1932 Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer General Anzeiger Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friebrichſtr. 4, Ee Hauptſtr. 68, WW Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 E Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 m breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 22. Juli 1932 143. Jahrgang— Nr. 335 „Die Reichsaktion in Preußen geht weiter Der Reichskommiſſar ſetzt alle höheren ſozialdemokratiſchen Regierungsbeamten ab— Der Kanzler verhandelt mit den Ländern Verleumdung oder Wahrheit? Der„Vorwärts“ über das angebliche Wirlſchaftsprogramm der Nationalſozialiſten 1 4 S2 f ö a tions- Rhein — Länderkonferenz in Stultgart Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Der Reichskanzler hat die Miniſterpräſidenten aller deutſchen Länder zum Samstag Vormittag nach Stuttgart geladen, um mit ihnen die durch den Eingriff des Reiches in Preußen geſchaffene politiſche Lage zu beſprechen. Sicherlich iſt der ziem⸗ lich einmütige Proteſt, mit dem die ſüddeutſchen Län⸗ der auf die neuen Verordnungen geantwortet haben, nicht ohne Einfluß auf die Veranſtaltung dieſer Kon⸗ ſerenz geweſen. Der Reichsinnenminiſter und der Reichsarbeitsminiſter, der Württemberger iſt, be⸗ gleiten den Kanzler. An den Berliner zuſtändigen Stellen weiſt man in dieſem Zuſammenhang er⸗ neut darauf hin, daß ähnliche Maßnahmen wie gegen Preußen gegen andere Ein⸗ zelſtaaten in keiner Weiſe beabſichtigt ſeien. Die württembergiſche Regierung hat zu der Frage der Einſetzung eines Reichskommiſſars für Preußen an den Herrn Reichspräſidenten und an den Herrn Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, aber keine Klage beim Staatsgerichtshof eingereicht. Die Entlaſſungen in Preußen Meldung des Wolffbüros — Berlin. 22. Juli. Auf Grund des 8 3 der Verordnung betreffend die einſtweilige Verſetzung der unmittelbaren Staatsbeamten in den Ruheſtand vom 26. 2. 1919 (Geſetzſammlung Seite 33) werden unter Ge⸗ währung des geſetzlichen Wartegeldes ſofort einſtweilen in den Ruheſtand verſetzt: Der Staatsſekretär im Miniſterium des Innern Dr. Abegg und der Miniſterialdirektor im Mini⸗ ſterium des Innern Dr. Badt(der dem Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Badt erteilte Auftrag, die Klage der bisherigen Staatsregierung vor dem Staats⸗ gerichtshof betreffend die Rechtsgültigkeit der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten vom 20. Juli 1932 zu vertreten, bleibt beſtehen), der Staatsſekretär im Miniſterum für Handel und Gewerbe, Dr. Staudinger und der Staats⸗ ſekretär im Miniſterium für Landwirtſchaft, Do⸗ mänen und Forſten Krüger, ö die Oberpräſidenten der Provinz Nieder⸗ ſchleſien Staatsminiſter a. D. Lüdemann, der Provinz Sachſen, Dr. Falck, der Provinz Schles⸗ 5 Kürbis, der Provinz Heſſen⸗Naſſau, a a8, die Regierungspräſidenten: Dr. Fitz⸗ ner in Frankfurt a. d.., Simons in Liegnitz, Weber in Magdeburg, v. Harnack in Merſeburg, Dr. Her bſt in Lüneburg, Dr. Amelunxen in Münſter in Weſtfalen, die Polizeipräſid anten: Titze in Kö⸗ nigsberg in Preußen, Dietrich in Kiel, Bau⸗ knecht in Köln, Früngel in Elbing, Schöbel in Hagen in Weſtfalen, Hohenſtein in Kaſſel, Oſſowſki in Oppeln, Eggerſtedt in Altona, die Polizeidirektoren: Polizeipräſident Mat in Wilhelmshaven, Dr. Thiemann in Schneidemühl. Soweit eine Neubeſetzung der freigewordenen Stellen erfolgt, wird dabei vorzugsweiſe auf Warte⸗ ſtandsbeamte zurückgegriffen werden. Soweit die Stellen durch aktive Beamte neu beſetzt werden, werden entſprechende Stelleneinſparungen vorge⸗ nommen werden. Unſer Berliner Büro drahtet uns dazu: 5 Die von dem proviſoriſchen Preußenkabinett ver⸗ lügte Amtsenthebung von Regierungs⸗, Ober⸗ und Polizeipräſidenten trifft neben dem demokratiſchen Staatsſekretär Abe gg und dem Zentrumsmann Amelunxen in Münſter i. W. ausnahmslos loztaldemokratiſche Beamte. Die„Deut⸗ ſche Zeitung“ begleitet die amtlichen Mitteilungen mit der lakoniſchen Bemerkung:„Wir vermiſſen unter den Abgeſetzten noch den Oberpräſidenten von Hannover Noske, wir vermiſſen ferner die Entfer⸗ nung der dem Zentrum angehörenden Parteibuch⸗ beamten. Wir nehmen daher an, daß es ſich bei den mitgeteilten Abſetzungen nur um eine Teilmaß⸗ nahme handelt, der bald weitere folgen werden.“ uch nach der anderen Seite dürfte das neue Regime mit dem geſtrigen Tage ſich durchgeſetzt haben. Der Handelsminiſter Schreiber und der Landwirtſchaftsminiſter Steiger wurden geſtern von dem ſtellvertretenden Reichs⸗ kommiſſar Bracht in ihren Miniſterien auf⸗ geſucht und aufgefordert, ihre Dienſträume zu verlaſſen. Sie haben das ſchließlich unter Proteſt und unter der Erklärung, daß ſie die Rechtmäßigkeit ihrer Amtsentſetzung nicht Drahtbericht unſeres Berliner Buros I Berlin, 22. Juli. Der Redaktion des„Vorwärts“ iſt ein neuer nationalſozialiſtiſcher Plan für die Geſtaltung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe nach der Machtübernahme, eine Art zweites Borheimer Dokument, in die Hände gefallen, das beute an der Spitze des Blattes in großer Aufmachung wieder⸗ gegeben wird. Das Schreiben enthält Anregungen, die der Gau Großberlin„aus dem ſpezifiſchen Geſichtswinkel der Großberliner Bedürfniſſe“ zu der Wirtſchafts⸗ und Sozialverfaſſung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reichsleitung entworfen hat. Es wird in ihm Rückbildung des geſamten Lohn⸗ und Gehalts ⸗ niveaus auf den Stand der Jahrhun⸗ dertwende verlangt.„Im übrigen wird es im autarkiſchen Wirtſchaftsſyſtem, ſo heißt es weiter, vor allem darauf ankommen, dem ſchaffenden Volk der Fauſt und der Stirn die Unvermeidbarkeit einer ſo rigoroſen Lohnſenkung überzeugend vor Augen zu führen. Daran iſt ja im letzten Grunde das Syſtem Brüning geſcheitert, daß es dem Volk immer neue Laſten aufbürdete, ohne ihm ihre Notwendigkeit glaubhaft zu machen. Zur Sozialpolitik wird erklärt, daß das Recht auf Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung bankrott gemacht und der Gedanke der Wohlfahrtspflege im marxiſtiſchen Syſtem abge⸗ wirtſchaftet habe. Der menſchliche Hang zur Trägheit dürfe nicht weiter gefördert werden. Bei unver⸗ ſchuldeter Erwerbsloſigkeit und Invalidität ſoll an⸗ ſtelle der bisherigen Verſicherung eine individuell geſtaltete Nothilfe eingeführt werden, die widerruf⸗ lich iſt. Für Großberlin müßte dieſe Nothilfe auf 60 Pfg. pro Tag feſtgeſetzt werden. Juden, Jugendliche unter 18 Jahren und Frauen werden grundſätzlich ausgeſchloſſen. An die Stelle der Krank⸗ heitsverſicherung tritt das Syſtem der Betriebsſpar⸗ kaſſen. Weiter wird empfohlen, die öffentlichen Beamten in das Angeſtellten verhältnis zu überführen, geſtuft nach der Dauer der Dienſtzeit. Für die richterlichen Beamten, die weiter lebens⸗ länglich und unkündbar angeſtellt werden, ſollen, ſchlägt der Berliner Gau vor, da nach Schätzungen der Fachblätter etwa 75 Proz. von ihnen„zum min⸗ deſten mit den Fernzielen der NSDAP. ſympathi⸗ ſieren“, 25 Proz. des Beſtandes aus zu⸗ ſchalten. Insgeſamt werde ſich ein Perſonalabbau von mindeſtens 30 Proz. reibungslos vollziehen laſſen. Bei der Beſchlußfaſſung in den nationalen Gewerken, die anſtelle der Gewerkſchaften treten werden, ſoll bei Stimmengleichheit, insbeſondere bei Lohnſtreitigkeiten, der Beauftragte der NSDAP. in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender, den Ausſchlag geben. Vom Verbot der Gewerkſchaften ſoll übrigens der Deutſche Gewerkſchaftsbund, zu dem der Deutſche Handlungsgehilfen⸗Verband zählt, ausgenommen werden. Zum Thema der Zeitungsdauerverbote bemerkt der Gau Groß⸗Berlin:„Die Scheidelinie für Dauerverbote im Bereich Groß⸗Berlins wäre links von der„D. AZ.“ zu ziehen. Unter Vorzenſur wird das Erſcheinen folgender Blätter widerruflich geſtattet,„DA..“, Scherlpreſſe,„Kreuz⸗ zeitung“,„Deutſche Tageszeitung“,„Tägliche Rund⸗ ſchau“. Unzenſiert:„Angriff“,„Deutſche Zei⸗ tung“,„Berliner Börſenzeitung“. Für den Erſatz der Schu po ſchließlich ſind 9000„bewährte S..⸗ Männer“ mit mindeſtens zweijähriger„Dienſtzeit“ in Ausſicht genommen. zehn Uhr abends vorgeſehen. Für arbeitsunwillige und politiſch unzuver⸗ läſſige Perſonen werden in Groß⸗Berlin mehrere Sammellager in Döberitz, Zoſſen und Ruhleben eingerichtet:„Unter⸗ bringung, Beaufſichtigung, Verpflegung und Be⸗ ſchäftigung nach den für Kriegsgefangene gül⸗ tigen Beſtimmungen. Mindeſtdauer des Dienſtes ſechs Monate, Höchſtdauer zwei Monate. Standort der Beſſerungsabteilungen des Arbeitsdienſtes, die zweckmäßig und politiſch wirkſamer Strafkom⸗ pagnie zu nennen wäre, an den gleichen Stellen. Das Aufſichts⸗ und Kommandoperſonal wird ſich nicht lediglich aus..⸗Männern, ſondern»twa zur Hälfte aus S..⸗Leuten zuſammenſetzen. * Im Hinblick auf die Quelle, aus der dieſes „Dokument“ ſtammt, geben wir es nur mit allem Vorbehalt wieder und warten ab, was die Partei⸗ leitung der NS DAP. dazu ſagen wird. Sowie eine ſolche Gegenäußerung vorliegt, werden wir unſeren Leſern davon Kenntnis geben.(Schriftl. d. N. M..). — p Die Klage vor dem Staatsgerichtshof Meldung des Wolffbüros E Berlin, 22. Juli. Der Vorſitzende des Staatsgekichtshofes für das Deutſche Reich, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke, der zurzeit auf Urlaub in Oberbayern weilt, wird ſeinen Urlaub unterbrechen, um die Verhandlungen des Staatsgerichtshofes am Samstag zu leiten. Der Staatsgerichtshof ſoll zuerſt mit ber Frage der Aktiplegitimation der alten preu⸗ iſchen Regierung ſich beſchäftigen. Die Reichs⸗ regierung beſtreitet dieſe Legitimation. Die Ent⸗ ſcheidung wird vor allem für die Forderung auf Er⸗ laß einer einſtweiligen Verfügung, die die abgeſetzten Miniſter geſtellt haben, von Bedeutung ſein. Die Unterſuchung der Rechtmäßigkeit der neuen Verordnung an ſich wird auf jeden Fall erfolgen, da ſie auch von der bayeriſchen und der badiſchen Regierung beantragt wurde. Doch könnte für die Erledigung dieſer Feſtſtellungsklage der Leipziger Seuat ſich immerhin Zeit laſſen. Nach dem„Berliner Börſencourier“ wollen die alten preußiſchen Miniſter den Standpunkt verfechten, daß nach der preußiſchen Verfaſſung ein Miniſter nicht durch den Miniſterpräſidenten oder in dieſem Fall durch den ihn vertretenden Reichskommiſſar ent⸗ laſſen, ſondern nur durch das Parlament geſtürzt werden kann. Dieſe Argumentation ſcheint uns nicht überzeugend zu ſein. Herr Braun hat, wie man ſich erinnern wird, ſeine Miniſter nach Gutdünken be⸗ rufen und wieder abgeſetzt. Es iſt ihm gar nicht ein⸗ gefallen, den Landtag dabei um ſeine Meinung zu fragen. Der Kultusminiſter Becker, der doch als Wiſſenſchaftler immerhin eine Perſönlichkeit von Format war, konnte gehen, als die Sozialdemokratie es für gut fand und Herr Braun ſich ihrer Meinung angeſchloſſen hatte. Der kurze Zeit im Miniſterium reſidierende Prof. Waentig war ebenfalls eines ſchönen Tages, noch ehe er es ſelbſt wußte, ſeines Amtes enthoben. In dieſer Hinſicht alſo dürfte dem preuiſchen Miniſterium gewiſſermaßen die mora⸗ liſche Aktivlegitimation fehlen. ——— anerkennen, getan. Das gleiche Spiel wieder⸗ holte ſich im Falle Grimme. Dr. Hirtſiefer, dem Dr. Bracht ebenfalls einen Be⸗ ſuch abſtatten wollte, war nicht anweſend, da er ge⸗ rade einen Rundfunkvortrag hielt. Die Aktion gegen ihn wird daher erſt heute durchgeführt werden. Auch die Staatsſekretäre im Handels⸗ und Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium ſind der Aufforderung Dr. Brachts nur unter Proteſt gefolgt. Das Scheiden der ſozialdemokratiſchen Präſidenten wird man ohne Wehklagen zur Kenntnis nehmen können. Ste blie⸗ ben auf ihrem Poſten die Funktionäre der Partei. Oberpräſident Noske in Hannover ſoll, wenn er Luſt hat, ſein Amt behalten. und ihm kein Mandat mehr anvertraut. Man wird das zum Zeichen nehmen dürfen, daß die Reichsregierung beſtrebt iſt, bei der Erfüllung ihrer neuen verantwortungsſchweren Aufgabe von partei⸗ politiſcher Voreingenommenheit ſich frei zu halten. Herr Noske gehört zwar noch der Sozialdemokratie an, zählt aber ſchon zu ihren bürgerlichen Elementen und hat in den bewegten Tagen der beiden erſten Nachkriegsjahre nicht ohne Mut und Selbſtloſigkeit der Revolution und dem Radikalismus ſich entgegen⸗ geſtellt. Die Sozialdemokratie hat ihn, nachdem er aus dem Reichswehrminiſterium ſchied, darum auch nie wieder zu politiſchem Einfluß kommen laſſen Er wurde verſorgt und ſollte mit ſeinem Hannoverſchen Amt eigentlich matt geſetzt werden. Die Polizeiſtunde iſt für Heimannsberg verhaftet Meldung des Wolffbüros — Berlin, 22. Juli. Der ehemalige Kommandeur der Schugpolizei, Polizeioberſt Heimannsberg, Polizeimajor Enke und das Mitglied des Reichsbanners, Carl⸗ berg h, wurden heute früh in Haft genommen wegen dringenden Tatperdachts einer Zuwiderhandlung gegen die Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. Juli 1932. Die Angelegenheit wird nach den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen weiter behandelt. Wir erfahren hierzu noch folgendes: Gegen vier Uhr früh erſchien ein Reichswehrhauptmann mit vier Soldaten im Polizeipräſibium, forderte zwei Beamte der Abteilung J an und verlangte, zur Woh⸗ nung des Polizeikommandeurs Heimannsberg und zu der des Polizeimajors Enke geführt zu werden. Er hatte einen Ausweis des Militärbefehlshabers bei ſich. Dem Erſuchen wurde ſtattgegeben. Um .55 Uhr hat Polizeikommandenr Heimannsberg ſeine Wohnung, die im Polizeiamt Schöneberg liegt, um 5,45 Uhr Polizeimajor Enke ſeine Wohnung ver⸗ laſſen, jeweils in Begleitung der Reichswehr. Die Verhafteten wurden in die Militärarreſtanſtalt nach Moabit gebracht. In Verlin alles ruhig Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 22. Juli. In Berlin bleibt weiter alles ruhig. Am Wedding, der kommuniſtiſchen Hochburg, hat man rote Fahnen aus den Fenſtern gehängt. Die Bann⸗ meile ſteht nach wie vor unter dem Schutz verſtärkter Polizeikräfte. Bei einer Fahndungsaktion gegen die verbreiteten kommuniſtiſchen Flugblätter, die zum Generalſtreik hetzten, wurden rund 150 Perſonen feſtgenommen. Man erwägt, ob es nicht überhaupt das Beſte wäre, dem ganzen Unfug der antifaſziſti⸗ ſchen Aktion auf einen Schlag ein Ende zu bereiten. Außer der ſozialdemokratiſchen Parteileitung wer⸗ den im Laufe des heutigen Tages die Landtags⸗ fraktion und der geſchäftsführende Vorſtand des Zentrums, deren Mitglieder telegraphiſch nach Berlin berufen ſind, mit den neuen Ereigniſſen fich befaſſen. Der Militärbefehlshaber für Groß⸗Berlin und Brandenburg hat beſtimmt, daß die Polizei, ſoweit Waffengebrauch erforderlich iſt, energiſch und ſchnell⸗ ſtens von der Waffe Gebrauch zu machen hat, damit die Staatsautorität ſichergeſtellt und die Gefährdung für Beamte und Unbeteiligte vermieden wird. Außerdem hat er jede Aufforderung zum Generalſtreik verboten und ſcharfes Vor⸗ gehen gegen Redner, Verfaſſer und Verteiler von Flugblättern, die zum Generalſtreik auffordern, be⸗ fohlen. Das„ö‚,Uhr⸗Abendblatt“ wurde wegen Beleidigung des Reichskanzlers auf 4 Tage ver⸗ boten. Werden Räuber von der Kommuniſtenpartei unterſtützt? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli Im Zuſammenhang mit einer Reihe von Raub⸗ überfällen, die in Berlin in der letzten Zeit verübt worden find, hat das Raubdezernat der Berliner Kriminalpolizei nach einer Mitteilung des„Tag“ aufſehenerregende Feſtſtel⸗ lungen gemacht, die für die Kommuniſtiſche Partei ſehr belaſtend ſind. In den letzten Monaten war es wiederholt vorgekommen, daß die von der Polizei ermittelten Täter verſchiedener Raubüberfälle er⸗ klärten, das Verbrechen nur begangen zu haben, um in der Kommuniſtiſchen Partei ein gewiſſes Anſehen zu genießen. Von Parteileuten wäre ihnen ſogar die Verſicherung gegeben worden, daß man ſie, wenn die Sache ſchief gehen würde, ins Ausland bringen würde. Bei den Erkundigungen der Kriminalbeamten nach der Herkunft der zu den Verbrechen benutzten Waffen, gaben einige der Feſt⸗ genommenen zur Antwort, 5 daß ihnen die Waffen von Organiſationen der KPD. übergeben worden wären. Es wurden ſogar beſtimmte Angaben über Waffen⸗ lager oder Waffenverteilungszentralen der Kom⸗ muniſten gemacht. Das Raubdezernat hatte von dieſen Feſtſtellungen die politiſche Polizei benach⸗ richtigt, ohne daß es deren Beamten gelungen wäre, die Waffenlager auszuheben. Das Raub⸗ dezernat hat daraufhin über alle dieſe Fälle einen zuſammenfaſſenden Bericht an den preußiſchen Miniſter des Innern abgeſandt. 