0 . J 93 gezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10— Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 m breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichts ſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 26. Juli 1932 143. Jahrgang— Nr. 34 Reichsregierung gegen jeden Putschversuch Der Kanzler garantiert nochmals die Wahlfreiheit am 31. Juli Der Reichswehrminiſter wendet ſich ſcharf gegen jedwede Pulſchverſuche Der Kampf um Gleich berechtigung Auf Grund des Konſultalivpaktes wird Deutſchland neue Schritte unternehmen Vor dem Aeberwachungsausichuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Juli. Die Reichsregierung hat in der Angelegenheit des Ue ber wachungsausſchuſſes, der am Montag von neuem ſich verſammelte, nicht ohne Geſchick opertert und hat den Kritikern den Wind aus den Segeln genommen, indem ſie der Einladung, vor dem Ausſchuß zu erſcheinen, bereitwillig nach⸗ kam. Herr von Papen hat— man wird das nicht beſtreiten können— in konzilianteſter Weiſe die Fragen beantwortet, die man ihm ſtellte. Der Kanzler hat bei der Gelegenheit noch ein⸗ mal unterſtrichen, daß die Wahlfreiheit auf alle Fälle geſichert würde. Wir ſind in der Lage, dieſe Zuſage dahin zu ergänzen, daß die Reichsregierung auch den Willen hat, alle Machtmittel gegen jeden Verſuch zum gewalt⸗ ſamen Umſturz einzuſetzen, von welcher Seite her er auch immer kommen möge. Man wird in dieſer Erklärung eine Antwort, und, wie uns ſcheinen will, eine ſehr klare und ein⸗ deutige Antwort auf die unterſchiedlichen Uationalſozjialiſtiſchen Drohungen mit einem „Marſch auf Berlin“ zu ſehen haben. Im übrigen hat man dem Ueberwachungsausſchuß mit aller Deutlichkeit zu verſtehen gegeben, daß man ihm weder das Recht der Kritik noch irgend einen Einſpruch gegen die Maßnahmen des Reichspräſi⸗ denten unnd der Reichsregierung einräumen kann. Herr von Gayl hat ſehr überzeugend nachzuweiſen vermocht, daß der Ueberwachungsausſchuß in Wahr⸗ heit gar kein Ueberwachungsausſchuß iſt. Dieſe irre⸗ führende Bezeichnung iſt auch ſeinerzeit auf Verlan⸗ gen einer früheren Reichsregierung aus der Ge⸗ ſchäftsordnung des Reichstages geſtrichen worden. Die im Ausſchuß anweſenden Parteien mußten im Grunde dieſer Argumentation ſich fügen. Sie tatens — das iſt menſchlich begreiflich— mit dem Ausdruck des Bedauerns. Herr v. Gayl erklärte u..: Der Ausſchuß tritt keinesfalls als eine Art Erſatzreichs⸗ tag an die Stelle des aufgelöſten Reichstages. Er iſt nach Artikel 35 der Reichsverfaſſung zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung gegenüber der Reichsregierung berufen. Seine Hauptaufgabe ſſt alſo die Abwehr etwaiger Eingriffe der Reichs⸗ regierung in die Rechte der Volksvertretung. Ein Anteil an der vollziehenden Gewalt ſteht ihm nicht zu, ebenſowenig etwa eine Aufſicht über die Reichsregierung. Letztere iſt ihm nicht verantwortlich. Maßnahmen des Reichspräſtdenten nach Artikel 48 der Reichsver⸗ faſſung, von denen der Reichspräſident dem Reichs⸗ igge unverzüglich Kenntnis zu geben hat, werden dem Zwiſchenausſchuß nicht zur Kenntnis gebracht. Der Zwiſchenausſchuß hat auch nicht das Recht, die Außerkraftſetzung von Maßnahmen des Reichs⸗ präſidenten oder von Maßnahmen der Landesregie⸗ rung zu verlangen. Dies alles iſt langjährige Staatspraxis und ſtaatsrechtlich grundſätzlich aner⸗ kannt. Die Reichsregierung ſteht grundſätzlich auf demſelben Boden wie die früheren Regierungen. Reichswehrminiſter von Schleicher brachte ſein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß die Reichswehr in die Ereigniſſe der letzten Tage hineingezogen werden mußte. Mit aller Deutlich⸗ keit erklärte der Reichswehrminiſter, daß es die Wehrmacht niemals zulaſſen werde, mit irgend jemand, wer auch immer es ſei, die ihr zugewieſenen verfaſſungsmäßigen Rechte zu teilen. Sie werde gegen diejenigen vorgehen, die ſich ähnliche Funk⸗ tionen anmaßen ſollten. Der Ausſchuß nahm dann eine Reihe von An⸗ trägen an, die die Aufhebung der Regierungsmaß⸗ nahmen förderten. Irgendwelche praktiſche Bedeu⸗ tung kommt dieſen Beſchlüſſen, bei denen alle Ver⸗ treter der Rechten fehlten, nicht zu. Sie ſind ledig⸗ 15 5 Demonſtration der Linken und des Zen⸗ ms. a Preußiſche Beamte und NS d Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 28. Juli. Der kommiſſariſche preußiſche Miniſter des Innern hat dem preußiſchen Staats miniſterium eine Vorlage gemacht, wonach der Beſchluß des preußi⸗ ſchen Staatsminiſteriums vom 25. Juni 1930 inſoweit aufgehoben wird, als er die Teilnahme von Be⸗ amten an der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei verbietet. a Drahtung unſ. Londoner Vertreters 9 London, 26. Juli. Mit großer Befriedigung begrüßt man in Lon⸗ doner politiſchen Kreiſen den Beitritt Deutſch⸗ lands zu der„europäiſchen Entente“, wie der von England und Frankreich eingeleitete „Vertrauenspakt“ nunmehr allgemein genannt wird. Es zeigt ſich jetzt, wie unangenehm es der engliſchen Regierung geweſen wäre, wenn Deutſchland ſich nicht zum Beitritt entſchloſſen hätte. Es wäre dann der Eindruck zurückgeblieben, daß ein engliſch⸗fran⸗ zöſiſches Sonder abkommen beabſichtigt geweſen ſei, ein Eindruck, der nicht nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, ſondern vor allem in der engliſchen Oeffentlichkeit ſtarken Unwillen ausgelöſt hätte. Es iſt in den letzten Tagen in London immer wieder betont worden, daß der Pakt ohne Deutſch⸗ land ſeine Bedeutung verlieren würde. Die deutſche Beitrittserklärung, die ohne jeden Vorbehalt erfolgt iſt, gibt dem Pakt die breite Baſis, die im engliſchen Intereſſe liegt, und die vorausgegangenen deutſchen Anfragen haben der engliſchen Regierung die willkommene Gelegenheit gegeben, auch gegenüber den anderen Mächten klarzuſtellen, daß weder eine europäiſche Schulbnerfront gegen Amerika, noch eine franzöſiſch⸗engliſche Frunt für die Anwendung des Verſailler Vertrags beabſichtigt ſei. Die Unterſcheidungen ſind dabei äußerſt delikat, und wir zitieren wörtlich eine intereſſante Erläuterung, die ſich in der„Times“ findet:„Einige Fragen ſind in Lauſanne von Herrn von Papen angeſchnitten worden, beiſpielsweiſe die deutſche Forde⸗ rung nach Gleichberechtigung, die in der Diskuſſton der Reparationen nicht wünſchenswert erſchien. Dieſe Fragen konnten aber nicht auf die lange Bank geſchoben werden. Man wollte es daher möglich machen, heikle Probleme dieſer Art aufzu⸗ rollen, ohne daß ihre bloße Erwähnung Unruhe ver⸗ urſachte. Dies mußte auf eine Weiſe geſchehen, die informelle und diskrete Geſpräche ermöglichte. Es wäre überdies für England und Frank⸗ reich beſonders wünſchenswert geweſen, daß alle Vorſtellungen, die Deutſchland gegen⸗ über einem von beiden erhob, ſelbſttätig gegenüber beiden erhoben worden wären. In dieſem wichtigen Ausmaß, aber auch aus⸗ ſchließlich in dieſem wichtigen Ausmaß, ſtellte der neue Schritt eine Wiederbelebung der Entente cordiale dar, allerdings eine Entente, die einem neuen und umfaſſen⸗ deren Geiſt entſprang.“ Die engliſch⸗franzöſiſche Sonderſtellung im Rah⸗ men des neuen europäiſchen Gebäudes ſoll ſich da⸗ nach, wenn man den„Times“ folgen will, lediglich auf die gemeinſame Beſprechung, nicht aber auf die gemeinſame Erledigung der „eònropäiſchen Fragen“ beziehen. Es wird ſich bald Gelegenheit ergeben, dieſe Auslegung auf die Probe zu ſtellen. Wie wir hören, iſt ſchon in allernächſter Zeit ein deutſcher diplomatiſcher Schritt zur Auf⸗ rollung des Gleichberechtigungsproblems zu erwarten. Dabei dürfte der neue Pakt als Ausgangspunkt gewählt werden. Gerade aber in dieſer Frage find die Auffaſſungen Englands und Frankreichs ganz erheblich auseinan⸗ der gegangen. England hat mehrfach in bindender Form den deutſchen Standpunkt unterſtützt, wonach die im Verſailler Vertrag feſtgelegte Ungleichheit des Status hinſichtlich der Berechtigung zu nationaler Rüſtung beſeitigt werden müſſe. Man geht dabei von der Tatſache aus, daß der Verſailler Vertrag die deutſche Abrüſtung lediglich als erſten Schritt der allgemeinen Abrüſtung vorſah. Die„Times“ geben auch über dieſen Punkt eine authentiſche Erläute⸗ rung des engliſchen Standpunktes.„Die deutſche Gleichberechtigung iſt ein Problem, das ſich deſto leichter löſen wird, je eher es in Angriff genommen werden wird. Wenn es immer wieder beiſeite ge⸗ ſchoben wird, könnte es letzten Endes zu einer ein⸗ ſeitigen Löſung kommen. Heute beſteht noch die Möglichkeit einer gütlichen Regelung. Ein ſo großes Land wie Deutſchland kaun nicht für ewig zu einer geringeren Klaſſe ge⸗ rechnet werden als andere Länder. Der Pakt für eine europäiſche Entente, dem Deutſch⸗ land ſoeben beigetreten iſt, bietet die beſte Gelegenheit, die Frage aufzurollen.“ Im Laufe des geſtrigen Tages hatte Griechenland ſeinen Beitritt zum Pakt erklärt, während Polen und Ungarn ſchon vorher ihre Anſchlußabſicht be⸗ kauntgegeben hatten. Bedenken in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 26. Juli Der Beitritt des Reiches zu dem engliſch⸗franzöſiſchen Konſultatippakt hat hier und da einiges Unbehagen ausgelöſt, Ver⸗ ſchiedentlich äußerſt man die Sorge, die in der Tat wohl auch nicht von der Haud zu weiſen ſein wird, daß Deutſchlandg Beitritt trotz aller gegenteiligen bdeutſchen Erklärungen im Grunde als Anerken⸗ uung des status quo in Europa ausge⸗ legt werden möchte. Daß das Abkommen von an⸗ deren Staaten durchaus ſo beurteilt wird, geht ja am klarſten aug der Beitrittserklärung Polens hervor, das jede nur denkbare Gelegenheit zu be⸗ nutzen ſucht, um eine neue Beſtätigung ſeiner Gren⸗ zen zu erhalten. ——ů Die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 26. Juli. Das Reichskabinett hat ſich in ſeiner Montag⸗ ſitzung auch mit der Frage befaßt, wann die Auf⸗ hebung des Ausnahmezuſtandes möglich iſt. Wie wir hören, iſt dem Reichspräſidenten die Aufhebung bereits für Dienstag empfohlen worden. Es wird damit gerechnet, daß Hindenburg ſchon heute die entſprechende Verordnung unterzeichnen wird. Die Ankündigung, daß heute wahrſcheinlich der Ausnahmezuſtand beſeitigt werden ſoll, ſcheint auf die kommuniſtiſchen Unruheſtifter gewirkt zu haben. In den geſtrigen Abendſtunden kam es nach Tagen faſt völliger Ruhe wieder zu i 5 regelrechten kommuniſtiſchen Feuerüberfällen. Es dürfte auch hier erwieſen ſein, daß es ſich um planmäßige, wohl vorbereitete Aktio⸗ nen gehandelt hat. Schlagartig ſetzten zwiſchen 5 und 7 Uhr abends Demonſtrationen im Norden der Stadt Berlin wie in Neukölln ein. In der Stargar⸗ derſtraße hatten ſich etwa tauſend Kommun i ſten zuſammengerottet. Die Beamten eines Ueber⸗ fallkommandos wurden mit Schmährufen empfangen und angegriffen. Als die Schupo ſtark bedrängt wurde, gab ſie mehrere Schüſſe ab, durch die ein kommuniſtiſcher Angreifer in die Bruſt getroffen wurde. Daraufhin ergriffen die Demonſtranten die Flucht. Am Schleſiſchen Bahnhof, am Wedding und in Neukölln mußten abends kommuniſtiſche Anſamm⸗ lungen durch die Polizei zerſtreut werden. Im Anſchluß an die Demonſtrationen verübten die Kom⸗ muniſten Ueberfälle auf Stahlhelmer, Angehörige der Bismarckjugend und Nationalſozialiſten. Die Mitglieder der nativnalen Organiſationen wurden von Kommuniſten angegriffen, blutig geſchlagen und zum Teil erheblich verletzt.. Beſonders ſchwere Tumulte ereigneten ſich kurz nach 9 Uhr abends im Südoſten Berlin. Ein kommuniſtiſcher Zug eröffnete gegen die Fenſter einer Wohnung, die eine Hakenkreuzfahne heraus⸗ gehängt hatte, ein Steinbombardement. Die Demon⸗ ſtranten waren gerade damit beſchäftigt, die Fahne herunterzuholen, als ein Ueberfallkommando eintraf. Die Polizei räumte die Straße mit dem Gummi⸗ knüppel und hatte bereits die Ruhe wieder her⸗ geſtellt, als plötzlich aus verſchiedenen Häuſern Schüſſe fielen. Gleichzeitig wurden die Beamten mit Pflaſterſteinen, Blumentöpfen und Hausgerät beworfen. Die Polizei machte daraufhin von der Schußwaffe Gebrauch, nachdem ſie vorher die Hausbewohner gewarnt und„Fenſter zu“ gerufen hatte. Eine aus dem Fenſter lehnende Frau wurde durch eine Kugel getroffen und erheblich verletzt. Das Karl⸗Liebknecht Haus der KPD wurde geſtern vorübergehend polizeilich beſetzt, da Kommuniſten aus den polizeilich geſchloſſenen Räu⸗ men der verbotenen„Roten Fahne“ Flugblätter ent⸗ wendet hatten. Die Türkei im Völkerbund Von unſerm Vertreter in Iſtanbuk Nach jahrelangen Bemühungen, an denen ſich in erſter Linie England beteiligte, iſt die Türkei endlich zu dem Entſchluß gekommen, daß ſie nicht länger außerhalb des Genfer Juſtituts bleiben könnte. Ihre Freundſchaft mit Rußland, die faſt gan von der jeweiligen politiſchen Lage abhängig iſt, fer⸗ ner die Freundſchaft mit Italien, das am meiſten auf kürkiſchem Boden intereſſiert und darum ein nicht minder gefährlicher Freund iſt, können auf die Dauer der Türkei das Gefühl der Sicherheit nicht erwecken. Der Eintritt in den Völkerbund war da⸗ her als Schutz gegen Ueberraſchungen von dieſer Seite gedacht. Schon im vorigen Sommer hat Jsmet Paſcha bei einer Zuſammenkunft mit Venizelos auf einem Dampfer im Bosporus alles verabredet, was ſich dann endlich mit der Einladungsrede des grie⸗ chiſchen Außenminiſters in Genf erfüllt hat. Wenn die Türkei ſich ſolange gegen den Eintritt in den Völ⸗ kerbund geſperrt hat, ſo war dafür der Hauptgrund ihr Verhältnis, in das ſie zwangsmäßig geraten war, ein Verhältnis, das zunächſt den Völkerbundsbeſtim⸗ mungen zuwider lief. Die Türkei war in der gleichen Lage wie Deutſchland vor ſeinem Eintritt in die Gen⸗ fer„Familie“. Die Türkei hat neben andern Verträgen mik Sowjet⸗Rußland am 17. Dezember 1925 einen Neu⸗ tralitätsvertrag abgeſchloſſen, der noch enger gefaßt war, als der von der deutſchen Reichsregierung am 24. April 1926 mit der ruſſiſchen Regierung abgeſchlof⸗ ſene. Deutſchland konnte erſt in den Völkerbund ein⸗ treten, nachdem die in ihm maßgeblichen Mächte, die Deutſchland nicht außerhalb ſtehen laſſen wollten, dem Artikel 16 Abſatz 2 eine entſprechend weit⸗ herzige Interpretation gegeben hatten. Dieſer Ar⸗ tikel der Völkerbundsakte beſagt bekanntlich, daß die Mitglieder des Bundes im Falle eines Exekutions⸗ kriegs gegen einen dritten Staat dem Völkerbund Waffenhilfe leiſten müſſen. Das war für Deutſchland unter ſeinem Vertrag mit Rußland nicht möglich, wenn der damals wahrſcheinlichſte Fall eines Exeku⸗ tionskrieges gegen die Sowjets in Frage kam. Jetzt hat man der Türket grundſätzlich ein ähnliches Enk⸗ gegenkommen in der Frage ihres Verhältniſſes zu Moskau zugeſagt. Uebrigens iſt die Gefahr eines Exekutionskrieges gegen Rußland wie überhaupt ſehr unwahrſcheinlich geworden. Denn nachdem Sowjet⸗ Rußland ebenfalls den Kelloggpakt unterzeichnet hat, dürfte, vorausgeſetzt, daß es weder der Völkerbund noch Rußland geradezu auf einen Krieg abgeſehen haben, jeder Streit zwiſchen Rußland und dem Bhl⸗ kerbund bzw. einem ſeiner Mitglieder ohne weiteres ſchiedsgerichtlich zu erledigen ſein. Da die Zuſage an die Türkei zwar grundſätzlich gegeben iſt, die For⸗ malitäten aber noch nicht völlig erledigt ſind, ſo hat ſich der verantwortliche türkiſche Außenminiſter für die feierliche Aufnahmeſitzung in Genf am 18. Juli „krankheitshalber“ entſchuldigen und durch den tür⸗ kiſchen Botſchafter in Paris vertreten laſſen; er ſelber wird erſt an der ordentlichen Sitzung im September teilnehmen. Viel knifflicher müßte die Lage ſein, wenn jenes weit verbreitete und von immer gut eingeweihten türkiſchen Kreiſen beſtätigte Gerücht auf Wahrheit beruhte, wonach ſ. Z. beim Beſuch Karachans in Ankara, als das türkiſch⸗ruſſiſche Seerüſtungs⸗ beſchränkungsabkommen vorbereitet wurde, die Türkei vorweg die Verpflichtung eingegangen ſei, die ruſſiſchen Streitkräfte ohne weiteres in die Türkei einmarſchieren und die Dardanellen beſetzen zu laſſen, wenn ein feindlicher Flottenvorſtoß durch die Dardanellen nach dem Schwarzen Meer hin drohte. Ein ſolches Abkommen würde fraglos dem Artikel 16 der Völkerbundsakte diametral gegenüber ſtehen, es müßte zudem von der Türkei nach Artikel 18 unverzüglich dem Völkerbundsſekretariat im Wortlaut mitgeteilt und nach Artikel 20 der Akte auch ſofort gelöſt werden. Die weitergehende Meinung vieler Kreiſe, daß noch eine Art Bündnis zwiſchen Moskau und Ankara für gewiſſe Fälle be⸗ ſtände, das natürlich erſt recht den Artikeln 18 und 20 verfallen würde, erſcheint ſehr unwahrſcheinlich, weil die Türkei bisher ſich von jeder Bündnispolitik, die Gegenbündniſſe und damit Reibungen und Ge⸗ fahren erzeugt, ferngehalten, dagegen in weitem Umfang das Syſtem der Neutralitäts⸗ und Nichtangriffspakte mit allen nur mög⸗ lichen Mächten betrieben hat, um ſo dagegen ge⸗ ſchützt zu ſein, daß ſie eines Tages wider ihren Willen in kriegeriſche Verwicklungen dritter Staaten hineingezogen wird. Was es alſo etwa in türkiſch⸗ 1 Verträgen gibt, müßte bald bekannt werden. Bisher hat die Türkei regelmäßig bei allen Veranſtaltungen, die zwar nicht im Schloß des Völkerbunds, aber unter ſeiner Führung ſtattfan⸗ den, an der Seite Deutſchlands und Rußlands geſtanden. Wird man darauf auch 2. Seite/ Nummer 341 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 26. Juli 1992 rechnen können, nachdem die Türkei in den Völker⸗ bund ſelber eingetreten iſt? Vor etwa drei Mona⸗ ten noch hat Tewfik Rüſchdi Bey, der türkiſche Außenminiſter, einer Franzöſin, die zu ihm als Vertreterin der franzöſiſchen Friedensliga kam, eine ſo eindeutige Abfuhr an die Adreſſe Frankreichs als des einzigen Friedensſtörers gegeben, wie ſtie dieſer weibliche Friedensapoſtel ſicher nicht erwartet hatte. Seitdem hat aber in der Türkei eine auf allen Gebieten, beſonders aber im Wirtſchaftsleben zu ſpürende franzöſiſche Propa⸗ ganda eingeſetzt, und aus den gleichen Gründen, die oben ſchon für den Eintritt der Türkei in den Völkerbund genannt wurden, wäre es denkbar, daß die türkiſche Regierung im Rahmen des Völker⸗ bunds doch mehr ins franzöſiſche Fahrwaſſer gleitet. Dazu kommt, daß in Stambul das Gerücht verbrei⸗ tet wird, die Franzoſen wollten der Türkei weit⸗ gehende wirtſchaftlich⸗finanzielle Angebote machen, durch die ſie von der Zuſammenarbeit mit Ruſſen und Italienern unabhängig würde. Derartiges würde zwar der bisherigen türkiſchen Politik ins Geſicht ſchlagen, und andererſeits der franzöſiſchen Vorſicht in Wirtſchaftsfragen nicht entſprechen, zu⸗ mal die Franzoſen ſchon in ihrer Hilfe für Polen ein Haar gefunden haben, daß ſie zurückhaltend macht. Trotzdem liegt für die italieniſchen wie die deutſchen Vertreter im Völkerbund Urſache genug vor, aufzupaſſen. Schon in nächſter Zeit wird es Ge⸗ Gelegenheit geben, hier die Probe aufs Exempel zu machen.