1 ˙·. 9 —— 5 Bezu gspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 80 Lulſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 PY. ung Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Nach unſeren Erkundigungen hat Herr Francois⸗ Poncet dieſe Gelegenheit benutzt, Herru von Neurath um nähere Aufklärungen über einige Stellen der Rundfunkrede des Reichswehrminiſters Schleicher zu er⸗ ſuchen. Dabei dürfte es ſich vor allem um den Paſſus gehandelt haben, in dem Schleicher von der ſranzöſiſchen Heuchelei in der Abrüſtungsfrage ge⸗ ſprochen hat. Weitere Auskünfte waren hier über die Aus⸗ ſprache nicht zu erhalten. Man wird indes annehmen können, daß Herr von Neurath eine Rückäußerung auf die Anfragen des franzöſiſchen Botſchafters ſich vorbehalten hat. Immerhin wird man feſtſtellen dürfen, daß es ein einigermaßen ungewöhn⸗ liches und neuartiges Verfahren iſt, eine diplomatiſche Kondolationsviſite mit einer Demarche in einer hochpolitiſchen An⸗ gelegenheit zu verbinden. Anerhörte franzöſiſche Hetze Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 29. Jult. Die Berliner Vertreter der Pariſer Zeitungen berichten in großer Aufmachung über den Schritt Francois⸗Poncets beim Reichsaußenminiſter. Ueber⸗ einſtimmend melden ſie, daß der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter nähere Aufklärung über gewiſſe Stellen in der Rede des Generals von Schleicher wünſchte. Es handelt ſich, wie man hier offiziös mitteilt, um die Worte des Reichswehrminiſters, die ſich auf die „Heuchelei“ Frankreichs in der Abrü⸗ ſtungsfrage beziehen. Welche Antwort der Reichsaußenminiſter Herrn Francois⸗Poncet dar⸗ über gab, darüber wird nichts geſagt. Man behaup⸗ tet aber, daß Herriot geſtern in einem langen Geſpräch mit dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch die Ausführungen des Reichswehrminiſters als„peinliche Ueberraſchung“ bezeichnet habe. Der franzöſiſche Miniſterpräſident wies darauf hin, es ſei ihm nicht recht verſtändlich, weshalb die Reichsregierung den Konſultativpakt unterzeichnet habe und andererſeits Kundgebungen veranſtalte, die nur allzuſehr geeignet ſeien, die Herſtellung des Vertrauens zu beeinträchtigen und die Geſtaltung guter Beziehungen zu verhindern. Die Erklärung des Botſchafters von Hoeſch es handle ſich in der Rede Schleichers nur um rein innenpolitiſche und im Wahlkampf notwendige Erklärungen, wollte Herriot nicht gelten laſſen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ließ erkennen, daß die kommenden Verhandlungen über eine Reihe wirtſchaftlicher Probleme, hauptſächlich das mitteleuropäiſche, eine äußerſt günſtige Entwicklung der deutſch⸗franzöſtſchen Be⸗ diehungen als notwendig erſcheinen laſſen. In der Konferenz Herriot⸗von Hoeſch wurde auch über die Erklärungen des Reichskanzlers geſprochen und zwar im Zuſammenhang mit den„reviſioniſtiſchen Zielen“ der Reichsregierung. Die Frage, ob die Reichsregierung den Konſultativpakt dazu benutzen möchte, um den Artikel 19 des Völkerbundspaktes in Bewegung zu ſetzen, intereſſierte den Mi⸗ niſterpräſidenten Frankreichs in ganz be⸗ ſonderem Grade. Seltens der deutſchen Botſchaft wurde über die Unterredung Herriot⸗Hoeſch keine Mitteilung ge⸗ macht. Man iſt daher nur auf franzöſiſche Quellen angewieſen. Wir können auf Grund einer nicht⸗ franzöſiſchen Jerformation ſagen, daß Herriot„einen r ernſten und mahnenden Ton“ anſchlug. Der ſtansöſiſche Miniſterpräſident hatte ſelbſt die Ini⸗ ügtive zu ſeiner Ausſprache mit Herrn von Hoeſch ergriffen. Der deutſche Botſchafter dürfte in den nächſten Tagen einen weiteren Beſuch bei Herriot machen, um über verſchiedene Punkte, die in der geſtrigen Konferenz behandelt wurden, nach den aus 1 eingegangenen Inſtruktionen Bericht zu er⸗ en. — — 5 In der Preſſe wächſt die Erregung über die„deutſche Herausforde⸗ rung“. Ein Rechtsblatt ruft pathetiſch aus:„Frank⸗ keich erwache“. Als ob es notwendig wäre, die tenſiv rüſtenden Militärs und die nationaliſtiſchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juli. Der Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl hat an die Unterrichtsminiſter der Länder ein Schreiben gerichtet, in dem er auf die Bedeutung der deutſchen Jugenderziehung für die Wiederaufbau⸗ arbeit hinweiſt. Die Frage des Reichsſchulgeſetzes harre noch immer der Löſung. Er hoffe, demnächſt mit den Ländern die Vorausſetzungen für eine Wiederaufnahme der Arbeiten an dieſem Ge⸗ ſetz klären zu können und dabei die Erfah⸗ rungen der Länder in weiteſtem Maße heran⸗ zuziehen. enthält weiterhin eine Darlegung Geſichtspunkte für die Jugenderziehung. Die Erziehung zu Volk und Staat, zu Verantwortung und Opferfähigkeit gegenüber dem Ganzen wird als vornehmſte Auf⸗ gabe der Schule bezeichnet. In Zukunft werde man die ſachlichen An⸗ forderungen wieder in allen Schularten ſtei⸗ gern müſſen, ohne die wertvollen päda⸗ gogiſchen und methodiſchen Neuerungen des letzten Jahrzehnts preiszugeben. Die Volks⸗ und ſtaatspolitiſche Erziehungsaufgabe der deutſchen Schule ſtehe in ſcharfem Gegenſatz zu der parteipolitiſchen Beeinfluſſung der Jugend. Die ſchrankenloſe Verhetzung durch partei⸗ politiſche Organiſationen ſei ſchlimmſte Ver⸗ ſündigung und das Gegenteil zur Erziehung zu echter Staatsgeſinnung. Die bisherigen Maßnahmen zur Entpolitiſierung der Schule ſeien nicht hinreichend. Leider hätten ſich auch die Führer großer Parteien dem Ruf verſagt, auf die parteipolitiſche Bearbeitung der wahlunmündigen Jugend zu verzichten. Parteiiſche Einſeitigkeiten in der Perſonalpolitik und der Einführung von Lehrbüchern habe in der Das Schreiben allgemeiner Elternſchaft tiefes Mißtrauen gegen die Staatsſchule erregt und innerhalb der Lehrerſchaft Unſicherheit und parteipolitiſche Verbitterung hervorgerufen. Lehrer dürften deshalb keine Partei⸗ männer ſondern Jugenderzieher ſein, die in ihrer pädagogiſchen Haltung den überparteilichen Staatsgedanken verkörperten. Die Erziehung zu feſter Staatsgeſinnung müſſe ergänzt und vertieft werden durch eine deutſche Bildung, die ſich auf die ge⸗ ſchichtliche kulturelle Wertgemeinſchaft des deutſchen Volkes gründe und ein lebendiges Volksbewußtſein entwickle. Dieſer Gedanke wird in dem Schreiben dann weiterhin mit Bezug auf die einzelnen Schularten entwickelt. Betont wird, daß die Erziehung zur Staatsgeſinnung und zum Volksbürgertum ihre ſtärkſte innerliche Kraft aus den Wahr⸗ heiten des Ehriſtentums empfange. Des⸗ halb werde der Miniſter es als beſondere Pflicht be⸗ trachten, die freie Entfaltung der chriſtlichen Schule und die chriſtliche Grundlage aller Erziehung zu ſichern. Weiter wird betont, daß die Schule auf die Unter⸗ ſtützung ihrer Arbeit durch Eltern, Staat und Volk angewieſen ſei. Ueber die Schulerziehung hinaus werde der Miniſter daher alle Mittel der öffent⸗ lichen Kulturpflege der geſtellten Aufgabe dienſtbar machen. Wo die Jugend ſich ſelbſt in ihren Bünden, in den Arbeitslagern, im freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt uſw. Anſätze einer neuen ſittlichen Ord⸗ nung ſchaffe, könne ſie mit der ganz beſonderen An⸗ teilnahme und Förderung des Miniſters rechnen. Zum Schluß des Schreibens erbittet der Miniſter die vertrauensvolle Zuſammenarbeit der Länder⸗ regierungen zu dem Ziele, durch die rechte Er⸗ ziehung der deutſchen Jugend die Zukunft Deutſch⸗ lands zu ſichern. FFFFTFTTTbTbPTPbPTbTCTCTCTCTCTCTCTCTbPCTPTCTCTPTPCGbCbPbbTPVTVTVPVTbPbPVPVVPPVPVb((bwbbVbUbUbUbUbœbUbUPUVUVUVUVœVVwVwVwVwwwwwwwww—www...; · ·' r ̃—— Sonntagsredner in der franzöſiſchen Provinz zu Taten aufzuwecken. Die Chauviniſten fühlen ſich wieder einmal ſehr wohl. Sie predigen in tauſend Zungen die Notwendigkeit geſteigerter Rüſtungen und der Kriegsbereitſchaft. Mit ungeheurer Phanta⸗ ſie ſchildern ſie den„drohenden deutſchen Angriff“. Dieſe ſinnloſen Lügen finden ſogar in linksſtehenden Zeitungen Eingang. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob die franzöſiſche Regierung dieſer Hetze der Rechtsgruppen noch weiter wider⸗ ſpruchslos zuſehen wird. Da es ihr bekannt iſt, daß Deutſchland nicht die leiſeſte Gefahr für Frankreich bildet, ſo wäre es hoch an der Zeit, dieſe Tatſache mit dem allergrößten Nachdruck öffentlich feſtzuſtellen und die franzöſiſchen Hetzer, deren Ziel die Vergif⸗ tung der Atmoſphäre iſt, zu entlarven. Das gutunterrichtete„Echo de Paris“ zitiert eine Aeußerung Herriots gegenüber Herrn von Hoeſch. Herriot ſoll dem deutſchen Botſchafter geſagt haben, es ſei ihm unerträglich, daß von Miniſtern gegen Frankreich der Vorwurf der Heuchelei erhoben würde, die nicht einmal imſtande ſeien, die Durch⸗ führung abgeſchloſſener Vereinbarungen in loyaler Weiſe zu ſichern(). Man muß dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Echo de Paris“, der dieſe Informa⸗ tionen veröffentlicht, die Verantwortung für ihre Richtigkeit überlaſſen. Nach dem Rechtsblatt„Ordre“ ſoll der deutſche Botſchafter über die Rede des Herrn von Schleicher und die Aeußerungen des Reichskanzlers von Papen einige Erklärungen abgegeben haben, um dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten„ein beſſeres Verſtänd⸗ nis der gegenwärtigen Situation in Deutſchland zu vermitteln.“ Der Ton, in dem das Geſpräch zwiſchen Her⸗ riot und Hoeſch geführt wurde, ſoll ziemlich gereizt geweſen ſein. In dem linksſtehenden Blatt„Ouoditien“ wird die Konferenz Herriot— von Hoeſch folgender⸗ maßen kommentiert:„Unſere Regierung iſt feſt ent⸗ ſchloſſen, alle den Friedensvertrag gefährdenden Unternehmungen Deutſchlands aufs ſchärffte abzu⸗ wehren. Auf Ligquidierungskonferenzen wird ſie nicht mehr gehen. Dieſe Komö⸗ die hat aufgehört.“ Belgiſcher Feſtungsgürtel um Aachen Drahtung unſeres Pariſer Vertreter V Paris, 29. Juli. Ueber den Feſtungsgürtel, der an der deutſch⸗ belgiſchen Grenze unter der Leitung franzöſiſcher Militärs und Ingenieure gebaut wird, liegen hier authentiſche Angaben ver. Sie ſtammen von dem belgiſchen Oberſten Tas nier, der einer der Mit⸗ arbeiter des belgiſchen Miniſters für Landes verteidi⸗ gung, General Magline, iſt. Der belgiſche Feſtungsgürtel wird bis zu 12 Kilometer in die Richtung von Aachen vorgeſchoben werden. Man wird dort auf verſchiedenen Anhöhen betonierte Unterſtände für automatiſche Waſſen anlegen. Das Ei⸗ ſenbahnnetz rings um Aachen wird, wie es in dem Bericht des Oberſten Tasnier ſteht, „unter dem Feuer der Mitrailleuſen und Feldgeſchütze liegen“. i Unter dem Vorwand, einen plötzlichen deutſchen An⸗ griff abwehren zu müſſen, werden dieſe Feſtungs⸗ werke und Artillerieneſter angelegt. Nördlich von Eupen ſollen beſonders ſtarke Be⸗ feſtigungswerke geſchaffen werden. Allzu öffentlicher Vertrauenspakt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 29. Juli. Nicht weniger als 14 europäiſche Mächte haben nunmehr ihren Anſchluß an den europäiſchen Vertrauenspakt bekannt gegeben. Die letzten An⸗ kömmlinge ſind Oeſterreich und Griechen⸗ land. Kurz vorher haben Spanien, Lettland und die Tſchechoſlowakei ißren Beitritt er⸗ klärt. Der Andrang der Völker Europas unter dem Banner des Vertrauensabkommens wird allmäh⸗ lich etwas beängſtigend und droht dem Pakt, der ſeit ſeiner Entſtehung bereits mehrmals die Farben ge⸗ wechſelt hat, wieder eine neue Wendung zu geben. Es iſt klar, daß die äußerſt heiklen Erörterungen, die im Schutz des Vertrauenspaktes demnächſt zwi⸗ ſchen Berlin, Paris und London beginnen ſollen, nicht gerade erleichtert werden, wenn man verpflich⸗ tet iſt, jeden einzelnen Schritt dem europäiſchen Forum von Spanien bis Lettland bekannt zu geben. Die Folge iſt, daß der mit ſo hochfliegenden Zielen entſtandene Pakt in Gefahr ſteht, durch Ein⸗ ſtimmigkeit erſtickt zu werden. nur zwei Drittel der Größe Der Ambau in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büro J Berlin, 29. Jult. Die Mitteilung der preußiſchen Regierung, daß außer der Zuſammenlegung von Landkreiſen wei⸗ tere Maßnahmen mit dem Ziel einer Konzentration in der Zentralinſtanz bevor⸗ ſtehen, kündigen eine große Verwaltungs⸗ reform oder eine kleine Reichs reform an. Das Schwergewicht und die Initiative für dieſe Arbeiten liegt ohne Zweifel beim Reich, wie man ja wohl überhaupt das derzeitige preußiſche Kabinett nur als eine Inſtanz der Reichsregierung anzuſehen haben wird. Die angekündigten„Verhandlungen“ zwiſchen Reich und Preußen ſind daher wohl mehr ein ſchönes Wort. Wir haben je und je auf dieſe Dinge hingewieſen und haben in den letzten Tagen hier erſt wieder geſagt, daß man die Verſicherung des Reichskanzlers in Stuttgart, man werde in Preußen wieder zum alten Stand der Dinge zurück⸗ kehren, richtig interpretieren müſſe. Im Grunde handelt es ſich ja durchaus nicht um neue Gedanken. Es geht vielmehr— und das dürfte immerhin das entſcheidende ſein um die Verwirklichung alter Entwürfe, die lange ſchon in den Reſſorts auf beiden Seiten der Wilhelmſtraße vorbereitet, einmal mehr in den Vor⸗ dergrund gezogen, einmal wieder in die Akten ſchön verpackt, nie jedoch zur Durchführung gebracht wur⸗ den. Nicht zuletzt hat das Kabinett Brüning zeitweilig ſehr ſtark eine Vereinigung verſchiedener preußiſcher Miniſterien mit den gleichgeſchalteten des a Reichs erwogen. Das Hau dels⸗ und Wohlfahrtsminiſte⸗ rium ſollten, um ihrem Leerlauf zu ſteuern, ver⸗ ſchwinden und ihre Funktionen von dem Reichswirt⸗ ſchafts⸗ und dem Reichsarbeitsminiſterium erfüllt werden. Auch Dr. Braun, ſonſt in dieſen Stücken nachgerade konſervativ und kernpreußiſch geſonnen und der Reichsreform nicht ſonderlich hold, war unter dem Eindruck der abbröckelnden ſozialdemokratiſchen Vorherrſchaft im Lande bereit, einer„Konzentration“ in der Zentralinſtanz zuzuſtimmen: Dr. Brüning ſollte preußiſcher Miniſterpräſtdent werden, Herr Dietrich zu den Finanzen des Reichs die preußiſchen hinzunehmen. Das Kabinett von Papen ſcheint an dieſem Punkt wieder anpacken zu wollen. Nach allem, was man im Augenblick an Ein⸗ zelheiten über ſeine Abſichten hört, iſt fürs erſte an die Zuſammenlegung der preußiſchen Miniſterien für Wohlfahrt, Handel und Land⸗ wirtſchaft mit den Reichsreſſorts für Arbeit, Wirtſchaft und Ernährung gedacht. Hier und da glaubt man bereits eine grundlegende Umorganiſierung des geſamten Beamtenapparats ankündigen zu können. Das dürfte indes über das Ziel hinausſchießen. Wie wir von gut unterrichteter Seite hören, will die preußiſche Regierung lediglich auf die Neubeſetzung der jetzt freigewordenen höhe⸗ ren Beamtenſtellen verzichten. Beiläufig ſcheint mit der Liſte neuer Amtsenthebungen die preußiſche Perſonalveränderung vorder⸗ hand beendet zu ſein. Es ſoll, ſo verſichert uns unſer Gewährs⸗ mann, auf jeden Fall geſpart werden. Darum wer⸗ den nicht etwa neben den alten Beamten, denen man ja das Ruhegehalt zahlen müſſe, andere mit vollem Gehalt eingeſtellt werden. Schlimm allein wäre es, wenn man die alten ſogenannten Parteibuchbeamten darum in die Wüſte geſchickt hätte, um freie Plätze für andere Parteibuchbeamte zu erhalten. Es tut not, daß die Beamtenſchaft endlich zur Ruhe kommt. Die Abſicht der preußiſchen Staatsregierung, im Zuge der Verwaltungsreform auch eine Reihe von Kreiſen zuſammenzulegen— es handelt ſich um 58 preußiſche Kreiſe, die aufgelöſt werden ſollen— ſtützt ſich auf Vorarbeiten der früheren preußiſchen Regierung, die bekanntlich in der erſten preußiſchen Notverordnung vor den Preußen⸗ wahlen dieſe Abſicht zum Ausdruck gebracht hatte. Einzelheiten, die ſchon jetzt hierüber in der Oeffent⸗ lichkeit erörtert werden, ſind jedoch nicht als authen⸗ tiſch anzuſehen, ſie ſtützen ſich vielmehr durchweg auf mehr oder weniger naheliegende Kombinationen. Bevor die neue Verordnung nicht veröffentlicht iſt, kann nur ſo viel mitgeteilt werden, daß die meiſten Zuſammenlegungen in der Provinz Han no⸗ ver erfolgen ſollen mit dem Ziel, die dort vor⸗ handenen 56 Kreiſe durch Verminderung um etwa der übrigen preußiſchen Kreiſe anzupaſſen. Geringe Zuſammenlegungen ſollen darüber hinaus auch in Schleſien, Sach ⸗ ſen und Schleswig⸗Holſtein erfolgen, da⸗ 2. Seite/ Nummer 347 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 29. Juli 1932 gegen nicht in Oberſchleſien. Auch für die weſtlichen preußiſchen Provinzen dürften neue Veränderungen nicht vorgeſehen ſein. Die Ankündigung über dieſe Zuſammenlegung hat an verſchiedenen Stellen lebhaften Wider⸗ ſpruch hervorgerufen. Wie der„Lok.