r 12— „„ lu s Ade A Au 1 8. 5 ˙ ö ö ö ö eee 4 jahrelanger worben— die Dinge auch einmal vom Standpunkt U der Regierenden zu betrachten? Einzelpreis 71 0 Pf. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..7 einſchl. Trägergelb, in 2 2„ue* 5 unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 qui el e e ee m 1 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgelb. Abhol⸗ zu begabte teſondere Preiſe ſtellen: Waldbofſtr. 12, Kronprinsenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Rabatt 9 7 543 Erſcheinen 901 VVV 9 Str.s, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeige zonderen Plätzen und für 80 5 5 entlich emal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telefoniſo 7 Lerichsſtand Manabee Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 143. Jahrgang Nr. 315 Die Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen lehnen das Abkommen ab und diſtanzieren ſich immer mehr vom Kabinett Papen Anſinnige Gerüchte über Preußen Erfundene Senſationen über preußiſche Staatsſtreichpläne gegen das Reich War Hitler für Anterſchrift? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 10. Juli. Die offiziöſe„Diplomatiſch⸗Politiſche Korreſpon⸗ denz“ glaubt Lauſanne als einen Gewinn buchen zu können, da„dieſe Konferenz als einen gewichtigen Schritt vorwärts“ erkennen ließe. Wer das Hin und Her der Stimme und Stimmungen unbefangen wägt, wird kaum geneigt ſein, dieſem Urteil ſich anzu⸗ schließen. Vielmehr wird zu ſagen ſein: Wenn nicht noch von der Wirtſchaft ein günſtiger Wind zum Durchbruch kommt, ſtehen wir innerpolitiſch einfach por einer Aenderung der Fronten. Von den beiden Gruppen, auf die das neue Kabinett ſich zu ſtützen vor hatte, haben die Nationalſozialiſten ſich bereits am Freitag und Samstag mit einer an Schroffheit grenzenden Eutſchieden⸗ heit von der Regierung diſtanziert. In⸗ zwiſchen ſind die Deutſchnationalen ihnen gefolgt. Herr Dr. Hugenberg hat bereits am Sams⸗ lagvormittag in einem kurzen Armeebefehl(ſo wird man es wohl nennen dürfen) ſein allerhöchſtes Miß⸗ ſallen ausgeſprochen. In einer Rede, die er dann ghends in Bremen hielt, hat er ſein abſprechendes Urteil noch vertieft und erweitert.„Das Ergebnis von Lauſaune, ſo ungefähr hat er erklärt, entſpricht nicht den Forderungen, die von der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei für die endgültige Beſeitigung der Hibute erhoben worden ſind. Durch unbeirrbares Feſthalten an den unverzichtbaren politiſchen Bedürf⸗ en der Nation hätte die notwendige Breſche in das Verſailler Syſtem geſchlagen werden können“. Seine rechte Hand der deutſchnationale Abg. Schmidt⸗ Hannover, hat das noch unterſtrichen: Lauſanne bringt die Wiedererhebung nicht. Es ſei kaum eine Etappe. Die neue„nationale Präſidial⸗ regierung“ hätte zwei große engverflochtene Auf⸗ gaben: Revidierung des berüchtigten Verſailler Syſtems und Abbau des zerſetzenden Weimarer Syſtems. Die erſte Aufgabe ſei in Lauſanne nicht gelöſt, die zweite in ihrem entſcheidenden Punkt Preußen bisher nicht angepackt worden. Die Bil⸗ dung der Reichsregierung ſei ohne Mitwirkung der Deutſchnationalen Volkspartei erfolgt. Sie ſtehe— im Gezenſatz zur NSDAp— ohne jede Abmachung und Bindung der Regierung gegenüber. Sie wieder⸗ hole ihre Forderung auf ſchleunigſte Bereinigung der verfahrenen Lage in Preußen durch Ein ⸗ ſetzung eines Reichskommiſſars And auf rückſichtsloſes Durchgreifen gegenüber dem Bürger⸗ kriegswirrwarrs im Lande. In einem Leitaufſatz in der Sonntagsnummer des„Tag“, dem wir dieſe Mitteilungen entnehmen, wird verſichert:„So geht es in Preußen nicht weiter.. Wenn die Wahlen zum Reichstag unter dem Eindruck der zunehmenden Bürgerkriegsgefahr ſtehen, dann iſt es aus mit der Autorität dieſer Reichsregierung, die auf ihrer Kredit⸗ ſeite bislang noch nichts buchen konnte. Stunden außerordentlicher Gefahr erfordern außer⸗ ordentliche Mittel. Wer formale Bedenken in ſolcher Zeit nicht überwinden kann, wird nicht Herr der Lage, erringt nicht das Vertrauen des Volkes, das 1 55 nach dem Mann mit der ſtarken Fauſt geradezu ſchreit“. Ausfluß überſteigerter Leidenſchaftlichkeit, die auf dem Konto der letzten Wochen vor der Wahl zu verbuchen wären? Oder das Unvermögen— in perantwortungsfreier Oppoſition er⸗ Die Preſſe der„nationalen Oppoſition“ geht nicht gerade glimpflich mit Herrn von Papen um. So ſchreibt der„Angriff“:„Der Lauſanner Vertrag bedarf, um in Kraft geſetzt zu werden, ſei⸗ ner Ratifizierung durch das deutſche Parlament, d. h. der Billigung des Reichstags. Die NSDAP. wird ihn nach keiner Richtung hin billigen. Wir lehnen das Abkommen ab aus der Ueberzeugung unſeres Gewiſſens heraus und weil hinter uns das Volk ſteht.“ Der Angriff hat zuweilen ſeinen eige⸗ nen Kopf. Er hat ſchon oft, bis zur ausdrücklichen Mißbilligung durch den Führer vom Kurs der Mün⸗ chener Zentrale ſich entfernt. So heißt es denn auch jetzt, daß Adolf Hitler den Reichskanzler in Lauſanne hat wiſſen laſſen, er ſei für eine Unterſchrift. Es wäre immerhin von Wert, wenn nach der Rück⸗ kehr Papens dieſe Angelegenheit klargeſtellt werden könnte. Bekanntlich hatte der Herr des Braunen Hauſes in der Perſon des Generals von Epp einen eigenen Beobachter zu den Reparationsbeſprechungen entſandt. Von Herrn von Epp weiß man ohnedies, 1 5 daß er über eine beachtliche und ſchätzenswerte real⸗ bvolitiſche Einſicht verfügt. Er hat ſchon einmal, wenn ö wir uns recht erinnern, beim Beginn der Ab⸗ Meldung des Wolffbüros Berlin, 10. Juli. Die Methode, politiſche„Senſationen und Ent⸗ hüllungen“ in Blätter im Reich zu lancieren und ſie dann durch die befreundete Berliner Preſſe auf⸗ greifen zu laſſen, macht Schule. Nach dem wunder⸗ lichen„Offenen Brief“ der„Hamburger Nachrichten“ an den Reichskanzler meldet jetzt der„Schwäbiſche Merkur“ eine mindeſtens ebenſo wunderliche Sache, die die„Berliner Börſenzeitung“ mit viel Stimm⸗ aufwand weiterverbreitet, Darnach ſollen„in der Tat“ in preußiſchen Regierungskreiſen Pläne er⸗ wogen werden, die auf einen verfaſſungswidrigen Kampf gegen die Reichs⸗ regierung hinauslaufen:„Es ſteht feſt, daß der Staatsſekretär Dr. Abbezgg bereits ſeit längerer Zeit ſehr ernſt⸗ hafte Pläne erörtert und vorgelegt hat, die auf eine völlige Lahmlegung der Reichsregierung hinzielen. Dabei hat der Gedanke eine Rolle geſpielt, zunächſt Hitler und dann ſchließlich einige Mitglieder der Reichsregierung durch preußiſche Vollzugsorgane verhaften zu laſſen.“ Man wird immerhin finden dürfen, daß dieſe Anſchuldigungen gegen Herrn Abbegg nicht den Vorzug großer Glaubwürdigkeit beſitzen. Uns ſcheinen in dem Fall die Auskünfte ſtichhaltig, die wir an den preußiſchen zuſtändigen Stellen erhalten haben. Dort wurde uns ungefähr Folgendes geſagt: Man möge zu Herrn Abbegg ſtehen, wie man will. Aber es ſei wohl kein Grund vorhanden, ihn für derart töricht zu halten. Die Pläne von denen der„Schwäbiſche Merkur“ ſpricht, bedeuteten den klaren Staatsſtreich. Mit wem aber ſollte eine ſolche Aktion durchgeführt werden? Eine Frage, die Herr Abbegg doch zuerſt ſich vorgelegt haben müßte. Stelle ſich Preußen außerhalb des Rechts, würde der Stärkere obſiegen. Anders aus⸗ gedrückt: würde man, ſo weit das überhaupt mög⸗ lich und denkbar iſt, mit der preußiſchen Polizei gegen das Reich ſich wenden, würde ſehr bald die Reichswehr reinen Tiſch ſchaffen. Die Haltung der geſchäftsführenden preußiſchen Regierung gibt im übrigen auch keinerlei Anhaltspunkte für derlei Befürchtungen. Bei der Gelegenheit ſei noch ein Gerücht erwähnt, das die„Voſſiſche Zeitung“ aufgreift. Da⸗ nach ſoll der deutſchnationale Landtagsabgeordnete von Winterfeld für den Poſten eines Reichs⸗ kommiſſars in Preußen auserſehen ſein und ſchon in den nächſten Tagen dazu ernannt werden. Auch das iſt, wie wir aus beſter Kenntnis verſichern können, Geſchwätz. Die Reichsregie⸗ rung denkt gar nicht daran, ausgerechnet im gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt einen Kommiſſar zu beſtellen. Solche Pläne haben unmittelbar nach der Macht⸗ übernahme des Kabinetts Papen eine Rolle ge⸗ ſpielt, dann nicht mehr. Die Dinge in Preußen werden erſt nach den Reichstagswahlen geregelt wer⸗ den. Dann aber dürfte unter Umſtänden die Mög⸗ lichkeit einer parlamentariſchen Regierung näher liegen als die Notlöſung des Reichskommiſſars. Das neue Gerücht ſtammt nach unſerer Kenntnis aus Kreiſen, die Herrn von Winterfeld naheſtehen und iſt wohl ein Gedanke, der den Wunſch zum Vater hat. Pf!!! ĩ-!. ñęęęmꝝmhꝝhymymꝛ. rr rüſtungskonferenz, die Haltung des Reichskanzlers Brüning gebilligt. Zur nachträglichen Pein der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion, die ſichtlich düpiert war, als Dr. Brüning in einer Rede auf dieſe Unterſtützung durch den General von Epp hin⸗ wies. Die Deutſchnationalen ſehen, wie die„Nacht⸗ ausgabe“ mitteilt, vornehmlich die Aufgabe der politiſchen Forderungen als verhängnis⸗ voll an. Dagegen erklärt die„Deutſche Tages⸗ zeitung“, daß das Abkommen von Lauſanne„eine gewaltige Verbeſſerung gegenüber dem Voungplan“ bedeute:„Die wirtſchaftliche Vernunft hat eine Durchbruchsſchlacht gewonnen.“ Das Blatt, das von vornherein viel Verſtändnis für die Haltung un⸗ ſerer Unterhändler gezeigt hat, hebt noch lobend hervor, daß in Lauſanne jede Verkoppelung unſerer politiſchen Zahlungen mit der Schuldenfrage an Amerika verhindert werden konnte. Aehnlich be⸗ urteilt das Organ des Stahlhelm, die„Kreuz⸗ zeitung“, die Lage:„Die dieutſchen politiſchen For⸗ derungen, die Breſche legen ſollen in das Syſtem von Verſailles, ſind vorläufig offen geblieben. Aber dieſe Forderungen ſind nunmehr von der Welt⸗ öffentlichkeit angemeldet und ſie werden nicht wie⸗ der von der Tagesordnung verſchwinden. Deutſch⸗ land hat in Lauſanne die Befreiung von den Tri⸗ buten, ſeine wirtſchaftliche Freiheit erkämpft. Jetzt gilt es weiterzukämpfen, um auch unſere politiſche Freiheit und Gleichberechtigung zu erringen.“ eee Die Wahlen zur badiſchen Landessynode Die Ergebniſſe aus Mannheim und den Vororten In ganz Baden fanden heute die Wahlen zur evangeliſchen Landesſynode ſtatt. Die Wahlbeteili⸗ gung iſt nach den erſten Eindrücken nicht ſehr ſtark geweſen. In Mannheim betrug ſie etwa 30 v.., war aber im Vergleich zu den Wahlen im Jahre 1926 doch etwas ſtärker. Die Geſamtergebniſſe für Mannheim lauten: 1932 1926 Kirchlich⸗poſitive Vereinigung 6718 5774 Liberale Vereinigung 4731 5138 Religiöſe Sozialiſten 5481 4786 Bund für poſitives Chriſtentum 3888 5 In den Mannheimer Stadtbezirken erhielt die kirchlich⸗poſitive Vereinigung 4572 gegen⸗ über 4367 Stimmen im Jahre 1926; die lieberale Vereinigung 2825(2888); religiöſe Sozialiſten 3294 (8363), der nationalſozialiſtiſche Bund für poſitives Chriſtentum 2316() Stimmen. In den Voror⸗ ten lauten die Ergebniſſe: Kirchlich⸗poſitive Ver⸗ einigung 2141(1407, Liberale Vereinigung 1906(2150) religiöſe Sozialiſten 2187(1423), Bund für poſitives Chriſtentum 1572(—) Stimmen.. Die kirchlich⸗poſitive Vereinigung ha einen ſtarken Wahlerfolg zu verzeichnen. Sie ge⸗ wann in Mannheim mit Vororten 950 Stimmen, die nur zum geringſten Teil auf das Konto der etwas ſtärkeren Wahlbeteiligung kommen. Die Liberale Vereinigung verlor 400 Stimmen, während die reli⸗ giöſen Sozialiſten 700 Stimmen mehr erhielten. Eine beſondere Note bekamen die Wahlen durch die Beteiligung des Bundes für woſitives Chriſtentum und deutſches Volkstum, der die kirchliche Organiſa⸗ tion der evangeliſchen Nationalſozia⸗ ſiſten darſtellt. Er konnte als der kirchliche Zweig der politiſchen Partei der Nationalſozialiſten rund 4000 Stimmen auf ſich vereinigen. Das Ergebnis in Neckargemünd „Neckargemünd, 10. Juli. Kirchlich⸗poſitive Ver⸗ einigung 151, Kirchliche Vereinigung für Chriſten⸗ tum und Deutſchtum(Nat.⸗Soz.) 140, Liberale Ver⸗ einigung 226, Religiöſe Sozialiſten 128. Es wurden 50 Stimmſcheine bei 50prozentiger Wahlbeteiligung abgegeben. a Einweihung des Studentenfriedhofs Langemarck — Mpern, 10. Juli. Mit einer ſehr eindrucksvollen Feier wurde heute der Studentenfriedhof Langemarck eingeweiht. Das Deutſche Reich war vertreten durch den Ge⸗ ſandten Graf Lerchenfeld, Geſandtſchaftsrat Dr. Bräuer⸗Brüſſel und Generalkonſul Schubert⸗Ant⸗ werpen. Nach einigen Worten des Architekten Tiſchler⸗München übernahm Dr. Moka im Namen der Deutſchen Studentenſchaft die Ehrenwache auf dem Heldenfriedhof Langemarck. Er führte aus, die Deutſche Studentenſchaft wolle Hüter des Lange⸗ marckgedankens und ⸗gedenkens ſein. Der Geſandte Graf Lerchenfeld bezeichnete Langemarck als das Symbol der deutſchen Einheit. Er legte dann einen Roſenſtrauß, der ihm von einer belgiſchen Mutter übergeben worden war, zwiſchen die Kränze der deutſchen Abordnungen. Gedanken zur Wahl (Von unſerem Berliner Vertreter) [ Berlin, 10. Juli Dies iſt die wunderlichſte Wahl, die je geſehen ward. Der Reichstag iſt aus Erwägungen aus⸗ wärtiger Politik aufgelöſt worden. Was gemeinhin als Grund angegeben wird, die Rückſicht auf die nationalſozialiſtiſchen Wünſche(gelegentlich auch als Verſprechen hinterm Herd an Adolf Hitler bezeichnet), wird mitgeſpielt haben. Ausſchlaggebend war es nicht. Vielmehr vornehmlich dieſes: daß man eine Niederlage für Papen im Reichstag vorausſah und es für unmöglich hielt, nach einem offenen Konflikt mit dem Parlament als geſtürzte oder geſchäftsführende Regierung nach Lauſanne zu ziehen. So weit iſt alles einigermaßen klar und überſichtlich. Aber was nun? Die Wahlkämpfe haben inzwiſchen begonnen, richtige Schlachten ſchon. Wenn einmal eine Nacht im Meer der Ewigkeit verrann, in der kein Toter, höchſtens ein paar zertrümmerte Naſenbeine zu be⸗ klagen waren, berichten die Berliner Blätter hoch⸗ beglückt, daß wohliger Bürgerfriede auf die große Stadt ſich niederſenkte. Keine Partei glaubt mehr, ohne die ſogenannten„militärähnlichen“ Organiſa⸗ tionen auskommen zu können. Auch das Zentrum hat angefangen, ſeine ſtreitbaren Jungmannſchaften zu formieren. Die Bayriſche Volkspartei desglei⸗ chen. Und ſelbſt die Staatspartei legte ſich neuer⸗ dings eine kleine Schutztruppe zu. Man braucht das noch nicht zu ſchelten. Aber man wird es doch feſt⸗ halten müſſen. Sozuſagen als„Zeichen der Zeit“. Und als beſonderes Merkmal juſt dieſer Wahl. ö Die kämpfenden Fronten haben ſich aus⸗ gerichtet, Es gibt im Grunde nur noch fünf Gruppen: die Nationalſozialiſten, die Deutſch⸗ nationalen mit ihrem volksparteilichen Anhang, das Zentrum und ſeinen bayriſchen Flügel, die Sozfal⸗ demokratie und die Kommuniſten. Das könnte Vor⸗ teil und Fortſchritt einleiten, eine langſame Rückkehr aus ſelbſtmörderiſcher Zerſplitterung zu verſtändiger Normung. Wenn es nicht zugleich die Maſſterung der Extreme bedeutete, zwiſchen denen kein Weg, kein Steg von einem Ufer zum anderen führt. So⸗ zialiſten zur Linken, Sozialiſten zur Rechten, zu⸗ ſammen ſchlecht gerechnet vierhundert Köpfe. In der Mitte als Vertreter der auf die Selbſtverant⸗ wortlichkeit des ſelbſtwirtſchaftenden Individuums gegründeten Geſellſchafts⸗ und Wirtſchaftsordnung allein Zentrum und Deutſchnationale mit ihren Ne⸗ bengruppen. Derſelben Geſellſchaft⸗ und Wirtſchafts⸗ ordnung, auf der einſtweilen dieſer„Deutſches Reich“ geheißene Staat ſich doch aufbaut. Das Exem⸗ pel, wie man ſieht, geht nicht recht auf, mag mam auch die Intelligenz, die wirtſchaftliche und ſoziale Macht, die politiſch⸗parlamentariſche Erfahrung der „Mitte“ noch ſo hoch ſchätzen. Wo aber ſteht die Regierung? Welcher Gruppe wünſcht ſie den Sieg? Für welche hat ſte vor, ſich einzuſetzen? Bislang hat ſie eine kühl kor⸗ rekte Haltung bewahrt. Sie hat aufgelöſt. Ein paar Erleichterungen für den Wahlkampf geſchaffen, über die die einen ſich freuen, indes die anderen ſie ver⸗ fluchen. Und iſt dann ſtill und höflich beiſeite ge⸗ treten: nun machts gefälligſt unter Euch ab. Eine vorbildliche Haltung, möchte man ſagen, ſofern wir noch im Zuſtand obrigkeitsſtaatlicher Unſchuld leb⸗ ten. Aber ſo? Unter der Herrſchaft der Demokra⸗ tie und der brutalen Macht der Zahl? Ein wenig zu viel, des„aissez faire, laissez aller“. Wo ſind die Gruppen der„bürgerlichen Mitte“, die„Schichten von Beſitz und Bildung“, wie man ſie ehedem im Bismarckreich hieß? Manche meinen, dieſe Schichten wären zu ſchmal geworden, um noch ausgewachſene Parteien tragen zu können, Gewiß: den Beſitz fraßen Inflation und Steuern, Steuern, immer neue Steuern. Und die Bildung wuchs ſo recht nicht nach. Dennoch: es ſind da noch Millionen wertvoller Menſchen. Umſo wertvollere, als gerade in ihren Kreiſen die Geſinnung der „Staatsbürgerlichkeit“ mit aller Leiſtungseignung, zu der ſie befähigt, beheimatet iſt. Aber der Mut kam ihnen abhanden, die Schärfe logiſchen Denkens, und der Glaube an ſich ſelbſt. Das iſt's. In welche Geſellſchaft man kommen mag, unter Höchſtgebildete, Induſtriekapitäne, Großbankiers, Gelehrte von ge⸗ ſichertem und begründetem Ruf: immer hört man die nämliche Litanei. Einer ſchwätzt ſie dem anderen nach: man wiſſe, daß man ſich„umzuſtellen“ hätte, kollektiviſtiſche und individualiſtiſche Gedankenreihen zu paaren trachten müſſe. Warum denn? Unſer ganzer Jammer ſtammt, außer vom Weltkrieg, doch gerade vom Kollektivismus. Einmal hat uns der ruſſiſche Kollektivismus bis an die Küſten des Stillen Ozeans die großen Märkte zerſtört und abgetrieben. Und hernach haben wir ſolchen Jam⸗ mer, Not, Elend, Schulden noch ſozialiſieren wollen. Die gehäuften Kataſtrophen im letzten Jahr kamen doch wohl daher, daß durch die jahrelangen Ein⸗ 2. Seite/ Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1992 brütche des Kollektiwismus die Wirtſchaft nicht mehr widerſtandsfähig war. Zu ſchwach geworden, um, nachdem man die mancherlei Auskunftsmittel des eigenen Syſtems ihr vernichtet hatte, noch ſelber ſich zu helfen. Man wird alſo wieder an den Indi⸗ vidualismus anzuknüpfen haben.(Der natürlich nur ein verſtändig angewandter Individualismus fein kann.) Wieder lernen müſſen, an ihn zu glauben. Vielleicht bringen wir Heutigen das wirklich nicht mehr zuſtande. Kann 5 ſein, daß man ben Becher der Trübſal leeren muß bis aus Ende. Aber wenn die Sintflut ſich verlief, wird doch wieder die alte freie Erwerbswirtſchaft“ daſtehen. Weil ſte, vollkommener als jede andere, den natürlichen Trieben des Menſchen entſpricht. Und weil alle ge⸗ 5 1 1 bislang keine andere zeig⸗ „die wie ſie den Bedarf Geſellſ 5 e te. 5 arf der Geſellſchat zu decken Von alledem, fürchte ich, nicht viel zu hören ſein. haupt einen Sinn haben, der Kampf geht. wird bei dieſen Wahlen Obſchon, wofern ſie über⸗ juſt um dieſes Problem Wunderliche Wahl en Dr. Richard Bahr. —— Zuſammenſtöße im Anterelbegebiet Meldung des Wolffbüros — Brunsbüttel, 10. Juli. Hier und in Bruns⸗ büttelkoog kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen SA⸗ Leuten, Kommuniſten und Reichsbannerleuten, bei denen mehrere Perſonen durch Schüſſe, Meſſerſtiche oder Steinwürfe verletzt wurden. Bei der Durch⸗ ſuchung des Lagerplatzes der Nationalſozialiſten wurden zahlreiche Waffen beſchlagnahmt. Man nahm weitere Durchsuchungen, u. a. auch von Einzelwoh⸗ nungen und des Gewerkſchaftshauſes vor und konnte erneut Waffen beſchlagnahmen. In Brunsbüttel wird zunächſt die Schutzpoltzei verſtärkt werden. Wieder zwei Zeitungsverbote Meldung des Wolffburos — Leipzig, 10. Juli. Wie ber Reichsgerichtsbienſt des We erfährt, iſt vom 4. Strafſenat des Reichsgerichtes das Verbot der„Schleſiſchen Bergwacht“ für zuläſſig erklärt worden. Das Verbot des Zentrumsblattes„Do⸗ naubote“ in Donaueſchingen iſt auf die Dauer von drei Tagen beſchränkt worden, „Köln. Volkszeitung“ legt Beſchwerde ein — Köln, 10. Jult. Wie die„Köln. Volkszeitung“ nach dem dreitägigen Verbot mitteilt, wird ihr Ver⸗ lag gegen das Verbot Beſchwerde beim Reichsgericht einlegen. Militär gegen belgiſche Streikende Telegraphiſche Meldung — Brüſſel, 10. Juli. Die Lage im Streikgebiet hat die Entſendung von Truppen erforderlich gemacht. Aus Mecheln iſt ein Regiment nach Mons abgegangen, ein weiteres Re⸗ giment iſt aus Arlon nach Charleroi verlegt worden. Genietruppen werden zur Verrichtung von Not⸗ ſtandsarbeiten bereit gehalten, Vertreter der Gru⸗ benbeſitzer und der Belegſchaft haben ſich dem Ar⸗ beitsminiſter gegenüber für eine Fortſetzung der Verhandlungen ausgeſprochen. Bei Charleroi ver⸗ ſuchten Streikende Arbeiter zur Niederlegung der Arbeit zu veranlaſſen. Dabei kam es zu einem Zuſammenſtoß mit der Gendarmerie. Drei Arbeiter wurden durch Schüſſe ſchwer verletzt. Polizeiüberfallwagen fährt in Straßenbahn — Berlin, 10. Juli. Ein Streifenwagen der Poltzet raſte geſtern abend in voller Fahrt gegen eine aus entgegengeſetzter Richtung kommende Stra⸗ ßenbahn. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, daß der Straßenbahnwagen aus ben Schienen ſprang. Bis⸗ her mußten neun Perſonen, darunter brei Poltzei⸗ beamte, mit zum Teil ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Berliner Bankdirektor in Prag verhaftet — Prag, 10. Juli. Bankdirektor Willy Seiffert von der Berliner Bank für Handel und Induſtrie, der von der Berliner Polizeidirektion bereits längere Zeit wegen Betrugs verfolgt wurde, iſt ver⸗ haftet worden. Amerika lehnt Schuldenſenkung ab Eine Erörterung der Schuldenfrage iſt für Amerika vor November unmöglich Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 10. Juli. Das Staatsdepartement veröffentlichte geſtern folgende Erklärung: „Die amerikaniſche Regierung iſt erfreut darüber, daß die in Lauſanne verſammelten Nationen eine Vereinbarung zur Reparationsfrage erreicht und da⸗ mit einen großen Schritt vorwärts zur Stabiliſie⸗ rung der wirtſchaftlichen Lage Europas getan hat. Hinſichtlich der Frage der von deu europäiſchen Regierungen den Vereinigten Staaten als Kriegs⸗ ſchulden geſchuldeten Beträge iſt keine Aende⸗ rung in der Haltung der amerikani⸗ ſchen Regierung eingetreten, wie mit aller Deutlichkeit in der Erklärung des Präsidenten vom 20. Juni letzten Monats zur Angelegenheit des Mo⸗ ratoriums für die von Regierung zu Regierung ge⸗ ſchuldeten Beträge dargelegt worden iſt“. Die Verlautbarung der Regierung erfolgte, weil in der amerikaniſchen Preſſe von einer grundſätz⸗ lichen Bereitſchaft Amerikas zur Schuldenſenkung geſprochen wurde. Die amerikaniſche Regierung iſt aber nach wie vor bereit, Anträge auf Herabſetzung der Schulden der Alliierten wohlwollend zu prüfen. Zunächſt muß jedoch die neue Regelung der Re⸗ parationsfrage endgültig in Kraft getreten ſein, und bis zu den Novemberwahlen ſind der amerikaniſchen Regierung die Hände gebunden, da ſie ohne Zuſtim⸗ mung der beiden Häuſer des Bundeskongreſſes nichts unternehmen kann. Papens Heimkehr aus Lauſanne Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 10. Juli. Die deutſche Delegation aus Lauſanne iſt heute nachmittag 13.42 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge wieder in Berlin eingetroffen. Zum Empfang hatten ſich Reichsinnenminiſter von Gayl und eine Reihe weiterer Vertreter der Reichsminiſterien auf dem Bahnſteig eingefunden. Beim Verlaſſen des Zuges wie am Ausgang des Bahnhofs wurde der Reichskanzler vom Publikum mit Beifallklat⸗ ſchen und Bravorufen begrüßt. Herriot und Matdonald in Paris Meldung des Wolffbüros — Paris, 10. Juli. Miniſterpräſident Herriot iſt mit der geſamten franzöſiſchen Delegation heute vormittag aus Lau⸗ ſanne wieder in Paris eingetroffen. Mit dem glei⸗ chen Zuge trafen auch der britiſche Premierminiſter Macdonald und die engliſche Delegation in Pa⸗ ris ein. Herriot erklärte bei ſeiner Ankunft:„Im ganzen genommen ausgezeichnete Verhandlungen, die beſonders am Schluß ſehr ſchwierig waren. Die Rechte Frankreichs ſind vollkommen vorbehalten. Ich habe die vollkommenſte Un⸗ terſtützung ſowohl bei Sir John Simons als auch bei Ramſay Macdonald gefunden.“ Blutbad unter bulgariſchen Türken Ig. Iſtaubul, 10. Juli. Ganz urplötzlich hat ſich zwiſchen Türken und Bulgaren trotz aller Freundſchaftsbeteuerungen der beiden Regierungen etwas abgeſpielt, das an die Zeiten der Komitatſchikämpfe übelſten An⸗ gedenkens erinnert. Noch ſind die Vorgänge zu wenig geklärt, um kritiſch dazu Stellung nehmen zu können, man kann nur nebeneinander ſtellen, was die eine und was die andere Seite behauptet. Die Vorgänge liegen zum Teil ſchon ein Vierteljahr zurück, ſind aber erſt vor kurzem bekannt geworden und haben in der Türkei einen Sturm der Ent⸗ rüſtung entfeſſelt. Der allzeit kaltblütige, beſonnene türkiſche Miniſterpräſtdent Ismet Paſcha hat alle Mühe, Uebereilungen unter Hinweis auf beruhi⸗ gende Erklärungen ſeines Kollegen in Sofia zu ver⸗ hindern, denn ſchon wollte man in Iſtanbul eine große Proteſtverſammlung abhalten, die leicht zu Repreſſalten gegenüber der bulgariſchen Vertretung und gegenüber den hier anſäſſigen Bulgaren hätte führen können. Am 14. April wollte im großen Dorfe Koſſarevo in Bulgarien, das zu zwei Dritteln von Bulgaren und zu einem Drittel von Türken bewohnt iſt, die etwa 80 Familien zählen, ein bulgariſcher Wächter vom Hofe des türkiſchen Bauern Halid als Erſatz für rückſtändige Abgaben Vieh wegtreiben. Dabei wurde er vom ergrimmten Sohne des Halid, dem jungen Ibrahim erſchoſſen. Es war alſo ein Verbrechen im Erregungszuſtand, wie es überall vorkommt, und mußte natürlich von der bulgariſchen Juſtiz geahndet werden. Die zahlenmäßig weit überlegene bulgariſche Bepölkerung des Dorfs ſoll nun der Behörde zuvorgekommen ſein, ſie ſoll, während dieſe untätig zuſah, über die türkiſche Bevölkerung hergefallen ſein, die Frauen und Mädchen vergewaltigt und ermordet, die Kinder und Männer teils ermordet, teils ſchwer miß⸗ handelt und die Moſchee der türkiſchen Ge⸗ meinde durch Feuer zerſtört haben. Das hat die in der benachbarten Stadt erſcheinende türkiſche Zeitung gemeldet, und ſo iſt die Nachricht in die Iſtanbuler Preſſe geraten. Als dieſe Lärm zu ſchlagen begann, hat die bulgariſche Geſandtſchaft zu⸗ mächſt alles abgeſtritten. Es kamen aber immer neue Schreckens nachrichten von Bulga⸗ rien hierher und ſchließlich auch die, daß der türkiſche Redakteur von den Bulgaren gefangen genommen und ſeitdem verſchwunden ſei. Vor einigen Tagen wurde dann berichtet, die Bulgaren in andern Orten hätten die türkiſchen Ta bakarbeiter, die von jeher in Bulgarien anſäſſig waren, aus dem Dienſt gejagt, ihnen geraten ſich ihr Brot doch in ihrer lieben Türkei zu verdienen, man würde dann alle ihr Moſcheen in öffentliche Hallen verwandeln. Hierauf hielt es, vielleicht etwas zu ſpät, Bulga⸗ riens Miniſterpräſident geraten, zu den Dingen Stellung zu nehmen. Das tat er, indem er den Ver⸗ treter der amtlichen türkiſchen Nachrichtenagentur in Sofia empfing und die Vorgänge als weit übertrieben darſtellte. Nur Feinde der türkiſch⸗bulgariſchen Freundſchaft könnten dabei die Hände im Spiel haben. In einem Lande, beſſen Regierung er leitete, könnte es keine Türkenverfolgung geben. Die Arbeiter ſeten nur infolge der Kriſe entlaſſen wor⸗ den, in Keſſarevo ſeien einige Tumulte vorgekom⸗ men, dafür ſeien ſechs Schuldige bereits unter An⸗ klage geſtellt, der Redakteur ſei nur anderthalb Stunden verhört und nicht verhaftet worden. Wo der Redakteur aber dann hingekommen iſt, darüber hat Muſchanoff allerdings keine Auskunft gegeben. Bei dieſer Darſtellung der Dinge hat ſich die türkiſche Oeffentlichkeit nicht beruhigt. Die Verfol⸗ gung der Türken in Bulgarien ſoll immer weitere Formen annehmen, wie die türkiſche Preſſe berichtet. Die Türken beginnen bereits aus Bulgarien zu flüchten. Allein über 400 Türken aus der Gegend von Eski Diuma und Osman Pazar haben ſich hilfeſuchend an die türkiſchen Grenzbehörden gewandt und um die 1 zur Einwanderung in die Türkei nach⸗ geſucht. Wenn man die Geſchichte der letzten Jahre über⸗ denkt, erſcheint das alles im höchſten Grade verwun⸗ derlich. Man weiß wohl, daß die in Bulgarien le⸗ benden Mazedonier immer noch dank ihrer jahr⸗ zehntelangen Kämpfe mit den Türken türken⸗ feindlich ſind. Aber in den Gegenden, aus denen die Verfolgung der Türken gemeldet wird, wohnen kaum Mazedonier. Sonſt war alles voll von Be⸗ teurungen der türkiſch⸗bulgariſchen Freundſchaft, 7 4* 1 und bei den Balkankongreſſen ſtehen die Bulgaren ſtets an der Seite der Türken. In den letzten fünf Jahren hat man nie etwas von türkiſch⸗bulgariſchen Streitig⸗ keiten gehört, und die Freundſchaft der beiden Völker bildet in der Muſſoliniſchen Oſtmittelmeerpolitik einen fast ebenſo wichtigen Pfeiler wie die türkiſch⸗griechiſche Freundſchaft. Was zu einer Aenderung der Geſin. nung in Bulgarien geführt haben könnte, iſt biz jetzt einfach nicht erſichtlich. Man darf daher anneh, men, daß nun bald eine amtliche einwandfreie Regelung der Vorkommniſſe erfolgt, ehe ſich ein neuer Haß in den Herzen der beiden Völker gegen einander einfrißt, der ſchwer wieder auszurotten wäre und die Grundlagen der Politik des Vorderen Orients, wie man ſte in den letzten fünf Jahren beobachtet hat, tatſächlich erſchüttern könnte. Keſſelerploſion auf Verliner Vergnügungsdampfer Telegraphiſche Meldung — Berlin, 10. Juli. Ein folgenſchweres Unglück ereignete ſich heute vormittag gegen 9 Uhr an Bord des der„Firma Märkiſcher Lloyd und Reederei Roloff“ gehörigen Dampfers„Sperber“ an der Anlegeſtelle bei der Caprivi⸗Brücke auf der Spree. Kurz vor der Abh⸗ fahrt des mit etwa 100 Ausflüglern beſetzten Schiffez explodierte mit ſtarker Detonation ein Dampf keſſel. Der Heizer Exuſt Schulz wurde dadurch auf der Stelle getötet. 14 Perſonen, darunter acht Frauen, wurden ſchwer, weitere 21 leicht verletzt. Bei einigen der Schwerverletzten beſteht Lebensgefahr. Die Urſache der Exploſion konne noch nicht ermittelt werden. Im Laufe des Nachmittags ſind drei Perſonen im Krankenhaus ihren ſchweren Verbrühungen er legen. Bei weiteren drei Perſonen beſteht Lebens gefahr. Dampferzuſammenſtoß auf der Schelbt — VPliſſingen, 10. Juli In der Nähe der holländiſchen Hafenſtadt Ter⸗ meulen ſtieß auf der Schelde das deutſche Tankſchiff „Hanſeat“ mit dem engliſchen Kanaldampfer„Ma⸗ lines“ zuſammen. Die„Malines“ mußte auf eine Sandbank geſchleppt werden, um ſie vor dem Sinken zu bewahren. Die auf dem Schiff befindlichen 100 Paſſagiere wurden von einem zur Hilfe herbei⸗ geeilten Dampfer übernommen und nach Antwer⸗ pen gebracht. Bei dem Zuſammenſtoß wurden meh⸗ rere Perſonen der Beſatzung der„Malines“ ver letzt. Auch das deutſche Tankſchiff wurde erheblich beſchädigt und mußte auf der Schelde auf Grund geſetzt werden. Taucher am geſunkenen A. Bool — Cherbourg, 10. Jult Dem Taucher des italieniſchen Bergunzs⸗ Dampfers„Artiglib“ iſt es gelungen trotz des bewegten Meeres unter das geſunkene Unterſeebobt „Prometheus“ zu gelangen. Auf ſeine Klopfſignale iſt er aber ohne Antwort geblieben. In Kreiſen des Marineminiſteriums iſt man ziemlich peſſimiſtiſch in Bezug auf den Erfolg der Hebungsarbeiten des U⸗Bootes. Man hebt hervor, daß man nützliche Ar⸗ beit nur etwa zwei bis drei Stunden täglich leiſten könne wegen der Flut, der Briſe und beſonders der Strömung, die ſogar in den ſtürmiſchſten Augen⸗ blicken eine Geſchwindigkeit von ſechs Knoten in der Stunde erreicht. Solange die Bergungsarbeiten an⸗ dauerten, brauche man aber die Hoffnung nicht auf⸗ zugeben. Jeuer auf Frachtöoampfer„Hannover“ — Boſton, 10. Juli. Der Frachtdampfer„Hannover“ lief mil bren⸗ nender Ladung hier ein. Das Feuer konnte nach ſtundenlangen Bemühungen gelöſcht werden. Bei den Löſcharbeiten wurden 27 Feuerwehrleute und ein Mitglied der Beſatzung verletzt. Der Dampfer wird in der nächſten Woche nach Newyork weiler⸗ fahren. —..—————————.—— Aus Gottes Tiergarten Zeitgemäße Fabeln aus dem Arabiſchen von Richard Zoozmann Das Kriegsbündnis Es entſtand einmal ein Krieg zwiſchen den Haſen und den Adlern, die namentlich unter den Jung⸗ haſen ſchon tüchtig aufgeräumt hatten. Da baten die Haſen die Füchſe um Hilfe und Beiſtand. „Wir würden es gerne tun“, entgegneten die Füchſe, „wenn wir Euch Haſen als Krieger nicht kennten und nicht wüßten, mit wem Ihr Krieg führt.“ Da gingen die Haſen zu den Ziegen. „Wir würden es gern tun“, entgegneten auch die Ziegen,„doch wir fürchten, Ihr werdet fliehen, wenn es Ernſt wird.“ Mit einem Stärkeren ſoll man nicht kriegen, weil man dann den Kürzeren zieht. Mit einem Schwäche⸗ ren ſoll man ſich nicht verbünden. Unter ſolchen Umſtänden iſt ein Krieg wohl bald angefangen, aber ſchwer beendet. Und beſſer ein gewiſſer Friede, als ein ungewiſſer Krieg. a 5 Der Friedensvertrag Einſt verſammelten ſich alle Schafe und ſchickten eine Botſchaft an die Wölfe, in der es hieß:„Warum bekriegt Ihr uns unabläſſig? Wir bitten Euch, Frie⸗ den mit uns zu ſchliezen, wie es die Fürſten der Völker tun.“. Die Wölfe vereinigten ſich freudig zu einer gro⸗ ßen Ratsſitzung und ſchickten mit vielen Geſchenken einen dicken Brief an die Schafe, in dem es hieß: „Wir haben Eyren verſtändigen Entſchluß zur Kennt⸗ nis genommen. Wahrlich, der Friede wird uns zum Vorteil und zum Segen gereichen. Wir teilen Euch mit daß der Schäfer und ſein Hund einzig Urſache und Urſprung unſerer bisherigen Streitigkeiten ſind. Schafft dieſe beiden ab, ſo werden wir unſere Wege in Frieden und Freundſchaft wandeln.“ Die Schafe jagten Schäfer und Schäferhund fort und zerſtreuten ſich, ihrem Frieden⸗ und Freund⸗ ſchaftsvertrage mit den Wölfen trauend, außerhalb ihrer ſchützenden Hürde im Gebirge und in den Tälern, fingen ruhig an zu weiden, und freuten ſich, daß ihr Leben fortan geſichert wäre. Die Wölfe ließen ſie eine Woche lang in Ruhe, dann fielen ſie in geſchloſſenen Rudeln über die Schafe her und erwürgten ſte ſamt und ſonders. Aus dieſer Fabel erſieht man, daß Haß und Abnei⸗ gung von Volk zu Volk, von Familie zu Familie, von Geſchöpf zu Geſchöpf im Herzen der Lebeweſen wurzeln, und daß nur Schafe glauben, durch Ver⸗ träge Frieden und Freundſchaft ſtiften zu können. Die Kritiker Ein Gſel ging an einem Roſengarten vorüber. „Wozu gibt es Roſen? Der ſchöne Boden iſt ganz verſchandelt. Man hätte Diſteln pflanzen ſollen.“ So klagte Freund Langohr und trabte kopfſchüttelnd davon. 5 „Sie haben Recht“, ſagte ein Maulwurf, der ſo⸗ eben aus der Erde aufgeſtoßen war.„Es iſt alles verkehrt eingerichtet hier oben. Warum ſingt zum Beiſpiel die Lerche dort am Himmel und preiſt das Licht der Sonne? Mir gefüllt das Lied der Eule viel beſſer, denn ſie ſingt in der Dunkelheit.“ „Ganz meine Anſicht, Herr Maulwurf“, unter⸗ brach ihn ein Froſch, der über den Weg hüpfte.„Da loben die törichten Menſchen den Geſang der Vögel. Aber ſingen wir Fröſche nicht viel melodiſcher? Wir ſingen ſogar bei Nacht, wenn die Vögel ſchlafen.“ „Und das hören wir ſo gerne“, ſagte eine Fleder⸗ maus, die ihren Kopf aus einem Aſtloch heraus⸗ ſtreckte.„Die Fröſche verſchönern die Stille der Na⸗ tur. Da fliegt es ſich noch einmal ſo gut. Denn das werden ſte doch zugeben, meine Herrſchaften, daß wir Fledermäuſe beffer fliegen als die Vögel.“ Eine Raupe im Roſengarten hatte dies Geſpräch mit angehört.„Ich lobe mir die Roſen“, ſagte ſie, „trotz allen Eſeln auf der Welt. Was ſchmeckt beſſer als Roſen? Ich freſſe ſie von früh bis ſpät. Und wenn alle Sträucher ratzekahl ſind, kann der Gärtner meinethalb Diſteln für die Eſel pflanzen. Auch Sin⸗ gen hat keinen Zweck. Wer ſingt, kann dabei nicht freſſen. Und freſſen iſt die Hauptſache. Was ſollte ich mit den Flügeln anfangen? Ich freſſe und krieche und komme auch vom Fleck. Durch Kriechen kommt man weiter im Leben als durch Fliegen. Mein Wahlſpruch heißt: Ich pfeife auf alle Viecher— und bleibe ein Freſſer und Kriecher.“ Der Eber und der Schakal Der Eber wetzte ſeine Hauer an einem Stein am Wege; er tat es mit Mühe und angeſtrengter Auf⸗ merkſamkeit. Ein Schakal kam daher, betrachtete ſich ein Weilchen die Arbeit des Ebers und ſagte dann: „Warum mühſt Du Dich denn ſo ſehr ab, da doch zur Zeit weder Kampf noch Krieg in Ausſicht ſtehen?“ Der Eber antwortete:„Schweig, elende Schakal⸗ ſeele. Was verſtehſt Du Feigling von Kampf und Krieg? Wer kann ſeine Waffen ſchärfen und inſtand⸗ ſetzen, wenn es die Umſtände erfordern? Man muß ſie pflegen und in Ordnung halten, bevor Kampf und Krieg ausbrechen. Das lehren uns ja ſchon die Völ⸗ ker der Menſchheit.“. Aus dieſer Fabel ſoll man lernen, ſich für alle möglichen Vorfälle gerüſtet zu halten und Vorſicht zu gebrauchen, weil Vorſorge Nachſorge verhütet. Der Raugſtreit Ein Trampeltier und ein Dromedar hauſten zu⸗ ſammen in einem Stall, konnten ſich aber ſchlecht miteinander vertragen, weil das Trampeltier über ſeine zwei Höcker hinweg verächtlich auf das nur ein⸗ höckerige Dromedar hinabzuſehen pflegte. Das Dromedar ſagte:„Wenn man ſchon bucklig ſein muß, ſo iſt es beſſer, man hat nur einen Buckel ſtatt deren zwei“. N „Du haſt recht“, erwiderte das Trampeltier, wenn Du von einem Buckel ſprichf, der Dich in der Tat ſcheußlich entſtellt. Ich habe keinen Buckel ſon⸗ dern zwei Höcker, die eine maleriſche Rückenlinie bilden, ſozuſagen einen richtigen ſchönen Wellen⸗ ſchlag, der den Gedanken an einen Buckel überhaupt gar nicht aufkommen läßt“.„ Der Beſitzer der beiden Tiere, ein weiſer Scheich, hatte den Rangſtreit mit angehört und ſagte:„Ver⸗ tragt Euch endlich miteinander, denn zum Neide oder zur Ueberhebung liegt bei Euch beiden gar kein Grund vor. Ihr ſeid beide Kamele und das ſagt alles!“ Käthe Dorſch als„Liselotte“ Gaſtſpiel im Mannheimer Nationaltheater Vorbericht Im bunten Szenenwechſel zog zum erſten Male die neue Revue von der Pfälzer Liſelotte und ihrem Schickſal am franzöſiſchen Königshof im National⸗ theater vorüber. Das Stück iſt viel zu geſchickt und publikumswirkſam gemacht, um wirklich in allen Tei⸗ len geſchmackvoll zu ſein. Dorſch den Mittelpunkt des Ganzen und hebt es auf eine ungewöhnlich künſtleriſche Höhe. Sie iſt herzerfriſchend. Wie ſie vor ſich hinſpielt, dabei ſogar einmal ihre berühmten Briefe zum Anlaß eines muſikaliſch hübſch untermalten Solos nimmt, wirkt beglückend. Wenn ſie ſingt, teilt ſie Geſchenke aus. Ihre Leiſtung iſt eine Vereinigung von Virtuoſität 8 e wie man ſie ſonſt nirgends mehr Das Publikum iſt begeiſtert. Der berühmte Gaſt iſt umgeben von dem ausgezeichneten Enſemble einer farbenreichen Vorſtellung, die den Hof des Sonnenkönigs, ein wenig auf Pappe gemalt, aber dennoch recht wirkſam, zeigt. Die Muſil von Künneke und die Vorſtellung ſelbſt, die an den fol⸗ genden Tagen gewiß ihre ausverkauften Häuſer fin⸗ den wird, ſoll noch der Gegenſtand einer ausführ⸗ lichen Betrachtung im hentigen Abendblatt ſein. Eröffnung des Winneton⸗Gedächtnishaius. Im Beiſein von Vertretern der ſächſiſchen Landes⸗ regierung wurde gegenüber burtstages und des 20. Todestages von Karl May ein Gedächtnishain feierlich eingeweiht. Im Mittel⸗ punkt des Hains ſteht ein großer Stein mit dem Na⸗ men Karl Mays. e Dagegen bildet Käthe . f 8. der Villa Shatterhand in Radebeul bei Dresden anläßlich des 90. Ge⸗ Iren t in fast iſche eſin⸗ big neh⸗ reie ein gen tten ren ren ein a Montag, 11. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 315 — Deutſc Der kleine Kreuzer„Königsberg“ Am 11. Juli jährt ſich der! Kreuzer„Königsberg“, das S Oſtafrika, im Weltkrieg macht erlag. Die nachfol fen das beſondere Inte ſpruchen, weil zu der B Mannheimer gehörten, telegraphiſt) ag, an dem der kleine tionsſchif Deutſch⸗ ner zwanzi n Ueber⸗ d Au ingen dür⸗ unſerer Leſer bean⸗ zung des Kreuzers zwei Funkmeiſter(Funken⸗ jetzt Oberleutnant der er aſchiniſtenmaat afrika weilt. . g der Götzinger, Schupo in Darmſtadt und der Ober Nieß, der wieder in Oſt „Das aufregendſte Abenteuer des afrikaniſchen Feldzuges“ betitelt ein Eng⸗ länder ſein Buch, das er über ſeine Teilnahme als See⸗Offiztier beim engliſchen Blockade⸗Geſchwa⸗ der vor kurzem veröffentlichte. Aufregend könnte es m. E. nur für uns geweſen ſein, die wir auf un⸗ ſerem kleinen Kreuzer faſt wehrlos einer mehr als zwanzigfachen Uebermacht preisgegeben waren. Da die„Königsberg“ im März 1914 den Heimat⸗ hafen Kiel nur mit 300 Mann Friedensbeſatzung verließ, um als Stationsſchiff in Deutſch⸗Oſtafrika zu dienen, forderte Kapitän Loof nach Kriegsaus⸗ bruch beim Kommandeur der Schutztruppe, v. Let⸗ tow⸗Vorbeck, Verſtärkung an. Deshalb wurde aus den kampffähigen Mannſchaften der im Hafen von Daresſalam liegenden Handels⸗ dampfern der Oſtafrika⸗Linie ein„Marine⸗ Expeditionskorps“ gebildet, dem ich als einziger Oſtafrikaner zugeteilt wurde. Wir verließen am 20. September 1914 unter Befehl des Korvetten⸗Kapitäns Schönfeld auf dem win⸗ zigen Küſtenfahrzeug„Kaiſer Wilhelm“ um 11 Uhr nachts den Hafen und es gelang uns, unbe⸗ merkt von den engliſchen Wachſchiffen nach auf⸗ regender Fahrt die„Königsberg“ zu erreichen. Der deutſche Kreuzer hatte bereits am 30. Juli 1914 den Hafen von Daresſalam verlaſſen, da wir durch Funkſpruch unterrichtet waren, daß in der Heimat„dicke Luft“ herrſchte. Zudem beobachteten wir ſchon am 27. Juli das Einlaufen von vier eng⸗ liſchen Kreuzern in den Hafen von Zanzibar. Der „Königsberg“ gelang es dank ihrer Schnelligkeit, den ſie verfolgenden feindlichen Kreuzern zu entkommen. Im Auguſt und September 1914 hat dann unſer Kreuzer ſo manche Priſe im vorderen indiſchen Ozean aufgebracht. Einmal gelang es ſogar, einen noch ahnungslos auf der Heimfahrt begriffenen deutſchen Dampfer anzuhalten, um dem erſtaunten Kapitän den Befehl zu geben, ſchleunigſt einen neu⸗ tralen Hafen anzulaufen. Das Wichtigſte für uns war aber, daß ſich an Bord des Dampfers 100 Mann abgelöſte Marine⸗Soldaten des in der deutſchen Süd⸗ ſee ſtationierten kleinen Kreuzers„Panther“ befanden, die uns eine wirklich willkommene Verſtärkung be⸗ deuteten. Kohlenmangel zwang jedoch Anfang Ok⸗ tober 1914 die„Königsberg“, ſich in ein Verſteck, und zwar in das Rufidji⸗Delta nach Deutſch⸗Oſt⸗ afrika, zurückzuziehen. Vorher aber wurde noch der im Hafen von Zanzibar liegende eng liſche Kreu⸗ zer„Pegaſus“ in Grund geſchoſſen. Bereits nach etwa 14 Tagen wurde die„Königs⸗ berg“ in ihrem Verſteck durch engliſche Flie⸗ ger, die die ganze Küſte abgeſucht hatten, auf⸗ geſtöbert. Mitte Oktober 1914 begann unſere Lei⸗ denszeit. Kein Tag verging, an dem wir nicht von mehreren feindlichen Fahrzeugen b eſchoſſen wur⸗ den. Die Aufgabe des Marine⸗Expeditionskorps be⸗ ſtand darin, das Rufidji⸗Delta, das aus mehreren großen Flußarmen beſtand, gegen das Eindringen engliſcher Kriegsſchiffe zu ſchützen. Immer weiter flußaufwärts peilte ſich die„Königsberg“, ſo daß ſie zuletzt etwa 50 Kilometer tief im Ur⸗ wald lag. Damit eine evtl. Ausfahrt für uns unmöglich war, verſenkten die Engländer An⸗ fang Dezember 1914 im größten Flußarm einen großen Kohlen dampfer, der uns aber nicht gehindert hätte, wenn wir die nötigen Kohlen hätten auftreiben können, durch einen anderen Flußarm auszufahren. Im Januar 1915 verſuchte ein weite⸗ res engliſches Fahrzeug in die Flußmündung ein⸗ zudringen. Durch unſer Feuer wurde es derart beſchä⸗ digt, daß es auf eine Sandbank auflief und wir die Beſatzung gefangen nahmen. Wie groß war aber unſer Erſtaunen, als wir feſt⸗ ſtellten, daß wir einen ehemals deutſchen Dampfer erbeutet hatten. Es war nämlich der im portugieſiſch oſtafrikaniſchen Hafen Delagoa⸗ Bai ſtationierte deutſche Schlepper„Adjudant“, der Oſtafrika⸗Linie gehörend. Weil er ſehr flach⸗ gehend und mit beſonders ſtarken Maſchinen ver⸗ ſehen war, haben ihn die Engländer gekapert, um damit in das Rufidji⸗Delta einzudringen. Sie be⸗ ſtückten ihn mit ſechs kleinen Schiffsgeſchützen, ſetz⸗ ten die engliſche Kriegsflagge und das Hilfskriegs⸗ ſchiff war fertig. Wir reparierten ihn und dieſes zurück, ohne daß die Gefechtsbereitſchaft der „Königsberg“ beeinträchtigt war. Im Verhältnis zu den vom Blockadegeſchwader eingeſetzten vielfach nun wieder deutſche Fahrzeug leiſtete uns noch über ein Jahr gute Dienſte. Die Beſchießung des Deltas wurde nun von den Engländern bedeutend vermehrt. Ueber den weiteren Verlauf der Kämpfe laſſe ich am beſten den Admiralſtab der deutſchen Marine berichten: Am 6. Juli 1915 wurde ein vom Blockadegeſchwader von 15 Kriegsſchiffen Angriff abgeſchlagen. ſehr heftigen Feuergefecht engliſchen geführter Nach neunſtündigem, zog ſich der Gegner überlegenen Kräften und zu dem ſehr großen Mu⸗ nitionsaufwand der die„Königsberg“ beſchießenden 2000 Schuß) Kreuzer und Kanonenboote(über waren die Verluſte, die wir hatten äußerſt gering. Fünf Tage ſpäter, am 11. Juli 1915, wurde der An griff des engliſchen Blockadegeſchwaders mit noch größerem Kraftaufband wiederholt. Vor dem Rufidji⸗Delta befanden ſich an dieſem Tage der engliſche Panzerkreuzer„Cumberland“, die geſchütz⸗ ten Kreuzer„Weymouth“,„Hyaeinth“,„Aſtraea“, „Pyramus“, 2 Kanonenboote, 3 Hilfskreuzer, 6 ar⸗ mierte Wachboote, Hilfskreuzer„Duplex“, Dampfer „Helmut“ und 3 weitere größere Dampfer, im ganzen alſo 21 engliſche Kriegsſchiſſe gegen das eine deutſche! Gegen Mittag liefen unter äußerſt lebhafter Be⸗ ſchießung beider Ufer vier geſchützte Kreuzer und zwei Kanonenboote in den größten Flußarm ein. Die flachgehenden Kanonenboote fuhren bis in die Höhe des Dorfes Nyemſati; etwas unterhalb davon ankerten die Kreuzer. Alle Schiffe nahmen darauf die„Königsberg“ unter Feuer, das von dieſer auf die Kanonenboote ſchon während des Einlaufens er⸗ widert wurde. Schon nach kurzer Zeit war der Feind auf uns eingeſchoſſen, da zwei Flieger, die über dem Delta kreuzten, durch Signale ihre Be⸗ obachtungen übermittelten. Unſer Schiff wurde von da ab mit einem wahren Hagel von Ge⸗ ſchoſſen überſchüttet, die zuerſt im Vorſchiff große Verluſte herbeiführten. Sämtliche Geſchütz⸗ hes Heldentum in Afrika wird nach hartnäckiger Verteidigung gegen feindliche Aebermacht verſenkt bedienungen und Munitionsmänner des Vorſchiffes fielen, der Kommandant wurde ſchwer ver⸗ wundet. Im Achterſchiff wütete ein verheerendes Feuer. Explodierende Gebrauchsmunition verur⸗ ſachte auch bald bei den Geſchützbedienungen des Achterſchiffes große Verluſte. Der Verluſt aller Be⸗ dtenungsmannſchaft und die außerordentlichen Ver⸗ heerungen an Oberdeck machten ſchließlich die Fort⸗ ſetzung des Artilleriefeuers zur Unmöglichkeit. Der Brand des Schiffes zwang zum Fluten der Mu⸗ nitionskammern. Mit den beiden letzten Schrappnells wurde noch einer der zwe i engliſchen Flieger heruntergeſchoſſen. dant gab um.50 Uhr nachmittags dem erſten Offi⸗ zier den Befehl, das Schiff zuſprengen. Unter heftigem Granatfeuer ging der überlebende Reſt der Beſatzung unter Mitnahme aller Verwundeten in aller Ruhe mit Booten an Land und ſammelte ſich, vom Feind lebhaft beſchoſſen, etwa 1000 Meter vom Schiff entfernt. Die Sprengung des Kreu⸗ zers„Königsberg“ erfolgte gegen 2 Uhr durch Spren⸗ gung eines Torpedokopfes, der das Schiff in Höhe der Kommandobrücke aus⸗ einanderriß. Der Kreuzer legte ſich mit wehender Flagge und Wimpel auf die Seite und verſank alsbald bis zum Oberdeck in den Rufidji⸗Fluß. Bei Sonnen⸗ untergang(.45 Uhr) wurde die von hunderten Granatſplittern zerfetzte Flagge und der Wimpel durch die in der Nähe des Kreuzers gebliebene Beſatzung mit dreifachem Hurrah nieder⸗ geholt. Die Kanonenboote fuhren nach Beendigung des Kampfes noch eine Strecke ſtromaufwärts. Ganz an den Kreuzer„Königsberg“ wagten ſte ſich jedoch nicht heran. Alle feindlichen Schiffe verließen um.50 Uhr den Rufidji und dampfen ſeewärts. Die Ver⸗ wundeten wurden nach den Feld⸗Hoſpital Neu⸗Stie⸗ ten gebracht. Der Reſt der Beſatzung des Kreuzers „Königsberg“ ſtellte ſich dem Kommandeur der Schutztruppe, Oberſtleutnant von Lettow⸗Vorbeck, zur Verfügung zur Verteidigung von Deutſch⸗Oſtafrika. Die ganze Mannſchaft tat im ſtundenlangen, ſchwer⸗ ſten Granatfeuer getreu ihrem Eide mit Todesver⸗ achtung und Kampfesfreude ihre Pflicht bis zum Der zuletzt nochmals ſchwer verwundete Komman⸗ äußerſten. Ihr Verhalten war über jedes Lob er⸗ haben. SMS. Königsberg iſt vernichtet, aber nicht beſiegt! Dieſem Bericht der deutſchen Admiralität brauche ich als Teilnehmer an dieſen Kämpfen nichts hinzuzu⸗ fügen. Dem deutſchen Volke aber rufe ich zu: Ver⸗ geßt gicht unſere deutſchen Kolonien! Theodor Freudenberger, Eberbach a. N. ff ãò ⁵ Ui ↄ!́f6 Uꝙ e¼!—%:]ĩ2• Bund chriſtlicher Arbeitsinvaliden Tagung in Mannheim Der Bund chriſtlicher Arbeits in va⸗ liden, Witwen und Waiſen e.., Sitz München, hält am 14. und 15. Auguſt in Mannheim ſei⸗ nen 5. Bundestag ab. Wenn man ſchon der Auffaſſung ſein kann, daß in dieſer ſchweren Notzeit alle Kongreſſe und Tagungen eingeſtellt werden ſol⸗ len, ſo iſt hier dieſe Auffaſſung nicht am Platze. Die Sozialrentner haben nach den am 1. Juli 1932 ein⸗ getretenen Leiſtungskür zungen allen Grund, zu den Fragen der Sozialpolitik und zur Kriſe der Sozialverſicherung Stellung zu nehmen. Die Regie⸗ rung ſoll erfahren und ſoll wiſſen, wie es um die Sozialrentner beſtellt iſt und wie der Bund chriſt⸗ licher Arbeitsinvaliden zur Sozialverſicherung ſteht. Der 5. Bundestag, der zum erſtenmal in Baden ſtattfindet, wird von allgemeinem Intereſſe für die Rentner und die breite Oeffentlichkeit ſein. * Verſetzt wurde Aufſeher Adolf Kirſtein beim Jugendſtift Sunnisheim in Sinsheim zu den Strafanſtalten in Mannheim. * Todesfall im Strandbad. Im Strandbad er⸗ litt am geſtrigen Sonntag vormittag ein 55 Jahre alter Architekt aus Ludwigshafen einen Herzſchlag, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der Vorfall, der ſich am Lande ereignete, rief wieder einen großen Menſchenauflauf hervor. Störungen durch Radio Vom Polizeipräſidium wird uns geſchrieben: Kaum hat die warme Jahreszeit eingeſetzt, ſo kom⸗ men auch bereits die Hilferufe an die Polizei über Störungen und Beläſtigungen durch Radiogeräuſche. Demgegenüber kann nur darauf hingewieſen werden, daß das Spielenlaſſen von Radio⸗, Sprech⸗ und Muſikapparaten von 10 Uhr abends bis 8 Uhr morgens nur bet geſchloſſenem Fenſter und mit Zimmerſtärke zuläſſig iſt und daß Zuwiderhandlungen als Ruheſtörung betrachtet und beſtraft werden. Aber auch in den übrigen Zeiten von 8 Uhr morgens bis 10 Uhr abends beſteht keineswegs völlige Freiheit. Auch in dieſer Zeit kann das Spielenlaſſen von Radibapparaten mit erheb⸗ licher Lautſtärke bei und an offenen Fenſtern und Türen, Balkonen, Loggien, Terraſſen und in Gär⸗ ten von Wohngebieten Ruheſtörung ſein. Wenn dieſer Hinweis nichts nützt, dann iſt die Polizei genötigt, den Rückſichtsloſen zum Bewußtſein zu bringen, daß ſie nicht allein auf der Welt ſind. * Lebhafter Reiſeverkehr. Die Reichsbahn mel⸗ det vom geſtrigen Sonntag einen allgemein lebhaf⸗ ten Reiſeverkehr. Der Ausflugs verkehr war in den Morgenſtunden recht gut, ließ jedoch am Nachmittag etwas nach. Ganz unbedeutend geſtaltete ſich hingegen der Zuſtrom nach der Stadt. Hochſommer⸗Sonntag Gerade noch rechtzeitig auf das Wochenende has der Himmel ſeine regenſpendende Tätigkeit einge⸗ ſtellt und dem nach Sonne verlangenden Men⸗ ſchen das richtige Sonntagswetter gebracht. Die Hitze ſtieg im Laufe des Tages in der Innenſtadt auf 29 Grad. Das Strandbad hatte wieder einen Rekordbeſuch von mehr als 200900 Gäſt e. Bei 19 Grad Waſſerwärme herrſchte ſelbſt im Rhein Hochbetrieb. Eine ausgeſprochene Ueber⸗ füllung des Bades trat trotz des durch hohen Waſſer⸗ ſtand eingeengten Badeſtrandes nicht ein. Aber auch am Altrheinſtrandbad und am Neckarſtrandbad bet Bade⸗ den Maulbeerbäumen wimmelte es von luſtigen. Die Paddler wie die Seg ler ſtanden in der Ausübung ihres Sportes nicht zurück. Als ſehr angenehm wurde der Win d empfunden, der beſonders am Vormittag und in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden die Hitze etwas milderte und die Spaziergänge genußreich geſtaltete. Auffallend war ein erneuter Anſturm ins Freie am geſtrigen Nach⸗ mittag, was wohl damit zuſammenhing, daß die evangeliſchen Gemeindeglieder erſt ihrer Wahl⸗ pflicht nachgingen. In der Innenſtadt wurde es erſt nach Rückkehr der„Luftſchnapper“ in den Abendſtunden etwas lebhafter. Leider kam es auch noch zu Zuſammenſtößen politiſcher Gegner, wobei das Notrufkommando erſchien und einige Verhaf⸗ tungen vornahm. Aufmarſch der Eiſernen Front Am Samstag abend hatte die Sozialdemokratiſche Partei ihre Maſſen aufgeboten, um durch einen De⸗ monſtrationszug ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Es waren weit über 10 000 Teilnehmer, die ſich um 7 Uhr auf dem Meßplatz verſammelt und dann unter Anführung von 300 Radfahrern zunächſt durch die Langerötterſtraße, Kobell⸗ und Eichendorff⸗ ſtraße über die Ebertbrücke nach dem Friedrichsplatz marſchierten und nach einem Umzug durch verſchie⸗ dene Straßen der Schwetzingerſtadt über die Kunſt⸗ ſtraße auf dem Zeughausplatz zuſammenkamen. Eine Motorfahrerſtaffel mit etwa 70 Fahrzeugen war be⸗ reits dem Zug, deſſen Vorübermarſch beinahe 40 Minuten dauerte, vorausgefahren. Auffallend groß war die Zahl der mitgeführten roten Fahnen, die faſt ausſchließlich die drei Pfeile der Eiſernen Front tru⸗ gen. Die Transparente verkündeten die Forderun⸗ gen der Demonſtranten, die ſich in erſter inte gegen den Faſzismus auflehnten. Mehrere Muſtkkapellen gaben dem Zug den Marſchrhythmus an. Groß war auch die Zahl der teilnehmenden Frauen. Die Polizei hatte ſämtliche Zugangsſtraßen zum Zeughausplatz abgeſperrt, ſo daß der Einmarſch glatt erfolgen konnte. Zwei aufgeſtellte-Rieſenlautſprecher ſorgten dafür, daß die von dem Landesvorſitzenden der SPꝰD, Landtagsabg. Georg Reinbold ge⸗ haltene Anſprache auf dem ganzen Platz verſtanden werden konnte. Anmarſch, Umzug und Abmarſch der Maſſen vollzog ſich ohne Störungen, zumal die Polt⸗ zei wieder muſtergültig für Ordnung geſorgt hatte. * Ernannt wurde die Juſtizaktuarin Eliſabetz Keller beim Amtsgericht Mannheim zur Juſtiz⸗ aſſiſtentin. * Zweite juriſtiſche Staatsprüfung. Der Beginn der diesjährigen Spätjahrsprüfung der Referendare iſt auf den Nachmittag des 2. November in Ausſicht genommen. Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind in der Zeit vom 1. bis mit 21. September in der vor⸗ geſchriebenen Form beim Juſtizminiſterium einzu⸗ reichen. * Verbotener Lichtbildervortrag. Unter Bezug⸗ nahme auf die unter vorſtehender Spitzmarke in Nr. 308 erſchienene Mitteilung werden wir von der Firma Friedrich Rottenwallner, Mannheim um die Mitteilung erſucht, daß ſie mit der übrigens nicht in Mannheim, ſondern in Ludwigshafen an⸗ ſäſfigen Firma nicht identiſch iſt, vor der durch die Regierung der Pfalz gewarnt wurde. Die Firma Friedrich Rottenwallner, die einzige fachmänniſch ge⸗ leitete Spezialfirma zur Herſtellung und Vorfüh⸗ rung von Filmen und Lichtbildern, iſt handelsge⸗ richtlich eingetragen und hat erſt unterm 7. Junk eine vom Bezirksſchulrat in Ludwigshafen ausge⸗ ſtellte Beſcheinigung erhalten, die zu Vorträgen in Schulen Erlaubnis erteilt. Jilmrunoſchau Roxy:„Kavaliere vom Kurfürſtendamm“ Der Titel fagt ſchon, was der Film will: Er ſoll ge⸗ wiſſe Zuſtände in den Vergnügungsſtätten der Großſtälhte schildern und zeigt das Treiben ſogenannter Eleganz, die in Wirklichkeit üble Verbrecher ſind. Die einen nehmen ihren Partnerinnen die Juwelen ab und ſetzen ſie auf möglichſt krummen Wegen um, die anderen leben vom Ehe⸗ bruch. Weil die Moral nicht zu kurz kommen ſoll, werden dieſe 10 Herren zum Schluß von der Poligei geſchnappt⸗ Die Geſchichte iſt ein wenig primitiv erdacht; die Dor⸗ ſteller Hurry Frank, Frieda Haerlin u. a. wiſſen jedoch den Zuſchauer zu feſſeln.— Im Beiprogramm lauſen ein Micky⸗Maus⸗Film und ein Tkerfilm„Gekrönte Häup⸗ ter“, der wundervolle Aufnahmen bon geweihtragenden Tieren bringt. Neben der Emelka⸗Wochenſchau wäre ſchließ⸗ lich ein Propagandaſtreiſen für die Matroſenſchule in Potsdam zu erwähnen. J was besser ist. 6 Da ganz Deutschland Salem bevorzugt, N „„ muß sie besser sein. Und wahrhaftig, denn es ist ja 4. Seite/ Nummer 315 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 Zundert Jahre badift he Gemeinde-Oroͤnung Der Hauptausſchuß des Vabiſchen Slädteverbandes tagt in Mannheim Der Bad iſche Städteverband hielt, wie mitgeteilt, am Samstag in Mannheim unter dem 2 75 2 n 141 47 5 Vorſitze des Oberbürgermeiſters Dr. Finter⸗ Karls ruhe eine Sitzung ſeines Hauptaus⸗ ſchuſſes ab, an der außer den Oberbürgermeiſtern der Städte auch zahlreiche Bürgermeiſter und Stadt⸗ räte teilnahmen. Oberbürgermeiſter Dr. Bender⸗ Freiburg gedachte in einem Referate des 75 13 0 7 7 hundertjährigen Beſtehens babiſchen Gemeindeordnung Am April 1932 waren 100 Jahre verfloſſen, ſeit⸗ dem die badiſche Gemeindeordnung vom 31. Dezem⸗ ber 1831 in K raft getreten iſt. Sie hat die Gemein⸗ den aus einer Staatsverwaltungsanſtalt, aus einem Hilfsorgan der Landesregierung zu tungskörperſchaften erhoben. der 2 29. Man hatte erkanut, daß die ſtrenge Zentraliſierung aller Verwaltung zu einem Zerfall des gemeindlichen Lebens führen müſſe. In der Folgezeit mußte ſich die Veränderung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Laufe des 19. Jahrhunderts naturgemäß auch in der ge⸗ meindlichen Geſetzgebung auswirken. Faſt dauernd war die Geſetzgebung in Fluß. Es waren aber immer wieder einzelne grundſätzliche Fragen, die hierbei im Vordergrund ſtanden. In erſter Linie war dies die immer weiter fortſchreitende Entwicklung von der Bürgergemeinde zur reinen Einwohnergemeinde. Die übrigen weſentlichen Aenderungen des ce⸗ meinderechts galten der Auflockerung und Er⸗ weiterung des Gemeindewahlrechts. Von einem an has Bürgerrecht gebundenen Wahl⸗ recht, das in verſchiedenen Klaſſen ausgeübt wurde, die übrigens urſprünglich im Geſetz von 1832 micht nur durch das Steueraufkommen beſtimmt waren, ging die Entwicklung zu dem allgemeinen und gleichen W̃ ahlrecht, das auch immer mehr auf jüngere Perſonen und ſchließlich auf die Frauen ausgedehnt wurde. Eine grundlegende Reform der Gemeindeord⸗ nung erwies ſich infolge der zahlreichen Aenderun⸗ gen der Geſetzgebung und der veränderten Ver⸗ hältniſſe nach dem Weltkrieg ſchließlich immer mehr als unaufſchiebbar. Im Jahre 1921 wurde die neue badiſche Gemeindeordnung erlaſſen. Indeſſen war ihr keine Gelegenheit gegeben, ſich in normalen Zeitläuften zu bewähren. Die Eingriffe von Reich und Land in die kommunale Selbſtverwaltung häuften ſich. Immer neue Aufgaben erhielten die Gemeinden zugewieſen, immer neue Kürzungen ihrer Steuereinnahmen durch Reich und Land muß⸗ ten ſie ſich gefallen laſſen, die ſich dadurch ſelbſt ſanterten. So kam es, daß in der letzten Zeit deut⸗ liche Rückbildungstendenzen in dem Sinne zu Tage traten, die Gemeinden geradezu wieder zu einem Hilfs⸗ organ der Staatsverwaltung zu machen. Dem muß ſich die ganze Kraft der gemeindlichen Selbſtverwaltung entgegenſtellen. Reich und Land müſſen erkennen, daß auf den Unterbau der Ge⸗ meinden für den ſtaatlichen Geſamtorganismus nicht verzichtet werden kann. Durch die Entfaltung ihres Geſellſchaftslebens können die Gemeinden dem Staat und dem Volke mehr dienen, als wenn ſie zum Staatsverwaltungsorgan herabgedrückt wer⸗ den. An der Gemeindebürgerſchaft ſelbſt aber liegt es, den Geiſt der örtlichen Gemeinſchaft zu pflegen und wieder über Klaſſen⸗ und Partei⸗ gemeinſchaften hinaus vor allem den genoſſen⸗ ſchaftlichen Charakter der Gemeinden in den Vordergrund zu ſtellen. Verſchiedene Lichtblicke deuten in letzter Zeit dar⸗ auf hin, daß auch bei Reich und Land dieſe Erkennt⸗ nis auf dem Wege iſt. Auch bei der badiſchen Regie⸗ rung kommt in letzter Zeit wieder die Erkenntnis gur Geltung, daß es notwendig iſt, den Gemeinden eine angemeſſene Stellung im Leben des Staates einzuräumen. Herr Finanzminiſter Dr. Mattes hat vor kurzem ausgeführt: „Die Geſundung des deutſchen Regierungs⸗ ſyſtems läßt ſich aber nur dann auf die Dauer er⸗ reichen, wenn die in den heutigen Verfaſſungen gegebene ausſchließlich parteipolitiſche Bindung der politiſchen Arbeit beſeitigt und all die Kräfte zur politiſchen Willensbildung herangezogen wer⸗ den, die von entſcheidender Bedeutung für das Ge⸗ ſamtleben des deutſchen Volkes ſind. Das gilt u. a. von den Mittelpunkten der Selbſtver⸗ waltung, unſeren Gemeinden, von dem Mittelpunkt unſerer geiſtigen und wiſſenſchaftlichen Arbeit, unſeren Hochſchulen, von den Religionsge⸗ ſellſchaften, den Wirtſchaftsorganiſationen und der⸗ gleichen mehr. All dieſen bedeutenden Teilen unſeres Volkslebens, die im Rahmen der Par⸗ teien nicht zu der ihrer Bedeutung entſprechenden Wirkungsmöglichkeit kommen, muß in einer be⸗ ſonderen Kammer wieder eine Möglichkeit zu politiſcher Mitarbeit gegeben werden.