gezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Neerfeldſtr. 13, Ne Frtedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8, 86 Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungswetſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. 4 Reformpläne in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Juli. Wie wir hören, ſind von dem neuen preußiſchen Kabinett Verhandlungen mit der Reichsregierung über die zweckmäßigere Aufteilung der Aufgaben zwiſchen den Behörden des Reiches und Preußen eingeleitet worden. In Kteiſen, die der Reichsregierung naheſtehen, wird dleſer Schritt als ein weſentlicher Beitrag zur Reichsreform, zum mindeſten auf dem Gebiet des tein Verwaltungstechniſchen, bezeichnet. Daneben will man auch die Frage unterſuchen, ob es nicht möglich ſei, die in der letzten preußiſchen Notverord⸗ nung enthaltenen neuen Belaſtungen zu beſeiti⸗ gen oder wenigſtens weitgehend zu mildern. Man wird ſich erinnern, daß der Kanzler in ſeiner Ant⸗ wort auf den Brief Hugenbergs bereits derartige Abſichten angedeutet hatte. Beſonders intereſſant iſt aher in dieſem Zuſammenhang, daß der national⸗ ſozialiſtiſche Landtagspräſident Kerrl an den Kanzler dieſer Tage einen Brief richtete, in dem er die Aufhebung der letzten preußiſchen Notverord⸗ nung vom Juni verlangte, die bei der Kürzung der Beamtengehälter weit über die Reichsnotverordnung hinausgehe, eine Schlachtſteuer einführe und gerade die Aermſten ſtark ſchädigende Beſtimmungen über die Hauszinsſteuer enthalte. Inzwiſchen hat die neue preußiſche Regierung auf dem Verordnungsweg bereits eine kleine Ver⸗ waältungsreform durchgeführt, indem ſie eine größere Anzahl Landkreiſe und Amtsgerichte aufhoh. Außerdem ſtehen nach amtlicher Mitteilung weitere Maßnahmen mit dem Ziele einer Konzentration in der Zentral⸗ inſtanz bevor.“ Schließlich wurden eine Reihe ſoztaldemokratiſcher Landräte uſw. abgeſetzt. Der Zwiſchenfall im Reichsrat . unſeres Berliner Bäros Berlin, 28. Juli. Die Auseinanderſetzung des Herrn v. Gayl mit dem preußiſchen Miniſter Hirtſiefer hat ſich nicht in der Reichsratsſitzung, ſondern vorher abgeſpielt. Als bie Sitzung begann, war Herr Hirtſiefer nicht an⸗ weſend, ſo daß die Beratungen ſelbſt ohne jeden Zwiſchenfall ſich abwickelten. Eine Plenarſitzung des Reichsrats, in der die Differenzen in den Auffaſſungen des Reichskabinetts und der ehemaligen preußiſchen Regierung augenfälliger wer⸗ den möchten, wird vor den Wahlen nicht mehr ſtatt⸗ finden. Miniſter Hirtſiefer hatte Herrn von Gayl erſucht, die Beratungen bis zur Löſung der grund⸗ lützlichen Frage, wer nun die preußiſchen Reichsrats⸗ ſiimmen zu inſtruieren habe, d. h. alſo bis zum Ur⸗ tell des Staatsgerichtshofes, zu vertagen. Der Reichsinnenminiſter widerſprach dieſem Verlangen, da zu den Beſprechungen über die Rundfunkreform auch auswärtige Fachreferenten, u. a. aus Stuttgart, Mün⸗ hen, Hamburg, erſcheinen werden. Herr Hirtſiefer 15 ſich dieſem Einwand denn auch gutwillig gefügt ahen. Die Ertüchtigung der Jugend Adrahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 28. Juli. Die Verhandlungen über die organiſatoriſche Ausgeſtaltung der von der Reichsregierung beab⸗ ſchtigten Arbeit an der körperlichen und geiſtigen Ertüchtigung der Jugend werden, wie wir lören, vorausſichtlich in der nächſten Woche ab⸗ eſchloſſen werden. Wir haben bereits vor längerer elt hier mitgeteilt, daß man bei der Erfüllung die⸗ ſer Aufgaben vor allem an die Einrichtung von Führerſchulen denkt, die die Unterführer der einzelnen Verbände wie der Arbeitsdienſtlager nach einheitlichen Richtlinien ausbilden werden. Bisher halte die Reichsregierung den Volks⸗ und Wehrſport lediglich nach der negativen Seite hin beeinflußt und feſgelegt, was verboten ſei. Federführend in dieſer nage iſt das Reichsinnenminiſterium. Das Wehr⸗ ministerium wird nur, ſo wird uns erklärt, an der bellen Förderung der volks⸗ und wehrſportlichen theit ſich beteiligen. In die Führerſchulen ſollen dertreter aller Verbände, gleich welcher bolitiſchen Richtung ſie angehören, aufgenommen un völlige Klarheit über die Abſichten der Reichs⸗ tegierung geſchaffen worden iſt, werden auch die änder und Gemeinden beſtimmte Anweiſungen er⸗ 1 halten, wie ſie dieſe Ertüchtigung der Jugend durch Hergabe von Sportplätzen und anderen Einrich⸗ lungen fördern und erleichtern ſollen. werden, abgeſehen natürlich von den Kommuniſten. Donnerstag, 28. Juli 1932 menarbeit Preußen“ Verhandlungen über eine zweckmäßigere Aufteilung der Aufgaben zwiſchen Preußen und Reich Verlüßt Flalien den Völkerbund? Die italieniſche Neigung zum Austritt aus dem Völkerbund verſtärkt ſich Von unſerem Vertreter in Rom = Rom, 25. Juli. „Der große Rat der faſziſtiſchen Partei behält es ſich vor, in ſeiner Oktoberſitzung die Stellung des faſziſtiſchen Italten im Völkerbund zu prüfen.“ Die⸗ ſer drohende Satz ſteht in der Kundgebung, die der große Rat Anfang April dieſes Jahres erlaſſen hat, und die, wie inzwiſchen immer wieder verſichert wor⸗ den iſt, die magna charta der italieniſchen Außen⸗ politik darſtellt. Er wird wieder einmal beſonders aktuell durch die tiefe Erregung, die ſich in dieſen Tagen der politiſchen Kreiſe Italiens be⸗ mächtigte, als die Meldung vom kläglichen Abbruch der Abrüſtungskonferenz eintraf. Der Skeptizismus gegen den Wert internationaler Konferenzen und Verhandlungen, der ſo typiſch für den Faſzismus der erſten Zeit war und ſo ſehr der Natur der italieniſchen Intellektuellen entſpricht, hat wieder einmal den Damm praktiſcher Erwägungen und diplomatiſcher Höflichkeit durchbrochen und flutet durchs Land. Die antifaſziſtiſchen Zwiſchenrufe, mit denen der Sozialiſt Renaudel in die Verſammlung der interparlamentariſchen Union einbrach, haben hier begreiflicherweiſe arg verſtimmt. Aber noch mehr die Schlußreſolution der Abrüſtungskonferenz. Die Italiener ſtehen— mit vollſtem Recht!— auf dem Standpunkt, daß . Genf ein Fiasko war und daß es etwas viel Schlimmeres als eine diplomatiſche Lüge iſt, wenn man nun dieſen Miß⸗ erfolg zu verſchleiern ſucht. Vor allem aber glauben ſte nicht daran, daß ſich die Völker noch durch ſolch einen fadenſcheinigen Schleier blind machen laſſen. Sie ziehen es alſo vor, auf die Seite derer zu treten, die die Dinge ſehen wie ſie ſind. Auf die Seite der Welt⸗ meinung. italieniſchen Blätter auch in dieſen Tagen wieder mit hocherfreulicher Ehrlichkeit erklärt, daß die deutſche Forderung auf Gleichberechtigung voll und ganz be⸗ rechtigt ſei. Man muß zugeben, daß der Große Rat ein guter Prophet war wenn er in ſeiner April⸗Kundgebung erklärte,„die allzu häufigen internationalen Kon⸗ ferenzen“ ſeien nur dazu gut um„die Gegenſätze zu vermehren.“ Die Abrüſtungskonferenz hat die Gegenſätze vermehrt. Und daraus ziehen nun weite Kreiſe in Italien den Schluß, daß es beſſer ſei, ſolche Konferenzen gar nicht erſt zu veranſtalten. Einzelne Politiker gehen ſogar in dieſen Tagen ſo wei, t daß ſie im perſönlichen Ge⸗ ſpräch einen Austritt Italiens aus dem Völkerbund für die gegebene Konſequenz dieſer Einſtellung erklären. Nur eine reſtloſe Klärung der Verantwortung, ſo meinen ſie, könne wieder Klarheit und Wahrheit bringen. Wir glauben trotz dieſer Aeußerungen nicht, daß ein ſolcher ſchwerwiegender Schritt in naher Zukunft bevorſteht. Wir glauben auch nicht, Und in dieſem Zuſammenhang haben die daß mit einem Syſtemwechſel in der italieniſchen Außenpolitik für die nächſte Zeit zu rechnen iſt, was im Hinblick auf Grandis Rücktritt von vielen ver⸗ mutet wird. Aber ein Wechſel der Methode ſcheint uns keineswegs unwahrſchein⸗ lich. Und damit hängt Grandis Rücktritt vielleicht doch zuſammen. Grandi iſt eine Diplomaten⸗ natur. Grandi iſt ein Mann, dem die rein diplo⸗ matiſche Form, mit der auf den Konferenzen Politik gemacht oder nicht gemacht wird, durchaus liegt. Das Verhandeln iſt ſeine Fähigkeit; er wird beſtimmt als Botſchafter in London Gutes für ſein Land lei⸗ ſten. Aber vielleicht iſt es das Handeln weniger. Und wir haben den Eindruck, daß Muſſolini, der nun wieder ſelbſt im Palazzo Chigi herrſcht, der Meinung iſt, daß in der nächſten Zeit für Italien das Handeln wichtiger als das Verhandeln ſei. Wir meinen damit natürlich nicht— das kann garnicht genug betont werden—, daß der Duece irgendwelche Abenteuer ſucht. Aber er möchte Entſcheidungen erzwingen, indem er ſeine außenpolitiſchen Theſen, die er oft genng deutlich formuliert und bis⸗ her nicht geändert hat, noch lauter als bis⸗ her in die europäiſche Debatte wirft, Selbſtverſtändlich gibt ſich Muſſolini keinen Täu⸗ ſchungen darüber hin, daß er allein Entſcheidun⸗ gen erzwingen, zum Beiſpiel Frankreich von der Notwendigkeit der Abrüſtung überzeugen kann. Worauf es ihm ankommen dürfte, das iſt— wie es ebenfalls in der Großrats⸗Kundgebung heißt— „die hiſtoriſchen und politiſchen Verantwortlichkeiten zu klären.“ Er will durch ein noch energiſcheres Herausſtellen der italieniſchen Theſe die andern europäiſchen Mächte dazu zwingen, Farbe zu be⸗ kennen. Wobei es ihm ſelbſtverſtändlich nicht nur auf die Farbe ankommt, ſondern auf die Schlüſſe, die er daraus ziehen kann. Nämlich für die Zu⸗ kunft der italieniſchen Außenpolitik. Wo ſtehen, ſo lautet die Frage für ihn, auf die Dauer meine Freunde und wo meine Gegner? Das zeigt vielleicht am beſten die außer⸗ ordentliche Deutlichkeit, mit der heute ſeine Preſſe die deutſche Forderung auf militä⸗ riſche Gleichberechtigung als reſtlos berech⸗ tigt anerkennt und die ſtarre Weigerung der Franzoſen, dieſe Gleichberechtigung zu gewähren, verurteilt. Dieſes Problem, ſchreibt das öffiziöſe„Giornale'Italia“ ſei das Kernſtück der politiſchen Kriſe die Europa ſchüttelt. Dieſes Problem müſſe gelöſt werden oder Genf habe überhaupt keinen Sinn mehr. Sturmlauf alſo gegen den Geiſt des Völkerbundes ſo wie er heute iſt. Ein deutliches Aut aut, das vielleicht doch einmal mit einem Austritt Italiens aus dem Völ⸗ kerbund enden könnte. Etwa nach der Oktober⸗ ſitzung, mit der der Große Rat Anfang April ſo eindeutig gedroht hat. eee Hebe ggrre Einigung in der Rund funkfrage Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Juli. In der Sitzung des Reichs ratsausſchuſſes iſt zwi⸗ ſchen der Reichsregierung und den Ländern in der Frage der Neuregelung des Rundfunks eine völlige Einigung zuſtande gekommen. Das Reich hat die Wünſche der Länder in weitem Maße berückſichtigt. Die Ausführungsverordnungen und Richtlinien für die Landesſender werden durch ein Redaktions⸗ komitee in engſtem Einvernehmen zwiſchen dem Reichs innenminiſterium und den Referenten der ein⸗ zelnen Staaten feſtgelegt werden. Im großen und ganzen iſt man zu folgender Regelung gekommen: Die Landesſender ſollen entpolitiſiert werden und ſich in der Hauptſache kulturel⸗ len Darbietungen widmen. Immerhin iſt den Lan⸗ desregierungen das Recht eingeräumt worden, in gewiſſem Umfang den Rundfunk für politiſche Mit⸗ teilungen zu verwenden. Bei der Beſtellung der mit der Ueberwachung der Sendertätigkeit betrauten Staatskommiſſare erhalten die Länder weitgehende Selbſtändigkeit. Der eigentliche politiſche Sender wird in Zukunft, die Deutſche Welle ſein. Hier be⸗ kommt das Reich ein unbeſtreitbares Mono⸗ pol. Der reinen Parteſpolitik ſoll aber auch die Deutſche Welle verſchloſſen bleiben. Abgeſehen vielleicht von den Zeiten der Wahl⸗ kämpfe, in denen ähnlich wie jetzt die Vertreter der politiſchen Parteien Gelegenheit erhalten werden, ihre Auffaſſungen im Rundfunk zu entwickeln. Freilich dürften dabei Meinungsverſchiedenheiten, was nun Politik und was Parteipolttik iſt, ſich nicht ganz vermeiden laſſen. Morgen abend wird im übrigen Miniſterialrat Scholz, der Rundfunkrefe⸗ rent des Reichsinnenminiſteriums, über die Einzel⸗ heiten der Neuordnung im Rundfunk sprechen. Beiſetzung Günther Groenhoffs Telegraphiſche Meldung — Frankfurt a.., 28. Juli. Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung aus allen Kreiſen der Bevölkerung fand heute die Bei⸗ ſetzung der ſterblichen Ueberreſte des tödlich verun⸗ glückten Günther Groenhoff ſtatt. Nach der Trauerrede des Geiſtlichen, der ſeine Anſprache mit den Worten Lilienthals„Opfer müſſen gebracht wer⸗ den“ ſchloß, ſprachen Vertreter der Stadt Frankfurt a.., der deutſchen Segelflieger, der Rhön⸗Roſſitten⸗ Geſellſchaft, der Internationalen Studienkommiſſion für das Segelflugweſen, der Frankfurter Landes⸗ kirche und einer ganzen Reihe anderer Verbände. Während der Feier kreiſten mehrere Flugzeuge über dem von der Stadt geſtifteten Ehrengrab 143. Jahrgang— Nr. 346 us franzöfiſch⸗polniſche Bündnis (Von unſerem ſtändigen Vertreter) Warſchau, Mitte Juli. Die ſtändige Kriegsbereitſchaft und unaufhörlichs Hetze Polens gegen Deutſchland und die Verhand⸗ lungen über den„Vertrauenspakt“ richten die Frage nach der Haltung Frankreichs im Falle einer kriege⸗ riſchen Auseinanderſetzung zwiſchen Polen und Deutſchland wieder in den Mittelpunkt des Intereſſes. Wie ſehr Polen ſeine Hetzpolieik fortſetzt, zeigt der Aufruf des Generals Gorecki, der an allen Litfaßſäulen und Mauern von Warſchau zu leſen war. Darin heißt es,„daß der ewige Feind ſeine bewaffnete Hand nach unſerem Zutritt zum Meere, nach dem ewig polniſchen Pomerellen aus⸗ ſtreckt. Nach den reviſioniſtiſchen Attacken Treviranus und nach durchgeführten Geheimrüſtungen wollen die Deutſchen ſchon jetzt ganz offen das rauben, was unſer heiligſtes Eigentum iſt. Sie verlangen, daß wir ihnen unſere Fauſtgebiete abgeben und künden die weitere Teilung Polens an. Man weiß, daß an den polniſchen Grenzen bewaffnete Abteilungen auf den Augenblick warten, um den Frieden zu brechen und in Polen einzufallen. In Danzig fordern ſie unſere nationalen Gefühle heraus, indem ſie die deutſche Kriegsflotte begrüßen und den Stab Hitlers beherbergen. In barbariſcher Weiſe behandeln ſie unſere Volksgenoſſen, denen der Vertrag von Ver⸗ ſailles Minderheiten⸗Rechte zugeſichert hat. Die Hauptſtadt und mit ihr das ganze Land erklären klar und eindeutig, daß das, was polniſch iſt, auch polniſch bleiben werde. Schleſien, Pomerellen und Poſen waren, ſind und bleiben polniſch!“ Dieſe Hetze läßt ſich nur erklären, wenn man weiß, daß Frankreich jederzeit Polen zu unterſtützen bereit iſt. Den Hauptbeſtandteil des franzöſiſchen Bündnis⸗ ſyſtems zur Niederhaltung Deutſchlands bildet be⸗ kanntlich die Militärkon vention mit Polen, die im März 1922 für die Dauer von 10 Jahren ge⸗ ſchloſſen und im Frühjahr dieſes Jahres in aller Stille und ohne Befragung des Parlaments erneuert wurde. Bei einem Konflikt zwiſchen Deutſchland und Polen wegen des Weichſelkorridors würde Frankreich durch dieſen Vertrag in einen Krieg mit Deutſchland verwickelt werden. Da in Polen ſelbſt über dieſen Vertrag ziemliche Unſicherheit herrſcht, fühlte ſich der ſeit Jahren in Paris tätige ehemalige Miniſterpräſi⸗ dent und Kriegsminiſter Sikorſki, veranlaßt, Erklä⸗ rungen über die Bündnisfrage im„Kurj. Warſz.