5 Hl. 4 gezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 0 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ tellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal, Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 0 Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mmbreite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Werren Freitag, 5. Auguſt 1032 Nalfionalſozialiſtiſche Zufagen an die Regierun 143. Jahrgang— Nr. 359 Hitlers Bevollmächtigter Göring ſtellt beruhigende Einwirkung der Parteileitung auf die Anterorganiſationen der NS DA in Ausſicht Oeſkerreich entſcheidet für Frankreich Es ſtimmt dem Lauſanner Protokoll und dem Anſchlußverbot zu Die Regierung wartet Drahtbericht unſeres Berliner Vüros Berlin, 5. Aug. Das Inkrafttreten der neuen Notverord⸗ nung gegen den Terror ſoll von der Ent⸗ wicklung der nächſten Tage abhängig gemacht wer⸗ den. Ueber den in Arbeit befindlichen Entwurf wird das Kabinett Beſchluß faſſen, wenn es wieder zuſammentritt. Eine neue Kabinettsſitzung iſt aber bis zur Stunde noch nicht anberaumt worden. Die Regierung— anders läßt ſich ihr Ver⸗ halten kaum deuten— will offenbar den radikalen Elementen noch eine Art Bewäh⸗ rungsfriſt zubilligen und vor allem der nationalſozialiſtiſchen Leitung Gelegenheit geben, die Terroriſten in ihren Reihen zur Raiſon zu bringen. Der Beſuch des politiſchen Beauftragten Hitlers, Hauptmann Göring, beim Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath hängt offenſichtlich mit der abwar⸗ tenden Haltung des Kabinetts zuſammen. Wie verlautet, ſoll Göring im Auftrag der Parteiführung der NSDAP. nochmals die ſchärfſte Mißbilligung aller Terrorakte zum Ausdruck gebracht und entſprechende Einwirkung auf die Unterorgani⸗ ſationen im Lande in Ausſicht ge⸗ ſtellt haben. Es ſcheint, daß man im Kabinett ſich von der Wirkung eines Appells ein Abflauen der Terror⸗ bewegung verſpricht, wodurch der Regierung ein Einſchreiten der geplanten Art erſpart bliebe. Man ſt aber entſchloſſen, von dem ſcharfen Inſtrument der neuen Notverordnung Gebrauch zu machen, wenn die Gewalt⸗ akte fortdauern ſollten. Bei akuter Ge⸗ fahr wird man die Zuſtimmung des Reichs⸗ pycſidenten auf telephoniſchem oder telegraphiſchem Wege von Neudeck einholen. Die Behauptung des nationalſozialiſtiſchen Berliner Organs, daß ein regionales Verbot der SͤA beab⸗ ſichtigt ſei, wird übrigens von Herrn von Gayl als unrichtig bezeichnet. Die Maßnahmen gegen den Terror ſind jedoch noch nicht endgültig feſtgelegt. Da es ſich um juri⸗ ſtiſche Fragen von grundſätzlicher Bedeutung han⸗ delt, iſt ein ſolcher Erlaß nicht von einem Tag zum andern fertigzuſtellen. Dem Reichsjuſtizminiſterium iſt daher die Aufgabe übertragen worden, mit mög⸗ lichſter Beſchleunigung den Entwurf der neuen Not⸗ verordnung herzuſtellen. Die geplanten Maßregeln ſollen nicht nur für Preußen, ſondern für das geſamte Reich gelten. Die Verhängung des Ausnahmezuſtandes für einzelne Gebiete iſt, ſoweit wir unter⸗ richtet find, fürs erſte nicht beabſichtigt. Wahr⸗ ſcheinlich ſollen ſchon in nächſter Zeit Sonder⸗ gerichte zur Behandlung der Terror⸗ fälle eingeſetzt werden. Die Beweisaufnahme wird wahrſcheinlich eingeſchränkt. Eine Berufung gegen das Urteil wird nur beim Reichsgericht angängig ſein. Die Aus nahmegerichte werden ſelbſtverſtänd⸗ lich auch während der Gerichtsferien tagen. Gleich⸗ zeitig will die Regierung verſchärfte Strafbeſtim⸗ mungen erlaſſen, die vielleicht ſogar die Todes⸗ ſtrafe für ſchwere