2. Seite Nummer 335 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 22. Juli 1993 f Deutſcher Einſpruch in Genf 0 Telegraphiſche Meldung — Genf, 22. Juli. Unter großer Beteiligung des Publikums und der Preſſe begann geſtern nachmittag der Haupt⸗ ausſchuß der Abrüſtungskonferenz mit der Beratung der Entſchließung, die für den Abſchluß des erſten Tagungsabſchnittes vorgelegt worden iſt. Für die Einzelberatung lagen dem Ausſchuß bei Beginn der Verhandlungen eine Reihe von Abänderungsanträ⸗ gen der ruſſiſchen Delegation vor, die darauf ab⸗ zielen, den Reſolutionsentwurf im Sinne einer wirkſamen Abrüſtung umzugeſtalten. Litwin ow erklärte ſchließlich, daß die Reſolu⸗ tion in ihrer vorliegenden Form für die ruſſi⸗ ſche Delegation nicht annehmbar ſei. Als Vertreter Italiens ſagte der italieniſche Luft⸗ fahrtminiſter Balbo, die italieniſche Delegation habe beſten Willens mitgearbeitet, um der Konferenz zu poſitiven Ergebniſſen zu verhelfen. Die italieniſche Delegation ſei aber jetzt gezwungen, zu erklären, daß die Anſtrengungen vergeblich geweſen ſeien und daß die Ergebniſſe weit hinter den Hoff⸗ nungen der Meuſchheit zurückblieben. Er werde ſich infolgedeſſen an der Abſtim mung uſcht beteiligen. Der deutſche Vertreter Nadoluy er⸗ klärte gleichfalls, daß er an der Disk uſſion und an der Ab ſt immung über die einzelnen Teile der Reſolution nicht teilnehmen werde. Er behalte ſich vor, vor der Schlußabſtimmung den Standpunkt der deutſchen Delegation zu der Reſolu⸗ tion darzulegen. Der Hauptausſchuß ſchritt ſodann zur Abſtim⸗ mung über die Einleitung der Entſchließung. Es wurden 30 Stimmen dafür und 6 Stimmen dagegen abgegeben, 16 Delegationen enthielten ſich der Stimme. Die Beſtimmungen der Entſchließung über die Luftfahrt und die ſchwere Artillerie wurden in der von Beneſch vorgelegten Form angenommen. Zu dem ſehr verklauſulierten Verbot des Luft⸗ bombardements gab der Vertreter der Schweiz, Bun⸗ despräſident Motta, im Namen von 9 kleineren Staa⸗ ten die Erklärung ab, daß die betreffenden Beſtim⸗ mungen des Entwurfs dieſen Staaten nicht weit ge⸗ nug gingen. Der engliſche Vertreter, Sir John Simon, verteidigte die vorliegende Faſſung. Dieſer Veil des Reſolutionsentwurfes wurde mit 29 gegen Stimmen bei 12 Stimmenthaltungen ange⸗ nommen. Die Fortſetzung der Ausſprache wurde, nachdem die Beſtimmungen über die ſchwere Artillerie mit 34 gegen 6 Stimmen bei 10 Stimmenthaltungen an⸗ genommen worden waren, auf Freitag vormittag 10 Uhr vertagt. Grandi geht nach London Meldung des Wolffbüros — London, 22. Juli. Die ktalieniſche Regierung ließ heute offiziell au⸗ fragen, ob Grandi als Botſchafter nach London per⸗ song grata ſein würde. Dieſe Frage wurde bejaht. Darauf iſt Grandi zum Botſchafer in London er⸗ naunt worden. Der gegenwärlige italieniſche Bot⸗ ſchafter in Ankara, Baron Alviſt, wurde zum Kabi⸗ nettschef Muſſolinis im Auswärtigen Amt ernannt. Neues Komplott in Chile .— Santiago, 22. Juli. Hier iſt ein neues Komplott zur Wiedereinſetzung des früheren Diktators Ibanez entdeckt und ver⸗ eitelt worden. Drei Freunde von Ibanez wurden verhaftet. Das Landgut, auf das ſich Ibanez zurück⸗ gezogen hat, wird bewacht. Konflikt in Südamerika — La Paz, 22. Juli. Zwiſchen Bolivien und Paraguay iſt wegen Grenzzuſammenſtbßen ein Konflikt ausgebrochen, der den Großmächten große Sorgen macht, da man den offenen Ausbruch der Feindſeligkeiten befürchtet. ö Hugenberg⸗Rede in Karlsruhe Ein kurzer kritiſcher Ueberblick Der Wahlkampf hat für die bürgerliche Rechte einen neuen Sinn bekommen. Der deutſchnationale Führer, Geheimrat Dr. Hugenberg, hat wenigſtens dieſe Feſtſtellung geſtern abend in ſeiner großen Wahlrede in Karlsruhe gemacht. Es gelte, ſo meinte Dr. Hugenberg, die Ausſchaltung der ſchwarz⸗roten Koalition im Reich und Preußen am 31. Juli zu einer endgültigen zu machen. Das Vorgehen der Regie⸗ rung Papen ſei als großer Erfolg der nationalen Oppoſition zu werten und müſſe nun mit allen Mit⸗ teln zum Ende geführt werden. Trotzdem diſtanzierte ſich Dr. Hugenberg von der Regierung Papen und betonte, daß das Kabinett ohne Zutun der Deutſchnationalen gebildet worden ſei. Als Grund für dieſe Haltung gab Dr. Hugenberg den Ausgaug der Lauſanner Konferenz und die Finanz⸗ notverordnungen an, die nur eine Fortfüh⸗ rung des Syſtems Brüning geweſen ſeien. Der deutſchnationale Führer zog aber immerhin die Konſequenzen aus der politiſchen Wandlung, indem er die Pflicht für die nationale Oppoſition feſt⸗ ſtellte, nunmehr den Weg aus dem nationalen Zu⸗ ſammenbruch zu zeigen. Die Deutſchnationalen hätten in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen vorgeſchlagen, die nach Dr. Hugenberg geeignet waren, den Zuſammenbruch zu verhindern. Leider ſeien ſie nicht durchgeführt worden. Daß neue deutſchnationgle Aufbauprogramm ſieht Dr. Hugenberg in einer Wiederherſtellugn der Staatsidee, nach der der Staat über der Wirtſchaft ſtehen müſſe. Dieſer neue Staat dürfe nicht ein Parteiſtaat ſein, der nur eine andere Farbe trage, und müſſe auf dem Grundſatz der Dezenutraliſation aufgebaut werden. In dieſem Zuſammenhang for⸗ derte Dr. Hugenberg die Wiederherſtellung der kom⸗ munalen Selbſtverwaltung, Stärkung der Länder und die Schaffung wirtſchaftlicher Selbſtverwal⸗ tungskörper ähnlich den landwirtſchaftlichen Genoſ⸗ ſenſchaften und Landwirtſchaftskammern. Aufgebaut werden müſſe der Staat auf den Mittelſtand in Stadt und Land. Unbedingt erforderlich ſei die Aus⸗ ſchaltung des Parlamentarismus, die Säuberung des Beamtentums, die Wiederherſtellung des Führer⸗ tums, die im erblichen deutſchen Kaiſertum auslaufen müſſe. Auf wirtſchaftlichem Gebiet verlangte Hugenberg die Entſchuldung der Landwirtſchaft und eine neue Handelspolitik. In der Außenpolitik ſtehen nach Hugenberg im Vordergrunde die Eroberung der Wehr⸗ hoheit und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, die durch die Arbeitsdienſtpflicht vorbereitet werden könne, und die Bereini⸗ gung der 20 Milliarden Auslandsſchulden. Hier machte Dr. Hugenberg einen eingehenden Vor⸗ ſchlag. Er ging davon aus, daß die Auslandsver⸗ ſchuldung auf die Tribute zurückgeführt werden müſſe und daß das Ausland allen Grund habe, einen internationalen Zahlungsausgleich herbei⸗ zuführen. Statt 6 bis 7 oder 8 Prozent Zinſen könne Deutſchland für ſeine Auslandsverpflichtun⸗ gen höchſtens 2 Prozent Zinſen bezahlen; dazu dürften 3 Prozent Tilgung kommen, ſo daß Deutſchland jährlich einen Geſamtabtrag von 5 Prozent für die Auslandsſchulden zu leiſten hätte. Dieſe Zahlungen könnten aber nur durchgeführt werden unter der Bedingung, daß Deutſchland ſie in Waren abführe, mit anderen Worten: Hugenberg macht die Aufrechterhaltung des Schuldendienſtes von der Bereitſchaft der Gläubiger abhängig, deutſche Waren in viel größerem Umfange als bisher abzu⸗ nehmen. Er iſt ſich aber darüber im klaren, daß dieſe Forderung zum Teil an den Wirtſchafts⸗ intereſſen der Gläubigerländer ſcheitern kann. Des⸗ halb verlangt er als zweite Vorausſetzung für die Weiterführung des deutſchen Schuldendienſtes die Ueberlaſſung von Kolonien an Deutſchland. Es gebe in der Welt noch genügend Kolonialland, ja manche Länder würden froh ſein, wenn ſie von ihren Kolonien befreit würden(Portugal oder Belgien). Sehr ſcharf lehnte Dr. Hugenberg in dieſem Zuſammenhang das deutſche Zahlungs⸗ angebot in Lauſanne ab, da Deutſchland nach der Leiſtung von 70 Milliarden Tributen niemals noch 3 Milliarden zahlen könne. So ſehr Dr. Hugenberg das Vorgehen der Reichsregierung in Preußen begrüßte, da damit die ſchwarz⸗rote Baſtion geſtürmt Eröffnung der britiſchen Reichskonferenz — Ottawa, 22. Juli. Die Reichswirtſchaftskonferenz 1932, die die Vertreter des britiſchen Mutterlaudes und aller Dominien in weiteſtem Sinne, Kanada, Auſtra⸗ lien, Neuſeeland, Südafrika, Jriſcher Freiſtaat, Neu⸗ fundland, Indien und Sübd⸗Rhodeſien, zu einer der denkwürdigſten Beratungen in der Geſchichte des britiſchen Weltreiches vereinigt, wurde geſtern in Ottawa im Unterhaus des kangdiſchen Parlaments mit großer militäriſcher und ziviler Prachtentfaltung eröffnet. Im Lichte von Scheinwerfern verlas Ge⸗ neralgouverneur Lord Beßborbugh zu Beginn die Eröffnungsbotſchaft des Königs. Nach ihm begrüßte der kanadiſche Premierminiſter Benott die Teil⸗ nehmer im Namen der kanadiſchen Regierung. Die Führer der Delegationen legten hierauf die Politik der von ihnen vertretenen Reichseinheiten dar, an erſter Stelle Baldwin, deſſen Rede— naturgemäß die wichtigſte— im Namen der britiſchen Regierung die Ziele der Konferenz erörterte. In ſeiner Rede erklärte Baldwin u..: Die Regierung des Vereinigten Königreichs ſteckt der Konferenz das allgemeine Ziel einer Ausdehnung des Handels innerhalb des Reiches, die ſoweit wie möglich durch eine Senkung der Handelſschranken zwiſchen den Reichsgliedern herbeigeführt werden ſoll. Mit der Stärkung und Belebung des Handels inner⸗ halb des Reiches werden wir die wirtſchaftliche Er⸗ holung der Welt beſchleunigen. Baldwin ſprach die Hoffnung aus, daß es möglich ſein werde, die Vor⸗ zugs tarife innerhalb des Reiches aus⸗ zudehnen, betonte aber, daß dies nicht durch Er⸗ höhung, ſondern durch Senkung der Schranken ge⸗ genüber anderen Ländern geſchehen dürfe; denn das Britiſche Reich könne ſich nicht von der Welt abſchließen. 5 a Das Vexreinigte Königreich ſei bereit, an jedem praktiſchen internationalen Plan zur Wiederherſtel⸗ lung normaler Weltmarktpreiſe mitzuarbeiten. In dieſem Sinne forderte Baldwin die Aufhebung der Handelsſchranken wie Kontingentierung und Devi⸗ ſenbeſchränkung, auch forderte er die Löſung der Reparations⸗ und Schuldenfrage ſowie die Herabſetzung von Steuern und Zins⸗ ſätzen. Der völlige Freihandel unter den Reichs⸗ teilen werde allerdings nicht möglich ſein. Südafrikag Finanzminiſter brachte den beſonderen Standpunkt Südafrikas zum Ausdruck, in dem er nachdrücklich erklärte, daß Südafrika nicht die Theorie eines in ſich abgeſchloſſenen und iſolierten britiſchen Reiches unterſchreibe. Keines der Mitglieder des britiſchen Reiches, am wenigſten das Vereinigte Königreich ſelbſt, könne durch den Handel mit dem britiſchen Gemeinweſen allein be⸗ ſtehen. ſei, ſo ſehr wandte er ſich dagegen, daß mit Hilſe von Reichskommiſſaren etwa eine Reichsreform im Sinne des Lutherbundes durchgeführt würde. Der föderaliſtiſche Charakter des Reiches müſt unbedingt erhalten bleiben und ebenſo die Selbſtän⸗ digkeit Preußens. Immerhin erklärte Dr. Hugen⸗ berg es für möglich, daß verſchiedene preußiſche und Reichsminiſterien vereinigt werden könnten. Mit den Nationalſozialiſten beſchäftigte ſich Dr. Hugenberg inſofern, als er ſi gegen die ſozialiſtiſchen Tendenzen in der Partei wandte. Sozialtsmus ſei immer dem Marxismuz gleichzuſetzen und dürfe niemals mit ſozial verwech⸗ ſelt werden. Unbedingt ſei es abzulehnen, wenn die Nationalſozialiſten es als ihre Aufgabe betrachte, ten, auch den bürgerlichen Nationalismus zu per, nichten. Die nationalſozialiſtſchen Anträge auf Weg⸗ ſteuerng des Einkommens bedeuteten das Ende dez nationalen Kapitals in Deutſchland. Nur durch das freie Spiel der produktiven Kräfte ſei aber die Be, ſeitigung des Arbeitsloſenelends möglich. Schließlich warnte Dr. Hugenberg vor einem Zuſammengehen der Nationalſozialiſten mit dem Zentrum, das bisher alle ſeine Koalitionspartner vernichtet habe. Den Plan einer nationalſozialiſtſ⸗ ſchen Parteiherrſchaft würden die Deutſchnationglen aufs heftigſte bekämpfen. Gerade ſo ſcharf lehnte aber Dr. Hugenberg irgend eine Wiederherſtellung des Einfluſſes des Zentrums ab, das ganz und gar mit der Sozialdemokratie verkettet ſei. In dieſem Zuſammenhang zieh er Dr. Brüning der Lüge, denn niemals habe, wie der frühere Reichskanzler dies behaupte, Hugenberg eine Zuſammenarbeit mit dem Kanzler abgelehnt, nur habe er ganz beſtimmte Vor⸗ ausſetzungen an dieſe Zuſammenarbeit geknüpft, Aus allen dieſen Gründen verlangte Dr. Hugen⸗ berg, daß der Deutſchnationalen Volkspartei die Schlüſſelſtellung im Parlament gegeben werde. Die Deutſchnationalen müßten in der neuen Regierung der nationalen Oppoſition, die anzuſtreben ſei, die ausſchlaggebende Rolle ſpielen, ſo daß eine Regie, rung der NSDAP mit dem Zentrum nicht mehr de⸗ battiert werden könne. Die große Verſammlung, die die Stadthalle in Karlsruhe füllte, bereitete Dr. Hugenberg große Ovationen, die beſonders ſtark waren bei der Forderung eines erblichen Kaiſertums. 5 492 000 Arbeitsloſe — Berlin, 22. Jul. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits loſenverſicherung für die Zeit vom 1. bis 15. Juli 1992 iſt— wie in den Vorjahren— eine Stockung in der Eutlaſtung des Arbeitsmarktes eingetreten. d. M. waren bei den Arbeitsämtern rund 5 492 000 Arbeitsloſe gemeldet, d. h. um rund 16 000 mehr als Ende Inni. Die Aufnahmefähigkeit der Saiſon⸗ außenberufe ließ nach. In Südweſtdeutſchland ſtieg die Zahl der Arbeitsloſen etwas. In der Arbeitsloſenverſicherung wur⸗ den am 15. Juli rund 875 000 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger gezählt nach einem Rückgang um rund 66 000. In der Kriſenfürſorge wurden am gleichen Stichtage rund 1 490 000 Arbeitsloſe betreut, d. h. rund 54000 weniger als Ende Juni. Ihnen ſtehen ſchätzungsweiſe 2,2 Millionen Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe(Ende Juni 2163 000) gegenüber, Ein Sägewerk abgebrannt — Nürnberg, 22. Jult. Geſtern abend brach im Sägewerk Gunreben Großfeuer aus. Der Feuer⸗ wehr gelang es nicht, die Vernichtung des Säge⸗ werks aufzuhalten. Zwei Wohnhäuſer, die vom Feuer bereits ergriffen waren, konnten nach an⸗ derthalbſtündiger ſchwerer Arbeit gerettet werden. Das Werk ſelbſt iſt bis auf ſeine Holzlagerhalle niedergebrannt. Eine große Anzahl von Maſchinen, vor allem Spezialmaſchinen für Parkettherſtellung,. wurde vernichtet. Der Schaden beträgt rund 250 000 Mark. Schuß auf den D⸗Zug Hannover Bertin — Braunſchweig, 22. Juli. Auf den D⸗Zug 99 Hannover Berlin wurde geſtern mittag auf der Station Königslutter von einem unbekannten Täter ein Schuß abgegeben. Das Geſchoß zertrümmerte ein Fenſter des Speiſewagens. Reiſende wurden nicht verletzt. hn õvydyTddddddTdpfTffffffffffſffſffſfſfGſfFſſfſſſſffſfffffffFfffFfkfTfTkTk!!!!!!! dd rdf Napoleons Sohn und die Pfalz Zum 100. Todestage des Herzogs von Reichſtadt Heute vor 100 Jahren ſtarb Napoleons Sohn, der Herzog von Reichſtodt, in Schönbrunn bet Wien. Der Roman von Ottokar Janetſchek, der gegenwärtig in der„NM“ erſcheint, macht unſere Leſer in ſpannender Erzählung mit den Schickſalen des Kaiſerſohnes vertraut, deſſen Gebeine in der Kapuzinergruft zu Wien neben den Habsburgern ruhen. Die folgenden Ausführungen ſollen am Beiſpiel der Pfalz zeigen, wie ſtork die Welt vor einem Jahrhundert an dem„Jungen Aar“, wie man ihn nannte, Anteil nahm. „Im Garten zu Schönbronnen, da ſtarb Napo⸗ leon... Aus früheſter Jugendzeit klingt aus pfälziſchen»Dorfgaſſen dieſe Drehorgelweiſe im Ohr. Ein halbes Jahrhundert hat dieſes„hiſto⸗ riſche Volkslied“ ſich behauptet und erhielt mit ſeiner ſentimentalen Melodie das Gedüchtnis an die Zeit, da die unter hundert Dynaſtien zerſplitterte pfälzi⸗ ſche Landſchaft, erſtmals unter franzöſiſcher Herr⸗ ſchaft vereinheitlicht, lebendigen Anteil an den ſtür⸗ miſchen Wandlungen europäiſcher Geſchichte empfing. Die Geſtalt Napoleons ſelbſt, des Befreiers der pfälziſchen Bauernſchaft von den Tributen des Feu⸗ dalſyſtems, grüßte aber bis zur Jahrhundertwende in zahlreichen Kupferſtichen, die Einzelſtadien und Genreſzenen ſeiner meteorgleichen Laufbahn illu⸗ ſtrierten, von den Wänden pfälziſcher Bauernſtuben, und der Bänkelſang von„Bertrands Abſchied“, das Preislied des treuen Generals, der den Verbannten nach St. Helena begleitete, bezeugte das volks⸗ tümliche Weiterleben der Napoleon⸗ legende. 8 Die Drehorgelmelodien ſind heute verklungen, die ehrwürdigen Stiche allmählich vermodert, aber auf den Straßen der Südpfalz berichteten die Den k⸗ mäder in Stein noch heute von dem großen Freu⸗ denrauſch, den die Geburt eines Thronerben entzündete. Noch heute finden wir, nicht nur im Unterelſaß, ſondern im ganzen früheren Departe⸗ ment Bas⸗hin, das die Südpfalz mit Landau bis zur Queich umſchloß, die zur Feier der Geburt des „Königs von Rom“ 1811 errichteten„Napoleons⸗ bänke“. Das freudige Ereignis vom 20. März 1811, das den Uebergang des Uſurpators zur Legitimität beſiegeln ſollte, war auf höhere Veranlaſſung allent⸗ halben im franzöſiſchen Rheinland gebührend ge⸗ feiert worden. Der berühmte Präfekt des Departements Bas⸗ Rhin, Marquis de Lezay⸗Marneſia, deſſen Gedächtnis das Erzſtandbild an der Gartenecke des heutigen Präfekturpalaſtes überliefert, hatte ins⸗ beſondere am 14. April 1811 von Straßburg aus verordnet, da die Bürgermeiſter der Departements⸗ orte innerhalb acht Tagen das Programm für die Feſtlichkeit in ihrer Gemeinde einzureichen hätten. Außer„öffentlichen Gebeten, Tünzen und Freuden⸗ feiern“ in allen Ortſchaften waren Kantonal⸗Feiern mit landwirtſchaftlichen Ausſtellungen vorgeſehen. Der Tauftag des Kaiſerſohnes, der 2. Juni, wurde allenthalben mit großer Begeiſterung gefeiert. Zum bleibenden Andenken des freudigen Ereigniſſes wur⸗ den die Gemeinden angewieſen, auf den Landſtraßen, in gewiſſem Abſtande von Bäumen, beſchattete Ruhe⸗ plätze, Röhrenbrunnen und Tränkſteine aufzuſtellen. Und ſo ſtützen ſeit mehr als einem Jahrhundert die Bauernfrauen, die zum Wochenmarkte nach Landau gehen, ihre Traglaſten auf die Querbalken dieſer „Napoleonsbänke“, von welchen noch heute 10 erhalten ſind.