—g. Juſammenſtöße im Rheinland Meldung des Wolffbüros — Düſſeldorf, 26. Juli. In Düſſeldorf kam es in den Abendſtunden an verſchiedenen Stellen der Stadt zu Zuſammen⸗ ſtößen politiſcher Gegner rechts⸗ und linksradikaler Gruppen. Bei einem Zuſammenſtoß fiel ein Schuß. Polizeibeamte verhafteten mehrere Beteiligte und ſtellten einen Nationalſozialiſten, der mit einer Schußwaffe 1 wurde und verdächtigt iſt, geſchoſſen zu haben, feſt. Ueberall ſtellte die Polizei ſofort die Ordnung wieder her. Zuwiſchen uniformierten Nationalſozialiſten und Andersgeſtunten kam es in Koblenz zu ſchweren Schlägereten. Dabei wurde ein Parteiloſer durch drei Stiche in den Kopf verletzt. Die Polizei nahm einige Nattonalſozialiſten feſt, bei denen zwei ſcharf geladene Trommelrevolver, eine Piſtole, zwei Tot⸗ ſchläger und eine Stichwaffe gefunden wurden. In Köln kam es zu einer Anrempelei zwiſchen polttiſchen Gegnern. Acht junge Leute wurden von Nattonalſozialiſten angegriffen. Nach kurzem Wort⸗ wechſel fiel plötzlich ein Schuß, dem ein junger par⸗ tetloſer Mann zum Opfer fiel. Der Getroffene wurde ſterbend in das Bürgerhoſpital eingeltefert. Der Tat dringend verdächtig iſt der aus ber Schlä⸗ geret im Kölner Weinhaus Deis bekannte National- ſoztaliſt„Fuchs“, der kurz nach der Tat auf der Flucht zu dem Kölner Braunen Haus verhaftet wurde. 5 Nationalſozialiſtiſche Veröffentlichung über Rotfront Meldung des Wolffbüros — Darmſtadt, 28. Juli. Die Gauleitung der heſſiſchen NSDAP will ein 9 77 Rundſchreiben des heſſiſchen andeskriminalamtes über den Roten Frontkämpferbund vom 27. Oktober 1991 kennen, das ſie veröffentlicht. In dieſem Rundſchreiben heißt es u..: Von dem verbotenen Rotfrontkämpferbund wer⸗ den in letzter Zeit energiſche Verſuche unternommen, die illegale Organtſation zu beleben und neu auf⸗ zubauen. Nach einem vertraulichen Bericht über eine Anfang September 1981 in Braunſchweig abgehaltene Gaukonferenz gelte es, den R. F. B. und die Jung⸗ front nunmehr auf den akut revolutionären Kurs einzuſtellen, alſo alle Maßnahmen zu treffen, die für den bewaffneten Aufſtand erforderlich ſeien. Für die Terrorgruppen müßten junge unverheiratete Leute gewonnen werden, da dieſe unabhängiger und auch zuverläſſiger ſeien. Der Prozeß gegen Gorguloff Iſt der Mörder des franzöſiſchen Staatspräſidenten Doumer zurechnungs fähig? Telegraphiſche Meldung — Paris, 28. Juli. Geſtern mittag begann unter großer Anteilnahme der Prozeß gegen Gorguloff, den Mörder des Präſidenten der Republik. Etwa 100 ausländiſche und franzöſiſche Journaliſten waren zum Prozeß erſchienen. Sonſt waren an ſich nur Rechtsanwälte in ihrer Amtsrobe, die Zeugen und die Geſchworenen im Sitzungsſaal zugelaſſen. Ein ſehr umfaſſender polizeilicher Ordnungsdienſt hatte Abſperrungen vorgenommen Um zwölf Uhr wer⸗ den von den vielen wartenden Perſonen 50 in den Sitzungsſaal eingelaſſen, um auf dieſe Weiſe gemäß dem Geſetz die Oeffentlichkeit der Debatte zu wahren. Unter der vor dem Juſtizpalaſt wartenden Menge befanden ſich zahlreiche Ruſſen. Als Zeugin war übrigens auch Frau Gorguloff erſchienen. Die Anklage gegen Gorguloff lautet bekanntlich auf vorſätzlichen Mord. Bevor in die Verhandlung eingetreten werden konnte, ſtellte der Offizialverteidiger Gorguloffs, Maitre Géraud, den Antrag, daß drei Nervenärzte zugelaſſen werden, von denen zwei im Sitzungsſaal mit Gorguloff verkehren können. Der, Vorſitzende des Schwurgerichts erklärte, daß der Antrag der Verteidigung nicht zuläſſig ſei. Bevor der Präſident des Gerichtshofes dazu überging, den Angeklagten über ſeine Tat zu befragen, ermahnte er das Publi⸗ kum zur Ruhe. Das ſei die einzige Art, dem gro⸗ ßen Bürger, den Frankreich verloren habe, Paul Doumer, eine letzte Ehre zu erweiſen Gorguloffs Leben Gorguloff begann alsdann in unzuſammen⸗ hängenden Sätzen über das Attentat und ſeine poli⸗ tiſche Auffaſſung zu ſprechen. In Roſtow am Don ſei er unter dem Namen„Koſkoi“ Schauſpieler ge⸗ weſen, während er unter dem Pſeudonym„Paul Bréde“ Bücher veröffentlicht habe. Niemals habe er Beziehungen zu den Bolſchewiſten unterhalten. Er habe mit Bayern Verbindung geſucht; er habe aber keine Politik getrieben. Er ſei niemals Anhänger der Monarchie geweſen; denn der Monarch habe ſein Vaterland verraten. War Gorguloff Tſchekiſt? Der Vorſitzende des Gerichtshofs erklärte, ein Ko⸗ ſak namens Lazarew habe in der Vorunter⸗ ſuchung ausgeſagt, daß Gorguloff ein Agent der Tſcheka geweſen ſei, und daß er von Gorguloff, der damals den Namen„Mongoll“ geführt habe, miß⸗ handelt worden ſei. Gorguloff erklärte:„Das iſt gelogen!“ Lazarew ſei ein Spitzel, ein Agent der Monarchiſten. Er ſei Idealiſt. Er wolle ſeine Seele nicht verkaufen. Aber Zeugen wie Lazarew ſeien eben Spitzel. Er fühle, daß ſein Leben beendet ſei; er wolle auch nicht mehr weiterleben. Auf ſeine Flucht aus Rußland hingewieſen, erklärte der An⸗ geklagte:„Jawohl, ich habe die Grenze während einer Nacht überſchritten. Die Rotgardiſten haben auch auf mich geſchoſſen, mich aber nicht getroffen. Ich bin dann nach Warſchau gegangen und habe dort mit ruſſiſchen Demokraten verkehrt. Ich habe in Polen meine Studien fortgeſetzt.“ Die„Grüne Partei“ Darauf hielt der Vorſitzende dem Angeklagten u. a. vor, daß in Prag verſchiedene Frauen Klagen gegen ihn eingeleitet hätten, weil er ſie unter dem Vorwand, das Geld für eine Operation zu brauchen, um ihr Vermögen gebracht habe. Gorguloff rief da⸗ Das Echo des Leipziger Spruches Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 26. Juli Die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes hat im Grunde niemand überraſcht. Das Urteil wird von der Rechten mit großer Freude begrüßt und als eine Niederlage der alten preußiſchen Regierung ausgelegt. Auf der Linken ſpricht man tränenden Auges von einer„Enttäuſchung aller Anhänger des Rechtsſtaatsgedankens!“ Dabei verkennt man, wie uns ſcheint, hier und da die eigent⸗ liche Situation. Es iſt bisher lediglich das Verlangen nach einer einſtweiligen Verfügung abge⸗ lehnt worden. Im Grunde hat alſo noch keine Partei geſiegt, keine eine Nieberlage erlitten. Daß der Staatsgerichtshof die vom alten preußi⸗ ſchen Kabinett in der Hauptſache verlangte„Teilung der Gewalt“, durch die neben dem Reichskommiſ⸗ ſar auch die bisherigen preußiſchen Miniſter wieder in ihre Aemter eingeſetzt werden ſollten, nicht äkzep⸗ tieren konnte, war von vornherein klar— Dag wichtigſte Ergebnis der Leipziger Ver⸗ handlungen dürfte deshabl in der Ankündi⸗ gung des Präſidenten Bumke liegen,„daß dag Verfahren in der Hauptſache mit mög⸗ lichſter Beſchleunigung zu Ende geführt werden wird“.* Die bisherigen preußiſchen Miniſter haben zu der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes eine gemeinſame Erklärung erlaſſen, in der ſie hervorheben, daß zu der Rechtsfrage ſelbſt durch den Spruch am Montag noch keine Stellung genom⸗ men ſeti. Dieſe Tatſache wird auch in den Kommen⸗ taren des„Vorwärts“ und der„Germania“ in den Vordergrund geſtellt. Die„Germania“ erhebt bei der Gelegenheit, was nicht ohne Reiz iſt, die Forderung:„Wenn Dr. Bumke für den Staats⸗ gerichtshof das Recht in Anſpruch nimmt, in dieſer heiklen Frage ſelbſt Ermittlungen und Beweiserhe⸗ bungen anzuſtellen, ſo wäre es vielleicht zu empfeh⸗ len, durch eine Zeugenausſage unter Eid— vielleicht iſt hier der Reichswehrminiſter von Schleicher am zu⸗ ſtändigſten— die Frage klarzuſtellen, inwieweit ſchon vor oder beim Zuſtandekommen dieſes Kabinetts irgend welche Verabredungen oder Abmachungen mit deutſchnationalen oder nationalſozialiſtiſchen Stellen getroffen worden ſind, von reichswegen jene Schritte gegen Preußen zu unternehmen, um deren juriſtiſche Vorbedingungen jetzt nachträglich vor dem Staats⸗ gerichtshof geſtritten wird.“ An einer anderen Stelle erklärt das Blatt, daß die Stellung des Reichskom⸗ miſſars bis zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofes „völlig in der Schwebe“ bleibe. 5 Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ bringt nur eine kurze Erläuterung des Gerichts. beſchluſſes und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die eigentliche Entſcheidung mit ztemlicher Beſchleu⸗ nigung erlaſſen werden möge. Die„Deutſche Tageszeitung“ führt aus: Mag das Urteil ausfallen wie es will, das eine muß jedenfalls feſtgeſtellt werden: Die politiſche Seite der Vorgänge hat ihre Klärung bereits gefun⸗ den. Wenn hle und da immer noch Bedenken föde⸗ raliſtiſcher Art gegen die Einſetzung eines Reichs⸗ kommiſſars in Preußen erhoben werden, ſo kann man ſich gerade als überzeugter Föderaliſt nicht ſcharf genug gegen dieſe zweckhafte Vermengung von rein parteimäßigen Geſichtspunkten mit ſtaats⸗ polttiſchen Fragen wenden. f N Die„Deutſche Tageszeitung“ bezeichnet dagegen die Ablehnung des Antrages auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung nicht nur als einen juriſtiſchen, ſondern vor allem einen ungeheuren moraliſchen Erfolg der Reichs regie rung, der die Atmoſphäre reinige und ſo die Vor⸗ ausſetzung für eine gedeihliche Fortſetzung des be⸗ 1 Säuberungswerkes in Preußen ſchaffen werde. 2 2 2 811 8 zwiſchen:„Das iſt ein monarchiſtiſches Komp Alles iſt gegen mich verſchworen“. Als die Gil 7 dung von Gorguloffs„Grüner Partei“ ſprochen wurde, verſuchte der Angeklagte, mit einem Manuſkript in der Hand eine Rede an das Publikum zu halten, wurde aber ſchon bei den Worten:„Obre mir zu, Frankreich“ vom Vorſitzenden unter. brochen. Gorguloff erzählte dann, er habe die „Grüne Partei“ mit 30 Anhängern gegründet, alle 30 aber habe er aufgeben müſſen, weil ſie ihn ſämt, lich verraten hätten. Weiter berichtete er über ſein Leben in Frankreich und ſeine vierte Ehe mit einer Schweizerin, die ihm 40 000 Franken Mitgift gebracht habe. Einen Teil dieſes Ver, mögens, 10000 Franken, habe er im Ca, ſino von Monte Carlo verſpielt. Der Mord an Doumer Schließlich kamen die Ereigniſſe am Tage des Präſidenten⸗Mordes zur Verhand⸗ lung. Ueber die Einzelheiten des Attentats ſelbſ will ſich der Angeklagte nicht mehr beſinnen können, Er verbreitete ſich dafür ausführlich über die Mo, tive, die ihn zu dem Attentat veranlaßt hätten und beteuerte, er habe Doumer nicht töten wollen, gegen den er keinen Groll gehegt habe, ſondern den Mann, der die verhängnisvolle Politik gegen Rußland ge⸗ lenkt habe. Vor Beendigung ſeiner Vernehmung gaß Gorguloff eine längere Erklärung ab, in der er be⸗ tonte, daß das Attentat eine große Proklama⸗ tion und ein Proteſt von 150 Millionen ruſſiſchen Bauern ſei, die man zu Zwangs, arbeiten verurteilt habe. Es ſei fürchterlich, daß dig Welt die Sowjets handeln laſſe. Er habe die Idee gehabt, ein Bündnis mit der franzöſiſchen Republſt gegen die Sowjets zuſtande zu bringen; aber Frank⸗ reich habe ſeine Idee verachtet. Nach Gorguloff gab der erſte Zeuge, der frühere Miniſter Reynaud eine ausführliche Schll⸗ derung des Attentats auf Doumer. Die Verhand- lung wird dann auf Dienstag vertagt. Nach dem erſten Verhandlungstag läßt ſich ſeſt⸗ ſtellen, daß die geſamte Preſſe den Angeklagten Gorguloff für einen Verrückten hält, deſſen Aeußerungen die eindeutige Kennzeichnung von Größen⸗ und Verfolgungswahn tragen. Beſon⸗ ders die ſterebtype Wiederholung„Ich kämpfe allein gegen das Univerſum, ich kämpfe für eine Idee“ ver⸗ anlaſſen zu dem Urteil, daß Gorguloff an geiſtiger Zerrüttung leidet. Der eigentliche Kampf wird heute beginnen. Die Gerichtspſychiater werden ſich mit verſchiedenen Auffaſſungen entgegentreten. Man ge⸗ wann aber nach dem erſten Verhandlungstag den Eindruck, daß der Vorſttzende im Verhör bereits die geiſtge Abnormität des Präſtdentenmörders in Rech⸗ ö nung ſtellte. Letzte Meloͤungen SpPD⸗Vertreter bei Bracht Berlin, 26. Juli. Die ſoziarbemokratiſchen Abgeordneten Wels und Stampfer haben am Montag den Reichskommiſſar Bracht aufgeſucht, um„gegen die in Preußen herrſchende Unſtcherheit ſchärfſten Proteſt zu erheben.“ 5 Gronau in Labrador gelandet — St. Johns(Neufundland), 26. Juli. Wolfe gang von Gronan landete um 22.45 Uhr Greenwichet Zeit in Cartwright(Labrador). Er war ſchon gegen 20 Uhr in der Nähe dieſes Ortes geſichtet worden, doch hat ihn vermutlich der dicke Nebel an einer früheren Landung gehindert.(Siehe Seite.) Bombenexploſtion auf Cuba — Habana, 26. Juli. Bei der Durchfuchung eine Hauſes ſind ein Polizeihauptmann und vier Polſzei⸗ beamte durch Exploſion einer Bombe ums Leben ge⸗ kommen. Ein deutſcher Dampfer geſunken — Wisby, 26. Juli. Der in Hamburg beheimatete Dampfer„Renate“ iſt heute früh unweit dez Fiſcherdorfes Hallſhuk auf Gotland geſunken. Wahr⸗ ſcheinlich war er mit einem Wrack kollidiert. Der Kapitän und die neunköpfige Beſatzung konnten ſich an Land retten. Herbergsabenteuer Von Walter Schweter Im ſchönſten Sonnenſchein waren wir davon⸗ gegangen, und bei einer der ſchönſten Moſelburg⸗ ruinen, der der Marienburg, war unſre erſte Her⸗ berge. Wie nahe waren hier beieinander in be⸗ glückendem Wechſel: Fluß und Tal, Eifel und Hunsrück, Wald und Feld und Rebenhag, Burg und Felsgetürm. Wir ſaßen wie im Schlaraffenland, wo neben dem Freunde, dem alten Forſtmanne, und ſeinen Kindern und Enkeln und Hunden auch noch eine Siebenſchläferfamilie Platz und den Tiſch im⸗ mer gedeckt fand. Wie im Märchenland war's. Die Trauben wuchſen uns ſchier in den Mund, überall umrauſchte uns der Wald und blitzte der Fluß unter uns auf und leuchteten ſtill und geruhſam am Abend die Fenſter ſeiner Städtchen. Am Morgen umwob uns der Klang der Talglocken und der Geſang der befiederten Freunde, und am letzten Abend auch das Licht des Mondes, das Eifel und Hnusrück über⸗ flutete und wie Silberbäche durch die hohen Bogen⸗ fenſter der Marienburgruine floß. Auch am nächſten Tage hatten wir die Sonne noch über uns, aber auf der baum⸗ und buſchloſen Eifelhöhe gerieten wir in ein gewaltiges Unwetter mit Sturm und Regen. Es wäre uns noch durch die Haut gegangen, glaube ich, wenn wir nicht in Gil⸗ lenfeld zwei warme Oefen und ein warmes Frauen⸗ herz gefunden hätten. Aber trotzdem liefen wir Durchnäßten vorher noch den ſchlüpfrigen Weg zum Pulvermaar hinab, das aber gar nicht maarmäßig düſter, ſondern ganz freundlich zu uns heraufſah, trotzdem es ja nicht weniger naß war, als wir. Nach der Trocknung waren wir ſchnell an unſerm zweiten, dem Schalkenmehrer Maar, dann nach einem kleinen Aufſtieg am Weinfelder, dem Toten⸗ maar, mit ſeinem ſchwermütigen Antlitz. Aber es regnete nicht mehr, und wir waren trocken— bis auf das, was in den Ruckſäcken war und auf den Backofen des guten Herbergsvaters Gerolſteins wartete. Da ſahen wir der Schwermut lachend ins Geſicht. a a 6 Und da der Herbergsvater auch wieber warm⸗ herzig und ⸗ofig war, ſo waren wir brottrocken durch und durch noch ehe die Sonne aufging.