Gewalttaten vorſehen werden. Das Strafmaß für unbefugtes Vaffentragen wird weſentlich ver⸗ ſchärft. Ebenſo wird mit drakoniſcher Strenge gegen den unbefugten Waffen⸗ handel und gegen Sprengſtoffdiebſtahl eingeſchrit⸗ ten werden. Mildernde Umſtände ſcheiden künftig aus. Auch Bewährungsfriſt oder Umwandlung von Gefängnis in Geldſtrafe kommen nicht mehr in Frage. In die Notverordnung wird vorausſichtlich eine ganze Reihe von Beſtimmungen einbezogen werden, die unter dem militäriſchen Ausnahme⸗ zuſtand in Kraft getreten waren. s In der Oppoſitionspreſſe wird der Regierung das Zögern mit der Anwendung drakoniſcher Maßnah⸗ men gegen den Terror ſchwer verübelt. Die„Voſ⸗ liſche Zeitung“ kann die Feſtſtellung nicht unter⸗ drücken, daß die Reichsregierung ſich hier erheblich geduldiger zeige als im preußiſchen Fall, denn damals habe ſie das ſchwere Geſchütz der Reichs⸗ exekutive unmittelbar nach den blutigen Ereigniſſen in Altona auffahren laſſen. Die„Germania“ bringt die Attacke des„Angriff“ in Verbindung mit der Hinausſchiebung letzter Entſcheidungen durch das Kabinett Papen und meint, daß darin eine ſchwere Desavouierung der Regierung liege, die immer ihre parteipolitiſche Ungebunden⸗ heit gegenüber den Nationalſozialiſten ſo oſtentativ beteuert habe. Das Blatt glaubt nicht, daß der mora⸗ liche Druck auf die Nationalſozialiſten genügen Meldung des Wolffbüros — Wien, 5. Aug. Der Hauptausſchuß des öſterreichiſchen National⸗ rates hat das Lauſanner Anleiheprotokoll mit 11 gegen 10 Stimmen angenommen. * Damit iſt die Vorentſcheidung gegen die Anſchlußfreunde und Anleihegegner gefallen. Oeſterreich erhält nominell 300 Millionen Schilling, von denen 200 ſofort zur Zahlung rückſtändiger Lei⸗ ſtungen verwendet werden müſſen. Die reſtlichen 100 Millionen dienen größten Teils zur Abdeckung kurz⸗ friſtiger engliſcher und franzöſiſcher Kredite, ſo daß Oeſterreich von der Anleihe in Wirklich⸗ keit nur einige Millionen für ſeine Zwecke erhält. Dafür unterwirft es ſich auf die Dauer von 30 Jahren einer ſcharfen Finanz⸗ kontrolle und verzichtet auf den Anſchluß. Die Verteidiger dieſer Anleihepolitik ſind die Anhänger Seipels, die Chriſtlich⸗Sozialen und der Landbund. Die Heimwehren bekämpften anfangs die Anleihe, entſchieden ſich aber in den letzten Tagen unter dem Einfluß des Seipel⸗Schülers Fürſt Starhemberg für den Lauſanner Vertrag und gaben ſo den Ausſchlag gegen die Widerſtandspolitik, die ſie bisher auf ihre Fahne geſchrieben hatten. Für Deutſchland bedeutet dieſe Entwicklung eine bedenkliche Gefährdung des öſterreichiſchen und ſüdoſteuropäiſchen Marktes, da Oeſterreich durch die Finanzkontrolle völlig unter Frankreichs Herrſchaft ſteht. Der polniſche Proteſt Meldung des Wolffbüros — Berlin, 5. Aug. Der polniſche Geſandte hat geſtern nach⸗ mittag im Auswärtigen Amt vorgeſprochen. Er behandelte eine Reihe von laufenden Angelegen⸗ heiten, wobei der Warſchauer Flaggenzwiſchenfall jedoch nur geſtreift wurde. Auch die polniſche Note, die ſchon vorher eingegangen war, hält ohne weitere Einzelheiten nur den Proteſt der polniſchen Regie⸗ rung aufrecht. Die Note wird unverzüglich ſchriftlich beantwortet werden. Das Auswärtige Amt wird, wie dies be⸗ reits bei der Demarche des polniſchen Geſandten geſchah, das Vorgehen des deutſchen Ge⸗ ſchäftsträgers als nach der völkerrechtlichen Uebung völlig berechtigt erklären und den Proteſt zurückweiſen. werde, um die Ordnung im Reich wieder herzuſtellen und fordert die Regierung auf, durch