“ zu bringen. Nach ſeinen Ausführungen trage das pol⸗ niſch⸗franzöſiſche Bündnis einen ausgeſprochenen friedlichen Charakter, weil Frankreich und Polen aus rein materiellen Gründen einen Kampf mit Deutſch⸗ land und Rußland nicht aufnehmen könnten. Ent⸗ gegen den Behauptungen verſchiedener Blätter und verſchiedener Politiker ſei feſtzuſtellen, daß das Bünd⸗ nis nicht im November gekündigt werden könne und auch nicht in dieſem Jahre ablaufe. Weder das franzöſiſche politiſche Abkommen vom 19. Februar 1921, wie auch die zwei Tage ſpäter unterzeichnete Militärkonvention ſehen einen feſt⸗ geſetzten Ablauf⸗Termin vor. Beide Verträge wurden vom Völkerbund regiſtriert und erfuhren ſeither ket⸗ nerlei Abänderung. Nach General Sikorſki bildet das franzöſiſch⸗polniſche Militärbündnis einen Be⸗ ſtandteil der internattonalen Verträge und deswegen ſei kein Termin des Erlöſchens vorgeſehen, ſondern es beſtehe dauernd fort. Die gegenteilige Anſicht franzöſiſcher Politiker ging aus der Preſſe⸗Polemik beim Sturz des Laval⸗Miniſteriums und anläßlich der franzöſiſchen Wahlen hervor. Damals wurden in Polen Befürch⸗ tungen laut, daß ein Linkskabinett nicht ſo ohne weiteres für eine Verlängerung des Abkommens zu haben ſein würde.(Das Abkommen ſelbſt war ja bereits in aller Heimlichkeit verlängert worden!) Einige polniſche Blätter gingen mit offenen Drohungen gegen Frankreich vor, Man müßte, ſchrieb dieſes Blatt in überheblicher Weiſe, den franzöſiſchen Gegnern des Bündniſſes aus⸗ malen, wie Frankreich ausſehen würde, wenn Polen nicht mehr ſein Verbündeter wäre. Frankreich würde trotz Locarno ohne Polens Bundes⸗Freund⸗ ſchaft in kurzer Zeit ein Opfer Deutſchlands wer⸗ den. Noch größer wurde die Aufregung, als ſich franzöſiſche Radikalſozialiſten offen für eine Löſung des franzöſiſch⸗polniſchen Bündniſſes ausſprachen, weil das Bündnis mit Polen ein großes Hindernis für die deutſch⸗franzöſiſche Einigung ſei, eine Eini⸗ gung mit Deutſchland aber für Frankreich wertvol⸗ ler wäre, als die Aufrechterhaltung eines Militär⸗ ſyſtems zur Bekämpfung des deutſchen 70 Millionen⸗ Volkes. Gleichzeitig wurde auf die Gefahren des polniſchen Korridors hingewieſen und im Intereſſe des europäiſchen Friedens eine Löſung der Korri⸗ dorfrage in einem für Deutſchland günſtigen Sinne gefordert. Betont wurde ferner, daß ſelbſt unter denjenigen Franzoſen, die noch an die Nützlichkeit von Bündniſſen glauben, ein großer Teil der An⸗ 9 1 79 2. Seite/ Nummer 346 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Juli 1992 ſicht iſt, daß der franzbſiſch⸗polniſche Bündnis⸗ Vertrag die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ver⸗ giftet habe! Jedenfalls hat ſich die Temperatur der franzö⸗ ſiſch⸗:olniſchen Beziehungen in den letzten Jahren erheblich abgekühlt und es iſt unſchwer zu erkennen, daß die Grundlage des franzöſiſch⸗polniſchen Ab⸗ kommens nicht nur von der franzöſiſchen Linken be⸗ droht wird. Ein Hauptargument dieſer Entfrem⸗ dung bildete Polens Außenpolitik. Anläßlich des Ausganges der Lauſanner Konferenz bemüht ſich Polen wieder ernſtlich um die Freundſchaft ſeines Bundesgenoſſen und aus dieſem Grunde muß die Sicherheit ſeines Bündniſſes allen Zweiflern erneut aufgetiſcht werden. Polen unterſtreicht ſeine ge⸗ feſtigte außenpolitiſche Stellung weiter durch aus⸗ ländiſche Preſſemeldungen über neue Bündnismög⸗ lichkeiten. N Im Innern des Landes geht die Zerſtörung der Induſtrie raſtlos weiter und das Volk ſchaut mit Bangen der Zukunft entgegen! Papens Pläne Telegraphiſche Meldung Berlin, 28. Jult. Reichskanzler von Papen gewährte dem Vertreter des amerikaniſchen Nachrichtenbüros United Preß eine Unterredung über die Pläne der Regierung. Der Kanzler führte aus: Der raſcheſte Weg zur Wiederherſtellung der Wolfahrt der Welt beſtünde darin, daß Deutſchlandſeinen Platz an der Sonne zurückerhalte. Die Löſung der geſamten Weltkriſe ſei nur möglich durch die Wiederherſtellung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung und die Beſeitigung der morali⸗ ſchen Aechtung Deutſchlands, die in der Kriegsſchuld⸗ und Koloniallüge beſtehe. Ferner verlangte der Kanzler Abbau der Zollſchranken und An⸗ nahme des Hoovervorſchlages über die Herabſetzung der Rüſtungen. Deutſchland wolle aber nicht auf⸗ rüſten, ſondern lediglich ein Heer zu ſeiner eigenen Sicherheit und den Schutz der Grenzen. Deutſchland habe nicht die Abſicht, den Golb⸗ ſtandard zu verlaſſen unb mache alle An⸗ ſtrengungen, um ſeine privaten Schulden zu tilgen. Er hoffe aber, daß eine Einigung mit den Privatgläubigern gefunden werde, damit ein Transfermoratorium umgangen werben könne. Zur innerpolitiſchen Lage meinte der Kanzler, daß ſich wegen der Ungewißheit des Wahl⸗ ausganges für das Geſchick ſeiner Regierung kaum eine Prognoſe ſtellen laſſe. Er deutete die Möglich⸗ keit einer Mehrheit der Nationalſozialiſten und Deutſchnattonalen an oder einer Koalition der Rech⸗ ten mit dem Zentrum. aus in der Lage, mit der Kommuniſtengefahr fertig zu werden. Die kommuniſtiſche Partei werbe aber auch nach den Reichstagswahlen nicht aufgelöſt ober außerhalb des Geſetzes geſtellt. Die Wieder⸗ einführung der Monarchie ſei heute einfach nicht aktuell. Schließlich betonte der Kanzler, daß er nie ein militärtſches Bündnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich vorgeſchlagen habe. Er habe nur Be⸗ ſprechungen zwiſchen den Generalſtäben Deutſch⸗ lands und Frankreichs angeregt, die dazu dienen ſollten, Mißtrauen zu zerſtreuen und bei⸗ den Staaten Sicherheit zu gewährlei⸗ ſten. Ueber die Ratifikation von Lau⸗ ſanne meinte der Kanzler, Deutſchland brauche ſtch nicht zu beeilen, es werde zunächſt abwarten, was die anderen Mächte tun. Neue belgiſche Befeſtigungen — Brütſſel, 27. Juli. Einer Meldung des„Soir“ zufolge hat der Verteidigungsminiſter auf einen Vorſchlag der Befeſtigungskommiſſion hin den Bau von Befeſtigungswerken auf dem rechten Ufer der Gulpe bis füdlich Henri⸗Chapelle angeordnet. Das „Journal“ fügt hinzu, der Generalſtab plane auch noch eine Befeſtigung der Gegend von Kettenis im Norden Eupens. Orgelkunſt einſt und jetzt Von Profeſſor Fritz Heitmann Prof. Heitmann eröffnet am 28. Juli die dies⸗ jährigen Lübecker Orgeltage mit einem Bach⸗Konzert auf der großen Orgel der dor⸗ tigen Marlenkirche. Lange Zeit hindurch war die Orgel als künſtleriſch ernſtzunehmendes Muſikinſtrument etwas in den Schatten getreten. Heute aber erhebt ſie wieder Anſpruch auf den ihr gebührenden Platz, den Platz einer Königin der Inſtrumendte. Orgel⸗ tagungen und ⸗kongreſſe, der Lübecker Verſuch zur Schaffung eines Zentrums der Orgelmuſikpflege— alles deutet darauf hin, daß Deutſchland ſich ſeines Vorrangs vor allen anderen Ländern in der Pflege hochwertiger Orgelmuſtk bewußt iſt. Als wirklich ruhmvoll darf die Geſchichte der Orgel füglich bezeichnet werden. Von den Waſſer⸗ orgeln der Griechen und Rtzmer, der Aachener Orgel Karls des Großen, deren Taſten mit den Fäuſten niedergeſchlagen werden mußten, bis zur Breslauer und Paſſauer Rieſenorgel iſt eine reiche Fülle beſter Namen der Muſikgeſchichte mit Orgelbau und Orgel⸗ ſpiel verknüpft.— Nachdem der Byzantinerkaiſer Konſtantin Koprouymus(um 757) dem Frankenkönig Pippin eine Orgel geſandt hatte, nahmen ſich in Deutſchland vornehmlich Mönche des Orgelbaues an,. Als berühmteſte deutſche Orgelbauer kennen wir Eſaſas Compenius, Arp Schnitger, Zacharias Hilde⸗ brand und in Thüringen vor allem Gottfried Silber⸗ mann, einen Zeitgenoſſen Johann Sebaſtian Bachs. Man trifft heute noch vielfach und gerade in klei⸗ nen Ortſchaften gute alte Orgelwerke. Ich ſelbſt bin an einem Schnitger⸗Werk in der kleinen Kirche Ochſenwärders bei Hamburg groß geworden; beſonders ſtaunenswert an dieſer Orgel waren für meine Jugendgenoſſen zwel Cymbelſterne, die ſich zierlich um eine Sonne drehten und dabei ein Glocken⸗ ſpiel in Bewegung ſetzten. Auch in St. Jacobi in Hamburg und in St. Jacobi in Lübeck ſind jetzt noch Schnitger⸗Orgeln im Gebrauch.— Bei den alten Orgeln findet man auch vielfach noch Fuchs ⸗ ſchwanz⸗Regtſter, bezeichnet mit„Noll me tangere“, für Naſeweiſe: wer da unnütz an der Taſtatur herumfingerte und aus Neugter dieſes Re⸗ gekauft Der deutſche Staat ſei durch⸗ Slimmungs⸗Amſchwung in England? In bisher dreizehn Anterhaus-Nachwahlen unterlag die nationale Regierung Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 28. Juli. Allgemeine Beachtung findet der Ausgang der Erſatzwahlen in Wendnesbu ry, wo geſtern der Kandidat der Arbeiterpartei mit einer Mehrheit von faſt 4000 Stimmen ins Unterhaus gewählt wurde. Bei der letzten Parlamentswahl hatten die Konſervativen in dieſem induſtriellen Wahlkreis eine Mehrheit von über 4000 Stimmen. Wenn man den Ausgang der Wahl als Anzeichen der Volksſt im⸗ mung bewerten will, ſo zeigt ſich ein bemerkens⸗ wertes Abrücken der Wähler von der na⸗ tionalen Regierung. Die Schlußfolgerung iſt aber nicht ſo ſehr, daß die Konſervativen ihren Halt verlieren als vielmehr daß unter den teils liberalen teils parteiloſen Mittelſchichten, die in der Panikſtim⸗ mung des Wahlkampfes vom letzten Sommer für die natiomale Koalitionsregierung ſtimmten, eine Reak⸗ tion eingeſetzt hat. Jede einzelne der 13 Nach⸗ wahlen, die während der gegenwärtigen Par⸗ lamentsſeſſion bisher ſtattgefunden haben, zeigt dieſe Tendenz. Das Pendel iſt wieder im Rückſchwung begriffen. Die gemäßigten Politiker des goldenen Mittelweges ſetzen ſich in der Wählerſchaft wieder durch. Die Politik der ſtarken Hand gegenüber In⸗ dien und Irland, die Einſchränkung der ſozialen Leiſtungen und die rückſichtsloſe Schutzzollpolitik ſtoßen in wachſendem Maße auf Widerſtand. Kriſe in Wien Telegraphiſche Meldung — Wien, 28. Juli. In Wien herrſcht Kriſenſtimmung. Die Parteien des Nationalrats lehnen in ihrer Mehrheit die Ratifizierung des Lauſanner Vertrags über die Anleihe für Oeſterreich ab. Dieſer Vertrag ſieht be⸗ kanntlich das Verbot des Anſchluſſes bis 1952 und eine weitgehende Finanzkontrolle Oeſterreichs vor. Deutſchöſterreich ſcheint entſchloſ⸗ ſen zu ſein, die neuen Feſſeln abzuſtreifen, die das Kabinett Dollfuß ihm auf franzöſiſchen Befehl an⸗ legen wollte. Die Gegner der Anleihe erhalten von Tag zu Tag neuen Zuzug. Eine Wendung iſt in⸗ ſofern geſtern eingetreten, als der Heimatblock, der bisher mehr zur Regierung neigte, jetzt verlangt, daß die Ratifikation bis zur vollſtändigen Klärung der Anleihebedingungen verſchoben wird. Der Hei⸗ matblock ſcheint entſchloſſen zu ſein, die Anleihe abzulehnen, beſonders auch weil das Kabinett Dollfuß die Reformarbeiten nicht durchführte, die es dem Heimatblock gegenüber ver⸗ ſprochen hatte. e Immer neue Deviſen-Affären Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28 Juli. Die Zollfahndungsſtelle wie die Staatsanwalt⸗ ſchaft befaſſen ſich zurzeit mit einer ganzen Reihe neuer Deviſenverfahren von zum Teil beträchtlichen Ausmaßen. Der intereſſanteſte Fall betrifft den Generaldirektor Franz Maſſer von der Franz Maſſer AGG. für Bauausführungen in Wilmersdorf. Maſſer ſoll ſich ſchon vor längerer Zeit in Meran in Südtirol Grundbeſitz von einer halben Million Lire haben. Vor einigen Monaten hat er Deutſchland verlaſſen und iſt ſeitdem nicht zurück⸗ gekehrt. Das Finanzamt Zehlendorf hat gegen ihn ein Verfahren wegen Hinter ziehung von Reichsflucht⸗ und Vermögensſteuer eingeleitet. Man hat bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin ſein Konto in Höhe von 100 000/ ſowie verſchiedenen Privatbeſitz, dar⸗ unter ein Auto, beſchlagnahmt. Weitere Verfahren betreffen vier Berliner Privat⸗Bankfirmen. In den meiſten dieſer Fälle ſind bereits Sicherſtellungen von Geſchäfts⸗ büchern ſowie Beſchlagnahmungen von Konten wegen des Verdachts der Beteiligung an verbots⸗ kwrdrigen Effektenverkäufen erfolgt. In einem Fall handelt es ſich um Zuſammenhänge mit der bekannt ten Depiſenaffäre Seblmeyer. Das Eiſenbahnunglück in Berlin Meldung des Wolff⸗Bſtros — Berlin, 28. Juli Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Berlin teilt zu dem Eiſenbahnunglück auf dem Bahnhof Geſundbrunnen mit: Die leerfahrende Lokomotive, die geſtern nachmittag den ſchweren Unfall des Per⸗ ſonenzuges verurſachte, hat das Halteſignal überfahren, wie ihr Heizer bei ſeiner Verneh⸗ mung zugegeben hat. Das Perſonal dieſer Lokomo⸗ tive war nach einer Ruhe von 10 Stunden erſt ſeit 4% Stunden im Dienſt, als das Unglück geſchah. Der Lokomotipführer, der in der Charits wegen Nervenſchocks aufgenommen iſt, hat noch nicht ver⸗ nommen werden können. Er iſt 50 Jahre alt, hat giſter zog, dem fuhr unverſehens ein Fuchsſchwanz ins Geſicht.. Auf das Aeußere der Orgel, den ſogenannten Proſpekt, verwandte man ſeit ſeher die größte Sorgfalt. Er wurde in der klaſſiſchen Zeit des Orgel⸗ baus zu Muſterbeiſpielen der Barockkunſt geſtal⸗ tet. Ein herrliches Orgelwerk mit wundervollem Proſpekt fand ich kürzlich im Dom zu Brandenburg; Joh. Joachim Wagner(um 1690) iſt ihr Erbauer. Daß es neben den berühmten Orgelbauern auch berühmte Orgelſpteler gab, iſt vergangenen Jahrhunderte, in denen faſt jeder Komponiſt zugleich Organiſt war, eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Seit Conrad Paumann und den Früh⸗ meiſtern, Hofheimer, Buchner, Kotter— erſt kürzlich ſind ihre Werke herausgegeben worden!— werden die Höhepunkte der Entwicklung durch Namen wie Froberger, Pachelbel im Süden, Buxtehude, Bruns, Scheidt im Norden Deutſchlands bezeichnet. Johann Sebaſtian Bach wurde dann zum ragenden Gipfel der Orgelmuſik überhaupt. Aber auch ſein großer Zeitgenoſſe Händel hat ſich mit prächtigen Kon⸗ zerten auf der Orgel betätigt. f Weiter führt die Entwicklung über Liſzt, Men⸗ delsſohn, Schumann, Brahms zu Max Reger. Während Mozart und Beethoven garnicht, Liſzt zund die anderen eben genannten nur gelegent⸗ lich für die Orgel komponiert haben, hat Reger wieder hochbedeutende, unerhört wirkſame Werke für ſie geſchaffen, Mit ſtarkem Wollen und gutem Gelingen haben ſich in der Gegenwart Kaminfky Raffael, Johann Nepomuk David und Pfordtner in der Orgelkompoſitton betätigt. Man darf ſogar ſagen, daß ſich heute die füh⸗ renden Komponiſten wieder der Orgel zuwenden. Wieviel wertvolle alte Kompoſitionen ſind in unſeren Tagen für die Orgel neu entdeckt worden! Es handelt ſich da nicht nur um älteſte Orgelmuſik— auch die Bachſche Orgelmuſik wird erſt heute wieder in threm ganzen Umfang lebendig. Eines der größten Orgelwerke aller Zeiten habe ich erſt vor einigen Jahren zum erſtenmal geſchloſſen in Berlin zum Vortrag bringen dürfen: den„Drit⸗ ten Teil der Klavierübungen“ von Johann Seba⸗ ſtian Bach. Als ganzes ſtellt das monumentale Werk eine proteſtantſſche Orgelmeſſe dar. Auf der nor⸗ diſch⸗deutſchen Orgelwoche in Lübeck im letzten für die wurzelten ſo tief und echt im pfälziſchen Sein, daß ſchon 1917 die Lokomotivführerprüfung beſtanden und gilt bei ſeinen Vorgeſetzten als zuverläſſiger und ordentlicher Beamter. In den Krankenhäuſern befinden ſich noch 18 Verletzte. Gefälſchte 86 Farben-Aktien — Berlin, 28. Juli. Zu einer Blättermeldung, wonach Fälſchungen von Aktien der JG Farben⸗Induſtrie in Umlauf ge⸗ bracht worden ſeten, verlautet aus Bankkreiſen, daß dieſe Fälſchungen holländiſchen Ur⸗ ſprungs vor einiger Zeit in Dortmund aufge⸗ taucht ſind. Die Rotterdamer Polizei habe den Her⸗ ſteller bereits verhaftet. Der eigentliche Auftrag⸗ geber ſei geflüchtet. Die Fälſchungen ſeien ſo plump, daß ſie mit den Originalen nicht verwechſelt werden konnten. Reichstrauer um die Toten der„Niobe“ — Berlin, 28. Juli. Anläßlich des Untergangs des Schulſchiffs„Niobe“ der Reichsmarine ſetzen am heutigen Donnerstag und morgigen Freitag die Reichsbehhrden im gänzen Reichsgebiet dle Faß Zen auf har b⸗ maſt. Die Landesregterungen ſind erſucht, ſich dem Vorgehen der Reichsregierung anzuſchließen. Wie der Leiter der Bergüngsarbetten an der untergegangenen„Niobe“, Kapitänleutnant Boie, mitteilt, iſt nach dem Stand der Arbeiten eine Ber⸗ gung der im Wrack eingeſchloſſenen Toten der „Niobe“ zurzeit unmöglich. Zwei polniſche Flugzeuge abgeſtürzt — Warſchau, 28. Jult. Zwei polniſche Kampf⸗ flugzeuge ſtürzten geſtern ab. Das eine bei Konin an der Warthe, das andere bei Lemberg. Die je zwet Inſaſſen wurden getötet. Der Konflikt Paragnay Bolivien — Buenos Aires, 28. Juli. Meldungen aus La Paz beſagen, das bolivianiſche Volk ver⸗ lange leidenſchaftlich den Krieg gegen Paraguay. 