1 von Deutſchland erwartet, Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf, Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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In der Sitzung wird der Konferenzvorſitzende Maedo⸗ nald einen Bericht über das Arbeitsergebnis liefern und die Bildung einer Kommiſſion vor⸗ ſchlagen, in die jeder Staat einen Vertreter entſen⸗ den ſoll. Zweck dieſer Kommiſſion wird es ſein, den permanenten Charakter der Lau⸗ ſan nex Konferenz nach außen hin zu mani⸗ feſtieren und ſich„wechſelſeitig die laufenden Jufor⸗ mationen über den Stand der Arbeiten mitzuteilen“. Die Konferenz ſelbſt wird unterbrochen. Außer Macdonald wird kein Mitglied der Sechs⸗ mächte⸗Beſprechung das Wort ergreifen. Es läßt ſich damit rechnen, daß die Lauſanner Reparationskonfe⸗ renz gemäß der zu Beginn verkündeten Fünfmächte⸗ Erklärung eine Unterbrechung der deutſchen Repara⸗ tionszahlungen ſichert. Anſtatt der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Ausſprache iſt vereinbart worden, daß die Finanzminiſter Frankreichs und Deutſchlands am Mittwoch miteinander über reparations⸗ und wäh⸗ rungspolitiſche Fragen ſprechen ſollen. Außerdem werden ſich die Wirtſchaftsſachverſtändigen Frank⸗ reichs und Deutſchlands noch zuſammenſetzen, um gewiſſe Richtlinien für ihre künftigen Arbeiten vor⸗ zubereiten. Ob in einem ſpäteren Zeitpunkt Reiſen der Finanzminiſter nach Berlin oder nach Paris ſtatt⸗ finden werden, ſteht noch nicht feſt. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die für Mitt⸗ woch vereinbarte Ausſprache Herriots mit dem Reichskanzler über die Abrüſtungs⸗ und „Sicherheitsfrage“. Es beſtätigt ſich, daß Herriot die Regelung der Genfer Abrüſtungs⸗ debatte in Geſtalt einer Vertagung anſtrebt. In der Konferenz am Mittwoch zwiſchen Herriot und dem Reichskanzler wird es ſich darum handeln, ein Einvernehmen über die politiſchen Fragen und hauptſächlich den neuen Hooverplan zu erzielen. Seit geſtern abend befinden ſich zahlreiche Mitglie⸗ der der Abrüſtungskonferenz in Lauſanne, um im entſprechenden Moment heute den Regierungschefs zur Verfügung zu ſtehen. Ueber den Verlauf der geſtrigen Dreier beſpre⸗ chung, zwiſchen Papen⸗Herriot und Mac⸗ donald, die zu den Beſchlüſſen führte, heute die ſechs einladenden Mächte einzuberufen, teilte Herriot in der Preſſekonferenz folgendes mit:„Maedonald ließ ſich die beiderſeitigen Standpunkte von dem Reichskanzler und von mir ſelbſt darlegen. Es ergab ſich aus den anſchließenden Erörterungen, daß ein tiefer Meinungsgegenſatz vorhanden war. Trotz der Verſöhnungsbemühungen Macdonalds konnte eine Brücke nicht gefunden wer⸗ den. Es blieb demnach kein anderer Ausweg als die Einberufung der einladenden Mächte und die Ernen⸗ nung einer Komiſſion. Ich habe, ſo fuhr Herriot fort, daß es Entſchädigungen auf wirtſchaftlichem, auf finanziellen und auf dem Gebiete der Sicherheit bieten werde. Davon iſt nichts geſchehen. Frankreich vermag aber die Grundlage ſeiner Rechtsanſprüche nicht zu verlaſſen. Unſere Haltung war feſt und be⸗ ſtimmt. Solange die öffentliche Meinung in Deutſch⸗ land ſo ſchwer wie jetzt auf die Verhandlungen drückt, iſt eine Verſtändigung nicht möglich. Zudem glaube ich, daß der Kanzler nach ſeiner Berliner Reiſe einen anderen Kurs eingeſchlagen hat oder einſchlagen mußte. Schließlich iſt es beſſer, die deut⸗ ſchen Wahlen abzuwarten.“ Herriot ſagte noch, daß die engliſchen Miniſter ſo raſch wie möglich ab⸗ reiſen wollten. Der engliſche Schatzkanzler Chamber⸗ lain würde bereits Mittwoch abend Lauſanne ver⸗ e ſelbſt möchte am Donnerstag von Lau⸗ ſaune abreiſen.„Es iſt bitter ſchade, daß ich am Grabe Briands, wo ich am Sonntag ſprechen werde, die erhoffte Rede über eine deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung nicht werde halten können. Auf der deutſchen Delegation herrſchte eine hoffnungsloſe Stimmung. Der Reichs⸗ kanzler ſprach von baldig e m Aufbruch. Wie es ſcheint, iſt man über die Haltung Macdonalds in der geſtrigen Dreierkonferenz ziemlich enttäuſcht. Im großen und ganzen ſtimmte die Auffaſſung über die hoffnungsloſe Konferenzlage bei der deutſchen Delegation mit der der franzöſiſchen überein. Nur noch lokale Einzelverbote für Demonſtrationen Anmeldepflicht für Verſammlungen und Aufmärſche— Ende des Aniformverbotes Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Juni. Die neue Notverordnung zur Bekämpfung poli⸗ tiſcher Ausſchreitungen wird heute im Reichsgeſetz⸗ blatt veröffentlicht werden. Sie regelt zunächſt die Aufhebung aller allgemeinen Demon⸗ ſtrationsverbote. § 1 ermächtigt die Landesregierungen, politiſche Um⸗ züge und Verſammlungen unter freiem Himmel dann zu verbieten, wenn die öffentliche Sicherheit gefähr⸗ det iſt. Das gilt aber nur für beſon ders ab⸗ gegrenzte Ortsteile und in beſonderen Einzelfällen. Dagegen werden die weiter⸗ gehenden Verbote allgemeiner Natur außer Kraft geſetzt. Das gleiche gilt für das Uniformweſen. Nur bej akuter Gefahr in Einzelfällen können alſo die Landespolizeibehörden Uniformverbote aus⸗ ſprechen. Der Reichsinnenminiſter iſt ermächtigt, etwaige neuerlaſſene Verbote aufzuheben. § 2 gibt dem Reichsinnenmintiſter das Recht, für das ganze Reichsgebiet und auch für einzelne Teile Verſammlungs⸗ und Uniformverbote auszuſprechen. § 3k geſtattet die polizeiliche Beſchlagnahme und Einziehung von Plakaten, Flugſchriften oder Flug⸗ blättern, in denen zu Gewalttätigkeiten aufgefordert wird. 5 § 4 regelt das Inkrafttreten am Tage der Ver⸗ kündung. 0 Die Verordnung, die der Reichsinnenminiſter außerdem zur Regelung des Demonſtra⸗ tionsweſens erläßt, ſtützt ſich auf 8 4 der Not⸗ verordnung vom 14. Junt, durch die der Reichs⸗ innenminiſter befugt worden iſt, eine Anmelde⸗ pflicht für Demonſtrationen anzuordnen. Kundgebungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juni. Zur 13. Wiederkehr der Verſailler Unterſchrift fanden geſtern in Berlin zwei große deutſche Kund⸗ gebungen üatt. Im Luſtgarten hatte ſich die Deutſche Studentenſchaft zu ihrer traditionel⸗ len Kundgebung verſammelt. Um die ſechſte Stunde marſchteren die Chargierten der Korporationen aller Berliner Hochſchulen in vollem Wichs, die Fahnen umflort, gefolgt von den Mitgliedern in Couleur von der Univerſität zum Luſtgarten. Hier hatten ſich auch die Bündiſche Jugend, der Verein für das Deutſchtum im Ausland, der Sudetendeutſche Hei⸗ matbund, der Memellandbund und mit ihnen Stahl⸗ helm und S A. eingefunden. Ueber dem Platz kreiſte ein Flugzeuggeſchwader. Von den Trag⸗ flächen flatterten ſchwarze Wimpel. Das Trutzlied „Burſchen heraus“ leitete die Feierſtunde ein. Die Demonſtration ſtand im Zeichen der geſamt⸗ deutſchen Einigung. Herbert Weinberger vom Vor⸗ ſtand der Deutſchen Studentenſchaft umriß in weni⸗ gen Sätzen Inhalt und Sinn der Feierſtunde. Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Roſen⸗ berg kündigte das Ende einer„hoffnungsloſen Epoche“ an, die mit der Unterſchrift unter den Ver⸗ ſailler Schandvertrag begann. Von grenzdeutſchem Leid und grenzdeutſcher Hoffnung legte Ernſt Leibl, der Führer der bündiſchen Jugend, Zeugnis ab. Von der Sendung des Baltikums ſprach Baron Man⸗ teuffel. Dr. Graß vom Sudetendeutſchen Heimat⸗ bund überbrachte Grüße und Kampfruf ſeiner 37 Millionen Landsleute, die trotz ihrer heldenmütigen Gegenwehr vor 13 Jahren Zwangsbürger der Tſche⸗ chet wurden. Im Plenarſaal des Reichstages ver⸗ anſtaltete der Ar bettsausſchuß Deutſcher Verbände eine Kundgebung. Unter den zahlreichen Perſönlichkeiten bemerkte man u. a. Reichsinnenminiſter Frhr. von Gayl und Staats⸗ ſekretär Dr. Zweigert. Der geſchäftsführende Vize⸗ präſident des AD., Dr. Hans Draeger, betonte in ſeiner Anſprache, es könne heute und in Zukunft keine deutſche Außenpolitik geben, deren Ziel nicht die Beſeitigung des Verſailler Diktats ſei. Der poli⸗ tiſche Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge müſſe auf der allgemeinen Grundlage der Geſamtreviſion aus⸗ getragen werden. Die franzöſiſche Theſe von der Heiligkeit der Verträge ſei kein Argument gegen die Reviſton. Deutſchland wolle an einer europäiſchen Gemeinſchaft mitwirken, aber es werde ſich ganz ge⸗ wiß nicht an einer europäiſchen Front gegen Amerika beteiligen. Dieſe Anmeldepflicht wird nunmehr allgemein ausgeſprochen und zwar für das ganze Reich. 8 1 beſtimmt daher, daß alle öffentlichen politiſchen Ver⸗ ſammlungen ſowie alle Verſammlungen und Um⸗ züge unter freiem Himmel zwei Tage vorher der Ortspolizeibehörde angemeldet werden müſſen. Solche Demonſtrationen können in Einzelfäl⸗ len verboten werden, wenn Gefahr im Verzug iſt. Statt eines Verbots können ſolche Veranſtaltun⸗ gen auch mit ganz beſtimmten Auflagen bedacht werden. 8 2 regelt die Strafbeſtimmungen. Würllemberg und das Reich — Stuttgart, 29. Juni. »Staatspräſident Dr. Bolz erklärte im Landtag auf zwei nationalſozialiſtiſche Anfragen, daß die gegenwärtige württembergiſche geſchäftsführende Re⸗ gierung verfaſſungsmäßig ſei. Er verweigerte jede Auskunft über die vertraulichen Beſprechungen inner⸗ halb des Staatsminiſteriums und legte dann die Gründe dar für den Schritt beim Reichspräſidenten: Die Befürchtung von Uebergriffen gegen die Län⸗ der, die Benachteiligung ihrer wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen und die Bedenken gegen die Aufhebung des SAis Verbots. Er ſeti ſeit Jahren für ein Verbot aller dieſer Organiſationen, aber die württembergi⸗ ſche Regierung nehme die Reichsbeſtimmungen hin und rebelliere nicht. Das württembergiſche Demonſtrationsverbot beſtehe zu recht; ſeine Auf⸗ hebung würde nur zu Blutvergießen führen. Eine üble Unterſtellung ſei es, wenn ihm ſeparatiſtiſche Beſtrebungen vorgeworfen würden. Unverantwort⸗ lich ſei auch der konfeſſionelle Kampf. gegen Verſailles Ein unſchöner Abſchluß Während die Luſtgartenkundgebung ſelbſt völlig ruhig und ohne Störungen verlaufen iſt, haben ſich hinterher Tumulte größeren Umfanges ereignet. Nach der polizeilichen Darſtellung mußte eingeſchritten werden, weil ein Student verſuchte, am Denkmal Friedrich des Großen eine Anſprache zu halten und weil nationalſozialiſtiſche Gruppen geſchloſſen in die Bannmeile eindringen wollten. In der Rechtspreſſe wird ſcharfe Kritik über das Verhalten der Polizei geführt, die nicht nur wenig umſichtig gehandelt, ſondern ſich überaus rigoros benommen habe. An der Kreuzung Friedrichſtraße und Linden, an der es beſonders heiß herging, ſeien die Demonſtranten mit vorgehaltenen Karabinern und mit Kolbenſtößen zurückgetrieben worden. In den Berichten der Linksblätter wiederum wird be⸗ hauptet, die Demonſtranten hätten mit Gewalt zum Brandenburger Tor und zum preußiſchen Innen⸗ miniſterium ziehen wollen und hätten vielfach der Polizei tätlichen Widerſtand geleiſtet. Doch Aeberwachungsausſchuß — Berlin, 29. Jani. Bei der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion, die bekanntlich die Einberufung des Ueberwachungs⸗ ausſchuſſes bei deſſen Vorſitzenden, dem Abg. Straſ⸗ ſer(NS.) beantragt hatte, iſt jetzt ein vom 23. Juni datiertes Antwortſchreiben Straſſers eingegangen, in dem mitgeteilt wird, daß das ſozialdemokratiſche Be⸗ gehren den anderen Mitgliedern des Ausſchuſſes zu⸗ geleitet worden ſei, da noch nicht ſicher ſei, ob eine Mehrheit ſich für die Einberufung finde. Da jetzt bekanntlich auch die Zentrumsfraktion das ſozial⸗ demokratiſche Begehren unterſtützt und eine Mehr⸗ heit damit gefunden iſt, rechnet man noch für dieſe Woche mit dem Zuſammentreten des Aus⸗ ſchuſſes. Keine role Einheitsfront — Berlin, 29. Juni. Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand nimmt — dem„Vorwärts“ zufolge— in einem Rundſchrei⸗ ben an die Bezirksleitungen zur Frage der proletari⸗ ſchen Einheitsfront Stellung. Das Schreiben bezeich⸗ net die„antifaſziſtiſche Aktion“ der KPD. als eine antiſozialdemokratiſche Aktion. Ausdrücklich beſtätige das Rundſchreiben des Zentralkomitees der KPD., daß auch in den gegenwärtigen Kämpfen der Haupt⸗ ſtoß gegen die Sozialdemokratie zu richten ſei. Mit Blindheit geſchlagen Telegraphiſche Meldung Hamburg, 29. Juni. Die„Hamburger Nachrichten“ veröffent⸗ lichen in ihrer geſtrigen Abendausgabe einen an den Reichskanzler gerichteten offenen Brief, der auf die zwiſchen Länderregierungen und der Reichsregierung beſtehenden Gegenſätze Bezug nimmt und den Reichskanzler auffordert, vom Verhandeln zum Handeln überzugehen. Es handle ſich um eine Machtprobe, aus der der Kanzler als Sieger hervorgehen müſſe. Die öffentliche Ruhe ſei gefährdet und Herr von Papen werbe es nicht vermeiden können, dem Reichspräſidenten die Ein⸗ ſetzung eines Reichskommiſſars in den rebellierenden Ländern nahezulegen. Der Einſatz ziviler Reichskommiſſare erſcheine den „Hamburger Nachrichten“ bereits als zu ſpöt. Die vollziehende Gewalt ſei militäriſchen Stellen zu übertragen. Es ſei zu erwägen, ob dieſe Reichs⸗ kommiſſare ihre Tätigkeit nicht mit Miniſter⸗ verhaftungen beginnen ſollen. * Unſerer erſten Eingebung folgend wollten wir dieſe Meldung in verſtändnisvoller Berückſichtigung der ſo ganz beſonders ſchwülen Witterung des ge⸗ ſtrigen Tages in unſerem großen Papierkorb für immer begraben ſein laſſen. Unſere publiziſtiſche Pflicht macht uns das jedoch leider unmöglich zumal bieſer Fanfarenſtoß von der Waſſerkante ſtcherlich einen nicht geringen Teil des deutſchen Blätterwalbes mächtig aufrauſchen laſſen wird. Man ſollte es nicht für möglich halten, daß der verantwortliche Redak⸗ teuer einer großen deutſchen Tageszeitung, die ſich noch immer gern als das alte Bismarckblatt bezeich⸗ net, ſo völlig weltfremd ſein und derartig entgleiſen kann. Von Bismarcks großer Gedankenkonzeption, die einſt das Reich mit großer Behutſamkeit zuſammen⸗ ſchmiedete, iſt bei dieſen Epigonen auch nicht der leiſeſte Hauch mehr zu ſpüren. Wie kann ein be⸗ ſonders geſchulter und beſonders verantwortlicher Politiker von Beruf nur ſo völlig unpolitiſch und kurzſichtig ſein, um in einem Augenblick, wo der Konflikt des Reiches mit den Ländern aus zeitweilig ſo kritiſch zugeſpitzten Verhandlungen endlich zu einem ſchiedlich⸗friedlichen Ausgleich zu führen ſchien, der Regierung den Rat geben, die Verhandlungen abzubrechen und zum Handeln überzugehen? Dieſer völlig unmöglich geworden Herr aus Ham⸗ burg, der in ſeiner völligen Ahnungsloſigkeit von den ſüddeutſchen Staaten als von„rebellieren den“ Ländern ſpricht und zugleich mit dem Verlan⸗ gen nach Einſetzung von Reichskommiſſaren„Mi⸗ miſterverhaftungen“ empfiehlt, ſcheint die großen ſüddeutſchen Länder für ſo etwas wie Räu⸗ berſtaaten zu halten, die nach dem„Uebergang der vollziehenden Gewalt an die militäriſchen Stellen“ mit brutaler Gewalt ſchleunigſt zur Raiſon gebracht werden müſſen. Haben dieſe Herren aus dem norddeutſchen Flach⸗ land, von denen viele ſich oft einbilden, nationaler zu ſein als alle anderen, die nicht zu ihrer Clique ge⸗ hören, nicht das geringſte Gefühl dafür, daß ſis durch eine ſolche Politik des raſen den Rolands lediglich die Geſchäfte Frankreichs beſorgen, wo man ſich diebiſch freuen wird, wenn man ſieht, wie hier mit völliger Blindheit geſchlagene Deutſche am Werk ſind, das zu zerſtören, was Frankreich bisher trotz aller Künſte und Tücken gottſeidank noch immer nicht gelungen iſt, den Beſtand und die Ein⸗ heit des Reiches, dieſes letzten und höchſten Gutes, das uns noch geblieben iſt und ohne deſſen Erhaltung und planmäßiger, wohlüberlegter Kräf⸗ tigung wir in die klägliche Kleinſtaaterei vergangener Jahrhunderte zurückfallen und nichts mehr weiter ſein würden als ein völlig ohn mächtiger Spielball in den Händen machthungriger und höhniſch lächelnder Nachbarn. 1 Schwere Zuſammenſtöße in Staßfurt — Staßfurt, 29. Juni. Bei der Beerdigung eines Kommuniſten, der am Freitag von einem Nationalſozialiſten erſchoſſen worden war, haben ſich geſtern, als die Polizei einen kommuniſtiſchen Demonſtrationszug auflöſen wollte, ſchwere Zuſammenſtöße ereignet. Die Beamten wurden von der Menge bedrängt, ſo daß ſie von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen mußten. Drei Kom mu⸗ niſten wurden getötet, ſieben ſchwer und mehrere leichter verletzt. 1 0 3 5 Dre 2. Seite/ Nummer 295 Das Sklarek-Arteil Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juni. Das Gericht hat geſtern den Schlußſtrich unter den Sklarekſkandal gezogen, der vor nunmehr drei Jah⸗ ren aufgedeckt wurde und ein Syſtem der ſachlichen und moraliſchen Unzulänglichkeit in der Berliner Verwaltung enthüllte, wie es ſelbſt die ſchärfſten Kritiker in dieſem Umfang nicht geahnt hatten. Der Prozeß, der ſich auf rund 124 Sitzungstage erſtreckte, hat Neues nicht ergeben. Er hat vielmehr das ſchmäh⸗ liche Bild derr Korruption und der Parteiwirtſchaft nur beſtätigt, das ſich bereits in den Verhandlungen vor dem parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß umd in den disziplinariſchen Ermittlungsverfahren entrollte. In der Oeffentlichkeit wird der auffällige Unterſchied in dem Strafmaß für die zwei Sklareks auf der einen und die von ihnen Beſtochenen auf der anderen Seite wenig Verſtändnis finden. Formalrechtlich aber konnte der Spruch detz Ge⸗ richts, der über die einen ſchwere Zuchthaus⸗, über die anderen verhältnismäßig geringe Gefängnisſtrafen verhängte, kaum anders ausfallen. Der Rechtspreſſe bietet der Abſchluß dieſes in ſeinen Einzelheiten erſchütternden Monſtrepro⸗ zeſſes nochmals Gelegenheit, das„rote Korruptions⸗ ſyſtem“ zu geißeln. Keiner der Vorgänge die zur Unterſuchung gelangten, wäre ohne die große Ur⸗ heberſchaft und die Schuld des Syſtems möglich ge⸗ weſen. Nachhaltiger als man zuerſt überſehen konnte, treffe die Sozialdemokratie der weithin ſichtbare Beweis dafür, daß unter ihrer Herrſchaft von Auf⸗ bau keine Rede ſein könne, daß ihre Leute in hohen Gemeindeämtern ſchmählich verſagten und daß ein geſundes reines Gemeinweſen praktiſch in einen Sumpf verwandelt wurde. Die Blätter der Linken ſuchen die überaus peinlichen Eindrücke des Prozeſſes abzuſchwächen. Sie finden die merkwürdig milde Form, der Sklarek⸗ ſkandal habe„die Verführbarkeit ſchwacher Men⸗ ſchen“ gezeigt, aber weder„Gruppen noch Parteien noch ein geheimnisvolles Syſtem entlarvt“. Die wirkliche Aufklärung des Falles fehle. Die Männer, die 87 Monate auf der Anklagebank ſaßen und über die jetzt das Urteil geſprochen wurde, ſeien mehr oder weniger die Figuranten in dem verwerf⸗ lichen Spiel zwiſchen Max Sklarek und den Leuten geweſen, an denen dieſer Prozeß„vorübergegangen ſei wie ein Gewitter“. Es iſt aber ein ſtarkes Stück, daß der„Vorwärts“ ſelbſt den Sklarekprozeß zum Anlaß nimmt, um ſich phartſäerhaft in die Bruſt zu werfen. Daß der„Vor⸗ wärts“ den Sklarekſkandal mit dem Hinweis auf die Raiffeiſen⸗ und Devaheim⸗Affäre als ein Zeitſymp⸗ tom zu entſchuldigen ſucht, läßt ſich zur Not egrei⸗ fen. Nicht begreifen aber läßt ſich die ſelbſtgefällige Schlußfobgerung, die das ſozialdemokratiſche Haupt⸗ organ als einzige Lehre dem Prozeß entnimmt:„In der vielgeſcholtenen Demokratie iſt es möglich, wirk⸗ liche Schädlinge anzuprangern. Daß das im Fall Sklarek gelang, iſt ein Zeichen für das demokratiſche Syſtem. Es wird ſeine Stärke beweiſen, wenn es alle ähnlichen Skandale ausgemerzt und beſeitigt haben wird.