“ Auch von ganz anderer Seite her kam in der letzten Zeit eine Aeußerung, die geradezu als eine magna chart der kommunalen Selbſtverwaltung zu betrachten iſt: Papſt Pius XI hat in ſeiner großen Enzyklika„Quadra⸗gesimo anno“ ſich gegen die ſchran⸗ kenloſe Aufgaben⸗ und Machtkonzentration beim Staat gewendet, indem er ausführte, es müſſe„alle Zeit unverrückbar jener oberſte ſozial⸗philoſophiſche Grundſatz feſtgehalten werden, an dem nuſcht zu rütteln und nicht zu deuteln iſt? wie dasjenige, was der Einzelmenſch aus eigener Initiative und mit ſeinen eigenen Kräften leiſten kann, ihm nicht ent⸗ zogen und der Geſellſchaftstätigkeit zugewieſen wer⸗ den darf, ſo verſtößt es gegen die Gerechtigkeit, das, was die kleineren und untergeordneten Gemeinweſen leiſten und zum guten Ende führen können, für die weitere und übergeordnete Gemeinſchaft in Anſpruch zu nehmen.“ Selbſtverwal⸗ Reichsnotveroronung und Iinanzwirtſchaft Anſchließend erſtattete der Geſchäftsführer des Städteverbandes Dr. Ketterer ein Referat über die Auswirkungen der Reichs notver⸗ ordnung vom 14. Juni 1932 auf die Finanzwirtſchaft der badiſchen Städte. Die Neuregelung der Arbeitsloſenfürſorge hat eine Mehrbelaſtung der Gemeinden zur Folge, da dieſe gezwungen ſind, nunmehr ſämt⸗ liche Unterſtützu ugsempfänger auf ihre Hilfsbedürftigkeit zu prüfen, ohne hier⸗ für eine Entſchädigung zu erhalten. Die erhebliche Interſtützungen Kürzung der Alu⸗ und Kru⸗ ſowie der Invaliden⸗ und Kriegsopferrenten führt zwangsläufig zu Mehraufwendungen an zuſätzlichen Unter⸗ ſtützungsleiſtungen der Gemeinden. Die in dem Finanzierungsplan der Reichsregierung vorgeſehene Kürzung der Richtſätze für die kommu⸗ nale Erwerbsloſenfürſorge wird nicht überall die errechnete Erſparnis bringen, da die Fürſorgericht⸗ ſätze bei vielen Gemeinden ſchon bisher das Exi⸗ ſtenzminimum darſtellten, das kaum mehr unter⸗ ſchritten werden kann. Die Erhöhung der Reichs⸗ hilfe hat bei weitem nicht den Umfang, der ur⸗ ſprünglich erwartet worden war. Zudem ſtehen die Anteile der einzelnen Gemeinden an den Ausſchüt⸗ tungen nur ſelten in einem richtigen Verhältnis zu der tatſächlichen örtlichen Belaſtung, die die Ge⸗ meinden durch die Erwerbsloſenfürſorge im Hin⸗ bl'ck auf ihre ganze Steuerkraft zu tragen haben. Eine Ordnung der Gemeindefinanzen iſt nicht möglich, ſolange die Gemeindehaushalte mit dem örtlich ganz verſchiedenen und unberechenbaren Fak⸗ tor der Arbeitsloſenfürſorge belaſtet bleiben. Die Verſelbſtändigung und einheitliche Fi⸗ nanzierung der Arbeitsloſenfürſorge darf nicht auf die Aln und Kru beſchränkt bleiben, ſondern muß auch die ergänzende Fürſorge der Gemeinden erfaſſen. Eine ſolche Trennung der Arbeitsloſenfürſorge von den Gemeindehaushalten ſchließt nicht aus, daß die Gemeinden auch weiterhin einen Beitrag zu den Geſamtaufwendungen der Arbeitsloſenfürſorge leiſten und in die praktiſche Durchführung der Fürſorge eingeſchaltet bleiben. Bei einer Zuſammenfaſſung und Verſelbſtändigung der ganzen Arbeitsloſenfür⸗ ſorge würde auch der Kommunalkredit in kur⸗ zer Zeit wieder hergeſtellt werden können. Dadurch wären viele Gemeinden ſofort in die Lage verſetzt, der Wirtſchaft Aufträge in einem Mehrfachen der Summe zukommen zu laſſen, die jedes Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung finanzie⸗ ren könnte. So aber müſſen ſelbſt notwendige und rentable Aufträge unterbleiben. Die Ordnung der Gemeindefinanzen iſt daher auch für die Belebung unſeres Wirtſchatslebens von grund⸗ legender Bedeutung An der Diskuſſion über die Referate beteiligten ſich insbeſondere Beigeordneter Dr. Benecke⸗ Berlin, Preſſereferent des Deutſchen Städtetags, und verſchiedene Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ räte der Mitgliedsſtädte. eee eee Im Scherz einen Fockey erſtickt * Frankenthal, 9. Juli. Einen üblen„Scherz“ leiſteten ſich der 1898 geborene Jockei Ernſt Ren k⸗ hardt aus Heddesheim und der 1908 geborene Schreiner Heinrich Litzel aus Haßloch. Die beiden hatten ſich am Montag nachmittag vor der Zweiten Strafkammer des Landgerichts Frankenthal wegen fahrläſſtger Tötung zu verantworten. Die Beiden hatten in der Nacht auf 10. November 1929 nach einem Zechgelage mit dem Jockei Brehm aus Haß⸗ loch dieſen in betrunkenem Zuſtand nach Hauſe ge⸗ bracht und in ſein Bett gelegt. Sie türmten auf den betrunkenen Mann Matratzen, Kopfkeile, Kiſſen und einen Läufer und ſtellten auf dieſe Belaſtung noch einen Stuhl. Der Wirt, bei dem der Jockei in Miete wohnte, fand den Unglücklichen am anderen Morgen erſtickt in ſeinem Bett auf. Vor dem Amtsgericht Neuſtabt a. H. waren beide Angeklagte Anfang b. J. freigeſprochen worden, wogegen der Staatsanwalt Berufung eingelegt hatte. Der Angeklagte Renkhardt beſtreitet in der Ver⸗ handlung jede Schuld. Er würde wohl im gleichen Hauſe ſchlafen und ſei dem betrunkenen, verſtorbenen Brehm auf dem Nachhauſeweg nachgegangen, hätte ſich aber an dem Zudecken des Mannes in keiner Weiſe beteiligt. Der zweite Angeklagte, Heinrich Litzel, ſagt aus, er habe„aus Lumperei“ verſchiedene Sachen auf den im Bette liegenden Jockei geſtellt. Renkhardt habe gleichfalls einzelne Sachen auf das Bett gelegt. Obermedizinalrat Dr. Frantz, der die Sektion des Toten vorgenommen hatte, bekundet. daß der Tod durch Erſticken eingetreten ſei. Nach der Beweisaufnahme beantragte der Staats⸗ anwalt gegen die Angeklagten je drei Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte auf dieſe Strafe und gab den Angeklagten bedingten Straferlaß bis 1. Juli 1936. i .. ⁰ddd/ãꝗ Add yy d Aus Baden Vom Baum geſtürzt * Ketſch, 10. Juli. Beim Kirſchenpflücken ſtürzte die ledige 23jährige Anna Montag an der Straße gegen Speyer von der Leiter und blieb ſchwerverletzt in bewußtloſem Zuſtande auf dem Fahrdamm liegen. Sie wurde in das Schwetzinger Krankenhaus gebracht. Von einem Baumſtamm erdrückt * Ettlingen, 10. Juli. In Marxzell im Kloſter⸗ wald wollte ein Einwohner aus Mörſch, Vater mehrerer Kinder, einen rollenden Bau mſta min m aufhalten. Dabei kam der Mann unter dieſen zu lie⸗ gen und wurde dadurch ſofort getötet. Freiwilliger Arbeitsdienſt * Karlsruhe, 10. Juli. Auch im Bezirk des Ar⸗ beitsamts Karlsruhe werden jetzt verſchiedene Maß⸗ nahmen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes durchge⸗ führt(Anlegung von Sport⸗ und Spielplätzen, Er⸗ ſchlteßung von Steinbrüchen, Bekämpfung der Schnakenplage und Entwäſſerung). Ferner iſt ein Arbeitsdienſt für Frauen und Mädchen ein⸗ gerichtet. Im ganzen ſind jetzt ſchon 265 Arbeitsloſe auf dieſe Weiſe von der Straße weggebracht. Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland hat im gan⸗ zen 21440 Tagewerke mit einer Beſchäftigungsdauer von insgeſamt 176 Wochen anerkannt. * „oe Ilvesheim, 9. Juli. Das Jugendfeſt der badiſchen Blindenanſtalt Ilvesheim wird am kommenden Mittwoch, 13. Juli abgehalten. Es be⸗ ſteht gute Autobusverbindung Mannheim— Schries⸗ heim und Elektriſche Mannheim— Seckenheim zum Beſuch der Veranſtaltung. Freunde und Gönner der Anſtalt ſind herzlich eingeladen. Aus dem Odenwalde, 9. Juli. In Rittenweier wollte der 19 jährige Sohn Herbert der Landwirtsehe⸗ leute Adam Müller Heu heimfahren. Dabei ſtieß ihm die Deichſel mit ſolcher Heftigkeit in den Rücken, daß die ſofortige Ueberführung ins Aka⸗ demiſche Krankenhaus Heidelebrg erforderlich war. Der junge Mann hatte ſchwere inere Verletzungen er⸗ litten, an denen er bald darauf verſchieden iſt. * Odenheim bei Bruchſal, 10. Jult. Mittwoch abend fuhr der jüngſte Sohn des Brauereibeſitzers Stricker auf der Straße zwiſchen Zeutern und Odenheim mit ſeinem Fahrrad gegen ein unbeleuchte⸗ tes Fuhrwerk. Der Anprall war ſo ſtark, daß der Radfahrer Quetſchungen des Leibes mit Darmzer⸗ reißung davontrug. Der Radler wurde in das Fürſt⸗ Styrum⸗Hoſpital nach Bruchſal gebracht, woſelbſt ſo⸗ fort eine Operation vorgenommen wurde. Ob der junge Mann mit dem Leben davonkommt. iſt fraglich. * Jußbach(Amt Offenburg), 9, Juli. Der Hof⸗ bauer Moſer trank geſtern auf den Genuß von Kirſchen Waſſer. Es ſtellten ſich Magen⸗ und Darmkrämpfe ein, die in der Nacht zum Tode des Mannes führten. * Lörrach, 10. Juli. Dieſer Tage hat ſich der in den 2er Jahren ſtehende Kurt Reinle entfernt und wird ſeither vermißt. Man vermutet, daß Krankheit und lange Arbeitsloſigkeit den jungen Mann in den Rhein getrieben haben. Aus der Pfalz „Das billige Haus zum feſten Preis“ „Os Ludwigshafen, 9. Juli. Eine Ausſtellung von Plänen und Modellen, die„das billige Haus zu m feſten Preis“ anſchaulich machen, wurde am Freitag in Ludwigshafen(Kaiſer Wilhelm⸗ ſtraße 12) eröffnet. Im Namen der Handwerkskammer begrüßte Ge⸗ werberat Eberle die Vertreter der Behörden und Berufsverbände und die Preſſe. Die Ausſtellung iſt, wie der Redner ausführte, hervorgegangen aus einer Notgemeinſchaft der Architekten und des Baugewer⸗ bes, vertreten durch die Handwerkskammer; ſie ſucht durch Selbſthilfe den Baumarkt zu beleben und ſtellt den Gedanken des Eigen hauſes in den Vorder⸗ grund, da heute ein Eigenheim zu einem vorher be⸗ ſtimmten niedrigen Preis erſtellt werden kann, zu⸗ mal die Finanzierung ſehr erleichtert wird. Der Handwerkskammer Ludwigshafen iſt es gelungen, für eine große Zahl von Eigenheimen erſte Hypo⸗ theken bei 8 v. H. Verzinſung und 100proz. Aus⸗ zahlung zu erhalten. Architekt Schittenhelm ging näher auf den Zweck der Schau ein. Er beklagte, daß in der Nach⸗ kriegszeit der Architekt durch die Bau⸗ und Woh⸗ nungspolitiker erſetzt wurde, der Hauswirt durch den Bauverein, Baugenoſſenſchaft, gemeinnützige Ak⸗ tiengeſellſchaften uſw. Die Zwangs wirtſchaft er⸗ droſſelte das freie Schaffen der Architekten und Bau⸗ handwerker. Nun iſt ſeit kurzem das Vertrauen zur privaten Bauwirtſchaft wieder erwacht, und die Bauſparkaſſen bilden eine Geldquelle. Zum Schluß ſetzte ſich auch Erſter Bürgermeiſter Dr. Ecarius in lebhaften Ausführungen für die Ausſtellung und deren Zwecke ein. Er anerkannte das Bemühen um Selbſthilfe und Selbſterhaltung. „Bauen tut not, weil wir leben müſſen und leben wollen!“ Kirchenneubau * Weiſenheim a.., 10. Juli. In einem Ideen⸗ wettbewerb für den Bau einer neuen katholiſchen Kirche in Weiſenheim a. B. erhielt der Entwurf des Regierungsbaumeiſters A. J. Peter⸗Franken⸗ thal den erſten Preis. Mit dem zweiten und drit⸗ ten Preis wurden die Pläne der Architekten Schmidt und Blaumer⸗Ludwigshafen und Hans Seeberger⸗Kaiſerslautern ausgezeichnet. Mit dem Bau der Kirche ſoll noch in dieſem Herbſt begonnen werden. 16 freie Schulſtellen * Speyer, 9. Juli. Nach Mitteilung der Kreis⸗ ſchulbehörde ſind an den pfälziſchen Volksſchulen wie⸗ derum 16, und zwar je 8 katholiſche und proteſtan⸗ tiſche Schulſtellen frei geworden. Katholiſche Schul⸗ ſtellen ſtehen offen in Böbingen, Bundenthal, Hohen⸗ ecken, Kapsweyer, Mackenbach, Schifferſtadt, Schwan⸗ heim und Weidenthal; proteſtantiſche Schulſtellen in Hardenburg, Hochſpeyer, Kleinfiſchlingen, Kleinkarl⸗ bach, Mittelbrunn, Niedermiesau, Unterſulzbach und Veranftaltungen Konzerte des Traditions⸗Orcheſters der Schutz truppen im Friedrichspark Die Konzerte, die das Traditions ⸗Orcheſtet der deutſchen Schutztruppen am Samstag nach⸗ mittag und abend im Friedrichspark gab, wieſen leider nur einen mittelmäßigen Beſuch auf, trotzdem vor allem der warme Sommerabend für den Aufenthalt auf der Reſtay⸗ rationsterraſſe wie geſchaffen war. Das ſehr gut ein⸗ geſpielte Orcheſter bot am Abend unter dem Motto„Ein Abend in Wien“ einen bunten Strauß klaſſiſcher und moderner Stücke, die unter der ſtraffen Leitung des Muſik⸗ direktors Willi Padoni ſehr klangreich und genan rhythmiſiert vorgetragen wurden. Am beſten gefielen dſe leichtbeſchwingten Walzer von Johann und Joſef Strauß und Lanner. Der dankbare Beifall bereicherte das ohne⸗ hin ſchon abwechſlungsreiche Programm durch mehrere In⸗ gaben. Ein Teil der aus 23 Mann beſtehenden Kapelle, die ihren Sitz in Berlin hat, ſtellte im Anſchluß an bas Konzert die Tanzmuſik. Herr Frei hatte die weſtliche Hälfte der dem Saal vorgelagerten umgebauten Räumlich, keiten ausräumen laſſen, die ſich ſchnell mit tanzluſtigen Paaren füllten. * Die Kuban⸗Kdſaken im Friedrichspark. Infolge dez großen Erfolges der Kuban⸗Koſolen bei ihrem geſtrigen Auftreten im Frie spark wird der Chor auch am heuüll⸗ gen Montag nochmals konzertieren und ein keilweiſe ganz neues Programm zum Vortrag bringen. Näheres ſiehe Anzeige. Kommunale Chronik Mutterſtadt hat 110 000 Mk. Defitzit * Mutterſtadt, 10. Juli. Das Defizit im Ge⸗ meindevoranſchlag von 110 000% ſoll anf Antrag des Bezirksamtes ausgeglichen werden. Das Bezirksamt ſchlägt weiteſtgehende Streichungen im Voranſchlag und Erhöhung der Bürgerſteuer, der Getränkeſteuer und des Lichtſtrompreiſes vor. Nach genauer Kalkulation ſtellte ſich aber heraus, daß auch dieſe Vorſchläge zu einem Ausgleich nicht ausreichen, Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig Annahme der vom Bezirksamt vor⸗ geſchlagenen Abſtreichungen mit dem Vorbehalt, daß die Gemeinde keinerlei Verantwortung hierfür über⸗ nimmt, da die ſozialen Hilfeleiſtungen dadurch ſehr gefährdet ſeien. Der Gemeinderat konnte eine wei⸗ tere Belaſtung der Bürger durch Erhöhung der Steuern nicht verantworten und lehnte dieſe Vor⸗ ſchläge einſtimmig ab. Nationaltheater: Gaſtſpiel Käthe Dorſch:„Liſelott“, Ope⸗ rette von Künneke, außer Miete, Vorrecht B, Anfang 20 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Bad Dürkheim— Lindemanns⸗Ruhe—(Peterskopf) Freinsheim— Mannheim, 14 Uhr ab Paradeplatz. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 9 Uhr Mannheim— Speyer und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfaßrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Scharf u. Hauk, O 4, 4: Vortragsabend der Klavier⸗, Cellv⸗ und Kammermuſikklaſſen von Frida Kötſcher⸗Behrens und Walter Kötſcher, 20 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Zum goldenen Anker Alhambra:„Der tolle Bomberg“,— Schau⸗ burg:„Mein Leopold“.— Palaſt⸗ Theater: „Ein toller Einfall“.— Roxy Theater: „Kavaliere“.— Gloria⸗Palaſt:„Bobby geht los“. — Scala⸗Theoter:„Der Sieger“.— Capitol: „Entfeſſeltes Afrika“. 2——— Was hören wir? Montag, 11. Juli Frankfurt .00: Bad Mergentheimer Frühkontzert.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 19.00: Aus deutſchen Opern.— 17.00: Be⸗ ltebte Sinfonieſätze und Ouvertüren.— 18.28: Schule des Kunſtgenuſſes. O. Baum.— 19.00: Frhr. v. Gayl ſpri (aus Berlin).— 19.30: Deutſche Studentenlieder.— 20.00: Daß Waldenburger Bergland. Hörfolge.— 21.10: Das große Marſch⸗ Potpourri.— 22.00: Deutſche Reden. Wll ö. Schäfer.— 22.45: Nachtmuſik. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.80: Schloß⸗ konzert.— 13.05: Unterhaltungskonzert.— 16.00: Bunte Kinderſtunde.— 16.30: Nachmittagskongert.— 17.30; Sprechen Sie deutſch? Dr. Abernetty.— 17.45: Bücher⸗ ſtunde— 19.00: Frhr. v. Gayl spricht.— 19.30: Lieder von Jenſen, Anſorge und Leonard.— 20.00: Das Walden⸗ burger Bergland.— 21.10: Oberbayeriſche, ſchweizeriſche und vogtländiſche Weiſen auf der Zither.— 21.48: Wenn ſie über Danzig ſchreiben würden Parodien. 5 Langenberg g .05: Brunnenkonzert.— 13.00: Mittags kongert.— 18.80: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperbonzert.—.105 Frau und Handwerk.— 18.30: Dr. Däbritz: Die deutſche Konjunktur⸗ lage.— 19.00: Frhr. v. Gayl ſpricht.— 19.30: Prof Til⸗ lich: Natur und Geiſt im Proteſtantismus.— 20.00: Das Waldenburger Bergland.— 21.10: Abend konzert.— 22.80: Nachtmuſik. Oper von L. Vogel. 5 Aus Mannheim i 17.00—18.15:„Beliebte Symphonieſätze und Duver⸗ Weiſenheim a. B. kitren““ Ausführende: Phitharmoniſches Dr ſter Mann⸗ heim. Leitung: Kapellmeiſter Max Sinz h 1 5 München 10.10: Stunde der Fortbildung.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 12.55: Neue Muſtk, ein Querſchnitt.— 16.05: Kon⸗ zertſtunde.— 16.25: Veſperkonzert.— 17.30: Querſchnitt durch die altklaſſiſche kirchliche Vokalmuſik.— 18.15: Wege der Handelspolitik einſt und jetzt. Dr. F. Haus halter.— 5 3. 3 8 1 So ſingt 1 ſo w gt es a ein!— 21.25: Konzert des Nürnberger Mao rigalchors.— 22.48: Nachtmuſik. 52 Südfunk Ki .05: Bod Mergentheimer Frühkonzert.— 10.00: Unter⸗ ſei haltungskonzert.— 10.207 ratſchenſonoten.— 12.00: er Mittags konzert.— 13.00: Die Berliner Philharmoniker pielen.— 10.30: A. Lehmann: Die äußere Erſcheinung 52 der Menſchen früherer Jahrhunderte.— 17.00: Beltebte gu Sinfonieſätze und Ouvertlüren.— 19.00: Frhr. v. Gayl ſpricht.— 19.30: Deulſche Studentenkieder.— 20.00: Das V Waldenburger Berglond.— 21.10: Das große Marſch⸗ Ke potpourri des Südweſtfunks.— 29.10: Nachtmuſitß 5 85 Wien 8 2 0 11.30: Mittags konzert.— 17.00 Nachmittagskonzerkl. 5 19.43: Chorkonzert.— 20.20: Schlagerlleder 8 20.50: 5 Unbekanntes von Richard Wagner.— 22.35: Tantzanuſik. P. Aus dem Ausland 3 Beromünſter: 12,40: Schallplatten.— 158 Konzert ch — 21.45: Werke von W. A. Mozart. 2 ſch Mailand: 13.00: Buntes Konzert— 19.08: Unterhal⸗ w. tungsmuſtk.— 20.30: Orcheſterkonzert. te Prag: 18.30: Deutſche Sendung. 36 Rom: 17.30: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert.— 20.45: ſie Leichte Muſtk. ſte Straßburg: 17.00: Jazz⸗Muſtk.— 18.30: nſtrumen⸗ kalkunzert.— 19.45: Schallplatten.