rforderl. tal wird QX 468 * Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, MW Oppauer Str. 8, 8e Sulſeuſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 13 mal. annhei Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim er Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 m breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1075.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 2. Auguſt 1932 18. Jahrgang— Nr. 353 —— Papens Stellung zum neuen Reichstag In einem Interview erklärte der Kanzler, daß die Regierung keinesfalls beabſichtige, ſich um eine Koalition zu bemühen Polizeiverſtärkung für Königsberg Die Regierung kündigt eremplariſche Beſtrafung der Verbrecher an Papens Reformpläne Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 2. Aug. Der Reichskanzler gewährte geſtern dem Vertreter der amerikaniſchen„Aſſociated Preß“ ein Interview, in dem er rundweg und unzweideuntig erklärte, ſeine Regierung beabſichtige eines falls, ſich um die Bildung einer Koalition im Reichstage zu bemühen, die zur Unterſtützung der Reichsregierung auf die Par⸗ leien ungewieſen ſei, aus denen ſie ſich zuſammenſetze. Der Reichskanzler erklärte dann:„Wenn die Wahl überhaupt eine beſondere Bedeutung gehabt hat, dann beſteht dieſe darin, daß das deutſche Volk das Beſtreben der Regierung gutgeheißen hat, das Land von der Parteikontrolle zu befreien. Was wir verlangen, iſt, daß unſer Bemühen, Deutſchland von ſeinen Schwierigkei⸗ ten zu befreien, geduldet werde. Meine Kollegen und ich wollen mit unſerem Programm auf⸗ bauenden Strebens vor den Reichstag treten, um ſeine Mitglieder vor die Entſcheidung zu ſtellen, ob ſie uns angeſichts des dringenden Bedürfniſſes nach objektiver, unparteilicher Arbeit aus dem Sattel zu werfen wagen.“ Der Gedanke an die Möglichkeiteines Mißtrauensvotums ſchien den Reichskanzler, wie der Vertreter der Aſſoeiated Preß bemerkte, vollkommen unberührt zu laſſen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die Zentrumspartei, der er angehört und die ihn während des Wahlfeldzuges ſcharf bekämpfte, nicht das Odium auf ſich laden würde, eine neue Kabinettskriſe hervorzurufen. Hinſichtlich Adolf Hitlers war er der Ueber⸗ zeugung, daß der Augenblick gekommen ſei, da die nationalſozialiſtiſche Bewegung am Wiederaufbau des Vaterlandes tätig mit⸗ helfen müſſe. Als der Vertreter der Aſſociated Preß fragte, was der Reichskanzler mit ſeiner Anſpielung auf eine mögliche Verfaſſungsrewiſion in ſeiner letzten Rundfunkanſprache gemeint habe, antwortete der Kanzler:„Der jetzige Reichstag beſitzt, ſo wie er gegenwärtig aus einer einzigen Kammer beſteht, nicht die Gegengewichte zum Ausgleich, die beiſpiels⸗ weiſe Ihr amerikaniſcher Kongreß im Senat beſitzt. Ich bin der Auffaſſung, daß Deutſchland ein ö Oberhaus braucht. Eine andere Sache, die berichtigt werden müßte, iſt unſer ſogenanntes Liſtenſyſtem, nach dem jede Partei eine Liſte von Kandidaten aufſtellt, von denen für je 60 000 erhaltene Stimmen einer als gewählt erklärt wird. Es beſteht da kein perſönlicher Kontatt oder kein Kontakt zwiſchen dem Kandidaten und ſeinem Wähler. Dieſer hat nicht einmal einen Einfluß auf die Aufſtellung des Kandidaten, die für gewöhnlich durch einen kleinen Vollzugsausſchuß der Partei er⸗ folgt. In England und Amerika muß ſich ein Kan⸗ didat zu ſeinem Wahlkreis ſtellen und das Vertrauen der Wähler, die ihn wählen, gewinnen. In Deutſch⸗ land entſcheidet ein Wähler über die Partei, die er zu unterſtützen wünſcht, aber er hat keinen Kontakt mit ſeinem Kandidaten. Ich hoffe, daß unſer Wahlſyſtem in dem Siune revidiert werden wird, daß die per⸗ ſönliche Verantwortung des Reichstagsmit⸗ gliedes wieder hergeſtellt wird. Hätte es geſtern ein ſolches Syſtem gegeben, ſo hätte ich in meinem heimatlichen weſtfäliſchen Wahlkreis geſtanden, wo mich jedes kennt, und ich hätte mich ſelbſt als Kandidat auf der Kandidatenliſte des Zen⸗ trums gemeldet. Ich bin ſicher, daß ich ge⸗ wählt worden wäre“. Der Reichskanzler bemerkte, daß im ganzen Lager politiſche Führer von Verwaltungsreformen geſprochen hätten, aber niemand habe gehandelt. Binnen wenigen Tagen nach meiner Ernennung zum Reichskommiſſar für Preußen verſchmolzen wir ds Kreiſe mit größeren Kreiſen und vereinfachten die Verwaltung durch Aufhebung von 60 Land⸗ u bellen. In derſelben Richtung beabſichtigen ir, weitere Verwaltungsreformen zu verwirklichen, die ſowohl im Reich als auch in Preußen einer Löſung dringend bedürfen. Als der Vertreter der Aſſociated Preß den Reichskanzler darauf aufmerkſam machte, daß einige amerikaniſche Zeitungen das Ergebnis der Reichs⸗ kägswahl in dem Sinne interpretierten, daß 60 v. H. des neuen Reichstages antirepublikaniſch einge⸗ ſtellt ſeien, womit ſie die Nationalſozialiſten, die Deutſchnationalen und die Kommuniſten meinten, er⸗ klärte Herr v. Papen: Die Frage der Staatsform ſteht nicht im Geringſten zur Debatte. Das ſtand auch bei der Wahl nicht zur Debatte. Das ganze Meldung des Wolff⸗Bſtros — Königsberg, 2. Aug. Der Polizeipräſident von Königsberg hat die Ermächtigung erhalten, alle in der Provinz Oſtpreußen zur Verfügung ſtehenden Polizeikräfte zur Unterſtützung heran⸗ zuziehen. Die Polizeiſchule in Sensburg ſteht für den Einſatz in Königsberg zur Verfügung. Die Polizei hat bereits ein mit Maſchinengewehren armiertes Panzerautso eingeſetzt, das zur Ab⸗ wehr weiterer Störungen unabläſſig Strei⸗ fen fahrten durch die Straßen unternimmt. Von zuſtändiger Seite wird erklärt, daß die Schuldi⸗ gen an den politiſchen Verbrechen, gleich welcher politiſchen Partei ſie angehören, einer exempla⸗ riſchen Beſtrafung zugeführt werden. Der kommiſſariſche Regierungspräſident hat auf Antrag des Polizeipräſidenten für die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 5000 Mark aus⸗ geſetzt, die„Königsberger Hartungſche Zeitung“, ge⸗ gen deren Verlagsgebäude Brandbomben geworfen wurden, eine ſolche von 1000 Mark. Das Blatt hat ein Telegramm an den Reichsinnen⸗ mäiniſter geſchickt, in dem es auf die bedenkliche Lockerung der inneren Ordnung und Sicherheit hin⸗ weiſt und gegen die Boykottdrohun gen un d Einſchüchterungsverſuche von radikaler Seite proteſtiert. Die Mordtaten auf politiſche Per⸗ ſönlichkeiten ſeien zum Teil gegen die Staatsautori⸗ tät ſelbſt gerichtet. Das Blatt fordert ſchließlich den Reichsinnenminiſter auf, in der abgeſchnürten Pro⸗ vinz Oſtpreußen Leben und Eigentum zu ſichern. Bisher ſind unter dem Verdacht der Täterſchaft mehr als 20 Perſonen verhaftet worden. In der Geſchäftswelt verlautet, daß einer Anzahl Kaufleuten anonyme Briefe zugegangen ſeien, in denen ihnen Ueberfälle auf ihre Geſchäftsräume an⸗ gedroht werden. Bei zwei jüdiſchen Geſchäftshäu⸗ ſern wurden die Schaufenſterſcheiben eingeſchlagen. Die Warnung Dr. Brachts Telegraphiſche Meldung — Berlin, 2. Aug. Das Wolffhüro veröffentlicht zu dem Aufruf des Bevollmächtigten des Reichskommiſſars für Preu⸗ ßen, Oberbürgermeiſter Dr. Bracht, eine Ergän⸗ zung. Der Aufruf, den wir geſtern abend gemeldet haben, erklärte bekanntlich, daß die Staatsregierung den Burgfrieden ſelbſt mit drakoniſchen Maßnahmen ſicherſtellen werde. Nach der Mitteilung des WTB. muß der Abſatz lauten:„Die Staatsregierung wird ſelbſt vor drakoniſchen Maßnahmen nicht ſcheuen, um ihre Pflicht gegenüber den friedlichen Staatsbürgern reſtlos zu erfüllen und den Burg⸗ frieden zu erzwingen, den unſer Land braucht.“ Hanoͤgranatenanſchläge in Holſtein Meldung des Wolff⸗ Büros — Altona, 2. Auguſt. Das Poligzeipräſidium teilt mit: „In der Nacht zum 1. Auguſt ſind in Ueterſen, Bramſtedt, Elmshorn, Pinneberg, Lunden, Marne, Altona, Flüſing und Rendsburg vom Kraftwagen aus Handgranaten gegen Gebäude und auf die Straßen geschleudert worden. Da die betreffen⸗ den Gebäude zumeiſt Mitgliedern der KPD. und SPD. gehören, iſt anzunehmen, daß die flüchtigen Täter in den Kreiſen der politiſchen Gegner dieſer Parteien zu ſuchen ſind.“ Erklärung der NS DAN-Gauleitung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 2. Aug. Die Nationakſozialiſtiſche Partei hat, den Blättern zufolge, durch die Gauleitung O ſſtpreußen zu den Vorfällen eine Erklärung veröffentlicht, die gleichzeitig dem Reichsinnen⸗ miniſter auf telegraphiſchem Wege zugeleitet worden iſt. Darin heißt es, daß die Gauleitung der NeSDaAp mit den Vorfällen nicht dars Ge⸗ ringſte zutun habe und ſie aufs ſchärfſte verurteile, weil es ihr völlig fern liege, mit ſolchen verwerflichen Mitteln um eine Poſition zu kämpfen, die ihr durch den Wahlgang ſchon auf legalem Wege zugefallen ſei. Der Hugenbergſche„Lokal⸗ Anzeiger“ be⸗ zeichnet dieſe Erklärung als erfreulich klare Stel⸗ lungnahme, der freilich die Tatſache gegenüberſtehe, daß es ſich, was im Laufe der Vernehmung mehr und mehr zutage trete, offenbar bei den Tätern um politiſche Fanatiker und Utopiſten handle, die dem nativnalſozſaliſtiſchen Ideenkreis angehörten, wenn ſie auch mit der Partei ſelbſt hinſichtlich der Tat in keiner Ver⸗ bindung geſtanden hätten. Es beſtehe Anlaß zu der Annahme, daß die ſcharfe Erklärung, die Dr. Bracht abgegeben habe und in der er die allerſchärfſten Maßnahmen androhe, auf Grund der Vorfälle in Königsberg erlaſſen worden ſei. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt, es verdiene ernſteſte Beachtung, daß die Er⸗ eigniſſe in Königsberg allem Anſchein nach von Anhängern der Rechten ausge⸗ führt worden ſeien. Eine polizeiliche Beſtätigung dieſer Annahme liege allerdings vorläufig noch nicht vor. Gerade weil Hitler und ſeine Partei bisher auch in ſchwierigen Fällen, die z. B. anläßlich des SA⸗Verbotes, muſtergültige Disziplin bewahrt hät⸗ ten, müſſe gefordert werden, daß die zuſtändigen Königsberger Parteiorgane dieſen Vorfällen unver⸗ züglich ernſteſte Aufmerkſamkeit zuwendeten. Ge⸗ gebenenfalls müßten die Schuldigen exemplariſch be⸗ ſtraft werden. Die Kommuniſten trügen ein ge⸗ rütteltes Maß von Schuld daran, daß dieſe üblen Wildweſt⸗Zuſtände überhaupt bei uns möglich ge⸗ worden ſeien! Dieſe Feſtſtellung könne aber für ihre politiſchen Gegner kein Freibrief ſein, nun ahrerſeits einen individuellen Terror auszuüben. 777Cõõããõãͤã ĩ ͤ ͤͥͤͥͤãͥãddddddddGdbddbdbGdbßGſdGßGßꝙꝓdꝗͥbei!d8 dd deutſche Volk iſt darum beſorgt, ſein Haus in Ordnung zu bringen, und wir haben keine Zeit, an die Staatsform zu denken. Zu den außenpolitiſchen Problemen übergehend, bemerkte der Reichskanz⸗ ler, daß die deutſche Regierung nicht eine Politik der Autarkie zu ihrer Hauptpolitik mache. Er ſagte: Die autarki⸗ ſchen Bemühungen, die wir machen, ſind uns durch die Weltlage aufgezwungen worden und find nicht aus unſerem Willen hervorgegangen. Wir wol⸗ len ebenſo ſehr wie irgend eine an⸗ dere Nation daran mitarbeiten, daß die Zollmauern niedergelegt werden und der Güteraustauſch wir d. Leben und leben laſſen, iſt unſer Wahlſpruch.„ Gegen Ende des Interviews machte der Ver⸗ treter der„Aſſociated Preß“ den Reichskanzler darauf aufmerkſam, daß die Linkspreſſe der Re⸗ gierung den Vorwurf mache, daß ſie gegen kommu⸗ niſtiſche Ausſchreitungen Stellung nehme, aber nicht wage vorzugehen, wenn Nationalſozialiſten ſich Uebertretungen zuſchulden kommen ließen. Der Reichskanzler antwortete darauf beſtimmt: erleichtert „Wer auch nachgewieſenermaßen für Zwiſchenfälle verantwortlich iſt wie für die bedauerlichen Ereig⸗ niſſe in Königsberg, wird erfahren, daß wir entſchloſ⸗ ſen ſind, raſch und exemplariſch mit ihm zu ver⸗ fahren. Der Reichskanzler verneinte, daß die Abſicht beſtände, die Kommuniſtiſche Partei für außerhalb des Geſetzes ſtehend zu er⸗ klären“. 5 Ein Aufruf Dr. Hugenbergs f 5— Berlin, 2. Aug. Geheimrat Dr. Hugen berg hat an die Mitglieder der Deutſchnationalen Volkspartei einen Aufruf erlaſſen, in dem es heißt: „„Die Reichstagswahl hat für die Deutſchnationalen gegenüber den letzten Wahlen einen Gewinn ge⸗ bracht. In der Mehrzahl der Wahlkreiſe iſt auch ein erfreulicher Fortſchritt gegenüber der Reichstags⸗ wahl von 1930 zu verzeichnen, der ſich aber wegen der Verluſte in einigen öſtlichen Wahlkreiſen nicht auf das Geſamtergebnis auswirken konnte. Die Deutſchnationale Volkspartei hat allen Stürmen zum Trotz erneut ihre Lebenskraft bewieſen.“ Berliner Diskuſſionen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Aug. Die Frage, wie ſich das Ergebnis der Reichstags⸗ wahlen auf die politiſche Lage auswirken werde, wird natürlich ausgiebig und mit Eifer erörtert. Etliche Blätter gehen nach alter Gewohnheit„ſämt⸗ liche parlamentariſche Möglichkeiten“ durch, die ſich im neuen Reichstag ergeben könnten. Der„Vor⸗ wärts“ wiegt ſich allen Ernſtes in der Illuſion, daß die Annahme eines Mißtrauensvotums das Ende der Regierung Papen bedeuten würde. Uns ſcheint es ein müßiges Beginnen, ſich fetzt mit Parteiarithmetik zu befaſſen; denn daß un nicht wieder eine Aera parlamentariſcher Tätigkeit alten Stils anbrechen werde, dürfte wohl feſtſtehen. Ebenſo abwegig iſt die Auffaſſung, daß die Regie⸗ rung über das Reſultat der Wahlen bitter enttäuſcht ſei. Sie hat, wenn man die Dinge in Ruhe be⸗ trachtet, keinen Grund dazu. Gerade die Tatſache, daß keine Partei und kein Parteienblock die abſo⸗ lute Mehrheit erreichen konnte, gibt dem Kabinett Papen die Möglichkeit, das Heft in der Hand zu be⸗ halten. Der„Jungdeutſche“ hat ſchon recht, wenn er meint, Herr von Schleicher werde ſich vermutlich kein anderes Wahlergebnis gewünſcht haben. Die Na⸗ tionalſozialiſten ſind ihm nicht über den Kopf ge⸗ wachſen, und dem Zentrum iſt durch das Anwachſen der Kommuniſten der Weg nach links verbaut. Die meiſten Blätter rechnen denn auch mit einer Tole⸗ rierungspolitik des Zentrums. Aus der„Germania“ freilich tönt vorerſt noch unge⸗ mindert der alte Groll. Die Reichsregierung habe, heißt es da, keinen Auftrag, noch weniger als bisher, die verfaſſungsrechtlich höchſt anfechtbaren Methoden fortzuſetzen, mit denen ſie ihre Politik bisher ge⸗ führt habe. Sie habe auch keinen Auftrag, weiter die Parteiwünſche der Nationalſozialiſten zu er⸗ füllen, wie ſie das bisher nicht zum Segen des deut⸗ ſchen Volkes getan. Sie habe dagegen die Pflicht zur Zurückhaltung, bis der neugewählte Reichstag ſeine Funktionen übernommen.„Der Tag“, an dem das geſchieht, wird über mehr entſcheiden als über das Schickſal einer Regierung.“ Wird, möchten wir hinzufügen, vor allem auch darüber entſcheiden, ob das Zentrum auf der feindſeligen Haltung behar⸗ ren will, die heute noch ſein Berliner Sprachrohr einnimmt. Die Nationalſozialiſten wollen es ſelbſt⸗ verſtändlich nicht wahr haben, daß die Hitlerbewe⸗ gung ihren Höhepunkt erreicht und die letzten Re⸗ ſerven ausgeſchöpft habe. Der„Angriff“ unter⸗ ſtreicht die Forderung nach der Staatsführung: Es gäbe künftig keine irgendwie geartete Machtgrund⸗ lage, die nicht von dem Nationalſozialismus be⸗ herrſcht und beſtimmt werde und keine Regierungs⸗ gewalt werde ſich an der Macht halten können, ohne vom Nationalſozialismus mit ſeinen alle Volks⸗ ſchichten umfaſſenden Rieſenmaſſen geſtützt zu wer⸗ den. In den Wunſchtraum von der Alleinherrſchaft, von dem die Nationalſozialiſten auch nach dem Er⸗ gebnis dieſer Wahlen ſich nicht befreien können, greifen die Hugenbergblätter mit rauher Hand, indem ſie den Nattonalſozialiſten klar zu machen ſuchen, daß ohne Sukkurs aus dem bürger⸗ lichen Lager der Nationalſozialismus nicht an die Macht gelangen könne. Von der nattonalſozialiſti⸗ ſchen Beteiligung an der Verantwortung für die Re⸗ gierungsgeſchäfte im Rahmen des gegenwärtigen Ka⸗ binetts iſt bezeichnenderweiſe im„Angriff“ nichts zu leſen. Dagegen ſieht die„D. A..“ in einer Um⸗ bildung des Kabinetts von Papen unter Ein⸗ beziehung der Nationalſozialiſten die „Parole der Stunde!. Vorerſt ſind aber Eutſcheidungen irgend⸗ welcher Art nicht zu erwarten. Ueber den Termin der Einberufung des Reichstags wird wahrſcheinlich erſt nach dem Ver⸗ faſſungstag Beſchluß gefaßt werden. Man rechnet damit, daß das neugewählte Parla⸗ ment in der letzten Woche des Aunguſt zu⸗ ſammentreten wird. Die„DAZ“ glaubt, daß der Reichstag nach ſeinem Zuſammentritt Ende Auguſt nur wenige Tage beiſammenbleiben wird, um ſich zu konſtituieren und die Wahl des Präſidiums vorzunehmen, daß die eigentlichen politi⸗ ſchen Entſcheidungen aber zurückgeſtellt werden. Welche Rolle der Reichstag überhaupt ein⸗ nehmen wird, ſteht nach den ſehr verſchiedenartigen . die man dem Wahlergebnis gegeben hat, M. Herr Löbe wirft im„Vorwärts“ die Frage auf:„Iſt dieſer Reichstag arbeitsfähig?“ Er ſagt in dieſem Artikel eigentlich nichts Neues, ſondern ſtellt nur feſt, was andere vor ihm bereits aufge⸗ zeigt haben, nämlich, daß ohne das Zentrum eine 2. Seite/ Nummer 353 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 2. Auguſt 1999 riſche Regierung nicht möglich ſei und nalſozialiſten vor der Alternative ſtänden, 1 zufel der Koalition den kleinen Finger zu reichen oder weiter auf die Macht zu warten.“ Herr Löbe ſieht, wozu ja auch keine Propheten gabe gehört, voraus, daß, wenn das Zuſammenwirken zwiſchen Zentrum und Nationalſozlaliſten ſcheitere, die„ſtarke Regierung“ ſich ſopiel wie möglich vom Reichstag frei zu machen ſuche und mit Notverord⸗ nungen weiter regieren werde. Die Darlegungen des ehemaligen Reichstagspräſidenten ſchließen mit der Erklärung, daß jeder Anſchlag auf die Staats⸗ bürgerrechte auf die energiſche Abwehr der Sozial⸗ demokratie ſtoßen werde. Mit einiger Spannung ſieht man der Tagung des preußiſchen Landtags entgegen, der wahrſcheinlich ſchon in der nächſten Woche zuſammentreten wird. Die„Deutſche Zei⸗ tung“ deutet die Möglichkeit an, daß Reichs ⸗ kanzler von Papen als preußiſcher Landtags⸗ abgeordneter zum preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten gewählt werde und dann die neue Regierung bilden wird. Pariſer Gerüchte Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. Auguſt. Die Pariſer Meldung, daß Hitler burch beſon⸗ dere Beauftragte in ultimativer Form von General Schleicher eine tiefgehende Umbildung der Reichsregierung ſor⸗ dern, mit anderen Worten die Uebertragung der Macht an die Nationalſozaliſten verlangen werde, wird nunmehr vom„Vorwärts“ aufgegriffen, der an die Regierung die Frage richtet: Exiſtiert ein ſolches Ultimatum und wie ſtellt man ſich zu ihm? Die Antwort könnte ſich der„Vorwärts“ freilich unſchwer ſelbſt erteilen. Sollten die Nationalſoziali⸗ ſten tatſächlich ſolche durch das Wahlergebnis keines⸗ wegs begründeten Forderungen erheben, ſo würden ſie ſich vermutlich vom General Schleicher eine ent⸗ ſchledene Abſage holen. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan behauptet in dieſem Zuſammenhang übrigens, der Kanzler habe ſeine urſprüngliche Abſicht, gleich nach den Wahlen eine Erholungsreiſe anzutreten, aufgegeben und ſeine Abreiſe von Berlin verſchoben. In faſt allen politiſchen Kreiſen macht ſich augenblicklich ein ſtarkes Ruhebedürfnis bemerkbar. Die meiſten Parteiführer ſind nach den Anſtrengungen des Wahlkampfes in Urlaub gefahren. die Na ——— Denkmals-Mede des Prinzen von Wales Meldung des Wolffbüüros — Paris, 2. Auguſt. Bei der Enthüllung des in Thiepval(Departe⸗ ment Somme) zur Erinnerung an die bei den Sommeſchlachten gefallenen engliſchen Soldaten er⸗ richtete Denkmal hielt der engliſche Thronfolger eine Anſprache, in der er des Präſidenten Doumer gedachte und die franzöſiſch⸗engliſche Waf⸗ lenbrüderſchaft während des Krieges fetlerte.„Im Geiſte dieſer Ueberliefſerung,“ ſo ſchloß der engliſche Thronfolger,„müſſen wir neuen Eroberungen zuſchreiten, der E10 erung des Weltfriedens und der internatlona⸗ len Verſtändigung. Unſere gemeinſamen Be⸗ mühungen werden einen derartigen Sieg davon⸗ tragen.“ Der franzöſiſche Präſident erwiderte, indem er dem Dank der franzöſiſchen Nation an das engliſche Volk Ausdruck gab und auf das unverbrüch⸗ liche Zuſammengehen beider Länder hinwies. — Polniſches Sportflugzeug auf deutſchem Boden — Stolp, 2. Aug. Ein mit zwei Offizieren be⸗ ſetztes polniſches Sportflugzeug iſt in der Nähe von Strickerſalen gelandet. Landjägereibeamte beſchlag⸗ nahmten das Flugzeug und nahmen die beiden In⸗ ſaſſen, ein Kapitän und ein Oberleutnant, feſt, die behaupteten, ſich verflogen zu haben. Meldung des Wolffbüros — Paris, 2. Aug. Wie Havas aus Aſuncion meldet, hat die Regie⸗ rung von Paraguay den Kongreß erſucht, die all⸗ gemeine Mobilmachung anzuordnen. Der Geſandte von Paraguay in Buenos Aires hat Jour⸗ naliſten erklärt, daß der Krieg praktiſch wegen der Angriſſe der Bolivianer gegen einige Grenzforts in Paraguay begonnen habe. Der Völkerbund ſoll helfen Genf, 2. Auguſt. Das Staatsminiſterium von Paraguay hat ein Telegramm an den Völkerbund geſandt, in dem es Bolivien beſchuldigt, die Artikel 10 und 11 der Völkerbundsſatzung verletzt zu haben. Art. 10 Krieg in Südamerika? Paraguay macht gegen Volivien wegen Grenzſtreitigkeiten mobil f beſagt, daß die Völkerbundsmitglieder ſich verpflich⸗ ten, die territoriale Unverletzbarkeit und die be⸗ ſtehende politiſche Unabhängigkeit aller Bundesmit⸗ glieder zu achten. In Artikel 11 heißt es, daß Krieg oder Bedrohung mit Krieg, gleichviel, ob davon ein Völkerbundsmitglied unmittelbar berührt werde oder nicht, eine Angelegenheit des ganzen Völker⸗ bundes iſt, und daß dieſer die zum wirkſamen Schutz des Völkerfriedens geeigneten Maßnahmen zu er⸗ greifen hat. Der Präſident des Völkerbundsrats hat an die Vertreter Boliviens und Paraguays ein Schreiben gerichtet, in dem ſie erſucht werden, ihre Regierungen zu bitten, alle Handlungen zu unterlaſſen, durch die die Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern verſchlimmert ader Feind⸗ ſeligkeiten herbeigeführt werden könnten. Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 2. Auguſt. Das deutſche Wahlergebnis hat in England allgemeine Befriedigung hervor⸗ gerufen, da es umwälzende Veränderungen un⸗ wahrſcheinlich macht. Die engliſche Preſſe hat über⸗ einſtimmend als Hauptergebnis der Wahl feſtgeſtellt, daß die Nationalſoztaliſten keine abſolute Mehrheit erzielen konnten. Das bedeutet nicht, daß man dieſer Partei feindlicher gegenüberſteht als irgend einer an⸗ deren, ſondern daß man die Ausſicht auf ſtärkere politiſche Veränderungen ſehr ſchmerzlich empfunden hätte. Es geht, wie der„Daily Telegraph“ aufſchlrußreich ſchreibt, ein Seufzer der Erleich⸗ terung zum Himmel, daß die Wahl ohne ernſt⸗ hafte Erſchütterung der beſtehen den Ordnung in Deutſchland vorübergegangen iſt. Die„Times“ ſtellen ebenfalls erfreut feſt, daß für die unmittelbare Zukunft keine politiſchen Ueber⸗ raſchungen aus Deutſchland zu erwarten ſind. Man könne jedoch nicht mit völliger Ruhe nach Deutſchland blicken, ſolange Ereigniſſe wie die in Königsberg Gefahrenmöglichkei⸗ ten heraufbeſchwören können.„Es iſt unbe⸗ dingt notwendig für den guten Namen Deutſchlands, daß ſolche abſcheulichen Aus⸗ ſchreitungen, wie ſie aus Königsberg gemel⸗ det werden, aufhören. Die Regierung von Papen wird zunächſt ihre Arbeiten als Diplomat und Reformer aufſchieben und die Rolle des Poliziſten übernehmen müſſen.“ In allen Blättern wird dem deutſchen Wahlſyſtem die Schuld an der Lähmung der parlamentariſchen Regierungsform gegeben. Man ſtellt feſt, daß die Verhältniswahl regierungsfühige Mehrheiten nicht aufkommen läßt, „Das deutſche Volk iſt befragt worden was es will und hat eine hoffnungslos verwirkte Antwörk ge⸗ geben“, ſchreibt die„Daily Mail“.„Kein Land kann auf die Dauer eine Wahl nach der anderen abhalten, ohne ſeine eigenen Intereſſen ſchwer zu ſchädigen. Das Ergebnis der Reichstagswahl ſei daher unver⸗ meidlich eine Verlängerung der gegen⸗ wärtigen Diktatur Papen ⸗ Schleicher“. Intereſſant iſt die Stimmung der Finanz⸗ und Bör⸗ ſenkreiſe, die in der„Financſal News“ zum Ausdruck kommt. Das Wahlergebnis wird geradezu als Hauſſefaktor gewertet, weil es die Möglich⸗ keit einer nationalſozialiſtiſchen Regierung beſeiitgt habe. Eine ſolche Regierung, ſo meint man, hätte zu internationaler Ver⸗ wirrung geführt, die die Sicherheit der in Deutſchland feſtgelegten engliſchen Krebite beeinflußt hätte. r Englands Urteil über die deutſche Wahl Ausführlich äußert ſich der bekannte liberale Publiziſt J. A. Spencer im„News Ehronicle“ zur Reichstagswahl.„Vom internationalen Geſichts⸗ punkt iſt das Ergebnis beſſer, als man befürchtet hatte, aber es iſt immer noch voll von Warnungen. Nach vierzehn Jahren befindet ſich die Weimarer Verfaſſung im Zuſammenbrechen. kaniſchen und liberalen Parteien haben den Boden unter den Füßen verloren. Dafür können ſich die früheren Feinde Deutſchlands ſelber danken. Die lange Verzögerung in der Liquidation der unmöglichen wirtſchaftlichen Bedingungen des Friebdensvertrages, die Weigerung abzu⸗ rüſten und ſchließlich die unaufhörlichen Reibungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich haben die Hoffnung auf dauernde Ver⸗ ſöhnung zwiſchen Deutſchland und ſeine ehe⸗ maligen Gegnern enttäuſcht. Wir ſinb ſeit Locarno rückwärts geſchritten und nicht vorwärts. Können wir dieſen Prozeß heute noch aufhalten oder muß er weitergehen, bis wir den ganzen Weg bis zum alten Vorkriegseuropa des Wettrüſtens und der politiſchen Verbitterung zurückgeſchritten ſind? fragt Spencer, Seine Antwort iſt, daß der Rückſchritt auf⸗ zuhalten iſt,„aber nicht, wenn man weiterhin die Löſung der dringenden politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Fragen von einer Konferenz auf die andere aufſchtebt und wenn man auf dem Buchſtaben der Nachkriegsverträge beſteht. Wieder einmal iſt Ge⸗ legenheit gekommen, daß engliſche Staatsmänner die Vermittlerrolle aufnehmen müſſen. Der gute Wille Großbritanniens muß jeder deutſchen Regierung wichtig ſein und zweifellos nicht einem Deutſchland ugutekommen, das von dem preußiſchen Vorkriegs⸗ geiſt beherrſcht wird“. Die Unruhe, die in dieſem letzten Satz zum Ausdruck kommt, wird auch vom „Dall Herald“(geteilt, der dabei weniger eine ſozialiſtiſche Parteimeinung als die Stimmung des ſozialiſtiſchen Durchſchnittswählers ausſpricht. Das wichtigſte Ergebnis der deutſchen Wahl ſei, daß über 20 Millionen Deutſche für revolutionäre Programme geſtimmt haben. Das iſt eine Tatſache, die Deutſchlands Nachbarn und ganz Eu, ropa viel zu denken geben muß. — Exploſionsunglück in Newyork — Newyork, 2. Auguſt. Im Kellergeſchoß eines Farbenladens in der Parc⸗Avenue ereignete ſich, kurz nachdem dort ein Brand ausgebrochen war, eine äußerſt heftige Exploſion. Mindeſtans vier Perſonen wurdengetötet und etwa zwanzig verletzt. Die republi⸗ . Prälat Dr. Seipel Meldung des Wolffbürozs — Wien, 2. Aug Der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler N Seipel iſt geſtorben. Ignaz Seipel wurde am 19. Juli 1876 in Wien geboren. Im Alter von 28 Jahren wurde er zum Prieſter geweiht und promovierte vier Jahre ſpäter zum Doktor der Theologie an der Wiener Univerſität. Kurz vor dem Umſturz, im Oktober 1918, trat er in das letzte kaiſerlich⸗königliche Kabinett dam, maſch ein und übernahm den Poſten des Miniſters ſür ſoziale Fürſorge. In der Nationalverſammlung war er Vizepräſident der Sozialiſierungs⸗Kommf⸗ ſion und wurde im Mai 1922 zum erſten Mal Bun, deskanzler. Er entwickelte große außenpolitische Aktivität, unternahm zahlreiche Auslandsreisen und erreichte ſchließlich die Gewährung der Völker bundsanleihe an Oeſterreich. Mit Hilfe dieſer Anleihe wurde die öſterreichiſche Währung ſtabiliſtert. Oeſterreich mußte dabei aber das berüch⸗ tigte Genfer Protokoll unterſchreiben, das den An⸗ ſchluß verbietet und die deutſch⸗öſterreichiſche Zoll⸗ union zu Fall brachte. Am 7. November 1924, während eines Eiſen⸗ bahnerſtreiks, trat das Kabinett Seipel zurück. Nochmals mit der Regierungsbildung beauſtragt, mußte Seipel am 18. November endgültig die Waſ⸗ fen ſtrecken. Als Obmann der Chriſtlich⸗Sozialen Partei, des öſterreichiſchen Zentrums, blieb er nach wie vor der einflußreichſte Mann Oeſterreichg. Seine Schlüſſelſtellung im politiſchen Leben ſeines Landes ermöglichte ihm jederzeit, wieder Bundes, kanzler zu werden. Man ſah ihn in der Tat not einige Male auf dem Kanzlerpoſten wieder. Das letzte Mal zu Beginn des Jahres 1929. In den fol genden Jahren kam es innerhalb der Chriſtlich⸗ Sozialen Partei zu Unſtimmigkeiten. Seipel war der Wortführer des rechten Flügels, der ſich für dle Zuſammenarbeit mit der Heimwehrbewegung ein⸗ ſetzte. Ein in dieſem Sinne durchgeführtes Exper⸗ ment ſcheiterte. Seipel rückte in den Hintergrund, konnte aber doch im letzten Jahr den Bundeskanzler Schober ſtürzen, der ſich fehr ſtark für eine engere Zuſammenarbeit mit Deutſchland eingeſetzt hatte, Am 1. Juni 1924 wurde Seipel auf dem Wiener Südbahnhof das Opfer eines Revolperattentats. Von den damaligen Verletzungen konnte ſich Seipel nie mehr ganz erholen. An den Folgen des Atten⸗ tats iſt Seipel im Zuſammenhang mit ſeiner Zucker⸗ krankheit jetzt im Alter von kaum 56 Jahren geſtorben, 44 Kommuniſten in Peru hingerichtet — Lima, 2. Aug. Die blutige Meuteret in der Hafenſtadt Trujille, die Anfang Juli in die Hände kommuniſtiſcher Aufſtändiſcher gelangte und von den Regierungstruppen erſt nach zweitägigem Kampf zu⸗ rückgewonnen werden konnte, hat jetzt ihr gericht⸗ liches Nachſpiel gehabt. 44 Kommuniſten, die an dem Aufſtand teilgenommen hatten, ſind hingerichtet worden. 2.———.————.—.—— Pfirſiche Von Johan Luzian Nachmittags kommt ein kleines Zeitungsmädchen durch die Gartenpforte geſchlenkert— mit der un⸗ nachahmlichen Linkiſchkeit ſeiner 14 Jahre— und bringt mir die Abendzeitung. Ich wohne im Vorort und habe außer farbenreichen Phlox und ſchönen Buſchroſen auch einen Pfirſichbaum an der Sübſeite des Hauſes ſtehen. Er trägt noch etwa ein Dutzend halbreifer Früchte, die den zarten Schimmer von Blaßgrün bis zum hellen Opal haben. i Es iſt ein Verhängnis für die Kleine, daß dieſer Pfirſichbaum ſo nahe dem Hauseingang ſteht und daß ihr die Früchte aus dem ſchlanken ſeuchtgrünen Laub heraus in die Augen ſtechen. Sie kämpft jeden Tag einen vergeblichen Kampf. Seit einer Woche fehlen ſchon ſtieben Pfirſiche. Der Kampf dauert nur einige Sekunden, aber jede Sekunde iſt eine glatte Niederlage. Ich ſitze des Nachmittags leſend am Fenſter. Sie kann mich nicht ſehen, aber ich ſehe ſie und bemerke, daß ſie jeden Tag einen halbreifen Pfirſich nimmt. Der Vorrat wird noch für knapp zwei Wochen reichen. Bis dahin werde ich frühzeitiger als die Nachbarn das Abendblatt im Briefkaſten finden. Dann wer⸗ den die Pfirſiche reif ſein und ich könnte ſie pflücken. Aber ich werde ſie nicht mehr pflücken. Der letzte Pfirſich wird die Genugtuung haben, als reifer Pfirſich genommen zu werden, und wird wie alle anderen verzehrt werden von kleinen, ſchneeweißen Zähnen. Halbreife Pfirſiche— welche Delikateſſel Was ſoll ich inzwiſchen tun? Ich frage Sie um Rat. Soll ich mich um den letzten Pfirſich bringen laſſen an meinem eigenen Baum? Es handelt ſich um eine Preſtigefrage, weil ich weiß, daß man mir jeden Nachmittag unrechtmäßig etwas nimmt und weil die Kleine mich für einen ausgemachten Dummkopf halten wird. Soll ich ſie aber barſch an⸗ fahren und Genugtuung dabei empfinden, ein klei⸗ nes, zuſammengeſchrecktes Weſen auf den Trab ge⸗ bracht zu haben? Ihr werden die genommenen und mir die geretteten Früchte nicht mehr ſchmecken. Es iſt nicht leicht, Schickſal ſpielen! Und Pfirſiche ſind eine zärtliche Frucht. Wenn man in ſte hinein⸗ beißt, wird man verliebt. Die Kleine iſt vielleicht zum erſten Mal verliebt und rettungslos an dieſe verbotenen Früchte verloren. Sie betrachtet hinter der Hecke, unter den hängenden Birkenzweigen, zärtlich den Pfirſich, küßt die ſamtene Frucht mit ihren ſchmalen Lippen und hat begehrliche, helle Augen. Dann gräbt ſie mit einem Ruck, der aus dem Herzen kommt, die Zähne hinein und läßt den Biſſen auf der Zunge vergehen. Er iſt noch hart, es iſt ein Jammer, daß ſie nicht wartet, bis ſie reif ſind! Sie könnte ſie alle haben! Aber was ſchmeckt ihr nicht— der Liebe mit 14 Jahren! Ich ſpreche die Kleine von aller Schuld gegen mich frei und opfere die letzten zwölf Pfirſiche. Wie pünktlich erhalte ich jeden Tag das Abendblatt! Bitte grollen Sie mir nicht im Namen der„Oeffent⸗ lichkeit“, daß ich mich beſtehlen laſſe! Mit welcher Leidenſchaft ißt die Kleine meine Pfirſiche! Ich könnte ſie niemals ſo fanatiſch, ſo hingegeben eſſen. Ach, es iſt dumm, daß man älter als 14 Jahre werden kann! O ueber 13 600 Ausſtellungsbeſucher. Die Werbe⸗ ſchau:„Zwei Jahre Arbeit des National⸗ theaters“ in der Kunſthalle iſt bis jetzt von 13 621 Perſonen beſucht worden. Wegen des außerordent⸗ lich ſtarken Intereſſes wird die Werbeſchau bis 12. September 1932 verlängert. O Barlachs dritte Kirchenfigur für Lübeck. Auf dem Chor der Lübecker Katharinenkirche iſt jetzt die dritte der ſechszehn monumentalen Kir⸗ chenfiguren Ernſt Barlachs, die die Gemeinſchaft der Heiligen verkörpern, zur Aufſtellung gelangt. Sie zeigt eine„Frau im Wind“ in großen Linien. O Statiſtik über die Sterblichkeit der Aerzte. Die Sterblichkeit der Aerzte unterſcheidet ſich nach den neueſten ſtgtiſtiſchen Erhebungen wenig von der der männlichen Geſamtbevölkerung. Das Durch⸗ ſchnittsalter liegt bei 69 Jahren. Grundlegend ver⸗ ſchieden ſind dagegen die Sterbeurſachen. Die Sterb⸗ lichkeit an Tuberkuloſe, Bronchitis, Krebs und Ner⸗ venkrankheiten tritt zurück, dagegen ſterben Aerzte mehr als der Durchſchnitt an Infektionskrankheiten und an Erkrankungen der Kreislauforgane und der Nieren. a Carl Juſti Zu ſeinem 100. Geburtstag, 2. Anguſt 1932 Daß Zeitalter, in dem wir leben iſt der objek⸗ tiven Geſchichtsſchreibung abgeneigt. Es bevorzugt Darſtellungen der Vergangenheit, die den Stoff aus irgend einer Auffaſſung heraus mythologiſieren. Es hat anſcheinend vergeſſen, daß die großen deut⸗ ſchen Hiſtortker Objektivität mit Weite und Leidenſchaft zu vereinen wußten. Umſo berechtigter iſt es wohl, wenn wir heute auf Carl Juſtt hinweiſen, jenen Kunſthiſtoriker, der, umfaſſend und tief, die Entwicklung der geiſtigen Welt überſchauend und zugleich jeder Einzelheit durch genaue Forſchung gewiß, von ſeinem engeren Fachgebiet aus ſich zur Höhe einer ergreifenden Geſamtſchau erhob. Seine Hauptwerke ſind auch heute nicht überholt und verdienen Dauer im Be⸗ wußtſein der Nation. Sie ſind trotz ihres Ernſtes keineswegs ſchwer zugänglich, ſondern feſſeln durch ihre farbige, reiche Darſtellung wie durch den Geiſt der Gedanken und der Sprache. Sie danken das vor allem der Perſönlichkeit ihres Verfaſſers. Juſti entſtammte einer alten Marbur⸗ ger Theologen⸗ und Gelehrtenfamilie, in der Kennt⸗ nis und Beherrſchung der Kultur traditionell gewor⸗ den waren. Er hat ſich dieſes Erbe der Väter in ſchweren, perſönlichen Kämpfen erworben und zu⸗ geeignet. Denn er begann nicht als Kunſthiſtoriker, ſondern als Theologe, aus den Enttäuſchungen des Predigtamtes heraus waudte er ſich dem Studium der Philoſophie zu. Von der Platoniſchen Idee des Schönen kam er zu Winckelmann, dem Begründer der Altertumswiſſenſchaft und der Kunſtgeſchichte in Deutſchland, dem er ſein erſtes umfaſſendes und grundlegendes Werk wioͤmete, und auf ſolchem Weg und Umweg landete er, ein Vierziger, in ſeinem eigenſten Gebiet. N g Dieſe Entwicklung wax nicht bloß die eines Ge⸗ lehrten, ſondern ſie dürchwühlte den ganzen Menſchen. Sie machte ihn ſchon frühzeitig einſam, und für ihn, wie für ſo viele andere bedeutende Männer, war der unerſchütterliche Glaube ſeiner Mutter an ihn und an ſeine Sendung Schutz und Kraftquelle gegen eine nicht verſtehende Außenwelt. ihn, als er ſich durchgeſetzt hatte, ſie befähigte ihn zum tiefſten Erfaſſen der ſchöpferiſchen Genien, 0 ſchloß ihn gegen die Menſchen einer Epoche ab, die ihre Befriedigung im materiellen Erfolg fanden, Sie umhüllte ihn auch als akademiſchen Lehrer, er war kein Redner, die Vorleſungen waren ihm mehr Qugl als Befruchtung, er wirkte durch das am ſtillen 1 18 erſonnene, nicht durch das geſprochene ort. Er war einer von den Deutſchen, deren hohe und kraftvolle Kultur in der Zeit des Human is muß wurzelte. Seine unendlich ausgebreitete Lektürs verſchaffte ihm eine Kenntnis der Weltliteratur, auß der ihm die Idee des Schönen als tiefſte Wahrheit gegenwärtig wurde. Dem lauten Vorſturm des Techniſchen, dem Nietzſcheweſen, dem Kult des Häßlichen und Gewöhnlichen war er aus innerſter Notwendigkeit ſeiner Natur abgeneigt. Und ſo war ihm ein langer Aufenthalt in Italien das entſchei⸗ dende Befreiungserlebnis, ohne daß er ihm ſeing nordiſche Art opferte. Auf langen und wiederholten Reiſen in Italien und Spanien erwarb er ſich eine außerordentliche und profunde Kenntnis der Kunſt und der Geſchichte dieſer Länder. Nicht aber, um in ſolchem Detail ſtecken zu bleiben. Vielmehr diente es ihm, um unerhört eindringliche Geſamtbilber einer ganzen Epoche um die Geſtalt eines Großen der Menſchheit aufzubauen. Wenn ſein erſtes Werk, der Winckelmann, durch die klare Herausarbeitung der Geiſtesgeſchichte des 18. Jahrhunderts ausgezeichnet iſt, ſo fand er in dem zweiten, ſeinem Velasquez, einen ſeinem Weſen noch verwandteren Stoff, au dem er nun zu ſeeliſcher Analyſe, zur Darſtellung des Schöpferiſchen, zur Zeichnung einer genialen Künſtlergeſtalt auf dem Hintergrund einer geſchichtlichen Periode fortſchritt, In ſeinem dritten Hauptwerk aber, dem Michel, angelo, ſteigert ſich ſein Miterleben der Tragik, deß Ringens, des Leidens und der Siege des Genius zu erſchütternder Größe. Nach ihm iſt die Kunſtgeſchichte auf den ver! ſchiedenen Wegen weitergegangen, die er 5 ſich und in ſeinem Werk zu einer Einheit verband Für uns aber iſt er einer unſerer großen Hiſtorilet, Die Einſamkeit der Schaffenserlebniſſe blieb auch um die uns aus der Vergangenheit unſer eigenes Schic⸗ ſal und das der Menſchheit deuten. 