„A la Naissance du Roy de Rome“ lieſt man z. B. noch deutlich an der gut erhaltenen Bank unter hohem Kaſtanienbaum auf der Land⸗ ſtraße zwiſchen Niederhochſtadt und Weingarten: „Elewe Bar La Commun De IIbesheim En 1811 Le 9 IV Junius“(sieh) an der beſterhaltenen Bank unter einem alten Nußbaum zwiſchen Wollmesheim und Eſchbach beim Ilbesheimer Waſſerwerk. Napoleonsſäule im zeitgenöſſiſchen Empireſtil am Dorfeingang von Steinweiler. Was die Mannheimer Zeitungen berichteten Die Mannheimer Zeitungen im Sommer 1832 über die Erkrankung und den Tod des Herzogs von Reichſtadt folgendes?„ Das ſchönſte Erinnerungsmal an die Geburt aber iſt die „Wien, den 4. Juni 1832. Beinahe täglich tritt ein Wechſel in dem Befinden Sr. Durchlaucht des Herzogs von Reichſtadt ein; vorgeſtern z. B. war man äußerſt beſorgt, während ſich heut wieder eine ſichtbare Beſſerung zeigt. Leider aber ſteht man ſich in der Hoffnung einer baldigen Geneſung ge⸗ täuſcht.“ „Wien, den 16. Juli. Der Geſundheitszuſtand des Herzogs von Reichſtadt gibt noch immer wenig Hoffnung zur Geneſung.“ „Wien, den 22. Juli. Heut früh um halb 5 Uhr hat ein ſanfter Tod dem ſchmerzvollen Daſeyn Sr. Durchlaucht des Herzogs von Reichſtadt im Schloſſe von Schönbrunn ein Ende gemacht. Se. Majeſtät der Kaiſer hat ſchon früher für dieſen Fall beſtimmt, daß die Beiſetzung des Leichnams mit den einem Erzherzoge gebührenden Ehrenbezeugungen in der k. k. Familiengruft ſtattfinden ſoll, welcher Anord⸗ nung gemäß am künftigen Dienstag den 24. des Abends um 5 Uhr das Leichenbegängniß veranſtaltet wird.— Für die bis zur Verzweiflung betrübte Mutter des Verblichenen ſind gleich heute früh An⸗ ſtalten zur Reiſe nach Ihren Staaten getroffen wor⸗ den. Man ſieht dies als einen nothwendigen Ent⸗ ſchluß an, wenn nicht auch ihr Leben in Gefahr kommen ſoll.“ f „Von der Donau, den 22. Auguſt. Wie es heißt, wird das große Vermögen des Herzogs von Reich⸗ ſtadt, das bekanntlich ſeiner kaiſerlichen Mutter, der Herzogin von Parma anheimftel, von dieſer erlauch⸗ ten Fürſtin zur Errichtung milder Stiftungen ver⸗ wendet werden.“ Ein Atlantis⸗Hörſpiel nach Leo Frobenius. Die Breslauer Funkſtunde ſendet Ende Juli ein Hörſpiel„Afrika verſchollen“, das Oscar Maria Brandt und Margaretha Brandt nach dem Atlantis⸗Werk von Leb Frobenius verfaßt haben. Im Mittelpunkt der Szenenfolge ſteht die jahr⸗ tauſendalte Ueberlieferung von dem verſunkenen Erdteil Atlantis, die durch die Forſchungen Leo I Frobentus' weſentlich aufgehellt wurde. Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Beſprechung wir uns vorbehalten: 0 „Amerika, Untergang am Ueberfluß“. Von A. E. Johann, Verlag Ullſtein, Berlin. „Koloniſation oder Zerſtörung?“. Von Hermann Ullmann, Verlag Georg D. W. Callwey. München. „Jenſeits von Pazifismus und Nationglismus“, Von Werner Picht. Verlag Georg D. W. Callwey, Müln⸗ en. „Die oͤrei Teſtamente des Fürſten“. Von Rafael Scher mann. Verlag Wilhelm Schaefer u. Co., Leipzig. „Um eine halbe Minute“. Von Rafael Schermann. Verlag Wilhelm Schaefer u. Co. Leipzig. „Der Selbſtmord des Toten“. Von Rafgel Schermant, Verlag Wilhelm Schaefer u. Co. Wega „Seine Braut der Hochſtapler“. Von Rafael Schermann. Verlag Wilhelm Schaefer u. Co,, Leipzig. „Faſchismus und Nation“. ſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. Am 15. 6 rof. Guido Bortolotto, Han, J „Das rote Rußland“. Von Theodor Seibert. Verlag Knorr u. Hirth GmbH., München. „Mit der Kamera zum Geldverdienen“. Verlag Friedr. Carl Dietze, Leipzig. Von Carl Dietze „Die neue Faſſung der Verordnung über Kraftfahrzeugver 3 kehr“. Von Braun, Karlsruhe. Dr. Oppenheimer. Verlag G. „Wiedergeburt der Mandſchurei“ Von Dr. Noborn Numolo,. Berlin. Verlag Nakakan, Berlin. i „Staatsbürger— man wirbt um Dich!“ Induſtrieverlaß Spaeth u. Linde, Berlin. 1 „Schlachtfelder in Sſtpreußen“, herausgegeben vom Wehr kreis⸗Kommando I. Zeitung und Verlags⸗Druckerei, Königsberg Pr. „Flucht aus Berlin?“. Von Hermann Ullmann, Euges Diederichs Verlag, Jena. f 5 * Gvethe in Mannheim. Unter dieſem Titel iſt ſveben ein reichausgeſtattetes Sonderheft der„Mannheimer Geſchichtsblätter“ erſchienen, das allen Mitgliedern des Mannheimer Altertumsvereins als Vereinsgabe zu⸗ geht, aber auch im Buchhandel erhältlich iſt. die Beziehungen Goethes zum„gleichen und heiteren“ Mannheim vom erſten Beſuch in Verſchaffekts Antitenſoal (1769) bis zum letzten kurzen Aufenthalt des Dichters 1 5 mit Der feſſelnd geſchriebene, inhaltreiche Aufſatz, der wertvollen Quellenhinweiſen und reichem Bilderſchmuck ausgeſtattet iſt, darf als ein wertvoller Beitrag zum Goethejahr gelten. 3 5 Verlag Königsberger Allgemeine Muſeum. direktor Prof. Dr. Friedrich Walter ſchildert darſn .1932 mit eine indes es müſßp Selbſtän⸗ Hugen⸗ biſche und Mit ben ls er ſich * Partei arxismuz verwech⸗ wenn die betrachte, zu per⸗ auf Weg⸗ Ende des durch bas die Be⸗ einem mit dem Spartner ſozialiſti⸗ ationalen F lehnte erſtellung und gar 5 n dieſem ige, denn ler diez mit dem mite Vor⸗ nüpft. . Hugen⸗ rtei die rde. Die tegierung t ſei, die e Regie⸗ mehr de⸗ thalle in große bei der . Juli. Arheits⸗ Juli 1932 ig in der 5 492 000 000 mehr Saſſon⸗ and ſtieg ng wur⸗ tützungs. m rund den am betreut, Ihnen ahrts⸗ genüber. brach im : Feuer⸗ 's Säge die vom nach an⸗ werden, agerhalle N taſchinen, rſtellung, d 250 000 ertin b ⸗Zug 99 auf der en Täter ümmerte wurden —— ſchienenen wir uns Johann. Ullmann. “. Von München. ael Scher⸗ zig. n. Verlag chermann. chermann. 2 otto. Hau, lag Knort N rl Dietze. 0 jrzeugver⸗ Braun, n Hum old, trieverlag om Wehr⸗ lllgemeie Pr. . Eugen iſt ſpeben heimer itgliedern sgabe zu⸗ Ruſeums⸗ ert darin heiteren“ ntikenſoal ters 1815. der mit derſchmuck tag zum. Freitag, 22. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 8. Seite/ Nummer 335 —— Sitzung des Bezirksrates vom Donnerstag, 21. Juli Wirtſchaftsübernahmen. Während ſich die Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtſtätte jetzt in engeren Grenzen bewegen, weil Neu⸗ eröffnungen nicht mehr geſtattet werden, haben die Eingaben zum Klein handel mit Flaſchen⸗ bier zugenommen. In der Sitzung des Mann⸗ heimer Bezirksrats am geſtrigen Donnerstag lagen pier ſolcher Geſuche vor, von denen eines genehmigt wurde. Weiter gab der Bezirksrat folgenden Wirt⸗ ſchafts übernahmen ſeine Zuſtimmung:„zur Stadt Rüdesheim“, Rüdesheimerſtr. 36, Schankwirtſchaft in Q 7, 18/19 und Gaſtwirtſchaft„zur Klemme“, Lange Rötterſtr. 10. Lagerung brennbarer Flüſſigkeiten Vor einigen Monaten hat der Bezirksrat ſeine Zuſtimmung zur Lagerung von 2000 Kbm. brenn⸗ barer Flüſſigkeiten der Gefahrenklaſſe 1 im Lager der Firma Bergin Anlage Rheinau der Deutſchen Bergin⸗AG. gegeben. Es waren Sicher⸗ heits⸗ und feuerpolizeiliche Vorſchriften erlaſſen wor⸗ den, wonach auch die Errichtung einer Berieſelungs⸗ und Beſchaumungsanlage gefordert wurde. Nach einem Gutachten von Branddirektor Mikus iſt die Errichtung eines Brunnens mit 4000 Liter in der Minute erforderlich, weil die Feuerwehr nicht heran⸗ fahren und aus dem Hafen Waſſer entnehmen kann. Der Brunnen wird einen Koſtenaufwand von 12000 Mark verurſachen. Gegen dieſe Auflage hat die Firma wegen des finanziellen Aufwands Ein⸗ ſpruch erhoben, weshalb die Sache um 2 Monate vertagt wurde, Abgewieſene Klage Eine Heidelberger G. m. b. H. hat gegen die Stadt⸗ gemeinde Mannheim Klage erhoben wegen der Höhe der Gebäudeſonderſteuer, wurde aber abgewieſen, weil der Bezirksrat eine Verwandtſchaft zwiſchen dem Vorinhaber des Grundſtücks und der G. m b.., in der ſeine drei Söhne zuſammengeſchloſ⸗ ſen ſind, als einer juriſtiſchen Perſon nicht aner⸗ kennt. Abgelehnte Beſchwerden von Kleinſiedlern Ein Siedler im Aufeld⸗Gewann in Neckarau, der ſich ein Holzhaus errichtete, hat den vorgeſchrie⸗ benen Abſtand vom Nachbargrundſtück nicht einge⸗ halten, der bei Holzhäuſern mindeſtens 8,20 Meter betragen ſoll. Die Beſchwerde gegen die baupolizei⸗ liche Verfügung mußte zurückgewieſen werden. Ein anderer ſog.„wilder“ Siedler bei Neckarau hat gegen die Ablehnung ſeines Baugeſuchs Beſchwerde er⸗ hoben. Er baut— ſein Haus ſteht natürlich ſchon in Sockelhöhe— außerhalb des Ortsſtraßenplans, aber ſo nahe beim Ort, daß ſein Vorhaben nicht mehr zugelaſſen werden kann; außerdem iſt der nötige Ab⸗ ſtand vom Nachbargrundſtück nicht gewahrt. Auch dieſe Beſchwerde mußte zurückgewieſen werden. Es kann nicht dringend genug davor gewarnt werden, mit dem Bau von Häuſern zu beginnen, ehe alle geſetzlichen Vorausſetzungen erfüllt ſind. Aufhebung bezirkspolizeilicher Vorſchriften Der Bezirksrat gab ſchließlich ſeine Zuſtimmung zur Aufhebung bezirkspolizeilicher Vorſchrif⸗ ten bezüglich des Verkehrs mit Kraftfahr⸗ zeugen in verſchiedenen Straßen des Stadtteils Seckenheim. el. Erhebung der Salznachſteuer Bisher 25 Anmeldungen beim Hauptzollamt Nach dem neuen Salzſteuergeſetz, das dem im Jahre 1925 aufgehobenen Salzſteuergeſetz ziemlich ähnlich iſt, müſſen alle Beſtände an Salz, ſoweit ſie ein beſtimmtes Quantum überſteigen, bis ſpäteſtens zum morgigen Samstag beim hieſigen Hauptzollamt für den Bereich Mannheim, Weinheim, Schwetzingen, Philippsburg) angemeldet ſein. Von der Anmeldung befreit iſt die Menge bis 200 Kilo bei mit Salz handelnden Perſonen, bei ſonſtigen Perſonen iſt ein Quantum bis 50 Kilo ſteuer⸗ frei. In jedem Fall, da die vorhandene Menge am 16. Julf(dem Stichtag) überſchritten war, iſt die ganze Menge anmeldepflichtig. Für jeden Dop⸗ pelzentner Salz iſt dann eine Salznachſteuer in Höhe von zwölf Mark zu entrichten. Bisher ſind beim Hauptzollamt am Parkring etwa 25 An⸗ meldungen eingegangen, doch ſind hier erhebliche Mengen dabei, da die Filialbetriebe und Waren⸗ häuſer jeweils als eine Firma gelten, auch die zahl⸗ reichen Gaſtwirtſchaften haben meiſt über 50 Kilo Salz für ihren Gebrauch im Vorrat. Die Hamſterei von Salz hat einen nennens⸗ werten Umfang nicht angenommen, da bekannt war, daß größere Mengen der Nachſteuer unterliegen und einer Nichtanmeldung von Salz zur Nachverſteue⸗ rung eine Beſtrafung mit mindeſtens dem Vier⸗ fachen des hinterzogenen Steuerbetrages gefolgt wäre. Erſter Tag des Sängerfeſtes Vannerübergabe im hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Römers zu Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 22. Juli. Mit der Uebergabe des Bundes banners im hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Römers hatte geſtern mit⸗ tag das 11. Deutſche Sänger⸗Bundesfeſt in Frankfurt am Main ſeinen Anfang genommen. Schon im laufe des Vormittags trafen die erſten Sänger⸗ Sonderzüge in Frankfurt ein, die die Sänger aus Oſtpreußen, Pommern, Sachſen und Thüringen nach der feſtlich geſchmückten Main⸗Metropole brach⸗ ten. Die geplante feierliche Einholung der Sänger unter Vorantritt einer Muſik⸗Kapelle mußte leider unterbleiben, da noch nicht entſchieden iſt, ob die Um⸗ züge der Sänger ebenfalls unter das Demonſtra⸗ tionsverbot fallen! Die Begrüßungsfeierlichkeiten beſchränkten ſich deshalb nur auf einen kurzen Be⸗ grüßungsakt auf dem Bahnſteig, worauf die Sänger einzeln in ihre Quartiere geleitet wur⸗ den. Um 11.15 Uhr trafen die Wiener Sänger mit dem Bundesbanner ein. Auch hier mußte die feierliche Einholung wegen des Demonſtrationsverbots unterbleiben. Das Ban⸗ ner wurde in einem mit Blumen geſchmückten Wa⸗ gen zum Römer gebracht, wo es auf dem Römerberg mit dem Chor„Wachet auf“ aus den„Meiſterſin⸗ gern“, vorgetragen vom Sängergau Frankfurt a.., begrüßt wurde. Inzwiſchen hatten ſich im Kaiſerſaal die Spitzen der Deutſchen Sängerſchaft und Frankfurter Behör⸗ den ſowie Vertreter der auslandsdeutſchen Sänger⸗ bunde zur Bannerübergabe verſammelt. Hofrat Jakſch- Wien, der Vorſitzende des Sängerbundes Oſtmark, übergab das Banner mit den Worten der Genugtuung, daß nach Wien Frankfurt die Stadt des 11. Deutſchen Sänger⸗ Bundesfeſtes geworden ſei, die Stadt, in der ſich die Geſchichte Deutſchlands widerſpiegele. Während das Wiener Feſt dem Anſchlußgedanken und dem An⸗ denken an den 100. Todestag Franz Schuberts galt, ſei das Frankfurter Feſt zu Ehren Goethes auf⸗ gerufen, in deſſen ſprachlicher Vollendung Schubert das Ideal ſeiner kompoſitoriſchen Unterlagen ge⸗ funden habe. Der Redner erinnerte an den Ver⸗ lauf des Wiener Feſtes im Jahre 1928, als die Sänger All⸗Deutſchlands volle zwölf Stunden lang über die Ringſtraße zogen, be⸗ gleiteten ſie die Wogen einer alles mit ſich fortreißenden Begeiſterung. Die Kabinette der geſamten politiſchen Welt horchten damals nach Wien, wo ſich die unbeugſame Entſchloſ⸗ ſenheit und der harte Wille des deutſchen Volkes zur machtvollſten Kundgebung für ein großes und einiges, alle Deutſchen umſchließendes Vaterland ver⸗ einigt hatten. Es gebe eben kein wirkſameres Mit⸗ tel, die Menſchen zu vereinen, zu erheben, ihre Ge⸗ genſätze weniger fühlbar zu machen und dem durch die Not der Zeit vielfach in den Hintergrund ge⸗ drängten Gefühlsleben wieder zu ſeinem Rechte zu verhelfen, als die Pflege des deutſchen Liedes. Der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Rechtsanwalt Dr. Karl Hermann, übernahm das Bundesbanner mit der zuverſichtlichen Hoffnung, daß das 11. Deut⸗ ſche Sänger⸗Bundesfeſt in Frankfurt a.., das unter ſehr großen Schwierigkeiten geſchaffen wurde, eben wegen dieſer beſonderen Verhältniſſe auch ſeine ganz beſondere Bedeutung behalten möge in der Geſchichte des Deutſchen Sängerbundes und des deutſchen Vol⸗ kes. Zur Erinnerung an das 11. Deutſche Sänger⸗ Bundesfeſt übergab der Redner ein Banner⸗Erinne⸗ rungsband. Oberbürgermeiſter Dr. Landmann übernahm darauf das Banner in die Obhut der Stadt Frankfurt. Er feierte die Bedeutung Goethes für das deutſche Volk, deſſen ſchönſte Lieder in den großen Konzerten während des Sänger⸗Bundesfeſtes zum Vortrag gebracht werden. Eine große Idee habe die deutſchen Sänger in Frankfurt vereint, die Idee der Einheit des deutſchen Volkes die Idee der Einheit der deutſchen Kultur, deren hervorrag⸗ gendſter Repräſentant Goethe ſei. In dieſen Tagen der Not, der Zeriſſenheit und der politiſchen Leiden⸗ ſchaft gebe dieſes Feſt, das nicht dem politiſchen Kampf, ſondern einem edleren höheren Ziele gelte, die Gewißheit, daß das deutſche Volk trotz alledem unzerſtörbar ſei. Zum Schluß verkündete der Vorſitzende des Deut⸗ ſchen Sängerbundes, Geheimrat Dr. Karl Hammerſchmitt⸗München, die Eröffnung des Sängerbundesfeſtes. Er gedachte des 200. Geburtstages Joſeph Hayoͤns und wies dar⸗ auf hin, daß die Durchführung des Feſtes der Aus⸗ druck des ſtarken und unbeugſamen Willens ſei, trotz aller wirtſchaftlichen Bedrängnis und trotz der ſchwe⸗ ren vaterländiſchen Not unſere geiſtigen und ſittlichen Kulturgüter hochzuhalten, auf daß unſer Volk nicht ganz verzweifele. Er dankte der Stadt Frankfurt und den Feſtausſchüſſen für die mühevolle Vorarbeit und ſchloß mit einem dreifachen Heil auf den Deut⸗ ſchen Sängerbund und das deutſche Vaterland. Draußen auf dem Römerberg, wohin die Reden durch Lautſprecher übertragen wurden, trug dann der Sängergau Frankfurt unter Leitung von Guſtav Maerz das„Deutſche Lied“ von Anton Bruckner vor, wobei der Bläſerchor des Städtiſchen Orcheſters und des Rundfunk⸗Symphonie⸗Orcheſters mitwirkten. Erſtes Konzert Mit Spannung ſah man am Donnerstag abend im erſten Konzert der Aufführung eines Oratoriums von Otto Jochum, dem jungen, erfolgreichen Komponiſten, ſchon deshalb entgegen, weil dieſes Werk vom Reichsinnenminiſterium und dem preußi⸗ ſchen Kunſtminiſterium mit dem erſten Staatspreis ausgezeichnet wurde. Das Oratorium„Der jüngſte Tag“, behandelt einen myſtiſchen Stoff, wie ſchon aus der äußeren Gliederung„Der letzte Menſch“,„Die Vollendung der Natur“,„Aufer⸗ ſtehung und Gericht alles Fleiſches“ zu