— . gezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Friebrichſtr. 4, Pe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 10 Pf; eimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 14. Juli 1932 143. Jahrgang— Nr. 32 — Engliſch⸗ſranzöſiſcher Freund ſchaftsvertrag Die engliſche und franzöſiſche Regierung verpflichten ſich zu engſter Zuſammenarbeit in allen Streitfragen der internationalen Politik Heute Arbeitsdienſt⸗Nolverordnung Es werden Arbeitslager für alle Jugendliche geſchaffen „Verlrauensabkommen“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 14. Juli. Nach intenſiven Vorarbeiten, die hinter ſtreng verſchloſſenen Türen vor ſich gingen und offenbar ſchon in Lauſanne eingeleitet wurden, hat die Re⸗ gierung Herriot dem franzöſiſchen Volk für den heutigen Nationalfeiertag einen neuen eng⸗ liſch ⸗ frauzöſiſchen Freundſchaftsver⸗ trag zum Geſchenk gemacht. Unter beiſpielloſer Spannung der Zuhörer gab Miniſterpräſident Her⸗ riot geſtern nachmittag in der gemeinſamen Sitzung der Finanz⸗ und der Außenkommiſſion der Kñammer den Inhalt dieſes Abkommens bekannt und erregte damit eine rieſige Senſation. Zwar waren nach der langen Ausſprache zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und dem britiſchen Botſchafter Lord Tyrel und dem anſchließenden Empfang Herriots beim Präſidenten Lebrun Andeutungen an die Oeffentlichkeit gelangt, aber die Regierung hatte bis heute ſtreugſtes Still⸗ schweigen gewahrt. Indiskretionen aus London über wichtige frauzöſiſch⸗engliſche Abmachungen nahm man nicht eruſt. Umſo größer war die Genugtuung und Ueberraſchung geſtern abend. Der neue Vertrag trägt die Bezeichnung„Ver⸗ trauenabkommen(„Accord de confiance“). In der Einleitung des Vertrages heißt es, die bri⸗ Ache und die franzöſiſche Regierung ſeien durch den Meinungsaustauſch von Lauſaune zu ihrem Vor⸗ gehen veranlaßt worden. Das Abkommen liege„i m Intereſſe des Friedens Europas u n d der Welt.“ In dem Schlußbericht von Lauſanne hätten die unterzeichnenden Mächte die Hoffnung ausgedrückt, dem Werk von Lauſanne mögen neue Schritte ähnlicher Art folgen. Gleichzeitig enthielt der Schlußbericht die Erklärung der unterzeichnenden Mächte, ſich gemeinſam um die Löſung der Probleme der Gegenwart und der Zukunft zu bemühen. In⸗ ſpiriert von dem Geiſt, in dem der Vertrag von Lau⸗ anne geſchaffen wurde, hätten ſich die britiſche und die franzöſiſche Regierung entſchloſſen, eine unmittel⸗ bare gemeinſame Anſtrengung zur Löſung der euro⸗ päiſchen Probleme zu machen. Die Zuſammenarbeit der beiden Regierungen regeln folgende vier Punkte: Beide Regierungen wollen im Sinne des Völkerbundsvertrags über alle ihnen zur Kennt⸗ nis kommenden Fragen, die die gleichen Grund⸗ lagen wie die in Lauſanne behandelten Pro⸗ bleme lalſo ſämtliche politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Fragen) haben, in einen offenen Mei⸗ nungsaustauſch eintreten. Die Regierungen von London und Paris hoffen, daß au dere Regie⸗ rungen ſich ihnen anſchließen werden. Der zweite Punkt des Vertrags behandelt die Abſicht der franzöſiſchen und der britiſchen Re⸗ gierung, zuſammen mit den anderen Delegatio⸗ nen in Genf eine Löſung des Abrüſtungs⸗ problems zu ſuchen, die„gerecht iſt und allen intereſſierten Staaten Vorteile bringt“. Der dritte Punkt ſieht eine Verſtändigung zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung einerſeits und den anderen inter⸗ eſſierten Staaten vor, um eine ſorgfältige und praktiſche Vorbereitung der Weltwirt⸗ ſchafts konferenz in die Wege zu leiten. Der vierte Punkt betrifft die franzöſiſch⸗ britiſchen Handels beziehungen; und zwar verpflichten ſich die Regierungen von Lon⸗ don und Paris, gegenſeitig bis zum Abſchluß eines neuen Handelsvertrags keinerlei Maß⸗ nahmen zu treffen, die die Intereſſen eines der beiden Länder ſchädigen könnten. Die Bekanntgabe dieſer höchſt bemerkenswerten engliſch⸗franzöſiſchen Vereinbarungen, die eine neue Feſtigung der engliſch⸗franzöſi⸗ ſch en Front bedeuten, löſte unter den Deputierten einen Beifallsſturm aus. Herriot erklärte ſpäter den Journaliſten: Er wolle zu dem nach tiefgründigem Studium entſtandenen Dokument keine langen Kom⸗ mentare abgeben. Der franzöſiſch⸗britiſche Vertrag diene dem Geiſt des Friedens. Er beweiſe von neuem die Freundſchaft zwiſchen England und Frankreich und bedeute die Wiederherſtellung der Entente Cordiale Gleichzeitig bekunde das Werk den heißen Willen der beiden Länder, ihre Bemühungen und Erfahrungen für die Völkerverſtändigung und für die Organiſie⸗ rung des Friedens zur Verfügung zu ſtellen. In der gleichen gemeinſamen Sitzung. der Finanz⸗ und der Außenkommiſſion lieferte Herriot ein Expoſe über den Verlauf und die Ergebniſſe der Lauſanner Verhandlungen, die ſeiner Meinung nach in ſehr kurzer Zeit zum Ziel führten. Die grundlegenden Punkte des Vertrags von Lauſanne ſeien einmal die Beendigung der deutſchen Reparations⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Juli. Das Reichskabinett hat am Mittwoch abend die Verordnung über den freiwilligen Arbeitsdienſt ver⸗ abſchiedet. Die Verordnung iſt dem Reichsrat zuge⸗ leitet worden und ſoll heute verkündet werden und in Kraft treten. Während der Abweſenheit des Reichskanzlers werden keine Kabinettsſitzungen ſtatt⸗ finden. Nach ſeiner Rückkehr ſoll das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm und nach ihm das Problem der Siedlung in Angriff genommen werden. Die Verordnungen des Kabinetts in die⸗ ſen Fragen werden jedenfalls noch vor den Reichs⸗ tagswahlen verabſchiedet werden. 5 Bei der Ausſprache ging es im Anſchluß an den hier ſchon mehrfach erwähnten Referentenentwurf des Reichsarbeitsminiſteriums vor allem um zwei Geſichtspunkte: Einmal ſoll auf dieſem Gebiet be⸗ reits Vorhandenes durch die Zuführung neuer Mit⸗ tel lebensfähig erhalten bleiben, zweitens will man durch den Einſatz weiterer Mittel den Rahmen erweitern. Darum iſt beabſichtigt, die hemmenden geſetzlichen Beſtimmungen ſoweit wie möglich zu beſeitigen. Im Augenblick iſt es ſo, daß Jugendliche nach kurzer Zeit wieder aus dem Ar⸗ beitsdienſt herausgetrieben werden, weil ſie keine Unterſtützung erhalten. In dieſem Punkt wird ein grundſätzlicher Wandel angeſtrebt. Der Arbeits dienſt ſoll keine Form der Unter⸗ ſtützung, ſoll auch nicht die Ablöſung einer Geldunterſtützung ſein, vielmehr ſoll unter Ausſchaltung der finanziellen Geſichtspunkte für die Jugendlichen ſchlechthin das Arbeits⸗ lager geſchaffen werden. Zu dieſem Zwecke werden auch die beſtehen⸗ den Altersgrenzen aufgehoben werden. Damit dürfte in großen Linien der Zuſtand charak⸗ teriſtert ſein, den die neue Verordnung heraufzu⸗ führen ſtrebt. Die gegebene Baſis ſoll dann— das wäre der dritte Geſichtspunkt— ausgebaut werden. Völlig neue Wege werden im Augenblick noch nicht beſchritten werden. Mit anderen Worten: Mit der Einführung der Arbeitsdienſtpflicht, an der vor allem das Reichswehrminiſterium ſtarkes Intereſſe zeigt, wird vor der Hand noch nicht zu rechnen ſein. Vielmehr ſoll, von unten herauf organiſch aufbauend. ein neuer Zuſtand erſtrebt werden. Ueber ihn hat man auch an den beteiligten Stellen vorerſt noch kein klares Bild, da man nicht experimentieren will, ſon⸗ dern allein nach den praktiſchen Erfahrungen ſich zu richten gedenkt. Es hätte, ſo ſagt man uns, wenig Wert, von oben eine große Organiſation aufzuziehen, die ſich hernach nicht ausfüllen ließe. Man wolle alle auf dem Gebiet des Arbeitsdienſtes zu aktivierenden politiſchen und bündiſchen Elemente an ſich ziehen, deren Kraft man durchaus gewinnen möchte. Außer⸗ dem müſſe bei all dieſen Plänen berückſichtigt werden, daß wir zur Zeit viel mehr Arbeitsdienſtanwärter als Arbeitsgelegenheiten haben. Für den Arbeitsdienſt in feſtgelegter Fonm ſtehen, wie bereits kurz gemeldet, rund 64 Mil⸗ lionen zur Verfügung. Eine Vermehrung dieſer Mittel iſt fürs erſte auf folgende Art beabſich⸗ tigt: Im Reichsetat ſind 300 Millionen für Arbeits⸗ beſchaffung ausgeworfen. Dabei iſt an Projekte ge⸗ dacht, deren Ausführung nur zum Teil beſtimmten Firmen übertragen werden muß. Bei Kanalbauten z. B. müſſen Brücken und jede Kunſtarbeit der fach⸗ männiſchen Arbeit vorbehalten bleiben. Das ſoll auch durchaus geſchehen. Dagegen möchte man in Zukunft Arbeiten, die keine beſtimmten techniſchen Vorausſetzungen ſtellen, im Gegensatz zu der geltenden Praxis, durch Ar⸗ beitsdienſtkolonnen ausführen laſſen. Die Summen, die darnach für den Arbeitsdienſt abzu⸗ zweigen ſind, werden von Fall zu Fall je nach der Art des Projektes feſtzuſetzen ſein. FFPPPPFPCCCCCCCTCVCTCTVDCTPTCTCTPPTwTbTbTbTbT(TbTbTbTbTbTbTéTbT''''TbTbTb'TbTbTbTbTbTbvbvTv'—TTTTWTTPTfTVTVTPTPTPTPTVTbTPTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVͤTkͤVTbVͤTͤVTVͤTVwVVTVT—VTVTWVVTWVW1TWW1TWT1TWWWWWTW1TWW zahlungen, andererſeits die den amerikaniſchen Wünſchen entſprechende europäiſche Einigung, die nunmehr eine allgemeine Regelung der Schulden möglich mache. Ausdrücklich hob Herriot hervor, daß das gentlemen agreement Frankreich die Garantie gebe, der Vertrag von Lauſanne werde erſt nach befriedigender Regelung der Schulden an Amerika in Kraft treten. Die Ergebniſſe von Lauſanne bedeuten nach Anſicht Herriots eine neue Etappe auf dem Weg zum Frieden und die Vorbedingungen für die Ausſprache mit den Vereinigten Staaten. Die Ausführungen des Mini⸗ ſterpräſidenten wurden von den Kommiſſionen mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Präſident Malvy drückte Herriot und ſeinen Lauſanner Mitarbeitern die Glückwünſche und die hohe Befriedigung der Kommiſſionen über die Lauſanner Ergebniſſe aus. Die neue Entente cordiale unſ. Londoner 8 London, 14. Juli. Die engliſch⸗franzöſiſche Annäherung, die im Ver⸗ lauf der Lauſanner Konferenz eutſtand, hat unerwar⸗ tete Früchte getragen. Was Frankreich ſeit dem Kriegsende wünſcht und immer wieder gefordert hat, iſt in Erfüllung gegangen. Der Freundſchaftspaft mit England iſt ins Leben getreten. Ueber die welt⸗ politiſche Tragweite der engliſch⸗franzöſtſchen Ab⸗ machungen, die Sir John Simon geſtern im Unter⸗ haus bekannt gab, kann gar kein Zweifel beſtehen. Es handelt ſich keineswegs, wie im erſten Augenblick vielfach angenommen wurde, um eine einfache Er⸗ weiterung des ſogenannten Gentlemen⸗Abkommens von Lauſanne, ſondern um einen ganz neuen ppli⸗ tiſchen Vertrag zwiſchen England und Frankreich, der namentlich in der Behandlung aller Fragen, die mit der Reviſion oder Um⸗ wandlung des Friedensvertrags zu⸗ ſammenhängen, die engliſch⸗franzöſi⸗ ſche Zuſammenarbeit ſicherſtellt. Die Verhandlungen über dieſen Pakt haben tat⸗ ſächlich bereits in Lauſanne begonnen. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon betonte dies auch im Unterhaus, als er das Abkommen bekannt gab. Die vier Hauptpunkte des Abkommens beziehen ſich erſtens auf künftige Probleme, wie die Beſeitigung des Kriegsſchuldparagraphen, Drahtung Danzig, der polniſche Korridor und Memel. Die zweite Klauſel des Paktes ſieht die engliſch⸗ franzöſiſche Zuſammenarbeit in der Abrüſtungskon⸗ ferenz vor. Der dritte Abſatz des neuen Pak⸗ tes bezieht ſich auf die Vorbereitung der Weltwirtſchaftskonferenz. Es iſt vielleicht der weſentlichſte Teil des Dokuments. Die Vorbe⸗ reitung dieſer Tagung iſt bekanntlich dem Völker⸗ bund übertragen worden. Wenn jetzt eine beſon⸗ dere engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit in dieſer Vertreters] Sache beſchloſſen wurde, ſo kann das nur bedeuten, daß eine vorherige Verſtändigung vorgeſehen iſt. Es iſt angeſichts dieſes rückſichtsloſen Vorſtoßes gegen den Völkerbund durchaus nicht ſehr überzeugend, wenn die engliſchen Stellen erklären,„der neue Pakt bedeute durchaus nicht, daß der Völkerbund in den Hintergrund gedrängt werde“. Die vierte und letzte Klauſel des Paktes bezieht ſich im Gegenſatz zu den erſten drei Abſätzen nur auf England und Frankreich, hat aber außer⸗ ordentliche Bedeutung für andere Mächte. Es iſt eine Verpflichtung, bis zum Abſchluß eines neuen Handelsvertrags auf die gegenſeitigen handelspolitiſchen Intereſſen Rückſicht zu nehmen. In der Streitfrage über die engliſchen Kohlenimporte nach Deutſchland hat die deutſche Regierung bekanntlich vorgeſchlagen, daß ein Schiedsgericht eingeſetzt wer⸗ den ſoll, gleichzeitig aber angeregt, daß die Schlich⸗ tung ſich auch auf die ganzen durch die engliſche Zoll⸗ politik in Unordnung gebrachten deutſch⸗engliſchen Handelsbeziehungen erſtrecken ſolle. Dies iſt von London aus glatt abgelehnt worden. Man hat ledig⸗ lich die Schlichtung in der Kohlenfrage akzeptiert. Sehr bedeutungsvoll iſt auch a die Haltung der Vereinigten Staaten. Was man bisher darüber hörte, iſt keineswegs ermutigend. Offenbar haben die vielfachen Beteue⸗ rungen, daß weder in Lauſanne noch in dem neuen engliſch⸗franzöſiſchen Pakt eine gemeinſame Front gegen Amerika in der Schuldenfrage zu ſehen ſei, nicht ſehr überzeugend gewirkt. Manche amerikani⸗ ſchen Stimmen ſprechen ſogar bezeichnenderweiſe von einer Wiederbelebung der Ideen, die hinter dem be⸗ rühmten engliſch⸗franzöſiſchen Flottenpakt Sir Auſten Chamberlains lagen, der ſeiner Zeit viel zu der Verſchlechterung der engliſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ziehungen beigetragen hat. zwiſchen Lauſanne und London * Mannheim, 14. Juli. Die Reichsregierung hat bei der Verteidigung des Lauſanner Abkommens in den letzten Tagen eine Reihe von Vorteilen feſtſtellen können, die die Ab⸗ machungen Deutſchland gegenüber dem Moungplan bringen, und es wäre falſch und ungerecht, dieſe ins Auge ſpringenden Verbeſſerungen ableugnen oder verkleinern zu wollen. Der Fortſchritt beſteht einmal darin, daß der Gegenwartswert der deutſchen Leiſtungen nach dem Lauſanner Abkommen nur noch drei gegenüber 35 Milliarden nach den Haager Abmachungen beträgt. Zweitens bedeutet nach den offtziöſen Darſtellungen der neue Pakt das Ende der Reparationen. Drittens wird die Reichsbank von allen Kontrollen und Einengungen der Gläubiger⸗ mächte befreit. Viertens fallen die Belaſtungen der Reichsbahn in Höhe von 660 Millionen weg. Fünftens wird Deutſchland eine Schonfriſt von drei Jahren gewährt. Sechſtens ſollen die deutſchen Bonds nur nach Maßgabe der deutſchen Kredit⸗ fähigkeit begeben werden. Dies ſind Vorteile, die außerordentlich ſtark für die Reichsregierung umd das Abkommen ſprechen. Wenn trotzdem von An⸗ fang an ſtarke Bedenken gegen die neuen Ab⸗ machungen erhoben wurden und wenn in den letzten Tagen dieſe Stimmen ſich eher verſtärkt als ver⸗ mindert haben, ſo muß es dafür eine Reihe von Gründen geben, die die Lichtſeiten des Abkommens verdunkeln. Sie wiegen deshalb umſo ſchwerer, als ſie nicht nur politiſcher, ſondern auch rein wirtſchaft⸗ licher Art ſind. Die deutſche Verſchuldung Der Hauptgrund, der gegen die Uebernahme neuer Zahlungen ſpricht, iſt die Verſchuldung Deutſchlands. Nach den Statiſtiken maßgeb⸗ licher Stellen beläuft ſich die deutſche Verſchuldung auf insgeſamt 100,1 Milliarden. Davon entfallen auf die Inlandsverſchuldung 81,4 Milliarden, von denen wiederum 53 Milliarden langfriſtige Anleihen ſind, während die kurzfriſtigen Kredite 28,4 Milliar⸗ den betragen. Die Auslandsverſchuldung beziffert ſich auf 19,7 Milliarden, unter denen genau 10 Mil⸗ liarden kurzfriſtige Kredite ſind. Der Dienſt für dieſe Anleihen erfordert jährlich 5,5 bis 6 Mil⸗ liarden(Inlandsſchulden) und 1,4 Milliarden(Aus⸗ landsſchulden). Auf das Konto der reinen Tribut⸗ zahlungen kommen nach bisher unwiderſprochenen Darſtellungen rund 11 Milliarden Auslands⸗ ſchulden, deren Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt im Jahr etwa 600 Millionen beanſprucht. Zu dieſer Verſchuldung treten auch unter dem Lauſanner Abkommen noch folgende Reparations⸗ verpflichtungen: Dawes⸗Anleihe bis 1949 fährlich zwiſchen 85,2 und 73,5 Millionen, Moung⸗Anleihe bis 1965 jährlich 63,8 Millionen, belgiſches Markabkom⸗ men bis 1966 jährlich zwiſchen 26 und 20,1 Millionen, Mixed Claims bis 1981 jährlich 40,8 Millionen und amerikaniſche Beſatzungskoſten bis 1966 jährlich zwi⸗ ſchen 25,2 und 16,4 Millionen. In der Summe be⸗ deutet dies eine Veloſtung für die nächſten 25 Jahre von 237,7 bis 222,6 Millionen jährlich. Von 1949 an vermindern ſich die Sätze auf 150 bis 40,8 Mil⸗ lionen. Werden nun die drei Milliarden Bonds auf Grund der Lauſanner Abmachungen bis zu 100 Prozent begeben, ſo vermehren ſich die genann⸗ ten Verpflichtungen um einen jährlichen Betrag von im Höchſtfall 180 Millionen. Dieſen Laſten, die heute und in Zukunft auf der deutſchen Wirtſchaft ruhen, ſind die bisherigen Tributzahlungen gegenüberzu⸗ ſtellen. Nach den deutſchen halbamtlichen Feſt⸗ ſtellungen wurden an die Feindmächte insgeſamt 67,673 Milliarden abgeführt. In dieſer Summe ſind nicht enthalten die Werte der abgetretenen Ge⸗ biete und Kolonien und die indirekten Verluſte aus der willkürlichen Zerreißung deutſcher Wirtſchafts⸗ gebiete und der zwangsweiſen Liquidation deutſchen Beſitzes im Ausland. Sie werden von genauen Kennern auf etwa 20 Milltarden geſchätzt, ſo daß die direkten und indirekten deutſchen Tributleiſtungen auf rund 87 Milliarden beziffert werden müſſen. Dieſe Leiſtungen ohne Gegenwert, deren Verant⸗ wortung hier nicht unterſucht werden ſoll, haben Deutſchland elend und die Welt unglücklich gemacht. Sie ſind zum größten Teil Urſache der Not von 5,7 Millionen deutſcher Arbeitsloſer und ihrer Fa⸗ milien. Sie haben die Weltkriſe heraufbeſchworen und die ungeheuere Verſchuldung des deutſchen Vol⸗ 2. Seite/ Nummer 321 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 14. Juli 1932 kes, denn den 67,673 Milliarden direkter Tribut⸗ leiſtungen ſtehen 100,1 Milliarden deutſcher Schulden gegenüber. Mit anderen Worten: zwei Drittel der deutſchen Anleihen wurden abſorbiert durch die Tri⸗ bute und nur ein Drittel kam der durch Krieg und Inflation ausgebluteten deutſchen Wirtſchaft zugute. Und hier gilt es einer allzu optimiſtiſchen Auffaſſung entgegenzutreten, die ſich auch in weite Wirtſchafts⸗ kreiſe eingeſchlichen hat: die drei Milliarden Lau⸗ ſanner Schlußzahlung ſind gewiß gegenüber den bis⸗ herigen Tributleiſtungen und den im Voungplan vor⸗ geſehenen Reparationen keine allzu große Summe. Ihr Gewicht laſtet aber unverhältnis⸗ mäßig ſchwer auf dem deutſchen Volk, das durch die bisherigen und heutigen Verpflichtungen über ſeine Kräfte angeſpannt iſt. Ein Gleichnis ſei ge⸗ ſtattet: Manch ſtarker Bauer hat Getreideſäcke von zwei und drei und vier Zentnern ohne Schaden ge⸗ tragen. Als er aber einmal 4 Zentner und zwanzig Pfund auf die Schultern nehmen wollte, brach er zu⸗ ſammen und war zu lebenslänglichem Siechtum