Ie 4 nemme Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in Enſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfelöſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.—Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 2 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreise„e Colonel⸗ zeile; im R Für im voraus zu bez Len beſondere Preiſe. Rabatt Für das Erſcheinen von Anzeiger veſonderen Plätzen und für telefoniſch ahr.— Gerichtsſtand Mannheim, Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. Juli 1932 143. Jahrgang Nr. 339 Millwoch Aufhebung des Ausnahmezuſtands Der Kanzler ſicherte auf der Länderkonferenz Durchführung der Wahlen zu und ſprach ſich gegen jede Veſchneidung der Länderrechte aus Länder gegen Rundfunk-Neuordnung Die Neuregelung wird erft nach den Wahlen erfolgen Die Aussprache in Skultgart Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juli. Berlin feierte heute— unberufen— einen ruhi⸗ gen Hochſommertag. In der letzten Nacht ſind keine Totſchläge oder nennenswerte Zuſammen⸗ ſtöße zu verzeichnen geweſen und auch in den Mins ſterien hat man endlich einmal den Sonntag heiligen können. Soweit wir feſtſtellen konnten, iſt man mit Verlauf und Ausgang der Stuttgarter Aus ⸗ ſprache durchaus zufrieden. Es ſollen zwar, ſo hört man, zu Beginn von der einen oder anderen Länderregierung energiſche Töne geredet wor⸗ den ſein, hernach aber ſei es dem Kanzler gelungen, durch ſeine ſehr beſtimmten Zuſicherungen, die ſüd⸗ deutſchen Hoheitsrechte nicht antaſten zu wollen, die Bedenken zu beſchwichtigen und die Stimmung zu beſänftigen. Der„Vorwärts“ erhält offenbar von einem ſozialdemokratiſchen Teilnehmer an der geſtrigen Länderkonferenz eine ins einzelne gehende Schilde⸗ rung, die immerhin wiedergegeben zu werden ver⸗ dient. Darnach ſei zunächſt von ſämtlichen Regierungen der Länder, in denen die Nationalſozialiſten nicht nertreten ſind, der Reichsregierung„die ſchärfſte Miß⸗ billigung ihres Vorgehens in Preußen“ zum Ausdruck gebracht worden. Herr von Papen hätte dann mit beſonderem Nachdruck verſucht, glaubhaft zu machen, daß dieſes Vorgehen keine Weiterungen haben würde, da ja in den anderen Ländern nicht die in Preußen gegebenen Vorausſetzungen vorhanden ſeien. Herr von Papen hätte auch noch verſichert, daß„der Charakter der preußiſchen Regierung als einer nur geſchäftsführe den für die Entſchließung der Reichsregierung keine Bedeutung gehabt hätte. Ihr ſei es lediglich um die Wiederherſtellung der nach ihrer Meinung gefährdeten öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung zu tun geweſen. Zur Zeit ſei ihre große Sorge, die Durchführung der Reichstagswahl ſicherzuſtellen“. b Die Vertreter Süddeutſchlands hätten dann eingewendet, daß in weiteſten Kreiſen der Be⸗ völkerung deshalb eine ſo ſtarke Beunruhigung entk⸗ ſtanden ſei, weil man hätte glauben müſſen, daß„die Verfaſſung vergewaltigt würde“. Der Kanzler hätte darauf erwidert: Die Reichsregie⸗ rung denke garnicht daran. Sie beabſichtige auf ſtreng föderaliſtiſchem Boden zu ver⸗ harren. Der Bericht des„Vorwärts“ ſchließt:„Es war übrigens nicht ohne Intereſſe, daß die Notwendigkeit, an der föderaliſtiſchen Gliederung des Reiches unter allen Um⸗ ſtänden feſtzuhalten, von ſämtlichen an⸗ weſenden Läuderregierungen betont wurde, auch von denen, die unter nationalſozialiſti⸗ ſcher Leitung ſtehen. Selbſtverſtändlich hat ſich auch auf dieſer Konferenz der Reichskanzler gegen den Vorwurf verwahrt, daß er im Auftrage der Nationalſozialiſten gehan⸗ delt habe. Seine Verſicherung, daß die Reichs ⸗ regierung in keiner Weiſe gebunden ſet, wurde ſkeptiſch aufgenommen.“ * Im weſentlichen werden doch auch durch dieſe ausführliche Darſtellung unſere eigenen Informatio⸗ nen nur beſtätigt. Nachzutragen wird noch ſein, daß zur Beruhigung der aufgeregten Gemüter wohl auch ſehr viel die Mitteilung des Kanzlers beigetragen hat, daß der militäriſche Aus nahmezuſtand für Berlin und Brandenburg ſchon in den nächſten Tagen aufgehoben werden ſoll. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, ſoll das bereits am Mittwoch geſchehen. Was beiläufig zu begrüßen ſein wird. Die Militärs haben— wir wiſſen das alle ſchon aus dem Kriege— in der Regelung zivi⸗ ler Angelegenheiten nicht immer eine glückliche Hand. Sie ſcheinen ſie auch bei der Verhaftung des Herrn Robert Breuer nicht gehabt zu haben, Herr Walter Korodyi, auf deſſen Verſammlungsbericht in der „Börſenzeitung“ die Militärobrigkeit bei ihrem Vor⸗ gehen gegen Breuer ſich geſtützt haben ſoll, iſt gerade kein hundertprozentiger Kronzeuge. Ein verbummel⸗ tes Studentlein, das ſeit Jahr und Tag von einer kümmerlichen, doch immer tendenziöſen Reportage ſich nährt. Aber es mag ſein, daß gegen Breuer auch noch anderes Material vorgelegen hat. Jedenfalls jagt man uns, daß gegen ihn eine Strafanzeige er⸗ ſtattet werde, er aber nach Beendigung des Aus⸗ nahmezuſtandes aus der Schutzhaft entlaſſen werden und keine Unterſuchungshaft verfügt würde. Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. Juli Das Reichskabinett wird ſich am Montag wieder verſammeln und nun, da, wie man uns erklärt, die politiſch aktuellen Fragen geklärt ſind, ſich wieder der Vorbereitung des wirtſchaftlichen Wie ⸗ deraufbauprogramms zuwenden. Eutſchei⸗ dungen werden indes in der nächſten Woche, zu Deutſch: vor den Wahlen, nicht zu erwarten ſein. Das im Augenblick dringlichſte glaubt man zudem mit dem Geſetz über den Arbeitsdienſt erledigt zu haben. Man wird in der nächſten Woche in erſter Linie darnach ſtreben, ſich über die grundſätz⸗ liche Linie klar zu werden, auf der die Maß⸗ nahmen im einzelnen hernach aufgebaut werden können. Durch die Herausarbeitung des Grundſätz⸗ lichen ſoll auch von vornherein der hemmende Kampf der einzelnen Reſſorts ausgeſchaltet werden. Das heiße Eiſen der Rundfunkreform wird man, wie wir hören, ebenfalls vor dem Wahlkampf nicht mehr anrühren Es iſt anzunehmen, daß die als erſter Schritt in dieſer Angelegenheit fällige Ausſprache in den Reichsratsausſchüſſen erſt Anfang Auguſt ſtattfin⸗ det. Das dürfte eine Rückwirkung der Stuttgarter Konferenz ſein, wo die Länderregierungen ihre ſchwere Bedenken zum Ausdruck brachten. Durch eine Zentraliſierung des Rundfunkweſens in Ber⸗ lin würden die Länder, und auch hier vor allem die ſüddeutſchen Länder, ſchwer benachteiligt werden, zumal die Reichsregierung durch die Neueinſetzung der preußiſchen Regierung im Reichsrat über ein Uebergewicht gegen die übrigen Länder verfüge, das in der Rundfunkfrage leicht zu einer völligen Ab⸗ hängigkeit von der Reichsregierung führen könne. Da die Frage der neuen preußiſchen Reichsrats vertretung erſt durch die Ent⸗ ſcheidung des Staatsgerichtshofes endgültig geklärt ſein wird, war vor der Hand auch eine Einberufung der Ausſchüſſe gar nicht möglich. Im übrigen hat nun der Staatsgerichtsho f das Wort. In hieſigen unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß der von der bisherigen preußiſchen Re⸗ gierung beantragte Erlaß einer einſtweiligen Ver⸗ fügung vom Staatsgerichtshof abgelehnt werden wird. e eee ü ññ„— 8 Das amtliche Meldung des Wolff⸗ Büros f ö Stuttgart, 23. Juli. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: In der Konferenz der Miniſterpräſidenten der Länder, die unter dem Vorſitz des Reichskanzlers in Stuttgart tagte, wurden die wichtigſten Fragen der auswärtigen und der inneren Politik in eingehen⸗ der, vertraulicher Ausſprache, an der ſich alle Mini⸗ ſter und Ländervertreter beteiligten, erörtert. Die Konferenz nahm mit Befriedigung von der Zuſiche⸗ rung Kenntnis, daß die Reichsregierung durchaus auf föderaliſti⸗ a ſchem Boden ſtehe und die Rechte der Länder in keiner Weiſe antaſten wolle. Der Reichskanzler betonte, daß die notwendig ge⸗ wordene Einſetzung des Reichskommiſſars in Preußen nur eine vorübergehende Maßnahme darſtelle. Eine Ausdehnung dieſer Maßnahme auf die anderen Länder komme nicht in Frage, weil nach Anſicht der Reichsregierung in den anderen Ländern Ruhe und Ordnung ſichergeſtellt ſind. Der Reichskanzler erklärte namens der Reichs⸗ regierung ausdrücklich, daß die Reichstagswahlen programmäßig am 31. Juli ſtattfinden würden. Die Reichsregierung hoffe, den Ausnahme⸗ zuſtand in Berlin und Brandenburg in den nächſten Tagen aufheben zu können. Soweit von den Ländern Bedenken gegen die Maß⸗ nahmen der Reichsregierung vorgebracht wurden, anerkannte der Reichskanzler dankbar deren ſach⸗ liche Vertretung. Reichsregierung wie alle Länder⸗ regierungen waren ſich darin einig, daß die Auto⸗ rität der Reichsregierung und der Länderregie⸗ rungen ungeſchmälert aufrecht erhalten wer⸗ den müßte. Zu dieſem Zwecke iſt ein vertrauens⸗ volles Zuſammenarbeiten zwiſchen Reich und Läu⸗ dern beiderſeits anerkannte Notwendigkeit. Die Länderkonferenz war um 17.30 Uhr beendet. Nach der Konferenz unternahm der Reichskanzler mit anderen Teilnehmern eine Fahrt in die Um⸗ gebung Stuttgarts und reiſte dann um 19.46 Uhr wieder nach Berlin ab. Hamburg eilt die Bedenken“ — Hamburg, 24. Juli. Ueber die Stellung des Hamburgiſchen Senats zu den Maßnahmen der Reichs⸗ regierung in Preußen wird folgende amt⸗ liche Mitteilung erlaſſen: Der Senat nahm in ſeiner Sitzung den Bericht Bürgermeiſter Dr. Peterſens über ſeinen Emp⸗ fang beim Reichskanzler von Papen entgegen. Bür⸗ germeiſter Dr. Peterſen hat unter Hinweis auf die unbeſtreitbare Reichs⸗ und Verfaſſungstreue Ham⸗ burgs ſeine Bedenken gegen das Vorgehen der Reichsregierung zum Ausdruck gebracht umd auf die nicht abzuſehenden Folgen dieſer Maß⸗ nahmen für unſere innerpolitiſche Lage hingewieſen. Die Ausſprache im Senat ergab, daß der Senat dieſe Bedenken teilt und ſie durch die Entwick⸗ lung der letzten Tage als verſtärkt anſieht. Kommuniqué Ausſprache bei Hindenburg? Der heſſiſche Staatspräſident Ade lung hatte den Wunſch ausgeſprochen, über die Auffaſſung der jüngſten Vorkommniſſe bei der heſſiſchen Bevölke⸗ rung dem Herrn Reichspräſidenten perſönlich Vor⸗ trag zu halten. Er iſt jedoch, wie die F. Z. mitteilt, jetzt gebeten worden, von einem Beſuch in Neudeck Abſtand zu nehmen. Der Herr Reichspräſident werde vom 9. bis 12. Auguſt vorausſichtlich in Ber⸗ lin ſein und behalte ſich vor, während dieſer Tage die Herren Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Länder bei ſich zu empfangen. England und die Preußen⸗Aklie n Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Juli. Der„Economiſt“, die Zeitſchrift des bekann⸗ ten engliſchen Reparations⸗Sachverſtändigen Sir Walter Layton, beſchäftigt ſich ausführlich mit den Vorgängen in Preußen und ihren Auswirkun⸗ gen auf die Außenpolitik. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß für die Außenwelt der wichtigſte Fak⸗ tor des Umſchwungs die völlige Unſicher⸗ heit der deutſchen Lage iſt.„Deutſchland be⸗ findet ſich in den Wehen einer hiſtoriſchen Geburt, ein Prozeß, der ſtets viel Staubwolken aufwirbelt und ſo den Beobachter verwirrt. Die Außenwelt, die ſich der Hoffnung hingegeben hat, ein politiſches ſtabiles Deutſchland auf der Grundlage der Gleich⸗ berechtigung in der Geſellſchaft der Nationen mit⸗ arbeiten zu ſehen, kann jetzt nur mit Sorge und Unruhe beiſeite ſtehen, während das deutſche Volk ſein Schickſal ſchmiedet. General von Schleicher hat mit der Hand eines Spielers die Würfel geworfen. Er mag gewinnen oder verlie⸗ ren: in jedem Fall iſt es jetzt zu ſpät, die Tatſache zu beklagen, daß viele Mißgriffe und viele Sorgen für die Zukunft vermieden worden wären, wenn vor einem Jahr eine ſaubere Regelung der Repara⸗ tionsfrage zuſtandegkommen wäre.“ Was die angeſehene Zeitſchrift Laytons in dieſen Sätzen zum Ausdruck bringt, wird mehr und mehr zum Grundton der engliſchen Stellungnahme gegen⸗ über den preußiſchen Vorgängen. Die Unüberſicht⸗ lichkeit der gegenwärtigen Lage iſt den Engländern außerordentlich unbehaglich. Schon die gefährlichen Möglichkeiten, die in der näheren Zukunft Deutſch⸗ lands zu liegen ſcheinen, erregen hier größte Unruhe. „Nicht nur im Umkreis Laytons, ſondern auch in den Kreiſen, die vor einem Jahr noch weit von deſſen be⸗ ſonnenen Anſichten entfernt waren, herrſcht heute allgemein Reue darüber, daß man die jahrelang vor⸗ handene Gelegenheit verpaßt hat, Deutſchland Ge⸗ rechtigkeit widerfahren zu laſſen. Heute möchte man gerne die Friedenshand ausſtrecken, aber es iſt nie⸗ mand mehr da, der ſie ergreifen würde. So ſtellt ſich der Umſchwung in England dar. Die unmittelbare Folge iſt naturgemäß eine weitere Entfrem⸗ dung, die ſich in der Außenpolitik ſehr bald bemerkbar machen wird. Rache Enkithoidung in Leipzig Telegraphiſche Meldung — Leipzig, 24. Juli. In der Verhandlung des Staatsgerichtshofes über g die preußiſche Klage gegen das Reich kam es geſtern nachmittag zu ſcharfen Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen den Vertretern Preußens und dem Vertreter des Reiches. Im Laufe der Verhandlungen zeigte es ſich, daß der Staats⸗ gerichtshof entſchloſſen zu ſein ſcheint, eine Entſchei⸗ dung über den Streit in aller Bälde herbeizuführen. Die Entſcheidung über den preußiſchen Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung wird mor⸗ gen nachmittag 1 Uhr verkündet. Nachdem die Vertreter Preußens, der Zentrums⸗ partei und der Sp in der Vormittagsſitzung des Samstag den Standpunkt der Kläger dargelegt hat⸗ ten, kam am Nachmittag der Vertreter des Reiches, Miniſterialdirektor. Dr. Gottheiner, zu Wort. Zuvor hatte der eine preußiſche Vertreter, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Brecht, den Antrag Preußens neu formuliert. In dieſem Antrag wird verlangt, daß die einſtweilige Verfügung die Frage der Zuläſſig⸗ keit des Reichskommiſſars regeln und außerdem be⸗ ſtimmen ſoll, daß der Reichskommiſſar ſich nicht als preußiſcher Miniſterpräſident bezeichnen, preußiſchen Miniſtern nicht die Eigenſchaft als Staatsminiſter abſprechen und Beamtenernennungen und Abſetzun⸗ gen mit dauernder Wirkung nicht vornehmen dürfe. Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner machte in ſeinen Ausführungen geltend, daß nach der bis herigen Rechtsſprechung des Staatsgerichtshofes einſtweilige Verfügungen niemals der Hauptent⸗ ſcheidung vorgreifen dürfen. In dem preußiſchen Streit aber ſtelle ſich das Reich auf den Standpunkt, daß eine einſtweilige Verfügung, in welcher Form ſie auch erlaſſen werde, nach dem materiellen Inhalt der jetzigen Klage immer der Hauptentſcheidung vorgreifen würde. Nach der Materie ſei eine einſt⸗ weilige Verfügung in dem Rechtsſtreit zwiſchen Reich und Preußen nicht möglich, ohne daß durch ſie eine Vorentſcheidung getroffen werde. Sollte, ſo meinte Miniſterialdirektor Gottheiner, dem Antrag der klägeriſchen Parteien ſtattgegeben werden, ſo würden die rechtlichen und politiſchen Verhältniſſe in Preußen völlig undurchſichtig werden, was nur eine Untergrabung der Staatsautorität mit ſich bringen werde. Wenn z. B. dem zweiten Teil des preußiſchen Antrages zugeſtimmt würde, daß der Reichskommiſſar den preußiſchen Miniſtern nicht die Eigenſchaft als Staats miniſter abſprechen dürfe, ſo würden ſich daraus Gegenſätzlichkeiten bon An⸗ ordnungen und dadurch untragbare Mißſtände er⸗ geben. Aus Gründen der Staatsautorität habe auch die Reichsregierung im Falle des Berliner Polizei⸗ präſtidenten eine endgültige Ernennung vorgenom⸗ men, weil eine lediglich kommiſſariſche Betrauung eine erhebliche Beeinträchtigung der Staatsautorität mit ſich gebracht hätte. Im übrigen habe die Reichsregierung von endgültigen Beamtenernennungen keinen Gebrauch gemacht, könne ſich aber das Recht nach diefer Richtung nicht ſtreitig machen laſſen. Zum Schluß faßte Miniſterialdirektor Gottheiner den Standpunkt des Reiches dahin zuſammen, daß der Antrag auf einſtweilige Verfügung in einem unlöslichen Zuſammenhang mit der grundſätzlichen Entſcheidung ſtehe und daß deshalb der Erlaß einer ſolchen Verfügung unmöglich ſei. In der Ausſprache, die nunmehr über die Anſich⸗ ten der beiden Parteien erfolgte, meinte Reichs⸗ gerichtspräſident Dr. Bumke als Vorſitzender, daß der Antrag ohne weiteres beſprochen werden könne. Er forderte den Vertreter der Reichsregierung auf, die tatſächlichen Vorgänge, in denen die Reichsregie⸗ rung die Vorausſetzungen für ihr Einſchreiten er⸗ blickt, ſo ſchnell wie möglich bekanntzugeben, da auch in der jetzigen Verhandlung über die einſtweilitge Verfügung ſchon der Boden für die grundſätzliche Eutſcheidung vorbereitet werden ſolle. Die zur Er⸗ örterung ſtehenden Fragen erregten die Oeffentlich⸗ keit in kaum beſchreiblichem Umfange. Aus dieſem Grunde dürfe die Entſcheidung nicht um Wochen hin⸗ ausgezögert werden. Es kam nun zu ſcharfen Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen den Vertretern Preußens und des Reiches, weil die preußiſchen Delegierten ſich nach wie vor auf den Standpunkt ſtellten, daß eine vorläufige Entſcheidung unbedingt nötig ſei. Dieſe Auseinanderſetzungen wurden auch deshalb ſo ſcharf, weil der Vertreter des Reiches es abgelehnt halte, die tatſächlichen Gründe für das Einſchreiten in Preußen bekanntzugeben. Präſtdent Dr. Bumke ſtellte dann feſt, daß nach ſeiner Auffaſſung der preu⸗ ßiſche Antrag auf gütlich⸗ſchiedliche Gewaltenteilung KNecht 2. Seite/ Nummer 390 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Monkag, 28. Juli 1992 hinausgehe.