen in die Sandſteinberge des Odenwaldes ein und damit in den landſchaftlich reizvollſten Teil ſeines ganzen Laufes. Die Wälder erſtrecken ſich z. T. bis an die Ufer heran und bilden mit den Uferwieſen zuſammen oft waldparkartige Partien. Wenn gleich dieſes Waldgebiet delt wurde, ſo hat doch auch hier die Vergangenheit Zeugen mittelalterlicher Herrlichkeit zurückgelaſſen, die mit den Namen der Burgen Minneburg, Schloß Zwingenberg, Burg Stolzeneck, Burg Eberbach, Schloß Hirſchorn, Neckar⸗ ſteinach, Dilsberg, Neckargemünd und am Schluß dem Glanzpunkt Heidelberg verbun⸗ den ſind. Tage⸗ und wochenlang bieten ſich hier für den Naturfreunden, den Kunſtfreunden, den Wanderer und Sportmann Gelegenheit zu Spaziergängen, auch ſpäter beſie⸗ Eberbach am Neckar— Blick ins Neckartal vom Itterberg werten zu wollen. Allerdings muß dieſes Gebiet in ſeiner Geſamtheit über die Landesgrenzen hinaus betrachtet und zuſammengefaßt werden. Dies um⸗ ſomehr, als der moderne über ſchnelle Beförderungs⸗ mittel verfügende Reiſe⸗ und Fremdenverkehr die Zuſammenfaſſung größerer Reiſegebiete erforderlich macht. Wenn man unter Berückſichtigung dieſes Geſichts⸗ punktes das Neckartal von Heilbronn bis Heidelberg betrachtet und die Waldgebiete zwi⸗ ſchen Neckar und Main noch einſchließt, tritt uns eine Mannigfaltigkeit von Naturſchönheiten und kultur⸗ hiſtoriſchen Sehenswürdigkeiten entgegen, die ein gleichgroßes Gebiet in höherem Maße nicht aufzuwei⸗ ſen hat. Machen wir eine Wanderung von Heilbronn bis Neckarelz, ſo ſehen wir uns zunächſt verſetzt in ein weites hügeliges Gelände, das neben großen in⸗ duſtriellen Anlagen in der Gegend von Heil⸗ bronn, vorwiegend für Wein bau und Land⸗ wirtſchaft Verwendung findet, in das aber gleich⸗ zeitig dem Neckar entlang zahlreiche Städte, Burgen und Schlöſſer eingeſtreut ſind, deren Ruf die Namen Wimpfen, Burg Ehrenberg, Gutenberg, Bel NMier er-, Blaser Uurd Freuenleiden, N- Herrs sure, Piweig, Zucker 1051: 10 400 Badegasfe Wanderungen, Beſichtigungen und körperlicher und ſeeliſcher Erholung. Inmitten dieſes Gebietes an verkehrsgeographiſch günſtigſter und zentraler Stelle liegt die Stadt Eber⸗ bach, die waldreichſte Stadt des Neckar⸗ tales mit einer 700 jährigen Vergangenheit. Ur⸗ ſprünglich freie Reichsſtadt teilte ſie das Geſchick vie⸗ ler ähnlicher Städte im Laufe des Mittelalters oft⸗ mals verpfändet zu ſein, was ihrer Entwicklung nicht gerade zuträglich war. So ereilte auch um 1400 die von König Heinrich(II.), Sohn des Kaiſers Fried⸗ drich II. groß angelegte Burg Eberbach, die einzige Hohenſtaufen burg des Odenwaldes ein allzufrühes Ende, weil der damalige Pfandherr Hans von Hirſchhorn ſich von König Rupprecht ſchon im Jahre 1403 das Recht erwerben konnte, die Burg zu ſchleifen. Auch an der Anlage der Stadt ſelbſt können wir ihre hiſtoriſche Vergangenheit heute noch erkennen. So ſind die 4 Ecktürme: Pulverturm, Blauer Hut, Roſenturm und Haſpelturm mit Teilen der alten Stadtbefeſtigung noch vollſtändig er⸗ halten, und machen nach außen den älteſten Teil der Stadt deutlich erkennbar. 17 2 enen 143. Jahrgang/ Nr. 288 Im letzten Jahrhundert unter der Regierung des badiſchen Landes und infolge der raſchen Ent⸗ wicklung nach den 7er Jahren iſt die Stadt weit über ihre Grenzen hinaus gewachſen. Wenn auch Handel und Gewerbe und die Entwicklung einiger bedeutenden induſtriellen Werke die ſoziologiſche Struktur der Gemeinde etwas veränderten, ſo iſt doch gerade in den letzten Jahren zu beobachten, daß die Tendenz der Entwicklung auf eine Fremdenſtadt hinweiſt. Mögen durch die Neckarkanaliſation neue Möglich⸗ keiten einer Anſiedlung ſich dezentraliſterender In⸗ duſtrie in gewiſſen Gebieten des Neckartals gegeben haben, ſo wird doch meiner Auffaſſung nach das Waldtal zwiſchen Neckarelz und Heidelberg vorwie⸗ gend den Anſprüchen des Wochenend⸗ und Fremden⸗ verkehrs in Zukunft zu dienen haben. Es wird da⸗ her nach wie vor das Beſtreben aller Organiſativ⸗ nen, die mit Fremdenverkehr ſich befaſſen, ſein müſſen, dem Gebiete des Odenwaldes zwiſchen r . 5 Hirſchhorn am Neckar Neckar und Main und dem Neckartal ſelbſt beſondere Beachtung zu ſchenken, es planmäßig dem Fremden⸗ verkehr zu erſchließen, indem es in die großen Fremdeuverkehrswege der Gegenwart und Zukunft eingeſchaltet wird. ö Gerade in dieſer Beziehung erſcheint es mir be⸗ ſonders begrüßenswert, die Vertreter des Bad. Verkehrsverbandes in den Mauern unſerer zentral gelegenen Neckarſtadt beherbergen zu können, damit ſie auch durch perſönliche Inaugenſcheinnahme ſich von den Gegebenheiten und Belangen unſeres Neckartales und ſeines Hinterlandes überzeugen können. Ich möchte wünſchen, daß die ſtattfindende Tagung von allen Gegenden des badiſchen Landes, vor allem auch von der Umgebung recht zahlreich beſucht und unſere Beſtrebungen für die Förderung des Fremdenverkehrs auch in oben angezeigter Richtung einen Schritt vorwärts gebracht werden, nicht nur zum Nutzen unſeres engeren Heimatgebie⸗ tes, ſondern unſeres ganzen badiſchen Landes. Ludwig Neuer, Dipl.⸗Ing. 1. Vorſ. des Verkehrsvereins Eberbach. Verſichere deine Fahrkarte Eine neuartige Reiſeverſicherung Im allgemeinen kauft man ſich kurz vor dem Reiſeantritt eine Fahrkarte, ſteigt in den Zug und gibt ſie nach Beendigung der Fahrt wieder ab. Mit der Einführung der Sommerurlaubskarte(und auch der Netz⸗ und Bezirkskarten) iſt aber die Fahrkarte 61 n Wertobjekt geworden, das man unter Um⸗ ſtäden bis zur Rückfahrt wochenlang ſorgfältig auf⸗ bewahren muß. Um den Reiſenden das darin liegende Riſiko abzunehmen, hat die„Europäiſche Güter⸗ und Reiſegepäck-Verſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft“ als neu⸗ artigen Verſicherungszweig die Fahrkarten ver⸗ ſicherung(Zeitkartenverſicherung) eingeführt. Tritt der Schadenfall ein, d. h. iſt die Fahrkarte ge⸗ ſtohlen worden oder ſonſtwie in Verluſt geraten, ſo erhält der Verſicherte eine neue Fahrkarte, deren Gültigkeit bis zum Ablauf der abhandengekommenen Fahrkarte dauert. Die Verſicherungsprämie beträgt nur 17 v. H. des Preiſes der Fahrkarte, mindeſtens aber 20 Pfg. Dieſe neue Verſicherung umfaßt die Netz⸗, Bezirks⸗ und Monatskarten der Reichsbahn, alle Eiſenbahn⸗ fahrkarten, ſoweit ſie eine viertägige und längere Geltungsdauer haben— alſo die Fahrkarten des Fernverkehrs, die Sommer⸗Urlaubskarten, Jerien⸗ Sonderzugkarten und Fahrſcheinhefte, und auch die Strecken⸗, Wochen⸗ und Monatskarten der Straßen⸗ und Untergrundbahnen, aber unter Ausſchluß der ge⸗ wöhnlichen Einzelfahrkarten im Stadtbahn⸗ und Vor⸗ ortverkehr.— Man kann ſich jetzt alſo im Reiſebürn gleich beim Kauf der Fahrkarte gegen deren Verluſt verſichern. Haupf niederlage in Meanmheirn: Peter Rixius G. m. b.., Tel. 267 96 Winelm Mülner Ir. U 4, 28 fu 210 50 f. 20 SSHriffen Kostenlos. mer 288 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 24. Juni erienfahrt durchs kurze Kurven und geht bei einem Ausſichtstempel in eir Zickzackpfad über. Von dem Tempel aus ſchöner Aus Aral Wandervorschläge ins Elztal, namentlich auf M v8 ba ch. Auf dem Zickzo. pfad durch Weinberge und Gärten hinab ins Elztal Rechts di z, nach Mosba Tageswanderung 13 Cäcilenbad. Links vor, r die Elz, nach Mosbach St. Daſelbſt ab: 18.50, 19.08, 20.28, 22.05, Mannheim an: Die g MNorgenglocken läuteten in den Dörfern Katzenbuckel, dem König der bree Eberbach, Unter⸗ und Oberdielbach. Schollbrunn, Läu⸗ 2040 21.00, 22.24,.07. 2 allum, 58 5 Pont Rappenau kommend, gen Wimp⸗ führt, gelange ich nach Eberbach, der waldreichſter fertsmühle, Nüſten bach, Mosbach 8 Ode fen fuhr. Bei Jagſtfeld ſah ich die Jagſ 3 Stadt des Neck S er g er 15 Grit 5* 9 F 1 10 e 7 ans Stadt des Neckartals 5, der Stadt der Fiſcher, Schiffer Wanderkarte Nr. 24 Eberbach oder Wahlen.70 A, An⸗ 5 5 5 ö den rün borgen, einmü n in den Neckar. Wie d Reifſchneider. e Türme mit ſchönen Namen ſchlußkarte Mosbach Eberbach.90 /. Hauptbahi e 5 9 5 a 55 50 gen 1 5 nde in en teckar. V ie 199 Re ifſchn ider. Alt 5 t ſch N 5. ſchlußkarte Mosbach— Eberbach.90 /. Hauptbahr hof ab: Ferien im Badnerland geſch 5 Märchen aus alter Zeit ſteht Wimpfens ſchöne][ der„Haſpelturm“, der„Pulverturm“, der„Blaue.14.39,.24; Eberbach an.48,.35,.28 Uhr. Von den Franken u den Alemannen am Silhouette im weſtlichen Horizont. Der Wind Hut“, der„Roſe 1 er 2. 89575 5 0 icht e eee, 8 7 8 1 255 1 1„Roſenturm“, erinnern an vergangene Vom Bahnhof Eberbach links zur katholiſchen Kirche, eine frohe Ferienfahrt in Wort 355 Bild, das iſt der In⸗ 5 0 guſcht in den Weidenbär n am Strom. Ein Zeiten. 73 e 8 halt der Juniausgabe der allſeit heimat⸗ und ſchm Ci i ee;* 150 W a a 2 8 links zur Straße nach Dielbach und links über eine Brücke Ve 17 Bader! 5 5 Ich: 5 ſenbahnzug fährt, eine weiße wandernde Wolke, Man kommt in die weiträumige, großlinige, bis zu einem Bach, dem Holderbach. ein Wegweiſer. 8 en 0 V; des Badisch 8 Zeit durchs Tal. Der Nec ſpri über ei Wehr; 5 iſche Landſchaf 5 9577 1855 i 5 5 vorſtehende Jahresverſommlung des Badiſchen Verkehrs⸗. , 1 5 85 Neckar ſpringt über ein Wehr; e 1 von Hir 0 ch ho rn und der Oeſtlich, ohne Markierung, am Bach rechts durch die letzten verbandes in Eberbach a. N. bot den Anlaß, dieſe ſchöne dicht 1 igt und ſchäumt. 5 ö 1 Ersheimer Kapelle. Man müßte auf einem Boot Häuſer. Rechts eine Brauerei. An dem Wäſſerlein etwa Ferienfohrt im Bilde im badiſchen Frankenland, vom ammn Ich ſteige hinauf nach Berg⸗ Wimpfen. Man wie im Traum immer ſchauend und ſtaunend durch 9% St. aufwärts, dann links beim Kandelbrunnen über den Neckartal und Odenwald ausgehen zu laſſen. So iſt die 77 g i 2. 855 435 5 3 7 f f 5 en in 11 grif! fühlt ſich geborgen in Wimpfens Gaſſen. Gebannt dieſes Märchenland gleiten. Man kommt nach Bach. Rechts ein Wieſentälchen, inks Hochwald. Gemäch⸗ Nen n ein Ae 1 85 1 Aude reife 1 f 2 a 7 2 8 2 2 8 4 80 8 7 8 8 2 in ielg 1 och 8 e L 8 ſteht man vor jener gewaltigen Kreuzigungsgruppe Neckarſteinach, der heſſiſchen Vierburgenſtadt. lich anſteigend. Das Flüßchen re Na e eee 55 einer Gelſtrung für die Belie zotheit des Lal wach 1 80 der Stadtkirche, die der Mainzer Bildhauer Der einzigartige Dilsberg lockt zur Beſteigung. dielbach,. n igt nee auf des am Oberrhein als Ferien⸗ und Reiſeziel. 2 4 ofen um 1500 als 65 b b 2 3 N eckarce 1 9 das 0 91 den Katzenbuckel. Hier in ſüs östlich er Richtung 2 gergang Die anfte Schön 0 eit des badi ch e n 7 ran⸗ 5 e e ſter 5 ans 9 8 5 ſchuf 115 der 1 d 55 9 2 55 5. tchen 250 auf die Hauptlinie 18, weißes Quadrat, das an einem ken lo 15 855 un d Neckartales 113 151 5 1910 Laub⸗ Stre eindrucksvoll enkmal 855 d 5 1 8 ſchuf 1 5 wahr, 75 e 5 e 8 5 525 1 Bann. Für⸗ Brunnen angebracht wurde, den Weg bis Mosbach zeigt. wald weich überwölbten Bergeskuppen, mit den Burgen rad 1. Den mal aus der Zeit, da deutſche wahr, es iſt kein Land zum Durcheilen. Stille Rechts durch Feld. Schöner Rückblick auf den Katzenbuckel. hoch über dem Flußlauf, ſteinernen Büchern voll alter Ge⸗ um Kaiſer in W mpfen refidierten, erſchtenen mir die Ferientage möchte man hier Aberall verleben. Schon Nach, St. Schollbrunn. In gleicher Richtung durch ſchichten und Sagen und den maleriſchen Fachwerkhäuſern tum: wundervollen ne en Arkaden der Kaiſerpfalz. ſtehen wir vor den Toren Heidelberg s, der den Ort. Das Kriegerdenkmal von 1870/1 und das Schul⸗ in den Städten, Zeugen ſtolden Bargerfteſbes im Mittel⸗ In 4 17— 1 1 1 1 5* 2 f. + 5* 9 9 7 Anvergleichlich der Blick ins Tal! Ich ſteige wieder Stadt deutſcher Romantik, deſſen alte Brücke Höl⸗ baus rechts. Nach dem Friedhof, links auf Feldweg in den Siege e e e e de köni 8 9 5 0 er“ 517. 