N N DN N ius ge⸗ te Ab⸗ S159 T 0 55 tsſtelle rbeten. Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in auſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..28, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſellen: Waloͤhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Friebrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim eue Mannheimer eitune Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79:mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Famtlien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Juli 1932 143. Jahrgang— Nr. 349 der Wahliag ſteht im deichen des Burgfriedens Reichspräſident und Reichsregierung haben angeordnet, daß von morgen ab jeder politiſche Kampf ruhen ſoll Der Kanzler ſpricht zu Amerika Eine Rundfunkrede des Herrn von Papen über alle amerikaniſchen Sender 3 Das Ziel der Veroronung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 30. JInli. Der Herr Reichspräſident hat durch eine auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung erlaſſene Berordnung ein mit dem Wahltage in Kraft tretendes Verbot aller öffentlichen poli⸗ tiſchen Verſammlungen, alſo auch ſolcher in geſchloſſenen Räumen erlaſſen, das zu dem in Kraft ſretenden Demonſtrationsverbot hinzutritt. Das Verbot aller öffentlichen politiſchen Verſamm⸗ lungen iſt auf die Tage vom 31. Juli bis 10. Aug uſt befriſtet. Nach der ſtarken politiſchen Erregung, welche die Wahlzeit mit ſich gebracht hat, ſoll das Verbot den politiſchen Frieden fördern. Es iſt der Wunſch des Herrn Reichspräſidenten und der Reichsregierung, daß nach durchfochtenem Wahlkampf die politiſchen Leidenſchaften wenigſtens einige Tage lang ruhen ſollen. Die letzten Wochen haben, wie der Bevölkerung bekannt iſt, außerdem an den Dienſt der Polizeibeamten ſo ungewöhnlich hohe Anſprüche geſtellt, daß auch ihnen eine Ruhe⸗ und Erholungspauſe gegönnt werden muß. Die Verordnung Auf Grund des Artikels 48, Abſatz 2, der Reichs⸗ verfaſfung wird folgendes verordnet: 8 1 Für die Zeit vom 31. Juli 1932 bis zum Ablauf des 10, Auguſt 1932 ſind alle öffentlichen politiſchen Verſammlungen verboten. Als politiſch im Sinne hieſer Vorſchrift gelten alle Verſammlungen, die zu politiſchen Zwecken oder von politiſchen Ver⸗ einigungen veranſtaltet werden. 8 2 Die Beſtimmungen der zweiten Verordnung des Reichsminiſters des Innern über Verſammlungen und Aufzüge vom 18. Juli 1932 über Faſſung der Dritten Verordnung des Reichsminiſters des Innern über Verſammlungen und Aufzüge vom 22. Juli 1932 bleiben mit der Maßgabe unberührt, daß für die Zeit vom 31. Juli 1932 bis zum Ablauf des 10. Auguſt 1932 auch alle politiſchen Verſammlungen unter freiem Himmel, die in feſtumfrie⸗ deten dauernd für Maſſenbeſuch einge⸗ richteten Anlagen ſtattfinden ſollen, verboten ſind. 5 8 3 Wer eine Verſammlung, die nach den Beſtimmun⸗ gen dieſer Verordnung verboten iſt, veranſtaltet, lei⸗ tet, in ihr als Redner auftritt oder den Raum für ſie zur Verfügung ſtellt, wird mit Gefängnis be⸗ ſtraft, neben dem auf Geldſtrafe erkannt werden kann. Wer an einer ſolchen Verſammlung teilnimmt, wird mit Geldſtrafe bis zu 5 beſtraft. 4 Dieſe Verordnung tritt mit dem 31. Juli 1932 in Kraft. Staatsgerichtshof-Verhandlung am 20. Auguſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 30. Juli Man wird damit rechnen können, daß nunmehr am 20. Auguſt die Hauptverhandlung in der preußiſchen Klage vor dem Staats⸗ gerichtshof beginnen wird. Die Reichsregierung ge⸗ denkt— wir haben das hier bereits angedeutet— die latägige Friſt zur Beantwortung der preußi⸗ ſchen Klage voll ausnutzen. So wird vor dem 5. Auguſt die ehemalige preußiſche Regierung nicht in den Beſitz der Klagebeantwortung kommen. Da ſich daran vermutlich noch ein weiterer Schriftwechſel knüpfen wird und die Hauptverhandlung 14 Tage nach der Ladung liegen muß, wäre der 20. Auguſt der früheſte Termin für das Hauptverfahren. Das„Berliner Tageblatt“ begleitet die⸗ ſen Tatbeſtand mit der Bemerkung:„Vielleicht hofft die Reichsregierung, daß bis dahin im Zuſammen⸗ hang mit einer Umbildung des Kabinetts Papen in reußen ein neuer Miniſterpräſident vom Landtag gewählt ſei, ſo daß der Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofes, wenn ſie gegen das Reich ausfiele, jede praktiſche Bedeutung genommen würde.“ Man wird dieſe Feſtſtellung auch ohne den polemiſchen Unterton, den ſie im„Berliner Tageblatt“ hat, treffen können. Man wird, will uns ſcheinen, auf eine ſolche Entwicklung ſogar hoffen können. 8000 Kandidaten Drahtbericht unſeres Berliner Büros l Berlin, 30. Juli. Eine Ueberſicht über die Kandidatenliſte der kom⸗ menden Reichstagswahl ergibt, daß ſich rund 8000 Kandidaten um ein Mandat für das Reichs⸗ parlament bewerben. Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Juli. Reichskanzler von Papen hielt geſtern um Mitternacht für das Internationale Radio⸗Forum und die National Broadeaſting Company in New⸗ hork in engliſcher Sprache eine Rede, die in deut⸗ ſcher Ueberſetzung lautet: Ich bin mir bewußt, daß es für ausländiſche Beobachter nicht leicht iſt, ſich durch das Labyrinth der politiſchen Entwickung in Deutſchland ſeit dem Ende des Krieges hindurchzufinden. Ich ergreife daher gern die Gelegenheit, in meiner Eigenſchaft als verantwortlicher deutſcher Staatsmann einige Worte an die amerikaniſche Oeffentlichkeit zu richten. Ein amerikaniſcher Schriftſteller Miſter George N. Shuſter, hat in ſeinem kürzlich erſchienenen Buch über Deutſchland feſtgeſtellt, daß das Weſen der deutſchen Einheit in der Verſchiedenheit beſteht. Das mag zutreffen. Andererſeits bildet aber das Streben nach Ordnung und Autorität einen Grundzug des deutſchen Charakters. Alle Deutſchen ſtimmen Friedrichs des Großen klaſſiſchem Ausſpruch„Ordnung muß ſein“ voll und ganz zu. Dieſe angeborene Ordnungsliebe des Deutſchen hat ſich in den Ereigniſſen der letzten Wochen erneut gezeigt, und Ordnung und Sicherheit in unſeren innerpolitiſchen Angelegenheiten ſind auch tatfächlich die wichtigſten Erforderniſſe der Stunde. Die Außenwelt iſt ſich anſcheinend noch nicht ganz der Tatſache bewußt, daß infolge der zunehmenden Spannung zwiſchen den An⸗ hängern der äußerſten Rechten und der äußerſten Linken über Deutſchland die Ge⸗ fahr eines Bürgerkrieges ſchwebte. Dieſe beiden Bewegungen haben nichts miteinander gemein. Während die nationalſozialiſtiſche Bewegung ausſchließlich eine natio⸗ male Wiedergeburt anſtrebt, richtet ſich der Kommunismus gegen die kulturellen Grundlagen unſeres nationalen und ſozialen Lebens. Der Kom⸗ munismus muß daher als eine revolutionäre Be⸗ wegung und eine Gefahr für das Land und die Welt bezeichnet werden. Den Kommuniſten iſt es gelungen, im ganzen preußiſchen Staat ſtarke Kampfein heiten zu bilden. Die Ruheſtörungen der letzten Zeit ſind, mit ſehr wenigen Ausnahmen, auf ihre geſetzwidrige Tätig⸗ keit zurückzuführen. Keine Regierung hätte dieſen Zuſtand länger dulden können, ohne ihre eigene Autorität aufzugeben. Wie aus den Berichten der Preſſe hervorgeht, iſt die Ordnung in ganz Deutſchland nun wieder hergeſtellt. Die jetzige Regierung wird dafür ſorgen, daß dieſe Ordnung unter keinen Umſtänden wieder geſtört wird. Die vorläufige Ordnung der Dinge, die durch die Ernennung eines Reichskommiſſars in Preußen ge⸗ ſchaffen wurde, war niemals als dauernd gedacht. Es iſt weiter nichts als eine vorüber⸗ gehende Maßnahme zur Beſeitigung einer Notlage. Kein einziger deutſcher Staat wird in ſeiner Sou⸗ veränität oder Unabhängigkeit beeinträchtigt werden. Was wir erreicht haben, iſt die Wiederher⸗ ſtellung der Regie rungsautorität. Die kommenden Wahlen werden hoffentlich die von uns getroffenen Maßnahmen rechtfertigen. Seit meiner Ernennung zum Reichskanzler ſind im Ausland Be⸗ fürchtungen zum Ausdruck gekommen, daß dieſe Re⸗ gierung die Errichtung der Diktatur in Deutſchland begünſtigen könnte. Weder ich noch meine Kollegen in der Regierung werden einen ſolchen Schritt unterſtützen. Wenn man die Lage verſtehen will, in der ſich Deutſchland befindet, ſo muß man ſich darüber klar werden, daß der Urgrund aller Verzweif⸗ lung und Unzufriedenheit im Vertrag von Verſailles liegt. Es gibt keinen Deut⸗ ſchen, welcher die Beſtimmungen des Vertrages, die Deutſchland in eine Stellung minderen Rechts ge⸗ bracht haben, als gerecht anerkennen würde. Dies trifft in erſter Linie für die deutſche Jugend zu, die infolge der jetzigen traurigen Wirtſchaftslage den härteſten Entbehrungen ausgeſetzt iſt und um ſo weniger verſteht, warum ſie weiterhin für das und durch dieſen Vertrag zugefügte Unrecht leiden ſoll. Dieſe Jugend, die keine Hoffnung auf die Zukunft hat, iſt darin beſonders empfindlich. Das deutſche Volk wünſcht nichts ſehulicher, als in Frieden zu leben. Aber es iſt unerträglich für das deutſche Volk, daß ihm heute, 14 Jahre nach dem Kriege, ſein Anſpruch auf Gleichberechti⸗ gung, zu dem es ſich als große Kulturnation be⸗ rechtigt fühlt, durch die diskriminierenden Beſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages immer noch vor⸗ enthalten wird. Ich bin überzeugt, daß gerade das große Land, zu deſſen Bürgern ich heute ſpreche, dieſe Gefühle völlig verſtehen und würdigen wird. Recht und Ge⸗ rechtigkeit ſind die Grundſätze, die immer in der Welt herrſchen müſſen. Laßt uns von der Vergan⸗ genheit lernen, und eine beſſere Zukunft aufbauen, indem wir die Welt durch Selbſtüberwindung über⸗ winden mit Gottes Hilfe im Geiſte der Zuſammen⸗ arbeit für das allgemeine Wohl. Ausgezeichneter Empfang in ASA — Newyork, 30. Juli. Die Rundfunkrede des Reichskanzlers von Papen wurde dank der ſehr klaren Uebertragung aus⸗ gezeichnet verſtanden. Die Rede wurde auf ſämtliche Sender der Vereinigten Staaten und Kanadas übernommen. Von allen Seiten wird beſtätigt, daß der Empfang ſehr gut geweſen iſt. Die Rede des Reichskanzlers wurde ſo von dem wohl größten un⸗ ſichtbaren Auditorium der Welt angehört. eee Heftiger Kampf um die öſterreichiſche Anleihe Meldung des Wolff⸗Bür os — Wien. 30. Juli. Im öſterreichiſchen Nationalrat kam es bei der Beſprechung des Lauſanner Anleihevertrages zu außerordentlich ſcharfen Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen den Großdeutſchen und den Chriſtlich⸗Sozialen, die den Pakt von Lauſanne ver⸗ teidigten. Die großdeutſchen Sprecher lehnten die Anleihe und das Lauſanner Protokoll aufs aller⸗ ſchärſſte ab, da ſie entgegen den Zuſicherungen des Bundeskanzlers neue politiſche Bindungen bringen und doch keine wirtſchaftliche und finanzielle Beſſe⸗ rung. Sie ſtellten ſchließlich einen Mißtrauens⸗ antrag gegen die Regierung, über den am Dienstag weiterverhandelt werden ſoll. Als die chriſtlich⸗ſozialen Redner darauf behaupteten, daß die Großdeutſchen durch) deutſche Emiſſäre beeinflußt worden ſeien, und den Ausdruck von der rollenden Mark gebrauchten, erfolgten ſtürmiſche Zwiſchenrufe, die jede weitere Verhandlung unmöglich machten. Auch der Landbun d sprecher kritiſierte das An⸗ leiheprojekt ſehr ſcharf, glaubte jedoch, daß infolge der Mißwirtſchaft der letzten Jahre Oeſterreich ge⸗ zwungen ſei, die Anleihe unter den politiſchen Be⸗ dingungen anzunehmen. N Im einzelnen erklärte der führende chriſtlich⸗ ſoziale Abgeordnete Kunſchak, vor wenigen Ta⸗ gen erſt ſei der Gedenktag der Ermordung des Thronfolgers im Jahre 1914 geweſen. Heute nach 18 Jahren ſehe man, wenn auch in anderen Farben, wieder ein ähnliches Bild. Es ſei der kuror teu⸗ tonicus(), der gleichbedeutend ſei mit Hohen⸗ zollernſchem Hausintereſſe, der Arm in Arm mit Junkern und Induſtriemagnaten dem welterlöſen⸗ den demokratiſchen Gedanken im eigenen Lande und auch Oeſterreich und deſſen Volk den Krieg er⸗ kläre.(2) 1914 hätten ruſſiſche Emiſſäre Haß und Blutdurſt geſät, heute ſeien reichsdeutſche Emiſſäre in geſchäftstüchtiger Weiſe in Wien tätig. Aus die⸗ ſen Tatſachen ziehe er die Folgerung, daß die Agi⸗ tation gegen das Lauſanner Protokoll, die ſich in Oeſterreich bemerkbar mache, künſtlich, und zwar durch ausländiſchen(!) Einfluß herbeigeführt ſei. Es wäre der gemeinſamen Sache des Deutſchtums ſehr zweckdienlich, wenn die deutſche Reichs⸗ regierung dieſe Zankhunde zurückpfeifen und an die Leine nehmen würde. Kommuniſten beſchießen Polizei — Hindenburg, 30. Juli. Kommuniſten beſchoſſen geſtern hier ein Ueberfallkommando, das notge⸗ drungen das Feuer erwiderte. Ein Kommuni⸗ ſtenführer wurde getötet, drei Beamte und ſieben Kommuniſten verletzt. Schickſalsland Oeſterreich * Mannheim, 30. Juli. Oeſterreich kämpft um ſeine Freiheit, um ſeine Zukunft. Das Land, das ſeit den Tagen von St. Germain nur Ball in dem Spiel der Mächte war, nur Figur in dem Schach der europäiſchen Diplo⸗ maten, erwacht zu eigenem Willen. Immer ſtärker wird die Front gegen den Anleihe vertrag von Lauſanne. Für den Verzicht auf den An⸗ ſchluß und unter der erdrückenden Finanzkontrolle ſollte Oeſterreich 300 Millionen Schilling erhalten, damit es den Dienſt der alten Tributanleihen fort⸗ führen kann. Dieſe Zumutung lehnt die Mehrheit des Volkes und des Parlaments ab, die lieber auf die Anleihe verzichtet als auf die freie Entwicklung. Damit aber bahnt ſich im Donauraum ein Um⸗ ſchwung an, den zu beachten Deutſchland Grund genug hat; denn die Abkehr von der bisherigen Anleihepolitik bedeutet für Oeſterreich auch eine Abſage an die franzöſiſche Kombination. Noch iſt das letzte Wort über die Anleihe nicht geſprochen, noch iſt die Loslöſung nicht vollzogen, trotzdem müſſen die verantwortlichen deutſchen Stellen über die Zukunftsmöglichkeiten des öſterreichiſchen Pro⸗ blems klar ſein. Der Vertrag von St. Germain hat aus der alten Doppelmonarchie ein Konglomerat von Nachfolgeſtaaten geſchaffen, von denen keiner wirk⸗ lich lebensfähig iſt. Mit der unheilvollen Eng⸗ ſtirnigkeit und haßerfüllten Verſtändnisloſigkeit, die alle Verträge der Pariſer Vororte auszeichnet, haben die Siegerſtaaten unter dem Einfluß Frank⸗ reichs die hiſtoriſche und wirtſchaftliche Einheit des Donauraumes zerſchlagen, die ſeit Jahrzehnten allein Grundlage und Träger des habsburgiſchen Reiches war. In einer bewußten und willkürlichen Verherrlichung der Ideen eines Maſaryk und in dem Beſtreben, Deutſchland aus dem Südoſten Europas auszuſchalten, ſchuf und ſtärkte man die Nationalſtaaten der Tſchechoſlowa⸗ kei, Ungarns, Südſlawiens und Rumäniens. Und als alle Beutehungrigen ihr Teil geraubt hatten, da ließ man wie einen überflüſſigen Fetzen Deutſch⸗ öſterreich in der Mite dieſer gewalttätigen Empor⸗ kömmlinge liegen. Wehrlos, krank und arm. Ließ es liegen, weil die Sieger ſelbſt nicht wußten, wem man dieſes Ueberbleibſel einer Weltmacht gönnen ſollte. Seit dieſer Zeit aber lebt Oeſterreich in einem ewigen Martyrium, ſchleppt ſich durch Inflation und Hunger an den Krücken bitterſter Almoſen in eine hoffnungsloſe Zukunft. Dem Tode entgegen, dem Reich oder dem Bunde der Nachfolgeſtaaten? Das Reich blutet aus tauſend Wunden, kann nicht helfen und ſtützen, kann nur Hoffnung erwecken auf beſſere Zeiten. Wer wird das Ausfallstor Europas zum Orient beſetzen? Europas Ausfallstor nannte man die alte Kaiſerſtadt Wien, hinter deren Prunk und Glanz ſich eine Wirtſchaftszentrale von meiſt un⸗ geahnten Ausmaßen verbarg. Ein Sechſtel allein des deutſchen Exportes rollte über Wien und durch Oeſterreich nach dem Südoſten Europas. Wien war der große Schnittpunkt des weſtöſtlichen und nord⸗ ſüdlichen Verkehrs. Und heute noch iſt Oeſterreich das Durchgangsland für den Handel zwiſchen Deutſchland und dem Orient. Heute noch läuft ein Drittel des Balkanexportes über Oeſter⸗ reich nach dem Reich. Heute noch verfrachtet Deutſchland über Oeſterreich 13 vom Hundert ſeines Exportes nach dem ſüdoſteuropäiſchen Markt. Die Tſchechoſlowakei und thre Induſtrie ſind in Wahrheit von der Gnade Oeſterreichs abhängig, wenn das Land nach freiem Willen wirtſchaftspolitiſche Abmachungen mit ſeinen Nachbarn abſchließen könnte. Und Polens ober⸗ ſchleſiſche Kohle findet von dem Tage keinen Abſatz mehr in Italien, da Oeſterreich die Durchgangs⸗ zölle höher feſtſetzt. In der Steiermark aber liegen die Erzgruben der Alpinen Montangeſellſchaft, die vor wenigen Jahren noch in dem Quotenkampf der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft eine ausſchlag⸗ gebende Rolle ſpielten. So iſt das ärmſte Lan d Europas ſein Schickſals land ſo wird insgeheim Oeſterreich heißer und erbitterter um⸗ kämpft als die Völker ahnen, ſo wird Oeſterreichs Beſitz über die wirtſchaftliche Zukunft Europas ent⸗ ſcheiden und damit über die endgültige Geſtaltung der alten Welt. Der Friedensvertrag von St. Germain vermochte die engen naturgegebenen Wirtſchaftsbeziehungen . a 2 Macht geſtört wurde: 2. Seite/ Nummer 349 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Juli 1999 zwiſchen dem deutſchen Mitteleuropa und den Nach⸗ folgeſtaaten nicht zu zerreißen. Wohl verſtand es Frankreich, mit brutaler Gewalt das völkerverbin⸗ dende Land an Donau und Inn zu einem Brems⸗ block auf der großen weſtöſtlichen Handelsſtraße zu machen, allein die Natur verlangt und holt ſich wie⸗ der ihr Recht. Der Verſuch Frankreichs, den Süd⸗ oſten Europas von Deutſchland unabhängig zu machen, iſt mißlungen, weil wohl die Politik ſich kommandieren läßt, nicht aber die Wirtſchaft. Rumä⸗ nien erſtickt an ſeinem Ueberfluß von Mais und Petroleum, Ungarn an ſeinem Weizen und Süd⸗ ſlawien an ſeinen Früchten, wenn Deutſchland ſie ihnen nicht abkauft. Dagegen helfen auch keine franzöſiſchen Rüſtungsanleihen. Deutſchland hätte daher keinen Grund, um die Oöſung des Donauproblems allzu beſorgt zu ſein, wenn nicht zwei Momente die wirtſchaftliche Zuſam⸗ menarbeit mit dem deutſchen Nachbarland bedrohten: die Donaukonföderation und Italien. Als Frankreich ſeine Ohnmacht gegenüber den wirt⸗ ſchaftlichen Zwangsläufigkeiten im Donauraum er⸗ kennen mußte, da ging es— eine furchtbare Ironie des Schickſals— daran, die große wirtſchaftspolitiſche Einheit der früheren Doppelmonarchie notdürftig wieder aufzubauen, die es ſelbſt nach dem Weltkrieg zerſchlagen hat. Eine Konföderation Oeſterreichs mit den Nachfolgeſtaaten ſoll einen einheitlichen Wirtſchaftsraum ſchaffen der bei den kommenden großen Handelsverträgen Deutſchland die Bedingun⸗ gen des Güteraustauſches diktieren könnte. Das Reich verſuchte dagegen vor einem Jahre die be⸗ kannte Offenſive der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion, die an dem Machkanſpruch Frank⸗ reichs ſcheiterte, und ſelbſt die Präferenzver⸗ träge mit Ungarn und Rumänien, die eine Einheitsfront der Nachfolgeſtaaten unmöglich machten, wurden von Frankreich im letzten Augen⸗ blick zerſchlagen. Trotzdem könnte aus dem brodelnden Hexenkeſſel der früheren Doppelmonarchie und des Balkan ſich eine Löſung entwickeln, die Deutſchland und den Nachfolgeſtaaten nur Gewinn brächte, wenn das Problem Oeſterreich nicht auch noch durch eine andere Italien.. Der italteniſche Einfluß in Oeſter⸗ reich, der von 1922 bis 1928 ſehr ſtark war, wurde in den letzten Jahren weitgehend ausgeſchaltet, als Rom feinen inneren Schwierigkeiten infolge der Kriſe ſein Hauptaugenmerk ſchenken mußte. Für Italien iſt aber Oeſterreich das politiſche Vorfeld, deſſen Beherrſchung ihm erſt den Weg freimacht zu dem großen Traum Muſſolinis, zu der ſüdoſt⸗mitteleuropäiſchen Konföderation unter Füh⸗ rung Italiens, der ſogar Polen ſich anſchließen ſoll. Das mögen unerfüllbare Wünſche ſein, die ſchon an Italiens eigener ſchmaler Machtbaſis ſcheitern. Sie ſind jedoch da und als Träume oft gefährlicher denn politiſche Wirklichkeiten. Sie ſtärken nämlich in Oeſterreich wieder den Hang, mit drei Karten zu ſpielen, mit der deutſchen, franzöſiſchen und italteniſchen. Dieſes Spiel mochte zwar für einen ehrgeizigen Prälaten intereſſant und amüſant ſein, es hat jedoch mitgeholfen an der Verelen dung Oeſterreichs und der Nachfolgeſtaaten, peil es die Völker dem Zwang enthob, ſich für eine der beiden nur möglichen Kombinationen zu entſchei⸗ den, für die Zuſammenarbeit mit Deutſchland oder nene lng der früheren Wirtſchaftseinheit An Donauraum. Dieſer Kampf entbrennt heute aufs neue, weil die Ablehnung der Anleihe Oeſterreich zur Entſcheidung zwingt. Deutſchland muß aber dann um feinen wichtigſten Markt und damit um ſeine Zukunft kämpfen. W. R. KPD.