92 uspleudzsens 228 — 1 — 9 “Löſung bedürften. N Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in eren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Pe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. uns Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Juli 1932 streit um die heimabk 143. Jahrgang Nr. 23 * England erklärt, daß ſich die engliſch⸗franzöſiſchen Abmachungen weder gegen die Vereinigten Staaten noch gegen Deutſchland richten Die Gefahren für Deutſchland Deulſchland als Prellbock Frankreichs in der Schuldenfrage? Ein engliſches Weißbuch Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 15. Juli. Zwiſchen London und Paris iſt ein recht lebhafter Streit um die Auslegung des neuen engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Konſultativpaktes ausgebrochen. Der engliſche Außenminiſter hatte bei der Bekanntgabe des Paktes ausdrücklich hervorgehoben, daß die Ver⸗ abredungen mit der Schuldenfrage nicht das Geringſte zu tun hätten. Faſt gleichzeitig aber er⸗ klärte Herriot in Paris, der neue Pakt werde es England unmöglich machen, ohne vorherige Bera⸗ tung mit der franzöſiſchen Regierung ein Schulden⸗ abkommen mit Amerika abzuſchließen, wie dies im Jahre 1923 geſchehen ſei. Eine gemeinſame engliſch⸗ franzöſiſche Haltung gegenüber Waſhington ſei nun⸗ „ mehr geſichert. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſe Differenz der Auslegung des neuen Paktes für Deutſch⸗ land von entſcheidender Bedeutung iſt. Die deutſche Regierung hat denn auch ſchon geſtern die Aufforderung zum Anſchluß an den Konſultativpakt von der befriedigenden Aufklärung dieſer differierenden Auslegung abhängig gemacht. Ein Beitritt käme für Deutſchland nur in Frage, wenn die neuen Wirkungen des Vertrags unter keinen Umſtänden auf die europäiſche Haltung gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika übergreiſen können. Es ſind vermutlich dieſe deutſchen Beſorgniſſe geweſen, die Macdonald ſo beunruhigt haben, daß er geſtern abend eine amtliche Erklärung ausgeben ließ, die der Auffaſſung Herriots ſcharf entgegentritt. Die Erklärung betont mit außerordentlicher Schärfe, es, ſei nicht wahr, daß die engliſch⸗ franzöſiſche Deklaration auf die Frage der engliſchen Schulden an die Vereinigten Staaten au wendbar ſei. Der Gebrauch der Worte„europäiſches Regime“ in der Deklaration ſchließe alle Fragen aus, die außereuropäiſche Länder berührten. Im übrigen bezieht ſich Macdonald auf ſeine Unterhausrede vom Dienstag, in der er ausdrücklich den Ge⸗ danken zurückwies, daß die europäiſchen Mächte ſich in Lauſanne zu einer Art Ultimatum an die Vereinigten Staaten vereinigt hätten. Dieſes Dementi Macdonalds ſtellt keinen beſon⸗ ders guten Anfang der neuen engliſch⸗franzöſiſchen Freundſchaft dar. Es zeigt aber auch, wie berechtigt die deutſche Regierung iſt, wenn ſie ſich auf den Standpunkt ſtelltt, daß die überaus elaſtiſche Form des Paktes Klarheit und Präziſion erfordere, ehe ein deutſcher Beitritt in Betracht kommen könne. Italien und Belgien haben ſchon geſtern ihre Bereitwilligkeit zum Beitritt bekannt ge⸗ gegeben. Die Londoner politiſchen Kreiſe bemühen ſich nunmehr ſehr ernſtlich, auch Deutſchland hineinzuziehen, da ja ſchließlich der Hauptteil des Paktes bedeutungslos wird, wenn die Deutſchen draußen bleiben. Die„Times“ verſuchen heute, die deutſchen Be⸗ denken zu zerſtreuen, indem ſie es als eine der äußerſt wichtigen Aufgaben des Paktes darſtellen, der deutſchen Regierung die Aufrollung gewiſſer politi⸗ ſcher Fragen zu erleichtern, die einer endgültigen Auch die Bezugnahme der De⸗ klaration auf eine„gerechte Löſung des Abrüſtungs⸗ problems“ führen die„Times“ als einen Beweis für den guten Willen der franzöſiſchen Regierung an, ſich mit Deutſchland zu verſtändigen. Die„Times“ gehen ſogar bis an die Grenze der Reviſionsfrage, indem ſie folgende Worte an die deutſche Adreſſe rich⸗ ten:„Die gegenwärtige Gelegenheit erſcheine günſtig für den Verſuch, nunmehr die Frage zu erwägen, die das deutſche Volk in ſtarker Erregung halte und die die wirkliche politiſche Stabilität in Europa verhin⸗ dere. Bisher war es nicht einmal mehr möglch, die internationale Diskuſſion über dieſe Fragen anzu⸗ schneiden. Früher oder ſpäter wird man dies tun müſſen, und wenn ſie einmal aus den Händen der Demagogen in die der verantwortlichen Staats⸗ männer übergegangen ſind, wird Europa dem Nor⸗ malzuſtand einen Schritt näher gekommen ſein.“ * 5 5 Wie ſehr Eugland beſtrebt iſt, die Abkommen als nicht gegen Amerika gerichtet auszulegen, zeigt auch die Erklärung des britiſchen Außenminiſters. Sir John Simon betonte gegenüber Vertretern der Weltpreſſe, daß die engliſch⸗franzöſtſche Erklärung ſich nur auf Europa beſchränke und nicht . an geringſter Weiſe auf außereuropäiſche Fragen, * Schuldenfrage gegenüber Amerika, Bezug nehme. Der Gedanke, daß es ſich um eine Frontbildung gegen Amerika handle, müſſe entſchieden zurückgewieſen werden. insbeſondere auf die Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Der Streit um die Auslegung des Gentlemen⸗ Agreements und des Konſultativpaktes hat die eng⸗ liſche Regierung zur Ausgabe eines Lauſanner Weißbuches veranlaßt, in dem alle Lauſanner Nebenabmachungen veröffentlicht ſind. Daraus geht hervor, daß Deutſchland von dem Gentlemen⸗ Agreement über die Schulden unterrichtet wurde, allerdings erſt einige Stunden nach der Paraphie⸗ rung des Lauſanner Vertrages. Der deutſche Reichskanzler hat in einem Brief an den Kouferenzpräſidenten Macdonald die deutſche Stellung in dieſer Angelegenheit ſehr klar bezeichnet. In dem Schreiben wird feſtgeſtellt, daß für Deutſch⸗ land nichts weiter gilt als die Erklärung des Präſi⸗ denten der Lauſanner Konferenz, daß im Falle der Nichtratifſizierung eine neue Konferenz ſtatt⸗ finden muß. Im übrigen iſt der deutſche Standpunkt hierzu eindeutig dahin gekennzeichnet worden, daß Deutſchland es„von vornherein und während der ganzen Dauer der Konferenz aufs entſchiedenſte ab⸗ gelehnt habe, irgend eine Verbindung zwiſchen dem Pakt von Lauſanne und den interalliierten Schulden gegenüber Amerika herzuſtellen, oder ſich in eine Frontbildung irgend einer Art gegen die Vereinig⸗ ten Staaten hineinziehen zu laſſen.“ Unverſtändlich bleibt dabei nur, daß noch vor zwei Tagen, obſchon man von dem Gentlemen⸗ Agreement bereits wußte, das Vorhandenſein des Kanzler⸗Briefes an den deutſchen zuſtändigen Stel⸗ len kategoriſch dementiert wurde. 5 Das Bekanntwerden der beiden Geheim⸗ verträge hat geradezu niederſchmetternd gewirkt. Das zeigt ſich nach der Starrheit des erſten Schrecks, die die Veröffentlichung des Konſultativpaktes auslöſte, immer deutlicher. Zwei ſo verſchieden urteilende und auch ſo durch⸗ aus verſchiedenartig zu dem neuen Kabinett einge⸗ ſtellte Blätter wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ und die„Germania“ kommen nach ein⸗ gehender Würdigung der Lauſanner Sonderabma⸗ chungen zu durchaus den gleichen Reſultaten. Der Chefredakteur der„D. A..“ ſetzt auseinander, welche Gefahren die neue Situation für Deutſchland birgt:„Deutſchland iſt zum Beitritt zu dieſem zwei⸗ deutigen und zweifelhaften Abkommen eingeladen. Tritt es bei, ſo wird ſich in den Vereinigten Staa⸗ ten ein Sturm der Entrüſtung erheben. Wir ſind keine Propheten, wenn wir behaupten, daß dieſe Entrüſtung von den eigentlichen Urhebern abgelenkt und mit großer Kunſt gegen Berlin gerichtet wer⸗ den wird. Tritt Deutſchland nicht bei, dann werden die Friedensfreunde Herriot und Macdonald mit Tränen im Auge Deutſchland des ſchlechten Willens anklagen und die ſalbungsvollſten Reden darüber halten, daß wir eben doch immer Störer der Ein⸗ tracht und des Friedens ſind. Die deutſche Regie⸗ rung würde den ſchwerſten Fehler begehen, wenn ſie dem Beiſpiel Italiens und Belgiens folgen und ihre Stellungnahme zu den Geheimplänen ſofort bekanntgeben würde. Sie hat dazu keine Urſache und ihre Lage würde im Innern unerträglich wer⸗ den. Hitler würde den größten Nutzen aus dieſem Spiel ziehen“. Die„Germania“ erklärt u..:„Lauſanne hat uns nicht nur einen verſchleierten neuen Tributplan, nicht nur ein vorläufiges Be⸗ d rä bis, une rer pol iſtiſſchen Gegenfor⸗ derungen gebracht, ſondern auch das Zuüſtande⸗ kommen eines neuen Syſtems von Vereinbarungen, das man auch beim beſten Willen nicht als für Deutſchland vorteilhaft bezeichnen kann.. Sollte es die deutſche Delegativn etwa als ihre Pflicht betrach⸗ ten, Frankreichs politiſche Gegenforderungen durch die Aufwerfung einiger politiſcher Forderungen mundtot zu machen, ſo wird ſie aus dem Geiſt und Wortlaut des ſchon in Lauſanne weitgehend voll⸗ endeten„Vertrauensabkommens“ erſehen müſſen, daß Herrivt auf einem anderen Weg ſein Ziel in vollem Umfang erreicht hat“. Einig iſt man ſich eigentlich allenthalben, daß die pſychologiſchen Auswirkungen, die man vor allem von dem Akkord in der Reparationsfrage für die Stimmung der Welt im allge einen und die Lage der Wirtſchaft im beſonderen erwartete, durch die nachträgliche Belaſtung mit den Geheimabkommen wohl ausbleiben werden. Auch Paris bremſt ab Meldung des Wolffbüros — Paris, 15. Juli. In parlamentariſchen Kreiſen Frankreichs zeigt ſich eine gewiſſe Neigung, das„Vertrauensabkom⸗ men“ weniger gefühlsmäßig als realpolitiſch zu be⸗ urteilen. Der einzige realpolitiſche Punkt von wirk⸗ licher Bedeutung, ſo meint man hier, ſei Punkt 4, der ſich auf den Abſchluß eines neuen engliſch⸗fran⸗ zöſiſſchen Handels vertrages bezieht. Hier liege der Prüfſtein für die Beziehungen der beiden Länder. Es handele ſich bei dem engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Abkommen weder um die Entente cordialee noch um etwas Aehnliches, ſondern um einen Akt, der Verhandlungen mit den Regierungen über ihren Friedenswillen anbahnen und den Wunſch zum Aus⸗ druck bringen ſoll, durch eine gemeinſame Verſtän⸗ digung eine Grundlage für eine europäiſche Zuſam⸗ menarbeit zu finden. Hoover über die Abkommen Meldung des Wolffbür os N— Waſhington, 15. Juli. Das amerikaniſche Staatsdepartement ſieht das Abkommen zwiſchen Frankreich und England nicht als das finſtere Komplott an, als das es urſprüng⸗ lich hingeſtellt wurde. Amerika habe Europa er⸗ mahnt, ſich zu einigen und ſeine politiſchen Probleme zu bereinigen. Es wäre deshalb inkonſequent wie auch töricht, wenn man dieſen endlich erfolgten Schritt zur Beſeitigung von Mißtrauen und Zwie⸗ tracht kritiſiere. Die Einigung mit Deutſchland und die Einigung zwiſchen England und Frankreich ſeien Leiſtungen, die nicht eine feindliche Einheit gegen Amerika zu bedeuten brauchten. Die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen England und Frankreich helfe im Gegenteil auch Amerika, indem ſie Frankreichs Wunſch nach Sicherheit größtenteils befriedige und zu Zugeſtändniſſen in der Rüſtungsfrage geneigter Präſident Hoover richtete an Senator Borah einen Brief, in dem er ſagt, er halte das neue euro⸗ päiſche Konſultativabkommen nicht für eine Maß⸗ nahme, die ein gemeinſchaftliches Vorgehen der Schuldnerſtaaten Amerikas zum Ziele habe. Wäre dem ſo, dann werde er nicht zulaſſen, daß auf das amerikaniſche Volk irgend ein Druck zur Annahme irgend einer Politik ausgeübt werde. Die Ver⸗ einigten Staaten ſeien nicht um ihre Mei⸗ nungen über Lauſanner Vereinbarungen gefragt worden und ſeien in keiner Weiſe durch die genannten Abkommen gebunden. Verworrene Lage in Genf a Meldung des Wolffbüros 1— Genf, 15. Juli. Die Lage auf der Abrüſtungskonferenz ſtellt ſich verworrener denn je dar. Der Hauptausſchuß wird nunmehr wahrſcheinlich erſt am Dienstag, vielleicht ſogar erſt am Mittwoch zuſammentreten können. Gegen die Reſolutionsentwürfe iſt von den verſchie⸗ denſten Seiten Einſpruch erhoben worden. Die bis⸗ herigen Entwürfe enthalten keinerlei praktiſche, ſo⸗ fort wirkſame und einſchränkende Abrüſtungsmaß⸗ nahmen. Bezeichnend iſt, daß dieſe Entwürfe be⸗ ſtimmte Grundforderungen wie beiſpielsweiſe den der Gleichberechtigung bisher völlig außer Acht laſſen. Neuerdings trägt man ſich in Kreiſen der Konferenz⸗ leitung mit dem Gedanken, der Konferenz lediglich die Annahme eines„Berichtes“ vorzuſchlagen. An⸗ geſichts der geſchilderten Entwicklung kommt es jetzt für die deutſche Delegation kaum darauf an, durch einen klaren eindeutigen Akt der deutſchen Politik die deutſche Auffaſſung hinſichtlich einer wirklichen Abrüſtung und einer Entſcheidung in der Forderung nach Gleichberechtigung nachdrücklichſt zu vertreten. De Valera kommt nach London London, 13. Juli. De Valera wird heute aus Dublin in London eintreffen, um ſich mit Mac⸗ donald über die Möglichkeit der Beilegung des iriſch⸗engliſchen Konfliktes zu beſprechen. Das britiſche Wellreich in Ollawa (Von unſerem Vertreter in London) Das weiße Empireſchiff„Kaiſerin von Bri⸗ tannien“ befindet ſich auf hoher See. Es trägt die impoſanteſte Delegation, die England jemals ausgeſandt hat, zur Britiſchen Reichskonferenz in Ottawa. Sieben Kabinettsminiſter; ein Stab von beinahe hundert führenden Vertretern der engliſchen Induſtrie und Finanz; Abgeſandte der Gewerkſchaf⸗ ten, der Eiſenbahnen, der Schiffahrt; Sachverſtändige aus faſt allen Londoner Miniſterien. Daneben eine große Schar von„Beobachtern“ aus den verſchieden⸗ ſten Intereſſentenkreiſen, die den Gang der Ereigniſſe im Sinne ihrer Sonderwünſche zu beeinfluſſen hof⸗ fen. In der kanadiſchen Hauptſtadt ſollen nun alle Hoffnungen und Ideale in Erfüllung gehen, die in den letzten Jahren durch ein grandioſes Propaganda⸗ werk im engliſchen Volk erweckt worden ſind. Groß⸗ britannien will die Enttäuſchungen, die es ſeit dem Kriege in aller Welt erleben mußte, durch entſchloſ⸗ ſene Selbſtbeſinnung auf ſein gewalti⸗ ges Weltreich gutmachen. Dieſes Weltreich, das als Abenteuer entſtand und ſich zur weltpolitiſchen Verpflichtung entwickelte, ſoll nun ein Geſchäft größ⸗ ten Stiles werden. Die überſeeiſchen Reichsländer ſuchen Abſatz für die Rohſtoffe, die an den immer höher ſteigenden Zollmauern der Außenwelt abpral⸗ len. England braucht neue Märkte für ſeine Export⸗ induſtrien, die ſeit Jahren darniederliegen. Die Fanatiker des neuen Imperalismus ſehen bereits die Zeit kommen, wo das Mutterland ſeinen ganzen Zuſchußbedarf an Rohſtoffen aus dem Empire be⸗ ziehen wird, während die Reichsländer und Kron⸗ kolonten alle Induſtriewaren, die ſie nicht ſelbſt her⸗ ſtellen können, in England kaufen. Eine chineſiſche Mauer von Hochſchutzzöllen gegen alle außerbritiſchen Länder ſoll dann— ſo meinen die„Reichskreuzritter“ — den Empirezollverein zur wirtſchaftlichen Einheit zuſammenſchmelzen.. Es iſt der alte Imperialismus Joſeoh Chamberlains in neuer Geſtalt. Seit Jahren haben die Preſſelords Rothermere und Beaverbrook— die gewaltige, perſönliche Intereſſen in Kanada haben dem Volk dieſe Traumgebilde eingehämmert. Es iſt nicht zum mindeſten der Er⸗ folg dieſer Propaganda, daß in England das bereits abgeſtumpfte Intereſſe für das Empire zu neuem Leben erweckt worden iſt. Und es wird nicht der geringſte Erfolg der Konferenz von Otta wa ſein, wenn das Zuſammengehörigkeitsgefühl der Reichsteile eine erhebliche Stärkung erfährt. Ver⸗ faſſungsmäßig bildet die Perſon des Königs heute das einzige Bindeglied zwiſchen⸗ den Teilen des britiſchen Reiches; für die tatſäch⸗ liche politiſche Entwicklung iſt aber die gefühls⸗ mäßige, kulturelle Bindung viel wichtiger. Sie iſt heute das wahre Fundament des„Britiſchen Völ⸗ kerbundes“. Nur eine übertrieben legaliſtiſche Auf⸗ faſſung kann die Tatſache überſehen, daß trotz der ſtarken Auflockerung der Zuſammenhalt des Empire durch dieſes unſichtbare Band— das„ſeidene Band der Freundſchaft“ der berühmten Balfour⸗Erklärung von 1926— noch immer außerordentlich feſt und haltbar iſt. Auch wenn in Ottawa nichts anderes erreicht werden würde, als die Befeſtigung des „Empiregeiſtes“, ſo wäre das ein poſitives Ergebnis von weltpolitiſcher Bedeutung. Das Ideal des Reichsfreihandels iſt natürlich nur als platoniſches Ziel der Beſtrebungen zu bewerten. Kein Eng⸗ länder, der ſeine fünf Sinne beiſammen hat, glaubt daran, daß ein ſolcher Zuſammenſchluß praktiſch aus⸗ führbar iſt. Die praktiſche Arbeit der Konferenz wird ſich auf viel beſcheidenere Programmpunkte beſchränken, und es wird ſchon Wichtiges erreicht ſein, wenn durch zollpolitiſche Zugeſtändniſſe die Vorbedingung für eine beſſere Ausnutzung der ge⸗ gebenen Abſatzmöglichkeiten innerhalb des Welt⸗ reiches geſchaffen wird. Die Außenwelt wird natürlich die geſchäft⸗ liche Seite der Konferenz als die wichtigſte anſehen müſſen. Denn bei dem heutigen, eingeengten Zuſtand des Welthandels wird jede Intenſivierung des Warenhandels zwiſchen den britiſchen Ländern auf Koſten anderer Staaten gehen müſſen. Nimmt England künftig mehr Empire⸗Rohſtoffe auf, ſo be⸗ deutet das, daß es weniger Rohſtoffe aus der übrigen Welt bezieht. Oeffnen die Dominions ihre Tore wei⸗ ter als bisher den Fabrikwaren aus dem Mutter⸗ lande, ſo kann das nur durch Einſchränkung des Im⸗ ports aus nichtbritiſchen Gebieten geſchehen. Für eine ganze Reihe von wichtigen Handelsländern, nicht zuletzt auch für Deutſchlan d, ſtehen alſo bedeu⸗ tende Außenhandels⸗Intereſſen auf dem Spiel. Der neue britiſche Imperialismus entſtand daraus, daß Englands Wirtſchaft ſeit dem Kriege in die Defenſive geraten war. Der engliſche Export wurde durch Zoll⸗ mauern behindert, die engliſche Währung durch die franzöſiſche Goldpolitik geſtürzt, die engliſche Zah⸗ lungsbilanz durch die Weltfinanzkriſe aus dem Gleichgewicht gebracht. Es lag nahe, einen Ausgleich 2. Seite/ Nummer 323 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Juli 1932 bei den verwandten Völkern des Empire zu ſuchen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die Konferenz von Ottawa eine große Handelsoffenſive Englands darſtellt, die, wenn ſie gelingt, tiefe Bre⸗ ſchen in den Außenhandel der nicht beteiligten Länder ſchlagen wird. Englands Beziehungen zur Außen welt ſind jedoch nicht ſo eindeutig, als daß es riskieren könnte, ſich rückſichtslos dem Empire zu⸗ zuwenden. Nur 30 Prozent ſeiner Einfuhr kommen aus dem Empire, und 45 Prozent ſeiner Ausfuhr finden auf britiſchen Märkten Abſatz. Faſt drei Viertel des engliſchen Zuſchußbedarfs kommt aus Ländern außerhalb des Weltreiches, und mehr als die Hälfte ſeiner Ausfuhr wird von ſolchen Ländern aufgenommen. Das ſind ſchwerwiegende Zahlen. Nimmt man hinzu, daß England ungeheure Kapi⸗ talien in fremden Ländern angelegt hat(allein in Südamerika weit über zehn Milliarden Markl), deren Zinſen nur in der Form von Waren herein⸗ kommen können; berückſichtigt man ferner die le⸗ benswichtige Bedeutung der Schiffahrt und des