⸗Anz.“ mit⸗ teilt, hat der deutſchnationale Landtagsabgeordnete Schmidt⸗Hannover gegen die Zuſammenlegung von Landkreiſen in der Provinz Hannover„aus politi⸗ ſchen und volkswirtſchaftlichen Gründen in ſehr machdrücklicher Form“ proteſtiert. Hugenbergs Nundfunkrede Meldung des Wolffbüros — Königsberg, 29. Juli. Der deutſchnationale Parteiführer Dr. Hugen⸗ Hherg ſprach geſtern abend von Königsberg aus über alle deutſchen Sender. Für die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei ſei nicht die Erringung der Macht die Hauptſache, ſondern die Ausnützung der Macht zum Wiederaufbau des Staates und ſeiner Wirtſchaft. Den Nationalſozialiſten allein werde die Wahl wie in Preußen auch im Reich keine Mehrheit bringen. Es müſſe eine ſtarke Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei hinzutreten. Wir wünſchen nicht, fuhr Dr. Hugenberg fort, daß der ſchwarz⸗rote Parteiſtaat durch einen anderen Parteiſtaat abgelöſt wird, auch nicht durch einen deutſchnationalen oder nationalſozia⸗ liſtiſchen Parteiſtaat. Bei dem Neubau Deutſchlands ſollten wir uns vor aller Nachahmung des Ausländiſchen fernhalten. Das gelte auch für Aeußerlichkeiten, te Uniformen und Gruß. Der neue Staat müſſe ſich auf der reorganiſierten Selbſtverwaltung unh einer organiſchen Verbindungen zwiſchen Reich und Preußen aufbauen. „Wir brauchen ein geſundes Eigenleben der Länder und eine ſtetige Regierung, die nicht in jedem Augenblick durch Parlaments⸗ beſchlüſſe gefährdet werden kann. Den Par⸗ lamenten muß das Recht genommen werden, die Miniſter abzuſetzen. Nach wie vor ſind wir zur praktiſchen Zuſammenar⸗ beit mit den Nationalſozialiſten bereit. Aber Maß⸗ nähmen, wie dieſe ſie jetzt dem marxi⸗ ſtiſchen Prgoramm entlehnen, z. B. Ver⸗ ſtaatlichung der großen Geſellſchaften oder Einſetzung von Staatskommiſſaren in den Betrieben das klingt ſogar nach Sowjetrußland— machen wir aus unſerem Gewiſſen heraus nicht mit und würden nötigenfalls auch eine ge⸗ meinſame Regierung daran ſcheitern laſſen. Wenn alles wieder gut werden ſoll, müſſen die bisher regierenden Mächte, Zentrum und So⸗ ztaldemokratie, völlig aus der Regierungsgewalt ausgeſchaltet werden. Deutſchland wäre verloren, wenn Zentrum und Nationalſozialismus ſich finden und gemeinſam Deutſchland regieren wollten. Der übrigen Welt gegenüber würden wir bald zum belächelten Nichts werden. 5 Offener Brief Brauns an Papen Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Juli. In einem offenen Brief an den Reichskanzler betont der frühere preußiſche Miniſterpräſident Braun, daß die preußiſche Staatsregierung ſtets in ſchweren Kriſenzeiten dem Reiche eine wertvolle Stütze geweſen ſei. Er wirft dem Kanzler vor, daß ex gar nicht den Verſuch unternommen habe, die preußiſche Regierung über angebliche perſonalpoli⸗ tiſche Mängel zu unterrichten. Das Verlangen, die Kommuntiſten anders zu behandeln als die Nattonalſozialtſten, wider⸗ ſpreche der Reichs verfaſſung. Die un⸗ aufhörlichen Drohungen der nationalſozialiſtiſchen Führer, daß Köpfe rollen werden, hätten„mindeſtens in demſelben Maße wie verabſcheuenswerte kommu⸗ niſtiſche Roheitsakte und Bluttaten das politiſche Leben Geſamtdeutſchlands vergiftet“. Zinssenkung und Auslandsſchulden Die wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben und Pläne der Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 29. Juli Das Reichskabinett hat ſich, wie es heißt, zum letztenmal vor den Wahlen mit dem Wirtſchafts⸗ programm beſchäftigt. Neben der ſchon wiederholt ventilierten Frage, in welcher Weiſe der Einfluß des Reichs in den mit öffentlichen Mitteln betriebe⸗ nen oder geſtützten Betrieben ſich vergrößern laſſe, iſt man dem überaus wichtigen, ja entſcheidenden Problem der Zinſen für unſere auswärtigen Schulden auf den Leib gerückt. Zu Entſchlüſſen iſt es vorerſt nicht gekommen und wird es nach Lage der Dinge in dieſer Angelegenheit auch wohl ſpäter nicht kommen. Das Kabinett hat ſich darum bemüht, klare Richtlinien zu gewinnen, die für die ſpätere Behandlung der Zinſenfrage mit unſeren Auslandsgläubigern maßgebend ſein ſollen. Grund⸗ ſätzlich wird man vorausſchicken müſſen, daß eine Zwangskonvertierung, die von einem Moratorium nur im unmittelbaren Wirkungsgrad ſich unter⸗ ſchiede, nicht beabſichtigt iſt. Genauer vielleicht: Man wird mit allen Kräften danach ſtreben, eine Zwangskonventierung zu vermeiden, um mit einer gütlichen Löſung das gleiche Ziel zu erreichen. Die Senkung der Zinsſätze für die Aus⸗ landsſchulden iſt ja bereits in dem Briefwechſel zwiſchen dem Reichskanzler und Herrn Hugenberg behandelt worden. Eingehender noch hat Herr von wähnt ſei noch, daß die Reichsregierung auch nicht daran denkt, eine Abwertung des Kapitals zu er⸗ reichen. Im allgemeinen wird das Kabinett nunmehr ſür die bevorſtehenden Verhandlungen gerüſtet ſein. Verhandlungen, die einmal auf die Errichtung des ſchon in London auf der letzten Stillhaltekonſerenz grundſätzlich beſchloſſenen privaten Stillhalte⸗Komi⸗ tees gehen, des weiteren eine Zinsſenkung und eine internationale Verſtändigung über den Abbau der Deviſen⸗ maßnahmen erreichen ſollen. Zum anderen werden die Beſtre⸗ bungen einer Auflockerung eingefrorener Auslandsgelder mit Hilfe zuſätzlicher Exporte, die gleichermaßen im Intereſſe der Gläu⸗ biger wie der Schuldner liegt, fortgeſetzt werden. Die weiteren Abſichten der Regierung ſcheinen wenn wir recht unterrichtet ſind, dahin zu gehen einer Einigung mit den Auslandsgläubigern eine abermalige Zwangskonvertierung der inländiſchen Verſchuldung folgen zu laſſen. Denn neben der Ent⸗ laſtung unſerer Zahlungsbilanz iſt ja der Abbau des inneren Zinsniveaus der tiefere Sinn dieſer Bemühungen, wobei immerhin die alte Frage offen bleibt, ob Zwangs⸗ maßnahmen auf dieſem Gebiet wirklich die erhofft⸗ Erleichterung auf dem Kapitalmarkt bringen und nicht vielmehr zu neuen Erſchütterungen führen werden. Das unter der Regierung Brüning exerzierte Exempel— die erſte Zwangskonvertierung vom De⸗ zember 1931, wo der Zins für langfriſtige Anlagen Papen in ſeinem der United Preß gewährten und auf 6 v. H. feſtgeſetzt wurde— ſollte doch eigentlich hier veröffentlichten Interview ſich ausgelaſſen. Er⸗ warnen. 8 rr Tränengas gegen die ASA, Veteranen Schwerbewaffnete Vundestruppen verjagen die Veteranen aus Waſhington Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 29. Juli. Die Bundesregierung ordnete geſtern die Räu⸗ mung des Capitols von den Veteranen an. Die Veteranen lagerten in dem Haus des Kongreſſes ſeit Wochen, um die ſofortige und völlige Auszah⸗ lung der Prämien zu erzwingen, die der Kongreß abgelehnt hatte. Der Verſuch der Polizei, das Kon⸗ greßgebäude von den Veteranen zu befreien, mißlang jedoch. Schwerbewaffnete Bundestruppen mußten mit Tränengas gegen die Veteranen vorgehen und ſie aus dem Regierungsviertel vertreiben. Die Auseinanderſetzungen zwiſchen der Polizei und den Veteranen waren zunächſt in Schlägereien und dann in Schießereien ausgeartet, wobei ein Veteran getötet und ein weiterer ſchwer verletzt wurde. Darauf befahl die Regierung den Ein ſa tz von Bundestruppen. Etwa 200 Mann Kaval⸗ lerie, eine Maſchinengewehrabteilung, ein Batail⸗ lon Infanterie und fünf Tanks aus verſchiedenen benachbarten Forts griffen außer der Polizei ein. Der Kampf der Veteranen nahm immer ſchärfere Formen an. Trotzdem gelang es anfangs den In⸗ fanterie⸗ und Kavallerieabteilungen nicht, mit auf⸗ gepflanztem Bajonett die Veteranen aus der Um⸗ gebung des Kapitols zu vertreiben. Mit blanker Waffe räumten ſchließlich berittene Truppen die Pennſylvania⸗Avenue, die das Kapitol mit dem Weißen Haus verbindet. Sie machten vor dem Gebäude Halt, in dem noch eine Anzahl von Veteranen Widerſtand leiſtete. Der Kavallerie folg⸗ ten Tanks und zum Schluß eine Maſchinen⸗ e ng. Einige der aufrühreriſchen Veteraſten packten darauf ihr Bündel und machten ſich aus dem Staube; andere leiſteten dem Befehl zur Räumung keine Folge. Eine Kompagnie In⸗ fanterie ging mit gefälltem Seitengewehr vor und vertrieb einen Trupp Veteranen von den von ihnen beſetzten Häuſern. Eine Gruppe, die die Infanterie in dichtem Haufen vor ſich hertrieb, weigerte ſich, weiter zu gehen. Daraufhin ſchleuderten die Truppen, nach⸗ dem ſie ſich mit Gasmasken ausgerüſtet hat⸗ ten, in die ſchreiende und johlende Maſſe Tränengasbomben und trieben ſie mit Gewalt weiter. Nicht nur die Veteranen, ſondern auch die Polizei verließen fluchtartig bei dem raſchen Vorgehen der Infanterie die ver⸗ gaſte Gegend Bei den Zuſammenſtößen wurden nach den letzten Feſtſtellungen ein Kriegsveteran durch Schüſſe ge⸗ tötet und zwei wurden durch Schüſſe ſchwer verwun⸗ det; ein vierter wurde durch einen Säbelhieb ver⸗ letzt. Auf Seiten der Polizet wurde ein Beamter durch einen Steinwurf ſchwer verletzt; ein Unter⸗ offizier der Armee hat eine Brandwunde an der Hand davongetragen. Außerdem erlitten auf beiden Seiten mehrere Leute leichte Gasvergiftungen. In der Luft zuſammengeſtoßen — Berlin, 28. Juli. Das dreimotorige Junkers⸗ flugzeug Ju 52 der Deutſchen Lufthanſa wurde über dem Flugplatz Schleißheim von einer Flamingo⸗ Sportmaſchine der Deutſchen Verkehrs⸗Fliegerſchule gerammt. Das linke Fahrgeſtell der Ju 52 wurde abgeriſſen; das Flugzeug mußte in einem Kornfeld landen, wobei die Maſchine ziemlich ſchwer beſchädigt wurde. Beſatzung und Inſaſſen der Ju 52, insgeſamt ſechs Perſonen, blieben unverſehrt, während der Führer der Flamingo⸗Maſchine ſchwere Verletzungen erlitt, denen er erlag. 7 Dietrich in Mannheim Vor etwa 500 Perſonen ſprach Reichsminiſter 9. Dr. Dietrich in einer Wahlkundgebung dez Deutſchen Staatspartei im Ballhausſaal 15 Mannheim. Nach der Eröffnung durch Land. tagsabgeordneten Dr. Wolfhard ergriff Dr. Dietrich das Wort zu ſeinem Referat über das Thema: „Freiheit oder Untergang“. Scharf kritiſierte Ir Dietrich das Angebot der Reichsregierung, die ihre Bereitſchaft zu Reparationen im Gegenſatz zur Re. gierung Brüning erklärt habe. v. Papen habe zum Schaden Deutſchlands politiſche Forderungen mit den wirtſchaftlichen Reparationsfragen verknüpft Papen verfüge auch nicht über die no wendige Vorſicht; er gebrauche Phraſen iz ſeine nationalſozialiſtiſchen Freunde. Jeden Verſuch eine Autarkie aufzurichten, lehnte der Redner aß Amerika ſei ein Beiſpiel dafür, wie die Autarkie unmöglich„proſperity“ bringen würde. Den Vyr⸗ wurf, während ſeiner Regierungstätigkeit das Staatsvermögen ſchlecht verwaltet zu haben, wies Dr. Dietrich zurück. 5 Es ſeien während ſeiner Tätigkeit keine neuen Schulden gemacht worden, obwohl die Banken geſtützt werden mußten, um nicht 1,5 Millionen Gläubiger und gegen 300 000 Schuldner aufs äußerſte zu gefährden. Aehnliche Stützungen wurden auch in Frankreit und England vorgenommen, ohne daß die Verant⸗ wortlichen ähnlich wie in Deutſchland angegriffen wurden. Auf die Stützungsaktion Gelſenkirchen eingehend, brachte Dr. Dietrich noch einige bisher unbekannte intereſſante Einzelheiten. So ſei durch Fritz Thyſſen offiziell mitgeteilt wor⸗ den, daß eine ausländiſche Intereſſen, gruppe das Werk kaufen wolle. Der Redner belegte auch durch Zitate aus Briefen den Ern dieſer Kaufabſichten. Das Kaufen über dem Kurs, wert ſei deshalb notwendig geweſen, weil ohnebiez der Kurs ſofort in die Höhe gegangen wäre Im übrigen ſei der Preis, der für das Aktienpaket he⸗ zahlt worden war, in keinem Verhältnis zum tat⸗ ſächlichen Wert des Pakets geſtanden. Breitſcheid-⸗Verſammlung aufgelöst Drahtbericht unſeres Berliner Büro E Berlin, 29. Juli. Eine Wahlkundgebung Front in der Jubiläumshalls in Spandau, die von ungefähr 2000 Perſonen beſucht war, wurde von der Polizei aufgelöſt. Der Redner des Abends war Dr. Breitſcheid. An einer Stelle ſeiner Rede, in der er die Verbundenheit des Kabinetts Papen mit den Nationalſozialiſten zu charakteriſie⸗ ren ſuchte, erklärte er nach dem„Vorwärts“;„Die Nationalſozialiſten wollten Deutſchland erneuern, Daraufhin hat man die Türen des Muſeums vater⸗ ländiſcher Altertümer geöffnet und verſtaubte Figu⸗ ren der Vergangenheit herausgeholt...“ Auf Grund dieſer Ausführungen erklärte der anweſende Polj⸗ zeihauptmann die Verſammlung für aufgelöſt. Dr. Breitſcheid fragte den Hauptmann, ob er ihn nicht gleich auch verhaften wolle, was dieſer jedoch ablehnte. 5 —— Veiſetzung Dr. Karl Hammerſchmiols — München, 29. Juli. In Anweſenheit zahlreicher Vertreter der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie der Sänger⸗ ſchaft fand geſtern im Krematorium des Münchener Oſtfriedhofes die Einäſcherung des Führers des Deutſchen Sängerbundes, Geheimrat Dr. Kak Hammerſchmidt, ſtatt. Nach der Trauerrede des Geiſtlichen, der der Entſchloſſenheit, Herzensgüte, Hilfsbereitſchaft, Religiöſität und Vaterlandsliebe des Verſtorbenen gedachte, ſprachen die Vertreter der Trauerabordnungen Abſchiedsworte für den Ver⸗ blichenen. Zweierlei Heidelberger Serenaden Im Schloßhof und bei Bobbie Hind Um dieſe Jahreszeit konnte man im alten Pfalz⸗ grafenſchloß zu Heidelberg einen phantaſtiſchen Spuk gewahren. Durch alte Gemäuer geiſterten Elfen, Oberon ließ ſeine paniſchen Laute vernehmen und Geſtalten traten in magiſchem Schein aus den Gängen des Ottheinrichsbaues hervor. Der Feſt⸗ ſpielzauber erfüllte die Stadt, das Schloß und ſeine romantiſche Welt. Zum feſtlichen Theaterſpiel reicht es heuer nicht mehr, aber man will drüben auf dem Jettenbühl die romantiſchen Geiſter nicht ſchlummern laſſen, und ſo beſchwört man ſie denn in beſcheidenerer Form als Serenadenmuſik in den Hof des Schloſſes. Vor dem Bandhausſaal ſind bei mattem Schein die Muſiker poſtiert. Durch die Senkung des Hofes wird die Anordnung der Sitze für die Beſucher ſehr glücklich und ohne Schwierigkeit geſtaffelt. Immer mehr Lauſcher finden ſich ein, während die Schatten der Nacht herniederſinken. Sie werden nicht zerriſſen durch ſtörende Scheinwerfer; Fackellicht flammt auf und ſpendet ein gedämpftes, flackerndes Licht, das die alten Mauern und Geſimſe der Schloßbauten umſptielt. Die Trauerweide vor dem Bandhaus nimmt ge⸗ ſpenſtiſche Formen an, während der dunkle Nacht⸗ himmel durch die Fenſterhöhlen des Ottheinrichs⸗ baus blickt und der Friedrichsbau daſteht wie ein ſchweigſamer, gewaltiger Ritter. N Das milde D des Wortes Serenade zeigt an, woher die Bezeichnung ſtammt: aus dem Spaniſchen. Dort hat der nächtliche muſtkaliſche Zauber noch eine ganz andere Bedeutung als die Darbietung eines wohlgefälligen Ständchens; rauſchen die Brunnen des Morgenlandes, das in Spanien ſeine ſchönſten Träume verwirklichte, da wird auch heute noch im nächtlichen Klang eine ab⸗ gelebte Welt wach. Die früheren Geſchlechter kannten die Romantik in unſerem Sinn nicht. Noch dem kleinen Johann Sebaſtian Bach war die Wartburg über ſeinem Ge⸗ burtsort Eiſenach eine grauſe, gemiedene Trümmer⸗ in ſolcher Nachtmuſik ſtätte, und erſt die Zeit der Romantik hat die Schön⸗ heit der Heidelberger Ruinen dem Aug und Sinn der Menſchen erſchloſſen. Allein aus der alten Serenadenmuſik klingt die einſtige Sehnſucht nach Verborgenem und Vergan⸗ genem an unſer Ohr, und deshalb gehört es zu den ſinnigſten Unternehmungen, im Hof des Heidelber⸗ ger Schloſſes, auf den ein halbes Jahrtauſend der Geſchichte herabblickt, dieſe Klänge der nächtlichen muſikaliſchen Träume erſtehen zu laſſen. Man ſollte auch deshalb gerade die alten Serenadenwerke her⸗ vorholen, wie es geſtern abend geſchah, an dem man nach altitalieniſchen Meiſtern eines der köſtlichſten Serenadenwerke Mozarts, die Bläſerſerenade in Es-dur zum Vortrag brachte. Das iſt die eigentliche Muſik für dieſe Umgebung. Die Oboen, Klarinetten und Hörner beſitzen die rechte Tragfähigkeit für die Weite des Hofraumes, der dieſe Klänge in eine wunderſame Reſonanz bettet. Gewiß hat man in den Jahrhunderten, die hier bauten, an irgend eine akuſtiſche Rückſicht nicht gedacht, obzwar dieſer Hof ſo manche Feſtivität beim Trompetengeſchmetter erlebte; aber alte Bauten und Gemäuer, wo auch immer ſie ſich finden, beſitzen eine geheimnisvolle Geneigtheit für die Aufnahme muſi⸗ kaliſcher Klänge. So auch hier. Man kann ſich den Bläſerklang nicht ſchöner aufgehoben denken als in der ehrwür⸗ digen Obhut der Heidelberger Schloßhofmauern. Die Serenade Mozarts mit ihrer eigenartigen Don Giovanni⸗Geſte war ein Beiſpiel feiner Abtönung der Bläſerinſtrumente, die dem Heidelberger Städtiſchen Orcheſter entſtammen. Die Leitung des neuen Muſikdirektors der Nachbarſtadt, Kurt Over⸗ hoff, ergeht ſich in einer wohligen Verbreiterung der Tempi, die hier, wo keine Verſchlingung der Kantilenen zu überhören iſt, ſehr wohl gerechtfertigt erſcheint.. Man ſollte in dieſem Hof nicht ohne weiteres Vokalmuſik aufführen. Der gemiſchte a capella-Chor klingt nicht, weil die Bindung der Stimmgruppen durch den nach allen Seiten geſchoſſenen Raum weg⸗ fällt. Ungleich beſſer hörten ſich geſtern die drei Geſänge von Brahms für Frauenchor mit Be⸗ gleitung von Harfe und Hörnern an, die durch dieſe Klangſtütze mit wunderſamer Wirkung durch den Raum getragen wurden. . 