erraten iſt. Die Muſik hält ſich durchaus tonal, neigt hie und dort zum Impreſſionismus, und beſitzt verſchiedene, ſehr ſchöne Einfälle von dramatiſcher Wirkung, ſo im Abſchluß des zweiten Teils, in der Schilderung des jüngſten Gerichtes und in den außergewöhnlich ſelb⸗ ſtändig geführten„Chören der Menſchheit“, wo Otto Jochum Männer⸗ und Frauenchöre äußerſt wirkſam gegenüberſtellt und ineinander verwickelt. Es kommt eine ekſtatiſche Kraft aus dieſem Werk. Al⸗ lerdings werden die Stimmen von Chor und So⸗ liſten aufs Aeußerſte in Anſpruch genommen. Der Komponiſt hat auch nicht von der Jugendkrankheit, zu ſtark zu inſtrumentieren, abkommen können. Immerhin iſt es ein Werk, wertvoll genug, von ernſten Oratorienchören aufgegriffen zu werden. Unter Profeſſor Fritz Gambke zeichnete ſich der ſtattlich beſetzte, ſichere Sängerchor des Lehrer⸗ vereins und die Frankfurter Singaka⸗ demie, ferner die Soliſten Ria Ginſter, Fred Drieſſen und Johannes Willy durch Sicherheit und Lebendigkeit der Darſtellung aus. A. F Rückgang des Milchabſatzes Für 1930 und 1931 liegen jetzt die Ergebniſſe der Molkerei⸗Statiſtik über Milchanlieferung und Milch⸗ verwertung vor, die ſich auf rund 1600 Betriebe er⸗ ſtreckt. Danach ſtellte ſich die Milchanlieferung während der beiden Berichtsjahre ungefähr auf die gleiche Höhe; ſie betrug im Jahre 1930 rund 3,8 Milliarden Liter gegen 3,47 Milliarden im Jahre 1931. Auch die monatlichen Schwankungen der Milch⸗ anlieferung wichen nur wenig von einander ab. Im regelmäßigen Verlauf iſt die Anlieferung im erſten halben Jahr ununterbrochen geſtiegen, um dann all⸗ mählich wieder abzuſinken und im November ihren Tiefpunkt zu erreichen. Der Friſchmilch⸗Abſatz war im Jahre 1931 um 8,3 v. H. kleiner als im Jahre 1930. Das erklärt ſich hauptſächlich aus dem verringerten Verzehr infolge der allgemeinen Einkommens⸗ ſchrumpfung, die ſich in den letzten vier Monaten des Jahres 1931 in verſtärktem Maße bemerkbar machte. Nur in den Sommermonaten zeigte ſich in beiden Jahren eine Steigerung des Trinkmilchkonſums, und zwar hat der Juni regelmäßig den größten Ver⸗ hrauch. Noch ſtärker als der Rückgang im Geſamtabſatz von Friſchmilch war die Einſchränkung im Verbrauch von Flaſchen milch, die im Jahre 1931 um faſt ein Fünftel kleiner war als 1930. Der Abſatz von Butter und Käſe iſt dagegen geſtiegen. Die Steigerung der Butterproduktion betrug im Jahres⸗ durchſchnitt 5,3 v. H. Die Geſamterzeugung an Hart⸗ käſe war 1931 um 3,3 v. H. höher als im Vorjahr. In etwa dem gleichen Maße hat ſich auch der Abſatz erhöht. Der Abſatz von Weichkäſe zeigte infolge der Auswirkungen der Stützungsaktion für Weichkäſe von Mitte 1930 ab einen ſprunghaften Anſtieg. Die Stützungsaktion hatte zur Folge, daß im Jahre 1931 um 18 v. H. mehr an Weichkäſe abgeſetzt wurde als 1930. Gleichzeitig wurde die Produktion nicht unerheblich eingeſchränkt. Die Geſamterzeugung an Weichkäſe war im Jahre 1931 um 7 v. H. geringer als 1930. * Kraft Geſetzes in den Ruheſtand getreten iſt Kriminalkommiſſar Leopold Butz beim Polizei⸗ präſidium in Mannheim. Jugendrichter Wirthwein tödlich abgeſtürzt Geſtern wollten drei Touriſten von der Finſten aarhornhütte aus das Fin ſteraarhorn be⸗ ſteigen. Ungefähr auf halber Höhe zwiſchen Hütte und Hugi⸗Sattel ſtürzte einer von ihnen und zwar Amtsgerichtsrat Wirthwein aus Mannheim, in eine tiefe Gletſcherſpalte, aus der ihn ſeine Kameraden nicht zu retten vermochten. Der zur Hilfeleiſtung herbeigerufene Hüttenwart der Finſteraarhornhütte befürchtet, daß der Verunglückte tot und ſeine Bergung ſehr ſchwierig ſei. Vom Jungfraujoch iſt ſofort eine Bergungskolonne abgegangen. In dieſem Unglücksfall liegt eine beſondere Tra⸗ gik, weil der Verunglückte im vergangenen Jahr mit den beiden am Finſteraarhorn abgeſtürzten Touriſten Kahlig und Hentſchel zuſammen das Finſteraarhorn beſteigen wollte, daran aber verhin⸗ dert worden war und dadurch damals dem ſicheren Tode entrann. Nun hat ihn der Tod dort doch ereilt. Das Finſteraarhorn iſt der Zentralſtock und der höchſte Punkt der Berner Alpen an der Grenze der ſchweizeriſchen Kantone Bern und Wallis und 4275 Meter hoch. Amtsgerichtsrat Wirthwein iſt im Jahre 1883 ir dem badiſchen Wallfahrtsort Zell am Harmersbach geboren. Nach dem Beſuch des Gymnaſiums wandte er ſich ſpäter dem juriſtiſchen Studium zu. Am Mannheimer Gericht war er als Jugend⸗ richter tätig. Er erfreute ſich überall des beſten Anſehens und der größten Wertſchätzung. Seine be⸗ ſondere Vorliebe galt neben ſeinem Beruf, den er ſehr ernſt nahm, den Bergen. Der Sektion Mannheim des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins war er ein treues und fleißiges Mit⸗ glied. Vetreuung mittelloſer Rückwanderer epb. Infolge der immer ſchlechter werdenden Wirtſchaftslage in Ueberſee nimmt die Zahl der Rückwanderer mehr und mehr zu. Es iſt daher von großer Wichtigkeit, daß der Frage der mittel⸗ loſen Rückwanderer beſondere Beachtung geſchenkt wird. So verhandelte in den vergangenen Tagen in Frankfurt a. M. die 2. Internationale Konferenz für ſoziale Arbeit in beſonderen Kommiſſionen über die„Fürſorge für Auswanderer⸗ und Rückwande⸗ rer⸗Familien im internationalen Verkehr“, ſowie über Fragen der Ausweiſung und Heimbeförderung hilfsbedürftiger Ausländer. In den Hafenſtädten ſind es beſonders die Auswanderer miſſto⸗ nen, Hamburg, Rautenbergſtr. 11 und Bremen, Georgſtr. 22, die ſich ſeit langem mit dieſer Frage beſchäftigen, ſich der mittelloſen Rückwanderer an⸗ nehmen, ſie betreuen und für ihre Weiterbeförde⸗ rung Sorge tragen. Koſtenloſe Auskunft über alle Fragen, die die Rückwanderung und Heimbeſchaf⸗ fung mittelloſer Auswanderer betreffen, geben jederzeit die genannten Auswanderermiſſionen. * Aerztliche Fortbildung. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Aus dem füngſt der ärztlichen Oeffentlichkeit übergebenen Programm des diesjährigen vom 1. bis 3. Auguſt ſtattfindenden Lehrgangs auf dem Speyerer⸗ hof bei Heidelberg geht hervor, daß führende Pharmakologen(wie Heubner⸗Berlin, früher Hei⸗ delberg, Straub⸗München, Hafner⸗Tübingen nach Heidelberg berufen u..) Vorträge über die wiſſenſchaftlichen Grundlagen wichtiger Arznei⸗ mittel halten werden(wie Salygan, Salvarſan, Strophanthin, Inſulin u..) An jeden theoretiſchen Vortrag ſchließen ſich jedesmal Referate Heidel⸗ berger und auswärtiger Kliniker über die praktiſche Anwendung dieſer Mittel aufgrund exakter Beoß⸗ achtungen am Kranken an. „Und jetzt bitte ich Sie, mir Ihre Uhr zu geben. Ich werde ſie verſchwinden laſſen und wieder herbei⸗ zaubern.“ „Verſchwunden iſt ſie ſchon geſtern in der Elek⸗ triſchen. Sie brauchen ſie alſo nur wieder herbei⸗ zu zaubern!“ Deulſche Volkspartei Am Freitag, den 22. Juli, abds..30 Uhr, findet im Saale des„Kaufmannsheim“, 0 1, 10/¼1, eine Mitglieberverſammlung(8. 443 ſtatt. Referent: Generalſekretär Wolf, Karlsruhe. Wir bitten um zahlreichen Beſuch. Der Vorſtand. 5— 2 der deutschen Zigaretten-lndustie war immer Salem. Auch jetzt wieder gibt er das Musterbei- spiel für eine 35 Pfg.-Zigarette, wie sie sein soll. Nämlich so wie die milde S Al E M33. 4. Seite/ Nummer 335 Freitag, 22. Juli 1939 Veranſtaltungen * Große Marine⸗Militärkonzerte im Ebertpark. Der letzte und langjährige Dirigent auf der Kaiſeryacht„Hohen⸗ zollern“, Alexander Fleß burg, der mit ſeinem Marine⸗ Orcheſter des deutſchen Flottenvereins am 24. Juli d. J. auch im Ebertpark(bei ungünſtiger Witterung in der großen Halle) gaſtteren wird, iſt wohl einer der bekann⸗ teſten und populärſten deutſchen Muſikmeiſter aus der Vor⸗ und Nachkriegszeit. Er begann ſeine intereſſante Laufbahn als Geſchwaderkapellmeiſter in Shanghai an der Wende des Jahrhunderts; von dort aus führten ihn See⸗ reiſen durch die ganze Welt. Jetzt iſt er ſtändiger Leiter des Marineorcheſters des deutſchen Flottenvereins. Er hat das Orcheſter zu einem Klangkörper gemacht, der in unübertrefflicher Weiſe die gute Tradition der deutſchen Militärmuſik pflegt. Filmrundſchau Palaſt:„Endkampf“ und„Der Frechdachs“ Es iſt ſchwer zu ſagen, ob der tönende Wildweſter oder die Verneuilſche Geſchichte von dem Frechdachs eine grö⸗ ßere Anziehungskraft ausübt. Jedenſalls können ſich die Palaſt⸗Lichtſpiele über mangelnden Beſuch nicht beklagen — die geſtrige Abendvorſtellung war ausverkauft— und die Anteilnahme, mit der das Publikum den Vorgängen auf der Leinwand folgt, läßt erkennen, daß es ſich ganz ausgezeichnet unterhält. Die beliebte Gattung der Wild⸗ Weſtfilme hat zweifellos auch gute Tonfilmausſichten, denn Pferdegetrappel, Schießen, Indianer⸗ und Cowboygeſchrei erhöhen die Wirkung der an ſich ſchon ſehr lebendigen Szenen. Hpot Gibſon iſt der tolle Reiter in dem „Endkampf“⸗Film, doch hat der Held ſo viel zu tun, daß er ein ziemlicher Schweiger bleiben darf. Und das iſt gut ſo, denn das Publikum der Cowboyfilme hat nicht viel für das Engliſche übrig und liebt es auch nicht, mit dem Leſen der überkopierten Titel überanſtrengt zu wer⸗ den. So kann die ganze Aufmerkſamkeit der Handlung gewidmet werden, in der es weder an Tempp, noch an tollen Reitkunſtſtücken und zünftigen Raufereien fehlt. Eine ſehr gute Photographie und eine geſchickt unterlegte Muſik verſtärken noch den günſtigen Eindruck.— Daß in einem Film, der„Frechdachs“ heißt, Frechheit Trumpf iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Wenn aber der Frechdachs von Willy Fritſch geſpielt wird, ſo bedeutet das bereits im voraus einen Erfolg, der aber noch größer werden muß, wenn neben der Miniaturausgabe des Draufgängers Künſtler wie Camilla Horn und Ralph Arthur Roberts mitwirken. Roxy:„Ariaue“ Das Roxy⸗Theater ſpielt gegenwärtig eine Reihe älte⸗ rer Tonfilme, die es wirklich verdienen, noch einmal der Oeſſentlichkeit vorgeführt zu werden. Zu dieſen Bild⸗ ſtreifen gehört vor allen Dingen der nach Claude Anets Roman gedrehte Film„Ariane“, der eigentlich Eli⸗ ſabeth Bergner heißen müßte. Das bewunderns⸗ werte Spiel der Bergner begeiſtert einen ſtets von neuem wieder und man bedauert, nachdem man dieſen Film er⸗ neut vorübergleiten ließ, wirklich aufrichtig, dieſe große Künſtlerin nicht öfters auf der Leinwand ſehen zu können. Wir hörten Maunheimer Sendungen Verhältnismäßig ſpüt wurde dem Mannheimer Konzert⸗ fänger Fritz Seefried Gelegenheit geboten. zu beweiſen, daß feine Stimme nicht nur, im Konzertſaal Geltung be⸗ ſitzt, ſondern daß ſie auch in beſonderem Maße mikrophon⸗ geeignet iſt. Die gepflegte Wiedergabe der Lieder von Beethoven, Schubert, Schumann und Wolf bürfte dem Künſtler auch unter den Rundfunkhörern neue Freunde gewonnen haben. Daß Luiſe Schatt⸗Eberts am Flü⸗ gel eine feinfühlige Begleiterin war, die die warme Ton⸗ gebung des Sängers unterſtützte, bedarf wohl keiner be⸗ ſonderen Erwähnung. „Mit der Sonate op. 22 für Violoncello und Klavier von L. Thuille ſtellten Karl Müller(Violoncello) und Mar⸗ celle Bächtold(Klavier) erneut ihr ungewöhnliches Kön⸗ nen unter Beweis. Für den künſtleriſchen Eindruck blieb dabei nicht allein die techniſche Sicherheit entſcheidend, ſon⸗ dern die feine Kultur des Muſizierens, die beide Spieler zu entwickeln wußten. 5 Der Sachſen wald Von der Schönheit des Sachſenwaldes berichtete ein von Hamburg zuſammengeſtelltes Hörbild, in dem nicht nur die Hochwälder der breitſchimmernden Buchen, die Eichen⸗ haine und dunkeln Tannengehölze in ihrer Bedeutung als die große Heilſtätte für den waldentwöhnten Großſtädter ge⸗ würdigt wurden, ſondern in dem auch die geſchichtliche Be⸗ deutung dieſer deutſchen Weiheſtätte eine entſprechende Darlegung fand. In drei Bildern„Weg und Wanderung“, „Schickſal und Handlung“ und„Anbacht“ wurde eine ein⸗ drucksvolle Steigerung der ſchlicht gehaltenen Hörfolge erzielt, die ſelbſtverſtändlich die Geſtalt des Altreichskanz⸗ lers Bismarck in den Vordergrund rückte. 21. Juli.(Kabeltelegramm.) Unſere Olympiafohrer haben nunmehr beinahe dreiviertel& Rieſenweges quer durch Amerika zurückgelegt. In Kanſas⸗City wurde nochmals eine neue Maſchine vor den Extrazug geſpannt. Der kurze Aufenthalt wurde zu einer Rundfahrt und Beſichtigung der größten Sehenswürdigkeiten der Stodt benutzt. Schon nach wenigen Stunden ging es weiter und nach dem erſt eintönigen Charakter der Landſchaft wurde die Gegend ſpäter romantiſcher, als die Ausläufer der Rocky Mountains paſſiert wurden. In Neu⸗Mexiko bekam man die tropiſche Glut ⸗ hitze richtig zu ſpüren, gegen die der Kampf mit allen Mitteln aufgenommen wurde. Die außerordentlich be⸗ quemen Wagen geſtatten unſeren Leuten reichlich Be⸗ wegung. Die Maunſchaft lief im Sportdreß, kurzer Hofe und Trainingsanzug umher. Auf den weni⸗ gen Stutionen, auf denen Halt gemacht wurde, wurde eine Generalabkühlung vorgenommen. Mit Gartenſchläu⸗ chen wurde die Mannſchaft unter großem Hallo abgeſprengt. Trotz der langen Fahrt iſt das Befinden unſerer Leute ausgezeichnet und von Müdigkeit merkt man noch keine Spur. Beſonders herzlich iſt die Begrüßung auf allen Stationen durch die Heutſchſtämmigen Bewohner, die teil⸗ weiſe von weither gereiſt ſind, um unſerer Olympia⸗ mannſchaft die beſten Glückwünſche für Los Angeles zu überbringen. Ein hübſches Intermezzo gab es im Indiauer⸗Zentrum von Neu⸗Mexiko, in Albuery, wo die blonde Ellen Brau⸗ müller mit einem ſchwarzhaarigen Kind auf dem Arm viele Male geknipſt wurde. Mit der deutſchen Mann⸗ ſchaft reiſen auch die deutſch⸗amerikaniſchen Radfahrer nach Los Angeles. Excellenz Lewald iſt der Monn⸗ ſchaft mit dem Flugzeug vorausgeeilt, um Vorſorge für den Empfang zu treffen. In der Nacht zum Freitag (nach miteleuropäiſcher Zeit) wird die deutſche Mannſchaft das Ziel erreicht haben. Vor Los Angeles Noch ein Gegner für Buhtz Der Skuller des Thämes Rowing Club, L. J. South⸗ wood, deſſen Abreiſe nach Los Angeles vorige Woche noch nicht feſtſtand, hat inzwiſchen England verlaſſen und wird alſo gegen den deutſchen Meiſter Buhtz antreten. Southwood unternimmt die Reiſe auf eigene Koſten, da die Amateur⸗Rowing⸗Aſſociation ſich nicht entſchließen konnte, ihn nach Amerika zu entſenden. Bekonntlich hat Buhtz im Vorrennen der Henley⸗Regatta Southwood nach hartem Kampf mit zwei Längen geſchlogen. Olympiſches Zwiſchenſpiel— Der Kampf um Nurmi Hinter den Kuliſſen der Olympiſchen Spiele wird dem⸗ nächſt der Streit um den großen finniſchen Läufer Paavo Nurmi beginnen. Die Amerikaner haben großes Inter⸗ eſſe, daß Nurmi an den Start geht und die Führer haben bereits erklärt, wenn nicht ganz neues Belaſtunasmaterial auftaucht, ſich ganz für den Finnen einzuſetzen. Die ame⸗ rikaniſchen Meldungen über die Verletzung Nurmis waren ſtark übertrieben. Er trainiert bereits täglich im olym⸗ piſchen Dorf, verweigert aber ſonſt jede Auskunft. 4,38 Mir. Stabhochſprung Amerikas Generalprobe für Los Angeles Amerikas zweitägige Heerſchan für Los Angeles iſt be⸗ endet. An drei Orten kämpften die Leute aus USA um die Plätze in der amerfkaniſchen Olympio⸗Mannſchaft, die nunmehr noch den Ergebniſſen endgültig zuſammengeſtellt wird. Man kaun vorweg ſagen, daß die Leiſtungen nicht ſo überragend ausgefallen ſind wie mon vorher angenom⸗ men hatte. Bei den Ausſcheidungskämpfen der Leichtathle⸗ ten in Polo Alto(Californien), von denen wir bereits einige Ergebniſſe gebracht haben, war das einzige ſenſa⸗ tionelle Ereignis der neue Stabhochfprung⸗ Rekord von Bill Graber mit 4,38 Metern, womit er die bisherige Leiſtung ſeines Landsmannes Barnes um nicht weniger als 8 em verbeſſerte. In den kurzen Lauf⸗ ſtrecken dominierte der ſchnellfüßige Neger Ralph Met⸗ calſe, der ſowohl die 100 Meter in 10,6 als auch die 200 Meter in 21,5 Sekunden jedesmal vor ſeinem Raſſe⸗ genoſſen, dem auch in Deutſchlond bekannten Eddie Tolan an ſich brachte. Ueber 400 Meter ſiegte Bill Carr nach glänzendem Lauf in 46,9 Sekunden mit zwei Metern vor Eaſt man; letzterer kam über 800 Meter überhaupt nicht zur Geltung. Hier ſiegte Eddy Genung in:52, Minuten glatt vor Hornboſtel. Pen Hallwoll gewann die 1500 Meter in:52,7 Minuten. In den langen Laufſtrecken haben die Sieger nach ihren Zeiten keine Chancen für Los Angeles. Im 3000 Meter⸗ Hindernislauf erzielte dagegen der Sieger Joe MeCluskey mit:14,5 Min. eine ausgezeichnete Leiſtung. Gut, aber nicht überwältigend, ſind die erzielten Zeiten in den Hürdenläufen. Ueber 110 Meter ging Keller als Sieger in 14,4 Sekunden durchs Ziel, die 400 Meter gewann Glenn Hardin in 53,5 Sekunden. Eine Verbeſſerung konnte in allen Wurfkonkurrenzen feſt⸗ geſtellt werden. Im Diskuswerfen ſtand John An⸗ derſon ſchon am erſten Tage mit 50,44 Metern als ſicherer Sieger ſeſt. Die Olympiafahrer kurz vor dem Ziel Ankunft in Los Angeles heute Nacht Churchill 68,62 auf Frank Conner auf 52,09 Der neue Rekordmann Sexton, der am erſten Tage den Weltrekord von Emil Hirſchfeld um einen halben Im Meter Meter. Speerwerfen kom und im Hammerwerſen Zentimeter überboten hatte, holte ſich auch das Stein⸗ ſtoßen mit 10,71 Meter. Glänzende Leiſtungen ſah man in den Sprüngen, wo Graber mit 4,38 Metern den Stab⸗ hochſprung gewonn. Im Hochſprung kamen van Osdel, Georg Spitz und Cornelius Johnſon ſämtlich über 1,08 Meter. Den Weitſprung holte ſich Dick Barber mit 7,73 Metern, den Dreiſprung Boowman mit 14,91 Metern. 