Umſchlaghandels für die engliſche Wirtſchaft,— dann kann man ſich ſchwer vorſtellen, daß irgendeine engliſche Regierung, ſei es auch im Ueberſchwung patriotiſcher Gefühle, dieſe Weltſtellung einem engen britiſchen Zollvereinsideal aufopfern wird. Die Regierung Maedonalb iſt denn auch ſichtlich be⸗ ſtrebt, die Befürchtungen der Außenwelt zu be⸗ ſchwichtigen. In allen offiziellen Erklärungen über das Konferenzprogramm wird nachdrücklich hervor⸗ gehoben, daß die engere Zuſammenarbeit mit dem Empire durchaus nicht ohne Rückſicht auf die Außen⸗ welt vor ſich gehen ſolle, ſondern im Gegenteil„den Beginn der Weltgeneſung“ darſtellen werde. In miniſteriellen Reden hören wir immer wieder, daß Ottawa eine„Geſundungszelle“ in der Weltwirt⸗ ſchaft ſchaffen ſoll, deren Türen ſpäter Allen, die guten Willens ſind, weit offen ſtehen werden. Die Regierung hat ja ſeit Monaten angekündigt, daß ſie bereit iſt, nach der Reichskonferenz handels⸗ politiſche Verhandlungen mit anderen Ländern auf⸗ zunehmen. In erſter Linie denkt man dabei wohl an die Länder, die in ihrem Außenhandel ganz be⸗ ſonders auf den engliſchen Markt angewieſen ſind und teilweiſe bereits ihre Führung an das eng⸗ liſche Pfund angekoppelt haben: das ſind vor allem die ſkandinaviſchen Staaten, von denen Dänemark über die Hälfte, Schweden und Norwegen je ein Viertel ihrer Geſamtausfuhr nach England ſenden. Daneben ſind aber auch Holland, Portugal und mehrere ſüdamerikaniſche Staaten ſtark von der Aufnahmewtlligkeit des engliſchen Marktes abhängig. Man hofft hier wohl nicht mit Unrecht, daß dieſe Länder als Gegenleiſtung für gewiſſe Vorzugsbedin⸗ gungen in England ihrerſeits engliſchen Export⸗ wünſchen beſonders entgegenzukommen bereit ſind. Die nächſte Etappe der neuen engliſchen Handels⸗ polttik ſoll dann ein zollpolitiſches Tauſch⸗ geſchäft mit den großen europäiſchen Mächten und vielleicht auch mit den Vereinigten Staaten von Amerika bilden. So hofft man, Schritt für Schritt die Ermäßigung der Zollmauern erzwingen zu kön⸗ nen, die den internationalen Warenaustauſch zum Stocken gebracht haben. Es iſt ein Umweg, der zweifellos die Gefahr in ſich ſchließt, daß viele gute Vorſätze auf halber Strecke liegen bleiben. Man darf aber nicht vergeſſen, daß England ſeit dem Kriege wirklich große Anſtrengungen gemacht hat, die zoll⸗ wüttige Welt zur Umkehr zu bewegen. Es hat bei dieſem Verſuch große Opfer gebracht, und wenn es heute ſelbſt den Weg des Schutzzolles beſchritten hat, ſo ſſt die Außenwelt daran nicht ganz unſchuldig. Allerdings bleibt bei allem Verſtändnis für die eng⸗ liſche Zwangslage der unbehagliche Zweifel beſtehen, wie weit es der engliſchen Regierung wirklich ernſt damit iſt, die Empirepolitik zur Weltpolitik auszu⸗ bauen. Die ſchönen Reden über die„offene Tür“ klingen bedenklich nach einer billigen Beruhigung des freihändleriſchen Gewiſſens, durch die den Libe⸗ ralen die Teilnahme an dem großen Empire⸗Geſchäft erleichtert werden ſoll. Die Welt wird aufmerkſam darüber wachen müſſen, daß in dem Begeiſterungs⸗ für die R 5 7* rauſch von Ottawa nicht alle Verſprechungen nächſte Etappe vergeſſen werden. haftskonferenz erſt im Herbſt Deulſchland iſt zur Mitarbeit am Wiederaufbau Mitteleuropas bereit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Teil 3 und Teil 4 des Lauſanner Abkommens, die ſich mit den mitteleuropäiſchen Verhältniſſen und der kommenden Weltwirtſchaftskonferenz befaſſen, eröffnen gewiſſe Ausblicke auf die wirtſchaft⸗ liche Reorganiſation Europas, denen auch unter dem Geſichtspunkt der öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaftslage, der öſterreichiſch⸗deutſchen Handelsbezie⸗ hungen und der Frage des Donauraums nicht ge⸗ ringe Bedeutung zukommt. Man hat in Lauſanne ſeinerzeit bereits über eine Art Sofortpro⸗ gramm geſprochen, das mit der Sanierung der Donauſtaaten ſich beſchäftigt und über das viel falſche, ja ſogar böswillige Gerüchte ausgeſtreut wurden. So wurde z. B. erklärt, die deutſche Regie⸗ rung habe der Tſchechoſlowakei Vorzugsbehandlung der tſchechiſchen Induſtrieausfuhr für Südoſteuropa zugeſtanden. Demgegenüber wird jetzt betont, daß es der Reichsregierung nie eingefallen iſt, ſich für beſondere induſtrielle Vorzugszölle zugunſten der Tſchechoſlowaket einzuſetzen. Fürs erſte iſt man bei der Einſetzung eines Ausſchuſſes geblieben, in dem u. a. auch Oeſterreich Sitz und Stimme haben wird. Das Ergebnis jener Lauſanner Geſpräche wird im weiteren Rahmen der Weltwirtſchaftskonferenz auf jeden Fall eine gewichtige Rolle ſpielen. Das Reich wird dabei feſt auf ſeinem von vorn⸗ herein eingenommenen Standpunkt beharren und ſeine Mitarbeit an der mitteleuropäiſchen Sanierung von der Beteiligung der großen benachbarten Indu⸗ Das Reich will auf keinen Fall bei der ange⸗ ſtrebten Neuordnung Mittel⸗ und Südoſt⸗ europas draußen bleiben, wie der Tardien⸗ plan es beabſichtigt. Die techniſchen Vorbe⸗ reitungen werden jedenfalls noch einige Zeit auf ſich warten laſſen. Mit der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz iſt früheſtens für Ende Sep⸗ tember, Anfang Oktober zu rechnen. In dem Zuſammenhang ſei von einem Artikel der „Voſſ. Ztg.“ über die„öſterreichiſche Hypothek“ Kenntnis genommen. Für den Wiener Korreſpon⸗ denten des Blattes iſt es eine ausgemachte Sache, daß man in Lauſanne ſich über die Anleihe einig wurde und daß Oeſterreich die von Frank⸗ reich geforderten Bedingungen aklzep⸗ tiert habe, nicht ohne die ſtillſchweigende Billigung der Reichsregierung. Ob dieſe Darſtellung zutrifft, iſt noch nicht feſtzuſtellen, da man ſich in Regierungs⸗ kreiſen ſtarke Zurückhaltung auferlegt. In großen Umriſſen liegen die Dinge ſo: Frankreich hat in allen Phaſen der Anleiheverhandlungen in Lauſanne und auch ſchon vorher verſucht, ſeine bekannten politiſchen Bedingungen durchzuſetzen und einen abermaligen Verzicht Oeſterreichs auf den Anſchluß zu erſtreben. Ob es in der Richtung zu beſtimmten Zuſicherungen der öſterreichiſchen Regierung gekommen iſt, weiß man hier nicht. Auf alle Fälle wird der Beſchluß des Völkerbundsrates abzuwarten ſein, der ja nun in Bälde erfolgen ſoll. Es iſt durchaus möglich, daß die neben Frankreich an der Anleihe für Oeſterreich be⸗ teiligten Staaten ſich gegen die franzöſiſchen Erpreſ⸗ ſungsverſuche wenden und von ſich aus auf jede po⸗ ſtrieſtaaten abhängig machen. Mit anderen Worten: kitiſche Bindung Oeſterreichs verzichten. e „Jührerſchulen für nationale Erziehung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Der„Stahlhelm“ hatte berichtet, daß Anfang näch⸗ ſter Woche ein„Reichsamt für die geiſtige und kör⸗ perliche Ertüchtigung der Jugend“ geſchaffen werden ſoll und zwar im Reichswehrminiſterium. Man wolle alle Wehrverbände und alle Jugendorganiſationen da⸗ bei für den Wehrſport einheitlich durchorganiſieren. In dieſer Mitteilung iſt einiges Richtige mit viel Falſchem gemiſcht. In Wirklichkeit liegen die Dinge ſo: Herr Groener hatte, wie man ſich erinnern wird, bei der Aufſtellung des Etats für das Innenmini⸗ ſterium einen Fond von 1,5 Millionen gefordert und auch erhalten, der für die geiſtige und körper⸗ liche Ertüchtigung der Jugend verwandt werden ſollte. Dieſer Fond iſt jetzt auf Herrn von Gayl übergegangen. Das Reichswehrminiſterium hat mit ihm nichts zu tun. In dieſen Tagen, insbeſondere da man ſich mit dem Arbeitdienſt beſchäftigte, iſt nun überlegt worden, wie man der Mittel am zweck⸗ mäßigſten ſich bedienen könnte. Man erkannte, daß für eine allgemeine, auf ſämtliche Verbände mit ihren 2 Millionen Mitgliedern ſich erſtreckende Er⸗ ziehung zum Wehrſport die 1“ Millionen kaum reichen würden. Man iſt dann auf den Gedanken gekommen, eine Art Führerſchule zu ſchaffen, die die Kräfte ausbildet, die man den Wehrſport treibenden Verbänden, den ſogen. Ferien⸗ kamps und nicht zuletzt auch den Arbeits⸗ lagern zur Verfügung ſtellen will. Man will für die Beſchäftigung in dieſen Lagern, ohne dabei aber eine Uniformität zu erſtreben, eine einheitliche, auf die nationale Erziehung und auf den Staat geſtellte Linie gewinnen und, ſoweit Wehrſport getrieben wird, eine unvernünftige Soldatenſpielerei vermeiden und in den Grenzen des Möglichen dafür anderes Brauch⸗ Minturno [Von unſerem römiſchen Vertreter) Es iſt noch garnicht ſo lange her, daß die Land⸗ ſchaft rings um Gaeta, die Grenzlandſchaft zwiſchen Kirchenſtaat und Königreich Ne⸗ apel, zu dem ganz und gar unbekannten Italien gehörte. Daß die Bauernfrauen bier immer noch ein feuerrotes Mieder und ein viereckig gefaltetes Kopftuch tragen, zeigt deutlich, daß die „Direttiſſima“ Rom-—Neapel erſt ſeit ein paar Jahren durch dieſen Winkel zwiſchen Meer und Ber⸗ gen brauſt. Aber ſchon erobern ſich die Römer den Badeort Formia. Er gibt ihnen die Möglichkeit, in einer reichlich bemeſſenen Schnellzugsſtunde mitten ien Orangen⸗ und Zitronengärten zu ſein, ihre immerhin nördlichere Landſchaft mit einer vollkom⸗ men ſüdlichen Natur zu vertauſchen. Und nun ſoll dieſe Gegend, wie ſich für ein Fremdenverkehrsgebiet gehört, auch ihre archäologiſche Sehenswür⸗ digkeit erhalten. Seit einem Jahr etwa gräbt man in Mintur⸗ num, der uralten Auſonier⸗Stadt an der via Appia. Rings um das große Aqugedunkt und das Theater, deren Ruinen die üppigen Kornfelder an der Mün⸗ bueig des Fluſſes Liris überragen, ſind die Arbeiten im Gange. Mit ſehr gutem Erfolg. Man konnte das Forum der Stadt in ſeinen Grundriſſen beſtim⸗ men. Die Unterbauten zweier Tempel wurden frei⸗ gelegt. Dann am Ufer des Meeres das Heiligtum der altitalieniſchen Göttin Marieca ausgegraben, wo⸗ bei man eine große Anzahl ſeltſamer archaiſcher Ter⸗ rakotten fand. Auch plaſtiſche Werke ſpäterer Zeit, darunter einen ganz hervorragenden, ſpät⸗republika⸗ niſchen Porträtkopf, der jetzt in Rom auf der„Aus⸗ iſtellung für antike Kunſt“ in der valle Giulia zu ſehen iſt. Verſuchsgräben, die man in verſchiedenen Richtungen durchs Gelände gezogen hat, verſprechen noch weitere Grabungserfolge. 5 Immerhin hat man nicht mehr gefunden als an hundert anderen Stätten Italiens auch zu finden geweſen wäre. Und trotzdem verdienen die Aus⸗ grabungen in Minturnum beſondere Beach⸗ tung. Und zwar aus zweierlei Gründen. Einmal weil dieſe Grabung— wenn man ſo ſagen darf— „ausgrabungspolitiſch“ ſehr intereſſant iſt. Und daein weil ſich in Minturnum eine Epiſode abgeſpielt hat, die zu den großartigſten der antiken Geſchichte gehört. Zum erſten Mal ſeit fünfundzwanzig Jahren, ſeit die politiſche Formel des„L' Italia fara da ſe“ auch in der Archäologie Anwendung fand, ſind hier in Minturnum nichtitalieniſche Gelehrte zu einer Aus⸗ grabung auf italieniſchem Boden zugelaſſen worden. Der ehemalige Unterrichtsminiſter Pietro Fedele, der ſelbſt aus Minturnum gebürtig iſt, hat den Archäologen der Univerſity of Pennsylvania in Phila⸗ delphia dieſe einzig daſtehende Erlaubnis von der Regierung erwirkt. Zwar arbeiten die Amerikaner mit italieniſchen Gelehrten zuſammen und mit der „Internationalen Vereinigung für mediterrane Studien“, deren Geſchäftsräume im römiſchen Unter⸗ richtsminiſterium untergebracht ſind, aber in der Hauptſache kommen die Geldmittel für die Ausgrabung aus Amerika. Eine hocherfreu⸗ liche Tatſache. Denn ſie zeigt, daß die ſonſt in allen nationalen Fragen ſo außerordentlich wachſame Re⸗ gierung Muſſolinis in Dingen der Wiſſenſchaft die bisher geübte, allzu ſtarr nationaliſtiſche Linie durch⸗ brechen will. Sie weiß, wie überreich der Boden Italiens an archäologiſchen Schätzen iſt, wie dringend die Kultur⸗ welt die Hebung dieſer Schätze verlangt und wie be⸗ ſchränkt andererſeits in dieſen Kriſenzeiten die Mittel ſind, die die italteniſche Regierung ihren Forſchern zur Verfügung ſtellen kann. Und deswegen nimmt ſie die gebotene Hilfe ausländiſcher Kunſtfreunde an, wobei es ſelbſtverſtändlich iſt, daß die Funde von Minturnum den italieniſchen Muſeen gehören. Sie weiß, daß ſie ſich mit einer ſolchen Stellungnahme nicht das geringſte vergibt und Ausgrabungen ermög⸗ licht, zu der ihre eigenen Mittel nicht ausgereicht hätten. Und dann gibt es, wie ſchon geſagt, noch einen zwei⸗ ten, rein geſchichtlichen Grund, warum die Ausgra⸗ bungen von Minturnum lohnender ſind als es nach den erſten Ergebniſſen den Anſchein haben könnte. Hier an der Mündung des Liris, in ſeinen Sümpfen und in den Mauern der alten Auſonier⸗Stadt, hat ſich eine jener Epiſoden abgeſpielt, die die Nachwelt im⸗ mer von neuem mit Ehrfurcht vor der Größe altrömiſcher Charaktere erfüllen. In dieſen Sümpfen ſuchte Marius Zuflucht vor den Verfol⸗ bares erreichen. Die Beſchäftigung in der ausge⸗ dehnten Freizeit war von jeher bei dieſen Verbän⸗ den und in den Lagern des Arbeitsdienſtes ein recht heikles Problem. Es iſt damit zu rechnen, daß dieſe Führerſchulen überhaupt nach der durch die neue Verordnung erſtrebten Ausdehnung des Arbeits⸗ dienſtes ſchon in allernächſter Zeit gegründet werden. Der„Angriff verboten — Berlin, 15. Jult. Der Polizeipräſtdent hat den Angriff bis zum 23. Juli einſchließlich verboten. An⸗ laß zu dieſem Verbot gaben die Nummern 139, 140, 141, 142, 143 und 144 des„Angriffs“. In dieſen Zei⸗ tungsnummern wurden die Juſtiz, die Polizei im all⸗ gemeinen, die Berliner Polizei im beſonderen, der Miniſter des Innern, der Polizeipräſident von Ber⸗ lin und der Polizeipräſident von Frankfurt a. M. be⸗ ſchimpft und böswillig verächtlich gemacht. Ferner hat der„Angriff“ in ſeiner Nummer 144 die katholi ſche Kirche gröblich beschimpft, 1 f Mit dem Verbot der„Bernburger Volkswacht“ hat das anhaltiſche Staatsminiſterium auch das Ver⸗ bot der Kopfblätter der genannten Zeitung in Köthen und Zerbſt verbunden, damit darf jetzt in Anhalt keine einzige ſoztaldemokratiſche Zei⸗ tung mehr erſcheinen. Strafantrag Brünings — Berlin, 15. Juli. Reichskanzler a. D. Dr. Brüning hat ſeinen Rechtsbeiſtand beauftragt, gegen den Führer der NoSDaAp in Jena, Inſpektor Schmidt, Strafantrag zu ſtellen. Schmidt hatte behauptet, daß Dr. Brüning beabſichtigt habe, Oſtpreußen für zwei Milliarden Reichsmark an Polen und das Saargebiet für 99 Jahre an Frankreich zu verpachten. gungen ſeines großen Gegners Sulla. Hier fanden ihn die Häſcher und führten ihn vor den Magiſtrat von Minturnum, der den alten Helden aus Furcht vor Sulla töten laſſen wollte. Aber der eimbriſche Sklave, den die Stadtväter ausſandten, um Marius in ſeinem Kerker zu ermorden, kehrte unverrichteter Dinge zu⸗ rück. Denn Marius, durch die Kraft ſeines Blickes und ſeiner Stimme auch als Waffenloſer, als Gefan⸗ gener ein mächtiger Mann, hatte den Germanen mit der Frage empfangen:„Menſch, wagſt Du es den Caius Marius zu töten:“ Und der Mann hatte es wirklich nicht gewagt. So daß die Stadtväter ihren Gefangenen freigaben und auf einem Schiff nach Afrika, in die Verbannung ſchickten. Es lohnt ſich ſchon mit dem Spaten in der Hand zu erforſchen, wie die Stadt ausſah, die der Schauplatz dieſer großartigen Szene geweſen iſt. Dr. Martin Zickel, der bekannte Berliner Theaterleiter, der lange Jahre Präſident des Verbandes Berliner Bühnenleiter war, iſt geſtern in den Nachmittagsſtunden nach ſchwerem Leiden im Urban⸗Krankenhaus geſtorben. Dr. Zickel hatte ſich eine Blutvergiftung zugezogen, deren Folgen ſich nicht mehr abwehren ließen. Martin Zickel war in all den Jahren ſeiner Direk⸗ tionstätigkeit ſein eigener Regiſſeur. Er beſaß ſzeniſche Begabung, und er hat eine ganze Reihe von Luſtſpielkräften und Operettentalenten der Bühne zugeführt, ihre Entwicklung gefördert, ſie zum Erfolg gebracht. Seine Anfänge waren lite⸗ rariſch. Er ſtammte aus dem germaniſtiſchen Seminar Erich Schmists, wo er ſchon als Student bei Aufführungen mitwirkte. In guter Erinnerung ſteht Martin Zickels Inſzenierung von Kotzebues „Kleinſtädtern“. Sie wurden vor Reinhardt von Martin Zickel aufgeführt. Der Verſtorbene war in Berufskreiſen ſo beliebt, daß ihn der Verband Berliner Bühnenleiter wiederholt an die Spitze ſtellte. Seine Intelligenz, ſein liebenswürdiges We⸗ ſen ſchafften ihm unzählige Freunde. Ein neues Kunſtmuſeum in Japan. Die japa⸗ niſche Regierung plant den Bau eines neuen Kunſt⸗ muſeums in Tokio. Bei den Lieferungen für die Bauausführung ſollen auch deutſche Firmen berückſichtigt werden. b * —— Straſſer in Mannheim Die NS DA veranſtaltete geſtern abend hier ihre erſte große Kundgebung zur kommenden Reichstags, N wahl. Wegen des ſchlechten Wetters hatte man die Verſammlung vom Stadion in den Roſengar tex; verlegt, wo nach genauer Zählung durch die Rosen, garten⸗Leitung rund 6000 Perſonen den Nibelungen, und in einer Parallel⸗Verſammlung auch den Muſen⸗ ſaal füllten. Zuvor hatten 700 SA⸗ und SS⸗Leute einen Propagandazug vom Schloß aus durch di Stadt durchgeführt. Ein ſtarkes Polizeiaufgebo⸗ ſorgte dafür, daß ſich keinerlei Zwiſchen⸗ fälle ereigneten. Reichstagskandidat Dr. Roth⸗ Mannheim eröff⸗ nete die Verſammlung, die Frauen wurden durch hie Reichsleiterin der NS⸗Frauenſchaft, Elsbeth Zander⸗ München, begrüßt. Auch Bezirkszellen⸗Leiter Otth Wetzel richtete Begrüßungsworte an die Verſamm⸗ lung. Der Reichsorganiſationsleiter ö Gregor Straſſer, der zuvor in Heidelberg geſprochen hatte, betonte daß nach dem 31. Juli es nicht mehr möglich ſein werde, ohne oder gar gegen die Nationalſozialiſtes zu regieren. So wie Brüning niedergerungen wor den ſei, werde auch Papen niederge rungen Das Wirtſchaftsſyſtem müſſe neu aufgebaut werden, Es gelte vor allem, Arbeit zu ſchaffen und nicht den I Verdienſt in den Vordergrund zu ſtellen. Die Bon⸗ zen hätten ſtets nur den Verdienſt gewollt und nit die Arbeit. Der 31. Juli ſei die wichtigſte Entſchei⸗ dung. Das beutſche Volk werde einen Kanzler ſih wählen, der Vertrauen und Verantwortungsgefühl beſitze, um die deutſche Idee durchzuſetzen. Nach der Rede im Nibelungenſaal ſprach Straſſer in der Parallel⸗Verſammlung im Muſenſaal, wo er etwa die gleichen Ausführungen machte. * Die Eiſerne Front in Ludwigshafen veran⸗ ſtaltete geſtern abend ihre zweite Wahlkundgebung Die einzelnen Züge der Eiſernen Front marſchierten von den verſchiedenen Stadtteilen mit Muſikkapellen nach dem Verſammlungsplatz. In den einzelnen Zu gen marſchierten etwa 10—12 000 Menſchen, zu der Kundgebung ſelbſt hatten ſich etwa 18 000 Perſonen eingefunden. Der Redner, Reichstagsabgeordnetet Karl Schreck⸗Bielefeld, wandte ſich ſehr ſcharf gegen die Nattonalſozialiſten. Es hat ſich nach Mitteilung der Polizei kein Zwiſchenfall ereignet. Süddeulſche Klage beim Staatsgerichtshof Telegraphiſche Meldung * Frankfurt, 15. Jul., Wie der„Frankfurter Zeitung“ aus Karlsruhe gemeldet wird, hat in einer Zentrumsverſammlung der Führer des badiſchen Zentrums, Dr. Föhr, erklärt, von den Regierungen der ſüddeutſchen Län⸗ der werde auf geſetzmäßigem Wege eine Nachprüfung des Vorgehens der Reichsregierung in der Frage der Uniform⸗ und Demonſtrationsverbote in die Wege geleitet werden. Eine Beſtätigung⸗ dieſer Meldung und nähere Einzelheiten darüber, ob eine Klage beim Staatsgerichtshof geplant iſt, bleibt ab⸗ zuwarten. i Brand im Antwerpener Hafen — Antwerpen, 15. Juli. In den Holzſchuppen des Hafens brach geſtern ein rieſiger Brand aus, der große Hafenanlagen vernichtete. Einzelheiten über Urſache und Umfang des Unglücks fehlen noch. Hochwaſſer überraſcht ſchlafende Obdachlose — Nizza, 15. Juli. Eine große Anzahl Obbdach⸗ 1 loſer, die unter einer Brücke zu nächtigen pflegten, e wurden nachts von plötzlich eintretendem Hochwaſſer 5 9 überraſcht und von der Strömung erfaßt, ehe eine Rettung möglich war. Die Feuerwehr von Nizza wurde alarmiert; ſie könnte mehrere Perſonen mit Hilfe von Leitern und Rettungsringen retten. Die Zahl der Ertrunkenen ſteht noch nicht feſt. Theater und Muſik OFreilichtſpiele in Mannheim. Durch freund⸗ liches Entgegenkommen der Intendanz des National⸗ theaters ſind Freilichtſpiele während der Theaterferien durch die Notgemeinſchaft erwerbsloſer Bühnenkünſtler ermöglicht, Das maleriſche Spielfeld auf den Rennwieſen zwiſchen Germaniaturnplatz und Hügel unter ſchat⸗ tigen Bäumen bietet nahezu 2000 Zuſchauern Platz. Das Gelände wurde in liebenswürdiger Weiſe vom Direktorium des Rennvereins zur Verfügung ge⸗ ſtellt. An führenden Künſtlern ſind tätig: Opern⸗ ſänger Alfred Färbach, Regiſſeur Paul Burg⸗ hardt und Jonny Bernſtein, Kapellmeiſter Max Rauhut, Solotänzerin Ilſe Ernſt und Heinz Bornhofen als künſtleriſcher Beirat. Außer einer Revue ſind an Aufführungen vorgeſehen:„Das ö Jahrmarktsfeſt von Plundersweilern N von Goethe, auch Kindermärchen.