— 21.30: Alte Knaben, hutzz stet nach. r nur t der eſtau⸗ ein. Ein und cuſik⸗ benan n die krauß ohne⸗ Zu⸗ pelle, . dag — Das Abſchiedsfeſt in Die Mannſchaft beim Bremer Senat Anläßlich der Anweſenheit der deutſchen Olympiamann⸗ ſchaft in Bremen, die am Sonntag mit dem Lloyd⸗Dampfer „Europa“ die Reiſe nach Amerika antrat, fand am Samstag nachmittag ein Empfang durch den Bremer Senat in der oberen Halle des Rathauſes ſtattt. Anweſend waren außer der Olympiamannſchaft der amerikaniſche Konſul, Vertreter des Vorſtandes des Norddeutſchen Lloyd, drei des Bremer Bundes für Leibesübungen und Jugenoͤpflege ſowie die Spitzen derfenigen Vereine und Verbände, deren Sport⸗ arten unter den Olympiakämpfern vertreten ſind. Senator Kleemann hieß die Teilnehmer im Auftrage des Senats der freien und Hanſe⸗Stadt Bremen herzlich willkommen. Er wies u. a. darauf hin, daß der Sport ein verbindendes Band um die Völker ſchlinge Die Augen der deutſchen Volksgenoſſen ſeien in dieſen und den nächſten Tagen auf die deutſchen Olympiavertreter gerichtet Mehr aber als auf den Sieg komme es darauf an, daß die deut⸗ ſchen Sportleute durch ihr Auftreten und ihre Leiſtungen die Achtung vor unſerem deutſchen Volke mehren. Sie ſoll⸗ ten der Welt zeigen: Trotz aller Not, trotz aller Hinderniſſe läßt ſich das deutſche Volk nicht unterkriegen, es arbeitet an ſich und wirbt um Vertrauen. Dieſe Eindrücke hervorzu⸗ rufen ſei neben der ſportlichen die politiſche Aufgabe der deutſchen Olympiakämpfer. Zur Erwiederung ergriff Staatsſekretär a. D. Dr. Le⸗ wald das Wort, der im Namen des deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes den herzlichſten Dank für den freundlichen Empfang ausſprach. Bei den Olympiakämpfern würden die gehörten Worte und der tiefe Eindruck der herrlichen Rat⸗ haushalle, die ſo manche Erinnerung an Deutſchlands ein⸗ ſtige Größe wachrufe, lang anhaltenden Beifall finden. Jeder deutſche Teilnehmer an den Olympiſchen Spielen ſei erfüllt von der Größe ſeiner Aufgabe und dem Bewußtſein, Fahnenträger des Deutſchtums zu ſein, und dieſes Bewußt⸗ ſein werde in ihrer Haltung im fremden Lande ſtets zum Ausdruck kommen. Hoher Sieg der Waſſerballer Das Abſchiedsfeſt unſerer Olympiateilnehmer wurde am Samstag im herrlichen Waſſerſtadion zu Bremen mit einem Spiel der Waſſerballer gegen eine Stadtmann⸗ ſchaft von Bremen eingeleitet. Die Olympta⸗Waſſer⸗ ballmannſchaft präſentierte ſich noch einmal in beſter Ver⸗ faſſung, ſie trug auch einen hohen und verdienten Sieg von:1(:0) davon. Die Mannſchaft ſpielte im vollbeſetzten Bad vor 3000 Zuſchauern in der Auffſtellung Erich Rade⸗ macher, Gunſt, Cordes, Bennecke, Joachim Rademacher, Schwartz und Schulze. Schon in der erſten Minute ſchoß Schwartz das Führungstor, dem Gunſt bald einen zweiten Treffer folgen ließ. Kurz vor dem Wechſel erhöhte Schwartz auf:0. Bei ſtändig überlegenem Spiel reihten Schulze und Schwartz nach dem Wechſel ſchnell zwei weitere Tore an. Bremen kam dann durch Neumann zu ſeinem Ehrentreffer, jeboch war auch die Olympiamannſchaft noch zweimal durch Schulze erfolgreich. Das Spiel der Olympiamannſchaft wurde immer wieder von ſtürmiſchem Beifall der Zuſchauer begleitet. Die anſchließend ausgetragenen Schwimm ⸗Wett⸗ dewerbe, bei denen ebenfalls einige Olympiateilnehmer in Aktion traten, hatten folgende Ergebniſſe: 100 Meter Crawl: 1. Schwartz 1103,5 Min., 2. Schulze :04, Min. 200 Meter Bruſt: 1. Sietas:53,4 Min. 100 Meter Rücken: 1. Küppers 112,3 Min. 50 Meter Crawl alte Herren: 1. Binner⸗ Breslau 39, Sekunden. Oben links: Dr. Diem, Generalſekretär des Reichsausſchuſſes für Leibesſtbungen, der in un⸗ ermüdlicher Arbeit die deutſche Olympia⸗Vertretung vorbereitete. Oben rechts: Der Lloyd⸗Dampfer„Europa“, der die deutſche Olympia⸗Mannſchaft nach Amerika bringen wird. Unten links: Das Stabion in Los Angeles, wo die Kämpfe um die höchſten ſportlichen Titel aus⸗ getragen werden. Unten rechts: Dr. Lewald, der Präſident des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen der tatkräftige Förderer des deutſchen Sportweſens. Die Kunſtſpringer Eſſer und Frl. Jor da n⸗Nürn⸗ berg zeigten in einem Schauſpringen ſchöne und abge⸗ rundete Leiſtungen. 20 000 Zuſchauer bei den Leichtathleten Unterſchiedliche Leiſtungen Nach den Schwimmern traten in der Haupzkampfbahn des Waſſerſtadions die Leichtathleten in Aktion. Zu ihren Abſchiedskämpfen hatten ſich nicht weniger als 20 000 Zu⸗ ſchauer eingefunden, ſo daß die Reiſekaſſe des Olympia⸗ komitees noch einmal einen hübſchen Zuſchuß erhielt. Zu⸗ nächſt hielt unter dem Jubel der Zuſchauer die geſamte deutſche Olympigexpedition einen feierlichen Einmarſch,. Nach kurzen Anſprachen begannen bald die Kämpfe, Lei denen jedoch erhebliche organiſatoriſche Mängel auftauchten. Durch eine Häufung von belangloſen Einlagen zogen ſich die Kämpfe dermaßen in die Länge, daß die letzten Wett⸗ bewerbe bei faſt völliger Dunkelheit zu Ende gingen. Am die Fahrkarte nach Los Angeles Das Pech der Zuhauſegebliebenen“ Kaum waren die letzten Olympiſchen Spiele in Amſter⸗ dam beendet, da begann im deutſchen Sportler⸗Lager ein eifriges Rüſten für die vier Jahre ſpäter ſtattfindenden nächſten Spiele in Los Angeles. Die Vorbereitungen muß⸗ ten diesmal ſchon weſentlich gründlicher ſein, denn zwiſchen einer 12ſtündigen Bahnfahrt nach Amſterdam und der halben Weltreiſe nach Los Angeles beſtand Hoch ein rieſiger Unterſchied, vor allem aber waren finantzielle Schwierig⸗ keiten zu überwinden, die für Deutſchland in der heutigen ſchweren Zeit doppelt ins Gewicht fielen und hoffentlich bald überwunden werden. Es war in Amſterdam, nachdem Deutſchland nach dem Kriege erſtmalig wieder an den Olympiſchen Spielen teilnehmen durfte, eine Kleinigkeit, eine Olympia⸗Expedition auszurüſten und mancher Teil⸗ nehmer wurde zur Vertretung der deutſchen Intereſſen ent⸗ ſandt, der vielleicht von vornherein nur problematiſche Chancen hatte, überhaupt plaziert zu werden. Die Koſten betrugen nicht halb ſp viel wie für eine Expedition nach Los Angeles, wo man ſchon ſtark unter den Athleten geſiebt hatte und es auch mußte. Immerhin ſind doch noch 88 Aktive zuſammengekommen. 5 So waren zahlreiche Ausſchekdungen notwendig, man wollte eben nur das Beſte vom Beſten mitnehmen, immer wieder mußte geſiebt werden. Es ließ ſich dabei nicht ver⸗ meiden, daß auch Härten vorkamen und mancher gute Könner hat das Pech, daß er nun zuſehen muß, wie einer ſeiner Rivalen an ſeiner Stelle am Sonntag die lang⸗ erſehnte Reiſe nach der neuen Welt antritt. Eine Unpäßlichkeit am Tage der Ausſcheidungen eder ſonſtige wiorige Umſtände machten fahrelange Hoffnungen zunichte. Da iſt einmal unſer famoſer Bruſtſchwimmer Karl Wittenberg ⸗Berlin. Von Beruf Weinküfer und Kellermeiſter, verzichtete er ſchea zwei Jahre hintereinander auf ſeinen Urlaub. lehnte alle Startangebote aus Paris, Budapeſt und ſonſt ſo verlockenden Orten ab, nur um zur Zeit der Olympiſchen Spiele frei zu ſein. Die ununter⸗ brochene Arbeit, die keine Zeit zur Erholung erlaubte, war aber ſeiner Form ſchädlich und bei der letzten großen Prüfung, den Meiſterſchaften in Dresden, gab es die große Ueberraſchung: Wittenberg wurde von dem aus⸗ geruhten und gut vorbereiteten Hamburger Sietas ge⸗ ſchlagen. Die Identitätsbeſcheinigung war für Wittenberg ſchon beſorgt, ſein Olympig⸗Anzug ſchon beſtellt und nun war Sietas der Glückliche. Man wollte noch einen wei⸗ teren Zweikampf zwiſchen beiden ſtarten, aber die kurze Zeit bis zum Abreiſetermin drängte und man entſchted ſich für Stietas, den man natſtrlich als Meiſter nicht zurück⸗ ſtellen konte. Noch ſicherer ſchien Polizet⸗Wachtmeiſter Schröder, unſer Kandidat im modernen Fünfkampf. die Olymvia⸗ Fahrkarte. In der erſten Ausſcheidung belegte er einen guten Platz und galt neben ſeinem Kollegen Mierſch als einer der ftavoriten auf den Sieg im zweiten„Stechen“. Hier entwickelte er aber ein ſeltenes Pech, in faſt feder Diſenlin ging es verkehrt, aßer dennoch gelangte er mit Punktgleichheit auf den öritten Platz Da man nur drei Teilnehmer entſenden kante, mußte einer zurückſtehen: es war Schröder. Seine Mitbewerber Mierſch und Remer ſowie der Reichswehrleutnant Naudé wurden als Olympia⸗ Vertreter beſtimmt. Schröder darf ſich tröſten, er wurde bald darauf ohne beſondere Prüfung zum Hauptwacht⸗ meiſter befördert und fand ſo eine kleine Entſchädigung, die ihm im ſpäteren Leben vielleicht einmal wertvoller ſein wird, als es jetzt die Freude über die Fahrt nach Amerika hätte ſein können. Das gleiche Bild auch bei unſeren Amateurboxern. Das Rieſenbaby, der„Amateur⸗Carnera“ Ramek⸗ Berlin, wie mon ihn ſo gern im Jargon zu nennen pflegt, galt in der Schwergewichtsklaſſe als einer der Ausſichtsreichſten. Ueber die letzte Schwelle ſtolperte er. In Berlin tauchte plötzlich ein neuer Boxer auf, der Münſtexoner Kohl ⸗ haas, von dem man bisher gar nichts oder nur ſehr wenig gehört hatte, und ſchlug Romek knockout, fa brachte ihm die ſchwerſte Niederlage ſeines Lebens bei, ſo daß der Berliner vorläufig die Loderhandſchuhe an den Nagel ge⸗ hängt hat. Niemand hätte wohl daran gezweifelt, daß der deutſche Leichtgewichtsmeiſter Donner ⸗Berlin nicht mit nach Amerika ginge. Am gleichen Toge wie Ramek ereilte auch ihn das Geſchick, er brachte Uebergewicht auf die Waage und verlor auf dieſe Weiſe ſeinen vorletzten Ausſcheidungskompf, den er ſpäter glatt noch Punkten gewann, ſchon außerhalb des Ringes. Für ihn wurde der Oberhauſener Kartz aufgeſtellt, der zwar ein zuverläſſiger Mann iſt, aber Donner, unſerem techniſch vielleicht om beſten durchgebiſdeten von allen Amateurboxern, noch nicht das Waſſer reichen kann Hellmuth Mehr Glück hatte ſchon unſer Sprinter Körnig der 14 Tage vor den Deutſchen Mazferſchaften mit einer Rippenfell⸗ Entzündung ins Krankenhaus mußte, aber rechtzeitig genus er noch und, da man ihn unbedingt in der deutſchen 4 mal 100 Meter⸗Staffel haben will, ge⸗ hört er zur Leichtathletikmannſchaft, obwohl er im Mei⸗ ſterſchaftslauf entmutigt aufgab. Ebenſo der Hamburger Sievert im Zehnkampf. In Frankfurt wurde er un⸗ glücklich von einer Kugel beim Sportfeſt getroffen und war auch ſetzt noch nicht wieder ganz hergeſtellt. Da er aber deutſcher Rekordmann iſt, gehört er trotzdem zur deutſchen Olympia⸗Truppe, zumal er hofft, in Kürze wieder im Voll⸗ beſitz ſeiner Kräfte zu ſein. Das ſind die Licht⸗ und Schattenſeiten einer Olympia⸗ Expedition. Es iſt nicht alles Gold was glänzt, und mancher der Daheimgebliebhenen braucht ſich ſpäter keine Vorwürfe machen zu laſſen, daß er vielleicht„Früben“ wo Unter veränderten Bedingungen noch weit größere Lei⸗ ſtungen verlang? werden als hier, enttäuſcht bzw. ſeine Auswahl nicht gerechtfertigt hat, Eine große Rolle ſpielen auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, nicht jeder Spitzen⸗ könner kann es ſich heute erlauben, zwei Monate lang ſeinem Beruf fern zu bleiben, ganz abgeſehen davon, daß ſich bei der Rückkehr ſein Erſatzmaun plelleicht eingearbeitet hat und ſeinen Poſten auch für die Zukunft einnimmt. Cb ͤbVbVwdVVbVbGbVbPbPbPbPbPbTbTbPbTbTbPbGTPTPTPTbTbTPTbTbTbTbTbTbTbTTc Die Leiſtungen waren recht unterſchiedlich, was zum Teil auf die mäßige Verfaffung der Laufbahnen zurückzuführen iſt. In prächtiger Verfaſſung waren in den Laufſtrecken wie⸗ der Jonath und Metzner, die ihre 100⸗ bzw. 400 Meter⸗ Läufe überlegen an ſich brachten. Ueber 100 Meter ſiegte Jonath in 10,5 Sek. leicht vor ſeinem Klubkameraden Borchemeyer und dem Aachener Hendrix, während der ent⸗ täuſchende Goerling nur Vierter werden konnte. Lammers zog ſich eine Sehnenzerrung zu und mußte aufgeben. Im 400 Meter⸗Lauf hatte der Frankfurter Metzner zum Schluß nicht weniger als 10 Meter Vorſprung vor dem Zweiten, dem Altmeiſter Büchner. Dr. Peltzer konnte noch Dritter vor Nehb⸗Raſtatt werden. Im Hürdenlauf ließ es Welſcher nicht auf einen Kampf mit Wegener ankommen. Er riß einige Hürden und lief zum Schluß nicht aus, ſo daß er nur Dritter wurde. Eine hervorragende Leiſtung vollbrachte der Darm⸗ ſtäbter Schil gen, der im 3000 Mr. ⸗Laufen vom Doppelmeiſter Syring⸗Wittenberg in der ausgezeichgeten Zeit von:37,1 Min. nur um Handbreite geſchlagen wurde. Unſere Olympia⸗ Staffel in der Aufſtellung Hen⸗ drix—Geerling-Borchmeyer—Jonath lief über 4 mal 100 Mtr. in 41,3 Sek. ein ganz überlegenes Rennen gegen den Hamburger SV. Die techniſchen Uebungen gin⸗ gen faſt ganz in der Dunkelheit unter. Der Speer⸗ werfen mußte ſogar abgebrochen werden, nachdem Meiſter Weimann mit einem Wurf von 65 Mtr. führte. Einige recht ſchöne Leiſtungen ſah man bei den Frauen. So ſiegte Frl. Notte im Hochſprung mit 1,56 Meter, während Frl. Dollinger ⸗Nürnberg die 100 Meter in 12,4 Sek. durchlief und Ellen Brau müller im Speerwurf 44,01 Mtr. erreichte. Die Ergebniſſe: Herren: 100 Meter: 1. Jonath 10,5 Sek.; 2. Borchmeyer 10,6; 3. Hendrix 10,6 Sek.; 4. Geerling 10,8 Sek.; Lammers auf⸗ gegeben. 400 Meter: 1. Metzner 49,2 Sek.; 2. Büchner 50,5 Sek.; 9. Dr, Peltzer 50,8 Sek.; 4. Nehb 51 Sek. 3000 Meter: 1. Syring:37,1 Min.; 2. Schilgen Hand⸗ breite zurück. 110 Meter Hürden: 1. Wegener 15,5 Sek.; 2. Scheele⸗ Bremen 15,6 Sek.; 3. Welſcher 15,7 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. Olympiamannſchaft 41,3 Sek.; 2. Hamburger SV. 43,4 Sek. Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld 15,38 Mtr.; 2. Sievert 14.61 Meter; 3. Eberle 13,46 Meter. Diskuswerfen: 1. Sievert 44,36 Mtr.; 2. Hirſchfeld 42,92 Meter. Speerwerfen(nicht zu Ende geführt): 65 Meter. 1. Weimann Frauen: 100 Meter: 1. Dollinger 12,4 Sek.; 2. Kuhlmann⸗Ham⸗ burg 13,1 Sek.; 3. Grieme⸗Bremen 13, Sek. Vremen— Gute Leiſtungen— Die Ausfahrt mit der„Europa“ 4 mal 100 Meter: 1. Olympiamannſchaft(Kuhlmann, Ellen Braumüller, Fleiſcher. Dollinger) 50,4 Sek. Hochſprung: 1. Notte 1,56 Meter Speerwerfen: 1. Braumüller 44.01 Mtr.; 2. Fleiſcher 39.44 Meter. Diskuswerfen: 1. Ellen Braumüller 40,03 Mtr.; 2. Hublein 38,99 Meter. 87 Aktive nach Los Angeles Auch Welſcher und Nottbrock auf der„Europa“ Das Deutſche Olympiſche Komitee hat am Samstag nun doch beſchloſſen, auch die beiden Hürdenläöufer Wel⸗ ſcher⸗Frankfurt(110 Mtr.⸗Hürden) und Nottbrock⸗ Köln(400 Mtr.⸗Hürden) mit auf die Fahrt nach Los Angeles zu nehmen. Die beiden Athleten haben ſich be⸗ reits an Bord der„Europa“ begeben. Die deutſche Ex⸗ pebition zählt nun alſo iasgeſamt 87 Aktive. In Amerika bleiben: Dr. Diem und Helene Mayer Der Führer der deutſchen Geſamt⸗Olympta⸗Expedition, Dr. Carl Diem, wird nach Schluß der Spiele nicht mit ber deutſchen Mannſchaft zurückkehren, ſondern ſich noch längere Zeit in Kalifornien aufhalten. Dr. Diem wird in erſter Linie ſchon in Los Angeles mit den Vorarbei⸗ ten für die Spiele 1936 in Berlin beginnen. Weiterhin hält Dr. Diem Vorleſungen an den großen amerikaniſchen Univerſitäten in Los Angeles, Kolorado, Kanſas, Minne⸗ ſota uſw.. f Helene Mayer wird mit Hilfe eines Stipendiums des akademiſchen Austauſchbienſtes ein Jahr an einer kali⸗ forniſchen Univerſität ſtudieren und bleibt aus dieſem Grunde ebenfalls in Amerika. Der Reiſeplan der Deutſchen Nur noch gute drei Wochen ſtehen unſerer Olympia⸗ mannſchaft zur Verfügung für die letzten Vorberettungen zu der ausgedehnten Amerikareiſe. In dieſer Zeit heißt es noch eifrig üben, um ſich den letzten Schliff für die bevorſtehenden Ereigaiſſe zu geben. Inzwiſchen liegt nun die genaue Reiſeroute feſt, die unſere Aktiven mit ihren Führern zu erledigen haben. Während die Hinxeiſe faſt ohne Aufenthalt vor ſich geht, wird auf der Rückfahrt durch Amerika verſchiedentlich Aufenthalt gemacht, um San Francisko, Chicago, die Niagarafälle und Newyork zu be⸗ ſichtigen. Der genaue Reiſeplan lautet: Sonutag, 10. Juli: Um 7 Uhr morgens Abfahrt von Bremen nach Bremerhaven zum Einſchiffen auf den Jloyd⸗ dampfer„Europa“. Ausfahrt gegen 12 Uhr. Samstag, 16. Juli: Ankunft der Europa in Newyork. Unterkunft dort in den Hotels. Sonntag, 17. Juli: Am Spätnachmittag Abfahrt wach St. Louis. Montag. 18. Juli: Am Spätnachmittaa Ankunſt in St. Louis, dort einige Stunden Aufenthalt für Beſichtigungen. Dann Weiterfahrt nach Los Angeles. Donnerstag. 21. Juli: Gegen Mittag Ankunft in Los Angeles. Unterkunft dort für die männlichen Teil⸗ nehmer im Olympiſchen Dorf, für die weiblichen Teil⸗ nehmer in Chapman's Park⸗Hotel. Vom 21. Juli bis 15. Anguſt: Letzte Tralningsvorbe⸗ reitungen und Olympiſche Spiele. Montag, 15. Auguſt: Morgens Abfahrt von Los Am⸗ geles nach San Franeisko. Dienstag, 16. Auguſt: Aufenthalt in San Fraucisko, Mittwoch. 17. Auguſt: Weiterfahrt nach Chicago. Samstag, 20. Auguſt: Morgens Ankunft in Chicano, Unterkunft im Hotel. Beſichttaungen der Stadt. Montag, 22. Auguſt: Morgens Ankunft an den Nia⸗ garafällen, abends Weiterfahrt nach Newyork. Dienstag, 23. Auguſt: Morgens Ankunft in Newyork. Aufenthalt und Beſichtigungen. Mittwoch 24. Auguſt: Einſchiffung auf den Hapag⸗ dampfer„Deutſchland“. f Donnerstag. 25. Auguſt: Ausreiſe von Newyork. Freitag, 2. September: Ankunft in Hamburg. Nur mit Nurmi! Finnlands Sportführer erklärt. Der bekannte finniſche Sportführer Lauri Pihkala gibt eine bemerkenswerte Erklärung inbezug auf die finniſche Beteiligung bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles ab. Er ſagt:„Wenn ſich in Los Angeles irgendwelche Schwierigkeiten ergeben ſollten, die den Start Nurmis unmöglich machen, ſo wird die geſamte finniſche Olympiamannſchaft ihre Nennungen zurückziehen und den einzelnen Veranſtaltungen nur als Zuſchauer beiwohnen.“ Neun Oeſterreicher in Los Angeles Die kleine öſterreichiſche Olympia⸗ Expedition in Stärke von neun Aktiven iſt am Freitag unter Führung von Prinz Ferdinand Liechtenſtein von Wien nach Bremen abgefahren, wo ſie am Sonntag gemeinſam mit der deutſchen Mannſchaft, den Tſchechen, Letten und einem Türken die Reiſe nach Amerika antreten. Es handelt ſich um die Leichtathleten Rin ner und Janauſch, die Ge⸗ wichtheber Haas und Hipfinger, den Ringer Hir ſchl. den Segler Hans Rie öl, die Fechterin Ellen Preis, dle Kunſtſpringer Sepp Staudinger und Mädy Epply. Die Ausfahrt mit der„Europa“ Telegramm von Vord der, Europa“ Auf der Höhe der Zuiderſee an Bord alles wohl. Bei rahlendem Sonnenſchein, wohlbehütet von Commandore Johnſon und allen Paſſagieren, haben die Olympiafahrer ihre Reiſe angetreten. 105 Deutſche, 11 Oeſterretcher. 11 Bſchechen und? Letten machen die Ueberfahrt nach Amerika mit. Noch iſt der Abſchied in aller Erinnerung. Gleich nach dem Einbooten begannen die Feiern mit An⸗ ſprachen von Exzellenz Lewald. Commandore Johnſon und Geheimrat Albert von Lloyd. Unter den Anweſenden be⸗ merkte man auch den früheren deutſchen Kronprinzen, der am Sonntag früh eingetroffen war um dem Abſchied bei⸗ zuwohnen. Nachdem der Schiffskoloß ſich in Bewegung ſetzte und die oſſene See erreicht hatte, machte man ſich in den geräumigen Kabinen beguem und richtete ſich füür öte 6 Tage⸗Serfahrt ein. So mancher hatte mit Bangen a die erſten Anzeichen der Seekrankheit gewartet, aber be der blanken See bewegte ſich die„Europa“ kaum. Man fühlte ſich wie zu Hauſe und gab ſich mit wohligem Gefühl der friſchen Seeluft hin. Am Montgg gibt es dann in Southampton noch eine zweite Begrüßung, wenn die Ruderer des Berliner Ruder⸗ clubs, die in der Vorwoche einen Abſtecher nach Henley machten, dort zuſteigen. Zwei neue Frauen- Weltrekorde Bei den engliſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften im Stam⸗ ſorb⸗ Bridge Stadion bei London wurden am Samstag zwet neue Frauen⸗Weltrekorde aufgeſtellt. Ueber 10 Vards verbeſſerte Miß Johnſon⸗Bolton⸗Harriors die beſtehende inoffizielle Welthöchſtleiſtung der Franzöſin Radideau von 11,2 Sekunden auf 11 Sekunden. Ueber 440 Na nds ſchraubte Miß Halſtead die Weltbeſtleiſtung auf 56,8 Sekunden und ünterbot damit ihren eigenen Rekord von 58,8 Sekunden erheblich.. 