0 Der Einzug der Serenadenmuſik in den Konzert⸗ ſaal ließ die Streicher über die Bläſer ſiegen; ſchon bei Mozart iſt das erkennbar. Während geſtern im Geigenton die wohlbekannten Weiſen einer der köſt⸗ lichſten Mozartſinfonietten erklangen, ſchwang ſich eine andere Heidelberger Schloßnachtmuſtk über die hohen Mauern des Ludwigsbaues; ſtie kam vom Schloß⸗ park⸗Caſino, wo eine Serenade erklang, die von den ein wenig anders gearteten Träumen unſerer Zeit erzählt. Der alte Hortus palatinus mag ſich ein wenig darüber wundern, was da aus dem alten Engelland, aus dem einſt die Kurfürſtin Eliſabeth, die Frau des Winterkönigs, in dieſes Schloß und ſeinen Garten herübergekommen war, mit einem⸗ mal für eine ſonderbare Muſikantengilde der ehr⸗ würdigen Stätte naht. Allein, der Raum, in dem ſie erſcheint, läßt er⸗ kennen, daß man die Geiſter des Ortes nicht ſchlecht zu beſchwören wußte; denn der Caſinobau nimmt mit den Geländern des Gartens in leiſem Anklang die alten Formen des Pfälziſchen Wundergartens auf, der ſich hier oben über die vier gewaltigen Terraſſen erſtreckte und gibt damit ein Beiſpiel ge⸗ ſchmackvoller Erneuerung. Wo die Erneuerung glückt, darf ſich auch das Neue blicken laſſen. Und dieſes Neue zeigt ſich in anmutiger Form. Man wünſcht zwar, daß auch unſern deutſchen Muſikern ſo wohl zumute ſei wie dieſen Leuten von der andern Seite des Kanals; aber der Heidelberger Boden beſitzt nun einmal etwas Internationales, und da nimmt ſich eine angelſächſiſche Muſikanten⸗ geſellſchaft in der Gegenwart von herumſpazierenden Amerikanern und anderen Erſcheinungen aus dem Speiſewagen nicht ganz fremd aus. Außerdem iſt Bobbie Hind ein echter Künſtler auf ſeinem Gebiet und die fünfzehn Mann, die er mitgebracht hat, und unter denen ſich zwei Deutſche befinden, verſtehen es vortrefflich, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen. Weniger durch die Geſänge, die ſie vor der Rampe ihrer ſchimmern⸗ den Inſtrumente in deutſcher Ueberſetzung und ſehr engliſcher Ausſprache in die Zuhörerreihen entſen⸗ den, als vielmehr durch die ganze Art ihres Muſi⸗ zierens. Der Klang, den dieſe Jazzbande erzeugt, iſt edles muſikaliſches Gewächs. Man braucht kein Freund der Synkopenverklärung zu ſein, man braucht auch nicht die Jazzinſtrumentierung— und Jazz iſt ja nichts anderes als eine Inſtrumentierungsart zu der höchſten Kunſt der Klangerzeugung zu rechnen, wie das manche ganz Rabiaten tun, um dieſen weichen Klang, gebettet auf das Polſter der diskreel Bäſſe und des wie auf Filz einherſchreitenden Rhythmusanzeigers im Schlagzeug als Zeugen einen überaus feinen muſikaliſchen Kultur zu erkennen. Dieſe Grundbildung des Geſamtklanges hält dem Muſizteren im Freien durchaus ſtand. Wenn ſih dieſe Klänge in die Nacht des Heidelberger Schlof⸗ parks erheben, wenn Bobbie Hind die Gaben ſeinet Inſtrumentaliſten wie aus Watte auspackt, dam ſenkt ſich auch hier eine eigenartige Romantik auf die Zuhörer herab, die allerdings weniger den abge⸗ lebten Zeiten zugeneigt ſind als vielmehr einern höchſt vagen Gegenwart, über die ſie glauben, nach dem Takt von Bobbie Hinds imaginärem Zauber- ſtab hinwegtanzen zu können. Aber zuweilen müſſen auch die Tänzer ſtill ſitzen dann führen die Bobbies ihre Jazzſchau vor, muß. g g kaliſche Scherze, die ſich auf den Proben ergebe haben mögen, harmloſe Spielereien, die zeigen, u und wie die Angelſachſen richtige, liebenswürdige Kindsköpfe ſind. Da legen ſie inmitten ihres klingenden Lands des Lächelns kleine Akrobaten⸗ künſte ein und führen ſchließlich eine kleine Ab⸗ ſchiedſinfonie nach Haduſchem Muſter auf,— womit wir wieder in den uns genehmeren Bezirken bet Muſik von einſt angelangt wären. Aber die Muſi wo ſie wirklich lebendig iſt, ſoll auch heute Geltung haben. Damit wollen wir von dieſen beiden Se“ nadenwelten im Heidelberger Schloß Abſchied nehmen.* —— O Ein neues Freilicht⸗Theater in Wien. In Wien ſoll jetzt von dem ehemaligen Regiſſeur des Johann Strauß⸗Theaters, Straßberg, ein ſtändiges Freilich ö. f Theater in der Sportarena Engelmann ein⸗ gerichtet werden. Das Theater wird einen Faſſungse raum für 12000 Zuſchauer haben und damit zweitgrößte Freilichttheater Europas neben Veron ſein. Populäre Operetten ſollen den Spielplan bilden. 2 Verlorene Briefe Stendhals gefunden. Einige wichtige Brief Stendͤhals, die als verloren galten, ſind von einem italieniſchen Sammler jetzt entde worden. Die Briefe erhalten eine beſondere Beden⸗ tung durch ihre Notizen über Italien. 71 3 der Eiſernen 5 7 15 init nüßpſt. not⸗ n wie erſuch, ckreic erant; Friffen bisher urch wor⸗ ö ſe.* debner Ernſt Kurs⸗ nedies Im et he⸗ n kat⸗ Finige alten, itdeckt edeu⸗ ——— g 3 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 347 Bolaniſche Sehenswürdigkeit Kultur der Palmenlilie in Mannheim In verſchiedenen illuſtrierten Zeitungen erſcheint zurzeit eine Abbildung über eine blühende Lucca filamentosa,— Palmenlilie angeblich ein botaniſches Ereignis für Deutſchland, nur alle 90 Jahre blühbar; es ſei ein äußerſt ſeltenes Ereig⸗ nis, daß eine ſolche Yucca in unſerem Klima zur Blüte käme. Hierzu iſt zu bemerken, daß dieſes an⸗ 7 geblich ſo ſeltene Ereignis zur Zeit in der Stauden⸗ gärtnerei der Firma Fritz Seidler im Lindenhof in mehrfachen Exemplaren in voller Blüte ſteht und, wie uns verſichert wird, bei normaler Kultur alle zwei Jahre zur Blüte kommt. Beſichtigung un⸗ verbindlichſt gern geſtattet. Vorſtehende Abbildung iſt eine Originalauf⸗ nahme aus der Gärtnerei Seidler mit 1,85 Meter hohen Blütenſtiel und iſt in ſolcher Größe als eine Seltenheit zu bezeichnen. Beſtattung von Wolfgang Künſller Eine anſehnliche Trauergemeinde hatte ſich ge⸗ ſtern nachmittag in der Kapelle des iſraelitiſchen Friedhofs verſammelt, um dem ſo unerwartet dahingeſchiedenen Wolfgang Künſtler die letzte Ehre zu erweiſen. Rabbiner Dr. Oppenheimer kennzeichnete ſein Leben als das eines willensſtar⸗ ken arbeitſamen Menſchen, der mit außerordentlicher Energie und reicher Kenntnis nicht nur ſeinem Beruf diente, ſondern vor allem das Schickſal, das ihn namentlich in den letzten Jahren ſchwer verfolgt hatte, meiſterte. Er wußte auch, daß Beſitz verpflich⸗ tet und hatte für alle Hilfeſuchenden eine offene Hand, ein williges Ohr, um durch Rat und Tat beizuſtehen. In zahlreichen Wohltätigkeitsvereinen befand er ſich in der Leitung; er war in der iſraeli⸗ tiſchen Gemeindevertretung tätig. Er kannte nur Arbeit, Pflicht und ſeine Familie, die ihm die Liebe lohnte. Die Spinozaloge ſowie die Freimaurerloge zur Freimütigkeit am Rhein⸗Frankenthal widmeten dem treuen langjährigen Mitglied ehrende Worte und Kränze. Ebenſo wurden auch im Namen des Großhandelsverbandes Blumenſpenden niedergelegt. Dann wurde die ſterbliche Hülle der Erde über⸗ geben. Hausſuchungen bei Kommuniſten Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: In den letzten Tagen wurden in den Be⸗ zirken Mannheim und Heidelberg von der Poli⸗ zei und der Gendarmerie bei einer größeren Anzahl von Angehörigen der Kp Hausſuchungen nach WPaffen vorgenommen. Vorgefunden wurden meh⸗ tere Hiebwaffen und ein Revolver. Da dieſe Waffen polizeilich nicht angemeldet waren, wurden ſie beſchlagnahmt und gegen die Beſitzer Strafan⸗ zeige erſtattet. Der Verdacht, daß dieſe Perſonen größere Waffenmengen in Verwahrung hätten, hat ſich nicht beſtätigt. * Im Herſchelbad vom Tode ereilt. Am geſtrigen Donnerstag nachmittag erlitt die 30 Jahre alte Kell⸗ nerin Helene Timmermann aus Ludwigshafen im Herſchelbad, wo ſie als Badegaſt verweilte, einen Herzſchlag. Leichenſchauer Duttenhöfer konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Die Timmer⸗ mann war herzkrank. Der Tod hat ſie während des Waſchens ereilt. * Ajähriges Kind gegen einen Kraftwagen ge⸗ kannt Geſtern ſprang ein 4jähriges Kind aus der Draisſtraße vom Gehweg plötzlich auf den Fahr⸗ damm und rannte gegen einen Perſonen⸗ kraftwagen und geriet unter das rechte Hin⸗ terrad des Fahrzeugs. Der Kraftwagenführer be⸗ freite das Kind unter Mithilfe von Paſſanten aus ſeiner Lage und führte es einem in der Nähe woh⸗ nenden Arzt zu, der nach Anlegung eines Notver⸗ bandes die Einlieferung ins Krankenhaus anord⸗ nete. Das Kind hatte Kopfverletzungen und Prel⸗ lungen am ganzen Körper. Ferienzeit/ Goldene Zeit Wie die Mannheimer Buben ihre Ferien verlebten Ferienzeit, goldene Zeit! Zwar dem Erwachſe⸗ nen erſcheinen heuer die Ferien durchaus nicht gol⸗ den. Er wägt des Geldbeutels leicht gewordenes Gewicht prüfend mit der Hand und reſigniert ent⸗ ſchließt er ſich, die Ferien zu Hauſe zu ver⸗ bringen an der Mannheimer Strandbad⸗Riviera. Freilich tröſtet ihn ein wenig das düſtere Gewölk, das den politiſchen Horizont ringsum verdüſtert, ſo daß das Stimmungsbarometer durchaus nicht auf „Schön Wetter“ ſteht, eine Vorbedingung, die doch unerläßlich iſt, ſelbſt wenn man des Wettergottes mürriſch Angeſicht noch dulden mag. Rechte Ferien⸗ ſtimmung mag ſo bei den Großen nicht aufkommen, wenn auch des großſtädtiſchen Alltags nervenzer⸗ mürbendes Getriebe die Erholung des gehetzten Großſtadtmenſchen doppelt notwendig macht. Nicht ſo die Jugend. Jugend reſigniert nicht. Sie kämpft und iſt unerſchöpflich in ihrer nie ver⸗ ſiegenden Lebensfülle. Zwar reißen die Wehen un⸗ ſerer gärenden Zeit auch unſere Jugend mit in den Strudel der Not, der heute weite Kreiſe erfaßt. Aber trotz Not und ernſter Sorge, die ihre hagere Hand ſelbſt gegen das Kind ausſtreckt, bleibt das Kind auch in dieſer Notzeit Kin d. Es wandelt die Welt in unbekümmertem phantaſieerfüllten Schöpfer⸗ drang um in ſeine kindliche Welt. Da es noch ſo gut wie ausgeſchaltet vom Leben der Großen mit ſeiner Traumſeele dahindämmert, kommt es mit ſeiner Welt auch nicht in Konflikt mit der Welt der Großen. Zwingende Gewalt hat in den Augen des Kindes die Welt der Großen nur durch die Schule, mag dieſe noch ſo ſehr zu einer freuderfüll⸗ ten Lebensſtätte geworden ſein. Freiheit von der Schule iſt darum dem Kinde Freiheit ſchlechthin. Drum behalten auch für die Kinder der heutigen ſpannungsreichen Zeit die Ferien ihren alten guten Klang, ihren alten beglückenden Sinn! Sie bleiben im Leben des Kindes das große Ereignis. Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Man merkt es in der Schulſtube. Hat man nicht neulich erſt den Schorſchl er⸗ wiſcht, wie er zum Fenſter hinausträumte, anſtatt zu leſen? Kein Wunder: zu Hauſe richten der Mutter ſorgende Hände ſchon Hoſe und Jacke für den Heuberg; da ſchweifen denn auch Schorſchels Gedanken ſchon in ſeligem Vorahnen voraus zu der Kinderſtadt dort im Süden. Oder meinen die Bürſchlein, ich merkte es nicht, wie ſie ſchon allenthalben zappelig werden, weil ihnen die Unruhe ſchon ins Blut geſtiegen iſt, weil ſie's gepackt hat mit unwiderſtehlicher Sehnſucht? Hat der Hermännel nicht ſchon neulich in der Elfuhr⸗ pauſe geheimen Kriegsrat gehalten mit ſeiner„Kipp“ über die Pläne für die Ferien? Wir halten ja gute Freundſchaft, meine Buben und ich. Aber das weiß ich: wenn in einigen Tagen die Glocke wie eine Ver⸗ heißung durch den Gang ſchrillt, dann werden ſie zerſtieben wie Spreu im Wind, und alle Freundſchaft iſt für Wochen null und nichtig. Aber ſo muß es ſein: Ferien ſind Loslöſung vom Alltag. Gott, wir ſind noch jung genug, mit den Bürſchlein zu fühlen. Nehmen wir doch ſelbſt noch nach der Berufsarbeit den Ruckſack auf den Buckel und tigern los: irgendwohin! Wir mechaniſierten großen Leute müſſen uns ja ſchon losreißen von Heim und Herd, wollen wir nicht trotz der Los⸗ löſung von der Berufsarbeit nicht verſtrickt bleiben in den tauſend Ketten, die uns an den Alltag ket⸗ ten und ein wahres Feriengefühl nicht aufkommen laſſen. Die Buben freilich— wie klar liegt die eigene Jugend vor uns— haben dieſes Feriengefühl ſchon am erſten Ferientag. Die Neigungen haben ſich vielleicht geän⸗ dert, aber nicht das Gefühl des völligen Befreit⸗ ſeins. Wie herrlich war zu unſerer Zeit doch das Pläneſchmieden am Vorabend des erſten Ferientags. Hei, eine Welt lag da vor uns, eine Welt voll Glück und Wone. Wir beneideten keines der ſchönen Büblein, die mit Vater und Mutter in die Sommerfriſche fuhren. Puh, die mußten in ihren Sonntaganzüglein mit dem hohen Stehkragen ſchön ſittſam an der Mittagstafel ſitzen, indeſſen wir in unſerer älteſten Montur herumfegen konnten wie wir wollten. Das aber war für uns der höchſte Feriengenuß: hinauszuſtreiſen in die Umgebung der Stadt. Da wurde ſchon um ſechs Uhr in der Frühe Alarm geblaſen. Mit wehenden Fahnen aus alten Ta⸗ ſchentüchern, mit Täterätä und Dſchinderaſſabum zogen wir aus: bis an die Zähne bewaffnet mit Schwert und Dolch, mit Bogen und Pfeil, barfuß wie die Indianer. Hinaus zogen wir in die Wildnis hinter den Riedbahndam m, wo damals noch kein Haus von Neuoſtheim ſtand, wo vielmehr Weiden⸗ büſche auf dem Wieſenplan ſtanden, wo tauſend Schlupfwinkel für unſer Spiel bereit waren, wo ſeichte Gewäſſer und Tümpel einluden zur Kaul⸗ quappenjagd und zum Froſchfang. Oder wir ſtreiften nach glücklich beſtandenem Strauß wider die Bellenſträßler hinaus in den Neckarauer Wald, dem Dorado für echte Mannheimer Bu⸗ ben. Durch das Schilfgeſtrüpp dicht am Strom ſchlichen wir wie die Tiger, ſchnitten Pfeile für die Bogen, hetzten einander wie Todfeinde durch das Dickicht, banden das gefangene Opfer an den Mar⸗ terpfahl und tanzten wilde Indianertänze. Am Ende aber waren Trapper und Indianer friedlich vereinigt an der Silberpappel, in deren Schatten wir mit Todesverachtung das Schilf⸗ gewächs in den ſelbſtgefertigten Holunderpfeifchen rauchten, bis uns übel wurde. Die Jugend von heute iſt von anderer Struktur. Sie redet von Fußball⸗ wettſpielen wie große Sportler, ſie kennt die Namen der Boxhelden und der Autorenn⸗ fahrer auswendig. Aber mag der Inhalt auch gewechſelt haben: das Feingefühl, die Sehnſucht nach der Freiheit iſt geblieben. Indeſſen: ein tiefer Sinn liegt in den Ferien, der nicht überſehen werden darf. Ferien ſind mehr als nur Ruhepunkte körperlicher Erholung. Ferien ſind im Seelenleben des Kindes ſchöpferiſche Pauſen. Da werden neue Eindrücke geſammelt für die zu ge⸗ winnenden Erkenntniſſe. Roherlebniſſe häufen ſich an: Elemente moderner Unterrichtsarbeit. Am Ur⸗ quell des unmittelbaren