— Aber Gerolſtein iſt mit ſeinen Kratern, Aſchen⸗ und Schlackenkegeln und kalten Lavaſtrömen auch eins der erkundlich wichtigſten deutſchen Städtchen. Da gibts natürlich auch in den Jugendherbergen ſolche, die die Verſteinerungen und Vulkanreſte ſackweiſe heimſchleppen, und mein einziger Schlafkamerad in der Herberge, ein alter Lehrer, war ſo einer. Seine Steine und ſein Sammeleifer habe mich nicht er⸗ ſchreckt, aber ſein Wort vor dem Schlafengehen, er werde ſchnarchen wie ein Nilpferd. Sobald er be⸗ ginne, möge ich ihm aber nur ruhig mit ſeinem dicken Wanderknüppel, den er mir gutmütig ans Bett hing, eins verſetzen. Sofort werde er ſchweigen. Ich war ſchon auf das Schlimmſte gefaßt, denn ich hatte ſchon ſo manchem Schnarcher im Leben „eins verſetzt“, ohne daß er länger als zwei Minu⸗ ten mit ſeinem Nilpferdgeſang aufgehört hätte, Aber ich ſchlief dann wohl feſter, als er ſchnarchte denn ich wurde erſt wach, als er ſeinen Knüppel von meinem Bettpfoſten nahm. Da erneut heftiger Regen fiel, krochen wir wieder ins Eifelbähnchen und fuhren keck ohne Paß über das ſturmumpeitſchte Hohe Venn mi ſeiner Oede und Strenge, Steppenkahlheit und Moorfeuchte. Es war ſchon nachtdunkel, als wir zu dem ganz unten im Ruhrtal liegenden, einſt weltberühmten Städtchen der ehrſamen Tuchmacherzunft Monſchau hinabliefen, und es dauerte lange, bis wir uns in dem Gäßchen⸗, Treppchen⸗ und Pfädchengewirr der maleriſchen Siedelung zur Jugendherberge durch⸗ gefunden hatten. Plötzlich ſtand ſie in der großen Turnhalle Monſchaus vor uns. Wir liefen hin und her und drum herum und wußten nicht, wie wir hineingelangen konnten. Da flog uns wie ein Trompetenſtoß aus dem Munde der alten Her⸗ bergsmutter, die uns vom Fenſter aus beobachtet hatte, die Aufforderung zum Eintreten ins Ohr. Aber auch ſie hatte ein warmes Herz, die Alte, und gab uns, als ſie geſehen, daß meine Haare noch kurz und die meiner Mädchen noch lang waren, die beſte Ruheſtätte und ſorgte auch ſonſt für uns wie eine Mutter. Als ich am frühen Morgen Milch für unſern Kakao ſuchen und holen ging und noch allerlei, was man ſo am Morgen braucht, wenn man hungrig iſt vom langen Faſten in der Nacht, da regnete es im⸗ mer noch. Da vertrieben wir uns die Zeit im Turn⸗ ſaal nach dem Mahl und bekamen ſo bald wieder Hunger. Da aßen wir wieder etwas und turnten nachher von neuem, weil es immer noch nicht auf⸗ hören wollte mit dem Regnen. Als aber danach der Hunger wiederum kommen wollte, da nahmen wir ſchnell Abſchied von der Herberge und dem Turn⸗ ſaal und der guten Alten. Und dann waren wir am Ziel, im kleinen Wick⸗ rath, der Tür zu Rheydt und München⸗Gladbach, den bekannten Städten des Baumwoll⸗ und Seiden⸗ gewerbes und der Spinnereien und Webereien. Wickrath hat auch große Webſtühle und dazu noch ein kleines Schloß, ein Flüßchen, das Njerd heißt und das Landesgeſtüt. 5 i Es hat aber auch eine ſehr freundliche Hausfrau mit einem ſo guten Herzen, daß wir tagelang neben ihren großen und kleinen Kindern und dem lieben Hausvater wohnen durften. Wir ſahen die Web⸗ ſchiffchen hin und herfliegen und ſich das geſponnene Garn in die ſchönſten, wärmſten Wandervogeldecken verwandeln. Wir verſuchten, den vielen flinken Mädchenfingern im unendlichen Gewirr der Fäden, wenigſtens mit unſern Augen zu folgen und ſchlie⸗ fen dann ſelig und ſüß auf den dicken Nüſſen, die uns der Jüngſte unſerer lieben Freunde ins Bett geſchmuggelt hatte. a Hätte die Märchenprinzeſſin auf der Erbſe auch ſolch eine Etfelwanderung hinter ſich gehabt wie wir, dann hätte ſie die Erbſe unter den ſtieben Ma⸗ tratzen ſo wenig geſpürt, wie wir die dicken nieder⸗ rheiniſchen Nüſſe. Da ſieht man, wozu ſolch ein Wandern auch noch gut iſt! Eröffnung der Guſtav Adolf Ausſtellung in Stockholm. Im Nordiſchen Muſeum in Stockholm iſt jetzt die große Guſtar Adolf⸗Ausſtellung feierlich er⸗ öffnet worden. Die Ausſtellung zeigt eine Anzahl Reliquien aus der Schlacht bei Lützen, per⸗ ſönliche Kleidungs⸗ und Ausrüſtungsgegenſtände des Königs und Gemälde aus der Zeit des 30jährigen Krieges. Dokumente aus derſelben Zeit ſind aus 5 und ausländiſchen Archiven dort verei⸗ nigt. g 85 O Albert Baſſermann unterbricht ſeine Tätig keit. Albert Baſſermann, der vor einigen Tagen infolge Ueberanſtrengung der Filmarbeit erkrankte, mußte geſtern auf Anraten ſeines Arztes ſeine Tätigkeit auf längere Zeit unterbrechen, Er iſt nach der Schweiz gefahren, um ſich dort zu erholen. Die Rolle des Marſchall Vorwärtz, die er in einem Film der Biograph⸗Filingeſellſchaſt ſpielen ſollte, mußte Baſſermann abgeben. Baſſer⸗ mann hatte zuletzt eine Reihe von Gaſtſpielen in München gegeben, wo er im Rahmen von Feſt⸗ vorſtellungen ſeine bedeutendſten Rollen(Wallen⸗ ſtein, König Philipp, Egmont uſw.) nacheinander mit großem Erfolg ſpielte. O Problemtheater und moderne Inſzenie rung. Der Duisburger Muſeumsverein hat in ſeinen Rän⸗ men unter Leitung von Profeſſor Dr. Nieſſen⸗ Köln anläßlich des 10jährigen Beſtehens des burger Bühnenvolksbundes eine aktuelle Theater Ausſtellung unter dem Titel„Das Problemtheater eröffnet. Es handelt ſich darum, in knapper Form einen Ueberblick über die Entwicklung der Nach⸗ kriegs⸗Inſzenierungen zu vermitteln. Ein außer⸗ ordentlich reiches Material an Photos, Zeichnungen und Modellen iſt zur Ausſtellung gelangt. Der größte Teil der Inſzenierungen ſpiegelt die expreſſio⸗ niſtiſche und ſoziale Entwicklung nach dem Kriegs und ferner die vom damaligen Zeitdrama für das Theater neue Welt der Technik und des Maſchinen⸗ weſens, Szenenbilder zu Brandts Oper„Maſchinſſt Hopkins“, Photomantagen zu kommuniſtiſchen Auf⸗ führungen, Photos zu Piſcators Inſzenierungen demonſtrieren den Einfluß des techniſchen Zeitalters auf die Bühne. Gegenüber dem Rhythmus und det Dynamik in dieſen deutſchen Inſzenierungen wirken die abſtrakten ſzeniſchen Bühnenbilder etwa bei dem Ruſſen Tatroff beinahe beruhigt und ſtatiſch Die Inſzenierungsentwürfe Leopold Jeſſners für das Berliner Staatstheater aus dem Anfang det zwanziger Jahre dokumentieren den Willen, die Szene vom illuſioniſtiſchen Bühnenbild zur räum⸗ lichen Bühnenarchitektur weiter zu entwickeln. Ent⸗ würfe zu den verſchiedenſten Inſzenierungsverſuchen im ganzen Reich ſchaffen den umſpannenden Rahmen zu der Ausſtellung. SCO 9 1 Dienstag, 26. Juli 1932 ä— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 341 Die muſikaliſche Bedeutung des Sängerfeſtes Das zweite Haupikonzert Wertvolle Araufführungen Bet 33 Programmnummern, aus denen ſich das Programm des XI. Deutſchen Sängerbundesfeſtes zuſammenſetzte, iſt es unmöglich, ſelbſt bemerkens⸗ werte Einzelheiten gebührend zu berückſichtigen. Unſere Leſer ſeien aber doch noch über den Verlauf zweiten Hauptkonzertes unterrichtet, das am Samstag nachmittag in der Feſthalle die Bünde Heſſen, Nordmark, Pommern, Rheinprovinz, Schleſien, Schwaben und Weſtfalen, insgeſamt etwa 7000 Sänger, vereinigte. Wie das erſte ſo ſtand auch das zweite Hauptkonzert auf außerordentlich hohem Niveau. Unter der energiſchen Leitung des Bundeschormeiſters Rudolf Hoff⸗ maun⸗Bochum wurden die Sängermaſſen zu glanz⸗ pollen Leiſtungen geführt. Walter Reins Türmer⸗ lied in Geſtalt einer Intrada, von machtvollem Blä⸗ ſerchor begleitet, leitete das Konzert ein. Eine vor⸗ treffliche Kompoſition, ſicher eine der wertvollſten der für die Hauptkonzerte beſtimmten Werke, kam zu glänzender Wirkung. Die Rede des ſtellvertretenden Bundesvorſitzen⸗ den, Rektor Georg Brauner⸗Berlin, ſchilderte die jetzige muſikaliſche Richtung, in der der Deutſche Sängerbund geführt wird, die in Ehrfurcht vor dem Alten auch für das Neue eintritt, und betonte weiter die alles einigende Macht des deutſchen Liedes. Die Ansprache klang in dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes aus. Unter den folgenden Geſamt⸗ chören erfuhr Alfred Schuberts„An den Mond“ (Goethe), eine feine ſtimmungsvolle Kompoſition, die den ſchlichten Ton der Goetheſchen Lyrik ausgezeich⸗ net trifft, eine vortreffliche Wiedergabe. Auch das ſchwierige, ſehr hoch liegende„Alte Lied“ von Otto Jochum(Uraufführung) glückte überraſchend gut. Der Einzelvortrag des Schwäbiſchen Sängerbundes unter ſeinem Bundeschormeiſter Wilhelm Nagel⸗ Eßlingen bot Chöre im Volkston. Schon der kräf⸗ lige Bundesſpruch ließ erkennen, welche machtvolle Stütze gerade der Schwäbiſche Sängerbund für das zweite Hauptkonzert bildete. Die Volksweiſe„Der König in Thule“ in der Bearbeitung von J. Faißt wurde in prachtvoll ausgeglichenem, einheitlich vor⸗ bereitetem Vortrage geboten. Dasſelbe gilt von dem ſriſch beſchwingten Lied„Schöner Augen, Schöne Strahlen“ nach Brahms. Mit Silchers„Abſchied“ waren die Schwaben ganz in ihrem ureigenen Ele⸗ ment und wurden mit Recht für die prächtige Lei⸗ ſtung aufs ſtärkſte bejubelt. Es war ein glücklicher Gedanke, drei alte volks⸗ tümliche Lieder nach Gvetheſchen Dichtungen als Maſſenchöre dem Programm einzufügen. Friedrich Kuhlaus„Ueber allen Gipfeln iſt Ruh“ wurde ſehr tonſchön geſungen. Wanderers Nachtlied„Der Du von dem Himmel biſt“, das lange Zeit Karl Maria von Weber zugeſchrieben wurde und wahrſcheinlich von Bernhard Anſelm Weber komponiert iſt, kam zu ausgezeichneter Wirkung. Das ganz zum Volkslied gewordene„Heidenröslein“ von Heinrich Werner dürfte im Goethejahr nicht fehlen. Es wurde in rich⸗ tigem, ſchlichtem Volkston geboten, wenn es auch etwas maſſig und ſchwer ausfiel. Die ſchwierigſte Aufgabe des Konzertes bil⸗ dete der„Morgengeſang“ mit Blasorcheſter von Joſef Marx. Offenbar hatte nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der großen Sängerſchar das anſpruchsvolle ſehr hoch liegende Werk ſtudiert, ſodaß die Tonfülle hier nicht ganz dem Maſſenaufgebot von Sängern entſprach und gegenüber dem machtvollen Bläſerchor etwas zu⸗ rückſtand. Doch wurden die Schwierigkeiten ſonſt faſt reſtlos gemeiſtert. Auch dieſes ſchwierige Werk wurde unter Hoffmanns meiſterhafter Leitung zum Siege geführt. Begrüßungskonzert des Sängerbundes Naſſau Der Sängerbund Naſſau, der als Kreis 11 im Deutſchen Sängerbund den feſtgebenden Bund darſtellte, war ſich ſeiner Pflicht, Alldeutſchlands Sänger im Liede und durch das Lied zu begrüßen, wohl bewußt. Auf dem Rieſenpodium der Feſthalle ſtanden an die 8000 Sänger aus allen Teilen des Naſſauer Landes, um unter dem Stabe ihres Bun⸗ deschormeiſters Dr. Werner, Frankfurt a.., ein werthaftes und zugleich abwechſlungsreiches Pro⸗ gramm den Zuhörern zu vermitteln. Am Eingang des Vortragsplanes ſtand Beethoven. Die vom Orcheſter unter Werners umſichtiger Leitung ge⸗ ſpielte Ouvertüre zu„Egmont“ beſchwor den Geiſt Goethes, dem der erſte Teil des Konzertes gewidmet war. Als erſtes Werk trug der Maſſenchor, der mit wunder⸗ voller Tongebung und einer überraſchenden Farbig⸗ keit im Ausdruck ſang, H. Zöllners„Talismane“ für doppelten Männerchor und großes Orcheſter vor. Der begeiſterte Beifall galt gleicherweiſe dem Werk wie der wohlgelungenen Wiedergabe durch den Chor. Dann erklang, begleitet von Hörnern und Poſaunen, Paul Ottenheimers markiges„Türmerlied“ aus dem Fauſt. Der klangſelige„König in Thule“, wohl das volkstümlichſte Lied K. Fr. Zelters, folgte. Den Be⸗ ſchluß des erſten Teiles bildeten Erwin Lendvats und Hans Heinrichs friſchfröhliches„Wanderlied“. Heinrichs, der dem deutſchen Männerchor ſchon ſo manches ſchöne Werk geſchenkt hat, wurde ſtürmiſch gefeiert. Der zweite Teil des feſtlichen Abends trug vaterländiſchen Charakter. Armin Knabs kernige, nach alten Weiſen bearbeitete Sätze, das aufrüttelnde„Wach, Du deutſches Land“ und das trutzige Kriegslied„Friſch auf zum Streite“ gelangen, im gelockerten dreiſtimmigen Satz ge⸗ ſchrieben, ausgezeichnet.„Das ſtille Tal“, von Fr. Mayr. Böhme bearbeitet, und„Es blies ein Jäger wohl in ſein Horn“, von K. Schauß geſetzt, gelangten durch den ſchlichten, natürlichen Vortrag zu tiefſter irkung. In das Programm eingefügt war die Weihe der neuen Bundesſtandarde des Sbd. Naſſau, die der Vorſitzende des Deutſchen Sängerbundes, Geheimrat Dr. Hammerſchmidt, mit einer zündenden Anſprache vornahm. Einen wahrhaft feſtlichen Ausklang fand das Konzert mit Otto Siegls„Feſtlicher Hymnus“ für Männerchor mit Orcheſter. Eine weitere Ausleſe Zu einer Hugo Kaun⸗Gedächtnis⸗ Stunde ſtellten ſich vor: der Sängerchor des Türnberetus Offen bäch und der Pots⸗ damer Männergeſangverein, die unter ſtarkem Mitgehen einer zahlreichen Hörerſchaft das Requiem aus 1922 und„Wachet auf“ aus dem Jahre 1928 boten. Die Sänger vereinigung Neheim und der Erzgebirgiſche Sänger⸗ bund trugen hauptſächlich Werke von G. Nellius vor. Beſonderes Verdienſt bereitete die Urauf⸗ führung der Deutſchen Meſſe von Nel⸗ lius, daneben als reife Darbietung einer geſchul⸗ ten Sängerſchar aus dem Gebiet der ars sacra die lateiniſche Meſſe von Robert Volkmann und die Deutſche Meſſe von Franz Schubert. Künſtleriſch Liederkranz Troppau in Mannheim Der deutſche Volksgeſangverein„Liederkranz Troppau“ fuhr vom Sängerfeſt in Frankfurt a. M. über Mannheim zur Mannheimer Lieder⸗ tafel, wo es eine herzliche Begrüßung gab. Herr Kalmbacher, der Präſident der Hanbwerks⸗ kammer, begrüßte die liebwerten Gäſte und ſchuf ſofort die Brücke zu gemeinſamem Verſtehen, als er dem Vorſtand der Troppauer die Vereinsnadel der Liedertafel anheftete. Max Bauch, der Vorſitzende der Schleſter in Mannheim⸗Lubwigshafen, ein ge⸗ borener Leobſchſitzer, bot ſeinen lieben Landsleuten ebenfalls einen herzlichen Willkommgruß. Kurz waren die Stunden, aber ſie genügten, die Bande der Freundſchaft feſt zu ſchließen. Bevor die Troppauer Mannheim verließen, legten ſie am Bismarckdenkmal einen Strauß roter Roſen nieder. Bei der Ab⸗ fahrt nach Heidelberg dankten ſie der„Liedertafel“, daß ſie einige hübſche Volkslieder zu hören bekamen, die der Dirigent der„Liedertafel“ ſelbſt den Gäſten darbot., * Mit dem Motorrad verunglückt. Ein 28 Jahre alter verheirateter Angeſtellter ſtieß mit ſeinem Kraftrad bei der Güterrampe der Güterhallen⸗ ſtraße an einen Handwagen und kam dabei zu Fall. Er zog ſich erhebliche Verletzungen im Geſicht und an den Händen zu und mußte mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. ebenſo hochſtehend war das Konzert des Erzgebir⸗ giſchen Sängerbundes. Beſonders macht⸗ voll das Türmerlied von Paul Geilsdorf. Der Männerchor San Franzisko und der Deutſche Männergeſangverein Zürich trugen das urdeutſche Heimweh nach dem Vaterland in ihren Liedern, die dem Volksliedhaften zugewandt ſind, eindringlich vor. Daneben präſentierte ſich ganz beachtlich der Schubertbund Eſſen, ein auf die neue Zeit und die neue Muſtik eingeſtellter, höchſt diſziplinierter Klangkörper, mit den in ganz ſtrenger Polyphonie geſetzten„Choral⸗Motetten“ Die Ankunft des Bundesbanners vor dem Römer des Wuppertaler Komponiſten Hubert Pfeiffer, einem ganz hervorragenden preisgekrönten Werk. B. Bittſcheid erntete als Chorleiter ſtarken Beifall. Die Madrigal⸗ Vereinigung Darm⸗ ſtadt unter Stabführung des verdienſtvollen Prof. Dr. Noack grub alte Schätze aus, Madrigale von Arcadelt, Laſſus, Gaſtoldid, Schein, daneben fein ſtiliſterte Goethelieder. Im gleichen Konzert gab es unter der einführſamen Führung der Concordia Karlsruhe unter dem Dirigenten H. Lechner einen Aus⸗ flug in neuere Muſik. Ueber alles Lob erhaben war die Wiedergabe der empfindungsvollen Chöre von Thuille, Baumann und Walter Rein. Zwei Motet⸗ tenchöre ſangen in der Univerſitätsaula vor über⸗ tettenchor unter Prof. Fritz Gambke und der Kaſſeler a cappella Chor unter Dr. Laugs. Hubert Pfeiffer, H. Kaun, Cl. von Droſte, H. Gal und Arnold Mendelsſohn erlebten mit neuen klar⸗ geſtalteten Werken Uraufführung. Der Kaſſeler Chor bot eine treffliche Auswahl aus Kompoſttionen von Knab, Hafgren und Lubrich. Als zweiten Kon⸗ zertteil hörte man von den Kaſſeler Sängern geiſt⸗ liche Geſänge, als ſchönſtes ein Echomadrigal von Orlando di Laſſo. Sch. !!!!! p ̃ pp III ꝓ PDP!!! 8 Das gute Herz In einem Reſtaurant iſt ein Gaſt eifrig bemüht, ein Stück Huhn, das ihm der Kellner gebracht hat, klein zu bekommen. „Kellner!“ ruft er nach den Verſuchen. „Sie befehlen?“ fragt der herbeieilende dienſtbare Geiſt. „Der Bauer, der Ihnen dieſes Huhn verkauft hat, muß ein gutes Herz gehabt haben „Warum, mein Herr?“ „Weil er mindeſtens acht Jahre gewartet haben muß, bis er ſich entſchließen konnte, dem Vieh den Hals umzudrehen.