ſchnelles Han⸗ deln den Anſchein zu vermeiden, als ob irgendwelche parteipolitiſche Rückſichten ein ſofortiges Eingreifen verhinderten. Von den der Regierung naheſtehenden Blättern weiſt die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ auf die Tragweite der von der Regierung zu tref⸗ fenden Entſcheidungen hin. Sollte binnen der von der Regierung geſetzten letzten Friſt keine Beſſerung eintreten, ſo müßte die Todesſtrafe für Waf⸗ fentragen, d. h. für unrechtmäßige Anwendung und Handhabung tödlich wirkender Waffen verhängt werden. Nur ſo könne dem Umſichgreifen des Bür⸗ gerkriegs Einhalt geboten werden. Von den Beſtim⸗ mungen müßten alle für dieſes Treiben mitver⸗ antwortlichen Kreiſe, ohne Rückſicht auf ihre poli⸗ tiſche Richtung, gleichmäßig betroffen werden. Nur durch einheitliche beſchleunigte Aktionen könne die Staatsgewalt ihr ſchwer in Frage geſtelltes Anſehen, den Schutz der friedlichen Bürger und die Staatsord⸗ nung retten. b Inzwiſchen haben die Vorſitzenden der So⸗ zialdemokratiſchen Partei, Wels und Vogel, geſtern bei dem preußiſchen Reichskommiſ⸗ ſar Bracht ſchärfſte Beſchwerde über natio⸗ nalſozialiſtiſche Ansſchreitungen in Oſtpreu⸗ ßen, Schleswig⸗Holſtein und anderen preu⸗ ßiſchen Landesteilen eingelegt und dabei das Recht der„Notwehr“ im Sinne des Geſetzes und die Notwendigkeit betont,„für die republikaniſche Bevölkerung zum Mittel des Selbſtſchutzes zu greifen, wenn der Schutz des Staates verſage“. Der ſtellvertreten de Reichskommiſ⸗ ſar ſoll, nach dem„Vorwärts“, erklärt haben, daß er die Gefahr ſehe und be⸗ müht ſei, ihrer Herr zu werden. Anderer⸗ ſeits hat das Reichs banner, das nebenbei an den Ausſchreitungen doch nicht ganz unbeteiligt iſt, bei ſeiner Demarche im Reichsinnenmini⸗ ſterium durch die Vorſitzenden Höltermann und Lemmer Herrn von Gayl neues Material über Terror gegen Mitglieder des Reichsbanners unter⸗ breitet. Warnende Stimmen aus Bayern Telegraphiſche Meldung — München, 5. Aug. Die„Bayeriſche Staatszeitung“ befaßt ſich eingehend mit dem politiſchen Terror und den Beratungen der Reichsregierung über die Maß⸗ nahmen gegen die Ausſchreitungen. Das Blatt er⸗ klärt, daß trotz des Burgfriedens die politiſchen Gegner ſich in einer Art und Weiſe bewegen, die mittelalterlichen Zuſtänden gleichkom⸗ men. Der Reichsinnenminiſter könne nicht mehr die Augen vor der Tatſache verſchließen, daß nicht nur die Kommuniſten einen antifaſchiſtiſchen Kampf mit allen Mitteln führen, ſondern daß auch die National⸗ ſozialiſten an den Vorkommniſſen zu weſentlichen Teilen die Schuld tragen. Wenn die National⸗ ſozialiſten jetzt die Bewaffnung der SA und Ss for⸗ dert, ſo meint das Blatt, würde dies erſt recht zu einer Kette von blutigen Auseinanderſetzungen führen. ö Das Blatt fragt zum Schluß, ob den Län⸗ dern weiter zugemutet werden könne, der täglich wachſenden politiſchen Erbitterung und ihren blutigen Auswüchſen mit den Feſſeln an den Armen zuzuſehen, die die Reichsregierung den Ländern angelegt habe. Die Reichsregierung trage die Verantwortung für jeden Tropfen Blut, der infolge ihres Zögerns in dieſen Tagen gefloſſen ſei und noch fließen werde. Sie habe um des guten deutſchen Rufes willen dem offenen Bürger ⸗Krieg ein Ende zu bereiten. 