K 8 8 8 s 2 79 2— 88 8 5 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waloͤhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Te Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe; wöchentlich 12 mal. eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79h mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 107.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 13. Juli 1932 143. Jahrgang— Nr. 319 Die innerpolitiſchen Arbeiten der Reichsregierung Kein Eingreifen in Preußen und gegen die Kommuniſten— Auch der Reichsinnenminiſter fährt zu Hindenburg Englands Handelsoffenſive gegen ASA Ziele und Grenzen der britiſchen Reichswirtſchaftskonferenz in Ottawa Die SP) bei v. Gayl Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli. Reichskanzler von Papen wird heute abend nach Neudeck fahren, um dem Reichspräſi⸗ denten v. Hindenburg über die Lauſanner Verhand⸗ lungen Bericht zu erſtatten. Der Reichsinnen⸗ miniſter v. Gayl wird ihn begleiten. Ein⸗ mal weil der Kanzler, der faſt vier Wochen von Ber⸗ lin abweſend war, über die innenpolitiſche Lage noch nicht genügend informiert iſt, um Herrn von Hin⸗ denburg die notwendigen Aufſchlüſſe zu geben, zum anderen, weil ja der Reichspräſident in Neudeck ſeine Amtsgeſchäfte fortführt und da er die laufenden Vor⸗ träge der Reſſortminiſter genau wie in ſeinem Palais in der Wilhelmſtraße entgegenzunehmen wünſcht. Herr von Papen hat geſtern den Führer der deutſchnationalen Landtagsfraktion von Winterfeld empfangen, der Reichsinnenminiſter die Vertreter der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion. Beide Ausſprachen haben in der Hauptſache informatoriſche Bedeutung gehabt. Herr von Winterfeld hat, wie ſchon in der vorigen Woche den Innenminiſter, nun den Kanzler von den deutſchnationalen Wünſchen auf Einſetzung eines Reichskommiſſars in Preußen unterrichtet. Der Reichskanzler hat ihm, wie wir hören, erklärt, daß das Kabinett einen ſolchen Schritt im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für notwendig hält. Es ſei denn, daß ſich die Verhältniſſe weiter derart zuſpitzen, ſollten, daß außerordentliche Mittel am Platze wären. Die Reichsregierung hat, wie wir in dieſem Zuſammenhang von neuem feſtſtellen konn⸗ ten, nicht die Abſicht, irgendwie in die preußi⸗ ſchen Dinge einzugreifen. Vornehmlich nicht vor den Reichstagswahlen. Auch nach dem 31. Juli gedenkt man erſt einmal abzuwar⸗ ten, ob nicht unter dem Eindruck des Wahlergebniſſes eine parlamentariſche Löſung für Preußen ſich fin⸗ den wird. Erſt die abermalige Ergebnisloſigkeit eines ſolchen Verſuches, um deſſen Förderung ſicher⸗ lich Herr von Papen perſönlich ſich mühen wird, wird die Reichsregerung vor eine neue Situation und damit vor die Notwendigkeit eines Entſchluſſes ſtellen. Die Sozialdemokraten Wels und Breitſcheid haben Herrn von Gayl ihre Sorge über die bedrohliche Zuspitzung der Lage durch die blutigen Ausſchreitungen beim Wahlkampf vorgetragen. Sie haben reichhaltiges Material mit⸗ gebracht, um den Nachweis zu führen, daß die Na⸗ tionalſozialiſten die Organiſationen der Linken ange⸗ griffen haben, und daß vor allem die Beſeitigung des Uniform und SA⸗Verbots an der großen Zahl der Zwiſchenfälle und der Toten Schuld trate. Die Reichsregierung ſteht, wie man weiß, auf einem ande⸗ ren Standpunkt und der Innenminiſter hat das den Sozialdemokraten erneut zu erkennen gegeben. Auf der anderen Seite hat aber auch er erklärt, daß die politiſchen Bluttaten ihn mit ſteigender Beſorgnis erfüllen, und daß das Reichskabinett demnächſt mit dieſen Dingen, die zudem auch am Donnerstag mit dem Reichspräſidenten beſprochen werden ſollen, ſich beſchäftigen werde. Nach der amtlichen Mitteilung erklärte der Mini⸗ ſter, daß er Provokationen, von welcher Seite ſie auch kämen, mißbillige und es auf das Aeußerſte bedauere, daß es infolge ſolcher Provokationen zu Zuſammen⸗ ſtößen gekommen ſei. Die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung ſei jedoch zunächſt Sache der Lan⸗ desbehörden. Die Wiedereinführung des Uniform⸗ verbotes lehnte der Miniſter ab. Mit den ſchon ſeit langem angekündigten Maßnahmen gegen die Kommuniſten iſt vor der Hand nicht zu rechnen, wie die Reichsregierung überhaupt vor dem Ende des Wahlkampfes generelle Verbote für Parteien und andere politiſche Organiſationen nicht auszuſprechen beabſichtigt. Es wird in der Hauptſache vielmehr darum gehen, daß die Länderregierungen, die ja die Poltzeihoheit beſitzen und damit die Verant⸗ wortung für die öffentliche Sicherheit zu tragen haben, beſtimmte Ratſchläge und Anwei⸗ fungen über die Durchführung der letz⸗ ten innerpolitiſchen Notverordnung er⸗ halten. 4 Herr v. Gayl wird nach dem Vortrag am Don⸗ nerstag abend zurückkehren, während der Reichskanz⸗ ler einen Tag länger als Gaſt des Reichspräſidenten bleiben wird. Er fährt alſo erſt am Freitag abend zurück. Die Reiſe geht übrigens nicht über den See⸗ weg; die Miniſter benützen vielmehr die Eiſenbahn. Drahtung unſ. Londoner Vertretees § London, 13. Juli. Sieben Kabinettsmitglieder unter Führung von Baldwin werden ſich heute in Begleitung von 100 anderen Delegierten und einer großen Zahl von Ratgebern, Beamten und Sekretären nach Kanada einſchiffen. Es iſt die impoſanteſte Delegation, die jemals England verlaſſen hat, um an einer auswär⸗ tigen Zuſammenkunft teilzunehmen, und dieſer Um⸗ ſtand allein zeugt ſchon von der außergewöhnlichen Bedeutung, welche die engliſche Regierung der bri⸗ tiſchen Reichswirtſchaftskonferenz in Ottawa beimißt. Die Tagesordnung der Arbeiten wurde geſtern abend veröffentlicht und enthält alle die wirtſchaftlichen Fragen, die mit dem Ge⸗ danken des„neuen Imperialismus“ zuſam⸗ menhängen: Gewährung von Vorzugszöllen zwiſchen den Reichsländern, Modifizierung von Handelsverträgen mit„fremden“ Ländern, Zuſam menarbeit einzelner Induſtrien im Mutterland und den Dominien und ſchließ⸗ lich eine gemeinſame Währungs⸗ und Kredit⸗ politik. Das Programm iſt ſo groß, daß ſchon jetzt von allen Seiten davor gewarnt wird, von der Konferenz allzu große praktiſche Ergebniſſe zu erwarten. Immerhin ſind die Hoffnungen auf ein grundſätz⸗ liches Uebereinkommen in den wichtigſten Fragen ſehr hoch geſpannt. Man iſt ſich in den gemäßigten engliſchen Kreiſen und wohl auch im Umkreis der Regierung darüber klar, daß der Prüfſtein für den Erfolg der Ottawa⸗Konferenz ihr Beitrag zur Wiederankurbelung der Weltwirtſchaft ſein muß. Wenn es dazu kommt, daß eine chineſiſche Mauer um das engliſche Weltreich gebaut wird, dann wird man ſagen müſſen, daß England ſeine Aufgabe in der Welt verraten hat. Glücklicherweiſe beſteht zunächſt kein Anlaß, ſolche Befürchtungen zu hegen. Die Reichsländer werden ſcharf darüber wachen, daß ihre eigenen Induſtrien nicht durch irgendwelche poli⸗ tiſchen Zugeſtändniſſe gefährdet werden. Jede einzelne der Dominien hat einen aus⸗ gedehnten Handel mit nichtbritiſchen Ländern, und niemand kann daran denken, dieſen Han⸗ del aus politiſchen und ſentimentalen Grün⸗ den dem Zuſammenſchluß des Empire zu opfern. Ebenſo ſteht es mit den Plänen für die gemein⸗ ſame Währungspolitik. Hier bürgt ſchon die Welt⸗ ſtellung der Londoner Finanz dafür, daß es nicht zu einer exploſiven Währungspolitik der bri⸗ tiſchen Reichsteile kommt. Man wird allerdings ver⸗ ſuchen, Maßnahmen zur Stabiliſierung der Empire⸗ Finanzen vorzunehmen und namentlich einen feſten Kurs zwiſchen den Währungen der Länder und dem engliſchen Pfund niederzulegen. Darüber hinaus dürften jedoch die vielfach erörterten Pläne für die Schaffung einer britiſchen Empire⸗Währung keine beſondere Ausſicht auf Verwirklichung haben. Von den maßgebenden Stellen wird immer wieder betont, daß England ſich ſeinen Verpflichtungen gegenüber den britiſchen Ländern bewußt ſei und nichts tun werde, was den Welthandel weiter erſchweren könnte. Tatſächlich bietet ſich innerhalb dieſer Grenzen ge⸗ nügend Raum für eine bedeutende Belebung der Wirtſchaft zwiſchen den Teilen des britiſchen Welt⸗ reiches. Allerdings muß man ſich darüber klar ſein, daß es ſich um eine handelspolitiſche Offen⸗ ſive Englands handelt, die ſich vor allen Dingen gegen die Vereinigten Staaten richtet. Namentlich in Kanada und Auſtralien wird faſt die geſamte Ausdehnung des engliſchen Einfluſſes auf Koſten des amerikaniſchen Exports gehen. Man wird abwarten müſſen, wie ſich Amerika zu dieſer Frage ſtellt. Die Frage iſt umſo intereſſanter, je näher die Stellungnahme der amerikaniſchen Regierung zum Schuldenproblem rückt. Vorerſt herrſcht natür⸗ lich in allen mit der Konferenz verbundenen Kreiſen höchſter Optimismus. Die Konferenz wird etwa vier bis ſechs Wochen dauern, und in dieſer Zeit wird ſich vermutlich Gelegenheit finden, die hochgeſpannten Erwartungen vieler Kreiſe etwas zu dämpfen. Englands Kampf gegen Irland Meldung des Wolff⸗ Büros — London, 13. Juli. Im iriſchen Streit werden auf Grund des Ermäch⸗ tigungsgeſetzes vom 14. Juli ab Wertzölle in Höhe von 25 v. H. auf folgende Einfuhren aus dem triſchen Freiſtaat erhoben: Lebende Tiere, Butter, Eier, Sahne, Speck und Fleiſch jeder Art, insbeſon⸗ dere Schweinefleiſch, Geflügel und Wild. 55 Der freiwillige Arbeitsdienſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli. Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in ſeiner Dienstagſitzung in der Hauptſache mit dem frei⸗ willigen Arbeitsdienſt. Es wird die Beratungen über dieſen Gegenſtand in den nächſten Tagen fort⸗ ſetzen, wahrſcheinlich auch während der Abweſenheit des Kanzlers und des Innenminiſters. Im Augen⸗ blick läßt es ſich noch nicht abſehen, wann die Bera⸗ tungen über das Aufbauprogramm ahgeſchloſſen ſein werden, ebenſowenig ob der ihnen zugrunde liegende Entwurf, aus dem wir hier Einzelheiten mitgeteilt haben, im weſentlichen übernommen oder aber in entſcheidenden Punkten noch geändert wer⸗ den wird. Bei der endgültigen Ausgeſtaltung des Arbeits⸗ dienſtes ſpielt nämlich die Frage der zur Verfügung ſtehenden Mittel eine ausſchlaggebende Rolle. Der Reichsfinanzminiſter hat bis zur Stunde das letzte Wort in der Angelegenheit noch nicht geſprochen. Der Geſchäftsführer des Reichsausſchuſſes deutſcher Jugendverbände, Hermann Maas, hat ausgerechnet, was etwa für Koſten entſtehen würden: Im Vor⸗ bereitungdienſt für 100 000 Arbeitsdienſtfreiwillige für 20 Wochen 24 Millionen Mark und im Haupt⸗ dienſt für 50 000 Arbeitsdienſtfreiwillige für 40 Wochen 40,2 Millionen Mark. Das würde zuſammen 64,2 Millionen Mark ausmachen. Im Reichshaus⸗ halt ſtehen im Augenblick 44 Wi onen zur Ver⸗ fügung. 15—16 Millionen ſind als Zuſchüſſe der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſtcherung vorge⸗ ſehen, da in ihrem Etat durch den Fortfall er Unter⸗ ſtützung bei den im Arbeitsdienſt Untergebrachten gewiſſe Erſparniſſe entſtehen würden. Die Da deutet an, daß es auch noch möglich wäre, von den in den Reichsetat eingeſetzten 300 Millionen zur Ar⸗ beitsbeſchaffung Mittel für den Arbeitsdienſt abzu⸗ zweigen. Man wird nach dieſer Bilanz damit rechnen dürfen, daß ſchon in nächſter Zeit rund 100000 Dienſtfreiwillige einge⸗ ſtellt werden können. Amgeſtaltung des Rundfunks Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli Ein Berliner Blatt bringt nähere Mitteilungen über die Pläne der Reichsregierung für eine Neu⸗ orientierung des deutſchen Rundfunks. Darnach will das Reichsinnenminiſterium die poli⸗ tiſche Kontrolle der Ueberwachungsausſchüſſe, die jetzt die Länder in Händen haben, ſelbſt überneh⸗ men. Dieſe Mitteilungen beruhen, wie wir hören, auf Kombinationen. In Wahrheit liegen die Dinge ſo: Es ſind ſchon vor mehreren Wochen, wie auch wir berichtet haben, Verhandlungen zwiſchen dem Reichsinnenminiſterium und dem in Rundfunk⸗ angelegenheiten federführenden Reichspoſtminiſte⸗ rium eingeleitet worden. In den Kreis der Beſpre⸗ chungen ſind auch die Länderregierungen einbezogen worden. Greifbare Ergebniſſe haben dieſe Beſpre⸗ chungen, die noch andauern, bisher jedoch nicht ge⸗ zeigt. Das Kabinett hat ebenfalls bis zur Stunde mit der Angelegenheit ſich noch nicht befaßt. Es iſt auch nicht anzunehmen, daß vor den Reichstags⸗ wahlen eine Entſcheidung getroffen wird. Veröffentlichung des Lauſanner Vertrages — Berlin, 13. Juli. Der Wortlaut des in Lau⸗ ſanne unter dem 9. Jult unterzeichneten Abkommens iſt geſtern der Oeffentlichkeit übergeben worden, Der 13. Juli 1931 Heute iſt genau ein Jahr vergangen, ſeitdem die Reichsregierung den folgenſchweren Entſchluß zur Schließung aller Banken und Sparkaſſen gefaßt hat. In dieſen 18. Juli und die vorhergehenden Be⸗ ſprechungen der Wilhelmſtraße iſt ein Geheimnis hineingetragen worden, das ſich mit der tatſächlichen Entwicklung nicht deckt. Man hat von perſönlicher Feindſchaft der leitenden Direktoren der Danatbank und der Deutſchen Bank geſprochen, man wollte ge⸗ heimnisvolle Einflüſſe feſtſtellen, man ſprach von Bindungen bedeutender Unternehmen an Banken, die ſie zu einer zwieſpältigen Stellungnahme zwangen. Aber dieſe Darſtellung konnte nichts daran, ändern, daß der Zuſammenbruch des deutſchen Bankweſens auf andere Tatſachen zurückzuführen war, deren Entſtehungsurſachen viel tiefer begründet waren. Den damals Regierenden war die kata⸗ ſtrophale Zuſpitzung der Lage ſchon länger bekannt als der Oeffentlichkeit. Die Schritte, die in poli⸗ tiſcher Beziehung unternommen worden waren, be⸗ deuteten nichts anderes als den verzweifelten Auf⸗ ſchrei eines Volkes, das keinen anderen Ausweg aus ſeiner Not mehr ſah. Im Grunde genommen war der deutſche Bankenzuſammenbruch nichts als das Ergebnis einer auf falſchen Voraus⸗ ſetzungen beruhenden Reparations⸗ politik der ehemaligen Gegner Deutſchlands. Die amerikaniſche Anleihepolitik, die durch Owen Poung während der erſten Jahre des Dawesplanes bewußt gefördert worden war, hatte die Welt darüber hin⸗ weggetäuſcht, daß ein echter Transfer ſo ungeheurer Summen, wie ſie jahrelang gezahlt worden ſind, nicht möglich iſt. Das Erwachen mußte fürchterlich ſein. Aber es wurde Deutſchland und der Welt nur in Etappen zum Bewußtſein gebracht, was ſich in den verfloſſenen fünf Jahren tatſächlich abgeſpielt hatte, Ausgelöſt wurde der Run auf die deutſchen Banken durch den Zuſammenbruch der Oeſter⸗ reichiſchen Kreditanſtalt, der gleichſam der letzte An⸗ ſtoß für die Lawine war, die mit ungeheurem Ge⸗ töſe zu Tal fuhr. Man darf nicht vergeſſen, daß Deutſchland noch im Jahre 1931 bis zu dem kriti⸗ ſchen 13. Juli phantaſtiſche Leiſtungen aufgebracht hatte. So ſind im ganzen Zahlungen ans Ausland von 4 bis 5 Milliarden aufgebracht worden. Das iſt eine ſo ungeheure Summe, daß ſie ſelbſt der beſt⸗ fundierte Wirtſchaftskörper nicht ohne ſchwere Stö⸗ rungen in einem relativ kurzen Zeitraum aufzu⸗ bringen vermag. Aber trotz der Hergabe dieſer Gelder— täg⸗ lich wurden bis zu 300 Millionen Kre⸗ dite ausgezahlt und noch viel höhere Summen gekündigt— hörte der Run der Auslandsgläubiger nicht auf. Im Gegenſatz zu früheren Anſtürmen auf den Gold⸗ und Deviſenſchatz der Reichsbank ver⸗ hielt ſich das Inland überraſchend ruhig. Man ahnte offenbar noch nichts von der Kataſtrophe, die bevorſtand. Und erſt als die Milliarden der Reichs⸗ bank zuſehends zuſammenſchmolzen, ſtieg die Er⸗ regung bei der Bevölkerung. Einen dramatiſchen Höhepunkt brachte die Er⸗ klärung Hooversfürein Schuldenfeter⸗ jahr. Es ſollte Deutſchland Gelegenheit zu einer Erholung geben. Eingeſpannt in eine reparations⸗ erfüllungswillige Pſychologie rechnete man mit einem ſofortigen Umſchwung. Die Kataſtrophe hätte in, ihrem Ausmaß vielleicht auch gemildert werden kön⸗ nen, wenn Frankreich den Anlauf des Präſidenten Hoover ſofort unterſtützt hätte. Durch ſeine zögernde Taktik wurde der pfychologiſche Erfolg des Hoover⸗ planes gebrochen, und nun trat das Gegenteil von dem ein, was man von dem Hooverplan erhofft hatte. Frankreich hatte ſeine Erklärungsfriſt auf den Hooverplqn faſt bis zum letzten Augenblick verſtrei⸗ chen laſſen: eine Einigung mit Waſhington erfolgte erſt am 7. Juli. Inzwiſchen waren Deutſchlands Gläubiger durch den Hooverſchritt auf unſere ver⸗ zweifelte Lage erſt richtig aufmerkſam gemacht wor⸗ den, und nun ſetzte ein Run von gewaltigen Ausmaßen ein, den die Reichsbank, da ihre Deviſen ſchon ſehr ſtark geſchwächt waren, nicht mehr auffangen oder auch nur aufhalten konnte. Der Reichsbankpräſident Luther bemühte ſich verzweifelt, bevor es zu einer Einſtellung der Deviſentransferie⸗ rung kam, um die Herbeiſchaffung einer Sofork⸗ anleihe. Gegenüber den Forderungen, die an Deutſch⸗ land gerichtet wurden, hätte ſelbſt eine Anleihe von —3 Milliarden nichts helfen können. Gleichzeitig ſtieg in Deutſchland die Angſt por einer Mark⸗ entwertung, und unaufhaltſam ſetzte ein gewal⸗ tiger Anſturm auf ſämtliche Sparkaſſen und Banken ein, dem bei weiterem Anhalten kein Inſtitut ge⸗ wachſen ſein konnte. Am empfindlichſten war die Darmſtädter⸗ und Nationalbank betroffen; denn es war ein offenes Geheimnis, daß dieſe Bank infolge 2. Seite/ Nummer 319 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Juli 1932 der Vermittlung gewaltiger Auslandsgelder, die nach Deutſchland gefloſſen waren, dem Run der Gläubiger beſonders ausgeſetzt war. In raſendem Tempo ſpitzte ſich die Lage zu. In den Filialen der Banken und Sparkaſſen drängten ſich täglich Hunderte und Tauſende von Menſchen, die ihre Einlagen abheben wollten. Es fehlte an dem nötigen Bargeld, abgeſehen davon, daß keine Bank in der Lage iſt, ſo rieſige Kreditoren auf einmal auszu⸗ zahlen. Am Samstag, den 11. Juli 1931 erfolgte an der Börſe ein rieſi ger Anſturm auf die Aktien der Danatban„, die nur durch äußerſt verluſtreiche Interventionen auf einem Kurs von 100 gehalten werden konnten. Dann kam der Sonn⸗ tag, der 12. Juli. Eine Kabinettſitzung mit den führenden Bankiers fand bis tief in die Nacht in der Wilhelmſtraße ſtatt. Raſche Entſchlüſſe mußten ge⸗ faßt werden. Der Reichskanzler Brüning iſt ſeiner⸗ zeit durch die eigentümliche Haltung einiger Bank⸗ führer in ſchwerſtem Maße enttäuſcht worden, und dieſe Tatſache gab Grund zu dem Gerücht über per⸗ ſönliche Feindſchaften. Schließlich zwang man ſich zu Maßnahmen durch, die einer völligen Bankerott⸗ erklärung faſt gleichkamen. Alle Banken u nd Sparkaſſen wurden geſchloſſen, der Poſt⸗ ſcheckberkehr mit dem Ausland geſperrt, die Börſen wurden geſchloſſen, und ein Moratorium bis zum 31. Juli für die Danatbank erlaſſen. Das Reich iſt in der kritiſchſten Stunde Deutſchlands für die Bank⸗ verpflichtungen eingeſprungen. Es mag damit viel⸗ leicht den Verantwortlichen einen Teil der Schuld abgenommen haben, aber der geſamte deutſche Wirt⸗ ſchaftsapparat wäre ſonſt völlig in Verwirrung ge⸗ raten. Nachträglich kann man vielleicht ſagen, daß auch andere Entſchlüſſe in dieſer kritiſchen Situation hät⸗ ten gefaßt werden können. Aber es kam ja damals vor allem darauf an, daß ü berhaupt etwas geſchah, daß der Reſt der noch intakten Wirtſchaft vor der fürchterlichen Lawine, die ins Tal ging, gerettet würde. Das iſt, wenn auch im Wege einer ſehr ſchmerzhaften Heilungskur, gelungen. Und als Frucht deſſen, was wir und die Welt in fenen Tagen erlebten und erlitten, bahnte ſich end⸗ lich jene Ernüchterung an, die allmählich anſtelle politiſchen Irrſinns der nüchternen Sprache der Wirklichkeit zum Siege verhilft. Was am 14. Juli ein bekannter Publiziſt geſchrieben hat:„Dieſe Tage ſind für Deutſchland— und für Europa— von hiſtoriſcher Bedeutung. Sie ſind ein Wendepunkt. Eine kurze geſchichtliche Periode, die mit dem Um⸗ ſchwung Ende 1918 begann, hat wirtſchaftlich ihr Ende gefunden“, das war die richtige Beurteilung des Abſchluſſes einer Periode. Durch nichts iſt dies deutlicher geworden, als durch den Kampf in Lauſanne. 