5 Die Ergebniſſe: Männer, 100 Meter: 1. Ralph Metcalfe 10,6; 2. Eddie Tolan 1 Meter zurück. 200 Meter: 1. Metcalfe 21,5; 2. Eddie Tolan 1,5 Meter. 400 Meter: 1. Bill Carr 46,9; 2. Ben Eaſtman 2 Meter. 800 Meter: 1. Eddy Genung 152,6; 2. Charles Hornboſtel 1 Meter. 1500 Meter: 1. Hallowell :52,7; 2. Frank Crowley 4 Meter. 5000 Meter: 1. Ralph Hill 14:55,7; 2. Paul Rekers 120 Meter zurück. 10 000 Me⸗ ter: 1. Thomas Ottey 32:18; 2. Penntti 40 Meter zurück. 3000 Meter Hindernislaufen: 1. Joe MeCluskey:14, 5; 2. Walter Pritchard 20 Meter zurück. 110 Meter Hürden: 1. Jack Keller 14,4; 2. Soling 1,5 Meter zurück. 400 Meter Hürden: 1. Glenn Hardin 53,5; 2. Joſeph Healey 3 Meter zurück. 220 Pards: 1. Saling 23 8 d „6; 2. Lee Zentman 1,5 Me⸗ ter. Hochſprung: George Spitz, Robert von Osdel und Cor⸗ nelius Johnſon je 198 Meter. Weitſprung: 1. Dick Bar⸗ ber 7,73; 2. Ed Gordon 7,70 Meter. Stabhochſprung: 1. Bill Graber 4,38(neuer Weltrekord); 2. Bill Miller 4,29 Meter. Dreiſprung: 1. Sidney Boowman 14,91; 2. Roland Romero 14,89 Meter. Kugelſtoßen: 1. Leo Sexton 16,05(neuer Weltrekord); 2. Nelſon Gray 15,52 Meter. Diskuswerfen: Ken Churchill 68,62; 2. Malcolm Metcalf 66,96 Meter. Hammerwerfen: 1. Frank Connor 52,09; 2. Pete Zaremba 51,45 Meter. Steinſtoßen: 1. Leo Sexton 10,71; 2. Frank Conner 10,46 Meter. Frauen, 100 Meter: 1. E. Harrington 12,3; 2. Wilhelmia v. Bremen. 80 Meter Hürden: M. Didrikſon 12,1 Sek. Hochſprung: 1. Jeonne Shirley und Didrikſon je 1/0 Me⸗ ter. Diskus: Ruth Osborn 39,55 Meter. Speer: Didrikſon 42,44 Meter. Amerikas Leichtathleten Die Aufſtellung der amerikaniſchen Leichtathletik⸗ Mannſchaft für Los Angeles hat trotz der beiden Aus⸗ ſcheidungskämpſe in Palo Alto dem eingeſetzten Ausſchuß einiges Kopfzerbrechen verurſacht. Trotz der großen Aus⸗ wahl machte gerade die Feſtſtellung des dritten Bewerbers für jede Konkurrenz große Schwierigkeiten. Die endgültige Aufſtellung lautet: 100 und 200 Meter: Metcalfe, Tolan, Simpſon; 400 Meter: Carr, GEaſtmon, Gordon; 800 Meter: Genung, Hornboſtel, Turner; 1500 Meter: Hallowell, Veuzke, Crow⸗ ley; 5000 Meter: Hill, Rekers, Dean; 10000 Meter: Ottey, Pentti, Gregory; 110 Meter Hürden: Keller, Aling, Beard; 400 Meter Hürden: Hardin, Healey, Taylor; 3000 Meter Hindernis: Me Cluskey, Pritchard, Adamſon; Hochſprung: Osdell, Spitz, Johnſon; Weitſprung: Barber, Gordon, Read; Stabhochſprung: Graber, Miller, Jefferſon; Drei⸗ ſprung: Bowman, Romero, Furth; Kugelſtoßen: Sexton, Gray, Rothert; Speerwurf: Churchill, Metcalfe, Bartlett; Diskuswerfen: Anderſon, Jeſſup, Laborde; Hammerwer⸗ fen: Connor, Zaremba, Me Dougall.— In der 4 mal 100 Meter⸗Staffel werden Wykoff, Kieſel, Dyer und Toppino laufen. Die Beſetzung der 4 mal 400 Meter ſteht da⸗ gegen noch nicht feſt. Die Marathonläufer, Geher und Zehnkämpfer ſind ſchon früher gemeldet worden. Zum Davispokalkampf gegen ASA. Die Ausloſung Auf dem Sekretariat des Franzöſiſchen Tennisverbandes wurde am Donnerstag 11 Uhr die Ausloſungszeremonie für das Interzonenfinale im Davispokalwettbewerb zwi⸗ ſchen Deutſchland und Amerika eröffnet. Anweſend waren die beiderſeitigen Mannſchaftsführer, Tremtiſe und Baker für die Amerikaner, Generalſekretär Gruber und Dr. Rau für die deutſche Mannſchaft. Den Vorſitz hatte der Führer des Franzöſiſchen Tennis⸗Verbandes, Pierre Gillou. Auch Vertreter der deutſchen und amerikaniſchen Botſchaft hatten ſich eingefunden. In ſeiner Begrüßungsanſprache gad Gillou dem Wunſche Ausdruck, daß in den Kämpfen der nächſten Tage die beſte Mannſchaft gewinnen möge. Das Los zog, wie ſchon ſtets in den letzten Jahren, der engliſche Tenniskritiker Artur Wallis Myers. Der Kampf beginnt am Freitagmittag.15 Uhr im Stade Roland Garros mit dem Spiele des amerikaniſchen Zwei⸗ ten Frank Shields gegen den deutſchen Zweiten Gottfried von Cram m. Anſchließend ſpielen die beiden Spitzenſpieler Ellsworth Vines u. Dauiel Prenn. Das Doppelſpiel, deſſen Aufſtellung nicht vor Freitagabend bekanntgegeben wird, beginnt am Samstag⸗ nachmittag.15 Uhr. Die beiden letzten, Einzelſpiele des Sonntags bringen um.15 Uhr die Begegnung Cramm 5 N A gegen Vines und anſchließend das Match Prenn gegen Shields. Das Ausloſungsergebnis wird in den Kreiſen der deun ſchen Expedition als günſtig angeſehen. Man gibt der Hof nung Ausdruck, daß am Freitag wenigſtens ein Punkt 90 wonnen werden kann. Der gleichen Anſicht ſind übrigenz auch die franzöſiſchen Preſſeſtimmen, die nach wie vor die deutſchen Chancen als durchaus günſtig bezeichnen. Reitturnier in Aachen Deutſchland ſiegt im„Preis der Nationen“ Das Aachener Reitturnier erreichte am Don nerg tag mit der Entſcheidung des Preiſes der Nationen ſeinen Höhepunkt. Nach den voraufgegangenen ſchönen Tagen hatte es am Donnerstag morgen leicht geregnet, ſodaß die Bahn ziemlich ſchlüpfrig war. Tauſende von Zuſchauern waren aber trotzdem herbeigeeilt und erlebten den deutſchen Sieg in dem großen Mannſchafts⸗Wettbewerb mit. Die Italiener, die für die Niederlage im Frühjahr in der Coppa Muſſolini Revanche nehmen wollten, mußten ſich abermalz geſchlagen bekennen, obwohl es Major Bettoni als einziger fertig brachte, den ſchweren Kurs mit Aladino zweimal fehlerlos zu bewältigen. Aber die Italiener waren ſehr vom Pech verfolgt; ſo ſtürzte Lt. Centofanti auf Doloroſa im Pariſer Sprung und Criſpa verweigerte einen Sprung. Aber deshalb ſoll die Leiſtung der drei Deutſchen, Oblt Mom m auf Baccarat, Oblt. Sahla auf Wotan und Oblt. Nagel auf Benno nicht geſchmälert werden. Mit 16 Feh⸗ lern blieb ſchließlich Deutſchland Sieger vor Italien mit 2 und der Schweiz mit 34% Punkten. 11. Etappe der„Tour“ Leducg ſiegt im Endſpurt vor Stoepel Die franzöſiſche Radrundfahrt tritt nun in ihre entſchei⸗ dende Phaſe. Am Mittwoch hatten die„Giganten der Lanz, ſtraße“ in Nizza ihren letzten Ruhetag vollbracht. Auf den noch folgenden elf Etappen gibt es keine Raſt mehr, wohl aber noch manches Hindernis. Die zum Teil bereitz recht abgekämpften Fahrer ſtehen alſo vor einer gewaltigen Kraftprobe, die noch manches Opfer fordern wird. Am Donnerstag führte die 11. Etappe von Nizza über 288 Km. nach Gap. Wieder wies die Strecke mit zahlreichen Höhenzügen und gefährlichen Talfahrten große Schwierig⸗ keiten auf. Zum Glück war wenigſtens das Wetter gu⸗ genehm. Einen ſchwarzen Tag hatten die Italiener, die auf den letzten Etappen ſo erfolgreich waren. Sie verloren in di Pace und Geſtri zwei ihrer Beſten. Di Pacco kam bei einer ſteilen Abfahrt ſo ſchwer zu Fall, daß er von einem Begleit⸗ auto bewußlos aufgefunden wurde. Kaum war aber der Italiener wieder zur Beſinnung gekommen, als er ſich ſchon wieder aufs Rad ſchwang. In Gap, wo er als Letzter ein⸗ kam, wurde er ſofort zur Unterſuchung in ein Krankenhaus eingeliefert und es beſteht kaum die Hoffnung, daß er das Rennen noch fortſetzen kann. Im Enoſpurt ſiegte der Träger des gelben Trikots, der Franzoſe Leducg knapp vor ſeinem ſtändigen Verfolger, dem Berliner Stöpel. Die nächſten Plätze belegten Bonduel. Benoit, Faure und Viarengo. Die Ergebniſſe: 11. Etappe Nizza⸗Gap 233 Km.: 1. Led ucg 84188 Std.; 2. Stöpel; 3. Bonduel; 4. Benoit Faure(1. Tou⸗ riſt)) 5. Viarengo; 6. 22 Fahrer; darunter Umbeuhauer, Thierbach, Geyer, Bulla, Peſenti, Ronſſe; 34. Sieronfki :43/53 Stoͤ.; 39. Altenburger:49,23 Std.; 58. Kutzſchbach :52,42 Std.; 61. Riſch:14.49 Std.; 63. di Pacco:21,37 Std. Geſamtwertung: 1. Leducg:01,56 Std.; 2. Stöpel :07,09 Sto.; 3. Canuſſo:11,17 Std.; 4. Peſenti 821901 Stunden; 5. Benbit Faure(1. Touriſt):22,09 Std. Länderwertung: 1. Italien 265:14,13 Std.; 2. Frank⸗ reich 265:32.98 Std.; 3. Belgien 265:95,47 Std.: 4. Deutſch⸗ land 265:46,43 Std.; 5. Schweiz 267:49, 87 Sto. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 18. 19. 2e. 21. 22[J Neckar⸗Pegel] 19. 20. 21. Basel! 202584 7500240 5 Schaſtertüſcl 720 3,05 8,07 3,05 3,10 Mannbeim. 55 5580 5, 25,0 Kehl 4,40 4,47 4,40.40 4,46 Jagſtfeld.. 1431.024000 Maxan. 880.46 8,40.206, Heilbronn„ dae 3,3 ds le Mannheim. 5,81 5,78 5,66,.56 5,43] Plochingen 0,48 0,320.28 0,0 Caub. 4,134, 224,10 4,01,8,94 Köln 8,79 8,98 8,98 8,85 6, 74 Waſſerwärme des Rheins: 19 Grad Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolttik u. Lokales: i. V. Franz Kircher- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob dune fee in Mannheim— e Drucker und Herleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Friſche Nerven— neue Spaunkraft! Im Tageslauf des modernen Menſchen vermag oft die erleſene„711“ un⸗ ſchätzbare Dienſte zu leiſten. Raſch wirkt die köſtliche Stärke dieſes eoͤlen und echten Kölniſch Waſſers beginnen⸗ der Ermüdung entgegen; herrlich belebt ſein friſch würziger Duft. Wer ſtets wohlgelaunt ſein will, wird die welt⸗ bekannte, gehaltvolle„4711“ zur ſtändigen Begleiterin wählen. Daheim, auf dem Toilettentiſch die blau⸗goldenen Original⸗Flaſchen, unterwegs die praktiſchen Taſchen⸗ Flakons— ſo wird die anregende Kraft der echten„4711 ſtets bereit ſein, nachhaltige Exquickung zu ſpenden. Bag CPP CCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCVCCCCVVVVVVVUVUUUUUUDUUUU[[UTUTUTlUTl!!!!!!!!!!'!TwTw...W1ç1G+.+1-1PPYTW+Hç(quͤuÄÄuÄuÄuÄuÄuÄÄÄWÄTuTu.1W1uWTvWTuWTuWKͤIKͤTuWÄKÄVWuWKWuuWWWuWWWWIWWIWWWWWWWWWWWWWWWWWWw.'....'WWW.................. Giddaßugg Von Dr. Owlglaß Ich hatte ein expreſſioniſtiſches Gedicht geleſen und mich vergeblich damit abgequält, in ſeinen Sinn — wenn das denn nicht ſchon eine Gottesläſterung iſt— einzudringen. In den Sinn des Expreſſionis⸗ mus überhaupt. Mißmutig über meine geiſtige Minderwertigkeit ging ich dann zum Bahnhof und erkletterte einen Wagen dritter Klaſſe, um in die Stadt zu fahren. Es waren nur wenige Leute in dem Wagen, und ſo hatte ich begründete Ausſicht, ohne beſondere Störungen meine lyriſchphiloſophiſchen Bohrverſuche und Nußknackereien fortſetzen zu können. Mir ſchräg gegenüber ſaß ein ländliches Ehepaar nebſt einer älteren Frauensperſon mit einem dick verbundenen Geſicht. Zwei dazu gehörige kleine Mädchen hatten ſich aus Fenſter gedrängt und führten einträchtig ihre Rotznäschen an der Scheibe ſpazieren. Die Abfahrt verzögerte ſich, weil erſt noch ein Güterzug die Station paſſieren mußte. Da war er auch ſchon, machte einen Heidenlärm und verſetzte die beiden Kinder in einen Taumel der Verwunderung. Oder wenigſtens das eine; das andere ſchien ſich nicht viel daraus zu machen. Und während ich nun eben anfing, ſozuſagen mit aufgeſtülpten Hoſen nochmals in jenes ſo rätſel⸗ volle Gedicht hineinzuwaten, bedrängte das ergrif⸗ fene Mädchen den gelaſſen daſitzenden Vater, ihr zu offenbaren, was das denn eigentlich für eine ſpek⸗ takulöſe Geſchichte geweſen ſei. „No ja— halt a Güatazug“. . Ich guckte nachdenklich in die Luft. Das kleine Mädchen guckte nachdenklich in die Luft. Unſere Augen begegneten ſich— aber ſie verſtan⸗ den einander nicht. „ Giddaßugg...“ . Ich verſank in ein mehr und mehr ausſichts⸗ loſes Grübeln.* Auch das kleine Mädchen grübelte noch eine kurze Weile. Dann kletterte ſie auf die Sitzbank, zog eine große, angebiſſene Birne aus der Taſche, fing zu lutſchen an und plärrte dazwiſchen:„Giddaßugg Giddaßugg. Giddaßugg...“ — So lange das gewiſſermaßen merza voce ge⸗ ſchah, konnte man nichts dagegen einwenden. Aller⸗ dings.. dem Höhenflug meiner Gedanken hängte ſich die Kinderſtimme auch ſo ſchon wie ein Blei⸗ gewicht an. Aber nun fuhren wir bereits fünf Minuten lang. Die Birne war aufgegeſſen, das liebliche Kind konnte ſich ungehemmt der neuen Erkenntnis widmen und ſteigerte ſeine Stimmittel ins Ungeahnte:„Giddaßugg, Giddaßugg, Giddaßugg, Giddaßugg...“ Ich begann ein bißchen nervbs zu werden und blickte ſcharf zu dem Elternpaar hinüber, ob ſich nun nicht doch vielleicht bald eine pädagogiſche Tathand⸗ lung bemerkbar machen würde. Keine Rede davon. 8 Der Vater war in ein ſachliches Geſpräch mit der tücherumwickelten Frau vertieft; die Mutter aber lächelte ſelig beglückt ihrem geiſtig ſo regſamen Töch⸗ terchen zu. Und die übrigen Inſaſſen des Wagens taten auch ſo, als gehe ſie die ganze Geſchichte nichts an. Unentwegt, im verführeriſchen Rhythmus des rollenden Zuges, brüllte die Kleine:„Giddaßugg, Giddaßugg, Giddaßugg, Giddaßugg...“ Ich faßte mir ein Herz und fragte bei dem nervenſtarken Vater beſcheiden an, ob er etwa nicht beabſichtige, auf ſein lebhaftes Mädchen erzieheriſch einzuwirken. Aber da kam ich ſchön an. Ich erfuhr, daß mich das einen Dreck angehe, und daß das Kind ſo laut ſein könne wie es wolle, und daß das überhaupt ein Zeichen von Geſundheit ſei, und daß man darüber nur froh ſein dürfe und Gott danken müſſe. Und die Mutter und die Frau mit dem Kopfbund ſchoſſen haßerfüllte Blicke auf mich ab und holten aus dem Sprachſchatz des Volkes ſo pein⸗ liche, unverkennbar auf mich zielende Wortbildungen hervor und ernteten dafür beim übrigen Publikum ſo dröhnenden Beifall, daß ich mich beſchämt ab⸗ wandte und zum Fenſter hinausblickte. . ä b Aber als ich nun, um auf andere Gedanken zu kommen, wieder das ſchleierhafte Gedicht vornahm, ſiehe, da ging mir mit einem Mal ein blendendes Licht auf und ein verſöhnendes obendrein: Was das ahnungsloſe Kind ſo vor ſich hinplärrte, war das nicht— im Grunde genommen— ein Akt des Expreſſionismus? Die rhythmiſche Entladung eines gewaltigen, ſtark affektbetonten ſeeliſchen Er⸗ lebniſſes? In primitiver Form meinetwegen, aber eben doch Expreſſionismus— und zwar ein Spezial⸗ fall des Bahnexpreſſtonismus? Gewiß— ich kann mich täuſchen. Ich gebe das gerne zu, und ich bin auch gerne bereit, mich von ein⸗ ſichtsvolleren Leuten belehren zu laſſen. Immerhin— wie heißt es doch gleich bei Wilhelm Raabe? „Kinderſchrieen is ok een Geſangbauksverſch.“ Die größte Taſſo⸗Sammlung der Welt. Von privater Seite wurde der Stadt Bergamo eine mit großer Sorgfalt zuſammengebrachte Taſſo⸗ Sammlung geſchenkt, die zuſammen mit der ſchon vorher im Beſitz der Stadt befindlichen Bibliothek die größte Sammlung darſtellt, in der man Leben und Werk des Dichters des„Befreiten Jeruſalem“ ſtudieren kann. Außer wertvollen Erſtdrucken, Auto⸗ graphien, Briefen und Dedikationen Taſſos und ſeines Vaters Bernardo finden ſich Ueberſetzungen ſeiner Werke in die verſchiedenen italieniſchen Dia⸗ lekte und in faſt allen Sprachen der Welt, ſowie eine Zuſammenſtellung wohl aller je über Taſſo und ſein Werk erſchienenen Bücher und Abhandlungen. Als beſondere Seltenheit iſt eine auf Veranlaſſung „Monſieurs“ des franzöſiſchen Dauphins, für den bourboniſchen Hof 1784 bei Didot in Paris gedruckte Subſeriptions⸗Ausgabe der„Geruſalemme Liberata“ zu nennen. Bergamo beſitzt auch noch andere Erin⸗ nerungen an Torquatg Taſſo und ſeinen Vater. Der große Dichter verbrachte hier traurige Jahre der Ge⸗ fangenſchaft. Der Palazzo, in dem er damals wohnte, iſt noch heute ebenſo zu ſehen, wie das Gefängnis Sant Anna, in das Fürſtentyrannei ihn ſo lange verbannt hat. e Aphorismen Von Franz Grillparzer Die Schurken ſind immer praktiſch tüchtiger als die ehrlichen Leute, weil ihnen die Mittel gleich ſind⸗ 55 Von allen Tugenden die ſchwerſte und ſeltenſte iſt die Gerechtigkeit. Man findet zehn Großmütige gegen einen Gerechten. *. 1 Wenn jemand einem andern etwas zu ſagen hat, was er ſich ihm zu ſagen ſcheut, ſo tut er es mei⸗ ſtens, wenn er ſich endlich Mut dazu nimmt, mit einer Inſolenz, die deſto derber wird, je größer ſeine Furcht iſt. i Wie groß ſind die Fortſchritte der Menſchheiti, wenn wir auf den Punkt ſehen, von dem ſie aus⸗ ging; und wie klein, betrachten wir den Punkt, wo ſte hin will. 8 * Der Geiſt des Menſchen und der Gang der Welt iſt ſich unter allen Umſtänden und zu allen Zeiten ſo gleich, daß ſelten ein Wahres ganz neu und ſel⸗ ten ein Neues ganz wahr ſein wird. d. 8 Jede poetiſche Feuersbrunſt bringt, wie jede wirkliche, ihren eigenen Wind mit ſich, der die Flammen nicht ſelten weiter trägt, als man anfangs vermuten konnte. 