32 Neue gen len 7 atke. nn, n als 8. nde Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in Auſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 kinſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfelöſtr. 19, Ne Friebrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſeuſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. 9 2 annheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel- Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mmbreite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenhbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1075.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 Gegenſätze zwi 143. Jahrgang— Nr. 316 Auch innerhalb des Reichskabinetts beſtehen Meinungsverſchiedenheiten über das Lauſanner Abkommen Reichskabinett und Lauſanne Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 11. Juli. In ber heutigen Kabinettsſitzung erſtattete der Reichskanzler einen eingehenden Bericht über den Verlauf und das Ergebnis der Konferenz von Lau⸗ ſaune. Der Reichsminiſter des Innern ſprach im Namen der in Berlin zurückgebliebenen Mitglieder des Reichskabinetts dem Reichskanzler und den übri⸗ gen Mitgliedern der Delegation den herzlichſten Dank für die geleiſtete Arbeit aus. Die anſchlie⸗ ßende Beratung ergab die völlige Einmütigkeit des Reichskabinetts. Der Kanzler vor der Preſſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juli. Nach der Kabinettsſitzung hat der Reichskanzler um halb 12 Uhr die Vertreter der deutſchen Preſſe empfangen, um ſie über die Tragweite des Lauſan⸗ ner Abkommens und die Gründe, die die deutſche Delegation zu ſeiner Paraphierung beſtimmt haben, zu unterrichten. Es iſt bedeutſam, daß auch Herr von Papen ähnlich wie Dr. Brüning bei der Recht⸗ fertigung ſeiner Haltung hervorgehoben hat, daß innerpolitiſche Rückſichten für die Entſcheidung nicht maßgebend ſein konnten. Herr von Papen hat die Erklärungen der Parteien zu dem Lauſanner Er⸗ gebnis als Ausfluß der politiſchen Bedürfniſſe des Wahlkampfes bezeichnet. Er wie nach ihm der Wirt⸗ ſchaftsminiſter Warmbold hat dann den finanziellen und wirtſchaftlichen Wert des Akkordes zu verdeut⸗ lichen geſucht und dabei neben der grundſätzlichen Tatſache des Striches unter die Tribut⸗ zahlungen alle entſcheidenden Punkte nochmals hervorgehoben: Die dreijährige Schonfriſt, die ſehr weitgeſteckten Bedingungen, von denen die Ausgabe der Bonds abhängig iſt, das Er⸗ löſchen jeglicher Zahlungs verpflich⸗ tung, wenn es nicht innerhalb von 12 Jahren ge⸗ lingt, unter dieſen Bedingungen die Bonds zu be⸗ geben. Der Kanzler meint in ſolchem Zuſammen⸗ hang, daß man eigentlich zu dem Zuſtand, der dieſe Vorausſetzungen lieferte, ſich beglückwünſchen müßte. Herr Warmbold erinnerte daran, daß wir nach dem rechtlichen Status vor der Lauſanner Konferenz vom 1. Juli 1933 ab zehn Jahresleiſtungen von 190 Mil⸗ lionen als Nachzahlung zum Hooverjahr hätten aufbringen müſſen. Wir hätten alſo bis zum 1. Juni 1936 465 Millionen nachzuzahlen gehabt, nämlich 27 Annuitäten. Dagegen würden wir jetzt, wenn es wirklich nach der dreifährigen Schonzeit gelänge, 400 Millionen der Bonds bis zum 1. Ja⸗ nuar 1936 zu begeben, nur 24 Millionen aufzubrin⸗ gen haben. 24 Millionen ſind 5 v. H. Zinſen und 1 v. H. Amortiſation von 400 Millionen. Dieſes Beiſpiel kennzeichne zur Genüge, welche augenblick⸗ liche Entlaſtung ſich als Folge des Lauſanner Paktes einſtelle. Herr von Papen hat dann im einzelnen die Not⸗ wendigkeit zu erklären geſucht, die ihm für die Gel⸗ tendmachung der politiſchen Forderungen vorzuliegen ſcheinen. Auf Grund ſeiner Beſprechungen in Lau⸗ ſanne ebenſo wie der Schlußerklärung Maecdonalds hat der Kanzler die Hoffnung ausgedrückt, daß in Genf in dieſer Beziehung, vornehmlich in der Frage der deutſchen Wehrhoheit, in Bälde erhebliche Fort⸗ ſchritte ſich erzielen laſſen. Beſondere Beachtung verdient die Formel, mit der der Reichskanzler von der Haltung des Reichskabinetts zu dem Konferenzergebnis Kenntnis gab. Es iſt nicht von einer ausdrück⸗ lichen Billigung die Rede, vielmehr davon, daß die Reichsregierung einmütig der Auffaſſung war, ein beſſeres Reſultat hätte ſich unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht erzielen laſſen. Dieſe Nuance dürfte nicht ohne tieferen Sinn ſein. Wie es heißt, ſollen gewiſſe Differenzen auch zwiſchen dem Reichskanzler urd dem Reichs⸗ präſidenten in der Wertung des Lauſanner Ab⸗ ſchluſſes beſtehen. Sie konnten auch bei der erſten telephoniſchen Fühlungnahme zwiſchen Berlin und Neudeck im Laufe des Sonntags noch nicht ausgeräumt werden. Herr von Papen iſt dagegen der Auffaſſung, daß in Lauſanne alles erreicht wurde, was zu erreichen war, mehr vielleicht als Dr. Brüning habe heim⸗ Die Anterzeichnung des „durchaus nicht“ 100 Meter vor dem Ziel geweſen ſei. Ob dieſe unperhüllte Kritik an ſeinem Amtsvorgänger notwendig war, dürfte zum mindeſten umſtritten ſein. Das Problem des Verhältniſſes der Repara⸗ tionslöfung zu den interalliierten Schulden, das in der Tat nicht ganz eindeutig in Lauſanne geregelt worden zu ſein ſcheint, dürfte für uns nach Herrn von Papens Meinung keine entſcheidende Bedeutung haben. Für Deutſchland iſt das Lauſanner Abkom⸗ men in der einen Beziehung auf jeden Fall bindend, als es die Beſeitigung der Reparationen ſtipuliert. Auf die Frage, die der Reichskanzler in einer der letzten Plenarſitzungen in Lauſanne an den Kon⸗ ferenzpräſidenten geſtellt hat, was denn geſchehen würde, wenn einer der Staaten nicht ratifizierte, hatte Macdonald entgegnet, daß daun eine neue Konferenz einberufen werden müſſe. Die Reichs⸗ regierung iſt aber auch der Auffaſſung, daß eine ſolche Konferenz nicht aufs neue die Frage deutſcher Zah⸗ lungsverpflichtungen aufwärmen könnte. Wie wir erfahren, ſteht nunmehr feſt, daß Reichs⸗ kanzler von Papen dem Reichspräſtdenten am Don⸗ nerstag über die Ergebniſſe und Verlauf der Lau⸗ Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 11. Juli. Maedonalds Rückkehr aus Lauſanne geſtaltete ſich zu einem regelrechten Triumphzug. Am Bahnhof hatte ſich das geſamte Kabinett mit zahlreichen Ab⸗ geordneten und Diplomaten eingefunden. Der König hatte ſeinen Privatſekretär entſandt, der Macdonald faſt unmittelbar nach der Ankunft zum Palaſt des Königs begleitete, wo eine halbſtündige Audienz ſtattfand. Eine große Menſchenmenge begrüßte Macdonald, als er vom Bahnhof in ſein Amts⸗ gebäude fuhr. Ueberall hat ſein hartnäckiger Kampf um einen Erfolg der Lauſanner Konferenz Bewun⸗ derung ausgelöſt. Die Parteipolitik ſchweigt. Rechts und Links vereinigen ſich in dem Dank an den Premier. Dieſer Empfang iſt offenſichtlich der Höhe⸗ punkt in Macdonalds politiſcher Laufbahn. Sein Geſundheitszuſtand iſt übrigens, wie die Aerzte nach einer Unterſuchung bekannt gaben, durchaus zu⸗ friedenſtellend. Er iſt lediglich etwas ruhebedürſtig und wird den heutigen Tag frei von allen Amts⸗ geſchäften verbringen. Morgen beginnt dann im bringen können. Keine internationale Konferenz ſei ſo ſchlecht vorbereitet geweſen wie bei den Gläubi⸗ gern die Lauſanner. England und Italien hätten zuvor zwar für den endgültigen Schluß des Re⸗ parationsproblems ſich eingeſetzt. Sie hätten aber anfänglich die franzöſiſche Forderung auf eine Reſt⸗ zahlung von acht Milliarden unterſtützt. Dieſe Auf⸗ faſſung der Lage zu Beginn der Reparationsbeſpre⸗ chungen klingt beiläufig auch in der einleitenden Bemerkung des Reichskanzlers an, daß man Unterhaus die große Debatte über Lauſanne, wobei ein tiefer Einblick in die Beurteilung des Konferenz⸗ ergebniſſes ermöglich werden wird. Die heutige Morgenpreſſe beſchränkt ſich darauf, die Erleichterung darzuſtellen, mit der man das Zuſtandekommen des Lauſanner Abkommens hier begrüßt hat. Gleichzeitig aber weiſen mehrere Blätter auf die vertraulichen Bedingungen hin, an die der Vertrag zwiſchen Deutſchland und ſeinen Gläubigern geknüpft wor⸗ den iſt. 5 Lauſanner Abkommens Englands Premierminiſter Macdonald ſetzt als erſter ſeine Unterſchrift unter das Dokument. Rechts am Ende des langen Tiſches: Reichskanzler von Papen und Reichsaußenminiſter von Neurath. In der Mitte: Englands Außenminiſter Sir Simon. Neben ihm links: Herrtot. TPTPFPPPPTPbCbTVTbPbPbPbDPFUPUPVwVbVbVwVbVbVbVbVbVbVbDbVUVUDUVUVUVUVUVUVUVVœUVUVUVwVVUVVœœwUVVVwVVVVVUVUVV˖VVVVVVVVV V ſanner Konferenz Bericht erſtatten wird. Der Kanz⸗ ler beabſichtigt, am Mittwoch abend nach Neudeck zu reiſen. Das Kabinett wird ſich in dieſen Tagen be⸗ ſonders mit den l großen innerpolitiſchen Problemen befaſſen, die der Behebung der Arbeitslofigkeit gel⸗ ten. Die entſprechenden Pläne ſind ja bereits be⸗ kannt. Wie die Dinge liegen, wird ſich das Reichs⸗ kabinett ſchon ſehr raſch ſchlüſſi werden müſſen, welche Wege es endgültig beſchreiten ſoll, und es heißt, daß die neuen Geſetze ſchon am 15. Juli in Kraft treten ſollen.. Im übrigen wird natürlich in den kommenden drei Wochen der Wahlkampf im Vordergrunde ſtehen, wofür die Reichsregierung auch ihrerſeits eine be⸗ ſtimmte Parole ſchaffen muß, um die Richtung des Wahlkampfes ſelbſt in ihrem Sinne zu beeinfluſſen. Nach den Wahlen wird ja dann ſofort mit der Vor⸗ bereitung des Winterprogramms begonnen werden müſſen, und man kann nur hoffen, daß hierzu das Ergebnis der Lauſanner Konferenz gewiſſe Rück⸗ wirkungen zu verzeichnen haben wird, die insbeſon⸗ dere die Lage auf dem Arbeitsmarkte erleichtern können. Vier Geheimabkommen der Gläubigermächte Der„Daily Herald“ erklärt, es ſeien nicht weni⸗ ger als vier geheime Abmachungen zwiſchen England, Frankreich und Italien getroffen worden. 1. Das ſogenannte Gentleman⸗Abkommen zwi⸗ ſchen den drei Mächten, den Lauſanner Vertrag nicht eher zu ratiſizieren, als bis eine befriedigende Eini⸗ gung mit ihren eigenen Gläubigern, d. h. mit Ame⸗ rika zuſtande gekommen ſei. Falls die Verhandlun⸗ gen mit Amerika fruchtlos bleiben ſollten, ſollten die drei enropäiſchen Mächte in Beſprechungen unterein⸗ ander eintteten. Falls der Lauſanner Vertrag nicht ratifiziert werden kann, wird der Noungplan wieder in Kraft treten. 2. Frankreich, England und Italien haben die gegenſeitige Verpflichtung übernommen, daß kein einzelner Staat eine Regelung mit den Vereinigten Staaten treffen wird, die den Intereſſen der beiden anderen widerſpricht. 3. England hat ſich verpflichtet, bis zur Ratifizie⸗ rung des Lauſanner Vertrags keine Kriegsſchulden⸗ zahlungen von Frankreich zu verlangen. 4. Ein Parallelabkommen iſt auch zwiſchen Eng⸗ land und Italien getroffen worden. Der„Daily Herald“ bemerkt dazu:„Die Bilanz all dieſer Geheimabkommen iſt, daß der Vertrag von Lauſanne überhaupt keine endgültige Regelung der Reparationsfrage enthält. Werden die Schuldenverhandlungen mit den Ver⸗ einigten Staaten nicht befriedigend für Frankreich verlaufen, fällt das ganze Vertragswerk zuſammen, und eine neue Kriſe iſt unvermeidlich.“ Die Schuldenfrage Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 10. Juli. In parlamentariſchen Kreiſen, insbeſondere unter den Mitgliedern der Regierungsmajorität, herrſcht der Eindruck, daß Herriot für Frankreich das Maximum aus den Lauſanner Verhand⸗ lungen hervorgeholt hat, das nach Lage der Dinge möglich war. Die parlamentariſche Stellung der Regierung ſcheint daher ſtark gefeſtigt.„Es iſt dem Miniſterpräſidenten gelungen, die Achtung der Ver⸗ träge und die Verbindung zwiſchen Reparationen und interalliierten Schulden, die bisher noch nicht offiziell beſtand, zu ſichern. Ferner iſt die engliſch⸗ franzöſiſche Zuſammenarbeit für die Zukunft ge⸗ währleiſtet; und die deutſchen Delegierten haben ihre politiſchen Forderungen nicht durchgeſetzt.“ Dieſe Tatſachen werden von den Anhängern Her⸗ riots als das Hauptaktivum der Lauſanner Konfe⸗ renz verbucht. Die politiſchen Geſpräche wenden ſich jetzt der großen Frage zu: Wie wird ſich Amerika zum Problem der Schuldenſtreichung ſtellen? Der „Temps“ vertritt die Auffaſſung, daß die Vereinig⸗ ten Staaten durch ihre in der Vergangenheit ab⸗ gegebenen Erklärungen moraliſch verpflichtet ſind, die Schuldenfrage endgültig zu löſen. Sicherlich werden ſie ſich dieſer Verpflichtung nicht entziehen. Daneben beſtehe für die Vereinigten Staaten aber noch das eigene materielle Intereſſe, denn alle gün⸗ ſtigen Auswirkungen, die man von den Lauſanner Abmachungen für die wirtſchaftliche Wiederauf⸗ richtung der Welt erwartet, würden vernichtet ſein, wenn der Regelung der Reparationsfrage nicht die der interalliierten Schulden folgen würde. Der „Temps“ nimmt bereits jetzt Stellung gegen etwaige Verſuche der amerikaniſchen Regierung, mit den einzelnen Schuldnerſtaaten getrennt zu verhan⸗ deln und dabei die Zahlungsfähigkeit jedes einzel⸗ nen in die Debatte zu ziehen. Das Blatt verweiſt auf ein gentlemen- agreement von Lauſanne, das beſagt, daß die Schuldner⸗ ſtaaten den Lauſanner Vertrag nur ge⸗ meinſam ratifizieren, nachdem ſie von Amerika eine befriedigende Regelung erhalten haben. Sollte dieſe Regelung nicht erfolgen, würde der Rechtszuſtand wieder eintreten, der vor dem Hoover⸗ moratorium Geltung hatte. Dietrich über Lauſanne — Karlsruhe, 11. Juli. Reichsſinanzminiſter a. D. Dietrich ſprach in einer Wahlrede über Lauſanne. Nach dem Abſchluß der Verhandlungen ſei es das gute Recht der Mitglieder der früheren Regierung, feſtzuſtellen, daß daß die Regierung v. Papen weit hinter die Linie zurückgeworfen worden ſei, die die Regie⸗ rung Brüning ⸗Dietrich ſeit Jahr und Tag konſequent durchgehalten habe. Viel gefährlicher als die Summe, die bezahlt werden müſſe, ſei die Tatſache, daß es der Gegenpartei, bezw. der Beßz freigeſtellt ſei, wann ſie die 3 Milliarden Schuldverſchreibungen Deutſchlands auf den Markt werfen wolle. Dies könne für lange Jahre die Unmöglich⸗ keit für Deutſchland bedeuten, irgendeinen Auslandskredit aufzunehmen. Dieſe Gefahr ſei nur bei einer ungewöhnlich günſti⸗ gen Entwicklung zu beheben.. Daß man durch das Angebot von Zahlungen politiſche Forderungen durchſetzen wolle, habe ſich als völlig verfehlt erwieſen. Während es dem Kabinett Brüning⸗Dietrich gelun⸗ gen ſei, ſtets in den letzten Monaten eine Einheits⸗ front aller anderen gegen Frankreich zu erhalten, habe die Lauſanner Konferenz ſehr häufig eine Front aller Reparationsgläubiger gegen Deutſchland ge⸗ zeitigt. Dietrich forderte, daß nun die Eiſenbahn und die Reichsbank, die bisher Staaten im Staat waren, ſchleunigſt unter die Macht des Reiches geſtellt wür⸗ den, und daß vor allem der Reichsbankdiskont nun⸗ mehr in den nächſten Tagen auf 3 v. H. her⸗ abgeſetzt werden müſſe. Nach einem Ueberblick über ſeine Tätigkeit als Reichsfinanzminiſter wandte ſich Dietrich gegen die Autarkie⸗Beſtrebungen und zum Schluſſe kam er auf den Ernſt der innerpolitiſchen Lage zu ſprechen, wo⸗ bei er ſagte: Der Radikalismus triumphiere in Deutſchland und dreiviertel bis vierfünftel des nächſten Reichstages würden aus Kommuniſten, Rechts⸗ und Linksſozialiſten beſtehen, und das deutſche Bürgertum und die deutſche Wirtſchaft würden die Zeche zu bezahlen haben für das, was bei der kom⸗ menden Wahl angerichtet werde. 