Lebens ſchöpft der neuzeit⸗ liche Schulmann. Lauter und rein aber fließt dieſer Quell vor allem in den Ferien. Drum mögen auch die Ferien nicht wie früher eine Zeit des wieder⸗ holenden Einprägens des Alten ſein, ſondern viel⸗ mehr ein Aufnehmen des Neuen ein unbewußtes Bauſteineſammeln für den zu errich⸗ tenden Bau der Bildung im Bewußtſein des Kindes. So ſind die Ferien eingeordnet als notwendiges Glied in die ganze Bildungsentwicklung des Kindes als eine Zeit der Urerlebniſſe, die ſpäter in vielfacher Weiſe die Elemente liefern für zielbewußte und planvolle Unterrichtsarbeit: denn alles Erleben iſt Reichtum für das Weltbild des Menſchen. Ferienzeit iſt goldne Zeit. Für das Kind auch in dieſen ſorgenerfüllten Tagen. Iſt ein Atemholen, iſt ein Auflockern verkrampfter Kräfte, iſt gleichzeitig aber ein neues Kräfteſpannen. Iſt ein Suchen am Urquell der Natur, iſt Vorarbeit für die Dur ch⸗ formung der Bildung des Menſchen. So werden die Ferien zu einer Fundgrube für den neuzeitlichen Unterricht, der die Ferienerlebniſſe des Kindes bewußt als Roherleb⸗ niſſe einbaut in den Bildungsplan. So dämmert dann im Kinde das Ferienerlebnis nicht nach als wehmütige Erinnerung, ſondern es wird zum Freudengquell, zum Kräfteborn im Wachstum unſerer Jugend. „* FECCõããã ³udu0ã VVVVVVVVCcCVCcGCGCCCãã ñ ãñꝙỹðâdßcPwGPPwGPwGwcGwGGcwGcwcwGcGcGcGwGcGcGcGGGGGGGVVFVVVVVVVVVVT—FPF—FFF—FAFAFAFAFPFPFPFP—————————— Verfaſſungsfeiern in 40 Volksſchulen Am morgigen Samstag werden in vierzig Mannheimer Volksſchulabteilungen, die vom Unter⸗ richtsmimiſterium wie im Vorjahr vorgeſchriebenen Verfaſſungsfeiern in den Vormittagsſtunden abgehalten. Ausdrücklich beſtimmt in dieſem Jahr der Erlaß des Unterrichtsminiſters, daß die An⸗ ſprachen der jeweilige Schulleiter hält. Die An⸗ ſprache ſelbſt wird umrahmt von Geſangsvorträgen und Sprechchören. Neben der geſamten Lehrerſchaft und den Schülern der 5. bis 8. Klaſſen ſind auch die Eltern zu den in den Turnhallen ſtattfindenden Feiern eingeladen. Die Schüler der erſten bis vierten Klaſſen wer⸗ den am heutigen Freitag durch Anſprachen der Klaſſenlehrer in den einzelnen Schulklaſſen auf die Bedeutung des Tages hingewieſen. Auch die ſechs Höheren Lehranſtalten halten bereits heute ihre Verfaſſungsfeiern ab, da die auswärtigen Schüler den Wunſch geäußert haben, ſchon heute nach Hauſe fahren zu können. In den Feiern in den heutigen Nachmittagsſtunden wird ebenfalls der jeweilige Schulleiter die Anſprache halten. Der Schulunterricht ſelbſt ſchließt heute, doch iſt die Verfaſſungsfeier erſt der eigentliche Schulſchluß vor den Großen Ferien. Für die Oberſtufen der Volksſchulen und die Lehrer beginnen die Großen Ferien alſo erſt am morgigen Samstag. In einigen Schulabteilungen iſt die Verfaſſungsfeier mit einem Spiel⸗ und Sportfeſt verbunden. * Ergebniſſe der Haus⸗ und Straßenſammlung für Krebskranke. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, hat die in der Zeit vom 17.—24. Juli 1932 zu Gunſten der Krebskranken durchgeführte Haus⸗ und Straßenſammlung in den größeren badiſchen Städten folgendes Ergebnis gehabt:(Das Sammelerträgnis im Jahre 1930, alſo vor zwei Jahren, iſt in Klammern beigeſetzt). Offenburg 900/(1768), Baden⸗Baden 680,(1439), Raſtatt 215/(552), Karlsruhe 2500/(2849), Durlach 210 ¼(690), Pforzheim 1700/(4955), Bruchſal 375„(940), Heidelberg 3300%(6170), Man n⸗ heim 3000/(4616). * Von der Hindenburgſpende. Die jetzt bald fünf Jahre beſtehende Stiftung„Hindenburg⸗Spende“ hat bis zum J. Juli insgeſamt 5,2 Millionen Reichs⸗ mark an Unterſtützungen ausgezahlt. Damit dürfte Hindenburgs Schöpfung zur größten privaten Wohlfahrtseinrichtung der Nachkriegszeit geworden ſein. Von den durch Vermittlung der Geſchäftsſtelle ausgegebenen Beträgen ſind an Veteranen, Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene in Ba⸗ den bis zu dem genannten Tage rund 151545 Mark an Unterſtützungen ausgezahlt worden. Du verstehst Dich ja auf das Haushalten! Und ob sie es versteht, richtig hauszuhalten]! Kein blindes Daraufloskaufen, nein, besonnenes, vorteil- haftes Wählen. Zuerst wird natürlich der Anzeigenteil der NMZ studiert. Mutter weiß, daß er der beste Wegweiser zum vorteilhaften Einkauf ist. Dabei die Ersparnis an Zeit, wenn man die günstigsten Angebote schon im eigenen Heim auswählen kann! Ihr tun oft die Firmen leid, die am Lohntag keine Anzeige in der NM veröffentlichen. Woher soll man wissen, was sie bieten, leisten? Dem Kaufmann, der dauernd in der NMZ inseriert, kann man sich beruhigt anvertrauen. Er liefert gut und preiswert, denn er hat gute Umsätze. 65 Führerſcheine entzogen Erziehung der Kraftfahrer zur Diſziplin Neben den allgemeinen Geldſtrafen gegen Kraft⸗ fahrer, die gegen die Kraftfahrzeugordnung ver⸗ ſtoßen, muß das Mannheimer Polizeipräſidium auch in ſchwereren Fällen eingreifen. Natürlich werden auch die Radfahrer, Fuhrwerksbeſitzer u. a. bei Ver⸗ ſtößen beſtraft. Rückſichtslos geht man gegen betrunkene Fahrer vor. Hier kann es paſſieren, daß einem Fahrer, der betrunken erwiſcht wird, ſchon das erſte Mal der Führerſchein auf einige Monate ent⸗ zogen wird. In dieſem Jahr ſind bereits 65 Füh⸗ rerſcheinentziehungen ausgeſprochen wor⸗ den, bereits erheblich mehr wie im Vorjahr, in dem insgeſamt nur 90 Entziehungen ausgeſprochen wor⸗ den ſind. Bei 50 v. H. der Fälle iſt Trunken⸗ heit des Fahrers der Anlaß zur Führerſchein⸗ entziehung. Auch in dieſem Jahr ſind in neun Fällen dauernde Entziehungen aus⸗ geſprochen worden. Darunter befanden ſich Per⸗ ſonen, die wegen anderer Straftaten, die mit dem Kraftfahrzeuggeſetz abſolut nicht zuſammenhängen, verurteilt waren. Man will auch die moraliſche Eig⸗ nung der Kraftfahrer als Bedingung für den Füh⸗ rerſchein betonen. Wer wegen Autodiebſtahls erwiſcht wird, bekommt ſofort den Führerſchein ent⸗ zogen. Das iſt in Mannheim inſofern notwendig, als allein von den Autodiebſtählen des letzten Jah⸗ res fünf un aufgeklärt blieben und die Wagen bisher nicht wieder beigebracht werden konnten. Der Führerſchein wird ſofort entzogen, wenn etwa Führerflucht oder Schwarzfahrt vor⸗ liegt. Auch Verſtöße gegen das Vorfahrts⸗ recht von Polizei und Feuerwehr werden vielfach mit ſofortiger Führerſcheinentziehung beſtraft. Jeder Polizeibeamte hat das Recht, den Führerſchein ab⸗ zunehmen, ſo daß der Kraftfahrer nicht mehr ſelbſt weiterfahren kann. Auch das Fahren von Klein⸗ und Kleinſtkraftfahrzeugen kann unterſagt werden. Dem Bauersmann iſt froh zumut', die Ernte, ſie wird ſcheinbar gut. mom ee eee eee ecgnehuenva — Achten Sie quf die Schuhe vorbildlich gut angezogener Herren: die Meisten fragen NR OLAN D- SCHUHE Das Erzeugnis Deutschlands größter Spezial- Herren- Schuhfabrik Ludwigshafen à Rh. Ludwigstr. 43 2 n 8 8 3 . g— e e „ 10 (Strohmaikt) 4. Seite/ Nummer 347 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 29. Juli 1939 Hafraba⸗Projektierungs⸗Arbeiten Die Strecke Mannheim Heidelberg hat größte Ausſicht auf Verwirklichung In der in Ludwigshafen abgehaltenen Mitglie⸗ derverſammlung des Bezirksvereins Nordbaden⸗ Vorderpfalz der deutſchen Geſellſchaft für Bau⸗ weſen erſtattete Oberbaudirektor Elſäſſer einen Bericht über den Stand der Projektierungs⸗ arbeiten der Hafraba(Ha⸗Fra⸗Ba= Hamburg Frankfurt—Baſel). Dieſe Autoſtraße ſoll auf rein privatwirtſchaftlicher Grundlage mit Gebühren⸗ erhebung erſtellt werden. Als erſter Bauabſchnitt kommt vorausſichtlich das Main⸗Neckargebiet mit einer nördlichen(Mainz Wiesbaden) einer mittleren(Heſſen) und einer ſüdlichen(Baden)⸗ Strecke in Frage. Die Straße wird mit Rich⸗ tungs betrieb bei Vermeidung jeglicher Blend⸗ wirkung durch Zwiſchenſchaltung von kuliſſenartigen Querhecken durch geführt. Kreuzungen werden grundſätzlich vermieden. Die Konſtruktion der für ſchwerſten Verkehr zu dimenſionierenden Straße bleibt der freien Konkurrenz vorbehalten. Die Strecke Mannheim— Heidelberg bürfte vorläufig die größte Ausſicht auf Ver⸗ wirklichung haben. Die Ausführungen von Oberbaudirektor El⸗ ſäſſer, dem die Projektbearbeitung der badiſchen Strecke unterſteht, erregten ſtarkes Intereſſe. * Halbmaſt geflaggt. Aus Anlaß des Untergangs des Segelſchulſchiffes„Niobe“ haben die ſtädtiſchen Gebäude halbmaſt geflaggt * Berechtigte Bitte des Handwerks. Aus Mann⸗ heimer Handwerkerkreiſen wird uns geſchrieben: „Das Mannheimer Handwerk richtet an die Kund⸗ ſchaft die Bitte, vor Antritt einer Erholungsreiſe die Begleichung der fälligen Rechnungen vorzunehmen. Der Handwerker iſt heute mehr denn je auf den ſchnellen Eingang ſeiner Außen⸗ ſtände angewieſen!“ Es dürfen ihm nicht auch noch unnötige Mühen und Koſten erwachſen, wenn er ſeine zum Teil ſchon lange fälligen Forderungen perſönlich in Erinnerung bringt. Man darf den Handwerker nicht vor verſchloſſenen Türen ſtehen laſſen.“ * Zuſammenſtoß von Kraftfahrzeugen. Auf der Kreuzung Untere Ried⸗ und Luzenbergſtraße ſtießen geſtern eine Kraftdroſchke und ein Kraftradfahrer zuſammen. Letzterer erlitt Verletzungen an der lin⸗ ken Schulter und im Geſicht, ſein Beifahrer eine Prellung im linken Knie und in der linken Schul⸗ ter. Die Verletzten mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Beide Fahrzeuge wurden be⸗ ſchädigt. Filmrundſchau Palaſt⸗Lichtſpiele Zum Abſchluß des Ufa⸗Feſtſpielmonats haben die Palaſt⸗ Lichtſpiele zwei Filme eingeſetzt, die ſich geſchickt ergänzen und die den Beifall des Publikums finden. Zunächſt iſt es der ſtumme Film„Manolescu“, der Brigitte Helm, Ivan Mosfjukin, Heinrich George u. a. Gelegenheit gibt, ihre große Geſtaltungskunſt darzutun. Als Hauptfilm läuft Mamſell Nitouche“ mit Anny Ondra in der Titelrolle. Man begegnet gerne dieſem Bildſtreifen wieder, der uns die alte Operette von Her vs in gefälliger Form vermittelt und der in ſeiner Geſamt⸗ aufmachung ſich auf einer hohen künſtleriſchen Linie be⸗ wegt. Erneut hat man ſeine Freude daran, wie Anny Ondra ihre Rolle mit Virtuoſität formt, wie ſie als tu⸗ gendſamer Backfiſch naiv durch das Penſionat ſtelzt und dann auf einmal ſpitzbübiſch die Augen verdreht und zum hinreißenden Lausbuben wird. Um dieſe Künſtlerin herum ebenfalls auserleſene Künſtler: Oskar Karlweis, Haus Junkermann. Georg Alexander, Julie Serda. Die Freilicht⸗Spiele bei den Rennwieſen bringen die mit großem Erfolg aufgeführte Revue„Der Jäger aus Kurpfalz“ mit Herrn Opernſänger Alfred Fär⸗ bach und in den Hauptrollen Franz Lorch, Paul Burg⸗ hardt, Jonny Bernſtein, Georg Hahn, Praml ſowie die Damen: Lauro Bernauer, Vera Baer und Elly Hahn— Tänze: Iſe Ernſt und Lia Henninger— am Samstag, abends und Sonntag, nachmittags zur Aufführung. In Vorbereitung ſind das Luſtſpiel von Kotzebue„Die deut⸗ ſchen Kleinſtädter“ und anläßlich des Goethe⸗Jahres das Schönbartſpiel von Goethe„Das Jahrmarktfeſt von Plun⸗ dersweilern“.(Siehe Anzeige.) s a Schöffengericht Mannheim. annheimer Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, Vertreter der Anklage Staatsanwalt Oettinger. Amtsunterſchlagung Der 35 Jahre alte Poſthelfer G. bemerkte eines Abends beim Abrechnen, daß er in 2 Fällen 50⸗Markſcheine als 20 Markſcheine ausbezahlt hatte. Am Ende der Woche betrug dann der Fehlbetrag in ſeiner Kaſſe 80 Mark. Da er fürchtete, bei einer Meldung an ſeine vorgeſetzte Behörde Schwierigkeiten zu bekommen, verſuchte er, nachdem er zuerſt bei verſchiedenen Rentnern, an die er Auszahlungen vorgenommen hatte, wegen des Fehlbetrages Nachfrage gehalten hatte, durch ein Darlehen den Fehlbetrag zu decken. Alle Be⸗ mſthungen waren aber vergeblich. Jetzt kam er auf den unſeligen Gedanken, ſich durch Zurückhal⸗ tung von Nachnahmen, die er einziehen mußte, Geld zu verſchaffen. Er zahlte immer mit einer neuen Nachnahmekarte eine alte zurückbehal⸗ tene. Auf dieſe Weiſe ſetzte er bei 30 Nachnahmen im ganzen 800% um. Als dann ſeine Verfehlun⸗ gen aufkamen, hatte er einen Fehlbetrag von 109,43, die er im Laufe der Zeit verbraucht hatte. ., der bei ſeiner vorgeſetzten Behörde wegen ſeines einwandfreien Verhaltens ſehr gut ange⸗ ſchrieben war, hätte bei einer Meldung über ſein Pech keine Schwierigkeiten bekommen. Seine Ver⸗ teidigung war ſehr ungeſchickt, es iſt aber anzuneh⸗ men, daß es nicht Abſicht, ſondern Befangenheit vor Gericht war. Im Grunde gab er ſeine Verfehlun⸗ gen zu, den Schaden hat er in der Zwiſchenzeit gedeckt. Zu dieſen Unterſchlagungen kam noch, daß er einige Briefe zurückhielt, in denen er Reklamationen wegen verſchiedener Nachnahmen vermutete. Seit 1919 iſt G. bei der Poſt beſchäftigt und hat ſich noch nie etwas zu ſchulden kommen laſſen. Jetzt hat ihn ſeine Kopfloſigkeit um ſeine Exiſtenz und ins Gefängnis gebracht. Das Gericht verurteilte G. wegen Amtsunter⸗ ſchlagung zu 5 Monaten Gefängnis. Schmuggler und kein Ende Man ſollte glauben, daß die hohen Geld⸗ und Werterſatzſtrafen gegen die bisherigen„Mann⸗ heimer Schmuggler“ eigentlich eine abſchreckende Wirkung zeitigen würden. Aber es ſcheint nicht ſo. Schon wieder ſtand eine Frau, des Zigaretten⸗ papierſchmuggels angeklagt vor dem Einzelrichter. Von ſechzehn Beteiligten hat ſie allein gegen die enorm hohe Geldſtrafe von 2500 Mark Einſpruch erhoben, während die Uebrigen die Strafen ſtill⸗ ſchweigend annahmen. Das Motiv dieſer modernen Schmuggler iſt durchweg das gleiche: langjährige Arbeitsloſigkeit und bittere Not. Die Angeklagte K. G. hat, während ihr Mann im Krankenhaus lag, deſſen Anzug verpfändet, um Geld für das Zigarettenpapier zu haben. Sie beſtreitet garnicht, nahezu 2700 Bündelchen nach Lud⸗ wigshafen gebracht und dort vertrieben zu haben. Aber ſie ſtellt in Abrede, ſelbſt eine Schmugglerin zu ſein und die Ware— wie das Gericht annimmt — an dem bekannten Schmugglerort Homburg im Saargebiet geholt zu haben. Sie beharrt auf der Ausrede, ſie habe es von einem Zwiſchenhändler in Kaiſerslautern eingehandelt. Das Gericht mußte davon Abſtand nehmen, ſie wegen Steuerhinterziehung zu beſtrafen, es konnte nur Steuerhehlerei als erwieſen annehmen. Die Hoffnung auf Strafmilderung war jedoch vergebens. Mit Rückſicht auf die Häufigkeit des Deliktes er⸗ kannte Gerichtsaſſeſſor Dr. Schmelcher auf die durch Strafbefehl bereits ergangene Gefängnisſtrafe von zwei Monaten nebſt einer Geldſtrafe von 2500 Mark zuzüglich einer Werterſatzſtrafe von 325 Mark. Außerdem wurden der Angeklagten auch noch die Koſten des Einſpruchs verfahrens aufge⸗ bürdet. Feuerwehrtag in Karlsruhe * Karlsruhe, 29. Juli. Den Höhepunkt im 21. Deutſchen Feuerwehrtag in Karlsruhe wird der im⸗ poſante Feſtzug der deutſchen Feuerwehren am Sonntag, 7. Auguſt, vormittags 11 Uhr, bilden. Mehr als 10000 Feuerwehrmänner aus allen deut⸗ ſchen Gauen und einer Reihe anderer Staaten wer⸗ den unter den Klängen von 30 Feuerwehrkapellen und 20 Spielmannszügen an dieſer machtvollen Kundgebung für die in den 36 000 deutſchen Feuerwehren verkörperte Idee der Hilfs⸗ bereitſchaft teilnehmen. Nach der großen Haupt⸗ und Schauübung der Karlsruher Wehren auf dem Streſemannplatz werden um 10 Uhr die Wehren möglichſt geſchloſſen mit klingendem Spiel und mit Fahnen und Standarten nach dem Mühlburger Tor marſchieren, wo ſich der Zug in der Kaiſerallee nach einem den Wehren mitgeteilten Plan formiert. Um 11 Uhr ſetzt er ſich in Bewegung. Wenn die Spitze des Zuges den Marktplatz erreicht, werden die Teil⸗ nehmer durch elektriſche Lichtzeichen, Aufleuchten der Bogenlampen, zum Stillſtehen aufgefordert. In einer Zweiminutenpauſe gedenken die Wehrmänner entblößten Hauptes ihrer im Weltkrieg gefallenen Kameraden. Während dieſes Gedächtnisaktes läuten die Glocken ſämtlicher Kirchen zum Zeichen der Trauer um die Toten. Von den Balkonen des Rathauſes werden die Ehrengäſte des 21. Deut⸗ ſchen Feuerwehrtages den Feſtzug beſichtigen. Auf dem Streſemannplatz wird ſodann der Zug nach einem hierfür aufgeſtellten Plan aufgelöſt. * Ernannt wurde Hafenoberinſpektor Johannes Böhm bei der Hafen verwaltung in Mannheim zum Oberrechnungsrat. Tagung der pfälziſchen Zigarrenhändler :: Neuſtadt a,., 29. Juli. Der Gau Pfalz im Verband Deutſcher Zigarrenladen⸗Inhaber hielt hier gemeinſam mit dem Gau Baden, unter Vorſitz von H. Bock⸗Pirmaſens ſeine diesjährige Haupt⸗ verſammlung ab. Nach dem Kaſſenbericht und einer kurzen Ausſprache wurde die Neuwahl des Vorſtandes vorgenommen und dem Vorſitzenden Bock allſeitiges Vertrauen ausgeſprochen. Der Gauvorſitzende von Baden, Holz ⸗Karls⸗ ruhe, hielt ein Referat über die Lage des Tabak⸗ warenhandels. Vor allem wurde hierin der un⸗ bedingt notwendige feſte Zuſammenſchluß aller Tabakwarenhändler betont, um der bis zur Unnatur konzentrierten und konzernierten Großinduſtrie eine Macht gegenüberzuſtellen. Der Redner behandelte weiter die Steuer belaſtung der Tabakwaren, das Arbeitsſchutzgeſetz und den Verkauf nach Ladenſchluß. Die Ausführungen wur⸗ den mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Die weiteren Beſprechungen bezogen ſich auf die Ermäßigung der Grundpreiſe und Erhöhung des Ra⸗ battes bei Rauchtabak und Zigaretten.