1 1 3 ſt 1999 — * 8 2. Aug. taler N i 1870 in wurghe er ter Jahre r Wiener 8, trat er tt Lam⸗ Miniſters ammlung „Komm Mal Bun⸗ npolitiſche eiſen und Jölker⸗ Mit Hilfe Währung 18 berüch⸗ den An⸗ ſche Zoll⸗ s Eiſen⸗ zurück. eauftragt, die Waſ⸗ zialen blieb er ſterreichs. en ſeines Bundes⸗ Tat noch er. Das den fol⸗ hriſtlich⸗ pel war h für dle ung ein⸗ Experi⸗ tergrund, eskanzler e engere tzt. hatte, Wiener ittentats. ch Seipel 8 Atten⸗ r Zucker⸗ ſeſtorben, htet t in der e Hände von den ampf zu⸗ gericht⸗ an dem gerichtet — ihn zum aber ſie e ab, die den. Sie er war hr Qual t ſtillen prochene johe und is mus Lektüre tur, auß Wahrheit rm des ult des innerſter ſo war entſchei⸗ zm ſeine ſen in ch eine r Kunſt r, um in 1 diente mtbilder es mann, geſchichte nd er in n Weſen ſeeliſcher en, zur ruf dem rtſchritt. Michel⸗ gik, des mius zu ver? er in zerbanb, ſtoriler, Schick⸗ LG. 1 I Dienstag, 2. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 353 —— Blühende Magnolie Wenn in den erſten Frühlingstagen die Magno⸗ lienbäume in den Anlagen ihre ſpitzen Blütenknoſpen öffnen, dann leuchten uns die zarten Kelche als erſter Gruß neuerwachten Lebens entgegen. Wir ſtaunen immer wieder über das Blütenwunder dieſes Exoten, der bei uns als erſte ausländiſche Pflanze blüht und der ſeine Blätter erſt zum Vorſchein kommen läßt, wenn die Blütenpracht ſchon längſt verwelkt iſt. In diefen Auguſttagen ſehen wir aber an einem ſolchen Magnolienbaum ein Wunder der Natur: Blüten und Blätter ſchmücken gleichzeitig den Stamm und die verſchnörkelten Zweige die mit An⸗ mut ihren doppelten Schmuck tragen. Gar leicht iſt dieſes ſeltſame Spiel der Natur zu erklären. Hat doch dieſe Magnolie zum zweitenmal in dieſem Jahre Blüten getrieben und ſie neben die dunkeln Zlätter gesetzt. Frühlingsblüten in den Tagen der Reife! Wirklich ein Grund für die Vorübergehenden, einen Blick auf die Magnolie am rechten Schloßflügel zu werfen. Verfaſſungsfeier der Humbolotſchule Zu einer Verfaſſungsfeier beſonderer Prägung verſammelte Rektor Heck am Samstag vormittag Lehrer und Schüler der Abteilung in der Turnhalle. Das Stadtſchulamt war durch Schulrat Gerweck vertreten. Die Leitung lag in den Händen des in Muſikkreiſen bekannten Komponiſten, Hauptlehrer Kurt Spanich, der die Feier mit dem prachtvoll zu Gehör gebrachten Muthſchen Liede„Meine Heimat“ einleitete, um dann ſelbſt am Flügel mit Variatio⸗ nen von Händel eine Probe ſeines reichen Könnens zu geben. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die ſowohl der Form als auch dem Inhalte nach treffliche Anſprache von Hauptlehrer Eichler. Die von Kurt Spa⸗ nich in feinſinniger Weiſe zuſammengeſtellten Zi⸗ tate von Arndt, Fichte und Hegel wurden von Schü⸗ lern der 7. Klaſſen mit innerer Wärme vorgetragen un) vort dem Redner, Herrn Eichler, gut interpre⸗ tert. Die Grundhaltung jener wahrhaft echt deut⸗ ſchen Männer, die auch für unſere heutige ſchwere Zeit richtunggebend ſein ſollte, gipfelt in dem Gebot der Zuſammenarbeit des geſamten deutſchen Volkes unter Hintanſetzung jeglicher Einzelintereſſen zum Segen unſeres ſo ſchwer geprüften Vaterlandes. In dem von Herrn Spanich ins Leben gerufenen Kammerchor„Vaterland, o lieb Vaterland“ kam die Liebe zur deutſchen Scholle ſinnfällig zum Ausdruck. Ein weiterer Klaviervortrag„Rondo à capriccio“ von Beethoven, geſpielt von Kurt Spanich, erwies erneut die pianiſtiſche Meiſterſchaft des Künſtlers. Mit dem eindringlich wirkenden Sprechchor„Zum 18. Oktober“ von Fr. Nietzſche und dem gemeinſam ge⸗ ſungenen Deutſchlandlied fand die nach Inhalt und Ausführung ſcharf profilierte Feier ihren würdigen Abſchluß.—4— Spielfeſt der Kirchgartenſchule Nach der Verfaſſungsfeter hielt die Kirchgarten⸗ ſchule am Samstag vormittag auf dem Platz des V. f. L. Neckarau mit ihren mittleren und oberen Klaſſen ihr Spielfeſt ab. Einem friſchfröhlichen Wanderlied folgten eine allgemeine Freiübung ber Knabenklaſſen, Reigen der Mädchen, ver⸗ ſchiedene Spiele und Staffelläufe. Bei herrlichem Wetter herrſchte reges Leben auf dem Platze, be⸗ ſonders beim„Ball über die Schnur“. Der gute Verlauf lohnte Hauptlehrer Haas und ſeinen Mitarbeitern die umfangreichen Vorarbeiten. Das Schlußlied: Wohlauf in Gottes ſchöne Welt“ war eine paſſende Ueberleitung in die Ferien. Leider konnten mangels ſtädtiſcher Zuſchüſſe keine Ppeiſe verteilt werden. Wünſchenswert wäre die Bei⸗ behaltung der Spielfeſte der einzelnen Schulabteilun⸗ gen, denn ſie begegnen in den Schulbezirken bei Eltern⸗ und Schülerkreiſen einem weit größeren Intereſſe als das früher übliche große Volksſchul⸗ ſpielfeſt im Stadion. r. * Dank der Stadtverwaltung an die Mitglieder der Wahlausſchüſſe. Bei der Reichstagswahl vom 31. Juli waren in der Stadt Mannheim und in den Vororten zahlreiche Perſonen als Mitglieder der Wahlausſchüſſe ehrenamtlich tätig und haben bei Durchführung der Wahl und bei Feſtſtellung des Wahlergebniſſes der Allgemeinheit wertvolle Dienſte geleiſtet. Der Oberbürgermeiſter ſpricht hierdurch namens der Stadtverwaltung allen Beteiligten Dank und Anerkennung für ihre Tätigkeit aus. „ Botaniſche Sehenswürdigkeit. Zu der Notiz „Botaniſche Sehenswürdigkeit“ in Nr. 347 der „N. M..“ vom Freitag mittag wird uns mitgeteilt, daß auch im Garten des Kleingärtners Renz im Gebiet der Kleingarten⸗Daueranlage„Sellweiden“ eine blühende Pucca(Palmenlilie) zu ſehen iſt. Die Blütezeit beträgt bis jetzt ſchon drei Wochen. Beſichtigung jederzeit gerne geſtattet. * Grober Unfug durch Beſchmieren der Häuſer. In der Nacht auf Sonntag wurden in Friedrichs⸗ feld verſchiedene Häuſer, zum Teil friſch ver⸗ putzte Neubauten, mit politiſchen Abzeichen durch Oelfarbe beſchmiert. Trotz eifrigſter Reinigung konnte die tief eingedrungene Farbe nicht vollſtändig beſeitigt werden. Nach Ermittlungen ſoll es ſich um eine Gruppe von ſieben Perſonen handeln, die ihre Parteizugehörigkeit auf obige Weiſe der Oef⸗ fentlichkeit kund tun wollten. Eine Verhaftung ſoll bereits erfolgt ſein. * Engländer in Mannheim. Eine Gruppe von A Perſonen vom engliſchen Volksreiſeverband hielt ſich geſtern in Mannheim auf. In zwei Omni⸗ buſſen wurde die Stadt beſichtigt, auch das Hafen⸗ gebiet, ſchließlich das Schloß und am Nachmittag das Strandbad. Hier erholte ſich ein Teil der Reiſen⸗ in den Fluten des Rheins von den Strapazen der Reiſe, die am Nachmittag nach Mainz weiter⸗ ührte. Von hier aus wird der Rhein mit dem 1 8 befahren und einige rheiniſche Städte be⸗ * Entwendet wurde aus dem Strandbadreſtau⸗ rant ein Koffergrammophon mit 27 Platten ſowie ein Badeanzug; aus einem Warenhaus eine ſchwarze Ledergeldbörſe mit 22 Mark Inhalt; aus einer Wäſchereifiliale in KA 5 drei Herren ⸗ anzüge, etwa 30 Selbſtbinder in verſchiedenen Farben und ein blaues Zephirherrenhemd. Sommerkoſt Die Anpaſſung der Koſt an die jeweilige Jahres⸗ zeit iſt ein ſelbſtverſtändliches Erfordernis jeder ge⸗ ſunden und zweckmäßigen Ernährung. Das gilt vor allem auch für den Sommer, in dem uns Mutter Natur in Geſtalt von Gemüſe, Obſt und Kar⸗ toffeln, von Milch, Butter, Eiern und Käſe, be⸗ ſonders vollwertige und verhältnismäßig billige Nahrungsmittel darbietet. Dieſe ſollten daher im Kütchenzettel der Hausfrau fetzt eine ausſchlaggebende Wolle ſpielen. Eiweiß und Fette dagegen können in der Sommerkoſt etwas zurücktreten. Die warme Außentemperatur läßt uns ja auch ſchon rein gefühlsmäßig im Sommer gegen größere Mengen Fleiſch oder Fett eine gewiſſe Ab⸗ neigung empfinden. Letztere hat ihren Urſprung wohl in der Tatſache, daß Fleiſch und Fett im Körper in erhöhtem Maße Wärme erzeugen, und daß wir ſo die Sommerwärme daher noch unangenehmer empfinden. Unter ihrem Einfluß find Fleiſch und Fette auch leicht der Ver⸗ derbnis ausgeſetzt, wenn man nicht etwa durch Auf⸗ bewahrung in einem Eisſchrank oder durch ſonſtiges Kühlhalten der Speiſen entſprechende Vorſorge ir- fen kann. Ein falſches Sommer keinen Fiſch beſonders Vorurteil iſt es, daß man im eſſen ſoll. Fiſchfleiſch, und Seefiſch iſt leicht verdaulich und erzeugt daher weniger innere Wärme. Auch wird beim Fiſch, deſſen leichte Verderblichkeit bekannt iſt, auf das Kühlhalten während des Transports wie im Laden ſtets beſondere Sorgfalt verwandt. Wer es ſich außerdem zur Regel macht, den Seefiſch möglichſt bald nach dem Einkauf zuzu⸗ bereiten und zu verzehren, der braucht vor Vergif⸗ tung nicht bange zu ſein. Eine Fiſchvergiftung in engerem Sinne gibt es in Deutſchland überhaupt nicht, ſondern es handelt ſich in Fällen, bei denen nach dem Genuß verdorbener Fiſche Krankheitserſcheinungen auftre⸗ ten, ſtets um die gleichen durch Fäulnis⸗ oder andere Bakterien hervorgerufene Erkrankungen wie bei Vergiftungen durch andere Nahrungsmittel. Im übrigen mache man es ſich zur Regel, im Sommer von allen Nahrungsmitteln ſtets nur ſo viel einzukaufen, als vorausſichtlich am gleichen Tage reſtlos verzehrt wird. Das Aufbewahren und Wei⸗ terverwenden von Reſten iſt in der heißen Jahres⸗ zeit eine falſche Sparſamkeit, die bisweilen mit ſchweren Geſundheitsſchädigungen verbunden iſt. Bauernregeln vom Auguft beſagen: Iſt's in der erſten Auguſtwoche heiß, bleiln der Winter lange weiß.— Bläſt im Auguſt des Nord, dauert gutes Wetter fort.— Laurentius(10.) heiter und gut, einen ſchönen Herbſt verheißen tut.— Nach Laurentius iſt's nicht gut, wenn das Rebholz treiben tut.— Was die Hundstage gießen, muß die Traube büßen.— Mehltau im Auguſt iſt ſehr unge⸗ geſund, ungereinigt Obſt nimm nicht in den Mund. — Wenn die Ameiſen ſich verkriechen, werden wir bald Regen kriegen.— Wenn der Kuckuck lange nach Johanni ſchreit, ſo ruft er teure Zeit.— Sind St. Lorenz und Bartel(24.) ſchön, iſt guter Herbſt vorauszuſehen. Iſt Lorenz ohne Feuer, gibt ſchlechten Wein es heuer.— Lorenz muß rein ſein, ſoll gut der Wein ſein.— Schön Wetter zu Maria Himmelfahrt(15.) verkündet Wein von beſter Art. — Der Sichel vergißt nicht Barnabas, er ſocget gern fürs längſte Gras.— Um Auguſtin(28.) ziehn Wet⸗ ter hin.— Wenn goldblumig wir viele Diſteln er⸗ blicken, will Gott gar guten Herbſt uns ſchicken. — Hitze an St. Dominikus, ſtrenger Winter kommen muß. * Sportärztliche Beratungsſtelle. Die ſportärzt⸗ liche Beratungsſtelle iſt vom 1. Auguſt bis 15. September 1932 geſchloſſen. chend ERNTEN 27 BIS 30 T MUS TERCIGARETTEN T MISCHUNGS NUMMER RG o/ 9 NG(e REEMTSMA CI GARETTENFABRIKEN G. M. B. H. 3 Sämtliche in dieser Mischung enthaltenen Tabak sind SO dag ein Höchstmaß an erreicht wird. Reinheit, Milde und BeEöommlichkeit Ebenso Wie edler Wein durch e geläutert Wird, so gewinnt edler Taba durch Fermentatſon seine höchste Reinheit, Milde und Bekömmlichkeit. 4, Seite/ Nummer 358 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 2. Auguſt 1932 Aus Mannheimer Gerichtsſälen Von fahrläſſiger Tötung eines Kindes freigeſprochen Vollkommen gerade und überſichtlich verläuft die Straße unterhalb des Elektrizitätswerkes. Sie bietet genügend Raum für Straßenbahnen und Autos. In dieſer Gegend— wie faſt immer vor Endſtationen— kennen die Straßenbahner ihre täglichen Fahrgäſte und deren Gepflogenheiten. So auch die kleine H. H. Zwei⸗ bis dreimal am Tag ver⸗ läßt die Neunjährige von der Schule kommend an der Pyramidenſtraße die Straßenbahn. Sie iſt ein vorſichtiges Kind, ſchaut rechts und links. Auch am 26. April hatte ſie ſich nuch Verlaſſen der Elektri⸗ ſchen erſt vergewiſſert, daß vor ihr die Straße frei iſt. Wohl hält rechts ein Auto, aber ſie kann paſſie⸗ rent. Eilig ſpringt ſie hinter die Straßenbahn, um die andere Seite zu erreichen. Zu ſpät ſieht ſie einen heranrollenden Laſtwagen. Er erfaßt das Kind mit dem Vorderrad. Der Führer bremſt mit aller Macht und bringt den mit 216 Zentnern bela⸗ denen Zweieinhalb⸗Tonnen⸗Laſtwagen nebſt An⸗ hänger nach wenigen Metern Bremsweg zum Ste⸗ hen. Aber es gab keine Rettung mehr. Das Kind war tot. Wegen Verdachts der fahrläſſigen Tötung hatte ſich nun der 25jährige Kraftfahrer H. H. aus Lin⸗ denfels zu verantworten. In gewiſſer Hinſicht wäre er nach dem Gutachten des techniſchen Sachver⸗ ſtändigen für ſchuldig zu befinden. Er ſei auf Schrittlänge rechts an der Straßenbahn vorbeigefah⸗ ren, was ihn dazu verpflichtet hätte, ſeine Geſchwin⸗ digkeit von 14 Kilometern noch mehr zu reduzieren. Die Verpflichtung des Fahrers, auch auf Paſſanten, die hinter der Straßenbahn vorkommen, zu achten, könne durchaus nicht als Norm aufgeſtellt werden. Aber in Einzelfällen, wie dieſem, ſei ſie am Platze geweſen. Auch der erſte Staatsanwalt Frey ſchloß ſich die⸗ ſer Anſicht an und trat für eine Geldͤſtrafe von 150 Mark ein. Das Exweiterte Schöffengericht ſprach den An⸗ geklagten frei mit der Begründung, daß bedauer⸗ icherweiſe hier eine Unvorſichtigkeit des Kindes vor⸗ gelegen habe, mit der der Angeklagte nicht rechnen konnte und brauchte. Unwiſſenheit ſchützt vor Strafe nicht, baß mußte die 22jährige L. E. von hier erfahren, die wegen Betrugs und Urkundenfälſchung angeklagt war. Ste iſt ein junges unerfahrenes Mädchen, das den mutterloſen Haushalt ihres Vaters führte. Mit dem Wirkſchaftsgeld geriet ſte manchmal in Schwie⸗ rigkeiten. Gedrängt vom Händler, bei dem ſie erhebliche Schulden ohne Wiſſen ihres Vaters hatte, unterſchrieb ſie zwei Wechſel, d. h. ſie tauchte den Namenſtempel ihres Vaters in Tinte und drückte ihn auf die Wechſel. Sie entſchuldigte ihr Handeln damit, daß ſie weder wechſel⸗ noch rechts⸗ kundig geweſen ſei. Aus einer gewiſſen Furcht her⸗ aus, habe ſie ihrem Vater die Schulden verſchwie⸗ gen, habe aber die feſte Abſicht gehabt, ſie nach und nach abzutragen. Das Gericht konnte die Urkundenfälſchung nicht meyr ungeſchehen machen. Es billigte ihr aber mil⸗ dernde Umſtände in weitgehendſtem Maße zu und verurteilte ſie ſtatt der beantragten zwei Monate Gefängnis nur zu einem Monat. Vom Betrug wurde die Angeklagte freigeſprochen. Kommunale Chronik —i— Weinheim, 1. Aug. Der Bürgeraus⸗ ſchuß, der nach längerer Pauſe am 8. Auguſt zu⸗ ſammentritt, hat keine umfaſſende Tagesordnung zu erledigen. Der Stadtrat beantragt, die ſelbſtſchuld⸗ neriſche Bürgſchaft für das von der Gemeinnützi⸗ gen Baugemoſſenſchaft der Stadt Weinheim e. G. m. B. H. bei der Badiſchen Girozentrale aufgenommene Darlehen von 330000 Mark zu verlängern. Die Zinſen belaufen ſich z. Zt. auf 77 v.., auch iſt der Betrag ſeit Mat d. J. von der Geldgeberin täglich kündbar.— Ferner wird ſich das Gemeindeparla⸗ ment mit dem Rechnungsbericht für das Jahr 1930, über den wir bei Vorlage im April bereits berichtet haben, befaſſen und den Abhörbeſcheid entgegen⸗ mehmen. Die Genehmigung der Kreditüberſchreitun⸗ gen von 17000 Mark beim Bau der Petersbrücke und 600 Mark bei Erſtellung der Bedürfnisanlage am Hauptbahnhof iſt beantragt. Einige Grundſtücks⸗ angelegenheiten, die Neufeſtſetzung von Begräbnis⸗ gebühren und die Verzinſung der Bauplatzſchulden iſt noch zu beraten. a * Zweibrücken, 30, Juli. Oberbürgermeiſter Roeſinger tritt mit dem 31. Juli in den Ruheſtand. Aus dieſem Anlaß würdigte in der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung Bürgermeiſter Goerl die Verdienſte des Scheidenden, der 27 Jahre lang in treuer Pflicht⸗ erfüllung die Geſchicke der Stadt leitete und ihre Entwicklung tatkräftig förderte. Mit allen gegen eine Stimme ernannte der Stadtrat Friedrich Roeſinger in Anerkennung ſeiner Verdienſte zum Ehrenbürger. Einſtimmig wurde beſchloſſen, die Stelle wie bisher zu beſetzen. Kleine Mitteilungen f Wegen der Verpachtung des 5 0 9 war innerhalb des Gemeinderats von Haſch bach 15 5 eine e eingetreten, wodurch ſich auch unter den 1 rigen Bürgern zwei Parteien bildeten. Das Ergebnis einer Ab⸗ ſtimmung der Einwohnerſchaft lautete auf Auf löſung des Gemeinderates. Der Bürgerausſchuß Endingen genehmigte den Um⸗ und Erweiterungsbau des Städtiſchen Krankenhauſes mit einem Aufwand von 73 000 Mk, 8 4 3 15 Schrollbach(pfalz) lehnte der Gemeinderat wieberholt die Einführung der erhöhten Bürger⸗ und Bier⸗ ſteuer ab. da eine noch höhere Belaſtung die kataſtrophale Not aller Schichten verbietet. 8 Nieder⸗ und Obermieſau, vor dem Krieg mit bie reichſten Gemeinden der Pfalz, ſind durch die Entwer⸗ tung ihres Grundſtockvermögens. in der Hauptſache aber durch das ungeheure Anwachſen der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen finanziell gänzlich ruiniert, ſo daß ſie nicht einmal mehr ihre Gehalts- und Lohnzahlungen vornehmen können Der Bürgerausſchuß Waldshut trat zum erſtenmal unter dem Vorſitz des neuen Bürgermeiſters Wild zu einer Sitzung zuſammen. Bürgermeiſter Wild venutzte die Gelegenheit, um über die Finanzlage der Stadt Waldshut zu ſprechen, die ſchwierig ſei und äußerſte Spor⸗ moßnahmen auf allen Gebieten erfordere. Der Voranſchlag 1933⸗33 werde nur das enthalten, was mon notwendig brauche. Der Bürgerausſchuß ſebbſt befaßte ſich ſodonn mit einer Reihe von kleineren Vorlagen, meiſtenteils Grund⸗ ſtücksvaräußerungen. 