⸗ Propaganda im Rundfunk — Berlin, 30. Juli. Im Berliner Rundfunk haben geſtern abend wieder einmal die Kommuniſten mit einer kleinen Ueberraſchung aufgewartet. Der Schriftſteller Rudolf Wittenberg unterbrach die Vor⸗ leſung einer eigenen Erzählung durch den Ruf:„Rot Front! Wählt Kommuniſten, Liſte!“ Großes Schadenfener in Kaſſel — Kaſſel, 30. Juli. In einer Großgarage brach geſtern abend Feuer aus, das bald das ganze Gebäude in Flammen ſetzte. Die geſamte Kaſſeler Feuerwehr mußte ausrücken und bekämpfte den Brand aus 12 Schlauchleitungen. Während die untergeſtellten 70 Kraftwagen bis auf einen gerettet werden konnten, griff das Feuer auf ein benach⸗ bartes Lagerhaus über und vernichtete über eine Million Kalender. n „Verſailles gefährdet den Frieden Eine einſichtsvolle franzöſiſche Stimme zur Schleicherrede Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 30. Juli. Die Frage, ob und wie man auf die außenpoliti⸗ ſchen Erklärungen des Generals von Schleicher und des Reichskanzlers von Papen antworten ſoll, wird in der franzöſiſchen Preſſe leb⸗ haft erörtert. Während die rechtsſtehenden Zeitun⸗ gen dem Miniſterpräſidenten nahelegen„feſt und beſtimmt“ der Reichsregierung ein Nein entgegen⸗ zuſtellen, äußern ſich bei den linksſtehenden Politi⸗ kern Stimmen des Zweifels, ob dies die richtige Methode ſei. Mit ziemlicher Offenheit gibt das radikalſoziale Blatt„Volonté“ die Gründe an, weshalb Herriot den Ratſchlägen der Rechtskreiſe nicht entſprechen könne. Wir entnehmen dem Leit⸗ artikel der„Volonté“ folgende charakteriſtiſche Stellen:„Es iſt eine Tatſache, mit der die öffent⸗ liche Meinung in Frankreich rechnen muß: Die Rede des Generals von Schleicher, über die man ſich in Paris außerordentlich aufregt, hat weder in London noch in Waſhington eine ungünſtige Beurteilung gefun⸗ den. Sicherlich wäre man in England und den Ver⸗ einigten Staaten von einer deutſchen Wiederauf⸗ rüſtung nicht erhaut, aber die deutſche Erregung über Frankreichs Auftreten in der Frage der Rü⸗ ſtungsgleichheit findet in den angelſächſiſchen Län⸗ dern volles Verſtändnis. In Wirklichkeit iſt es ſo, daß der Verſailler Vertrag nicht mehr lebensfähig iſt. Mit einigen Staaten zweiten Nauges iſt Frank⸗ reich die einzige Großmacht, die ihn noch verteidigen will. Sonſt hält man Abänderungen tiefgehender Na⸗ tur für notwendig. Wir dürfen uns nicht wundern, daß Deutſchland die Rüſtungsgleichheit verlangt, ſeinen Anſpruch auf den Danziger Korridor geltend macht, in der Schuldenfrage unnachgiebig bleibt und die Rückgabe der Kolonien verlangt. Im Gegenteil, das univerſelle Empfinden iſt, daß der Verſailler Vertrag das Reich auf brutale Weiſe verſtümmelt hat und daher ſolange eine ernſte Gefährdung des Frie⸗ dens beſteht, als man dem deutſchen Volk nicht die entſprechende Genugtuung ver⸗ ſchafft. So denkt man in Waſhington, London, Rom, Moskau und noch anders wo. Man iſt auch der Anſicht, daß 13 Jahre nach der Friedens⸗ unterzeichnung die deutſche Ungeduld keineswegs ungerechtfertigt iſt. Deutſchland vertraute auf Frankreichs Verſtändigungswillen und iſt ſchwer enttäuſcht worden. Ob uns dieſe Feſtſtellung gefällt oder nicht, es iſt nun einmal ſo. Die öffentliche Mei⸗ nung Frankreichs ſollte ſich darauf endlich einſtellen. Aus dieſem Grunde würde ſich unſere Regierung in ein wahnſinniges Abenteuer ſtürzen, wenn ſie öffentlich die ſogenannte Verletzung des Verſailler Vertrages durch Deutſchland brandmarken würde. Es wäre ein außerordentlich bedenkliches Unter⸗ fangen, wenn Herriot, ſo wie es die Nationaliſten wünſchen, der Reichsregierung öffentlich zur Kennt⸗ nis brächte, daß Frankreich die Rüſtungsgleichheit niemals zulaſſen könne. Dann würde die Iſolie⸗ rung Frankreichs entſtehen. Verharrt Frankreich bei dem durch den Verſailler Friedensvertrag ge⸗ ſchaffenen Zuſtand, ſo wird Deutſchland in London und Waſhington ſympathiſches Gehör finden. Das iſt die Wahrheit!“ eee Brüning antwortet Schacht und Hugenberg Telegraphiſche Meldung Berlin, 30. Juli Als Abſchluß ſeiner Wahlreiſe durch Deutſch⸗ land ſprach geſtern im überfüllten Sportpalaſt der frühere Reichskanzler Dr. Brüning. Er ging dabei auf die Vorwürfe Hugenbergs und Schachts ein, die ihm bewußte Unwahrheit vor⸗ warfen. Brüning betonte, daß er im Frühjahr 1930 bei der Uebernahme ſeines Kabinetts die Deulſch⸗ nationalen zu Anfang für ſeine Regierung gewon⸗ nen habe. Daß einige Wochen ſpäter ein Teil der Deutſchnationalen ſich dieſer Mitarbeit wieder ver⸗ ſagt habe, ſei eine zweite Sache. Damals habe er, Brüning, in Gegenwart eines Zeugen mit Hugen⸗ berg darüber geſprochen. Auch im Oktober habe er ſich bereit erklärt, eine Rechts regierung unter ge⸗ wiſſen Vorausſetzungen zu bilden. Die Beſprechun⸗ gen wären aber ohne Reſultat geblieben, ſich Dr. Brüning folgendermaßen: Was die Ver⸗ antwortlichkeit des Herrn Dr. Schacht für den Noungplan betrifft, ſo habe ich auf die zu frühe In⸗ angriffnahme der Repiſionsverhandlungen des Da⸗ wesplanes hingewieſen und auf die ſpäter bei den Verhandlungen in Paris gemachten Fehler. Dieſe Auffaſſung muß ich aufrecht erhalten, denn ſie ent⸗ ſpricht der hiſtoriſchen Wahrheit, wie ſie aus den beim Reichsarchiv niedergelegten Urkunden feſt⸗ geſtellt werden kann. Es war ein Fehler, die Ver⸗ handlungen am Ende einer deutſchen Hochkonjunktur zu beginnen, und es bleibt in meinen Augen ein Fehler, daß ein feſtes Angebot in Paris ſeitens des Herrn Dr. Schacht gemacht worden iſt. Nachdem durch die Arbeit meines Kabinetts es gelungen war, ſchrittweiſe die Welt davon zu über⸗ zeugen, daß eine weitere Reparationszahlung un⸗ möglich war, muß ich es auch angeſichts des öffent⸗ lichen Eintretens des Herrn Dr. Schacht für den Noungplan als einen unerhörten Vorwurf betrach⸗ ten, wenn gerade dieſe Perſönlichkeit derartige An⸗ griffe gegen das von mir geführte Kabinett erhebt. Wenn Herr Dr. Schacht über die ſpäteren Ver⸗ handlungen ſpricht, die ich in Freiburg nicht erwähnt habe, ob es richtig geweſen ſei, im Jahre 1929/30 den Youngplan abzulehnen und auf die Befreiung des Rheinlandes auf Jahre hinaus nachträglich zu ver⸗ zichten, ſo ſind das Fragen, die ſich zum Teil zwangs⸗ läufig entwickelt haben und über die auch die Auf⸗ faſſung des Herrn Dr. Schacht mehrfach gewechſelt hat. Ich muß daher den Vorwurf der be⸗ wußten Um wahrheit auf das ſchärfſte zurückweiſen. Fünf Jahre Zuchthaus für Salaban f— Berlin, 29. Juli. Der Falſchmünzer Salaban und ſeine Frau Martha ſtehen heute vor der Großen Ferienſtraf⸗ kammer des Landgerichts als Angeklagte. Der an⸗ Zu den Borwürfen Dr. Schacht äußerte e e e e eee e Neiget Lichterfelder Villa in großem Umfang falſche Zwei⸗ markſtücke angefertigt, die von ſeiner Ehefrau auf Berliner Wochenmärkten in Verkehr gebracht wur⸗ den. Während der ganzen Verhandlungen ſetzte Sala⸗ ban ſeine Bemühungen fort, den Geiſteskranken zu ſpielen. Seine konfuſen Redensarten und ſein gan⸗ zes Verhalten zeigten, daß Salaban auf den 8 51 losſteuerte. Auch ein vorgetäuſchter Selbſtmordver⸗ ſuch mit Veronaltabletten diente dieſem Ziel. Die Sachverſtändigen ließen ſich aber durch dieſe Taktik Salabans nicht verwirren und ſtellten feſt, daß Sa⸗ laban für ſeine Taten verantwortlich ſei. Er wurde darauf wegen Münzverbrechen unter Verſagung mildernder Umſtände zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt, während ſeine Frau zwei Jahre Gefängnis erhielt, Gronau in Ottawa — Newyork, 30. Juli. Nach einer Meldung der „Aſſociated Preß“ iſt der deutſche Flieger v. Gro⸗ nau gegen zwölf Uhr(Oſtnormalzeit) in Ottawa gelandet. Er war geſtern früh in Montreal ge⸗ ſtartet. Straſſer und Feder 2 a 5 2 E über die Ziele der NS DA Im Mannheimer Roſengarten hielten be im Nibelungenſaal geſtern die Nationalſozigliſten ihre letzte Wahlkundgebung ab, die von über 90h) Menſchen beſucht war. Die Verſammlung begann in mit der Rundfunkrede Gregor Straſſerz wi die durch Lautſprecher übertragen wurde. Im erſten re Teil ſeiner Rede behandelte Straſſer allgemein Weg ti Sinn und Ziel der Partei. Ziel ſeien nicht Miniſter⸗ 1 0 ſitze oder Koalitionsfähigkeit, ſondern die Erringung + der politiſchen Macht. Es gehe nicht allein um de au Mehrheit, ſondern darum, daß die Novemberrevoln, B tion in allem liquidiert würde und neue Männer den ſch Geſinnungsumſchwung durchſetzten. Er ſprach von einer neuen Wirtſchaftsordnung der antj⸗ kapitaliſtiſchen Sehnſucht der Maſſen, dem Gemein⸗ ſchaftsgeiſt der Zukunft und dem Vertrauen zu den ge neuen Männern, das durch die Größe der Bewegung 10 bewieſen ſei. Im zweiten Teil ſeiner Rede prollg⸗ 5. mierte er die Grundſätze ſeiner Partei. Der nene 5 Staat habe alles zu tun, um die geſchloſſene Kraft dez 4 Volkes für den außenpolitiſchen Schutz zu gewinnen, In Wirtſchafts⸗, Innen⸗ und Sozialpolitit müſse der 5 Staat eine Kontrolle ausüben, um Ungerechtigkeilen zu verhindern. Schule und Arbeitsdienſtpflicht, die 0 Straſſer als Erziehungsmittel des heimatlos gewor⸗ denen Menſchen bezeichnete, müſſen den Menſthen zum deutſchen Staat führen. Die Staatsautoritit müſſe geſtärkt werden. Das neue Denken müſſe ſch 6 im deutſchen Volke und auf allen Gebieten, in Polti und Wirtſchaft, Kunſt und Literatur, Sport und Theater durchſetzen. Die Löſung des Geſamtproblemz komme von der Arbeit her und nicht vom Gelde, ö ſt Golfried Jeder 3 der ſich als der Chef des Reichswirtſchaftsrats der NSDAP bezeichnete, ſprach faſt ausſchließlich über wirtſchaftspolitiſche Fragen. Erſt ſei ez 9 notwendig geweſen, das Volk aufzuwühlen. Wenn die Macht errungen ſei, werde man poſitive Arbeit leiſten. Es ſei ſchwerer, Macht zu erringen, az Macht zu erhalten. Feder unterzog dann die bis, herigen wirtſchaftspolitiſchen Verhältniſſe, insbeſon⸗ 8 dere die Finanzpolitik der bisherigen Regierungen a1 einer eingehenden Kritik und beſchäftigte ſich dann N mit dem Autarkieproblem. Deutſchland„ müſſe natürlich Rohſtoffe einführen vor allem 10 Baumwolle, Wolle, Eiſen, Kupfer, Mineralble el u. a. m. Es dürften aber keine Waren einge⸗ 1. führt werden, die wir ſelbſt produzieren kia. f d. ſo Weizen, Obſt und Gemüſe und andere Lebens⸗ m mittel, wie insbeſondere Eier. Keinesfalls jedoch 1 dürften Fertigwaren eingeführt werden. Bei einer 15 derartigen Umſtellung der Handelspolitik würde Deutſchland trotzdem für Fertigwaren Käufer ſin⸗ den. Vor allem aber müſſe eine rentable Landwirf⸗ ſchaft erhalten bleiben. f Nach dieſen Betrachtungen brachte Feder einige 5 Hauptpunkte der zukünftigen Arbeit ſeiner Partef N 50 die insgeſamt von dem Gedanken der Arbeitsbeſchaf⸗ N 6 fung ausgehen und die, wenn nicht ſofort, ſo doch in ſi Laufe von 1 bis 2 Jahren Erfolg verſprechen wür⸗ 1 den. Da nannte er die Schaffung eines auf⸗ nahmefähigen Binnenmarktes und die Arbeitsdienſtpflicht, wobei er beſonders ihre 1 Unterſchiede gegenüber einem nur freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt betonte. Für die Erfolge dieſer Maß⸗ nahmen ſei natürlich geraume Zeit erforderlich. Als ſofort wirkſam dagegen bezeichnet er die Abſicht ſei⸗ ner Partei, die Hauszinsſteuer um 50 oder mehr Prozent ſtreichen zu laſſen, wenn der Hausbeſitzer dem Finanzamt eine Quittung über eine Reparatur oder Verbeſſerungen am eigenen Haus vorlegen könne. Die Steuern ſollen auf dieſe Weiſe in die mittleren und gewerblichen Betriebe hineingelelte werden. Der Redner erhofft hieraus für 1 Mi lion Arbeitsloſe Erwerb. Endlich ſprach er über die Notwendigkeit einer ausgedehnten Sied⸗ lungspolitik im Oſten, bei der, entfernt von jeder Siedlungs romantik, insbeſondere Hundert⸗ tauſende der bäuerlichen Jugend angeſiedelt werden müſſen. Das hierfür notwendige Geld könne untet der Finanzhoheit des von ihm erſehnten Staates durch ſogenannte produktive Kreditſchöp⸗ fung— Feder lehnte hierbei jede Inflation ab beſchafft werden. Bei der Wahl erhofft Feber 15 Millionen Stimmen für ſeine Partei. bl. Se W e * „ VVVVVCUVTUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUUUVUVUœUœUVœUœUœV((VVTVTVb¼TwTwTTuTwTuTTuTuwuTuw1wTw1vꝓTuꝓwuꝓuꝓuwTuwwTuTꝓWTꝓꝓTWꝓWWWWETktWbWWl!!!!!. Ein Schuljahr iſt zu Ende Schlußkonzert der Hochſchule für Muſik Die 12, und letzte Prüfungsaufführung der badiſch⸗ pfälziſchen Hochſchule für Muſik— Direktion Max Welker— ſtand ausſchließlich im Zeichen der modernen Muſik. Mit Ausnahme des 1924 in Ber⸗ lin heimgegangenen Ferrueiv Buſon! ſtehen alle Tondichter, die mit ihren Werken vertreten waren, in der Blüte ihres Schaffens. Joſ. Haas und Aug. Reuß wirken als angeſehene Lehrer der Theorie in München, Jos. Marx an der Staatsakademie in Wien(Meiſterklaſſe für Kompoſition), Julius Weismannm als freiſchaffender Künſtler in Frei⸗ burg. Eine intereſſante Querverbindung beſteht zwiſchen Buſoni und Marx: beide legten ihre muſik⸗ theoretiſchen und humaniſtiſchen Studien in Graz zurück. Die letzte Aufführung ſandte nur drei Schüler ins Treffen, und zwar Frl. Erika Lyncker(Gla⸗ pierklaſſe Prof. Rehberg), Helmut Lind(Inſpek⸗ tor Oehler) und Eugen Kinzler(Geſangsklaſſe Max Schöttl). Frl. Lyncker und Helmut Lind brachten ausſchließlich Kompoſitionen für 2 Klaviere zum Vortrag, Buſonis tiefſchürfende Improviſation über Bachs Choral:„Wie wohl iſt mir“, eine durch kontrapunktiſche Arbeit feſſelnde Fantaſie von Aug. Reuß und die reizvollen und ſpielſeligen, ſowie durch Melodiereichtum erfriſchenden Variationen op. 64 von Jul. Weismann. Beide Ausführende ſind als tüchtige, in jeder Hinſicht ſattelfeſte pianiſtiſche Kräfte längſt vorteilhaft bekannt und bekundeten durch ihr exaktes Zuſammenſpiel die nötige Vertrautheit mit einer beſonderen Abart der Gemeinſchaftsmuſtk, dem liebevolle Pflege erfordernden Spiel auf zwei Kla⸗ vieren, das an dem geſtrigen Abend Werke von be⸗ ſonderer Schwierigkeit zur Diskuſſion ſtellte. Die anſpruchsvollen Aufgaben wurden von beiden Spie⸗ lern glänzend gelöſt. Eugen Kinzler ſtellte ſich mit den von ihm ge⸗ wählten Geſängen von Haas und Marx durchaus auf den Boden der modern gerichteten Veranſtal⸗ tung. Sein zunehmendes Geſtaltungsvermögen, unterſtützt von erfreulich deutlicher Ausſprache kam den weltabgewandten Geſängen von Haas ebenſo zugute wie den ungleich mehr ſinnenfreudigen und erdverbundenen Liedern von Marx. Beſingt„der Rauch“ nach Worten von Rud. Hans Bartſch die eigenartige ſteiriſche Herbſtſtimmung— für die ſich Marx beſonders empfänglich zeigt—, ſo führt der Ton(Text von Knut Hamſun), eine von Marx' kraftvollſten Kompoſitionen, die beſonders tüchtige Interpreten, namentlich Begleiter(9) erfordert, in metaphyſiſche Gefilde. Eugen Kinzler brachte, unterſtützt von ſeiner unermüdlichen und ſehr gewandten Begleiterin Frl. Ina Schauß die leider zu wenig bekannten Lieder mit aller wün⸗ ſchenswerten Einfühlung und nachſchaffenden Ge⸗ ſtaltungskraft zur Geltung und erſang ſich herz⸗ lichen Beifall. Mit dieſer Prüfungsaufführung, die infolge der Ungunſt der Zeit in ſchlichtem Rahmen im Vor⸗ tragsſaal der Hochſchule abgehalten werden mußte, fand ein arbeitsreiches Schuljahr ſein Ende. Die Hochſchule ſchließt für kurze Zeit ihre Pforten, in den kurzen Ferienwochen ſammeln Lehrer und Schüler Kraft zu neuer Arbeit. 5 3 Beginn der Moſaiken⸗Freilegung in der Hagia⸗ Sophia. Bekanntlich hat die türkiſche Regierung in Angora kürzlich den Beſchluß gefaßt, die Moſaiken in der Hagia⸗Sophia freilegen zu laſſen, nachdem jahrelang vergeblich um dieſe Erlaubnis verhandelt wurde. Es geht um die Bilddarſtellungen in der Kuppel und an den Wandflächen der ehemaligen chriſtlichen Sophienkirche, die nach der Eroberung Konſtantinopels im Jahre 1452 durch den Türken⸗ ſultan Mohamed II. Moſchee wurde. Jetzt iſt die Reſtaurierungsarbeit dem byzantiniſchen Inſtitut der Vereinigten Staaten unter Leitung von Profeſſor Whittemore übertragen worden. In der Moſaik⸗ technik erfahrene italieniſche Arbeiter ſind zu dieſem Zweck bereits verpflichtet. 5 5 hüten. O Deutſche Kunſtliteratur in Irland. Im Dubliner National⸗Muſeum fand im Rahmen des 31. Internationalen Euchariſtiſchen Kongreſſes eine Ausſtellung neuerer Literatur zur Geſchichte der Ehriſtlichen Kunſt ſtatt. Die deutſche Abtei⸗ lung nahm dabei dank der vorbildlichen Beſchickung durch die deutſchen Verlage neben der franzöſiſchen und engliſchen eine führende Stelle ein. Richard Strauß in Salzburg. Bei den dies⸗ jährigen Salzburger Feſtſpielen nimmt Richard Strauß nach mehrjähriger Pauſe ſeine dortige Di⸗ rigententätigkeit wieder auf. Er wird Ende Auguſt die beiden Feſtaufführungen von Beethovens „Fidelio“ und ferner zwei Feſtkonzerte der Wiener Philharmoniker leiten. Zur Aufführung gelangen „Alſo ſprach Zarathuſtra“ und„Die Alpenſinfonie“ von Strauß, Mozarts Es-dur⸗Sinfonie und Beet⸗ hovens Paſtorale. Anter Vorbehalt Leoncavallo war krank und mußte das Bett Eines Tages entſchloß ſich Mascagni, ihn zu beſuchen, obwohl beide nicht gut auf einander zu ſprechen waren. Kaum wieder geneſen, unternahm Leoncavallo einen Spaziergang und traf Mascagni, der ihn freundlich grüßte. Leoncavallo tat nicht dergleichen. „Na, wir hatten uns aber doch wieder aus⸗ geſöhnt!“ rief ihm Mascagni zu.„Ach, wo!“ ant⸗ wortete jener.„Das war nur für den Fall, daß ich ſterbe.“ 5 Literatur *„Infanterie in der Sommeſchlacht.“ Frontſtück in 6 Bildern von Philipp Schultheis. Es hat lange Zeit gebraucht, bis das Erlebnis des Krieges von der dich⸗ teriſchen Geſtaltung erfaßt wurde. Dann aber wurde der Kriegsroman auch gleich Mode. Schwieriger ſcheint die Bearbeitung des kriegeriſchen Geſchehens und Erlebens für die Bühne zu ſein. Erſt„Die endloſe Straße“ hat als erſtes deutſches Kriegsſtück einen Siegeszug über die deut⸗ ſchen Bühnen angetreten— auch in Mannheim. Hier 8 2 . wurde allerdings ſchon faſt ein Jahr früher das Frontſtil eines Mannheimer Dichters aufgeführt. Es dat aber nicht im Nationaltheater während der Spielzeit, ſon⸗ dern im Muſenſaal während der Theaterferken. Trotz he kleinen Rhamens aber hatte es Erfolg.