— In einer Entſchließung der Gaue Pfalz und Baden an den Verband deutſcher Zigarrenladen⸗Inhaber wurde verlangt: Beſſerung der Grundpreiſe bei Zigaretten⸗ und Rauchtabak, Schutz gegen Schleuderei und Aus⸗ ſcheiden der Warenhaus⸗ und Maſſenfilialgeſchäfts⸗ Organiſation aus der Hauptgemeinſchaft des Deut⸗ ſchen Einzelhandels, damit freiere Bahn für ſtaats⸗ politiſch notwendige Mittelſtandsarbeit gegeben ſei. * Oppan, 29. Juli. Der am 3. Juli im Willer⸗ ſinnweiher ertrunkene Ludwig Larouette aus Frankenthal wurde geſtern geborgen. — Wiloͤſchweinplage in der Nordpfalz * Aus der Nordpfalz, 28. Juli. In vielen Or ſchaften der Nordpfalz macht ſich in letzter Zeit die Wildſchweinplage außergewöhnlich ſtark he merkbar. In einzelnen Gemarkungen ſind von den Schwarzkitteln halbe Kartoffelfelder um, gepflügt worden. Der angerichtete Schaden i durchweg groß. Die Wildſchweine treten in großen Rudeln auf. Die Felddiebſtähle nehmen dieſes Jahr einen noch nie dageweſenen Umfang an. Kein Tag vergeht, ohne daß nicht aus irgend einem Orte ſolche iebſtähle berichtet werden. Und es ſcheint faſt ſo als hätten ſich die Bauern an dieſen Zuſtand nach. gerade gewöhnt. Man kennt bei den Bauern die Not in den Städten, und es wird daher manches überſehen. Die größte Anziehungskraft haben bei den„Nachtgärtnern“ Kartoffeln und Gemüſe. Baumfrüchte werden in noch vollkommen unreifem Zuſtande oftmals mitſamt den Aeſten von den Bäy⸗ men geriſſen. Eine große Nachfrage beſteht augenblicklich in der Nordpfalz nach Brennholz. Die Holzverſteige⸗ rungen ſind alle ſehr beſucht und die Gebote gehen meiſtens weit über die Taxe hinaus. So wurde geſtern bei einer Verſteigerung in Ebernburg das halbe Hundert Schälwellen zu Preiſen von 2027 Mark abgeſetzt.(Taxe: 15 Mark). o. Ludwigshafen, 29. Juli. Die Leiche des am 21. d. M. im Rhein ertrunkenen Schülers Lothar Roth wurde geſtern bei Rheindürkheim geländet * Speyer, 27. Juli. Den beiden Bademeiſtern der Städtiſchen Schwimmhalle gelang ez geſtern nachmittag, zwei Menſchen vom ſicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Der eine wurde mit einem Rettungsring in die Schwimm⸗ ſchule gezogen. Ein junges Mädchen hatte ſich zu weit hinausgewagt und wurde abgetrieben. Die beiden Bademeiſter brachten die ermattete Schwim⸗ merin durch die wirbelreiche Stelle vor dem Speyer, bach glücklich an Land. * Kaiſerslautern, 29. Juli. In den letzten Mono⸗ ten wurden, wie die Polizeidirektion mitteilt, in Kah ſerslautern verſchiedene Einbruchs diebſtähl, verübt. Die Diebe konnten ermittelt und in Unter⸗ ſuchungshaft gebracht werden. Sie ſind überführt, n der Nacht zum 28. April einen Einbruch in das Burg der Bäckereigenoſſenſchaft und einen ſolchen in der Nacht zum 29. April in das Wäſchegeſchäft Scheidt hier verübt zu haben. Die in letzterem Geſchäft ge⸗ ſtohlenen Waren— mehrere Ballen Hemdenſtoffe wurden von Behlen nach Landſtuhl gebracht, wo ſie von einem Kraftwagenführer mit Auto in das Saargebiet verſchoben wurden. * Pirmaſens, 29. Juli. Das Lieferauto des Schuß fabrikanten Auguſt Rothaar von Thallfröſchen befand ſich am Mittwoch abend mit Holz beladen auf der Fahrt zwiſchen Salzwoog und Kaltenbach, als wahrſcheinlich infolge Vergaſerbrandes der ganze Wagen ſamt der Holzladung bis auf das Eiſengerüſt vollſtändig nieder⸗ brannte. Der Führer konnte ſich nur mit Mühe aus dem brennenden Auto retten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 25. 28 27. 28 29. Neckar⸗Pegel 28. 27 20, 28. Basel 2,802. 18217206.95 Schuster nc.98 2,89 2,88,.80 2,0 Mannheim 5,80 5554.00 Kehl 4,35 4,32.264,15 4,10] Jagſtfeld.. 1,12.99.9800 c Maxau 9448.20.15 6,08 5,960] Heilbronn 139.28 120% Mannheim. 5,465.40.365,27.17] Plochingen. 1 0,210, Caub 3,90.80 8,75 8,708,89 Köln. 35,528.50.488,46 3,48 Waſſerwärme des Rheins: 18 Grad Was kann uns retten? Eine Fabel von Albert Reinicke Die Tiere aller Erdteile waren zu einer inter⸗ nationalen Konferenz zuſammengetreten, um über die allgemeine Weltkriſe, die ſich auch unter ihnen auswirkte, zu beraten. „Die zunehmende Zerrüttung der weltwirtſchaft⸗ lichen Verbindungen iſt mehr als beklagenswert“, be⸗ gann die Giraffe.„Die hohen Zollmauern ſind un⸗ überſehbar, ſelbſt für mich, trotz meines langen Halſes!“ „Dann muß man ſie eben überſpringen!“ rief ein vorlauter Affe. „Oder unterwühlen!“ ergänzte boshaft der Maul⸗ wurf. „Ich fordere Freiheit des Welthandels!“ ſchrie aufgeregt die Kuh.„Wir erſticken beinahe in unſeren Molkerei⸗Produkten. Die Verhältniſſe ſind furchtbar. Es geht wirklich auf keine Kuhhaut mehr!“ „Iſt es nicht bedauerlich“, ſprach der Kakadu,„daß man bei uns in Braſilien den Kaffee zentnerweiſe verbrennen mußte? Es war bis in den Urwald zu riechen und ging mir ſtark auf die Nerven. In großen Mengen wurde er auch ins Meer geſchüttet, daß die armen Haifiſche über Herzbeſchwerden klag⸗ ten!“ „Mir wäre ſchließlich alles einerlei“, ſtöhnte die arme Feldmaus,„wenn ich nur einen großen Sack voll Geld hätte, dann könnte die Weltkriſe meinet⸗ halben ruhig andauern!“ „Das glaube ich gern, du Hungerleiderin“, grinſte der wohlbeleibte Hamſter. f „Jedem ſeine eigene Notenpreſſe!“ ſchlug der Eſel mit einem Anflug von Ironie vor. Allgemeine Heiterkeit. „Ich bin für Streichung ſämtlicher Schuld⸗ und Zinszahlungen!“ brummte in fürchterlichem Baß der Bär und ſchlug wütend mit ſeiner Tatze auf den Tiſch, daß die andern entſetzt aufführen. „Eine Weltrevolution wird das Ende vom Liede ſein!“ fauchte giftig der ſchwarze Puma, und ſeine Katzenaugen ſchillerten grün wie die des Teufels. „Wenn gar nichts mehr hilft, dann einfach ſeſte zzwwiſchenſchlagen!“ brüllte der Tiger grimmig. „Oder alles reſtlos niedertrampeln!“ ſchrie wild der Elefant und ſtieß entſetzliche Trompetentöne aus. Die Raubtiere zollten lebhaften Beifall. Die Aufregung ſteigerte ſich zuſehends. Alle brüllten durcheinander. Nur das Lamm ſaß ſtill in einer Ecke. „Das Lamm hat noch nicht geſprochen, vielleicht weiß es einen rettenden Ausweg!“ riefen die an⸗ dern höhniſch.„Was haſt du uns zu ſagen, du Sinnbild der Geduld und Sanftmut?“ „Wohl wüßte ich ein Mittel“, ſprach ruhig das Lamm,„das uns den Weg aus unſerer großen Not weiſen würde.“ „Und was wäre das?“ fragten alle neugierig. „Die Liebel“ Tiefes Schweigen. Alle ſahen ſich betroffen an. Dann erhob ſich ein wüſter Lärm, und unerhörte Schmähreden praſſelten auf das arme Lamm nieder, das in höchſte Lebensgefahr geriet. Der Fuchs, als Präſident, rührte heftig die Glocke und ſprach diplomatiſch:„Das Lamm hat ſo un⸗ recht nicht. Doch gilt dies Mittel eben nur für Schafe..“ Das Nationaltheater teilt mit: Der A b⸗ ſchluß von Verträgen über Platzmiete erleidet durch die Theaterferien keine Unter⸗ brechung. Die Theaterkaſſe gibt auch telephoniſch (Tel. Nr. 35431 Auskunft über Plätze und Miet⸗ bedingungen. de! Lina Sommers Heimkehr in die Pfalz. Im Diakoniſſenhaus zu Karlsruhe wird am kom⸗ menden Samstag nachmittag um 5 Uhr eine Trauerfeier für die hier verſtorbene pfälziſche Heimatdichterin Lina Sommer ſtattfinden. In aller Stille erfolgt dann die Ueberführung und die Bei⸗ ſetzung in Jockgrim(Pfalz). Stellenloſe Jungakademiker. Es beſteht an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe auch im kommenden Winterſemeſter für ſtel⸗ lenloſe Jungakademiker die Möglichkeit des gebüh⸗ renfreien Beſuches von Vorleſungen. Es iſt außer⸗ dem daran gedacht, koſtenloſe Sonderkurſe einzu⸗ richten, wenn ſich eine Notwendigkeit dazu ergeben ſollte. Vorſchläge und Anmeldungen ſind zu richten an die Beratungsſtelle für ſtellenloſe Jungakade⸗ miker, Karlsruhe, Studentenhaus. Amſchwung am Büchermarkt? Neue Wege der deutſchen Buchverleger Die deutſche Buchproduktion hat zwar im zweiten Viertelfahr ſaiſonmäßig einen Rückgang erfahren, doch iſt dieſer Produktions⸗Rückgang im Vergleich zum Vorjahr bedeutender, als man angeſichts der allgemeinen Wirtſchaftskriſe hätte erwarten ſollen. Die deutſchen Verleger ſind, das geht auch aus den Voranzeigen für die Herbſtneuerſcheinungen her⸗ vor, zurzeit wieder einmal in einer Umſtellung ihrer Produktion begriffen. Während man in den letzten beiden Jahren deutlich den Zug zur Maſſenherſtellung bemerken konnte, wobei mit Maſſenherſtellung nicht nur das billige Buch, ſondern auch die große Serie gemeint war, iſt die Vorliebe für die Serienproduktion neuerdings ſtark in den Hintergrund getreten. Es hat ſich vermutlich aus der Verkaufs⸗ praxis gezeigt, daß die vornehmlich vom ameri⸗ kaniſchen Buchhandel übernommene Serienherſtellung am deutſchen Buchmarkt nicht den gewünſchten Er⸗ folg gezeigt hat. Man wird dabei auch nicht vergeſſen dürfen, daß man vielfach im deutſchen Buchhandel dem Fehler verfallen iſt, eine ſolche Serie nur nach allgemein ſchematiſchen Geſichtspunkten zuſammen⸗ zuſtellen und ſie nicht ſowohl nach Thema als auch nach Darſtellungsform ſtärker zu individualiſteren. Gerade aus dem Leſerkreis iſt immer wieder der Vorwurf erhoben worden für ſolche Serienpublika⸗ tionen, daß die weiteren Glieder der Serie ſich zu ſtark an das Vorbild des Erſtlingsbuches halten, und daß namentlich die Ausführung und die thematiſche Behandlung der nachfolgenden Serienbücher viel zu wünſchen übrig laſſen. Möglicherweiſe werden auch wirtſchaftliche Momente eine Rolle geſpielt haben. Jedenfalls iſt als hauptſächlichſtes Merkmal für einen nach dieſer Richtung hin abzielenden Um⸗ ſchwung am Büchermarkt feſtzuſtellen, daß die An⸗ kündigung von Serien publikationen außerordentlich hinter der der Vorjahre zurück⸗ geblieben iſt. Als ein erfreuliches Zeichen zur indi⸗ viduellen Behandlung der Lei, ing am Literatur⸗ markt iſt zu beobachten, daß gerade die großen Ver⸗ lagsanſtalten, die ein beſtimmt ausgeſprochenes, literariſches Kulturgeſicht wahren wollen, von der Serienpublikation ſo gut wie völlig abgekommen iſt. Dagegen iſt die Tendenz zum billigen Buch nach wie vor geblieben. Man iſt bemüht, aus der Fülle der Literaturwerke der letzten zehn Jahre einige neu hérauszubringen und den Preis für dieſe Bücher ſchon allein durch eine außerordentlich intenſſve Vorwerbung ſo billig wie möglich zu halten. Dabel bedient man ſich einer Zwiſchenſtufe zu den noch immer ſtarken Abonnement⸗Vereinigungen, indem man zur Werbung für ſolche Bücher beſtrebt iſt, in weit größerem Umfange, als es bisher geſchehen it, die Leihbibliotheken heranzuziehen. Ueberhaupt wird das Problem der in ihrer Zahl ſtändig wachſenden Leihbiblio⸗ theken in Deutſchland auch für den deutſchen Verlagsbuchhandel allmählich dringend. Man zählt heute über 20 000 Leihbibliotheken, eine Zahl, die an ſich ſchon für eine Buchproduktion genug wäre, einen billigen Preis in der Herſtellung zu recht; fertigen. Außerdem wird bei einer vorzugsweiſen Belieferung der Leihbibliotheken ſchon von der Vorkalkulation her händlers außerordentlich vermindert. Die kommende Herbſtſaiſon wird Ver; ſuche im deutſchen Verlagsbuch handel ſehen, die Forderung des Sortimentbuchhandelz mit den Intereſſen der Leihbibliotheken in Ein⸗ klang zu bringen. Es werden alſo zwei Typen von Büchern auf dem Markt erſcheinen, von denen det eine ſich vorzugsweiſe an die Leihbibliotheken wen⸗ det, während ein zweiter, der etwa dem heutigen gutausgeſtatteten Einzelbuch eines Verlages ent⸗ ſpricht, vornehmlich für den Sortiments buchhandel beſtimmt iſt. 5 Es wäre ja auch verfehlt, den aus einer indivi⸗ duellen Behandlung der Kundſchaft heraus entſtan⸗ 0 denen Sortimentsbuchhandel zu vernachläſſigen un dadurch die Schwierigkeiten im Buchabſatz noch 5 vermehren. In Verlagskreiſen nimmt man nämlich g 4 es durchaus noch nicht als feſtſtehend an, daß aus⸗ ſchließlich die Preisgeſtaltung dem Buchab⸗ ſatz im Wege ſteht. Es fehlt zum Teil an der früher ſo pfleglich behandelten individuellen Wer⸗ bung. Beides zu vereinigen, das gute, auf den in⸗ dividuellen Geſchmack zugeſchnittene Buch für das Sortiment und das für den Maſſenabſatz beſtimmte Buch über Abonnementsorganiſationen und Leih bibliotheken, iſt das Ziel der Vorbereitung für di kommende Bücherſaiſon. 5 ü 3 5 — das Riſiko des Verlagsbuch, 8 am othar et. iſtern g eß heren eine imm⸗ 8 . 8288 F Taler- Drucksachen Freitag, 29. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 347 ——ͤ .,. 9, ,. 4 1 2 Neues aus Los Angeles Olympia⸗Sonderdienſt der Neuen Mannheimer Zeitung Trainingsunfälle unſerer Schwimmer Los Angeles, W. Juli(Kabel) Trainingsunfälle von Sportsleuten zählen ſchon in der Heimat nicht zu den Seltenheiten und bleiben natürlich auch beim Trainingsbetrieb in Los Angeles nicht aus. Am Mittwoch zog ſich der Erſatztormann der deutſchen Waſſer⸗ hallmannſchaft, der Leipziger Eckſtein, eine Fingerver⸗ ſauchung zu, die ihn natürlich für ſeinen Poſten untauglich machen muß, wenn ſie nicht rechtzeitig wieder behoben werden kann. Dagegen hat Frl. Jordan⸗ Nürnberg, e ſich vor einigen Tagen beim Fall am Sprungbrett eine Hüftprellung zuzog, am Mittwochnachmittag das Training wieder aufnehmen können. Die Einteilungen der Fechter Erwin Casmir und Helene Mayer gut plaziert Die Kommiſſion für die olympiſchen Fechtwettbewerbe hot die Einteilung der Gruppen am Mittwochabend fort⸗ geſetzt und beendet. Im Florett⸗Einzelwettbewerb der Herren treten 90 Fechter an, die in drei Gruppen zu je zehn ein⸗ geteilt wurden. Aus jeder Gruppe werden je ſechs Fechter für das Vorfinale zugelaſſen. Dieſe 18 Fechter tragen dann in zwei Abteilungen zu je neun Mann die Quoltifi⸗ kationskämpfe für das Finale aus, zu dem aus jeder Abteilung fünf Mann zugelaſſen werden. Die Gruppen⸗ einteilung lautet wie folgt: Gruppe 1: Guaragna⸗ Italien, Bougnol⸗ Frankreich, Polacies⸗Argentinien, Barbier⸗Belgien, Lloyd⸗England, Hlock⸗Dänemark, Every⸗Amerika, Candieani⸗Mexiko, Dal⸗ ton⸗Canada, ein Kubaner. Gruppe 2: Marzi⸗Itolien, Cattiau⸗Frankreich, Va⸗ lenzuela⸗Argentinien, Mund⸗Belgien, Oſſier⸗Dänemark, Lebls⸗Amerkka, Lepez⸗Mexiko, Markus⸗Canada, de Graf⸗ ſenride⸗Schweiz, ein Kubaner. Gruppe 3: Gaudini⸗Italien, Garderro⸗Frankreich, Laraz⸗ gtalten, Bourgignon⸗ Belgien, Erwin Casmir⸗ Deutſchland, Kofeld⸗Hanſen⸗Dänemark, Lorber⸗Ame⸗ kika, Jzcea⸗Mexiko, de Jong⸗Holland, ein Kubaner. * Die 18 Teilnehmerinnen im Damen ⸗ Florett wer⸗ den in zwei Gruppen zu je neun Ausſcheidungskämpfe betreiten. Je fünf Damen aus jeder Gruppe kommen in den Endkampf. Klint⸗Dänemark, Olſen⸗ Gruppe 1: Lecke⸗Amerika, Dänemark, Adams⸗Belgien, Bogen⸗Ungarn, Butler⸗Eng⸗ Preiß⸗Oeſter⸗ land, Archibald⸗Canada, Escondere⸗Mexiko, reich. de 2: Lloyoͤ⸗Amerika, Guggolz⸗Amerika, Munck⸗ Däuemark, Helen e Mayer ⸗Deutſchland, Dany⸗ Ungarn, Guineß⸗England, Vical⸗Frankreich, de Boer⸗ Holland, Journoux⸗Belgien. * Die 31 Teilnehmer im Säbelfechten werden gleich⸗ falls in drei Gruppen(zwei Gruppen zu je zehn, eine mit elf Teilnehmern) eingeteilt. Aus jeder Gruppe qualifi⸗ zieren ſich je ſechs für das Vorfinale. In zwei Abtei⸗ lungen zu je neun Fechtern werden die Teilnehmer an den Endkämpfen ermittelt. Gruppe 1: Petſchauer⸗Ungarn, Gaudini⸗Italien, Segoͤa⸗ Polen, Bruder⸗Amerika, Piot⸗Frankreich, Oſſier⸗Dänemark, Barbier⸗Belgien, Dalgadillo⸗Mexiko, Farrel⸗Canada, ein Kubaner. Gruppe 2: Kabos⸗Ungarn, Marzi⸗Italien, Papee⸗Polen. Amitage⸗US., de Pignol⸗ Frankreich, Bloch⸗Dänemark, Bourgignon⸗Belgien, Recio⸗Mexiko, Er win Cas mir⸗ Deutſchland, ein Kubaner. Gruppe 3: Piller⸗Ungarn, Anſelmi⸗Italien, Lubicz⸗ Polen, Huffmann⸗U SA., Garderre⸗Frankreich, Leiderſtorff⸗ Dänemark, Mund⸗Belgien, Oliva⸗Mexiko, Merlo⸗Argen⸗ kinien, de Jong⸗Holland, ein Kubaner. * Zum Degenfechten im Rahmen des Mo⸗ dernen Fünfkampfes ſind 26 Fechter gemeldet Sie wurden in vier Gruppen(A, B. O, P) eingeteilt. Jeder hat gegen jeden zu fechten, dann die Gruppen in ſich, darauf die Gruppen gegeneinander, und 1 5 in der Reihenfolge: AB, G- D,-, BD, AD, D. Die Gruppenein⸗ teilung lautet: Gruppe A: Dougall, Legarde. Parlow(alle England), Naudeé, Remer. Mierſch(alle Deutſchlan), Duran⸗ thon⸗Frankreich. Gruppe B: Benkoe, Petnehazy, Somfay(alle Ungarn), ib Mendozade la Fuente(alle Mexiko), van Rhiyn⸗ olland. Gruppe 0: Sionetti, Pagnini, Paeini(alle Italien). Aindmann, Orenſtierna, Thofeld(alle Schweden). Gruppe D: Mayo, Mansfield, Brady(alle USA.), de heredia, de Souze Gortagah), Grobbelar(Südafrika). Zum Degen ⸗Einzelkampf treten insgeſamt Fechter an, unter denen ſich aber weder ein Deutſcher 5 ein Ungar befindet. Die Olympiſchen Fecht⸗Weltbewerbe Zugleich mit den Leichtathleten beginnen am Sonntag auch die Fechter im Staatlichen Zeughaus, einem im klaſſi⸗ ſchen Stil erbauten, inmitten des Olympiaparkes gelegenen Pavillon, ihre Kämpfe. Das Faſſungsvermögen des Zeug⸗ hauſes ſteht hinter dem der anderen Sportſtätten etwas zu⸗ rück, aber die Fechtbahnen ſind ſo angelegt, daß eine ſtatt⸗ liche Zuſchauermenge die Vorgänge verfolgen kann. Die Nachmittagswettbewerbe können zudem im Freien durch⸗ geführt werden. Die Umgebung des Zeughauſes iſt ſo reizvoll, wie man ſie ſich ſchöner nicht denken kann. Ein 700 Qm. großer Roſengarten umgibt das Haus. Die„blonde He“. Seit Amſterdam, wo ſie die erſte Goldmedaille für Deutſchland errang, Liebling der ganzen iſt Helene Mayer der unbeſtrittene internationalen Fechtwelt. Und ſie iſt auch in Los Angeles unſere ſtärkſte Waffe. Leider hat ſie in dieſem Jahre eine ernſtliche Erkrankung durchmachen müſſen, von der ſie ſich aber dank ſorgfältig doſierter Trai⸗ ningsarbeit ſoweit erholt hat, daß ſie heute wieder in beſter Form iſt. Ihre Gewichtszunahme hat das Bewegungs⸗ vermögen nicht beeinträchtigt. Ihr Fechten iſt männlicher geworden; ſie traniert ja auch faſt nur mit Männern. Nachteilig für ſie iſt, daß ſie nur wenige einigermaßen gleichwertige Gegnerinnen hat. Als ihre ernſthafteſte Geg⸗ nerin iſt weniger die Engländerin Peggy Butler anzuſpre⸗ chen, gegen die ſie ſeinerzeit in London nicht in beſter Form antrat, ſondern die blonde Ungarin Erna Bogen, die im Tratning einen ganz hervorragenden Eindruck macht. Die zierliche Baby Dany, die ſchon in Amſterdam durch ihr ebenſo graziöſes, wie geſchmeidiges Fechten auffiel, hat ſich ebenfalls ſehr verbeſſert. In ihrer Gruppe hat die Deutſche neben der Ungorin Dany die Engländerin Guineß und dann auch die hübſche amerikaniſche Exmeiſte⸗ rin Marion Lloyd zu ſchlogen. In der Gruppe 1 der Vor⸗ kämpfe wird die Entſcheidung zwiſchen der erſt 20jährigen US A⸗Meiſterin Dorothy Locke, Erna Bogen, Peggy Butler und der Dänin Olſen liegen. Nach der Meinung Darlo Anſelmis, des bekannten italieniſchen Fechters, iſt Helene Mayer auch diesmal wieder erklärte Favoritin. Der unverwüſtliche Casmir Der Frankfurter Meiſter iſt für Säbel und Florett ge⸗ meldet. Casmir hatte ſich in Los Angeles durch eine zu kalte Duſche eine Kopferkältung zugezogen, die aber er⸗ freulicherweiſe inzwiſchen wieder behoben iſt. Erkrath die Barry, der Führer der deutſchen Fechter, äußerte die Anſicht, daß Casmir in ſeiner jetzigen guten Form ernſthafte Ausſichten hat, jo daß ihm diesmal mit einigem Glück im Florettfechten und auch im Säbelfechten eine beſſere Plazierung als in Amſterdam möglich ſei. Dort belegte er 1928 den zweiten, bzw. ſechſten Platz. Erſchwe⸗ rend für Casmir iſt zweifellos der Umſtand, daß er allein auf ſich angewieſen iſt und im Verhältnis von:7 oder 128 kämpfen muß. De Barry ſagte noch, daß die faſt ununterbrochenen Gefechte mit gleichwertigen Gegnern für den Frankfurter von außerordentlichem Vorteil geweſen ſeien. Sievert in großer Form Dr. Diem, der Führer der deutſchen Mannſchaft. er⸗ klärte am Mittwoch abend den deutſchen Preſſevertretern, daß die Mannſchaft in beſter Form ſei. Bis zum Beginn der Spiele würden alle Leute„fit“ ſein. Der Frankfurter Metzner hat das Training wieder aufgenommen. Unſer Zehnkämpfer Sievert, bei dem ſich— wohl infolge des Klimawechſels— Halsbeſchwerden gezeigt hatten, trainierte am Mittwoch nachmittag ebenfalls wieder und erreichte dabei ganz hervorragende Leiſtungen. Im Speerwurf brachte er es auf 62,10 Meter, im Diskus auf 42,10 Meter, im Kugelſtoßen auf 15,50 Meter und im Stabhochſprung auf 3,28 Meter. Das ſind für einen Zehnkämpfer wirklich Klaſſeleiſtungen. Die Mannſchaft des deutſchen Vierers mit Steuermann iſt in ihren Leiſtungen ausgeglichen und gut aufeinander eingeſpielt. Sie zeigt ebenſo wie der Achter einen kraftvollen und ſauberen Stil. Im Training befindet ſich fetzt auch unſer Schwerathlet Straß berger der ſich bislang garnicht mit der Glut⸗ hitze befreunden konnte. And dann die Ringer 18 Nationen haben ſich insgeſamt für die Ringkampf⸗Konkurrenzen ein⸗ getragen. Den Beginn macht am 2. Auguſt das Ringen im freien Stil, eine Sportart, in der Amerika einen be⸗ deutenden Vorſprung beſitzt. Am Freiſtilringen nehmen 16 Nationen teil, dabei ſind die Europäer überraſchend ſtark vertreten. In jeder Gewichtsklaſſe ſtarten Ameri⸗ kaner und Schweden, Kanada ſtellt 6, Finnland 5, Mexiko, Frankreich, Ungarn und Japan je 4 Teilnehmer, während Deutſchland nur durch Földeak, den Europameiſter im Weltergewicht, vertreten iſt. Mit je 10 Bewerbern ſind Leicht⸗, Mittel⸗ und Welter⸗ gewicht beſetzt. Im Bantam ſtarten 8, im Federgewicht 9 und in den beiden ſchweren Klaſſen je 5 Teilnehmer. Ins⸗ geſamt treten hier alſo 57 Ringer an. Die„Griechiſch-Römiſchen“ beginnen am Donnerstag, den 4. Auguſt. Hier erſcheinen die Vertreter von 13 Nationen. Darunter ſind erſtmalig Griechenland und Japan. Die Geſamtteilnehmerzahl be⸗ trägt 51. ſie verteilt ſich auf die einzelnen Gewichtsklaſſen wie folgt: Bantam 8, Feder 9, Leicht 10, Welter 8, Mit⸗ tel 7, Halbſchwer 6 und Schwergewicht 5. Die meiſten Teilnehmer ſtellt mit 7 Schweden, das neben Amerika alle Gewichtsklaſten beſetzt hat, Finnland folgt mit 6 Bewer⸗ bern vor Deutſchland, Ungarn und Italien, die je 5, Frankreich und Japan, die je 4 Teilnehmer auf die Matte bringen. Die übrigen Nationen ſtellen je einen oder zwei Teilnehmer. In Amſterdam konnte ſich Deutſchland die Goldmedaille im Bantamgewicht durch den Nürnberger Leicht, die ber⸗ medaille im Leichtgewicht durch Sperling und im Hal wer⸗ gewicht durch Rieger, ſowie eine Broncemedaille im Schwergewicht durch Gehring⸗Ludr afen holen. Sper⸗ ling und Gehring ſind auch diesmal in der deutſchen Mannſchaft. Die Konkurrenz im Ringen iſt außerordentlich groß. In erſter Linie ſind öͤie Skandinavier zu nennen. Die Schwe⸗ den ſtellen im freien Ringkam ine Reihe von Europa⸗ meiſtern und zwei Amſterdamer Olympfiaſieger, den Halb⸗ ſchwergewichtler Richthoff und den ehemaligen Mittel⸗ gewichtler Sjoeſtedt. Im Griechiſch⸗Römiſchen Ringen iſt der Amſterdamer Halbſchwergew Sieger Spvenſſon zu nennen und dann vor allen Dingen auch noch Weſtergren, der l4fache ſchwediſche, Europa⸗ und Weltmeiſter, der jetzt zum viertenmale an den Olympiſchen Spielen teilnimmt. Sehr ſtark ſind auch die Finnen, die im Mittelgewicht wiederum den Olympiaſieger Vaino Kokkinen, ferner Reini, Kafander, Pellinen und Koſtela gemeldet haben. Im Freiſtil iſt Finnland bis auf das Schwergewicht ebenfalls in allen Klaſſen zu finden und hier müſſen die Brüder Herman und Kuſtas Pihlajemaeki an erſter Stelle ge⸗ nannt werden, Die Tſchechen ſtellen Maudr, der in Amſterdam im Bantamgewicht den zweiten Platz belegte und den Schwergewichtler Urban. Ueber das Können der Amerikaner, die eine ſorgfältige Ausleſe aus 112 Bewer⸗ bern getroffen haben, iſt wenig bekannt. Die deutſchen Vertreter ſind in zahlreichen Ausſcheidungskämpfen ſorgfältig er⸗ mittelt worden. Im Federgewicht hat Ehrl(Nürnberg) im Länderkampf gegen die Tſchechen bewieſen, daß er ſich internationale Erfahrungen erworben hat. Auch der Leicht⸗ gewichtler Brendel(Nürnberg) kämpfte viel im Ausland. Eine ſehr gute Chance hat der Weltergewichtler Jan Földeak, der als einziger Deutſcher an beiden Ring⸗ kampfarten teilnimmt. Ueber Sperling und Gehring iſt kein Wort mehr zu verlieren, ſie ſind routinierte Könner. Wie im Gewichtheben, ſo rechnen wir auch im Ringen trotz der ſcharfen Gegnerſchaft zuverſichtlich mit deutſchen Erfolgen. Betreut von dem Reichstrainer W. Steputat, der auf Grund feiner jahrzehntelangen internationalen Praxis die deutſchen Ringer in glänzende Form gebracht hat, ſind die Ausſichten der kleinen Schar deutſcher Schwerathleten bei den Kämpfen auf der Matte durchaus günſtig zu beur⸗ teilen. Aegypten fehlt. Das verbeſſert die Ausſichten der deutſchen Gewichtheber. Aber das Fehlen der Nachkommen Pharaos iſt in ſport⸗ licher Hinſicht doch zu bedauern. Mit dem Weltrekordmann Noſſeyr hatte Aegypten berechtigte Anwartſchaft auf eine Goldmedaille. Auch der Halbſchwergewichtler Huſſein, end⸗ lich Arafa Nuſſef und der dritte Europameiſter Aegyptens, Mohamed, waren Furchaus ernſthafte Anwärter. An ſich bleibt die Konkurrenz noch groß genug. Acht Nationen mit 30 Teilnehmern treten zu den oͤrei Uebungen des Gewichthebens, Drücken, Reißen und Stoßen an. Der Samstag beginnt um 6 Uhr mit den Leicht⸗ und Holbſchwergewichtlern, am Sonntag⸗ nachmittag folgen die Mittelgewichtler, am Abend dann die Feder⸗ und Schwergewichtler. Im Federgewicht ſtarten 7, im Leichtgewicht 6, im Mittelgewicht 7, im Halbſchwer⸗ gewicht 4 und im Schwergewicht 6 Teilnehmer. Amerika hat jede Gewichtsklaſſe doppelt, Frankreich einfach beſetzt. Deutſchland iſt in drei Klaſſen, davon im Federgewicht zweimal vertreten und auch Italien ſtellt 4 Teilnehmer. Nurmi darf nicht ſtarten Die erſte Bombe bei den olympiſchen Spielen iſt nun⸗ mehr geplatzt. Der Finne Nurmi, der ſchon vor längerer Zeit von der JA AJ auf einer Sitzung in Berlin kalt⸗ geſtellt worden war, wurde von den olhmpiſchen Spielen ausgeſchloſſen. Sein Verband hatte verſucht, die gegen Nurmi vorgebrachten Beſchuldigungen wegen ſeiner Starte in Danzig und Königsberg zu widerlegen und Nurmi trotzdem mit nach Los Angeles genommen. Der Internationale Leichtethletikverband prüfte auf ſeiner Sitzung in Los Angeles das Material und man kam dann zu dem Entſchluß, daß die Meldung Nurmis für die olympiſchen Spiele zurückzuweiſen ſei. Die Finnen, die daraufhin unter Proteſt den Saal verließen, werden wohl kuum ihre Drohung wahrmachen und ihre geſamte Mann⸗ ſchaft zurückziehen. An der Sitzung, in der das Urteil über Nurmi geſpro⸗ chen wurde, nahmen die Schweden Eöſtröm und Ek⸗ lund, der Amertkaner Brundage, der Ungar Stan⸗ ko wic, die Engländer Mericamp und Holt ſowie 18 Vertreter Deutſchlands Dr. Karl Ritter von Halt teil. Bei der Beſprechung der olympiſchen Spiele für 1098 oͤte bekonntlich an Deutſchland vergeben worden ſind, wurde beſchloſſen, auch die Winterſpiele in Deutſchland durchführen zu laſſen. Die deutſche Olympiamannſchaft war über den Unter⸗ gong der„Niobe“ tief beſtürzt und Exz. Lewald ſandte dem Chef der Marineleitung in Berlin im Namen der geſamten Mannſchaft ein Beileidstelegramm. Die deutſchen Olympiaſpieler leiſteten einer Einladung nach der Filmſtadt Hollywood Folge und wurden bei dieſer Gelegenheit von der deutſchen Schauſpielerrn Marlene Dietrich freudigſt begrüßt. Zum Tode Eduard Kartinis Kartini, der wie bereits gemeldet am Mittwoch abend an Vergiftungserſcheinungen im it plötzlich verſchied, war im Privatleben bei der Oberpoſtdirektion in Nürnberg Oberpoſtinſpektor. Er war von Kind inen auf Sport⸗ ler. Er ſpielte ſchon als Junge mit ngabe Fußball und Rugby. Als Aktiver gehörte er dem 1. Fc Nürnberg an und er hat auch viel zur Entwicklung dieſes Meiſterclubs, der ihm ſpäter die höchſten Ehrenämter 1 rug, bei⸗ getragen. 1923 erfolgte ſeine Wahl zum Zweiten Vor⸗ ſitzenden des Verbandes und bereits ein Jahr ſpäter wurde er zum Erſten Vorſitzenden dieſes größten Landesverban⸗ des im Deutſchen Fußball⸗Bund berufen. Den ſüddeutſchen Verband hat er dann ſo treu und tüchtig geleitet, daß ſeine Wiederwahl ſtets ohne Widerſpruch und mit demon⸗ ſtrativem Beifall begrüßt wurde. Es gibt für einen Menſchen keine höhere Auszeichnung, als wenn man von ihm ſagen kann, daß er auch ſeinen Gegnern Reſpekt und Wertſchätzung abnbtigt. Eduard Kartini gehörte zu den wenigen deutſchen Sport⸗ führern, die ſo gut wie keine Oppoſition haben. Dabei war es nicht ſeine Art, allzu verbindlich zu ſein und den Menſchen nach dem Mund zu reden. Er war im Gegenteil eher eine Natur, die nicht nach Popularität um jeden Preis ſtrebte, ſondern die nur das tat, was ihr als richtig und dem Sport als nützlich erſchien. Er war ein kleiner Diktator, der ſeinen Willen durchzu⸗ ſetzen und aufzuzwingen verſtan d. Er hatte dabei nicht immer die allgemeine Zuſtimmung, aber ſchließlich gab ihm doch die Zeit und der Erfolg recht. Er handelte nach dem Geſetz des geſunden Menſchenverſtandes und die⸗ ſer geſunde Geiſt hat auch oft einen wohltätigen Ein⸗ fluß auf die Handlungen des Deutſchen Fußball⸗Bundes gehabt, auf jenen Deutſchen Fußball⸗Bund, in dem manche Köpfe ſaßen, die längſt die Verbindung zu den praktiſchen Erforderniſſen und zu der modernen Entwicklung des Sportbetriebes verloren hatten. Kartini hat dieſe Tuch⸗ fühlung mit der Praxis nie verloren und das hat ihn und ſeine Arbeit ſchließlich auch ſo weretvoll gemacht. Wären er und ſeine ſüddeutſchen Mitarbeiter im Deutſchen Fuß⸗ ball⸗Bund nicht ſo häufig überſtimmt worden, ſo hätte mancher Irrweg erſpart bleiben können. Der von Kartini geleitete ſüddeutſche Verband iſt immer ein mächtiges und geſundes Gebilde geblieben, er hat auch in den Zeiten der ſchweren wirtſchaftlichen Depreſſion keinen Stillſtand gekannt. Der„Kini“ war ein grader Menſch, ein kühler, kluger Kopf und ein un⸗ ermüdlicher Schaffer, in allem Tun und Trachten von einer grundehrlichen Leidenſchaft zum Sport geleitet. Das Wort vom„unerſetzlichen Verluſt“ ſoll hier keine Phraſe ſein. Wir laſſen uns auch in dieſem Nachruf nicht von der Neigung leiten, aus Gründen der Pietät von einem Verſtorbenen nur Gutes zu ſagen. Indeſſen, es iſt ſo: hier iſt ein wahrer, ein mehr als brauchbarer Führer des Sports geſtorben und man weiß nicht ohne weiteres, wer ihn erſetzen ſoll. Man wird noch lange an den„Kini“ denken. Briefkaſten C. M. In dieſem Falle hat die Stadtverwaltung An⸗ ſpruch gouf das Erbe. F. Rö. 1. Die Staatsangehörtigkeit kann ſofort erwor⸗ ben werden. 2. Wenden Sie ſich an das Bezirksamt, wo man Ihnen genauen Aufſchluß geben konn. S Freitag, 29. Juli Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Bad Dürkheim— Wachenheim(Beſuch der Sektkellerei) — Deidesheim— Königsbach— Gimmeldingen— Neu⸗ ſtadt— Maikammer St. Martin(Kropsburg) Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägltche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗ Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala⸗Theater:„Die Heilige und ir Narr“.— Univerſum:„Schuß im Morgengrauen“ — Alhambra:„Es lebe die Freiheit“.— Roxy⸗ — Hafenrundfahrten Theater:„Wehe, wenn er losgelaſſen“.