“* erſten vergeblichen —— * Oeffentliche Belobung. Landeskommiſſär Schef⸗ felmeier ſpricht dem 57 Jahre alten Walter Manfred Veil in Stein am Kocher, der anfangs März 1932 durch mutiges, entſchloſſenes Handeln den 7 Jahre alten Volksſchüler Ernſt Moſthaff aus Stein am Kocher vom Tode des Ertrinkens im See des Waſſerſchloſſes Preſteneck in Stein am Kocher gerettet hat, eine öffentliche Belobung aus. * Beim Ballſpielen verunglückt. Ein 14jähriger Kellnerlehrling rannte beim Ballſpielen in der Großen Wallſtattſtraße gegen einen vorbeifah⸗ renden Radfahrer und zog ſich beim Sturz einen Knöchelbruch zu. Der Ballſpieler mußte mit dem Sanitätskraftwagen ins Städt. Krankenhaus über⸗ führt werden. fülltem Auditorium. Der Frankfurter Mo, 61 Ferienzüge berühren Mannheim Die kommenden Ferientage bringen der Reichs⸗ bahn eine Menge Vorbereitungsarbeit. In der gro⸗ ßen Fahrplankonſerenz in Berlin, die vor der Reiſe⸗ zeit ſtattfindet und in der alle Reichsbahndirektio⸗ nen vertreten ſind, werden die Sonderzüge feſt⸗ gelegt, die zu Ferienbeginn in ganz Deutſchland fahren. Der Mannheimer Hauptbahnhof wird in der Reiſezeit von 61 Ferienſonderzügen befahren werden. Am kommenden Donnerstag werden in Mann⸗ heim 7 Sonderzüge, am Freitag 9, Samstag 10, Sonntag und Montag je 14, Dienstag 5 und Mitt⸗ woch 2 Sonderzüge abgefertigt. In der Hauptreiſe⸗ zeit vom 28. Juli bis 3. Auguſt ſind insgeſamt 61 Sonderzüge abzufertigen, ein Teil der Züge ſind Parallelzüge zu den Kurszügen. Jeder Sonderzug hat etwa 1000 bis 1200 Perſonen, ſodaß in den weni⸗ gen Tagen allein mit den Sonderzügen 60 bis 70 000 Perſonen Mannheim berühren. Der Sonderzugsverkehr iſt in dieſem Jahr ein⸗ mal wegen der Wirtſchaftslage und des zu erwar⸗ tenden geringen Reiſeverkehrs eingeſchränkt wor⸗ den. Aber die erſtmals mit Wirkung vom 1. Juli ausgegebenen Urlaubsrückfahrkarten bringen es gleichfalls mit ſich, daß die Reiſenden ſich auf die Züge mehr verteilen. Die Urlaubsrück⸗ fahrkarte geſtattet es, mit 20 v. H. Ermäßigung alle Kurszüge zu benutzen. Geſtern iſt auch in Mann⸗ heim die Weiſung eingetroffen, wonach die Fahrt — die ſonſt nur zum Uebernachten unterbrochen werden darf— am Wahlſonntag von jedem Reiſen⸗ den zum Zweck der Wahl unterbrochen werden kann. * Die Wetterpropheten haben leider wieder ein⸗ mal recht behalten. Auf den geſtrigen herrlichen Sonnenſchein folgte wieder Regen. Wer den ſom⸗ merlich warmen und ſommerlich heiteren Montag⸗ nachmittag ausnützte, war gut beraten. Durch den anhaltenden Regen werden die Erntearbeiten außerordentlich verzögert und ſchwer behindert. Der Landwirt benötigt warme, ſchöne Sommertage für die Ernte. * Guter Beſuch im Haus der Jugend. Zurzeit übernachten täglich zwiſchen 50 und 70 Jugendwan⸗ derer im Haus der Jugend. Für den Auguſt haben ſich aber in großer Zahl bereits Gruppen bis zu 40 Perſonen angemeldet. An manchem Abend wird der Herbergsvater die Gäſte abweiſen müſſen, weil die Herberge überfüllt iſt. Faſt alle Jugendlichen kommen heute per Rad; zu Fuß durch die Welt wan⸗ dern, iſt auf weite Strecke ein wenig aus der Mode gekommen. Vor allem ſind es Schüler und Studen⸗ ten, die nach Mannheim kommen. * Entwendet wurde aus dem Ankleideraum eines Sportvereins in der Oſtſtadt eine achteckige, goldene Damen Armbanduhr; aus einer Telephon⸗ zelle bei den Anlagen in P 7 ein Telephon⸗ hörer; vor einem Hauſe in I. 15 ein graugrüner Ruckſack, enthaltend einen Photo⸗ Apparat, ziemlich Leibwäſche und eine Anzahl Lehrbücher vor einem Hauſe in F 1 ein grün⸗grau geſtrichener, zweirädriger Handwagen. * Zimmerbrand in Wallſtadt. Am Sonntag wurde die Berufsfeuerwehr telephoniſch nach W allſt a dt, Atzelbuckelſtr. 15, gerufen, Dort war infolge eines umter Strom ſtehen gelaſſenes Bügeleiſen ein Zi m⸗ merbrand ausgebrochen. Beim Eintreffen der Wehr war das Feuer bereits gelöſcht. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die große Haupt⸗ und Schlußziehung der 39.(265.) Lotterie be⸗ ginnt am 8. Auguſt und endet am 12. Septem⸗ ber. Während dieſer Zeit kommt die Rieſenſumme von über 96 Millionen Reichsmark zur Ausſpielung. Außerdem werden neu 100 Schluß⸗ prämien zu je 3000 Reichsmark ausgeloſt. Die Er⸗ neuerung der Loſe zu dieſer Hauptziehung hat plan⸗ mäßig ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt 18 Uhr bei Verluſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie⸗ Einnahme zu geſchehen. Die Beachtung dieſer Friſt wird beſonders in der gegenwärtigen Ferien⸗ und Reiſezeit öringend empfohlen. Für neu eintretende Spieler ſind Kaufloſe in allen Abſchnitten zu amt⸗ lichen Preiſen bei den Staatlichen Lotterie⸗Einneh⸗ mern zu haben. * 60. Geburtstag. Herr Ringle, Holzſtr. ga, Inhaber der Autofedernfabrik Ringle, begeht am heutigen Tage in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Die Wahlreden im Rundfunk zur Reichstagswahl In der kommenden Woche werden die folgenden, von der Reichsregierung für den Rundfunk zugelaſſenen Wahl⸗ reden ſtattfinden: Dienstag, 26. Juli: 19.00 19.25 Uhr: Deutſche Staats⸗ partei, Reichsminiſter a. D. Dr. Dietrich aus Freiburg (Stuttgart).— 19.90 19.55 Uhr: Bayeriſche Volkspartei, Chefredakteur Schwend aus München. Mittwoch, 27. Juli: 19.00—19.25 Uhr: Wirtſchaftspartet, Abg. Drewitz aus Berlin.— 19.30—19.55 Uhr: Deutſche Volkspartei, Abg. Dingeldey aus Berlin. Donnerstag, 28. Juli: 19.00 19.25 Uhr: Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei, Abg. Hugenberg aus Königsberg. 19.30 19.55 Uhr: Zentrum, Reichskanzler a. D. Brüning aus Berlin. Freitag, 29. Juli: 19.00 19.25 Uhr: NSDAP., Abg. Straſſer aus München. Samstag, 30. Juli: 19.00—19.25 Uhr: Sozialdemokraten, Abg. Wels aus Berlin. ebel⸗volkstümlich gehaltener Chor„Der Freibeuter“ 77 FERNIcHTE DikEskE PEsr! 2 Heimtöckisch greifen die Stechmücken an, Während Sie schlafen und rabben ihnen die Ruhe. Sie verderben ihnen die Sommer- freude und sind eine ständige Gefahr.- Stechmbcken können ihnen gefährliche Fieberkronkheiten zufügen. FIT · überall bekannt- ist das beste Mittel, um fliegen, Möcken, Schnaken und alle löstigen Insekten schnell und sicher zu töten. Achten Sie quf den Flit- Soldaten gof der gelben Kanne mit dem schwarzen Bond. Nor in der plomblerten kenne ist Flir erhsltlich. 4. Seite/ Nummer 341 Filmrundſchau Gloria:„Unter falſcher Flagge“ Dieſer ausgezeichnete Spionagefilm, der eine Epiſode aus ben deutſch⸗ruſſiſchen Kämpfen vor der Einnahme Warſchaus behandelt, wird immer wieder ſein Publikum zu feſſeln wiſſen. denn es liegt eine durchaus künſtleriſche Arbeit vor, bei der man der techniſchen Seite ebenſolche Aufmerkſamkei: ſchenkte, wie der ſtofflichen und darſtelle⸗ riſchen Aufmachung. Weſentlich zur Erhöhung der Span⸗ nung trägt der Umſtand bei, daß das rein Filmiſche zur Spannungsſteigerung benützt wurde und daß der Ton ſelbſt nur zum Spannungsmittel geworden iſt. Die erſt⸗ klafſige Darſtellung führt zu dem Erfolg dieſes Filmes: Guſtav Fröhlich ſpielt den deutſchen Offizier mit einer beſtrickenden Menſchlichkeit und mit einer faſt un⸗ übertrefflichen Schlichtheit. Seine Gegenſpielerin Char⸗ lotte Suſa iſt nicht nur eine faſzinierende Erſcheinung, ſondern verfügt auch über ſchauſpieleriſche Mittel, deren ſparſame Anwendung ihr den Erfolg ſichern. Friedrich Kayßler, Hermann Speelmanns, Ernſt Dumcke ver⸗ dienen aus der Reihe der übrigen Darſteller beſonders genannt zu werden. Wir hörten Sendungen aus Mannheim Der Schulfunk aus Mannheim iſt zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß gekommen und man hätte die Einführung in die fränkiſche Volkskunde nicht beſſer beſchließen kön⸗ nen als mit der Darbietung von Volksliedern aus der Pfalz. Dr. Brauch faßte erfreulicherweiſe ſeine ver⸗ bindenden Worte ganz kurz und ließ die von zwei Schul⸗ klaſſen vorgetragenen Lieder ſelbſt zu den Hörern ſprechen. Lobende Erwähnung verdienen die jugendlichen Sänger, die ſehr diſzipliniert ſangen und die durch die ſchlichte Vortragsweiſe den Charakter der Lieder voll erſchloſſen. Steiriſches Volkskonzert Gewiſſermaßen als„Ausläufer“ des Sängerbundes⸗ feſtes vermittelte der Südweſtfunk ein Sonderkonzert, das der Männergeſangverein Knittelfeld in der Steiermark im Senderaum zur Durchführung brachte. Die vorgetragenen ſteiriſchen Volks⸗ und Jodellieder fanden eine aufmerkſame Zuhörerſchaft, zumal nicht nur ausgeſuchtes Stimmenmaterial den Eindruck der Lieder verſtärkte, ſon⸗ dern auch terbindende Worte in das Weſen der Lieder einführten und ſomit weſentlich zu ihrem beſſeren Ver⸗ ſtändnis beitrugen. Die umrahmenden Zithervorträge ſtanden auf der gleichen künſtleriſchen Höhe. Sageobaleucles Dienstag, 26. Juli Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2 Std. Mannheim — Worms und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Weinheim— Gorxheimer Tal— Schönau— Heidelberg — Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorbvoot⸗Fahrten: Tägliche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Mannheimer Konſervatorium der Muſik L 4, 4: Schluß⸗ konzert im Beethovenſgal, 20 Uhr. Friedrichspark: 20 Uhr Konzert. Ffalzban⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala:„Der Liebesexpreß“.— Capi⸗ toll:„Ein toller Einfall“— Palaſt⸗Theater: „Der Frechdach““.— Alhambra:„Die Waſſer⸗ teufel von Hieflau“.— Schauburg:„Knall und Univerſum:„Die letzte Kompagnie“. „Unter falſcher Flagge“.— Roxy⸗ Theater:„Der Sohn der weißen Berge“. Sehens würdigkeiten Schloßblücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchoffen Oſtoſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 15—17 Uhr;: an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenagusgabe von 11—13 und 16—10 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Hafenrundfahrten Rhein⸗Pegel 21. 22 28. 25. 26 ll Neckar⸗Pegel 22 28. 25 26. Base. 286240 2252,80.16 f Schuſter tust.050.10 20205.86] Mannheim 109 7657775 Kehl!.40.40.40 4,85 4,32 Jagſtfeld...999834 Magau.806,24 6,27 6,17 6,20 Heilbronn.261,20 1,311.39 Mannheim..56.85.41 5,46.40] Plochingen. 0,30 0,81 0,870.28 Caub.01 3,94 3,84 3,80.80 Köln.85 8,74 3,64 8,52.50 0 Waſſerwärme des Rheins: 17½ Grad Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 26. Juli 1992 Commerfeſt der Feudenheimſchule Glänzender Erfolg des Schul und Einer einzigen harmoniereichen Symphonie glich heuer das Sommerfeſt der Feudenheimſchule. Mit dem Allegro des Bunten Abends begann das Tongemälde. Bei dieſem erſten Satz der Symphonie war es dem Beſucher, als betrete er in der feſtlich geſchmückten Turnhalle ein Reich, das ihm dünkt wie ein ſonnüberſtrahltes Land in dämmernden Fernen. Aus der Tiefe der Seele zauberte dieſer Abend das Erinnern an die eigene Kindheit hervor. Ein frohes Hoffen mitten in dieſer hoffnungs⸗ armen Zeit durchbebte das Herz, wenn man die feſtesfröhliche Jugend hier ſich entfalten ſah im gliedgelöſten, farbenbunten, herzigen Spiel im Blu⸗ mengärtchen und auf der Wieſe mit Blumen und Käfern, mit Schmetterlingen und der kleinen, fleißi⸗ gen Gärtnerin, wenn man die Größe und Erhaben⸗ heit empfindet, die das rhythmiſche „Spiel von der Arbeit und Freude“ ausſtrahlt, wenn man innerlich beim derben Kir⸗ mestanz mittanzt oder ſich mitfreut am Glück des tolpatſchigen Hans mit der goldenen Gans. Aufſtieg zur künſtleriſchen Vollendung des Abends aber brachten das reife Künſtlertum von Frau Elſe Flor, die, von Frau Helma Autenrieth⸗ Schleußner am Flügel trefflich und ſtilvoll be⸗ gleitet, mit Anmut und entzückender Selbſtverſtänd⸗ lichkeit Lieder von Reger, Schubert und Strauß ſang, und die ausdrucksreichen, mit ſpielender Kraft über⸗ zeugend geſtalteten Bauerntänze von Frl. Flora Weil. Dem leichtbeſchwingten, dank der ſchmiſſigen Wei⸗ ſen der Kapelle Roßnagel und dank der fürtreff⸗ lichen Leitung des Abends durch Herrn Filliung recht flott verlaufenden Allegro folgte der zweite Satz als Andante: das geſchäftige Treiben auf dem Feſtplatz in den Morgenſtunden, das letzte Zurüſten und Ausſchmücken in den Kaffeeſtuben, das Bereit⸗ ſtellen der Vorräte im Eiskeller, kurz die vielfältige Arbeit im Stillen, von der man gemeinhin nichts ſieht, von der aber das Gelingen des Feſtes letzten Endes abhängt. So konnten die Spieler überleiten zum Scherzo des dritten Symphonieſatzes: das buntbewegte Trei⸗ ben am ſonntäglichen Nachmittag. Auf dem Podium im Hof ſang und ſpielte ununterbrochen die Jugend, daß es eine Luſt war. Da ſangen die kleinen Hoſen⸗ männer ihre Spielliedchen und die Mädchen tanzten ihre Reigen. Volksfeſtes— Dienſt an der Jugend Da kamen zehn kleine Niggerlein und fleißige Tiſchlergeſellen, da zogen wanderfrohe Handwerksburſchen einher. Bauern trafen ſich zum Tanz. Zirkuskanonen traten auf, während in einer lauſchigen Ecke Kaſperle, der alte, ewig junge Freund der Jugend, ſeine tollen Späſſe machte. Drinnen aber in den ſonſt der Wiſſenſchaft ge⸗ weihten Räumen wurde raſtlos Theater geſpielt. Die ganze Welt des deutſchen Menſchen war hier lebendig: die holden Märchengeſtalten der ewig⸗ traurigen Königstochter, des naturfrohen Tolpatſch, der fröhlichen Vagabunden, der Roßdiebe und der Jäger bis zu den alten Germanen, die den Zauber⸗ ſprüchen der Urahne lauſchten. Den Schaumüden aber zog es allerorten zu Kaffee, Eis und Kuchen. War der Scherzoſatz des Nachmittags ſchon von be⸗ ſchwingtem Tempo, ſo ſteigerte ſich die Feſtſymphonie in den Abendſtunden zu einem ſtarken Finale, das dem Ganzen klangvollen Abſchluß gab. Die Grundthemen dieſer ganzen Symphonie aber hießen: aufopfernde Arbeit, erhebende Freude und ſelbſtloſer Opferſinn. Die führende melodiſche Linie aber hieß: Mit dem Kinde für das Kind! Wer die Arbeit ſchauen wollte, brauchte nur einen Blick in die Ausſtellungszimmer, in das Zimmer mit den lebenden Bildern aus der Ortsgeſchichte Feudenheims oder in die Herzſtätten des Feſt⸗ betriebes zu werfen, wo unermübliche Elternhände den Feſterfolg verbürgten. Wer Freude ſuchte, brauchte nur in eines der lachenden Kindergeſichter zu ſchauen, die einen überall anſtrahlten. Wer dem Opferſinn auf die Spur kommen wollte, konnte die Gewinnausſtellung der Röllchen⸗Lotterie betrachten. In dieſer kräftezerſplitterten Zeit aber war es ein erhebendes Gefühl, zu merken, wie hier Einzel⸗ kräfte verſchiedenſter Art ſich zuſammenfanden zu einem gemeinſamen Werk, zum großen Feuden⸗ heimer Schul⸗ und Volksfeſt, wo alle Möglichkeiten mobiliſiert und im Dienſte einer großen Aufgabe Wirklichkeit wurden. Dieſe Aufgabe aber, die dem Ganzen überhöhenden Wert verleiht, die Eltern, Lehrer und Schüler zu einer großen Arbeitsgemeinde zuſammenſchweißt, iſt die Erhaltung des Lan d⸗ heimes der Feudenheimſchule, iſt ſchlechthin alſo vorbildlicher Dienſt an der Jugend, an der Zukunft unſeres Volkes. 1 Veranſtaltungen in Mannheim Evang. Volksverein Mannheim⸗Waldhof Ein der heutigen Notzeit würdiges Waldfeſt veranſtal⸗ tete am Sonntag der Evangeliſche Volksverein Mannheim Waldhof. Unter Vorantritt der Stadt⸗ kapelle Waldhof ſetzte ſich pünktlich um halb 2 Uhr ein ſtattlicher Zug von natur⸗ und gemeinſchaftsfreudigen Freunden in Bewegung, um den ſchon zur Sitte ge⸗ wordenen* 4——————— Sommertag im Käfertaler Wald zu verbringen. Im Gewann Herrſchaftswald hatte man ſich in dieſem Jahr niedergelaſſen, ollwo Herr Klein die Erſchienenen aufs herzlichſte begrüßte und ſeiner Freude beredten Ausdruck gab, daß es gelungen ſei, im ſchönen Waldesdom auf einige Stunden die Alltagsſorgen zu ver⸗ geſſen. Für die noch ſchulpflichtige Jugend hatte man zur not⸗ wendigen und gewünſchten Entſpannung einige Salzſäcke und Kochlöffel mit Eier mitgenommen. Als Preis für jede gute Leiſtung winkte was Süßes. Auch die Erwachſenen zeigten Verſtändnis für die Spiele der Jugend und ließen ſich bewegen,„einen Gang“ zu machen. Sebbſt die am Vor⸗ mittag noch wenig erfreulich dreinſchauende Sonne hatte ſich eingeſtellt und ſich an dem frohen Treiben im Waldreich mitgefreut. Außerordentlich ſtarken Anklang und zahl⸗ reiche Anteilnahme aller Altersſchichten fand die von einem Pfadfinder angeführte Waldpolonaiſe. Die unterhaltſamen Nachmittagsſtunden waren im Fluge dahin geeilt und die nimmermüde Muſikkapelle hatte das ihrige dazu geleiſtet. Ehe Stadtpfarrer Lemme das Erlebnis des Nachmittags im Schlußwort zuſammenfaßte, gab der Mädchenkreis aus dem Liedgut der bündiſchen Jugend ein Lied zum Beſten, das freudiges Echo fand. Pfarrer Lemmes Schlußwort war ein Appell zur Einigkeit, dieweil hierin eine ungeahnte Stärke liegt. Erfreulich ſei es geweſen, daß man in dieſen Nachmittagsſtunden, mehr denn ſonſt wieder geſpürt hat, daß kes auf der Grund loge des Glaubens einen Frieden gibt. Geſang und Muſik nerſchönten das. Wglofeſt noch. Um 7 Uhr war man wieder am Ausgangspunkt dieſes harmoniſch verlaufenen Waldausflugs angelangt. 3 Schlußkonzert des Mannheimer Konſervatoriums der Muſik. Im Beethovenſaal, L 4, 4 des Mann⸗ heimer Konſervatoriums der Muſik(Direktion Konzert⸗ pianiſt Friedrich Häckel) finden zur Zeit die Jahresſchluß⸗ aufführungen ſtatt. Dienstag, 26. Juli, Schlußkonzert(Ober⸗ Seminar⸗ und Ausbildungsklaſſen) mit Schülern von Friedrich Häckel und Milly Häckel und Herrn Wallenſtein (Violine). Es gelangen zum Vortrag Werke von Bach, Mozart, Schubert, Schumann, Chopin, Häckel. Eintritt frei. —— * Zugverkehr am Verfaſſungstag. Nachdem der Verfaſſungstag, 11. Auguſt, in Baden als geſetzlicher Feiertag aufgehoben worden iſt, verkehren die Reiſe⸗ züge im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe an dieſem Tag allgemein wie an Werktagen. Dem⸗ entſprechend iſt der Vermerk bei den im Bezirk Karlsruhe verkehrenden Sonntagszügen„und am 11. Auguſt“, hinfällig. — Schwarzbrennerei ausgehoben * Karlsruhe, 25. Juli. In einem Geſchäft in de Südſtadt waren ſchon lange Verſtöße gegen daz Branntweinmonopolgeſetz beobachtet worden. Am Samstag mittag wurden die Schwarzbrenner von Beamten der Zollbehörde überraſcht. Es wur⸗ den eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen und die Gerätſchaften beſchlagnahmt. Allem An⸗ ſchein nach wird die Angelegenheit weitere Kreise ziehen. Eckert⸗Verſammlung in Kehl polizeilich aufgelbſt * Kehl, 26. Juli. Samstag abend ſollte der ehe⸗ malige Pfarrer Eckert in einer kommuniſtiſchen Verſammlung ſprechen, die beſonders ſtark beſucht war. Als den Nationalſozialiſten jede Diskuſſion verweigert wurde, verließen ſie unter Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes den Saal, begleitet von den Schmäh⸗ und Kampfrufen der Kommuniſten. Die Unruhe wurde ſo ſtark und die Aufregung ſo gruß, daß Tätlichkeiten befürchtet werden mußten. Des⸗ halb griff die Polizei ſofort ein und löſte die Ver ſammlung auf. Die Räumung vollzog ſich wider⸗ ſtandslos und die Säuberung auf der Straße ohne jeden Zwiſchenfall. Finanzminiſter Dr. Mattes im Unwettergebiet * Vom Kaiſerſtuhl, 26. Juli. Finanzminiſter Dr Mattes benutzte den Sonntag vormittag, um ſich über die Ausdehnung des Unwetters am Kaiſerſtuhl zu informieren. In ſeiner Be⸗ gleitung befand ſich der Bürgermeiſter von Endin⸗ gen, deſſen Gebiet von der Naturkataſtrophe am meiſten betroffen wurde. Der Miniſter gewann auf Grund der Beſichtigung den Eindruck, daß raſcheſte Hilfe erforderlich ſei. Schwierige Freiballonlandung auf dem Bodenſee * Konſtanz, 26. Juli. Zu einer ſchwierigen Lan⸗ dung auf dem Bodenſee war Sonntag abend ein Schweizer Freiballon, der am Nachmittag in Düben⸗ dorf bei Zürich anläßlich eines internationalen Flug⸗ turniers aufgeſtiegen war, gezwungen. Das Kon⸗ ſtanzer Waſſerflugzeug und mehrere Segelboote fan⸗ den ſich zu einer etwaigen Hilfeleiſtung ein. Schließ lich wurde der Ballon vom ſtädtiſchen Motorboot ins Schlepptau genommen und in den Kreuzlinger Hafen geſchleppt. Die drei Züricher Inſaſſen entleerten den Ballon und veranlaßten ſeine Zurückſendung. Drei Ludwigshafener ſchwer verunglückt nd. Ludwigshafen, 26. Juli. Am letzten Sonntag ſind auswärts drei Ludwigshafener ſchwer ver⸗ unglückt. Der Metzger Richard Zeilfelder und deſſen Soziusfahrer, der Metzgergeſelle Theodor Stöckle rannten mit ihrem Motorrad an einer Straßenkreuzung in Frankfurt während des Deut⸗ ſchen Sängerfeſtes mit einem Kraftwagen zuſammen. Beide Fahrer ſtürzten ſo unglücklich ab, daß Zeil⸗ felder tödlich und Stöckle ſchwer verletzt wurde.