10 000 Mann ſeien von der bolivtaniſchen Regierung im Gebiet des Gran Chaco mobiliſiert worden. Herbſt habe ich in der dortigen Marienkirche, der früheren Wirkungsſtätte Buxtehudes, das Werk wie⸗ derholt. Lina Sommer 7 Plötzlicher Tod der Dichterin der Pfalz — Karlsruhe, 28. Juli. Hier iſt kurz nach Vollendung ihres 70. Lebensjahres die weit über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannt⸗ gewordene pfälziſche Heimat⸗ und Mundartdichterin Lina Sommer überraſchend nach kur zem Krankſein geſtorben. Aus Anlaß ihres 70. Geburtstages hat ihr die geſamte Pfalz vor nicht ganz drei Wochen in Haardt bei Neuſtadt eine über⸗ wältigende Ehrung bereitet. i Die ganze Pfalz nimmt dieſe überraſchende Kunde mit ehrlicher und tiefgefühlter Trauer aus, iſt doch mit Lina Sommer eine der Beſten ihrer Heimat dahingegangen. Zeit ihres Lebens hat ſie echt pfälziſches Volkstum verkörpert und ihre Werke ſie ein untrennbarer Beſtandteil allen Pfalztums geworden ſind. Der„Pälzer Humor“,„Stillver⸗ antegt“,„Vun allem ebbes“,„Nemm mich mit, es reut Dich nit“ und„So Sache“ flocht Lina Sommer zu einem wirklichen„E Pälzer Blumeſtreiſel“, das ſte„Im Vorübergehen“ ihrem Heimatland und ſei⸗ nem Volke„Zum Präſent“ gemacht hat. Immer und in allen Vers⸗ und Proſadichtungen der Pfalz⸗ dichterin pulſte der Herzſchlag des ſchönen Landes zwiſchen Rhein und Saar, klangen der Frohſinn ſei⸗ ner Bewohner und ihre heitere Lebensphiloſophie in guten und echten Tönen wieder. Und dieſe reſtloſe Verbundenheit mit Volkstum und Seele der Pfalz iſt es ja auch, die Lina Sommer in ihrer pfälziſchen Heimat ſo geliebt und allgemein geachtet hat werden laſſen, Die ganze Pfalz huldigte ihr zu ihrem 70. Geburts⸗ tage, ihren Namen tragen Brunnen, Straßen und Plätze als Ehrennamen. Sie wird durch ihre Werk⸗ ihrer geliebten pfälziſchen Heimat weiterleben. —— Ehrung Gerhart Hauptmanns. Die Gemeinde Schreiberhau hat einſtimmig beſchloſſen, Ger⸗ . Reichsregierung Telegraphiſche Meldung Köln, 28. Juli. In einer großen Zentrums kundgebung ſprach ge, ſtern der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held vor etwa 10000 Perſonen in der Rheinlandhalle. Mit Brüning ſei der Mann der internationalen Tat e ſtürzt worden. Sein Sturz habe Vielen den Glau⸗ ben an die Zukunft zerſtört, die für Hindenburg ge: ſtimmt hätten, um Brünings Aufbaupolitik zu unter⸗ ſtützen. Der Regierungswechſel habe die erwartete innere Ordnung nicht gebracht. Das Kabinett Pa⸗ pen entſpreche nicht der Zuſammenſetzung des Vol⸗ kes. Es führe das Wort Föderalismnz im Munde, handele aber unitariſtiſch Bei dem Vorgehen in Preußen ſei das Spiel mit dem Artikel 48 zu weit getrieben worden. Deutſch, land werde föderaliſtiſch ſein oder ez werde nicht ſein. Was ſtaatsrechtlich in Pre, ßen geſchehen ſei, könne ſchließlich jedem anderen Lande zuſtoßen. In der Stunde der Gefahr müßten Rheinland und Bayern zuſammenſtehen, denn heute werde eine Revolution gepredigt, die ber Aufrichtung eines Parteiſtaates diene. Nakionalſozlaliſtiſche Strafanzeige Meldung des Wolffbüros — Darmſtadt, 28 Juli. Die aus der Boxheimer Dokumentenaffaire he kannten nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Dr. Beſt, Waſſung und Wagner haben gegen die heſſiſche Geſamtregierung vom Sommer 1931, gegen die damalige Reichs, regierung und alle damals im Amt befind⸗ lichen nichtnatibnalſozialiſtiſchen Länderregierungen Strafanzeige beim Oberreichsanwalt wegen Begünſtigung der kommuniſtiſchen hoch⸗ und landes, verräteriſchen Pläne erſtattet. Der Antrag begründet ſich auf das von national, ſozialiſtiſcher Seite veröffentlichte angebliche ge⸗ heime Rundſchreiben des heſſiſchen Landes kriminalpoligeiamts vom 27. Oktober 1931, bas die illegalen Abſichten des Rotfrontkämpferbundes be⸗ trifft. Von der heſſiſchen Regierung wird diese Veröffentlichung der nationalſozialiſtiſchen Preſſe als grobe Irreführung der Oeffentlichkeit bezeich⸗ net. Es handle ſich nicht um ein Geheimſchreiben, ſondern um ein einfaches Aktenſtück, das nicht Mit⸗ teilungen heſſiſcher Stellen, ſondern ſolche braun ſchweigiſcher Stellen enthalte. Es ſei deshalb eine Ungeheuerlichkeit, daß die nationalſozialiſti⸗ ſchen Blätter es wagen, dieſe Dinge, die aus einem außerheſſiſchen Gebiet ſtammten, der heſſiſchen Re⸗ gierung in die Schuhe zu ſchieben. Der Reichswehrminiſter am Mikrophon Generolleutnant von Schleicher während ſeiner Rundfunkrede, die auf alle deutſchen Sender über⸗ tragen wurde. hart Hauptmann das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. h 85 4 O Reichspoſt und Theaterferien. Nach Beendi⸗ gung des Gaſtſpiels von Käthe Dorſch ſind ſelt Samstag endgültig Ferien am Schillerplatz. Nut eine Stelle hat in Mannheim noch keine Kenntnz von den Theaterferten genommen: die wohllöbliche Reichspoſt, deren Reklameabteilung die Betätigung der Lichtſchrift auf dem Daches des Hauptpoſtgebäu⸗ des obliegt. Wenn die Dämmerung hereingebrochen iſt und im Zeitlupentempo die wohlgemeinten Ral⸗ ſchläge und weiſen Ermahnungen eines fürſorg⸗ lichen Gaswerkes aufflammen und wieder ver löſchen, dann wird der erſtaunte Zeitgenoſſe— ſofern er die nötige Geduld aufbringt— nach einiger Zelt feſtſtellen können, daß auch das Nationaltheater an dieſer Lichtreklame beteiligt iſt und daß es dem pt. Publikum und den anweſenden Fremden ſeinen Spielplan zur Kenntnis bringt:„22. 7. Liſelott“ „23. 7. Liſelott“. Man glaubt zuerſt an eine opliſch Täuſchung, ſchlägt im Kalender nach und ſtellt ſeſt daß bereits fünf Tage ſeit den angezeigten Auf, führungen verſtrichen ſind. Käthe Dorſch, die präch⸗ tige Eiſelott, iſt natürlich ſchon längſt über alle Berge, während ihr Name immer noch in Leuchte ſchrift die Mannheimer an vergangene Tage erin⸗ nert. Aber niemand merkt, daß man vergeſſen hal, die überfällige Theaterreklame aus dem einſellig auf das Gaswerk eingeſtellte Lichtſchriftprogramm herauszunehmen. Ein Beweis dafür, die Mannheimer Bürger auf das Dach der Haupt poſt blicken. Vielleicht läßt man da oben bis zum Beginn der neuen Spielzeit die Liſelott allabendlich weiter erſcheinen. Wer kanns wiſſen? 1 An der Handels⸗Hochſchule Maunheim be⸗ ginnt das Winter⸗Semeſter 1932/33 am 2. November. Das Vorleſungs⸗Verzeichnis iſt ſoeben erſchienen und in den hieſigen Buchhandlungen, im Verkehrsverein, ſowie bei den Pedellen in A 1, 28 A 4, 1 erhältlich; nach auswärts kann es vom Se⸗ kretariat der Handels⸗Hochſchule Mannheim(C 2, 1 bezogen werden. Der Vorleſungsplan enthält eine Reihe neuer Vorleſungen; Spaniſch und Rufſiſch, ferner Kurſe zur Pflege ber deutſchen Sprache. Betreffs der Einzelheiten ſet a das Vorleſungs⸗Verzeichnis ſelbſt verwieſen, Scharfe Angriffe Helds gegen i wie fleißig Sprachkurse 5 ſind vorgeſehen für Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch, l — — 8 — — Donnerstag, 28. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Aus abe 3. Seite/ Nummer 346 ——— Wie word gewählt? Das ſtädtiſche Wahlamt teilt nochmals mit, daß nächſten Sonntag grundſätzlich in der gleichen Weiſe gewählt wird wie bei der Wahl des Reichspräſiden⸗ zen. Die Abſtimmungszeit iſt jedoch geändert; es wird diesmal von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags abgeſtimmt. Da mit einer ſtarken Wahlbeteiligung zu rechnen iſt, empfiehlt es ſich, bereits in den Vormittags⸗ ſtunden zu wählen. 3 Nach 5 Uhr nachmittags dürfen nur noch die Wäh⸗ ler zur Stimmabgabe zugelaſſen werden, die zu dieſem Zeitpunkt im Abſtimmungsraum ſchon an⸗ weſend waren. Der Stimmzettel iſt amtlich herge⸗ ſtellt und wird zuſammen mit dem amtlichen Wahl⸗ umſchlag den Stimmberechtigten im Abſtimmungs⸗ raum ausgehändigt. Er enthält 20 Wahlvorſchläge und iſt deshalb verhältnismäßig lang. Infolgedeſſen muß der Stimmzettel zweimal zuſammengelegt wer⸗ den, ehe er in den Umſchlag geſteckt werden kann. Stimmzettel, aus denen der Wille des Abſtim⸗ mendau nicht unzweifelhaft zu erkennen iſt, ſind un⸗ gültig. Die Kennzeichnung auf dem Stimmzettel er⸗ 1 folgt am beſten durch ein Kreuz in dem dem Wahl⸗ Fpborſchlag beigefügten Kreis. Abſtimmen kann nur, wer in die Stimmkartei eingetragen oder im Beſitz eines für dieſe Wahl ausgeſtellten Stimmſchei⸗ es iſt. 8 Wähler, die in den letzten Wochen umgezogen, je⸗ doch noch nicht umgeſchrieben ſind, können beim Vor⸗ handenſein einer Karteikarte im Stimmbezirk der bisherigen Wohnung ihre Stimme abgeben. Auf Er⸗ fordern hat ſich jeder Stimmberechtigte dem Abſtim⸗ mungsvorſtand über ſeine Perſon auszuweiſen. Es it deshalb zweckmäßig, daß die Abſtimmenden neben der Benachrichtigungskarte fürſorglich einen amt⸗ lichen Ausweis mitnehmen, z. B. Paß, Perſonalaus⸗ weis, Familienbuch, uſw. Wähler, die keine Benachrichtigungskarte haben, können trotzdem wühlen, ſofern ſie in der Kartei eingetragen ſind oder einen Stimmſchein abgeben. Da Stimmſcheine nur bis morgen Freitag abend Uhr ausgeſtellt werden können, iſt es zwecklos, noch etwa am Samstag oder Sonntag beim Wahlamt Stimmſcheine anzufordern. Der letzte Akt einer Familientragödie Das Krematorium war heute mittag bei der Einäſcherung der beiden Opfer der Familientragödie in K 4, 3, wo eine Mutter und ihr 18jähriger Sohn infolge Gasvergiftung ſtarben, derart von Menſchen überfüllt, daß ein junger Mann ohn mächtig her⸗ ausgetragen werden mußte. Auch beim Niedergehen des Sarges zum Flammengrab entſtand ein ſtarkes Ge⸗ dränge, bei dem es zahlreichen Frauen ſchlecht wurde. Nach einem Harmoniumvorſpiel und einem Blä⸗ ſerguartettʒ⸗Vortrag brachte die Sängervereinigung Mannheim, der der Vater der verſtorbenen Frau Sophie Köhler angehört, unter Leitung ihres Dirigenten Heinrich Lenz ein Abſchiedslied zum Vortrag. Als Redner des Freidenkerverbandes schilderte Herr Karl Wetterich die arbeitſame Natur der freiwillig aus dem Leben Geſchiedenen, die für ihren 13 jährigen Sohn Walther immer eine treuſorgende Mutter geweſen war. Jahrelang hat le im Alter von 36 Jahren verſchiedene Frau in Mannheim bei verſchiedenen Firmen gearbeitet. Die Freundinnen, die Sängerfreunde und die Arbeiter⸗ ſchaft der Firma Engelhorn u. Sturm ließen zum Zeichen ihrer Teilnahme und Trauer Blumen⸗ ſpenden an den beiden Särgen niederlegen. Der Choral„O wie herbe iſt das Scheiden“ bil⸗ bete den Abſchluß der ſchlichten Trauerfeier. 4 Die täglichen Anſammlungen. Im Laufe des geſtrigen Tages kam es, wie der Polizeibericht mel⸗ det, durch Hiſſen von Fahnen in der Alphorn⸗ und Mittelſtraße wiederholt zu kleineren Anſamm⸗ lungen, die jeweils ſogleich vor der Polizei zerſtreut wurden. Vier Perſonen, die den Weiſungen der Beamten keine Folge leiſteten, wurden vorläufig ſeſtgenommen. Auch im Luzenberg bildeten ſich geſtern abend aus Anlaß des Hiſſens einer Haken⸗ kreuzfahne Anſammlungen, die die Polizei zum Eingreifen nötigten. Die Menge wurde alsbald zerſtreut. * Poſttüberweiſungsverkehr mit dem Saargebiet. Bom 1. Auguſt an ſind im Poſtüberweiſungsverkehr mit dem Saargebiet telegraphiſche Ueberweiſungen und Eilüberweiſungen zugelaſſen. Die Gebühren ſind die gleichen wie im inneren Verkehr. ITISITE 6 Die zeit der billigen Obſtkuchen Jetzt kann die Hausfrau wirklich billig wirtſchaf⸗ ten. Der Obſt⸗ und Gemüſeſegen ſcheint unerſchöpf⸗ lich zu ſein. Mit jedem Tag wachſen die Kohl⸗ und Wirſingköpfe größer; Blumenkohl und Karotten ſind jetzt beſonders kräftig und ſchmackhaft. Königin iſt aber noch immer die Bohne. Wachsbohnen, Stangen⸗ und Buſchbohnen, Prinzeßböhnchen machen der Hausfrau die Auswahl leicht. Es muß ja nicht immer ein Wachsbohnenſalat oder ein alt gewohntes Bohnengemüſe ſein. Vorzüglich ſchmecken geſtovpte Bohnen aus Brechbohnen, Karotten, Kartoffeln und etwas würfelig geſchnittenem Suppenfleiſch. Je länger er kocht, deſto kräftiger der Geſchmack. Für die Krankenkoſt ſind zarte Bohnen in leicht geſalzenem Waſſer gekocht, und mit friſcher Butter durchgeſchwenkt, ſehr zu empfehlen. Die gleiche Zu⸗ bereitung empfiehlt ſich für Karotten, denen man eine kleine Priſe Zucker beifügt. Auch ein Lauchgemüſe oder mit Fleiſchfarce gefüllte, weiße gedämpfte Zwiebeln ſind nicht teuer. Ueberhaupt kann durch gefüllte Gemüſe, wie Kraut⸗ wickel oder gefüllte Kohlrabi, und vor allem ge⸗ füllte Tomaten der Speiſezettel ſehr abwechs⸗ lungsreich geſtaltet werden. Gedämpfte Tomaten mit Weckfülle les braucht nicht immer Fleiſch zu ſein!), mit Pfifferlinggemüſe oder Reisfülle ergeben ein ſättigendes Mittagsgericht, beſonders wenn darnach noch etwas Obſt gegeben wird. Zum Abendbrot em⸗ pfiehlt ſich die Tomate als Salat zu geröſteten Kar⸗ toffeln, als Butterbrotbelag oder, mit Gemüſeſalaten gefüllt, als Beigabe zu Salzkartoffeln. Die Verwendungsmöglichkeit der Tomate iſt un⸗ erſchöpflich und ſollte noch viel mehr ausgenützt wer⸗ den. Eine Tomatenſuppe mit Reis und dar⸗ nach ein ſchöner Obſtkuchen iſt eine erfriſchende und dabei geſunde Sommermahlzeit. Wer den Obſtſegen auf dem Markt heute wieder ſah, wobei die neuen„Quetſche“ von der Bergſtraße beſonders auffielen, kann garnicht mehr in Verlegenheit kommen durch die Frage„was koche ich heute“. Sauerkirſch⸗, Zwetſchen⸗, Mirabel⸗ lenkuchen— ſind auch bei den Ehemännern beliebt, von den Kindern ganz zu ſchweigen. Ein beſonders gutes Obſtkuchenrezept ſei hier noch verraten. Ein vorgebackener Mürbeteig⸗ boden wird mit beliebiger Marmelade leicht über⸗ ſtrichen. Darauf legt man hübſch geordnet, verſchie⸗ dene Obſtſorten(Pfirſiche, Mirabellen, Aprikoſen, Sauerkirſchen oder Johannisbeeren). Je bunter, deſto hübſcher und ſchmackhafter. Der ganze Kuchen wird noch einmal kurz in den Ofen geſchoben, damit die Früchte weich werden. Iſt der Magen zu ſeinem Recht gekommen, ſo wollen auch Auge und Naſe noch eine Freude haben. Die Fülle der Blumen war überwältigend. Dahlien in Rieſenformaten, Gladiolen, leuchtender Phlox und bunte Sommer⸗ aſtern zeigten, daß wir den ſommerlichen Höhepunkt erreicht haben, wenn es die Temperatur uns auch bieten. nicht merken läßt. Für Geſchenkzwecke konnte man ſchöne Gloxinien und Glockenblumenſtöckchen kaufen, die auf dem Blumentiſch eine hübſche Abwechſlung bieten. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln neue—5,5; Wirſing—7; Weißkraut—8; Rottraut—10; Blumenkohl 15—50; Karotten Bſchl.—6; Gelbe Rüben 8; Rote Rüben—8; Spinat 15—18; Man⸗ gold—10; Zwiebeln—10; Grüne Bohnen 10—25; Grüne Erbſen 12—18; Kopfſolat—12; Endkvienſalat 8— 10; Ober⸗ kohlraben—7; Rhorbarber—8; Tomaten 20—25; Radies⸗ chen—5: Rettich—19; Meerrettich 20—505 Schlangen⸗ gurken groß 15—40; Einmachgurken 0,08—1,2; Suppen⸗ grünes—8; Peterſiltie—8; Schnittlauch—5; Lauch 5 bis 10; Aepfel 10—50; Birnen 20—40; Kirſchen 30—40; Pfifferlinge 20—40; Pfirſiche 3050; Heidelbeeren 26—35; Himbeeren—30; Johannisbeeren 14—18; Stachelbeeren 15—30; Zwetſchgen 33—35; Zitronen—5; Aprikoſen 50 bis 60? Vonanen Stück—10; Süßrahmbutter 140—165; Londbutter 110—140; Weißer Käſe 30—40; Eier—10; Aale 100; Barben 60—70; Karpfen 80; Schleien 100; Backſiſche 35—40; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 60; Seehecht 60; Hahn geſchl. Stück 120— 300; Huhn geſchl. Stück 150400; Enten geſchl. Stück 400—500; Tauben geſchl. Stück 50—100; Gänſe geſchl. Stück 600— 700; Gäuſe geſchl. 