5 Dr. Jäckle, der zum Bürgermeiſter von Im men⸗ dingen gewählt worden war, hat ſeine Wahl abgelehnt. Die Bürgermeiſterſtelle wird jetzt wieder neu ausgeſchrieben. N dit der Bevölkerung Das Mannheimer Arbeitsdi Der Sanoötorfer Bruch, das beſte Gemüſeland in Mannheims Amgebung Zwiſchen der Blumenau und dem Hofgut Kirſch⸗ gartshauſen erſtreckt ſich beiderſeits der Bahnlinie der ſog. Sandtorfer Bruch, eine Moorniede⸗ rung, die von einem uralten Rheinbett zurückgeblie⸗ ben iſt und in der am die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts noch Torf geſtochen wurde. Für die Melioration dieſes über 50 Hektar großen, teilweiſe verſumpften Gebietes fehlten bis⸗ her die Mittel. Auf dem Wege des freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes kann nun aber dieſe Arbeit durch⸗ geführt werden, wobei— wie von uns ſchon be⸗ richtet— einige hundert Arbeiter ein halbes Jahr lang tätig ſein könnten. Einen entſprechenden Be⸗ ſchluß hat der Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung ge⸗ faßt. Die techniſche Leitung liegt beim Städt. Tie f⸗ bauamt, das die Pläne ſchon einige Zeit vor⸗ bereitet hat. Aufgabe des Arbeitsamts iſt die Aus⸗ wahl der Arbeitskräfte und ihre Entlohnung. Im Jahre 1913 wurde das Gelände von Herrn Liefhold, dem jetzigen Beſitzer der Blumenau, in Pacht genommen. Es war eine richtige Wildnis, etwa 120 Morgen groß, die mit der Motorfräſe ge⸗ rodet wurde, um belgiſche Kulturen Koniferen, Azaleen, Rhododendron hier einzuführen. Da brach der Krieg aus und die ganze Fläche mußte dem Gemüſebau nutzbar gemacht werden. Auf dieſem außerordentlich ſrucht⸗ baren Boden reiften rieſige Erträge. Etwa 80 Frauen und 200 kriegsgefangene Ruſſen waren bei den Ernte⸗ arbeiten beſchäftigt. Mit einer Feloͤbahn wurden tauſende von Zentnern Gurken, Bohnen, Kraut und andere Gemüſe zum Lager gebracht. Die Bohnen wuchſen bis zu 4 Meter Höhe. Man zählte allein 160000 Bohnenſtang en. Die Firma Liefhold hatte vertragliche Lieferungen ans Lebensmittelamt und umfangreiche Heeresliefe⸗ rungen, Daneben widmete man ſich der Samen⸗ zucht. Dieſer Betrieb überdauerte den Krieg noch um zwei Jahre, ſolange eben die Lebensmittelknapp⸗ heit anhielt. Dann kam das Grundwaſſer wieder hoch, ſodaß die Kulturen in jedem Jahr ge⸗ ſtört wurden. Als die Zellſtoffabrik Tag und Nacht arbeitete und mit ihrem eigenen Waſſerwerk in Sandtorf alles Waſſer wegpumpte, war der Boden trocken. Die Zellſtoff hatte damals einen größeren Waſ⸗ ſerverbrauch als die ganze Stadt Mannheim. Dann aber, mit dem Rückgang der Fabrikation, konnte ſich das Grundwaſſer wieder anſammeln. So ſind 192224 im Sommer faſt alle Kulturen ertrunken, wodurch große Verluſte entſtanden ſind. Die Niederung blieb dann ungenutzt liegen, nur ein kleiner Teil dient noch teils dem Gemüſe⸗ anbau, teils als Wieſen; aber man verſinkt auf Schritt und Tritt im moraſtigen Boden. Die Gärt⸗ nerei Liefhold hat ihren Betrieb auf das etwa 5 Meter höher gelegene Gebiet der heutigen Blumenau ver⸗ legt. Im Sandtorfer Bruch müſſen nun Gräben ge⸗ zogen werden, damit der Waſſerſtand reguliert wer⸗ den kann wie in den holländiſchen Moorfeldern. Wenn zuviel Waſſer da iſt, muß ein Pumpwerk in Tätigkeit treten, was vielleicht nur wenige Tage im Jahr notwendig iſt. Aber dieſe wenigen Tage ſind ausſchlaggebend. Nach der Entwäſſerung wird dieſe Niederung zum beſten Gemüſeland in Mannheims Umgebung gehören. Es kommt für landwirtſchaftliche Siedlung nicht in Frage, dagegen iſt es zur Verpachtung an Gärtner geeignet, die unter der Vorausſetzung einer Einfuhrbeſchränkung den Maſſenanbau von Gemüſe betreiben können. Auf der ganzen Fläche, die im Preis nicht geſteigert werden ſoll, können dann etwa 20 Familien ihre Exiſtenz finden unter der Vorausſetzung, daß der Abſatz— genoſſen⸗ ſchaftlich— geregelt wird. Noch vorteilhafter wäre die Ausnutzung durch Baumſchulen, was aber bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage nicht in Frage kommt. Pappeln z. B. wären in zehn Jahren ſchlagbar. Wenn das Projekt mit Erfolg verwirklicht iſt, ſteht noch gleichartiges Gelände auf Gemarkung Kirſch⸗ gartshauſen für den gleichen Zweck zur Verfügung. Es iſt zu wünſchen, daß der Plan bald durchgeführt wird, zumal Arbeitskräfte in genügender Zahl vor⸗ handen ſind. g W. N. Wo verbringen die Mannheimer ihre Ferien? Vom billigen, zeilgemäßen Reiſen Ferien iſt das Zauberwort für alle, die in den] nach der billigſten Unterkunft geforſcht. Städten leben und arbeiten. Jubel und Freude brei⸗ tet ſich bei dem Wort aus. Nicht nur die Jugend e. eifrig die Tage bis zum Ferienbeginn gezählt, nein auch Erwachſene. Aber für viele gibt es keine Ferien; andere haben kein Geld. Man denke nur an die Tauſende und Abertauſende von Arbeits loſen in Mannheim. Züm Glück gibt es aber noch Leute, die ſich eine— wenn auch ſehr beſcheidene— Ferien⸗ reiſe erlauben können. Die Mahnung„Reiſe in Deutſchland“ hat ihre Wirkung nicht verfehlt! Das ſchöne Deutſchland iſt entdeckt worden und wird in dieſen Ferien noch weiter entdeckt wer⸗ den. Können wir Deutſche uns etwas Schöneres denken? Für uns Mannheimer liegt die Pfalz und der Odenwald zum Greifen nahe und in den Schwarzwald iſt's ja auch nur ein„Katzen⸗ ſprung“. Daher gelten auch dieſe drei Gebiete in dieſem Jahre als die Favoriten ber Maunheimer Nur wenig nach ſtehen die idylliſchen Plätzchen am Boldenſee und die Orte in den Bayeriſchen Alpen. Norderney⸗Weſterland einerſeits und Rügen ande⸗ rerſeits ſind die Plätze, nach denen in etwas größerem Umfange Fahrkarten ausgegeben worden ſind. Von jenſeits der Reichsgrenzen vermögen in der Haupt⸗ ſache Vorarlberg, Tirol und Salskammergut eine Anziehungskraft auszuüben. Ob daß„Weiße Rößl“ gerade für das Salzkammergut etwas Re⸗ klame gemacht hat? „Billig reiſen“ iſt die Parole. Daß die Reichs⸗ bahn ihren Teil zu billigen Reiſen beigetragen hat, iſt bekannt. Dieſe Tatſache wird von den Reiſenden weitgehendſt gewürdigt, denn mehr als 65 v. H. aller gegenwärtig zur Ausgabe gelangenden Fahrkarten ſind Urlaubskarten mit der 20prozentigen Er⸗ mäßigung. Die weitgehende Benützungsmöglichkeit dieſer neugeſchaffenen Urlaubskarten hat automatiſch ſonderzügen geführt. Mußten doch von den 14 Sonderzügen, die über Mannheim geführt werden follten, bereits 7 Stück abgeſagt werden, da die gerin gen Vormerkungen ihre Durchführung nicht vecht⸗ fertigten. 5 Ueber die reſtlichen 7 Züge iſt noch keine Entſchei⸗ dung gefallen. Der eine in Mannheim durchgekom⸗ mene Sonderzug war nicht einmal von 200 Perſonen beſetzt. Der am Sonntag von Mannheim aus nach Baſel laufende Ferienzug wird mit ziemlicher Wahr⸗ ſcheinlichkeit verkehren, da bis jetzt ſchon genügend Karten gelöſt worden ſind. Die Reichsbahn, die dieſe Abwanderung von den ausgeſprochenen Ferienzügen vorausſah, ſorgte für einen Ausgleich durch Do p⸗ pelführung der wichtigſten Schnellzüge. Die Be⸗ ſetzung dieſer Züge iſt gut, denn der 8 verbilligte Schnellzugzuſchlag K g 4 gibt großen Anreiz zur Benützung der raſchen Be⸗ förderungsgelegenheit. Ueberhaupt hat der Haupt⸗ bahnhof bereits ein gänzlich verändertes Geſicht bekommen, denn der Verkehr hat beſonders bei den Fernzügen erheblich zugenommen. Noch mehr würde gereiſt werden, wenn die Reichs⸗ bahn die Beſtimmungen über Gültigkeitsdauer, Fahrtunterbrechung und Mindeſtentfernung der Ur⸗ lauberkarten etwas auflockern würde. Den Wünſchen nach Billigkei kommen Gaſt⸗ ſtätten und Kurorte in weitgehendſtem Maße ent⸗ gegen. Man hat Verſtändnis für die Not der Rei⸗ ſenden und unternimmt alles, um ihnen die Ferien⸗ reiſe überhaupt zu ermöglichen. Auffallend ſtark iſt die Abwanherung der Wann d de Plätzen nach kleineren Orten. Auch hier 7 ee, einer Abwanderung von den Jerien⸗ 2 das zeigte der zahlreiche Beſuch von Schützen Vereinen. Alle wollten auf dieſer Veranſtaltung den Lor⸗ größeren wird ſtets Voraus⸗ beſtellungen erfolgen nur in ganz geringem Umfange, denn niemand möchte ſich gerne vorher feſtlegen. Allgemein wird damit gerechnet, daß durch die gegen⸗ wärtige Wirtſchaftslage an keinem Orte eine Ueberfüllung zu verzeichnen iſt und daß über⸗ all eine Unterkunft gefunden werden kann. Fremdenverkehr angewieſenen Betriebe, denen da⸗ durch jede Dispoſition unmöglich gemacht wird. Ein kleiner Teil des Ferienverkehrs wickelt ſich auch in der Luft ab. Die Verkehrsmaſchinen der Luft⸗Hauſa weiſen in den letzten Tagen eine außergewöhnlich ſtarke Beſetzung auf, ſo daß vereinzelt ſogar Reiſende wegen Platzmangel zurückgewieſen werden müſſen. Auf den Strecken, auf denen Erſatz⸗ maſchinen zur Verfügung ſtehen, werden dieſe einge⸗ ſetzt, um die Kursflugzeuge zu eutlaſten. G swW. Das Fallobſt. Das Fallobſt ſollte von einem gewiſſenhaften Beſitzer immer gleich und verwertet werden, indem man es verkocht oder verfüttert, denn das Umherliegenlaſſen des Fallobſtes fügt dem Obſtbau in jedem Jahr großen Schaden zu. Der größte Teil des gefallenen Obſtes iſt mit Ma⸗ den behaftet, die auch die Schuld meiſtens am Fallen des Obſtes haben. Dieſe Maden kriechen aus dem verfreſſenen Obſt und überwintern in den Baum⸗ ritzen uſw. Im nächſten Jahre ſetzt dann die aus⸗ gekrochene Raupe 50-60 Eier an den Früchten ab, aus denen die Obſtmaden ſchlüpfen und ihr Zer⸗ ſtörungswerk beginnen. Es iſt alſo von größter Wichtigkeit, das gefallene Obſt aufzuſammeln. Am ſchlimmſten haben unter den Obſtmaden Aepfel, Bir⸗ nen, Zwetſchen und Pflaumenobſt zu leiden. Und gerade dieſes iſt als Fallobſt oft ſo gering geachtet, daß man es nicht verwertet, obgleich es vorzügliche Marmeladen und Gelees abgibt. Familienchronik 55 Silberne Hochzeit. Herr Alfons Kummer, Ge⸗ ſchäftsleiter der Firma Gebr. Haldy, Kohlenhandlung Embch, Mannheim, begeht mit ſeiner Ehefrau Dora, geb. Robyns, Lenauſtraße 17, am morgigen Mittwoch das Feſt der filbernen Hochzeit. 0 Doppel⸗Jnbiläum. Herr Karl Becker, Werkmeiſter, und deſſen Ehefrau Johanna geb. Geier, Holzſtraße 7 wohnhaft, feiern am morgigen Mittwoch das Feſt der ſil⸗ 95 105 e 55 H 5 ch 1 t. e iſt Herr Becker 25 Jahre bei der Firma„Schiffs⸗ und Maſchinenbaugeſell⸗ ſchaft AG.“ hier tätig. 22 85 Veranſtaltungen * Gauſchießen des Kleinkaliber⸗Schützenverbandes in Friedrichsfeld. An Sonntag fand auf dem Schießſtand des Schützenvereins Friedrichsfeld das vierte Gau⸗ chießen der im Gau„Bergſtraße Süd“ vereinten K. K. Schützenvereine ſtatt. Welch großes Intereſſe dieſen Ver⸗ anſtaltungen entgegengebracht wird, welch ſtarker und echter Sportgeiſt und Kamerasoſchaft in dieſen Vereinen herrſcht, aus 15 beerkranz des Schützen, die Gaunadel,„erſchießen“. So⸗ wohl im Mannſchafts⸗ als auch im Einzelſchleßen wurden ſehr gute Leiſtungen erzielt. Mit 278 Ringen konnte im Mannſchaftsſchießen der K. K. Schützenverein Bier n⸗ heim den e v ſten Preis nach Haufe tragen. Wir hörten Mannheimer e 3 Das unter Friedrich Ge eitung ſtehende „Flora“⸗Quartett kam mit acht ausgewählten Lie⸗ dern zu Gehör. Der helle Klang der Tenöre und der Orgel⸗ ton der Bäſſe wurden vom Mikrophon ausgezeichnet über⸗ mittelt und zu einem harmoniſchen Ganzen vereinigt. Es war ein Genuß, dieſer halben Stunde„Ernſt und Scherz“ 8 zuzuhören. Wir dürfen wohl hoffen, wieder dieſen Sän⸗ 8 8 5 gern im Rundfunk zu lauſchen.. e 8 85 8 7 Weni⸗ ger erfreulich iſt dieſe Einſtellung für die auf den aufgeſammelt D Reiſebekanntſchaften Wenn man ſich heute auf die Reiſe begibt, ſo tut man das meiſt mit dem Wunſch auf Erholung, nac Ruhe. Man iſt nervös, überarbeitet, abgeſpannt man hat den faſt verzweifelten Wunſch, in Ruhe* gelaſſen zu werden, man will nichts mehr hören Kr. von Büro und Werkſtube, von Kriſe und Not, von Sa Lärm und Familienklatſch. Man will aus dem All. von tag fliehen und für ein paar Tage nur Menſch ſein,(an an nichts weiter denken als an ſeine beſt Ausſpannung und Erholung. habe In den Zeiten der guten alten Poſtkutſche, 0 die die Reiſenden buchſtäblich durcheinanderſchüttelte 8 war einer auf den anderen angewieſen. Da ließ ſich wohl ſchnell und leicht eine Reiſebekannt,* ſchaft anknüpfen, die nicht ſelten zur Reiſe, freundſchaft oder gar zur Reiſeliebe per⸗ tieft wurde. Die harmloſe Unbefangenheit dieſer Zeiten iſt verſchwunden und hat einer— leider meiſt berechtigten— Zurückhaltung und einer mißtrau⸗ iſchen Vorſicht Platz gemacht. Und trotzdem hat man, zumal wenn man allein reiſt, oft den Wunſch, eine nette Bekannt⸗ ſchaft anzuknüpfen. In Stunden, in denen man ſich ganz einem unvergeßlichen Eindruck hingibt, in denen man ſich ſo recht von Herzen freut, ſehnt man ſich nach einem lieben Gefährten, der an dem Erleben teilhat. Auch die anſpruchs⸗ loſeſte Reiſe gewinnt durch eine angenehme Reiſe⸗ bekanntſchaft. Freilich gehört ſehr viel Menſchen⸗ kenntnis dazu, den paſſenden Gefährten zu finden, den Menſchen, der gleich uns Loslöſung von den ſchu Sorgen des Alltags ſucht, der gleich uns den Wunſth Schi nach Ruhe hat, der nicht über unſeren Beruf, über 1 unſere tägliche Arbeit, über unſere Familie unter⸗ der richtet ſein will, der ſich nicht herausnimmt, über jede führ Stunde unſerer koſtbaren Freizeit nach ſeinem Wil⸗ aus len zu verfügen. Sas Doch hat man eine Bekanntſchaft glücklicher Art kom gemacht, ſo fühlt man ſich befreit und geborgen, dann Ve wird das unbefangene Verhältnis von Menſch zu ſich Menſch wiederhergeſtellt. Im gegenſeitigen Geben ebe und Nehmen kann man wertvolle Erfahrungen aus⸗ pra! tauſchen, ſich gegenſeitig anregen und manches dazu PI lernen. In wertvollem Gedankenaustauſch kommt von man ſich näher, und ſo kann es auch in unſerer miß⸗ ſchw trauiſchen, gehetzten Zeit vorkommen, daß man einen ſäm guten Freund gewonnen hat, wenn man von Ach der Reiſe zurückkehrt. E. M. dem 5 1 Er weiß Beſcheis 1 1 Oel 8 beſt ſich Die Vi rett Ma reit den Bre . „Wir werden den Eingang zur Garage erweitern laſſen müſſen, Chauffeur!“ V Aber ich komme doch mit dem Wagen mit Leich⸗ tigkeit durch, Herr Direktor.“ „Allerdings!— Aber heute hat meine Frau ben Führerſchein erhalten.“ f 3 Dienstag, 8. Aungbſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Weinheim— Gorxheimer Tal—. Schönau— Heidelberg — Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2 Std. Mannheim — Worms und zurück. e Gartenkonzert, 20 Uhr. dlers Motorbobt⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundſaßrten Zum 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala⸗Theater:„Die Heilige und ihr arr“.— Untverſum:„Schuß im Morgengrauen“, — Alhambra:„Anna Karenina“. or Theater:„Der Rächer des Tong“.— Capi⸗ to l:„Täter geſucht!.— Gloria Polaſt: „Zum goldenen Anker“.— Schauburg:„Frau Leh⸗ manns Töchter“.— Palaſt⸗Theater:„Die tolle „Kloſterſchülerin“. i 4 Sehens würdigkeiten 4 Schloß hbüſchere: Geöſfnet von.—13 und von 15—10 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in dex Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaſſen Oſtoſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 15—17 Uh; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—19.30 und 15—17 Uh. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Natlonaltheg⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern; 9 warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.=* Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge. öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a Buch⸗ und Notengusgabe von 11—16 und 16—10 Uhr. 1 Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Auguſt: 8 Ahein⸗Pegel[ 26. 28. 30. 1. 2. JJ Neckar- Pegel] 20. 50..4. Basel 206 1886 181 175. Schuner me.80 2,702.63.44 2,40[ Mannheim. 3,963.82 909 60. Re:? n dig 8e e eee a* 08 D,„„ 0 e 1„ Manußeim 21 51 504202.56 Mlochingen 0,22.220.880 Caub 8,70 8,59 3,52 3,30 8,20 Köln 4648,48 8,38 8,22 40 N Waſſerwärme des Rheins: 19 Grag Geſchäftliche Mitteilungen 3 Die 15 der beutſchen Olympiade⸗Mannſchaft hat* in umſichtiger Weiſe rechtzeitig dafür Sorge getragen, daß 1 unſere Leute das ihnen aus der Heimat ſo woblbekann rein natürliche deutſche Geſundheitswaſſer„Stan Fachingen“ ſowohl an Bord der„Europg“ als auch im Speiſewagen wüßrend der vierzehntägigen Fahrt von New, vork nach Los Angeles und ganz beſonders auch im Olyn pia⸗Dorf ſelbſt vorfanden.—„Fachin gen wirkt be, lebend und erhaltend auf den Organismus und erhält Fadurch Körper und Geiſt 1 und geſund“. 92 ö ö— Alle Bruchleidende werden guf das heutige inserat des Speslelbandagtsten 8. Ruſhing aufmerksam gemacht 8 ſo tut i nag ſpannt, 1 Ruhe hören ot, von em All⸗ ſch ſein, tſche, züttelte, ließ ſich annt⸗ ſteiſe⸗ be ver⸗ dieſer er meiſt rißtrau⸗ n allein annt⸗ en man hingibt, t, ſehnt ſpruchs⸗ b Reiſe⸗ enſchen⸗ finden, n den Wunſch tf, über Aunter⸗ ber jede m Wil⸗ her Art n, dann uſch zu Geben en aus- 8 dazu kommt er miß⸗ n einen an von E. M. weitern t Leich⸗ au ben irt noch elberg t⸗Geſell⸗ ersheim anuheim dfahrten 10 Uhr, eit von iſchaſfen werktags 17 Uhr; 17 Uhr, naltheg⸗ Stern⸗ it um⸗ ihr. us: Ge. M 4, 41 Uhr. Dienstag, 2. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Aus Baden Erfreuliches Sammlungsergebnis * Hockenheim, 1. Aug. Die zu Gunſten der Krebskranken in Hockenheim durchgeführte Sammlung(Hausſammlung) ergab den Betrag von 623 /. Mit dieſem Betrag dürſte unſere Stadt (an der Einwohnerzahl gemeſſen) wohl eines der heſten Sammelergebniſſe aufzuweiſen haben, ſoweit Vergleiche mit anderweitiger Ergeb⸗ niſſen ſchon möglich ſind. Die Stadt Hockenheim hat 95⁰⁰ Einwohner. Kommerzienrat Moninger geſtorben * Karlsruhe, 2. Auguſt. Kommerzienrat Karl Moninger, der im kommerziellen Leben der Stadt Karlsruhe eine bedeutende Rolle ſpielte und beſonders im deutſchen Brauereigewerbe an hervor⸗ ragender Stelle ſtand, iſt geſtern nachmittag an den Folgen eines Schlaganfa lles im Alter von 75 Jahren geſtorben. Moninger hatte vor 50 Jahren mit ſeinen Brü⸗ dern die weitbekannte Brauerei übernommen und das Unternehmen aus kleinen Anfängen heraus zu einem angeſehenen Betrieb emporgehoben. Er war uner⸗ müdlich tätig und iſt erſt vor wenigen Jahren von ſeiner Stellung als Generaldirektor zurückgetreten. Moninger genoß in Fachkreiſen großes Anſehen, hatte zahlreiche Ehrenämter inne und gehörte auch lange Jahre hindurch dem ſtädtiſchen Kollegium an, u. d, als Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes. Außerdem war er Ehrenſenator der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Karlsruhe. Schwerer Motorradzuſammenſtoß— Ein Todesopfer * Sasbach(Amt Bühl), 2. Aug. Am Sonntag fuhr der bei der Firma Hatz in Bühl angeſtellte Bier⸗ führer Burkart mit ſeinem Begleitmann Velten aus Vimbuch in der Nähe des Ortseinganges von Sasbach mit ſeinem Motorrad gegen ein entgegen⸗ kommendes Motorrad, das von dem Mechaniker Vetter aus Karlsruhe geſteuert wurde, während ſich auf dem Soziusſitz ein Frl. Eliſabeth Schüle, ebenfalls aus Karlsruhe, befand. Der Zuſammen⸗ prall war ſo ſtark, daß Burkart tot auf dem Platze blieb. Velten kam mit einer Verletzung da⸗ von. Vetter und Fräulein Schüle erlitten minder ſchwere Verletzungen. Die Verunglückten wurden jämtlich mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus nach Achern gebracht. Die beiden Motorräder ſind total demoliert. Schadenfeuer * Wahlwies(Amt Stockach), 1. Aug. In der Nacht zum Samstag bracht kurz nach Mitternacht in dem Dekonomiegebäude des Mühlen⸗ und Sägewerks⸗ besitzer Bury ein Brand aus, der ſehr raſch um ſich griff und das ganze Gebäude in Aſche legte. Die geſamte Heuernte iſt mit verbrannt. Das Vieh und der größte Teil des Inventars konnte ge⸗ rettet werden. Der Geſamtſchaden überſteigt 20 000 Mark. Man vermutet Brandſtiftung. Es ſind be⸗ reits einige Verhaftungen vorgenommen wor⸗ den. Auch die Motorſpritze von Stockach war am Brandplatze erſchienen. Deutſcher N 5. Seite/ Nummer 358 einbau-Kongreß in Neuſtadt an der Haardt * Neuſtadt a.., 1. Aug. Die Vorarbeiten zu dieſer großen Veranſtaltung, die vom 27. bis 29. Auguſt ſtattfindet, ſind im Gange. Nach den awei großen Sitzungen, die in