5 6. Seite/ Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 Großkämpfe der Turner Starke Beleiligung beim Gauturnen in Viernheim— Feine Leiſtungen Angeſichts der überwiegend rotweißen Fahnen werden wohl die meiſten der Teilnehmer am geſtrigen Gauturnen des Mannheimer Turngaues im erſten Augen⸗ blick aufs angenehmſte überraſcht geweſen ſein ob des Verſtändniſſes und der genauen Kenntnis für die Far⸗ ben der DT. Die Feſtſtellung jedoch, daß es ſich in der heſſiſchen Gemeinde Viernheim, die erſt⸗ mals ein Gauturnen des badiſchen Mannheimer Gaues beherbergen durfte, um die Landesfarben handelte, brachte der ehrlichen Freude über die freundliche und reichhaltige Ausſchmückung keineswegs Abbruch, vielmehr fühlten ſich die Turner und Turnerinnen der Bruder⸗ vereine ſofort heimiſch und als gerne geſehene Gäſte, denen durch die dortige Einwohnerſchaft eine ſeltene Gaſt⸗ freundſchaft zuteil wurde. Gerne ſtellen wir auch die weiteren Faktoren voraus, die für ein gutes und zufriedenſtellendes Gelingen einer ſolchen turneriſchen Großveranſtaltung, wie ſie das Gau⸗ turnen eines der größten badiſchen Turngaue darſtellt, eine unerläßliche Vorausſetzung ſind. Die hingebungs⸗ volle, verantwortungsbewußte Kleinarbeit des T V 1893 Viernheim, mit Bürgermeiſter Lamberth als Feſt⸗ präſidenten, C. Hook als Hauptausſchußvorſitzenden und J. Lamberth als Vorſitzenden des TV an der Spitze notigte allen beteiligten Vereinen eine ehrliche und gern gezollte Hochachtung ab, für den zum Gauturnen geſchaf⸗ fenen Rahmen, wodurch die Feſtgeſtaltung des Gauturn⸗ rates und die vielſeitige fachliche Gliederung der geſamten Gauwartſchaft in feinſtem Sinne verwirklicht werden konnte. Sie liegen herrlich, die Viernheimer Turn⸗, Spiel⸗ und Sportplätze in der Kitefernwaldung. Die 2 Plätze des Turnvereins, auch der der Amicitia, ſowie weiteres Gelände für die Würfe waren als Anlagen nötig. Man ſtaunt, in welch vorzüglicher Weiſe der Turnverein ſeinen Hauptplatz im Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes um⸗ gebaut und hergerichtet hat. Laufbahnen uſw. ſind voll⸗ kommen ausgebaut; es iſt eine Vuſt, ſich auf dem friſchen Grün des Spielfeldes zu tummeln, das bei der turneri⸗ ſchen Arbeit mit dem Grün der Waldungen einen leb⸗ haften Kontraſt mit den weißen Turnern und der freund⸗ lich blauen Kleidung der Turnerinnen abgab. Dazu kommt noch, im Gegenſatz zum Vorjahre in Neckarau, das ſchöne Sommerwetter, juſt wie es zu einem Turnfeſt un⸗ erläßlich iſt, um alle guten Vorausſetzungen reſtlos er⸗ füllen zu helfen. Bei den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen, der Not in den Turnvereinen und in den Turnerfamilien ſetzte der Gauturnwart begreiflicherweiſe und nicht mit Unrecht keine allzugroße Hoffnungen auf eine zahlenmäßige Teil⸗ nahme wie in den vorausgegangenen Jahren, zumal Viernheim am nörblichſten Ende der Gaugrenzen liegt. Die Enttäuſchung jedoch war eine angenehme und nicht nur ein deutlicher Beweis für den Gemeinſchaftsſinn in der Turnerſchaft, ſondern auch für das nach wie vor pul⸗ ſterende Leben und Wirken in den Turnvereinen des Gaues, wenn auch unter erſchwerten Umſtänden. So konnte man am Samstag bei den Aktiven der Turner feſtſtellen, daß bis in höhere Lebensjahre regel⸗ mäßige Leibesübungen auch gute körperliche Leiſtungen ermöglichen. Später waren 3000 beim Feſtabend verſammelt, der durch ſeine Aufmachung und Abwicklung beſonders gut gefallen konnte. Ein ſeltenes Zeichen und einen anerkennenswerten Sinn für Gemeinſchaft und Zu⸗ ſammengehörigkeit boten ſämtliche Geſangver⸗ eine Viernheims durch Maſſenchöre mit faſt 600 Sängern. Die Feuerwehrkapelle ſorgte in flotter Weiſe für den muſikaliſchen Teil. Neben der Mandolinen⸗ Abteilung, den Turnern und Turnerinnen des TV Vtern⸗ heim und den Turnerinnen des TV Sandhoſen blieb es dem Turnverein 1846 vorbehalten, beſte turneriſche Schu⸗ lung zu demonſtrieren. Die Schweizer Freiübungen und das Pferd⸗ turnen der Aarauriege des TW. 46 bildeten zweifelsohne etne nicht immer zu ſehende Ausleſe an turgeriſcher Höchſtleiſtung und Höhe⸗ punkt zugleich. Durch Bürgermeiſter Lamberth, der für die Deutſche Turnerſchaft unter Hinweis auf die An⸗ fangsſahre des deutſchen Turnens in gleich ſchwerem Schickſalsabſchnitt unſeres Vaterlandes vor 100 Jahren anerkennende Worte fand, ging die Feſtleitung an den Turngau über, für welchen Gauvertreter Stalf verdiente Worte des Dankes und der Anerkennung fand. 700 Turner und Turnerinnen in den Wett⸗ kämpfen bevölkerten am Sonntag in früheſter Stunde die Wett⸗ kampfplätze. Schon kurz nach 5 Uhr wurde es in Viern⸗ heim lebendig. Bald darauf kamen die letzten auswär⸗ tigen Vereine mit der Bahn, mit Omnibuſſen und nicht wenige auf Fahrrädevg an.(Zeichen der Zeit). Auf Eiw⸗ zelheiten einzugehen iſt unmöglich. Allgemein wurden anden Geräten ebenſo beachtliche Leiſtungen gezeigt, als im Volksturnen. Die Wettkämpfe der Turnerinnen ſtanden im Zeichen von Offenburg o der Mannheimer Turngau am 30.81. Juli beim 3. adilchen Landesfrauenturgen zahlreich vertreten ſein wird. Mit etwas Verzögerung konnte nach der vor⸗ ſehenen Pauſe dann auch für die Turnerinnen und urner das Vereinsturnen der kleinen Vereine erlebigt werden. Das vielſeitige Bild wurde vervollſtän⸗ digt durch Manuſchaftskämpfe der Fechterſchaft welche ebenfalls ſtarkes Intereſſe fanden. Die Staffel⸗ worentſcheidungen beendeten die Vormittagsarbeit. Der Feſtzug am Nachmittag welcher Reitergruppen, Radfahrerverein, Feuerwehr, Krie⸗ gerverein die Geſangvereine und die Deutſche Jugendkraft in Gefolgſchaft der Turner ſah, wurde dadurch noch im⸗ pyſanter. Mehrere tauſend Zuſchauer waren demſelben zum großen 5 Schauturnen als Höhepunkt des Gauturnens auf die Turnplätze gefolgt. Dieſe Maſſen⸗ demonſtrationen turneriſcher Breitenarbeit von nicht zu Anterſchätzendem inneren Wert geben den Veranſtaltungen der Turnerſchaft immer wieder ein heſonderes Gepräge, das auch in dieſem Jahre wieder zu nachhaltender Wirkung wurde bei zirka 1100 Turnern und Turnerinnen. Die Turner zeigten nach der Muſik vom Deutſchen Turnfeſt in Köln(Leitung Gauoberturnwart Werdan) Frei⸗ übungen, die Turnerinnen(Leitung Gau⸗Frauen⸗ turnwartin Frau Storz) gaben Gelegenheit, die Keulen⸗ übungen für das Landesturnen kennenzulernen. Dieſelben verraten eine wohldurchdachte Zuſammenſtellung. Nochmals trat die 1. Riege des TVM. 46 auf, den mit ihren Uebungen für die Schweiz Tiſchſpringen der Jugendturner, Staffelläufe und anmutige Volks⸗ tänze der Turnerinnen ließen das Bild beleben und als Ausklang die Siegerehrung herankommen. Die 4000 Zuſchauer, darunter als Ehrengäſte Reg.⸗Rat Dr. Stich⸗ Heppenheim für die heſſiſche Regierung, Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Wolfhard, Kreisoberturnwart Schweizer, Gauvertreter Kuchenbeißer vom Badiſchen Neckargau, zeigten ſich von dem Gebotenen hoch befriedigt. Es war ein arbeitsreicher Tag, für deſſen Gelingen ſich neben den bereits Genannten auch Gaumännerturnwart Volk, Volksturnwart Döring und Gaujugendwart Müller verdient gemacht haben. Der Erfolg wurde zu einem vollkommenen. heim 161 P. Die Ergebniſſe der Wettkämpfe Fünfkampf(Turner, Unterſtufe): 1. Haring ⸗ Badenia Feudenheim 85, 2. Eppel⸗Tg Ketſch 83; 3. Lehner⸗ TV Waldhof 82, 4. Neuberger⸗Tod Hockenheim, Möll⸗ TV Seckenheim und Schifferdecker⸗Tg Rheinau mit je 81; 5. Futterer⸗Tbd Germania Mannheim, Brecht⸗Tbd Ger⸗ Seckenheim und Bierwirth⸗ mania Reilingen, Kunz⸗T Tg. Rheinau mit je 80 P. Vierkampf(Jugend): 1. Noß⸗ TV Seckenheim 87; 2. Doßter⸗TV Schwetzingen 86; 3. Gräf⸗Tg Rheinau 83, 4. Hildebrand⸗TV Sandhofen 827 5. Walter⸗TV Friedrichsfeld und Homm⸗Tg Ketſch mit je 80 P. Fünfkampf(Turnerinnen, Oberſtufe): 1. Ch. Grei⸗ ner⸗ ig Rheingu 94; 2. Emma Höfer⸗TV 1846 Mannheim nzl Schütter⸗TV 1846 Mannheim 89; 4. Anny Luiſe Büttner⸗TV Blumhofer⸗Germania Mannheim 88; 5. Waldhof 85 P. Dreikampf(Turnerinnen, Jugend): 1. Marianne Köhler⸗Badenig Feudenheim 53; 2. Hilde Luſt⸗Tg Rheinau 52; 3. Hilde Jakob⸗TDu Seckenheim 51; 4. Hilde Gärtner⸗ TV Friedrichsfeld und Gertrud Köhler T Altlußheim mit je 48; 5. Elſe Butſch⸗T Viernheim 45 P. Siebenkampf(Altere, 40 Jahre]: 1. Orth⸗ TV Schwetzingen 130 2. Groh⸗Jahn Neckarau 1277 8. Klug⸗Tg Oftersheim 119 P. Siebenkampf(Aeltere, 3239 Jahre): 1. Ebel„Jahn Neckarou 128; 2. Schiferdecker⸗Jahn Neckarau 121; 3. Baatz⸗ T Schwetzingen 119 P. Vier⸗ kampf(Aeltere, 40 Jahre): 1. Volkert ⸗ T 1846 Mann⸗ heim 74; 2. Kunz⸗TV 1846 Mannheim 73; 3. Rauh⸗TV 1843 Mannheim 68 P Dreikampf(Ingend): 1. Fehn⸗ Aufwärts Neckarau 64, 2. Bentzinger⸗Badeniga Feudenheim 53; 3. Weinacht⸗TV Seckenheim 48 4. Wittig⸗Jahn Neckar⸗ au 47; 5. Faltermann⸗TV Viernheim und Schwöbel⸗T V 1846 Mannheim mit je 46 P. Zehnkampf(Oberſtufe): 15 Laier ⸗ TV Schwetzingen 174; 2. Anna⸗Badenia Feu⸗ denheim 170; 3. Seufert⸗Badenig Feudenheim 169 4. Schwarz⸗TV 1846 Mannheim 166: 5. Kühlwein⸗TV Viern⸗ heim 10 Zehnkampf(Unterſtufe): 1. Geißer⸗ TV Friedrichsfeld 184; 2. Emil Füller ⸗ TV Waldhof 170; 3. Wißmeier⸗TV Schwetzingen 169 4. Reinling⸗T Wald⸗ hof und Heim⸗ TV Schwetzingen mit je 167; 5. Eiſert⸗ DW Walohof 166 P. Vierkampf(Turnerinnen, Oberſtufe): 1. Suſ. Wolpert⸗ Jahn Neckarau 773 2. Elsbeth Haßler⸗ Jahn Neckarau und Käthe Bechtler⸗TV 1846 Mannheim mit je 72; 3. Berta Wolpert⸗Jahn Neckarau 69; 4. Suſ. Krebs⸗ Jahn⸗Neckorau 667 g. Käthe Ludwig⸗Jahn Neckarau 64 P. Sechskampf(Turnerinnen, Jugend: 1. Lilli Betzger⸗ DV 1846 Mannheim 1037 2. Irmgard Feßler⸗Tg Käfertal 101; 3. Helene Gottmann⸗TV 1846 Mannheim und Gretel Eckert⸗Tg Käfertal mit je 100, 4. Liſa Wild⸗Tg. Rheinau und Irmgard Lotz⸗Tg Käfertak mit je 97; 5. Luiſe Halter⸗ DW Waldhof 96 P. Siebenkampf(Turnerinnen): 1. Marie Greulich⸗ TV 1840 Mannheim 124; 2. Lidig Zimmer⸗ mann⸗ T 1846 Mannheim 120; g. Elſa Braun⸗TW Walde hof 1418; 4. Herta Heim⸗T Schwetzingen 111; 5. Rofel Groh⸗T Schwetzingen 107 P. Siebenkampf(Jugend, 15 Lis 16 Jahren): 1. Bamber ger⸗TV Sandhofen 188; 9. Herbach⸗TV 1846 Mannheim 116: 3. Buß⸗T Waldhof 116; 4. Liltzel⸗D Schwetzingen 113; 5. Günther⸗TV Wald⸗ hof 110 P. Zwölfkampf(Unterſtufe): 1. Hoffman n⸗ Tod Hockenheim 2067 3. Rapp⸗Tg Ketſch und Hoffmann⸗ DV 1846 Mannheim 194; 3. Jung⸗DV Sandhofen 193; 4, Limbeck⸗Ta Ketſch 190; 5. Brecht⸗TB Friedrichsfeld 189 P. Vierkampf(Aeltere, 32 bis 39 Jahre): 1. Kölle ⸗ Tg Kä⸗ fertal 68; 2. Simmendinger⸗T 1846 Mannheim 67; 3. Elſäſſer⸗Tg Rheingu und Mebes⸗T Waldhof mit je 61 P. Dreikampf(Turnerinnen, Handgeräte): 1. Hilde Haßler⸗ Ja hn Neckorau 58; 2. Heoͤwig Trinkmann⸗TV Seckenheim und El. Hauk⸗Jahn Neckarau mit je 55; 3. Lydia Walter⸗ TV Sandhofen 53; 4. Elſe Ruf⸗Jahn Neckarau 52; 5. Morthg Herbel⸗ I Sandhofen, Ella Hags⸗Jahn Neckarau und Marie Münch⸗Te Schwetzingen mit je 51 P. Fünf⸗ kampf(Oberſtufe, Turner]: 1. Buß ⸗ TV Waldhof und Roth ⸗T Sanoͤhofen mit je 86; 2. Huber, T Seckenheim 70; 3. Möll⸗Ds Seckenheim und Ringhof⸗TV Viernheim mit je 78; 4. Gottmann⸗ TV Friedrichsfeld 765 5. Lohnert⸗ TBV Seckenheim 74 P. Zwölfkampf(Oberſtufe): 1. Lenel⸗ TV 1846 Mannheim 188: 2. Herbert⸗TV Viernheim 183; 3. Baro⸗Tg Ketſch 178; 4, Brauch⸗Badenta Feudenheim 177; 5. Helbig⸗TV Viernheim und Heß⸗TV 1846 Mann⸗ heim mit je 174 P. Zehnkampf(Jugend, 17 bis 18 Jah⸗ ren]: 1. Hüß⸗ Tg Käfertal 185, 2. Baatz⸗TV Schwetzingen 1707 g. Rolli⸗Bodentg Feudenheim 168; 4. Kühlwein⸗TV Viernheim 165; 5. Raufelder⸗T Seckenheim 169 P. Mannſchaftskampf: Badenia Feubenheim— TV 93 Viernheim im Florett(je 6 Fechter), Ergebnis 29:8 für Feudenhelm. Beſter Einzelfechter Brlück⸗Feudenheim. Maunſchaftskampf: DV 1846 Mannheim— Badenia Feudenheim im leichten Säbel(ie 4 Mann), Ergebnis: 1 Punkte für D 1846. Beſter Einzelfechter Gander⸗TV Staffelentſcheidungen: 4 mal 100 Meter:[Turner]: 1. e Jahn Neckarau 46,8 Sek.; 2. TV Mannheim 46 47 Sek.; 3. Germania Mannheim 47,4 Sek.(TV Secken⸗ heim 46,3 Sek. diſtanziert). 4 mal 75 Meter:(Jugend): (1516.) 1. TV Jahn Neckar a u 41,4 Sek.; 2. T Viernheim. 4 mal 100 Meter: Jugend):(17—18.) 1. Tg Käfertal 48,3 Sek.; 2. Germania Mannheim 49,3 Sek.; 3. Jahn Neckarau 50,4. 4 mal 75 Meter:(Turnerinnen): 1. Tg Käfertal A 46 Sek.; 2. Ta Käfertal B 47, Sek.; 8.* Viernheim 50,1 Sek. 5 (Den Schluß der Ergebniſſe tragen wir nach.) Leichtathletil-Klubkämpfe auf dem BfR⸗Platz 6 78 Heidelberg ſiegt bei den Herren— Mæ bei den Frauen Am Sonntag nachmittag bot der VfR. der Maun⸗ heimer Leichtathletikgemeinde ein auserleſenes Programm. Die Herren hatten mit TG 78 Heidelberg und Vs Nek⸗ arau einen Clubdreikampf vereinbart, der umrahmt war von Wettkämpfen der Frauen. MTG. und BfR. traten Hier in einem 11 Konkurrenzen umfaſſenden Klubkompf an. Das reichlich große und intereſſant zuſammengeſtellte Pro⸗ gramm wurde raſch abgewickelt und bot viel Sehenswertes. Bei den Herren war Heidelberg, obwohl nur vier erſte Plätze belegt werden konnten. durch den beſſe⸗ ren Durchſchnitt mit 95,5 Punkten gegen 84,5 des Vs. Neckarau mit 6 Siegen, in Front, VfR. brachte es nur zu einem Siege— Gaßger im 3000 Mtr.⸗Lauf— und 62 P. Die Leiſtungen ſtanden alle auf hoher Stuſe. Abel H. ſprang 6,30 Meter weit, ſein Bruder Willi überſprang 1,70 Meter, wurde mit 53,6 Sieger im 400 Mtr.⸗Lauf und war in der 3 mal 1000 Mtr.⸗Staffel, die Neckarau in der guten Zeit von.21 Min. ganz überlegen gewann, Schluß⸗ mann. Hein und Fiſcher waren die anderen beiden Staf⸗ felläufer, von denen Hein die 800 Meter in 2,04 Min. ſicher gewann. Heidelberg war mit 11,84 Mtr. im Kugel⸗ ſtoßen durch Peterſilie und dem Mehrkämpfer Dinkler im Speerwerfen mit 55.50 Mtr., ſowie üther die kurze Strecke durch Leipert in 11,2 Sek. in Front; die 4 mal 100 Mtr. ⸗ Staffel gewann Heidelberg mit 44,9 Sek. vor VfR., der nur im 3000 Meter einen erſten Platz belegen konnte, den Gaßner in.57 Min, gewann. Neckarau kam noch im Diskuswerfen zu einem Doppelſieg, der ihnen aber nicht zum Siege ausreichte. Die Punktwertung notierte für den erſten 7, dann 5, 4, 3, 2 und 1 Punkt, die Staffeln wurden mit 12, 7, 3 P. gewertet. Die Damen des Veranſtalters hatten als Gegner MTG. verpflichtet und mußten mit 50,5 gegen 70,5 der MTG. klar die Ueberlegenheit des Gaſtes anerkennen; auch hier ent⸗ ſchied der beſſere Durchſchnitt. MTG. gewann beide Staf⸗ feln klar gegen Vfg.; die 4 mal 100 Meter in 54 Sek. und die 10 mal 100 Meter in 221,8 Min. Doppelſiegerin wurde Frl. Weskott im Speerwerfen mit 36 Meter und im Ballwerfen mit 59,40 Meter jeweils mit klarem Ab⸗ ſtand vor der nächſtplacierten. Den 50 Meter⸗Lauf gewann Frl. Happel in 72, während ſich Frl. Hirt in 13,4 beim 100 Meter⸗Lauf in die Siegerliſte eintragen konnte. Frl. Mörz teilte im Weitſprung mit 4,64 Meter den 1. Platz mit Frau Kehl, die gleich drei erſte Plätze belegen konnte. Neben genannter Konkurrenz gewann ſie mit 1,28 Meter den Hochſprung und in 2,41 Min. den 800 Meter⸗Lauf. Neben ihr brachte noch Frl. Egger zwei gute erſte Plätze. Das Diskuswerfen war ihr mit 30,65 Meter ebenſowenig zu nehmen wie das Kugelſtoßen, das ſie mit 10,74 Meter ebenfalls überlegen gewann. — Deutſchland beſiegt England:2 Im Davis-Pokalkampf in Berlin Das Doppel gegen Hughes⸗Perry verloren Prenn und v. Cramm gewinnen ihre Einzel Am zweiten Tage des Davispokolkampfes Deutſchland — England war der Publikumsbeſuch auf den Berliner Rot⸗Weiß⸗Plätzen nicht ſo ſtark wie am Vortage. Man erwartete an öͤieſem Tage keine Ueberraſchung, ſondern den ſicheren Gewinn des Doppelſpieles durch die Engländer. Immerhin waren es doch 4000 Zuſchauer, die bei herr⸗ lichem Sommerwetter die Ränge der ſchönen Anlage be⸗ ſetzten Die Engländer ſtellten zum Doppel die Kombination Hughes⸗ Perry, während die deutſche Vertretung von Oben: Die ſtärkſten Spieler der beiden Mannſchaften. Links: Auſtin⸗England. Rechts: Prenn⸗Deutſchland. Unten: Der Davis⸗Pokal, die höchſte Trophäe des Tennisſports. Prenn Dr. Deſſart gebildet wurde. Hughes trug an der rechten Hand noch einen Verband und man merkte ſei⸗ nem Spiel auch noch die kaum verheilte Verletzung on; der Brite verſchlug viele leichte Bälle. Dieſes Minus wurde dadurch ausgeglichen, daß auf Heutſcher Seite Dr. Deſſart recht nervös ſpielte. Dagegen befanden ſich Prenn und Perry in beſter Verfaſſung. wartete Ergebnis, ie zweiten aus dem Weltmeiſterſchafts⸗ turnier in Wimbledon ſiegten ſicher mit 613,:4,:4. Die Engländer haben damit eine 211⸗Führung erlangt und nach menſchlichem Ermeſſen ſteht ihr Endſieg außer Zweifel. Wenn es auch möglich iſt, daß Prenn in ſeiner gegen⸗ wärtigen Verfaſſung Perry ſchlagen kann, ſo iſt aber ein Sieg v. Cramms im letzten Einzelſpiel gegen Bunny Auſtin ziemlich unwahrſcheinlich. Man muß alſo mit einem:1 oder gar einem:1⸗Enderfolg der Briten rechnen, die ſich damit donn für das Endſpiel der Europazone qualifizieren würden. Der Verlauf des Spieles Der erſte Satz des Doppelſpieles ſtand nicht auf ſonderlicher Höhe. Auf beiden Seiten wurden viele Feh⸗ ler gemacht, häufig wurden ſogar leichte Bälle verſchlagen. Perry gewann ſeinen Aufſchlag, bei dem die Deutſchen drei Punkte verloren. Sie konnten zwar auf 111 gleich⸗ ziehen, mußten dann aber— obwohl Hughes wenig ſicher ſpielte— die Engländer:1 in Front kommen laſſen. Dann gewann Prenn ſeinen Aufſchlag und bald ſtand der Satz 513 für die Engländer. Den entſcheidenden Ball ſchlug Dr. Deſſart ins Netz und mit einem Bombenauf⸗ ſchlag von Perry fiel der Satz 613 an die Gäſte. Im zweiten Satz wurden die Engländer beſſer Auf deutſcher Seite ließ Prenn zeitweilig etwas nach, er verlor augenſcheinlich angeſichts der ausſichtsloſen Situo⸗ tion die Luſt. Dr. Deſſart fand ſich dogegen beſſer als im erſten Satz und er holte auch durch hübſches Spiel manchen Punkt. Nach einer:1⸗Führung der Engländer ſpielte die deutſche Kombination wieder energiſcher und ſie holten auch bis zu 5˙4 auf. Ein neuer Bombenaufſchlag Perrys entſchied aber wieder den Satz mit 624 für die Briten. Der dritte Satz brachte bald die Entſcheidung. Die Engländer wurden jetzt ganz deutlich überlegen. Dr. Deſ⸗ ſart hatte wieder Schwächen und Prenn allein ſtand auf verlorenem Poſten. Die Gäſte zogen wieder:1 in Front. Bei den Damen war die Punktwertung 5, 3, 2, 1 in den Einzel⸗ und—8 in den Staffelwettbewerben. Der Beſuch der Veranſtaltung war nicht beſonders gut. Die Organiſation ſowie Abwicklung ließ wenig Wünſche offen. Von großem Vorteil wäre es aher, wenn die Sprung⸗ konkurrenzen ebenfalls auf dem vorderen Felde zum Austrag gebracht werden könnten. Die Ergebniſſe: Herren: 100 Meter: 1. Leipert⸗Heidelberg 11,2 2. Kaſper⸗ VfR 11,5; 3. Salm⸗Neckarau 11,7.— 400 Meter: 1. W. A bel⸗Neckarau 53,6; 2. Benz 55,4; 8. Henrich⸗Heidelberg 56.— 800 Meter: 1. Hein⸗Neckarau 2,044; 2, Rohrhurſt⸗ Heidelberg 2,11,3; 8. Beier⸗Heidelberg 2,11, Min.— 3000 Meter: 1. Gaß ne r⸗Vfg 9,57; 2 Förſter⸗Heidelebrg 10,06, 8 3. Bleiber⸗Heidelberg 10,08 Min.— 4 mal 100 Meter: 155 TG 78 Heidelberg 44,9; 2. VfR 45,4; 3 Vſe Neckarau 47 Sek.— 3 mal 1000 Meter: 1. Vfs Neckara u 8,21,6; 2. TG 78 Heidelberg 9,00 Min.; 3. Vfqt.— Hochſprung: 1. W. A be l⸗Neckarau 1,70; 2. Dinkler⸗Heidelberg 1,65; 3. Schöpfe⸗ VfR 1,60 Meter.— Weitſprung: 1. Gg. Abel⸗Neckarau 6,30 2. Schöpfe⸗VfR 6,28, 3. Dinkler⸗Heidelberg 6,19 Meter. Kugelſtoßen: 1. Peterſilie Heidelberg 11,84; 2. Abel⸗ Neckarau 11,61; 3. Kunkel⸗VfR 10,71 Meter.— Speerwerfen: 1. Dink er⸗Heidelberg 55,50; 2. Abel⸗Neckarau 50,75; 8. Fiſcher⸗VfR 45,90 Meter.— Dikuswerfen: 1. A be l⸗Vfe 35,50 Meter. Frauen: Hochſprung: 1. Frau K ehl⸗Alexande r⸗VfR 1,28 Meter; 2. Frl. Metzger⸗M TG 123 Meter: 3. Frl. Weskott⸗ MTG 1,18 Meter. Weitſprung: 1 Frau Kehl⸗Alexan⸗ de r⸗Bfk 4,65 Meter; 2 Frl. Mörz⸗M c.65 Meter; 3. Frl. Erlacher⸗Vfgt 4,53 Meter. 50 Meter: 1. Frl. Happel⸗ Mech 7,2 Sek.; 2. Frl. Mörz⸗M 7.4 Sek.; 3. Frl. Egger⸗ VfR 7, Sek. Diskuswerfen: 1. Frl. Egge r⸗Vfgt 30,5 Meter; 2. Frl. Hirth⸗M TG 28,67 Meter; 3. Frau Spieß⸗ MT 25 Meter. 