(Die preußiſche Staatsregierung ver⸗ langt weniger die Zurückziehung des Reichskommiſ⸗ ſars, als die Wiedereinſetzung des Staatsminiſte⸗ riums, das dann neben dem Reichskommiſſar amtie⸗ ren würde.) Dr. Gottheiner erklärte, eine ſolche Gewaltenteilung für unmöglich. Entweder habe der Reichskommiſſar maßgeblich zu entſcheiden oder das bisherige preußiſche Staatsminiſterium. Die Klä⸗ rung dieſer Frage würde aber der grundſätzlichen Entſcheidung vorgreifen. Irgend eine andere Löſung ſei unerträglich, weil durch das bisherige Staats⸗ miniſterium Anweiſungen ergehen könnten, die der durch den Reichskommiſſar auf Grund der Notver⸗ ordnung zu beſtimmenden Geſamtrichtung der preu⸗ ßiſchen Politik entgegengeſetzt ſein könnten. Da das Land Preußen ſeine Pflicht zur Bekämpfung einer ſtaatsfeindlichen Partei nicht in genügendem Maße getan habe, ſei das Vorgehen der Reichsregierung vollkommen verfaſſungsmäßig. g Als namhafter Spezialiſt für das Beamten⸗ recht legte Prof. Gieſe⸗Frankfurt dar, daß es kein Geſetz gäbe, wonach preußiſche Staats⸗ miniſter und andere Beamte, wenn ſie der Einladung zu einer Sitzung nicht folgten, ab⸗ geſetzt werden könnten. Das Notverord⸗ nungsrecht könne niemals die Beamtenrechte außerkraft ſetzen, ſondern nur die ſieben in Artikel 48 aufgezählten Grundrechte. Darum ſei eine einſtweilige Verfügung auch politiſch in höchſtem Maße gerechtfertigt. Zum Schluß der Verhandlung richtete der Vor⸗ ſitzende an alle Beteiligten die Bitte, die ſchrift⸗ lichen Erklärungen und Gegenerklä⸗ rungen, die nach der Geſchäftsordnung des Staats⸗ gerichtshofes notwendig ſeien, mit der größtmög⸗ lichen Beſchleunigung abzugeben, damit das Verfah⸗ ren in der Hauptſache ſo ſchnell wie möglich zu Ende geführt werden könne. Miniſterialdirektor Dr. Badt ſagte die beſchleunigte Erledigung aller Schriftſätze und Aufragen für die preußiſche Regie⸗ tung unter der Vorausſetzung zu, daß er an ſeine Akten herankönne. Miniſterialdirektor Dr. Gott⸗ heiner glaubte die Zuſage geben zu können, Daß nach dieſer Richtung keine Schwierigkeiten beſtehen. Gegen.30 Uhr wurde die Verhandlung geſchloſſen und die Verkündung der Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofes auf Montag nachmittag 1 ſt⸗ geſetzt. 9 9 g 1 Uhr feſt Eröffnung der internationalen Luftpoſtausſtellung — Danzig, 24. Juli. In Anweſenheit des Hohen Kommiſſars des Völkerbundes, Graf G ravin a, höherer Sena⸗ toren, ſowie Vertretern der übrigen Danziger Be⸗ hörden und der Preſſe wurden Samstag vormittag die„Lupoſta“ Internationale Luftpoſt⸗ ausſtellung und die Modell⸗Ausſtellung des Reichsverbands der deutſchen Luftfahrtinduſtrie der Verkehrsgeſellſchaften uſw. eröffnet. Die ſehr reichhaltige Ausſtellung umfaßt insgeſamt 111 Ob⸗ jekte von ſtagatlichen und privaten Luftpoſtmarken⸗ ſammlungen, Sammlungen flughiſtoriſcher Doku⸗ mente, flugtechniſcher Einrichtungen, Modellen uſw. und gewährt einen lückenloſen Ueberblick äber die Entwicklung des Flugpoſtweſens der ganzen Welt. „Berliner Volkszeitung“ auf 5 Tage verboten — Berlin, 24. Juli. Der Militärbefehlshaber für Berlin und die Provinz Brandenburg hat das Er⸗ ſcheinen der„Berliner Volkszeitung“ wegen des Artikels„Herren und Lakaien“ in der Nummer vom 24. Juli auf die Dauer von fünf Tagen verboten. Tſchechoſlowakei tritt dem Vertrauens⸗ abkommen bei — Paris, 23. Juli. Die tſchechoſlowakiſche Regie⸗ rung hat der franzöſiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſis ſich dem franzöſiſch⸗britiſchen Ver⸗ tragsabkommen anſchließe. gung der Abrüſtungskonferenz Das deutſche„Nein“ gegen den Militarismus Frankreichs Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juli Die Abrüſtungskonferenz iſt nun vertagt wor⸗ den. Deutſchland hat, wie das am Freitag in ſeiner Rede bereits der Delegationsführer Nadolny angekündigt hatte, gegen den Reſolutions⸗ entwurf geſtimmt. Trotz der geradezu flehent⸗ lichen Bitten, mit denen der Vorſitzende Hender⸗ ſon in letzter Minute verſuchte, dieſes glatte Nein zu verhindern. Wer gegen die Entſchließung ſtimme, erklärte überraſchenderweiſe Herr Henderſon, ſtimme gegen die Hauptforderung der öf⸗ fentlichen Meinung. Als ob die öffentliche Meinung je den Wunſch gehabt hätte, den immer wieder verſprochenen tatſächlichen Abbau der Rü⸗ ſtungen durch papierne Reſolutionen erſetzt zu ſehen. Uns ſcheint vielmehr, daß die„Hauptforderung der öffentlichen Meinung“ durch das klare und un⸗ mißverſtändliche deutſche Votum erfüllt wurde. Der Genfer Berichterſtatter der DAZ preiſt das deutſche Verhalten als einen erſten Erfolg: Zum erſten Mal iſt in Geuf das Wort Nein ausgeſprochen worden, ein Nein, das bleiben wird und das verpflichtet. Darüber hinaus haben wir zum erſten Male eine Bedingung geſtellt: wir können uns nur dann zu wei⸗ terer Mitarbeit verpflichten, wenn vorher unſere Gleichberechtigung anerkannt wird. Nach all den enttäuſchten Hoffnungen, nach all den Sorgen und Qualen, die dieſe Konferenz für die Deutſchen bedeutete, bleibt heute wenigſtens das aufrichtende Gefühl zurück, daß entgegen aller diplomatiſchen Angſt und Kleinmütigkeit, die ſo lange unſere Entfaltung in Genf verhindert hatte, zum Schluß ſich doch das geſunde Gefühl der deutſchen öffentlichen Meinung durch⸗ geſetzt hat. Das iſt ein Ergebnis, auf dem in Genf oder anderswo die Zukunft aufgebaut iſt.“ Niemand wird dem Reich den Vorwurf machen können, keine Geduld bewieſen zu haben, mit einer Langmut, die in weiten Kreiſen unſeres Volkes ſchon ſeit Jahr und Tag nicht mehr verſtanden und als Schwäche empfunden wurde, haben wir gewarlet, ob nicht doch Frankreich und der Kreis ſeiner hochgerüſteten Vaſallen ein Einſehen haben wür⸗ den, ob ſie nicht doch endlich Neigung zeigen wollten, der eindeutigen Verpflichtung des Ver⸗ ſailler Vertrages, Deutſchland auf dem Wege der Entwaffnung zu folgen, nachzukommen. Indes vergebens. Jeder der moraliſche und, ſoweit die Frage der interalliierten Schulden damit zuſammenhängt, finanzielle Druck Amerikas, noch die von Herrn Henderſon zitierte öffentliche Meinung haben den Starrſinn dieſes neuen europäiſchen Militarismus, der den vielgeſchmähten„preußiſchen Militarismus“ der Vorkriegszeit an Umfang und Gefährlichkeit weit hinter ſich läßt, zu erſchüttern vermocht. Un⸗ ſere Stellung iſt klar: nur die Anerkennung der ver⸗ traglich und moraliſch berechtigten Forderung auf Gleichberechtigung wird uns beſtimmen können, weiter an dem Geufer Werk mitzutun. Es iſt nun an den Anderen, ſich zu erklären. Die poffiziöſe„Diplomatiſch⸗politiſche Correſpon⸗ denz“ bemerkt, ganz in dieſem Sinne, zu der Ver⸗ tagung:„Es handelt ſich hier, wie der ehrwürdige ungariſche Delegierte, Graf Apponyi, betonte, um eine ethiſche und moraliſche Frage, um ein Naturrecht, das man nicht länger vorenthalten kann. Und es iſt auch ein Unſinn, wenn an gewiſſen Stellen des Auslandes mit der Behauptung operiert worden iſt, es hätten zwiſchen einzelnen deutſchen Stellen Meinungsverſchiedenheiten in der Frage der Gleichberechtigung oder der Art und Weiſe, wie ſie endgültig jetzt aufzuwerfen war, beſtanden. Zwiſchen der Delegation, der Reichswehr und dem Auswär⸗ tigen Amt hat hierüber ſtets die vollſte Ein⸗ mütigkeit geherrſcht— mußte ſie herrſchen, weil es in Bezug auf eine tatſächliche und wirkſame Ab⸗ rüſtung und auf das deutſche Recht, hier Gleichheit zu fordern, im ganzen Volke keine Meinungsverſchie⸗ denheiten gibt“. Die Grenzen der bäuerlichen Sieoͤlung Runofunkvortrag des Reichsernährungsminiſters Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 24. Juli. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft Frhr. von Braun hielt am Samstag eine Rundfunkrede über das Thema„Landwirt⸗ ſchaftliche Siedlung“. Das für die Siedlung vor allem in Frage kommende Gebiet öſtlich der Elbe einſchließlich Schleswig⸗Holſtein mit Ausnahme der Staatsgebiete von Hamburg, Lübeck, Anhalt, Sachſen und der Provinz Groß⸗Berlin umfaſſe rund 18 Millionen ha, wovon 10,8 Millionen ha nutz⸗ bar ſeien, Von dieſer Fläche entfielen 34 v. H. auf Betriebe von 0,5 bis 20 ha, 28 v. H. auf Betriebe von 20 bis 100 ha und 38 v. H. auf Betriebe von über 100 ha. Dieſe Zahlen bewieſen, daß auch die oſtdeutſche Landwirtſchaft einen ſtarken bäuerlichen Einſchlag habe. Da die Ungunſt der Verhältniſſe in den letzten Jah⸗ ren die Produktionskraft vieler Betriebe im ganzen Oſten außerordentlich geſchwächt habe, ſo beſtehe die Gefahr, daß dieſe Güter durch Mangel an Kapital immer mehr extenſivierten. Kein Gläubiger wage ſich an dieſe Güter heran, und die Zett ſet abzuſehen, wo ſie zuſammenſtürzen würden. Die Reichsregierung halte es für ihre drin⸗ gende Pflicht, die Produktionsfähigkeit dieſer Flächen zu erhalten. 5 Für die Beſiedlung ſchieden in erſter Linie ganz ſchwere Böden, ebenſo leichter und ſteriler Sand, ferner Güter mit ſchlechter Verkehrslage und endlich Gegenden mit überwiegend klein⸗ und mittelbäuer⸗ lichem Beſitz aus. Die Möglichkeiten der Siedlung ſeien daher keineswegs unbeſchränkt. Unter Bezugnahme auf das Reichsſiedlungs⸗ geſetz und die Betriebszählung von 1907 errech⸗ nete der Miniſter, daß noch rund 690 000 ha fur Siedlung bereit ſtünden. Nehme man die durch⸗ ſchnittliche Stellengröße mit etwa 12 ha an, dann könnte man etwa 57 bis 58 000 bäuerliche Stellen ſchaffen. Von dieſer Zahl würden etwa 43 060 auf ländliche, bei der Aufteilung von Großgütern freiwerdende Arbeiter entfallen und nur der Reſt von etwa 15 000 Stellen auf zweite Bauernſöhne und Rückwanderer aus den Städten. Würde aller Großgrundbeſitz der genannten Provinzen aufgeteilt, ſo könnten aber auch nur etwa 250 000 Stellen geſchaffen werden. Man müſſe von dieſen nüchternen, um den tat⸗ ſächlichen Verhältniſſen begründeten Zahlen aus⸗ 5 5. gehen, und nicht von utopiſchen Millionen. Die Reichsregierung halte es aber für unerläßlich, der Siedlung ein beſchleunigtes Tempo zu geben. Außer den bisher im Etat enthaltenen 50 Millionen/ würden alſo zuſätzlich weitere 39 Millionen/ für Siedlungszwecke bereit geſtellt. Im weiteren Verlauf ſeines Vortrages ging der Miniſter auf konkrete Fragen der Siedlungspoſf⸗ tik ein und betonte, daß die Siedlung in ſtarkem Maße von bürokratiſchen Hemmungen und Komplizierungen freigeſtellt wer⸗ den müſſe. Die Siedlung müſſe noch billiger geſtaltet werden. Wenn die Richtlinien vom Nopem⸗ ber 1931 allein den Baukredit für eine Vollbauern⸗ ſtelle von etwa 15 Hektar auf 5400 bis 8300/ feſt⸗ ſetzten, ſo ſeien dies Beträge, die zuzüglich der ſon⸗ ſtigen ſehr erheblichen Ausgaben für Inventar⸗ beſchaffung, Bodenverbeſſerung uſw. eine noch im⸗ mer zu hohe Geſamtbelaſtung ergäben. Man müſſe hoffen, daß es möglich ſein werde, durch weitgehende Heranziehung der Selbſthilfe der Siedler, Ein⸗ ſchaltung des freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſte s, möglichſte Beſchränkung der Ausgaben ſelbſt, die Geſamtkoſten der Beſiedlung einer ſelb⸗ ſtändigen Ackernahrung von etwa 15 Hektar auf 6000 /, vielleicht auf 5000 // zu ſenken. Man müſſe ſich hüten, Siedlungen zu ſchaffen, die von vornherein lebensunfähig ſeien und nur die Zahl der wirtſchaftlich Schwachen im deutſchen Oſten vermehren würden. Zum Schluß führte der Miniſter aus, die land⸗ wirtſchaftliche Siedlung könne in der furchtbaren Erwerbsloſigkeit, die unſer Volk bedrücke, keine plötzliche Hilfe im großen Umfange bringen, Die Zahl der Erwerbsloſen, die bei der Durchfüß⸗ rung der Siedlung im Verhältnis zur Geſamtzahl der Erwerbsloſen beſchäftigt werden könne, falle nicht entſcheidend ins Gewicht. Aber die landwirt⸗ ſchaftliche Siedlung werden den deutſchen Oſten weiter erſchließen, Polniſch⸗ruſſiſcher Nichtangriffspakt — Warſchau, 24. Juli. Halbamtlich wird verlautbar, daß am Montag oder ſpäteſtens Dienstag in Moskau die Unterzeichnung des am 25. Januar paraphierten polniſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspaktes erfolgen wird. Ein ganzes Dorf eingeäſchert — Wegſcheid, 24. Juli. Durch eine furchtbare Brandkataſtrophe wurde her größte Teil des an der deutſchen Grenze gelegenen öſterreichiſchen Pfarrdorfes Kollerſchlag ver⸗ nichtet. In zwei Gebäuden brach gleichzeitig Feuer aus, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit über das Dorf ausbreitete. Feuerwehren aus Oeſterreich und Bayern eilten herbei, um ſich an den Löſcharbeiten zu beteiligen. Trotz der größten Anſtrengungen ge⸗ lang es den Wehren, erſt das Feuer einzudämmen, nachdem 21 Anweſen den Flammen zum Opfer gefallen waren. Zwei Perſonen werden vermißt. Drei Perſonen wurden mit ſchweren Brandwunden und Rauchvergiftungen ins Krankenhaus geſchafft. Zahl⸗ reiches Vieh kam in den Flammen um.— Da das Feuer in zwei Häuſern ausbrach, die auf verſchiedenen Seiten der Dorfſtraße lagen, wird Brandſtiftung ver⸗ mutet. 8 Truppenbewegungen an der Grenze zwiſchen Bolivien und Paraguay — Buenos Aires, 24. Juli. Nachrichten, die über Aſuncion hier eingetroffen ſind, beſagen, daß eine Abteilung von 1400 Mann mit Artillerie von einem bolivianiſchen Grenzforts gegen die Stel⸗ lungen der Grenztruppen von Paraguay vorrücke⸗ Wie aus La Paz gemeldet wird, werden in der Ge⸗ gend des Gran Chaco paraguayaniſche Truppen zu⸗ ſammengezogen. Nach Nachrichten aus Salta ſollen 25 bolivianiſche Flugzeuge nach der vorausſicht⸗ lichen Front abgegangen ſein. Gemeinſames Schülervorſpiel Die beſonderen Umſtände unſerer Zeit zwingen zu erhöhter, in dieſem Ausmaß nicht gekannter Ge⸗ meinſamkeit. Im Saal der Firma Scharf u. Hauk traten die Schüler mehrerer Mannheimer Muſik⸗ pädagogen vor die Oeffentlichkeit, wobei das Zu⸗ ſammenwirken von Klavier⸗ und Geſangs⸗Schülern mit Vertretern der Streicher⸗Jamilie von ſelbſt die klangliche Abwechſlung im Programm gewähr⸗ leiſtete. Zu Beginn der Vorführung erwieſen Schüler aus den Klavierklaſſen von Frau Clara Brück⸗Goethert erfolgreiche Unterweiſung in den Elementen des Klavierſpiels, denen ſich Schüler aller Unterrichtsſtufen von Herrn Dr. Rudolf Bel⸗ lardi anſchloſſen. Aus dem Schülerkreis von Frau Dr. Gernsheim ⸗Fuchs erregte der kleine Philipp Schneider als urwüchſige Begabung mit auf⸗ fallend ruhiger Bogenführung und gutem Ton mit allgemeines Aufſehen. Die Geſangſchule Hubert Schöttle hatte zwei bereits gut einge⸗ führte Eleven entſendet, Frl. Hinsky und Herrn Wohlgemut, die ſchon auf hoher Stufe künſt⸗ leriſcher Entwicklung ſtehen. Auch die Kammermuſik wird eifrig gepflegt. Beſonderes Intereſſe beanſpruchten ein Trib für Violine, Viola und Klavier von Johann Chriſtoph Friedrich Bach, dem Bückeburger Bach, der ſich ganz der Schreibweiſe Mozarts zugewendet hatte. Aufbau, Thematik und Behandlung der Inſtrumente, beſonders des Klaviers, ſtehen ſamt und ſonders im Zeichen Mozarts. An den Schluß der Produktion war eine von Herrn Dr. Bellardi in Leipzig aufgefundene Kompoſition gerückt, die ſich als melodiſches knapp aufgebautes gefälliges Werk darſtellt. Wir möchten ſie weniger unter bie Kon⸗ zerte, als vielmehr unter Kammermuſik⸗ werke einreihen, da der Klavierpart viel zu wenig brillant behandelt iſt und in keiner Weiſe ſich ſboliſtiſch von den Begleitinſtrumenten abhebt. Ver⸗ glichen mit dem jetzt vielgeſpielten Konzert von Haydn in D⸗dur, macht es einen anuſpruchsloſen Eindruck. a i f An der Wiedergabe der kammermuſikaliſchen Werke beteiligten ſich Schüler folgender Lehrkräfte: Albert Beuck, der mit den tüchtigen, wiederholt ge⸗ und bereits vorteilhaft bekannten Vio⸗ liniſten Franz Röſtel und Oskar Wunder ver⸗ treten war und ferner den gut geſchulten Fr Buhl vorführte. Auch Kurt Lubberger, ber junge vor⸗ würdigten treffliche Celliſt(Schule Walter Kötſcher) hatte ſich bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Im Trio von Bach erwies ſich Willi Purmann(Schule Dr. Bellardi) als techniſch vorzüglich vorgebildeter Alumne und guter Kammermuſikſpieler. Der Klavierpart des an den Schluß gerückten Werkes bot Wille Beringer(ebenfalls Schüler von Dr. Bel⸗ lardi), Gelegenheit, ſich als techniſch verſierten, auch im Kammermuſikſpiel wohl beſchlagenen tüchtigen Klavieriſten zu zeigen. Um das Zuſtandekommen des Abends und die organiſatoriſche Vorarbeit und Durchführung, die im Intereſſe der Muſikpädagogen ſehr zu begrüßen war, hat ſich Herr Dr. Rud. Bellardi große Verdienſte erworben, der auch die Geſangseinlagen ſehr fein⸗ fühlend am Flügel begleitete. Die Uraufführung des letzten Werkes hat erwieſen, wie viel für die Haydn⸗Forſchung noch zu tun iſt, ſelbſt wenn die Autorſchaft von Haydn nicht unter allen Umſtänden feſtſteht. Dr. Ch. Hoffmanns Keller wird geſchloſſen. Die Zah⸗ lungsſchwierigkeiten des Wein hauſes Lutter u. Wegener in Berlin haben in weiten Kreiſen der Reichshauptſtadt lebhaftes Aufſehen erweckt. Die alten Weinſtuben, die ſchon 1911 in ſorgloſeren Tagen ihr 100 jähriges Jubiläum feierten, ſind ein Stück Berliner Stadtgeſchichte. Ihre Frühzeit iſt aufs engſte mit Namen E. T. A. Hoffmann und Ludwig Devrient verbunden. Um beide ſcharten ſich in bunter Miſchung Dichter, Schauſpieler, Muſiker und Maler. Man ſaß beieinander, und wenn die Stim⸗ mung dazu geſchaffen war, erzählte Hoffmann oft aus dem Stegreif ſeine berühmten Phantaſiegeſchich⸗ ten, eben„Hoffmanns Erzählungen“. Nach der Ro⸗ mantik zog das junge Deutſchland mit Guſt av Freytag, Heinrich Heine, mit Gutzkow und Brachvogel in die Keller in der Franzöſiſchen Straße. Vor 30 Jahren war ein häufiger Gaſt der große Schauſpieler Adalbert Matkowſky. Er ſaß oft beim Champagner, bis die Zeit ſeines Auf⸗ tretens herangerückt war und er in das benachbarte Königliche Schauſpielhaus eilen mußte. Eine Muſik⸗Auskunftſtelle im Nürnberger Hauptbahnhof. Wie aus Nürnberg gemeldet wird. iſt im Verkehrsbüro des Hauptbahnhofs eine öffentliche Muſik⸗Auskunftſtelle eingerichtet worden. Die Tätigkeit der Auskunftſtelle erſtreckt ſich auf Opern und Konzerte und unterrichtet über das ge⸗ ſamte Muſikleben Nürnbergs. „Egmont“ auf dem Römerberg Freilichtaufführung in Frankfurt a. Main Die Frankfurter Freilichtſpiele ſind zu einer großen Angelegenheit geworden. Sie ſtehen im Mit⸗ telpunkt des geſamten Theatergeſchehens dieſes Som⸗ mers. Seit Wochen ſind ſämtliche Aufführungen ausverkauft und ſelbſt hohen Preiſen, die von Aus⸗ ländern für einen Platz geboten wurden, konnte nicht ſtattgegeben werden. Nun hat nan das Programm erweitert und wird von jetzt an neben dem„Urgötz“ den„Egmont“ ſpielen. Egmont und ſeine Niederländer haben, wenn gleich es ihnen um einen ähnlichen Wendepunkt in der Staatengeſchichte