7 E 5 0 8 inter ins ld⸗ 8 75 che. ucke 5 · fol j 1 hinunter zum Strom, laſſe mich überſetzen und fahre derlin begeiſtert beſungen. Aller Zauber des Neckar⸗ Wald. 8. e 9 0 en e 17 8 idylliſche Bauernhöfe im Schutze tannenbeſtandener Berge ſchw beglückt durch die weite Neckarlandſchaft. Burgen tals iſt hier noch einmal geſammelt wie in einem romantiſche Weisbachtal. Links ein ſchönes Wieſental. und die eigenartig ſtimmungsvollen Sonn⸗ und Feſttags⸗ liche grüßen von allen Bergen: Ehrenberg, Guten⸗ Kaleidoſtop. Berge ſind da und das gewaltige Bald mündet die Weisbach in die Seebach, jezt Gerach ger] trachten ihrer Bewohner nach, ſo weiß der Leſer ſofort, N berg, Hornberg, die Götzen b Schloßwunder: und 567 ſchöne Sir 5 5 nannt. Am Wieſental mit dem rauſchenden Bergbach rechts daß er auf ſeiner Reiſe von den frohen Franken zu dem 5 E ger e die and 5 9 785 5 1 Jen e 1775 2885 und der ſchöne Strom. entlang zur Läufertsmühle 1 St. erſteren Alemannen gekommen iſt. Mat 8 8 de In Hochhauſen ſtatte ich de Durch die weite helle Ebene eilen wir mit dem 5 8 1e 6 ö ö Was er aber dort ſieht, die gewaltige Schöpfungspracht 0 65 2 helle 5 3 Wie 6 d 2 285 7 8 e, 1 15 0 Notburgakapelle und der Notburgahöhle einen Be⸗ Strom zum Rhein: der Sid 1 75 5 Ueber das Wieſental und die Gerach und 1 im der Tannenfſorſten und hochgetürmten Schwarzwaldberge, nicht ſuch Man weilt i S zum Rhein: nach der Stadt der Arbeit, nach Wald zuerſt etwas ſteil auf rauhem Pfad aufwärts zu einem die vielfältigen Reize der anmutigen Kur⸗ und Erholungs⸗ Fre e kan we hier in großer deutſcher Sagen⸗ der lebendigen pfälziſchen Großſtadt, nach Mann⸗ breiten Weg. Rechts ein 1 Weiter langſam auf otre ſelbſt, die ſilberglänzende Waſſerfläche der Gebirgs⸗ Buch Oſchaft. 5 18 88 0 e heim. Mannheim iſt geworden durch Neckar und zum Reichenbucher Feld. Rechts das Oertchen. Ueber die ſeen und das grüne lutende Band des Hochrheins, alles ſame „Ein gewaltiger Wechſel des ganzen Landſchafts⸗ Rhein. Eine Stadt der Kunſt und Kultur iſt dieſe] Straße Weisbach⸗Reichenbuch Vorſicht, das Wegzeichen be. itt ein ſchmacthaftes Mahl für unſere Sinne, das in ſeiner hut bildes vollzieht ſich. Aus der Helle der Kalkſtein⸗ Stadt der Arbeit, das erleben wir beim Beſuch ſei⸗ findet ſich an einem großen Birnbaum. Durch Feld noch Pracht die Sorgen und Miſeren der Jetztzeit vergeſſen bu 5 landſchaft tritt in den Ernſt des Ode 8 dunſt 8 feine„ etwas auf zum Wald. Schöner Rückblick auf den Katzen⸗ läßt. Der leuchtende Spiegel des Bodenſees ſchlteßt die 55 Aaliöſchaft tritt man in den Ernſt es Odenwalds. ner Kunſthalle, ſeines Schloßmuſeums, ſeines Na⸗ uckel. Auf Waldweg und Pfad gemütlich abwärts. Au komantiſch⸗ſelige Fahrt und wirft noch einmal das Bild biet Rotes Geſtein leuchtet. Die Berge recken ſich hoch. tionaltheaters, das erſtmals in Deutſchland die! buckel. Auf Waldwag und Pad genen 5 fröhlichſter Feriengenüſſe zurück! Roſen und Früchte köſtl. Fiſchreil e horſte j 0 N 0 1 einem Wieſental rechts vor nach Nüſten bach 1½ St. 5 Wald o Waſſer, frohes iel 5 beit Fru„ öſt l. n 15 Schl. ſten in den Wäldern um„Räuber“ ſpielte. Zurückblickend 1 unſere Ferien⸗ Beim Kreuzweg links, links ein Brunnen. Am Friedhof n dee 1 Baden! Sides Hit kong d der ina Schlo 0 6 3 8 g 5 1.*. 8 92 3 5 55 chloß„ vorbei, wo der fahrt erkennen wir: wir haben ein Prunkſtück des[vorüber und wieder durch Feld und Wald allmählich auf- den Badiſchen Verkehrsverband Karlsruhe, Karlſtr. 10, Häuf Weg 0 romantiſch olfsſch Lu cht zum deutſchen Gottesgartens ſchauen dürfen. B. wärts. Bald wendet ſich der Weg rechts, macht noch einige bezogen werden. grau 2 7 5 r FFFFC CCC 2 rr 2 8 0 8 K 8 2— Hotels und Gasthäuser: Hotels und Gasthäuser: 3 8 Hotel Krone Post. Carl Bohrmann jr. Gasthaus zum Adler 9g. Held 9 8 J Hotel-Restaurant zum Karpfen.. Karl Sittig Gasthaus zur Kurpfalz Aug. Appel 3 5 a z 5 8 5 Gasthaus Eberbacher Hof.. 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Es iſt ſo ſchmal, daß die eiligen Autos, Sinnbilder unſerer Zeit, es gerne meiden. Der Weg iſt umſäumt mit dichtem Gebüſch. Die Rotkehlchen niſten, die Gold⸗ ammern ſingen darin. Die Heckenroſen ſind im Be⸗ griff zu verblühen. Die Haſelnüſſe beginnen zu reifen. Irgendwo ein alter Bildſtock, mit Moos be⸗ wachſen, von vergangenen Zeiten raunend. An einer halb zerfallenen Mühle Sträßlein vorbei, einer Oel mühle. Das Mühl⸗ rad ſchläft. Rieſige Peſtwurzblätter wuchern rund um die Mühle und längs des Mühlbaches. Forellen tummeln ſich im Bach. Waſſeramſeln ſchießen empor. In kühnem Bogen fliegen ſie über das Tal. Zaun⸗ könige huſchen durchs Gebüſch. Seidenblaue Libellen ſchweben über dem kleinen Bergwaſſer, wie ſommer⸗ liche Träume. Ein ſchmaler Fußpfad führt mitten durch friſche Matten empor zum Wald. Die Wälder hier haben nicht den Ernſt der Wälder im Schwarzwald. Freundliche Laubwälder gibt es hier, Buchenwälder. Sonnengold zittert darüber. Selt⸗ ſame Waldblumen blühen: der hohe weinrote Finger⸗ hut, die goldgelbe Arnika, der märchenhafte Türken⸗ bund. Weiter wandernd, kommen wir in das Ge⸗ biet der Heidelbeeren. Wir können uns laben an köſtlicher Waldfrucht. Nun ſtehen wir droben auf der Hochfläche. Da liegen einſame Dörfer. Die führt das Häuſer, ſchmal und niedrig, ſind bedeckt mit alters⸗ grauen Strohdächern. Eine fromme Kapelle ſteht D am Dorfeingang. So arm das Dorf uns erſcheint— knapp reift hier im Herbſt der Hafer, knapp reifen die Kartoffeln— ſo verſchwenderif ch ſind die kleinen Odenwaldhäuſer mit Blumen ge⸗ ſchmückt. Da gibt es Geranien, Nelken und Hor⸗ tenſien in üppigſter Farbenglut. Die Menſchen ſind zurückhaltend und ſehen. Doch gelingt es uns, mit einem Alten ins Geſpräch zu kommen. Er zeigt uns ſeinen altväterlichen Bienenſtand. Er berichtet, warum auf hoher Stange in einem Baum am Dorf⸗ rand eine Senſe befeſtigt iſt; den Hühnerhabicht will man fernhalten vom Hof. Das Odenwälder Dorfwirtshaus un⸗ terſcheidet ſich äußerlich kaum von einem Bauernhaus. Es trägt keinen auffallenden Schild. Klein und be⸗ ſcheiden iſt die Wirtsſtube. Aber Bauernbrot, Bau⸗ ernſchinken und Apfelmoſt ſchmecken nirgends beſſer. Durch Flur und Feld ſetzt man die Wanderſchaft fort. In neue Wälder und neue Täler kommt man. Am Abend erreicht man eine kleine Stadt. Da gibt es freundliche Gaſſen, von der Abendſonne vergoldet. Eine Marienſäule ſteht am Marktplatz. Brücken führen über den Bach. Die Oleanderſtöcke blühen rot und weiß vor den Häuſern. Man findet eine Herberge im Gaſthof, wo die Bürger in Behaglich⸗ keit beiſammenſitzen: Apotheker und Handwerks⸗ mann, Bürgermeiſter und Kaufmann. Man trinkt hier einen guten Tropfen, man weiß Späße und Anekdoten zu erzählen, weiß aber auch ernſthaft zu disputieren über Gott und die Welt. So kann man wohl eine Woche wandern kreuz und quer durch den Odenwald. Ueberall ſommer⸗ liches Glück. Ueberall rauſchen die Wälder, klappern die Mühlen, ſchaukeln Falter und Libellen über Bäche und Wieſen. W 7 rttbg. Sch 10 Alpirsbach loberes K f 11 ſetal Naslhof u. Penslon„Ium Bahnhof“ Valde. Diefenbach Linahau 5 an dtronberg Geflügelzucht, Landwirtſchaft. Bei beſter Ver⸗ pflegung, 4 Mahlzeiten,/.— Autohalteſtelle. een 7. Seite/ Nummer 288 Thermalkurort im ſüdlichen Schwarzwald Die Beſtrebungen um Einführung des Glückſpiels den deutſchen Kurorten ſind als ein zur Belebung des Fremdenverkehrs untaugl tel von den zuſtändigen Stellen in Badenweiler abgelehnt worden, Dieſe ableh⸗ nende Stellungnahme bezieht ſich jedoch nur auf Baden⸗ Badenweiler, in weiler ſelbſt, nicht abet andere internotionale Kur⸗ orte wie Baden⸗Baden, Wiesbaden uſw. Am 18. Juni fand in Badenweiler ein Treffen der Profeſſoren der Univerſi ſtatt. Dieſe alljährlicher als geſellſchaftliches Er täten Freiburg i. Br. und Baſel Zuſammenkünfte ſind nicht nur nis zu werten. In erſter Linie ein beredtes Zeugnis für den Geiſt gemeinſamer wiſſen⸗ ſchaftlicher Zuſammenarbeit und freundnachbarlicher Ver⸗ bundenheit deutſcher und ſchweizeriſcher Wiſſenſchaft. Im Kuppelſaal des Hotel Römerbad, der hiſtoriſchen Stätte berühmter Konzerte, ſpielten Profeſſor Adolf Buſch und Rudolf Serkin in letzter Vollendung. Bad Liebenzell im Schwarzwald Das Bad hat bei ſchönem Sommerwetter einen guten Beſuch zu verzeichnen. Günſtige Bahnverbindungen und die verbilligten Ferienkarten erleichtern ie Fahrt in unſer prächtiges Schwarzwaldtal. Vom 1. Juli bis 30. Septem⸗ ber verkehrt ein direkter Bädereilzug Fronkfurt— Mann⸗ heim— Karlsruhe— Pforzheim— Bad Liebenzell— Freudenſtadt. Eine neue mehrfarbige Reliefkarte von Baden Die wirkungsvolle Syntheſe zwiſchen der informieren⸗ den maßſtäblichen Landkarte in maleriſcher Reltefdorſtel⸗ lung und einem eindrucksvollen Plakat iſt dem Badiſchen Verkehrsverband in ſeinem neueſten Werbemittel aufs glücklichſte gelungen. In künſtleriſcher Darſtellung wurde die geographiſch hochintereſſante Struktur des badi⸗ ſchen Londes mit dem wuchtigen Relief des Schwarz⸗ waldes, dem abwechſlungsreich gewellten Gebirgsſtock des Odenwaldes und der eigenartig ſchönen Umrahmung durch Bodenſee und Rheinlauf auf einem Aushängeplakat wie⸗ dergegeben. Es iſt ſicherlich das erſte Mal, daß die Relief⸗ manier beim Blick ſenkrecht von oben in führung benutzt wurde, daß ſie aber nicht eine dkarten⸗ mäßige Bildwirkung beſitzt, ſondern als und farbenreiche Skulptur des ganzen ſchöne ant Oberrhein heraustritt. Ein beſonderer Vorzug dieſer Art e ellung iſt, daß das ganze Gebiet gleichme und deſſen Zugangswege von Norden und ſten und Oſten, im gleichen Maßſta Gegenſatz zu anderen Arten von Rel bei einſeitig ſeitlicher Sicht Verzerrun gen einzelner Gebietsteile nicht verr neue Reliefkorte, deren Entwurf von Faller, Karlsruhe⸗Daxlanden, ſtammt, wird ihrer geſchmackvollen Forbengebung und großz lage ein beſonderer Blickfang unter den verkehr Plakaten der deutſchen Lande ſein. Darüber hinaus abe gibt ſie eine umfaſſende Ueberſicht über die geographiſche Bildung Badens, über die Verkehrswege der Eiſenbohnen und Autoſtraßen, über Flußläufe und ie über die Lage der Bäder, Kurorte und Fremde Landes im deutſchen Südweſten, wie ſie in der und umfangreichſten textlichen Schilderung werden kann. Du ſich die neue Reliefkarte, die urſprünglich nur für den Aushang beſtimmt war, durch ihre plaſtiſche Darſtel⸗ lung und die Genauigkeit der Raumverhältniſſe beſonders gut zur perſönlichen Information und zur Unter⸗ ſt ü tzung des Unterrichts über den geographischen Charakter dieſes deutſchen Erholungslandes eignet, bringt der Badiſche Verkehrsverband, Karlsruhe, Karlſtraße 10, dieſe Karte auch zum Verſand. gezeigt wird tellungen, die ad Verdeckun⸗ laſſen. Die aler Leo erreicht Richt Funktionieren ihre Nieren! Trinken Sle mal einige Zeit Uberkinger Adlelheidquelle dann kann's nimmer fehlen. Sle be- kommen sle Überall. Den interessan- ten Prospekt mit den frappanten Arxtl. Gutachten schlokt Ihnen kostenlos die Mineralbrunnen.