2 8 8 2 88 1 10 2978 8 Beangspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Oterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Neerſeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Stt. 8, 86 Fuiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf Unzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mmßhreite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1075.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannßeim⸗ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Juli 1932 143. Jahrgang— Nr. 345 — Franzöſiſt her Hohn auf Deutſchland Frankreich verweigert Deutſchland in brutaler Weiſe die Gleichberechtigung und will ſogar ſeine rieſigen Rüſtungen noch vermehren Neuer Proteſt der Länder Rechtsverwahrung gegen die neuen preußiſchen Vertreter im Reichsrat Schleichers Echo in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreter V Paris, 28. Juli. „Mit den Erklärungen des Generals von Schlei⸗ cher können wir inſofern zufrieden ſein, als wir endlich reinen Wein eingeſchenkt bekommen haben. Nun wird man auch bei uns mit den Unklarheiten aufräumen und ſowohl zu der deutſchen Forderung Stellung nehmen, als auch zu den zweidentigen engliſch⸗amerikaniſchen Erklärungen. Wir erwarten jezt vom Miniſterpräſidenten Herriot, daß er den deut⸗ ſchen Anſpruch auf Gleichberechtigung endgültig zu⸗ kückweift und daß er erklärt, der Artikel 160 des Verſailler Vertrages verweigere der deutſchen Ar⸗ mee die Gleichberechtigung. Solange dieſer Artikel des Verſailler Vertrages in Kraft iſt, iſt die deutſche Reichswehr ausſchließlich für die Auf⸗ techterhaltung der inneren Orduung And als Grenzpolizei anzuſehen. Darauf beruht der Unterſchied zwiſchen der deutſchen Armee und den anderen Landſtreitkräften, die nicht den militäriſchen Beſtimmungen der Friedensverträge unterworfen ſind“.— So ſchreibt der vom franzöſi⸗ ſchen Außenamt ſtets gut informierte diplomatiſche Mitarbeiter des„Echo de Paris“. Seine Auf⸗ faſſung deckt ſich, wie wir von maßgebender franzöſiſcher Seite hören, mit der der frau⸗ zöſiſchen Regierung und wurde auch im Riniſterrat von Herriot vertreten, als dieſer über die Ergebniſſe der Genfer Abrüſtungskonfereuz und die Behand⸗ lung des deutſchen Rechtsanſpruchs auf Wehrgleichheit Bericht erſtattete. Die Ausführungen des„Echo de Paris“ enthalten auch den durch die leitenden franzöſiſchen Militärs vertretenen Standpunkt, daß Deutſchland be⸗ teits die Grenzen des Verſailler Vertrages auf mili⸗ täriſchem Gebiet überſchritten habe und veran⸗ laßt werden müſſe, ſeine Reichswehr⸗ güsgaben herabzuſetzen. Die franzöſiſchen Grenzbefeſtigungen ſeien dazu beſtimmt, einer Offen⸗ ſive der geheim gehaltenen deutſchen Armee zu trot⸗ zen. Frankreich werde aber genötigt ſein, ſeinen Grenzbefeſtigungen ſtärkere Beſatzungen zu geben und zu dieſem Zweckſeine effektiven Be⸗ ſtände bei der allernächſten Gelegen⸗ hett zu erhöhen. Das„Echo de Paris“ ſchließt ſeinen Artikel folgendermaßen:„Wir müſſen unſere Landesverteidigung erhöhen und uns vor der Illu⸗ ſion hüten, daß eine Verſtändigung mit Deutſchland über die Frage der Wehrgleichheit das Problem zu löſen imſtande wäre. Deutſchland würde neue Ver⸗ einbarungen ebenſo ſchänden wie es die früheren burchbrochen hat. Unſere und Europas Sicherheit iind ausſchließlich und allein von der militäriſchen Stärke Frankreichs abhängig.“ Dieſe kategoriſchen Ausführungen des führenden franzöſiſchen Militärblattes erhalten kein Gegen⸗ gewicht in den Kommentaren der linksſtehenden Re⸗ gierungspreſſe, die ſich in gedämpfter Form ganz ähnlich ausſpricht wie das„Echboa de Paris“. Die Rede des Generals von Schleicher ließe Deutſchlands Verlangen nach der Beherrſchung Europas erkennen. In den Rahmen dieſer franzöſiſchen Blätter⸗ kommentare fallen auch die Betrachtungen über den Standpunkt Amerikas in der Abrüſtungsfrage. Der nach Paris zurückgekehrte amerikaniſche Bot⸗ ſchafter Walter Edge ſ erklärte geſtern dem Mini⸗ ſterpräſtdenten Herriot, daß die künftige Zuſammen⸗ arbeit Amerikas mit Europa von der Löſung des Abrüſtungsproblems abhängig ſei und daß in den Kernfragen der Weltwirtſchaft eine Verſtändigung erzielt werden würde, falls man vorher in der Ab⸗ rüſtung zu einer gemeinſchaftlichen Aktion ſchrei⸗ ten würde. Herriots Stellungnahme zu dieſer Er⸗ klärung iſt noch nicht erfolgt, ebenſowenig gab der ſranzöſiſche Miniſterpräſident offiziell bekannt, wie Frankreich den Vorſchlag Borahs zu behandeln be⸗ abſichtige. Nach der Unterredung Herriot⸗Edge zeigt man ſich hier etwas beunruhigt und hält es für möglich, daß England und Amerika die Abrüſtungs⸗ frage energiſcher behandeln werden. Der„Times“ Artikel, in dem geſagt wird, Deutſchland ſei nach der Unterzeichnung des Konſultativpaktes in der Lage, die Forderung der Gleichberechtigung anhän⸗ gig zu machen, wird beſonders unangenehm empfunden. Berlin bleibt ruhig Drahtbericht unſeres Berliner Büros ö 3 Berlin, 28. Juli. Das unfreundliche Echo, das der außenpolitiſche Teil der Rundfunkrede des Reichswehrminiſters in r franzöſiſchen Preſſe begegnet, hat in Berliner politiſchen Kreiſen nicht weiter überraſcht. Die Fran⸗ been— das iſt allgemein und nicht nur uns be⸗ kannt— find in dieſen Stücken ganz beſonders Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Juli. An der Sitzung der Vereinigten Reichs⸗ ratsausſchüſſe, die am Mittwoch nachmittag mit der Rundfunkreform ſich beſchäftigte, haben als Vertreter Preußens Dr. Bracht und die übrigen kommiſſariſchen Mitglieder der Staatsregierung ſich beteiligt. Die Länder, ſoweit ſie nicht nationalſozialiſtiſch geführt ſind, haben jedoch in einer Ausſchuß⸗ ſitzung am Vormittag gegen die Inſtruierung der preußiſchen Mitglieder durch die Reichsregierung Rechtsverwahrung eingelegt. Staats⸗ und verfaſſungsrechtlich bleibt alſo die Frage der preußiſchen Reichsratsvertre⸗ tung ungeklärt, bis der Leipziger Senat ſein abſchließendes Urteil in der Angelegenheit gefällt hat. Die Beratungen haben, wie uns an den zuſtändigen Stellen erklärt wird, zu voller Einmütigkeit über die Rundfunkreform erklärt. Ein vom Reichsrat eingeſetzter Redaktionsausſchuß wird in den nächſten Tagen den Richtlinien für die Auf⸗ ſichtstätigkeit der Staatskommiſſare für Rundfunk⸗ überwachung bei den einzelnen Ländern, deren Auf⸗ ſtellung die Hauptaufgabe der Ausſprache war, eine endgültige Formulierung geben. Wenn das geſchehen iſt, wird die Rundfunkneuordnung durch den Reichs⸗ innenminiſter in Kraft geſetzt werden. Zwiſchenfall im Reichsrat In der Sitzung iſt, wie„Voſſ. Ztg.“ und„Berl. Tagebl.“, ſicherlich von ihm ſelbſt über den Sach⸗ verhalt unterrichtet, mitteilen Miniſter Hirt⸗ ſiefer als ſtellvertretender Miniſterpräſident des abgeſetzten preußiſchen Kabinetts erſchienen— Herr von Gayl, der als Reichsinnenminiſter den Vorſitz empfindlich. Eigentlich iſt aber ein Grund für eine Aufregung garnicht vorhanden. Herr von Schleicher hat die Umbildung der Reichswehr nur als Konſequenz ganz beſtimmter Tat⸗ ſachen angekündigt, auf die ja neben den übrigen Mächten der Abrüſtungskonferenz auch Frankreich Einfluß hat: Wenn es pflicht⸗ und vertragsmäßig die deutſche Forderung auf wehrpolitiſche Gleich⸗ berechtigung unterſtützt und ſie durchſetzen hilft, wird der als ſo bedrohlich empfundene Umbau der Reichswehr unterbleiben. Im übrigen hat der Reichswehrminiſter in dieſem Punkt durchaus nichts Neues geſagt. Herr Nadolny hat ſchon vorher in Genf zu erkennen gegeben, daß wir uns, wenn die Ahrüſtungskonferenz fortfährt, die deutſchen For⸗ im Reichsrat führt, erklärte, daß er in Anweſenheit Hirtſtefers die Verhandlungen im Ausſchuß nicht eröffnen werde. Als Herr Hirtſteſer trotzdem blieb, kündigte Herr von Gayl an, daß er ihn mit Gewalt entfernen laſſen müſſe. Herr Hirtſiefer legte daraufhin im Namen der preußiſchen Staatsregierung auf das ſchärfſte Verwah⸗ rung gegen dieſes Vorgehen der Reichs: regierung ein. Er erklärte, er werde die Sitzung verlaſſen, um dem Reichsrat das entwürdigende Schauſpiel eines ſol⸗ chen Rechtsbruches zu erſparen. Reichspräſident an Staatspräſident Volz Meldung des Wolffbüros — Stuttgart, 27. Juli. Der Reichspräſident hat an Staatspräſi⸗ dent Dr. Bolz folgendes Schreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Staatspräſident, ich beſtätige Ihnen ergebenſt den Empfang Ihres Schreibens vom 21. d.., das ich in Abſchrift auch dem Herrn Reichskanzler zur Kenntnis zugeleitet habe. Der Herr Reichskanzler wird inzwiſchen Gelegenheit ge⸗ habt haben, mit Ihnen die Gründe zu beſprechen, die mich und die Reichsregierung zur Einſetzung eines Reichskommiſſars für Preußen beſtimmt haben. Ich hoffe, daß Sie nach dieſer Ausſprache davon überzeugt ſein werden, daß eine Aus wir⸗ ung dieſer Maßnahmen auf andere Länder, insbeſondere Württemberg, nicht zu beſorgen ſei. Mit freundlichen Grüßen(gez.) von Hindenburg“. derungen zu ignorieren, weitere Schritte vorbehalten müßten. Wie man die Beſſerung der mflitäri⸗ ſchen Qualität unſeres Heeres— das wird man unter dem„Umbau“ doch wohl zu ver⸗ ſtehen haben— ſich im einzelnen denkt, ob überhaupt im Reichswehrminiſterium ſchon beſtimmte Pläne in dieſer Richtung vorliegen, iſt vor der Hand nicht feſtzuſtellen. Sicher iſt allerdings, daß in dieſem Zuſammenhang eine Ver⸗ mehrung der Reichswehr nicht beabſich⸗ tägt iſt. Eine ſolche Vermehrung, ſo erklärt man uns, würde allein ſchon durch die finanzielle Not verhindert, die die Aufbringung der für dieſen Zweck erforderlichen Mittel völlig unmöglich macht. Verſtändnisvolle Aufnahme in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters 9 London, 28. Juli Die Rundfunkrede des Generals von Schleicher hat eine nachhaltige Wirkung aus⸗ geübt. Es zeigt ſich, daß die Erklärungen des Reichswehrminiſteriums über die Abrüſtungspolitik viel Schrecken verurſacht, aber auch zur Klärung der Lage beigetragen haben. In England, wo die Zeitungen von Tag zu Tag mit immer größerer Beſtimmtheit feſtſtellen, daß Herr von Schlei⸗ cher und nicht Hitler der kommende Mann in Deutſchland ſei, ſteht die Rede des Generals im Mittelpunkt des politiſchen Intereſſes. Nicht ohne Ironie ſchreibt der politiſche Bericht⸗ erſtatter der„Times“, das deutſche Volk habe in der Anſprache des Reichswehrminiſters die„Stimme ſeines Herrn“ vernommen. Ein Leitartikel des gleichen Blattes nimmt in viel ernſterer Weiſe zu der Rede des Herrn von Schleicher Stellung und ſpricht, wie wir glauben, die Meinung weiter eng⸗ liſcher Kreiſe aus, wenn es ſchreibt: „General von Schleicher ſprach mit einer Offenheit, für die ihm die Welt dankbar ſein ſollte. Er ſprach„ ganz Deutſchland Er gab zweifellos die gegenwärtige Stimmung und die Zukunftshoffnung der deutſchen Regierung ge⸗ treulich wieder. Herr von Schleicher wird wahr⸗ ſcheinlich auf Jahre hinaus eine der führenden Ge⸗ ſtalten in Deutſchland ſein, und ſeine Ausführungen verdienen die aufmerkſame Beachtung der auswär⸗ tigen Regierungen. Es iſt allerdings zu hoffen, fügen die„Times“ hinzu, daß es nicht allgemein üblich wird, auf den Radiowellen beißenden Hohn über andere Länder auszuſchütten. Es beſteht kein Grund zu der Annahme, daß der General bluffen wollte, als er erklärte, Deutſchland werde die Reichswehr im Wider⸗ ſpruch zu den Beſtimmungen des Verſailler Vertrags reorganiſieren, falls die anderen Mächte nicht abrüſten.“ Es iſt bemerkenswert, daß die„Times“ dieſe deutſche Forderung in keiner Weiſe kritiſtieren, ſondern ihre Mahnung ausſchließlich an die anderen Mächte richten.„Der Wunſch Deutſchlands nach Gleich berechtigung iſt das dringendſte Problem der Abrüſtung. Die Verſagung dieſes Wunſches iſt eine der ernſteſten Urſachen der Unſtcherheit in Europa. Die Forderung nach der Gleichberechtigung iſt allerdings nicht dasſelbe, wie das Verlangen nach zahlenmäßiger Rüſtungsparität. Wenn aber nicht ein Weg gefunden wird, auf dem die Rüſtungen aller Länder auf der Grundlage allgemeiner Gleichberechtigung beſchränkt werden können, dann kann es als ſicher betrachtet werden, daß Deutſchland ſich ſeiner Verpflichtungen aus den Friebensver⸗ trägen entbunden fühlen wird. Das würde ſo gut wie ſicher zu der Kataſtrophe eines Wettrüſtens in Europa führen. Da die Ab⸗ rüſtungskonferenz es verſäumt hat, die Frage der Gleichberechtigung zu erledigen, wird es zur dringlichen Pflicht der Regierungen. das Problem unverzüglich wieder aufzu⸗ greifen und es im Geiſte ber Verſtändigung zu behandeln, der in der neuen europäiſchen i Entente hervortritt.“ Eine deutſche diplomatiſche Initiative dürfte die guten Vorſätze der„Times“ recht bald auf die Probe ſtellen. Am deutſche Ehre Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben Dem bekannten äußeren Hergang des unbefriedi⸗ genden Abſchluſſes des erſten Tagungsabſchnittes der Abrüſtungs konferenz, der von einem wichtigen und weittragenden Akt der deutſchen Politik begleitet war, ſoll aus der Genfer Perſpektive der nachſtehende rück⸗ blickende Kommentar folgen: Es hat bis zum letzten Augenblick ein ſtarker Druck auf die deutſche Delegation eingewirkt, die in ihrem eigentlichen Abrüſtungsteil ſo weit hinter den deutſchen Forde⸗ rungen zurückbleibende Reſolution nicht abzulehnen, ſondern ebenſo wie Ungarn, Oeſterreich, Italien und mehrere andere Staaten ſich der Stimme zu ent⸗ halten. Dieſer Druck kam beſonders von den angel⸗ fächſiſchen Ländern, er wurde aber auch von dem Konferenzpräſidenten und anderen Kreiſen ausgeübt. Der deutſche Delegationsführer iſt ſelbſt auf dieſe Dinge eingegangen und hat ausgeſprochen, daß der Ausſchlag für die ablehnende deutſche Haltung in dem Widerſtand zu ſuchen iſt, der dem deutſchen Ver⸗ langen nach ſofortiger Klärung in bezug auf die gleichberechtigte Stellung Deutſchlands begegnete, Zur richtigen Beurteilung dieſer Kernfrage iſt die Kenntnis der Vorgeſchichte der Reſolution notwendig. Nachdem der engliſche Außenminiſter Simon ſich ſelbſt anheiſchig gemacht hatte, neun oder zehn Punkte feſtzuſtellen, in denen nach ſeiner Auffaſſung bei dem jetzigen Stand der Arbeiten allgemeine Ueberein⸗ ſtimmung herrſchte, war die Verblüffung allgemein, als das magere Reſultat ſeiner Bemühungen bekannt wurde. In der Abrüſtung zur See waren lediglich Verhandlungen in Ausſicht genommen, ebenſo in be⸗ zug auf die Stärke des Perſonals. Die Beſchränkung des Bombenabwurfs auf das„Schlachtfeld“ grenzte an Ironie, denn wo liegt wohl im modernen Kriege die Grenze des„Schlachtfeldes“? In dieſem Stadium reiſte Simon nach London ab und überließ dem viel⸗ ſeitigen und gewandten Herrn Beneſch die Weiter⸗ arbeit. In mehrwöchentlicher Verhandlung mit den entſcheidenden Großmächten, England, Frankreich, Amerika und zeitweiſe Italien. fertigte dieſer zuerſt einen gegenüber dem engliſchen Vorentwurf ver⸗ beſſerten Vorſchlag an. Dann waren die Amerikane; weiter unzufrieden, weil der Hooverplan nicht ge⸗ nügend erwähnt bzw. zur Grundlage kommender Verhandlungen gemacht war, und es entſtand ſchließ⸗ lich nach vielem Hin und Her die letzte und eigent⸗ liche Reſolution. Sie brachte als Prunkſtück das völlige Verbot des Bombenabwurfs unter den Signatarmächten, das ſeine Vorbereitung und Anwendung gegen„Nicht⸗Signatarmächte“ (Kolonialbevölkerung, Mandate uſw.) jedoch nach wie vor erlaubte und damit, abgeſehen von Bedingungen hinſichtlich der Zivilluftfahrt, die ganze Maß⸗ nahme höchſt illuſoriſch geſtaltete. Italien war nur mit halbem Herzen bei der Sache und ſagte ſich bekanntlich ſchließlich ganz von der Urheberſchaft los. Die eigentliche Entſcheidung fiel lediglich zwi⸗ ſchen dem Franzoſen, dem Engländer und dem Amerikaner. Der Deutſche wurde gelegentlich infor⸗ miert und verſuchte nach beſten Kräften, ſeine Stimme zur Geltung zu bringen. Bald wurde es jedoch klar, daß nicht durch irgendwelche einzelne Verbeſſerungs⸗ anträge im Sinne der deutſchen Abrüſtung, ſondern lediglich durch einen klaren, unmiß verſtänd⸗ lichen Geſamtakt der deutſchen Politik die deutſche Stimme zu Gehör gebracht werden konnte. Bitter empfanden wir die oberflächliche Art, in der in dieſen Wochen entſcheidende Probleme der Abrüſtung behandelt wurden. Noch bitterer wurde es für uns, daß in den von Deutſchland herbeigeführten Sonderverhandlungen mit den entſcheidenden Großmächten das gen ü⸗ gende Verſtändnis für die einmütige Forderung des deutſchen Volkes nach endlicher Klärung der deutſchen Gleichberechtigungs⸗ forderung nicht vorhanden war. Die einen ſagten uns:„Wartet bis zum Ende der Verhandlun⸗ gen, erſt dann kann eine Entſcheidung getroffen wer⸗ den“. Der andere meinte halb wohlwollend, halb belehrend:„Bringen Sie Ihre Forderungen bloß nicht vor, ſonſt kommt Frankreich mit ſeiner Sicher⸗ heitsforderung“. Die dritten ſagten ein wenig ärger⸗ lich:„Ja, ja, wir kennen Ihre Forderung, aber kön⸗ nen Sie denn nicht noch ein wenig Geduld haben?