— Der Dichter Philipp Schultheis will uns wie faſt alle Kriegsſtücz nicht das Erleben eines Einzelnen darſtellen. Er ſtellt fu den Mittelpunkt der Handlung die kleinſte milittkriſh Lebensgemeinſchaft, die Gruppe. Dadurch nimmt er ſiß die Gelegenheit, einen im militäriſchen Leben ganz en ſcheidenden Typus ſo ganz in die Handlung einzubeziehen wie das der Wirklichkeit entſpricht. Vom Offizier erſähtt man in dem Stück des Dichters Schultheis nur dub Hörenſagen, oder er tritt nur in Nebenrollen auf. AW braucht darin keine Abſicht des Dichters zu ſehen. An ſeine Unterlaſſung macht ſich mehr als einmal in der Hand, 9 N lung bemerkbar. Ein Bild, das man ſich nur auf den Hörenſagen aufbaut, kann eben kein Leben erfülltes Bil! 5 mehr ſein. Es mag ſich der einzelne Soldat zum Offtzie? ſtellen, wie er will. Dieſer Typus hat aber für jeden ein Rolle geſpielt, die aus dem Kriegserleben gar nicht we zudenken iſt. Bei Schultheis kommt er ohne Zweifel z kurz.— Für das Stück wäre die ſtärkere Einbeziehun dteſes Typs eine Bereicherung, die vielleicht gerade in die erſten Bilder etwas mehr Buntheit und Abwechflung brächte. Es ſind das die Bilder, die das Leben im Ruhe- quartier darſtellen, die naturgemäß arm an Handlüg? ſind. Das Denken und Fühlen der Soldaten erſchöpft ſh hier allzu leicht in Alltäglichkeiten; wenn ſtarke Tyym und Gegenſpieler auftreten und wenigſtens innere E? ſchütterungen und kraftvolle Perſönlichketten aufefnander, treffen, ſo ſind beſſere Möglichkeiten gegeben, dem Spiel Farbe und Leben und packende Wirkung zu geben.— Dit von Ph. Schultheis zu ſolcher Geſtaltung ausgenützten Bilder ſtehen vor allem unter dem Eindruck des äußeren Geſchehens, mämlich des der Sommeſchlacht vorangehen; den mehrtägigen Trommelfeuers, das die Gruppe in einen Unterſtand des Schützengrabens zu beſtehen hat. Hier i dieſer zweiten Hälfte der Bilder liegt die ſtärkſte Wirkung des Schultheisſchen Stückes. Dieſe Szenen packen schu den Leſer, wie viel mehr müſſen ſie den Zuſchauer packen, der diefe wuchtigen Bilder auf der Szene ſich abspielen ſieht. Hier entwickelt der Dichter eine außerordentlich Geſtaltungskraft und gibt dem Stücke einen Abſchluß, de ſeine ergreifende und erſchütternde Wirkung nicht verſeb len kann.— Wir wünſchen dem Dichter, daß es ihm geline gen möge, ſein Werk noch an mehr Bühnen aufgeführt zu ſehen. Der Erfolg möge ihm dann zu weiterem anregen. 55„ f 2222TTTC 77S ß 3 ielten Hiſten E 6000 egann ſerz, erſten Weg niſter⸗ ngung im die evolu⸗ er den h von 2 anti⸗ f mein⸗ u den egung rokla⸗ nene aft des innen. ſſe det eilen ht, die gewor- enſchen toritzt ſſe ſich Politik t und bleme 1 de. ts der über ſei ez Wenn Arbeit „ als e bis⸗ beſon⸗ ungen dann ſchland allem eralböle einge⸗ önnen, ebens⸗ jedoch einer würde er fin⸗ idwirl⸗ einige Partei, beſchaf⸗ hoch im n wür⸗ auf⸗ id die rs ihre en Ar⸗ Maß⸗ ch. Als cht ſei⸗ mehr beſitzer haratur orlegen in die geleitet 1 Mil⸗ ber die Sied⸗ nt von undert⸗ werden Unter Staates ſchöp⸗ ab= Feber bl. — ronkſtüc s war eit, ſon⸗ rotz bes Dichter gs stück ſtellt in ſtäriſche er ſiß nz ente ſeztehen, erſähtt Offizier den eint yt weh, eifel zu ziehung in die echflung 1 Ruhe andlung bft ſih Typen ere Er⸗ nander⸗ 1 Spiel — Die enützten äußeren ngehen⸗ u einem Hier in Birkung u ſchon packen, spielen entliche uß, der verſeh⸗ t gelin⸗ ührt zu ae * Samstag, 30. Juli 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 349 ——ů Freiwilliger Arbeitsdienſt Einführung jetzt auch in Maunheim beſchloſſen In ſeiner Sitzung vom 28. Juli faßte der Mann⸗ beimer Stadtrat folgenden Beſchluß: Zur Durchführung des freiwilligen Arbeitsdienſtes im Sinne der Notverordnung vom 16. Juli 1932 wird die Stadt geeignete A 1 beits projekte be⸗ reitſtellen. Es iſt in erſter Linie an die Meliora⸗ tion des etwa 50— 60 Hektar großen Sand⸗ torfer Bruchs gedacht. Die Stadt wird als Träger der Ar beit im Sinne der Notverordnung auftreten, während als Träger des Dienſtes das Badiſche Heimatwerk bezw. die ihm ange⸗ ſchloſſenen Organiſationen in Betracht kommen. * Dieſer Beſchluß des Stadtrats dürfte in der Bür⸗ gerſchaft allgemeine Zuſtimmung finden. Das Pro⸗ jekt, den Santorfer Bruch zu meliorieren, wurde vom Städt. Tiefbauamt bereits ausgearbeitet. Seine Ausführung ſcheiterte aber aus Mangel an Mitteln. Durch den freiwilligen Arbeitsdienſt erhalten viele Arbeitsloſe anhaltende Beſchäftigung. Wie wir er⸗ fahren, rechnet man mindeſtens mit einem halben Jahre bis zur Beendigung der Melioration. Saiſon-Schluß-Verkauf in Mannheim „Jetzt kaufen heißt ſparen“, denn alles iſt„ſo bil⸗ lig wie noch nie“. Wirklich, es iſt„ſchade um jeden Groſchen, den Sie jetzt nicht anlegen.“ Es geht einem durch Mark und Pfennig“, wenn man dieſen„Re⸗ kord der Billigkeit“ betrachtet.„Auf jeden Fall, für jeden Preis“ heißt es:„Wir räumen auf!“ Man ſieht„alles auf den Kopf geſtellt“, wobei es nur die eine Antwort gibt:„dieſe Preiſe ſagen alles“. Und es iſt die„größte Leiſtung“, denn es iſt„ſo viel, daß jeder etwas findet und ſo billig, daß jeder etwas kauft“. „So tief ſind ſie geſunken“—„natürlich die Preiſe“, daß zum Einkauf„Kleingeld genügt“. „Die Herrenwelt ſtaunt“ und die Fran,„ſie ſtrahlt, weil ſie im Saiſonſchlußverkauf viel weniger bezahlt“. Iſt doch„jedes Stück zum Ausſuchen“ beim„Verkauf auf Extratiſchen“ und jeden Tag„im ganzen Hauſe Neuauslagen“, aber———„nur noch einige Tage“ „um jeden Preis“.„Der Höhepunkt“ iſt etzt er⸗ reicht, iſt doch„jetzt alles ohne Rückſicht auf den eigentlichen Wert noch wezter herabgeſetzt“. Kurz und gut, die Ware iſt nicht nur„faſt geſchenkt“, ſon⸗ dern„jetzt koſts bald faſt gar nichts mehr“, ſodaß man bei dieſem„Saiſonſchlußverkauf“, der der „höchſte Trumpf des Jahres iſt“ wohl ſagen kann: „Wir ſchießen den Vogel ab“! bl. Mannheimer Sänger in Oberurſel Wie wir bereits mitgeteilt haben, benutzte der Geſangverein„Sängerrunde Mannheim“ die Gelegenheit, anläßlich der Teilnahme am 11. deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt a. M. den Geſangverein„Liederkranz Oberurſel“ zu be⸗ ſuchen. Der„Oberurſeler Lokal⸗Anzeiger“ berichtet über den Mannheimer Sängerbeſuch wie folgt:„Am Samstag abend traten die Sänger von Mannheim und vom hieſigen Liederkranz zu einem gemeinſchaftlichen Konzert im Taunus⸗ ſaale zuſammen. Nach herzlichen Begrüßungsworten des 1. Vorſitzenden vom Liederkranz nahm das Konzert durch abwechſelnde Geſangsvorträge beider Vereine einen guten Verlauf. Hierbei hatte ſich die Sängerrunde Mannheim mit ihrem ſtimmlich ſehr guten Geſangskörper— es waren etwa 100 Sänger— unter vorzüglicher Leitung ihres Chor⸗ leiters, Dr. Riehl, mit prächtigen Chören recht bald die Herzen der zahlreichen Beſucher erobert. Beſonders ſeien hervorgehoben der vorzügliche Vortrag von„Die Veſper“,„Hoch empor“ und „a deutſch Trutzgſangl“. Bei letzterem Vortrag mußte ſich der Mannheimer Verein zu Wieder⸗ holungen bequemen. Auch die Darbietungen des Geſangvereins„Lie⸗ derkranz“ fanden vollſte Anerkennung. Im 2. Teil, dem Sängerkommers, ſeien die gemeinſchaftlichen Chöre beider Vereine, die geſanglichen Einzelvorträge, das Auftreten eines Jazzquartetts noch hervorgehoben. Die kernigen Worte des 1. Vorſitzenden der Sängerrunde Herrn Specht für den deutſchen Männergeſang und die herzlichen Dankesworte für die freundliche Auf⸗ nahme ſeiner Sängerſchaft knüpften unter beiden Vereinen freundſchaftliche Bande. Lobenswert war der überaus ſtarke Beſuch dieſer Veranſtaltung, und gar zu früh ſchlug die Trennungsſtunde für die Be⸗ ſucher und Sänger.“ * Verwaltungs ⸗ Sonderzüge zum 21. Dentſchen Feuerwehrtag. Um den Teilnehmern am 21. Deut⸗ ſchen Feuerwehrtag eine möglichſt günſtige, raſche und billige Reiſegelegenheit nach Karlsruhe und zu⸗ rück zu bieten, werden aus verſchiedenen Richtungen Verwaltungsſonderzüge nach Karlsruhe während des Feuerwehrtages geführt werden, und zwar am Samstag, dem 6. Auguſt frühmorgens von Mann⸗ heim, Heidelberg, Lauda und Mühlacker(mit An⸗ ſchluß von Dillſtein, Weißenſtein, Brötzingen). Am Spätabend des gleichen Tags führen Verwaltungs⸗ ſonderzüge von Karlsruhe zurück nach Mann⸗ heim, Heidelberg und Mühlacker. Am Sonntag, 7. Auguſt, frühmorgens werden Verwaltungsſonder⸗ züge eingelegt aus Mannheim, Heidelberg, Mühlacker und von Karlsruhe ſpätabends zurück nach Mannheim, Heidelberg, Mühlacker, Lauda und Baſel(Bad. Bf). Auch aus der Pfalz werden noch Sonderzüge(wahrſcheinlich von Zweibrücken— Landau aus mit Flügelzügen und Anſchlußverbin⸗ dungen) nach Karlsruhe geführt. Zu obigen Sonder⸗ zügen werden Sonderzugsrückfahrkarten mit 50 v. H. Fahrpreisermäßigung ausgegeben. Slädt. Sparkalſe Lelseflelex Es gibt Me tſchen, die ſteigen in on Zug wie andere in eine Elektriſche. Sie trinken beim Früh⸗ ſtück nicht eine Taſſe weniger und laſſen ſich Brötchen und Morgenzeitung, beide noch warm, genau ſo ſchmecken wie alle Tage. Ja, ſolche Menſchen gibt 88 Aber man hat auch andere. Ich brauche nur an Tante Malchen zu denken. Die Tante reiſte nicht oft. Das war aber auch ein Glück. Sowohl für die Denn Haus. Tante, als Tantchens auch Reiſe Uebrigens war die Reiſe ſelbſt nicht das Schlimmſte, für ihre mobiliſierte Umgebung. das ganze denn dann war ja die Tante glücklich fort. Vor jeder Reiſe kommt aber bekanntlich das Einpacken. Packen und packen iſt zweierlei. Der eine ſtopft wahllos ein paar Notwendigkeiten in den Koffer, und fort geht's. Aber der Begriff des„Notwendigen“ iſt äußerſt dehnbar. Beſonders bei Tantchen. Am liebſten hätte ſie einfach ihre ge⸗ ſamte Umwelt genommen und ſie in ihrem Koffer verſtaut. Da das aber beim beſten Willen nicht ging, hieß es ſich entſchließen: was mitnehmen, was da⸗ heim laſſen. Dann ſtand Tantchen vor dem Koffer und ver⸗ ſuchte ſeinen Kubikinhalt zu errechnen. Aber ſie mochte die„Notwendigkeiten“ dividieren wie ſie wollte, es waren ihrer immer noch zu viele. Denn ein Koffer, ſelbſt mit modernſter Verſtellbarkeit, iſt doch nicht imſtande, den Inhalt von mindeſtens fünf Koffern zu faſſen. „Ich kann es nicht faſſen“, ſtöhnte der Koffer. Das war meiſt der Moment, wo Tantchen und die dicke Köchin draufſaßen. Und wirklich, er ging zu— aber fragt nicht wie! Am Morgen der Abreiſe ſpielte die Uhr die Hauptrolle. Ich gebe zu, Uhren ſind notwenbig, ſonſt käme man noch ſpäter an ſeine Arbeit. Aber alle Dinge, die wir nicht beherrſchen, werfen ſich zu un⸗ ſerem Herrn auf. So ging's Tantchen mit der Uhr. „Geht ſte auch beſtimmt richtig?“ Mit dieſem VBer⸗ zweiflungsſchrei verglich ſie die Wanduhr mit ihrer Taſchenuhr, ihre Taſchenuhr mit Mutters Uhr, Mut⸗ ters Uhr mit Vaters Uhr uſw. Bis endlich die Bahnhofsuhr den Ausſchlag gab: der glaubte ſie wenigſtens! Und dann das Gepäck. Gepäck von ſolchen Dimenſionen kann man nun ein⸗ mal nicht mit ins Abteil nehmen, ſo gern das Tantchen auch getan hätte. Es galt alſo: ſich davon trennen und es dem Gepäckträger anvertrauen. Tantchens Blicke prägten ſich ſeine Phyſiognomie detektiwiſch ein. Seine Nummer wiederholte ſie ſich in reglmäßigen Abſtänden. Aber auch hier gab's Schreckniſſe:„Annchen, war es auch ganz beſtimmt Nummer ſiebenundfünfzig? Die Sieben war viel⸗ leicht eine Drei“ Wenn dann Tantchen glücklich über ſich das „Unentbehrlichſte“ in Koffern und Schachteln verpackt, wenn ihr letzter Blick die betrübte Familie umfaßte, wenn ihr nichts, aber auch nichts mehr von den üblichen Abſchiedswerdungen einfallen wollte, dann hob ein Seufzer ihren jungfräulichen Buſen:„Und ich bin ſicher, ich hab' doch uch was ver⸗ geſſen— nur fällt es mir im Augenblick nicht ein! 8 im Abteil ſaß Die letzten Wahl vorbereitungen Nachtarbeit im Wahlamt— 187 505 Wahlberechtigte in Mannheim Bis in die frühen Morgenſtunden wurde in der vergangenen Nacht im Städtiſchen Wahlamt ge⸗ arbeitet, nachdem man geſtern abend mit der Aus⸗ gabe der Stimmſcheine Schluß gemacht und die Plombierung der Karteikaſten vorgenommen hatte. Faſt Unmenſchliches hat in den letzten 14 Tagen das Perſonal des Wahlamtes geleiſtet, denn täglich wa⸗ ren mehrere hundert Perſonen abzufertigen, die mit allerlei Anliegen kamen, die aber in der Hauptſache Stimmſcheine ausgeſtellt haben wollten. Wie üblich erfolgte an den beiden letzten Tagen der Hauptanſtur m, ſo daß am Donnerstag 1200 und am Freitag mehr als 1500 Perſonen bedient werden mußten. Rund 15000 Wähler hatten in den letzten beiden Wochen im Wahlamt vorgeſprochen, ſo daß ohne weiteres klar ſein dürfte, daß am Sonntag mit einer noch nie dageweſe⸗ nen Wahlbeteiligung gerechnet werden kann. Wenn bei der Abfertigung im Schalterraum des Wahlamtes manchmal einige Wartezeit in Kauf ge⸗ nommen werden mußte, dann lag das nicht an dem Perſonal, das voll und ganz ſeine Pflicht tat und das mehr als einmal in den vergangenen Tagen ohne Pauſen bis in die ſpäte Nacht hinein arbeitete, ſon⸗ dern an dem ganz unerwarteten Andrang. Wie groß die Reiſeluſt der Mannheimer iſt, geht daraus hervor, daß 9294 Stimmſcheine aus⸗ gegeben wurden, gegenüber 3769 Stück bei der zwei⸗ ten Reichspräſidentenwahl. Nachdem nun geſtern abend dieſe Zahl ermittelt wurde, konnte auch nach Mitternacht die Zahl der Mannheimer Stimmberech⸗ tigten bekanntgegeben werden. Nach der endgültigen Feſtſtellung dürfen am Sonntag 187505 Mann ⸗ heimer zur Wahlurne ſchreiten. Die aus⸗ gegebenen 9294 Stimmſcheine ſind hiervon ſchon ab⸗ gezogen. Bei der letzten Wahl betrug die Zahl der Stimmberechtigten in Mannheim 198 728. Der Rück⸗ gang iſt daraus zu erklären, daß die drei aufein⸗ anderfolgenden Wahlen eine Bereinigung der Kartei ermöglichten. Nachdem die wichtige Zählarbeit beendet war, mußten noch erforderliche Unterlagen, wie Stimm⸗ liſten, Stimmzettel, Umſchläge und unzählige andere Dinge für jedes der 163. Wahllokale gerichtet wer⸗ den. Heute früh wurden mit Kraftwagen die Kartei⸗ kaſten und das Material für die Abſtimmungs⸗ kommiſſion in die Wahllokale gebracht. Die Wahl kann beginnen! Wieviel Kraftfahrzeuge ſind in Baden? (Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt) Am 1. Juli 1932 wurden in Baden 54847 Kraftfahrzeuge aller Art feſtgeſtellt lohne Reichspoſt⸗ und Wehrmachtfahrzeuge). Im Jahre 1931 waren es an demſelben Stichtage 58 034. Die Zahl der Kraftfahrzeuge hat demnach in unſerem Lande um 3187 d. ſ. 5,5 v. H. abgenommen. Dieſe wenigen Zahlen ſind wiederum ein ernſtes Zeichen für die rückläufige Entwicklung unſeres Wirtſchaftslebens. Sie werden noch eindrucksvoller durch die Feſtſtellung, daß die ſeither von Jahr zu Jahr anſteigende Kurve unſeres Kraftfahrzeug⸗ beſtandes ſich in dieſem letzten Zeitabſchnitt zum erſten Mal geſenkt hat. Im Jahre 1931 ergab ſich noch, im Vergleich zum Vorjahre, eine Steigerung von 7, v.., 1930 von 15,8 v.., 1929 von 21,6 und 1928 ſogar von 32,8 v. H. Bemerkenswert iſt ferner die Tatſache, daß am 1. Juli ds. Is. immer noch 7092 Kraftfahr⸗ zeuge, hierunter 3256 Perſonenwagen, 2720 Kraft⸗ räder und 1026 Laſtwagen aus Gründen der Steuer⸗ erſparnis vorübergehend abgemeldet waren. Als Zeiterſcheinung iſt ferner die Feſtſtellung bezeich⸗ nend, daß lediglich die ſteuerfreien Kleinkraft⸗ räder eine beachtliche Zunahme von 10 800 i. J. 1931 auf 12 492 d. ſ. 15,7 v. H. aufzuweiſen hatten. Im ganzen ſind am 1. Juli dieſes Jahres 28 373 Krafträder jeder Art, ſteuerfreie und nichtſteuerfreie, gezählt worden (29 033 i. Vorjahre). Das iſt mehr als die Hälfte aller Kraftfahrzeuge 651,7 v..). Perſonen⸗ kraftwagen wurden 20 303 d. ſ. 37 v. H.(22 119 Mannbheim Hauptstelle A J,-5 und 5·8 Unter Bürgschaft der Stadt Nannheim d. ſ. 38,1 v. H. im Vorjahr), Laſtkraftwagen 5485 d. ſ. 10,0 v. H.(6161 d. ſ. 10,6 v. H. i. Vorjahr) ermittelt. Der Reſt entfällt auf Zugmaſchinen (520), Wagen für Feuerlöſchzwecke(91) und Straßen⸗ reinigungsmaſchinen(75). Im einzelnen beträgt die Abnahme gegenüber 1931 bei den Krafträdern 2,3 v.., bei den Per⸗ ſonenwagen 8,2 v.., bei den Laſtwagen 11 v. H. und bei den Zugmaſchinen 8,1 v. H. Leider macht ſich ein nicht unerheblicher b Rückgang der deutſchen Marken bei den Laſtwagen mit 12,3 v. H. und den Zug⸗ maſchinen mit 9,7 v. H. bemerkbar. Bei den deut⸗ ſchen Perſonenwagen tritt er mit 5,6 v. H. etwas weniger ſcharf in Erſcheinung. Eine, wenn auch geringe Zunahme der deutſchen Marken iſt bei den Straßenreinigungs⸗ und Feuerlöſchwagen zu beob⸗ achten. In den beiden größten Städten des Landes, in Mannheim und Karlsruhe, bleibt die rückläufige Bewegung unter dem Landes⸗ durchſchnitt von 5,5 v. H. Die Geſamtabnahme des Kraftfahrzeugbeſtands beträgt gegenüber dem Vor⸗ jahre in Mannheim 1,4 v.., in Karlsruhe ſogar nur 0,5 v. H. In Mannheim ſind insgeſamt 6841 Kraftfahrzeuge gezählt worden, d. ſ. 95 weniger als 1931. Krafträder waren 2674(147 mehr als im Vorjahr), Perſonenwagen 3140(157 weniger), Laſt⸗ kraftwagen 920(78 weniger) vorhanden. In Karls⸗ ruhe wurden am 1. Juli 1932 im ganzen 4542 Kraftfahrzeuge(25 weniger als im Vorjahr) ge⸗ zählt. Davon waren Krafträder 1899(133 mehr), Perſonenwagen 1986(116 weniger) und Laſtwagen 598(38 weniger). Mannheimer Ferienkinder reiſen ab Ein neues, freudiges Leben atmet der Bahnhof in dieſen Tagen, an denen die Ferienreiſenden den Verkehr beleben und an denen nicht nur mit ge⸗ ſchäftsmäßiger Nüchternheit Fern⸗ und Nahzüge über die Gleiſe rollen. Ein ſonniges Leuchten kommt aber in die verrußten und verqualmten Hallen, wenn ein Kindertransport abgeht, wenn eine Schar blaſſer Großſtadtfugend in die goldene Freiheit zur Geſundung entführt wird. Gar oft werden in den nächſten Tagen die Bahnhofshallen von dieſem Leuchten erfüllt ſein, denn Mannheims erholungsbedürftige Ingend fährt nicht mit einem Male von dannen. ſondern wird nach und nach an das Ziel ihrer Wünſche ge⸗ bracht. 