— Da in Mann, heim in größerem Rahmen ſeit 1907 keine Freilich!“ aufführungen ſtattfanden, hofft man auf ſtarkes In, tereſſe, zumal eine ganze Reihe von erwerbsloſen Künſtlern beſchäftigt wird. Zweite Prüfungsaufführung der Opernſchule. Am Sonntag, 17. Juli. vormittags 11,30 Uhr, fin⸗ det die zweite Pritfungsaufführung der Opernſchule ſtatt. Wie alljährlich, wird auch in dieſem Jahr ein vollſtändiges Werk aufgeführt. Lortzings letzte Oper, der komiſche Einakter„Die Opernprobe“, wird neben dem zweiten Akt„Wiloſchütz“ und einer„Sketch⸗ Operette“ zur Aufführung gelangen.— Die muſt⸗ kaliſche Leitung hat Hans Leger, die Regie Ernſt Rudolf Mayer. 5 Leipziger Gewandhaus⸗Konzerte 1932/38. Von den für die kommende Spielzeit vorgeſehenen zwan⸗ dig Gewandhaus⸗Konzerte, für die eine bedeutende Senkung der Kartenpreiſe geplant iſt, werden, wie aus Leipzig gemeldet wird, zehn von Bruno Wal⸗ ter geleitet, zwei von Karl Straube, drei von Furtwängler, drei von Otto Klemperer und je eins von Edwin Fiſcher und Hermann Abendrot. Als Soliſten ſind u. a. verpflich⸗ tet worden: Graveure, Lotte Lehmann, Sigri Onegin, Adolf Buſch und Karl Fleſch. ——— 1932 0 ier ihre hstags⸗ tan die arten Roſen⸗ ungen, Muſen, S⸗Veute urch die ufgebot ſchen⸗ t exöff⸗ urch die zander. r Otto rſamm⸗ betonte ich ſein ialiſtes n wor⸗ ngen, verden, icht den E Bon⸗ N id nicht f ntſchei⸗ ler ſich gefühl traſſer wo er veran⸗ bung, hierten apellen en Zü⸗ zu der raonen neter gegen teilung Fult. 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Nach der Fuſion mit der Daimler⸗AG. Untertürkheim be⸗ traute man Guſtav Thieme mit Spezialaufgaben und infolge ſeiner außerordentlichen Fähigkeiten mit der Direktion des Mannheimer Werks. Sowohl bei ſeinen Vorgeſetzten als auch bei ſeinen Untergebenen erfreute er ſich größter Wertſchätzung und Beliebt⸗ heit. Die Beiſetzung erfolgt am Samstag, 16. Juli, vormittags halb 12 Uhr von der Friedhofskapelle aus. Kreisrat Mannheim Genehmigung des Voranſchlages Es wurde davon Kenntnis genommen, daß der Kreisvoranſchlag für das Rechnungsjahr 1932, die neuen Satzungen der Kreispflegeanſtalt Weinheim, der Landwirtſchaftlichen Schule des Kreiſes Mannheim in Ladenburg, des Ausſchuſſes für die Förderung des Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Wein⸗ baues im Kreiſe Mannheim ſowie der Aufſicht und Geſchäftsführung des Lehr⸗ und Verſuchsgartens in Ladenburg für unbeanſtandet erklärt wurde. Ebenſc wurden die Aenderungen der Satzung für das Kreiskinderheim und über die Ruhelohn⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Angeſtellten und Ar⸗ beiter der Kreisverwaltung Mannheim von der Staatsaufſichtsbehörde(Landeskommiſſär) für unbe⸗ anſtandet erklärt. Die Satzungen und die Satzungs⸗ änderungen ſind an der Anſchlagtafel des Rathauſes, NI in Mannheim 14 Tage lang bekannt zu geben. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Bericht in Nr. 139 des„Hakenkreuzbanners“ über die Kreisverſamm⸗ lung am 15. Juni 1932, Abſchnitt Aufwandsentſchä⸗ digung, inſoweit unrichtig iſt, als der Antrag des Kreisrats auf Herabſetzung der Aufwandsentſchä⸗ digung für die Teilnahme an einer Sitzung der Kreisverſammlung und der Tagesgebühren für ſonſtige amtliche Verrichtungen nicht. nur mit den Stimmen der NSDAP. und KPD., ſondern ein ⸗ ſtimmig angenommen wurde. Die Verpflegungsſätze im Kreisaltersheim Schriesheim wurden erheblich geſenkt. Zum Zwecke der Tuberkuloſenbekämpfung wurden den Tuber⸗ kulpſefürſorgeſtellen im Kreisgebiet Mannheim Zu⸗ ſchüſſe bewilligt. Bekommt Mannheim einen Nachtflugdienſt? In Verbindung mit dem Ausbau der Nachtflug⸗ ſtrecke Frankfurt a. M.—Köln wurde verſchiedentlich das Gerücht verbreitet, daß auch Mannheim an das Nachtflugnetz angeſchloſſen würde. Wie jetzt feſtſteht, iſt vorläufig an eine Verwirklichung dieſes an ſich ſehr wünſchenswerten Planes nicht zu denken, da die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht die erforder⸗ lichen Vorausſetzungen geſchaffen haben. Die Nacht⸗ flugſtrecke Frankfurt Köln iſt nunmehr ſo weit fer⸗ tiggeſtellt, daß die Probeflüge aufgenommen werden konnten und einer planmäßigen Befliegung vom heutigen 15 Juli ab nichts mehr im Wege ſteht. Die Streckenbefeuerung, die aus äußerſt leucht⸗ kräftigen Lampen zuſammengeſetzt iſt, wird den Fliegern den Weg weiſen. Während markante Punkte, wie der Große Feldberg uſw. beſonders ſtarke Befeuerung bekamen, konnte die Flugplatz⸗ beleuchtung ziemlich einfach gehalten werden, da ein Anſteuerungsfeuer und Landemarkierung mit roten, weißen und blauen Stallaternen genügt. Eine Per⸗ ſonenbefüörderung findet vorläufig auf der Nacht⸗ ſtrecke Frankfurt Köln nicht ſtatt, da nur Poſt⸗ und Frachtdienſt vorgeſehen iſt. Die durch den Nachtflug erzielte Beſchleunigung iſt außer⸗ ordentlich groß, denn Briefe, die bis 24 Uhr im Frankfurter Flughafen ſein können, ſind z. B. be⸗ reits morgens um.35 Uhr in London, um 6 Uhr in Berlin und ſogar um.05 Uhr ſchon in Ko⸗ penhagen. Aehnlich günſtige Anſchlüſſe können auch in umgekehrter Richtung erzielt werden. * Straßen⸗ und Hausſammlung für die Krebs⸗ kranken. Wie bereits mehrfach bekanntgegeben, wird am kommenden Sonntag, 17. Juli, für die Krebs⸗ kranken auf der Straße und in der anſchließenden Woche von Haus zu Haus geſammelt. Edle Men⸗ ſchen haben ſich wiederum bereitgefunden, für kranke und bedauernswerte Mitmenſchen ihre Zeit und Kraft zu opfern. Die Sammler und Sammlerinnen können daher mit Recht erwarten, daß ihre hochher⸗ zige Geſinnung allgemein anerkannt und auch von denen reſpektiert wird, die nichts geben wollen oder können. Auf keinen Fall verdienen ſie Grobheiten oder gar Beläſtigungen, wie dies leider in letzter Zeit immer häufiger bei Sammlungen zu beobachten iſt. Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, den Samm⸗ lern ihre Aufgabe, die heute an ſich ſchon ſchwer ge⸗ nug iſt, etwas zu erleichtern. Deutſches Sängerbundesfeſt Die letzten Vorbereitungen— Nachdem ſchon ſeit Wochen im Stillen die Vorbe⸗ reitungen für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt in Frankfurt a. M. im Gange ſind, wird jetzt auch äußerlich kund, daß ſich Frankfurt auf ein großes feſt⸗ liches Ereignis vorbereitet. In allen Straßen, durch die am Sonntag, den 24. Juli der große Feſtzug ſeinen Weg nimmt, ſind fleißige Hände dabei, Fah⸗ nenmaſte und mit Tannengrün geſchmückte Säulen aufzuſtellen. An dem Feſtzuge ſelbſt, der nachmittags um 2 Uhr beginnt und deſſen Vorbeimarſch etwa 4 Stunden in Anſpruch nehmen dürfte, wer⸗ den etwa 50 000 Menſchen teilnehmen. Die Zahl der gemeldeten Sänger iſt inzwischen auf faſt 34 000 geſtiegen, ſodaß alle Vorausſetzungen für einen glanzvollen Verlauf des Feſtes gegeben ſind. Gerade in den letzten Tagen ſind verſchiedentlich Neuanmeldungen feſtzuſtellen geweſen, woraus ge⸗ ſchloſſen werden darf, daß allenthalben der feſte Wille beſteht, trotz der wirtſchaftlich ſchlechten Verhältniſſe oder gerade deswegen ein impoſantes Feſt zu veran⸗ ſtalten, um damit zu dokumentieren, daß die Hoff⸗ nung auf eine beſſere Zukunft ganz be⸗ ſonders auch die deutſche Sängerſchaft beſeelt. Die Zahl der Konzerte iſt außerordentlich groß. Am Freitag, den 22. Juli, finden 9 große und am Samstag, den 23. Juli gar, 17 große konzertliche Veranſtaltungen ſtatt, wobei namentlich auch die von Auslandsdeut⸗ ſchen veranſtalteten Konzerte beſonderes Intereſſe in Anſpruch nehmen dürften. So veranſtaltet der Deutſche Männergeſangverein Zürich am Freitag, 90 000-100 000 Fremde werden erwartet den 22. Juli, im Schubertſaal ein Konzert, an dem auch der Männerchor San Francis co beteiligt iſt. Am gleichen Tage ſingt die Vereinigung deutſch⸗ ſingender Geſangvereine in Polen zuſammen mit der Sängervereinigurng Chicago im Palmen⸗ garten. Ueber die übrigen hauptſächlich intereſſieren⸗ den Konzerte haben wir berents berichtet. Von beſonderem Intereſſe dürften auch die geſanglichen Veranſtaltungen auf freien Plätzen Von dieſen Darbietungen iſt beſonders zu er⸗ ſein. wähnen die Kundgebung des Heſſiſchen Sän⸗ gerbundes auf dem Börſenplatz am Sams⸗ tag nachts 22 Uhr und mittags um 12 Uhr die Kund⸗ gebung am Bismarckdenkmal, dargebracht vom Ober⸗ erzgebirgiſchen Sängerbund. Auf dem Römerberg veranſtaltet am Freitag nachmittag um 4 Uhr der Elb⸗Havel⸗Sängerbund in Gemeinſchaft mit dem Sängerbund an der Saale, dem Anhaltiſchen Sängerbund und der Provinzial⸗Liedertafel ein großes Konzert, dem um 5 Uhr auf dem Opernplatz ſich eine Kundgebung des Pommerſchen Säugerbundes anſchließt. Ferner iſt eine ganze Reihe von volks⸗ deutſchen Kundgebungen vorgeſehen, aus der beſon⸗ ders die große Kundgebung im Palmengar⸗ ten am Sonntag, den 24. Juli, abends 20 Uhr, zu er⸗ wähnen iſt. Den Beſuchern des Feſtes iſt alſo eine überreiche Fülle von konzertlichen und geſanglichen Genüſſen in Ausſicht geſtellt, bei der jeder Geſchmack und jede Paſſion auf ſeine Rechnung kommen wird. In maß⸗ gebenden Kreiſen rechnet man denn auch mit einem Fremdenzuſtrom von 90—100 000 Perſonen während des Feſtes. Fackelzug der Studentenſchaft Beinahe hätte der Regen nicht nur den Kommili⸗ tonen, ſondern auch den Einwohnern die Freude ver⸗ dorben, denn der Fackelzug am Vorabend der Jahresfeier der Handelshochſchule iſt für beide Teile zu einem traditionellen Ereignis geworden, daß man es als bedauerlich gefunden hätte, wenn die Huldi⸗ gung der Studentenſchaft durch einen Dauerregen verwäſſert worden wäre. Drei Mann der berittenen Polizei ritten an der Spitze des Zuges, der durch den Spielmannszug des Stahlhelms und einer Abteilung der Schützenkapelle Seezer angeführt wurde. Den drei Aſta⸗Mitgliedern hoch zu Roß folgten dann die einzelnen Verbindun⸗ gen, deren Chargierte in Wichs neben den Fahnen marſchierten. Die Marinekapelle Schönig, die zweite Hälfte der Schützenkapelle Seezer, der Spielmanns⸗ zug des Militärvereins und ein weiterer Spiel⸗ mannszug waren zwiſchen die fackeltragenden Stu⸗ denten verteilt. Die ſchneidige Marſchmuſik und die lodernden Fackeln verfehlten nicht den Eindruck auf die Zuſchauer, die überall in den von dem Zug be⸗ rührten Straßen ſtanden. Vom Schloßhof aus ging der Marſch nach dem Waſſerturm und rund um den Friedrichsplatz. Das wechſelnde Farbenſpiel der Leuchtfontäne und die vielen Lichterpunkte rund um den Platz boten einen ſehr reizvollen Anblick. Nachdem vor dem Waſſerturm die Fackeln zu⸗ ſammengeworfen waren, die Flammen zum nächt⸗ lichen Himmel emporloderten und die Studenten⸗ ſchaft Aufſtellung genommen hatte, ergriff Herr „Selbſthilfe“⸗Kleinrentner erholen ſich Im Naturfreundehaus in Neckargemünd konnten gegenüber 50 Mitglieder 1931 dieſes Jahr 138 Arbeitsin validen, Witwen und Un⸗ fallrentner ſowie zwei Kinder während acht Tagen in zwei Abteilungen Erholung finden. Wenn im Herbſt das Haus von Feriengästen wieder entlaſtet iſt, werden nochmals 60 Mitglieder Auf⸗ nahme finden. Mit geringen Mitteln gelang es durch die Selbſthilfe, durch einjährige Arbeit in vier Näh⸗ abenden während der Woche, in denen für die wohl⸗ gelungenen Baſare gearbeitet wurde, durch die kleinen Pfennigſpenden in die Erholungskaſſen ſowie durch einen Zuſchuß aus der Hauptkaſſe die beſonders erholungsbedürftigen und kranken Mitglieder mit einer Mark von ihnen geleiſteten Zuſchuß für den Tag unterzubringen. So wie der Vorſtand ehrenamtlich arbeitet, ſo fanden ſich ſofort drei Frauen für Küche und Haus und ein Mann für grobe Arbeiten bereit. Die für Ungeübtere gewiß nicht leichte Aufgabe, für rund 70 Leute zu ſorgen, wurde mit Luſt und Liebe ſingend bewältigt. In eigener Regie wurde gekocht, die Lebensmittel kamen von Mannheim. Wenn man die Leute beobachtete, ſah man allent⸗ halben zufriedene Geſichter und wenn man ſte fragte, wie es ihnen denn gefalle, da waren ſie des Lobes voll und bedauerten nur, nicht länger in dem herrlich am Wald gelegenen, vornehm ein⸗ gerichteten Naturfreundehaus bleiben zu können. In der köſtlichen Luft wurde bei der guten Verpfle⸗ Kleinau das Wort, um die Verbundenheit der Handelshochſchule mit der Mannheimer Geſchichte beſonders zu betonen und darauf hinzuweiſen, daß das Jahresfeſt trotz der Schwere der Zeit verdient, würdig gefeiert zu werden. Der ſchnelle und kraft⸗ volle Aufſchwung der Schule wäre aber nicht möglich geweſen, wenn Mannheim nicht über weitblickende Männer verfügt hätte. Herr Kleinau gedachte der Förderer der Handelshochſchule, beſonders aber den jeweiligen Oberbürgermeiſtern, der Börſe, den kauf⸗ männiſchen Vereinen, der Handelskammer mit ihrem Präſidenten Dr. Lenel, ohne die Rektoren und Profeſſoren zu vergeſſen, die den Ruf der Schule be⸗ gründet haben und die ſtets bemüht waren, ſie auf eine breitere Baſis zu ſtellen. Die Wechſelbeziehun⸗ gen zur Mannheimer Einwohnerſchaft ſeien immer herzlich geweſen und ſo fühle man ſich verpflichtet, den Dank an Stadt und Einwohnerſchaft zum Aus⸗ druck zu bringen. Dem Volk und Vaterland zu die⸗ nen, würde ſtets Aufgabe der Studentenſchaft blei⸗ ben. Das von der Menge begeiſtert mitgeſungene Deutſchlandlied beſchloß die Kundgebung. Den Abſchluß des Fackelzuges bildete nach dem Rückmarſch der große Zapfenſtreich, der im Schloßhof von den vereinigten Kapellen ausgeführt wurde und der bei den zahlreichen Zuhörern einen tiefen Eindruck hinterließ. Ein beſonderes Lob ver⸗ dient die Polizei, die überall für eine muſtergül⸗ tige Abſperrung Sorge getragen hatte, ſo daß die Veranſtaltung von keinem Mißton geſtört worden war. gung trotz der wenigen Tage eine Erholung erzielt. Wie notwendig dieſe für die Leute war, dafür ſollen einige Zahlen ſprechen: Bei der erſten Gruppe waren 31 Unterernährte, ſieben Magen-, ſechs Herz⸗, vier Nieren⸗ und 21 Nervenkranke. Von der anderen 69köpfigen Gruppe, deren ärztliche Unterſuchung ähnliche Diagnoſen ergab, ſei erwähnt, daß 41 Per⸗ ſonen noch nie in Erholung, 14 noch nie in Heidel⸗ berg, in ihrer Armut nicht einmal über das Weich⸗ bild Mannheims hinausgekommen ſind. Neben kleineren Spaziergängen und Beſuchen in der Ta u bſtummenanſt alt, die ihre Gäſte u. a. mit einem Film unterhielt, waren es beſonders die Ausflüge in die Umgebung, die bevorzugt wurden. In der verdünnten Luft waren alle Atembeſchwerden wie weggeblaſen. So iſt es nicht verwunderlich, daß ſich dieſer ſonſt nur im Schatten des Lebens alt gewordenen Menſchen einer fröhlichen Stimmung bemächtigte und der be⸗ kannte Pfälzer Humor oft zum Durchbruch kam. Daß die„Selbſthilfe“ dieſen in jeder Beziehung über Erwarten erfolgreichen Erholungsaufenthalt durchführen konnte, verdankt ſie neben der vortreff⸗ lichen Organiſation insbeſondere der gaſtfreund⸗ lichen und aufopfernden Verwalterfamilie Leh⸗ nert vom Naturfreundehaus. Nicht zuletzt ver⸗ dient die Familie Jakob Limbeck Dank und Aner⸗ kennung. 8 * Aus dem Stadtteil Feudenheim. Maurer⸗ meiſter Leopold Keßler feiert heute ſeinen 87. Geburtstag.— Bei dem geſtrigen Gewitter ſchlug der Blitz in der Neckarſtraße in die elektriſche Leitung, ſo daß ein Teil des Orts ohne Licht war. jährlich Tausenden den od. TOI E diesen stechenden Mordgesellen! S URREN D, summend, bedroht die Stechmücke den Menschen bei ag und Nacht, keimbeladen, bösartig, geföhrlichl Stechmöcken sind nicht nur löstig, sie sind tödliche Feinde der Mensch- heit. Beladen mit Keimen gefährlicher Fieberkrankheiten bringen sie FLIT- öberall bekannt— ist dos beste Mittel, um fliegen, Möcken, Schnaken und alle lästigen Insekten schnell und sicher zu töten. Achten Sie quf den flit- Soldaten auf der gelben Kanne mit dem schwarzen Band. Nur in der plombierten Kanne ist FIT erhöltlich. Im Freie er ende mon FIT CREME E Ur A¹ Wehr der Ins e teten 1 0 6 Wahlkartei einſehen! Das ſtädtiſche Wahlamt weiſt nochmals darauf hin, daß die Wahlkartei nur noch bis Sonntag, den 17. Juli d. J. 12 Uhr eingeſehen werden kann. Wer keine Benachrichtigungskarte erhalten hat, muß deshalb ſofort bei den zuſtändigen Offenlage⸗ ſtellen(für die Innenſtadt beim ſtädt. Wahlamt in C 2, 1, für die Vororte bei den Gemeindeſekretaria⸗ ten und für den Stadtteil Waldhof in der Luzen⸗ bergſchule) die Wahlkartei berichtigen laſſen. Hier⸗ bei ſind die erforderlichen Ausweispapiere, z. B. Familienbuch, Staatsangehörigkeitsausweis, Reiſepaß, Abriß des Meldezettels, vorzulegen. Nach dem 17. Juli darf aufgrund der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen niemand mehr in die Wahlkartei auf⸗ genommen werden. Und wer in der Wahlkarte nicht enthalten iſt, kann am 31. Juli nicht wählen. Wer keine Benachrichtigungskarte in Händen hat, beantrage alſo gleich die Berichtigung der Wahlkartei. Bekämpfung der Fahrraddͤiebſtähle Wie alljährlich, ſo hat auch jetzt wieder bei Ein⸗ tritt der warmen Jahreszeit die Zahl der Fahrrad⸗ diebſtähle ganz erheblich zugenommen. Tauſende von Fahrrädern werden allwöchentlich in den Groß⸗ ſtädten geſtohlen. Die Beſtohlenen ſind durchweg Erwerbsloſe bzw. ſolche Perſonen, die in niedrigerem Verdienſt ſtehen und für die der Beſitz von Fahr⸗ rädern eine erhebliche Erſparnis von Unkoſten be⸗ deutes. Die Kriminalpolizei hat wiederholt im Intereſſe von Fahrradbeſitzern hingewieſen, daß den Fahrrad⸗ dieben ihr unſauberes Handwerk weſentlich dadurch erleichtert wird, daß inecner wieder Räder auf Plätzen, an Straßen tend in Hausfluren ohne Aufſicht aufgeſtellt werden. Für viele bedeutet dieſe Art der Aufſtellung von Fahrrädern eine ſchwere Verſuchung zur Begehung von Fahrraddiebſtählen. Rabdeſitzer ſollten im eige⸗ nen Intereſſe niemals— auch nicht für kurze Zeit— ihre Räder ohne Auſſicht an den genannten Stellen ſtehen laſſen. Fahrraddiebe pflegen faſt immer zu verſuchen, die Näder ſofort zu verſetzen bezw. an dritte Perſo⸗ Den zu verkaufen. Die Kriminalpolizei warnt dringend davor, Räder in Pfand zu nehmen oder anzukaufen, deren Herkunft nicht zweifelsfrei feſt⸗ ſteht. Zuwiberhandelnde ſetzen ſich nicht nur zivil⸗ rechtlicher Regreßpflicht gegenüber den jeweiligen rechtmäßigen Eigentümern aus, ſondern laufen Ge⸗ fahr, wegen Hehlerei oder Begünſtigung ſtrafrechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden. Die Arbeit der Kriminalpolizei zur Ermittlung von Fahrradbieben und zur Feſtſtellung der beſtoh⸗ lenen Fahrradbeſitzer würde weſentlich erleichtert, wenn der jeweilige Radbeſitzer ſich die Fahrradmarke und die Nummer ſeines Rades notierte. Bei den Verwahrſtellen der Polizei befinden fich zahlreiche beſchlagnahmte Fahrräder, deren recht⸗ mäßige Eigentümer ſich nur deshalb nicht feſtſtellen ließen, weil beſtohlene Perſonen bei Anzeigeerſtat⸗ tung weder Marken noch Nummern ihrer Räder an⸗ geben konnten. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden folgende Ge⸗ winne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 50 000% auf Nr. 279 354, zwei Gewinne zu je 10 000 4 auf Nr. 209 030, zwei Gewinne zu je 5000% auf Nr. 387 508, vier Gewinne zu je 3000% auf Nr. 59 518 und 265 813. In der Nachmittagsziehung: Vier Gewinne zu je 10000/ auf Nr. 170 835 und 366 038, ſechs Gewinne zu je 5000/ auf Nr. 91 526, 159 539 und 354 809, vier Gewinne zu je 3000/ auf Nr. 138 288 und 227 713.(Ohne Gewähr.) * Staatsprüfung im Ingenieurbaufach 1932. Die Regierungsbauführer Karl Bock aus Legelshurſt, Eduard Bogenſchütz aus Karlsruhe, Hans Glockner aus Freiburg, Karl Knäble aus Radolfzell, Ernſt Marzenell aus Mannheim⸗ Seckenheim und Hellmut Miltner aus Raſtatt haben die diesjährige Staatsprüfung im Ingenieur⸗ baufach beſtanden und ſind zu Regierungsbaumeiſtern ernannt worden. * Silberhochzeit. Herr Bernhard Greulich, Archi⸗ tekt, Meerfeldſtraße 63, begeht mit ſeiner Gemahlin Frieda geb. Ruf am morgigen 16. Juli das Feſt der Silber⸗ hochzeit. Nach dem Schwiys Geograph:„Ich weiß doch, wo alle Städte und Flüſſe der Alten und Neuen Welt liegen. Wo ich ſelhſt aber heute nacht gelegen habe, das weiß ich wirklich nicht!“ Schöne weiße Zähne ſchon nach einmaligem en mit der herrlich erfriſchend ſchmechenden „Chlorodont⸗Zahnpaſte“, ſchreibt uns ein Raucher. Tube 50 f. u. 80 Pk. 6 obe nor RN 5 4. Seite/ Nummer 323 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Juli 1932 Zweite juriſtiſche Staatsprüfung Auf Grund der im Frühjahr 1932 beſtandenen zweiten juriſtiſchen Staatsprüfung ſind folgende Referendare zu Gerichtsaſſeſſoren ernannt worden: Dr. Hans Bettmann aus Heidelberg, Emil Borho aus Schriesheim, Dr. Harald Bredt aus Straßburg, Dr. Max Egetemeyer aus Mann⸗ heim, Rolf Emgelbrecht aus Biſchweiler, Hans Eppelsheimer aus Mannheim, Hans Grü⸗ minger aus Offenburg, Hellmut Hauer aus Brei⸗ ſach, Hans Huber aus Freiburg, Dr. Hermann Huber aus Staufen, Edith Juſti aus Charlotten⸗ burg, Helmut Kärcher aus Stuttgart, Alfons Kil⸗ jan aus Mannheim, Arnold Kley aus Mannheim, Gabriele Krebs aus Freiburg, Dr. Karl Lehn aus Heidelberg, Heinz Maurer aus Baden-Baden, Karl Müller aus Staßfurt, Dr. Gerhard Münzner aus Mannheim, Julius Oſtertag aus Karlsruhe, Karl Pfeifer aus Engen, Dr. Wilhelm Pfetſch aus Karlsruhe, Haus Prüfer aus Groß⸗Mühlin⸗ gen, Dr. Rudolf Ritter aus Lahr, Paul Roſt aus Leipferdingen, Dr. Karl Schlingmann aus Hei⸗ delberg, Dr. Friedrich Schmid aus Karlsruhe, Artur Schmitt aus Lauda, Hans Schnarren⸗ berger aus Karlsruhe, Dr. Ernſt Schneider aus Lahr, Robert Weber aus Kalsruhe, Kurt Wehrle aus Staufen, Walter Weiß aus Mann⸗ heim, Alb. Woll aus Sulzbach, Dr. Kurt Zäpfel aus Karlsruhe. * Der Waldpark unter Waſſer. Das Anſchwellen des Rheins hatte zur Folge, daß die tiefer gelegenen Teile des Waldparks überflutet wurden und für den Verkehr geſperrt werden mußten. Vom Mheinkaffee bis zur Stephanienbrücke iſt der Wald⸗ park zwiſchen der Fahrſtraße und dem Rheinufer vollkommen unter Waſſer. Auch auf einigen Wieſen macht ſich bereits Druckwaſſer bemerkbar. Das Strandbad iſt gleichfalls in Mitleidenſchaft gezogen, denn der Rhein überflutet faſt den ganzen oberen Betonſtreifen und ließ nur in der Mitte eine ſchmale Gaſſe frei, die den Zugang zu den Reſtaurants er⸗ möglicht. Was ober⸗ und unterhalb der Reſtaurants liegt, iſt vollſtändig vom Waſſer überſpült. Der Regen konnte nicht einmal geſtern die„Stammkund⸗ ſchaft“ abhalten, ins Bad zu gehen. Eine größere Anzahl Badeluſtiger tummelte ſich im Waſſer oder trieb im ſtrömenden Regen ihren Sport.— Von der Menge des niedergegangenen Regens kann man ſich einen Begriff machen, wenn man die amt⸗ lich ermittelten Zahlen vernimmt. Wurde doch in der vorletzten Nacht zwiſchen 23 Uhr und.26 Uhr morgens eine Niederſchlagsmenge von 27, mm ge⸗ meſſen und in den letzten 24 Stunden eine ſolche von „mur“ 19,1 mm. Das bedeutet, daß auf jeden Quadratmeter des Mannheimer Stadtgebietes durchſchnittlich 46 Liter Waſſer innerhalb 32 Stunden niedergegangen ſind. Solche Nieder⸗ ſchlagsmengen gehören aber zu den Seltenheiten und man muß ſchon recht weit in der Statiſtik zurück⸗ blättern, ehe man auf derartig hohe Mengen ſtößt, Intereſſant dürfte es ſein, daß es den ganzen geſtri⸗ gen Tag ein Drittel weniger regnete, als in den wenigen Nachtſtunden vom Mittwoch auf Donnerstag. * Taſchendiebin gefaßt. Eine ſchlanke huübſche Blondine von 25 Jahren mit ärmelloſem Kleide wurde am Dienstag auf dem Neckarmarkt er⸗ wiſcht. Sie ſtahl einer älteren Frau die Geld⸗ börſe, die aber aufs Straßenpflaſter fiel. Das Aufklatſchen wurde der Diebin zum Verhängnis. Sie rannte davon, die Marktbeſucher hinter ihr drein. Schon war ſie in Gewahrſam der Polizei. Es hat ziemlich lange gedauert, bis das Vorverhör beendet war, ma hatte anſcheinend einen guten Fang ge⸗ macht. Erſt nach mehreren Stunden wurde die holde Maid von zwei Schutzleuten zum Schloß begleitet. Vom Mannheimer Wohnungsmark Der Zug nach der Innenſtadt und dem Lindenhof- Schleppende Mieteingänge Obwohl es äußerlich im Straßenbild Mannheims nicht auffiel, waren auch zum 1. Juli die Umzüge wiederum recht ſtark. Viele Mieter, die nach den Mietſenkungen zum 1. Januar ihre Wohnung zu halten hofften, wurden nun doch durch die Zeit⸗ verhältniſſe gezwungen, ihre Wohnungen aufzu⸗ geben. Der Zug von der größeren Wohnung, vor allem aus den 5⸗ und 6⸗Zimmerwohnungen hält weiter an. Heute ſpielt bedeutend mehr der Preis als die Zimmerzahl eine Rolle beim Mieten der Wohnung. Die Preislage von 75—80 Mark hat ſich durchweg als oberſte Grenze erwieſen. Wohnun⸗ gen über dieſe Preislage werden mehr und mehr angeboten, während Wohnungen unter 80 Mark in der Regel raſch vermietet ſind. Einen Ausweg ſuchen die Wohnungſuchenden, die aus größeren Wohnungen kommen, dadurch zu erreichen, daß ſie Drei⸗Zimmerwohnungen mit Manſarde ſuchen und die Manſarde als viertes Zimmer zur Unterbrin⸗ gung des Hausrates verwenden. Die Zahl der leerſtehenden kleineren und preiswerten Wohnungen iſt recht gering, Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft, die 3400 Woh⸗ nungen in Mannheim verwaltet, hat noch kein halbes Prozent ihrer Wohnungen leerſtehen, der Spar⸗ und Bauverein, der 830 Wohnungen zu vermieten hat, hat nur ſieben Wohnungen zurzeit leer, die Heimat.⸗G., die am Pfalzplatz und in Neckarſtadt⸗ Oſt zuſammen 400 Wohnungen hat, hat 18 Wohnun⸗ gen frei, am Pfalzplatz allerdings nur einen gerin⸗ Veranſtaltungen * Konzert im Altersheim. Am kommenden Sonntag, 17. Juli, mittags 12 Uhr, wird der Evang. Stadt⸗ poſaunenchor e.., Mannheim, den Inſaſſen des Städt. Altersheimes Lindenhof eine Sonntagsfreude durch Darbietung einiger Muſikſtücke bereiten. Die Stabführung liegt in Händen des Herrn Albert Jahn ſenior. Als Vortragsfolge iſt vorgeſehen: 1.„Feſthymnus“ von Sil⸗ cher; 2. Paraphraſe über„Harre meine Seele“ von Ruh; g. Veſpergeſang von Bortnianſky; 4. Großes Volkslieder⸗ Potpourri von A. Jahn und 5. Marſch„Jung Deutſchland“ von Schmiel. Da das Konzert im Garten des Altersheimes ſtattfindet, dürfte auch den benachbarten Anwohnern ein muſikaliſcher Genuß geboten werden. * Vom Odenwaldklub. Vor 40 Jahren wurde die hie⸗ ſiege Ortsgruppe des OW von einer Reihe wanderfroher junger Männer gegründet. Im Gedenken daran veranſtal⸗ tet ſie am morgigen Samstag abend im Friedrichs ⸗ park ein Gartenfeſt, deſſen Progromm zum größten Teil von den Mitgliedern des Klubs ſelbſt beſtritten wird. Außer der Geſangsabteilung wirken der Frauenchor und die beiden Jugendgruppen mit. Im Anſchluß an dieſe Darbietungen folgt Tanz im Sgal und im Freien. Ein Feſt in beſcheidenem Rahmen ſoll es werden, das ganz der Not ber Zeit Rechnung trägt, aber die Mitglieder, die nicht mitwondern und doch des Klubs Arbeit für Volk und Heimat hoch ſchätzen, den Wandergruppen näherbringt. Der Friedrichspark ſteht z. Zt. im ſchönſten Sommerſchmuck; einige Stunden dort zu verweilen iſt ſchon allein ein Ge⸗ nuß und bietet reichlich Entgelt für den niedrigen Einlaß⸗ reis. 5* Marine⸗Militär⸗Konzert im Ebertpark. Alexander Fleßburg, der langjährige und letzte Dirigent und Marine⸗ obermuſikmeiſter auf der Kaiſeryacht„Hohenzollern“ kommt mit dem Marine⸗Orcheſter des deutſchen Flottenvereins auf ſeiner großen Deutſchlandstournee am Sonntag, 24. Juli, auch nach Ludwigshafen. Er wird hier im Ebertpark vor⸗ mittags, nachmittags und abends große Militärkonzerte geben. Die vorjährige Tournee war ein großer einheit⸗ licher Erfolg. Empfehlenswertes Konzert Dame(zum Pförtner):„Hat es ſchon angefan⸗ gen?— Seien Sie ſo nett und laſſen Sie mich noch in den Saal!“ Pförtner:„Geht nicht. Wenn ich die Tür jetzt wieder aufmache, läuft uns das halbe Publikum weg.“ gen Teil dieſer 18 Wohnungen. Der Zug zu m Lindenhof und in die Innenſtadt hält wei⸗ ter an, da die Mieter vor allem die Koſten für Fahrgeld ſcheuen und Wohnungen ſuchen, die noch bequem ohne Straßenbahn erreichbar ſind. Auffal⸗ lend iſt übrigens das Intereſſe für Wohnungen, die zum 1. Oktober vermietbar ſind. Wir wer⸗ den zu dieſem Zeitpunkt alſo wieder Tage der gro⸗ ßen Wanderung erleben. Die Mieteingänge werden durchweg als ſehr ſchleppend bezeichnet, die ratenweiſen Gehalts⸗ zahlungen tragen einen Großteil Schuld an dieſer Verzögerung. Die Mietausfälle ſind gleichsfalls erheblich ge⸗ ſtiegen und haben gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung zwiſchen 50 big 100 v. H. erfahren! Die Volks⸗ und Kleinwohnungen, vor allem die Zwei⸗Zimmer⸗Wohnungen, ſind durchweg vermietet. Wo ſolche Wohnungen frei werden, beſteht kaum die Gefahr, daß ſie einen Monat leer ſtehen bleiben. Der Zug zur Einſchränkung und Verkleinerung be⸗ laſtet naturgemäß den Wohnungsmarkt und die vielen Kleinhausbauten. Eine Erſcheinung, die in an⸗ deren Städten von gleicher Größe wie Mannheim zu verzeichen iſt, das Teilen von Großwoh⸗ nungen, tritt hier kaum nennenswert hervor. Die Vermieter haben vielfach nicht mehr die Mittel, um eine ſolche bauliche Veränderung ihres Hauſes durchzuführen. Kommunale Chronik Noch kein Voranſchlag in Heddesheim mp. Heddesheim, 14. Juli. Obwohl an ſich die Wirtſchaftslage der überwiegend Land wirtſchaft be⸗ treibenden Gemeinde Heddesheim nicht die ſchlechteſte iſt, war die Gemeindeverwaltung noch nicht in der Lage, einen Voranſchlag aufzuſtellen. Die Finanzen der Gemeinde ſind, wie das vor einem Jahr ſchon der Fall war, in hohem Grade beeinflußt von den ſchleppenden Umlageeingängen und den hohen Wohl⸗ fahrtslaſten. Die nur etwa 4000 Einwohner zählende Gemeinde hat 140 Wohlfahrtserwerbsloſe und 90 Kriſenunterſtützungsempfänger zu unterhalten. Man erhofft wenigſtens eine gute Ernte, wobei auch wieder Arbeitskräfte benötigt würden. Außer Getreide werden auf Heddesheimer Gemarkung hauptſächlich Zuckerrüben und Tabak gebaut. N D Schwetzingen, 14. Juli. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Auftrag zur Einrichtung der Warmwaſſerheizungs⸗ und Warmwaſſerbereitungsanlage im ſtädt. Krankenhaus wurde an Spenglermeiſter Karl Deimann hier erteilt“— Die anläßlich der allgemeinen Nach⸗ prüfung erfolgte Neueinſchätzung ſtadteige⸗ ner Gebäude zur Gebäudeverſicherung murde anerkannt.— Die Koſten für Bezug von Fiſchen(Gambusia holbrocki), die verſuchsweiſe zur Bekämpfung der Schnakenlarven eingeſetzt werden ſollen, wurden durch die Stadt an⸗ teilig übernommen.— Auf Einladung des Vorſtan⸗ des des Verkehrsvereins wurde einer gemeinſchaft⸗ lichen Beſprechung, in der über die Tätigkeit des Verkehrsvereins berichtet wird, zugeſtimmt.— Die Arbeitszeitkürzung für ſtädtiſche Ar⸗ beiter unterbleibt noch, da mit allgemeiner Rege⸗ lung durch das Reich gerechnet wird.— Die Gras⸗ verſteigerungen vom 10. 6. und 14. 6. wurden ge⸗ nehmigt.— Gegen Sonderregelung des Waſſer⸗ preiſes in einem Falle erhöhter Abnahme beſtehen grundſätzliche Bedenken.— Ein Geſuch um allge⸗ meine Ermäßigung des Oberrealſchul⸗ geldes 193233 für außerbadiſche Schüler wurde abgelehnt.— Der Neufeſtſetzung der Schweinemarkt⸗ ordnung durch ortspolizeiliche Vorſchrift vom 14. 6. wurde die Zuſtimmung erteilt.— Die Mittel zur Bekämpfung der Kiefernblattweſpe im Gemeindewald wurden genehmigt.— Aus An⸗ laß des Stadtjubiläums 1933 ſoll eine Geldlotte⸗ rie veranſtaltet werden.— Von der Ermäßigung der Miete für die Räume der Bezirksgewerbe⸗ und Handelsſchule wurde Kenntnis genommen.— Gegen die feſtgeſetzten Einheitswerte der ſtadteigenen Haus⸗ und Baulandgrundſtücke wurden Einwendungen nicht geltend gemacht.— Im Hinblick auf die für Förderung aus Staatsmitteln geſtellte Friſt iſt Durchführung der Notſtandsmaßnahme„Radfahr⸗ weg— Anlage vor dem Friedhof“ alsbald fortzuſetzen.— Der Entwurf der Stimmbezirksein⸗ teilung zur Reichstagswahl am 31. Jult wurde gutgeheißen.— Eine Verrechnung der frei⸗ willigen Zuſchüſſe zum Oberrealſchulgeld aus 1931/82 auf das Schulgeld 1932/33 wurde abgelehnt. Tages kalesicleꝛ Freitag, 15. Juli Nationaltheater: Gaſtſpiel Käthe Dorſch:„Liſelott“, Ope⸗ rette von Künneke, außer Miete, Anfang 20 Uhr. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 7 Uhr Mannheim— Rüdesheim— Aßmanns⸗ hauſen und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Ditrkheim— Neuſtadt— St. Martin(Kropsburg)— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Friebdrichspark: Feſtkommers der Handelshochſchule, 20 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Der Boß“.— Schau⸗ burg:„Ich bleib' bei dir bis morgen früh“.— Capi⸗ tol:„Zwei in einem Auto“.— Pal aſt⸗Theater: „Helden der Luft“.— Roxy⸗ Theater:„Die Dreigroſchenoper“.— Alhambra:„Frankenſtein“. — Gloria⸗Palaſt:„Zu Befehl Herr Unteroffizier“, — Scalo⸗Theater:„Seitenſprünge“. Sehens würdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 18—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstuem mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſtkbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—10 Uhr. Hafenrundfahrten Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Julf Baſel. 2,90 2,48.25—, 2,27. Schuſter inſel 8,52 8,152,950— 3,00[][ Mannheim. 5,005.35.32571 Kehl.80 5,0 4,55.40.31 Jagſtfeld.. 1004,21, 571 Maxau. 6,10 6,476.79.58 6,480] Heilbronn.291,45 1,40 1,61 Mannheim..80 5,105.50 5855,81 Plochingen. 0,34 0,37 0,520.80 Taub 270 25 30 5 4,12 Köln 278 2587 8,04 3,33.64 Waſſerwärme des Rheins: 19 Grad f Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt 1 er- Feuilleton: Dr. Stefan KayſerKommunalpolltik u. Lokales: i. B. Franz Kircher- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 1 Mein erſter Adler Von Eruſt Wiechert Ich war dreizehn Jahre alt und aus der Stadt zu den Sommerferien nach Hauſe gekommen. Es war ſo, als hätte der Engel vor dem Tor des Paradieſes das Schwert geſenkt und zu Adam ge⸗ ſagt:„Komm zurück, es war ein Irrtum“. Wir hatten einen neuen Forſtaufſeher bekommen, und er empfing uns, meinen Bruder und mich, mit den Worten:„Guten Tag. Einer von euch darf einen Adler ſchießen.“ Es gab Wunder genug in unſeren Wäldern, aber es dauerte eine Weile, bis wir dieſes Wunder be⸗ griffen. Wir ſahen uns an, mein Bruder und ich, und in dieſem Blick fühlten wir, daß Böſes und Schmerzliches unter dieſem Wunder lag: einer mußte verzichten. Keiner würde es freiwillig tun, denn für einen Adler hätten wir unſre Seligkeit verkauft. Wir ſprachen wenig miteinander, aber mit jedem Blick wußten wir, was jeder dachte. Am zweiten Tag mußten wir loſen. Mit Gras⸗ halmen, wie ſich das im Walde gehörte. Und ich verlor. Ich ſtarrte auf meinen Halm und dann auf den meines Bruders: es war kein Zweifel, daß ich verloren hatte. Es war ſelbſtverſtändlich, daß ich weinte. Und heute, wenn ich die dreißig Jahre zurückblicke, iſt es mir auch ſelbſtverſtändlich, daß ich mich gegen mein Schickſal auflehnte. Ich wußte da⸗ mals noch nicht, daß jedes Schickſal gut iſt. Ich ſaß auf meinen Lieblingsplätzen in den Wäldern und grübelte. Drei Tage lang. Und am dritten nahm ich einen großen weißen Bogen aus dem Schreibtiſch meines Vaters und ſchrieb:„Ich verſpreche und gelobe bei meiner heiligen Ehre..