ver⸗ urteilt. Lauſanne und der deutſche Kredit Die Transferſchwierigkeiten die Unmöglichkeit, die deutſchen Leiſtungen in Deviſen an die Gläubigerſtaaten zu überführen— waren der direkte Anlaß zu dem deutſchen Bankenzuſam⸗ menbruch vor einem Jahr, der die Kriſe Deutſch⸗ lands und der Welt vor aller Augen offenbarte. Das Hoover⸗Moratorium kam zu ſpät, weil Frankreichs Starrſinn die großzügige Hilfe Amerikas für Deutſchland verzögerte und entwertete. Seitdem gilt für Deutſchland und die Welt nur ein Geſetz: Stillhalten. Kredite und Forderungen ſind in faſt allen Ländern zu enormen Beträgen einge⸗ froren. Der Blutkreislauf des Geldes im Körper der Weltwirtſchaft ſtockt; an ſich geſunde Glieder kranken und ſterben ab. Zuſammenbruch reiht ſich an Zuſammenbruch. Länder erſticken im Ueberfluß, andere ſterben an Auszehrung. Die Maſſen hungern, und Millionen Zentner Lebensmittel verkommen, werden verfeuert und im Meer verſenkt. Die Not des täglichen Brotes mag in ihrer ſchlimmſten Ge⸗ ſtalt an Deutſchland vorübergehen, weil die deutſche Landwirtſchaft bei guter Ernte das Volk ernähren kann. Allein die Laſten, die auf Deutſchland ruhen, verbauen ihm den Weg ins Freie. Die deutſchen Auslandsverpflichtungen fordern insge⸗ ſamt jährlich rund zwei Milliarden oder monatlich 180 Millionen Deviſen. Die deutſchen Auslands⸗ guthaben bringen monatlich nach übereinſtimmenden Schätzungen etwa 30 Millionen, ſodaß die Reichs⸗ bank monatlich etwa 150 Millionen Deviſen zur Trausferierung deutſcher Zahlungsverpflichtungen aus Deutſchland bereitſtellen muß. Dieſe 150 Mil⸗ lionen können nur aus dem deutſchen Exportüber⸗ ſchuß beſtritten werden, wenn die Zahlungen auf einer geſunden Grundlage baſieren ſollen. Die deutſche Außenhandelsbilanz der letzten ſechs Mo⸗ nate weiſt aber nur einen monatlichen Exportüber⸗ ſchuß von 85 Millionen aus. Dies bedeutet, daß be⸗ reits heute der Dienſt für die deutſchen Auslands⸗ ſchulden zu einem Teil aus der an ſich ſchon ſehr mageren Deviſendecke der Reichsmark beſtritten werden muß, daß eine zuſätzliche Belaſtung wie die Lauſanner Schlußzahlung unter den heutigen Be⸗ dingungen niemals tragbar iſt. a f Hier muß man freilich einwenden, daß die deutſchen Schuldverſchreibungen erſt in drei Jahren begeben werden. Die Schonfriſt ſoll der deutſchen Wirtſchaft die Möglichkeit geben, ihre Kreditverhältniſſe zu bereinigen und ſich zu erholen. Erſt wenn dieſe Vorausſetzungen erfüllt ſind, ſollen die Bonds im Laufe von 12 Jahren emitiert werden. Dies ſind zweifellos Sicherungen, die nicht gering geachtet werden dürfen. Allein ſie unterliegen nicht Deutſchlands Einfluß und ſind darum zum mindeſten problematiſch. Wir haben bereits auf den Artikel 1, Abſatz 6 des Lauſanner Abkommens hingewieſen, der eine Herabſetzung des Emiſſionskurſes für die deut⸗ ſchen Bonds zuläßt. Zum andern enthält Artikel 1, Abſatz 6 die Verpflichtung für Deutſchland, daß ein Drittel aller ſpäteren Anleihen zum Rückkauf der deutſchen Bonds verwendet werden muß. Dieſe Be⸗ ſtimmungen beeinträchtigen ſehr ſtark den Wert der Schutzvorſchriften. Wir wollen uns hiebei nicht die Gedankengänge des früheren Reichsfinanzminiſters Dietrich zu eigen zu machen, der dadurch eine außer⸗ ordentliche Einengung der deutſchen Kre⸗ dttaufnahme befürchtet, denn die deutſche Schluß⸗ zahlung iſt in dem Augenblick völlig indiskutabel, wo ſie auf dem Umwege über neue Schulden finanziert werden muß. Immerhin gilt es aber, dieſe Auswir⸗ kungen zu berückſichtigen, da zweifelsohne die kurz⸗ friſtige Verſchuldung Deutſchlands über kurz oder lang konvertiert werden muß, wenn der deutſche Probuktionsprozeß wieder in geregelte Bahnen übergeleitet werden ſoll. Dieſe Konvertierung wird aber zum mindeſten gehemmt, da der internationale Geldmarkt im Hinblick auf die Beſtimmungen über die Ausgabe der deutſchen Schuldverſchreibungen ſich ſtarke Zurückhaltung auferlegen wird. Die Weltwirtſchafts konferenz 8 in London f Die langjährige Tributdebatte hat einen großen Geſichtspunkt zu Gunſten Deutſchlands herausge⸗ arbeitet; daß deutſche Zahlungen nur aus dem Ueberſchuß der Ausfuhr geleiſtet werden können und dürfen. Die hinter uns liegende Aero der unbedingten Tributerfüllung hat jedoch den Völ⸗ kern bewieſen, daß ſolche Zahlungen unmöglich ſind, daß Tribute ohne Gegenwert den Ruin der Welt be⸗ deuten. Dieſer Erkenntnisgrundſatz ſollte nicht uhne Not verlaſſen werden. Darum ſind auch die Lauſanner Zahlungen an die Vorausſetzung der Wiederherſtellung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und beſonders der deutſchen Ausfuhr geknüpft. Hieraus ergeben ſich bereits die großen Richtlinien für Deutſchlands Haltung auf der kom⸗ menden Weltwirtſchaftskonferenz in London. Die deutſche Delegation hat die Verpflichtungen in Lauſanine übernommen, um die Reparationsfrage zu bereinigen und— wie Dr. Brüning dies kürzlich gusdrückte— den Schutt zu beseitigen. Aufgabe der Weltwirtſchaftskonferenz iſt es, aus den Trümmern der Weltwirtſchaft ein neues Ge⸗ bäude zu errichten, unter deſſen Dach Deutſchland wieder aufblühen kann. Der Ausgang der Kon⸗ ferenz muß alſo über das Schickſal künftiger deut⸗ ſcher Zahlungen entſcheiden. Sollten die Verhandlun⸗ gen in London der deutſchen Wirtſchaft nicht die er⸗ forderliche Bewegungsfreiheit wiedergeben, ſollte die Niederlegung der internationalen Handelsbarrikaden nicht gelingen, dann wird es unabweisliche Aufgabe Frankreich feiert die neue Entente Herriot habe- ſagt die Pariſer Preſſe Frankreich aus der Fſolierung befreit Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Länder verpflichten ſollte, nichts Paris, 14. Juli. Das neue franzöſiſch⸗engliſche Vertrauensabkom⸗ men ſteht natürlich im Mittelpunkt der politiſchen Diskuſſion des heutigen Nationalfeiertages. Mit ſehr geringen Ausnahmen auf der Linken wird der Ver⸗ trag begrüßt als ein Wiederentſtehen der entente cordiale. Man freut ſich, daß es dem Miniſterpräſi⸗ denten Herriot gelungen iſt, die Iſolierung Frankreichs, die durch das rückſichtsloſe Ver⸗ halten Tardieus und ſeiner Freunde Tatſache geworden war, zu beſeitigen. Die Volksſtimmung iſt jedenfalls für Herriot. Der Miniſterpräſident und der Finanzminiſter wurden geſtern abend während einer Theatervorſtellung im Odeon Gegenſtand ſpontaner Begei⸗ ſterungskundgebungen, als der Text des Vertrages in der Zwiſchenpauſe den ahnungsloſen Zuſchauern auf der Leinwand bekanntgegeben wurde. Die Vermutung, daß das Abkommen auf Lauſanner Beſprechungen Herriots mit Macdonald zurückgeht, wird von Stefan Lauzanne, dem Chefredakteur des „Matin“ beſtätigt. Herribt habe ihm gegen Verpfändung des Ehrenwortes ſchon am 25. Juni mittags Mitteilung von dem Entſtehen des Ver⸗ trauensabkommens gemacht. „Herriot, ſo berichtet Lauzanne, kehrte gerade von einer zweiſtündigen Beſprechung mit Macdonald aus Ouchy nach dem Lauſanner Palaſt zurück. Er ſchien beſonders guter Laune und forderte mich auf, ihn auf die Hotelterraſſe zu begleiten. In dieſem Augenblick überflog der Zeppelin die Stadt Lauſanne.„Ja, ja, bemerkte in dieſem Augenblick Herriot, ſeit einigen Stunden kreuzen ſte über uns. Aber das hat Mac⸗ donald und mich nicht gehindert, ſehr gute Arbeit zu leiſten. Die da oben haben keine Ahnung, was wir inzwiſchen geſchafft haben“. Lauſanne berichtet, wie Herriot ihm erzählte, daß die Einigung über den Vertrauensvertrag zuſtandegekommen ſei, der beide in Europa zu unternehmen, ohne ſich gegenſeitig gefragt zu haben. Künftighin werde keines der beiden Länder ohne Benachrichtigung des anderen handeln. Ausdrücklich habe Herriot das Abkommen als eine neue entente cordiale bezeichnet. Der linksſtehende„Ouvre“ greift die Bezeichnung entente cordiale auf und fügt hinzu, es handele ſich nicht um ein Bündnis, das gegen irgend eine Nation gerichtet ſei, ſondern den Zweck habe, ge⸗ meinſam mit anderen Nationen alle Hinderniſſe aus dem Wege zu ſchaffen. Die Bedeutung des Ver⸗ trages liege darin, daß die Einheitsfront England, Deutſchland, Italien, der ſich Frankreich noch vor einigen Wochen gegenüber ſah, geſprengt worden ſei. Der Linkserfolg bei den franzöſiſchen Wahlen, die brutale Entlaſſung Brünings, die be⸗ ſonders die öffentliche Meinung in London erregt habe, ſowie die perſönliche Freundſchaft Mac⸗ donalds mit Herriot hätten die Vorverhandlungen außerordentlich erleichtert. Die radikalſozialen Blätter„Republique“ und„Ere nouvelle“ ſind be⸗ geiſtert und bezeichnen Herriot als einen großen Diplomaten, der die Iſolierung Frankreichs beſei⸗ tigt habe. Der ſoztaliſtiſche„Populaire“, der ſeit der letzten Kammerabſtimmung mit Herriot auf dem Kriegsfuß ſteht, ſieht in dem Abkommen nichts be⸗ ſonderes.„Nur wirre Formeln und vage Ver⸗ ſprechungen.“ In dieſer Charakteriſierung ſtimmt das ſozia⸗ liſtiſche Blatt mit dem reaktionären„Figaro“ über⸗ ein.„Welch ein Dunſt, welch ein Erbſenbrei“, ruft dieſes Coty⸗Blatt entſetzt aus. Wenn es ſich wenig⸗ ſtens um einen Bündnisvertrag handele. Aber in dem Vertrauensvertrag ſeien Schlangen zwiſchen den Blumen verborgen. Der„Figaro“ fürchtet, Mac⸗ donald wolle das Abkommen nur dazu benutzen, um ſein Abrüſtungsabkommen leichter durchſetzen zu können. Das Generalſtabsblatt„Echo de Paris“ will den Vertrauensvertrag heute noch nicht in Grund und Boden verurteilen, ſondern erſt ſeine Auswir⸗ kung auf der Abrüſtungskonferenz abwarten. Aufſehen und Beſorgnis in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 14. Juli. Der geſtern in London wie in Paris bekannt⸗ gegebene engliſch⸗franzöſiſche Konſultatippakt, der von den beiden Mächten in Lauſanne abgeſchloſſen wurde, hat, wie ſich denken läßt, in Berlin großes Aufſehen erregt. Der engliſche Außenminiſter hat dem deutſchen Botſchafter in London das Abkommen übergeben, Von dieſem Schritt iſt die Reichsregierung noch geſtern unterrichtet worden. Sie wird, ſobald der Wortlaut ihr vorliegt, das Abkommen genau prüfen und aller Wahrſcheinlichkeit nach Rückfragen an die beiden Mächte richten, die ſich vor allem auf die Abrüſtungsfrage und auf die im erſten Punkt aufge⸗ zeigte Regelung aller aus ähnlichen Abmachungen wie dem Lauſanner Pakt entſtehenden Fragen, alſo auf die aus dem Verſailler Friedensvertrag her⸗ rührenden Probleme beziehen dürften. Es läßt ſich nicht verkennen, daß die Tat⸗ ſache, daß kurz nach dem Abſchluß der Lauſanner Verhandlungen zwei engliſch⸗ franzöſiſche Sonderabmachungen, das Gentle⸗ men⸗Agreement und der Kouſultativpakt, bekannt geworden ſind, unbehaglich wirkt. „Wir ſtehen nicht an“, ſo ſchreibt die„D. A..“, „dieſen engliſch⸗franzöſiſchen Vertrag, der in Deutſch⸗ land mit Kaltblütigkeit und Ruhe betrachtet werden muß, als eine erſtaunliche und ſonderbare Tatſache der internationalen Politik zu bezeichnen.“ Indeß wird im allgemeinen die Aufforderung an die anderen Mächte, insbeſondere an Deutſchland, dem Abkom⸗ men beizutreten, wie auch die kategoriſche amtliche engliſche Erklärung, daß der Konſultativppakt ſich nicht gegen Amerika richtet, günſtig und hoff⸗ nungsvoll beurteilt.„Wenn man auf die Illuſions⸗ politik, engliſch⸗franzöſiſche Gegenſätze diplomatiſch ausnutzen zu können, endgültig und ehrlich verzich⸗ tet, ergeben ſich— ſo meint die„Voſſ. Ztg.“— aus einer engliſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung auch poſitive Möglichkeiten, die Deutſchland und darüber hinaus dem mitteleuropäiſchen Kriſenzentrum zu⸗ gutekommen können. Je weniger fühlbar der über⸗ ſpannte Sicherheitskomplex die franzöſiſche Politik belaſtet, umſo weniger Grund beſteht für Frankreich, bei einer Reorganiſation Mitteleuropas die militär⸗ politiſchen Geſichtspunkte des Bündnisſyſtems auf Koſten der wirtſchaftspolitiſchen Notwendigkeiten in den Vordergrund zu ſtellen.. Was die engliſch⸗ franzöſiſche Freundſchaft praktiſch für die Zukunft bedeuten wird, iſt zum größten Teil abhängig von dem guten Willen und der Geſchicklichkeit der deut⸗ ſchen Außenpolitik.“ i Die„Berliner Börſenzeitung“ glaubt feſtſtellen zu können:„Was in dem zweiten Punkt der engliſch⸗franzöſiſchen Vereinbarung betont wird, daß die Mächte eine Löſung erſtreben, die für alle Nationen durchaus gerecht ſein ſoll, ſo hofft man in Berliner Regierungskreiſen, daß dieſe Vereinbarung Frankreich veranlaſſen wird, bei den kommenden Entſcheidungen auf der Abrüſtungskonferenz die politiſchen Forderungen Deutſchlands zu erfüllen, deren Erfüllung in Lauſanne noch von Frankreich verweigert wurde. Schon Ende dieſer Woche, bei der Vertagung der Genfer Konferenz wird man alſo erkennen können, wie weit Frankreich loyal das engliſch⸗franzöſiſche Abkommen durchzuführen bereit iſt“. In dieſe poſitiv geſtimmte Ausblicke miſcht ſich die Sorge um Amerika. „Wir fürchten“, erklärt die„Germania“,„daß die durch die Wißbegierde engliſcher Politiker erzwun⸗ gene Veröffentlichung der beiden Lauſanner Sonder⸗ vereinbarungen in Amerika pfychologiſch eine ungün⸗ ſtige Wirkung hervorrufen wird. Das Gefühl, von Europa unter Druck geſetzt zu werden und einer ſchuldenpolitiſchen Einheitsfront gegenüberzu⸗ ſtehen, kann die Bereitwilligkeit des kommenden amerikaniſchen Kongreſſes und des Präſidenten zur völligen Schuldenſtreichung nicht ohne weiteres er⸗ leichtern.“ . dc ͤ ͤͥͤã ͤãy0adddddꝓdꝓdßdßdßßßGßwßGfGãæꝗ ⁊ ͤãvꝓddwVwGGwGTdGwGGdGTGdTGGTGwGTꝗwꝙßGçꝗw.ꝗwͥ/ỹĩ e der deutſchen Regierung ſein, die Vorausſetzungen für die deutſchen Schlußzahlungen als nicht gegeben feſtzuſtellen. Damit aber entfiele die Verpflichtung zu irgend welchen Leiſtungen aus dem Lauſanner Abkommen. In London wird alſo die Entſcheidung über Lauſanne fallen. f Auf dieſem Weg erheben ſich bereits mancherlei Gefahren, die in dem ſelbſtverſtändlichen Erhal⸗ tungswillen des deutſchen Volkes und in den wider⸗ ſtreitenden Plänen der franzöſiſchen und inter⸗ nationalen Wirtſchaft begründet ſind. Die Abwehr aller Staaten gegen fremde Einfuhr hat in Deutſch⸗ land die Autarkie zu einem Wunſchtraum weiter Kreiſe werden laſſen und die Reichsregierung ſcheint gewillt, dieſem Drängen in großem Maße Rechnung zu tragen. Die Möglichkeiten und Grenzen einer ſolchen neuen Wirtſchaftspolitik haben wir erſt vor wenigen Tagen dargelegt. Die deutſche Geſamtaus⸗ fuhr betrug 1931 rund 9,6 Milliarden, von denen 7,88 auf Fertigwaren, 1,8 auf Rohſtoffe und 0,36 Milliarden auf Lebensmittel entfielen. Die deutſche Geſamteinfuhr belief ſich auf 6,73 Milliarden und teilte ſich in 1,97 Milliarden für Lebensmittel, etwa 3,47 für Rohſtoffe und 1,22 auf Fertigwaren. Will nun Deutſchland die neue Wirtſchaftspolitik der Rentabiliſterung der Landwirtſchaft und damit der Ernährungsautarkie durchführen, ſo bedeutet dies eine außergewöhnliche Droſſelung der Lebensmittel⸗ einfuhr durch agrariſche Kontingente und Hochſchutz⸗ zölle. Damit aber iſt der Widerſtand aller Agrar⸗ ausfuhrländer gegen deutſche Erzeugniſſe gegeben. Schon innerhalb der deutſchen Wirtſchaftspolitik müſſen ſich alſo ſtarke Reihungen ergeben, da die ohne Zweifel nötige Stärkung des Binnenmarktes die deutſche Exportinduſtrie beeinträchtigen muß. Noch viel ſtärker werden die Konflikte mit dem Aus⸗ land ſein. Daß die Weltwirtſchaftskonferenz dieſen Widerſtreit der Intereſſen wird auflöſen können, ist ſehr zweifelhaft, wenn ſie vielleicht auch eine all⸗ gemeine Angleichung der Währungen an den Gold⸗ ſtandard nach den Empfehlungen der B. J. Z. und da⸗ mit eine gewiſſe Erleichterung der deutſchen Ausfuhr wird erreichen können. Die deutſche Verhandlungs⸗ poſttion von London wird demnach äußerſt ſchwierig ſein, ſelbſt wenn man von den Gerüchten abſteht, die von deutſchen Zugeſtändniſſen an Frankreich und die Tſchechoflowakei in der Frage der ſüdoſteuropäiſchen Märkte wiſſen wollen. f Die Ausblicke ſind nicht gerade ermutigend. Wir befürchten, daß die Londoner Konferenz der Welt⸗ wirtſchaft nicht den Auftrieb wird verleihen können, den man von ihr erwarten muß. Wir befürchten, daß die Verhandlungen über die Schuldenregelung nicht die Ergebniſſe zeitigen, die Lauſanne von ihnen erhoffte. Dann aber beſteht die große Gefahr, daß die Reparationsfrage pon Frankreich auf einer neuen Konferenz wieder aufgerollt wird, und daß Deutſchland dieſe Auseinanderſetzung ohne ſein hauptſächlichſtes Argument von der deutſchen Zah⸗ lungsunfähigkeit durchfechten muß. Dieſes Kampf⸗ mittel iſt durch das deutſche Zahlungsangebot in Laufanne abgeſtumpft worden. Die Reichsregierung hat erklärt, daß unter den gegebenen Umſtänden in Lauſanne ein beſſeres Ergebnis nicht erzielt werden konnte und daß das Abkommen die beſtmögliche Lö⸗ ſung der Tributfrage darſtelle. Wir ſind überzeugt, daß das Kabinett ſchwerwiegende Gründe für ſeine Entſchlüſſe anführen kann und beſitzt. Trotzdem glauben wir uns verpflichtet, die mancherlei Be⸗ denken gegen die Löſung in Lauſanne vorzutragen, Hoffen wir, daß die Reichsregierung mit ihren Argumenten und Prognoſen recht behält. W. R. legt wurden. — Wahlreden im Rundfunk Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 14. Jul. Im Reichstagswahlkampf ſollen bekanntlich die Vertreter aller politiſchen Parteien, die Kommn⸗ niſten ausgenommen, im Rundfunk zu Wort kommen. Die Reden ſollen, wie ſeinerzeit angekündigt wurde, in der letzten Woche über die Deutſche Welle verbrei⸗ tet werden. Als Sprecher ſind vorgeſehen: Für die SPD Wels, für das Zentrum Dr. Brüning, für die Bayeriſche Volkspartei Staatsrat Schäffer, für die Staatspartei Dr. Dietrich, für die Deutſch⸗ nationalen Hugenberg, für die Deutſche Volks⸗ partei Dingeldey, für die Wirtſchaftspartei Drewitz. Die Nationalſozialiſten haben ihren Redner bisher noch nicht beſtimmt, doch wird damſt gerechnet, daß Hitler ſelbſt die Wahlrede im Rundfunk halten wird. Die Kommuniſten haben ſich, wie das B. T. mit⸗ teilt, an die Sowjetregierung gewandt, um ihre Wahlrede durch den ruſſiſchen Rundfunk verbreiten zu laſſen. Moskau ſoll es indes abgelehnt haben, ſich in die Politik anderer Länder zu miſchen. Nun wollen die Kommuniſten ihre Rundfunkpropaganda in der letzten Juliwoche im Anſchluß an die deutſchen Nachrichten über den Leningrader Sender betreiben. Der Grundſatz der Nichtintervention ſcheint ſomit, wie immer bei den bolſchewiſtiſchen Machthabern, nicht allzu ernſt geweſen zu ſein, denn Leningrad liegt ja wohl auch in Rußland. Wieder neue Ausſchreitlungen Die amtifaſziſtiſche Kundgebung der Kommuniſten in Berlin, an der ſich auch Reichsbannerleute be⸗ teiligten, iſt im allgemeinen ohne Zwiſchenfälle ver⸗ laufen. In den ſpäteren Abendſtunden kam es aber zu ſchweren Schießereien in Oberſchöneweide und Siemensſtadt zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. In Siemensſtadt wurden fünf Kommuniſten ſchwer verletzt, von denen zwei ge⸗ ſtorben ſind. In Oberſchöneweide erlitten vier Perſonen ſchwere Schußverletzungen. Bei einer Schlägerei in Hindenburg, an der ſich rund 300 Menſchen beteiligten, wurden drei Kom⸗ muniſten und drei Nationalſozialiſten verletzt. In München wurde eine kommuniſtiſche Ge⸗ heindruckerei durch die Polizei ausgehoben. Man fand hauptſächlich Zerſetzungsſchriften für die Reichs⸗ wehr und die Polizei. In Bann bei Landſtuhl kam es zwiſchen SA und Dorfeinwohnern zu Zuſammenſtößen, bei denen drei Nationalſozialiſten verletzt wurden. Die chriſtlichen Gewerkſchaſten fordern Aniformverbot Berlin, 14. Juli Der Vorſtand des Geſamtverbandes der Chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften hat an den Reichspräſidenten ein Telegramm gerichtet, in dem unter Hinweis auf die zunehmenden Terrorakte und die ſich täglich mehrenden politiſchen Morde, die ein ſofortiges allgemeines Uniformverbot erforderten, der Reichspräſident gebeten wird, nunmehr alle ver⸗ faſſungsmäßigen Mittel zur Anwendung zu brin⸗ gen, um weitere Gewalttätigkeiten zu verhindern, das Leben der Volksgenoſſen zu ſichern und die freie Entſchließung bei der Reichstagswahl zu garantieren. Hitler-Regierung in Schwerin — Schwerin, 14. Juli. Der neue Landtag von Mecklenburg⸗Schwerin wählte in ſeiner erſten konſtituierenden Sitzung zum Landtagspräſidenten den nationalſozialiſtiſchen Abg. Krüger⸗Goldberg, zum Vizepräsidenten den nationalſozialiſtiſchen Amtshauptmann Dr. Schu⸗ mann⸗Wismar. Auch ſonſt ſetzt ſich das Präſidium aus Nationalſozialiſten zuſammen. Miniſterpräſt⸗ dent wurde der nationalſozialiſtiſche Abg. Guts⸗ beſitzer Granzow⸗Severin. Zweiter Miniſter der nationalſozialiſtiſche Amtshauptmann Dr. Schanf. Großfeuer in Coney Island — Newyork, 14. Juli. In der nächſtgelegenen und belebteſten Sommer⸗ friſche der Stadt Newyork iſt ein rieſtges Feuer aus⸗ gebrochen. Die Flammen, die durch den ſtarken Wind geſchürt werden, haben bereits pier Häuſerviertel an der Ozeanfront zerſtört. Trotz der verſtärkten Bemühungen einer kleinen Armee von Feuerwehrleuten griffen die Flammen auf einen fünften Häuſerblock über. Der Lunapark und die Einwohnerviertel lagen im Wege des Feuers, blieben aber verſchont. Nach bisherigen Schätzungen dürfte der Schaden 25 Millionen Dollar betragen. Ungefähr 200 Perſonen haben Verletzungen erlitten; 40 von ihnen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Feuerwehr iſt jetzt der Flammen Herr geworden. Brand kataſtrophe in chileniſchem Kino f— Concepeion(Chile), 14. Juli. In einem Kino in dem Marineſtützpunkt Tal⸗ cahnano geriet geſtern während einer Vorſtellung ein Film in Braud und es entſtand eine Panik. 