Anweſenheit des Herrn Geheimrat von Baſſermann⸗Jord an und des Generalſekretärs des deutſchen Weinbauver⸗ bandes, Fahrnſchon, ſtattfand, wurde in Beſpre⸗ chungen der verſchiedenen Ausſchüſſe das genaue Programm feſtgelegt. Die große Ausſtellung verſpricht eine Sehenswürdigkeit zu werden; zahlreiche Anmeldungen bedeutender Fir⸗ men ſind eingelaufen, ſodaß die Ausſtellung einen großen Ueberblick über alles, was den deutſchen Weinbau und Weinhandel angeht, bieten wird. Da der diesmalige deutſche Weinbaukongreß in Anbetracht der Not mit großer Koſtenerſparnis durchgeführt werden ſoll, wird von einem Feſt zug abgeſehen. Von verſchiedenen Seiten wurde norge⸗ ſchlagen, es möge die Not der Winzer in einem Feſtzug zum Ausdruck gebracht werden. Zum deutſchen Weinbaukongreß kommen Menſchen, die die Not des Weinbauers in jeglicher Hiuſicht ken⸗ nen, ſodaß dieſes Darniederliegen wohl nicht mehr dargeſtellt zu werden braucht. In den großen Kongreßverſammlungen wird zu⸗ dem über dieſe Not deutlichſt geſprochen werden. Die Darſtellung der Winzernot würde überdies das bißchen Freude, das doch auch trotz aller wirtſchaft⸗ lichen Nöte bei dieſem Kongreß aufkommen ſoll, be⸗ trächtlich trüben. Veim Begrüßungsabend am Samstag ſollen die Pfalz und ihr Nährvater Wein n Wort und Lied und Tanz echt pfälziſch geprieſen werden. Die große Weinprobe am Montag ſoll nicht mehr ſo unzählige Nummern umfaſſen, aber trozdem ein getreues Bild von dem hervor⸗ ragenden Qualitätsweinbau der Pfalz bie⸗ ten. Eine Führung durch das alte Neuſtadt, ſowie einige Fahrten in das Weinbaugebiet der Vorder-, Süd⸗ und Nordpfalz ſind vorgeſehen. Es iſt der Wunſch der Kongreßteilnehmer, das Weinbaugebiet, in dem der Kongreß ſtattfindet, geg tnaueſtens kennen zu lernen. C AddddddddGdßdßdßdꝓGß„ꝓͥ/oßßßã ðĩVVß. dd y y Heidelberger Philateliſten-Kongreß * Heidelberg, 2. Aug. Am Sonntag war in der Stadthalle für die auswärtigen Gäſte der Tagungen eine Wahlurne aufgeſtellt, von der ausgiebig Ge⸗ brauch gemacht wurde. Am geſtrigen Montag war vormittags die Generalverſammlung der „Federation Internationale de Philatelie“. Der Vorſitzende des Bundes deutſcher Philatelte⸗ verbände, Reichsbahnoberrat Falck⸗Dresden, be⸗ grüßte die Verſammlung. Der ſtellvertretende Prä⸗ ſident der Federation, Dr. Willer⸗Wien, erwiderte mit herzlichen Worten. Die Verſammlungen behan⸗ delten ausſchließlich Fachfragen. Die übrigen Teil⸗ nehmer der Tagungen fuhren um 10 Uhr mit dem Autobus in die Pfalz und unternahmen in Mann⸗ heim eine Hafenrundfahrt. Die Teilnehmer der Federation folgten mit einem beſonderen Autobus nach Schluß ihrer Verſammlung. Mittags traf man ſich auf der Terraſſe des Kur⸗ hauſes Bad Dürkheim zum Eſſen und nahm am nachmittag Gelegenheit, die berühmteſten Pfälzer Weinkellereien in Deidesheim und Wachenheim zu beſuchen. Abends fuhren die Teilnehmer zum Teil über Speyer und Schwetzingen nach Heidelberg zu⸗ rück, während die anderen Teile ſich in Deidesheim Muſtk, Tanz und anderem Vergnügen hingaben. So⸗ mit nahmen dieſe Tagungen einen ſchönen Ausklang. Sämtliche Feſtteilnehmer verließen Heidelberg und die Pfalz hochbefriedigt. * 2 W N n Nn N r 5 8 N n 8 n s N 3 N N 3 5 Branoͤſtiſter verurteilt * Waldshut, 1. Aug. Die Große Ferienſtrafkam⸗ mer des Landgerichts Waldshut verurteilte den Ar⸗ beiter Karl Friedrich Albier und die Ehefrau Frieda Baer, beide in Altenſchwand wohnhaft, wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrug bezw. wegen Anſtiftung dazu, zu je zwei Jahren Gefängnis. * * Heidelberg, 1. Aug. Unſere Stadt zählt 1895 Unterſtützte, d. ſ. gegen die Vorwoche 202 weniger. Ausgeſteuert ſind 80. Die Zahl der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen beträgt 4669 gegen 4663 in der Vorwoche.: *„Mörſch(Amt Ettlingen), 1. Aug. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der Be⸗ ſitzer eines Warenlagers, das verſteigert werden ſollte, verhaftet. Das Warenlager iſt in vorletzter Nacht verbrannt. * Raſtatt, 1. Aug. Im Amtsgefängnis hat ſich der 30jährige Reiſende Braun aus Beiertheim erhängt. Der Täter befand ſich wegen Betrugs⸗ verdachts und anderer Straftaten in Unterſuchungs⸗ haft. * Freiburg i. Br., 1. Aug. Die beiden Direkto⸗ ren der Kreishypothekenbank Lörrach, die ſ. Z. von dem Schnellrichter wegen Verſtoßes gegen die Be⸗ ſtimmungen der Deviſenbewirtſchaftung verurteilt worden waren, wurden in der geſtrigen Berufungs⸗ verhandlung vor dem Landgericht Freiburg freige⸗ ſprochen. Der Freiſpruch erfolgte aufſgund erwie⸗ ſener Unſchuld. Jetzt hat% das Mort! Rückt der Schmiererei mit d auf den leibl geht aufs Ganze! Es ist als Reinigungsmittel un- übertroffen— und nur 20 Pf. kostet das Paket Für alle normalen Verschmutzungen genügt ein Egleffel C) auf 10 Liter heißes Wasser. In hart- näckigen Fällen verstärkt man dle Lösung. Aus der Pfalz Wieder eine Weinbergſpritze explodiert * Sauſenheim(Amt Grünſtadt), 1. Aug. Als der Landwirt und Winzer Jakob Eckel von hier am Freitag damit beſchäftigt war, ſeinen Wingert zu ſpritzen, explodierte plötzlich die automatiſche Batterieſpritze, die Eckel bereits auf dem Rücken hatte. Durch den ungeheuren Druck wurde der Deckel der Spritze abgeriſſen, Eckel zu Boden ge⸗ worfen und mehrfach verletzt. Lebensgefahr beſteht nicht. Mit Kleeſalz vergiftet * Neuſtadt a.., 2. Aug. Die aus Matkam⸗ mer gebürtige Stockmayer, die in einer hieſi⸗ gen Wirtſchaft ſervierte, wurde in ihrer Wohnung mit Kleeſalz vergiftet aufgefunden. Nach der Einlieferung ins Krankenhaus iſt das Mädchen geſtorben. Die Urſache des Selbſtmordes iſt un⸗ bekannt. 0 Ein Gaſthaus niedergebrannt * Niederhochſtadt bei Landau, 1. Aug. In den erſten Morgenſtunden des Montag entſtand in der Gaſtwirtſchaft zum Schwanen ein Großfeuer, das das Wirtſchaftsgebäude, das Wohnhaus, Scheune und Stallungen bis auf die Grundmauern nieder⸗ legte. In der Scheune wurden zwei vollbeladene Fruchtwagen, ſämtliche Arbeitsgeräte und veiche Vorräte vernichtet. Das Vieh konnte gerettet werden. Zu den Löſcharbeiten war die Ortswehr und die Alarmwehr Landau herbeigerufen worden. Ueber die Entſtehungsurſache iſt eine Unterſuchung eingeleitet; im Ort gehen Gerüchte um, wonach ein politiſcher Racheakt vorliegen ſoll. Der Schaden beträgt etwa 10 000 Mark. Auf der Straße niedergeſtochen * Pirmaſens, 2. Auguſt. In der Nacht zum Sonntag entſtand wegen einer Liebſchaft ein Streit, wobei das Meſſer eine Rolle ſpielte. Der Kaufmann Kurt Emſer von Pirmaſens, zur Zeit in Köln wohnhaft, wurde dabei durch vier Stiche in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Emſer wurde ſofort in das Krankenhaus einge⸗ liefert. Vom Erntewagen totgedrückt * Biebesheim(Ried), 2. Aug. Am Samstag war die Ehefrau Zimmermann mit ihrem 20 jährigen Sohn Otto aufs Feld gefahren, um Getreide heim⸗ zuholen. Bei der Heimfahrt ſtürzte der beladene Wagen am Fanggraben um, ſo daß die oben ſitzende Frau Zimmermann mit der Frucht in den Fang⸗ graben ſtürzte und unter die Ladung zu liegen kam. Bis es gelang, die Seile zu löſen und das im Waſſer liegende Getreide, unter dem die Verunglückte lag, zu beſeitigen, gab die Frau nur noch ſchwache Lebens⸗ zeichen von ſich. Der Arzt konnte nur noch den To d feſtſtellen. gust 193 + e Um die Eisenbahnbank-Ohligafionen Zwei Vergleichs vorschläge O Frankfurt, 1. 2 Aug.(Eig. Dr.) Das Kam mer⸗ gericht hat den Parteien einen Vergleichs vor⸗ ſch lag gemacht, gemüß welchem die Obligationen auf 11,5 v. H.(Eiſenbahnbank) und 12,6 v. H.(Eiſenbahn⸗ rentenbank) aufgewertet werden ſollen. Eine Stellung⸗ nahme zu dem Vorſchlag wird erſt möglich ſein, wenn ſeine Begründung vorliegt. Der Obligationärvertreter konnte einem derartigen Vorſchlag nur zuſtimmen, wenn er von der Obligationärverſammlung hierzu mit quali⸗ fizierter Mehrheit ermächtigt würde. Wie wir erfahren, dürfte damit zu rechnen ſein, daß die Oppoſition fol⸗ genden Gegen vorſchlag unterbreitet: Durch die Aufwertung auf 11,5 und 12,6 v. H. würden die Banken zu Laſten der Obligationäre folgende Be⸗ trüäge gewinnen: 2,4 v. H. auf ca. 33 Mill. Eiſenbahn⸗ rentenbankobligationen: 792 000 4, 3,5 v. H. auf ca. 30 Mill. Eiſenbahnobligationen: 1050 000 /, hierzu 33 v. H. rückſtändige Zinſen 608 000, insgeſamt alſo 2 450 000. Dagegen müßten die Banken auch auf 12,6 und 11,5 v. H. Aufwertung für rückſtändige Zinſen und Obligatio⸗ nen einſchließlich 1932er Fälligkeiten auch nach Abzug der geleiſteten Abſchlagszahlung immer noch rund 2925 000 auszahlen. Da nach Angabe der Banken noch ein Bankguthaben von ca. 500 000 4 verfügbar iſt, müßten zur Deckung des Goldbedarfs ca. 5 Mill. Schuldbuchforde⸗ rungen verkauft werden, was bei einem Kurs von etwa 50 pv. H. gegenüber dem Rückzahlungswert einen Ver⸗ u ſt von rund 2 500 000/ bedeuten würde. Deshalb wird der Obligationärverſammlung der Gegen⸗ vorſchlag gemacht, daß die Obligationen auf volle 15 v. H. aufgewertet werden und ebenſo wie bei Otquidationspfandbriefen nur nach Maßgabe der eingegangenen Teilungs mittel befriedigt werden. Die Banken brauchten dann nie Aktiven vor Fälligkeit zu verkaufen. Der dadurch allein im Jahre 1932 ver miedene Verluſt wäre, wie vorſtehende Ziffern zeigen, ebenſo groß wie der Betrag, der den Banken durch die Aufwertung auf 11,5 und 12,6 v. H. zufließen würde. Ferner würden den Banken bei Annahme dieſes Vor⸗ ſchlags Vermögenswerte im Rückzahlungswert von 4 400 000/ verbleiben. Die Aktionäre würden alſo für die 20 Mill. Aktien, von denen 4500 000 erſt tief in der Inflation einbezahlt wurden, eine bei Fälligkeit der Schuldbuchforderungen im Jahre 1947 vollwertig werdende Aufwertung von 21 v. H. erhalten, alſo ſogar noch weſent⸗ lich mehr als die Obligationäre, deren nur 15proz. Auf⸗ wertung ja ohnedies erſt ſucceſſive bis 1969 getilgt wer⸗ den ſollte. * Seit 19 Jahren keine Zinſen für einen Staatskredit! In der GV. der Deutſch⸗Aſiatiſchen Bank, deren Hauptniederlaſſungen bekanntlich in China liegen, kam es zu einer Diskuſſion zwiſchen einem Aktionär und dem AR.⸗Vorſitzenden, Bankier Urbig, wobei feſtgeſtellt wurde, daß die Bilanz gründlich bereinigt und liquide ſet und daß der niedrige Kurs der Aktien von 20—25 v. H. darauf zurückzuführen ſei, daß die Börſe alle Werte, die in China liegen, zur Zeit wegen der dauernden Unruhe ſehr ſtark unterbewertet. Ferner hat die Deutſch⸗Aſiatiſche Bank innerhalb eines Konſortiums dem chineſiſchen Staat einen Kredit von 800 000900 000 Pfd. St. gegeben, woran die Bank ſelbſt mit 6 v. H. beteiligt war. Als Sicherheit hat ſie Eiſenbahnobligationen bekommen. Die Verzinſung auf dieſen 1913 gegebenen Kredit iſt bis zum heutigen Tage noch nicht erfolgt. Man hofft aber, daß die Beträge bei einer Beruhigung in China wieder eingehen werden. Im übrigen wurde der Abſchluß für 1931 genehmigt und an Stelle des Bankiers Kritzler Paul v. Schwabach in den AR. gewählt, ferner die Herren Friedrich v. Oppenheim und Reichsbankdirektor Haſſe. * Neorganiſation der C. D. Magirus AG, Ulm. Von der Verwaltung der C. D. Magirus Ac, Ulm, wird auf Anfrage mitgeteilt, daß ausſichtsreiche Verhandlungen ſchweben ſollen, deren bevorſtehender Abſchluß es der Ge⸗ ſellſchaft geſtatten werde, das gegenwärtige AK von 4,25 Mill. 4 StA und 755 000„ VA entſprechend den in den Vorjahren eingetretenen Verluſten und Wertminde⸗ rungen zuſammenzulegen und um einen namhaften Betrag wieder zu erhöhen. Nach der F. Z. iſt geplant, das Kapital in ſehr ſcharfem Ausmaß zufammen⸗ zulegen und nur bis zu einem gewiſſen Bruchteil des jetzigen Betrages wieder zu erhöhen. Um das Letztere zu ermöglichen, haben ſich anſcheinend Banken unter ge⸗ wiſſen Vorausſetzungen bereit erklärt, einen Teil ihrer Forderungen in Aktien umzuwandeln. Parallel mit den Abſichten für Finanzbereinigung. nach un⸗ ſerer Kenntnis Verhandlungen mit der Stadt Ulm über die Abſtoßung des im Kriege errichteten Wer⸗ kes 2 an die Stadt, die dort das ſtädtiſche Reinigungs⸗ und Beförderungsweſen konzentrieren würde. Ob Steen Verhandlungen ein Erfolg beſchieden ſein wird, bleibt ab⸗ zuwarten. Der augenßlickliche Geſchäftsgang bet der Ge⸗ ſellſchaft wird als den Verhältniſſen nach befriebigend angegeben. ag- Ausgabe Nr. 353 . Das mysferiöse Gelsenkirchen-Geschäff Reichswirtſchaftsminiſter erſt nach Abſchluß uzterrichtet 0 Die„Kölniſche Zeitung“ verbreitet unter der Ueberſchrift„Der Reichswirtſchaftsminiſter und das Gelſenkirchengeſchäft“ folgende Darſtellung der Vor⸗ geſchichte der vielerörterten Reichsbeteiligung Gel⸗ ſenkirchens: Herr Reichsfinanzminiſter a. D. Dietrich hat in einer Wahlrede in Mannheim über die Vor⸗ geſchichte des Flickvertrags mitgeteilt, daß Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold die Gel⸗ ſenkirchen⸗Aktion im ganzen nicht abgelehnt, ſon⸗ dern nur Bedenken im einzelnen gehegt habe. Wir haben uns an Herrn Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmhold mit der Bitte um Stellungnahme zu den Ausführungen— ſoweit ſie ſeine Perſon betreffen— gewandt. Der Miniſter teilte unſerem Vertreter mit, daß er auf Grund von auffälligen Kursſteigerungen der Gelſenkirchen⸗Aktien den mit den Verhältniſſen in der weſtlichen Eiſeninduſtrie gut vertrauten Di⸗ rektor Dr. von der Porten um ſeinen Beſuch ge⸗ beten habe. Dieſer Beſuch fand am 22. März ſtatt. Bei dieſem Beſuch hat der Reichswirtſchaftsminiſter Kenntnis von den Verhandlungen zwiſchen Flick und amtlichen Reichsſtellen wegen Uebernahme eines Aktienpakets erhalten. Dabei hat Dr. von der Por⸗ ten wiederholt ſeine Ueberraſchung ausgedrückt, daß in dieſer Angelegenheit bisher noch nicht mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium Fühlung genom⸗ men worden ſei. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat in dieſer Unterredung lediglich der Auffaſſung zu⸗ geſtimmt, daß es in der Tat gefährlich ſei, deutſche Schlüſſelinduſtrien dem Ausland zu überantworten. Dr. Warmbold hat daraufhin an den Reichs⸗ finanzminiſter geſchrieben und ihn gebeten, ihn nunmehr eingehend über dieſe Angelegenheit zu unterrichten. Miniſter Dietrich war zur Zeit nicht in Berlin anweſend. Die Unterredung zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichsfinanz⸗ miniſter fand daher erſt Anfang April ſtatt. Auch in dieſer Unterredung hat der Reichswirtſchaftsminiſter ſich dahin geäußert, daß eine Schlüſſelſtellung für Kohle und Eiſen nicht dem Ausland überlaſſen wer⸗ den dürfe. Er hat jedoch gegen die Art des ge⸗ planten Vorgehens ſchwerſtegrundſättz⸗ liche Bedenken erhoben und verſchiedene andere Wege erörtert, auf denen eine Ueberfremdungsgefahr vermieden werden könnte. Ueber die Möglichkeit eines Aktienausfuhrverbots iſt überhaupt nicht ge⸗ ſprochen worden. Der Reichsfinanzminiſter hat eine Prüfung der vom Reichswirtſchaftsminiſter erho⸗ benen Einwände zugeſagt. In dieſen Verhandlungen hat Herr Dietrich nicht erkennen laſſen, daß ein Vorvertrag zwiſchen Miniſter Diet⸗ rich und Flick bereits vorlag. Soweit die Ausführungen des Reichswirtſchafts⸗ miniſters. n Daraus ergibt ſich alſo, daß der in dieſer Frage zuſtändige Reichswirtſchaftsminiſter über alle vor dem 22. März liegenden Verhandlungen zwiſchen dem Reichsfinanzminiſter und Flick überhaupt nicht unterrichtet worden iſt, daß er von ſich aus um Aufklärung gebeten hat und auch dann in der grundſätzlichen Ausſprache mit Herrn Diet⸗ rich nichts über die Tatſache eines bereits ab⸗ „ bindenden Vorvertrags erfahren t. In der Ausſprache mit Herrn Dietrich iſt weniger über Einzelheiten des geplanten Vorgehens, als vor allem über die grundſätzlichen Probleme eines Ein⸗ greifens des Reichs geſprochen worden. Dabei hat ſich Herr Warmbold grundſätzlich gegen die Art des von Dietrich geplanten Vor⸗ gehens gewandt. Aufallend iſt, daß Flick— wie Dietrich jetzt mitteilt— bereits am 28. März gegen⸗ über Thyſſen auf deſſen Angebot verzichtet hat. Wenn gleichzeitig und ſchon vor dem 22. März eine weſent⸗ liche Kursſteigerung der Gelſenkirchener Bergwerks⸗ Aktten erfolgte, ſo liegt die Vermutung nahe, daß der Vorvertrag zwiſchen Flick und Dietrich bereits abgeſchloſſen war, ehe der Reichswirtſchafts⸗ miniſter Warmbald durch Herrn von der Porten Neuer Verlusiabschluß bei Karsfadf Insgesami 34 Mill. Rm./ 24, 6 Mill. Sonderabschreibungen/ 12 Mill. Konjunkfurverlusſe Noch kein Sanierungs vorschlag/ Nachlaßverhandlungen mii Dollarbondsgläubigern Ueber die geſtrige Bilanzſitzung desu wird von der Rudolf Karſtadt Ach mitgeteilt: „Seit Beginn des vorigen Jahres war die Geſellſchaft nach einſchneidenden Aenderungen in der Verwaltung, bekanntlich dazu übergegangen, waren hausfremde Betrlebe abzuſtoßen. Naturgemäß war dies bei den jetzigen allgemeinen Verhältniſſen ebenſo wie die Stillegung induſtrieller Betriebe nur mit außerordent⸗ lichen Verluſten möglich. Dazu kommen durch den Preis⸗ rückgang hervorgerufene Konjunkturverluſte. Der weitaus größte Teil des nach Einziehung von 5 Mill. eigenen Aktien mit rd. 34 Mill. ausgewieſenen Berluſtes entfällt auf ſolche außerordentlichen Um⸗ ſtände, nämlich 1d. 24,6 Mill, auf Son derabſchrei⸗ bungen, denen 1,8 Mill. außerordentliche Gewinne und 2,4 Mill. Gewinn aus der Aktieneinztehung gegenüber⸗ ſtehen. Ferner wurden rund 12 Millionen auf Kon⸗ junkturverluſte abgeſchrieben, während die reſtlichen 1,5 Mill. auf das reguläre Geſchäft zurückzuführen ſind. Hiermit iſt allen erkennbaren Verluſten Rechnung ge⸗ tragen. Die Geſellſchaft hatte ſtark unter der verminderten Kaufkraft der breiten Bevölkerung zu leiden. Der Um⸗ ſatz in den Detailbetrieben iſt im Berichtsjahr auf etwa 252(310) Mill. zurückgegangen. Der mengenmäßige Um⸗ ſatz— Anzahl der Kaſſenzettel im Berichtsfahr 138 Mill.— dürfte der gleiche ſeiln wie i. V. Trotz angeſtrengter Be⸗ müthungen war es in der verhältnismäßig geringen Zeit der Reorganiſation nicht möglich, die Speſen im gleichen Verhältnis zu ſenken, umſoweniger als ein Teil der in die Wege geleiteten Sparmaßnahmen im Berichtsjahr noch nicht zur Auswirkung kommen konnte. Die Verwaltung ſieht davon ab, der GVB. ſchon jetzt Vorſchläge für die Beſeitigung des Verluſtes zu machen, weil nach ihrer Ueberzeugung eine ſolche Maß⸗ nahme allein zur Sanlerung der Geſell⸗ ſchaft nicht ausreicht. Darüber hinaus müſſen erhebliche Abſchreibungen auf die Anlagewerte der Geſell⸗ ſchaft vorgenommen werden, um die Rentabilität wieder Herzuſtellen. 