120—140; Rindfleiſch 70—75; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 80. 5 Im Fundbüro der Straßenbahn Stumme Zeugen der Vergeßlichkeit— In Erwartung der Verſteigerung An zwei Tagen wird in der nächſten Woche am Eingang zur Turnhalle der ⸗Schule ein Plakat hängen, das beſagt, daß hier die Gegenſtände ver⸗ ſteigert werden, die im vergangenen Winterhalbjahr in der Straßenbahn gefunden worden ſind. Hun⸗ derte von Leuten haben ſich dieſe Tage bereits vor⸗ gemerkt, denn ſie wiſſen daß man bei dieſer Ge⸗ legenheit ſehr billig zu Waren aller Art kommen kann, ſofern nicht zu viele Intereſſenten ſich gegen⸗ ſeitig in die Höhe bieten und ſchließlich noch manches weniger wertvolle Stück teurer als im Laden zu ſtehen kommt. Rund 1000 Nummern werden es ſein, die zum Ausgebot kommen und die auch ſehr wahrſchein⸗ lich reſtlos ihre Ahnehmer finden, denn die Straßen⸗ bahn hat bereits alle wertloſen Fundſtücke heraus⸗ ziehen laſſen. Was für die Verſteigerung fertig ver⸗ packt im Fundbüro der Straßenbahn liegt, weiſt wieder das bunte Vieler lei auf, das alljährlich zweimal von der gleichen Stelle veräußert werden muß, um Platz für die ſtändigen„Neueingänge“ zu ſchaffen. Im Fundbüro kann man ſich natürlich nicht mit dem Wert der einzelnen Dinge befafſſen, ſondern gibt ſie ſo ab, wie ſie gefunden wurden. Wenn dann der eine oder andere Steigerer nach dem Zuſchlag einen Mangel entdeckt, ſo iſt dies ſeine Sache. Wie groß die Vergeßlichkeit in der Straßenbahn iſt, geht aus der Zahl der Fundgegenſtände hervor. Außer den zur Verſteigerung gelangenden 1000 Stück, wurden in der gleichen Berichtszeit etwa 1200 Fundſtücke den Verlierern, die ſich rechtzeitig gemeldet haben, wieder ausgehändigt. Die ganze wirtſchaftliche Lage ſpiegelt ſich übrigens auch im Fundbüro der Straßenbahn wider. Nimmt doch die Zahl der liegengebliebenen Stücke ſtändig ab, wie auch die Verlierer mehr als früher ſich um ihr vermißtes Eigentum bekümmern. Immerhin kommt es noch vor, daß an einzelnen Tagen bis zu 40 Fundmeldungen von den Schaffnern erſtattet werden. Am vergangenen Montag kamen nicht weniger als 22 Schirme zur Ablieferung, die am Sams⸗ tag und Sonntag in den Straßenbahnwagen auf Mannheimer Gebiet zurückgelaſſen wurden. Da es ſich bei der Straßenbahn um ein öffentliches Ver⸗ kehrsunternehmen handelt, iſt der Fahrgaſt ver⸗ pflichtet, ſelbſt das wertloſeſte Fundſtück dem Schaff⸗ ner abzuliefern, der es dann an das Fundbüro weiterleitet. Einen Anſpruch auf Finderlohn hat weder der Fahrgaſt noch der Schaffner. Im Fundbüro wird ſorgfältig jeder Fund regiſtriert— bei Schirmen wird auf die Rückſeite der Fundmeldung der Schirmgriff gezeichnet— und dann gewiſſenhaft aufbewahrt. Für Kleider iſt ein be⸗ ſonderer Schrank vorhanden, der eine hängende Aufbewahrung ermöglicht. Schirme haben ein prak⸗ tiſches Geſtell, das ſie vor jeglicher Beſchädigung ſchützt. Zur Vorſorge wird ſogar bei allen Stoffſachen eine Einkampferung vorgenommen. Wertſachen und Geldbörſen mit In⸗ halt kommen in einen Kaſſenſchrank. Geldbeträge werden nach einer beſtimmten Friſt an die Kaſſe weitergeleitet. Sollte ſich der Verlierer ſpäter doch noch melden, ſo bekommt er auf dem Fundbüro ſeine Geldbörſe und an der Straßenbahnkaſſe ſein Geld wieder. Leichtverderbliche Sachen und Lebensmittel werden nur kurze Zeit aufbewahrt und vor dem Verderben unter dem Perſonal und den Arbeitern verſteigert, oder falls ungenießbar, vernichtet. In dem neuen Berichts⸗Halbjahr haben ſich be⸗ reits wieder allerlei Dinge angeſammelt. Mit an erſter Stelle ſtehen wieder Schirme und Stöcke die ja immer ſchon gerne ſtehen gelaſſen wurden. Den Rekord ſcheinen aber doch die Handſchuhe zu halten, denn in der hierfür beſtimmten Schublade lagern ſo an die 300 Paar. Bei Anblick dieſes Stapels konnte man es dem Beamten wirklich nicht verdenken, daß er den Wunſch einer Dame nicht er⸗ füllte, die einen einzelnen Handſchuh brachte und den anderen Handſchuh geſucht haben wollte. Dabei wußte ſie nicht einmal, wo und wann ſie den „Kameraden“ verloren hatte. 7 age N e 5 271 1875 — Unzählige Aktentaſchen zeugen von der Vergeßlichkeit der Männer, währens Damentaſchen, Einkaufsbeutel und Marktnetze für die Damenwelt die Waage halten. Während der Landwirtſchaftsausſtellung wurden annähernd 30 Akten mappen gefunden, von denen immer noch 6 Stück auf ihren Beſitzer warten. Stempelkarten, Fahrſcheinhefte, Trommelſchlegel, Roſen⸗ kränze, Romane, Schulhefte, Hausſchlüſſel, Stoffpakete, Hüte, Mützen, Kragen, Raſterpinſel— alles lagert im Fundbüro der Straßenbahn und mancher Verlierer könnte wieder zu ſeinem Eigen⸗ tum kommen, wenn er ſich nur der Mühe unter⸗ ziehen wollte, an dieſer Stelle nachzufragen und hierbei Tag und Zeit des Verluſtes anzugeben. Die 30 Pfg. Verwaltungskoſten, die bei Abgabe des Fundſtückes erhoben werden und die nicht im ge⸗ ringſten den Aufwand decken, wird man gerne miſſen. Spielfeſt der Friedͤrichſchule Wie die anderen Volksſchulabteilungen veranſtal⸗ tete auch die Friedrichſchule(Anaben⸗Abteilung) ein Spielfeſt. Es fand auf den weitet und präch⸗ tigen Spielwieſen der Herzogenriedanlagen am geſtrigen Mittwoch ſtatt und war vom Wetter be⸗ günſtigt. Nach einem mit Geſchmack und guter Schulung von den oberen Klaſſen vorgetragenen Eingangs⸗ lied und nach den einleitenden Worten des Leiters der Schulabteilung, Rektor Greilſamer, wurde eine abwechlungsreiche Freiübung dangeboten, die in ihrer genauen und pünktlichen Durcharbei⸗ tung ein ſchönes Zeugnis für die körperliche Durchbildung und die zuſammenwirkende Ar⸗ beit der Lehrerſchaft war. Die Klaſſen verteilten ſich dann über den weiten Platz, und jede hatte für ſich Gelegenheit, entſprechend ihrer Altersſtufe Spiele vorzuführen. Es war ein buntes und bewegtes Bild, das ſich den Augen der wenigen Zuſchauer und der zufällig Vorübergehenden bot. Die Schü⸗ ler waren mit Freude bei der Sache und bewegten ſich bei aller Oroͤnung und Zucht doch frei und unge⸗ zwungen. Die ganze Darbietung war ein Beweis, wie die Schule um die körperliche Ertüchtigung der Groß⸗ ſtadtkinder bemüht iſt, die ſo manches an Natur und Bewegungsfreiheit entbehren müſſen. Als Wett⸗ kämpfe wurden ein Staffellauf und ein Fuß⸗ ballſpiel ausgetragen, an denen die nicht unmit⸗ telbar Beteiligten als ſachkundige und beifallsfreu⸗ dige Zuſchauer Anteil nahmen. Mit einem gemein⸗ ſamen Lied ſchloß das Spielfeſt, das für Schüler und Lehrer als gemeinſame frohe Erinnerung ein Band der Gemeinſchaft bilden wird. * Der Bauzaun iſt gefallen. Das neue Gebäude des Mannheimer Arbeitsamtes geht nun ſeiner Vollendung entgegen. Der Bauzaun iſt zetzt gefallen und die Mannheimer haben zum erſten Mal Ge⸗ legenheit, den Neubau voll und ganz auf ſich wirken zu laſſen. Man muß ſchon ſagen, daß die klare und einfache Linienführung und die harmoniſche Jarben⸗ abſtimmung der Außenfronten angenehm auffällt. Sehr wirkungsvoll nehmen ſich die beiden Run d⸗ bauten aus, die dem Gebäude nach dem freien Platz hin einen hübſchen Abſchluß geben. Die Hand⸗ werker ſind gegenwärtig noch feſt an der Arbeit um den Bau bis zu dem feſtgelegten Termin fertigſtellen zu können und den rechtzeitigen Umzug der Amts⸗ ſtellen zu ermöglichen. In den nächſten Tagen er⸗ folgt die Beſichtigung des Baues. * Radfahrerin ſchwer verunglückt. Am Dienstag abend wurde auf der Landſtraße zwiſchen Heidel⸗ berg und Wieblingen die 19jährige Marie Gläſer aus Mannheim bei der Rückfahrt mit ihrem Fahrrad nach Mannheim von einem überholenden Perſonenauto angefahren. Das Mädchen wurde dabei eine Strecke mitgeſchleift und ſehr ſchwer verletzt. Es kam in die Klinik nach Heidel⸗ berg, wo man Hoffnung hat, das Mädchen am Leben zu erhalten. Auch der Kraftwagen war aus Mannheim. Er wurde von der Heidelberger Po⸗ lizei bis zur endgültigen Aufklärung des Falles ſichergeſtellt. Tante Mielchen „Pappi, kommt ein Lbwe in den Himmel?“ „Nein, mein Junge!“ „Kommt denn Taute Mielchen in den Himmel?“ „Gewiß, mein Junge!“ Lange Pauſe. Dann: „Wenn aber der Löwe Tante Mielchen auffrißt?“ LISIE 6E Dtulſch Volkspartei! 35 Wahlkreiſen. Keine für Tiſte 6 abgegebene Stimme geht verloren! Eigene Wahlvorschläge der Deutſchen Volkspartei in allen Alle führen die Nummer 6. den Wahlkreiſen nicht verbrauchten Stimmen gehen auf die Reicksliſte der Deutſchnationalen Volks- partei, aber zur Verrechnung nur für die Kandidaten der Deutlchen Volks- ILlsrE en ä DR. 24557—— partei, die auf dieſer TLiſte ſtehen. Eine politiſche Bindung beſtelnt für die Deulſche Volkspartei mit heiner Partei. Mlle in Volkspartei! LISTE 6 * Seite/ Nummer 346 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Juli 1932 Filmrundſchau Alhambra:„Es lebe die Freiheit!“ Eine Reihe von deutſchen Filmen hat in Frankreich Beachtung und Anerkennung gefunden, deshalb erſcheint es trotz aller politiſchen Gegenſätze gerechtfertigt, wenn auch wir das Gute anerkennen, das von Frankreich kommt. Als ſeinerzeit der Tonfilm„Unter den Dächern von Parts“ in Deutſchland gezeigt wurde, ſchien das Echo, das er hier fand, ein wenig übertrieben. Immerhin blieb von damals der Name des Schöpfers dieſes Films, René Clair, in gutem Gedächtnis, und jetzt zeigt der gleiche Filmkünſtler, der Verfaſſer und Regiſſeur in einem iſt, einen Film, der durch ſeine ganze Anlage zu den eigen⸗ artigſten, wenn auch nicht ganz gelungenen Experimenten der Tonfilmbühne gehört. Der Zuſchauer muß ſich nur ein wenig in den Stil dieſes Bildſtreifens hineinfinden und dazu iſt es notwendig, daß er den Film zum richtigen Zeitpunkt beſucht, nämlich wenn er anfängt. Dadurch gelangt der Beſucher ohne weiteres auf die Gleitbahn dieſer reizenden filmiſchen Spieleret, auf der er mit immer größerem Ver gnügen beim Ablauf des Ganzen heimiſch wird. Eine Fülle köſtlicher Einfälle birgt dieſer Film. Die geiſtvollen Analogien zwiſchen einem Zuchthaus und einem durchmechaniſierten Betriebe ſind überaus treffend. Dabei wird gar keine klaſſenpolitiſche Kritik geübt, ſondern das Ganze bleibt, was es iſt, eine filmiſche Spielerei, in der jedoch ein tiefer Sinn verborgen liegt; vor allem in dem, was auch die vornehme franzöſiſche Proſa⸗Literatur aus⸗ zeichnet, in der Darſtellung kleiner Menſchlichkeiten, die immer wieder in dieſem Film überaus liebenswürdig ge⸗ zeigt werden. Dem entſpricht auch die Darſtellung der bei⸗ den Freunde Emil und Louis von Henri Marchand und Raymond Cordy. Emil iſt ber kleine, gemütvolle und gute Kamerad von Louis, dem erfolgreichen, aus dem Gefängnis entſprungenen Häftling, der es zum großen Unternehmer auf dem Grammophon⸗Gebiet bringt. Deſſen Weg zur Höhe, ſein Gehaben als großer Generaldirektor ſeines Werkes bildet einen wirkungsvollen Kontraſt und zugleich eine Ergänzung zu Emils empfindſamer Art. Dieſer ſucht den Weg gefühlvoller Liebe zu beſchreiten, der andere hat es im äußeren Erfolg ungewöhnlich weit ge⸗ bracht. Als man aber dann beide nach dem turbulenten Finale auf dem Weg wieber findet, über dem das Motto des Filmtitels ſteht„Es lebe die Freiheit!“ da ſind ſie beide frei von ihren bisherigen Bindungen und gehen unbekannten Zielen entgegen. Man kann die einzelnen Phaſen des Films unmöglich beſchreiben, ohne damit die eigentlichen Geheimniſſe ſeiner Wirkung preiszugeben; die ſollen dem Zuſchauer vor⸗ behalten bleiben, der gewiß ſein großes Vergnügen an all den fehr klug und mit feiner Satire aufgebauten Einzel⸗ heiten haben wird. Die bildliche Ausſtattung offen⸗ bart größten Fleiß. Die muſikaliſche Untermalung, die den Rhythmus des Worts ſehr oft melodiſch unterſtreicht, beſitzt die gleiche Liebenswürdigkeit wie der ganze Film. Er iſt in franzöſiſcher Sprache gehalten, aber er bleibt in jedem Bild durchaus verſtändlich, auch macht er von den guten Eigenſchaften des ſtummen Films einen ſehr aus⸗ gebehnten Gebrauch. Im Beiprogramm wird ein ſehr luſtiger Tlerfilm gezeigt und auch der kleine Trickfilm, der das Pro⸗ gramm ziert, iſt ſehenswert und beweiſt, daß man auf dieſem Gebete nicht ſtehengeblieben iſt und es nicht un⸗ bedingt nötig hat, ſich in ein Micky⸗Mausloch zu ver⸗ kriechen. —— „ Sommerfeſt des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gau verbandes. Die dem Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband angeſchloſſenen Vereine veranſtalten am Sonntag, 7. Auguſt, ab 4 Uhr nachmittags auf der Rennwieſe das traditionelle Som⸗ merfeſt mit Gabenverloſung zugunſten bedürftiger Kriegsbeſchäbigter mit Preisſchießen, Preiskegeln und Tanz. Den muſikaliſchen Teil führt das Philharmoniſche Orcheſter unter Leitung des Kapellmeiſters Ludwig Becker aus. Wir hörten Maunheimer Sendung Das Philharmoniſche Orcheſter Mannheim unter Leitung von Kapellmeiſter Max Sinzheimer war wiederum mit zwei Darbietungen im Südfunk⸗ Programm vertreten. Der Klangkörper hat ſich vor dem Mikrophon ſo gut eingeſpielt, daß man es als eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit betrachtet, wenn die Wiedergabe der ein⸗ zelnen Stücke— in den vorliegenden Fällen Märſche und Walzer ſowie eine Auswahl volkstümlicher Melodien— in künſtleriſcher Form erfolgt. * Ludwigshafen, 28. Juli. Der Ludwigshafener Preſſe und dem Stadtrat war am Mittwoch nach⸗ mittag Gelegenheit gegeben, die Stadtrandſiedlung, die nördlich vom Stadtteil Gartenſtadt⸗Hochfeld ent⸗ ſtanden iſt, zu beſichtigen. Dem Beſucher bot ſich be⸗ reits das eindrucksvolle Bild einer geſchloſſenen Siedlung, die hier in den wenigen Monaten ſeit dem Bäubeginn— Anfang April— entſtanden iſt. Die Siedlung, in einem ausgetrockneten Altrheinbett gelegen, iſt durch Hügel ringsum geſchützt. Die Stadtrandſiedlung, die annähernd tauſend Menſchen aufnehmen wird, hat ſich zu einer kleinen, zentrali⸗ ſterten Ortſchaft entwickelt, an deren großer Haupt⸗ ſtraße die einzelnen Siedlerſtellen mit je fünf Meter Vorgarten angeordnet ſind. Die Aufteilung des Geländes, das von der Stadt in Ermangelung genügenden ſtadteigenen Geländes zum Teil erſt im Wege des Kaufs oder Tauſchs er⸗ worben wurde, erfolgte in 184 Siedlerſtellen. Jede Siedlerſtelle erhält 600 Quadratmeter Land; außer⸗ dem iſt die Möglichkeit geboten, etwa 400 Quadrat⸗ meter Land dazu zu pachten. Nach Bauvollendung werden die Siedlerſtellen, die von einzelnen Grup⸗ pen der verſchiedenſten Handwerker errichtet wer⸗ den, an die Bewerber abgegeben. Zunächſt iſt das Eigentumsrecht mietweiſe auf drei Jahre geregelt, dann gehen die Siedlerſtellen in Erbbaurecht über. Aus wirtſchaftlichen Gründen wurde, wie 1. Bür⸗ germeiſter Dr. Ecarius ausführte, die Form des Doppelhauſes gewählt, ſodaß nicht jeder Siedler, Mannheim, ein eigenes Haus beſitzt, wie etwa in ſondern je * Karlsruhe, 28. Juli. Das Staatsminiſterium hat in ſeiner geſtrigen Sitzung für die durch das Unwetter vom 13. Juli ſchwer heimgeſuchten Ge⸗ meinden des Kaiſerſtuhlgebietes uſw. neben den bereits bewilligten 5000 Mark einen weiteren Betrag von 5500 Mark aus dem allgemeinen Fonds der Regierung für im Staatshaushaltsplan nicht vorgeſehene Bedürfniſſe zur Verfügung geſtellt. Wegen der Durchführung der Hilfsaktion iſt das Miniſterium des Innern mit weiteren in Betracht kommenden Stellen(Finanzminiſterium, Landwirt⸗ ſchaftskammern, Gebäudeverſicherungsanſtalt uſw.) in Verbindung getreten, deren Entſcheidungen unmittel⸗ bar bevorſtehen. Ferner iſt der Landeskommiſſar in Freiburg an⸗ gewieſen worden, mit aller Beſchleunigung eine Schätzung des Geſamtſchadens von öffentlichem und privatem Eigentum vornehmen