8. * —— Die Kandidaten der DRY Baden — Karlsruhe, 13. Juli. Die Deutſchnationale Volkspartei hat folgende Kandidaten zur Reichstagswahl im Wahl⸗ kreis Baden aufgeſtellt: 1. Hanemann Dr. Al⸗ fred, Landgerichts direktor, Heidelberg; 2. Mahla Heinrich, Fabrikant, Pforzheim; 3. Jenne Friedrich, Landwirt und Gemeinderechner, Eichtersheim; 4. Fritſch Georg, Maſchinenarbeiter, Gaggenau; 5. Rich⸗ ter Johanna, Oberzahlmeiſterswitwe, Heidelberg; 6. Lang Ferdinand, Glaſermeiſter und Stadtrat, Karlsruhe, 7. Seitz Dr. Theodor, Gouverneur a, D. Baden⸗Baden; 8. Stump Ludwig, Oberpoſtſekretär und Stadtrat, Konſtanz; 9. Mayr Frau Sofie, Ar⸗ beiterin, Pforzheim; 10. Pleuler Friedrich, Landwirt, Oberprechtal(Amt Waldkirch); 11. Hefner Robert, Profeſſor, Offenburg; 12. Treiber Albert, Landwirt, Seckenheim; 13. Ganter Robert, Hauptlehrer, Bret⸗ ten; 14. Wüſt Friedrich, Handlungsgehilfe, Mann⸗ heim; 15. Schmitthenner Dr. Paul, Privatdozent, Heidelberg; 16. Brühler, Dr. Ernſt Chriſtoph, Ver⸗ lagsleiter und Stadtrat, Freiburg; 17. Bauer Theo⸗ dor Georg, Oberregierungsrat, Oberſtleutnant a. Di, Karlsruhe. Matdonalò über Lauſanne England erwartet günstige Schuldenregelung— Doch Geheimabkommen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Juli. Die große Lauſanner Debatte im Unterhaus hat mit einem vollkommenen Erfolg der Regierung ge⸗ endet. Daß ſich das Kabinett hinter Macdonald ſtellen würde, war von vornherein nicht zweifelhaft. Aber es iſt ein nicht zu unterſchätzender Erfolg, daß es den aus Lauſanne zurückgekehrten Miniſtern ge⸗ lungen iſt, die Volksvertreter davon zu überzeugen, daß auf der Konferenz das Menſchenmögliche erreicht worden iſt. Macdonalds große Rede gipfelte in der Er⸗ klärung, daß mit dem Ende der Reparationen Deutſchland als gleichberechtigter Partner in den Rat der Völker einbezogen werde. Er wehrte ſich energiſch gegen die Anſchuldigung, daß der Lauſanner Vertrag durch das ſoge⸗ nannte gentlement- agreement über die Nati⸗ fizierung entwertet werde. Wenn Amerika ſich weigern ſollte, an der Vervollſtändigung des Lauſanner Werkes mitzuarbeiten, dann würde ſelbſtverſtündlich eine neue Fühlung⸗ nahme der Mächte Europas notwendig ſein. Der Schatzkanzler Chamberlain gab ſpäter noch eine eingehende Erklärung ab, in der er er⸗ klärte, daß nach einem Scheitern der Ver⸗ handlungen mit Amerika techniſch der NMDoungplan wieder in Kraft treten werde, daß praktiſch davon aber gar keine Rede ſein könne. Es werde ledig⸗ lich eine neue Konferenz der euro⸗ päiſchen Staaten ſtattfin den müſſen. Der zweite Hauptteil der Debatte war das über⸗ raſchende Maß von Optimismus, das ſogar Cham⸗ berlain hinſichtlich der künftigen amerikaniſchen Hal⸗ tung an den Tag legte. Der Premierminiſter erklärte mehrfach, daß er Grund habe, auf die Mitarbeit Amerikas an der Löſung der Weltprobleme mit Be⸗ ſtimmtheit rechnen zu können. Der Schatz⸗ kanzler ſagte ſogar, er könne ſich nicht vor⸗ ſtellen, daß die Vereinigten Staaten ſich wei⸗ gern würden, ihre Rolle in der internatio⸗ nalen Regelung zu ſpielen, wenn der geeig⸗ nete Augenblick gekommen ſei. Dieſe mehr als deutlichen Worte ſind umſo über⸗ raſchender als Chamberlain ſich erſt geſtern aus Waſhington ein peinliches Dementi gefallen laſſen mußte, als er im Unterhaus erklärte, er habe be⸗ reits mit amerikaniſchen Vertretern über die Hal⸗ tung der Vereinigten Staaten zur Schuldenfrage geſprochen und habe allen Grund zum Optimismus. Wie weit die Zuverſicht der engliſchen Miniſter ihren taktiſchen Bedürfniſſen entſpricht und wie weit ſie andererſeits tatſächlich auf diplomatiſche Vor⸗ gänge ſich ſtützt, läßt ſich zur Zeit noch nicht über⸗ ſehen. Jedenfalls dementiert Reuter amtlich die Nach⸗ richten, daß eine Verſtändigung oder Vereinbarung irgendwelcher Art mit den Vereinigten Staaten über die Kriegsſchuldenzahlung zuſtände gekommen ſei. 5 Andererſeits erklärte der Vorſttzende des ameri⸗ kaniſchen Senatsausſchuſſes für auswärtige An⸗ gelegenheiten, Senator Borah, die amerikaniſche Re⸗ gierung würde in keiner Weiſe durch irgendein gentlemen- agreement direkt oder indirekt gebun⸗ den ſein. Borah fügte hinzu, der Staatsſekretär des Aeußern, Stimſon, habe ihn erwächtigt, dieſe Er⸗ klärung im Namen der Regierung abzugeben. Rückkehr zum Poungplan iſt unmöglich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli. Die Rede des engliſchen Premierminiſters Mace⸗ donald im Unterhaus hat in erfreulicher Weiſe zur Klärung der Situation um das Lauſanner Ab⸗ kommen beigetragen und die Sorgen und Bedenken, die im Anſchluß an die Erklärungen Herriots allent⸗ halben aufgetaucht waren, in weitem Maß zerſtreut. Ein gentlemen- agreement zwiſchen Frank⸗ reich und England, erſt nach einer befriedi⸗ genden Regelung ihrer Schulden an Amerika den Reparationsakkord zu ratifizieren, be⸗ ſteht in der Tat. Das hat auch Macdonald zugeben müſſen und zugegeben. Aber es kann keine Rede davon ſein, daß die Ableh⸗ nung der Ratifikation durch eine der Ver⸗ tragsmächte, die auf Grund des Agreements möglich iſt, die Rückkehr zum Noungplan bedeutet. Dieſen Eindruck hatte, wie man ſich erinnern wird, Herr Herriot mit Fleiß zu erwecken verſucht. Nach der Nichtratifizierung entſteht vielmehr eine völlig neue Lage. Eine neue Konferenz muß einberufen werden. Man wird bei dieſen Erklärungen ſich zu vergegenwärtigen haben, daß Macdonald nicht nur als Führer der engliſchen Regierung, vielmehr als Vorſitzender der Reparationskonferenz geſprochen hat und daß ſie daher durchaus als authentiſch auf⸗ zufaſſen ſind. Die Auslaſſungen des engliſchen Premierminiſters decken ſich im übrigen völlig mit dem, was nach ihrer Rückkehr aus Lauſanne die Reichsregierung in der gleichen Angelegenheit ge⸗ ſagt hat. Falſche Gerüchte über Italien Meldung des Wolffbüros — Berlin, 13. Juli In einigen Blättern iſt davon die Rede, daß ſich in Italien eine große Enttäuſchung über das Lau⸗ ſanner Abkommen geltend mache und daß es übe. dieſen Ausgang der Konferenz zu Unſtimmigkeiten zwiſchen Italien und Deutſchland gekommen ſei. Nach Auffaſſung hieſtger unterrichteter Kreiſe kön⸗ nen dieſe Informationen unmöglich aus amtlichen italieniſchen Kreiſen ſtammen, da von derartigen Unſtimmigkeiten zwiſchen Italien und Deutſchland keine Rede ſein kann. Ebenſo unzutreffend ſind die in dieſem Zuſammenhang, angeblich aus italieniſcher Quelle ſtammend, Zebrachten Behauptungen über einen Konflikt zwiſchen Reichskanzler von Papen und dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neu⸗ rath. Von amtlicher Seite wird ſowohl für das Auswärtige Amt wie auch für die Reichskanzlei dazu erklärt, daß dieſe Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen ſind. England und die Golödwährung Meldung des Wolffbüros — London, 13. Juli. Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Cham⸗ berlain zu der Forderung des Gouverneurs der Bank von England nach Rückkehr zum Goldͤſtandard, die Regierung beabſichtige weder jetzt noch während der Parlamentsferien noch in unmittelbarer Zukunft die Goldwährung wieder ein⸗ zuführen. — Der„innerpolitiſche“ Kampf In Freiburg i. Br. kam es geſtern nachmittag zu kommuniſtiſchen Anſammlungen vor dem. Hotel zum„Römiſchen Kaiſer“, in dem Prinz Auguſt Wil⸗ helm von Preußen abgeſtiegen war. Das Notruf⸗ kommando mußte die Straßen ſäubern. 5 Zu An⸗ ſammlungen kam es auch vor der Univerſität, weil zwiſchen den nationalſozialiſtiſchen Studenten und den übrigen Gruppen ſcharfe Auseinanderſetzungen imgange waren. Die Polizei zerſtreute die Anſamm⸗ lungen. In Gimbsheim in Rheinheſſen kam es zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten. Ein Kommuniſt erhielt einen Bauchſchuß, ein zweiter einen Rückenſchuß. In Elberfeld verletzte ein Nationalſozialiſt durch Schüſſe fünf Perſonen. Er wurde feſtgenom⸗ men. Auch in Köln kam es zu Schießereien, bei denen zwei Perſonen verletzt wurden. Kommuniſten hatten das Straßenpflaſter aufgeriſſen und auf⸗ gerichtet und beſchoſſen die Ueberfallkommandos. In Wuppertal ſprach Thälmann vor 40 000 Menſchen und ſagte den Nationalſozialiſten und der Regierung Papen den ſchärfſten Kampf an. Nach Mitteilungen des anhaltiſchen Staatsmini⸗ ſteriums ſind die Zuſammenſtöße in Deſſau am Sonntag vom Reichsbanner planmäßig vorbereitet worden. Es iſt bereits Anklage wegen Land⸗ friedensbruch erhoben. 85 Eine ſchwere Prügelei gab es im Wis m arer Stadtverordnetekollegium, als ein Nationalſozialiſt den ſozialdemokratiſchen Bürgermeiſter angriff. Die Polizei mußte die Ruhe wieder herſtellen. Bei Reibereien in Nürnberg wurden zwei Nationalſozialiſten und ein Reichsbannermann durch Schläge und Schüſſe verletzt. 5 In Berlin veranſtalten die Kommuniſten heute abend einen Demonſtrationszug durch den Berliner Weſten; morgen werden die Sozialdemokraten fol⸗ gen. Auf der öffentlichen Kundgebung werden Wels und Severing ſprechen. Vertagung der heſſiſchen Präſidentenwahl — Darmſtadt, 13. Juli. Die für Donnerstag vor⸗ geſehene Wahl des heſſi)en Staatspräſtdenten iſt auf unbekannte Zeit verſchoben worden. Die Gründe dürften darin liegen, daß und das Zentrum erſt die Reichstagswahlen abwar⸗ ten wollen. Man darf annehmen, daß die Beſpre⸗ chungen über die Regierungsbildung im großen und ganzen abgeſchloſſen ſind. Die ſeither von den Sozial⸗ demokraten verwalteten Miniſterien: Staatsmini⸗ ſterium, Innenminiſterium und Kultusminiſterium werden von den Nationalſozialiſten beanſprucht, während das Zentrum die bisher von Miniſter Kirn⸗ berger verwalteten beiden Miniſterien für Finanzen und Juſtiz weiter behält. i Durch landendes Flugzeug getötet — München, 18. Juli. Ein bedauerlicher Unglücks⸗ fall hat ſich geſtern nachmittag an der Grenze des Flugplatzes Schleisheim ereignet. Dort war der 35 Jahre alte landwirtſchaftliche Arbeiter Buſl mit Grasmähen beſchäftigt. Er ſelbſt ſaß auf einem Bull⸗ dog, als ein Flugzeug niederging und ihn erfaßte. Buſl erlitt tödliche Verletzungen. Das Flugzeug wurde erheblich beſchädigt, der Pilot leicht verletzt, Großer Dachſtuhlbrand in Berlin — Berlin, 13. Juli. In einem Hauſe im Norden Berlins brach geſtern nachmittag ein Dachſtuhlbrand aus. Die Flammen griffen infolge der Trockenheit des Gebälks raſch um ſich. Der Feuerwehr gelang es, nach 175ſtündiger Tätigkeit den Brand einzu⸗ dämmen. Dabei wurden drei Feuerwehrleute durch Stichflammen ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Kranken⸗ haus übergeführt werden mußten. Ein Feuerwehr⸗ mann trug eine erhebliche Rauchvergiftung davon. Drei Feuerwehrleute wurden leichter verletzt. Kitſch Eine ketzeriſche Betrachtung von Rud. Presber Als ich— das iſt lange her— von der Univerſität kam und, kaum verſchnaufend von den Strapazen der Promotion, eine Anſtellung als Feuilleton⸗Re⸗ dakteur fand, die ich eigentlich noch gar nicht geſucht oder erwartet hatte, ſchrieb ich, ſtolz auf meine eben erworbenen Kenntniſſe in Literatur und Kunſt⸗ geſchichte, natürlich mit Vorliebe Theaterkritiken und ginig mit gewiſſer Wichtigkeit, das Notizbuch in der Hand, ſchauend und zenſierend durch die Gemälde⸗ Ausſtellungen. Sehr junge und noch ein bißchen un⸗ ſichere Kritiker betonen beſonders gern ihr Amt und ihre Meinung— ſie haben zum Unterſchied vom Oberſten Wrangel im„Wallenſtein“ beides zu⸗ gleich. Sie ſtehen— geiſtig wie körperlich kleine Leute ein bißchen auf den Zehen, wenn ſie mit anderen ſprechen. Damals gab es ſchon wie heute— und wie ver⸗ mutlich in hundert Jahren— gute Bilder und ſchlechte Bilder; gab es ſchon wirkſame und lang⸗ weilige Theaterſtücke. Aber es gab— wie ich mich genau erinnere— noch keinen„Kitſch“. Das Wort„Kitſch“ iſt eine neue Erfindung— und moderne Kinder in beſonders intellektuellen Fa⸗ milien erlernen die Vokabel zweifellos dicht hinter den Worten„Papa“,„Mama“ und der Bezeichnung für gewiſſe Naturnotwendigkeiten. Aber dieſes Wort „Kitſch“ und ſein Begriff war dem damals dreiund⸗ z wanzigjährigen Doktor, der ſchließlich Philoſophie, Literatur und Kunſtgeſchichte mit heißem Bemühen ſtudiert hatte, ſo fremd wie etwa das Wort Pro⸗ peller“ oder„Vergaſer“ oder„Telefunken“ oder „Oedipus⸗Komplexe“. g 5 Die alten vor 1900 gedruckten Lexika kennen wohl einen Kitſch⸗Baum— ſoviel wie Trauben⸗ kirſche, Prunus—, aber ſie kennen noch keinen Kitſch. Ihre doch alles umfaſſende Gelehrſamkeit ſpringt von dem Indianerſtamm Kitſcha gleich zu jener nützlichen, halbflüſſigen Subſtanz über, die wir„Kitt“ nennen. Auch die deutſchen Wörterbücher wußten noch nichts von dieſer vernichtenden Bal⸗ lung der Konſonanten: Kitſch. 38 Erſt in Meyers Lexikon pon 1927() taucht im ſechſten Band hinter Kitros in Macedonien plötzlich der Kitſch auf. Und der wird definiert als„abfäl⸗ lige Bezeichnung für ein Erzeugnis, das durch bil⸗ lige, auf den Geſchmack der breiten Maſſe berech⸗ nete Mittel äſthetiſche Wirkungen erzielen und als Kunſtwerk gelten will.“ Aber auch Meyer iſt bei dem Wort, das Weigand lund wir alle) früher nicht kannten, nicht ſicher, ob es vom engliſchen„Sketſch“ ſtammt(wieſo übrigens? Ein Sketſch, eine Skizze, braucht lange noch kein Kitſch zu ſein) oder ob es von dem Wort„verkitſchen“ herkommt, das ſo viel bedeutet: wie raſch und billig verkaufen. Alſo mit dem Kitſch geht es wie in Halms„Sohn der Wildnis“ mit der Liebe: Sie kommt nicht, ſie iſt da. Eines Tages war der Kitſch einfach da. Wort und Begriff. Und wie alles, das ſich vortreff⸗ lich eignet, anderen an den Kopf oder an die Woh⸗ nung geworfen zu werden, fand es raſch ſeine be⸗ geiſterten Liebhaber und ſeine Verbreitung. Victor Hugo ſagte einmal:„Dies iſt immer ſein Gang und ſeine Art; an die ſchönſte Faſſade eines Gebäudes wirft er ſeinen Kot.“ Er ſpricht nämlich vom— Neid. d Es iſt gar keine Frage, daß es Kitſch die Menge in der Welt gibt. Kitſch in der Bedeutung, die ſchließ⸗ lich auch ernſthafte Leute dem Wort zuerkennen müſ⸗ ſen, nachdem es— früher hatten freilich andere Worte genügt— von einem anonym gebliebenen Zeitgenoſſen erfunden und eingeführt iſt. Ein würt⸗ tembergiſcher Kunſtgelehrter von Anſehen hat ein Kitſch⸗Muſeum gegründet, in dem er alles in Kunſt⸗ gewerbe, in Haushaltung und im Privatgebrauch Ge⸗ ſchmackloſe, mit der Kunſt ſich anbiedernde oder Nütz⸗ liches und Kunſt widerſinnig einen Wollende mit Fleiß geſammelt und dem Gelächter— vor allem der Neubekehrten— preisgab. Ein Unternehmen, das an die— heute gewiß längſt gründlichſt geplün⸗ derten— Schatzkammern der Sultane in Konſtan⸗ tinopel erinnert, in denen despotiſche Prunkſucht und verwirrender Ungeſchmack der herrſchenden Orien⸗ talen minderwertige Schundware weſtlicher Ramſch⸗ läden unter die hochwertigen Erzeugniſſe alter Webe⸗ und Goldſchmiedekunſt des Oſtens wahllos eingeſtreut und wie erleſene Köſtlichkeiten neben edelſteinbela⸗ denen Turbanen und herrlich eingelegten Waffen ver⸗ wahrt hat. Eine gleiche nur für das Auge minder ergötzlige Sammlung könnte auf ſeinem Gebiet jeder Literatur⸗ kenner zuſammenſtellen. Angefangen mit den bil⸗ ligen, blutrünſtigen Detektivgeſchichten bis zu den Prachtwerken, die dem pfiffigen Geſchäftsſinn das Süßliche oder Lüſterne für das Publikum einer Halb⸗ oder Viertels⸗Bildung zuſamm atragen. Hier hat alſo das Wort„Kitſch“— wenn's doch einmal geboren iſt und leben ſoll— ſeine volle Be⸗ rechtigung. Aber das iſt das Schlimme: Es wird all⸗ mählich mit dem Wort Kitſch ein Unfug getrieben, der unwürdig anmutet und die Wertmaße fälſcht. Es gibt eine gewiſſe Sorte verbitterter Künſtler — und die Not der Zeit hat ihre Zahl nicht kleiner werden laſſen—, für die eben einfach Kitſch iſt, was nicht ihre Richtung verfolgt, was nicht ihren Göttern und Götzen anhängt. Oder man tut— noch ſchlim⸗ mer— mit dem Wort„Kitſch“ alles ab, was von der Konkurrenz geſchaffen und dem Publikum angeboten wird. Und zwar gilt dieſen Inſtanzen für um ſo kitſchiger, was gerade Erfolg hat, weil ſie das Pu⸗ blikum als Ganzes, das kaufende, genießende, bewun⸗ dernde Publikum für eine einzige geballte Minder⸗ wertigkeit und Blödigkeit halten. Wie die Gaſſen⸗ buben in den Vorſtädten von Neapel früher den vor⸗ überfahrenden Fremden gern die von der Straße ge⸗ rafften Exkremente der Mauleſel nachwarfen, ſo fliegt das Wort„Kitſch“, unbeherrſcht und unbegrün⸗ det, aus hundert neidblaſſen Mäulern jedem rollen⸗ den, beſonders aber jedem metalliſch klingenden Er⸗ folg nach. Gewiſſermaßen ein nachdenkliches Wort Hebbels beſtätigend, der in ſein Tagebuch notiert hat: „Der Neid trifft nur das Haben, nie das Sein. Man beneidet niemanden in ſeiner Totalität, nur in ſei⸗ nen einzelnen Eigenſchaften. Man beneidet keinen, weil er gut oder fromm oder ein Kind, ein Mann, eine Frau iſt, wohl aber weil er dichten, malen oder das bleiben laſſen kann“ Das war ſchon früher ſo und iſt jetzt nicht anders. Aber früher kannte man das herrliche Wort noch nicht, das ſo rund und wuch⸗ tig aus der Schleuder jedes kleinen Davids fliegt, und den Getroffenen erledigt:„Kitſch.“ Wer die letzten Jahrzehnte mit offenem Ohr und Auge gelebt hat, der hat ſtaunend gehört— in flüchti⸗ gem Geplauder raſch Hin⸗ und Nach⸗Sprechender— hat verblüfft in ſich eruſt gebenden Kritiken geleſen, was heutzutage alles als Kitſch bezeichnet wird. Nicht etwa:„was man nicht deklinieren kann.“ Das— nein. Vor dem gerade,„was man nicht de⸗ klinieren kann“, beſteht häufig eine ſcheue, etwas ko⸗ miſch anmutende Hochachtung. Aber wehe dem in der Technik ſeiner Kunſt allzu Sicheren, der zu⸗ nächſt verblüfft, dann Erfolg gehabt hat und nicht zeitig genug über ſich hinaus oder an ſich ſelbſt vorbei in die ewig geförderte neue Bahn gelenkt hat. Die Toten nun gar.. Paul Heyſes Novellen, die Jugendlyrik der beiden Buſſe, Carl und Georg, Geibels Formenſicherheit, Jordans Pathos, Baum⸗ bachs leichte Volksweiſen, Sudermanns Dramen und Auerbachs Dorfgeſchichten.. das wird heute ſchon alles in denſelben Topf geworfen. In den Kopf, auf dem„Kitſch“ ſteht. Man gibt ſich gar nicht mehr die Mühe, die Schaffenden aus dem Charakter ihrer Zeit heraus oder in ihrer fördernden Wirkung auf dieſe Zeit zu verſtehen. Oder— der Einfachheit halber— die Zeit war ſelber„Kitſch“. In Bauſch und Bogen. Und wer hat nicht ſchon den Hochmut junger Maler vor Bildern von Kaulbach, Veith, Achenbach, Böcklin das gehäſſige Wort„Kitſch“ aus⸗ ſprechen hören. Wie eine kleine höhniſche Rache des Schickſals freilich mag es manchen angemutet haben, als er zuletzt in einem ſenſationellen Prozeß erleben mußte, daß dafür anderthalb Dutzend der von den⸗ ſelben Verächtern alter Meiſter hochgeprieſene Bil⸗ der van Goghs mehr oder minder plumpe Fälſchun⸗ gen eines Unbekannten waren. 5 Wenn das Wort Kitſch nicht ſchließlich wie man⸗ ches andere Modewort von Ekel und Ueberdruß hinuntergewürgt und verdaut wird, kann es noch viel Unheil und Unfrieden ſtiften. Gerade die wirklichen Könner, die auch Gönner ſein ſollten, dürften es am wenigſten gebrauchen. Knapp und gehäſſig als Urteil geſprochen, wirkt es wie eine von idiotiſcher Hand geworfene Stinkbombe: Sie beweißt nichts, zerſtört auch nichts auf die Dauer— aber ſie macht's dem lebenden Beſchauer von Kunſtwerken, dem Leſer eines Buches, dem Beſucher eines Theaters für eine Zeit lang durch ihren aufdringlichen Geſtank unmög⸗ lich, ſich ſelbſt ein Urteil zu bilden und vielleicht ſogar ſich des eben von törichter Gehäſtzakeit Beſchimpften dankbar zu freuen. Reſpekt und Leben und Freiheit der Kritik aller Wiſſenden, aller ehrlich Wahrheit und Schönheit Suchenden, auch wenn die Kritik herb ablehnt! Aber das dumme und billige Schlagwort ſchlagt tot! 5 O Das Nationaltheater teilt mit: Die Operette „Liſelott“, in der Käthe Dorſch die Titelpartie mit ſtürmiſchem Erfolg ſpielt, wird nur bis 23. Jult gegeben. In den Spielplan des kommenden Spielfahres wird die Operette nicht aufge⸗ nommen. ö 5 85 die Nationalſozialiſten er ———————? 2———— S cc e re rennen der Mittwoch, 13. Juli 1932 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 319 — Der Nachwuchs im Handwerk 350 Meiſterprüfungen an der Handwerks⸗ kammer Mannheim Seit einigen Monaten finden an der Hand⸗ werkskammer die diesjährigen Meiſterprüfun⸗ gen ſtatt, die nun größtenteils abgenommen ſind. Etwa 400 Handwerksgeſellen waren vor den Prü⸗ fungskommiſſionen erſchienen. 