— Der 42jährige Touriſt Friedrich Mann, Berufs⸗ feuerwehrmann der J.., ſtürzte bei einer Fels⸗ beſteigung in der Nähe von Erfweiler bei Dahn am Sonntag ſo unglücklich ab, daß er in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Landau verbracht werden mußte. Männ ſtürzte, wie weiter verlautet, aus 8 Meter Höhe ab. Ein umklammertes Felsſtück hatte ſich bogelöſt.. 3. Einbrecher erbeuten— ein Strafgeſetzbuch (Frankfurt a.., 26. Juli. In der Nacht zum 22. Juli drangen Einbrecher in die Büroräume einer Aſphalt⸗AG. ein und durchſuchten die Räumlichkeiten. Das Aufbrechen eines Geldſchrankes, in dem die Lohngelder zur Aufbewahrung lagen, ge⸗ lang ihnen nicht. Soweit die geſchädigte Firma bis⸗ her feſtſtellen konnte, iſt den Dieben außer einem Reichsſtrafgeſetzbuch nichts in die Hände gefallen. * * Edenkoben, 26. Juli. Geſtern früh wurde die 21 Jahre alte Luiſe Gleich, von einem aus Rich⸗ tung Edesheim kommenden Auto angefahren und auf die rechte Straßenſeite geſchleudert, während das Fahrrad links in den Straßengraben flog. In bewußtloſem Zuſtande wurde die Schwerverletzte in das Krankenhaus Ludwigshafen gebracht. eee ee eee eee eee ee eee rr ͥ e ee „Parſifal“ in Heidelberg Als Richard Wagner ſeine Dichtung vorlas In Heidelberg gedenkt man in dieſen Tagen im Rahmen einer kleineren Feier die Erinnerung an ein Begebnis wachzurufen, zu deſſen Schauplatz das Heidelberger Schloßhotel eigentlich nur zufällig wurde. Richard Wagner reiſte im Juni 1877 nach England, um durch Konzerte neue Geldmittel für das Bayreuther Werk zuſammenzubekommen. Zwar gelang es ihm nicht, die Summe zu erreichen, die er ſich als Ziel geſetzt hatte, aber er kam doch mit bedeutenden Geldmitteln nach Deutſchland zurück. Da ihn die Fahrt und die Arbeit ziemlich er⸗ ſchöpft hatten, wollte er ſich vor den neuen Mühen, die ſeiner in Bayreuth harrten, eine kurze Atem ⸗ pauſe und Erholung gönnen, wie ihm die ernſtlich beſorgte Gattin riet. Denn auch Siegfried Wagner war erkrankt. So unterbrach denn Wag⸗ ner ſeine Reiſe und blieb in Heidelberg. Kaum hatte er ſich„in Heidelbergs idealer Landſchaft“ in zwei geruhſamen Wochen im Schloßhotel eingelebt, ſo berief er durch dringliche Telegramme ſeine Freunde zur Urleſung ſeines„Parſifal“. Es war der 7. Juli 1877. Aus Mannheim eilte der treue Emil Heckel herbei. Von Baden⸗Baden traf zu dieſem denkwürdigen Ereignis Richard Pol ein. Als dann nach heiteren und tiefen Ge⸗ ſprächen der milde Abend die Geiſter neu belebte, begann der Meiſter zu leſen. Emil Heckel erzählt in ſeiner ſchlichten Art: „Wir waren die erſten, die Wagners Dichtung zu „Parſifal“ kennen lernten. Mit welchem Ausdruck und tiefem Empfinden der Meiſter uns ſeine Dich⸗ tung vorlas, läßt ſich nicht beſchreiben. Er ſelbſt war ſo ergriffen, daß er ſich nach der Vorleſung einige Zeit zurüückzog und uns allein ließ. Aber auch wir verharrten in Schweigen, und es dauerte lange, bis wir uns wieder auf der buckligen Erde wußten“. Wer aber am tiefſten hierbei ergriffen werden mußte, war Coſima Wagner. Sie kannte alle Wurzeln, aus denen in drei Jahrzehnten ſich lang⸗ ſam dies hehre Bühnenweihefeſtſpiel geformt hatte ſeit dem Bruchſtück zu„Jeſus von Nazareth“ Mvon 1848 und dem Buddha⸗Drama„Die Sieger“ von 1857 aus der Triſtanzeit. Wie mußte ihr dieſer „reine Ton“ von Herzen gefallen, der in ſeiner Reinheit die Gewalten des Zauberers Klingſor zunichte macht und zum Welterlöſer emporwächſt, zum König des Grals. Mit ihm erwachte nach däm⸗ merigen Mittelaltern die uralte Sehnſucht alt⸗ari⸗ ſcher Glaubenskraft nach dem Erlöſer erneut, ge⸗ 8 läutert und in rein künſtleriſche Sphäre erhoben wieder auf. Zwei Stätten des Odenwaldes, einſt dem Odin heilig, ſind es, die der Geſchichte des„Parſtfal“ verbunden ſind, einſt die Wildenburg, auf der Wolfram ſein Epos dichtete und vortrug, und Jahrhunderte ſpäter Heidelberg, wo Wagner erſtmals ſeinen„Parſifal“ vorlas. Heute vor 50 Jahren wurde der„Parsifal“ uraufgeführt Dekorationsskizze zu Klingsors Schloß(2. Akt), die der Uraufführung zu Grunde lag. Am Juul jährt sich zum 50. Male der Tag, an dem einst in Bayreuth die Uraufführung des großen Weihefestspiels Parsifal von Richard Wagner stattfand. Das Erscheinen dieses Werkes erregte damals in der gesamten musikalischen Welt ungeheures Aufsehen. O Kirchenmuſikaliſche Feier. Zu einer ſehr an⸗ ſprechenden muſikaliſchen Feierſtunde hatte der Sing⸗ kreis des„FJung⸗ und Quickborn“, der katho⸗ liſchen abſtinenten Jugend in die Bürger⸗ hoſpitalkirche eingeladen. Der Jungborn, der zum Teil ähnliche Ziele vor Augen hat wie die Ju⸗ gendbewegung, trachtet, nach dem geſtern aufgeführ⸗ ten Programm zu ſchließen, zu einer Vertiefung des künſtleriſchen und muſikaliſchen Erlebens zu gelan⸗ gen. Es war erfreulich zu beobachten, wie intenſiy die Mitglieder des Singkreiſes ſich mit der Kunst Joh. Seb. Bachs auseinanderſetzten und wie ſie be⸗ müht ſind, in ſeine Muſik einzudringen: Die ganze Vortragsordnung war ausſchließlich auf Werken des großen Thomaskantors aufgebaut, wobei mit beſon⸗ derem Geſchick jene Kompoſitionen in den Vorder⸗ grund des Intereſſes gerückt wurden, die beſonders geeignet ſind, eine Brücke zu ſeinem Geſamtwerk zu ſchlagen: Choräle mit und ohne Begleitung, ſowie überwiegend homophon geſtaltete Inſtrumentalſätze. Was dem Singkreis an zahlenmäßiger Stärke noch abging, das erſetzten die jugendlichen Sänger Sängerinnen durch intenſive Hingabe an das Werk und aufrichtige Begeiſterung. Der jugendliche Leiter Paul Eiſenhauer, den wir ſchon längſt als hoch⸗ begabten Pianiſten kennen lernten und der auch mit der Feder umzugehen verſteht, entpuppte ſich als ge⸗ ſchickter Chorleiter, dem ſeine Leute gerne folgen, Manches erſchien eigenwillig angefaßt, doch über⸗ raſchte angenehm die dynamiſche Abtönung der ver⸗ ſchiedenen Strophen und das Beſtreben, den Inhalt möglichſt auszuſchöpfen. Auch begabte Inſtrumental⸗ ſoliſten, wie ein tüchtiger Violinſpieler mit ſchönem Ton kamen zu Wort.— In rhetoriſch ſehr anſpre⸗ chender Form nahm Herr Kaplan Wolfgang Mül⸗ ler die Gelegenheit wahr, anknüpfend an die vor⸗ geführten Werke Bachs und die Klarheit des Wollens, die ſich in ſeinen Werken ausſpricht, zu Herzen ge⸗ hende Worte über die Vertiefung des religibſen Ge⸗ fühls, das uns immer näher zu Gott führen ſoll, an die zahlreich erſchienenen Zuhhrer zu richten. Die Anſprache überraſchte durch das feine Verſtändnis für muſikaliſche Werte. Gebet und Segen vertieften den Charakter der religiöſen Feierſtunde, die wir als gelungenen Auftakt für ähnliche Veranſtaltungen empfinden und betrachten. e — anne n 82 e n auf ſcheſte iſee zan id ein üben⸗ Flug⸗ Kon⸗ fan⸗ hließ⸗ t ins Hafen erten ng. zum einer eiten. „in , ge⸗ bis⸗ einem n. e die Rich⸗ und hrend . In te in — r an⸗ Sing⸗ atho⸗ ger⸗ 1 der 2 führ⸗ g des elan⸗ tenſiy Nunſt ie be⸗ ganze u des eſon⸗ rder⸗ ders rk zu ſowie lſätze. noch und Werk eiter hoch⸗ h mit 8 ge⸗ gen. über⸗ ver⸗ nhalt ntal⸗ nem ſpre⸗ ül⸗ vor⸗ lens, n ge⸗ Ge⸗ l, an Die idnis eften wir ngen 92955 Neues aus Los Angeles Metzner verletzt— Gutes Vefinden der Olympia⸗Sonderdienſt der Ne Los Angekes, W. Juli(Kabel) Unſere Olympiakämpfer weilen nun ſchon ſeit vier Togen in Los Angeles. Sie haben ſich im Olympia⸗Dorf und ſeiner Umgebung bereits gut eingewöhnt. Die kalifor⸗ niſche Bruthitze macht ihnen ſchon bei weitem nicht mehr ſopfel zu ſchaffen, wie an den erſten Tagen. Da für alle Bequemlichkeiten und Anſprüche der Hygiene geſorgt iſt und da ſchließlich auch ein eigener deutſcher Koch die Ma⸗ genfragen überwacht, ſo läßt das Allgemeinbefinden un⸗ ſerer Leute nichts zu wünſchen übrig. Nach einem ſtreng geregelten Lebens⸗ und Trainingsplan widmen ſich die deutſchen Athleten der intenſiven Vorbereitung auf die großen Ereigniſſe. Sie leben dabei ziemlich zurückgezogen, was auch ſchon deshalb nötig iſt, weil unſere Leute über⸗ all da, wo ſie ſich zeigen, gleich Gegenſtand beſonderer Aufmerkſamkeit oͤes Publikums ſind. Die Zufriedenheit unſerer Vertreter wäre vollkommen, hätten ſich nicht beim Training einige Anſtände ergeben. So klagten unſere Leichtathleten darüber, daß die ihnen zur Verfügung ſtehende Tralkningsbahn zu weich ſei. Reichstrainer Waitzer ſorgte zwar bald dafür, daß ein beſſerer Platz gefunden und für die Deutſchen frei⸗ gemacht wurde, inzwiſchen hotte aber die alte Bahn be⸗ keits ein Opfer gefunden: unſer Frankfurter 400 Meter⸗ Mann Metzner zog ſich bei einem Lauf eine Zehen⸗ verſtauchung zu. Dieſes Malheur wird zwör keine weite⸗ ten Folgen haben, aber Metzner muß doch für zwei oder drei Tage mit dem Training ausſetzen. Unſere übrigen Leichtathleten befinden ſich ſämtlich in heſter Verfaſſung. Aus dem Olympiſchen Dorf ausgezogen ind die Ruderer. Ihnen war der Weg zur Olym⸗ pia⸗Rennſtrecke zu weit und darum haben ſie ein Quartier gefucht, das ihnen gelegener iſt. Sie wohnen jetzt in der Nähe der Bucht von Long Beach. Heute morgen trafen auch Grüße der in Chicago wei⸗ lenden Amateur boxer ein. Man hofft, daß am 28. Jult die komplette deutſche Mannſchaft unſerer Amateur⸗ bexer in Los Angeles eintrifft, denn bei dem Länder⸗ kampf in Chicago gegen die US A⸗Boxer dürfte ſoviel übrig bleiben, daß alle acht Mann in Amerika bleiben können. Eigentlich war jo vorgeſehen, daß nur zwei Boxer nach Los Angeles kommen und. die anderen gleich wieder die Heimreiſe antreten ſollten. Indiens Hockeyſpieler ſind da Die hervorragenden indiſchen Hockeyſpieler ſind nach langer Reiſe jetzt ebenfalls in Los Angeles eingetroffen und haben nach der üblichen Begrüßung oͤurch den Bürger⸗ meiſter ihre Quartiere im Olympiſchen Dorf bezogen. Bei dem von nur drei Nattonen beſtrittenen Olympiſchen Hockeyturnier haben die Inder keine Mannſchaft zu fürchten. Eine Enttäuſchung erlebte das Empfangskomitee in Los Angeles, als die angekündigten Teilnehmer aus Cuba dem Zuge nicht entſtiegen, mit dem ſie erwartet wurden. Mon vermutet, daß die Cubaner ſich in den Staaten verfahren haben. Deutſchen— Die Ruderer ziehen um uen Mannheimer Zeitung Ungarns Schwimmer in San Franzisko Waſſerballſpieler hoben urch Amerika jetzt Die ungariſchen Schwimmer und auf ihrer ausgedehnten Wettkampfrei San Franzisko erreicht und befinden ſich nun ganz in der Nähe der Olympia⸗Stätte. Am Sonntag konnte Dr. Ba⸗ rany einen neuen Erfolg davontragen, er ſiegte über 100 Meter Crawl auf gerader Bahn in:00,4 Min. vor ſei⸗ nem Landsmann Skekely(:01,4) und dem Einheimiſchen Gardener(:02,5 Min.). Die Waſſerball⸗Sieben der Magyaren ſchlug den SC Olympie San Franzisco mit wicht weniger als 15:0 Treffern. Japans Schwimmer in Form Die fapaniſchen Olympia⸗Teilnehmer befinden ſich ſeit ihrer Ankunft in Los Angeles in denkbar beſter Verfaſ⸗ ſung und zeigen auch im Training hervorragende Leiſtun⸗ gen. Das heiße Klima macht den zähen Aſiaten nichts aus, da ſie ähnliche Temperaturen von ihrer Heimat aus ge⸗ wöhnt ſind. Beſonders in Form ſind die Schwimmer, von denen der Rückenſchwimmer Maſaji Kiyokawa im Training die 100 Meter in:10,06 Min. zurücklegte. Er iſt alſo einer der eruſteſten Gegner für Ernſt Küppers. 28 Nationen in Los Angeles Täglich bringen die Sonderzüge neue Olympiaexpedi⸗ tionen nach Los Angeles. Größere und kleinere Trupps marſchieren mehr oder weniger beachtet, nach dem Rathaus, wo es ſich der Oberbürgermeiſter nicht nehmen läßt, ſeden einzelnen Teilnehmer durch Handſchlag zu begrüßen. Wohl werden die erwarteten Mannſchaften von 50 verſchtedenen Nationen nicht in Los Angeles verſammelt ſein, aber die Beteiligung wird weitaus größer ſein als erwartet. da die Expeditionen zahlenmäßig ſtärker anrücken als urſprüng⸗ lich vorgeſehen. Bisher ſind die Mannſchaſten von 28 Na⸗ tionen vertreten, doch gerade in dieſer Woche wird ſich die Zahl bedeutend erhöhen. Zur Ausloſung im Säbelfechten Die Delegierten des Internationalen Fechterverbandes haben die Arbeit bereits aufgenommen und für den am 11. und 12. Auguſt in Los Angeles ſtattfindenden Olympia⸗ legelwettbewerb die Ausloſung vorgenommen. Am erſten Tage finden in zwei Kämpfen die Mannſchaftskämpfe ſtatt, und zwar ſtehen in der Gruppe 1 Italien, Amerika, Frank⸗ reich und Kuba, Gruppe 2 Ungarn, Polen, Dänemark und Mexiko. Die Teilnahme der Franzoſen und Dänen iſt jedoch zweifelhaft. Die Ernennung des Schiedsgerichts er⸗ folgt am 29. Juli. Für das Säbeleinzelfechten am 12. Auguſt ſind 31 Teilnehmer gemeldet. Italien machte bereits Varzi, Gaudini. Pignotti oder Anſelm namhaft. Abgeſchloſſen ſind auch die Meldungen für den modernen Fünfkampf. Für dieſen ſchwierigen Wettbewerb ſtellen 12 Nationen insgeſamt 26 Bewerber. Die Heutſchen Vertreter ſind bekanntlich Konrad Mierſch, Willy Remer und Hell⸗ muth Naudé. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗A! sgabe — 5. Seite/ Nummer 341 Deutſcher Athletik⸗Sieg in Paris Heithoff gewinnt die 100 Meter Einen weiteren Landesrekord gab es beim internatio⸗ nalen Sportfeſt in Paris im Gehen über eine Stunde, wo Zourtier mit 12,257 Km. den alten Rekord um etwa 60 Meter überbot. Den einzigen deutſchen Sieg erreich der Krefelder Heithoff über 100 Meter, der in 11 Se kunden den Schweizer Meiſter Vogel auf den zweiten Platz verwies. Im 1500 Meter⸗Lauf konnte der Darm⸗ ſtädter Schilgen nur den fünften Platz belegen. Sieger wurde hier der Engländer Ollis in:57,2 Minuten. Auch über 5000 Meter ſiegte mit Allen in 15:14,2 ein weiterer Engländer, während der bekannte Franzoſe Lec⸗ lere in 15:17,2 knapper Zweiter wurde. Im Ho ch⸗ ſprung erreichte Philippon 1,85 Meter. Zwei Schwei⸗ zer Erfolge gab es durch Vogel im 200 Meter ⸗Lauf (22 Sek.) und im Diskuswerfen durch Bachmann mit 41,01 Metern. Abſchied von Günther Groenhoff Trauerfeier in Gersfeld In der evangeliſchen Kirche in Gersfeld fand am Mon⸗ tag mittag im Beiſein der Eltern des tödlich verunglückten Frankfurter Segelfliegers Günther Groenhoff eine Trauerfeier ſtatt. An dieſer Feier, die von der Rhön⸗Roſitten⸗Geſellſchaft veranſtaltet wurde, nahmen die Spitzen der Behörden und die Vertreter aller an der dies⸗ jährigen Flugkonkurrenz beteiligten Fliegergruppen teil. Ortspfarrer Lang heinrich zeichnete nochmals ein Bild des Toten und ſchilderte die Verdienſte, die ſich der Verunglückte um die deutſche Segelfliegerei erworben hat. Der Direktor des Forſchungsinſtitutes der Rhön⸗Roſitten⸗ Geſellſchaft, Prof. Dr. Georgii, wohl Groenhoffſs beſter Freund und Berater, rief dem Verſtorbenen Wo e des Dankes für ſeine im Dienſte des Sportes, der Technik und der Wiſſenſchaft geleiſtete Arbeit nach. Nach der Einſegnung der Leiche Groenhoffs wurde der Sarg von Helfern ſeiner Gruppe zu dem bereit ſtehenden Leichenwagen hinausgetragen. Ganz Gersfeld trauert um den toten Helden der Luft. Die Dienſtgebäude zeigen um⸗ florte Fahnen in den Landes⸗ und Reichsfarben. Ein un⸗ überſehbarer Zug erwies dem Toten die letzte Ehre auf ſeiner Fahrt nach dem Bahnhof. Als der Sarg von dem Wagen, der ihn nach Frankfurt befördert, übernommen worden war, wioͤmete der Landrat Groenhoff noch Worte des Gedenkens. Beileid des Reichsverkehrsminiſters zum Tode Groenhoffs Aus Anlaß des tödlichen Unfalls des Segelfliegers Groenhoff hat der Reichsverkehrsminiſter Frhr. von Eltz⸗Rübenach der Rhön⸗Roſſitten⸗Geſellſchaft und allen Wettbewerbsteilnehmern ſein Beileid zum Tode ihres hervorragenden Kameraden ausgeſprochen. Gleichzeitig hat der Miniſter an den Vater des Verewigten ein herzlich ge⸗ haltenes Betleidstelegramm geſchickt. Leichtathletik⸗Wettkämpfe DE- DS in Karlsruhe Im Hochſchulſtadion in Karlsruhe wartete der Karls⸗ ruher TV 46 mit einer aroßzügig angelegten Leichtathletik⸗ Veranſtaltung auf, an der ſich in 18 Wettbewerben 200 Wettkämpfer aus dem Turner⸗ und Sportler⸗Lager betei⸗ Werner⸗Fußb.