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Auguſt 1932 143. Jahrgang— Nr. 355 — Papens lebereinkot jen mit den Ländern Der Reichskanzler verzichtet bis zur Entſcheidung in Leipzig darauf, die neuen Preußenvertreter in den Reichsrat zu entſenden Unterredung mit Hitler Zu oem Vertreter eines Londoner Blattes ſprach Hitler über ſeine Pläne Einſprüche der Länder Meldung des Wolffbüros — Berlin, 3. Aug. Der Reichsrat hielt geſtern ſeine erſte Voll⸗ gung nach der Einſetzung des Reichskom⸗ miffars in Preußen ab. Der Sitzung waren Verhandlungen vorausgegangen, die eine Eini⸗ gung zwiſchen Reichsregierung und Ländern dahin erzielten, daß die Vertreter der jetzigen preußiſchen Staatsregierung beziehungsweiſe die durch die jetzige Staatsregierung inſtruierten Reichsratsdelegierten zu der Sitzung nicht erſchienen waren. Den Vorſitz führt Reichsinnenminiſter von Gayl, der die Sitzung mit einem Nachruf für die Opfer des„Niobe“⸗Unglücks eröffnete. Der Mi⸗ niſter gab dann eine Erklärung ab, in der er auf die Verordnung über die Einſetzung des Reichskommiſ⸗ ſars in Preußen Bezug nahm. Einzelne Länder und Bevollmächtigte der preußiſchen Provinzen hätten bereits in der Ausſchußſitzung vom 27. Juli ihre Stellungnahme zu der Rechtsfrage bekanntgegeben und ſich unter Wahrung ihres Rechtsſtandpunktes zur Mitarbeit im Reichsrat bereit erklärt. Die Reichsregierung habe von den Erklärungen Kennt⸗ nis genommen und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Zuſammenarbeit zwiſchen der Reichsregierung und den Ländern im Reichsrat ſich weiter reibungs⸗ los vollziehen werde, zumal Gewähr gegeben ſei, daß Rechtsfrage durch die Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofes baldigſt endgültig geklärt werde. Der Vertreter der bayeriſchen Regie⸗ tung gab darauf eine Erklärung ab, in der es heißt, daß es mit dem Verhältnis zwiſchen Reichsrat und Reichsregierung nicht zu vereinbaren ſei, daß Be⸗ vollmächtigte zum Reichsrat durch ein Organ der Reichsregierung ernannt und mit Weiſungen ver⸗ ſehen würden. Die bayeriſche Staatsregierung ſei der Auf⸗ faſſung, daß die derzeitige Zuſammenſetzung des Reichsrats nicht der Reichsverfaſſung entſpreche und daß der Reichsrat nicht in der Lage ſei, die ihm nach der Verfaſſung zu⸗ kommenden Rechte auszuüben. Von einem Vertagungsantrag ſehe Bayern nur ab, weil dafür keine Mehrheit zu erhoffen ſei. Es be⸗ halte ſich aber ausdrücklich alle weiteren Schritte vor und könne ſich nur unter dieſem Vorbehalt an den Verhandlungen beteiligen. Der Vertreter Württembergs nahm Bezug auf das Schreiben der württembergiſchen Regierung an den Reichspräſidenten und unterſtrich nochmals die ſtarken Bedenken der württembergiſchen Regierung hinſichtlich der Verfaſſungsmäßig⸗ keit der Inſtruktionen der preußiſchen Be⸗ vollmächtigten. Er ſprach den Wunſch aus, daß bis zur Entſcherdung des Staatsgerichtshofes nur dringliche Angelegen⸗ heiten im Reichsrat beraten werden. Die Vertreter Badens, Heſſens, Ha m⸗ burg, Lübecks, Bremens, Lippes und Schaumburg⸗Lippes ſchloſſen ſich den abgegebenen Erklärungen an. Schaum⸗ burg⸗Eippe äußerte zugleich den Wunſch, daß die Reichsregierung alles verſuchen ſolle, um eine Be⸗ ſchleunigung im Verfahren vor dem Staatsgerichts⸗ hof herbeizuführen. Der Vertreter der Rheinprovinz gab namens der preußiſchen Provinzen Grenzmark, Polen, Weſt⸗ falen, Weſtpreußen, Heſſen⸗Naſſau, Rheinprovinz, Niederſchleſten, Oberſchleſien und Sachſen eine Er⸗ ng ab, in der es heißt, daß die Zuſammen⸗ ſetzung des Reichsrats nicht durch Akte eines Reichs⸗ mmiſſars verändert werden könne und daß Ver⸗ währung gegen das Vorgehen des Reiches eingelegt werde. Angeſichts der Tatſache, daß der Stuhl der preußiſchen Staatsregierung unbeſetzt ſei, werde von der Stellung eines Antrags auf Vertagung der Voll⸗ ſitzung abgeſehen. Der Reichsrat trat dann in die Tagesord⸗ nung ein und beſchäftigte ſich mit der Verordnung über Handelsklaſſen für Weizen, Roggen, Futter⸗ gerſte und Hafer und mit den Ausführungsbeſtim⸗ mungen über die Gutachterſtellen für Handelsklaſſen. Der Reichsrat ſtimmte den beiden Vorlagen zu. Auf Vorſchlag des Reichsinnenminiſters Freiherrn von Gayl erklärte ſich der Reichs⸗ rat daun damit einverſtanden, daß für die nächſten drei bis vier Wochen eine Be⸗ ratungspauſe eintritt. Miniſter von Gayl wies dabei darauf hin, daß vor dem Zuſam⸗ mentritt des neugewählten Reichstages, alſo vor Ende Auguſt, irgendwelche nennens⸗ werten Vorlagen an den Reichsrat nicht ge⸗ langen könnten. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 3. Aug. Der Korreſpondent des„News Chronicle“ hatte Gelegenheit, Adolf Hitler in München zu ſprechen und veröffentlicht deſſen Antworten auf eine Anzahl wichtiger Anfragen: „Ich traf den nationalſozialiſtiſchen Führer Montagabendim Opernhaus und legte ihm einige Anfragen vor, ſchreibt der Korreſpondent. Die Antworten erhielt ich am nächſten Morgen, nachdem Hitler Zeit gehabt hatte, ſie in Ruhe aus⸗ zuarbeiten. Die erſte Frage war: Werden Sie, wenn Sie an die Macht kommen, das Abkommen von Lauſanne ratifizeren? Die Antwort war ein nachdrückliches Nein. Auf die Frage, wie ſich Hitler zu der Zuſammenarbeit mit anderen Parteien ſtelle, erhielt ich die Antwort:„Wir ſind im Begriff, einen faſchiſtiſchen Staat zu ſchaffen und ich kann daher ein Bündnis mit den Mittelparteien nicht in Betracht ziehen. Insbeſondere kommt eine Zu⸗ ſammenarbeit mit Brüning, dem Hoheprieſter des Schwindels, garnicht in Frage.“ Weiterhin befragte ich Hitler, ob die Zunahme der kommuniſtiſchen Stimmen nicht ein ſchweres Hindernis für die nationalſoziali⸗ ſtiſchen Ziele darſtelle. Die bedeutungsvolle Antwort war: Warten Sie noch ſechs Wochen, dann werden Sie ſehen, was paſſiert“. Der engliſche Journaliſt fügt hinzu, er habe den Eindruck bekommen, daß ein großangelegter Zu⸗ ſammenprall zwiſchen Kommuniſten und Natio⸗ nalſozialiſten im Lager der Rechten für unvermeid⸗ lich gehalten werde und daß bereits alle Vorberei⸗ tungen dafür getroffen ſeien. Dieſe Kolliſion ſoll das Vorſpiel zur faſchiſtiſchen Machtergreifung ſein. Hitler erklärte weiter, daß ſeine Partei, wenn ſie an die Macht gelangt, die privaten Auslandsſchulden anerkennen werde. Er wandte ſich lediglich gegen die Tyrannei der hohen Zinsſätze, über deren Herabſetzung für Auslands⸗ wie für Inlandskapital er ſofort Ver⸗ handlungen aufnehmen würde. Hitler gab allerdings freimütig zu, daß er ſelbſt von dieſen Dingen wenig verſtehe.“ Der„News Chronicle“ bemerkt in einem Leitartikel, man müßte dieſe Erklärungen Hitlers im Zuſammenhang mit der Erklärung des Reichs⸗ kanzlers betrachten, der Reichstag möge ihn ſtürzen, wenn er den Mut dazu habe. Beide Aeußerungen ſeien als Drohungen gedacht. Aber während die Herausforderung der Reichsregierung das Selbſt⸗ vertrauen der herrſchenden Männer ausdrücke, ſeien Hitlers drohende Andeutungen nicht übermäßig ernſt zu nehmen. a Das Anziehen der deutſchen Auslandskurſe an der Londoner Börſe iſt das beſte Zeichen dafür, daß man hier eher eine Beſſerung, als eine neue Um⸗ wälzung erwartet. Kein Altimatum Hitlers — München, 2. Aug. Wie die Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP mitteilt, iſt die am 1. Auguſt veröffentlichte Havasmeldung aus Berlin über eine angebliche im Laufe der Nacht zum Montag unter dem Vorſitz Adolf Hitlers ſtattgefundene Konferenz und an⸗ ſchließende Entſendung der Abgeordneten Straſſer, Goering und Frank II mit einem Ultimatum Hitlers an die Reichsregierung von A bis Z frei erfunden. Vorläufig kein Ausnahmezuſtand Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Aug. In einer Wahlbetrachtung des Reichstagsabg. Goebbels, die der„Angriff“ am Dienstag ver⸗ öffentlicht, heißt es u.., es wäre ein Verbrechen an Volk und Vaterland, ſich weiterhin gegen den Na⸗ tionalſozialismus mit ſtaatlichen Machtmitteln zu ſtellen und ihn an der Uebernahme der Verantwar⸗ tung zu verhindern. Es bleibe nur noch eine Mög⸗ lichkeit: daß der Nationalſozialismus ſelbſt die Macht und die Verantwortung übernehme. Während hier und da die Vermutung ausgeſprochen wurde, daß ſich die Nationalſozialiſten zunächſt zur Regie⸗ rung Papen noch abwartend verhalten würden, ſchließt man aus einer Aeußerung Dr. Goebbels vielfach, die Partei werde nun vielleicht doch ſchon in allernächſter Zeit ihre Forderung auf Beteiligung an der Reichsregierung im Verhältnis zu ihrer Stärke anmelden. Jedenfalls wird ſich die Haltung des Zentrums erſt klären können, wenn die National⸗ ſozialiſten ihre Abſicht kundgetan haben. In derſelben Nummer des„Angriff“ wird be⸗ Hauptet, die Reichsregierung werde es bei der War⸗ nung des preußiſchen Reichskommiſſars Dr. Bracht nicht bewenden laſſen, ſondern darüber hinaus die Einführung eines zivilen Ausnahmezuſtandes verfügen, um den Kommuniſten wirkſam ent⸗ gegentreten zu können und das Inſtrument ber Reichswehr nicht unnötig abzuſtumpfen. Nach un⸗ ſeren Erkundigungen bei den maßgebenden Stellen hat ſich die Reichsregierung tatſächlich vorübergehend mit einer ſolchen Abſicht getragen, hat ſie aber wieder fallen laſſen, ſo daß die Frage nur dann von neuem akut werden dürfte, wenn außergewöhnliche Ereig⸗ niſſe eine veränderte Situation ſchaffen ſollten. Einlenken des Zentrums? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Auguſt. In einem Artikel der„Germania“, über⸗ ſchrieben„Der Weg zum Reichstag“ iſt ſeit dem Sturz Dr. Brünings zum erſtenmal ein gewiſſes Einlenken zu beobachten. Das Berliner Zen⸗ trumsorgan wendet ſich mit großer Schärfe gegen die von den Deutſchnationalen empfohlene Konflikts⸗ politik zwiſchen den beiden wichtigſten Inſtanzen der Verfaſſung: nämlich zwiſchen Reichsregierung und. Reichstag. Jede Regierung, ſo meint die„Ger⸗ mania“, habe die gebieteriſche Pflicht, nach den un⸗ durchſichtigen Verhältniſſen und gewagten Experi⸗ menten der letzten Zeit wieder den Zugang zu nor⸗ malen Verhältniſſen zu ſuchen und alle Parteien, ſo⸗ weit ſie ſich überhaupt zu einer aufbauenden Arbeit bereitfinden möchten, ob ſie nun opponieren oder die Regierungsarbeit poſitiv unterſtützen wollen, hätten die Pflicht, an der Erreichung dieſes Zieles mitzu⸗ arbeiten. Die politiſche Lage, die ſich aus den Wahlen für Regierung und Parteien ergeben habe, ſei gewiß alles andere als einfach. Sie ſei indes auch nicht ſo, daß man mit den Deutſchnationalen den neuen Reichstag von vornherein ſelbſt für die in dieſer Kriſe ohnedies beſchränkten Funktionen als aktions⸗ unfähig hinſtellen ſollte.„Wir brauchen,“ heißt es zum Schluß„keine Konfliktszeit, ſondern, wie Brü⸗ ning in ſeiner Berliner Rede ſagte, ruhige Ner⸗ ven und beſonnene Ueberlegung. Dann gebe es immer noch Auswege in der Politik, ohne daß man zu Experimenten greifen müßte.“ Es iſt das, wie geſagt, die erſte vorſichtige Aeuße⸗ rung des Berliner Zentrumsblattes, die den Be⸗ ginn einer Abkehr von der grundſätzlichen Oppoſi⸗ tionspolitik erkennen läßt. 7 y yyyyyddddddddßdꝙãdꝓzĩ....... Unſer Berliner Büro meldet noch dazu: Die taktiſche Einigung, die der geſtrigen Reichsratsſitzung vorangegangen iſt und die ihren ruhigen Verlauf und die Ausſetzung aller wichtigen Abſtimmungen ermöglichte, iſt er ſt kurz vor Be⸗ ginn der Beratungen zuſtande gekommen. Urſprünglich ging ſogar das Gerücht, daß die abge⸗ ſetzten preußiſchen Miniſter oder einzelne von ihnen zu der Sitzung erſcheinen wollten. Das geſchah nicht, Auf der andern Seite iſt der Kanzler den proteſtierenden Staaten dadurch entgegen gekommen, daß er als preußiſcher Reichs⸗ kommiſſar darauf verzichtete, die von ihm zu Bevollmächtigten beſtimmten Perſonen zu entſenden. Infolgedeſſen blieb zum erſten Mal in der Geſchichte des Reichsrats der Platz Preußens überhaupt un⸗ beſetzt. Der Kanzler bekundete auf die Art, daß die Reichsregierung nicht die Abſicht habe, mit Hilfe der preußiſchen Stimmen etwa den Reichsrat zu majo⸗ riſieren. Bis zum Erlaß des Leipziger Spruchs iſt damit der Waffenſtillſtand zwiſchen der Reichsregierung und den Ländervertretern in der Frage der preußiſchen Aktion geſchloſſen worden. Regierungsſieg in Wien Meldung des Wolff⸗Büros — Wien, 3. Aug. Der Mißtrauensantrag der Großdeutſchen im Nationalrat gegen die Regierung wurde mit Stimmengleichheit 81:81 abgelehnt. Für den Antrag ſtimmten außer 70 Sozialdemo⸗ kraten und neun Großdeutſchen zwei Mitglieder des Heimatblocks. Dagegen ſtimmten u. a. 66 Chriſtlich⸗ Soziale. Unter ihnen befand ſich bereits der Erſatz⸗ mann des wenige Stunden vorher verſtorbenen Dr. Seipel, der Wiener Bankier Wancura. Seipels Tod hat alſo das Kabinett Dollfuß gerettet.— Der Lauſanner Anleihevertrag wurde dem Hauptausſchuß zugewieſen. In der Debatte über den Anleihevertrag führte der Großdeutſche Sprecher in einer Polemik gegen den Abgeordneten Kunſchak aus, der Wort⸗ laut der Rede Kunſchaks ſtelle eine Beleidigung der deutſchen Reichsregierung dar. Der überwiegende Teil der öſterreichiſchen Bevölkerung ſei von der Ueberzeugung durchdrungen, daß als einzige Möglichkeit, aus dieſer Not herauszukom⸗ men, der Zuſammenſchluß aller Deut⸗ ſchen in Mitteleuropa betrachtet werden müſſe. Der chriſtlich⸗ſoziale Redner führte an, daß der Anſchluß durch die Friedensverträge verboten ſei, und zwar nicht bis zum Jahre 1942, und 1952, ſondern auf immerwährende Zei⸗ ten. Es ſei alſo nicht wahr, daß der Vertrag von OLauſanne oder das Genfer Protokoll den Anſchluß hinausſchöben, ſondern der Anſchluß ſei eben ſchon durch die Friedensverträge hinausgeſchoben worden. Er werde an dem Tage kommen, an dem Oeſterreich und Deutſchland die Macht hätten ihn zu erringen, keinen Tag früher und keinen Tag ſpäter. Die An⸗ leihe könne für Oeſterreich nützlich ſein, wenn ſie als eine Atempauſe benutzt werde, um den wirt⸗ ſchaftlichen Aufbau durchzuführen. Bundeskanzler Dr. Dollfus gab dann eine Erklärung ab, in der er ſagte, daß Kunſchack nicht der deutſchen Reichsregierung den Vorwurf gemacht habe, dieſe hätte Emiſſäre nach Oeſterreich geſendet. Er habe die deutſche Reichs⸗ regierung gebeten, Herren, die ſich zur perſönlichen Einflußnahme gegen die Anleihe nach Oeſterreich begeben hätten, zur Rückkehr zu veranlaſſen. Die Regierungen ſeien ſich im Gegenteil nach wie vor der herzlichen Freundſchaft und Verbundenheit be⸗ wußt. 5 Zurückweiſung einer polniſchen Beſchwerde Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 3. Auguſt. Der polniſche Geſandte ſuchte geſtern nachmittag den Reichsminiſter des Auswärtigen auf, um wegen des Flaggenzwiſchenfalls vom 31. Juli in Warſchau vorſtellig zu werden. Der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen hat dem Geſandten erklärt, daß er ſeine Beſchwerde über das Verhalten des Geſchäfts⸗ trägers zurückweiſen müſſe; die Angelegenheit ſei auf Grund der Meldung des Geſchäftsträgers bereits geprüft worden, ſein Vorgehen ſei nach der völkerrechtlichen Uebung völlig berechtigt geweſen. Preußenlandtag Ende Auguſt? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Aug. Der Aelteſtenrat des preußiſchen Landtags wird heute darüber beraten, wann das Plenum wieder zuſammentreten ſoll. Es war da⸗ von die Rede, daß ſchon in der nächſten Woche der Landtag ſich verſammeln werde. Der„Lokalanzeiger“ macht nun darauf aufmerkſam, daß die Beſchlüſſe des Aelteſtenrats keineswegs bindend ſeien. Da die letzte Landtagsſitzung aufgeflogen ſei, habe der Prä⸗ ſident das Recht, den Wiederbeginn der Verhand⸗ lungen ſelbſt feſtzuſetzen. Präſident Kerrl ſoll beab⸗ ſichtigen, den Landtag erſt Ende Auguſt wie⸗ der einzuberufen, da der wichtigſte Punkt der Tages⸗ ordnung, die Wahl des Miniſterpräſidenten, erſt er⸗ ledigt werden könne, wenn ſich die Lage im Reich einigermaßen geklärt habe. Thüringer Landtag am 23. Auguſt — Weimar, 3. Auguſt. Geſtern beſchloß das thü⸗ ringiſche Staatsminiſterium die Einberufung des neugewählten Landtages auf 23. Aug u ſt. In einer Entſchließung fordern die Nationalſozia⸗ löſten als ſtärkſte Partei die Staatsführung. Eine Mehrheit iſt ihnen aber nur möglich, wenn ſie ſich mit dem von ihnen heftig bekämpften Landbund verſtän⸗ digen. Seite/ Nummer 355 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Auguſt 1999 Badens Abgeordnete In Baden wurden am Sotintag folgende Abge⸗ ordnete gewählt: 7 Nationalſozialiſten: 1. Robert Wagner Schriftſteller, Karlsruhe, 2. Robert Roth, Landwirt, Liedolsheim, 3. Johannes Rupp, Rechtsanwalt, Karlsruhe, 4. Hanns Ludin, Schriftleiter, Freiburg, 5. Otto Wetzel, Heidelberg, 6. Ludwig Huber, Hof⸗ bauer, Ibach(Schwarzwald), 7. Willi Ziegler, Ar⸗ beiter, Heidelberg. 6 Zentrums abgeordnete: 1. Dr. Föhr, Freiburg, 2, Dr. Schmitt, Staatspräſident, Karls⸗ ruhe, 3. Erſing, Karlsruhe, 4. Diez, Radolfzell, B. Dr. Hackelsberg, Oeflingen, 6. Klara Siebert, Karlsruhe. 3 Sozialdemokraten: Adam Remmele, Miniſter a.., 2. Ernſt Roth, Redakteur, Mana⸗ heim, nach den letzten Zählungen durch Liſtenverbin⸗ dung mit Württemberg als 3. Stefan Meier, Kauf⸗ mann, Freiburg. 