“ So klang es durcheinander im Chore der erbetenen und unerbetenen Ratgeber. Inzwiſchen rückte der Tag der Verhandlungen näher, und die Reichs⸗ regierung ſelbſt faßte ihren verantwortlichen Be⸗ ſchluß. Die Parallele mit der Erledigung des Repa⸗ rationsproblems drängt ſich auf. Ehe nicht im Ja⸗ nuar durch Reichskanzler Brüning die Tat fache des deutſchen„Nein“ geſchaffen war, stellte ſich Deutſchland gegenüber keine verhandlungsbereite Front dar. Ehe diesmal beim Abrüſtungsproblem die beutſche Regierung ihre weitere Mitarbeit nicht ausdrücklich von dem erfolgreichen Verlauf der vor⸗ geſehenen Sonderverhandlungen zwiſchen den Groß⸗ mächten über die deutſche Gleichberechtigung vor 2. Seite/ Nummer 345 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Juli 1999 aller Welt abhängig gemacht hatte, erſchien jeder deut⸗ ſche Fortſchritt ausgeſchloſſen. Und im übrigen: Derjenige, der dieſe Abrüſtungs⸗ konferenz von Anfang an mitgemacht oder aufmerk⸗ ſam beobachtet hat, wird mir darin zuſtimmen, daß ein ſoſehr die Ehre und Würde der deut⸗ ſchen Nation berührendes Problem, wie der Erſatz der Verſailler Entwaffnungsbeſtimmungen durch eine im gleichen Recht mit allen anderen Na⸗ tionen der Welt zu zeichnende allgemeine Konven⸗ tion, nicht in Genfer Konventikeln, Komitees oder Kommiſſionen diskutiert und entſchieden werden kann! Deutſche Gleichberechtigung muß da ſein, oder ſte mag verwehrt werden. Das iſt im letzten Ende eine Entſcheidung der großen Politik, deren Vermengung mit der Genfer Phraſeologie ge⸗ wiſſer ausländiſcher Kreiſe ſchlechthin unerträg⸗ lich für das deutſche Volk geworden iſt. So haben wir durch die deutſche Schlußerklärung der erſten Phaſe der Abrüſtungskonferenz einen der entſchei⸗ denden Schritte der Nachkriegspolitik getan und mußten ihn tun. Töricht iſt das Gerede im Ausland, das nun von enthüllten Aufrüſtungsabſichten Deutſchlands ſpricht. Kein Land der Welt hatte und hat ein ſo großes Intereſſe an einer allgemeinen Herabſetzung der Weltrüſtungen, wie gerade Deutſchland. Aber wenn die anderen in weſentlichen Waffenkate⸗ gorien nicht heruntergehen und ihre Rieſenrüſtung für die Landes verteidigung als unbedingt notwendig erachten, dann verlangt auch Deutſchland, daß es im beſcheidenen Rahmen ſeiner finanziellen Möglich⸗ keiten ſolche Waffen ſich anſchafft und von ihnen für ſeine eigene nationale Sicherheit Gebrauch macht. Immer wieder hat es erklärt und erklärt noch wei⸗ ter, daß es über die praktiſche Durchführung dieſer Forderung zu jeder billigen und gerechten Verſtändi⸗ gung bereit iſt! Täuſchen wir uns nicht: Wir ſtehen auch hier wie⸗ der vor einem langen und ſchweren Kampfe. Die Fahne einer elementaren Forderung deutſchen Lebensrechtes iſt vor aller Welt an die Stange genagelt worden und ſie kann nur in Ehren wieder heruntergeholt wer⸗ die n. Die deutſche Tat hat eine neue Situation ge⸗ ſchaffen und gewiſſen augenblicklichen Verſtimmungen im Ausland werden wir wohl oder übel Rechnung tragen müſſen. Kein Deutſcher würde verſtehen kön⸗ nen, wenn die von uns geforderten Verhandlungen zwiſchen uns und den Großmächten, vor allem mit Frankreich und England, im Laufe der nächſten Wochen nicht zuſtande kämen. Der engliſche Außenminiſter gefiel ſich in der Rolle eines über⸗ legenen praeceptor Europas, der uns über angeblich falſche Taktik belehren wollte. Der franzöſiſche Miniſterpräſtdent benutzte die Gelegenheit, um die franzöſiſche kollektive Sicherheitsforderung in ihrem ganzen Gewicht erneut zu ſtellen und vorſichtig in eine gewiſſe Verbindung mit der deutſchen Gleich⸗ berechtigungsforderung zu bringen. Einflußreiche amerikaniſche Delegierte zeigten ſich über die beutſche Kritik an einem von ihnen ſelbſt gebilligten Kompromiß ungehalten; und gewiſſe Privatgeſpräche zeigten, wie weit einige von ihnen auch heute noch von genügender Kenntnis der europäiſchen Politik und von wirklichem Verſtändnis für Lebensforde⸗ rungen des deutſchen Volkes entfernt ſind. Das ſind die erſten gegneriſchen Symptome und wir wollen ſie nicht leicht nehmen. Andere werden hinzutreten, und die nächſte Zeit wird, auch abgeſehen von dem Ergeb⸗ nis der Reichstagswahlen, von Erörterungen der internationalen Preſſe über das„Problem Deutſch⸗ land“ mehr als je erfüllt ſein. Wachen wir darüber, daß im Sturm dieſer Zeit hoch über innerem Zank und Streit, hoch oben über den Parteien, die Fahne der deutſchen Ehre als unwiderlegliches Zeichen des Dranges nach Frei⸗ heit und Unabhängigkeit, nach gleichberechtigtem Wiedereinreihen Deutſchlands in den Kreis der großen Völker wehen bleibt! —— Die Trauer um die„Niobe“ Telegraphiſche Meldung — Berlin, 28. Juli. Reichswehrminiſter v. Schleicher hat folgenden Erlaß herausgegeben: An die Wehrmacht! Aus der Blüte des Lebens, aus dem Dienſt für Volk und Vaterland hat der Seemannstod 60 Kameraden der Reichsmarine herausgeriſſen. In tiefer und ſtarker Trauer gedenkt die Wehrmacht der Toten der„Niobe“. Ihr Opfer weiſt uns den Weg:„Alles für Deutſchlandl“ Von überall her laufen bei der Reichsmarine⸗ leitung Beileidskundgebungen ein: ſo vom Reichs⸗ kanzler, den Miniſterpräſidenten der deutſchen Län⸗ der, von vielen deutſchen Sädten, von europätſchen Monarchen und den Regierungen faſt aller Länder. Der franzöſiſche Botſchafter begab ſich perſönlich zum Reichswehrminiſter. Der Rundfunk veranſtaltete eine Trauerfeier für die Opfer der„Niobe“, die von Hamburg aus über alle deutſchen Sender übertragen wurde. Nach dem Vortrag des Niederländiſchen Dankgebets ſchilderte der Inſpekteur des Bildungsweſens der deutſchen Reichsmarine, Konteradmiral Kolbe, in einer Anſprache den Bau, die Einrichtungen, die Be⸗ ſtimmung und die Beſetzung des gekenterten Schiffes und gab dann eine eindringliche Darſtellung der Kataſtrophe. Die Gedenkrede des Marinepfarrers Haupt, der den Angehörigen der Verunglückten Troſt zuſprach, wurde von Vorträgen von Chorälen und des Liedes„Ich hatt! einen Kameraden“ um⸗ rahmt. Die an der Unglücksſtelle der„Niobe“ tätigen Taucher des Marinearſenals Kiel haben geſtern abend die genaue Lage der„Niobe“ feſtgeſtellt, Das Schiff liegt auf der Seite, wie es geſunken iſt. Die Taucher konnten jedoch noch nicht in das Innere des Schiffes gelangen, da die Takelage den Zugang behindert. Leichen wurden bis jetzt nicht gefunden. — Nakskov, 28. Juli. Bei der Abſuchung der Süd⸗ küſte von Laaland wurden Wrackſtücke verſchiedener Art, die offenbar von dem verlorenen deutſchen Schulſchiff herrühren, gefunden, namentlich Unter⸗ richtsgegenſtände der Schüler, darunker einige Blei⸗ ſtifte mit Namenszeichen, ein Schreibzeug aus Holz, zwei Paar Schuhe, eine Oelkanne, Stuhlbeine Eine Waſſerhoſe als Arſache? Aus Rödby⸗Hafen, an der Südküſte Laa⸗ lands, wird mitgeteilt, daß man zur Zeit der Kata⸗ ſtrophe über der Oſtſee eine Waſſerhoſe bemerkte, und daß der Wirbelſturm, der ſie begleitete, auch über dem Lande zu bemerken war, als der Wind gleich⸗ zeitig plötzlich von Südoſt nach Südweſt umſprang. Eiſenbahnunglück in Verlin Eine Lokomolipe fährt in einen Perſonenzug— 2 Tote, 60 Verletzte — Berlin, 28. Juli. Auf dem Berliner Bahnhof Geſund⸗ brunnen, an der ſog. Millionen⸗Brücke, iſt geſtern nachmittag der Perſonenzug Stettin Berlin mit fünf Wagen entgleiſt. Der Perſonenzug, der um 17,19 Uhr in Berlin eintreffen ſoll, ſtieß mit einer Lokomotive zuſammen. Zwei Tote und 63 Verletzte ſind zu beklagen. Unter den Verletzten befinden ſich mehrere Schwerverletzte. Eine der beiden Toten konnt bisher noch nicht identifiziert werden. Zu dem Hergang des Unglücks erfahren wir noch, daß die Rangierlokomotive wahrſcheinlich infolge falſcher Weichenſtellung mit vol⸗ ler Wucht in die Flanke des Perſonen⸗ zuges hineinfuhr. Der Hauptanprall traf den zweiten und dritten Wagen des Perſonenzuges die umſtürzten und den erſten ſowie den vierten und fünften Wagen aus den Gleiſen hoben und zum Umkippen brachten. Mit welcher Wucht die Rangier⸗ lokomotive in den Zug hineingefahren ſein muß, kann man daraus erſehen, daß die Lokomotive direkt auf das Gleis des einfahrenden Zuges zu ſtehen kam. Infolge des wuchtigen Zuſammenpralls wur⸗ den vier Waggons des Perſonenzuges ineinandergeſchoben. Die Unglücksſtelle bot unmittelbar darauf ein Bild der Verwüſtung. Aus den Perſonenwagen tönten die verzweifelten Hilferufe der beſtürzten Paſſagiere, die ſich aus den Waggons nicht befreien konnten. Die Feuerwehren, große Bexreitſchaften der Schutzpolizei und Sani⸗ tätsmannſchaften wurden ſofort an die Unfallſtelle geführt, die im übrigen in großem Umfange abge⸗ ſperrt wurde. Man mußte mit Schweißappa⸗ raten die in den Waggons eingeſchloſſenen Paſſa⸗ giere befreien. Die Aufräumungsarbeiten ſind ſo⸗ weit fortgeſchritten, daß ein Gleis von den Trüm⸗ mern ganz befreit daliegt. Die Gleisanlage wird jedoch erneuert werden müſſen, da der Unterbau durch das Unglück ſtark gelitten hat. Die Schuldfrage an dem Geſundbrunner Eiſenbahnunglück iſt noch ungeklärt. Der Lokomotivführer der Ran⸗ giermaſchine verlor in dem Augenblick des Zuſam⸗ menpralls die Nerven und lief davon. Sein Aufenthalt konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Ein furchtbares Flugzeugunglück Von unſerem Londoner Vertreter 8 London, 28. Juli. Einem furchtbaren Flugzeugunglück iſt der junge heſſiſche Graf Otho Er bach⸗Fürſtenau zum Opfer gefallen, der vor kurzer Zeit zum Beſuche von Freunden nach England gekommen war. Mit ihm verunglückte die Gattin und der älteſte Sohn des auch in Deutſchland wohlbekannten Architekten und Politikers Alfred Boſſom, der als konſer⸗ vativer Abgeordneter viel zu der Verbeſſerung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen getan hat. Der 21jährige Miſter Boſſom jun., der ſowohl die Pilo⸗ ten⸗ wie die Verkehrsfliegerprüfung abgelegt hatte, ſteuerte das dreiſitzige Kabinenſportflugzeug, in dem er ſeine Mutter und den deutſchen Freund zu einem Vergnügungsflug eingeladen hatte. In der Nähe von Farnham in der Grafſchaft Surrey geriet die Maſchine in Schwierigkeiten und brach in der Luft in Stücke. Die Inſaſſen wurden ſchon in der Luft herausgeſchleudert und bis zur Unkennt⸗ lichkeit zerſchmettert. Todesurteil im Gorguloff-Prozeß Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Juli. Der Ruſſe Gorguloff, der den Präſidenten der Republik, Doumer, erſchoſſen hat, iſt geſtern abend vom Schwurgericht zum Tode verurteilt wor⸗ den. Am letzten Verhandlungstag des Prozeſſes trat nach einigen weniger wichtigen Zeugen Frau Gor⸗ guloff vor die Zeugenbarre. Gorguloff erhebt ſich und ruft ihr zu:„Vergib mir!“ Einige Sekunden lang hört man nur das Schluchzen der Zeugin. Frau Gorguloff teilt dann unter Tränen mit, ſie habe ſich mit dem Mann im vorigen Jahr verheiratet und ſei mit ihm glücklich geweſen. Doch zwei Wochen vor dem Attentat habe er ſein Verhalten plötzlich ganz geändert. Frau Gorguloff richtete, als ſie die Zeu⸗ genbarre verließ, an den Generalſtaatsanwalt die Bitte:„Mitleid für mich und mein Kind, das ich zur Welt bringen werde“. Nach der Ver⸗ handlung begann der Generalſtaatsanwalt ſeine Anklagerede. Er meinte, daß Paul Doumer ebenſo dem Mordanſchlag eines Ausländers zum Opfer fiel wie Carnot. Ueber Gorguloff ſprach er ein vernichtendes Urteil in moraliſcher Hinſicht aus. Er bezeichnete ihn als einen Simulanten. Der An⸗ geklagte proteſtterte und warf dem Staatsanwalt vor, er ſpreche nicht die Wahrheit. In ſeinen weiteren Ausführungen erklärte der Generalſtaats⸗ anwalt:„Ich bin davon überzeugt, daß Gorguloff einen vorſätzlichen Mord begangen hat. Lange Zeit plante er die Ermordung Doumers. Gorguloff iſt ein Feind Frankreichs.“ Am Schluß der Anklagerede lehnt er einen Vergleich zwiſchen dem Mörder Jean Jaurés und dem des Präſidenten Doumers mit aller Entſchiedenheit ab. Die Verteidiger plaidierten für mildernde Umſtände und brachten das geſamte Material über das Leben Gorguloffs zu⸗ ſammen, um die Geiſtesgeſtörtheit und Abnormität des Präſidentenmörders nachzuweiſen. Dann zogen ſich die Geſchworenen zur Beratung zurück. Nach kaum 30 Minuten betraten ſie wieder den Gerichts⸗ ſaal. Das Verdikt lautete dahin, daß dem Präſi⸗ dentenmörder keine mildernde Umſtände zuerkannt werden. Der Präſident verkündete demgemäß das Urteil auf Todesſtrafe. Gorguloff nahm die Ver⸗ kündung des Urteils bleich und gefaßt entgegen. „Ich bin nicht entehrt. Ich bin ein guter Soldat. Ich ſterbe für mein Vaterland, das ich über alles liebe. Frankreich hat mir den Aufenthalt verweigert. Die Boches(!) haben mich aus ihrem Land gewieſen. Ich bin ein guter Soldat“, wiederholte er mehrmals. „Ich falle auf dem Felde der Ehre.“ Die Vorwürfe gegen das Kabinett Braun Drahtbericht unſeres Berliner Büros EJ Berlin, 28. Juli. Die„Nachtausgabe“ des Herrn Hugenberg weiß die Behauptung des„Lokalanzeiger“, daß die preußiſche Regierung für Zwecke der Wahlpropa⸗ ganda 2 Millionen aus Etatmitteln zur Verfügung geſtellt hat, noch dahin zu ergänzen, daß auch aus dem Fonds für die deutſchen Grenzlande ein Betrag von 250 000 4 ͤ an die„Rheiniſche Zei⸗ tung“ des ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeord⸗ neten Sollmann übermittelt worden ſei. Die „Kölniſche Volkszeitung“ ſoll von den 2 Millionen über die Berliner Arbeiterbank Gelder erhalten haben. Im übrigen ſollen im Wege eines gerichtlichen Verfahrens dieſe Gelder von ihren Empfängern zurückgefordert werden. Weiter teilt das Blatt mit, daß im vorigen Jahre im preußiſchen Finanzminiſterium eine„Zentralverlagsgeſellſchaft m. b..“ gegründet worden ſei. Ueber dieſe Zwi⸗ ſchenſtelle ſeien Mehrheiten oder hunderprozentige Beteiligungen an der Kölner Verlangsgeſellſchaft, an dem„Stolper Generalanzeiger“, den „Kösliner Neueſten Nachrichten und dem „Oſteroder Generalanzeiger“ erworben worden.. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, iſt in dieſen Mitteilungen, wie immer in ſolchen Fällen, Wahres mit Falſchem gemiſcht. Bei den Blättern in Stolp, Köslin und Oſterode wird man zudem aner⸗ kennen müſſen, daß ein volkliches Intereſſe für ihre Unterſtützung vorgelegen hat. Dieſe Blätter ſind durch das vom Korridor über die Grenze dringende Polentum ſtark gefährdet. Im übrigen beſchäftigt ſich der Reichskommiſſar Bracht im Augenblick mit der Angelegenheit und hofft in Bälde ſagen zu kön⸗ nen, was an den Beſchuldigungen gegen die ehe⸗ malige preußiſche Regierung wahr iſt. Der„Vor⸗ wärts“, gewiſſermaßen als Offizioſus des verfloſſe⸗ nen Kabinetts, ſpricht von einem„geplatzten Wahl⸗ mannöver.“ Das preußiſche Staatsminiſterium hat zwei Miniſterialräte mit der Nachprüfung der Be⸗ hauptungen beauftragt, daß die ehemalige preußiſche Regierung Etats mittel für die Propa⸗ ganda zur Landtagswahl verwendet hätte. Noch zehn Landräte gehen Drahtbericht unſeres Berliner Büros . JJ Berlin, 28. Juli. Die neue preußiſche Regierung hat in ihrer geſtrigen Sitzung, wie bereits angekündigt, weitere Perſonalveränderungen innerhalb der preußiſchen Verwaltung beſchloſſen, die heute mittag offiziell bekanntgegeben werden ſollen. Wie es heißt, ſind rund zehn Landräte ihres Amtes ent⸗ hoben worden, die vorerſt kommiſſariſche Nach⸗ folger erhalten werden. Daneben iſt nach der „Voſſ. Ztg.“ beabſichtigt, rund 60 preußiſche Landkreiſe aufzulöſen und mit benach⸗ barten größeren Kreiſen zu einem Verwaltungs⸗ gebiet einheitlich zuſammenzufaſſen. Ebenſo ſollen 60 Amtsgerichtsbezirke aufgelöſt und mit benachbarten größeren Bezirken verſchmolzen werden. Außerdem iſt auch die bereits veröffentlichte Vorlage des Reichskommiſſars Bracht verabſchiedet worden, wonach die Verfügung der vorigen Re⸗ gierung, daß Beamte nicht der National⸗ ſozialiſtiſchen Partei angehören dür⸗ fen, wieder aufgehoben wird. Ein offener Brief Brauns Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 27. Juli Der frühere preußiſche Miniſterprä⸗ ſident Braun hat einen offenen Brief an Reichskanzler von Papen gerichtet, in dem er behauptet, daß es nicht dem Kanzler gelungen ſei, nachzuweiſen, daß die Vorausſetzungen für die An⸗ wendung des Artikels 48 der RV gegen die preu⸗ ßiſche Staatsregierung gegeben geweſen ſeien. Die Verſchärfung der politiſchen Gegenſätze ſei auf die entgegen den dringenden Warnungen der Län⸗ derregierungen erfolgte Aufhebung des Uni for m⸗ verbotes zurückzuführen. Das Verlangen, die preußiſche Staatsregierung habe grundſätzlich und von vornherein die Anhänger der kommuniſtiſchen Partei anders als die der nationalſozialiſtiſchen Partei zu behandeln, widerspreche der Reichsver⸗ faſſung, die nur Staatsbürger einerlei Rechts kenne. Zum Schluß behauptet Braun, daß durch die von der Reichsregierung getroffenen Maßnahmen nach jedem unbeeinflußten Rechtsempfinden die Ver⸗ faſſung des Deutſchen Reiches wie des Freiſtaates Preußen verletzt worden ſei. Nur die vorbildliche Diſziplin und Beſonnenheit der republikaniſchen Parteien habe— nach Brauns Auf⸗ faſſung— uns vor Blutvergießen und Bürgerkrieg bewahrt. Japauflug v. Gronausd — Newyork, 28. Juli. Gegenüber den Ausführun⸗ gen v. Gronaus, daß er lediglich einen Flug an die Pazifte⸗Kuſte beabſichtige, wurde hier bekannt, daß von einer Oel⸗Geſellſchaft im Auftrage von Gronaus zehn Brennſtoffdepots auf der Linie Ka⸗ nada, Alaska, Aleutiſche Inſeln bis nach Japan bereit geſtellt würden. ——— Dingeldey im Rundfunk Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Juli ſprach geſtern abend der Führer der DVP, Reich. tagsabgeordneter Dr. Diypgeldey. Er betont daß die extremen Parteien nicht regierungsſahg ſeien. Wenn der frühere Reichskanzler Brünn daß die kommende Wahl die Gefahr einer tung des Bürgertums in ſich berge, dann müſſe er an die eigene Bruſt ſchlagen und ſich fragen, ob er Totengräber des bürgerlichen Gedankens in Deutſh⸗ land geworden ſei. Nur wenn es gelinge, in ber fender Maſſen wieder den ruhigen deyf⸗ ſchen Bürger zur Geltung könne das Reich vor der fortſchreitenden Zerſtörung Chaos drohe. In einer, von 60 000 Perſonen beſuchten Maſſenkundgebun wandte ſich geſtern abend Dr. Goebbels ſchar von Gayl. gebungsverbots. dem Geiſt des fungen Deutſchland not keinen Hauch verſpürt. Beſeitigung des Ga. Verbots, Eingreifen in Preußen und Reichstags auflöſung ſeien nicht viel, ſei beileibe nicht alles, e nur ein gelindes Säuſeln vor dem Sturm, der erſt noch kommen werde. Goebbels warf ber teilung der Laſten zu ändern und ohne den Kern zu tragen. bieten. Interview des Herrn v. Gay Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Juli dem nach Deutſchland entsandten Sonderberlchterſtal view. Auf verſchiedene Fragen Sauerweins erklärt der Miniſter u.., daß er die Nationalſozia⸗ liſten nicht als revolutionäre Parte betrachte. Die einzige verfaffungsfeindliche und reyo⸗ lutionäre Partei in Deutſchland ſei die KPD. We⸗ 78 8 ſei, daß ein Kabinett aus Perſönlichkeiten be⸗ ſtehe, nannt ſind. Die Regierung wünſche, daß, der neue Reichstag ſo zuſammengeſetzt ſei, daß eine wirklich Zuſammenarbeit mit ihm möglich werde. Die Uebungen der deutſchen Jugend, fuhr der Reichsminiſter fort, ſind reine ſportliche Uebungen, die wir dulden und die wir ſogar ermull⸗ gen. Wir ſind der Anſicht, daß ſie die Ausdauer und den Geiſt der Diſziplin entwickeln, und nichts mil