geht wie beim Götz, gegenüber dieſem doch eine ganz andere Weſensart. Gewiß iſt auch der„Egmont“ ein deutſches Stück. Das kern⸗ deutſche Weſen aber iſts, was dem„Urgötz“ das wärmere Gefühl entgegenbringen läßt, beſonders unter dem freien Himmel. Vielleicht iſt auch die Art der Aufführung im„Egmont“ etwas ſchwächer. Den Egmont gibt Jochen Poelzig als Gaſt, ſorglos, liebenswürdig, leicht beſchwingt. Conſtanze Menz als Klärchen iſt faſt eine zu ſchwere Künſtlerin für ſo ein zartes feines Weſen, wie Klärchen. Zu ge⸗ waltig kommen die Töne aus ihrer Bruſt, zu groß und ſtark. Vorzüglich Robert Taube als Alba, Ellen Daub als Regentin, Oskar Rewalt als Oranien. Der Glanzpunkt des Abends ſind wieder die Maſſenſzenen, hinter denen diesmal die Ein⸗ zelleiſtungen zurücktreten. Ueberaus farbig und bunt das Bild, der Eindruck ganz groß. Kalt greift uns eine Hand ans Herz, wenn über 500 mit Speeren bewaffnete Mannen in dilſter grauer Rüſtung auf⸗ marſchieren— ein Gericht des Todes. Wuchtig die Szene um den Agitator Vanſen, den Aufrührer, den Kurt Katſch vorzüglich herausgearbeitet und der nicht nur den weiten Bühnenraum voll bunten Volks, ſondern auch die Hörer im Publikum im Banne hielt und zu begeiſtern wußte. Hatte der Römer bisher irgendwo abſeits, hinten in der Stadt gelegen, ſo hat ihn Alwin Kro⸗ macher heute in den Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes gerückt. Römerberg— Atmoſphäre atmet die ganze Stadt und alles, was geöffneten Herzens das Goethejahr durchlebt, zieht tief den ſtarken Hauch hoher Kultur ein, die hier ihr Zentrum ge⸗ funden— oder geſchaffen zu haben ſcheint. Unmöglich, ſich dem Zauber zu entziehen— und wer wollte das auch, der den Hörer auf dem Römer⸗ berg gefangen nimmt— ob er auf der Tribüne ſitzt— ob er an einem der vielen umliegenden Fen⸗ ſter ſteht, in den Gaſthäuſern ſich ein Fenſtertiſch⸗ chen geſichert. Faſt geſpenſtiſch aber iſt es, in der Pauſe ein wenig in den Gäßchen um den Römer herumzuſtreichen, dort wo die Ritter und Reiſi zen, die Mönche im roten Gewand und die ſchmucken Holländerinnen zwanglos herumſpazieren und ihres nächſten Auftrittes harren. mh. Zwei Vücher Von Max Jungnickel In einem Muſeum werden zwei rieſige Wälzer gezeigt, Bücher, die beide zuſammen mindeſtens einen Zentner wiegen. Rieſige, ſchwere Schinken. Mit Eiſen beſchlagen, mit eiſernen Schlöſſern verſehen. Wie kleine Geldſchränke. Bücher, die ſchon äußerlich zeigen, daß ſie Schätze verſchließen: Edelſteine, Per⸗ len, Gold und Kronen. Das erſte Buch iſt eine uralte Bibel. Das zwelle Beide Bücher haben iſt ein aſtronomiſches Werk, 8 eine grauſige Geſchichte. Beide Bücher ſind nämlich Totſchläger, harte, unerbittliche Totſchläger. Das iſt nicht etwa bildlich gemeint, O nein! Beide Bücher haben höchſt ſelbſtändig ein koſtbares Leben zer⸗ ſchlagen. Sie ſind die Mörder des deutſchen Aſtro⸗ nomen und Mathematikers Johann Stoeffler. 5 Stoeffler hatte die Macht, das Schickſal aus den Sternen zu leſen. Er war von ſeiner Macht felſen⸗ feſt überzeugt. Er hatte ſich das Horoskop geſtellt und ſeinen Tod auf einen beſtimmten Tag voraus geſagt. Nun, ſaß er an jenem Tag in seiner Studier⸗ ſtube, dicht unter ſeinen Büchern. Er wartete auf ſeinen Tod. Der Tod mußte ja kommen. Er ſah ge⸗ ſpannt nach der Tür. Etwas Grauen im Angeſicht Er erwartete den Tod, leibhaftig eintretend, mit Hippe und Stundenglas. Der Tod mußte kommen, Er rückte ſeinen Stuhl vor Ungeduld. Der Stuhl ſtieß an das Bücherregal. Die beiden ſchweren, eiſen⸗ beſchlagenen Bücher kippten über, ſchlugen auf den Schädel des Aſtronomen und zertrümmerten ihm Gehirnſchale. Johann Stoeffler war tot. Da ſtehen ſie nun da oben, die beiden Mörder Sie erzählen von Himmel, Seligkeit, Wundern und Hölle. Wie Felſen wuchten ſie in dem kleinen Muſeum. Rieſen, die einmal die Kraft hatten, ein Menſchenhaupt wie mit einer Keule zu zertrümme El A 9 e re tüſſe ende Ein⸗ en⸗ lbſt, Ai. oder tung ſchen älzetr zinen Mit ehen. erlich Per⸗ weite ſaben lic 1s iſt ücher zer⸗ ſtro⸗ den lſen⸗ ſtellt us⸗ dier⸗ auf h ge⸗ eſicht. mit men. Stuhl iſen⸗ den n die der. und einen i ein nern, Montag, 25. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Nummer 339 — Der Treuſchwur der Sänger Der dritte Tag des Frankfurter Sängerfeſtes— Erfolge der Mannheimer Sänger im Palmengarten (Von unſerm nach Frankfurt entſandten R. Sch.⸗Sonderberichterſtatter.) Als dritte unvergeßliche Weiheſtunde darf die Kundgebung im Stadion bezeichnet werden. Der Himmel hätte ums Haar einen Strich ducch die Rechnung gemacht. Als ſich die Sänger am Sams⸗ tag nachmittag anſchickten, die Fahrt zum Stadion anzutreten, entlud ſich ein Gewitter. Der Regen war eine zeitlang ſo ſtark, daß die Sänger, die ohne Schirm unterwegs waren und nicht ſchnell genug unterſtehen konnten, völlig durchnäßt wurden. Wer nicht rechtzeitig aufbrach, kam zur Kundgebung, die ſchon mit Rückſicht auf die Millionen Hörer, die am Radio ſaßen, pünktlich beginnen mußte, zu ſpät, ob⸗ wohl die Straßenbahn in ununterbrochener Reihe Wagenzüge laufen ließ. Als wir gegen 6 Uhr den Eingang des Stadions paſſiert hatten, ſtrömten ſchon Hunderte zurück, die zum Umkehren auffor⸗ derten. Wir ließen uns nicht abhalten, das Stadion zu betreten und haben es nicht bereut, denn wir er⸗ lebten etwas ganz Unvergeßliches. Es waren zwar keine 35000 Sänger, die ſich, wie angekündigt wurde, auf dem Kampffeld verſammelt hatten, aber die Maſſenverſammlung machte trotzdem einen imponie⸗ renden Eindruck. Auch viele Zuſchauerplätze waren noch frei. Aber wenn man die Menſchenmenge in die Feſthalle verpflanzt hätte, wäre der Raum ſicher zu klein geweſen. Wir hörten noch die Schlußakkorde des Heimat⸗ gebetes von Kaun, das Staatskapellmeiſter Dr. Robert Laugs⸗Kaſſel auf hohem Podium diri⸗ gierte. Dann ergriff Geheimrat Dr. Karl Ham⸗ merſchmidt, der unermüdliche Vorſitzende des Deutſchen Sängerbundes, das Wort, um zunächſt der Sänger zu gedenken, denen die Not der Zeit nicht erlaubte, an dem Sängerfeſt teilzunehmen und da⸗ mit die Bitte verband, die Daheimgebliebenen möchten die Glücklicheren, die nach Frankfurt fahren durften, nicht beneiden. Freudige Ueberraſchung rief die Mitteilung hervor, daß beabſichtigt zei, das nächſte Sängerfeſt in fünf Jahren mit der Feier des 75jährigen Beſtehens des Dentſchen Sängerbundes zu verbinden. In ſeinen weiteren Ausführungen wies der Redner darauf hin, daß die weltumſpannende Körperſchaft des Deutſchen Sängerbundes 12 Millionen Mit⸗ glieder zähle. Als er rief: Die deutſchen Stämme gehören zuſammen auf Leben und Tod! Wir wollen feſthalten, es komme, wie es will, an der Einig ⸗ keit zwiſchen Nord und Süd!— da brauſte ein Beifallsſturm durch das Stadion. Wir geloben, ſo ſchloß Dr. Hammerſchmidt ſeine packenden Ausfüh⸗ rungen, bis an unſer Lebensende treu zu bleiben dem deutſchen Liede, dem deutſchen Vaterlande und dem Deutſchtum der ganzen Welt, ſo lange unſer Herz ſchlägt. Wir wollen dieſes Gelöbnis mit hoch erhobener Hand gemeinſam ablegen und wollen rufen: Das deutſche Lied, der Deutſche Sängerbund und unſer heißgeliebtes deutſches Vaterland Heil! Es war ergreifend und wird immer im Ge⸗ dächtnis haften bleiben, als die Sängermützen vom Kopf flogen und die Hände zum Schwur erhoben wurden. Dann brauſte das Deutſchland⸗ lied über die mächtige Kampfſtätte. Damit war die dritte Weiheſtunde beendet. Die Maſſen der Zuhörer und Sänger wanderten nun⸗ mehr wieder zur Endſtation der Straßenbahn. Die Wagenzüge wurden geſtürmt. Wer ſchnell mit⸗ kommen wollte, mußte den Trick anwenden, einen auf der Fahrt zum Stadion begriffenen Wagenzug abzufangen. Als wir das Stadion verließen, kamen immer noch Scharen von Sängern an, die ſich darauf beſchränken mußten, die ſehenswerte Anlage gu be⸗ ſichtigen. Die letzten Sänger ſollen erſt in ſpäter Abendſtunde wieder in der Stadt angelangt ſein. Der Schubertbund ſingt mit großem Erfolg im Palmengarten Wie bereits mitgeteilt wurde, war der durch Sängerbund und Sängerkranz verſtärkte Schubertbund der einzige Mannheimer Verein, der während des Sängerfeſtes an einem Sonder⸗ konzert teilnahm. Der Saal des Palmengartens war völlig beſetzt, als Samstag abend das Konzert mit einiger Verſpätung begann. Der Spechtſche Männerchor, Frankfurt und der Düſſel⸗ dorfer Männergeſangverein zeigten mit je ſechs Chören, daß ſie über ein ſehr gutes Stimm⸗ material verfügen. Die Düſſeldorfer nennen vor allem ſchöne Tenöre ihr eigen, die ein ausgezeich⸗ netes Piano ſingen. Mit zwei reizenden Volks⸗ weiſen von Otto Jochum:„Die Hoſen“ und„Groß⸗ mutter will tanzen“, die ihre Uraufführung erlebten, beſchloſſen die Düſſeldorfer ihre mit großem Beifall aufgenommenen Darbietungen. Dann erſchienen die Mannheimer Sänger auf der Bühne, um unter Ludwig Gabers hervorragender Lei⸗ tung„Deutſches Gebet“ von Otto Scheuch vorzutra⸗ gen. Der ſchwierige Chor, der an die Sänger beſon⸗ dere Anforderungen ſtellt, wurde ſo exakt und ſtim⸗ mungsvoll wiedergegeben, daß der ſtürmiſche Beifall ſogar den Komponiſten neben den Chorleiter rief. Beſonders gefiel die Mitwirkung eines kleinen Knabenchors, der das Leitmotiv„Ein feſte Burg“ mit ſeinen hellen Stimmen wirkungsvoll unterſtrich. „Vorbeimarſch“ von Joſef Haas wurde ſehr fein nuaneiert, namentlich in dem allmählich verhauchen⸗ den Schluß.„Heiteres Ständchen“ atmete ganz die leichte Beſchwingtheit, die Wilhelm Rinkens in dieſe Kompoſition gelegt hat. Auch Ludwig Gabers„Son⸗ nenaufgang“ fand ſtarken Beifall. Die Ausdeutung war auch hier vorzüglich.„Ein Muſikus wollt fröh⸗ lich ſein“ von Louis Dité wurde uraufgeführt. Die mit dem Staatspreis ausgezeichnete Kompoſition wird ſich ſchnell einführen, weil der Wiener Ton⸗ ſchöpfer, der uns ſchon mit ſeinem Orgelfinale bei der Paulskirchenfeier imponierte, den volkstümlichen Ton, der dem Chor zu ſtarker Wirkung verhilft, ſehr gut getroffen hat. Der Komponiſt wurde neben dem Chorleiter durch großen Beifall ausgezeichnet. Drei reizende alte Volksweiſen von Otto Jochum: „Von der edlen Muſik“,„Treue“ und„Ging ein Weiblein“ beſchloſſen den Reigen der Uraufführun⸗ gen und damit das Konzert, mit dem ſich die Mann⸗ heimer Sänger auf das vorteilhafteſte in den weit⸗ geſpannten Rahmen der muſikaliſchen Darbietungen des Sängerfeſtes einfügten. Die Zuhörer am Radio Tauſenden von Sangesfreunden war es leider nicht vergönnt, mit ihren Sangesbrüdern nach Frankfurt zu eilen und dort gemeinſam das Sänger⸗ bundesfeſt zu erleben. Aber ganz brauchten ſie doch nicht zu verzichten, denn der Rundfunk ſtellte ſich für die Uebertragungen in einem Umfang zur Ver⸗ fügung, wie er dies noch bei keiner anderen Gele⸗ genheit getan hatte. Schon die vorausgehenden Fern⸗ proben ſtellten eine Neuerung dar, denen ein beach⸗ tenswerter Erfolg beſchieden war. Es wurde richtig geprobt, verbeſſert, wiederholt. Im ganzen Reich ſaßen die Sänger am Lautſprecher, hörten zu und lernten, um ſpäter beim Feſt um ſo ſicherer und ohne viel Proben mittun zu können. Als Auftakt des Sängerbundesfeſtes hörte man die feierliche Ban ner übergabe auf dem altberühmten Römerberg. Die erſte Konzertübertra⸗ gung mit der Aufführung des Oratoriums„Der füngſte Tag“ von Otto Jochum wurde wenigſtens den Hörern des Südweſtfunks nicht vorenthalten. Unvergeßliche Eindrücke hinterließen die Deutſchen Weiheſtunden, die Feier in der Paulskirche und die Volksdeutſche Weiheſtunde. Daß die drei Haupt⸗ konzerte am Samstag vormittag, nachmittag und am Samstag vormittag bei den Rundfunkhörern ebenſolche Begeiſterung hervorriefen, wie bei den Zuhörern in der Feſthalle ſelbſt, bedarf keiner be⸗ ſonderen Erwähnung, zumal die einzelnen Dar⸗ bietungen in techniſcher Vollkommenheit durchkamen. Die Hörer des Südfunks haben am Sonntag nachmittag vergeblich auf die Uebertragung der Feſt⸗ zug sreportage gewartet, denn der Stuttgarter Sendeleitung war die Durchführung der Jugend⸗ ſtunde wichtiger, als ein Hörbericht von einem gro⸗ ßen Ereignis. Wer rechtzeitig Frankfurt oder den Deutſchlandſender einſtellte, bekam durch W. W. Knöckel ein lebhaftes Bild von dem Feſtzug ver⸗ mittelt. Das Mikrophon ſtand auf dem Frankfurter Opernhaus, ſo daß die Hörer den Feſtzug bei dem Vorübermarſch am Opernplatz geſchildert bekamen. Die zur Verfügung ſtehende halbe Stunde reichte gerade aus, um einen Bericht von dem hiſtoriſchen Teil des Feſtzuges zu geben. Der Jubel der Maſſen, die Heilrufe, der immer wieder ausgebrachte Sänger⸗ ſpruch bildeten eine wirkungsvolle Lautkuliſſe zu der an ſich recht plaſtiſchen Reportage, die für die Zu⸗ hauſegebliebenen wiederum ein Erlebnis bedeutete. Einen ſtimmungsvolleren Abſchluß der Uebertra⸗ gungsreihe vom 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt hätte man ſich wirklich nicht denken können. Freilicht⸗Spiele auf den Rennwieſen Guter Start Unſere lebendige Stadt hat trotz oder gerade wegen der Not der Zeit auf der Rennwieſe ihr Her bſtmeetin g. Am Start erſchienen ein mehrjähriger Schimmelhengſt, als Reiter Der Jäger aus Kurpfalz, ein prachtvoll feuriger Geißbock aus Doſſenheim, einige Hunde, vor allem aber eine lange Reihe beſter Geſtalten, die ſich ein Naturtheater errichteten mit lebendigen Bäumen, Häuſern, ſo groß und ſchön, daß man ſogar im Hintergrund die Moſchee von Schwetzingen ſehen konnte. Sieger blieb der friſch geſattelte Pegaſus aus dem Stall Karl Noll und Heinz Bornhofen, die von vornherein ihrer Sache ſicher waren. Sie ließen zuerſt die„Künſte unter Carl Theodor“ Revue paſſieren, dann führten ſie ihren Favoriten„Im Wald und auf der Heide“ ſpazteren, wobei auch„Diana“ zu tanzen begann. An Stelle der üblichen Waage gab man eine typiſch Mannemer Szene„Vor der Schenkel, wobei an Dialekt und ſonſtigen Schlagern nicht ge⸗ ſpart wurde. Im Finiſh erſchien Carl Theodor felbſt an der Spitze ſeines Hofſtaates, um den Jäger aus Kurpfalz würdig zu empfangen. Und zu ihm geſellten ſich die Bürger und Einwohner aus der Umgegend und die Künſte bis zum„Chor des Balletts“ und bis zum Hofopernſänger, der durch Alfred Färbach ſtimmlich würdig vertreten wurde. Sang er doch mit ſeiner immer noch wohlklingenden Stimme eine Arie von Cemaroſa und ſicherte ſich auch als Regiſſeur wohlverdienten Beifall. Aber auch alle übrigen Kräfte mühten ſich ehrlich, um dem Herbſtmeeting, das Spielen in und mit der Natur, zu einem auch künſtleriſchen Erfolg zu verhelfen. Viele Namen müßte man anführen: Franz Lorch, der Jäger, Joſef Hund, Elly Hahn, Georg Hahn, Brigitte Specht, Hans P raml. Ferner liefen... Es mag genügen. Für Muſik ſorgte eine ſympathiſche Kapelle unter Max Rauhuts Leitung. Und im Startprßgramm figurierte ſogar als konzeſſionierter Buchmacher Thomas Maiſch, der jedoch mit dem Intendanten Herbert gleichen Nachnamens(Pferd„Weißes Rößl“) nicht zu verwechſeln iſt. Das ist die Salem- Fabrik 8 5 „Warum wir spielen?“ fragen die Veranſtalter. Weil dieſe aus der Not der Zeit geborene Künſtlergemeinſchaft,„von der leben⸗ digſten, aufwühlendſten, großartigſten aller Künſte“, der Theaterſpielerei,„beſeſſen“ iſt und weil ſie ſchließlich auch davon leben will. Mannheim hat„eine“, die Schauſpieler ihre Frei⸗ lichtbühne. Wünſchen wir ihnen ſchönes Wetter, guten Erfolg. Zum mindeſten iſt es eine Abwechſlung in dieſen ach ſonſt ſo grauen Zeiten, wenn man unter dem blauen Himmel Theater ſpielen ſieht. * Schwacher Reiſeverkehr. Der Verkehr auf der Reichsbahn war am geſtrigen Sonntag recht ſchwach. Lediglich die Frühzüge nach Frankfurt zum Sängerbundesfeſt wieſen eine ſtärkere Be⸗ ſetzung als an ſonſtigen Sonntagen auf. Die Bahn kann den Verkehr nach Frankfurt gerade noch als „gut“ bezeichnen. Ueberhaupt hat das Sängerfeſt keine beſondere Belebung für den Mannheimer Bahnverkehr gebracht. Abgefertigt wurde nur ein Sonderzug ab Hauptbahnhof, während von den übrigen Sonderzügen auch nur zwei den Mann⸗ heimer Bahnhof berührten. Bei der Luft⸗Hanſa reichte der vorhandene Platz in den Frankfurter Maſchinen ebenfalls aus, denn von der Möglichkeit in 30 Minuten von Mannheim nach Frankfurt zu gelangen, wurde verhältnismäßig nur geringen Ge⸗ brauch gemacht. * Hilfsaktion für die Unwettergeſchädigten im Kaiſerſtuhlgebiet. Auf Grund des Berichtes des Landeskommiſſärs von Freiburg, der ſofort nach Ein⸗ treffen der Unwettermeldungen eine Beſichtigung des Unwettergebietes vorgenommen hat, wurde die Genehmigung zur Veranſtaltung einer öffent⸗ lichen Sammlung zugunſten der Un⸗ wettergeſchädigten erteilt. Die Sammlung iſt bereits bekanntgegeben worden.