— Capi toll:„Herzen in Flammen“.— Gloria⸗Palaſt: „Entfeſſeltes Afrika“.— Schauburg:„Skondal in der Parkſtraße“.— Pal aſt⸗Theater:„Die dolle Kloſterſchülerin“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhße. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr: an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstuirm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Sr tt Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kun 5-Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolltik u. Lokales: i. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Sldweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſümtlich in Mannheim— e Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporto Herr Drokurist Leuſnanſ der Res. rissen worden. Unser lieber, treuer Sohn und Bruder Nudi Landes Inhaber des E. K. L. u. II. KI. ist uns nach längerem Leiden im Alter von 36 Jahren ent- In tiefer Trauer: Rudolf Landes und Frau Dr. Hanns Landes und laden WIr zu Es finden zur Zelt in unserem Hause Parterre lehffeſche Aufklärunss- Vorträge uber dle neuen durch elne Schwester statt, über dle bekannten camella-Reform- Damenbinden relchen Besuche ein Astrologie Beratung in Berufsfragen, Lotterie. Llebe, Ecfolg. Persönl. Beratung.— Horoskope 12— und 30.— Frans Sesser, hurgstr. ö M. d. Astrolog. Zentral- stelle, 11-20 Uhr, Sams tags—15 2 Meubeziehen von Lampen- ebenso Lampen-gäger, U 3, 4 3 fſolephon 22304 Ausschneiden! Stühle„ von.50 an Küchenschränke. von 12.— an Nachttische von 3. an Wasonkom, m. Spiegel). 12.— an Kompl. Küehen. von 28. an Kleider- und Spiegelschränke, Flurgarderoben, Chalselong. und viele andere gut- einem recht zehl- Von Beileidsbesuchen bitten abzusehen. alen in Brief- und Karten form fertigen Wir in wenigen Stunden an Druckerei Dr. Naas, led. Zweck d. 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Kein Zweifel, daß Hamit ein Zweck verfolgt wird, und ein ganz gewichtiger: international hat die große Aktion der Schuld⸗ entlaſtung eingeſetzt. allerdings auf dem normalen Wege der Zinsherabſetzung im Einverſtändnis mit dem Schuldner. Das Intereſſ inte iſt, daß dieſe Aktion ganz überwiegend die ſtaatlichen Kriegsanleihen betrifft, ein Eingeſtändnis, daß ſelbſt die Gläubigermächte das Schuldenerbe des Krieges auf die Dauer nicht tragen können. England hat mit 2½ Mil⸗ Uarden Pfund begonnen; die mit einer unvergleichlichen Kunſt der Ueberredung und Werbung durchgeführte Kon⸗ verſton hat heute ſchon einen ſehr beachtlichen Erfolg er⸗ ztelt. Frankreich will mit einer Zinsentlaſtung auf etwa 100 Milliarden Franken folgen— es wird ihm weniger leicht fallen. Neben dieſen politiſchen Schuldent⸗ laſtungen größten Stils zeichnen ſich aber auch bereits private von erheblichem Umſange ab: ſo will eine der größten amerikaniſchen Eiſen bahnen ſanieren, wobei auch die Gläubiger erhebliche Ab⸗ ſtriche machen ſollen. Das kaun nur der Auftakt zu einer General⸗ bereinigung im rieſigen amerikaniſchen Eiſenbahn⸗ weſen überhaupt ſein. So greift verhältnismäßig ſchnell eine Bewegung aller⸗ größten Ausmaßes um ſich, die nichts amderes bedeutet als das Aus räumen innerlich bereits zuſammengebro⸗ chener Schulden⸗ und Wohlſtandsfaſſaden aus der Zeit des„proſperity“⸗Taumels. Aber das iſt erſt der Anfang. Der nächſte große Akt wird nicht lange auf ſich warten klaffen. Der bekannte Züricher Kriſentheorettker Felix Somary, der als eine der größten Autoritäten als Wiſſenſchaftler und Praktiker auf dem Gebiete der Kriſen⸗ beurteilung gilt, der ſehr zutreffend die eingetretenen un⸗ geheuren Zuſammenbrüche aus ihrer zwangsläufigen Ent⸗ wicklung heraus vorher angekündigt hatte, ſieht den Kriſen⸗ boden erreicht und fordert, daß nun auch dort, wo es not⸗ wendig iſt, der„ehrliche Bankerott“ erklärt werde: der Kursſtand aller Anleihen zeige, 86 die Welt ſich bereits auf die tatſächlichen Verhältniſſe ein⸗ geſtellt habe und daß unnmehr auch klare Bilauz 8 gezogen werden müſſe. Das gilt zunächſt hinſichtlich der inter nat 1 on len Zahlungs verpflichtungen. Es gibt keine freie Bohn für einen Wiederaufſtieg, ſolange ganze und halbe Transfermorotorien und Deviſenzwangsbewirtſchaftung beſtehen. Staaten, die ſolche Maßnahmen ergreifen muß⸗ ten, ſind eben volkswirtſchaftlich zahlungsunfähig, banke⸗ rott. Die beſtehende Tatſache muß nun auch offen erklärt werden. Dieſe Vorſtellung hat nun in der Welt ſo ſtark an Boden gewonnen, daß Herartige Bankerotterklärungen keinerlei Aufregung und weitere kotaſtrophenhaften Rückwirkungen mehr haben werden. Wie nötig und unvermeidlich derartige Erklärungen der inter⸗ nationalen Zahlungsunfähigkeit ſind, beweiſt das Bei⸗ spiel Oeſter reichs, das nach unendlicher Mühe und monatelanger Verzögerung eine beſcheidene Anleihe unter erſchwerten politiſchen Bindungen erhalten hat, die aber erſt früheſtens im Herbſt aufgelegt wird und deren Ertrag das unglückliche Lond von ſeinen ausländiſchen Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten in keiner Weiſe befreien würde. Auch dieſer Anleihevorſchlag war nochmals ein— hoffentlich letzter— Verſuch, unhaltbare Verhältniſſe mit„ Mitteln zu halten. Es iſt vergeblich, die Faſſaden 1 ſtürzen. Auch für Deutſchland wird die Frage der Aus⸗ landszahlungen in den allernächſten Monaten dringlichſte Aktualität bekommen. Die Entwicklung der deutſchen Deviſenlage wird es nicht mehr geſtatten, daß im zweiten Halbjahr 19832 die volle Höhe der Auslandsver⸗ pflichtungen erfüllt wird. Es iſt daher ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß nun auch ſeitens der Regierung zugegeben wird, daß die Frage der Auslandsſchulden im Einverneh⸗ men mit den Gläubigern angeſchnitten werden ſoll. Ob es heute noch möglich ſein wird, eine Klärung und Neuordnung von der Zuſtimmung der Glän⸗ biger abhängen zu laſſen, ſteht dahin; der Druck der Entwicklung läßt vielleicht dazu nicht mehr die Zeit. Es geht hier wie mit ſo vielen anderen Dingen im Ver⸗ laufe der Kriſe, daß an ſich richtige Maßnahmen um ein halbes oder ein ganzes Jahr zu ſpät kommen und daher die Ereigniſſe überholt werden. Es iſt zu ſpät für halbe Maßnahmen, und es iſt ſchade um jede dafür aufgewandte Mühe. Vor einem Monat hat man ſich in London das Zugeſtändnis abgerungen, daß die Still ⸗ haltegläubiger einer Senkung des Zins ⸗ ſatzes von 6 auf 5 v. H. zuſtimmen ſollten— 50 Mill. 11 an Deviſen würde Deutſchland auf dieſe Weiſe erſparen: aber bis heute beſteht kein Anzeichen dafür, daß die Gläu⸗ biger wirklich dieſe Zuſtimmung geben. Vielleicht läuft ſie in dem Augenblick ein, in dem die Reichsbank nur noch einen Bruchteil der für die Stillhaltezinſen benötig⸗ ten Deviſen zur Verfügung ſtellt. Immer und immer wie⸗ der hat es ſich als trügeriſch erwieſen, daß ſich die Menſch⸗ heit ſelbſt durch großzügige und prompte Entſchlüſſe einen Ausweg aus dem Elend bahnen könnte; daher treten die wirtſchaftlichen Geſetze mit all ihrer Wucht in Kraft und zermalmen unerbittlich die geborſtenen Reſte einer unwiderruflich vergau⸗ genen Zeit, die gegen den Geiſt der Wirtſchafts⸗ 5 geſetzlichkeit geſündigt hat. Wie ſchrieben wir doch zu Beginn des Jahres: Wie das Jahr 1931 die politiſchen Schulden praktiſch zum Verſchwin⸗ den gebracht hat, ſo wird das Jahr 1932 unter den privaten Auslandsſchulden aufräumen. Wenn dieſe Neuordnung internationaler Schuldverhält⸗ niſſe etwa auf der Weltwirtſchafts konferenz erfolgen ſoll, ſo wird ſich dieſe beeilen müſſen, denn es iſt zuckerverbrauch im ersten Halhjahr 1932 Fast 25 prozenſiger Rückgang Der Expori auf ein Zehniel gesunken Die Lage der deutſchen Zuckerinduſtrie hat ſich während der letzten Monate weiter verſchlechtert. Die im Juni gum Verkauf gelangten Mengen erfuhren zwar— ſaiſon⸗ mäß“ g bedingt— gegenüber den Vormonaten eine Er⸗ höhung, ſie bleiben aber irotzden beträchtlich hinter den zur gleichen Zeit 1930 und 1931 abgeſetzten Poſten zurück. Im Juni d. J. wurden nur 1,227 Mill. Dz. Verbrauchs⸗ zucker untergebracht(Juni 1931: 2,362 Mill. Dz., Juni 1930: 2,415 Mill. Dz.). Das Geſamtergebnis des erſten Halbjahres 1932 beziffert ſich auf 5,591 Mill. Dz. gegen⸗ über 7,414 Mill. Dz. während des entſprechenden Ab⸗ ſchnittes 1931. Die Abnahme beträgt mithin 24,6 v. H. In den Verkehr abgelaſſene Mengen Verbrauchszucker in(Dz.): 1930 1931 1932 Jauuar 939 313 987 687 725 158 Februar 996 755 847 986 763 169 März 1185 935 1132 868 931 535 April 1124 681 953 321 956 409 Mat 1 582 409 1131 027 988 624 Juni.414 986 2 861 829 1226 585 1. Halbjahr 8244 079 7 414118 5 591 480 Eine ſtark abſteigende Kurve beſchreibt der Zuckerexport, der als Abſatzventil immer weniger in Frage kommt. Die Zuckerausfuhr des zweiten Quartals leicht möglich, daß über den Schneckenſchritt einer ſolchen Konferenz das raſende Rad der Tatſachen hinwegbrauſt und mühſam zuſammengeklebte Entſchließ ungen wie Papierfetzen zerflattern läßt. Faſt möchte man es wünſchen, denn es kann, wie die Dinge heute ſich ent⸗ wickelt haben, Ernſtliches und Gefährliches nicht mehr ein⸗ treten— d. h. für die Schuldner— wenn die ſtrenge Ge⸗ ſetzlichkeit des volks⸗ und weltwirtſchaftlichen Lebens zu⸗ nächſt einmal einen deutlichen Strich unter die bisherige Gläubigerübung macht, ein internationales Schul dengebäude ſozuſagen mit dem Dach zuerſt zu bauen, nämlich einen beſtimmten Betrag feſtzuſtellen und dann deſſen Zahlung zu verlangen, anſtatt die wirk⸗ liche Transferleiſtungs fähigkeit des Schuld⸗ ners zu unterſuchen und an Hand der wirklich ohne Schwie⸗ rigkeiten transferierbaren Zahlungen die Geſamtverpflich⸗ tung neuzuregeln. Was Deutſchland betrifft, ſo wäre davon aus⸗ zugehen, daß auf lange Zeit hinaus Jahres⸗ zahlungen an das Ausland, die über eine halbe Milliarde netto hinausgehen, keine Gewähr für eine reibungsloſe Transferierbarkeit bieten. Die Aufräumung des aus dem internationalen Schulden⸗ gebäude der Vorkriſenzeit entſtandenen Schutthaufens kann nur ſo erfolgen, daß alle Gläubiger ſich mit den Zahlungen beſcheiden, die eine Volks⸗ wirtſchaft tatſächlich erwirtſchaftet; dieſe Zahlungen müſſen in der Kriſenauslaufszeit ſchwanken und können erſt nach einer Zeit der Beruhigung wieder als regelmäßig und feſtſtehend erklärt werden, wenn die Transferſchwierigkeiten und der dadurch bewirkte Druck auf die Währungen mit der Folge der Zwangswirtſchaft beſeitigt werden ſollen. Der Rheinelekfra-Abschluß Ersimals rückgängiger Stromumsaß 1931/ 3(9) H. Dividende Die Rheiniſche Elektrizitäts⸗A G. in Mannheim ſchreibt in ihrem Geſchäftsbericht, daß das Jahr 1931 erſtmals einen Rückgang im Strom⸗ umſatz brachte, der zum größten Teil auf die Induſtrie entfällt, aber auch Kleingewerbe, Landwirtſchaft und Haus⸗ halt waren gezwungen, ihren Verbrauch einzuſchränken. Eine Zunahme war nur im Abſatz des Wär meſtroms zu verzeichnen, durch den der Minderverbrauch an Licht⸗ ſtrom in den Haushaltungen faſt ausgeglichen wurde. Die verminderte Kaufkraft der Bevölkerung ſtehe der Propa⸗ ganda für die Anwendung der Elektrizität auf allen Ge⸗ bieten entgegen. Bemerkenswert in dem Bericht iſt be⸗ züglich der Stromtarife der Paſſus, daß die heutigen Stromtarife nur dann aufrecht erhalten werden können, wenn der Stromabſatz in Bälde wieder zu heben iſt. Bei den Elektrizitätswerken ſet das Verhältnis zwiſchen Anlagekapital und Umſatz beſonders ungünſtig, an den feſten Koſten der Verwaltung und Betriebsführung ſeien nur geringe Einſparungen möglich, weil die Zahl der Ab⸗ nehmer die gleiche bleibt, der Verbrauch aber infolge der Schrumpfung des Wirtſchaftsvolumens zurückgeht.„Ein Elektrizitätswerk kann ſeine Betriebsführung nur in ſehr beſchränktem Maße dem Stromabſatz anpaſſen, weil im Gegenſatz zu Fabrikationsunternehmungen der Betrieb dauernd aufrecht erhalten werden muß.“ Das Bau⸗, Inſtallations⸗ und Handelsgeſchäft der Rheinelektra hat ſich weiter verſchlechtert, ſeine Organi⸗ ſation wurde dem Rückgang angepaßt. Das Handels⸗ geſchäft brachte noch einen relativ befriedigenden Umſatz. Die beiden Fabrikbetriebe in Raſtatt konnten nicht vor Verluſten bewahrt werden. Einſchl. 156 086/ Vortrag(168 306) ſenkte ſich der Roh⸗ ertrag um 3,47 auf 2,59 Mill. 4. Auf der andern Seite wurden die Unkoſten von 0,77 auf 0,53, die Steuern von 0,867 auf 0,47 Mill./ geſenkt. Nach 698 566(599 136) 4 Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 880 326 1 gegenüber 1372 286/ i. V. Wie ſchon mitt geteilt, ſollen hieraus 5(0) v. H. Dividende auf die StA. und wieder 6 v. H. auf die VA. ausgeſchüttet wer⸗ den, ſo daß ein Neuvortrag von 164 126/ verbleibt. Aus der Bilanz(in Mill.): Betriebsunterneh⸗ mungen 6,40(6,19), Beteiligungen und Wertpapiere 9,87 (9,34), darunter nom. 0,18 eigene StA., Grundſtücke und Gebäude 1,98(2,0), Fabrikationseinrichtung 0,25(0,80), Mobilien uſw. 0,17(0,30), Waren und halbfertige Bau⸗ ausführungen 0,92(1,45), Außenſtände 8,69(9,97), flüſſige Mittel 2,28(2,47). Dagegen: An Paſſiva bei 14,04 AK. und 1,4 geſetzlicher Rücklage ſowie 1,0 Sonderrücklage (alles unv.), Rückſtellungen für Betriebsunternehmungen 3,28(3,13), Schuldverſchreibungen 1,03(1,06), Hypotheken unv. 0,34, langfriſtige Darlehen 3,60(3,46), Schulden und Anzahlungen 3,55(5,08), Bürgſchaften und Hinterlegungen auf beiden Seiten 3,86(4,13), Bilanzſumme 30,297(32,019). Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres könne nichts Zuverläſſiges geſagt werden. Polyphon-Kapiſalherabseßung von 17 auf 10 Mill. Rm? Zu der Meldung, daß das AK der Polyphon⸗ werke A G, Leipzig⸗Wahren, von gegenwärtig 17 Mill. Mark um rund 6 Mill.„ durch Einziehung von 1,8 Mill. Mark Aktien aus dem eigenen Portefeuille und etwa 4 Mill.„ bei der Schweizer Polyphon⸗Holding⸗A liegen⸗ den Aktien herabgeſetzt werden ſoll, erfährt der DD aus AR⸗Kreiſen, daß das Kapital vorausſichtlich auf 10 Mill. 4, alſo um einen Betrag von 7 Mill. vermin⸗ dert werden ſoll. Endgültige Beſchlüſſe hierüber wird die Anfang Auguſt ſtattfindende Bilanzſitzung des AR faſſen. Zur Tilgung des Ver luſtes 1931 und zur Vor⸗ nahme von Wertberichtigungen wird der in der Bilanz für 1980 noch mit 9,64 Mill. 4 ausgewieſene Reſervefonds annähernd ganz in Anſpruch genommen werden. Der da⸗ nach in dieſem Fonds verbleibende Betrag dürfte daher nicht 10 v. H. des neuen Ac ausmachen. Die zur Kon⸗ zentration des Geſchäftsbetriebes beabſichtigte Auf⸗ [öſung mehrerer Tochtergeſellſchaften wird aus ſteuerlichen Erſparnisgründen im Wege der Li⸗ quidation und nicht der Fuſion erfolgen. * Stand der Badiſchen Bank am 23. Juli 1932. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 388, deckungsfähige Deviſen 928 103, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 18 940 610, deutſche Scheidemünzen 15 029, Noten anderer Banken 6 467 650, Lombardforderun⸗ gen 3 931924, Wertpapiere 9036 609, ſonſtige Aktiva 88 995 844. Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3300 000, Betrag der umlaufenden Noten 29 062 800, ſon⸗ ſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 18 680 514, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 22 738 516, ſonſtige Paſſiva 2172 278, Verbindlichkeiten aus weiter be⸗ gebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 481 724 l. * Deutſche Landmannbank AG, Berlin.— Wieder Heinen Gewinnvortrag. Die Geſellſchaft, die zum Inter⸗ 30.000 Dz., im gleichen Vorjahrszeitraum belief ſie ſich auf durchſchnittlich 270 000 Dz., alſo faſt das Zehnfache. Während der Zucker⸗Ausfuhrüberſchuß in den letzten Jah⸗ ren(bis 1931) eine ſtändige Erhöhung aufwies, iſt er 1932 erſtmalig ſtark zuſammengefallen. Ausfuhrüberſchuß von Zucker(in Dz.): 1928— 510 833(Einfuhrüberſchuß) 1929 + 1742 944 1930 + 2876 385 1981 + 3 537 272 Jan/ Juni 1930 4 1171 160 1931 4 1 335 579 „„ 1982. 