2 Kommuniſten: 1. Hermann Berlin, 2. Franz Doll, Heidelberg. Auf der Reichs liſte wurden noch die beiden badiſchen Abgeordneten Miniſter a. D. Dietrich (Staatspartei) und Geheimrat Zapf(DV) gewählt. Rückgang der weiblichen Abgeordneten — Berlin, 3. Aug. Trotz der Zunahme der Zahl der Reichstags⸗ abgeordneten iſt im neuen Reichstag ein weiterer Rückgang der Frauen mandate zu verzeich⸗ nen. Das iſt in der Hauptſache darauf zurückzu⸗ führen, daß die ſtärkſte Partei, die NSDAP, über⸗ haupt keine Frauen kandidieren läßt. Während der alte Reichstag 39 weibliche Abgeordnete zählte, wird es im neuen Reichstag nur noch 36 geben. Die meiſten hat die ſozialdemokratiſche Fraktion, nämlich 15, dann folgen die Kommuniſten mit 10, das Zentrum mit ſechs, die Deutſchnationalen mit drei und die Deutſche Volkspartei und die Bayeriſche Volkspartei mit je einer weiblichen Abgeordneten. Nationalſozialiſtiſcher Widerruf Meldung des Wolffbüros — Darmſtadt, 3. Auguſt. Der Reichsinnenminiſter hat der Be⸗ ſchwerde der Nattonalſozialiſten auf Aufhebung des Verbots der„Heſſiſchen Landeszeitung“ und ihrer Kopfblätter nicht ſtattgegeben, ſondern die An⸗ gelegenheit dem Reichsgericht zur Entſcheidung vor⸗ gelegt. Das nationalſozialiſtiſche„Frankfurter Volksblatt“ bringt auf der erſten Seite eine Erklärung, daß die von dem Blatt gegen die heſſiſche Staatsregierung erhobenen Vorwürfe pflichtwidriger Duldung kommuniſtiſcher Umſturzpläne völlig un⸗ begründet ſind. Es bedauere daher, aus dem bekannt gewordenen Schriftſtück unberechtigte Vorwürfe gegen die heſſiſche Staatsregierung hergeleitet zu haben. Auf Grund dieſer Erklärung iſt das Verbot dieſes Blattes aufgehoben worden. Zuchthaus für Deviſenſchieber — Düſſeldorf, 3. Aug. Der Bankkommiſſar Goldſchmibdt wurde wegen Verbrechens und Vergehens gegen die Deviſenverordnung zu 15 Monaten Zuchthaus, ech. 40 000 Mik. Geldſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der Mitangeklagte Kaufmann wurde trotz erheblichen Tatverdachts wegen mangelnder Beweiſe freigeſprochen. Es iſt dies der erſte Fall, daß in Deutſchland Zuchthaus gegen einen Deviſenſchieber verhängt worden iſt. Das Gericht erklärte, Goldſchmidt ſei beſonders ſtark zu beſtrafen, weil er in einer Zeit ſchwerſter Not aus ſchnöder Gewinnſucht die deutſche Währung gefährdet habe. Goldſchmidt habe mit zahlreichen holländiſchen Banken gehandelt und verbotene Verkäufe von Wertpapieren, beſonders in J. G. Farben⸗Aktien und Reichsbankanteilen, durch⸗ geführt. Remmele, nſchläge in Königsberg Die Regierung glaubt nicht an ſyſtemalſſchen Terror Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Aug. Die polizeilichen Ermittlungen über die Hinter⸗ gründe der Königsberger Terrorakte haben ein klares Bild nicht ergeben. Die weiteren Erhebungen ſind nun in die Hände der Staats⸗ anwaltſchaft übergegangen, ſo daß nähere Aufſchlüſſe erſt nach Beendigung dieſer Unterſuchung zu er⸗ warten ſind. Es iſt begreiflich, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Führung die Verantwortung für die Vorkommniſſe von ſich abwälzt. Das Ergebnis der ſtaatsanwaltſchaftlichen Prüfung, die ja mit größter Beſchleunigung durchgeführt werden wird, wird zeigen, ob die Attentäter, wie die Nationalſozialiſten behaupten, allein verantwortlich für die Ver⸗ brechen ſind. Inzwiſchen kommen Meldungen über terroriſtiſche Anſchläge aus Marien⸗ burg und einigen oberſchleſiſchen Städten. Der „Vorwärts“ hält einen inneren Zuſammenhang dieſer Ereigniſſe mit den Königsberger Vorgängen für gegeben und ſpricht von einer„Attentatsſerie auf, Republikaner“. Das Blatt macht an der Hand von Einzelheiten darauf aufmerkſam, daß die Königsberger Anſchläge äußerſt ſorg⸗ fältig vorbereitet geweſen und alle auf die Minute zur gleichen Zeit ver⸗ übt worden ſeien. Impreußiſchen Innenminiſterium iſt man der Anſicht, daß es ſich bei den Vorfällen in Marienburg und in Oberſchleſien um Exzeſſe handle, wie ſie in den letzten Monaten verſchiedentlich zu verzeichnen waren, ſo daß von einem allge⸗ meinen Aufleben des individuellen Terrors, wie die„Voſſiſche Zeitung“ ſich aus⸗ drückt, doch wohl nicht die Rede ſein könne. Man warnt an preußiſcher zuſtändiger Stelle vor Uebertreibungen, wie ſie offenbar in der Bericht⸗ erſtattung der ſozialdemokratiſchen Preſſe vorlägen umd verſichert erneut, daß gegen einen ſyſtematiſchen politiſchen Terror, gleichviel von welcher Seite er käme, mit allen Machtmitetln vorgegangen würde. Das Königsberger Polizeipräſidium veröffentlicht folgende Mitteilung: „In der Berliner Preſſe iſt irrtümlich die Nach⸗ richt verbreitet worden, daß bei dem Verſuch des Anſteckens von Tankſtellen Nationalſozialiſten in Uniform anweſend geweſen ſeien. Richtig iſt, daß in zwei dieſer Fälle die Täter angegeben haben, der SA anzugehören. Eine Beteili⸗ gung an den Mordanſchlägen beſtreiten ſämtliche Feſtgenommenen. Ein SA⸗Anwärter hat ſeinen Sturmführer beſchuldigt, verſucht zu haben, andere in der Frühe des 1. Auguſt zu Gewalttätigkeiten zu beſtimmen. Im Intereſſe der Durchführung des Er⸗ mittlungsverfahrens erſcheint es untunlich, über die Schuldfrage ſchon jetzt weitere Angaben zu machen. Waffenvergehen in Königsberg Meldung des Wolffbüros — Königsberg, 3. Auguſt Vor dem Schnellrichter ſtand geſtern der Stu⸗ dent Rent, dem zur Laſt gelegt wurde, einen Einbruch in ein Waffengeſchäft verübt und dabei drei Piſtolen geſtohlen zu haben. In ſeinem Beſitz wurden die drei Waffen gefunden. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn wegen Einbruchdiebſtahls zu ſechs Monaten Gefängnis. Vor dem Schnellgericht ſtanden weiter ein ge⸗ wiſſer Otto Schulz und Hellmuth Radtke, die ſich wegen verbotenen Waffenbeſitzes zu verantwor⸗ weiſe zwei Wochen drei Tagen Gefängnis verurteilt. Die beſchlagnahmten Hieb⸗ und Schußwaffen wur⸗ den eingezogen. Beiden Angeklagten wurde Straf⸗ ausſetzung auf drei Jahre gewährt. 8 Aus dem Königsberger Straßenbild ſind die ſonſt ſo zahlreichen S A⸗Uniformen ver⸗ ſchwunden. Auch Parteiabzeichen werden nicht mehr ſichtbar getragen. Die Erzeſſe in Marienburg Meldung des Wolff⸗ Bros — Marienburg, 3. Auguſt. Die Anſchläge in Marienburg, die wir bereits kurz meldeten, ſpielten ſich folgendermaßen ab: In der Nacht von Montag auf Dienstag gaben gegen 1 Uhr mehrere Unbekannte vor der Gaſtwirtſchaft in Marienburg⸗Teſſendorf Schreckſchüſſe ab, forderten den Wirt auf, auf die Straße zu kommen und zwangen ihn, das Ueberfallkommando in Marten burg zu alarmieren. Während der Abweſenheit des Ueberfallkom⸗ mandos aus Marienburg wurden dann die Anſchläge ausgeführt. Die Täter hatten vor der Wohnung des Polizeiinſpektors Riedel mehrere Schüſſe abgegeben und zwei mit Säure und Eiſenſtücken gefüllte Flaſchen ſo⸗ wie ein langes Gasrohr gegen die Wohnung geworfen. Die Einſchlagſtellen der Geſchoſſe konnten bisher noch nicht feſtgeſtellt werden, doch fand man auf der Straße vier Patronen für die Armeepiſtole 08. Zwei an der Wohnung Riedels gelegene Fern⸗ Fünf Fraktionen im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Aug. Der neue Reichstag wird wahrſcheinlich nur noch über fünf Fraktionen verfügen, nämlich die Nationalſoztaltiſten, Sozialdemokra⸗ ten, Kommuniſten, Deutſchnationale und Zentrum⸗Bayeriſche Volkspartei. Die beiden letzten Parteien wollen nämlich die ſchon lange gehegte Abſicht, ſich zu einer Fraktion zuſammenzuſchließen, jetzt durchführen. Die Ver⸗ handlungen über die Bildung einer„Fraktion der Mitte“ haben ſich offenbar endgültig zer⸗ ſchlagen. Von den Splittergruppen, die ins⸗ geſamt über 22 Mandate verfügen(die Volksrechts⸗ partei erhält durch Liſtenverbindung doch noch einen Abgeordneten) werden vermutlich ſich als Hoſpi⸗ tanten zu den großen Fraktionen gehen. So werden beiſpielsweiſe die Abgeordneten des Württembergiſchen Weingärtnerbundes und des Landvolks bei den Deutſchnationalen Unterſchlupf ſuchen. Ob auch die 7 Abgeordneten der Volks⸗ partei dieſe Löſung wählen, iſt noch unbeſtimmt. Ein Zuſammenſchluß der Staatsparteiler, der Chriſt⸗ lich⸗Sozialen, der Bayeriſchen Bauernbündler und des einen Wirtſchaftsparteilers allein iſt unter ſol⸗ chen Umſtänden zwecklos, da dieſe Gruppe nur elf Abgeordnete umfaſſen und kein Fraktionsrecht haben 19 zu der mindeſtens 15 Reichstagsmandate ge⸗ ören. Die Feſtſtellung des Alterspräſidenten, der den neuen Reichstag zu eröffnen haben wird, iſt noch nicht erfolgt. In engerer Konkurrenz wer⸗ den vorausſichtlich einige Sozialdemokraten und der Zentrumsabgeordnete Blum⸗Krefeldſtehen, der 75 Jahre alt iſt. Die Kommuniſtin Klara Zetkin, die wohl das älteſte Mitglied des Reichs⸗ tags iſt, ſcheidet fetzt— man kann ſagen, Gott ſei Dank— wegen Gebrechlichkeit aus. Es wäre wirklich etwas krotesk, wenn dieſer Reichs⸗ tag durch eine Kommuniſtin eröffnet werden würde. ten hatten; ſie wurden zu fünf Tagen beziehungs⸗ ſprechleitungen der Poſt und der Reichswehr waren von den Tätern in der Annahme dur 4 ſchnitten worden, daß ſie in die Wohnung Riedelg führten. In der Wohnung des Stadtbaurats Mollen⸗ hauer wurden die Fenſter durch Stein würfe zertrümmert und ebenfalls zwei Säureflaſchen geworfen. Der Vorſitzende des Marienburger Ge⸗ werkſchaftskartells, Rahn, wurde aufgefordert ſo⸗ fort auf der Straße zu erſcheinen. Rahn folgte le. doch, durch die Königsberger Vorgänge gewarnt, der Aufforderung nicht. Die Unbekannten mußten ſi damit begnügen, heftig gegen die Wohnungstür zu trommeln. 3000 Mark Belohnung in Holſtein Meldung des Wolff⸗Büroz — Altona, 3. Aug. Wie von amtlicher Stelle verlautet, hat der Re⸗ gierungspräſident in Schleswig für die Aufklärung der in der Nacht zum 1. Auguſt in mehreren Orten Schleswig⸗Holſteins gegen Wohnungen von Angehöri⸗ gen der Linksparteien ſowie gegen kommuniſtiſche Parteibüros verübte Händgranatenan⸗ ſchläge eine Belohnung von 3000 Mark in Ausſicht geſtellt. Neue Zuſammenſtöße Am Montagnachmittag kam es zwiſchen durtß⸗ fahrenden Nationalſozialiſten und Paſſanten in Zweibrücken zu Tätlichkeiten, bei denen der Arbeiter Lindhelm tödlich verletzt wurde. Mehrere andere Perſonen mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bei einem Zuſammenſtoß in Heſſiſch⸗Olden⸗ dorf zwiſchen einem SS⸗Trupp und Reichsbanner⸗ leuten wurde ein Reichs bannermann durch einen Schuß in den Rücken tödlich verletzt. Zu blutig verlaufenen Zuſammenſtößen kam es in den naſſauiſchen Gemeinden Diez, Kir⸗ berg und Flaisbach. In Diez gerieten Kommu⸗ niſten und Nationalſozialiſten aneinander, wobet ſechs Nationalſozialiſten ſchwere Stichverletzungen erhielten. In Kirberg wurden zwei junge Leute von Nationalſozialiſten durch Meſſerſtiche ſchwer ver⸗ letzt. Einer von ihnen ſchwebt in Lebensgefahr. In Flaisbach gab nach einem Streit mit zwei Kom⸗ muniſten ein Nattonalſozialiſt auf ſeine Gegner Schüſſe ab, durch die beide ſchwer verletzt wurden. Im Norden Berlins wurden heute früh etwa 15 auf dem Heimweg befindliche National⸗ ſozialiſten aus einem Lokal von Kommuniſten be⸗ ſchoſſen. Ein Nationalſozialiſt wurde durch einen Kopfſchuß getötet. Bei der ſich daraus entwickelnden Schlägerei wurden drei Nationalſozialiſten durch Schüſſe und Stiche ſchwer, einer leicht verletzt. 17 Kommuniſten wurden zwangsgeſtellt. Keine Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſez — Berlin, 3. Aug. Der Vorſitzende des Auswär⸗ tigen Ausſchuſſes des alten Reichstages, der natſoz, Abg. Dr. Frick, hat die von der Linken beantragte Einberufung des Ausſchuſſes abgelehnt. Raubüberfall auf Geldtransport — Köln, 3. Auguſt. teil Bickendorf gebracht werden ſollten, von Banditen überfallen. wurde Die Räuber er⸗ beuteten etwa 4000 Mark und flüchteten mit dem Dienſtwagen in höchſter Geſchwindigkeit. Ein Schutz⸗ poliziſt ſchoß vergeblich auf die Täter. Das Ueber⸗ fallkommando nahm die Verfolgung auf. Exploſion einer Kriegsgranate Paris, 3. Aug. Durch die Exploſion einer deut⸗ ſchen Granate, die in einem Minenhaus ſeit zwei Jahren aufbewahrt wurde, kam in Lens das pol⸗ niſche Ehepaar Majorſki ums Leben. Das Geſchoß befand ſich im Kamin einer ſeit zwei Jahren un⸗ benutzt gebliebenen Küche. Als Frau Maforſkti dort Feuer machte, explodierte die Granate. v. Gronau in Chicago — Chicago, 3. Aug. Der deutſche Atlantikflieger v. Gronau iſt geſtern nachmittag auf dem Michi⸗ gan⸗See bei Chicago gelandet. 22 P————— ͤ ͤ ů9HCp—— ᷑̃ ͤ bw————— k ͤò—ͤ————̃—.= eee ee eee Das Vild Von Paul Eruſt Ein Maler war zu ſehr hohen Jahren gekommen und lebte ſo, daß er innerlich ganz allein war. Denn wenn wir jung ſind, ſo leben wir wie ein Jüng⸗ ling, der mit einer großen Geſellſchaft von Freunden am Morgen aus der Stadt zieht, um die Höhe eines Berges zu erwandern, welcher eine weite Fernſicht hat. Die Sonne ſteigt, der Mittag naht. Einer und noch Einer bleiben zurück in einem Dorf am Wege, denn ſie ſind müde. Die Schar der Freunde wird immer geringer, immer mehr werden müde, zuletzt wandert der alte Mann allein ſeines Weges den Berg hinan, und wenn er oben angekommen iſt, und nun Alles in der Runde ſteht, das er ſich gedacht hat, als er auszog am Morgen, dann hat er Nie⸗ manden um ſich, dem er ſprechen und zeigen kann. Der Maler war zu hohen Jahren gekommen, wie ſelten Menſchen geſchieht, deshalb mag er auch ſonſt einſam geweſen ſein, denn nicht nur ſeine Jugend⸗ freunde fehlten, er hatte auch in den Zeiten vorher und nachher wenig Altersgenoſſen gehabt. Wir können aber nur von unſern Altersgenoſſen ver⸗ ſtanden werden, und ein Mann, der ſehr alt wird als Maler oder Dichter, verſteht dann Bilder und Gedichte anderer alter Männer, die in den Zeiten vor ihm gelebt haben, die den übrigen Menſchen ſtumm ſind, und ſeine Werke müſſen warten, ehe ſie von jemanden gehört werden, bis nach ihm einmal wieder ein begabter Mann zum Hochaltar gelangt, In ſeiner Einſamkeit dachte ſich der Mann ein Bild aus: eine Landſchaft eines hohen Gebirges, mit verſtreuten Hütten frommer Einſiedler. Er wollte eine weite Luft malen und einen unendlich ſcheinen⸗ den Raum, denn er fühlte eine Unendlichkeit in ſich, er ſtellte ſich die Einſiedler vor, uralte Männer, welche in Rufweite von einander wohnten und ſich doch nicht kaunten, denn Jedem waren die Andern gleichgültig geworden; welche in einem unendlichen Raum ſchwebten, unter ſich ein weites Land hatten mit einem Fluß, deſſen Windungen zum fernen Streifen des Meeres führen, und über ſich den weiten Himmel, in welchem, wie ſie glaubten, die Götter thronen, ein Gott über dem andern: der Gott ihrer Kindheit, der Gott ihrer Jugend, ihres Man⸗ 7 nesalters, ihrer Greiſenjahre, und ſo ohne Ende ein Gott über dem andern in die Ewigkeit hinein. Vor langen Jahren hatte der alte Maler eine Frau geliebt und Kinder gehabt, Söhne und Töchter. Er hatte die kleinen Kinder auf den Knien geſchau⸗ kelt, dann waren da unverſehens Jünglinge und Jungfrauen geweſen; ſie waren ausgeflogen wie die flüggen Vögel aus dem Neſt, es waren Familien der Kinder in der Nähe und der Weite geweſen, bei ihnen waren die Kinder groß gewachſen und ausgeflogen, die Alten blieben allein im Hauſe, und zuweilen kam Beſuch von Jugend, die im Garten jubelte und auf den Treppen tobte. Denn auch die Enkel hatten ihre Neſter gebaut und hatten Junge aufgezogen. Aber das alles lag nun weit hinter dem alten Mann. Er merkte wohl, daß die Jungen an ſich dachten, und daß jedes Junge ſich für das Wichtigſte hielt, das es auf der Welt gab, weil denn immer alles wieder⸗ kehrte, denn die Liebe der jungen Leute war, wie die Liebe der Ahnen geweſen war. Zuweilen war auch da noch derſelbe Baum, unter dem ein Pärchen am Abend ſich traf, um zu flüſtern, wie ſich die Urgroß⸗ eltern getroffen hatten und die Geburt des erſten Kindes war Freude und Glück über die Geburt; auch Tod kam und rief ab, und Alles glitt hin, gleichmäßig wie die Wellen eines Fluſſes, die ſich heben und ſen⸗ ken, in denen ein Funken aufblitzt, die von einem Wolkenſchatten überflogen werden, die rauſchen, ſpü⸗ len und gleiten unter nickenden Gräſern, ein Gras immer anders wie das andere und doch wieder gleich dem andern. Nun malte der alte Mann alſo das Bild der Land⸗ ſchaft aus dem hohen Gebirge mit den verſtreuten Hütten. Er wußte genau, wie man die Hütten ver⸗ teilen mußte, damit der Eindruck von der Unendlich⸗ keit des Raumes herauskam; er lachte vor ſich hin, als er ſich das dachte, denn man muß ein alter Mann werden, bis man einſieht, daß man dergleichen alles wiſſen kann. Ja, aber wenn man es weiß, dann iſt man einſam, und was nützen einem dann die vielen gemalten Landſchaften, die Bäume und Aecker auf den Bildern? Ein alter Mann kann alles, das er will; aber weshalb ſoll er noch wollen, wenn er alles kann? 5 Die fungen Leute kamen und betrachteten das Bild; auch ältere Leute kamen. Sie freuten ſich und. waren ſtolz auf den Ahnen, ſie ſprachen von der Luft und dem Licht, vom Raum und der Wirkung; der alte Mann wuſch ſeine Pinſel. Er dachte, was die Jungen nicht denken konnten, was ſie nicht ver⸗ ſtanden hätten, wenn er es ihnen geſagt hätte; aber er hätte es auch noch nicht einmal ſagen können. Es war wohl beſſer, zu ſchweigen und zu hören, und nickend zu tun, als ſtimme man mit den geſprochenen Meinungen überein. Denn jedes Alter hat ja ſeine Meinung, und das iſt nun einmal ſo. Das iſt aber auch nicht ſo wichtig, denn wenn man alt iſt, ſo ſind zehn Jahre, was für die jungen Leute zehn Wochen ſind, da ſieht man die Folge der Meinungen näher zuſammen. Der alte Mann ſah auf ſein Bild; da ſah er, wie die Einſiedler in ihren Hütten ſaßen; ſie dachten Gedanken, die er ſelber dachte; ſie beküm⸗ merten ſich einer nicht um den andern; da blühten Blumen, welche er wollte, und ein Baum war, wie er ihn brauchte; denn hier im Zimmer war ſeine Bruſt beengt. Seine Bruſt war beengt, es umgaben ihn ſeine Nachkommen, junge und alte Leute, und ſprachen von ihm und dem Bild mit hoher Ver⸗ ehrung. Aber ſie waren ihm fremd, und was ſie ſagten, das zatte er vor langen Jahren einmal ge⸗ dacht; nun konnte er es nicht mehr denken, es war ihm gleichgustig. So hob er den Fuß und ging; er ging in das Bild. Er trat auf den Weg, welcher durch die Jand⸗ ſchaft führte, er ging hoch; da war eine Hütte, in welcher kein Einſiedler lebte; er öffnete die Tür und trat ein, dann ſchloß er die Tür wieder zu. Die Leute, welche zugegen waren, ſtan den in Stille und Ehrfurcht. Sie ſahen, wie der Ahne ſeinen Fuß hob und in das Bild hineinging; ſie ſahen, wie er ganz klein war und den Weg hinaufſchritt, und wie er die Tür der Hütte öffnete und wieder hinter ſich ſchloß. Nun war er in dem Bild. Ste wußten, daß er ein guter Mann geweſen zu malen, welche die Menſchen erfreuten, die für ſeine Gedanken nie bei ihm ſelber geweſen waren. Nun war er in das Bild gegangen und lebte unter den Heiligen, welche Zwieſprache halten mit ſich. Die Leute weihten ſeinen Arbeitsraum zu einer ihm auf und verehrten es. Wenn einer der Nach⸗ kommen heiratete, dann brachte er ſeine junge Frau vielleicht anſchqute durch die geſchloſſene Tür, und mar und ſein Leben lang gearbeitet hatte, um Bilder Erinnerungsſtätte für ihn, ſie hängten das Bild in. vor das Bild, in welchem der Ahn lebte, daß er ſie g wenn ein Kind geboren wurde, ſo wurde es vor das Bild gebracht, damit ſein Segen übergehen ſollte auf das Kind. In dem Bild lebte der alte Mann, ſchweigend und unſichtbar hinter der Tür der Hütte, in der Welt wanderten und irrten ſeine Nach⸗ kommen, ſie ſtießen ſich an Steine, fielen und ſtan⸗ den wieder auf, und alle wußten, daß in dem Bild ihr Ahne lebte, der ſie geſegnet hatte, als ſie kleine Kinder geweſen waren. — Rückgabe des Kartäuſerkloſters in Pavig, Ita⸗ lieniſchen Zeitungsmeldungen zufolge, hat der italie⸗ niſche Staat nach ungefähr fünfzigjähriger Ver⸗ waltung das berühmte Kartäuſerkloſter in Pavia, die „Certoſa di Pavia“ dem Kartäuſer⸗Ordendzur Bewohnung zurückgegeben. Der Staat behält ſich nur die Denkmalsverwaltung im Kloſter bor, Gleichfalls bleibt die Certoſa der Beſichtigung zu⸗ gänglich. Das Kloſter wurde 1396 von Gian Ga⸗ leozzo Visconti, dem Herzog von Mailand, erbaut und dem Orden geſchenkt, in deſſen Beſitz es bis 1782 blieb, alſo bis zur Aufhebung des Ordens durch den öſterreichiſchen Kaiſer Jofef II. Nach vielem Wechſel übernahm es ſchließlich der italieniſche Staat. O Maunheimer Künſtler auswärts. Hans und Lene Bruch ſind zur Mitwirkung bei dem anfangs Oktober in Baden⸗ Baden ſtattfindenden Regerfeſt der Mar Reger⸗Geſellſchaft eingeladen worden.