37 Kinder machten geſtern früh den Anfang der Kindertransporte. Bad Dürrheim war ihr Reiſeziel, das ſie in einem an den beſchleunigten Perſonenzug angehängten Sonderwagen erreichen. An den Wagenfenſtern ſtanden dicht gedrängt die Buben und Mädels. Draußen auf dem Bahnſteig aber ſtanden die Väter, Mütter, Tanten und die kleinen oder großen Geſchwiſter, um noch raſch einige Ermahnungen zu geben oder an den Be⸗ treuer der Kinder immer neue Fragen zu ſtellen. Vor Freude jubelten die Buben auf, als ſich der Zug in Bewegung ſetzte. Andere Kinder wieder ſtanden ſtill am Fenſter und winkten den Zurück⸗ gebliebenen einen Abſchiedsgruß zu. Glücklich rei⸗ ſten die Kinder ab. Und wieder großer Jubel, als um die geſtrige Mittagsſtunde der zweite Transport Mannheim verließ. Dieſes Mal waren es 53 Kinder, die nach Neckargemünd fuhren. Heute früh fuhren ein Viertelhundert Kinder nach dem Schwarzwald. Um die Mittagsſtunde wird wie⸗ der eine„Ladung“ nach Neckargemünd beför⸗ dert, ein weiterer Transport geht nach Ag laſter⸗ hauſen. Ueber hundert Kinder kommen nach Sandtorf. Der Hauptreiſetag für die Ferien⸗ kinder iſt aber erſt der Montag, an dem die mei⸗ ſten Kolonien„verfrachtet“ werden. während der letzte Transpot am Donnerstag Mannheim verläßt. Brieftaubenſport Bund der Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter von Mannheim und Umgebung Bei dem letzten Nationalflug, der ab Budapeſt 810 Km. ſtattfand(Debreczin fiel wegen ſchwacher Beteiligung und ſchlechter Witterungsvorausſage aus), wurden 1314 Tauben geſetzt. Preiſe gab es 329. Die Tauben wurden am Samstag, 16. Juli, morgens.50 Uhr aufgelaſſen. Am erſten Tag kam wegen ſchlechten Wetters, das auf der ganzen Strecke herrſchte, keine Taube an. Am zweiten Tag mor⸗ gens in aller Frühe konnte Herr Elias Kern von der Reiſevereinigung Hockenheim um:42,24 Uhr die erſte Taube melden. In kurzen Abſtänden folg⸗ ten am zweiten Tag 240 Tauben. Der Reſt kam am 3. Tag. Die goldene Anſtecknadel für Höchſt⸗ leiſtung erhielt Theo Fiſcher, Heidelberg. Die Bundesmeiſterſchaft für 1932 mit 10er Serie bei den Flügen Linz, St. Pölten, Bruck und Buda⸗ peſt bekam wiederum der Altmeiſter Herr Adam Keßler, Feudenheim, zum 5. Male ununterbro⸗ chen. An zweiter Stelle mit wenigen Punkten Ab⸗ ſtand ſteht Hermann Wittenmaier, Feudenheim. Da jetzt noch ungefähr 50 Prozent Tauben feh⸗ len, ſo erſuchen die Züchter, etwa zugeflogene Tau⸗ ben nicht zu behalten oder zu ſchlachten, ſondern ſie nach Hauſe fliegen zu laſſen. Der Dank der Züch⸗ ter iſt ihnen gewiß. * Vom Badiſchen Blindenverein. Dem hieſigen Augenarzt Dr. med. Fuchs und ſeiner Frau wur⸗ den in dankbarer Anerkennung ihrer Verdienſte um die Blindenſache die Ehrenmitgliesſchaft im Badiſchen Blindenverein verliehen. Die Bezirks⸗ gruppe Mannheim des Vereins hat in einer ſtim⸗ mungsvollen Feier die Ehrenurkunde ihrem langjährigen, verdienten Vorſitzenden überreicht. * Entwendet wurden bei einem Umzug von der Werderſtraße nach dem Lindenhof 7 kolorierte Kupferſtiche(Altmannheimer Anſichten) und 3 Stahlſtiche, aus einem Fabrikanweſen in der Dif⸗ fenéſtraße 120 Meter Stacheldraht, 60 Meter Maſchendraht und 15 Stück T⸗Eiſen;: aus einem Stall im Waldhof 2 weiße Leg⸗ hühner, aus einem Garten im Waldhof ein brauner Herrenanzug und aus einem Perſonen⸗ kraftwagen in der Mollſtraße ein Karton mit einem graugeſtreiften Anzug, einer Reihe von Wäſche⸗ ſtücken und einem weißen Uebermantel. Die Inſtanz „Ein Geſuch einreichen? Solange kann ich nicht warten. Ich muß den Herrn Landwirtſchaftsminiſter ſofort ſprechen, ſonſt geht er mir ein.“ „Wer?“ „Mein Kaktus. Die Blätter ſind ſchon ganz gelb.“ Spareinlagen bei guter Verzinsung:: Scheck- u. Gitoverkehr:: Reise- Kreditbrlefe:: An- U. Verkauf von Wertpapieren:: Einziehung u, Diskon- tierung von Wechseln Feuer- und dlebessſchere Stehlkammern usw. 4. Seite/ Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Juli 1999 Abgeordnete der neuen Synode Nach dem endgültigen amtlichen Ergebnis der diesjährigen Wahl ſetzt ſich die Evangeliſche Lan⸗ desſynode wie folgt zuſammen: 25 Abgeordnete der Kirchlich⸗poſi⸗ tiven Vereinigung, und zwar: Reg.⸗Rat Chappuis⸗Wolfach, Dekan Barner⸗Villingen, Haupt⸗ lehrer Preuſch⸗Weil a. Rh., Pfarrer Weber⸗Frei⸗ burg, St.⸗Amtmann Dittes⸗Emmendingen, Pfarrer Mondon⸗Karlsruhe, Min.⸗Rat Umhauer⸗Karlsruhe, Pfarrer Haus⸗Karlsruhe, Pfarrer Kobe⸗Knielingen, Profeſſor Uhrig⸗Lahr, Pfarrer K. Specht⸗Pforz⸗ heim, Handelsſchuldirektor Dr. Malteur⸗ Pforzheim, Bürgermeiſter Barth⸗Dürrn, Kommerzienrat Wolf⸗ hard⸗Durlach, Kommerzienrat Renne⸗Heidelsheim, Juſt.⸗Rat Krämer⸗Eppingen, Pfarrer Roſt⸗Mann⸗ heim, Kaufmann Drexlin⸗ Mannheim, Pfarrer Joeſt⸗Mannheim, Oberpoſtmeiſter Adolph⸗Schwet⸗ zingen, Bäckermeiſter Brauch⸗Hockenheim, Pfarrer Bender ⸗Mannheim, Oberpoſtmeiſter Brecht⸗Sins⸗ heim, Forſtrat v. Göler⸗Eberbach, Kommerzienrat Cammerer⸗Wertheim. 12 Abgeordnete der Kirchlichen Ver⸗ einigung für poſitives Chriſtentum und deutſches Volkstum(Natſoz.): Pfarrer Gaßler⸗Wollbach, Jug.⸗Pfr. Albert⸗ Freiburg, Pfr. Lic. Roſe⸗Kenzingen; Pfr. Voges⸗Eggenſtein, Stadt⸗ oberbaurat Dr. Dommer⸗Karlsruhe, Pfr. Rößger⸗ Ichenheim, Pfr. Spörnöder⸗Stebbach, Kaiſerlicher Geſ. a. D. v. Reichenau, Burg Rotenberg lauf 2 Liſten gewählt), Pfr. Kiefer⸗Mannheim⸗Feuden⸗ heim, Pfr. Sauerhöfer⸗Gauangelloch, Prokuriſt Plei⸗ ßer⸗ Heidelberg, Hauptlehrer Curth⸗ Zwingenberg; 11 Abgeordnete der Kirchlich⸗libera⸗ len Vereinigung: Pfarrer Spies⸗Pforzheim, Fortbildungsſchulhauptlehrer Seith⸗ Schopfheim, Oberſtaatsanwalt Fitzer⸗Freiburg, Kirchenrat D. Heſſelbacher⸗Baden⸗Baden, Kaufmann Wilſer⸗Karls⸗ ruhe, Pfr. Weber⸗ Pforzheim, Kaufmann Haueiſen⸗ Pforzheim, Regierungsrat Dr. Janzer⸗Mann⸗ heim, Pfr. Vath⸗Mannheim⸗Rheinau. Pfr. Höfer⸗ Heidelberg⸗Handſchuhsheim, Pfr. Paret⸗Eberbach;: 7 Abgeordnete der Evangeliſchen So⸗ ztaliſten: Pfr. Löw⸗Karlsruhe, Pfr. Kappes⸗ Karlsruhe, Hauptlehrer Hellinger⸗Karlsruhe, Real⸗ ſchuldirektor Dr. Dietrich⸗ Mannheim, lauf 2 Liſten gewählt), Jugendpfleger Röſinger⸗Mann⸗ heim, Schloſſer Reber⸗ Mannheim, Profeſſor Schlück⸗Heidelberg. * Schont die Uferſchutzbauten. Die Uferſchutz⸗ Regulierungs⸗ und Dammbauten werden trotz ihrer Bedeutung für die Landeskultur von der Bevölke⸗ rung nicht immer genügend geſchont. Achtlos wer⸗ den Beſchädigungen der Dämme und Böſchungen durch rückſichtsloſes Viehweiden, Abweiden junger Faſchinenbetriebe durch Schafe, Gänſe, Enten uſw. zugelaſſen oder beim Baden durch Aus⸗ reißen, durch mutwilliges Feueranzünden an Schutzbauten Zerſtörungen verurſacht. Be⸗ ſchädigte Dämme und Böſchungen ſind der Anfang weiterer Waſſerangriffe und bedeuten damit erhöhte Hochwaſſergefahr. Die Inſtandſetzungskoſten ſind beträchtlich. Da Verfehlungen ſolcher Art nicht immer rechtzeitig feſtgeſtellt werden können, ergeht aß die Bevölkerung, insbeſondere an die intereſſier⸗ 14% Bevölkerungskreiſe, die dringende Mahnung, f Uferſchutzbauten ihre Beſeitigung hinzu⸗ Beſchädigungen von ztiunterlaſſen und auf wirken. * Luft⸗ und Seepoſtbeförderung nach und von Amerika. Zur Beſchleunigung des Poſtverkehrs mit Amerika finden im Monat Auguſt folgende Flüge ſtatt: 1. Reichspoſtflüge von Köln nach Cherbourg, die den Dampfern„Bremen“,„Europa“ und„Co⸗ lumbus“ Spätlingspoſt für Amerika nachbringen, am 6. 18. 16. und 22. 8. 2. Vorausflüge von den Damp⸗ fern„Bremen“ und„Europa“ nach Newyork am., ., 10/11. 20/1. und 26½7., in Richtung nach Sou⸗ thampton am 1. 10., 17. und 28. Mit den Nachbringe⸗ und Vorausflügen werden gewöhnliche und ein⸗ geſchriebene Briefſendungen und Pakete beſchränkten Ausmaßes befördert. Bei Benutzung der Flüge wird gegenüber der gewöhnlichen Beförderung nach Ame⸗ rika ein Zeitgewinn bis zu 4 Tagen erzielt. ——;—.,ñ2n.mꝙ)ũs..—.———— f Der verborgene Amor Humoreske von R. Georg Wenzig Daß der neue Unterförſter des Grafen Sarn⸗ Berries Hals über Kopf in die bildſaubere Zenzi verſchoſſen war, obwohl er erſt zwei Monate ſeine Stellung inne hatte, blieb in der kleinen Gemeinde Bruckengries nicht verborgen. Und ein ebenſo offenes Geheimnis war es auch, daß der alte Tſchenraiter, der Vater Zenzis und Gemeindevorſteher von Bruckengries, den Teufel tun würde und ſeine ein⸗ zige Tochter und Erbin des ſchönſten Hofes im gro⸗ ßen Umkreis einem Hungerleider und Habenichts im grünen Rock zu geben. Und des Weiteren wußte jeder, daß die ſaubere Zenzi ihrem blonden Anderl, dem neuen Unterförſter, ihr kleines Herz geſchenkt und bereits mehrfach gewaltige Tränenfluten aus ihren blauen Augen ergoſſen hatte, in der Abſicht, die ſtarren Anſichten ihres Herrn Vaters wegzu⸗ ſchwemmen. Ohne Erfolg, ſelbſtverſtändlich. Denn was der dicke Tſchenraiter einmal geſagt hatte, das blieb geſagt! Und daran konnten auch die Tränen ſeiner ſonſt von ihm ſo ſehr geliebten Einzigen nichts ändern.——— In der Wirtsſtube des Gaſthauſes„Zum Türken“ ſaßen die Honoratioren von Bruckengries um den runden Tiſch in der Ofenecke beim Abendtrunk. Die Bauern beſprachen eifrig die Wahl, die vor der Tür ſtand, und der Herr Tſchenraiter verbreitete ſich ein⸗ gehend über die Pflichten des Wahlvorſtehers. Er hatte dieſes Amt ſeit Jahren inne und beſaß hierin eingehende Kenntuiſſe. An einem Tiſche in der tiefen Fenſterniſche trank der Unterförſter Anderl ſeinen Schoppen und ſchaute anſcheinend gelangweilt auf die Dorfſtraße hinaus, lauſchte aber dabei mit ſeinen ſcharfen Ohren auf die Geſpräche am Ofentiſch. Dort war man allmählich in das beliebte Thema des Dorfklatſches geraten. Da⸗ zwiſchen fing man an, ſich gegenſeitig ein wenig zu frozzeln. Eben miſchte ſich der Wirt in die Unter⸗ haltung, als der dem Tſchenraiter den dritten Schop⸗ pen hinſtellte:„No, Tſchenraiter, ma ſogt, daß Dei Zenzti doch noch den Herrn Unterförſchter heiraten tut! Wie iſt's nacha? Haſt eppes Dei Sinn geän⸗ dert?“ ö 5 a Der Gemeindevorſteher hieb mit der Fauſt auf die Zeit der Reife Mehr Verſtändnis für die Arbeit des Landwirts Wieder rundet ſich ein Jahr. Monate gingen, Monate ſtiegen herauf. So hat ſich der Kreis vollendet. Vertrauen zur Scholle drückt dem Landmann den Samen in die Hand. Er ſchwillt an, er keimt, er beißt ſich im Erdreich feſt, er wagt ſich an das Licht der Sonne, er taucht ſeinen Körper in Blattgrün, er entzückt das Menſchenauge mit dem Farbenſpiel ſeiner Blüte, er lädt zu Beſuch, um das wichtige Ge⸗ ſchäft der Fremdoͤbeſtäubung zu vollziehen. Ganz unten in der Tiefe des Kelches ſitzt ein kleiner Ge⸗ ſelle, der ſich nun Platz ſchaffen muß, der alles ab⸗ ſtößt was ihm nicht mehr vonnöten. Er nimmt zu, er wächſt, er bildet ſich zur Frucht. So geſchah es ſchon, da die Zeit ward, ſo beobachten wir es all⸗ jährlich, ſo werden es unſere Nachfahren immerzu voll Staunen feſtſtellen können. Geheimnisvoll wirkt und webt es in der Werkſtatt der Natur. Stoff ſetzt ſich um, nimmt neue Form an, baut auf, leiht ſeine Energie anderen Weſen, auf daß ſie beſtehen können. Ein ewiges Wechſelſpiel, das keine Aenderung kennt. Die Menſchen ſprechen von der Zeit der Reife, der Ernte, Ein kalter Winter ließ beſorgt in die ſchauen. Der Sommer gab Reife, ſchenkte Form, Farbe, Geruch. ſtancher Baum, mancher Strauch iſt ausgefallen, da ihm der Winter den Todesſtoß verſetzte. Sorgſame Pflege konnte ihn nicht mehr reizen Frucht zu bringen. Seine anderen Brüder aber bemühen ſich auszugleichen was an Ausfall zu beklagen iſt. Erntezeit! Die hohe Zeit des Jahres. Immer wieder beglückt ſie die Menſchen. Immer wieder vollbringt die Natur dieſes Wunder. Gar Zukunft Filmrundſchau Roxy:„Wehe, wenn er losgelaſſen“ Der tſchechiſche Komiker Vlaſt a Burian ſtellte ſich vor mehr als Jahresfriſt mit Anny Ondra zuſammen in dem Tonfilm„Er und ſeine Schweſter“ vor und vermochte damals durch ſeine überzeugende und urwüchſige Komik einen großen Lacherfolg zu erzielen. In ſeinem neuen Film wandelt er auffollend ſtark auf Felix Breſſarts Spu⸗ ren, ohne daß es ihm gelingt, die Komik des deutſchen Schauſpielers ganz zu kopieren. Burian arbeitet mit den draſtiſchſten Mitteln und legt ſein Spiel durchaus auf äußere Wirkungen an. Seine Art zu ſprechen, ſeine grotesken Bewegungen zeigen, daß er ein Komiker ganz großen For⸗ mats iſt und daß er trotz der oftmals ſehr ſtarken Aehn⸗ lichkeit mit Breſſart ſeiner Darſtellung eine eigene Note zu geben vermag. Die übrigen Darſteller treten, do der ilm ganz auf Vlaſta Burian zugeſchnitten iſt, ſehr in den Hintergrund. Immerhin verdienen der liebenswürdige Harry Frank, die ſchöne Friedl Haerlin u. g. beſon⸗ dere Beachtung. Das Geſchehen, das dieſem Biloſtreiſen zugrunde liegt, iſt nicht ganz neu: ein bürokratiſcher Be⸗ amter muß dienſtlich in die Großſtadt und hat mit allerlei Schwierigkeiten zu kümpfen, ehe er wieder in ſein Dorf zurückkehren kann. Bis das aber ſo weit iſt, gibt es viele tolle Dinge und allerlei Klamauk zu ſehen. Schauburg:„Skandal in der Parkſtraße“. Ein harmlos luſtiger Film. In flottem Tempo ſpie⸗ len ſich die Abenteuer ab, die der vielbegehrte Hand⸗ lungsgehilfe mit all den hübſchen jüngeren und älteren Mädchen zu beſtehen hat, die gerade auf ihn ihr Auge geworfen haben. Daß keine den ſchönen Mann bekommt, daran iſt, wie ſo oft im Leben, der Zufall ſchuld, der bei dieſem Film ſich ungezwungen einſchleicht und der Hand⸗ lung zu einem guten Ende verhilft. Die unterhaltſame Handlung iſt bilötechniſch ſehr ſchön dargeſtellt, die Bil⸗ der von ſprudelndem Leben und natürlicher Fröhlichkeit erfüllt. Unter den Darſtellern ragt Fritz Kampers be⸗ ſonders hervor. Sein heiteres Spiel als vielbegehrter Schwerenöter wird durch die Mitſpieler Kurt Lilien, Camilla Spira, Senta Söhneland, Dorothea Thieß und all die anderen wirkſam unterſtützt. Wer Hopſer ſprangen, und ſeine kleinen Augen ſuchten die Fenſterniſche, wo der Anderl hockte und tat, als ob er 97 Wort von des Wirtes Anzapfung verſtanden ätte. „Domit endli amal Schluß is mit deana Ge⸗ ſchwätz“, brüllte er,„und domit auch der Herr Unter⸗ förſchter mei Meinung aus mei'm Mund gſchpürn koan, erklär i hiermit unter Zeugen: Wenn der Herr Unterförſchter mir ſei Bewerbung um mei' Tochter Zenzi ſchriftlich einreichen tut und i ſie in der Oef⸗ fentlichkeit vorleſen muß, dann ſoll er die Zenzi hab'!“ Mit drei ſchnellen Sprüngen war der Anderl an dem Ofentiſch, kaum daß die letzten Worte gefallen waren. „Iſt das Euer Ernſt, Gemeindevorſteher?“ fragte er und ſtreckte dem Sprecher ſeine Hand entgegen. „Mei Ernſt!“ beſtätigte Tſchenraiter und ſchlug in die Hand des Burſchen ein.„Aber mei Verſprechen gilt bloß für ſiebene Tag von morgen an gerechnet. Und wenn bis dahin Dei Bewerbung nicht ein⸗ gelaufen iſt oder i ſie nicht vorleſen muß, nacha darfſt' nie mehr um die Zenzi anfragen“. „Das ſoll ein Wort ſein!“ rief der Jäger ſchmun⸗ zelnd. Dann riß er ſeinen Hut vom Nagel, warf die Büchſe über die Schulter und ſtürzte mit kurzem Gruße aus der Tür.—— Der Gemeindevorſteher Tſcheuraiter ſtülpte als Wahlvorſteher der Gemeinde Bruckengries die Wahl⸗ urne um und öffnete die Umſchläge. Er hatte ſich die Brille auf die Naſe geklemmt und las mit lauter Stimme die Ergebniſſe vor. Plötzlich ſtutzte er, als er aus einem vorſchriftsmäßig geſtempelten Um⸗ ſchlag einen halben Briefbogen zog und ihn ent⸗ faltete. Er überflog die wenigen Zeilen, dann ballte er den Bogen zuſammen und wollte ihn in die Taſche ſtecken. „Herr Wahlvorſteher, es iſt Ihre Pflicht, dem Wahlausſchuß ſämtliche Zettel aus der Wahlurne zur Kenntnis zu geben!“ rief mit klarer Stimme der Unterförſter Anderl, der als Beiſitzer an dem Tiſche ſaß. „Dös brauch ich fei net! Dös is a Privatbrief!“ proteſtierte Tſchenraiter erregt. a „Privatbriefe in der Wahlurne gibt es nicht!“ entgegnete Anderl.„Ich bitte die Herren Beiſitzer weißgeſcheuerte Tiſchplatte, daß die Bierkrüge einen feſtzuſtellen, daß der Herr Wahlvorſteher den Inhalt des Schreibens bekanntgeben muß!“ 3 halten. vielfältig ſind die Arbeiten, die auf den Landwirt warten. Voll Sorge ſchaut er nach der Höhe, ob gutes Wetter kommt, damit die Frucht heil einge⸗ bracht werden kann. Wagen um Wagen fährt ſeinen Weg nach den Feldern, um hochbeladen in die Scheune zu kriechen. So gehen dieſe Wochen dahin. Vom frühen Morgen, da der Hahn noch nicht ge⸗ kräht, bis zum ſpäten Abend, da längſt das Feier⸗ abendglöcklein verſtummt, regen ſich fleißige Hände. Die Mittagspauſe fällt aus, da die Arbeit drängt. Man kennt keinen Achtſtundentag. Die härteſte Zeit für den Landmann iſt angebrochen. Gern tut er ſeine Pflicht, um ſeinen reichen Segen zu bergen. Nur einmal im Jahre hat er das Glück, Ernte zu halten. Mit Gleichmut ſchafft er Tag für Tag in dieſer hohen Zeit, beſonders heuer, da ihm der Himmel gnädig geweſen. Sein Hoffen war nicht vergeblich. Der Städter, der in dieſen Tagen durch die Flu⸗ ren geht, weiß nicht, welche Summe von Arbeit geleiſtet worden iſt. Sie kann nur der ermeſſen, deſſen Wiege auf dem Lande geſtanden, der ſelbſt ſchon mit Hand angelegt hat. Wir Städter wollen, dem Bauern eine reiche Ernte gönnen, wiſſen wir doch, daß er dann ſeine Früchte billiger abgeben kann. Der Bauer hat in unſeren Tagen ſchwer zu kämpfen, um ſich ſein tägliches Brot zu erwerben. Man redet nicht ohne Grund von einer Agrarkriſe. Wir Städter wollen und müſſen der ſchweren Arbeit des Landmannes mehr Verſtändnis entgegen⸗ bringen. Er iſt nicht auf Roſen gebettet. Das Herbſten iſt in vollem Gange. Die Ernte⸗ wagen ächzen unter ihrer gewaltigen Laſt. Zeit der Reife! Stunde des Segens! Dr. Karl Witzel. Zerſtreuung ſucht, wird ſich dieſe Erſtaufführung gerne anſehen. In einem zweiten Großfilm wird der Zuſchauer nach Afrika verſetzt in das„Letzte Fort“, das von aufſtändiſchen Arabern gegen die Franzoſen verteidigt wird. Heinrich George ſpielt hier wie öfter die Rolle eines von der menſchlichen Geſellſchaft Ausgeſtoßenen mit der ihm eigenen Kraft des Triebmenſchen. Nach den Aufregungen wilder Eiferſuchtsſgenen und eines blutigen Kampfes darf man ein glückliches Ende für ein glückliches Paar erleben, das von Maria Paudler und Fritz Odemar mit überzeugender Menſchlichkeit dargeſtellt wird. Das Beiprogramm zeigt einen ſtimmungsvollen Film des pommeriſchen Landes und eine ſpannende Emelka⸗Wochenſchau. 212 2 Jamilienchronik * 40 Jahre Gerichtsverwalter Am 1. Auguſt feiert der beim Landgericht Mannheim beſchäftigte Gerichtsverwalter Heinrich Bender ſein 0 jähriges Dienſtjubi⸗ Jäu m. Der Jubilor iſt bei den Richtern und ſeinen Kol⸗ legen und ob feiner ſtets hilfsbereiten Tätigkeit, insbeſon⸗ dere beim rechtſuchenden Publikum, geachtet und beliebt. Der Staatspräſident hat Herrn Bender im Namen der badiſchen Regierung herzliche Glückwünſche zu ſeinem Jubiläum ausgeſprochen. 40jähriges Dienſtjubilänm. Sein 40jähriges Dienſt⸗ jubiläum bel der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft begeht am morgigen 1. Auguſt Lagerhausverwalter Nicolaus Wipfler, Draisſtraße 9. Veranſtaltungen * Friedrichspark— Ferienkarten. Die Einführung von Dauerkarten während der Ferienzeit wird ſicherlich von vielen Eltern, die ihre Kinder der großen Koſten wegen nicht nach auswärts ſchicken können, begrüßt werden. Aber auch Erwachſene finden bei einem täglichen Be⸗ ſuch der ſchönen Parkanlagen wohltuende Ruhe und Er⸗ holung. Der Preis einer Feriendauerkarte iſt ſowohl für Kinder als auch für Erwachſene, da der freie Beſuch der Abonnements⸗Konzerte mit inbegriffen iſt, äußerſt billig. (Siehe Anzeige.) ö Die Beiſitzer nickten. Tſchenraiter griff in die Taſche und warf den Papierknäuel wütend auf den Tiſch:„Da, leſt's Euch dös Gewäſch fei ſelbſt. Ich mag net!“ Schon ſtreckte der ſtellvertretende Vorſitzende die Hand nach dem Schreiben aus, als der Lehrer ſich einmiſchte und bemerkte, daß nach der Vorſchrift der „ ſelbſt die Ergebniſſe zu verkünden abe. Nun nützte es nichts mehr. Seufzend ergriff der Gemeindevorſteher den Brief, glättete ihn mit der flachen Hand und las ſtockend und zögernd: 1 Gemeindevorſteher Tſchenraiter, Brucken⸗ gries. Hierdurch bitte ich um die Hand Ihrer Tochter Zenzi. Hochachtungsvoll Anderl Gſchonner, gräflicher Unterförſter. 5 Prof. Dr. Rudolf Kraus, einer der bedeutend⸗ ſten deutſch⸗öſterreichiſchen Baktertologen, der in früheren Jahren das naturwiſfenſchaftlich⸗bak⸗ teriologiſche Inſtitut in Buenos Aires und ſeit 1929 ein gleiches Inſtitut in Santiago de Chile leitete, iſt dort im Alter von 63 Jahren geſtorben. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Serum⸗FJor⸗ ſchung, der Immunitätslehre und Seuchenbekämp⸗ fung haben ihm internationalen Ruf verſchafft. Von außerordentlichem Wert waren auch ſeine Bemühun⸗ gen um die Erzeugung von Schlangen⸗Gegen⸗ giften. Nach ſeiner argentiniſchen Tätigkeit wirkte er eine zeitlang in Wien, wo er ſchon vorher als Aſſiſtent und Nachfolger von Prof. Paltauf hervor⸗ ragendes leiſtete.— Gründung einer neuen Schule für rhythmiſche Erziehung. Das Seminar für Volks⸗ und Jugend⸗ muſtkpflege hat in Berlin⸗ Charlottenburg unter Leitung von Karl Orff unter dem Titel „Muſik und Bewegung“ eine neue Schule für rhyth⸗ miſch⸗melodiſche Muſtkerziehung eingerichtet. Seit Daleroze ſind die Fragen der rhythmiſchen Erziehung von den verſchiedenſten Seiten, einmal mehr vom gymnaſtiſchen, dann mehr vom muſikaliſchen her auf⸗ gegriffen worden. Der jetzige Verſuch zeichnet ſich durch die Verbindung eines komplizierten Schlag⸗ zeugmuſizierens mit Chorgeſang und Blockflötenſpiel aus. Auch die heute viel berührte Frage der Impro⸗ viſation ſoll auf dieſem Wege neue Antworten er⸗ — Nilolinfreie Jigarettentabale Dieſer Tage fand in den Räumen des Tabak, forſchungsinſtitutes Forchheim bei Karlsruhe eine Kuratoriumsſitzung ſtatt. In dieſer wurde neben der Voranſchlagsberatung für 1932/8 und der Beratung des Arbeitsplans für das laufende Geſchäftsjahr, über die Tätigkeit und Erfolge dez Inſtituts im abgelaufenen Geſchäftsjahr berichtet. Das Geſchäftsjahr 1931/32 ſchloß mit 96 981„ in Einnahmen und Ausgaben ab, während für das Geſchäftsjahr 1932/33 in Einnahmen und Ausgaben 85 880/ vorgeſehen ſind. Der Reichs zuſchuß betrug im Geſchäftsjahr 1931/32 rund 76 000% und iſt für das laufende Jahr mit rund 74000. ein⸗ geſetzt. Während im vorhergegangenen Geſchäftsjahr die Hauptarbeit, neben der Schädlings bekämpfung der Gewinnung von nikotin⸗ freiem, nikotinarmem und nikotinrei, chem Tabak galt und dieſes Ziel als nahezu er⸗ reicht angeſehen werden kann, galt im letzten Ge⸗ ſchäftsjahr die Arbeit mehr der Erzielung brauch⸗ baren Zigarettentabaks. Intereſſant ſind die erfolgreichen Ergebniſſe hinſichtlich des Aromaz, Bei dieſen Verſuchen, die hauptſächlich auf den Gebieten der Trocknung und Fermentation liegen, iſt es auch gelungen, Tabake mit ſüßlichem Honiggeruch, mit dem Geruch reinen Kakaos und friſchgebraunten Kaffees zu erhalten. Weiterhin iſt es auch gelungen, durch verſchiedene Züchtungen und Kreuzungen niko, tinfreie Zigarettentabake zu züchter, Eine der Hauptaufgaben des Inſtituts für die nächſte Zeit beſteht auch darin, zu erforſchen, wie der unangenehme Verbrennungsgeſchmack, der dem Inlandtabak anhaftet, vermindert bzw. beſeitigt werden kann. 5 * Einbruch in ein Wochenendhaus eines Mann⸗ heimers. Aus Tröſel bei Weinheim wird uns berichtet, daß in das Wochenendhaus eines Mannheimers bei Wünſchmichelbach einge⸗ brochen wurde. Die Diebe entwendeten insbeſondere Kleidungsſtücke im Werte von einigen hundert Mark, Sageshaleucles Samstag, 30. Juli Freilichtbühne auf den Rennwieſen:„Der Jäger aus Kurpfalz“, hiſtoriſche Revue, 18 Uhr. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſel⸗ ſchaft: 14.30 Uhr Mannßeim Worms und zurück 17 Uhr Abendfahrt Mannheim— Speyer und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Neuſtadt— Lambrecht— Elmſteiner Tal— Johannis⸗ kreuz— Harter Kopf— Frankenſtein— Iſenochtol Bad Dürkheim, ah 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrlen um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Familienabend. Lichtſpiele: Scala⸗ Theater:„Die Heilige und ihr Narr“,— Univerſum:„Schuß im Morgengrauen“ — Alhambra:„Anna Karenina“.— Roxy⸗ Theater:„Wehe, wenn er losgelaſſen“.— Cap; tool:„Die nackte Wahrheit“.— Glorio⸗Palaſt: „Zum goldenen Anker“.— Schauburg:„Skandal in der Parkſtraße“.— Palaſt⸗ Theater:„Die dolle Kloſterſchülerin“. Sehens würdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 1519 Uhe⸗ Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; zan Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15.—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nattonaltheg⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern- warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ges öffnet von 15—17 Uhr. 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 28 27 ö 28. 29. ö 30. 0 Neckar⸗Pegel 27 28. ö 29. 80. Vaſel. 2187206758081 Scher t 2589286 7070 Fee 1995 33 Kehl. 47.5 415440 4700 e 1280720 Mara n:.0.38.27 547 8,0] Plochingen 0,2502102 0 Mannheim..40 8,86.27.77 8,04 9„25 0,210, Caub. 8,80 8,75 3,708,59 3555 Köln 3,508,451 8,464 8,4 8,88 Waſſerwärme des Rheins: 18/ Grab Der Springbrunnen Von Gerda v. Below Die Stadt iſt klein, der Mittag heiß; ich habe ſo⸗ eben gegeſſen, ich warte auf paſſenden Anſchluß. In ſolchen Städten gehen die Züge ſo ſelten. Ich habe noch neunundvierzig Minuten Zeit. Ich gehe in die Anlagen, nahe dem Bahnhof. Da i noch ein Platz vor dem Springbrunnen frei. ſetze mich. Ich ſtarre den Springbrunnen an. Zunächſt bemerke ich nichts weiter, als daß er ſpringt. Er ſpringt, fällt, ſpringt, fällt, rauſcht, plätſchert, ſprüht. Das iſt mir zu wenig.„Wozl ſind Sie hier angeſtellt, alter Langweiler? Ich er⸗ warte, von Ihnen unterhalten zu werden.“ Das wirkt. Nach einer Viertelſtunde beginnt er, aus ſeiner Zurückhaltung herauszugehen, er ver wandelt ſich. Er iſt nicht mehr die öde Waſſergarbe er ſteigt, wie eine lohende Zypreſſe, und ſeine kalten, weißen Jeuer ſind voll Wachstum. mende Kugeln ſchmücken ihn, Kugeln und wehende Pferdeſchweife nach links und nach rechts. Manch⸗ mal ſchüttelt ihn der Wind, wirft Schweife Mähnen zur Seite und ſtreut die Kügelchen aus, Dann ſtäubt er ſeinen kriſtalliſchen Atem zu mit herüber Wäre es möglich, ihn tauſendmal raſcher noch ſteigen zu laſſen, vor mir ſtünde ein Baum in voll⸗ endeter Ruhe! Vollendete Ruhe iſt höchſte Geſchwin⸗ iakeit. Das Auge kann ihr nicht mehr folgen, det Rhythmus des raſenden Umlaufs wird zur Form. So iſt die Form denn nichts geringeres, als aller Bewegung Ziel, von menſchlichen Sinnen gebannt und vom Geiſte beſchworen f Ich danke Dir, Springbrunnen!— In fünf Mi⸗ nuten geht mein Zug.— Ein Freilicht⸗Muſeum bei Riga. Nach dem Muſter des Nordiſchen Muſeums in Stockholm hal die„Verwaltung zum Schutze der Altertums⸗ und Kunſtdenkmäler Lettlands“ in der Nähe von Riga ein ethnographiſches Freilicht⸗Muſeum eröffnet. Es handelt ſich dabei hauptſächlich um die typiſchen le- ſchen Holzbauten; das niedrige Bauernhaus, die Badeſtube und die Sommerküche. Am Ufer des Jägelſees ſind dieſe Bauten errichtet worden. Hundert glim. aus Beſell⸗ urück; ück. nach mnis⸗ ol— ahtten d. d ihr nen“ oH ſarbe; alten, hende kanch⸗ ] Personen glim⸗ 1 Samstag, 30. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe —— Aus Vaden Ungetreuer Verſicherungs vertreter 5 Heidelberg, 30. Juli. Der 48 Jahre alte Verſi⸗ cherungsvertreter Adolf M. aus Grötzingen hat in der Zeit von Dezember 1928 bis März 1932 unberech⸗ ligt ungefähr 2000 Mark Prämiengelder einkaſſiert und für ſich verbraucht. In einigen Fällen wurde bie Verſicherung nicht rechtswirkſam, da M. die Anträge nicht weitergab. So geſchah es auch mit einem Bauſparvertrag. In einem Falle vermittelte er ein Darlehen, von dem er 25 Prozent für ſich be⸗ hielt Der Angeklagte, der geſtändig war, hat ſich bier als Hauptmann a. D. ausgegeben, obwohl er nur gemeiner Soldat war. Er wurde zu ſechs Nonaten Gefängnis verurteilt. Von der Unterſuchungshaft wurden acht Wochen angerechnet. Der Haftbefehl wurde aufrechterhalten. Der Verur⸗ eilte nahm die Strafe ſofort an. Wieder eine Schwarzbrennerei ausgehoben * Karlsruhe, 30. Juli. Der Gewerbepolizei iſt es geſtern erneut gelungen, in Baiertheim eine Schwarzbrennerei auszuheben. Die Schul⸗ gigen wurden hinter Schloß und Riegel geſetzt. Tödlicher Unfall Offenburg, 30. Juli. Die ledige Sophie Schwendemann rutſchte in der Wäſcherei Faar auf der Waſchpritſche aus und fiel ins Waſſer. Als der Unfall bemerkt wurde, war das Mädchen bereits ertrunken. Reblausherd in der Ortenau Neſſelried(Amt Offenburg), 30. Juli. Auf einem Grundſtück im Gewann Grünberg iſt die Reblaus feſtgeſtellt worden. Die zur Unterdrük⸗ kung der Reblausverſeuchung erforderlichen Maß⸗ nahmen werden vom Badiſchen Weinbauinſtitut durchgeführt. Erzbiſchof Dr. Gröber beſucht den Kaiſerſtuhl * Freiburg i. Br., 30. Juli. In Begleitung des erzbiſchöflichen Sekretärs Beer, Domkapitulars Dr. Aſchenbrenner und des Caritasdirektors Eckert, ſtattete Erzbiſchof Dr. Gröber am Donnerstag den unwettergeſchädigten katholiſchen Gemeinden des Kaiſerſtuhls einen Beſuch ab. In eingehender per⸗ ſönlicher Ausſprache mit den Ortsgeiſtlichen und Hürgermeiſtern ließ ſich der Oberhirte über die Notſtände berichten und bat die Geiſtlichkeit, ihn ſaufend über die Lage der Geſchädigten zu unter⸗ richten. * Weinheim, 29. Juli. In der Nacht zum 28. Juli wurde von bis jetzt noch unbekannten Tätern ver⸗ ſucht, aus dem an der Mannheimer Landſtraße gele⸗ genen Sprengſtofflager Sprengſtoff zu ent⸗ wenden. Karlsruhe, 29. Juli. Geſtern fuhr ein Mann auf der Durlacher Allee mit ſeinem Fahrrad nach Karlsruhe. Beim Sägewerk Kraft wollte er in den neben der Straßenbahn herlaufenden Fahrrad⸗ weg einbiegen. Im gleichen Augenblick kam ein Wagen der Städtiſchen Straßenbahn. Der Radler wurde vom Wagen erfaßt, auf das Gleis geworfen und überfahren. Mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen mußte der Radfahrer ins Krankenhaus gebracht werden. Es handelt ſich bei dem Verun⸗ glückten um den Viktor Gernet aus Durlach. 5. Seite/ Nummer 349 Pfälzischer :: Speyer, 28. Juli. Der zweite Tag des 80. Jah⸗ resfeſtes des Pfälziſchen Guſtav⸗Adolf⸗Hauptvereins in Speyer wurde durch das Feſtgeläute ſämtlicher Kirchenglocken geſtern um 6 Uhr früh eingeleitet. Gegen 9,30 Uhr bewegte ſich, von der Dreifaltigkeitskirche kommend, ein ſtattlicher Feſtzug durch die reichen Flaggen⸗ ſchmuck tragenden Straßen der Stadt zur Gedächt⸗ nis kirche, wo Dekan Wien ⸗Speyer den Feſt⸗ gottesdienſt einleitete und die Verſammelten aufs herzlichſte begrüßte. Er gab dem Guſtav⸗Adolf⸗Ver⸗ ein zu ſeinem Eintritt in das 9. Jahrzehnt die beſten Glück⸗ und Segenswünſche mit auf den Weg. Dekan Emmrich⸗ Germersheim hielt darauf die Feſtpredigt, der er den 18. Pſalm zugrunde gelegt. Den Jahresbericht erſtattete Dekan Theiß⸗ Kirchheimbolanden. Danach umfaßt der Guſtav⸗ Adolf⸗Verein heute 44 Hauptvereine, davon 85 in Deutſchland, mehr als 2100 Zweigvereine und 722 Frauenvereine. Während ſeines hundertjährigen Beſtehens hat er Unterſtützungen von rund 100 Mil⸗ lionen Mark verteilt. 3000 Gemeinden hat er zu Kirchen und Bethäuſern verholfen, 1200 Gemeinden zum Bau von Pfarrhäuſern, 800 Gemeinden zum Bau von Schulhäuſern. Weiteren 800 Gemeinden ermöglichte er die Durchführung von Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten und 500 die Einrichtung von Kon⸗ Guſtav⸗Adolf⸗ Gauptverein firmandenſtellen, Waiſen⸗ und Diakoniſſen⸗Häuſern. Die Guſtav⸗Adolf⸗Kinderſpende hat bisher 46 000 Mark eingebracht. Sie iſt bereits zweimal an Pfäl⸗ zer Gemeinden gefallen. Die Beiträge des Pfälziſchen Hauptvereins ſind in dieſem Jahr um Immerhin ſteht die vorderſter Linie der Guſtav⸗Adolf⸗ 89000 Mark zurückgegangen. Pfalz noch in Vereine. Am Nachmittag verſammelten ſich die Feſtteilneh⸗ mer im Garten des Fidelia⸗Kellers zu einer evan⸗ geliſchen Volksverſammlung. Poſtoberinſpektor Müller, Synodale und Pres⸗ byter, begrüßte die Verſammelten und erinnerte an das vor 27 Jahren letztmals in Speyer abgehaltene Guſtav⸗Adolf⸗Vereinshauptfeſt. Vertreter des Haupt⸗ vereins Heſſen überbrachten die Grüße der benach⸗ barten Hauptvereine und ein Vertreter des Evan⸗ geliſchen Bundes der Pfalz ſprach ebenfalls Glück⸗ wünſche aus. Ueber die Nöte der Diaſpora in der Saarpfalz und in Südtirol und Südoſteuropa berichteten zwei weitere Redner. Die proteſtantiſche Jugendkapelle Speyer verſchönte durch Muſikvor⸗ träge das Feſt. Am Schluß ſprach Oberkirchenrat Dr. Schichter allen den Dank aus, die mitgeholfen haben an dem Zuſtandekommen und der Durchfüh⸗ rung des Feſtes, das in ſeiner Schlichtheit einen ſchö⸗ nen und würdigen Verlauf nahm. Die Philateliſtentagen in Heidelberg * Heidelberg, 30. Juli. Dem Heidelberger Brief⸗ markenſammler⸗Verein iſt es gelungen, vom 29. Juli bis zum 1. Auguſt folgende Tagungen nach Heidel⸗ berg zu bringen: 9. Bundestag des Bundes deutſcher Philateliſten⸗ Verbände im In⸗ und Ausland E.., 88. Deutſcher Philateliſtentag, Generalverſammlung der Fédération internationale de philatelie, Tagung des Internationalen Poſtwertzeichen⸗Händler⸗Vereins Die am Donnerstag bereits eingetroffenen Teil⸗ nehmer wurden abends beim Militärkonzert in der Stadthalle von den Heidelberger Vorſtandsmitgliedern begrüßt. Die eigentlichen Veranſtaltungen begannen jedoch am Freitag früh mit der Eröffnung des Feſtpoſtamtes in der Stadthalle um 9 Uhr, das bei ſeiner Eröff⸗ nung bereits 400 Poſtwertſachen zu beför⸗ dern hatte. Zur gleichen Zeit begannen die Brief⸗ marken ⸗Börſe und die fachlichen Tagungen der verſchiedenen Organiſationen. Zu der Philateliſten⸗ tagung, die die Spitzenorganiſationen der Sammler⸗ vereine und die oberſte Spitzenorganiſation über⸗ haupt umſchließt, hat jedermann Zutritt. Von der Fédération internationale ſind jetzt ſchon Holland, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Griechenland und Oeſterreich vertreten. Weitere ausländiſche Vertre⸗ tungen ſollen noch folgen. Es iſt die größte Organi⸗ ſation der Händler. Auf der Börſe ſind ſehr intereſſante Stücke zu ſehen. So zeigt z. B. eine Hamburger Firma ſoge⸗ nannte Kiloware, die zur Erinnerung an dieſe Tagung ſogar in beſonderen Feſtbeuteln mit dem Bild Heidelbergs verkauft wird. Auch alle Arten Verkaufe Schwägerin und Tante, Frau Emilie Best WVe. geb. Beysel Mannheim, 29. Juli 1932 Dammstraße 1 Gertrude Besi Nach langem, schweren Leiden, verschied heute mittag I Uhr im Alter von 51 Jahren, meine über alles geliebte Mutter, unsere gute Schwester, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Wohnküche Wandgashbadeofen (Vaillant) u. Heizöſchen in beſt. Verarbeitung, (4 Röhr.) zu verkauf. R 3, 2, 4. St. rechts echt pitch⸗pine, kompl., mit Tiſch, Stühlen u. 91 Patenthocker, nur(5888 Herrenrad m. Garant.,% 88.—, 1. August nachmittags 2 Uhr statt Die Feuerbestattung findet am Montag, den Mk. 148.—. Damenrad 1 42. Möbel-Graff 5383 Buchheit, G 2. 12 Mannheim Qu 7, 0 Fahrräder Ta. 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Der große Feſtzug der deutſchen Feuerwehren am Sonntag, 7. Auguſt dürfte den Höhepunkt im 21. Deutſchen Feuerwehr⸗ tag in Karlsruhe darſtellen. Mehr als 10 000 Feuer⸗ wehrmänner aus allen deutſchen Gauen und einer Reihe anderer Staaten werden unter den Klängen von 30 Feuerwehrkapellen und 20 Spielmannszügen an dieſer Kundgebung teilnehmen. Vorher findet um 10 Uhr vormittags auf dem Streſemannplatz (bei der großen Feſthalle) eine große Haupt⸗ und Schauübung ſtatt. Vermietungen Gut möbl. Zimmer* 916 mit el. Licht preisw. Zentrum zu vermieten.* 234 Möbl. Zimmer ſof. z. R 7. 35, 3 Tr. rechts. verm. N 2. 1, 2 Tr. ſäbliertes Zimmer Zentrum! N 4 r.! mit 1 oder 2 Betten] bei Pilz: Sep. möbl. zu vermieten. B2759 Zimmer zu vermiet. O 3. 19, 2 Treppen. 29 248 Ts Nr. 24, 3 Treppen. R g, 14/16. 4. St. rechts Frdl. möbl. Zimmer Eleg. möbl. Zimmer m. ſep. Eing. ſof. zu vm. auf 1. 8. bill 2 8„ zat vnn. B2756 7217 Oſtſtadt!* 220 Wohn⸗ u. Schlafzim. beide ſehr aut möbl., in bevorz. Lage, fließ. 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Todes⸗ kurve der Staatsſtraße nach Frankenſtein unter⸗ halb der beiden Eiſenbahnbrücken wird zur Zeit be⸗ ſeitigt bzw. deren Ueberſichtlichkeit bedeutend ver⸗ beſſert, ſo daß künftig die Gefährlichkeit behoben ſein dürfte. Ein Fall von Kinderlähmung * Albersweiler, 30. Juli. Das 13 Monate alte Kind Heinz Weilacher, das vor etwa zehn Tagen wegen Kinderlähmung in das Vinzentiuskranken⸗ haus nach Landau gebracht wurde, iſt dort am Dienstag abend geſtorben. Verhaftungen * Zweibrücken, 29. Juli. Eine anfangs der 90er Jahre ſtehende Frau öffnete am Dienstag abend in ihrer Wohnung den Gas hahn, um ſich und ihre drei kleinen Kinder im Alter bis zu drei Jahren aus dem Leben zu ſchaffen. Der gegen Mitternacht von einer politiſchen Verſammlung heimkehrende Ehemann wurde beim Betreten der mit Gas ange⸗ füllten Küche halb betäubt, hatte aber noch die Gei⸗ ſtesgegenwart, das Fenſter zu öffnen und ſich ins Freie zu retten, wo er Bekannten Kenntnis gab und bewußtlos zuſammenbrach. Die in die Wohnung Ein⸗ dringenden fanden die Frau mit den drei kleinen Kindern bewußtlos vor. Es gelang aber alle vier zu retten. Die Frau wollte ſich aus dem Fenſter ſtürzen. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. — Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: i. B. Franz Kircher- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Der geſtiefelte Kater in Mannheim In ſchneeweißem Fell ſtolziert oder fährt der geſtie⸗ felte Kater, der briginelle Märchenprinz, wieder durch Mannheim. Die Jugend freut ſich beſonders über ſein Erſcheinen, da er in ſeinen weißen Tatzen eine faſt unerſchöpfliche Bonbontüte hält und ſo recht üß“ für ſich Reklame macht. Es kommt bei dieſem Kater weniger auf die Märchenfigur(wer wollte heute an Märchen glauben!) als auf ſeine— Sttefel an, die für die in Mannheim nicht unbekannte Firma Conrad Tack(Stamme. in Burg bei Magdeburg)] auf dieſe Art Reklame machen wollen, hne ſflunds tuch für Unterbringung unſerer Bezirksverwaltung käuflich zu erwerben geſucht. Angebote unter 161 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 8528 Automarkt Auto Gebrauchter, gut erhaltener Lieferkraftwagen von 1 Tonnen Ladefähigkeit gegen bar zu gut erh., geg. bar zu kſn. geſucht. Preisang. u. R T 121 an die Geſchſt. . Elfriede Schott staatl. anerkannte Klavierpädagogin wohnt jetzt Moltkestraße 3 (an der Kunsthalle) Aang. m. * 197 kaufen geſucht. Angebote mit äuß Preisangabe u. näheren Details unter N A 38 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B2747 g Gebraucht., terhalt. 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Von dem Aktienkapital von 50 Mill.