522187 Trotz der erheblichen Reduzierung der Anbaufläche auf 254 000 Ha. für 1932(gegen 319 000 im Vorjahre und 463 000 Ha. 1980) dürfte ſich die ſtatiſtiſche Lage der Zucker⸗ induſtrie bis zur neuen Ernte nicht mehr weſentlich ver⸗ ändern. Auf die Dauer beſteht, da der Import keine nennenswerte Beeinträchtigung für den deutſchen Markt bedeutet, nur noch die Möglichkeit einer Konſumbelebung durch Herabſetzung des Höchſtpreiſes(zum mindeſten der Steuer). Oder aber der Rübenanbau wird ſich— gleitend mit dem allgemeinen Einkommen der Verbraucher— eine „. ſchwankt um weitere ſtarke Einſchräukung geſallen laſſen müſſen. eſſenbereich der Raiffeiſen bank A G gehört, wird ihrer GV im Auguſt für das Geſchäftsjahr 1931/32(31. März) wieder einen Gewinnabſchluß vorlegen. Auf An⸗ frage wird erklärt, daß dieſer Gewinn nicht zu einer Divi⸗ dendenzahlung auf das 1,998 Mill.„ betrogende Stamm⸗ kapital ausreicht, ſondern wieder vorgetragen wird(i. V. Reingewinn 330/ einſchl. Vortrag 10542]. * Michael trennt ſich von ſeinen Victoria⸗Aktien. Von den 1800 Victoria⸗Aktien des Herrn Jacob Michael bezw. der Induſtrie⸗ und Privatbank A. G. ſind bisher 1500 Stück an eine Reihe der Verwaltung der Victoria zu Berlin, Allg. Ver.⸗A.⸗G., naheſtehende Perſonen übergeführt worden. Der Erwerbspreis dürfte ſich laut „Frkf. Ztg.“ nicht erheblich vom Tagesfreiverkehrspreis von zuletzt 1000 bezw. 1100/ entfernen. * Hamburg ⸗American Inſurance Co., Newyork.— Un⸗ terſagung des Geſchäftsbetriebs. Die im Jahre 1925 ge⸗ gründete Feuer⸗ und Rückverſicherungsgeſellſchaft der Ham⸗ burger Mutzen becher⸗ Gruppe hat vom Staats⸗ kommiſſar für das Verſorgungsweſen die Aufforderung er⸗ halten, ihre Tätigkeit einzuſtellen und zu liqui⸗ dieren, da eine von der Auſſichtsbehörde geforderte Aktien⸗ tronsaktion mit der ſie kontrollierenden Newyork⸗ Hamburg Co. nicht rückgängig gemacht wurde. Die Frisfer-Sanierung Die R. Friſter A., Berlin, veröffentlicht fetzt die Bilanz für 1931 die gleichzeitig die Sanierungsbilanz iſt. Man habe im Berichtsjahre immerhin noch 70 v. H. des Vorjahrsumſatzes erreichen können. Trotzdem wird eine Sanierung notwendig, da Sonderabſchreibungen vor⸗ genommen werden müſſen und der Verluſtvortrag zu decken tſt. Zu dieſem Zweck wird Kapitalherabſetzung um 4,8 auf 1,2 Mill./ ſowie Auflöſung des Re⸗ ſervefonds(0,6 Mill.) beantragt. Gleichzeitig ſollen Genußſcheine im Nennbetrage von 0,7 Mill./ geſchaffen werden. Die Genußſcheine, deren Tilgung vor Ausſchüt⸗ tung von Gewinnen an die Aktionäre zu erfolgen hat, er⸗ hält die Dresdner Bank in Anrechnung auf ihre For⸗ derungen gegen die Geſellſchaft. Der Bericht über das lau⸗ fende Jahr klingt nicht unfreundlich. Der Anteil der Ge⸗ ſellſchaft an der„Multiplex“ iſt zum Ausgleich einer For⸗ derung in andere Hände übergegangen, der Käufer bleibt ungenannt. Die Umſätze in den erſten ſechs Monaten 1932 hätten ſich ungefähr auf Vorjahrshöhe gehalten. Die Un⸗ koſten ſeien erheblich vermindert worden, ein weiterer Rückgang wird erwartet. Die Liquidität hat ſich gebeſſert. Die Geſellſchaft hofft infolgedeſſen, daß die Sanierung ſich ohne neuen Gelobedarf durchführen laſſen wird. * Schiffbau⸗Geſellſchaft Unterweſer AG, Schiffswerft und Maſchinenfabrik Weſermünde⸗Lehe.— Kapitalhalbie⸗ rung. Die Geſellſchaft, die aus 1930 bei 7219„ Gewinn⸗ vortrag einen Verluſt von 3760/ übernahm, wird der GV am 19. Auguſt, der der Abſchluß für 1931 vorliegt, eine Kapitalhalbierung durch Zuſammenlegung der StA von 900 000 auf 450 000/ vorſchlagen. Der Buch⸗ gewinn ſoll zur Verluſtdeckung ſowie zu Sonderabſchrei⸗ bungen Verwendung finden. * Heine u. Co. AG, Leipzig.— Verluſt und Kapital⸗ zuſammenlegung. Nach dem Bericht ſind im Geſchäfts⸗ jahr 1031 Währungsverluſte in Höhe von 0,20 Mill. Mark entſtanden. Nach Abſchreibungen von 0,158(0,184) Mill./ ergibt ſich ein Verluſt von 658 974 1, der vorgetragen werden ſoll. Die Verwaltung beantragt, wie ſchon kurz gemeldet, das Aktienkapital durch Einziehung von 1 Mill,/ nominell eignen Aktien und weiterhin durch Zuſammenlegung der Stamm⸗ und Vor⸗ zugsaktien im Verhältnis von 514 auf 3 523 200, in er⸗ leichterter Form herabzuſetzen. Der Buchgewinn ſoll noch Abdeckung des Verluſtes zu Abſchreibungen Verwen⸗ dung finden. — Spinnerei und Weberei Sieinen A6. Sanierung genehmigi Die G, in der 6 Aktionäre zund zwei Drittel des biz. herigen AK vertraten, genehmigte einſtimmig die bekonn⸗ ten Verwaltungsanträge. Darnach wird das Ag von Mill. J(Sta 1,6 Mill. und VA 1,4 Mill.) auf 1,1 Mill, 1 herabgeſetzt und durch Ausgabe von 500 000„ neuer Af, tien, die von einem Gläubiger durch Abtretung einer ent, ſprechenden Schweizerfrankenforderung on die Geſellſchaft übernommen werden, wieder auf 1,6 Mill. erhöht. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden ausgewie⸗ ſen 909 106(688 536) 4 Bruttoertrag dem gegenüber ſtehen Generalunkoſten von 783 289(789 047). An Ab, ſchreibungen wurden vorgenommen 585 147(232 066). Der Verluſtvortrag beträgt 1408 528(1 135 950) ,. Zu ſeiner Tilgung wurde der in dieſem Jahr erzielte Sanfe⸗ rungsgewinn von 1900 00 4 durch Kapitalherabſetzung und von 27809/ durch Auflöſung des Reſervefonds verwandt Die bereits bereinigte Bilanz weiſt folgende Zahlen in Millionen„ auf: Anlagen 3,496(3,915), Warenvorräte 0,560(0,790), Debitoren 0,594(0,966), flüſſige Mittel und Bankguthaben 0,396(0,064). Andererſeits AK 1,6(8,0), Re, ſerven keine(0,027), Akzepte 0,087(0,122), Banken 3,152 (3,597) und ſonſtige Gläubiger 0,277(0,457). * Asbern⸗Maſchinenfabrik AG, Augsburg⸗ Göggingen. Vor dem Konkurs. Nach der vor einiger Zeit erfolgten Zahlungseinſtellung wurde eine Gläubigerverſammlung zu Ende Juli einberufen, die ſich über ein Moratorium oder den gerichtlichen Vergleich ſchlüſſig werden ſoll. Die Ge⸗ ſellſchaft wird jedoch die Einleitung des Konkurz, verfahrens beantragen, weil infolge Fehlens flüſſiger Mittel und mangels Auftragsbeſtands eine Weiterführung der Geſellſchaft unmöglich erſcheint und eine Befferung der Verhältniſſe nicht zu erwarten iſt.(Ax 240 000 l. * A der Chemiſchen Produkten⸗Fabriken Pommerens⸗ dorf⸗Milch in Stettin.— Zur Kapitalzuſammenlegung. Die angekündigte Kapitalherabſetzung wird der GV am 17. Auguſt unter Vorlegung des Abſchluſſes für 1931 nun⸗ mehr unter Auflöſung des geſetzlichen Reſervefonds in Höhe eines Teilbetrags von 228 000/ in ber Form vor⸗ geſchlagen, daß 60 000/ eigene Aktien eingezogen und die reſtlichen 6,66 Mill.„ Stü im Verhältnis:2 zuſammen⸗ gelegt werden. Die Verſammlung wird im übrigen der Einziehung der 100 000„ VA zuzuſtimmen haben. * Kammgarnſpinnerei Wernshauſen nimmt den Betrieb wieder auf. Geſtern iſt die aus der alten Kammgarn⸗ ſpinnerei Wernshauſen der Nordwolle hervor⸗ gegangene neue Geſellſchaft unter dem Namen „Kammgarnſpinnerei an der Werra Ac, Nieder⸗ Schmalkalden“ in das Handelsregiſter eingetragen worden. Das AK. beträgt 300 000& und iſt voll eingezahlt. Die Aktien ſind reſtlos untergebracht und befinden ſich ausſchließlich in deutſchen Händen. Auch bie für die Wiederaufnahme der Arbeit notwendigen Betriebs, mittel ſtehen zur Verfügung. Sobald die bereits beſtellte Wolle eingegangen iſt, kann der Betrieb beginnen. Schon jetzt wird die Färberei gründlich umgebaut und mit modernen Einrichtungen verſehen. Durch die Inbetrieb⸗ ſetzung des Werkes, das in guten Zeiten bis zu 1000 Ar⸗ beiter beſchäftigte, wird der Arbeitsmarkt in Wernshauſen und Umgebung weſentlich entlaſtet und die geſamte Wirt⸗ ſchaͤft des Bezirks befruchtet. * Norddeutſche Hefeinduſtrie AG. Berlin. Die GW. er⸗ ledigte die Regularien für 1931 und beſchloß die Herab⸗ ſetzungdes Grundkapitals um 3,0 auf 13,6 Mill. Mark durch Einziehung eines entſprechenden Betrages eigener Aktien. Der Vorſtand wurde ermächtigt, bis zu 1,1 Mill./ Aktien der Geſellſchaft bis zum Ende dieſes Jahres beſtmöglich zu erwerben und binnen ſechs Monaten nach dem Erwerb einzuziehen. Von der Entlaſtung wurden die Verwaltungs mitglieder Katzenellen⸗ bogen, v. Falken hayn und Penzlin aus⸗ genommen. Außerdem wurde ein beſonderer Ent⸗ laſtungsbeſchluß gefaßt bezüglich des im neuen Geſchäfts⸗ jahre mit der Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei AG. wegen der Abteilung Finanzen abgeſchloſſenen Vergleiches. Ueber das neue Geſchäftsjahr laſſe ſich nur wenig ſagen. Man hoffe, den Rückgang der Erlöſe durch Unkoſtenerſparniſſe ausgleichen zu können. Das laufende Geſchäftsjahr dürſte daher nicht ſchlechter abſchließen als das Jahr 1931. * Schüle⸗Hohenlohe AGG. Plüdershauſen und Kaſſel. Die GV genehmigte einſtimmig die Regularien und die Herabſetzung des Aktienkapitals von 4 auf .15 Millionen 4 durch Einziehung von 0,85 Mill. Vor⸗ ratsaktien. Der dadurch erzielte Buchgewinn von 0,7 Mill./ wird zum Ausgleich der Wertminderung des Ver⸗ mögensbeſtandes und zu Rückſtellungen verwandt. Ein Gewinn wurde nicht erzielt. * Eine neue Ermäßigung der Speditionsſätze für die Leipziger Herbſtmeſſe. Der beim Leipziger Meſſeamt be⸗ ſtehende Speditionsausſchuß hat in ſeiner letzten Sitzung im Einvernehmen mit der Reichsbahn beſchloſſen, die bis⸗ herigen Speditionstarife für die vom 28. Auguſt bis 1. September ſtattfindende Leipziger Herbſtmeſſe auf die Gebührenſätze des Bahnſpeditionsbetrags herabzuſetzen. Die neue Speſenſenkung beträgt für die Rollgeldſätze mehr als ein Drittel. Frankfurfer Abendbörse abbröckeind Die Abendbörſe lag nahezu geſchäftslos und meiſt weiter leicht abgeſchwächt. Die Spekulation übte aus den bekannten Gründen Zurückhaltung. J. G. Farben eröffneten 1 v. H. niedriger, während auf den übrigen Marktgebieten amtliche Kurſe zunächſt nicht zuſtande kamen. Auch im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen. Am Rentenmarkt ging die Altbeſitzanleihe um 4 v. H. zurück, auch Gold⸗ und Liquidationspfand⸗ briefe waren auf Mittagsniveau eher angeboten. Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen wieſen zwar keine Veränderungen, aber auch kein Geſchäft auf. Schlußtendenz abbröckelnd. Es notierten: Neubeſtitz 5985, Altbeſitz 44, Berliner Handel 90, Reichsbank 124, Danat 18,25, DD⸗Bank 75, Dresdner 18,25, Gelſenkirchen 32,5; Harpen 49, Mannesmann 386,5, Phönix 14,25, Rhein. Braunk. 173, Rhein. Stahl 46,5, Stahlverein 12, Aku 34,25, AEG. 27, Bemberg 29,5, Chade 172, Chem. Albert 27,25, J. G. Chemie 125,75 und 113, Daimler 12, Gold⸗ und Silber 133,5, Licht und Kraft 69,5, Eßlinger Maſch. 11,5, J. G. Farben 8696, Felten 36, Geffürel 57,5, Goldſchmidt 17, Holzmann 31, Junghans 9, Lahmeyer 79,5, Metallgeſ. 25, Rütgers 32,25, Tietz 44, Zucker ſüdd. 106, Reichsbahn 75,25, Hapag 11,25, Nordd. Lloyd 12,75. Auslandsbörſen gut ſtetig Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe war bis zum Schluß gut ſtetig. Die Kursveränderungen hielten ſich in engem Rahmen. Paris war uneinheitlich, da die Spe⸗ kulation aber ſpäter zu Deckungen ſchritt, konnte ſich eine Aufwärtsbewegung durchſetzen. An der Brüſſeler Börſe ergaben ſich bei freundlicher Grundſtimmung kleine Kursbeſſerungen. Amſter dam war auf einen zuver⸗ ſichtlichen Ton geſtimmt, und die Kurſe lagen durchweg feſter. Wien war luſtlos und wenig verändert. Pfund weiter ſchwach Auch am Nachmittag blieb das engliſche Pfund weiter ſch wach. Gegen den Dollar ging das Pfund auf.517ÿ und gegen Paris auf 89,75 zurück. Im Gegenſatz hierzu lag natürlich der Dollar ſehr feſt. In Amſterdam konnte er ca. 20 Cents anziehen. Die Reichsmark ſetzte ihre Aufwärtsbewegung weiter fort; ſo befeſtigte ſie ſich in Amſterdam auf 59,07%, in Zürich auf 122,17½, in London auf 14,78, während ſie ſich in Newyork auf 23,72 ſtellte. Der holl. Gulden war leichter, ebenfalls ten⸗ dierten die Norddeviſen ſchwächer. Ungarische Welzenausfuhr nach Deufschland f Die Futura AG, Bu dapeſt, hat dieſer Tage mit der Getreide⸗Induſtrie⸗ und Commifſions⸗ A G und der Deutſchen Getreide⸗Handels⸗ Geſellſchaft, Berlin, ein Lieſerungsgeſchäft über den Export von 150000 Dz. Weizen abgeſchloſſen. Die deutſche Regierung gewährte für dieſen Transport eine 15proz. Zollermäßigung bzw. Rückvergütung. Die Ab wick⸗ lung wird durch die Futura ſowie durch die Getreidegb⸗ teilungen der Ungar. Treditbank und der Ung. Escompte⸗ bank erfolgen, doch werden etwa 50 000 Dz. den Mitglie⸗ dern des Bereins der Getreidehändler überlaſſen. Die Preiſe bleiben hinter den letzten Notierungen der Bubdg⸗ peſter Getreidebörſe etwas zurück. Ein Vertreter der Außenhandelsabtetlung des ungart⸗ ſchen Außenminiſteriums verhandelt derzeit in Berlin, um weitere Weizenlieferungen nach Deutſchlond zu ermöglichen. Zunächſt ſollen noch 50 000 Dz. Weizen von Deutſchland übernommen werden. Der Export nach anderen Ländern hat noch nicht eingeſetzt, die Verhand- lungen mit Italien ſollen jedoch vor dem Abſchluß ſtehen. Mannheimer Produkfenbörse 28. Juli Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl. 75/76 Kg. 26, 50/7, 25 Biertrebenr. 10,75%½ 76/74 Kg.— Trockenſchnitzel 9,50 Roggen, inländiſcher 21,752, Wieſenhen.805,20 auslündiſcher— Rot leehen.905,30 Hafer, inl. 17/19,—Lnzernkleehen„5 ausländiſcher— Preßſtroh, Rogg., Weiz 3,40,½,60 Gerſte, Sommer, inl.— Hafer, Gerſte 3,—/,0 pfäziſche— Geb. Stroh. Rogg, Welz. 340 ausländiſche— Lale Werſte.— uttergerſte.. 13,25/18,50] Weizenmehl, Spezial O0 388.80 ais, auf Bezugſchein 18, m. Sack ab 16. Sept/ Okt 24,15 Saatmats 5 mit Auslal dswelzen 95 15 Erdnußkuchen.. 12.50/25 Roggenmehl 70% m. S. 28,50) 9 Soyaſchrot.... 10,50 10,75 Weizen leie mit Sack.75 * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 28. Juli. Geſtern wurden folgende Preiſe notiert: Kirſchen 2430; Johannitz⸗ beeren 10—11; Stachelbeeren 1220; Pfirſiche 20— 307 Apri⸗ koſen 30—40; Aepfel 1830; Birnen 14—18; Pflaumen 2 bis 28; Tomaten 14—20; Bohnen—6 Pfg. waren 480 Zentner. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 28. Juli. Bei 270 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden heute folgende Preiſe fegeſetzt: Johannisbeeren—10; Stachelbeeren, grüne 9; rote 16—22; Birnen, beſſere Sorte 20—24; ge⸗ ringere Sorte 15— 20, Aepfel 1216; Pfirſiche 1828, Mi⸗ rabellen 2428; Zwetſchen. grüne 1012; blaue 25, Ty: maten 17; Sauerkirſchen 2225; Türkiſche Kirſchen 150 Heidelbeeren 32; Bohnen—5 Pfg. Schwetzinger Schweinemarkt vom 28. Juli. Zum geſtrigen Schweinemarkt wurden 143 Milchſchweine und Läufer angefahren. Bei langſamem Geſchäftsgang wurden gehandelt: Milchſchweine 10—20; Läufer 40—48 pro Paar, Ein Drittel der Anfuhr blieb Ueberſtand. * Erhöhter Zinkblechpreis. Die ſüddeutſche Zinkblech⸗ händler⸗Vereinigung, Frankfurt a.., hat die 28. Juli 1932 um etwa 2,5 v. HHerhöht. krachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 28. Jul Das Geſchäft an der heutigen Börſe wor äußerſt kit Es wurden nur wenig Reiſen vergeben. Die Fracht wie die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. Angefahren reiſe am A is zu dieſes naten ung len⸗ a us Ent⸗ häfts⸗ wegen Ueber Man rniſſe dürfte Freitag, 29. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 347 Mente letster 1 7 Rene Clair'“!s neueste Filmschöpfung — 14 N Und wieder startet bei uns ein vorzüglicher Doppel- Spielplan Wir bringen in Erstaufführung 5 Lachen ist gesund Gönnen Sie sich eine vergnügte Stunde bei Sie erleben mit ihm die tollsten Situationen in A 8 7 J W Joss Eu tum der unbeschwerte Fröhlichhett N X ausatmet. 1 Eine Tonfilm- Satire ohne Polftik. Sprudelnd von neuen Binfällen bietet Ihnen der Film köstliche Stunden der Unterhaltung. Außer dem bunten Tonbeiprogramm Neueste Fox- Tonwoche! Anfang: 3 5 7.30 Uhr 1 1 n ee 210 D Abenteuer und Irrfahrten eines Schürzenjägers. Eine Hintertreppenballade mit Friiz Kampers Kuri Lilien Nach dem Schwank: Senia Söneland nter Geschäftsaufsichtg camilla Spira von Arnold und Bach eee Dazu: Ifnünmnumum Ion Meiser l. Hargermeidter! Schallende Heiterkeit ertönt über den gewürzten Humor von 5 Vlasta Burian Harry Frank us. w. 0 7 AI 1 Millu Dazu ein vielseitiges Zunkes Beiprogramm. ge 2.00,.00,.00,.30 Uhr. 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