militäriſchen Uebungen zu tun haben. Irgend eine revolutionäre Bewegung werden wir nicht dulden. Der Reichsminiſter kündigte an, daß die Regle⸗ rung binnen kurzem einen Plan zur Bekämp⸗ fung der Arbeitsloſigkeit im Rahmen del Wiederbelebung der Wirtſchaft entwickeln werde, Prinzeſſin Leopold von Bayern geſtorben — München, 28. Juli. Prinzeſſin Leopold von Bayern, die Witwe des verſtorbenen Generalſelb⸗ marſchalls Prinzen Leopold von Bayern, iſt geſtem abend im Alter von 76 Jahren geſtorben. Eine tolle Köpenickiade „Te Wanne ⸗Eickel, 28. Juli. Ein tolles Gauner, ſtückchen leiſteten ſich zwei junge Burſchen. Sie fuhren vor etwa 15 Gaſtwirtſchaften nacheinander mit einem Laſtkraftwagen vor, gaben ſich als Ke minalbeamte aus und beſchlagnahmten in jeg Wirtſchaft einen Spielautomaten. Die Aut, Mark ſchätzt, aus dem Staube. Schweres Motorradunglück in Braunſchmweiz Braunſchweig nach Königslutter ſtieß kurz vor torrad mit einem Perſonenkraftwagen mit voller Wucht zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß der Lenker des Motorrades ſofort tot war, Der Mitfahrer wurde über das Motorrad und das Au hinweg acht Meter weit über die Straße geſchleuber und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er innerhalb wen ger Minuten ſtarb. f 5 Felsabſturz auf Helgoland — Hamburg, 28. Juli. Nach einer von der Ju Kubikmeter Fels abgeſtürzt. Spanien tritt dem Konſultativpakt bei e London, 28. Juli. Der ſpaniſche Geſchäftsträgel in London hat der britiſchen Regierung den 1 Spaniens zum franzöſiſch⸗engliſchen Konſultativpa mitgeteilt. Im Rahmen der politiſchen Rundfunkvorträgt ſich in ſeinen jetzigen Wahlreden darüber beklage, Vernic⸗ nicht ſelbſt durch ſeine Unentſchloſſenheit einer her kommenden politiſchen Entwicklung inmitten kämy. zu bringen, geſchützt werden, an deren Ende das bolſchewiſtiſche 6 Goebbels gegen Reichsregierung Aus Hannover läßt ſich die Köln. Ztg. drahten nach nationalſozialiſtiſchen Angaben 1 gegen den Reichsminiſter des Innern Freihern Er lehnte den von Gayl vertretenen Grundſatz der Parität ab, weil er das Verbot SA⸗Durchmarſches durch die Linden zur Folge ge habt habe, und verlangte die Aufhebung des Kun, Dieſer Miniſter habe von Regierung Papen vor, daß ſie ſich in Innen und Außenpolitik zu ſtark an den von Brün ing vo gezeichneten Weg halte. In Lauſanne habe ſie Br, nings Politik mit einigen Schattierungen und Un, änderungen durchgeführt, und in der Finanzpolll begnüge ſie ſich damit, Brünings Notverordnungen in Kraft zu ſetzen, ohne ſie durch eine gerechtere n. eines Aufbauprogramms in ſie einzupflanzen. Goel, bels gab zu, daß Brüning 1930 als erſter verſucht habe, den innerpolitiſchen Notwendigkeiten Rechnung Aber er ſei geſcheitert, weil er nicht he richtigen Mittel zur Verfügung gehabt habe. Fälſh licherweiſe habe er geglaubt, man könne elementaren Kataſtrophen mit Notverordnungen begegnen. Die von Brüning derbotenen braunen Uniformen ſeſen nicht Urſache, ſondern Ausdruck deutſcher Not, Weng Brüning die Außenpolitik hätte aktivieren wolle, wenn er ein wahrer Staatsmann geweſen wär, dann hätte er die SA als den nationaliſtiſchen Mach. faktor einſetzen und fördern müſſen, ſtatt ſie zu ve, Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl gewähre ter des„Paris Soir“, Sauerwein, ein Inler. die durch den gleichen nationalen Willen er, maten verluden ſie auf das Auto und machten ſich mit der Beute, die man auf ungefähr 7000 — Braunſchweig, 28. Juli. Auf der Straße von Königslutter ein mit zwei Perſonen beſetztes No, el Helgoland eingetroffenen Meldung ſind an der Nordoſtſeite, außerhalb der Schutzmauer, 1500 4 ſon kau Dt Juli rträgg ſeichs, etonte, h rüning eklage, ernich⸗ üſſe er ob er er der eutſch, in her kämp⸗ deut. ingen, törung iſtiſche tung rahten; gaben gebung charf ihern etenen ot dez ge ge Kund. von noch 8 SA. tags les, sei , der if bet u. und g vor Br. id Un. poltiſt tungen e 55 Ke Goch erſucht 4 — 4 Donnerstag, 28. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —̃ DÜ—‚Ä2— Der Saiſon⸗Schlußverkauf hat jetzt wieder einen neuen Auftrieb erfahren und geht mit vollen Segeln in den Endſpurt über. Die erſten Tage ſind nicht nur von den ſehr ſorgfältig gerüſteten Geſchäften erfolgreich beſtanden worden, ſondern haben auch zu einem Sieg der Käuferſchaft geführt, die bewieſen hat, daß ſie die günſtige Ein⸗ kaufsgelegenheit, ſoweit ſie finanziell dazu in der Lage war, auszunützen weiß. Die Lücken, die die Käufer in die Warenlager und in die Schaufenſter⸗ guslagen gemacht haben, ſind immerhin recht be⸗ trächtlich geweſen. So weit bis jetzt feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, wurde bei ſämtlichen Käufen in allen Branchen die Zweckmäßigkeit des zu kaufen⸗ den Gegenſtandes in den Vordergrund des Kaufentſchluſſes gerückt. Nachdem der erſte Anſturm der Anfangstage des Schluß⸗Verkaufs vorüber war, flaute die Kaufluſt etwas ab. Zu dem leichten Rückgang trugen die Er⸗ fahrungen der Hausfrauen bei, die genau wußten, daß die erſten Tage der zweiten Verkaufswoche neue Vorteil e bringen würden. Die Haus⸗ frauen haben ſich auch nicht getäuſcht, denn die Ge⸗ ſchäftsleute warfen in der erſten Hälfte dieſer Woche neue billige Waren auf den Markt. Wer aufmerkſam die Zeitungsanzeigen ſtudierte, konnte nicht überſehen, daß die neuen vorteilhaften Ein⸗ kaufs möglichkeiten nicht nur in„Reſten“ beſtanden, ſondern daß auch zahlreiche andere Artikel zu kaum glaublichen Preiſen herausgebracht wurden. Dr. Carl Benz-Denkmal in Mannheim Einweihung am erſten Oſtertag 1933 Das Denkmal für Dr. Carl Benz iſt jetzt im Werden begriffen. Der Allgemeine Deutſche Auto⸗ mohil⸗Club, der Allgemeine Schnauferl⸗Club und der Reichsverband der Automobil⸗Induſtrie haben die Schutzherrſchaft über das Werk über⸗ nommen. Der Entwurf ſtammt von Prof. Dr. Ing. Max Laeuger, Lehrer an der Techniſchen Hoch⸗ schule Karlsruhe. Am erſten Oſtertage 1933 ſoll die Hülle des Denkmals fallen. Es iſt Vorſorge getroffen, daß die Enthüllung zu einer Weltfeier gusgeſtaltet wird. Der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club wird ſchon in nächſter Zeit aus Anlaß der Benz⸗Gedenk⸗ Feier eine Internationale Sternfahrt ausſchreiben und mit vollſtändigem Programm herauskommen. Noch einmal, und wahrſcheinlich zum letzten Mal, werden„Schnauferlbrüder“ des aus den Prominenten des Kraftfahrweſens be⸗ ſtehenden„Allgemeinen Schnauferl⸗Clubs“ am Tage der Denkmalsweihe den hiſtoriſchen Feſtzug des Automobils vor den Augen der Teil⸗ nehmer abrollen laſſen, der vor Jahr und Tag in München noch Auge und Herz des greiſen Carl Benz erfreute. Sparmaßnahmen der eygl. Landeskirche Erneute Kürzung der Gehälter der Geiſtlichen Die Epangeliſche Landeskirche hat im Frühjahr d. J. ſich dahin entſchieden, vorerſt von der Erhe⸗ bung eines Kirchgeldes Abſtand zu nehmen und zu verſuchen, den immer größer werdenden Einnahme⸗ ausfall durch weitere Sparmaßnahmen auszuglei⸗ chen. Die Beamten des Oberkirchenrats, die Geiſt⸗ lichen und ihre Hinterbliebenen ſind in ihren Be⸗ zügen jeweils in entſprechendem Ausmaß ge⸗ kürzt worden wie die Reichs⸗ und Landes⸗ beamten. Ueber dieſe Kürzung hinaus aber mußte mit Wirkung vom 1. Juni 1932 für die Spitzenſtellen des Oberkirchenrats eine 10prozentige bezw. öprozentige weitere Minderung und für die aktiven und im Ruheſtand befindlichen Pfarrer eine ebenfalls 5prozentige weitere Herabſetzung vorgenommen werden. Da aber auch dieſe Einſparungen noch nicht genü⸗ gen, hat die Evang. Kirchenregterung erneut für die Spitzenſtellen des Oberkirchenrats und ſämtliche Geiſtliche und deren Hinterbliebene eine weitere bprozentige Kürzung ab 1. September 1932 verfügt. Mit dem Inkrafttreten dieſer erneuten Ein⸗ ſparung ſind die Bezüge des Kirchenpräſidenten um rund 41 v.., der übrigen Mitglieder des Ober⸗ Urchenrats um 3035 v.., der Geiſtlichen um 3—3 2 v. H. und der Hinterbliebenen von Geiſt⸗ lichen um 25—26 v. H. ihrer urſprünglichen Beträge herabgeſetzt. Ein akttver Geiſtlicher in einer mittleren Pfarr⸗ ſtelle und in den mittleren Lebensjahren wird dann noch neben freier Wohnung ein Bruttoeinkommen von etwa 390/ haben. Abgeſehen von den Steuern geht hiervon wie bei allen Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfängern die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe von 13 b. H. ab, ſodaß die Bezüge der evangeliſchen Geiſtlichen jetzt um rund ein Drittel ihres urſprünglichen Betrages gemindert ſind. Aus dem 2 845 — Seite/ Nummer Bahlkampf in Kundgebung der Mannheimer Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei Die Deutſche Volkspartei, Orts⸗ verein Mannheim, hielt geſtern abend im großen Harmonieſaale eine ſehr gut beſuchte Wahl⸗ verſammlung ab, um den liberalen Gedanken gegen Bürgerkrieg und Juflation noch einmal ihren An⸗ hängern darzulegen und den letzten Appell an ihre Wählerſchaft zur Ausübung des Wahlrechts am kommenden Sonntag zu richten. Der 1. Vorſitzende, Rechtsanwalt Dr. Florian Waldeck, begrüßte die Erſchienenen im Namen des Orts⸗ vereins der Deutſchen Volkspartei und hob hervor, daß die Partei nichts von ihren Zielen aufgegeben habe und es falſch ſei, wenn von einer Seite be⸗ hauptet wurde, daß die Partei ſich der Reaktion an⸗ geſchloſſen habe. Durch das Wahlbündnis mit den Deutſchnationalen habe man ſich lediglich die Reſt⸗ ſtimmen geſichert. Reichstagsabg. Dr. Jauf der Spitzenkandidat der Partei, ſtellte einleitend aus⸗ drücklich feſt, daß die Partei von Herrn Hugenberg nicht abhängig ſei. Er kam dann auf die gegenwär⸗ tige verzweifelte Lage des Reiches zu ſprechen und bemerkte: Unſere Bauern müſſen weit unter ihren Selbſtkoſten verkaufen, ungezählte Fabriken mußten ſchließen. Mitten im Hochſommer im Juli 1932 haben wir 5,4 Millionen Arbeitsloſe. Seit 300 Jahren war das deutſche Volk niemals in einer ſolchen Lage. Wir haben in den letzten 10 Jahren einmal einen großen auswärtigen Erfolg gehabt, als wir die Ruhrheſatzung zurückgewieſen haben und das ganze deutſche Volk einig war in der Abwehr. Heute fehlt der Gedanke der Volksgemeinſchaft. Ohne dieſen Gedanken iſt es unmöglich, ſich in dem von Feinden und Waffen ſtarrenden Europa zu be⸗ haupten. Ein endgültiges Urteil über den Lau⸗ ſanner Vertrag kann erſt dann gefällt werden, wenn das endgültige Ergebnis der Genfer Ab⸗ rüſtungskonferenz vorliegt. Sollte man in Genf aber wieder auf dem Standpunkt ſtehen, daß alle Paragraphen des Verſailler Vertrages, die Deutſch⸗ land belaſten, bis zum letzten Buchſtaben zu er⸗ füllen ſind, der einzige Paragraph aber, der Deutſch⸗ land günſtig iſt, nur auf dem Papier geſchrieben ſteht, ſo muß ſich die deutſche Regierung daran er⸗ innern, daß der Völker bund in allen ent⸗ ſcheidenden Fragen in Oberſchleſiſen, in Wilna und in der Mandſchureiglatt ver⸗ ſagt hat. Von ihm iſt für Deutſchland in Gefahr keine Hilfe zu erwarten. Es gilt, dieſem Bunde und Genf Adien zu ſagen und unbekümmert um die Wünſche des Auslandes das zu tun, was wir in Deutſchland zu unſerer Sicherheit für nötig erachten.(Lebhafter Beifall). Die Steuerbelaſtung deutſcher Werke iſt um 20 40 Prozent höher als in Frankreich und um 45 bis 90 Prozent höher als in England. Die ſoziale Geſetzgebung iſt völlig ausgehöhlt. Die Ange⸗ ſtelltenverſicherung iſt heute noch die ein⸗ zige, die geſund iſt. Der Redner kam dann auf bis die liberale Epoche zu ſprechen, in der man eine blühende, große Induſtrie hatte. Dieſe man mit Steuern und Belaſtungen aller Art z um Erliegen gebracht. Die bisherige Politik muß eine völlige Umkehr erfahren. Deutſchland hat genug von dem Notverordnungsſtaat und Volk aus⸗ entkräftet genug von einem Wahlſyſtem, das das einanderreißt, die wertvollſten Schichten und die Demagogen auf den Thron ſetzt. In 24 Stunden können die Polen vor den Mauern Königsbergs ſtehen. Ungeſchützt ſteht Deutſchland da. In dieſer Lage kann ſich kein Volk wohl fühlen, kein Handel und Wandel gedeihen. Parteiarmeen in Deutſchland müſſen einer einzigen großen deutſchen Armee Platz machen. (Lang anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Wenn Sicher⸗ heit nach außen und innen geſchaffen iſt, wird die Ruhe und das Vertrauen wiederkehren. Die Ausgaben für eine Armee ſind keine unproduk⸗ tiven Ausgaben. Schaffen wir eine Armee, ſo wer⸗ den wir das richtige Mittel zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit endlich gefunden haben. (Lang anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Als zweiter Redner ſprach, ebenfalls lebhaft be⸗ grüßt, 5 Finanzminiſter Or. Maltes Dieſer befaßte ſich zunächſt mit der Außenpoli⸗ tik. Jede andere Regierung hätte die gleichen Er⸗ folge gehabt wie die jetzige Regierung. Auch die vor⸗ hergehenden Außenminiſter, die der DVP angehör⸗ ten, hätten den Boden für die jetzigen Ergebniſſe vorbereitet. Wenn allerdings ein früherer volkspar⸗ teilicher Miniſter mit dem gleichen Ergebnis heim⸗ gekommen wäre, wie von Papen aus Lauſanne, ſo wäre ihm das als „nationaler Verrat“ angekreidet worden. Die Reparationsfrage müſſe gelöſt werden, ehe die Wehrfrage aufgegriffen würde. Auf die Innenpolitik eingehend, betonte Dr. Mattes, es ſei Die eine Illuſion der radikalen Partei, wenn ſie heute ſage: Gebt uns ein Jahr die Macht und alle Arbeitsloſigkeit iſt beſeitigt. Es ſei auch ein Irrtum, wenn man einen inneren Zuſammen⸗ hang zwiſchen dem politiſchen„Syſtem“ und der Not fuche. In Thüringen habe Dr. Frick ein Defizit von 10 Millionen hinterlaſſen, in Mecklenburg war ihre erſte Tat, nachdem ſie zur Macht gekommen waren, eine weitere Gehaltskürzung. Gerade das Gegenteil von ihren Versprechungen hätten ſie erfüllt. Eine Vorausſetzung für Beſſerung iſt nur durch Vertrauen möglich. Die National⸗ ſozialiſtiſche Partei hat aber dieſes Vertrauen aufs äußerſte gefährdet. Die Gefahr der Inflation iſt durch weitere politiſche Beunruhigung näher gerückt. Es müſſe gegen eine Diktatur ein bürgerliches Gegengewicht geſchaffen werden. 1 ch. Weitere Wahlverſammlungen Deutſchnationale im Wartburghoſpiz Im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes hielt die Ortsgruppe Mannheim der Deutſchna⸗ tionalen Volkspartei eine Wahlkundgebung ab, zu der etwa 200 Perſonen erſchienen waren. Der Vorſitzende, Herr Irſchlinger, begrüßte die An⸗ weſenden und den Referenten Dr. ing. e. h. Fritz Wider, Mitglied des Reichstages und des Würt⸗ tembergiſchen Landtages. Dr. Wider wandte ſich vor allem gegen die„ſchwarz⸗roten Parteien“, die bisher allein regiert hätten. Es müſſe vor allem für die Landwirtſchaft ge⸗ ſorgt werden, weil die Landwirtſchaft wiederum threrſeits für die Induſtrie zu ſorgen imſtande ſei. Nachdem er ſich gegen die Mittelparteten gewandt hatte, ſprach ſich der Redner auch gegen den Evangeliſchen Volksdienſt aus. Es wäre nicht wün⸗ ſchenswert, wenn die Nationalſozialiſten die volle Macht in Deutſchland bekämen. Die Deutſchnatio⸗ nalen müßten ſo geſtärkt aus der Wahl hervor⸗ gehen, daß ſie das Zünglein an der Waage bilden. Gerade in wirtſchaftlichen Fragen müßten die Na⸗ tionalſozialiſten einer Kontrolle un⸗ terzogen bleiben, während man in polttiſchen Fragen wohl einig mit ihnen gehen könne. Zum Schluß bedauert der Redner die jetzigen gegenſeiti⸗ gen Fehden zwiſchen Deutſchnationalen und Na⸗ tionalſozialiſten, die aber wohl nur aus der Wahl⸗ zeit heraus verſtanden werden könnten. Das Zentrum im Roſengarten Im vollbeſetzten Nibelungenſaal des Mann⸗ heimer Roſengartens hielt die Mannheimer Zentrumspartei ihre Reichstagswahlkundgebung ab, auf der Reichsarbeitsminiſter a. D. Dr. Brauns ſprach. Er wandte ſich ſcharf gegen die jetzige Reichs⸗ regierung und die Nationalſozialiſten. Das Zentrum wolle keine Diktatur; Papen und Schleicher wollten nur beruhigen. Das Zentrum wende ſich auch gegen jede Reſtaurierung der Hohenzollern. Alle wirt⸗ ſchaftlichen Experimente ſeien ebenſo wie jede ſoziale Reaktion abzulehnen. Hinter den Nationalſozialiſten ſtänden in erſter Linie die Junker, Fürſten, Barone und die Groß⸗ induſtrie. Weder Arbeiter noch Sozialtſten würden in dieſer Partei ſich durchſetzen. Nach dem Hinweis, daß der 31. Juli wohl die ſchwerſte und entſchei⸗ dendſte Wahl ſei, endete Dr. Brauns mit dem Ruf: „Niemals Hitler! Nieder mit den Junkern und Baronen, Großinduſtriellen und Fürſten! Zurück zu Brüning!“ Frau Rektorin Maria Beyerle ⸗Karlsruhe appellierte an die Zentrumsfrauen, durch ihre Stimme der Demokratie zum Siege zu verhelfen.— Die Schlußanſprache hielt der Spitzenkandidat von Mannheim, Stadtrat Noll, der ſeiner Ueber⸗ zeugung Ausdruck gab, daß dieſer Wahlgang kein Sieg für Hitler werde. 5 hat Beachtung des Amzugsverbots Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterius wird mitgeteilt: Es iſt die Beobachtung gemacht worden, daß auch nach Herausgabe des allgemei⸗ nen Umzugsuerbots des Reichsminiſteriums des Innern vom 18. Juli 1932 Angehörige politiſcher Organiſationen auf Laſtwagen unter Abſingen von Liedern, Ausrufen politiſcher Loſungen uſw. demon⸗ ſtrativ durch das Land fahren. Da derartige Fahr⸗ ten als Veranſtaltung eines Aufzug es nach§ 2 der angeführten Verordnung vom 18. Juli 1932(RGBl. I S. 355) anzuſehen ſind, ſind ſie ver⸗ boten und ſtraf bar. Die Polizeibehörden ſind angewieſen, ſolchen Aufzügen wirkſam entgegenzu⸗ treten. Ein Verſtoß gegen das Umzugsverbot iſt nur dann nicht gegeben, wenn Perſonen(auch unifor⸗ mierte) auf Laſtwagen ausſchließlich zum Zwecke der Beförderung gefahren werden, es ſei denn, daß eine geſchloſſene Reihenfolge der Laſt⸗ wagen die Aufmerkſamkeit des Publikums erregt und hieraus die demonſtrative Abſicht erkennbar iſt. * Temperaturrückgang. Die Schlechtwetterperiode hat immer noch nicht ihren endgültigen Abſchluß ge⸗ funden. Die verſchiedentlichen Aufheiterungen waren bisher leider nur von kurzer Dauer und wurden jedes Mal bald wieder von dem Durchzug einer Regenfront abgelöſt. Ein beſonderes Merkmal die⸗ ſer Tage iſt die gute Fernſicht, die den Odenwald faſt in greifbare Nähe gerückt hat. In der vergan⸗ genen Nacht ſtellte ſich ein Temperaturrück⸗ gang ein, da das Queckſilber unter den 15 Grad⸗ Strich herunterging. Die Landwirte blicken mit gro⸗ ßer Beſorgnis zum Himmel, denn es wird allmählich Zeit, daß ein gutes Erntewetter einſetzt und daß die jedes Wachstum hemmende Kühle ein Ende nimmt. Schönes Wetter wünſchen ſich auch die Urlauber, die in ihrer Freizeit recht gerne die Sonne genießen möchten. * Hakenkreuzfahne verbrannt. Auf einem Bal⸗ kon eines Hauſes in R 3 wollten einige Frauen eine Hakenkreuzfahne hiſſen. Dabei glitt ihnen die Fahne aus den Händen und ftel auf die Straße. Politiſche Gegner ſprangen hinzu, hoben die Fahne auf und verbrannten ſie. Tageolhaleucles Donnerstag, 28. Juli Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 12 Uhr Mannheim— Worms und zurück; 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 27. Stunden Mannheim— Worms und zurück.