— Die Weinheimer Pianiſtin Tilly Hock, die auch in Mannheim tälig i, veranſtaltete in Weinheim einen Vortragsabend ihrer Kla⸗ vierklaſſen unter Mitwirkung von Schülerinnen der Ge⸗ ſangsklaſſe der Mannheimer Konzertſängerin und Geſangs⸗ pädagogin Nora Vogel⸗ Zimmerman n. Der„Wein⸗ heimer Anzeiger“ berichtet darüber:„An dem Vorſpiel he⸗ teiligten ſich Schüler und Schülerinnen aller Unterrichts⸗ ſtufen; bei allen konnte man gute Ergebniſſe eines neu⸗ zeitlichen, methodiſch gehandhabten Lehrgangs feſtſtellen⸗ Korrekte Hand⸗ und Fingerhaltung, rhythmiſche Präziſſon und Beſeelung des Vortrags ſtellten Frl. Hock erneut ein günſtiges Zeugnis ihrer Lehrbefähigung aus. Die Relhe der Klaviervorträge erfuhr eine angenehme Unterbrechung durch Geſangseinlagen der beiden Sängerinnen Brunhilde Sorg und Lore Umlauf aus den Geſangsklaſſen von Fran Vogel⸗ Zimmermann, Mannheim. Beide Sängerinnen ver? fügen über gut geſchulte Stimmen und hinterließen in Lik“ dern von Beethoven, Schubert, Brahms, Wagner und Ri 45 Strauß durch geſchmackvollen Vortrag einen ſehr günſtigen Eindruck.“)„ ö Ein Auto des Wohlfahrts⸗ amtes, mit dem Gelder zur Dienſtſtelle im Stäht⸗ Mittun — Das Schon z Geſter freibad i einem a1 rammt Schiffen tiſchen Rh ein drückt da außer letzt wur Dieſe einige M schon zun wiederho! des Rhe tar k iſt rotz aller Bogen de drängt wi manns. ſollen aus legung abgelehnt neuerliche heſchloſſer Tabal Die vereine Seckenhei pon Inſi Badiſchen heimer D beſonders während Wetter et die komm man erw Seckenhei etwa 25ʃ fermentie Mengen lich verka Seckenhei felder ir Sandhofe Anl Geſtern +Hanſa⸗Llo Marktplat einer gro gen umla⸗ Kolonne Mitteldeu welche St bie Wage lich große eine beſor freien Kle ten Moto: Fahrzeuge größte T Wagenkol⸗ Murktplat abend wis 4 Jube bisheriger das Perſo gezogen, einen Tei zweckmäßi ligung der verkehr a im Trepp L und! Gehweg h das neue * Plän heim hat Bruchs ei willigen 2 Hauptſache lage, dar hafen und Flugplatz. heim habe haben Tu durch Ve ſchaffen. * Aus Schul ſt! der Käfer Rektor E Artikel 14 und ihr gen in D ſchen Vat der Feier geſungene 791 S 5 N Marktplatz in Mannheim ein und war ſofort im Treppenhaus angebracht. Mittwoch, 3. Auguſt 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 385 —— Das Männerfreibad beſchädigt Schon zum dritten Mal in dieſem Jahre gerammt Geſtern nachmittag wurde das ſtädtiſche Männer⸗ eibad im Rhein an der Stephanienpromenade von einem zu Tal fahrenden Schleppzug erneut ge⸗ za m mt und beſchädigt. Von dem mit vier Schiffen im Schlepptau zu Tal fahrenden ſchweize⸗ ischen Schraubenboot„Glarus rannte das letzte Schiff„Edelweiß“ gegen das Freibad, wodurch deſſen Rheinſeitenwand mit den Balken einge⸗ drückt wurde. Der Unfall lief noch glimpflich ab, da außer den Sachbeſchädigungen keine Perſonen ver⸗ .. 1 Dieſe Unfälle wiederholen ſich in jedem Jahr einige Mal. In dieſem Jahr wurde das Freibad schon zum dritten Mal gerammt. Wir haben ſchon wiederholt darauf verwieſen, daß die St ö mung des Rheines beim Männerfreibad außerordentlich ſtark iſt und daß die Schiffe bei hohem Waſſerſtand rotz aller Bemühungen der Steuerleute durch den Bogen des Rheines immer nach der Badeanſtalt ge⸗ hrüngt werden. Hier verſagt jede Kunſt des Steuer⸗ manns. Der Rhein iſt ſtärker. Wie wir hören, sollen auch ſchon wiederholte A nträge auf Ver⸗ legung des M ännerfreibades geſtellt aber abgelehnt worden ſein. Vielleicht wird nach dieſem neuerlichen Unfall die Verlegung des Bades doch heſchloſſen. Tabakfelöbeſichtigung in Seckenheim Die im Landesverband badiſcher Tabakbau⸗ hereine übliche Feldbeſichtigung fand in Seckenheim am geſtrigen Dienstag in Anweſenheit zon Inſpektor Engelhardt als Vertreter der Hadiſchen Landwirtſchaftskammer ſtatt. Die Secken⸗ heimer Tabakfelder ſtehen im allgemeinen ſehr gut, leſonders der Frühſatz iſt ſehr vielverſprechend, während die ſpätere Pflanzung durch das feuchte Petter etwas gelitten hat. Die Ausſichten für die kommende Ernte ſind alſo recht günſtig und man erwartet einen leichten Jahrgang. Bei den Seckenheimer Pflanzern liegen insgeſamt noch ewa 2500 Zentner der vorjährigen Ernte, die ſermentiert wurden, unter Zollverſchluß. Kleine Mengen von 100 bis 200 Zentner werden gelegent⸗ lich verkauft; der letzte Preis betrug 85 1.— Von Seckenheim aus wurden geſtern noch die Tabak⸗ ſelder in Edingen, Wieblingen, Heddesheim und Eandhofen beſichtigt. Ankunft der Goliath-Karawane Geſtern mittag traf die bereits angekündigte Hanſa⸗Lloyd⸗ und Goliath⸗Karawane auf dem von einer großen Schar von Intereſſenten und Neugieri⸗ gen umlagert. Die aus neun Fahrzeugen beſtehende Kolonne hat die anſtrengende Reiſe von Nord⸗ und Mitteldeutſchland nach Mannheim ohne irgend welche Störungen ausgezeichnet überſtanden, obwohl die Wagen, namentlich im Erzgebirge, außerordent⸗ lich großen Strapazen ausgeſetzt waren. Es iſt dies eine beſondere Leiſtung der ſteuer⸗ und führerſchein⸗ freien Kleinautos, die mit ihren kleinen luftgekühl⸗ ten Motoren die große Hitze gut überſtanden. Die Fahrzeuge legten bis jetzt 6000 Kilometer zurück. Die größte Tagesetappe betrug 380 Kilometer. Die Pagenkolonne findet ſich auch heute wieder auf dem Marktplatz von—6 Uhr ein. Am heutigen Mittwoch abend wird die Reiſe nach Karlsruhe fortgeſetzt. * Jubetriebnahme des neuen Arbeitsamtes. Die lisherigen Räume in B 1 ſind nunmehr geräumt und das Perſonal nach dem neuen Arbeitsamt um⸗ gezogen, das nunmehr die geſamte Verwaltung und einen Teil der Arbeitsvermittlung beherbergt. Die zweckmäßig eingerichteten Räumlichkeiten der Abfer⸗ ligung der Erwerbsloſen erleichtern den Publikums⸗ verkehr außerordentlich. Ueberall ſind Wegweiſer Die Straße zwiſchen Leg und Mü 3 wird augenblicklich aſphaltiert und der Gehweg hergerichtet. Bis Ende nächſter Woche wird bas neue Amt vollkommen in Betrieb ſein. * Pläue für den Arbeitsdienſt. Die Stadt Mann⸗ heim hat neben der Trockenlegung des Sandtorfer Bruchs eine Reihe kleinerer Projekte für den frei⸗ willigen Arbeitsdienſt in Ausſicht genommen, in der Hauptſache Wegeverbeſſerungen und An⸗ lage, darunter ein Sommerdamm zwiſchen Thyſſen⸗ hafen und Brühl und Planierungsarbeiten auf dem Flugplatz. Auch einige Gemeinden im Kreiſe Mann⸗ heim haben ähnliche Projekte eingereicht. Außerdem haben Turn⸗ und Sportvereine 120 Arbeitsſtellen l Verbeſſerungsarbeiten auf Sportplätzen ge⸗ affen. * Aus dem Stadtteil Käfertal. Die letzten Schulſtunden vor den großen Ferien waren in der Käfertal⸗Schule der Verfaſſungsfeier gewidmet. Rektor Sigmund gab eine Erläuterung der Artikel 145 und 148, die die allgemeine Schulpflicht und ihr Weſen umfaſſen. Knaben der 8. Klaſſe tru⸗ gen in Dialogform das Gedicht„Was iſt des Deut⸗ ſchen Vaterland“ vor. Die geſangliche Umrahmung der Feier leitete Hauptlehrer Dick. Das gemeinſam geſungene Deutſchlandlied bildete den Abſchluß. Sonnenwärme und Juli⸗ und Auguſtregen brin⸗ gen reichen Pilzſegen. In der heutigen Zeit all⸗ gemeiner Arbeitsloſigkeit weiſt der Pilzſegen neue Wege zu wohlſchmeckenden, bekömmlichen und billigen Volksgerichten. Abſchreckend wirkt zwar für den Pilzunkundigen der Gedanke, daß zwiſchen den vielen eßbaren Schwämmen auch giftige oder ver⸗ dächtige Pilze wachſen. Aber es gibt immerhin ſehr viele Pilze, die mit giftigen nicht verwechſelt werden können und deren Sammeln ſich lohnt, zumal im⸗ mer noch der größte Teil unſerer wildwachſenden Speiſepilze, die einen großen Nährwert haben, ungenützt ſtehen bleibt und verfault. Während die verdächtigen und giftigen Artgenoſſen meiſt unan⸗ genehm riechen und widerlich ſchmecken, aber durch ihre Farbenpracht auffallen, zeichnen ſich die eßbaren Schwämme mehr durch ihr dezentes Kolorit und durch ihren würzigen Geſchmack aus. Pilze, die jeder Großſtädter kennt, ſind der gelbe Pfifferling und die Merchel. Aber mit dem giftigen Knollenblätterpilz, der nicht vor dem Monat Auguſt angetroffen wird, kann der angenehm duftende Champignon ver⸗ wechſelt werden. Irrtümer ſind vermeidlich bei den Stachelſchwämmen, die ſich jetzt durch den Nadelteppich drängen und deren vornehmſter Ver⸗ treter der weißlich⸗gelbe Korallenſchwa mm, der dem Blumenkohl ähnliche Hir ſchſchwam m, der rote und gelbe Hörn ling und der gelblich⸗ weiße und gelblich⸗graue Ziegen bart ſind. Dieſe Schwämme zeichnen ſich durch ihre koral⸗ lenartige Struktur aus, gelten aber im Alter als wenig küchenfähig. Prächtig wirkt der ſchmackhafte Paraſolpilz oder Schirmling deſſen weiß⸗ lich⸗hrauner Hut mit vielen trockenen graubraunen, erhabenen Flocken auf feinfilzigem Grund abgeſetzt iſt. Auch der angenehm ſchmeckende Safrauſchirmling, der in ſeiner Jugend wie ein Paukenſchlägel ausſteht und der gelblich⸗weiße Oberſchirmpilz mit bläulichem Schimmer treten jetzt geſellig auf. Unter den Wulſtlingen, deren Stiel aus knolliger wulſtiger Grundſcheibe herauswächſt, iſt At nur der Scheidenwulſtling eßbar, weshalb man am beſten ſämtlichen Wulſtlingen aus dem Wege geht. Auch die Täublinge beſchicken mit drei Ver⸗ tretern die Tafel. In zartem Violet leuchtet der blaue Täubling; durch ſeinen rötlich⸗fleiſchfarbenen Hut macht ſich der Speiſetäubling kenntlich, und wie rötliches Saffianleder glänzt der Kopf des Leder⸗ oder verbleichenden Täublings. Am wuchtig⸗ ſten reckt ſich unter ſeinen Brüdern der hell⸗ bis dunkelbraune Steinröhrling, Stein⸗ oder Herrenpilz, deſſen von feinen Röhren(ſtatt Lamellen) durch⸗ zogenes Fleiſch nußartig ſchmeckt. Unkundige können ihn verwechſeln mit dem in grellen Farben leuchten⸗ den Satanspilz. Mit einem Giftpilz kaum zu verwechſeln iſt die kleinere obſtſchmackige Marone mit gelblichweißem Fleiſch und bronzeglänzendem Stiel. Seltener tre⸗ ten der Kapuzinerpilz mit olivfarbenem Hut und aſchgrauem Stiel, der Sandpilzröhrling mit gelbgegittertem Filigran auf zinnoberroter Decke und der bronzierte Röhrling in kaſtaninbrauner Ge⸗ wandung auf. Häufiger dagegen kommen die Rit⸗ terlinge vor, nämlich der braunviolette kahle Ritterling, der ſchokoladenhäuptige gedrängte Ritter⸗ ling, der graubraune Mäuſeritterling, der roſenrote Ritterling, der rötliche Ritterling mit hellgelbem Fleiſch und der blaue Ritterling mit lilafarbigem Hut. Unter den 17 deutſchen Pilzfamilien kommen in 14 überhaupt keine giftigen Pilze vor. In der Familie der Röhrenpilze iſt nur einer giftig und zwar der Satans⸗ oder Blutpilz mit lederfarbigem oder braungrauem Hut und mit dunkelrotem, nach oben gelblich anlaufenden Stiel. Unter den Becherpilzen, die in Form von Schüſſeln, Bechern und Tellern wachſen, iſt nicht ein einziger giftig. Unter den Speiſetäublingen treten als giftige Verwandte die Speitäublinge oder Speiteufel auf. Für gemeinnützige Volksaufklärung aber ſorgen vielerorts die Pilzſtationen, die unent⸗ geltlich Rat erteilen und geſammelte Pilze auf ihre Küchenfähigkeit prüfen. Das Handwerk im Juli Die Geſchäftslage geradezu kataſtrophal Druck auf die Preisgeſtaltung RH. Vom Reichsverband des beutſchen Handwerks wird uns geſchrieben: Sind bereits in normalen Zeiten die Monate Jult und Auguſt, bie ſog. Hauptreiſemonate, überwiegend geſchäftsſtille Zeiten für das Handwerk, da mit einer längeren Ab⸗ weſenheit des zahlungskräftigen Publikums gerech⸗ net werden muß, ſo geſtaltete ſich in dieſem Jahre unter dem Druck der allgemeinen, anhaltenden wiri⸗ ſchaftlichen Depreſſton die Geſchäftslage im Handwerk geradezu kataſtrophal. Die beſtehende Kriſe hat ſich im Berichtsmonat noch weiter verſchärft und keine Ausſtchten auf bal⸗ dige Beſſerung aufkommen laſſen. Ob dies zum Teil auf die ungeklärten politiſchen Verhältniſſe zurück⸗ zuführen iſt, die die Entſchlußkraft des freien Unter⸗ nehmertums lähmend beeinfluſſen, ob ſich für be⸗ ſtimmte Berufe die Saiſonausverkäufe ungünſtig auswirken, ob und inwieweit auch die Witterung einer Beſſerung der Geſchäftslage im Wege ſteht, läßt ſich ſehr ſchwer ſagen. Wenigſtens berichten ſelbſt die Handwerksberufe, auf die die Reiſezett ſonſt belebend einzuwirken pflegt, dieſes Mal, daß das Geſchäft nahezu völlig ſtill liegt. Im Schneiberhandwerk ſind die ſonſt üb⸗ lichen Aufträge für Reiſekleidung beinahe gänzlich ausgeblieben. Auch im Sattler handwerk, deſſen Umſätze durch den Verkauf von Reiſeartikeln im Juli für gewöhnlich eine Steigerung erfahren, blieb dieſes Mal die erwartete Geſchäftsbelebung aus. Die übrigen leder⸗ und papierverarbeitenden Handwerksberufe wieſen durchweg eine Verſchlechterung ihres Geſchäftsganges auf. Die Nahrungsmittelhandwerke hat⸗ ten ebenfalls unter der Reiſezeit und der zeitweiſen warmen Witterung zu leiden. Der Abſatz zeigte hier, auch beeinflußt durch das vermehrte Angebot von jungem Gemüſe, Kartoffeln und Obſt, ſtark rückläu⸗ fige Tendenz auf. Eine geringe Belebung wird lediglich von den metallverarbeitenden Handwerks⸗ berufen in ländlichen Gebieten gemeldet, die infolge der Erntearbeiten vermehrte Aufträge für Re⸗ paraturen aufzuweiſen hatten. Jedoch hielt ſich infolge der ſchlechten Lage der Landwirtſchaft die Auftragserteilung in ungewöhnlich engen Grenzen. Sehr gering blieb auch die Bautätigkeit, die ſich faſt ausſchließlich auf Kleinwohnungen, Sied⸗ lungsbauten und Reparaturarbeiten beſchränkte. In⸗ folge der ſtarken Konkurrenz der Schwarzarbeiter blieben fedoch dieſe Aufträge, die ohnehin nur einen geringen Umfang erreichten, für die geſamte Lage des Bauhandwerks völlig bedeutungslos. Von der Handwerkskammer Nürnberg wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß das Betätigungsgebiet einer Reihe von Handwerksberufen neuerdings auch eine ſtarke Beeinträchtigung durch die produktive Beſchäftigung von Wohlfahrtserwerbsloſen durch die Wohlfahrtsämter erfährt. Verſchiedentlich mußten auch ſchon Angriffe des freiwilligen Arbeitsdienſtes auf Arbeiten des ſelbſtändigen Handwerks abge⸗ wieſen werden. Die anhaltende Wirtſchaftskriſe machte ſich natur⸗ gemäß in einem immer ſtärkeren Druck Druck auf die Preisgeſtaltung bemerkbar. Zu einer weiteren Gefährdung der Handwerksbetriebe werden auch neben der drücken⸗ den ſteuerlichen und ſozialen Belaſtung in imme größerem Umfange die Verluſte durch Kon⸗ kurſe und Zwangsverſteigerungen der Schuldner des Handwerks. sw. Die Schnelligkeit unſerer heimiſchen Fiſche. Ein Fiſchkenner hat ſich kürzlich die Mühe gemacht, mittels elektriſcher Stoppuhren in hunderten von Verſuchen die Schnelligkeit unſerer heimiſchen Fiſche zu meſſen. Er iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß der flinkſte aller Bewohner der heimiſchen Ge⸗ wäſſer, die Forelle, im Höchſtfalle ſtündlich 35 Kilometer bewältigt. Der Hecht entwickelt trotz ſeines ſpitzen Kopfes höchſtens auf einer Strecke von 100 Metern eine Schnelligkeit von 27 Kilometer, auf längeren Entfernungen legt er nicht mehr als ſtünd⸗ lich 23 Kilometer zurück. Einer der raſcheſten Schwimmer iſt die Barbe, die ſtündlich 18 Kilo⸗ meter bewältigen kann. Ihr folgen das Rotauge mit 16 und der geſchmeidige Aal mit nur 13 Kilo⸗ meter. Der Karpfen übereilt ſich nicht, er ſchwimmt mit einem Stundentempo von 12 Kilometern durch ſein Leben. Noch bequemer iſt die Schleie, die nie über 11 Kilometer in der Stunde zurücklegt. Man ſteht alſo, daß es mit der vielgerühmten Behendigkeit der Fiſche doch nicht ſo ſehr weit her iſt. Wann ſind die Kraftfahrzeuge zu beleuchten? Für den Monat Auguſt gelten, wie uns das Polizeipräſtdium mitteilt, folgende Beleuchtungs⸗ zeiten: Sonnen⸗ Sonnen⸗ Zu beleuchten: aufgang untergang bis ab 3. 8. 5,05 Uhr 19,57 Uhr 4,05 Uhr 20,57 Uhr 4. 8. 5,08„ 1956„ 406„ 20,55 5. 8. 507 19,54„ 4,07„ 20,54„ 6. 8. 5,00„ 19,53„ 4,09„ 20,58„ 7. 8. 8,0„ iet, dd 8. 8. 5% ih, e e, 9. 8. 518„ 19,48„ 4,13„ 20,48„ 10. 8. 5,14„ 19,46„ 4,14„ 20,46„ 11.85 5,16 19,45„ 4,16„ 2045 12. 8. D 19,43„ 4,17„ 20,483„ 13. 8. 518 gd iSsSͤ¶ 14. 8. 520 19,39„ 4,20„ 20,39„ 15. 8. 5 19,88„ 4,21„ 20788 16. 8. 5,23„ 19,36„ 4,23„ 20,36„ 17. 8. 5,24„ 19,34„ 4,24„ 20,34„ 18. 8. 5 NN„„ 19. 8. 5,27„ 19,30„ 4,27„ 20,30„ 20. 8. 5,28„ 19,28„ 4,28„ 20,28„ 21. 8. 5,30„ 19,27 4,30„ 20,27„ 22. 8. 581 19,25„ 4,31„ 20,25„ 23. 8. 5,38„ 19,23„ 4,33„ 20,28„ 24. 8. 584„ 19721 4,34„ 20,21„ 25. 8. i/ 26. 8. 5387 197,17 487„ 20,17 27. 8. 588 19,15„ 4,38„ 20,15„ 28. 8. i, 29. 8. i, i, 80. 8. 5,43 19,09„ 4,43„ 20,09„ 31. 8. 5,44„ 19,07„ 4,44„ 20,07„ * Aus dem Stadtteil Seckenheim. Stadtpfarrer Kunz konnte in dieſen Tagen auf eine 25jährige ſegensreiche Tätigkeit als Seelſorger der proteſtan⸗ tiſchen Gemeinde zurückblicken. Er war vorher in Elſenz tätig und wurde im Jahre 1907 von der Kirchengemeinde Seckenheim zum Ortsgeiſtlichen gewählt. * 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Am 1. Auguſt konnt Uhrmachermeiſter Ludwig Edenger, Neckarau, Katha⸗ rinenſtraße 17, auf ſein jähriges Geſchäfts⸗ jubiläum zurückblicken. Seine Fachkenntniſſe erwarb ſich Herr Edinger in den Jahren 1890—1893 an der ſtaat⸗ lichen Uhrmacherſchule Furtwangen. Er war dann zur weiteren Ausbildung in verſchledenen kleineren und größeren Geſchäften tätig. Am 1. Auguſt 1907 gründete er ſein Geſchäft in dem Hauſe, in dem es ſich heute noch befindet. Veranſtaltungen *Die Schupokapelle Ludwigshafen im Friebrichspark, Die Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Bundes Deutſcher hirnverletzter Krieger veranſtaltet am kommen⸗ den Sonntag unter Mitwirkung der Schupokapelle Ludwigshafen im Friedrichspark ein Wohltätig⸗ keits konzert. Neben Marſchmuſik und Fanfarenmär⸗ ſchen kommen auch andere auserwählte Kompoſitionen zum Vortrag. Die Vortragsfolge wirb durch die Mitwirkung des bekannten kriegsblinden Lautenſängers Dr. Haus Ebbecke⸗ Heidelberg bereichert. Tages haleicles Mittwoch, 3. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: 0 n Neuſtadt— Iſewachtal— Dürkheim— Mannheim, 14 Uhr Paradeplatz. Donnerstag: Schwarzwald⸗ fahrt: Baden⸗Baden— Höhenkurorte— Bühler Höhe— Plättig— Sand— Hunseck— Herrenwies— Schwar enbach⸗Talſperre— durch Murgtal über Gernsboch nach annheim, vorm. 7 Uhr ab Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. . Gartenkonzert, 15.90 Uhr. anz: Cafaſö, Parkhotel, Palaſthotel, Pavillon Kafſer, Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tauz, Lichtſpiele: Seala⸗Theater:„Kinder vor Gericht“, Alhambra:„Die grauſame Freundin“.— Rogy⸗ Theater:„Der icher des Tong“.— Capi to l:„Der Herr Finanzdirektor“.