⸗V. Raſtatt Re bahn Karlsruhe 16:08; 2. b. 6: tin.— 1500 Meter: 1. Dammer t⸗ TBD Bruch⸗ 9 Min.— 800 Meter: 1. Gottſchick⸗K BD 203.6 Meier⸗TB. Durlach.— 400 Meter: KTV 3 mal 1000 Mtr.⸗Staffel: 1. 25,07; 2. Kißling⸗Phönix Karlsruhe 24,99 TB. Durlach 8,25; 2. Techn. Hochſchule 825,2 Min.— Stabhochſprung: 1. Rößler⸗ TV 46 Heidelberg 3,20 2. Reis⸗TV Bruchſal 3,10 Mtr.— — Schwedenſtaffel: 1. Phönix Karlsruhe 205,4; 2. TB Bruchſal 2,07 Min.— 110 Meter Hürden: 1. Dink her⸗ Heidelberg 15,8; 2. Kißling⸗Ph. Karlsruhe 16,6 Sek.— Schleuderballwerfen: 1. Lampert ⸗Sp Ettlingen 59.40; 2. Gogröf⸗TB. Bruchſal 55,20 Meter. Speerwerfen: 1. Dinkler⸗ Heidelberg 58,68 Meter; 2. Kißling Ph., Karlsruhe 55,56 Meter.— Diskuswerfen: 1. Lampert, Sp. V. Ettlingen 43,22 Meter; 2. S TB. Bruchſal 386,95 Meter.— Amal 400 Meter ⸗ Staffel: 1. TB. Durlach 3,43,9 Min.; 2. TG. Heidelberg 3,44,6.— 100 Meter⸗Lauf: 1. Leipert⸗ Heidelberg 10,90 Sekunden; 2. Stahl⸗ Pforzheim 11 Sekunden. Frauen Amal 400 Meter⸗Staffel: 1. Phönix 55,4 Sek.; 2. KTV. 46 56,2 Sek. Hochſprung: 1 Ph. Karlsruhe.30 Meter.— Weitſprung: 1. L KTB. 46 Karlsruhe 4,76 Mtr. Kugelſtoßen: 1. Sti Karlsruhe 9,10 Mtr.— Speerwerfen: g, MTV. Karlsruhe 25,30 Mtr. Diskuswerfen: Dörflinger, Karlsr. TV. 46 21,59 Meter. Landvereine. 100 Meter⸗Lauf: 1. Hoffman n⸗Oeſtrg. 12 Sek.— Amal 100 Meter⸗Staffel: 1. TV. Oeſtringen 50,1 Sekunden.(TB. Beiertheim diſtanziert.) 3. Badiſches Landesfrauen⸗Turnen in Offenburg Nach der letzten Notverordnung des Reiches über das Demonſtrationsverbot war die Durchführung des 8. Ba⸗ diſchen Landes ⸗Frauenturnens am 30.8 1. Juli in Frage geſtellt oder aber es mußten die aus dem Verbot ſich ergebenden Einſchränkungen bezüglich des Feſt⸗ zuges, der Bannerübergabe uſw. in Erwägung gezogen werden. Durch die Lockerung der Notverordnung jedoch iſt es möglich, die ſeit Monaten vorbereitete Veranſtaltun der badiſchen Turnerſchaft am kommenden Samstag un Sonntag im vorgeſehenen Umfange ohne Einſchränkung durchzuführen. Brauch läuft deulſchen Rekord über 20 km Der deutſche Morathon⸗Meiſter Brauch⸗Osrom Berlin hatte mit ſeinem Rekordverſuch beim Stundenrennen des Sc Marathon am Sonntag in Berlin einen vollen Er⸗ folg. Nach Beendigung des eigentlichen Stundenlaufens,. das er mit 17,000 Km. als ſicherer Sieger beendete, lief Brauch weiter und verbeſſerte über 20 Km. mit einer Zeit von:07,10, Stunden den alten deutſchen Rekord von Pürſten⸗Leipzig aus dem Jahre 1929 von:07,51 um über 40 Sekunden. Die Zwiſchenzeiten waren: 5000 Meter in 16,10, 10 000 Meter in 32,56 und 15 Km. in 49,55 Min. Brauch ſetzte ſich ſofort an die Spitze und lief mit Brae⸗ ſecke Bewag ein Rennen für ſich. Im Endſpurt holte dann Brauch einige hundert Meter Vorſprung herous und durchlief als ſicherer Sieger das Ziel. Die Ergebniſſe: und ligten. wart auf. Buſelmetier, ſtark beſuchten Veranſtaltung, Kuhnmünch⸗Karlsruhe Huber vom KTW verantwortlich zeichnen, Teil ganz hervorragend zu nennen. Mehrkampfmeiſter der Turner, ruhe im Kugelſtoßen mit einer Leiſtung von 14,904 Mtr. Hochſchule Karlsruhe ſprung mit 1,82, Dinkler⸗ Heidelberg im Weitſprung 6,69 Meter und im Speerwerfen mit 58,68 Mtr. und Leipert⸗ Heidelberg im 100 Mtr.⸗Lauf mit 10,9 Sekunden auf. Die Ergebniſſe: 4 mal 100 Mtr.⸗ Staffel: 1. Phönix ⸗Karlsruhe 44,5; 2. TW Bruchſal 46,3 Sek.— 5000 Meter: 1. Wirth⸗ techn. Die erzielten Ergebniſſe der gutorganiſterten und für welche Gau⸗Volksturn⸗ Vol und Nach schwerem Leiden starb heute treubesorgter Vater und Großvater Generallconsul im Alter von 72 Jahren. Heidelberg, den 23. Juli 1932 Hohenlimburg-Westl., Pforzheim Stati besonderer Anzeige August Reiser Bankdirekior a. D. Die trauernden Hinterbliebenen: Frida Reiser und Frau Marianne geb. Exdmann Alberti Groll und Frau Hilde geb. Reiser Dr. jur. Fritz Denzel und Frau Ilse geb. Reiser und 4 Enlkelliinder abend unser guter, Onkel, Herr Stait besonderer Anzeige Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden ist gestern mittag mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Johann Hart nach einem arbeitsreichen Leben, wohlvorbereitet mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 72 Jahren sanft entschlafen Mannheim GB l,), 25. Juli 1932 Die trauernden Hinterbliebenen Großvater und Die Beerdigung findet am Mittwoch mittag.30 statt 94³0 Die Bestattung findet in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bittet man absehen zu wollen. verstorben. Vorsitzende unseres Aufsichtsrates uns durch seine vornehme Gesinnung u. herv müdlichen, hochgeschätzten jederzeit bereitwilligst zur Vertügung stellte. deutet für unsere Wir werden ihm allezeit ein treues und bewahren Ludwigshafen.) Rh., 25. Juli 1932 Am Samstag, den 23. Juli ds. Js., verschied in Heidelberg der Herr Generallionsul August Reiser Mit tiefer Trauer stehen wir an der Bahre eines Mannes, der eigenschaften sehr nahe stand. Wir verlieren in ihm einen uner. Mitarbeiter und treuen Berater, der seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen unserem Unternehmen er waltung einen schweren Verlust Aulsichisraſ und Vorsfand der Josef Hoflmann& Söhne Akiiengeselischali T Am 25. Juli ist unerwartet infolge eines Herzschlages, Herr Johannes Eilenberger Dem Entschlafenen, der seit dem 1. De- zember 1911 in unseren Diensten stand, werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 25. Juli 1932 Vorsland, Geschäftsführung und Angesſellfenschaff der Nahrungsmiiiel-Indusirie- Berulsgenossenschali 84986 Amtl. Jerpttenthehung Anfang⸗Nr. 3000. In fler Stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. 37 orragenden Charakter- Linnenwe Sein Hinscheiden be- dankbares Andenken R. ller Gasthausu Pension z. Sonne am Fuße des Höllentals, umgeben v. 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Lokales: .“ Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Fr 1 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim k 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporks Kircher— andel: Kurt mtlich in Druckerei Dr. Haas —6 Weg. Aufgabe d. Haush. ſofort zu verkaufen: 1 Klavier, 1 komb. Schlaf⸗ zimmer, 2 bettig, 1 Küche. Ansziehtiſch, Büfett, Kredenz. ein Kleiderſchrank. Bade⸗ einrichtung, Feberbet⸗ ten, Bilder, Geſchirr, Bücher u. viel. an⸗ dere mehr. 59575 Beethovenſtr. 5. pt. r. -Motorrad Foo com gut erh., verſt. u. zugel., Ur J 200.— zu verk. rilmayer, Windeck⸗ ſtraße 10. 9588 prachty. Jpese zimmer echt Eiche, braun ge⸗ betzt, Ecken gerundet u. pol., Mitteltür pol., in gewünſcht. Zuſam⸗ menſtellung, mit und ohne Kredenz, Aus⸗ ziehtiſch, mit runden Ecken, 4 ſchwere eich. 5287 205, 950, 375. 395 Mk. 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Sechs Flügen nach Europa ſtehen fünf Flüge von Europa gegenüber. Am 18. April 1919 ſtiegen in Eaſtchurch Major J. C. P. Wood und Hauptmann C. C. Wy⸗ lie mit einem Zweidecker auf. Sie gelangten bis nach Irland. Einige Wochen ſpäter, am 8. Mai, ver⸗ ſuchten drei amerikaniſche Hydroplane nach Europa zu fliegen. Nur der eine, der N⸗C 4, deſſen Kom⸗ mandant A. C. Read war, kam nach mehrmaligen Zwiſchenlandungen an ſein Ziel. Er landete in Plymouth in England. Die erſte Ueberquerung des Ozeans ohne Zwiſchenlandung geſchah am 14. Juni 1919. Zwei engliſche Piloten, Hauptmann John Alcock und Leutnant Whitten Brown ſtarteten in Neu⸗ fundland und landeten nach 16 Stunden 12 Minuten in Clifden(Irland) Nun kam eine vier Jahre dauernde Pauſe. Aller⸗ dings wurden auch in dieſer Zeit einige Verſuche unternommen, dieſe waren aber alle von Mißgeſchick begleitet. Erſt am 13. Juni 1923 gelang es den franzöſiſchen Fliegern Aſſolant, Lefevre und Lotti aus Old Orchard(Amerika) bis Comillas (Spanien) zu fliegen. Dieſer Ozeanflug dauerte 30 Stunden. Einen Monat ſpäter, am 8. Jult, lan⸗ deten die amerikaniſchen Flieger L. A. Vancey und R. Q. Williams, ebenfalls in Spanien, und zwar in Santander. Im Jahre 1924 wollten vier amerikaniſche Flugzeuge um die Welt fliegen. Aber nur zweien gelang der Plan. Der erſte Mann, der rund um die Welt flog, hieß Lowell Schmidt. Am 20. Mai 1927 ſtieg dann Lindbergh zu einem geſchichtlichen Flug auf. Er ſtartete auf dem Newyorker Flugplatz Rooſevelt Field mit dem Ein⸗ decker„Spirit of St. Louis“ und landete nach 837 Stunden Flugdauer— ohne Zwiſchenlan⸗ dung— in Paris. Das Flugzeug legte 5850 Kilo⸗ meter zurück. Lindbergh folgten Chamberlain und Lewin, die am 4. Juni ſtarteten. Die Fahrtdauer betrug 43 Stunden. Sie legten einen Weg von 6283 Kilometern zurück. Infolge Benzinmangels mußten ſie zweimal notlanden und konnten erſt dann nach Berlin fliegen. Am 29. Juni desſelben Jahres gelang es Haupt⸗ mann Byrd(ſeither ſchon Admiral) den Ozean zu überqueren. Er ſtieg in Rooſevelt Field auf, fand aber nicht Paris und mußte daher in Ver⸗ſur⸗Mer, in der Nähe des La Manche⸗Kanals landen?n Einige Wochen ſpäter, am 27. Auguſt, beſtegten S. Brock und Edward F. Schlee die run d um die Erde flogen, den Ozean. Sie flogen von Harbour Grace bis London ohne Zwiſchenlandung. Am 17. Juni 1928 überquerte die erſte Frauen⸗ pilotin den Ozean. Die amerikaniſche Fliegerin Amelia Earhart flog von Neufundland nach Süd⸗ wales. Die Fahrt dauerte 227 Stunden. Am 21. Mai ds. Is, gelang der mutigen Fliegerin aber⸗ mals die Ueberquerung des Ozeans. Am 30. Juni 1931 flogen die amerikaniſchen Pilo⸗ ten Boardman und Polando ohne Zwiſchen⸗ landung von Newyork nach Konſtantinopel. Der Flug dauerte 50 Stunden und 30 Minuten. Am 23. und 24. Juni 1931 flogen die amerikani⸗ ſchen Flieger Poſt und Gatty über den Ozean. Es glückte ihnen, einen neuen Rekord aufzuſtellen. Sie flogen in 8 Tagen 20 Stunden 21 Minuten rund um die Erde. Am 17. Juli desſelben Jahres ſtiegen die ungari⸗ ſchen Piloten Endreſz und Magyar in Lakehurſt auf und flogen nach Budapeſt. Die Ueberquerung des Ozeans dauerte 13 Stunden, 50 Minuten. Einige Wochen ſpäter, am 29. Juli, landeten die amerikaniſchen Flieger Pangborn und Hern⸗ dor n in England, in der Grafſchaft Pembroke. Sie ſtiegen in Newyork auf. Der Flug dauerte 21 Stun⸗ den. Eine Chronik der Ozeanflüge— Der erſte Flug Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe ſege nach Amerika von Oſten nach Weſten— Die Fahrten des Zeppelins Der letzte Ozeanflug dieſes Jahres war der von den amerikaniſchen Piloten Jimmy Mat⸗ am 6. Juli. Die beiden flogen in 117 Stunden von Neufundland nach Irland. Dann kamen ſie nach Berlin und woll⸗ ten den Weltflug fortſetzen. Aber vor Moskau muß⸗ ten ſie notlanden, und ihr Apparat wurde zertrüm⸗ mert. In oſtweſtlicher Richtung von Europa nach Ame⸗ rika flogen zuerſt die deutſchen Piloten Köhl und Hünefeld und der iriſche Fliegeroffi⸗ zier Fitzmaurice. Sie ſtarteten mit der„Bre⸗ men“ in Baldonnel in Irland, mußten aber in der Nähe von Labrador in Greenly Island notlanden. Sie flogen in 36 Stunden 4570 Kilometer. Dienstag, 26. Juli 1992 nach glücklich verlaufener Amerikafahrt am 24. Mai in Berlin. Das erſte Luftſchiff, das über den Ozean flog, war der engliſche R 34. Am 2. Juli 1919 ſtieg es in Eaſt Fortune in Schottland auf. Vier Tage ſpäter lan⸗ dete es in Long Island. Drei Tage darauf fuhr es nach Europa zurück. Dies war die erſte weſtöſtliche Ueberquerung des Ozeans. Die Beſatzung des Luft⸗ ſchiffes betrug 31 Mann. In demſelben Jahr, am 12. Oktober, flog der deutſche Zeppelin ZR 3 nach Amerika. Der Kommandant des ſchiffes, deſſen Beſatzung 33 Mann betrug, war Dr. Eckener. R blieb in Lakenhurſt. Am 11. Oktober 1928 flog das Luftſchiff Graf Zeppelin“ mit 27 Mann Beſatzung von Friedrichs⸗ Luft Das franzöſiſche Stratoſphärenflugzeug fertiggeſtellt Die neue Maſchine auf dem Flugplatz Touſſus le Noble. Im Kreis der Pilot Coupet Kurz nach dem deutſchen Stratoſphären⸗Flugzeug Ju 49 iſt fetzt auch die franzöſiſche Strato⸗ ſphären⸗Maſchine fertiggeſtellt worden. Die Kabine des Flugzeugs iſt hermettſch abgeſchloſſen, um den Inſaſſen Schutz gegen die Veränderungen des Luftdrucks zu gewähren. Der Motor iſt mit drei Kompreſſoren verſehen, die dem Flugzeug theoretiſch die Erreichung einer Höhe von 15 000 Meter ermöglichen. Am 24. Juni 1930 flogen Kingsford Smith, Avert van Dyke, J. P. Saul und John W. Stannage von Irland nach Neufundland. Am 18. Auguſt desſelben Jahres überquerte Gr o⸗ nau mit einem Waſſerflugzeug den Atlantiſchen Ozean. Am 1. September 1930 gelang es zwei franzöſiſchen Piloten, Coſte und Bellonte, von Paris nach Newyork zu fliegen. Sie ſtarteten mit ihrem„Frage⸗ zeichen“ am 1. September in Paris und landeten nach 36 Stünden in Newyork. N Am 15. September 1931 kamen die deutſchen Flie⸗ ger Johannſen und Rody, die von Liſſabon aus über den Atlantik nach Newyork ſtarteten, in Amerika an. Sie mußten aufoffenem Meere notlan⸗ den. Am 21. Mai dieſes Jahres landete der„Do X“ hafen nach Lakehurſt. Drei Wochen ſpäter ging die Reiſe zurück. Am 1. Auguſt desſelben Jahres flog„Graf Zeppe⸗ lin“ wieder nach Lakehurſt und kehrte am 0. Auguſt nach Europa zurück. Die Fahrtdauer betrug nach Amerika 94 Stunden, zurück nach Europa jedoch nur 55 Stunden. Im September 1930 unternahm der„Graf Zeppe⸗ lin“ eine Fahrt rund um die Erde. Ein Jahr ſpä⸗ ter wurde dieſer Flug wiederhöſt. flog nach Südamerika und ſetzte ſeinen Weg nach Nordamerika fort. Am 2. Juni flog er wieder über den Ozean von Lakehurſt nach Friedrichshafen. Von da ab hat dann der„Graf Zeppelin“ einen regelmäßi⸗ gen Flugdienſt nach Südamerika aufgenommen und mehrmals den Ozean überquert. Di. Seltſame Erlebniſſe mit Schlangen Schlangenrache— Schlangen als Mordwaffe— Ein unheimlicher Scherz Die meiſten Menſchen empfinden eine unüber⸗ windliche Abſcheu vor Schlangen. Alles, was kriecht, wirkt unbehaglich. Kein einziges Tier in der Welt hat übrigens ſolche verborgenen Eigenſchaften, die von der Wiſſenſchaft noch lange nicht genügend er⸗ forſcht ſind, wie das Reptil. Einige beſonders charakteriſtiſche Fälle von Schlangentücke, regiſtriert im Zvologiſchen In⸗ ſtitut von Kapſtadt, ſeien hier erzählt. Ein jun⸗ ger Farmer aus Port Elizabeth in Südafrika, einer Gegend, in der es vor Schlangen wimmelt, ging einmal auf die Jagd mit ſeinem Freunde. Es gelang ihm, ein Prachtexemplar einer gefährlichen Gift⸗ ſchlauge zu erlegen. Die Jäger banden einen Strick um die Schlange und ſchleppten ſie nach Hauſe. Sie verfielen dann auf den Gedanken, mit der Frau Coney Island in Schutt und Aſche Die Trümmerſtätten nach der Niederkämpfung des Brandes Eine rieſige Feuersbrunſt zerſtörte den größten Vergnügungsplatz der Welt, Coney Island. bei Newyork. 