(Siehe Samstag⸗ Mittagausgabe der NMz.) Als dringendſte Maß⸗ nahme wurde die Verſorgung der Bevölkerung mit Brotgetreide angeſehen. Mit Hilfe des vom Staatsminiſterium aus dem allgemeinen Fonds der Regierung bereitgeſtellten Betrages von 5000/ iſt die Abgabe von ſtark verbilligtem Roggen⸗ mehl an die Geſchädigten eingeleitet. Wegen wei⸗ teren Maßnahmen ſind ſofort Verhandlungen mit den zuſtändigen Stellen aufgenommen worden. Die Hundstage haben am Samstag kalendermäßig ihren Anfang genommen. Vorläufig ſtehen ſie lediglich auf dem Papier, denn wir ſpüren weder etwas non der außergewöhnlichen Hitze, noch merken wir etwas von dem ſchönen Wetter, das die Hundstage vor allen anderen Tagen auszeichnen soll. Aber wir ſind ja ſo beſcheiden geworden und ſind ſchon zufrieden, wenn der Himmel ſeine Schleuſen ge⸗ ſchloſſen hält. Und wenn gar, wie es am geſtrigen Sonntag nachmittag der Fall geweſen iſt, die Wolken verſchwinden und die Sonne ihre wärmeſpendende Tätigkeit ausüben kann, dann ſind wir ſchon glücklich. Waldpark, Käfertalerwald, Neckardamm, Schloß⸗ garten und wie ſonſt die bevorzugten Ausflugsziele alle heißen mögen, hatten geſtern einen ſtarken Be⸗ ſuch aufzuweiſen. Für einen richtigen Badetag hätte die Temperatur noch einige Grade höher ſein dürfen, denn der Strandbadbeſuch war recht ſchwach. Große Anziehungskraft übte am Vormittag der Staffellauf„Kund um Mannheim“ aus. Die Eröffnung der Freilichtſpiele auf den Rennwieſen bot am Nachmittag den Theaterfreunden eine angenehme Sonntagsunterhaltung. Wie üblich wurde es in den Abendſtunden in der Innenſtadt etwas lebhafter, die einzelnen Lokale wieſen ver⸗ ſchiedentlich einen recht guten Beſuch auf. Freiwillige Feuerwehr Rheinau Schlußübung Unter Kommandant Hauptmann Vinzenz Held hielt am Samstag abend die 8. Kompagnie der Mannheimer Freiwilligen Feuerwehr, die in Rheinau ſtationtert iſt, ihre diesjährige Schluß⸗ übung ab. Nach der Aufſtellung der Mannſchaften in der Karlsruherſtraße gab Branddͤirektor Mikus die Aufgabe bekannt. Es war im Hauſe Neuhofer⸗ ſtraße 16 ein Zimmerbrand im zweiten Obergeſchoß angenommen worden, der ſich über die ganze Woh⸗ nung ausgedehnt hatte. Den Wohnungsinſaſſen der Manſarde war der Rückweg über das hölzerne Treppenhaus infolge der Verqualmung abge⸗ ſchnitten. Raſch hatten die Mannſchaften die Ausziehleiter in Stellung gebracht, auch die Schlauchleitung war in Kürze gelegt. Nach der Uebung zeigten die Wehr⸗ leute noch ihre Schulung im Schlauchwerfen und Geräteübungen. Leider verbot die Polizeibehörde den geſchloſſenen Umzug unter Muſtkbeglei⸗ tung nach dem Verſammlungslokal. Hier gab zu⸗ nächſt Branddirektor Mikus einen Ueberblick über die Anlage der Uebung, die in guter Zuſam⸗ menarbeit ausgeführt worden ſei. Beſonders der Leiterangriff war gut gelungen. Der Branddirektor dankte den Wehrleuten für ihre Mitarbeit im Na⸗ men der Stadtverwaltung und des verhinderten Beigeordneten Dr. Zeiler. Die Kapelle Peter ſorgte für Muſik, Humoriſt Gorenflo verſtand es mit Vorträgen die zahlreichen Anweſenden zu feſſeln. Den Dank des Kommandos der Freiw. Feuerwehr überbrachte anſtelle des erkrankten 1. Kommandan⸗ ten Karl Wolf, Schmiedemeiſter Epple. Haupt⸗ mann Held gab die Verſicherung ab, daß auch im neuen Uebungsjahr die Rheinauer Freiwilligen Wehrleute in ihrer Schulungsarbeit nicht erlahmen würden. ſtimmungsvolle * Die Polizei warnt. In den letzten Tagen bil⸗ deten ſich verſchiedentlich vor Häuſern, aus denen politiſche Fahnen ausgehängt wurden, An⸗ ſammlungen, die wiederholt in Tätlichkeiten aus⸗ arteten. Auch wurden Schädigungen feſtgeſtellt. Die Polizei iſt jeweils gegen die Perſonen, die ſich an⸗ ſammelten und Tätlichkeiten zuſchulden kommen lie⸗ ßen, eingeſchritten. Sollten ſich die Ausſchreitungen fortſetzen, ſo ſieht ſich das Polizeipräſidium genötigt, das Aushängen von politiſchen Fahnen aller Richtungen vorübergehend zu verbieten. f * Dachſtuhlbrand in der Traitteurſtraße. Am Samstag nachmittag wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Hauſe Traitteurſtraße 53 alarmiert, wo im fünften Stock über den Wohnungen ein Dach⸗ geſchoß in Brand geraten war. Da das Feuer am Dachgebälk und den aufgeſtapelten Materialien reichlich Nahrung fand, mußte ſofort mit drei Schlauchleitungen das Feuer bekämpft werden. Zwei Leitungen wurden durch das Treppenhaus gelegt, eine dritte Leitung von der mechaniſchen Leiter aus in Stellung gebracht. Die Hydranten befanden ſich auf der anderen Seite der Straße, ſo daß die Polizei den Durchgangs verkehr ſperren mußte. Auch das zahlreich ſich anſammelnde Pub⸗ likum mußte in reſpektvoller Entfernung gehalten werden, da einige Stücke vom Dach auf die Straße fielen. Die Entſtehungsurſache des Feuers konnte noch nicht ermittelt werden. Der Sachſcha den iſt erheblich. kann eine 325 ꝛ⁊2isaxrette nur rauchen, wenn sie miid ist. Aus diesem Grunde ist die meistgerauchte Zigarette Deutschlands N— 5. 555 5 2 3 4. Seite/ Nummer 339 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. Juli 1939 25 Jahre Feſtakt des Ludwigshafener Schwimmbereins 1907 e. V Geſtern vormittag hielt Schwimmverein anläßlich ſeines Silberjubiläums im Konzertſaal des Pfalzbaues einen Feſtakt ab, der einen der Größe und Bedeutung des Vereins entſprechenden und würdigen Verlauf nahm. Unter den Ehrengäſten bemerkten wir u. a. Erſter Bür⸗ der Ludwigshafener germeiſter Dr. Ecar ius, Hauptmann Ober⸗ häuſer, Polizeirat Probſt, Oberbauamtmann Reinhardt und Bürgermeiſter Dr. Zorn⸗ Oppau. Ferner waren anweſend eine Anzahl von Sport⸗ und Schwimmvereinen, unter letzteren auch eine ſtarke Vertretung des Schwimmvereins Mannheim. der L. S. V. für die Ertüch⸗ tigung der Jugend in den letzten 25 Jahren getan, wurde allſeits hervorgehoben und dem Verein eine Reihe von Geſchenken zu ſeinem Jubi⸗ läum übermittelt. Eröffnet wurde die Feier mit der vom Ludwigs⸗ hafener Stadtorcheſter unter Leitung von Kapell⸗ meiſter Lehmann prächtig geſpielten Feſt⸗Ouver⸗ türe von A. Lortzing. Der Chor„Gott grüße dich“ von der Geſangsabteilung des L. S. V. tonrein ge⸗ ſungen, leitete über zu der Begrüßungsanſprache des Herrn Kraft, Was des erſten Vorſitzenden, der auf die ſchwer bewegte Zeit hinwies, in der der Verein ſein Jubiläum feiert. Ein Sportverein kann aber trotzdem ſein Feſt durch ſportliche Wettkämpfe veranſtalten. Die Ju⸗ gendſchwimmerin Elfriede Winkler ſprach darauf einen hübſchen Prolog, dem Franz Schuberts „Hotlig, Heilig“ folgte, das unter der Stabführung des Herrn Ziegler von der Geſangsabteilung des L. S. V. wirkungsvoll zum Vortrag gelangte. Zum Großfeuer in Bretten * Bretten, 24. Juli. Durch das Brandunglück hier ſind neun Familien obdachlos gewor⸗ den. Die Brandgeſchäbigten ſind: Mühlenbeſitzer Haerdt, Privatlehrer Autenrieth, Friſeur⸗ meiſter Maſſt, Kaufmann Wilhelm Wirth, Schuh⸗ macher Wilhelm Hellmann, Korbmacher Peter Brioni, deſſen Schwiegerſohn Karl Stoll, die Landwirte Hermann und Theodor Zonſius und Arbeiter Georg Haas. Das Feuer kam im Lagerraum der Spitalmühle von Karl Haerdt zum Ausbruch und verbreitete ſich mit unheimlicher Schnelligkeit. Einzelne Bewoh⸗ ner der vom Feuer ergriffenen Häuſer wurden ſogar im Schlafzimmer von den Flammen überraſcht und konnten nur mit knapper Not das nackte Leben retten. In einem Fall hatte das Feuer bereits das Bett eines jungen Mannes ergriffen. Der ſeit langem bettlägerige Privatlehrer Autenrieth wurde von Sanitätsmannſchaften ins Freie gebracht. Am Brandplatze erſchienen bald Landrat Dr. Jerſchke und Bürgermeiſter Dr. Schemen au. Die Wehren machten unmenſchliche Anſtrengungen, um des Feuers Herr zu werden. Der Gebäudeſchaden allein wird auf etwa 100 000/ beziffert. Die Stadt wird eine Hilfs⸗ aktion einleiten. Politiſche Ausſchreitungen vor dem Schnellrichter * arlsruhe, 23. Juli. Die Schlägerei in der Nacht zum 20. Juli, die ſich Ecke Kaiſer⸗ und Kark⸗ ſtraße vor dem Kaffee Moninger abſpielte, fand ihr Nachſpiel vor dem Schnellrichter. Angeklagt waren die drei Nationalſozialiſten Wilhelm Högen 29 Jahre alt, Monteur und verheiratet, Werner Thate, 20 Jahre alt und Modellſchloſſer und der 20fährige Bäcker Richard Müller. Das Schnellgericht ver⸗ urteilte die Angeklagten Thate und Höger wegen ge⸗ meinſchaftlicher Körperverletzung, begangen aus poli⸗ tiſchen Beweggründen, zur Mindeſtſtrafe von dret Monaten Gefängnis. Gegen beide erging Haftbefehl wegen Flucht⸗ und Verdunkelungsgefahr. Müller wurde mangels Beweiſe freigeſprochen. Schwierigkeiten im Haushalt der Stadt Durlach Durlach, 23. Juli. Trotz radikaler Streichungen auf der Ausgabenſeite konnte der Voranſchlag bis jetzt nicht ausgeglichen werden. Von einer Steuer⸗ erhöhung wurde mit Rückſicht darauf, daß Durlach mit feiner ſteuerlichen Belaſtung ungefähr an der Spitze der badiſchen Städte ſteht, abgeſehen. Der Stadtrat konnte ſich nicht entſchließen, dem Vor⸗ anſchlag die Zuſtimmung zu geben, ſo daß vorausſicht⸗ lich der Bürgermeiſter von ſich aus eine Anordnung erlaſſen muß. Im Pfalzbau Die Gratulanten Der zweite Vorſitzende, ſchilderte in intereſſanten ſchichte des Vereins in worauf die Gratulanten ihre Glückwünſche und Geſchenke übermittelten. Als erſter gratulierte Herr Hofmann⸗Kaiſerslautern für den Gau 7 des deutſchen Schwimmvereins und überreichte Herrn Kraft eine Urkunde des deutſchen Schwimmvereins und ein Geſchenk des Poſeidon⸗Kaiſerslautern. Erſter Bürgermeiſter Dr. Ecarius übermittelte die Glückwünſche der Stadtgemeinde Ludwigshafen. Der LSV. habe ſich um den Sport in Ludwigshafen große Verdienſte erworben. Die Stadtverwaltung habe daher Urſache zu danken für die ſportliche Er⸗ ziehung und Ertüchtigung der Jugend. Bürger⸗ meiſter Zorn von Oppau überbrachte dem Verein ein eigenartiges Jubiläumsgeſchenk mit der Mit⸗ teilung, daß die Stadt Oppau die Pacht für den L. S. V. weſentlich erhöhen müſſe. Ferner gratu⸗ lierten. Herr Kurheß im Namen des Ortsver⸗ bandes für Leibesübungen und der angeſchloſſenen Vereine, Herr Hepp für die Deutſche Lebens⸗ rettungsgeſellſchaft, Kreisſchwimmwart Werner⸗ Zweibrücken, Herr Dehinger, Herr Foebele⸗ Frankenthal, Herr Uhlenburg⸗Mainz⸗Mombach, Herr Friedel⸗Edenkoben im Auftrag des Gaues und Herr Riegele von Phönix. Die Geſchenke be⸗ ſtanden in Fahnenſchmuck, eingerahmten Bildern, Wimpeln und Blumenangebinden. Den Anſprachen folgte die Ehrung von Gründungs mitgliedern und ſonſtigen um den Schwimmſport verdienten Perſonen. Unter letz⸗ teren befanden ſich auch die Herren Winkler, Schölch und Ingenthron. Nach dem Weihe⸗ lied von Striegler erreichte die Feier mit dem Schwimmermarſch von Munroth ihr Ende. ch. Herr Ferd. Schölch, Darlegungen die Ge⸗ den letzten 25 Jahren Nolkundgebung der Gaſtwirte * Neuſtadt im Schwarzwald, 23. Juli. Hier fand im Hotel„Neuſtädter Hof“ eine gut beſuchte Ver⸗ ſammlung des Wirtevereins Neuſtadt und Umgebung ſtatt, in der Syndikus Dr. Göller⸗Karlsruhe einen Vortrag über die Lage im Gaſtwirtsgewerbe hielt und von der Tatſache ſprach, daß das gaſtro⸗ nomiſche Gewerbe vor dem wirtſchaftlichen Ban ⸗ krott ſtehe. Der ganz unerwartet ſtarke Ausfall in der diesjährigen Fremdenſaiſon habe den ſchon ſeither kaum tragbaren Zuſtand in einer Weiſe verſchärft, daß es die höchſte Zeit iſt, Behör⸗ den und die breite Oeffentlichkeit von dem Stande zu unterrichten. Werde nicht ſofort in einer Ent⸗ laſtung des beſonders für den Schwarzwald ſo hoch⸗ wichtigen Gewerbes das unbedingt Nötigſte getan, ſo wäre damit der Untergang eines Gewer⸗ bes beſiegelt, von dem die wirtſchaftliche Exiſtenz vieler anderer Berufsgruppen und wirtſchaftlicher Inſtitutionen abhängt. Der Redner geißelte die völlig ungerechte Realbeſteuerung, die den tatſäch⸗ lichen heutigen Werten in keiner Weiſe Rechnung trage, die umſatzdroſſelnde Höhe der Verbrauchs⸗ ſteuern, zu deren namhafteſten die Gemeindege⸗ tränkeſteuer zu zählen ſei. Von der ſich anſchließenden Ausſprache wurde reger Gebrauch gemacht. Zum Schluß der von Ho⸗ telter Schillinger geleiteten Verſammlung wurde eine Entſchließung angenommen, in der die Behörden auf die troſtloſe Lage der Hoteliers aufmerkſam gemacht und die Beſeitigung der un⸗ gerechten Bier⸗ und Gemeindegetränkeſteuer verlangt wird. eee Selbſtmord wegen eines verlorenen Prozeſſes * Walldorf(Ried), 23. Juli. Der Privatier Vik⸗ tor Kappler aus Wallſtadt führte mit der Heag in Darmſtadt einen Prozeß um einen elektriſchen Leitungsmaſt, den die Heag in ſeinem Garten auf⸗ geſtellt hatte. Kappler verlangte die Entfernung des Maſtes. Geſtern nun erhielt er den Beſchluß des Amtsgerichts Groß⸗Gerau zugeſtellt, der ſeine Klage zurückwies. Kappler erregte ſich darüber ſo ſehr, daß er heute vormittag verſuchte, den M a ſt mit einem Beil umzuſchlagen. Als die Bürger⸗ meiſterei ihn von ſeinem Vorhaben abzubringen ver⸗ ſuchte, unterbrach er ſeine Arbeit und ſetzte ſich auf die Treppe eines Nachbarhauſes. Als ein Polizei⸗ diener kurz darauf noch einmal nachſehen wollte, zog Kappler plötzlich einen Revolver und er⸗ ſchoß ſich. Die Kugel traf ihn mitten ins Herz, ſo daß er ſofort tot war. Internationales Gudehus-Problemturnier des Mannheimer Schachklubs Das internationale Problemturnier für Drei- züger, das der Mannheimer Schachklub ausschrieb aus Anlaß der 40 jährigen Mitgliedschaft seines ver- dienten Ehrenvorsitzenden Wilhelm Gudehus, hatte einen qualitativ wie quantitativ glänzenden Erfolg. Sind doch nicht weniger als 201 Probleme aus aller Herren Länder eingegangen! Es war wirklich keine leichte Arbeit für die Preisrichter, alle diese Probleme zu sichten und die Spreu vom Weizen zu sondern. 39 Aufgaben schieden von vornherein aus dem engeren Wettbewerb aus, und zwar 33(also etwa 16 Proz.) Wegen Nebenlösungen und 6(etwa 3 Proz.) wegen Unlésbarkeit. Der für die beste Miniatur ausgesetzte Sonderpreis bewirkte, daß nicht weniger als 46 Kleinaufgaben(etwa 23 Proz. aller Probleme) an der Konkurrenz teilnahmen. Die Herren A. Hild-Ohrdruf— als Verwalter der Problemsammlung des Deutschen Schachbundes— u. G. Hume- Nottingham— als Verwalter der Problem- sammlung von Alain C. White, der größten und bedeutendsten der Welt— hatten liebenswürdiger- weise die Suche nach Vorgängern übernommen. Ihnen sei für diese gewiß nicht leichte Arbeit auch an dieser Stelle besonders gedankt! Von den Miniaturen wurde eine ganze Anzahl in- folge Auffindens von Vorgängern aus dem Wett bewerb geworfen, der verbleibende Rest steht aber immer noch auf einem erfreulich hohen Niveau. Die antleren für die Hauptpreise vorgesehenen Stücke hielten der Prüfung aber erfolgreich stand. Die Vorarbeiten der Preisrichter sind abge- schlossen, Entscheid und Preisbericht werden in kurzer Zeit fertiggestellt sein— und die preis- gekrönten Probleme mögen dann für sich selbst sprechen! Wir kommen auf das Ergebnis noch ausführlich Zurück. der Verfasser Anlaß dieses Nachstehendes Problem widmete dem Mannheimer Schachklub aus Problemturniers: Problem Nr. 3. N. von Terestchenko-Nizza. Dem Mannheimer Schachklub gewidmet. . 9 5 9 1 1275 25 75 15 1. . 7,. 925 e 2.* 55ä3C ä b 67 7 Matt in 4 Zügen. Ein hübsches Problem, das die Arbeit des Lösens lohnt! Lösungsbesprechung: Problem Nr. 1: Dieses Meisterwerk War defi- niert als ein„schwarzer Inder“. Und zwar tritt der Inder nur in der Verführung(besser„Probe- spiel“) auf, ist also„virtuell“, Diese Verführung besteht in dem naheliegenden 1) g3. mit der Idee, den f. und-Bauern zu opfern und so eine Patt- stellung herbeizuführen. Der Versuch scheitert aber an einer versteckten Parade: 1) g3--? Kha. 2) h/ Lhll(der kritische Zugl). 3) f7 Kgz(der Sperrzugl). 4) bsD Ths: und Schwarz gewinnt nun durch das „Treppenspiel“ Kf2, Kf3, Ke, Ked, K dd. usw. Daher der Name„sch War zer Inder“! Bisher War die indische Idee(Criticus plus Sperrzug zwecks Auf- hebung einer drohenden Pattstellung) nur als Weihe Kombination angewendet worden. Dr. Kraemer hat mit dieser Aufgabe den Inder zum ersten Male auch als schwarze Verteidigung dargestellt. Die Lösung des Problems beginnt also mit dem anderen Bauernzug: 1) h7(77 Tf7:) usw. Die Abspiele sind leicht zu finden, der Hauptreiz liegt eben in der Verführung und ihrer Wieder- legung. Problem Nr. 2: 1) Kel b6. 2) Kbi de(d3? Ss). 5) Kal e. 6) Dbi Zugwechselll Satzspiel:).... b6. 2) Kei be. 3) b6. 4) b7. 5) bob. Kd be. 3) Kei ed. 00 Das Thema lautet: Vollständige Bah- 6) Dbö bl. Der Bh ist an- nung zwischen König und Dame. scheinend überflüssig). Die beiden Probleme waren wohl ziemlich schwierig. Beide gelöst hat nur Herr H. Ott-Mann- heim. Wir hoffen, daß Nr. 3 diesmal mehr Löser findet. Viel Vergnügen zur Arbeit! Lösungen an die Scha chproblem-Redak, tion der„N. M..“. W. L. 0 Leucles 0 a Montag, 25. Juli Rheinfahrt der Köln⸗„Düſſeldorſer. Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 13.30 Uhr Mannheim— Worms— Oppenheim Nierſtein und zurück. Mannheimer mana der eb: abel Fahrt n Bad Dürkheim— Lindemanns⸗Ruhe—(pPeterskopf)— Freinsheim— Mannheim, 14 Uhr ab Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 57 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: 1 „Der Scalo⸗Theater:„Romanze“.— Ca pi⸗ „Ein toller Einfall“.— Palaſt⸗ Theater; Frechdachs“.— Alhambra:„Die Waſſer⸗ teufel von Hieflau“— Schauburg:„Holzapfel weiß alles“.— Univerſu m:„Die letzte Kompagnie“ — Gloria:„Unter falſcher Flagge“.— Roxy Theater:„Der Sohn der weißen Berge“. Was hören wir? Montag, 25. Juli Frankſurt .00: Frühkonzert.— 12.00: Serenaden.— 13.30: Mit⸗ tagskonzert.— 15.20: Die Berufsausſichten der Frau im Hotelgewerbe.— 17.00: Volkstümliche Melodien.— 18.80: Wie kann dem Handwerk geholfen werden? Dr. Schäffer. — 20.00: Deutſche Volkslieder.— 21.10: Orcheſterkonzert, — 22.45: Nachtmuſik. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Schollplat⸗ ten.— 10.30: Unterhaltungskonzert.— 17.45: Bicher⸗ ſtunde.— 19.00: Eine halbe Stunde Humor.— 19.35: Brillonte Klaviermuſik.— 20.10: Liebe im Lärm. Funk⸗ ſpiel.— 21.00: Abendmuſik. Langenberg .05: Brunnenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Frauen. — 12.00: Serenaden.— 13.30: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.00: Frauen⸗ ſtunde.— 19.00: Reden zur Reichstagswahl.— D 00: Abend konzert.— 22.20: Reiſebuch aus den öſterreichiſchen Alpen.— 22.50: Nachtmuſik. München 10.00: Mein Wochenküchenzettel.— 12.00: Serenaden. — 13.15: Unterhaltungskonzert.— 15.00: Kinderſerien⸗ ſtunde.— 16.05: Konzertſtunde.— 17.00: Veſperkonzert, — 18.15: Fünfzig Jahre Parſiſal. Dr. W. Eggert, N reulh.— 19.00: Reden zur Reichstagswahl.— Mangfalltaler Heimatſtunde.— 21.20: Buntes,— 22.45: Nachtmuſik. Südfunk .05: Bad Mergeutheimer Frühkonzert.— 10.00: Lie⸗ der.— 12.00: Serenaden.— 13.30: Mittagskonzerk.— 16.00: Dr. C. Zimmermann: Da liegt der Hund begraben! Bekanntes und Unbekanntes aus mancherlei Redensarten. — 17.00: Volkstümliche Melodien.— 18.30: W. Ehmer: Der e Wirtſchaftskörper. Wirtſchaftliche G5 matkunde.— 19. Reden zur Reichstagswahl. 20.00 Deutſche Volks licher,— 21.10: Orcheſterkonzert.—.00: Nachtmuſik. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Schallplatten.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 19.40: Volkstümliches Konzert.— 20.30: Abendmuſik.— 22.15: Tanzmuſik. Aus Mannheim 17.001848:„Volkstümliche Melodien“. Ausführenbet Philharmoniſches Orcheſter Mannheim. Leitung: Kapell⸗ meiſter Max Sinzheimer, Mannheim. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 15.30: Klänge aus den Bergen.— 21.45: Unterhaltungskonzert. ailand: 13.00: Unterhaltungsmuſik.— ſterkonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung Rom: 17.30: Vokal⸗ und Auſtenmen talkon d et— 20.45: Die heimliche Ehe, Oper Straßburg: 17.00, 15 Jo: Inſtrumentalkonzert.— 21.00 Sinfoniekonzert. * Karlsruhe, 23. Juli. Ermittelt wurden zwei Schüler, die in der letzten Zeit in einem hieſigen Warenhaus verſchiedene Gegenſtände entwendet hat⸗ ten. Spitzenkandidat Dr. Zapf am Finanzminiſter Dr. Mattes Geſinnungsfreunde willkommen! Gegen Bürgerkrieg und Inflation Deutſche Volkspartei FEC 20.30: Orche⸗ i In einer Wahllkundgebung der Deutſchen Volkspartei(it ö) ſprechen N Mittwoch, 27. Juli, abends 8. 15 Uhr im großen Saal der Harmonie, D 2, 6 8 U 1s! 22 f F Morgen · A Wie zu erwarten ſtand, hat Deutſchland im Interzonen⸗ final des Davispokalwettbewerbes am Samstag in Paris das Doppelſpiel glatt verloren. Zwar leiſteten Prenn⸗ 5. Cramm zeitweilig harten Widerſtand, aber das be⸗ rühmte amerikaniſche Doppel Alliſon⸗van Ryn, das noch im Vorjahre Wimbledonſieger war, zeigte ſich den Deutſchen doch glatt überlegen und gewann auch ſicher in drei Sätzen mit 678,:4,:1. Schon nach den erſten Spielen konnte man erkennen, daß die Amerikaner in Hochform ſpielten, während die anſcheinend etwas ermüdeten Deutſchen nicht das Geſchick und die Kraft aufbrachten, wie beim Mai⸗ länder Doppel gegen die Italiener. Damit haben die Amerikaner eine 211 Führung erreicht und es iſt kaum daran zu zweifeln, daß ſie ſich am Sonn⸗ tag bei den reſtlichen Einzelſpielen den Endſieg erkämpfen werben. Ihr Spitzenſpieler und Wimbledonſieger Ells⸗ worth Vines dürfte Gottfried v. Cramm glatt ſchlagen. Für die deutſche Mannſchaft bleibt noch die Chance, daß Preun gegen Shields einen zweiten Ehrenpunkt heraus⸗ holt. Eine:3 Niederlage wäre ja immerhin noch als ein Erfolg des deutſchen Tennis anzuſehen. Es iſt aber auch damit zu rechnen, daß der übermüdete Prenn gegen Shields verliert. Zu dem Doppelſpiel am Samstag hatten ſich im Stade Roland Garros zwar nicht ſoviel Zuſchauer ein⸗ gefunden wie am Freitag, es waren aber doch immerhin wieder an die 4000 Perſonen. Das Wetter war diesmal ſehr ſchön. Nach dem Doppel traten die Franzoſen Bouſſus und Marcel Bernard zu Schaukämpfen gegen die deutſchen Erſatzſpielr Jaenecke und Frenz an, bei denen die Fran⸗ zoſen eine klare Ueberlegenheit zeigten. Der Verlauf des Kampfes Im erſten Satz führten die Amerikaner ſchnell:0. Erſt das zweite Service der Deutſchen, das v. Cramm halte, wurde gewonnen. Mit gewaltigen Schmetterbällen erhöhten aber die Amerikaner auf:1. Prenn rettete mit ſeinem im ganzen guten Aufſchlag ein weiteres Spiel. Van Ryn ſtellte mit ſeinem Bombenaufſchlag das Satz⸗ reſultat auf:3. Nachdem v. Cramm noch ein weiteres Spiel gewonnen hatte, holten ſich die Amerikaner ſchnell den erſten Satz mit 618. Durch Prenns guten Aufſchlag zogen die Deutſchen im zweiten Satz 21 in Front. Alliſon glich mit einem „zu Null⸗Spiel“ aus. Cramm und van Ryn verloren in den beiden nächſten Spielen ihren Aufſchlag. Von 22 aus zogen die Deutſchen durch tiefe Flugballſchläge Prenns noch einmal:2 in Front. Alliſon machte aber zwei wei⸗ tere Spiele und van Ryn ſtellte mit phantaſtiſchen Flug⸗ ballſchlägen da. Satzergebnis auf:3. Prenn kämpfte noch einmal verbiſſen um das nächſte Spiel, das er auch ge⸗ wann, dann vollzogen aber die Amerikaner mit:4 wieder leicht den Satzgewinn. Heimdritten Satz zeigten ſich ſchließlich die Nankees völlig überlegen. Mit ihrem wuchtigen Spiel und der glänzenden Arbeit am Netz waren ſie nun eine volle Klaſſe beſſer als ihr Gegner. Sie überließen den Deut⸗ ſchen in dieſem entſcheidenden Satz nur noch ein Spiel und gewannen ſo im Geſamtergebnis mit:3,:4, 61. Der Sieg von Amerika Erwartungsgemäß iſt Amerikas ſtarke Mannſchaft im Interzonen⸗Finale des Davis⸗Pokals zu einem Sieg über die beutſche Vertretung gekommen und ſte hat ſich damit entſprechend den allgemeinen Erwartungen für das Pokal⸗ Herausforderungsſpiel gegen den Verteidiger Frankreich, das am kommenden Wochenende ebenfalls in Paris ſtattfin⸗ den wird, qualifiziert. Das alles kam, wie geſagt, erwar⸗ tungsgemüäß. Was man aber in Paris und auch bei den Amerikanern nicht erwartet hat, war der äußerſt tapfere Widerſtand und das kluge Tennisſpiel der beiden deutſchen Spieler Prenn und v. Tramm. Das Pariſer Tennispubli⸗ kum iſt über die beiden Deutſchen begeiſtert und als am Sonntag das letzte Spiel beendet war, hörte man allgemein, daß Deutſchland dieſen Kampf ebenſo gut wie die Yankees hätte gewinnen können. Wäre nämlich die Spieleinteilung am Sonntag anders geweſen, d. h. hätte Prenn zuerſt gegen Shields geſpielt, ſo würde der an ſich ſchon ſehr nervöſe Vines kaum die Nerven gehabt haben, um das ſchwere Match gegen v. Cramm durchzuſtehen. Wir wollen aber auch mit dieſem Erfolg— und ein Er⸗ ſolg iſt die knappe:3⸗Niederlage zweifelsohne— zufrieden ſein. Die beiden Einzelſpiele des letzten Tages gingen vor 8000 begeiſterten Zuſchauern vor ſich. Im erſten Kampf holte ſich der amerikaniſche Zweimetermann Ellsworth Bines nach einem ſchweren und mitreißenden, bis zum letzten Ball äußerſt ſpannenden Ringen einen knappen 316, 659, 977, 678⸗Sieg gegen den jungen Deutſchen Gottſried v. Cramm. Damit war die Partie auf 31 für Amerika ge⸗ kommen und bereits entſchieden. Der letzte Kampf brachte aber die Gemüter noch einmal in Wallung. Daniel Prenn zeigte gegen den amerikaniſchen Zweiten Frank Shields ein äußerſt kluges Tennis, das ihm aber auch unter dem toſenden Beifall der Zuſchauermaſſen einen mit dieſer e nicht erwarteten:1,:0, 618,:3⸗Sieg erte. Cramms heroiſcher Kampf gegen Vines Dieſer Kampf war für die Zuſchauermaſſen geradezu eine Senſation. Schon nach den erſten Spielen ſah man, daß der Amerikaner nicht ſo leicht wie in den Wimbledon⸗ Kämpfen gegen die Weltbeſten zu einem Siege kommen würde. Der Deutſche kam gleich ſehr gut in Fahrt und war, obwohl der Amerikaner im erſten Satz 31 in Front zog, ſeinem Gegner faſt gleichwertig. Vines war auf der Rück⸗ hand ſchwach und machte viele Doppelfehler. Tramm er⸗ teichte bei 313 den Ausgleich und mit taktiſch wundervoll geſetzten Lobbällen holte er ſich die:3⸗Führung. Vines wurde nervös. Er mußte auch das nächſte Spiel abgeben und mit ſeinem eigenen Aufſchlag holte ſich v. Cramm unter dem lebhaften Beifall der Tribünen mit 613 den erſten Satz. nes zog nun ſeine Wollweſte aus und warf auch ſeine Müge weg. Er war zum Kampf gezwungen. Der Deutſche machte im zweiten Satz das erſte Spiel. Vines kam fetzt beſſer in Fahrt. Mit ſeinem wuchtigen Spiel machte er den Ausgleich und dreſ weitere Spiele. Mit guten Netzbällen kam v. Cramm auf 224 heran. Er wurde dann aber unſicher, verſchlug viel auf der Rückhand und mußte ſeinem Gegner nicht nur das nächſte Spiel, ſondern mit 316 auch den Satz überlaſſen. Die Aufregung im Publikum wuchs, die Maſſen gingen leidenſchaftlich mit. Jeder gute Ball des Deutſchen wurde beklatſcht und immer ſtürmiſcher wurden die An⸗ ſeuerungsrufe für den blonden Hannoveraner. Der dritte Satz nahm einen hochdramatiſchen Verlauf. v. Cramm ſptelte wie noch nie. Er war taktiſch beſſer als der Amerk⸗ kaner, der ſich zeitweiſe kaum noch ans Netz wagte. Der Dentſche führte 271. Dann ging aber der Amerikaner mit langen, in die Ecken geſetzten Bällen auf:2 davon. Erneut beſtelen ihn Schwächen. Er ſpielte unſicher und machte 25 tag, 25 V 7 rr Doppelfehler, acht im ganzen allein in dieſem Spiel. Unter dem Jubel des Publikums glich v. Cramm 414 aus und der Deutſche ging nun wieder ans Netz vor. Er griff die ſchwache Rückhand des Gegners mit dem Erfolg an, daß er eine:4⸗Führung erzwingen konnte, verlor jedoch ſein eigenes Serviee und mußte auch ein zweites Spiel abgeben. Vines lag 6⸗5 in Front und ſtand dicht vor dem Satzgewinn, als v. Cramm mit:6 abermals ausgleichen konnte. Der Kampf wurde immer ſpannender. Der Deutſche war in dieſer Phaſe dem Wimbledon⸗Sieger völlig ebenbürtig. Er riß:6 die Führung an ſich und ſchon glaubte man, er würde den Satz gewinnen können, als einige Unſicherheiten geleiſtet. Das deutſche Tennis kann mit dem jungen Hannoveraner mehr als zufrieden ſein. v. Cramm iſt in kurzer Zeit zu einem Spieler von Weltklaſſenformat heran⸗ gereift. 5 N Prenns Sieg gegen Shielos Mit ſeinem variierten Spiel war der Deutſche von Beginn an gegen den unſicher ſpielenden Amerikaner haus⸗ hoch überlegen. Prenn ging gleich zum Angriff über und holte ſich die:0⸗Führung. Shields machte nun ein Spiel gut, aber unter dem Jubel der Zuſchauer ſicherte ſich der Deutſche dann innerhalb von neun Minuten mit großer Amerikas Mannschaff Von links nach rechts: Die Doppelspieler van Ryn und Allison und die Einzelspieler Ellworth Vines, der diesjährige Wimbledon-Sieger und F. X. Shields. dem Amerikaner den Ausgleich brachten. Bei:7 ermüdete der Deutſche und Vines konnte ſich mit:7 den Satzgewinn holen. Nach der Pauſe war Vines beſſer, während ſich bei v. Cramm zeigte, daß er phyſiſch dieſem ſchweren Kampf auf die Dauer nicht gewachſen war. Vines zog 321 davon, v. Cramm machte ein Spiel gut, dann aber ging Vines er⸗ neut auf:2 davon. Noch ein Spiel konnte v. Cramm gewinnen und auf 3175 herankommen. Das neunte und ent⸗ ſcheidende Spiel war hart umkämpft. Erſt beim fünften Matchball konnte der Amerikaner den Satz und damit 316, 618,:7,:3 auch das Match und den Siegpunkt für ſeine Mannſchaft gewinnen. Trotz ſeiner Niederlage hat ſich v. Tramm mit dieſem herviſchen Kampf in Paris eine außerordentliche Popula⸗ rität geſichert. Der Deutſche ſpielte taktiſch viel klüger als der Amerikaner, der zwar das beſſere Können beſaß, aber zu mechaniſch ſpielte. Seine ſonſt ſo gefährlichen Aufſchläge verfehlten bei ſeinem deutſchen Gegner nicht ſelten die Wir⸗ kung. Vines machte auch außerordentlich viel Doppelfehler, 40 insgeſamt im Match. v. Cramm hätte vielleicht einen Fünf⸗Satzkampf erzwingen können, wäre er im dritten Satz noch mehr ans Netz gegangen. Aber er hat auch ſo genug Ueberlegenheit den erſten Satz.:1. Den zweiten Satz ge⸗ wann Prenn mit ſchönen Schnittbällen und phantaſtiſchen Aufſchlägen innerhalb von zwölf Minuten ohne Spielver⸗ luſt:0. Erſt im dritten Satz, als das Publikum den Ame⸗ rikaner bereits aufgegeben hatte, beſann ſich Shields darauf, daß er ſeinen Farben die Blamage einer glatten Dreiſatz⸗ Niederlage erſparen müſſe. Mit äußerſter Energie ſpielend, holte er ſich mit langen Schlägen eine 31⸗Führung. Prenn ließ ſich nicht beirren. Er glich aus. Man ſah jetzt von bei⸗ den Spielern ein kluges Tennis mit allen Schikanen. Ueber 414 ging es auf:5. Prenn ſpielte wie der Jüngſte. Er gab keinen Ball verloren und bei 675 und 40780 ſtand er nach ſchöner Netzarbeit dicht vor dem Matchgewinn. Er ver⸗ fehlte aber und mußte Shields den Ausgleich und ſchließlich mit 816 auch den Satzgewinn überlaſſen. Nach der Pauſe war Prenn wieder ganz friſch und er ging auch ſofort zum Angriff über, der ihm eine 310⸗Füh⸗ rung ſicherte. Shields holte ſich nach tapferem Spiel ein Spiel, dann ſah man aber die ganze taktiſche Ueberlegen⸗ heit des Deutſchen, der über.1 auf 51 kam und dann, nachdem er zwei Schmetterbälle des Gegners, die bereits tot ſchienen, aus den Ecken geholt hatte, mit 618 auch den vier⸗ ten Satz gewann. Staffellauf Rund um Mannheim“ Mec gewinnt zum zweiten Male den Wanderpreis der Neuen Mannheimer Zeitung Wie ſehr der Groß⸗Staffellauf„Rund um Mannheim“ Tradition geworden iſt, konnte man bei der Durchführung am Sonntag wieder ſehen. Trotz der ſchlechten Verhältniſſe hatte der Lauf eine ſehr gute Beſetzung gefunden. Die Beteiligung der einzelnen Klaſſen war ausgezeichnet. Die Aenderung des Laufs, bedingt durch den Rheinbrücken⸗ bau, hat ſich in jeder Weiſe bewährt. Faſt hätte der Lauf wegen des Demonſtrationsverbots ausfallen müſſen; erfreu⸗ licherweiſe ſah man an zuſtändiger Stelle den unpolitiſchen Charakter des Laufes ein und erteilte die Genehmigung zur Durchführung. Das Intereſſe, das man in der Stadt dem Lauf entgegenbrachte, war ſehr groß. Die Straßen, die von den Läufern berührt wurden, waren von Zuſchauern dicht umſäumt. Der Propagandazweck des Laufs wurde in ausgezeichneter Form erfüllt. Mancher, der ſonſt mit dem Sport und beſonders der Leichtathletik nicht in Berührung kommt, wurde gezwungen, für einige Augenblicke ſich den Lauf anzuſehen. Obwohl der Lauf durch die belebteſten Straßen der Stadt führte, gab es keine Stockungen, die Po⸗ lizei hatte wieder muſtergültig für die Verkehrsregelung geſorgt. Die Markierung der Strecke in der Stadt war ſehr überſichtlich. Der Platz des T. V. 46, von wo aus der Hauptlauf ſeinen Anfang nahm, wies guten Beſuch auf. Von der Stadtverwaltung bemerkte man u. a. Beigeordneten Dr. Zeiler. Die Abwicklung der einzelnen Läufe klappte vorzüglich. Die Klaſſe IV ſtartete zuerſt. Alle 8 ge⸗ meldeten Mannſchaften traten an. Mannheimer Kanuſport Oſt hatte länger Zeit die Führung vor Waſſerſportverein Sandhofen und Kanuſportelub Neckarau. Die anderen Mannſchaften waren dicht aufgeſchloſſen. Beim Einlauf in den Platz führte Kanuſportelub Neckarau vor V. f. K. 86 und Mannheimer Kanuſport Oſt. Nach dem letzten Wechſel zog V. f. K. 86 in Front, um knapp vor Kanuſportelub Neckarau und Mannheimer Kanuſport Oſt zu ſiegen. Die Klaſſe III wurde in zwei Läufen ausgetra⸗ gen. Im erſten Lauf waren 10 Mannſchaften am Start. Bar Kochba, Feudenheim und Eichenkreuzturner Mannheim kämpften unter ſich um die Führung. Beim Betreten des Platzes führte Bar Kochba vor Feudenheim und Eichenkreuz Mannheim; die übrigen Vereine folgten ziemlich auf⸗ geſchloſſen. Mich lag weit zurück. Beim letzten Wechſel ſicherte ſich V. f. T. u. R. Feudenheim eine knappe Führung, die er bis ins Ziel behaupten konnte. Bar Kochba hatte den zweiten Platz ſehr ſicher, da die anderen Vereine Boden ver⸗ loren hatten.— Im zwekten Lauf hatte bei der Otto Beckſtraße Friedrichsfeld die Spitze vor Th. Germania und DHB. Auf dem Platze arbeitete ſich Jugendbund BD Pfalzritter ſchön nach vorn, Germania und Bar Kochba mußten ihm den zweiten Platz überlaſſen. Der Steg von Friedrichsfeld war ſicher und eindrucksvoll. In der Klaſſe II hatte der Poſtſportverein einige Zeit die Führung vor Tb. Germania. Am Tatterſall führte TV. Seckenheim vor Jahn Neckarau und MTG. Germania war auf ben vierten Platz zurückgefallen. Beim Eingang in den Luiſenpark lag Germania wieder vorn, gefolgt von Jahn Neckarau und Seckenheim. Beim vorletzten Wechſel auf dem T. V. 46⸗Platz führte Neckarau vor Seckenheim. Dieſe beiden Vereine machten das Rennen dann auch unter ſich aus. Jahn Neckarau ſiegte ſicher vor TV. 98 Seckenheim und Tb. Germania. TV. 46 kam ganz am Schluß ein. Der Hauptlauf um den Wanderpreis der Neuen Mannheimer Zeitung wurde von den Vereinen MT, BfR, VfL Neckarau und TV 46 beſtritten. Man war auf das Abſchneiden des Vfs, Günther Groenhoff Samstag abend in Der Samstag des 13. Rhönſegelfluges wird für alle Zeiten ein ſchwarzer Tag in der Geſchichte der deutſchen Segel⸗Fliegerei bleiben. Günther Groenhoff, der vor⸗ Günther Groenhoff der zum erſten Mal in der Hauptklaſſe lief, geſpannt. Dis Polizei hatte aus dienſtlichen Gründen auf den Start ver⸗ zichten müſſen. Bei der Runde um den Platz lagen die vier Mannſchaften beieinander. VfL und TW 46 hatten kurze Zeit die Führung. Beim Parkring führte be ⸗ reits M T G mit 50 Metern Vorſprung vor TW 46, Vfe (der weitere 100 Meter zurücklag) und VfR. In der Bis⸗ marckſtraße hatten ſich die Abſtände zwiſchen den einzelnen Mannſchaften noch vergrößert, Mich lag mit 100 Metern Vorſprung in Front. In der Otto Beckſtraße hatten die Turner den Abſtand auf 25 Meter verringert, in der übrigen Reihenfolge hatte ſich nichts geändert. Beim Ein⸗ lauf in den Platz führte MT mit 150 Meter vor dem TW 46, dem weitere 150 Meter zurück Vfes Neckarau und Vn folgten. Die M7 gewann dieſen Lauf ganz überlegen. Mit dieſem Sieg iſt die M T G zum zweiten Mal Gewinnerin des Wan⸗ derpreiſes der Neuen Mannheimer Zet! tung. Der Lauf fand in dieſem Jahr zum 13. Male ſtatt, gmal wurde er bis jetzt vom Ortsausſchuß für Leibes⸗ übungen durchgeführt. Auf dem Platze ſelbſt wurden die Staffelläufe der Schüler und der Jugend ausgetragen. Bet den Schülern hatten ſich am Samstag nachmittag Jahn Neckarau, TV 46 1. Mannſch., TV Friedrichsfeld und die zweite Mannſchaft der Turner für den Endlauf durch⸗ gerungen. In der Jugendklaſſe A waren SW Wald⸗ hof, Jahn Neckarau und TWö 46 ſtartberechtigt. Den En d⸗ lauf der Schüler gewann Jahn Neckarau vor TV 46 und TW Friedrichsfeld. Die Schüler erhielten einen Wimpel als Wanderpreis. Bet der Fugendklaſſe B mußte der Steger FVg Seckenheim diſtanziert werben, da der letzte Läufer nicht das vor⸗ geſchriebene Alter hatte. Steger wurde ſo SB Wal d⸗ ho f.— In der Tugendklaſſe A ſiegte TV 46 vor SV Waldhof und Jahn Neckarau. Der Aufmarſch der Vereine bot einen impoſanten Abſchluß der ganzen Ver⸗ anſtaltung. Nach einer Ehrenrunde um den Platz nahmen die Mannſchaften vor der Tribüne Aufſtellung. Obwohl der Aufmarſch etwas verunglückte, wirkte die Sieger⸗ ehrung, die vom Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes für Lei⸗ besübungen und Jugendpflege, Herzog, vorgenommen wurde, ſehr gut. Mit einem Hoch auf den deutſchen Sport fand der Staffellauf„Rund um Mannheim“ 1932 ſeinen Abſchluß. Die Ergebniſſe Klaſſe 1(7960 Meter): 1. M T G 18:22,6(Zeit 1081: 18158,4); 2. TV 46 Mannheim 18:40,6; 3. VfR Neckarau 18:58 4. VfR Mannheim. Klaſſe 2(4260 Meter): 1. TV Jahn Neckarau 952,3 2. TV 1898 Seckenheim 9158,2; 3. Tb Germania Mannheim 10:03; 4. Tg Käfertal. Klaſſe 3(2950 Meter): 1. Lauf: 1. VfTuſt Feuden⸗ heim 704,4; 2. Bar Kochba:04,8; 3. Eichenkreuzturner Mannheim 716,4; 4. SpVg Sandͤhofen. 