20 Kinder fanden dabei den Tod, 40 wurden verletzt. Preußiſcher Landtag erſt im Auguſt — Berlin, 14. Juli. Der Aelteſtenrat des Preu⸗ ßiſchen Landtages beſchloß, am 3. Auguſt, alſo un⸗ mittelbar nach den Reichstagswahlen eine neue Sitzung des Aelteſtenrates abzuhalten, um daun über den Termin der nächſten Landtagsſitzung, die vorausſichtlich ſchon bald nach den Reichstagswahlen ſtattfinden wird, Beſchluß zu faſſen. Wolkenbruch in Mecklenburg — Schwerin, 14. Juli. Ein außerordentlich ſchweres Gewitter mit Hagelſchlag und Wolken⸗ bruch hat die mecklenburgiſche Stadt Crivitz und ihre Umgebung heimgeſucht. Das Waſſer über⸗ ſchwemmte die Straßen und drang in die Keller der Häuſer ein. Der Schaden, den der Hagel angerich⸗ tet hat, iſt ſehr groß. Der Blitz zündete in Crivitz und Umgebung in ſechs Gebäuden, die in Aſche ge⸗ 4 S 8 Sn S. e e eee 5 l Donnerstag, 14. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 321 25 Fahre Handels ⸗Hochſchule Mannheim Das Werk ſtädtiſcher Initiative und privaten Opferſinns Ein Rückblick Wenn am morgigen Freitag bei der Jahresfeier ie Handelshochſchule Mannheim das Jubiläum ihres Wjährigen Beſtehens und den Abſchluß ihres 50. Semeſters begeht, ſo ſei dieſe Gelegenheit be⸗ urtzt, um ein kurzes Bild ihrar Entwicklung zu zeichnen. Die Entwicklung iſt untrennbar mit der Entwicklung Mannheims verbunden. Bereits vor 130 Jahren hatten wir in Mannheim eine ſtaat⸗ lich anerkannte„Handlungsakademie ker erwachſene Jünglinge“, die unter der Leitung von Johann Heinrich Bürmann ſtand. So konnten hier die Ge⸗ danken auf fruchtbaren Boden fallen, die eine ver⸗ tiefte Ausbildung für den Kaufmann, den Verwal⸗ tungsbeamten und Handelslehrer auf wiſſenſchaft⸗ licher Baſis anſtrebten. Es iſt aber auch in anderer Hinſicht kein Zufall, daß die erſte ſüddeutſche Handekshochſchule— die ſechſte ihrer Art in ganz Deutſchland— gerade in Mannheim ent⸗ tand. f Die Handelshochſchule iſt hervorgegangen aus Handels hochſchulkurſen, die ſeit Herbſt 1905 mit Unterſtützung der Handelskammer für den Kreis Mannheim eingerichtet wurden. Bereits im Winter⸗ ſemeſter 1907/08 waren die Kurſe derart ausgebaut, daß ihr Stundenplan dem vollſtändigen Lehrplan einer Handelshochſchule entſprach. Aber erſt am 8. April 1908 erkolgte die ſtaatliche Anerkennung der neuen Hochſchule. Als„intellektueller Urheber“ und eifrigſter Förderer des Handelshochſchulgedankens iſt der damalige Oberbürgermeiſter Dr. Otto Beck zu bezeichnen, der die Kräfte der Stadt Mannheim für das neue Wesk einſetzte. Nach ſeiner erſten, im Jahre 1905 erſchienenen Denkſchrift zur Grün⸗ dung der Handelshochſchulkurſe ſtand ihm treu und unermüdlich der Heidelberger Profeſſor Geheimrat Dr. Eberhard Gothein zur Seite. Neben dieſen beiden Männern iſt als dritter im Bunde der Leiter des Statiſtiſchen Amses der Stadt Mannheim, Prof. Dr. Schott zu erwähnen. Er iſt vier Semeſter lang der erſte Studiendirektor der Hochſchule ge⸗ weſen und iſt von der Entſtehung der Hochſchulkurſe bis heute ſtändiger Mitarbeiter. In voller Rüſtig⸗ keit übt er noch heute ſein Lehramt an der Handels⸗ hochſchule neben ſeiner übrigen arbeitsreichen Tätig⸗ keit aus. Mit der ſtaatlichen Anerkennung der Handels⸗ hochſchule war nur der erſte Schritt zur Verwirk⸗ lichung der weitſchauenden Pläne der Gründer unſerer Handelshochſchule getan. Ihnen ſchwebte die Idee der Selbſtverwaltung vor. Sie wollten der Hochſchule die Rechte einer Anſtalt des öffent⸗ lichen Rechts ſichern. Erſt nach mühevollen Arbeiten gelang die Verwirklichung auch dieſer Abſicht. Am 21. Juli 1911 wurden der Handelshochſchule Mann⸗ heim vom Staat die Rechte einer„Anſtalt des öffentlichen Rechts“ verliehen. Verbunden damit war eine umfaſſende Reform der Satzung. An⸗ ſtelle des Studiendirektors traten Rektor und Senat, die als verantwortliche Inſtanzen dem Kuratorium zur Seite geſtellt wurden. Nach dem Tode von Otto Beck war es in erſter Linie Oberbürgermeiſter Martin geweſen, der alles eingeſetzt hat, um Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. Ihm iſt es auch zu danken, daß die Hochſchule 1911 ihre neue Verfaſſung bekam. Es waren alſo vornehmlich die verantwortlichen Leiter der Stadt Mannheim, die ſich mit ihrer Perſon und ihrem Amt für die Handelshochſchule einſetzten, ſo⸗ daß dieſe mit vollem Recht als eine Schöpfung der Stadt Mannheim angeſehen werden kann. Es hieße aber ungerecht ſein, wollte man dapüber vergeſſen, daß der Anſtalt von Anbeginn an die Unterſtützung weiteſter Kreiſe zuteil wurde. Hier iſt an erſter Stelle die Han⸗ dels kammer Mannheim zu nennen, die, von den Handelshochſchulkurſen angefangen, ſich bis heute immer wieder geiſtig und materiell für die Intereſſen der Handelshochſchule eingeſetzt hat. In beſonderem Maße muß dabei der fürſorglichen Ar⸗ bert ver Präſidenten Dr. h. e. Lenel gedacht wer⸗ den. Daneben haben Induſtrie und Handel ſowie intereſſierte Privatleute die Hochſchule im Laufe der Jahre mit Stiftungen und Geſchenken unterſtützt. Es würde zu weit führen, ſie alle anzugeben, er⸗ wähnt ſeien aber nur die„KFarl⸗Weil⸗Bib⸗ liothek“, die„Dr. Paul⸗Ladenburg⸗Stif⸗ tung“ und die„Dr. Leſer⸗Stiftung“ erwähnt. Hervorgehoben zu werden verdient, daß der Hoch⸗ ſchule im Jahre 1910 durch die Familie Lanz der „Heinrich⸗Lanz⸗Gedächtnisfonds“ im Betrage von einer Million Mark überwieſen wurde. 1911 überwies der Bürgerausſchuß der Handelshochſchule außerdem den„Otto⸗Beck⸗ Gedächtnisfonds“(151000 Mk.), ſowie den Reſervefonds des Grundbuchamtes(488 000 Mk.). Dieſe großzügigen Stiftungen und Ueberwei⸗ ſungen, die das Vermögen der Handelshochſchule bildeten, gaben erſt die notwendige materielle Grundlage, ſie ſchufen erſt die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen dafür, daß die Handelshochſchule Mannheim die Rechte einer„Anſtalt des öffentlichen Rechts“ zugeſprochen bekam. Die Inflation hat leider dieſes Grundvermögen hinweggerafft und zwingt die Handelshochſchule zu größter Selbſt⸗ beſchränkung in ihrer Etatgebarung. Heute ſtehen nicht mehr die reichen Stiftungs⸗ mittel der Vorkriegszeit zur Verfügung; heute iſt auch die Stadt Mannheim zur unbedingteſten Spar⸗ ſamkeit verpflichtet. Ihr allein obliegt es, ſämtliche für die Hochſchule erforderlichen Räumlichkeiten zu ſtellen, einzurichten und zu unterhalten, ſowie die durch eigene Einnahmen nicht gedeckten Koſten, die aus dem Betrieb der Anſtalt erwachſen, zu über⸗ nehmen. Trotz aller Bemühung hat die Handels⸗ hochſchule bis zum Kriege nicht einen Pfennig vom Staat zur Unter⸗ ſtittzung ihrer Arbeit erhalten und auch heute noch iſt der Grundſatz einer laufen⸗ den, auf Rechtsanſpruch beruhenden Unterſtützung der Handelshochſchule aus Staatsmitteln nicht an⸗ erkannt, obwohl die Handelshochſchule die badiſche Anſtalt zur Ausbildung der Handelslehrer iſt. Den Gründern der Hochſchule hatte von An⸗ beginn der Bau eines großen und ſtolzen Hoch⸗ ſchulgebäudes vorgeſchwebt. Schon 1911 wurde wegen Raumunzulänglichkeiten der Plan eines Neubaues ernſthafter erwogen. Dennoch kam es damals trotz wiederholter Bemühungen nicht dazu. Dann kam der Krieg; aber auch in ihm nahmen die Raumſchwierigkeiten zu. 1916 verteilte ſich der Lehrbetrieb der Handelshochſchule bereits auf vier Gebäude, jetzt ſind es deren ſieben und wenn man das Studentenheim hinzunimmt gar acht, die an verſchiedenen Stellen der Stadt liegen. Wenn heute die vielen Pläne, die zur Behebung der Raumnot erwogen wurden, zurückgeſtellt werden mußten, ſo iſt das angeſichts der ſchwierigen Finanzlage der Stadt und der geringen ſtaatlichen Unterſtützung ſehr bedauerlich, aber doch verſtändlich. Die Handelshochſchule hat einen verhältnismäßig ſchnellen Aufſchwung genommen. Das zeigt ſich ſowohl in der ſteigenden Beſucherzahl, als auch in der Verſtärkung des akademiſchen Lehr⸗ körpers. Mit 13 immatrikulierten Studenten wurde das 1. Semeſter begonnen, 1911 waren es 72, 1914 bereits 195 und 290 Hoſpitanten, ſowie 51 Hörer. Seit 1927 hat ihre Beſucher zahl ſtändig zwi⸗ ſchen 5 bis 600 Studierenden gelegen und faſt ebenſoviel, oftmals ſogar weit mehr Hörer. Heute ſind während der 50 Semeſter ihrer Wirkſam⸗ keit über 10000 Studierende in der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim immatrikuliert geweſen. Der Lehrkörper beſteht heute aus 11 ordent⸗ lichen Profeſſoren, einem hauptamtlich beauftragten Dozenten für Betriebswirtſchaftslehre, 2 außer⸗ ordentlichen Profeſſoren, 7 Privatdozenten, 17 neben⸗ amtlichen Profeſſoren und Dozenten, 20 Lehrbeauf⸗ tragten, 9 Aſſiſtenten und 2 Lektoren. Zu den Do⸗ zenten bzw. Vortragenden, die teils ſeit Anbeginn, teils ſeit den erſten Jahren der Hochſchule, dem Lehrkörper angehörten und heute noch in ihm weilen, gehören die Herren Schott, Koburger, Willa⸗ reth, Glauſer, Blauſtein, Cantzler, Brehm, Pöſchl, Meltzer, Streibich und Bartſch, und die Heidelberger Dozenten Perels und Docho w. In Mannheim lehrten außerdem Leute wie Nickliſch, Gerſtner, Calmes, Thorbecke und Mahlberg, deren Namen weit über ihren Fachkreis hinaus in ganz Deutſchland bekannt ſind. Neben dieſer mehr äußerlichen Entwicklung ſteht die innere nicht zurück. Forſchung und Lehre ſind ſtändig vertieft worden. Das beweiſt die Errichtung und der Ausbau der vielen Inſtitute und Seminare, des Wirtſchaftsarchivs und der Hochſchulbibliothek die 1916 erhaltene Habilitationsordnung, ſowie die durchgreifende Umgeſtaltung und Erweiterung der Lehrmethoden und Prüfungsordnungen. Als beſon⸗ ders bemerkenswertes Kennzeichen dieſes Wachstums ſei an die 1930 erfolgte Gründung des Dolmetſcherinſtituts erinnert, das ſich eines äußerſt ſchnellen Aufſchwungs erfreuen kann. Gewiſſermaßen als Ergebnis dieſer Arbeit erhielt die Handelshochſchule im Jahre 1929 das Promotionsrecht zugeſprochen. Während vorher der Beſuch etwas nachgelaſſen hatte, weil die Studenten gezwungen waren, nach Ablegung der Diplomprüfungen an eine andere Hochſchule zu gehen und dort zu promovieren, hat nach Verleihung des Promotionsrechtes die Anſtalt ihre altbewährte Anziehungskraft bewieſen. Seit der Gründung der Mannheimer Handels⸗ hochſchulkurſe haben freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen der älteſten deutſchen Hochſchule,— der Uni⸗ verſität Heidelberg und ihrer jungen Mann⸗ heimer Schweſter beſtanden. Von Anfang an haben Heidelberger Dozenten in Mannheim gelehrt und gewirkt und umgekehrt lehren die beſten Dozenten der Mannheimer Hochſchule an der Ruperta Carola in Heidelberg: ein erfreuliches Zeichen wiſſenſchaft⸗ licher Zuſammenarbeit und der gegenſeitigen Er⸗ gänzung von Univerſitäts⸗ und Hochſchularbeit. 25 Jahre Handelshochſchule Mannheim, 25 Jahre auch Verbindung zwiſchen Hochſchule und Stadtverwaltung. Immer erneut iſt dieſer Zuſammenhang hervor⸗ getreten. Erſt waren es die Gründer der Hochſchule Beck und Martin; ſpäter war es Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, der über ein Jahrzehnt als Kura⸗ toriumsvorſitzender die Geſchicke der Handels⸗ hochſchule mitbeſtimmt hat. Und heute iſt es Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich, der ihr beratend zu Seite ſteht. Die Handelshochſchule Mannheim — ein Werk der Stadt Mannheim und ſeiner Bür⸗ gerſchaft— iſt in glücklicheren Zeiten geſchaffen worden. Möge ſie auch dieſe ſchweren Kriſenzeiten überdauern und weiterhin wirken im Intereſſe der wiſſenſchaftlichen Jorſchung und der lebendigen Lehre zum Beſten der Stadt Mannheim und ihrer Bürgerſchaft! Feſtſchrift der Handelshochſchule Die Handelshochſchule hat aus Anlaß ihres Jubiläums eine Feſtſchrift herausgegeben. Dieſe enthält zunächſt einen Artikel über die„Entwick⸗ lung der Handelshochſchule“ von Rek⸗ tor Prof. Tuckermann. Profeſſor Dr. Sieg⸗ mund Schott, Direktor des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim, ſchrieb über„Sorgen und Wünſche“. Die Feſtſchrift enthält ferner ein Verzeichnis der Lehrkräfte der Handels⸗ hochſchule. Nächtliches Gewitter Die faſt unerträgliche Hitze, die ſeit Montag alle Arbeit lähmt und die eine Maſſenflucht aus dem Häuſermeer in das Waſſer zur Folge hatte, mußte zur Bildung von Gewittern führen. Bereits am Dienstag rollte rings um die Mannheimer Gemar⸗ kung der Donner, ohne daß man die Gewitter direkt zu ſpüren bekam. Die Abkühlung war kaum nennenswert, ſo daß man es wirklich nicht ungern ſah, als ſich am geſtrigen Abend nach einem Tag voll ſommerlicher Hitze die Gewitterwolken immer ſtär⸗ ker zuſammenballten. Näher und näher kam der Donner, Blitze erhellten taghell die Nacht. Aber erſt um 11 Uhr kamen die elektriſchen Ent⸗ ladungen zu voller Stärke. Sofort ſetzte auch ein ſehr ſtarker Regen ein. Lange tobten die Elemente und erſt nach Mitternacht ließen die elek⸗ triſchen Entladungen nach. Der Regen praſſelte aber faſt die ganze Nacht hernieder, um dann nach einer kurzen Atempauſe zwiſchen 5 und 6 Uhr wie⸗ der mit Macht einzuſetzen und die zu ihrer Arbeits⸗ ſtätte eilenden Menſchen gründlich naß zu machen. Anſtelle der tropiſchen Hitze herrſchte heute vormit⸗ tag eine gereinigte und abgekühlte friſche Luft, die ein freieres Atmen ermöglichte. In anderen Orten richtete das Unwetter ſchweren Schaden an. * Vom Wohnungsmarkt. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Juni: 39(Zugang durch Neubau 37, durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 6 Wohnungen mit —9 Zimmern, 32 Wohnungen mit—6 Zimmern und 1 Wohnung mit 7 bzw. mehr Zimmern. Es wurden 34 neue Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen von privaten Bau⸗ herrn erſtellt. Für 24 Neubauten, die zuſammen 25 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. * Fackelzug der Studentenſchaft. Der Fackelzug beginnt um 21,30 Uhr am Schloß und nimmt dann folgenden Weg: A 1— A 2, Kunſtſtraße, N 38 N 4, Marienſtraße(M 4— N 4— bis My-N), Kaiſer⸗ ring, Friedrichsplatz zum Waſſerturm(Leuchtfon⸗ täne). Um 22 Uhr iſt die Kundgebung der Studentenſchaft an die Einwohner ſchaft. Anſchließend iſt geſchloſſener Rückmarſch über Kaiſerring—Bismarckſtraße zum Schloßhof, wo gegen 23 Uhr der Große Zapfenſtreich von etwa 100 Muſikern mit Spielleuten ausgeführt wird. Die Einwohnerſchaft wird um freundliche An⸗ teilnahme gebeten. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden folgende Ge⸗ winne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 100 000% auf die Nr. 224 514, vier Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 131 806 und 320 958. In der Nachmittags⸗ ziehung: vier Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 57 468 und 308 277 und acht Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 59 647, 126 280, 214027 und 231 249. (Ohne Gewähr.) Veim Arzt Arzt:„Alſo Ihr Gatte ſpricht aus dem Schlaf. Dagegen wird ſchwer etwas zu machen ſein.“ Dame:„Iſt auch nicht nötig. Ich wollte nur wiſſen, wie man es macht, daß er deutlicher ſpricht!“ Brillante Bilder. Zwei Arten von Photos gibt es. Die einen— grau in grau— die heben wir uns„nur zur Erinnerung“ auf. Aber die andern, die kontraſtreichen, brillanten Bilder, die zeigen wir ſtolz unſern Freunden. Nun gibt es für den, der mit Platten arbeitet, ein unfehlbares Mittel, nur brillante Aufnahmen zu machen, und das iſt die Sigrid⸗Platte. Die Sigrid⸗Platte arbeitet nämlich an ſich ſchon ſo brillant, daß man auch bei Aufnahmen ohne Sonne richtige Kontraſte bekommt. Und dabei ſpart man ſogar noch Geld, denn Voigtländer⸗Sigrid⸗ Platten ſind beſonders billig. Bei Ihrem Photo⸗ händler koſten z. B. 6 Stück 6739 em nur 65 Pfg., und bei 95412 em nur eine Mark. W 77 K KHK—— Am Montezumas Thron Einer Begebenheit nacherzählt von Peter Lee Die amtlichen Urkunden über das mexika⸗ niſſche Kaiſerdörama ſind durch den ſchrift⸗ lichen Nachlaß eines der Ueberlebenden von Queré⸗ taro, des letzten Freundes des todgeweihten Kaiſers — Oberſt Paul Fondeur—, authentiſch erweitert worden. Ernſte Hiſtoriker wollen darin ſeſtſtellen, daß Maximilian einen Sohn hatte. Nach⸗ ſtehende Szene gibt eine Schilderung der Begegnung zwiſchen Vater und Sohn, ſoweit ſie ſich an Hand des Materials darſtellen läßt. Oberſt Fondeur ſchickt ſich an, Abſchied zu nehmen. Morgen ſoll Maximilian erſchoſſen werden. Ein letzter Beſuch iſt allen geſtattet, die noch in ſeiner Nähe weilen. Die Wachen haben Anweiſung, jeden 8 dem Verurteilten vorzulaſſen, der danach ver⸗ langt. Das Gelaß, in dem Maximilian hauſt, gehört zu einer von einem gedeckten Gang umgebenen Reit⸗ bahn. Gott mag wiſſen, was die frommen Padres mit dieſem kavalleriſtiſchen Inſtitut zu ſchaffen haben. Drei Türen führen ins Innere der Bahn. Man hat dem Kaiſer die Aufmerkſamkeit erwieſen, ihm einen eigenen Raum zu geben, deſſen Einlaß mit einer Portiere verhängt iſt. Der Fondeur begleitende Offizier zeigt auf dieſen Vorhang und zieht ſich zurück.