1700 Feuerwehrleute, viele Löſchboote, ja Flugzuge, die aus der Luft An⸗ weiſungen ſignaliſierten, bemühten ſich viele Stunden vergeblich, den Brand einzudämmen, durch den 500 Perſonen Rauchvergiftungen erlitten. des Farmers einen Scherz zu machen. Sie legten das tote Reptil in natürlicher Stellung ins Schlafzimmer, ſodaß die Schlange für jeden, der die Tür öffnete, zu ſehen war. Nachdem das Abendbrot gegeſſen war, bat der Farmer ſeine Frau, ihm Pfeife und Tabak, die er im Schlafzimmer liegen hatte, zu holen. Die Frau ging, und die beiden jungen Leute ſaßen lachend und warteten auf das Reſultat ihres Scherzes. Die junge Frau kam aber nicht zurück, und kein Laut war im Schlafzimmer zu hören. Nun wurden die beiden Männer unruhig und wollten in das Zimmer hinein⸗ gehen. Groß war ihr Erſtaunen, als ſie das Schlafzim⸗ mer verſchloſſen fanden. Der Zeppelln 5—— Sie ſprengten die Tür und ſahen mit Schrecken die junge Frau auf dem Boden tot liegen. Eine lebende Schlange befand ſich in dem Raum. Mi Mühe und Not konnten ſich die Männer von ihrem wütenden Angriff retten. Nachdem ſie das Ungeheuer erſchoſſen hatten, unterſuchten ſie die Leiche des un glücklichen Opfers ihres unangebrachten Streiches, Die Frau war an drei Stellen gebiſſen worden, worauf der Tod ſofort eintrat. Die Schlange war ein Männchen, das der Tod des Weibchens, deſſen Spuren es ge⸗ folgt war, in die Nähe der Behauſung getrieben hatte, Das Reptil wollte offenbar ſeine Gefährtin rächen. Durch ein niedriges offenſtehendes Fenſter hatte ſich das Reptil in das Zimmer eingeſchlichen. Beim Anblick zweier Schlangen vor Schrscken ge⸗ lähmt, fand die Frau nichts beſſeres zu tun, als die Tür abzuriegeln, wodurch ſie dem Angriff rettungs⸗ los verfallen war. Ein anderer Fall— man könnte ſagen von Schlangenſchlauheit— wurde in Greytowu in Natal regiſtriert. Der kleine Sohn eines Far⸗ mers traf öfters auf dem Wege nach der Schule eine große Mambaſchlange, deren Biß ſtets tödlich wirkt. Eines Tages warf der Junge nach der Schlange mit einem Stein. Die Beſtie rührte ſich nicht. Die Eltern verbaten daraufhin dem Jungen, den gefährlichen Weg zu benutzen. Als der Knabe dennoch den verbotenen Weg betrat, ſah er wieder die bekannte Schlange regungslos auf ihrem Platze liegen. Plötzlich ſprang das Reptil dem Jungen ent gegen. Der Vater, der dem Sohne gefolgt war, konnte nur ſein ſterbendes Kind in die Arme nehmen. Die heimtückiſche Schlange hatte ihr Opfer durch ihre ſcheinbar ruhige Lage getäuſcht und umso ſicherer getroffen. Sogar erfahrene Schlangenjäger unterliegen oft der Hypnoſe der unheimlichen Tiere. So erzählt ein engliſcher Forſcher, daß er einmal in Südafrika einen ganzen Tag auf eine Schlange gewartet hat, die, wie er wußte, zu einer gewiſſen Zeit an einem Felſen vorbeikriechen ſollte. Stundenlang ſaß der Forſcher mit ſeiner Büchſe und fühlte eine Gänſehaut über den ganzen Körper laufen. Die Schlange, auf die er wartete, eine Rieſenboa, beſaß unheimliche Kräfte. Sie hatte mehrere Kühe und zahlreiche Eingeborene in ihrer ſchrecklichen Umarmung erdroſſelt. Als das Ungeheuer endlich erſchien, fühlte der Forſcher ſich plötzlich wie gelähmt. Beim Anblick der kalten Augen des Reptils, die auf ihn gerichtet waren, fiel ihm die Büchſe aus der Hand. Die Schlange hatte scheinbar keine Luſt zum Angriff und zog ſich lang⸗ ſam und unbehelligt zurück. Man kann Schlangen zu grauenhaften Taten dreſſieren. So beſaß ein indiſcher Maharadſcha eine Kobra, die er als eine raffinierte Mordwaffe zu benutzen pflegte. Der indiſche Fürſt lud Leute, die er los ſein wollte, in ſeinen luxuriöſen Palaſt ein. Nach einer opulenten Mahlzeit wurde der Gaſt in ein prunkvolles Schlafzimmer begleitet. Nachts wurde dann das furchtbare Tier auf ſein Opfer los⸗ gelaſſen. Die Schlange erfüllte nun die ihr zu⸗ gedachte Beſtimmung. Sie kroch ans Bett, verſetzte ihrem Opfer den tödlichen Biß und verſchwand. Geheime Sekten in Indien bedienen ſich, wie es heißt, derſelben Methode. Sie laſſen ihre Opfer von Schlangen, die ſie in Körben tragen, unbemerkt beißen, wodurch jeder Verdacht einer Mordtat abgelenkt wird. Wie ſtark die Suggeſtion, die ein Reptil ſogar auf einen Gelehrten ausüben kann, ſein kann, be⸗ weiſt folgender pfychologiſch äußerſt intereſſante Fall. Der engliſche Schlangenforſcher F. W. Fitz⸗ ſimons bekam eines Tages einen Korb, den er nichtsahnend öffnete. Aus dem Korb erſchien der Kopf einer gefährlichen Giftſchlange, wonach der Gelehrte einen Biß in die Hand verſpürte. Sofort ſtürzte er in ſein Laboratorium, ſchnitt ſich die Haut auf und ſog, da er ein Serum gegen Schlangenbiß nicht bei der Hand hatte, die Wunde aus. Als er dann den Korb unterſuchte; entdeckte er, daß die Schlange ein Scherzartikel war. Die gefährlichen Giftzähne entpuppten ſich als zwei Nadeln die als Gebiß fungierten. Es war ein grober und unheimlicher Scherz, dem der Gelehrte zum Opfer gefallen war. Bezeichnend iſt nur die Tatſache, daß ſeine Angſt vor einer Schlange ſo groß war, daß er den Spaß nicht ſofort bemerkte und den Kopf einer Papier⸗ ſchlange für den Kopf eines lebendigen Reptils hal⸗ ten konnte! Was ſoll man da von ſchwachen jungen Damen verlangen, die beim Anblick eines kriechen⸗ den Geſchöpfs gleich in Ohnmacht. Arbeitsdienſifreiwillige als Helfer im ſächſiſchen Hochwaſſergebiel 8 Die Arbeitsfreiwilligen entfernen aus einem Bach die angeſchwemmten Steine und den Schlamm Die Gegend von Bautzen wurde von einer Hochwaſſerkataſtrophe heimgeſucht. Arbeitsdienſt⸗ freiwillige des Jungdeutſchen Ordens wurden für Rettungs⸗ und Notſtandsarbeiten eingeſetzt. * e 4 HANDELS- OW WIRTSCHA Dienstag, 26. Juli 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung TS- ZETTUNG Hittag-Ausgabe Nr. 341 lebens versicherungs- Gesellschaft Phönix 5 VH. Dividende Die Geſellſchaft, die ſtarke deutſche Intereſſen hat(Vor⸗ ſtzender des Direktionsrats iſt der Vizepräſident des Reichstags v. Kardorff), erzielte 1981 eine Geſamtprä⸗ mleneinnahme von 15722(i. V. 130,18) Mill. S. in der Lebensverſicherung wurden davon 151,28(125) Mill.., in der Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung 5,95 18 Mill. S. Prämie vereinnahmt, 60,72(62,02) Mill. S. entfallen auf abgegebene Rückverſicherungen. Die Erträg⸗ giſſe der Kapitalanlagen— nach Abzug der Paſſivzinſen einſchließlich der Rückverſichereranteile I ſtiegen um 5,08 auf 24,4 Mill.., davon entfallen 12,85(10,82) Mill. S. auf Wertpapiererträgniſſe, Kursgewinne uſw., von 11 (16) Mill. S. ſtanden Kursverluſte an Effekten und Valuten von 2,69(2,11) Mill. S. gegenüber. Eine Jnanſpruchnahme des Kursdifferenzenfonds, der unverän⸗ dert mit 2,11 Mill. S. zu Buch ſteht, erfolgte nicht. Die berſicherungs zahlungen einſchließlich Entſchädſi⸗ gungen aus Unfall⸗, Haftpflichtverſicherungen ſowie Zuwei⸗ ſungen an die Schadenreſerven erforderten 48,25(85,54) il. S. Die Verwaltungsaus lagen erforderten nach Ab⸗ kechnung der Rückverſicherungsvergütungen 7,79(6,77 Mill.., Steuern und Abgaben 6,48 65,7) Mill.., Orga⸗ Ulſotionskoſten uſw 10,09(10) Mill. S. Die Jahres rech⸗ nung ſchließt einſchließlich Vortrag mit einem Ueber ⸗ uß von 774 981(758 508) S. Hieraus kommen 5 v. H. Dividende zur Verteilung. Von der Ausſchüttung zer Superdividende von 9% v. H. wird abgeſehen, dagegen werden der Kursdifferenzenreſerve 250 000 S. zugeführt. Im Berichtsjahr wurden neue Lebensverſiche⸗ über 580,99 Mill. S. Kapital und 0,92 Mill. S. ngen 5 85 5 Hahrestente abgeſchloſſen. Der Verſicherungsbeſtand be⸗ ſtug am Schluß des abgelaufenen Jahres 2745,84(i. V. 4659,54) Mill. Schilling. Im erſten Halbjahr 1992 ſei Verminderung der Neuab⸗ ene mäßige. a ſchlüſſe an Verſicherungen zu verzeichnen, und zwar hamentlich in jenen Ländern, in denen ſich die Kriſe ſchon gorber in voller Schärfe ausgewirkt hatte. Der HV wird, wie gemeldet, der Vorſchlag unterbreitet, die Untver⸗ ale Allgemeine Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft in Wien im Fuſionswege zu übernehmen. Pleichzeitig wird der Verſicherungsbeſtand der Fortuna, Herſicherungs AG in Wien, die ſich ſeit einigen ren in Betriebsgemeinſchaft mit der Univerſale beſin⸗ det und deren Liquidation fetzt erfolgen ſoll, auf den Phö⸗ ax übertragen werden. Der direkte Verſicherungsbeſtand ber beiden genannten Anſtalten beläuft ſich auf 59 000 000 8, mit einer jährlichen Prämieneinnahme von etwa 5000 000 S. n Haukhaus Leopold Seligmaun, Koblenz⸗Köln inſol⸗ bent. Die Auswirkungen der allgemeinen Wirtſchaftskriſe, insbeſondere der dauernde Abgang von Einlagen, hem entſprechende Eingänge nicht gegenüberſtehen, haben ble Firma gezwungen, ihre Schalter geſtern zu ſchlie⸗ zen. Es iſt beabſichtigt, die Vermögenswerte der Firma in Vahrung der Intereſſen der Gläubiger allmählich zu liqui⸗ hieren. Hierüber werden Verhandlungen geführt.— Das angeſehene Bankhaus gehört zu einem der älteſten nicht nur in Köln, ſondern im Rheinland. Seine Gründung llegt im Jahre 1811. Dresdner Handelsbank AG., Dresden.— Befriedi⸗ gende Halbjahresbilanz. Die Verwaltung teilt mit, daß unter Berückſichtigung der allgemeinen Wirtſchaftslage der Halbjahresabſchluß ein befriedigendes Ergebnis ge⸗ öracht hat. Die Liquidität hat ſich von 58,7 v. H. auf 55,5 v. H. erhöht. Die Kundeneinlagen zeigten eine zwar langſame, aber ſtetige Steigerung gegenüber Ende 1931. Demzufolge iſt die Bilanzſumme von 25,9 auf 26,3 Mill. geſtiegen. Schwierigkeiten der Banque de Montreux. Bern, . Juli. Die Bangue de Montreux iſt infolge der gegen⸗ wärkigen Lage des Fremdenverkehrs in Schwierigkeiten ge⸗ raten und hat die Gewährung eines Mora⸗ totfums beantragt. Der Geſchäftsbetrieb der Bank wird dom Kanton Waadt übernommen und weitergeführt. Aus dem Siemens-Konzern Snannon-Zusaß-Aufirag/ Wechsel der Finanzleifung Der Siemens⸗Konzern hat bekanntlich im Auf⸗ trage der Regierung des iriſchen Freiſtaates das Shan⸗ non⸗ Kraftwerk gebaut. Es handelte ſich dabei zu⸗ nüchſt um den erſten Teil eines umfaſſenden Geſamtprofek⸗ leb, Offenbar hat ſich inzwiſchen bereits eine Er weite ⸗ tung notwendig gemacht. Jedenfalls hat die iriſche Regierung der Siemens⸗Schuckertwerk AG. als General⸗ unternehmer einen Erweiterungsbau übertra⸗ gen. Es hanbelt ſich dabei um einen weiteren Ausbau des Krafthauſes und die Aufſtellung eines weiteren Ma⸗ ſchinenſatzes von obo kVa nebſt dazugehörigen Schalt⸗ anlagen. Der Wert des Obfektes beträgt ins⸗ geſamt etwa 3 Mill.. Die in dieſen Tagen von Irland zurückgekehrten Beauftragten des Siemens⸗ Konzerns haben dort die Verhandlungen zum Abſchluß gebracht. Zwiſchen der iriſchen Regierung und dem Sie⸗ mens⸗Konzern haben übrigens Differenzen wegen der Schlußabrechnung beſtanden. Es handelt ſich dabei um einen ziemlich erheblichen Betrag. Es ſcheint, daß mit hem jetzigen Auftrag dieſe Differenzen beſeitigt worden iind, auf welcher Baſis iſt allerdings unbekannt. In der Fin anzleitung des Konzerns ſteht ein WVechſel bevor. Direktor Dr. Haller, der bisher die Finanzpolitik des Siemens⸗Konzerns mit außerordent⸗ lichem Geſchick geleitet hat, erreicht in dieſem Jahr die Altersgrenze und wird deshalb in Penſion gehen, doch wird er ſeine Tätigkeit vorausſichtlich noch bis zum Ok⸗ tober 1933 ausüben, vor allem, um ſeinen Nachfolger, den ſeitherigen Leiter der Hamburger DD⸗Bank⸗Filtale, Dr. Jeſſen, einzuarbeiten. 8 chien Steel Corporation.— Auch Ausfall der Vorzugsdividende. In allſtreet⸗Kreiſen in Newyork rechnet man damit, daß die Bethlehem⸗Steel nunmehr auch 1 60 805 Vorzugsaktien keine Dividende ausſchütten wi Berluſtabſchluß der Italieniſchen Ford Motor Co. Die italieniſche Ford⸗Geſellſchaft ſchließt das Geſchäfts⸗ johr 1931 mit einem Ver luſt von 6,84 Mill. Lire, nach⸗ dem für 1930 noch ein Gewinn von 0/22 Mill. Lire aus⸗ gewieſen werden konnte. Wieder Verlusſiabschluß bei Henschel Kcstenanpassung an Auffragsumfang Erhebliche Veränderungen in der Bilanz Die Henſchel u. Sohn A., Kaſſel, die jetzt Abſchluß und Bericht für 1931 vorlegt, ſchließt, wie an⸗ gekündigt, wieder mit Verluſt ab. Ein Vergleich mit dem Ergebnis des Jahres 1930 iſt nicht möglich, da das Bilanzergebnis des Vorjahres weſentlich durch den Ver⸗ kauf der Henrichshütte um 10,66 Mill./ beeinflußt wurde. Berückſichtigt man dieſes Geſchäft, dann ergibt ſich für 1931 ein weſentlich geringerer Betriebs⸗ verluſt als i. V. Es wäre zweckmäßig geweſen, im Bericht die Vergleichsmöglichkeit herzuſtellen. Die Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung, die ſich wieder auf die Saldo⸗ zahlen beſchränkt, ergibt keinen Aufſchluß. Für 1931 wird ohne Abſchreibungen ein Verluſt von 1,37 Mill. und einſchließlich 1,30 Mill. Abſchreibungen ein Verluſt von 2,67 Mill. ausgewieſen, der ſich durch den Verluſtvortrag um 1,49 auf 4,16 Mill. erhöht und wieder vorgetragen wird. Ueber die Unkoſten wird lediglich mitgetilt, daß ſie an den Auftragsumfang und die Erlöſe angepaßt wurden. Auch für die Bilanz iſt noch die alte Gliederung beibehalten. Die weſentlichſte Veränderung iſt der Rück⸗ gang der Bankſchulden und der Rembourskredite von 31,5 auf 17,82 Mill. J. Etwas ſtärker gingen Forderungen von 63,4 auf 45,5 Mill. 4 zurück. Die Verminderung wird in der Hauptſache damit erklärt, daß Anfang 1931 die Ge⸗ ſellſchaft„bei der Hereinnahme langfriſtiger Auslandgelder einen Betrag von etwa 17 Mill.& der Forderungen aus Subſtanzverkäufen abgetreten“ habe. Mit dieſer Trans⸗ aktion, bei der die Geſellſchaft im Obligo geblieben iſt, hängt die Steigerung der Bürgſchaften von 6,88 auf 17,18 Mill. 4 zuſammen, und natürlich auch der Rückgang der Bilanzſumme von 94 auf nicht ganz 75 Mill. 4, yhne Avale, während ſie einſchließlich Avale ſich von rund 101 auf 92 Mill. 4 ermäßigt hat. Die Obligationsanleihe aus 1919 wirb mit 0,88(0,97) Mill.& ausgewieſen, Schuld⸗ wechſel mit 0,46(1,75) Mill. 4. Im Beſitz der Geſellſchaft ſind von der Anleihe 107 524 4. Der Sammelpoſten„An⸗ zahlungen, Rückſtellungen und ſonſtige Verbindblichkeiten“ erſcheint mit 8(12,8) Mill. 4. Darin ſind Rückſtellungen für Delkredere, Kursſchwankungen, Verluſte, die noch aus der Abwicklung von Erzverträgen(der Henrichshütte) ent⸗ ſtehen uſw., in Höhe von 4,3 Mill.„ enthalten. Die in Frage kommenden Verhältniſſe habe man recht vorſichtiger Behandlung unterworfen und damit alle Haftungsverhältniſſe des Unternehmens wohl ausreichend berückſichtigt. Die Verminderung dieſes Poſtens läßt die Vermutung zu, daß hier Rücklagen aufgelöſt wurden. Jedenfalls kann man aus der ſummariſchen Bilanzierung kein Bild über das Betriebsergebnis gewinnen. Auf der Aktipſeite der Bilanz werden Beteiligungen und entgeltlich erworbene Geſchäftswerte(Lokomotivquoten) mit 2,72(i. V. Beteilt⸗ gungen allein 0,06) Mill.„ ausgewieſen. Von dem Kauf⸗ preis der Hanomag⸗ Quote, die im Januar 1931 zu 5,25 Mill.& erworben wurde, ſind 50 v. H. abgebucht wor⸗ den; der Reſt(alſo rund 2,6) Mill. ſoll im Laufe der näch⸗ ſten zwei Jahre abgeſchrieben werden. Weitere derartige Erwerbungen ſind laut Bericht mit 1 4 bewertet. Die Warenvorräte ſind mit 8,7(12,16) Mill.& bewertet. Sie ſind entſprechend dem geringeren Umſatz und durch Ver⸗ ringerung der Vorratshaltung um mehr als ein Viertel ermäßigt. Bei der Bewertung ſei weitgehend der allge⸗ meine Preisrückgang berückſichtigt. Es werden außerdem ausgewieſen: Bankguthaben mehr als verdoppelt mit 1,52(0,68), Wechſel und Schecks dagegen nur mit 1,08(8,88), Wertpapiere mit 0,59(0,63) Mill. 4, Grund⸗ ſtücke und Gebäude ſind auf rund 8(8,4) Mill. 4, Maſchi⸗ nen auf 2,34(3,31) Mill.„ zurückgegangen bei bisherigen Abſchreibungsſätzen. Der Bericht weiſt einleitend auf die troſtloſe Lage der okomotivinduſtrie und auf ihre Entwicklung ſeit 1919 hin. Er betont auch die Notwendigkeit der Reichsbahnaufträge, faßt ſich aber kurz, da mit Recht 1 Verhältniſſe als reichlich bekannt vorausgeſetzt werden können. Die Geſellſchaft lieferte au die Reichsbahn 1931 insgeſamt 41(1918: 500) Lokomotiven, die geſamte Lokomotivinduſtrie 109(1913: 1200) Lokomotiven (Lokomotivquote nahezu 40 v..). Die Ausfuhr der Lokomotipinduſtrie betrug 1931 206 Lokomotiven und Keſſel; Henſchel hat davon 130 geliefert. Da das Ausland nicht beſtellt, blieben als einzige Grund⸗ lage für die Lokomotiveninduſtrie die Aufträge der Reichs⸗ bahn. Eine Unterbrechung der Aufträge würde für die Erhaltung der Lokomotivinduſtrie und die techniſche Fort⸗ entwicklung der Fahrzeuge ein nicht wieder gut zu machen⸗ der Fehler ſein. i Im neuen Geſchäftsſfohr wor bekanntlich der Lokomotiobau wührend der Wintermonate ſtill⸗ gelegt. Am 9. Mat wurden nach Beſchränkung des Be⸗ kriebs auf zwei(früher drei) Werke ſämtliche Kaſſeler Betriebe der Lokomotivfabrik wieder geöffnet. Auf der neuen Grundlage erhofft man eine nunmehr ſtetige Be⸗ ſchäftigung zu erhalten. Für einen Zeitraum von 8 bis 19 Monate liegen Aufträge vor. Zu erwähnen wären daraus dret Stück Schlenen⸗ omnibuſſe und 29 elektriſche Lokomotiven für die Reichsbahn und eine Lokomotive 10 Rußland. Im Kraftwagen dau mußte ſich die Geſelbſchaft eßenfalls auf etnen kleinen Abſotz einſtellen. Ungewißheit über oͤie Zukunft der Verkehrsgeſtaltung und Notverkäufe wir⸗ ken ſich auf den Abſatz recht ungünſtig aus. Man habe in der Hoffnung, daß das Verkehrsproblem befriedigend ge⸗ löſt wird, die techniſchen Entwicklungsarbeiten im Loſtkraft⸗ wagenbau nach Kräften gefördert. Außerhalb des Geſchäftsberichts wird zu Meldungen Riesenfusion amerikanischer Eisenbahnen Newyork, 22. Juli. Die Erkenntnis, daß eine Sanie⸗ rung der amerikaniſchen Eiſen bahnen am leichteſten auf dem Wege einer Verſchmelzung durchzufüh⸗ ren iſt, veranlaßte die Bundes⸗Verkehrskommiſſion zu dem hedeutendſten jemals unternommenen Schritt dieſer Art, indem eine Verſchmel zung von 900 Haupt⸗ und Nebenbahnen öſtlich des Miſſiſſippi(ausgenommen die fünf Neuengland⸗Staaten) in vier Hauptſyſteme beſchloſſen wurde. Dieſe Bahnen umfaſſen insgeſamt einen Schienen⸗ krang von 58 000 engl. Meilen, wovon auf die Penn ⸗ ſylvan da 31,5 v.., auf die Baltimore and Oho 20 v.., auf die Newyork Central 29, v. H. und auf die Cheſapeake and Ohio 24,5 v. H. entfallen. Dadurch entſtehen vier Rieſenunternehmen, die das Gebiet östlich von Chicago praktiſch unumſchränkt beherrſchen. Mit 10 Milliarden Dollar Kapital ſtellen ſie 40 v. H. des geſam⸗ ten Eiſenbahnwertes der Ver. Staaten dar. Da ſich die Hauptgeſellſchaften gegenwärtig in ſchwerer Finanzbedräng⸗ nis befinden, ſoll die Linienübernahme hauptſächlich durch Wertpapieraustauſch durchgeführt werden.— Die Börſe be⸗ grüßt den Fuſionsplan und erblickt darin den Beginn einer neuen Aera des amerikaniſchen Eiſenbahnweſens. 3 i Die ſich zuſehends verſchlimmernde Lage der amerikani⸗ ſchen Eiſenbahnen wurde in USA. bereits ſeit einiger Zeit mit wachſender Beunruhigung verfolgt. Man war ſich einig darüber, daß ſich Zahlungseinſtellungen bei den Eiſenbahnen in größerem Umfange vielleicht noch zwei oder drei Monate, aber keineswegs länger vermeiden laſſen, denn die Hoffnun⸗ gen auf eine Verkehrsbeſſerung waren äußerſt gering. Die jetzt in Amerika allerſeits mit größter Aufmerkſamkeit be⸗ obachtete Entwicklung der Güterwagengeſtellung zeigt jeden⸗ falls bisher nicht die geringſten Anzeichen eines baldigen Umſchwungs. Dieſe Fuſion könnte unter Umſtänden auch in anderen Teilen der Vereinigten Staaten Nachahmung finden, jedoch wohl nur dann, wenn ſich die Lage weiter er⸗ heblich verſchlimmern ſollte. ö AG. für Zellsfofi- und Paplerſabrikaſion, Aschaffenburg verlustabschluß nach 6 Prozeni Dividende Dem A wurde der Abſchluß 1991 vorgelegt, der unter Heranziehung des Vortrages aus 1 von 0,206 Mill. 4 und unter Auflöſung ber geſetzlichen Reſerve von 2,920 Mill. mit einem Verluſt von 1,625 Mill./ ſchließt, der vorgetragen werden ſoll. Abſchreibungen erfolgten mit 1,80(1,56) Mill. //(i. V. 1,576 Mill. Reingewinn, aus dem 6 v. H. Dividende verteilt wurden). GV 90. Auguſt. * Ammendorfer Papierfabrik zu Ammendorf bei Halle a. d. Saale.