0 i 4 Unter hundert Menſchen iſt kaum einer, der einen tüchtigen, ſelbſtändigen Verſtand hat; unter tauſend kaum einer, der eine tüchtige, lebhafte Phan⸗ taſie hat; und unter zehntauſend mit Verſtand und Phantaſie begabten Menſchen kaum einer, bei dem beide Hand in Hand gehen können, wie ſie es müſ⸗ ſen, wenn ein ſoll. 5 8* 5 In der Kirche ſingen immer die am laukeſten, die falſch ſingen. 1 e 1 Kunſtwerk hervorgebracht werden nne E. 2 1 gegen der deu der Hoffe Zunkt ge ührigenz e vor die n“ nner 84 en ſeinen en Tagen ſodaß die uſchauern deutſchen nit. Die er Coppa abermalz einziger zweimal ren ſehr Dolorosa Sprung. hen, Oblt. und Oblt. t 16 Feß⸗ en mit 2 gel entſchei⸗ der Land, Auf den ehr, wohl eits recht ewaltigen 1 über ahlreichen ſchwierig⸗ zetter an⸗ e auf den di Pace bei einer n Begleit⸗ aber der ſich ſchon etzter ein⸗ nkenhauz aß er das ikots, der Verfolger, belegten q 8 41,½88 (1. Tou⸗ benhauer, Sieronfki kutzſchbach 21,87 Std. Stöpel i:19,01 td 2. Frank⸗ deutſch⸗ Tageslauf 471¹ un⸗ köſtliche i würziger die welt⸗ egleiterin goldenen Taſchen⸗ en„4711 n. B40 iger als eich ſind ſeltenſte mütige gen hat, es mei⸗ mt, mit größer 1 Aus Baden Auf der Straße niedergeſchoſſen 4 Neckarelz, Juli. Der Maurermeiſter Lud⸗ wig Kober in Neckarelz wurde geſtern nacht von einem gewiſſen Georg Fray auf der Straße er⸗ ſchoſſen. Der Täter iſt flüchtig. Ueber die Motive fehlen bisher noch Nachrichten. Zwiſchenfälle im Gerichtsſaal * Karlsruhe, 22. Juli. Vor der Strafkammer wurde die Berufung zweier Nationalſozialiſten verhandelt, die am 27. Juni vom Schnellrichter we⸗ gen Körperverletzung zu je drei Monaten zwei Wochen Gefängnis verurteilt worden waren. Den Angeklagten wurde zur Laſt gelegt, am Nachmittag des 25. Juni auf der Kaiſerſtraße vor dem Führer⸗ verlag zwei Kommuniſten gemeinſchaftlich mit an⸗ deren nicht ermittelten Tätern durch Fauſt⸗ läge und Fußtritte mißhandelt zu haben. Während der Zeugeneinvernahme kam es zu lärmenden Auseinanderſetzungen, die den Vor⸗ ſitzenden veranlaßten, den Zuhörerraum räumen zu laſſen. Das Gericht änderte das Urteil dahin ab, daß gegen den einen Angeklagten, den 28 Jahre alten Küfer Hermann Schneider wegen gefähr⸗ licher Körperverletzug auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten erkannt und die Unterſuchungshaft vom 27. Juni ab angerechnet wird. Die gegen den gleichaltrigen Buchbinder Eugen Löffler ausgeſpro⸗ chene Strafe von drei Monaten zwei Wochen wurde beſtätigt. Amerikaniſche Erbſchaft * Bauerbach(Amt Bretten), 22. Juli. Mehreren gänzlich mittelloſen Familien in Bauerbach, ferner einer Landwirtsfamilie in Jöhlingen und der katho⸗ liſchen Kirchenbehörde in Freiburg ſind größere Geldbeträge aus einer amerikaniſchen Er b⸗ ſchaft zugefloſſen. Beim Rebenſpritzen tödlich verunglückt Sasbachwalden(Amt Achern), 22. Juli. Der 27 Jahre alte Joſeph Spinner war geſtern mor⸗ gen mit dem Rebenſpritzen beſchäftigt. Der Pump⸗ hebel der Spritze wurde dabei infolge Exploſton der Pumpe dem Manne an die Bruſt und an die Schlagader geſchleudert, ſo daß in wenigen Augen⸗ blicken der Tod eintrat. Vermißter Paddler Singen a.., 22. Juli. Seit Sonntag wird der 22 Jahre alte Gottlieb Wahl, der zum Pad⸗ deln nach dem Bodenſee fuhr, vermißt. Er wurde zuletzt in Markelfingen geſehen. Die Nachforſchun⸗ gen blieben bis jetzt erfolglos. Es iſt anzunehmen, daß der junge Mann perunglückt iſt. Jedem ein Flugzeug! * Konſtanz, 22. Juli. In der Konſtanzer Flug⸗ zeughalle iſt zur Zeit ein Kleinflugzeug aus⸗ geſtellt, das alle Ausſicht hat, zum Volksflug⸗ zeug zu werden, denn es koſtet nicht mehr als 2850 Mark. Die Maſchine wurde von Ingenieur Mehr ⸗Meckenbeuren⸗ Friedrichshafen, der bereits durch ſeine ſchönen ſchnittigen Segelflugzeuge bekannt geworden iſt, erbaut. Das„Volksflugzeug“ hat eine gefällige Form, iſt mit einem 18 PS Da W⸗Motor mit Waſſerkühlung ausgerüstet und hat ein Leergewicht von 202 Kg. Seine Breite beträgt 11 Meter, ſeine Länge 6,10 Meter, der Flächeninhalt 14,5 qm. Bei einem Probeflug kam ſeine Flugfähigkeit, Sicherheit und die ſchnittige Form voll zur Geltung. Es benötigte trotz Mitwindes eine Startſtrecke von nur 60 Meter und ſchraubte ſich innerhalb zehn Minuten bis auf 300 Meter. * * Karlsruhe, 21. Juli. Geſtern abend fand in den Räumen des Chriſtlichen Vereins junger Män⸗ ner die fünfzigſte Speiſung Arbeitsloſer ſtatt. Seit über einem Jahre ſpeiſen einige evange⸗ liſche Sprengelgemeinden in Verbindung mit dem Chriſtlichen Verein junger Männer 70—80 arbeits⸗ loſe Männer unentgeltlich. Es wird bei dem Abend⸗ eſſen gediegene Unterhaltung geboten. Der Abend, der gerne beſucht wird, ſchließt mit einer kurzen An dacht. 22 25 Fahre Ludwigshafener Schwimt verein Ein Auszug aus der Vereinsgeſchichte von Ferd. Schölch Wie im Leben eines Einzelnen, ſo ſind auch in einer beſtehenden Gemeinſchaft 25 Jahre ergangenheit nicht ohne Bedeutung. Als der Vorläufer des LSV., die Schwimmgeſell⸗ 38 V ſchaft„Undine“ Ludwigshafen liquidieren mußte, fanden ſich 1907 doch wieder für den idealen Schwimmſport begeiſterte Männer zuſammen, die einen Schwimmverein in Ludwigshafen ins Leben rufen wollten. Anßoß hierzu gab die im Jahre 1907 mit dem Ludwigshafener Parkfeſt verbundene Werbe⸗ veranſtaltung für den Waſſerſport. Der in allen Sportkreiſen von Ludwigshafen und in allen Schwimm⸗Vereinen von Süd⸗, Weſt⸗ und Südweſt⸗ deutſchlands, auch darüber hinaus, hochgeachtete Schwimmſport⸗Fachmann Herrn Arnold Wink⸗ ler, Ehrenmitglied und ſeit 25 Jahren un⸗ unterbrochen tätiges Vorſtandsmitglied des SV., war es, der am 24. Juli 1907 den„Ludwigs⸗ hafener Schwimm⸗Verein 1907“ gründete. Durch das Fiasko der Undine“ hatte der LSV. anfänglich einen ſchweren Stand. Trotzdem lie⸗ ßen ſich die Schwimmer nicht beirren und konnten ſich bald eine gachtete Stelle im„Deutſchen Schwimm⸗Verband verſchaffen. Die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit wurde auf den LSV. beſonders dadurch gelenkt, daß ſich der Verein durch Wort und Schrift für die Einführung des obligatoriſchen Schiwmm⸗ unterrichts an den Schulen und für die Er⸗ ſtellung eines Hallen⸗Schwimmbades(Volks⸗ bad) in Ludwigshafen einſetzte. Bei den Dokumenten des Vereins befinden ſich, ſchon lange vor dem Kriege vollſtändig ausgearbeitete Pläne, Koſtenvoranſchläge, Rentabilitätsberechnun⸗ gen, eine gedruckte Denkſchrift uſw. Leider waren alle Bemühungen des Vereins vor und nach dem Kriege, auch der Vorſchlag eine„Lotterie zur Erbau⸗ ung eines Volksbades in Ludwigshafen“ ins Leben zu rufen, erfolglos. Infolge des großen Entgegenkommens des Ma⸗ ſchinen amtes Mannheim und der uns aus echtem kameradſchaftlichen Geiſt zuteilgewordenen Unterſtützung einzelner Mannheimer Sport⸗ vereine war es dem LSV. möglich, im Herſchel⸗ bad⸗Mannheim ſeit 1921 Schwimmabende ab⸗ halten zu können. Der Verein beſitzt heute eine ſtattliche Anzahl geprüfter Rettungsſchwim mer beiderlei Geſchlechts. Einen großen Erfolg erzielte der Verein im Jahre 1929 durch die Einführung des Schwimm⸗Unterrichts in den oberen Klaſſen der Ludwigshafener Volksſchulen. Seit dieſer Zeit be⸗ tätigen ſich die Ausſchußmitglieder des Vereins mit der Ausbildung der Schulkinder im Schwimmen und Schwimmrettungsweſen. Die Verdienſte des LSV. in dieſer Sache wurden auch wiederholt von den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, beſonders vom Ludwigshafener Stadt⸗ ſchulamt, lobend anerkannt. Als im Juni 1923 die Sandbank am Rhein beim Stadtpark erſtmalig als Strandbad freigegeben wurde, beteiligte ſich der LSV. an der Errichtung einer Schwimm⸗Rettungs⸗ ſtation durch Stellung von Rettungsſchwimmern. Es war dies eine der erſten deutſchen Schwimm⸗ rettungsſtationen. Erwähnt ſei, daß die Rettungs⸗ ſchwimmer des LSV. während der Strandbadzeit öfters Gelegenheit hatten, Menſchenleben vor dem Ertrinken zu retten. Die Leitung der Rettungs⸗ ſtation oblag dem 1. Vorſitzenden, Herrn Ludwig Kraft. Das Mitglied Chriſt. Langohr allein ret⸗ tete nach amtlicher Feſtſtellung 40 Menſchen vom Tode des Ertrinkens. Am Tage ſeines 20jährigen Beſtehens fand die Grundſteinlegung einer Sommerbadeanſtalt des OSV. am Willerſinnweiher ſtatt, die inzwiſchen dank freudiger hilfsbereiter Mitarbeit zahlreicher treuer Mitglieder, zu einer herrlichen idylliſch ſchön gelegenen muſtergültigen Badeanſtalt ausgebaut wurde, und wegen ihrer zweckmäßigen Anlage all⸗ gemein Lob gefunden hat. Wie ſehr die Arbeit des SV. auf dem Gebiete der Schwimm⸗Sache und des Schwimm⸗Rettungsweſens geſchätzt wird, geht daraus hervor, daß mehrere Ausſchußmitglieder des Ver⸗ eins auch in Aemtern des Deutſchen Schwimmver⸗ bandes und in der Leitung des Bezirks⸗ und Lan⸗ desverbandes der Deutſchen Lebensrettungsgeſell⸗ ſchaft jahrelang aktiy tätig ſind. Wenn auch die Zeitverhältniſſe zu jeder Ein⸗ ſchränkung zwingen, ſo will der LSV. doch den Tag ſeines 25jährigen Beſtehens begehen. Am kommenden Sonntag vormittag findet, wie ſchon gemeldet, ein Feſtakt im Pfalzbau und nachmittags am Willerſinnweiher ein großes Jubiläums ⸗ ſchwimmfeſt ſtatt, zu dem zahlreiche Meldungen erſter Schwimmvereine aus Süd⸗, Mittel⸗, Weſt⸗ und Südweftdeutſchland eingegangen ſind. Gegen die Reichsverſicherungsoroͤnung * Frankenthal, 21. Juli. In der Sitzung der Erſten Strafkammer des Landgerichts Frankenthal hatte ſich am Mittwoch der 1904 geborene Dipl. Kaufmann Dr. R. F. aus Ludwigshafen wegen Be⸗ trugs und Verſtoßes gegen die Reichsverſicherungs⸗ ordnung zu verantworten. Dr. F. batte als Pro⸗ kuriſt ſeiner Firma in der Zeit vom 1. 12. 1929 bis 31. 8. 3 Beitragsanteile in Höhe von 780 an die Reichsverſicherungsanſtalt nicht abgeliefert. Außerdem hatte er den Betrag von über 1400 J, den er von drei Schuldnern des Kaumanns E. zur Ablieferung an dieſen erhielt, nicht weitergegeben. Wegen dieſer Handlungen wurde er vom Amts⸗ gericht Ludwigshafen am 11. Mai d. J. zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen und 800 4 Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Gegen dieſes Urteil legte Dr. F. und der Amts⸗ anwalt Berufung ein. Nach der Beweisaufnahme, die das gleiche Bild wie in der erſten Inſtanz er⸗ gab, beantragte der Staatsanwalt wegen der Nicht⸗ ablieferung der drei Beträge eine Gefängnisſtrafe voi zwei Monaten und zwei Wochen, die mit der Strafe wegen der Nichtbezahlung der Beiträge zu vereinigen iſt. Der Verteidiger beantragte Frei⸗ ſprechung. i Das Gericht erkannte nach längerer Beratung auf eine Geſamtgeldſtraſe von 500 /. In Würdigung der Schuldfrage kam es zum gleichen Ergebnis wie die Vorinſtanz, billigte jedoch mil⸗ dernde Umſtände in weitem Maße zu. Das dicke Ende * Landſtuhl, 22. Juli. Eine Erpreſſergeſchichte, die ſich in Hauptſtuhl abſpielte, kam vor dem Amts⸗ gericht Landſtuhl zur Verhandlung. Dem Ange⸗ klagten Hermann Haag aus Thaleiſchwetler, der aus der Unterſuchungshaft vorgeführt wurde, lag zur Laſt, ſich bei der Ehefrau H. in Hauptſtuhl als Kriminalpoliziſt ausgegeben zu haben. Er verlangte eine Flaſche Bier, die ihm infolge ſeiner Aufdringlichkeit nicht verweigert wurde. Sodann forderte er 20 Mk., die er ſchließlich auf.50 Mk. reduzierte, für den Ausſchank des Bieres, da der Flaſchenbierverkauf nur über die Straße geſtattet ſei. Er verlangte außerdem drei Rollen Garn und zwei Tafeln Schokolade. Haag wurde vor Gericht über⸗ führt und zu einer Geſamtgefüngnisſtrafe oon fünf Monaten verurteilt. Drei Wochen Unterſuchungs⸗ haft wurden angerechnet. Wegen Fluchtverdachts blieb der Haftbefehl aufrecht erhalten. 143. Jahrgang/ Nummer 335 Aus der aſæ Selbſtmord auf den Schienen * Ludwigshafen, 22. Juli. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Am geſtrigen Don⸗ nerstag, ließ ſich der 27jährige ledige Emil Geiger aus Bielefeld zwiſchen Enkenbach und Neuhemsbach vom Eilzug 361 Landau⸗—Köln in ſelbſtmörderiſcher Abſicht überfahren. Der Kopf wurde vom Rumpfe getrennt. 20. Ludwigshafen, 22. Juli. Geſtern nachmittag ſtürzte ein 17jähriger Schüler infolge eines epilep⸗ tiſchen Anfalls am oberen Rheinufer in den Strom und ertrank. In verſchiedenen Geſchäften wurden geſtern falſche 50 Pfg.⸗ und 2 Mark⸗Stücke in Zahlung gegeben. Tödlicher Unfall mit dem Motorrad * Maudach, 22. Juli. Am Mittwoch abend rann⸗ ten zwei junge Leute von Mutterſtadt, Froſch und Binder, mit dem Motorrad in voller Geſchwindigkeit einen Radfahrer an, wobei der Motorradlenker die Steuerung verlor. Das Motorrad ſauſte gegen ein vorbeikommendes Laſtauto. Froſch war auf der Stelle tot, Binder, der Soziusfahrer, wurde lebens⸗ gefährlich verletzt. Die behördliche Unterſuchung iſt eingeleitet Die Peronoſpora breitet ſich aus 5 Neuſtadt a. d.., 20. Juli. Das Regenwetter der letzten Tage in Verbindung mit kalten Nächten hat die Ausbreitung der Peronoſpora im geſamten pfälziſchen Weinbaugebiet in einem beſorg⸗ niserregenden Ausmaß gefördert. Bisher waren nur einzelne Lagen betroffen. Bei Fortdauer des ſchlech⸗ ten Wetters müßte auch mit dem Auftreten des Sauerwurms gerechnet werden. Von dem Heu⸗ wurmſchaden ſind, wie ſich jetzt überſehen läßt, nur einzelne Lagen in vernichtender Weiſe betroffen, während die Mehrzahl der Wingerte nur mäßigen Schaden erlitt. Dabei iſt im allgemeinen die Mittel⸗ haardt viel ſtärker geſchädigt worden als das Ober⸗ land. * * Zweibrücken, 22. Juli. Vor dem hieſigen Schöffengericht ſtand der Schloſſer Heinrich Fuhr⸗ mann aus Ixheim unter der ſchweren Anklage fort⸗ geſetzter Sittlichkeitsverbrechen an Schulmädchen. Die Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit durchgeführt wurde, endete mit der Verurtei⸗ lung des Angeklagten zu zwei Jahren Zucht⸗ haus. Freitag, 22. Juli Nationaltheater: Gaſtſpiel Käthe Dorſch:„Liſelott“, Ope⸗ rette von Künneke, außer Miete, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Berkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Dürkheim— Neuſtadt— St. Martin(Kropsburg)— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorbopt⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala⸗ Theater:„Romanze“.— Capi⸗ to l:„Ein toller Einfall“. Palaſt⸗ Theater: „Der Frechdachs“.— Alhambra:„Die Waſſerteufel“. — Gloria⸗Polaſt:„Die Faſchingsfee“.— Roxy ⸗ Theater:„Ariane“.— Schauburg:„Holzapfel weiß alles“.— Univerſum:„Die letzte Kompagnie“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. onderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr, Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbett des Nationaltheg⸗ ters“,„Werbegusſtellung für junge Kunſt“. Stern⸗ wurte am Friedrichspark: Ausſichtstuſm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Noten ausgabe von 11—13 und 16—49 Uhr. b ie Monlenwertanleihe der Staat Mannheim Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unseres leider allzufrüh ver- storbenen, unvergeßlichen Sohnes und Bruders Fritz Heiß un ned Mannheim(Wespinstr. 18), 21. Juli 1982 Tieftrauernd: Adam Heiß Erich Heiß sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Fusanne Heiß geb. Lamerdin vom Jahre 1928. Die nach dem Tilgungsplan auf 1. November 1932 zur Heimzahlung fälligen Stücke obiger An⸗ leihe ſind von der Stadt freihändig erworben worden. Eine Verloſung findet demnach in die⸗ ſem Jahre nicht ſtatt. 10 Mannheim, den 19. Juli 1932. Der Oberbürgermeiſter. Haus bei 810 000/ Anzahlg. Neuoſtheim, Linden⸗ hof, Oſtſtadt zu kaufen geſucht. Aus⸗ führliche Angebote unter X N 58 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9185 ute Wohnlage(Lindenhof, Aſtöckiges Wohnhaus mit 2 u. 3 Z3.⸗Wohnungen 9116 angs- Versteigerung Samstag, den 23, Juli 1932, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Cu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: ca. 120 St. 1 kg Doſen Beruſtein⸗ Lack, ea. 200 Doſen verſchied. 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Bär, Gerichtsvollzieher. ntieten. 2 Dreirad⸗Lieferwagen tage u. ſtundenweiſe mit 1 15 55 Begleit⸗ mann i u ver⸗ Nel. 287 98, B2605 bei 5000 Mk. Anz. zu verkaufen. Ang. unt. O N 140 a. d. Geſchſt. (Dauergelände, Sell⸗ weiden), 530 am, m. Obſtbäumen u. Sträu⸗ chern, ſofort preisw. abgugeben. Näheres: Kaiſer. Draisſtr. 28. 9 diese modem Sonddderte eraſfer sse del ipEg Zu ce Sensgiong len reis JN g b. Während des J Hun gewähre lch auf Gummibadeheuben und Badeschuhe 50 Rabatt (iso Sle erhelten diese Badesrtikel gensu zur Hölfte der bisherigen preise). Auf Wöschelelnen, Kleider- und Kopf. bütsten gewähre ich 20 Rabatt auf alle übrlgen Attikel, Wie Roßhaet⸗ besen, Bütstenwefen, Parkett- Bohnet, Sole Wasch- und Putzmittel 8292 10% Rabatt mit Ausnehme Natken- und einlger Nettosrtlkel. Rennert 63,14 G 3, 14 und Seckenheimerstr. 