— Gloria⸗ Pala ſtz „Der Sänger von Sevilla“.— Univerſu m:„Schuß im Morgengrauen“.— Schauburg:„Frau Lehmanns Tochter“,— Pal aſt⸗Theoter:„Die große Fahrt“, Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr, Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr:; an Sonn- und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ges öffnet von 15—17 Uhr. Vorliner Vergleich Eine junge ime mit auffallend langen Beinen geht mit ihren auffallend kurzbeinigen Dackel ſpa⸗ zieren. Kommt ein Berliner Junge: „Frollein, Sie und Ihr Hund paſſen aber gut zuſammen!“ „Wieſo?“ fragt die Dame. „Wat Sie an Beene zu viel haben, hat der Hund zu wenig!“. Kann man eben nur miide Zigaretten. Ist es zu verwundern, dag gerade Salem die meistgerauchte Zigarette Deutschlands ist? Das ist verständlich, denn es ist 4. Seite Nummer 355 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Auguſt 1832 Eemeinde, Land und Von Bürgermeiſter Dr. Trautmann, Schwetzingen Die Finanzwirtſchaften des Reiches, der Länder und der Gemeinden ſind einmal durch das Reichs⸗ monopol über die großen Steuerquellen(Einkom⸗ men⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer) und dann durch die Verteilung der Laſten aus der Erwerbs⸗ loſigkeit zwiſchen Reich und Gemeinden eng mit⸗ einander verflochten. Das Monopolrecht des Reichs über obige Steuern brachte deſſen Pflicht zur Hilfe, zum Finanzausgleich, gegenüber Ländern und Ge⸗ meinden. Daraus entſtand die Abhängigkeit der Länder⸗ und Gemeindehaushalte vom Reichshaus⸗ halt mit der Folge, daß die Feſtſtellung der Länder⸗ und Gemeindehaushalte zunächſt zeitlich die Feſt⸗ ſtellung des Reichshaushalts vorausſetzt. Weſent⸗ licher aber iſt, daß das Reich beſtimmt, in welchem Maße es Mittel zum Finanzausgleich der Länder und Gemeinden überläßt, mit anderen Worten, wie es deren Haushalte ſtützt oder ſchwächt. Immer offenſichtlicher wird die Neigung des Reichs, die Schwierigkeit ſeiner Finanzen durch Ver⸗ ſchlechterung des Finanzausgleichs mit Ländern und Gemeinden zu beheben. Der Hang des Landes, die Reichsmittel des Finanzausgleichs zu Laſten der nachgeordneten Gemeinden zu„teilen“, wird immer beängſtigender. Wie aber das Reich über die Art der Regelung der Erwerbsloſenlaſten ſich zum Nachteil der Gemeinden Vorteile ſucht, ſo ſchont ſich das Land durch Abwälzung von eige⸗ nen Pflichten auf die Gemeinden, um ſeiner Schwie⸗ rigkeiten Herr zu werden. Als Beiſpiele hierfür ſeten angeführt: Stetige Kürzung der Beteiligung des Landes an der gehobenen Fürſorge von ein Drittel im Jahre 1924 auf ein Fünftel im Jahre 1931 und weitere im Jahre 1932; Lehrerſtel⸗ len beiträge werden vom Land ſeit 1. April 1981 tt hohen Kopfbeiträgen den Gemeinden auferlegt; der Perſonalaufwand der Bezirksfürſorgeverbände, urſprünglich ausſchließlich Landesſache, iſt mittel⸗ bar zur Gemeindelaſt geworden. Die Verteilung der Straßenbeiträge verſchlech⸗ terte ſich gegen die Gemeinden; Verwaltungsarbeit wurde ohne Entſchäbigung im Uebermaß von Lan⸗ des- und Reichsſtellen den Kommunalbehörden zu⸗ geſchoben unter gleichzeitiger Betonung, daß bei den Kommunalverwaltungen noch ungeahnte perſonelle Einſparungs möglichkeiten vorhanden ſeien. Ein Erlaß des Reichsarbeitsminiſters vom 17. Juni 1982 über die Kriſenfürſorge für Arbeitsloſe ordnet an, daß die Hilfsbedürftigkeit der Arbeits⸗ loſen⸗Unterſtützungsempfänger in allen Fällen von der Gemeinde zu prüfen iſt und beſtimmt weiter „für die Prüfung der Hilfsbedürftigkeit wird eine Entſchädigung nicht gezahlt“. Dies bedeutet für die Gemeinden, die von Erwerbsloſigkeit beſonders be⸗ troffen ſind und deshalb eigentlich beſonders ent⸗ laſtungsbedürftig wären, eine weitere recht empfind⸗ liche Vermehrung des Verwaltungsaufwandes. Das den Gemeinden immer bedrohlicher werdende Be⸗ ſtreben der Länder, ſich auf Koſten ber Gemeinden du ſchonen, gab nun offenbar dem Reich Veranlaſſung in 3 u der Wohlfahrtshilfsordnung vom 15. Juni 1082 zu beſtimmen: „Das Landesrecht des Finanzausgleichs darf im Rechnungsjahr 19932 nicht zu ungunſten der Gemein⸗ den(Gemeindeverbände) geändert werden. Ins⸗ beſondere darf die finanzielle Geſamtbelaſtung der Gemeinden(Gemeindeverbände) nicht durch Aende⸗ rungen in ber Verteilung der Aufgaben, in der Be⸗ teiligung an den Ueberweiſungen aus den Reichs⸗ ſteuern und an den Landes- und Gemeinbdeſteuern ſowie in den Sonderleiſtungen des Landes an die Gemeinden(Gemeindeverbände) oder der Gemein⸗ den(Gemeindeverbände) an das Land erhöht werden. Maßgebend iſt der Stand des Landesrechts vom 1. Mai 1932“. All die Schwierigkeiten aber, die im weſentlichen 2 aus Bedrängnis der Gemeinden durch die dauernden Verſchlechterungen über Finanzausgleich, über die Art der Regelung der Erxwerbsloſenfürſorge und durch ſteigende Vermehrung der vom Reich und Land übertragenen Aufgaben ſich zwangsläufig er⸗ geben müſſen, werden dann in Bauſch und Bogen der Oeffentlichkeit mit Mißwirtſchaft und Verſchwendung der Ge⸗ meinden erklärt. Man gebe den Gemeinden Selbſtverwaltung und Fi⸗ nmanzhoheit zurück, betrachte und behandle die Er⸗ werbsloſigkeit als eine nationale, nicht kommunale Angelegenheit und gebe Reich und Land an Laſten, was des Reiches und des Landes iſt oder aber man ſchaffe entſprechend dem Reichsmonopol über die großen ergiebigen Steuerquellen auch ein Reichs⸗ monopol über die großen gefährlichen Laſtenquellen. Nur ſo könnte offenkundig werden, ob die Kommunal⸗ wirtſchaft Loch oder Tadel verdient. Aber auch nur dann wird die ſtille, deshalb aber nicht geringe Geg⸗ nerſchaft zwiſchen Land und Gemeinden aufhören. Eine freudige Bundesgenoſſenſchaft zwiſchen ihnen wird der Erhaltung der föderaliſtiſchen Struktur des Reiches mehr nützen als deren gegenſeitige Verdroſſenheit. Die grundſätzliche Auffaſſung bei maßgebenden Regierungsſtellen, die Gemeinden müſſen aus eige⸗ ner Kraft ihrer Not Herr werden, hat ihre Berech⸗ tigung. Es iſt aber in dieſem Zuſammenhang darauf abzuheben, daß die Gemeinden zunächſt nur ihre eigene Not angeht und ſie nicht auch noch zur Not von Reich und Land herangezogen werden können. Ihrer Not werden die Gemeinden Herr werden, wenn man ihnen die Quellen ihrer Kraft widergibt— Steuer⸗ hoheit und Selbſtverwaltung. Man mag einwenden, daß den Gemeinden anſtelle der entwundenen Steuerquellen andere erſchloſſen wurden— dieſe aber waren ſchon ihrer Natur nach Surrogat und wurden als ſolche in dem Maße dürf⸗ tiger, wie die allgemeine Not ſtieg und die monopoli⸗ ſierten Steuern vom Reich ausgeſchöpft wurden.— Bierſteuer und Getränkeſtener, Vergnügungsſteuer und Bürgerſteuer, können ſie taugliche Einnahmen bringen, wenn die Pflichtigen von Reich und Land oder von der Arbeitsnot und Abſatznot im Uebermaß ſchon vorbelaſtet ſind? Noch ſind es wenige Gemeinden, deren finanziel⸗ ler Zuſammenbruch offenkundig iſt, das ändert aber nichts an der den Maßgebenden in Reich, Land und Gemeiden bekannten Tatſache, daß bei noch gar vie⸗ len das 5 Soll und Haben unter Einbeziehung der ſteuerlichen Leiſtungsfähig⸗ keit ihrer Bürgerſchaft ein Miß verhältnis auf⸗ weiſt, das bilanzmäßig ausgewieſen ihren Zuſam⸗ menbruch bereits dartut oder aber über ein klei⸗ nes Weilchen noch, dartun muß. Mit den Gemeinden berſten die Fundamentſteine im Bauwerk des Staa⸗ tes und die Stockwerke der Länder und des Reiches, mögen ſtie noch ſo feſt gemauert ſein, ſie brechen mit zuſammen. Mit den Gemeinden brechen aber auch die älteſten und beſten Träger und Treuhänder deut⸗ ſcher Art und deutſcher Kultur nieder.. Noch tragen die Gemeinden die Belaſtung im Staatsbau; ſchon kündigt aber das Schrumpfen der Steuerkraft an, daß ihre Tragkraft ſchwächer wird— zu ſchwach für dieſe Belaſtung.— Die Sta⸗ tiker in Land und Reich, in Regierung und Par⸗ lament, ſie müſſen die Ueberlaſtung der finanziellen Belaſtungs⸗ grenze doch ſchon längſt erkannt haben. Sie werden ihre Mahnung von der drohenden Kataſtrophe und ihre Forderung nach Abwendung dringlichſt erheben müſ⸗ ſen, wenn ſie ihrer heiligen Verantwortung für die Erhaltung der Gemeinden genügen wollen. Aus Vaden Den Arbeitskollegen beſtohlen 8 Heidelberg, 3. Auguſt. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den 28 Jahre alten Melker Karl Lörchner aus Kirchheim wegen ſchweren Diebſtahls im Rück⸗ fall zu einem Jahr und einer Woche Gefängnis. Lörchner hatte, ohne in Not zu ſein, einen kranken Arbeitskollegen auf dem Schwabenheimerhof aus einem verſchloſſenen Koffer den Betrag von 103 Mk. entwendet. Zeitgemäße Imkerfragen 22: Wiesloch, 2. Aug. Am letzten Sonntag hielt der Bezirks⸗Bienenzüchterverein Wiesloch im Gaſt⸗ haus zur Stadt Rotenberg in Rotenberg eine gut beſuchte Verſammlung ab, bei der zunächſt die An⸗ träge für die in 14 Tagen in Ueberlingen ſtatt⸗ findende Landesverſammlumg beſprochen wurden. Der Bezirksverein ſetzt ſich für eine weit⸗ gehende Ermäßigung der Vereins beiträge ein, weil er hofft, daß dadurch dem der Not ent⸗ ſpringenden Rückgang der Mitgliederzahl ein Damm geſetzt werden könnte. In bezug auf den geſetzlichen Schutz von Haſel und Salweide verſpricht ſich der Bezirksverein von einer Verſchärfung der be⸗ ſtehenden Beſtimmungen nicht viel. Es wäre beſſer, wenn die Forſtverwaltungen angewieſen würden, die Haſelſträucher und Salweiden an den Waldrändern ſtehen zu laſſen anſtatt auszuroden. Sehr bedauert wurde, daß es auch in dieſem Jahre wieder keinen ſteuerfreien Zucker zur Winterfütterung gibt. Sehr eingehend wurde die Frage des Wanderbienen⸗ ſt andes beſprochen. Nachdem noch einige weiteren Fragen, z. B. Preis der Einheitsgläſer uſw., be⸗ ſprochen waren, konnte Vorſtand Fortbildungsſchul⸗ hauptlehrer Gehrig ⸗Nußloch die aufſchlußreiche Verſammlung ſchließen. 5 Das Hochwaſſer geht zurück * Kehl, 3. Aug. Das ſeit Wochen andauernde Hochwaſſer iſt nunmehr ſoweit zurückgegangen, daß das Rheinvorland wieder vom Waſſer frei iſt und die oberhalb der Rheinbrücken feſtliegenden Schiffe endlich wieder ihre Weiterreiſe antreten konnten. Daubmann ſchreibt ſeine Erinnerungen * Endingen a.., 3. Aug. Der nach einer ſen⸗ ſationellen Flucht vor einiger Zeit als letzter deutſcher Kriegsgefangener in die Heimat zurück⸗ gekehrte Oskar Daubmann von Endingen wird mit Unterſtützung ſeines ehemaligen Bataillonskom⸗ mandeurs, Major d. L. Baſtian⸗ Endingen, nun⸗ mehr ſeine furchtbaren Erlebniſſe und Strapazen in der Zeit ſeiner annähernd 16jährigen Gefangenſchaft ſchreiben. 5 Bei dieſer Gelegenheit ſoll noch einmal betont werden, daß alle Berichte, in denen Zweifel über die Identität Oskar Daubmanns und über ſeine Erleb⸗ niſſe ausgeſprochen wurden, falſch ſind. Auch das Märchen von den Endinger ledigen Burſchen, die das kleine Häuschen ſtürmen wollten,„weil der Schwind⸗ ler ſich nicht zeigen wollte“, iſt nichts als ein Märchen. Niemals hat ſich in Endingen derartiges ereignet, vielmehr fuhren 400 Endinger, meiſtens junge Leute, zur mitternächtlichen Ankunftsſtunde ſ. Z. nach Frei⸗ burg i. Br., um hier ihrem Landsmann und Kame⸗ raden den erſten Gruß aus ſeiner Heimat zu brin⸗ gen. Die gleiche Liebe und Verehrung genießt Os⸗ kar Daubmann auch heute noch bei allen Endingern. Zwei Oekonomiegebände eingeäſchert * Brombach(Amt Lörrach), 3. Aug. In der vier⸗ ten Morgenſtunde des geſtrigen Tages entſtand in einem von vier Familien bewohnten Anweſen ein Brand, der, als er bemerkt wurde, bereits die bei⸗ den Oekonomiegebäude und den Dachſtuhl des Wohn⸗ hauſes ergriffen hatte. Das Vieh und die Fahrniſſe im Wohnhaus konnten gerettet werden. Die Oekono⸗ miegebäude brannten vollſtändig nieder. Das Dach des Wohnhauſes wurde durch Feuer zerſtört, das Wohnhaus ſelbſt erlitt erheblichen Waſſerſchaden. Der Gebäudeſchaden wird auf 20000 4 ge⸗ ſchätzt. Die Eutſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. * * Spechbach(Amt Sinsheim), 3. Aug. Altbürger⸗ meiſter Exrnſt, der 18 Jahre lang erfolgreich die Geſchicke unſerer Gemeinde geleitet hat, iſt ge⸗ ſtorben. Gemeinderatsſitzung Lamperthe Ab Lampertheim, 2. Aug. Zur Sitzung waren außer dem Bürgermeiſter und den zwei Beigeordne⸗ ten, 19 Gemeinderäte erſchienen. Da das Kreisamt gegen die am 29. Mai abgehaltene Wahl des zweiten Beigeoroͤneten Göbel keine Einwendungen machte, leiſtete dieſer vor dem Gemeinderat den Eid, daß er ſein Amt mit Eifer, Treue und Gewiſſenhaftigkeit wahrnehmen werde.— Im Anſchluß an die Ein⸗ führung des neuen Beigeordneten widmete Bürger⸗ meiſter Keller den beiden ausgeſchiedenen Bei⸗ gordneten Billau und Knecht Dankesworte für die der Gemeinde geleiſteten Dienſte. Das Geſuch des Jakob Friedrich Kärcher I. um Erlaubnis zur Errichtung eines Wohnhauſes außerhalb des Orts⸗ bauplanes und des Friedrich Eſpenſchied bezügl. Feſt⸗ legung der Baufluchtlinie für ſeinen Neubau werden genehmigt. Ein Nachtrag zur Friedhofsordnung besgl. Abgabe von Erbbegräbnisplätzen wird be⸗ kanntgegeben. Die Landeskommunalbank Darmſtadt fordert für der Gemeinde gegebene kurzfriſtige Kredite in Höhe von 98 600/ Sicherheit oͤurch Grundſchuld⸗ briefe auf Gemeindegrundſtücke. Obwohl man die Forderung für berechtigt hält, befürchtet man, daß die Bank dieſe in dritte Hände geben könnte und dadurch gegebenenfalls eine Veräußerung der Häuſer zu geringen Preiſen möglich wäre. Mit Rückſicht hierauf wird die Vorlage bis zur Klärung der Ver⸗ hältniſſe zurückgeſtellt. In dem im Jahre 1919 mit der Firma Brown, Boveri u. Cie abgeſchloſſenen Kaufvertrag iſt ent⸗ halten, daß die Gemeinde ein Verkaufsrecht beſitzt. Die Firma wünſcht ein Zurücktreten der Gemeinde. Der Gemeinderat kann ſich hierzu nicht kurzerhand entſchließen und beauftragt die Verwaltung, nähere Ermittlungen anzuſtellen.— Ein Antrag des Ver⸗ meſſungsamtes, eine planmäßige Nachprüfung und Wiederherſtellung der Grundſtücksgrenzen vorneh⸗ Ziele der pfälziſchen Landwirtſchaftsgenoſſenſchaften * Ludwigshafen, 1. Aug. Wie kürzlich berichtet, iſt die beabſichtigte Fuſion des Raiffeiſenverbandes Ludwigshafen und des Verbandes pfälziſcher land⸗ wirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in Landau nicht zu⸗ ſtande gekommen. An Stelle der Fuſion wurde eine Arbeitsgemeinſchaft ins Leben gerufen mit gegenſeitiger Benützung der Lagerhäuſer. Die Arbeitsgemeinſchaft wird künftig vor allem Sammelbezüge ermöglichen, um die landwirt⸗ ſchaftliche Produktion auf einheitlicher Grundlage zu verbilligen. Auch wird die Förderung des Abſatzes heimiſcher Erzeugniſſe, vor allem Getreide und Kartoffeln, angeſtrebt. Für die Arbeitsgemein⸗ ſchaft ſind hauptſächlich auch die Raiffeiſen⸗Lager⸗ häuſer in Ludwigshafen, Edesheim, Rhein⸗ zabern, Landſtuhl, Kuſel und Gersheim(Saar) in Betracht gezogen. Die genoſſenſchaftliche Erfaſſung landwirtſchaft⸗ licher Erzeugniſſe iſt für die Folge das Hauptziel, Man denkt dabei nicht nur an Getreide und Kartof⸗ feln, ſondern auch an Rüben, Heu, Stroh und andere Produkte. Aufgeklärter Kindsmord * Frankenthal, 3. Aug. Wie kürzlich berichtet worden iſt, wurden in der ſtädtiſchen Kläranlage im ſogenannten Rechen Leichenteile eines neuge⸗ borenen Kindes aufgefunden. Nach dem Befund war die Zerſtückelung der Leiche mit einem ſcharfen Meſſer vorgenommen worden. Geſtern vormittag konnte nun die Kindsmutter in der Perſon der 23 Jahre alten ledigen Anna Schneider aus Bad Dürkheim, die hier bedienſtet iſt, ermittelt werden. Ste iſt überführt und geſtändig, ihr neugeborenes Kind erſtickt, die Leiche mit einem Tranchier⸗ meſſer zerſtückelt und die einzelnen Teile in die Kanaliſation geworfen zu haben. Die Schneider wurde von der Polizei feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Ein dritter Lokaltermin * Neuſtadt a.., 2. Auguſt. Geſtern früh fand vor dem Lokale Münzer, wo vor drei Wochen auf eine SA⸗Abteilung geſchoſſen wurde, wieder ein Lokaltermin ſtatt, zu dem eine Reihe von Sachver⸗ ſtändigen erſchienen waren. Es wurden auch photo⸗ graphiſche Aufnahmen des Ueberfallortes gemacht. Die Verhandlung wird im September vor dem Schwurgericht Frankenthal ſtattfinden, bei der zwei Berufsrichter und ſechs Geſchworene amtieren werden. Wie man hört, iſt die Zahl der Zeugen be⸗ reits auf 100 angewachſen. * * Pirmaſens, 2. Auguſt. Der Schuhfabrikant Heinrich Riffelmacher, hat am 16. Juli ſeine Zahlungen eingeſtellt. Einige Tage vorher hat er noch größere Mengen Leder bezogen, die zum Teil verarbeitet, zum Teil weggeſchafft worden ſind. Riffelmacher wurde wegen Vergehens gegen die Konkursverordnung feſtgenommen und ins Ge⸗ fängnis eingeliefert. * Münchweiler a. d. Alſenz, 3. Aug. Der frühere Zirkusbeſitzer Joſef Bügler von hier erlitt am Sonntag abend in Lohnsfeld einen Herzſchlag. Bügler, der 68 Jahre alt wurde, war bis vor einigen Jahren Beſitzer eines größeren Unternehmens, das er jedoch infolge der wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht halten konnte. Er war daher in der letzten Zeit gezwun⸗ gen, als Artiſt und Athlet ſein Brot zu verdienen. Ein teures Kinderheim— 2066 000 Unterbilanz :: Bad Kreuznach, 3. Auguſt. 2 066 000 Mk. Paſſiva hat der Neubau des großen Kinderheims„Eliſa⸗ bethenſtift“ aufzuweiſen. Dieſe Summe muß mehr oder minder von der Bevölkerung des Kreiſes und der Stadt Kreuznach aufgebracht werden, da ſeiner Zeit die Kommune und der Kreis erhebliche Bürg⸗ ſchaften übernommen haben. Der Neubau dieſes Kin⸗ derheims fand die lebhafte Unterſtützung aus Krei⸗ ſen der Preußen regierung, die nicht unerhebliche öffentliche Gelder zur Verfügung ſtellten. In wel⸗ cher Form die finanziellen Schwierigkeiten des Un⸗ ternehmens behoben werden können, iſt vorläufig noch nicht klargeſtellt. Die Oeffentlichkeit iſt über die Mißwirtſchaft ſtaatlicher und kommunaler Gelder bei dieſem Prunkbau mit Recht empört. men zu laſſen, wird der Koſtenerſparnis halber abge⸗ lehnt. Falls Grenzſteine fehlen, ſollen ſich die Grundſtückseigentümer bei der Bürgermeiſterei mel⸗ den, die das weitere veranlaſſen wird, die Beteilig⸗ ten haben aber die Koſten zu tragen.— Durch die Ruheſtandverſetzung des ſeitherigen Rektors an der katholiſchen Schule iſt dieſe Stelle neu zu be⸗ ſetzen. Es haben ſich hierfür die Lehrer M. Keil mann, Hußler und Steffen von hier und Lehrer Behringer aus Biebesheim gemeldet. Infolge vor⸗ geſchrittenen Alters ſcheidet Herr Keilmann aus Das Lehrerkollegium hat mit 9 Stimmen für Hußler und 3 für Steffen entſchieden; die im kath. Schulvor⸗ ſtand vorgenommene Wahl ergab 3 Stimmen für Hußler und 7 für Steffen. Die Zentrumspartei wollte dem Miniſterium beide Bewerber eingereicht wiſſen, das die Entſcheidung treffen ſoll. Der Ge⸗ meinderat beſchließt jedoch Abſtimmung. Bei dieſer entfielen auf Hußler 13, auf Steffen 5, auf Keilmann 2 Stimmen, 2 Zettel waren weiß und einer un⸗ leſerlich. Nun geht die Angelegenheit an das Kreis, Schulamt zurück. Im Zuſammenhang hiermit bringt.