— Freitag: 7 Uhr Mannheim— Rüdes⸗ heim— Aßmannshauſen und zurück. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Friedrichspark: Gortenkonzert, 20 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Weinheim— Birkenauer Tal— Lindenfels— Bens⸗ heim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, Lichtſpiele: Scala:„Der 20 Uhr Konzert und Tanz. Liebesexpreß“. Capi⸗ toll:„Herzen in Flammen“.— Gloria⸗Palaſt: „Entfeſſeltes Afrika!.— Schauburg:„Knall und Fall“.— Univerſum:„Die letzte Kompagnie“. — Alhambra:„Es lebe die Freiheit“.— Roxy⸗ Theater:„Dreyfus“. Palaſt⸗ Theater: „Die tolle Kloſterſchülerin“. Die Glatze * 25 2 — 175 2 e eee) 2 75 NN 5 2 D 5*— 5 e, 1 N — 2 2 2— 2 „Ihr Kopf, Fräulein Lore, iſt wie ein ſchöner Traum.“ „Und der Ihre iſt eine nackte Tatſache.“ Offenherzig Der Direktor eines Knabenpenſionats rügt den kleinen Hans heftig, weil er ſein Meſſer vor dem Eſſen am Tiſchtuch abwiſcht, „Iſt das bei euch zu Hauſe ſo Sitte?“ fragte er grollend. „O nein“, ſagt Hans,„bei uns zu Hauſe erhalten wir ſaubere Meſſer!“ 0 keine Zigarette hat sich in Deutschland gehalten, wenn sie nicht mild War. Daher kommt es, daß immer wieder führend Das ist die Siem Tabrig demie Sal EM 339 Seite/ Nummer 345 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Juli 1032 Das Sängerfeſt ohne Defizit Der vorläufige Rechnungsabſchluß für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt ergibt die erfreuliche Tatſache, daß in Nachwirkung der vorſichtigen Dis⸗ poſitionen des Feſtausſchuſſes und des überraſchend guten Beſuches, das Feſt beſtimmt ohne Defizit abgeſchloſſen wurde. Die Stadt Frankfurt a. M. hatte dem Feſtausſchuß einen Betriebskredit in Höhe von, 250 000 Mark zur Verfügung geſtellt, von dem jedoch nur 000 Mark ausgenutzt wurden. Dieſer Betrag iſt ſchon am dritten Tag nach Beendigung des Feſtes an die Stadt zurückgezahlt worden. Man geht wohl nicht fehl in der Erwartung, daß die end⸗ gültige Abrechnung einen Ueberſchuß ergeben wird. Dieſe Tatſache iſt um ſo erfreulicher, als gerade in dieſer Zeit dem Deutſchen Sängerbund eine finanzielle Stärkung zu wünſchen iſt. Das Wiener Feſt hatte trotz ſeines dreifach höheren Beſuches ein Defizit von etwa 130 000 Schilling. Das Frankfurter Feſt wird demnach das erſte ſein, das einen nennenswerten Ueberſchuß zu verzeichnen hat. Spielfeſt der Friedrſchsfeldſchule Am Diestag mittag veranſtaltete die Friedrichs⸗ ſeldſchule ihr diesjähriges Sportfeſt. Welch gro⸗ ßes Ereignis für die Schüler, welch freudiges Erwar⸗ ten lag in ihren Augen, bis ſie ihre ſportlichen Lei⸗ ſtungen Eltern und Bekannten vorführen durften. Ein gewaltiger Zug von 400 Mädchen und Knaben der 4. bis 8. Klaſſen zog mit Geſang vom Schulhof aus durch die Straßen der Stadt hinaus auf den Sportplatz des F. C. Germania. Eine zahlreiche Zu⸗ ſchauerſchar konnte ſie empfangen. Den Auftakt der Veranſtaltung bildeten die Freiübungen, die unter Leitung von Fräulein Wittmann und Herrn Alt⸗ felix in exakter Gleichmäßigkeit vorgeführt wur⸗ den. Die ſonſt übliche Muſikbegleitung mußte leider wegen der herrſchenden Finanznot ausfallen und wurde durch den monotonen Schlag eines Tam⸗ bourins erſetzt. Dann ſetzte ſofort ein fröhliches Treiben auf dem Platz ein. Die einzelnen Klaſſen führten ihre Spiele vor, die teilweiſe große Heiterkeit bei den Zuſchaue en hervorriefen. Unterbrochen wurden die Spiele durch den Reigen aller Mädchen unter Leitung von Frl. Wittmann. Darauf folgten wie⸗ der Spiele wie Barlauf, Schlagball, Wanderball, Katze und Maus u. a. Viel Intereſſe fanden auch die Staffettenläufe der Mädchen und Knaben. Nach einer kurzen Anſprache des Rektors Hell⸗ muth und dem gemeinſam geſungenen Lied:„Brü⸗ der reicht die Hand zum Bunde“ fand die wohlgelun⸗ gene und zu aller Zufriedenheit ausgefallene Sport⸗ veranſtaltung der Friedrichsfeldſchule ihr Ende. Ferienſonderzüge fallen aus Nur ein Zug in der Pfalz Für die Pfalz waren auf der in Baden⸗Baden abgehaltenen Fahrplankonferenz ſechs Ferienſonder⸗ züge zuſammengeſtellt worden. Von dieſen wurde lediglich ein Ferienſonderzug aufrecht erhalten und dieſer fuhr ab Ludwigshafen. Es iſt der Sonderzug nach der Waſſerkante. Neben der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage iſt die Ausgabe der für alle Kurszüge gül⸗ tigen Urlaubsrückfahrkarten der Grund der ſchwachen Beſetzung der Sonderzüge. Die Ur⸗ laubskarten haben eine 20proz. Ermäßigung. Mit einem Zuſchlag können auch Eil⸗ und Schnellzüge be⸗ nützt werden. Auch außerhalb der Pfalz find die an⸗ geſetzten Sonderzüge und die Parallelzüge zu den Kurszügen in den letzten Tagen in erheblichem Maße eingeſchränkt worden. Kreuzworträtſel in der Küche „Aber Anna! Was iſt das nur für ein ſchrecklicher Rauch?“ „Ah— Rauch!— Danke ſchön, gnäd'ge Frau— das wär ja das Wort, was mir noch fehlt!“ Gegen die Der große Saal des Wartburghoſpitzes ſah ſchon lange nicht mehr eine ſolche Ueberfüllung wie am Dienstag abend. Ueber 900 Menſchen hatten ſich zu dem Vortrag über„Das Leben und das Evange⸗ lium unter dem ruſſiſchen Volke nach der Revo⸗ lution“ eingefunden, den der im Dienſte der„Ruſſi⸗ ſchen Bruderhilfe“ ſtehende Nicolei von Orloff hielt. Dieſer Ruſſe ſprach aus eigenem Erleben, aus der Zeit der Machtergreifung der Sowjets und der heute noch viel grauſamer unter den Chriſten wü⸗ tenden Revolution, der Gottloſenbewegung. Durch ſein Studium und ſeinen Aufenthalt in Deutſchland ſeit 1925 ſprach v. Orloff ein ſehr gut verſtändliches Deutſch, dem die zahlreichen Beſucher gebannt lauſch⸗ ten. Wer gekommen war, ein politiſches Thema zu hören, wurde enttäuſcht. Das betonte eingangs Vi⸗ kar Fränkle, der einen kurzen Einblick gab in das große ſegenbringende Arbeitsgebiet der„Ruſſi⸗ ſchen Bruderhilfe“, die wie für Rußland gleicher⸗ maßen auch für Deutſchland gegen die Gottloſen⸗ bewegung arbeite. Der Prediger v. Orloff legte zunächſt ein Be⸗ kenntnis ab über Zweck und Ziel ſeiner Arbeit und der Organiſationen, in deren Dienſten er ſich geſtellt hat. Er erinnerte an die ruſſiſche Revolution, an die tauſende und abertauſende ruſſiſcher Volksgenoſſen, die in Gefängniſſen ſchmachten und in der Verban⸗ nung leben. 5 Stett des verſprochenen Friedens wüte heute ſchlimmer denn je Bruderkrieg, der das Land nicht nur mit Tränen, ſondern mit Blut netze. Und dazu ſchweige die Liga der Menſchenrechte und der Völkerbund. 31 Biſchöfe, 3200 Prieſter und 7000 Mönche und Nonnzi wurden hingerichtet. Heute ſchmachten 64 Biſchöfe, 3700 Prieſter und 8000 Mönche und Nonnen im Gefängnis. So weit die offiziellen Zahlen, die in Wirklichkeit noch viel größer ſind. Das beweiſe der Kampf der Gottloſenbewegung, der ſtetig erbittertere Formen annehme. Nachdem man die Kirchengüter der Propa⸗ ganda zugeführt hat, habe man bei dem Mangel an Kirchen und Predigern von 1923—29 Religions⸗ freiheit gelaſſen. Trotz der Unterdrückung der Re⸗ Die große Kleingarten⸗Daueranlage auf den Sellweiden iſt jetzt inſoweit fertiggeſtellt, als vor einigen Monaten die letzten Gäcten vergeben wur⸗ den, die, ſofort angepflanzt, bereits ihren Ertrag liefern. Im ganzen erſtreckt ſich das Gelände des Vereins„Kleingarten⸗Daueranlage Sellweide⸗ Mannheim“ auf über 2500 Ar mit zuſammen 750 Gärten. Das Stammgebiet, die ehemalige Sand⸗ gewann II, wurde bekanntlich 1920 von der Stadt an⸗ gelegt und mit Waſſerleitungen verſehen. Dies iſt der weſtliche Teil der heutigen Geſamtanlage. Der öſtliche Teil, der ſeither von der Städt. Fuhr⸗ und Gutsverwaltung für landwirtſchaftliche Zwecke verpachtet war und früher zum Feudenheimer All⸗ mendgut gehörte, ſtellt die Neuanlage dar. Hier herrſchte im vergangenen Jahr und auch in dieſem Frühjahr noch ein lebhaftes Treiben mit Meßſchnur und Spaten. Haupt⸗ und Querallee ſind fertig, alle Wege haben Blumennamen bis auf die Rheingold⸗Allee, die am Bahndamm entlangführt, den Jubiläumsweg, der von dem auf der ehemaligen Gemarkungsgrenze zwiſchen Mannheim und Feudenheim von der Stadt im Jahre 1907 errichteten Grenzſtein ausgeht, ollloſenbewegung Vortrag eines Ruſſen in Mannheim ligion mit allen äußeren Machtmitteln ſchloſſen ſich die Chriſten immer enger zuſammen, erweiterten ihre Kreiſe insbeſondere auch durch immer zahlreicher werdende Anhänger aus der Arbeitermaſſe. „Verleugnet Vater und Mutter“, fordert der Kommunismus. Das Ziel, die Familie zu zerſtören, bedingt den unerbittlich grauſamen Kampf gegen das Opium des Volkes, die Religion, ſodaß Chri⸗ ſtentum und Kommunismus ſtets unverſöhnliche Feinde bleiben werden. Um zum Ziele zu gelan⸗ gen, wurden neue Mittel erwählt; ſo hat der Gläu⸗ bige kein Recht, eine ſtaatliche Stelle zu bekleiden, keine höhere Schule beſuchen zu dürfen, kein Recht auf eine Brotkarte. Er iſt dem lang⸗ ſamen Hungertod ausgeliefert, meiſt in der Ver⸗ bannung, in der keine Hoffnung beſteht, ſeine Fa⸗ milie noch einmal ſehen zu können. So ſei es in Rußland nicht mehr ſchwer zum Sterben, aber umſo ſchwerer zum Leben. Die Mahnung, daß unſer deutſches Vaterland, auf einem Pulverfaß ſtehend, nicht durch die Wirt⸗ ſchaft, ſondern durch die Gottloſenbewegung zer⸗ ſtört werde, fügte der Redner hinzu, nicht mit dem Schwerte, ſondern mit dem Geiſte die Zukunft zu ſchmieden. Denn das Rußland von heute kann das Deutſchland von morgen ſein. Er hielt nicht mit Unrecht den Chriſten vor, daß ſie glücklich ſein könnten, ohne es zu wiſſen, denn ſie hätten ihre Kirchen, ihre Prediger noch, während in Rußland der Gläubige mitunter auf ſchlechter Land⸗ ſtraße 30 und mehr Kilometer zu laufen habe bis zur nächſten Zuſammenkunft, wo dann mitunter die Predigten keine 30 Minuten, ſondern 6 und 8 und mehr Stunden dauern würden. Wie wir uns täglich überzeugen können, läßt die Gottloſenbewegung kein Mittel unverſucht, ſich in Deutſchland durchzuſetzen, das ſie richtig als das Zentrum einſchätzt, mit deſſen Gewinn oder Verluſt ſie ſteht oder fällt. Mit den erſten beiden Strophen des Lutherliedes war der Vortrag eingeleitet wor⸗ den, mit den beiden letzten fand die eindrucksvolle, klar verſtändliche und inhaltsreiche Veranſtaltung gegen die Gottloſenbewegung ihren Abſchluß. r. Die Kleingärten auf der Sellweide Alle 750 Gärten vergeben— Nur 15—20 Prozent der Mitglieder voll beſchäftigt— i Der Reichskommiſſar hat 3400 Mark bewilligt und den Rektor Förſterweg, der ſeinen Namen von dem Führer der deutſchen Kleingarten⸗Bewe⸗ gung hat. Der vorgeſehene Kin derſpielpla tz beſteht bis jetzt nur aus einer ſchönen Raſenfläche, da er aus Mangel an Mitteln noch nicht ausgeführt werden konnte. Neben den üblichen Lauben aus Holz ſieht man auch mehrere ſolide Backſteinhäuſer, die aber neuer⸗ dings verboten ſind, weil einige Familien ihren dauernden Wohnſitz darin aufgeſchlagen haben. Das iſt zwar auf dem Kleingartengelände nicht geſtattet, aber durchaus begreiflich, wenn man bedenkt, daß von den Kleingärtnern auf der ſog. Neckarplatte rund 60 v. H. arbeitslos ſind und 20—25 v. H. verkürzt arbeiten. Als die Kali⸗Chemie von ihren Abbrucharbeiten waggonweiſe guterhaltene Steine herauswarf, was lag da näher, als ſie zum Bau von Gartenhäuschen zu verwenden. Dieſe ganz oder in Sockelhöhe aus Stein errichteten Häuschen ſehen entſchieden beſſer aus als manche windſchiefe Hütte oder die abgedankten alten Verkaufshäuschen. Mancher Kleingärtner hat ſich als ein wahres Genie in der Raumeinteilung entpuppt, wie jener arbeits⸗ loſe Zimmermann, der in ſeitniem ſauber verputzten Betonhäuschen mit Kammern und Wandſchränken einen ganzen Haushalt untergebracht hat. 7 Die meiſten Gärten ſind ſchön und praktiſch augelegt. Viele Arbeitsloſe verbringen den ganzen Tag in Garten. Wenn zweckentſprechend eingekellert ung ſteriliſtert wird, braucht der Kleingärtner das ganze Jahr hindurch kein Gemüſe zu kaufen. Die Klein, tierhaltung iſt allerdings verboten. 5 Vom Reichskommiſſar für die ſtädtiſchen Klein. ſiedlungen wurden 3400 Mark bewilligt, ein Betra der natürlich in Anbetracht der Mitteloſigkeit der meiſten Kleingärtner nicht ausreicht. Aber die fü, renden Männer ſind praktiſche Köpfe, die mit ge⸗ ringen Mitteln möglichſt viel erreichen wollen. So wurden für billiges Geld die Waſſerrohrleſ⸗ tungen von der...⸗Ausſtellung an gekauft und dienen jetzt als Zaunpfoſten und dergl. Auf dem Wege des freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes könnten durch Geländeeinebnungen noch 6079 Gärten geſchaffen werden. Von dem alten Gelände wurden 57 Gärten an die Ifraelitiſche Gemeinde zur Erweiterung ihres Friedhofs abgetreten. Im vergangenen Jahr mußten bereits 16 Gärten geräumt werden, für die andern läuft der Pachtvertrag noch bis 1940. Ein Spaziergang durch das Kleingartengelände auf der Sellweide gibt dem Großſtädter manche Anregung, zeigt ihm die Früchte angeſtrengter, aber auch geſunder Arbeit auf eigener Scholle und läßt ihn an den fröhlichen Kindern den hohen Wert des Kleingartenweſens erkennen. Natürlich haben die Kleingärtner auch ihre Sorgen, etwa die ſchlechten Abgaſe der Kali⸗Chemie, die diesjährige Birnenernte, oder das Schickſal der Amerikaner⸗ reben. Aber darüber ſteht der beruhigende Gedanke, daß mit der Errichtung dieſer Daueranlage der Be⸗ ſitz des Gartens auf lange Jahre geſichert iſt. el Filmrundſchau Doppelſpielplan im Capitol „Die nackte Wahrheit“ iſt ein zwar wenig an⸗ ſpruchsvolles, aber ein recht unterhaltendes Luſtſpiel, in dem ſich ein lügentüchtiger funger Mann verpflichtet, vier⸗ undzwanzig Stunden lang, nur die nackte Wahrheit zu ſagen. Wenn Oskar Karlweis mit einer faſt un⸗ nachahmlichen Liebenswürdigkeit ſeinen lieben Mitmenſchen die von allen geſchäftlichen und konventionellen Lügen be⸗ freite Wahrheit ins Geſicht ſagt, dann will das Lachen im Zuſchauerraum kein Ende nehmen. Von den übrigen Mit⸗ wirkenden ſind Jenny Jugo und Tibor von Halmay beſonders erwähnenswert. Der Marlene Dietrich⸗Film„Herzen in Flammen“ llegt in der Herſtellung zeitlich zwiſchen dem„Blauen Engel“ und dem„Shanghal⸗Expreß“ und zeigt ebenso ſehr den Entwicklungsgang des Stars wie auch des Reglſſeurs Joſef von Sternberg, der das Marokko⸗Mlllen mit verwirrender Buntheit geſtaltet hat. Das beſeelte und ſtark verinnerlichte Spiel von Marlene Dietrich trägt weſentlich zu ihrer geſchloſſenen Leiſtung bei, die durch die Gelöſtheit der Darſtellung noch erhöht wird. Ihr Partner iſt der talentierte und gut ausſehende Garry Cooper; Adolphe Menjon zeigt, daß er ein wirklich großer Schauſpieler iſt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel J 28. 25. 26 27. 26 Neckar-Begel 28 28. 27 8. Basel 2252,80 2 182 T7 205: 1 Schuster inſel 2,.8.88 2,962.80 8 101.2 00 100 Wargs 5.27 9 17 9020.45 913 Heilbronn.81.391.245 Mannheim..41 5546.30.86..7 Plochingen. wee Caub. 3,84 3,908.80 3,75 8,70 Köln..64.52.50.48.46 Waſſerwärme des Rheins: 17½ Grab Geſchäftliche Mitteilungen Vor einem Rätſel ſtehen Wiſſenſchaftler und Konſm⸗ menten hinſichtlich des Wunderkaffees Idee. Niemand kann eine ausreichende Erklärung dafür geben, warum Idee⸗Kaffee allen, alſo auch denen, die ſonſt keinen Kaffee vertragen können, ſo gut bekommt. Außerdem iſt er außerordentlich billig, das große 200 Gramm⸗Paket Ibdee⸗ Kaffee koſtet nur RM..22. V 109 ä——ů——ůů ů ů ͤ——ͤ— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handel: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales i. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b... Mannheim f 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Die ſchöne, ſchwierige Stadt Prag Von Victor Auburtin Es gibt in Prag zwei Bahnhöfe, den Wilſon⸗ Bahnhof und den Maſaryk⸗Bahnhof. Bitte darauf zu achten: ſchon bieſe beiden Namen haben es in ſich, ſie ſollen dem Gaſt ankünden, daß in Prag ein ſcharfer Wind weht, und daß man ſich gefälligſt in acht zu nehmen hat. Hier ſind ſelbſt die Eiſenbahnen und die Warte⸗ ſäle Politik und lodernde Begeiſterung. * Und wirklich, wer zwei Tage in dieſer aufgereg⸗ ten Stadt bleibt, mit ihren vielen Fahnen und Trompeten und mit den Sokols, die mit finſterem Geſicht und ohne Lebensfreude ihre Aufzüge voll⸗ führen, der wird von der Großartigkeit der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Sache ſo überzeugt und durchdrungen ſein, daß er aufatmend weiterreiſt. E Ich ſtehe auf dem Bahnſteig des Maſaryk⸗Bahn⸗ hofs und erwarte den Träger. Rechts und links und oben und unten reden tauſend tſchechoſlowakiſche Inſchriften auf uns ein, die von keinem der durch⸗ reiſenden Fremden je geleſen werden; und wozu ſtehen ſie denn da? „Prechazeni koleje prisne zakàzaàno“ heißt es auf der Tafel mir gerade gegenüber. Dieſe Mitteilung wendet ſich in dem Augenblick direkt an mich, ſie iſt vielleicht von der höchſten Wichtigkeit für mich, und ich verſtehe ſie nicht. So wende ich mich an einen tſchechiſchen Beamten.