5 Hilfspolizei in Braunſchweig a— Braunſchweig, 5. Aug. In einer Mitgliederverſammlung der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei Braunſchweigs machte der Vor⸗ pen“ und„Geſindel“ belegt. ſitzende, Dr. Lange Bartels, bemerkenswerte Mitteilungen, nach denen die Errichtung einer Hilfspolizei im Lande Braunſchweig bevorſtehe. Aus dem Lande werde im Hinblick auf die letzten Zwiſchenfälle dieſe Forderung erhoben. Die Deutſchnationale Volkspartei habe dem Miniſter Klagges ihre Zuſtimmung gegeben unter der Bedingung, daß dieſe Hilfspolizei paritätiſch errichtet und nicht nur von der SA geſtellt werde, ſondern auch vom Stahlhelm. Was das Staatsminiſterium mit dieſer Poli⸗ zei machen werde, würden die nächſten Tage 5 zeigen. Begründet wurde dieſe Maßnahme vom Redner mit der Koſtſpieligkeit der Entſendung von Polizeiver⸗ ſtärkungen auf das Land, die auch nicht ſchnell genug zur Stelle ſein könnten. Der deutſchnationale Kreis⸗ verein der Stadt Braunſchweig habe bei der Staats⸗ regierung das Verbot der Kommuniſtiſchen Partei gefordert. Strafanzeige gegen Röver Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Aug. Wie die deutſchnationale Preſſeſtelle mitteilt, hat die Deutſchnationale Volkspartei ge⸗ gen den nationalſozialiſtiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten von Oldenburg, Röver, nunmehr Strafantrag wegen öffentlicher Beleidigung geſtellt. Röver hat, wie erinnerlich, in einer Wahlverſammlung die Deutſchnationalen aufs Schwerſte angegriffen und ſte mit Namen wie„Lum⸗ fortſetzen. Herrn v. Papens Chante Berlin, 4. Auguſt. Man ſoll den Sinn dieſer Wahlen richtig verſtehen. Sie ſind keinen Augenblick als ſoge⸗ nannter„Appell an das Land“ gedacht geweſen. Die Leute, die den Reichstag von 1930 heimſchickten, ſind keine heurigen Haſen. Sie wußten, daß der 1983er Jahrgang anders zwar, doch nicht beſſer ausfallen würde. Daß für eine Regierung, die ſo ausſchaut wie die dermalige, auch mit ihm nicht zu arbeiten ſein möchte. Sie löſten auf und ließen wählen, wie der Reichspräſident nach dem Sturz der Brüning und Dietrich die Parteiführer zu ſich gerufen hatte, um mit ihnen über die Bildung eines neuen Kabi⸗ netts zu verhandeln, das im weſentlichen doch wohl ſchon hinter der Tür ſtand: um einer Form zu genügen. Oder, wenn man lieber will, um kein Mittel unverſucht zu laſſen. Aber doch mit dem feſten Entſchluß, wenn dieſes Mittel verſagte, es auch anders herum zu probieren. Der„Vorwärts“, dem, als er ſeinen erſten Auf⸗ ſatz über den Wahlausfall ſchrieb, derlei Möglich⸗ keiten das Gemüt beſchwerten, hat gemeint, das wäre ein Verſtoß wider die Verfaſſung. Was iſt das doch(im Sinne des unſterblichen Herrn von Marliniére) für eine„plumpe Sprak“! Angenom⸗ men: in dieſem Reichstag der Sechshundert, wenn er zum Monatsende ſich verſammelte, gäbe es keine Mehrheit für die Herren Papen und Schleicher. Nicht einmal eine, die ſie tolerierte. Alles würde ihnen abgelehnt: eine Notverordnung nach der an⸗ deren. Und nur eines angenommen, das Mißtrauens⸗ votum, das ſich gegen das Kabinett und alle ſeine Mitglieder richtete. Dann wäre es, wie der Berliner zu ſagen pflegt,„noch ſo“. Die Regierung würde ihre Demiſſion geben und vom Reichspräſidenten mit der vorläufigen Führung der Geſchäfte betraut werden. Worauf der Herr Reichspräſident ſich in ſeinen Sorgenſtuhl ſetzte und die Parteiführer zu ſich lüde, um ihnen, hübſch secundum ordinem, die Bil⸗ dung des neuen Miniſteriums anzutragen. Jeder von ihnen vermutlich würde ſich hoch geehrt fühlen, jeder mit einer tiefen Verbeugung ſich verabſchieden und alsbald ſich ans Werk machen. Um nach ſoundſo vielen Stunden, vielleicht auch ſoundſo vielen Tagen klein und häßlich von neuem ſich zu melden und„den ehrenvollen