⸗R. Kär⸗ cher die nicht unberechtigte Beſchwerde über die ſeit —3 Jahren vorgenommene Beſetzung von Lehrer⸗ ſtellen an der ev. Volksſchule zur Sprache, wo weher Gemeinderat noch Schulvorſtand gefragt worden t. Ein ſchon älterer Berufsſchullehrer von auswärts wurde an Oſtern ohne weiteres nach hier verſetzt ſich gleich Urlaub nahm und ſeine Klaſſe von anbern Lehrkräften mitverſehen ließ. Dies iſt ein großer Schaden für Kinder im 2. Schuljahr. Da die Felddiebſtähle trotz ließu Gärten hinter dem Ort und veſſtüptten einen großen Umfang annehmen, ſo wird eine An⸗ ordnung erlaſſen, wonach das Betreten der Felber N Eigentümern während der Nacht verbo, en iſt. Nachbargebiete Schülerfahrt nach Heidelberg * Hirſchhorn, 2. Aug. Geſtern machten die hieſigen Schulen ihren diesjährigen Ausflug. Nahezu 400 Schulkinder und Erwachſene hatten ſich am Neckarlauer eingefunden um mit den Motorbooten „Alt⸗Heidelberg“ und„v. Hindenburg“ eine Neckar⸗ talfahrt mit anſchließender Wanderung von Neckar⸗ gemünd über„Kohlhof“ nach dem„Königſtuhl“ an⸗ zutreten. Die Fahrt durch das Neckartal und die Wanderung durch die Buchenwälder waren für ſämt⸗ liche Teilnehmer ein Erlebnis. Leider war infolge eittes Gewitterregens die Fernſicht von der Höhe des Königſtuhls etwas beeinträchtigt. Auf der Heimfahrt herrſchte auf dem vollbeſetzten Schiff allgemeine Fröhlichkeit, die im Geſang der Kleinen und Großen ihren Ausdruck fand. Nach dreiſtündiger Fahrt kam gegen 7 Uhr Hirſchhorn wieder in Sicht, wo eine vielhundertköpfige Menge die Ankunft des Schiffes erwartete. Mit dem Abſingen des„Deutſchland⸗ ltedes“ fand die Fahrt einen impoſanten Abſchluß. Die Mordtat im Schwanheimer Wald * Frankfurt a.., 2. Aug. Im Inſtitut für ge⸗ richtliche Medizin erfolgte die Obduktion der Leiche des im Schwanheimer Wald mit durchſchnittenem Halſe aufgefundenen Lehrmädchens K. Der bald nach der Tat feſtgenommene Wied legte nochmals ein Geſtändnis ab, wonach er das Mädchen auf deſſen Verlangen tötete und erkannte die Leiche an. Die Obduktion ergab, daß ſich zwiſchen dem Mädchen und dem Täter keinerlei Kampf ab⸗ geſpielt haben kann, und daß die Bedauernswerte, als Wied die grauſige Tat mit dem Raſtermeſſer vor⸗ nahm, vollkommen ſtill gehalten hat, denn ber ihr beigebrachte Schnitt iſt vollkommen glatt in ſeinem Verlauf. Todesſturz— Leichenländung * Mainz, 2. Aug. In der Nacht zum Sonntag ſtürzte der 53jährige Maler Bruno Bender aus Frauſtadt durch einen Fehltritt die Treppe in dem Gaſthaus, in welchem er logierte, herab und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der Verunglückte ſtarb bald nach der Verbringung im Krankenhaus. Am Fiſchtor wurde am Sonntag früh die Leiche eines 58jährigen Chemikers aus Mombach im Rhein geländet. Der Chemiker war am Samstag abend in einem Weinlokal der Altſtadt und hat vermutlich die letzte Straßenbahn verſäumt. Man nimmt an, daß er den Weg am Rhein entlang zu Fuß heim gehen wollte und durch irgend einen un⸗ glücklichen Zufall in den Rhein ſtürzte. Dabei trat ein Herzſchlag ein, denn die Lunge blieb waſſer⸗ 1955 Der Tote trieb deshalb an der Waſſerober⸗ äche. * I Michelſtadt i.., 3. Aug. Die Leiche des Fürſten Otto von Erbach⸗Fürſtenau, der, wie ſeinerzeit gemeldet, in England mit einem Flugzeug abſtürzte, wird nach hier überführt und hier beigeſetzt werden. Geſchäftliche Mitteilungen «Ein Talent der Reinmachekunſt in Küche und Haus iſt g das wundervolle ii. Eine heiße i Mi⸗Löſung macht kur⸗ zen Prozeß mit allem Schmier und Schmutz. Das Küchen⸗ gerät blinkt wie Sonnenſchein, die Scheiben funkeln, und Böden und Wände— alles lacht in appetitlicher Friſche Es gibt einfach keine Reinigungsarbeit, die ii nicht ſchnell, gründlich und billig beſorgt. 866 p— p p Tr... ‚— Chefredakteur: H. A. Meißner. Verantwortlich für Politik:; Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: 5 8 er-Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. e 5 i. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Mu 55 Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kir 10 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich f. Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. ad Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 4. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 1. rn 55 Heute Wettbew Kämpfe betrieb n immer u gleichen Der Rel mit der ganz der noch nich Sonntag 40 000 31 liche Ste Maſſenw glaubt, tennbahn Kümpfe, ſucher auch noch Sehr deutſche in drei!? mit Aus treten. Entſcheld Florettfe Uebung erledigen athletiſch ſehen. Wo f Hoffnung Kugoc kämpfer erwarten 1 55 niſſe nicht die Wirk. geſſen, de vierter f. 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Der Sport⸗ betrieb wird nun mit jedem Tag noch umfangreicher, weil immer mehr Sportzweige ihre Kämpfe aufnehmen. Im gleichen Maße wächſt auch die Anteilnahme des Publikums. Der Rekorödbeſuch des erſten Tages, der allerdings auch mit der feierlichen Eröffnung eine„Schau“ brachte, die ganz dem amerikaniſchen Publikum entſprach, iſt zwar nuch nicht wieder erreicht worden, aber gegenüber dem Sonntag mit ſeinen 25 000 und dem Montag mit ſeinen 40 000 Zuſchauern gibt es heute ſchon wieder eine weſent⸗ liche Steigerung. Schon in der Mittagsſtunde ſetzte eine Maſſen wanderung zum olympiſchen Park ein und man glaubt, daß„Auditorium“, ſtaatliches Zeughaus, Rad⸗ tennbahn und Kolloſſeum, die Schauplätze der heutigen Kämpfe, an dieſem Tage insgeſamt an die 70000 Be⸗ ſucher aufweiſen werden. Vielleicht wird dieſe Ziffer auch noch überſchritten. Sehr ereignisreich iſt der Dienstag auch für die deutſche Mannſchaft. Während geſtern die Deutſchen nur in drei Wettbewerben an den Start gingen, find ſie heute mit Ausnahme des Bahnrennens in allen Kämpfen ver⸗ treten. Földeak ſteht bei den Freiſtilringern in der Entſchetdung, Helene Mayer und Erwin Casmir treten im Florettfechten auf, unſere Fünfkämpfer haben die erſte Hebung des Modernen Füufkampfes, den Geländeritt zu erlebigen und ſchließlich wird man auch in allen leicht⸗ athletiſchen Wettbewerben die Adlerträger am Start ſehen. Wo ſyopiel Ereigniſſe warten, blühen natürlich auch Hoffnungen. Bislang haben unſere deutſchen Olympia⸗ Eusoozinski-Polen, der Sieger über 10 000 Meter kämpfer im allgemeinen das gehalten, was man von ihnen erwarten durfte. Von Enttäuſchungen durften nur die Phantaſten ſprechen, die die internationalen Kräfteverhält⸗ niſſe nicht kennen und die ſich Verſprechungen machen, die bie Wirklichkeit nicht einlöſen kann. Man ſoll nicht ver⸗ geſſen, daß auch ein zweiter, ein dritter, daß auch ein Vierter, fünfter und ſechſter Platz in dieſem Wettſtreit der Beſten aus aller Welt einen Erfolg bedeuteten. Im Ge⸗ ſemtklaſſement führte Deutſchland geſtern abend hinter Amerika an zweiter Stelle. Das will ſchon etwas heißen. Man wird auf dieſes Thema noch einmal ausführlicher Mrückkommen müſſen. Frankreichs oͤritte Goloͤmedaille Sieg im Florettmannſchaftsfechten In ſpäter Abendſtunde wurde am Montag im Staat⸗ lichen Zeughaus noch das Florett⸗Mannſchaftsfechten ab⸗ geſchloſen. Zw'ſchen Frankreich, Amerika und Itallen waren Stichkämpfe notwendig geworden, die noch einmal eine heftige Konkurrenz brachten. Die Amerikaner, die bis dahin eine überraſchend gute Rolle geſpielt hatten, waren ſchließlich den ſchweren Endkämpfen nicht mehr ge⸗ wachſen. Sie unterlagen zuerſt:9 gegen Frankreich und dann mit dem gleichen Ergebnis auch gegen Italien. Die beiden Siegermannſchaften lieferten ſich eine völlig aus⸗ geglichene Partie, die nur durch die höhere Trefferzahl mit 88 zugunſten der Franzoſen entſchieden wurde, die damit 1 ihrer öͤritten Goldmedaille kamen. Das Ergebnis: Frankreich, 2. Italien, 3. USA., 4. Dänemark. Ernſt Geerling erkrankt Während ſich die deutſche Mannſchaft im allgemeinen in einem guten Zuſtande befindet und ſich auch weiter im olympiſchen Dorf recht wohl fühlt, mußte ſich am Diens⸗ lugmorgen der Frankfurter Sprinter Geerling in örztliche Behandlung begeben. Der Arzt ſtellte eine ſchwere Muskelzerrung feſt, die eine Krankenhaus behan d⸗ lung erforderlich macht. In der amal 100 Meter⸗Staffel wird nun für Geerling der Aachener Hendrix ſtarten. Die Verletzung Geerlings macht nun auch ſein mäßiges Ab⸗ ſchneiden im Zwiſchenlauf des 100 Meter⸗Rennens er⸗ llärlich. Am Dienstagmorgen hatte übrigens das olympiſche Dorf hohen Beſuch) der Vizepräſident der U S., Curtis, machte einen Rundgang und ſprach auch bei den berſchtedenen Maunſchaften vor. Cürtis hat ſich übrigens daburch ſehr populär gemacht, daß er dem indianiſchen Dlympiaſteger im Zehnkampf von 1912, Jim Thorpe, ſeine Dauerkarte für die Präſidentenloge zur Verfügung ſtellte, als ihm zu Ohren kam, daß Thorpe zwar in Los Angeles weile, aber nicht genügend Mittel beſitze, um ſich eine Karte zu kaufen. Jöldeak ſiegt weiter im Freiſtilringen der Weltergewichtler Den ganzen Dienstag über woren die Freiſtilringer im uditorium“ fleißig damit beſchäftigt, ihre Ausſcheidungen urchzuführen. Vor wiederum äußerſt ſtarkem Beſuch gab es größtenteils Vertreter im klaſſe ſtartende H ten Sieg, er war einem Punktſieg wor Lein o⸗ Finnland über den Japaner Koono nach 11,42 Min. entſcheidend ſiegreich. Ein ſehr ernſter Gegner für Földeak dürfte der Kanadier Macdonald ſein, der dem Ungarn Zombory nach 13,45 Min. eine ſehr über⸗ raſchende Niederlage beibrachte. Schließlich beſiegte im Weltergewicht der Amerikaner Vanbebber noch den Dänen Jenſen, der damit fünf Fehlerpunkte hatte und ausſcheiden mußte. ſpannende Kämpfe. Der einzige deutſche ſtilringen, der in der Weltergewichts⸗ amburger Földeak kam zu einem zwei⸗ gen den Schweden Lind blox mit Schwache 200-Vorläufe Alle Deutſchen im Zwiſchenlauf Nach den Erfahrungen des 100 Meter⸗Laufes hatten zahlreiche Sprinter, deren Start von vornherein als aus⸗ ſichtslos erſchien, darauf verzichtet, zu den 200 Meter⸗ Vorläufen anzutreten. Es gab darum in verſchiedenen Läufen dermaßen ſchwache Felder, daß es überhaupt nicht zu Kämpfen kommen konnte, weil die drei geſtarteten Läufer ohnehin zur Teilnahme an den Zwiſchenläufen be⸗ rechtigt waren. Die drei deutſchen Teilnehmer haben die Vorläufe überſtanden, ſo daß alſo Jonath, Borchmeyer und Henrix auch im Zwiſchenlauf zu finden ſind. Borchmeyer gewann den erſten Vor lauf leicht in 22,1 Sek. gegen den Japaner Takayohi und den Eng⸗ länder Engelhard.— Walters ⸗Sübafrika holte ſich den zweiten Vorlauf vor dem allerdings nicht aus⸗ laufenden 100 Meter⸗Sieger Eddie Toland und dem Eng⸗ länder Fuller.— Ebenfalls nur vier Läufer waren im dritten Lauf zu finden, den der Kanadier Wright in der ſehr mäßigen Zeit von 23,8 Sek. gegen den verhalten laufenden Amerikaner Metcalfe und dem Neuſeeländer Black gewann, während der Chineſe Liu ausſcheiden mußte.— Nur drei Startende waren im vierten Lauf vertreten. Nakajima⸗Japan gewann in 22,2 Sek. vor dem Deutſchen Hendrix und dem Amſterdamer Olympiaſieger Williams. Aus dem fünften Lauf machten die örei Teilnehmer einen Spaziergang, der nach.. 25,3 Sek. beendet war und dann den Argentinier Genta vor Berger⸗Holland und Simpſon⸗US A. in„Front“ ſah. Erſt unſer famoſer Meiſter Artur Fonath hatte im ſechſten Lauf wieder zu kämpfen, da hier fünf Mann an den Start kamen. Der Deutſche hatte das Rennen ſchon beim Einbiegen in die Gerade ſicher und er ſiegte auch leicht in der beſten Zeit der Vorläufe, 21,9 Sek., vor dem Neuſeeländer Elliot und dem ſüdamerikaniſchen Meiſter Lutti. Der Tſcheche Engel und der Mexikaner Nunſguiz mußten ausſcheiden. Den ſiebten und letzten Vor⸗ lauf holte ſich der Kanadier Pearſon in 22,3 Sek, vor dem Sitdafrikaner Joubert und dem Japaner Niſht, während der Inder Vernieux mit dem vierten Platz vorlieb nehmen mußte. 5 Zwei Deutſche in der 200 m- Vorentſcheidung Borchmeyer und Jonath Nach den leichten Vorläufen gab es in den Zwiſchen⸗ läufen über die 200 Meter⸗Strecke ſchon weit härtere Kämpfe. Von den drei Deutſchen behaupteten ſich Borch⸗ meyer und Jonath, die alſo am Mittwochnachmittag auch die Vorentſcheidung beſtreiten. Im erſten Zwiſchen lauf lag Borchmeyer auf der Außenbahn bis zum Einbiegen in die Gerade in Führung. Dann rückten Metcalfe⸗UuS A. und Walters⸗ Südafrika vor. Metcalfe ſiegte in 21.5 Sek. vor Wal⸗ ters und dem einen Meter zurückliegenden Borchmeyer. Den zweiten Zwiſchen lauf ſicherte ſich Tolan ebenfalls in 21.5 Sek, vor dem Kanadier Pearſon, dem Argentinier Genta und dem Aachener Hendrix, der damit ausſcheiden mußte. Lutti⸗ Argentinien gewann den dritten Zwi⸗ ſchen lauf in 21.4 Sek. vor dem Amerikaner Simpſon und dem Südafrikaner Joubert. Yoſhioka⸗Japan und Black⸗Neuſeeland mußten ausſcheiden. Im vierten Zwiſchen lauf ſpurtete Jonath auf der zweiten Bahn ſofort mächtig los. Im Bogen ſetzte er ſich an die Spitze des Feldes und ſiegte dann auch über⸗ legen mit zwei Meter Vorſprung in 21.4 Sek. vor Wright⸗ Kanada und Elliot⸗Neuſeeland. Engelhard⸗England und Niſhi⸗Japan mußten ausſcheiden. Es war das ſchönſte Rennen der Zwiſchenläufe. Englands Domäne Hampſon gewinnt die 800 Meter in Weltrekordzeit Die olympiſchen Spiele in Los Angeles wollen anſchet⸗ nend alle ihre Vorgänger in den Schatten ſtellen. Man nimmt jetzt am dritten Tage der Leichtathletik ſchon als ſelbſtverſtändlich an, daß jeder Wettbewerb mit einer Re⸗ kordleiſtung ſchließt, während früher doch gerade bei den ſchweren Eutſcheidungskämpfen der Olympiaden Welt⸗ rekorde ſelten waren. Am Dienstag gab es ein Rennen, das man in ſeinem Verlauf und in ſeinem Ergebnis ſo leicht nicht vergeſſen wird. Dieſer 800 Meter⸗Endlauf war ein geradezu gigan⸗ tiſches Rennen. Der Sieger Hampſon, natürlich ein Eng⸗ länder, erreichte das Ziel nach einem mördertiſchen Finiſh in der neuen Weltrekordzeit von:49.83 Min. Das ſagt eigentlich genug. Für den einzigen deutſchen Teilnehmer, den faſt 38jährigen Dr. Peltzer, war in dieſem Rennen nichts zu holen. Der Stettiner war ſchon in der zweiten Runde dem unerhörten Tempo nicht mehr gewachſen, er ftel immer mehr ab und beendete ſchließlich mit 28 Meter Rückſtand als Letzter das Rennen. Nur in ſeiner aller⸗ beſten Zeit, die doch nun ſchon Jahre zurückliegt, hätte Dr. Peltzer in einem Rennen von ſolcher Schwere eine Rolle ſpielen können. Die 800 Meter⸗Entſcheidung fand beim Publikum faſt noch eine größere Aufmerkſamkeit als die Vortagsentſcheidung über 100 Meter. Das neun⸗ köpfige Feld konnte erſt nach zwei Fehlſtarts, die von Dr. Peltzer und dem Franzoſen Séra Marten verurſacht wur⸗ den, auf die Fahrt geſchickt werden. Sofort ging der cana⸗ diſche Neger Edwards in einem wahren Sprinttempo in Führung. Hampfon hängte ſich aber gleich an, gefolgt von dem Amerikaner Genung. Edwards verſchärfte das Tempo und lag zu Beginn der zweiten Runde klar vor Hampſon, der dann ſogar auf den fünften Platz zurückfiel. Dr. Peltzer war zu dieſer Zeit bereits dem hohen Tempo der Führenden zum Opfer gefallen. Beim Einbiegen in die Zielgerade hatte Hampſon ſich an Genung vorbei wieder auf den dritten Platz geſchoben, während der mächtig ſpur⸗ tende Kanadier Wilſon ſeinen farbigen Landsmann Edwards erreichte. Es entſpann ſich nun ein unvergeß⸗ liches Finiſh. Edwards war ausgepumpt und fiel etwas ab. Wilſon ſah bereits als der Sieger aus, als Hampſon mit einigen Rieſenſätzen noch aufkam und ſogar den Gegner im Ziel noch abfangen konnte. Zentimeter nur trennten die beiden Erſten und unbeſchrelblich war das Beifallsgetöſe, das für lange Minuten im Publikum an⸗ hielt und ſich noch einmal verſtärkte, als die phänomenale Weltrekordzeit von 149,8 Min. bekanntgegeben wurde. Zwei Meter hinter Hampſon und Wilſon endete Eöwards, die nächſten drei Plätze belegten die Amerikaner Genung, Turner und Hornboſtel, während Sèera Martin, der Eng⸗ länder Powell und Dr. Peltzer den Schluß bildeten. Sera Martin hatte übrigens den bisherigen Weltrekord von :50, Min. gehalten und vor hm war Dr. Peltzer Inhaber des Weltrekordes. Der Engländer Hampſon hat die Do⸗ mäne ſeines Landes erfolgreich verteldigt, viermal hinter⸗ einander haben nun die Engländer den olympiſchen Sieg tm 800 Meter⸗Laufen errungen. Das Ergebnis des 800 Meter⸗Laufes: 1. Hampfon⸗Eng⸗ Iand:49,8; 3. Wilſon⸗Kanada Handbreite zurück:40, 8; 3. Edwards⸗Kanada:50,1; 4. Genung⸗U SA; 8. Turner⸗ ASA; 6. Hornboſtel⸗u SA. Hauſſe in Weltrekorden Stella Walſh ſiegt wie erwartet Marie Dollinger Fünfte Den 100⸗Meter⸗Endlauf der Damen hat, wie man das ja nicht anders erwarten konnte, die Polin Stella Walſh gewonnen. Die deutſche Meiſterin Marie Dollinger, die immer noch nicht richtig ſtarten kann, kam wie ſchon am Vortage beim Zwiſchenlauf auch diesmal ſo ſchlecht vom Start weg, daß ſie gleich drei Meter hinter dem Feld lag. Sie lief dann ganz ausgezeichnet, konnte aber gerade noch im toten Rennen mit der Amerikanerin Wilde auf dem fünften Platz enden. Die Kanadierin Strike lag auf dem ganzen Weg in Führung, wurde aber vor dem Ziel von Stella Walſh überſpurtet. Den dritten Platz belegte die Deutſchamerikanerin Wilhelma von Bre⸗ men vor der Engländerin Htscock. Stella Walſh erreichte auch heute wieder den erſt ge⸗ ſtern von ihr mit 11,9 Sek. aufgeſtellten Weltrekord. Das Ergebnis: 1. Stella Walſh 11,9 Sek.; 2. Strike⸗ Kanada, Meter zurück; 3. Wilhelma v. Bremen⸗USA; 4. Hiscock⸗England; 5. Marie Dolliuger⸗Deutſch⸗ land und Wilde⸗US A. Willy Welſcher in der 110 Meter Hürden⸗Entſcheidung Für uns beſcheidene Deutſche gab es am Dienstag auf der roten Aſchenbohn des Kolloſſeums auch ein freudiges Ereignis: der Frankfurter Willy Welſcher konnte ſich für die Entſcheidung im 110 Meter⸗Hürdenlauſen qualifizie⸗ ren. Das iſt inſofern ein beſonders ſchöner Erfolg, weil deutſche Hürdenläufer international joa noch nie eine Rolle geſpielt haben und weil gerade der Hürdenlauf eine der Diſziplinen iſt, in der unſere Leichtathleten den Anſchluß an die internationale Entwicklung nicht finden konnten. Daß gerade Welſcher in die Entſcheidung kam, wird den jungen Frankfurter deshalb beſonders freuen, weil ja die Deutſche Sportbehörde nicht ihn, ſondern den Berliner Wegener für die Olympiamannſchaft aufgeſtellt hatte, wäh⸗ rend dem Frankfurter die Reiſe nach Los Angeles nur durch private Stiftungen ermöglicht wurde. Welſcher gewann ſeinen Vor lauf in der guten Zett von 14,8 Sek. vor dem Finnen Sjöſtedt und dem Kanodier Sutton. Wegener wurde im erſten Vorlauf hinter dem in 14,7 Sek. ſiegenden Amerikaner Beard und dem Eng⸗ länder Harper Dritter, kam aber mit oͤteſem Platz noch in die Entſcheidung. Die beiden anderen Vorläufe wurden von dem Engländer Finlay in 14,8 Sek. vor Saling⸗ USA und Fufita⸗Japan, ſowie von dem Amerikoner Keller in 14% Sek. vor dem Griechen Mandikas und dem Engländer Lord Burghley gewonnen. Im erſten Zwiſchen lauf kam der Deutſche Wegener ſchlecht vom Start ab. Er riß dann zwei Hürden und gab auf halber Strecke auf. Sieger blieb der Amerikaner Keller in der glänzenden Zeit von 14,5 Sek. vor den Engländern Lord Burghley und Finley. Ausſcheiden muß⸗ ten neben Wegener noch Sjöſtedt⸗Finnland und Sutton⸗ Indien. i Im zweiten Zwiſchen lauf erreichte dann der Ame⸗ rikaner Saling mit 14,4 Sek. die Weltrekordzeit. Hinter ihm qualifizierten ſich Beard⸗US A. und Welſcher für die Entſcheidung, während Mandikas⸗ Griechenland, Fufita⸗ Japan und Harper⸗England ausſcheiden mußten. Den Entſcheldungs lauf am Mittwoch beſtreiten alſo die Amerikaner Saling, Keller und Beard, die Eng⸗ länder Burghley und Finley, ſowie der Deutſche Willy Welſcher. Der Frankfurter hat zwar hier kaum eine Chance, über den ſechſten oder beſtenfalls den fünften Platz hinauszukommen, aber allein ſeine Teilnahme am End⸗ lauf iſt ſchon ein Erfolg. Syring beim 3000-Enolauf Schlag auf Schlag folgten am Dlenstagnachmittag auf der Hauptkampfbahn des Olympiſchen Parkes die Ent⸗ ſcheidungen. Die Amerikaner ſind Meiſter in der Abwick⸗ lung eines Programms. Auf dem Programm des Tages ſtanden auch die Vorläufe zum 5000 Meter⸗Rennen. Den erſten Vorlauf gewann der Amerikaner Ralph Hill in 14:59,6 Min. vor dem Finnen Lehtinen, dem Schweden Lindgren, dem Finnen Virtanen, dem Neuſeeländer Holl⸗ houſe und dem Amerikaner Dean.