350 Geſellen Es ſtehen lediglich noch die Berichte der Prüfungs⸗ kommiſſion für 16 Elektro⸗Inſtallateure und 20 Spengler aus. Die Prüfungen fanden meiſt in Mannheim ſtatt, zu einem kleineren Teil aus Zweck⸗ mäßigkeitsgründen auch in Heidelberg, Mosbach und Sinsheim. Der Arbeitsbereich der Mannheimer Handwerkskammer erſtreckt ſich bekanntlich auf den ganzen Landeskommiſſarbezirk Mannheim. Deutlich läßt ſich unterſcheiden, welche Handwerkszweige in den ländlichen Bezirken noch blühen, und welche auf die Stadt beſchränkt ſind. Die zwei jungen Mül⸗ lermeiſter ſtammen aus dem Bauland, auch die vier Wagnermeiſter würden in der Stadt wenig Arbeit mehr finden. Die Bauhandwerke ſind durch 9 Maurer, 7 Zimmerer, 3 Gipſer und Stukka⸗ teure, 2 Glaſer und je einen Dachdecker und Flieſen⸗ leger vertreten. Dazu kommen 38 Maler und Tücher, 37 Schreiner, 13 Schloſſer, 12 Mechaniker, 12 Elektro⸗Inſtallateure, 10 Auto⸗ ſchloſſer und ⸗mechaniker, 10 Schmiede, 6 Tape⸗ zierer und je ein Steinbildhauer und Pfläſterer. erhielten den Meiſterbrief. Im Bekleidungsgewerbe ſtehen die 19 Damenſchnei⸗ derinnen(darunter ein Damenſchneider) an der Spitze, während von den 14 zur Prüfung gemeldeten Herrenſchneidern, wie bereits gemeldet, nur 7 des Meiſtertitels für würdig befunden wurden. Daß gerade dieſe Prüfung ſo ſtreng iſt, darf, ſo wenig er⸗ freulich es für die Betroffenen iſt, als gutes Zeichen für den Willen des Handwerks zur Qualitätsarbeit angeſehen werden. Nur 4 Schuhmacher vertreten noch dieſes alte Handwerk, deſſen durch die Induſtrialiſierung ver⸗ urſachter Rückgang unverkennbar iſt und das faſt nur noch auf dem Land exiſtieren kann. Sieben Weiß⸗ näherinnen, 6 Friſeure, je zwei Kürſchner, Sticker⸗ innen und Putzmacherinnen vervollſtändigen dieſe Handwerksgruppe. Im Ernährungsgewerbe haben 68 Bäcker die Meiſterprüfung abgelegt und be⸗ ſtanden; dazu kommen 4 Konditoren, 15 Metzger und die zwei ſchon genannten Müller. Ein Blick in die Prüfungsprotokolle gibt Auf⸗ ſchluß über die den Prüflingen geſtellten Aufgaben. Für einen Friſeur z. B. lautete die Aufgabe: Stra⸗ ßenperücke und vollſtändige Herrenbedienung. Ein Polſterer und Tapezierer mußte einen Klubſeſſel anfertigen, ein Schreiner einen Schreibtiſch. Wagner und Schmiede hatten durchweg landwirtſchaftliche Fahrzeuge und Geräte abzuliefern. Weitere Auf⸗ gaben waren für den Dachdecker: Eindecken eines Gaupenſattels in altdeutſcher Deckart mit Schiefer⸗ kehlen; für den Maurer: Durchzeichnen der Pläne für ein Wohnhaus und Berechnen einzelner Poſttio⸗ nen; für den Müller: Mahlgang ſchärfen, Walzen und Gänge anſtellen, Billen ſchleifen. Die Bäcker mußten hauptſächlich das ortsübliche Brot und Kleingebäck herſtellen, vielleicht auch noch einen Streuſelkuchen, während die Konditoren an einem Makronen⸗ Krokantaufſatz und einer Marzipantorte ihre Kunſt zeigen durften. Mit der rein handwerk⸗ lichen Prüfung, der Arbeitsprobe, iſt es natürlich nicht getan, der junge Handwerker muß vielmehr auch in Knalkulation und Buchführung Be⸗ ſcheid wiſſen. Wer die Note„ungenügend“ bekam, hat die Prüfung nicht beſtanden und kann zur Nach⸗ prüfung kommen. Rund 15 000 Handwerksbetriebe gibt es im Bezirk der Handwerkskammer Mannheim, und die Vielfältigkeit der einzelnen Berufe gibt einen Begriff von der umfaſſenden Arbeit, die auf dieſem Gebiet geleiſtet werden muß. Nicht alle neuen Handwerksmeiſter können ſich ſofort ſelbſtändig machen; nur einem kleinen Teil wird es gelingen, gleich ein Geſchäft zu gründen. Andere übernehmen den väterlichen Betrieb oder heiraten ein. Aber ein großer Teil muß vorläufig mit dem Meiſterbrief in der Taſche nochmals als Geſelle arbeiten, bis ſich die Gelegenheit gibt, eine eigene Exiſtenz zu gründen, das Lebensziel eines jeden ſtrebſamen. — 1. Segelboot auf dem Rhein gekentert Am Sonntag nachmittag kreuzte auf dem Rhein in der Höhe der Altrheinmündung das 28 am Segel⸗ boot„Mm 278“. Der Beſitzer, ein junger Mann⸗ heimer, hielt das Boot hart vor dem Wind, der an dieſem Tage recht kräftig und böig aus Nordweſt blies. Für die vielen dort anweſenden Spazier⸗ gänger und Badenden war es intereſſant und zu⸗ gleich aufregend, wie das Boot, hart auf der äußer⸗ ſten Kante laufend, ſeinen Weg durch den Wellen⸗ gang nahm. Plötzlich wurde es durch eine äußerſt hart anſetzende Böe zum Kentern gebracht. Der Begleiter, der anſcheinend nicht ſchwimmen konnte, rief laut um Hilfe, wurde jedoch von dem Beſitzer des Bootes ſofort auf das inzwiſchen abgetriebene Boot gebracht. Große Aufregung herrſchte bei den an Land be⸗ findlichen Angehörigen, die man vorſichtshalber zu⸗ rückgelaſſen hatte und die den Vorfall mitanſehen mußten, ohne im Augenblick helfen zu können. Das große Boot, das einige hundert Meter abgetrieben worden war, konnte mit Hilfe eines Fiſchers und den Inſaſſen eines anderen Segelbootes, das eben⸗ falls ſofort zu Hilſe eilte, ans Ufer gebracht, ab⸗ getakelt und dann wieder aufgerichtet werden. Nach zweiſtündiger harter Arbeit war das Boot ſoweit vom Waſſer befreit, daß es der Beſitzer in den Alt⸗ 1 zurücktreideln und von dort abſchleppen laſſen onnte. Für Reise, Mannheimer Miüttererholungs⸗Fürſorge Beſichtigung auf den Rennwieſen Gute Erfolge bei den betreuten Müttern Nur wenige Tage noch und die„örtliche Mütter⸗ erholung“ hat für dieſes Jahr ihr Ende gefunden. Wer am„Erfolg“ Zweifel hegte, dem haben die Augen der bisher betreuten Mütter alles verraten, ſoviel dankbare Freude ſteht darin geſchrie⸗ ben. Der Gedanke, erholungsbedürftigen Müttern einmal nach langen, arbeitsreichen und ſchweren Tagen eine Ausſpannung zu verſchaffen, iſt nicht neu und war ja auch von der Stadt geplant; leider aber erlaubten es die ſtädtiſchen Mittel nicht mehr, hier helfend mitzuwirken. Um ſo erfreulicher iſt es, daß es dem Mann⸗ heimer Mutterſchutz gelungen iſt, durch pri⸗ vate Wohltätigkeit die notwendigen Mittel aufzu⸗ bringen, um vierzig Müttern eine dreiwöchentliche Erholungszeit zukommen zu laſſen. Um auch den verſchiedenen Verbänden, die an dieſer Aufgabe In⸗ tereſſe haben, Gelegenheit zu geben, ſich ſelbſt ein Urteil über die Wirkung zu bilden, hatte Frau Blauſtein, die Vorſitzende des Mutterſchutzes, die Behörden und die in Betracht kommenden Verbände eingeladen. So hatten ſich außer Oberregierungsrat Neumaier, Bürgermeiſter Böttger und Ju⸗ gendamtsdirektor Köbele eingefunden, ferner Frau Remy von der Notgemeinſchaft, Frau Leins⸗ von Derblin vom Rentnerbund, Fräulein Dr. Edelmann von der Schularztſtelle, Oberſchweſter Liſa Schultze und die Vertreter der angeſchloſſenen Organiſationen. Alle waren ſichtlich erſtaunt und erfreut über den günſtigen Erfolg nach verhältnis⸗ mäßig ſo kurzer Erholungszeit. In ihren Begrüßungsworten wies Frau Blau⸗ ſtein darauf hin, daß dieſe Müttererholung nur einen Anfang bedeute, dem hoffentlich der notwendige Ausbau be⸗ ſchieden ſein möchte. Sie ſprach dann über die Or⸗ ganiſation dieſes Fürſorgezweiges. Durch die Für⸗ ſorgerinnen wurden mit Hilfe eines Fragebogens beſonders bedürftige oder ſchwer betroffene Frauen ausgewählt und nach ärztlicher Unterſuchung durch Fräulein Dr. Roth vom Jugendamt die endgül⸗ tige Wahl getroffen. Es handelt ſich meiſt um Mütter, die infolge ſchwerer Geburten oder Opera⸗ tionen vollſtändig entkräftet waren, oder ſolche, die durch ſeeliſches Leid vor einer bedenklichen Nerven⸗ kriſe ſtanden. Auch die Anzahl der Kinder war bei der Auswahl mitbeſtimmend; ſo waren es in der erſten Gruppe drei Mütter mit je fünf Kindern, zwei mit je 6, zwei mit je 7 Kindern und eine Mutter mit 9 Kindern. In der zweiten Gruppe war es ähnlich. Zwei Frauen waren verwitwet, 3 lebten in Tren⸗ nung, zwei waren geſchieden. Erwerbslos waren die Männer von 13 Frauen in der erſten Gruppe und von 12 in der zweiten. Die Verſorgung des Haus⸗ haltes wurden zum Teil von den Männern, von er⸗ wachſenen Kindern oder von Großmüttern und Tanten übernommen. Nur in einem Fall war eine Hauspflegerin nötig, für die ebenfalls der Mutter⸗ ſchutz die Koſten trug. Die Mehrzahl der Mütter ſtanden im Alter von 30—40 Jahren; einige waren jünger, zwei waren älter. Durch das Entgegenkommen des Rennvereins waren der Raſenplatz und der Aufenthaltsraum un⸗ entgeltlich zur Verfügung geſtellt worden. Erfreulich war die Anteilnahme, die mit jedem Tag wuchs. Das bewieſen außer der täglichen Milchſpende durch die Milchzentrale die zahlreichen Kuchenſpenden durch Privatperſonen wie durch den Für⸗ ſorgerinnenverband und den Verband der katho⸗ liſchen Sozialbeamtinnen. Viele Zeitſchriften, Spiele, Bälle, Tamburine uſw. wurden zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Die bekannte Gymnaſtiklehrerin Fräulein Dauth hatte einige einfachere gymnaſtiſche Uebun⸗ gen gezeigt, die mit großem Eifer unter Aufſicht und Leitung der mitbetreuenden ſchaffensfreudigen Schweſter Elſe Kirchgeſſer gerne geübt wurden. Auch die Damen des Vorſtandes, beſonders Frau Lenel, hatten es ſich zur Pflicht gemacht, dem Ge⸗ fühl des Verbundenſeins, das zwiſchen Müttern herrſcht, deutlich Ausdruck durch eifrige Mitarbeit zu geben und erleichterten dadurch die Aufgabe der un⸗ ermüdlich treu ſorgenden Frau Wellenreuther. Ihr gebührt warmer Dank für ihre aufopfernde ehrenamtliche Tätigkeit. Ordentlich verjüngt ſehen die Mütter aus. Für meiſten waren dieſe Tage ein unauslöſchliches Zeit zurückdenken die Erlebnis, an das ſie noch lange werden. Nach Schluß des Rundganges dankte Bürger⸗ meiſter Böttger für das Geſehene und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es dem Mutterſchutz ver⸗ gönnt ſein möge, im nächſten Jahre wieder genügend Mittel zu erhalten, um weiteren Müttern eine ſolche Ferienzeit zu beſcheren. Bezirksſchießen in Mannheim⸗Rheinau Der Bezirk VIII des.K..⸗Verbandes im Bad. Kriegerbund ließ auf dem Stande des Schützen⸗ vereins Rheinau am Sonntag ſein 3. Bezirks⸗ ſchießen austragen. Der Verlauf und die Teil⸗ nahme weiterer, den alten Soldaten naheſtehender Kreiſe, läßt für dieſen wieder neu auflebenden Sportzweig das Beſte hoffen. In Mannheim hat der Rhein⸗Neckargau ſeinen Vereinen ſchon 18 Abteilungen mit nahezu 500 Schützen angegliedert. Die Veranſtaltung am Sonntag, wo die Mannheimer Schützen erſtmals an die breitere Oeffentlichkeit traten, hat die Plattform für die zukünftige Reſonanz der Bewegung geſchaffen. Schon in aller Frühe begann das Schießen. Am Nachmittag war das Zelt vollbeſetzt, als der Vereinsvorſitzende Willkommensworte entbot. Bun⸗ desſchützenmeiſter und Präſidialmitglied Müller⸗ Durlach fand für den.K..⸗Sport begeiſternde Worte. Der Bezirksſchießleiter Neudeck über⸗ brachte Grüße des Bezirks. Vor der Preisvertei⸗ lung ſprach auch der Gauvorſitzende Dr. Hiecke, der allen Funktionären Anerkennung zollte und beſon⸗ ders ſeinem Gauſchriftführer, Herrn Voigt. Die Bezirksleitung funktionierte aufs Beſte. 20 Minuten nach Meldeſchluß konnte ſchon die Preisverteilung vorgenommen werden. Die Rheinauer hatten alles gut vorbereitet, ſo daß die Veranſtaltung zu einem richtigen Volks⸗ und kameradſchaftlichen Feſte wurde. Zur Unterhaltung trug nicht wenig bei die Kapelle Krug ⸗Maunheim. Die Teilnahme am Bezirksſchießen war ſehr rege, bezüglich der Mannſchaften blieb die Be⸗ teiligung jedoch hinter den geſtellten Erwartungen zurück. Stärkeres Intereſſe wurde dem Einzel⸗ ſchießen entgegengebracht. Hierbei fielen erfreu⸗ licherweiſe die Reſultate der Jungſchützen auf. Ergebniſſe: Bezirkswanderpreis„Pfälzer Löwe Schild“(Mannſchaftsſchießen): Verein ehem 110er Heidelberg 556 Ringe, Verein gedienter Bayern Mannheim 541, Schützenverein Rheinau 1. Mann⸗ ſchaft 537, 2. Mannſchaft 529 Ringe, Kameradſchaft ehem. Jäger und Schützen Heidelberg 514 Ringe.— Pokal des Bad. Kriegerbundes(Mann⸗ ſchaftsſchießen): Verein ehem. 110er Heidelberg 349 Ringe. Bezirksmeiſter aktiv: 1. Weber⸗Heidel⸗ berg(ehem. 110er) mit 95 Ringen. 2. Jrauen⸗ ſtorfer jun.(Schützenverein Rheinau) 95 Ringe. Bezirksmeiſter(Jugend): Gramlich(Sch. V. Rheinau) 85 Ringe, Volk(Kr. V. Seckenheim) 83 Ringe. Preisſchießen: Weber ⸗Heidelberg 35 Ringe, Höhl⸗ Mannheim 35, Lindauer⸗St. Leon 35, Eberle⸗ Mannheim 35, Wolf⸗Heidelberg 35, Luſt⸗ Heidelberg 35, Wiesner ⸗ Rheinau 35, Hamm⸗ Mannheim 35, Schey⸗ Mannheim 35, Chriſt⸗ Feudenheim 35, Sommer ⸗ Rheinau 35, Bender⸗ St. Leon 34, Meiſter⸗Feudenheim 34, Schmitt⸗ Mannheim 34, Meyer ⸗ Heidelberg 34, Häfner⸗ Feudenheim 34, Star k⸗Rheinau 34, Gänzler⸗Hei⸗ delberg 34, Schnitzer⸗Mannheim 34 Ringe. Jungſchützen: Gramlich ⸗ Rheinau 34, Kocher ⸗ Kirchheim 31., Volk⸗Seckenheim 31., Pfiſter⸗ Oftersheim 30 Ringe. Ferienarbeit an den Schulgebäuden Nur noch eine kurze Zeit trennt uns von den großen Schulferien. In den über ſechzig Schulgebäu⸗ den, die Mannheim zu unterhalten hat, wird darum doch keine Ruhe einkehren. Im Städtiſchen Hoch⸗ bauamt werden die einzelnen Poſitionen errechnet und beſtimmt, die den notwendigen Reparaturen an den Schulgebäuden dienen ſollen. Rund 200 000/ jährlich verſchlingt die Unterhaltung der 40 Volksſchulen und 12 Höheren Lehran⸗ ſtalten. Allein während der großen Ferien im Auguſt werden für etwa 6070 000% Reparaturen durch Mannheimer Handwerksmeiſter ausgeführt. Das Hauptgewicht der Arbeiten muß natürlich aus Erſparnisgründen auf die hygieniſchen Bedürfniſſe und die techniſchen Notwendigkeiten geleget werden, während äſthetiſche Geſichtspunkte— die man früher berückſichtigen konnte— vollkommen zurückſtehen müſſen. Im vergangenen Jahr wurden vom Bürgeraus⸗ ſchuß noch 400 000/ als außerordentlicher Kredit be⸗ willigt, um die Inſtandſetzungsarbeiten an den Schul⸗ gebäuden zu forcieren und die Unterlaſſungen aus den Jahren 1914 bis 1924 auszugleichen. Da man im letzten Jahr lauch aus Gründen der Arbeitsbeſchaf⸗ fung) beſonders hohe Aufwendungen zur Inſtand⸗ ſetzung der Schulgebäude machte, kann man in dieſem Jahr eher einen Abſtrich machen. Doch trifft dieſe Sparſamkeit leider die Handwerker ſehr ſtark. Im⸗ merhin werden einige Hundert Handwerker, Gipſer, Schreiner, Tüncher, Inſtallateure uſw. Arbeit bekom⸗ men, um die Schulgebäude wieder einwandfrei her⸗ zurichten. * Ernannt wurde Gerichtsaſſeſſor Rich. Schmitt aus Mannheim unter Verleihung der Amtsbezeich⸗ nung„Juſtizrat“ zum Notar in Adelsheim und Juſtizpraktikant Hans Schropp beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtizſekretär. * Zweijährige Wahlperiode der Schöffen und Ge⸗ ſchworenen. Der Juſtizminiſter hat eine Verordnung zur Aenderung der Verordnung über Schöffen und Geſchworene erlaſſen, die bereits am 1. Juli d. J. in Kraft getreten iſt. Dadurch wird u. a. die zweijährige Wahlperiode der Schöffen und Geſchworenen eingeführt, erſtmals be⸗ ginnend am 1. Januar 1933. * Lebensmüde 52jährige Schneiderin. In der Nähe der Silberpappel nahm geſtern eine 52 Jahre alte ledige Schneiderin eine größere Menge Schlaftabletten ein um ſich das Leben zu neh⸗ men. Sie brach bewußtlos zuſammen und mußte mit dem Sanitätskraftwagen des Roten Kreuzes ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Grund zur Tat noch unbekannt. Preis 50 fg. Uberall zu haben! für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Erheblich erweitert: Wichtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz Flugplean der Lufthansa 2 Fackelzug der Studentenſchaſt Zum 25jährigen Beſtehen der Handels⸗ Hochſchule Mannheim veranſtaltet die Studen⸗ tenſchaft am Donnerstag abend einen Fackelzug zu Ehren der Stadt und ihrer Ein⸗ wohnerſchaft. Obwohl die Zeiten nicht danach ſind, ein wenn auch noch ſo beachtliches Jubiläum mit beſonderen Feſtlichkeiten zu begehen, ſo hat ſich dennoch die Studentenſchaft für einen Fackelzug entſchieden. Einmal, damit die geſamte Einwohner⸗ ſchaft ſichtbaren Anteil am Jubiläum ihrer Hochſchule nehmen kann, zum andern, weil es ſo möglich iſt, einer größeren Zahl er⸗ werbsloſer Muſiker an dieſem Abend etwas Verdienſt zu verſchaffen. Unter Berückſich⸗ tigung dieſer beiden Geſichtspunkte wird die Ein⸗ wohnerſchaft um freundliche Anteilnahme gebeten. Der Zug beginnt um 21.30 Uhr am Schloß und wird um 22 Uhr am Waſſerturm eintref⸗ fen. Von hier erfolgt der Rückmarſch zum Schloßhof, wo er gegen 22.30 Uhr mit dem großen Zapfenſtreich beendet wird. Weitere Einzelheiten teilen wir morgen mit. Fahrt in das ehemalige Kriegsgebiet Der Reichsverband Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener veranſtaltet am 12. Auguſt eine dreitägige Gruppenreiſe in das ehe⸗ malige Kriegsgebiet nach Verdun und Um⸗ gebung. An dieſer Fahrt können auch Intereſſenten, die nicht Mitglieder des Reichsverbandes ſind, teil⸗ nehmen. Die Koſten für die Fahrt Mannheim—Ver⸗ dun bis in die Argonnen belaufen ſich auf 17.50 l. Dazu kämen die Koſten für die Unterkunft und Ver⸗ pflegung mit etwa 14.40 //. Da eine günſtigere Ge⸗ legenheit zum Beſuch der Schlachtfelder bis fetzt nicht geboten war, empfiehlt es ſich, an dieſer einmaligen Fahrt teilzunehmen. Anfragen und Anmeldungen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des Reichsver⸗ bandes Deutſcher Kriegsbeſchädigter Mannheim 1 8, K. * Lebensrettung. Unter der Rheinbrücke ſaß geſtern längere Zeit ein etwa 20 Jahre altes gut ge⸗ kleidetes Mädchen, bis es plötzlich in den Strom ſprang. Der durch einen ſchweren Unfall invalid gewordene Steuermann Adam Laumann ſprang trotz ſeines Herzleidens in voller Kleidung ins Waſſer und brachte die Lebensmüde ſchwimmend wieder an das Ufer. Binnen drei Minuten war der herbeitelephonierte Krankenwagen zur Stelle und brachte das lebensmüde junge Mädchen in das Städtiſche Krankenhaus. * Zurückgehender Waſſerſtand von Rhein und Neckar. Die Ende letzter Woche im Süden des Lan⸗ des niedergegangenen Unwetter hatten allenthalben ein Anſchwellen der Flüſſe zur Folge. Die Waſſer⸗ welle, die in dieſen Tagen vorüberflutete, hat nun ihren höchſten Stand erreicht, denn Rhein und Neckar gehen bereits langſam wieder zurück. Der Waſſer⸗ ſtand des Rheins hätte nicht mehr viel ſteigen dürfen, da ſonſt das Strandbad unter Waſſer geſetzt worden wäre. Der Neckar iſt bis zur Höhe des Straßenbahndepots über die Ufer getreten und hat auf beiden Seiten einen Teil der Neckarwieſen unter Waſſer geſetzt. Beſcheidenheit Das Söhnchen des Theaterdirektors war zum erſten Male in der Schule geweſen. „Na, Bert, wo ſitzt du denn in der Klaſſe?“ „Parkett, zweite Reihe links!“ anderung und Wochenende: Chlorodont Hlitze und Staub erschlaffen den Körper besonders beim Reisen und Wandern. Eine kräftige Mundspülung mit dem herrlich erfrischenden Chlorodont- Mundwasser und eine gründliche Zahnreinigung mit Chlorodont-Zahnpaste wirken wohltuend, verschaffen das Gefühl der Sauberkeit und immer schöne weiße und gesunde Zähne Hbeſonderer Liebe und Sorgfalt ausgeführte Fantaſie für ſchon gelegentlich der Haydn⸗Feier als ſehr begabten Schü⸗ Fiasko erlitten. 4. Seite/ Nummer 319 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Juli 1982 Schwere Strafen für Kurpfuſcher Schwurgericht Mannheim Auch die zweite Schwurgerichtsſitzung betraf, ge⸗ nau wie die erſte, mehrere Vergehen nach 8 218. Der Tatbeſtand wich aber inſofern von dem des vorherigen Verhandlungstages ab, als ſich nicht nur eine, ſondern drei Perſonen mehrfacher Verbrechen verdächtig gemacht hatten. Der erſte Angeklagte, der Former Ph.., wohn⸗ haft in Frieörichsfeld, verband mit ſeiner Tätigkeit als Vertreter ſanitärer Apparate gleichzeitig die eines Kurpfuſchers. Nur aus uneigennützigen Moti⸗ ven heraus will er ſich dazu hergegeben haben, Frauen— faſt durchweg aus der Landbevölkerung zu helfen. Er hat ſeine Hilfe faſt gleichzeitig mit den Apparaten angeboten. In der Zeit vom September 1931 bis April 1932 hat ſich die Zahl der von ihm teils vollendeten, teils verſuchten Fälle auf 16 be⸗ laufen, zu denen er ſich auch unumwunden bekennt. Falls ſich eine ſeiner Kundinnen weigerte, die Hilfe eines Unberufenen in Anſpruch zu nehmen, wußte W. aus„edlen Motiven“ heraus auch hier Rat. Er kündete den Frauen den Beſuch eines Studenten der Medizin an, der aber ſeine Behandlung mit 15.20/ honoriert haben wolle.. Dieſer angebliche„Herr Doktor“ ſich vor Gericht als der 31 Jahre alte Former Joſef., deſſen Vorſtrafenliſte acht ziemlich erhebliche Einträge wegen allerlei Delikte entpuppte Aus den Vororten G. Aus dem Vorort Feudenheim. 