2, Seite/ Nummer 316 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 Brüning gegen Staatsſozialismus Glatz, 11. Juli. In Glatz und Liegnitz ſprach in Wahlverſamm⸗ lungen Reichskanzler a. D. Dr. Brüning. Das deutſche Volk gehe in einen Wahlkampf, deſſen ge⸗ ſchichtliche Bedeutung den Wahlen zur Nationalver⸗ ſammlung nichts nachſtehe. Von dieſem Kampfe werde es abhängen, ob Deutſchland eine ruhige Ent⸗ wicklung nehmen könne oder ob ein Zeitalter des Experimentierens beginne. Das Zentrum und die übrigen Mittelparteien ſeien die letzten Säulen für das Privateigentum. Das Zentrum werde ſich nie⸗ mals dazu verſtehen, Staatsſozialismus zu treiben. Es ſei gelungen, die Gottloſenbewegung zu Boden zu werfen. Aber zu glauben, daß man in den Maſſen der Großſtabdt das Chriſtentum durch poli⸗ zeiliche Maßnahmen wieder einführen könne, ſei eine falſche Auffaſſung, Man müſſe den Maſſen der Großſtädte eine chriſtliche Politik der Tat vorleben. Ueber das Abkommen von Lauſanne und über die Verhandlungsführung wolle er ſich nicht äußern. Wenn vor der Reparationskonferenz ein Regie⸗ rungswechſel erfolgen durfte, dann hätten mindeſtens die Nationalſozialiſten die Verantwortung klar und deutlich übernehmen müſſen. Die Regierung Papen biete den Nationalſozialiſten zwar die Möglichkeit, ſtarken Einfluß auf die Geſchäftsführung zu nehmen, aber trotzdem die Oppoſition der Unzufriedenen weiter zu betreiben. Hitler will keine Parteien haben — Berchtesgaden, 11. Juli. Auf einer Kundgebung der Nationalſozialiſten ſprach am Sonntag Adolf Hitler. Er führte in ſeiner etwa einſtündigen Rede u. a. aus: Die Geg⸗ ner ſollten dem Herrgott dankbar ſein, daß er ihnen auf eine kurze Gnadenfriſt noch die Regierung Papen geſchenkt habe und nicht das Regiment der NS DA. Die bisher uns führten, erklärte Hitler weiter, wer⸗ den beurteilt, wie man Landesverräter, Meuterer und Deſerteure wertet, weil ſie das Vertrauen, den Glauben und die Hoffnung vernichtet haben. Die Wirtſchaft kann erſt wieder aufblühen, wenn Deutſch⸗ land groß und mächtig geworden iſt. Wir wollen eine Partei der Deutſchen ganz allein ſein, um das Volk wieder aus der Zerriſſenheit herauszuführen, und ſollte uns dieſes Ziel erſt in 30 Jahren ge⸗ lingen. Wir wollen und brauchen keine Koalition, und wir werden niemals kapitulieren. Wir wollen auch keine Parteien mehr dulden, ſondern nur ein eitriges Volk. Held in Pirmaſens —.— Pirmaſens, 11 Juli. Geſtern nachmittag ſprach in einer Wahlverſamm⸗ lung der Bayeriſchen Volkspartei der gayeriſche Miniſterpräſtdent Dr. Hel d. Alle Angriffe, die gegen ſeine Perſon gerichtet ſeien, und die ſeine Reichstreue anzweifelten, müſſe er weit von ſich weiſen. Seine ganze Tätigkeit habe bewieſen, daß er immer nur im Hinblick auf das Wohl Deutſchlands gearbeitet habe. Heute bekämpfe er nur eine Dik⸗ tatur, die ſich mit der politiſchen Freiheit des Deut⸗ ſchen nicht vereinbaren laſſe. In ſcharfer Weiſe pole⸗ miſierte Dr. Held gegen die Nationale Oppoſition, die das Wort nur allzu oft als Aushängeſchild für Parteigeſchäfte mißbrauche und damit ihre eigent⸗ lichen Ziele vernebeln wolle. Die Tätigkeit des Herrn v. Papen in Lauſanne habe nach ſeiner Mei⸗ mun zu einem vollen Mißerfolg ſowohl in wirtſchaft⸗ licher wie in politiſcher Hinſicht geführt und außer⸗ dem nach dem völlig nutzloſen Moratorium von drei Jahren uns die Summe von drei Milliarden auf⸗ gebürdet. Was hätte die Nationale Oppoſition wohl geſagt, wenn Dr. Brüning mit dieſem Reſultat nach Hauſe gekommen wäre Das Vertrauen zum Reichspräſidenten von Hindenburg ſei durch die Vor⸗ gänge der letzten Zeit ſchwer erſchüttert worden. Die Nied müſſe als ſtaatsfeindlich und religions⸗ feindlich bezeichnet und ihr deshalb ſchärfſter Kampf angeſagt werden. Die Parole in dieſem Kampf laute: Gewiſſens⸗ und ſtaatsbürgerliche Freiheit: Nieder mit der Diktatur! auch von der Reichswehr geſchoſſen und ein Schwere zufammenſtöße am Wochenende Mehrere Tote und eine Reihe Schwerverletzte als Opfer Die blutigen Auseinanderſetzungen ſteigern ſich — dies muß man leider feſtſtellen— von Tag zu Tag nicht nur an der Zahl, ſondern auch an der Schwere der Kämpfe. Ueberallher kommen Meldun⸗ gen von Schießereien und regelrechten Straßen⸗ kämpfen. So hat WTB über Zuſammenſtöße am Wochenende zu berichten: In der Nacht zum Montag wurden in Ohlau (Schleſien) Nationalſozialiſten, die von einer Ver⸗ anſtaltung in Brieg heimkehrten, wie die Polizei mitteilt, von Reichsbannerleuten angegriffen. Es entwickelte ſich eine regelrechte Straßenſchlacht, bei der auch Schüſſe fielen. Zwei National⸗ ſozialiſten wurden getötet, mehrere Per⸗ ſonen ſchwer verletzt. Die Zahl der leichter Ver⸗ letzten iſt ſehr erheblich, hat ſich aber noch nicht genau feſtſtellen laſſen. Da die Landjägerei nicht ausreichte, wurde das Breslauer Ueberfallkomman⸗ do alarmiert und ſchließlich zur Unterſtützung der Polizei auch ein halber Zug Reichswehr eingeſetzt, der den Ring abriegelte. Dabei wurde Mann einige verletzt durch einen Oberſchenkelſchuß verletzt. Unbeteiligte ſind bei den Auch Zuſammenſtößen worden. U. a. haben zwei Frauen in ihren Wohnun⸗ gen Schuß verletzungen davongetragen, und zwar erhielt eine einen Bruſtſchuß und die andere einen Beinſchuß. Unruhen in Schleswig⸗Holſtein In Keel gerieten Nationalſozialiſten mit Reichsbannerleuten in Streit, wobei auch Schüſſe fie⸗ len. Drei Perſonen wurden verletzt. In Preetz kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen politiſchen Geg⸗ nern, die ein Eingreifen des Kieler Ueberfallkom⸗ mandos erforderlich machten. Blutige Zuſammen⸗ ſtöße ereigneten ſich auch in Eckernförde, wo ſich bei Gelegenheit des Deutſchen Tages der National⸗ ſozialiſten Schlägereien vor und im Gewerkſchafts⸗ haus entwickelten. Dabei wurde ein Teilnehmer einer Landarbeiter⸗Verbandstagung getötet und ein zweiter ſchwer verletzt. In Klausdorf bei Holtenau kam es zu Zuſammenſtößen, die zur Beſchädigung der Einrichtung des Gemeindehauſes führten. Die Gauleitung Nordmark der Eiſernen Front hat unter Hinweis auf dieſe Zwiſchenfälle Telegramme an den Reichsinnenminiſter gerichtet, in denen um Ein⸗ greifen der Staatsgewalt erſucht wird. In Hagenow kam Nationalſozialiſten und es zu ſchweren Kämpfen Reichsbannerleuten. Vier Reichsbannerleute wurden ſchwer verletzt. Ein Reichsbannermann liegt hoffnungslos darnieder. Die SA⸗Leute drangen gewaltſam ins Gewerk⸗ ſchaftshaus ein und zertrümmerten den Teil des Mobiliars. Die Ordnungspolizei hat ein Kommando hierher entſandt, um die Ordnung wie⸗ der herzuſtellen. Schießereien in Duisburg und Dortmund In Duisburg⸗ Hamborn verſuchten poli⸗ tiſche Gegner einen Aufmarſch der NSDAp im Stadtteil Hamborn durch Hinderniſſe aufzuhalten. Zwei Zugteilnehmer, die die Hinderniſſe aus dem Wege räumen wollten, wurden durch Schüſſe ſchwer verletzt. Die polizeilichen Sicherungsmannſchaften wurden aus verſchiedenen Fenſtern beſchoſſen, ſodaß ſich die Beamten genötigt ſahen, das Feuer zu er⸗ widern. Auch im Stadtteil Marxloh waren Hinder⸗ niſſe aufgebaut worden. Die Polizei wurde auch hier bei der Säuberungsaktion beſchoſſen. Sie er⸗ widerte das Feuer. Dabei wurden zwei Perſonen lebensgefährlich verletzt, ein dritter Verletzter iſt im Laufe der Nacht im Krankenhaus geſtorben. Im Stadtteil Neumühl wurde eine Gruppe von Natio⸗ nalſozialiſten von Kommuniſten beſchoſſen. Vier Nationalſozialiſten erlitten lebensgefährliche Ver⸗ letzungen. Teilnehmer einer Eiſernen Front⸗Kundgebung in Dortmund wurden auf der Rückfahrt nach Schwerte von uniformierten Nationalſozialiſten von einem Laſtwagen aus beſchoſſen. Zwei Reichs⸗ bannerleute wurden ſchwer verletzt. Straßenkampf in Eibelſtadt In Eibelſtadt Unterfranken) kam es zu einem heftigen Straßenkampf zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten, wobei neun Per⸗ ſonen ſchwer verletzt wurden. Dem Verneh⸗ men nach ſoll einer von ihnen bereits ſeinen Wun⸗ den erlegen ſein. Schüſſe beim SA⸗Aufmarſch in Neuſtadt Bei einem Aufmarſch in Neuſtadt a. Haardt, an dem mehrere Tauſend SA.⸗ und SS.⸗Leute teilnah⸗ men, wurden aus einer Wirtſchaft Schüſſe auf die Zugteilnehmer abgegeben. Fünf Perſonen wurden verletzt, davon drei ſchwer. Die Nationalſozialiſten verſuchten, in das Lokal einzudringen, wobei ein Das Ergebnis der badiſchen Synodalwahlen — Karlsruhe, 11. Juli. Das vorläufige Geſamtergebnis der badiſchen Synodalwahlen ſtellt ſich wie folgt:. gs Poſttide e Liberale 45 452 Religiöſe Sozialiſten 29 161 Poſitive Chriſtliche(Nat.⸗Soz.⸗ 49 478 Die Wahlbeteiligung war mittelmäßig. Die ent⸗ ſprechenden Zahlen für die einzelnen Wahlkreiſe lauten wie folgt: Wahlkreis 1— Oberbaden Konſtanz, Schopfheim, Lörrach, Freiburg uſw.: Poſttive 18 183, Liberale 10733, Religtöſe Sozialiſten 4270, Poſitive Chriſtliche 11937. Wahlkreis II— Karlsruhe Karlsruhe Land und Stadt, Lahr, Rheinbiſchofs⸗ heim und Baden⸗Baden: Poſitive 16 187, Liberale 8639, Religiöſe Sozialiſten 6028, Poſitive Chriſtliche 12 484. „ 84264 Wahlkreis III— Eppingen, Durlach Mit Pforzheim u. Bretten: Poſitive 18 955, Libe⸗ rale 9035, Religiöſe Sozialiſten 7092, Poſitive Ehriſt⸗ liche 5805,*. f a Wahlkreis I)— Mannheim i Mit Ladenburg und Dekanat Ober⸗Heidelberg: Poſitive 13 983, Liberale 7936, Religiöſe Sozialiſten 8328, Poſitive Chriſtliche 8786. Wahlkreis v— Mosbach Poſitive 16956, Liberale 9109, Religiöſe Sozia⸗ liſten 3446, Poſitive Chriſtliche 10 511 Die einzelnen Ergebniſſe können ſich ebenſo wie das Geſamtreſultat noch ändern, da noch einzelne Orte fehlen. Die großen Städte melden folgende Hauptergebniſſe: Karlsruhe Stadt: Poſitive 5240, Liberale 3482, Religiöſe Sozialiſten 3303, Po⸗ ſittves Chriſtentum und deutſches Volkstum 3495. Heidelberg Stadt: Poſitive 1517, Liberale 1588, Religiöſe Sozialiſten 841, Poſitives Chriſten⸗ tum und deutſches Volkstum 987. Freiburg Stadt: 2283, 1788, 881, 1284. Pforzheim Stadt: 4383, 4796, 1509, 1144. größten Angehöriger der Eiſernen Front verletzt wurde, Die Polizei ſtellte raſch die Ordnung wieder her. In Karlsruhe veranſtaltete die Eiſerne Front einen Demonſtrationszug, an dem ſchätzungs⸗ weiſe 5000 Perſonen teilnahmen. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. In Baden⸗Baden kam es bei einem Sa. Aufmarſch zu kommuniſtiſchen Störungsverſuchen Etwa 100 Kommuniſten verſuchten einen Demon⸗ ſtrationszug zu bilden, doch griff die Polizei ſofort energiſch durch. Spregkörperunglück in Bremen Am Sonntag abend ſtellte eine Polizeiſtreife im Bremer Stadtteil Gramke einige Kommuni⸗ ſten. Sechs von dieſen wurden feſtgenommen. Bei einem von ihnen wurden Sprengkörper vorgefunden, Ein Sprengkörper explodierte plötzlich, wobei ein Polizeibeamter buchſtäblich zerriſſen wurde. Ein zweiter Beamter erlitt eine Beinverletzung. Die Kommuniſten hatten die Abſicht gehabt, die Sprengkörper auf Laſtkraftwagen, die SA⸗Leute aus Bremen in ihre Heimat zurückbeförderten, zu werfen. Große Anwelter in Oberbayern — München, 11. Juli. Infolge der ſtarken Regengüſſe der letzten Tage führte die Wertach ein derartiges Hochwaſſer, daß die Stadt Kaufbeuren ſchwer bedroht wurde. Die Mechaniſche Spinnerei und Weberei ſtand voll⸗ ſtändig unter Waſſer, Geſtern gegen Mittag wurde von der Stadtpfarrkirche Sturm geläutet, da ein Teil des Wehrs von den Fluten fortgeriſſen worden war. Durch Errichtung von Notſchutzdämmen konnte ein weiteres Einbrechen des Waſſers verhin⸗ dert werden. Auch in der Umgebung von Kaufbeuren ſind Hochwaſſerſchäden zu verzeichnen. So wurde die alte Holzbrücke in Pforzen in dem Augenblick ein⸗ geriſſen, als ſie ein Hütejunge paſſierte. Der Junge wurde von den Fluten fortgeriſſen, konnte jedoch ſpäter gerettet werden. Die Bahndämme der Eiſen⸗ bahnlinien Kaufbeuren⸗Füßen und Kaufbeuren⸗Lech⸗ brück ſind unterſpült; der Verkehr mußte teilweiſe unterbrochen werden. 0 In Roſenheim hat in der letzten Nacht das durch die ſtarken Regengüſſe der letzten Tage hervor⸗ gerufene Hochwaſſer zum Teil beträchtliche Berg⸗ rutſche und Straßenunterſpülumg en verurſacht. Der Inn führt nur unbedeutendes Hoch⸗ waſſer, Nähe Lengenpfunzen erfolgte ein großer Bergrutſch, und zwar unterhalb des Berges am Inn⸗ hang. Einer der Inndämme verhindert den Abfluß des Hochwaſſers, ſodaß ſich ein ruhiger Stauſee bildete, der den Damm unterſpülte. Mehrere tauſend Kubikmeter Erdreich ſind ins Rutſchen geraten. Eine Fiſchzuchtanſtalt wurde überſchwemmt. Sie mußte durch Netze geſchützt werden, damit die Fiſche nicht aus den Teichen weggeſchwemmt werden. An einer anderen Stelle, oberhalb der Innbrücke bei Pleſt⸗ keller, hat man den Inndamm durchbrochen, um den aufgeſtauten Waſſermaſſen einen Ablauf zar ſichern. Am weſtlichen Innufer bei Langenpfunzen erfolgte ebenfalls ein großer Erdeinſturz, durch den ein Teil der Straße, die eingeſackt iſt, zerſtört wurde. Sechs Tote bei einem Autounglück Sitten(Kanton Wallis), 11. Juli. Ein mit ſechs Perſonen beſetzter Kraftwagen ſtürzte aus noch nicht geklärter Urſache im Eifiſchtal eine tiefe Böſchung hinab. Fünf der Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet, der ſechſte erlag kurz nach dem Unfall ſeinen Verletzungen. Fünf Todesopfer bei einem Gewitter — Sosnowitz, 11. Juli. Ueber dem Dombrowaer Revier ging ein kurzes, aber ſchweres Unwetter nie⸗ der, dem nicht weniger als 5 Perſonen zum Opfer fielen, während 7 weitere ſchwer verletzt wurden. Auſtraliſcher Küſtendampfer geſunken — Melbvurne, 11. Juli. Der Küſtendampfer „Caſino“ iſt während eines Landungsmanövers bei ſchwerer See auf Grund gelaufen und geſunken. Da⸗ bei ſind zehn Perſonen, darunter der Kapitän und ſteben Mann der Beſatzung, ums Leben gekommen. Zwei Paſſagiere wurden gerettet. —.