„Prechazeni koleje prisne zakäzano heißt: Das Ueberſchreiten der Gleiſe iſt auf das ſtrengſte verboten, überſetzt mir der tſche⸗ chiſche Beamte, der, wie alle tſchechiſchen Beamten, ein äußerſt liebenswürdiger Mann iſt und, wie faſt alle Tſchechen, fließend Deutſch ſpricht. E Schön, was mich betrifft, ſo habe ich gar nicht die Abſicht gehabt, die Gleiſe des Maſaryk⸗Bahnhofs zu überſchreiten. Aber nehmen wir den Fall an, es komme durch dieſen Bahnhof ein etwas rabiaterer und freiheitsliebenderer Mann, ein Engländer oder ähnlich, der, wie die Mehrzahl der Menſchen, kein durch den Maſaryk⸗Bahnhof fahren muß, nicht für nötig gefunden hatte, die ſehr ſchwtierige tſchechiſche Sprache zu lernen; und dieſer Mann läuft über die Gleiſe und wird von dem einbrauſenden Schnellzug überfahren, wer hat dann die Schuld? Der Engländer oder der ungaſtliche Geiſt, der an der Schwelle dieſes Landes ſteht? * Gewiß, die Tſchechen haben recht. In Belgrad ſpricht man Serbiſch, dann kann man in Prag auch Tſchechiſch ſprechen. Ich bin durchaus geneigt, den Nachbarn recht zu geben, ſchon deshalb, weil ich ja ſelber eine Art von Tſcheche bin, weil meine Mutter in Michle bei Prag geboren wurde und an meiner Wiege dieſe ſeltene Sprache geſprochen worden iſt, die geſchrieben und gedruckt ſo kraus und ſo kon⸗ ſonautenreich ausſieht, die aber im Leben melodiſch und ſingend klingt, beſonders aus Frauenmunde. Nur, daß meine Mutter ſich niemals eine Tſche⸗ chin, ſondern eine Böhmin genannt hat, und das ſie weinte, als man den alten ſchönen Namen ihres Vaterlandes Böhmen in den gräßlichen Namen Tſchechoſlowakei umänderte. a. Hier muß noch eine Anekdote eingefügt werden. Als in Genf das Reformationsgebäude für die erſten Sitzungen des Völkerbundes ausgebaut wurde, im September 1920, ging ich mit einem Schweizer Freunde durch den Saal und beſah mir die Einrich⸗ tung. Ueberall an den Bänken wurden die Namen der Staaten angebracht. Vor dem Namen Tſchs⸗ quoſlowaquie, der damals etwas ganz Neues war, blieben wir ſtehen. „Quel nom sans histoäre,“ ſagte der Schweizer. „Das iſt aber ein e Name!“. In dem großen Veitsdom auf dem Hradſchin wird immer noch gebaut, ſeit Jahrhunderten; in zwei Jahren, zum Wenzels⸗Jubiläum ſoll er fertig wer⸗ den. Deshalb iſt es ſo finſter da drinnen, und deshalb hat unſer liebenswürdiger Führer die größte Mühe, uais alle die Stellen zu zeigen, wo die Preußen einſt gehauſt und gewütet haben in dem Dome von St. Veit. Nur neben der merkwürdigen Kanonenkugel, die oben im Gewölbe hängt, ſind drei elektriſche Bir⸗ Wort Tſchechiſch verſteht, der auch, weil er einmal 9 nen angebracht.„Dieſe Kugel haben die Preußen * 0 1 hineingeſchoſſen“, ſagte der Führer und drehte das elektriſche Licht an; und die Kugel ſtrahlte, und der freundliche Führer auch. 1. Aber ihr könnt nun machen, was ihr wollt, die Prager Brücke iſt deutſch, und der Veitsdom und die Uhr, an der jede volle Stunde der Hahn kräht, und all die großen ſchwarzen Paläſte und die Kirchen der Zeitalter, deutſch ſind ſie, ihr könnt machen, was ihr wollt. Wie das mit der modernen Archjitektur iſt, weiß ich nicht. Nur eines weiß ich: im Reiſebuch von Grieben wird rühmend ein kubiſtiſches Haus ge⸗ nannt, das die Höchſtleiſtung der neuen tſchechiſchen Baukunſt ſei und das an der Ecke der Celetna⸗Straße und der Ovoeny⸗Straße ſtehe. Spornſtreichs eilte ich an die Ecke der Celetna⸗ und der Ovoeny⸗Straße; ſiehe da, es war das Haus von Rudolf Moſſe. Vorhin ſaß ich im Hotel Blauer Stern und aß Karpfen blau und Pflaumenklöße, das beſte, was man in Prag tun kann. Aber halt!, auch da ſtimmt etwas nicht. Dieſe Pflaumenklöße, jetzt erinnere ich mich, nannte meine böhmiſche Mutter Knedlitſchki, das iſt das deutſche Wort Knödelchen; wie, wenn nun auch die berühmten böhmiſchen Zwetſchgenknödel deutſch ſind, wie die Uhr mit Hahn, und wie der Wallenſteiner. Allerdings heißt zum Dank dafür das gute deutſche Hotel Blauer Stern jetzt Etoile bleue oder Blue ſtar oder Eſtella azul, jeder Name ſteht auf der Karte, nur der deutſche Name nicht. Und im Speiſewagen heißt es auf dem Plakat an der Wand: Compagnie des Wagons-lit. Weil das Franzöſiſche doch ſo fein iſt, viel feiner als das Deutſche. Nur daß im Franzöſiſchen das Wort Wag⸗ gon keinen Zirkumflex hat O Schüler⸗Konzert Erna Neumann. Wie viel fortſchrittlicher und anregender der Muſtkunterricht ſich heute— verglichen mit früheren Zeitläuften— ge⸗ ſtalten läßt, davon konnten ſich die Zuhörer über⸗ zeugen, die mit dem geſtrigen Schüler⸗ abend der ſtaatlich geprüften Klavierpäda⸗ gogin Frl. Erna Neumann in Käfertal bei⸗ wohnten. Schon die durchaus reichhaltige Etteratur⸗ Auswahl, die dem jeweiligen Können der Schüler durchaus angemeſſen war, beweiſt, daß man neben dem bewährten und nicht zu unterſchätzenden klaſſi⸗ ſchen Lehrſtoff auch unter modern gerichteten Kom⸗ poſitionen ausreichend Spielſtoff findet, wenn man ſich die Mühe nimmt zu ſuchen. Der Tendenz det Zeit entſprechend, die mehr als früher die Gemein⸗ ſamkeit betont, war auch der Gemeinſchaftsmuſik in ihren verſchiedenen Spielarten ein großer Raum gegönnt. Hervorzuheben iſt bei allen Schülern das durchaus exakte, rhytmiſch einwandfreie Spiel bei guter Wiedergabe aus dem Gedächtnis, wobei wir die Anſicht vertreten, daß man wohl probeweiſe in der Stunde ein vierhändiges Stück aus dem Gedächtnis reproduzieren kann. Als ein wichtiges Bildungs⸗ element hat nach wie vor die Gehörbildung eu gelten, und hiefür eignen ſich Uebungen im Chor⸗ geſang, namentlich Kanons ganz ausgezeichnet, Auch das Spiel auf zwei Klavieren läßt ſich gewinn⸗ bringend in den Unterrichtsgang einbeziehen, aller⸗ dings erſt von einer höheren Stufe aus. Den an⸗ regendſten Abſchluß des Abends bildete wohl die gelungene Wiedergabe der Haydͤnſchen Kinderſinfo⸗ nie, wobei man mit Freuden bemerkte, wie alle Aus⸗ führenden mit Luſt und Liebe bei der Sache waren. Als beſonders begabte Schülerin mit vorgeſchritte⸗ nem Können fiel uns Karola Stemmler auf, die ö u. a. den FKongleur“ von Toch ſehr nett ſpielte. Der Geſamteindruck in der einer gewiſſenhaften pädagogi⸗ ſchen Führung durch Frl. Neumann, ſodaß alle Be⸗ teiligten— Lehrerin, Schüler und Eltern mit dem Erreichten wohl zufrieden ſein können und zwar nicht im Sinne eines bequemen Ausruhens auf den friſchen Lorbeeren, ſondern mit dem feſten Vorſatz, das bis jetzt errungene als Grundlage für weitere emſige Arbeit zu betrachten. Der Querſchnitt durch die Reſultate der Lehrtätigkeit von Frl. Neumann verheißt viel gutes für die Zukunft.* O Abbau der Stargagen auch im Konzertbetrieb. Auf der diesjährigen Berliner Generalver⸗ ſammlung des Verbandes der Deutſchen Konzert⸗ Direktionen wurde einſtimmig eine Reſolution über den Abbau der Stargagen angenommen. Mit allen Mitteln ſoll der Verband auf die Künſtler einwir⸗ ken, um dieſes Ziel zu erreichen. Dadurch würden ſich die Eintrittspreiſe für die Konzerte im kom⸗ menden Winter beträchtlich erniedrigen. n Gef 189 m wol auf den run erh allg Bel höh Ark woc Dec hi! bet! trut wir die Op 104, tha! 10⁴ deu — — Donnerstag, 28. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 345 Kommunale Chronik Schwetzinger Voranſchlag Schwetzingen, 28. Juli. Für 1932 beträgt die Geſamtvoranſchlagsſumme 1767535 Mark gegen 1895 205 Mark im Vorjahre. Es iſt ſomit eine Er⸗ näßigung um rund 127 000 Mark eingetreten, ob⸗ wohl die Wohlfahrtslaſten um weitere 40 000 Mark auf 263 000 Mark geſtiegen ſind. Die Ausgaben ſind ſtark gedroſſelt wor⸗ den, immerhin verbleibt ein Fe 0 1 betra g von rund 50 000 Mark. Der Gaspreis ſoll um 2 Pfg. erhöht, Rücklagen zur Deckung herangezogen, eine allgemeine Wertzu wa chs ſteuer eingeführt, die Belaſtung des Bürgergenuſſes um ein Zehntel er⸗ höht und zur Entlaſtung des Fürſorgeaufwandes die Arbeitszeit für ſtädtiſche Arbeiter auf die Viettags⸗ woche gekürzt werden. Der Gemeinderat hat dieſe Deckungsvorſchläge abgelehnt.— Aus der Reichs ⸗ hilfe erwartet die Stadtverwaltung einen Jahres⸗ betrag von 50 000 Mark. Die Juniüberweiſung be⸗ trug nur 3847 Mark. Die Reichshilfe für die Stadt Oppau * Oppau, Juli. Vom Bürgermeiſteramt wird uns geſchrieben: Von Woche zu Woche ſteigt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in der Stadt Oppau. Auf 1000 Einwohner treffen hier bereits 10, in Ludwigshafen a. Rh. 61, in Franken⸗ thal 58, in Speyer 38, in München 50. Die Zahl 104 Wohlfahrtserwerbsloſe auf 1000 Einwohner be⸗ deutet die Elendsſpitze von ganz Bayern. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung iſt arbeitslos, die ganze Stadt, Handel und Gewerbe iſt durch die Arbeitsloſigkeit in Mitleidenſchaft gezogen. Angeſichts dieſer Lage iſt die Reichshilfe, die die Notverordnung vom 14. Juni 1932 den Gemeinden gebracht hat und nach einem ebenſo komplizierten wie ungerechten Schlüſſel verteilt wird, eine bittere Enttäuſchung. Beſonders ſchlecht kommen nach dem Schema der Notverordnung die mittleren Ge⸗ meinden weg. Trotz der beſonderen Bedürftigkeit der Stadt Oppau erhält dieſe auf den Kopf des Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen im Monat Juni nur 12 /, die un⸗ mittelbare Stadt Schwabach in Mittelfranken, die ehenſo groß iſt wie Oppau und nur die Hälfte der hieſigen Wohlfahrtserwerbsloſen zählt, aber den Vorzug hat, als kreisunmittelbare Stadt ſelbſtändi⸗ ger Bezirksfürſorgeverband zu ſein, erhält auf den Kopf des Wohlfahrtserwerbsloſen 20 /, die Stadt Selb 22], Frankenthal nur rund 15 1 und Ludwigshafen rund 18 l. Unter ſolchen Umſtänden, liegt die Uaverſtänd⸗ lichkeit und Sinnloſigkeit der Schlüſſelſtellung der Reichshilfezuteilung auf der Hand. Abhilfe tut öringend not. Wie wir erfahren, iſt auch die bayeriſche Staatsregierung beſtrebt, die Härten die die Notverordnung geſchaffen, durch die Lan⸗ deshilfe auszugleichen. Es iſt dies umſo not⸗ wendiger als ohne dieſe der Zuſammenbruch der Induſtriegemeinden unvermeidlich wäre. * * Heddesheim, 28. Juli. Zum angeborenen Bür⸗ gerrecht wurden auf ihren Antrag zugelaſſen: Fried⸗ rich Eduard Schick und Friedrich Schneider, Frd, III Sohn. Als Hilfsfeldhüter während der Sommermonate wurden beſtellt: Adam Noe, Peter Bolleyer, Jakob Theodor Jöſt. Kenntnis ge⸗ nommen wurde von dem Schreiben des Landes⸗ arbeitsamt Stuttgart über Zuteilung zum Arbeitsamt Mannheim, vom Rechnungsabſchluß und der Kaſfenſtandsdarſtellung auf 1. Juli 1932, vom Schreiben der Kommunalen Landesbank Mann⸗ heim wegen Zahlung rückſtändiger Be⸗ träge und von der Verfügung des Bad. Bezirks⸗ amts Weinheim wegen Feſtſtellung des Voran⸗ ſchlags. Die Abſtimmungszeit zur Reichstagswahl am 31. Juli wurde von vormittags 7 Uhr bis nachm. Uhr feſtgeſetzt. Gegen die koſtenloſe Lieferung und Aufſtellung von Wegweiſern und Orts⸗ tafeln beſtehen keine Bedenken. Die Regelung der Unterſtützungsgeſuche erfolgt nach Ueberprüfung durch den Bürgermeiſter. Verſchiedene weitere Ge⸗ ſuche wurden verbeſchieben. Meckesheim(Amt Heidelberg), 28. Juli. Mit zwei wichtigen Punkten hatte ſich der Bürgeraus⸗ ſchuß zu befaſſen, nämlich mit dem Bericht des Rechnungsergebniſſes für das Haushaltsfahr 1981 und mit dem Etat für 1932. Der kaſſenbuchmäßige Umſatz für 1981 beträgt 280 790 l, der Kaſſenvorrat auf 1. April 1932 3549 4. Die Einnahmerückſtände haben infolge der bedrängten Geſchäftslage eine noch nie dageweſene Summe erreicht. Das Reinver⸗ mögen hatte ſich durch Abſchreibungen an Gebäu⸗ lichkeiten und an der allgemeinen Waſſerleitung von 320 166 auf 468 676 ermäßigt. Voranſchlags⸗ überſchreitungen erſcheinen beſonders durch die erſt nach Aufſtellung des Etats auferlegten Schul⸗ beiträge, die aber wieder durch Gehaltsſenkungen 28 und Mehreinnahmen an anderen Poſitionen aus⸗ geglichen wurden. Der neue Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1932 ſieht in Einnahmen und Aus⸗ gaben 91 908/ vor. Durch Steuer zu decken ſind 92 193. Im Vorjahre 36 465 l. Zur Deckung ſind 2425 Hundertteile der maßgebenden Steuergrund⸗ beträge erforderlich. Von der Einführung der Steuerzuſchläge nach der Wohlfahrtsverordnung vom 14. Juni 1932 und der hierzu ergangenen Durchführungsbeſtimmungen ſoll Umgang genom⸗ men werden, weil das Gemeindeparlament der An⸗ icht iſt, daß ſolche Zuſchläge auf Bier⸗, Bürger⸗, Getränke⸗ und Hundeſteuer im dreifachen Satz für eine Landgemeinde jetzt im größten wirtſchaftlichen Tieſſtand nicht tragbar ſeien. Da beide Vorlagen einer eingehenden Vorberatung unterzogen waren, war es möglich ſie innerhalb kurzer Zeit debatte⸗ los und einſtimmig zu verabſchieden , 2 8 , , 1 7 Los Angeles in Vereitſchaft Drei Tage vor dem Beginn der Spiele— Gute Nachrichten von der deutſchen Expedition Olympia⸗Sonderdienſt Los Angeles, 27. Juli.(Kabel.) Es iſt häufig davor gewarnt worden, Olympiſche Spiele und ähnliche große Feſte des Sports in Weltſtädte zu legen. Auch gegen die Wahl Berlins für die Spiele 1986 operierte man mit dem Argument, daß in ſolchen Rieſen⸗ ſtädten ein derartiges Ereignis ſpurlos untergehen würde und niemals die nötige Würdigung finden könne. In Paris hat man es ja allerdings 1924 erlebt, daß dieſe Stadt von den Olympiſchen Spielen kaum berührt wurde. Los Angeles iſt nicht viel kleiner als Berlin und faſt ebenſo groß wie Paris. Vielleicht iſt Los Angeles ſogar noch mehr Weltſtadt, noch internationaler, noch verkehrs⸗ reicher und ſchnellebiger als die Stadt an der Seine. Und doch ſteht dieſe große Stadt ganz im Banne der Spiele. Dieſe Menſchen im Weſten der Staaten geben ſich einem ſolchen Ereignis faſt mit noch mehr kindlichem Enthuſias⸗ mus hin als ihre Landsleute aus dem Oſten, von denen man ja auch ſchon einiges gewöhnt iſt. Die ganze große Stadt mit ihren 2 Millionen Einwohnern und ihren un⸗ endlichen Straßenzügen iſt trotz der brutalen Hitze in einem wahren Feſtestaumel. Eine Flut von Fahnen und Girlanden hat ſich über die Straßen ergoſſen und es feh⸗ len in dieſer bunten Flut nicht die Farben der kleinſten Nation. Einfach toll geht es in den Vertriebsſtellen für die Eintrittskarten zu. Zumal auf die Karten für die Tage der Leichtathletik und des Schwimmens hat ein wah⸗ rer Sturm eingeſetzt. Karten für den Eröffnungstag ſind ſchon jetzt nur noch im Schleichhandel zu haben. Es iſt ja nicht nur die Bevölkerung von Los Angeles intereſſiert und vor allem wird der Fremdenzuſtrom weit größer ſein als man es angeſichts der wirtſchaftlichen Depreſſion in den Staaten erwartete. Die Verkehrsbüros rechnen mit über 300 0 0 auswärtigen Gäſten. Schon jetzt ſind Tauſende aus allen Teilen der USA., beſonders zahlreich natürlich aus den großen Metropolen Kaliforniens in Los Angeles eingetroffen und es erweiſt ſich, daß die Spekulation, die Fremden würden viel Geld in der Stadt laſſen, kein Irrtum war. Man muß allerdings auch viel Geld in ſeinen Beutel tun, wenn man nach Los Angeles reiſt, denn es iſt hier nicht nur ein im wahrſten Sinne des Wortes heißer, ſondern auch teurer Aſphalt. Daß die örtliche Preſſe, die faſt halbſtündlich mit ihren zahlreichen Blättern große Auflagen auf die Straßen wirft, kaum noch einen anderen Stoff kennt als die Spiele, verſteht ſich. Es gibt kein haupt⸗ oder auch nebenſächliches Ereignis der Spiele, das hier nicht in aller Ausführlichkeit behandelt würde. Auch mit den Deutſchen beſchäftigt man ſich nach wie vor ſehr intenſiv und es iſt immerhin bemerkenswert, daß man unſere Aktiven auf den verſchiedenſten Gebieten der Kämpfe für ſehr ernſte Gegner hält. Unſere Chancen werden in dieſen Blättern günſtiger beurteilt, als wir ſelbſt es tun. Vier Athleten ſtehen dabei nach wie vor im Vordergrund der Betrachtungen: Jonath, Sievert, Dr. Peltzer und de Bruyn. Vom Marathonläufer de Bruyn ſagte dieſer Tage ein Blatt, er ſei ein Phäno⸗ men ähnlich wie Nurmi, aber noch mit dem Unterſchied, daß de Bruyn jünger als Nurmi fei. Anſere deutſchen Olympiakämpfer befinden ſich, wie wir heute morgen noch bei einem Rund⸗ gang feſtſtellen konnten. ſämtlich in beſter Verfaſſung. Zwar macht ihnen noch immer die Gewöhnung an das Klima mit der bleſernen Müdigkeit, die es vor alem im Anfang er⸗ zeugt, zu ſchaffen, aber das geht ſchließlich allen Euro⸗ päern ſo. Unter ihm leiden ſelbſt die Franzoſen und Ita⸗ liener, die im Olympiſchen Dorf rechts und links von den Deutſchen wohnen und mit denen unſere Leute eine wirk⸗ lich gute Nachbarſchaft halten. Zum Glück hat ein Groß⸗ teil unſerer Athleten noch acht und zehn weitere Tage Zeit, ſich einzugewöhnen. Unſere Leichtathleten müſſen allerdings ſchon in vier Tagen, vom Sonntag ab in Bereitſchaft ſtehen. Sie haben jetzt im Training wieder die Form er⸗ reicht, die ſie vor der Ausreiſe in Deutſchland hatten und beſchränken ſich nun auf eine leichte Körperarbeit, um die Form zu halten. Auch unſer Frankfurter 400 Meter⸗Mann Metzner kann fetzt wieder trainieren. In zwei oder ot— wird er von der Zehen verſtauchung ganz er⸗ olt ſein. Insgeſamt ſind ſetzt ſchon 40 Nationen von ben 40 gemeldeten eingetroffen. Die reſtlichen werden für heute oder morgen erwartet. Die Olympiſche Kapelle war in den letzten Tagen ſtändig auf dem Marſch, um neue Gäſte zu begrüßen. Das olympiſche Dorf iſt überfüllt, man hat bereits die Notquartlere aufmachen müſſen, denn die meiſten Expeditlonen haben mehr Leute als zunächſt er⸗ wartet, mitgebracht. Abgeſehen von den Amerikanern ſind dte Japaner am ſtärkſten vertreten. Sie zählen rund 160 Köpfe, und daß unter dieſer Schar mancher Fa⸗ vorit ſteckt, weißz man ja. Die Japaner halten ſich ähn⸗ lich wie die Finnen ziemlich abgeſchloſſen. Wenn man zu⸗ fällig mit ihnen zufſammenkommt, ſind ſie die liebenswür⸗ digſten Kameraden, aber wenn man ſte bet hren eigen⸗ artigen gymnaſtiſchen Uebungen und beim Training be⸗ obachten will, dann muß man ſchon Glück haben. Uebrigens dürfte keine andere Expedition mit ſo guten und reichen Hilfsmitteln ausgeſtattet ſein wie die aus dem Lande der aufgehenden Sonne. Sie haben auch faſt 40 Begleiter mit⸗ gebracht und halten es alſo in dieſer Beziehung nicht an⸗ ders wie auch die europäiſchen Nationen, die wegen dieſer Frage in ihrer Heimat ſo manchen Vorwurf ein⸗ ſtecken müſſen. Es iſt immer der reizvoll, das Leben un!) Treiben dieſes bunten Völkergemiſches, das ſich hier im Olympiſchen Dorf und den anderen Quartieren niedergelaſſen hat, zu beobachten. Soeben haben wir einmal der„ol y mpiſchen Küche“ einen Beſuch abgeſtattet. Zu der großen Zahl von Nattonen, die keinen eigenen