9 5 Unſere älteſte Mitbürgerin, Frau Eliſabetha Schröder, geb. Bierreth, iſt nach nur zweitägiger Krankheit im Alter von 91 Jahren geſtorben.— Seinen 75. Geburtstag feierte Herr Karl Fin k, Rentner in geiſtiger und körperlicher Friſche.— Im Monat Juni wurden hier 6 Kinder geboren, Eheſchließungen fanden 7 ſtatt, geſtorben ſind 5 Perſonen. G. Das geſunde Wallſtadt. Im Monat Juni wurden hier 3 Kinder geboren. Eheſchließungen fanden 3 ſtatt, geſtorben iſt niemand. —— * Keine Kirſchenſteine auf die Straße werfen! Die Fußgänger kommen dadurch in Gefahr auszu⸗ rutſchen. Nach der Straßenpolizeiordnung iſt das Wegwerfen von Speiſereſten unzuläſſig. Veranſtaltungen Schüler muſizieren Schulen Walter und Frida Kötſcher Trotz der glühenden Hitze, die wie ein ſchwerer Alp⸗ druck auf Spielern und Zuhörern laſtete, führten die Eleven der Klavierklaſſen von Frau Frida Kötſcher⸗ Behrens und der Violoncell⸗Klaſſen von Herrn Walter Kötſcher ihr Programm im gemeinſamen Vortragsabend beider Schulen ſehr geſchickt durch, ein Beweis der ſorg⸗ fältigen Vorbereitung. Von früheren Produktionen her ſteht uns ſauberes Spiel und delikate Phraſterung ſowie geſchickter nicht überladener Pedalgebrauch als Merkmal der Schulung von Frau Kötſcher⸗Behrens in angenehmer Erinnerung. Träger dieſer Tradition waren diesmal neben Frl. Guſti Rupprecht, die ſich als feinfühlige Begleiterin betätigte, vor allem Frl. Krepp, die nicht nur Schubert delikat vortrug, ſondern ihr erhebliches Können auch an Kompoſitionen von Ernſt Toch erprobte. Mit Schumanns Stileigentümlichkeiten zeigte ſich Frl. Spohn ſehr vertraut, ſolides Akkoröſpiel trat bei Frl. Frey in Präludien von Chopin zutage. Als ſehr tüchtige, techniſch und ſtiliſtiſch vorzüglich be⸗ ſchlagene Kammermuſikſpielerin erwies ſich Frl. Anne⸗ marte Weber. Die erſte, Haydn gewidmete Programm⸗ hälfte ſandte den jungen Guſtel Hertz mit jener Klavier⸗ Sonate ins Treffen, die wir als pianiſtiſche Faſſung des unlängſt im Ritterſaal vorgeführten Streich⸗Trivs vindi⸗ cierten. Eine harmoniſch ungewöhnlich reichhaltig, mit Klavier gab Frl. Febel Gelegenheit, ihr gereiftes Kön⸗ nen nach allen Seiten in beſtem Lichte zu zeigen. Die Sauberkeit des Spieles trat auch bei den Schülern frühe⸗ rer Stufen vorteilhaft in Erſcheinung. Kurt Lubberger, ſchon längſt als konzertreifer Cel⸗ Itſt vorteilhaft bekannt, bewies geſteigerte Innigkeit und Wärme des Geſangtones in einem getragenen Konzertſatz von Hapdn. Von ähnlich günſtiger Seite hinſichtlich Ton⸗ ſchönheit und geſunder Muſikalität lernten wir Frl. Erika Heim kennen. Dem Studium des Celloſpieles widmeten ſich ferner mit ſichtlichem Erfolg Helmut Hir ſchfeld⸗ Warnecken und Siegfried Treibe r, der unter der Tücke des Obfektes ein wenig zu leiden hatte. Durch ange⸗ nehm ins Ohr gehende Melodieftührung und geſchmackvolle Harmoniſterung fiel uns ein Wiegenlied einer jungen be⸗ gabten Komponiſtin Hedy Rey auf, die das Verlangen nach mehr erweckte. In dem eingangs geſpielten Trio von Haydn wirkte verdienſtlich Oskar Wunder mit, den wir ler von Herrn Albert Beuck(Violine) gewürdigt hatten. So ſtellte ſich der Abend als willkommenes pädagogiſches Seitenſtück jener Rundfunk⸗Darbietung an die Seite, in der ſich das Künſtlerpaar Frida und Walter Kötſcher als ausübende Muſiker von ihrer beſten Seite gezeigt hatten und nun auch ihre künſtleriſche Wirkſamkeit erfolgreich unter Beweis ſtellten. 0 Der„Feuerio“⸗Familien⸗Ausflug am vergangenen Sonntag hatte ſich als Ziel die Rennwieſe unſerer Seckenheimer Vorortmitbürger ausgeſucht. Am Oſtrand des Seckenheimer Waldes gelegen, bietet dieſer gut Hergerichtete ländliche Sportplatz Raum und Schatten genug zur befriedigenden Entwicklung eines Vereinswaldfeſtes. In dieſer Form vergnügten ſich die Angehörigen unſerer Altſtadt⸗Karnevalgeſellſchaft, die mit Trommlerkorps, Kind und Kegel, in Sonderwagen der Och. in den erſten Nach⸗ mittagsſtunden der Gluthitze der Stadt enfloh und nach kurzer Fahrt am erwählten Ort landete. Die Brauerei Pfiſter⸗Seckenheim, die Weinhandlung Rot h⸗Mann⸗ heim und Metzgermeiſter Heiß ⸗Mannheim hatten für das leibliche Wohl der Ausflügler ſich verpflichtet und kein Das Gemüt der Erwachſenen fand Kurz⸗ weil an Kinderſpielen, an einer Schönheitskonkurrenz, an einem Trachtenſeſtzug; ſelbſtverſtändlich alles im bekannten humorvollen„Feuerio“-Genre. Sogar ein Fuß ballmatch zwiſchen Feuertoanern(dem künftigen Elfer⸗ Rath) und Friebrichsfelder Sportsleuten— gus dieſem Vorort wie auch aus Seckenheim waren ſcharenweis die Gäſte gekom⸗ men— wurde zum Austrag gebracht. Mit beſcheidenen Mit⸗ teln konnte eine allgemeine Fidelitas ſich entwickeln. Fröhlichen Sinnes kehrt man mit Dunkelwerden per Elektriſche in die Stadt zurück. d. * Cafaſß. Das Cafaſ hat Dr. Fiſcher und ſetine 11 Jazz⸗Sinfoniker für ein eintägiges Gaſtſpiel verpflich⸗ tet. Dr. Fiſcher wird den Zuhörern und Tanzbegeiſterten das Neueſte auf dem Gebiete des Jazz bringen. Morgen Donnerstag ſingt Gertie Barth ihre Lieder zur Laute. Ein unterholtender Abend iſt den Beſuchern geſichert. aufweiſt. Er hat auch den meiſten Profit heraus. zuſchlagen gewußt. Trotzdem will er dem Gericht glauben machen, nur ſeine Speſen in Rechnung geſtellt zu haben. Der geiſtige Urheber der Sache war dritte Angeklagte, der 26jährige Kaufmann K. A. aus Ludwigshafen. Sein Geſchäft beſtand in der Propaganda für hygieniſche Artikel. Als General⸗ vertreter einer Stuttgarter Firma hatte er einen ſolchen Abſatz, daß ihm die Firma nach kurzer Zeit ein Auto zur Verfügung ſtellte. Wenn er einmal von einem Fehlſchlag ſeiner unfehlbaren Mittel hörte, war er nicht abgeneigt, nachzuhelfen. Die Notlage aller Beteiligten wurde gerichtlicher⸗ ſeits ſtrafmildernd in Erwägung gezogen. Straf⸗ erſchwerend aber mußte, ſpeziell bei W. und P. ins Gewicht fallen, in welch un verantwortlicher Weiſe ſie die Geſundheit der Frauen gefährdet hatten. Gegen ſolche Kurpfuſcher müſſe mit aller Strenge vorgegan⸗ gen werden. Das Urteil Nach dem Spruch des Gerichts beliefen ſich die Strafen bei W. auf 2 Jahre und bei P. auf 18 Monate Gefängnis. Der Angeklagte A. kam mit 5 Monaten davon; bei ihm wurde mit Rückſicht Näheres ſiehe Anzeige. auf ſeine bisherige Unbeſcholtenheit der Haftbefehl ſofort aufgehoben. Wir hörten Mannheimer Sendungen In dem von Mannheim kommenden Schulfunk wurde die Einführung in die fränkiſche Volkskunde fort⸗ geſetzt. Profeſſor Th. Hän lein ſprach über das Thema „Wie den Pfälzern der Schnabel gewachſen iſt“ und gab dabei intereſſante Einblicke in das Weſen der Pfälzer Sprache, ihre Zuſammenſetzung und ihre Eigenarten. Es muß aber bezweifelt werden, ob das zu raſche Ableſen von dem Manuſkript der Sache dienlich iſt, denn in dieſer Eile können die nicht in der Mundart bewanderten jugendlichen Hbrer unmöglich den einzelnen Dialektproben folgen, zu⸗ mal auch das Thema nicht beſonders leicht iſt und das Abhören durch das Radio geſteigerte Anforderungen ſtellt. Das Schrammelguintett Rie h erfreute mit exakt wiedergegebener Volksmuſik und dürfte ſicherlich da⸗ mit wieder neue Freunde dieſer im Rundfunk gut durch⸗ kommenden Schrammelmuſik gewonnen haben. Ueber„Die Einigkeit im Geiſt“ ſprach in einer evangeli⸗ ſchen Morgenfeier Kirchenrat Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Frommel«⸗Heidelberg. Dieſe von tiefſſter Frömmigkeit getragene Feierſtunde wurde umrahmt durch Orgelvor⸗ träge von Organiſt Chriſtoph Wüſt und der Aufführung der Kantate„Ach Herr, mich armen Sünder“ für Chr, Soli, Orcheſter und Orgel von G. F. Händel. Ausführende waren der Kirchenchor der Chriſtuskirche Heidelberg unter Leitung B Chriſtian Reitter und Konzertſängerin Roſe Huth. Willy Ehmer der mit ſeiner Vortragsreihe„Der ſü d weſtdeutſche Wirtſchaftskörper“ ſtärkſtes Intereſſe bei der Hörerſchaft hervorrief, ſetzte dieſe wirt⸗ ſchaftliche Heimatkunde mit Ausführungen über„Ar⸗ beits markt und Nachwuchsfrage“ fort. Der Redner ſchilderte einleitend die drei Grundzüge des ſüd⸗ weſtdeutſchen Wirtſchaftskörpers, die in der Verfeinerung der Induſtrie, der ausgeglichenen Arbeitsmarktlage, der Verteilung der Betriebsſtätten über das ganze Land be⸗ ſtehen und nannte die Eigenheiten, die ſich hieraus für die Länder Baden und Württemberg ergeben. Für den Ar⸗ beitsmarkt iſt die Nachwuchsfrage von beſonderer Bedeu⸗ tung. Intereſſante Einzelheiten über Beobachtungen der Landesarbeitämter Südweſttdeutſchlands beleuchteten die gegenwärtige Lage und eröffneten Ausblicke in die Zu⸗ kunft. Die Befürchtungen, daß durch den Geburtenrfick⸗ gang ein Lehrlingsmangel eintreten würde, ſind nicht ein⸗ getroffen, da gleichzeitig eine verminderte Nachfrage gegen⸗ überſtand. Dreiviertel Million/ Defizit * Aſchafſenburg, 12. Juli. In der letzten Stadt⸗ ratsſitzung iſt der Etat für 1932/33 endgültig ver⸗ abſchiedet worden. Der von der Verwaltung vor⸗ gelegte Etat wies zunächſt ein Defizit von 1174 Mill 1 auf, In den Ausſchußverhandlungen iſt die⸗ ſer Fehlbetrag auf 725 188/ herabgedrückt, worden. Die geſamte fundierte Schuld der Stadt Aſchaf⸗ fenburg beträgt 9,3 Mill.„/ gegenüber einem Ver⸗ mögen von 20,4 Mill. l/. Sage kal euclen Mittwoch, 13. Juli Nationaltheater: Gaſtſpiel Käthe Dorſch:„Liſelott“, Ope⸗ rette von Künneke, außer Miete, Anfang 20 Uhr. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 7 Uhr Mannheim— Rüdesheim— Aßmanns⸗ hauſen und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Neustadt— Iſenachtol— Dürkheim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung. Harmonie D 2, 6: Schülerabend der Oberklaſſen der Mannheimer Muſikſchule(Leitung Viktor Dinand), Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Tägliche Hafenrundfahrten Lichtſpiele: Univerſum:„Zum goldenen Anker“.— Alhambrg:„Der tolle Bomberg“.— Schau⸗ burg;„Ich öbleib' bei dir bis morgen früh“.— Capi⸗ tl:„Zwei in einem Auto“.— Palaſt⸗ Theater: „Ein toller Einfall“.— Roxy Theater: „Die Dreigroſchenoper“.— Glorja⸗Palaſt:„Um eine Naſenlänge“.— Scala⸗Theater:„Der Sieger“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 1517 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationaltheg⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli 8 f Mbein⸗Begel] 89. 11 12. 18. Neckar⸗Pegel] 9. u. 12. 18. Base 188705280 2 48.25 15 Scher ien 2 760 8055.9 76 Saanen. 8 9125 Kehl...753,95 4,80 5,08.58 Jagſtfeld. 87 1,08 150 45 Maxau..415,46, 10 6,47 6,75 Heilbronn„831.81 954 927 Mannheim..43.30.80 5, 10.50. Plochingen. 0,78.45 0,840, Caub 8,1803,03 3,12 3,268.54 Pöln.00.84.78 2,87.84 „Großer Preis Wer wird am Aus zehn Nationen ſetzt ſich die Teilnehmerſchar des„Großen Preiſes“ zuſammen, e eine wahrhaft inter⸗ nationale Beſetzung! Nicht ſo international iſt allerdings die Herkunft der Fahrzeuge, ſtehen doch 17 franzöſiſchen Bugatti⸗ Wagen, 4 Amilcar, 1 Delage, 1 Salmſon, aus der italieni⸗ ſchen Autoinduſtrie, 6 Alſa Romeo und 3 Maſeratie, aus der engliſchen Autoinduſtrie je 2 Auſtin und Frazer⸗Naſh und je drei MG⸗Wagen, ein Motor⸗Lombard und von deutſcher Herkunft nur drei en, ein DaW und zwei BMW.̃ gegenüber. Mithin iſt Frankreich mit 23 Wagen, Italien mit 9, England m 5 tſchland mit drei Wagen ver⸗ treten. igkeit geordnet, ſtellt Deutſchland 13, Frankreich 12, J n und England je 5, die Schweiz und Ungarn je 2, Oeſterreich, die Tſchechoflawakei, Belgien und Luxemburg je einen Fahrer. Und Mercedes⸗Benz? Macht diesmal nicht mit! Die deutſche Weltmarke, auf der ja drei von den vier bisher ausgefahrenen„Großen Preiſen“ gewonnen wurden, macht — aus wirtſchaftlichen Gründen— ein Feierjahr. Und wenn Manfred von Brauchitſch auf Mercedes im ADAC⸗Avusrennen die ganze internationale Gegnerſchaft ſchlug und wenn ihn dabei der allbekannte Merecedes⸗Renn⸗ führer Obering. Neubauer betreute, ſo fuhr v. Brauch⸗ itſch auf eigene Koſten und auch Neubauer war nicht von der Fabrik entſandt. Stuck hatte zum„Großen Preis“ einen Mercedes⸗Benz gemeldet. Stuck wird nicht fahren. Die Beſetzung des„Großen Preiſes“ iſt wieder ein⸗ mal erſtklaſſig— jammerſchade nur, daß das Rennen allzu international, d. h. von deutſchen Fahrern und Fabri⸗ katen zu knapp beſchickt iſt. Ein großer Preis ohne aus⸗ ſichtsreiche deutſche Beteilkgung— er iſt wie ein Braten ohne Tunke. Und dennoch: deutſche Fahrer haben gute Ausſichten! Im Rennen der Kleinwagen bis 800 cem dürfen auch die BMW und der De W⸗Wagen als ausſichts⸗ reich gelten. Und vielleicht wird der„Große Preis“ einen Sieg deutſcher Reifen bringen. Welche Bereifung die Alfa⸗ Romeo und manch andere Auslandsfahrer fahren werden, das wird ſich erſt während des Trainings auf dem Nürburg⸗ ring entſcheiden. 1926 wurde erſtmalig ein„Großer Preis von Deutſch⸗ land“ ausgefahren. Die Avus war der Schauplatz. Carac⸗ etola auf Mercedes war der Steger, gefolgt von Riecen auf N. A. G. und Willy Cleer auf Alfa⸗Romeb. 1928 gewann Caracctola in Fahrgemeinſchaft mit Chriſtian Werner auf Mercedes ⸗ Benz 88 ⸗ Wagen den Großen Preis, der ſeitdem ſtets auf dem Nürburgring ſtattfindet. 1929 brachte das Rennen den Sieg von Chiron auf Bugatti. Im Vorjahre jedoch übte Caratſch an ſeinem Gegner Vergeltung; der„Große Preis“ von 1931 wurde von Caracciola auf Mercedes⸗Benz vor Chiron(Bugatti) gewonnen. Und am 17. Juli 1932? Unſer Tip: Caraccioka. Caratſch iſt der Meiſter des Nu rburgrings! Er beherrſcht gerade dieſe Strecke beſſer als irgend ein anderer. Wie ſieghaft ſchnell die Alfa⸗Romeo ſind, das haben ſie ja erſt vor wenigen Tagen im„Großen Preis von Frankreich“ wieder bewieſen. Da endeten alle drei Alfa überlegen in Front.... Chiron, der beſte Mann des Bugatti ⸗Stalls, lag weit zurück. Wenn nicht alles täuſcht, wird auch der„Große Preis“ zum großen Alfa⸗ Romeo⸗Sieg werden. Tazio Nuvolari, Sieger im franzö⸗ ſiſchen„Grand Prix“, Borzacchini und Campari ſind Fahrer, denen fraglos der Nürburgring das Gelände bietet, das ſie brauchen und das ihnen heimatlich iſt. Und wenn Nuvolari im Rennen auf der Rundſtrecke rund 500 Meter vor Caraceciola endete, ſo iſt anzunehmen, daß Caratſch als beſſerer Kenner des Nürburgrings diesmal mindeſtens den gleichen Vorſprung vor ſeinem Gegner erringen wird. Ettore Bugatti hat außer Chiron noch Divo, Varzi und Bouriat gemeldet, alles Fahrer von Raſſe und Klaſſe. Was W 11 In den Pyrenaen Die ſechſte Etappe der„Tour de France“ führte durch die Pyrenäen und brachte eine völlige Spren⸗ gung des Feldes Die ſechſte Etappe der franzöſiſchen Radrundfahrt, die am Dienstag von Pau über 229 Km. nach Luchon führte, hat die erwartete entſcheidende Wendung gebracht. Es war die erſte berüchtigte Pyrenäen⸗Etappe mit ihren unſäg⸗ lichen Schwierigkeiten für die Fahrer. Auf dieſer Etappe waren Steigungen bis über 2000 Meter zu überwinden, mühſelige Kletterpartien wechſelten mit ſteilen Talfahrten auf meiſt gefährlich ſchmalen und ſchlechten Pfaden. Zwar brachte ein ſtarker und langanhaltender Regen den Akteuren nach der großen Hitze der Vortage die erſehnte Abkühlung, aber der Regen hatte auch eine ſehr unan⸗ genehme Seite, da er die ſteilen Wege ſchlüpfrig und da⸗ mit noch unpaſſierbarer machte. Den Schwierigkeiten die⸗ ſer Etappe zeigte ſich denn auch nur ein kleiner Teil der Fahrer gewachſen. Das ganze Feld wurde auseinander⸗ geriſſen. Selten ſah man unterwegs Gruppen von zwei oder drei Fahrern. Metſt gingen die Akateure einzeln über die Strecke und durchs Ziel. Zwiſchen den Erſten und Letzten beſtanden zum Schluß erhebliche Zeitdifferen⸗ zen und verſchiedene Fahrer mußten angeſichts der großen Anforderungen dieſer Fahrt ganz die Waffen ſtrecken. Die Helden des Tages waren die Italiener, die in Peſenti nicht nur den Etappenſieger, ſondern auch mit Tamuſſo und Geſtri den dritten und pierten Platz belegten, nachdem ſie in den voraufgegangenen Etappen kaum in Erſcheinnung getreten waren. Peſenti erreichte mit dem franzöſtſchen Touriſten Benoit Faures und ſeinem Landsmann Camuſſo am Hinterrad nach einer Fahrzeit von:00,38 Std. als Erſter das Ziel in Luchon, wo er ſehr gefeiert wurde. Drei Minuten ſpäter traf dann Geſtei ein, dem Marchambaud und Ledueg in kurzen Abſtänden folgten. Leducg hatte ſich damit den erſten Platz im Ge⸗ ſamtklaſſement behauptet. Die deutſchen Teilnehmer hielten ſich auf dieſer an ſich ſchon ſchwerſten, durch den Regen und Nebel aber noch bedeutend gefährlicher gewor⸗ denen Etappe ausgezeichnet. Bereits als Achter kam der Berliner Stöpel in:04,46 Std., alſo mit nur vier Minuten Abſtand vom Sieger am Ziel an, während Geyer in:16,21 Std. auf dem 16. Platz folgte. Die übrigen Deutſchen plazierten ſich wie folgt: 31. Max Bulla in 925,59 Std.; 33. Thierbach 9180,26 Std.; 48. Kutſch⸗ bach, Umbenhauer und H. Müller in 9746,53 Std.; 57. Stieronſki und Olböter in:57,02 Std. Wie ſchwierig das Fahren auf der glatten Strecke war, beweiſt die Tatſache, daß die Marſchtabelle um rund zwei Stunden überſchritten wurde. Das Geſamtklaſſement hat nach der 6. Etappe folgendes Ausſehen; 1. Leduecg⸗Frankreich 44:20,28 Std.; 2. Stö⸗ peil Deutſchland 4423,33 Std.; 3. Jean Aerts⸗Belgien 44:26,55 Std.; 4. Peſenti⸗Italien 44:27,14 Std.— Thier ⸗ bach iſt von ſeinem ſechſten Platz erheblich zurückgefallen, er beſindet ſich nicht mehr unter den erſten zehn. 21. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta b Am 7. Auguſt in Paſſau In Abwesenheit unſerer Olympigfahrer werden am 7. Auguſt in Paſſau die„Zurückgebliebenen“ um Meiſter⸗ ſchaftsehren im Rennboot kämpfen. Zwar ſoll der Titel „Meiſter“ immer nur dem Beſten gebühren, aber Aus⸗ nahmen beſtätigen bekanntlich die Regel. Warum ſoll nicht einmal jemand, der beinahe ebenſo gut iſt wie der Spitzen⸗ von Deutſchland“ 17. Juli ſiegen? Bugatti hatte in dieſem Jahre ſehr viel Pech— vielleicht findet die Pechſträhne auf dem Nürburgring endlich ihr Ende. Dreyfuß ſtartet auf 2,3 Ltr. Bugatti als Einzel. fahrer. Gleichſtarke Typen fahren die Deutſchen H ans Lewy und Paul Pietſch. Lewy hat im Lückendorfer Bergrennen die geſamte Gegnerſchaft, ſelbſt von Brauchitſch und Stuck, geſchlagen— war auch in Bayern wieder in Tagesbeſtzeit Sieger. er iſt als Fahrer nächſt Caratſch die große deutſche Hoffnung in der Wertungsgruppe I, in jener Klaſſe alſo, die doch immer das Hauptintereſſe bean⸗ ſprucht, Pietſch iſt ein neuer Mann. Auf Bugatti wer⸗ den auch der Ungar Laſzlo Hartmann und der Fran⸗ zoſe Willy Longueville ins Rennen gehen. Maſergtti, Wagen ſind gemeldet vom Engländer Whithey Str alight und von Almedo Ruggeri, dem vielbewährten italie⸗ niſchen Maſeratti⸗Fabrikfahrer. In Gruppe 2(Wagen bis 1½ Liter) iſt Deu tſch⸗ land pertreten durch die Fahrer Ernſt Günther Burgaller auf 17 Liter Bugatti, durch den Münchener Privatfahrer Rudolf Steinweg der feinen 1100 cem Amilcar ſteuern wird und durch Willy Seibel, Hans Simons und C. Wagner die alle 1 Liter Bugatti fahren werden. Burgaller war im„Großer Preis“ von 1929 in der Kleinwagenklaſſe ſiegreich. Simons hat auf DW. manch ſchönen Erfolg errungen. Seit 14 Tagen erſt iſt er Bugatti⸗Fahrer. Daß er ſeinen neuen Wagen mei⸗ ſtert, hat er im Lückendorfer Bergrennen und im Würgauer Bergrennen bewieſen. Bugatti⸗Wagen werden ferner vom Franzoſen Longueville, vom Pariſer Ozannat und vom Luxemburger Zigrand geſteuert werden, Longueville hat ſowohl für die große Klaſſe als auch für die 1% Liter⸗Klaſſe gemeldet und wird ſich wohl erſt im Training entſcheiden, auf welchem Wagen bzw. in welcher Klaſſe er ſtarten wird. Einzige am Großen Preis teil⸗ nehmende Dame iſt Mme. A. JItier— ſelbſtverſtändlich auch auf Bugattt.. Earl Hove, der Avus ⸗Steger im Kleinwagenrennen, hat aus ſeinem Privat⸗Rennſtall dies⸗ mal ein 1% Liter Delage gewählt. Die Engländer Fane und H. J. Adington fahren Frazer⸗Nafh⸗Wagen Auf Amilear werden Dourel, Engelbert Graf Archo Zinneberog und Scaron ſtarten. Henry Täuber kommt mit ſernem ſieggewohnten Alfa Romeo, und auf Alfa geht auch S. G. Gyn lai in den Wettbewerb. Pierre Felix hat F. G. Motor Lombard gemeldet, und Für ſt Domenico Roſſodi German ſtartet für Maſerattz auf einem 1,5 Liter Maſerattt. In dieſem Wettbewerb iſt faſt noch ſchwerer den Sieger vorauszuſagen. Unſer Tip: Täuber auf Alfa Romeo, dann Earl Hove auf Delage und Burgaller auf Bugatti. Macher, Bäumer Hedderich und Kohlrauſch ſind die vier deutſchen Fahrer der Klaſſe 3, Wagen bis 800 cem. Die beiden BMW von Hedderich und Kohl rauſch ſind die motorſchwächſten Wagen des ganzen Rennens; ſie haben Motörchen von nur 743 cem Zylinderinhalt. Machers DW.