- Der Oberſt will eben anklopfen, da iſt ihm, als höre er unterdrücktes Schluchzen. Er ſteht und lauſcht... läßt langſam die Franſen aus den Fin⸗ gern gleiten. Weich und lautlos ſchlägt die Seide zuſammen. Fondeur verharrt, namenlos ergriffen.. ver⸗ nimmt eine Stimme, die er nie gehört— eine tränenerſtickte deutſche Stimme. a „Oh, machen Sie meine Hoffnung nicht zuſchan⸗ den. Sire! Ich beſchwöre Sie, nehmen Sie meinen Vorſchlag an: fliehen Sie! Die Wache an der Puerta del Sol wird Sie auf das Loſungswort„Pa⸗ dilla“ hinauslaſſen. Einmal außerhalb der Feſtung, ſind Sie in der Hacienda des Sennor Tibureio Aurel⸗ lanos fürs erſte ſicher. Sie finden dort die beſten Pferde. Sennor Tiburecio wird Ihnen einen zuver⸗ läſſigen Vaquero mitgeben, und da die Relais bis Tampico reichen, ſo können Sie morgen abend ſchon an Bord der„Novara“ ſein. Bedenken doch Euer Majeſtät, daß alles überlegt, alles aufs gründlichſte vorbereitet iſt. Was liegt denn an mir! Ich gebe mein Leben willig hin für ein größeres und habe, glaube ich...“ die Stimme ſinkt zu kaum vernehm⸗ lichen Flüſtern herab, habe ein— Anrecht darauf“. „Das Anrecht eines edlen Herzens! Mein lieber George, ich erkenne die Größe Ihres Opfers voll⸗ kommen an; indeſſen, ich kann es nicht annehmen. Begreifen Sie, ich kann, ich mag nicht feige ſein.“ „Und wenn ich mich weigere zu gehen, Sire? Weigere aus Gründen, die ich Ihnen nicht länger vorenthalten darf...!“ Die Augen des fungen Schiffsleutnants glühen rätſelhaft. Der Kaiſer, ernſt:„Ich kenne dieſe Gründe nicht, George.“ George, ſchmerzlich erregt:„Und meiner Mutter Herz.. Sie haben es ebenſo wenig verſtanden? Sire!“ Der Kaiſer, ſehr unſicher:„Ihrer.. Mutter Herz? Oh, es darf ſtolz ſein auf dieſen Sohn.“ George, vom Sturm ungeheurer Erregung ge⸗ ſchüttelt:„So ſagt Ihnen dieſer Knabe, der alles, was er beſitzt, vor Ihnen niederlegen möchte ſagt Ihnen nicht, wer ſeine Mutter iſt: wer Sie ihm ſind?“ f Der Kaiſer, aſchgrau im Geſicht, taumelt auf ihn zu:„Ihre Mutter— ſagen Sie... natürlich iſt ſie icht 8. eine Gräfin Szell? Sie iſt es.“ Maximilians Züge ſind erloſchen. Nur das Auge, das flackernde, weit aufgeriſſene Auge lebt an ihm. Keiner Bewegung fähig, ſtarrt der Verurteilte auf den jungen Menſchen hin. Das Schickſal meint es hart mit ihm. Dieſer— Czibis Sohn, ſein und Ezibis Sohn? Er wußte, daß die kleine ungariſche Komteß ihm ein Kind geboren hatte, nie hatte er es geſehen. Es waren ſeine ſeligſten Jahre, er damals nicht viel älter als dieſer hier. Die Geliel ee heiratete dann den engliſchen Reeder, aber ihr Bild lebte als glühendes, buntes Geheimnis in ſeinem Herzen fort. Czibis Sohn Maximilian richtet ſich auf, nimmt Georges Kopf in beide Hände, ſchaut ihm lange in die Augen. „So alſo muß ich Dich gewinnen? Sohn— mein Sohn.“ Zuckend verſchloſſene Herzensnot will ihn über⸗ wältigen. 5 „Vater“, ſtammelt George. In ſeinen Augen ſtrahlt der Fackelglanz beſeſſener Freude.„Ich kannte Sie, Vater, noch bevor die Mutter mich auf die Stimme meines Blutes lauſchen ließ.“ „Und fandeſt doch zu ſpät den Weg zu mir.“ „Ich wußte, daß die Stunde kommen würde. Zu ſpät? Ich weiß was dieſer Augenblick von mir zu fordern hat.“ „Nichts davon! Du biſt jung. Du wirſt leben. Du trägſt mein Blut verjüngt in Deinen Adern. Siehe, das iſt viel, unfaßbar viel für mich. der zu hoffen aufgehört hatte. Das Schickſal ſpendet doch noch Gnaden.“ „Vater, lieber Vater!“ George birgt aufweinend den Kopf an Maximilians Bruſt. „Höre“, murmelt der Kaiſer mit ſeltſam verglänz⸗ tem Geſicht,„höre, George, mein Kind: Dein Vater kann Dir nichts als den Segen eines Sterbenden ſchenken. Daß ich Dein Vater bin— es macht mich unnennbar glücklich. Daß ich es bald nicht mehr ſein werde, das zieht mich zu Boden. Geſchenk und Raub in einer kurzen Stunde.“ Maximilian fährt dem Knaben mit einer zarten Gebärde über das Haar:„Und Deiner Mutter— geht es ihr gut?“ „Sie antwopten nicht und wollen nicht antworten!“ „Komteß Czibi“, ſeufzt Maximilian.„Bringe ihr Grüße, Du. Hörſt Du? Ich habe Deine Mutter nie vergeſſen können. Geh. Lebe wohl, George, lebe wohl.“. „Sire! Bei Tegetthof ſind Sie auf öſterreichiſchem Boden!“ „Ich kann nicht, George. So begreife mich doch. Begib Dich ruhig an Bord zurück. Sage dem Admiral, er ſoll nach dem ſchönen Oeſterreich zurückfahren, er ſoll mir mein liebes Miramare grüßen. Denn wiſſe, weder flieht ein Habsburger, noch nimmt er Opfer an, deren er ſich ſchämen müßte.“ „Es gibt Sohnespflichten“, beharrt, glühend vor Trotz, George.„Auch ich bin ein Habsburger und dennoch heißen Sie mich fliehen?“ „Starrkopf, lieber! Das Leben wird Dir ſchon noch freundlicher erſcheinen. Faſſe Dich, gehe jetzt, nimm mir nicht den letzten Reſt von Haltung, deren ich ſo bitter bedarf. Nein, nicht ſo, George! Laß Dich küſſen! Laß Dich ſegnen! Und Dank für Deine Güte.“ Er zieht ihn haſtig an ſeine Bruſt, läßt jäh ab von ihm. Es iſt zu viel. Er erträgt es nicht. „Leb wohl, lebe wohl.“ Seine Stimme iſt dun⸗ kel und leiderſtickt. Die Hand winkt letzten Abſchied... zuckend, flatternd fällt ſie herab. O Studienausſtellung Max Slevogt. Gleichzeitig mit der Einweihung der Friedenskirche in Ludwigs⸗ hafen⸗Nord am kommenden Sonntag, für die Prof. Max Slevogt, der heute 64jährige, zumeiſt auf Neukaſtel(Pfalz) wohnende Meiſter, ein großes religiöſes Fresko geſchaffen hat, eröffnet die ſtädt⸗ ſche Kunſthalle in ihrer Oberlichthalle eine Studienausſtellung, die aus großen Kartons, Einzel⸗ blättern und Photographien ſowie einer Probe der Freskotechnik beſteht und die einen Einblick in den Entſtehungsprozeß des hervorragenden Kunſtwerks bieten wird. Gegen den Ankauf ausländiſcher Kunſtwerke. Wie erinnerlich richtete der Reichsverband bilden⸗ der Künſtler Deutſchlands kürzlich eine Eingabe an die Reichsregierung, während der jetzigen Notzeit den Ankauf ausländiſcher Kunſtwerke zu verhin⸗ dern. Vom Reichsminiſter des Innern iſt jetzt an die Kunſtverwaltungen der Länder ein Antwort⸗ ſchreiben darauf erfolgt, in dem es heißt:„Eine Reihe von Fällen gibt mir Veranlaſſung, an die dortige Kunſtverwaltung die dringende Bitte zu richten, öffentliche oder öffentlich verwaltete Mittel nicht zum Ankauf ausländiſcher Kunſtwerke verwen⸗ den zu wollen, ſolange die furchtbare Notlage der deutſchen Künſtler anhält. Ich bitte auch, in glei⸗ chem Sinne auf die Vereinigungen einwirken zu wollen, die es ſich zur Aufgabe gemacht haben, die Sammlungen der Muſeen zu vergrößern. Endlich bitte ich zu erwägen, bis auf weiteres bei künſt⸗ leriſchen Ankäufen grundſätzlich die lebenden Künſt⸗ ler zu berückſichtigen, um auf dieſe Weiſe alle nur irgend verfügbaren Mittel der Erhaltung lebendi⸗ ger deutſcher Kunſt zu widmen.“ Der neue Direktor der Berliner Muſtikhoch⸗ ſchule. Zum Nachfolger Schrekers, der vor kurzem die Leitung der Hochſchule für Muſik in Berlin niedergelegt hat, iſt jetzt Profeſſor Dr. Georg Schünemann ernannt worden. Schünemann iſt der bisherige ſtellvertretende Direktor des Inſtituts geweſen. Auf ſeinen eigenen Wunſch iſt Profeſſor Schreker eine Meiſterſchule für muſikaliſche Kompo⸗ ſition bei der Akademie der Künſte übertragen worden. 4. Seite/ Nummer 321 — N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donzwerstag, 14. Juli 1932 Der Kurszellel der Hausfrau Der Ludwigshafener Wochenmarkt wies an geſtri⸗ gen Mittwoch wiederum eine reichhaltige Be⸗ ſchickung auf, die ſich in den weiter geſenkten Preiſen für Ob ſt und Gem üſe auch ausdrückte. Aus der näheren Umgebung von Ludwigshafen ſind viele Gärtner und Landwirte gekommen, um ihre Ware abzuſetzen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnittspreiſe: Kartoffeln—6, Rotkraut 1215, Weißkraut—7, Wirſing—6, Mangold-3, rote Ritben 810, grüne Erbſen.12, Buſchbohnen larün) 1012, Spinat 12—45, Karotten—5, Rettiche 8 Kohlrabi—5, Blumenkohl 1085, Kopſſalat —6, Endivtenſalat-10, Tomaten 3035 Zwiebeln 10, Eſſiggurken 2 3, Schlangengurken 28— 35, Peter⸗ ſilie 3, Eßäpfel(1. Sorte) 45, Birnen(1. Sorte) 25 Kirſchen 12—20, Aprikoſen 3035, Pfirſiche 35. 45 Reineclauden 35, Johannisbeeren 13 14, Stachel⸗ beeren 45.—25, Erdbeeren 250 Himbeeren 32—95 Heidelbeeren 2426, Zitronen 5 7, Eier—9 Land⸗ butter 110145, Süßrahmbutter 145165 weißer Käſe 3035, Schwämme 30.. * Aus Feudenheim. Beim Baden im Neckar ertrank geſtern abend der verheiratete 38 Jahre alte Tagner Georg Kram p f. Dieſer Fall iſt um ſo tragiſcher, als vor Jahren zwei Schweſtern von ihm durch ein Müllerſuhrwerk ü berfahren wurden und tot liegen blieben. Veranſtaltungen Aus ſtellung rumäniſcher Volkskunſt im Palaſthotel Wer ſich über die rumäniſche Volkskunſt, Gewebe und Stickereien, näher orientieren will, beſuche die im Silber⸗ ſaal des Palaſthotels vom kgl. rumäniſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗Miniſterium, unter Mitwirkung des hieſigen rumäniſchen Konſulats veranſtaltete Ausſtellung, die in erſtaunlicher Fülle reizende farbenprächtige und künſt⸗ leriſch ausgeführte Handarbeiten und Modelle enthält. Es iſt eine Wanderausſtellung, für eine Anzahl deutſcher Groß⸗ ſtädte beſtimmt. Sie kam über München nach Hamburg, Köln und von dort über Frankfurt a. M. nach Mannheim. In allen Städten hat die Ausſtellung großes Intereſſe bei der Damenwelt hervorgerufen. Hunderte von Muſtern liegen auf, aber jedes einzelne iſt anders in Farbe und Ausführung. Das Merkwürdigſte aber iſt, daß alle dieſe Arbeiten von rumäniſchen Mädchen und Frauen, nament⸗ lich aber von den Bäuerinnen„die tagsüber ihrer ſchweren Feldarbeit nachgehen, angeſertigt wurden und zwar ohne jedes Muſter, Zeichnung oder Vorlage. Die rumäniſche Bäuerin hat ein ausgeſprochenes Talent für Eünſtleriſche Handarbeiten. So duftig und ſein die Brüſſeler Spitzen von den helgiſchen Frauen zuhauſe in mühevoller Tages⸗ und Nachtarbeit angefertigt werden, ſo entzückend ind die buntfarbigen Handarbeiten und die farbenreichen Feiertagskleider Her rumäniſchen Bäuerinnen, Hie trotz ſchwerſter Feldarbeit eine leichte Hand und eine ſelten wahrnehmbare künſtleriſche Begabung für Kunſtſtickerei heſitzen. Alle Gegenſtände, ſeien es nun Kleider, Bluſen, Hemden, Brief⸗ und Handtaſchen oder Kinderkeidchen, ſind auf handgewebtem Stoff und von Hans geſtickt. Wir ſind überzeugt, daß die Schau auch hier in Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen ebenſo großes Intereſſe und die Bewunderung der Damenwelt hervorrufen wird. wie in den andern bisher beſuchten Großſtädten. Auf Einladung des hieſigen rumäntſchen Konſul Boehringer fand geſtern nachmittag eine Vorbeſi chtigung für die Preſſe ſtatt. Der Anſprache des Konſuls iſt zu ent⸗ nehmen, daß die rumäniſche Volkskunſt auch den Schweſter⸗ ſtädten Mannheim⸗Ludwigshaſen gezeigt werden ſoll, da die Schweſterſtädte ſehr weitgehende Beziehungen zu Handel und Induſtrie mit Rumänien pflegen und deren Induſtrie⸗ Erzeugniſſe zu einem recht erheblichen Teil in Rumänien regelmäßig Abſatz finden. Redner gab darauf eine kurze Einführung in die Geſchichte Rumäniens, deſſen Wirt⸗ ſchaftsleben und in die häuerliche Volks kun ſt. Die Gemahlin des Königs Carl., die Dichterin⸗Königin Carmen⸗Syl va, war es, die die Schönheit und Eigenart der von den rumäniſchen Bäuerinnen gefertigten Gewebe und Stickereien erkannte und durch Gründung einer Geſellſchaft für rumäniſche Volkskunſt dem bäuer⸗ lichen Kunſtgewerbe ihres Landes Auſſchwung und kü uſt⸗ leriſche Anregung gab, ſo daß man dieſe rumäniſche Ar⸗ beiten als die ſchönſten Erzeugniſſe ihrer Art unter der Gruppe der Balkan⸗Völker bezeichnen kann. Bei dem Rundgang durch die Ausſtellung machte die Vertreterin der rumäniſchen Regierung Frau Patin, die Führerin. Dle Ausſtellung bleibt nur wenige Tage hier. Wir ſind überzeugt, daß ſie auch in den hieſigen kunſtintereſſierten Kreiſen den Anklang und Beſuch findet, den ſie verdient. oh. Dr Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Mickel, gerichtsrat Dr. Engelberth. Vertreter Am letzten Tag der Schwurgerichtsſitzung lernte man einen typiſchen Querulanten kennen, der hinter jeder Maßnahme, die gegen ihn gerichtet iſt, eine Falle und eine Gemeinheit ſucht. G. O. aus Weinheim iſt 27 Jahre alt, er iſt gelernter Kaufmann. 1927 wurde er, nachdem er einige Zeit arbeitslos ge⸗ weſen war, aushilfsweiſe beim Arbeitsamt Wein⸗ heim angeſtellt und am 1. Oktober 1928 von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung feſt übernom⸗ men. Er verſah die Arbeit eines Arbeits ver⸗ mittlers, hatte alſo mit Arbeitgebern und Ar⸗ beitnehmern zu verhandeln. Seine Tätigkeit ſcheint ihm zu Kopfe geſtiegen zu ſein, denn er fing an, über ſeine Verhältniſſe zu leben, ſich größere Anſchaffungen auf Abſchlagszahlungen zu machen. In Weinheim ſelbſt machte er bei einigen Kellnerinnen größere Zechſchulden. O. hatte damals ein Nettogehalt von etwas über 200 A, da er bei ſeinem Vater wohnte, der nur ein gerin⸗ ges Koſtgeld von ihm verlangte, hätte er mit ſeinem Gehalt anſtändig leben können. Als er ſeine Schulden längere Zeit nicht abtrug, wurde er durch Zahlungsbefehle betrieben. Er hatte im ganzen ungefähr 350 Mark Schulden. Seinem Vorgeſetzten teilte er von den Schulden mit. Dieſer war damit einverſtanden, daß die Zah⸗ lungsbefehle durch die Kaſſe aus dem Gehalt von O. eingelöſt würden. Außerdem wollte O. noch einen größeren Betrag von ſeinem reſtlichen Gehalt zur Schuldenabdeckung verwenden. 1930 ſagte der Prä⸗ ſident des Arbeitsamtes von Sübweſtdeutſchland (Stuttgart), daß O. einer der unfähigſten Köpfe in ſeinem Dienſtbereich ſei. Hierüber kam es im Ar⸗ beitsamt Weinheim zu Unſtimmigkeiten. Die Vor⸗ geſetzten mußten O. das Zeugnis ausſtellen, daß er ſeinen Poſten in jeder Weiſe ausfüllte. 1932 wurde er mit ſeinem Einverſtändnis von der Gehaltsgruppe 7 nach der Gruppe 6 zurückverſetzt, um ihm vielleicht eine Verſetzung an einen anderen Ort zu ermöglichen. Später erhob er gegen die Zu⸗ rückſtufung Einſpruch. Im Aug uſt 1931 erhielt er dann die Kündigung. Trotz Einſpruchs durch den Angeſtelltenrat wurde die Kündigung nicht rückgängig gemacht. Auch ſeine Klage vor dem Ar⸗ beitsgericht Stuttgart hatte keinen Erfolg für O. In ſeiner hemmungsloſen Wut veröffentlichte er im Februar 1932 im„Hakenkreuzbanner“ einen offenen Brief an ſeinen Vorgeſetzten, der die gröbſten Beleidigungen enthielt. U. a.„Die Leute vom Schlage des Präſidenten K.(gemeint iſt der Präſident des Südweſtdeutſchen Landesarbeitsamtes) ſind genau ſo minderwertig wie Sie.„Die Schmutzig⸗ keit Ihres Charakters, die Sie in den beiden letzten Jahren innerhalb und außerhalb des Dienſtes genü⸗ gend gekennzeichnet haben“. Der Schluß dieſes un⸗ verſchämten Schreibens lautete:„Wollen Sie ſich von mir aus geohrſeigt betrachten“. Man muß ſchon ſagen, das iſt allerhand von einem jungen Menſchen, dem ſeine Vorgeſetzten ſichtlich gut wollten. Als die Kache nicht ſo lief, wie O. ſie ſich vor⸗ geſtellt hatte, ſchrieb er an den Präſidenten einen Brief, in dem er mit einem Skandal und Enthül⸗ lungen drohte, Der Reichsarbeits⸗, der Reichs juſtiz⸗ miniſter und der Reichskanzler wurden mit der Sache O. behelligt. In ſeiner blinden Wut ging er ſogar ſo weit, den Präſidenten bei der Staatsanwaltſchaft wegen Begünſti⸗ gung, Korruption uſw. zur Anzeige 8 U bringen. Der Staatsanwaltſchaft Stuttgart em⸗ pfahl er die Verhaftung des Präſidenten, da Verdunkelungsgeſahr vorliege. O. arbeitete mit allen Mitteln, um ſeine Sache zu führen. Es iſt er beleidigt Schwurgericht Mannheim Beiſitzer: Landgerichtsrat P. Müller und Amts⸗ der Anklage: Oberſtaatsanwalt Brettle: nur verſchlimmerte. Auch vor dem Schwurgericht verſuchte er am Anfang recht großſpurig aufzutreten, die Zurechtweiſung durch den Vorſitzenden zeigte ihm aber ſoſort, daß er mit ſeiner Art vor dem Mannheimer Schwurgericht nicht durchkommt. Er gab im Verlauf der Verhandlung auch zu, daß der Brief zu„ſcharf“ ausgefallen ſei. Selbſt wenn man für die Lage von., der auf nicht gerade glückliche Weiſe ſeine Stellung, die er ganz ausfüllte, verlor, Verſtändnis hat, kann man ſein Verhalten ſeinen Vorgeſetzten gegenüber und ſein arrogantes, man kann ruhig ſagen dummes Auftreten vor Gericht nicht billigen. Immer wieder kam der Wahn zum Durch⸗ bruch, daß alle Maßnahmen der Behörden ausſchließlich gegen ihn gerichtet ſind. An die Gerichte in Stuttgart habe er keinen Glauben, da dieſe nach dem Kommando des Präſidenten des Arbeitsamtes arbeiteten. Seine Entlaſſung ſei nicht wegen ſeiner Schulden ſondern wegen ſei⸗ ner Zugehörigkeit zur NS DA erfolgt. Sein Dienſtvorſtand iſt Sozialdemokrat. Die beiden Vorgeſetzten des., die als Zeugen auftraten ſchilderten ihn als einen brauchbaren Arbeiter, an deſſen Leiſtungen nichts auszuſetzen geweſen ſei. Seine Entlaſſung ſei nicht wegen ſeiner politiſchen Haltung, ſondern wegen ſeines Lebens⸗ wandels erfolgt, der ſich mit ſeiner Stellung als Ar⸗ beitsvermittler nicht vereinbaren ließ. Die Ent⸗ laſſung erfolgte erſt dann, als eine Verſetzung an einen anderen Ort, oder auf einen anderen Poſten innerhalb des Arbeitsamtes Weinheim nicht möglich war. Innerhalb des Arbeitsamtes Weinheim konnte er nicht verſetzt werden, da er ſich mit einem großen Teil der Angeſtellten nicht vertrug. Oberſtaatsanwalt Brettle faßte die Vorkomm⸗ niſſe noch einmal kurz zuſammen. Er wies darauf hin, daß O. mit allen Mitteln verſuchen wollte, ſeine Stellung zu halten. Die Gründe zur Kündigung ſeien ausreichend geweſen. Die Beleidigungen, die in dem offenen Brief ausgeſprochen wurden, ſeien aber ſo ſchwer, daß nur eine Gefängnisſtrafe nicht unter 3 Monaten am Platze ſei. Rechtsanwalt Dr. Maier Weinheim ging auf die Lage von O. ein. Mit einer Geldſtraſe könnten die Beleidigungen ge⸗ ſühnt werden. Das Gericht verurteilte O. wegen öffent⸗ licher Beleidigung zu 6 Wochen G efängnis. Dem Beleidigten wurde außerdem die Befugnis zu⸗ geſprochen, das Urteil in zwei Zeitungen zu ver⸗ öffentlichen. In dem offenen Brief ſeien Vorwürfe erhoben worden, die eine Beſchimpfung darſtellen. Die Beleidigungen ſeien ſehr ſchwer und wohlüber⸗ legt erhoben. Aus dieſen Gründen habe man nur auf eine Gefängnisſtrafe erkennen können.