Koch mitgebracht haben und in der internationalen Küche des Olympia⸗Dorſes beköſtigt werden, gehören in erſter Linie die Exoten. Das Eſſen wird zwar nach amerikaniſcher Art zubereitet. jedoch finden die Wünſche der einzelnen Auslafdsgruppen nach Möglichkeit Berückſichtigung. Die ſtärkſten Eſſer find die Auſtralfſer. Dagegen ſind die großen blonden Schweden äußerſt beſcheiden. Die Japaner haben zum Frühſtück eine Leidenſchaft für „Ham and eggs“ entwickelt. Sehr enttäuſcht waren jedoch zie Söhne des fernen Oſtens, daß ſie für die in ihrer Heimat im Ueberfluß vorhandenen ſüßen Melonen 6 Doll. pro Exemplar bezahlen ſollten. Die ſparſamen japaniſchen Athleten haben dann auch auf die köſtliche Frühſtückszugabe verzichtet und behalten die Taſchen weiter zugeknöpft. Sieht man von den drei täglichen Reisportionen ab, ſo kommen orientaliſche Früchte faſt überhaupt nicht auf den Tiſch der internationalen Küche. Die turbangeſchmückten Oſtinder bezeugen ſogar eine große Vorliebe für Schinken der Neuen Mannheimer Zeitung und je milder er iſt, in umſo größeren Portionen vertilgen ſie ihn. Weit ſchwieriger iſt es ſchon, den e Küchenzettel aufzuſtellen, wenn die Olympiakämpfer an religiöſe Vorſchriſten gebunden ſind. So genießen Hie Hindus kein Kalbfleiſch, die Mohammedaner kein Fleiſch vom Schwein. Als Erſatz ſtehen jedoch Eierſpeiſen und die herrlichen kaliforniſchen Gemüſegerichte zur Verfügung. Obwohl die internationale Küche ein in jeder Hinſicht gutes und ſchmackhaftes Eſſen liefert, bleiben doch Unzu⸗ träglichkeiten nicht aus. Dazu gehörte auch die geharniſchte Beſchwerde der Argentinier an den Verpfle⸗ gungsdirektor, ſofort den Pfeffer vom Tiſch zu entfernen. * Wenig romantiſch iſt die Ruderſtrecke im Binnenhafen von Long Beach. Flache, ſandige Ufer, rieſige Bahngelände auf der einen, Bohrtürme und gewaltige Petroleumtanks auf der anderen Seite. Kaum ein grünes Plätzchen, ſoweit das Auge reicht. In der Nähe die düſtere Haſenſtadt und für das Auge nur der blaue Himmel, der ſich ewig heiter über der Landſchaft wölbt. Er iſt der einzige farbige Ton in dieſer triſten Londſchaft. Der Trainingsbetrieb iſt aber trotzdem äußerſt lebhaft. Die deutſchen Ruderer arbeiten ſyſtematiſch, aber ſehr vorſichtig. Der Hauptwert wird auf den Schlog gelegt und nur hin und wieder wird ein kleiner Spurt eingeſchaltet, während der überraſchend ſtarke konadiſche Achter die ganze Strecke ſtets in voller Fahrt abſolviert. Famos im Schwung iſt auch der Achter des Londoner Leander i o ly mpiſchen unſere Straßenfahrer, die deutſchen Radler aus Newyork, die Jungens Maus, Ebner, Trondle und Lange ⸗ Wittig baben ſich bereits eingehend mit der 100 Km. langen Strecke vertraut gemacht. In Gemein⸗ ſchaft mit den ſchnellen Dänen und Schweden wurde der Weg abgefahren. Dabei ſah man ſich vergebens nach ſchwie⸗ rigen Stellen um. Die paar Anhöhen und Abfahrten ſind kaum der Rede wert und da im übrigen der ganze Weg eine einzige Zementſtraße iſt, werden nicht die Bergfahrer, ſondern die abſolut Schnellſten die beſte Chance haben. Das Ziel der Strecke iſt nicht ſehr glücklich gewählt, denn es liegt an der Kreuzung zweier Hauptſtraßen, die von vier Straßenbahnlinien behaßren werden * Es ſteht jetzt endgültig feſt, Laß der amerikaniſche Hür⸗ denweltrekordomann Morgan Taylor mit der ehren⸗ vollen Aufgabe betraut wird, den olympiſchen Eid 5 ſprechen. Taylor beſtreitet die öritten Olympiſchen Spiele. Er ſiegte 1024 in Paris über die 400 Meter Hürden und wurde 1028 in Amſterdam über die gleiche Strecke öritter Preisträger. * Eine faſt unheimlich anmutende Arbeit iſt in den Orga⸗ niſationsbüros zu bewältigen. Man gewinnt aber den Eindruck, daß in den Fragen der reinen Organiſotion die Amerikaner nicht verſagen werden. Uebrigens hat geſtern auch die Serle der Kongreſſe mit der Tagung des Komitees für internationale Fretzeitgeſtaltung und Er⸗ An de begonnen. Vertreten waren 9 Nationen. In der Reihe der Vorträge erſchtenen auch die beiden deutſchen Sportführer Dr. Lewald und Karl v. Halt, die beifällig aufgenommene Referate hielten. Zum Schluß ſprach auch noch Dr. Diem in ſehr lebhafter und anſchau⸗ licher Weiſe Über das Thema„Sport für alle“. Während der gleichen Stunde hatte man die internatto⸗ nale Preſſe in die Filmſtadt Hollywood entführt. Harald Lloyd, der bekannte Film⸗Groteskkomiker, der auch ein leidenſchaftlicher Sportmann iſt, machte die Leute von der Feder mit den Geheimniſſen der Entſtehung eines Films bekonnt und zum Schluß wurden die Preſſe⸗ leute ſelbſt„getonfilmt“. Der Amatkeur-Vorländerkampf Amerika-Deutſchland Vor 50 000 Zuſchauern erkämpft unſere Maunn⸗ chaft ein Unentſchieden Nachdem am Dienstag abend ein ſchweres Unwetter gur Verlegung des Länderkampfes zwiſchen den Amateur⸗ Boxkampfſtaffeln von Amerika und Deutſchland geführt hatte, konnte dieſes Ländertreffen am Mittwoch abend auf dem Soldiersfield zu Chicago glatt durchgeführt werden. Nicht weniger als 50 000 Zuſchauer kamen. Unter ihnen war das deutſchamerikaniſche Element, das unſeren Ama⸗ teuren eine ſo glänzende Aufnahme bereitet hatte, ſehr ſtark vertreten. In den acht Kämpfen des Abends kam unſere Mannſchaft zu einem verdienten Unentſchteden, das immerhin als ein Erfolg zu werten iſt, da die Amerikaner den Kampf ſehr ernſt genommen und nach ſorgfältiger Auswahl ihrer Beſten die Mannſchaft ſeit Wochen ſchon in einem intenſiven Training gut vorbereitet hatten. Die acht Kämpfe: Die deutſche Mannſchaft hatte einen guten Start. Gleich im erſten Kampf kam im Fliegengewicht Werner Spannagel⸗ Barmen zu einem eindrucksvollen Sieg nach Punkten über den Amerikaner Johnny Baltzer. Spaunagel war nicht nur der techniſch beſſere, ſondern auch der aggreſſtvere Boxer. Er kämpfte in allen drei Runden klar überlegen. Im Bantamgewicht konnte Ziglarſki⸗München die Führung der Deutſchen auf:0 erhöhen. Ziglarſkt ſchickte den Amerikaner Goodman gleich in der erſten Runde zweimal zu Boden. Auch in den beiden nächſten Runden war der Amerikaner wiederholt am Rande des k.., aber mit unglaublicher Zähigkeit rettete er ſich bis zum Gongſchlag. Der Punktſieg des Deutſchen war hoch. Den ſchönſten Kampf des Tages lieferte im Federgewicht der Münchener Schleinkofer gegen den Amerikaner Leo Rodack, der als beſter Mann feiner Mannſchaft bezeichnet wurde. Nach zwet ziemlich aus⸗ geglichenen, techniſch hochſtehenden Runden beherrſchte Schleinkofer in der letzten Runde ſeinen Gegner klar und erhielt auch einen ein wandfreten Punktſieg zu⸗ geſprochen, was beim Publikum einen Rieſenjubel aus⸗ löſte. Deutſchlaund führte 610. Aber nun wandte ſich das Blatt. Im Leichtgewicht gab es die erſte deutſche Niederlage. Der Belgo⸗Amerikaner Henry Rothier gewann knapp, aber doch ſicher gegen Kartz⸗Oberhauſen nach Punkten. Der Amerikaner trieb den Deutſchen durch ſein ſchnelles Tempo dauernd in die Verteidigung. 5 Den zweiten amerikaniſchen Sieg gab es dann im Weltergewicht. Der Neger Joh nu ny Phagan ſchlug den Deutſchen Meiſter Campe ⸗ Berlin ſchon in der erſten Runde mit einem rechten Kinnhaken glatt aus dem Ring. Campe mußte ſich bereits nach 92 Sekunden auszählen laſſen. Durch einen überraſchenden Sieg im Mittelgewicht zogen dann die Amerikaner gleich. Thon Sutton war gegen den Stuttgarter Bernlöhr, der zu abwartend boxte, überlegen. Der Stuttgarter wurde dann zwar zuſehends beſſer, konnte aber den Vorſprung ſeines Gegners nicht mehr aufholen und verlor knapp nach Punkten. Im Halbſchwergewicht ging dann US A. mit 828 in Führung. Wiater und der Duisburger Berger waren ſich in einer harten Schlacht faſt gleichwertig. Ber⸗ ger ermüdete jedoch zum Schluß und mußte ſeinem Geg⸗ ner einen Punktſieg überlaſſen. Inter ungeheurer Spannung— es ging um die End⸗ ſcheidung— fand der Länderkampf mit dem Schwer⸗ gewichtskampf ſeinen Abſchluß. Durch einen k..⸗ Sieg von. Kohlhaas⸗Münſter kam Deutſchland zum Ausgleich. Kohlhaas ſchlug ſeinem Gegner Adam Smith bereits in der erſten Runde dreimal zu Boden und ſetzte ihn dann in der zweiten Runde endgültig für die Zeit auf die Bretter. Der Beifall für Kohlhaas war ungemein ſtark. Die ganze deutſche Mannſchaft wurde zum Schluß ſtür⸗ miſch gefeiert. Eoͤuard Kartini 7 Im Nürnberger Krankenhaus verſchiedb am Mittwoch abend der langjährige erſte Vorſitzende des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes, Eduard Kartini. Der Verſtorbene litt ſeit 10 Tagen an einer Vergiftungs⸗ erſcheinung des Blutes, von der er ſich, trotz aller ärzt⸗ lichen Kunſt, nicht mehr erholen konnte. Wegen ſeiner Verdienſte um den Sport wurde der Ver⸗ ſtorbene im Dezember vorigen Jahres, an ſeinem 50. Ge⸗ burtstage, mit der Adlerplakette ausgezeichnet. Internationale Alpenfahrt Fahrzeugabnahme in München Mercedes⸗Benz, Hanſa, Hanomag, Wanderer, B Men, Adler waren in den Alpenfahrten der Nachkriegsjahre ſtets tonangebend und unter den Stegern geweſen. Durch die unerhörte Reifenbeanſpruchung auf den Alpenpäſſen mit ihren unzähligen Kurven war Reiſenbewährung für Er⸗ folg in der Alpenfahrt ſtets mit ausſchlaggebend. Im Kaſernenhof auf der Dachauerſtraße in München begann am Dienstag nachmittag die Fahrzeug⸗ abnahme. Der Dienstag war der Auffahrt der Fabrik⸗ gruppen vorbehalten. Als erſte Mannſchaft erſchten die engliſche Riley⸗Gruppe. Die Riley⸗Wagen ſind kurze, ſchwarze Sportwagen, fraglos eigens für die Alpenfahrt gefertigte Spezialousführungen. Ganz vorzüglichen Eln⸗ oͤruck macht die Wanderer⸗Mannſchaft. Die drei Wagen der Fabrikgruppe und die beiden Wanderer von Bernet und Kappler ſind weiß lackiert, alſo in der international anerkannten deutſchen Nationaolfarbe, haben rote Drahtſpeichenräder und rote Polſterung. Nur Berwet fährt ſeinen ſchon auf 112 000 Km. Fahrt bewährten Wan⸗ derer mit blanker Aluminiumhaube. Die Wandererwagen ſind vom 12/5er Typ. Die Ford⸗Wagen der Ford⸗Fabrikmannſchaft laufen unter der Kölner 12 Nummer. Ihre 7 ſind Spork⸗ horſt, Lüttgan und Heniſchel. Sie ſind die ſtärk⸗ ſten der teilnehmenden Fabrikwagen und haben den Vor⸗ zug beſonders leichten Gewichts und des ſtarken Achtzylin⸗ dermotors. Kurz vor Abnahme⸗Schluß erſchten auch die DKW Mannſchaft der Fahrer Macher, H. Ras⸗ muſſen und Reichswehroberleutnant Hennig. Zu guterletzt trafen dann die Hanomag und die Totro⸗ Gruppen ein. Die Wagen werden im Freien geparkt. Die Abnahme ging, vorbildlich vorbereitet, ſchnell von ſtatten, die Führer der internationalen Automobilelubs mit Konſul Fritſch als Vizepräſidenten des AvD, Faßhrt⸗ leiter Mercontini vom Kgl. Italieniſchen AC, Sport⸗ kommiſſar Deerauzat vom Ac der Schweiz und andere Prominente ſind zur Stelle. Ernie Schaaf ſchlägt Paolino Schwergewichtsausſcheidungen in Newyork Im Newyorker Madiſon Square Garden gab es am Montag die erſten Schwergewichtsausſcheidungen für bie Weltmeiſterſchaft. Ernie Schaaf ſchlug den endgültig erledigten Paolino tber zehn Runden ſicher nach Punkten und Mickey Walker erledigte den 80 Pfund ſchwe⸗ reren Salvatore Rugirello bereits in der erſten Runde mit einem genauen Rechten auf die Kinnſpitze ent⸗ ſcheidend. Rennen zu Krefeld Ein ſeltener Fall: 3 Pferde in einem Reunen Erſte Eine im Pferdeſport wohl nur ganz felten vorkommende Ankunft gab es am Mittwoch beim Renntag in Krefeld im„Preis von Knteckenbeck“. Die Richter konnten hier zwiſchen den erſten drei Pferden keine Differenz ſeſtſtellen und ihr Schiedsſpruch für die erſten Drei lautete: tot— tot. So teilten ſich Frl. Bauers Flügelmann(Wentzel), W. Pieplows Wanderin(Janzen) und L. Schneiders Völker⸗ bund unter F. Schramm in die erſten drei Plätze. Die Ergebniſſe: 1. Preis von Hinsbeck. Für Zweijährige, 1880&, 1900 Meter: 1. A. Morawez Grenzesluſt(H. Schmidt); 2. Die 3 155 3. Blackberry. Toto: 48. Platz 14, 12, 16. Ferner: ovität, Sonny Boy, Ordensknecht, Felda, Struan, Birgit, Auswahl, Souvenir. 2. Hülſerberg⸗Jagdrennen. Für Dreijährige, 1880 4, 3000 Meter: 1. Frau A. Ohlmeiers Roſenkrieg(Weber); 2. Freihafen; 3. Gabelwethe. Toto: 45. Platz: 14, 12, 16. Ferner: Droſtei, Rheinlandmädel, Blondkind, Struan, Birgit, Auswahl, Souvenir. 3. Preis von Knieckenbeck. 1050, 1400 Meter: 1. Frl. B. Bauers Flügelmann(Wentzel), W. Pieplows Wande⸗ rin(Janzen) und L. Schneiders Völkerbund(F. Schramm). Toto: 20, 11, 63. Platz: 85, 15, 42. Ferner: S.., Böcker⸗ ſchuß, Porto Nigra, Generaliſſimus, Treuſchin, Eidbrecher, Befreiungsfeier, Sandgräfin. 4. Preis vom Reichswald. 1850, 2000 Meter: 1. W. Pferomenges Avitus(Lommatſch); 2. Finnland; 3. Selim; 4. Gaukelei. Toto: 219. Platz: 46, 24, 14, 15. Ferner: Vin⸗ guliſt, Vialta, Franziskus, Fortis, Moewe, Meerteufel, Butterfly, Flaggenlieö, Felögeſchrei, Patina. 5. Fiſchelner Jagdrennen. Ausgleich 3. 1650 1, 8700 Meter: 1. A. Gerighs Seelbwe(Broda); 2. Charakter: 3. Maikater; 4. Patriotin. Toto: 62. Platz: 17, 21, 4g, 18. Ferner: Eſparſette, Bergſchüler, Trumber, Duſche, raldo, Hederich, Lorbeerroſe, Olympionike. 6. Wilhelmshof⸗Ausgleich. 1 8, 1650 A, 1880 Meter: 1. G. Gurzkis Schwarzwals(Rieſterer); 2. Dieta⸗ tor; g. Helmzier; 4. Strong. Toto: 1909. Platz: 106, 29, 15, W. Ferner: Baden, Sturmnixe, Bonftburg, Corax, Lei⸗ ſtern, Pfennigkommſchnell, Jaſon, Nonne, Traumulus, Raugräfin, Kronenzehner. 7. Jägerhof⸗Ausgleich. Ausgleich 3, 1880 J, 2400 Meter: 1. H. Hinſens Peloria(Starnecker); 2. Ilſenburgz; 8. Da⸗ lan; 4. Ria. Toto: 37. Platz: 12 14, 19, 18. Ferner: Geor⸗ io, Landesfreund, Claretta, Feudal, Kalif, Schatzfinder, tfaro, G. N. Siegdoppelwette: 4. und 6. Rennen 101210. e.22 — Donnerstag 2 en Mann heimer Zeitung 2 Oberkoks-Konzern Vor der o. GV. der Kokswerke und Chemiſche Fabriken Ach., Berlin, über die wir bereits berichtet haben, geneh⸗ migte die GV. der Pfeilringwerke As., Berlin, den Abſchluß per 30. 6. 1932(Dividende ein Drittel der 8 v. H. betragenden Schering⸗Kahlbaum⸗Dividende). Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß ſämtliche bisherigen Bankenvertreter aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden ſind und in Zukunft nur noch die Vertreter des Oberkoks⸗Konzerns innerhalb der Verwaltung vertreten ſein werden. In der anſchließenden GV. der Schering⸗Kahl⸗ baum., Berlin, wurden 8(12) v. H. Dividende geneh⸗ migt. Wie wir hören, beabſichtigt die Geſellſchaft nicht, ihre 2,25 Mill.„ Vorratsaktien in abſehbarer Zeit ein⸗ zuziehen, auch ſoll nicht beabſichtigt ſein, eine Herabſetzung der Anlagewerte, Beteiligungen uſw. durchzuführen, da trotz rückgängigen Geſchäftsganges die Bilanzwerte äußerſt uiebrig zu Buch ſtehen.(Anlagevermögen mit 16,9 und Beteiligungen mit 11,5 Mill..) * Vereinigung zweier Banſparkaſſen. Die GV. der Allgemeinen Bauſparkaſſe e. G. m. b.., Ber⸗ Jin, beſchloß die Liquidation der Genoſſenſchaft und ge⸗ nehmigte zugleich einen Vertrag mit der CCN. Bau⸗ ſparkaſſe Leon berg⸗ Württemberg, der den Mitgliedern der ABS., die ihr Sparziel weiterverfolgen wollen, den Eintritt bei der CCN. empfiehlt. Der Empfeh⸗ lungsvertrag, der die Billigung des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung gefunden hat, beſtimmt, daß das an ABS. ⸗Sparern nach Glattſtellung verbliebene Spargut⸗ haben bei der CCN. angerechnet wird, und regelt im ein⸗ zelnen die Aufſtellung des Hypothekenbeſtandes. * Stillegungen von Kaliwerken der Preuſſag. Die Preu⸗ ßiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗AG. Berlin hat bei den zu⸗ ſtändigen Organen der Kaliwirtſchaft den Antrag geſtellt, die Beteiligungsziffer ihrer Kaliwerke Klein⸗Bodungen 1 und II auf andere Konzernwerke übertragen zu dürfen. Das bedeutet, daß die Werke in Klein⸗Bodungen bei Bleiche⸗ rode(Südharz) endgültig ſtillgelegt werden ſollen. Das Werk hatte ſchon in den Jahren 1927 und 1930 geruht. Als im Sommer 1930 die Kaliwerke in Vienenburg durch die bekannte Waſſereinbruchskataſtrophe verloren gingen, wur⸗ den die Werke in Klein⸗Badungen wieder in die Produk⸗ tion eingeſchaltet. Die geſetzliche Betrieb vertretung, die betroffenen Gemeinden und die Organiſationen der An⸗ geſtellten und Arbeiter haben bei den zuſtändigen Stellen Beantragt, daß der Preuſſag die Genehmigung zur Quoten⸗ übertragung verſagt und damit die Stillegung des Werkes Klein⸗Bodungen verhindert werden ſoll. Weitere Abſchlagszahlung im Fürſt Pleß⸗Konzern. (Eig. Dr.) Das Ende März 1932 abgelaufene Morato⸗ rium des Fürſt Pleß⸗ Konzerns iſt bekanntlich bis 28. Februar 1938 verlängert worden. Die„F..