(Stromlinienwagen) hat 780 cem Motor. Bäumer hat diesmal engliſchen Auſtin⸗Wagen, alſo das Urprodukt von BMW. gemeldet. Auf Auſtin wird auch Marquis de Belleroche ſtarten. Engliſche MG.⸗Wagen ſind vom Prager Urban⸗Emmerich, dem getreuen Freund des Nürburg⸗ rings, vom Schweizer Rueſch und vom Engländer Hamilton gemeldet. Unſer Tip: Macher auf DaW., auf den Plätzen Urban⸗Emmerich, Kohlrauſch und Hedͤderich. Doch was ſind Vorausſagen vorm Beginn des offigz ellen Trainings. Genaueres wird ſich erſt am letzten Tag vorm Rennen ſagen laſſen— Endgültiges erſt im Rennen ſelbſt. Das aber iſt heute ſchon offenkundig: ſcheint am 17. Juli die Sonne über die Eifel⸗Berge, dann wirds wieder einen Verkehrs⸗Großtag zum Nürburgring und damit einen Maſſenbeſuch geben, der dem Sport und dem Fremden⸗ verkehr der Eifel aufrichtig zu wünſchen iſt. Und daß der Verkehr diesmal noch flotter rollt, darum ſind Re⸗ gierungsrat Dr. Schifferer vom Oberpräſidium der Rheinprovinz, der Verkehrsreferent des Regterungspräfi⸗ könner, eine Metſterſchaft erringen wie zum Beiſpiel die Mainz⸗Kaſteler Rudergeſellſchaft, die nun * denten zu Koblenz und Landrat Dr. Creutz ſchon ſeit Wochen eifrig bemüht Sjegfried Doeersehlag. 2 ſchon öͤrei Jahre hintereinander, jedesmal knapp geſchlagen, im Achter hinter Amieitia Mannheim der Zweite war. Das Paſſauer Meiſterſchaftsprogramm umfaßt die üb⸗ lichen Titeltreffen im Einer, Doppelzweier, Vierer ohne und mit Steuermann und Achter. Von den Meiſterſchafts⸗ Verteidigern werden nur die Wiener Tritonen Gebr. Ko⸗ pecky, die in dieſem Jahre auch die öſterreichiſche Meiſter⸗ ſchaft im Doppelzweier gewannen, ihren Titel verteidigen. Es beſteht aber die Möglichkeit, daß der Berliner Ruder⸗ klub die Vierer⸗ und Achterrennen in zweiter Beſetzung beſchickt. Die Ausſchreibung für Paſſau ſieht neben den Meiſter⸗ ſchaftsrennen noch 22 Prüfungen der 29. Donau⸗Verbands⸗ regatta vor, von denen 15 ebenſo wie etwas erforderliche Meiſterſchafts⸗Vorrennen bereits am Samstag. 6. Auguſt ausgerudert werden. Pferdeſport Karlshorſt(12. Jult) 1. Freilaufreunen. Herrenreiten, 1800 ,, 3000 Meter: 1. A. Flecks Baron Peres(Rupprecht); 2. Theo; 3. Fern⸗ länder. Toto: 23. Platz: 14, 19. Ferner: Muſic. 2. Maral⸗Hürdenrennen. Dreijährige, 2300 /, 2600 Me⸗ ter: 1. Friedigers Ingemar(G. Moritz); 2. Altopold; 3. Gala. Toto: 34. Platz: 18, 52, 20. Ferner: Machbuba, Trinum, Seſam, Lycomedes, Melompos, Tanzgraf, Lotos⸗ blume, Albis. l 3. Pommer⸗Jagdrennen. Herrenreiten, 2100%, 3600 Meter: 1. v. Oertzens Grenzmark(Oehme); 2 Barfuß; 3. Gerold. Toto: 22. Platz: 17, 23. Ferner: Borgia, Gerti, Faſeiſt. 4. Rheinland⸗Hürdeurennen. 2700 /, 3000 Meter: 1. v. Oertzens Erika(Müſchen); 2. Dongtello; 3. Mareianus. Toto: 45. Platz: 14, 18, 18. Ferner: Feſtkönigin, Wotan, Mißgriff, Prieſter, Lamdo. 5. Germauia⸗Jagdrennen. 4200 4, 4000 Meter: 1. 9, Nibbentrops Herakles(Müſchen) 2. Frundsberg; 3. Cumä. Toto: 20. Platz: 17, 22, 39. Ferner: Enzian, Lohland, Leo⸗ notus, Petronia, Rentmeiſter, Felek. 6. Cid⸗Flachrennen. Verkaufsrennen, 1800 /, 1400 Me⸗ ter: 1. Et. v. Bieberſteins Piſtole(Ludwig); 2. Anito; 3. Sergius. Ferner: Cocktail, Go ahegd, Hella X, Landes⸗ herrſcher, Feronio, Fredſchar. Totot 46. Platz: 16, 19, 24. 7. Nordſee⸗Jagdrennen. Dreijährige, 2100 /, 3000 Me⸗ ter: 1. Ehrenfrieds Zorewitſch(Hauſer): 2. Nyaſſof 3. Carlo. Toto: 20. Platz: 10, 10, 10, Ferner: Caleutta, Oron⸗ tes, Ppſilanti, Cymbol. i 8. Meteor⸗Flachrennen. Für Zweijährige, 2100 /, 900 Meter: 1. Horaleks Lache Bajazzo(Viſek); 2. Otrune; 3. Fremdling. Toto: 43. Plotz: 14, 12, 16. Ferner: Lykurg, Kokette, Goldene Aue, Manuuſeript, Goldraute, Tullo, Herzleide, Ala. 2 Starke Hanomag⸗Beteiligung an der Internationalen Alpenfahrt 1932 Wie alljährlich findet auch dieſes Johr wieder die Jn⸗ ternationgle Alpenfahrt ſtatt, die von den maßgebenden Automobil⸗Clubs Deutſchlands, Frankreichs, Italiens, Oeſterreichs und der Schweiz veranſtaltet wird. Die Strecke beträgt über 2500 Kilometer und iſt in 6 Fahr⸗ tagen zurückzulegen. Es gilt, über 30 Hochalpenpäſſe zu überwinden, 27proz. Steigungen zu nehmen und trotz ſtarker Gelände⸗ und Fahrtſchwierigkeiton ein vorgeſchrie⸗ benes hohes Mindeſt⸗Tempo einzuhalten. Honomog, der oͤreifgche Alpenſieger des vorigen Johres, krikt dieſes Mol mit 6 Wagen an und zwar mit einem Fabrik⸗Team, ge⸗ führt von Butenuth, Pollich und Haeber le, und 3 Einzelwagenfahrern: Leopold v. Raffay, Ger⸗ ſon vom Benzolverbond und Joſ. Kagerer, München. Die teilnehmenen Hanomag⸗Wagen ſind vom neueſten Typ, der bekannlich mit automatiſchem Starter, Ein⸗Druck⸗ Zentralſchmterung, hydrauliſcher Bierradbremſe, Nelfon⸗ Bohnalite⸗Kolben und Schnellgang⸗Getriebe gusgerlüſtet iſt. Die ſtarke Hanomag⸗Beteiligung beweiſt den gefunden Optimismus, den dieſe führende deutſche Automobilfabrik beſitzt.. 5 5 5 — 2 8— 2 S — 5 Cr... ß N 2 5 3 3 932 Ileicht 9 ihr Tnzel⸗ Dang dorfer chitſch er in Watſch I, in bean⸗ wer⸗ Fran⸗ eratti⸗ ight talie⸗ tſch⸗ ther hener cem Hans igatti von t auf n erſt mei⸗ im erden annat rden. 0 für ſt im elcher teil⸗ id lich tmer dukt 8 de ager urg⸗ ton itzen ellen orm Ibſt. Juli inen inen e n Und Re⸗ der räſi⸗ ſeit g. —— Mittwoch, 13. Juli 1932 Nummer 319 Aus Baden Der Erzbiſchof ſpeiſt 800 Arme * Karlsruhe, 13. Juli. In einer beſonders ſinn⸗ vollen Weiſe hat der Caritasverband für die Erz⸗ dibzeſe Freiburg die Beratungen ſeines 12. Caritas⸗ tages mit einer praktiſchen Caritastat verknüpft: Am Montag wurden 400 Erwerbsloſe in den caritativen Anſtalten von Karlsruhe in feſtlich geſchmückten Sälen und an feierlich gedeckten Tiſchen mit einem Feſtmahl als Gäſt e der Caritas bewirtet. Erbiſchof Dr. Conrad Gröber begrüßte die Geladenen in ſeiner herzlichen Art. Außer dieſen 400 Gäſten haben die Vinzenzvereine von Karlsruhe noch einer minde⸗ ſtens ebenſo großen Anzahl von Familien eine feſt⸗ liche Begehung des Caritastages durch die Ueberbrin⸗ gung größerer Lebens mittelpakete ermög⸗ licht. Im Anſchluß an das Feſtmahl der Caritasgäſte beſuchte der Errzbiſchof das Carritasſekretariat des Ortsverbandes Karrlsruhe. Das Ende eines Familienſtreits— Unglücksfall * Ettlingen, 13. Juli. Schwer heimgeſucht wurde die Familie des Geflügelhändlers Michael Weiler. Nach vorausgegangenen Familienſtreitigkeiten fand man den Man tot in der Scheune liegen. Ueber die Todesurſache ſind Erhebungen noch im Gange.— Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt der Maſchinenmeiſter Anſelment im Maſchinenraum verunglückt. Er war mit der Hand in das Getriebe geraten und hat wohl vor Schreck einen Schlaganfall erlitten, der den alsbaldigen Tod herbeiführte. Der Ver⸗ ſtorbene ſtand 34 Jahre hindurch im Dienſte der Huttenkreuz⸗Brauerei. Die Reichshilfe für Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 12. Juli. Auf Grund der neueſten Notverordnungen ſtellt ſich die Reichshilfe für Baden⸗Baden weſentlich niedriger, als ſeither ange⸗ nommen, nämlich auf 150 000/ ſtatt 290 000 L. In der Aach ertrunken * Singen(Hohentwiel), 13. Juli. Der 3 Jahre alte Knabe des Meßuers Jäckle von der St. Joſephskirche fiel auf dem Wege zur Kinderſchule in die zur Zeit hochgehende Aach und ertrank. Die Leiche des Kindes, die von den Fluten ab⸗ getrieben wurde, konnte noch nicht geborgen werden. Schwerer Wolkenbruch in der Lörracher Gegend * Pörrach, 13. Juli. Geſtern nachmittag wurde die Lörracher Gegend von einem Wolkenbruch heim⸗ geſucht. In Lörrach ſelbſt, wie auch in den benachbar⸗ ten Orten, waren die Straßen bald überflutet. Das Waſſer drang in die Keller ein. Von den Hän⸗ gen des Hühnerberges und des Tüllinger Berges ſo⸗ wie von den Abhängen des Röttelner Berges wälzten ſich die Waſſermaſſen wie Stur zöbäche herab. Die Landſtraße Tüllingen⸗Hauingen iſt auf weite Strecken überflutet. Das Waſſer hat ſtarke Verwüſtun⸗ 8 gen angerichtet. Die Wieſe führt Hochwaſſer, und auch der Rhein ſcheint wieder zu ſteigen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Körperverletzung mit Todesfolge Schwurgericht Frankenthal * Frankenthal, 12. Juli. In der erſten Sitzung der vierten Periode des Frankenthaler Schwurgerichts hatte ſich am geſtrigen Montag der 1912 geborene Modellſchreiner Helmut Samstag aus Mundenheim wegen Körperver⸗ letzung mit Todesfolge zu verantworten. 5 Dem Angeklagten, der ſich ſeit 12. Mai in Unter⸗ ſuchungshaft befindet, wird zur Laſt gelegt, in der Nacht vom 8. auf 9. Mai auf der Landſtraße Dürk⸗ heim Maxdorf dem 21jährigen Tagner Karl Fink aus Maxdorf mehrere Stiche mit einem Taſchenmeſſer verſetzt zu haben. Durch die erlittenen Verletzungen und den ſtarken Blutverluſt ſtarb der Verletzte nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus Ludwigshafen. Der Angeklagte unternahm am 8. Mai mit einem Mundenheimer Fußballverein eine Autofahrt zu einem Spiel in Freinsheim. Nachts gegen 12 Uhr trat ein Teil der Mannſchaft, nachdem vor⸗ her verſchiedene Wirtſchaften beſucht worden waren, die Heimfahrt an. Auf der Landſtraße kurz vor Maxdorf wurde eine Fußgängergruppe von etwa zehn bis zwölf Perſonen durch das Auto an⸗ gefahren und zum Teil verletzt. Der Angeklagte gibt nun eine Schilderung des darauf folgenden Vorfalls. Auf der Fahrt habe er plötzlich einen Stoß verſpürt. Als das Auto noch ein Stück gefahren ſei, habe der Chauffeur angehalten. Zu dem haltenden Auto ſeien einige Perſonen gekom⸗ men, die die Scheibe des Wagens einſchlugen, Samstag gibt weiter an, als er habe ausſteigen wollen, habe er einen Schlag erhalten, in der Er⸗ regung darüber habe er das Meſſer gezogen und zweimal zugeſtochen. Als erſte Zeugin wurde die Braut des Getöteten Karl Fink, die Dienſtmagd Lieſer aus Maxdorf ver⸗ nommen. Die Zeugin bekundete, ſie ſei plötzlich von einem Auto angefahren und zur Seite geſchleudert worden. Fink ſei etwas abſeits gelegen. Als er auf die Zeugin zulief, wäre er von drei Leuten umringt geweſen und plötzlich zuſammengeſunken.— Der Zeuge Valentin Guhmann, der gleichfalls auf der Straße lief, betont, daß er nur durch raſches Bet⸗ ſeiteſpringen ſich vor dem Ueberfahrenwerden retten lonnte. Das Auto ſei direkt in die vor ihm gehende Fußgängergruppe hineingefahren. Weitere Zeugen der Fußgängergruppe ſagen über⸗ einſtimmend aus, daß das Auto des Fußballvereins ſehr ſchlechtes Licht gehabt habe. Prof. Dr. Hanſer vom Städtiſchen Krankenhaus Ludwigs⸗ haſen ſogt aus, daß der Tod Finks durch Verbluten eingetreten ſei. 5 Ein weiterer Zeuge, der Kaufmann Kapper aus Mannheim, der mit ſeinem Perſonenwagen kurz nach dem tödlichen Meſſerſtich des Angeklagten an die Unglücksſtelle kam, hat die beiden Verletzten niitgenommen und die Polizei verſtändigt. Der Zeuge ſchätzt das Tempo, mit dem der Mundenheimer Verein gefahren iſt, auf etwa 40—50 Kilometer. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren 6 Monate. Acht Wochen Unterſuchungshaft wer⸗ den angerechnet, jedoch Haftfortdauer angeordnet. Das Gericht hat dem Angeklagten mildernde Um⸗ ſtände zugebilligt, da er unvorbeſtraft iſt. Da der Angeklagte, der mehrmals während der Verhandlung meinte, auf Reviſion verzichten wird, hat es bei dem Urteil ſein Bewenden. Mißhandlung eines Polizeibeamten * Ludwigshafen, 13. Juli. Anläßlich einer am 18. Februar in Mutterſtadt abgehaltenen Verſammlung der Nationalſozialiſten kam es zu Störungsverſuchen durch Kommuniſten. Hierbei wurde der Polizeiober⸗ wachtmeiſter Paul von drei Perſonen tätlich ange⸗ griffen. ih Zwei von ihnen ſind deshalb bereits vor einiger Zeit vom Amtsgericht Ludwigshafen zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der dritte, der 414jährige Tagner Ludwig D. aus Fran⸗ kenthal, der damals geflohen war, konnte inzwiſchen ermittelt und verhaftet werden. Vom Amtsgericht Ludwigshafen wurde auch er wegen gefährlicher Kör⸗ perverletzung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Fluchtgefahr bleibt er in Haft. Falſchmünzer verurteilt * Pirmaſens, 12. Juli. Im Februar und März d. J. tauchte in Rodalben und der Umgegend verhältnismäßig viel Falſchgeld, 5⸗, 3⸗ und 2⸗Markſtücke, auf. Die von der Gendarmerie Rod⸗ alben aufgenommene Unterſuchung der Angelegen⸗ heit führte zur Verhaftung von fünf in Rodalben wohnhaften Perſonen. Auguſt Mang, der im Juli 1931 aus der Strafanſtalt Zweibrücken nach Ver⸗ büßung einer zehnmonatigen Gefängnisſtrafe ent⸗ laſſen worden war, erzählte einem anderen, daß er von einem Mitgefangenen gehört habe, wie man Falſchgeld herſtellen könne. Sie kamen nun über⸗ ein, ſelbſt den Verſuch zu machen. i Ein Schloſſer, der in Pirmaſens in einer Ma⸗ ſchinenfabrik beſchäftigt war, wurde beauftragt, das nötige Metall zu„beſorgen“. Eines Tages brachte er eine Handvoll des gewünſchten Metalls mit. Nun fertigten ſie Formen und Platten an, an deren Her⸗ ſtellung die vier Angeklagten beteiligt waren. Die erſten Verſuche mißlangen, ſchließlich brachten ſie einigermaßen brauchbare 3⸗Markſtücke heraus. In Rodalben, Clauſen und anderen Orten benutzten die Angeklagten das Falſchgeld zum Einkauf von Brot, Tabak und Zigaretten. In einem Fall wurde ein 5⸗Markſtück beanſtandet, das Wolf in Zahlung gab. Die Angeklagten beſeitigten darauf Formen und Platten. Eine Hausſuchung blieb ergebnislos. Die Angeklagten waren geſtändig. Das Gericht erkannte auf Gefängnisſtrafen von vier Monaten bis zu einem Jahr. Nachbargebiete Goldene Hochzeit * Grünſtadt, 13. Juli. Der Invalide Martin Ballmann kann heute mit ſeiner Ehefrau Dorothea, geb. Steinmetz, das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Aus der Ehe ſind ſieben Söhne und drei Töchter entſproſſen. 38 Enkel und 8 enkel ſind die weitere Nachkommenſchaft des E paares. tk ſch Freiwillig in den Tod * Worms, 12. Juli. Wegen eines unheilbaren Leidens hat ſich die 60jährige ledige Forrer von Ibersheim dort in einem Teich ertränkt. Die Leiche wurde geborgen.— In Alsheim machte der 67jährige Invalide Konrad Katſer ſeinem Leben durch Erhängen im Keller ein Ende. Die Tat dürfte in einem Anfall von Schwermut begangen worden ſein. Junges Mädchen von der Transmiſſion getötet * Miltenberg, 12. Juli. Zwei in dem Hof eines Sägewerks in Amorbach beſchäftigte Mädchen wur⸗ den von einem Platzregen überraſcht. Sie flüchteten in den Keller des Baues. Bei dieſer Gelegenheit kam das eine der Mädchen, die Tochter Agnes des Mitbeſitzers Ludwig Kun z⸗Kirchzell, im Alter von 20 Jahren, der in dieſem Raum untergebrachten Transmiſſion zu nahe, wurde von dieſer erfaßt und mehrmals herumgeſchleudert. Mit ſchrecklichen Ver⸗ letzungen wurde das Mädchen aus dem zum Still⸗ ſtand gebrachten Getriebe gezogen. Der Tod war auf der Stelle eingetreten. * * Bad Dürkheim, 11. Juli. Schriftleiter Hüner⸗ fauth von der„NSg⸗Rheinfront“ hat gegen das Urteil des Amtsgerichts Dürkheim in der Beleidi⸗ gungsklage des Oekonomierats Beck Berufung eingelegt. Der Fall wird alſo noch einmal vor dem Landgericht Frankenthal verhandelt werden. * Hirſchhorn a.., 12. Juli. Hier wurde von der Polizei ein Fahrradmarder feſtgenommen, der in einem Haus ein Fahrrad entwendet und ſich damit bereits in Richtung Eberbach aus dem Staube gemacht hatte. Die Polizei nahm im Auto die Verfolgung auf und konnte den Dieb auf der Straße nach Eberbach feſtnahmen. Der Täter, der italieniſcher Nationalität iſt, wurde ins hieſige Gefängnis eingeliefert. * Auerbach a. d.., 13. Juli. Geſtern nacht rannte der Sohn des Veterinärarztes Pfeffer⸗ korn aus Heppenheim mit ſeinem Motorrad aus der Richtung Bensheim kommend, mit voller Wucht gegen ein Schaufenſter. Pfefferkorn, der durch Schaufenſter und Laden hindurchflog, erlitt ſchwere Verletzungen. ——ñ—.—.[’;—— ͤ— Chefredakteur: H. A. Meißner(i. Urlaub) Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: 1. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim= Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto General- Verfreſfung Geſucht: Arbeitsfreudiger Herr als General- Vertreter Geboten: Dauerexisfenz bei vornehmer Tätigkeit. Verdienſte 5 RM. 1000. und mehr pro Monat. neldelperd Sechokoladen-Oeschäft größtes am Platze, in beſter Lage d. Hauptſtr., erſtkl. einger., iſt nur perſ. Umſt. halb. f. 2800% zu verk. Ware ca. 1500/ extra. Monatsumſatz 1932 durchſchn. über 5000. A F 14 351 an Annoncen⸗ Heubach, Heidelberg. Eisschrank gut erhalt. zu jedem annehmb. Preis ab⸗ zugeben.* 8015 Scheps, 8 g, 7. Hths. Anfragen unter Bewerb., w. leitende Poſition aus⸗ zufüllen vermög. u. über RM. 4000 verfüg., bewerben ſich unt. K F 932 durch Rudolf Moſſe, Köln Rh. Vio: 3 u N 8 7 22 Automobiſhanellung Admung! a u fe u gef u cht Sägemaschine. fahrbar Preisangebote unter F Q 31 an die Geſchäfts ſtelle dieſes Blattes.. Tülle arg in naturlas u. weißlack. * 2555 ſucht gegen Gehalt und Proviſion jetzt erstaunl. billig! Gebrauchte Küche. 1 Bü⸗ A Mark gewandten Verkäufer der das Perſonenwagengeſchäft der mittleren und ſtarken Wagen im Bezirk Mannheim(auch Pfalz und Nordbaden) hei der Kundſchaft beſtens eingeführt iſt und ſeine Verkaufserfolge nachweiſen kann. erſtklaſſige, arbeitsfreudige Kräfte wollen ſich Angebote mit Zeugn., genauer An⸗ gabe der bisherigen Tätigkeit, Refer. u. Anſpr. melden. vollſtändig beherrſcht, Nur Triumph-Motorrad 240 cem, wenig gefah⸗ ren, ſehr gut erh., ſof. fahrbereit, billig zu verkaufen. 4920 Adreſſe in der Geſch. presto-Motor fahrrad verchromt, m. Zünd⸗ fett, Tiſch m. Linol.⸗ Blatt, 2 Stühle u. 1 Hocker 45 J, 1 Waſch⸗ kommode m. Marmor 25%% zu verkaufen. Böckſtraße 14. im Hof (Fungbutſch). 57997 Gut erhalt. kl. Küche für/ 26.— zu verkf. Aberle, G 3. 19. 8030 Günſtige Gelegenheit! 2 Herrenzimmer, Eiche unter J 0 115 an die Geſchäftsſtelle. 8068 1 5 e Ia. 1 5 0—AZuſtand. tbill. z Tüchtiger Verkäufer Jüng. Servierfräulein. 5 28025 mögl. i. Lebensmitt.⸗ 1 75 geſucht.„Zur Anzuſeh.: Neckarauer Weſch. u. Drog. eingef., kühlau“. Juughuſch⸗ ſtraße 208. . Satfonſchlag. gef.„ raße 33.—0¹² 8 See e agen Fol, ersſerfräldein ehlalzumer uche ein tüchtiges Madchen 9. 25—32 Jahr., zur Führg. mein frauen⸗ loſen e 2 nder). 8004 Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt Herrenfahrer erhalten leihweiſe neuwertige Wagen zu günſt. Bedingung. Stadt⸗Garage, H 7. 30, Tel. 314 01. geſu cht. F 4. 4. 800 Salsa Chauffeur d. eine Kaution ſtellen kann, ſof. geſucht. Angeb. unt. K H 134 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 49 38 8492 Hanomag 2½0 PS,(1 Zylind.) Einzelteile, günſt. zu verkauf. Käfertaler⸗ ſtraße 231(im Hoff. B2535 Opel Zwei⸗ u. Vier⸗Sitzer Verleiht günſt. an Selbstfahrer Waldkofstrage 68, —0⁵8 Tel. 516 23. Dixi 6/24, offen, 4⸗Sitzer, mit Vierradbremſe, gut i. Lack, ſofort billig ab⸗ zugeben. Nehme auch Möbel in Zahlung. Endres,.⸗Neckaran, 8028 prima Läufer, Schulſtr. 59. Geldverkehr abeen bis zu/ 20 000.— f. ed. Zweck d. Bezirks⸗ direktion S440 Jatfiot, Mannheim, M 5, 1. Skki- Ausrüstung u. Bergſchuhe. Nr. 42 bis 43, faſt neu, ganz billig abzugb. Außer⸗ dem Nähmaſchine mit Fußbetrieb für 10% zu verkaufen. 4935 Meggeb. u. E K W an die Geſchäftsſt. d. Bl. arktwagen zu verkaufen. 8057 Stamitzſtr. 1[Laden teils neu, teils ge⸗ braucht. Vor eigigen Tagen haben wir v. einer hieſigen Bür⸗ gersfamilie 2 ſchwere mod. Bettſtellen, 2 Nachttiſche u. 1 große Waſchkomm. m. Kri⸗ ſtallfacettſpiegelaufſ. zurückbekommen. Die Teile ſind ſo ſchön u. modern, daß wir uns entſchloſſen haben, ein nagelneuen Spie⸗ gelſchrank dazu zu ſtellen und 2 neue Stühle. Die gebr. Teile werden. uns nochmals gründlich überholt, ſodaß Sie ein Schlafzimm. be⸗ kommen, hell u. mod., zum Preiſe v. RMk. 137.— gegen ſofort. Kaſſe. Wenn Sie et⸗ was in dieſer Preis⸗ lage ſuchen, dann ſchauen Sie ſich dies. Zimmer raſch ein⸗ mal an. S255 Landes, Mannheim⸗ Lindenhof. Bellenſtr. 2 [Alte Oelfabrik) dir. hint. Hauptbahnh. Moderne Küche ſeinſte Schreinerarb., m. echt. Marm., Kühl⸗ raum, weit unt. Her⸗ ſtellungspreis z. verk. Gerhardt, G 8, 15. 