-G. vi Bad Uberkingen Generalvertrleb: Peter Rlxius G. m. b.., Mannhelm, Verbindungskanel 1 Ufer 6, Telephon 267 96/97 r„ Kurorte Gaſtftätten Wald- Wasser Sonne RZuhe 1 Direkt am Beſ.: Karl Weigel. a b. Freud d Gasth. Uu. Pension„Zum Grünen Baum““ Terraſſe, herrl. 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Die Leitung der engliſchen kaatsei enbahnen ſchickte von London aus einen Zug mit ein paar Hundert Aus⸗ Lü g f ern„ins Blaue“. Die Fahrgäſte wiſſen nicht, wohin die Reiſe geht, dem Zugführer allein wird d das Ziel in einem verſchloſſenen Umſchlag mit⸗ geteilt, den er erſt nach der Abfahrt öffnen darf. An einer netten, landſchaftlich ſchön gelegenen Neben⸗ t hält dann der Zug, und die überraſchten ger haben einen halben Tag zur Verfügung, um ſich die Gegend anſchauen und eine Mahlzeit im Grünen einnehmen zu können. Eine weſtdeutſche Omnibusgeſellſchaft will nun im Faufe dieſes Sommers das engliſche Vorbild nach⸗ ahmen und ebenfalls„Reiſen ins Blaue“ veranſtal⸗ zen. Frühmorgens ſoll es losgehen, nach zwei⸗ bis Freiſtündiger Fahrt ſoll das unbekannte Ziel erreicht And Halt gemacht werden. Hoffentlich findet das Engliſche Beiſpiel auch in Deutſchland Beifall. Auch die Deutſche Reichsbahn könnte mit ein bißchen ſol⸗ cher Romantik dem Kraftwagen erfolgreich Konkur⸗ renz machen. Die Cunard⸗Linie hat vor einiger Zeit als Klebe für die Sommerreiſe Schiffsreiſe in Raten eingeführt. Es genügt eine gewiſſe Anzahlung und die Verpflichtung zu regelmäßiger Monatsratenzahlung, um ohne wei⸗ teres eine Reiſe etwa nach Indien antreten zu kön⸗ nen. Die neue Einrichtung ſoll bereits viel Anklang gefunden und andere Geſellſchaften zur Nachahmung gereizt haben. Ein deutſches Reiſebüro hat eine ähnliche Einrich⸗ tung für Reiſen zu Lande getroffen. Unter der Deviſe:„Schenkt Reiſen!“ gibt die Geſellſchaft ſo⸗ genannte Kilometerbons aus, die ohne wei⸗ teres in Fahrkarten für die entſprechende Strecke umgetauſcht werden können. Man kann alſo fortan Kilometer ſchenken. Wenn man dann ſo 500 Kilo⸗ meter beiſammen hat und nur 300 reiſen will, dann beſteht ſogar die Möglichkeit, Hotelgutſcheine zu erwerben. Aber auch derjenige, der ſelbſt reiſen will, hat auf dieſe Weiſe die Möglichkeit, das Jahr über„Kilometer zuſammeln“, um dann die ſchönſte Reiſe zuſammenſtellen zu können. Es ge⸗ währt mehr Reiz und Anregung, Kilometer zu ſpa⸗ ren, als das bare Geld in kleinen Raten auf die hohe Kante zu legen. Die neuen Währungsvorſchriften für Auslandsreiſen mit ihrer neuerlichen Beſchränkung der Freigrenze und der Verpflichtung, die Dringlich⸗ keit nachzuweiſen, machen eine Auslandsreiſe faſt zur Unmöglichkeit. Trotzdem beſteht für jeden Deut⸗ ſchen die Möglichkeit, nach dem Ausland zu reiſen. ohne einen Pfennig ausländiſchen Geldes mitzu⸗ führen. mpfer des Nor d⸗ Hapag, die wegen dem regulären Dienſt her⸗ ausgenommen worden ſind, werden in dieſem Som⸗ mer längere Ausflugsfahrten durch den Kanal bis ins Mittelmeer unternehmen. Für dieſe Reiſen bezahlt man im Vorhinein einen gewiſſen Betrag, in dem alle Mahlzeiten und Nebenkoſten mit einbegriffen ſind. Es werden unterwegs Sehens⸗ würdigkeiten beſichtigt und Führungen veranſtaltet. Die Deviſengeſetze werden in keinem Falle übertre⸗ ten, denn der Reiſende bleibt beſtändig Bewohner eines deutſchen Schiffes, befimdet ſich alſo während der ganzen Fahrt ſozuſagen auf deutſchem Terri⸗ torium. Einige den ſſche Paſſagierd deutſchen Lloyd und der Paſſagierſchwundes aus Für ganz billiges Geld kann man ſchon einen kleinen Ausflug dieſer Art nach England machen. Für dieſe Reiſen beſteht auch kein Paß⸗ zwang. Sie ſind bei den beſtehenden Geſetzen bei⸗ nahe die einzige Möglichkeit, über die ängſtlich ge⸗ hüteten, unüberſteigbar hohen deutſchen Grenzen hinaus ferne Länder und Städte zu ſehen. Indem man dabei gleichzeitig die ſchwer darniederliegende deutſche Schiffahrt unterſtützt, tut man auch ein pa⸗ triotiſches Werk. In den Packungen einer bekannten deutſchen Zi⸗ garettenfabrik findet man neuerdings kleine bunte Klebemarken. Eine beiliegende Erklärung be⸗ ſagt, daß man mit Hilfe dieſer Marken, die von einer deutſchen Feriengeſellſchaft herausgegeben werden, ſeine Jertenreiſe„zuſammenkleben“ kann. Man er⸗ hält ein kleines Klebebüchlein, und wenn dieſes voll⸗ geklebt iſt, dann kann man an einer Art Ferien⸗ lotterie teilnehmen. In dieſer Lotterie befinden ſich viele tauſend Gewinne. Der glückliche Gewinner kann dann ſeinen Urlaub in einem Heim der Ferien⸗ geſellſchaft verbringen und ſoll dabei durchaus freie 1 haben, er kann an den Rhein ziehen, an es alſo: Klebe Deine Sommerreiſe! ſich hier um die Fedag⸗Marken.) Jeder muß ſich in dieſem Jahre nach der Decke ſtrecken. Die wenigen Glücklichen, die auch heute noch ihrer Reiſeluſt ohne Einſchränkung fröhnen können, vermögen die vielen Wirtſchaftszweige, die vom Fremdenverkehr abhängig ſind, nicht retten. Dafür iſt die Reiſeluſt des kleinen Mannes entſchei⸗ dend. Je billiger er heute reiſen, je mehr Möglich⸗ keiten er ausnutzen kann, die früher nur Begüterten zugänglich waren, um ſo erfreulicher wird auch in dieſem Notjahre die Reiſebilanz ſein. W. F. Erig. Billige Geſellſchaftsreiſen nach Wilhelmshaven Um die Vo Üſchaftsreiſen dem Erholungs⸗ gedanken nutzbar zu machen, veranſtaltet die Wilhelms⸗ havener Badeverwaltung am 10. Juli und 14. Au gu ſt zwei billige Sonderfahrten nach Wilhelmshaven und rteile der Geſe Helgoland. Der Aufenthalt an der Nordſee iſt auf 15 bzw. 8 Tage bemeſſer ſtellt ſich auf 135,20% für 15 Tage und 103,20 f Tage. Geboten wird dafür Reiſe Mannheim— Wi shaven unnd zurück, vorzüg⸗ liche Unterkunft und Verpflegung, D Dampferfahrt nach Helgoland, Mittageſſen im dortigen Kurhaus, Abendfahrt in See, Stadtrundfahrt, Beſichtigungen, freie Benutzung der Seebadeanſtalten uſw. Anmeldeſchluß 8 Tage vor der Abreiſe. Ausführliche Proſpekte ſind durch das Reiſebüro Karl Foerſter GmbH, Düſſeldorf, Königsallee 68 zu beziehen. 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Ex be⸗ leer) N ſich zurück ins Nebenzimmer zu Gudden und hüte eſſen Tochter. Die Hände reibend, trat er ein: hoher ihihi! Ein guter Witz! Wirklich ein guter Witz. thöfe, Aber Sie machen ja ſo ernſthafte Geſichter. Hihihi!“ durg Diesmal aber wußte Gudden nur zu genau, was — er von der Heiterkeit des Alten zu halten hatte. Es war nun auch höchſte Zeit geworden, nach dem Atelierpark aufzubrechen. Stanford und Sohn fuh⸗ 5 ren in Theddys Rennwagen voraus. Gudden und Mie ſeine Tochter folgten in ihrem Auto. pekte. Und nun, da ſie allein waren, begann der Vater Wwe. ſofort, ſeinem mühſam zurückgehaltenen Zorn gegen Lore Luft zu machen. „Weißt Du, was Du jetzt getan haſt?“ begann er mit drohender Stimme. f„Da ich meine fünf Sinne beiſammen habe, weiß . ch es.“ i„Das ſcheint mir aber nicht!“ rief Gudden erboſt. .„Aber ich werde es Dir ſagen: Du haſt mich geſchäft⸗ lich vollſtändig zugrundegerichtet. John Stanford . wird ſich bitter rächen!“ f g„Rächen? Ich möchte doch wiſſen, was er Dir an⸗ ] haben könnte?“ t 8„Er wird mich mit ſeinem Geld aus der Geſell⸗ N ſchaft hinausdrängen!“ teig„Nun, und—? Ich glaube, wir werden dann, mit I fünfunddreißig Millionen Vermögen, nicht verhun⸗ um gern. Oder wünſcheſt Du, daß ich mich wegen einer 11 1 unsinnigen Dollarjagd an einen Hanswurſt wie 92 Theddy Stanford verkaufen laſſe, an einen durchaus unbedeutenden Menſchen?“ „Ein Menſch, der einmal eine Milliarde erbt, iſt nie und nimmer unbedeutend. Du kannſt über Geld und Geldesgut die Naſe rümpfen, denn Du biſt in Glück und Reichtum aufgewachſen. Ich aber habe den Unterſchied zwiſchen arm und reich am eigenen Leibe geſpürt.“ Ein paar Augenblicke ſchwieg Gud⸗ den. Dann aber brach er von neuem los:„Und das Schlimmſte iſt, was Du getan, iſt nicht wieder gutzumachen, wegen der dummen Ausrede, die Du gebraucht haſt.“ „Welcher Ausrede?“ „Daß Dein Herz nicht mehr frei ſei“, ſagte er ſpöttiſch. „Das war durchaus keine Ausrede. Es iſt die Wahrheit.“ So, nun war es heraus. Ein ungläubiges Erſchrecken malte ſich auf Ste⸗ phan Guddens Geſicht.„Wie? Du— Du—?“ „Ich bin verlobt.“ Gudden brach in ein dröhnendes Gelächter aus. „Verlobt! Hahahaha! Das iſt nicht ſchlecht! Und der Vater der Braut weiß überhaupt nichts davon! Darf man vielleicht die ganz beſcheidene Anfrage tun, wer der Herr Bräutigam iſt?“ Eine brennende Röte war Lore in das zarte Ge⸗ ſicht geſtiegen, und trotzig ſchwieg ſie. „Nun, das muß ja ein feiner Bräutigam ſein, den Du Dich zu nennen ſchämſt.“ Da flammten ihre tiefblauen Augen zornig auf: „Oh, ich bin ſtolz, ihn nennen zu dürfen: Es iſt Joachim Dowſen, oder vielmehr Joachim Sendow. Das iſt ſein richtiger Name.“ Als hätte der Blitz neben ihm eingeſchlagen, ſo fuhr Gudden zuſammen.„Biſt Du wahnſinnig ge⸗ worden? Einen Menſchen willſt Du heiraten, der keinen Knopf beſitzt, einen ſtellungslos hier ange⸗ kommenen Muſikanten, einen hergelaufenen Bur⸗ ſchen, der Gott weiß aus welchen trüben Gründen noch dazu einen falſchen Namen führt! Ah, nun ver⸗ ſtehe ich auch den Eifer bei den Muſikſtunden! Alſo einem Abenteurer habe ich mein Haus geöffnet!“ „Halt! Ich verbiete Dir, in dieſem Tone von— „Du verbieteſt mir?“ donnerte Gudden.„Das wird ja immer beſſer! Aber Du ſcheinſt den Verſtand verloren zu haben. Und ich habe Dich bisher immer für ein beſonders kluges Mädchen gehalten. Aber nun ſehe ich, daß Du dümmer biſt als alle anderen, über deren Albernheit Du Dich nie genug aufregen konnteſt. Nicht zu merken, daß es dieſer Menſch allein auf Dein— auf mein Geld abgeſehen!“ „Joachim will kein Geld von Dir; keinen Cent! Er wird ſelbſt einmal genug verdienen, denn er iſt ein Genie, ein bedeutender Komponiſt, den einſt die ganze Welt nennt.“ 74 Ein bedeutender Komponiſt, der Herr Filmpotpourriarrangeur, ein bedeutender Komponiſt! Wo ſind denn ſeine Werke, dieſe bedeu⸗ tenden Werke?“ „Joachim hat Aber— „Nun— aber?“ „Er hat ein furchtbares Unglück mit dieſem Werk gehabt. Die ganze Orcheſterpartitur iſt bei einer Feuersbrunſt verbrannt.“ Ein dröhnendes Gelächter unterbrach Lore.„Alſo das Werk des genialen Künſtlers iſt verbrannt! Und auf dieſen mehr als plumpen Schwindel fällſt Du hinein?“ Lore wollte etwas erwidern, aber der Vater rief barſch: „Genug nun! Kein Wort mehr! Man wird Dich nun behandeln, wie es Dir zukommt, als ein über⸗ ſpanntes und beſchränktes Geſchöpft Mit dem Herrn Dowſen aber werde ich mich ſchon auseinanderſetzen. Und Du wirſt von heute an kein Wort mehr mit ihm wechſeln!