— Am zweiten Vorlauf nahm auch der Deutſche Syring teil. Da aus jedem Vorlauf ſieben Mann in die Entſcheidung kommen, beſchränkte ſich Syring darauf, einen der Plätze zu halten. Sieger blieb der Engländer Burns in der mäßigen Zeit von 15:35,8 Min. von Rekers⸗US., Petterſon⸗Schweden, Rochard⸗Frankreich, Rankine⸗Kanada, Syring⸗Deutſchland und Takenaka⸗Japan. 5 Tilly Fleiſcher Vierte Zweimal Weltrekord im Diskuswerfen der Damen Schon bei den Vorkämpfen der Damen im Diskus⸗ werſen wurde der Weltrekord der Amſterdamer Olympia⸗ ſtegerin, der Polin Konopacka(39,62 Meter) von der Ame⸗ rikanerin Osborn mit 40,11 Meter überboten. In der Entſcheidung kam aber die zweite Amerikanerin, Miß Copeland, mit 40,58 Meter noch um einiges weiter. Auch die beiden deutſchen Damen Tilly Fleiſcher und Grete Heublein hatten ſich für die Entſcheidung qualifiztert, wo ſie den vierten und fünften Platz belegten. Das Ergeb⸗ nis lautete: 1. Copeland⸗US A. 40,56 Meter(Weltrekord); 2. Osborn⸗ USA. 40,11 Meter; 3. Wafſowna⸗Polen 36,94 Meter; 4. Fleiſcher⸗Deutſchland 36,06 Meter; 5. Heublein⸗Deutſch⸗ land 34,64 Meter; 6. Stella Walſh⸗Polen 33,48 Meter. Helene Mayer ohne Niederlage Auch Erwin Casmir qualifiziert ſich Als am Dienstag im Staatlichen Zeughaus zu Los Angeles die Einzelkämpfe im Florettfechten für Damen und Herren begannen, hatte ſich im Gegenſatz zu den Mannſchaftskämpfen der Vortage eine ſtattliche Zu⸗ ſchauermenge eingefunden, unter der auch der Gouverneur von Kalifornien, Rolph, zu ſehen war. Die 2000 Perſonen intereſſierten ſich zunächſt für die blonde deutſche Olympta⸗ ſiegerin von 1928, Helene Mayer. Zur Freude der deutſchen Beſucher präſentierte ſich die Frankfurterin in einer hervorragenden Verfaſſung. Sie zerſtreute damit Mildred Didrikson, die Siegerin im Speerwerfen auch die Befürchtungen, die man für ihre Form nach der ſchweren Erkrankung im Frühjahr haben mußte. Bei den Vorkämpfen in der zweiten Abtelung blieb Helene Mayer ohne Niederlage. Sie gewann hintereinan⸗ der ſieben Gefechte gegen Guineß⸗England, de Boer⸗ Holland, Munck⸗Dänemark, Lloyd⸗USA., Dany⸗Ungarn, Guggolz⸗ und Vicale⸗US A. Eine Ueberraſchung war das Ausſcheiden der Ungarin Dany, die gegen die Amerikanerin Sloyd im letzten Gefecht mit 574 Treffern unterlag. Miß Oloyd, von der man eine ſehr gefährliche Konkurrenz für Helene Mayer erwartet hatte, wurde von der Deutſchen glatt geſchlagen. Für die am Mittwoch fällige Entſcheidung haben ſich Helene Mayer, Butler⸗England, Guines⸗England, Adams⸗ Belgien, Bogen⸗Ungarn, Olſen⸗Dänemark, Munk⸗Däne⸗ mark, Preiß⸗Oeſterreich, Lloyd⸗Amerika und de Boer⸗ Holland qualifiziert. Erfreulicherwelſe hat ſich auch der Frankfurter Erwin Casmir ſehr gut gehalten. Er ſteht in der Vorentſchel⸗ dung, in der er mit Bounol, Cattiau, Garderre, Palacios (alle Frankreich), Larraz⸗Argentinien, Block⸗Dänemark, Evere, Levis⸗US., Graffenreid⸗Schweiz, Bourgquignon⸗ Belgten, De jong⸗Holland, Gaudini⸗Italien, Marzi⸗Ita⸗ lien, Guaragne⸗Argentinien und Lloyd⸗England zuſammen⸗ trifft. Pearte gilt wieder als Favorit Vor der olympiſchen Ruder⸗Regatta Beim Training der Ruderer im Long Beach⸗Marine⸗ Stadion findet ſich täglich eine große Zuſchauermenge ein, denn die Kalifornier erwarten die olympiſche Regakta mit ſtärkſtem Intereſſe. In ganz großer Form zeigte ſich in den letzten Tagen der Auſtralier Skuller Pearce, der Olympiaſteger von 1928. Unſer deutſcher Vertreter Bußhtz wird ihn wohl kaum ſchlagen können. Außerordentlich verbeſſert hat ſich auch der u S A⸗ Achter der California⸗Univerſität, er zeigt einen kurzen, rhythmiſchen Schlag und wird mit ſeiner athletiſchen Be⸗ ſatzung ein ſehr gefährlicher Gegner ſein. Der kanadiſche und der engliſche Achter zeigten weiterhin ebenſo wie der deutſche Achter eine gleichbleibend gute Form. Es wird jedenfall einen ſehr ſcharfen und ausgeglichenen Kampf geben und man wird gut daran tun, ſich in Deutſch⸗ land keinen übertriebenen Hoffnungen hinzugeben. Sehr betriebſam zeigen ſich auch auf dkeſem Sport⸗ gebiet die Japaner. Vorerſt ſind ſie noch nicht als gefährlich anzuſehen und ſie haben auch erklärt, nur nach Los Angeles gekommen zu ſein, um zu lernen. Nach weni⸗ gen Tagen haben ſte denn auch ihren Stil bereits zweck⸗ entſprechend geändert und es wird wohl nicht lange dau⸗ ern, bis die ungemein gelehrigen Söhne des fernen Oſtens auch im Ruderſport zu einer beachtlichen Konkurrenz werden. 5 So häßlich die Umgebung des Maxine⸗Stadions iſt, ſo glänzend iſt an ſich die Regattaſtrecke. Die ſchnurgerade Bahn geſtattet bei einer Breite von 180 Metern den gleich⸗ zeitigen und einwandfreien Start von vier Booten. Mittwoch, 3. August 1932 ——— 5 Dr 2 — Kapijalherabseßung bei Ofavi-Mimen Weilere Ges Verschlechierung Die HV. der Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Berlin, beſchloß einſtimmig, das Grundka pital von 800 000 Pfund Sterling durch Einziehung von 80 000 Pfund Sterling eignen Aktien auf 720 000 Pfund Sterling her⸗ abzuſetzen. Zur Begründung wurde ausgeführt, daß die Verwaltung es fi 8 e, dieſe Aktien, die bisher unter 1 zu behal⸗ ten. Der Ab ſckh 932 wurde ohne Erörterung genehmigt. Der ausgewieſene Verluſt von 94 434 Pfund Sterling wird vorgetragen. Ueber das neue Geſchäftsjahr teilte die Verwaltung mit, daß ſich das Geſchäft nicht befriedigend entwickelt habe. Da bet den gegenwärtigen Preiſen bei der Erzförderung mit einem Gewinn nicht zu rechnen ſei, werde ſich die Geſell⸗ ſchaft entſchließen müſſen, die Förderung von Erzen ein⸗ zuſtel len und ſich auf die Verarbeitung der ſchon geförderten Erzbeſtände zu beſchränken. Die Ausſichten ſeten n icht allzu optimiſtiſch zu beurteilen. Die Beteiligung an griechiſchen Geſellſchaften habe nicht das erwartete Ergebnis gebracht. Man trage ſich mit dem Ge⸗ danken, eine der Beteiligungen wieder abzuſtoßen und da⸗ für in einem andern Lande ein neues Tätigkeitsgebiet zu erwerben. * Verſchmelzung Germania Leben— Iduna Germania Leben. Die Ger mania⸗Lebens⸗Verſiche⸗ rungs- AG., Stettin, beantragt die Genehmigung des Verſchmelzungsvertrags mit der Idun a Ger⸗ mantia⸗Lebens⸗Verſicherungs AG., Berlin. Preußens Holding⸗Geſellſchaft dividendenlos. Die A G(Vebag)., die als Dachgeſellſchaft Staatsbetriebe errichtet wurde, wird vorausſichtlich für 1931/2 keine Dividende zahlen(1930/1 4 v.., 1990 6 v. H. p. r..). Der Dividendenausfall überraſcht natürlich nicht, nachdem die Tochtergeſellſchaften(Preag, Preußag, Hibernia und Recklinghauſen) keine Dividende zahlten. * Deutſche Linoleum⸗Werke AG.— Anfechtungsklage. Gegen die in der HV. vom 1. Juli 1932 erteilte Entlaſtung des bisherigen Aufſichtsratsmitglieds Dr. Kurt Schoeller, Berlin, hat jetzt der Aktionär Fritz Schleſinger, Ber⸗ in, Anfechtungsklage erhoben.(Verhandlungstermin am 14. Oktober.) * Oberrheiniſche Dampfſäge.⸗ und Hobelwerke AG., Offenburg.— Auflöſung. Dieſe Geſellſchaft hat laut GV.⸗ Beſchluß die Herabſetzung des Grundkapitals in e. F. von bisher 1 Mill. 4 auf 5000 4 beſchloſſen. Aus dem Vorſtand ausgeſchteden ſind Kfm. L. Falk⸗Baden⸗ Baden, Kfm. A. Wohlleben⸗ Gengenbach, und Kfm. L. Ickel⸗ eimer⸗Weißenburg, dagegen neugewählt Regierungsbaurat Falk⸗Baſel und Kfm. H. Falk⸗ Appenweier, die gleich⸗ dete als Ligutdatoren der aufgelbſten Geſellſchaft eſtellt ſind. Manufakturwarengroßhandel und Wäſchefabrik Jacob Mann AG., Ludwigshafen a. Rhein. Die Bilanz der Ge⸗ ſellſchaft für das abgelauſene Geſchäftsjahr 1931 weiſt bei 185 000 4 AK. die Einnahmen in Höhe von 74500/ aus, denen Unkoſten leinſchl. 2200„ Tilgung) mit 99 788/ . ſo daß ſich ein Ver lu ſt von 5 287 ergibt. * Weinhandlung L. Guntrum AG. Bensheim.— Ver⸗ Iuſtabſchluß. Das abgelaufene Geſchäftsjahr per 81. Dez. 1931 verzeichnet an Einnahmen auf Warenkonto 34 824, zuzüglich 34988/ Mieteinnahmen, denen an Handlungs⸗ und Betrlebsunkoſten 147 938„ gegenüberſtehen. Nach Berückſichtigung der Zuwerſungen von 18 274, auf Del⸗ eredere⸗Konto 1 und 19 305/ auf Deleredere⸗Konto 2, ſo⸗ wie der mit 12 766„ vorgenommenen Abſchreibungen ver⸗ bleibt bei 400 000 Ack. ein Verluſt von 160 000 4. An Stelle der ausgeſchledenen Frau Reichsgerichtsrat Dr. E. Güngerltch⸗Leipzig iſt H. Guntrum ⸗Nierſtein neu ac den Aufſichtsrat gewählt worden. * Mumm u. Co., Sektkellerei AG., Frankfurt. Für 1961/2 verzeichnet dieſe Geſellſchaft einſchließlich 89 442% Verluſtvortrag einen Geſamtverluſt von 224 142 l. In der Bilanz werden u. a. angeführt Gläubiger mit 726 250 4(859 109%) gegenüber 90 076/(224 539/ Schuloner und 1,52(1,65) Mill. 1 Waren. * Palaſt⸗Lichtſpiele AG, Stuttgart.— 5(20) v. H. Divi⸗ dende. Die Geſellſchaft(Ag 700 000), die in Süsdeutſch⸗ land eine größere Anzahl von Lichtſpielthegtern beſitzt, darunter in Mannheim und Freiburg t. Br., ver⸗ zeichnet für 1031 83 421(88 903) 4 Reingewinn, wo⸗ raus 5(i. V. 20 v. H. Dividende) gezahlt werden. Abſchreibungen betrugen 355 046(170 687) 4. Das A wurde k. V. von 320 000 auf 700 000 4 erhöht. Aus der Bilanz(in): Forderungen 397 381, Pachtverträge 224 002; andererſeits Rücklagen 228 912, Bankſchulden 465(245 984), Gläubiger 218 911. * Emelka ergänzt Aufſichtsrat. Die Münchner Licht⸗ ſpielkunſt AG. beruft auf den 19. Auguſt eine ab. HV. ein, in der eine Ergänzung des Aufſichtsrats vorgenommen werden ſoll. Die HV. ſollte bereits am 11. Juli ſtatt⸗ finden, wurde aber ſeinerzeit verſchoben im Einverneh⸗ men mit dem Erwerber der Aktienmehrheit. für die preußiſchen eitung der Lauſan zank und 2 Konferenz ſchienen, conto⸗Geſell⸗ kittetlungen“ ausführt, t, daß die Beſeitigung im wirtſchaftlichen Le⸗ 6 islöſen würde. emmt worden es wie die Deutſche ſchaft in ihren die Vorausſetzung des Albdrucks der Rep ben der Völker 3 Leider iſt dieſe 2 durch die erſt nach Vertrages bekantn forme rdenen A Nur ein vorbehal 3 die ſchlagartige rationen hätte chen und wirt⸗ ſchaftlichen Horizonts bewirkt, die die Welt braucht, und von der auch Deutſchland in den Auswirkungen eine unmittelbare Erleichterung ſeiner Lage hätte erwarten dürfen. Dieſe pſychologiſchen Möglichkeiten ſind bedauerlicher Weiſe einſtweilen verſchüttet. Das bedeutet für Deutſch⸗ land zunächſt die Fortdauer der Ein ſchnürung ſeines Außenhandels Zu der direkten Abwehr der fremden Waren 8 ru entwertung, Zoll⸗ erhöhung, Einfuhrkonting und Deviſenſperren tritt neuerdings noch in wachſendem von Clairingvertr die allmähliche gegenſeitig Umfang der Abſchluß gen, deren notwendige Folge e Angleichung der Er⸗ portgrößen der eiligten Länder iſt. In dem Maße, wie ſich im internationalen Güteraustauſch immer mehr das Prinzip des Kompenſationsverkehrs durchſetzt und jedes Land vom andern nicht mehr abnehmen will, als es ſelbſt dorthin abſetzt, ergeben ſich außer⸗ ordentliche Schwierigkeiten für alle Schuldnerländer, die darauf angewieſen ſind, mehr zu erreichen als nur den glatten Ausgleich ihrer Handelsbilanz. Für Deutſchland kommen, verglichen mit dem Stand von Mitte 1931, nur noch für etwa ein Drittel des Exportes die früheren Konkurrenzbedingungen in Ve⸗ tracht. Zur Beurteilung des im erſten Halbjahr 1932 erzielten Ausfuhrüberſchuſſes von 540 Mill./ iſt darauf hinzu⸗ weiſen, daß, während ſich die 0 fuhr im Zuge der fort⸗ geſetzten Preisrückgänge am Weltmarkt für Rohſtoffe und Lebensmittel weiter ſtark verbilligt hat— gegen das erſte Halbjahr 1931 26 v. H. Preisabſinken—, ſich die Ausfuhr⸗ preiſe relativ beſſer gehalten haben— gegen 1931 Rückgang um ſtark 15 v. H. Der wertmäßige Ausfuhrüberſchuß konnte erzielt werden, obwohl ſich die Ausfuhrmengen um 26 v. H. vermindert haben, während die Einfuhr der Menge nach bei weitem nicht ſo ſtark zurückgegangen iſt. Hieraus ergibt ſich, daß bei gleichbleibenden Mengen⸗ verhältuiſſen ſowohl ein weiteres Sinken der Export⸗ preiſe wie ein etwaiges Anziehen der auf einen äußer⸗ ſten Tiefſtand geſunkenen internationalen Agrar⸗ und Rohſtoffpreiſe eine Verminderung des Aktipſaldos der deutſchen Handelsbilanz zur Folge haben müßte. Das Handelsbilanzaktivum bleibt jedenfalls für die nächſte Zeit ein Faktor von unbekannter Größe. Um die Deviſenbilanz in Ordonung zu halten ünd alle aus der auswärtigen Verſchuldung ſich ergebenden Verpflichtungen voll honorieren zu können, mußte in er⸗ heblichem Umfange auf die Reſerven der Reichsbank zu⸗ rückgegriffen werden. In den letzten 7 Monaten iſt ein Gold⸗ und Deviſenverluſt von 264 Mill. eingetreten. Hieraus folgt, daß mit allem Nachdruck ver⸗ ſucht werden muß, größere Fälligkeiten von kurz⸗ und langfriſtigen Auslandskrediten oder Anleihen im Sinne einer raten weiſen Abtragung zu regeln und für möglichſt große Teilbeträge eine Pro⸗ longation zu erreichen, wie dies zuletzt bei dem Ame⸗ rika⸗Kredit des Reiches geſchehen iſt. Sobann iſt es von größter Dringlichkeit, daß die Auf⸗ bringung der Zinszahlungen auf die Auslandsſchulden durch eine Reviſion der Zinshöhe erleichtert und im Intereſſe des empfangsberechtigten Auslandes ſelber geſichert wird. Dieſe Herabſetzung würde nur die An⸗ paſſung an die veränderten Zinsverhältninſſe des Aus⸗ landes bedeuten. Eine Entlaſtung der beutſchen Deviſenbilanz wird auch in dem Maße herbeigeführt, wie deutſche Auslandsanleihen in inländiſchen Beſitz gelangen und daher für ſte die Zin⸗ ſen nicht in Valuta aufzubringen ſind. Auch im In⸗ lande wird die Forderung nach einer weiteren Herab⸗ ſetzung der Zinſen auf langfriſtige Schulden vertreten. Soweit bisher bekannt geworden, iſt nicht beabſichtigt, das Zinsproblem in Geſtalt einer erneuten generellen Zwangs⸗ konverſion zu löſen. Dagegen ſcheinen die Beſtrebungen in der Richtung zu gehen, die individuelle Ver⸗ ſtändigung über die Zinshöhe zwiſchen Schuldner und Gläubiger zu fördern, wobet der Staat durch die Ein⸗ Der Fall„Hirsch-Kupfer“ Krasse Figenmächfigkelfen des Vorsiandes/ Opposiſion des Schwelzerischen Bankvereins In ber G. B. ber 25 NRupfer⸗ u. ie; werke A. G. gab der..⸗Vorſitzende Dir. Waſſer⸗ mann einen längeren Bericht über die Vorgeſchichte der aufgedeckten Schäden. Die Familie Hirſch habe früher mehr als 75 v. H. des Kapitals beſeſſen und die Vorſtandsmit⸗ glieder Aron Hirſch und Siegmund Hir ſch waren ugleich Inhaber der Handels firma Aron ir ſch u. Sohn. Sie hätten ſich aber um dieſe Firma ſeit Jahren nicht bekümmert und waren daher völlig davon überraſcht, daß die Handelsfirma 1929 aus fehlgeſchlagenen Induſtriegeſchäften ihr ganzes Kapital ver⸗ lor. Angeſichts der beſtehenden Beziehungen fürchteten ſie, daß der Kredit der A. G. durch einen Zuſammenbruch der Handelsfirma geſchädigt würde und beſchloſſen, die A. G. dugunſten der Handelsfirma Opfer bringen u laſſen. Es wurde ein Belieſerungsvertrag ge⸗ ſchloffen, der die AG verpflichtete, der Handelsfirma auf 10 Jahre jährlich 350 000„ zu zahlen. Der A. R. wurde hiervon nicht unterrichtet. Später wurden der Handelsfirma die Jahres⸗ anuftäten in voller Höhe mit 3 Mill.„ bevor⸗ ſchußt und dieſer Kredit ebenfalls dem A. R. verheimlicht. Er wurde jeweils zum Jahresende für wenige Tage zu⸗ rückgezahlt und ſomit bilanztechniſch unſichtbar gemacht. Der A. R. habe davon erſt erfahren, als 1931 dite Handelsfirmt erneut ihr Kapltal ver⸗ lor und in Liquidation trat, nachdem inzwiſchen die A. G. nochmals Opfer gebracht hatte, die etwa 300 000„ Verluſt verurſachten. Ferner habe der Vorſtand ſich ſelbſt von der A. G. einen Kredit von 1,8 Mill. einräumen laſſen, nicht für privaten Gebrauch, ſondern ebenfalls um der Handelsfirma zu helfen. Der Vorſtand habe die Ach noch als Familiengeſchäft angeſehen, auch nachdem ſtarke Pakete an Katanga und Imperial Chemi⸗ cal übergegangen waren. Der A. R. habe die ihm zugäng⸗ lich gemachten Berichte ſtets ſorgfältig geprüft, aber daß in dieſen Berichten vieles fehlte, habe er angeſichts des großen Anſehens des Vorſtandes nicht ver⸗ mutet. Der A. R. habe ferner die Inveſtitionen in Kupfer⸗ häuſern und Landwirtſchaftsbetrieben verboten, aber der Vorſtand habe ſich daran einfach nicht gehalten. Er haße ſich mithin einer un verantwortlichen Ge⸗ schäftsführung und einer Verſchweigung wichtiger Tatfachen ſchuldig gemacht. Die in Frage kommenden Perſonen ſeien heute vermögenslos, ſodaß ein Regreß nicht lohne und mit Rückſicht auf die Koſtenerſparnis ſogar die Entlaſtung zweckmäßig ſei. Bevor in TO. eingetreten werden konnte, beantragte der Vertreter des Schwelzeriſchen Bankverein s, der 2,68 Mill. Aktien von 10,87 Mill. Geſamtpräſenz— alſo mehr als 10 v. H.