78040 Brennabor⸗aſten⸗Kin⸗ derwagen aut erhalt., ganz bill. zu verkauf. m. Nußb., Mk. 245.— u. 325.—, einz. Bücher⸗ ſchränke u. Schreib⸗ tiſche, Kleiderſchränke, 2 u. gtür., beſond. bill. abzugeb. Möbel⸗Bin⸗ zenhöfer, Schwetzin⸗ gerſtraße 53. Laden u. Augartenſtr. 38. 8055 Kücheneinrichtung, Sehr gut erhaltene weißer Küchenherd, w. Gasherd(Senking), Zteilige Garderobe. Kinderwaſchtiſch billig abzug. Anzuſeh. —9 und 19—21 Uhr. 8. 1, part. 8038 M Gelegenheit! Guterh. Büfett, Kredenz. Aus⸗ Att. 4 Lederſtühle Mk. 295.*8056 Rudolf Landes Nachf., nur Qu 5. 4. Chaiselongue m. Decke faſt neu, Zarmig. filb. Lüſter f. Elektr. ſehr bill. zu verkf, Prinz, D 6, 16, 3 Tr. abr. EisKonservatoren Ladeneinrichtungen, Schnellwaagen etc., Kaſſen, Futterſchneid⸗ maſchine., bill. zu ver⸗ kaufen 8009 Näher: Büro K 1, 8. 148.165.195. 225.256.285. und höher. Ständige Auswahl unter ca. 60 Modellen — 8 Möbel Graff Mannheim, ou 7 29% ſlchkünltheke 3 m lg., m. Marm., auch f. jed. and. Ge⸗ ſchäft geeign., äußerſt günſtig zu verkaufen. Leiner, Alphorn⸗ ſtraße 37. 8054 Radio, 3 Röhren Netzempf. mit Laut⸗ ſprech., 1 J. Gar., für 90 R. zu verkaufen. *8046 B 7. 9, prt. Nähmaschine 2834 verſenkbar, wenig ge⸗ braucht, z. Spottpreis zu verk. Alte Maſchine nehme in Zahlung. Pfaffenhuber, HI 3. 2. Fahrräder Ia Qualität, verkauft ſpottbillig B2 537 Fahrradgroßvertrieb Gr. Merzelſtr. Nr. 8. Fahnder o fabrikneu, werden zu Spottpreiſen direkt an Private abgegeben. Fahrradgroßhandlung Doppler, K 3, 2, Hinterh. Kein Laden Dlas-Eisschrangk ſogen. kalt. Büfett zu verkauf. Krampf, Gr. Prunkstück, Vase 2 m hoch, Fayence, ganz bill. zu verkauf. in Handtuchsäckehen 10 Pfund 48 Pfg. Tafelsalz in paket. A id. 25 5 Kristallzucker Plund 36 Griegzucker Pfund 37 Würfelzucker 5 Pfund 47 klein DBomine bereiten NRenept 4 Ffm reiſe Stachel. berren gut verdruogen, mit fund ¶uclber unter Nil. ren aum Hochen brin- gen und 10 Min. brau- gend d urchicochen. Hieruuf eine Normal flasche Opelrlu „Hussigꝰ eu d Pfg. hin- einrühren u. sofort in Glu. Ser fallen. Genaueste Nochi. antocidung mit Neropten Regt jeder Flascſie bei. Vorsicht beim Open- Ein auf]! Mielit æu ver- oc ohseln mit ũhnl. laułen · den Cel iermitleln. Opeſtiu 5 Kandiszucker pfund 55 Ansetz- Branntwein 32 ù Liter.75 8104 und—5 Uhr. Hämorrhoiden können nachwetsbar in kurzer Zeit obne Operation geheilt werden. ſtünden in Mannheim, Rheinhäuſerſtr. 18, 1 Treppe, jeden Donnerstag, von—1 Uhr erztl. Sprech⸗ V312 4. 0 P— 1* e! ist nur echt mi dem dump. dein obs Früchten gewonnen fenden IO- Minuten- Topf. Achtung! Ramctunk! Se ren über die sender des Süddfunks jeden MIt twochyormlttsg von 11.30 Pis 11.45 Uhr den sehr intsressgag- ten Lehrvortreg d Minuten für die fortschrittſſche Hausfrau“ gus det Opekta- Küche.— Rereptdurchgabe Trocken-Opekta ist Opekte in pulvertorm von gleſch hoher Qus. ltst wle Opekte flüssig. Beutel zu 2 pig. für st-]n 2 Pfund Matmelede, und Kartons zu 48 pig. für etwe 4 Pfund Marmslede. Genaue Rezepte und kochvorschriften liegen ſeder Packung bel. sseltiges kochbuch mit uber 100 ausführlichen Rezepten für Marmeladen, Gelees, fottenübergdsse, Els und süßspelsen in den Geschstten erhältlich oder gegen Voteinsendung von 20 Pig. in Stletmerken v. d. OPECTA- GE SEILIScHAFT M. B.., KOLN-RIEHL 422 opekte in allen brogerlen und tebensmitteigeschöften Miet- Gesuche Uesueht: Nestauraonsloka! Erdgeſchoß, ca. 60—80 am, mit Küche u. Neben⸗ räumen, womögl. 2 Eingänge, in Schwetzinger⸗ Kollenbadeofen u. emaill. Wanne zu 9 Kauf-Gesuche Süterh. Schneflwaage zu kauf. geſucht. Au⸗ Thiele's Schweiß- u. Tollotte- Puder bewährt seit 40 jahren, von jed. Verbraucher nochge schätzt. 1163 Streudose 50 Pig. Freizus. gebote u. K L 107 an fn. Angeb. unt. . die Geſchſt. 4041 A g an die Geſch. gegen 65 Pig. in Marken vom aboratorlum Thiele, Mannheim, Baur. Str. 5. ſtadt(zwiſchen Ring u. Kleinfelbſtr.). Angeb. 8090 Schwetzingerſtr. 69, III. rechts. 8048 Merzelſtr. 15. 4. St. *8045 Angeb. u. E L 26 an die Geſchſt. 4937 unter K J 135 an die Geſchäftsſtelle. Fchöne-4 Zimmerwohnung (parterre) nebſt Zubehör geſucht,. Angebote mit Preis unter F 8 3 an die Geſchäftsſt. Jebrauchte Möbel 75 Höchſtpreiſen kauft ernfeld, 8 4 Nr. 2, Teleph. 289 86. 2556 Schöne, geräumige 3 Zimmer untl Rüche mit Bad u. Speiſek., womögl. Manſarde, in Haufe, Nähe Hauptbahnhof, Neckar⸗ ſt, ev. auch Ring geſucht. Angebote mit Preisang. unter J 0 105 an die Geſchäftsſt. nur gutem ſtadt 8034 3 Zimmer Wohnung (Waldpark bevorzugt) mit Bad u ſonſt. Neben⸗ räumen u. ev. Gartenanteil per ſofort geſucht. Angeb. unt. F U 35 an die Geſchäftsſt. B2557 2 mal 20 um Linoleum 1 Büfett. Ausziehtiſch 1. 17 7 5 gu 2. Telephon Nr. 409 63. — Silberbestecke u. Platten und ſon⸗ tiges Silber f. Wirt⸗ ſchaftshetrieb zu kau⸗ fen geſucht. Angeb. unter K E 131 an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes. 4925 Laden- Möbel u kauſen geſucht. 27904 Tel. 480 71. Hypotheken J. Und I. Hypotheken für Neubauten ſofort Zwiſchenkredit. 8037 Schubert, Gärtnerſtr. 88. . 4000. gegen gute Sicherheit, 1. Hypothek, ſof, ge⸗ ſucht. Angebote un⸗ ter K J 24 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten.* 8013 las. Kapek⸗ Matratze Zteil. m. Kopfkeil, neu. Jacquarddrell, zum usſuchen Mk. 48. von Matratzenfabrik abzugeben. Erwarten Sie bitte unſeren Ver⸗ treter. Angebote unt. J 2 126 an die Ge⸗ ſchäflsſtelle ds, Blattes 491 — 6. Seite/ Nummer 319 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Tragödien unter dem Meeresſpiegel Die Schwierigkeit der Hebung geſunkener A Voole— Verſtändigung durch Klopfzeichen Während die Genfer Abrüſtungskonferenz theo⸗ vetiſche Erörterungen über den Wert der Unterſee⸗ boote als Kriegswaffe pflegt, hat ſich wieder eine jener grauen haften Tragödien unter dem Meeresſpiegel ereignet, von denen die Unterſeeboot⸗ flotten der europäiſchen Länder in den letzten Jahren ſo zahlreich heimgeſucht wurden. Das franzöſiſche Unterſeeboot„Promethée“, das zu den neueſten Schiffstypen der franzöſiſchen Flotte gehört, iſt in der Höhe von Cherbourg etwa 7 Meilen nördlich vom Kap Levy bei ſeiner Probefarht auf Grund ge⸗ gangen. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht ge⸗ klärt. Man vermutet aber, daß es auf eine Explo⸗ ſion zurückzuführen iſt. Sieben Mann der Be⸗ ſatzung, darunter auch der Führer des Bootes, wur⸗ den bei dem Unglück hinausgeſchleudert und konnten von einem Fiſchdampfer gerettet werden. Die übrige Beſatzung, 66 Mann, müſſen als verloren gelten. Die„Promethée“ war im Jahre 1930 auf Stapel gelegt worden und iſt 6000 Tonnen groß. Das Un⸗ glück wurde dadurch größer, daß das Schiff ſich auf einer Probefahrt befand und daher eine größere An⸗ zahl von Ingenieuren und Arbeitern an Bord waren, die nicht zur Beſatzung gehörten. Die Ret⸗ tungsarbeiten, die ſofort unter dem Kommando von Admiral Malavoy begannen, ſind trotz der ruhigen See dadurch ſehr erſchwert, daß an der Un⸗ glücksſtelle ſtarke Strömungen herrſchen. Dennoch hat man noch nicht die Hoffnung aufgegeben, daß es gelingen wird, das U⸗Boot zu heben und daß ſich wenigſtens noch ein Teil der Beſatzung am Leben befindet. Allerdings iſt die Hebung geſundener U⸗Boote und die Rettung der Mannſchaften mit großen Schwierigkeiten verbunden und gelingt nur in den allerſeltenſten Fällen. Wenn der Ort des Unglücks bekannt iſt, muß zunächſt der Verſuch gemacht werden, friſche Luft in den Kör⸗ per des Bootes zu pumpen, um der eingeſchloſſenen Mannſchaft den Aufenthalt erträglich zu machen. Dieſe Maßnahme wird allerdings oft dadurch illu⸗ ſoriſch, daß die in dem Boot enthaltenen Akkumula⸗ toren mit dem eindringenden Waſſer in Berührung kommen, wodurch ſich Chlorgas bildet, das unbe⸗ dingt tödlich wirkt. Dieſer Umſtand trat bei dem im Jahre 1928 bei Brion geſunkenen italie⸗ miſchen Unterſeeboot„F. 14“ beſonders tra⸗ giſch in Erſcheinung. Schon am Tage nach dem Un⸗ glück gelang es, die Beſatzung mit friſcher Luft zu verſorgen und das Boot zu heben. Als es ſich nur noch 12 Meter unter der Waſſeroberfläche befand, hörten die Klopfzeichen der Eingeſchloſſenen, durch die ſie ſich mit den Rettern verſtändigt hatten, auf. Sie waren wenige Minuten vor ihrer Rettung dem tückiſchen Gas zum Opfer gefallen. Die Verſtändigung durch Klopfzeichen iſt natürlich nur ein Notbehelf. Wenn das Waſſer auch ein guter Leiter für Geräuſche iſt, ſo können doch durch eine ſo primitive Sprache nur ſehr unge⸗ naue Nachrichten gegeben werden. Man hat den Verſuch gemacht, die Unterſeeboote mit Telephon⸗ bo jen auszurüſten, die ſich aber als nicht unbe⸗ dingt zuverläſſig erwieſen haben. Praktiſche An⸗ wendung fanden ſie zum erſten Mal bei der Kata⸗ ſtrophe des deutſchen Unterſeebootes„C3“, die ſich im Jahre 1911 von dem Kieler Hafen er⸗ eignete. Die Telephonbojen wurden hochgelaſſen, aber ſchon nach kurzer Zeit war die Verbindung ge⸗ ſtört und mußte wieder durch Klopfzeichen erſetzt werden. Dieſes Unglück war beſonders intereſſant dadurch, daß es 25 Matroſen gelang, durch ein Torpedorohr das Boot zu verlaſſen und ſich zu retten. Die Hebung der geſunkenen Unterſeeboote erfolgt mit Hilfe von Dock⸗ oder Hebeſchiffen. Die Hauptarbeit dabei müſſen Taucher leiſten, die in die Tiefe hinabſteigen and Stahltroſſen um den Bootskörper legen. Wo ſolche Schiffe nicht zur Ver⸗ fügung ſtehen, muß man ſich mit Bergungsdampfern, Krähnen oder Prahmſchiffen behelfen. Der Erfolg der Arbeit des Tauchers wird natürlich ſehr ſtark von Witterung und Wellengang beeinflußt. Im Dezember 1927 war das amerikaniſche Unter⸗ ſeeboot„8 4“ auf der Höhe von Kap Code von einem Zerſtörer gerammt worden und auf Grund gegangen. Binnen kürzeſter Zeit eilten drei Schiffe herbei, die man mit Stahltroſſen untereinander ver⸗ band, um ſo eine Plattform zu bilden, die es dem Taucher geſtattete, trotz des ſtürmiſchen Wetters eini⸗ germaßen ruhig zu arbeiten. Mehrere Tage lagen anzerkreuzers“ bei Potsdam die Schiffe an der Unglücksſtätte und die Taucher be⸗ müßten ſich fieberhaft, Troſſen um den Körper des Bootes zu legen. Als es ſchließlich gelang, das Boot an die Oberfläche zu heben, beherbergte es nur noch 45 Tote. Seit es Unterſeeboote gibt, bemühen ſich die Sach⸗ verſtändigen, die Sicherheit der Bootsbe⸗ ſatzungen zuerhöhen. Das franzöſiſche Marine⸗ miniſterium veröffentlichte ſchon im Jahre 1912 ein Die erſten Originalbilder von der A⸗Voots⸗Kataſtrophe bei Cherbourg Mittwoch, 13. Juli 19g Preisausſchreiben, das 100 000 Franken für die Er⸗ findung eines Apparates ausſetzte, mit deſſen Hilfe die Mannſchaften eines geſunkenen Unterſeebootes gerettet werden könnten. Das Preisausſchreiben blieb ohne jeden Erfolg. Daß die Sicherung der Unterſeeboote auch in der Zeit nach dem Kriege noch keine weſentlichen Fortſchritte gemacht hat, und daß auf dieſem Gebiete noch viel Arbeit zu leiſten iſt, beweiſt die Unglücksſerie der letzten Jahre. Oben: Der Küſtendampfer„Ailette“, der Unten: Der Fiſcher Nicol mit ſeiner Frau und das Barkenboot(Mitte links), mit dem er ſieben Ueberlebende, darunter den Kapitän des U⸗Bopts, retten konnte. als Erſter an der Unglücksſtelle eintraf.— Das franzöſiſche Unterſeeboot„Prometheus“, das bei einer Probefahrt mit 64 Mann Beſatzung unterging. Eine mißlungene Demonſtration Vor dem königlichen Palaſt in der rumäniſchen Hauptſtadt Bukareſt ſpielte ſich dieſer Tage eine dramatiſche Szene ab. Der Marſchall Ava⸗ rescu, ein erbitterter und unverſöhnlicher Feind des Königs Karl von Rumänien, wollte den König durch eine Maſſenkundgebung ein⸗ ſchüchtern und hatte zu dieſem Zweck ſeine An⸗ hänger zu einer Proteſtverſammlung vor dem könig⸗ lichen Palaſt einberufen. Vorher ſchrieb er dem König einen Brief, in dem er dem König ſeine Ab⸗ ſicht mitteilte und ihn davor warnte, ſich der erbit⸗ terten Menge zu zeigen. Andernfalls, ſo verſicherte Avarescu, könne er keine Gewähr für die Sicherheit und das Leben des Königs übernehmen. 8 Die beiden Großmodelle des Panzerkreuzers„Hindenburg“ und des Fünfmaſters„Preußen“, die von der Potsdamer Schiffsbauſchule den Vorbildern getreu erbaut und jetzt vom Stapel gelaſſen wurden. Die Maſſen verſammelten ſich vor dem Palaſt und begannen, aufgereizt durch Reden, Steine gegen die Fenſter des Palaſtes zu werfen. Ju demſelben Augenblick öffnete ſich ein Balkonfenſter und der König trat heraus, um ſich der Menge zu zeigen. Die Wirkung dieſes kühnen Schrittes war erſtaunlich. Die zum Wurf erhobenen Hände ſanken herab und die Schmährufe auf den König verſtummten. Aber damit nicht genug! Ganz un⸗ erwartet ſtürmte eine Schar von rumäniſchen Bauern heran, die nach Bukareſt gekommen wa⸗ ren, um dem König eine Huldigung darzubringen. Kaum hatten ſie erfahren, um was es ſich handelte, ſo drangen ſie auf die Demonſtranten ein und verjagten ſie durch kräftige Schläge von dem Platz. So endete die Demonſtration mit einer Huldigung für den König. ——ͤ— Der geſcheiterte Weltflug Der Mißerfolg Matterus und Griffins Die amerikaniſchen Flieger Jimmy Mattern und Bennett Griffin haben bei ihrem Verſuch, den Erdball in einer neuen Weltrekordzeit zu um⸗ fliegen, eine ſchmerzliche Niederlage erleben müſſen. Schon auf der dritten Etappe, auf der Strecke Berlin- Moskau, mußten ſie notlanden, wobei ihr Flugzeug beſchädigt wurde. Die ruſſiſch⸗ polniſche Grenze hat es den mutigen Fliegern an⸗ getan: in ihrer Nähe mußten ſie auf ruſſiſchem Bo⸗ den landen. Man war bereits um ihr Schickſal be⸗ ſorgt. Die Moskauer Behörde für Flugzeugweſen war eifrig bemüht, eine Spur der Flieger zu ent⸗ decken, nachdem dieſe auf ſämtlichen in Frage kom⸗ menden Flugplätzen Rußlands überfällig geworden ſind. Mattern und Griffin müſſen ſich glücklich ſchätzen, mit dem Leben davongekommen zu ſein. Vielleicht werden ſie, ebenſo wie ihre künftigen Nachahmer, aus den bitteren Erfahrungen manches lernen, was ihnen zunutzen kommen könnte. Wie alle Unterneh⸗ mungen dieſer Art litt der Weltflugverſuch Mat⸗ terns und Griffins unter der Ueberſpannung des Sportlichen und Vernachläſſigung der ele⸗ mentarſten Zweckmäßigkeitsfaktoren. Im Beſtreben, mit ihrer ſtarken Maſchine möglichſt ſchnell vor⸗ wärtszukommen, haben ſie es nicht für nötig befun⸗ den, eine Funkeinrichtung mitzunehmen. Sie woll⸗ ten ja möglichſt viel Brennſtoff mitnehmen. Dieſe Rekordſucht hat ſich ſchon auf der erſten Etappe bitter gerächt: die Flieger verirrten ſich im Nebel, verloren einige Stunden, und flogen ſchließlich über den vorgeſehenen Landungsplatz auf Neufund⸗ land hinaus, ſie mußten dann kehrtmachen, um den neuen Brennſtoff aufzunehmen, und haben dadurch gleich zu Anfang ſich die Aufgabe, den beſtehenden Weltflugrekord zu brechen, erſchwert. Auf dem Flug von Neufundland nach Ber⸗ lin haben ſie ſich wiederum verirrt, machten eine Kurve nach Norden und trafen in Berlin mit einer neuen Verſpätung ein. Nachdem ſie dann auf der Strecke Berlin Moskau in wenigen Stunden die polniſche Grenze erreichten, blieben ſie mehr als 24 Stunden unauffindbar und verurſachten allge⸗ meine Aufregung. Hätten ſie ſoßort nach dem Unfall eine Nachricht geben können, dann wäre es ihnen vielleicht möglich geweſen, ſich mehr oder minder gut aus der Affäre zu ziehen. Dabei hatten Mattern und Griffin gute Chancen, den beſtehenden Weltflugrekord zu brechen. Sie beſaßen eine Maſchine, die eine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 300 Kilometern hatte. Sie haben übers Ziel geſchoſſen, indem ſie alles auf eine Karte ſetzten, nämlich die maximale Geſchwindigkeit. Das rein ſportliche Unternehmen mußte unter dieſen Umſtänden ſcheitern. Denn es geht nicht an, auf einem Flug um die Erde dauernd den glücklichen Zufall, und nur dieſen, in Anſpruch zu nehmen. Es bleibt alſo bis auf weiteres bei dem Welt⸗ rekord, den die amerikaniſchen Flieger Poſt und Gatty vor einem Jahr aufgeſtellt haben. Die glücklicheren Vorgänger Matterns und Griffins haben die Erde in 8 Tagen 15,51 Stunden umkreiſt. Wie lange noch werden Poſt und Gatty Inhaber die⸗ ſes Weltrekordes ſein? Es iſt zu vermuten nicht ſehr lange. Mattern und Griffin dürften ſchon bald waghalſige Nachfolger finden. Ein verhängnisvoller Irrtum In der Nähe der Stadt Belgrad ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, der zwei Unbe⸗ teiligten das Leben koſtete. Auf Grund vertrau⸗ licher Nachrichten, daß ſich der Räuber Dimi⸗ trijevitſch, der einen Gendarmerieunteroffizier getötet hatte, im Koſutnjak⸗Park aufhalte, hatte die Polizei durch die Gendarmerie mehrere Hinterhalte aufſtellen laſſen. Am Abend wurde Dimitrifevitſch in Begleitung einer anderen Perſon von einer Pa⸗ trouille geſichtet, doch gelang es ihm, zu entfliehen. Kurz darauf verſuchte eine andere Gendarmerie⸗ patrouille, zwei Perſonen durch Haltrufe zum Stehen zu bewegen. Als dieſe unbekümmert ihren Weg fortſetzten, ſchoß ſie die Patrouille nieder, da ſie glaubten, es handle ſich um den Räuber. Bei der Identifizierung der Leichen mußte man jedoch feſtſtellen, daß die Erſchoſſenen der Beamte Stojaniwitſch und deſſen Kollegin, die Beamtin Olga Rianki von der Staatseiſenbahn waren, die ſich auf dem Heimwege von einem Ausflug befun⸗ den hatten. Aeberſchwemmungen brachten furchtbares Anglück über Rumänien rieſigen Ueberſchwemmungen verurſacht wurde, 9 Ein Haus, das bei Jaſſy von den reißenden Fluten zum Einſturz gebracht wurde Solchen Anblick bieten heute Tauſende von Heimſtätten, in denen vor kurzem noch frohe Menſchen wohnten. Namenlos iſt das Elend, das in der Moldau und Beſſarabien durch die die dort ſchon ſeit vielen Wochen andauern. 9 1 5 0 HA! Mittwoch, 13. Juli 1932 2 2 Erklärung der Baia-Werke tung der Bata⸗Werke ver⸗ on an die Angeſtellten, in teilt und ferner erklärt it E 5 ch vollkommen ge⸗ ſichert. Die Werke hätten keine Schulden. Die Einzahlun⸗ gen der Angeſtellten bei der Firma ſeien durch die bei den Banken hinterlegten Barſchaften geſichert und ſofort aus⸗ zahlbar. In der bisherigen Leitung der Bata⸗Werke trete keine Veränderung ein. ſeier chem. Fabrik Flörsheim Dr. Noerdlinger AG. In der GV der Chemiſchen Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger AG, Flörsheim a.., waren nom. 389 400 en mit 19 470 Stimmen vertreten. Von der Minder⸗ heitsgruppe Dr. H. Noerdlinger Erben, die über 3999 Stimmen verfügt, wurde beantragt, die Verwaltung aufzu⸗ fordern, über die Beziehungen der Firma zu ihren Toch⸗ tergeſellſchaften insbeſondere zur Euphalt Gmb Auskunft zu geben. Dieſer Antrag wurde mit 15 471 Stim⸗ bgelehnt. Der Vorſitzende bemerkte, daß die Mehr⸗ heitsgruppe der Minderheit durch die Wahl eines Mino⸗ ritätsvertreters in den AR entgegenkommen wolle. Von der Oppoſition wurde ferner die Beſtellung von Reviſoren 5 ö * 5 1 zur Prüfung des Jahresobſchluſſes beantragt. Der An⸗ trag wurde im gleich Stimmverhältnis abgelehnt. Mit demſelben negativen Erfolg ſtimmte die Minderheit gegen die Genehmigung der Bilanz und gegen die Entlaſtang von Vorſtand und AR. Gegen ſämtliche Beſchlüſſe der GV wurde von der Oppoſition Proteſt zu Protokoll gegeben. Der bisherige An wurde wiedergewählt, neu hinzu tre⸗ den die Herren Otto Noerdlinger⸗Flörsheim und Karl Merz⸗Wiesbaden. ——— * Stand der Badiſchen Bank vom 7. Juli. Der Stand der Babiſchen Bank betrug am 7. Juli: Aktiva: Gold⸗ beſtand 8 538 338, deckungsfähige Deviſen 328 193, ſonſtige Wechſel und Schecks 20 544 473, deutſche Scheidemünzen 15 84, Noten anderer Banken 5 727 620, Lombardforderun⸗ gen 3 929 624, Wertpapiere 9 214 465, ſonſtige Aktiva 8 449 230. Paſſivo: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen .300 000, Betrag der umlaufenden Noten 25 286 750, ſon⸗ ſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 15 614 826, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 22 398 041, ſonſtige Paſſiva 1877 812, Verbindlichkeiten aus weiter be⸗ gebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1088 020 l. Rhein⸗Main⸗Donau AG. arbeitet wieder. Die Ver⸗ handlungen der Rhein⸗Main⸗Donau AG. vor allem mit der Geſellſchaft für Oeffentliche Arbeiten über Beſchaf⸗ fung und Finanzierung neuer Arbeits⸗ gelegenheiten konnten ſoeben zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht werden. Man ſteht bereits mit den in Betracht kommenden Unternehmern in Verhandlung und hofft am Main wie auch an der Donau mit den geplanten Arbeiten ſpäteſtens in 14 Tagen bis 3 Wochen beginnen zu können. Fürs erſte iſt ein Betrag von über 8 Mill. ausgeſetzt, den die Geſellſchaft für Oeffentliche Arbeiten über die Bau⸗ und Bodenkreditbank beſchaffen will. * Gebeſſerte Lage in der Zigarreninduſtrie Mühlhau⸗ ſen[A. Wiesloch). Es iſt erfreulich, daß ſich die Beſchäf⸗ tigungsziffern in der hieſigen Zigarreninduſtrie nicht nur auf ihrer Höhe gehalten, ſondern ſich auch teil ⸗ weiſe etwas erhöht haben. Insgeſamt arbeiten von 7 Betrieben 4 und zwar ſind darin 569 Leute beſchäftigt — 419 Mädchen und Frauen und 150 Männer. Die Wochen⸗ ſtundenzahl beträgt durchweg 48 Stunden und hat ſich ſo⸗ mit im letzten halben Jahr weſentlich verbeſſert. Es wird im Zeitlohn und im Akkord gearbeitet. Die Arbeitslöhne bewegen ſich von 34 bis 54 Pfennig für die Stunde. Die Zahlen ergeben einen durchſchnittlichen Wochenverdienſt von 1725 l. O Diſch, Hotel⸗ und Verkehrs⸗AG., Frankfurt a. M. — Verhandlungen mit Intereſſentengruppe.