———é——...—.—....————....— Liſelott: Käthe Dorſch Nachſaiſon im Nationaltheater Die Kurpfalz hat eine neue Prinzeſſin, zu der von Überallher die Einheimiſchen und die Nachbarn kommen werden, um ihr ihre Huldigungen darzu⸗ bringen: Käthe Dorſch als Liſelott. Den Pfäl⸗ zern iſt ſie eigentlich ſtammverwandt; denn ihre Wiege ſtand im Frankenlande. Aber ihre eigentliche Heimat iſt noch viel größer als die der Pfalz und Frankens zuſammen; Käthe Dorſch verkörpert das deutſche Gemüt in ſeiner liebereichſten weiblichen Spielart und wird deshalb überall in Deutſchland ein freudiges Echo finden. Sie hat hier eine Rolle zu ſpielen, die ebenfalls auf ein unverfälſchtes gutes Deutſch abgeſtimmt iſt, auf die Geradheit der Pfälzer Liſelotte. Mit dieſer Geſtalt iſt zugleich die Erinnerung an die Pfälziſchen Erbfolgekriege verbunden, deren Wahr⸗ zeichen heute noch von den Bergen der alten Kur⸗ pfalz herab als warnende Male der Geſchichte grü⸗ ßen; aber die Gemütsart des Pfalzgrafenkindes hat ſelbſt in der Art wie die Perſönlichkeit der Liſelotte in der Geſchiche nachwirkt, dieſe Trümmer unver⸗ fälſcht überdauert. Ste wäre es in der Tat wert, die treffliche Liſe⸗ lotte, einmal einen wirklichen Dichter zu finden, der ſte in der Umgebung des Verſailler Hofes auf die Bühne ſtellt! Bis jetzt hat eigentlich nur das Luſt⸗ ſpiel von Presber und Stein ſich ihrer erfolgreich angenommen und nun iſt dieſem Stück die Operette von Eduard Künneke und dem Text von Richard Keßler nachgefolgt, zuweilen jenes Luſtſpiel ein wenig plündernd, im übrigen jedoch ungleich mehr als jenes ſich von der Geſchichte und ihren äußeren wie inneren Bedingungen entfernend. Es iſt ein ſehr einfältiges Spiel übrig geblieben, eine öde drama⸗ tiſche Geſchichtsklitterung, die nicht anderes ſein will als ein Reißer für das Publikum. Dieſe Abſicht wurde erreicht. Die Muſik von Kün⸗ neke ſucht durch einige Trommeln die mangelnde Hiſtorie in den Zwiſchenſpielen zu erſetzen, zeigt ſich ſonſt nicht gerade einfallreich und erhebt ſich nur zuweilen zu einigen geiſtvolleren Anläufen, vor allem im vierten und im letzten Bild. Gezeigt wird Liſelotte in ihrer Heidelberger Heimat, dann ihre Ankunft in Paris als Gemahlin Philipps von Orleans. Mit am beſten gelungen iſt das Bild: Liſelotte in ihrem herzoglichen Heim von St. Ger⸗ main; dann wechſelt die Szene, einem ſehr geſuchten Kontraſt zuliebe, in eine Pariſer Hafentaverne, um ſchließlich in Verſailles ein geſchraubtes happyend zu finden. Daß dabei verſchiedene Jahrzehnte von Liſelottes Leben bunt durcheinandergewürfelt ſind, daß man vor allem ihre beſte Zeit, die ſpäteren Jahre ihrer mütterlichen Sorgen und Nöte, ganz unberück⸗ ſichtigt ließ, iſt ein Beiſpiel für die Art wie hier mit einer hiſtoriſchen Figur verfahren wird. Das Publikum nimmt das alles mit einer heroi⸗ ſchen Selbſtverſtändlichkeit und Genügſamkeit hin. Es bekommt allerdings in der hieſigen Aufführung keine Zeit gelaſſen, über die mehr oder weniger großen hiſtoriſchen Wahrſcheinlichkeiten nachzuden⸗ ken, weil eine völlig andere als eine geſchichtliche Wirklichkeit auf der Bühne auftaucht, die Schöpfung einer ganz großen Künſtlerin, die durch ihre tief empfindſame Menſchlichkeit, ihren herzerfriſchenden Humor und ihre beglückende Natürlichkeit alles be⸗ zaubert. Käthe Dorſch adelt das an ſich ganz unwerte Stück, ſie macht aus einer lediglich auf das Aeußere geſtellten Operettenfigur ein Pfalzgrafen⸗ kind voller Laune und Gemüt und eine Herzogin echteſter Art. Man hat ſie bisher in Mannheim nur als die hervorragende Vertreterin der Sprechbühne geſehen; jetzt lernt man auch ihre Geſangskunſt kennen. Sie iſt ſo wenig alltäglich und doch ſo ſelbſtverſtändlich wie alles an dieſer wunderbaren Frau. Käthe Dorſch beſitzt eine ſüße, glockenreine Singſtimme und zeigt in jedem Ton, wie durch und durch muſlikaliſch ſie iſt. Ihrer geſanglichen Vortragsart eignet eine be⸗ glückende Liebenswürdigkeit, die zugleich das Kenn⸗ zeichen ihres ſonnigen, beſeligenden Humors iſt. Dabei weiß ſie mit einemmal in einen ganz anderen Bezirk ihrer großen Darſtellungskunſt hinüber⸗ zuwechſeln, und dann fällt plötzlich ein tragiſcher Schimmer auf die Geſtalt ihrer Liſelott. So vor allem in dem vierten Bild, in dem auch ihre köſtliche Briefſgene liegt. Aber immer bricht die Sonne ihres Gemüts durch und entſendet ihren wohltuenden Schein in das vollbeſetzte Theater, das ſtets aufs neue in Jubel ausbricht, wenn Liſelotte in ihrer unverfälſchten Art daherredet. Die bunte Welt, durch die Liſelottens Weg auch in der Operette führt, hat der Spielleiter Landory geſchickt mit allerlei Tand aus dem Umkreis der drei Musketiere und anderen Beſtände aus dein barocken Kuliſſenzauber umſtellt. Ein farbenreiches Bild iſt babei entſtanden, in dem ſich um Liſelotte ein gutes Enſemble bewegt. Die Stimme Heinrich Kuppin⸗ gers ſchmückt es nach der Seite des Geſanglichen mit ſchönſter Opernpracht, und auch die heimiſche Operette hat erfolgreiche Kräfte ins Treffen zu füh⸗ ren. Voran Walter Joos in der Rolle des textlich arg verzeichneten Herzogs Philipp von Orleans, den der Künſtler mit einem ein wenig ſtarken, aber ſchließlich doch recht wirkſamen Parfüm überſchüttet. Im letzten Akt hat er ein originelles Couplet zu ſingen, das ihm einen Sondererfolg einbringt. Neben ihm taucht Sophie Karſt in der Rolle der Oberhofmeiſterin Francoiſe auf, die den galanten Leichtſinn des Hofs Ludwigs des Vierzehnten wie der Textverfaſſer ſich ihn vorſtellt, verkörpern ſoll, was der Sängerin über die textlichen Erforderniſſe hinaus mit Geſchmack gelingt. Zu nennen ſind noch Robert Vogel als beſonders gern geſehener Gaſt in der Rolle des wenig profilierten Sonnenkönigs, Hugo Voiſin als herzhafter pfälziſcher Kurfürſt, Lene Blankenfeld in der Rolle der Erzieherin Liſelottens, Walter Friedmann als ausgezeich⸗ net charakterieſtierter Operettenapache, Henny Lieb⸗ ler im ſchmucken Gewand eines Kammerkätzchens (zugleich dem letzten, das ſte vor ihrem Weggang von Mannheim trägt) und Armin Hegge als recht gut pointierter herzoglicher Hofmarſchall. Der Tanz nimmt in dieſem Revue⸗Paris keine allzu breite, aber dennoch nicht unweſentliche Rolle ein; Gertrud Steinweg hat ihn geſchmackvoll vorbereitet. Kapellmeiſter Klauß ſorgt für eine farbige Wie⸗ dergabe der Muſik, die weniſtens durch die Inſtru⸗ mentierung, auf die ſich Künneke ſeit jeher aus⸗ gezeichnet verſtanden hat, einige Leckerbiſſen auf⸗ wartet. Man nimmt ſie als willkommene Beigabe zu dem Beſten des Abends, der unvergleichlichen Verkörperung der Hauptrolle durch Käthe Dorſch, die am Schluß immer wieder von dem begeiſterten Haus hervorgerufen wurde.— Die Nachſaiſon hat begon⸗ nen; ſie wird für den Kaſſenrapport gewiß noch eine kleine Hauptſaiſon werden. Man wünſcht es dem Theater von Herzen, zumal es mit der Trägerin dieſes Erfolges dem Publikum ein ganz koſtbares Geſchenk darbringt. d k. ter Quintus Ennius, unſerer Zeitrechnung lebte. Eine Magd ſagte ihm verlegen, ihr Herr ſei nicht zu Hauſe. Skipio merkte wohl, daß dies nicht ſtimmte, ging aber ohne ein Wort zu ſagen weg. 5 Theater und Muſik OBrahms⸗Gedenkfeier in Holland. Der Vor⸗ ſtand des Amſterdamer Concertgebouw⸗Or⸗ cheſters veranſtaltet im April nächſten Jahres aus Anlaß des 100. Geburtstages von Johannes Brahms eine Gedenkfeier, die vier große Konzerte umfaſſen ſoll. Die Leitung hat Willem Mengelberg, als So⸗ liſten ſind Jlona Durigo, Elli Ney und Karl Fleſch verpflichtet. g f Der Schlager als Proteſt und Erſatz. Das ſtändige Anwachſen der modernen Schlagermuſik wird jetzt von Profeſſor Max v. Schillings in einem Interview in der Zeitſchrift für Muſik als ein Proteſt und Erſatz gegenüber der Zerriſſenheit moderner Muſikprobleme angeſehen. Die Ueberſtei⸗ gerung der Problematik in der neuzeitlichen Muſtk hat unbedingt zur Verbreitung des Schlagers beige⸗ tragen. Das Publikum iſt der abſtrakten Theorie müde und greift mit einer Geſte der Selbſthilfe nach dem Schlager als Erſatzprodukt, das beſſer und faß⸗ licher ſeinen unerfüllt gebliebenen muſikaliſchen An⸗ forderungen entſpricht. Die Gegenwart leidet unter einem Zuviel an Muſik, und ſchon aus dieſem Grunde muß die Zerklüftung innerhalb der Muſik augenblicklich ſehr groß ſein. Sie bleibt jedoch ein Echo der allgemeinen politiſchen Zerriſſenheit. Eine geeignete Regelung, der muſikaliſchen Bedürfnis⸗ frage könnte, nach der Anſicht Schillings, die Kluft überbrücken und vor allem die Flut der Schlager zurückſtauen. Der beſtrafte Lügner Skipio wollte ſeinen Freund beſuchen, den Dich⸗ der von 239 bis 169 vor Einige Zeit ſpäter kam Ennius zu Skipio. Als ſich der Dichter durch den Pförtner anmelden ließ, rief ihm der Freund aus dem Innern des Hauſes entgegen: höre ja Deine Stimme“, erwiderte Ennius.—„Du biſt ein unverſchämter Kerl“, entgegnete Skipio.„Ich babe Deiner Magd geglaubt, und Du willſt mir nicht glauben?“ 5 5 „Ich bin nicht zu Hauſe“.—„Aber ich we Montag, 11. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Aus gabe 3. Seite/ Nummer 316 —— 5 Die Kirchenwahl in Mannheim Von der Wahl zur evangeliſchen Landesſynode liegen für den Kirchenbezirk Mannheim nunmehr die genauen Zahlen vor. Die Verſchiebungen, die in den einzelnen Stimmbezirken eingetreten ſind, ſind zum Teil recht beträchtlich, ſodaß eine Gegenüber⸗ ſtellung zu den Wahlen von 1926 angebracht er⸗ ſcheint. Von 42 918 Wahlberechtigten haben in Mannheim einſchließlich Vororte 21819 Perſonen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. eee, 5 positi Liberal Rel. Soz. Naf.-Soz. Pfarrei 1032071926 193204928 19320 1925] 1532 Obere Trinitatis 545546 192.171 140132] 148 Untere Trinitatis 230.265 106.234 183175 83 Jungbuſch 3090381 930147 2900267 87 Obere Konkordien 334284 195373147111] 151 Untere Konkordien 411315107 00 223288 175 Ehriſtuskirche Weſt 286.205 243.268 142180 257 Chriſtuskirche Oſt 227218289 271130160 186 Friedenskirche Nord 352419101 93205188 121 Friedenskirche Süd 15.216204 60234214] 33 Johanniskirche Süd 289 160 313248 220140 291 e Nord 385229176221 209278] 136 Lutherkirche Süd 152.2236187 129230324 65 Lutherkirche Nord 234277 62 74263300 63 Lutherkirche Weſt 920124 900 41268181] 95 Melanchthon Weſt 250252157274 167 220 225 Melanchthon Oſt 265166 102125211193 147 Neuoſtheim 56 27 91 51 14 10] 48 Feudenheim 192.130 279463314114] 228 Käfertal 348123 194210 208170 155 Neckarau 6700543 527628597 444] 247 Rheinau 860 46160216145 92 113 Sandhofen 130199 186 96 332166 424 Waldhof 3810210 78 57355283] 57 Seckenheim 158139439476 203148 333 Wallſtadt 1810 17] 430 4 330 6 15 Kirchenbezirk Mann⸗ ö heim zuſammen 67185774 578285186 J 548104786 8888 Politiſche Ausſchreitungen Am Samstag und Sonntag kam es, wie ſchon in unſerem heutigen Morgenblatt berichtet, in Mannheim zu verſchiedenen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen politiſchen Gegnern. Insbeſondere mußte die Polizei in den Abendſtunden des Sonn⸗ tags in der Unterſtadt verſchiedentlich einſchreiten und gelegentlich vom Gummiknüppel Gebrauch machen. Im Zuſammenhang mit der Säuberung einer Straße wurde von unbekannter Seite aus einer Wirtſchaft heraus auf die Polizei mit Biergläſern geworfen, ſo daß ſich die Schupo ver⸗ anlaßt ſah, in die Wirtſchaft einzudringen, um die Tä⸗ ter feſtzuſtellen. 13 Perſonen wurden vorübergehend von der Polizei feſtgenommen. Am Sonntag abend wurde in Secken heim aus einer Wirtſchaft heraus auf vor beifahrende Reichsbannerleute mit Gläſern gewor⸗ fen. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen iſt durch einen Wurf von außen eine Scheibe der Wirtſchaft 5 worden. Die Unterſuchung iſt Linge⸗ leitet. * Wenn man im Dunkeln parkt... Einen dreiſten Raubüberfall leiſteten ſich zwei oder drei Un⸗ bekannte, die in der Nacht zum Sonntag in der drit⸗ ten Morgenſtunde in der Richard Wagnerſtraße mit einem zuvor vor dem Palaſt⸗Hotel entwendeten Kraftwagen vorfuhren und in der Nähe eines an einer dunkeln Stelle parkenden Autos anhielten. Die Inſaſſen des parkenden Wagens, eine Dame und ein Herr, wurden unter Drohung mit Schuß waffen gezwungen, ſich ihrer Barſchaft in Höhe von 40 Mark zu entledigen, worauf die Tä⸗ ter unerkannt davonfuhren. Das entwendete Auto konnte inzwiſchen wieder beigebracht werden, nach⸗ dem es von den Dieben in der Innenſtadt ſtehen ge⸗ laſſen wurde. * Paddelboot gekentert. Unterhalb des Strand⸗ bades kenterte im Rhein geſtern nachmittag ein mit zwei Perſonen beſetztes Paddelboot. Die Inſaſſen konnten ſich durch Schwimmen retten Langemarck- Gedenkfeier der Handels⸗Hochſchule Mannheim In der Aula der Handelshochſchule Mannheim fand am Sonntag vormittag zur gleichen Stunde, in der dem Vorſitzenden der Deutſchen Studentenſchaft der Schlüſſel des Langemarck⸗Friedhofes als Sinn⸗ bild der Patenſchaft übergeben wurde, eine kurze, ſchlichte Gedenkfeier ſtatt, zur gleichen Stunde, in der an allen deutſchen Hochſchulen der gefallenen Kommilitonen gedacht wurde. Vor der ſchwarz be⸗ hangenen Vorderwand des Saales ſtand die Ehren⸗ tafel mit den Namen der Gefallenen, ſlankiert von Leuchtern und von Lorbeerbäumen umgeben. Profeſſor Dr. Sommerfeld, der ſelbſt an den Flandernkämpfen 1914 teilgenom⸗ men hat, hielt die Gedächtnisrede, in der er davon ausging, daß der akademiſchen Jugend Deutſchlands der in Patenſchaft übernommene Soldatenfriedhof bei Langemarck beſonders nahe ſteht, weil dort Tau⸗ ſende von kriegsfreiwilligen Schülern und Studen⸗ ten die letzte Ruhe fanden. 5 Eine anſchauliche Schilderung gab der Redner von der Begeiſterung dieſer Kriegsfreiwilligen, ihrem Einſatz an der Front und den heldenmütigen Kämp⸗ fen bei Ppern im Oktober 1914. So lange damals die Heeresleitung glaubte, mit einem Frontalangriff die abwehrbereite ſtarke engliſche Uebermacht über⸗ wältigen zu können, ſo lange waren die angreifen⸗ den Regimenter dem Tode geweiht. 