— vertrat, Vertagung gemäß 3 284 50, ba ihm nicht genügende Aufklärung zuteil ge⸗ worden ſei. Von der Verwaltung wurde erwidert, daß der Schwetzeriſche Bankverein ſämtliche Treuhandberichte be⸗ kommen habe, alſo ebenſo gut unterrichtet ſet wie die Ver⸗ waltung ſelbſt. Der Schweizeriſche Bankverein könne auch dem AR. keine Vorwürfe machen, da die Bank dem aus⸗ geſchiedenen Vorſtandsmitglied Sigmund Hirſch einen Kredit von mehreren Millionen eingeräumt habe, alſo ihm noch mehr vertraute als der AR. von Hirſch Kupfer. Der Aktienbeſitz des Schweizeriſchen Bankvereins ſtamme aus dem Lombard der Familie Hirſch. Der Schweizeriſche Bank⸗ verein habe verſucht, von der Verwaltung Sondervor⸗ teile zu erlangen und ſich bereitgefunden, bei deren Ge⸗ wührung auf Oppoſition zu verzichten. Unter dieſen Um⸗ ſtänden empfinde man das Vorgehen der Schweizer Gruppe als befremdend, zumal bei Nichtgenehmigung des Sanie⸗ rungsantrages für die Geſellſchaft Kon kursgeſahr drohe. 5 Es wurde daher beſchloſſen, tagungsantrag zur T O. über zugehen, ob⸗ wohl man ſich der Anfechtungsgefahr bewußt ſei. Desglei⸗ chen wurde ein Antrag der Schweizeriſchen Gruppe auf Einſetzung von Revpiſoren abgelehnt, obwohl der oppoſitionelle Aktienbeſitz dazu ausreicht, bei Gericht die Einſetzung von Reviſoren unter gewiſſen Vorausſetzungen zu erzwingen. Die freien Akttonäre ſtimmten ebenſo wie Katanga mit 2,23 Mill. Aktien und Imperial Chemical mit 3 Mill. Aktien mit der Verwaltung, da ſie den Eindruck gewannen, daß die Schweizer Gruppe nicht Geſellſchaftsintereſſen, ſondern geſellſchaftsfremde Sonderintereſſen vertrat. Die Bilanz und das geſamte Sanierungs⸗ programm(Kapitalzuſammenlegung von 12 Mill. auf 970 000 und Einbringung des Meſſingwerks in eine neu zu gründende Geſellſchaft) wurden daraufhin unter Pro⸗ teſt der Schweizer Gruppe genehmigt. Die Firma wurde in Berlin⸗Ilſenburger Metallwerke AG. ge⸗ tber den Ver⸗ ändert. In den AR. wurden neu gewählt: Dir. Goetz (Otavi) und Dir. Chotzen(Dresdner Bank), ferner wurden aus dem alten AR. Waſſermann(DoD.⸗Bank), Leemans(Katanga), Meinhardt(Osram), Millington⸗ Herrmann (DD.⸗Bank), H. O. Smith und L. W. B. Smith (Imperial Chemical) und Velge(Katanga). Die Ver⸗ waltung erklärte ihre Bereitſchaft, auch einen Vertreter des Schweizeriſchen Bankvereins zuzuwählen; deſſen Ver⸗ treter war aber nicht autoriſiert, ein Mandat anzunehmen. 1 übernommen die Herren Bank zur Wirischaffslage richtung von Spruchſtellen die Rolle des Vermitt⸗ lers und Schiedsrichters übernehmen ſoll. Die ſchlimmſte Vertrauenserſchütterung würde durch eine allgemeine Kapitalabwertung ausgelöſt werden, die unterſchiedslos den leiſtungsfähig gebliebenen Schuldnern ebenſo wie den ſchwach gewordenen zugute käme. Der Grundſatz des Individnalakkordes muß auf⸗ recht erhalten bleiben ſowohl bei der Auseinander⸗ ſetzung über den Kapitalauſpruch wie über den Zins⸗ anſpruch. Trotz aller fortdauernden Schwierigkeiten und trotz der Fülle noch ungelöſter Probleme eröffnen ſich für eine Erleichterung der deutſchen Wirtſchaftslage nicht allzu ungünſtige Ausſichten, ſobald der Druck der innerpolitiſchen Unſicherheit nachläßt. Kapifalherabseßung auf Null 8 240 HGB. bei Terra-Film- 6./ Wiedererhöhung aui 300 000 Rm. Die Einladung der Terra⸗Film⸗AG. zur ao. HV. wird dahin geändert, daß die Verſammlung am 15. September in Lörrach abgehalten wird. Der Vorſtand wird auch An⸗ zeige gemäß 8 240 H GB. erſtatten. Für den glei⸗ chen Tag wird zur o. HV. der Geſellſchaft eingeladen, in der die Regularien erledigt, der Aufſichtsrat neu gewählt und ferner Beſchluß gefaßt werden ſoll über die Herab⸗ ſetzung des Stammkapitals in erleichterter Form von 8 auf 0 Mill. /.(Die Geſellſchaft hat ſich Ende 1930 mit den Gläubigern verglichen. Es ſoll eine Wieder⸗ erhöhung des Kapitals erfolgen um 300 000% durch Aus⸗ gabe neuer, auf den Inhaber lautender StA. mit Gewinn⸗ berechtigung ab 1. Juli 1933. Es erſcheint uns zweifelhaft, ob eine Kapitalherabſetzung auf Null erfolgen kann, da die Vorſchriften über das Mindeſtkapital im Wege ſtehen. Durch die Wiedererhöhung wird allerdings ſofort wieder Kapital geſchaffen, aber die Geſellſchaft iſt immerhin bis zum Wiedererhöhungsbeſchluß ohne Kapital; ein zumindeſt ungewöhnlicher Fall. 1 Jahresabschluß des Konsumvereins Mannheim Die zunehmende Verſchlechterung der wirtſchaftliche Verhältniſſe während des abgelaufenen Geſchäſtsjahrez ſpief ſich, wie uns vom Konſumverein geſchrieben wird auch in den U fern des Ko 1 is wied 78 mehrte Erwer keit, verminderte Kaufkraft inf folgter Lohn⸗ 1 sabzüge, die Abwanderr billigeren Qua h die im Laufe de getretenen P n ließen die Un Jahre 1 0 von ca. 2200 neuen 9 16 ßig vor einem allzu ſtarken Abſinken zu 5 ren. Die dur die Banken⸗Kriſe im Juli vorigen Jahres hervorgerufene Vertrauen iſe wirkte ſich auch bei den Sparern aus. Die Genoſſen⸗ ſchaft war aber ſtets in der Lage, den gelolich 0 forderungen der Sparkaſſengläubiger zu genügen. Sie würde auch heute imſtande ſein, die geſamten, ihr anver⸗ trauten Spargelder, ohne Inanſpruchnahme fremden Gel dez zurückzuzahlen. Die Bilanzſumme auf 30. Juni 1932 hat ſich gegen. über dem Vorjahr, und zwar verurſacht in der Hauptſache durch die Spar-Abhebungen auf 3 623 000(4 567 6000 4 ermäßigt. Sämtliche Einrichtungen und Maſchenen ſtehen trotz weſentlicher Erneuerungen mit nur 155 153 zu Buch. Die Grundſtücks werte ſind mit 1559 805„ in die Bilanz eingeſtellt. Dieſe Poſition umfaßt die ge⸗ ſamten Betriebsgebäude der Zentrale in der Induſtrſe⸗ ſtraße, ſowie 12 Wohnhäuſer mit insgeſamt 72 Wohnun⸗ gen. Dem Grundſtückswert gegenüber ſtehen hypothe, kariſche Belaſtungen von 261 317 l, alſo nicht einmal ein Sechſtel des bilanzmäßigen Grundſtückswertes. Bei den Banken und Zentralen ſind angelegt und zum übergroßen Teil flüſſig 1052 364. Dagegen ſeien die laufenden Verpflichtungen für hereingenommene Waren verhältnismäßig niedrig, da die Genoſſenſchaft, um Diskontierungen vornehmen zu können, prompt und jriſt⸗ gemäß bezahle. Die Reſervefonds beziffern ſich auf 488 275 1. Als Rückvergütung an die Mitglie⸗ der ſind ca. 400 000& ausgeworfen, von denen ein Viertel bereits an in Not befindliche Mitglieder vorſchüßlich aus⸗ bezahlt wurde. Die Bilanz, die mit einem Ueberſchuß von 8918 4 abſchließt, zeige im ganzen ein günſtiges Bild der Bonität der Genoſſenſchaft. Die anvertrauten Sparein⸗ lagen ſeien 2 bis 3 mal gedeckt. Alles in allem ſei möglich hrung geweſen, die Um 1 Dollar-Nofes der Deulschen Bank Eimlösung in Mark oder Prolongafion mif Bonus Die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft macht den Inhabern ihrer am 1. September 1982 fälligen 6 proz. Dollavr⸗ Notes ſchon jetzt ein Angebot, das für deutſche Beſitzer die Rückzahlung in Reichsmark, für ausl. Beſitzer ͤie Rückzahlung in geſperrter Reichsmark oder eine oͤreijährige Prolongation mit einem Bonus vorſieht. Die Deutſche Bank brachte dieſe Anleihe in Höhe von 25 Mill. Dollar durch das Newyorker Bank⸗ haus Dillon, Read u. Co. m Jahre 1927 auf den Markt. Sie folgte damit dem Beiſpiel ſchweizeriſcher und ſchwe⸗ diſcher Banken, um die deutſche Induſtrie mit mittel⸗ friſtigen Krediten zu verſorgen. Die ur⸗ ſprüngleich vorgeſehene Form der Zurückzahlung iſt durch die deutſche Deviſengeſetzgebung unmöglich gemacht. Die DD⸗Bank hat allerdings ſchon ſeit Jahren Beträge der Anleihe zurückgekauft. Die Rückkäufe erfolgten zu einer Zeit, in der der Kurs über den Emiſſtonskurs und ſelbſt über Pari hinausging. Die Käufe fanden ihr Ende mit dem Erlaß Her geſetzlichen Beſchränkugen. Auch ſpäter hat ſich die DD⸗Bank im Rahmen behördlicher Bewilligung bemüht. Stücke gegen Reichsmark aus dem Markt zu nehmen. Insgeſamt liegt heute bei der Bank und ihren Freunden ein Betrag, der nicht zu weit von der Hälfte der Geſamtemiſſion entfernt liegt. Wegen der Einlöſung der noch im Publikum befind⸗ lichen Notes iſt die DD⸗Bank in Verhandlungen mit den Reichsbehörden und der Reichsbank getreten. Die Vor⸗ ſchläge, die die Bank jetzt macht, ſind möglich geworden, nachdem eine Reihe ſchwieriger juriſtiſcher und techniſcher Fragen überwunden war. Sie ſand bei der Löſung der ge⸗ ſamten Fragen, die ausſchließlich in der deutſchen Deviſen⸗ lage begründet ſind, volles Verſtändnis bei dem Emiſſtons⸗ haus Dillon, Read u. Co. Die deutſche Deviſengeſetzgebung macht es notwendig, daß den deutſchen und den ausländiſchen Inhabern ver ⸗ ſchiedene Angebote gemacht werden. Den deutſchen In⸗ habern bietet die DD⸗Bank ſofortige Bezahlung der erſt am 1. September fälligen Zertifikate zu 109 v. H. im freien Reichsmark an. In dieſem Kurs findet der Wert des Halbjahreszinsſcheins von 3 v. H. ſeinen Ausdruck. Das Angebot eröffnet darüher hinaus die Möglichkeit eines zuſätzlichen Zinsgewinns. Den außerhalb Deutſchlands anſäſſigen Inhabern der Anleihe wird entweder Rückzahlung in geſperrlet Reichsmark zu Pari angeboten. Die DD⸗Bank wird die Mark nach Wahl der Einreicher bei der Reichsbank, bei einer vom Einreicher namhaft gemachten deutſchen Depf⸗ ſenbank oder bei ſich ſelbſt vergüten. Auch hier erfolgt die Zahlung auf Wunſſch des Inhabers vor Fällig⸗ keit, alſo mit der Möglichkeit eines zu ſätz lichen Zinsgewin ns. erfolgt zur Parität(4200% für 1000 Dollar). Der Halb⸗ jahrszinsſchein iſt von den Inhabern vor Einreichung ab⸗ zutrennen, er wird, wie üblich, bei den Inkaſſoſtellen in Dollar eingelöſt werden. Denjenigen ausländiſchen Noteninhabern, die von die⸗ ſem Einlöſungsangebot keinen Gebrauch machen wollen, bietet die DD⸗Bank eine dreijährige Prolongo⸗ tion der Notes durch Abſtempelung der Zertifikate und Anfügung eines neuen Zinsſcheinbogens an. Außerdem ge⸗ währt die DD⸗Bank den Inhabern, die ſich für die Pro⸗ longation entſcheiden, mit Genehmigung der zuſtändiz gen Behörden einen ſofort zahlbaren 2proz. Bonus in Dollar. Die DD⸗Bank behält ſich jedoch das Recht vor, den ganzen Reſtbetrag der Anleihe auch ſchon vor Ablauf der dreijährigen Friſt zu einem Zinstermin zur Rückzah⸗ lung in Dollar zu kündigen. Die Durchführung der Angebote an die Ausland inhaber der Notes erfolgte bei Dillon, Read u. Co., Newyork, und bei den übrigen hierfür vorgeſehenen Stellen im Ausland. Die DD⸗Bank wird aus dem Ausland an ſie gelangende Aufträge von Notesinhabern an die nächſtgelegene Zahl⸗ ſtelle weiterleiten. Stabilisierung der Rundholzpreise Abnehmende Vorräie Am füddeutſchen Rundholz markt iſt bie Nachfrage nach Nadelſtammholz in der jüngſten Zeit eher etwas ſchwä⸗ cher geworden und die Verwertung zieht ſich in die Länge. Wenn trotzdem eine merkliche Abſchwächung in der Preis⸗ tendenz nicht eingetreten, ſondern die in unſerem letzten Bericht verzeichnete Stabiliſterung ſich durchgeſetzt hat, ſo iſt dies nach uns vorliegenden Mitteilungen des Badiſchen Waldbeſitzerverbandes vor allem auf die Anpaſſung des Angebots an die beſtehende Nachfrage zurückzuführen, die endlich konſtantere Berhältnifſe Platz greifen lteß. In Walbbeſitzerkreiſen iſt man in Anbetracht der geringen Vor⸗ räte an Holz aus letztem Winterſchlag nicht mehr geneigt, auf jede Preisidee einzugehen. Die badiſche Forſtverwaltung hat im Junt und in den zurückliegenden Juli⸗ Wochen ein Durchſchnitts⸗ preis niveau von 43,5—44 v. H. der Landesgrund⸗ preiſe für Nadelſtammholz erzielt. Bei Verkäufen von Gemeinden, Körperſchaften und Privaten hielten ſich die Preiſe in ähnlichem Rahmen. Gefragt wurden hauptſächlich Fichtenhölzer aller Klaſſen; auch für Blochware geeignetes Tannen⸗Stammholz ließ ſich in gewiſſem Umfange abſetzen, wogegen ſich allerdings das Intereſſe für Forlen⸗Stamm⸗ holz in engen Grenzen hielt, was dazu führte, daß man den Forlenabſatz mehrfach durch Entgegenkommen im Preiſe zu heben verſuchte. Papierholz war nur in geringem Umfange ver⸗ langt. Die von der badiſchen Forſtverwaltung erzielten Papierholzpreiſe bewegten ſich zwiſchen 41(3819 Fm. beim Forſtamt Schluchſee) und 57 v. H.(weißgeſchälte Ware) der SGPr. Die Abſatzausſichten für Papierholz laſſen ſich nicht überſehen, weshalb der Walobeſitz beim Einſchlag und der Zurichtung dieſer Hölzer ſehr vorſichtig vorgeht. Die Zu⸗ fuhren von ausländiſchem Papierholz haben angehalten; tſchechiſches Papierholz, weißgeſchält, wurde zu 9,25/ und aufwärts je Raummeter, ausfuhrfrei deutſcher Grenz⸗ ſtationen, unverzollt, angeboten; von Polen lagen Angebote zu 1,20 Dollar je Fm. waggonfrei polniſcher Abgangs⸗ ſtation vor. Bei letzten Umſätzen erzielten badiſche Wald⸗ beſttzer für Fichten⸗ und Tannen⸗Stammholz im Oberland durchſchnittlich 42 v.., im Unterland 3842 v..; für Forlen⸗ und Lärchen⸗Stammholz 30—80 bzw. 35—45 v. H. für Papierholz 40—47, im Durchſchnitt 42 v..; für Buchen⸗ ſtammholz 50—55 v..; im Oberland und Unterland für Eichen 5070 v. H. Am Schnittholzmarkt forderte man für unſor⸗ tierte ſägefallende Bretter, 16˙ 5,12“, faul⸗ und bruchfrei, 2820„ je ebm. frei Bahnwagen Karlsruhe⸗Hafen; ſchwarzwälder Produzenten verlangten 26—28 /; einzöllige .Bretter waren waggonfret Mannheim mit 25,50—27,00 1 angeboten; 16“ 1 5˙ 12“ Ausſchußbretter waggonfret Mannheim mit 3133 ,, breite mit 38,5085 1„gute“ Bretter waggonfrei Mannheim mit 5660„; reine und halbreine mit 64—68„ je ebm. Fichten⸗ und Tannen⸗ Bauholz mit üblicher Waldkante geſchnitten, wurden, frei nordbadiſchen Bauplätzen mit Kraftwagen angefahren, von ſchwarzwälder Firmen mit 2830„ je ebm. angeboten. 1 Der öſterreichiſche Außenhaudel im 1. Halbjahr. Im erſten Halbjahr 1932 betrug die öſterreichiſche Einfuhr der Menge nach 3,1 Mill. Tonnen gegen 3,7 Mill. Tonnen im Vorjahre, dem Werte nach 758,6 Mill. Schillinge gegen 117,0 Mill. Schillinge, die Ausfuhr der Menge nach 0,9 Mill. To. gegen 1,3 Mill. To., dem Werte nach 300,0 Mill. gegen 670,5 Mill. Schillinge: In den Monaten Januar bis Junt tſt demnach die Einfuhr gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 358,4, die Ausfuhr um 280,5 Mill. Schillinge geſunken. Das Paſſtwum iſt da⸗ her um 77,9 Mill. Schillinge zurückgegangen und 388,0 Mill. Schillinge. Deuisch- ungarisches Welzenabkommen abgeschlossen — Bubapeſt, 8. Aug. Das Ungartſche Telegraphen⸗ Korreſpondenz⸗Bütro meldet amtlich: Die ungariſche Regle⸗ rung hat mit ber deutſchen Regierung ein Abkommen ge⸗ ſchloſſen, demzufolge der Verkauf eines anſehnlichen Tells des diesjährigen Weinüberſchuſſes Ungarns unter günſtigen Bedingungen an Deutſchland bis zum Eintritt des Winters geſichert iſt. Von ungariſcher Seite werden als Gegenwert der gün⸗ ſtigeren Bedingungen des Weizenverkaufs Zollver⸗ günſtigungen für einzelne Induſtrieartikel gewährt *NVerhanblungen über Herabſetzung des dentſchen Kohlen⸗Einfuhr⸗ Kontingents nach Belgien. Brüſſel 3. Aug. Die Verhandlungen, die der Leiter der Handels⸗ abteilung des belgiſchen Auswärtigen Amtes in Berlin führt, bezwecken, wie die Abendpreſſe erklärt, eine Her⸗ abſetzung des Ein fuhrkontingents deut⸗ ſcher Kohlen. Belgien wünſcht wegen des Anwach⸗ ſens der Kohlenlager eine Aenderung des deutſch⸗belgt⸗ ſchen Abkommens vom vergangenen Oktober, das zuletzt im April den Verhältniſſen angepaßt worden iſt.— Anbe⸗ rerſeits hat die Stadt Antwerpen ein Proteſttelegramm an Miniſterpräſident Renkin gegen die geplante Herabſetzung des Kontingents gerichtet. 10 * Vom Haufmarkt. Der Verband Deutſcher Haufindu⸗ ſtrieller Gmb berichtet für die Zeit 50 Jult 1032: Infolge der ungünſtigen Witterung dürfte im ober⸗ italieniſchen Gebiet die Ernte verzögert werden. Mon hofft, doß durch das inzwiſchen eingetretene beſſere Sommerwetter die Hagelſchäden etwas ausgeglichen wer⸗ den. In Unter italien wird z. T. bereits mit dem Ausreißen der Hanfpflanze begonnen. Die Notierungen der letzten Woche bewegen ſich ziemlich unverändert auf der bisherigen Höhe. In Fu 9 oſlawien waren die Mar zufuhren gering. Die Preiſe für gute Hänfe erfuhren eine weitere Befeſtigung. Frachienmarki Duisburg-uhrori/ 2. Aug. Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Das Talgeſchäft ist ſtiller als je. Es konnte auch nur wenig Kaen un talwärts eingeſtellt werden. Auch bergwärts waren heute nur ganz vereinzelt Reiſen am Markt. Die Talfracht notierte un⸗ verändert. Die Bergfracht notierte mit 80 Pfg. ab Rhein⸗ Herne⸗Kaual Baſis Mannheim Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben auf dem geſtrigen Satz ſtehen.. Die Umrechnung des Dollars in Mark gegen aller oder einze. komp Fin Scho: achtla Ber dies pro. Staat darau Einſe Den men Für d gibt es der v5 1 Organisn denen no ſchaftliche über den Aus dem erzielten am Arbe ren kann, Arbeit fende 2 ſamte n drohen, h fung erhe end die 2 Aus maß ſungsprog ſchritten. ßenbau, 5 35 Mill. bung find 200-25 0 heſchaf marktentle Arbeit wird der ſhäſtigun ligen, d.! nicht anzu von dem men hing haben die loſtgkeit il lenmäßig kaniſche 2 Hedeutun Landes d beits loſigk Mr Durchführ Die Kapi Cor p. er zwecks Du ſchaft den duſtriewer ſollen. Y Dollar wi beſtritten Dol la r meinden Peter! Verbind A. Ballw Mittwoch, 3. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ans gabe 7. Seite/ Nummer 955 und daß eine Weiterführung Arbeifsbeschaffungs- programme e Kareena deen o Grünſtadter Voranſchlag genehmigt * Grünſtadt, 3. Aug. Der Voranſchlag iſt jetzt, nachdem er zweimal vom Bezirksamt zur Revie liche Arbeitsbeſchaffung auch der 6roduktion eine weitgehende Anpaſſung an die neuen Ab⸗ i wird J Herbſt wird ſich der Kongreß darüber ſchlüſſig werden, ob ſatzverhältniſſe erfahren hat. Aus den Beſchäftigungs⸗ fion zurückgegeben worden war, genehmigt worden. bene Arbeitsloſtgkeit, e 9 ie e 3 2 N Ionen programmen geht heruor, daß die Arbeiten grund. Die Werksgebühren wurden erhöht, während die 85. 85 g VVVVVVTVTTTCCVCCCCCTCTCCTT illtonen fätzlich nicht in die beſtehenden Arbeits- Erh 5 i aerftener je Mietzinsſteuer⸗ oder doch W zu mildern. Wie man den in den Menſchen ein Jahr lang zuſätzlich beſchäf⸗ 15 nieren eien ee öl Erhöhung der Bürgerſteuer und die Mietzinsſteuer ler ih ar verſchieden 905 8 tigt werden. Trotz aller Bedenken der amerikaniſchen dings faſt der einzige Faktor, der eine Planmäßigkeit des erhöhung unterblieb. omplex auch anfaßt, immer wieder führt er auf die Finanzkreiſe hält man dieſe Wirtſchaft ſti f rab enz. d d ien ibn 1 2 1 Finanzterung der erſten Etappe zurück. A fi igt ſon der auch für e 8 e 9 5 n kitton 1 F; 1 — nie 7 0 1 5 5. 7 1 robleme, die jede zentrale Kapitalinveſtition größere—.— 55 5 5 5 4 n bier können Fehlerquellen liegen, deren Außer⸗ Di* Umfanges auslöſt öa gema nicht in ihrer er Be⸗* Freiburg i. Br., 2. Aug. Der Stadtrat hat vor⸗ achtlaf e 1 i— 5* 5 9 0 8„ 1 1 tech 1 9 5 500 2 7 2 21 F 7 8 VVV 1 A ee deutung gewürdigt werden konnten. Ausſchlaggebend für behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, 7 5 Hale nſchaft nimmt nkurbelangskraßt an dieſer Pläne ein Opti⸗ die Programme bleibt die pſychologiſche Entlaſtung der der im September darüber beraten wird, den Vor⸗ die 1 2 5 be 2 18 8 P 1 4 1 2 1 8 7 8 A dies zum Anlaß, die Arbeitsbeſchaffungs mismus am Platze iſt, hängt eng damit zuſam Wirtſchaft in einem Zeitpunkt, in dem zwar viele Vor⸗ anſchlag für 1932/33 genehmigt. Der Voranſchlag einer a eden, e. b g ausſetzungen für eine allmähliche Auflockerung erſtarrteriſt mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von daraufhin zu prüfen, ob der jetzige Zeitpunkt für das Eine Anzahl von Se zz.