(Eig. Dr.) Die GV. nahm Mitteilung gemäߧ 240 HGB. entgegen. Bekanntlich gilt das geſamte AK. von 4 Mill. nach der Zahlungseinſtellung als verloren. Ein Quoten⸗ vergleichsvorſchlag konnte noch nicht unterbreitet werden. Rechneriſche Quote zirka 32 v. H. Irgendeine Ausſchüt⸗ tung hängt aber von dem Zuführen neuen Kapitals ab. Augenblicklich ſchweben noch ausſichtsreiche Verhan d⸗ lungen mit einer Intereſſentengruppe. Ein Ergebnis ſei in einigen Wochen abzuſehen. Neu in den AR. gewählt wurden G. v. Dres ky⸗Starkow bei Teſſin und Heumann n⸗Köln, beide Düſſeldorfer Baubank AG., die ſomit den ganzen AR. beſetzt hat. Lederwerke Nofhe AG., Bad Kreuznach Die GV der Lederwerke Rothe AG, Bad Kreuznach, genehmigte gegen eine kleine Minorität den Geſchäfts⸗ bericht des Vorſtondes für dos Jahr 1931, der einen Ge⸗ ſamtverluſt von 277 011„ bei einer Bilanzſumme von 1984 620/ ausweiſt. Es wurde beſchloſſen, trotzdem den Fabrikationsbetrieb mit einigen Einſchränkungen der Pro⸗ duktionsmenge weiterzuführen. In den AR neu gewählt wurde Regierungsrat Oppenheim⸗Frankfurt a. M. Aus der Bilanz: Bruttogewinn 146 149 J, Geſamtunkoſten ein⸗ schließlich Zinſen und Reparaturen 370 420 /, Abſchreibun⸗ gen 22 740 l. Die alſe und die Der Vertrag von Lauſanne hat die Reichsbahn und die Reichsbank wieder zu rein deutſchen Einrichtungen geſtempelt. Während der Ppungplan der Reichsbahn Zah⸗ lungsverpflichtungen auferlegte, war die Reichsbank inter⸗ national gebunden. 22 Paragraphen des Reichsbankſtatuts durften nur mit Zuſtimmung der Gläubiger, d. h. der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Baſel, geändert werden. Entſtanden D enzen, dann fiel einem Schiedsgericht die Aufgabe zu, dieſe zu ſchlichten. Die Beſchrän kung der Hoheitsrechte erſtreckte ſich vor allem auf die Sicherung der Goldwährung und das Recht der Ausgabe von Noten. Hierzu zählte auch das Verbot, den Diskont unter 5 v. H. herabzuſetzen, ſofern die Noten nicht wenigſtens zu 40 v. H. durch Gold oder Deviſen gedeckt ſind. Sobald der Lauſanner Pakt von allen daran beteiligten Ländern ratifiziert iſt, darf das Reichsbank⸗ Direktorium im Intereſſe Deutſchlands ſchalten und walten, wie es will. In der völligen Aktionsfreiheit liegt vom natio⸗ nalen Standpunkt aus geſehen, ein un bezahlbarer Vorteil; trotzdem wird man bei einer Anpaſſung des Bankgeſetzes an die veränderten Verhältniſſe nicht umhin können, Sicherungen einzubauen, die die Zentralnotenbank wie bisher dem Getriebe der Politik fernhal⸗ ten. Die autonome Stellung der Reichsbank wurde wäh⸗ rend der letzten Jahre des öfteren ſehr drückend empfunden, und man konnte nicht nur s dem Munde von Politikern, ſondern auch aus dem verſchiedener Wirtſchaftsführer die Auffaſſung hören, dieſer„Staat im Staate“ ſei ein Stachel im Fleiſche Deutſchlands. Derartige Aeußerungen waren beſonders laut in der Julikriſe v. J. zu hören, als der Run der Auslandsgläubiger einige deutſche Großbanken in allen Fugen krachen ließ und Dr. Luther um die Unverletz⸗ lichkeit des Zentralnoteninſtitutes kämpfte. Man erzählt ſich, daß in jenen dunklen Tagen Geheimrat Bücher von der A. E. G. dem Reichsbankpräſidenten zugerufen habe:„Was nützt Ihnen eine geſunde Reichsbank, wenn die Wirtſchaft darüber zugrunde geht.“ Andererſeits darf man nicht an der Tatſache vorübergehen, daß gerade die Selbſtändigkit der Reichsbank dem deutſchen Volke manche ſehr ſchwere Stunde erſparte. Hier tun ſich Probleme auf, die von entſcheiden⸗ der Bedeutung für das Gedeihen des Reiches ſind. Die Reichsbank unterſteht fortan den deutſchen Geſetzen und ihre Stellung kann jederzeit mit Hilfe einer Parla⸗ ments mehrheit oder wenn nicht anders, mittels einer Not⸗ verordnung zerſchlagen werden. Noch ſind die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht ſo ſtabaliſiert, daß man ſich aufs Glatteis begeben könnte. Man ſtelle ſich ein⸗ mal vor, wie die Dinge laufen, wenn die Notenpreſſe von Perſönlichkeiten bedient wird, die ſelbſt— bona fide— glauben, die Not durch Schöpfung neuen Geldes bannen zu können. An Projekten hierzu fehlt es wahrlich nicht und die Gefahren, die ſich dabei auftun, ſollten nicht unterſchätzt werden. Nachdem die Tributfrage nun einmal geregelt iſt— ob der Lauſanner Veĩrtrag eine Ideallöſung darſtellt, ſei hier offengelaſſen— fordert die deutſche Wirt⸗ ſchaft gebieteriſch ihr Lebensrecht. Bei ihrem Wieder ⸗ aufbau marſchiert die Reichsbank an der Spitze. Für den Präſidenten des Inſtituts eröffnen ſich domit drei große Aufgaben: Einmol Förderung der In⸗ duſtrie, des Handels und des Handwerks; zum anderen Fürſorge für die finanziellen Bedürfniſſe des Reiches, der Länder un d Kommunen und drittens, die Obhut über die Einlagen. In Hieſer Beziehung hat Dr. Luther im letzten halben Fähre vieles wieder gutgemacht, was vor und während der Kreditkriſe des Jahres 1931 verſäumt wurde. Deutſchland hat eine ſtabile Währung, die Reichs⸗ bank iſt zur Kreditgewährung im Rohmen des Möglichen bereit und die Vorbedingungen für eine beſſere Zeit ſind gegeben, wenn es gelingt, mit den privaten aus ⸗ ländiſchen Gläubigern ein Aökommen zu treffen, das der ſtark erhöhten Kaufkraft des Goldes durch radi⸗ kalen Zinsabbau und Hin ausſchiebung der Tilgungsroten Rechnung trägt. Uebrig bleibt donn nur noch die Erreichung einer Valuten hilfe, ſowie die Wiederaufnahme internationaler Zollverein barungen, die der Induſtrie Ausſuhrmöglichkeiten schaffen. Dadurch ließen ſich die Zinſen und Amortiſa⸗ tionen für die Auslandsverſchuldung aufbringen, darüber hinaus aber auch die Deckungsbeſtände der Reichsbank verſtärken. Wie zweckmäßig es war, von dem Wege des„ehrbaret Kaufmanns“ nicht abzuweichen, geht aus Bemerkungen hervor, die eine führende Schweizer Großbank, die Schweizeriſche Kreditanſtalt, in ihrem Mo⸗ notsbulletin für Juni macht. Das Inſtitut beſchäftigt ſich darin mit der Deviſenbewirtſchaftung ſeit der Kreditkriſe und kommt bei Deutſchland zu dem Reſultat, daß es ſeine Deviſenzwangswirtſchaftung in anerkennenswerter Weiſe in den Dienſt ſtrikter Erfüüllung ſeiner Auslandsverpflich⸗ tungen geſtellt habe. Mit einer ſolchen Anerkennung in der Hand kann Deutſchland jederzeit vor ſeine Gläubiger Ein Sfarijahr mii Hindernissen Beirachſungen zum Abschluß Dyckerhofi-Wicking Der Start der neuen Dyckerhofſ⸗Wicking AG. war offenſichtlich von widrigen Umſtänden begleitet, und die 4 Mill. Verluſt des 1. Geſchäftsjahrs laſſen die Frage nach der Zweckmäßigkeit des Zuſammenſchluſſes erheben. Allerdings iſt dieſe erſte Bilanz des vereinigten Unter⸗ nehmens noch nicht maßgeblich für den wirtſchaftlichen Nutzungsgrad der Verſchmelzung, denn ſie iſt noch zu ſtark belaſtet mit Gewichten des Wickingkonzerns. Praktiſch iſt die Vereinigung der beiden Gruppen Überhaupt erſt im Jahre 1932 erfolgt, die Bilanz für 1931 ſtellt in Wirklichkeit nur eine Zuſammen⸗ rechnung zweier getrennter Abſchlüſſe dar. e Auf der Wickingſeite drückte vor allem die Zins⸗ 7 1 N belaſtung, im Jahresdurchſchnitt 11 v.., ſo daß die Unkoſtenſeite allein zu 35 v. H. mit Zinſen beſtritten wurde Im neuen Jahr iſt die Laſt erheblich geſenkt worden, ein Durchſchnittsſatz von jetzt 6 v. H. dürfte ſich bei einer weiteren Diskontſenkung noch verringern. Weiter kam bei Wicking hinzu, daß im letzten Viertel des Jahres die ſtrafſe Hand der alten Geſchäftsführung gelockert war. die der neuen aber noch nicht recht zugreifen konnte. Jedenfalls macht der Ver luſtbeitrag Dycker hoffs mit etwa 9½7 Mill.„ nur einen geringen Teil des Geſamtver⸗ luſtes aus. Für die Zukunft ſind Erleichterungen außerhalb der Zinſen und weiterer Verwaltungs vereinfachung im weſent⸗ lichen von einem Steigen der Zementherſtel⸗ lung zu erwarten Es dürfte ſchon eine verhältnismäßig kleine Erhöhung zur betrieblichen Wirtſchaftlichkeit ge⸗ nügen, und bei etwas ſtärkerem Anſtieg beſteht Jank dem modernen Ausbau der beiden Großwerke und der äußerſt günſtigen Frachtlage ein ſchnell vorteilhaft werdendes Ko⸗ ſtenverhältnis. Techniſch und größenmäßig ſteht Amöne⸗ burg⸗Neuwied ja kaum nach, auch dort wurden Jahren 1927⸗1929 erhebliche Neu auf wendungen ge⸗ macht, und zwar, wie von der Verwaltung erläuternd ge⸗ ſagt wird, etwa 8 Mill./ Allerdings ſind dadurch die Mittel der Geſellſchaft doch mehr feſtgelegt worden, als es bei dem folgenden Abſatzrückgang augenehm ſein konnte, und ſo hat Dyckerhoff einmal zu den geſamten Bankſchulden von 27 Mill, ihrerſeits 4 Mill beigeſteuert(gegen 17 Mill 115 Wicking und 3 Mill. Ueberbrückungskredit), und zum anderen fehlt es nun vor allem in der ſtillen Zeit an flüſſigen Mitteln was naturgemäß die Beſchüäfti⸗ gung ſtark vom Abſaßz abhängig macht. ö Dieſer Zuſtand iſt eine ungewollte Folge der Verſchmel⸗ zung, denn die Zuführung neuet Mittel war ja zunächſt im Ausmaße von 12, dann mindeſtens von 6 Mill.„eine in den Vorausſetzung dafür geweſen, konnte aber nachträglich nicht verwirklicht werden. Daher bleibt die Kapitalfrage weiterhin ungelöſt, die Verteilung mit je der Hälfte auf zunächſt unverzinsbares Eigenkapital und zins⸗ heiſchende Bankgelder iſt auf die Dauer nicht aufrecht⸗ zuerhalten. Allerdings entfällt die Möglichkeit ner Ver⸗ wendung der noch vorhandenen 8 Mill. Vorratsaktien, die ohnehin Ende dieſes Jahres auslaufen. Hinſichtlich der Fälligkeiten beſteht allerdings kein Druck, denn 22 Mill. 1 Bankkredite ſind auf zunächſt mehr als 2 Jahre gebunden. Das wenig befriedigende Verhältnis zwiſchen Anlagen und flüſſigen Mitteln bedeutet aber nicht etwa, wie betont wird, eine Ueberkapttaliſierung und Ueberbewertung der Anlagen(41 Mill.). allein die 7,68 Mill. Grundſtücke und Steinbrüche ſtellen einen Komplex von 1600 Hektar gleich nach ortsüblicher Bewertung min⸗ deſtens rund 19 Mill./ dar und reichen mit einigen kleinen dazwiſchenliegenden Sperrgrundſtücken ſür 80 Jahre. Auf die modernen Anlagen ſeien i. V. ſo ſtarke Abſchreibungen gemacht worden, daß diesmal nicht der volle Normalſatz von 8 v. H. für erforderlich gehalten wird. Ob die früheren Kapitalaufwendungen der Gruppe Dyckerhoff⸗Wicking ſich ſchließlich als gerechtfertigt erweiſen werden, iſt eine Frage der Zukunft. Ein Werk wie Hei⸗ delberg ſieht ſich fetzt, von der finanziellen Seite her, im Vorteil, da es ſeinerzeit neue Kapitalaufwendungen unter⸗ laſſen hatte, dies allerdings weniger aus wirtſchaftlicher Einſicht als infolge fehlender Mittel. Uebrigens erführt man nun auch erſtmals etwas mehr über die aktienmäßige Beteiligung Dickerhoffs an Heidelberg; wenn auch die genaue Höhe nicht bekannt gegeben wird, ſo wurde doch geſägt, daß ſie ſich unter 25 v H. halte und ſeinerzeit zu einem Kurs von 130 v. H. übernommen worden ſei. Auch dieſes Paket iſt wohl wie die übrigen Dauerbeteiligungen mit park bewertet. Irgendwelche Ab⸗ ſichten werden an die Beteiligung nicht geknüpft. Das Weitere bei Dyckerhoff⸗Wicking hängt natürlich in erſter Linie von der Beſchäftigungs möglichkeit ab, und da blickt die Verwaltung mit größtem Intereſſe auf alle Pläne zur Förderung der Bautätigkeit bzw. des Straßen baus; dem Vernehmen nach ſteht ſie auch Pro⸗ ſekten ſympatiſch gegenüber, die als Beitragsle 1 ſtung der Induſtrie zur Arbeitsbeſchaf⸗ fung eine Kreditierung von zu lieferndem Material vor⸗ ſehen. Die qu otenmäßige Stellung der Gruppe Dyckerhoff⸗Wicking im Inlanbsabfatz wird mit 92—2 v H. angegeben gegen 10 v. H. der ſchleſiſchen, 8 v. H. der Hei⸗ delberger und—7 v. H. der Hannoverſchen Gruppe. fler Neuen Mannheimer Zeitung 2 Mittag-Ausgabe Nr. 319 neue Reichsbank treten und ſagen: Es geht nicht mehr, Ihr müßt uns ent⸗ gegenkommen. 5 Nach dieſer Exkurſion in den Aufgabenkreis des Inſti⸗ tuts zurück zu ſeiner eigenen Verfaſſung: An welcher Stelle und in w er Weiſe Reformen durchzuführen ſind dafür fehlt K[dern. Die angelſächſiſchen Länder, Ame britennien, nicht minder aber auch die franzöſiſche Rep beſitzen Einrichtungen in der Verwaltung ihrer Noten ken, die auch auf deutſche Ver⸗ hältniſſe zugeſchnitten ſind as der Reichsbank in erſter Linie fehlt, i i i ſchaftlich geſchulter ren Blickfeld nicht durch irgendwelche Ein⸗ flüſſe beengt iſt. Mit reinen Fachleuten des Bank⸗ gewerbes und ſelbſt hervorragenden Verwaltun eamten läßt ſich wohl ein Betr wie der unſerer Reichsbank in normalen Zeiten funktionsfähig erhalten, für das große Arbeitsgebiet aber, das ihr nunmehr geſtellt iſt, bedarf es der Ergänzung durch Mitarbeiter, die aller rein b techniſchen Aufgaben enthoben, ſich lediglich mit geſchloſſenen Lauſanner Reparation Taufpaten Männer wie Keynes, Sir Walther Laython und Proſeſſor Riſt geweſen ſind. Keine Dividende bei van der Zypen Wie im Geſchäftsbericht der Vereinigten Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſenhütten AG, Köln⸗Deutz, aus⸗ geführt wird, fiel im abgelaufenen Geſchäftsjahr die Haupt⸗ einnahme des Unternehmens, die Dividende aus den vereinsaktien, aus. Die Ausbeute aus der Beteiligu! n der Gewerkſchaft Hürther Berg verminderte ſich gegenüber dem Vorjahre um die Hälfte. Es wird vorgeſchlagen, durch Einziehung von Vorratsaktien einem Wertminderungskonto 2 Mill. ferner ſoll der Reingewinn des Ge⸗ ſch„1, der ſich unter Hinzu⸗ rechnung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre von 32 897 auf 309 751(1 020 598)/ ſtellt, auf neue Rechnung vorgetragen werden. Eine Dividende wird alſo nicht ver⸗ teilt(i. V. 6 v..). Auf Grund der Notverordnung vom 19. 9. 31 haben die Herren Geheimrat Dr. Louis Hagen, Dr. Oskar Schlitter, Dr. Paul Silverberg und Dr. M. M. Warburg ihren Austritt aus den AR erklärt. In der Bilar per 29. 2. 1932 erſcheinen u. a. Wertpapiere und Beteili⸗ gungen unverändert mit 18,73, Schuldner ſtark ark vermindert mit 3,68(8,53) Mill. /, demgegenüber AK mit 16,2, geſetz⸗ liche Rücklage 2,5, Kono zum Ausgleich von Wertminderun⸗ gen der Vermögensſtände der Geſellſchaft mit 2,0(—) und Gläubiger mit.32(1,46) Mill. 4.(G 25..). Großer Schweiz-Auffrag für die Adlerwerke Frankfurt a.., 12. Juli. Das Jahr 1931 ſtand im Zeichen eines ſtarken Abſatzrückganges im Automobilbau: gegenüber dem Jahre 1980 ging die Zahl der Neuzulaſſun⸗ gen um 29,2%, gegenüber 1929 um 42,8% zurück. Da infolge der ſinkenden Kaufkraft eine Abwanderung vom großen zum mittelſtarken und von da zum kleinen Wagen ſtattfand, hatten die Adler werke, vor m. Heinrich Kleyer AG. Frankfurt als Fabrikanten nicht ganz leichter Wagen einen Rückgang ihres Anteils an der Zahl der jährlich in Deutſchland zugelaſſenen Wagen von 1930: 7,45 9% auf 1931: 6,88% zu verzeichnen. Mittlerweile hat ſich die Geſellſchaft, wie bekannt, mit gutem Erfolge den veränderten Anforderungen des Marktes angepaßt. Der Abſatz an Fahrrädern hat ſich im Jahre 1931 um 11,97% vermindert, auf Grund des Abkommens mit den Triumph⸗Werken AG., Nürn⸗ berg, konnte ein billigeres Fahrrad und eine Schwinghebel⸗ Schreibmaſchine auf den Markt gebracht werden. Die Laſtwagenfabrikation der Geſellſchaft beſchränkt ſich auf die Typen bis zu 17 Tonnen, die ſchweren Typen bis zu 5 Tonnen werden von Büſſing⸗N AGG. gebaut und als Adler⸗Büſſing vertrieben.— Der Umſatz auf dem Alt wagen markt war im Anfang 1932 ziemlich groß, und dadurch wurde der Abſatz an Neu⸗ wagen naturgemäß ſtark beeinträchtigt. Die Belegſchaft der Adlerwerke ſtellte ſich im Durchſchnitt auf etwa 3800 Ange⸗ ſtellte und Arbeiter, augenblicklich werden in Frankfurt 2320 Arbeiter und 476 Angeſtellte, mit den Filialen zuſammen etwa 3500 Mann, beſchäftigt. Zurzeit werden in der Woche durchſchnittlich 43 Stunden gearbeitet. Vor einigen Mona⸗ ten wurde von einer Schweizer Firma ein größerer Laſtwagen⸗ Auftrag gegeben, deſſen Erledigung ſich auf mehrere Jahre erſtrecken wird. Durch die vorliegenden Aufträge wird eine Fort⸗ führung der Fabrikation im jetzigen Rahmen für die näch⸗ ſten Wochen gewährleiſtet. Das Fahrradgeſchäft entwickelte ſich im Sommer 1932 nicht ungünſtig. Der Umſattz ſtellte ſich im Geſchäftsjahr 1931 auf rund 38,5 Mill./ gegen rund 58 Mill./ im Vorjahre. Das Geſchäftsjahr ſchließt mit einem Bruttogewinn von 4,012 (7,97) Mäll ½ ab. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden Handlungsunkoſten mit 2,32(3,13) Mill., Steuern und ſoziale Abgaben mit 2,13(1,77), Abſchreibungen auf Anlagen mit 1,25(—) ausgewieſen. Das Wertberich⸗ tigungskonto wurde aufgelöſt. Die Bilanz zeigt u. a. (in Mill.): Anlagen 21,98(27,78), Vorräte 7,00(7,50), Debitoren 3,75(5,06); Kreditoren 8,95(9,58). Es ergibt ſich ein Verluſt von 1 748 731/(i. V. Gewinn 124 884%), der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. 18. Farben iiber das 2. Ouarfal 1932 Die F. G. Farben bedauert die weitere Abſchnürung der einzelnen Länder. Mag die neuerdings wieder ein⸗ getretene Geſchäftsſchrumpfung auch zum Teil ſaiſonmäßig bedingt ſein, in weit größerem Umfang habe ſie ihren Grund in den immer noch zunehmenden Abſperrungsmaß⸗ nahmen der einzelnen Staaten, ſeien ſie zoll⸗ oder deviſen⸗ politiſcher Natur, wozu ſich in gewiſſen Ländern der Verfall der Währung geſellt. 0 Das Julandsgeſchäft litt unter der wirtſchaftlichen Unſicherheit, die weite Käu⸗ ſerſchichten immer noch zur Zurückhaltung veranlaßt. Zum Teil wirkten ſich die Export⸗Erſchwerniſſe auch auf den Inlandsabſatz aus, da beſtimmte Verbrauchergruppen er⸗ heblich auf die Ausfuhr eingeſtellt ſind. Die Schwierig⸗ keiten machten ſich allerdings nicht in allen Sparten be⸗ merkbar. Der Abſatzin Farben und Färbereihilfs⸗ produkten zeigte im Europa⸗ wie im Ueberſeegeſchäft eine weitere Schrumpfung, die jedoch zum Teil durch Sai⸗ ſonverhältniſſe bedingt iſt, ſo daß im Ganzen geſehen, der Weltabſatz auch im zweiten Quartal noch befrledigt. Der Abſatz in Chemikalien konnte auf der Höhe des erſten Quartals gehalten werden. Die Zurückhaltung in der Auftragserteilung und das Streben nach einer ge⸗ ringen Lagerhaltung machte ſich auf dieſem Gebiete wie⸗ der bemerkbar. In der Sparte Pharmazeutica und Pflanzenſchußtz ſind in verſchiedenen Ländern die Verkäufe infolge der verſchärften Deviſenſperrbedingungen erheblich zurückgegangen. Obgleich ſich auf dem Gebiete der Photographieg eine ſajſonmäßig bedingte Belebung be⸗ merkbar machte, haben auch hier die Abſperrungsmaß⸗ nahmen des Auslandes das Geſchäft weiterhin beintrüchtigt. Der Abſatz im Kunſtſeidengeſchäft zeigte ous demſelben Grunde einen weiteren Rückgang, der ſich jedoch im Rahmen der allgemeinen Konjunkturbewegung hält. Mit dem Fortſchreiten der Düngeſaiſon konnten die Düngemittelbeſtände weiter verringert und die Produktion zugleich etwas erhöht werden. Der Abrufeingang hat gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres keine Minderung erfahren, doch iſt der Inlands⸗ abſatz des am 30, Juni beendeten Düngejohres gegenüber dem vorigen Jahr nicht unmerklich zurückgegangen. Den Ausfall konnte eine Steigerung im Auslandsabſatz zum Teil ausgleichen. Wie ſchon mitgeteilt wurde, haben Beſprechungen der Mitglieder des internationalen Stickſtoffſyndikats in Baſel, das bekanntlich die Mehrzahl der europäiſchen Stickſtoffproduzenten umfaßt, zu einer Reihe von Son⸗ derverſtändigungen geführt, durch die ein Zu⸗ fammengehen auf dem Exportmarkt gewähr⸗ leiſtet wird. Die rückläufige Bewegung des Abſatzes von techniſchem Stickſtoff iſt allmählich zum Stillſtand gekommen. Der Abſatz hält ſich mengenmäßig auf der gleichen Höhe wie im erſten Vierteljahr. Auf dem Benzin markt iſt keine Aenderung in den bisherigen ungünſtigen Verhältniſſen eingetreten. 