“ So fing es an.. Und dann folgte die Liſte aller Dinge, Beſitztümer, Privilegien und Gerechtſame, die ich auf meinen Bruder übertrug, wenn er mir den Adler überließ. Es waren vier Bogenſeiten. So reich iſt ein Kind. Von zwei Zauberringen, die ineinander zu ſchieben und wieder zu löſen waren, bis zu dem unbeſchränk⸗ ten Recht auf Führung meines gezogenen Teſchings 6 Millimeter, belgiſches Fabrikat, Fleckſchuß auf 100 Meter mit der 3 Zentimeter langen Wincheſter⸗ patrone, fehlte nichts. Ich war ein Bettler nach dieſem Vertrag, ein waffenloſer Krieger, ein Steinzeitparia. Aber ich würde eine Ablerfeber an der Mütze tragen. Und mein Bruder verkaufte ſeine Erſtgeburt. Um mehr als ein Linſengericht, aber er verkaufte ſie. Ich glaube, daß er es mehr aus Güte tat als aus Luſt an meinem Beſitz. Und ich ſchämte mich ein wenig. Nicht ſo ſehr, daß es quälend war, aber ganz unten in meiner Seele war eine dunkle Kammer, an der ich ſcheu vorüberging. Erſt viele Jahre ſpäter habe ich ſte aufgemacht. Und dann gingen wir eines Julimorgens los, der große Jäger und ich. Es war weiter als eine Meile. Betaute Wälder, über die die Sonne ſich hob und in denen jede Spur und jede Stimme mir vertraut war. Ich trug meines Vaters Doppelflinte und ſeine Jagdtaſche, und mein Herz ſchlug ſchon, als ich über die Schwelle unſeres Hauſes trat. Auch die Eroberung Amerikas konnte nicht viel anders geweſen ſein. Ein Gang mit dem großen Jäger war nicht leicht. Vieles mußte gewußt werden: jeder Vogelruf, jeder Vogelflug; was es bedeutete, daß die Kiefernzapfen weit geöffnet auf dem Moos lagen, und daß der Tau auf den Spinngeweben funkelte, Windrichtungen und jede Fährte im Sand; das Alter der Bruchſtelle an einem geknickten Zweig und das Alter der Schonung, durch die wir gingen. Es war nicht leicht, aber heute will es mir ſcheinen, als ob ein Menſch in zwei ſol⸗ chen Stunden mehr lernen konnte als in einem gan⸗ zen Jahr der Untertertia. 5 Der Horſt lag an einem See, einem dunklen Waldgewäſſer mit ſumpfigen Rändern, von dem die Leute ſagten, daß ſeine Tiefe nicht zu meſſen ſei. Kraniche riefen von ſeinem Ufer, Bäume waren übereinandergeſtürzt, Forſtbüſche wucherten, und die Luft war ſchwer und fremd, die Dſchungelluft eines anderen Erdteils. Lautlos ſchlich ich in der Spur des großen Jägers. Wir hörten den Adler ſchreien und lauſchten. Es iſt ein klagender, traurig fallen⸗ der, ergreifender Schrei. a Der Wald ſteht wie ein finſteres Gewölbe und fängt den Schrei auf. Seltſam iſt alles und rührt das Herz mit ſchwerem Atem an. Wie ein verbotener Weg iſt nun alles, ein Einbruch in ein Heiligtum. Aber der Jäger winkt, und der Adlerſchrei iſt ver⸗ ſtummt. Wir ſtehen unter dem Horſt, gedeckt von einem Lindenbuſch, unbeweglich, eine halbe Stunde lang. Noch einmal ruft in der Ferne der Adler, und über uns, aus dem rieſigen, dunklen Horſt, antwortet die klagende Stimme des Jungen, hoch und ängſtlich wie die Stimme eines Rehkitzes. Ein weißer Kopf ſchiebt ſich über den Horſtrand, fahl und häßlich wie der Kopf eines Meergeſpenſtes. 5 5 Mahnend hebt der Jäger die Hand, und dann pflückt er ein junges Lindenblatt, hebt es an die Lippen, und nun ruft es von unten herauf wie ein junger Adler, klagender noch und wie in Not. Meine Augen fliegen durch den rötlich beſtrahlten Wald. Mein Herz klopft, und ich ſehe Adler überall. „Ganz, ruhig!“ ſagt der Jäger leiſe. Und dann iſt er da. Lautlos. Zuerſt ein Schatten, der dunkel und groß über die Wipfel jagt. Und dann er ſelbſt. Die rieſigen Schwingen, der herabſchießende Leih. Etwas Dunkles fällt in den Horſt. Sekundenlang das Bild des Vogels auf einem grauen Eichenaſt. Sich öffnende Schwingen.. der Aſt, der hinter ihm erbebt.. der Donner des verſtörten Schuſſes Widerhall... Schweigen.. vorbei Was hilft es, daß der Jäger mich tröſtet? Wir gehen zurück. Jeder Schritt iſt ein Schritt durch ein Meer von Schande, Schmerz und Verſtoßung. Vor⸗ bei. Der erſte Adler vorbei. Mein Bruder lächelt nicht, aber in der Nacht, in unſerer Oberſtube, als er mich leiſe weinen hört, ſagt er ruhig:„Wenn du willſt, kannſt du noch einmal gehen“. Er hat ſeine Erſtgeburt verkauft, aber nun verſchenkt er ſie. Ich weiß, daß er beſſer iſt als ich, und ich liebe ihn ſehr. Es iſt dunkel, und er kann es ja nicht ſehen, und ſo brauche ich mich nicht ſo ſehr zu ſchämen. Zwei Wochen ſpäter habe ich den Adler geſchoſſen. Aber es hat mich nicht mehr gefreut. Er ſtarb vor mir auf dem Moos, und die kleinen dreieckigen Fe⸗ dern in ſeinem Nacken bebten leiſe in ſeinem Tod. Es war die erſte große Erfahrung meines Lebens: daß die Sehnſucht beſſer iſt als der Beſitz. Ich habe keine Adler mehr geſchoſſen, und wenn ich heute den großen traurigen Schrei noch einmal höre, dann ſtehe ich lange ſtill und lauſche, und aus dem dunklen Tal der Erinnerung ſteht eine zweite Stimme auf, eine tiefe und ernſte Stimme, die ſich mit der hellen des Vogels verflicht:„Wenn du willſt, kannſt du noch einmal gehen..“ Aber ich weiß nun, daß es nicht gut iſt, noch einmal zu gehen. „Die Lebensſchule“, eine Schulkombdie von Georg Meyer, Mannheim lim Selbſtverlag) 1932. Der Dichter, der als Verfaſſer eines Romans und mancher feinempfundener Naturſchilderungen und Gedichte in weiteren Kreiſen bekannt geworden iſt, verſucht in dieſer Komödie den Berufskreis, dem er in ſeinem bürgerlichen Leben angehört, dramatiſch zu ſchildern. Der Schauplatz der Handlung iſt das Lehrerzimmer bezw. das Direktionszimmer eines Schulhauſes, wo die Gegenſätze der verſchieden⸗ 1 5 gearteten Lehrertypen aufeinanderprallen. Die hoffnungslos gläubigen Schwärmer und die dankenaustauſch, da jeder natürlich recht hat, wie das ſo ſein muß. Dazwiſchen ſtehen die Vermitteln⸗ den, die entweder aus innerem Bedürfnis heraus woher kommt die Löſung? Wie ſich das für rechtes Lehrerbeamtentum gehört, kommt ſie von der vor⸗ geſetzten Behörde, die in der Geſtalt einer Mini⸗ ſteriakrätin Dr. h. c. die Verſuchsſchule„prüft“, die Schwächen und Vorzüge der einzelnen Lehrerper⸗ ſönlichkeiten erkennt und kraft dieſer Erkenntnis Direktor durch deſſen Gegenſpieler erſetzt. Daß ſie da er verwitwet iſt, ihre alte Liebe von neuem ge⸗ ſteht und ſie ein glückliches Paar zu werden be⸗ ſchließen, gehört mit zur Komödie, zumal dadurch auch der abgeſetzte Direktor als Schwiegerſohn des glücklichen Paares mit in den Schulfrieden einbe⸗ zogen wird.— So bietet ſich in dieſer Schulkomödie eine Komödie des Schulalltags, der auch alles anhaftet, was der Alltag an Kleinlichem und an Entfaltungsfähigem bietet, ſowohl bei Gedanken wie bei Menſchen. Mit beſonderem Sinn für menſch⸗ net, ſeine feine Strichführung verrät den klugen Beobachter und Menſchenkenner. Ueber der Be⸗ mühung um die möglichſt vollſtändige Darſtellung aller Verſtiegenheiten einer„modernen“ Schule hat er die Darbietung der wirklich lebens⸗ und daher kraftvollen Ideen verſäumt und ſich um die innere Vertiefung der Handlung gebracht. Vielleicht wäre dann auch der Schluß weniger„autoritär“ gewor⸗ den und wir hätten etwas mehr von dem Tragiſchen verſpürt, das doch in jeder Komödie enthalten iſt, ſoll ſte nicht zur Poſſe werden. 5 Auffindung einer Taſſe von Martin Luther? Wie aus Wernigerode gemeldet wird, iſt in dem Vorort Haſſerode eine verzinnte Taſſe mit Teller aufgefunden worden, in die die Initialen D. M. L. Himmelspfort eingraviert waren. Man nimmt an, daß es ſich bei dieſem Fund um eine Taſſe Dr. dieſer Gegend befindlichen Kloſter Himmelspfort gelebt hat.. 5 hoffnungslos fertigen Handwerker treffen ſich in dieſem Raum zu einem wenig erſprießlichen Ge⸗ Alt und Neu zu fruchtbarem Tun zu vereinigen ſtreben oder aus kluger Berechnung ihrer Zukunfts⸗ ausſichten auf beiden Schultern Waſſer tragen. Und und ihrer Amtsgewalt den bisherigen vorläufigen dieſem, den ſie einſt als junge Lehrerin liebte, jetzt, liche Schwächen hat der Dichter ſeine Typen gezeich⸗ Martin Luthers handelt, der eine Zeitlang in dem in g 5 88885 882 1 * 2 Freitag, 15. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 5 Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Uebertritt in den Ruheſtand kraft Ge⸗ setzes: Landgerichtspräſident Hermann Kärſch in Mosbach und Werkmeiſter Johann Hangs bei den Strafanſtalten in Freiburg auf 1. Oktober 1932. Stillegung der debe ge Holzinduſtrie AG. * Heidelberg, 15. Juli. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſſen, den noch beſtehenden Reſt des Betriebes der Heidelberger Holzinduſtrie AG., zum 1. Auguſt ſtill⸗ zulegen. Damit wird ein viel umkämpftes Kapitel kommunaler Wirtſchaftspolitik abgeſchloſſen, denn dieſe Geſellſchaft wurde bald nach dem Krieg von der Stadt Heidelberg zur beſſeren Ausnützung ihrer Holzbeſtände aus den ſtädtiſchen Forſten gegründet, übernahm aber bald auch andere Arbeiten des Holz⸗ und Schwellenfaches, ſodaß das einheimiſche Hand⸗ werk jahrelang ſcharfe Angriffe gegen das Unter⸗ nehmen richtete. Die Geſellſchaft ſtand unter Leitung des ſozialdemokratiſchen Stadtrates Emil Maier, des jetzigen badiſchen Innenminiſters. Zuletzt hatte ſte, wie alle anderen Betriebe dieſer Art, ſich nicht mehr rentiert. Die Kritik hat allerdings behauptet, daß ſie ſchon früher einen Teil ihrer guten Beſchäfti⸗ gung nur durch beſondere Bevorzugung bei der Vergebung von Aufträgen erreicht habe. Auch allzu⸗ günſtige Darſtellung der Bilanzverhältniſſe wurde der Leitung des Unternehmens vorgeworfen. Verurteilte Defraudanten * Karlsruhe, 14. Juli. Wegen umfangreicher Ver⸗ untreuungen zum Nachteil der Gemeindeſparkaſſe Knielingen verurteilte das hieſige Schöffengericht den früheren Sparkaſſenrechner Friedrich Wilh. Bur k⸗ hard zu zehn, den Weinhändler Wilhelm Hauer zu ſieben Monaten Gefängnis. In einzelnen Punkten der Anklage, die auf fortgeſetzte Urkunden⸗ fälſchung und Betrug lautete, erkante das Gericht auf Freiſpruch. Schadenfeuer * Krummbach bei Pfullendorf, 14. Juli. Am Dienstag entſtand im landwirtſchaftlichen Anweſen des Lev Vögtle ein Brand, der raſch um ſich griff und das Wohnhaus und die Scheuer in Aſche legte. Das lebende und tote Inventar konnte noch gerettet werden. Der Schaden beträgt etwa 15 000 l. Als Brandurſache ſoll ein ſchadhafer Kamin in Frage kommen. Strafverſetzung eines Hauptlehrers * Konſtanz, 14. Juli. Die Dienſtſtrafkammer Konſtanz verhandelte gegen den 35 Jahre alten Hauptlehrer Kratt in Mönchweiler, der in zwei Verſammlungen während der Reichspräſidentenwahl von der„Saurepublik“, dem„faulen Syſtem“ und anderem geſprochen und dem Reichspräſidenten „Verfaſſungsbruch“ vorgeworfen hatte. Der Ver⸗ treter des Miniſteriums beantragte Entlaſſung aus dem Staatsdienſt. Das Gericht erkannte jedoch nur auf Verſetzung. Kratt handelte ſtark unter dem Einfluß des Alkohols. Selbſtmord eines Vaters von zehn Kindern * Oberſäckingen, 15. Juli. Der Bahnwärter Waldmaier hat den Tod im Rhein geſucht und gefunden. Eine Witwe und zehn unverſorgte Kinder trauern um ihren Ernährer, der offenbar in einem Anfall von Schwermut dieſen Schritt ge⸗ tan hat. * E. Edingen a.., 15. Juli. Am Dienstag wurde ein hieſiger Einwohner unter dem Verdacht eines Vergehens an einem 16jährigen Mädchen feſtgenom⸗ men und in das Amtsgefängnis nach Mannheim eingeliefert. Die Frau des Verhafteten wollte ſich ſchon wiederholt das Leben nehmen, wurde aber je⸗ weils daran gehindert. Es ſind acht Kinder vorhanden. * Heidelberg, 15. Juli. Ein junges Mädchen, das in der Nähe der Stiftsmühle gebadet hatte, iſt dabei im Neckar ertrunken. Die Leiche konnte geſtern geborgen werden. Die Perſonalien ſind noch unbekannt. Aeberall ſchwere * Karlsruhe, 15. Juli. Der Rhein erreichte bei Rappenwört am Mittwoch nachmittag eine Höhe von faſt 6,80 Meter. Nur die Zugangsſtraße zum Strandbad war noch waſſerfrei. Das ganze Gelände zwiſchen Rappenwört und Stichkanal i ein Teil der Inſel ſelbſt ſtehen unter Waſſe Auch auf den Feldern der Gemarkung Daxlanden hat das Hochwaſſer vielfach Schaden angerichtet. * Pforzheim, 15. Juli. Auch hier und in der Umgebung hat das Unwetter zu teilweiſen Ueber⸗ ſchwoemmungen geführt und großen Schaden an Feldern und Gärten verurſacht. * Raſtatt, 15. Juli. Im hinteren Murgtal ging ein Wolkenbruch nieder, der Straßen und Wege aufriß und auf Feldern und Wieſen beträchtlichen Schaden anrichtete. * Bühl, 15. Juli. Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr entlud ſich über ganz Mittelbaden ein ſchweres Gewitter, das faſt allen Gemeinden mehr oder weniger ſchweren Schaden brachte. In Bühl war ein Stadtteil beſonders in Mitleidenſchaft gezogen. Dort drang das Waſſer in die Keller ein. In Ka p⸗ pelwindeck hat die Roſenkultur von Gambrecht ſchwer gelitten. Im übrigen hat das Hochwaſſer der Büllot auch an den Reb⸗ und Obſtanlagen beträcht⸗ lichen Schaden angerichtet. In Ottersweier iſt eine Privatbrücke weggeriſſen worden. Bös ſieht es auf den Getreidefeldern aus. In Neuſatz fand ein Bergrutſch ſtatt, der ein Haus ſehr ge⸗ fährdete. Auch an anderer Stelle löſten ſich Er d⸗ maſſen los, ſo daß einige Gebäude vorſichtshalber geräumt werden mußten. In der Dorfſtraße von Fautenbach ſtand das Waſſer knietief, floß gegen halb 11 Uhr aber glücklicherweiſe raſch wieder ab. Der Schaden an den verſchlammten Feldern und Weinbergen iſt ſehr groß. Anwetterſchäden * Hauſach, 15. Juli. Das der Gegend von Einbach und Hauſach einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. In Einbach ſtand der Marktplatz unter Waſſer. Die Felder ſind vollkommen verſchlammt, da die Waſſer⸗ maſſen rieſige Erdrutſche verurſachten und dieſe Erde von den Bergen ins Tal brachten. * Oberkirch, 15. Juli. Das Renchtal wurde von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Ein nahezu einſtündiger wolkenbruchartiger Re⸗ gen überſchwemmte weite Gebiete und legte den Verkehr völlig lahm. In Oensbach ſtauten ſich die Waſſer in den Straßen und überfluteten Keller und Ställe. Der Schaden iſt beträchtlich. Hochwaſſerſchäden in Darmſtadt Sw. Darmſtadt, 15. Juli. Durch den wolkenbruch⸗ artigen Regen am Donnerstag früh war der Nord⸗ oſtteil der Stadt beſonders in Mitleidenſchaft ge⸗ raten. Der Damm des Ruthſebach iſt an drei Stellen gebrochen und hat ganze Landſtrecken überflutet. Auch beim Stein⸗ obere Kinzigtal in wurde von brücker Teich, bei Kranichſtein, ſowie beim Ein⸗ ſiedel waren die Straßen teilweiſe meterhoch überflutet. Die Waſſermaſſen ergoſſen ſich über die tiefer gelegenen Landſtriche, große Seen bildend. Am Woog hat der hohe Waſſerſtand die Strand⸗ häuschen von dem Mauerfundament gelöſt. In der Gabelsbergerſtraße und den angrenzenden Ge⸗ bieten iſt das Waſſer teilweiſe in die Keller einge⸗ drungen, die leergepumpt werden mußten. Man wollte verſuchen, den Darmbach zu ſtauen, um ein weiteres Ueberfluten von Feldern zu verhindern, mußte aber wegen Gefährdung des Eiſen⸗ bahn dammes davon Abſtand nehmen. In den Abendſtunden iſt ein ſtarker Rückgang des Waſſers auf den überſchwemmten Gebietsteilen feſtzuſtellen. Der Veſuch des Erzbiſchofs in Karlsruhe * Karlsruhe, 14. Juli. Erzbiſchof Conrad unter⸗ nahm am Dienstag nachmittag einen Ausflug ins Albtal und beſuchte u. a. den Marienwallfahrts⸗ ort Moosbronn.— Geſtern mittag fuhr der Erz⸗ biſchof in die Diözeſe Meißen, deren Adminiſtrator er noch iſt, um dort dringende Arbeiten zu erledigen. So wird er am 24. Juli in Bautzen die Prieſterweihe erteilen. Gegen Ende Juli dürfte der Oberhirte nach Freiburg zurückkehren. Ueber die Tagung des Caritastages iſt noch zu berichten: Domkapitular Dr. Jauch ſtellte in ſei⸗ nem Referat feſt, daß das katholiſche Anſtaltsweſen auf geſunder Baſts ſtehe. Wir zählen heute in un⸗ ſerer Erzdiözeſe 527 Anſtalten mit 9 238 Betten, 54088 Pfleglingen und rund 3 Millionen Pflege⸗ tagen. Hierin zeigte ſich der lebendigſte Aktivismus und die gewaltigſte Kraftanſtrengung aller kirchlichen Kräfte, um der ungeheuren Lawine der Not der Nachkriegszeit einigermaßen entgegenzuwirken. Die 1 g Eine Frau zu Zuchthaus verurteilt * Offenburg, 15. Juli. Vor dem Schwurgericht Offenburg hatten ſich geſtern der 24 Jahre alte Modelleur Adolf Bätzold und die 42 Jahre alte Ehefrau Marie Kopf, der erſtere wegen Meineids und die Frau Kopf wegen Verleitung zum Meineid zu verantworten. Die Kopf lag in einem Eheſchei⸗ dungsprozeß mit ihrem Mann und veranlaßte den Bätzold, bei dem Termin vor dem Landesgericht in Offenburg entgegen den tatſächlichen Verhältniſſen auszuſagen, daß er mit ihr keine Beziehungen unter⸗ halten hätte. Bätzold hatte dann auch im Termin dieſe Ausſagen gemacht, drei Tage nach ſeiner eid⸗ Grote Auswahl Jodes-Anzeige Schmerzerfüllt bringen wir allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß vorgestern abend meine liebe herzens- gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Schwiegertochter, Frau Barbara Hartmann geb. Müller, Haupilehrerswiſwe im Alter von 56 Jahren nach schwerem Leiden sanft entschlafen ist. Mannheim-Käfertal ebenstr. Ja), den 15. Juli 1932 In tiefer Trauer: Heinrich Harfmann Susanna Müller Familie Harimann, Sulzbach in getragen. u. neuen Herrenkleidern, Schuhen, Koffern etc. Finkel, H 8. 1 4 Lassen Sie Ihre Garderobe vom Fachmann in Stand⸗ ſetzen. Aufbügeln: An⸗ zug o. Mantel.50, Hoſe 50 3(Handarb. Reparaturen billigſt. Prompte Lieferung. Spezialität: Wenden wie neu. Schweickart Thoräckerſtraße Nr. 11 (Bismarckplatz). S428 te- Kolbenringe Oelschlitzringe Kolbenbolzen Ventile für alle Wagen Fabriklager C 1. 13 Die Beerdigung findet Samstag, den 16. Juli. nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle Käfertal aus statt. Tel. 22085 842: 5 Auta-Vermiefung Tages⸗ u. Fernfahrten billig. Teleph. 380 82. S485 Freiwillige Verſteigerung. Samstag, den 16. Juli 1932, nachm. 0 Uhr werde ich im leſigen Pfandlokal Qu 6. 2 99995 bare Zahlung öffentlich verſteigern: 1Opel-Lastwagen. 1“ 10. Mannheim, den 15. Juli 1932. Stephan, Gerichtsvollzieher. 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In der Ausſprache betonte der Vertreter der badiſchen Regierung, Oberregierungsrat Emele, die Notwendigkeit rationellen Einſatzes der Arbeits⸗ dienſte und der Rückführung bäuerlicher Elemente aus der Stadt aufs Land. Mit einem Schlußwort des Domkapitulars Dr. Jauch erreichten die bedeut⸗ ſamen Beratungen abend 7 Uhr ihr Ende. lichen Vernehmung aber dieſe beim Landͤgericht widerrufen. In Anbetracht dieſes letzteren Falles wurde Bätzold vom Gericht nur zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von vier Monaten verurteilt; der Staats⸗ anwalt hatte ſechs Monate beantragt. Die Ehefrau Kopf erhielt 1“ Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrenrechtsverluſt. Laſtauto verbrannt * Iggelheim, 14. Juli. Das Laſtauto der Brauerei Treiber⸗Oggersheim geriet, als es Tiſche und Bänke für das Radfahrerfeſt anfuhr, in Brand. Der Führer konnte ſich durch Abſpringen retten, jedoch ſind Tiſche und Bänke vollſtändig verbrannt. heimer Vereinsbank wegen 24 r e 5. Seite/ Nummer? Aus der Pfalz Beſichtigung pfälziſcher Kulturprojekte von Ve m! 5 * Speyer, 13. Juli. Unter Führung tern der Behörde weilt gegenwärtig eine Ko der Reichsregierung in der Pfalz, der ſichtigung der in den letzten Jahren verwirkl wichtigſten Kulturprojekte, ſoweit dies Reichsmittel(Weſtgrenzfonds) gef rdert wo orden obliegt. Beſichtigt werden die Rheinniederungsent⸗ wäſſerung, Geländeregulierungen, Einrichtungen des Obſt⸗ und Gemüſebaues und der Milchwirtſchaft. Pfälziſche Pfirſiche 8 Speyerdorf, 14. Juli. Im Neuſtadt⸗ Speyerdor⸗ fer Gebiet wurden die erſten reifen P firſiche gebrochen und auf den Markt gebracht. Es handelt ſich um die Sort e„Mayfl ower“, die vor 20 Jahren in der Pfalz eingeführt wurde. Heute gibt es in der Pfalz tauſende von Pfirſichbäumchen dieſer frühen Sorte, die für den vorderpfälziſchen Obſtbau von be⸗ ſonderer Bedeutung geworden iſt. Schwerer e * Neuſtadt a.., Juli. Am Mittwoch nach⸗ mittag ereignete ſich an i der gefährlichen Kurve am Schwaneneck ein Autozuſammenſtoß. In ziemlich ſtarkem T Tempo fuhr ein Lieferwagen von Lu d⸗ wigshafen in die Kurve und rannte unmittelbar auf ein von Neuſtadt kommendes Laſt auto, nach Haßloch fahren wollte. Der Laſtwagen prallte infolge Steuerbruchs gegen ein Schaufenſter von Hof⸗ ſtätter. Es gab drei Verletzte, die ſofort ärztliche Behandlung erfuhren. Die Wagen wurden ſchwer beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Wegen Schmuggels vor Gericht * Landſtuhl, 15. Juli. Vor dem hieſigen Gericht hatte ſich der aus Mannheim ſtammende Karl G. wegen Schmuggels von 500 Büchelchen Zigaret⸗ tenpapier und zwei Päckchen Tabak zu verantwor⸗ ten. Er erhielt unter Berückſichtigung mildernder Umſtände eine Geldſtrafe von 665/ evtl. 25 Tage Gefängnis und außerdem eine Woche Ge⸗ fängnis. ſind, N * Speyer, 15. Jult. In der Nacht auf den 11. ds. Mts. iſt der ledige Schiffer Auguſt Her dt, geb. am 3. Auguſt 1906 zu Mainz, bei Maximiltansau vermutlich über Bord gefallen und er⸗ trunken. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht ge⸗ ländet werden. Freiſpruch im Lampertheimer Bankprozeß * Darmſtadt, 15. Juli. In einer fünfſtündigen Verhandlung wurde gegen den Geſchäftsführer der inzwiſchen in Schwierigkeiten geratenen Lamperthei⸗ mer Vereinsbank und neun Mitglieder des Vorſtan⸗ des und des Aufſichtsrates verhandelt. Der Geſchäfts⸗ führer iſt angeklagt, Kredite an Nichtmitglieder oder ungedeckte Kredite ohne Wiſſen des Aufſichtsrates gegeben, unrichtige Bilanzen aufgeſtellt ſowie Pa⸗ piere, die der Bank anvertraut worden waren, eigenmächtig zu geſchäftlichen Zwecken verwandt zu haben. Die übrigen Angeklagten, alles angeſehene Kauf⸗ leute und Handwerker aus Lampertheim, ſollen zum Schaden der Genoſſenſchaft den Geſchäftsführer voll⸗ kommen eigenmächtig haben handeln laſſen bezw. ihrer Aufſichtspflicht nicht nachgekommen ſein. Nach eingehender Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt gegen den Geſchäftsführer der Lampert⸗ unerlaubter Kredither⸗ gabe ein Jahr Gefängnis und 200% Geldſtrafe; die übrigen Anklagepunkte ſeien nicht einwandfrei nach⸗ zuweiſen. Eine abſichtliche Schädigung der Vereins⸗ bank ſei dem Angeklagten nicht nachzuweiſen. Auch die übrigen neun Angeklagten hätten abſichtlich der Bank keinen Schaden zufügen wollen, wenn ſie auch ihre Pflicht erheblich verletzt und dadurch zur Schä⸗ digung der Bank beigetragen hätten. Gegen ſie beantragte der Staatsanwalt je 100% Geld⸗ ſt raf e. Das Gericht ſprach ſchließlich aber ſämtliche An⸗ geklagten wegen Mangel an Beweiſen frei. Eigene Hasaniertigung Serie Ahe? f jetzt Serie I krüher bis..75 jetzt. 997 . Serie Ill 3 früher bis...50 jetzt 0* *⁰¹ 2 Filialen an grö. Plätzen Deutschla Serie IV früher bis 14.50 jetzt. Serie V früher bis. 23.50 jetzt Serie V fruher bis 35.— jetzt. 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Zur Bildung des neuen Reſervefonds von 30 Mill. wurde das Aufgeld aus der Begebung der 45 Mill. 1 neuen Aktien in Höhe von 6,75 Mill./ und ferner 23,25 Mill.„ unverzinsliche Schatzanweiſungen verwandt, die der Geſellſchaft ſeitens des Reiches unentgeltlich überlaſſen wurden. Daneben dient ein Betrag von insgeſamt 16,75 Mill.„ zu etwa weiter notwendig werdenden Abſchrei⸗ bungen und zur Bildung eines ſtillen, bilanzmäßig nicht ausgewieſenen Delkrederefonds, wofür ſeitens des Reiches weiter 11,75 Mill.„ unverzinsliche und 5 Mill., 6proz. Reichsſchatzanweiſungen unentgeltlich überlaſſen wurden. Von den insgeſamt 77,20 Mill./ Schatzanweiſungen ſind 11,16 Mill., 6proz. Schatzanweiſungen durch dem Reiche nach der Kapitalherabſetzung verbliebenen nom. 118 Mill./ zuſammengelegte Commerz⸗ und Privat⸗ bankaktien abgegolten, während der Gegenwert von 35 Mill.„ unverzinslichen und 31/04 Mill. 6proz. Reichs⸗ ſchatzanweiſungen zuzüglich 6 v. H. Zinſen nur für den Fall der Erzielung eines Reingewinnes dem Reiche abzu⸗ gelten iſt. Soweit die verzinslichen Reichsſchatzanwei⸗ ſungen von dem Reich in bar eingelöſt werden, hat das Reich einen Zinsanſpruch in Höhe von 7 v. H. unter dem jeweiligen Reichsbankdiskont. Auch dieſe Zinſen ſind nur zu zahlen, ſoweit ſich ein jährlicher Reingewinn der Bank ergibt. Der Status des Barmer Bank⸗ Vereins, der für 1931 wegen der Fuſion eine eigene Bilanz nicht mehr vorgelegt hatte, ſtellt ſich danach zum 31. 12. 1931 wie folgt— in Mill. Reichsmark—: Kaſſe, fremde Geldſorten uſw. 3,50(2,81), Guthaben bei Noten⸗ und Abhrechnungs⸗ banken 22,03(20,87), Schecks, Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 44,78(62,80), Noſtroguthaben 16,24 (46,41), Reports und Lombards 2,38(8,21), Vorſchüſſe 84,75 95,77), eigene Wertpapiere 4,85(4,38), Konſorttalbeteiligun⸗ gen 2,09(1,27) dauernde Beteiligungen 5,16(5,82), Debi⸗ toren 111,89(165,93), Bankgebäude 10,22(9,97), und anderer⸗ ſeits Krebttoren 266,49(342,42) Akzepte 28,82(24,41). * Getreide⸗Kredit Ach i.., Mannheim. Die GV der ſeit 27. 8. 81 in Liquidation befindlichen Gefellſchaft ſoll über die Herobſetzung des An um bis 100 000 Mark durch Einziehung eigener Aktien Beſchluß faſſen. Ferner ſoll ein weiterer Liquidator beſtellt werden. Wehra AG. Teppich- und Möbelsioffweberei Nach 62 488(67 815)/ Abſchreibungen verzeichnet die mit 840 000% Ack arbeitende Geſellſchaft per 91. 3. 32 05 726(6418) erhöhten Verluſt. Einem faſt ver⸗ doppelten Bruttogewinn von 815 024(462 000)/ ſtehen Steuern und ſoziale Laſten mit 92 275(120 718), General⸗ unkoſten mit 120 994(294 484) J, ſowie neu ausgewieſen Löhne und Gehälter mit 599 245/ gegenüber. Aus der Bilanz lin): Außenſtände 1390 971 (289 562), Waren 372 164(424 212); andererſeits Schulden 2857 447(449 027). Das Werk war im Berichtsjahr un⸗ genügend beſchäftigt. Betriebseinſchränkungen wurden in zunehmendem Maße vorgenommen. Für eine Beſſerung ſeien keinerlei Anzeichen vorhanden. Die französische Frankreich ſteht in ber Reihe berfenigen Länder, deren Kon junkturrückgang ſeit etwa einem halben Jahre am ſchärfſten iſt, an erſter Stelle. Wie iſt dort die Situation? Beginnen wir mit ber Geldſeite. Der Geldmarkt hat ſich nach einer Zeit ber Liquidt⸗ tätskriſis, die ſich in den Schwierigkeiten einer Reihe von Banken äußerte, wieder verflüſſigt. Doch war trotz der niedrigen Sätze die Anlagemöglichkeit beſchränkt. Der Notenumlauf beträgt nach wie vor über 80 Mröd. Frs. oder ſaſt 14 Mrd.„(verglichen mit 65 bzw. rund 11 im Monatsdurchſchnitt 1929). Dieſer gewaltige Beſtand lin Deutſchland kurſtieren nur 6 Mrd., der auf einer dicken Golddecke fußt und nach Anſicht eines bekannten engliſchen Finanzſchriftſtellers im vorigen Jahre immer wieber die Mittel zum Ankauf von Deviſen und zur Um⸗ wandlung in Gold lieferte, ſteht außer ſebem Ver⸗ hältnis zu der geſchrumpften Probuktton. Die Notenhamſterung in Privatbeſitz muß ſchon ſehr er⸗ hebliche Formen angenommen haben, wenn eine derartige Blähung des Notenumlaufs überhaupt möglich iſt. Hier Iiegt eine latente Gefahr vor, die ſich einmal in einem ſcharfen Kriſenausbruch entladen könnte, ſobald Frankreich nach Zurückziehung ſeiner ligutdierbaren Aus landsgut⸗ haben zum Ausgleich der Zahlungsbilanz ſtärkere Gold⸗ abgaben in die Waagſchale werſen müßte. Der Devi⸗ ſenbeſtand iſt ſortgeſetzt im Abbröckeln, ein Zeſchen der unaufhaltſamen Repatriterung der Auslands⸗ guthaben. Er hält ſich nicht mehr weit von 10 Mröd. Frs. gegenüber 25 Mrd. im Monatsdurchſchnitt des Vorjahres. Der Wechſelbeſtand iſt entſprechend der Produk⸗ tionsſchrumpfung und infolge des Debitorenabbaues ſei⸗ tens der Banken ſtark im Abſin ken.(Seit Anfang des Jahres von 7,4 Mrd. Frs. auf unter 5 Mrd.). Ebenſo iſt der Abrechnungs verkehr der Chambre des Banqufiers in Paris gegenüber dem Vorjahre erheb⸗ lich geſchrumpft. Im 1. Quartal 32 betrugen die Clearing⸗Summen trotz ſaiſonmäßiger Steigerung nur noch 85 Mrd. Frs. gegenüber 123 zur gleichen Zeit des Vorjahres. 8 Die Verflüſſigungstendenzen des Geld⸗ marktes ſind, wie faſt überall in der Welt, am Ka⸗ Pitalmarkt ſpurlos vorüber gegangen, Die Kapitalemiſſionen der Aktiengeſellſchaf⸗ ten, die zu einem erheblichen Teil Konverkterungszwecken dienen, ſind im Vergleich zu 1931 ſcharf geſunken. (Vergleichszahlen der erſten vier Monate 19381 und 1932: 7179 bzw. 3231 Mill. Frs.). Das Gleiche zeigt ſich bei den Aktienausgaben zu Neugründungen und Kapitalerhöhungen 678 bw. 455 Mill. Fr.). Die Aktienkurſe die ſich Anfang des Jahres erholten, ſind infolge der Kreuger⸗ Kriſe wieder merklich gewichen. Die Obligationen be⸗ finden ſich ebenfalls, wenn auch nicht entfernt, in ähnlichem Ausmaß, erneut im Rückgang. Ihre Rendite hat ſich in⸗ folgedeſſen um einiges gehoben. Die vergleichsweise recht hohen Sätze des Kapitalmarktes(rund 4,6 v..) gegenüber den Kurzfriſtzinſen(Privatdiskont, Tagesgeld 1,5 v. H. und weniger) haben nicht zur Anlage gereizt. Die In⸗ veſtitionstätigkeit liegt faſt gänzlich darnteder. Die Wirkungen des großen Geldumlaufs 7275 1 5 er a b⸗ Preisgefüge zeigen ſich in erſter Linie in Mittag-Ausgabe Nr. 323 Slrohfeuer Der erlahmſe Schwung von Lausanne/ Und weifer Absſieg Die Lauſanner Abmachungen erledigten den Begriff Reparationen. Es wird im weſentlichen eine politiſche Frage bleiben, ob das Lauſanner Protokoll zur Aus⸗ führung kommen oder noch im Sinne einer Zerreißung des letzten Schleiers abgeändert wird. Was die Welt nun aber ganz vordringlich intereſſiert, iſt die Wirtſchaft, iſt das immer größer werdende Elend der Völker.„Wirt⸗ ſchaft, Horatio!“ Horatio, das heißt Herriot und Hoover. Jetzt gibt es kein Verkriechen mehr hinter Parlamenten und Verträgen; nun drängt ſich auf eine kurze Zeitſpanne die ganz Wirtſcha ot der Welt ſo gewaltig zuſammen, daß alles Reparationsgerede dagegen veraltet erſcheint, daß gehandelt werden wird, im Guten oder im Schlechten. Der Schwung von Lauſanne iſt auffällig ſchnell erlahmt. Auf den Weltbörſen hat es vorher ein wenig geflackert, dann aber war es plötzlich wieder aus; die Warenmärkte ſind ſo gut wie gar nicht in Bewegung gekommen. Wieder gab es eine Enttäuſchung, wieder war es eine Halbheit: die Abhängigmachung des Lauſanner Abkommens von einer Verſtändigung mit Amerika zerſtörte jede inter⸗ natſonale ſeeliſche Erleichterung, die aus einem rück⸗ haltloſen großzügigen Eulſchluß in Lauſanne hätte ent⸗ ſtehen können. Statt deſſen wächſt neues internatio⸗ nales Mißtrauen. Halbheit war aber auch das materielle E rgebnis von Lauſanne. Es muß nachdenklich ſtimmen, wenn im engliſchen Parlament Lloyd George Macdonald ſcharf wegen des Kompromiſſes angreifen und behaupten konnte, die engliſche Regierung habe die glatte Strei chung erreichen können, da auch Italien und Belgien dafür ge⸗ weſen ſeien. Und uns Deutſchen muß beſonders Folgen⸗ des intereſſieren: die engliſche Pegierung befand ſich in Lauſanne in Wirklichkeit in einer ſehr unangenehmen Lage. Die Verkündigung der gewaltigen Zins kon ve rſion von 50 Milliarden„ Kriegsanleihe war in Wirklichkeit doch ein außerordentliches Wagnis, nicht nur wegen des enormen Betrags der Schuldſumme, auch nicht nur wegen der über⸗ raſchend hohen Zinsherabſetzung von 5 auf 3 v.., ſon⸗ dern vor allem deshalb, weil bis zur Entſcheidung über das Gelingen der Konverſion noch ein Vierteljahr vergeht, eine ſehr lange Spanne in einer mit Kataſtrophen geladen Zeit. In dieſem Vierteljahr durfte unter keinen Umſtäu⸗ den eine internationale politiſche Kataſtrophe eintreten, ein Bruch in der Reparationsfrage mußte unter allen Umſtän⸗ den vermieden werden. Hieraus erklärt ſich mit am erſten die ungewöhnlich zähe Vermittlungstätigkeit des rekonvales⸗ centen Macdonald: Es ging ja nicht um Deutſchland, es ging um England, nicht nur um die ſo dringliche Erſparung von über 30 Mill. Pfund im Staatshaushalt, ſondern um die Neuaufrichtung Englands als Weltbankier. Allein aus dieſem Grunde hätte England in Lauſanne die denkbar ſtärkſte Spanung zum Ausgleich zu bringen verſuchl. Aber iſt ſie wirklich geſchaffen worben? Die engliſche Konverſion ſchafft auch nach einer anderen Seite hin wichtige internationale Gelegenheiten; der Ver⸗ ſuch einer Herabdrückung des engliſchen Staatskredits auf 3% v. H. zwingt England zu einer Politik des Druckes auf die Geld⸗ und Kapitalſätze, und dies international, denn es darf nicht ein ſogenanntes Zinsgefälle derart entſtehen, daß das Verhältnis der eng⸗ liſchen Zinsſätze gegenüber den hauptſächlichen auslän⸗ diſchen zum Nachteil Englands verändert würde; dann würde nämlich Geld aus England abfließen und ander⸗ wärts eine höhere Verzinſung ſuchen. Daher iſt die zins ⸗ politiſche Richtung Englands die gleiche wie die Amerikas, wenn auch aus verſchiedenen Gründen, und die ſo verbündeten beiden größten Finanz⸗ mächte geben damit der Welt eine Chance in die Hand, deren Ausnutzung wiederum von der Fähigkeit der Poli⸗ tiker, Entſchlüſſe zu faſſen, abhängt. Aber das Mißtrauen der Welt iſt zum mindeſten nicht verringert worden, erſt recht nicht, nachdem ſelbſt die in der Baſler Internationalen Bank vereinig⸗ ten Notenbankleiter einen betrüblichen Mangel an wirtſchaftlicher Einſicht bewieſen haben, indem ſie den deutſchen Antrag, wenn man es ſo bezeichnen will, Wirischaffskrise nehmenden Konkurrengfähigkeit der fran⸗ göſiſchen Erzeugniſſe,, ſodaß von der Gelöſeite her der Gü⸗ termarkt ſtark gehemmt wird. Der Groß han dels⸗ index 5 chwar gegenüber dem Vorfahre merklich ge⸗ ſunken, aber durch die zum Schutz des Binnenmarktes ge⸗ troffenen Einfuhrerſchwerungen iſt der Verbilli⸗ gungsprogeß hinter dem der Konkurrenzländer(zu⸗ mal Englands) ſehr zurückgeblieben. Ueber die Arbeitsloſigkeit in Frankreich iſt mau nur ſchlecht unterrichtet, da die Autzweiſe nach„nicht er⸗ ledigten Stellengeſuchen“ kein zutreffendes Bils geben. Zwar haben ſich die Ziffern dieſer Statiſtik von rund 70 000 im April 81 auf rund 350 000 in dieſem Jahre er⸗ 100 t, abet in Wirklichkeit iſt die Erwerbsloſigkeit weſent⸗ lich größer. Das deutſche Konfunkturinſtitut ſchätzt ſie unter Zuhilfenahme des Beſchäftigungsgrades der Jnön⸗ ſtrie für Anfang März guf 1 Million und die Zahl der Kurzarbeiter auf 2,5 Millionen. In der Produktion zeigt ſich die Kriſenver⸗ ſchärfung in erſchreckendem Maße. Der Schutz des Binnenmarktes durch Einfuhrkontingentierungen bietet keinen Ausgleich für die Abſatzſchwierigketten, denen die Exportinduſtrie auf wichtigſten Märkten ausgeſetzt ſind. Der Produktionsindex(Mengenindex der Statiſtique Generale de la France; einſchließlich Elſaß⸗Lothringen) iſt in den letzten Monaten zum erſtenmal ſeit 1923 wieder unter den Stand von 1919 geſunken und bewegt ſich weiter in abſteigender Linie. Die Eiſenerzförderung im 1. Quartal lag mit 7,4 Mill. Tonnen über 30 v. H. nie⸗ driger als zur gleichen Zeit des Vorjahres(rund 10,8). Die Zahl der in Betrieb befindlichen Hochöfen ſank von über 130 auf 80. Der Produktionsindex(1913 100) der Hütten⸗ induſtrie fiel von 118 auf 71, der metallverarbeitenden In⸗ duſtrie von 144 auf 99, der Automobilinduſtrie von 595 auf 466, des Baugewerbes(ſaiſon bereinigt) von 180 auf 113, der Textilinduſtrie von 82 auf 55. Die Schrumpfungen ſind alſo teilweiſe von beängſtigendem Ausmaß. Die Schwierigkeiten des Abſatzes haben in den Auß e n⸗ handelsziffern einen ſichtbaren Niederſchlag gefun⸗ den. Die Rohſtoffein fuhr, ein Symptom der indu⸗ ſtriellen Betätigung, lag in den erſten vier Monaten dieſes Jahres trotz ſaſſonmäßiger Steigerung mit 4588 Mill. Frs. um 40 v. H. niedriger als zur ſelben Zeit des Vor⸗ jahres(7742 Mill. Frs.). In der Ausfuhr erreichen die Wertrückgänge ein ſehr hohes Maß. Die erſten vier Monate der beiden Jahre 1931 und 32 figurieren mit 11 294 bezw. 7036 Mill. Frs. Die Schrumpfung betrug alſo 38 v. H. Beim Export von Fabrikaten, der für die franzöſiſche Induſtrie von höchſter Wichtigkeit iſt, ſind die Bergleichsziſſern 7147 bezw. 4314 Mill. Frs., Rückgang dem⸗ nach nahezu 40 v. H. 5 Schließlich weiſen auch die Ziffern der Konkurſe und gerichtlichen Vergleiche auf die ſteigende Kriſis hin. Während in den Monaten Januar/ April 1931 3482 ſolcher Inſolvenzen gezählt wurden, waren es in die⸗ ſem Jahre 4934, alſo faſt 42 v. He mehr. Alles das ſind beredte Merkmale einer ein⸗ ſchneidenden Verſchärfung der franzöſi⸗ ſchen Wirtſchafts lage. europa auf eine vorzeitige Ausſetzung der eine deutſche Dis⸗ kontſenkung unter 5 v. H. verhindernden Beſtim⸗ mung des Bankgeſetzes gar nicht zur Erörterung zulie⸗ ßen. Das war für Deutſchland nicht nur eine ſchwere ſeeliſche Enttäuſchung, das hat auch ſtarke wirt⸗ ſchafliche Wirkungen gehabt, indem ein vielleicht zum erſtenmal möglicher Druck auf den Kapitalzins, wie er ſich bereits in der Rentenkursbewegung angekündigt hatte, wieder verſchoben, wenn nicht unmöglich gemacht wor⸗ den iſt. Wenn ſich nun Deutſchland notwendigerweiſe über die längſt überholten Floskeln des Dawesplanes hin⸗ wegſetzen muß, dann iſt doch die urſprünglich mögliche Wirkung wohl nicht mehr zu erreichen, wie ja auch international bereits wieder ein Rückſchlag in der ſo ungemein ſchwierigen und doch ungemein dringlichen Verbindung von Geld⸗ und Kapitalmarkt eingetreten iſt; hoffentlich nur vorübergehend, denn von einer Kriſenwendung kann keine Rede ſein, ſolange ſich nicht ein Teil der 20, 30 oder mehr Milliarden Mark inter⸗ national brachliegender Gelder wieder in den wirtſchaft⸗ lichen Kreislauf eingeſchoben hat. Dabei brennt die Not immer mehr auf den Nägeln. Nicht nur in Deutſchland, wo im erſten Halbjahr 1932 eine weitere deutliche Schrumpfung in der Wirtſchaft eingetreten iſt. Auch England ſteht vor der beunruhigenden Erſcheinung, daß dort der Kriſenfortſchritt durch die Pfundentwer⸗ tung zwar unterbrochen wurde, ſich nun aber mit einer ſeit dieſem Frühjahr ſtändig vermehrenden Arbeitsloſigkeit wie⸗ der bemerkbar macht. Und Frankreich, das in den letzten Jahren noch aus einem Staatsſchatze von 20 Milltarden Frances ſchöpfen konnte, hat nicht nur bereits in dieſem Jahre 4 Milliarden Franes neue Schulden gemacht, ſondern ſieht ſich vor der anderen Ländern ſchon ſattſam bekannten bitteren Notwendigkeit, ſich nachder Decke zuſtrecken, mit all den unangenehmen Wirkungen auf die Stimmung der Betroffenen und auf die Konjunkturlage ſelbſt. Und in Amerika iſt das paradieſiſche Zeitalter der„proſperity“, der phantaſtiſchen Wohlſtandsentwicklung, längſt hinter den Vorkriegsſchatten verſchwunden, und ganz große Teile der Wirtſchaft ſind wieder auf einen Stand zurückgefallen, wie er vor 50 Jahren und länger der Ausgang einer un⸗ geheuren Entwicklung geweſen iſt. Herr Hvover hat in wenigen Monaten ſeinen Präſi⸗ dentenſtuhl zu verteidigen, Herr Herriyt hat nun die Hydra eines hohen Staatsdefizits anzugehen, Herr Mae donald riskiert in einem großen Wurfe noch einmal England: allen dreien werden in den nächſten Monaten die Sohlen noch ſehr heiß werden, hoffentlich ſo heiß, daß es ſie zum Schnellaufe antreibt. Die Vermögensanlagen der Sozial- versicherungen Der Rückgang der Vermögensan lagen der Reichswerſicherungsanſtalt für Angeſtellte und der Träger der Invalidenverſicherung hat ſich im Moi 1932 weiter verſchärft. Insgeſamt verminderten ſich laut„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtik“ die Vermögensanlagen(Rohvermögen) um 28,4 Mill./ gegenüber 15,3 Mill./ im April. Im einzelnen gingen die Vermögensanlagen der Tn vall⸗ denverſicherung von 1311, Mill./ im April auf 1286,0 Mill. 4, im Mai um 25,1 Mill. /, die der An ⸗ geſtelltenverſicherung von 200,2 Mill.. auf 1999% Mill./ um 3,3 Mill./ zurück. Damit hat auch dos Rohvermögen der Angeſtelltenverſicherung zum er⸗ ſtenmal ſeit der Stabiliſierung abgenommen; allerdings iſt dieſe Verringerung nur darauf zurückzuführen, daß die Angeſtelltenverſicherung im Berichtsmonat Schuldverpflich⸗ tungen(geſtundetes Kaufgeld der im Jahre 1930 erwor⸗ benen Reichsbahnvorzugsaktien) abgedeckt hat. Da die Einnahmen dieſer Anſtalt jedoch ihre Ausgaben noch weiter jüberſteigen, hat ſich ihr Reinvermögen abermals erhöht. * Gritzner⸗Kayſer AG, Durlach. Die G der Gritzner⸗ Kayſer A, Durloch, erledigte die Regularien und ge⸗ nehmigte die Vorſchläge der Verwaltung. Vorſtand und. AR wurden entlaſtet, der AR wurde mit geringen Veränderungen wiedergewählt. * Fürſtl. Fürſtenbergiſche Brauerei AG, Donaneſchin⸗ gen. Das Unternehmen(AK 2 Mill.) verzeichnet für 1930-31. (30..) einen Rohgewinn von 9 254 047(3669 443) J. Die Unkoſten erforderten 2810 784(3 170 404), o. Abſchreibungen wurden mit 241 181(947 170)/ vorgenommen. Demnach verbleibt ein Reingewinn einſchl. 