“ meldet, daß eine Abſchlags zahlung an die unge⸗ deckten Gläubiger von 7,5 v. H. ausgeſchüttet werde. Dazu erfahren wir, daß es ſich um die gedeckten Wabag⸗Gläubt⸗ ger(Waldenburger Bergwerks AG.) handelt, die unmittel⸗ bare Anſprüche an den Fürſten Pleß haben. Man er⸗ innert ſich, daß dieſe Wabag⸗Gläubiger Ende 1931 eine erſte Abſchlagszahlung von 10 v. H. erhalten ſollten, worauf aber nur 2,5 v. H. ausgeſchüttet wurden. Nunmehr erfolgt auf dieſe Quote die weitere Zahlung von 7,5 v. H. Im Gegenſatz dazu haben die Stiwag⸗Gläubiger(Stick⸗ ſtoffwerke Waldenburg) noch keine Zahlung erhalten. Die Regreßanſprüche gegen den Fürſten Pleß werden in der Berufungsinſtanz in Breslau ausgetragen. In⸗ zwiſchen haben die Vergleichsverhandlungen, wie wir hören, ziemliche Fortſchritte gemacht und man iſt bemüht, einen für beide Teile tragbaren Vergleich zu erreichen, wofür beſtimmte Vorausſetzungen ſchon vorliegen. * 20 Mill. Dollar U. S. Steel⸗Verluſt. Die United States Steel Corporation erklärte die übliche Qu ax ⸗ talsdividende auf die Vorzugsaktien in Höhe von 4,75 Doll. Die Geſellſchaft hat im zweiten Quartal des Jahres 1932 einen Betriebsverluſt von 3 86g 000 Dollar aufzuwelſen. Der Nettoverluſt nach Zahlung der Zinſen, Vornahme der Abſchreibungen uſw. beträgt 14 505 000 Doll. Nach Sonderabſchreibung der 5 887 000 Doll. für die Beteiligung an den Betriebsunkoſten der Lake Superior Eiſenerzbergwerke und der Great Lakes Trans⸗ portation Co. entſtand ein Geſamtdefizit von 20 452 000 Doll., ſo daß nach Zahlung von 6 305 000 Doll. für die Vorzugs⸗Dipidenden insgeſamt 26 757 000 Dollar dem Surplus entnommen werden mußten. Myron C. Taylor, der Präſident des Verwal⸗ tungs rats, erklärte, daß die Ausſchüttung erfolge da man auf eine baldige Geſchäftsbelebung vertraue. Die Tatſache, daß der Surplus ſeit dem 1. Juli 1931 um 73,06 Mill. Dollar abgenommen habe, werde jedoch Veranlaſſung geben, daß künftig vorbehaltlich einer Beſſerung der Ein⸗ nahmen für die Ausſchüttung der Vorzugsaktiendividende eine beſondere Beſchlußfaſſung erfolge. i Keine Dividende bei Aciéries de Longwy. Die So⸗ cistés des Aciéries de Longwy bleibt für 1931-32 dividenden⸗ Jos. Der Gewinn ſoll vorgetragen werden(i. V. 14 v H. Dtvtldende). Wegelin-Sanierung beschlossen In der GV. der Auguſt Wegelin A G. in Kal⸗ ſcheuren ſtanden ſich verſchiedene Aktionärgruppen gegen⸗ über. Während einerſeits die vorgeſchlagene Kapital⸗ zuſammenlegung im Verhältnis:1 mit anſchließender Wiedererhöhung um bis 400 000 4 als nicht ſcharf ge⸗ ung bezeichnet wurde, ſtanden andere Aktionäre auf dem Standpunkt, daß ſich die Sanierung durchführen laſſe und daß das Unternehmen nicht weiter beſtehen könne. Schließlich wurde die Bilanz mit 740 000 4 Ver⸗ Iuſt mit 7185 gegen 100 Stimmen genehmigt. Ein Antrag auf Erhebung von Regreßanſprüchen gegen Verwaltungsmitglieder wurde abgelehnt. Die Ka⸗ pitalzuſammenlegung wurde gegen 51 Stimmen, die Wiedererhöhung einſtimmig beſchloſſen. Letztere gilt als geſcheitert, wenn nicht bis zum 26. September minde⸗ ſtens 150 000% VA. gezeichnet worden ſind. Die Verwal⸗ tung erklärte noch, daß die Banken unter der Voraus⸗ ſetzung, daß der Sanierungsplan angenommen werde und die Gläubiger dem 30proz. Vergleich zuſtimmten, ſich bereit erklärt hätten, 50 000„ Forderungen in Vorzugs⸗ aktten umzuwandeln, eine Hypothek auf ein Fabrikgrund⸗ ſtück ſowie eine Zeſſion auf Außenſtände freizugeben und für den Reſtteil der Schuld auf 2 Jahre ſtillzuhalten. * Höherer Betriebsüberſchuß bei Linoleum Bedburg. Die Rheiniſchen Lin oleumwerke Bedburg A G. in Bedburg, der einzige, dem Linoleumtruſt nicht angehörige Außenſeiter, kann für 1981 einen auf 941 662 894 085), erhöhten Betriebsüberſchuß abzüglich der Un⸗ koſten ausweiſen, der ſich durch den Vortrag von 104 556 (201 145)/ auf 1 046 218(1 095 231)/ erhöht. Nach Abzug der Abſchreibungen von 297 078(277 344)„ und der Repa⸗ raturen von 274 149(255 375), verbleibt ein Rein ⸗ gewinn von 474 992(562 512) /. Auf das 2,4 Mill. 1 hetragende Stammkapital und 60 000„ betragende Vor⸗ zugskapital ſoll nach dem Vorſchlag der Verwaltung wie⸗ der wie in den Vorjahren eine Dividende von 10 v. H. verteilt werden. Die nach Abſetzung der Auf⸗ ſichtsratstantieme verbleibenden 117 086(104 556)„ werden guf neue Rechnung vorgetragen. In der Bilanz erſchei⸗ nen Grundſtücke mit 0,29(0,31), Gebäude mit 1,96(1,96), Maſchinen und Ausrüſtung mit 1,03(1,11) Mill. 4. Mo⸗ bilien ſind wieder bis auf 1/ abgeſchrieben. Waren⸗ und Rohmaterialienbeſtände haben ſich auf 1,95(2,15) Mill./ verringert, Kaſſe, Wechſel und Bankguthaben leicht auf 0,27(0,29) Mill.„ reduziert. Die Außenſtände ſind auf 1,33(1,86) Mill.“ zurückgegangen. Gleichzeitig haben ſich auf der Paſſivſeite die Buchſchulden ganz weſentlich auf 2,90(3,85) Mill./ verringert; die Llquiditätsverhält⸗ niſſe haben ſich alſo beträchtlich verbeſſert. ermäßigt werden. Vermögenssfeuer und Schuldenzahlung Bekanntlich ſind für die Vermögenſteuer Aktien, Gmbc⸗ Anteile, Kuxe und Genußſcheine von inländiſchen Geſell⸗ ſchaften nur mit der Hälfte des Wertes anzu⸗ ſetzen. Die durch den Erwerb ſolcher Effekten entſton⸗ denen Schulden konnten jedoch in voller Höhe am Ver⸗ mögen abgezogen werden. Durch dite Notverordnung vom 23. Dez. 31 iſt der Abzug von Schulden, die in Beziehung zu ſolchen Effekten ſtehen, ebenfalls auf die Hälfte beſchränkt worden. N Stimmt der Steuerwert der Aktien mit der Höhe der Schulden überein, ſo gleichen ſich die Beträge aus. Beſaß jemand auf den Feſtſtellungszeitpunkt beiſpielsweiſe Grundſtücke im Steuerwert von 500 000 4, außerdem deutſche Aktien im Steuerwert von 300 000 /, denen 300 000 Mark Schulden gegenüberſtanden, ſo unterlag der Steuer ein Nettovermögen von 500 000 14. Hat ſich der Wert der Effekten durch Kursrückgänge— ein Fall, der jetzt häufig wiederkehren wird— von 300 000 4 auf 100 000 vermindert, während die Schulden gleichgeblieben ſind, ſo beträgt das Nettovermögen noch 300 000 J. Für die Ver⸗ mögenſteuer wäre aber anzuſetzen: Grundſtücke, unverändert 500 000 4 Wertpapiere zur Hälfte des Steuerkurſes 50 000 4 550 000 4 abzüglich halber Schulden 150 000 Nettovermögen 400 000 4 Der Steuerpflichtige ſoll aber, wie der Reichsfinanz⸗ miniſter in einem Runderlaß vom 21. Juni ausführt, nicht ſchlechter geſtellt fein, als wenn einerſeits die Aktien, an⸗ derſeits die Schubden mit dem vollen Wert anzuſetzen wären. Die Vorſchrift über den Schuldenabzug iſt daher nach dieſem Runderlaß ſo auszulegen, daß von den Schulden die Hälfte, aber nicht mehr als der halbe Steuerwert der Aktien vom A b⸗ zug ausgeſchloſſen iſt. In obigem Beiſpiel iſt daher nicht die Hälfte der Schuld(150 000), ſondern nur der Betrag von 50 000„ vom Abzug ausgeſchloſſen. Vom Ver⸗ mögen von 550 000„ kann ſomit die Schuld mit 250 0004 abgezogen werden, ſo daß der Steuerpflicht nur 300 000 4 unterliegen. Inangrifinahme der Rheinschiffahris- Sanierung Wie wir erfahren, iſt die erſte Sitzung der auf der internationolen Schiffahrtskonferenz im Haag eingeſetzten elfköpfigen Studien kommiſſion auf den 2. Auguſt nach Königswinter einberufen worden. in der neu gebildeten Studienkommiſſion ſind Deutſchland und Hol land mit je drei, Frank⸗ reich und Belgien mit je zwei und die Schweiz mit einem Delegierten vertreten. Die deutſchen Vertreter ſtehen noch nicht fſeſt. In Ausſicht genommen ſind ein Vertreter der Stinnes⸗ Reedereien bzw. der Ree⸗ dereien des Rheiniſchen Braunkohlſydikats, ſowie ein Vertreter des Fendel⸗ Konzerns und ein Delegierter der Partikulierſchiffahrt. Dem zur Erledigung der Vorarbeiten für die Konferenz gebildeten deutſchen Sechſerausſchuß liegen die verſchiedenen Sonie⸗ rungspläne für die Rheinſchiffahrt(Tonnagebeſchränkung durch Herabſetzung der Ladefähigkeit, Abwracken alter Schiffe ſowie Anmietung von 2 Mill. Tonnen Schiffsraum) vor. Aus beteiligten Kreiſen wird uns verſichert, daß nunmehr das Sanierungsproblem der Rheinſchiffohrt ernſtlich in Angriff genommen werden ſoll. Man hofft, ie noch zurzeit beſtehenden gegenſätzlichen Auffaſ⸗ fungen der Rheinſchiffahrtsländer zu überbrücken. * Sanierung:1 bei der Schleſiſchen Dampfer⸗Com⸗ pagnie. Die der Hapag naheſtehende Schleſiſche Dampfer⸗Compagnie⸗ Berliner Lloyd AG, beruft fetzt ihre GV. zum 19. Aug. nach Hamburg ein. Das Grundkapital ſoll in erleichterter Form von 7,54 auf 2,54 Mill.& durch Herabſtempelung der 7,2 Mill. I StA.:1 Ferner werden gus dem.29 Mill.% betragenden Reſervefonds 971703& entnommen. Damit ſollen Verluſte(i. V. 34 810) gedeckt und Wertminderungen im Vermögen der Geſellſchaft ausgeglichen werden(1. V. 8,60 Mill. Dampfer, Motorſchiſſe uſw., 3,34 Mill. Grunobeſitz und Anlagen). Die Bilanz für 1931 wird be⸗ bereits auf Grund der Sanierung aufgeſtellt. Künftig ſollen jede Stammaktie über 100 4 je eine, jede Vorzugs⸗ aktie über 100/ fünf bzw. zehn Stimmen in den drei „Steuerfällen“ gewähren. O Gn. Eiſenbahnverkehrsmittel AG. Berlin.(Eig. Dr.) In der GV., die den Abſchluß mit 6 nach 10 v. H. Di⸗ vidende für 1931/32 genehmigte, wurde zur Geſchäfts⸗ lage mitgeteilt, daß ſich der Vermietungsſtand ſeit Beginn des neuen Geſchäftsjahres bei weiteren Wagenrück⸗ ſtellungen ſtetig verſchlechtert habe. Das vor⸗ geſehene Arbeitsbeſchaffungsprogramm werde, wenn über⸗ haupt, dann erſt im nächſten Frühjahr ſich auswirken kön⸗ nen. Die Waggonfabrik Wismar arbeite zur Zeit neben kleineren Aufträgen noch an dem letzten Reichsbahnauftrag, der jedoch in etwa brei Monaten erledigt ſein werde. * Schweizeriſche Anleihe für die Hannover⸗Brannſchwei⸗ giſche Stromverſorgungs⸗AG, Hannover. Die zur Preu⸗ ßen⸗Elektra⸗Gruppe gehörende Hannover⸗Braunſchweigiſche Stromverſorgungs⸗Ac, Hannover, hat von einer unter Führung der Bafler Handelsbank ſtehenden Bankenvereini⸗ gung eine Anleihe aus bei deutſchen Banken liegenden Stillhaltegeldern in Höhe von 5 Mill. ffr. auf⸗ genommen. Die durchſchnittliche Laufzeit iſt 8 Jahre, der Zinsſotz beträgt 6½% v. H. bei Pari⸗Aus⸗ und Rückzahlung. Die Anleihe dient zur Ablöfung von Vorſchüſſen der Mut⸗ tergeſellſchoft. * Henſchel übernimmt Dolberg⸗Mehrheit. Wie der K. 3. von zuſtändiger Seite beſtätigt wird, iſt die Mehrheit des 2,5 Mill./ betrozenden An der R. Dolberg A G, Berlin(Feldbahnbau), von einer unter Führung der Commerzbank ſtehenden Gruppe auf die Henſchel u. Sohn A, Kaſſel, übergegongen. Die Minderheitsbeteiligung der Firma Otto Wolff, Köln, an der Dolberg⸗A ebleibt unver⸗ ändert. Der Abſchluß der Dolberg⸗Ach für 1930-31(30. Juni) liegt noch nicht vor, wird aber einen erheblichen Ver luſt ausweiſen. Im Rahmen des geſamten Henſchel⸗ Unternehmens ſpielt dieſer Mehrheitserwerb nur eine ge⸗ ringe Rolle, er dürfte aber für den Geſchäftskreis der Dolberg⸗AcG erhöhte Bedeutung gewinnen. 8 » Senkingwerk AG., Hildesheim— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft, die für das GJ. 1930 aus 254 780/ Jahres⸗ reingewinn noch 7 nach 10 v. H. Dividende auf das Ahd. von 3,5 Mill.„ verteilte ſchließt 1931 nach Abſchreibungen von 100 350(737 540)/ mit einem Ver luſt von 136 697 Mark. Nachdem der Gewinnvortrag im Vorjahr eine Er⸗ höhung von 118 599/ auf 153 893, erfahren hatte, er⸗ mäßigt er ſich jetzt auf 17195. Der Warenertrag wird mit 4,55 Mill.„ ausgewieſen, von dem 3,96 Mill. 4 Hand⸗ lungs⸗ und Betriebsunkoſten abzuſetzen ſind. Steuern und Soziallaſten erforderten.62(1,55) Mill. 4. In der Bi⸗ lanz ſtehen Schuldnern von 3,095(3,94), Mill. // und Vorräten von 0,893(0,957) Mill./ Gläubiger mit 1,343 (1,864) Mill./ gegenüber. Die Sonderrücklage hat ſich auf 600 000(700 000)„ ermäßigt, während geſetzliche Rücklage und Delkredere mit je 550 000„/ unverändert blieben. Das Beteiligungs⸗ und Effektenkonto wird nur noch mit 90.02 (0,32) Mill.„ akt viert. * Neuer Verluſtabſchluß bei der Schloßfabrik Ac. vorm. Wilhelm Schulte, Schlagbaum bei Velbert. Das Geſchäfts⸗ jahr 1931 brachte einen weiteren Rückgang der Umſätze, zu⸗ mal ſich die Erportmöglichkeiten immer ſchwieriger geſtal⸗ teten. Nach einzelnen Ländern iſt die Ausfuhr überhaupt völlig zum Stillſtand gekommen. Der Betrieb konnte in⸗ folgedeſſen nur mit größten Einſchränkungen und ver⸗ kürzter Arbeitszeit aufrechterhalten werden. Der Abſchluß per 31. 6. wird daher wiederum einen Verluſt aus⸗ weiſen über deſſen Höhe heute Angaben noch nicht möglich ſind(i V 324 445% Verluſtvortrag). g * Polyphon⸗Werke AG., Leipzig⸗Wahren. Nach dem Ab⸗ ſchluß der Verhandlungen zwiſchen der Polyphon⸗Werke Ac. und der Schweizer Polyphon⸗Holding ſowie der Bilanzarbeiten dürften, wie verlautet, von dem 17 Mill. 4 Kapital von Polyphon zirka 6 Mill. eingezogen werden. Hiervon befinden ſich bereits 1,8 Mill.„ ſeit län gerer Zeit bei Polyphon. Einige hunderttauſend Reichs⸗ mark ſind vor einiger Zeit von der Holding im Tauſch gegen eine kleine Beteiligung erworben worden. Nicht ganz 4 Mill. 4 werden jetzt im Verrechnungswege von der Holding übernommen, wobei weſentliche Buchgewinne nicht entſtehen dürften, da die Verrechnung mit etwa 100 v. H. erfolgen ſoll. Daneben iſt beabſichtigt, mehrere Toch⸗ tergeſellſchaften, darunter die Deutſche Grammo⸗ phon AG., ferner der Vertriebsgeſellſchaften ſowie einige andere kleinere Tochterbetriebe, aufzulöſen. Dieſe Betriebe dürften liquidiert werden, da alle Anteile ſich im Beſitz der Polyphon AG. befinden. 1931 hat ſich ein Be⸗ triebsverluſt der Polyphon⸗Werke AG. ergeben, der den größten Teil des Reſervefonds von 9,64 Mill. J beanſpruchen wird, doch iſt damit zu rechnen, daß nach der Aktieneinziehung noch ein Reſervefonds von 10 v. H. des neuen Kapitals vorhanden ſein wird. * Etabliſſements Hutchinſon. Paris. Dieſes bekannte franzöſiſche Gummi⸗ Unternehmen, das in Mannheim große Fabrikniederlaſſungen unterhält, erzielte per 29. Febr. 1932 einen Rein⸗ EC ðVww0ßã p d ³owd ²ð?tF e Fränkfurier Abendbörse abbröctelnd Die Abendbörſe war bei faſt vollſtändiger Geſchäftsſtille weiter auf einen ſchwächeren Ton geſtimmt, do ſich oͤte Spekulatton ſehr zurückhielt und eher neue Entlaſtungs⸗ verkäufe vornahm. Gegen die Berliner Schlußkurſe bröckel⸗ ten die meiſten Papiere bis zu 7 v. H. ab und blieben auch im Verlaufe eher angeboten. J Farben ſenkten ſich bis auf 87 v... Von deutſchen An leihen verloren Altbeſitz 71 v.., wogegen Neubeſitz und Reichsſchulö huch⸗ forderungen koum verändert waren. Schlußnotierungen bei abbröckelnder Tendenz: Neubeſitz 5,30, Altbeſitz 43, Berl. Handel 90, Dt. Gold⸗ u. Silber⸗Schd. 134, Forben 87%, Junghans 9, Danat 18,5, DD⸗Bank 75, Dresdner 18,5, Gelſenkirchen 32,25, Harpen g, Phönix 14,5, Rhein. Braunk. 174, Riebeck 54,5, Stahlverein 12,5, Aku 34,25, Ac 2794, Bemberg 30, Chade 1783, Cement Heidelberg 36., J Chemie 120,5 und 114,5, Daimler 12, Geffürel 58, Goldſchmidt 16,5, Holzmann 31, Rhein. Elektr. 64., Rütgers 32,5, Südd. Zucker 106, Reichsbahn Vz. 75, Ha⸗ pag 1156. 8 8 ö Auslandsbörſen unregelmäßig Bei ſehr ruhigem Geſchäft waren die Kursveränderun⸗ gen an der Londoner Börſe heute nur ſehr gering. Paris nahm auf Realiſationen einen ſchwächeren Ber⸗ lauf, die Kursrückgänge waren aber nicht ſehr erheblich. Nach anfänglicher Zurückhaltung wurde die Stimmung an der Brüſſeler Börſe wieder freundlicher, und es er⸗ gaben ſich z. T. Kursbeſſerungen. Amſter dam war un⸗ regelmäßig, Deutſche Anleihen lagen ſchwächer. An der Wiener Börſe ergaben ſich bei kleinſten Umſätzen faſt durchweg Abſchwächungen. Newyork eröffnete heute in ſtetiger Haltung, die Kurſe konnten ſich gut behaupten. Der Dollar leicht anziehend Nach einer vorübergehenden Erholung lag das engliſche Pfund am Nachmittag wieder etwas ſchwächer; es ging Vom deuischen Weinmarkf Ein großer Teil der Ernie durch Hagelwefier und Wolkenbrüche vernichiei/ Ruhiges Geschäffi bei behaupfeſen Preisen/ Die Rebenblüfe fasf überall beendei In Baden hat in der Berichtszeit ein Hagelwetter am Kaiſerſtuhl verheerend gewirkt. Der badiſche Land⸗ tagspräſident hat eine Fahrt durch das Kataſtrophengebiet gemacht, um ſich von dem Ausmaß der Schäden zu über⸗ zeugen. Auf ſeinen Bericht hin wurde die Genehmigung zur Veranſtaltung einer öffentlichen Sammlung zugunſten der Unwettergeſchädigten erteilt. Auch ſind ſofort Ver⸗ handlungen wegen weiteret Maßnahmen wie Steuernach⸗ laß, Abgabe von Pfropfreben zu verbilligtem Preis uſw., mit den zuſtändigen Stellen aufgenommen worden. Man wird kaum mit der Hälfte des vorher in Ausſicht ſtehen⸗ den Ertrages rechnen können. Infolge Ausdehnung dieſes Unwetters und wolken⸗ bruchartigen Regens müſſen die Ausſichten auch im Markgräflerland bedeutend herabgemindert wer⸗ den. Eine Begehung der Rebſtücke ließ überall große Schäden erkennen. Die Reben ſind vielfach ganz kahl. Das Unwetter zog auch über ganz Mittelbaden hin. In der Ortenau zeigt ſich die Blattfallkrankheit, die zuſammen mit dem Heuwurm ſtellenwetiſe in ſchlecht ge⸗ ſpritzten Rebſtücken großen Schaden angerichtet hat. Teil⸗ weiſe hat die Peronoſpora ganze Geſcheine vernichtet; auch Meltau iſt ſchon feſtgeſtellt worden. Was das Weingeſchäft anlangt, ſo geht es, ſoweit noch Weine zu verkaufen ſind, gleichmäßig weiter und die Preiſe haben eine leichte Befeſtigung erf ihren. In der Markgrafſchaft erlöſte die Ohm(150 tr.) 6090 4; in der Ortenau ſtellten ſich die Forderungen für Klingen⸗ berger auf etwa 7075, Ruländer 72—78 /, Klevner auf 6873„ und für Durbacher Weißherbſt auf etwa 65—70 41 die 100 Vtter. 0 In Franken bewegten ſich die Preiſe für 1931er Ge⸗ wächſe zwiſchen 3550 J, für 1930er Weine zwiſchen etwa 65—80 J je Hl. 5 In Württemberg fanden bei unbedeutendem Ge⸗ ſchäft 1931er Weiß⸗ und Rotgewächſe zu etwa 145280 4 1 1 5 der Eimer(3 Hl.) Abſatz. Auf der Weinverſteigerung der Unterländer Weingärtnergeſellſchaft in Nordheim erlöſten die 100 Ltr. 1930er Weißwein 6065 /, Rotwein 55—75 l. Für 1930er Weine zeigt ſich wenig Intereſſe. In der Rheinpfalz beanſpruchte die Bekämpfung der tieriſchen Schädlinge in den Weingemarkungen fehr viel Arbeit. Beſonders iſt der Heuwurm beim Portugieſer aufgetreten, der in manchen Gemarkungen einen Ernteaus⸗ fall bis zur Hälfte erfährt. In der Vorderpfalz zeigt ſich auch ein ſtarkes Auftreten des Springwurmes. Während die Peronoſpora niedergehalten werden konnte, flogen die Sauerwurmmotten ſehr ungleichmäßig, ſodaß auch noch ein Auftreten des Sauerwurms zu befürchten iſt. Im Wein⸗ geſchäft iſt es ſehr ruhig geblieben, obwohl ſich der Verlauf der Blüte nunmehr überſehen laſſen müßte. Da die ſchlechte Lage des Weingeſchäftes auch auf die übrige Landwirtſchaft zurückwirkt, ſind in der Pfalz die Zwangsverſteigerungen in dieſem Jahr doppelt ſo häufig wie im Vorjahr. Für verbeſſerten 1931er Weißwein wurden an der Oberhaardt 320—400, an der Unterhaardt 420500 und an der Mittel⸗ haardt 550800 4 je 1000 Liter bezahlt. 1931er Dürkheimer Rotweine erlöſten 300380 l. In Rheinheſſen wurden für 1931er Konſumweine etwa 340390, für beſſere Qualitäten etwa 470520, für 1930er Weißweine, je nach Größe des Poſtens, 480780 Mark für die 1200 Liter angelegt.— An der Nahe forderte man für 19g1ler bei ruhigem Geſchäftsgang 450650 4 das Stück von 1200 Liter.— Im Rheingau gingen 1981er Gewächſe zu etwa 275340% und 1930er zu etwa 350420 Mark je Halbſtück(600 Liter) um.— Am Mittelrhein erfolgten nur ſehr kleine Umſätze, die ſich auf bisheriger Preisgrundlage vollzogen.— Auch an der Moſel zeigt ſich nur wenig Kauſintereſſe. Bei füngſten Transaktionen wur⸗ den für 1931er Weine etwa 320— 780/ je Fuder(960 Liter erlöſt.