32 HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Freitag, 22. Juli 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung Rückversicherungs- Neugründung beim Leipziger verein Barmenia Nachdem der Zuſammenſchluß der beiden Verſicherungs⸗ Unternehmungen Leipziger Verein und Barmenia durch⸗ geführt iſt. wird nunmehr laut„.“ die Geſamtorganiſa⸗ tion durch Errichtung einer eigenen Rückver⸗ ſicherungsgeſellſchaft aufgebaut werden. Mit einem Aktienkapital von 200 000 l/, von welchem 50 v. H. eingezahlt ſind, wird eine Rückverſicherungs⸗A G. ins Leben gerufen, an deren Aktienkapital die Leipziger Verein Barmenia Krankenverſicherung und die Leipziger Verein Barmenia Lebens⸗ verſicherung mit je 50 v. H. beteiligt ſind. Betrieben werden ſoll die Rückverſicherung in der Kranken⸗ und Le⸗ bensverſicherung durch Abſchluß von Verträgen mit inlän⸗ diſchen und ausländiſchen Verſicherungsgeſellſchaften. Be⸗ zzweckt wird insbeſondere die Ausdehnung des Krankenver⸗ ſicherungsgeſchäftes und die Verbreiterung der Geſchäfts⸗ grundlage für die Krankenverſicherung. Die Lebensver⸗ ſicherung der Gruppe iſt dadurch intereſſiert, daß durch die neue Rückverſicherungs⸗A G. auch Sterbegelder der mit Leipziger Verein⸗Barmenia im Rückverſicherungsverhältnis ſtehenden Kranken ⸗Verſicherungsgeſellſchaften abgedeckt werden. ö * Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a. M.— Ein Verwaltungs⸗Dementi. Die auch von uns gebkachte Mitteilung, daß ein Vergleich zwiſchen der Frankfurter Hypothekenbank und der durch die Rechtsanwälte Dr. Eis⸗ ner und Dr. Spier geführten Oppoſitionsgruppe ge⸗ ſchloſſen ſei, iſt nach Mitteilung der Verwaltung unzu⸗ treffend. Die Frankfurter Hypothekenbank habe keine Veranlaſſung gehabt, irgendwelche Zahlungen zu leiſten und auch keine geleiſtet. Eine Anfechtungsklage gegen die Geſellſchaft ſei von der Oppoſition weder angekündigt noch erhoben worden. Die Oppoſition habe nach den Erklärun⸗ gen der Verwaltung in der GV. vom 30. April d. J. und nachträglicher, weiterer Aufklärung des Sachverhaltes es vielmehr für richtig erachtet, von der Erhebung einer Klage Abſtand zu nehmen. Badische Elekirizifäis-AG. Mannheim Das Ende einer Akflengesellschaff Die geſtrige och genehmigte die Bilanz per 1. Dez. 1931, die einſchließlich 39 160 4 Vorjahresverluſt mit einem Geſamtverluſt von 110 162/ abſchließt. Ueber das Vermögen der Geſellſchaft wurde bekanntlich am 17. Fe⸗ bruar 1932 das Vergleichsverfahren eröffnet; der Liqui⸗ dationsvergleich iſt gerichtlich beſtätigt worden. Die Ver⸗ mögenswerte der Geſellſchaft ſind inzwiſchen bis auf das Grundſtück verkauft; der Erlös iſt anteilsgemäß untez die Gläubiger zu verteilen. Die Immobilien ſtehen mit 91 000 zu Buch, andererſeits ſind bet 100 000% Ask und 3000 Reſervefonds 68 000„ Hypotheken und 13 000%¼/ Auſwer⸗ tungshypothek vorhanden. Kreditoren von 75 725 und 17 500% Akzepten ſtehen 40000„/ Debitoren und nach 27 025/ Abſchreibungen auf Waren noch ein Warenbeſtand von 31000% ſowie 1468/ bar gegenüber. Inventar, Fahrzeuge und Werkzeuge ſind nach 20 784/ Abſchreibun⸗ gen noch mit 7500/ bewertet. Die GV wählte Karl Fleitz, Otto Preuß und Oberingenieur Emil Graff, ſämtlich Mannheim, neu in den An da der bisherige An ſein Amt niederlegte. Ferner wurde beſchloſſen, die G eſellſchaft auſzu⸗ löſen und die Liquidationsmaſſe durch den Liquidator der Geſellſchaft, das frühere Vorſtandsmitglied Paut Schweickardt, im Intereſſe der Gläubiger zu ver⸗ werten. Damit hat eine in der Inflationszeit entſtandene Gründung nach bewegter Vergangenheit ihr Ende gefunden. Vergi. Saar-Elekirizifäis-Ad. Saarbrücen Bei dieſer gemiſchtwirtſchaftlichen Geſellſchaft, von deren Kapital von 37 250 000 Fres. fetzt noch 16529 027(i. V. 27 000 000) res. Einzahlung ausſtehen, erzielte 1931 einen Betriebsüberſchuß von 2,373(2,943) Mill. Fres. Nach Zu⸗ weiſung von 2,217(1,921) Mill. Fres. an Erneuerungs⸗ fonds und 0,129(0,135) Mill. Abſchreibungen auf Inventar, Werkzeug und Fahrzeuge verbleiben 1040 274(979 642) Fres. Reingewinn. über deſſen Verwendung An⸗ gaben fehlen. Die Bilanz zeigt in Mill. Fres.: Geſetzliche Rück⸗ Lage„194(0,15); Erneuerungsrücklage 8,300(6,173); Wert⸗ perichtigung 1,243(0,382); holländ. Guldenanleihe 11,4355 (11,729); Gläubiger 2,356(1,670); Vorauszahlungen 9,297; Bankſchulden 2,821;„alte und neue Rechnung“ 1,968(1,209); andererſeits ſtehen die Anlagewerte mit 43,681(41,388); die Betriebswerte mit 6,788(7,266) zu Buch; darunter Vorräte 1,999(2,287); Schuldner 3,076(3,767); Bank, Poſtſcheck 0,693 (0,776). Im Vorfahre wurden unter den Paſſiven noch Dar⸗ lehen in Höhe von 15,916 Mill. Fres. aufgeführt. Die Bi⸗ lanzſumme erhöhte ſich von 48,654 auf 67,726 Mill. Fres. * F. Ab. Richter u. Cie. AG., Chemiſche Werke, Rubol⸗ ſtabt. Die Geſellſchaft, die ihre GV. bislang in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. abhielt, konnte trotz unbefriedigenden Ge⸗ ſchüftsganges durch weitere Freigabe von beſchlagnahmten Amerikaguthaben und Anerkennung einer weiteren For⸗ derung durch die Reichsſchuldenverwaltung nach Zu⸗ weiſung von 50 000/ an eine Sonderreſerve mit 32 579 (42 573)„ Reingewinn abſchließen, der wiederum vorgetragen wird, nachdem 10 v. H. der geſetzlichen Reſerve zugeführt werden. Im neuen Geſchäftsjahr erhoffe man 1 55 Sparmaßnahmen einen kleinen Gewinn erzielen zu können. Triptis AG., Triptis.— Zuſammenlegung:1. Der GV. am 16. Aug. ſoll außer der Genehmigung der mit einem kleinen Bruttoüberſchuß abſchließenden Bilanz vor⸗ geſchlagen werden, das Stammaktienkapital durch Ein⸗ giehung von 10 000/ Vorratsaktien und Zuſammen⸗ legung im Verhältnis von:1 auf 795 000 und das VA. (428) auf 24 000 4 herabzuſetzen. Der hierdurch ſowie durch Auflöſung der Reſerven, ſoweit ſie mehr als 10 v. H. des neuen Kapitals betragen, erzielte Buchgewinn von rund 932 000„ ſoll zu den Zeitverhältniſſen entſprechend ver⸗ ſtärkten Abſchreibungen auf die Anlagewerte, ferner zu Ab⸗ ſchreibungen auf den Beſitz an Effekten und Beteiligungen his auf 50 000„ und zu Abſchreibungen auf Vorräte und zur Delkredere⸗Stellung Verwendung finden. Mill.% bzw. nach Abzug Wie lange und was kann Deufschland zahlen? Schwindende Devisenreserven/ Ungenügender Ausfuhrüberschuß Die politiſchen Eutwicklungen überſchatten die wirtſchaftlichen ſo ſehr, daß dadurch auch ein natür⸗ lich gegebener Fortſchritt in der Entwirrung der welt⸗ wirtſchaftlichen Verkrampfung zum mindeſten ver⸗ dögert wird. Dadurch werden andere wirt⸗ ſchaftliche Spannungen, die einer Löſung ent⸗ gegengeführt werden müſſen, verſchärft und entfernen ſich immer mehr von der Möglichkeit einer Beſeitigung der Schwierigkeiten auf natürlichem Wege. Zwei neue wirtſchaftliche Daten weiſen vor allem auf die Verſchärfung einer ſolchen Spannung hin und ſtellen erneut das für Deutſchland ſo wichtige Problem ſeiner Zahlungsfähigkeit gegnüber dem Ausland. Es iſt einmal der weitere Rückgang der deut⸗ ſchen Gold⸗ und Deviſenbeſtände auf 892 der im Vorjahre geborgten Währungsmittel auf etwa 320 Mill. eigene Beſtände. Zum anderen iſt es der Rückgang des deutſchen Aus⸗ fuhrüberſchuſſes im 1. Halbjahr 1932 auf 602 Mill. gegen 1968 Mill. im 2. Halbjahr 1931 und 943 Mill. im 1. Halbjahr 1931. Da bekanntlich der Ausfuhrüberſchuß die hauptſächliche Art der deutſchen Zahlungen an das Ausland iſt, ergibt ſich, daß ſich ſowohl die Zahlungen wie die Johlungsmöglichkeiten erheblich vermindert haben. Es erhebt ſich nun die Frage: Wie lange könnte Deutſchland die heute auf etwa 1% Milliarden Mark im Jahre zu ſchätzenden Netto⸗ zahlungen an das Ausland fortſetzen und wie hoch dürften Zahlungen ſein, die ohne kataſtrophale Schwie⸗ rigkeiten trausferiert, an das Auslaud übertragen werden könnten? Die echten volkswirtſchaftlichen Zahlungen ſucht man bekanntlich durch eine Aufrechnung aller Schulden und For⸗ derungen an das Ausland in der Zahlungsbilanz bzw. Transferbilanz feſtzuſtellen. Für 1931 ergäbe ſich daraus, daß neben 992 Mill./ Reparationen 1300 Mill. auf die privaten Auslandsverpflichtungen zu zahlen waren. Die⸗ ſen rund.3 Milliarden ſteht gegenüber ein Ausfuhrüber⸗ ſchuß von.5, Reparationsſachlieferungen von.4, ein Ueberſchuß der Dienſtleiſtungen an das Ausland mit.15 und eine Abgabe an Gold und Deviſen mit.6 Milliarden. Das wären iusgeſamt.7 Milliarden deutſche Lei⸗ ſtungen, ſodaß noch.3 Milliarden ausländiſche apitalien abgefloſſen wären. Dieſe Rechnung hat aber ein Loch. Der Aus fuhr⸗ überſchuß iſt nicht gleichbedeutend mit einem entſpre⸗ chenden Eingang an Deviſen. Von den.5 Milliarden des Jahres 1931 ſind abzuziehen Beträge für Speſen, Pro⸗ viſionen, Verluſte im Handelsgeſchäft, Verluſte aus der Währungszerrüttung, vor allem die unbezahlten ruſſiſchen Beſtellungen. Insgeſamt muß daher mindeſtens eine Milliarde in Abzug gebracht werden. Aber auch der Betrag von etwa.5 Milliarden iſt nur zu einem Teile 1931 in Deviſen hereingefloſſen, da die Ausfuhr⸗ erlöſe früheſtens nach drei Monaten einzugehen pflegen. Dieſe Ueberlegung iſt wichtig, wenn wir die heutige deutſche Transferlage betrachten. Für das erſte Halb⸗ jahr 1932 werden die Verpflichtungen aus den privaten Auslandsſchulden einſchließlich Dawes⸗ und Moungdienſt auf rund 800 Mill.„ geſchätzt. Zu deren Bezahlung hat die Reichsbank aus ihren Beſtänden faſt 200 Mill. beigeſteuert. Der Ueberſchuß der Dienſtleiſtungen wird mit nur noch etwa 65 Mill. angenommen. Aus dem Außenhandel müß⸗ ten daher rund 540 Mill. Deviſen hereingekommen ſein. Dieſe ſtammen zum größeren Teile aber nicht aus dem Ueberſchuß des erſten Halbjahres 1932 mit ſeinen 602 Mill., ſondern aus dem letzten Viertel 1931, das allein einen Aus⸗ fuhrüberſchuß von etwa 900 Mill. gebracht hatte. Hieraus laſſen ſich nun wichtige Schlüſſe für die Zukunft ziehen. Für das zweite Halbjahr 1932 iſt mit Zahlungsverpflichtungen in ungefähr der gleichen Höhe wie im erſten zu rechnen, d. h. es müſſen im Monatsdurchſchnitt an die 125—135 Mill.„/ Deviſen verfügbar ſein. Nun ſind die Schwierigkeiten des Außenhandels offenbar, das tat⸗ ſächliche Deviſenaufkommen aus demſelben erreicht, nachdem die hohen Ueberſchußmonate 1931 im weſentlichen abgewickelt ſind, keine 100 Mill. monatlich mehr, die Dienſt⸗ leiſtungen vermögen nur ein Weniges beizuſteuern. Alſo müßte die Reichsbank im zweiten Halbjahr aber⸗ mals mit mindeſtens 200 Mill. einſpringen. Sie könnte es an ſich, aber es wäre doch die größere Wahrſchein⸗ lichkeit, daß ſie es nicht tun würde. Damit wäre die Frage einer Nenordnung der deutſchen Zahlungen an das Ausland unmittelbar aktuell geworden. Hinſichtlich der Meinung, bei einer allgemeinen Kon⸗ junkturbeſſerung könne Deutſchland mehr transferieren, iſt zu beachten. daß eine Erhöhung der deutſchen Zohlungs⸗ verpflichtungen aus der möglichen Abſchlußzahlung, dem wachſenden Druck der Stillhaltegelder und den ſich mehrenden Fälligkeiten von Ausland s⸗ krediten entſteht. Auf Jahre hinaus würde ſomit eine Zahlungsnotwendigkeit von mindeſtens 1½ Milliarden nicht unterſchritten werden. Einer Steigerung des Aus⸗ fuhrüberſchuſſes ſteht aber, abgeſehen von den vorläufig nicht verſchwindenden Beſchrän kungen des inter⸗ nationalen Handels, entgegen, daß nun auch die Sachlieferungen ganz wegfallen, mit denen Deutſchland 1931 immerhin noch 400 Mill. bezahlt hatte, daß alſo dieſer Ausfall erſt eingeholt werden muß; weiter müſſen bei einer Konfunkturbeſſerung die Einfuhren von Rohſtoffen ſteigen, ſo daß alſo die Einfuhr auch mindeſtens um den gleichen Betrag höher werden müßte; und ſchließlich müßte die Ausfuhr nochmals darüberhinaus um mindeſtens 30 Mill./ monatlich anwachſen, um die bisherigen Leiſtungen der Reichsbank abzulöſen. Es beſteht ſehr wenig Wohrſchein lichkeit, daß die Entwicklung des Ausfuhrüberſchuſſes ſich ſo ge⸗ ſtalten wird. Dr. Schachi über Aufarkie und Trihuſe Der ehemalige Reichsbankpräſident hat ſein wirtſchaft⸗ liches Glaubensbekenntnis ſoeben in einem Buch nieder⸗ gelegt, das unter dem Titel:„Grundſätze deutſcher Wirt⸗ ſchaftspolttik“ als erſter Bands eine vom Gerhard Stalling⸗ Verlag Oldenburg herausgegebene Bücherreihe„Schriften an die Nation“ eröffnet. Wir entnehmen dem Schachtſchen Werke das nachſtehende aktuelle Kapitel: Wenn der Unverſtand fremder Gewaltpolitik ein ein⸗ zelnes Volk in wirtſchaftliche Abhängigkeit hinein⸗ zudrücken und darin zu halten verſucht, ſo müſſen natur⸗ notwendig die autarkiſchen Beſtrebungen an Kraft ge⸗ winnen. In einem ſolchen Zuſtande befindet ſich heute das deutſche Volk. Niemanden kann es verborben bleiben, daß hinter allem ausländiſchen politiſchen Druck den wir aus⸗ zuhalten haben, wirtſchaftliche Mißgunſt ſteht und die Furcht, das deutſche Volk könne durch ſeine Anſtrengungen wieder zu einer großen Wirtſchaftsmacht werden. Franzoſen und Engländer haben dieſer Mißgunſt und Befürchtung jederzeit offen Ausdruck gegeben. Demgegenüber iſt es notwendig, dem Auslande zu zeigen, daß die deutſche Wirtſchaft nicht nur Konkurrent ſondern auch Kunde iſt. ö.. Es ſcheint ein unausrottbarer Irrtum zu ſein, daß ein Volk auf die Dauer mehr verkaufen könne als es kauft. Länger als ein Jahrzehnt ſchlagen wir uns nun mit dem ſogenannten Transferproblem herum und ſuchen das Rätſel zu löſen, wie man Zahlungen vom beſiegten Gegner empfängt, ohne ihm Waren abzunehmen. Dieſes Problem iſt unlösbar. Wenn man im Altertum ein Volk unterfocht hatte, ſo pflegte man es nach Ausraubun⸗ ſeiner trans⸗ portablen Schätze zur zeitweiligen Lieferung von Agrar⸗ produkten zu verpflichten(die Induſtrie war damals noch nicht entwickelt). Die Vorausſetzung dafür war, daß das unterfochte Volk einen Ueberſchuß an Agrarbrodukten er⸗ zeugen konnte. Die Folgen einer ſolchen Tributpolitik haben wir in der Geſchichte des alten Roms geſehen, das ſeine Herrſcherſtellung mit dem Verluſt ſeiner eigenen Agrarbaſis bezahlen und damit ſchließlich auch ſeine Herr⸗ ſcherſtellung verlieren mußte. Die Lehren aus dieſen Ge⸗ ſchichts erinnerungen ſind, daß man Tribute nur in Sach⸗ gütern entgegennehmen kann, die der Unterſochte in Ueber⸗ zahl erzeugt, aber daß man durch Entgegennahme ſolcher Sachtribute auch ſeine eigene gewerbliche oder agrariſche Kraft lahmlegt. 0 Hieraus folgert gleichzeitig für Deutſchland daß es unter keinen Umſtänden ſeine landwirtſchaftliche Grundlage ver⸗ lieren darf, ganz ohne jede Rückſicht darauf, ob andere „Länder ihre Agrarerzeugniſſe wohlfeiler herſtellen können oder nicht. Die Frage der landwirtſchaftlichen Produktion iſt zwar für den einzelnen Landwirt eine Frage der Ren⸗ tabilität, für das Volk als Ganzes geſehen aber eine na⸗ tionale Lebensnotwendigkeit ohne Rückſicht auf die Koſten. Die wirtſchaſtliche Autarkle iſt ganz zweifel⸗ los kein Ideal und kann deshalb kein Ziel deutſcher Volkswirtſchaft ſein. kiſcher Grundſätze aber kann ein erzieheriſches Mittel ſein, um der übrigen Welt zu zeigen, was ſie an Kundſchaft an dem uns geliehenen Geld verliert, wenn ſie auf dem Willen beharrt, Deutſchland nur weiter ausſagen zu wollen. Der deutſche Wirtſchaftsverfall, das Sinken der deutſchen Kauf⸗ kraft und die damit verbundene geringere Lebenshaltung Deutſchlands führen ganz unweio erlich zu gleichartigen Er⸗ ſcheinungen in der ganzen übriat⸗ Wen, und es ſcheint mir bei vernünftiger Betrachtung für die anderen ein ſchwacher Froſt zu ſein daß der Verfall bei uns etwas früher ein⸗ tritt als bei ihnen. 8 Eine ſtrengere Anwendung autar⸗ Volkswirtſchaftlich geſehen gibt es kaum eine Mög⸗ lichkeit, daß die deutſche Volkswirtſchaft nach der Auf: zehrung ihrer Reſerven auch nur entfernt Leiſtungen durchhalten kann, wie ſie heute noch den privaten und politiſchen Auslandsgläubigern vorſchweben. Das heißt aber praktiſch, daß die Geſamthöhe der von Deutſch⸗ land an das Ausland zu transferierenden Zahlungen nicht nur erheblich unter den jetzigen 1½ Milliarden, ſondern ſogar erheblich unter 1 Milliarde bleiben muß, ſollen ſte nicht wie bisher die eigene Wirtſchaft und die Weltwirtſchaft dauernd beunruhigen und ſoll die Möglichkeit einer Wiederherſtellung eines freien Kapi⸗ MHittag-Ausgabe Nr. 3335 talverkehrs geſchaffen werden, den auch das Außlagz als Vorausſetzung für eine Wiedergeſundung der Welt anſiehr. Die Frage, wie eine derart ſtarke Herabſetzung der Auz⸗ landszahlungen vorgenommen werden ſoll, iſt noch ganz offen, aber ſie wird gelöſt werden müſſen. Es gibt eben eine gewiſſe, für jedes einzelne Land je nach ſeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſchwankende Höhe, welche Zahlungen an das Ausland ohne ſchwerſte Rück wirkungen auf die ganze Weltwirtſchaft geleiſtet werden können. Einen gewiſſen Anhaltspunkt hätte bereits die Vorkriegszeit geben können, inſofern als ſeloſt die blühende deutſche Volkswirtſchaft des Jahres 1913 nur zu ein em Kapitalausfuhr⸗ überſchuß von etwa 1,2 Milliarden ge. langte, obwohl Deutſchland die Erträgniſſe von über 20 Milliarden 1 Auslandsanlager hatte. Sanierung Schulſheiß-Paßenhofer genehmigt Proſesſerklärungen Im Fortgang der geſtrigen o. GV der Schultheiß⸗ Patzenhofer führte RA Heyers als Vertreter des zweiten Schutzverbandes u. a. noch aus, daß mit den Konſor⸗ tialverträgen Katzenellenbogen ſeine Befugniſſe weit überſchritten und die Verwaltungsbanken ſich ſchwer belaſtet hätten. Wenn man auch von der Schuldfrage abſehen wolle, ſo handele es ſich doch um Kon⸗ ſortialgeſchäfte und öͤieſes Sozietätsverhältnis bedeute, daß die Banken auch Aktionäre ſein müßten, was in dieſem Zuſammenhang nicht im Intereſſe der Geſellſchaft ſei. Die 12 Mill.