„ wurden 36,69 Mill. ¼ durch 69 Aktionäre vertreten. Der Vorſtand gab einleitend nochmals ein Bild der Entwicklungsgeſchichte der letzten Jahre, die zu den Schwierigkeiten des Konzerns führten. Danach ſeien die Schwierigkeiten im weſentlichen auf die ungün⸗ ſtige Entwicklung der in den früheren Jahren erworbenen Beteiligungen und auf die in den Jahren 1925/7 erfolgten Neubauten zurückzuführen. Es ſei gelungen, bei den Etſen⸗ und Hüttenwerken in der erſten Hälfte des abgelaufenen Geſchäftsjahres unter Hereinnahme größerer Ruſſenaufträge die Anlagen einigermaßen zu beſchäftigen und durch Spar⸗ und Rationaliſierungs⸗ maßnahmen ſowie Verbeſſerung der Produktionsmittel trotz der hohen Zinslaſten Ergebniſſe zu erzielen, die wenigſtens kaſſenmäßig keine Verluſte brachten. Ebenſo habe auch die Hanomag im erſten Halbjahr 1931 ohne kaſſenmäßige Verluſte gearbeitet. Die danach nicht unbe⸗ gründete Hoffnung, die ſchwierigen Zeiten ohne Erſchütte⸗ rungen überſtehen zu können, ſei jedoch durch die Juli⸗ ereigniſſe zunichte gemacht worden. Der erſte Antrag der Oppoſition über geheime Abſtimmung verfiel mit 36 Mill./ AK. gegen 0,76 Mill. der Ablehnung. Ebenfalls wurde die Einſetzung einer Re⸗ viſionskommiſſion mit dem gleichen Stimmver⸗ hältnis abgelehnt, ferner der Antrag auf Vertagung der Beſchlußfaſſung über die Bilanz bis zur Vorlage eines klaren Sanierungsplans. Ein vermittelnder Antrag, einen Ausſchuß zu bilden, der gemeinſam mit der Verwaltung und den Banken Sanierungsvorſchläge beraten ſoll, kam mit etwa dem gleichen Stimmenverhältnis ebenfalls nicht durch. Nach längeren Erörterungen wurde die Bilanz gegen ſieben Opponenten und Enthaltung von 8,54 Mill. I Aktien durch die Gruppe Funke angenommen. Der Vertreter dieſer Gruppe äußerte Bedenken, daß die bei der Gewerkſchaft Graf Schwerin liegenden Lothringen⸗Aktien für die Bilanzgeneh⸗ migung mitſtimmten. Die Entlaſtung für Vorſtand und Aufſichtsrat wurde mit demſelben Stimmenverhältnis an⸗ genommen. Einige formale Satzungsänderungen und der Beſchluß über die Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft von Hannover nach Bochum fanden einſtimmig Annahme. * Opposiflon auch bei Grat Schwerin In der Gewerkenverſammlung der zum Lothringen⸗ Konzern gehörenden Gewerkſchaft des Steinkohlenberg⸗ werks Graf Schwerin vertraten 40 Gewerken 793 Kuxe. Einer der Gewerken erſuchte noch einmal die Verwal⸗ tung, den freien Gewerken ein Abfindungsangebot zu machen. Der Antrag, eine Prüfungskommiſſion einzuſetzen, die feſtſtellen ſoll, ob bei den Finanzmaßnah⸗ men zwiſchen Graf Schwerin und Lothringen die Rechte von Graf Schwerin gewahrt worden ſind, wurde gegen 96 Stim⸗ men der Antragſteller abgelehnt. Gegen dieſen Beſchluß erhob der Antragſteller Widerſpruch zu Protokoll. Die Genehmigung des Abſchluſſes(2,02 Mill./ Verluſt) erfolgte mit 725 gegen 67 Stimmen. Lichfhlicke in Die Kursentwicklung an der Berliner Börſe zeigt die Richtung on, in welcher die wirtſchaflichen Verhältniſſe gehen. Es notierten: Mitte Dezember 1931 12.482. 26..32. Farben 65.75 98874 88 7⁶ Siemens 97⁰ 957 12474 Reichsbank 64 90 1265 Salzdetfurth 124 140 163 Mheiniſche Braunkohle 137 15577 175 Deutſche Erdöl 81 45 54 68 97 Es hat dazwiſchen viele Schwankungen gegeben, aber im ganzen lag die Kurve nach oben. Dieſe Kurs⸗ beſſerung hat ſich inmitten ſchwieriger politiſcher Verhält⸗ niſſe und einer wahren Flut von Verluſtobſchlüſſen und Sonierungen durchgeſetzt. Wir werden immer wieder mit Rückſchlägen zu rechnen haben, aber ſo viel ſteht feſt: Eine Kriſis, wie die des Jahres 1931, wir d nicht wiederkehren. Zum zweiten Male wird die Welt nicht durch einen Abfall, Englands von der Gold⸗ währung erſchüttert werden. Im Gegenteil: Die Welt will zur wahren Goldwährung zurück. Ver⸗ ſchiedene Länder, an der Spitze die Schweiz, haben ſchon für weitreichenden Erſatz von Deviſen durch Gold geſorgt. Eine ſolche Aktiendeflation, wie ſeit vorigem Herbſt, wird Deutſchland nicht mehr bekommen. Einzelne große Sönierungen ſchweben noch, ſo bei Vereinigte Stahl, beim Linoleum⸗Konzern, in der Kunſtſeiden⸗Induſtrie, bei Bergbau AG Lolhxingen, aber ſie kommen in den Kurſen bereits zum Ausdrücke. Im übrigen ſind die meiſten Sanierungen in ſo grün d⸗ licher Weiſe beſorgt worden, daß bei der nächſten Beſſe⸗ rung der Konjunktur die Früchte dieſer Aufräumungs⸗ arbeit hervortreten müſſen. Rückkehr zur Divtd⸗ dende, das war der tiefere Sinn all dieſer Transaktio⸗ nen. Die Aktionäre werden in den kommenden Dividenden wenigſtens Teile der Opfer, welche ſie bei den Sanie⸗ rungen haben bringen müſſen, zurückbekommen. In der Generalverſammlung von Schultheiß iſt bereits die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende in Ausſicht geſtellt worden. Der Kurs der Aktie iſt von 5074 auf 58 v. H. gegangen. Eine Reihe Verwaltungen hat ſich neuerdings ein wenig zuverſichtlicher geäußert. In erſter Linie haben wir da verſchiedene Unternehmungen aus der Gas⸗ und Stromlieſerung. So erklärte in der General⸗ verſammlung von Geſfürel Generaldirektor Oliven, er habe das Gefühl, daß der Rückſchritt in der Stromabgobe bold zum Stillſtand kommen werde. In der Generalver⸗ ſammlung der Elektrizitäts⸗Liefſerungs⸗ Geſellſchaft wurde denn auch ſchon mitgeteilt, daß ſeit Mai eine kleine Belebung des Geſchäfts eingetreten ſei. In der Generalverſammlung von Deſſau Gas hörte man, daß die rückläufige Bewegung bei der Strom⸗ und Gasabgabe zum Stillſtande gekommen ſei. Bei Thü⸗ ringer Gas wurde erktärt, es ſcheine, daß ſich im Rückgange des Gasverkauſs eine leichte Beſſerung anboh⸗ nen wolle. Dieſe Auslaſſungen kommen auch in der Kurs⸗ geſtaltung zum Ausdrucke. Es i i 31 5. A 2 Geſſürel 52 597 E. W. Schleſien 4874(56%) E. L. G. 584 61 Thüringer Gas 84 805 ex Div. Deſſau Gas 844 Nord weſtdeutſche Kraft(84)(117) Licht u. Kroft 67 72 55 In der Generalverſammlung der Homburg⸗Ame⸗ ri ka⸗Linie wurde erklärt, es ſeien gewiſſe Anzeichen dafür vorhanden, daß die Konjunktur ihren Tieſſtand er⸗ reicht habe. Bei der A E G hat ſich in einzelnen Abtei⸗ lungen eine gewiſſe Saiſonbelebung gezeigt. Der Sie⸗ mens⸗ Konzern konnte einige hundert Leute neu ein⸗ ſtellen. Die Lindſtröm Verwaltung hatte das Ge⸗ fühl, daß ſich eine gewiſſe Belebung enbahnen wolle. Bei den Vereinigten Stahlwerken hat das Quar⸗ tal April Juni 1932 keine Verſchlechterung gebracht, ſon⸗ dern ſogar eine erhöhte Stahlproduktion. Die Deutſche Erdöl⸗Geſellſchaft arbeitet auch im laufenden Jahre mit Gewinn. Bei Charlottenburger Woſ⸗ ſer war der Waſſerverkauf im erſten Semeſter des lau⸗ enden Geſchäftsjahres um 2 v. H. höher, Pittler erkzeugmaſchinen berichteten von erhöhtem Auf⸗ tragsbeſtande, Deutſche Wolle von ſaiſonmäßiger 8494 ex Div. Beiesſigier Weli-Weizenmarki Neu-Weizen am deuischen Marki lebhaffer im Geschäff Abwariende Mühlen am Roggenmarkf Noch unenfwickelies Gersiengeschäfi Mannheim, 28. Juli. Die ſichtbaren Weizen vorräte haben in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, nach dem letzten Aus⸗ weis, eine Zunahme erfahren und wurden mit 168,7 gegen 164,9 Millionen Buſhels angegeben. Dies vermochte aber auf den internationalen Getreidemarkt keinen nennens⸗ werten Einfluß auszuüben, weil die Beſtände im Ver⸗ gleich zum Vorjahre eine Verringerung um 37 Millionen Buſhels aufweiſen. Die Börſen in Chicago, Winnipeg, Liverpool und Buenos Aires verliefen in der Hauptſache in feſterer Haltung, wozu die vorwiegend und un⸗ befriedigend lautenden Saatenſtandsberichte beigetragen haben. Die Wertbeſſerung ſeit unſerem letzten Bericht betragen in Chicago 476495, in Winnipeg 5/5— 47 c, in Liverpool 274—1½ d und in Buenos Aires 46—45 Cen⸗ tavos. Man verlangte für Manitoba I Atlantic, ſchwim⸗ mend und auf Abladung 5,95 hfl., für Manitoba J Atlan⸗ tie, hard, 5,95—6,00, für Amber Durum per Auguſt⸗ Abladung 7,00 und für Baruſſo⸗Weizen, 80 Kg., Auguſt⸗ Verſchiffung, 5,20 hfl. cif Rotterdam. Die Berichte, die über den Felderſtand in Deutſchland vorliegen, lauten wieder günſtiger und es wird geſagt, daß die Befürchtungen, daß das Getreide durch den vielen Regen ſtark gelitten habe, nicht ſo groß ſeten, als man angenommen hatte. Die Witterungsver⸗ hältniſſe in Deutſchland haben ſich gebeſſert und wenn das nun eingetretene warme Wetter anhält, ſo glaubt man mit einer befriedigenden Einbringung der Ernte rechnen zu können. Deutſcher Weizen alter Ernte blieb vernachläſſigt, da die Mühlen mit genügend altem Weizen verſehen ſind. 5 In neuem Weizen war das Geſchäft um eine Kleinig⸗ keit belebter. Mitteldeutſcher Weizen, 75— 76 Kg., per Aug. ohne Nachfriſt nannte man heute mit 29,95 4 und per erſte Hälfte September ohne Nachfriſt mit 23,75 franko Mann⸗ heim. In Pomm.⸗Meckl.⸗Holſtein⸗Weizen per Auguſt⸗15. September⸗Lieferung lagen Offerten vor zu 23,45— 23,50 und in mitteldeutſchem Sachſen⸗Saale⸗Weizen zu 23.65 cif Mannheim. Die wenigen Käufe, die zur Ausführung kamen, blieben aber nur auf den notwendigſten Bedarf be⸗ ſchränkt, weil der Mehlverkauf nach wie vor faſt gänzlich ruht. Ausfuhrſcheine waren heute etwa 3 l billiger angeboten als vor acht Tagen und man verlangte für Wei⸗ zenſcheine per 25. Auguſt ohne Nachfriſt abzuſenden 163.—, Auguſt 162, September 160, und per erſte Hälfte Oktober abzunehmen 159,50 l Unſere Roggenmühlen, die bei Beginn der Woche einige Poſten norödeutſchen Roggen per ſofortige Abladung zu 21,25— 20,75„ Frachtparität hieſiger Gegend erworben hatten, verhielten ſich heute wieder vollkommen abwartend. weil bei der günſtigeren Witterung die Einernte raſcher vorwärts ſchreitet und in den Intereſſentenkreiſe die Mei⸗ nung vertreten iſt, ſich ſpäter billiger eindecken zu können. Bahnſtehender nordoͤeutſcher Roggen war an der heutigen Börſe zu 20,00„ franko Mannheim offeriert, ohne daß zu dieſem Preiſe Abnehmer zu finden waren. Hafer hatte weiterhin ruhigen Markt und wurde nur im Bedarfsfalle vom Konſum erworben. Die Preiſe ſind unverändert. Am Gerſten markt iſt die Lage noch un⸗ entwickelt und die Intereſſenten treten aus ihrer Zurück⸗ haltung noch nicht hervor. Die Beſchaffenheit der dies⸗ jährigen Wintergerſte iſt in unſerer Gegend recht unein⸗ heitlich, da ſie bei der ungünſtigen Witterung während der Einbringung teilweiſe gelitten hat. Einzelne Wag⸗ gonladungen wurden vom hieſigen Handel in der Preis⸗ Deufschland? Belebung. Die Schuhfabrik Sabomander hot im lau⸗ fenden Jahr mehr verlauft. Bei den Warſteiner Eiſen werken hat der Geſchäftsgang eine nennens⸗ werte Belebung erfahren. Bei Rheiniſche Linoleum hot ſich der Geſchäftsgang neuerdings etwas gehoben. Bei Cöln⸗ Lindenthal wurde berichtet, daß die Saiſon 32 in Fahrrädern einen Rekord darſtelle. Bei Voigt⸗ länder u. Sohn wurde mitgeteilt, daß ſich das Ge⸗ ſchäft in Photo⸗Bedarfsortikeln gut entwickelt habe. Bei der Kunſtanſtalt Etzold u. Kißling wurde be⸗ richtet, daß der Auftragseingang beſſer ſei, als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Es fehlt auch ſonſt nicht an erfreulichen Einzelheiten. So ſind Wechſelproteſte, Konkurſe und Inſolvenzen im Rückgang begriffen. Läger gibt es nirgends im Geſchäft, alles lebt von der Hand in den Mund. Man hoſſt äuf eine neue Diskontermäßigung der Deutſchen Reichsbonk. Der Zuſtrom neuer Werte zur Börſe wächſt. Man wird ſich vor Illuſionen hüten müſſen. Noch iſt unendlich viel zu leiſten, ehe man von greifbaren Fortſchritten ſprechen knn. Im Halbdunkel liegt das Ge⸗ biet der Politik. Aber die Aero der Reparationen gilt als erledigt. In der inneren Politik iſt eine zuneh⸗ mende Beruhigung zu beobachten geweſen. Was auch die Wahlen bringen werden: Man hofft, daß die Regierung allzu leidenſchaftlichen Kraftausbrüchen vorbeugen werde. An der Börſe iſt mehrfach die Anſicht laut geworden, daß Deutſchland am Anfange einer neuen Epoche der kapitaoliſtiſchen Entwicklung ſtehe. Wirtſchaftspolitiſche Torheiten müſſen permieden werden. Dann kann man ſagen: Deutſchland hat das Schlimmſte überſtanden. i 5 g Dr. Georg Tischert Frankſurier Abendbörse lesier Nach der Beſeſtigung gegen Schluß des Mittagsverkehrs ſetzte die Abendbörſe auf Grund der meiſt ſchwächeren Aus⸗ landsbörſen zunächſt nur knapp behauptet ein, zu⸗ mal man auch wegen der Wahl wieder Zurückhaltung be⸗ kundete. Später wurde die Haltung aber wieder feſter, weil auch in Newyork im Verlaufe eine Befeſtigung ein⸗ getreten ſei. J. G. Farben ſtiegen auf 88,50 nach einem Eröffnungskurs von 8876. Auf dieſer Baſis wurde aber von Großbankſeite etwas Material abgegeben. Im freien Verkehr entwickelten ſich kleine Umſätze in den Aktien der Auch der Rentenmarkt lag ſehr ſtill, die erhöhten Kurſe für deutſche Anleihen und Reichsſchuldbuchforderun⸗ gen blieben aber gut gehalten, während in Golopfans⸗ briefen kaum Umſätze ſtattfanden. Neubeſitz.7 Altbeſitz 45,5, Handelsgeſellſchaft 80, Danat 18,5, DD Bank B, Dresdner 18,5, Reichsbank 125,5, Gelſenkirchen 32,75. Harpen 50,5, Phönix 14,25, Rhein. Braunk. 172, Stahlverein 12,25. Aku 34,75, AE. 28,25— 28,5, Bemberg 30, Chade 171, IG. Chemie 126 und 113, Daimler 12,5, Erdöl 71,5., Gold⸗ u. Silber 133,25, Licht u Kraft 72,5, Eßlinger Maſch. Holzmann 31,5, Junghans 8, Metallgeſ. 24,75, Rütgers 92,25, Schuckert 6496, Südd. Zucker 107, Reichsbahn 75,5. Hapag 12. 7 Auslandsbörſen matter Bel nur geringen Kursveränderungen hielt ſich das Ge⸗ ſchäft an der heutigen Londoner Börſe in ſehr engen Grenzen. Britiſche Staatspapiere waren nach anfäng⸗ licher Abſchwächung ſpäter erholt. Die Grundſtimmung an der Pariſer Börſe war ſchwächer und die Kursge⸗ ſtaltung uneinheitlich. Die Brüſſeler Börſe nahm im allgemeinen einen ſtetigen Verlauf. An der Amſter⸗ damer Börſe ergaben ſich auf Gewinnmitnahmen Kurs⸗ verluſte von—4 v.., doch tendierten Deutſche Obliga⸗ tionen ſtetig. Wien war ruhig und faſt unverändert. Anhaltende Pfundſchwäche Nach vorübergehender leichter Erholung war das eng⸗ liſche Pfund om Spätnachmittag wieder ſchwächer und ging bis auf 3,4996 gegen den Dollar und 89,45 gegen Poris zurück. Die Reichsmark blieb gut behauptet mit 59 05½% in Amſterdam, 122,15 in Zürich, 14,73 in London und 23,75 in Newyork. Der Dollar war gleichfalls 97 während der franz. Franken kaum behauptet teb. n Berliner Kraft u. Licht bei etwa n v. H. höherem Kurs. 11, Jh Farben 888—88.25, Geſfürel 60,25, Goldſchmidt 16,5 lage von 17,00—17,50 J, je nach Beſchaffenheit, per 100 Kilo, franko hieſiger Station aufgenommen. Rheiniſche Wintergerſte ſtellte ſich auf 17,75/ je 100 Kilo. Für pom⸗ meriſche Wintergerſte im Naturalgewicht von 64 Kilo ver⸗ langte man 18,45 18,50„ eif Mannheim. Die in Som⸗ mergerſte vorgelegten Muſter enttäuſchten, da dieſelbe weder an Farbe noch an Qualität ſchön iſt. Mehl nahm auch in dieſer Woche, mangels Anregung, einen recht ruhigen Verlauf. Die Preiſe wurden unver⸗ ändert geſprochen und man notierte hier ſüddeutſches Wei⸗ zenmehl, Spezial 0, Juli⸗Auguſt mit 38,80, 16. Septem⸗ ber⸗Oktober mit 34,15 und für ſüddeutſches Weizenmehl aus deutſchem und ausländiſchem Weizen mit 35,15/ zur Lieferung per 16. September⸗Oktober je 100 Kilo. Am Futtermittelmarkte war die Lage unver⸗ ändert bei ziemlich gleichen Preiſen. Oelhaltige Futter⸗ mittel und Biertreber waren etwas gefragter. Man ver⸗ langte für die 100 Kilo in 1: Weizenkleie, feine, 9,00; grobe 9,50; Futtermehl 10,75; Roggenkleie 8,50—8,75; Biertreber, inländiſche 10,75—1100; Erdnußkuchen 12,50 bis 12,75; Spyaſchrot 10,50—10,75 und Trockenſchnitzel, loſe 9,50% 4 Konservenfabrik Johann Braun AG. verlusiabschlußß Kapifalzusammenlegung:1 Die ungünſtige Wirtſchaftslage hat in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr per 30. April 1932 zu einer weiteren Schrump⸗ fung des Abſatzes geführt, von der die Konſerven⸗Induſtrie auch auf dem Gebiete der erzielbaren Preiſe beſonders ſchwer betroffen wurde. Der rückläufigen Bewegung des Umſatzes konnte eine Senkung der Unkoſten nicht im glei⸗ chen Verhältnis folgen, ſodaß die Bilanz mit einem erheb⸗ lichen Verluſt abſchließt. Dem 477 758(894 871)„ be⸗ tragenden Betriebsüberſchunß ſtehen Handlungs⸗ und Betriebsunkoſten mit 814953(923 811) und die mit 32 878/(24 580)/ vorgenommenen Abſchreibungen gegen⸗ über, ſodaß ſich einſchließlich 9 124/ Verluſtvortrag aus 1980/1 ein Geſamtverluſt von 379197 ergibt. Zur Beſeitigung dieſes Verluſtes und Wertminderun⸗ gen auf Vermögensteile der Geſellſchaft wird der auf den 5. Auguſt einberufenen v. GV. vorgeſchlagen, das 1895 000 Mark betragende AK. im Verhältnis von e 947 500„ zuſammenzulegen. Entſprechend der geſetzlichen Vorſchrift wird mitgeteilt, daß der Deutſchen Bank⸗ und Diskontogeſellſchaft für von ihr zu gewährende Kredite eine Grundſchuld in Höhe von 137 500 ſicherheitshalber ab⸗ getreten iſt. Ueber die Aus ſichten für das laufende Jahr können in Anbetracht der undurchſichtigen Verhältniſſe noch keine Angaben gemacht werden; jedenfalls wird die Produktion eine weitere Einſchränkung gegen das Vorjahr erfahren müſſen. verein für Zellsſoffl-Indusirie Berlin Obligafionärverfrefung mii einem Beirat In der nach Mainz einberufenen Obligationär⸗ verſammlung der in Zohlungsſchwierigkeiten beſſuz⸗ lichen Geſellſchaft wurde, nachdem gegen die Wahl des Ver, ſammlungsortes proteſtiert worden war, zunächſt von den für das Vergleichsverfahren gerichtlich heſtellten Aufſchluß gegeben. Die hauptſächlichſte Ver kuſtquelle ſei in erſter Linie in einem überſteuerten Aus bauprogramm des Werks Koſtheim bei Mainz zu erblicken. Nicht nur die Bauzeit, ſondern auch die Wie deroufnahme dieſes Betriebes ſei in die Zeit des Abglei⸗ tens der Zellſtoffkonjunktur und preiſe gefallen. Von folgenſchwerer Einwirkung auf den Fortbeſtand des Unter nehmens ſeien außerdem die langfriſtigen Holz⸗ eindeckungs verträge ohne Baifſeklaufel gewefen. Der Verluſt wird hie allein auf 5 Mill.“ be⸗ ziffert. Dazu ſeien noch zeitlich mehr oder minder bedingte Debitorenausfälle gekommen. Es habe ſchwere Mühe ge⸗ koſtet, überhaupt die 90 proz. Mindeſtquote her auszuorbeiten und man habe ſich im Intereſſe der Wert⸗ erhaltung für eine Fortführung des Betrieb; erklärt. Der bereits beſprochene Status ſei nachgeyrit und in gewiſſem Umfang eine Sicherſtellung der Ver⸗ gleichsguote durch Freigabe verpfändeter Holzvorräte et, reicht worden. 85 Von den Obligationärvertretern verlangte Kommerzlen⸗ rat Manaſſe(Berlin), daß zunächſt feſtgeſtellt werden müſſe, ob bei der ſeinerzeitigen Ausgabe der Obligationen ouch im Zuſammenhang mit der Verſchmel zun Verein für Zellſtoff⸗Induſtrie— Koſtheimer Zelluloſe der gute Glauben der Verwaltung vorhanden geweſen ses, Dabei müſſe man alles tun, um im Intereſſe der Oblige⸗ gationäre das Vergleichsverfahren zu unterſtützen. Er be, antragte die Berufung einer Obligationär⸗ vertretung und eines Beirats, dem beſtimmte Rechte übertragen werden ſollen, und zwar in erſter Linie eine vorläufige Stundung der demnächſt fälligen Zins, ſcheine auf drei Monate zu gewähren, die Rechte der Obls, gationäre im Vergleichsverfahren überhaupt wahrzuneß⸗ men, unter Umſtänden die ſofortige Fälligkeit der Anleihe zu erklären und in eine Nachprüfung der Ausgabenum⸗ ſtände jener Anleihe einzutreten. Darüber hinaus empfahl er ols praktiſchſte Löſung für die Auseinanderſetzung ber Verwaltung den Ankauf der Schuldverſchreibungen. Es wurde eine dreiköpfige Obligationär⸗ vertretung mit einem fünfgliedrigen Bei, rat beſtellt. Insgeſamt waren in der Verſammlung 5,08 Mill./ Obligationen vertreten, wovon u. a. 1 Mil. Mark auf die Gruppe Manaſſe entfielen. 