18 Jahre ſind ſeitdem ins Land gezogen und wieder liegt ſchwere Not auf deutſchem Land und Volk. Männer, die damals den Heldenkampf mitkämpften, ſind aus Stellung und Beruf verdrängt. Wieder gilt es, wie einſt, mit dieſen Kameraden Schulter an Schulter zu ſtehen und ſie zu ſtützen im ſchweren Kampf des Lebens, tatkräftige Kameradſchaft zu üben, wie es die Gefallenen lehrten. Die Mit⸗ kämpfer von einſt wollen keinen Krieg mehr, aber ſte wollen ein ſtarkes, geſchütztes Vaterland, das ſeine Anſprüche in der Welt ſichern kann. Den Par⸗ teien aber, die den Wehrgedanken in irgend einer Form pflegen, müſſe man zurufen: „Hände weg vom deutſchen Bruder!“ (Stürmiſcher Beifall.) Aus den Gräbern der Ge⸗ fallenen ſprießt ihr Wille, der auch der unſrige iſt „Deutſchland, mein Deutſchland!“ Nach dieſen mit lebhafter Zuſtimmung aufgenom⸗ menen Worten hielt der Vorſitzende des Allgemeinen Studenten⸗Ausſchuſſes, Kleinau, eine kurze An⸗ ſprache und legte namens des Senats und des Aſta einen Kranz an der Ehrentafel nieder, während ſich die Anweſenden erhoben. Aus dieſer Tafel, ſo führte Herr Kleinau aus, erwachſe die heilige Pflicht, ſtets ehrend der im Weltkrieg gefallenen Dozenten und Studierenden der Handelshochſchule zu ge⸗ denken. Damit nahm die einfache Feierſtunde, an der Ab⸗ ordnungen des Deutſchen Offiziers⸗Bundes, des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes, des Stahlhelms und anderer Organiſationen neben der Studenten⸗ ſchaft teilnahmen, ihr Ende. Wie uns noch mitgeteilt wird, war das ehemalige Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 238 „Karlsruhe“, das die Mitpatenſchaft des Friedhofes „Langemarck⸗Nord“ übernommen und der zur glei⸗ chen Stunde eingeweiht wurde, durch Oberleutnant a. D. Heitmann vertreten.. PPPPPPPPbCbbbbPbbTPCTCTbTbTbTbTbTGTbTGT(TbéT'Tb'''''''''.'.'.'.'.'.'.'... w Kriegsbeſchädigte, die noch keine Rente erhalten Nach der urſprünglichen Faſſung des Reichsver⸗ ſorgungsgeſetzes war es unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen bis in die letzte Zeit hinein noch möglich, Anträge auf Gewährung von Rente für Kriegs⸗ beſchädigte geltend zu machen. Durch die Notverord⸗ nung vom 26. Juli 1930 iſt jedoch beſtimmt worden, daß die Beſchädigten, die am 27. Juli 1930 Anſpruch auf Rente nicht gehabt haben, eine ſolche auch nicht mehr erwerben können. Es war lediglich die Mög⸗ lichkeit gegeben, daß die Verſorgungsbehörden an Kriegsbeſchädigte, die nachweislich infolge Dienſt⸗ beſchädigung um mindeſtens 50 Prozent erwerbs⸗ beſchränkt ſind und bei denen ein Bedürfnis für die Rentengewährung vorliegt, Verſorgung als Kann⸗ leiſtung erhalten können. Es war alſo den Beſchä⸗ digten, die nur 30 und 40 Prozent infolge Dienſt⸗ beſchädigung erwerbsbeſchränkt ſind, unmöglich, auch bei Vorliegen von Bedürftigkeit, Verſorgung zu er⸗ langen, auch nicht als Kannleiſtung. Dieſe durch die Notverordnung vom 28. Juli v. J. geſchaffene Regelung brachte außerordentlich große Härten mit ſich, was die Organiſation veranlaßt hat, eine Aenderung ſpeziell dieſer Beſtimmung in aller⸗ erſter Linie zu betreiben. Durch die jetzige Notver⸗ ordnung vom 14. Juni d. J. bezw. in den Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen dazu iſt nun auch beſtimmt wor⸗ den, daß die Verſorgungsämter Verſorgungsgebührniſſe gemäß Verordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juni 1930 auf Antrag in beſonders dringenden Fällen, und zwar früheſtens vom Bewilligungsmonat ab auch an Leichtbeſchä⸗ digte bewilligen dürfen, vorausgeſetzt, daß es ſich um Kriegsverwun⸗ dungen handelt. Ohne Zweifel iſt mancher Kriegsbeſchädigte durch die nach der erſten Notverordnung vom 26. Juli 30 geſchaffene Regelung abgehalten worden, einen An⸗ trag zu ſtellen, weil ein ſolcher ja keine Ausſicht auf Erfolg gehabt hätte, andererſeits und auch in den letzten zwei Jahren ſehr viele Anträge abgelehnt wurden, weil zwar die ſonſtigen Vorausſetzungen für die Gewährung von Verſorgung als Kannlei⸗ ſtung gegeben waren, jedoch eine Erwerbsminde⸗ rung von mindetens 50 Prozent nicht nachzuweiſen war. Wie ſich aus dem vorhergeſagten ergibt, haben nun dieſe Beſchädigten die Möglichkeit, Rente zu er⸗ langen. Es empfiehlt ſich deshalb, derartige Anträge zu erneuern, bezw. die etwa zurückgeſtellten Anträge nunmehr einzureichen. Der Reichs ver ban d Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Krie⸗ gerhinterbliebenen, der uns dieſe Mittei⸗ lung zukommen läßt, iſt gerne bereit, derartige Aw⸗ träge einzureichen und zu bearbeiten. Die Geſchäfts⸗ ſtelle befindet ſich in L 8, 11. Filmrunoſchau Alhambra:„Der tolle Bomberg“ Der rheiniſche Dichter Joſef Winckler hat über die tollen Streiche des Barons von Bomberg ein Buch geſchrieben, das eine weite Verbreitung gefunden hat. Hiernach hat man jetzt ein Tonfilm⸗Luſtſpiel gedreht, das die Streiche des tollen Bomberg zur Darſtellung bringt. Haus Adalbert v. Schletto w, der den Baron Giesbert von Bomberg ſpielt, verſteht es ohne in Uebertreibung zu verfallen, die Streiche des Bomberg ausgezeichnet dar⸗ zuſtellen. Man muß ſich mit ihm freuen, wenn er ſich über ſeine eigenen Streiche ſelbſt freut, die er ſeinen lieben Verwandten ſpielt. Sein köſtlicher Humor beſtegt alle, trotzdem er mit ſeinen Opfern nicht gerade zart umgeht. Er findet ſich mit Würde in ſeine Hetrat mit ſeiner Cou⸗ ſine Sophie(Liſelott Schaak); er richtet ſich die Hochzeit nach ſeinem Geſchmack her. Sein Freund, der Profeſſor Landois(Paul Henckels) muß ihm eine Anzahl Flöhe beſorgen, die er auf ſeine ahnungsloſen, feſtfreudig ge⸗ ſtimmten Verwandten losläßt. Sein Diener Dachs(Paul Heidemann) verſteht die Abſichten ſeines Herrn je⸗ weils ſofort. Beide bilden ein würdiges Paar. Ganz toll treibt es der Bomberg dann in ſeiner Stammwirtſchaft, wo er buchſtäblich alles auf den Kopf ſtellt. Seine junge Frau, die ihn ſchon lange liebt, hat ihrer Mutter und Großmutter gegenüber einen ſchweren Stand. Am Schluſſe ſiegt aber doch ihre Liebe und ſie rettet ihren Mann bei einer Gerichtsverhandlung. Ver⸗ ſöhnt und glücklich, unter dem Jubel der geſamten Be⸗ völkerung und der Garniſon zieht das junge Paar nach dem Schloß zurück. Es würde zu weit führen, wenn man die vielen Streiche alle aufzählen wollte, die Bomberg in bieſem ausgezeichneten Tonfilm zum beſten gibt. Daß Adele Sandrock als Herzogin Looz v. Curswaren durch ihre bekannte Art einen Sondererfolg erzielt, ſei nur neben⸗ bei erwähnt. Die Aufmachung und das Spe el ſämtlicher Mitwirkenden ſind hervorragend. Ein wirkliches Luſt⸗ ſpiel. das ſich auch in Mannheim durchſezen wird. Im zweiten Film wird der Weltmeiſterſchafts⸗ kampf zwiſchen Schmeling und Sharkey ge⸗ zeigt. Der Eindruck, den man ſchon aus den verſchiedenen Berichten gewonnen hatte, daß man Schmeling den Sieg durch den Richterſpruch genommen hat, wird durch die Vorführung im Film mehr als beſtätigt. Je länger der Kampf dauerte, deſto mehr mußte man den Eindruck ge⸗ winnen, daß es bei dieſem Kampf nur einen Sieger, näm⸗ lich Schmeling, geben kann. Sehr oft machte Sharkey einen völlig hilfloſen, müden Eindruck. Bei Schmeling vermißte man nur, daß er nicht immer mit der nötigen Wucht und letzten Entſchloſſenheit nachſetzte. Die Mög⸗ lichkeit, dieſen Kampf durch Niederſchlag zu gewinnen, beſland nach dem Film für Schmeling mehr als einmal. Aus irgend welchen Motiven heraus mußte Sharkey den Titel für Amerfka zurückholen, deshalb gab der Ring⸗ richter ihm den Sieg. Da alle 15 Runden gezeigt werden. kann man ſich ein Bild über den ganzen Kampfverlauf machen. Noch kein Boxkampf, der bis jetzt im Film ge⸗ zeigt wurde, konnte einen derartigen Eindruck hinterlaſſen wie dieſer Meiſterſchaftskampf. ** *Das„Roxy ⸗Theater“ bringt vom kommenden Mitt⸗ woch ab einige erfolgreiche Filme der letzten Saiſon zur Nachaufführung, und zwor„Die Dreigroſchenoper“,„Dos Land des Lächelns“,„3 Tage Mittelarreſt“,„Ariane“,„Der Sohn der weißen Berge“ und„Dreyfus“. Was hören wir? Dienstag, 12. Juli Frankfurt .00: Frühkonzert.— 12.00: Mittagskonzert.— 15.20: Hausfrauen⸗Nachmittag.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.25: Zeitgebundene oder blutgebundene Kunſt. Prof. Dr. Schultze⸗Naumburg.— 18.50: Von Nöten und Hoff⸗ nungen des Handwerks. P. Spindler.— 19.30: Konzert. — 20.15: Bei uns zu Lande. Madame Juſtitio im Guck⸗ kaſten.— 21.00: Ein Tag vor engliſchen Richtern.— 21.40: Kammermuſik.— 22.45: Nachtmuſik. Heilsberg .80: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Unterhaltungskonzert.— 13.05: Schallplat⸗ ten.— 15.30: Muſikaliſches Stegreifſpiel für Kinder.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Bücherſtunde.— 19.30; Abendmuſik.— 21.00: Ein Tag vor engliſchen Richtern.— 21.40: Alte Weiſen. Langenberg .05: Brunnenkonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Berl. Orcheſter und ihre Dirigenten.— 18.15: Dr. Rodens: Menſchen untereinander. — 19.30: Dr. Voigt: Autarkie in der Wirtſchaftsgeſchichte. — 20.10: Ilſebill, Oper(aus München). München 10.10: Stunde der Fortbildung.— 12.55: Schallplatten. — 15.00: Stunde der Hausfrau.— 16.05: Das deutſche Turnen in der Pfalz. H. Sommer.— 16.45: Veſperkonzert. — 18.15: Geheimnis der Farbe. E. Schild.— 19.05: Zur Unterhaltung.— 19.35: Goethe und das Ausland.— 20.10: Ilſebill, Oper. Sſtbfunk .05: Frühkonzert.— 10.00: Konzert.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 16.00: Blumenſtunde.— 16.30: H. E. Geyer: Unſere Küche im Sommer.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 20.15: Schwabenſtreiche. Madame Juſtitia im Guckkasten.— Weiteres Program ſiehe Frankfurt. Wien 12.40: Michael Bohnen.— 15.20: Konzertſtunde.— 17.00: Berühmte Künſtler.— 19.00: Das Erler Paſſtonsſpiel. — 20.40: Volkstüml. Konzert.— 22.25: Tanz muſik. Aus Mannheim 10.00— 41.00:„Konzert der Bläſervereinigung des Mannheimer Nativnaltheater⸗Orcheſters“. Ausführende: Max Fühler(Flöte), Otto Kramer(Oboe), Eruſt Schmidt(Klarinette), Otto Lenzer(Fagott), Max Schellenberger(Horn), Joſeph Roſenſtock(Kla⸗ vier). Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 16.00: Operettenſtunde. — 19.00: Schweizerlieder. Mailand: 13.00: Buntes Konzert.— 19.05: Leichte Mu⸗ ſik.— 20.30: Der Graf von Luxemburg. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Buntes Konzert.— 20.45: Buntes Konzert. Straßburg: 17.00, 18.30, 19.45: Inſtrumentalkonzert. 20.30: La Bafoche. und ihr Boot in Sicherheit bringen. Feullleton-Vertrleb A. F. Rohrbacher- Verlag usb Berliln-Llehterfelde-Ost een Lin! ROMAN VON HANS POSSEN DORF 87 Jetzt erloſchen die Lichter. Das Summen der Unterhaltung im Publikum verſtummte. Man hörte den Kapellmeiſter leiſe auf das Pult klopfen. Der Arm mit dem Taktſtock erhob ſich und blieb, auf voll⸗ kommene Ruhe im Zuſchauerraum wartend, für einige Augenblicke unbeweglich. Da zog ſich Joachims Herz wie in einem ſchmerz⸗ haften Krampf zuſammen. Seit jener Unglücksnacht, da alle ſeine Hoffnungen in Aſche aufgegangen waren, hatte er keine Oper mehr beſucht, und ſtärker denn je packte ihn die Verzweiflung über den un⸗ wiederbringlichen Verluſt ſeines Werkes, ſodaß er nur mit Gewalt ein plötzlich aufſteigendes Schluchzen unterdrücken konnte. Da ſenkte ſich der Taktſtock des Dirigenten: Ein zauberhafter Streichakkord ſchwebte durch den Raum, die Harfen ſchlugen leiſe an, ließen ein geheimnis⸗ volles Rauſchen emporſteigen, und weich, innig und ſanft ſetzten nun die Hörner ein. Joachim Sendow ſtockte der Herzſchlag: Was war denn das? War er denn nicht mehr Herr ſeiner Sinne? So hatte ja ſeine Oper begonnen! Was ſpielte man denn da? Aber die Hörner ſangen weiter: eine leiſe, tiefe und ſüße Melodie. Jvachim griff ſich mit beiden Händen nach dem Kopf. Die tollſten Gedanken durchjagten ſein Ge⸗ hirn: Man gab hier nicht Lohengrin, ſondern an⸗ ſcheinend die neue Oper eines Unbekannten. Durch einen unbegreiflichen Zufall mußte wohl dem Kom⸗ poniſten ein ähnlicher Einfall gekommen ſein, wie einſt ihm. Nun mußten ſich gleich dieſe Töne in ganz andere fremde Töne auflöſen. Unentwegt aber er⸗ klang dieſe leiſe, tiefe und ſüße Melodie— die Me⸗ lodie des verlorenen Liedes.— Man hat ſie mir geſtohlen! Schoß es Joachim durch den Kopf. Und plötzlich fiel ihm ein, daß er ſie ja für Lore einſt wieder aufgeſchrieben. Hatte man ihr etwa das Blatt entwendet? Oder wollte man ihn mit dieſem Reſt ſeines Werkes überraſchen? Aber das war ja alles heller Unſinn. So etwas ging ja gar nicht! Seine Gedanken ſchoſſen wild durch⸗ einander. Eine verwirrte Frage drängte ſich ſchon auf ſeine Lippen. Da hob ſich der Vorhang: Die Dekoration zeigte einen dichten Wald. Ein junger Jäger kam ſingend des Weges. Aber ſo begann ja auch der erſte Akt ſeines Werkes. Es mußte eine Viſion ſein, die er hatte. Die Verzweiflung mußte ihm für einige Augenblicke den Verſtand geraubt haben! Hilflos, faſt entſetzt blickte er ſich nach Ruth und ſeinem Bruder um. Aber die nickten ihm unter Trä⸗ nen lächelnd zu und ſtreichelten wortlos ſeine Hände. „Was, was iſt denn das?“ kam es ſtammelnd über Joachims Lippen. „Hör nur zu, hör nur zu!“ das war des Bruders Antwort. Und Ruth, der die Freudentränen über die Bäck⸗ chen liefen, flüſterte dem geliebten Onkel zu:„Das iſt das verlorene Lied, eine Märchenoper in vier Akten von Joachim Sendow.“ Da blieb Joachim wortlos, und nur ein Gedanke hatte noch Raum in ſeinem armen wirren Hirn: Nur nicht erwachen aus dieſem ſchönen Traum— aus die⸗ ſem beſeligenden Wahn! Aber er erwachte nicht. Der Traum war ja Wirklichkeit, über alles beglückende Wirklichkeit! Denn die Oper nahm ihren Fortgang, ſeine Oper, Ton für Ton, Szene für Szene, ſo wie er ſie ge⸗ ſchrieben. Jetzt zeigte die Bühne den Palaſt des Königs. Neben dem Herrſcher auf dem Throne ſaß ſeine junge Tochter, die ſchöne Prinzeſſin. Joachim ſtarrte hinunter auf die liebreizende Mädchengeſtalt. Und plötzlich riß er das Opernglas an ſeine Augen: Narrte ihn denn ein zweiter Spuk? Aber noch ehe ſeine Augen das Rätſel dieſer Aehn⸗ lichkeit löſen konnten, gab ihm ſein Gehör die unum⸗ ſtößliche Gewißheit: Die ſchöne Prinzeſſin hatte zu ſingen begonnen, und nun war kein Zweifel mehr: Das war Lores ſüße, herrliche Stimme, die jetzt den weiten Saal mit ihrem berückenden Klang erfüllte. Und wenn doch etwas gefehlt hatte, Joachim Sen⸗ dow die Wirklichkeit dieſer Vorgänge zu beweiſen, ſo war es Stephan Guddens Benehmen. Der große Mann war plötzlich von ſeinem Sitz emporgeſchnellt, blickte wie entgeiſtert auf die junge Sängerin und ſtotterte, während er ſich den Schweiß von der Stirn wiſchte:„Das— das iſt ſtark! Das iſt ja Lore!