— D * Afrika lockt... Afrika ſcheint gegenwärtig eine große Anziehungskraft auf junge Globetrotter aus⸗ zuüben, denn im Neckar ſind wieder zwei junge Leute„vor Anker gegangen“, die mit einem kleinen Segelboot nach Afrika wollen. Nicht Sen⸗ ſations⸗ oder Abenteuerluſt ließ das Ehepaar aus Frankfurt auf die nicht ganz einfache Reiſe gehen, ſondern der Wille, Arbeit zu finden. Sie fahren auch nicht aufs Geradewohl nach Afrika, denn in Jo⸗ hannesburg wartet ein Freund, der für den Mann einen Arbeitsplatz in Bereitſchaft hat. Da das Reiſegeld fehlt, machte man ſich eben mit einem eigenen Fahrzeug auf den Weg und hofft glücklich das Ziel zu erreichen. Wie weit das Ehepaar mit dem aus Zinkblech gebauten fünf Meter langen Boot kommt, werden die Verhältniſſe zeigen, denn es gilt ſelbſtverſtändlich, daß er durch ſein Auftreten alles mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden. Immer⸗ hin bleibt die Fache ein gewagtes Unternehmen. Ludwig Julda Zu ſeinem 70. Geburtstage am 15. Juli Bei Ludwig Fulda erfüllt ſich das Geſetz von der Einheit des Menſchen und Dichters. Wer den Menſchen Fulda kennt, verſteht auch den Dramatiker Fulda gerecht und wer den Dramatiker Fulda ge⸗ recht auffaßt, kennt auch den Menſchen. Dieſem Sohne Frankfurts iſt es in ſeinem langen Autorenleben, das ſchon in den achtziger Jahren erſte Erfolge einerntete, immer wieder begegnet, mißverſtanden, mit Uebelwollen angegriffen zu wer⸗ den. Auch die Gegenwart iſt mit ihren vielfach wir⸗ ren Beſtrebungen ſeiner Klarheit nicht günſtig. Ehr⸗ lichkeit aber muß offen ausſprechen, daß Ludwig Fulda von Jugend an ein Förderer der edelſten Menſchenliebe und reinſten Idealität geweſen iſt. Wenn er anläßlich der Lex Heinze und ſpäter immer wieder bei anderen Gelegenheiten mit Hilfe des von ihm begründeten und geleiteten Goethebundes gegen jede Art Zenſur auftrat, geſchah es gerade aus ge⸗ fündeſtem ethiſchen Wollen: nur in der Freiheit kann der ſchöpferiſche Geiſt ſiegen, herrſchen, Gutes wir⸗ ken; der ſchöpferiſche Geiſt iſt aber immer ein ſitt⸗ licher Geiſt. 5 Ludwig Fulda war ja immer ein um echte Kul⸗ tur Wiſſender. Auch das iſt ihm natürlich beſtritten worden. Aber der unbeſtechliche Blick ſieht, wie in ihm Naturanlage und Kulturerziehung zu einer ſelten liebenswerten Perſönlichkeit zuſammen⸗ wuchſen: durch die innerliche und bluge Verarbei⸗ tung höchſten deutſchen, höchſten weltliterariſchen Schaffens, durch die Veranlagung zu dem, was wir als„anſtändige Menſchenart“ zu bezeichnen zflegen. Fulda ſtammt aus Frankfurt am Main, der Ge⸗ burtsſtadt Goethes: Goethe iſt denn auch ſein Er⸗ zleher und Führer geweſen, nicht zu alberner Nachahmung, ſondern zu innerer Klärung, Aus⸗ bildung, zu jenem Ausreifen kultivierteſter Bürger⸗ lichkeit, die heute ſelten geworden iſt, trotzdem aber zu dem Edelſten zählt, was die Menſchheit aus ſich herausgebildet hat. Sie hat den Menſchen Fulda zu jener Menſchlichkeit emporwachſen laſſen, durch die er uns im Leben wie in ſeinen Werken immer wieder gewinnt, überzeugt und leitet. Kopf und Herz, Klugheit und Mitempfinden, klarer Altruts⸗ mus und weiſe Güte, Beſcheidung und Feſtigkeit im Weſentlichen und Ewigen beſtimmen dieſe Menſch⸗ lichkeit. Wer Fuldas Werke,— es ſind mehr als ſtebzig Dramen, Novellen, Eſſayſammlungen, Reiſe⸗ eindrücke, Ueberſetzungen geworden— von ihren Erſtlingen an durchgeht, ſtellt feſt, daß ſchon dem Stu⸗ denten, der nach den Frankfurter Jugendjahren in Heidelberg, Berlin, Leipzig Philoſophie und Ger⸗ maniſtik trieb und ſeine Univerſitätslaufbahn mit guten wiſſenſchaftlichen Arbeiten über Johann Chri⸗ ſtian Günther, über die zweite ſchleſiſche Dichterſchule abſchloß, daß ſchon dem jungen Doktor, der ſeit 1884 in München, ſeit 1888 ſechs Jahre in Berlin, dann wieder zwei Jahre in München vor der dauernden Niederlaſſung in Berlin lebte, die gleichen Schaffens⸗ elemente zur Verfügung ſtanden, wie dem reifen Dramatiker. Nämlich der Humor aus Menſchenliebe, jener gutmütige Spott, durch den die Menſchlein beſſer werden. Fulda gewann ſich die Herzen ſeiner Zuſchauer, weil er Gemüt hatte und dieſem Gemüt die Klugheit, die Lebensklugheit zugeſellte. Er wurde nie ein biſſiger Satiriker, nie ein hartherziger Zyniker, er war immer ein mitfühlender Menſch, der das Allzumenſchlich⸗Menſchliche nur zu gut verſtand, ohne es immer zu billigen. 5 Bei allem Altruismus zeigte Fulda ſtets Cha⸗ rakter, den Charakter, der ſich aus dem ſinnvollen Leben im bürgerlichen Kreis nicht ins Uferloſe hin⸗ Kreis. wirklichen Wert zu ſehr, als daß er ſich leichtſinnig von ihr löſen mochte. Aus wohlhabendem Kauf⸗ mannshauſe ſtammend, erfuhr er, der wenig mate⸗ rielle Sorgen kennen lernte, die Annehmlichkeiten des bürgerlichen Daſeins, ohne darüber aber zu ver⸗ ſpießern oder zu verfetten. Er war ja mit Humor geſegnet und dieſer Humor, der in köſtlichem Witz, in epigrammatiſcher Zuſpitzung immer bereit zur Er⸗ kenntnis war, ließ ihn die Grenzen ſehen, ließ ihn das Gute, wo er es fand, anerkennen. Er war darüber hinaus aber auch Künſtler. Mit einer Anmut der Form behaftet, die immer wie⸗ der bezwingt. Mit einer Friſche der Phantaſie ge⸗ ſegnet, die durch ihre natürliche Abſichtsloſigkeit be⸗ zaubert. Und mit einer Beherrſchung der Sprache beſchenkt, wie ſie unter den deutſchen Dramatikern ſelten iſt. Gewiß, auch hier ſetzte Fulda die große Tradition, die mau mit den Namen Grillparzer, Ratmund, Iffland, Goethe in ſeinen Geſellſchafts⸗ ſtücken, den ſpaniſchen Dramen, Shakeſpeare in eine Kette bringen könnte, fort. Aber er ſetzte ſie fort mit Verantwortungsgefühl, mit Zeitverbindung und Wahrhaftigkeit. Man ſieht Ludwig Fulda wohl richtig, wenn man ihn aus ſeinem ethiſchen Kern heraus verſteht. Von hier aus kann man die Verbindung herſtellen zu ſeiner Ueberſetzerleiſtung: mit Molisre, deſſen Meiſterwerke er meiſterlich verdeutſchte, mit den Spantern, mit Ibſens„Peer Gynt“, mit den Dramen Edmond Roſtands verknüpft ihn im tie⸗ feren Sinne außer der Künſtlerfreude eben die un⸗ beſtechliche Sittlichkeit im Menſchlichen. So mag man denn auch die Fülle ſeiner eigenen Werke— vom„Talisman“ an, der 1893 den durch den Kaiſer dann allerdings nicht beſtätigten Schillerpreis er⸗ hielt, über die„Jugendfreunde“(1898), die„Zwil⸗ lingsſchweſter“(1901), den„Dummkopf“(1907) und wie all die Luſtſpiele, Komödien, Schauſpiele heißen, bis zu den jüngſten Werken, der„Fräulein Frau“ (1929), der„Durchgängerin“ uſw. aufſchlagen, wo man will, immer ſcheidet man als Menſch für das Leben bereichert, geſtärkt aus ihrem oft einfachen „Sinnreiche Anmut“, wie ſie Fulda zuge⸗ ſchrieben wurde, begegnet uns hier wie auch in den weisheits reichen„Sinngedichten“,„Karneval des Le⸗ bens“, wie auch in den Berichten von den Amerika⸗ reiſen oder in den Geſchichten„Bunte Geſellſchaft“ (wie alle Werke bei Cotta, Stuttgart). Die gleiche ethiſche Mitverantwortlichkeit für die auszerren ließ. Er ſchätzte die Tradition in ihrem Zuſtände in Zeit und Ewigkeit hat Fulda auch — FJilmrundſchau * Ein Senſationsfilm kommt. Von morgen Freitag 050 läuft im Maunheimer„Alhambra⸗ Th eater“ der Univerſal⸗Film„Frankenſtei“, ein Filmwerk, das die in Amerika zurzeit herrſchende Mode der Gruſelfilme krönt. Es behandelt das Homunculus⸗Problem, die Frage der Schaffung des künſtlichen Menſchen, die ſchon einmal in der Form eines Zyklus vor längerer Zeit auf der ſtummen Filmbühne zu ſehen wor. In ſeiner Heimgt Amerika hat der neue Film ungeheures Aufſehen erregt und iſt dort in dieſer Richtung in der letzten Zeit von kei⸗ nem anderen Werk erreicht worden. Wir hörten Die Pfalz im Rundfunk In zwei Hörbildern vermittelte der Bayeriſche Rund⸗ funk eine kleine Funkreiſe in die Südpfalz und eine Nordpfälzer Heimatſtunde.„Das ſchöne Landau“ ſtand im Mittelpunkt der einen Sendung, in der nicht nur die Schönheiten der Stadt und der Umgebung be, ſungen wurden, ſondern in der auch geſchichtliche und kul⸗ turelle Streifzüge in die Vergangenheit der Pfalz unter⸗ nommen wurden. Schülerchöre mit Heimatliedern und Dar⸗ bietungen der Landauer Konzertgemeinſchaft vervollſtändig, ten das Programm, an dem auch der„Bellemen Heiner“ hervorragenden Anteil hatte. Der Südfunk war offenbar von der Mannheimer Beſprechungsſtelle nicht darauf aufmerkſam gemacht worden, daß dieſe Sendun einen großen Teil der Südſunkhörer intereſſieren würde, denn Stuttgart brach das zuvor von München über⸗ nommene Veſperkonzert ab und ſandte ein eigenes Schall⸗ plattenkonzert, ſtatt die Verbindung beſtehen zu laſſen und die nur 30 Minuten dauernde Pſalzſendung zu übernehmen. Etwas umfangreicher war die Heimatſtu nde aug Obermoſchel in der Nordpfalz, die von Oberſtudien⸗ direktor Eid zuſammengetragen wurde und ſich in Form einer Führung durch Obermoſchel abſpielte. Der Sohn des Heimatdichters Müller kam mit Gedichten ſeinez Vaters zu Wort, die Theatervereinigun f. O ber- moſchel ſpielte ein Stück aus dem Freilichtſpiel „Schinnerhannes“, Mädels und Burſchen boten Volks⸗ lieder im Wechſelgeſang und ſchließlich umrahmten Chor⸗ vorträge und Orcheſterdarbietungen die Hörſolge, die durch ihre Vielſeitigkeit intereſſante Einzelheiten aus der Norod⸗ pfalz vermittelte. Fageokalesicleꝛ Donnerstag, 14. Juli Nationaltheater: Gaſtſpiel Käthe Dorſch:„Liſelott“, Ope⸗ rette von Künneke, außer Miete, Anfang 20 Uhr. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſel. ſchaft: 12 Uhr Mannheim— Worms und zurück; 14.00 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2% Stunden Mannheim— Worms und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Weinheim— Birkenauer Tal— Lindenfels— heim— Monnheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tauz. Lichtſpiele: Univerſum:„Zum goldenen Anker“.— Alhambra:„Der tolle Bomberg“.— Schau burg:„Ich bleib“ bei dir bis morgen früh“.— Capi⸗ to l:„Zwei in einem Auto“.— Palaſt⸗ Theater: „Helden der Luft“.— Roxy⸗ Theater:„Die Dreigroſchenoper“.— Gloria⸗Palaſt:„Um eine Naſenlänge“.— Scala⸗Theater:„Seitenſprünge“. Sehens würdigkeiten Schloß bücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchafſen Oſtaſiens“. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationaltheg⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“. Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel] 9. 11 ö 12. 18. 14. 1 Neckar⸗Pegel 11. 12. ö 18. 14. Basel. 205250 4 2 25— 0 Schuſter inſel 200 5854 3 12 1 43 2 Hehl... zs are 0 4s 440 Jehle 91420 14870 Maxau 486,10 8,47 8,788.88 Heilbronn 15 25 8 Mannheim. 4589.80 8,10.50.85 lochingen 0.„„. Caub.. 3,08 8,12 8,26 8,54 8,80 Köln.84 2,78 2,87 8,04 Waſſerwärme des Rheins: 19 Grad immer wieder getrieben, ſeine Kräfte und Erfahrun⸗ gen den Kʒameraden zur Verfügung zu ſtellen: er hat für die Bühnenſchriftſteller wie die notleiden⸗ den Kollegen letwa im Kreiſe der Schillerſtiftung), für das Anſehen des Schrifttums(etwa im P. E..⸗ Club oder in der Akademie, deren Dichterſection er als Vizepräſident mitleitet), für die geſellſchaftlichen Rechte und Pflichten ſtets vorbildlich gewirkt. Mit Recht genießt er die Liebe und Dankbarkeit aller Schriftſteller nicht nur in Deutſchland. Mit Recht wird ſein Werk, das in ſeinem ungezwungenen Humor, in ſeiner liebenswerten Grazie, in ſeiner Bühnenſicherheit die Welt auf eine mehr als nur Uunterhaltſame Weiſe wiederſpiegelt, auf der ganzen Erde geſpielt und anerkannt, e eee Der Schuß auf den Papft Von Heinz Steguweit Benedikt XV. einſt Papſt in Rom, hatte ſich einmal auf dem Balkon des Vatikans gezeigt, als eine Un⸗ zahl von frommen Pilgern in die Ewige Stadt am Tiber gekommen war. Und hatte dort, als die Wall⸗ fahrer zu ſeinen Füßen eifrig geſungen und gebetet hatten, den apoſtoliſchen Segen über die Menge ge⸗ ſprochen; freilich ohne zu ahnen, daß unten auch ein Fanatiker ſtand, der mit verkniffenem Auge über Kimme und Korn eines Revolvers hinweg nach der Bruſt des Segnenden zielte. Zwar hatte der Beſeſſene die Waffe ſchon abge⸗ drückt, als ihn fünf Gardiſten und viele Erzürnte zu Boden ſchlugen, aber der Schuß war ſtumm geblieben, die Trommel hatte verſagt, dem Lauf war keine tödtliche Kugel entflogen. Es geſchah nun, daß man den Paſt von dem Vorfall zur ſelbigen Stunde verſtändigte, während der Atten⸗ täter ſchon grollend hinter dicken Gittern ſaß. Papſt Benedikt XV. aber befahl, den Sünder zu ihm zu führen, und als der, in Eiſen geſchloſſen, vor ihm ſtand, war er noch ſo kühn, das Verſagen ſeiner Waffe bedauerlich und unerklärlich zu nennen! Der Papſt zürnte dem Verirrten mit keinem Blick. Er glaubte nur, das Unerklärliche des Verſagens dem Haſſenden deuten zu müſſen. Und tat dies mit den einfachen Worten:„Ich hatte auch dich geſegnet, mein Sohn“, ließ ihm dann die Ketten abnehmen, daß er wieder zu ſeiner Frau und ſeinen Kindern konnte, die ſeit Stunden ſchon in einem Hauſe auf dem Monte Aventino um ihn bangten. Bens⸗ i rn ene Seger eqg8S 8 K e 40 28 — r e ere , r rene erregt u kei⸗ Rund⸗ J und ſchöne in der ng be. d kul⸗ unter⸗ 5 Dar⸗ ändig, mer E war nicht ndung vürde, über⸗ Schall⸗ n und hmen. a ug ud ien⸗ Form Sohn ſeines ber⸗ tſpiel Folks⸗ Chor⸗ durch Nord⸗ * donnerstag, 14. Juli 1932 Hus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurden Amtsgerichtsrat Dr. Joſef Grohmann in Bretten unter Belaſſung an ſeinem Dienſtſitz zugleich zum Amtsgerichrichtsrat in Eppin⸗ gn, Juſtizinſpektor Karl Geiſendörfer bei den Strafanſtalten in Freiburg zum Juſtizoberinſpektor, Juſtizpraktikant Friedrich Bittiger beim Amts⸗ gericht Säckingen zum Juſtizoberſekretär, die Juſtiz⸗ aſſiſtenten Emil Filſfſinger beim Amtsgericht Bruchſal, Karl Sohns beim Amtsgericht Heidel⸗ berg, Joſef Knell beim Amtsgericht Karlsruhe und Jakob J unker beim Amtsgericht Offenburg zu Juſtizſekretären, die Juſtizaktuare Adolf Föhren⸗ bach bei der Staatsanwaltſchaft Waldshut und Karl Heck beim Notariat Karlsruhe zu Juſtizaſſiſtenten, Kanzleiaſſiſtentin Antonie Damm beim Amtsgericht Baden⸗Baden zur Kanzleiſekretärin, Kanzleigehilfe aver Knöpfler beim Landgericht Mosbach zum Kanzleiaſſiſtenten. Verſetzt wurden Verwaltungsinſpektor Ludwig Hummel beim Bezirksamt Lahr zu jenem in Bühl (Zweigſtelle Achern), Verwaltungsinſpektor Friedrich Modera beim Bezirksamt Pforzheim, Verwaltungsoberſekretär Friedrich Gre⸗ ther beim Bezirksamt Buchen zu jenem in Raſtatt und Verwaltungsoberſekretär Friedrich Schechter beim Bezirksamt Pforzheim zu jenem in Buchen. 40 jähriges Jubiläum der Feuerwehr Nußloch g. Nußloch, 12. Juli. Am Sonntag feierte die Freiwillige Feuerwehr Nußloch unter Beteiligung der Einwohnerſchaft und etwa 25 Wehren der Um⸗ gegend ihr 40 jähriges Jubiläum. Beim Feſtkom⸗ mers am Vorabend ſchilderte Kommandant Karl Sickmüller die Geſchichte der Wehr. Profeſſor Grimmig hielt die ſehr eindrucksvolle Feſt⸗ anſprache. Regierungsrat Dr. Haſenkamp vom Bezirksamt Heidelberg überbrachte die Glück⸗ wünſche der Staatsregierung und zeichnete 15 aktive Feuerwehrleute für 40jährige und 2 Feuerwehr⸗ leute für 25 jährige treue Dienſte aus. Auch Bürger⸗ meiſter Bauſt nahm 8 Ehrungen für 12jährige Mitgliedſchaft vor. Der Präſident des Badiſchen Landesfeuerwehrverbandes, Kommandant Mül⸗ ler aus Heidelberg, vermittelte die Glückwünſche des Landesverbandes. Kreisvorſitzender Häuſer⸗ Heidelberg ermunterte die tatfrohe Jugend zum Eintritt in die Feuerwehr. Zum Schluſſe wurden noch 15 Gründer ausgezeichnet, die ſeit 40 Jahren der Wehr paſſiv angehören. Geſangvereine ſowie die Feuerwehrkapelle boten zahlreiche Genüſſe. Der Feſttag ſelbſt wurde durch einen Feſtgottesdienſt in den beiden Kirchen eingeleitet. Gegen Mittag fand eine Uebung der hieſigen Wehr ſtatt. Auch die Sanitätskolonne unter Leitung von Dr. Rohrhurſt beteiligte ſich an der wohlgelungenen Uebung. Bei dem Feſtzug am Nachmittag, der vom Reiter⸗ verein eingeleitet wurde, wirkten außer vielen Spielmannstrupps noch 6 Feuerwehrkapellen mit. * b. Schriesheim, 13. Juli. Als Vertreter der Ge⸗ meinden bleiben und auch bei Schaffung neuer Ge⸗ meinde Schriesheim für die Tabakfelderauf⸗ nahme iſt der Landwirt und Gemeinderat Martin Ringelſpacher beſtimmt. Als Flurkundige wer⸗ den die Feldhüter mitwirken.— Der am 2. Februar 1864 in Großſachſen geborene und hier wohnhaft ge⸗ weſene Zollinſpektor a. D. Peter Mayer iſt einem Hirnſchlag erlegen.— Am Samstag, 16. d.., fin⸗ det hier eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen: 1. Verkündigung der Rechnungsergebniſſe der Rechnungsjahre 1929/30 und 1930/31. 2. Genehmigung zur Errichtung einer Be⸗ zirksgewerbeſchule und Handelsſchule in Ladenburg. 