2. Lauf: 1. TV Friedrichsfeld:58,2; 2. Jugendbund BD Pfalzritter 7108,45 3. Tb Germania Mannheim 716,6; 4. Bar Kochba 7117. Klaſſe 4(2950 Meter): 1. Vfͤ 86 Mannheim :02,3; 2. Kanuſportelub Neckarau:02,8; 3. Mannheimer Kanuſport Oſt:08. Jugendklaſſe A(10mal 100 Meter): 1. T 46 Man n⸗ heim 207,6; 2. SV Waldhof 214,1; 3. TV Jahn Neckarau 2118,2. Ingendklaſſe B: 1. SV Waldhof:83; JVg Secken⸗ heim diſtanziert. Schülerklaſſe(1omal 50 Meter): 1. TV Jahn Neckarau 112,4; 2. TV 46 Mannheim:14; 3. Tiß Friedrichsfeld:14,4.—1— Leichtathletik im Kreis Anterbaden SFusn— Turngan Mannheim(D) Für kommenden Mittwoch abend hat der Kreis Unter⸗ baden im Sßud und der Turngau Mannheim der D einen Leichtathletik⸗Mehrkampf abgeſchloſſen, der auf dem 5 des Turnvereins von 1846 zur Durchführung kommt. Jeder der beiden Verbände ſtellt zu den einzelnen Wett⸗ bewerben zwei Wettkämpfer. Für Herren ſind vor⸗ geſehen 100, 200, 400, 800 und 5000 Meter, 4 mal 100 und 3 mal 1000 Meter⸗Staffel, Hoch⸗ und Weitſprung, Kugel⸗ ſtoßen, ſowie Diskus und Speerwerfen. Die Frauen meſſen ihre Kräfte über 100 Meter, in einer 4 mal 100 Meter⸗Staffel und im Weitſprung für die Jugend find vorgeſehen 100 Meter, 4 mal 100 Meter⸗ Staffel, Hochſprung und Kugelſtoßen. Beide Verbände werden ihre beſten Vertreter an den Start ſchicken, ſo daß bei dem guten Können der Mannheimer Sportler und Turner mit ſpannenden und intereſſanten Kämpfen zu rechnen ſein wird. Die Begegnung, die am kommenden Mittwoch zum erſten Mal vor ſich geht, ſoll, was ſehr zu wünſchen wäre, zu einer dauernden Einrichtung werden. Zweifelsohne würde ſie dazu beitragen, der Mannheimer Leichtathletik neuen Auftrieb zu verleihen. Ur. ſtirbt den Fliegertod der Rhön abgeſtürzt jährige Rhönſieger und ausgezeichnete Segelflieger, fand in den ſpäten Nachmittagsſtunden gelegentlich eines Ge⸗ witterfluges den Fliegertod. Die erwartete Front erreichte gegen 6 Uhr abends die Waſſerkuppe. Am Nord⸗ und Weſthang waren wieder zahl⸗ reiche Maſchinen ſtartbereit. Unter den 10 bis 12 Leiſtungs⸗ ſeglern, die verſuchten, Anſchluß an die Front zu gewinnen, befand ſich auch Günther Groenhoff auf ſeinem„Fafnir“, Groenhoff ſtieg ſchnell auf und flog nach der Richtung Milſe⸗ burg davon, aber die Steuerung klemmte; Groenhoff be⸗ merkte die große Gefahr ſofort und griff zum letzten Ret⸗ tungsanker, dem Fallſchirm. Anſcheinend war doch die Höhe zu gering und der Fallſchirm konnte ſich nicht mehr richtig entfalten. Groenhoff iſt tot. Alle heutigen(Samstag) zum Teil recht intereſſanten Greigniſſe, treten weit hinter dieſen ſchweren Schickſalsſchlag zurück. Groenhoff iſt ſeit dem Jahre 1923, als er noch Helfer auf der Waſſerkuppe war, in der Segelfliegerei tätig. Groenhoff hat in den wenigen Jahren eine Fluglaufbahn ohne gleichen durchſchritten und ſein Name dürfte in der deutſchen Segel⸗Fliegeret ſich ewigen Klang erhalten. Genaue Einzelheiten über den Todesſturz Groenhoffs befinden ſich auf der dritten Sportſeite 3. Seite/ Nummer 339 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. Juli 1002 u,, . ., a, . N. Die Deutschen in Los Angeles— Olympisches Allerlei „Der Ernſt des Lebens Los Angeles, 23. Juli.(Kabel). Trotz mannigfacher Strapazen war die zwölftägige Reiſe nach Los Angeles für unſere deutſchen Olympiakämpfer doch eine vergnügliche Unterbrechung der ernſten Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele. Schiff und Pullmannzug boten manche Bequemlichkeit, aber doch nicht die volle Möglichkeit eines ordentlichen Trainings. Es iſt nicht daran zu zwei⸗ feln, daß die lange Reiſe in Verbindung mit den zahlloſen Empfängen und Begrüßungsfeierlichkeiten auf den Reiſe⸗ etappen und am Ziel in Los Angeles an der Form unſerer Aktiven gezehrt haben. Reiſe und Empfänge ſind überſtan⸗ den, nun beginnt ein zweiter, ſehr ernſter Abſchnitt: Akklimatiſation und letzter Schliff Unſere Athleten müſſen danach trachten, ſich an die von der Heimat ſo ſehr verſchiedenen Verhältniſſe zu gewöhnen und ſie müſſen auch verſuchen, durch angemeſſenes, nicht übertriebenes Training wieder ihre Hochform zu erreichen. Im Olympiſchen Dorf Wir berichteten bereits, daß die männlichen Mitglieder unſerer Expedition nach dem ſtürmiſchen Empfang in Los Angeles in den kleinen, aber ſehr zweckmäßigen Häuschen des„Olympiſchen Dorfes“ Quartier bezogen haben, wäh⸗ rend die ſechs deutſchen Damen in bequemen Zimmern des eleganten Chapman⸗Park⸗Hotels untergebracht wurden. Die erſte Beſchäftigung in der neuen Umgebung war für alle ein ausgedehnter... Schlaf. Am nächſten Morgen fanden ſie ſich dann zu einem erſten Beſichtigungsbummel durch das „Olympiſche Dorf“ zuſammen. Schon vor der Ausreiſe in Bremen hatten wir manches über dieſes Dorf gehört, der Anblick der Wirklichkeit über⸗ traf jedoch alle Erwartungen. Abſeits von der Rieſenſtadt Los Angeles mit ihrem unerhörten Verkehrstrubel liegen die 550 Häuschen des Dorfes auf einer ſanften Anhöhe in der Nähe des Meeres. Vom Ozean her ſtreicht ſtets eine friſche Briſe über das Dorf und mildert ſo die drückende kaliforniſche Gluthitze. Die Häuschen ſind denk⸗ barpraktiſch eingerichtet. Sie beſtehen aus zwei Zimmern für je zwei Perſonen und einem gemeinſamen Baderaum. Die Einrichtung der Zimmer weiſt zwei Bet⸗ ten, zwei Stühle, einen Tiſch, Teppich, Schränke und Waſch⸗ becken auf. Außer hübſchen Aufenthalts⸗ und Speiſeſälen für jede Nation iſt auch für eine eigene Küche geſorgt, damit die Olympiakämpfer weiter die gewohnte Ernährung erhal⸗ ten können. Man ſieht ferner ein komplett eingerichtetes Krankenhaus, eine Feuerwache, Badehäuſer, eine Poſt⸗ anſtalt, Reiſebüros, Wechſelſtuben, kurz, es iſt ein„komplet⸗ tes Dorf“, bas nur den einen Nachteil hat, daß es nämlich zu. klein iſt. Da alle Länder mehr Aktive geſchickt haben, als zunächſt erwartet wurde, ſo wird ein Teil der zuletzt an⸗ kommenden Mannſchaften außerhalb des Dorfes in Hotels untergebracht werden müſſen. Die deutſche Mannſchaft iſt jedenfalls noch rechtzeitig genug angekommen, ſie kann auch mit den gegebenen Ver⸗ hältniſſen nur zufrieden ſein, was übrigens auch allgemein zum Ausdruck gebracht wird. Unſere Leute fühlen ſich wohl und ſind in denkbar beſter Stimmung. Die Deutſchen beim Training Die Amerikaner haben für die Hauptſpiele in Los Angeles weit beſſer vorgeſorgt als bei den Winterſpielen in Lake Placid. Man entdeckt zunächſt wirklich keine Möht⸗ gel, erſtaunt dafür aber umſo öfter über die großzügigen Einrichtungen. Auch für das Training der zahlreichen Güſte iſt beſtens geſorgt. Im„Olymqiſchen Dorf“ ſelbſt liegt bereits ein großer Uebungsplatz, der in erſter Linie den Leichtathleten dient. Verſchiedene andere Plätze ſünd in kurzen Omnibusfahrten zu erreichen. Zum„Olym⸗ piſchen Stadion“ dauert die Fahrt auch nur eine Viertel⸗ ſtunde. Der Innenhafen von Los Angeles, auf dem die Nuderregatta ſtattfindet und die Trainigasgelegenheiten für unſere Waſſerballer. Schwimmer. Schwerathleten, Schützen ete, ſind auch nicht allzu weit entfernt. Für alle Fahrten ſtehen moderne Omnibuſſe gratis zur Verfügung. Natürlich drängte die Maunnſchaft darauf, all dieſe ſchüren Uebungsſtätten nicht nur möglichſt bald zu beſich⸗ tigen, ſondern auch zu benützen. Vorher wurden aber die Aktiven mit den genau ausgearbeiteten Trainingsplänen bekanntgemacht, damit die nötige Ordnung und Vorſicht gewahrt bleibt. Den gewaltigſten Eöndruck fahrten machte das Olympiſche Stadion Es läßt ſich nur ſchwer eine Beſchreibung von der imponierenden Wucht und Zweckmäßigkeit dieſer Rieſen⸗ aulage mit ihren 105 000 Sitzplätzen geben. Dicht neben dem Hauptkampfplatz lieat das Schwimmſtadion, deſſen Becken an den Läagsſeiten von zwei ſteil aufragenden Zementtribünen flankiert wird. Herrlich iſt das klare Waſſer. Noch auf der tiefſten Stelle iſt jedes Fleckchen auf dem Grunde zu erkennen. Das Waſſer mit ſeinen 25 Grad dürfte für unſere Verhältniſſe etwas zu warm ſein, doch iſt es craenehm weich. Die Waſſerballſpieler werden mit„Unterwaſſerarbeft“ wenig aus⸗ richten können, denn dem Schiedsrichter wird hier kaum ein„Foul“ entgehen. Ueber elle herrlichen Anlagen Wolke am Himmel getrübt, bei den Beſichtigungs⸗ ſcheint, durch keine Kaliforniens ſtrahlende Sonne Um die Mittagsſtunde werden die Temperaturen für den Neuling zwar ziemlich waerträglich jedoch wird uns verſichert, daß wir uns ſchon in wenigen Tagen völlig akklimatiſiert haben werden. * Prohibition bleibt unangefochten Alle Meldungen, daß zugunſtey der ausländiſchen Teilnehmer, das Alkoholverbot in Los Angeles gemildert werde, ſind in das Reich der Fabel zu verweiſen. In Los Angeles ſoll es ein ſogenanntes Nachtleben nicht geben. Die Stadt richtete ſpsar eine Eingabe an das zuſtändige Miniſterium, die 220 Kilometer entſernte mexikaniſche Grenze ab 6 Uhr abends zu ſchließen, da ſich beſonders 1 Tia Juana auf mexikaniſcher Seite in den dortigen Trink⸗ hallen, Spielhöllen und Bars ein etwas lockeres Leben entwickelt. Die Behörde hat jedoch den Antrag der Stadt abgelehnt, die Grenze bleibt nach wie vor bis Mitter⸗ nacht geöffnet. Die Mexikaner haben auf dec Antrag hin geſagt, daß die Stadt Los Angeles nur neidiſch auf den guten Nebenverdienſt der Leute ſenſeits der Grenze eie. Olympia⸗Sonderdienſt Burgfrieden zwiſchen Schweden und Finnen Einen Beweis von echter Sportkomeradſchaft haben die Finnen in Los Angeles gelieſert. Die grimme Fehde mit Schweden, die durch die Angelegenheit von Nurmi noch ſchärſt wurde, iſt im Zeichen der Ringe vorläufig bei⸗ e Am Schauplatz der Olympiſchen Spiele be⸗ Schweden und Finnen beſtes Einvernehmen. bades geſtattet. Während die Finnen vor der Ankunft der Deutſchen das Tagesgeſpräch waren, werden die Schweden wenig beach⸗ tet. Man räumt ihren Leichtathleten nur geringe Aus⸗ ſichten ein. Dabei ſind einzelne Vertreter in ganz großer Form. So erreichte der Dreiſpringer Erik Svenſſon im Training die phänomenale Weite von 15,70 Me⸗ tern. Svenſſon erhielt auch ſogleich eine Einladung von den Japanern, zuſammen mit ſechs der beſten Finnen nach Beendigung der Spiele nach Tokio zu kommen. Sonſt haben aber oͤie Schweden großes Pech gehabt. Erik Ny, der hervorragende Mittelſtreckenläufer, litt an einer Seh⸗ menzerrung und mußte bisher mit dem Training aus⸗ ſetzen. Der Fünfkämpfer Bo Lindmann verletzte ſich bei einer Fechtübung ernſtlich am Knie und mußte ſogar operiert werden. Inzwiſchen iſt er jedoch wieder her⸗ geſtellt, ſo daß ſein Start geſichert erſcheint. Im übrigen ſind die in Organiſationsfragen vorbild⸗ lichen Schweden über die omerikaniſchen Vorbereitungen des Lobes voll. In dieſem Sinne äußerte ſich auch der Führer der Finnen, Oberſt Levelahti, der bewundernd ausdrückte, ſeit 1912 in Stockholm noch nie ſo vortreff⸗ lich organiſierte Wettſpiele mitgemacht zu haben. FJärvinen und Söhne Finnlands berühmte Sportfamilie Unter den Begleitern, die mit den Olympiamannſchof⸗ ten der einzelnen Nationen im olympiſchen Dorf in der Nähe von Los Angeles wohnen, verdient einer ganz beſondere Auſmerkſamkeit. Es iſt dies Werner Järvinen, einfach Papa Järvinen genannt, der Vater berühmter Sportſöhne. Als Werner Järvinen von den Olympiſchen Spielen zu Athen 1896 mit einer Olympiamedaille im Diskuswerfen nach Hauſe zog. der erſten Goldmedaille, die an einen Finnen ausgegeben wurde, beſchloß er, ſei⸗ nem jüngſten Sohn einen griechiſchen Vornamen zu geben. Er nannte ihn Achilles. Aber er tat nicht nur das. Er unterwies ſeine vier Söhne nach echt finniſcher, gründlicher Art in der Ausübung von Sport und Leibesübungen, damit ſie ſpäter einmal berühmte Athleten werden ſollten. Und er erreichte dieſes Ziel. Der Name Järvinen iſt der geſoamten Sportwelt ſeit Jahren durch großartige ſportliche Leiſtungen geläufig. Der ſehnlichſte Wunſch Werner Jär⸗ vinens war jedoch, daß ſeine Söhne einſt olympiſche Mei⸗ ſter werden möchten. Dieſer Wunſch iſt aber erſt teil⸗ weiſe verwirklicht worden, da Achilles in Amſterdam hinter ſeinem Landsmann Yrjölä im Zehnkampf nur Zweiter wurde. Kalle Järvinen, der Kugelſtoßer, iſt zwar einer der beſten in Europa, er iſt aber in letzter Zeit nicht zu beſter Form aufgelaufen. Der beſte dieſes Terzetts, Achilles, der vor einigen Jahren einen phantaſti⸗ ſchen Weltrekord im Zehnkampf auſſtellte, wurde kurz vor der Abreiſe nach L ngeles krank und es fragt ſich, ob er bei Beginn der Wettkämpfe ſeine volle Form erreicht hoben wird. Bleibt noch Matti übrig. Er war als Kind ſehr ſchwächlich, ſo ſchwächlich, daß man ihm keine lange Le⸗ bensdauer gab. Aber der Sport vollbrachte ein Wunder on dem Jungen. Wir haben heute keinen Speerwerfer in der Welt, der ſo großartige Leiſtungen auſweiſen kann wie Matti Järvinen. Sein letzter Weltrekordwurf war 74,02 Meter. Papa Järvinens Wunſch dürfte in Los An⸗ geles wenigſtens in Bezug auf Matti beſtimmt in Er⸗ füllung gehen. Kanadier, Engländer, Belgier und Angarn Nach Los Angeles unterwegs Von der kanadiſchen Hauptſtadt Toronto aus iſt am Freitag ein weiterer Trup Olympia⸗Teilnehmer nach Los Angeles weitergefahren. In dem Zuge befand ſich die ge⸗ ſamte kanadiſche Mannſchaßt mit 120 Mitgliedern einſchließlich Trainer und Offiziellen. Den gleichen Zug benutzt auch der Haupttrupp der Engländer in einer Stärke von 70 Mann, ferner 20 Belgier, 10 Ungarn und fünf Vertreter der ſüdafrikaniſchen Staaten. Nach dem 12ſtündigen Aufenthalt in Chikago geht die Reiſe ohne Unterbrechung nach Los Angeles, wo die Ankunft am Montag erwartet wird. Englands zweiter Trupp, beſtehend aus ſechs Schwimmern, acht Schwimmerinnen, drei Boxern und den dazugehörigen Offiziellen und Begleitern, hat ſich am Frei⸗ tag in Southampton an Bord der„Mafeſtic“ eingeſchifft. Die Engländer werden am Dienstag in Newyork ein⸗ treffen und von dort die Reiſe nach Los Angeles antreten. der Neuen Mannheimer Zeitung Auf See befindet ſich noch der Schweizer Kunſtturner Georg Mieſz, der ſeinen Titel zu verteidigen hat. Ben Eaſtman außer Gefecht Vor wenigen Wochen war Ben Eaſtman mit ſeinen neuen Weltrekorden über 400 Meter in 46,4 Sek. und über eine halbe Meile in:50,9 noch erklärter Favorit für Los Angeles. Ueber Nacht iſt dieſe ſtolze Säule der Amerikaner zuſammengebrochen. Schon bei den Ausſcheidungskämpfen in Palo Alto kam Eaſtmann durch Carr zu einer über⸗ raſchenden Niederlage. Jetzt haben die Aerzte feſtgeſtellt, daß Eaſtman übertrainiert iſt und ſich eine Sehnenzer⸗ rung zugezogen hat. Sein Start bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles erſcheint daher ſehr fraglich. „Die gelbe Gefahr“ Japan Olympia⸗Schwimmer Seit den letzten Olympiſchen Spielen in Amſterdam iſt der Sport in Japan mit Rieſenſchritten vorwärts gegangen. Beſonders jedoch hat der Schwimmſport eine Entwicklung genommen, wie man ſie kaum für möglich gehalten hätte. Das Amſterdamer Beiſpiel Tſurutas hat Schule gemacht. Eine große Zahl ausgezeichneter Schwimmer ſtand dem japaniſchen Olympiſchen Komitee zur Auswahl für Los Angeles zur Verfügung. Im Olympiſchen Schwimmſtadieh wird, wenn nicht alles trügt, Japan Trumpf fein. Dit Abgeſandten des fernen Oſtens haben das Zeug dazu ſich. beſten Leiſtungen: 100 Meter Crawl: Miko Nuſa 8890 — Nachſtehend die hervorragendſten Vertreter und ihn N 2 2 Naſufi Yokoyama(59,2), Nario Tokahaſt(59,6); 400 Melee Crawl: Takaſi Yokoyama(:56,34), Spozo Makino(457 Toraro Takemura(:57); 1500 Meter Crawl: Toxao Talk mura(20:02), Syozo Makino(20:09,), Takaſi Pokopam ). (20: 25,8); 100 Meter Rücken: Kentaro Kawazu(:12), N ſazi Kiyokawa(112,2), Toſio Jriye(:12,); 200 Meter Bruſt: Poſiyuki Tſuruta(:45), Reizo Koike(:49,5, S geki Tſukahara(:51). Schwere Gegner für Amititia⸗Achſer Der Olympiſche Achter⸗Ruderkampf wird ſich, ſoviel ſteht heute ſchon ſo gut wie feſt, zu einem Dreikampf zwiſchen den Vertretern von Deutſchlan d, England u U S A. zuſpitzen. Englands ſtarke Mannſchaft, der Can bridge⸗ Achter des Leander ⸗Club, wird von der Amerikanern für den Achter der California ⸗ un n 9 3 verſität am meiſten gefürchtet. Vielleicht aber bringt die Renngemeinſchaft Amicitia Mannheim⸗Germanig Frank furt den Amerikanern und Engländern eine unangenehne Ueberraſchung, Internationale Mainzer Ruder⸗Regalla Sehr gute Leiſtungen Luzerner und Züricher Vereine am Start Durch das Erſcheinen des Seeklubs Luzern und des Deutſchen Rudervereins Zürich hatte die diesjährige Mainzer Regatta das internationale Gepräge erhalten wie in den Vorjahren. Ebenſo waren Vereine aus allen Teilen des Reiches, Hamburg, Königsberg, Weſt⸗, Süd⸗ und Mitteldeutſchland vertreten, die faſt reſtlos am Start erſchienen. Kühles, faſt windͤſtilles Wetter, unter⸗ brochen durch leichte Regenſchauer, förderte die Leiſtungen der Ruderer und die Durchführung der ganzen Veranſtal⸗ tung. Die Durchführung, beſonders der ſteuermannsloſen Rennen, ging nicht glatt vonſtatten. Es wäre vielleicht wünſchenswert, wenn gerade bei dieſer Bootsgattung die Schiedsrichter nicht allzu ſcharf urteilen würden, zur Be⸗ ruhigung der Ruderer und Zuſchauer. Fr. Jö dt, Gießener RG, erkämpfte ſich den Zweiten Einer in ſeiner an ihm gewohnten ruhigen Art. In einem äußerſt harten Rennen ſiegte Seeklub Luzern im Beſchränkten Achter vor den Berliner Akademikern und Gießener RG, deren Mannſchaft enttäuſchte. Der Junior⸗ Achter ſah die Ruderriege des Eſſener Turn⸗ und Fechtklubs in Front, die mit halber Länge ſiegte. Im Zweiten Vierer kämpften zwei in Deutſch⸗ land entgegengeſetzt liegende Vereine, Undine Saar⸗ brücken und Germania Königsberg gegeneinander. Dieſes Treffen endete mit dem ſicheren Sieg der Saar⸗ brücker Undine Mannſchaft. Die gleiche Mann⸗ ſchaft gewann in ſehr ſchöner Form den Gaſt vierer. Im Erſten Einer wurde Fahrenberg, Kurheſſen⸗ Kaſſel, zum Sieger erklärt, nachdem zuerſt Schäfer, Dres⸗ den, und nach beendigtem Rennen ebenfalls Paul, Frank⸗ furt⸗Sachſenhauſen, von Schiedsrichter Dr. Hemme wegen Verlaſſens der Bahn ausgeſchloſſen worden waren. Paul war als überlegener Sieger durchs Ziel gegangen. Ueber gute Jungmannen Vierer verfügen die Ro Wiesbaden⸗Biebrich, die den Zweiten⸗, und der Main⸗ zer RV, der den Erſten Jungmannvierer ſicher gewann. Im Zweiten Achter zeigte Akad. Rel Berlin eine feine Leiſtung, indem er dieſes Rennen gegen Eſſener Turn⸗ und Fechtklub mit Dreiviertellänge gewann. Die übrigen Boote folgten faſt geſchloſſen mit einer Länge hinter dem zweiten Boot. Den Erſten Achter gewann in wunderbarem Rennen Mainz ⸗Kaſtel gegen See⸗ klub Luzern. Die Ergebniſſe vom Samstag Studenten⸗Jungmann⸗Vierer: 1. Akad. Spkl. Uni ⸗ verſität Frankfurt:25; 2. Akad. Rel. Rhenus Bonn aufgegeben. Zweiter Einer: 1. Fr. Joedt⸗ Gießener RG 8283; 2. A. Friederichs⸗Cochemer R:89; g. R. Möller⸗Hanauer RG:54; 4. K. H. Friſch⸗ Mannheimer RV Baden :54,2. Beſchränkter Achter: 1. Seeklub Luzern 602,5; 2. Akad. Rekl. Berlin:04,8; 3. Gießener RG:07. Wech⸗ ſelnde Führung aller drei Boote, die ab 1500 Meter einen Spurt auf den anderen folgen laſſen. Luzern, das ſehr kurz wird, gewinnt mit halber Länge gegen die ſtark auf⸗ kommenden Berliner. Erſter Vierer o. St.: Zweimaliger Start. Beim erſten wird Offenbacher RV wegen Behinderung ausgeſchloſſen. Das Olympische Dorf in Los Angeles Beim zweiten geht alsbald Mainz⸗Kaſtel in leichte 65 rung, gibt jedoch bei 800 Meter das Rennen auf. Ratl, Alt mannia Hamburg beendet in:28 das Rennen allein, Junior⸗Achter: 1. RG Eſſener Turn⸗ un! cht klub:10; 2. Kölner RV 77:12; 3. Offenbochet 62:21; 4. Mannheimer RKl.:29; 5. Mainzer RB be ) Meter aufgegeben. Nach hartem Kampf mit halber Länge gewonnen. Zweiter Vierer: 1. Saarbrückener RG Undine :59 2. Rͤl. Germanig Königsberg. Saarbrücken führ über die ganze Strecke und gewinnt überlegen. Erſter Einer, Rheinpokal: 1. Ed. Paul⸗Frankfurter Ro Sachſenhauſen; 2. Kaſſel 740,2; 3. G. Schäfer⸗Dresdener RV wegen Ver⸗ laſſen der Bahn aufgegeben. Paul⸗Frankfurt⸗Sachſenhouſen gewinnt ganz überlegen, wird jedoch von Schiedsrichter Hemme wegen Verlaſſens der Bahn nachträglich ausge⸗ ſchloſſen. Dritter Vierer: 1. Rel. Saarbrücken 655,4 2 N Mainz⸗Koſtheim⸗Guſtavsburg:00; 3. Frankfurter 8 Sachſenhauſen:03,3; 4. Frankfurter RG Germania 710 Mit drei Längen ſicher gewonnen. Gaſt⸗Vierer, Preis der Stadt Mainz: 1. Sgarbrük⸗ kener RG Undine:27; 2. Offenbacher RV 67741 3. RKl. Germania Königsberg:43; 4. Rel. Alemonnia Hamburg:51. Saarbrücken führt durchweg und gewinnt in ſchönſter Form rudernd ſicher mit einer Länge. Zweiter Jungmaun⸗Vierer: 1. RG Wies baden⸗ Biebrich:00; 2. Mainzer RV:06; 3. Offenbacher Rd :15; 4. Frankfurter RG Oberrad:87. Ueberlegen ge⸗ wonnen. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Mainzer RV 65. Saarbrücken 72 2. Mainzer RW:03,5; 3. Rel Saar Nach wechſelnder Führung ſichet 4. Bonner RG ohne Zeit. gewonnen. -Jungmann⸗Vierer: 1. RV Mainz⸗Koſthein, Guſtavsburg:05, 2. Oberweſeler RV ohne Zeit. Ueberlegen gewonnen. Zweiter Achter: 1. Akad. Ra Berlin 61095, K Rrge Eſſener Turn⸗ u. Fechtklub 611,1; 3. Kölner RB 77 614,4) 4. Mainzer, RV:15; 5. Mannheimer Rel:45, Zweimaliger Start. Beim erſten Kolliſion bei 900 Meter; Beim zweiten nimmt Berlin die Führung, fechtet eine harten Bord⸗an⸗Borödkompf mit Eſſen gus, den Berlin mt einer Länge durch gut angeſetzten Endſpurt für ſich ent ſcheidet. Die übrigen Bodte paſſieren faſt geſchloſſen das Ziel. Erſter Achter: 1. Main z⸗Kaſteler RG 609,9 Seeklub Luzern 611,4. Vom Start an führt leicht Luzern, muß jedoch bei 200 Meter ͤͤie Führung on Kaſtel abgeben das den Vorſprung bei 300 Meter auf Luftkaſtenlänge, be 500 Meter auf halbe Länge ausdehnt, bei 1000 Meter dieſen Vorſprung hält, und bis ins Ziel ſich ſtrecken muß, um den ſtark auflaufenden Seeklub Luzern zu halten. Das ſchönſt Rennen des Tages. Die Ergebniſſe vom Sonntag Zweiter Vierer: 1. Rhenania⸗ Koblenz 65875 2. RR Eſſen 7101; 3. Akadem. Ruderelub Berlin 08, Jungmann⸗Achter: 1. Deutſcher RW Zürich ca 2. Frankfurter RG Germania:28,2; 3. RG Wiesbaden Biebrich:34; 4. Rheno Frankonia Frankfurt 6185. Zweier ohne: 1. Graf Funder⸗Urbſcher e am Wannſee 7728; 2. Gebr. Stange⸗Bayer Leverkusen :82,8; 3. Helbig⸗Kandel DRV Zürich 748. 8 Jungmann⸗Einer: 1. Kai del ⸗Fft. Re Franken l 2. Patſchauer⸗RC Alemannia Karlsruhe 71165 8. Möller Hauaner RG. -Vierer: 1. heim Ingelbeim:46,63 .20.4 3. Mainz⸗Koſtheim⸗Guſtavs bun Großherzogs⸗Vierer: 1. Gießener RG 6148, Ludwigshafener RV:51,2; 3. Fft. RG Germania 675% 4. Mainzer RV 6: 2. Hochſchul⸗Vierer: 1. Akad. RE Berlin 6550½ Akad. RC Rhenus Bonn:57. l 2. Vierer ohne: 1. Sgarbrückener RG Undile :45 2. Ra Germania Königsberg 650,6. 5 Junior⸗Vierer: 1. Rü Eſſen:54; J. Kölner R bh 3. Bonner RG:15. Leichter Vierer: 2. Mainzet RW:17. Doppelzweier: 1. WS V Godesberg kampflos ge— wonnen. Ermunterungs⸗Vierer: 1. Fronkfurter Rc Oben 755 1 75 2. Möve Großauheim:16, 3. Kreuznacher 5 in. 5 3. Achter: 1. Soorbrücker R Undine 98 2. R Worms:30; 3. Kölner RV 686. Nh 9 l Mainzel 1. RG Worms 713; Jubiläumsachter: 1. Marnz⸗ Kaſteler 2. Seeklub Luzern:07,2; 3. Gießener RG:13; RW aufgegeben. ö Jungmann⸗Achter: 1. Mainzer RV 6713; 2. Saar Sock, brücken:19; 3. RV Zürich:28. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handel Kun 98 er-Feuilleton Dr. Stefan Kayſer⸗Kommung alierku. dener i. B. Franz Kircher„ Sport und Vermiſchtes: Willy N 9 r Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tek: Franz ain Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtli 75 Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dre Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückpo W. Fahrenberg⸗Rͤl. Kurheſſen Limburger RG 7215; 2. Frelweit⸗ 7 * S 8 1552 nſtadien n. Di dazu iz ud ie 80 0 Mete (.57% o Takt oyamt ), Mo- Meer „), Si⸗ ſchler iel steh zwiſchen 1 d und Ca m⸗ von den -Uni⸗ ingt die Frank⸗ genehne te Fü, Kl. Alt. lein. un enbochet RV bei halber ndinet n führt nkfurtet urheſſen n Ver⸗ nhouſen richtet ausge⸗ 2. R er R io 7710. brük⸗ V.41 monnig gewinnt e. aden⸗ cher R gen ge⸗ 8 65887 n 7715 ug sicher hein e Zeit. 09/57 RV 77 6715, Meter, b. einen lin mit ſich en- ſchloſſen :57 203. ch 5727 Sbaden⸗ er M ſerkuſen en 710l Möller; eiweln ksburg 52487 2 6751 250% 2. noi e B.20 ſtainzet los ge⸗ Ober her N e.85 5.1075 Nainzer Sock 1 * Montag, 25. Juli 1932 —— Die Tour de Frante Stöpel-Deutſchland behauptet den zweiten Platz vor dem Italiener Camuſſo Leoutg wieder Etappenſieger hatten die Teilnehmer an der fran⸗ hrt die 13. Etappe von Grenoble nach ) Klm.) zurückzulegen. Es war noch ein ſehr ſchwieriger Abſchnitt In dem Col du mit einer Höhe von 2658 nis der ganzen„T Um 5 Uhr m Im flotten Te t der ſtrapaziöſen Galibier ſtellte ſich den Fahrern Mtr. ſogar das ſchwerſte Hinder⸗ e gen. 0 ten in Grenoble 64 bo ging es zunächſt auf ebenen dahin, bald aber begann dann der 38 Klm. lange, äußerſt beſchwerliche Aufſtieg auf den Lautaret mit einer Stei⸗ gung von 10 Prozent. Der Italiener Camuſſo und ſein Landsmann Peſenti e en ſich wieder einmal als beſte Kletterer, ſie ſicherten ſich auch die Prämien. Stöpel lag hier 2, Ledueg ſogar 3 Minuten zurück. In der erſten Kontrolle hatte jedoch Ledueg nach einer waghalſigen Tal⸗ abfahrt die Ausreißer wieder eingeholt. Am Halibier fiel er jedoch erner Erſt nach einer ſehr energiſch durchgeführten 0 Fahrer. Straßen te der Franzoſe zuſammen ber und den Belgiern Bon⸗ r wieder holen. Peſentt fiel J eronſki, durch Reifenſchäden nachte ſich zuſammen mit Bulla und Thier⸗ (gung. Es gelang auch, den Vorſprung entlich zu gerringern, aber ganz erreicht konnte die nicht mehr werden. Im End⸗ ſpürt hatte Ledueg noch genügend Reſerven, um gegen ſo ſchnelle Leute wie Bonduel und Ronſſe zu gewinnen. Das Ergebnis: 13. Etappe, Grenoble—Aix les Bains(230 Klm.): 1. Leducg:11,35 Std.; 2. Bonduel; 3. Ronſſe; 4. Speicher; , Camuſſo; 6. Barral(1. triſt):11,52 Std.; 7. Lapebie; 8. Bulla:13,25 Std.; 9. Altenburger; 10. Buttafocchi: 11 zwölf Fahrer, darunter Stöpel, Thierbach, Demuyſere und Peſenti; 29. Geyer:28,20 Std.; 40. Umbenhauer:40,44 10. 50. Sieronſki; 51. Kutzſchbach; 61. Riſch. 5 Geſamtwertung: 1. Leducg 9931,23 Std.; 2. Std.; 3. Camuſſo 99:44,44 Std.; 4. 5. Ronſſe 99:59,5.: 6. Bonduel 100:01,29 bach; 17, Bulla 100:88,4 Std.; 27. Geyer; 39 Sto. 48. Kutzſchbach; 52. Altenburger; dann, der anderen Stö⸗ Peſenti pe 09 St 55, d. 6 10. Thi Steronſki 101:52,21 54 Umbenhauer; 62. Riſch. Länderwertung: Frankreich 300:15,01 Deutſchland 300:42,34 Std.; 5. 1. Italien 3900:1452 Std.; Std.; 3. Belgien 300:31,28 S Schweiz 30:34:00 2. : 4. d. St unter auch die geſamte Die 14. Etappe 5 Auf der franzöſiſchen Radrundfahrt führte auch die am Sonntag ausgetragene 14. Etappe von Atx⸗les⸗Bains nach Epians noch einmal durch alpines Gelände mit mannig⸗ fachen ſchweren Hinderniſſen für die Giganten der Land⸗ ſtraße. Dennoch gab es am Ziel eine Maſſenankunft. Bei den Bergfahrten blieben die Fahrer ziemlich dicht zu⸗ ſammen, nur auf den Talfahrten zog ſich das Feld etwas in die Länge. Aber die Spitzenfahrer bewachten ſich gegen⸗ ſeitig ſo ſorglich, daß es zu keinem Ausreißverſuch kom⸗ men konnte. So gelang es auch den bei den Abfahrten oder durch Defekte zurückgefallenen Fahrern ſtets wieder, Anſchluß an die Spitzengruppe zu finden. Das ſchwerſte Hindernis auf der Tagesſtrecke war der Arabier⸗Paß, den der Belgier Demuyſere vor dem Italiener Camuſſo und dem Deutſchen Thierbach zuerſt erreichte. Auf dieſer Strecke kom der Belgier Bonduel zu Fall, doch ſetzte er trotz einer erheblichen Armverletzung das Rennen fort. Beim Endſpurt in Evians ſchnellte plötzlich der Italtener di Paceco, der noch vor drei Tagen dicht vor der Aufgabe des Rennens ſtand, aus dem Rudel heraus und nach einer Fahrzeit von 7,59,25 fiel auch an ihn der Etappenſieg. Die nächſten Plätze belegten Speicher und Ledueg vor Morelli, Antenen und dem Deutſchen Altenburger, der damit erſter der Touriſtenklaſſe wurde. 5 14. Etappe Aix⸗les⸗Bains—Evians. 210 Klm.: 1. Facco 7 25 Speicher; 3. Ledueg; 4. Moerlli: Antenen; 1 eutſchland(1. To ſt); 7. Cor⸗ nez; 8. mit der gleichen Zeit, dar⸗ deutſche Mannſchaft. 8 Im Geſamtklaſſemeant hat Leducg als Dritter eine Minute Vergütung erhalten und damit ſei⸗ nen Vorſprung vor dem Deubſchen Stöppel ent⸗ ſprechend vergrößert. Stöpel konnte aber ſeinen zweiten Platz vor dem folgreich behaupten. Sonſt Geſamtklaſſement eboaſowenjg wie in der ig geändert. Die Fahrer haben nun den ſchwierigen Gebirgsſtreckenteil hin⸗ ter ſich. Die noch ausſtehenden Etappen führen ſaſt durch⸗ weg nur durch ebenes Gelände. Vielleicht wird aber hier die Entſcheidung ſallen, die man bislang in den Gebirgs⸗ ſtrecken vergebens erwartet hat. Al alle übrigen ger-De! Fahrer dichtguf folgenden Italiener Canuſſo er⸗ im hat ſich 2 1 1 Ländern Jubiläums- Schwimmen in Ludwigshafen Englert-Eudwigshaſen ſchlägt Wunſch-Karlsruhe Ludwigshafen ſiegt im Waſſerball Anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens neranſtal⸗ tete der Ludwigshafener Schwimmperein 07 in ſeinem prächtigen Eigenbad am Willerſinnweiher ein glanzvoll verlaufenes Jubiläumsſchwimmen, das in allen Teilen als wohlgelungen betrachtet werden kann, Viele Hundert Perſonen waren begeiſterte Zuſchauer, unter denen viele Ehrengäſte zu ſehen Waren. Die ſportliche Ausbeute des Treffens war ſehr gut, ſodaß den Ludwigshafener Schwimmern zu hren Erfolgen aufrichtig gratuliert werden kann. Die größte Senſation des qualitativ hervorragend heſetzten Feſtes brachte der vielumjubelte Sieg von Guſtav Englert über den ausgezeichneten Karls⸗ ruher Neptunſchwimmer Wunſch in der 200 Meter Bruſtſtrecke. Auch die Waſſerball⸗ ſyele zeigten die Veranſtalter von ihrer beſten Seite denn erſtens konnte der S. V. Mannheim am Samstag abend mit:2 Toren knapp geſchlagen werden, während am Sonntag der deutſche Alt⸗ meiſter Nikar Heidelberg ſogar eine:5⸗Niederlage kinſtecken mußte. Die Ergebniſſe: Kraulſtaffel, 3 mal 100 Meter, Klaſſe 24: 1. SV Man n⸗ heim:41,83; 2. Erſter Badiſcher SC Pforzheim:44 Min. Bruſtſchwimmen, Klaſſe la, 1b, 200 Meter: 1. Eng⸗ lert⸗ Le 301,2; 2. Oligſchläger⸗Mainz 01:01,53 Min.; dasſekbe 1b: 1. Schanns⸗L SV. Bruſtſchwimmen, 100 Meter, Kl. 2b kkreisoffen): 1. Röſch⸗Mainz⸗Mombach:29,5; 2. Schubert⸗Moinz⸗Mom⸗ boch 1291; 3. Dackermann⸗Kotſerslautern:81, Min. Damenrückenſchwimmen, 100 Meter, Kl. 2b(kreisoffen): 1. Guſti Werner ⸗ Saarbrücken 08:51 Min. Jugendkraulſchwimmen, 100 Meter, Kl. 1: 1. Heyne ⸗ Jungdeutſchland Darmſtadt:10, 2. Zilles⸗Kaiſerslau⸗ tern:13 Min. Rückenſchwimmen, 100 Meter, Kl. 1a: 1. Dr. Fran k⸗ Fennelber:13,2.— 1b: 1. R. Müller⸗Waſſerfreunde Heil⸗ ronn:28,4 Min. Kraulſchwimmen, 100 Meter, Kl. 2b(ekreisoffen]: 1. Retſcher⸗ LS 111,4; 2. Laudenklos⸗L S 114,8 Min. Damenjugend, Bruſtſchwimmen, 100 Meter, Kl. 1: 1. Jpen⸗Jungdeutſchlond Darmſtodt:46,43; 2. Schmitt⸗ Heidelberg:54 Min. Kraulſchwimmen. 200 Meter, Kl. 1b: 1. Wol f⸗Aſchaffen⸗ burg:30,8; 2. Maſſing⸗Sgarbrücken 08 238,4; 8. Rauſch⸗ Neptun Karlsruhe:43,7 Min. Bruſtſchwimmen, 100 Meter. Kl. La: l. Rothaupt⸗ Paſſerfreunde Heilbronn:26,9; 2. Remmersberger⸗Heil⸗ bronn 98:28,60 Min. Damenbruſtſchwimmen, 100 Meter. Kl. Ja: 1. Sauler⸗ S Heilbronn 141,2; 2. Elſe Luley⸗Darmſtadt 148,9 Min Kraulſchwimmen, 100 Meter, Kl. 2a: 1. Brunkhor ſt⸗ Neptun Karlsruhe 111,6; 2. Staudt⸗Mannheim und Steel⸗ Pforzheim 111,8 Min. Große Bruſtſtaffel, 1b mal 50 Meter: 1. Neptun Narlsruhe 6196; 5. Mainz 01 61753,8(Nikar Heidelberg wegen Frühſtart diſtantziert mit 6,39). Zum Abſturz von Groenhoff Heber den Todesſturz des beſten deutſchen Segelfliegers Günther Groenhoff entnehmen wir der„Frank⸗ fürter Zeitung“ folgende Schilderung: Von all den leichten und ſchweren Schlägen. von denen in dieſen acht Tagen der Rhön⸗Wetthewerb heimgeſucht worden iſt, iſt dies der ſchwerſte: Gltnther Groen⸗ hoff üſt tot! Wir vermögen es kaum noch zu faſſen, ſo groß iſt dieſer Verluſt, ſo tiefgehend die Trauer, die alle Rhönflieger ausnahmslos erfaßt hat, vom jüngsten bis zum älteſten Lagergenoſſen. Im ganzen Segel ⸗ iegerlager herrſcht tiefe Ergriffenheit. m Samstag früh drückte er uns noch in ſeiner friſchen, fröhlichen Art die Hand, es gehe ihm wieder ſehr gut, und er hoffe wenn ſich das Wetter irgendwie beſſer geſtalte, nuch einſges zu vollbringen. 1 Das Wetter geſtaltete ſich beſſer, wenn auch nur im egelfliegeriſchen Sinne. Gegen 18 Uhr zog von Oſten her ein ſchweres Gewitter auf, eine lange von allen Fliegern ehnlichſt erwartete Gelegenheit, ihren brennenden Tätig⸗ keitsdurſt zu ſtillan. Die flauen Winde der letzten Tage hatten den Hochleiſtungsfliegern wenig Möglichkeiten ge⸗ aten, ſie waren ſchon ungeduldig geworden. Das Gewitter mar alſo willkommen. Der Wind ſprang nach allen Seiten um ſo daß man den Startplatz bald hier, bald dorthin ver⸗ legen mußte. Groenhoff ſtarlete als einer der erſten unter einen vielen Kameraden vom Sücdhang. Als er ſah, daß S 1 in dieſer Richtung wenig Aufwind zu holen war und arum kein bedeutſamer Flug zuſtandekommen würde, ſtoppte er ſofort ab, landete, ließ ſein Flugzeug non nenem zuf die Kuppe ſchaffen und ſtartete, während auch an an⸗ deren Orten der Kuppe geſtartet wurde, allein vom Weſt⸗ ang, glſo in Richtung guf Frankfurt. Der Start war Fahrſcheinlich etwas in der Eile vorgenommen und erwies ſich als ein Fehlſtart. Die Maſchine kam nicht gut vom oden, geriet ſpäter gegen einen Stein, ſchnellte aber dann doch in die Luft. Es iſt wahrſcheinlich, daß bei dem Anſtoß gegen den Stein das Seiten⸗ rüder beſchädigt wurde, das nunmehr ſeine Funktion nicht mehr vollke menen All we, Groenhoff ſcheint dieſen Mangel ſofort an der rt des Fluges feines„Fafnir“ bemerkt zu haben. Ex verſuchte wahrſcheinlich, den Ausgleich durch das Höhen⸗ ſteuer herzuſtellen wobei dann wohl auch das Höhenſteuer ſeinen Dienſt verſagte. Im Grunde lag hier eine ganz ähnliche Situation vor wie bei dem Start im Jungfrau⸗ Gebiet im vorigen Jahre. Die Maſchine, ihrer Steuer⸗ organe beraubt, fackte durch, ſchlug auf einen Wald auf und wurde ſehr ſtark beſchädigt. Der„Fafnir“ befand ſich wohl erſt in geringer Höhe. Groenhoff war unterwegs mit dem Fallſchirm abgeſprungen. Sei es nun, daß ſich der Fallſchirm zu ſpät öffnete, oder daß die Höhe bereits zu niedrig war: Groenhoff ſchlug beim Auftreffen auf den Wald mit dem Kopf gegen den Aſt eines Baumes, der ihm die Schädeldecke zertrüm⸗ merte. Der ganze Flug hatte offenbar nur wenige Mi⸗ nuten geoͤguert. Flugzeug und Flieger gingen bei Tränk ⸗ hof, wenige Minuten von Poppenhauſen entfernt, alſo in geringer Entfernung von der Waſſerkuppe, auf den Bo⸗ den nieder. Groenhoff lag auf der Erde, ſein Fallſchirm auf ihm. Der Fallſchirm, der einen Tag vorher Kron⸗ feld das Leben rettete hat ſeinem Flugkameraden das Leben geboſtet. Wäre Groenhoff in ſeinem„Fafnir“ ſitzen geblieben, dann wäre er wahrſcheinlich noch am Le⸗ ben, denn der Führerſitz iſt vollkommen unbeſchädigt. Groenhoff würde nach dem nur wenige Kilometer ent⸗ fernten Gersfeld gebracht, wo er in der gleichen Fried⸗ hofskapelle, in der vor wenigen Tagen Rüdiger von der Rhön Abſchied nahm, ee worden. Groenhoff begann ſeine ſegelfliegeriſche Lauſbohn im Jahre 1926, nachdem er bereits 1923 als Schüler guf der Rhön wor. 1929 machte der 21jährige Student ſeine C= Prüfung und nahm zum erſtenmal an dem Rhön⸗Wett⸗ bewerb teil. Schon bei dieſen erſten Flügen überraſchte Groenhoff, ſo daß ihn der Leiter der Rhön⸗Roſitten⸗Geſell⸗ ſchaft, Prof. Gerorgi, als Fluglehrer und ſpäter als Fluglehrer auf die Waſſerkuppe berlef. Im Flugjahr 1931 führte er den Streckenrekordſlug von München nach Böhmen über 275 Km. durch. Die Flüge an der Berg⸗ ſtraße noch Bruchſal uſw. ſind noch in aller Erinnerung. Seine Forſchungsflüge vom Jungfraujoch waren ſenſationell. Beim Rhön⸗Wettbewerb 1931 flog er von der Waſ⸗ ſerkuppe(220 Km.). Er ſtellte im Segelflugzeug einen Höhen rekord mit 8500 Metern auf. Es würde zu weit führen, alle Erfolge Groenhoffs einzeln aufzählen zu wollen. Vor Unfällen blieb Groenhuff nicht verſchont, ober immer kam er unverſehrt davon. Im Frühjahr