— Ein tolles, ein ganz tolles Mädel, das!“ Von Akt zu Akt steigerte ſich der Beifall des Pu⸗ blikums. Schon hatte es ſich unter den Zuſchauern herumgeſprochen, daß der Komponiſt perſönlich an⸗ weſend ſei. Nach dem dritten Akt brachte man Joa⸗ chim Sendow eine große Ovation. Die Szene, in der ſich das ganze Hofgeſinde des Fürſten Hatto auf das verlorene Lied zu beſinnen ſuchte, löſte wahre Beifallsſtürme aus. Wie die Melodie des verlorenen Liedes da immer wieder in leiſen Anklängen auf⸗ tauchte, verdreht wurde, den angeſtrengt Suchenden immer wieder entſchlüpfte, und wie ſich ſchließlich alle dieſe vergeblichen Singverſuche zu einem kom⸗ plizierten, wirrſäligen und doch kunſtvoll verſchlun⸗ genen Gebilde vereinigten, das war ein unübertreff⸗ liches kompoſitoriſches Meiſterſtück. Und als im letzten Akte das verlorene, nun end⸗ lich wiedergefundene Lied von den Lippen der ſchö⸗ nen Prinzeſſin klar und rein und erlöſend ertönt war, und als dann zum Schluß der ganze Chor des von allem Uebel befreiten Volkes jubelnd in die nun herrlich daherbrauſende Melodie eingeſtimmt hatte, da 1 die Begeiſterung der Hörer keine Grenzen mehr. Der Abend hatte ſich für den Komponiſten und für die junge Sängerin zu einem unermeßlichen Triumph geſteigert und hatte beide mit einem Schlage in die Reihe der großen Künſtler der Gegenwart ge⸗ hoben. Sechsundzwanzigſtes Kapitel Tiefe Stille lag über die ſchlafende Stadt gebrei⸗ tet, als Joachim und Lore Arm in Arm und ſtumm durch die milde Herbſtnacht ſchritten. Auf alle ſeine Fragen nach der Löſung dieſes unbegreiflichen Rät⸗ ſels hatte man Joachim auf ſpäter vertröſtet. Da hatte er, wie betäubt, von dem unfaßbaren Ereignis, von einem unerhörten Erfolg, von der überraſchen⸗ den Künſtlerſchaft der Geliebten, nicht mehr weiter geforſcht und ſich dem märchenhaften Glücksrauſche dieſes Abends ſchrankenlos hingegeben. Aber fetzt, da ſie vor Lores kleiner Villa ange⸗ langt waren, da konnte Joachim nicht mehr länger an ſich halten, und ſtürmiſch ihre Hände ergreifend, ſtieß er leidenſchaftlich hervor:„Lo, Liebſte, ich flehe Dich an, erlöſe mich endlich und erkläre mir dieſes unbegreifliche, geheimnisvolle Wunder. Wie iſt es möglich, daß meine verbrannte, unwiderbringlich vernichtete Partitur wieder da iſt, wieder exiſtiert? Wie hat man meine Oper, das für ewig verlorene ee wieder zu neuem Leben er⸗ weckt?“ Da ſchlang Lore ihre Arme ſanft um ſeinen Nak⸗ ken, zog ſeinen Kopf zu ſich herab und ſagte:„Gehe nun heim, Liebſter, zu Deinem Bruder. Albrecht er⸗ wartet Dich. Er wird Dir das Rätſel löſen. Und wenn Du alles von ihm erfahren, dann denke an unſer großes Glück und— ſei barmherzig!“ Innig küßte ſie ihn auf die Lippen, löſte ſich ſchnell aus ſei⸗ nen Armen, und noch ehe er etwas erwidern konnte, war ſie hinter der Haustür verſchwunden. Wie ein Trunkener legte Joachim die kurze Strecke nach der Villa in der Königinſtraße zurück. Schon beim Eintritt in den Vorgarten ſah er in Al⸗ brechts Arbeitszimmer noch eine einſame Lampe ſchimmern. Und beim Betreten des Hauſes ſagte der öffnende Diener zu ihm:„Der Herr Doktor iſt noch auf und läßt Sie bitten, Herr Sendow, noch einmal in ſein Zimmer zu kommen.“ Ein leiſes Klopfen ließ Albrecht aus tiefem Nach⸗ denken emporſchrecken. Und als er aufſchaute, trat Joachim über die Schwelle. Da hob der Kranke dem Bruder ſeine Arme entgegen:„Oh, Joachim, daß ich dieſes Glück unverdient erleben durfte! Komm, reiche mir noch einmal Deine Hände!“ Joachim war auf ihn zugeeilt und hatte ſich zu ihm niedergebeugt. Da bemerkte er eine erſchreckende Bläſſe auf Albrechts Geſicht und legte die Arme um deſſen Schultern. „Was iſt Dir, Albrecht, fühlſt Du Dich kränker? War es doch zu viel für Dich?“ Aber ohne auf dieſe Fragen zu antworten, zog Albrecht ſeinen Bruder in leidenſchaftlichem Schmerz an ſeine Bruſt:„Ja, ach ja! Umarme mich umarme mich noch einmal, ehe Du mich von Dir ſtößt, ehe Du 2 daß Dein Bruder ein Elender, ein Schurke Und unter unſäglichen Qualen berichtete er nun dem Bruder mit bebenden Lippen ſeine Schuld, (Schluß folgt.) 4. Seite/ Nummer 316 eee eee eee Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1932 Forderungen des bad. Tabakbaues Vergrößerung der Anbaufläche— Schutz des deutſchen Tabakbaues durch Verarbeitungszwang für Inlandstabak und Kontingentierung der Einfuhr * Schwetzingen, 11. Juli. Im Hotel Falken in Schwetzingen fand am Sonn⸗ tag nachmittag die Jahresverſammlung des Landes⸗ verbandes badiſcher Tabakbauvereine ſtatt, an der etwa 700 Pflanzer teilnahmen. Nach den einleiten⸗ den Begrüßungsworten des Vorſitzenden Mayer⸗ Großſachſen, der auf die Abſatzſchwierigkeiten des Tabakbaues infolge der Wirtſchaftskriſe und des un⸗ genügenden Zollſchutzes hinwies, ſprach der Präſident der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, Graf Douglas, der beſonders die großen Entwicklungs möglichkeiten des deutſchen Tabakbaues betonte. Die Einfuhr be⸗ trug im letzten Jahr noch 250 Millionen Mark! Miniſterialrat Dr. Klotz erklärte, daß ſich die badiſche Regierung über die große Bedeutung der landwirtſchaftlichen Veredelungswirtſchaft klar ſei und nichts unterlaſſen werde, die Landwirtſchaft zu fördern. Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meisner ſprach namens des deutſchen Tabakbauverbandes und forderte Vergrößerung der Anbaufläche in Verbin⸗ dung mit einer geregelten Abſatzorganiſation durch Einführung des Verwendungszwanges für inländi⸗ ſchen Tabak. Dr. Böning ⸗ München hielt einen Fachvortrag über die Bekämpfung der Wildfeuerkrankheit. Aus dem Jahresbericht, den g Landwirtſchaftsrat Engelhardt erſtattete, iſt zu entnehmen, daß der Landesverband badiſcher Tabakbauvereine ſich glänzend entwickelt hat und im letzten Jahre 163 Vereine mit 6193 Mit⸗ gliedern umfaßte. Der von den Verbandsver⸗ einen gebaute Tabak betrug 75 189 Zentner, der Verkaufswert 4,5 Millionen Mark. Im letzten Geſchäftsjahr fanden 5 Verkaufsſitzungen ſtatt: eine Grumpeneinſchreibung in Karlsruhe und je zwei Sandblatt⸗ und Hauptguteinſchreibungen in Schwetzingen und Offenburg. Die Preisbildung war, beſonders nach der Offenburger Verkaufsſitzung, in⸗ folge Bildung eines Einkaufsringes der Tabakindu⸗ ſtriellen und anderer Einflüſſe, wenig günſtig. In⸗ folge der Deviſenverknappung haben die Preiſe für Inlandstabak in letzter Zeit wieder angezogen. Die Schlußfolgerungen des Redners ſind in der ſpäteren Entſchließung zuſammengefe Den Kaſſenbericht erſtattete Meier⸗Büchenau. Der Etat des Landesverbandes balanziert in Ein⸗ nahme und Ausgabe mit rund 21700 /. Ein ſtatt⸗ licher Betrag konnte wieder dem Rücklagefond zuge⸗ führt werden. Der erſte Vorſitzende Mayer(Groß⸗ ſachſen) und der zweite Vorſitzende Köbele(Rings⸗ heim) wurden einſtimmig wiedergewählt. Von den Entſchließungen iſt erwähnenswert, daß zu den künftigen Verkaufsſitzungen außer den betei⸗ ligten Pflanzern, den Mitgliedern der Landwirt⸗ ſchaftskammer und des deutſchen Tabakbauverbandes nur noch eingeladene Firmenvertreter zugelaſſen werden; Makler werden nicht mehr zugelaſſen. Nach der Erledigung des geſchäftlichen Teiles verteilte der Präſident der Landwirtſchaftskammer, Graf Douglas, an die Ausſteller auf der DeG.⸗Ausſtellung in Mann⸗ heim die Preiſe. Die Forderungen des badiſchen Tabakbaues wurden in der folgenden, mit großen Beifall einſtimmig angenommenen Entſchlie⸗ ßung niedergelegt, die der Reichsregierung zuge⸗ ſendet wird. „Der alteingeſeſſene organiſierte Tahakbau in Baden iſt ſehr wohl in der Lage, künftighin eine größere Fläche ohne Schädigung der notwen⸗ digen Selbſtverſorgung unſerer Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu bebauen, aber nur unter der Vorausſetzung, daß ſeitens der Reichsregierung beſtimmte Maßnahmen zur Sicherung des Abſatzes der inländiſchen Tabakernte erlaſſen werden. Als ſolche Maßnahmen müſſen angeſprochen werden: der Verarbeitungszwang für Inlandstabak in allen Fertigfabrikaten, wie Zigarren, Zigaretten und alle Arten von Rauch⸗ tabaken, oder eine ſcharf überwachte Kontingen⸗ tierung der Deviſenzuteilung, oder die Kontingen⸗ tierung der Einfuhr von ausländiſchen Rohtaba⸗ ken. Als beſte Unterſtützungsmaßnahme muß der Verwendungszwang für inländiſchen Tabak angeſprochen werden. Nur unter der 2 Vorausſage für Dienstag, 12. Jul Schwül und gewitterig Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags S—— See ufk⸗ 8 82 Wind öh. Ari S d Weite „ n n 8 8 Nicht. Stete Werthelm 1811. 188 15 leicht heiter Königsſtunl] 5837594 16 24 11 0 ſchwach heiter Karlsruhe 120 759,7 20 209 11 ONO eich helter Bad. ⸗Bad 213 759,4 19 27 1 80 leicht eiter Villingen 712 760,2 16 21 15].]W leicht'ebel ad Bürrh. 7011— 16 21 15 NO leicht bedeckt! k. Blaſten 7800— 17 21 150 leicht bedeckt Dadenwell. 422 759,8 18 25 T NW eta bedeckt Feldbg. Hof 1275 636.9 12 13 11 0 mäßig Regen Ein hoher Druck, der vom Azorenhoch aus⸗ gehend, ſich weit nach Nordoſt erſtreckte, brachte im Laufe des Samstags in Nord⸗ und Mittelbaden Auf⸗ heiterungen, während es im Süden des Landes unter dem Einfluß oberitalieniſcher Störungen noch immer bewölkt blieb und ſogar zu zeitweiſen Nie⸗ derſchlägen kam. Heute morgen iſt der hohe Druck nach Süd⸗ ſchweden gezogen. Ein flaches Tiefdruckgebiet folgt ihm und liegt über Frankreich. Für uns wird die von der Störung mitgeführte feuchtere Luft Vorausſetzung geſetzlicher Sicherungsmaßnahmen für den Abſatz des deutſchen Tabaks iſt der Lan⸗ desverband badiſcher Tabakbauvereine bereit, einer Vergrößerung der Anbaufläche für 1933 zu⸗ zuſtimmen, beſonders dann noch, wenn die Erzeu⸗ gung von Qualitätstabaken bei der Flächenver⸗ größerung beſonders berückſichtigt wird.“ Freiwillig in den Tos * Heidelberg, 11. Juli. Der in den öder Jahren ſtehende Oberkellner Karl Ludwig Wilhelm, der bereits 24 Jahre im Hotel„Zum Ritter“ in Heidel⸗ berg tätig war, hat durch Einatmen von Leucht⸗ gas ſeinem Leben ein Ende gemacht. Als Grund zur Tat nimmt man wirtſchaftliche Schwierigkeiten an. Zuchthaus wegen Meineids * Karlsruhe, 11. Juli. Wegen Meineids verur⸗ teilte das Schwurgericht den Kaufmann David Iſrael Goldberg aus Pforzheim zu 1 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte hatte, als er vor dem Amtsgericht Pforz⸗ heim den Offenbarungseid leiſtete, in ſeinem Ver⸗ mögensverzeichnis eine Forderung von rund 1300 1 absichtlich verſchwiegen. Beim Baden ertrunken * Ottenau(Amt Raſtatt), 11. Juli. Beim Baden ertrank der 24jährige Schloſſer Karl Kraft. Der junge Burſche verſank oberhalb des Sägewerkſtau⸗ wehrs plötzlich in den Fluten. Seine mitbadenden Kameraden nahmen ſofort die Suche auf und es ge⸗ lang dem annähernd gleichaltrigen Karl Schnaible auch, den Geſunkenen zu finden. Der raſch herbei⸗ gerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſt⸗ ſtellen, der durch einen Herzſchlag eingetreten war. Der Ertrunkene hatte nach langer Arbeits⸗ loſigkeit am Morgen des Unglückstages erſtmals wieder Beſchäftigung bei den Daimler⸗Benz⸗Werken gefunden. Beim Rangieren totgefahren * Weil a. Rh., 11. Juli. Auf dem Bahnhof Weil wurde der 30 Jahre alte Bahnarbeiter Dürr⸗ meier von Haltingen von einer Rangierabteilung erfaßt, überfahren und auf der Stelle getötet. Das Unglück war zunächſt nicht bemerkt worden. Später fand man die gräßlich verſtümmelte Leiche. * * Mühlhauſen(Amt Wiesloch), 11. Juli. Der 7jährige Robert Herrmann hatte ſich durch einen Sturz vor längerer Zeit ein ſchweres Leiden zu⸗ gezogen, das die Verbringung ins Heidelberger Krankenhaus notwendig machte. Dort iſt der Junge, der bereits ſiebenmal operiert worden war, nunmehr geſtorhen. * Unterſchüpf, 11. Juli. Am Donnerstag wurde von Bürgermeiſter Weigand hier der erſte Grünkern hergeſtellt. Durch das naßkalte Wetter wurde die Reife ſehr verzögert. Der Beginn der Grünkernernte wurde deshalb um etwa 14 Tage ver⸗ ſchoben. Letztes Jahr wurde bereits am 29. Juni neuer Grünkern zum Verkauf gebracht. Grünkern alter Ernte iſt reſtlos aufgebraucht. Es iſt mit einem mittleren Ertrag zu rechnen. Der Preis wird nicht unter dem des vorigen Jahres liegen. Motorradfahrer fahren in eine Radfahrergruppe * Landau, 11. Juli. In eine auf das SA⸗Trefſen. in Neuſtadt mit Fahrrädern fahrende Jugendgruppe der Nationalſozialiſten fuhren auf der Staatsſtraße zwiſchen Impflingen⸗Landau zwei Motorräder, von denen das eine die Radfahrergruppe überholen wollte und dabei auf ein entgegenkommendes Motor⸗ rad, das in umgekehrter Richtung kam und deſſen Sicht durch die Radfahrer verdeckt war, auffuhr. Beide Motorräder fuhren innerhalb der Radfahrer⸗ gruppe derart zuſammen, daß beide Räder zer⸗ trümmert wurden. Bei dem Unglück fand der Lenker des überholenden Motorrades, der Kaufmann Diſchler aus Dreihof, ſofort den Dod. Er hatte einen Schädelbruch eine ſchwere Verletzung durch eine eindringende Lenkſtange erlitten. Sein Soziusfahrer Kern aus Impflingen wurde am Arm ſchwer verletzt, während der entgegenkommende Fahrer, Kunſtmaler Barth aus Bad Dürk⸗ heim ſchwere Kopfwunden und Quetſchungen erlitt. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus gebracht. PFPPTCTTTTTTTbTbTbT'TbTbbb' Zunahme der Gewittertätigkeit im Ge⸗ folge haben. Reiſewelter in Deutſchland Alpen: 16—18 Grad, wolkig. Geſtern: zeitweiſe regneriſch. Rhein⸗ und Weſergebiet; 19—23 Grad, hei⸗ ter. Geſtern: heiß und heiter. Harz und Thüringerwald: 1822 Grad, heiter. Geſtern: heiß und meiſt heiter. Nordſee: 1820 Grad, zeitweiſe heiter. Geſtern: warm und meiſt heiter. Oſtſee: 19-21 Grad, heiter. meiſt heiter. Augwetter in Deutſchland Im ganzen Reich herrſcht wolkenarmes Wetter und gute Sicht, mit Ausnahme des Alpenvorlandes, wo bei niedriger Bewölkung ſtrichweiſe Sprühregen niedergehen. Die Höhenwinde kommen durchaus aus Oſt mit Geſchwindigkeiten, die 10 Meterſekunden nicht überſchreiten. warm, Geſtern: warm und Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Mbein⸗ Pegel 6. 