3. Genehmigung zum Verkauf eines Gemeindegrundſtückes 3 Ar 93 Om. Baugelände im 8 zum Preiſe von 4,50/ für den Quadrat⸗ meter. gg. Nußloch, 18. Juli. Die Kürchenwahl hatte hier trotz des Feuerwehrfeſtes eine Wahlbeteiligung von rund 77 p. H. aufzuweiſen. Wahlberechtigt waren 1286 Perſonen, abgegeben wurden 980 Stimm⸗ zettel, wovon 3 ungültig waren. Die Kirchlich⸗Poſi⸗ tive Vereinigung erhielt 875 Stimmen, die Kirch⸗ lich⸗Liberale Vereinigung 10, der Volkskirchenbund en. Sozialiſten 92 und die Kirchliche Vereinigung für poſitives Chriſtentum und deutſches Volkstum 0 Stimmen. Raſtatt zu jenem in 2 Hochwaſſer im Angelbachtal * Wiesloch, 13. Juli. Geſtern nachmittag ſtrömte im Angelbachtal ſtarker Regen einem Wol⸗ kenbruch gleich unaufhörlich nieder. Bald ſtand das Waſſer einen halben Meter hoch in den Straßen. Die umliegenden Felder und Wieſen glichen einem end⸗ loſen See. Oberhalb von Mühlhauſen bis nach Wald⸗ angelloch iſt der Angelbach über ſeine Ufer getreten. In Eichtersheim ſind die Häuſer von den in die Straßen ſich ergießenden Waſſermaſſen eingeſchloſ⸗ ſen. Die Tiere mußten aus den Ställen geſchafft werden. Auf dem Angelbach trieben Balken, Holz⸗ maſſen und dergleichen und hemmten die Fluten in ihrem Lauf. Feuerwehr und Dorfbewohner arbeiten unaufhörlich, dieſe Hinderuiſſe zu beſeitigen. Die Getreidefelder ſind vom Regen niedergepeitſcht. Der Zugverkehr mußte unterbrochen werden, da die Gleiſe vom Waſſer überflutet wurden. Der Schaden iſt groß. * k. Weinheim, 14. Juli. Ueber Weinheim und den Odenwald gingen vergangene Nacht heftige Gewitter nieder. Die Weſchnitz hat durch die großen Regengüſſe einen hohen Waſſerſtand, der aber eine Ueberſchwemmungsgefahr nicht befürchten läßt. Außer geringen Flurſchäden haben die Gewitter keinen größeren Schaden gebracht. Wolkenbruch am Kaiſerſtuhl — Freiburg, i. Br., 14. Juli. Ueber dem nördlichen Kafſerſtuhl und dem unteren Breisgau entlud ſich geſtern abend ein ſchweres Ge⸗ witter, das von wolkenbruchartigem Regen und ten Hagelſchlag begleitet war. Beſonders heimgeſucht wurden die Kaiſerſtuhlorte Riegel, Amoltern und vor allem das Städtchen Endingen, wo die Waſſermaſſen in die Keller ſtrömten und in einigen Häuſern ſogar in die Wohnräume des erſten Stockwerkes eindrangen. Das Waſſer ſtand teilweiſe bis 1,20 Meter Höhe in den tiefer gelegenen Straßenzügen. Der ſtarke Sturm deckte verſchiedene Dächer ab. Die Feuer⸗ wehr arbeitet zuſammen mit der Einwohnerſchaft fieberhaft, um das Waſſer aus den Kellern zu pum⸗ pen. Auch in dem Städtchen Kenzingen und deſſen Umgebung wurde großer Schaden durch das Unwetter angerichtet. Sturm und Hagelſchlag richteten auf den Feldern ſehr großen Schaden an. Die volle Auswirkung der Verheerungen läßt ſich noch nicht überblicken. Schwerer Unwetterſchaden im Moſeltal * Zell a. d. Moſel, 14. Juli. Ein furchtbares Un⸗ wetter entlud ſich geſtern abend über dem mitt⸗ leren Moſeltal. Die Regenmaſſen ſtauten ſich in den Straßen der Stadt und drangen bis in die erſten Stockwerke der Häuſer. Fluchtartig verließen die Einwohner, beſonders im ſüdlichen Stadt⸗ teil, ihre Behauſungen, um in dem höher gelegenen Stadtteil Zuflucht zu ſuchen. Menſchenleben ſind bisher nicht zu beklagen, dagegen haben die Waſſer⸗ maſſen an den Weinbergen und Feldern ſchwere Verwüſtungen angerichtet. In den be⸗ nachbarten Ortſchaften ſoll viel Vieh ertrunken ſein. Eine Anzahl Autos und Motorräder iſt in dem meterhohen Schlamm ſteckengeblieben, der ſich auf der Moſellaufſtraße abgelagert hat und ſie unpaſſierbar macht. Grünkernbereitung im Frankenland Wo die Odenwaldbahn bei Neckarelz das reizende Durchbruchstal des Neckars verläßt, beginnt eine Landſchaft von ganz anderem Charakter. Ein wei⸗ tes, hügeliges Ackerland dehnt ſich vor unſern Augen, ſteigt manchmal hinauf in breite Hochflächen, fällt hier und dort ins Wieſental hernieder, wo ſich die Menſchen fleißig, genügſam angeſiedelt haben. Darüber lacht aus dem blauen Himmel die freundliche Sonne. Da und dort ſteht einſam, ſchein⸗ bar halbzerfallen, ein windſchieſes Häuschen aus Ziegelſteinen und Brettern. Es ſind darin die Grünkerndarren eingebaut, auf denen der Bauer des badiſchen Frankenlandes den wohl⸗ ſchmeckenden Grünkern bereitet. Kurz vor der eigentlichen Getreidernte herrſcht hier Hochbetrieb vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht hinein. Recht mühevoll und anſtrengend, aber nicht ohne einen ländlichen Zauber geht die Arbeit vor ſich. Auf dem Dinkelacker ſteht die ganze Familie des Landmanns und ſchneidet mit Sicheln die halbreifen Aehren ab. Dieſe werden dann durch eine„Reffe“ leiſerner Rechen) gezogen und dabei von den Stengeln abge⸗ riſſen. Auf der Darre, einer durchlöcherten großen Eifenplatte, die über eine Feuerung eingebaut iſt und durch Holzfeuer erhitzt wird, werden ſie unter fortwährendem Wenden und Umrühren etwa 8 wei Stunden lang geröſtet. In kleinen Bächlein rinnt dem Bauer der Schweiß über das roterhitzte Geſicht. Freundlich nachſichtig lächelt er über die „Mitarbeit ſeiner Kinder“, die ſich nun einmal die Freude des Aepfelbratens nicht nehmen laſſen. Aufmunternde Scherzworte fallen von den wartenden Bauern, bis endlich die Körner hart genug ſind. Von der Darre kommen die Körner in die Mühle, wo ſie geſchält werden. Jetzt iſt der Grünkern fertig. Die graugrünen Körner, die eine gutſchmeckende Suppeneinlage geben, wandern hinaus in die Welt, in die Städte und ins kleinſte Dorf. Für die Bauern des Frankenlandes, die als einzige in Deutſchland Grünkern herſtellen, bildet ſein Verkauf eine willkommene Ein⸗ nahmequelle. Seit nahezu 100 Jahren wird die Grünkernbereitung planmäßig betrieben. Im regennaſſen Sommer des Jahres 1817 drohte der Dinkel völlig zu verderben. Um wenigſtens einen Teil vor dem Untergang zu retten, trocknete man die noch grünen Aehren im Backofen und verſuchte die grünen Körner auf die mannigſaltigſte Weiſe zu verbrauchen. Dabei fand man ihre vortreffliche Eigenſchaft als wohl⸗ ſchmeckende Suppeneinlage. Seit einigen Jahren muß die Produktion eingeſchränkt werden, da der Abſatz leider ſtockt. Es wäre zu wünſchen, daß die Bemühungen der bauländiſchen Landwirtſchaft, beſ⸗ ſere Abſatzverhältniſſe zu ſchaffen, einen befriedi⸗ genden Erfolg bringen. Erſtklaſſige Qualitätsware erzeugen, deutſche Produkte bevorzugen— ſind Ge⸗ bote, die einen Erfolg in Ausſicht ſtellen. W. G. rr ͤũl k—— 8 Ein halbes Leben hinter Gefängnismauern Heidelberg, 9. Juli. Der 35jährige Arbeiter Johann Gabler, der 10jährige Taglöhner Martin Black, der 23jährige Hilfsarbeiter Philipp Ebert, alle aus Heidelberg, ferner der 28 Jahre alte Maler Karl Thorwart aus Reichenberg bei Würzburg, der 24 Jahre alte Hilfsarbeiter Johann Stürmer, die 46 Jahre alte Emilie Ebert geb. Gabler und die 42jährige Suſanne Black, letztere drei aus Heidelberg ſtammend, verübten teils einzeln, teils in Gruppen im Februar und März d. J. in der Umgebung Hei⸗ delbergs Einbrüche in Ställe, Waſchküchen und Gärten. Dadurch fügten ſie kleinen Leuten erheb⸗ lichen Schaden zu, indem ſie Haſen, Wäſche, Fahr⸗ räder und Fahrradbeleuchtungen im Geſamtwert von .400 u ſtahlen. Von den Angeklagten iſt Stürmer einmal wegen Forſtdiebſtahls, Gabler— offenbar das Haupt der Bande— 13mal wegen Diebſtahls mit insgeſamt 15 Jahren, darunter 5 Jahren Zucht⸗ haus, vorbeſtraft. Obwohl der Staatsanwalt eine empfindliche Zucht⸗ hausſtrafe gegen Gabler und gegen die anderen An⸗ geklagten hohe Gefängnisſtrafen beantragte, kam Gabler mit 2 Jahren Gefängnis und 2 Jah⸗ ren Ehrverluſt davon, wobei ihm 15 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet werden. Die übrigen An⸗ geklagten erhielten Gefängnisſtrafen von 2 Wochen bis 4 Monaten. Auch ihnen wird die Unterſuchungs⸗ haft angerechnet. 143. Jahrgang/ Nummer 321 Aus der Ffaſæ Ladendiebin gefaßt * Ludwigshafen, 13. Juli. Hier wurde eine 47 Jahre alte Winzersehefrau von Gimmeldingen dabei erwiſcht, wie ſie in einem hieſigen Kaufhauſe ver⸗ ſchiedene Gegenſtände entwendete. Wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, hat ſie auch in anderen Kauf⸗ häuſern Diebſtähle ausgeführt. Ulanentreffen in Neuſtadt a. d. Hdt. * Neuſtadt, 12. Juli. Der Verband ehemaliger Königlicher Bayeriſcher Ulanen Saar⸗Pfalz(Sitz Kaiſerslautern) hatte am Sonntag zu einer Wieder⸗ ſehensfeier eingeladen. Nach einem Konzert am Bahnhofsplatz um neun Uhr früh mit einer Toten⸗ ehrung am Denkmal des 5. Reſerve⸗Infanterie⸗ Regiments auf der Welſchen Terraſſe, wobei man zu Ehren der toten Brüder, mit denen die Ulanen bei Mörchingen Schulter an Schulter ge⸗ kämpft hatten, einen Kranz niedergelegt hatte, ging es nach der Waldſchenke Ludwigsbrunnen, wo Früh⸗ ſtücksraſt bei ſchnittiger Marſchmuſik gehalten wurde. Am Nachmittag formierte ſich ein ſtattlicher Fee ſt⸗ zug durch die Straßen der Stadt, an der Spitze vier Ulanen zu Pferd in ſchmucker Friedens⸗ Paradeuniform, anſchließend die etwa 200 ehema⸗ ligen Ulanen und die militäriſchen Vereine und der Marineverein Neuſtadt a. d. Hdt. Im Anſchluß an den Feſtzug war kameradſchaft⸗ liches Beiſammenſein im Johannisgarten, woſelbſt der 1. Verbandsvorſitzende Biedinger⸗Dahn die Kameraden aus Homburg, Pirmaſens, Kaiſers⸗ lautern, Neuſtadt und Landau begrüßte. Major Janſohn dankte für den Willkommgruß. Für die Stadtverwaltung ſprach Stadtrat Dr. Reich. Noch manches gute Worte wurde geſprochen. Man hatte wieder fröhliche erinnerungsreiche Stunden im Kreiſe treuer Kameraden erlebt. Wegen eines Goldfiſches ins Gefängnis * Landau, 13. Juli. Wegen eines kleinen Gold⸗ fiſches von 120 Gramm mußte ſich das Gericht ſtun⸗ denlang beſchäftigen. Das kam ſo: Ein erwerbsloſer Familienvater ging in den ſtädtiſchen Anlagen ſpa⸗ zieren. In einem Tümpel, den der Volksmund den Goldfiſchweiher nennt, ſah er einen floſſenlahmen Golofiſch an der Oberfläche taumeln. Bei ihm kam der Gedanke, daß ſo ein Goldfiſch auch gebraten wer⸗ den könnte. Er fing den Fiſch mit Leichtigkeit. Eine allzugroße Mahlzeit gab es aber nicht, Neidiſche Mitbürger brachten die Sache zum Kadi. Der mußte nun die ſchwere Entſcheidung finden, ob hier Dieb⸗ ſtahl, Fiſchfrevel oder Mundraub vorlag. Man ließ Milde walten und nahm ein Vergehen der Genuß⸗ mittelentwendung an, anſcheinend weil der Goldfiſch nicht mehr im Beſitze ſeiner vollen Kräfte war und ſich leicht fangen ließ. Immerhin wurde der Fiſch reichlich teuer, 8 Tage Gefängnis und die Kos ſten macht die Rechnung. Nachbargebiete Gefährliche Feldarbeit durch Beſatzungsgeſchoſſe * Trier, 13. Juli. Auf dem Artillerie⸗Schießplatz in der Gemarkung Pellingen, den die Franzoſen in der Beſatzungszeit auf landwirtſchaftlich genutztem Gelände anlegten, wurden in der letzten Zeit wieder größere Mengen nicht explodierter Geſchoſſegge⸗ funden. Da der Schießbereich weit über den eigentlichen Schießplatz hinausging, wurden auch in den angrenzenden Gemarkungen von den Landleuten immer wieder beim Beackern Geſchoſſe aufgefunden, ſo z. B. auf dem Bann Mandern allein in der letzten Zeit 70 10,5 em Granaten. Bei Oberemmel wurde eine Flügelmine mit hochbriſanter La⸗ dung und Propellerantrieb herausgeholt. Zurzeit weilt ein Reichswehroberfeuerwerker auf dem Schieß⸗ platz, unter deſſen Leitung die Sprengung der Ge⸗ ſchoſſe vorgenommen wird. Seit Auguſt 1930 wurden rund 3000 nichtexplodierte franzöſtſche Ay⸗ tillertiegeſchoſſe gefunden und geſprengt. r.. Chefredakteur: H. A. Meißner(i. Urlaub) Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: i. B. Franz Kircher- Sport und Vermiſchtes: Willy Mükkez Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir ſches Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtli 0 Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Ha Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5.., Mannheim R 1, 4A—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto ducht milel am liebsten. Besonders der deutsche Raucher. Darum ist führend in Deutsch- die milde SEMA Donnerstag, 14. Juli 1932 HANDELS- WIRTSCHAFTS-Z ETTU 5 Mittag⸗Ausgabe Nr. 321 der Neuen Mannheimer Zeitung 5 Buchführungspilichi nach den Sieuergeseßen Eine wichlige Aenderung ab 1. April 1932 Opposifion und Proſesſ bei Nüigers Zu der GV der RütgersWerke AG., Berlin, waren faſt 100 Aktionäre mit einem Kapital von 54,15 Mill.„ er⸗ ſchienen, von denen ein großer Teil aus dem Rhein⸗ und Ruhrgebiet zu dieſer Sitzung beſonders herbeigeeilt waren. Generaldirektor Fabian ging nochmals auf die Vorgänge ein, die zu den Anträgen der Verwaltung(Kapitalzuſam⸗ menlegung von 80 auf 34,75 Mill.% geführt haben. Wenn bie Geſellſchaft heute in der Lage ſei, nach allerdings ſcharfer Kapitalzuſammenlegung 20 v. H. aus 34,75 Mill./ Kapital an die Aktionär in bar auszuſchütten, ſo geſchehe dies, wei! bas Unternehmen durch den Verkauf eines Teils der Deutſche Petroleum⸗Aktien größere Barmittel in die Hand bekam, die man heute aber nicht zweckmäßig in dem Geſchüft inveſtieren könne. Der Kernpunkt der Ausführungen von Generaldirektor Fabian war der, daß eine Aenderung der beabſichtigten Kapitalzuſammenlegung, namentlich der Ein. ziehung von 6,5 Mill. // eigener Stammaktien und 8 Mill. mit 25 v. H. eingezahlten Aktien, und der Kapitalzuſammen⸗ legung im Verhältnis von 211 unmöglich ſei, da dieſe ganze Transaktion eng verbunden ſei. Ueber das neue Jahr teilte er mit, daß der mengen⸗ mäßige Umſatz der erſten ſechs Monate gegenüber dem erſten Halbjahr 1931 um 18 v.., der Wertmäßige ſtärker zurückgegangen ſei. Nach mehr als dreiſtündiger Dauer genehmigte die GW der Rütgers⸗Werke Ac, Berlin, die Kapitalherab⸗ ſetzung auf 27,8 Mill. 1 gegen 1786 Stimmen bei 140 366 Stimmenthaltungen. Verſchiedene Kleinaktionäre gaben ſowohl gegen die Genehmigung dieſes Punktes als auch gegen die Art der Abſtimmung Proteſt zu Protokoll. In dem mit 13,5 Mill. ¼ ausgewieſenen Bankguthaben be⸗ finden ſich etwa 6 Mill., Wechſel, ſodaß die reinen Bank⸗ guthaben nach der Zuſammenlegung etwa 7 Mill.„ betra⸗ gen werden, mit denen die Verwaltung auszukommen hoffe. * Rothenburger Lebensverſicherungs⸗Ach, Görlitz. Wie die Verwaltung der Rothenburger Lebensverſicherungs⸗AG, Görlitz, mitteilt, hält ſich der Neuzugang an Verſicherungen trotz der ſchwierigen Zeiten ouf der Höhe des Vorjahres. Die Rothenburger Lebenswerſicherungs⸗Ach in Görlitz zahlte im erſten Halbjahr 1932 1158 Sterbefälle mit 550 000, Verſicherungsſumme ans. * Rothenburger Feuerverſicherungs⸗AGG. i.., Görlitz. In der geſtrigen Senats ſi tzung des Reichsaufſichts⸗ amts für Pripatverſicherung wurde über die Ber uf ung der Liguidatoren der Rothenburger Feuerver⸗ ſicherungs⸗AG., Görlitz, gegen den Senatsbeſchluß vom 5. November v. J. verhandelt. wonach über das Vermögen der Rothenburger Feuer beim Amtsgericht Görlitz der An⸗ trag auf Eröffnung des Konkurs ver fahrens geſtellt wurde. Die Liquidatoren hatten Berufung eingelegt, weil ſie die Anſicht vertraten, daß bei der Geſellſchaft eine Ueber⸗ ſchuldung nicht vorliege und auf Grund der von ihnen vor⸗ gelegten Zwiſchenbilanzen eine volle Befriedigung aller An⸗ ſprüche der Verſicherten und damit der Geſchädigten in Ausſicht ſtehe. Die geſtrige Verhandlung, in der die Ver⸗ treter des Gläubigerausſchuſſes übrigens eine Aufhebung des Konkurſes nicht für wünſchenswert erklärten, hatte das Ergebnis, daß die Berufung abgelehnt wurde, da das Reichsaufſichtsamt auf Grund der vorgenommenen Re⸗ wiſtonen eine erhebliche Ueberſchuldung feſt⸗ geſtel t hat. Damit tritt in der Abwicklung des im Gang befindlichen Konkursverfahrens keine Aenderung ein. * Deutz⸗Motorlokomotiven in Holland. Die M aſchi⸗ menfobrik Breda hat mit der Humboldt⸗ Deut motoren AG, Köln⸗Deutz, ein Abkommen über die gemeinſchaftliche Herſtellung von Motorlokomotiven für Hollond und Holländiſch⸗ Indien geſchloſſen. Die Motoren werden auf Grund des Abkommens durch die Humboldt⸗Deutzmokoren Ach und die Lokomotiven durch die Maſchinenfabrik Breda hergeſtellt. Das Abkommen bezieht ſich auch auf größere Lokomotiven, unter anderem auf Eiſenbahnrangierlokomotiven und Loke⸗ mottven für Straßenbahnen. * 0,42 Mill.„ Verluſt bei der Flensburger Schiffsbau⸗ Geſellſchaft. Wie verlautet, hat die Geſellſchaft im abgelau⸗ fenen Jahre einen Verluſt von 0,2 Mill./ erlitten. Ab⸗ geſchrieben wurden 67 500 /. Im vorigen Jahre war der Betriebsgewinn von 165 Mill.„ durch Unkoſten, Steuern und Abſchreibungen aufgezehrt worden. * Lederwerke Rothe.., Bad Kreuznach.— Verluſt⸗ abſchluß. Im Geſchäftsjahr 1931 ging der erzielte Brutto⸗ gewinn von 493 215 auf 116 149, zurück. Die Geſamt⸗ unkoſten einſchl. Zinſen und Reparaturen betrugen 370 420 (374 266) J, Abſchreibungen erforderten 22 740(25 196), ſo daß ſich ein Ver lu ſt von 277 011/ ergibt(im Vorfahr 96 813„ Reingewinn, der in der Hauptſache zur Deckung des Verluſtes aus 1929 verwandt wurde). Die H ge⸗ nehmigte gegen 120 Stimmen einer Kleinaktionärgruppe von insgeſamt 1880 vertretenen Stimmen den Abſchluß, ferner die Kapitalerhöhung um bis 300 000% Vor⸗ zugsaktien, über deren Begebung der Aufſichtsrat noch be⸗ finden ſoll. Gegen dieſen Beſchluß wandte ſich die Oppo⸗ ſitton, da hierdurch die Intereſſen der Stammaktionäre be⸗ nachteiligt würden. * Portland⸗Zementfabrik Rudelsburg Ac in Bad Köſen. — Dividendenlos. Die Geſellſchaft, deren Aktienmehrheit beim Norddeutſchen Zementverband in Berlin liegt, wird der zum 3. Auguſt einberufenen o. GV einen dividenden⸗ loſen Abſchluß für 1931 vorlegen(i. V. 4 nach 6 v. H. Dividende). Nach den bis 1. April 1992 geltenden ſteuerlichen Be⸗ ſtimmungen waren zur Buchführung, d. h. zur fortlaufen⸗ den Aufzeichnung von Einnahmen und Ausgaben und zur Bilanz⸗Errichtung am Schluſſe des Geſchäftsjahres nur Kaufleute im Sinne des Handelsgeſetzbuches verpflichtet. Dies waren alſo nur Gewerbetreibende mit einem Unter⸗ nehmen größeren Umfangs, dagegen nicht Kleingewerbe⸗ treibende, insbeſondere nicht Handwerker, Inhaber von land wirtſchaftlichen, forſtwirtſchoftlichen und gärtneriſchen Betrieben und Angehörige der freien Beruſe. Nach der am 1. April 1932 in Kraft getretenen Beſtimmung des 8 161 der Reichsabgabenoronung ſind nun auch die letzteren verpflichtet, für Zwecke der Beſteuerung nach dem Einkom⸗ men, dem Ertrag und dem Vermögen Bücher zu fü h⸗ ren und auf Grund jährlicher Beſtandsaufnahmen regel⸗ mäßige Abſchlüſſe zu machen, wenn nach den bei der letzten Veranlagung getroffenen Feſtſtellungen entweder a) ihr Geſamtumſatz leinſchließlich des ſatzes) mehr als 200 000, oder b) ihr Betriebsvermögen mehr als 50000/ oder o) ihr londwirtſchaftliches, forſtwirtſchaftliches und gärt⸗ neriſches Vermögen mehr als 100 000/ oder ihr Gewerbeertrag mehr als 6000/ oder e) ihre Reineinkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft mehr als 6000/ betragen. Liegt auch nur eine der genannten Vorausſetzungen vor, ſo iſt damit die Verpflichtung zur Buchführung be⸗ gründet. Maßgebend für die Frage, ob im Einzelfall eine oder mehrere dieſer Vorſetzungen gegeben ſind, iſt der letzte Beſcheid(Einkommenſteuer⸗ Vermögenſteuer⸗, lungs⸗, Berichtigungs⸗ oder Einſpruchsbeſcheid), der dem Steuerpflichtigen vor Beginn ſeines Wirtſchoftsjahres 1932 bzw. 1932⸗33 zugeſtellt worden iſt. Soweit es auf das Ver m ögen ankommt, iſt nicht das Reinvermögen ſondern das Rohvermögen maßgebend, die Schulden ſind alſo bei der Berechnung des Betrages nicht abzugsfähig. Soweit der Grund und Boden von landwirtſchaftlichen und insbeſondere gärtneriſchen Betrie⸗ ben in der Nähe der Städte als Bauland, olſo verhältnis⸗ mäßig hoch, eingeſchätzt iſt, iſt bei der Berechnung des landwirtſchaftlichen und gärtneriſchen Vermögens i. S. dieſer Vorſchrift dos Bauland nur mit 5s einzuſtellen. Das dieſe Beſtimmung am 1. April 1932 in Kraft ge⸗ treten iſt, beſteht an ſich auch die Verpflichtung zur Buch⸗ führung von dieſem Zeitpunkt on. Der Reichsminiſter der Finanzen hat indeſſen angeordnet, daß Nachteile für die⸗ jenigen Steuerpflichtigen nicht entſtehen ſollen, die mit ihrer Buchführung am 1. Jult 1932 beginnen. Die Buchführung an und für ſich hat grundſätzlich nach den allgemeinen Beſtimmungen, wie ſie in der Reichs⸗ abgabenordnung gegeben ſind und im weſentlichen der ord⸗ nungsmäßigen Buchführung des Kaufmanns entſprechen, zu erfolgen. Doch ſind gerade im Intereſſe der nunmehr zur Buchführung neu Verpflichteten verſchiedene Er⸗ leichter ungen und Vereinfachungen zu⸗ gelaſſen. Dazu gehört insbeſondere die ganz allgemein geltende Beſtimmung des§ 12 Abſatz 1 Satz 3 des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes, wonach Steuerpflichtige, bei denen nach Art des Betriebes das der Berufstätigkeit dienende Vermögen am Schluß der einzelnen Steuerabſchnitte