100 Meter: 1. Frl. Sehr⸗MTG 13,4 Sek.; 2. Frau Kehl⸗Vfgt 13,7 Sek.; 3. Frl. Hirth⸗MTG 14.2 Sek. Kugelſtoßen: 1. Frl. Egger⸗VfR 10,74 Meler; 2 Frl. Ueberle⸗Mich 8,99 Meter; 3. Frau Spieß⸗M 7G 8,55 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. M T G 54 Sek. 2. VfR. 800 Meter: 1. Frau Kehl⸗VfR 2,4 Min.; 2. Frau Striehl⸗MTG 2,49 Min. 3. Frl. Kaiſer⸗MTG. Ballweitwerfen: I. Frl. Weskott⸗MTc 59,40 Meter; 2. Frl. Müller⸗Krämer 49,70 Meter: 3. Frl. Egger⸗VfR 45,70 Meter. Speerwerfen: 1. Frl. Weskott⸗ Mich 36 Meter; 2. Frl. Egger⸗Vfgr 28.30 Der Kampf brachte das er⸗ Noch einmal kamen die Deutſchen auf e era Hughes machte bald den ent e eee gewannen die Briten Satz, Match und den zweiten Punkt des Geſamtreſultats. Beide Einzelſpiele des letzten Tages gewonnen Deutſchland im Schlußſpiel der Europazone Das Unerwartete iſt Ereignis geworden. Deutschland hat im Davispokal⸗Kampf gegen England einen 8: 2Sieg errungen und ſich damit die Teilnahme an der Schlußrunde der Europa⸗Zone geſichert. Nachdem am Freitag unſet zweiter Vertreter v. Cramm gegen Perry ſo glatt unter⸗ legen war und Saen 5e de d, noc Führung erobert hatten, wagte kaum jemand, ne einen Edt glauben. Man hoffte nur noch, daß die Nieder⸗ lage möglichſt knapp ausfallen würde. Aber am Sonntag haben dan unſere beiden Vertreter unter dem Jubel einer großen Zuſchauermaſſe das Kunſtſtück fertiggebracht, beide Einzelſpiele zu gewinnen. Zunächſt beſtegte Gott fried v. Cra mm den engliſchen Spitzenſpieler Bunny Auſtin, der allerdings unter Form Jpielte und noch ſchlechter war als am Freitag, in einem Vierſatzkampf mit :7,:2, 613.:2. Damit war der Ausgleich hergeſtellt. Die Catſcheidung hing nun vom letzten Einzelſptel zwiſchen Daniel Prenn und dem Engländer Perry ab, der am Freitag gegen v. Cramm ein ſo glänzendez Spiel gezeigt hatte. In einem Kampf, ber die Zuſchauer und die Spieler gleich ſtark mitnahm. und der zum Schluß in einer ſtürmiſchen Ovation für den deutſchen Spieler endete, beſiegte Prenn Perry mit:2.:4, gg, :6,:5. Der deutſche Endfieg war mit.2 Punkten ſichergeſtellt. Japan führt auch:1 Im Davispokalkampf gegen Italien Im zweiten Vorſchlußrundentreffen der Europazone um 51 1 1 ſich in Mailand Italien und Japan gegenüber. Sie hatten ſich nach den erſten Einzelſpielen ebenſo wie Deutſchland und England mit:1 getrennt. Am Samstag kam das Doppelſpiel zum Austrag, das die Japaner Satoh⸗ Miki erwartungsgemäß gegen Pal⸗ mieri⸗Sertorib:4,:4,:3 gewannen. Die Japaner füh⸗ ren alſo nach dem zweiten Tage mit:1 Punkten. Italien ſchlägt Japan:2 In Mailand wurde die Vorrunde in der Europazone um den Davispokal zwiſchen Italien und Japan beendet Ge⸗ nau wie in Berlin gelang es in Mailand den Italienern überraſchend Japan mit:2 Pkt. zu ſchlagen und ſich damit als Gegner Deutſchlands für das Europazonenfinale zu qualifizieren. Im erſten Spiel des Sonntags ſiegte Pal⸗ mierie:6,:6,:1,:2,:2 über den Japaner Jiro Satoh. Damit ſtand die Begegnung:2. Das letzte Einzelſpiel zwi⸗ ſchen de Stefani und dem Japaner Kuwabara mußte daher die Entſcheidung bringen. Ueberrſchend ſiegte der ttalteniſche Spitzenſpieler leicht:2,:2, 614 und brachte damit Italien den Gewinpunkt ein. Hollands Tennis-Meiſterſchaften Schöne deutſche Erfolge am Freitag Die internationalen holländiſchen Tennismeiſterſchaften konnten am Freitag in Noordwifk bis zur Vorſchlußrunde gefördert werden. Lediglich im Herren doppel ſtehen bereits die Schlußrundenteilnehmer feſt. Timmer⸗v. Kehr⸗ ling kamen über Wetzelaar⸗van Riemsdyk:0, 715, 674 in den Endkampf. Sie treffen im Finale auf die deutſch⸗ italieniſche Kombination W. Menzel⸗ del Bon o, te über die Holländer Weber⸗Karſten, 62:4,:6, 62(zurück⸗ ezogen) erfolgreich waren. 5 Im Damendoppel treffen in der Vorentſcheidung Miß Ryan⸗Helen Wills auf das deutſche Paar v. Ende⸗ Pflügner⸗Sander; in der unteren Hälfte ſpielen die Fran⸗ zöſinnen Barbier⸗Hyllyard mit den Holländerinnen Frl. Couquerque⸗Droskampter. Im Gemiſchten Doppel ſchalteten Frl. Conquer⸗ que⸗Hughan die Deutſchen Edith Sander⸗Meffert:6, 816, :1 aus. Bei den Herren hatte der Kölner Nourn ey einen ſchönen Erſolg zu verzeichnen. Er qualifizierte ſich durch einen Sieg von:5,:3,:2 über den Franzoſen A. Ber⸗ nard für die Vorſchlußrunde und trifft dort auf den Un⸗ garn v. Kehrling, der den Holländer v. Zeulen erſt in vier Sätzen:6,:2, 671,:2 beſiegte. Der Italiener del Bono ſiegte über Weber⸗Holland 12:10,:3,:9 und hat einanderzuſetzen. Im Dameneinzel lauten die Vorſchlußrunden⸗ Paarungen Helen Wills⸗Movoöy gegen Frl. Burke und Frl. Conquerque gegen Miß Ryan. Die Kalifornierin Ryan fertigte Frl. Hillyard:3,:2 mühelos ab und Frl. Burke gab der Franzöſin Barbier:6, 97,:5 das Nachfehen. „Das Blaue Band der Alſter“ Mäßiger Auftakt der Hamburger Ruder⸗Regatta Von ſchönſtem Sommerwetter außerordentlich begünſtigt, nahm am Samstag die ſich über zwei Tage erſtreckende Hamburger⸗Ruder⸗Regatta ihren Anfang. Ganz im Gegen⸗ ſatz zu dem ſchönen Wetter ſtand die magere ſportliche Aus⸗ beute. Die meiſten Rennen waren nur mit drei Booten be⸗ ſetzt, von denen auch einige das Rennen vorher aufgaben Zu zwei ſchönen Siegen kam der Berliner Ruder⸗Club, der den Hammonja⸗Preis⸗Vierer in:44, ſicher vor Alemannia Hamburg(:47,5) und den Junior⸗Achter in:14,5 vor dem Hamburger Ruderklub gewann. Im Einerrennen um den Alſter⸗Pokal ſiegte der Dresdner Schäfer in 8187, etwas überraſchend über den Gubener Willy Dohme Der Däne Hendrikſen gab kurz vor dem Ziel wegen Erſchöpfung auf. Auf zwei Erfolge brachte es noch Krakau⸗Werder Magdeburg im Jungmann⸗Einer in:42,5 vor Stieda⸗Re am Wannſee und im Zweiten Einer in 9709 vor Lerch⸗ Deutſchland Hannover. Den Zweiten Achter holte ſich die Lübecker RG in:05,5 vor der ſtark favoriſierten Favorite⸗ Hammonia Hamburg und dem Berliner RC. Erſt im Schlußrennen, dem Zweiten Jungmann⸗Vierer, kamen die Hamburger Farben durch den Sieg des Hamburger Ruder⸗ klubs in 816 zu ihrem einzigen Epfolg am erſten Tag. Deutſche Kunſiflugmeiſterſchaft Einen vielverſprechenden Anfang nahm am Samstag auf dem Flughafen in Breslau⸗Gandau der erſte Teil der deutſchen Kunſtflug⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem Verteidi⸗ ger Gerd Achgelis und Gerhard Fieſe le r⸗Kaſſel. Vor über 10 000 Zuſchauern führten beide Bewerber ihe Pflicht⸗ übungen mit exakter Genauigkeit durch, bei denen ſcheinbar Fieſeler etwas beſſer geweſen iſt. Die Uebungen beſtanden aus drei Loopings, drei Rollen rechts und links, einer halbgeſteuerten Rolle rechts oder links mit anſchließendem Rückenflug von mindeſtens 15 Sekunden Dauer und halber Rolle links oder rechts, einen halben Looping, einem 160 Grad⸗Bogen im Rückenflug mit halbem Looping aus der Rückenlage in die normale Lage— Fieſeler zeichnete ſich mit ſeiner neuen„Tiger F“, die mit einem 420 PS Walter⸗Pollux⸗Motor ausgerüſtet iſt, durch große Sicherheit aus, aber auch Achgelis ſtand ihm mit ſeinem Focke⸗Wulff „Kiebitz“ mit einem 120 PS Siemens⸗Motor nur wenig nach. Fieſeler zum oͤritten Male Meiſter Vor über 100 000 Zuſchauern wurden am Sonntag die Kunſtflugmeiſterſchaften zu Ende geführt, Fieſeler wurde Meter; 3. Frl. Mörz⸗MT§ 23,55 Meter. 10 mal 100 Meter⸗ Staffel: 1. MTG 2,21,8 Min. 2. VfR 2,29, Min, 5 ten Male deutſcher Meiſter. ſich nun mit dem holländiſchen Spitzenſpieler Timmer aus⸗. mit 1085 Punkten gegen 10 a8 Pwakten Achgelis zum drit⸗ 93² 2/30 Jahre Die Jubiläumsfeier im Capitol ren einen eder⸗ inta Jubel racht, ott⸗ nn noch mit lt. ſptel rr ndes auer luß teler gig, ekten um apan elen nt. die Pal⸗ füh⸗ il i⸗ c — 8 1932 Montag, 11. Juli Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 315 —— Einer der älteſten Mannheimer Fußballklubs, der F. Phönix, der in den letzten chen intereſſante Jubi⸗ läumsſpiele durchführte, hatte für Sonntag vormittag ins „Capitol“ zu ſeiner 30 jährigen Grünbungsfeier eingeladen, um in einer ſchlichten, aber ſehr gut aufgezo⸗ genen Feier der Gründung vor 30 Jahren zu gedenken Nach einem Muſikvortrag des Marine⸗Orcheſters und dem„Sanctus“ von Schubert, vorgetragen durch den Geſangverein Liederpalme unter Chormeiſter H. Haag dieß der 2. Vorſitzende Richard Hetzler die Vertreter der Behörden, der Vereine und die ſehr zahlreich erſchienenen Mitglieder willkommen. In kurzen Zügen warf er einen Ueberblick auf die Gründung des Vereins und ſeine Geſchichte. Der Verein habe immer ſein Haupt⸗ augenmerk Heranbildung der Jugend gerichtet. Ein ſtille zedenken wurde den Gefallenen des Weltkriegs gewidmet. Nach der Andante cantabile aus der 1. Sinfonie von Beethoven nahm Kreisvorſitzender Hüter Ehrungen verdienter Mitglieder vor. Das Ehrenmitglied und der 1. Ehrenvorſitzende Alois Puſch erhielt die kleine Ehrennadel des Süddeutſchen Fuß ball⸗ und Leichtathletik⸗Ver bandes. Der 2. Vorſitzende Richard Hetzler wurde mit der Verbands nadel ausgezeichnet. Für treue Verdienſte um den Verein und um den Fußballſport konnte Herr Hüter folgenden Mit⸗ gliedern die Verbands nadel überreichen: Hch. Träger, Alb. Müller, Hch. Knodel, W. Gürſchner, L. Keßler, Ed. Reinhard, H. Bollack, Chr. Schuhmacher, Gg. Wagner. Kreisſportwart Kehl konnte mit anerkennenden Wor⸗ ten den Mitgliedern Alois Puſch, Karl Friedebach, Emil Glas und Franz Remmlinger den Ehren⸗ brief der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik überreichen. Hierauf überbrachten verſchiedene Vereinsvertreter dem Jubilar zu ſeinem 30 jährigen Beſtehen die beſten Wünſche. Bei allen Anſprachen kam der Wunſch zum Ausdruck, daß es dem FC. Phönix vergönnt ſein möge, in dieſem Jahre wieder zur Bezirksliga aufzuſteigen, in der er vor dem . die Nibelungenſpiele in Worms Reimer&G. gewinnt die Bei herrlichem Wetter brachten die Nibelungenſptele den Veranstaltern, der Alemannia Worms, einen großen Erfolg. Sämtliche Kämpfe brachten gute Leiſtungen und waren durchweg ſehr ſpannend. Für die Mannheimer brachten ſchon die Kämpfe des Vormittags einen Sieg, und zwar konnte Jung⸗M Tod den Weitſprung der Klaſſe 3 mit 6,25 gewinnen. In derſelben Uebung der Klaſſe 2 wurde Haſenfuß⸗⸗ MTG nur Vierter. Der Nachmittag wurde eröffnet mit dem 1500 Meter Lauf der Klaſſe. Hier ſiegte Blind⸗Sp 98 Darmſtadt in 411,8. Vaiſch⸗MTG hielt ſich zulange zurück und konnte im Endſpurt nur noch auf den vierten Platz kommen. Die 100 Meter Klaſſe 1 ſah nach äußerſt ſpaunendem Kampf Kurz⸗Offenbach in Front in 11,1 Sek. Zweiter Mühlein⸗ Eintracht Frankfurt in 11,2 vor Herbel⸗ Das Süd Lubd⸗ wigshafen mit derſelben Zeit. Nechermann⸗Poſt Mann⸗ heim wurde in 11,3 Vierter. Ebenſo umkämpft war der Sieg von Well⸗Saar 05 bei den 100 Metern, Klaſſe 2. Zweiter wurde Kerſch⸗Poſtſportverein Frankfurt, por Kirchen und Metzger⸗Kaiſerslautern. Eine ſehr gute Lei⸗ fung vollbrachte Reimer bei dem 400 Meter⸗ auf 1. Noch 50 Meter vor dem Ziel kag er an 4. Stelle und brachte ſich mit ſeinem kräftigen Spurt an die Spitze. Den zweiten Platz belegte Schüler⸗Saar 05 Saarbrücken vor Schmid⸗Eintracht Frankfurt. Die amal 100 Meter Staffel Klaſſe 2 war eine ſichere Sache der Frankfurter Poltziſten, die 45,7 Sek. benötigten. Die Mh mußte ſich hier mit einem dritten Platz hinter Turngemeinde Worms begnügen. Einen ganz großen Sieg errang die Frankfurter Eintracht in der Amal 100 Meter Staffel für alte Herren, die ſie unangefochten mit großem Vorſprung in 48,7 Sek. vor Alemannia Worms gewann. Erndt⸗Offenbach ſiegte ſicher im 400 Meter Lauf Klaſſe 2 in 54,6 vor Schäfer⸗BSc Offenbach und Stauß⸗Eiutracht Frankfurt. Schmethelm⸗Wiesbaden mußte im 110 Meter⸗Hürdenlauf gegen Koßbield⸗Saar 05 Saar⸗ brücken ſchwer um den Sieg kämpfen, was auch die gute 0 Zeit von 16,4 Sek. beweiſt. J 9554 5 Die Ergebniſſe: 3000 Meter: 1. Ro t h⸗FJ V Frankenthal 9131/6 Min.; 2. Roeſſing⸗ Sp Wiesbaden 9739 Min; 3. Heydt⸗X G. Worms 948,8 Min.; 4. Hübner⸗Sp 98 Darmſtadt 10:06,4 Min. Kngelſtoßen Klaſſe 3: Mundt⸗Sp Wiesbaden 11,13 Met.; 2. Broſtus⸗Saar 05 Saarbrücken 11,02 Meter; 3. Seiler⸗ D Worms 10,88 Meter; 4. Lachmann⸗Saar Saarbrücken 10.78 Meter. Weitſprung Klaſſe 2: 1. Unverzagt⸗Eintracht Frankfurt 6,61 Meter; 2. Witzel⸗Eintracht Frankfurt 6,35 Meter; 3. Witte⸗Sp Frankfurt 6⸗21 Meter; 4. Haſen⸗ fuß⸗MTG Mannheim 6,21 Meter. Weitſprung Klaſſe 3: Jung⸗M ic Mannheim 6,25 Meter; 2. Euler⸗F Sp Kreuz⸗ nach 07 6,11 Meter; 3. Heß⸗Polizei Frankfurt 6,00 Meter; 4, Mihm⸗I Sp Frankfurt 5,89 Meter. Hochſprung Alte Herren: 1. Emrich⸗TG Worms 1,52 Meter; 2. Rels⸗Eintr. Franbfurt 151 Meter; 3. Gs Müller⸗Alemannia Worms .40; 4. Becker⸗Olympia Worms 1,49 Meter durch Stechen entſch.) 1500 Meter Klaſſe 2: 1. Blind⸗Sp 98 Darmſtadt 411,8 Min.; 2. Caret⸗T G Worms:4,14 Min.; 3. Caſpar⸗ Doch Luswigshaſen⸗Süd:17,5 Min.; 4. Baiſch⸗MTG, Mannheim:21 Min. 100 Meter Klaſſe 3: 1. Zinke⸗Po⸗ ligei⸗SpV Frankfurt 11,4 Sek.; 2. Amſtutz⸗Polizei⸗Sp Frankfurt 11,6 Sek.; 3. Kländer⸗Eintracht Frankfurt 11,8 Sek.; 4. Goldberg⸗Bar Kochba Frankfurt 128 Sek. 100 Meter Klaſſe 2: 1. Weil⸗Saar 05 Saarbrücken 113 Sek.; 2. Kerſch⸗Poſtſportverein Frankfurt 11, Sek.; 3. Kirchner⸗ 1. FE Kaiſerslautern 11.5 Sek.; 4. Metzger⸗T 1861 Kai⸗ lerslautern 11,6. 4 mal 100 Meter⸗Staffel Klaſſe 3: 1. Polizei⸗Sportverein Frankfurt 46 Sek.; 2. F Sp Frank⸗ furt 46,2 Sek.; 8. Turnergeſ. Frankenthal 46,3 Sek.; 4. Alemannia Worms 47 Sek. 3 mal 1000 Meter⸗Staffel Klaſſe 1: 1. Bf Heilbronn 8119 Min.; 2. Sp 98 Darm⸗ stadt:21,4 Min.; 3. Turngemeinde Worms:55 Min. 400 Meter Klaſſe 1: 1. Reiſer⸗ Mc Mannheim 53 Sek.; 2. Schüler⸗Saar Saarbrücken 53,2 Sek.; 3. Schmid ⸗Eintr. Frankfurt 54,8 Sek.; 4 Kaiſer⸗Turngem. Worms 55,4 Sek. 100 Meter Klaſſe 1: 1. Kurz⸗BSc Offenbach 1,1 Sek., 2. Mährlein⸗Eintracht Frankfurt 11,2 Sek.; 3. Herbei⸗ Deng Ludwigshafen⸗Sud 11,2 Sek.; 4. Neckermann⸗Poſt Mann⸗ 17 113 Sek. Stabhochſprung Klaſſe 1: 1. Kern⸗Sp tesbaden 3,35 Meter; 2. Koch⸗l. Fe Katſerslautern 3,10 Meter; 3. Buchert⸗1. c Kaiſerslautern 3,10 Meter durch Stechen entſch.]: 4. Petri⸗TB Kaiſerslautern 3,5 Meter. Speerwerfen Klaſſe 2: 1. Flinſch⸗SC 80 Frankfurt 47,50 Meter; 2. Emrich⸗Turngem. Worms 45,30 Meter; 9. Keller⸗ Sc 80 Frankfurt 45,20 Meter; 4. Schmitt⸗TV Kaiſerslau⸗ tern 44,00 Meter. 3000 Meter Klaſſe 1: 1. Haag⸗SpV 98 Darmſtadt:16,2 Min.; 2. Habich⸗SpB 98 Darmſtadt:23,8 Min.; 3. Lindner⸗Spn 98 Darmſtadt 92543 Min. 100 Meter Alte Herren Klaſſe 1: 1. Emrich⸗Turngemeinde Worms 12 Sek.;. Hels⸗Kreuznach 07 12, Sek.; 3. Weider⸗Eintr 12, Sek. 100 Meter Alte Herren Klaſſe 2: 1. Mäulen⸗Eintracht Frankfurt 12 Sek., d. Pfeil⸗Sps 98 Darmſtadt 12, Sek. 8. Angſtmann⸗Fintracht Frankfurt 12,3 Sek.; 4. Reith⸗Poſt Worms 12,4 Sek. Hochſprung, Klaſſe 3: 1. Karius⸗T Worms 174, 2. Buchert⸗l. Fc Kaiferslautern 1,70 3. Siebenhagen⸗Polizei⸗ Sp Wiesbaden 1,70; 4. Schmitt⸗T Kaiſerslautern. Schwedeuſtaffel, Klaſſe 2: 1. SC Saar 05 Saarbrücken:04, 2. M7 Mannheim 206,4; 3. Sp 98 Darmſtadt:08,74, Poſtſportverein Frankfurt:10,3 Min. DOlympiſche Staffel, Klaffe 3: 1. Fc Kaiſersloutern:47,5: 2. SB Wiesbaden 9240; 3. T Worms 351,87 4. F Spe 97 Kreuznach 380.4 Min. 800 Meter⸗Lauf, Klaſſe 1: 1. Ziegler⸗SC Saar 05 Saarbrücken:07,6; 2. Funk⸗ Dag Ludwigshafen⸗Süd 209,2; 3. Grimm⸗Digg Lorſch:12, Min. Schilling als Erſter wurde wegen Behinderung öiſtanziert. Kugelſtoßen, Klaſſe 1: 1. Lampert⸗X u. So Ettlingen 110 Meter (neuer badiſcher Rekord, ſeither 14,1 Meter]; 2. Rell⸗M e Mannheim 18,55; 8. Koch⸗1. Fe Kaiſersloutern 12,48, 4. glieder vor. Die goldene Ehrennadel des Sports und der Jugendpflege erworben hat. ait⸗ 400 Meter in 33 Sekunden oller⸗ SC 60 Frankfurt 11,80 Meter. Diskuswerfen, Ehrung verdienter Mitglieder Kriege ſo große Erfolge erringen konnte. Es ſprachen Ruppender für den V. f.., Hönig für die Spvg. 07, Raque für den SC. Neckarſtadt, Brauch für den SC, 1910 Käfertal und Meurer für die MTG. Herr Hetzler dankte den Reoͤnern für alle Wünſche und nahm anſchließend weitere Ehrungen für verdiente Mit⸗ Ver⸗ eins erhielten die Gründungsmitglieder Franz b Karl Schell, Alois Puſch, Karl Bundt, Max Groſſelfinger. Die Brüder Otto und Emil Schönig, die lange Jahre in der erſten Ligamannſchaft den Verein von Erfolg zu Erfolg führten, wurden durch die Ueberreichung der Verdienſtnadel des Fc. Phönix geehrt. Die ſilberne Nadel des Vereins für 25jährige und längere Mitgliedſchaft erhielten: Friedebach, Wagner, Hechmaun, Keßler, Münch, Arnold, Weiß, Schuhmacher. Mit der Verdienſtnadel wurden weiter ausgezeichnet die Mitglieder Vogel, Müller, Feſenbecker, Schwarz, Laux, Bramm, J. Engelhardt, Baumeiſter, Hering und Meder. Auch der Bezirksvorſitzende Herzog und der Kreis⸗ vorſitzende Hüter erhielten die Verdienſtnadel des Vereins. Die gleiche Ehrung wurde folgenden Mitgliedern des Verwaltungsrats zuteil: Herm. Bader, Fr. Belz, Herm. Bollack, Karl Bordné, Artur Grundhöfer, Klaus, Meerſtetter, Ludwig Müller, Franz Remmlinger, Schemel, Schieſtl, Wagner und Wertheimer. Mit zwei weiteren Geſangsvorträgen des Geſangvereins Liederpalme und dem Krönungsmarſch von Kretſchmer fand die ſtimmungsvoll verlaufene Feier ihren Abſchluß. Der FC. Phönix verſteht es, nicht nur Jubiläumsſpiele aufzuziehen, ſondern auch Jubiläumsfeſte trotz der ſchweren Zeit in würdiger Form zu begehen. Auch wir ſchließen uns dem Wunſch, der von vielen Seiten ausgeſprochen wurde, an, daß der FC. Phönix bald wieder in die erſte Klaſſe aufſteigen möge, um ſo für ſeine vielen Verdienſte belohnt zu werden, die er ſich auf den verſchiedenſten Gebieten des laſſe 2: 1. Lampert⸗T u. Sp Ettlingen 46,11(außer Konkurrenz) 1. Holler⸗Sc 60 Frankfurt 36,12; 2. Koch⸗1. FIC Kaiſerslautern 36,02; 3. Emrich⸗ D Worms 34,61; 4. Trunk⸗IJ OT u. Sp Ludwigshafen 34,45 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel, Klaſſe 2: 1. Polizei Frankfurt 5,7; 2. TG Worms 46,1; 3. MTG Mannheim 46,7; 4. Sp Wiesbaden 47,4 Sek. 4 mal 100 Meter Staffel, alte Herren: 1. Ein⸗ tracht Frankfurt 48,7; 2. Alemannia Worms 53,6 Sek. 400 Meter⸗Lauf, Klaſſe 3: 1. Erndt⸗BSeé Offenbach 54,6: 2. Schäfer⸗Poſtſportverein Frankfurt 55,9; 3. Stauß⸗Eintracht Frankfurt 56,1; 4. Grimm⸗Diack Lorſch 56,8 Sek. 110 Meter Hürden⸗Lauf: 1. Schwebheim⸗Sp Wiesbaden 16,4: 2. Koß⸗ biehl⸗Saar 05 Saarbrücken 16,6; 3. Firmenich⸗ SpV Wies⸗ baden 19,2; 4. Sander⸗SpV Wiesbaden diſtanziert. 200 Meter⸗Lauf, Klaſſe 2: 1. Haas⸗TGG Wormsz,6; 2. Boertz⸗ ler⸗TW Kaiſerslautern 2,9; 3. Heuſer⸗Se Saar G6 Saar⸗ brücken 24,7 Sek. Hochſprung, Klaſſe 1: 1. Weil⸗Alemannia Worms 1,77; 2. Seitz⸗l. FC Kaiſerslautern 1,76; 3. Hohl⸗ bein FSpV Frankfurt 1,75%; 1. Parius⸗ D Worms 1,7 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel, Klaſſe 1: 1. Eintracht Frankfurt 44,7; 2. SC Saar 05 Saarbrücken 35,2; 3. TG Worms 45,6; 4. Ballſpielelub Offenbach 40,6 Sek. 1500 Meter⸗Lauf, Klaſſe 3: 1. Rupp⸗Eintracht Frankfurt:28; 2. Ziſchek⸗Shell Frankfurt:26,9; 3. Hornung⸗Polizeiſport⸗ verein Wiesbaden:88,7; 4. Laut⸗TV Neuhauſen:29,2 Min. Speerwerfen, Klaſſe 1: 1. Frey⸗Dck Ludwigshafen⸗ Süd 56,15; 2. Kern⸗Sp Wiesbaden 54,05; 3. Trautmann⸗ Sc Saar 05 Saarbrücken 52,30, 4. Krichel⸗SpV 98 Darm⸗ ſtadt 51,15 Meter. 10 mal 100 Meter Nibelungeuſtaffel: 1. Bec Offenbach:56) 2. T Worms:66; 3. Alemannia Worms:04 Min. Offenbach ſiegte mit Bruſtbreite. Emſer⸗Mittelrheiniſche Regatta Die Emſer Regatta kann ſich der Mannheimer würdig zur Seite ſtellen. Iſt ſie auch nur ein Abglanz, ſo über⸗ wiegt doch die Qualität gegenüber anderen Regatten min⸗ derer Ordnung. Der Sieg von Berge r⸗Leverkuſen über den Offenbacher Ruderverein im Vierer und der Erfolg von Kaſtelim Achter gegen einen ſtark aufkommenden Geg⸗ ner ſind Glanzpunkte, die zur Hoffnung berechtigen, daß wir im Südweſten im weiteren Aufſtieg ſind. Die Ergebniſſe: 1. Lahn⸗Junior⸗Vierer: 1. RV. Bad Ems 708,4, 2. Wetzlarer Rl. 715,2. Nach Kampf mit anderthalb Längen gewonnen. 2. Zweiter Vierer(Frankfurter Germanipokal). Achilles: Wild⸗Gedächtuisvierer: 1. Gießener R.:03, 2. Köl⸗ ner Rl. 1981:11. Mit zwei Längen gewonnen. 3. Jungmann⸗Einer: 1. Karl Altman n⸗Neuwieder RG. 8100, 2. Alfons Friederichs⸗Cochemer RG. bei 1800 Meter aufgegeben. 4. Königs⸗Vierer(Wauderpreis von 7 König Wilhelm von Württemberg: 1. Main z⸗Kaſteler RG.(M. Harthrat, Cl. Callwood, F. Schandua, Theo Joſt; H. Diefen⸗ bach) 706,8, 2. RV. Bayer Leverkuſen 715,3, 3. WSpV. Godesberg:18,3. Nach Kampf mit drei Längen gewonnen, dreiviertel Länge zurück der Dritte. 5. B⸗Achter: 1. RG. Benrath⸗Düſſeldorf, 2. RV. Mainz⸗Koſtheim⸗Guſtavsburg wegen Havarie bei 300 Meter aufgegeben. g. Zweiter Mittelrhein⸗Vierer: 1. Rl. Rhenanta Koblenz 7113, 2. Neuwieder RG.:17,4. Nach wechſelnder Führung in ſcharfem Kampf mit anderthalb Längen ge⸗ wonnen. 