hatte er zuſammen mit ſeiner Braut einen Autounfall. Während ſeine Braut getötet wurde, blieb er unverletzt. Trotz ſei⸗ ner Jugend war er der beſte und erfolgreichſte deukſche Segelflieger. Sein Nome wird in der deutſchen Fliegerei ſortleben, die Lücke, die ſein Tod ge⸗ Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe riſſen hat, wird nicht ſo leicht auszufüllen ſein. 7. Seite/ Nummer 339 on then bis Los Angeles Ein Rundgang durch die Olympiſchen Spiele von 1896 bis 1932 1928: Amſterdam hrung der Spiele iger Ab⸗ ig eine fämtliche Brei⸗ 1928, als Amſterdam mit der Durch betraut wurde, war Deutſchland nach weſenheit wieder dabei. Zir ſtellten zif ſehr ſtarke Moannſchaft, beſchickten faſt und eine planvolle 2 2 Sportarten, uns in Amſterdam zur i müſſen. Jedenfalls ibers. r, die einige Wochen er Diskus warfen, as die Anſicht des Paulus und Hoffmeiſt vor dem Beginn der Spiele 48 verſagten kläglich, und nur Hirſe l, der im Kugel⸗ ſtoßen hinter den beiden Amerikonern Kuck und Brix Dritter wurde, rettete die Ehre der deutſchen Wurf⸗ athleten. Auch von unſeren Sprintern hatte man mehr erwartet. Zwei Bronzenmedaillen durch Lam⸗ ners über 100 Meter und durch Körnig über 200 Meter war die ganze Ausbeute. Houben und Corts waren bereits in den Zwiſchenläufen geſchlagen. Ebenſo vermochte Dr. Peltzer über 800 Meter keine Rolle zu ſpielen, da⸗ gegen überraſchte Engelhardt nach der angenehmen Seite; denn der blondköpfige Süddeutſche konnte hinter Lowe und Byhlen Dritter werden. Ein Lichtblick waren auch die beiden Staffeln. Wir wurden beide Male Zweiter hinter Amerika. Ich gehe ſogar ſoweit, zu behaupten, daß wir die 4 mal 100 Meter⸗Staffel hätten gewinnen können, wenn Körnig, der übrigens ſehr verkrampft lief, beſſer gewechſelt hätte. Doß bei einem Weltolympia auch Irrtümer und Fehl⸗ entſcheidungen vorkommen, iſt vom menſchlichen Stand⸗ punkt aus betrachtet verſtändlich. Man muß aber auch den Mut aufbringen, begangene Fehler einzuſehen und wieder gut zu machen. An dieſem Mut hat es dem holländiſchen Komitee bei verſchiedenen Gelegenheiten gefehlt. Es ſei hierbei nur an die Fehlentſcheidung des 200 Meter⸗Laufes erinnert. Nach verſchiedenen Zielauf⸗ nahmen ſtand für jedermonn feſt, daß Körnig guter Dritter war, während das hiedsgericht totes Rennen zwiſchen Körnig und dem Amerikaner Jackſon Scholz ver⸗ kündete. Anſtoatt nun den Irrtum einzugeſtehen, wurde beſtimmt, daß zwiſchen Körnig und Scholz ein neuer Kampf um den dritten Platz auszutragen ſei. Die Austragung des Laufes erübrigte ſich dadurch, daß Scholz nicht antrat. Man könnte dieſe Handlung als„Kneiferei“ bezeichnen, wenn man nicht wüßte, daß Scholz vordem wörtlich er⸗ klärte:„Ich ſehe ein, daß ich auf Grund der photographi⸗ ſchen Aufnahmen Vierter bin“. Durch dieſen Verzicht von Scholz wurde dann Körnig als Dritter aufgezogen, was für das Schiedsgericht keine leichte Ueberwindung war. Olympiſche Siege ſind nicht immer eine Augelegen⸗ heit der beſſeren Nerven, ſondern hängen oft von einer Reihe von Zufälligkeiten ab. Dos konnte man ſehr gut beim 400 Meter⸗Lauf beobachten. Nach dem Ausgang der Vor⸗ und Zwiſchenläufe und der Entſcheidung lag eine Spanne von nur einer Stunde, und in dieſer Stunde hatte ſich die Wetterlage ſo verändert, doß ſie Büchner, deſſen Nerven genau ſo ſtark waren wie die ſeiner Gegner, zum Verhängnis wurde. Die Sonne wurde plötzlich verdunkelt und ſtott einer angeneh⸗ men Wärme fegte ein heftiger Wind über die Bohn, der Staub aufwirbelte. Büchner iſt gewiß kein Schwächling, aber gegen einen Mann vom Schlage eines Barbutti war er ein Waiſenknabe. Der Amertikoner, der in in⸗ timen Kreiſen der„Bulle gus Arkonſos“ genannt wird, konnte mit ſeinem ſchwerathletiſchen Körper dem Winde ganz anderen Widerſtand leiſten, als der leichte Büchner, dem die plötzlich veränderte Wetterlage gar nicht behagte. Im übrigen brach Barbutti trotz ſeiner rieſenhoften Fi⸗ gur unmittelbar nach dem Ziel zuſammen. Es war dies übrigens der einzige Einzelſieg, den Amerika in einer Laufkonkurrenz davongetragen hatte. Als ich am nächſten Tage einen Rundgeigg durch das amertikaniſche Lager machte, erfuhr ich, daß man Bar⸗ butti gedoped hatte. Dopingmittel brauchen nicht immer Giftpillen oder Drogen zu ſein. In ſeinem Falle handelte es ſich um ein Glas ſtarkprozentigen Cherry, in der Art, wie dieſes Getränk nur ia Hotels mit amerika⸗ niſchem Barbetrieb in den Händen eines geſchickten Mixers geſchüttelt und gerüttelt wird, ſo mit einem rohen Ei zer⸗ gufrlt und mit einem Schuß Gin dazwiſchen. Für einen normalen Menſchen genügt eine ſolche Quantität, um Hirn und Nerven künſtlich aufzupeitſchen. Wieviel mehr mag nun dieſe Quantität auf einen Menſchen wirken, der das enthaltſame Leben eines ernſten vorwärtsſtrebenden Sportmannes wie Barbutti führt. Und es hatte auf ihn gewirkt, denn der Barbutti des Endlaufes war ein an⸗ derer als Barbutti der ſogenannten Halbfinale. Barbutti wuchs hier, unter der Wirkung des ſtarkprozontigen Alko⸗ holgetränkes laufend, über ſein bisher gezeigtes Können hinaus, zeigte einen Schneid, den man vorher bei ihm vermißt hatte. Aber trotz dieſes Stärkemittels ſchien ſeine Kraft nur bis 380 Mtr. zu reichen, wo der Kanadier Ball plötzlich nebag ihm auftauchte und den führenden Ame⸗ rikaner arg bedrohte. Barbutti wurde ganz ſchwarz vor Augen und das Glas Sherry allein hätte es vielleicht auch nicht getan, wenn nicht die Paar Tropfen Gin dazu⸗ gekommen wären, die ihm vermutich noch einmal das Zu⸗ ſammenxaffen ſeiner genzen Kräfte geſtatteten. Mit nur doppelter Handbrette re te er ſich ins Ziel vor dem Ka⸗ nadier Ball, hinter dem 2 Meter zurück Büchner als Dritter folgte. Noch ein anderer Fall wurde mir bei dem Rundgang durch das amerikaniſche Lager geſchildert. Nationale Frauenweltkämpfe des Mi. Phönix Eintracht Frankfurt 31 P. vor MTG. 28 P.— Frau Schroeder⸗Mundenheim ſtellt im Kugelſtoßen mit 13.25 Meter neuen D⸗Rekord auf s Der Mic Phönix hat durch ſeine zahlreichen aus⸗ ezeichnet organiſierten Leichtathletikſportfeſte viel für die annheimer Leichtathletik getan. Der Erfolg war auch am letzten Sonntag zu ſehen, denn zu den aationalen Frauenwettkämpfen hatten ſich einige hundert Zuſchauer eingefunden, die mit Jatereſſe den ausgezeichneten Lei⸗ ſtungen folgten, die geboten wurden. Leider war die Ab⸗ wicklung etwas ſchleppend, was aber zum Teil darauf zu⸗ rückzuführen iſt, daß in mehreren Konkurrenzen immer wieder die gleichen Teilnehmerinnen an den Start gin⸗ en. Umſo größer war aber der ſportliche Erfolg der eranſtaltung. In zahlreichen Konkurrsazen ſpitzten ſich die Kämpfe auf einen Zweikampf MT Eintracht Frank⸗ furt zu. Ueber 100 Meter konnte ſich Frl. Bernhardt (Eintracht) ſicher in 12,8 behaupten, während Frl. Ewe (Eintr.) noch die beſte Mannheimer Sprinterin Frl. Sehr (MT um Bruſtbreite auf den 3. Platz verweiſen konnte. Frl. Sehr hat mit 13 Sek. die beſte Zeit ba den Vor⸗ kämpfen erzielt und damit Frl. Haux(Eintr.) aus dem Rennen geworfen Im 50 Mtr.⸗Lauf für Erſtlinge endeten dagegen Frl. Stierle(Eintr.) und Frl. Langer(Mc) mit 6,2 in totem Rennen. Erſt im 2. Entſcheidungslauf konnte die Maanheimerin ihre Gegnerin um Handbrette in:1 ſchlagen. Frl. Ewe holte ſich überlegen die 200 Mtr., während Frau Kehl ganz überlegen die 800 Mtr. gewann. Ihre Zeit von 2132 bedeutet eine neue ſüddeutſche Jahres⸗ beſtleiſtung. Einen neuen Dr. Rekord im Kugelſtoßen erztelte Fr. Schroeder(TV Mundenheim), mit 18,25 Mtr., ſodaß der alte Rekord um 7 Zim. überholt wurde. Auch das Diskuswerfen endete mit einem Siege von Fr. Schroeder, die die Scheibe 34,67 Mtr. weit warf. Erſt nach längerem Stechen konnte Frl. Greulich(TB. 46) als Siegerin den Hochſprung gewinnen vor Frl. Kohler (Eintracht), Frl. Kehl(...) und Frl. März(M. T..). Sicherer Sieger wurde Eintracht Frankfurt über Amal 100 Meter in der Aufſtellung Kohler, Bernhardt, Haux, MTG. 1, die ſich durch einen ſchlechten zweiten Wechſek alle Chancen verdarb, mußte zudem wegen Wechſelltberſchreitung diſtanztert werden. Auch in der großen Staffel über 10mal 100 Meter war Eintracht nicht zu ſchlagen. Mit ſicherem Vorſprung 727 im 2. Lauf die Schlußläuferin vor MTG. durch das Ziel, fedoch konnte MTG. immer noch den Sieger des 1. Laufes, V. f. R. Mannheim, im Geſamtergebnis auf den 3. Platz verweiſen. Bei der Vereinswertung unter Berückſichtigung der erſten vier Plätze konnte Eintracht Frankfurt mit 31 P. ganz knapp vor dem MG., 28., ſich an erſter Stelle lazteren. Die anderen Vereine endeten weit zurück. N. belegte mit 15 P. den 3. Platz vor TV. 1846 mit 10 P. und TV. Mundenheim 9 Punkte. Die Ergebniſſe: 800 Meter: 1. Kehl ⸗ VfR:92; 2. Striehl⸗M 7G 1899 :50; 8. Kaiſer⸗ M7 1899:50,3 Min. Speerwerfen: 1. Wescott⸗ Mach 1899 35,20; 2. Schreck⸗Mßic Phönix 02 30,90; 3. Haux⸗Frankfurter Sport⸗ gemeinde Eintrocht 30,28; 4. Schroeder⸗TV Mundenheim 30,22 Meter. Weitſprung:. Köhler⸗ Frankfurter Sportgemeinde Eintracht 5,1, 2. Mörz⸗MT 4,99; 3. Bechtler⸗TV 40 4,09 Meter. 100 Meter⸗Lauf: 1. Bernhardt⸗. 75 1 Ewe⸗Eintracht Frankfürt 13,2; 3. Sehr⸗M 7 13,2 Sekunden. 200 Meter⸗Lauf: 1. Ewe⸗Eintracht Frankfurt 8,8; 9. Kehl⸗Vſet 29,3; 3. Deußer⸗Micc Phönix 02 30, Sek. 50 Meter⸗Lauf für Erſtlinge: 1. Longer⸗ Mic 7/1; 2. Stierle⸗Eintracht Frankfurt 7/1: 3. Kerſchinſky⸗Tod Ger⸗ mania Mannheim 7,47 4. Schieſtl⸗Mißc Phönix 02 7,5 Sek. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Eintracht Frankfurt 53,5; 2. MT 59,5; 3. Mic Phönix 59,9 Sek. Kugelſtoßen: 1. Schroe de r⸗XV Mundenheim 13,25 Meter; 2. e 10,54 Metet; 3. von Hayn⸗Frankfurter Sportgemeinde Eintracht 10,44 Meter. 10 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Frankfurter Sport- 1 8 einde Eintracht An:18 Min.; 1. MTG:22, in.; 2. VfR:28, Min. 3. TB Germanta Maunheim 27829 Min.; 4. Mic Phönix 02 233,2 Min. Diskuswerfen: I Schroeder⸗TV Mundenheim 34,67 Meter; 2. Bäurle⸗TV 1846 33,00 Meter; 8. Egger⸗Vfgt 31,41 Meter; 4. von Hayn⸗Frankfurter Sportgemeinde Eintracht 28,95 Meter. 5 50 Meter⸗Troſtlauf: 1. Degen⸗ BfR 7,6 Sek.; 2. Schieſtl⸗ Mie Phönix 2 78 Sek 3. Axtmeter⸗ TB Germania Mannheim 7 Sek.; 4 Mehler⸗ Mic Phönix 02 8,0 Sek. Hochſyrung: kl. Greulch⸗TV 1846.37 Meter; 2. Köhler⸗Frankfurter Sportgemeinde Eintracht 137 Meter; 3. Kehl⸗Vfg 1,37 Meter; 4. Mörz⸗M T 1,377 Meter. Ich erfuhr von einem amerikaniſchen Traſner, daß der bekannte Hochſpringer Osborn eine Prü⸗ gelei mit einem Amſterdamer Poliziſten hatte. Osborn, der ſich an einer Zerbotenen Stelle des Stadions aufhielt, und Jon dem Hüter der Ordnung aufgefordert wurde, dieſen Platz zu verlaſſen, ſoll dem Holländer mit den Rennſchuhen einen Schlag ins Geſicht verſetzt haben, worauf er verhaftet und von zwei Poliziſten abgeführt wurde. Nurmi und Ritola, die jahrelang„ſpinnefeind“ waren und kein Wort miteinander ſprachen, hatten ſich in 2 r⸗ dam vertragen. Das Locarno der beiden Finnen aber nicht nur theoretiſcher Natur ſein, ſondern auch eine praktiſche Seite haben. In der Praxis wirkte Wiederverſöhnung dergeſtalt aus, daß di Finnen bei einem vertraulichen Kabinengeſ i einkamen, das Fell des Haſen vorher zu vert Mee Verabredung bezog ſich auf das 5000 Meter Laufen. Nurmi machte ſeinem Landsmann Ritola die Konzeſſion, daß er ihn nicht angreifen werde und ſchloß mit ihm im Alter der Abrüſtungskonferenzen einen ſogenannten Nichtang iffs⸗ der Ausgang des Rennens klar. Ritola lieren, weil Nurmi auf Grund der geh nur paſſive Reſiſtenz ausübte. Auf dieſ in den Beſitz einer Goldmedaille, Wege, begleitet von dem Pech, im 3 geboren zu ſein, niemals zugefallen wäre. Beim Erzählen dieſer Anekdoten hätte ich beinahe die Erfolge unſerer Frauen vergeſſen, die den Amſterdamer Spielen eine ganz beſonder Note gaben. Unvergeßlich wird mir der Augenblick ſe als Radke⸗Batſchauer im 800 Meter ⸗Lar Angriffe der Japanerin Hitoni im Ziel abſchlug und war Weltrekordzeit als Siegerin das Ziel paſſierte. Es N ein großer Tag im Stadion, als nach den vielen Ent⸗ täuſchungen der Männer⸗Konkurrenzen zum erſten Male die deutſche Flagge am Siegesmaſt wehte, ein Tag der Siegesfreude, ein Tag ſportlichen Erlebens der die deutſche Kolonie mit Stolz und Befriedigung erfüllte. Neue Alhlelikrekorde in Paris Bei dem internationalen Sportfeſt im Partſer Colombo⸗ Stadion gab es am Sonntag eine Reihe neuer Rekord⸗ leiſtungen. Die wenigen deutſchen Teilnehmer konnten ſich nicht erfolgreich durchſetzen. So konnte Robert Paul den franzöſiſchen Weitſprungrekord abermals auf 7,36 Meter verbeſſern, nachdem er erſt am letzten Sonntag 7, Meter erreichte. Der Belgier Ruß ſtellte einen Landesrekord über 400 Meter Hürden im Vorlauf auf 57,4 und im Endlauf auf 56,2 Sekunden. Eine Luxemburger Höchſtleiſtung ſchuf Wagner im Kugelſtoßen mit 13,5 Meter. Einen ſcharfen Kampf gab es über 800 Meter, wo der Belgter Serimſhaw in 1,55 vor dem Franzoſen Chara valle in 1,55, und dem Stuttgarter Paul 1,56 ſiegte. Möller⸗Köln kam über 400 Meter in 49,4 Sek. mit dem Franzoſen Jackſon im toten Rennen auf den zweiten Platz hinter dem ſiiegreichen Eng⸗ länder Wolf in 48,6 Sek. Bei einem Frauenſportfeſt im Jean Bonin⸗Stadion ver⸗ beſſerte Fräulein Velu den Diskusrekord von 35,6 auf 36,5 Meter. Deutſche Zehnkampfmeiſterſchaft Am Wochenende wurde in Würzburg bei günſtigem Wetter die ſüddeutſche Zehnkampfmeiſterſchaft durchgeführt, die ſich diesmal der Nürnberger Kopp mit 6971,37 Punkten vor Vogel⸗Paſſau, 6905,28 Punkte, und dem Verteidiger Barth⸗ Stuttgart, 6168,96 Punkte, holte. Holthuis ſiegt in Aurich An einem Sportfeſt der Sportvereinigung Aurich be⸗ teiligte ſich am Sonntag ein Teil der beſteu norddeutſchen Langſtreckenläufer mit gutem Erfolg. Holthuls⸗Weenen holte ſich den 5000 Meter⸗Lauf in der guten Zeit von 15,05 Minuten vor Petri⸗Hannover, 15,009 Min. Den 1500 Mtr.⸗ Lauf gewann Hebus⸗Hannover in 4,29,4 Minuten. Pferdeſport Karlshorſt(24. Juli) 1. Vootſe⸗Jagdrennen. 2900%, 3500 Meter: 1. P. de Nully⸗Browns Tambur(W. Wolff); 2. Geſolet; 3. Iſabell. Ferner: Antonius. Toto: 13:10; Platz: 11, 12:10. 2. Diamant⸗Hürdenrennen. Für Dreijähtige, 2100 /, 2800 Meter: 1. Geſt. Weils Lottchen(J. Unterholzner); 2. Lycomedes; 3. Karfunkel. Ferner: Cobra, Melampos, Verdi, Chingfreude, Immermein, Veſuv. Toto: 33210; Platz: 14, 16, 27:10. 9. Reichsverbands⸗Jagdrennen. Halbblutrennen, Ehren⸗ preis und 1750 J, 4000 Meter: 1. F. Hüners Tannenberg (Dehme); 2. Ataraxia; 8. Berber. Ferner: Harzburgerin, Für Dich, Glſela, Wahne, Waldmädels Schweſter, Edog. Totp: 22:10; Platz: 18, W, 14:10. 4. Nordpol⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3, 1800 /, 3000 Meter: 1. U. Stockhouſens Parademorſch(W. Kreienbring); 2. Elbrus; 3. Suhle. Ferner: Eilond, Lichtſtrahl 2, Törin, 1 Till Eulenſpiegel. Toto: 41:10; Platz: 19, 19, 5. Graf Lubbert von Weſtphalen⸗Jagdreunen. 5000% 4000 Meter: 1. J. v. Ribbentrops Herakles(W. Wolff) 2. Oper; 8. Kermak. Ferner: Honeska, Rentmeiſter. Toto: 15:10; Platz: 12, 1310. 6. Kadett⸗Flachrennen. Für Zweijührige, 2100 /, 900 Meter: 1. W. Sternbergs Marſilius(E. Haynes]; 2. Uhlen⸗ kopf; 3. Flirtlond; 4. Golofiſcher. Ferner: Fremdling, Lombardei, Gambrinus, Minenwerfer, Proſperg, Maggi, Hampala, Pillau, Tulla, Glauca. Toto: 38:10; Platz: 17, 51, 21, 31:10. 7. Thu mir nix⸗Jagdreunen. Ausgleich 2, 3000%, 9400 Meter: 1. P. de Nully⸗Browus Osram(W. Wolff); 2. Nobel; 3. Dorado 2; 4. Rote Nelke. Ferner: Liberator, Enzian, Viva Gloria, Nebelhexe, Mißgriff, Orgie, La Margna, Ramſes. Toto: 24:10, Platz: 18, 33, 85, 20:10. 8. Sturmvogel⸗Ausgleich. Ausgleich 3, 1800 /, 2000 Meter, 1. Abteilung: O. Pahls Chinafeuer; 2. Lyſtas; 3. Hochwald. Toto: 74:10; Platz: 24, 43, 13:10.— 2. Abtei⸗ lung: 1 O. Weinbergs Fra Diavolo(O. Schmidt); 2. Blan⸗ kenſtein; 3. Wanda. Toto: 149:10; Platz: 32, 17,:10. Ferner: Meute, Wigbert, Markgräfin, Lortzing, Luxus, Hella X, Roxona, Schneefall, Inſtructor, Hohe Eule, Otto, Pontioe. Sieg⸗Doppelwette: 4. und 7. Rennen Krefeld(24. Juli) 1. Preis von Lobberich. 1650 J. 2000 Meter: 1. F. Ger⸗ tels; 2. Golden Beß; 3. Rudolf. Ferner: 3 Finn⸗ land, Avitus, Gaukelei, Baſthirſch, S.., Garantie, Caſperle. Toto: 186:10; Platz: 52, 24, 23:10. 2. Preis von Walbniel. 1850 J. 1400 Meter: 1. W. Bresges Oſterfreude(A. Lommatzſch!; 2. Freihafen; 3. Peter Sonnenſchein. frerner: Thurſbert, Gemma, Rau⸗ gräfin, Leitſtern. Toto: 11:10; Platz: 11, 18, 12:10. 3. Rhein⸗Preis. 2050 J. 1200 Meter: 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Grenzwall(L. Varga); 2. Voltaire; 3. Gerlind. . Blumenkönig, Eilwerk. Toto: 16:10 Platz: 4. Kartellrennen der Zweijährigen. 6000 /. 1200 Meter: 2 ee e W 1 Polarſtern; 3. Char⸗ N er: Beſtänder. Stra„ V S . 1 5 105 10,:10. e e, Samt un eide⸗Preis. Ausgleich 2. 2850. 2200 Meter: 51. Frl. A, Weltmanns 5(H. Schmidt); 41. Stall Heidehofs Willkomm(H. Zehmiſch); 8. Menelik. Terner: Gebt Feuer, Nobelmann, Seekagett, Gaſſenjunge Szegeban, Fandem. Smaragd. Toko: 20, 17210; Platz; 15, 6. 15 05 5 5 einpreußen⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 2400, 1650 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Numa(d. Varga); 2. mmertreu; 3. Jahrtauſend. Ferner; Wallia, Exeſfida, Jungmanne, Leutvogt. Toto: 21:10; Platz: 13. 24, 210. 2, Mheinberg⸗Ausgleich, Ausgleich 3. 1650, 1400 Meter: 1. Stall Binks Feliefter(J. Göbl); 2. Ehevaller; 3. Alpina; 4. Apache. Ferner? Landes freund, Teufelsjunge, Burg⸗ errin, Churfürſt, Patrella, Nab. Trumber. Toto: 33:10; latz: 18, 18, 33, 18:10. 201:10. 8. Seite/ Nummer 339 Milde Gebühr 525 erste große Faltboot-Sensations- Tonfilm mit Dina GSralla Willy clever Paul Heidemann Die Wasserkeufel von Hieflau Aufsehenerregende Sportletstungen im 0 Faltb Erstklassig ist auch der bunte Teil n Farben Tonfilm in höchster Vollendung „Bezwinger Hulturfilm Beginn:.00,.00,.50,.45 Uhr. Ot. 150 der Meere“ 5 Si 1 50 nf der unübertreffli in seiner neuest Aollaptel internat. 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