* -ZETITU * Mittag-Ausgabe Meiallwarenin dusirie weiferhin schle du beschäffigf Nach den Feſtſtellungen des Reichsbundes der Deutſchen Metallwaren ⸗Induſtrie war die Beſchäftigung in dieſer In, duſtrie im Juni weiter rückgängig. Sie ſtellte ſich um mindeſtens 7 geringer als in der gleichen Zeit des Vor, jahres. Die Fabrikation von Kunſtgegenſtänden(Bronze Marmor etc.) ruhte faſt vollkommen. In Metallkurz⸗ waren(Uniformbeſchlagteilen) trat eine leichte Beſſerung ein. In faſt allen Fabrikationszweigen betrug die Wochen, arbeitszeit durchſchnittlich 24 bis 32 Stunden. Die Auf, tragseingänge ſind beängſtigend ger ing. Sie verſorgen den eingeſchränkten Betrieb oftmals nur für Tage. Auslandz⸗ aufträge gehen ſtetig zurück. Frühere gute Auftragsländer, wie Griechenland, England, der Balkan, Argentinien Mexiko, ſcheiden für viele Warengruppen faſt ganz aus Die Zahlungen gehen, wie ſeit langem, äußerſt ſchleppen. Die Preiſe ſind ohne Gewinnmöglichkeiten, ſo daß ez Die Geſamtlage der ernſt bezeichne. ein. f rentable Fabriken nicht mehr gibt. Metallwareninduſtrie muß als überaus werden. eee gewinn von 13.071(24,579) Mill. Fres., wozu 4% (4,996) Mill. Vortrag treten. Auf Fabrik- u. Amortiſationz, konto und Erneuerungsfonds werden 150(4,0) Mill. Frch. überwieſen, die Aktien B erhalten 5 v. H.(8 v..) Dip dende, die Aktien A wieder 6 v. H. Der ao. Reſerpe werden 1,541(.421) Mill. Fres. zugewieſen, 3 v. H. Zins auf Konto Aufgeld ausgegebener Aktien mit 0,148 Mill Fres, gezahlt. Statuengemäße Tantiemen erforderten 1 (2,505) Mill. Fres., die Aktien K erhalten dann noch eine Zuſatzdividende, die insgeſamt 6,354(10,384) Mill. Frez erfordert. 4,288(4,207) Mill. Fres. verbleiben dann zun Bortrag auf neue Rechnung(i. V. wurden noch weitete Mill. der ab. Reſerve zugeführt). Die Bilanz weiſt iz Mill. Fres. jetzt auf: Aktienkapital 39.519(unv.) Jleſe⸗ ranten 62,006(67,778); Rückſtellung für Riſtko bei Beteſ⸗ ligungen 2,059(2,059); zum Ausgleich von Kursſchwankun⸗ gen 4,915(7,191); für Diverſes 8,689(10,516); Aufgeld für 1924 ausgegebene Aktien 4,940(unv.); geſetzl. Reſerve gl (unv.); ao. Reſerve 51,388(47,358); Amortiſation auf fia briken und Erneuerungsfonds 38.80(34,80); andererſeitz Fabriken in Frankreich, Liegenſchaften einſchl. Material 36,122(33,842); im Ausland 5,243(5,142); Beteiligungen .226(10,594); Kaſſe, Bankguthaben 38.278(21,054), Wechſel 80,886; Debitoren 39,032(49,880); Vorräte 76,28(8,802. * Hermann Wronker AG, Frankfurt a. M. Die Ver⸗ handlungen des Gläubigerausſchuſſes haben noch nichtz Endgültiges über den Vergleichsvorſchlag ergeben. Mag erwartet jedoch einen baldigen Abſchluß. Rheiniſche Gerbſtoff⸗ und Farbholzextraktfabrik Gebt, Müller AG. Düſſeldorf⸗Benrath. Der Abſchluß für 1051 weiſt nach wieder 3900„ Abſchreibungen einen Verluſt von 99 859/ auf, der vorgetragen wird(i. V. 7 v. H. Dividende aus 108 844„ Reingewinn). Bei 0,22(0,82) Mill./ Waren, 0,53(0,69) Mill. 4 Außenſtänden und 9,14(0,02) Mil Bankguthaben betragen die Verbindlichkeiten 0,7(0,75 Mill. 4. Die Aktienmehrheit befindet ſich im Beſitz der Foreſtal, Land, Timber u. Railway Co. * Weſtdeutſcher Zementverband.— Eine Kartellgerichts⸗ entſcheidung. Die Portlandzement Werke Di. Hannack u. Co., Kommanditgeſellſchaft in Geſeke, die in Weſtdeutſchen Zementverband eine Quote von etwa 8000 Oz, Beſchäftigung beſitzt, hatte vor längerer Zeit ihre Zugehs⸗ rigkeit zum Verband friſtlos gekündigt, da ſie angeblich ihre Rechte nicht mehr gewahrt finde. Sie halle ihr Kontingent verkauft, den Betrieb ſtillgelegt, ſpäter wieder aufgenommen und auch dieſe Produktion verkauſt. Die Klage des Verbandes beim Kartellgericht führte zu der Entſcheidung, daß dieſe friſtloſe Kündigung du Unrecht erfolgte. Außerdem wurde die Firma Dr. Hannack zur Tragung ſämtlicher Koſten verurteilt. wieder auf 3,5376 gegen den Dollar zurück. Die Reichs, mark konnte ſich ſehr gut behaupten mit 59,03 in Amſter⸗ dam, 122,05 in Zürich, 23,74 in Newyork und 1490 if London. Der Dol har konnte leicht anziehen, dagegez lag der franzöſiſche Franken etwas ſchwächer. Karlsruher Produkfenbörse Karlsruhe, 27. Juli. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: In Erwartung der neuen Ernte war das Geſchäft ſtill. Die noch vereinzelten norddeutſches Angebote in neuen Roggen begegneten vorerſt Zurückhal⸗ tung. Mühlenabfälle waren geſucht und im Preis anzie; hend. Notiert wurden in 4 für die 100 Kilo: Inland⸗ weizen, neue Ernte, 21,75, Futter⸗ und Sortiergerſte 70 bis 18,50, Hafer 17,25— 19,00, Platamais 18,25, Weizenmehl, Spez. 0, 38,80, Inlandmahlung, 16. Sept.⸗Okt. 34,15, Rog; genmehl, 70proz., 29,25 29,75, Weizenbollmehl 11,2511 Weizenkleine, fein, 9,00—9,25, grob, 9,75—10,00, Biertreber 10,50—11,00, Trockenſchnitzel 9,25—9,50, Malzkeime 10,00 bis 11,50, Erdnußkuchen 12,50—12,75, Kokoskuchen 12,2520, Sojaſchrot 10,75, Leinkuchenmehl 11,75—12,25, Speiſekartof⸗ fel(Frühkartoffel) 5,50—6,00. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, n.., 4,50—5,00, Luzerne, n.., 5,00 bis 5,25. * Obſtgroßmarkt Neuſtadt vom 27. Juli. Auf dem heu⸗ tigen Olkſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel 12—22; Birnen 12—22; Heidelbeeren 8 Johannisbeeren—10; Kirſchen 1825; Mirabellen 202 Pfirſiche 15—32; Pflaumen 28; Reineclauden 28; Stachel; beeren—12; Bohnen 6. Gute Anfuhr, flotter Handel, * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 27. Juli. Auf der heutigen Gemttſeauktion wurden folgende Preiſe notlert Tomaten 2023 und 1417; Johannisbeeren—10; Bohnen 46,5; Erbſen 68,5—8,5; Weißkraut—1,5; Rotkraut 5 Zwiebeln 4,—5; Wirſing 3; Schlangengurken Stück 11 Salatgurken Stuck 49; Einleg⸗Gurken pro 100 Stüc bis 80; Salz⸗Gurken pro 100 Stück 901,50; Blumenkohl —18 und—6, Endivienſalat 3,5—5; Kopfſalat 295 Rettich. Stück—2,5; Suppengrünes, Bündel 12,5. * Vom Intemarkt. Rohjutemarkt: Etwas feſter, Firſts koſten: Juli⸗Auguſt⸗Verſchiffung& 15/ f To. Neue Ernte: Aug.⸗Sept.⸗Verſchiffung& 15/126 je To. Fabrikatemarkt in Dundee: Infolge der Ferien in dieſer Woche kein Markt. Deu tſchel Markt: Das Geſchäft iſt unverändert ruhig. Die Kohlenprodukfion im Juni Die Produktion an Steinkohlen betrug im Juni l. N im Deutſchen Reich 8 291 391 To. gegen 9 491 693 To, im Juni 1931, an Braunkohlen 10 447 198(11 826 688) To., an Koks 1 572 152(1 883 229) To., an Preßkohlen aus Stein kohlen 324 695(366 187) To. und an Preßkohlen aus Braunkohlen 2 813 821(8 171 695) To. Insgeſamt wurden im Deutſchen Reich in den Monaten Januar bis Jum produziert 50,32(in der Vergleichszeit des Vorjahres 60,280 Mill. To. Steinkohlen, Braunkohlen 58,15(62,55) Mill. To, Koks 9,46(11,97) Mill. To., Preßkohlen aus Steinkohlen 2,06(2,30) Mill. To. und Preßkohlen aus Braunkohlen 14,13(14,75) Mill. To. 5 Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf 27. uf Dos Geſchäft war an der heutigen Börſe im Gegen zu geſtern etwas ſtiller. Auch heute konnte nur wenig Kahnroum zur Belebung eingeteilt werden. Bergreiſen wurden nur vereinzelt vergeben. Die Frachten erfuhren keine Veränderung, ebenſo blieben die Schlepplöhne berg⸗ ö ö wie talwärts unverändert. * Dnisburg⸗Ruhrorter Hafenverkehr im Juni. Gegen über dem Vormonat hat der Schiffs⸗ und Güterverkehr in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen im Juni 1992 an der beförderten Tonnenzahl der Ladung gemeſſen wiegerum eine Steigerung zu verzeichnen. Die Geſamtlodung belief ſich auf 929 904 To, gegen 862 406 To. im Mai. Insgesamt kamen an und gingen ab 133(101) leere und 21(215 beladene Güterdompfer, ferner 1799(1801) leere und 1550 (1488) beladene Kähne. Befördert wurden im einzelnen 627 602(595 907) To. Kohle, 88 178(52 808) To. Koks, 1 8 (85 592) To. Erze, 22604(20 144) To. Eiſen und 24055 29 144] To. Getreide. a 0 C. XXX 1 333 2 1 n ge det eichnet ee 4, N tiong, Frech. Din, teſetve ins Mill. u 1,188 ch elne Froz. n zun itere eiſt in Lieſe⸗ Bete ankun⸗ eld für e 3,051 uf Fa⸗ erſeitz aterial zungen Wechſel 8902 e Ver⸗ nichts Man 05 ſitz der erichts⸗ l die im 00 Di. ugehö⸗ da ſie e hatte ſpäter rkauft. zu ber 9 zu da Dr. ichs mſter⸗ 90 in agegen Mehl Ernte ütſchen ückhal⸗ anzie⸗ nland⸗ 17550 umehl, „Rog: 11,50 rtrebet 00 bis 12650. kartof⸗ tren „ 5,0 urden Jun 60,200 l. Tos, kohlen ohlen Juli jenſat wenig reiſen uhren berg⸗ zegen⸗ hr in 1 der 1 L Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗A Sgabe Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Polizeiaſſiſtent Ebuard Frey zum Polizeiſekretär in Pforzheim. Heldenhain in Reichartshauſen Neichartshauſen, 27. Juli. Am Uebergang des kleinen Odenwaldes in das Elſenzhügelland liegt der Ort Reichartshauſen. Dort befindet ſich der erſte in Deutſchland errichtete Helden hain. Im tiefen Wald gelegen, bilden hundert junge Eichen ein wuchtiges Naturdenkmal für unſere Gefallenen. In nächſter Nähe ſteht die von dem Prinzen Karl Lud⸗ wig im Jahre 1660 gepflanzte Karl Ludwigeiche, deren Höhe zur Zeit 28 Meter beträgt. Ein mächti⸗ ger Rieſe in der Naturwelt. Für Wanderer führt der Weg ab Neckargemünd über Wieſenbach, vorbei am Langenzellerhof nach Waldwimmersbach und von da durch prächtige Hochwaldungen nach Reicharts⸗ hauſen, wo kurz vor Erreichung des Ziels eine Drientierungstafel ſteht„Nach dem Heldenhain“. Wer mit der Bahn von Mannheim oder Heidel⸗ berg kommt, ſteigt auf der Station Neidenſtein aus. Heiratsſchwindler verurteilt Karlsruhe, 27. Juli. Wegen Rückfallbetrugs verurteilte der Einzelrichter des Amtsgerichts den Mährigen Koch Max Schmitt aus Heidelberg zu zehn Monaten Gefängnis. Durch das Ver⸗ ſprechen, ſie zu heiraten, hatte er zwei vertrauens⸗ ſelige Haus angeſtellte bewogen, ihm ihre Spargroſchen von insgeſamt 1000 4 auszuhän⸗ digen, die er für ſeinen Lebensunterhalt verwen⸗ Selbſtmord eines Greiſes s Minchweier(Amt Lahr), 28. Juli. Der 78 gahre alte Landwirt Hermann Schmidt hat ſich im Dorſhach ertränkt. Der Grund iſt in einem ſchweren körperlichen Leiden zu ſuchen. Der Kirchenpräſident im Unwettergebiet — Enbingen am Kaiſerſtuhl, 28. Juli. Der badi⸗ ſche Kirchenpräſident beſuchte am letzten Sonntag die vom Unwetter heimgeſuchten evangeliſchen Ge⸗ meinden im Kaiſerſtuhlgebiet, um den vom Hagel⸗ ſchlag ſo hart Betroffenen die Teilnahme der Landes⸗ lirche auszuſprechen. An der Hilfsaktion für bieſe Notſtandsgebiete wird ſich die Evangeliſche Landeskirche nach Kräften beteiligen. Insbeſondere hat der Evangeliſche Oberkirchenrat auf die Erhe⸗ bung der Landeskirchenſteuer verzichtet und eine Kollekte für die geſchädigten Gemeinden an⸗ geordnet. Ernteſtand im 8 Speyerdorf, 27. Juli. Die Ausſichten für die kommende Ernte ſind im ganzen Gäu im allgemei⸗ nen recht gut. Geſchadet hat das lange Regenwetter. Das Getreide läßt einen großen Ertrag er⸗ warten, durch den vielen Regen liegt es ſtark am Boden, aber die ſchon ausgeſprochene Gefahr, daß dos Getreide auf dem Halm auswachſe, beſteht vor⸗ erſt nicht. Beſonders betroffen wurde der Hafer, der faſt ausnahmslos niedergelegt iſt. Weizen wurde dieſes Jahr bedeutend mehr angepflanzt, da deſſen höhere Bezahlung hierzu Veranlaſſung gibt. Die Kartoffeln ſtehen vorzüglich, brauchten aber jetzt trockenes Wetter. Das Gemüſe gibt reichen Ertrag, aber die dafür bezahlten Preiſe machen trotzdem den Anbau nicht rentabel. Für Bohnen, die ja gerade in der Speyerdorfer Ge⸗ gend beſonders gut gedeihen, wurden vorübergehend nur 3 Pfg. das Pfund bezahlt. Der Obſtertrag iſt gering, da ſich die Bäume im vorigen Jahr ſo ſtark ausgetragen haben. Die geſamten Futtermittel ſind durch den Regen ſehr üppig gewachſen. Noch beſſer aber gedeihen die Steuerzettel. Der Bauer hat kein Geld zu ihrer Bezahlung. In früheren Zeiten gehörte der 7. Seite/ Nummer 345 8 65 5 28 9 1 1 3 6 8 8 2 II 800 0 pfälziſche Gäubauer, im Gegenſatz zu dem armen Weſtricher, zu den beſtgeſtellten Leuten; aber heute merkt er davon trotz ſeiner reichen Ernte nichts mehr. Kampf dem Kartoffelkäfer * Landau, 28. Juli. Die Nähe der franzöſiſchen Grenze und das Auftreten des Kartoffelkäfers in Frankreich veranlaßten die Landwirtſchaftsſchule Landau, das Flurſchutzperſonal des Bezirks zu ver⸗ ſammeln, um es über die Gefahren des Kar⸗ toffelkäfers und die ſonſtigen Feinde des Acker⸗ baues und des Weinbaues zu belehren, damit durch rechtzeitiges Erkennen der Gefahren und raſches Einleiten von Maßnahmen zur Unter⸗ drückung der Pflanzenſchädlinge volkswirtſchaftliche Werte erhalten bleiben. Landwirtſchaftsrat Hepp berichtete über die verheerenden Wirkungen des Kar⸗ toffelkäfers und ſchilderte deſſen Lebensweiſe und Vordringen in Frankreich. Lichtbilder ergänzten die Ausführungen. Weiter wurde auch die Schädlings⸗ bekämpfung im Neinbau und in der ſonſtigen Land⸗ wirtſchaft beſprochen. Handelsſchutz und Rabatlſparvereine Tagung in Karlsruhe * Karlsruhe, 27. Juli. Am Dienstag vormittag 7410 Uhr wurden die Verhandlungen im großen Coloſſeumſaal fortgeſetzt. Verbandsdirektor Senator a. D. Beythien⸗Berlin erſtattete einen aus⸗ führlichen Bericht über die Entwicklung, die Arbei⸗ ten und Aufgaben des Verbandes, woran ſich eine rege Ausſprache knüpfte. Es ſtanden eine Reihe von Anträgen zur Diskuſſion, die zum Teil da⸗ durch erledigt wurden, daß der Vorſtand erklärte, ſte zu ſeinen eigenen machen zu wollen. Dann wur⸗ den geſchäftliche Angelegenheiten erledigt. Die Rechnungslegung ergab, daß die Verbands⸗ finanzen vollſtändig geſund daſtehen. Die Rechnung des vergangenen Jahres wie auch der Voranſchlag wurden einſtimmig genehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Bei den Wahlen zum Verbands⸗ vorſtand wurden die ausſcheidenden Herren Dam m⸗Furtwangen, Hofmann⸗ Erfurt und Kor⸗ ten⸗Elberfeld einmütig wiedergewählt. Die nächſt⸗ jährige Tagung findet in Bayreuth ſtatt, deſſen Vertreter dieſe Wahl mit beſonderem Dank be⸗ PB——————— Schweizer Käse * grüßte. Nachdem noch verſchiedene Wünſche und An⸗ regungen vorgetragen worden waren, wurde der in allen Teilen befriedigend verlaufene 30. Verbands⸗ tag um 4 Uhr nachmittags geſchloſſen. Aktion zur Sicherung der Bahnanlagen * Lörrach, 27. Juli. Heute morgen wurde von Lörrach ausgehend eine großangelegte Aktion zur Sicherung der Bahnanlagen durchgeführt, an der ſich die Bahnpolizei, die Fahndungspolizei und die Gen⸗ darmerie beteiligten. Man hielt dieſe Aktion für notwendig zur Beruhigung der Bevölkerung im Hinblick auf die Sprengſtoffunde bei Otter⸗ bach. Es haben ſich allerdings keinerlei Anzeichen ergeben für das Beſtehen verbrecheriſcher Abſichten. Bei der umfaſſenden Aktion wurden auch 14 Ob⸗ dachloſe aufgegriffen und zur Feſtſtellung ihrer Perſonalien vorläufig feſtgenommen. ** * Wies(Amt Schopfheim), 27. Juli. Der 24 Jahre alte Hermann Trefzer hat ſich erſchoſſen. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Aus der Pfalz Kein Angriff auf einen Lautſprecherwagen 2: Mutterſtadt, 27. Juli. Das Gerücht, daß am Sonntag der Radiowagen der NSDAP von politi⸗ ſchen Gegnern mit Steinen beworfen und ſchwer beſchädigt worden ſei, entbehrt, wie uns von der mit der Unterſuchung betrauten Stelle mitge⸗ teilt wird, jeder Grundlage. Betrügerin feſtgenommen s Haßloch, 27. Juli. Die ſchon lange geſuchte Be⸗ trügerin Anna Barbara Glas wurde durch die Polizei hier feſtgenommen. Sie hat fortgeſetzt bei katholiſchen Pfarrämtern der Umgebung Betrü⸗ gereien begangen. Außerdem verübte ſie in Neu⸗ ſtadt a. H. verſchiedene Einmietebetrügereien. Es erſcheint aber nicht ausgeſchloſſen, daß ſie noch wei⸗ tere ſtrafbare Handlungen begangen hat. Der pfälziſche Edel⸗Weinban :: Neuſtadt, 27. Juli. Seit der Selektiontierung durch die Deutſche Landwirtſchaftsgeſellſchaft hat der pfälziſche Edel⸗Weinbau eine beachtenswerte Ausdehnung erfahren. Die alljährlich anerkannten Anbauflächen betragen, ſoweit es ſich um ſelektio⸗ nierte Rebflächen handelt, heute 110,92 Hektar. Trotz abfallender Konjunktur haben ſich die anerkannten Rebflächen in der Pfalz während der letzten Jahre ſtäwdig erweitert. Auch im laufenden Jahr iſt eine Ausdehnung der anerkannten Rebfläche feſtzuſtellen. Falſchgeld im Umlauf t: Germersheim, 27. Juli. Nach Mitteilung der Polizei iſt hier in den letzten Tagen wiederum Falſchgeld in den Verkehr gebracht worden. Es handelt ſich um Zweimarkſtücke, die durch ſchwache Konturenprägung und aluminiumgraue Färbung ſofort erkennbar ſind. Da gleiches Falſch⸗ geld auch in den umliegenden Gemeinden ausgegeben wurde, wird angenommen, daß eine Falſchmün⸗ zerbande am Werk iſt, über deren Geheimarbeit Anhaltspunkte fehlen. 85 Deidesheim, 27. Juli. Am Montag feierte Dr. Karl Kimich, der während des Krieges das ver⸗ antwortungsvolle und beſchwerliche Amt eines Bür⸗ germeiſters verſah, und ſeine Ehefrau geb. Molitor, das Feſt der goldenen Hochzeit. Aus dieſem Anlaß erhielt er vom Reichspräſidenten v. Hinden⸗ burg und vom bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held Glückwunſchſchreiben. pfd. 95 pfg. g 2 Comed Beef dose 83 geb. Schinken ½ phnd 112 Emmentheler, schecht 30 4 Volt. Camembert 85 Neuer Grünkern z 8% 733 Dlverse Elspulver pex. 25 Nordsee- 32 Schmalz 33 klersuppeneinleg.. 50% Kdo dose sto entoh pd. 80.% Krabben g, eo 4 Pfund. poke! 4 Nlelzkeffee Phnd a8, 22 Sultaninen ed 80, 39 4 Span. Sprets 9 5 Norgarine 55 Komkeffee und 28 Kaffee und 8..20, 195 fn Open. /. Dose 1 2 pn 4 0 1 8 der. 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Juli 103 . 13 0 2 7 0** Soffabsüfe Neu eingenatten ur noch wenige ſage!] Heute letzter Tag! s Filet Der bedeutendste die Lachbombe sehr zart und mild Spionage Prozeß 1 8 5 Aab und ra J 18, nn 1 DN 0 füs 14 l 2 In Neubearbeitung: * mit den 8 8 5 5 unverwüstlichen Der 3 i der UFA a 4 eee 85725 7 iie , 2 9 Ein N pat U. palachon Dessert 2 3 e. ganz großer Klasse. Ferner Käse wan Mosjukin e, Ein historisch ge- 3 ,, treues Abbild des Song Beste Qualität Heinrich George Fritz Alberti 05 —. weltbekannten Ju- 9 5 Sstizskandals mit Ein Film voll en 7 1 unſer ei, eee e, 0 5 Alb. Bassermann mit g 1 5 tell“ . Heinrich George AnnaMag Wong 2 1 großen 15 Greſe Moshelim Heh Gorge 335 Tonfilm 8e U1 90 ein Fim der unbeschwerte Jugendliche haben Zutritt] A dalb v. Schlettow 1 45 I. 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