5 8 e 5 2975 Kredit 1 5 gung geg bas 5 Die Durchführung einer ausreichenden Sanierung er⸗ fordert Opfer nicht nur von den Aktionären und von den Bankgläubigern. Dazu iſt auch der Inhaber der Dollarbonds notwendig. Ver⸗ handlungen mit den Bondsbeſitzern ſind in die Wege ge⸗ leitet. Sie werden einige Zeit in Anſpruch nehmen, wäh⸗ rend andererſeits eine längere Verzögerung der GV un⸗ tunlich iſt. Die Hinausziehung der Sanferung erſcheint umſo bedenklicher, als mit der Akzeptbank Verhand⸗ lungen über einen für die Herſtellung der Liquidität aus⸗ reichenden Kredit unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen. Im verfloſſenen Teil des laufenden Geſchäfts⸗ jahres betrug der wertmäßige Umſatzrückgang ungefähr 20 v. H. gegenüber dem Berichtsjahr und hält ſich damit im Rahmen des allgemeinen Umſatzrückganges der Branche.“ Bekanntlich mußten die Karſtadt AG bereits i. V. nach rund 25 Mill. Sonderobſchreibungen einen Verluſt von 23 Mill. 1 ausweiſen, der durch faſt völlige Auflöſung der Reſerve getilgt wurde. Der jetzige Verluſt von 34 Mill. enthält olſo keinen Verluſtvortrag, er iſt ein Neu⸗ verluſt, ſo daß damit bisher insgeſamt bereits 57 Mill. Verluſte ſichtbar geworden ſind. Dazu kommt noch der kleine Buchgewinn aus der Aktieneinziehung und ferner der Buchgewinn von 10 Mill. aus der Umwondlung von 20 Mill. StA in VA, der bereits i. V. zur ſtillen Ab⸗ een Her Vorſtands⸗Riſiken Verwendung fand. Dieſen ſchweren Verluſten ſteht nach der erwähnten Umwandlungs⸗ transaktion undd nach der jetzt durchzuführenden Einziehung von eigenen StA noch ein Stammkapital von 55 Mill. gegenüber. Es wird aber weiterhin ausdrück⸗ lich darguf hingewieſen, daß die eigentlichen Immobi⸗ [tiarabſchreibungen noch nicht erſolgt ſind. Berück⸗ ſichtigt mon, daß die Immobilien einſchl. der Anzahlungen auf noch nicht fertiggeſtellte Gebäude i. V. mit rd. 145 Mill. zu Buch ſtanden, ſo wird deutlich, daß aus einer Zuſammenlegung des Stammkapitals allein eine Bereinigung nicht möglich iſt. Auch die Boauken als Gläubiger und Vorzugsoktionäre und die Inhaber der Doll. 15 Mill. Bonds ſollen Opfer bringen, während man für die übrigen Gläubiger Gefahren nicht ſteht, insbeſondere nachdem der neue Hilſskredit der Akzeptbank e Nach der F. Z. wird 1e iger im Range hinter die Akzeptbe eine Mitwirkung gut wie abgeſchloſſen iſt. betragen und wurde unter der die Bönkgläub a Lohnweiler, woſelbſt Einwohner die über Pläne wurde. des Reichsfinanzminiſters unterrichtet Eine Erklärung Dr. Thyſſens Zu der Angelegenheit Gelſenkirchen veröffentlicht Dr. Fritz Thyſſen eine Erklärung, in der es heißt: Der frühere Reichsminiſter Dietrich gab in ſeiner Mannheimer Wahlrede über die Vorgeſchichte des Erwerbs der Gelſenkirchener Bergwerksaktien durch das Reich eine Darſtellung, in der ohne meine Ge⸗ nehmigung ein aus dem Zuſammenhang herausgeriſ⸗ ſener Abſchnitt eines Briefes von Herrn Flick an mich bekanntgegeben und dadurch der Eindruck er⸗ weckt wird, als ob ich die Abſicht gehabt hätte, dem franzöſiſchen Kapital Einfluß über die Vereinigten Stahlwerke AG einzuräumen. Dr. Thyſſen veröffentlicht dann den Wortlaut des betreffenden Briefes und fügt hinzu, nachdem er er⸗ fahren habe, ein Kredit für die Charlotten⸗Hütte ſei nur durch Refinanzierung in Paris zu erhalten, ſeien im Einvernehmen mit Herrn Vögler und Herrn Flick weitere Verhandlungen nicht mehr ge⸗ pflogen worden. Kraffflahrzeug-Sſeueraufkommen Weiler rückläufig Das Aufkommen aus der Kraftfahrzeugſteuer betrug(in Mill. /) im erſten Quartal der Rechnungsjahre: 1929/0 1930/81 1931/32 1932/88 April 20,33 20,24 21,80 18,01 Mai 21,02 21,30 21,70 17,59 Juni 19,69 19,61 19,20 16,11 April Ju i 61,04 61,15 62,70 51,71 Nach dem Voranſchlag für 1222/33 ſoll das Aufkommen aus dex Kraftfohrzeugſteuer 180(230) betragen; es iſt im Vor⸗ jahr um 37,3 Mill. unterſchritten worden. * Müller— Schlenker AG, Uhrenfabrik, Schwenningen. 1931 ſank der Bruttogewinn auf 115 486(232 888) 4, wäh⸗ rend die Geſamtunkoſten mit 165 055(168 419) 1 nahezu unverändert blieben. Nach 24253(28 018) 1 Abſchreibun⸗ gen ergibt ſich nach Abzug des aus dem Vorjahre über⸗ nommen Gewinnreſtes von 451/ ein Verluſt von 73 370/ li. V. Gewinn 36 451). Aus der Bilanz: AK 600 000, Reſerve unv. 249 563. Gläubiger 597 825 (685 889), Hypotheken 20 100(—), Delkredere 28 852(35 710), andererſeits Gebäude, Grundſtücke 75 110(80 210), Ma⸗ ſchinen uſw. 79 206(77 544), Fuhrpark 14 288(13 613), Wa⸗ renvorräte 571 186(586 560], Debitoren 665724(824 914), Wechſel 7725(16 807), Poſtſcheck 7120(5073) und Kaſſe 2012 (2201) A. * Minimax AG, Stuttgart. Per 31. Dezember 1931 er⸗ gab ſich ein Warengewinn von 543 745(399 243), wozu 189 904(—)„ Einnahmen von der Minimax AG Berlin traten. Andererſeits erforderten Löhne, Gehälter 116 849, ſoziale Abgaben 7331, Proviſionen 203 883, Zinſen 11 598, Steuern 27 059, Unkoſten 177 775(i. V. zuſ. 391 941), Debi⸗ to renverluſte 40 000(6000) /, Abſchreibungen werden vor⸗ genommen auf Transportmittel mit 1620(1080), auf Be⸗ teiligungen mit 11177 4 und 189 904/ Sonderabſchrei⸗ Hungen, auf Wertpapiere 1722, auf Delkredere 12 500&, ſo daß ein Verluſt von 67 770(i. V. Gewinn 281 4 verbleibt. Der Zuſchuß der Berliner Muttergeſellſchaft diente alſo zu Sonderabſchreibungen auf die Beteiligungen. * Malzextraktfabrik Freudenſtadt Rekordmalt Ac. Der Bruttogewinn hat ſich in dem am 31. Dezember 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr mit 109 998(103 858)/ leicht erhöht, die Unkoſten beanſpruchen 90 880(88 562), Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen 18 895(14 200) /, ſo daß bei 620 Mark Vortrag li. V. 524) 842(620)/ Gewinn zum Neuvortrag verbleiben(i. V. wurden 1000/ der Reſerve zugeführt). Aus der Bilanz in 1: AK unv. 200 000, Reſerve 5000(3000), Hypotheken, Darlehen 72 000(neu), Kreditoren 44113(139 901), ondererſeits Grundſtücke, Ge⸗ bäude 87 985(89 868), Maſchinen, Zubehör 35 799(88 707), Beteiligungen 9001(9000), Kaſſe, Poſtſcheck 113(320), Debi⸗ commerz- und privaſhank zur Diskonffrage Noch dem Auguſt⸗Wirtſchaftsbericht der Commerz⸗ Sund Privatbank AG., Hamburg-Berlin, iſt die al lgemeine Stimmung etwas zuverſichtlicher gewor⸗ den. Zwiſchen dem deutſchen Geldmarkt⸗Ver⸗ hältnis und denen der hauptſächlich in Betracht kom⸗ menden, anderen Länder beſteht ein ſo weitgehender Unter⸗ ſchicd, daß die ander ts aus den Zuſtänden am Geld⸗ und Kapitalmarkt zu ziehenden Schlußfolgerungen nicht ohne weiteres auf Deutſchland übertragen werden können, Aus den niedrigen Diskont⸗ und Geldſätzen in Frankreich, England und Amerika konn der Schluß gezogen werden, daß das Kapital nach rentableren Anloge! möglichkeiten ſuchen wird und ſich aus einer ſolchen Veränderung der Angewohnheiten eine Beſſerung der induſtriellen und gewerblichen Konjunktur entwickeln kann. In Deutſchland iſt jedoch die Feſtellung zu machen daß zwor Handel und Gewerbe in einem früher ungeohn⸗ ten Aus maße darniederliegen, daß aber die Sätze dez Geld⸗ und Kapitalmarktes keine Ermäßigung er⸗ fahren haben, die auf natürlichen und nicht künſtlichen Ur⸗ ſachen beruhte. In vielen Betrieben kann beobachtet wer⸗ den, daß die Lager und die Warendebitoren abgebaut ſind und dies neben der Verringerung der Verbinolichkeiten vielfach ein Anwachſen der Bankguthaben zur Folge halte, Trotzdem beſteht für kurzfriſtige Gelder auf unverändert hohem Niveau eine Noch⸗ frage. Es wird nun zunächſt darauf ankommen, durch organiſatoriſche Maßnahmen im Innern eine Milderung dieſer Schwächeerſcheinung zu erreichen. Wenn auch ein Teil der Unternehmungen durch ſeine Bar⸗ und Bankbeſtände über gewiſſe Reſerven verfügt, ſo iſt doch zu befürchten, daß dieſe Rücklagen bei einer Beſſerung des Geſchäfts bald ayuf⸗ gebraucht werden, und doß die Konjunkturbelebung dann in den erſten Anfängen ſtecken bleibt. toren 62 216(i. V. mit Effekten 176 298), Woren 20020 26 050). Außerdem wird jetzt erſtmals ein Beſtond an eigenen Aktien in Höhe von 100 000 L ausgewieſen, ſo daß tatſächlich nur mit dem halben Kapital gearbeitet wird. * Kolbermoor⸗Union AG, Kolbermvor.— Der Abſchluß für 1931/32. Dieſe Dachgeſellſchaft des Kolbermoor⸗Kon⸗ zerns weiſt per 30. Juni 1992 einen Ertragsüberſchuß von 162 388(244 396)% auß. Handlungsunkoſten, Steuern, Zinſen uſw. erforderten 132 834(106 100) J. Für Zinſen auf die Schuldverſchreibungen wurden 80 000/ wie l. B. zurückgeſtellt. Unter Berückſichtigung des Gewinnvortragz von 49 910(11 614) 4 ergibt ſich bei 500 000% Ack ein Verluſt von 536 /, der vorgetragen wird(i. V. Rein⸗ gewinn 69 910 J, darous 4 v. H. Dividende). In der Bi⸗ lanz erſcheinen Schuldverſchreibungen(3 Mill. /, davon im eigenen Beſitz 1 Mill /) mit wieder 2 Mill., Forde⸗ rungen von Konzerngeſellſchaften mit 2,26 Mill.„ und ſonſtige Kreditoren mit 0,73(i. V. insgeſamt 2,02) Mill als einziger Aktivpoſten werden Wertpapiere unbedeutend erhöht mit 5,781(5,780) Mill. 4 ausgewieſen. Deuischlands Schuhexporf vor verschlossenen Märkien Der Außenhandel Deutſchlands mit Lederſchuhwerk hal im erſten Semeſter 1932 ſtark unter dem Zollprotektioniß⸗ mus gelitten. Am ſtärkſten betroffen wurde der Export nach Dänemark, Norwegen, Oeſterreich und dem Sagargebiet. Die Abnahme beträgt bei dieſen Ländern bis zu 75 v. H. Die Ausfuhr in den erſten 6 Monaten 1932 ſtellte ſich auf 0,75(i. V. 2,07) Mill. Paar im Werte von 5,29(16,87 Mill. /, ſie iſt alſo mengenmäßig um 63,5 v. H. und wert⸗ mäßig um 68.5 v. H. gefallen. Die Einfuhr nahm mengenmäßig um 69,5 v.., d. h. von 0,43 auf 0,15 Mill. Paar im Betrage von 1,50(3,94) Mill. 4, alſo wertmäßig um 62 v. H. ab. g * Kontrolle der Einfuhr aus dem Saargebiet nach Frankreich. In Fronkreich, namentlich in Lothringen, hat man wiederholt darüber Klage geführt, daß deutſche Waren, die auf Grund des deutſch⸗franzöſiſchen Abkom⸗ mens vom 23. Februar 1928 zollfrei oder zum reduzierten Zolltarif nach dem Saargebiet eingeführt werden können, von dort weiter nach Frankreich verſandt werden, das durch keinen Zollkordon vom Saargebiet abgetrennt iſt. Die Regierungskommiſſion des Saargebiets will nun Maß⸗ nahmen ergreifen, um die Wiederausfuhr dieſer nur für dos Saargebiet beſtimmten Waren zu verhindern. Die Wiederausfuhr ſoll unter Strafe geſtellt werden. Man hofft, in Frankreich auf dieſe Weiſe das „Loch an der Saar“ zu ſchließen. 5 Frankfurier Abendbörse gulf behaupfei Die Abendbörſe zeigte keine größeren Kursverände⸗ rungen, die ſeſteren Schlußkurſe des Mittagsverkehrs konn⸗ ten ſich im allgemeinen gut behaupten. Das Geſchäft war aber ſehr klein, da die Spekulation wegen Fehlens von Publikumsaufträgen Zurückhaltung bekundete. Die Grundſtimmung war jedoch weiter freundlich, wobei auch die feſtere Tendenz der Auslandsbörſen anregte. Auch im Verlaufe blieb das Geſchäft ſtill und die Kurſe er⸗ fuhren keine Veränderungen, lediglich Aku konnten auf höhere Amſterdamer Meldungen um 17 v. H. anziehen. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr ſtill. Bei behaupteter Schlußtendenz notierten Neubeſitz 5,70, Altbeſitz 48,20 8808 89%, anat 18/½, DD⸗Bank 78, Dresdner 1872, Reichsbank 128, Gelſenkirchen 344, Har⸗ pen 50%, Aſchersleben 94, Mannesmann 40, Phönix 1426, Rhein. Braunkohlen 176, Rheinſtohl 50, Stahlverein 127 Aku 5874894, AC 2974, Bemberg 58, Chade 160, 30 Chemie 125% und 113, Conti Gummi 8374, Gold⸗ und Sibber⸗Schd. 1867, Ic Farben 90, Geffürel 6146174, Goldſchmidt 17, Holzmann 36, Junghans 9, Lahmeyer 88 Metallgeſ. 25, Rütgers 33, Reichsbahn 764, Hapag 18, Nord. Lloyd 1476. 5 8 Auslandsbörſen feſt Bei lebhafteren Umſätzen verkehrte die Pariſer Börſe in feſter Haltung, es ergaben ſich durchweg Kurs⸗ ſteigerungen. An der Brüſſeler Börſe herrſchte all⸗ gemein feſtere Stimmung und das Geſchäft war ziemlich lebhaft. Die Tendenz der Amſterdamer Börſe war gleichfalls recht feſt. Das Publikum hatte erhebliche Kauf⸗ orders an den Markt gelegt und die Schlußkurſe waren die höchſten des Tages. Deutſche Werte waren feſt ver⸗ anlagt. Nounganleihe konnte um 4 v. H. anziehen. Wien war luſtlos und wenig verändert. Newyork eröffnete in ſtetiger Haltung. Die Londoner Börſe war in⸗ folge des Bankfciertages heute geſchloſſen. Mannheimer Produkſenbörse/ I. Augusi Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inlünd. alter, 28,—/6,50 Biertreber.. 10,50/11.— neu, heute greifbar 25,50,.78 Trockenſchnitzel 9,50/9,75 nächſtwöchentl. 24,50 Wieſen hen 4, 80/,20 Roggen, heute greifbar 20, 25/ 20,50] Rot leehen„.905,80 nächſtwöchentl. 19, 25/19,50 Inzernkleehenr.. 5, 5,60 ausländiſche— Preßſtroh, Rogg., Wei 3, 40/8,80 Hafer, inl. 17/9, Hafer, Gerſte—.40 Gerſte, pfä ziſche— Geb. Stroh, Rogg.„Weiz. 3,40 ausländiſche.— Hafer, Gerſte.— Futtergerſte, alte 17,50/18.— Weizenmehl, Spezial 0 38,40 Mais, auf Bezugſchein 18.— m. Sack ab 16. Sept/ Okt 34.— Saatmats 2 Weizenbrotmem Auslw. 35.— Erdnußkuchen. 12, 50/12, 75 Roggenmehl 70% m. S. 28.—/9.— Spyaſchrot... 10, 5010,75 Welzenkleie mit Sack..—79,25 Vom Gerbrindemarki Der Badiſche Walobeſitzerverband konnte in der letzten Woche Fichtengerbrinde laufend zu Preiſen von 2,50 bis 2,70/ je Ztr., frei waggonverladen Verſandbahnhof abſetzen. Der Abſatz von Eichen rinden war dagegen nur in ſehr beſchränktem Umfange möglich. Trotz ein⸗ geſchränkter Schältätigkeit blieben immer noch beträchtliche Mengen unverkauft, die nunmehr eingelagert werden müſſen, da die vorläufige Bedarfseindeckung der Gerber ſo Man hat deshalb Maßnahmen zu gemeinſamer einwandfreier Lagerung, wenn möglich auch zur Kreditierung der eingelagerten Rinden, ſowie zur Sicherung ihres ſpäteren Abſatzes eingeleitet. Bei jüngſten Verkäufen wurden 3,40—3,80% für den Ztr., frei Waggon der Aufladeſtationen bezahlt. Die rheinpfälziſche Gemeinde Gewinnung ohne 85 geldliche Entſchädigung durchführten, an deren Stelle ſie das angefallene Holz erhielten, erzielte bei einer Leder⸗ fabrik in Lauterecken für den Ztr. Eichengerbrinde 3,80 4 Prima ſchwarzwälder gebündelte Eichenglanzrinde wurde frei Bahnwagen der Verſandſtation mit 3,25—3,50/ je Ztr. angeboten. e Schifferſtabter Gemüſeauktion vom 1. Auguſt. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preise notiert: Johannisbeeren—9, Pflaumen—10, Tomaten 15—28, Erbſen 10—11, Bohnen—7, Rotkraut 375% Weißkraut—134, Wirſing 237 pro Pfd., Rettich—1/, Endivienſalat—8, Kopfſalat 2474, Kohlrabi 170, Schlangengurken 13—17 pro Stück, Einleg⸗Gurken 4070 pro 100. e Neunſtabter Obſtgroßmarkt vom 1. Auguſt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel—20, Birnen 12—20, Heidelbeeren 2830, Johannisbeeren—9, Kirſchen 20—22, Mirabellen 1528, Pfirſich 10—80, Pflaumen 10—18, Partriko 20, Stachel beeren—12, Türk. Kirſchen 12—16, Zwetſchgen 1218. Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Auguſt. Zum heutigen Obſtgroßmarkt waren 465 Zentner angefahren. Eß koſteten: Kirſchen 24—29; Johannisbeeren—9; Stachel⸗ beeeren 1422; Pfirſiche 1832; Aprikoſen 8854; Aepfel 1820; Birnen 14—20; Tomaten 14—10; Pertriko 1820 Zwetſchgen 20—26; Pflaumen 15—18; Mirobellen 15227 Bohnen—6; Gurken 80 Pfg. pro 100; Antario 1824. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Auguſt. Geſtern (Sonntag) notierten: Sauerkirſchen 1820; Johannisbee⸗ ren—10; Stachelbeeren 15—18, Birnen 18—25 und 1016 Pfirſiche 18—25; Aepfel 10—18; Mirabellen 1525; Zwelſch⸗ gen grüne 11—14, blaue 20—24; Pflaumen 13—20; Toma⸗ ten 15; Heidelbeeren 288—30; Bohnen—5 Pfg. Angefahren waren 460 Zentner.— Am 1. Auguſt wurden folgende Preiſe feſtgefetzt: Sauerkirſchen 16; Türkiſche Kirſchen 18; Johannisbeeren—10; Stachelbeeren 15—16; Pflaumen 1216: Mirabellen 15—22; Zwetſchgen 15—18; Birnen 55 bis 20 und—15; Aepfel 15—18; Pfirſiche 21—92; Antari 19—15; Tomaten 10—18;: Buſchbohnen 5; Stangenbohnen 12 Pfg. Die Anfuhr betrug 250 Zentner. * Bergzaberner Ferkelmarkt vom 1. Auguſt. Angefah ren 117 Stück. Bei ausverkauftem Markt notierte das Paar 2530. Nächſter Markt 15. Auguſt. 5 * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 31. Juli.(„Heß, kaffee“ Hamburg 35). Am Kaffeemarkt ſind in der abgelau⸗ fenen Berichtswoche keine weſentlichen Veränderungen eil getreten. Der Hafen von Santos iſt weiter geſchloſſen. Da die Zuſuhren von Santos⸗Kaffees vollſtändig unterbunden ſind, ſo macht ſich in den letzten Tagen vermehrtes Intereſſe für dieſe Sorte bemerkbor. Auch gewaſchene Mittel imeri⸗ toner konnten im Preiſe anzießen. Der Konfum, der längere Zeit Zurückhaltung geübt hat, ſcheint ſich ebenfalls etwas zu beleben und man rechnet nach den Wahlen it Deutſchland mit einem Aufleben des Geſchäftes. Vergleichsverfahren Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Monat Juli 1032 durch den Reichsanzeiger neue Konkurſe, ohne die mangels Maſſe abgelehnten An träge auf Konkurseröffnung und 461 eröffnete Vergleichs 2 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder f ſtill. Die Berg⸗ und Talfrachten erfuhren keine Ae rung. Der Talſchlepplohn beträgt für größere Kähne nac Rotterdam 6 Pfg. je Tonne. a. Weiferer Rückgang der Konkurse und 5 D. Die keine 1 gewöhr bat. athleti. der ſeſ Die nismäf dung ethielt erſten Aschen! Tag be Ole bas W einer teu. J verfahren bekonntgegeben. Die entſprechenden Zahlen füt g den Vormonat ſtellen ſich auf 704 beziehungsweiſe 627. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 1. 1. ehr de⸗ gerett tinier Fü Tolan Südaf fiziert ſch f für di ſen at der D N mal d 1 Kapel ſch ö eie male und Dame u machen, ungeahn⸗ de bes baut ſind AJichkeiten Ige hatte. en, durch Kilderung h ein Teil tkbeſtände chten, daß bald auf⸗ ing dann DD re en 20 070 eſtond an n, ſo daß wird. Abſchluß toor⸗Kon⸗ ſchuß von Steuern, ir Zinſen wie i. V. wvortrags At ein V. Rein⸗ t der Bi⸗ , davon 5 Forde⸗ 1 und Mill. bedeutend hwerk hat W tektionit⸗ r Export aargebiet. 75 v. H. ſtellte ſich 29(16,87 und werk⸗ ir nahm 9,15 Mill. vertmäßig biet nach ngen, hat eutſche n Abkom⸗ dugierten t können, werden, rennt iſt. zun Maß⸗ nur für rn. Die eſtellt Zeiſe dos Stelle ſie er Leder⸗ e 3,30„„ de wurde je Ztr. uſt. Auf Preiſe Tomaten 345% ch 1417¼, 175, en 4070 Auf dem de Preiſe n 2830, n 1525, Stachel⸗ 18. ſt. Zum hren. Es Stachel⸗ 7 Aepfel 9 1820 1 15227 —24. Geſtern innisbee⸗ d 10167 Zwelſch⸗ „ Toma⸗ gefahren folgende ſchen 18; Iflaumen irnen 15 Antarto enbohnen gefahren as Paar i.(Heß⸗ abgelau⸗ igen ein⸗ oſſen. Da erbunden Intereſſe tel imeri⸗ Fer um, de ebenfalls ahlen in und chsamtes eiger 920 iten Au⸗ ergleichs⸗ hlen für ſe 627. Aug. der ſehr Aende⸗ hne nach nismäßig kleines Programm, das aber durch die Entſchet⸗ Gelder 7 e Noch⸗ 4 Kapelle das ſchöner Sieg Dienstag, 2. Auguſt 1932 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe donath-Deutſchland Der zweite Tag der Leichtathletik Los Angeles, 1. Aug.