zu laſſen. Dieſe Feſtſtellung iſt bereits im Gange. Das Miniſterium des Innern hat weiter durch Ver⸗ mittlung der badiſchen landwirtſchaftlichen Zentral⸗ genoſſenſchaft von den verfügbaren Beſtänden an Rohmehl, die das Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft für die notleidenden Wald⸗ gemeinden zur Verfügung geſtellt hat, eine Teilmenge von 500 Zentner Mehl zur Befriedigung des dringendſten Bedürfniſſes ſo⸗ fort nach den betreffenden Gemeinden verfrachten laſſen. Eine weitere Sendung in der gleichen Menge wird in den nächſten Tagen ebenfalls an die Ge⸗ meinden ausgegeben werden. Die Abgabe an die bedürftigſten Teile der Bevölkerung erfolgt unent⸗ geltlich auf Staatskoſten. Neben dieſer Sonderaktion für die Kaiſerſtuhl⸗ gemeinden läuft ſeit einiger Zeit eine Hilfsaktion für die notleidenden Nandſiedlungen von Ludwigshafen Hilfsaktion für das Kaiſerſtuhlgebiel zwei Siedler ein vollſtändig durch eine Zwiſchen⸗ wand getrenntes Haus bewohnen. In drei Typen wurden die Häuſer gebaut. Type 1 ſieht im Erd⸗ geſchoß 1 Wohnküche und zwei Schlafzimmer vor, außerdem iſt ein ausbaufähiges Dachgeſchoß vor⸗ handen. Bei Type 2 ſind es 1 Wohnküche und zwei Wohnräume, gleichfalls mit Dachgeſchoß, bei Type 3 (für kinderreiche Familien) 1 Wohnküche, 2 Wohn⸗ zimmer und 3 Schlafzimmer im Dachgeſchoß. An Reichsdarlehen werden pro Siedler bei Typ 1 2500 /, bei Typ 2 2380 und bei Typ 3 3000 ¼ gewährt. Die reſtlichen Baukoſten werden von den Siedlern durch eigene Mitarbeit aufgebracht. Eine Beſonderheit der Ludwigshafener Randſtedlung iſt die Vorſorge für die Betriebsfertigkeit der Siedler⸗ ſtelle. Es werden den Siedlern Geräte, Werkzeuge und Nutztiere zur Verfügung geſtellt, auch ſind die Sieblerſtellen mit elektriſchem Licht und Waſſer fertig inſtalliert, ſodaß ſpätere Aufwendungen nicht mehr nötig ſind. Der Monatsmietwert pro Siedlerſtelle beläuft ſich einſchließlich Zinſen und Amortiſation auf un⸗ gefähr 14 bis 16 Mark. Die Siedlerſtellen ſollen bis 1. Oktober bezogen werden. Erſt dann wird dieſer erſte Verſuch in Ludwigshafen vollendet ſein. Die Weiterführung des Siedlungsgedankens auf dem Ludwigshafener Gebiet ſtößt auf Gelände⸗ knappheit, denn die anderen Siedlungen müßten ſchon auf Maudacher oder Oggersheimer Gebiet er⸗ ſtellt werden. Natürlich iſt auch vorerſt noch die Finanzierung weiterer Siedlungen in der Schwebe. Waldgemeinden des Schwarzwaldes und Odenwaldes. Für dieſe Gemeinden ſind vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft im ganzen 30 000 Zentner Roggen zu verbilligtem Preiſe zur Verfügung geſtellt worden. Die Abgabe an die be⸗ dürftigen Gemeinden erfolgt nach einem vom Mi⸗ niſterium des Innern mit den Landräten feſtgeſtell⸗ ten Verteilungsſchlüſſel. Davon ſind bisher 10 000 Zentner Roggenmehl zu verbilligtem Preiſe an die Gemeinden verſchickt worden. Damit dieſe Aktion wegen eines etwaigen geldlichen Ausfalles für die mit der Verſendung be⸗ auftragte Badiſche landwirtſchaftliche Zentralgenoſ⸗ ſenſchaft nicht aufgehalten wird, hat das Staats⸗ miniſterium in der geſtrigen Sitzung ferner ein Notgeſetz erlaſſen, wonach das Land Baden gegenüber der Zentralgenoſſenſchaft für etwaige Aus⸗ fülle an dem von ihr ausgelegten Preis für den Roggen von insgeſamt 195 000 Mark eine Ausfall⸗ bürgſchaft bis zur Höhe von 100000 Mark über⸗ nimmt. Vorausgeſetzt iſt dabei, daß auch die Kreiſe, in deren Gebiet die notleidenden Gemeinden fallen, einen Anteil an der Ausfallbürgſchaft übernehmen. Die Verhandlungen mit den Kreiſen ſind noch im Gange. Die Reblaus im Rheingau * Oppenheim, 28. Juli. Im Weinbaugebiet des Rheingaues ſind in den letzten Tagen zahlreiche neue Reblausherde feſtgeſtellt worden. Die Ver⸗ ſeuchungen wurden bisher in den Gemarkungen Geiſenheim, Oeſtrich, Erbach, Rauenthal, Johannis⸗ berg und Hattenheim entdeckt. Die Reblaus tritt neuerdings auch im rheiniſchen Weinbaugebiet auf. Die Unterſuchungskolonnen haben ſofort die nöti⸗ gen Vorſichtsmaßnahmen getroffen, um eine weitere Ausbreitung des Schädlings für den Weinbau ein⸗ zudämmen. PF Aus Baden Ehrung landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte * Karlsruhe, 28. Juli. Die Badiſche Landwirt, ſchaftskammer führt in dieſem Jahr in den Kreiſen Freiburg und Heidelberg eine Ehrung treuer landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte durch. In Be⸗ tracht kommen Knechte, Mägde oder andere auf längere Kündigungsfriſt Bedienſtete, die nach vollen. detem 14. Lebensjahr mindeſtens 10 Jahre ununter⸗ brochen bei ein und der gleichen Herrſchaft oder doch in ein und der gleichen Wirtſchaft ehrlich, treu und zuverläſſig ihren Dienſtobliegenheiten nachgekommen ſind. Die Ehrung beſteht in der Verleihung einer künſtleriſchen Ehrenurkunde unter Glas und Rahmen und Gewährung eines Geldgeſchenkes von 10 Mark(für mindeſtens 20jährige Dienſtzeit). Die Namen der mit der Auszeichnung bedachten Per⸗ ſonen und der betreffenden Dienſtherrſchaft werden von der Landwirtſchaftskammer in den badiſchen landwirtſchaftlichen Zeitungen bekanntgegeben. * K. Weinheim, 27. Juli. Die Bezirkstuberkuloſe Fürſorgeſtelle Weinheim tagte geſtern nachmittag im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes laltes Schloß), Med⸗Rat Dr. Roſe erſtattete den Tätigkeitsbericht, während Stadtrechner Böhm den Rechenſchafts⸗ bericht für das Jahr 1931 bekannt gab, der mit einem Verluſt von 1031 abſchließt. Im Jahre 1931 hatte die Fürſorgeſtelle 171 Neuzugänge. Oberbür⸗ germeiſter Hügel dankte Med.⸗Rat Dr. Roſe für ſeine Arbeit und bedauerte den Weggang dieſes ver⸗ dienſtvollen Arztes. Dr. Roſe iſt bekanntlich nach Mannheim verſetzt. Aus der Pfalz Der Schmuggel mit Zigarettenpapier : Schifferſtadt, 28. Juli. Bei Auszahlung der Er⸗ werbsloſenunterſtützungen iſt hier wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden, daß geſchmuggeltes Zigarettenpapier an den Mann gebracht wird. Die Schmuggler und ihre Helfer gehen dabei mit großem Geſchick zu Werke. Beim Verkauf betroffen wurde bisher nur ein hieſiger erwerbsloſer Tagner, der nach vorübergehender Unterſuchungshaft wieder auf freien Fuß geſetzt wurde. Die Fiſcherei dankt Dr. Pfülf :: Speyer, 28. Juli. Anläßlich des Scheidens von Regierungspräſtdent Dr. h. e. Th. Pfülf, der zu⸗ gleich ſein Amt als 1. Vorſttzender des Pfälziſchen Kreisfiſchereivereins niederlegte, widmet ihm der Verein einen herzlichen Nachruf. Dank ſeiner kraſt⸗ und zielbewußten Leitung ſei es möglich geweſen, die mehr oder weniger verwahrloſten Weiher und die wacklige Bretterhütte im Eußerthal in eine moderne Muſteran lage für Fiſchzucht umzuwandeln. Der Verein verliere einen eifrigen Förderer ſeiner Sache, * —o— Ludwigshafen, 28. Juli. Vergangene Nacht wurde eine in der Goetheſtraße gehißte Haken⸗ kreuzfahne offenbar vom Fenſter einer anderen Wohnung des gleichen Gebäudes aus in Brand geſteckt; das Fähnentuch iſt völlig verbrannt. Die Täter konnten noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt wer⸗ den. :: Herxheim bei Landau, 28. Juli. Bei Auszah⸗ lung der Erwerbsloſenunterſtützungen kam es hier zu einem Zwiſchenfall. Der auszahlende Beamte des Landauer Arbeitsamtes fürchtete— vermutlich infolge der von reichswegen verordneten Kürzung der Sätze— anſcheinend den Unmut der zu Be⸗ treuenden und legte, gleichſam als Warnung, einen Revolver auf ſeinen Bürotiſch. Darüber ent⸗ ſtand eine große Erregung unter den Erwerbsloſen, Den Vorſtellungen des Bürgermeiſters iſt es zu dan⸗ ken, daß es nicht zu Zuſammenſtößen kam. Der Vor⸗ ſtand des Landauer Arbeitsamtes hat der Gemeinde Herxheim inzwiſchen das Bedauern über das Ver⸗ halten des Beamten ausgedrückt. erzog von Keichſtadt Ela historischer Roman von Ottokar Janetschek Oopyrlght by Amalthes- Vorlag, Wien 11 Schwere Anklagen erhob ſie gegen Napoleon. Neipperg verſuchte ſie zu tröſten:„Er iſt. wie wir Männer nun einmal ſind“, ſagte er beruhigend. „Manchmal geht auch dem Geſcheiteſten der Verſtand mit der Leidenſchaft durch“ „Nein, nein, nein!“ ſchrie ſie auf.„Wer die Treue verſprochen hat, muß ſie auch halten. Was ſind das für Menſchen, die nicht einmal ſo eine Klei⸗ nigkeit zuwegebringen!“ „Hoheit, es iſt keine Kleinigkeit, wenn man ver⸗ liebt iſt.“ Er ſagte dieſe Worte mit Ueberzeugung. Sie fuhr zurück.„Wie? Sie glauben, daß er die ehrloſe Perſon liebt?“ Er lenkte ab.„Ein Mann mit geſunden Sinnen kann nicht wie ein Mönch dahinleben. Ein einſamer Mann, wie Napoleon, kann leichter von der Leiden⸗ ſchaft überrumpelt werden als einer, dem es ver⸗ gönnt iſt, eine liebende Frau zur Seite zu haben. Verzeihen Sie ihm ſeine kleine Sünde!“ „Ahnen Sie denn, Graf, wie ſehr eine Frau belei⸗ digt wird, wenn ihr der geliebte Mann eine andere vorzieht? Darf ein Napoleon, auf den die Augen der ganzen Welt gerichtet ſind, ſeine Gemahlin der⸗ art hintanſetzen?“ a a „Eure Hoheit haben gewiß recht. Indes, wer weiß, ob er die Treue wirklich gebrochen hat?“ „Iſt es wahr, daß die Walewſka auf Elba weilt? Ja oder nein?“ „Es iſt unbeſtreitbar, da es die franzöſtſche Regie⸗ rung offiziös bekanntgemacht hat.“ „Nun, dann gibt es nichts zu zweifeln: Napoleon hat die Treue gebrochen! Ich weiß, was ihm die Walewſka bedeutet hat! Er liebte in ihr nicht nur das ſchöne Weib, ſondern auch die Mutter ſeines Kindes!“ Maria Louiſe brach in Tränen aus und war durch Zuſpruch nicht zu beruhigen. Neipperg nahm ſich vor, die für ihn günſtige Gelegenheit zu nützen. Es galt aber hiebei ſchlau zu manöbprieren. Er ſah, daß ſeine Chancen bei der Kaiſerstochter um ſo höher ſtiegen, je tiefer ihre Achtung vor Napoleon ſank. Aber er wollte trotzdem nichts überhaſten. Noch ver⸗ band ja ein dünner Liebesfaden Maria Louiſe mit dem verbannten Kaiſer. Da hieß es vorſichtig zu Werke zu gehen. Es ſtand für ihn nicht wenig am Spiele. Metternich hatte ihm den Geſandtenpoſten in Turin, der vot zwölf Jahren mitſamt dem König⸗ reiche Sardinien von Napoleon hinweggefegt worden war und jetzt wieder aufgerichtet werden ſollte, ver⸗ ſprochen. Wie vordem ſollte König Viktor Emanuel als mächtiger König über Sardinien, Aoſta und Montferrat herrſchen. In Turin, der Reſidenzſtadt, ſollte wieder das prunkhafte Hoflehen einziehen. Dort, vom Golde der Südenſonne umflutet, wollte er, der„Herzensbrecher Neipperg“ im Kreiſe ſchöner Frauen ein Fürſt im Reiche der Liebe ſein. Indes, Metternich hatte ihm die Erreichung dieſes Zieles nicht leicht gemacht. War auch der Verſuch der Exkaiſerin, nach Elba zu entfliehen, durch ſeine Wachſamkeit vereitelt worden, hatte auch die Affäre Napoleons mit der Walewſka Maria Louiſe tief be⸗ leidigt, ſo war dennoch die Verbindung mit Napoleon nicht zerriſſen. Immer wieder kamen Boten Napo⸗ leons und überbrachten ſeine Bitten und Beſchwö⸗ rungen, dem Geſchwätz der Leute nicht zu glauben. Der Exkaiſer ſprach ſogar die Hoffnung aus, ſeine Gemahlin an ſeinem Namenstage, am 15. Auguſt, bei ſich zu ſehen. Neipperg beobachtete doppelt ſcharf. Bald konnte er erkennen, daß ſich Maria Louiſe bemühte, den Netzen, die er mit aller Feinheit um ſie ausgelegt hatte, zu entrinnen. Seine männliche Eitelkeit kam in einen harten Kampf mit ſeinen praktiſchen Ueber⸗ legungen. Wenn er es unterließ, die Kaiſerstochter ganz an ſich zu binden, wenn er es weiterhin duldete, daß ſich die Liebesfäden nach Elba wieder feſter knüpf⸗ ten, konnten alle ſeine kühnen Träume in Nichts zer⸗ fließen. Warum zurückweichen, da ihm die Punkta⸗ tionen„ſedes Mittel“ an die Hand gaben, Maria Louiſe zum Werkzeug ſeiner ehrgeizigen Pläne zu machen? Was konnte es dabei ausmachen, daß ſie eine Kaiſerstochter und die Gemahlin eines ohnmäch⸗ deren, nur ungeſchickter und unerfahrener als andere. Er war entſchloſſen, ſeine ſieghafte Männlichkeit dem„Weibe“ Maxia Louiſe entgegenzuſtellen. Nur noch eine kleine Unvorſichtigkeit dieſer Frau wär notwendig, dann wollte er zugreifen. N 5 5 tigen Kaiſers war? Sie war ein Weib wie alle an⸗ Die Gelegenheit kam früher, als er dachte. Es war vier Tage vor dem Namensfeſte Napo⸗ leons. Maria Louiſe hatte einen Boten ihres Ge⸗ mahls bei ſich empfangen und ihm einen Brief und eine Locke ihres Haupthaares übergeben. Neipperg hatte die bezügliche Unterredung in ſeinem Salon mit angehört. Noch konnte der Bote das Haus nicht verlaſſen haben, als ſich Neipperg bei ſeiner Herrin anmel⸗ den ließ. Ste war ſehr verlegen, als der Graf ins Zimmer trat. „Ei, Herr Graf, was führt Sie heute zu mir, da Sie ſich die ganze Zeit über nicht haben ſehen laſſen?“ „Die Sehnſucht, Hoheit!“ „Wie? Wonach ſehnen Sie ſich?“ „Nach Liebe, Hoheit!“ „Nach Liebe? Es ſcheint, daß Sie in der Zeit, da Sie Ihre Herrin flohen, in Aix Gelegenheit gefun⸗ den haben, Ihrer Sehnſucht Erfüllung zu geben?“ „In Aix haben ſchon die alten Römer geliebt. Die Aquae Gratianae waren eine Hochburg der Liebe!“ „Warum ſo hiſtoriſch?“ 8 „Sie lachen, Hoheit, weil Sie nicht wiſſen, daß in Aix das Waſſer mit Liebe geſättigt iſt. Nicht um⸗ ſonſt haben dieſe Bäder den Ruf, daß die Frauen jung und zuweilen auch— dick dauon werden!“ 5 1 195 bringt Sie auf ſolch abſonderliche Gedan⸗ en?“ Neipperg ließ ſich nicht irremachen. Scheinbar zu⸗ ſammenhanglos ſprach er weiter:„Im Mittelalter war dieſes Heilbad zugleich eine Minneſtätte!“ „Laſſen Sie doch die Herren; ſie mußten doch auch irgendwo ſein!“ a „Nicht irgendwo, Hoheit, ſondern juſt in Aix. Denn hier war der Tummelplatz der Liebesritter, hier gab ſich die Liebe ohne Schranken. Hier muß 1575 lieben...“ Seine Stimme erſtarb in Verzük⸗ ung. i Maria Louiſe fühlte ſich unbehaglich.„Ich werde die Gräfin Laſchanſky rufen. Vielleicht weiß ſie irgend ein Probatum.“ Der Graf ſeufzte tief auf. „Was iſt Ihnen?“ fragte ſie beſorgt.„Sie blicken ſo verſtört!“ N „Ich kann es nicht länger ertragen, Hoheit! Ich ſehe, daß ich ein Mann bin, der ſeiner Aufgabe nicht gewachſen iſt. Zu ſchwach, um einer Frau hart ent⸗ gegenzutreten.“ Seine Stimme klang gebrochen, als er jetzt ſagte:„Hoheit, ich bitte Sie, geben Sie mir die Entlaſſungl“ n d 5 „Graf! Was haben Sie nur?“ Sie ſah ihn ent⸗ geiſtert an. „Ich habe alles verſucht, Eurer Hoheit meine ſelbſtloſe Hingabe zu beweiſen. Nicht bloß einmal habe ich mein Leben für Eure Hoheit in die Schanze geſchlagen. Nun aber weiß ich, daß Eure Hoheit auf ein ſolches Opfer keinen Wert legen und mich je eher je lieber fortſchtcken möchten. Ich räume daher das Feld lieber freiwillig und gebe Ihnen den Weg frei Eilen Sie, wohin Sie Ihr Herz zieht! Nochmals: Ich bitte um meine Entlaſſung!“ Er ſank in die Knie und küßte das Kleid der Herrin. „Graf! Graf!“ ſtieß ſie mühſam heraus,„was ſoll dieſe Komödie?“ Er erhob ſich langſam.„Komödie? Hal Ich wollte, es wäre bloß eine Komödie! Aber Eure Hos heit wiſſen genau, was mich bedrückt!“ „Ich? Nein, nein, lieber Graf! Denken Sie fa nicht daß ich Ihre eifrigen Bemühungen um meine Perſon nicht voll zu ſchätzen weiß!“ Er ſchüttelte den Kopf.„Nach alledem, was mit Eure Hoheit angetan haben, glaube ich nicht mehr an die Gnade Eurer Hoheit. mich zu vernichten!“ „Wie?— Was um Himmels willen gibt Ihnen Anlaß, ſo etwas zu ſagen?“ „Ihr Verhalten, Hoheit, das mir nicht unbekannt geblieben iſt. Mir iſt nichts entgangen! Ich weiß Eure Hoheit ſind daran, N auch das Schreckliche, das ſich erſt vor Minuten zu- getragen hat, nämlich...“ „Nämlich?“ „Daß Euer Hoheit Ihrem Gemahl eine Locke Ihres Hauptes geſchickt haben!“ Sie prallte zurück.„Wer kann das... wi. behaupten?“. Er ſah ihr feſt in die Augen.