19 882/ Vortrag won 222 015(250 927. Die Gefellſchaft nimmt auf Außenſtände Abſchreibungen und Rückſtellungen mit zuf. 979 651/ vor, außerdem eine Abſchreibung von 4 a. Ent⸗ wertungskonto mit 36 191. Hierfür wird außer dem geſomten Gewinn auch die Reſerve mit 457 565/ aufgelöſt, jedoch bleiben noch ungedeckte 386 292/ als Verluſtvor⸗ trag. In der Bilanz werden u. a. ausgewieſen(in Mark): Vorräte 514014(819 423), Bankguthaben 303 778 (neu], Außenſtände und Darlehen 3 306 245(3 941 889); andererſeits Obligationen von 1927 unv. 1886 000, ver⸗ ae Kreöttoren 689 693, Akzepte und Wechſel 1 165 649, onkſchulden 1 126 118(. B. Kreditoren 2627 306). Eisenbahn-Verkehrsmiffel AG. Berlin 6(10) vH. Dividende In dem am 31. März d. J. abgelaufenen Geſchäftsfahr vereinnahmte die Geſellſchaft aus Wagenmieten und Han⸗ delsgeſchäften 2,73(.95) Mill. /, aus Beteiligungen 48 000 (77 000)„ und aus den Werken Wismar und Brühl 651 000(1,65) Mill. J. Damit ergübt ſich alſo ein B rut t o⸗ überſchuß von 3,42(4,68) Mill. I. E chließlich Ge⸗ winnvortrag von 127 000(10 50)/ wird ein auf 607 000 (962 000) // ermäßigter Reingewinn ausgewieſen, aus dem 6(10) v. H. Dividende verteilt werden und 127 000 Mark vorgetragen werden ſollen. 555 1 Schon im Anfang des Rechnungsjahres zeigten ſich im Wagenvermietungsgeſchäft die Folgen des Schrum p⸗ fungsprozeſſes der Wirtſchaft, die in vermehrten Wagenrückſtellungen zum A ruck kam. Fällige Verträge werden teilweiſe gelöſt, tei iſe nur kurzſriſtig verlängert. Der Wagenpark, der f zum großen Teil auch für den Verkehr mit dem Ausland Verwendung fand, war durch Einfuhrbeſchränkungen einer Reihe von Ländern faſt aus⸗ ſchließlich auf den deutſchen Bedarf angewieſen. der auf einen nie dageweſenen Stand zuſammengeſchrumpft iſt. Der Konſortialwagenpark, der ein gemeinſchaftliches Eigen⸗ tum der Geſellſchaft mit der Oeſterreichiſchen Eiſenbahn⸗ verkehrsanſtalt darſtellt und an dem auch die Ungariſche Eiſenbahnverkehrs AG. durch Ei hung ihres Sonder⸗ wagenparks teilgenommen hat, wa trotz größter An⸗ ſtrengungen nicht zu verwerten. An den Aufträgen der Deutſchen Reichsbahn an die geſamte Waggoninduſtrie war die Geſellſchaft quotenmäßig beteiligt. Sonſtige in⸗ und ausländiſche Abnehmer trugen nur in geringem Umfange zur Beſchäftigung bei. Trotz rechtzeitig vorgenommener Be⸗ triebseinſchränkungen konnte ein Betriebsverluſt nicht vermieden werden. i Die Erhöhung des Kontos Beteiligungen um 146 000% iſt auf den Erwerb kleiner Aktienpoſten von Geſellſchaften, an 1 1 en e its beteili war, zurückzuführen, ſowie auf ei über die K 116[tra 11 ſit⸗Verkehrs A G. erfolgte Be⸗ teiligung an der Bahn hof⸗Kühlhaus A G. zin Baſel. Das tranſitoriſche Konto enthält neben Ueber⸗ gangspoſten einen aus früheren Jahren angeſammelten 365 trag von 1,055 Mill. /, der r noch nicht abgewickelte 2 er⸗ pflichtungen teils auf die Konto teils unter Verbind⸗ lichkeiten zurückgeſtellt worden war. Obwohl die Gründe, die zu den Rückſtellungen führten, nicht mehr ihre wolle Be⸗ deutung haben, hält man es für zweckmäßig die Rück⸗ ſtellungen aufrecht zu. e 0 neiner Art dies erforderlich erſchei aſſen. ae e 8 ilanz(in Mill. /¼]/: Wagenpark 1457928 (14,58), Beteiligungen 1,05 0,90). Bankguthaben„59(4,45), Guthaben bei Konzerngeſellſchaften 0,77 und Außenſtände 0,48(i. V. zuſammen.05), andererſeits Wagenernenerungs⸗ konto 8,81(8,10), tranſitoriſches Konto 1,31(0,96), Verbind⸗ lichkeiten 0,65(1,55) und Anzahlungen.16(0,36). Die deuischen Genossenschaffen im ersien Halbjahr 1932 Das erſte Holbjahr 1992 brachte im deutſchen Ge⸗ noſſenſchoftsweſen 615(1031: 649) Neugründungen, denen 840(802) Auflöſungen gezenüberſtehen. Die Konkurſe ſtellten ſich auf 127, ſind danach gegenüber dem gleichen Zeitraum 1931 um rund 50 geſtiegen. Dazu kommen 30 Konkurſe von Genoſſenſchaften, die ſich bereits in Liquidation befanden, alſo gus der Beſtandsziffer ſchon ousgeſchieden woren. Das Vergle ichs verfohren zur Abwendung des Konkurſes wurde bei 52 Genoſſenſchaf⸗ ten eingeleitet gegenüber 96 in 1931. Der Geſamtru ck⸗ gang des Genoſſenſchaftsbeſtandes ſtellt ſich hiernach mit 287 um 87 höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres und läßt den Geſamtbeſtand am 1. Jult 1992 auf 51 980 zurück⸗ gehen. 7 Im erſten Halbjahr entſtanden 99 neue reödit-⸗ gen oe er, davon 77 gewerbliche. Unter den 235 Auf⸗ löſungen nehmen die ländlichen Kreditgenoſſenſchaften mit 184 die erſte Stelle ein. Die Sonderbewegung der Zweck⸗ poarkaſſen verſtärkt die Gründungsziffer hier. Seit Januar ſind 10 Auflöſungen von Kaufkroftſparkaſſen feſt⸗ zuſtellen. Beim ſelbſtändigen Hand werk ſtellte ſich der Zu⸗ und Abgang wie 30:56. Im Großhandel und in der Kleininduſtrie gab es 8 Gründungen und 9 Auflöſungen. Bei den Klein handelsgen oſſen⸗ ſchaften iſt mit 16 Gründungen und 11 Auflöſungen immer noch ein Zugang feſtzuſtellen, der ſich auf das erſte Vierteljahr und faſt nur auf den Kolonialwarenhandel bezieht. Baugenoſſenſchaften wurden nur 9 ge⸗ gründet, denen 59 Liquidationen gegenüberſtehen. Auch bei den Siedlungsgenoſſenſchaften iſt der Rück⸗ gang erkennbar. Bei den Konſumgenoſſenſchaf⸗ ten ſtehen ſich Gründungen und Auflöſungen mit 39:82 gegenüber. Die land wirtſcha. liche n Genoſſen⸗ ſchaften zeigen einen Zugang von 337 und einen Abgang von 314. Englands Außenhandel im Juni Wie das engliſche Handelsminiſterium mitteilt, belief ſich die engliſce Einfuhr im Juni 1932 auf 57 517 501 Eſtg. gegenüber 55 785 344 im Vormonat und 68 595 810 im Juni 1931. Die Ausfuhr betrug im Juni 29 723 5ʃ¹7 gegenüber 30 196 984 Oſtg. im Vormonat und 29 431 861 Oſtg. im Vorfahr. Die Wiederausfuhren beliefen ſich im Juni 1932 auf 4174 956 Oſtg. gegenüber 4 389 540 im Vor⸗ monat und 6 044 129 im Vorjahre. Iiir die erſten 6 Monate 1992 ſtellt ſich die Ge⸗ ſamteinfuhr auf 359 972 149 Oſtg. oder 57 850 463 Oſtg. weniger als im gleichen Zeitraum 1991. Die Ausfuhr während der erſten 6 Monate 1932 belief ſich dem Werte nach auf 187 038 830 ber 12 122 648 Eſtg. weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. — rankiurier Ahendbörse behaupiei An der Abendbörſe konnten ſich die leicht erholten Mit⸗ tagsſchlußkurſe etwa behaupten, doch fanden innerhalb der berufsmäßigen Spekulation kleinſte Umſätze ſtatt, während das Publikum nach wie vor völlig mit Aufträgen fehlte, Die feſteren Auslandsbörſen blieben im Hinblick auf die ungeklärte innerpolitiſche Lage faſt eindruckslos. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft faſt vollkommen ein, nur für Aku zeigte ſich bei 34 v. H. etwas Nachfrage. Die Rentenmärkte lagen vernachläſſigt. Reichsſchuldbuch⸗ forderungen gingen auf 52,75 nach 53,50 zurück. Schluß⸗ tendengen gehalten.— Es notierten Neubeſitz 4,65, Alt⸗ beſitz 41.25, Reichsbank 12476, Salzdetfurth 156, Rhein. Braunkohlen 169, Farben 8676 und Geſfürel 54,75. Auslandsbörſen freundlicher London war ſehr ruhig. doch herrſchte allgemein eine zuverſichtliche Grundſtimmung. Die Bpüſſeler Börſe verkehrte in freundlicherer Haltung, da man die allgemeine Situation optimiſtiſcher beurteilte. Das Geſchäft an der Amſterdamer Börſe war zwar ſehr ruhig. doch konnten ſich allgemeine Kursbeſſerungen durchſetzen.— An der Wiener Börſe überwogen bei kleinſten Umſätzen leichte Rückgänge. Newyork eröffnete in feſter Haltung. Paris war anläßlich des Nationalfeiertages geſchloſſen. Dollar und Reichsmark etwas feſter Das engliſche Pfund war am Nachmittag eine Klei⸗ nigkeit leichter mit 3,54% gegen den Dollar, während Dollar und Reichsmark eher etwas feſter tendierten. In Amſterdam zog die Mark auf 58,89 an in Newyork auf 23,73, in London notierte ſie 194 und in Zürich 121,85. Der Pen konnte ſich ſtärker befeſtigen, während die Belga eher ſchwächer notierte. Europäisches Sficksfoff-Kariell zusiandegekommen Die internationalen Stickſtoffver hand⸗ lungen in Paris wurden von den früher in der CA e Stickſtoffinduſtrien folgender ſcher Länder geführt: Deutſchland, England, Nor⸗ wegen, rankreich, Holland, Belgien, Italien, Polen, Tſchechoflowakei. Durch Abreden untereinander wurde die Tendenz verwirklicht, die Märkte wieder in Ord⸗ nung zu bringen. Preis vereinbarungen Hürften noch keine getroffen ſein. Am Geſamtabſatz iſt jedes Land mit einer beſtimmten Quote beteiligt. Vermutlich dürfte für die Quotenverteilung der Stand nach dem Kampf zugrunde⸗ gelegt worden ſein. Die heimiſche Produktion fetzt jeder Partner zunächſt entſprechend dem Bedarf ſeines Landes dort ab. Die noch notwendigen Zuſchußmengen bezieht er von einer Zentralſtelle. Der Verkauf erfolgt durch ein gemeinſames Organ. Nur eine Minorität hat ſich den Ver⸗ kauf ſelbſt vorbehalten, verkauft aber im Einvernehmen mit der Zentralſtelle. Vermutlich werden auch Quoten⸗ abtretungen vorgekommen ſein. Die 8 des Abkommens ſoll auf 2 A berechnet ſein. Auch mit der Schweiz ſind hinſichtlich der Quote und des einheitlichen Verkaufs Vereinbarungen getroffen worden. Es war notwendig, das europäiſche Kar⸗ tell erſt zuſtandezubringen, um auf dieſer Baſis mit den Chilenen zu verhandeln. Dieſe Verhandlungen laufen zur Zeit in London. Auf chileniſcher Seite werden ſie von dem Präſidenten der Cofach, Whelpley, geführt; auf der anderen Seite verhandelt die deutſch⸗engliſch⸗norwe⸗ giſche Gruppe. * Erhöhter Weizenmehlpreis. Im Hinblick auf die in den letzten Tagen erhöhten Forderungen für Weizen neuer Ernte haben die oberrheiniſchen Mühlen heute den Wei⸗ zenmehlpreis für Lieferung ab 16. September u m 1 fe 100 Kg., d. h. von 94,15 auf 35,15 1 erhöht. ö * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 14. Juli. Heute wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Kirſchen, geringe Sor⸗ ten 712; Peſſere Sorten 14—22; Stachelbeeren, grüne 10 bis 13; rot 14—18; Johannisbeeren 10—11; Birnen 14 bis 15; Bohnen—10; Erdbeeren 16—18; Pfirſiche 25—90 Heidelbeeren 1822; Erbſen—4 Pfg. Bei 440 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz. 5 158 * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 14. Juli. Geſtern notierten: Erdbeeren 14—20; Kirſchen 822; Johonnis⸗ beeren 10—13; Stachelbeeren 1425; Pfirſiche 3035; Boh⸗ S2 Erbſen—8 Pfennig. Angefohren waren 600 entner. * Reue Zuckerfreigabe. Wie wir bereits ankündigten, iſt nunmehr eine weitere Freigabe von Verbrauchszucker 5 Inlandsverkauf erfolgt und zwar auch diesmal wie⸗ er im Ausmaß von§ v. H. für Juli und Auguſt. Ins⸗ geſamt ſind damit jetzt für Weißzuckerfabriken und Raffi⸗ nerten je 80 v. H. freigegeben worden.. * Ermäßigter Zinkblechpreis. Nach Mitteilung der Süd⸗ oͤeutſchen Zinkblechhändler⸗Vereinigung ſind am 14. Juli 1932 die Preiſe um ca. 3 v. H. ermäßigt worden. Frachfenmarki Duisburg-Nuhrori/ 14. Juli Die Nachfrage noch Leerraum war an der heutigen Börſe wieder ſehr gering. Es wurden nur wenige Reiſen vergeben. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine 15 8 Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne unver⸗ ändert. 5 0 ** 7 1 n 4 0 e Kn ne.. un n d r . S 5 1 0 rr 1 N Freitag, Neue Maunheimer Zeitung . Mittag⸗Ausgabe Anſere Olympiakämpfer auf der Aeberfahrt Trainingsſchwierigkeiten auf der„Europa“ 14. Juli.(Kal zeltelegramm von Bord der Europa.) Unſere Seien en b auf der Ueberfahrt den begreiflichen Wunſch in Kon Sie ſind daher nicht Anta 1 an Bord. Dem Bord⸗ training erhebliche e entgegen. 0 icht beſonders günſtig, da die Bordplanken zu hart ſind. Einige Läufer haben daher unter Muskelkater zu leiden, weshalb für alle Teilnehmer ein Ruhetag eingeſchoben worden iſt. In den kurzen Strecken läßt Helmuth Körnig eine langſame Form⸗ Bei den D verbeſſerung erkennen. amen gefiel im T raining ganz beſonders die Nürnbergerin Frl. dollinger. Für die Hürdenläufer hat der S iffszimmermann nach ihren Angaben ſchnell einige Hürden gebaut. Der Turner Wegner glänzt bei ſeinen Probeläufen 9 ſeine ar gefeilte Technik. Am meiſten gehindert im Training ſind unſere Vertreter in den techniſchen Uebungen, da ihnen der geeignete Trainingsplatz fehlt. Sie müſſen ſich daher mit Geſundheitstraining begnügen, worauf ſich auch die meiſten Vertreter der übrigen Sportarten e müſſen. Die Springer treiben nur Gymnaſtik. Die Kugelſtoßer und Diskuswerfer arbeiten Ait dem Medizin⸗ pal l. Urſprünglich wollte man bei den Werfern das Gerät an einem Seil befeſtigen und es dann über Bord ſchleudern. Da die Gefahr einer Schiffsbeſchädigung aber zu groß war, bat der Kapitän davon Abſtand zu nehmen. So fällt das Training für die Speerwerfer vollkommen aus. Unter den Olympiateilnehmern ſelbſt herrſcht der beſte Gemeinſchaftsgeiſt und alle fühlen ſich wie eine große Familie. Am Sonntag wird programmäßig die Seereiſe beendet ſein. Man rechnet mit dem Eintreffen der„Europa“ in Newyork für 10 Uhr. Hier werden die Teilnehmer vom Empfangskomitee feierlich begrüßt. Im Aſtoria⸗Hotel und Angouquin⸗Hotel wird dann Aufenthalt genommen. Die Führer der Expedition haben ſich nun auch mit der Beſetzung der einzelnen Wettbewerbe beſchäftigt. Die Verſtärkung durch Wegner, Welſcher, Danz und Nottbrock macht einige Umſtellungen notwendig. Den 110⸗Meter⸗ Hürde 8 585 uf beſtreiten nunmehr Wegner und Wel ⸗ ſcher. Wegner iſt gleichzeitig Erſatzmann für die Sprin⸗ terſtuffel. Nottbrock iſt Teilnehmer am 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf und ſteht gleichzeitig mit Danz und Welſcher in Reſerve für die 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel. Danz wird nicht für die 400 Meter, ſondern, neben Dr. Peltzer, auch für die 800 Meter gemeldet müller beſtreitet mit Frl. der Frauen. werden. Frl. Ellen Brau⸗ Dollinger den 100⸗Meter⸗Lauf Vor der Ankunft in New Mork Das jüngſte Funktelegramm von Bord der„Europa“ Obwohl auf dem Schiff Klaſſen ſtreng getrennt ſind die Räume der verſchiedenen und ein Hinüberſchmuggeln in eine höhere Klaſſe einfach ausgeſchloſſen iſt, verſchlägt das unſeren Leuten nich Sie fahren zwar in der billig⸗ ſten Klaſſe, aber dieſe iſt ſo komfortabel und prachtvoll hier Die deutſche Expedition iſt doch etwas gefallen, als urſprünglich gemeldet, da mehrere gleiter, die auf eigene Koſten fahren wollten, nicht ge⸗ kommen ſind.()) An Bord befinden ſich 82 Aktive, 23 Be⸗ gleiter, 6 deutſche Jvurnaliſten und der Zeichner Stumpff. Zu den Aktiven geſellen ſich in Amerika noch die vier deutſch⸗amerikaniſchen Radfahrer, ſowie der Marathon⸗ läufer de Bruyn, ſo daß alſo die Geſamtzahl der deutſchen Otympiamannſchäft 87 erreicht. Mit den Deutſchen reiſt auch der Schweizer Geher Schwab, der ſeine Heimat auch ſchon auf der Pariſer Olympia vertreten hat. Den Deutſchen ganz beſonders eng angeſchloſſen haben ſich die Oeſter reicher, deren Expedition von Prinz Liechtenſtein geführt wird. Sie beſteht aus den Stemmern Haas und Hipfinger, den Turmſpringern Sepp Staudinger und Maedy Epply, der Fechterin Preis, den Leichtathleten Felix Rinner und Emil Janauſch, dem Ringer Nikolaus Hirſchl, dem Segler Hans Riedl und zwei Kampfrichtern. Mit der„Europa“ reiſen auch die beiden lettiſchen Vertreter Janes . und Janes Dunze, ſowie die Mannſchaft der ausgeſtattet, gut aufgehoben fühlt. kleiner aus⸗ der Be⸗ daß man ſich Tſchechei, beſtehend aus den Ringern Heinrich Maudr, Joſef Urban, den Stemmern Wenzel Pſenicke, Jaros Skobla, dem Kugelſtoßer Douda, dem Sprinter Andreas Engel und dem Marathonläufer Hekſch. Mit dieſen Vertretern fremder Staaten beſteht ein herz⸗ liches Einvernehmen. Ein Teil der Ausländer, die beſon⸗ ders den Kamerasſchaftsgeiſt in der deutſchen Mannſchaft rühmen, nimmt auch an dem gemeinſamen Training der Deutſchen teil. Wie ſtreng gehalten das Leben an Bord iſt, beweiſt am beſten nachſtehender Uebungsplan der deutſchen Mannſchaft: .30 Uhr: Schwimmer und Waſſerballer im Baſſin; .00 Uhr: Läufer auf dem Promenaden⸗Deck; Springer und Werfer auf dem Flugzeugdeck; .45 Uhr: Schützen auf dem Schießſtand; Fechter im Zwiſchendeck; 10.00 Uhr: Boxer auf dem Oberdeck(jedesmal vor großer Zuſchauermenge); Gymnaſtik der Leichtathleten, Schwimmer u. dem Flugzeug⸗Deck; 18.00 Uhr: Gewichtheber und Ringer im Gepäckraum. Am Samstag vormittag 10 Uhr(4 Uhr nachmit⸗ tags ME) ſoll programmgemäß Newyork erreicht werden. Nach dem Empfang am Pier wird die deutſche Mannſchaft für ihren 24ſtündigen Aufenthalt in der Rieſen⸗ ſtadt zunächſt in ihre Quartiere, das Aſtor⸗Hotel und das Angouquin⸗Hotel, geleitet werden. Der 2 1846 beim Eidgen. Turnfeſt in Aarau Den Haupttagen voraus ging in Agrau om vergangenen Sonntag der„S chweizeriſche Frauenturnt a g. Am Freitag beginnt dann das„Jubiläumsturnfeſt“ der Eidgenoſſen mit den ü hen Sitzungen und Beſprechungen der Kampfrichtergruppen, der„B 10. 