(Kabel.) Die kaliforniſche Gluthitze kennt um dieſe Jahreszeit keine Unterbrechung. Sie macht den an dieſes Klima un⸗ gewöhnten Europäern mehr zu ſchaffen, als man geglaubt bat, Das ſah man ſchon am erſten Tage der Leicht⸗ athletik⸗Kämpfe und man konnte es auch am zweiten wie⸗ der feſtſtellen. Hieſer zweite Tag der Leichtathletik hatte ein verhält⸗ dung im 100 Meter Lauf eine äußerſt intereſſante Note erhielt. Es kamen denn auch mehr Zuſchauer als am erſten Tag, 40 000 Menſchen umſäumten die tiefrote Aſchenbahn und ſie waren ſehr geſpannt, was ihnen der Tag bringen würde. Gleich in der erſten Konkurrenz hatten die Sprinter bas Wort. Es waren prachtvolle Kämpfe, die ſie ſich unter einer unbeſchreiblichen Anteilnahme des Publikums liefer⸗ teu. Leider zerſtörten ſie aber eine ſchöne Hoffnung, die Der Neger Tolan, der schnellste Sprinter der Welt Zunächſt ſaßh es wir Deutſche uns zu geſtatten glaubten. noch einigermaßen gut aus: Jonath kam in den Endlauf Er war allerdings der einzige deutſche Sprinter, dem dies gelang, denn nachdem Geerling geſtern ſchon im Zwiſchenlauf ausgeſchieden war, mußte jetzt Helmuth Kör⸗ nig in ber Vorentſcheidung daran glauben. König ſtand in der erſten Vorentſcheidung. Er hatte die dritte Bahn geloſt, lag aber nach mäßigem Start ſchon bald ausſichtslos im Rennen. Der amerika⸗ niſche Neger Eddie Tolan gewann den Lauf in 10,7 Sek. knapp vor dem Südafrikaner Joubert und dem Japaner Johſioka. Neben Körnig ſchieden auch noch der Kanadler Williams, der Amſterdamer Olympia⸗Doppel⸗ leger und der Neuſeeländer Elliot aus. Außerordentlich war die Spannung, in der man die zweite Vorentſcheidung erwartete, denn ſie brachte den zweiten Amerika⸗Star, den gleichfalls farbigen Metealfe mit unſerem Meiſterſprinter Arthur Jonath zuſammen. Der Weſtdeutſche hatte die fünfte Bahn. Vom Start weg gab es einen mörderiſchen Kampf. Alle ſechs Aufer lagen auf einer Höhe und in geſchloſſener Linie raſte das Feld über die Bahn. Faſt gleichzeitig zerriſſen ſie auch das Zielband und für das Schiedsgericht wird es ſchwer geweſen ſein, die Reihenfolge zu ermitteln. Sieger blieb Metcalfe in 10,6 Sek. mit Handbreite vor ſei⸗ nem Landsmann Simpſon. Eine weitere Handbreite zu⸗ rück lag Jonath, der ſich damit wenigſtens in den Endlauf gerettet hatte. Das Nachſehen hatten diesmal die Argen⸗ tinſer Lutti und die beiden Kanadier Pearſon und Wright. Für den Endlauf hatten ſich alſo die Amerikaner Tolan, Metealfe und Simpſon, der Deutſche Jonath, der Sübafrikaner Joubert und der Japaner Joſhioka quali⸗ liziert. Eine halbe Stunde hatte dieſes Sextett Zeit, um ſich für den Endlauf zu ſammeln. Inzwiſchen lenkte die olympiſche Zeremonie für die Sieger des Vortages die Aufmerkſamkeit der Maſ⸗ ſen auf ſich. Groß war die Freude unſerer Landsleute und der Deutſchamertkaner, als am olymp. Hauptmaſt auch ein⸗ mal die deutſche Flagge hochgezogen wurde und die Deutſchlandlied intonierte. Is mayrs im Gewichtheben wurde ge⸗ letert. Dann ſah man die deutſche Flagge noch einige⸗ male an den Nebenmaſten, für die Plätze von Wölpert und Straßberger und dann gleichzeitig zweimal für unſere Damen Braumüller und Fleiſcher. Gdoͤie Tolan Tolan gewinnt die 100 Meter vor Metcalfe und 8 Jonath in 10,3 Sek. Man konn ſich nicht erinnern, jemals einen ſo mörde⸗ tiſchen Kampf über die Sprintſtrecke geſehen zu haben, wie es dieſer 100 Meter⸗Endlauf in Los Angeles war. Es war auch ein eminent ſchnelles Rennen. Der Sieger in dieſem Rennen mußte die beſtehende Weltrekordzeit von 10,3 Se⸗ kunden erreichen, um zu gewinnen. 2 Beim Start ſaßen von außen nach innen Noſhioka, Jou⸗ bert, Metcalfe, Simpſon, Jonath und Tplon in ihren — Für Hitze und Staub erschlaffen den Körper besonders beim Mundwasser und eine gründliche N N ſchnellſter weißer“ Sprinter Olympia⸗Sonderdienſt der Neuen Mannheimer Zeitung Stortlöchern. Der 1. Start klappte. Yoſhioka und Joubert waren am beſten abgekommen, ſie lagen auch zunächſt knapp in Vorſprung, aber bei 50 Metern wurden ſie von Met⸗ calfe und Jonath erreicht. Der Neger und der Deutſche kämpften Bruſt an Bruſt erbittert, während Jonath etwas zurückfiel, ſchob ſich plötzlich in einem tollen Endſpurt Eddͤie Tolan an ihm vorbei und ihm gelang es auch noch, ſeinen Landsmann und Raſſegenoſſen Metcalfe im Ziel abzufan⸗ gen. Etwa 60 em zurück endete der Deutſche auf dem dritten Platz, während Simpſon, Joubert und Yoſhioka zum Schluß ganz klar geſchlagen waren. Schon während des Laufes befand ſich die Zuſchauermenge in einem wah⸗ ren Aufruhr, der in eine Betfallsraſerei überging, als Tolan den Sieg ſicher hatte. Das Ergebnis des denkwürdigen Laufes, der in keiner Beziehung enttäuſchte, war: 1. Eddie Tolan⸗ USA 10,3 Sek.; 2. Metcalfe⸗ USA Bruſtbreite zurück; 3. Jonath⸗Deutſchland 60 em zurück, 10,4 Sek.; 4. Simpſon⸗US A; 5. Joubert⸗Südafrika; 6. Poſhioka⸗ Japan. Friſcher Sieg über die 400 m Hürden Auch hier ein Weltrekord— Tisdall vor Hardin und Taylor Groß war der Jubel der Amerikaner über den Doppel⸗ erfolg über die kurze Sprintſtrecke, aber es ſollte gleich eine kühle Duſche folgen: Amerika verlor den Hürdenlauf, der in den Chancenberechnungen als ſichere Angelegenheit der USA. erſchtenen war. Nach dem Debacle im Hoch⸗ ſprung folgte alſo auch heute eine ſchwere Enttäuſchung. Ein Mann aus der kleinen iriſchen Streitmacht, Tisdall war es, der die US.⸗Cracks Hardin und Taylor hinter ſich ließ. Daß der Erfolg an einen großen und würdigen Athleten fiel, bewies die neue Weltrekordzeit von 51,8 Sek. Die Zeit kann allerdings keine Anerkennung finden, da Tisdall eine Hürde geriſſen hatte. Auch der Hürdenkampf war eine packende Angelegen⸗ heit, die erſt bei der letzten Hürde entſchieden wurde, als der Irländer ſich knapp in Front ſchob. Ein famoſes Rennen lief auch der alte Olympiaſieger Lord Burghley, der ſich immerhin noch den vierten Platz ſichern konate. Das Ergebnis: 1. Tisdall⸗ Irland 81,8 Sek.; 2. Hardin⸗US A. 5 Meter zur.; 3. Taylor⸗US.; 4. Lord Burghley; 5. Facelli⸗Italten; 6. Areskoug⸗Schweden. Es kommt auch wohl nicht häufig vor, daß zwar nicht die Zeit des Siegers, ſondern die des Zweiten als Rekord ge⸗ wertet wird. Im 400 Meter⸗ Hürdenlauf aber gab es dieſe Kurioſität. Da die 51,8 Sek. des Siegers Tisdall nicht als Weltrekordzeit anerkannt werden konnte, weil der Irländer eine Hürde geriſſen hatte, wurde die Zeit des Zweiten, des Amerikaners Harden, mit 52,0 Sekunden als neuer olympiſcher Rekord verkündet. Die Zeit kommt auch dem beſtehenden Weltrekord gleich. 7. Seite/ Nummer 353 Stella Walſh läuft Weltrekord Die 100 Meter⸗Vorläufe der Damen— Marie Dollinger⸗Nürnberg unter den Siegerinnen Dieſe Olympiſchen Spiele in Los Angeles ſcheinen wirklich in jeder Hinſicht Rekordſpiele werden zu wollen. Was die Leiſtungen betrifft ganz ſicher, denn es gibt hier kaum eine Konkurrenz, in der nicht die olympiſche Beſt⸗ leiſtung, wenn nicht gar der Weltrekord verbeſſert wird. Die Frauen wollten hinter den Männern nicht zurück⸗ ſtehen und darum warteten auch ſie gleich bei ihrem erſten Auftreten am Montagnachmittag mit einer neuen Weltbeſt⸗ leiſtung auf. Stella Walſh, die in Amerika lebende Polin, drückte im zweiten Vorlauf zum 100 Meter⸗ Rennen die Beſtzeit auf 11,9 Sekunden. Bislang hatte die Kanadierin Cook mit 12 Sek. gehalten. Hinter Stella Walſh endeten Frizell⸗KKanada und Watenaba⸗Japan auf den Plätzen. Ellen Braumüller, die für dieſen Vorlauf eingeteilt war, blieb dem Start fern, da ſie ſich für das Diskuswerfen ſchonen ſoll. So blieben unſere Intereſſen im 100 Meterlauf der Damen nur durch Marie Dol⸗ linger gewahrt, die ſich im erſten Vorlauf ganz aus⸗ gezeichnet ſchlug. Die Nürnbergerin erwiſchte den beſten Start, lag ſofort in Führung und ſiegte nach einem pracht⸗ vollen Lauf ſicher mit faſt einem Meter Vorſprung in der beſtehenden olympiſchen Beſtzeit von 12,2 Sek, vor der Deutſchamerikanerin Wilhelma van Bremen und der Ka⸗ nadierin Strike. Unplaciert blieben Miß Porter⸗Neu⸗ ſeeland und Clark⸗Kanada. Die Holländerin Schur man, die in dieſem Jahre auch ſchon einmal die 12⸗Sekunden⸗Grenze unterboten hat, gewann den dritten Vorlauf ganz überlegen in 2,2 Sek. vor Vandervleit⸗Kanada und der Engländerin Hiscock. Hier ſchieden Wearne⸗Auſtralien und Harrington⸗ England aus. Den vierten Vorlauf holte ſich die Amerikanerin Wilde in 12,4 Sek, vor der Holländerin van Alten und Kench⸗Kanada. Dagüra⸗Mexiko und die Eng⸗ länderin Ethel Johnſon ſchieden aus. Marie Dollinger im Endlauf Als eine gute Stunde ſpäter die Vorentſcheidungen im 100⸗Meter⸗Lauf der Damen ausgetragen wurden, ſah es im erſten Lauf für unfere Deutſche zunächſt bös aus. Sie hatte einen ſeht ſchlechten Start erwiſcht und lag an letzter Stelle. In einem glänzenden Zwiſchenſpurt ſchob ſie ſich aber zunächſt auf den driten Platz und rang dann auch noch die Holländerin Schurman nieder, um ſchließ⸗ Jonath-Deutschland, der schnellste„Weiße“ 13. Rhön ⸗Segelflug⸗Weltbewerb Waſſerkuppe, 30. Juli. Am Spätnachmittag des vergangenen Wettbewerbstages ſetzte noch ein ſehr beachtlicher Flugbetrieb ein, bei dem auch, wie zu erwarten war, ſehr ſchöne Dauerflüge aus⸗ geführt wurden. Hakenjos auf„Lore“ blieb auf einem Fluge 3 Stunden 37 Min. in der Luft. Der Pole führte einen dreiſtündigen Segelflug durch und von weiteren 6 Jung⸗ fliegern konnten Zeiten zwiſchen einer und zwei Stunden erreicht werden. Insgeſamt verzeichnet der geſtrige Tag 24 Starts, womit ſich die Zahl der Wettbewerbsflüge auf 447 erhöht. Heute, am vorletzten Tage des Wettbewerbes, herrſcht das herrlichſte Wetter. Strahlender Sonnenſchein, einzelne Schönwetterwolken am Himmel und eine Temperatur, daß erſtmalig während der letzten drei Wochen auf warme Klei⸗ dung verzichtet werden kann. Badehoſe iſt große Mode. Es ſcheint faſt ſo, als ſollte den am kommenden Sonntag mit Sicherheit zu erwartenden Tauſenden von Zuſchauern auch mal die lachende Waſſerkuppe gezeigt werden. Nur unſeren Jungfliegern ſcheint der heutige Tag nicht völlig recht zu ſein, da die herrſchende Windflaute kaum Flüge ermöglicht. Mancher Start wurde am Vormittag am Weſthang verſucht und mußte nach kurzer Dauer abgebrochen werden und auch am Nachmittag wurden nur Minutenflitge ausgeführt. Lei⸗ der hat Wolf Hirth heute etwas Pech gehabt, als er nach kurzem Fluge landen wollte und der ausgeſuchte Landeplatz mit anderen Flugzeugen beſetzt war. Er mußte in die Steine und hat dabei den Rumpf ſeines Flugzeuges erheb⸗ lich beſchädigt. Hirth ſelbſt hat aber ſeinen Humor behal⸗ ten und das ſiegreiche Flugzeug, das in dieſem Wettbewerb über 300 Km. zurückgelegt hat, von ſeiner Mannſchaft in großem Aufzug ins Lager bringen laſſen. Die Sportleitung hatte einen Tagespreis von 400 Mark für die größte Flugſtrecke, mindeſtens aber 40 Km. aus⸗ geſetzt, um den verſchiedentlich geſtartet wurde. Während keines der Flugzeuge ſich halten konnte, konnte Kron⸗ feld auf ſeiner„Wien“ ein ausgezeichnetes Aufwindfeld entdecken, das ihn in kürzeſter Zeit auf 500 Meter Höhe über der Startſtelle brachte. Kronfeld verließ mit dieſer Höhe ſehr bald die Waſſerkuppe, und verſchwand, dauernd kreiſend, in nordöſtlicher Richtung. Es gelang ihm, eine Flugſtrecke von 53 Kilometer zurückzulegen. Er lan⸗ dete bei Schmalkalden glatt. Er hat auf dieſe Weiſe den Tagespreis an ſich gebracht, der allerdings für 3 Flug⸗ zeuge ausgeſchrieben iſt und bekommt deshalb nur die aus⸗ geſchriebenen 200 Mark. Der Flug beweiſt wieder einmal, daß Kronfeld wirklich ein hervorragender Flieger iſt und erinnert ganz in der Art ſeiner Durchführung an Kronfelds Segelflug am letzten Tage des vorjährigen Wettbewerbes, als ebenfalls bei ſtrahlendem Sonnenſchein keine Maſchine ſich halten konnte, während Kronfeld auf der braven„Wien“ 165 Km. erreichte. Die„Wien“ hat während der 4 Jahre ihres Beſtehens nunmehr ſchon weit über 1000 Flugkilo⸗ meter geflogen, darunter allein 6 Flüge von je mehr als 100 Km. Waſſerkuppe, den 31. Juli. In den Abendſtunden des vergangenen Tages gelang es noch einigen unſere Jungflieger längere Flüge auszufüh⸗ ren, unter denen beſonders der Zweiſtundenflug der „Oztte“ unter Schleicher hervorzuheben iſt, der mit aus⸗ gezeichnetem Geſchick ſich während des ſchwachen Windes halten konnte. Auch Ditmar konnte einen Stundenflug ab⸗ ſolvieren. Eine beſondere Ueberraſchung wurde geſtern nachmittag der Waſſerkuppe bereitet, als das größte Land⸗ flugzeug der Welt, die Junkers„G 38“, über das Lager in geringer Höhe hinweg flog. Es war ein impoſanter Anblick, als das Rieſenflugzeug langſam über den ſegeln⸗ den Maſchinen dahin zog. Der letzte Wettbewerbstag ſteht durchaus im Zeichen des Hochbetriebes. Unermüdlich wird geflogen und eine Unmenge Zuſchauer hat Gelegenheit bei herrlichſtem Sonnenwetter die Leiſtungen unſerer Jungflieger zu be⸗ wundern. Der heutige letzte Wettbewerbstag gewinnt da⸗ durch eine beſondere Bedeutung, daß der erſt kürzlich von Peters aufgeſtellt neue Rhöndauerrekord von Schleicher auf„Ozite“ überboten werden konnte. Schleicher iſt be⸗ reits ſeit 6 Uhr morgens in der Luft und hat zurzeit der Niederſchrift des Berichtes ſchon eine Dauer von über 11 Stunden erreicht. Er wird wohl bis zum Startſchluß um 7 Uhr wetiterfliegen und damit eine Zeit von faſt 13 Stunden erreichen. Damit iſt Peters Rekord um Über eine Stunde überboten worden. Es iſt eine hervorragende Leiſtung, die der junge Flieger vollbringen konnte der erſtmalig an einem Wettbewerb teilnimmt. Peters dürfte mit dieſem Fluge auch die zweite Stelle in der Geſamtflugdauer nach Dittmar erreichen. Von den Piloten des Leiſtungswettbewerbes wurden eine Reihe von Flügen durchgeführt um den heutigen Tagespreis für die größte Höhe, die wohl von Riedel auf„Rhönadler“ und Pernthaler auf„Askania“ erreicht worden ſein wird. Ganz ohne Bruch ging auch der letzte Wettbewerbstag nicht vorüber. Der polniſche Flieger Lopatniuk, der om Südhange der Kuppe ſegelte, ſchmierte in geringer Höhe in einer Kurve ab, wobei das Flugzeug ziemlich reſtlos zerſtört wurde. Der Pilot blieb unverletzt. Die Polen haben damit auch bereits zum zweiten Mal Pech gehabt, als geſtern das polniſche Motorflugzeug beim Start in einen Graben rollte und ebenfalls beſchädigt wurde. Unter den zahlreichen Beſuchern der Waſſerkuppe begegnen wir heute einer Reihe namhafter deutſcher Luftfahrtwiſſen⸗ ſchaftler, und zwar iſt Profeſſor Dr. Junkers mit ſei⸗ ner Gattin eingetroffen, desgleichen der bekannte Kon⸗ ſtrukteur des Do. X, Claude Dornier, ebenfalls mit Fami⸗ lie und die Profeſſoren Pröll, Madelung, Hoff, Prandtl und der franzöſiſche Luftfahrtſachverſtändige Profeſſor Dr. Idrac, der ſich hauptſächlich durch ſeine Unterſuchungen über den Segelflug der Vögel, der Geier und der Alba⸗ troſſe einen Namen gemacht hat. Bei Niederſchrift des Berichtes zieht weſtlich der Waſſer⸗ kuppe eine Gewitterfront heran, die unter Umſtänden noch am letzten Tage große Ereigniſſe zur Folge haben kann. Faſt alle Flugzeuge ſind bereits am Hang, um ſofort ſtar⸗ ten zu können. Am heutigen Abend wird das Preisgericht ſeine Ent⸗ ſcheidung trefſen, die morgen früh den Segelfliegern be⸗ kannt gegeben wird. f Bis zum vergangenen Abend ſind insgeſamt 482 Wett⸗ bewerbsflüge ausgeführt worden, ſo daß ſich die Geſamt⸗ zahl mit dem letzten Tage auf ca. 530 ſteigern wird. A. K. Heise, Wanderung und Crlore dena Zahnreinigung mit 2 8 Wochenende: Sek. ſtegenden Kanadierin lich knapp hinter der in 19,4 N Dritte wurde die Strike den zweiten Platz zu belegen. Amerikanerin Wilde, während überraſchend Frl. Schur⸗ mann⸗Holland ausſchied. Auch Watanabe⸗Japan und dis Neuſeeländerin Kench fielen aus. Der Abſtand zwiſchen Miß Strike und Frl. Dollinger war kaum ſichtbar. Stella Walſh erreichte auch in der zweiten Vorenk⸗ ſcheidung wieder die Weltrekordzeit von 11,9 Sek., mit der ſie vor Wilhelma van Bremen, Hiscock, Vanderpleit, Frizzel und Alten ſiegte. In die Entſcheidung am Dienstag kommen alſo Stella Wals⸗Polen, Marie Dollinger⸗Deutſchland, Wilde⸗US., van Bremen⸗US., Stricke⸗Kanada und Hiscock⸗England. And wieder Irland! Dr.'Callaghan gewinnt das Hammerwerfen Hintereinander ſtieg am Montagnachmittag zweimal die iriſche Flagge, die„Harfe im grünen Feld“, am blympi⸗ ſchen Siegesmaſt hoch. Man kann ſich denken, wie groß die Freude in der kleinen kriſchen Expedition war. Kaum hatte Tisdall ſeinen Sieg im 400 Meter⸗ Hürdenlauf er⸗ zielt, da wurde ſchon der Erfolg bekanntgegeben, den Doktor'Callaghan, Olympiaſieger auch ſchon 1928 in Amſterdam, im Hammerwerfen, verbucht hatte. Zugleich brachte dieſer Wettbewerb aber auch wieder eine weitere Enttäuſchung für die Amerikaner, die mit ihrem Rekord⸗ mann Frank Connor ſicher gerechnet hatten. Connor ſchied jedoch bereits in den Vorkämpfen aus. Als es in die Entſcheidung ging, führte der Finne Porhoela mit einer Leiſtung von 52,25 Meter knapp vor Callaghan. Callaghan konnte aber ſeine Vorkampfleiſtung noch um einiges ver⸗ beſſern und blieb mit 53,88 Meter Sieger. Ergebnis: 1. Dr. O' Callaghan⸗Irland 53,88 Meter; 2. Porhoela⸗Finnland 52,27 Meter; 3. Pete Zaremba⸗ USA. 50,33 Meter. Iſohollo Favorft Vorkümpfe zum 3000 Meter⸗Hindernislaufen Die Vorläufe zum 3000 Meter⸗Hindernisrennen brach⸗ ten packenden Sport. Beſonders erbittert wurde der Kampf im erſten Lauf geführt. Der Engländer Evenſon ſiegte ſchließlich in:18,58 Min. vor Pritchard⸗US., Tot⸗ vonen⸗Finnland, Lippi⸗Italien, Bargolini⸗Argentinien und Vigneron⸗ Frankreich. Oliva⸗Südafrika gab auf. Im zweiten Vorlauf nahm der Finne Iſohollo nach dem erſten Drittel der Strecke die Führung, um ſchließlich ganz überlegen in der neuen olympiſchen Rekord⸗ zeit von:14,63 Min. vor Cluskey⸗US., Dawſon⸗US., Bayley⸗England, Mattilainen⸗Finnland und Furia⸗ Italien in Front zu bleiben. Barwick und Galopp gaben auf. Die Freiſtilringer auf der Matte Im Olympiſchen Stadion ſind nach dem Abzug der Ge⸗ wichtheber die Ringer eingezogen. Am Montag wurden die Wettbewerbe im freien Stil in Angriff genommen. Zu⸗ nächſt traten die Bewerber im Bontamgewicht in Aktion. Eine Ueberraſchung brachte in dieſer Gewichts⸗ klaſſe der Grieche Zervinis, der den Kanadier Trif⸗ finow ſchon nach 41 Sek. Kampfoauer auf die Schultern legte. Den zweiten Follſieg in dieſer Klaſſe buchte der Finne Kaskari nach:14 Min. über Reid⸗England. Der Amerikameiſter Pearce erhielt die knappe Punktent⸗ ſcheidung über den Ungarn Julius Zombory und gleich⸗ falls nuch Punkten war Depui⸗Chaffray⸗Frank⸗ reich über Wingren⸗Schweden erfolgreich. Gleichzeitig woren auf der zweiten Matte die Konkur⸗ renten in der Leichtgewichtsklaſſe tätig. Zum Schulterſteg kamen hier Karpothie⸗ Ungarn über Zuzuki⸗ Japan, während Klaren ⸗ Schweden über Tho⸗ mos⸗Kanada und Pacome⸗ Frankreich über Kaepp⸗ Eſtland nach Punkten erfolgreich waren. Anſchließend be⸗ gannen dite Kämpfe in der Mittelgewichtsklaſſe. Nach ſcharfen, faſt gleichwertigen Treffen komen zu Punkt⸗ ſiegen Tupyoghi⸗ Ungarn über Poilve⸗ Frankreich und Lunkko⸗ Finnland über den guten Schweden Jvar Johannſin. Gute Technik zeigte der Japaner Kotani, der Stockton⸗Kanada eine entſcheidende Niederlage bei⸗ bringen konnte. Am Dienstag kommen auch die Weltergewichtler an die Reihe, die einzige Klaſſe, in der Deutſchland durch Földeak an den Freiſtil⸗Ringkämpfen betet⸗ ligt iſt. Das Programm der nächſten Tage Dienstag, 2. Auguſt Vormittags: Moderner Fünfkampf(5000 Meter Geländeritt). Nachmittags: Florettfechten für Damen und Her⸗ ron; 110 Meter Hürden⸗Vorläufe; Weitſprung für Herren bis zur Entſcheidung; Diskuswerfen für Damen bis zur Entſcheidung; 200 Meter Vorläufe; 800 Meter Lauf für Herren(Entſcheidung); 100 Meter Lauf Damen(Entſchei⸗ dung); 110 Meter Hürden⸗Zwiſchenläufe; 5000 Meter Vor⸗ läufe; 200 Meter Zwiſchenläufe; Ringen im Freiſtil. Abends: Ringen im Freiſtil; Bahnradrennen(Aus⸗ ſchetbungen im 4000 Meter Verfolgungsrennen, Zwiſchen⸗ läufe für Zweiſttzerrennen, Malfahren, Zeitfahren), Mittwoch, 3. Auguſt Vormittags: Moderner Fünfkampf(Degenfechten); Fechten(Florett⸗Mannſchaftskämpfe); Ringen im Freiſtil. Nachmittags: Florettfechten für Mannſchaften; 50 Km. Gehen, 200 Meter Vorentſcheidung; Stabhochſprung bis zur Entſchetdung, Diskuswerfen bis zur Entſcheidung; 80 Meter Hürden für Damen Vorläufe; 110 Meter Hürden Entſcheidung; 200 Meter Entſcheidung; 1500 Meter Vor⸗ läufe. Abends: Ringen im Freiſtil; Ankunft der 50 Km. Geher; Bahnradrennen(Hauptfahren⸗Entſcheidung, Ver⸗ folgungsrennen⸗Entſcheidung, Zweiſitzerfahren⸗Entſchet⸗ dung, Zeitfahren⸗Entſcheldung). Donnerstag, 4. Auguſt Vormittags: Straßen⸗Radrennen; Moderner Fünf⸗ kampf(Piſtolenſchießen), Ringen(griech.