“— Dazu kann man nur feſtſtellen, daß die Sozialdemokratie, und daß gerade auch der„Vor⸗ wärts“ ſtets bereit geweſen ſind, Fäulniserſcheinun⸗ gen dieſer Art zu vertuſchen und kompromittierte Parteiangehörige zu decken. Dieſe ſtolzen Worte, wie ſte der„Vorwärts“ hier gebraucht, ſind alſo gänzlich fehl am Platz. Im Anſchluß an die Urteilsſprechung entſteht die Frage, was mit den beſtraften ſtädtiſchen Beamten wird, alſo mit den verurteilten Bezirks⸗ bürgermeiſtern Kohl und Schneider, dem beſoldeten Stadtrat Degener und den Stadtbankdirektoren Schmitt und Hoffmann. Ueber dieſe Seite der An⸗ gelegenheit erklärt der„Lok.⸗Anz.“, daß bei den Be⸗ amten, denen die Fähigkeit zur Bekleldung öffent⸗ licher Aemter nicht aberkannt wurde, als Schmitt und Hoffmann, jetzt das Diſziplinarverfahren da wieder einſetzt, wo es unterbrochen wurde. Die Be⸗ amten, denen die Fähigkeit zur Bekleidung öffent⸗ licher Amter dagegen, ganz gleich für welchen Zeit⸗ raum, aberkannt worden iſt, verlieren durch das Ur⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Mittwoch, 29. Juni 1932 5— Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juni. Der erſte Bundesführer des Stahlhelm, Franz Seldte, feiert heute ſeinen 50. Geburtstag. Reichs⸗ präſident v. Hindenburg hat in einem Telegramm an Seldte ſeinen Glückwunſch ausgeſprochen. Franz Seldte ſprach geſtern im Berliner Rund⸗ funk über den Stahlhelm und ſein Wollen für Staat und Volk. Der Stahlhelm habe von der erſten Stunde an den unmoraliſchen Verſailler Vertrag be⸗ kämpft und werde ihn bekämpfen, ſolange er beſtehe. Wer aber die Freiheit für das Vaterland erkämpfen wolle, müſſe ſelbſt frei ſein. Daher mußte der Bund llen des Stahlhelms Eine Rundfunkrede Seldtes, der heute 50 Fahre alt wird frei ſein von allen Einflüſſen und Mächten, mußte er eigene Führer, eigenes Geld und eigene Men⸗ ſchen haben. Das wurde in jahrelanger kamerad⸗ ſchaftlicher Arbeit erreicht. Kameradſchaft und Diſzi⸗ plin ſind die Säulen unſeres Bundes. Wir kämpfer um Deutſchlands Freiheit und wir ringen um unſer Recht im Rate der Nationen. Wir wollen nicht angreifen, wir wollen nur ſichern, was uns gehört, und wir müſſen daher wiederhaben, was uns freventlich ge⸗ nommen wurde. Wir wollen keinen neuen Krieg, gerade weil wir Frontſoldaten ihn in ſeinem Grauen bis zum letzten kennen. Doch ruft man uns zur Verteidigung des Vater⸗ landes, dann ſteht der Stahlhelmmann jederzeit be⸗ reit. Wir lehnen die Kriegsſchuldlüge und die un⸗ moraliſchen Tributlaſten als freie Männer ab. Wir bekämpfen die Arbeitsloſigkeit und fordern als Erſtes die Arbeitsdienſtpflicht als den erſten Grad der Abhilfe. Wir fordern ein geſundes ſtarkes Volk und darum Nahrungsfreiheit und Stählung der Geiſter und Körper durch den Wehrſport. In dem Staate aber ſehen wir nicht ein Wohlfahrtsinſtitut, ſondern das über⸗ perſönliche Gemeinſchaftsgut der Nation, an der jeder Deutſche voll Verantwortlichkeit mitzuarbeiten und aufzubauen hat. Aus dieſem Gefühl heraus ſtehen wir auch der heutigen parlamentariſchen Er⸗ ſcheinungsform des politiſchen Lebens abweiſend gegenüber. Aus dieſem Begriff heraus konnte der Stahlhelm ſich keiner Partei verſchreiben und wird es auch in Zukunft nicht können. Wir arbeiten gerne mit allen nationalen Parteien und Gruppen zuſammen, die das gleiche Ziel haben. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 29. Juni. Die franzöſiſche Morgenpreſſe bereitet ihre Leſer bereits auf die Unterbrechung der Lauſanner Kon⸗ ferenz vor. Das nahezu einſtimmige Urteil der Zei⸗ tungen geht dahin, daß eine Vertagung unvermeid⸗ lich ſein werde, wenn nicht im letzten Augenblick die deutſche Delegation ihre Haltung ändere. Man neigt in den franzöſiſchen Delegationskreiſen dazu, weniger den deutſchen Unterhändlern, als der öffentlichen Meinung in Deutſchland die Schuld an dem Verlauf der Dinge zuzuſchieben. In Zukunft werde nur noch eins von zwei Dingen möglich ſein, ſchreibt der„Petit Pariſien“: entweder werde dis deutſche Oeffentlich⸗ keit weiter auf die Unterhändler ſcharfmacheriſch ein⸗ wirken und von Papen werde nichts anderes übrig bleiben als ſeine Arbeit aufzugeben, oder aber man werde der öffentlichen Meinung in Deutſchland klar machen müſſen, welche Verantwortung ſie für die zu⸗ künftige Entwicklung trage. Die franzöſiſchen Jour⸗ naliſten behaupten, in den Kreiſen der deutſchen Delegierten eine erhebliche Beunruhigung darüber feſtgeſtellt zu haben, daß den Deutſchen vor der Welt⸗ öffentlichkeit die Schuld an dem Lauſanner Miß⸗ erfolg zugeſchoben werden. Man nimmt an, daß Herr teil alle Rechte, die mit ihrer Beamtenſchaft ver⸗ knüpft waren, insbeſondere alſo das auf Penſion. Die Deutſchnationalen haben übrigens in der Stadtverordnetenſitzung einen Antrag eingebracht, in dem der Oberbürgermeiſter auf⸗ gefordert wird, gegen die ſchuldigen Beamten die Regreßklage anzuſtrengen, um die entſtandenen Schäden ſoweit wie möglich auszugleichen. Etne neue Aufrollung des Prozeſſes bleibt uns gottloberſpart, da durch die be⸗ kannte, noch unter der vorigen Regierung erlaſſene Franzöſiſche Spiegelfechterei von Papen in der letzten Nacht ſehr alarmierende Telegramme nach Berlin geſandt hat. Der„Petit Pariſten“ will nicht die letzte Hoffnung aufgeben und meint, wenn die Deutſchen ſich den Rückweg auch ſehr ſchwer gemacht hätten, ſo ſei in Deutſchland, dem Land der unbegrenzten Möglich⸗ keiten, ſchließlich alles möglich. Das Hauptproblem von Lauſanne ſei heute die öffentliche Meinung in Deutſchland, ſchreibt auch der„Matin“. Solange dieſe Stimmung andauere, habe man in Lauſanne nichts gutes zu erwarten. Die Hoffnung auf eine deutſch⸗franzöſiſche Annäherung ſei ganz ausſichtslos. Aus allen franzöſiſchen Erklärungen geht hervor, daß die Franzoſen Deutſchland die Schuld am Schei⸗ tern der Konferenz in die Schuhe ſchieben wollen. Demgegenüber wird aus Kreiſen der deutſchen Dele⸗ gation darauf hingewieſen, daß die deutſche Stellung⸗ nahme zur Streichung der Reparationen durchaus mit den Anſichten der engliſchen und italieniſchen Re⸗ gierung übereinſtimmt. Die Reichsregierung hat neben ihrer Forderung auf Streichung der Repara⸗ tionen einen poſitiven Plan entwickelt, in dem im Rahmen des großen Wiederaufbaues Deutſchland ſich bereit erklärt habe, aktiv mitzuwirken, und ſte hat die franzöſiſche Delegation aufgefordert, ihrerſeits dazu Stellung zu nehmen. Eine diesbezügliche Erklärung von franzöſiſcher Seite iſt bisher nicht erfolgt. Notverordnung der Spruch des Gerichtes endgültig iſt. Da Max Sklarek, der vermutlich eine noch höhere Strafe als ſein Bruder erhalten hätte, ſchwer krank iſt, ſo wird auch von dieſer Seite her die Juſtiz kaum noch bemüht zu werden brauchen. Die Konſequenzen aus dem Ergebnis des Prozeſſes zu ziehen, war natürlich nicht Sache des Gerichtes. Das bleibt anderen Inſtanzen überlaſſen. Der Fall Sklarek muß aber weiter behandelt werden bis die durch den Prozeß aufgedeckte Mißwirtſchaft bei den Berliner Behörden beſeitigt iſt. Der Etat des Reiches Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juni. Der Reichsetat für 1932, deſſen Fertigſtellung ſich durch den Regierungswechſel beträchtlich verzögert hat, iſt geſtern vom Reichs ratsplenum in Bauſch und Bogen und ohne beſondere Abſtimmung verabſchiedet worden. Der Etat trägt wie kein anderer der Vor⸗ jahre den Stempel der wirtſchaftlichen Not, die in den niedrigen Einſchätzungen der Einnahmen und den außerordentlichen Kürzungen ſich ausdrückt, von de⸗ nen kein Reſſort verſchont geblieben iſt. Der Gene⸗ ralberichterſtatter Dr. Brecht ſtellte feſt, daß alles in allem das Reich nur knapp zwei Milliarden zur Ver⸗ fügung hat. Dem Reich bleibt alſo für ſeine eigenen Aus⸗ gaben weniger als Frankreich, England oder Amerika je für ihre Wehrmacht ausgeben. Dieſe Tatſache iſt gerade mit Rückſicht auf die Lau⸗ ſanner und Genfer Verhandlungen von beſonderer Bedeutung. Eine Debatte über Einzelheiten des Etats hat ſich an das Referat Brechts nicht geknüpft. Lediglich Preußen hat einen Agitationsantrag zur Frage der Arbeitsloſigkeit eingebracht, über den ſpä⸗ ter entſchieden werden ſoll. Der Haushalts⸗ plan, der ohne weſentliche Veränderungen aus den Reichsratsausſchüſſen hervorgegangen iſt, wird nun, wie der Staatsſekretär Zarden angekündigt hat, in der vom Reichsrat gebilligten Form, wie von vorn⸗ herein beabſichtigt war, durch Not verordnung in Kraft geſetzt werden. Nach Lauſanne wird die Reichsregierung dann an die Ausarbeitung des ſo⸗ genannten konſtruktiven Aufbauprogramms heran⸗ gehen, das in gewiſſem Sinne eine Ergänzung des Etats darſtellen ſoll. Polizei gegen Kohlenplünderer — Duisburg⸗ Hamborn, 29. Juni. Die Polizei mußte Dienstag abend gegen mehrere Kohlenplünderer vorgehen, die von den Zechenhalden der Schachtanlage IV/VIII der Vereinigten Stahl⸗ werke in Meiderich Kohlen wegzuſchleppen verſuch⸗ ten. Das Ueberfallkommando wurde aus dem Hin⸗ terhalt beſchoſſen und mußte das Feuer erwidern. Es wurden 50 Perſonen feſtgenommen. Ob unter den Kohlendieben ſich Verwundete befinden, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Brand im Opernhaus in Hannover — Hannover, 28. Juni. Geſtern nachmittag brach aus bisher noch unbe⸗ kannter Urſache in der Herrengarderobe des ſtädti⸗ ſchen Opernhauſes ein Großfeuer aus, das ſich raſch ausbreitete und den ſüdlichen Teil des Gebäudes in dichte Rauchwolken hüllte. Der Brand des Opernhauſes konnte erſt nach etwa zweiſtündigem Bemühen der Feuerwehr niedergekämpft werden, da man nur mit ſchweren Gasſchutzgeräten an den Brandherd herankonnte. Drei Feuerwehrleute zogen ſich ſchwere Rauchvergiftungen zu. Ein Teil der Garderoberäume iſt ausgebrannt. Schätzungsweiſe iſt ein Fünftel der Garderobe verlorengegangen. Verwegener Raubüberfall in Hamburg — Hamburg, 29. Juni. Geſtern mittag zwiſchen 12 und 12.30 Uhr drangen in den Kaſſenraum des Verwaltungsgebäudes der Wörmann⸗Linie drei Ban⸗ diten ein und erpreßten mit vorgehaltenem Revolver von dem überraſchten Kaſſierer das geſamte für die Lohnzahlungen beſtimmte Geld, das einen Betrag von 50—70 000 Mark ausmachen ſoll. Die Räuber beſtiegen nach der Tat ein vor dem Hauſe haltendes Auto und entkamen unerkannt. Neue Erdſtöße in Mexiko — Paris, 29. Juni. Nach einer Agenturmeldung aus Mexiko wurden im Staate Colima neue Erd⸗ ſtöße verſpürt. Die Stadt Comotlan iſt teilweiſe ver⸗ nichtet, die Stadt Cupatlan iſt nur noch ein Trüm⸗ merhaufen. Eiſenbahnunglück in Colorado — Caſtle Roci, 29. Junf. 18 Wagen eines Güter⸗ zuges, der dem Fruchttransport diente, entgleiſten. Man rechnet mit acht Toten und 40 Verletzten. „Wozzeck' von Alban Verg Erſtaufführung im Nationaltheater Das fragmentariſche Drama„Woyzeck“, das ſich im Pachlaß des jung geſtorbenen Dichters Georg Büchner fand, iſt faſt ein Jahrhundert alt. Der in Wien 1885 geborene Komponiſt Alban Berg, von Vater⸗ und Mutterſeite aus alten katholiſchen Nürn⸗ berger und Wiener Patriziergeſchlechtern ſtammend, hat das Stück als Soldat in den Urlaubszeiten von 1915 bis 1918 komponiert, nachdem er es kurz vor Kriegsbeginn mit Albert Steinrück auf der Sprech⸗ bühne geſehen hatte. Im Dezember 1925 wurde der„Wozzeck“ Bergs, in den ſich Büchners„Woyzeck“ verwandelt hatte, in Berlin unter Erich Kleiber uraufgeführt, hoch gelobt von den einen, geläſtert von den andern, von manchen beachtlichen Stimmen als eine Verpflichtung für alle Opernbühnen empfohlen, die denn auch dieſem Ruf inzwiſchen ausgiebig gefolgt ſind. Mannheim ſteht mit der geſtrigen Uraufführung dabei etwa an 29. Stelle. Das kann höchſtens beſagen, daß es ſich hier um ein Werk handelt, daß über den Nachkriegstypus der ſogenannten Saiſonoper mit der Lebensdauer von einer Spielzeit wis gate Das Theaterſtück von dem armen Soldaten Wozzeck, der getretenen Kreatuct, wird von allen Seiten auch in dem Zuſammerhang mit der Ver⸗ tönung Alban Bergs als ein frühes Werk des Natu⸗ ralismus bezeichnet. Man hat dabei, wie ſo oft, das Gefühl, daß der eine ungeprüft vom andern ab⸗ ſchreibt. Was in aller Welt hat dieſe Phantaſiefigur, die in ihrer ſonderbaren Verſpannung mit den kosmiſchen Vorgängen gleichſam ihr Milieu bis zum Himmelszelt erweitert, mit dem Naturalismus, der „getreuen“ Darſtellung menſchlicher Gegebenheiten zu tun? Wie aus der Welt E. T. A. Hoffmanns ſchreiten die Geſtalten des Hauptmanns und des Doktors in die dumpfe Umgebung Wozzecks herein, und werden dennoch als naturaliſtiſche Typen gekennzeichnet! Weil der Wozzeck ein armer Teufel iſt und der Natu⸗ ralismus beſonders gern die armen Schlucker auf die Bühne gebracht hat, deshalb muß unbedingt die⸗ ſes abwegige und abgründſas Dramentorſo ſeine falſche Ismus⸗Etikette bekommen, die dann jeder aufklebt, der es vor ſich hinſtellt. Das kann nur in einem Schrifttum geſchehen das nicht von der leben⸗ digen Betrachtung, ſondern von den Profeſſoren abhängig iſt. 5 Der Soldat Wozzeck, durchaus kein Kommißſtiefel gewöhnlicher Art, ſondern ein verträumter, verſtock⸗ ter Burſche, der ſelbſt ſagt, daß der Menſch ein Ab⸗ grund ſei, vor dem es einem ſchwindelt, wenn man hinunterſchaut(wo ſprach jemals eine ſolche Geſtalt im Naturalismus ſol), wird in der Verdumpfung ſeines Lebens immer mehr in das Verbrechen hin⸗ eingetrieben. Das Vaterſinnbild, gebrochen in den Geſtalten des Hauptmanns und des Doktors, ver⸗ ſchränkt durch das Verhältnis Woßzzecks zu Marie, der ledigen Mutter ſeines Kindes, und verdichtet durch die prunkende Geſtalt des Tambourmajors, der ihm Marie wegſchnappt, iſt die große Erſchei⸗ nung, auf die Wozzeck zugeht wie auf die blutrote Sonne, die ihn am Abendhimmel ſchreckt. Dieſe Verdichtung muß ſich entladen; und ſie entlädt ſich— falſch. Wozzeck bringt weder den Haupt⸗ mann, noch den Doktor, noch den Tambourmajor um die Ecke, ſondern Marie, und damit bleibt das Stück in der Luft hängen. Auch die Muſik Bergs ſei die wie ſie ſei, kann es von dieſer mißlichen Schwebe nicht herunterholen. Es bleibt nicht erſt in der Aufführung, ſondern bereits in der Anlage ein Torſo. Es betrifft und berührt uns nicht, wenn der ſture Wozzeck ſeine Marie nächſtens das Meſſer in die Gurgel ſtößt. Demgemäß muß auch die Muſik bei dieſer Vernebelung der Seele im ab⸗ wegigen Bereich eine andere Richtung einſchlagen als bisher. Der letzte Akt„klingt“ ganz anders als die beiden andern. Klingen ſie überhaupt? Es iſt über die Wozzeck⸗ muſik Aban Bergs unendlich viel geſchrieben wor⸗ den. Für die einen ſteht dieſe Muſik nur auf dem Papier, wird in der Notenſchrift als ein Wunder beſtaunt, aber klingen— nein, mit Verlaub, das tut ſie ſelbſt für dieſe Lober nicht, bezw. noch nicht, in einem Menſchenalter vielleicht. Wer Zeit hat, kann abwarten. Wieder andere hören allerlei heraus, einen neuen Stil, eine neue Klangart, eine neue Muſikdramatik, bezw. die letzten Konſeguenzen der bisherigen. Schlseßlich ſtimmen die Uebelwoller aus Gründen der Parteiung ein fruchtbares Gezeter an, das ſei überhaupt keine Muſik, ſondern ein aufge⸗ legter Schwindel, eine Kakophonie jage die andere, das Geſtotter dieſer gehäuften Diſſonanzen ſei un⸗ erträglich und von amtswegen zu verbieten. Dann kommen die der neuen Muſik aus beſtem Streben Befliſſenen, ſchlagen die Partitur auf und ſagen: Bitteſchön, meine Herren, was regen Sie ſich eigentlich auf? Dieſe Vertonung hat doch ganz be⸗ ſtimmte, in der Geſchichte der Muſik durchaus übliche, altbekannte und bewährte Formen; zum Exempel finden ſich in dieſen fünfzehn Szenen, die jeweils genau nach der muſikaliſchen Formkunſt gebaut ſind, eine Suite, eine Paſſacaglia mit Varia⸗ tionen, eine Phantaſie und Fuge über drei Themen, ein Rondo uſw. Alſo Muſik. * Wenn mans ſo hört, möchts leidlich ſcheinen, — allein dieſe Formkunſt auf dem Notenpapier iſt gar nicht ſo wichtig. Dafür gibt es einen höchſt un⸗ verfänglichen Zeugen, nämlich den Komponiſten ſelbſt, der ſchreibt:„Mag einem noch ſoviel davon bekannt ſein, was ſich im Rahmen dieſer Oper an muſikaliſchen Formen findet, wie das alles ſtreng und logiſch„gearbeitet“ iſt, welche Kunſtfertigkeit ſelbſt in allen Einzelheiten ſteckt.., von dem Augenblick an, wo ſich der Vorhang öffnet, bis zu dem, wo er ſich zum letztenmal ſchließt, darf es im Publikum keinen geben, der etwas von dieſen diverſen Fugen und Inventionen Suiten⸗ und Sonatenſätzen, Variationen und Paſſacaglien merkt, — einen, der von etwas anderem erfüllt iſt, als von der weit über das Einzelſchickſal Wozzecks hinausgehenden Idee dieſer Oper. Und das— glaube ich— iſt mir gelungen!“ * Das bleibt die Frage. Die Muſik Alban Bergs ſchließt ſich Arnold Schönbergs unerbittlicher Ent⸗ thronung der Tonika an, mit der nichts weniger als eine Anarchie der Klänge, ſondern eine Fülle von neuen Möglichkeiten der Klangkombinationen er⸗ ſchloſſen werden ſollte. Nun verbindet ſich dieſe höchſt differenzierte Ausdrucksweiſe mit einem entlegenen Text, der durch nichts anderes zu der Vertonung kommt als durch den perſönlichen Eindruck, den er auf den Komponiſten ausübt. Man ſage nicht, daß das immer ſo ſei. Viele, beſonders auch moderne Opernwerke ſind nicht vom Text, ſondern von der Muſik aus entſtanden, und es hat den Anſchein, als wollte Berg mit ſeiner Muſik den Text in die Archaik des muſtkaliſchen Urſprungs zurücküber⸗ ſetzen. Deshalb auch die an ſich von keiner Seite geforderte Verknüpfung mit den alten Formprin⸗ zipien, die von der Muſizieroper der letzten Jahre, vor allem durch Paul Hindemith ungleich organiſcher und deshalb künſtleriſcher durchgeführt wurde. Berg ſtülpt gleichſam ein muſtkaliſches Gehäuſe über Büchners Worte und Szenen und gerät dabei in eine ſo geringe Diſtanz zum Werk, daß er vor lauter Eindruck und Ausdruck das Orcheſter bis oben hin vollpackt, dem Hörer eine Rieſenfracht muſi⸗ kaliſcher Bezüglichkeiten darbietet, ſo daß man vor lauter Klang nicht mehr zum Stück ſelbſt kommt, die⸗ ſes vielmehr erſt von ſeiner Ueberfracht an Ge⸗ räuſchen befreien muß, um zu ſeinen Geſtalten und deren traumhaft trübem Leben vorzudringen. Dieſe Muſik ſitzt ſo dicht vor dem Wort, daß ſie es mit durch ihre Zwangsperſpektive verzerrt. Alle Einzelheiten ſprechen dafür. Der Militärmarſch, der erklingt, gibt mit Abſicht nur das Tſchindarada, als marſchtiere man mit unter den ſoldatiſchen Muſtkan⸗ ten. Der Tanz im Wirtshausgarten gibt gleichfalls die Impreſſion des Unmittelbaren, als ſpiele ſich Leibliches(und Seeliſches) handbreit vor unſern Augen und Ohren ab. Aber dieſer Mangel an Diſtanz iſt vom Uebel, er verwiſcht, ſtatt die eigent⸗ lichen Konturen zu geben, wie ſie die muſikaliſche Bühne braucht. Das Pathos der Diſtanz, das Ge⸗ heimnis jeder Wirkung fehlt, und weil alles zu handgreiflich werden ſoll, entſchwindet es in einer erdrückenden Fracht von Tönen. * Nur dort, wo die Handlung ſich von ſelbſt aus den Bereichen der Nähe entfernt, bei allem, was mit dem Schlaf zu tun hat, in dem die Seele ent⸗ ſchwebt, erhält dieſe Muſik Greifbarkeit, im Wiegen⸗ lied, in der Wachtſtube der Kaſerne, wenn die Sol⸗ daten ihren wortloſen Schlafchor ſummen und ſchließlich in dem ganz aufs Traumhafte geſtellten letzten Akt, der ſogar im letzten Zwiſchenſpiel des Orcheſters zur Tonalität zurückfindet. (Fortſetzung auf Seite 4 —— Der tung geſte orga daue ſtung wort der gehn liegt recht! rade aufen recht ſchaft und ſchr und Steu mit 1 nahn Ar b rielle loſen noch D ſchaft alle! gung kämp hochſo ließer zwei dun die g. ballte denn Ein p gentr. den 2 Anzei hörba den 9 Gerät Nacht ließen walte der H Gärtr Die war ſehr b grenze benach anſtal⸗ grupp durch wurde Wald laubnt dem E für de Gelde⸗ haben Kaufp manch rung deſſen und N hat. haben auch den Verkäufern, die einen beſcheidenen rung erfolgte durch den Ratsſchreiber von Altenbach, Mittwoch, 29. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 205 Die Mannheimer Angeſtellten gegen die Notverordnung Der Geſamtverband deutſcher Ange⸗ ſtelltengewerkſchaften, Ortsausſchuß Mannhei ms, nimmt zu der neuen Notverordnung mit folgender Erklärun g Stellung: Mit beſonderer Schärfe wenden wir uns gegen die Aenderungen in der Arbeits lo ſenverſiche⸗ rung, die die Verſicherung praktiſch beſeitigen und nur den Beitragszwang aufrechterhalten. Die Be⸗ ſchränkung der Verſicherungsleiſtungen auf ſechs Wochen und die zu ungeahnter Nivellierung ausgear⸗ tete Leiſtungsherabſetzung iſt für alle Beitragszahler, beſonders aber für die Angeſtellten, unerträglich. Eine Verſicherung, die ihre Beiträge nach dem Einkommen ſtaffelt und 6% v. H. als Beitrag in Anſpruch nimmt die aber die Leiſtungen in unerträglicher Weiſe nivel⸗ liert, ſodaß beiſpielsweiſe ein Verheirateter in der Kleinſtadt ſich durch einen Jahresbeitrag von rund 230/ einen Unterſtützungsanſpruch auf insgeſamt 61.20, der Ledige ſogar nur von 50.40% erwirkt, iſt keine Verſicherung mehr, ſondern eine Sonder⸗ ſteuer. Die Wegnahme der durch dieſes Mißverhält⸗ nis zwiſchen Beitrag und Verſicherungsleiſtungen in der Arbeitsloſenverſicherung entſtehenden gewaltigen Ueberſchüſſe für Zwecke der ſtaatlichen Wohlfahrts⸗ pflege iſt eine Enteignung, die mit deutſchem Rechts⸗ empfinden nicht in Einklang gebracht werden kann. Die Aufbringung der Mittel für die Ver⸗ ſorgung der Arbeitsloſen, deren Verſiche⸗ rungsanſpruch erſchöpft iſt, iſt Sache des ganzen Volkes. Dieſem Grund widerſpricht die eingeführte„Abgabe für die Arbeitsloſenhilfe“. Sie belaſtet Arbeiter und Angeſtellte ſchon bei 125 Mark Einkommen mit 27 v. H. und ſteigt bei mehr als 300 Mark Einkom⸗ men auf.75 v.., während ſie von den Beamten ohne Rückſicht auf die Gehaltshöhe nur 17 v. H. fordert, es für alle ſonſtigen Einkommensbezieher, (Unternehmer, freie Berufe) bei einer Kriſenſteuer beläßt, die erſt bei über 300 Mark Monatseinkom⸗ men auf 1 v. H. ſteigt und ſchließlich bei über 100 000 Mark Jahreseinkommen den Satz erreicht, der für den Angeſtellten ſchon bei 125 Mark Monatsgehalt gilt. Warum bei gleicher Einkommenshöhe die Steuerkraft der Steuerpflichtigen verſchieden ſein ſoll nach der Art, in der das Einkommen verdient wird, bleibt ein Geheimnis der Regierung. Die Angeſtell⸗ tenſchaft iſt nicht gewillt, neben der unerträglichen Herabſetzung der Kriſen⸗ und Wohlfahrtsunter⸗ ſtützung auch noch dieſe ungerechte Sonderbelaſtung in Kauf zu nehmen. N Mit Entſchiedenheit wendet ſich der Geſamt⸗ a verband deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften, f Ortsausſchuß Mannheim, gegen die Eingriffe in die Angeſtelltenverſicherung. Der Regierung iſt bekannt, daß die Selbſtverwal⸗ tungsorgane der Reichs verſicherungsanſtalt für An⸗ geſtellte und die hinter ihr ſtehenden Angeſtellten⸗ organiſationen immer bereit waren und ſind, die zur dauernden Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit und Lei⸗ ſtungsſticherheit notwendigen Entſchlüſſe ſelbſtverant⸗ wortlich zu faſſen und durchzuführen. Ein Notzuſtand, der einen Eingriff durch Notverordnung unter Um⸗ gehung der Selbſtverwaltung rechtfertigen könnte, liegt keinesfalls vor, ſo daß das Vorgehen auch jeder rechtlichen Grundlage entbehrt. Wir lehnen die ge⸗ rade den ärmſten Schichten mit dieſer Notverordnung auferlegten Laſten ab, weil ſie unerträglich und unge⸗ recht ſind, wir lehnen ſie aber auch wegen ihrer wirt⸗ ſchaftlichen Auswirkungen ab. Unterſtützungsabbau und Steueraufblau führen zur Kaufkraft⸗ ſchrumpfung, damit zur Wirtſchaftsſchrumpfung, und ſte bringen mit einer neuen Schrumpfung des Steueraufkommens neue Finanzkalamitäten und da⸗ mit neue Not, Das Fehlen längſt notwendiger Maß⸗ nahmen zur Belebung der Wirtſchaft, zur Arbeitsbeſchaffung, zur Linderung der mate⸗ riellen und ſeeliſchen Not der jugendlichen Erwerbs⸗ loſen muß dieſe wirtſchaftsſchädigenden Wirkungen noch verſchärfen und die Not aufs höchſte ſteigern. Der Geſamtverband deutſcher Angeſtelltengewerk⸗ ſchaften, Ortsausſchuß Mannheim, fordert deshalb alle Verantwortlichen auf, mit ihm für die Beſeiti⸗ gung der ungerechten Notverordnungsmaßnahmen zu kämpfen und dafür zu ſorgen, daß endlich Maßnah⸗ men zur Wiederingangſetzung der Wirtſchaft er⸗ griffen werden. Gewitter, die uns nicht erreichten Die Wetterwarte hatte es vorausgeſagt und die hochſommerlichen Temperaturen des geſtrigen Tages ließen keinen Zweifel mehr darüber, daß wir nach zwei ſonnigen Tagen wieder mit Gewitterbil⸗ dungen zu rechnen hatten. Die Gewitterwolken, die geſtern Nachmittag am Horizont ſich zuſammen⸗ ballten, konnten uns allerdings nicht viel anhaben, denn ſie wurden in eine andere Gegend getrieben. Ein paar ziemlich ſtarke Böen und einige große Re⸗ gentropfen um die ſiebente Abendſtunde waren, außer den Wolken, die einzigen ſichtbaren und ſpürbaren N Anzeichen des Gewitters. Stärker waren ſchon die hörbaren Zeichen, denn das Praſſeln und Krachen in den Radivapparaten war ſo ſtark, daß niemand ſein Gerät in Betrieb ſetzen konnte. Blitze, die durch die Nacht zuckten und den fernen Horizont erhellten, ließen erkennen, daß anderwärts die himmliſchen Ge⸗ walten tobten. Bei Tagesanbruch öffnete ſchließlich der Himmel ſeine Schleuſen, um dem Landwirt und Gärtner das Gießen zu erſparen. 1 Die Ausſichtswarte auf dem Eichelberg war in ihren Ausdehnungs möglichkeiten bisher ſehr beſchränkt. So konnte ohne Erlaubnis der An⸗ grenzer in den nahegelegenen Gebieten und auf den benachbarten Felſen weder gelagert noch eine Ver⸗ anſtaltung abgehalten werden. Dem hat die Orts⸗ gruppe Mannheim des Odenwaldklubs nunmehr durch Kauf abgeholfen. Von den fünf Beſitzern wurde zur Abrundung ein Gebiet von etwa 62 Ar Wald und Felſen gekauft, gleichzeitig mit der Er⸗ lauhnis der Anlage eines Weges zu den Felſen und dem Einbau einer Waſſerverſorgung zum Turm. Die für den Kauf bereits längere Zeit bereitliegenden Gelder ſind ſo den Wanderern zugute gekommen und Kaufpreis forderten, bei der heutigen Geldnot aus . Verlegenheit geholfen. Die Protokollie⸗ deſſen Eintreten für die Notwendigkeit des Kaufs und Verkaufs die Angelegenheit erfreulich gefördert Ein Wort Unſere Werbung für den Mittelſtand, die wir unlängſt an dieſer Stelle erſcheinen ließen, hat weithin ein ſtarkes Echo gefunden. Aus Zuſchriften und Anrufen haben wir erſehen, daß unſer Eintreten für die Kernſchicht deutſchen bolkstums und deutſcher Wirtſchaft, die von Handwerkern und Gewerbetreibenden, kleinen Unternehmern und Dertretern des Einzelhandels gebildet wird, trotz der Schwere der Zeit, ja gerade in der Erkenntnis der kriſenhaften Bedeutung unſerer Cage, volles und herzliches Verſtändnis gefunden hat. Wir werden nicht nachlaſſen, immer wieder darauf hinzuweiſen, daß die beſte Hilfe, die uns inmitten einer zerſtörten Weltwirtſchaftsordnung werden kann, unmittelbar von uns ſelbſt ausgeht. Jede noch ſo kleine Summe, die bewußt und überlegt durch Auftrag oder Kauf der deutſchen Wirtſchaft zugeführt wird, hilft mit, Zuſammenbrüche zu verhüten und den Weg zum Aufſtieg in einer beſſeren Zeit vorzubereiten. Heute ſoll über den Einzelhandel im beſonderen ein Wort geſagt werden. Der Einzelhandel ſtellt zahlenmäßig einen erheblichen Bruchteil des deutſchen Mittelſtandes dar. Seine wirtſchaftliche Bedeutung ergibt ſich daraus, daß von dem Einkommen des deutſchen Dolkes mehr als ein Drittel im Wege des Einzelhandels umgeſetzt wird. Im Jahre 1929 betrug der Geſamtumſatz im deutſchen Einzelhandel rund 24 Milliarden Mark und ſtand damit an der Spitze aller Umſätze, die von allen Berufsgruppen in Deutſchland getätigt wurden. Dom Einzelhandel lebten nach der letzten Betriebs- zählung über 600 000 Betriebe mit einer Beſchäftigungszahl von nahezu 1½ Millionen Perſonen. Aber die mittelbare Wirkung des Umſatzes im Einzelhandel geht noch viel weiter. Für eine ganze Reihe deutſcher Induſtrien iſt der Einzelhandel der letzte Derteller der Waren und damit der größte Auftraggeber. Dom Einzelhandel und ſeinem Gedeihen hängen beiſpielsweiſe weitgehend ab die Cextilinduſtrie, das Nahrungsmittel- und das Bekleidungsgewerbe ſowie die Induſtrie der Holz⸗ und Schnitzſtoffe mit einer Beſchäftigungszahl von je über einer Million Menſchen. Auch eine ganze Reihe kleinerer Induſtrien finden ihren Markt ausſchließlich oder nahezu ausſchließlich durch den Einzelhändler. Die Verkäufer von Herren- und Damenkleidung, hüten und Handſchuhen, pelzen und Lederwaren, Möbeln und Hausgeräten, Muſik- und Sprechapparaten, Rundfunkgerät und elektrotechniſchen Artikeln, Kraftfahrzeugen und Maſchinen aller Art, photoapparaten und Büro- einrichtungen— um nur einige aus dem ungeheuer weit verzweigten Gebiet des Einzelhandels zu nennen— ſind als Einzelkunden oder durch Einkaufsgenoſſenſchaften die großen Auftraggeber der deutſchen Induſtrie in ihren wichtigſten Zweigen. Eine Belebung des Geſchäfts durch vermehrte Kauflust pflanzt ſich in den letzten Auswirkungen dͤurch den größten Teil der deutſchen Geſamt⸗ wirtſchaft fort und kann von entſcheidendem Einfluß auf die Lage des Arbeitsmarktes und der Geſamtkonjunktur werden. ü Es hat Zweifler und Theoretiker gegeben, welche die Notwendigkeit und Nützlichkeit des Einzelhandels zur Deckung des Bedarfs beſtritten haben. Sie gingen von der Anſchauung aus, der Einzelhandel ſei„überſetzt“ und wirke durch die Dielzahl der Exiſtenzen, die von ihm leben, ver⸗ teuernd. Sie überſehen vollkommen, daß der ſcharfe Wettbewerb der Einzelverkaufsgeſchäfte unter einander preisregelnd wirkt, und ſie überſehen ferner, daß der Verbraucher aus ganz beſtimmten Gründen, die in ſeiner perſönlichen Eigenart liegen, den Einzelhandel in ſtarker räumlicher Verteilung und in großer Vielfältigkeit wünſcht. Was der Menſch zu ſeinem Lebensunterhalt und zu ſeinem Behagen braucht, iſt weitgehend Angelegenheit des perſönlichen Geſchmacks. Wir können theoretiſch ein volk von 70 Millionen in Uniformen kleiden, in gleichmäßigen Wohnungsblocks unterbringen, dieſe mit gleichartiger Aus- ſtattung verſehen und alle Menſchen aus großen Zentralküchen nach einer einheitlichen Speiſekarte ernähren. Wir würden damit jede Regung des Eigenlebens, jede Keußerung der freien Individualität vernichten und damit auch den göttlichen Funken der Phantaſie, der Erfindungskraft und des Fortſchrittswillens erſtickhen. Die Ungleichheit der Menſchen, ſoviel Sorge ſie dem Staatslenker oft machen kann, iſt in Wirklichkeit die unverſtegbare Quelle aller Tebens- und Entwicklungsvorgänge. Und dteſe Ungleichheit ſetzt ſich bis in die kleinſten Eigenheiten und Aeußerlichkeiten fort und verlangt nach Befriedigung. Individuelle Bedienung iſt das erſte, was der Kunde vom Derkäufer fordert, und dieſes Eingehen auf ſeine Sonderwünſche, dieſes Derſtändnis für ſeinen perſönlichen Geſchmack und für ſeine ſoziale Stellung, für den Gebrauchszweck der Ware und für die verfügbaren Mittel findet er gerade beim Einzelhändler. Auch die Entfernung ſpielt eine Rolle. Unſere ſchnell lebende Zeit hat ein Tempo entwickelt, das keine Zeitverluſte duldet. Alles muß raſch, ſofort, in unmittelbarer Nähe greifbar ſein. Dieſem Bedürfnis kommt der Einzelhandel in vorbildlicher Weiſe entgegen, weil er, wie der Augenſchein zeigt, ſich dem Wachstum der Städte ungeheuer ſchnell anzupaſſen verſteht. Je knapper die Einkünfte ſind, um ſo mehr verlangt der Käufer von heute für ſein Geld Gualität. Im Einzelhandel iſt in vielen Zweigen eine Spezialiſterung durchgeführt, die durch jahrzehntelange fachmänniſche Erfahrung für ſicherſte Beurteilung der Gualität bürgt. Der Einzel⸗ handel hat auch die beſondere Fähigkeit, ſich auf den nach Jahreszeit, Geſchmack und Mode wechſelnden Bedarf der Kundſchaft einzuſtellen. Er hat den Spürſinn für das wirklich Gute und Neue, das von der Induſtrie herausgebracht wird, und er hat den beruflichen Ehrgeiz, ſeine Kunden immer vollkommen zufriedenzuſtellen. Diele Einzelhandelsgeſchäfte haben ſich durch Zuverläſſigkeit und ſolide Preisgeſtaltung einen Stamm von Kunden geſichert, der geradezu in einem Creueverhältnis zu dem Geſchäft und ſeinem Inhaber ſteht. Und ſehr oft ſind es Geſchäfte, die keineswegs an der großen Heerſtraße der Käufer liegen, ſondern mehr verſteckt im ſtillen Winkel ihr Daſein führen, die ſich dieſen Ruf der Solidität und fachmänniſchen Tüchtigkeit in beſonderer Weiſe erworben haben. Gerade Mannheim weiß dafür zahlreiche Beiſpiele. Die hervorragende wirtſchaftliche Bedeutung des Einzelhandels und ſeine Unerſetzbarkeit für die Bedarfsdeckung des ſo unendlich vielfältigen und in den Anſprüchen verſchiedenen Publikums ſichern ihm in normalen Seiten eine beſcheidene, aber geſeſtigte Exiſtenz. Die Möglichkeit, ſich in freier Konkurrenz zu behaupten, muß aber dem Einzelhändler auch in der Not⸗ und Kriſenzeit geſichert bleiben. Deshalb heute unſere Mahnung: Wer in der Lage iſt, Geld für zweckmäßige Käufe anzulegen, der kauſe jetzt. Jede weitere Einſchnürung des Geldumlaufs führt zu einer Verſtärkung der Wirt⸗ ſchaftskriſe und wirkt ſich im Endeffekt auf uns alle aus. N 5 Je beſſer es gelingt, im Einzelhandel einen normalen Geſchäftsgang aufrecht zu erhalten, um ſo größer iſt die Ausſicht, daß die Beſchäftigungskriſe in unſerer Geſamtwirtſchaft nicht noch ſchlimmere Formen annimmt. Wer kaufen will, kaufe mit Derſtand. Er fühle ſich ſeiner Verpflichtung bewußt, durch den Kauf zur Erhaltung unſerer deutſchen Geſamtwirtſchaft beizutragen. Kauft nach Maßgabe Kurer finanziellen Kraft! Kauft gegen bar, weil Kreditgabe für den Einzelhandel wirtſchaftlich ſchädlich, vielfach ganz unmöglich iſt! Kauft in Geſchäften, die durch zuverläſſige, fachmänniſche Führung und gute, preiswerte Aus- wahl reiches, verdientes Dertrauen gewonnen haben! Schützt und fördertunter allen Umständen den Einzelhandel als wichtige Quelle unseres Wohlstandes und deutschen Gewerbeflelges! Kinderballon-Weltbewerb An dem Ballon⸗Wettbewerb den der Verkehrs⸗ Verein Mannheim am Samstag, 28. Mai, auf den ſtädtiſchen Spielplatzanlagen bei Neuoſtheim im Rahmen eines Kinderfeſtes veranſtaltete, beteiligten ſich rund 3000 Knaben und Mädchen der Mannheimer Volksſchule. Etwa 800 der den Luftballons angehängten Karten kamen an den Verkehrs⸗Verein zurück. Die weiteſte Strecke legte der Ballon der Schülerin Wilhelmine Weiher, B 6, 9, zurück, der bei Nortorf auf Amrum landete. Einige Bal⸗ lons kamen in der Gegend von Bremerhaven, Weſer⸗ münde und Bremen nieder. Der größte Teil der Luftballons wurde in Mitteldeutſchland in den Be⸗ zirken Kaſſel, Marburg und Frankfurt a. M. gefun⸗ den. 35 Schüler und Schülerinnen der Volksſchule werden neben Milchpreiſen auch wertvolle Sachpreise (Bilder und Bücher) erhalten. Die Namen der Preis⸗ träger ſind: Weiher Wilhelmine, B 6, 9, Fromm Elſe, J 3, 22, Wolf Willi, Waldhof, Spiegelfabrik 203, Müller Elſa, Sandhofen, Zwerchgaſſe 21, Schmidt Annelieſe, An den Kaſernen 23, Dell Anna, Alphornſtr. 34, Schmidt Walter, Neckarau, Angelſtr. 80, Scheerer Maria, Bütr⸗ germeiſter Fuchsſtr. 37, Bernet Liſſi, R 7, 11, Kirſch Annelieſe, Käfertal, Jägerſtr. 25, Rimmele Edeltraud, Meerlachſtr. 10, Keim Gertrud, Lange Rötterſtr. 78, Scheuermann Rolf, Traitteurſtr. 52, Schmelz Walde⸗ mar, Seckenheim, Erzbergerſtr. 6, Glück Johann, Draisſtr. 35, Metze Eva, Marien⸗Waiſenhaus N 6, 8, Dechant Lucia, O 7, 8, Lauer Kurt, U 6, 12a, Stoll Lina, Kleine Riedſtr. 15, Stiefel Frieda, Uhland⸗ ſtraße 26a, Becker Irma, Gontardͤſtr. 29, Thielemann Erna, S 4, 20, Breiner., R 4, 12, Engel Frieda, Große Wallſtadtſtr. 13, Niefnecker Joſef, Secken⸗ heimerſtr. 77, Drechſler Herta, Neckarauerſtr. 5g, Fay Eliſabeth, Neckarſpitze 5, Warzel., G 4, 18, Boll Gertrud, Hebelſtr. 9, Hagmann Liſelotte, J 5, 20, Mann Bruno, I 3, 5, Schmitz Lina, Uhlandſtr. 48, Lutz Hannelore, R 7, 2, Fleiſchberger Aloiſia, Käfer⸗ talerſtr. 40, Schmidt Willi, Waldhofſtr. 85. Keine Kriſenſteuer bei den Geiſilichen Das Evang.⸗Kirchl. Sozial⸗ und Preſſeamt für Baden erklärt zur Verhütung von Mißverſtändniſſen und Mißdeutungen im Anſchluß an eine Preſſenach⸗ richt: Nach 8 4 Nr. 2 der Beſtimmungen über die Kriſen⸗ ſteuer der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger ſind Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, deren Bezüge nach den Vor⸗ ſchriften der Zweiten Gehaltskürzungs⸗Verordnung des Rechepräſidenſen gekürzt worden ſind, von der Kriſenſteuer befreit. Dieſe Befreiungsbeſtimmung kommt allen öffentlichen Beamten zugut. Bei den Geiſtlichen beider Konfeſſionen, die teilweiſe ſtärker als die Beamten in ihren Bezügen gekürzt worden ſind, war es wegen der andersartigen Zuſammen⸗ ſetzung ihrer Beſoldungsbezüge zweifelhaft, oh ſie den öffentlichen Beamten durchweg gleichſtehen. Der Herr Präſident des Landesfinanzamtes Karlsruhe hat im Auftrag des Herrn Reichsminiſters der Finanzen im Benehmen mit den oberſten Kirchen behörden die Frage der Kriſenſteuerpflicht der Geiſt⸗ lichen geprüft und iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß die Geiſtlichen in gleicher Weiſe wie die Reichs⸗, Landes⸗ und Gemeindebeamten kriſen⸗ ſteuerfrei ſind. Dieſe Feſtſtellung der Reichs⸗ ſteuerverwaltung iſt den evangeliſchen Geiſtlichen durch den Evang. Oberkirchenrat im letzten kirch⸗ lichen Geſetz⸗ und Verordnungsblatt zur Kenntufs gebracht worden. J * Prüfung für das wiſſenſchaftliche Lehramt an Höheren Lehranſtalte. Auf Grund der im Mai/Juni 1932 abgeſchloſſenen Prüfung für das wiſſenſchaftliche Lehramt an Höheren Lehranſtalten ſind für beſtanden erklärt worden: 1. In der A b⸗ teilung für Neuere Sprachen und Ge⸗ ſchichte: Berberich, Kurt, von Karlsruhe; Geiler, Richard, von Heidelberg; Rünzi, Albert, von Weinheim; Schwerb, Elly, von Freiburg; Schoy, Erika, von Ehingen a..; Vogel, Hans, von Sel⸗ zen; Zinsmaier, Dr. Paul, von Konſtanz. 