“ „Das wird ſich finden“, ſagte Lore ruhig und feſt. Und damit war die Unterhaltung beendet. Den Reſt der Fahrt legten Vater und Tochter in böſem Schwei⸗ gen zurück.. Sofort nach Stanfords und Guddens Ankunft im Atelierpark begann die Probe. Sie fand in dem großen Glasatelier ſtatt. Die prachtvolle Dekoration ſtellte eine weite Halle in dem Palaſte der Göttin Circe dar. Der ganze Aufnahmeraum war durch hohe Gitter abgeſperrt. Nur Schauſpieler befanden ſich darin, während die übrigen Beteiligten und die Zuſchauer ſich außerhalb des Gitters aufhielten. Joachim ſaß ſchon an ſeinem Platz vor dem Flü⸗ gel. Es entging ihm bei Lores Eintritt nicht, daß über dem ſonſt ſo heiteren Antlitz der Geliebten eine tiefe Erregung lag. Aber das Zeichen zum Beginn der Probe erlaubte ihm keine weiteren Beobach⸗ tungen. 9 75 Das Ballettkorps betrat den Raum: vierzig an⸗ mutige junge Mädchen in den Koſtümen altgriechi⸗ ſcher Tänzerinnen. Kaum hatten ſie Auffſtellung genommen, da wurden die Tierzwinger geöffnet, und mit Gebrüll ſtürzten vierzig wilde Beſtien, Löwen und Tiger, Wölfe, Panther und Eber, in denſelben Raum. Es war ein aufregender, gefahrdrohender Anblick, aber unter den Rufen und Hieben des Bän⸗ digers nahmen die Tiere knurrend, doch gehorſam, ihre Plätze ein. Der Reigen der Nymphen begann mit einem ruhigen, anmutigen Schreiten, wurde immer lebhaf⸗ „Vorzüglich! eine große Oper komponiert. ter und ſteigerte ſich ſchließlich zu einem wilden Tanz. Da, als Tanz und Muſik ihren Höhepunkt erreicht hatten, erklang ein hoher Gongſchlag, ein zitternder, weithin ſchallender, zauberhafter Ton. Die Paare löſten ſich, und die Nymphen gruppierten ſich zu bei⸗ den Seiten der Halle, um der nahenden Gebieterin zu huldigen. Im Hintergrund aber erſchien auf der höchſten Stufe der zur Halle hinabführenden Freitreppe die Göttin Circe, in der Rechten die Zauberrute, mit der Linken an edelſteinbeſetztem Halsband einen mächtigen Löwen führend, der ſich, zahm wie ein treuer Hund, an ſie ſchmiegte. Ein leiſer Ruf der Verwunderung ging durch die Reihen der Anweſenden. Herr Formont fühlte be⸗ friedigt, daß er mit dieſem neuen Star bei der Direk⸗ tion geſiegt hatte und beim Publikum noch weit grö⸗ ßere Siege erringen würde. Lore Gudden aber war jäh erblaßt. Niemand außer ihr hatte in der allgemeinen Begeiſterung bemerkt, wie Joachims Spiel für einige Sekunden ſtockte, er ſelbſt ſich halb von ſeinem Sitz erhob und mit einem unbeſchreiblichen Geſichtsausdruck auf das Weib ſtarrte, das nun langſam, ein Lächeln auf dem ſchö⸗ nen Geſicht, die Stufen hinabgeſchritten kam. Joachim aber wußte nicht mehr, ob das, was er da erlebte, Traum oder Wahrheit, ob dieſes Weib da oben auf den Marmorſtufen eine Spukgeſtalt war, oder ſie ſelbſt in Fleiſch und Blut: Camilla de Baryl Fünfzehntes Kapitel Die Probe der Circeſzene und das erſte Auftreten der Hauptdarſtellerin waren ſo vorzüglich ausgefal⸗ len, daß ſich die kinematographiſche Aufnahme ſofort daran hatte anſchließen können. Der alte Stanford ſchien ſich ganz vorzüglich da⸗ bei amüſiert zu haben, denn nachdem der Regiſſeur das Schlußzeichen gegeben hatte, ſpendete er den Dar⸗ ſtellern lebhaften Beifall und zwinkerte Herrn For⸗ mont und dem Operateur anerkennend zu. i Dann wendete er ſich Gudden zu:„Mit Ihrer gütigen Erlaubnis, Herr Filmkönig, werden wir uns jetzt verabſchieden. Aber zuvor noch ein Kompliment, beſter Freund! Es war famos! Was wäre die Ge⸗ ſellſchaft ohne Sie? Ich zittere bei dem Gedanken, daß Sie einmal von der Präſidentſchaft zurücktreten könnten. Nicht wahr, das werden Sie mir doch nicht antun, Gudden? Ich wäre untröſtlich! Nicht wahr, Herr Filmkönig, Sie wollen doch Ihren Thron nicht verlaſſen? Eine richtige Salve von Gekicher folgte ſeinen Worten. (Fortſetzung folgt) 5 CCC rr eee Beilage Mannheimer Zeit 8 eee N eee Nr. 288 Der 4. Deutſche Reichskriegertag des Kyffhäuſerbundes tſche g des Kyff⸗ 2. bis 3. Jul am Freitag, 1¹ ng des Bund e durch den Oberb Am Nachmittag folgt ein Um 4 Uhr nachmittags Vorführungen hiſtoriſcher en und ſportlichen Darbietungen Konzert am Dortmund 12 1 unter Mitwirkung der Reichswehr, de vereine und der Jugendgruppen im Rahmen der geſchichtlichen Handlung„Barbaroſſas Traum“ gezeigt. Al findet Begri bend in der großen Arena tfalenhalle unter Mitwirkung eines großen Säu⸗ , eines Rieſenorcheſters und eines Sprechchors der Kyffhäuſerjugend ſtatt. Am Sonntag, 3. Juli, beginnen die Veranſtaltungen um 10 Uhr mit einem feierlichen Feldgottesdienſt beider Konfeſſionen im Stadion. Um 2 Uhr findet eine große Parade auf der Feſtwieſe am 7— a. 5 adion, Einmarſch Reichswehr mit Fahnen, Feſtakt, prache des Bundespräſidenten, Gefallenenehrung, Ab⸗ ſchreiten der Fronten uſw. ſtatt. iſt eine Wiederholung der Vorführungen im Stadion vor⸗ geſehen. Feſtkonzerte in allen Lokalen und ein großes Kunſt⸗ und Höhenfeuerwerk nach Eintritt der Dunkelheit im Fredenbaum beſchließen den Haupttag dieſes großen Kameradentreffens. Den noch in Dortmund bleibenden Kameraden werden Montag, 4. Juli, Beſichtigungen von induſtriellen Werken, Brauereien uſw., Nachfeiern, Aus⸗ flüge in die nähere und weitere Umgebung mit Extra⸗ zügen, Autobuſſen uſw ermöglicht. Alle Anfragen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des 4. Deutſchen Reichs⸗ kriegertages, Dortmund, Arndtſtraße 35. 5 50 Fahre i Männergeſangverein Contordia Am 1. Juni konnte der Männergeſangverein „Concordia“ E. V. Mannheim, der ſeit 1901 unter der bewährten Leitung von Muſikdirektor Max Schellen⸗ berger ſteht, auf ſein 50jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Mit Rückſicht auf das bevorſtehende 11. Deutſche 3a rbundesſeſt in Frankfurt a. M. wurde von der Ver⸗ tung die Feier des goldenen Jubiläums auf den 10., 11. und 12. September feſtgelegt. Den Auftakt zu dieſem Jubiläum bildete ein am vergangenen Sonntag im Eigen⸗ heim des Vereins, Langſtraße 36, abgehaltener interner Familienabend. Da er lediglich der Geſelligkeit dienen ſollte gab der erſte Vorſitzende Biſchoff nur einen kurzen Bericht über die Vereinsgeſchichte, die ſ. Zt. in einem Feſtbuch eingehend geſchildert wird, wobei er jedoch nicht vergaß, derer zu gedenken, die ſich um den Verein be⸗ ſonders verdient gemacht haben. Nachdem„Der Tag des Herrn“ und der Vereinswahlſpruch verklungen waren, ſetzte die Kapelle Rohr ein, die von dem Lokalhumoriſten Knapp abgelöſt wurde, der die Lacher bald auf ſeiner Seite hatte. Herr Konrad Elſis hans, Ehrenmitglied des Vereins, bekannt durch das frühere Landhäußer⸗Quartett erntete mit den Vorträgen„O Iſis und Oſiris“ aus der „Zauberflöte“ und„Der Wirtin Töchterlein“ großen Bei⸗ fall. Auch das Doppelquartett der„Concordia“ brachte unter Leitung von Dr. Riehl einige Lieder klangſchön zum Vortrag, wobei angenehm auffiel, daß ſich die Sänger ganz der Führung des zu großen Hoffnungen berechtigten j en Dirigenten unterwarfen. Muſik und Humoriſt, ger und Dirigent gaben ihr Beſtes. Der Abend dürfte wohl noch lange eine angenehme Erinnerung bleiben. Wie noch bekannt wird, befindet ſich der Verein z. Zt. mitten im Studium zu ſeinem Feſtkonzert. Die ausgewählten Chöre, darunter drei Uraufführungen, berechtigen zu der Hoffnung, daß das goldene Jubiläum des MG„Concordia“ zu einem Erlebnis für die Sängerwelt wird. nn. Landesverein iſr. Lehrer und Kantoren Dieſer Tage hielt im großen Saal der Auguſt⸗Lamey⸗ Loge der badiſche Landesverein iſraelitiſcher Lehrer und Kantoren ſeine 29. Mitglieder⸗ verſammlung ab, die aus ganz Baden, ſo aus Bruchſal, Bretten, Karlsruhe, Emmendingen, Heidelbeßg, Raſtatt, Philippsburg, Hemsbach, Sinsheim, Schwetzingen, Wiesloch, Tauberbiſchofsheim uſw. beſucht war. Wie der Vorſitzende L. Kaufmann Tauberbiſchofs⸗ heim in ſeinen begrüßenden Worten feſtſtellte, ſind drei Jahre ſeit der letzten Verſammlung des Landesvereins verfloſſen. Aus dem Tätigkeitsbericht, der zunächſt der Dienſtjubtläen einer Reihe von Mitgliedern gedachte, ſei der Fortſchritt hervorgehoben, den die letzten Syndden mit dem§ 17 der Gemeindeordnung brachten. Danach iſt in den Gemeinden, in denen kein Rabbiner amtiert, der Lehrer zu den Sitzungen des Synagogenrats zuzuziehen, in denen er Sitz und Stimme hat. Leider war die Be⸗ ſeitigung der Abzüge für Kaſualien, die 10—15 Prozent Betragen, bis jetzt nicht zu erreichen. Der Tätigkeitsbericht des Vorſitzenden gedenkt dann beſonders des neuen Lehr⸗ planes, der mit Beginn des Schuljahres in Kraft trat. Namens des Synagogenrates Mannheim dankte deſſen Vertreter, Hauptlehrer Stiefel, für die Einladung zur Tagung, der er beſten Erfolg wünſchte. Roſenfelder⸗ Ladenburg erſtattete den Kaſſenbericht, dem zu entnehmen war, daß die Einnahmen im Jahre 1931 696,43 /, die Ausgaben 625,44% betrugen. Der Verein hat heute ein Reinvermbßgen von 363,54 ,. Er hat 80 Mitglieder, 6, Religionslehrer und Kantoren und 13 Hauptlehrer. Dem Kaſſier wurde mit Dank Entlaſtung erteilt. Bei der Ausßſprache, die dem Kaſſenbericht folgte, wies der Ehren⸗ vorſitzende Neuburger ⸗ Philippsburg darauf hin, daß die Einſtufung der Lehrer bis heute noch nicht Geſetz ge⸗ worden ſei, während Liebermenſch⸗ Mannheim für den Schutz des jüdiſchen Kindes durch den jüdiſchen Lehrer eintrat. Die unter Leitung des Ehrenpräſidenten Neu⸗ burger vorgenommene Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis; Vorſitzender Kaufmann ⸗Tauberbiſchofsheim, Schriftführer Simon⸗ Karlsruhe, Kaſſter Roſenfel⸗ der ⸗ Ladenburg, Beiſitzer Hobel ⸗ Emmendingen, Translateur Raſtatt, Durlacher Heidelberg, Schloß Flehingen. Der Wahl folgte ein konzentriertes, inſtruktives Refe⸗ rat von Roſenfelder⸗ Ladenburg über den neuen Lehrplan, der ein Rahmen⸗Lehrplan ſei. Er bringt zwar eine Verminderung, aber eine Vertiefung des Stoffes. An das Referat ſchloß ſich eine ausführliche Ausſprache an. unn. Turnverein Friedrichsfeld In der Halbjahresverſammlung, die im Ver⸗ einslokal„zur Roſe“ ſtattfand, wurden nach Verleſung des Protokolls der letzten Sitzung ſieben neue Mitglieder be⸗ grüßt. Der Vorſitzende gab einen eingehenden Bericht über den neu hergerichteten Sportplatz und ſprach die Hoffnung aus, daß ſich die Mitglieder am diesjährigen Gauturnfeſt in Viernheim recht zahlreich beteiligen. Sodann wurde ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, den Verein in das Vereinsregiſter ein⸗ tragen zu laſſen. Für nachmittags.30 Uhr Mit dem 12. Juni ging die Werbewoche des ud wigshaſenar Ortsverbandes für Leibesübungen zu Ende. Auf den Uebungs⸗ plätzen der angeſchloſſenen Vereine herrſchte die In edlem Wettſtreit ſtanden Tage her Hochbetrieb. 