„Jener Mann, dem Sie ſpeben das teure Angebinde eingehändigt haben, O Hoheit, was treiben Sie für unbedachte Dinge! Sie wiſſen es nicht, daß Brief und Locke einem un⸗ würdigen Mann anvertraut wurden! O Hoheit, was ſoll Ihr kaiſerlicher Papa, was ſoll die ganze Welt von Ihnen denken, da Sie ſich einem Feinde Ihres Vaterlandes ausgeliefert haben? Was haben wer Sie getan!“ 5 Marfa Louiſe war ſprachlos vor Entſetzen. Neipperg nützte den Augenblick.„Ihr Brief und Ihr Angebinde werden in die Hände Talleyrands ge, langen. Talleyrand wird auf Grund ſolcher Beweiſe alles daxanſetzen, Ihnen auch noch Parma zu n dem Spiele!“ EFortſetzung folgt) men! Ihre und Ihres Sohnes Zukunft ſteht auf * Donnerstag, 28. Jult 1932 —— Vom Frauenturnen in der Deutſchen Turnerſchaft Als im Jahre 1846 der Mannheimer Turnverein ge⸗ gründet wurde, da zählten nach der alten Chronik des Vereins neben Männern auch eine ſtattliche Anzahl Frauen zu ſeinen eifrigſten Förderern. Der damalige Heſtand an weiblichen Mitgliedern war allerdings, wie der des Vereins überhaupt, nur von kurzer Dauer; denn mit den Revolutionsjahren und ihren Folgeerſcheinungen verſchwand das Turnen aus der Oeffentlichkeit und konnte nur noch hinter verſchloſſenen Türen weiter gepflegt wer⸗ den, ein ganzes Jahrzehnt lang. Man befürchtete von den Turnern dieſer Zeit eine zu freiheitliche Auffaſſung über die Staatspflichten und hielt es für zweckmäßig, dieſe gefährlichen Elemente unter ſtrengſter Aufſicht zu halten. Die in Mannheim verübte Tat des Studenten und Turners Sand hat die Staatsmänner jener denk⸗ würdigen Jahre zu äußerſter Vorſicht gemahnt. Unter dieſen Verhältniſſen war es begreiflich, daß das Männerturnen einen ſtarken Rückſchlag erfuhr, während das eben erſt einſetzende Frauenturnen für lange Zeit überhaupt wieder einging. chie Erinnerung daran und die Erkenntnis, daß geſunde geibesübung auch der Fran und dem heranwachſenden Mädchen von Vorteil ſein könne, erwachte erſt viel ſpäter wieber, etwa um die Wende des verfloſſenen Jahrhun⸗ herts. Die wenigen Frauen, die ſich aus eigenem Er⸗ leben der Uebungsweiſen dieſer zweiten Gründung noch erinnern können, werden darum mit einer gewiſſen Wehmut an die wohlabgezirkelten Menuettſchritte ihrer Jugendzeit zurückdenken, insbeſondere dann, wenn ſie Vergleiche anſtellen mit den beſchwingten Formen unſerer e. Pic als einmal nach langen Kämpfen mit dem Vor⸗ urteil der Bann gebrochen, als zuerſt in den größeren Stadtvereinen, ſpäter auch in den mittleren und ſelbſt klei⸗ neren Vereinen das Frauenturnen als ein vorzügliches Mittel zur Erhaltung der Jugendfriſche wieder richtig erkannt war, als man dazu überging, die vom Männer⸗ turnen übernommenen Formen durch geeignetere, frauen⸗ hafte Bewegungsweiſen zu erſetzen und ſchließlich unter dem Einfluß der Gymnaſtik ein eigenes dem Körper und dem Bedürfnis der Frau angepaßtes Frauenturnen zu schaffen ſich bemühte, da ſetzte ſowohl nach Form und In⸗ halte, als auch nach der Zahl der Beteiligten ein unge ahnter Fortſchritt ein. Heute iſt es ſo, daß die Frauenabteilungen in vielen Vereinen den Männerabteilungen gleich⸗ gezogen oder ſie gar überflügelt haben. Es kann darum auch nicht verwunderlich erſcheinen, wenn ch neben den vielen Gymnaſtikſchulen verſchiedenſter Syſteme ſelbſtändige Frauemturnwereine aufmachten, die Hunderte von Mitgliedern zählen, und wenn in den allgemeinen Turnvereinen die Leitung des Frauen⸗ und Mädchenbetriebes mehr und mehr in die Hände geübter und erfahrener Frauen übergeht; ebenſo llegt es im Gang der Entwicklung, daß Frauen in ie Leitung der großen Verbände hereingezo⸗ gen werden. Freilich, ganz ſo einfach und leicht vollzog ſich der große Wandel nicht; neben der Umgeſtaltung des Uebungsſtoffes waren noch eine ganze Reihe von weite⸗ ten Umſtellungen erforderlich, ganz beſonders hinſichtlich der verwendeten Turnkleidung und merkwüdbiger⸗ weiſe ſetzte gerade hierin eine Sprunghaftigkeit ein, die dem aufmerkſamen Beobachter ungemein intereſſant erſchei⸗ nen mußte. An die Stelle des Faltenrockes trat die lieb⸗ liche Pumphoſe ſeligen Angedenkens und dieſe wurde nach wenigen Jahren durch die leichtere Einknöpfhoſe erſetzt. Es folgte ſodann der ſchwarze Einheitsturnanzug und erſt in den allerletzten Jahren ſcheint nach verſchiedenen weiteren Verſuchen des Rätſels Löſung gefunden worden zu ſein in dem überaus ſchnell ganz allgemein aufgenom⸗ menen blauen Turnanzug, der gefällig, praktiſch und obendrein billig iſt. Für die älteren Jahrgänge wirkte allerdings der zuvor benützte ſchwarze Anzug dis⸗ kreter, doch für die Jugend iſt der blaue unzweifelhaft das Gewand, das für längere Zeit das Feld behaupten wird. Ganz ähnlich vollzog ſich der Wechſel in der Be⸗ kleidung des Oberkörpers. Von der blauen Stoffbluſe mit weißem Beſatz ging man über zur Matroſenbluſe, dann zur Sportbluſe und hat nun mit dem Geſamtturn⸗ anzug die Bekleidungsfrage zu einem allſeits befriedigen⸗ den Abſchluß gebracht. Ungemein vielgeſtaltig hat ſich nach langem Suchen Taſten und Forſchen der Uebungsbetrieb in den Mädchen⸗ und Frauenabteilungen entwickelt Da wird in der gut geleiteten Turnſtunde gehüpft und geſprungen, geſchwungen und getanzt, daß der aufrichtige Menſchenfreund nur ſeine Freude daran haben kann. Neben dem Hauptteil der Turnſtunde, der allgemeinen Körperſchule mit ſtarken Anklängen an die Rhythmik, kom⸗ men einfache Formen des Geräteturnens, haupfhſächlich Fond und Streckübungen, zur Anwendung und bei Ge⸗ ſchickten auch kräftigere Koſt, immer aber noch Maßgabe det Beſähiaung. Volkstümliches Turnen und Spiel lockt wöchentlich mehrmals zahlreiche Turnerinnen auf den Ra⸗ ſen des. Spielplatzes und wenn gegen Beendigung der Turnſtunde als Lohn für fleißige Vorarbeit eine beſondere Freude bereitet werden ſoll, dann beſchließt ein Volks⸗ tanz oder ein richtiger Tanz die im Fluge verfloſſene Uebungszeit. Ganz allgemein darf hier der Hinweis gegeben werden, daß bei den heutigen Auffaſſungen über Frauenturnen im weiteſten Maße dafür Vorſorge getroffen worden iſt, daß die den Vereinen anvertrauten Mädchen und die aus 1 5 on der Schulung ihres Körpers beigetretenen rouen in angemeſſener Weiſe Gelegenheit finden, alle hren Anlagen und ihrem Uebungsbedürfnis angepaßten Bewegungsformen in ausgiebigem Maße zu pflegen. Dar⸗ über hinaus finden ſie die Möglichkeit, bei den geſelligen Zufammenkünften, Wanderungen und turneriſchen Ver⸗ onſtaltungen teilzunehmen an der einigenden Volkstüm⸗ lichkeit, die ſeit Beſtehen der Deutſchen Turnerſchaft ein gonz beſonderes Merkmal dieſes in allen Volksſchichten vderankerten Volksbundes geweſen iſt. Beiſpiele hierfür wird am 31. Juli —— U———— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe das 3. Bad. Landesfrauenturnen in Offenburg einer breiten Oefſentlichkeit als Zeugnis dafür geben, wie vernünftig betrebene Leibesübungen ſehr wohl in Ein⸗ klang zu bringen ſind mit Frauenart und Frauenſitte, wie das heutige rhythmiſche Turnen lebendige S heit und Anmut in Haltung und Bewegung gießt, wie die Frau bei ernſtlichem Wollen und zweckdienlicher Schulung auch i m Leiſtungsturnen ganz Erſtaunliches zu er⸗ reichen vermag. Dies verbürgt uns das rege Leben in den Frauenabteilungen und die reiche Erfahrung ihrer Führerſchaft, deren Einrichtungen zur Aus⸗ und We bildung hinter denen des Männerturnens nicht mehr zu⸗ rückſtehen. Bei all dem ſoll und muß die Natur die Lehrmefſterin bleiben und darum darf das Frauenturnen keine ſchwerflüſſige Wiſſenſchaft ſein, ſo will breit im Leben ſtehen, will Leben und Lehre zugleich ſein. In dieſer Weiſe hat es ſchon ſo manches Mal die berechnende Theorie ſich totlaufen laſſen. Beim Frauenturnen gilt in aller erſter Linie die Er⸗ kenntnistatſache, daß die wahre Meiſterſchaft nur von den⸗ jenigen erreicht werden kann, die aus dem Leben ſchöpfen und die vielgeſtaltigen Erforderniſſe des Lebens in gebüh⸗ render und richtiger Weiſe anzuwenden verſtehen. Deshalb liegen Uebermaß und Künſtelei ebenſo abſeits vom Wege, wie der reine Formalismus und die den Vereinen geſtellte Aufgabe, Hüter und Förderer zu ſein, kann nur erfüllt werden, wenn die Turnkunſt iſt, was ſie ſein ſoll von alters her, eine Brauchkunſt des Lebens. Sz. Das Banner der Vasiſchen Turner⸗ ſchaft verläßt Mannheim e alten Brauch. daß die jeweiligen e der Turnerſchaft bei deutſchen und Landes⸗ veranſtaltungen der betreffenden Feſtſtadt übergeben wer⸗ den und dort verbleiben, bis eine neue Veranſtaltung vor der Tür ſteht. So durfte auch die Stadt Mannheim das Banner des 10. Badiſchen Turnkreiſes ſeit den unvergeßlichen Tagen des 15. Badiſchen Landesturnens vom 8. bis 10. Auguſt 1990 beherbergen. Nun trifft die Feſtſtadt Offenburg die letzten Vorbereitungen für das 3. Badiſche Landesfrauen⸗ turnen am 30. und 31. Juli. Traditionsgemäß wird bei dieſer Gelegenheit das Kreisbanner in die neue Feſtſtadt überführt, um der dortigen Veranſtaltung, die dieſesmal lediglich den badiſchen Turnerinnen gewiömet iſt, voranzuwehen. Es ſchweiſen unwillkürlich aus d danken an die Mannheimer Turnerh zurück. Noch in guter Erinnerung f die herrlichen Bilder, die es zu ſchauen gab und die ſeltenen Eindrücke, die man durch dieſe Veranſtaltung gewinnen konnte. Faſt 10 000 Turner waren es, die damals nach Mannheim ſtrömten zu einem turneriſchen Arbeitsfeſt im Gewande der Freude. Welch herrlichen Anblick bot an jenem Freitag und Samstag unſer Mannheimer Stadion, das bis in die letzte Ecke von den Wettkämpfern bevölkert war. Eindrucks⸗ voll erſcheint nochmals vor unſerem geiſtigen Auge der Zug der Turner vom Bahnhof zum Schloß, auf deſſen Altane das Banner der Badiſchen Türnerſchaft dem Ober⸗ bürgermeiſter der Feſtſtadt Mannheim übergeben wurde. Einen überraſchenden Begriff bekam unſere einheimiſche Bevölkerung von der Wucht und dem tieferen Sinn eines Landesturnens jedoch am Hauptfeſttage. Dicht gedrängt umſäumten an dieſem Sonntag in den Vormittagsſtunden die Einwohnerſchaft und zahlreiche Auswärtige die ſeſtlich geſchmückten Straßen der Stadt, durch welche die ſtattlichen Feſtzüge zogen, und dann darf der Höhepunkt und Aus⸗ klang, das große Schauturnen auf den Rennwieſen nicht vergeſſen werden, das ebenfalls große Maſſen an ſich ge⸗ zogen hatte. N Noch heute ſpricht man in der Stadt und im Lande von jener ſchönen und vorzüglich gelungenen turneriſchen Ver⸗ anſtaltung, und man wird auch über die Offenburger Feſt⸗ tage ſich oft und gern an jene Tage in Mannheim erinnern. Wenn es ſich die Mannheimer Turnerſchaft verſagt hat, das Kreisbanner bei ſeinem Auszug aus Mannheim in einem feſtlichen Zuge zum Bahnhof zu geleiten, ſo deshalb um dem Ernſt der Zeit Rechnung zu tragen. Die Ueber⸗ gabe des Banners erfolgt am Samstag abend in Offenburg durch Bürgermeiſter Büchner, als Vertreter unſeres Oberbürgermeiſters. Gr. Turner gegen Sportler Die Sportler ſiegen nach guten Leiſtungen mit 126:89 Punkten Zum erſten Male trafen ſich am Mittwoch abend Turner und Sportler zu einem Leichtathletikgruppenkampf der nun dauernde Einrichtung werden ſoll. Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge nahm unter der techniſchen Leitung von Volksturnwart Döring der Kampf keinen glatten Ver⸗ lauf; um ſo mehr, da das ideale Kampfgelände des TV 46 für ſolche Veranſtaltungen glänzend geeignet iſt. Zu gleicher Zeit können 8 und auch 4 Diſziplinen erledigt werden, wo⸗ durch es möglich wurde, das 19 Wettbewerbe vorſehende Programm in etwa 2 Stunden abzuwickeln. Allexôbings geht durch dieſe„Maſſenvorführung“ dem Publikum manches wertvolle Kampfmoment verloren. An dem Wettſtreit nahmen Männer und Frauen teil. Die Jugend begann; ihr waren vier Wettſtreite vorbehal⸗ ten. Lu tz⸗ Vg, gewann für die D das Kugelſtoßen mit 12,15 Meter; der MTG⸗Mann Höſchler war in 11,9 Sieger im 100 Meter⸗Lauf. Den Hochſprung holte ſich der Turner Fehn mit 1,52 Meter, während die 4 mal 100 Meter von der MT G⸗ Staffel in 45,2 für die DSB gewonnen wurde, die damit auf 23 Punkte gegen 21 für die Turner kam. Die Damen beſtritten 100 Meter, Weitſprung und 4 mal 100 Meter. Auch hier war die M7 glänzend ver⸗ treten. Frl. Mörz, die ſehr aut in Form war und bei 5 Verſuchen viermal die 5 Meter⸗Marke überſprang, gewann dieſe Konkurrenz mit 5,09 Meter. Frl. Sehr war bei den 100 Meter in 13,2 Sek. ſiegreich. Die Staffel wurde in 55.9 gerade noch vor den mächtig aufkommenden Tur⸗ nerinnen gewonnen. Das außer Konkurrenz eingelegte Kugelſtoßen holte ſich Frl. Bäuerle⸗T 46, mit 10.48 Meter. Die Damen brachten mit 20:13 Punkten ſchon einen beträchtlichen Vorſprung. a Bei den Senloren war die Ueberlegenheit der Sportler, obwohl Neumann und Haſenfuß erſetzt werden mußten, noch größer; doch mußten auch die Turner auf einige bewährte Leute verzichten, wodurch ihnen manchen Punkt verloren ging. Erdrückend war die Ueberlegenhett der Gäste in den Läufen. Hier konnten die Turner drei⸗ mal nur die letzten Plätze belegen. Neckermann wurde in 11,2 Sieger im 100 Meter⸗Lauf und war auch in glänzenden im Ziel. war 53. Auch die 800 Meter b Hein einen Doppelerfolg für die Sportler wurde Abel Sieger. Einen äußerſt ſpannen lieferten ſich im 5000 Meter⸗Lauf Gaßner⸗DSB und Dr. Wild übernahm in der letzten Runde die 7 mit etwa 8 Meter, die er aber gegen den ſtark nachdrä ein. den Gaßner. der ſchließlich mit 5 Meter in 16,46. ſiegte, nicht halten konnte. Die 4 me 100 Meter⸗ Staffel holte die Mr mit Kirchheimer, Gärtner, Schmitt, Reimer; während Baiſch⸗MTG und Abel, Heim⸗ Vfè ganz überlegen die 3 mal 1000 Meter gewannen. Punkte 52:25 für DSB. 5 5 Im Sprung kamen die Turner durch Grumer mit .70 Meter im Hochſprung zu ihrem einzigſten Senioren⸗ ſieg, nachdem im Weitſprung Neckermann mit dem letz⸗ ten Sprung den führenden Turner Buß(6 Meter] mit 6,34 nur einen Zentimeter überbieten konnte. Punkte 11111 Im Geſamtergebnis gewannen alſo die G mit 126:83 Punkten mit großem Vorſprung den Ka Im Rückkampf, den die DSB 193g veranſtaltet, erwarten wir die Turner etwas ſtärker. Jedenfalls ſteht feſt, daß auch dieſe Veranſtaltung, gut gelungen, werbend war für die Leichtathletik und damit, das Reſultat ganz außer Acht de laſſend, in beiden Lagern volle Befriedigung auslöſte. Die Ergebniſſe: Jugend, 100 Meter: 1. Höchler⸗ De 11,9; 2. Bütte⸗ D 12,0; 3. Herwert⸗ Dr 12,2 Sek. Hochſprung: 1. Fehn⸗ DT 1,52, 2. Hiß⸗DiT 1,47; 3. Mörz⸗DSB 1,37 Meter. Kugelſtoßen: 1. Lutz⸗ DSB 12,15, 2. mine⸗DT 11,92; 4 mal 100 3. Mörz⸗ Des 11,05 Meter: 1 DS B 48,2; 2. D 48,2(Handbreite zurück). Damen, 100 Meter: 1. Sehr⸗ Des 13,2; 2. Bechtler⸗ 13,8; 3. Kehl⸗DSB 14,0 Sek. Weitſprung: 1. Mörz⸗ DSB 5,09; 2. Bechtler⸗DT 4,84; 3. Kehl⸗ DSB 4,50 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. DS B 52,2; 2. DT 55,4 Sek. Herren, 100 Meter: 1. Neckermann⸗ De 11,2; 2. Gärtner⸗DS 11,4; 3. Eichin⸗DT 11,8 Sek. 200 Meter: 1. Neckermann ⸗ DSB 22,7; 2. Eichin⸗DT 23,1; 3. Rei⸗ mer⸗DSB 23,4 Sek. 400 Meter: Reimer SB 53; 2. Scheyth⸗ g. Kähny⸗D Meter: 5 Hein⸗D 3. Weißer⸗ el⸗ DSB 203,8: 2. K kin. 5000 Meter: 1. Gaßner DSB 16:46, T 16,48; 3. Thiery⸗De 16,54 Min 4 mal 100 1. DSB:13; 2. D:62 Min. 3 mal 1000 Me⸗ ter: 1. DS B 46 Sek.; 2. DT. Weitſprung: 1. Necker mann ⸗ DS 6,95; 2. Buß⸗DT 6,33; 3. Bütte⸗D 6,19 Meter. Hochſprung: 1. Grumer⸗ De 1,70; 2. W. Abel⸗ DSB und Metzger⸗DSB je 1,63 Meter. Kugelſtoßen: 1. Reil ⸗ DSB 13,12; 2. Greulich⸗DT 12,05; 3. Abel⸗DSB 11,40 Meter. Speerwerfen: 1. Reil ⸗ DSB 47,20; 2. Köp⸗ pen⸗DT 47,48; 3. Abel⸗DSB 46,02 Meter. Diskuswerfen: 1. Gg. Abel ⸗ DSB 37,81; 2. Greulich⸗DT 87,71; 3. Ring⸗ lof⸗DT 33,50 Meter. 