2. In der Abteilung für Mathematik und Natur⸗ wiſſenſchaften: Barnſtebt, Erich, von Speyer; Burgdorff, Heinrich, von Bonn; Dietz, Anton, von Heckfeld; Guttenberg, Paul, von Triberg; Irslin⸗ ger, Alfons, von Niederſchopfheim; Rupp, Dr. Otto, von Heidelberg. i * Von der Straßenbahn überfahren wurde heute früh auf der Luzenbergſtraße(Ecke Untere Ried⸗ ſtraße) ein radfahren der Mann beim Ueber⸗ queren der Straßenbahngleiſe. Der Verunglückte wurde in eine nahegelegene Wirtſchaft und von dort aus im Sanitätswagen ins Krankenhaus verbracht. Voeranſtaltungen Hauptverſammlung des Vereins Landheim Eliſabethſchule Mannheim Am 24. Juni fand in der Turnhalle der Eliſabethſchule die ſehr gut beſuchte ordentliche Hauptverſa m m⸗ lung des Vereins Landheim Eliſabeth⸗ ſchu le ſtatt. Nach dem warmen Nachruf für das verſtor⸗ bene ehemals ſo begeiſterte, aktive Mitgied, Frau Phtla Schneider, gab der 1. Vorſitzende, Direktor Bühn, den ſehr befriedigenden Kaſſen⸗ und Geſchäftsbericht. Es 5 wurde feſtgeſtellt, daß im Geſchäſtsjahr 1981/32 das Laud⸗ heim insgeſamt 601 Schülerinnen und 40 Begleitperſonen für die Dauer von 152 Tagen beherbergt hatte. Am Ende des geſchäftlichen Teils wies der Vorſttzende auf die ge⸗ planten nächſten Veranſtaltungen hin, nämlich auf die Landheimfahrt am 2. Juli und das in den Räumen der Schule abzuhaltende Herbſtfeſt. 8 geſprochenen Schlußworte: So— ſchön—!“ 5 5 4. Seite/ Nummer 295 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe den Landesproduktenhandel zur 50 Jahre Erſte Mannheimer Dampfmühle von Ed, Kauffmann Söhne GmbH., Mannheim 4 Er 8 8 3 * Ek Am 1. Juli begeht die E Dan ühle von Ed. Kauffmann Söhne G. m ihr 50 jähriges Beſtehen als G 1 ühle in Mannheim. Das in der 8550 5 5 M nche mit tonangebende Unternehmen iſt eit erheblich älter als 50 Jahre, denn der im Jahre 1867 von den Brüdern ig und Eduard Kauffmann ge⸗ ma Ed. Kauffmann Söhne für Groß⸗ Mühlenfabrikaten, Hülſenfrüchten und 1 hervorgegangen. In Mannheim aber 1882 anſäſſig. Firma ſeit ie drei Brüder Kauffmann 1875 die Fabri⸗ senen Betrieb aufnahmen, erwarben ſie ücke und die Anlagen der Papierfabri⸗ Herding im Schriesheimertal ßen dieſe zu für die damalige Zeit modernen erken für die Verarbeitung von Schäl⸗ und Graupen umbauen. Die Waſſermühle „Stammberg“ genannt, die zweite Mühle „Oberes Werk“ bezeichnet. Die Produkte dieſer führten ſich ſehr ſchnell ein, ſodaß Schriesheimer Anlagen den wach⸗ ſenden Anforderungen auf die Dauer nicht ge⸗ nigen konnten. Die Firma erbaute daher 1882 am Verbindungs⸗ kanal in Mannheim eine Mühle, die Dampfmühle und damit zugleich auch die erbſen wurde als Kauffmann'ſchen Mühlen dieſe erſte Großmühle in Maunheim geweſen iſt, ſodaß die Firma alſo in dieſem Jahr auf das 50jährige Beſtehen ihres Mannheimer Werkes zurückblickt. Von den drei Brüdern traten Ludwig und Eduard Kauffmann in den folgenden Jahren aus der Firma aus. Der alleinige Inhaber und eigentliche spiritus rector der Großmühle war dann Friedrich Kauffmann. Er wandelte das Unternehmen am 1. Januar 1900 unter der Firma „Erſte Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauff⸗ mann Söhne“ in eine G. m. b. H. um, ließ am Verbin⸗ dungskanal einen Getreideſilo mit einem Faſſungs⸗ vermögen von 70000 Doppelzentner Weizen er⸗ bauen, die Erbſenſchälerei und Graupenfabrikation einſtellen und die Mühle qhsſchließlich für die Weizenmehlherſtellung mit einer Leiſtungsfähig⸗ keit von damals 1500 Doppelzentner im Tag(24 Stunden) einrichten. Das ſtändige Beſtreben, die weiträumige Anlage, bie zu beiden Seiten der Hafenſtraße liegt, techniſch immer auf der Höhe zu halten, iſt, wie uns geſtern ein ſtundgang zeigte, in vollem Maße gelungen. Be⸗ reits 1896 wurde das Werk nach automatiſchem Syſtem von der Spezialfirma Gebrüder Seck in Darmſtadt neu eingerichtet. Wieder neun Jahre ſpäter wurde das ganze Mühlengebäude nach den meueſten techniſchen Erungenſchaften von der be⸗ kannten Mühlenbaufirma Simon, Bühler u. Bau⸗ man in Frankfurt a. M. umgebaut, wobet alsbald weitere Entwicklungs möglichkeiten ins Auge gefaßt wurden. Im Jahre 1915 wurden erneut Umbauten vorgenommen, Planſichter eingerichtet und von der Miſthlenbauanſtalt Amme, Gieſecke u. Konegen A. G. in Braunſchweig das Werk auf eine vergrößerte Lei⸗ ſtungsfähigkeit gebracht. Gleichzeitig wurden große maſſive Lagerhallen aus dem Beſitz des Vereins Deutſcher Oelfabriken hinzugekauft. Daß der Weg der Mühle ſtändig aufwärts führte, ergibt ſich aus der Tatſache, daß die heutige Leiſtungsfähigkeit bei voller Beſchäf⸗ tigung etwa 7000 Zentner Weizenvermah⸗ lung in 24 Stunden beträgt. Das mit Schiff oder Bahn eintreffende Getreide wird mit einem Elevator, der eine Stundenlei⸗ ſtung von 1000 Zentnern beſitzt, automatiſch ausgela⸗ den und über ſelbſttätig funktionierende Waagen in die Lagerſtlos geſchafft. Bevor der Weizen zur Ver⸗ maßhlung gelangt, führt ſein Weg in die Rein i⸗ gang. Eine Aſpirationsmaſchine ſortiert Steinchen, rſte Mannheimer[ Bindfäden und Kohlenſtückchen aus. lage Ein Sieb ent⸗ fernt Maiskörner und Sand. Gerſten⸗ und Hafer⸗ körner werden maſchinell ausgeleſen. Die ſo gerei⸗ nigte Fruchtmenge ſtrömt nun der Wäſcher ei zu, in der die Körner ſauber gewaſchen werden. Doch nicht lange bleibt der Weizen im naſſen Element. Ein eiliges Becherwerk trägt die gewaſchene Frucht in vier mächtige Vorbereiter, in denen mit warmer und friſcher Luft wieder getrocknet und für die eigent⸗ liche Vermahlung„konditioniert“ wird. Anſchließend hieran wird der Weizen noch„gehürſtet“ und„ge⸗ ſchält“ und dann darf er ſich in den ſogenannten Vor⸗ ſilos etwas ausruhen, ehe er zur Vermahlung kommt. Der Produktionsgang vollzieht ſich zweimal vom Parterre bis hoch hinauf zum ſiebenten Stock. Fünf lange Reihen Walzenſtühle rumoren in der Mühle. Was von ihnen geſchrotet, gemahlen und aufgelöſt wird, das ſortieren die mächtigen Planſichter in hunderterlei verſchiedene Produkte, die auf ſog. Griesputzmaſchinen wieder gereinigt und nach ihrem ſpezifiſchen Gewicht getrennt werden. Wenn wir die ſiebenſtöckige Mühle mit ihrem neuen, blitzblanken Maſchinen durchwandert und uns an der tadelloſen Reinheit in allen Räumen erfreut „haben, dann haben wir immer noch kein Mehl ge⸗ die erſte 5 5 5 8 ſehen. Denn automatiſch, wie die Weizens aus Schiff und Waggon, die Ausladung des automatiſch wie Reinigung und die Fabrikation, ſo läuft auch das fertige blütenweiße Mehl mit all ſeinen Neben⸗ produkten automatiſch von der Mühle zum Mehl⸗ er in die Mehlkäſten, aus denen die verſchiede⸗ nen Sorten automatiſch abgeſackt und abgewogen werden. Menſchenhände bedarf es nur noch für das Verſchnüren und Plombieren der gefüllten Säcke. Automatiſch mit der Rutſchbahn oder dem laufenden Band erfolgt auch die Verladung der Mehlſäcke auf Autos, Eiſenbahnwagen oder ins Schiff. Die Klein⸗ packungen für das„Rheingold“ ⸗Auszug⸗ mehl werden in einem beſonderen Packraum auto⸗ matiſch abgefüllt und abgewogen und von flinken Frauenhänden verſchnürt und verpackt. Damit aber alles ſeine Richtigkeit hat, verfügt die Großmühle auch noch über ein Der Reichsinnenminiſter veröffentlicht eine Be⸗ kanntmachung, die eine Zuſammenfaſſung aller Beſtimmungen über das deutſche Paßweſen enthält. Die Hauptbeſtimmungen lauten: Deutſche Päſſe werden als Reiſepäſſe, Dienſtpäſſe, Miniſterialpäſſe und Diplomatenpäſſe ſowie als Fremdenpäſſe ausgegeben. Reiſepäſſe werden als Einzelpäſſe oder als Familienpäſſe ausgeſtellt. Familienpäſſe können Ehegatten ſowie Eltern oder Elternteilen mit ihren Kindern unter 15 Jahren und, wenn es ſich um Auswanderer handelt, mit ihren minderjährigen Kindern auch über 15 Jahren zu ge⸗ meinſchaftlichen Reiſen ausgeſtellt werden. Die nach⸗ trägliche Aufnahme der Kinder in den Paß der Eltern oder eines Elternteils iſt zuläſſig. Familienpäſſe können von den Ehegatten, den Eltern und den Elternteilen auch zu Einzelreiſen benutzt werden. Kinder unter 15 Jahren erhalten einen Ein⸗ zelpaß nur, wenn ſie nach ausländiſchem Recht eines ſolchen Paſſes bedürfen. Die Paßbehörden ſind ver⸗ pflichtet, den Geltungsbereich eines Reiſepaſſes auf das Inland oder auf beſtimmte außerdeutſche Staaten zu beſchränken, wenn beſondere Umſtände es geboten erſcheinen laſſen. Reiſepäſſe werden auf die Dauer von fünf Jahren ausgeſtellt, wenn nicht beſondere Umſtände die Ausſtellung auf eigenes Laboratorium und über eine eigene Bäckerei. Hier werden alle Mehle, bevor ſie dem Konſum über⸗ geben werden, chemiſch unterſucht und auf ihre Back⸗ fähigkeit uſw. ausprobiert, da nur den höchſten An⸗ forderungen entſprechende Produkte zur Ablieferung gelangen, weil die Kauffmannmühle den höchſten Wert auf die Herſtellung beſter Qualitätsmehle und damit auf den Ruf ihrer Fabrikate legt. Die geſamte Anlage iſt in ihrer ſyſtematiſchen und überſichtlichen Anordnung ein Muſterbeiſpiel für Raumnützung und Maſchinenpflege. Hier ſieht man, wie ein ſtarker Wille, wie klare Dispoſition, Ord⸗ nungsſinn und Reinlichkeit dem ganzen Betrieb das Gepräge gibt. Und dieſes Empfinden wird noch ge⸗ ſtärkt, wenn wir nachträglich noch die muſtergültigen, hellen Büroräume und die geſamte kaufmänni⸗ ſche Organiſation betrachten. Das Verhältnis zwi⸗ ſchen der Geſchäftsführung, den Prokuriſten, den An⸗ geſtellten und der Arbeiterſchaft iſt bei der Kauff⸗ mannmühle von jeher ſehr gut geweſen. Das ergibt ſich auch aus der Tatſache, daß viele Mitarbeiter dem Betriebe ſchon 10, 15, 25 Jahre und darüber ange⸗ hören. U. a. wurde uns von Direktor Krämer, der mit ſeinem Obermüller Hof auf den Rund⸗ gang führte und den Produktionsgang von der An⸗ kunft des Weizens bis zur Verladung des Mehles ins Schiff auf das inſtruktivſte erläuterte, ein 70⸗ jähriger Werkmeiſter vorgeſtellt, der als Senior ſchon über 40 Jahre in dem Unternehmen tätig iſt. Viele Glückwünſche werden der angeſehenen Firma von allen Seiten zugehen. Wir ſchließen uns dieſen Wünſchen von Herzen an. Unter der her⸗ vorragenden Leitung der Direktoren Franz Bueſchler, Emil Schmitz und Hugo Krämer hat das Unternehmen in der Nachkriegszeit ſich nicht nur behauptet, ſondern immer mehr vervollkommnet umd ſeinen Kundenkreis immer weiter ausgedehnt. Deshalb wird dem Werk auch in Zukunft eine ge⸗ deihliche Weiterentwicklung beſchieden ſein. Den Ge⸗ ſchäftsfreunden wird anläßlich des Jubiläums eine wertvolle Erinnerungsgabe in Geſtalt einer künſt⸗ leriſch ausgeführten Jubiläums mappe mit Original⸗Radierungen vom Kunſtmaler Rudi Mül⸗ ler's, Mannheim überreicht. Sch. Neuregelung des Paßweſens eine kürzere Zeit geboten erſcheinen laſſen. Der Reiſepaß iſt zu verſagen, wenn Tatſachen die An⸗ nahme rechtfertigen, daß der Paß in den Händen des Inhabers die innere oder die äußere Sicherheit oder ſonſtige erhebliche Belange des Reiches oder eines deutſchen Landes gefährdet. Der Reiſepaß iſt ferner zu verſagen, wenn Tatſachen die Annahme rechtferti⸗ gen, daß der Paßbewerber den Paß benutzen will, um ſich einer Strafverfolgung oder Strafvollſtreckung, die im Inland gegen ihn ſchwebt, zu entziehen; ſich ſeinen ſteuerlichen Pflichten zu entziehen öder um die Zolle⸗ vorſchriften zu übertreten oder ſeiner ziehen; in fremde Heeresdienſte Reiſepaß kann verſagt werden, wenn Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß der Paßbewerber den Paß benutzen will, um ſich durch Abwanderung aus dem Inland in das Ausland ſeinen geſetzlichen Unter⸗ haltspflichten zu entziehen. Ein Reiſepaß zur Rück⸗ kehr in das Reichsgebiet darf nicht verſagt werden. Minderjährigen, mit Ausnahme von Ehe⸗ frauen, dürfen Reiſepäſſe nur auf Antrag oder mit Einwilligung des geſetzlichen Vertreters ausgeſtellt werden. Bei Ausſtellung eines neuen Reiſepaſſes iſt ein vorhandener alter Reiſepaß einzuziehen. Befinden ſich in einem einzuziehenden Reiſepaß noch gültige ausländiſche Sichtvermerke oder ſonſt wichtige Vermerke ausländiſcher Behörden, ſo kann der Paß dem Inhaber belaſſen werden. Die einzelnen Seiten zu umgehen; ſich einzutreten. Der Dienſtverpflichtung inder Reichswehr zu ent⸗ Preis 50 pig. Uberall zu haben! für Baden und 1 Pal mit Anschlüssen nach allen Richtungen Erheblich erweitert: Wicehtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz Flugplan der Lufthansa des Paſſes ſind mit Ausnahme der erwähnten aus⸗ ländiſchen Vermerke alsdann mit dem Vermerk„Un⸗ gültig“ zu verſehen. Die Geltungsdauer eines auf eine kürzere Zeit als fünf Jahre ausgeſtellten Reiſe⸗ paſſes kann bis zur Geſamtgeltungsdauer von fünf Jahren vom Ausſtellungstag ab verlängert werden, wenn nicht beſondere Umſtände die Verlängerung auß eine kürzere Zeit geboten erſcheinen laſſen. Der Reiſepaß kann dem Inhaber entzogen werden, wenn Tatſachen bekannt werden, die die Verſagung des Paſſes gerechtfertigt hätten. Die Verſagung und die Entziehung des Paſſes erfolgen in der Regel ohne Angabe von Gründen. Das gleiche gilt, wenn der Paß entgegen dem Antrage des Bewerbers mit einer zeitlichen oder räumlichen Beſchränkung ausgeſtellt wird. ö 5000 Auslanosdeutſche auf dem Sängerbundesfeſt Das vom 21. bis 24. Juli ſtattfindende Deutſche Sängerbundesfeſt, zu dem bereits vor einiger Zeit über 31000 feſte Anmeldungen vorlagen, wird auch von über 5000 Auslandsdeutſchen aus über zehn europäiſchen und überſeeiſchen Ländern beſucht werden, zu denen noch eine Reihe von Reiſegeſell⸗ ſchaften kommen. Die größten Teilnehmerzahlen ſtellen Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei land ſchon eingetroffen ein etwa 70köpfiger Männer⸗ chör aus San Franzisko. Es kommen weiter Abord⸗ nungen aus Brooklyn, Milwaukee und Newyork, Vorſitzender des nordamerikaniſchen Sängerbundes iſt Dr. Seufferth. binierten Männerchor von etwa 200 Sängern, die Schweiz Chöre aus Zürich(90 Mann) und Baſel, Dänemark eine Abordnung von etwa 30 Sängern, Riga 30, Reval 50, ſchließlich ſind noch deutſche Sänger angemeldet aus Holland(Amſterdam), aus Siebenbürgen, aus Südwieſtafrika, und Paläſtina. dv. * Vorverlegung der internationalen Rheinſchiff⸗ fahrtskonferenz. Aus Rotterdam wird gemeldet: Der Zeitpunkt für den Beginn der für Mitte des nächſten Monats in Rotterdam angeſetzten internationalen Konferenz von Vertretern der Rheinſchiffahrt iſt um zwei Tage vorverlegt worden, ſo daß die Konferenz ſtatt am 14. bereits am 12. Juli beginnen wird. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Mittwoch Herr Peter Mayfarth mit ſeiner Gattin Pauline geb. Eiſenmann, Neckarau, Im Wörthel 20. Auch der Schluß mit der Szene von Wozzecks und Maries unſchuldigem Kind, das den andern Kindern nacheilt, wenn ſte neugierig davonlaufen, um noch etwas von dem nächtlichen Geſchehnis am Waldteich zu erhaſchen, kann die penetrante Nähe der erſten beiden Akte nicht beſitzen, die ſich oft, wie in den Szenen mit Hauptmann und Doktor zur Unerträg⸗ lichkeit ſteigert. Die Unſchuld entwaffnet auch hier, ſelbſt wo man den Verdacht nicht ganz unterdrücken kaun, daß dieſes Kindlein ein wenig um der Wir⸗ kung auf die holde Weiblichkeit willen an den Schluß des Werkes geſetzt wurde. Wie dem auch ſet, die Szene verfehlte ihre Wirkung nicht, wie denn überhaupt der letzte Akt mit ſeinem ganz andern Stil ein viel geneigteres Publikum fand als die bei⸗ den erſten, in denen der Beifall zuerſt nieder⸗ geziſcht wurde, ſich dann regſamer erhob, um ſchließ⸗ lich recht ſtark zu werden. Es wäre bei einigen Vor⸗ hängen geblieben, hätte nicht ein Pfeifer mit einer bewundernswerten Ausdauer einen nicht enden⸗ wollenden Epilog der geſpitzten Lippen der Aufführung nachgeſandt, was natürlich die Oppoſition der Klatſchenden immer mehr auf den Plan rief. So kann es zu Erfolgen kommen. * Selbſtverſtändlch galt die Anerkennung vor allem auch der Vorſtellung, die eine außerordentliche Ge⸗ ſchloſſenheit beſaß. Das Orcheſter bewältigte „ſpielend“ die ungeheuer ſchwierige Partitur, die Joſeph Roſenſtock mit der ihm eigenen Genauig⸗ keit verwaltet, durch die allein eine ſolche Rieſen⸗ arbeit bewältigt werden kann. Auch die Sänger haben hier eine„höhere Mathematik“ zu ſtudieren, die bei allzu ſtarkem operndramatiſchem Ehrgeiz in dleſer Richtung zu manchem Stimmtod führen würde. Aber die Regie des Intendanten Maiſch hatte den nötigen Ausgleich in der vorbildlichen mimiſchen Prägung der Geſtalten geſchaffen, die nicht auf Koſten der Stimme, ſondern mit beſter Schauſpielkunſt die Vorgänge, über die ſich die Muſtk wie ein Alpdruck legt, zu verdeutlichen. Allen voran der in ſeiner Dumpfheit grandioſe Wozzeck von Wilhelm Trieloff, der auch ſtimmlich eindrucksvoll anſchlug. Ferner die von ihren Trieben gehetzte Marie von Elſe Schulz, die Geſtalten des Doktors und Hauptmanns, von den Herren Mang und Bart lin 9 ſcharf gezeichnet, der heitere Andres Kuppinge der ſtrotzende Tambourmajor 1 8, Neugebauers, mit den anderen Rollenträgern, alles Leiſtungen von ſtärkſter Eigenart. Dr. Löff⸗ lers Bühnenbilder waren ſehr ſtimmungsträchtig. Im Ganzen ein Abend, der als Leiſtung Reſpekt ab⸗ nötigte, als Eindruck mit der Schwüle des Tages übereinſtimmte. Man verlangte nach Luft.. Dr. K. Der Mann, der ſchnarchte Skizze von Kurt Miethke Als das Dienſtmädchen Roſita ſo wie jeden Mor⸗ gen den Teewagen ins Schlafzimmer des Millionärs Tolien fuhr, blieb ſie erſtarrt mitten im Zimmer ſtehen. Dann ſtieß ſie einen entſetzlichen Schrei aus und ſtürmte die Treppe hinunter, immerfort ſchreiend:„Mord! Mord! Mord!“ 6 Zehn Minuten ſpäter war die Polizei da. Kom⸗ miſſar Kay unterſuchte das Zimmer genau. Offen⸗ ſichtlich hatte der Täter Eingang durch das Fenſter gefunden, nachdem er mit einer Leiter heraufgeklet⸗ tert war. Er hatte ſeinem Opfer das Meſſer— ein Taſchenmeſſer— tief in die Bruſt geſtoßen und ſich dann durch das Fenſter wieder davon gemacht. Es gab keine Fingerabdrücke. Weder auf dem Fenſter⸗ brett noch auf dem Meſſergriff. Der Fall ſchien ſehr einfach zu liegen. Man ver⸗ dächtigte ſofort einen Diener, den Tolien vor ein paar Tagen Knall und Fall entlaſſen hatte. Der Mann wurde ſofort verhaftet und konnte kein ein⸗ wandfreies Alibi nachweiſen. Man behielt ihn vor⸗ läufig in Sicherheit, obwohl er Stein und Bein ſchwor, daß er es nicht geweſen wäre. Kay ſtand vor einem Rätſel. Der Ermordete hatte kaum Feinde gehabt. Allerdings— da war ein Punkt, der ihm zu denken gab. Das geſamte Ver⸗ mögen des Millionärs fiel an ſeinen Neffen Fred, mit dem er immer im beſten Einvernehmen geſtan⸗ den. Neunzehn Millionen. Eine nette, runde Summe. Kay intereſſterte ſich lebhaft für dieſen Neffen und ließ ihn zu ſich kommen. Ein ſympathiſcher, junger Mann, der erſtaunlich lange Vorderzähne beſaß; Raubtierzähne, dachte Kay, als er ihn ſich anſah. Aber außer dieſen Zähnen hatte Fred nichts irgend⸗ wie Auffälliges an ſich. „Wo waren Sie in der Mordnacht?“ fragte Kay. „Zu Hauſe“, lächelte Fred, und ſeine Augen fun⸗ kelten hell. „Hm, können Sie das nachweiſen?“ „Ich fürchte, nein. Oder doch, warten Sie mal. Wir müßten meine Wirtin befragen.“ Fred wohnte in einem ſehr vornehmen Fremden⸗ heim in vier luxuriöſen Zimmern. „Wie ſoll Ihre Wirtin das wiſſen?“ fragte Kay. „Na, um es nur zu. geſtehen“, lachte Fred,„ich ſchnarche. Ich ſchnarche ganz entſetzlich. Sie beklagt ſich ſchon lange bitter darüber. Wenn ſie mich geſtern abend ſchnarchen gehört hat, dann wäre ich gerettet.“ Kay klingelte ſofort in der Penſion an. „War Fred Tolien geſtern abend zu Hauſe?“ fragte er die Wirtin, die ſich am Apparat meldete. Die Frage wurde bejaht. „Haben Sie ihn in ſeinem Zimmer gehört?