7. 8. 1 Wecar-⸗Begel] J. f 8 9. II gaſeil 1,7.64.805790 Fah dee 745,585 2 90.55 Maunhelm.50.85.33.70 eh!..813,75.758,95 4,80 Jagſtfeld: 241,104.87 1,06 Maxau 989% 454 0 Heilbronn.81.301841 Mannheim. 2,88 4/443 30.800] Plochingen.37 0,40 We aub 76 70 9039,15 ö Köln 2,848.03.00.84..78 Waſſertemperaturen(8 Uhr morgens): Rhein bei Mannheim 19 Grad Bodenſee bei Konſtanz 13 Rhein bei Karlsruhe 473 Rappenwörth(Badebecken] 19„ mit dem 75 N n 8 52. Emſer Regatta Heiß brütend lag die Sonne am zweiten Tag der 52. Emſer Ruder⸗Regatta über dem Lahntal. Ausgezeich⸗ neter Sport der Vereine des Rheins, des Lahntals und beſonders Weſtdeutſchlands paßten ſich der ausgezeichnet geleiteten und durchgeführten Veranſtaltung an und führ⸗ ten dieſe zu einem beſriebigenden Ende. Die ſtarke Mannſchaft der RG Benrath erfocht im B⸗Vierer nach heißem Kampf einen wohlverdienten Sieg. Im Zweiten Vierer gelang es der Junior⸗Mannſchaft des RV Bad Ems in ſchneidig durchgeführtem Bord⸗ an⸗Bord⸗Rennen, ihre Gegner niederzuringen, während ſie im Zweiten Achter ehrenvoll gegen die Koblenzer Rhena⸗ nen unterlagen. Gebrüder Arenz vom Wſpty Godesberg zeigten im Doppelzweier vollkommenes Rudern und ſiegten über ihre Klubkameraden, da Gießen zurückgezogen hatte. Die Junioren des Kölner RW 77 wiederholten ihre Leiſtung von Limburg und ſiegten im Junior⸗ Achter ſicher, während ſie ſich im Vierer gegen Wetzlarer Rͤlub infolge Fehlzugs nicht durchſetzen konnten. Dieſe Niederlage wurde jedoch durch den Sieg im Dritten Achter wieder gutgemacht. Einen ſehr ſchönen Erfolg zeitigte der zähe Kampf im Jungmannvpierer zwiſchen Mainzer Ver⸗ einen und Bonner Geſ. für letztere. Im Katiſer⸗Vierer gab es inſofern eine Ueber⸗ raſchung, als der Mainzer Verein durch mächtig angeſetzten Endſpurt knapp vor Offenbacher Verein ge⸗ wann, während der Favorit Mainz⸗Kaſteler Geſ. bei 1200 Meter das Rennen aufgab. Auch die Jungmannen des Mainzer RV verſtanden ſich im Achter gut zu ſchlagen. Sie ſiegten mit halber Länge über Benrath. ten Achter legte Rhenania Koblenz ſchöne Zu⸗ ſammenarbeit an den Tag und gewann mit ſeinem Siege den Rheinlandpreis endgültig. Wie am Vortage gewann Mainz⸗Kaſteler RG ein wunderbarer ſauberer Form den Erſten Achter. Die Ergebniſſe -Vierer. Preis von der Bäderlei. 1. RG Ben ra t h, Düſſeldorf⸗Benrath 700,2; 2. RG Lahnſtein 7212; 3. RV Koſtheim⸗Guſtavsburg:16. Aus dem durchweg geſchloſſenen Rennen geht Benrath durch Endſpurt mit Vorſprung von einer Länge als Sieger hervor. Zweiter Vierer. Paul Storck⸗Preis: 1. RV Bad Ems:06; 2. Wetzlarer Rokl 709,4; 3. Frankfurter RG Germania:25. Heißer Kampf zwiſchen Wetzlar und Bad Ems, in den Germania nicht einzugreifen vermag, aus welchem in ſchneidigem Endſpurt Ems hervorgeht. Doppelzweier o. St.: 1. Wſpt. Godesberg(Ge⸗ bribder Aren z):25,4; 2. Wſpty. Godesberg(Engels, Hemmerling) 7586.3. Ueberlegen gewonnen. Junior⸗Achter: 1. Kölner RW 77:31,2; 2. Ak. Rl Rhenus Bonn:40,2; 3. Neuwieder RS bei 400 Meter auf⸗ gegeben. Mit anderthalb Längen ſicher gewonnen. Jungmann⸗Vierer. Oscar Cordes⸗Preis: 1. Bonner R G 700,4; 2. Mainzer RV 705,6; 3. RV Bayer⸗Lever⸗ kuſen 706,4. Nach zähem Kampf mit Dreiptiertellänge herausgerudert. Kurzſtrecken⸗Vierer. Ueber 700 Meter: 1. Limburger RKI 2256; 2. RV Bad Ems:50,2; 3. Limburger RG 259,4. Kurzſtrecken⸗Innior⸗Vierer. Ueber 700 Meter: 1. Neu wieder RG 251,6; 2. RGem Univerſität Bonn 2259; 3. RW Bad Ems gibt bei 300 Meter auf. Erſter Vierer. Kaiſer⸗Preis: 1. Mainzer RW 700.8; 2. Offenbacher RV 701,2; 3. Mainz⸗Kaſteler RG bei 1200 Meter aufgegeben. Ueber die erſte Hälfte der Bahn geht es in geſchloſſenem Rennen mit wechſelnder Führung. Hier fällt Kaſtel etwas zurück und gibt bei 1200 Meter auf. Zwiſchen Mainzer Verein und Offenbach erbitterter Bord an Borökampf, den Mainz mit halber Länge im Ziel für ſich entſcheidet. 25 Zweiter Achter. Rheinland⸗Preis: 1. Rl Rhe nani a Koblenz 6729; 2. RV Bad Ems:32. Mit Dreiviertel⸗ länge herausgerudert; der Preis geht endgültig in den Be⸗ ſitz von Koblenz über. Erſter Einer. Hindenburg⸗Pokal: 1. Edugrd Paul⸗ Frankfurter RG Sachſenhauſen:39; 2. Leo Arenz⸗Wſptv. Godesberg 750,8. Sicher gewonnen. Leichtgewichts⸗Vierer. Preis von der Lahn. 1. R G Remagen 719,8: 2. Kölner Rl u:27,4. Nach ſchönem Endſpurt ſicher mit zwei Längen gewonnen. Junior⸗Vierer: 1. Wetzlarer RC:10,8; 2. Kölner RV 77 bei 1800 Meter infolge Fehlzugs aufgegeben. Jungmann⸗Achter, Freiherr v. Stein⸗Preis: 1. Main⸗ zer RW:24,83; 2. Rc Benrath:27,1; 3. Kölner Klub für Waſſerſport:48,4. Nach hartem Rennen mit halber Länge gewonnen. Dritter Vierer, Preis der Stadt Bad Ems: 1. Weil⸗ burger RW 7110; 2. Kölner Reb 77:22; g. RG Lahnſtein bei 500 Meter aufgegeben. ö Ermunterungs⸗Vierer, Preis vom Malberg: 1. Frank⸗ furter RG Sachſen haufen 7126; 2. Limburger RG bei 1000 Meter wegen Behinderung ausgeſchloſſen. Dritter Achter, Preis vom Rhein: 1. Kölner RV 77 :88; 2. Akad. RE Rhenus Bonn:45; 3. RV Bad Ems aufgegeben. Mit anderthalb Längen gewonnen. Erſter Achter, Preis des Deuiſchen Ruderverbandes: 1. Mainz⸗Kaſteler RG:21; 2. Kölner Klub für Waf⸗ ſerſport:25; 3. Mainzer RV 6233. Geſchloſſenes Rennen unter Führung von Kaſtel, das durch einen Endſpurt über die letzten 300 Meter eine Länge herausrudert. Das Vlaue Band ber Alſter Der zweite Tag der Hamburger Ruder⸗Regatta auf der Alſter war von beſtem Wetter begünſtigt. Faſt meinte es die Sonne zu gut mit ihren unbarmherzig öbreunenden Strahlen. Eingeleitet wurden die Rennen des Sonntags unior⸗Einer, den der talentierte Dres⸗ dener u ſtav Schäfer nach überlegen geführtem Rennen vor Horn(Hanſa⸗Hamburg) und Stieda(Ruser⸗ Elub am Wannſee) ſicher gewann. Zum Kampf um den Senats⸗ Achter ſtörtete der Berliner Ruder⸗Club am Wannſee, während Favorite⸗Hammonio die Hamburger arben vertrat. Nach flottem Rennen ſiegte der Berliner Ruder⸗Club in:54, vor Ruder⸗Club am Wannſee 7102 und Favoirte⸗Hammonia:04. Im Junior ⸗ Vierer konnte Roforeningen Koik⸗ Kopenhagen den zweiten Platz hinter ch Wiking⸗Berlin belegen, während der Danske Studenters Roklub⸗Kopenhagen im Doppelzweier ohne Steuermann es nur auf den dritten Platz brachte. Das zweitwichtigſte Rennen des Ta⸗ ges, der Vierer ohne, mußte abgebrochen werden, da der Berliner Ruder⸗Club und Ruder⸗Club Alemannia⸗ Hamburg 300 Meter vor dem Ziel kolltdſerten. Der vom Berliner Ruder⸗Club gegen die nochmalige Anſetzung des Rennens eingelegte Proteſt wurde vom Schiedsrichter obgelehnt. Darauf erklärte der Berliner Ruder⸗Club nicht antreten zu wollen, und der Sieg wurde Alemannia⸗Hamburg zugeſprochen. Bullus fährt Rekord Dritter Meiſterſchaftslauf der Motorräder Der am Sonntgg im Grillenburgerwalde bei Dresden abgehaltene Meiſterſchaftslauf der Deutſchen Motor radmeſſterſchaft hatte mit ſeiner glanz⸗ vollen Beſetzung über 90000 Zuſchauer angelockt. Für die Rennen der Meiſterſchaftsläufe der Seitenwagen⸗ und Ausweisfahrer hatten insgeſamt 126 Teilnehmer gemeldet, von denen 100 am Start erſchtenen. In allen Klaſſen gab es ſpannende Kämpfe, Bul lus guf NSU fuhr die Beſtzeit des Tages von 1 43:08,4(115,8 Stokm.) und mit Siegerleiſtung einen neuen deutſchen Relord. 4 Leider ereignete ſich auch ein tödlicher Unfall, dem der Beifahrer Stemens des Seitenwagenfahrers Elßmann⸗Bitterſeld zum Opfer ftel. Letzterer wollte Weyres⸗Agchen überholen, geriet ins Schleudern und der Beifahrer flog in hohem Bogen gegen einen Baum. Mit einem ſchweren Schädelbruch mußte er bold darauf ſein Leben laſſen, während der Fahrer ſelbſt mit einem kompli⸗ zierten Oberſchenkelbruch davonkam. Weitere Stürze von Geiß⸗Pforzheim, Thevis⸗Berlin und Buhl⸗Dresden verlie⸗ zen alücklicherweiſe glimpflich. Die Meiſterſchaftsfahrer hakten eine 14,3 Km. 718 lange Dreieckſtrecke 14 mal über insgeſamt 203 Km. zu durch⸗ Im Zwei⸗ ſchon etwas an fahren. In der Kloſſe bis 1000 com lieferten ſich his zur 10. Runde Rüttgen und Soentus einen erbitterten Kampf. In der nächſten Runde übernahm Soenius die Führung, während Rüttgen aufgeben mußte. Hinter Soe⸗ nius belegten Röſe⸗Düſſeldorf, Kratzſch⸗Oberohmen und Beuvain⸗Godesberg die nächſten Plätze. Soentius ſiegte in der Zeit von 1146:05,4 mit einem Stundendurchſchnitt von 114,8, womit er die zweitbeſte Zeit nach dem Engländer Bullus erreichte. In der 500 eem⸗Klaſſe log Bul lu 5 auf NSu von Anfang an in Führung, den Bauhofer⸗München auf D W, der ihm ſtändig hart auf den Ferſen war, nicht erreichen konnte. 5 Am ſpannendſten verlief das Rennen der 850 ce m⸗ Klaſſe. Der Nürnberger Ley hielt die Führung biz zur 10 Runde, mußte ſie dann vorübergehend an Loof⸗ Godesberg abgeben, der erſt in der letzten Runde von Ley wieder erreicht wurde, der einen ſicheren Sieg davontrug In dieſem Rennen gab es zahlreiche Unfälle. So mußte auch Schneider⸗Düſſeldorf in der 6. Runde aufgeben. Das eiche Los ereilte eine Runde vorher Winkler⸗München, Frentzen⸗Bonn und Richter⸗Leipzig. f In der kleinen Klaſſe bis 50 cem führte Geiß. Pforzheim unangefochten bis zur 5. Runde, mußte aber dann wegen Sturz ausſcheiden und Kohlfink Bietig⸗ heim die Führung überlaſſen, der einen ſicheren Sieg vor Müller⸗Tſchopau und Kahrmann⸗Fulda herausfuhr. In der Seiten wagenklaſſe bis 600 cem ſiegte der Düſſeldorfer Schneider, der für die 58 Km. lange Strecke 36,12,4 benötigte und einen Durchſchnitt von 90,1 Km. erzielte. Das Rennen der großen Klaſſe bis 1000 cem holte ſich Weyres⸗Aachen in 36,37,4(95 Stöoͤkm.). Franzöſiſche Radrundfahrt Leducg gewinnt die dritte Etappe.— Deutſchland in der Länderwertung wieder auf dem zweiten Platz Die„Tour de France“ wurde am Samstag mit der dritten und bisher längſten Etappe ſortgeſetzt. Morgenz um 3 Uhr machten ſich die noch im Rennen liegenden 78 Fahrer von Nantes aus auf den Weg nach dem 387 Km. weit entfernten Etappenziel Bordeaux. Die Fahrer⸗ hatten den Ruhetag in Nantes gut verbracht, dennoch zeig⸗ ten ſie auf dem erſten Teil der Strecke wenig Tatenluſt. Das Feld blieb geſchloſſen beiſammen, nur ſelten kam das Tempo über 80 Kilometer. Teilnehmer, die durch Defekte zurückftelen, konnten meiſt wieder auſſchließen. Erſt auf den letzten 50 Kilometern fielen etwa 25 Fahrer ab, meiſt durch Defekte, die durch die große Hitze und durch die ſchlechte Beſchaffenheit mancher Wege und Straßen ver⸗ urſacht wurden. Unter den Defekten hatten beſonders die deutſchen„Aſſe“ ſehr zu leiden. So befanden ſich zum Schluß u. a. Stöpel, Sieronſki, Bulla und Altenburger nicht in der Spitzengruppe, die in einer Stärke von 52 Fahrern nach 12:54.33 Std. das Ziel Bordeaux erreichte, Hier ſiegte im Enoͤſpurt der Franzoſe Leöucg vor dem Ita⸗ liener di Pacco, dem Belgier Bonduel und dem Erſten der Touriſten, dem Spanier Corenz. Da nach dem neuen Re⸗ glement die ͤͤrei Erſten einer jeden Etappe auch dann, wenn ſte mit einer größeren Gruppe ankommen, vier, bzw. zwei, bzw. eine Minute Vergütung erhalten, ſo errang Leducg durch dieſen Etappenſieg die Führung in der Ge⸗ ſamtwertung. Der Deutſche Stöpel, der auf dieſer Etappe das gelbe Trikot des Führenden getragen hatte, hält jedoch hinter Ledueg den zweiten Platz. Die Ergebniſſe: Dritte Etappe. Nautes⸗Bordeaux(387 Km.]: 1. Led uceg 12:54,93 Sto; 2. di Pacco; 3. Bonduel; 4. Cornez(1. Tou⸗ riſt), alle dichtauf. Auf den 5. Platz kamen mit der gleichen Zeit weitere 49 Fahrer, darunter die Deutſchen Thier⸗ bach, Riſch, Geyer, H. Müller— 54. Stbpel 12:55,18 Std.; 55. Kutzſchbach 12:55,46 Std.; 56 Schee⸗ pers; 57. Altenburger 12:57,12 Std.; 62. Oel⸗ boeter 12:58.04 Std.; 65. Bulla 12:58,34 Std.; 72. Sieronſki 13:05,45 Std.; 73. Um ben hauer 4809,28. Geſamtwertung: 1. Leducg⸗Frankreich 28:51,33 Std.; 2. Sköpel⸗Deutſchland 8533,18 St.; 3. Bondnel⸗ Belgien:53,33 Std.; 4. Lemaire⸗Belgien 28:5434 Std.; 5. Thierbach, Riſch(beide Deutſchland); Moineau⸗ Frankreich 28:56,33 Sto.; 14. Geyer:00,33 Stö.; 22. H. Müller 06.12 Sto. 43. Kutzſchbach 29:07, 5 Std.; 44. Oelböter 29:09,43 Sto. 43. Altenburger:08,51 Std.; 49. Sieronſki 2912,26 Std.; 50. Bulla 29:12,55 Std.; 76. Umbenhauer 29:58,83 Sto. Länderwertung: 1. Belgien 86:46,04 Sto.; 2. Deutft land 86:46,07 Std.: 3. Frankreich 86:48,36 Std.; 4. Schweiz 87:46,29 Std.; 5. Italien 8716,36 Std. i Am Sonntag gibt es in Bordeaux einen weiteren Ruhetag. Am Montag wird dann die Fahrt mit der vierten Etappe fortgeſetzt. Das Gauturnfeſt in Viernheim Unſerem Bericht von heute früh tragen wir die reſt⸗ lichen Ergebniſſe nach: Vereinsriegenturnen: Stärkeklaſſe 1:(Turner) T Jahn Neckarau vorzügl., 44 Teiln., 76 Punkte; TV Mannheim 46 vorzügl., 140 Teiln., 72 Punkte; TB Secken⸗ heim vorzüglich, 61 Teiln., 73 Punkte; TV Viernheim gut. 58 Teiln., 70 Punkte. Stärkeklaſſe 22 TV Bad. Feudenheim vorzügl., 37 Teiln., 77 Punkte; Tos Schwetzingen vorzügl., 42 Teiln., 76 Punkte; TV Sand⸗ hofen vorzügl., 34 Teiln., 72 Punkte. Stärkeklaſſe 3: T V Waldhof vorzügl. 92 Teiln., 75 Punkte; Tg Rheinau vorzügl., 24 Teiln., 73 Punkte; Tb Hockenheim at 22 Teiln., 72 Punkte; Germania Mannheim gut, 20 Teiln., 71 Punkte; TW Friedrichsfeld gut, 32 Teiln., 70 Punkte Tg. Ketſch gut, 26 Teiln. 69 Punkte; TV Hockenheim gut, 24 Teiln.,. F 2 Rei Wa 0 vortzügl., 9 Teiln., 74 Punkte; Ta ertal vorzügl., Teiln. 72 Punkte; Tg. Oftersheim aut, 17 Teiln., 88 10 T Altlußheim gut, 9 Teiln., 68 Punkte; TV Neulußheim . 64 Punkte; TV Kirrlach gut, 10 Teiln., 60 Punkte. f Vereinsriegenturnen der Turnerinnen: Stärkeklaſſe 1: TW 46 Mannheim vorzügl., 84 Teiln., 79 Punkte; TV Jahn Neckarau vorzügl., 33 Teiln., 76 Punkte. Stärkeklaſſe 3: TV 77 Waldhof vorzügl. 15 Teiln., 75 Punkte; Tg Rheinau vorzügl., 20 Teiln., 74 Punkte; TV Seckenheim vorgügl. 17 Teiln. 73 Punkte Tg Käfertal gut, 19 Teiln., 70 ukte. Stärkeklaſſe 11 T B64 Schwetzingen vor⸗ zügl., 14 Teiln., 76 Punkte; TW 87 Sandhofen vorzügl., 14 Teiln., 76 Punkte; Th Germanig Mannheim vorzügl,, 14 Teiln., 74 Punkte; TV 9g Viernheim vorzügl., 14 Teiln. 74 Punkte; Tg Ketſch vorzügl., 12 Teiln. 73 Punkte;* Badenia Feudenheim gut, 8 Teiln. 