45 Uhr: Ringer auf hörden und Komitees“. Die Arbeitstage ſind vom Samstag bis Mon⸗ tag, mit der Jubiläumsfeier in der Telli om Sonntag vormittag und am Montag nachmittag mit dem Einmarſch der Sektionen, ſowie den allgemeinen Uebungen als Höhepunkte. Dazwi⸗ u die verſchiedenen Wettkämpfe im Einzel⸗ und turnen abgewickelt. Der offizielle Arbeitsplan Sektionsturnen von 901 Sektionen mit Turnern und Einzelturnern. Auch unſere Mannheimer Turner ſind bereits, gemeinſam mit dem Heidelberger T 8 1846, nach Aarau unterwe Bekanntlich iſt auch der Turnver⸗ ein 1846 am Sektionsturnen beteili 95 außer oͤrei weiteren deutſchen Vereinen und zwar dem Bad e berger TV 1846, dem MT V und T V 60 München. Schon 1925 waren unſere einheimiſchen Turner in Genf vertreten, um ihre Arbeit mit einer Auszeichnung 1. Klaſſe, mit dem Lorbeerkranz belohnt zu ſehen. Turnwart Adelmann, der Führer der Mann⸗ heimer Riege, kann ſich nicht nur auf eine langjährige Turnwartserfahrung auf den Kreisfeſten der Badiſchen Turnerſchaft ſtützen, er kennt vielmehr auch die Erforder⸗ niſſe eines eidgenöſſiſchen Turnfeſtes. Wer die 1846er Riege am vergangenen Sonntag beim Gauturnfeſt in Viernheim an der Arbeit geſehen hat, wird beſtätigen mitſſen, doß dieſe gut vorbereitet iſt. Die Turner haben das Zeug in ſich, auch in Aarau ehrenvoll zu beſtehen, wenn nicht beſondere Umſtände eine Rolle ſpielen. We⸗ ſentlich umfänglicher und vielſeitiger ſind die Anforde⸗ rungen, die an die Seßtionen in der Schweiz geſtellt werden. Das in der deutſchen Turner⸗ ſchaft und beſonders in Sttödeutſchland gepflegte Vereinsturnen iſt bedeutend einfacher geſtaltet. Während Heidelberg und die beiden Münchener Vereine Samstag nachmittags anzutreten haben, gehört der TW 1840 zur Abteilung 5, die am Sonntag zwiſchen 15 und 17. 80 Uhr turnt. Außer den Schweizer Sektionen ſind zur ſelben Zeit Londoner und Mafländer Turner an der Arbeit. Daneben beteiligen ſich die 1846er auch am Einzelwett⸗ turnen, es 85 6 Mannheimer im Einzelkampf und zwar im Kunturnen zu finden, das eine ſchwere Prü⸗ fung bedeutet. Der Zehnkampf mit je zwei Reck⸗ und Barrenübungen(obligatoriſch und freigewählt), mit einer Pferd⸗ Pauſchen⸗ oder Ringe⸗Uebung nach Wahl, einer Freiübung, einem Hochſprung von 1,30 Metern und einem Stabhochſprung von 2,30 Metern als Schönheits⸗ ſprünge und einem Pferdſprung, erfordert ein hohes Maß von Können und eine lange Vorbereitung. ſchen wer n 9 5 im Wettkampf, der zu e treffen erſten Ron ſich am Sonnt 0 Kunſtturne r. Bringen die bei elsohne vorhandenen Können di rderliche vor allem eine unbeugſame Energie mit, ſo ollte Streben nach einem Sieg auch von Erfolg gekrönt ſein, ohl der Wunſch nach einem Kronzſieg auf einem Eid⸗ 7 öſſiſchen Turnfeſt für viele Wetturner trotz jahrelan gem Mühen ein nie verwirklichter Traum das bleibt. Mögen die guten Wünſche, die der Riege beim letzten Turnabend am vergangenen Dienstag durch Oberturn⸗ wart Schweizer im Namen des Vorſtandes und der tivität mit auf öͤen Weg gegeben worden ſind, für eine olgreiche Vertretung unſerer Vaterſtadt in Erfüllung Süddeulſche Repräſentativſpiele Der ſüddeutſche Fußball⸗N Berband hat im erſten Quartal dieſes Jahres Fußballkämpfe gegen Süd weſtfrank⸗ reich, die Lombardei und Zentral⸗Ungarn ausgetragen. Die Rückſpiele, die fämtlich in Süd deutſch⸗ land zum Austrag kommen, werden in dæe neuen Saif on fällig. Der ſüddeutſche Verband verhondelt den betreffenden ausländiſchen Verbänden. Vorau 0 ſollen die Spiele an den gleichen Tagen ſtattfinden, ar denen die deutſche Nationalmannſchoft gegen die betreffen⸗ den Ländermannſchaften antritt. Süddeutſchland— Lom⸗ bardei würde alſo am 1. Januar, Sücdeutſchland— Süd⸗ weſtfroankreich am 5. März ſteigen. Das Treffen mit Zen⸗ trolungorn kommt wahrſcheinlich ſchon am 25. September, dem Tage des Länderſpieles gegen Schweden zur Durch⸗ führung. Pferdeſport Hoppegarten(14. Juli) 1. Preis von Rahnsdorf. Lehrlingsreiten. Für Drei⸗ fährige. 200 IJ. 1600 Meter: 1. G. Longs Neutra(Reibl);: 2 Offenbach; 3. Belgrano. Toto: 70, Platz: 13, 11, 17. Ferner: Craſi, Tanta, Haſelmaus, Machs vor. 2. Preis von Friedrichshage. Für Zweijährige. 2800. 1000 Meter: 1. S. Sterns Roman(Böhzke); 2. Dichtkunſt; 3. Maiflieder; 4. Feuerwerk. Toto: 92, Platz: 13, 12. 87, 59. Ferner: Schwarzer Adler, Nr. 1, Vergaſer, Vahland, Standarte, Lampade. Brioche, Mittelmeer. 3. Preis von Hirſchgarten. Ausgleich 3. 2200. 1400 Meter: 1. F. Reuters Sonnenſtrahl(Reibl); 2. Amön; 3. Margot. Toto: 89; Platz: 26, 22, 25. 5 Fatime, Vicky, Waſſernymphe, Herzog. Wilhelm, Oberſtolz, Mani⸗ toba, Rhapſodie, Cornelius. 4. Preis von Karlshorſt. 3900 J. 1800 Meter: 1. Geſt. Schlenderhans Arabeske(Printen); 2. Makrele; 3. Oſter⸗ mädel. Toto: 26; Platz: 24, 25. Ferner: Terra. 5. Preis von Müggel. Ausgleich 2. 2800 J. 1000 Meter: 1. Dr. W. Oppenheimers Venuſta(Hiller); 2. Miß Augias; 3. Rogau. Toto: 37; Platz: 14, 19, 13. Ferner: Theſeus, 1 Carna. 6. Preis von Erkner. Für Zweijährige. 2800 l. 1200 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs ag(O. Schmidt); 2. Binſe; 3. Tasmania. Toto: 58; Platz: 13, 12, 19. Ferner: Arjaman, Lampenputzer. Gesc, Or 1 5 Preis von Grünau Ausglei 2200 l. 2000 Meter: 1. F. Ungers Traumkönig(Heßler); 55 Tarnſchild; 3. Ra⸗ detzki. Toto: 135; Platz: 26, 18, 34, 28. Ferner: Geranium, Heuchler, Roo rigo, Araber, Marion, Ledon. Hohe Eule, Pizarrp Sſegdoppelwette, 3. und 5. Rennen: 30:10. . een Samstsg. 30. 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Die Wiſſenſchaft hat auf den hier einſchlägigen Gebieten, wie der Chemie, der Handſchriftenkunde, der Photographie in ihren ver⸗ ſchiedenen Arten, heute derartige Fortſchritte ge⸗ macht, daß Fälſchungen, die früher unbeanſtandet durchgegangen wären, heute kaum noch Ausſicht haben, unentdeckt zu bleiben, ſobald erſt einmal der Verdacht geweckt iſt. Welch geringfügige Kleinigkeiten, die ein Handſchriftenfälſcher gar nicht beachtet und auch kaum beachten kann, zu ſeiner Ueberführung ge⸗ nügen, beweiſt folgender Fall. Sechs Wochen nach dem Tode eines reichen Grund beſitzers legte jemand dem Teſtamentsvollſtrecker einen Schuldſchein des Verſtorbenen über 30 000 Mark vor. Selt⸗ ſamerweiſe fand ſich in den im übrigen ſorgfältig geführten Büchern des Toten nicht die geringſte Bemerkung über dieſe Schuld. Obwohl die Unter⸗ ſchrift auf dem Schein durchaus echt ſchien, unter⸗ breitete man ihn doch einem Sachverſtändigen. Mittels beſonderer Mikroſkope und ultrafeiner Meßinſtrumente vermochte dieſer binnen weniger Minuten die Unterſchrift als falſch nachzuweiſen. Ein feiner kurzer Tintenſtrich von weniger als einen viertel Millimeter Stärke genügte dazu. Der Querſtrich des„t“ im Namen des angeblichen Schuldners erwies ſich nämlich am Ende um ein zwanzigſtel Millimeter dicker als am Anfang. Der Sachverſtändige erſah daraus, daß der Schrei⸗ ber am Schluß des Striches etwas ſtärkeren Druck ausgeübt hatte als am Beginn. Ein Vergleich von rund 50 Namenszügen ſowohl des Grundbeſitzers als des Schuldſchein⸗Inhabers bewies aber über⸗ zeugend, daß jener den Druck am Anfang, dieſer aber durchweg am Ende zu ſetzen pflegte. Damit war der Fälſcher überführt. Nicht weniger bewundernswert iſt ein anderer Fall, in dem ein J⸗Punkt den Fälſcher ent⸗ laryte. Im Frühjahr 1931 ſtarb in Seattle ein gewiſſer Fred Zimmerli, unter Hinterlaſſung eines Teſtaments, datiert vom 23. Februar 1928, durch das einer Tochter aus erſter Ehe der runde Betrag von 100000 Mark, der Reſt des be⸗ trächtlichen Vermögens anderen Verwandten zuge⸗ wieſen wurde. Kurz nachdem die Tochter vom letzten Willen ihres Vaters Kenntnis erhalten, legte ſie ein ſpäteres, nämlich vom Auguſt 1928 datiertes Teſtament vor, das ſie zur Alleinerbin eimſetzte und von ihr angeblich in einem alten Rock des Verſtorbenen gefunden war. Die übrigen Erben veranlaßten eine Prüfung des nach ihrer An⸗ ſicht verdächtigen Dokuments. Der Erfolg gab ihnen recht, Denn ein Schriftſachverſtändiger vermochte nachzuweiſen, daß die J⸗Punkte in der Unterſchrift in eigentümlicher Form gemacht waren, nämlich mittels zweier Federſtriche, ſo daß ſie in der Vergrößerung einem römiſchen„V. glichen. Die Prüfung von rund 150 echten Namenszügen Zimmerlis zeigte indeſſen, daß auch hier die J⸗Punkte zwar dreieckig, aber immer mit einem Federzuge gemacht waren. Das zuveite Teſtament wurde daraufhin als Fäl⸗ ſchung erklärt. Nicht allein die Haudſchrift führt zum Nachweis von Urkundenfälſchungen, eine nicht geringere Rolle ſpielen Art und Farbe der Tinte oder die Beſchaffen⸗ heit des Papiers. Mit geradezu bewunderungs⸗ würdigem Scharfſinn wies vor einiger Zeit ein eng⸗ liſcher Sachverſtändiger die Unſchuld eines der Teſta⸗ mentsfälſchung Verdächtigten nach. In der Urkunde zeigte ſich nämlich die auf⸗ fällige Tatſache, daß der handſchriftliche Text in der Farbe ſchwankte. Nun entſtand der Verdacht, daß mit dem Papier un⸗ lautere Machenſchaften vorgenommen ſeien. Auf Grund einer kolorimetriſchen und chemiſchen Unter⸗ ſuchung fand der Sachverſtändige, daß bei der Nieder⸗ ſchrift drei verſchtedene Tinten benutzt waren. Er kaufte nun genau die gleichen Tinten, miſchte ſie durcheinander und ſchrieb mit der ſo erhaltenen Flüſſigkeit einen längeren Abſchnitt auf dem gleichen Papier wie das, auf dem das Teſtament ſtand. Und da machte er die überraſchende Entdeckung, daß die Farbe der Worte davon abhing, wie tief der Schreiber die Feder ins Tintenfaß tauchte! Da die drei Tinten nämlich von ver⸗ ſchiedenem ſpezifiſchen Gewicht waren, ordneten ſie ſich im Tintenfaß nach der Miſchung in drei Schich⸗ ten, indem die ſchwerſte auf den Grund ſank, die leichteſte oben blieb. Später ergab ſich in der Tat, daß der Verfaſſer des Teſtaments vor deſſen Nieder⸗ ſchrift drei verſchiedene Sorten Tinte gekauft, ſie zu⸗ ſammengegoſſen und die Miſchung zum Schreiben ſeines letzten Willens benutzt hatte. Die Echtheit der Urkunde lag mithin auf der Hand. Die fabelhafte Genauigkeit moderner Meßinſtru⸗ mente, die„Entfernungen“ von nur einem vier⸗ hundertſtel Millimeter feſtzulegen geſtatten, führte ſuchung am oberen Rande, wo die Schere das Uebrige fortgeſchnitten, einen winzigen ſchwarzen Strich, die untere Hälfte eines Kommas, das offenbar einzelne vorgedruckte Worte oder Buchſtaben getrennt hatte. Indem er mittels ſeines Feinmeßverfahrens die Stellung dieſes Kommareſtes zu dem unten ſtehenden gedruckten Text des Formulars feſtſtellte, vermochte er nachzuweiſen, daß dieſes erſt 38 Tage ſpäter, als das Datum des angeblichen letzten Willens lautete, die Druckerei verlaſſen hatte. Der Fälſcher war damit überführt. Eberhard Göschen Deutſche Motorboot-Expedition rund um Afrika Der Führer der Expedition, Joſeph Steibel(links) mit ſeinem Begleiter, Echtler, vor dem„Delphin“ Der ehemalige Kampfflieger Joſeph Steibel tritt jetzt mit dem neu erbauten, ganz eigen⸗ artig konſtruierten Motorboot„Delphin“ eine auf zwei Jahre berechnete Forſchungsreiſe rund um Afrika an. Ueber ein ſehr ſtabiles Eiſengerippe iſt ein 2 mm ſtarker Eiſenblech⸗ mantel geſchweißt und genietet. Das Boot hat eine Länge von nicht ganz 6 m und einen Tiefgang von nur 85 em. Ein 50 PS. ſtarker Motor ermöglicht bei normalem Wetter eine Geſchwindigkeit von 50 Stundenktlometern, der mitgeführte Betriebsſtoff ermöglicht einen Aktionsradius von 2000 Kilometern. zum Nachweis einer Urkundenfälſchung, die in den Vereinigten Staaten vor einigen Jahren erhebliches Aufſehen erregte. Drüben bedient man ſich zur Nie⸗ derſchrift auch von Teſtamenten vielfach vorgedruck⸗ ter Formulare. Dieſe tragen am Kopf gewöhnlich einige Kontrollbuchſtaben oder Worte, aus denen her⸗ vorgeht, wann das Papier die Druckpreſſe verlaſſen hat. Nun wurde in White Plains im Staate New⸗ nhork dem Nachlaßgericht ein Teſtament ein⸗ gereicht, bei dem der obere Rand abgeſchnitten war. Das fiel natürlich auf, und ein Sachverſtändiger wurde mit der Feſtſtellung der Echtheit beauftragt. Der Beamte fand bei der mikroſkopiſchen Unter⸗ 9 Wußten Sie ſchon? Infolge der Fortſchritte der Landwirtſchaft durch rationellen Betrieb, wiſſenſchaftliche Unterſuchungen uſw. werden jetzt 57 v. H. mehr Feldfrüchte erzeugt als noch vor 50 Jahren. * Soweit ſich in den Erd⸗ oder Steinmaſſen eine deutliche Schichtung erkennen läßt, iſt es auch ſicher, daß ſie ſich aus dem Waſſer abgeſetzt haben, daß ſie alſo dem Waſſer ihre Entſtehung verdanken, und man nennt ſie deshalb neptuniſche Bildungen, nach Neptun dem Beherrſcher des Meeres, oder auch Sedi⸗ mente, von dem lateiniſchen Sedimentum, was ſo⸗ viel wie Bodenſatz, Ablagerung, Niederſchlag be⸗ deutet. Erſtes Bild von dem Ende des amerikaniſchen Weltfluges Die Amerikaner Griffin und Mattern(rechts) an ihrem abmontierten Flugzeug, mit dem ſie nahe bei Minsk(Weißrußland) infolge Steuerbruchs notlanden mußten. Damit fand ihr Verſuch, den Weltflugrekord ihrer Landsleute Poſt und Gatty zu brechen, ein un⸗ freiwilliges Ende, nachdem er durch die raſche Ueberquerung des Ozeans einen ſo günſtigen Anfang gehabt hatte. Die Enthüllungsfeier des Reiterdenkmals in Ludwigsluſt Blick auf die Feier an dem neuen Reiterehreum al in Ludwigsluſt(Mecklenburg), die in Gegenwart des ehemaligen Großherzogs und der Großherzogin von Mecklenburg⸗ Schwerin, vieler Ehrengäſte und unter Teilnahme vieler einſtiger Frontſoldaten ſtattfand. Das Denkmal iſt ein Werk des Berliner Bildhauers Prof. Emil Cauer. —̃— Der Sklavenhandel bei den Senuſſ Von unſerem römiſchen Vertreter Die Nachrichten über den afrikaniſchen Sklaven, handel, die letzthin aus Abeſſynien und dem N eger⸗ freiſtaat Liberia zu uns gedrungen ſind, wer⸗ den jetzt durch die Aufdeckungen ergänzt, die das italieniſche Expeditionskorps in der O aſe Kufra gemacht hat. Grauſige Negerſklaverei, wie wir ſie aus„Taufendundeiner Nacht“ kennen, war bis in die allerletzten Tage vor der italieniſchen Be⸗ ſetzung von Kufra unter den Senuſſi Uebung und Geſetz. Die Senuſſi, eine fanatiſche mohammedaniſche Sekte, deren Hauptſtadt in religiöſer wie politiſcher Hinſicht Kufra war, bildeten ein ſehr eigenartiges Staatsweſen, bei dem ſich— ähnlich wie bei den Wahabiten der arabiſchen Wüſte— religibſe und politiſche Momente zu einer eigenartigen Form orientaliſcher Theokratie miſchten. Dieſe Theokratie verſtand es durch Jahrzehnte ge⸗ ſchützt durch die Unzulänglichkeit des ſie umgebenden Wüſtengürtels erſt den Türken, ſpäter den Italie⸗ nern gegenüber ſich ihre Freiheit zu erhalten. Und zu dieſen Freiheiten rechneten die Senuſſi das Recht auf Sklaven haltung, das ja bekanntlich vom Iſlam nicht beſtritten wird. Die Oaſe Kufra war einer der wichtigſten Sklavenmärkte Innerafrikas. Die Sultane der zentralafrikaniſchen Hauſſa⸗ und Araberſtaaten verkauften hierher Tauſende von un⸗ glücklichen Neger ihrer Gebiete, die ſie auf ihren Raubzügen zuſammengefangen hatten. War Mangel in der„Staatskaſſe“ eines ſolchen Räuberfürſten, ſo ließ er einfach ſeine Krieger einen Beutezug unter⸗ nehmen und die erbeuteten Menſchen dann in Kufra verkaufen. Allerdings wurde auf dem Sklavenmarkt in Kufra nicht mit Geld, ſondern mit Stoff bezahlt, der offenbar in Innerafrika eine bedeutende Rolle als Zahlungsmittel ſpielt und durch deſſen Beſitz die Räuberfürſten ihre„Finanzen ſanterten“. Wie irgend eine Ware wurden die Menſchen gehan⸗ delt, die„Preisbildung“ richtete ſich nach Größe, Kraft und Alter, bei Frauen mitunter auch nach ihrer Schönheit. Waren Frauen aber nicht heſon⸗ ders anziehend und alſo nicht für den Harem der Senuſſi⸗Scheichs geeignet, mußten ſie bei kärglicher Koſt wie die Männer harte Feldarbeiten verrichten, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mit höchſtens einer Stunde Mittagspauſe. Auf Familienbindungen wurde keinerlei Rüchſicht genommen, Kinder von ihren Müttern, Frauen von ihren Männern getrennt. Man verkaufte die Sklaven auch weiter von Herr zu Herr, verſchenkte oder ver⸗ lieh ſie, ſo daß Einzelne oft durch viele Hände gingen und jede Spur von ihren Angehörigen verlieren mußten. Die Schilderungen, die jetzt italieniſche Offiziere von den von ihnen vorgefundenen Zuſtänden geben, leſen ſich wie Kapitel aus„Onkel Toms Hütte.“ Allerdings hatte die Sklavenzufuhr von auswärts ſchon lange vor der Ankunft der Ita⸗ liener größtenteils aufgehört als die Dranzoſen die„Liferanten“, das heißt die innerafrikaniſchen Sul⸗ tane, ihrer Herrſchaft unterwarfen. Aber die Senuſſt hatten ſich beim Verſiegen ihrer„Bezugsquellen“ von dieſen unabhängig gemacht. Sie verheirateten kurzer Hand ſämtliche vorhandenen Sklaven und Sklavin⸗ nen miteinander. Die Kinder aus dieſen Zwangs⸗ ehen wurden dann wiederum als Sklaven verwendet und verhandelt. Dieſe abſcheulichen Zuſtände dauer, ten ungehindert bis zum 24. Januar 1931, wo die Be⸗ ſetzung der Oaſe Kufra durch die italieniſchen Kolo⸗ kialtruppen erfolgte. Aeberraſchender Ausgang eines Erbſchaftsprozeſſes Nach dem engliſchen Recht iſt ein jeder vollkom⸗ men und ohne Einſchränkung Herr ſeines Vermö⸗ gens. Er kann in ſeinem Teſtament ohne Rückſicht auf die hinterlaſſene Familie darüber verfügen wie er will. Niemals iſt dieſe Freiheit wohl ſo ſehr zur Willkür geworden, wie in dem Falle der Witwe des engliſchen Induſtriellen Napier, der ſein Mil⸗ lionenvermögen in der Hauptſache einer befreundeten Frau namens Fryer hinterließ, die ihn zeitweilig gepflegt hatte, während die eigene Ehefrau und die Kinder vollkommen leer ausgingen. Die Witwe hat ſich mühſam durchgeſchlagen, wäh⸗ rend die Kinder, die auch bei Lebzeiten des Vaters ſehr ſtreng gehalten wurden, auf ihren Arbeitsver- dienſt angewieſen ſind. Die Witwe ſtrengte einen Erbſchaftsprozeß an der aber von vornherein ſo gut wie ausſichtslos war und der einen ungeheuren Koſtenaufwand verurſacht hätte. Der Richter be⸗ mühte ſich deshalb um einen Vergleich, der denn auch Ende der vorigen Woche nach ganz kurzer Pro⸗ zeßdauer zuſtande kam. Die Haupterbin erklärte ſich bereit, der Witwe bis zu deren Lebensende jähr⸗ lich einen Betrag von 60000 Mark auszuzahlen. Damit iſt auch zugleich für die Zukunft der Kinder geſorgt. Norwegen ergreift Voſitz von Südoſt-Grönland Ein Bild von der grönländiſchen Oſtku ſte Siedlung von Pelztierſägern, die zuſammen mit den Walfiſchfängern heute wohl die ein Bewohner des Sitdoſtens von Grönland ſind, nachdem die 8 5 8 ban Eskimos dieſes Gebiet ſchon ſeit langem verlaſſen haben. 0 6 1 , N 932 Freitag, 18. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Seite) Nummer 323 ————ů— eee 7—————— 1 UTE INS UNIUERSUN 5 eee tern a Sohlafzimmer n Der groge Lacherfolg!! 1 f 00 5. 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