8 gegenüber, rangen nach zäher, 92 ſich die ſportlicher Vorbereitung um die Palme des S Dem öffentlichen Werben für Geiſt und Kö bildende Leibesübungen diente ein am abend ausgeführter Marſch durch die Stadt, in der auch gemeinſame ſportliche Veranſtaltungen erfreulicher Weiſe bereits feſtgewurzelt ſind. Davon zeugte der impoſante, von Abordnungen der Tur⸗ ner, Radfahrer, Fuß⸗ und Handballer, Kegler, Athleten, Schwimmer, Paddler, Hockeyſpieler, Wan⸗ derer und Ruderer gebildete Zug mit Muſikkapellen, Fahnenſektionen, Trommler⸗ und Pfeiferkorps, in dem die farbenfrohe Sportkleidung, die ſtramme Haltung und tadelloſe Ordnung angenehm auffielen. Einen Maſſenverkehr auf dem Platze des Turn⸗ und Fecht⸗Clubs ſah der Sonntag. Er brachte die leicht⸗ athletiſchen Wettkämpfe, das vielbeachtete Hockey⸗ Städteſpiel Ludwigshafen Mannheim und mit be⸗ ſonderem Schneid ausgeführte Stafettenläufe. Der Gepäckwettmarſch Kalmit⸗Lndwigshafen, von der Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim des Pfälzerwald⸗Vereins organiſiert, dürfte eine der intereſſanteſten Veranſtaltungen des Sonntags ge⸗ weſen ſein. Zur Beteiligung hatten ſich 25 Bewer⸗ ber im Alter von 18—57 Jahren gemeldet, die in Altersgruppen von 1830, 3045 und über 45 Kämpfer per Freitag Jahren eingeteilt wurden und für den 36 Kilometer langen Landſtraßenmarſch mit 20, 15 und 10 Pfund Gepäck auf der Kalmit anzutreten verpflichtet waren. Pflicht⸗ In Meckenheim und Mundenheim winkten des Pfälzerwald⸗Vereins Ruhepauſen von 30 und 60 Minuten. Die Einhal⸗ tung der Bedingungen überwachten 12 Kontroll⸗ tionen und als ſtändige Begleiter beigegebene Radfahrer, die notfalls auch vorgeſehene ſanitäre lfe herbeizurufen hatten. So konnte der Marſch eginnen. Von den vorgemerkten 25 Teilnehmern meldeten ſich am Start jedoch nur 17 der jüngſten Gruppe, keiner der mittleren, während die Gruppe der Senioren mit 2 Unternehmungsluſtigen von 56 und 57 Jahren vollſtändig vertreten war. Um 9 Uhr früh erfolgte der Einzelabmarſch mit 3⸗Minuten⸗ abſtand. Die Sonne meinte es ſchon beſonders gut und ſchoß den ganzen Tag über ihre Strahlen wie ſengende Pfeile vom wolkenloſen Himmel auf die eilenden Wanderer, von denen 14, vom ſport⸗ begeiſterten Publikum lebhaft begrüßt, wohlbehalten das Ziel erreichten, u. zw.: Marſchzeit Zott Anton, PWV. Lu. 57 Jahre, 5 Stunden 12 Min. Simon Alfred, TV 1861 Lu. 19 55 4 5 5 Mayer Fr., D..⸗Herb.⸗F“L. 18„ 4 75 54„ ö Anderie Herm., D..⸗H.⸗V. 19„ 4 15 55„ [Dorn Fritz, MTV 1882 Lu. 23„ 5 7—„ Preiß Erwin, PolSp Lu. 21„ 5 5 98„ Melſter Reinhold, TFC Lu. 18 75 5 5 94 Bucher Eugen, PolSp Lu. 22 75 5 55 75 Gemlich Aug., PolSpV Lu. 23 5 55 09„ Schlude Aug., Dan Lu. S 75 24 5 Funk Fritz, PWV Lu. 24 5 5 5 28 Geyer Otto., TFC Lu. 27 5 5 7 33 Krauſer Aug., Dank Lu. 23 5 5 75 98 Gembe Wilh., Dan Lu. 24* 6 f— 2 5 5 Der ohne Unfäll verlaufene, vom Wanderaus⸗ ſchußvorſitzenden Eſſelborn⸗ Ludwigshafen mit Umſicht geleitete Gepäckwettmarſch zeigt ſomit inter⸗ eſſante Ergebniſſe. Seine weitere Bedeutung findet guch dadurch Ausdruck, daß er künftig als Uebung zur Erlangung des Deutſchen Sportabzeichens be⸗ wertet wird. Schweitzer. Reichsbahn ⸗Turn- und Sportverein Mannheim Der finanziellen Not Rechnung tragend, unternahm der Verein mit Sonderzug für ſeine Mitglieder und Angehöri⸗ gen einen Familienausflug in das herrliche Städtchen Weinsberg. Die billige Fahrt, die durch den Sonderzug nur möglich war, veranlaßte faſt alle Mit⸗ glieder, ſich an dieſer herrlichen Fahrt durchs Neckartal zu beteiligen. Mit 1700 Perſonen verließ der Zug Mann⸗ heim bei herrlichſtem Wetter mit geſchmückten Lokomotiven. 200 Kinder ſchwenkten ihre vom Verein erhaltenen Fähn⸗ chen, die in der Stadtfarbe gehalten waren. Der Ge⸗ ſangverein„Flügelrad“ und das befreundete „Winderquartett“, die zum großen Teil zu den Mitgliedern des Vereins gehören, beteiligten ſich ebenfalls an dieſem Ausflug. Von Heilbronn aus unternahmen etwa 5 Teilnehmer unter Führung des Herrn Gaugel eine Fußwanderung nach Weinsberg über Trappenſee und Jägerhaus. Der größte Teil jedoch zog es vor, bis Weinsberg zu fahren, wo die Stadtkapelle die Turner und Sportler der Reichs⸗ bahn bei Ankunft mit flotten Weiſen empfing. Auch der Bürgermeiſter der Stadt war zugegen. Es ſei ihm auch hier nochmals herzlichſt gedankt für die freundlichen Ber grüßungsworte, die er am Nachmittag in der ſtädt. Feſt⸗ halle für die Mannheimer fand. Seine humorvolle Rede, bei der in der Hauptſache die treuen Weiber von Weins⸗ berg gefeiert wurden, fand dankbare Zuhörer. Beſonders ſtarker Beifall wurde ihm gezollt, als er dem Verein den Ehrentrunk der Stadt darbot, der von dem 1. Vorſitzen⸗ den Albrecht auf das Wohl der Stadt Weinsberg ent⸗ gegengenommen wurde. Der Leiter des Vereins dankte der Stadtverwaltung für den herzlichen Empfang und die große Gaſtfreundſchaft, die alle Erwartungen übertraf. Sein Dank endete mit einem„Sportheil“ auf die Stadt Weinsberg und ſeinen ſportfreudigen Bürgermeiſter. Weinsberger Winzerinnen, die unermüdlich das vorzüg⸗ liche heimiſche Gewächs kredenzten, brachten Winzertänze in Originaltracht, die in dem dichtgefüllten Feſtſaal, der dem Verein koſtenlos zur Verfügung geſtellt wurde, ſtark applaudiert wurden. Der Geſangverein„Flügelrad“ unter Leitung des Direktor Wenger und das„Winder⸗ quartett“ boten Geſangsvorträge und bewieſen erneut, daß ſie ſich überall hören laſſen können. Die Herren Licht und Dörſam verſchönten mit Solis das reich⸗ haltige Programm. Es folgten noch Kinderbeluſtigungen. Jedes Kind erhielt ein Geſchenk. Der Höhepunkt der Fröhlichkeit wurde erreicht, als Vorſitzender Albrecht eine Tafel Schokolade ausſetzte für die Frau, die ihn nach Weinsberger Vorbild von der Bühne trage. Frau Albrecht ſelbſt vollbrachte dieſes Meiſterſtück. Zum Schluß dankte der 2. Vorſitzende allen Mitwirkenden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ausflug dem Verein viele neue Mitglieder bringen möge. Herr Schecher forderte alle Anweſenden auf, den Tag in der Feſthalle zu Weins⸗ berg ausklingen zu laſſen in der Strophe„Deutſche Frauen, deutſche Treue“, die ſtehend geſungen wurde. Die Stadtkapelle, die am Nachmittag ein Standkonzert am Marktplatz gab, brachte die Turner und Sportler vom Flügelrad zum Bahnhof. Unter den ſchwäbiſchen Klängen „Muß i denn“ verließ der ſtattliche Zug um 18.10 Uhr die gaſtfreundliche Stadt, die wohl mancher Teilnehmer in ſeinem Urlaub wieder aufſuchen wird. Rsp. Verein Mannheimer Wein und Spirituoſenhändler e. V. Der Verein Mannheimer Wein⸗ und Spirk⸗ tuoſenhändler e. V. ſieht in dieſem Jahre auf ein 25 jähriges Beſtehen zurück. Mit Rückſicht auf die Schwere der Zeit und die außerordentlich ſchwierige Lage im Wein⸗ handel wurde von jeder beſonderen Veranſtaltung ab⸗ geſehen. In der Generalverſammlung wurde der Vorſitzende Auguſt Schwarz, i. Fa. Hrch. Bohrmann, der ſeit Grün⸗ dung dem Verein angehört, wieder einſtimmig zum erſten Vorſitzenden berufen, Max Weil(Weil u. Mannheimer) zum zweiten Vorſitzenden. Beſprochen wurden Fragen des Weingeſetzes und der Ausführungbeſtimmungen, Herbſt⸗ kredite, Eichgebühren, Normung der Weinflaſchen, die Lage des Spirituoſengewerbes, Herabſetzung der Monopol⸗ abgabe und Mindeſtpreiſe für Spirituoſen, Löhne uſw. Sehr eingehend wurde die Lage des Wein handels beſprochen, der in Mannheim beſonders unter der Nähe der Erzeugungsgebiete leidet. Es wurde der dringende Wunſch ausgeſprochen, daß alle Mannheimer Geſchäftsleute, Unter⸗ nehmungen und Organiſationen, die Weinbedarf haben, ſich doch dabei des Mannheimer Weinhandels bedienen möchten, der Gewähr für eine reelle, gute und raſche Bedienung bie⸗ tet. Nach dreiſtündiger Dauer ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Ausdruck der ing, daß wir recht bald wieder beſſeren Zeiten entgeg hen möchten. Hoff Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauenbund beſchloß die Mitgliederverſammlungen des Sommers mit einem Vortrag von Pfarrer Dürr aus Sandhofen über „Die Gottloſen bewegung“. Der Redner ſchil⸗ derte, wie ſich aus dem Freidenkerbund(gegründet 1881), dem Moniſtenbund(gegründet 1906) und dem Deutſchen Freidenkerverband 1926 der internationale proletariſche Freidenkerverband gebildet hat. Dieſer Verband hat ſich 1930 in eine ſozialiſtiſche und eine kommuniſtiſche Richtung geſpalten. Letztere hat ihren Anſchluß an Rußland un! verſucht alles zu zerſtören, was Religion heißt. Die chriſt⸗ lich⸗ſittlichen Anſchauungen ſind in ihren Augen Heuchelei. Sie predigt Kameradſchaftsehe, Freiheit in der Geburten⸗ beſchränkung, Auflöſung aller Ordnung in Familie und Staat, in Volk und Welt. Die Propaganda geſchieht durch Zellenbildung. Das Hauptaugenmerk wird auf die Schule geworfen, indem das Vertrauensverhältnis zwiſchen Lehrer und Kind, Schule und Haus, die Achtung vor der Religion, vernichtet und jede Autorität nach ruſſiſchem Muſter zer⸗ ſtört werden ſoll. Dieſem Zwecke dienen eine Menge von Schulzeitungen. Weitere Werbemittel ſind der Rundfunk, die Bühne, der Film. Die Ausſtellung„Ifa“ in Berlin zeigte deutlich rückſichtsloſeſte Verhöhnung unſeres Chriſtenglau⸗ bens. Als Abwehr gegen dieſe Strömungen gilt vor allem die Ausſprache von Mund zu Mund, das Fernhalten unſerer Kinder von den zerſetzenden Einflüſſen der Gott⸗ loſenbewegung. Schutz gegen die Zerſtörung des Staates und der Geſellſchaftsordnung gewährt die Verfaſſung. Er⸗ ſtrebenswert iſt die Einrichtung von Freizeiten für Ar⸗ beitsloſe und die Schulung junger Kräfte zur Abwehr des Antichriſts. Verein abſtinenter Männer Am Sonntag, 19. Juni, veranſtaltete der Verein ab⸗ ſtinenter Männer Mannheim e. V. im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpizes eine Familien ⸗ Feier. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt, ein Beweis für die Regſamkeit des Vereins, deſſen Aufgabe es iſt, gegen den Alkoholmißbrauch anzukämpfen. Die Veranſtal⸗ tung wurde mit einem ſchneidigen Marſch, von den Herren Weber und Weinreich geſpielt, eingeleitet. Sodann beſtieg die Geſangsabteilung des Vereins das Podium und brachte unter der Stabführung ihres Dirigenten Franz Weinreich„Schäfers Sonntagslied“ zu Gehör. Der erſte Vorſttzende des Vereins, Herr Wilhelm Dürr, be⸗ grüßte die zahlreich Erſchienenen mit eindrucksvollen Wor⸗ ten. Nun wickelte ſich ein reichhaltiges Programm ab. Die Herren Fritz Weber(Violine) und Franz Weinreich (Klavier) boten mehrere Muſikſtücke, womit ſie reichen Bei⸗ fall ernteten. Als beſondere Leiſtung ſei das Singſpiel „Die wilde Toni“ hervorgehoben. Fräulein Traub, Frl. Kappes, Herr Heusler und Herr Helm fanden die wohlverdiente Anerkennung. Geſangliche und muſika⸗ liſche Darbietungen leiteten zum Hauptereignis, der Mit⸗ glieder⸗Weihe, über. Auch bei dieſem Feſte konnte der Verein zwei Mitglieder in ſeine Reihen aufnehmen. Der zweite Teil der Veranſtaltung galt der Jugend des Vereins. Als wiederum Muſik und Geſang verklungen waren, bot die Jugendgruppe einen Sprech⸗Chor, ſodann ein Theaterſtück, das große Heiterkeit auslöſte. Ein kleiner Kerl aus Karls⸗ ruhe ſtellte ſich als„Bettelbub“ vor. Herr Fritz Wein⸗ reich bot einiges aus dem reichen Schatz ſeines köſtlichen Humors, womit er reichen Beifall erntete. „Bin i nett e Bürſchle“ wurde die Veranſtaltung beendet. Kleingarten Verein Mannheim⸗-Neckarſtadt Der Verein hatte ſeine Mitglieder am Sonntag zu einem Ausflug nach Sandhofen eingeladen. Auf verſchiedenen Wegen wanderte man gruppenweiſe durch den Wald nach der neuen großen Turnhalle in Sandhofen. Mit Muſik, die in unermüdlicher Weiſe die Hauskapelle des Vereins Neckarſtadt unter dem Dirigenten Kurt Knab ſtellte, wur⸗ den hier die 1000 Mitglieder von Neckarſtadt, Sandhofen und Waldhof empfangen, denen ein gutes Unterhaltungs⸗ programm geboten wurde. Vor den Kinderbeluſtigungen erhielt jedes Kind eine Brezel und ein Fähnchen. Die Preiſe und die Geſchenke für die Kinder waren in dankens⸗ werter Weiſe von der Mannheimer Geſchäftswelt geſtiſtet. In der Halle ſorgte der Männergeſangverein „Erlenhof“ für Unterhaltung. Es darf auch der Mann⸗ heimer Althumoriſt Paul Ette nicht vergeſſen werden. Schon als Anſager wurde er herzlich belacht. Seine Couplets riefen wahre Lachſtürme hervor. Während der Pauſe wur⸗ den die in der Nähe liegenden Gärten des Kleingarten⸗ Vereins Sandhofen beſichtigt und dabei mit Genugtuung feſtgeſtellt, daß Sandhofen ſich mit ſeinen Kleingärten ſehen laſſen kann. Dem nun einſetzenden Tanz huldigte Jung und Alt. Der 1. Vorſitzende des Kleingarten⸗Vereins Neckarſtadt dankte am Schluſſe allen Mitwirkenden und Anweſenden. J0. Mit dem Liede Lobeda⸗Sänger in Hildesheim Begünſtigt vom herrlichſten Frühlingswetter, das den Zauber des alten Hildesheim im vollen Glanze erſtrahlen ließ, nahm das Pfingſtſingen der Lobeda⸗ Sänger im DH einen feſtlichen und eindrucksvollen Verlauf. Im Mittelpunkt des Begrüßungsabends ſtanden die gehalt⸗ vollen Anſprachen des Bundesvorſitzenden Wilhelm Tebje, des Mitglieds der Verwaltung des DV Karl Bott und des Bundeschormeiſters Carl Hannemann. Nachdem die vereinigten Hildesheimer Sängerſchaften im DSB den Willkommensgruß entboten hatten, beleuchtete Wilhelm Tebje den tieferen Sinn dieſes trotz aller äuße⸗ ren Hemmungen und Schwierigkeiten von 60 Teilnehmern durchgeführten Sängertreffens. Ernſte aufrüttelnde Worte fand Karl Bott in ſeiner markigen Rede, die die Lobedo⸗ Sänger in das kulturpolitiſche Geſamtprogramm des De einordnete. In überaus lebendigen, Begeiſterung wecken⸗ den Worten veranſchaulichte Carl Hannemann Auf⸗ gabe und Zielſetzung der Lobeda⸗Bewegung, die, getragen von gefolgstreuer Jugend, vor allem eine energiſche Er⸗ neuerungsarbeit auf dem Gebiet der erſtorrten, ja faſt völlig verloren gegangenen Deutſchen Volksmuſik erſtreßt. Bekundung des Willens zur Gemeinſchaft und Erziehung zu einem persönlichen Muſizieren ſind die charakteriſtiſchen Merkmale der Lobeda⸗Reformbeſtrebungen. Dieſe unnach⸗ ſichtig kritiſch eingeſtellte, mutig neue Wege aufdeckende Rede des bedeutendſten muſikaliſchen Führers des Lobedg⸗ Kreiſes gab einen vorzüglichen programmatiſchen Ueberblich über die Erneuerungsarbeit auf dem Gebiete modernen Chorweſens. Leuchtender Maienſonnenglanz überſtrahlte das feſtliche Ereignis des gemeinſchaftlichen Pfingſtſin⸗ gens der Männerchöre im DH V auf dem altehr⸗ würdigen Hildesheimer Marktplatz. Die beiden Nachmit⸗ tagskonzerte des erſten Feſttages zeigten in einer lehr⸗ reichen und geſchickt ausgewählten Ueberſicht aus der Lo⸗ beda⸗Literatur die bisher erreichte Leiſtungshöhe der ein⸗ zelnen vertretenen Chorgruppen. Das künſtleriſche Er⸗ gebnis dieſer Veranſtaltungen iſt dahin zuſammenzufaſſen, daß die erfolgverheißende, praktiſche Durchführung det Lobeda⸗Chorreformbeſtrebungen vor allem eine Frage des muſikaliſchen Führers und der ſtimmlichen und geiſtigen Qualitäten ſeiner Gefolgſchaft iſt. Das Hildesheimer Pfingſtſingen der Lobeda⸗Chöre, das teilweiſe auch vom Runofunk übernommen wurde, bedeutet hauptſächlich einen Rechenſchaftsbericht über die bisher erreichten prakttſchen Möglichkeiten in der Durchführung der Reſormideen öieſer Chorkreiſe. In ihnen fühlt ſich die von einem Perſön⸗ lichkeitscharakter getragene und dennoch in der Gemeinſchaſt wurzelnde Singkunſt den edelſten Meiſterſchöpfungen der Deutſchen Muſik verbunden. N Im ehrwürdigen Raum der faſt tauſendjährigen St. Mi⸗ chaeliskirche gab die Uraufführung der Pfingſt⸗Kantate des Lübecker Organiſten Hugo Diſtler ͤieſem pfingſtlichen Sän⸗ gertreffen einen erhebenden Ausklang. Das erk des jungen, hochtalentierten Komponiſten beſchreitet neue ver⸗ heißungsvolle Wege zur Neugeſtaltung liturgiſcher Formen im Gottesdienſt aus dem religiös und künſtleriſch verwur⸗ 5 4 zelten Ausdrucks⸗ und Bekenntniswillen unſerer Zeit. Dr. Paul Bülow](Lübeck) Vortragsabende im GDA. Ein Gang durch die ärztliche Werkſtatt Im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GD), Ortsgruppe Mannheim, ſprach kürzlich Dr. med. Landau ⸗ Heidelberg über das Thema:„Ein Gang durch die ärztliche Werkſtatt“. Der Vortrag gab allgemeinverſtändlich einen Ueberblick über die Tätigkeit des Arztes und zeigte, welche techniſchen und wiſſenſchaftlichen Vorausſetzungen erforderlich ſind, um Krankheiten, auch ſolche, deren Ergründung mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt, zu erkennen und mit Erfolg zu behandeln. Darüber hinaus wurde gezeigt, daß neben dem wiſſenſchaftlichen Können und der Beherrſchung des Techniſchen der wahre Arzt und ideale Helfer der leidenden Menſchheit auch zugleich Künſtler in ſeinem Beruf ſein muß, Freund und ſeeliſcher Berater des Kranken, der nicht nur ein krankes Organ, ſondern den ganzen Menſchen ſieht in ſeiner einmaligen und einzigartigen Indivibuali⸗ tät. Nur wer alle dieſe Vorausſetzungen erfülle, ſet wirk⸗ lich ein guter Arzt und am eheſten könne dies der Haus⸗ arzt ſein, ſo wie er früher ſeinen Beruf aufgefaßt und er⸗ füllt habe. Wenn man alſo die hohen Vorausſetzungen be denke, die der wahrhaft gute Arzt erfüllen müſſe, ſo erkenn; man, wie bedenklich die Tätigkeit der Kurpfuſcher ſei, is ſozuſagen aus dem Nichts Krankheiten erkennen und heil wollen. Der Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr Schön⸗ bein, dankte herzlich für die außerordentlich intereſſanten Ausführungen, die einen wichtigen Einblick in die Praxis des Arztes vermittelten. Eine ausgedehnte und gründliche Ausſprache bewies das Intereſſe der Anweſenden an dem Vortrag. Jugendarbeit im BWA. 1931 Von einem regen Leben berichten alle Orte. In ſteigen⸗ dem Maße fand ſich die weibliche Jugend in ihrer Jugend⸗ und Berufsgemeinſchaft zu gemeinſamer Arbeit, zu ge⸗ meinſamer Freude zuſammen. 174 Jugendgruppen berſch⸗ ten, daß zu ihren 6650 Zuſammenkünften mehr als 88 000 Jungmädel kamen. Gut ein Viertel aller Abende war der beruflichen und allgemeinen Weiterbildung gewidmet; ein gutes Zeichen für den vorwärtsſtrebenden, arbeitsfrohen Geiſt, der in der Jugend des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Büroangeſtellten lebt. Zeugnis vom Schaf⸗ fen und Können gaben auch die überall durchgeführten Be⸗ rufswettbewerbe. Muſizieren und Singen war den Jung⸗ mädeln eine liebe Beſchäftigung(mehr als 10 000 Abende), Beides gehört ja auch zu richtiger Jugendart und iſt ein gutes Mittel, ſich ohne große Koſten echte Freude zu ſchaf⸗ fen. Daneben nahmen der Volkstanz und das fröhliche Spiel einen breiten Raum ein. Gerade unſerer Zeit tut die Jugend not, die ſich in ſol⸗ cher Gemeinſchaft Freude zu holen verſteht und dieſe dem niederdrückenden Alltag entgegenſtellen kann. Friſche Kraft für die Tagesarbeit will ſich die VWA⸗Jugend holen, weng ſie des Sonntags auf Wanderfahrt geht. 6 500 Mädel zogen deshalb hinaus, um ſich draußen bei Wandern, Spiel und Sport zu erholen. Viele Abende ſorgten dafür, daß man bei Leibesübungen den Ausgleich für ſitzende oder ſtehende Beſchäftigung fand. In den Ferien beteiligten ſich 752 junge Angeſtellte an den vom Verband durchgeführten 49 Freizeiten. Ausdruck der Gemeinſchaft waren 300 grö⸗ ßere und kleinere Feſte und Feierſtunden, die auch den An⸗ gehörigen der Mädel ein frohes Erleben waren. Verantwortlich: Richard Schönfelder NN Z VEREINS- KALENDER Mittwoch, 29. Juni Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrt⸗Verein E.., Mannheim: Vereinsabend ſeden Mittwoch 20.30 Uhr, im Ver⸗ einslokal, Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal, Vorträge und Beſprechungen über aktuelle Fragen der Luftfahrt und ihrer Hilfswiffenſchaften. Nichtmitglieder als Gäſte zwanglos willkommen.— Mokorflugſchule täglich ab 16.30 Uhr auf dem Flugplatz Nichtmitglieder 4 erbitten ſich Führung lunentgeltlich). — Nachdruck verboten.— ſeine Erſch der gebli theo geno befre trug bis 1 Kran Unfa Inv . — gaben ſicher weni⸗ Fnapf Notv Kran der 9 für! terun ſtärke Ai gaben imme g u r f ſem krie gut n Stabi konnt Leiſtu Flüſſt ßeren bei j ſprech nen Kurs lüſte ſcheitt Sowe Flütſf And ſchafte komm O neh! winn Fahr. 111 kurs Stam: Mark künfti den, h weſen ſonder mens Ve Frank gaben 9% Bad 7% Bad. % Sha 9% Ml 6 9% Far 608)% R 6% Durlach udwig, Pfätz. f Schwark Eichb au Kleinleii Bad. Aſſ Mannh. Ablöſun 40% Sch 15 i 65%* 8% Grkr daohthm ſerblick dernen eſtliche t in ⸗ altehr⸗ achmit⸗ lehr⸗ er Lo⸗ r ein⸗ e Er⸗ tfaſſen, g der ge des iſtigen heimer ) vom einen ttſchen oͤteſer zerſön⸗ uſchaft en der t. Mi⸗ tte des e Sän⸗ E des e ver⸗ ormen erwur⸗ 1* eK) t Iten ürzlich „Ein Der k über n und „ um großen Erfolg neben ig des denden tf ſein 1 nicht enſchen iduali⸗ wirk⸗ Haus⸗ nd er⸗ en be reits wieder umfangreiche Rücklagen machen konnte. ürkſten in ihrem finanziellen Beſtand gefährdet e dudwigsh. A. Br. 48.— e Freitag, 2 DELS- B WIRTSCHAFT-ZETTI der Neuen Mannheimer Zeitung Die Schwierigkeifen der Sozialversicherung Rückläufige Einnahmen, schlechſe Liquidiſaf Die Beitragsein nahmen in allen Zweigen der deutſchen Sozialverſicherung ſind ſeit längerer oder kür⸗ erer Zeit als Folge des Konjunkturabſtieges im Rück⸗ gang begriffen. Allerdings ſind die einzelnen Verſiche⸗ rungszweige, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem Wochenbericht ausführt, verſchieden ſtark von dieſen Erſcheinungen betroffen worden. So ſind die Einnahmen der Angeſtellten⸗Verſicherung verhältnismäßig am ſtabilſten geblieben, während die Unfallverſicherung allerdings nur theoretiſch— durch das Umlageverfahren der Berufs⸗ genoſſenſchaften von Konjunkturſchwankungen überhaupt befreit bleiben. Der Rückgang der Beitragseinnahmen be⸗ trug tatſächlich, gerechnet vom konjunkturellen Höhepunkt bis 1931 einſchließlich: Krankenverſicherung 32 v. H. Angeſtelltenverſich. Unfallverſicherung 9 v. H. Knappſchaftliche Pen⸗ Invalidenverſich. 