70 Punkte; TW Altluß⸗ heim gut, 10 Teiln., 70 Punkte; TV Friedrichsfeld gut, 8 Teiln., 68 Punkte. eee Kreß nicht mehr bei Rotweiß Der internationale Torhüter Willi Kreß hat ſeinen ſchon längſt beabſichtigten Austritt bei SC. Rotweiß jetzt nun endgültig vollzogen. Wohin Kreß gehen wird, iſt zur Zeit noch unbekannt. Man vermutet, daß Kreß einem Klub in Dresden oder Berlin beitreten wird. Bei einem anderen Frankfurter Klub als Rotweiß dürfte Kreß nicht bleiben, da dieſe Vereine wohl kaum durch eine Uebernahme von Kreß das gute Einvernehmen mit dem Sc Rotweiß be⸗ einträchtigen wollen. a Chefredakteur: H. A. Meißner(i. Urlaub) Verantwortlich für Politik: Pr. Walter Reinharbt⸗ Handel: Kurt Ehmer- Feuilleton: Dr. Stefan Kay ſer⸗ Kommunalpolitik u. Lolgles: t. V. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes; Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den üßrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakoß Faude, e in Mannheim— Herausgeber, Drucker und erleger; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m.., Mannheim F 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr—Rückſendung nur bei Rückporte —— f Geſchäftliche Mitteilungen * Wollen Sie einmal begeiſterte Hausfrauen ſehen? Dann leuken Sie am beſten noch heute Ihre Schritte zum Warenhaus Wronker, wo z. Zt. praktiſche Woſchvorführun⸗ gen ſtattfinden. Die dieſe Vorführungen beſuchenden Haus⸗ frauen haben allerdings Grund zur Begeiſterung: So ein⸗ ſach bat man ſich nämlich das Waſchen farbiger kunſtfetdener und wollener Wäſcheſtücke gar nicht vargeſtellt. Ja, es iſt dem Sprichwort:„Waſchmittel gibt es reilich viel, allein es gibt nur ein Porſil!“ Wer noch nicht da war, hat wirklich etwas verfäumt! ſchen teil if 1 tenun bronn ſch la Mey ten in W. Ei! die o. in de durch Reiche Auski Grun Stim! Alle hältni hatte, Idun geneh b HA MHontag, II. Juli 1932 DELS- D WII der Neuen Mannheimer Zeitung TScHAFTS-ZETTUN G Abend-Ausgabe Nr. 316 Devisenpolifik der Reichsbank Unberechfigie ausländische Krifik Berlin, 11. Juli.(Eig. Dr.) Im Ausland erheben ſich neuerdings Stimmen, die die Reichsbank einer die aus länbiſchen Gläubiger ſchäd genden De⸗ piſen p»litik bezichtigen. Es wird behauptet, daß die Reichsbank den Rückkauf von Dollarbonds, die beko ich zur Zeit im Ausland außerordentlich niedrig notieren, dadurch unterſtütze, daß ſie den betreffenden Fir⸗ men Deviſen belaſſe. f 5 Derartige Beſchuldigungen erſcheinen nach unſeren Er⸗ kundigungen durchaus ungere chtfertigt. In großem Ausmaße die jetzigen niedrigen Kurſe ihrer Bonds zum Rückkauf auszunutzen, geſtotte den betreffenden Fir⸗ men ſchon die infolge der Kriſe wenig erfreuliche Geldloge icht. Es kann ſich alſo nur um Einzelfälle handeln und hier hat die Reichsbank nur dann eine Ausnahme gemacht, wenn durch den Rückkauf ein Exportge ſchäft er⸗ möglicht wurde, ſo daß mit dem Rückkauf nicht nur keine Deviſenausfuhr nötig war, ſondern dorüber hinaus noch Deviſen anfielen. Von einer Schädigung der ausländi⸗ ſchen Gläubiger könne alſo keine Rede ſein. Das Gegen⸗ eil iſt dagegen richtig. 9 Bankhaus Max Mayer⸗Heilbronn inſolvent.— Effek⸗ zenunterſchlagungen. Das Bonbhaus Max Mayer in Heil⸗ bronn mußte am Samstag infolge umfangreicher Unter ⸗ ſchlagung en ſeines Inhabers, des Bankiers Walter Meyer, die Zahlungen einſtellen. Bis ſetzt fehlen Effek⸗ ten im Werte von ca. 280 000 I. Walter Mayer iſt flüchtig. Wieder Opposiſion bei Iduna Holding Ein halbes Dutzend Vertagungsanträge brachte die o. GV. der Iduna Holding AG., Berlin am Samstag, in der 17 836 000 4 vertreten waren, davon 15 236 000 durch die Roſſia und 2 582 000„ durch die Kaligewerkſchaft Reichsland. Die Anträge wurden teils mit unzulänglicher Auskunft auf Bilanzbemängelung begründet, teils auf Grund§ 264 HGB. geſtellt und mit 15 236 gegen 2600 Stimmen ſämtlich unter Proteſt abgelehnt. Alle Punkte der Tagesordnung wurden im gleichen Ver⸗ hältnis unter Proteſt genehmigt. Nach ſtundenlanger De⸗ batte, die ſich um die bekannten Geſchäfte zwiſchen der Iduna Holding und den Iduna Betriebsgeſellſchaften drehte, genehmigte die Verſammlung ſchließlich die Sanierung, wonach das AK. in der bekannten Weiſe von 23 auf 2 Mill./ herabgeſetzt wird, ſowie die Regularien, und erteilte Vorſtand und Aufſichtsruat Entlaſtung, alles unter Proteſt. Gs der Lonzawerke Baſel. Die GV der Lonza⸗Elek⸗ krigitäts⸗ und Chemiſche Werke A, auf der 24 Aktionäre mit 122 114 Stimmen anweſend waren, genehmigte die Regularien. Der Verluſt von 2,93 ffr. wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Vorſitzende teilte mit, daß die bereits getroffenen und noch zu treffenden Sparmaß⸗ nahmen zuſammen mit der dem jetzigen Preisſtand an⸗ epaßten Lagerbewertung es ermöglichen würden, daß das nternehmen über die Kriſenzeit hinweggeführt werden 4 Mannheim uneinheitlich Das Reſultat der Lauſanner Konferenz wirkte ſich an der heutigen Börſe uneinheitlich aus. Während Aktien eher zur Schwäche neigten. waren Renten unver⸗ ändert fe ſt. Farben gaben auf 92,50 nach, etwas feſter notierten Waldhof mit 30 v. H. Von Bankaktien waren Rhein. Hypotheken⸗Bank höher geſucht. Am Verſicherungs⸗ markt gelangten nach längerer Pauſe Bad. Aſſekuranz mit 94/ zur Notiz. Von Renten zogen Gold⸗ und Liquida⸗ tions⸗ Pfandbriefe weiter um—2 v. H. an. Feſt lagen ferner Alt⸗ und Neubeſitz des Reiches. Frankfurt matt Im heutigen Vormittagsverkehr wurden die er⸗ höhten Schlußkurſe des Samstags aufgrund der weiteren Befeſtigung der deutſchen Werte an der Newyorker Börſe noch gut behauptet geſprochen, doch bereits an der Vor⸗ börſe machte ſich eine unſichere Stimmung bemerkbar und die Kurſe wurden in der Mehrzahl etwas niedriger taxiert. Bei Beginn des amtlichen Verkehrs herrſchte nahezu Geſchäftsſtille. Die Spekulation übte in anbetracht der kommenden innerpolitiſchen Schwierigkeiten ſtar ke Zurückhaltung, es herrſchte faſt vollkommene Ordreloſigkeit. Am Aktienmarkt überwogen Abſchwächungen von 0,5—1 v.., die weiter feſte Haltung des feſtverzins⸗ lichen Marktes bot keine Anregung, da Glattſtellungen der Spekulation auf die Kurſe drückten. Von Nebenwerten waren Zement Heidelberg gefragt und 171 v. H. höher. Am Rentenmarkt lagen deutſche Anleihen und Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen anfangs—1 v. H. höher, ſpäter bröckelten die Kurſe aber leicht ab. Durch feſte Haltung fielen Reichsbahnvorzugsaktien mit plus 2 v. H. auf. Golde pfandbriefe waren weiter geſucht und bis zu 1½ v H. höher, Liquidationspfandbriefe waren nur wenig verändert. In⸗ folge der außerordentlichen Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe im Verlaufe weiter um 4 v. H. ab. Tages⸗ geld war mit 4% v. H unverändert. Berlin: abbröckelnd Während noch im Vormittags verkehr allge⸗ mein eine recht zuverſichtliche Stimmung feſtzuſtellen war, hauptſächlichſt von der Feſtigkeit der deutſchen Werte an der Newyorker Somstagbörſe beeinflußt, zeigte ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs eine gewiſſe Un⸗ gleichmäßigkeit. Die verſchiedenen Auslaffungen der Poli⸗ tiker aller Richtungen im In⸗ und Auslande am geſtrigen Sonntag zum Ergebnis von Lauſanne verſtimmten doch etwas, zumal Amerika hinſichtlich der Schäldenſtreichung noch unnachgiebig zu bleiben ſcheint. Auch war die Um ⸗ fatztätigkeit im Vergleich zu den Vortragen we⸗ ſentlich geringer, was zum Teil mit der Erſchwe⸗ rung des Auslandsarbitragegeſchäftes zuſammenhängen dürfte. Die Kundſchaft trat heute eher als Abgeber guf und zeigte nicht einmal mehr größeres Intereſſe für feſtwerzinsliche Werte. Auch an dieſem Markt konnten daher die höheren vorbörslichen Taxen ſpäter nicht gehalten werden, zumal bekannt wurde, daß an der heutigen Lon⸗ doner Börſe erſtmalig nach dem Abſchluß in Lauſanne Akſienmärkfe schwächer, Nenfen fesi ſenkung des Reichsbankſotzes, vielleicht ſogar um ein vol⸗ les Prozent, mitſprachen. Nach Privatdiskonten herrſchte wieder ſtorke Frage, Angebot war ſo gut wie nicht vor⸗ handen. Auch im Verlaufe war die Kursentwicklung uneinheitlich und meiſt ſchwächer. Am Kaſſamarkt beteiligte ſich auch heute wieder das Publikum etwas reger am Geſchäft. Die Tendenz war ziemlich allgemein als feſt anzuſprechen, und es ergaben ſich Kursgewinne bis 5 v. H. In einigen Werten trat wieder etwas Materialmangel hervor. In der z we tten Bör⸗ ſenſtunde wurden von der Kuliſſe trotz der ſpäter an⸗ haltenden Feſtigkeit des Rentenmarktes Gewinne mit⸗ genommen. Auch weiterhin wollte man Tauſchoperationen des Auslandes bemerken. Die Ermäßigung des Privatdis⸗ kontes um 1 auf%½ v. H. in der Mitte blieb ziemlich eindruckslos. Berliner Devisen Oiskontsatze: feichsbank 5, Lombard 8, prwat 4¾ v.. Amtlich in Rm. Dis- Parktät 9. Juli 11. Juli lee me. i d e Buenos⸗Aires 1Peſo 782 4 N* 95 Kanada 1 da 5 4,198 3,686 8,692.568 3,6174 Japan.. I1en 6,57 2,092 1,139 1,141 1,139.141 Ralro„ lägypt. Pfd., 20,953 15,45 15,49 15,41 15,45 Türkei. türk. Pfdöb. 18,458.018 2,022 2,018 2,022 London... 1Sterl. 2 20,429 15,06 15,10 15,02 5,06 New York. I Dollar 2½ 4,198.209 4,217 4,209 4,217 Rio de JaneirotMillr.—.502 0,325.327.325.327 ge e e e a oi olland, 100 Gulden.789„ 6„ 42 5200 100 Drachmen 11.45 2,797 ö 2,80 2,797 2,803 Brüſſel 100-50 08 358,87 89,50 58,82 58,47 59,59 Bukaren.. 100 8e 7 26511 2818.524 2818 28824 Ungarn. 100 Peng 5 ß Danzig„100 Gulden 4 81,72 82,20 82,86 82,17 82,83 elſingfors 100 Ffm 6 10.587 6,354 6,868 6,364 6,376 Italien... 100 8ire 5 22,094 21,48 21.52 21,46 21.,50 Jugoſlapien 100 Dinar 7% 81,00 6,698 8,707 6,893 6,707 Kowno„. 100 Litas 0 11355 9785 17 117 8195 Kopenhagen. 100 Kr. 12,50 61. f 5 5 Seſeabon 100 Cds e 4838 f 47% f 7 Dslo„ 100 Kr. 5½ 112,50 74,38 74.52 74.83 74.47 Paris. 100 Fr. 295 1644 18.528 46,565 16.525 19888 Prag.„ 100 Kr. 5 12,438 12,465 12,485 12,465 12.485 Schweiz:. 100 Fr. 2 81.00 8202 682, 81.88, 88788 Sofia.. 100 Lewa 9¼ 3,033 3,057 35.057 8,089 Spanien 100Peſeſen 6½[ 81,00 34.12 34.18 34,07 84,13 Stockholm.. 100 Kr. 4 112,24 77,07 77.23 76.97 77,18 Eſtland.. 100 Cſtm. 5½ 112,50 109,59 109,81 109,59 109,81 Wien 100 Schilling. 8 59,071 51, 52.05 51.95 52.05 Tägliches Geld: 5 v. H. und darüber. Monatsgeld:—8 v. H. O Diskontherabſetzung der Bank von Danzig.(Eig. Dr.] Die Bank von Danzig hat mit Wirkung vom 12. Juli ihren Diskontſatz von 5 auf 4 v. H. und den Lombardſatz von 6 auf 5 v. H. ermäßigt. Pfundſchwäche Zum Wochenbeginn war das Geſchäft an den knternatio⸗ nalen Deviſenmärkten unentwickelt. Das engliſche Pfund war kaum behauptet und eher eine Kleinigkeit leichter mit franzöſiſche Franken wieder etwas höher ſtellen. Die Reichsmark war völlig unverändert mit 15,06 in Lon⸗ don, 604 in Paris, 121,65 in Zürich und 58,82 in Amſter⸗ Mannheimer Grogviehmarki Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4028 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 11. Jult 1982 Ochſen. 132 St.] Kühe 225 St. Kälber 591 St.] Schweine 2450 St a)„ Mk. 33— a) Mk. 25—27 a) Mk. 41 Ml. ).„ 26— dy, 21—23 b)„ 38—42 by,„ 44 48 c 0.„ 27-29 0) 14—16 c)„ 32297 c.„ ).— ch 124 ch 2781 d,„ 44 Bullen 198 St. Hüärſen 303 St. e„ 217 q.„ 2) Mk. 2528 2 Mr. 3430 Schafe. 24 St..„ 8640 b).„ 22 24 d)„ 29—31 a mk. 4*— o„ 18—21 Freſſer.— St. di. 22—80 Arbeitspferde 30 St 93 a) Mk. e Mk.— Das heutige Angebot zum Mannheimer Groß vieh⸗ markt betrug 132 Ochſen, 195 Farren, 225 Kühe, 303 Rin⸗ der, zuſammen 855 Tiere. Trotz dieſes geringen Angebots war das Geſchäft ruhig zu unveränderten Preiſen. Höchſt⸗ notiz für Ochſen 35 Pfg., für Rinder 36 Pfg. bei kleinem Ueberſtand.— Am Kälber markt führte der geringe Auftrieb von nur 595 Tieren zu ſtärkere Nachfrage, ſo daß ein mittelmäßiges Geſchäft zuſtande kam. Der Aufſchlag gegenüber der Vorwoche macht 4 Pfg. aus. Höchſtnotiz 42 Pfg. bei Räumung des Marktes.— Am Schweine⸗ markt lagen 2450 Tiere in den Buchten. Das Geſchäft war mittelmäßig. Fettſchweine waren ſehr gefragt und gegen die Stimmen der Metzger in der Notterungskom⸗ miſſion mußte für dieſe Gattung 1 Pfg. mehr gegenüber der Vorwoche angelegt werden. Höchſtnotiz 44—46 Pfg. bei Räumung des Marktes. 3 4. * Liverpooler Getreidekurſe vom 11. Juli. Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig: (4,97); Okt. 4,10%(4,1076); Dez. 5,0(5,08); Ib.) Liverpool Straights 22— 23; bis 57.— Mitte: ruhig; Juli—(4,976); Okt. (4,106); Dez. 5,0(5,056. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 11. Juli.(Eig. Dr.) Mai 7,05 B 6,85 G; Juli 5,70 B 5,50 G; Auguſt 5,80 B 5,55 G; Sept. 5,80 B 5,00 G; Okt. 6,05 B 5,90 G; Nop. 6,25 B 6,05 G; Dez. 6,45 B 6,0 G; Tendenz feſt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 82,502,557 Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 11. Juli.(Eig. Dr.] Amerik. Univerſol. Stand. Middl.(Schluß! 6,93. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Juli.(Eig. Dre Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Juli—; Okt. 442—43; Dez.—: N(83) 440—48; März 452; Mai 488; Juli—; Okt.—: Fan.(34) 475; Tendenz ſtetig.— Mitte: Juli 444; Okt. 441; Dez. 445; Jon.(83) 447; Miirz 452; Mat 457; Juli 402; Okt. 467; Jan.(84) 472, März 477; Loco 472; Tendenz ruhig. * 10proz. Einſchränkung der US A⸗Baumwoll⸗Anbau⸗ fläche. Das Ackerbauamt in Waſhington veröffentlicht laut „Konfektionär“ am 8. Juli ſeine erſte diesjährige Schätzung der Baumwoll⸗Anbaufläche noch dem Stande vom 1. Juli 1092. Der Bericht nimmt ein Areal von 37 290 000 Acres an. Der gleiche Bericht des Vorjahres meldete 41 491 000 Acres. 1980: 45 915 000 Acres, 1929: 48 47 000 Acres. Dem⸗ nach iſt die neue Anbaufläche, verglichen mit der Vorjahrs⸗ 75 (Eig. Dr.) Juli 4,978 tehl(280 London Weizenmehl 18 4,10% könnte. 5 * Kapitalherabſetzung in e. F. der Papier und Tapeten⸗deutſche Werte ebenfalls wieder ſchwächer tendierten. zam Mer Dollar konnte ſich gut behaupten und der f f abrik Bammental AG, Bammental 1. B. Die Geſell⸗ Deutſche Anleihen eröffneten behauptet, um ſpäter eben⸗ ranzbſiſche Frankens wieder etwas pöber keen. Die ziffer, um 10 v. 5. geringer. f hauptet, ſpa. 5 i 20 ſchaft heantragt die Umwandlung der 6000„ Va in falls abzubröckeln. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld Belga lag etwas ſchwächer. Gegen Mittag ſchwächte ſich Berliner Nielallbörse vom 11. Juli 9956 Sta, Jie vollſtändige Auflöſſung des Spezialreſerve⸗ etwas niedriger bis zu 57 v. H. in der unteren Grenze das Pfund weiter leicht ab und ging bis auf 3,56 gegen 110 Brei 707 hen ſonds 5 31. 5. 