„ Aktien, die von den Banken übernommen und nicht zuſammengelegt werden, bedeuten eine Sperr⸗ minorität und damit eine Gefahr, zumal zu dieſen 12 Mill. Mark Aktien auch noch die Depotaktien, eigene Aktien und Vorzugsaktien kommen. Die Geſellſchaft befinde ſich alſo völlig in der Hand der Banken. Dieſer Zuſtand könne niemandem zum Heile reichen. Er plädierte dafür, daß auf dieſe 12 Mill. I Aktien eine Option ein⸗ geräumt werde, die einer zu bildenden Treuhand⸗ geſellſchaft übergeben wird. Verſchiedene Redner ſchloſſen ſich den Ausführungen Heyers an. Die überwiegende Mehr⸗ heit der Verſammlung war der Anſicht, daß durch die Gel⸗ tendmachung von Regreßonſprüchen gegen die frühere Ver⸗ waltung die Lage der Aktionäre wohl kaum gebeſſert wer⸗ den würde. Im weiteren Verlaufe der Ausſprache erklärten ſich die Banken bereit, die ihnen verbliebenen 12 Mill.% StA. drei Monate zu einem Kurs von mindeſtens 105 v. H. einer Treuhandgeſellſchaft in Option zu geben. Die weitere De⸗ batte drehte ſich im weſentlichen um die Frage der An⸗ ſtrengung von Regreßprozeſſen, die von vielen Seiten, ſo auch von den Betriebsratmitgliedern als zwecklos und ohne Vorteil für die Geſellſchaft bezeichnet wurden. Vertreten waren auf der GV. einſchl. der ſpäter er⸗ ſchienenen Aktionäre 62 170 800% Sta. mit 6 217 080 Stimmen. Für den Vorſtand waren nom. 1,9 Mill. I und für den AR. nom. 281 800/ Aktien angemeldet. Die Vorſchläge der Verwaltung über Bilanz⸗ bereinigung und Sanierung wurden unter Proteſt der Oppoſition mit wechſelnden Mehrheiten angeno m⸗ men. Ein Antrag auf Einſetzung einer Reviſions⸗ kommiſſion wurde mit allen gegen 131 652 Stimmen abgelehnt. Die Genehmigung der Bilanz erfolgte mit 6 022 770 gegen 210 560 Stimmen. Der Vorſtand wurde mit 6 041 642 gegen 211386 Stimmen und der. AR mit 5 973 856 gegen 214 786 Stimmen entlaſtet, wobei jedoch Dir. Penzlin und Dir Katzenellen bogen von der Eutlaſtung ausgenommen waren. Bei den Wahlen zum A Rü ergaben ſich folgende Stimmverhältniſſe: Für die Wahl von RA Heyers wurden abgegeben 5 822 676 gegen 270 042 Stimmen, Bank⸗ direktor Stauß(DD⸗Bank] wurde mit 5 975 964 gegen 149 992 Stimmen gewählt. Die Wahl der nachſtehenden Herren erfolgte mit 6 116 726 gegen 18 470 Stimmen: Gen.⸗ Konſul Eugen Landau, Dr. Jakob G ol ſchmi 9 7 Guſtav Pilſter, Kom.⸗Rat Born, Dir. Waſſer⸗ monn, Dir. Ritſcher, Bankdir. Dr. Jeidels(Ber⸗ liner Handelsgeſellſchaft), Bankier Landesmann(Jac⸗ quier u. Securius). Die Verwaltung machte ſich zwei Anträge des Gläu⸗ biger⸗Schutzverbondes zu eigen auf Einſetzung einer Unter⸗ fuchungskommiſſion für die Regreßanſprüche gegen Max Katzenellenbogen wegen des ſchleſiſchen Mühlengeſcha, tes und auf Einräumung einer Option für die erwähnten 12 Mill./ Aktien an eine Treuhänderkommiſſion, Dr. Bendix vom Aktionär⸗Schutzverband wird, wie wir erfahren, zur Wahl in den AR der Norddeutſchen Heſe⸗ induſtrie AG, Berlin, vorgeſchlagen werden. Maschinenfabrik Lorenz AG. Efilingen Die Geſellſchaft konnte 1931 durch Ausbau des Anz, landsabſatzes ihren Umſatz ſteigern. Der Fahzikg⸗ tionsüberſchuß ſtieg auf 326 037(237 745) /, Handlungs, unkoſten auf 124033(116 534) /, Zinſen auf 83 947(34.145 Mark. während Steuern und Abgaben auf 29 467(82 4050 und Abſchreibungen auf 97 288(99 961), ſich verminderten. Der Gewinnvortrag aus 1930 von 22 141 I her. mindert ſich entſprechend auf 13 552(Steigerungen von 19 962 auf 24 641). In der GV. wurde beſchloſſen, 37 400/ Sta. ein, zuziehen, wodurch ſich das Kapital auf 600 000„ er⸗ mäßigt. Aus der Bilanz in 1000: Reſerve 60(575), Delkredere unv. 40, Hypotheken unv. 225, Kreditoren, Ak⸗ zepte 201,8(272,6); andererſeits Grundſtücke 122(unv.], Ge⸗ bäude 230(245), Einrichtung 154(183), Patente 20(35), Ma, terial 55,55(71,28), Halbfabrikate 81,3(172.), Fertigfabrſ⸗ kate 35,5(205,3), Debitoren 191,5(224), Wechſel und Schecks 399.5(5,6), Kaſſe, Poſtſcheck, Bank 14,2(217,7), 0 Deutſche Dunlop Gummi⸗Compagnie AG., Hanau am Main.— Verluſtabſchluß. Die Deutſche Dunlop Gummi⸗ Compagnie weiſt per 31. 12. 31 einen Ver luſt von 1,51 (0,93) Mi ll. // aus, der, da andere Maßnahmen nicht aus der Bilanz erſichtlich ſind, wahrſcheinlich vorgetragen wird. Die Geſellſchaft hat im Bexrichtsjahre einen Geſchäfts⸗ gewinn von 1,75(0,56) Mill., erzielt, die Steuern, Ver⸗ ſicherungskoſten, Sozialbeiträge und Zinſen betrugen zu⸗ ſammen 0,98 Mill. /, die Abſchreibungen auf Gebäude, Maſchinen, Utenſilien und Patente 0,68(1,04), Verluſte auf Außenſtände 0,66(—). Aus der Bilanz lin Mill. 91 Immobilien und Anlagen zuſammen 4,58(5,30), Debitoren 3,36(4,45)— darunter 0,48 Bankguthaben—, Patente 0,%5 (0,18), Vorräte 3,33(4,73), Wechſel und Schecks 1,09(1,5). Dagegen Reſervefonds 0,65(0,65), Delkredere⸗Rückſtellung 0,57(0,64), Gläubiger 2,78(5,89), Rückſtellung für Wäßh⸗ rungsverpflichtungen 0,95(—). OVerluſtabſchluß der Kölner Gummifädenfabrik vorm. Ferdinand Kohlſtadt u. Co., Köln⸗Deutz.(Eig. Dr.] Im G 1931 konnte eine Verminderung des Verluſtes aus dein Vorjahr von 420 74g um 108 010 J erreicht werden. Zur weiteren Tilgung der verbliebenen Verluſtrückſtände full eine entbehrlich gewordene Rückſtellung in Höhe von 92 M Mark herangezogen werden, ſo daß der Verluſtvortrag am 1. Januar 1932 noch 220 515/ bei einem A von 1128 00% Mark beträgt. * Vergleich der Webereien Fahrnau u. Langenau Ah, angenommen. In dem geſtern vor dem Amtsgericht Schopfheim ſtattgefundenen Vergleichstermin der Webe⸗ reien Fahrnau u. Langenau AG. wurde der bereits ver⸗ öſfentlichte Vergleichsvorſchlag ſeitens der beteiligten Gläubiger angenommen. BFFFFFFFCCCCCCCCbCbCFCꝓFꝓÄͤͥPPPTPTPTPTPPGGGGGTGTGkGTGTGTFTTbTVTbTVTbTVbVTbTVTbTGVbVTbVTVTVTVTVͤVvͤVTVTVTVTVh%vTVTVTVTVTVTVTVTTbTVThTTTTWVTVTVTVTVThfͤF!'!'!'!'!:!:.... v Frankfurfer Abendbörse guf behaupfei Bei anhaltender Geſchäftsſtille war die Tendenz der Abendbörſe nach den Erholungen des Mittagſchlußverkehrs behauptet. Teilweiſe traten auch noch kleine Beſſe⸗ rungen um Bruchteile eines Prozentes ein. So gewan⸗ nen J. G. Farben erneut 7 v. H. Umſätze fanden aber kaum ſtatt, weil ſo gut wie keine Orders vorlagen. Eine gewiſſe Stütze erhielt die Tendenz durch die eher etwas freundlicheren Auslandsbörſen. Die Spekulation zeigte indeſſen aus den bekannten Gründen abwar⸗ tende Haltung. Im Verlaufe ſtockte das Geſchäft faſt vollkommen. Am Rentenmarkt traten keine nennenswerte Kursveränderungen ein. Goldpfandbriefe lagen teilweiſe/ v. H. über den Mittagskurſen geſucht. Bei freundlicher Tendenz notierten zum Schluß: Neubeſitz 5,10, Altbeſitz 4278, BHG. 89, Reichsbank 122,75, Rhein. Braunkohlen 169, Cement Heidelberg 35, Daimler 10,5, Farben 88,25, Geſfürel 56, Holzmann 30,5, Siemens 120 und Südd. Zucker 106. Deutſche Anleihen an den Auslandsbörſen feſt Die Kursgeſtaltung an der Londoner Börſe war bis zum Schluß recht unregelmäßig, und das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen. Deutſche Anleihen lagen ſehr feſt, da die Entwicklung in Berlin ruhiger beurteilt wurde. Nach behaupteter Eröffnung wurde die Tendenz der Pa⸗ riſer Börſe im Verlaufe ſchwächer, da die Spekulation Verkaufsneigung bekundete. Die Brüſſeler Börſe war anläßlich des Nationalfeiertages geſchloſſen. An der Amſterdamer Börſe herrſchte bis zum Schluß eine feſtere Stimmung, und die Schlußkurſe waren fuſt die höchſten Tageskurſe. Deutſche Obligationen lagen meiſt feſter. An der Wiener Börſe herrſchte ſtärkſte Zu⸗ rückhaltung und es ergaben ſich meiſt Kursabſchwächungen. Newysork eröffnete in ſtetiger Haltung, doch war die Grundſtimmung zuverſichtlich. 5 Pfund, Dollar und Reichsmark etwas leichter An den internationalen Deviſen märkten lag das engliſche Pfund am Nachmittag etwas ſchwächer, und auch der Dollar konnte ſeinen Vormittagsſtand nicht behaupten. Die Reichsmark war ebenfalls eher etwas leichter veranlagt. Gegen den Dollar notierte das Pfund 3,566 gegen Paris 90,90. Die Reichsmark ſtellte ſich in Amſterdam auf 58,87%, in Zürich auf 121,65, in London auf 15,02 und in Newyork auf 23,72. Der holländiſche Gulden konnte ſich wieder leicht erholen, und auch der franzöſiſche Franken war leicht befeſtigt. Südwesfdeufschland 2 gegen Braugersien-Siandardisierung In Mannheim hat dieſer Tage eine Beſprechung ſtatt⸗ gefunden, bei der alle an der Bewegung der Gerſtenernte intereſſterten Wirtſchaftskreiſe vertreten waren: Handel, Genoſſenſchaften, Malzinduſtrie und Braugewerbe aus Baden, Württemberg. Heſſen und der Rheinpfalz. Zur De⸗ batte ſtand ein dem Reichsrat vorgelegter Entwurf, auch Braugerſte in das Standardiſtierungsgeſetz einzufügen. Die Verſammlung hat ſich einſtimmig dagegen ausgeſprochen, Braugerſte zu ſtandardiſieren, weil die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte bewieſen haben daß gerade bei dieſer Getreideart der Handel nach Muſter durchaus der geeignetſte ſei, da er ſowohl be⸗ züglich der Farbe als auch der Garantien, die ſonſt beim Verkauf nach Muſter üblich ſind, den Bedürfniſſen der Praxis beſſer entſpreche als eine Standardiſierung. Außer- dem habe dieſe Praxis des Verkaufes nach Muſter auch ge⸗ zeigt, daß der Landwirt, welcher hochklaſſige Braugerſte er⸗ zeugt, einen weſentlichen Vorteil im Verkauf erhält, wo⸗ durch ihm auch ein Anreiz gegeben worden iſt, nach Mög⸗ lichkeit ſolche hochwertige Braugerſte zu erzeugen. Es wurde ein Proteſt⸗ Telegramm an die Er⸗ nährungsminiſter der Bundesſtaaten und an den Reichs⸗ ernährungsminiſter, unter deſſen Vorſitz dieſe gerade in München tagten. gegen die Standardiſierung abgeſandt, in welchem der vorſtehend gekennzeichneten Auffaſſung Aus⸗ druck gegeben wurde. * Malzeinlagerung durch die Getreidehandelsgeſellſchaft. Durch eine Verordnung des Reichsernährungsminiſteriums wird die Geſellſchaft in die Lage verſetzt, die Lagerung von Malz zu übernehmen und hierfür Orderlagerſcheine aus⸗ zuſtellen. Die Regelung lehnt ſich eng an die Vorſchriften über die Einlagerung von Getreide vom Auguſt vorigen Jahres an. Durch die neue Verordnung werden erweiterte Beleihungsmöglichkeiten für Malz geſchaffen. Mannheimer Produkfenbörse/ 21. Juli Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl. 75/76 Kg. 26,25/26,75 Erdnußkuchen 12,75 78,74 K 2— Sopyaſchrot 10,50 21,752,— Biertreber e Kg. 0 Roggen, inländiſcher„ 8 Trockenſchnitzel 7 * ausländiſcher Hafer, nnn! ausländiſcher Gerſte, Sommer, inl. Ausſtichware pfälziſche— ausländiſche, Nals a r ais, auf Bezugſchein 18.— Saatmals— Plata—— 5 beregnete mit Geruch Roggenmehl 70% m. S. 28,25½0. behaftete Ware— Weizentleie mit Sack 9,25 * Vom badiſch⸗pfälziſchen Hopfenmarkt. Die Aus ſichten der Hopfenernte in Baden und der Pfalz ſind bisher noch ſehr unterſchiedlich. Teilweiſe wird von den Pflan⸗ zern über Krankheiten und Zurückbleiben der Pflanzen 5 Wachstum geklagt. Es hängt ſomit ſehr viel von der Wit⸗ terung der nächſten Zeit ab, wie ſich die Hopfenpflanzen weiter entwickeln können. Eine Tatſache ſteht allerdings 17/19,— Wieſengein 4,505, 0 255 dolle her 3 905560 5 3408 20,—/20,25 Inzernkteeheu — Preßſtroh, Rogg. Wei 45 Gerſte — Geb. Stroh, Rogg. Weiz. 18.—¹8,50 afer, Gerſte Weizenmehl, Spezial 0 m. Sack ab 18. Sept/ Okt mit Auslaudsweizen ſchon heute feſt, nämlich, daß ſchon allein in Anbetracht des verminderten Anbaues in den genannten Ländern mit einet kleinen Ernte gerechnet werden muß.— In Hopfen letzten Jahrganges ſind in der letzten Zeit nur Verkäufe kleiner Partien bekannt geworden, wobei ſich die Preiſe je nach Qualität zwiſchen 40 und 70/ je Zentner bewegten. * Vom nordbadiſchen Weinbau. Schriesheim, 20. Juli. Dem kommenden Herbſt ſehen die Winzer an der Bergſtraße mit Zuverſicht entgegen, zumal auf die Schäd⸗ lingsbekämpfung großes Gewicht gelegt wurde. Die Re⸗ ben haben gut verblüht und der reiche Fruchtanſatz iſt geſund; der Regen hat bis jetzt nicht viel geſchadet. Der 1931er Schriesheimer iſt reſtlos abgeſetzt, es lagert nut noch ein ganz geringer Beſtond bei der Winzergenoſſen⸗ ſchaft auf Abruf. Die letzten Verkäufe erfolgten zu 45 bis 85/ für 100 Liter.„ * Schwetzinger Schweinemarkt vom 20. Juli 1932. Zu. fuhr 218 Milchſchweine, 33 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 15—25, Läufer 30—42/ pro Paar. Markt ſchleppend, ein Drittel Ueberſtand. * Schweinemarkt in Eberbach am 21. Juli 1932. Anfuhr: Milchſchweine 49. Preiſe: 17-35/ das Paar. Verkauft wurden 27 Stück. krachienmarki Duisburg-Ruhrori 21. Jul Das Geſchäft war an der heutigen Börſe ſehr ſtill. Es waren nur ganz vereinzelte Bergreiſen am Markt. Die Frachten und Schlepplöhne blieben auf dem geſtrigen Satz beſtehen. 5 3 148 N mmiſſton. „wie wir hen Heſe⸗ ngen ———»„— es Au, Fahpikg⸗ andlungs⸗ 47(34 115 82 405)% ninderten. yer tugen von nd Schecks Pauau am „ Gummi⸗ 9 n 1,51 men nicht örgetragen Geſchäfts⸗ ern, Ver⸗ rugen zu⸗ Gebäude, rluſte auf Mill.: Debitoren tente 0,15 509(1,05). ückſtellung für Wäh⸗ rik vorm. Dr.) Im aus dem den. Zur tände ſoll on 92 A. örtrag am 1 125 000 nau Abh. mtsgericht er Webe⸗ reits ver⸗ eteiligten tach Mög⸗ t die Er⸗ u Reichs⸗ gerade in eſandt, in ing Aus⸗ eſellſchaft. iſtertums rung von ine aus⸗ rſchriften vorigen rweiterte Juli etlo Kaſſa lusſichten nd bisher en Pflan- anzen w der Wit⸗ npflanzen allerdings tracht des mit einer Hopfen Zeit nur et ſich die Zentner 8 he i m, er an Her ie Schäd⸗ Die Re⸗ anſatz iſt et. Der gert nur genoſſen⸗ zu 45 bis 932. Zu⸗ chſchweine end, ein Anfuhr: Verkauft 21. Juli ſtill. Es rkt. Die igen Satz Frei ag,— 55 Juli 1 15 Heute uur des ae Ifaltboot-Sensations-Jonfilms! Ein Fim von Jugend, Sonne u. Lebenslusi Von ganz außergewöhnlicher Spannung ist die starke Spiel- handlung dieses wunderbaren, neuartigen Tonfilms, verbunden mit unerhörten Sporfleisſungen der besſen Kajakfahrer Europas Sensationelle Sport-Erlebnisse: Eine Falfbooffahri in der Nordsee dle Leberquerung des Aermel-Kanals u. der gelahrvollen Untlelen der Hieflauer Hölle, Fahrien auf den Wildwassern der uns und Salza Haupt- Darsteller: Hilde Gebühr von verhaltener Innigkeit der sprühende Wasserteufel Wilig Clever natürlich frische Sportjugend der gute Alte 8 Im Ton- Vorprogramm Aumpenscündeft Ein prächtiger Farben- Tonfilm von höchster Vollendung „Bezwinger der Marz Kulturfilm Neueste Fox-Tonwoche Beginn:.00,.00..50,.45 Uhr Jugendliche haben Zutritt! 5 lational-Theater Mannheim e den 22. Juli 1932 Vorstellung Nr. 363— Außer Miete Gastspiel Käthe Dorsch Liselot t Singspiel in 6 Bildern von Richard Keßler Musik von Eduard Künneke Musikal. Lig.: K. Klauß- Inszenierung, Alfr. Landory Tanzitg.: Gertr. Steinweg- Tech. Einficht.: W. Unruh Anfang 20,00 Uhr Ende geg. 22.45 Uhr Personen: Ludwig XIV. Robert Vogel a. G. Phillpp, Herzog von Orléans sein Bruder Valter Jooß Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz Liselott, seine Tochter Freifrau Leonore von Rat- samshausen, deren Erzieherin Lene Blankenfeld Graf Walter Harling Heinrich Kuppinger Gratin Françoise de Grancai, Oberhofmeist..herz. HofhaltessSophie Karst Cheyalier de la Garde, Hof- marsch. d. Herzogs v. Orléans Armin Hegge Blanche, Liselotts Jungfer Henny Liebler Lacroix, Küchenchef Karl Zöller Mme. Pinard, Beschließerin Dora Seubert Mlle. Jeme, KleiderverwalterinHlilde Fritzsche Mme. Dubois, Wirtin einer TaverneL, Böttcher- Fuchs Temple, ein Apache Walter Friedmann 8 seine Freundin Erika Hauck uvois, Kriegsminister Hans Schmidt-Römer Marchese Michielli, vene- tanischer Gesandter Hans Karasek Der Kardinal Franz Bartenstein N Polizeipräfekt von Paris Robert Walden iener Josef Gerharts 1 volle Tage Ferien zu Mk. 50. Lon Samstag nachmittag bis zum 2. 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