500 000 auf Gebr. Arnhold und 1,2 Mill./ auf die Dresdner Banz, 500000/ auf die Gruppe Uebel Rüſſelsheim⸗Rechtsanwalt Klau Frankfurt. Wie wir erfahren, iſt in dieſen Tagen den Gläubigern ein abgeänderter Vergleich unterbreitet worden Hiernach ſollen Forderungen bis 1000 4 voll abgefunden werden, während die übrigen Gläubiger nur 30 v. H. in 12 Monatsraten erhalten. Dieſe Quvpte hat ſich durch die Freigabe von 600 000/ Sicherheiten von ſeiten der Ban⸗ ken ermöglichen laſſen. Das Werk Koſtheim ſoll weitergeführt werden. Der neue Status ver⸗ zeichnet an Verpflichtungen 21 Mill. 4. Hierin fin 7,5 Mill./ Obligationsſchuld und 8 Mill./ ſonſtige ge⸗ ſicherte Forderungen erhalten, ſo daß an ungeſicherten Forderungen noch 5,7 Mill./ verbleiben. Ad. Brown, Boveri&(ie. Baden Das große ſchweizeriſche Unternehmen, die Muttergeſell⸗ ſchaft der Mannheimer BBC., ſchließt bekanntlich mit 337 612 Fr. Verluſt, um den ſich der Gewinnvortrag auf 114174 Fr. verringert. Der jetzt vorliegende Geſchäfts⸗ bericht weiſt auf die Unſicher heit, die weiteren Fort⸗ ſchritte in der Zerſtörung der Weltwirtſchaft und den zu⸗ nehmenden Mangel an Vertrauen hin. Es be⸗ klagt die Abkehr Englands vom Goldſtandard und das ſtändige Wachſen der Zollſchranken, vor allem aber den Uebergang Englands von dem ſeit 1860 durchgehaltenen Freihandelsſyſtem zum Schutzzollſyſtem. Die Verwaltung führt aus:„Daß unter ſolchen Ver⸗ hältniſſen auch für unſre Fabriken, die in guten Jahren zürko, 80 v. H. der zu rentabler Fabrikation notwendigen Beſtellungen aus dem Ausland erhielten, die Hereinnahme von Aufträgen immer ſchwieriger wurde, liegt auf der Hand; aus der ungenügenden Beſchäftigung folgt leider mit zwingender, Notwendigkeit, daß die Fabrikation ihre Betriebskoſten nicht mehr decken kann, und zwar um ſo weniger, als unſre Gehälter und Löhne trotz des bisher erfolgten Abbaues noch erheblich über denen der meiſten Konkurrenzländer ſtehen. Die natür⸗ liche Folge davon iſt, daß die ſchweizeriſche Fabrik in Konkurrenz mit dem Ausland ſchon bei Preiſen ver⸗ liert, die dem ausländiſchen Konkurrenten noch einen mäßigen Gewinn laſſen. Der Bericht fordert einen Ab⸗ bau der öffentlichen Laſten und der viel zu teuern Frachten, der ſich ſicher erzielen ließe, wenn auch die Eidgenoſſenſchaft ihre Löhne dem Lohnniveau der Induſtrie des Auslands baldigſt anpaſſen würde. Das dürfte weſentlich dazu beitragen, der Schweiz wenigſtens einen Teil ihrer Exportinduſtrie, dieſes wichtigen Gliedes ihrer Volkswirtſchaft, am Leben zu erhalten.. Der Rückgang der Beſchäftigung zeigt ſich natürlich auch in mehr oder minder ſtarkem Maße bei unſeren ausländiſchen Geſellſchaften. Davon wird unſre Firma nicht nur durch die Verminderung oder den Wegfall der Verzinſung unſrer Beteiligungen bei die⸗ ſen Geſellſchaften betroffen, ſondern auch durch das Min⸗ dererträgnis der Lizenzen, die in mehreren wichtigen Fällen nicht mehr genügen, um die uns ent⸗ ſtehenden Selbſtkoſten zu decken. Der ſchwerſte Verluſt iſt durch den außerordent⸗ lichen Rückgang der Kurſe unſrer Beteili⸗ gungen entſtanden, ein Rückgang, der ſich in ſeiner Größe nur durch den vollſtändigen Mangel an Vertrauen zu induſtriellen Werten dieſer Art und durch die kopfloſe Deroute, die zeitweiſe an den Börſen herrſchte, erklären läßt. Im deutſchen Geſchäft hat ſich die Depreſſion weiter verſchärft und namentlich in der zweiten Hälfte des Geſchäftsjahrs 1931 auch die Starkſtrominduſtrie in vollem Ausmaß ergriffen. Anzeichen einer Beſſerung der Ver⸗ hältniſſe liegen leider noch nicht vor. Eine Dividende für die Brown, Boveri u. Cie., A., Mannheim, komme, wie von uns ſchon gemeldet, für das Geſchäfts⸗ jahr 1981 nicht zur Verteilung. 5 * Eiſenwerk Kaiſerslautern.— Zurückgezogener Ver⸗ gleichsvorſchlag. Der bekannte Vergleichs vor ſchlog der in Schwierigkeiten befindlichen Geſellſchaft iſt zu rück⸗ gezogen worden, weil eine Einigung über dieſen Vor⸗ ſchlag nicht erfolgen konnte. Aus dieſem Grunde iſt der auf den 9. Juli anberaumte Verhandlungstermin abgeſagt worden. 5 Ueber die weitere Entwicklung der Verhältniſſe iſt zurzeit noch nichts Näheres bekannt. 7 Sanierungsvorſchlag der Dürkoppwerke. Zur Beſei⸗ tigung der Verluſte und zur Vornahme der notwendigen Abſchreibungen ſchlägt die Dürkoppwerke., Bielefeld, nunmehr eine Kapitalherabſetzung in e. F. vor, und zwar der StA. von 6 Mill.„ im Verhältnis von 20:1 durch Umtauſch von vier alten Aktien zu je 300„ gegen drei neue Aktien mit je 200 /, ferner der VA. Ausgabe 1921 von 1050 000/ im Verhältnis von 10:1 durch Um⸗ tauſch von zwei alten Aktien zu je 300 gegen drei neue zu je 20/ bzw. durch Umtauſch von 10 alten Aktien zu je 20 4 gegen eine neue zu 20/ unter Verzicht auf Nach⸗ zahlung der rückſtändigen Dividenden und unter gleich⸗ zeitiger Umwandlung dieſer Vorzugsaktien in Stammaktien. Außerdem ſollen die VA Ausgabe 1923 im Betrag von 5000 eingezogen werden. Endlich wird vorgeſchlagen, das herabgeſetzte Grundkapital von 405 000 4 auf 2 750 000 4 zu erhöhen unter gleichzei⸗ tiger Bildung einer neuen Rücklage von 275 000 4, und zwar unter Begebung der neuen Aktien zum Kurſe von 100 v. H. unter Ausſchluß des Bezugsrechts mit Dividen⸗ denberechtigung ab 1. Januar 1932 an das Bankenkonſor⸗ tium in Anrechnung auf einen gleich hohen Teil feiner Forderungen. Wegen der reſtlichen Bankverpflichtungen, ſind mit dem Bankenkonſortium, wie die Verwaltung mit⸗ teilt, vorteilhafte Abmachungen getroffen worden. Die Verwaltung erhofft von der Durchführung dieſes Sn nierungsvorſchlags die Fortführung des Unternehmens Unter Bedingungen, die eine Rentabllität erwarten Laſſen. *. Miag⸗Sanierung genehmigt. In der o. HV. der Miag Mühlenbau und Induſtrie A., Braux⸗ ſchweig, waren 611.553 Stimmen mit insgeſamt 12 281 060 Mark Sta und 10000 Stimmen mit 200 000 VA. ver⸗ treten. Den bekannten Sanierungsvorſchlägen ſtimmten ſämtliche Aktionäre bis auf einen Vertreter aus Dresden zu, der Prot eſt zu Protokoll gab. Zu der Bereinigung der Bilanz wurde erklärt, daß man bis vor einiger Zeit noch gut beſchäftigt geweſen ſei, aber die Beſtrebungen der Autarkie machten ſich auch in andern Ländern bemerkbar. Die Beſchäftigung der Werke ſei zurückgegangen. Teilweiſe habe man Werke ſtillegen müſſen.(Frankfurt und in Ber⸗ lin). Die Geſamtumſatz. der vor einiger Zeit auf rund 40 Mill.„ beziffert werden konnte, ſei i. V. auf;! Mill./ zurückgegangen. Die Abſchlußrechnungen wurden genehmigt und dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. * Finanzhilfe für Junkers Hauptbüro und Forſchungs⸗ auſtalt. Zwiſchen den drei Banken, DD⸗Bank, Com⸗ merz⸗ und Privatbank und Abteilung Anhalt⸗Deſſauiſche Landesbank der ADA einerſeits und Profeſſot Junkers andererſeits iſt unter Mitwirkung von Staat und Stadt Deſſau ein Abkommen zuſtande gekommen, wonach die Banken Profeſſor Junkers Mittel zur Befriedigung der Angeſtellten des Junkerſchen Haußl, büros und der Forſchungsanſtalt zur Verfügung ſtellel. Damit iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege zur befrie⸗ digenden Ordnung im Rahmen des Vergleichs verfahrens getan worden.. * Sarlino bleibt beſtehen. Die ao. GV. der Socitte Remoiſe de Linoleum(Sarlin), der fran⸗ zöſiſchen Tochtergeſellſchaft des Internationalen Linoleum⸗ Konzerns, hat beſchloſſen, ungeachtet des Ver luſtes un Dreiviertel des Aktienkapitals die Geſchäfts⸗ tätigkeit fortzuſetzen, wobei die Werke der Geſellſchaft elt ſprechend dem Ende 1981 gefaßten Beſchluß von einer K ſonderen Verwaltungsgeſellſchaft betreut werden. * Aktiver rumäniſcher Außenhandel. Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Mai 1932 führte Rumänen 144640 To. Waren im Gefamtwerte von 6260 Mill, Lei aus, was einen Ueberſchuß über die Einfuhr im Geſam betrage von 1639 Mill. Lei bedeutet. Mefallpreisindex Die Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft, Metallwiſſe ſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ſich am 27. Juli 1982 auf 4 gegen 446 am 20. Juli 1932(Durchſchnitt 190913 gleih 100), fiel alſo um 0,9 v. 5. Für die einzelnen Metal 20. Ju Einzelindexzifſern errechnet: Kupfer 32.6 951 55 5 G 1932 33,5), Blei 45,3(45,3), Zink 34,9(34,9), Zinn 52,3(52,3). „ Ausfalbürgſchaft Badens für verbilligte Roggenmel lieferung. Durch Noigeſetz, das mit dem 27. Juli in Klo trot, wird der Miniſter der Finanzen ermächtigt, gegen, über der Bad. Land wirtſchaftlichen Zentkal⸗ genoſſenſchaft e Gmb Karlsruhe für die Verpflich tung bodiſcher Gemeinden aus der 1932 erfolgenden Liefern von verbilligtem Roggenmehl für die notlei⸗ oͤende bäuerliche Bevölkerung eine Ausfallbürg⸗ ſchaft im Höchſtbetrag von 100 000/ zu übernehmen ſoweit nicht die Kreiſe einen Teil des Ausfalles zu decken in der Lage ſind. * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 29. Juli. bezahlt: Aepfel—22 Birnen 12—22; Heidelbeeren N 90; Johannisbeeren—11; Kirſchen 15—25; Mirabellen bis 30; Pfirſiche 12—30; Pflaumen 1220; Reineklauden bis 20) Stachelbeeren—12; Türkiſche Kirſchen 18; Erbſen 5 Pfg. Bei guter Anfuhr und flottem Handel. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 29. Jul Die Nachfrage nach Leerraum war auch an der heutigen Börſe äußerſt gering. Es konnte nur ganz wenig 5 raum zur Verladung nach Rotterdam eingeteilt werden. Die Frachten blieben ebenſo wie die Schlepplöhne auf dem gestrigen Satz ſtehen. 5 0 2 wurden nach dem Preisſtande vom 27. Juli 1932 ſolgeug Aluminium 111.1(111,1), Nickel 107,7(107,7), Anime Auf ben heutigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preite 1 1„ M n cer SDR i 8 8 1 5 %ͤͤ geprüft Ver⸗ ite er. erzien. werden ionen Zins⸗ r Obli⸗ tzuneh⸗ Anleihe benum⸗ mpfohl ing det när⸗ Bei⸗ imlung 9 Mill. aouf Bank, anwalt tbigern vorden. funden . H. in urch die r Ban⸗ oll is ver⸗ n find 9 ige ge⸗ icherten dividen⸗ konſor⸗ ſeinet tungen, il⸗ 1 8 Sa⸗ ehmens Laſſek. V. der Braun⸗ 231 060 A. ver⸗ immten dresden inigung er Zeit gen det terkbax. eilweiſe in Ber⸗ eit auf auf 9 wurden tlaſtung ſchungs⸗ „ Com⸗ ſſauiſche eſſor g von zustande Mittel Haußl⸗ ſtellen. befrie⸗ fahrens citte fran⸗ noleum⸗ 8 von eſchäft⸗ aft ent⸗ ner be⸗ eitraum mänien ill, Lei Geſamt⸗ lwiſſel, auf 4% 3 gleich Metalle folgende 0. Juli 2(Ag, Intimon enmehl⸗ 1 Kro gegen. rtral⸗ erpflich⸗ teferum notlei⸗ bürg⸗ nehmen, u becken uf dem e Preiſt u 20 bis ellen 5 iuden Erbſen 9. Jul heutigen J Kahn⸗ werden. auf den Samstag, 30. Juli 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 349 „ * Die ſtarken Männer machen den Anfang Deutſchlands Chancen im Gewichtheben ſteigen durch das Fehlen der Aegypter Olympia⸗Sonderdienſt der Neuen Mannheimer Zeitung Los Angeles, 29. Juli.(Kabel.) Da die Meldeſchlüſſe zum Teil recht ſpät lagen, haben hie Ausſchüſſe für die einzelnen olympiſchen Wettbewerbe letzt eine große Arbeit in verhältnismäßig kurzer Zeit zu bewältigen. Die Gruppeneinteilungen für die erſten Wett⸗ bewerbe, die Schwerathletik, das Fechten und die Leicht⸗ athletik ſind vorgenommen, die Vorkämpfe zuſammen⸗ geſtellt, veröffentlicht und in Druck gegeben. Schon in 24 Stunden werden Kanonenſchüſſe den Be⸗ giun der großen Weltſpiele verkünden. Dank der zahlreichen und fachgerechten Beſetzung der Kommiſſtonen, dank der ausgiebigen techniſchen Hilfs⸗ mittel, die ihnen zur Verfügung ſtehen, klappt alles ans gezeichnet. In aller Stille ſind die Gruppeneinteflungen und die Aus loſungen der Vorentſcheidun⸗ gen vorgenommen worden. Für die Schwerathleten und die Fechter ſind ſie bereits bekannt gemacht. Bei den Leicht⸗ athleten ſind ſie ebenfalls heraus. Das Gewichtheben iſt nach der feierlichen Eröffnung die erſte Kampfkonkur⸗ renz. Noch am Samstagnachmittag werden die ſtarken Männer ihre Kämpfe aufnehmen. Das Olympiſche Audi⸗ torſum liegt im Norden des Olympiſchen Parkes, nur we⸗ nige Minuten von der Hauptkampfſtätte, dem Koloſſeum, entfernt. Der rechteckige Rieſenbau wirkt dadurch, daß die großen Flächen nur durch kleine Fenſterſcheiben unter⸗ brochen ſind, noch einmal ſo wuchtig und maſſiv. Ein wah⸗ ter Schwergewichtsbaun Die Tagesbeleuchtung erfolgt durch Deckenlicht, am Abend füllt indirektes Licht den mächtigen Raum, der 20 000 Sichplätze und noch einige kauſend Stehplätze hat. Ring oder Matte erhalten ſelbſtverſtändlich ihre beſondere Beleuchtung burch eine ganze Serie vielkerziger Tiefſtrahler, die aber ſo angebracht ſind, daß ſie weder die Akteure, noch die Richter und Zuſchauer behelligen. Das Hauptportal mit großem, n Vorbau ſchmückt der behelmte Kopf der Pallas ene. Oihympiakämpfer trauern um„Niobe“ Das furchtbare Unglück des deutſchen Schulſchiffes Niobe“ hat im deutſchen Lager zu Los Angeles 925 5 Ge ſtürzung ausgelöſt. Dem Chef der Marineleikung in Berlin hat die deutſche Olympiamannſchaft geoͤrahtet: Zutieſſt erſchüttert durch den Untergang des Schul⸗ ſchiffes Niobe mit ſo vielen fungen und wertvollen Men⸗ ſchenleben, ſpricht die deutſche Olympia⸗Mannſchaft ihre innigſte Teilnahme aus“. Unvorſtellbare Propaganda Eine Propaganda von ungeheuren Ausmaßen entwickelt die amerikaniſche Preſſe für die Olympiſchen Spiele. Schon ſeit Wochen hatte ſie ihre eigene Spalte„Olympic Games“ kingerichtek, heute aber nimmt die Berichterſtaktung über Los Angeles bereits in allen Blättern ſchon den Umfang Pleler Seiten ein. Die großen Blätter des Landes find mit einem ganzen Stab von Redakteuren, Feuilletoniſten, Zeich⸗ nern, Photographen und Reportern erſchienen. Natürlich haben ſte ihre eigenen Kabel⸗ und Telephon verbindungen, große Redaktionsräume uſw. Bei den Vorſchauen werden dle Deutſchen nach ihren Trainingsleiſtungen ſehr günſtig beurteilt. Die Preſſe nennt als Favoriten in der Schwerathletik Wölpert, Straßberger und Föl⸗ dea ß, im Fechten Helene Mayer, in der Leichtathletik werden Jonath, Sievert, Braumüller, im Rudern ber Tinermeiſter Buhtz und der Vierer„ohne“ der Amicitia bezeichnet. Eine neue Sportkraukheit ſcheint die verſtauchte Zehe zu werden. Kaum hat Metzner das Training wieder aufgenommen, da muß die Nürn⸗ berger in Marie Dollinger zwangsweiſe pau⸗ sieren, weil ſie an dem gleichen Uebel leidet. Dr. Peltzer hat anſcheinend doch damit recht, daß die neue Trainings⸗ bahn zu hart iſt, weshalb er ja auch lieber abends am Strande trainiert. Olympiamannſchaft bei Marleue Dietrich Eine beſondere Freude hatte die deutſche Olympiamann⸗ chaft am Donnerstag, als ſie von der bekannten deutſchen Amſchauſpielerin Marlene Dietrich eingeladen wurde. Marlene Dietrich fügte bei dieſer Gelegenheit ihrem großen Rufe als Künſtlerin auch noch den einer charmanten Gaſt⸗ geberin bei. Die Künſtlerin war ſichtlich ſehr erfreut, im Kreiſe von Landsleuten zu ſein, zudem noch von Lands⸗ leuten, die ſo friſch und fröhlich waren wie die Olympta⸗ kämpfer. Die Honneurs machte das reizende Töchterchen 5 888„das bald der Liebling der deutſchen Aktiven wurde. Die Leichtarhletik⸗Ausloſung geſtohlen In Los Angeles herrſcht einen Tag vor Beginn der Olympiſchen Spiele große Aufregung. Einmal war man überall über den Ausſchluß Nurmis ſehr erboſt und wei⸗ terhin ereignete ſich ein Fall, der in der Geſchichte der Spiele wohl einzig daſteht. Da die Ausloſung der Leicht⸗ athleten vom Internationalen Leichtathletikverband ſtreng geheimgehalten wurde, die Preſſe jedoch, ebenſo wie die Oeffentlichkeit daran intereſſiert war, wurde nachts in das Büro eingebrochen und das Manſkript ge⸗ ſtohlen. Die Blätter brachten dann auch längere Auszüge und im Stillen freute man ſich, daß dem Verband ein Schnippchen geſchlagen worden war, zumal man auf die führenden Männer nach dem Nurmi⸗Urteil nicht gerade gut zu ſprechen war. Die Ungarn ſind weiter vom Pech verfolgt. Ihre Diskuswerfer hatten ſich ihre Wurfgeräte ſelbſt mitgebracht, dieſe wurden jedoch abgelehnt, weil die Ränder zu dünn waren. 5 Auf der Tagung der Leichtathleten, auf der 28 Natio⸗ nen vertreten waren, wurde Paläſtina wieder aufgenom⸗ men, während bei den Wahlen Esſtröm⸗Schweden wieder zum Vorſitzenden ſowie Brundage(uS A) und Dr. von Halt⸗Deutſchland zu Vizepräſidenten gewählt wurden. Dabei wurden 50 neue Weltrekorde anerkannt, unter denen ſich jedoch kein deutſcher befindet. Auch Jonaths Zeit von 10,3 gab man keine Anerkennung, ſondern erkannte die gleiche Leiſtung des Kanadiers Perey Willims an. Hirſch⸗ feld im Kugelſtoßen iſt ebenfalls geſtrichen worden, ſeinen Platz nimmt jetzt der Tſcheche Douda mit 16,05 M. ein. Eine beſondere Ehrung wurde dem Bergſteiger Schmidt⸗München. Im Auftrage von Exz. Le wal d wurde ihm für die erſtmalige Bezwingung der Matter⸗ hornwand die Coubertin⸗Medallle verliehen. Für ſeinen Bruder kam dies allerdings zu ſpät, da er vor einiger Zeit abgeſtürzt iſt. a Bemerkenswert war noch die Ausloſung der Ruderer Deutſchland trifft im Vierer mit Steuermann zunächſt mit Braſilien, Italien und Neuſeeland zuſammen, im Vierer ohne Steuermann ſind Amerika und England im erſten Lauf unſere Gegner und im Einer hat es Buhtz ſofort mit dem Sieger von 1928, dem Auſtralter Pearce zu tun. Im Achter endlich findet ſich Deutſchland im zweiten Lauf vor, und zwar als Gegner von Canada, Amerika und Neuſeelan d. Auch die Schwerathleten hielten ihre Tagung ab. Wichtig war hier nur die Vergebung der Eu ropa⸗Meiſter⸗ ſchaften 1933. Im griechiſch⸗römiſchen Stil iſt Helſingfors 85 im Freiſtil Paris Austragungsort im kommenden Jahr. Endſpiel um den großen Phönix⸗Pokal Das am 29. Juni wegen Regen abgebrochene Schluß⸗ ſpiel um ben Jubiläums⸗Pokol des Mic Phönix wird nun am kommenden Sonntag auf dem Phönixplatz bei der Ublandſchule zur Austragung kommen. Da die SpVgg Mundenheim in letzter Minute ihre Mannſchaft zu⸗ rückgezogen hat, wird Phönix mit ſeiner durch Neuerwer⸗ bungen verſtärkten Ligamannſchaft ſelbſt der Endſpiel⸗ gegner der MF C 1908 ſein. Anſchließend findet das Ent⸗ ſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft der Abteilung 3 zwiſchen Feudenheim und Käfertal ſtatt. Jugend⸗Wettkämpfe auf dem VfR.⸗Platz Die von der Arbeitsgemeinſchaft Phönix Mannheim, Bf Neckor au, M und BfN Mannheim gemeinſam veranſtalteten Jugendwettkämpfe gelangen heute Samstag nachmittag auf dem VfR⸗ Pla tz zum Austrag. Im Mittelpunkt der Kämpfe ſtehen die Staffeln. Für die 10 mal ½ Rundenſtaffel hat der Reichs⸗ präſtident v. Hindenburg einen Ehrenpreis geſtiftet. Frankreich führt:0 in Davispokal⸗Herausforderungsrunde gegen SA. Schon nach dem erſten Tage der Davispokal⸗Heraus⸗ forderungsrunde beſteht kein Zweifel mehr, daß Frankreich den Pokal gegen die junge amerikaniſche Garde noch ein⸗ mal erfolgreich verteidigen wird. Die Franzoſen konnten am Freitag in Parts die beiden erſten Einzelſpiele gewin⸗ nen. Der alte Jean Borotra beſiegte mit letzter Kraft in einem überaus hartnäckig geführten Kampf den Ame⸗ rika⸗ und Wimbledon⸗Meiſter Ellsworth Vines mit:4,:2,:6,:4. Anſchließend ſchlug dann Frank⸗ reichs Spitzenſpieler Henri Cochet den Amerikaner Alliſſon, der ein überraſchend kluges und techniſch hochſtehendes Tennis ſpielte, in einem meiſt ausgegli⸗ chenen Kampf mit:7,:2. Den dritten Punkt, der noch zum Siege fehlt, werden ſich die Franzoſen nun ſicher leicht holen. Vielleicht fällt ſchun am Samstagnach⸗ mittag beim Doppelſpiel, das von Cochet/ Brugnon und Alliſon/ van Ryn beſtritten wird, die Entſcheidung. Unter den Augen des Präſidenten Paris hatte auch am Freitag wieder ſchönes Wetter. Der Centre Court im Stade Roland Garros war bis auf den letzten Platz ausverkauft, ſo daß alſo über 12000 Perſonen den Kämpfen beiwohnten. Der Davispokal war auf der Treppe zur Ehrenloge aufgebaut. Punkt .15 Uhr erſchien, von den Klängen der Marſeillaiſe be⸗ grüßt, der Präſident der franzöſiſchen Republik, Lebrun, in der Ehrenloge. Lebrun ließ ſich die beiden Mann⸗ ſchaften vorſtellen und dann konnte der Kampf beginnen. 