„ e en rte der tenen en in 34 90 000„ ausgeglichen; Durcß Umlage fn Hluſetzen„ Kapitalten einen Erfolg verſpricht. lung in der Prsbukttonsſpage 50 5 825 9 25 1 0 ch 1 5 1 9. ih n en e che pen 2471 200% aufzubringen. Die Umlage wird 5 1 105 eee des Inſtituts entneh⸗ märkten, in den Preisverhältniſſen uſw. von ſelbſt in Fort⸗ Organismen jene Erleichterung zu bringen, auf die im e e Hehe des n erhoben, 101 fall gekommen. Die Tätigkeit der öffentlichen Hand auf Sinblick auf den vierten Kriſenwinter nicht verzichtet Ausnahme beim Betriebsvermögen, das auf den Für das Ausmaß der Wirtſchaftserſtarrung den Kapitalmärkten(Konverſionen) läßt die Hoffnung zu, werden kann. Landesdurchſchnittsſatz erhöht wird, und beträgt 96 gibt es ſeit Mitte 1931 kein beſſeres Kriterium als das daß die Kreditausweltung, die zur Arbeitsbeſchaf⸗ ein e ee een de die bee Pfg. vom Grundvermögen, 34 Pfg.(29) Pfg. vom 7 zer völligen Unempfindlichkeit der wirtſchaftlichen Organismen einmal gegenüber den Saiſoneinflüſſen, von denen normalerweiſe ſtarke Anregungen für eine wirt⸗ ſchaftliche Belebung auszugehen pflegten, und dann gegen⸗ über den Vorgängen an den Geld⸗ und Kapitalmärkten. Aus dem Empfinden heraus, daß im Jahre 192 trotz der erzielten Fortſchritte in der Kriſenliquibierung die Lage am Arbeitsmarkt keine weſentliche Entſpannung erfah⸗ ten kann, daß vielmehr durch das An wachſen der Arbeltsloſenziffern allmählich tiefgrei⸗ fung vorgenommen wird und die ſich überall nur auf kurz⸗ oder mittelfriſtigem Wege durchführen läßt, im Zuge einer grundlegenden Kapitalmarkterleich⸗ terung durch Fundierungen wieder in normale Geleiſe abgelenkt und ihres währungsgefährlichen Cha⸗ rakters allmählich entkleidet werden kann. Inſofern erſcheinen die jetzigen wirtſchaftlichen Ankur⸗ belungspläne weniger bedenklich als etwa vor einem halben Jahre. beſchaffung die langerſehnte„Initialzündung“ bringen wird, wie überhaupt auch unter günſtigſten Bedingun⸗ gen der Geſundungsprozeß zunächſt ein laugſames Tempo einſchlagen dürfte. In Deutſchland ſetzt ſich mehr und mehr die Auffaſſung durch, daß es ſich bei dem Unterſtützungsprogramm für die Wirtſchaft um einen ſowohl nach der Größenordnung als auch nach der Art der durchzuführenden Aufgaben zu rechtfertigenden Kompromiß zwiſchen den Gegeben⸗ r Betriebsvermögen und 552 Pfg. vom Gewerbeertrag. Die Filialſteuer wird erſtmals für 1932 erhoben und zwar mit 6,8 Pfg., vom Betriebsvermögen und 110 Pfg. vom Gewerbeertrag. wie im Vorjahre im dreifachen Betrag des Landes⸗ ſatzes erhoben. Die Bürgerſteuer wird Tagung des Reichsbundes der Schleſter in Liegnitz ih fende Berfaklse rſcheinungen in der ge⸗ Geht man davon aus, daß die Kriſe ihre Funktion der heiten des Geld⸗ und Kapitalmarktes und den pſychologi⸗ 0 eig ſamten Ar b eitsmarktverfaſſung zu entſtehen wirtſchaftlichen Bereinigung ſchon weitgehend erfüllt hat] ſchen Forderungen des Augenblicks handelt. In den Tagen vom.—8. Auguſt kommen die Vertreter drohen, haben die Pläne einer bewußten Arbeitsbeſchaf⸗ des Reichsbundes der Schleſier aus allen Teilen Deutſch⸗ zum ſung erheblich an Raum gewonnen. lands in Liegnitz 1 9 5 9 um in 11055 Kundgebung n die ſchleſiſche Oeffentlichkeit über die Aufgaben und Ziele 1 In Deutſchland Frankfurier Abendbörse behaupfei Reichsmark weiter anziehend des Reichsbundes aufzuklären. 200 Vereine im Reich um nd die Vorarbeiten für eine Erweiterung der bisher im 5 5 5 D liſche P 5 blieb N ittag den füße bekennen ſich zu dem Ziel, als vornehmſte Aufgabe des ſriſt⸗ duzmaß von 135 Mill. 4 beſchloſſenen Arbeitsbeſchaf⸗ 90 K on dei e 17 5 1 175 1 8 0 11 1 1 ziemlich e landsmannſchaftlichen Vereins Werbung für die Heimat 10 feigen Von diefer Summe len on bee lh ſortge. regung eus, zumal deutſche Werte in London und Amſter⸗ Donar fellte es ſich auf 3514 und gegen Parts auf 8,8. und Hilfe zur Bekämpfung der ſchleſiſchen Not zu ſetzen. ertel ſhuten. Oo meſe, Summc ſouen 60 Mil.„ beim Stro. dom eher ſchwächer tendierten. Auch ſonſt lagen keine Der Dollar war etwas ſchwankend, die Reuchs mark In großen Schleſierkundgebungen im Reiche, in Berlin, and ſenbau, 50, Mill.% beim Aus bau der Waſſerſtraßen und Momente vor, die der Börſe einen Antrieb hätten geben konnte dagegen weiter anziehen, und zwar in Amſterdam Darmſtadt, Mannheim, Frankfurt a.., Köln, Ham⸗ 35 Mill., als landwirtſchaftliche Meliorationen Verwen⸗ können. Die Kurſe, die man hörte(JG Farben waren auf 59,10, in Zürich auf 122,17% in Newyork auf 23,77, in burg, Oſterode t. Oſtpr. iſt in dem vergangenen Jahre .4 zung finden. Darüber hinaus iſt beabſichtigt, noch weitere bis 17,40 Uhr noch nicht amtlich notiert) waren gegen den London blieb ſie mit 14,78 unverändert. Die Belga ken⸗ viel für Schleſien geleiſtet worden. Eine Ausſtellung der 20095 Mill. 4 für die zuſätzliche Arbeits ⸗ Berliner Schluß etwa behauptet und zeigten auch dierte ſchwächer, die übrigen Deviſen waren nur ganz ge⸗„Das ſchöne Schleſten“ wurde in Magdeburg durchgeführt rein⸗ beſchaffung bereit zu ſtellen, ſodaß eine Arbeits- im Verlaufe keine nennenswerten Veränderungen. Am ringfüg'g verändert. und ſoll durch alle großen Städte im Reiche wandern. Die glich marktentlaſtung im Ausmaß von mehreren 100 00 0 591795 Ankeſen ne Halten n 775 Staats- und Reichsbehörden werden laufend auf die be⸗ Arbeits loſen möglich ſein wird. Unabhängig hiervon gallen waren ener geignet 10 57 1 5 G. beer Im Die Abhängigkelf Deufschlands ſondere ſchleſiſche Not aufmerkſam gemacht. Daneben läuft wirb der freiwillige Arbeitsdtenſt eine Be⸗ übrigen ergaben ſich keine Veränderungen von Belang vom Welfmarki eine planmäßige Hilfsarbeit für beſondere Notgebiete schäftigung von durchſchnittlich 200 000 Arbeitsötenſtwil⸗ Schlußtendenz geſchäftslos. Es notierten: Neu⸗ Schleſtens. Die Bundesvereine ſtellen die Ueberſchüſſe ligen, ö. h. 130 000 mehr als bis jetzt ermöglichen. Es iſt beſit 5,00, Altbeſitz 3 Birk Handelsgeſellſchaft 8955 Dreiviertel des deutſchen Eiſenerzverbrauchs aus Veranſtaltungen ausnahmslos zur Linderung ſchleſi⸗ nicht anzunehmen, daß das konſtruktive Aufbauprogramm, Reichsbank 1267, Danat 18%¼, l DD Bank 75, Dresdner müſſen aus dem Auslond gedeckt werden. ähnlich iſt es mit ſcher Not zur Verfügung. Die Bundestagung in Liegnitz von dem letzthin die Rede war, fühlbar über dieſen Rah⸗ 184, Gelſenkirchen 33, Stahlverein 1256—12, Aku 37, Zinn, Kupfer und Blei. Die Textilinduſtrie iſt eine Arbeitstagung unter dem Zeichen„Wir werben 1 men hinausgehen wird, Acc 2883, Bemberg 33, Cement Heidelberg 56, Chem. 1 0 195 e 195 5 i für die ſchöne ſchleſiſche Heimat!“ 8 15 G Ch 2 U Tonti 1 5 8 0 0 0 8 f 7 1 Wert In den Vereinigten Staaten 95 8 1575 e e Site 16 Lich lat Hemiſche Nohſtoffe, Delfrüchte, Lelſoat, in Sen ten, VHR 1 5 ruck. kuben die wichtigſten Pläne zur Bekämpfung der Arbeits⸗ 7374, Ich Farben 8834, Felten 8776, Geſfüxel 6033, Gold⸗ Säue, Ferle, Koffee, Tee, Kakao, Reis, Gewürze, Liegnitzer De Profeſſor Hans Zucho N roſius heit 5 11 65 57 2 8 ſchmidt. 10%½, Holzmann 357, Junghans 996, Lahmeyer 87 Südfrüchte, Oele, Eier, einen Teil der verbrauchten Bitſchen“ im Stadttheater aufgeführt. Ein Lichtbilder⸗ loſigkeit ihre geſetzliche Grundlage gefunden; ſie ſtellen zah⸗ ich 25 5 7 9 7 0. lenmäßig die deutſchen weit in den Schatten. Das ameri⸗ laniſche Aufbauprogramm iſt deshalb von grundſätzlicher Metallgeſ. 25, Rütgers 32,7, Schuckert 647, Tietz 44%, Reichsbahn 76/6, Hapag 12½, Nordd. Lloyd 1972. Fiſche und des Schmalzes ſowie zur Ernährung ſeines großen Viehbeſtandes Futtermittel einführen. Breslau wird für das ſchöne Schleſien werben. vortrag des Direktors des Schleſiſchen Verkehrsverbandes Eine be⸗ ſondere Kunſtausſtellung ſoll Zeugnis von dem lebendigen Kunſtleben Schleſiens ablegen, während am Sonntagabend im Schießhausgarten die große Schleſierkundgebung ſtatt⸗ Von der Ausfuhr, die zu 75 v. H. nach Europa und zu 15 v. H. nach Amerika geht, entftelen 1931 auf Fertig⸗ waren über 70 v. H. Darunter waren vor allem Eiſen⸗ 1 Hebeutung, weil zum erſten Mal in der Geſchichte des Landes direkte Schritte zur Bekämpfung der Ar⸗ Tendenzbericht der Auslands⸗Effektenbörſe heitsloſigkeit unternommen werden. Nicht weniger als Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe war waren, Maſchinen, Textilworen, chemſſche Produkte, elek⸗ findet % Mrd. Dollar werden von der Regierung zur bis zum Schluß freundlich. Die Kurſe waren zunächſt trotechniſche Artikel, Papier, Farben und Lacke, Pelzwaren Im Anſchluß an die Tagung finden für die Teilnehmer Durchführung dieſer Maßnahmen zur Verfügung geſtellt.] durchweg feſter, zum Schluß war aber infolge des ruhigen(Veredelung), Leder und Schuhwaren, Glas⸗ und Por⸗ mehrere Fahrten in die ſchönſten ſchleſiſchen Ausflugs⸗ Die Kapitalbaſis der Reconſtruetion Finance Geſchäftes eine gewiſſe Unregelmäßigkeit zu beobachten. zellanwaren, feinmechoniſche Erzeugniſſe und Uhren, Kaut⸗ g 1 8 1155 8 5 1 N 1 ſchuk d Zelluloid war Möbel d Holzw Kind gebiete ſtatt. Der Reichsbund der Schleſter hofft, daß nicht 5 Corp. erfährt eine Erweiterung um 1,5 Mrd. Dollar, die Paris war auf Gewinnmitnahmen zunäüchſt etwas 1917 3 Zellu* 1 e ganz Schleſien die Arbeitstagung beſchickt, ſondern daß dalh zwecks Durchführung öffentlicher Arbeiten von der Geſell⸗ ſchwächer, doch konnte ſich im Verlaufe eine nachhaltige ſpielworen und Muſtktuſtrumente. i aus allen Teilen des Reiches Schleſter dieſe Heimatkund⸗ 8 haft den Gemeinden oder den in Frage kommenden In Erholung durchſetzen. Die Brüſſeler Börſe zeigte ein e e e en e e e e ee gebn beiuchen werden Die Buabes kei n iu luſtriewerken unmittelbar zur Verfügung geſtellt werden] überwiegend feſteres Ausſehen. Amſterdam nahm nens werte Naturſchätze im Ueberfluß beſitzt, baut ſich alſo öglicht, daß hältnismäßig geringe Koſten entſtehe polen. Mit einer Anleiheemifſion von 322 Mill heute einen uneinheitlichen Verlauf. Nach ſchwächerer Er⸗ ſeine heutige Lebenshaltung und ſeine Stellung als wirt⸗] mog„daß verhä nis mäßig g ge Koſten entſt en. Sofia f 5 l N 5 a ſchaftliche Großmacht durchaus auf dem Eintauſch von Roh⸗ Näheres durch den Schleſierverein Mannheim⸗ Oie⸗ Dollar wird das öffentliche Bauprogramm der Regierung öffnung konnten ſich die Kurſe ſpäter allgemein erholen. ee,, 75 92„ 5. fl 71 g 1. ſtoffen gegen hochwertige Arbeit auf. Autarkie wäre Ludwigshafen, Mannheim 8 6, 211. 635 Retten und ſchließlich dienen weitere dog Mil! Wien war wieder ruhig und faſt unverändert, New. für Deutſchlond gleichbedeutend mit chroniſchem Mangel an 5 Dollar bazu, den in einer Zwangslage befindlichen Ge⸗][ york eröffnete in kaum ſtetiger Haltung, die Unterneh⸗ den lebenswichtigſten Gütern und mit Verurteilung zur 3. 5 meinden und Staaten Unterſtützung zu gewähren. Im] mungsluſt war ſehr gering. Botionalen Bedeutungsloſigkeit. 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Und des Schloß⸗ verwalters kleines Töchterlein kann ſie jeden Tag ſehen— kann das Näschen an die blanken Scheiben drücken und mit kindlichem Entzücken die Märchen⸗ Puppenwelt erleben. Nur ſpielen darf ſie nicht mit ihnen— denn dieſe Puppen ſind kleine Kunſtwerke, die unerſetzlich geworden ſind. Unerſetzliche Puppen? Als die Fürſtin Auguſta Dorothea von Schwarz⸗ burg⸗Arnſtadt zu Beginn des achtzehnten Jahr⸗ hunderts in ſpieleriſcher Laune begann, ſich ein Puppenhaus zu bauen und darin irgendwelche Szenen aus dem Leben ihres Hofes darzuſtellen, ahnte ſie wohl ſelbſt kaum, daß ſie damit den Grund⸗ ſtein zu der ſchönſten Puppenſammlung der Welt legen würde. Aber die reizvolle ſelbſtgeſtellte Auf⸗ gabe, ihren ganzen Hof mit allem, was da kreucht und fleucht, mit allen Edelleuten und Edelfrauen, mit allem Hausperſonal, mit allen Räumen und Gebäuden, im Kleinen feſtzuhalten, muß ihr ſo ge⸗ fallen haben, daß ſie mit fanatiſchem Eifer an die Vollendung ihrer Aufgabe ging. Dreißig Jahre lang arbeitete Auguſta Dorothea an ihrer Puppenſammlung, die ſie„Mon Plaiſir“ nannte. Dreißig Jahre lang beſchäftigte ſie den ganzen Hof mit dieſer Liebhaberei. Ihre geiſtlichen Berater, zwei Erfurter Ka puziner⸗ pater, modellierten ihr kunſtfertig aus Wachs Kihpfe und Glieder der benötigten Puppen. Dabei gingen ſie ſoweit, daß ſie die Damen und Herren des Hofes von Auguſtenburg porträtähnlich nach⸗ bildeten— ein gewagtes Unterfangen, denn die Puppen durften nur einige zwanzig Zentimeter groß werden. Und die Hofdamen mußten tagaus, bagein mit Nadel und Zwirn an der Arbeit ſitzen und Kleider nähen! Aus den feinſten Stoffen, der Wirklichkeit getreu nachgebildet, wurden die Koſtüme geſchneidert. Das ſilberglänzende Kleid der Fürſtin, das einfach wollene der Magd, die eleganten Anzüge der Herren, die zerlumpten Hoſen des Bettlers, der vor dem Schloßportal hockt: nichts wurde gepfuſcht. Jedes Puppenkleid wurde ein Schneider⸗Meiſterwerk. Aber damit war's nicht allein getan. Auch die Umgebung, in der die Puppen aufgeſtellt werden ſollten, mußte wirklichkeitsgetreu nachgebildet werden. Alſo hieß es, kunſtfertige Handwerker —— Eins der größten Puppenhäuser: Marktplatz und Postverkehr heranziehen. Denn man konnte anno 1715 noch nicht im Spielwarenladen ganze Puppenſtuben⸗ einrichtungen fertig kaufen. Da hieß es getreu⸗ lich nachbilden: Tiſche, Stühle, Schränke, Muſik⸗ inſtrumente, Haushalts maſchinen, Wäſche⸗Mangel oder Hackklotz, Kronleuchter, Notenſtänder, Toi⸗ lettentiſch, Thronſeſſel oder Küchenbank. Es waren keine Stümper, die die Fürſtin Auguſta Dorothea zur Arbeit heranzog. Sie führten die Miniaturmöbel genau ſo ſauber aus, wie ſie es im großen getan hätten. Ihre Ar⸗ beiten ſind ſo minutiös und präzis, daß man ſie, ohne Maßſtab photographiert, heute für Originale halten würde. Aber auch damit war noch nicht alles getan. Alle ſonſtigen Einrichtungsgegenſtände fehlten. Es fehlte vor allem das Küchengeſchirr, es fehl⸗ ten Porzellane in den Salons. Auch hier ſparte die Fürſtin⸗Puppenmutter nicht. Ihre Porzel⸗ lanmanufaktur Dorotheental mußte alle jemals hergeſtellten Porzellangegenſtände in Miniaturgröße anfertigen. Nichts dürfte ausge⸗ laſſen werden. Eine Puppenküche in echt Doro⸗ theentaler Fayence— das iſt wirklich einzigartig auf der ganzen Welt, Aber es mußte noch mehr beſchafft werden. Der Kupferſchmied hatte die Kupferpfannen und Töpfe für die Küche zu liefern, der Zinn⸗ gießer und der Klempner mußten ſich auf die Liliputanerwelt von„Mon Plaiſir“ umſtellen, die Tapezierer und Dekorateure mußten die Räume des Schloſſes ins richtige Verhältnis übertragen. Sie bauten Puppenhäuſer, wie ſie die Welt nicht wieder ſah. Dreißig Jahre dauerte die Arbeit an„Mon Plaiſir“. hinterließ Nachbildung Dach— ein Muſeum Als die ſie der Fürſtin Nachwelt eine 8 ihres Hofes vom Keller bis zum ihre Augen ſchloß, unverfälſchte des Rokoko, das einzig⸗ artig in der Welt daſteht. Es hätte nicht viel gefehlt ſammlung wäre verſchwunden. und die Puppen⸗ Im Waiſen⸗ haus von Arnſtadtt verfiel in ſtaubigen Dach⸗ kammern das Wunderwerk. licher Ballaſt: neun⸗ zehn Puppenhäuſer von rieſigen Ausmaßen— das Ganze doch nur eine Spielerei. Was ſollte man damit? Und ſo kam es, daß viele der Puppen verſchwanden, Einrichtungs ⸗Gegen⸗ ſtände vernichtet wur⸗ den. Erſt in den acht⸗ ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde auf dem Dach⸗ boden des Waiſenhau⸗ ſes durch einen Zufall die Sammlung wieder entdeckt. Wieder nahm Es war ein ſchreck⸗ Das Puppenwunder „Mon Plaisir“ im Schloß zu Arnstadt Ueber 100 Puppenstuben mit 1000 Puppen sammelte die Fürstin Augusta Dorothea ſich eine Fürſtin von Schwarzburg⸗Sondershauſen ihrer an, ließ ſie inſtand ſetzen und in Schloß Gehren aufſtellen. Und von hier brachte ſie vor noch nicht langer Zeit das Schickſal ins Stadtſchloß von Arnſtadt, der prächtigen thüringer Stadt, die nun zu den baulichen Zeugen ihrer großen Ver⸗ gangenheit eine der größten Sehenswürdigkeiten der Welt erhalten hat. In den hohen lichten Schloßräumen erſteht die Welt des Rokoko. Ueber 100 Puppenſtuben haben ſich in die Gegenwart hinübergerettet— über tau⸗ ſend Puppen ſind in ihnen noch ſo erhalten, wie ſie einſt am Hofe von Auguſtenburg angefertigt Links: Solcheine Puppenküche wünschte sich gewiß jedes Mädel Rechts: Ein Konzert in Schlehß Augustenburg Die Ursulinerinnen speisen zu Mittag In der großen Wäschekammer wurden. Da ſind die herrliche Prunkküche, die vielen Salons mit Darſtellungen höfiſcher Szenen, da iſt ſogar die Fürſtin ſelbſt: bei der Morgentoilette, bei der Audienz auf dem Thron⸗ ſeſſel, beim Frühſtück, beim Souper, bei der „Sitzung“ vor einem Maler; da iſt ein Hofkonzert, ein Porzellankabinett mit echten Fayencen, da ſchauen wir in die Kinderſtube der Fürſtin, dort in einen Weinkeller. Hier ſitzt eine Hofgeſell⸗ ſchaft beim Kartenſpiel, dort beim Dame⸗ ſpiel, hier ſchauen wir in das Allerheiligſte des Bibliothekars, dort in das Kabinett des Herrn Hof⸗ medikus. Aber mit dieſen Darſtellungen iſt die Puppenwelt nicht erſchöpft. Das Hoftheater von Schwarzburg⸗Sonders⸗ hauſen iſt während einer Galavorſtellung mit allem Künſtlerperſonal und den Logenzuſchauern nach⸗ gebildet, ein feierliches Hochamt in einer Kirche ebenfalls; ſelbſt der große Speiſeſal des Kloſters der Urſulinerinnen leuchtet hinter den Glas⸗ ſcheiben. Es iſt eine verſunkene Welt, die hier dank der Laune einer Fürſtin der Nachwelt erhalten blieb. Wer ſie ſieht, erſchauert in Ehrfurcht ob der Arbeit und der Geduld, die zu ihrer Nachbildung nötig war. Ed. Schulz-Keffel. mit köst rr Ersikla Deutsch * Ehepaar, Filiale zu übern. Angeb. u. —— Mittwoch, 3. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Seite 7 Nummer 888 Monumental- 1 Nach vorh. Verbot ö „„en 3 Nee n * eee 255 1 ee. 9 8 981 an. 920 5 „ee eee 5 Dee S* Ne—— 3 2 8 9 7 9 2.. 1 25 N 9 n eee e 5 N freigegeben 9 i süddeutsche Uraufführung! 7 2 Doppelpreeramm Der größt 5 ſcue Spltzenlelstung deutscher fümtunst! 11 K Fe 150 . e Indianer- Tonfilm 2 der je gedreht wurde in deutscher Sprache werner Füllerer olga Limburg Fritz Rasp in dem Bombenschlager 8 Spannend, sensatſonsgeladen ist dieses exotisch- phantastische Abenteuer aus dem 1000lähr. unvergängl. 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