— Dividendenlos. Die Verwaltung teilt mit: Nach den vorläufigen Feſtſtellungen für die Bilanz zum 90. ni 1932 iſt bei den erforderlichen Abſchreibungen (i. V. 422 142%) mit der Ausſchüttung einer Divi⸗ dende(t. V. 6 v. H. auf 5 Mill.„ Stel] nicht zu rechnen. über ein von Henſchel gebautes Dampfauto u. a. mitgeteilt, daß die Firmen Borſig und Henſchel vor etwa Jahres⸗ friſt die Ausführungsrechte auf eine Konſtruktion einer Dampfkraftanlage, die ſich insbeſondere für Kraft⸗ fahrzeuge, Triebwagen und Lokomotiven eignet, von einer amerikaniſchen Geſellſchaft erworben haben. Die Anwendung der Dampfkraftanlage auf Kraftwagen iſt an und für ſich nicht neu. Die Vorteile des neuen Syſtems beruhen darin, daß die Anlage ſofort, ſelbſt aus dem kalten Zuſtand in Betrieb geſetzt werden kann. ſich ſelbſt⸗ tätig regelt, daß ſie eine hohe Wirtſchaftlichkeit erreicht und die Bedienung außerordentlich vereinfacht. Als Brennſtoff für die Feuerung kommen außer Benzin foſt alle Schwer⸗ öle in Betracht. Die Reichsbahn laſſe Verſuche mit An⸗ lagen in Triebwagen machen. Da ſich die ganze Angelegen⸗ heit noch im Verſuchsſtadium befindet, werde noch eine geraume Zeit vergehen, bis eine laufende Lieferung von Dampfwagen des neuen Syſtems einſetzen kann. Im Bericht werden die im neuen Jahr aufgenommenen Verhandlungen mit Junkers nicht erwähnt. Mitgeteilt wird nur dazu, daß ſich die Frage der Beteiligung bei Junkers noch derart im Stadium der Vorprüfung befinde, daß noch nicht Anlaß beſtand, den Aufſichts rat in der letz⸗ ten Sitzung damit zu beſchäftigen. per Verlusſabschluß der Eisenhüffenwerk Thale Das Eiſenhüttenwerk Thale Ach in Thale am Harz ſchließt für 1931 nach Abſchreibungen in ungefährer Höhe des Vorjahres(1930 349 985%) mit einem Ver luſt von 540 457„ ab. Zuſammen mit dem Verluſtportrag aus 1929 in Höhe von 401 525/ und dem Verluſt aus 1990 in Höhe von 997 917„ werden alſo insgeſamt 1 999 890 4 Geſamtverluſt auf neue Rechnung vorgetragen bei 8,5 Mill. Aktienkapital. Dem Vernehmen nach iſt das ungünſtige Ergebnis einerſeits durch die. ſtarke Abſatzſchrumpfung und den zum Teil erheblichen Mindererlös für die Fabrikate, anderſeits durch den Konjunkturverluſt aus dem Preis⸗ rückgang der Beſtände, die zu den Tagespreiſen bewertet worden find, ſowie durch größere Ausfälle an den Außen⸗ ſtänden verurſacht worden. Die Liquidität habe ſich aber im e verbeſſert(t. V. ſtanden den Schuldnern von 2,54, Wechſeln von 0,46 und Beſtänden von 4,60 Mill. Mark Gläubiger von 3,08 und die Pfundanleihe mit 2,55 Mill./ gegenüber). HV 18. Auguſt in Thale. * Optima ⸗ Maſchinenfabrik.., Sindelfingen.— Faſt das halbe Kapital verloren. Die Geſellſchaft, die dem amerikaniſchen Hollerith⸗Geſchäftsmaſchinen⸗Konzern nahe⸗ ſteht, ſchließt das Geſchäftsjahr 1981 nach 281564 154 040) 4 Abſchreibungen mit einem Jahresverluſt von 334 295 4 (i. V. 196 853), ſodaß der Verluſtvortrag mit 584 160 4 jetzt nahezu die Hälfte des Aktienkapitals erreicht, das aus 1,2 Mill. 4 Stamm⸗ und 100 000 4 Vorzugsaktien beſteht. * Miag Mühlenban und Induſtrie AG., Braunſchweig. Im Geſchäftsjahr 1931 iſt der Rohüberſchuß auf 9,59(18,05) Mill./ zurückgegangen. Handlungsunkoſten erforderten demgegenüber 5,9(7,89) Mill. J, Anleihezinſen 0,71(0,75) Mill./ Steuern und Soziallaſten 1,88(2,12) Mill., Ab. ſchreibungen 0,79(i. V. 0,37) Mill.. Es verbleibt ſomit ein Gewinn von 302 334/ einſchließlich des i. V. nach 10 Mill./ Sonderrückſtellungen von 127 557 auf 11 658 verminderten Gewinnvortrags. Der Umſatz ging im Berichtsjahr um 27 v. H. gegen das Vorfahr zurück. Nach Durchführung der vorgeſchlagenen Kapitalherabſetzung wird das Stammaktienkapital 5,6(14,8) Mill., betragen bei unv. 200 000% VA⸗Kapital. Das Anlagever⸗ mögen erſcheint jetzt mit 7,36 Mill, /. Die Warenbeſtände ſind um 44 v. H. auf 4,16 Mill. ½ zurückgegangen. For⸗ derungen werden mit 8,4(16,45) Mill. ausgewieſen. Wechſel und Schecks betragen 4,5(4,13) Mill. I. Hierzu treten 1,41(1,49) M.„ Bankguthaben und Kaſſe. Die Ver⸗ bindlichkeiten ſind andererſeits auf 10,0(19,24 M. zurück⸗ gegangen, während die Amerika⸗Anleihe durch Tilgung eine Ermäßigung auf 10,08(10,5) Mill./ erfuhr.(Ge. am 29. Juli.) * Eduard Ahlborn AG. Maſchinenfabrik Hildesheim.— Kapitalherabſeßung auf 2(3) Mill. J. Dieſe Molkerei⸗ und Kühlmaſchinenfabrik beſchloß zur Anupaſſung des Grundkapitals an die veränderten wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe eine Kapitalherabſetzung auf 2(8) Mill. 4. Die gleichzeitig vorgelegte Bilanz für 1931 ſchließt unter Be⸗ rückſichtigung des Vortrags mit einem Gewinn von 5527 1 ab(i. V. 4 v..). Den flüſſigen Mitteln von.20 ſtehen 0,7 Mill. Gläubiger gegenüber. in 1932 weiter zurückgegangen. Der Auftragseingang iſt Steſliner chamofie Fabrik AG. vorm. Didier Zur Kapiialneuordnung Im Zuſammenhang mit der Verſchmelzung mit Tochter⸗ geſellſchaften und zur Angleichung der Bilanzwerte an dke Wirtſchaftsentwicklung ſowie zur Deckung des Bi⸗ lanzverluſts von 0,8 Mill. I wird der GV am 16. Auguſt bekanntlich eine Zuſammenlegung des Stammkapi⸗ tals im Verhältnis:1 auf 9 Mill. 1 vorgeſchlagen. Die Neuausgabe von 2,5 Mill. 6proz. Va zur Uebernahme des Vermögens der Stellawerk Ach vorm. Wiliſch u. Co. in Berlin geht, wie aus der nunmehr veröffentlichten Tagesordnung erſichtlich wird, in der Weiſe vor ſich, daß 580 000/ dieſer Vorzugsaktien gegen Einbringung einer gleichhohen Forderungen neu ausgegeben werden, die be⸗ ſtehenden alten 215 000„ Vorzugsaktien den neuen— mit einfachem Stimmrecht ausgeſtatteten— Vorzugsaktien gleichgeſtellt werden und ſchließlich öte Umwandlung von 1 755 000„ zuſammengelegter Stammaktien in Vorzugs⸗ aktien gegen Zuzahlung von 266 000& gegen Einbringung einer gleichhohen Forderung erfolgt. * Vermehrte Aktieneinziehung bei der Seatit Mag⸗ neſta AG. Die Geſellſchaft. die urſprünglich beabſichtigte, ihr Aktienkapital im Verhältnis 221 unter gleich⸗ zeitiger Einzſehung von 200 000& im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen Aktien auf 3,4 Mill. 4 herabzuſetzen, ergänzt die TO. der o. GV. am 5. Aug. nunmehr dahingehend, daß weitere 100 000„ bzw. 50 000/ zuſammengelegte im lau⸗ fenden Jahre erworbenen eigene Sta. eingezogen werden ſollen, ſo daß ſich das Grundkapital künftig auf insgeſamt 3,35 Mill./ Stamm⸗ und 6000 4 Vorzugsaktien ſtellen wird. * General Motors.— Schlechter Halbjahrsgewinn⸗ abſchluß. Die Reinein nahmen der General Motors Corp. im 2. Viertel des laufenden Geſchäftsjahres betrugen nur 5 926 000 Dollar gegen 55 128 000. Dollar im zweiten Viertel 1931, es iſt alſo in dieſem einen Jahr ein Rück⸗ gang der Reineinnahmen von über 90 v. H. zu verzeich⸗ nen. Nach Zahlung der Dividende auf die Vorzugs⸗ aktien verbleibt, wie bereits berichtet, ein Reingewinn von 2 982 000 Dollar gleich 70 je Stammaktie gegen 1,22 Dollar zur gleichen Zeit des Vorfahres. Die flüſ⸗ ſigen Mittel des Konzerns hatten Ende Junt eine Höhe von 216 Mill. Dollar gegen 246 Mill. Ende Juni 1991 und 205 Mill. Ende Dezember 1981. G. Bechſtein Pianofortefabrik Ach., Berlin.— Nach der Sanierung nener hoher Verluſt. Die Geſellſchaft, die Anfang 1931 zur Abdeckung von Verluſten und Vornahme von außerorbentlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen eine Kapitalherabſetzung von 3 auf 1 Mill.& vorgenom⸗ men hat, weiſt für das Geſchäftsjahr 1931 nach 0,11(0,68) Mill.„ Abſchreibungen einen Ver luſt von 474 691(i. V. 6847) A aus. Der Rohertrag ſtellt ſich auf 1/05(1,58) Mill. Mark. Die Bilanz verzeichnet(in Mill.): Schuldner mit 1,02(1,09), Vorräte und Materialien mit 3,21(3,38), Gläu⸗ biger mit 0,81(1,33), Banken und ſonſtige Verpflichtungen 2,05(1,14) ſowie Banken(fundierte Kredit) 4,93(4,88). Grundſtücke und Gebäude ſind mit 3,02(3,96) und Betriebs⸗ anlagen mit unverändert 0,24 eingeſetzt. * Konkursgefahr bei Hermann Wronker AG., Frauk⸗ furt a. M.— Falls Einigung mit der Dresdner Bank nicht möglich. Die bis vor wenigen Tagen als günſtig bezeich⸗ neten Vergleichsverhandlungen des in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geratenen Warenhauſes Hermann Wronker AG., Frankfurt a.., ſind jetzt laut Konſektionär in ein Stadium geraten daß die Durchführung des beabſichtigten gericht⸗ lichen Vergleichs außerordentlich gefährdet er⸗ ſcchein t. Während nämlich die in Frankfurt a. M. zwi⸗ ſchen dem Gläubigerausſchuß und der Dresdner Bank ge⸗ führten Vergleichsverhandlungen dahin gingen, daß den am Verfahren beteiligten Gläubigern eine Quote von 85 v. H. zahlbar zwei Wochen nach Rechtskraft des Zwangsvergleichs geboten werden ſollten, leh mt jetzt die Zentrale der Bank (Berlin) dieſe Vergleichsverhandlungen ab und ſchlägt Ratenzahlungen für die Quote, die ſich auf etwa ein halbes Jahr erſtrecken ſollen, vor. Um nun ein end⸗ gültiges Scheitern der angebahnten Vergleichsverhandlun⸗ gen zu vermeiden, deſſen unmittelbare Folge die Konkurs⸗ eröffnung wäre, hat der Gläubigerausſchuß ſämtliche Gläu⸗ bigerausſchußmitglieder zu einer nochmaligen Beſprechung für morgen nach rFankfurt a. M. zuſammenberufen. Großhandelsindex Die vom Stat. Reichsamt für den 20. Juli 1932 be⸗ rechnete Großhandelsinderziffer iſt mit 95,8 gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Indexzifſern der Hauptgruppen lautn: Agrarſtoffe 92,8(plus 0,2 b..), Kokontak⸗ waren 84,7(minus 0,2 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 86,6(unv.) und induſtrielle Fertig⸗ waren 117,0(unv.). Der Index 115 Produktions⸗ mittel ſtellte ſich auf 118,1(unv.), der für Konſum⸗ güter auf 116,1(unv.). Weifer anziehende Börsen Frankfurfer Abendbörse freundlich Die Abendbörſe verkehrte bei kleinen Umſätzen weiter⸗ hin in freundlicher Haltung, wobei auch die feſte Eröffnung der heutigen Newyorker Börſe etwas anregte. Vereinzelt lagen kleine Kauforders vor, denen ſich die Spekulation mit Deckungen anſchloß. Gegen die Berliner Schlußkurſe war die Mehrzahl der Notierungen gut behauptet, teilweiſe traten auch Beſſerungen bis zu 7 v. H. ein. Im Verlaufe wurde es ſehr ſtill. Am Rentenmarkt lagen deutſche Anleihen und ſpäte Reichs⸗ ſchulöbuchforderungen etwas gefragt und leicht erholt. Der übrige Rentenmarkt war kaum verändert. Es notierten: Neubeſitz 5,65, Altbeſitz 43,75, Berl. Handel 90,5, Reichs⸗ bank 125, Dt. Gold⸗ und Silber⸗Schd. 133,5, Farben 88986, Junghans 10, Lahmeyer 77, Siemens 128,5, Tendeng freundlich. 5 Auslandsbörſen feſter Die Londoner Börſe war bis zum Schluß auf einen feſteren Ton geſtimmt. Auch Deutſche Anleihen waren beachtet und höher. Bei ruhigem Geſchäft war die Tendenz der Pariſer Börſe gleichfalls feſter. Die Kurſe waren aber nur unbedeutend verändert. Nach feſterer Er⸗ öffnung war Brüſſel zum Schluß wieder etwas ſchwä⸗ cher, ſo daß die anfangs erzielten Gewinne wieder ver⸗ loren gingen. An der Amſterdamer Börſe zogen die Kurſe nach freundlicher Grundſtimmung durchweg an. Wien war ruhig und durchweg ſchwächer. Newyork eröffnete die neue Woche in feſterer Haltung. Deviſenmarkt ſehr ruhig Die internationalen Deviſenmärkte lagen auch am Nachmittag ſehr ruhig, nennenswerte Veränderungen waren nicht feſtzuſtellen. Das engliſche Pfund war knapp gehalten mit 3,5596 gegen den Dollar. Nur die gteichs marks lag weiter feſter. Sie zog in Amſterdam auf 59,01 an, in Zürich auf 122, in London auf 14,06 und in Newyork auf 23,74. Der Dol lar konnte auf die be⸗ reits erwähnte Höhe des Goldbeſtandes in den Staaten wieder etwas anziehen. 5 Mannheimer Produkfenbörse/ 25. Juli Offizielle Notierung per 100 Kilo waggoufrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl. 75/½6 Kg. 26,25/7,.— Biertreber. 10, 78/11. 78/74 fg. 25 0 85 Trockenſchnitzel„.50 Roggen, inländiſcher— Wieſenheun„„„„ 4, 80/5, 20 aoausländiſcher Rot leehen„„„.90,½,80 Hafer, in.. 17.—/19,— Inzernkleehen 5, 5,80 4 Sen— 1 Rogg 5.700 er ommer, inl.— afer, Gerſte„785 . pfälziſche— Geb. Stroh, 25„Weiz. 2,⁰ auslündiſche— afer, Gerſte.— e 13, 25/18,50 Weizenmehl, Speztal 0 38.80 ais, auf Bezugſchein 18.— m. Sack ab 16. Sept/ Okt 34,15 Saatmais 8 mit Auslandsweizen 85.15 Etbnußkuchen.. 12,50/12,5] Roggenmehl 70% m. S. 28,50/½9.— Woyaſchroet 0,50 Weizenkleie mit Sack..—.25 „Wie wird die Grünkernernte? Die letztfährige Grün⸗ kern⸗Produktion im Bauland und im Taubergrund konnte bezahlt; Anfuhr und Handel gut. infolge der guten Propaganda vollſtändig ausverkauft wer⸗ den und zwar zu einigermaßen guten Preſſen, Es liegt nun nahe, den Grünkern in möglichſt großen Mengen zu erzeugen, aber gerade der Landwirt, der bisher mit Ma⸗ ſchinen gearbeitet hat, wird es ſich überlegen müſſen, ob er überhaupt Grünkern machen will, denn der Welzen hat einen Preis von 24/ pro 100 Kg. und bei binſem Wetzen⸗ preis lohnt es ſich nicht mehr, Grünkern für 90 bis 94 4 zu machen. Wie die Lage nun einmal iſt, dürften beſon⸗ ders hohe Preiſe nicht zu erwarten ſein. Konflikt Chicagoer Gefireidebörse und die amerikanische Regierung Chicago, 25. Juli. Zu dem Konflikt zwiſchen der Ge⸗ treibebörſe von Chicago und der amerikaniſchen Regterung wird noch bekannt: Der Konflikt, der durch die von dem Regterungsausſchuß in Waſhington angeordnete Schlies⸗ ßung der Chicagoer Getreldebhrſe zwiſchen Regierung und Börſenvorſtand hervorgerufen worden iſt, nimmernuſtere Formen an. Die Börſe von Chicago als Haupthandelsplatz für Getreide im Mittelweſten tätigt Umſätze, die jene der Börſen von Winnipeg, Minneapolis und anderen Städten um ein vielfaches überſtejigen. Dieſe letztgenannten Städte wären alſo nicht in der Lage, bet einem Ausfall Shicagos infolge der verfügten Börſenſchlie⸗ ßung das normale Funkttonſeren des Weizenmarktes zu gewährleiſten. Der Börſenvorſtand kündigt an, daß er die Entſcheidung bes höchſten amertkaniſchen Gerichtshofes an⸗ rufen werde. Auch ſei er nicht gewillt, ſich etwa mit einem Ausſchuß zu verſtändigen, der aus„Günſtlingen“ Hoovers zufammengeſetzt ſei. Dieſer Paſſus, der auf den Kabinetts⸗ ausſchuß gemünzt iſt, läßt auch die politiſchen Hin⸗ 1 des Streites zwiſchen Börſe und Regierung erklären. 2 e Gemüſeanktion vom 25. Juli. Tomaten 1. Sorte 7228; 2. Sorte 14; Bohnen—9; Erbſen—7; Rotkraut per Zeniner 5,5—6„; Weißkraut per Zentner .801,50; Zwiebeln—5,5; Wirſing 1,75—2,50; Schlangen⸗ gurken, Stück 15—17; Salatgurken—9; Einleggurken per 100 Stück 70—95; Salzgurken pro 100 Stück 1,001,40; Blu⸗ menkohl 1. Sorte 18—18; 2. Sorte—9; Endivienſalat 2 bis 8,5: Kopfſalat 3; Kohlrabi Stück—3; Rettich—3; Suppengrünes 2 Pfg. per Bündel. 5 * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 25. Juli. Auf dem heutigen Obſtaroßmarkt wurden pry Pfund folgende Preiſe Aepfel 15—22; Birnen 15—24; Heidelbeeren 24 bis 28, Johannisbeeren—10; Kirſchen 1525; Mirabellen 20—24; Pfirſiche 20—37; Stachelbeeren—12; Bohnen 5. krachienmarki Duisburg-Ruhrori 23. Juli Die Nachfrage nach Leerraum war an der beutigen Börſe äußerſt gering. Eine Bergfrachtnotierung fand nicht ſtatt. Die Talfracht notierte unverändert mit 55—60 12 ab hier bzw. Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach Rotterbam. Der Tal⸗ 1 8 blieb mit 6 Pfg. auf dem Satz von geſtern ehen. g 8. Seite/ Nummer 341 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 26. Juli 1993 Heute und folgende Tage in unserem in ihrem hahnebüchenen Abenteuer Ein regelrechter Sturmangriff der beiden Könige des Humors auf ihre 5 Lachmuskeln Außerdem: 1 5 5 1 99 ng b 5 Der Film, der der jungen chinesischen Schauspielerin Weltruf verschaffte. Ein Film aus den tiefsten Tiefen der Großstadt, der fasziniert und mitreißft. Abenteuer und Verbrechen, Liebe und Haß. ö Es spielen ferner mit:. Heinr. George, Mary Kid, Adalberi v. Schleiſow Anfang:.00 letzte Vorst..00 Jugendliche haben um.00 zu; Pat und Patachon Zutritt. f Schlacht-Festa Neunte ſeflæter Ans Der erste [Falthoot-Sensationsfilm Filmisch noch nicht gezeigte Sporterlebnisse im Faltboot mit Hilde Gebühr— Dina Gralla Willy Clever- paul Heidemann Dazu: Der prächtige Farben- Tonfiln „Lumpengesindel“ Neueste Fol- Jonwoce Beginn:.00,.00..50..45 Uhr Jugendliche haben Zutritt! ee l 0 10 5 fachen flagge Charlotte Susa— Gustav Fröhlich Hierzu Ufa- Kabarett usw. Anfang.30..00..30 Vorszugsharten gelten, [Weinhaus Hauck 27, 18/9 Morgen Mittwoch 8488 2 3 Beginn: III Neuauffünrung des erfolgreſchen Tonfſims conrad eidt Karin Evans die letzte Kompaanie Bühne: 2RIMSBVS Origlneller Muslkal- Akt Erwerbslose geg. Ausweis Wochentags in allen Vor- stellungen nur 50 3 Wochentags bis 4 Uhr alle Saal- u. Rangplätze nur 803 Jugendiiche haben Zutritt UNE DSU .00, 12. 0 A 5 um 5 0 l .10..00 Uhr. 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