“ „Ja, er hat die ganze Nacht fürchterlich geſchnarcht. Er iſt ſchon um elf zu Bett gegangen. Herr Petri von nebenan hat ſich heute morgen wieder beſchwert.“ „Danke“, ſagte Kay und hängte ab.„Sie können gehen.“ Kay beobachtete den jungen Mann bei dieſen Worten ſehr ſcharf, und es war klar, daß ein Auf⸗ atmen über ſeine Züge glitt. a Kaum war Fred draußen, als ſich Kay auch ſchon über das Meſſer herſtürzte und es mit ſeiner Lupe unterſuchte. Er hatte Glück. Er fand, was ihm fehlte. Und das war nichts als ein weißes Stäub⸗ chen. Ein ſchillerndes, weißes Blättchen. Der Ge⸗ richtsarzt, der gerade kam, beſtätigte ſofort, daß es ſich um Kokain handelte. Es hatte in dem Einſchnitt geſeſſen, in dem die Meſſerſcheide lag, wenn das Meſſer zugeklappt war. Jemand mußte es in der Taſche gehabt haben, der zugleich ein Päckchen Kokain in der Taſche trug. Ein Stäubchen davon hatte ſich in dem Einſchnitt gefangen. Und dieſes Stäubchen ſollte das Verhängnis des Täters werden. Kay fuhr ſofort los. Die Wirtin Freds öffnete ihm erſtaunt die Tür und ließ ihn nur widerwillig zu dem jungen Herrn ins Zimmer. Fred ſtand auf und wurde totenblaß. „Ich muß Sie noch etwas fragen, Herr Tolien. Uebrigens, nach was riecht es hier ſo eigenartig?“ „Nichts. Eine entzwei gegangene Schallplatte, die ich dummerweiſe in den Ofen geſteckt habe...“ Kay ſah ſich um. In der Ecke ſtand ein rieſiges Grammophon. Auf einem Tiſchchen daneben lagen drei Plattenteller. Kay ſtarrte eine Weile darauf, dann lachte er kurz und ſcharf. „Sie ſcheinen ein Grammophonliebhaber zu ſein Uebrigens, woher bekommen Sie das viele Kokain?“ Wieder wurde Fred Tolien blaß.„Von Straßen⸗ händlern“, ſagte er. „Sehen Sie, Sie hätten das Kokain aber nicht in dieſelbe Taſche ſtecken ſollen wie das Meſſer.“ „Warum nicht?“ fragte Fred. Und dann biß er ſich auf die Lippen, denn er wußte, daß er ſich verraten hatte. Unter Kays machtvollem Blick ſtammelte er plötzlich hervor:„Ja, ich war es, Ich habe ihn ermordet.“ „Und wie Sie es gemacht haben, brauchen Sie mir gar nicht zu ſagen. Sie haben ſich Schallplatten her⸗ geſtellt mit Schnarchgeräuſchen. Drei große Doppel⸗ platten, die mit dieſem modernen Apparat ununter⸗ brochen geſpielt werden konnten. Damit hatten Sie Ihr Alibi. Sie brauchten die Platten nur noch zu verbrennen und wären gerettet geweſen, wenn nicht dummerweiſe ein Stäubchen Kokain in dem Meſſer geſeſſen hätte. Daß Sie ſchnupfen, habe ich gleich an Ihren Augen geſehen.“ Fred ſank zuſammengebrochen in einen Seſſel und flüſterte faſt unhörbar:„Ein Stäubchen! Ich bin über ein Stäubchen geſtolpert..“ Eine ttalieniſche Goethe⸗ Gedenkfeier in Frankfurt a. M. In Frankfurt a. M. findet vom 3. bis 9. Juli im Rahmen des Goethejahres eine italieniſche Goethe⸗Gedenkwoche ſtatt. Die Feierlich⸗ keiten umfaſſen Opernaufführungen ita⸗ lieniſcher Meiſter, eine Ausſtellung italieniſcher und deutſch⸗italieniſcher Kunſt der Goethezeit, Vor⸗ träge italieniſcher Wiſſenſchaftler und muſika⸗ liſche Veranſtaltungen.— Anläßlich des auf dieſes Jahr ſtattfindenden 150. Todestages von Goethes Vater wird im Auftrage der königlich⸗italieniſchen Akademie: Prof. Farinelli⸗Turin, das der Stadt Frankfurt gewidmete Tagebuch von Goethes Vater überreichen, und ferner wird an ſeinem Ge⸗ burtshauſe eine Gedenktafel angebracht werden. Ein Schubert⸗Feſtſpiel in Wien. Im Rahmen des Zehnten Internationalen Muſikfeſtes für neue Muſik in Wien findet neben der Haydn⸗Feier auch eine Schubertiade in Schuberts Geburtshaus ſtatt. Im Programm der Schubert⸗Feier iſt unter Mitwirkung bekannter Wiener Soliſten und Chöre eine Konzertveranſtaltung vorgeſehen. mit je etwa 1000 Sängern. Aus US A iſt in Deutſch⸗ Polen entſendet einen kom eine eintr. ſtücke deſſen in T. heim Ji einga Heu ſchmer legun⸗ litärv⸗ für Guſta Sonntag erfolgten Beerdigung war der geſamte Mittwoch, 29. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ite“ Nummer 2980 5. Se Schwere Anruhen infolge einer Zwangsverſteigerung * Göbrichen(Amt Pforzheim), 29. Juni. Am 27. Juni mittags 12 Uhr erſchien bei dem Landwirt Karl Hofſäs ein Gerichtsvoll⸗ zieher in Begleitung eines Gendarmerie⸗Wacht⸗ meiſters, um Grundbuchkoſten einzutreiben. Es ſollte ein ſunges Rind von eineinhalb Jahren ver⸗ ſteigert werden. Als Intereſſent erſchien ein Pforz⸗ heimer Metzgermeiſter. Das erſte Gebot des Stei⸗ gerers ſchwankte zwiſchen 24 und 28 Mark für das Rind, das etwa fünf Zentner wog und 140—150% Wert darſtellte. Der umſtehenden Leute bemächtigte ſich unter dieſen Umſtänden große Erregung. Die Lage wurde derart bedrohlich, daß der beglei⸗ tende Gendarmeriebeamte den Pforzheimer Notruf alarmierte. Es trafen alsbald vier Beamte aus Pforzheim ein, die etwa ſteben Perſonen, darunter den Landwirt Hofſäs und ſeinen Vater, feſtnahmen und im Ortsarreſt unterbrachten. Die Vernehmun⸗ gen zogen ſich ziemlich in die Länge. Inzwiſchen war der Metzger, der zuletzt für das Rind 60, geboten hatte, von ſeinem Kauf zurückgetreten, zumal auch der Landwirt von anderer Seite Geld bekommen hatte, um die Pfändungsſchuld zu begleichen. Gegen Abend kam es erneut zu Zuſammen⸗ rottungen vor dem Rathaus. Als um 9 Uhr eine größere Bereitſchaft der Pforzheimer Polizei eintraf, begann die Menge mit Steinen und Holz⸗ ſtücken zu werfen. Es entwickelte ſich ein regelrechter Sturm auf das Rathaus, deſſen Fenſterſcheiben und zum Teil auch Dachziegel in Trümmer gingen. Schließlich wurde das Pforz⸗ heimer Ueberfallkommando herbeigerufen. Inzwiſchen war es dunkel geworden. Am Orts⸗ eingang hatten Dorfbewohner die Hauptſtraße mit Heu wagen verbarrikiert. Gleichzeitig wurde rings um das Rathaus die Straßen⸗ beleuchtung durch Steinwürfe außer Be⸗ trieb geſetzt. Nach 10 Uhr traf das Ueberfallkom⸗ mando ein. Im Augenblick war eine Schlacht im Gange. Zunächſt wurde das Polizeiauto mit Steinen, Holzſtücken und Brettern beworfen, dann fielen auch Schüſſe. Von welcher Seite zuerſt geſchoſſen worden iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Polizei feuerte, um die Straße freizumachen, Schüſſe ab. Dabei wurde der 62jährige Landwirt Baſtian durch einen Schulterſchuß verletzt. Außerdem gab es mehrere Leichtverletzte, darunter eine 48jährige Frau, die einen Schuß in den Arm erhielt. Der ſchwer⸗ verletzte Landwirt Baſtian wurde ins Städtiſche Krankenhaus nach Pforzheim verbracht. Unter den Polizeibeamten haben einige Ver⸗ letzungen durch Steine u. dgl. erlitten. Das Ueber⸗ fallkommando fuhr in ſchneller Fahrt am Rathaus vor, nahm die Feſtgenommenen mit und verließ ebenſo raſch das Dorf am unteren Ausgang nach Stein zu. Im übrigen iſt die Nacht in Göbrichen ziemlich ruhig verlaufen. Geſtern vormittag nach halb 9 Uhr traf die Pforzheimer Staatsanwaltſchaft mit Gendarmerie und Schutzpolizei hier ein. Die Polizei beſetzte in Gruppen zu je zwei Mann mit übergehängtem Ka⸗ rabiner die Straßen und Ortsausgänge. Das Dorf wurde darauf nach Waffen durchſucht. Der„Pforzheimer Anzeiger“, dem wir dieſen Bericht entnehmen, meldet noch: Göbrichen zählt 1200 Einwohner und iſt eine verhältnismäßig arme Gemeinde. Im ganzen haben etwa fünf Perſonen erhebliche Verletzungen davongetragen. Aus Baden Proteſt gegen die fünfte Notverordnung Karlsruhe, 29. Juni. Vertreter des Reichsbun⸗ des der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, aus dem Lande Baden nah⸗ men am 25. und 26. Juni auf einer Tagung in Karls⸗ ruhe Stellung zur Verſorgung und Fürſorge der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen. Es wurde beſchloſſen, gegen die verſorgungsrechtlichen Verſchlechterungen in der fünften Notverordnung durch Telegramme an den Reichspräſidenten, Reichs⸗ kanzler, Reichsfinanzminiſter und Reichsarbeitsmini⸗ ſter zu proteſtieren. Eine Entſchließung, die alle die Wünſche und Forderungen des Verbandes enthält, fand einſtimmig Annahme. 5 Eine Mühle abgebrannt * Niefern, 28. Juni. Heute nacht iſt die Kirn ⸗ hachmühle von Viktor Gregel vollſtändig durch Feuer zerſtört worden. Der Schaden wird auf annähernd 60 000 RM. geſchätzt. Bewaffneter Sittlichkeitsattentäter gefaßt * Offenburg, 27. Juni. Von der Gendarmerie Offenburg wurde der übelbeleumundete Joſeph Rogg aus Gremmelsbach bei Triberg feſtgenom⸗ men. Er war veyächtigt, einen Notzuchtsverſuch mit Waffengewalt an einer Frau aus Nußbach bei Triberg verübt zu haben. In der Unterſuchungs⸗ haft geſtand er nicht nur dieſen ein, ſondern gab frei⸗ willig auch zu, am 24. Mai auf der Landſtraße Bi⸗ berach— Gengenbach die Hildegard Gießler aus Zell d. H. angefallen und durch zwei Schüſſee verletzt zu haben. Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden * Fahr, 28. Juni. Bei der Entleerung einer Abortanlage auf dem Bahnhofsplatz wurde die Leiche eines neugeborenen Mädchen gefunden. Die Leiche dürfte etwa 4 Wochen in der Grube ge⸗ legen haben. Die Kindsmutter iſt unbekannt. Selbſtmorde Frieſenheim(Amt Lahr), 29. Juni. Hier hat ſich geſtern abend ein 59 Jahre alter verwitweter Landwirt rhängt. Er war ſchon längere Zeit ſchmer krank. Vor drei Jahren ſchied ſeine Schwe⸗ ſter auf gleiche Weiſe aus dem Leben. Ringsheim(Amt Lahr), 29. Juni. Der 25 Jahre alte, mit einem ſchweren Leiden behaftete Dienſt⸗ knecht Hofſtetter von hier ließ ſich am Montag vom Schnellzug überfahren. Der Körper wurde mitten durchgeſchnitten. Hofſtetter war ſofort tot. * Ebingen a.., 29. Juni. starb in Heidelberg im Diakoniſſenhaus der frühere Am letzten Freitag langjährige Gemeinderat, Landwirt W. Wacker, im faſt vollendeten 77. Lebensjahre. Noch bis zum Jahre 1926 war Wacker im Gemeinderatskollegium tätig und war Stellvertreter des Bürgermeiſters. Sein aufrechter und offener Charakter verſchafften ihm jederzeit bei allen Parteien Achtung und Gel⸗ tung. Seine politiſche Ueberzeugung hielt er in Ehren. Nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Ge⸗ meinderat blieb er der Mann der Sachlichkeit, Ge⸗ rechtigkeit und vor allem der Vornehmheit, der die Nöten der Gemeinde kannte. Bei der am Gemeinderat mit den Beamten anweſend. Bürger⸗ meiſter Rein le widmete dem Verſtorbenen ehrende und anerkennende Worte unter gleichzeitiger Nieder⸗ legung eines Kranzes. Für den Krieger⸗ u und Mi⸗ litärverein ſprach Vorſtand Peter Jung II und für die evangeliſche Kirchengemeinde Kaufmann Guſtav Jung. Aus der Pfalz Leiche im Felde aufgefunden * Grünſtadt, 29. Juni. Am Montag abend wurde eine männliche Leiche im Felde aufgefunden. Es handelt ſich um den 64jährigen Johannes Klein z aus Pfeddersheim, der lange Jahre in Grünſtadt tätig war. Vermutlich iſt ein Herzſchlag die Todes⸗ urſache. Beim Felſenklettern abgeſtürzt * Dahn, 29. Juni. Als am Sonntag nachmittag der ledige Arbeiter Kemmerer eine Kletterpartie unternahm, rutſchte er plötzlich aus und ſtürzte von beträchtlicher Höhe ab. Dabei zog er ſich ſchwere Verletzungen zu. Zwei Rippen wurden eingedrückt; eine Rippe und ein Arm ſind gebrochen. Der Mann wurde in das Krankenhaus Rodalben gebracht und ſofort vperiert. Schwurgericht Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 27. Juni. Die zwei politiſchen Mordtaten von Oberhauſen und Ramſen kommen in einer Sonderſitzung des Schwurgerichts am 4. und 5. Juli zur Verhandlung. Angeklagt iſt im erſten Falle der Schmiedemeiſter Ernſt Baar in Oberhau⸗ ſen,, im zweiten Falle der Schmied Karl Langen⸗ bein vom Ripperterhof b. Ramſen, in beiden Fällen wegen Totſchlags. Außerdem hat ſich im letzteren Falle noch der Landwirt Adolf Wick vom Ripperter⸗ hof zu verantworten. Nachbargebiete 7000 Mark aus einem Auto geſtohlen O. Sch. Frankfurt a.., 28. Juni. Die Ein⸗ kaufsgenoſſenſchaft der Zigarren⸗ und Tabakhänd⸗ ler iſt durch einen recht ſeltſamen Diebſtahl um rund 7000 Mark geſchädigt worden. Der bereits ſeit 18 Jahren bei der Genoſſenſchaft beſchäftigte Kraft⸗ fahrer fuhr mit ſeinem Laſtkraftwagen nach dem Poſtamt, wo er verſchiedenes zu erledigen hatte. In dem Auto befand ſich u. a. ein Paket mit 4000 Mark Geld, Papiergeld und Silbergeld, in Rollen mit dem Stempel der Genoſſenſchaft. Ferner ein Sparkaſſen⸗ buch auf 8000 Mark lautend, und mehrere Schecks von etwa 2000 Mark. Mit Rückſicht auf den wert⸗ vollen Inhalt hatte der Kraftfahrer einen Bekann⸗ ten mitgenommen, den er beauftragte, auf der Straße das Auto zu beaufſichtigen, ſo lange er in der Poſt zu tun hatte. Plötzlich erſchien ein etwa 25⸗ jähriger Radfahrer, der den Wächter aufforderte, ſofort in das Poſtamt zu gehen, der Chauffeur wolle ihm etwas mitteilen. Als beide aus der Poſt heraus⸗ eilten, mußten ſie feſtſtellen, daß in der Zwiſchenzeit das Auto beraubt worden war. Das Paket fehlte, der Radfahrer war verſchwunden. Der Dieb⸗ ſtahl iſt in ſeiner ganzen Anlage recht ſeltſam. Wo⸗ her wußte der Dieb von dem Geldpaket? Die Ant⸗ wort auf dieſe Frage wird auch die Klärung des Diebſtahls bedeuten. * * Darmſtadt, 28. Juni. Die Perſonalien der bei⸗ den bei dem im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Motorradunglück getöteten Motorradfahrer konnten nunmehr feſtgeſtellt werden. Es handelt ſich um den 29jährigen Metzgermeiſter Bauer aus Darm⸗ ſtadt und den 24jährigen Studenten Hans Becker, gebürtig aus Sondershauſen. * Bad Kreuznach, 27. Juni. In den geſtrigen Vormittagsſtunden wurde im Stadtinnern die 33⸗ jährige Frau Klee geb. Korbion von einem Poſt⸗ auto überfahren, wobei der Frau die Räder über den Kopf gingen. In bewußtloſem Zuſtande wurde ſie ins Städtiſche Krankenhaus gebracht, wo ſie bald an den ſchweren Verletzungen ſtar b. Tennismeiſterſchaften von Wimbledon Ueberraſchungen im Herren⸗Einzel— Zwei ſchöne Erfolge von Frl. Krahwinkel⸗v. Cramm Bei anhaltend ſchönem Wetter und dem üblichen Maſſenbeſuch wurde am Dienstag bei den All⸗England⸗ Tennismeiſterſchaften in Wimbledon im Herren⸗ Einzel um den Eintritt in die Vorſchlußrunde ge⸗ kämpft. Für die Ueberraſchung des Tages ſorgte der Japaner Jiro Satoh, der den amerikaniſchen Vor⸗ jahrsſieger Sidney Wood mit:5, 715,:6,:4 aus dem Rennen warf. Von den Amerikanern konnte ſich über⸗ haupt nur der junge US.⸗Meiſter Ellsworth Vi⸗ nes durchſetzen, der den Deutſch⸗Spanier Maier ver⸗ hältnismäßig leicht mit:2,:8,:2 ſchlug. Frank Shields, der dritte Amerikaner unter den„letzten Acht“, unterlag nämlich gegen Englands Ltebling „Bunny“ Auſtin in einem herrlichen Kampf mit 611, :7,:7,:1. Vor dieſem Erfolg hatten die Engländer allerdings eine Enttäuſchung erlebt, da der Auſtralier Crawford über Perry mit 72:5,:6,:6,:6 ſtegte. Für die am Donnerstag zum Austrag kommende Vor⸗ ſchlußrunde der Herren haben ſich mithin der Japaner Jiro Satoh, der Amerikaner Vines, der Engländer Auſtin und der Auſtralier Crawford qualifiziert. Die einzigen noch im Wettbewerb liegenden Deutſchen, das Paar Hilde Krahwinkel⸗ v. Cramm, konnten am Dienstag im Gemiſchten Doppel gleich zu zwei ſehr ſchönen Erfolgen kommen. Die Deutſchen beſtegten zu⸗ nächſt die Engländer Rudgley⸗Olliff mit 618,:5 und ſchlugen dann im nächſten Spiel überraſchend die ſehr ſtarke engliſch⸗japaniſche Kombination Thomas ⸗ Jiro Satoh mit 618,:6, 622. In dieſem Spiel war vor allem Hilde Krahwinkel in ganz glänzender Verfaſ⸗ ſung, ſie ſtach ihr Gegenüber vollkommen aus. Auch v. Cramm wurde im Verlauf des Kampfes immer beſſer. — Von den weiteren Doppelſpielen des Tages ſeien noch folgende Reſultate vermerkt: Mathieu⸗Brugnon— Ehe⸗ paar Peters:2,:6,:4, Betty Nuthall⸗Spencee— Roſam⸗ bert⸗Merlin 715, 376,:2; Helen Wills⸗Vines— Conquer⸗ que⸗Knottenbelt 618, 64. 5. Hanauer Kanutreffen Am 26. Juni fand in Hanau unter ſtarker Beteiligung des Publikums bei ſchönſtem Sonnenſchein die diesjährige Kurzſtreckenregatta ſtatt. Die einzelnen Rennen waren gut beſetzt; die Mannſchaften lieferten ſich zum Teil ſchärfſte Kämpfe. Die Organiſation klappte vorzüg⸗ lich. Es wurden 14 Rennen ausgefahren. Auf unſerem engeren Mannheimer Bezirk konnten 4 erſte Preiſe, ein zweiter und ein dritter Preis gebucht werden. Die Ergebniſſe Zweier⸗Faltbobt(Hanauer Stabtmeiſterſchaft): Sieger Hanauer Faltbootelub vor Kanugeſellſchaft Ha⸗ nau und Paddler⸗Gilde Hanau. Einer⸗Faltbobt(Anfänger):: Abt. 1: Sieger Lud⸗ wigshafener Kanu⸗Club Rottmüller vor Poſtſportverein Frankfurt mit 3/ Längen. Abteilung 2: Sieger Mannheimer Kanugeſellſchaft(Zahn) vor Jungdeutſchland Darmſtadt mit 3 Längen. Zweier⸗Kanadier: Sieger Frankfurter Kan u⸗ verein. Zweier⸗Faltbobt: Sieger: Kanu⸗Club 1922 Mainz vor Jungdeutſchland Darmſtadt. Einer⸗Faltbobt Jugend: Abteilung 1: Sieger Fran⸗ enthaler Kanu⸗Club(Klaiber) vor Kanu⸗ Geſellſchaft Hanau.— Abteilung 2: Sieger Frank⸗ furter Kanu⸗Club; 2. Mannheimer Kan u⸗ geſellſchaft(Fritz Becker) vor Paddler⸗Gilde Gießen. Zweier⸗Faltboot(Dame⸗Herr): Sieger Jung⸗ deutſchland Darmſtadt vor Saarbrückener Kanu⸗ Club. Zweier⸗Kajak(Junioren): Sieger Frankfurter Kanu⸗Club vor Mainzer Kanuverein 1920. Einer⸗Faltboot(Silber⸗Paddel von der Kinzig): Sieger Ludwigshafener Kanu⸗Club(Rottmüller) vor Marburger Kanu⸗Club. Einer⸗Kanadier: Sieger Kanu⸗ Club Wicking Höchſt vor Frankfurter Kanuverein. Zweier⸗Faltboot(Anfänger): Abteilung 1: Sieger Frankfurter Kanu⸗Club vor Poſtſportverein Frankfurt. Abteilung 2: Sieger Mainzer Kan u⸗ verein 1920 vor Saarbrückener Kanu⸗Club. Einer⸗Faltbobt für Damen: Sieger Saarbrücker Kanu⸗Club(Guſtl Koch) vor Poſtſportverein Frank⸗ furt(Guſſy Wenzel) und Mannheimer Kan u⸗ geſellſchaft(Hilde Becker). Eiuer⸗Kajak: Steger Kanu⸗Club 1922 Mainz vor Frankfurter Kanu⸗Club. Einer⸗Faltboot(Altersklaſſe): Sieger Poſtſport⸗ verein Frankfurt vor Saarbrücker Kanu⸗Club. Zweier⸗Kajak(Senioren): Sieger Kan u⸗Club 22 Mainz vor Ppſtſportverein Frankfurt. Der neue Rektor an der D. H. f. L. Rektoratsübergabe in der Univerſttät In der alten Aula der Berliner Univerſität fand am Montag die feierliche erſte Rektoratsübergabe der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen ſtatt, der unzählige Ehrengäſte und offizielle Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, des Heeres und der Marine, ſowie der deutſchen Turn⸗ und Sportverbände beiwohnten. Nach einer muſtkaliſchen Dar⸗ bietung ſprach der ſcheidende Rektor der D. H. f.., Geheim⸗ rat Prof Dr. Bier in bewegten Worten über den Kampf und die Arbeit der nun zwölf Jahre beſtehenden Sporthoch⸗ ſchule. In ſchwerer eiſerner Zeit wurde die Hochſchule am 15. Mai 1920 in derſelben Aula der Berliner Univerſität ins Leben gerufen. Symboliſch für die ſchwere Zeit ſoll auch die eiſerne Amtskette ſein, die Reichspräſtdent von Hindenburg am Vormittag des Rektoratswechſels den beiden Leitern der Sporthochſchule mit den wärmſten Wünſchen überreicht hatte. Dann übergab Geheimrat Prof. Dr. Bier ſinem Nachfolger, Geheimen Hofrat Prof. Dr. Sauerbruch das Zeichen ſeines Amtes. In ſeiner programmatiſchen Antrittsrede unterſtrich Prof. Sauerbruch die große nationale und volkserzieheriſche Bedeutung des Sports und der Sporthochſchule. Im Anſchluß an die Kuratoriumsſitzung wurde am Nachmittag in der Turnhalle des Sportforums eine Auguſt Bier⸗Büſte enthüllt und die Aſchenbahn des Sportſorums auf den Namen„Auguſt Bier Kampfbahn“ getauft. Die zahlreichen Ehrengäste bekamen dann noch Vorführungen im Laufen und Werfen zu ſehen, im Werfen von den Wüns⸗ dorfern Hirſchfeld, Reymann, Vogl und Grimm, die ſämt⸗ lich mit 15 Meter⸗Würfen aufwarteten. 