⸗römiſch). Nachmittags: 400 Meter Vorläufe; Speerwerfen bis zur Entſcheidung; Dreiſprung bis zur Entſcheidung; 80 Meter Hürden für Damen Zwiſchenlauf; 1500 Meter Lauf Entſcheidung; 400 Meter Zwiſchenläufe; 80 Meter Hürden für Damen, Entſcheidung. Abends: Ringen(griech.⸗römiſch). Die Kämpfe finden nach mitteleuropäiſcher Zeitrech⸗ nung neun Stunden ſpäter als kaliforniſche Zeit ſtatt. Die Nachmittagskämpfe beiſpielsweiſe beginnen nach unſerer Zeit abends 11.30 und enden gegen 3 Uhr nachts, während die Abendkämpfe nach unſerer Zeit meiſt erſt gegen 7 Uhr morgens ſchließen. B2?2᷑— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: ſturt Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: 1. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil; Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Eine kräftige Ilundspülung mit dem herrlich eririschenden Chlorodont- ste wirken wohltuend, verschaffen das Gefühl der Sauberkeit und mmer schöne weiße und gesunde Zähne Dienstag, 2. Auguſt 1999 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Das Geheimnis des blauen Diamanten Im Tempel Buddhas— In der Schatulle des Sonnenkönigs Am Hals der Königin Maria Antoinette Bei der Geliebten des Fürſten Poniatowski In dem Eheſcheidungsprozeß des amerikaniſchen Multimillionärs Mac Leaue, der zurzeit die amerikaniſchen Gerichte beſchäftigt, ſpielt der blaue Diamant„Hope“, ein Edelſtein von außergewöhn⸗ licher Größe und Schönheit, eine bemerkenswerte Rolle. Wie allen ſeinen früheren Beſitzern iſt der Diamant auch dem Millionär Mac Leane zum Ver⸗ hüängnis geworden. Die wechſelvolle und tragiſche Geſchichte des blauen Diamanten reicht bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. In dieſer an ſeltenen Abenteurererlebniſſen ſo überaus reichen Zeit wurde ein franzöſiſches Piratenſchiff an die Küſte des hin⸗ terindiſchen Landes Birma verſchlagen. Während die Beſatzung mit der Ausführung verſchiedener Repara⸗ turen an dem Dreimaſter beſchäftigt war, unternahm Kapitän Jean Tavernier in Begleitung von zwei gut bewaffneten Matroſen eine Reiſe ins Innere des damals noch faſt völlig unbekannten Landes. Die drei Männer erreichten die ſagenhafte heilige Stadt Pagan, die in jener Zeit als Zentrum des buddhiſtiſchen Kultus in der lamaiſtiſchen Welt im höchſten Anſehen ſtand. Die vielen Tempel und Pagoden von Pagan boten den Augen der Fran⸗ zoſen ein überwältigendes Bild. Sie waren mit herrlichen Statuen ausgeſtattet und bargen Schätze von ungeheurem Wert. Kapitän Tavernier und ſeine gleiter entſchloſſen ſich, einen auszuführen. Im Dunkel der Nacht drangen ſie in den heiligen Tempel Rama Sita ein, feſſelten die Wächter, erſchlugen zwei Prieſter und raub⸗ ten das Heiligtum aus. beiden Be⸗ dreiſten Handſtreich Trotz der Verfolgung konnten die Abenteurer un⸗ behelligt entkommen und an Bord ihres Schiffes ge⸗ langen. Der Dreimaſter ging ſofort in See, und die Beute wurde unter die Mannſchaft verteilt. Das ſchönſte Stück, der rieſige blaue Diamant, der im Tempel Rama Sita die Stirn der Gottheit ge⸗ ſchmückt hatte, fiel Kapitän Tavernier zu. In Paris eingetroffen, verkaufte Tavernier den Stein an die königliche Schatulle für den für da⸗ malige Begriffe ungeheuren Preis von 200 000 Louis dors. Als reicher Mann begab ſich Tavernier daraufhin auf eine Indienreiſe. Während einer Jagd in der Gegend von Kalkutta wurde Ta⸗ vernier von einem Tiger erſchlagen. Der Sonnenkönig Ludwig XIV., in deſ⸗ ſen Beſttz der blaue Diamant gelangt war, ſchenkte den Edelſtein ſeiner Favoritin, der be⸗ rühmten Madame de Monteſpane. Zwei Tage ſpäter fiel die langjährige Geliebte des Kö⸗ nigs bei ihm in Ungnade. Sie mußte den Hof ver⸗ laſſen und ſich in die Abgeſchloſſenheit eines Kloſters zurückziehen. Der Diamant wurde auf königlichen Befehl beſchlagnahmt. Nach einiger Zeit erhielt der allmächtige Finanz⸗ miniſter Fouquet den Edelſtein vom König zum Geſchenk. Der Würdenträger, dem eine ſolche Ehre zuteil wurde, ahnte nicht, daß damit ſein Schickſal beſiegelt war. Kurz darauf erließ Ludwig XIV. eine ſeiner berüchtigten Geheimordonnanzen gegen Fou⸗ quet. Der Miniſter wurde verhaftet und in die Baſtille eingeliefert, wo er nach einigen Wochen ſtarb. Der Diamant wanderte in die königliche Schatulle zurück. Merkwürdigerweiſe fing gerade damals der Glanz des Sonnenkönigs an zu verblaſſen. Der König hatte in allen ſeinen Unterneh⸗ mungen kein Glück mehr und ſeine Volks⸗ tümlichkeit war dahin. Die Kunde von ſeinem Tode wurde in der Bevölkerung der Hauptſtadt mit Ju⸗ belrufen aufgenommen. Der Sarg des Herrſchers wurde von der Volksmenge mit Steinen beworfen. Der blaue Diamant blieb im Beſitz des könig⸗ lichen Hauſes. Er ſchmückte den Hals der Königin Maria Antvinette, die ſich ſogar im Gefäng⸗ nis von dem Edelſtein nicht trennen wollte. Sie legte ihn am Tage der Hinrichtung ab. In den darauffolgenden Monaten der Schreckens⸗ herrſchaft verſchwand der Diamant aus den Tuile⸗ rien und tauchte in Amſterdam im Beſitz des Juwelen händler Foſt auf. Er ließ den Stein umſchleifen. um ihn unkenntlich zu machen. Der Sohn des Juweliers ſtahl eines Nachts den Gdelſtein aus der Werkſtatt und flüchtete damit nach Paris, wo er den Diamant ſpottbillig verkaufte. Nach einigen Wochen nahm ſich der junge Mann aus Gram und Verzweiflung das Leben. Der neue Beſitzer des Edelſteins, ein gewiſſer Francois Beaulieu begab ſich nach London, um den Schmuck dort abzuſetzen. In ſteter Angſt, mit dem Diamanten ertappt zu werden hielt er ſich in einer ärmlichen Spelunke in einen Vorort der Hauptſtadt auf. Er bot den Stein dem Juwelen⸗ händler Eliaſon brieflich zum Kauf an. Als Auf Schleichwegen geriet der blaue Diamant in den Beſitz des türkiſchen Sultans Abd⸗ ul⸗Hamid. Als der Herrſcher von der myſteriö⸗ ſen, unheilvollen Wirkung erfuhr, ſchenkte er ihn ſeinem Obereunuchen. Nach kurzer Zeit wurde der Eunuche in ſeinem Schlafzimmer er⸗ würgt aufgefunden. Seitdem lag der Diamant in einer Stahlkaſſete in der Schatzkammer des Sul⸗ tans, der ihn nie anzurühren wagte. des Steins Dem Gedenken der Toten der Niobe Der Trauergottesdienſt am Strand von Swinemünde, den die dortige Marineſtation unter Teilnahme von vielen Tauſenden von Badegäſten ab⸗ hielt. Zu gleicher Stunde gedachten alle deutſchen Marine⸗ und Armee ⸗Garniſonen der 69 Seeleute, die bei der Niobe⸗Kataſtrophe den Tod fanden. der Händler nach einigen Tagen in dem Keller er⸗ ſchien, der dem Diamantenbeſitzer als Aufenthalt diente, fand er dieſen tot auf dem Fußboden liegen. Er war einem Herzſchlag erlegen. Der blaue Diamant wanderte daraufhin von Hand zu Hand und wurde endlich von Thomas Hope erworben, deſſen Namen er in der ſpäteren Zeit auch trug. Sein Sohn Lord Francbis Hope, erbte den Stein nach dem plötzlichen Ableben des Vaters. Er heiratete kurz darauf die damals be⸗ rühmte Schauſpielerin May Noga, die ſein ganzes Vermögen vergendete. Der Stein ging in die Hände des polniſchen Ariſto⸗ kraten Fürſt Poniatowſki über. Eines Abends ſaß der Fürſt in Begleitung ſeiner Maitreſſe, der Tänzerin Ladoux, in einer Loge der Pariſer Oper. Der Diamant ſchimmerte in herrlichem bläulichem Glanz am Decollett der Schönen. In der Pauſe erhob ſich in der Nebenloge ein elegant gekleideter junger Mann und gab aus einer Piſtole auf die Tänzerin zwei Schüſſe ab. Mit einem Schrei ſank die Unglückliche tot zu Boden. Nach der Entthronung des Kalifen war der Dia⸗ mant jahrelang verſchollen, bis er plötzlich in Ame⸗ rika auftauchte. Der amerikaniſche Millionär Mac Leane kaufte den Edelſtein und machte ihn ſeiner Gattin zum Geſchenk. Nach einigen Tagen ging die Dame mit ihrem klei⸗ nen Sohn ſpazieren. Sie legte bei dieſer Gelegen⸗ heit zum erſten Male den blauen Diamanten an. Im Stadtpark von Washington geriet der Junge unter die Räder eines vorbeiſauſenden Automobils. „Das drittreichſte Kind der USA.“ war arf der Stelle tot. Mac Leane, den ſeine Frau vor dem Erwerb des unheilvollen Diamanten wiederholt gewarnt hatte, erhielt heftige Vorwürfe. Es kam zwiſchen den beiden Ehegatten zu einem Zerwürfnis, das zu einer Scheidungsklage führte.? ac Leane iſt feſt entſchloſ⸗ ſen, den Unglücksſtein los zu werden. Merkwür⸗ digerweiſe erhielt er zahlreiche Kaufgebote, die menſchliche Eitelkeit ſcheint doch größer zu ſein, als alle Vorurteile und der Aberglaube. Michael Auspitz Meine Abenteuer mit Al Capones Gangſters Von Primo Carnera, dem italieniſchen Boxrieſen Für die meiſten Leute, beſonders für Europäer, iſt Al Capone weiter nichts als ein Räuber und Mörder, und ſie finden es haarſträubend, daß ein derartiger Verbrecher ſolange ungeſtraft den Schrecken Chicagos bilden konnte. Er ſelbſt ſieht ſich aber tatſächlich nicht anders als einen Geſchäfts⸗ mann, einen ſehr klugen Geſchäftsmann, mit einem Schuß Abenteuerblut. Als das Prohibitionsgeſetz nungen über Amerika ausbreitete, allgemeine und zunächſt ſchwer zu Nachfrage nach Alkohol. und Zufuhr zu organiſieren, bedurfte man eines gan⸗ zen Kerls, eines Kerles wie Al Capone. Brutal mußte er ſein, energiſch und natürlich ein bißchen ſeine Seg⸗ entſtand eine befriedigende Amerikaniſche Truppen zünden die Zeltſtadt der Veteranen an Unten links: General Mac Arthur, der das 5 der amerikaniſchen Truppen leitete. Mitte: Verſammeung der Kriegsveteranen in ihrem eldlager bei Waſhington. Unten rechts: Präſident Hoover, der den Einſatz der Truppen anordyuele. Nach dem Wiedererſtarken der Veteranenbewegun Utruhen geführt hatte, ſah ſich die amerikaniſche gegen e die erneut zu ſchweren egierung genötigt, alle verfügbaren Macht⸗ mittel gegen die einſtmaligen Kriegsteilnehmer einzuſetzen. Das Militür rückte mit Kavallerie und Tanks gegen das Hauptlager der Veteranen vor und zündete die Zeltſtadt an. Um Verteilung Verbrecher. Um gegenüber den Verbrechern Al Ca⸗ pones— die ich natürlich nicht beſchönigen oder verteidigen will— gerecht zu ſein, darf man eines nicht vergeſſen: Al Capones Opfer waren ſtets nur andere Gangſters, d. h. Menſchen, die von vornherein wußten, daß ſie ihr Leben in dem Augenblick aufs Spiel ſetzten, in dem ſie ſich einer Verbrecherbande anſchloſſen. Sie fühlten ſich, ſo merkwürdig das uns Europäern ſcheinen mag, gewiſſermaßen als Soldaten, die in einen Feldzug zogen. Während meines erſten Aufenthaltes in Amerika bewohnte ich in Miami eine Villa, die in nächſter Nähe von der„Sommerreſidenz“ Al Capones lag. Bereits kurz nach unſerer Ankunft erhielt ich eine —— höfliche Einladung Al Capones, ihn zu beſuchen. m Eingang zum Park wurden mein Manager und ich von zwei offenſichtlichen Gaugſters angehalten. Wir nannten unſere Namen und wurden dur den Park zum Hauſe geführt. Auf dem Wege dahin ſtießen wir dauernd auf„Wachttrupps“. Al Caponeg Villa war tatſächlich ſorgfältiger behütet als der Palaſt eines regierenden Monarchen, mit dem ein⸗ zigen Unterſchied, daß die„Ablöſung der Wache“ in weniger feierlicher Form geſchah. Wir wurden in einen mit auserleſenem Ge⸗ ſchmack eingerichteten Empfangsſalon geführt. Seltene Weine, Früchte, Zigarren uſw. ſtanden auf kleinen Tiſchen. An den Wänden hingen die Photographien bekannter Politiker, höherer Poll, zeioffiziere und einer Anzahl anderer führender Perſönlichkeiten. Lakaien in fehlerfreier weißer Livrée bedienten die Gäſte. Al Capone ſelbſt ein vorbildlicher Hauswirt. Tadellos gekleidet trat er mit einem liebenswürdigen Lächeln auf uns zu, „Ich freue mich, einen ſo ausgezeichneten Lands⸗ mann begrüßen zu dürfen.“ Dann wandte er ſi an meinen Manager mit der Frage, ob er ein Auty mitgebracht hätte. Nein? Dann würde mich jeden Morgen eines vor meiner Villa erwarten. Ob mir irgend welche Schwierigkeiten hätten, unſere Gelder aus Europa zu bekommen? Nein? Wir ſollten uns aber daran erinnern, daß er uns, wenn es nötig ſein ſollte, mit jeder gewünſchten Summe zur Verfügung ſtände. Bevor wir nach Europa zurückkehrten, ſollten wir einen weiteren Beweis ſeines uneigennützigen In⸗ tereſſes empfangen. Ich war in Chicago in einem der erſten Hotels abgeſtiegen. Am ſelben Abend machte mich mein Manager auf zwei Männer aufmerkſam, die auz dem Rahmen der üblichen Gäſte herausfielen. Er geriet in einige Unruhe, da er ſie für Erpreſſer eines beſtimmten Typs hielt, der in Amerika ſehr ver⸗ breitet iſt. Es ſind dies Subjekte, die gewöhnlich mit irgend einem Rechtsanwalt Hand in Hand ar⸗ beiten und Boxer, durch wegen lächerlicher Kleinig⸗ keiten anhängig gemachter Prozeſſe daran zu hindern ſurchen, im Ring zu erſcheinen. Meiſtens gelingt ez dieſen Erpreſſern, zu ihrem Gelde zu kommen. Unſer Argwohn gegen die beiden Männer verſtärkte ſich, als ſie uns am anderen Tage zum Training folgten und mich den ganzen Morgen nicht aus dem Auge ließen. Lunch und Diner nahmen ſie zur gleichen Zeit wie wir ein. Wie beim Boxen ſo halte ich auch im Leben auf den Grundſatz, daß die beſte Form der Verteidigung der Angriff iſt, und ſuchte die Leutchen daher am nächſten Tage einfach in ihren Zimmern auf. „Gentlemen“, ſagte ich,„würden Sie die Freund⸗ lichkeit haben und mir erklären, warum Sie ſich ſo lebhaft für mich intereſſieren“? Die Beiden ſahen ſich gegenſeitig an.„Well“, meinte der eine.„Denke, wir haben keinen Befehl, Euch nicht die Wahrheit zu ſagen. Sollen Euch beſchützen. Anweiſung Al Ca⸗ pones“.„Erlauben Sie mal“, rief ich aus.„Ich bin doch ſchließlich kein kleines Kind. Es iſt ſicher ſehr freundlich von Al Capone, aber.. ich kann mich ſelbſt beſchützen!“ „Alle Hochachtung vor Ihren Fäuſten, Mr. Car⸗ nera“, grinſte der Mann.„Sie kennen Chicago nicht. Hier ſind wir und hier bleiben wir. Was der„chief“ ſagt, gilt. Verſtanden?“ Was ſollten wir machen? Wir mußten uns wohl oder übel mit unſerer Leib⸗ garde abfinden. Tag für Tag ließen ſie mich keinen Moment aus den Augen. Selbſt am Tage meiner Abreiſe waren ſie am Bahnhof. „Nun Gentlemen“, begrüßte ich ſte,„ich ſtehe in Ihrer Schuld, und ich würde Ihnen gern ein klei⸗ nes Geſchenk machen. Was möchten Sie haben?“ Da verließ die beiden Männer zum erſten Male ihre Ruhe. Ihr Geſichtsausdruck wurde direkt drohend. „He“, ſagte der eine wütend.„Was zum Teufel denken Sie von uns? Sie wagen es, uns Geld an⸗ zubieten? Der„Chef“ hat uns geſandt. Iſt Ihnen klar, was das heißt?“ Ich entſchuldigte mich, und wir reichten uns die Hände, obwohl beide Männer offenſichtlich noch unter dem Eindruck der ungeheuren Beleidigung ſtanden, die ich ihnen unabſichtlich zugefügt hatte. „Was glauben Sie, Mr. Carnera, würde der Chef machen, wenn wir auch nur einen Cent von Ihnen angenommen hätten?“, ſagte der eine beim Abſchieb, „die Folgen für uns wären wirklich nicht auszu⸗ denken.... Hat uns zu Ihnen geſchickt, weil er Sie mag. Wollte nicht, daß einer von den erpreſſe⸗ riſchen Halunken ſein dreckiges Handwerk bei Ihnen probierte. Allright. Good⸗bye!“ Und ich glaube tatſächlich, daß die Gegenwart unſerer beiden Wächter und die Tatſache, daß wir unter dem Schutz des„großen“ Al Capone ſtanden, ſehr viel dazu beigetragen hatte, uns die unſaube⸗ ren Elemente vom Leibe zu halten. Ein Gebot für alle Autofahrer: Eile mit Weile! Mit dieſem Wagen wollte auf der Chauſſee Berlin—Prenzlau eine Damenfahrerin in raſcher Fahrt einen anderen Wagen überholen, ſtieß jedoch mit furchtbarer Gewalt auf ein entgegen⸗ kommendes Auto auf. Der ganze vordere Teil des Wagens wurde eingedrückt und ſämtliche Inſaſſinnen ſchwer verletzt. Die Trümmer reden eine eindringliche Sprache: Vorſichtig und langſam fahren, heißt raſcher ans Ziel gelangen— als wenn Ihr in unüberlegtem Rekord⸗ tempo dahinraſt! Ge⸗ führt. ſtanden rgen die r Poll. ihrender weißer lbſt ein trat er ins zu. Lands⸗ er ſich in Auty ch jeben Ob wir Gelder ten uns ötig ſein ne zur lten wir gen In⸗ Hotels h mein die aus en. Er er eines r ver⸗ wöhnlich and ar⸗ Kleinig⸗ hindern lingt es en. iner Tage nzen Zeit wie Wen auf eidigung her am 15 Freund⸗ e ſich ſo ahen ſich „Denke, yrheit zu Al Ca⸗ „Ich bin her ſehr in mich cr. 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Ich werde beſtrebt bleiben, den auf dem genannten Lokale ruhenden guten Ruf auf⸗ recht zu erhalten und weiter auszubauen. Beſonders möchte ich erwähnen, daß Küche und Keller traditionsgemäß weiter geführt werden und bitte ich um geneigten Zuſpruch Hochachtungsvoll Karl Mändl Iangähriger Inhaber des Vereinshauses des M. G. V.„Concordia“ Mannheim. Gleichzeitig bringe ich dem verehrlichen Publikum zur gefl. Kenntnis, daß am kom⸗ menden Samstag, den 6. August 1932, die offtztelle Eröffnungsfeier ſtattfindet unter Mitwirkung des Flora- Quartetts Mann- Heim wozu ganz ergebenſt einladet, L DD 0 2110 1 0 N d UID 1111 U 5 4 Allg Heute letzter Tag surbehörde ohne Aus Nach vorherigem Verbot jetzt von der Zen- Tolles duden schnitte freigegeben! Das Chinesenvi bilden Francisco u. das Reich der Miſſe den Schauplatz spannenden Handlung. in dem besten aller Hela abo Filme „Anna Karenina⸗ Nach d. 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