5. Seite Nummer 346 Die„Tour“ vor dem Abſchluß Ruhiger Verlauf der 17. Etappe nach Metz Weg von Straßburg nach Metz 8 t der franzöſiſchen Radrundfahrt ſo wenige Ereigniſſe, daß mon den Eindruck haben kon die Fahrer hätten ſich bereits mit der Tatſc eine zöſiſchen Sieges in der Einzel⸗ und b ng ab⸗ gefunden. Eine Veränderung der Erg alle din auch nur noch durch außergewöl e Ereignif ich ſein. daß wenig Trotzdem verſteht man es n 9 t w„FSurch eine zu bringen. 17. Etappe Straßburg Metz(165 Km.): 1. :88,95; 2. Loncke; 3. Antenen; 4. o(1. Touriſt); 7. Nicolas er gemeinſam, darunter di Pac co 5. Spe 290 alle ü deurſche Frantz; 8. auch die Leducg 127:05,12; 3. Camuſſo 127 „08; 8. Thierbac 3,04; 18. Bulla 1 22, 40,50; 38. Sieronſki 129:41,54; 54. Alte rger 56. Riſch 131:21,47; 58. Umbenhauer 131:92,53 Geyer 128 131:13,39; Stunden. Ländern n 383:02,04; 2. Frankreich :02.08 2 Deutſchland 383:45,11 wertung: 1. 3. Belgien 9 Mannheimer Schüler- und Jugend- Regatta Am Sonntag(31. Juli) veranſtaltet der Mannheimer Regatta⸗Verein auf dem Mühlauhafen ſeine Jugend⸗ und Schülerregatta, unter Beteiligung von 8 Vereinen, mit 28 Booten und 137 Ruderern. Es kommen 8 gut heſetzte Rennen zur Durchführung, an dem ſich Vereine aus Mann⸗ heim, Ludwigshafen, Heidelberg, Karlsruhe, Rüſſelsheim und Worms beteiligen. Die Meldungen: Anfänger⸗Vierer: 1. Mannheimer'; 2. Heidelberger R. Erſter Vierer: 1. Mannheimer RC; 2. Heidel⸗ berger RK. Zweiter Vierer: 1. RG Worms; 2. Lud⸗ wigshafener RV; 3. Mannheimer RV Amleitia; 4. Hei⸗ delberger R.— Vierer: 1. Heidelberger RC: 2. RV Rütſſelsheim; 3. Mannheimer RV Amieitia; 4. Mann⸗ heimer RC.— Vierer: 1. Ludwigshafener RB; 2. Hei⸗ delberger R.— Vierer: 1. Rheinklub Alemannia Karls⸗ ruhe; 2. RG Heidelberg; 3. Heidelberger Rae.— Gaſt⸗ Vierer: 1. RV Rüſſelsheim; 2. Rheinklub Alemannia; 8. Heidelberger Ra; 4. RG Heidelberg; 5. R Worms.— Achter: 1. Mannheimer Re; 2. Mannheimer RV Amicitia; 3. Heidelberger RK. Welter ö Aussicht Meldung der Landeswefferwarſe Karlsruhe Vorausſage für Freitag, 29. Juli Im weſentlichen Fortdauer der beſtehenden Witte⸗ rung mit zeitweiſen Regenfällen, auhaltende Weſt⸗ winde. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Wind 3 80 Wetter 8 Richt. Stärke Wertheim leicht hbalbbedeck Königsſtuhl 9 1 SWW ſchwach Nebel Karlsruhe SSW leicht bedeckt Bad„Bad W leicht Regen Villingen ſchwach] bedeckt Bad Pürrb, leicht Regen St. Blaſten 780— 12 16 9 leicht bedeckt Badenweil. 422.764.214 19 13 SW leicht halbbedeckt FJeldbg. Hof 1275 688,7 7 9 5* mäßig Nebel Auch heute weiſt die Großwetterlage keine Aen⸗ derung auf. Die beſtehende Witterung wird an⸗ dauern. Reiſewetter in Deutſchland (8 Uhr morgens) Alpen: 13 Grad, heiter. Geſtern: Warmer Tag, unbeſtändig mit Schauern. Rhein⸗ und Weſergebiet: 13—15 Grad, ver⸗ änderlich. Geſtern: Vorherrſchend kühl, unbe⸗ ſtändig. Harz⸗ und Thüringer Wald: 14 Grad:. heiter. Geſtern: Kühle Nacht, gewittrig. Nordſee: 15—16 Grad, wolkig. Geſtern: Kühl, veränderlich. Oſtſeſe: 16—17 Grad, heiter: Tag, veränderlich. Flugwetter in Deutſchland Die Grenze der maritimen Strömung die weiter anhält, verläuft jetzt im Oſten quer durch Polen. Sie divergiert aber öſtlich der Elbe, weshalb dort geringe Geſchwindigkeiten und weniger dichte höhere Bewölkung vorherrſchend. Bis 1000 Meter wehen im weſtlichen Deutſchland durchweg Weſt⸗ ſüdweſtwinde in Stärke von 10 Meterſekunden, dar⸗ über bis zu 15 und an der Oſtſeeküſte 20 Meter⸗ ſekunden. Die Sichtverhältniſſe ſind gut, Flugbehin⸗ derung tritt örtlich begrenzt durch einzelne Regen⸗ ſchauer ein. Waſſertemperaturen(8 Uhr morgens) Bodenſee bei Konſtanz 17 Grad Rhein bet Karlsruhe 17* Rappenwörth(Badebecken) 18„ Geſtern: Warmer — Was hören wir? Freitag, 29. Juli Frankfurt .00: Bad Bertricher Frühkonzert.— 12.00: Unterhal⸗ tungskonzert.— 13.30: Unterholtende Klaviermuſik.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 19.00: Reden zur Reichstags⸗ wahl.— 20.00: Sinfonie⸗Konzert.— 21.00: Ziviler Luft⸗ und Gasſchutz. Vortrag.— 21.30: Tenöre ſingen.— 22.45 Nachtmuſik. Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 13.05: Schallplatten.— 15.30: Dr. Ehrenreich: Bedeutung der Kosmetik in der heutigen Zeit.— 16.00; Bücherſtunde.— 16.30: Unterhaltungskonzert.— 17.45: Dr. Gabriel: Wohnlaube und Siedlerheim.— 19.00: Aus Operetten.— 21.20: Bach⸗Konzert. Langenberg .05: Brunnenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Frauen. 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Mittagskonzert. — 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Der kleine Muck, Märchen⸗ ſpiel.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.00: Reden zur Reichs⸗ tagswahl.— 19.30: Dr. H. Derkum: Die Bedeutung der Sozialverſicherung für die Landwirtſchaft.— 20.00: Ope⸗ rettenabend.— 22.30: Nachtmuſik. München 10.30: Deutſch ſchreiben und deutſch ſprechen.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: W. Hintermeyer und ſein Sohn ſpielen Werke für Violine und Zither.— 14.50: Kinder⸗ ſerienſtunde.— 15.05: Stunde der Frau.— 16.05: Kompo⸗ ſitionen von Joſeph Haas.— 17.00: Veſperkonzert.— 10.00; Reden zur Reichstagswahl.— 20.00: Serenaden.—.00: Raub der Sabinerinnen. Sſtdfunk .05: Bad Bertricher Frühkonzert.— 10.00: Lieder von E. Schulz.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Lieder von Schubert.— 16.00: Freudenſtadͤter Kurkonzert.— 17.00: Nochmittagskonzert.— 19.00: Reden zur Reichstags⸗ wahl.— 20.00: Sinfoniekonzert.— 21.00: Luft⸗ und Gas⸗ ſchutz.— 21.30: Tenöre ſingen.— 22.50: Nachtmuſik. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Aus Opern.— 16,80: Aus Eiſenſtadt: Haydn⸗Ehrung deutſcher Jugend.— 18.45: Unterhaltungskonzert.— 22.00: Wolfg. Amadeus Mozart. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Der populäre Schubert.— 15.30: Blasmuſik⸗Konzert.— 20.00: Volkstüml. Abend.— 21.45: Moderne Tanzmuſik. andere Flaut⸗ enthält! Nichts anderes— Es gibt eben keine f creme, die das hautvefwandte Fuzerſt Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handel: Kurt 1 10 er⸗- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: i. VB. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto 583 Braun echt Chevr. angenschohe mit LV od Tron. Abs., ele gon kombiniert Mannheim S 1, 7 Breite Strage Fernspr. 225 24 S- UND WIR T. fler Neuen Mannheimer Zeitung Die Abwicklung der Favag Proſesi in der Generalversammlung O Frankfurt a.., 28. Juli.(Eig. Dr.) In der heutigen Favag⸗AG., in der 30 Aktionäre vertreten waren, wurden in mehrſtündiger Dauer nochmals die Favag⸗ Tragödie und eine le von Einzelfällen erörtert, die aber bereits im weſentlichen durch den großen Strafprozeß geklärt ſind. Der Bericht der Liquidatoren ſo⸗ wie die Bilanz für 1929 und die Bilanz für 1930 wurden genehmigt und den Liquidatoren Ent⸗ laſtung erteilt. Ebenſo wurde der AR. bis 1930 entlaſtet. Der Sitz der Geſellſchaft wird nach Berlin verle gt. Für den ausſcheidenden Liquidator Dr. Semmler, der in den AR. übertritt, wurde Herr Ziegler ⸗ Berlin gewählt. in ſeiner Geſamtheit aus. Dafür wurden neu gewählt Dr. Johannes Semmler, Berlin, Direktor Ber⸗ liner, Frankfurt a.., Direktor Hans Gut h, Zürich und die beiden Rechtsanwälte Koch und Wolff, Berlin. Vom Gläubigerausſchuß ſind nun drei Herren Mitglied des Ag. Gegen fämtliche Beſchlüſſe ſtimmte eine kleine Mi⸗ norität mit durchweg 134800, von insgeſamt 18,3 Mill Mark vertretenen Aktien. Dr. Herzſeld(Deutſche Warentreuhand⸗ AG.) hatte allein 18,1 Mill./ Aktien an⸗ gemeldet. Die Opponenten Dr. Salomon und Dr. Roſenburg, Frankfurt a. M. die bekanntlich Prozeſſe um die Favag führen, bemängelten die Vorlage der un⸗ richtigen Bilanzen der Jahre 1929 und 1930, ohne daß ſchon die Bilanz für 1931, die einen klareren Einblick in den Stand der Liquidation geſtattet, vorgelegt werde. Der deswegen von Salomon geſtellte Vertagungs⸗ Der bisherige AR. ſcheidet antrag wurde gegen die erwähnte Stimmenzahl ab⸗ gelehnt. Ein Vertreter des Gläubigerausſchuſſes be⸗ merkte, daß die Favag heute den Gläubigern gehöre und nach einem vom AR gebiligten Vergleich abgewickelt werde, ſyo daß die Bilanzen hinter dem Status zurücktreten. Gegenüber von zahlreichen Einzelfragen Dr. Roſenburgs, ſo u. a. nach der Nichtinanſpruchnahme der Bürgſchaft der früheren Verwaltungsmitglieder und von Mitgliedern der Konzerngeſellſchaften, ferner nach ger Summe des Allianz⸗ kaufpreiſes, wollte Dr. Salomon vor allem das Sy ſt e m der Abwicklung klar geſtellt haben. Die Liquidatoren hatten die frühere Oppoſition ge⸗ ſprengt, einmal weil man den Schweizer Aktionä⸗ ren 100 je Aktie gegenüber 60„ je Aktie für den deutſchen Aktionär gezahlt, ferner den Mi⸗ choel⸗Konzern aufgelöſt habe und ſchließlich weil man dem Deutſchen Aktionär ⸗Schutzverein eine Abfindung von 100 000„ bzw. von 50 000 4, wie von Aktionärſeite erklärt wurde, gegeben habe. Auch ſei die Tätigkeit des Reichsaufſichtsamtes re⸗ Bilanzierung der Anlagewerte mit 1/ ändert dies nicht, jedoch iſt der Erneuerungsfonds von 8,8 auf 6,3 Mill. 4 zurückgegangen. Durch Auflöſung ſtiller Reſer⸗ ven wurden die Beteiligungen von 38,4 auf 33,7 Mill. ¼ abgeſchrieben. Der Bericht betont, daß der jetzt eingeſchlagene Weg der Subvention der deutſchen Zin kin duſtrie nur als proviſoriſche Maßnahme angeſehen werden könne. Die erforderliche Marktſicherung und damit auch die für die Verbraucher notwendige Preisſtabilitäſt würde nur durch eine Zollregelung erreicht. Das Projekt der Errich⸗ tung einer Zinkelektrolyſe in Magdeburg wird weiter bearbeitet und hat, was auch die Finanzfrage angeht, weitere Fortſchrinne gemacht. Summ-Abschlüsse 12, Mill. Fr. Verlusi bei Neunkirchen 7(8) VII. Dividende bei Homburg O Neunkirchen 28. Juli.(Eig. Dr.) Die Neunkir⸗ cher Eiſen werk vorm. Gebrüder Stu m m Neunkirchen a. Saar ſchließt das am 31. März be⸗ endete Geſchäftsfahr nach Abſchreibungen von 14,4 Mill. Fr. auf Anlagen und 11,1 Mill. Fr. auf Warenvorräte(i. V. 16,9 Mill. Fr. Geſamtabſchreibungen) mit einem Ver lu ſt von 12,5 Mill. Fr. gegenüber einem Gewinn von 4,0 Mill. Fr. i. V. Nach Abſatz des Vortrages von 4,6(5,0) Mill. Fr. wird der Reſtverluſt aus dem 20 Mill. Fr. betra⸗ genden Spezialreſervefonds abgedeckt. Die Produktionsziffern waren im Berichtsjahr rückläufig. Es wurden erzeugt(in Mill. To.): Koks 0,33(0,46), Roheiſen 0,31(0,39), Rohſtahl 0,33(0,43), Fertigerzeugniſſe und Halb⸗ zeuge 0,26(0,34). Im neuen Geſchäftsjahr habe ſich, wie die Verwaltung erklärt, die Beſchäftigung etwas verſtärkt und man hofft, daß eine Erholung der politiſchen und finanziellen Weltlage auch zu einer Beſſerung der Beſchäf⸗ tigung und Preiſe führen wird. Die Homburger Eiſen werke AG. vorm. Gebrüder Stumm in Homburg a. Saar, deren Werk von der Neunkirchener Eiſenwerk AG. in Pacht be⸗ trieben wird, ſchließt für 1931 einſchließlich 0,5(0,4) Mill. Franken Gewinnvortrag mit einem Bruttogewinn von 1,9 (1,7) Mill. Fr. Nach Abzug von 0,8(1,1) Mill. Fr. Un⸗ koſten ergibt ſich ein Ueberſchuß von 1,1(1,0) Mill. Fr. Hiervon werden 0,6 Mill. Fr. durch einen Vergleich mit der Regierungskommiſſion des Saargebietes aus einem Stempelſteuerſtreit beanſprucht. Aus dem Reſt ſollen 7 (8) v. H. Dividende verteilt werden. Der GV. wird vorgeſchlagen, 10 Mill. Fr. Genußſcheine zu Pari in Aktien umzuwandeln, wodurch ſich das AK. auf 16,25 Mill. Fr. Papier- und Tapefenfabrik Bammenial Kapiſalzusammenlegung:2 genehmigi Das Unternehmen legt erſt jetzt den Bericht und Ab⸗ ſchluß über das am 31. Mai 1931 beendete Ge⸗ ſchäfts jahr vor. Im Vorſtandsbericht wird u. a. aus⸗ geführt, daß die Tapetenfabrikation 1930/31 unter der Wirtſchaftskriſe beſonders zu leiden hatte, weil nicht nur die Verkaufspreiſe großen Abſchlägen unterworfen waren, ſondern auch erhöhte Abſchreibungen auf fertige und halb⸗ fertige Fabrikate und das Materiallager erforderlich wur⸗ den, denen gegenüber die nur zögernd eingetretene Preis⸗ ermäßigung der Rohmaterialien kaum ins Gewicht fiel. Auch von Verluſten bei der Kundſchaft konnte das Unter⸗ nehmen nicht verſchont bleiben. Aus all dieſen Gründen ſchließt die Ertragsrechnung per 31. Mai 1931 bei einem Fabrikationsüberſchuß von 505 325(985 225). bei 681 397(858 534)/ Unkoſten nach 90 718(113 467) v. Abſchreibungen mit einem Verluſt von 249 48 1 ab(1929/0 einſchl. 4085/ Vortrag 17 309/ Gewinn), der vorgetragen wurde. In der Bilanz erſcheinen(alles in 1000%) bet 1206,0 A. die o. Rücklage mit 125,0(unv.), Spezialrück⸗ lage mit 30,0(unv.), Obligations⸗ und Genußrecht⸗Til⸗ gungskonto mit 18,5(19,75), Deleredere mit 40,0(—) und Kreditoren mit 471(628,38), denen gegenüberſtehen an Aktiven Immobilien 716,0(731,0), Maſchinen und Werk⸗ zeuge 208,0(229,0), Walzen und Formen 30,0(unv.), Wech⸗ ſel 18,2(17,48), Effekten und Beteiligungen mit 22,8(unv.), Debitoren mit 345,7(506,7) und Vorräte mit 301,2(481,8), Die heute unter dem Vorſitz von Bankdirektor Janda abgehaltene o. GV., in der 8881 StA.⸗Stimmen und 9000 waren, genehmigte die Re⸗ 87 VA. ⸗Stimmen vertreten gularien und wählte den AR. in ſeiner ſeitherigen Zu⸗ ſammenſetzung wieder. Zur Beſeitigung der Unterbilanz und zur Vornahme von entſprechenden Abſchreibungen auf die nicht mehr zeitgemäßen Anlagewerte beſchloß die GV. einſtimmig die Auflöſung der Spezialreſerve von 30 000/ und teilweiſe auch der o. Reſerve mit einem Betrage von 77 000 /, ſodaß nur mehr 48 000 4 o. Rück⸗ lage verbleiben. Desgleichen wurden die 6000% VA. in St A. umgewandelt, 6000„ StA., von befreun⸗ deter Seite unentgeltlich zur Verfügung geſtellt, ein⸗ gezogen und das alsdann verbleibende St.⸗Ak. von 1,2 Mill. Aim Verhältnis:2 auf 480 000 4 zuſammengelegt. Mit dieſer Sanierung ſoll auch Vorſorge getroffen wer⸗ den„für einen auch im Geſchäftsjahr 1931/32 nicht ausbleibenden Verluſt“. Ueber dieſes inzwiſchen zu Ende gegangene Geſchäftsfahr wird berichtet, daß es im Zeichen einer ſich weiter ausbreitenden Unſicherheit und Geſchäftsloſigkeit ſtand und trotz intenſiver Sparmaßnah⸗ Ruhiges Produkfengeschäff Berliner Produktenbörſe v. 28. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion, neue Ernte 219—221 ruhig; Roggen neue Ernte 10 bis 162; bahnſtehend 165—167, prompte Verl. matter, Lie⸗ ferung ſtetig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 159—171 ruhig; Hafer 164—169 ruhig; Weizenmehl prompt 2,7539 5 ruhig; Roggenmehl 70proz. prompt 24,50— 26,75 mater: Weizenkleie 11,60—11,90 ruhig; Roggenkleie 10,25—10,50 ruhig; Viktoriagerbſen 1723, Kleine Speiſeerbſen 224 Futtererbſen 15—18; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 15 bis 17 Wicken 17—19, Lupinen, blaue 11—12; Lupinen, gelbe 1617; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 10,20— 10,40; Eronuß⸗ kuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,10—11,30; Eronuß⸗ kuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 1,4011505 Trockenſchnitzel 9,409.60; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,20—10,30; to. ab Stettin 11. Speiſekartoffeln, neue Ernte 2,00—2,90; allg. Tendenz un⸗ einheitlich.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Juli 263; Sept, 226,50—27 u. G; Okt. 226.7527 G. Dez. 227 27,50.; Roggen Juli—; Sept. 178.50—178,75 Ott, 173,75—74; Dez. 176,50—77; Hafer Juli 174. * Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Juli,.