30 Jahre Me Phönix Das Enoͤſpiel um den Jubiläums Pokal 25 Bezirksliga findet heute 1 abend zwiſchen SpVg Munden heim und M C 0s auf dem Phönixſport⸗ platz bei der UÜhlandſchule ſtatt. Es 9185 bis zur Ent⸗ iſt im Der große Jubtläums⸗Pobal Wronker, 8 1, 1, aus⸗ ſcheidung geſpielt. 9 Schaufenſter der Firma Gebrüder geſtellt. Am Freitag abend empfängt P 9 önix Mannheim die Ligamannſchaft des S V 1898 S ch w e tz ingen zum Saiſon⸗Schlußſpiel. Phönix wird ſeine Mannſchaft Hurch eine weitere Neuerwerbung verſtärken. Zahlen von der Deutſchen Fußball- Meiſterſchaft Beſſerer Geſamtbeſuch als im Vorjahre Es ſpricht für die ungebrochene Popularität des Fuß⸗ ballſports in Deutſchland, daß trotz ſteigender Wirtſchafts⸗ kriſe und Arbeitsloſigkeit der Beſuch der Endſpitele um dte Deutſche Fußballmeiſterſchaft in dieſem Jahre den vom Vorjahre noch übertroffen hat. Den 15 Treffen um die Bundesmeiſterſchaft haben insgeſamt 253 348 Beſucher beigewohnt, gegenüber 240 101 im letzten Jahr. Allerdings war ja auch der Verlauf der Kämpfe anregender als in der Saiſon 30/31. Den weitaus ſtärkſten Anteil an dieſer Ziffer hat natürlich das Endſpiel zwiſchen Eintracht Frankfurt und Bayern München in Nürnberg mit 52 000 zahlenben Beſuchern. Zu dieſem Treffen ließ allein die Reichsbahn 15 Sonderzüge laufen. Den nächſtſtärkſten Beſuch hatte das Zwiſchenrundenſpiel in Bochum zwiſchen Schalke 04 und HSV mit 32 617, es fol⸗ gen dann„Bayern“ gegen 1. FE Nürnberg in Man n⸗ heim mit 27112 und Schalke— Plauen in Dortmund mit 18 606. Dieſe Ziffern ſprechen auch deutlich für die wirtſchaft⸗ liche Bedeutung, die der Fußball erreicht hat. Am Fuß⸗ ball verdient nicht nur die Reichsbahn, es wird klar, warum ſich auch die Städte lebhaft um die großen Ver⸗ anſtaltungen des Bundes bemühen. Schwerer Anfall beim Autopreis von Lothringen Durch ein ſchweres Unglück wurde der auf der 5,5 Km. langen Rundſtrecke bei Nancy ausgetragene Autopreis von Lothringen getrübt. Der franzöſiſche Bugattifahrer Te⸗ dal di geriet in der 7. Kurve in höchſter Geſchwindigkeit aus der Bahn und raſte in die dichte Zuſchauermenge hin⸗ ein. Leider waren rei Menſchenleben zu beklagen und mehr als 20 Zuſchauer mußten mit teilweiſe erheb⸗ lichen Verletzungen ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen, während der Fahrer eine Gehirnerſchütterung und einen ſchweren Bruch erlitt. Als Sieger aus dem Rennen ging der bekannte Fran⸗ zoſe Wimille auf Alfa Romeo hervor, der die 80 Runden 1105 Km.) in:29:14 Stunden mit einer mittleren Stunden⸗ geſchwindigkeit von 110,932 Km. zurücklegte. Auf den näch⸗ ſten Plätzen kamen die Franzoſen 17 auf Bugatti (:81:48), Graf Czatkowſki auf Bugatti 82:88,6) und Etancelin auf Alfg Romeo(:89:82) ein. Der Hamburger Mercedes⸗Benz⸗Fohrer Broſchek belegte in 112834:48,8 Stunden einen guten fünften Platz. Freundſchaftsſpiel Edelweiß— Fidele 28 Eine Frau gewinnt den Kampf Am 28. Juni, nachmitags, trafen ſich auf den Stier le⸗ bahnen am Verbindungskanal beide Klubs zu einem Freund ſchaftsſpiel. Der Kampf war von vornherein ziem⸗ 115 offen, zumal beide Vereine auf den Bahnen heimiſch ſin, Die Klubs traten mit folgenden Mannſchaften an, 100 Kugeln mit Bahnwechſel, alſo auf jeder Bahn 50 Kugeln: Fidele W: Zoeller 547, Heck 483, Carl 497, Biſſinger 591, Oskar Helmle 458, Gehrig 628, Seel 568, Weber 565, Leon⸗ hardt 508 Holz.— Edel wei 6 8 Zettelmeyer 543, Glöckner 564, Eiſert 517, Kalt 549, Frey 525, Gärtner 514, Haſel 521, Holzapfel 535, Behle 52 Holz. Bis hier lag Fidele 28 mit nur 3 Holz in Führung, trotz der ſchönen Zahlen von Biſſinger und Gehrig. Da nun beim Club Edelweiß ein Mann infolge Verletzung nicht ontreten konnte, einigten ſich beide Mannſchoften, daß beim Club Edelweiß die Frau des Keglers Behle einſpringe⸗ Und dieſe Frau ſtellte den Sieg her, denn es warfen: Fritz Helmle 477 Holz, Frau Behle 493 Holz. Mithin gewann Edelweiß mit 5334 Holz mit einem Plus von 14 Holz gegen Fidele 28 mit 5820 Holz. Das Rück⸗ ſpiel ſoll am 81. Juli ſtattfinden. Eha. Pferdeſport Strausberg(28. Juni) 1. Verkaufs⸗Jagdrennen. 1400 4, 8400 Meter: 1. Jan⸗ ſens Simon(Wolff); 2. Fiametta; 3. Liliput. Toto: 20; Platz: 13, 22, 30. Ferner: Kili, Singida, Margherita 99 8 o, Blauer Vogel, Carmen, Exuſu. 2. Preis von Heſſenwinkel. 1400 IA, 1250 Meter: 1. Goldbergs Aron(Hiller); 2. Richtfeſt; 3. Septima; 4. Tra⸗ mont. Toto: 88; Platz: 17, 28, 16, 24. Ferner: Go ahead, rz og Wilhelm, Zarentochter, Drufus, Viot, Fliteba, omm voran, Lady, Moroskerl. 9. i Ehrenpreis und 1700 4, 8800 Meter: 1. de Un⸗Browns Osram(Murphy); 2. Botta; 4 Törin. Toto: 21; Platz: 10, 28. Ferner: Haarflocke, Yvonne, Landfüger. 4. Rüdersdorfer⸗Jagdrennen. Ausgleich 8, 1400 4, 4000 Meter: 1. Fritſches Lorenz e 2. Diedrich; 3. Me⸗ dina. Toto: 21; Platz: 18, 3g, 16. Ferner: Sternkunde, Hidigeigei, Oſtfranke, Tauber. 5. Schützenhans⸗Flachrennen. 1400 /, 1500 Meter: J Roths Pommernländer(Tauß); 2. Feldpoſt) 3. Liptus. Doto: 47; Platz: 45, 54. Ferner: Kheöſve, eier Verdt. 6. Anfänger⸗Hürdenrennen. Für Dreijäh t 1700, 2400 Meter: 1. v. d. Heyoͤts und Frau von Mitzlaffs He⸗ rero(Oſtermann); 2. Lotta; 3. Druſus; 4. Edeltanne. Toto: 68; Platz: 16, 39, 15, 21. Ferner: Gala, Adolfa, Melampos, Laſter, Agarad, Albis, Polttto, Sonne, Ypſilanti, Rilontus, Blanenberghe. 7. Sommer⸗Preis. Ausgleich 3, 1400 05 2000 Meter: 1. Krietes Matador„ 2. Roxana; 3. Wiſſenſchaft. Toto: 71; Platz: 26, 19, 24. Ferner: Garde, Honeſtus, Le⸗ dina, Maientag, Blonkenſtein, Till Eulenspiegel. Doppelwette: 102:10. Deulſhe Boltsportel Heute, Mitt wo ch, abends.80 Uhr, findet im unteren hinteren Saale des Wartburghoſpiz, F 4, 8/9, eine politiſche Ausſprache ſtatt. Referent: Landtagsabgeoröneter Dr. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Wal be a. 5 (8 448 Der Vorſtaub. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: F- Handelsteil: Kurt Ehme euilleton: Dr. Stefan 055 r„Kommunalpolitik und Lo 175 1 elder- Sport und Vermiſchtes: Willy Mülke Sübweſtdeutſ⸗ 1 55 Gericht und den übrigen Teil: Franz Kirch 125 che Mitteilungen: 12 ob Faude,. Mannheim 1 Drucker und Verleger: 1 9% s lochen Sie M466 SUNhen. el „ Se MAGGI- e es ſohnt sich 2 20. und Geνα, 55 eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim k Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur 55 1 1 Mittwoch, 29. Juni 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung IANDELS-ο WIRTSCHAFTS- Probleme iniernafionaler Zinsabwerfung Auf der Lauſanner Konferenz iſt deutſcher Seite die Frage der Anpaſſung der Schuld⸗ von verhältniſſe an die veränderten Warenpreiſe in die Debatte geworfen worden. Die Auffaſſung, daß es ſich dabei um beſtimmte Schuldabwertun 88. anträge handele, wurde ſofort und geſtern ernent mit ſtarkem Nachdruck dementiert. Wenn man daran denkt, daß Herriot und Macdonald eine ziel⸗ bewußte Erleichterung der inter natio⸗ nalen Zins laſten in den Kreis der Erwägun⸗ gen gezogen haben, ſo beſteht über die Bedeutung des deutſchen Schrittes keine Unklarheit. Zu den Proble⸗ men, die ſich hier auftun, nimmt einer der beſten Kenner der Materie in folgender Weiſe Stellung: Die Forderung einer Erleichterung der Schul b⸗ verhältniſſe über die Zinsfätze hat mit der Regelung der Reparations⸗ und interalltterten Schulden⸗ frage unmittelbar nichts zu tun. Sie muß auch beſtehen bleiben, wenn auf letzterem Gebiet einmal eine zeitgemäße Bereinigung erzielt worden iſt. Der Fall liegt ſo, daß viele Länder nach beiſpielloſen Anſtrengungen zur Auf⸗ rechterhaltung der Währungslage nur durch eine Ermäßigung ihrer zu trans⸗ ferlerenden Zinſenlaſten in der Lage ſind, die notwendigen Deviſenbeträge aus dem eingeſchrumpften Außenhandelsvolumen aufzubringen. Es iſt nur eine logiſche Folgerung, wenn die Zinsver⸗ billigung, die die Reichsbank auf dem Gebiete der kurz⸗ friſtigen Auslandsſchulden— die ja in Wahrheit durch das Stillhalteabkommen langfriſtigen Charakter erhal⸗ ten haben— erzielt hat, ſich allmählich auch auf den Kreis der langfriſtigen Schuldverträge erſtreckt. ſt Wenn dabei der Gedanke einer Korrektur der Nominalkapitalien ſtrikte abgelehnt wird, ſo entſpricht dies der Auffaſſung, daß ſolange wie nur irgend möglich eine Anpaſſung des Leiſtungsinhalts von Schulden an veränderte Preisverhältniſſe unter Verzicht auf einen Eingriff in beſtehende Vertragsverhältniſſe ver⸗ ſucht werden ſoll. So revolutionär die Anregung einer Zwangskonverſion von Obligattonenzinſen klingen mag, ſo wenig können dieſe Gedankengänge denjenigen überraſchen, der die Entwicklung der internationalen Kapitalmärkte in der letzten Zeit auf⸗ merkſam verſolgt hat. Man muß in dem Aufwerfen der Zinsfrage für langfriſtige Inveſtitionen das Zugeſtän d⸗ nis erblicken, daß die bisherige Erleichterung auf den Geldmärkten, die in der amerikaniſchen Diskont⸗ politik ihren ausgeprägteſten Ausdruck findet, in keiner Weiſe dazu beigetragen hat, die gewünſchte Anpaſ⸗ ſung der Geld⸗ und Kapitalmarktſätze zu beſchleunigen. Lediglich in den neutralen Ländern haben ſich umfangreiche Konverſionen ermöglichen laſſen, während in England und in den Vereinigten Staaten ſich die Vorausſetzungen für eine längſt beabſichtigte Konverſion der Staatsſchulden als unzureichend erwieſen haben. Je weiter die Depreſſion fortſchreitet, deſto ſtärker tritt auch in den Gläubigerländern das Mißver⸗ hältnis zwiſchen Schulden und Sachwerten bzw. Einkommen hervor. In der nordamerikaniſchen Union ſteht gonz beſonders die Verſchuldung der Eiſen bahnſyſteme im Vordergrund, Hier knüpfte die Interſtote Commerce Commiſſion die Genehmigung von Betriebs⸗ und anderen Krediten, die ſeitens der Reconſtruetion Finance Corpo⸗ ration gewährt werden, an die Bedingung, daß die Eiſen⸗ bahnen den Verſuch machen, ihre fixen Zinslaſten mit allen Mitteln herabzuſetzen. Dabei hat die JCck, wie der Fall der St. Louis⸗South⸗Weſtern Eiſenbahn lehrt, ganz bewußt an eine Auseinanderſetzung mit den Gläubigern langfriſtiger Schuldverträge(Obligationen) gedacht. Wenn in früheren Zeiten eine Eiſenbahn ihre fällig wer⸗ denden Bonds nicht einzulöſen vermochte, ſo gab es nur den einen Weg der Zwangsverwaltung; heute beſchreitet man den Weg der Zwangskonverſion fällig werdender Obligationen, und dieſe Methode wird in dem Maße an Ausdehnung gewinnen, wie in den nächſten Jahren die Fälligkeiten ſich häufen. Hier zeigen ſich die erſten bedeutſamen Anſätze eines Einbruchs in das Syſtem der ſich bei normalen Kapi⸗ talmarktverhältniſſen frei vollziehenden Rendit korrekturen, zu dem in dem Gläubigerland par. cellence deshalb Zuflucht genommen werden muß, weil andere Mittel zur Erleichterung einer völlig verfah⸗ renen Schuldenſitnation nicht mehr vorhanden ſind. Wenn man der Anſicht iſt, daß das auf Jahre hinaus niedrige Zins ſätz e die meiſten Kapitalmärkte kennzeichnen werden, ſo würde ſich eine zwa weiſe Herabſetzung von Zinsbedingungen, die unter völlig anderen Verhältniſſen und Vorausſetzungen feſtgelegt wurden, damit rechtfertigen laſſen, daß eine natürliche Entwicklung durch„höhere Ge⸗ walt“ unterbunden worden iſt. So wie die Dinge heute liegen, muß jedem Einſichtigen klar werden, daß in der Ermäßigung überſpitzter und auf Jahre hinaus kon⸗ traktlich feſtgelegter Zinsſätze die letzte und einzige Möglichkeit beſteht, den Mechanismus der Kapital⸗ märkte wieder auf Touren zu bringen. Dieſes Mit⸗ tel iſt deshalb anderen Möglichkeiten, insbeſondere einer Devalvation vorzuziehen, weil der Gläubiger das Zir opfer, das er nominell— und in vielen Fällen auch tatſäch⸗ lich— bringt, bei einer Wiederankurbelung der Kapital⸗⸗ märkte durch eine kursmäßige Anpaſſung an ein allgemein ermäßigtes Renditenniveau kompenſiert ſehen wird. Das Auf und Ab der Zinsſätze war immer ein be⸗ friedigender Regulator für Kaufkraftveränderungen unter Verzicht auf eine Abänderung der Kapital⸗ ſummen. So wie die Verhältniſſe ſich entwickelt haben, verdankt es der Gläubiger gewiſſermaßen nur einer völlig aus dem Gleichgewicht geratenen Situation, daß ihm der Kapitalmarkt das Zinsopfer bis jetzt nicht aus einer natürlichen Entwicklung heraus auferlegen konnte. Dieſe Formulierung erſcheint etwas überſpitzt, ſie findet aber ihre Rechtfertigung in der ausreichend erkannten Tat⸗ ſache, daß der heutige Zuſtand der Wirtſchaft faſt aller Länder ein unbefangenes Herantreten an dieſes Grund⸗ problem des Kapitalmarktes erſorderlich macht. Allerdings iſt eine Einſchränkung notwendig: Die Einleitung einer Konverſion unter„Druck“ ſollte nicht von der Sphäre der privaten Wirtſchaft aus erfolgen, ſondern ſie kann nur von den Stellen aus ihren Anfang nehmen, dte auch in früheren Zeiten die Parole für Zins kon ver⸗ ſionen gegeben haben, nämlich von den Regierungen. Konverſtonsbewegungen großen Stiles haben von den Staatsanleihen auszugehen. Die Erfahrung lehrt, daß durch die Schaffung neuer Renditenmaßſtäbe für große Staatsanleihenkomplexe auch eine Neuorientierung für die übrigen Renditenſätze erzielt werden konnte. Nach der ſtarken Zinsſenkung auf den Geldoͤmärkten, die jetzt durch die amerikaniſche Diskontentſcheidung noch einen Schritt weiter geführt worden iſt, ſollte nunmehr der Weg für große Konverſtonen in den Vereinig⸗ ten Staaten und in England fret ſein, wobei nicht verkannt wird, daß von freiwilligen Maßnahmen im traditionellen Sinne vermutlich weder in England noch in den Vereinigten Staaten die Rede ſein kann. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß ſich neue Zinsmaßſtäbe ſehr bald durch⸗ zuſetzen vermögen, wenn mit der Konverſion von Staats⸗ anleihen eine genügend große Reichweite auf den Kapitalmärkten erzielt wird. Die Erſparniſſe in den Staatsbudgets könnten ſich dann in Steuerermäßi⸗ gungen auswirken und auch in der Privatwirtſchaft zu neuer Kapitalbildung Veranlaſſung geben. Die Frage der Zinskonverſion iſt längſt aus der Sphäre der deutſchen Einzelprobleme herausgetreten. Sie iſt nach den Ereigniſſen und Erfahrungen der letzten Monate ein min⸗ deſtens ebenſo wichtiger Konferenzgegenſtand wie die Schaf⸗ fung neuer internationaler Währungsgrundlagen. England zu Zinskonzessionen enischlossen? Die in Lauſanne angeſchnittene Frage der Anpaſſung der Schuldenverhältniſſe an die geſunkenen Warenpreiſe hat in London ein Echo gefunden, das nach den verſchie⸗ denſten Richtungen hin bemerkenswert iſt. Die Londoner City wendet ſich mit Energie gegen den Gedanken einer nominellen Schuldabwertung, läßt aber durchblicken, man werbe, namentlich auf der kommenden Stillhaltekonferenz, über Zinſen und Amortiſationen mit ſich reden laſſen. Die Haltung der engliſchen Bankwelt iſt durchaus folgerichtig; hat man doch jenſeits des Kanals ſchon ſeit langem erkannt, daß ein Akkorb zwiſchen Gläubigern und Schuldnern für beide Teile das kleinſte Uebel ſet. An der Spitze der von England in Angriff zu nehmenden Probleme ſteht heute die Abbürbdung ſeiner Staatsſchuld und deren Zinslaſten. Dies geht in nicht mißzuverſtehender Weiſe aus Erklärungen hervor, die vor kurzem Sir Baſil Blackett, einer der Direktoren der Bank von England, abgab. Blackett weiſt auf die Notwendigkeit hin, die engliſche Staatsſchuld(7, Milliarden Pfund Sterling) auf dem Zwangswege zu ver⸗ ringern und ebenſo die jährlichen Zinslaſten von etwa 300 Millionen Pfund Sterling abzubauen. Kaun die britiſche Regierung das Experiment mil Erſolg durchführen, dann ſchafft ſie hiermit neue Renbi⸗ tenmaßſtäbe für alle, namentlich auch für die privaten Schuldverhältniſſe. Die deutſche Regierung will— ſofern Lauſanne keinen Strich durch die Rechnung macht— vornehmlich die Zinſen und die Tilgungsqubten den veränderten Warenpreiſen angleichen. Ob der Weg zum Ziele führt, hängt ganz davon ab, in wieweit die Gläubiger Entgegenkommen zeigen. Man überſieht allzu leicht, welch ungeheure Verpflichtungen Deutſchland gegen⸗ über dem Auslande zu erfüllen hat, noch mehr aber, daß ſie zu einem Zeitpunkt eingegangen wurden, an dem die Roh⸗ ſtoßſſe verſchtedentlich den doppelten Preis von heute hatten. Bisher kannte die Welt nur eine Schulden⸗ berechnung des Layton⸗ Komitees vom Juli 191. Eine ſpätere deutſche Ermittlung über die Auslandsver⸗ pflichtungen per 30. November 1931 hatte folgendes Reſultat: 1. Schulden, die innerhalb eines Jahres fällig werden 10 Mrd. 4 2. Langfriſtige Verbindlichkeiten 10 Mrd. 4 8. Weitere Verſchuldung in Form von gusländiſchem Grunbbeſitz, Beteiligun⸗ gen, Effekten uſw. 6—7 Mrd. insgeſamt: 28—27 Mrd. Seit dem 30. November vorigen Jahres ſind zwar einige hundert Millionen„ an kurzfriſtigen Krediten, Rembours⸗ verpflichtungen uſw. zur Rückzahlung gelangt, aber dieſer Betrag iſt doch zu klein, um das oben ſkizzterte Ge⸗ fſamtbild nennenswert zu beeinträchtigen. Die Reichs⸗ regierung hat in einem Memorandum, das den Staatsmännern in Lauſanne überreicht wurbe, die jährlichen deutſchen Ausgaben für Verzinſung und Tilgung der Auslandsſchuld mit etwa 1,8 Milliarden beziffert. Dieſem Paſſivkonto der Zahlungsbilanz ſtehen im beſten Falle 300 Mill./ Eingänge aus Kapital⸗ anlagen und aus Dienſtleiſtungen gegenüber, ſodaß unter normalen Verhältniſſen jährlich mindeſtens 1,5 Milliarden„ zur Erfüllung ber Verpflichtungen aufzubringen ſind. Bei weiter ſchrumpfendem Außen⸗ handel iſt Deutſchland hierzu niemals in der Lage. Im erſten Quartal 1932 beträgt der Exportüberſchuß nur etwa 100 Mill. 4 monatlich. Seitdem iſt er noch gerin⸗ ger geworden. Es fehlen alſo ſchon heute beträchtliche Summen zur Erfüllung des Schuldendienſtes. Wollen alſo die Gläubiger zu ihrem Gelde kommen, ſo müſſen ſie Deutſchland entweder die Exportmärkte wieder öffnen, oder in der Zins⸗ und Amor⸗ tiſationsfrage ſoweit entgegenkommen, daß es die notwendigen Beträge auch wirk⸗ lich abliefern kann. Die deutſchen Vertreter in Lauſanne haben in Kenntnis der Sachlage daher nicht nur eine Ermäßigung der Zinſen für langfriſtige Kredite, ſondern auch eine ſolche für die Kurzſchulden in Anregung gebracht. Eine derartige Formulierung war erforderlich, weil durch das Stillhalte⸗ abkommen der Begriff„kurz e Kredite“ eine ſtarke Verſchiebung erfahren ha Die kurzfriſtigen Auslands⸗ ſchulden haben— abge n von den Rembourskrediten— den Charakter langfriſtiger angenommen. Bei einer Feſtlegung der Stillhaltegelder auf längere Termine müßte daher automatiſch die Zinslaſt Deutſchlands von neuem auſteigen, zumal dieſe Gelder der Wirtſchaft zu Bedingungen zur Verfügung geſtellt werden, die höher ſind als die Koſten für kurzfriſtiges Kapital. Soll das Zinsproblem bereinigt werden, kann man es nur generell oder doch wenig⸗ ſtens ohne allzu große Unterſchiede zwiſchen Kurz⸗ und Langkrediten löſen. Bei allſeitigem guten Willen dürfte ſich in dieſem Punkte ein Arrangement ſehr ſchnell treffen laſſen. Die Gläubiger werden um ſo eher ein Zinsopfer bringen, wenn ihnen die eigenen Regierungen ein ſolches auferlegen. Je ſtärker der Zinsnachlaß, um ſo mehr ſteigt der Wert des Schuldners, und die niedrigen Leihſätze in Paris, London und Newyork geben Anhaltspunkte dafür, was die Gläubiger erhalten, ſofern ſie ihr Geld in der Heimat ausleihen würden. Die Erklärung Sir Baſil Blacketts über die notwendige Zwangskonverſion der Staatsanleihen in England iſt jeden⸗ falls für die ganze Weltwirtſchaft von einſchneidender Be⸗ deutung. Dr. A. Badische Beamfenbank Karlsruhe Die Bad. Beamtenbank e Gmb hielt kürzlich ihre 10. o. HV ab, bei der 152 Mitglieder anweſend waren. Wie mitgeteilt wurde, der Mitglieder zugang 656; die Zahl der tglieder, die oͤen größten Teil der badiſchen Beamt umfaßt, beträgt jetzt 59.197. Die Geſa m il 31 iſt um faſt zwei Mil⸗ lionen„, der Geſamtumſatz um ru„420 Mr. 1 geſunken, was vor⸗ ü zurück⸗ lt s ü rwei⸗ h 18 Millionen 4 betrug till. 4. Die Sparein? ieder ſind mit 14,1 Mill./ nahezu un⸗ lagen der N 1 verändert. Die Wertminderungen im Effektenbeſtand haben 8 Ur Bildung eines Entwertungs geführt, 7 1 O nach Entnahme von 100 000„ aus de cklage mit 0 1 aktiviert wurde. Der Geſchäftsantell de auf Antrag der Verwaltung von 25 auf 50 1 er⸗ der ſich nach reichlichen Abſchreibungen auf 60 240/ bezif⸗ fert, wurden 30 000„/ der allgemeinen Rücklage, 10000 4 der Sonderrücklage und 3000„ dem Angeſtelltenpenſions⸗ fonds zugewieſen. Der Vortrag auf neue Rechnung beträgt donn noch 17240 /. Die Ausſchüttung eines Gewinn⸗ anteils für die Mitglieder kam nach der Notverordnung in⸗ ſolge des Beſtehens eines Entwertungskontos nicht in ſetzung von AR und Vorſtand erfuhr Die ſatzungsmäßig ausgeſchiedenen Her⸗ timmig wiedergewählt. * Bayeriſche Rückverſicherungs⸗Bauk Ac, München. Die GV einſtimmig den Abſchluß und wieder 8 Für das laufende Jahr iſt eine gewiſſe chäftsſchrumpfung feſtzuſtellen. Andererſeits r Schadenverlauf bisher durchaus befriedigend. Heineken zur Norddeuſschen Lloyd-Sanierung Alle Verwalfungsaniräge einsfimmig genehmigi In der GV. des Norddeutſchen Lloyd, Bremen, führte Präſident Heineken aus, daß der beiſpielloſe wirt⸗ ſchaftliche Niedergang des Jahres 1931 für nahezu fämt⸗ liche Reedereien der Welt einſchneidende Verluſte zur Folge hatte. Die Geſellſchaft ſei von dieſer Kriſe umſo härter betroffen worden, als ſie am Anfang des Jahres 1931 gerade ein umfangreiches Bau⸗ programm mit ſtarker finanzieller Beanſpruchung hin⸗ ter ſich hatte, die zu konſolidieren und auf einen normalen Umfang herabzuſetzen nun die Aufgabe ſein mußte. Die Zuſammenbrüche von Nordwolle und der FJ. F. Schröder ⸗Bank haben der Geſellſchaft ſchwere Opfer auferlegt, beſonders mußte man für die Reorgani⸗ ſation der Schröder⸗Bank auf einen Teil ſeiner Forderun⸗ gen verzichten ſowie vorübergehend erhebliche wechſel⸗ mäßige Verpflichtungen übernehmen, durch die das Aval⸗ konto in der Bilanz auf ca. 37% Mill.