121 Kapifal-Herabseſzungen Bewegung der Uniernehmungen im Juni Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Junt vier Aktiengeſellſchaften mit zuſammen 2,5 Mfll. Mark Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 17 Ka⸗ pibalerhöhungen um zuſammen 5,3 Mill.„ vorgenommen und 121 Kapitalhergbfetzungen um zuſammen 122 Mill. ,. 65 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 28 Mill./ wurden aufgelöſt, darunter 10 wegen Konkurs⸗ eröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat Juni ausgegebenen Aktien 1 9 Mill.. Ferner wurden im Juni 1932 351 Geſellſchaften mbc. 585 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 106 Ge⸗ noſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 426 Geſell⸗ ſchaften mb.[darunter 26 von Amts wegen gelöſcht) 1361 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften Harunter 194 von Amts wegen gelöſcht) und 153 Genoſſenſchaften. Fränkfurter Abendbörſe: Stockende Tendenz Bet äußerſt geringen Umſätzen bröckelten die Kurſe an der geſtrigen Abendbörſe weiter etwas ab. Aus den be⸗ kannten Gründen bekundete die Spekulation weitere Zu⸗ rückhaltung, zumal auch die Aus landsbörſen nur wenig Anregung boten. Gegen den Berliner Schluß betrugen die Abſchwächungen 7 v. H. Lediglich Gelſenkirchen waren angeblich auf Käufe aus dem Ruhrgebiet gefragt und % b. H. höher. Im Verlaufe herrſchte Stagnation. Der Rentenmarkt war weiter nachgebend und das Geſchäft eben⸗ falls ſehr klein. Späte Reichsſchuldbuchforderungen ver⸗ loren 2 v.., Goldpfandbriefe von— 1 v. H. Deutſche Bis zur Anleihen blieben knapp behauptet, während ſich im weite⸗ ren Verlaufe die Aktienkurſe verſchiedentlich auf das Ber⸗, liner Schlußniveau erholen konnten, hielt das Angebot für feſtwverzinsliche Werte an. London ruhig Das Geſchäft an der Londoner Börſe war heute aus⸗ geſprochen ruhig und die Kursbewegung uneinheftlich. Paris war bei kleinen Umſätzen im großen und ganzen widerſtandsfähig. Die Brüſſeler Börſe nahm einen ſchwachen Verlauf, wobei die Umſätze ſich in engen Grenzen hielten. Auf Gewinnmitnahmen ergaben ſich an der Amſterdamer Börſe durchweg Kursrückgänge. Wien war luſtlos es kam nur vereintzelt zu Abſchlüſſen. Ne w⸗ honk eröffnete heute in feſter Haltung. Reichsmark ſchwankend, aber behauptet Am Nachmittag ergaben ſich nur geringe Veränderungen der führenden Dewviſen. Das Pfund behauptete ſich auf 3,5596 gegen den Dollar und 90,59 gegen Paris. Die Reichsmark wor ſchwankend, aber gut behauptet. In Am⸗ ſterdam notierte ſie 58,89%, in Zürich 121,70, in London 14,95% und in Newyork 23,71. Madrid war ziemlich ſchwach veranlagt, dagegen konnten die Norddeviſen leicht anziehen. Am Scätnachmittag gingen ſie aber faſt auf ihren Anfangsſtand zurück. Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 9. Juli.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35). In der Situation am Kaffeemarkt iſt auch in der abgelaufenen Berichtswoche keine Ver⸗ änderung eingetreten. Das Geſchäft bewegt ſich weiter in fehr ruhigen Bahnen. Die Braſilpreiſe bleiben ſtabil. Da die Läger in den Händen des Konſums ſich langſam räu⸗ men, dürfte in nächſter Zeit mit einem Aufleben des Ge⸗ ſchäftes zu rechnen ſein. Bei dieſer Gelegenheit dürften die niedrigen Preiſe der Mittelamerikaner, deren Ankünfte ſich jetzt auf Reſtpartien beſchränken, eine Korrektur nach oben erfahren. 8 * Bremer Baumwolle vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 6,91. Brandschadensfafisſik Die bei den Mitgliedsgeſellſchaften der„Arbeits⸗ gemeinſchaft privater Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland“ im Deutſchen Reich angefallenen Schä⸗ den betragen für den Monat Juni 1932 insgeſamt .865 897/ und für die erſte Jahreshälfte 1932 insgeſamt 40 607 739. Auch in dieſen Zahlen, die für 1932 ein ſcheinbar günſtiges Ergebnis erwarten laſſen, kommt die weitgehende Schrumpfung des Verſicherungsbeſtandes als Folge des allgemeinen Preisrückganges, der Verminderung der Warenläger und Stillegung zahlreicher Induſtrien deutlich zum Ausdruck. Ueber den tatſächlichen Schaden⸗ verlauf in ſeiner Wirkung auf das Geſchäftsergebnis wird ſich Genaueres erſt ſagen laſſen, wenn die bekanntlich weit geſunkene Prämieneinnahme für 1932 feſtſteht. * Staaliche und private Hilfsmaßnahmen für die un⸗ rentablen franzöſiſchen Bergbanbetriebe. Der franzöſiſche Unterſtaatsſekretär für öffentliche Arbeiten erklärt, daß er prinzipieller Gegner der jetzigen Kontingentierungsrege⸗ lung fremder Kohlen nach Frankreich ſei. Um den mit Verluſt arbeitenden Gruben zu ermöglichen, die Förderung wieder aufzunehmen, beabſichtigt die Regierung eine bergbaultiche Kreditkaſſe ins Leben zu rufen, 85 deren Dotierung auch oͤte mit Gewinn arbeitenden Gru⸗ n herangezogen werden ſollen. Dieſe Tendenz ſtagtlicher Einmiſchung macht ſich weiter bemerkbar in der geplanten Gründung einer Organiſation, die ſedoch ohne ſtagt⸗ liche Machtbefugnis— die Gruben ſollen nämlich unter den Auſpizien des Staotes dieſen Kontrollapporat einrichten— die franzöſiſche Kohlenproduktion regeln ſoll. ündung einer ſolchen Kontrollorganiſation dürfte, falls ſich der Plan überhaupt durchführen läßt, noch einige Zeit vergehen. Frachienmarkf Duisburg-Nuhrorf 12. Juli Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering. Bergreiſen waren von einzelnen Partien abgeſehen nicht am Markt. Die Frachten blieben mit 60, 70 und 75 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal, Baſis Mannheim und 60—75 Pfg. nach Rotterdam unverändert. Für Amſter⸗ dam wird 55 Cents per Tonne inkl. Schleppen bezahlt. Der Zuſchlag für die Zuider Gasfabrik betrügt nach wie vor 5 Cents per Tonne. Die Fracht für Antwerpen⸗Gent notiert unverändert mit 1,00 bis 1,15/ per Tonne inkl. Schleppen. Der Bergſchlepplohn notiert noch immer mit 90 Pfg. bis 1% nach Mannheim, doch wird erheblich unter dleſem Satz angemacht. Der Talſchlepplohn beträgt nach wie 17 15 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rot⸗ erdam. a . 8. Seite 7 Nummer 319 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 18. Juli 1882 Ule— 7 Icntspiel- Theater Mannheims ON Umälg geäullerten Wischen entsprechen bringen wir eines der ersten u. besten TPonfllmwerke in Neuauf führung: Nur vom 13.15. Juli Rudd. Forster— Carola Neher Reinh. Schünzel— Fritz Rasp 1 Der größte deutsche Bühnenerfolg Als Tonfilm Fx e i nach Brecht. Ein prachtvolles Filmwerk, das man sich ruhig noch einmal ansehen kann und von dem die Kritik sagt: „dat großartiger Regltekunst hat G. W. Pabst diese Welt bevölkert. ste von der Bühnen- bildstarre befreit und in filmisch fließendes Geschehen verwandelt'“ Da z u: Ein gutes Ton-Vorprogramm! Neueste Emelka-Tonwoche! 1 Sen SCUMA 15 7 Angenehmer kü 1 5 N 0 1* SCs CHAUE Wie eee II ˖ 0 fit Lotz dieser Hitze dle Kühle 95 11 Hier Aufentnalt!= Ein heachtenswertes Doppel Programm Hermann Thimig Jenn, ee 9 4 e 55 800 1 2 late Nur noch heuſe und morgen! 23 Vorteile die nur wir zu bieten haben und die Sie sich einprägen müssen! Ein kühler, gut venti⸗ lierter Theaterraum!l UI g Ameling 2. Sehmelings Kampf um die Weltmeisterschaft im Film! Die einzige authentische Tonfilm Aufnahme des Boxkampfes von Anfang bis Ende: 8 Alten sier-Offizier Schelmenstücken Mann und Weib, sich allein im Zauber der Südsee-Nacht. Dazu 1 Sensations- Prozeß im Film: Liebe, Nachtklub und Südsee Zauber. hassend und liebend Beginn: 3. Und dann: Der schneidige Küras-. gf dalle domberg mit originellsten, fel 8 Hauptdarsteller: H. Av. Schlefio v 5 Die Ziehung der anne eld-Lotterief finicdet umnteiclerrenfk agg dem 18. Bis 15. Juli 30000 gewinn M 2000 10000 gewinn 5 zu 1 RN Stürmer, eee 07,11 eee 250. Eube SVV. sind noch zu haben in allen durch Plakate kenntl. Verkaufsstellen u. durch- R „Prominenle Ein hochinteressantes Zoo- Erlebnis. Meueste Tonwoche im Käfig“ Beginn:.50,.00,.20,.05 Uhr Vorzugskarten haben Gültigkeit Beginn.00, letzte Vorstellung 8 Uhr waldungen, Vorzugskarten gelten ſionspreis.50 RMk. Küche. 5 Linnenweller Gasthaus u. Pension z. Sonne am Fuße des Höllentals, umgeben v. Tannen⸗ prachtvolle Beſitzer: Karl Schnetz. 2 p. Heidemann, Adele Sandrock.. a. rumpf Nornung 5 8085.8 „ winieriahrf in die Silvreſia“ e neueste Fox- Tonwocne D .00,.35,.30 Uhr Saucer J Nene Jugendliche haben Zutritt Hemd, Gr. 42 Gr. 42 Gr. 42 f 1³⁵ 1⁴⁵ 17⁵ U musikalisch. Lustspiel — Spaziergänge. Pen⸗ 5 bei fehr guter bürgerl. bei beſorgter Dame. Weberstraße 5, I. Alleinſtehende ältere Dame oder Herr findet liebevolles Heim und Pflege Adreſſe bei Frl. Jung, * 8032 National-Theater Mannheim Mittwoch, den 13. Juli 1932 Vorstellung Nr. 353 Außer Miete Vorrecht D Gastspiel Käthe Dorsch Lise lott Singspiel in 6 Bildern von Richard Keßler Musik von Eduard Künneke Musikal. Ltg.: K. Klauß- Inszenierung: Alfr. Landory Tanzltg.: Gertr. Steinweg: Tech. Einricht.: W. Unruh Anfang 20,00 Uhr Ende geg. 22.45 Uhr Persone n: Ludwig XIV. Robert Vogel a. G. Philipp, Herzog von Orléans sein Bruder Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz Liselott, seine Tochter Freifrau Leonore von Rat- samshausen, deren Erzieherin Lene Blapkenfeld Graf Walter Harling Heinrich Kuppinger Gräfin Francoise de Grangai, Oberhofmeist.d. herz. Hofhaltessophie Karst Chevalier de la Garde, Hof- marsch. d. Herzogs v. Orleans Armin Hegge Blanche, Liselotts Jungfer Henny Liebler Lacroix, Küchenchef Karl Zöller Mme. Pinard, Beschließerin Dora Seubert Mille. Jeme, KleiderverwalterinHilde Fritzsche Mme. Dubois, Wirtin einer Taverne“. Böttcher- Fuchs Temple, eln Apache Walter Friedmann Jeannette, seine Freundin Erika Hauck uvois, Kriegsminister Hans Schmidt-Römer Marchese Michielli, vene- tianischer Gesandter Hans Karasek Der Kardinal Franz Bartenstein Der Polizeipräfekt von Paris Robert Walden Ein Diener Josef Gerharts Walter Jooß Hugo Voisin Käthe Dorsch a. G. IIIA Besuchen Sie den Friedrichspark Schönste Aufenthalts- u. Erholungs- stätte Mannheims. Blumenuhr Eintritt 10 Pig. pro Person 5 Tennis, auch Stundenvermistung 38 2 *. IAA Wo ist der kühlsie Aufenlh all: UNIVERSUN Nur noch heuts u. mor gen Der von der gesamten Mannheimer Presse als Meisterwerk anerkannte Tonfilm Zum galdenten Anker mit Bassermann, Tledtke. Grabley, Wiemann, Etſinger, Höflich * BUHNE; 88 LIVIERS, Kugeſakt o, Wochentags bis 4 Uhr alle Sdal- u. Rangplätze 80 4 Erwerbslose geg. Auswels in allen Vorstellungen Wochentags nur 50 3 UNE RSU eee IAA Heute abend einmaliges zensallonelle: spielen zum Tanz Morgen Donnerstag nachmittags earn Gaskspiel Dr. René Fischer und seine 11 lazz-Sinfoniker und abends Gerlie Barth, Leipzig use . Immobilien Solide Existenzen, Geschäfte aller Art mit und ohne Haus, Wohn- und Ge- schäftshäuser jeder Gattung Augerst billig, günstigste Bedingungen, teilweise sofort beziehbar. Teilhaber still u. tätig. Hypotheken, Sanierungen durch Hugo Kupper Finanz- u. Hypothekengeschäft Mannheim N 7, 2 Tel. 26422 Seit 26 Jahren bestehende eingetragene Firma mit besten Empfehlungen sis Villa in der Oſtſtadt oder Neuoſtheim zu kaufen geſ. Gefl. Angeb. mit Angabe des äußerſt. Preiſes Zahlungsbeding., Anzahl u. Größe d. Zimmer U. detaill. Steuerlaſten unter F H 23 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*8011 Lermischtes mischtes Wer? Heiraten will, leiht oder kauft preis- wert seinen Hochzeits- oder Gesellschaftsanzug in der Etage Ringel U 3. 4 1 Treppe Haus neben Hirschland Geflägelfarm ſucht Abnehmer für Frischeler Wöchentlich 8 1500 Stück Fidelltas-Bler unsere langjährige Spezialität von keinem anderen Bier an Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit uber- troffen.-Die Verwendung von Malz aus bester inländischer Gerste, erzeugt in unseren eigenen Mälzereien, besondere Verfahren der Herstelſung und upgewöhnſich lange Lagerung, verbürgen ein erstklassiges Produkt BRAUEREI SCHREM P- PRINT Z. KARL SRVHHE „Goldenes Lamm“, E. 2. 14„Arche Noah“, F..2/„Restauration Fassold“, J. 2. 15/„Tattersall“, Tattersallstr. 27/„Prinz Max“, H. 33 Bin Film von dem Glück Zweier junger N Ab heute.5 700.30 Magda Schneider/ Ernst Verebes K. Lud w. Dieh 9 Romanowsky Ein Märchen von Schönheit u. Liebe Ein goldiger Liebesfilm. Dazu: 1 Stummfilm Menschen Preise ab 40 Pfennig Wanzen!! vernichtet unter Garantie nach dem neuesten Durchgasungs-Verfahren Desinfektions-Inst A.& K. Lehmann, 3(O59) Tel. 235 68 TTNNE I 1 kompl. Oberteil, E. KoIN BERGER, Kompl. Unterteil, 14 ahne 1 Künstlicher Zahn,(ab 8 Zähne) Reparaturen von 4.— an. Umerbeltungen, Stahlplaiten, Brückenglleder, Stiftzähne, Plom-⸗ dieren, Zohnziehen usw. 2 billigster Berechnung Eigenes Laboratorlum 8150 Goldkrone, 20 kar. inkl. Behandlung„ 3 8 14 Zähne 2 4 33.— 4 3 Dentist, D 7, 4(am Paradeplatz) Sprechstunden von.13 u.-7 Uhr, Samstag von.42 Uhr, Telephon 28806 mit Zubehör, 2 Tr., Prinz⸗Wilhelmſtr., Aus⸗ ſicht auf Friedrichsplatz, per 1. Okt. preiswert zu vermieten. Näheres Tel. 427 30. B2⁵²7 ö Vermietungen 7 Ummer-Wonnung elne-4 Iimmer wohnung in nächſt. Nähe d. Bahnhofs, ſof. weg. Wegzu preisw. zu vermieten. b zw. 10—1 un —7 Uhr Tatterſallſtraße 7, 3. Stock. 8094 Lulsenring 23 ulsenanatheke) ll. St. Schöne 7 Zimmer⸗Wohnung mit reichl. 829 55 für Arzt od. Zahnarzt ſehr geeign., p. 1. 10. 32 zu verm. Näh. 4. Stock od. Tel. 211.18. 82197 L 14, 18. 7 Zimmei-Wohnung preiswert zu vermieten. Näh. parterre. B2423 b Timmer-Wohnung (Aufzug, Zentralheizung, Warmwaſſerleitung) zum 1. Oktbr. 1932 zu günſtigen. zu vermieten. Hellmann& Heyd, Qu 1 Feruſprecher Nr. 277 10. 953 8 Schöne, ſon nige 8102 3 Zimmer-Wohnung in Gartenneubau nahe am Wald gelegen, in nächſt. Nähe am Bahnhof Rheinau u. Straßen⸗ bahn⸗Endſtation, ſehr preiswert zu vermieten. Erich Stein, Rhein au, am Bahnhof. 3 Ummer. Hüche. Bad“ neu herger., U 4. 23, II., ſof. od. ſpät. zu vm. Karl Waibel, Baugeschäft, U A4. 23, Tel. 292 26. I Ummer. Hude u. Tubenör evtl. noch gr. Manſardenzimmer auf 1. 10. 32 preiswert zu vermieten. Näheres Feuden⸗ heim, Wilhelmſtraße 57, parterre. 8017 ſüchard Wapnerstrake(Werderstragg 14) Herr Babeh 5 Zimmer⸗Wohnung(hochparterre) mit Zubehör u. Zeutralh. per 1. 10. 32 zu ver⸗ mieten. Näh.: C 1. 17, Tel. 211 18. B2552 Oslstadt: herrliche I. Flage aparte 5 Zimmer⸗Wohnung zu vermieten. Näheres Telephon Nr. 446 90.*8050 Lindenhof, Meerfeldſtraße Nr. 70: b-9 Timmer, Neubauwohnung (1929 erbaut) mit eingericht. Bad, fließ. Waſſer, Kachelofenheizung, per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Desgleichen im Neubau R 6. 10/12, 1 Treppe hoch eine 8064 brd mmer nohnung mit Diele u. Badezimmer per ſofort zu verm. Näheres: Franz Mündel, Telephon 519 60. Sehr ſchöne, geräumige 8100 4 Zimmer-Wohnung mit Nebenraum u. Mädchenzimmer i. Souterr., in beſter Lage des Lindenhofs(Neubau) ſehr preiswert zu vermieten. Anfragen unter K K 136 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Schöne 4 Zimmer-Wohnung 2. Stock, nebſt Bad und Zubehör, preiswert zu vermieten. Näheres Roſengartenſtraße Nr. 20, Rückgebäude III, Telephon 416 12. 8030 4 Zimmer, Küche, Bad, Speisekammer ſofort zu vermiet. K g. 28, 2. St. ks. B2553 4 Zimmer und Küche 2. Stock, zu vermieten.* 8005 Seſöng s Zim-Wonnung mit Küche, Bad uſw., per 1. Auguſt Zu vermielen. V22 Ba u m, Höbl. Zimmer mit Bad u. Küchenbenütz., in beſond. eig. Ab⸗ ſchluß in gut. Hauſe an kinderlof. Ehepaar zu vermieten. B 2. 1, Telephon 287 22. B2531 Verkaufsstand U 1, 12: Werkstatt f. Obſt u. Südfrüchte zu vm. Näh. 2. Stck. (Breiteſtr., Neckarbr.) 2551 erſte Lage, per ſofort zu vermieten. 8008 Augeb. unt. K G 133 an die Geſchäftsſtelle dis. Blattes erbeten. Waldhofſtraße Nr. 77. parterre-Büros: 2 Näume u. 3 Ränme ſof. od. ſpäter zu ver⸗ 8 mieten.— Näheres: elte Werkstätte 25 55 8 4, el. Sach Kral Gas, e en. Uaudemohnung ſehr groß, billig zu Laden mit Nebenraum in beſt. Geſchäftslage ſofort zu verm. Näh.: S 3. 15, part. B2554 Klein. Haus,] 4a 7 Zimmer u. Küche per 1. Auguſt zu der⸗ vermieten. 4923 Jr. 7 3 Zimmer- Wohnung ab 1. Aug. zu verm. Anzuſ. 10—12 u.—4 Uhr. Lge. Rötterſtr. 52, 2. St. rechts. 4939 2 Zimmer mit Küche (evtl. mit Laden] ſpf. zu vermiet. Näheres: Landteilſtraße Nr. 21, 2. St. ks. Vorm. v. -11 Uhr. 8042 Schöne 2.-Wohng. m. Badez. u. Garten⸗ antell, in Käfertal, Lindenſtr. bill. z. vm. Halteſt. d. Straßenb. Näh. d. d. Hausverw. Joſef Hornung, L 7. 8, Tel. 213 97. 4901 Schöne geſunde 2 Zimmer- Wohnung 1 3 Tr. hoch, auf 1. 8. günſtia zu verm. Friedhofſtr. 1 Neckarau. B254 Lagerraum Waffer, Licht, heizb., ſowie 1 leer. Zimmer zu vm. Kronprinzen⸗ Geſchäfts⸗ o ſtraße 56, prt. 8018 Schön mbl. Balk.⸗Zim. mit gut. Verpfl., bei alleinſt. Dame prsw. zu vm. Seckenheimer⸗ ſtraße 34. 3. St., Iks. 2532 Aelt. Dame aibt von ihrer aroß. Wohnung, Nähe Nationaltheater —4 möbl. od. unmöbl. Zimmer mit ſep. Küche. Bad, ab. Angeb. u. E G 87 an die Geſchſt. 47952 Möbliertes Zimmer an Frl. zu vermiet. Wöchentlich 4 Mark. * 70e K 2. 30, 2. St. Gut möbliert. Zimmer Schreibt., el.., zu verm. Colliniſtr. 16, 2 Treppen. B2544 Am Bahnhoi! Schön möbl. Zimmer 2 große Zimmer große Küche, mod. ein⸗ gericht. Bad. ſämtlich. Oefen vorh., ſehr bill. per 1. Aug. zu verme, evtl. nach Vereinbar. Anzuſ. von—8 Uhr Näh.: part., Feudenheim. 4043 Scheffelſtr. 6, an berufst. Dame od. Hrn. zu verm. 7985 Kl. Merzelſtr. 10, pt. r. Schön. Mauſ.⸗Zimmer an berufst. Frl. od. Frau zu verm. Hrch.⸗ Lauzſtr. 1 95 2. links. Schön mäbl. Zimm. kinderl. Ehep. ſof, od. ſpät. zu verm. 2 Kl. Zimn. u. Küche Seitb., m. el.., an 58048 Adreſſe in der Geſch. ſof. zu verm. B2542 M4. 4, 2 Treppen. Möbl. Part.⸗Zimmer m. Schreibt., Ehaiſel. ſof. F od. ſpäter zu vermiet. L 6. 14, pt. Is. 8035 5. Stock: 8049 kl. 2 Zimmer⸗Wohnung i. g. H.(Schloßnähe), an 1 od. 2 Perſ. zu v. Näheres in der Geſch. .⸗Wagnerſtr. 21 1. St. Schön möbl. Zimmer per 1. Aug. zu verm. Anzuſehen—8 Uhr. 8036 mit Küche. an Kl. Mansard.-Limmer uur anſt. Frau od. Fräul. ſofort zu vermieten. Angeb. unter F A 29 an die Geſchäftsſtelle but möhl. Zinner an berufst. Hrn. ſof. zu vm. I 5. 29, 2. Et. 8089 Eleg. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer am Friedrichs⸗ vermiet. m. Keller, per ſof. zu Zu erfragen Kepplerſtraße 19, vrt. 7984 ofs. Blattes. 8022 blaß ed. m. 2 Bett. u. l 15 verm.. i N 5 unter Umſtänden auch Leerk Mansarde an 2 Freunde.— An⸗ gebote u F M 27 an die Geſchſt. 28015 Nähe Bahnhof! Linden⸗ werbliche weck ge- doſlän möbl. Ammer eignet.— Angeb. unt. zu derm. Bergmann. Y N 33 an die Ge- R 3, 2b. Tel. 330 88. 8020 Teleph. 204 11. D 6 Nr. 2, parterre. ſchäftsſtelle. B2514*802¹ hofſtr. 18, 3. St.: Gut 0 5. 29. 8051 möbl. Zimmer m. el. 0. Licht u. Kochgel, für Leeres Zimmer i. 4. ig. Ehep., ev. Einzel⸗ Stck. Seitb. ſof. zu perſon ſof. zu verm. verm. Näh.: parterre*8012 ft 7, 8, 2 Tr. ſinſs: Gut möbl. Zimmer p. ſof. zu verm. 8047 0. mt. Zimmer L. zu vermiet. 0 45 20 fel. 1 Tr. ls. 8027 2 ſchön möbl. Zimmer m. el.., an 2 Dam. od. Herr. per 1. 8. zu vm., 1. Zim. ey. ſof. 8026 N 5, 11, 2 Tr. 2 möbl. Zimmer m. 1 u. 2 Bett., ſof. zu vm. D 6. 9. bei Strobel. B2558 Schön möbl. Zimmer ſof. zu verm.(Enge Plank) P 6, 1, 3 Tr. B2550 4. 1/2, 2 Treppen: Gut möbl. Zimmer zu vermieten. 8058 1) An-Wobnuag Nähe Bahnhof, Waſ⸗ ſerturm, part. bis 2. Etage, zu mieten ge⸗ ſucht.— Angebote m. Preis unter F N 28 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes. 38019 17 Anmor- Mohn eſucht.(Kinderlos) Pünktl. Zahler. 1 mit Preitz unt. F a. d. Geſchäftsſt. Ehepaar fucht gr. Zimmer u. Küche ſofort.— Angeb. unt. 70 F FE 20 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8005