weſentlichen Schwankungen nicht zu unterliegen pflegt und am Schluß des Steuerabſchnitts Waren nicht über das übliche Maß vorhanden ſind, ihrem Jahresabſchluß lediglich den Ueberſchuß der Einnahmen über die Ausgaben zu Grunde legen können. Eine Beſtands aufnahme iſt alſo in dieſen Fäl⸗ len nicht erforderlich, wie auch der nach dem Handels⸗ geſetzbuch vorgeſchriebene und übliche Vergleich des Ver⸗ mögens am Anfang und Ende des Wirtſchaftsjahres(Be⸗ ſtands vergleich) in Wegfall kommt. Dies bedeutet eine ganz weſentliche Vereinfachung; in vielen Fällen wird hiernach oͤie neue Buchführungspflicht für die Steuerpflichtigen überhaupt keine Aenderungen bringen, da die Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben bei Steuerpflichtigen mit einem Geſchäftsbetrieb von einem Umfange, wie er hier vorausgeſetzt wird, im Regelfall ohnedies üblich war. Im einzelnen ſind noch weitere Erleichterungen und Vereinfachungen zugelaſſen, deren Aufzählung hier zu weit führen würde. Es ſei aber gerade im Intereſſe der be⸗ troffenen Pflichtigen darauf hingewieſen, daß der Reichs⸗ miniſter der Finanzen unterm 22. Juni 1932„Vorläufige Richtlinien für die Buchführungspflicht der freien Berufe und ähnlicher Erwerbszweige 17 155 161 Abſatz 1 Nr. 1 Reichsabgabenordnung, S 2164/1 III“ und einen Erlaß vom gleichen Tage S 2541/10 III betr.: Buchführungspflicht der landwirtſchaftlichen, ſorſtwirtſchaftlichen und gärtneri⸗ ſchen Betriebe nach 8 181 Abſatz 1 Nr. 1 Reichsabgaben⸗ oroͤnung herausgegeben hat. In dieſem Zuſammenhang ſei noch auf eine allerdings nur für einen e Kreis von e e Fin Verpflichtung zur Aufzeichnung der innahmen und Ausgaben auf Grund des 8 160 Abſatz 2 Reichsabgabenordnung in Verbindung mit der Verordnung zur Durchführung dieſer Vorſchrift vom 24. März 1932 hingewieſen. Dieſe Verpflichtung zur Buchführung gilt nur für Steuerpflichtige mit einem Jahresreineinkommen von mehr als 100 000 und iſt zur Bekämpfung der Kapital- und Steuerflucht angeordnet. Soweit eine Ver⸗ ſteuerfreien Um⸗ Vom deufschen Weinmarki Massenaufireien des Heuwurms/ Das vorjähriges Mengenergebnis wird nichi erreichi Für die Beurteilung des mengenmäßigen Ausfalles der Weinernte iſt für Weinbau und Weinhandel die kritiſche Zeit der Rebenblüte vielfach entſcheidend. Die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Neuſtadt a. d. Hdt. hat letzthin be⸗ kanntgegeben, daß trotz des Maſſenauftretens des Heu⸗ wurms bisher größere Schäden vermieden werden konnten. Aber ſelbſt in der abgehenden Blüte iſt noch eine Bekämp⸗ fung des Heuwurms durchzuführen, die zweckmäßig mit einer Peronoſporabekämpfung und einer Stäubung gegen Meltau verbunden wird. Der Ausſchuß für Schädlings⸗ bekämpfung des Deutſchen Weinbauverbandes oder das Badiſche Weinbauinſtitut ſtehen jedem Intereſſenten mit Auskünften über wirkſamſte Spritzmittel zur Verfügung. Vielfach hat ſich in der letzten Zeit auch eine Gelb⸗ färbung der Weinberge gezeigt, deren Urſache in der Wit⸗ terung zu ſuchen iſt. Wo ſie auftritt, haben die Winzer der Bodenbearbeitung beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden, weil ſich eine gute Durchlüftung des Bodens oder Dün⸗ gung mit verdünnter Jauche bewährt hat. Beſonders ſtark iſt der Heuwurm und die Peronoſpora in einigen pfälziſchen Gemeinden und in der mittelbadiſchen Ortenau aufgetreten, ebenſo in Franken und Württemberg. Die ſo entſtandenen Schädigungen laſſen ſchon jetzt erkennen, daß das vor⸗ jährige Mengenergebnis im laufenden Jahre nicht erreicht werden wird. In Wein⸗ baukreiſen fürchtet man, daß ein etwaiges Minderergebnis durch vermehrte Einfuhr von Auslandsweinen ausgeglichen werden wird und der Badiſche Weinbauverband hat in ſeiner kürzlichen Hauptverſammlung mit der Begründung, daß trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage immer noch viel zu viel ausländiſche Weine nach Deutſchland eingeführt wer⸗ den, in einer Entſchließung die Forderung auf Kontin⸗ gentierung der geſamten Weineinfuhr er⸗ hoben. Im Geſchäft mit Konſum⸗ wie Qualitäts- weinen geht es zur Zeit noch ziemlich ruhig her, da man in Handelskreiſen den jetzt zu Ende gehenden Verlauf der Blüte abwartet, wogegen die Erzeugerkreiſe, ſoweit ihre Beſtände an alten Weinen nicht zu umfangreich ſind, nach dem jetzigen Abſchluß der Reparationsfrage für die nächſten Monate eine ſaiſonmäßige Geſchäftsbelebung und, bei kat⸗ ſächlich ſtärkerer Auswirkung der Wurmſchäden, auch höhere Preiſe erwarten. In Baden nennt man für 1931er Markgräfler Weine, deren Reſtheſtände ſich mehr und mehr lichten, 60—90 4, für Ortenauer 55—75 l je Hl.; in Franken für Konſumweine(Kitzinger, Nordheimer bzw. Randersackerer und Eſcherndorfer 35—45, für beſſere und beſte Lagen 70 bis 85/ je Hl. Für Württemberg Weiß⸗ und Rot⸗ weine wurden zuletzt 150260 4 je Eimer(300 Liter) er⸗ zielt. In der Pfalz gingen 1931er Weißweine an der Oberhaardt zu 300—380, an der Mittelhaardt gedeckte Rotweine zu 320—420, logher Rotweine ungedeckt zu 850—370, gedeckt zu 400500 4 je 1000 Liter um. Im Verſteigerungsweg erzielten 1931er Rotweine zuletzt durch⸗ ſchnittlich 380. 1931er Weißweine 480 l. 1931er rheinheſſiſche Konſumweine ſtellten ſich, je nach Qualität, auf 350 l, in beſſeren Sachen auf 400600 Mark das Stück; für mittelrheiniſchen 19g1er zeigte ſich verhältnismäßig wenig Kaufneigung. Für Riesling⸗ weine aus den Weinbaugebieten von Bacharach und Steeg legte man 480560 l, für 1930er 550700„ je Fuder an. Im Rheingau verlief das Geſchäft etwas angeregter. Für 193ler Weine wurden je Halbſtück 265—500/(Hall⸗ 19 Rauentalex) bezahlt. Beſte Lagen erlöſten bis zu 700. An der Moſel nannte man bei letzten Umſätzen in 1981er Weinen für das Mittelgebiet 350800/ das Fuder (960 Liter); auch 1930er Moſelweine erzielten ahn e Preiſe. 5 Stand der Reben Anfang Juli Die Wetiterentwicklung der Reben hat bei dem vorherr⸗ ſchend kühlen und feuchten Juniwetter nur langſame Fort⸗ ſchritte gemacht. Insbeſondere iſt die Traubenblüte auf⸗ gehalten worden, die erſt in den letzten Junitagen allgemein eingeſetzt hat. Der Anſatz der Geſcheine wird durchweg als befriedigend beurteilt und zeigt ein geſundes Ausſehen. Gewitterregen und Hagelſchlag haben bisher keinen grö⸗ ßeren Schaden angerichtet, doch wird verſchiedentlich über ſtarkes Auftreten des Heuwurms ſowie hier und da über Peronoſpora berichtet. Für die wichtigſten Gebiete lautet die Begutachtung des Rebſtandes unter Zugrunde⸗ legung der Zahlennoten 2= gut, 3= mittel, wie folgt: Preuß. Rheingaugebiet 2,1(im Vormonat 1,9), übriges preuß. Rheingebiet 2,1(2,0), Nahegebiet 2,3(2,2), Moſel⸗, Saar⸗ und Ruwergebiet 2,3(2,0), Ahrgebiet 2,3(1,7), badiſche Wein baugebiete 2,6(2,6), Rheinheſſen 2,8(2,8), Rheinpfalz 2,0(2,1), Unterfranken 2,4 2,4), Neckarkreis 2,2(2,6), ſächſiſche Weinbaugebiete 17(1,6). Feſtſtel⸗ des deutſchen Weinbaus pflichtung zur Buchführung auf Grund der vorgenannten Beſtimmungen lalſo als Gewerbetreibender, Angehöriger eines freien Berufs) beſteht, entfällt dieſe beſondere Buch⸗ führungspflicht. Sie wird alſo hauptſächlich in Frage kom⸗ men bei Beziehern von hohen Gehältern und Kapitalein⸗ künften. Ein großer Kreis von Steuerpflichtigen wird a u ch weiterhin zur Buchführung nicht verpflich⸗ tet ſein. Soweit dieſe Steuerpflichtigen umſatzſteuerpflich⸗ tig ſind, bleibt ihre Verpflichtung zur fortlaufenden Auf⸗ zeichnung ihrer Einnahmen wie bisher weiter beſtehen. Aus den Aufzeichnungen muß zu erſehen ſein, wie ſich die Ein⸗ nahmen auf die Umſätze, für welche verſchiedene Steuer⸗ ſätze beſtehen, verteilen(8 161 Abſatz 1 Ziffer 2 Reichs⸗ obgabenordnung). Eine Verpflichtung zur Aufzeichnung der Ausgaben beſteht für dieſe Steuerpflichtigen nicht. Mangels einer ſolchen Aufzeichnung muß aber die Ein⸗ kommenſteuerveranlagung auf Grund einer Schätzung vor⸗ genommen werden. C. N. —— Berliner Pakeffahri Erhöhung des Verlusſvorfrags Die Bruttoeinnnahmen der Berliner Paket⸗ fahrt— Speditions⸗ und Lagerhaus(vor⸗ mals Bartz u. Co.) AG, Berlin, gingen im Ge⸗ schäftsjahr 1931 auf 5,72(6,00) Mill./ zurück; Hand⸗ lungs⸗ und Betriebsunkoſten betrugen 5,59(5,67) Mill., Abſchreibungen 0,20(0,20) Mill., ſo daß ſich der Ver⸗ luſtvortrag aus dem Vorjahr von 0,18 Mill./ um 61894„ auf 210 735/ erhöht(durch den Gewinn des Ge⸗ ſchäftsjahrs 1930 von 0,14 Mill.„ ermäßigte ſich der Ver⸗ luſtvortrag von 0,32 auf 0,18 Mill.). In der Bilanz erſcheinen(in Mill.) neben dem A Kvon 3,00 Aufwertungshypotheken und neue Hypotheken mit unv. 1,81, langfriſtige Schulden mit 0,11(0,12) und Kreditoren mit 0,83(0,87). Dieſe weiſen alſo einen ſtär⸗ keren Rückgang als die mit 0,892(0,897) aufgeführten Debi⸗ toren auf, da die Bankſchulden im Laufe des Berichtsjah⸗ res durch Rückzahlung vermindert werden konnten. Grund⸗ ſtücke und Gebäude ſtehen mit 3,71(8,75), Inventar mit 9,47(0,50), Kaſſe⸗, Bank⸗ und Poſtſcheckguthaben 0,09(0,12), Beteiligungen mit unv. 0,25 und Aktiphypotheken mit 0,02 (0,01) zu Buche. Der Grund für den Verluſtabſchluß liegt beſonders da⸗ rin, daß bei der anfallenden verringerten Gütermenge die Zahl der bearbeiteten Aufträge nicht zurückgegangen, ſon⸗ dern in einzelnen Abteilungen des Geſchäfts geſtiegen iſt. Weiter war es möglich, die Sammelverkehre weiter aus⸗ zubauen, ſo daß in dieſem Geſchäftszweig eine bedeutende Einnahmeſteigerung erzielt wurde. Im Zuſammenhang mit dem zwiſchen der Deutſchen Reichs bohn⸗Gefell⸗ ſchaft und der Deutſchen Bahnſpedition GmbH abgeſchloſſenen Vertrag wurde im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr ein großer Teil des Rollfuhrparks des Unter⸗ nehmens an die gemeinſchaftlich mit anderen Firmen mit einem Stammkapital von 0,4 Mill.& neugegründete Ber⸗ liner Rollgeſellſchaft mög gegen Ueberlaſſung von nom. 184 000 J Anteilen abgegeben und eine Beteili⸗ gung in gleichem Verhältnis an der Güter⸗Sammelver⸗ kehr⸗Geſellſchaft übernommen. * Mürttembergiſche Leinen⸗Induſtrie, Blaubeuren.— Verluſtabſchluß und Kapitalherabſetzung. Die Geſellſchaft erzielte 1931 aus Warenerzeugung und Veredelung 124 450 (146 985)„, während Handlungsunkoſten 188 785(126 698) Mark Steuern 28 287(87 823)„/ und Abſchreibungen 24837 (22 975)& erforderten ſo daß ſich ein Ver hu ſt von 67 423 Mark ergibt. der ſich durch den Vorfahrsverluſt auf 84 043 Mark erhöht.— Aus der Einziehung von 48 000% eigener Aktien ergibt ſich ein Buchgewinn von 39 150 ,, aus der Herabſetzung des verbleibenden Kapitals von 720 000„ im Verhültnis von 513 auf 482 600/ ein ſolcher von 288 000 4. Einſchließlich Entnahmen aus dem Rücklagekonto von 53 300/ ſtehen demnach 380 450, zur Tilgung des Verluſtes ſowie zur Vornahme von Sonder⸗ abſchreibungen zur Verfügung.— Aus der Bilanz: An⸗ lagewerte 800 400(509 823) /, Vorräte 294 800(435 829) l, Schuldner 208 467(289 021) I, bei nunmehr 482 000(765 000) Mark Aktienkapital, 43 200(76 500), geſetzliche Rücklage, 257 682(312 027] 1 Gläubigern. „ Zahlungseinſtellung bei S. Gutmaun, Büroeinrich⸗ tungen, Nürnberg. Nürnberg, 13. Juli. Die Firma S. Gutmann, Büroeinrichtungen. Nürnberg, ſieht ſich in⸗ folge eines Umſatzrückganges von bis zu 75 v. H. ge⸗ zwungen, ihre Zahlungen einzuſtel len. Die ka⸗ taſtrophale Abſatzſchrumpfung habe, ſo heiße es in einem Neuer Verlusf der Holzwirischaffsbank Wie wir bereits im April mitteilen konnten, legt die Deutſche Holzwirtſchafts bank A G, die be⸗ kanntlich i. V. bei 917 000/ Verluſt eine Sanierung(829 auf 750 000„ und Wiedererhöhung auf 2 Mill. J vorneh⸗ men mußte, für 1991 einen erneuten Verluſtabſchluß vor. Bei 0,25(i. V. 0,27) Mill.„ Geſchäftsunkoſten, 0,01(0,08) Mill./ Steuern und 0,91(0,85) Mill., Abſchreibungen ergibt ſich nach Entnahme von 0,02 Mill. 4 aus der Re⸗ ſerve ein Verluſt von 754940(917 936) J. Berüchſichtigt man, daß der Ueberſchuß aus der vorjährigen Kapital⸗ umſtellung in Höhe von 332 063% gänzlich aufgezehrt wurde, ſo ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 1087 000 L. Das Minderergebnis wird im Bericht auf die weitere erhebliche Verſchlechterung der Verhältniſſe faſt in der ge⸗ ſamten Holzbrauche zurückgeführt. Preiſe und Umſätze er⸗ reichten einen Tieſſtand wie nie zuvor. Die Bau wirtſchaft fiel als maßgebender Faktor der geſamten Holzwirtſchaft faſt gänzlich aus. Der Vorſitzende, Moritz Lipp, wies in der GW noch ergänzend darauf hin, daß man ſich in der Hoffnung, das Unternehmen auf eine geſunde Baſis ſtellen zu können, vollſtändig getäuſcht habe. Debitoren und Sicherheiten erfuhren erhebliche Wertminderungen, hinzu kam der Zuſammenbruch der Holzhandlung Martin Will, der einen Verluſt von rund 400 000„ verurſachte. Maßnahmen zur Verminde⸗ rung der Unkoſten entſprechend dem Leerlauf könnten ſich im laufenden Jahr nur zum Teil auswirken, ſo daß auch für 1932 kein Ertrag zu erwarten ſei. Aus der Bilanz per 31. Dezember 1931: Gläubiger 0,93(1,98), Banken 0,24(0,49), Avale 0,82(1,14) andererſeits Schuldner 1,52(2,10), davon gedeckt 1,42(2,02), Wechſel 0,35(0,39), Bankguthaben 0,4(0,3) Mill.]. Aus dem AR ſchied aus Dir. Herzfelder, Berlin. Neugewählt wurde Dir. Karl Boeſenecker, Berlin, und Landforſtmeiſter Mel⸗ zer, Dresden. 5 Rundſchreiben an die Gläubiger der Firma, ein Verſiegen der flüſſigen Mittel zur Folge gehabt. Die Firma werde in erſter Linie bemüht ſein, ſich durch betriebliche Umorgani⸗ ſation und Speſenabbau, ſowie durch Abſtoßung eines Teiles ihres Unternehmens liquide Mittel zur Befrie⸗ digung ihrer Gläubiger zu verſchaffen. Sie erſtrebt einen Vergleich mit ihren Gläubigern; es iſt geplant, das Kon⸗ zernunternehmen zu liquidieren und mit Unterſtützung von Büromaſchinenfabriken und unter Bereitſtellung aus⸗ reichender Mittel von dritter Seite eine neue Geſellſchaft zu gründen. Welfkohlenförderung 1931 Auf den Sjand von 1914 zurückgegangen Nach einer ſtatiſtiſchen Ueberſicht des Reichskohlenrats iſt die Weltkohlen förderung im Jahre 1931 mit 1234,65 Mill. Meter⸗Tonnen faſt auf den Stand des Jahres 1014 zurückgegangen. 191 wurden 1200, Mill. Meter⸗Tonnen oder 2,6 v. H. weniger gefördert. Gegenüber dem Jahre 1930 ergibt ſich ein Rückgang von 12,9 v. H. a Von der Geſamtſumme entfallen auf Steink oh le 85,2 v.., auf Braunkohle 14,8 v. H. Das Anteils⸗ Ungunſten der Steinkohle verſchoben. Im Jahre 1930 ſtellte es ſich auf 85,7 v. H. für Steinkohle und 14,8 v. H. für Braunkohle. Im Jahre 1943 betrug es 90,4 v. H. für Steinkohle und 9,6 v. H. für Braunkohle. Europas Anteil an der Weltſteinkohlenförderung iſt gegenüber 1930 um 2,41 auf 51,85 v. H. geſtiegen und hat damit den Vorkriegsfatz von 1013 um 2,22 v. H. überſchritten. Ame ⸗ rikas Anteil iſt um faſt denſelben Satz, nämlich um 2,05 v. H. gefallen, es bleibt mit 5,20 v. H. hinter dem Friedensſatz von 1913 zurück. Europo hat die erſte Stelle in der Weltſteinkohlenförderung mit 545, Mill. Meter⸗ Tonnen weiterhin behauptet. Sein Vorſprung beträgt 13,25 v. H. Es hat damit auch den Vorſprung des Jahres 191g, der 5,89 v. H. betrug, mehr als verdoppelt. Aßſien und Ozeanien haben ihre Anteile gegenüber 19390 etwas er⸗ höht. Für Afrika iſt er gleichgeblieben. Gegenüber 1913 haben Aſien und Afrika ihren Anteil erhöht. N * Einſetzung einer internationalen Studienkommiſſion 17 die Rheinſchiffahrt. Haag, 13. Juli. Auf holländiſche Anregung fand geſtern eine Beſprechung von Vertretern der ſchiffahrttreibenden ſämtlichen Rheinuferſtaaten ſtatt. Die Ausſprache betraf die heutige Notlage der Rheinſchiff⸗ fahrt und die verſchiedenen Vorſchläge zu ihrer Bekämpfung. Zur weiteren Bearbeitung der Pläne auf internationaler Grundlage ſetzte die Verſammlung eine Studien⸗ kommiſſion ein, in der die ſchiffahrttreibenden ſämt⸗ lichen Rheinuferſtaaten vertreten ſind. Mit der Aufnahme der Arbeiten innerhalb der Studienkommiſſion iſt haldigſt zu rechnen. 0 C00 ã TTVTTTVTVTTPbPPbTbTbGbGbGTPTGTGTGbTbTbGTbTbTPbGbTGTbTbTbTbGTbGTGTbVbVbPTbTbVGTVTbVTVbVTVTGTGTGTVTGTGVTGVTVTVTVTVTVGVGTGTGTVTGTVTVTVTVTVTVTVTVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV Frankfurier Abendbörse geschäfislos Die Abendbörſe war nahezu geſchäftslos da die Spekulation weiterhin Zurückhaltung bekundete und vom Publikum keine Orders vorlagen. Die Tatſache, daß in⸗ folge von Kabelſtörungen aus dem Auslande keine Kurs⸗ meldungen vorlagen, blieb nicht ganz ohne Einfluß auf den Geſchäftsumfang. Die Stimm un g war nicht unfreundlich doch blieben die erholten Berliner Schlußkurſe nur knapp gehalten. Auch im Verlaufe trat keine Aenderung der Lage ein. Am Rentenmarkte be⸗ ſtand zunächſt einiges Intereſſe für Altbeſitz⸗Anleihe die etwa& v. H. anzogen, doch ging infolge der Geſchäftsſtille der Kurs ſpäter wieder leicht zurück. Auf den übrigen Marktgebieten war es ſehr ſtill. Es notterten Neubeſttz⸗ anleihe 496, Altbeſitz 42,25, BH 89,50, Reichsbank 124, Salgdetfurth 155. Rhein. Braunkohlen 170 und J. G. Far⸗ ben 86,75. Auslandsbörſen unentſchieden Die Londoner Börſe hatte ruhigen Verlauf, die Stimmung war luſtlos, da das Publikumsintereſſe völlig fehlte. Die Kurſe erfuhren keine größeren Veränderungen. Paris war uneinheitlich. Brüſſel war nach behaup⸗ teter Eröffnung zum Schluß ſchwächer. An der Amſter⸗ damer Börſe überwogen heute die Verkaufs aufträge, ſo daß ſich meiſt Kursrückgänge ergaben. Wi en war ruhig und ſchwächer. Newyork eröffnete in ſtetiger Haltung. Pfund ſtärker abgeſchwächt Das engliſche Pfund, das ſich ſeit geſtern ziemlich un⸗ verändert gehalten hatte, gab am Nachmittag ſtärker nach und ging auf 3,5476 gegen den Dollar und 90,40 gegen Paris zurück. Der Dollar lag etwas feſter, auch die Reichsmark konnte ſich international etwas höher ſtellen, und zwar auf 121,82 in Zürich, 29.73 in Newyork und 14,93½ in London. Die Norddeviſen tendierten im Einklang mit dem Pfund vorwiegend ſchwächer, auch der franzöſiſche Franken blieh nur knapp behauptet. Badisch- Pfälzische Zeniral-Häufeaukiion Auf der geſtrigen badiſch⸗pfälziſchen Zentral⸗Häuteauktion in Mannheim wurden im einzelnen folgende Preiſe(in Pfennigen) je Pfd. erzielt: DSD RPRBB—.—————— 8 t— DL 50 5 50-79 80 a. mehr Kuhdäute 2328 34 40 4145 4148 Ochſenhäute 2425 30.—8 8741 Rinderhäute. 3386 44—48 43—40 44—45 Farrenhäute. 