1 g 022 n 0 1 A genannt, wobei die Hoffnungen auf eine baldige Diskont⸗ l den Dollar zurück. bez. Brief Geld bez, Beief! Geld] bez Irief] Geld 71 Her e a ie un b a pi 0 18 10 dukien ark ũ 1 ufi f el 5 1— 19•15 8 auf 480 000. Die Herobſetzung ſoll erfolgen durch in⸗ Dro IM CK* 5„ 5 ug von 6000% A1 den 0 a 9 1 8 55 111 1 5 ö zur Verfügung geſtellt wurden, durch Erm igung des 1 f Juli 1 5 5 5 J 45 a 1055 4 Mat 22,50 20,50 58 Nennwertes der übrigen Sta zu 100 im Verhältnis Berliner Produktenbörſe vom 11. Juli.(Eig. Dr.) n 917 161650 Leinkuchen Bas 87 an 22 21.59 2 .; 9 ſowie durch Zuſammenlegung der Aktien über 20 Die rückläufige Preis bewegung im Produr⸗., H. 10.40 0,0 Erdnußkuchen Bals 50 v. H. aß Fam. Fu g 19,25 1775 55. 2813 98001 ältnis:2.(GB tenverkehr ſetzte ſich zu Beginn d burg 1111/0; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Ham⸗ uguſt. 37.85 37.— 87,75 18.50 18,25 tel⸗(6, J. die umgewandelten BA) im Verhältnis 572.(GV am verkehr ſetz ſich z ginn der neuen Woche fort. burg 112011, 40; Trockenſchnitzel 90,20; Extrahiertes Sept.. 38,50 3728 19.— 1875 55 28. Juli.) Angeſichts der vorzüglichen Witterungsverhäktniſſe, die Sofabohnenſchrot 46 v. H. 95 Hamburg 10700. öto, ab Skiober.—.— 9975 9 1012 19,75 18,75 au⸗ Ach Johannes Jeſerich, Charlottenburg.— Neuer Ver⸗ 5 frühe Ernte verſprechen, zeigte ſich am Promptmarkt Stettin 11,50.—41,50; Speifekartoffeſn, gelbfleiſchig, neue Dezemb.] 38.78 40.28 89.78 20.50 19 H. luſt. Der AR beſchloß, den Verluſt von 908 540/ zu⸗ wieder eine merkliche Zurückhaltung der Käufer, ſo daß Ernte 3,75—4,00; allg. Tendenz cher.— Handelsrecht⸗ td.; züglich des Verluſtvortroges von 88 884 4 aus dem Vor⸗ Weizen erheblich niedriger bewertet wurde. Auch Prompt⸗ liches Lieferungsgeſchäft:? Weiden Juli 252 u. Br.; Sept.» Berliner Metall,⸗Notkerungen vom 11. Juli.(Eig, .5 jahr vorzutragen. roggen konnte ſeinen Preisſtand nicht behaupten. In 229,5 u. 6; Okt. 2,5. 4: Dez. 28,5020; Roggen Juli[Dr.) Amtlt a e krtrebarg), promt 48 55 peuische I d Steinze werke AG. Brotgetreide neuer Ernte hatte ſich das Angebot ver⸗ 188,50, Sept. 170; Okt. 180; Dez. 183, Hafer Juli 169.—68. 1 1 00 Sab arb Blei pe Fal u E e on- un E ug- Werke ſtärkt und auf 2 4 niedri Ni 1 i zupfer loco 828,50, Ste 1 7515,50; f auf niedrigerem Niveau für Weizen und Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—990proz. in Blöcken 160; elz Berlin-Charlofienburg 1 4 niebrigeren Preiſen für Roggen kamen verſchiedent⸗* Mannheimer Produktenbörſe vom 11. Juli.(Eigen⸗ desgl. in Drahtbarren 1045 Banka⸗, Strolts⸗ In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das am lich Umſätze zuſtande. Die Notierungen für Weizen⸗ und bericht. Am heutigen Produktenmarkt war Brotgetreſde] Auſtralzinn 203; Rein nickel 98 9oproz. 850, Antimon⸗ 175 51. Dez. 1931 beendete Geſchäftsjahr vorgelegt. Einſchl. Roggenexportſcheine gaben entſprechend nach. Am Lie ſtetig, Futtermittel und Mehl etwas befeſtigt. Angeboten Regulus 8 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. * des Vortrags aus 1930 von 179 306(104 621) 4 ergibt ſich lende markt war Juliweizen, der in den letzten] wurden in/ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mann⸗ 87,541. ein Bruttogewinn von 543 651 4, aus dem nach Tagen durch Interventionen gehalten wurde, abgeſchwächt, 19519 Jul. e N 247 1 Londoner Meiallbörse vom 11. Jull bungen von 869 112„ und Ausſchüttung von die ſpateren Kicken werkoren bis an d en Moogen men Ai e eder 10 10 80. e ece Metalle in 2E pro To. Silber Unze e(43/1 fein ſtand), Platin une e 4 u. ö. Dividende auf 165 000 4 BA. 169 039„ vorgetra⸗] kubig, aber auch ſchwächer. Der Mehlapſas eing nicht bis 14,8; Sefeſchroth 1050; Trockenſchnitel-2, Malg henne 26 80 Stun Kante: 238. Alen 2 ſt⸗ 1 en werde J. V. 2,5 Mill.„ Geſamteinnahmen nach über die Befriedigung des notwendigen Bebarfes hinaus, f 40. 1 ebf 9940. 5 2 Monate 3⁵ Monate 128,2] Antimon 22.— 9 n.(FJ. V. 2, ill. eſamteinnahmen n in bpſtl 5 5 4 keime 1011,50; Weizenmehl 39,40; dto. per 16. Sept.⸗Okt. Settl. Preis 26.— Settl. Preis 1258.0] Queckſilber 1— Abſetzung von 0,9 Mill.„ Handlungsunkoſten, 9,7 Mill. r Herbſtlieferung beſtand noch wenig Intereſſe. An den 54,55; Weizenbrotmehl 9140; Roggenmehl 7oproß. 828.75: Elektrotyr 30,50 Banka 135,0 Platin 99.— V soziale Laſten und Steuern und 0, Mill.„ Abſchreibun⸗ Futter getreidemärkten bekunden die Käufer Weizenfuttermehl 10.75—411; Weizenkleie fein 8,75—9; Rog⸗ deſt ſelecied 29.25 Straits 180.2 Wolframerz 11.— * gen 0,69 Mill.„ Reingewinn, woraus 7 v. H. Vorzugs⸗ nach wie vor Zurückhaltung, die Preiſe für Hafer und genkleie g. ſreng ſheers 80.—] Olei aukländ. 10.38] mie 230.0 9 dividende bezahlt und 0,18 Mill. 4 vorgetragen wurden.) neue Wintergerſte waren rückgängig. O Frankfurter Produktenbörſe vom 11. Juli.(Eig. 3 1 e N h 1355 ö. Nachdem 100 000„ für Aufwertungszwecke und Abſchrei⸗ Amtlich notiert wurden: Weizen märk, prompt ab Sta- Dr.) Weizen 356,50 Roggen 220; Sommergerſte für Brau⸗* Großhandels index vom 6. Juli. Die vom Stat. Reichs⸗ 8 bungen auf Wertpapiere der Umſtellungsreſerve entnom⸗ tion 240242 u. Br. matt, Roggen 189165 matt; Fukter⸗ zwecke 178,50 189,50; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 88,75 amt für den 6. Juli berechnete Großhandelsinderziffer iſt 55 1„und Induſtriegerſte 158—170 matter; Hafer 15812 ruhig; is 30,05; niederrhein. Spezial 0 38,75— 59,40: Roggenmehl] mit 95, gegenüber der Vorwoche unverändert. Die In⸗ 10 men ſind, wurden die Wertpapiere zu den Freiverkehrs 1 V kurſen per 31. Dez. 1931 aufgenommen, während die Weizenmehl prompt 80,5084, 25 ruhig; Roggenmehl 70 proz. 28, 75.—29,5; Weizenkleie.18, Roggenkleie 9,5 Erbſen 24 120705 der Hauptgruppen lauten: Agrorſtoſſe 92,5 au dauernden B 0 ili 1 Buch 0 K ei t und prompt 2,60 27,40 ruhig; Weigzenkleie 10,75—11 feſt; Rog⸗ bis 35; Linſen 22— 48; Heu ſüdd.(neue Ernte) 3,40; Wei⸗(plus 0,5 v..), Koloniolwaren 84,9(plus 0,1 v..), l. enden Beteiligungen zu ihrem Buchwert eingeſetzt und genkleie 1010,50 ruhig; Biktoriaerbſen 1720; Kleine zen- und Roggenſtroh drahtgeyr. 350; gebündelt 4209, o: induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 80,(minus *. a 1 nicht vorgenom⸗ 8 1 ire e ä 16 Len 10,25 10,50; alles für die 100 Kg.; Ten⸗ 93 v. 85 und induſtrielle Fertigwaren 117(minus N n worden ſind. 8 4. Aug. is 18 erbohnen 12 1 en 16—18; Lupinen, blaue denz behauptet.„2 v..). U ut, 8 5— n. 5. f. FLurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung 3 bebe gtf fin h g f 8 f geg, fle fs t 28 e eee, 7 1 arbenind. J. G. 92, l annesmann 41, 0 eſteregelnlkal. 5 8 i. 2 Jeldmühlepapfer 51,50 51.35 Mansfelder Art. 18. 12,— Westf. Een—.—= petersb J. Habk. 0,40 9488 ., Mannheimer Hektenbörse 2. Berliner Börse alten g Gulf. 40, 41,18 Maſchln uten. 24 28 28.25 Wing ⸗bement——.— Ruſſenbank.50 0,8 Industrie-Aktien Mainkraftwerke. 51 52. ord Motoren. 40,50 44.50 Markt- u. Kühlh. 58,—, Wilke Dampfkeſſel——. 11 1 8 11 1 450 A She 26,50 25,50 9. II. 9. 11. Feiſter, 7 e e 7 80 1 27. 46,— Deutſche Petrol.- „St.. 48, 883833 f Hütte. 93,— 93. ener Guß...—.— n Head. Stent t 8g.— 50.— Ne G. i. Seiunb. 13— 16— Jöwen München 170.0 1700 Miag. Mührb..—.— 1875. Festverzinsliche Werte Industrle-Aktien ee e e e e e Sede an, 3. Fe Bad Kom. Gb 49,— 51.— Brown, Bovert. 20— 20. Schöfferh. Bindg. 130.0 129.5 Moenns St.-.. 1375 0% Gotdantethe.. ee. Aetumulatoren 1213—— Ge hard Textil..— 18. Zittau. 8 Lg nen tab 40,— 40,— Daimler⸗Benz.. 12,78 12.75 Schwartz Storch. 48.—.— 8 6% Reichsanl. 27 60.50 64.75 Alfeld Deligfen. Sele Co..—.— 18.15 3 1 5 Heute Was.78 2, Hocgſergn 3 115 m e ed 2 58. 28 aer Unten 85 275 Berger, J A t Kab gang, ee ne U ee en ed e 6. 228 2085 dae Sener 8228 450 fie e den.. 2 Fe endet e aer Fenleſuler ahr n. 5 D. G. Farben. 8848 94.80 i„een nöne d 40 Aug. erte J. 2 25s Gentchorn& Ge. 7 e Mag⸗Mäblen 21.— 18.50 nee re 8 5 1 895 255 80„ C... 21.— 20 25 Rein. Gehb& Sch.—— D. Schußdepiete. 6. 325 Jlſen Pott. 5.. 7 4850 Germ. Portlp. g. 278—— Hino.. 1610 185,0 euch. Onafelta 19.— 29.7 Südsee Phosphat 7er 7 1. u ds. 7280 10% Grkr. M. Bel: 90,— 90,— Aſchaff. Buntv..—.—, Roeder, Gebr. B. er dane 50/0 Bad. Hotzlen———.— 1 ap. 150 525 ee 2 Nr 4 0. A 1 2 N„ 88,— 92,50 l Hahl Bant 87,.— 87.— 15%„„ WA. 1100 110,0 1585 3 4 20 22 Rütgerswerke 83.158 38,15 800 Re n Aſcha bg g 2 26.— Geſ. f. 11 5 60,88 155 Mühlheim Berg.—.— 60.— Otavi Minen.. 9,65 10,25 Ufa⸗Jllm. Pfalz. Hypoth. B. 45.— 45.— 4 em.⸗Beſig. 5 0 Werk. e e 5„1.— 2150 Gütmes& Co..—— 7. 1 Rh. 1 05 Af. 45,— 40 Fo 2 8 3 33 Drown Boner.— 88. Schnellpr. grkrhl. 3,—.— 5% Rogdenrentd 8,48 881 Auges, 95 Masch. 225 4 Goedhardt Gebr.. e Nieberlauſ. Kohle 1276—.—] Fortlaufende Notlerungen(Schluß) 270 du mige. 20.— 20.— Ponen drent 2 1— Cement elkelbg.— 392 Scene aaf:—— e d aneignen 11 1875 Halte dect D. 10— Gelder wech.. 1038 Jh. bd 4 en e 1 Piat Mutlenw 5 n—— 38.— Schuckert, Nrbg. 71 9550 4/1% Osſt. Schaßz. 16 65 11.78 e ee 2 385 990.— 20.— 05. E. Deb..30.78 5 52552 8450 8155 8** 1550 815 Durlacher Hof 45,.— 45.— 58155 a= 2 Seilinduſt. Wol 75 17.50 4%„ Goldrente 10,15——„. Gebr. Großmann e ee„ Forged. 33.25 3365 Ain 5 eopoldgrube 1— 8 15. Chemiſche Albert—.— 81.— Südd.. 104.04 1 age. Motorenw 98,50 68.— Grün& Bllfinger 1350 1570 Oberſchl. Koksw. 34. Allg. Gleltr. Geſ. 28,25 28,50 Dannes rb. 41,15 40,65 * Slg ee 18— 1 e. Fler N 8 99.— 79 Gbabe 5 3.. 40% e 025—.— Dapr. Spiegelglas 29, 20, Gruschwitz att 42, 44.50 Drenſt.& Koppel 24.80 24,65 Aſchaffenb. Jeg, 20.— 25,.— Mansfeld. G, 13,18—.— Se Storch. 48,.— 46.— Hildebr.⸗Rheinm... 4/0%„ Sild.⸗R..10 110 J. P. Bemberg 32.50 8125 Guano-Werke 12, 13,50 Phönix Bergbau 17,— 17/5 Baßer. Mot.⸗W. 37.— 88, Maſchinenbau⸗u. 24,30 28,75 1 chwartz„ 8 Trievt. Beſigheim— 0%„ 18.— 15.— 0.—— a Eichbaum Derger 42,78 42,75 Südd. Zucker. 102,0 1030 Daimler 12.50 12,15 4½%½„ Pap.-R.———— Hergmann Glekt. 18.—. J. P. Bemberg. 3228 30,35 Maximilians...— dre Klelnkein Sdldg.———.— Salzw. Heilbronn 180,0 180.0 Ot Atlan... 60 450 5 Berlin Gubener. 5— 30.— Hagkethal 20.50 26.75 Ratbgeber Wagg.———.— Jul Berger Tieſp 186,0 40 Mefallgefelſchaft 2— 2885 en 2 E Berein dtſch. elf 85,— 65,— D. Golb⸗ S. Anſt. 136,0 186,0 Ver. Chem. Ind. 64,80 4% Türk. Ad. Anl. 270—.— Berl. Rarls. Inb. 90, 30.— lleſch Maſch. EE 117 nfeldenſtraft———— Berlin⸗Karlsr. J 30,— 30,75„Montecatin!“.— bt Hab. Afſekuranz.—.— 84.— Wayß& Freytag.— 4 Di. Slnolenm.. e Per. bench. Self..50—.— 4„ Bagk.- en——.40 Perun Wascher 14550 148% Pan Egeft.—.——— dein dnn 1780 1787 Herliner Masch 1350 14,300 Oberſchl. Koksw. 84.— 39,68 ir Mannz. Verſich. 1850 18.50] Jenftoff Waldhof 2780 80.— Dr. Berag:. Ju.— J5.— Ber. Zeig erl., 250.— W en Bigun eee. 8 68 Harze G 2 8l 1078 Wa Ae. e See den 700 Pipe Bergen 4 — 16.— Ver. Zellſt. Ber*„Zollobl.—.— 3, raunſchw 5 8. F„ 66,.— Bremer Woll⸗Ra. venix Berg 5 9 1b 7 Kr f 8.— 8 8 2550 2855 Boer Maſch. St. 18 7955 95 5 r. Los 3,80 925 Br.⸗Beſigh. Oelf. 54.50 8 e 88.— 50,50 15 ee 75— 55 Duderus Elſenw 28.— 29,75 fen 37,75 36,75 3 rankfurter se Dodlerh. 4 Wübm. RR 1 i n e en: 1775 e d E J Köegen dut:.—— Ceane aer 4959 2485 c„„ . 1 5 4% Ung, Göldr. 05 Bop.& C. Sg 1 5 7.—Koſtzer Zucker. 28.—.— llpang: dad 36% Rö. S de 49,50 49, 11770...... ̃ è..,. 85 ö ene eee ee eee en— 11.50 W. Wolff—— 4%% knat S. ll 18.— 16,— Charlott. Waſſer 60, 9050 S„..50 5„ 28 12.75 Rütgerswerke. 88.— 82,25 195 8 8 e 4 220 8 Gili. ae.— 4 8 olff 9% h 901 970 385— 90 re 11 95 1 9 5 19 80 2870 7 75 Saen„163,9 164% Seuſch Allan. 1 5 5 Sche en Rali 1650 162.5 4% d. Sü———— Wb. 48,5 47 ellſtoff Aſchffog.—.— 29.— 3 g e 92 en.. 26,25 7775 Saront„%„ 86.— n Deſſauer Has.. 0% 8380 Schleſ k. 8 79.— 78.50 5 Kaadhung ch. 278 445 Son.. Mios, 16. 40— aer 2 Schleich. 295 5 gelben Meets, e 22 rransport. Aktien Shen Ke 20— 25.— Hohenlahe Wet 95.— 35 Sa Schneider—.— 183 Delice Ardöl: 6880 89. Scheer 1273 1382 ohne.70 5,95 G. Farben. 98.50 91,85 Waldhof 28,25 30.— Ther Albert Holzmann, Phil. 35.—Schöfferhof Brau.—.——— Deulſche Kabelw. 1850 19.65 Schuber Salzer 127 128.7 11 6% Schug. 14..70.40] Darmſt. u. Nat. 18.28 1825 84„ Bonded 908 3 8 uc f. Vertehrw. 28. Sden drecduef 1005 1778 Hülſchenreutder s 7 e Scugert er 34 1205 Deutſche Enel..38 34,— Scucert e Ko.. 88 8s 31 5„„ Sistonte 30,30 30,78 FJeinmech. Jetter 20.50 27, Allg. Lot. u. Kraft 56,75 58,— Eb. Hiſp.(Shade) 12,5 1755 Schugert& Ko., 84. deniſcher Eſſeng. E, 13 Stem Keen 1285 50— 5 7% Heidelbg. 28 41.50 41,50 1 1 Bang 83.— 85.— Fal Guilleaume 40,75 41,65 Ufa(Freiverk.). 30.— 80.— Süd. Eiſenbahn———— Concord. Spinn 88·— 17.— Ilſe Bergbau 128,7 2 0 Schulthei 57. 38,— Dortm. Union.⸗B.—.— 158,0 Siemens KHalske 128.5 121½ 5% Judwigs9. 28 42,28 42.50 05 de c 5 Raſtatter Wagg..— 6. Conti-Gummt 86,— 66.— Gebr. Junghans 1575 11.78 Segall Strumpf—— e Eintracht praunk. 138,7 Stöhr, Kammg. 33,80 84.50 i% Müm. Gd. 28 46,— 45,50 Dresdner 2 28 18,50 Goldſchmidt Ty. 17.75 18.— Baltimore Ohio..—— Conti Lindleum—.— 28,.— Slemens Khalske 128,7 122.5 C1 äts⸗.. 65,— 68,50 Stolberger ink.—— 19,— in ö 8 Dresdner Bank 19,25 18, n Can dg Aeli. Kahla Porzellan.28.35 Sinner.- N ektrizitäts⸗.. 65,— 68.50 Slidd. Zucker. 5 7 8 15 28. 5 Frankf. Bank 40.— 41 Grund Gilfaget 1530 158,0 ontan-Aktlen Hapag. 13.28 14.25 Da 92 30 9 5 dente„ Stochr Kammg. 84,— 34,75 55 109. 3 28.50 18— Svenska Tändſt- 4 b lee. 10 12.50 Fekfri. Pyp.⸗Bk. 47.— 4750„Südamerlka. auer Gas 89.78 88.85 Kaliwk. A 94.— 94.— 017 5 a e e. Farben. 94.— 91,35 Thür. Gas. 85, d FBF// 2b Rhein Hop 24———.— Pfäl, vp. e ene een een 5 5 Deutſche Kabel. 19,25 18,50 NS bat„ e e, elten& Gulll. 42.50 41,.— Per. Stahlwerke 13, 0 8g—— Pfälz. Hop.⸗Bk..—.— 48,50 Hilpert Armatur.———— Ilſe Bgb. St. A., ue iſche Linol 50 34,— C. F. Knorr 1550—, venska.. 775.5 Gelſenk. Vergwk. 33,30 33,30 Vogel Telegr.„ 1618 18.25 deb bein:— i eichean 1279 227 Hirsch kupfln. M. D. Sen- aben Dice reinen; Sade eee a eee g. 3.— Pporrg den del de.— 64. geg 0 008d 50e Were Vi 1070 o Grkr. M. abg.—— 281. 46., Hochtief.⸗G. 50.88 50.50 Rall Aſchersleben 95,75 95.— Hank f. el. Werte 49,89 41,50 iſe 60 14.— Kölſch Jölzer⸗We 3, 9, 2 5% Golbſchmidt Ty. 16,65 19,— Zellſtoff⸗Berein„—— 1020 9 90 f Rhein. 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