7. Zweiter Einer: 1. Friedel Jo cd t⸗Gießener RG. :45,2, 2. Alfons Friederichs⸗Cochemer RG. 7151. 8. Hochſchul⸗Vierer: 1. Ak. Rl. Rhenus Bonn 711, 2. Kölner Rͤl. 31:20,4, 3. RGem. Univerſität Bonn:44. Ueberlegen mit drei Längen gewonnen. 9. B⸗Jungmann⸗Vierer: 1. RG. Benrath, Düſſeldorf⸗ Benrath:08, 2. RV. Mainz⸗Koſtheim⸗Guſtavsburg 714,2, g. WSpV. Beuel:53. Mit zwei Längen gewonnen. 10. Lahn⸗Achter: 1. Limburger Rl.:23,4(25. Sieg des Steuermanns Loos), 2. RV. Bad Ems:35. Ueberlegen gewonnen. 11. Mittelrhein⸗Achter: 1. Main z⸗Kaſteler RG. (Harthrat, Leber, Paape, Lehr, Schandua, Callwood, Bon, ner, Joſt; Diefenbach):19,4, 2. Gießener RG.:24,8, 3. Kölner Kl. f. Wafferſport:25. Von 500 Meter an ſichert ſich Kaſtel allmählich die Führung und dehnt dieſe bis ins Ziel auf zwei Längen aus. Scharfer Kampf um den zweiten Platz, den Gießen belegt, da Köln zu früh aufhört zu rudern. Das ganze Rennen wurde in Hochform gerudert. Oeſterreichs Leichtathletilmeifterſchaften Ohne die Olympiateilnehmer Rinner und Janauſch, die bereits ihre Titel vor ihrer Abreiſe erfolgreich der⸗ teidigten, begannen am Samstag auf dem WAff⸗Platz in Hütteldorf die Hauptkämpfe der Leichtathletikmeiſterſchaften von Oeſterreich. Am erſten Tage gab es bei den Herren aur Durchſchnittsleiſtungn. Tüchtigen dagegen waren die Frauen, von denen Marie Puchberger im 800 Mtr.⸗Lauf in:28,8 und Frl. Baumer im Speerwerfen mit 36,54 Mtr. neue Landesrekorde aufſtellten. Die Ergebniſſe: Männer: 400 Mtr.⸗Hürden: 1. Deſchka(Reichsbund) 9 Sek.— 200 Meter: 1. Gudenus(WA) 23,2 Sek. — 800 Meter: 1. Deutſcher(Hakoah):00,36 Min.— 5000 Mtr.: 1. Leitgeb(Heeresſportverband] 15:47, Min. rauen: 100 Meter: 1. Kohl bach(WA) 120 Sek. — Weitſprung: 1. Kohl bach(Wa) 5,12 Mir— Weit⸗ ſprung für Männer: 1. Pludner(WA).70 Mtr. 7 ener Halbblut⸗ lennen Anaſthaſia mit Broda gewinnt den Großen Preis der Stadt Aachen Wenn auch die Bahn durch den anhaltenden Regen ſtellenweiſe ſehr tief war, ſo haben dennoch die Halbblüter gezeigt, daß ſie auch auf dieſem Boden Großes vollbringen können, und jeder Situation gewachſen waren. Wie er⸗ wartet ging im Preis der Aachener Pferdeſchau der dreijährige Wingolf des Herrn Emil Schütz trotz feines Höchſtgewichts als Sieger hervor und hat damit er⸗ neut ſeine große Klaſſe bewieſen. Dieſer Erfolg iſt letzten Endes auch ſeinem Reiter Herrn H. Schütz zuzuſchreiben. Beta hielt ſich ſehr gut zu Wingolf. konnte jedoch den Wallach nicht mehr erreichen. Granita holte viel Boden auf und hinterließ einen auten Eindruck. In dem Jagdreunnen der Vierfährigen, das über 3000 Meter führte kam Dragoner unter Herrn G. H. Oehme zu einem Erfolg. Er fertigte den zuletzt auf⸗ kommenden Türmer 3 überlegen ab. Condor und Eber⸗ hard, die wiederholt in der Spitzengruppe lagen, belegten den öritten und vierten Platz. Dragoner hat damit erneut bewiefen, daß er der Beſte ſeines Jahrgangs iſt. Nachdem Waldmädels Schweſter am Sonntag im Preis des Aachen⸗Laurensberger Rennvereins ſo gut gelaufen war, kam die Stute im Reichs ver bands Jubi⸗ läumserinnerungs⸗Jagdrennen zu einem wohlverdienten Erfolg und konnte Germanengruß um einen Kopf ſchlagen. Carus, der anfangs vor Toller Junker, Germanengruß und Selekta führte, fiel im Verlauf des Rennens auf den letzten Platz zurück. Germanengruß machte beim Einbiegen in die Diagomale am Wall einen ſchweren Rumpler. Nach Ueberwinden des Grabens in dem kleinen Wäldchen übernahm Waldmädels Schweſter vor Selekta. Germanengruß die Führung. In der Graden rückte Germanengruß zu Walömädels Schweſter auf und es entſpann ſich ein ſchöner Endkampf zwiſchen dieſen beiden, den Waldmädels Schweſter zu ihren Gunſten ent⸗ ſcheiden konnte. Den Preis der Brander Heide mußte form⸗ gemäß die ſchnelle Cilla des Herrn Fr. Niehaus ge⸗ winneg. Die Stute rechtfertigte hier ihr Können, indem ſie Anita Caracalla und Golding auf die nächſten Plätze verwies. Dornroſe fiel und auch Edda ereilte daß gleiche Geſchick. Ihr Reiter Herr Wieſe zoa ſich eine Schulter⸗ verletzung zu. Der Große Preis der Stadt Aachen, der im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand, vereinigte ſteben unſerer beſten Steepler am Start. Im Anfang der Strecke lagen Tannenberg und Ataraxia in Front vor dem Übrigen Felde mit Anaſthaſta am Schluß, die durch einen ſchlechten Start viel Boden verlor. Vor der Tribüne erreichte Hel⸗ mut die Spitze. Auf der gegenüberliegenden Seite griff Ataraxia die Führenden an und lag beim Einbtegen in die Diagonale in Front. Helmut brach wie gewohnt am Wall aus. Nach dem Graben im kleinen Wäldchen arbeitete ſich Wahne noch vorn. Gieſelg und die übrigen hinter ſich laſſend; an dem großen Wall auf der Diagonale machte Walne einen ſchweren Fehler, fiel weit zurück und ver⸗ ſchenkte damit das Rennen. Auch Harzburgerin brach beim nächſten Sprung aus. Anaſthaſta hatte inzwiſchen ſopiel Boden gut gemacht, daß ſie beim Einbiegen in den Ein⸗ lauf mit dem frührenden Tannenbera aufſchloß. Den letz⸗ ten Sprung nahmen beide Pferde Kopf an Kopf. Anaſthaſia konnte nach ſcharfem Kampf mit einer halben Länge vor Tannenberg den Sieg an ſich bringen. Tannhäuſer II, der als heißer Favorit in das Ver⸗ kaufsjagdrennen ging, gewann hier mit großer Ueberlegen⸗ heit. Auf dem Nachhauſewege zog der Wallach ſeinen Geg⸗ nern davon und konnten Turmſchwalbe II und Cato ihm nie gefährlich werden. Damit hat H. Schütz, ein ſehr rou⸗ tinierter funger Reiter, ſeinen zweiten Sieg erſteuern kön⸗ nen. Morgenröte, die als einzige Gegnerin des Siegers in Frage kommen konnte, wurde leider in der Ecke vor dem Ebnlauf reiterlos. Auf Tannhäuſer II, der an⸗ ſchlleßend an das Rennen zur Verſteigerung kam. wurde ein Gebot nicht abgegeben, ſodaß der Wallach in den Häm⸗ den ſeines Beſitzers blieb. Den Abſchluß des zweiten Tages bildete der Preis vom Lousberg ein Flachrennen über 2100 Meter, das, wie vorauszuſehen war, von Cäcilie des Herrn M. Schme⸗ de ß gewonnen wurde Die Stute lief gans überlegen und hatte ihre Gegner nie zu fürchten Die Ergebniſſe: 1. Preis ber Aachener Pferdeſchan(Flachrennen für Dreijährige, 1600 Meter): 1. Wingolf(H. Schütz); 2. Beta (C. Scharfetter); 3. Famulus(L. Heitner); 4. Granita(FIrg. Broda). Es liefen 14 Pferde. 2. Jagdrennen ber Vierjährigen(3000 Meter): 1. Dra⸗ goner(G. H. Oehme); 2. Türmer(H. Hoffrone); 3. Kondor (A. Globig); 4. Eberhard(E. Bruns). Es liefen 8 Pferde. 3. Reichsverbanbds⸗Jubiläums⸗Eximnerungs⸗Jagdrennen (8600 Meter.) 1. Waldmädels Schweſter(H. Wieſe); 2. Germanengruß(K. Broda); 3. Padua(W. F. Peters); 4. Toller Junker(v. Drachenfels). Es liefen 7 Pferde. 4. Preis der Brander Heide(Flachrennen. 1800 Meter): 1. Cilla(E. Bruns); 2. Anita(Fr. Mönchmeyer); 8. Cara⸗ calla(5. Schütz); 4. Goldina(Fr. Broda). Es liefen 11 Pferde. 5. Großer Preis der Stadt Aachen(4000 Meter Wall⸗ Bahn): 1. Anaſtaſia(Broda); 2. Tannenberg(G. G. Oehme); 3. Giſela(Frz. Broda); 4. Ataraxia(C. Scharf⸗ etter). Es liefen 7 Pferde 6. Verkaufsreunen(3000 Meter. Kein Gebot): 1. Tann⸗ häuſer 2(H. Schütz); 2. Turmſchwabe 2(L. Heitner); 8. Cato(A. Globtg); 4. Morgengruß(FIrz. Broda). Es liefen 10 Pferde. 2100 Meter): 1. Inga von Es liefen 7. Preis vom Lousberg(Flachrennen. Cäcilte(A. Globig); 2. Cid(5. Schütz); g. Weſtfalia(Th. Rohne); 4. Liebchen(F. Müller). 7 Pferde. Max Aldenhoven. Hoppegarten(10. Juli) 1. Geier⸗Rennen. 2800 4. 1600 Meter. 1. Graf Voß! Ritterkrone, 2. Glücksſtern, 3. Orkadier. Ferner liefen: Bru⸗Bru⸗Gloria(fr. Mellitus),f Theſeus, Putz, Reichs⸗ wehr. Tot. 58:10, Pl. 183, 15, 12:10. 2. Herold⸗Rennen. Ausgleich 2. Für Dreij. 3300 4. 1800 Meter. 1. M. J. Oppenheimers Goliath(M. Schmidt), 2. Luckhum, 3. Bittſteller, 4. Tenor. Ferner liefen: Horos, Wappenſchild, Pelagon, Chikago, Nebukadnezar, Urfehde⸗ Henriette, Osculor Tot. 87:10, Pl. 22, 16, 27, 16:10. 3. Habenichts⸗Rennen. Für Zwei. 2800 4. 1000 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz' Languſte(J. Raſtenberger), 2. Tro⸗ janer, 9. Makarius. Ferner liefen: Menas, Hergeſell, Vah⸗ land, Heimwehr. Tot. 22:10, Pl. 11, 14, 12:10. 4. Lehndorff⸗Rennen. Ausgleich 1. 5200„. 2200 Meter. 1. Stall Herzings Tantris(K. Narr), 2. Willkomm, 8. Groll. Ferner liefen: Wolkenflug, Avantt, Janus, Silberſtreif. Tot. 35:10, Pl. 16, 29, 35:10. 5. Flieger⸗Rennen. Ehrpr. u. 5200 l. 1400 Meter. 1. Stall Nymphenburgs Sextus(E. Grabſch), 2. Palfrey, 3. Enak. Ferner.: Viaduct, Markgraf, Napoleon, Walzertraum, Inſtanz. Tot. 22:10, Pl. 14, 20, 2010. 6. Laudou⸗Rennen. Für Zwei. Verkaufsrennen. 2200 K. 1000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Otricolt(O. Schmidt), 2. Fehlzündung, 3. Confetti. Ferner.: Schneetreiben, Ekraſit, Lorval. Tot. 33:10, Pl. 22, 43:10. 7. Gibraltar⸗Rennen. Ausgleich 3. 2200 4. 2400 Meter. 1. Geſt. Weils Coblenz(M. Statz), 2. Nomos, 8. Dalfin. Ferner liefen: Novalis, Gardejäger, Tell, Aſtoria, Faleua, Oper, Achmed. Tot. 170:10, Pl. 46, 29, 20:10. Sieg⸗Doppelwette 2. und 4. Rennen: 28:10. Köln a. Rh.(10. Juli) 1. Nordpol⸗Jagdreunen. Ausgleich 3, 1780 A, 8700 Meter. 1. Frl. A. Weltmanns Charater; 3. Gold u. Sih⸗ ber; 8. Hederlch. Ferner: Furore. Tot.::10; Platzt 10, 10:10. 2. Fels⸗Rennen. Für Zwetfährige. 1880, 1000 Mtr. 1. Frl. A. Weltmanns Charmante(H. Schmidt); 2. Meer⸗ unge; 3. Eisſproſſe. Ferner: Gnom, Schwertknauf, Hilt⸗ de, Sagia. Tot.: 12:10; Platz: 13, 88. 14:10. 8. Rubim⸗Jagdrennen. 1050, 3200 Meter. 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Sunton; 2. Pechvogel; 38. Ent⸗ Nicolet, Porto Flip, Rhenus. Mon⸗ tagne Ruſſe, Segur. Tot.: 19:10; Platz: 14. 17, 81:10. 4. Marmor⸗Rennen. 1850 1. 1200 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Grenzwall;.7 Peter Sonnenſchein; 2. Creſſida. Ferner: Modeſta, Aria, Thurtbert, Churfürſt, Turmgraf, Scholle. Tot.: 33:10; Platz: 1, 12:10. 5. Saphir⸗Reunnen. Für Dreijährige. 3500 4 1600 Meter. 1. A. Wagners Roſenfürſt(J. Pinter); 2. Voh⸗ taire II: 3. Numa. Ferner: Eilwerk. Leutvogt. Cham⸗ pagner, Menelik. Tot.: 17:10; Platz: 11, 18, 15:10. 6. Lycaon⸗Rennen. Ausgleich 2, 2850, 2400 Mtr. 1. Graf E. 9. Bylandts Glanz(K. Buge); 2. Hegemeiſter; 3. Nemrod. Ferner: Hohenſyburg, Noblemann. Fernſeher. Szegeban, Avitus, Vinguliſt. Tot.::40; Platz: 16, 0, 86:10. 7. Turmfalke⸗Rennen. Ausgleich 8, 1650, 1800 Mtr. 1. J. Degeners Fauler Zauber; 2. Pfennigkommſchnell; 8. huſtiaſt. Ferner: Traumulus. Ferner: Feudal, Selim, Helmzier, Schwerk⸗ hieb, Jaſon, Apache, Bertram, Fahrewohl. Tot.: 74:10; Platz: 14, 17, 16:10. Sieg⸗Doppelwette 4. und 5. Rennen: 42:10. Bad Harzburg(10. Juli) 1. Herzog Ernſt Auguſt⸗Reunen. Jagdrennen. Ehrpr. ü. 1700 4, 8000 Meter. 1. K. Beckers Nobel(K. Thil); 2. A. 3. Rößling. Ferner: Lenonatus, Viktoria, Mvorns Tot.: 16:10) Pl.: 15, 18:10. 2. Preis ber Harzburger Bank. Ausgleich III. Ehrpr. u. 2000 /, 2000 Meter: 1. Frau M. v. Heynitz Meute(E. Böhlke); 9. Lyſtas; 3. Matador. Ferner: Ihering, Stifaro, Frohwalt. Tot.: 45:10; Platz: 24, 24:10. 3. Preis vom Riefenbach. Hürdenrennen. Für Drei⸗ jährige. Ehrenpr. u. 1700. 2500 Mtr. 1. Horrido (W. Wolff); 2. Lotta; 3. Laſter. Ferner: Weiße Fahne. Tot.: 18:10; Platz: 10:10. 4. Preis der Union. Ausgleich III. Ehrenpreis und und 2000 /. 1350 Mtr. 1. J. Coßmanns Campo Santo (P. Judwig):; 2. Marketenderin; 3. Richtfeſt. Ferner: Roſenau, Beryl, Schönau, Peraſperum. Tot.: 85:10. Platz: 12, 11, 18:10. 5. Harzburger Jagdreunen. Ausgleich II. Ehrenpr. u. 3500. 4000 Mtr. 1. v. Bachmayrs Machete(W. Wolff): 2. Trumpfkönig; 3. Rote Nelke. Ferner: Hetman, Sieſtg Geſolei, Kermak, Librius, Dorado 2, Peug. Tot.: 0: 105 Platz: 17, 25, 31:10. 6. Verloſungs⸗Rennen. 2000 J. 1000 Mir. 1. G. Rei⸗ nickes Barbar(J. Staroſta); 2. Domfalke; 3. Fürſten⸗ kind. Ferner: Vialta, Orchis, Komm voran. Tot.: 16:10; Platz: 13, 31:10. 7. Preis der Stabt Braunſchweig. Ehrpr. u. 2300 L 1850 Meter. 1. R. Goetſchkes Auch einer(B. Grahl), 2. Eilhard, 8. Kameradſchaft. Ferner: Mordskerl. Tot. 25:10; Pl. 18, 18:10. Sieg⸗Doppelwette 4 u. 5. Rennen 92810. Regatta in Heilbronn Große Veteiligung, guter Sport Ausgezeichnete Leiſtungen der Mannheimer Die 34. Heilbronner Ruderregatta der Ruder⸗ geſellſchaft Schwaben hatte aus 22 Vereinen ihre bisher ſtärkſte Beſchickung gefunden. Auch die Qua⸗ lität der geſtarteten Mannſchaften war weſentlich beſſer, als in den vergangenen Jahren. Die Re⸗ gatta fand zum letzten Male auf der idylliſch ge⸗ legenen Rennſtrecke auf dem oberen Neckar ſtatt, da die Strecke infolge der Regulierung im kommenden Jahre nicht mehr zur Verfügung ſteht. Bei gutem Wind und Waſſerverhältniſſen wickelte die Regatta⸗ leitung 17 Rennen und zwei Jugendwettbewerbe nebſt den erforderlichen Vorrennen ab. Von allen teilnehmenden Mannſchaften ſchnitten die beiden Saarbrücker Vereine, der Mann⸗ heimer Ruderklub und die RG. Worms am beſten ab. Die Ergebniſſe: Leichtgewichtsvierer: 1. Mannheimer Rc. 7,24; 2. Wormſer RB. 7,41; 3. Heilbronner Schwa⸗ ben zurückgezogen. uniorachter: 1. Mannheimer RC 6,15.8: 2. Donau⸗Risß Ingolſtadt 6,20, Heilbronner RV zurückgezogen. 1. Jungmannvierer: 1. Saar Saarbrücken 6,532.2; 2. Würzburger RV 6,54; 3. Rheno⸗Franko⸗ nia Frankfurt 7,10.. Stadtvierer: 1. Ludwigshafener R 6,50 2. RG Worms 7,00; 3. Stuttgarter RG 7,03, 2. Fungmanneiner:. Möller Hanauer RG 7,40.4; 2. Batſchauer Rheinklub Alemannia⸗Karls⸗ ruhe 7,51; 3. Breig Ulmer RE Donau. Vierer: 1. Heilbronner Schwaben 7,04; 2. Wormſer RV 7,07. Kätchenachter: Karlsruher RV im Allein⸗ gang. Stuttgart⸗Cannſtatter RC zurückgezogen. Jungmannachter: l. Saar Saarbrücken 4,45, 2. Rheno⸗Frankonia Fraukfurt 4,51. Wegen Kolliſion zweimaliger Start. Schwabenvierer: 1. Saarbrücker Rh Undine 7,21; Alleingang, da Heidelberger Ra zurückgezogen. Juniorvierer: 1. Würzburger RW:57; 2. Mannheimer RC 7,07. Donau⸗RC Ingolſtadt bei 1600 Meter aufgegeben. Kilianvierer: 1. RG Worms 6,552; 3. RV Heilbronn 705. Mannheimer RG bei 1300 M. aufg. Württembergvierer: Kolliſion bei 500 Meter. Neuer Start: 1. Saar Saarbrücken 40; 2. Heidelberger Ra 4,44. Heilbronner RV bei 600 Meter aufgegeben. 2. Jungmannvierer: J. Donau Re Ingolſtadt 7,29) 2. Saar Saarbrücken 7,84. 1. Jugendvierer: 1. Mannheimer Re 4,05; 2. RG Heidelberg 4,07. Neckar⸗Einer: Steinle ⸗Stuttgart⸗Cannſtatter Ro Alleingang; Möller⸗Hanauer Ré zurückgezogen. Wartburgvierer: l. RB Heilbronn 6,57 2. Saar Saarbrücken 7,10; 3. Dongu⸗Ré Ingolſtadt 7,18 2. Jugendvierer: 1. Stuttgart⸗Cannſtatter Ref 4,18; 2. Heilbronner RG Schwaben 4,33. Jubiläumsachter: l. Mannheimer RG 6,10, 2 Stuttgart⸗Cannſtatter RC 6,13 3 Achter: l. Würzburger RW 6,09; 2. Saar⸗ brücker RG Undine 6,13,2; 3. Stuttgarter RG 6,28. Willi Pfeiffer bei Union Niederrad Der alte Kämpe der Frankfurter Eintracht, Willt Pfeiffer, der faſt 25 Jahre der Eintracht gute Dienſte geletſtet hat, iſt jetzt, im Einverſtändnis mit ſeinem alten Verein, Union Niederrad beigetreten. Pfeiffer wird die erſte Mannſchaft von Union trainieren. Er beabſichtigt aber auch, noch einige Zeit als Verteidiger aktiy mitzuwirken. Pfeiffer wird weiterhin paſſtves Mitglied der Eintracht bleiben. ——————.— Chefredakteur: H. A. Meißner(i. Urlaub) Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel; Kurt Ehmer Feutlleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ eee Richard 1- Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Sitdweſtbeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, jämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr aas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim fi 1, 48 l Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporto — ee 8. Seite 7 Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 75 Aid A BRA 13 e ffn II Daus sensationefſe ODoppeſ- rogramm: Das Tonfilm-Lustspiel der überschäumenden Lebensfreude, des originellsfen Wilzes u. Humors. der unglaublichsfen Schelmensſtreiche Sämtliche 15 Runden des Weltmeisterschafts-Box-Kampfes Schmeling-Sharkey Im Tonfilm Hauptdarsteller: Hans Ad. v. Schleſſow, Paul Heidemann den unt Adele Sandrock, LIZ zi Naſzler, Paul Henckels Neueste Fox-Ton woche K National-Theater Mannheim Montag, den 11. Juli 1932 Vorstellung Nr. 351 Außer Miete- Vorrecht B Gastsplel Käthe Dorsch LIselott Singspiel in 6 Bildern von Richard Keßler Musik von Eduard Künneke Musikal. Ltg. K. Klauß- Inszenierung: Alfr. Landory Tanzltg.: Gertr. Steinweg- Tech. Einricht.: W. Unrun 925 Anfang 20,00 Uhr Ende geg. 22.45 Uhr Personen: Ludwig XIV. Robert Vogel a. G. Philipp, Herzog von Orleans sein Bruder Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz Liselott, seine Tochter Freifrau Leonore von Rat- samshausen, deren Erzieherin Lene Blankenfeld Graf Walter Harling Heinrich Kuppinger Gräftn Francoise de Grancai, Oberhofmeist.d. herz. Hothaltessophie Karst Chevalier de la Garde, Hof- marsch. d. Herzogs v. Orleans Armin Hegge Blanche, Liselotts Jungfer, Henny Liebler Lacroix, Küchenchef Karl Zöller Mme. Pinard, Beschließerin Dora Seubert Mlle. Jeme, Kleiderverwalterinflilde Fritzsche Mme. Dubois, Wirtin einer Taverne“, Böttcher- Fuchs Temple, ein Apache Walter Friedmann 5 seine Freundin Erika Hauck ouvois, Kriegsminister Hans Schmidt-Römer Marchese Michielli, vene- tianischer Gesandter Hans Karasek Der Kardinal Franz Bartenstein Der Polizeipräfekt von Paris Robert Walden Ein Diener Josef Gerharts Dlenstag letzter Tag l 2 Goßfime: ENMTFEESSETTES AFRIKA I. Aufführg. Walter Joob Hugo Voisin Käthe Dorsch a. G. Der olle Bombers 8(Der Stolz der Klireassiere) Noach dem vielgelesenen Buch von Jos. Winckler Zwei Giganten mit herkulischen Kräſten messen ihre Fäuste! Wer der wirkliche Weltmeister ist dafür liefert der authentische Ton- lm dieses sensationellen rüglichsten Beweis! Jugendliche haben hierzu Zutritt! Uulturfilm e Beginn: 3, 5 35,.30 Uhr Kampfes 1 AGardinenspannerei Fe 0 9 Il 15 5 10 Mb Tatil Nur bis einschließlich Dlensſag! Bars und Tanzlokale der City Berlins, Luxushotels, Cafés bilden den Schauplatz von [Kauvalie re vom Kurfürstendamm (Außenseiter der Gesellschaft) 5 e 0 Eine sensationell-spannende Abenteurer- Geschichte. Reichhalfiges Ton- Vorprogramm! Beginn:.00 .00.50.45 Vorzugskarien gelen! i Fritz Grauer, L 12. 5 Telephon Nr. 30075 588 AAEZZIA Ein Unter weltfilm in 8 Akten Festspiel Programm bleibt wegen des großen Erfolges weitere 4 Tage eee auf dem Spielplan 8 ROSY — Täglich Barson y,; [Wii Fritsch ß; —— i 5 Dieser ganz tolle Einfall wird Sie für 2 Stunden von allen Mißlichkeiten befreien Dazu in Neubearbeitung der große UFA- Schlager: nach dem gleichnamigen Drama Von Richard Voss Ant.:.30.00.30.10 Uhr Wegen des großen Erfolgs nochmals Heute Montag abends 8 Uhr 8012 gesang, Balalalka Orchester Leitung: L. Iwanoff Eintritt: Friedrichspark Huban⸗Mosaken- Bet ungünstiger Witterung im Saal sen verlöng Hans Albers Käthe v. Mage Täglich ab 4 Uhr Cher TANZ M.. 40, ern ee, eee 0 1 2 mit Claire Rommer Jugendliche haben Zutritt! Beginn: 300 Uhr, letz Nur noch heufe und morgen! Das Volksstück mit Gesang u. Tanz: Nein Leopold Haupt- Darsteller: Max Adalbert— Gust. Fröhlich Lucie Englisch— Hermann Thimig Außerdem: Hoheit tanzt Walzer — 1 neren 4 n Der Film der großen Besetzung: Zum guldenen Anker mit Bassermann, Tledtke, — Walſer Nilla te Vorst..00 Uhr Vorzugskarien gelen Grabley, Wiemann, Etlinger, Höffloh heim u, aurück. Röln- Düsseldorfer 2 bis 3 mal wöchentlich nach: Wiesbaden. nüdesheim. Ass Fmannsnausen Pl..80. Abwechselnd Fahrten nach Worms. Opnenheim. Nier- stein oder Speer. Germers- 0 auch Abengiahrten. Verlangen Sie Auskunft und Fahrpläne von: Franz Nepfer. Mannheim, Rheirvorland 3, Tel. 202 40/41 Baper. Fransportges. v. Iheod. Fugen. Ludwigs nalen. Tel. 620 26 und bei den Reisebüros, ab 16. Jun! und zurück für Steſſen Sesuche Fräulein kh, fag. 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