2428 24—29 25—28 21-28 Kuhhäute: b. o.., alle Gewichtsklaſſen 2172231; bis 29 Pfd. 23. Ochſenhäute: b. o.., alle Gewichtsklaſſen 20 bis 2671; r. o. K. bis 29 Pfd. 2554. Rinderhäute: b. o. K. alle Gewichte 2774—34½; r. o. K. bis 29 Pf. 35. Bullen⸗ häute: b. o.., alle Gewichtsklaſſen 1575; r. o.., bis 29 Pfd. 26; 100 und mehr Pfd. 177 21%¼; Schußhäute 1625. Kalbſelle: b. v. K. bis 9 Pfd. 32—34½; 9,145 Pfd. 31—33; 15,1—20 Pfd. 337; r. o.., 9,145 Pfd. 43944854; 15,1 bis 20 Pfd. 41—454; Schußkalbfelle 28. Freſſerfelle bis 20 Pfö. 251. Infolge guten Beſuches und bei flottem Verkauf war die Tendenz feſt. Sowohl Häute als Kalbfelle lehnten ſich an die Stuttgarter Preiſe vom Vortage an und es wurden Aufſchläge von—25 v. H. feſtgeſtellt. Zum Angebot kamen 14 562 Stück Großviehhäute und 8657 Stück Kalbfelle. U Würfl. Zeniralhäufeaukfion Sfufigari * Stuttgart, 12. Juli. Für das württembergiſche Ge⸗ fälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig): Hu h⸗ häute: Rote ohne Kopf, 30—490 Pfund 28— 28; 5050 fund 3839; 60—79 Pfund 41—44; 90—99 Pfund 43,25. Ochſenhäute: Rote ohne Kopf, bis 20 Pfund 25; 90 bis 40 Pfund 24; 50—59 Pfund 35,50—37; 6679 Pfund 33,50—39; 80—99 Pfund 36—38; 100 und mehr Pfund 37, bis 88. Rinder häute: Rote ohne Kopf, bis 20 Pfund 37; 30—49 Pfund 34—37: 50—59 Pfund 44—46; 6079 Pfund 45,50—47; 80 und mehr Pfund 44. Bullen häu te: Rote ohne Kopf, bis 29 Pfund 25; 30—49 Pfund 29,25 23; 50—59 Pfund 2427; 60—70 Pfund 24,5026; 8099 Pfund 21,50—26; 100 und mehr Pfund 18,50; Schußhäute 20. An⸗ gebot: 16 405 Stück Großviehhäute. Kalbfelle: Rote ohne Kopf, bis 9 Pfund 42,75—48; 9,1—15 Pfund 38 bis 47; 15,120 und mehr Pfund 43; Schußkolbfelle 25. Angebot: 20 267 Kalbfelle. Freſſerfelle: Rote ohne Kopf, bis 20 und mehr Pfund 25, Schußfreſſer 15. Angebot: 86 Stück Freſſerfelle. Schaffelle: Rote ohne Kopf rein bzw. beſchädigt, vollwollige 20 Blößen 12. Angebok: 681 Stück Schaffelle. Tendenz: Bei normalem Beſuch verlief die Auktion im Rahmen der Preisbeſſerang. Auf dem Häutemarkt hatten Kalbfelle und Großviehhäute Auf⸗ ſchläge von ca.—25 v. H. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 19. Juli. Zum heu⸗ tigen Schweinemarkt wurden 218 Milchſchweine und 33 Läufer ongefahren. Bei longſamem Geſchäftsgang wurden ehandelt: Milchſchweine 1525 /, Läufer 30—42% pro aar. Ein Drittel der Anfuhr blieb Ueberſtand. * Landauer Viehmarkt vom 13. Juli. Auftrieb 122 Stück Großvieh und 28 Kälber. Der Verlauf des Marktes war in Schlacht⸗ und gutem Nutzvfeh flott. Die Preisten⸗ denz hat ſich gehalten, Kälber koſteten bis 95 Pfennige pro Pfund. Ueberſtand blieb keiner. Am Schweinemarkt wa⸗ ren 450 Ferkel aufgetrieben, die Preiſe betrugen für Läufer⸗ ſchweine—42“ und für Milchſchweine 19—20% je Paar, bei flottem Verlauf. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 13. Juli. Heute wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Kirſchen 10: Johannis⸗ beeren 12—13; Tomaten 24—27 und 20 Buſchbohnen—18; Stangenbohnen 19; Erbſen 3— 3,5; Rotkraut 66,5; Weiß⸗ kraut 2,5; Wirſing 15—2,5; Zwiebeln 55,5; Blumenkohl 12—16,—9 und 4; Endivien⸗Salat—4,5; Kopfſalot 257 Kohlrabi, Stück—2; Einlege⸗Gurken, 100 Stück 70—1,50; Solatgurken Stück 8; Rettich Stück 153,5, Korotten Bün⸗ del 1,52; Rettich Bündel 2,5; Suppengrünes Bündel .—2 Pfennig. * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 13. Juli. Auf dem heutigen Ooſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Birnen 20, Erdbeeren 1825; Heidelbeeren 1825 Himbeeren 35—40; Johannisbeeren-11; Kirſchen 618; Pfirſich 20—30; Stachelbeeren—10 Pfennig. Anfuhr und Handel ſehr gut. Frachienmarki Duishurg-Ruhrori 13. Juli Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Trotzdem 1 heute einige Kähne mehr als geſtern untergebracht werden. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts unverändert. verhältnis hat ſich alſo im abgelaufenen Jahre wieder zu anz We Un Zn un nä! bre n r. M ** * * n an u N nee * U — Donnerstag, 14. Juli 193 — 2 de Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ansgabe 30 34. Nummer Leichtathletik im Rahmen der Leibesübungen Es bedarf ſicherlich nicht des Hinweiſes auf die weltum⸗ ſpannenden; ihrem Höhe⸗ und Entladungspunkt zuſchrei⸗ tenden Vorbereitungen für die Olympia in Los An⸗ eles, um auf die ungeheure Bedeutung der Leichtathletik überhaupt— die ja der Weſenskern aller olympiſchen Ver⸗ anſtaltungen war und bleiben wird— hinzuweiſen. Nur iſt es ſelbſtverſtändlich, daß in dem periodiſchen Glanz der Welt⸗Sportwettbewerbe derr Zweig der Leichtathletik beſon⸗ des aufleuchtet, denn ſie umfaßt im Weſentlichen die Lei⸗ besübungen, die dem Ur drang des Menſchen nach sportlicher Betätigung und Kampf von Natur entgegenkommen: Lauf, Wurf, Stoß und Sprung, alſo die elementarſten menſchlichen Bewegungs⸗ und Kraft⸗ äußerungen für einen Wettkampf überhaupt. Dieſer ge⸗ radezu vitale Wert ger Leichtathletik kann von keiner der „modernen“ Sportarten je für dauernd verdrängt werden und wenn man ſelbſt dennoch verbreiteteren und in ſeinem eigentlichen Weſen auch feſſelnderen Fuß ballſport her⸗ anzieht, wird man bekennen müſſen, daß die eigentlichen Weſensteile des Fußballs ihren Urſprung, voͤer mindeſtens Untergrund in der Leichtathletik haben. Es iſt nicht der Zweck dieſer Betrachtung, auf die zur Genüge behandelten und bekannten Zuſammenhänge der beiden Sportarten näher einzugehen, ſondern an Hand weniger Beiſpiele der breiten Maſſe der Leſer vor Augen zu führen, mit welchem Aufwand von Willen, Kraft und Können ſeit Jahrzehnten auf den Olympiaden ſowohl, als auch in den Bereichen der einzelnen Länder oder Nationen um die Verbeſſerungen in den Leiſtungen gerungen wird. Es ſoll hierbei nicht die weitläufige Skala der verſchiedenen Rekorde herangezogen, ſondern nur weſentliche Geſichtspunkte geſtreift werden. Im 100 Meter⸗Lauf kam ſchon unſer Vorkriegs⸗Sprintermeiſter Rau⸗ Berlin auf 10,4 Sekunden, eine Zeit, die in den langen Jahren nur um ein Zehntel Sekunde unterboten werden konnte— und das trotz neuzeitlicher fortſchrittlicher Er⸗ kenntniſſe auf phyſiologiſchem Gebiete und raffinierteſter Trainingsmethoden. Man ſieht, daß die menſchliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit, trotz Einſchluß nahezu aller Raſſen, ihre Grenze hat, beſonders dort, wo rein techniſche Fertigkeit und Routine nichts mehr zu beſtellen hat. Der 100 Meter⸗Lauf iſt jene Uebung, die in knappſter Zeit eine der ſchwerſten Sport⸗Höchſtleiſtungen zu vollbringen hat, die ſich das menſchliche Gehirn erdachte. Ob je der Sprinter kommt, der in 10 Sekunden die hundert Meter durchfliegt? Aehnlich liegt es bei den andern Kurzſtrecken, die auch nur ſchwache Schwankungen in den Höchſtleiſtungen zeigen. Weſentlich anders liegt die Sache bei den Sprungübungen die mit ihren größeren techniſchen Möglichkeiten der indivk⸗ duellen Leiſtungsfähigkeit weitere Grenzen ſtecken. Sei es im Hochſprung, Weitſprung oder Dreiſprung. Erſt recht im Stabhochſprung, der ſeit ſeinem Auftauchen ganz be⸗ krächtliche Unterſchiede in den Höchſtleiſtungen zu verzeich⸗ nen hat und bei dem man von einer wirklichen Entwicklung ſprechen kann. Das Kugelſtoßen zählt zu dem Leiſtungsfeld, das im Verhältnis zu den Laufübungen eigentlich eine ganz gewaltige Verbeſſe⸗ tung brachte, wenn man bedenkt, daß noch 1912 auf der Stockholmer Olympia der amerikaniſche 274: Zent⸗ eine Dilettantenleiſtung ſcheint. Allerdings iſt das Kugel⸗ ſtoßen mit ſeinen neuzeitlichen Rekorden wohl an jenem Standpunkt angelangt, der eine ähnliche Weiterentwick⸗ lung wie in den beiden letzten Jahrzehnten aus ſchlileß t. Die erreichte Weite wird wohl bald ſtagnieren. Aber immerhin zeigte gerade der Kugelſtoß, was von der techniſchen Seite aus in der Leichtathletik gemacht werden kann. Der Wurfgewinn an Metern ſeit 1912 iſt ungeheuer, wenn man bedenkt, daß die Bewegungsmög⸗ lichkeit beim Kugelſtoßen ſowohl am Boden, als auch aus dem Körper heraus, ungemein beſchränkt iſt. Nimmt man den Durchſchnitt dieſer letzten zwanzig Jahre, ſo wurde im Jahr der jeweiligen Höchſtlei⸗ ſtung aber nur 15 Zentimeter abgerungen, und das von den Beſten der Welt⸗Leichtathletik. Dis kus⸗ und Speerwurf, in ihren tech⸗ niſchen Vorausſetzungen wieder etwas mehr Spielraum gewährend, haben eine weſentliche Herauf⸗ ſetzung der Leiſtungen erfahren, obwohl ſchon hierfür glän⸗ zende Vertreter dieſer Sparten vorhanden waren. Auch hier bietet die individuelle Auffaſſung und Ver⸗ anlagung weitere Entwicklungs möglichkeiten. Die Krone der Leichtathletik iſt aber zweiſellos der Marathonlauf der durch das Urbild des Marathonlaufes, jenem griechi⸗ ſchen Jüngling, der nach ſeiner Siegesmeldung in voll⸗ ſtändiger Erſchöpfung tot zuſammenbrach, ſeine ſymboliſche Ausdeutung als menſchliche Gipfelleiſtung für alle Zeit gefunden hat. Gerade bei dieſer grandioſen ſportlichen Uebung iſt wieder der Individualität, der per⸗ ſönlichen Beſchaffenheit des Sportlers weiter Spielraum gegeben; weniger im eigentlichen Zeitmaß, in dem der Lauf bewältigt wird, als vielmehr in der Verfaſſung, in der der Läufer das Ziel erreicht. Das Zeitmaß ſelbſt wird keine allzugroßen Unterſchiede zu allen Zeitläuften aufweiſen, doch der Zuſtand des Läufers nach der nahezu übermenſchlichen Anſtrengung gibt ein Bild der ſportlichen Kraft des Marathonkämpfers. Es fällt einem wirklich ſchwer, wem man die Palme in der Athletik überhaupt zuerkennen ſoll— dem Welt⸗ meiſter im Boxen oder dem Weltmeiſter des Marathonlaufes. Iſt das erſtere ſehr ſtark mit geiſtiger Beweglichkeit und handwerklicher Technik durch⸗ ſetzt, ſo iſt beim letzteren ohne Zweifel der Einſatz der geſamten phyſiſchen und ſeeliſchen Spannkraft, vor allem in der zweiten Hälfte des Rieſenlaufes, ungleich größer. Dort kann ein glücklicher Schlag mit einem Mal den Kampf bei verhältnismäßiger Friſche ſchon entſcheiden; hier aber heißt es in jedem Falle Durchhalten bis zum Letzten Aber auch die Leiſtungen im Marathonlauf waren bis⸗ her ſehr unterſchiedlich im Hinblick auf die Verfaſſung des Siegers. Es gab Fälle, in denen der Sieger geradezu ins Ziel taumelte, ſich förmlich hineinſchleppte, während ander⸗ ſeits die ganz großen Kämpfer ohne abſchreckende Ver⸗ zerrungen ihrer Erſcheinung den hohen Lorbeer errangen. * So wurde hier im weſentlichen verſucht, auf die Be⸗ deutung der Leichtathletik im Rahmen der heute ſo viel⸗ ſeitigen Leibesübungen hinzuweiſen. May weiß, daß die große Maſſe der Leichtathletik nicht das Intereſſe wie z. B. dem Fußball entgegenbringt. Das liegt aber mehr in der verſchtedenen Struktur dieſer Sportzweige, als in nerrieſe Ralph⸗RKoſe etwa 19% Meter ſtieß, heutigen Weltrekord von mehr als 16 Metern gegenüber, was dem ihrer Bedeutung al Leibesübungen übe a n, Der Reiz des fänden ferztteſtie ud raſchen Wechſels der Kampflage auf engſtem Raum, dazu von anregenden, kaleidoſkopartig auftauchenden Spiel⸗ gedanken getragen, wie es der Fußball nun einmal zeigt. fehlt allerdings der Leichtathletik. Aber in der wertung rein ſportlicher Leiſtung über⸗ trifft ſie in ihren Gipfelleiſtungen ihren Bruder, den Fußball, ganz beſtimmt. August Mügle. Rhön-Segelflug-Wellbewerb Ausgezeichnete Beſetzung Ausländer am Start Für die vom 17.—31. Juli ſtattfindenden Rhön⸗Segel⸗ flug⸗Wettbewerbe gingen diesmal 95 Nennungen ein, eine Zahl, die hinter den letzten Jahren etw zurückſteht. Es wird dies jedoch erklärlich aus der ſtark beſchränkten Unterbringungsfrage. Gegenüber den letzten Jahren ſind die Flugzeuge erheblich größer geworden und die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Baulichkeiten auf der Waſſerkuppe reichen nicht aus, um alle gemeldeten Maſchinen unterzubringen. Es wurde zwar ein Betrag zum Bau einer Halle zur Ver⸗ fügung geſtellt. der ſich jedoch in viel zu beſcheidenen Grem⸗ zen bewegt und daher lange nicht ausreicht. Das Aus⸗ land, dos in den letzten Jahren unvertreten war, hat dies⸗ mal wieder gemeldet. Neben einem Deutſchböhmen iſt Italien durch einen und Polen durch zwei Piloten und Maſchinen im Leiſtungswettbewerb vertreten. Um eine einwandfreie Feſtſtellung der Maße bei Höhen⸗ flügen zu gewährleiſten, hat die Rhön⸗Roſſiten⸗Geſellſchaft für den diesjährigen Wettbewerb umfangreiche Sonder⸗ beſtimmungen erlaſſen. Es werden nur Barographen mit einer Meßhöhe bis zu 5000 Meter und einer Umlaufzeit von höchſtens ſechs Stunden zugelaſſen, die vorher dem Meßtrupp vorgelegt und eingehend auf ihre Verwendbar⸗ keit geprüft worden ſind. Deutſchlands Länderſpiele 1933 Der Deutſche Fußball⸗Bund plant im kommenden Jahre vier Fußball⸗Länderſpiebe, die sämtlich auf deutſchem Boden zum Austrag kommen. Be⸗ Be⸗ reits feſt abgef reich für Deutſchland Zwei weitere Spiele Oeſterreich und im Oktober gegen Norwegen ſtatt⸗ finden. Pferbeſport Düſſeldorf(13. Juli) Für Dreijährige. 1600„. 1. Preis vom Sittarder Hof. 5 2000 Meter: 1. A. Morawez Garantie(Friedrich) gus; 3. Florindo. Toto: 49; Platz: 14, 12, 17. Gralskönig, Artiſt, Reger, Lotterie, Bernalp, Blumenmädchen, Weidmannsheil. Blaues Band. 1600 Meter: 1. Dr. J. Elaſſens Gold und Si Turned up; 3. Lorbeerroſe. Toto: 17, 19, 56. Fernerz Sans pareil, Odilon. 8. Preis von Schleuderhan. 1600 /. 1000 Meter: a u. W. Eichholz Gerlind(Pinter); 2. Praſſer; g. Felödmar ſchall. Toto: 16; Platz: 10, 11, 12. Ferner: Alpina, Mah radſcha, Böckerſchuß. Carpe diem. Preisrätſel. 4. Preis von Mydlinghoven. 1600. 1600 Meter: 1. E. Diltheys Seekadett(Zimmermann); 2. Fauler Zauber; 3. Heli, Toto: 66; Platz: 12, 10. Ferner: Fino, Raugräfin, Stober, General Steuben. 5. Burg Röttgen⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1600 A. 2400 Meter: 1. Frl. M. Meiſtners Tolentino(Wenzel); 2. Feld⸗ geſchrei; 3. Fantaſta. Toto: 63; Platz: 19, 16, 28, 31. Ferner; Nobelmann, Ilſenburg, Gaukelei, Peloria, Ria, Piniole, Utamaro, Klingenſchmied, Hunding, Edelmann. 6. Ludenberg⸗Hürdenrennen. 1600 J. 2400 Meter: Frau A. Ohlmeiers Roſenkrieg(Weber); 2. Droſtei Wendula. Toto: 28; Platz: 14, 47, 18. Ferner: Ag Rheinlandmädel, Meerkönig, Souvenir. 7. Römerhof⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1600. 1400 Meter: 1. Frl. M. Meiſters Butterfly(Buge); 2 Nab; 3. Apache. Toto: 58; Platz: 20, 37, 84. Ferner: Teufelsjunge, Feuer⸗ roſe, Fernamt. Mona, Schneiſe, Blumenkönigin. Sieg⸗ Doppelwette: 127710. 4 1 8 18, Zwiſchen zwei Eroͤteilen Die deutſche Olympia⸗Mannſchaſt an Vord der„Europa“ So eine Amerikafahrt iſt doch etwas Wunderbares. Be⸗ ſonders wenn man eine ſo intereſſante und angenehme Ge⸗ ſellſchaft um ſich hat, wie die deutſche Olympia⸗Maunſchaft. Es war ein ſehr glücklicher Gedanke des Deutſchen Reichs⸗ ausſchuſſes, bezw. des Olympiſchen Komitees die„Europa“, Deutſchlands ſchönſtes Schiff, zur Ueberfahrt zu wählen. Sie bietet nicht nur das Angenehme, daß man auf ihr ver⸗ hältnismäßig ruhig fährt, ſondern man kann auch ihre Be⸗ quemlichkeit bis ins Kleinſte genießen. Immer wieder muß man dieſen Wunderbau moderner Schiffsbau⸗Technik be⸗ wundern. Vom komfortabel eingerichteten Salon erſter Klaſſe bis zur Kabine des kleinen Manes, vom eleganten Schwimmbad bis zum kleinen, niedlichen Waſſerbecken in der Kajüte iſt alles vorgeſehen. Nichts erinnert an eine Seereiſe, nur der monotone Rhythmus der gleichmäßig arbeitenden Maſchinen läßt den Eindruck aufkommen. ve Deu erſten Tag der Seereiſe hat die Olympia⸗Mann⸗ ſchaft glücklich hinter ſich. Der Eindrücke ſind zu viele, als daß man ſtie alle ſchildern könnte. Nur ſchattenhaft ſteht der Abſchted in Bremen noch in Erinnerung. Andere Ereig⸗ niſſe haben ihn ſchon verwiſcht. Jede Stunde bringt hier an Bord etwas Neues. Am erſten Tage war es wenigſtens ſo. Geſundheitlich ſcheint die ganze Olympia⸗Mannſchaft in glänzender Verfaſſung. Es müßte noch der erſte Fall von Seekrankheit gemeldet werden. Wir wollen das Schickſal nicht herausfordern. Vielleicht holt mancher das noch nach, was er bisher verſäumt hat. Möven verfolgen die„Europa“ ſchon ſtundenlang und warten darauf„gefüttert“ zu werden. „Geradezu glänzend iſt die Verpflegung hier auf dem Schiff. Es gibt alles, was man ſich in einer erſtklaſſigen Küche nur wünſchen kaun. Roth ſchilds könnten ſogar nicht beſſer ſpeiſen. Das macht es vielleicht auch aus, daß die geſamte Mannſchaft in glänzender Stimmung und aus⸗ gezeichneter Verfaſſung iſt. Am Montag früh gab es am Sonnendeck große Bord⸗Spiele, Schelbenſchocken, Ring⸗ tennis, Ping⸗Pong, Boxkampf und anderes mehr. Die „Kanonen“ waren dabei groß in Form. Ete Rade⸗ macher, der Tormann der Waſſerball⸗Mannſchaft, allen voran, auch Körnig und Jonath, Ißmayer und Brendel, Elſe Braumüller und die„Dolli aus Nürnberg“ verſuchten ſich in allen möglichen Tricks. Die Oeſterreicher entpuppten ſich als fabelhafte Ping⸗Pongleute. Emil Benecke zeigte ſich als Ring⸗Tennis⸗Crack und auch die blonde Helene Mayer war in dieſer„Sportart“ überlegen und ſchlug alles, was ſich ihr hier entgegenſtellte. * Am Dienstag ſoll das erſte Training an Bord beginnen. Die Glieder müſſen wieder in Ordnung kommen. Die Bantam⸗ und Fliegengewichtler klagen ſowieſo ſchon Über erheblichen Gewichts Zuwachs. Nur der Münchener Straßberger kann ſichs leiſten, mit ſeinen 37% Zentnern noch„etwas zu ſich zu nehmen“. Im Schreibzimmer drun⸗ ten ſitzen die Herren Journaliſten und klappern auf der Reiſeſchreibmaſchtine. Jonath, Sportlehrer Wa icher, der Olympiaſtarter Miller ⸗München, ſelbſt die Fecht⸗ meiſterin Helene Mayer verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen und fabrizieren Stimmungsbilder und Stil⸗ blüten. Auch Walter Binner, der Führer der deutſchen Schwimmer⸗Expedition und R. O. Brewitz, der Trainer der Waſſerballer, ſind ſehr produktiv in dieſer Beziehung. Soeben kommt Cherbourg in Sicht. Dort geht die letzte Poſt nach Eürdpa übe s Ernst Hoffmann. Dank aus. Für die vielen Beweise der Freundschaft und herzlichen Anteilnahme an dem unersetzlichen Verluste, der uns durch das Hinscheiden unseres geliebten Herrn Dr. Custav Reis betroffen hat, sprechen wir unseren innigsten Mannheim(Mollstr. 28), Juli 1932. Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen Frau Meta Reis geb. Dannenbaum Binge. m Verkäufe oderne Ouaitätsmöbel Speiſezimmer, Herrenz., Schlafz., Küchen etc., ferner 1 guterh. Küche 85.—, Tochterz. 150.—, Eplazt 195.— u. ſämtl. 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Dubois, Wirtin einer Taverne“. Böttcher-Fuchs Temple, ein Apache Walter Friedmann Jeannette, seine Freundin Erika Hauck Louvois, Kriegsminister Hans Schmidt-Römer Marchese Michielli, vene. tianischer Gesandter Hans Karasek Der Kardinal Franz Bartenstein Der Polizeipräfekt von Paris Robert Walden Ein Diener Josef Getrharts Sonntag, T7. Juiſ 5 Friedrichspark nachm. 4 Uhr, abds. 8 Uhr Walter Joob Hugo Voisin Käthe Dorsch a. G. f KVN 5 5 Anfang:.00, Mo Ist der kühlste Aufenthalt. Voranmeld..60 R. Neute bis Sonntag! Gerſla Maurus Osk. Sima— 0. Wallburg 5 A. Sandrock in dem Tonfilm: Ein amüsantes Lustspiel vom Groß- und Kleinkrieg der Ehe. Im 2. Teil der stumme Großhfilm: Jqhan Mosjukin (Vorm Pauerm zurn Stenefsoberhæaupf) .15,.15 Uhr? Hl. Privat- Riittagiis dh U 4. 4, 3 Tr. rechts (berſchelbabd). Hind wird in liebev. Pflege genommen. 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