25 v. H. ſionsverſicherung 46 v. H. In den erſten Monaten 1932 hat ſich der Rückgang entſprechend der allgemeinen Wirtſchaftslage in allen Zwei⸗ gen weiter fortgeſetzt. Die Ausgaben geſtalteten ſich ſo, daß bis in das Jahr 1931 hinein es nur den Krankenverſicherungen mög⸗ lich war, ſie in nennenswertem Umfange zu reduzieren; bei allen übrigen Zweigen der Sozialverſtcherung ſind die Aus⸗ gaben entweder noch geſtiegen— ſo bei der Invalidenver⸗ ſicherung und der Angeſtelltenverſicherung oder nur wenig geſunken(ſo bei der Unfallverſicherung und der knappſchaftlichen Penſionsverſicherung). Abgeſehen von der Notverordnung vom 26. Juli 1930, die die Ausgaben der Krankenkaſſen verminderte, haben erſt die Beſtimmungen der Notverordnungen vom 8. Dez. 1931 und 14. Juni 1932 für die einzelnen Zweige der Sozjalverſicherung Erleich⸗ terungen gebracht, die es möglich machen, die Ausgaben ſtärker zu ſenken. Angeſichts dieſer Entwicklung von Einnahmen und Aus⸗ gaben müſſen die einzelnen Zweige der Sozialverſicherung immer mehr daran gehen, ihre Vermögensbe ſt än de r Finanzierung ihrer Ausgaben heran ⸗ zuziehen. Beſonders verhängnisvoll wirkt ſich in die⸗ ſem Zuſammenhang die Tatſache aus, daß die Vor⸗ kriegsvermögen der Verſicherungsträger ſämtlich ſo gut wie zerſtört ſind und in der kurzen Zeit ſeit der Stabiliſterung kein Vermögensſtock angeſammelt werden konnte, aus deſſen Zinseinnahmen man jetzt die laufenden Leiſtungen beſtreiten könnte. Eine Aus n ahme macht hier nur die Angeſtelltenverſicherung, die be⸗ Am 11 v. H. ind gegenwärtig die Invaliden ver ſicherung und die knappſchaftliche Penſionsverſicherung. Die Liquidität der Vermögensanlagen ſämtlicher Verſicherungsträger iſt außerordentli ch gering. Kaſſenbeſtände und Bankguthaben werden ſchon dauernd in Anſpruch genommen und müſſen in einer gewiſſen Höhe für die tägliche Zahlungsbereitſchaft zurückgeſtellt werden. Eine Flüſſigmachung der langfriſtigen Anlagen kommt in grö⸗ ßerem Ausmaß aus denſelben Gründen nicht in Frage, die bei jedem privatwirtſchaftlichen Unternehmungen dagegen ſprechen: Die Wertpapiere finden heute an der Börſe kei⸗ nen Käufer, und größere Abgaben würden ſofort einen Kürseinbruch zur Folge haben, der die buchmäßigen Ver⸗ lüſte erweitern und realiſieren würde. Eine Verpfändung ſcheiterk an den Beleihungsvorſchriften der Reichsbank. Soweit die Mittel in Krediten angelegt ſind, dürfte eine Flüſſigmachung bei der Lage der Schuldner(gemeinnit ige und gemiſchtwirtſchaftliche Unternehmungen, Baugenoffen⸗ ſchaften uſw.) kaum in nennenswertem Umfang in Frage kommen. Philipp Holzmann A6. Kapifaleinzug genehmigi O Frankfurt a.., 24. Junk.(Eig. Dr.) Die GV. ge⸗ nehmigte den Abſchluß mit einem vorzutragenden Ge⸗ winn von 428 153% gegenüber 8 v. H. Dividende im Vor⸗ fahr. Das Grundkapital wurde durch Gin ziehun g von N. 11 Mill. Jeigener Aktien, die zum Durchſchnitts⸗ kurs von 34 v. H. erworben wurden, auf 18,99 Mill. Stammkapital herabgeſetzt. Der Buchgewinn von 723 379 Mark wird der entſprechenden Reſerve überwieſen. Ob künftig weitere Aktien zwecks Einziehung aufgekauft wer⸗ den, hänge nicht nur von dem niedrigen Kurs, der weſentlich unter dem Subſtanzwert der Geſellſchaft liege, ſondern auch von der geldlichen Flüſſigkeit des Unterneh⸗ mens ab. Verſchiedene Anfragen des Bankiers Oettinger⸗ Frankfurt a. M. wurden nicht reſtlos beantwortet. An⸗ gaben über die Höhe der ſtillen Reſerven ſeien des⸗ Kurszettel der Neuen Mannheimer Mannheimer 23. 9% Bad. St.⸗A. 27 51,.— 7% Bad. Kom. Gd 54,— 9% Shafen Stadt 42,.— 8% Mhm. Gold 44.— 6% Farben Bd. 28 90, 905 Pf 66.50 0% 89 ue 780 Badiſche Bant 88. b 44.— . oth. Bk.—.— Olſch. Bt. u. Dise. 30.— Durlacher Hof 45, .⸗G. f. Seilind. Brown, Boveri Daimler⸗Benz. Deutſche Linol. Enzinger Union J. G. Farben 10% Grkr. M. BA. 15%„„ Bal C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi—, 5 e Bin Schwa 85,75 80 A. E. G. 71.50 8 . 20.— 45.— 48.— Portl. Zem. Heid. C. 85 Elektr..-G. 65— Chade Hildebr.⸗Rheinm.——. Sidd. Zucker Salzw. Heilbronn Verein dtſch. Oelf. Wanß E Freytag Zellſtoff Waldhof Schwartz Storch 48,.— 46.— Eichbaum Werger 42,75 42,7 Kleinlein Holbg.———.— Dad. Aſſekuranz. Mannh. Verſich. 13,50 Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Bank- Aktien D. Wertb.(Gold 80,85 Allg. D. Credit 95% Reichs anl. 52,75 Padiſche Bank N 29 58,25 Barmer Bankver. % D. Schatzanw.—.—— Bayr. Hyp. u. Wb. Adlöſungſch. l. 37,60 Com. u. Privatb. 4 ohne 4% Schutzg. 14 7% Heidelbg. 28 %o Ludwigs. 28. 15 Mhm. Gd. 26 85 13.50 Dt. Verlag Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank 75 D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank 18 rankf. Banka Feten Hyp.⸗Bk. Deſt. CEred.⸗Anſt.——. Pfälz. Hyp.⸗ Bk. Reichsbank Rhein. Hyp.⸗Bk.——. Südd. Boden⸗C. Wiener Bankver. Württ. Notenbk. 25 Allianz: Mannh. Verſ.⸗G.. * 1 7„ in. Hp. 24. d. Feſtwb. 89% Grkr. M. abg. 5% Rh.⸗M.⸗ Don. De Bad. Kom. Gd Bad. K. G. 30 8 0 Junghans Transport- Aktien F Setbeld. Straßb. 3,.— Nordd. Lloyd 11,75 75.— Lechw 79,25 industrie-Aktien . K. St. öwen München rt Storch. Werger Aſchaff. Buntp..———.— Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel Drown Boveri Cement Verfa 5 5 5„ arſtadt. Pfälz. Mühlenw. e. Shamotte Annw. heniſche Albert—, Daimler Dt. Atlant.⸗T. D. Gold- u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dresd. Schnellpr.— 5 Dürrwerke Dyckerh.& Widm. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn.—— 16,.— Faber& Schleich. 1 G. Farben„ 88.50 9%„ Bonds 28 Feinmech. Jetter Felt. Guilleuume—.——. 50 Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün ck Bilfinger ald& Nen anfwerk. Füſſen—, ilpert Armatur. irſch Rupf. u. M.—, ochtief.⸗G. 5 olzmann, Phil. Inag Erlangen 3 t. A. Karſtabt Rud. Klein, Sch.& Beck. Knorr, Heilbr. Konſerven Braun raus& Co. Lock. ** erte Ludwigsh. Walz. wegen ſchon nicht möglich, da ſolche auch in Währungen, die dauernd und teilweiſe ſtark ſchwanken, liegen. Die unter Kreditoren enthaltene ſtille Reſerve werde als notwendig erachtet angeſichts des hohen Riſikos im Baugeſchäft. Man habe im Gegenſatz zu manchen Baufirmen keine Di⸗ vidende verteilt, da man ſich über die künftige wirt⸗ ſchaftliche und politiſche Entwicklung noch nicht ganz klar ſei, da man aber andererſeits ein we entlich höheres Aktien⸗ kapital als die noch Dividende zahlenden Baufirmen zu verzinſen habe. Der aus dem Bankguthaben der kolum⸗ bianiſchen Regierung gewährte Kredit von 38,9 Mill. diene zur Beendigung der dort begonnenen Eiſenbahn⸗ bauten. Wie wir noch erfahren, hat ſich bei Holzmann im lau⸗ fenden Jahr das 3 n landsgeſchäft nicht ge⸗ beſſert. Die künftige Geſtaltung hänge im weſentlichen von dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung ab. Auch das Aus landsgeſchäft habe ſich weiter ver⸗ ſchlechtert. Aus dem AR. iſt Direktor Najork(früher Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank) ausgeſchieden. O Wieder Verluſtabſchluß der Deutſche Poſt⸗ und Eiſen⸗ bahnverkehrsweſen AG. Berlin, 24. Juni.(Eig. Dr.) Die Bilanz für 1931 ſchließt nach Abſchreibungen von 259 000/ mit einem Jahres verluſt von 316 000 /, während ſich im Vorjahr nach 43 000„/ Abſchreibungen auf Anlagen und 30 000% Rückſtellung auf Debitoren ein Jahresverluſt von 69 000„ ergab. Der Verluſt erhöht ſich um den Verluſtvortrag von 154 000 /. Wieder 10 vH. bei Rhein. Braunkohle Einzug von 8 bis 10 Mill. Vorraisakfien (Eig. Dr.) Von der Verwaltung der u nd Köln, 24. Juni. Rhein. AG für Braunkohlenbergbau Brikettfabrikation wird uns mitgeteilt, doß das Ergebnis des Ge tsjahres 1031-32 als befriedigend zu bezeichnen iſt. Der rikettabſatz öder Geſellſchaft hat ſich auf der Höhe des Vor s gehalten. Der Vorſtand beab⸗ ſichtigt, in der BilaKſitzung am Dienstag, 5. Juli dem AR die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. und die Einziehung von Vorratsaktien vorzu⸗ ſchlagew. Das Ausmaß der Aktieneinziehung dürfte, wie verlautet,—10 Mill./ betragen. Die Aktien dürften ſich zum größten Teil im Beſitz von Tochtergeſell⸗ ſchaften befinden. Gebesserſe Grundsſimmung am EHekfenmarkf Lausanne wird efwas zuversichilicher beurieili/ Deckungen der Spekulaſion Mannheim freundlicher Die Dis kontſenkung in Newyork gab der Börſe eine kleine Anregung, ſo daß ſich die Tendenz et⸗ was freundlicher geſtaltete. Farben konnten um 1 v. H. auf 89,5 anziehen, Südd. Zucker 95, ferner Wald⸗ hof feſter, trotz der ungünſtigen Bilanzziffern. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben unverändert. Am Renten ⸗ markt überwog noch das Angebot, ſo daß Gold⸗ und Liquidations⸗Pfandbriefe berwiegend etwas nach ⸗ gaben. Der Schluß war für Aktien ſtill bei unverän⸗ derten Kurſen. Berlin leicht befeſtigt Gegenüber der Frankfurter Abendbörſe nannte man heute vormittag und an der Vorbörſe die Kurſe durchweg weit höher. Wenn auch die erſten offiziellen Notierungen unter den vorbörslichen Taxen lagen, ergaben ſich doch im Durchſchnitt 1proz., bei Spezialwerten ca. 2ꝓ ro z. Gewinne. Man war heute bezüglich Lauſanne wieder etwas zuverſichtlicher geſtimmt. Anregend wirkte vor allem die Tatſache, daß in dem deutſchen Memoran⸗ dum auch ein Hinweis auf eine zu erſtrebende An paſ⸗ ſung der privaten deutſchen Aus lan ds⸗ ſchulden enthalten iſt, daß Deutſchland wünſcht, die Frage zur allgemeinen internationalen Erörterung zu ſtellen. Die unter Schwankungen leicht befeſtigte New⸗ vorker Börſe wirkte gleichfalls freundlicher, ebenſo wie die ziemlich unerwartet gekommene Newyorker Dis kontſenkung auf 2,5 v.., die als günſtiges Zeichen für den amerikaniſchen Aufbauwillen gewertet wird. Im allgemeinen ſetzten ſich aber die Umfätze nur aus Deckungen der Spekulation zuſammen, und das Publikum war nur an einigen Märkten mit kleinen Orders vertreten. Deutſche Anleihen konnten ſich im Einklang mit der übrigen Börſe leicht erholen, und auch Reichsſchuldbuchforderungen waren ca./ v. H. höher. Im Verlaufe wurde dann das Geſchäft merklich ruhi⸗ ger und die Kurſe ſchwächten ſich meiſt bis zu ½ v. H. wieder ab. Die Tendenz des Renten marktes war heute wie⸗ der überwiegend ſchwach. Die Rückgänge betrugen/ bis 1 v. H. Auch heute waren wieder beſonders in Goldpfand⸗ briefen Verkoufsorders des Publikums vorhanden. Der Kaſſamarkt lag bei etwas Publikumsangebot eher eine Kleinigkeit ſchwächer. Es kam zu einigen Wiedernotierun⸗ gen, die Abſchwächungen bis zu 77% v. H. gegen letzte Noti⸗ gen brachten. Im übrigen betrugen die Rückgänge nur bis zu 2% v. H. Vereinzelt waren auch Gewinne bis zu 3 v. H. feſtzuſtellen. An den variablen Märkten vermochte ſich das Geſchäft nicht zu beleben. Wieder mußten ſehr viele Kurſe geſtrichen werden. Immerhin war die Grundſtimmung zum Börſenſchluß offenſichtlich gebeſſert. Außerdem wurden einige Deckungen vorgenommen. Gegen den Anfang ergaben ſich vielfach Beſſerungen bis zu 1 v. H. Frankfurt gut behauptet Im Vorbörſenverkehr war man etwas freundlicher geſtimmt, da die Diskontſenkung in New⸗ hork und die Feſtigkeit der Newyorker Börſe guten Ein⸗ druck hinterließen. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs ſchien ſich eine leichte Belebung des Geſchäfts anzubahnen. Obwohl ſich die höher genannten vorbörslichen Kurſe nicht immer zu behaupten vermochten, war die Tendenz als gut gehalten anzuſprechen. Am Renten markt war die Lage noch unüberſichtlich. Deutſche Anleihen eröffneten etwa auf Bei Pfandbriefen macht ſich immer noch eher Angebot bemerkbar. Im Verlaufe der Börſe hielt die freundlichere Stimmung an, doch erfuhr das Geſchäft gegenüber dem Börſenbeginn bereits eine Einengung, da die Unternehmungsluſt keine weiteren Anregungen er⸗ fuhr. Am Geldmarkt kam Tagesgeld mit unverändert 4 v. H. zur Notiz. Berliner Devisen Olskontsatze: Reichsbank 5, Lombard 6, prwat 4% v. H. Vortagsniveau. Amtlich in Rm. Dis- Parität 23. Juni 24. Juni für kont M 1 1 1 5 1 1 1 80 nenvs⸗Aires 1Peſo 7 1,782 0,84 9 0 5 1 en—.198 3,636 38,644 3,646 3,654 Japan.. 1) en 6,57 2,092.199.201.199 1,201 Kairo. ägypt. fd,— 20.988 15,68 15,67 15,40 15,68 Türkei. IIürk. Pfd. 18,456 2,018.022 2,018 2,022 London.. 1Sterl. 2½ 20,429 15,28 15,27 15,20 15,24 New Vork. I Dollar 3½ 4,198.209.217.207 4,217 Rio deJaneirotMillr.—.502 0,325 9,327 0,825.827 Uruguay 1 Goldpeſo—.43 1,778 1782 1,778 1782 Holland 100 Gulden 3 168,739 170,26, 17057 179,28 170,57 Athen 100 Drachmen 11 5,48.74.75 2,7 2,758 Brüſſel 100-500 P 3/ 38,37 58,54 58,66 58,56 58,68 Bukareſt.. 100 Lei 95 1.518 2,524.518.524 Ungarn, 100 Pengd 5 er 2 5 8 3. Danzig„100 Gulden 81,72 82,27 82,48 82,37 82.58 Helſingfors„100 FM 8 10,537.033 7,047 7,048 7,057 Italien.. 100 Lire 5 22,084 21,46 21,50 21.48 21,47 Jugoflavien!00 Dinar 7½ 81,00 6,84 6,857] 6,793.807 owno„ 100 Litas 7 3 9305 15 1255 515 enhagen. 100 Kr..50 5„. 5 Siſaben e 100 de 8½ 485 13% 80 fie 880 Oslo 100 Kr. 5½ 112,50 75.02 75,½18 74.83 74,97 Paris... 100 Fr. 24 16,4 16.55 10,50 16,55 168,59 Prag... 100 Kr. 5 12,488 12,465 12,485 12,465 12,485 Schweiz... 100 Fr. 2.00 81,93 82,09 81,92 82,08 Sofia.„„ 100 Lewa 9¼ 3,033 3,057 3,063 3,057 3,088 Spanien 100Peſeten 8¼ 81,00 34.67 34.73 34,67 34,73 Stockholm.. 100 Kr. 4 112,24 78,12 738.28 77,97 78,18 Eſtland,. 100 Eſtm. 5% 112,50 109,39 109,61 109,89 109,61 Wien 100 Schilling 8 59,0711 5185 52,05 5195 52,05 Tägliches Geld: 57 v. H. und darüber. Monatsgeld:—8 v. H. Reichsmark wieder feſter Im internationalen Devifen verkehr war das engliſche Pfund heute wieder etwas leichter, dagegen konnte ſich der Dollar gut behaupten. Auch die Reichsmark war eher wieder etwas feſter. Der Nen war auf ſeinem geſtrigen Stand allerdings leicht erholt, der franzöſiſche Franken war wieder etwas leichter. Gegen den Dollar ſtellte ſich das Pfund auf 9,61% und gegen Paris auf 91,78. Die Reichsmark notierte in Amſterdam 58,84, in Zürich 122,02, in Paris 605 und in London 15,19. Belgrad tendierte ſehr ſchwach. Deckungskäufe in Roggen Berliner Produktenbörſe v. 24. Juni.(Eig. Dr.) Ungeachtet der nach wie vor günſtigen Ernteausſichten ſetzten ſich die Preisſteigerungen am Produkten⸗ markte heute fort. Die geſtrigen Ausführungen des Reichs⸗ ernährungsminiſters haben die Zurückhaltung der Landwirtſchaft noch verſtärkt, da anſcheinend nur die auf Preisbeſſerungen für inländiſches Getreide abzielen⸗ den Maßnahmen Beachtung finden, während doch auch von der gleichen Stelle darauf hingewieſen wurde, daß eine Brotverteuerung unbedingt vermieden werden muß. Das Offertenmaterial aus der erſten Hand war in Berliner Meiallbörse vom 24. Juni —— 2— 5— Kupfer Blei 31 bez. Brief Geld bez. Mrief! zunuar.„ 44,25 44,—.— 9 25 1 Februar—.— 44,75 44,50—.— 715.50 1—.— 17,50 16, —.— 17,78 16. —— 186, i Sept..—.— 42,25 42,——.— Oktober.—. 2, 42,50—— 16 Nov..—.— 43.25 43.——.— 1 Degemb.] 48,75] 48.50—.— 16,25 * Berliner Metall⸗Notierungen vom Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(w für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 4. kupfer loco 40,75—41,50; Standard⸗ Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—9 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbar Auſtralzinn 187; Reinnickel 9 Regulus 35—38; Silber in Barren ca. 1000 98,25— 41,50 1. Londoner Mefallbörse vom 24. Juni Metalle in P pro To. Silber Unze E(187½/0 fein ſtand.), Platin Unge 51 dard⸗ 1605 Kupfer, Standard] 27,25 Zinn, Standart J 114,2 Aluminium—.— 3 Monate 27,25 Monate 116,2—— Settl. Preis 27,25 Settl. Preis 114,0—.— Elektrolyt 31,.— Banka 124,0—.— beſt ſelecied 29.25 Straits 418,7 11.50 ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 9,95—— El'wirebars32,—] Zink gewöhnlich 11,65—.— Brotgetreide alter und neuer Ernte weiter ka p p. Wer⸗ zen war um etwa 1% befeſtigt, für Roggen lauteten die Forderungen 2 bis 83% höher als geſtern. Am Lie⸗ ferungsmarkt ſetzte Weizen ½ bis 1/ feſter ein, während Roggen ſeinen Preisſtand infolge von Deckungen bis 3%% beſſern konnte. Weizen⸗ und Roggen meh le hatten in prompter Ware kleines Bedarfsgeſchäft, für Herbſtlieferung beſtand weiter Intereſſe, jedoch waren höhere Forderungen nur ſchwer durchzuholen. Hafer und Gerſte folgten bei knappem Angebot der Allgemein⸗ tendenz, anſcheinend ebenfalls im Zuſammenhang mit Er⸗ wartungen von Regierungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Futtergetreideeinfuhr. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk., prompt, ab Station 255—257, ruhig; Roggen 185—187., feſter; Fut⸗ ter⸗ und Induſtriegerſte 162—172, ruhig; Hafer 160,5—4164 5, feſter; Weizenmehl, prompt 30,75— 34,75, beh.; Roggenmehl, 70 v. H. prompt 25,35— 27,35, feſt; Weizenkleie 9,9010, 50, ruhig; Roggenkleie 10,10—10,50, ſtill; Viktoriaerbſen 1723 Kleine Speiſeerbſen 21—24; Futtererbſen 15—19; Peluſch⸗ ken 16—18; Ackerbohnen 15—17; Wicken 16—18; Lupinen, blaue 10—11; gelbe 14,5—16; Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 10,30—10,60; Erdnußkuchen, Baſis 50 v.., ab Hbg. 10,60; dto. Erdnußkuchenmehl 10,80; Trockenſchnitzel 8,70; Extra⸗ hiertes Soyabohnenſchrot 46 v.., ab Hog. 10,0; ab Stettin 11; allg. Tendenz ſchwankend.— Preiſe für han⸗ dels rechtliche Lieferungsgeſchäfte: Weizen Juli 26564 Sept. 23029; Okt. 231230; Dez. 234,5—38,5.; Roggen Juli 190,5 189,5; Sept. 183,5—82; Okt. 185-88; Dez. 188,5—87; Hafer Juli 171,5—69,5; Sept. 158152 Br.; Okt. 158,5—53 Br. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Juli 4,527 Sept. 4,30; Nov. 4,30; Jan. 4,373.— Mai(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Juli 78; Sept. 78; Nov. 79%; Jan. 7. * Liverppoler Getreidekurſe vom 24. Jun.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Juli 4,7% (4,8%;); Okt. 4,10%(4,10%); Dez. 5,0(5,0%%%— Mitte: ſtetig; Juli 4,8(4,8%); Okt. 4,10%(4,10%); Dez. 5,07 (5,040 Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 24. Junf.(Eig. Dr.) Mai 6,80 B 6,65 G; Juni 5,00 B 5,30 G, Juli 5,60 B 5,35 G; Auguſt 5,65 B 5,50 G; Sept. 5,7 B 5,00 G; Okt. 6,85 B 5,65 G; Nov. 6,05 B 5,85 G; Dez. 6,20 B 6,05 G,; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,0 u. 32,40? Juni 32,35 u. 32,40; Juli 32,55; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Nürnberger Hopfenbericht vom 23. Juni. Ohne Zu⸗ fuhr und ohne Umſatz * Bremer Baumwolle vom 24. Jun.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 6,42. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Juni.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal. Stand. Midol. Anfang: Juli 406, Okt. 407; Dez.— Jan.(39) 413; Mürz 410; Mai 424 Juli 429; Tagesimport 35 800; Tendenz ſtetig.— Mitte: Juli 409; Okt. 410; Dez. 443; Jan.(33) 415; März 42 7 Mai 426; Juli 431; Okt. 437; Jan.(34) 443; März 449 Locv 441; Tendenz ſtetig. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Jun. Henle notierten: Erdbeeren 20—28, Kirſchen 10—17; Erbſen 18 bis 22; Spargel 24—30 und 14—18 Pfennig. Anfuhr 40 Zentner. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 23. Juni. Auf deur geſtrigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe notiert: Kirſchen rote 10—13; dto. ſchwarze 1420; Bankharot⸗ Kirſchen 20—23; Eroͤbeeren 22—27; Erbſen—10, Spargel 20 Pfg. Angefahren waren 280 Zentner, Abſatz und Nach⸗ ſrage gut. Zeitung 23. 24. 28. 24 Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Muühlb. Moenus St.⸗A. Pf. Nähm. Kayſ.——. 289. 2ʃ. Festverzinsliche Werte 6% Goldanleihe—.— 97.— 6% Reichsanl. 27 Diſch. Ablöſgſch. L 5„ ohne D. Schutzgebiete 5% Bad. Kohlen—— 50% Grkr. Mh. K. 3% Roggenwert. 5% Roggenrentb 3% Mexikaner . 47¼%/ Oeſt. Schatz. 75— Seilinduſt. Wol 18,— 4%„ Goldrente Südd. Zucker 4%„ Kronen 5„ 55 1. a—%% Süd, ee eee 4%%, Pap. A.. 4% Türk. Ab. Anl. 4%„ Bagd.-E. lll 4%„ẽ unif. Anl.—.— 4%„Zolkobl. 1911 89.— Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerjʒle Schnellpr. Frkthl.———.— Seu aaf... Schuckert, Nrbg. 1 50 Ver. Chem. Ind.———.— Ber. deutſch. Self. Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. 5 5. 8„ 5 n 1 b 15—.— — 19,25 VBoig ner 4%% Ung. Str. 8 Bolth. Seil. u. KK.%%„„ 14 4% Ung. Golbr. 4%„ Kronenr. 4% Anat S.-II—.— 16 4½%„„III—— %ʒ Teh. Nat. Rail.———.— Transport- Aktien Ach f. 1 — 5 Lok. u. Kraft Südd. Eiſenbahn— Baltimore Ohio Canada Abliefer. 1020 ag 5 Südamerika anſa Diſchiff Nordd. Lloyd Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver Berl. Handelsges. Com. u. Privtbk. Darmſt u..⸗B. Otavi⸗Minen Phönix Bergbau 15,25 Dt. Aſiatiſche Bk.—. —.5 Deutſche Disconto Rheinſtahl.—.— Dtſch. Ueberſee Bk. Salzw. Heilbr. 150,0 Dresdner Bank Tellus Berghan—— Meiningerßypbk. BK u. Laurahütte—.— Deſterr. Cxebitbk. Ver. Stahlwerke 14. Reichsbank —** Wayß& Freytag W. Wolff Zellſtoff Aſchffög. „ Memel Waldhof 1 Ufa(Freiverk.) Raſtatter Wagg. 16.50 449,. Montan-Aktien Eſchwell. Bergw 172.0 Gelſenk, Bergw. 32,50 Ale Bgb. St. r. Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln Klöckner Mannesm. Röhr.—— 69.50 69,— Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten bel Stücke-Notierungen in Mark je Stück Berliner Börse A Du erke 5 Düſſelber feen. — Enzinger Union 24. Fahlb., Liſt E Co. 6,50 6,50 arbenind. J. G. 82.50 89,35 Mannesmann Felbmühleßapier 42.50 4 Felten& Guill. Foxd Motoren Friſter, R Gebhard Textil.———.— Me Gehe& Co. 3 enk. Bergwk. 32,— 82,— Mez Söhne deen Feen a Gerresheim. Glas—.— 25,—. Geſ. f. elektr. Unt. Girmes& Co. Goebhardt Gebr. Golbſchmidt, Th. Gritzner Maſch.. 1 Gebr. Großmann 5 125 inger— 2 wit. 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Kolsw. 31.65 30,85 Orenſt.& Koppel 22.— 21,15 Phönix Bergbau 15,65 16,— —Rathgeber Wag Roe dſelden rn ———— Rhein. Braunk. 1905—— 15. 1115 Chamotte—.——. 6 2 Bailer 2 ein. Elektrizit 64,— 63,80 Rhein.⸗W. Kal! erb. 24,50 — Rütgerswerke 39,50 30,78 146,0 149,0 Sarottt....15 88,80 Hugo Schneider. 18.— 18, D Schöfferhof Brau. 1220—.— mp de Siemens EHalske 114.1 115,1 5 Zu er„ 85,— 97,75 8 Thörl's ver. Oele—— 54.50 Tietz, Leonhard 30,75 52, Varziner Papier 16,— 16,50 B. Chem e 8— B. Diſch. Nickelw.—— 59. . 2 7 Elbf. 42.— 44. .50.— tahlwerle 12 5 14.50 . Stagl. 0 Vogel Tele 1 Vogtland. Raft. Lüdenſcheid Met.—.—. Voigt er Haeffner p.=, Halt Shemſe 28. 24. 28. 24. 2875 32. Frelverkehrs- Kurse 90,25 94.— 8 Petersb J. Habk. 0,325 .— Ruſſenbank 0,45 Deutſche Petrol.—— 28. 24. Wanderer Werke WeſteregelnAlkal. Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement Wiser e—— Wiſſener Metall 41.50 40,.— Wittener Guß. .25 37.75 43.— 43.— Burbach Kalt Diamond Hochfrequenz Neckarſulm. 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