155 Noch einmal ſiegte der„fliegende Baske“ Gegen die Aufſtellung von Jean Borotra als zwei⸗ ter Einzelſpieler waren in Paris ſtarke Widerſprüche laut geworden, aber der alte„fliegende Baske“ tat noch einmal ſeine Pflicht. Er ſpielte wirklich mit letzter Hingabe. Vinos war, wie ſchon gegen Cramm, anfänglich wieder ſehr unſicher— Borotra führte:0,:2,:2 und gewann ſchließlich verhältnismäßig ſicher den erſten Satz:4. Den zweiten Satz holte ſich Borotra ſogar ganz überlegen mit .2. Er ging viel aus Netz und brachte den Amerikaner völlig aus dem Schlag. Der Franzoſe war ſeinem Gegner am Netz, im Aufſchlag und im Schmettern überlegen. Vines zeigte auf der Rückhand wieder erhebliche Schwä⸗ chen, dennoch gelang es ihm, mit einem energievollen Zwiſchenſpurt und mit ſchönen Angriffen vom Netz aus, den dritten Satz über 112,:2,:2,:2,:8,:4 zu gewin⸗ nen. Nach der Pauſe machte Borotra einen ermüdeten Einbruck, Vines zog 31 in Front, aber unter dem Jubel des Publikums holte ſich Borotra den Ausgleich und nach hurxtem Kampf ging er ſogar 418 in Führung. Vines glich noch einmal aus. Dann gewann Borotra mit ſeinem eigenen Service das neunte Spiel und im nächſten Spiel gelang ihm nach ſchönen Querbällen gleich der erſte Matchball. Cochets harter Kampf gegen Alliſon Alliſon gefiel weit beſſer als ſeine jungen Lands⸗ leute, die man in dieſem Jahre in Paris geſehen hat. Er lieferte dem Franzoſen metiſt einen völlig ausgeglichenen Kampf. Den erſten Satz konnte der Amerikaner nach:8 und:5 mit ſchönen Schmetterbällen ſogar 71:5 gewinnen. Der zweite Satz war bis:5 wieder völlig ausgeglichen; dann verſuchte Cochet ſein Heil mit gewagten Paſſier⸗ ſchüſſen, die ihm auch glückten. Als der Franzoſe dann auch noch das Tempo forcierte, war Alliſon bald:5 geſchlagen. Der dritte Satz brachte nach 38 einen ſehr harten Kampf um das ſiebte Spiel, das von dem Amerikaner gewonnen wurde, Cochets beſſere Nerven ſicherten ihm eine 51:8⸗Füh⸗ rung. Noch einmal holte der Amerikaner mit guten Schmetterbällen auf, dann gewann Cochet mit dem dritten Satzball durch Doppelfehler des Gegners auch dieſen Satz :5. Im vierten Satz war Cochet, wie erwartet, völlig über⸗ legen. Er ſetzte ſeine Bälle mit unheimlicher Genauigkeit in die Ecken und der deprimierte Amerikaner war nach:1 und:2 hald mit:2 geſchlagen. Während im erſten Match Jean Borotra faſt vom Platz getragen werden mußte, war in dieſem Kampf der Sieger Cochet zum Schluß noch recht friſch. 5„ Pfalziſcher Schachkongreß in Ludwigshafen a. Rh. Der Ludwigshafener. Schachklub hat aus Anlaß ſeines 20jährigen Beſtehens dieſes Jahr die Durchführung des 10. Kongreſſes des Pfälziſchen Schachbundes übernommen. Die Turniere werden in 4 Klaſſen ausgetragen und zwar als Meiſter⸗, Meiſterſchafts⸗, Haupt⸗ und Nebenturnier. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich natürlich auf das Meiſterturnier, in dem der„Meiſter der Pfalz“ für 1932 ermittelt werden ſoll. Beſonders ſpannend wird der Kampf dadurch, daß die deutſchen Meiſter Dr. Rödl, Brinckmann, Kieninger und Weißgerber daran außer Kon⸗ kurrenz teilnehmen. Die übrigen Teilnehmer ſetzen ſich aus den Herren: Händler, Huſſong(alle aus Lud⸗ wigshafen], Hüther⸗ Zweibrücken und Müller ⸗Mann⸗ heim zuſammen. 5 n der 1. Runde des Meiſterturniers trafen der lunge in Bad Ems in die deutſche Meiſterklaſſe aufgerückte und überſah ſchließlich auch noch Figurenverluſt. Kieninger und der vor allem durch ſeinen Entſchei⸗ dungskampf mit Bogoljubow bekannt gewordene Dr. R 5 8 1 zuſammen. In einer Caro⸗Kann⸗Partie ſpielte Kieninger ſcharf auf Königsangriff. Dr. Rödl verteidigte ſich aber ausgezeichnet und nützte einige Schwächen im gegneriſchen Lager zum Bauern⸗ und ſchließlich Parttegewinn aus. Händler erreichte als Nachziehender gegen W ei* gerber ein ausgeglichenes Mittelſpiel. Erſt im Endſpiel verſcherzte er ſich ſeine Remischancen. Die damen⸗ indiſche Partie Müller⸗Huſſong ſah den Anziehen⸗ den zunächſt poſitionell etwas im Vorteil. Er ließ aber zu, daß ſich der Schwarze durch ein taktiſches Manöver be⸗ freite und ſtellte zum Ueberfluß auch noch eine Figur ein. Meiſter Brinckmann hatte keinen leichten Stand gegen den ſich umſichtig verteidigenden Hüther. In einer ſpaniſchen Angriffspartie opferte er einen Bauern und ſiegte auch, allerdings nur dadurch, daß Hüther in der Ab⸗ bruchsſtellung den entſcheidenden Fehler beging. 2. Runde: Kieninger hatte leichtes Spiel gegen Hüther da dieſer in einer ſpaniſchen Partie frühzeitig durch einen fehlerhaften Abtauſch eine Figur einhüßte. Weißgerber überſpielte in einer flawiſchen Partie ſeinen Gegner Brinckmann und gewann ſchließlich in Königsangriff, den er mit Eleganz durchführte. Dr. Rö d L Müller lieferten ſich eine ſchwere Poſitionspartie, die nach beiderſeſts korrektem Verlauf mit Unentſchieden en⸗ dete. In der ſizilianiſchen Partie Händler⸗Huſſong konnte Schwarz zwar einen kleinen Poſitionsvorteil er⸗ zielen, im Endſpiel verflüchtigte er ſich aber wieder, und die Gegner einigten ſich auf Remis. 3. Runde: In der franzöſiſchen Partie Brinckmann⸗ Händler opferte der Anziehende grundlos einen Bauern Offenbar hatte er ſeinen Gegner gewaltig unterſchätzt! Müller ſpielte ſeine Partie gegen Hüther unter ſeiner gewohnten Form. Er verlor bald eine Figur, verſtärkte ſeine Stel⸗ kung aber zuſehends, ſo daß die Chancen wieder aus⸗ geglichen waren. In der entſcheidenden Phaſe überſah er fedoch zum zweiten Male Figurenverluſt und mußte die Waffen ſtrecken. Sehr intereſſant geſtaltete ſich die Partie Huſſong⸗Dr. Rödl. Die ſpaniſche Abtauſchvariante ergab ein verwickeltes, kombinationsreiches Mittelſpiel⸗ Rödl verteidigte ſich ausgezeichnet und ſiegte im Endſpiel. Die Partie Kieninger⸗ Weißgerber, eine Caro⸗ Kann⸗Verteidigung, wurde abgebrochen in einer für Kieninger etwas beſſeren Stellung. a i 4. Runde: Dr. Rödl gewann eine poſitionell bereits beſſer ſtehende Partie gegen Händler ziemlich raſch, da dieſem ein grober Fehler unterlief Huſſong ſtegte im Angriffsſtil gegen Hüther. Weißger ber errang durch feines Spiel einen weiteren Punkt gegen Müller und Brinckmann vollbrachte das Kunſtſtück, ſeinen Partner Kieninger in einer theoretiſch ſehr intereſſan⸗ ten Partie bereits im 13. Zuge mattzuſetzen.. Das Meiſterſchaftsturnier(„Karl⸗Thönes⸗Ge⸗ denkturnſer“) weiſt eine ſtarke Beſetzung von 18 Teilneh⸗ den Titel eines mern auf. Die beſten Ausſichten auf pfälziſchen Meiſters haben: Blu m, Baumgartner und Heinrich. 12 und das Neben⸗ D H tturnier zählt Das Sa u p. turnier ebenfalls 18 Nennungen. Mannheimer Keglerverband Das Rückſpiel der beiden Klubs Edelweiß und Fidele 28 fand, nachdem beim Vorſpiel eine Frau rettend eingreifen mußte, am Sonntag auf der Stierlebahn ſtatt. Diesmal konnte der Klub Fidele 28 ſein vorheriges Reſultat nicht erreichen, er konnte nur 5271 Holz gegen 5320 am 29. Jun! buchen. Die Zahl des Klubs Edelweiß blieb ſtabil, 5816 gegen 5334 am 26. Juni. Es erreichten: Fidele 28:(26..) Edelweiß:(26..) Helmle Oskar 528 Holz 458 Glöckner 546 Holz 564 Zeller 540„ 547 Gärtner 546„ 514 Carl 500„ 497 Kalt 554„ 549 Biſſinger 568„ 501 Geiß 495„— Gehrig 589„ 628 Behle 587„ 578 Leonhardt 469„ 508 Zettelmayer 560„ 543 Seel 559„ 563 Eiſert 480„ 517 Weber Ernſt 4885„— Killguß 533„— Helmle Fritz 517„— Holzapfel 501„ 535 Weber Ludw. 571„ 565 Haſſel 514„ 521 52714 Hol; 5316 Holz Edelweiß blieb auch diesmal wiederum Sieger mit 45 Holz(14). Am gleichen Tage trafen ſich der Mannheimer Stadt⸗ meiſter Klub Goldene Sieben mit dem Weinhei⸗ mer Stadtmeiſter Klub der Fünfzehn im Wein⸗ heimer Keglerheim. Anläßlich der Weinheimer Sportwoche wurde der Mannheimer Stadtmeiſter herausgefordert und trat mit ſeiner gewohnten Mannſchaft an. Aeußerſt ſpau⸗ neud war der Kampf, war doch beim vorletzten Mann der Kampf noch nicht entſchieden. Es warfen: Goldene Sieben Klub der Fünfzehn (Mannheim):(Weinheim): Frieß 531 Holz Fiſcher 543 Holz Schuler 541„ Klemm 516„ Hamm 515„ Kreckel 506„ Siegler 564„ Reitermann 5386„ Chriſt 535„ Kolb 518„ Matter 518„ Weber 561 Banz 586„ Werner 552 Bis hierher lag die Mannheimer Mannſchaft mit 8 Holz in Führung. Als aber Fränzinger 524 Holz warf, da⸗ gegen Kuhn 551 Holz erreichte, mußten die Mannheimer ihrem Weinheimer Gegner den Sieg überlaſſen. Goliesbienſt-Orönung 0 Evangeliſche Gemeinde l Sonntag, den 31. Juli 1932. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Schumacher; 10 Pre⸗ digt, Vikar Schumacher; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar geache 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer Horch; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schölch; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben, Pfarrer Horch; 12 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Horch, 6 Predigt, Vikar Pahl, hl. Abendmahl. Christuskirche: 8 Predigt, Vikar Staubitz; 10 Predigt, Pfr. Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Mayer.. Nen ⸗Oſtheim: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Dr. Hoff. Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender: 10.45 Ehriſtenlehre, Landeskirchenrat Bender u. Pfarrer Bach. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Pahl; 10 Predigt, Vikar Pahl, hl. Abendmahl; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Pahl; 11.45 Ehriſtenkehre für Mädchen, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Frantzmaun; 11.15 Kinder⸗ f e Pfarrer Jundt; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer kantzmann und Pfarrer Walter. Gemeindehaus, Eggenſtraße 6: 9 Predigt, Pfarrer Jundt. Relauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer. Heſſig; 11.15 Chriſtenlehre, farrer Rothenhöfer. Dlakonſſſenhans: 10.30 Predigt, Paſtor Voigt aus Bethel. Feudenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Kammerer; 10.80 Kindergoktesdienſt, Vikar Köhler;.00 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Kammerer. Käfertal; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger, 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ 8 7977 Luger; 11 Kindergottesdienſt in Käfertal⸗ andidat Schleſinger. 5 Matthäuskirche e.45 Chriſtenlehre(Nordpfarrei), Pfarrer Gänger; 10 Predigt, Pfr. Gänger; 11 Kinder⸗ gottesdienſt(Roröpfarrei), Pfarrer Gänger. meindehaus Speyererſtr. 28: 9 Predigt, Pfr. Clormann. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath? 10.30 Chriſtenlehre „für Mädchen; 11.15 Kindergottesdienſt. 5 a Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr; 11 Chriſten⸗ 1 7700 f Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottes⸗ lenſt, Pfarrer Dürr. g Seckenheim:.90 Hauptgottesdienſt, Vikar Wiederkehr; 12.30 Lindergottesdienſt, Pfarrer Kunz; 1 Chriſtenlehre für en, Pfarrer Kunz. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre, Pfarrer Lemme: .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 11 Kindergottes⸗ Waltz Pfarrer Lemme. lſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger. Wochen gottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vormittag? Morgenandacht. Diakoniſſenhans: Mittwoch nachmitt. 35 Baſler Miſſions⸗ rauenverein. Die Chriſtengemeinſchaft, U 6, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. 5 Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaflen Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſpektor Stöckle): Sonntag 8 Verſammlung. Donners⸗ tag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel]: Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Uhr 1 Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag g Verſamml. Mitlwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Verſammlung; Mittwoch.15 Bibelſtunde; Freitag.00 Waldhof.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag 8, Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung.— Weitere Veranſtal⸗ tungen(Sonntagsſchulen, C... M. Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugl..45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeli⸗ ſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Luiſenſtr. 42. Freitag abend 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. 5 Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Bibelſtunde f. jg. Männer; J Jugendbund f. ig. Mädchen; 8 Evangeliſationsvortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde; 8 Evangeliſations ⸗Verſamm⸗ lung Almenhof, Streuberſtraße 46. Mittwoch 8 Männer⸗ ſtunde; 8 Verein für junge Mädchen.— Donnerstag 4 rauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗Verſammlung. Freitag 8 Fungvnlk⸗ Abend 25 5 Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abd. 8 Jugend⸗ ſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt: Blaukreuzverein Mannheim I. Meerfeldſtraße 44. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde.— Samstag nachm..30 Hoffnungsbund Gärtnerſtraße 17 Haptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Marx⸗Joſeph⸗ Straße 12. 2 vormittag.30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule: nachm. 4 Predigt; 6 Jugendverein. Mittwoch 8 Gebet⸗ ſtunde. Samstag—5 Jungſchar Mädchen,—7 Knaben. angeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag vorm..80 97 75 1 95 4 Predigt, Prediger Gähr; 10.45 Sonntags⸗ ſchule. Mittwoch nachm. 5 Religionsunterricht; abends 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗ miſſionsverein; abends 8 Jugendverein. Südd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abend 8 Evangeliſatinn(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag 8 Mitgliederſtunde. Mittwoch 8 Bibelbeſprechung. Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund für E.., a) jg. Männer: Sonntag.30 u. Dienstag 8,15; b) Jung⸗ frauen: Sonntag 4 und Freitag 8. Knabenbund: Sams⸗ tag.30 für Knaben von 10—15 Jahren.— Neckarſtadt, Holzbauerſtraße 7: Donnerstag 8 Bibelſtunde. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.3012; 19: Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ verein, Mannheim, L 4. 4, 2. Stock. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden. Mannheim Stabt, Kirche Ecke Lange Rötter⸗ und Moſelſtr. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; nachm..80 Gottes⸗ dienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Maunheim⸗ Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 Gottes⸗ dienſt. Sonntag nachmittag.00 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.00 Gottesdienſt.— Mannheim ⸗Neckaran, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdtenſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mh.⸗Friedrichsfeld, Grenz⸗ höferſtraße 68: Sonntag nachm. 3 Gottesd enſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Maunheim⸗Seckenheim, Kloppen⸗ heimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend 8 Gottesdienſt. Die Heilsarmee. O 1. 15. Sonntag vorm..80 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..80: Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Die Heilsarmee, Alphornſtr. 22, Korps 2. Sonntag vorm. 10 Helligungs⸗Verſammlung; abends 8 Heilsverſammlung. Montag abend 8 Heimbund. Mittwoch abend 8 Heils⸗ verſammlung. Donnerstag abend 8 Jugendliga. Freti⸗ tag abend 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Kindergottes⸗ dienſte: Sonntag 2, Mittwoch.30. 75 Methodiſten⸗Gemeinde Eben ⸗Ezer⸗ Kapelle, Angartenſtr. 26. Sonntag vorm..90 Predigt⸗Gottesdienſt, Thema:„Das wahre Vaterland“, e K. Hirtz; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Predigt⸗ ottesdienſt, Thema:„Hoffnung“, Prediger K. Hirtz.— ittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde 5 Sonntag, den 31. Juli 1932. b Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche): 5 Frühmeſſe; von.00 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt; .80 Feſtpredigt u. levit. Hochamt m. Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 feierl. Veſper mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt:.30 Veſper. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit: 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Andacht in öffentlicher Bedrängnis mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Andacht. Liebfrauen⸗Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit:.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Veſper. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Peter u. Paul, Mannh.⸗Fendenheim:.30 hl. Beichte; .45 Kommunionmeſſe;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.80 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Cor⸗ „ mit Segen. St. Joſef, Lindenhof: 6 Beichte; 6 hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Andacht zum hl. Joſef. St. Bonifatinskirche: 6 Früßmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachmitt..30 Herz⸗ Mariä Bruderſchaft. St. Jakobuspfarrei Neckarau:.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Andacht in den Nöten der Zeit. St. Franziskuskirche, Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik:.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; nachm..30 Chriſtenlehre für Jünglinge, hernach Veſper; abends.80 Sonntagabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche, Mannh.⸗Käfertal:.30 Beichtgelegen⸗ heit u. Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt mit Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abends 8 Andacht in allgemeinen Nöten und Anliegen. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Austeilung der hl. Kommunion(keine Frühmeſſe);.00 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Schülergottesd. mit Predigt u. Singmeſſe; abends.30 Andacht m. Segen. St. Peter:? Frühmeſſe 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..80 Andacht in allgemeinen Nöten. St. Antoniuskirche Rheinau:.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe:.15 Amt mit Predigt; 11 Schülergottesdlenſt; abends 8 Andacht in ſchweren Nöten und Anliegen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg: 67.30 Beichte: .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt;.30 Andacht;.30 Andacht. St. Aegidinskirche Seckenheim:.30 Beichte; 715 Frühmeſſe; .30 Hauptgottesdienſt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. eite/ Nummer 349 2 — 8. Se Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Juli 1982 11 I DAN 110114 AE 1 f ANI A Neu für Mannhe unt Nach dem berühmten R 5 8 BRA Eine Ueberraschung für alle Kinobesucher Stummfilm und [Volles Crcfes ter Die schöne schwedi- 5 sche Frau, die faszi- nierende Filmgestalt Welterfolg Leo Tolstoi Dieser Film ist nicht nur der beste Greis Garbo Fllm, 55 sondern einer der erfolgreichsten Stummfilme der 5355 Welt Produktion überhaupt. 81 6 111716 im! in ihrem O m a n V On Volles Or ohe Die Vorführungen dieses Films erhalten eine besondere Note durch die musikalische Untermalung durch ein Se ert in der neuesten Fox-Tonwoche i Smulschit„Ni n he“ gekentert und Aufnahmen vom 2 Frankfurter Sängertest. 75 Anfang: Wo..00,.30, .80, 7. So..00,.30,.45, 6. 30.45 Uhr 45.45 Uhr Groß. weiß. Kleider⸗ bill. 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