„ anſchwoll. Durch Rückgang des Umſatzes, ſtändig weichende Frachtraten und erhebliche Reduktion der Paſſagearten ſeien Kaſſen⸗ ſchwierigkeiten entſtanden, die verſchärft worden wären durch die ausländiſchen Kreditkündigungen, die Pfundentwertung und den Nichteingang erwarteter ameri⸗ kaniſcher Freigabezahlungen. Die Geſellſchaft mußte deshalb Ueber brückungs⸗ kredite in Anſpruch nehmen, die von reichs nahen Stellen gewährt worden ſeien. Im erſten Halbjahr 1932 konnten wegen fortſchreitender Verſchklechterung der Wirt⸗ ſchaftslage dieſe Kredite nicht nur nicht zurückgezahlt wer⸗ den, ſondern darüber hinaus mußten zur Betriebsführung noch weitere Mittel in Anſpruch genommen werden. Ein Reorganiſationsplan enthalte eine Prolongierung der Kredite. Als Zeichen für die trübe Lage der Schiffahrt könne gelten, daß zur Zeit 48 Schiffe der Ge⸗ ſellſchaft mit 29/964 Br. Reg. ⸗To. auf⸗ lägen. Schließlich enthält der Reorganiſationsplan noch ein Abwrackprogramm, das die Verſchrottung älterer Ton⸗ nage vorſteht. Aus den dargelegten Gründen ſeien erhebliche Ab⸗ ſchreibungen, verbunden mit ſtarken Opfern für die Aktionäre notwendig. Zu dem Gemein⸗ ſchafts vertrag mit der Hapag teilte Präſtdent Heineken mit, daß künftig unter den Ausgabepoſten das volle in beiderſeitigem Einverſtändnis feſtzuſetzende Ab⸗ ſchreibungsbedürfnis jeder Geſellſchaft berückſichtigt werden ſolle und der Poolausgleich in Zukunft erſt dann vorgenom⸗ men würde. Zum Schluß betonte Heineken, er hoffe angeſichts der Weltwirtſchaftskriſe auf gemeinſame Schritte der Regierungen aller Länder, die geeignet ſeien, einen Umſchwung herbeizuführen. Eine auch nur ge⸗ ringe Beſſerung der Weltwirtſchaft komme nach lan⸗ gen Erfahrungen in erſter Linie der Schiffahrt zugute. Aenderten ſich die Verhältniſſe zum Beſſeren, dann werde die Geſellſchaft dafür gerüſtet ſein. Die bekannten Anträge der Verwaltung wurden ein⸗ ſtimmig genehmigt, insbeſondere die Herabſetzung des Grundkapitals durch Einziehung von 11,50 Mill. Mark eigener Sta. und Zuſammenlegung des ver⸗ bleibenden StA.⸗Kapitals im Verhältnis von:1, ſowie die Umwandlung von 3,34 Mill. Vorzugsaktien in neue StA. im Verhältnis:1. Danach beträgt das Geschäffsberichi der Ruhrgas AG. Essen Großbauien vollendei/ Verlusivorirag von 7,29 Mill. Nm. Das Geſchäftsjahr 1931 erbrachte einen Ueberſchuß aus dem Gasgeſchäft nach Abzug der Gaseinkaufskoſten von 6,7(i. V. 4,49) Mill.. Abſchreibungen auf Anlagen er⸗ forderten 1,85 Mill., andere Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen 858 592,(i. V. Abſchreibungen und Rückſtellun⸗ gen 1,699 Mill.), Zinſen uſw. 3,571(2,67), Verwaltungs⸗ und Betriebskoſten 1,49 und Steuern und Abgaben 0,5285 (i. V. zuſammen 1,87 Mill. //. Bei einem Jahres ver⸗ lu ſt von 1970 601(1 749 947) KHerhöht ſich ſomit der Ver⸗ luſtvortrag auf nunmehr 7277 197. In das Be⸗ richts jahr fällt die endgültige Vollendung der großen Bauten. So wurde Ende Auguſt das fehlende Mittel⸗ ſtück der Hauptleitung(Dortmund—Gelſenkirchen) fertig⸗ geſtellt und damit zugleich eine Verbindung zwiſchen dem ins bergiſche Land und in die Rheinebene führenden Netz und der Weſtfalenleitung geſchaffen. Die 1931 gebauten Hauptleitungsſtrecken haben eine Geſamtlänge von 105,5 Kilometer; außerdem wurden Anſchlußeitungen mit einer Geſamtlänge von 24,5 Kilometer ſertiggeſtellt, ſodaß Ende 1931 ein Geſamtnetz von 933 Kilometer in Be⸗ trieb war. An der Gaslieſerung ſind 26(i. V. 23) Zechen beteiligt. Die Gasabgabemöglichkeiten der angeſchloſſenen Zechen ſtellten ſich bei einer Kokserzeugung von rd. 10 Mill. To. auf etwa 2 Mrd. ebm ohne Berückſichtigung der Gasmen⸗ gen, die bei Schwachgasheizung freigemacht werden konnten. Der Gas abſatz konnte von 718 Mill. cbm auf 796 Mill. cbm gleich 10,9 v. H. geſteigert werden, die Wirtſchaftskriſe ermöglichte es aber nicht, den Voranſchlag von rd. 900 Mill. omb zu erzielen. Der Betrieb der Fern⸗ gasleitung verlief ohne Sthrung. Zur Bilanz wird bemerkt, daß vom Akttenkapi⸗ tal, das gemäß Generalverſammlungsbeſchluß vom 4. Mai 1931 um 2 auf 27 Mill.„ erhöht wurde, zum Jahresſchluß nom. 528 800/ nicht übernommen waren. Die Aktien ſind ſämtlich im Beſitz von Mitgliedern des Ruhrkohlen⸗Syn⸗ dikats oder deren Konzerngeſellſchaften. Im übrigen werden unv. 12 Mill. Dol lar gleich 50, Mill.% 6½ v. H. durch Uebereignung des geſamten Leiſtungsſyſtems ſowie Garantieverpflichtungen ſaſt oller Aktionäre geſicherte Anleihe, unv. 2,5 Mill. 4 lang⸗ friſtige Verpflichtungen, 7,54 Mill.„ Bankkredtte, 5,42 Mill./ ſonſtige Kredite(i. V. 12,84 Mill./ Bank⸗ kredite und 5,53 Mill./ ſonſtige Bankſchulden) gusgewie⸗ ſen. Verſchiedene Verbindlichkeiten betragen 4,74 Mill., Verbindlichkeiten bei Tochtergeſellſchaften 0,03 Mill. 4(i. V. insgeſamt 4,73 Mill.). Auf der Aktzſeite er⸗ ſcheint der Grundbeſitz mit 0,05(0,11) Mill. /, Rohrnetz und Betriebsanlagen mit 68,81(65,11) Mill. J. Die Be⸗ teiligungen ſtehen mit 1,19(0,87) Mill.„ zu Buch. Unter dem Umlaufvermögen erſcheinen u. a. 7,54(14,15) Mill. 4 Treuhandſonds der Dollaranleſhe, 1,20 Mill. 1 Bankgut⸗ haben(i. V. einſchl. Kaſſe 0,13 Mill.), Forderungen an Dochtergeſellſchaften mit 1,51 Mill./ und Warenliefe⸗ rungen und Leiſtungen mit 2,26 Mill. 4(i. V. Schuldner 6,58 Mill.), Wertpapiere, die i. V. mit 2,52 Mill. J erſchtenen, haben teilweiſe durch Umbuchung des Beſitzes an 350 000% RWeE⸗Aktien eine Ermäßigung auf 0,04 Mill.„ erfahren. Disagio und Anleiheunkoſten wurden auf 5,26(5,5) Mill./ ermäßigt. Die Vorſtandsbezüge betrugen für vier Mit⸗ glieder 165 680„. In den erſten 5 Mongten des laufenden Jahres betrug die Gasabgabe 318,3 Mill. obm gegen 327,2 Mill. ebm im gleichen Vorjahrszeitraum. Gebrüder Sulzer AG. Ludwigshafen Verlusisſeigerung Die Gebr. Sulzer AG, Ludwigshafen a. Rh. erzielte im Geſchäftsjahr 1931 ein Betriebsergebnis von 697 701 05 V. 927 042). Bei Generalunkoſten von 559 971 670 7160/ und nach Abſchreibungen in Höhe von 341 741 589 527), erhöht ſich der aus dem Vorjahr vorgetragene Verluſt von 1 545 386 auf 170 396 J. Aus der Bilanz lin Mill.): 4. insgeſomt 5,52(5,75), Vorräte und Fabrikationsbeſtände 3,63(5,53), flüſſige Mittel und„ 2,26(0,52), Schuldner 2,60 (2,21 ondererſeits Ak 3,6(3,6), feſtes Darlehen 5,60(5,63) und Gläubiger 6,46(6,15). Grundkapital der Geſellſchaft nunmehr 54,50 Mill. (52,84 Mill. 4 StA. und 1,66 Mill./ VA.). Ferner ge⸗ nehmigte die GV. einige den AR. betreffende Satzungs⸗ änderungen: Der AR. ſoll künftig aus mindeſteus 16, höch⸗ ſtens 28 Mitgliedern beſtehen. Hansa- Dampfschiffahri 1931 Verlusfabschluß Kapiialherabseßung:1 Das Geſamterträgnis der Deutſchen Dampf⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft„Hanſa“, Bremen, betrug im Geſchäftsjahr 1931 einſchließlich 1,64 Mill., zweite Freigaberate 3,55 Mill.(t. V. 2,52 Mill. Betriebsgewinn, wobei 2,205 Mill./ der erſten Rate der Rückgabe auf beſchlagnahmte Dampfer mit verrechnet waren). Allgemeine Unkoſten erforderten 0,67(0,81), Steuern 0,30(0,70, ſoziale Beiträge 0,79(0,82), Anleihen und ſonſtige Zinſen 2,58 Mill.. Unter Berückſichtigung von 129 584/ Gewinnvortrag aus dem Vorfahre ſchließt die Geſellſchaft miteinem Verluſt von 665 556%, Die Geſellſchaft beantrag tdie Einziehung von 8 Mill. eigener Stammaktien ſowie Herabſetzung des alsdann ver⸗ bleibenden Aktienkapitals von 24 Mill. auf 12 Mill., ferner werden der geſetzlichen Reſerve 4,64 Mill. 4 ent⸗ nommen. Die erzielten Buchgewinne werden dazu ver⸗ wendet, Abſchreibungen auf Schiffe vorzunehmen, für an⸗ dere Abſchreibungen und Rückſtellungen finden 7,41 Mill. Verwendung, während der verbleibende Buchgewinn von 1258/ auf neue Rechnung vorgetragen wird. * Karlsruher Schiffahrts A.., Karlsruhe. Dieſes Un⸗ ternehmen ſchließt 1931 mit 20 822(46 171)„/ Gewinn. Die Außenſtände werden mit 182 360(143 739) /, andererſeits die Verpflichtungen mit 121538(105 719)/ ausgewieſen. Das A. K. beträgt 50 000 /, die Reſerve erhöht ſich auf 40 000(32 500) l. * Deutſche Länderbank AG, Berlin. Die GV der Haus⸗ bank des J Farben⸗Konzerns erledigte die Regukorten und ſetzte die Dividende auf 4(6) v. H. feſt. Der Ahn wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wleder⸗ gewählt. Die Geſchäftsentwicklung im lid. GJ entſpricht der rückläufigen allgemeinen Wirtſchaftslage. * Deutſche Acetat Kunſtſeiden Ac„Rhodiaſeta“ Frei⸗ burg i. B. Die o. GW erledigte die Regularlen und be⸗ ſchloß, den Geſamtverluſt von 3865 545(3 841 065) auf neue Rechnung vorzutragen. Die laut Notverordnung notwendigen Statutenänderungen wurden vorgenommen und der AR ein ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wleder⸗ gewählt. Der Betriebsfüberſchuß ſtellt ſich diesmal auf 1317 641(2 321 222) /, demgegenüber erforderten Unkoſten 11 1(1 840 710) und Abſchreibungen, ſtark verringert, 161(1110 464). Der Neuverluſt blieb aflo mit 24 470 (129 952)/ relatiy gering. Aus der Bilanz(in„): Gebäude 3 967 000(3 644 000), Maſchinen und Einrichtungen 5 551001(5 630 001), Debitoren 1020 149(379 209), Fabrikate und Materialien 4 109 337(3 958 099); andererſeits Ag un⸗ verändert 8 000 000, Kreditoren 10 873 156(10 060 978). * Gebr. Lutz AG, Darmſtadt. In der GV wurden die Regularien genehmigt und der Ag mit Ausnahme von Jakob Wolf, Frankfurt a.., wiedergewählt. Die Go ſtimmte ferner der Einziehung von 117 800„ eigenen Sta und 5000/ Va zu. * Verluſtabſchluß der Lonza Elektrizitätswerke und Che⸗ miſche Fabriken AG, Baſel. Nach 2 744 717 ffr. Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen und 2605 691 ffr., ſonſtige Abſchrei⸗ bungen ergiht das am 31. März 1932 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr der Lonza Elektrizitätswerke und Chemiſche Fabriken Ach einen Ver luſtſaldo von 2934 577 ſſr., der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Im Vorjahre wurde aus einem Reingewinn von 2086 000 fr. 5 v. H. Divi⸗ dende gezahlt. * Emil Buſch AG, Optiſche Jnduſtrie, R. Rathenom. Zum dividendenloſen Abſchluß wurde von der Verwaltung noch erläutert, daß der eigentliche Betriebsverluſt gering geweſen ſei. Vom Neuverluſt von ud. 475 000 entfielen 200 000 auf die Entwertung der Beſtände, 62 000 auf Min⸗ derbewertung Her Auslanbsläger, 60 000 auf die Debitoren⸗ ausfälle und 50 000 auf die neue Dubioſenrücklage. Im neuen Jahr ſei keine Veränderung eingetreten. Die Li⸗ quidität habe ſich weiter gebeſſert. Frankfurier Abendbörse umsaßlos Die Abendbörſe war mangels Anregungen faſt u m⸗ ſatzlos. Farben konnten ſich leicht beſſern, dagegen wga⸗ ren Scheideanſtolt 1 v. H. ſchwächer. Am Markte der 5 verzinslichen Werte beſtond für Altheſitzanleihe weiterhin Intereſſe, die ſich inſolgedeſſen befeſtigen konnte. Frank⸗ lurter Pfandbriefe bleiben weiter angeboten. Von aus⸗ ländiſchen Werten zogen Mexikaner um 4 v. H. an. Certi⸗ ſtzierte Dollarbonds neigten leicht zur Schwäche. Reichsmark gut erholt Am interngtionolen Deviſenmarkt konnte ſich im Nachmittagsverkehr die Reichsmark durchweg gut er⸗ holen, nur gegen den Gulden blieb ſie knapp behauptet In Zürich zog ſie auf 121,80 an, in London auf 15,0 und in Rewyork auf 23,70, während ſie in Amſterdom auf 88,715 zurückging.„Das Pfund blieb mit 3,60 gegen den Dol⸗ lar und 91,78 gegen den fronzöſiſchen Franken völlig un⸗ verändert, während der Dollar eher eine Kleinigkeit feſter tendierte. Der holländiſche Gulden konnte leicht anziehen, der fronz. Franken war etwas leichter. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori/ 28. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen ge⸗ ſtern keine weſentliche Aenderung. Es konnten nur einige Kähne zur Beladung nach Rotterdam eingeteilt werden. Auch waren nur einige Bergreiſen am Markt. Die Frach⸗ ten blieben unverändert, ebenſo auch die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts. Fr ** ſuch e werb arbeit beſche ſtützu ihre Woch grüßt beſchö zur 1 ſtand verw 8 2 einbe⸗ nen d Zentr Oberl tag z ö Tage ſicht k Debat Antré rung SPD Der auf. Man ſtimm des& verlie Nach tiona lebha es zu gen k Mit fangr nicht Abſchl 1 N* Mittwoch, 29. Juni 1932 Nummer 205 — 4é 7. Seite/ Kommunale Chronik Freiwilliger Arbeitsdienſt für Erwerbsloſe * Landau, 28. Juni. In Landau wurde der Ver⸗ ſuch gemacht, einen freiwilligen Arbeitsdienſt für Er⸗ werbsloſe zur Erledigung von ſtädtiſchen Unterhalts⸗ arbeiten einzuführen. Die Erwerbsloſen, die dabei beſchäftigt werden, erhalten ihre normale Unter⸗ ſtützung und dazu noch einen ſtädtiſchen Zuſchuß für ihre Arbeitsleiſtung. Die Einrichtung, die jetzt ſechs Wochen beſteht, wurde von den Arbeitsloſen ſehr be⸗ grüßt. Abwechſelnd werden immer 20 bis 25 Mann beſchäftigt, die zur Herrichtung der Freilichtbühne, zur Umänderung der Jugendherberge und zu In⸗ ſtandſetzungsarbeiten in den ſtädtiſchen Parkanlagen verwendet werden. Wormſer Stadtrat wieder aufgeflogen * Worms, 26. Juni. Nachdem die auf den 17. Juni einberufene Stadtratsſitzung durch das Nichterſchei⸗ nen der Sozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums unmöglich gemacht worden war, hatte der Oberbürgermeiſter die Stadträte auf geſtern nachmit⸗ tag zu einer Sitzung eingeladen, in der die gleiche Tagesordnung beraten werden ſollte. Zu dieſer Ab⸗ ſicht kam es jedoch nicht, da nach einer zweiſtündigen Debatte über kommuniſtiſche und nationalſozialiſtiſche Anträge wegen der Notverordnung der Reichsregie⸗ rung ein ſolcher Tumult entſtand, daß DViß⸗ und SPD-Fraktion teilweiſe den Sitzungsſaal verließen. Der Oberbürgermeiſter hob darauf die Sitzung auf. Bald erſchien ein Polizeikommando von vier Mann im Sitzungsſaal. Der Führer forderte in be⸗ ſtimmtem Tone die Tribünenbeſucher zur Räumung des Saales auf. Als die Polizei den Saal betrat, verließen auch die übrigen Herren ihre Plätze. Nach der Räumung der Tribüne debattierten die Na⸗ tionalſoztaliſten und Sozialdemokraten noch vecht lebhaft miteinander und ſchickten ſich dann, ohne daß es zu den befürchteten tätlichen Auseinanderſetzun⸗ gen kam, ebenfalls zum Verlaſſen des Saales an. Mit dieſer Epiſode hatte die Sitzung, in deren um⸗ fangreiche Tagesordnung mit ihren 43 Punkten noch nicht einmal eingetreten war, einen unrühmlichen Abſchluß gefunden. In d ten Ge⸗ me e b n, die dritte Feldhüterſtelle aufzu für wird in den Mo⸗ naten, in denen Feloͤhut onders notwendig iſt, 1 5 N 5 1 ifrata f 71 alſo zwiſchen Juli 7„ein Hilfsfeldhüter eingeſtellt.— Die Ve n mit dem Mann⸗ wurde nunmehr die Lie Karlsruhe findet im Sp gang für Gemeindepoli gehörige ſtatt, wozu als Teilnehmer Poltzeidiener Bühler entſandt wird.— Die geplante öffentliche Geldſammlung des badiſchen Landesverband zur Bekämpfung des Krebſes wurde gutgeheißen.— Ab 1. Juli werden für die Ab⸗ fuhr von Sand aus der Sandgrube am Atzelbuckel die früher geltenden Sätze wieder erhoben. rung übertragen.— In r ein Fortbildungslehr⸗ * Plankſtadt, 27. Juni. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Zur Be⸗ kämpfung der Krebskrankheiten findet am 17. Juli eine Hausſammlung ſtatt. Der Erlös wird dem Badiſchen Landesverband zur Bekämpfung des Kreb⸗ ſes zugeführt.— Das Geſuch um Erlaubnis zum Be⸗ trieb der Wirtſchaft„zum Bahnhof“ wird befürwor⸗ tend dem Bezirksamt zugeleitet.— Bis zur Beendi⸗ gung der Obſternte werden zwei weitere Hilfsfeld⸗ hüter in Gg. Roſenberger und Phil. Senn beſtellt.— Der an die Bezirksgewerbeſchule zu leiſtende Vor⸗ ausbeitrag für das Schuljahr 1932 wird auf 4100/ feſtgeſtellt.— Die Beifuhr von Kies auf verſchiedene Feldwege wird genehmigt.— Gegen Mieter in Ge⸗ meindewohnungen iſt Durchführung der Räumungs⸗ klage angeordnet, wenn die Mietzinszahlung nicht eingehalten wird.— Von dem Vortrag des Rechners über die Finanzlage der Gemeinde wurde Kennt⸗ nis genommen. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Ge⸗ meinde ſich in einer außerordentlichen finanziel⸗ len Notlage befindet. eg. Laudenbach, 27. Juni. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Ver⸗ ſteigerung des Kirſchen⸗ und Graserträgniſſes und das Einfahren von Futter wurden genehmigt.— Das Südweſtdeutſche Landesarbeitsamt Stuttgart genehmigtes die Neuherrichtung des Ge⸗ meindeſportplatzes durch freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt, wobei etwa 30 Arbeitsloſe auf die Dauer von 20 Wochen Beſchäftigung finden. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe hriesheim, 27. Juni. A en jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzungen iſt zu berichten: Der Orts⸗ jugendrat wurde neu gebildet. Ihm gehören an: Bürgermeiſter Rufer als Vorſitzender und die Her⸗ ren Pfarrer Weiß und Eber und Rektor Karg als Mitglieder.— Das Ergebnis der Heugrasver⸗ ſteigerung vom 8. Juni wurde genehmigt, ebenſo die Weganlage im Gewann Vohbach. Die Waſchbleiche an der neuen Anlage wird dem Landwirt Georg Kolb pachtweiſe überlaſſen.— Die Gemeinde iſt bereit, einen Bauplatz am Bahnhof zum Preiſe von .50 Mark je Quadratmeter zu veräußern. * Heddesheim, 27. Juni. aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: In hieſi⸗ ger Gemeinde werden Bettler marken einge⸗ führt, die zu 2 und 5 Pfg. an der Gemeindekaſſe aus⸗ gegeben werden.— Verſchiedene ſchadhafte Orts⸗ ſtraßen ſollen überſchottert und geteert werden.— Zwecks evtl. Neuregelung des Waſſerzinstarifs ſol⸗ len bei verſchiedenen Nachbargemeinden die Tarife erhoben werden.— Auf die Beſchwerde der Angren⸗ zer des öſtlichen Friedhofweges wird dieſer nur noch als Einbahnweg von Norden nach Süden freige⸗ geben.— Die auf dem Umbruchgelände ſtehende Bretterhütte wird zum Preiſe von 20/ angekauft. — Die Regelung der Unterſtützungsgeſuche erfolgt nach Ueberprüfung durch den Bürgermeiſter. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor. tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ gulttung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtlo⸗ F. H. Für die Beſchädigung muß der Untermieter auſ⸗ kommen. Setzen Sie ihm noch einmal eine beſtimmte Friſt zur Wiedergutmachung des Schadens. Wenn Sie wieder keine Antwort erhalten, beantragen Sie einen Zahlungs⸗ befehl. Hugo. werden. Frau F. N. 1. Es kommt ganz auf die früheren Ab⸗ machungen an. 2. Reparaturkoſten können Sie nicht zu⸗ rückverlangen, Sie können nur beantragen, daß die nötigen Reparaturen gemacht werden. 3. Gegen früher wäre die heutige Miete zu hoch. Laſſen Sie die Miete durch das Mieteinigungsamt feſtſetzen. H Richten Sie eine Bewerbung an den Norodeut⸗ ſchen Lloyd in Bremen oder die Hamburg⸗Ameriko⸗Linie Das Armenrecht kann auch dann beantragt in Homburg. Dageshaleucles Mittwoch, 29. Juni Nationaltheater:„Die Gleitenden“— Größen⸗ wahn“—„Komteſſe Miz von Schnitzler, Miete A 40, Anfang 20 Uhr. ⸗Palaſt— Pfalzbau:„Die Blume von„Ope⸗ FV, Anfang 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. a Chriſtuskirche: 20.15 Uhr Orgelkonzert von Arno Land⸗ mann: Uraufführung zeitgenöfſt r Tonwerke. Antobusrundfahrt: ſtadt a. d. H.— Frankenſtein— Iſenochtal— Bad Dürkheim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: s— Gernsheim— Oppenheim 14.30 Uhr Mannheim— — Nierſtein und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Friedrichspark 16 Uhr Konzert. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 1 Tee, abends Konzert und Tanz. Tägliche Lichtſpiele: Univ„Helöoͤèen der Luft“.— Alhambra:„ weiß alles“. Schau⸗ burg:„Die große Liebe“.— Roxy ⸗ Theater: „Das Ende von Moradu“.— Gloria⸗Palaſt: „Der unbekannte Gaſt“.— Scala⸗ Theater: „Madame hat Ausgang“.— Capitol:„Export in Blond“. Sehens würdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr, Städtiſches Schloß⸗Muſenum: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Werheausſtellund für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein⸗Pegel Baſel Schuſter inſel 24. 28. 27, 28. 28[ Necar- Pegel 25. 77.28. 7561077718801 25/T.88 2,30.2,40 222 2,10.98 .51399.30 55750 Mannheim. 4, Jagſtfeld.. 1, ehl Maxau 5,50.50.30 5,28.18] Fellbronn Mannheim. 4,03.114,31 4,28 4,12 Plochingen. Caub.. 2,47.712,98 2,98 2,90 Köln 2,06 2,612,581 2,68 2,71 Waſſerwärme des Rheins: Schwager und Onkel Nechis anwalt im Alter von 62 Jahren Mannheim, Mollstrage 28 Am Dienstag, den 28. Juni 1932 verschied nach kurzer Krankheit mein treuer Gatte, unser treuer Vater, Bruder, Dr. Custav! In tiefer Trauer: Melia Reis geb. Dannenbaum Friedel Neis, cand. iur. Walter Reis, stud. iur. leis Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, nachm. 1e Uhr, statt Beileidsbesuche dankend verbeten Herren-Pullover geb. Hammann Gott der Herr über Leben und Tod nahm uns Dienstag vormittag nach langem, mit größter Geduld ertragenem schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere herzensgute, treusorgende Mutter, Schwägerin, Tante und Kusine Elisabeth Mlingler Mannheim(Gontardstrage 21), den 28. Juni 1932. In tiefer Trauer: Karl Klimgler und Minder 8 blilige Pullover-Tagel AB MORGEN Dñ¹ONNERS TAE i Damen-Pullover. ab Mk..95 Unsere Qualitätswaren zu sensationell niedrigen Preisen Ludwigshafen, Bismarokstr. 49 Mannheim, Planken, N 2 8 .20 3* 200⁴⁰ O 3, 4 Wolle gestrickt, die uns von führenden Lleferanten billig überlassen wurden, Wir bringen diese Anzüge, Weil mit kleinen Schönheitsfehlern 2 u diesen billigen Preisen — 2˙¹5 4.75 4 Diffensſtraße; 20 Uhr bis um 19.44, 2 AUuf- Gesuch Ich uche zu kaufen: Konditorei- Café 1 äckerei mit Haus bei großer An⸗ . Beſitz. 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Big der Herren Arbeitgeber einzubehalten und mit den Beiträgen zur Kranken⸗ oder Arbeitsloſen⸗ verſicherung an die Krankenkaſſen 4 iſt. eiter wird darauf e willigen Mitglieder der Gehalt, wird, ihre Abgabepflicht der Krankenkaſſe anzu⸗ zeigen und die Abgabe mit den Krankenverſiche⸗ rungsbeiträgen ab 1. 7. 1932 einzuzahlen haben. bare Zahlung eitere Auskünfte neten Krankenkaſſen. Mannheim, den 29. Juni 1932. Allgemeine Ortskrankenkaſſe Ortskraukenkaſſe für Handelsbetriebe Ortskrankenkaſſe für Hausangeſtellte. und.00 Uhr. 22ʃ88 .30, Wagenfolge Aintl. Verbffentlichungen dor Staut Mannheim Straßen bahn. Wegen dauernd ungenügender Beſetzung wer⸗ den vom 1. Juli ab eingeſtel lt: Linie 5: auf der Strecke Elektrizitätswerk— Linie 15: auf der Strecke Marktplatz(8 2)— Kammerſchleuſe. Linie 16: verkehrt an Werktagen in der Zeit von Betriebsſchluß auf Strecke Neckarau Friedrichſtr.— Rheinau mit 24 Min.(bisher 12 Min.) Wagenfolge. Die nach Rheinau durchlaufenden Wagen fahren in dieſer Zeit ab Paradeplatz 20.08, 21.44, 22.08, 22.32, 22.56, 23.20, 23.44 Vom gleichen Tage ab treten weiter folgende Aenderungen ein: Auf Linie 12 verkehrt— außer den zum Ge⸗ ſchäftsbeginn und ⸗ſchluß eingelegten Einſatzzügen— ein Einmannwagen ab Hafenſtraße nach Kammerſchleuſe um .00,.30 uſw. alle 30 Min. bis 14.30 Uhr und ab Kammerſchleuſe nach Hafenbahnſtraße g uſw. bis 14.45 Uhr alle 30 Min. Linie 14 verkehrt mit 20 Min.(bisher 18 Min.) ab Rheinſtraße um.20, .40,.00,.20 uſw. bis 19.00 Uhr; ab Zentralgüterbahnhof .10,.30 uſw. bis 19.10 Uhr. direktion S440 um.30,.50, 7 5 Jatliot, Mannheim, Auf der Strecke Jungbuſchſtraße— N 5, 1. Jungbuſchbrücke— Diffenéſtraße und zurück verkehrt eine Einmannwagen⸗ linie 15 A zu folgenden Zeiten: Jung⸗ buſchſtraße ab.00,.30,.00 uſw. alle 30 Min. bis 17.00 Uhr; 9575 um.14,.44,.14 uſw. alle 30 in. bis 17.14 Uhr. 40 Ungeziefer msle wirken jugendlicher beseitigt d. Ungeziefer-Vertilgungs- Anstalt Ph. 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Seite/ Nummer 295 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 8 7 Von unſerem ſtändigen Ver Auch das britiſche Inſelreich bekommt allmählich den ſcharfen Luftzug des Kriſentornados zu ſpüren, der über die ga ton gibt es Tau⸗ der einer Baugeſellſchaft einen öden Küſtenſtrich deren Jahresmiete an der Nordſee für 11,2 Millionen Mark überließ. großen Wohnbezirken von Kenſing ſende von Einfami er ze Welt hinzie gh 8 F741 1 5 U N 7784 D i icht 8 5 f. 5 er nge Welt hinzieht. Es kriſelt in zwiſchen 5000 und Man ſieht aller- Sprechen wir auch nicht von Lady Houſton, e In es rage j 57 75 10 i Ar 1 5 11 Gi f 5 Schiff i. d. es kracht in der Industrie. Die Ar⸗ dings zahlreiche rift„Zu ver⸗ der Witwe eines Schiffsmagnaten, die nach langen beitsloſenz fer nähert ſich wieder bedenklich der mieten“ 1 ſind in mehrere Streitigkeiten um die Erbſchaftsſteuer dem Schatz⸗ Dreimillio renze. Der mühſam ausge ichene t, aber der größte kanzler einen Scheck über 30 Millionen Mark„frei⸗ Staatshaushalt iſt immer noch beſetzt. willig“ auf den Tiſch legte. Oder von dem Grafen gerät ſchon wieder ins Schwanken. il der téurei Wer die Er änder über all dieſe Erſcheinungen Wenn die Bevölk 5 g e 0„die ſolche Mieten be- Durham, der ſo arm geworden iſt, daß er neulich reden hört, könnte glauben, daß es mit John Bulls zahlen kör er gehen, müſſen ſie für in ſeinem nordengliſchen Stammſchloß ſeine be⸗ märchenhaftem Reichtum wirklich zu Ende ſei. einen mäß tz 12 bis 20 Mark aus⸗ rühmte Bilderſammlung zur Auktion ſtellen mußte, Man muß ſich ſchon energiſch von dem Alarm- geben— und die Theater ſind faſt alle überfüllt.] aber ſchließlich das Angebot von 1½ Millionen geſchrei der Politiker freimachen, um einmal in Wenn ſie ihren Sohn nach Oxford oder Cam⸗ für das wertvollſte Bild als zu gering ablehnte. Ruhe die Kehrſeite der Medaille betrachten zu keu⸗ nen. Zugegeben, daß Englands Machtſtellung ge⸗ fährdet iſt, zugegeben, daß Millionen von rbeits⸗ Zu der Stagtsumwälzung in Siam loſen Not leiden, daß weitere Millionen von Ar⸗ beitern und Angeſtellten ſich einſchränken müſſen, zu⸗ gegeben ferner, daß viele reiche Leute ihre rieſigen Schlöſſer, ihre koſtſpieligen Rennſtälle und Kunſt⸗ ſanmmlungen nicht mehr halten können. Aber man braucht nur einen Augenblick an die gegenwärtigen Verhältniſſe in Deutſchland zu denken, um zu er⸗ kennen, dg ge r FFF Das kleine Hündchen, dem ſein Münchener Beſitzer ein Radgeſtell banen ließ, auf dem die gelähmten Hinterbeine des Tieres ruhen. Der Hund kann ſich ſo mit ſeinen geſunden Vorderpfoten ziemlich gut fortbewegen. J Ie 312 71 Richter beziehen etwa 100 000 Mark Gehalt, Kabi⸗ Ich gebe nettsminiſter 80 000 Mark, hervorragende Aerzte verdienen etwa ebenſoviel; Bankdirektoren und Großkaufleute verdienen auch jetzt noch in vielen wie unglaublich reich England noch immer iſt! Wenn wir im folgenden einige wahllos heraus⸗ gegriffene Beiſpiele geben, ſo geſchieht das nicht um den Ernſt der engliſchen Lage zu beſchönigen, ſon⸗ dern um zu zeigen, welche ungeheuren Reſerven dieſes Volk der Kriſe entgegenzuſetzen hat. dan wird danach vielleicht beſſer verſtehen, warum ſich 5 i— 3. Welde. die Engländer von der Not der Zeit ſo wenig in Fällen ſechsſtellige Summen. Für die große Maſſe. rer ſorgenloſen Lebensfreude ſtören laſſen. des Bürgertums läßt ſich ſehr ſchwer ein Durch⸗ Kühler( Die geſellſchaftliche Sal hat it il ſchnitt angeben, aber man kann ſagen, daß für 5 18 0)VVV itenden Angeſtellten 1500 Mark, für einen mittle⸗ Feſtlichkeiten und Veranſtaltungen in gewohntem 1 1 4 Mark 0 Monat als normales Natlio Prunk begonnen. Bei den Empfängen am königlichen gilt. Es iſt allerdings bedenk daß d .. 5 5 g Tönig Pr tipok Si Gehalt gilt. Es iſt allerdings zu bedenken, daß der! Hof wurden faſt tauſend junge Mädchen„vorgeſtellt“. 5 25 König Prachatipok 8. e in England höher iſt, als bei uns. v Dieſes Vergnügen, das lediglich eine geſellſchaftliche In Stam, dem hinterindiſchen Königreich, iſt eine Revolution ausgebrochen. Die königliche 8 e 7. g 2 ö 50 Formalität iſt koſtet oro Kopf zwiſchen Aale end Ad Jamilie, die im Frühjahr die 150jährige Regierungszeit ihrer Dynaſtie feiern konnte, wurde Der entſcheidende Unterſchied der engliſchen Ves 2 3. 5 9 pf zwiſchen gulſend und gefangen genommen. Damit iſt die letzte abſolnte Monarchie der Welt geſtürzt. benshaltung von der deutſchen liegt aber nicht ein⸗ dweitauſend Mark! Das Hofkleid, der Anſtands⸗ mal in der Höhe der laufenden Einkommen, ſondern unterricht, das Mietsauto mit dem uniformierten in Nen enormen Besitz von Spar Chauffeur ſind, wie immer, unentbehrliche Voraus⸗ 5 f Ines liegt der wirtſchaftliche Schlüſſel zu der berühmten Seelenruhe des Engländers. Die Lage wird ohne weiteres klar, wenn man die Liſte der Teſta⸗ ſetzungen. Dabei ſind die Ausgaben der begleiten⸗ den Mutter oder Tante noch gar nicht berückſichtigt. Nach den Hofempfängen kommen die privaten Anfang 20 Dr. Philipp Hausbälle; täglich veröffentlicht die Preſſe ſpal⸗ tenlange Beſucherliſten aus dieſen Veranſtaltungen, bei denen oft mehrere hundert Gäſte anweſend ſind. Anfang Juni geht jeder, der auf ſich hält, zum Derby. Bei dieſem berühmten Flachrennen koſten mente betrachtet, die täglich in der„Times“ ver⸗ öffentlicht werden. Wir greifen aus zwei beliebigen Tagen einige Beiſpiele heraus: ein Londoner Notar hinterläßt 2,4 Millionen /, ein Univerſitätsprofeſ⸗ ſor 480 000 4, ein ehemaliger Getreidehändler KHlementin. Deren zwe Franz Gar Bertha, sei Kinderfrau Stubenmke 960 000 /, ein Landpfarrer in Devonſhire 160 000 ,, ein Molkereibeſitzer in Südengland 288 000 /, ein Holzhändler 800 000/ und ein anderer Landpfarrer 704 000 /. Ein Rentier aus Mancheſter hinterläßt An at die Plätze auf der großen Tribüne vierzig Mark, 8 auf den kleineren Ständen die Hälfte. Vierzehn Tage vor dem Derby ſind ſämtliche Karten ausver⸗ kauft! Die iriſche Renn lotterie, die im 3 360 000, ein Kurzwarenhändler— ehemaliger 1 1 Zuſammenhang mit dem Derby gezogen wird, hat Präſident der baptiſtiſchen Union— erfreut ſeine 0 diesmal mehr als ſechs Millionen Loſe zum Erben mit 1 712000. Die Witwe eines Kauf-] Fgatol Preiſe von je acht Mark verkaufen können; der 8 manns in Weſtengland hinterläßt 480 000% und ax vermacht ihrem Dienſtmädchen 16 000 /, dem Chauf⸗ Baron Diel feur 9600 /, dem„Kuhſtallmann“ 4800% und dem r FI Gärtner 4000 4. Die Aufzählung ließe ſich noch danege lange fortſetzen; in jeder Woche ſterben Hunderte von Leuten, H 0 die nach dem Teſtamentsausweis Vermögen weitaus größte Teil iſt nach England gegangen. Es gibt alſo Millionen von Engländern, die zehn Schillinge für ein Glücksſpiel übrig haben; auch ſonſt haben die Wetten bei Pferde⸗ und Hunde⸗ remnen weder der Zahl, noch der Höhe nach einen Rückgang gezeigt. von mehreren Hunderttauſend Mark hinter⸗ N e Ein anderes Momentbild: Der Luxusdampfer kaſſen. Grat Arpad Empreß of Britain“ hat ſoeben eine Vergnü⸗ f f 4 a Miri, seine 2* N* gungsreiſe um die Welt beendet, für die trotz der)! m 2 2 2 2 2 2 5 i 8 T 8 0 2 enormen Preiſe eine derartige Beteiligung vorlag, Dings: Der Eingaug zum Haupttempel der Königs reſidenz in Bangkok. Marmor, Texholz Beier e een ee, ee e . 5 8. und Perlmutter vereinen ſich hier zu einem architektoniſchen Meiſterwerk, das von ſorgſam beitgebern eine ſtattliche Summe erben wird. Die ill VV e Hierbängzen ae. 5 Ne, 1 s: Siameſiſche Temgel⸗ Summen ſind 15 den letzten Jahren etwas geringer* 8 N Aber nicht nur die 955 Leute 88 5 d i S.%%% bisgalke friihen Geblüls. en 3 geworden, und die Erbſchaftsſteuer reißt tiefe Lücken ger Sartae been; Der beter R 8 1 5 in die Hinterlaſſenſchaften, aber es bleibt doch noch Der Diener ſtaltet während des Sommers Mittelmeer⸗.„ 1 1 ö 3 1 85 1 i Rundfahrten von zweiwöchiger Dauer, deren bridge zur Univerſität ſchicken, ſo iſt das mindeſte,[Schlagen wir dagegen das Blau buch des Fi⸗ a 8 e der materiellen en Fur Preis für die Perſon zweihundert Mark be⸗ was ſte ihm mitgeben können, 6000 Mark im Jahre. nanzamts auf, in dem die Steuerzahler nach zu 15 95 1 man ſich nach alledem darüber trügt— ein für engliſche Verhältniſſe ausnehmend Das iſt nach übereinſtimmenden Aeußerungen von Einkommensklaſſen angegeben ſind. Danach gab es 1 1„ 900 1.„ e Baye billiges Angebot. Profeſſoren und Eltern das, was ein ſparſamer im vorigen Jahre in England immerhin noch 487 au 1 eo im Jahre ids auf i iin!; e e e den en Student braucht. 5 5 5 Steuerzahler mit Jahreseinkommen von über im Jahre 1931 geſtiegen iſt und ſelbſt in dieſem Kri⸗ nit ende ud Klein 9 51 eben„Man fragt ſich, wie das wohlhabende engliſche 800 000 Mark, von denen nicht weniger als 234 Ein⸗ ſenkfahre keinen Rückgang zeigt? Kann man ſich Volks! Ic T e Bürgertum, das unter der Laſt der Steuerſchraube kommen von über 1, Millionen Mark jährlich darüber wundern, daß die Engländer uns heute noch d o ld elenegeneund kaaeſtellte dbeſtimmt and des Heſchaſtsſtlllſtandes ſtöhnt, einen ſolchen haben. Jahreseinkommen von 400 000 bis 800 000 in aller Gelaſſenheit zureden, von unſerer Wirt, n TVT Lebensſtandard aufrechterhalten kann. Die Antwort Mark haben 1364 Perſonen und Einkommen von 5 nicht ſo viel herzumachen? Man wirft dae die zweifellos in zehn Jahren faſt A h fein iſt, daß es in England noch immer 125 000 bis 400 000 Mark haben nicht weniger als 1 55 ache ie 5 6. 185 0 werden, ſchwanken zwiſchen 5400 und 16 000 Mark bei eine ganz breite Schicht von Leuten gäbt, die 1 r 1 14 0 land warten 1 ſeine eigene dition Teilzahlung innerhalb von zwanzig Jahren. Offen⸗ nach deutſchen ee, Ein⸗ dat, zum Teil Zinseinkommen großer Vermögen auf einem Untergrund von ungeſtörtem Wohlſtand Nußbau bar gibt es mehr als genug kleine Leute, die auf ommen haben. 5 5 2 5 abſpielt. ö u zwanzig Jahre hinaus einen jährlichen Hauszins Sehen wir ganz ab von ſolchen Ausnahmefällen, Auch die Arbeit bringt hierzulande noch ihren Kanal tom ub ils 0 n e 93 1 von 250 bis 800 Mark plus Zinſen und Steuern auf⸗ wie etwa Lord Derby, der kürzlich aus ſeinem Lohn: kann wohl ſtaunend zu dem Eindruck kommen, daß bringen können. Auch teure Stadtwohnun⸗ Grunobeſitz eine ganze Stadt für 16 Millionen ein prominenter Rechtsanwalt kann es bis auf England immer noch die„Inſel der Seligen“ gen finden immer noch Mieter. In den in bar verkaufte, oder der Herzog von Norfolk, 800 000 Mark Jahresverdienſt bringen; hochgeſtellte iſt. 5 l s 2 rolf Das erſte Glocken-Muſeum Deutſchlands Ein gepp-Auto in Almerika e ne le 8* 5 preiswert ſtraße 41, Amn mit Zubeh ſicht auf F zu vermiet Breite Moderne, mit Bad, für 4 100. . an Si mo rt., mit anſarde, Anfr.: Sch ktieg., an Blick in die alte Glockengießerei in Laucha bei Naumburg a. Saale Das ſeltſame Auto, das der Amerikaner W. Anderfon in Form eines Zeppelins baute wo Schiller einſt zu dem Liede von der Glocke angeregt worden ſein ſoll. Die alte Gleßſtätte iſt Das Gefährt wird von einem Propeller vorwärts getrieben, d der Mittelpunkt des Muſeums, das jetzt als erſtes deutſches Glockenmuſeum eingeweiht wurde. Flugz zer wiederum durch einen .(neu) mit eugmotor ſeinen Antrieb erhält. Käfertal⸗St Näheres T — Mittwoch, 29. Juni 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 298 e b x Peabößt Der große ln exolisches Drama: im Lachachiager! Die ganze Wildnis] Doppel-Programm Fülia Biessaft) enen as den ig van petrovich globe Liebe Aretl Theimerſg Th. Lobos— Ant. polntner Ein Tonfilm Drama i mit Holzapte Nansi Niese schnet richtig! rechnet richtig! Vergleicht die Preisel Pruſt diese Qualitäten! Kander-Preise sind immer die aller- niedrigsten] Ein Besuch zeigt Ihnen klor: der best. Charakter- Darstellerin. Eine rührende, zu eingesetzt.— Die a Weiße Gefangene Her 5 5 We 9 1 des Maharadscha Fancllan h 2 5 lung 1s dle 5 1 Flucht über dien Grundlage zu die- an ron Lustspiel, KroKO dH See sem Flm. wie es besser nicht. b. A 81 f e Floß fahrt durch den— 2. 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