(Eigen⸗ bericht.) Die Tendenz am Probuktenmarkt war nach vor⸗ übergehender Befeſtigung beruhigt, Mehl und Futtermittel unverändert. Angeboten wurden in 4 für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen alter 27,50; dto. per Aug. 24,25; inl. Roggen neuer 20,50— 20,75; dto, per Aug. 1919,50; inl. Hafer 18—19; Sommergerſte 2020,25 Futtergerſte 1818,50; Mais 18; Biertreber 10,50—10, 753 Erdnußkuchen 12,25; Soyaſchrot 10,50; Trockenſchnitzel 9,25 Malzkeime 1011,50; Weizeumehl Spez. 0 38,80; dto. per 16. Sept.⸗Okt. 34,15; Weizenbrotmehl 30,80; Roggenmehl 70proz. 28,50—29; Weizenfuttermehl 10,75; Weizenkleie feine 9,25; Roggenkleie 8,50—8,75; Grünkern 55. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Juli.(Eig. Dr. Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Juli 4,90; Sepl. 4,67%; Nov. 4,57%; Jan. 4,65.— Mais(in Hfl. per Loft 2000 Kg.) Juli 78; Sept. 76½; Nov. 77%, Jan. 78, * Liverpooler Getreidekurſe vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Juli 5,2 (5,04); Okt. 5,37(5,2); Dez. 5,4%(5,. itte: feſt, Juli 5,27%(8,094; Okt. 5,574(5,2); Dez. 5,6(5, Mehl unverändert. * Nürnberger Hopfenbericht vom 27. Juli. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert ruhig. Hallertauer Hopfen koſtete 5565 l. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Mai 7,20 B 7,0 G; Juli 6,10 B 5,90 G; Auguſt 6,5 5 5,90 G; Sept. 6,15 B 5,5 G; Okt. 6,30 B 6,10 G; Nor. 6,45 B 6,0 G; Dez. 6,60 B 6,55 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis per Juli 32,4%. 82,50 u. 32,55; Auguſt 32,70; Melaſſe⸗Rohzucker 4; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 6,99. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Juli.(Eig. Dr.) 1 a 1 1 greßpflichtig zu klären. f friedi Ergebnis i e 11 ipwerſ S Mi: Juli. Dr. Semmler beantwortete weitgehend ſämtliche An⸗ belaufen wird. men kein befriedigendes Ergebnis erbringen werde. e e de 0 e 8 Mir 40 2 fragen und verwieß vor 5 5 N 1 den 3 5 5 ul 8 8 275, endeng en. 1 5 f Gläubigerausſchuß, der ſich aus den verſchieden⸗ V 1 K1 ꝑKh 11 EII KI KI 5 2 5 35 5 9 g ſten Intexeſſengruppen n 9 9 1 1 5 ers A E uruce A ung am E enhmar 05 J 0 855 1 8 5 9 505 Mürz 455 9 ö be G uidatlons maßnahmen geprüft hat, der alte 97 8 0 iſtetig. 0 5 ö e. At aber keinerlei Sondereinfluß ausübte. Das Michael⸗ Abw 1 laus anges Schl im All emeinen kaum ZU Anfan Skursen 47 endenz 5 etig. 2. geſchäft ſeit vorteilhaft für die Favag abgewickelt wor⸗ 2 lung des Wah gang uß 9 9 1212 e 1 319 den. Die einzelnen Regreßanſprüche gegen jedes Ver⸗ 8 dürften. Hierin iſt wohl auch der Grund für die ſtarke 1212 S Im einzelnen w Fuge 1 waltüngsmitglied wurden geprüft. Nur wenige Fälle ſind Frankfurt unſicher 5 2 3 15 ü ck 9 8 112 1 9957 S 1 8 7 0 1 zu ſuchen die für 50 Kg. Lebendgewicht in A4: 95 Kälber b) 37—40% 0 ö noch nicht durch Vergleich oder ſonſtwie erledigt. Den Nachdem an der Vorbörſe aufgrund des feſten Schluſſes dazu führte, daß kleine, mehr oder minder zufällige Auf⸗ 3236, ö) 902. 47 Schafe, b) 2230. 185 Schwelue⸗ nicht 1 Kaufpreis der Allianz könne man zifſfernmäßig der geſtrigen Newyorker Börſe eher eine freundlichere träge entſcheidenden Einfluß auf die Kursgeſtaltung nehmen notiert. 5 e e Erla 91 nicht angeben, do dieſes Geſchaft kalſächlich einem Tausch: Stimmung geherrſcht hatte, wurde die Haltung zu Beginn konnten. Im Verlaufe wurde es bei ſtagnierendem kapern mel, gertumt, mik Ferkeln und Läufern mittel 1 geſchäft mit gegenſeitiger 1 8 9 gleichkäme. des amtlichen Börfenverkehrs etwas ſchwächer und Geſchäft allgemein weiter ſchwächer. Die Verluſte betrugen 95 2 1 5 5 5 1. 29 Ueber die Koſten der Favag⸗ Liquidation unficher. In J. G. Farben wurden angeblich Exeku⸗ bis zu 7 v. H. Die Rentenmärkte lagen ziemlich Berliner Neiallbörse vom 28. Ju wurden Angaben nicht gemacht. Auf nochmalige Anfrage, ttonsverkäufe des Berliner Platzes vorgenommen, was ſtill. Geld war zum Ultimo bereits leicht verſteift, Tages⸗ 2 7 57 11 a. wonach der Deutſche Aktionärverein 1 Abfindungen] auch auf die übrigen Märkte drückte. Die erſten Kurſe geld ſtellte ſich an der unteren Grenze bereits auf 57% v.., 55 Brief Geld bez. Brief] Geld bez Brief] Geld 5 früher erhalten habe, die mit 50 1 bis 5 00 155 als kate] wieſen daher meiſt Rückgänge bis zu 1 v. H. auf, die übrigen Sätze blieben unverändert. 8 n 28. 775 i 0 a 2 3 8 5 5 Januar]—.—„—.— 18..— 1,28 18, 1 1 408 das 1 een Sin bee ben doch war die Kursbifdung nicht ganz einheitlich. Im Hin⸗ Die Tendenz des Kaſſſamarktes war bei ſehr ebtunk 38, 38,50 38,.——.— 16.50 15.50—.— 20.25 18.25— 2 rei 1 9 lefſtet blick auf die bevorſtehende Wahl übte man allgemein ſtärkſte ruhigem Geſchäft nicht unfreundlich. die Kursgeſtaltung at.— 39,25 88.——.— 18,7 18.75]— 20,50 19,50 L daß die Favag keinerlei Zahlungen geleiſte Zurückhal i kulatio ich dae weite aber ganz uneinheitlich. Das Geſchäft wurde im wei⸗ April., 48, 88.% 18.% 5. bat.(Offenbar liegt ein ähnlicher Fall bei dem kürzlich Zurückhaltung. Die Spekulation ſuchte ſich dabei weiterzin teren Verlaufe der Börſe noch geringer als zu Be⸗ Mai 4075 40.80 40.25—.— 17.25 1950—.— 1 20 g emeldeten Fall der Oppoſition der Frankfurter Hypotheken-] von ihren eingegangenen 2 10 i 115 ginn, und die Kursgeſtaltung war zunächſt unverändert 8 50 5 3520 22435 8 1475 14.25. 17520 1075 b. ank vor.) Rentenmarkt beſtand Intereſſe für deutſche Anleihen, ſo ſchwächer Kurz vor Schluß erfolgten dann vereinzelt Juli—.— 35, 52—. 214, 18„ 4 ö 85 N 2 1 5 5„Kur,— r gt vereinze, 35.25 35,50 35,— 14.25 14, 14.25—.— 177 1150 Der Antrag D r. Salomons, die G. V. wolle be⸗ daß Alt⸗ und Neubeſitz je„ v. H. anzogen, Neubeſitz gingen kleine Deckungen und ganz geringe Käufe, ſo daß ſich die 5 35.758 35.75 88,50—— 14.75 14.50 1775 177 10 1 ſchließen, zwecks Vorbereitung der Beſchlußfaſſung der Re⸗ ſpäter allerdings wieder auf den geſtrigen Stand zurück.] davon betroffenen Werte gegen ihren niedrigſten Tages⸗ Sktober.—.— 35,25 88.——.— 18— 14.75—— 18.25 18,5 1 greßanſprüche gegen den AR. ſowie wegen Prüfung der Am Pfandbriefmarkt neigten die Kurſe weiter zur Schwäche ſtand erholen konnten. Im allgemeinen wurden aber die Nov.. 39. 2050—.— 18.50 4/%—— 18% 1855 6 Anfechtung des zwiſchen der Geſellſchaft und dem AR. ab⸗] und die Rückgänge betrugen bis zu 7 v. H. Lebhafter[ Anfangskurſe kaum erreicht. Alt⸗ und Neubeſitzanleihe] Dezemb.] 37.80%%%%%ßCͥ geſchloſſenen Regreßverzichtvertrags eventl. wegen Regreß⸗ lagen im Verlaufe Altbeſitz, die ca. 74 v. H. anzogen. In blieben weiter 5 8 N 10 8075 re geld 1 denz 9085* Tendenz: 3 5 Blei und 1 0 8(1 2 anſprüchen gegen die Liquldatoren eine Reviſions⸗ f 1. 5 515 8 tierten: AEG 27,25, Farben 8676, Siemens 121 und Reichs⸗* Berliner etall⸗Notierungen vom 28. Juli.(Eig. kommiſſion, aus drei Perſonen beſtehend, zu beſtellen] der zweiten Bbrſenſtunde ſchrumpfte die Umſastätigkeit] pank 124,75. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 49,5 und dementſprechend die Beſchlußfaſſung über die Bilanzen] auf ein Minimum zuſammen. Erneute Pfundſchwäche Mark für 100 Kg.; e e 1 u vertagen, wurde mit dem erwähnten Stimmverhältnis d 1 2 dardkupfer loco 38,/75—34,75; Standard⸗Blei per Juli 89 nt Dr Rosen n wünſchte ſchließlich eine 5. 05 Auch heute lag das engliſche Pfund weiter ſchwä⸗ 180150, Originol⸗Hütten⸗Aluminium 9800 proz. in retwillige Abfindung der noch vorhandenen Im Varmt 5 5 9. 70 6 191 175 an cher; man nimmt an, daß von offtziellen engliſchen Stellen[ Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 104; Bonka⸗, N Aktionäre, worauf die Verwaltung nicht mehr ein⸗ unter dem Eindruck der kräftigen Erholung und Befeſtigung] Deviſenkäufe, vor allem in franzöſiſchen Franken vor⸗ Straits⸗, Auſtralzinn 201, Reinnickel 98—99proz. 950 4 ging. Sodann erfolgte die Annahme der üblichen Regu⸗ an der geſtrigen Newyorker Börſe ziemlich freundlich. Die genommen werden. Beachtung ſand ferner die erneute Er⸗ Antimon⸗Regulus 34—6; Silber in Barren co. 1000 fein f karten. Wie ſchon geſagt, wurde Proteſt du rich die Anfangs notierungen mußten dann enttäuſchen, da klärung der engliſchen Regierung, daß ſie ein Deviſen⸗ per Kg. 37,75 40,50. Oppoſttion gegen die einzelnen Beſchlüſſe eingelegt. 5 n e e lagen, eleoring nach wie 735 7 0 99715 e 1 1* 3 75 ie Preſſemeldungen über neue eviſenſchiebungen, e das Pfund auf 3,5276 und gegen Paris auf 90,21 zurück. ndoner Meiallbörse vom 8 Nachrichten über Fälſchungen von Farbenaktien, eine An⸗ Die Reichs m ark blieb dagegen weiter feſt, in Amſter⸗] Meralle in E pro To. Silber Unze g(187/10 fein ſtand), Platin unze g N Giesche Verlusfabschluß gelegenheit, die übrigens ſchon einige Zeit zurückliegt, die] dam notierte ſie 59,03, in Zürich 122,10, in Paris 6067 Kupfer, Standard] 28,15] Zinn, Standart 129,10 Aluminium—.— O Berlin, 28. Juli.(Eig. Dr.) Der Abſchluß der weitere konjunkturelle Verſchlechterung im weſtdeutſchen und in London 1487. Die Norddeviſen lagen natür⸗ Monate 25,75 3 Monate 230,5 Antimon. Bergwer 18 geſellſchaft Georg von Gieſches Revier und die Erwartung eines hohen Verluſtes bei der lich ſchwächer, der Dollar war international weiter ge⸗ Settl. Preis 26.18 Settl. Preis 120. Jueckſilber 21 755 Erben für 1031 weist einen Verluſt von 268 000 4 Polyphon A. G. wurden lebhaft beſprochen und wirkten ſich] beſſert. Die Abſchwächung des engliſchen Pfundes machte Elektrolgt 17 5 885 5 Wolfen 25 über 24 000 8 J. ziemlich ungünſtig aus. Das Publikum war heute im Laufe des Tages weitere Fortſchritte, mon wollte auch e ee ee 1 gegenüber Reingewinn k. V. aus. Dabei iſt zu kaum im Markte, vereinzelt wollte man Abgaben ſehr Tauſchoperationen von Pfund⸗ und Dollarguthaben beob⸗ A 29.250 Siaf gewöhnlich 12,15] Weißblech 15.5 . 1 daß die Anlagezugänge diesmal der Rück⸗ geringen Umfanges bemerken, die mit der un⸗ achtet haben. Gegen den 1 das Pfund auf 3,515 2 Tendenz: Alles ſeſt lage für Erneuerungen entnommen wurden. Auch die] mittelbar bevorſtehenden Reichstagswahl zuſammenhängen l und gegen Paris auf 89,93 zurück. 5„ 5 5 CCC 27. 28. 27. 28. 27. 27. 28 7 5 Aktlen und Auslandssnlelhen in Prozenten.—.85 92 5 5 .„ 788 M 8.⸗G.—,].—— Wanderer Werke 24, 1 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung dite, une i Ster Fete, 8g. 8 28 Fee f 8, ö den d e eee ane 1 Feldmühleßßapier 49.50 47.— Mansfelder Akt. 10,58—.— Weſtf. Giſen 58 e et„ Ha 3 2 Mannheimer ZMektenbörse 8 4 3 Berliner Börse aten c Gulfl.. 30 25 88,75 Maſchln Aaeen. 29.— S eee Ruſſendank— lnddustr le Alctten Mela. rant. 2828 280 n. 20 n d ee. e e Nag eee e e ee e, Deutſche Petrol. f bur 27. 28. 27. 28. ang eee„ 5 8* Iriſter, A aſch.Buckau- W.—.— 2 7 N. 77 Bab. St.-A. 2 80,— 60.—.⸗G. f. Seilind. 18.— 18.— N 1600 10 F. 130 1 üb..—— Festverzinsliche Werte Industrie-Aktien FF Mech 18 8 9 75 123.25 ener Guß: Burbach Kalt.. 2250 2279 zeec Kom Gd 51.— 8— Hrown Voverl 10 20. Schöfferh. Bindg. 129,0 128.0 Moenus StA. 13,50 13,50 6% Golbanleide———.— Akeumulatoren 119, 119,5 Gebhard Testil 190—.— Iittau Diamond 3% Shafen etadr 49,— 49— Daimler⸗Nenz.. 33.3 43.28 Schwartz Storch. 45.20 48. 6½ Reichsanl. 2 62.— 62.50 Alfeld Deligſen., Heben Ton. 19.: Zell Wald 25 27.25 Coche 8 5. 60 ace Auben se de Werde. 480 46,— f. Rahn auf.= Dich uiid 440 10 ue G0. 2780 2750 Selen Bernt. 2— 875 o e eee ee Sean ahr!—— 8 0 8 5 75 87.—„ahne 5,0 5,40 Allg. Elektr. ö 501.6 5„34,— 84.— m B Sloman Salpeter—— G von Pio 7080 0h 50 N. S. Barben: ds de e. cs 20½25 fein. Geh& Sch.———.— O, Schußbebleke. 270 2760 fiken Korte, n Germ Porlideß 2925 255 e 199.5 Deutſch⸗Oſtafrita———— Südsee Phosphat—— 90 Pf Sy Pfds 70.— 10.— 10d Grkr. M. Bel, 98,— 88.— Aſchaff Bund...— Roeder, Gebr. B.... 8% Bad. Kohlen—.——.— Aumendun Pav. 425 46.50 Gerresheim. Glas. e ir 4 Genet.. e Neu- nine..—— ;vf f[s ll ⁶äꝶ˙.lj. Pfälz, Hypoth. B. 46.— 46.— 6. H. Knorr. 150,0 150.0 Brem. ⸗Beſig.* 08 5% Roggenwert. 6,70—.— Augsd Maſch.———.— Gitrmes& Co.. 8. 15 5 Ah. Howotb. Bk. 44,— 30.— Konferven Braun 18.— 13,— Fron Boterr—.— eg Schnellpr. Frkthl..——.— 5% Roggenrentd.70 6,10 mds... Goedhardt Gebr.. e Niederlauf Kohle 127.2 1270 Fortlaufende Notlerungen(Schluß) „Bt. u. Disc. 75,.— 75, 1—.——— Cement Heldelbg.—.— 35.50———.— 150% i 5,15 Bachmanndegade—.— 39.— Goldſchmidt. Th. 17,— 16,75 Nordd. Eiswerke—.—. . wille müßten.. e dealt N—.— Schugeen gez, 8728 2250 40 Det Scha, 13.8 ibis gate Ra ann— Geiger Mies..68 Au.., 119,5 Lauragütte.. 8— ge T 3 5 5. 1 1 8 Seilinduft. Wolff 18.— 18.— 4%„ Goldrente 10.85 10,90 555 5 9 8 e 35. 8. 20 2085 7575 een 1 15 1 gudwigsh. A. Br.—.——.— Portl. Zem. Heid. 35,50 85, emiſche„[ Südd. 106,0 108,0 4%„ 77„ Grün& Bilfinger e 148,0 5 21.— 2125 Allg. Elektr. Geſ. 27.35 27,25 Mannesmannrö. 36, 5 lg webe———— 855 eie Leg 05.50 64,— Chabe... Südd. Zucker 5 90 Lecne,tente.20.25 Dane. Spiegelglas 2980 26.80 Gruſchwie Fell. 59.50 40s Hrenſt. 4 Koppel 24.— 125 Aſchafens. gell. 19.75.— Nansfelb A. G. 1,. 0 Schwartz Storch 46,.— 46,.— Üdebr.⸗Rheinm. S Trieot. Beſigheim—— 4½%„ Silb.⸗R..05—.— J. P. Bemberg 29,50 28,50 Guano-Werke.—.——.— Phönix Bergbau 15.— 14,35 Bayer. Mot.⸗W. 39,75 39.75 Maſchinendau⸗ u. 22,75 2— Aacglen icke e dee eee 8e zend deen. n 8%%% *„„ 8.„ 5. f 8 8„ Hacket hal 1. 9 7 7 5. 0„* Verein diſch. Belf. 65.— 65,— D. Gold⸗u. S, Ant. 184,5 133.5 Ver. Chem. Ind. 40e Türk. rd Ant..—.— Jerk Rarſs, Ind. 3 5 Hallesche Maſch.———.— 5 2 Berlin⸗KRarlör. J 29,50 28,35 Montecatini! 75 Bab. Aſſekuranz 34.— 34, Wayß ent.—.— Pt. Linoleum 30,28 30,50 Ver. deutſch. Oelf. 4%„ Bagb.-E. I 3,30—.— Berliner Maſchd. 12, 15 Hann. M. Egeſt.———— Rhein. Ghamatte 174.5 178,0 Herliner Maſch.—.— 91.35 Oberſchl. Koksw. 29.65 5 eee e eee e e e. JJJJJJ/%%%%%%CCCC(C0/%%%/ ̃ F reg. Schnellpr.—— T. 5. 25 2 5 ann, f 1* 5 5 0 5„ 5 i 3 tl. 5„400 Jr. 5 g 5—.— Rhein. Möbelſtoff-——.— 34,50 30% Frankfurter Börse. 3 Vogt 2900 11 25.— 28— 4 4 Ung Sir. 16—.— 6— e—.— 22.— Harpener Bergb. 5 29.55 Rheinftahl. 4728 47.— Buderus Eiſenw 26,68 25,50. 110 100 5 N g btzeeh.& fold. er Ter Folth. Seit. u. K. 50 850 5%„„ 4 840 838 Hemer Wolle 1080 1580 Pein gune. 778 7750 fle alt:. 22—bartott, Waſer 170 1095 Pihein. Elekte. 6 Festverzinsliche Werte Bank Aktien. 4% Ung. Goldr. 6,05 6. Brown, Bop.& C..—.— Silver Maſch. 31550 31.50 Roſizer Zucker—.— 28.— Te 83.— 985 Rh. Stahlwerke 47 4 D. Wertb.(Gold)—— 79.35 Allg. D. Credit 22.75 22.75 En, 1 85 Union 31.— 51.— Wayß& Freytag 3,85—.— 8085 2 8 515.20 Buderus Elſenw. 20.80 25.25 Hindrichs& Auf. 35,— 86,— n 55 1 e—— 26.— Fg.⸗Weſtf Elektr. 8555 3200 6% dieichsanl. 61, 61,— Jadiſche Bank 87,.— 87 S Maſch. 10,25 11,25 W. Wolff—.— e 1 1 1545 5 5 1175 7975 7297 Hie 0 8 d Daimler Benz. 12.95 12.85 86— 3580 75% 5 29 65,50 65.30 Barmer Bankver.—,—, Ettling. Spinn.—— 4% Leh Nee emieBaſe 5 28 erg Leder% 78.50 Salzbe 182,0—.—Deutſch. Atlant.. 77.75 17.— Salzdetfurth Kali— 7 % D. Schaßzanw.———,— Bayr. Hyp. u. Wb. 44,50 44,50 Zellſtoff Aſchffög. 18,50 18,50 9 2 Edem. Heyden 32.— 82,—Hoeſch Eiſen 50 21.15 Sarotti—.— 21.— Deſſauer Gas. 83,50 85.— Schleſ. Bergb. u. Z.—.— Align 1 43.35 44.— Aon fl. Brtoalb 10. 10. 5555 5 e 755 8 f 8 ligen 28.— 2750 Transport- Aktien 5 550 1 50 o 81.— 32.80 e 16,½75 18.— Delle e Erdöl. 684,50 69,65 0 18 5 1 5 1 1203 2 ohne 5,40.40 G. Farben. 87, 5 Wald— 27.55 em. 1 27. 25, olzmann. Phil. S,„ fferhof Brau.——] Deutſche Kabelw.—.——.— Schubert Salzer dad 675 4% Schutzg. 14..85 2,99] Darmſt. u. Nat. 18.50 18.25 9%„ Bonds 28 84.25 84,50 hof Ach f. Verkehrw. 29,15 29.25 Chem. Brockbues—.——,— Hutſchenreuther 2„ Schubert& Salzer 128,7 129.8 3 1 0 30.——.— Schuckert& Co. 62,50 8 55 39. Deutſche. Disconto 75,.— 75.— Ja nd Jetter 25,— 24,.— 55 55,50 58,— Co. 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