Auftrag in die Hände des Herrn Reichs⸗ präſidenten zurückzulegen“. Das Spiel— wir haben ja einige Erfahrung darin— läßt ſich recht lange So lange, bis dem greiſen Reichspräſi⸗ denten und der Bevölkerung, deren Stimmungen hier doch mitſchwingen und mitſprechen, der Gedulds⸗ faden riſſe. Zuguterletzt, wenn nicht inzwiſchen ein Wunder ſich begäbe, würde man doch zum Ausgangs⸗ punkt zurückkehren. Da Deutſchland goldene Weisheit des Dr. Hans Luther und einfach wie das Ei des Columbus— doch irgendwie regiert werden muß, würde das zurückgetretene,„vom Mißtrauen der Erwählten des Volks weggefegte“ Miniſterium weiter geſchäftsführende Regierung bleiben. Was, wie wir aus manchem Erlebnis der letzten Jahre wiſſen, unter Umſtänden ein durchaus dauerhafter Zuſtand ſein kann. Die Verfaſſung wäre dabei in keinem Betracht touchieret. Das ſo von neuem beſtallte Kabinett vielmehr in jedem Belang „die legitime Regierung“. Zum mindeſten ſo legitim, wie, ſeit den Maiwahlen, das alte Preußen⸗ kabinett, von dem klug, nüchtern, weitſichtig der Dr. Otto Braun de facto ja ſchon längſt ſich verabſchiedet hatte. Dieſe, nach dem Buchſtaben vollkommen ver⸗ faffungsmäßige, Regierung wäre auch durch den in⸗ zwiſchen zur Realität gewordenen Leutnant mit zehn Mann nicht aus dem Sattel zu heben. Aber überhaupt: woher nehmen und nicht ſtehlen? Nicht Paragraphen regieren dieſe krauſe und nervöſe Welt. Sondern die tatſächlichen Machtverhältniſſe. Und etwas Macht iſt doch auch in dem entmachteten Deutſchland noch verblieben. Nur daß ſie ſeit Aus⸗ gang Mai in anderen Händen ſich befindet als vor⸗ her; Ich ſage nicht, daß es ſo kommen muß. Aber, ohne daß auch nur ein Buchſtaben der Verfaſſung verletzt würde, es könnte ſo kommen. Wahr⸗ ſcheinlich iſt, daß auch dieſe Suppe nicht ſo heiß ge⸗ geſſen werden wird, wie man jetzt, ſelber kochend und ſchwitzend, ſie aufträgt. Das Volk iſt müde und ſehnt ſich nach Ruhe. Beinahe nach Ruhe um jeden Preis. Es wird jedem dankbar ſein, der ihm einige Sicherheit des Lebens und Erwerbens, Arbeit und Schutz vor dem Totgeſchlagenwerden ſchafft. Dem . Seite/ Nummer 359 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. Auguſt 1982 werden, viel oder wenig, auch die Parteien, Grup⸗ pen, Bünde Rechnung zu tragen haben. Man braucht noch nicht gleich mitzutun, aber man kann doch„tole⸗ rieren“ Kann auch— für all das gibt es Beiſpiele und„Vorgänge“ in Hülle und Fülle— den einen und anderen aus den eigenen Reihen, ohne zunächſt ſelber ſich zu„vinkulieren“, zu Gaſtſpielen auf der Regierungsbank beurlauben. Dann waſcht man ſich die Hände in Unſchuld und ſagt mit treuherzigem Augenaufſchlag: bitte, wir ſind gänzlich unbeteiligt. Der oder die treibens auf ihr perſönliches Konto. Und eines noch wird man nicht vergeſſen dürfen: Herr von Papen, ſeit er ſeine Hände auch auf Preußen legte, iſt kein Johann ohne Land. Auch kein tiroliſcher Friedrich mit der leeren Taſche, Er verfügt über allerlei Möglichkeiten, durch kleine Geſchenke Freundſchaften ſich zu erhalten, mit grö⸗ ßeren und anſehnlicheren neue zu werben,. Natür⸗ lich ſind das alles vorerſt nur Konjunkturgewinne. Auf ſie allein läßt ein ſolides Geſchäft noch nicht ſich gründen. Aber es läßt ſich doch vorbereiten. Die Herren Papen, Gayl, Schleicher haben, trotz dem Wahlausfall und vielleicht gerade durch ihn, eine ganz große Chance. Dieſelbe, die, da er vor zweieinviertel Jahren anfing, freilich auch Heinrich Brüning gehabt hat. Dr. Richard Bahr. Kubes Angriff gegen die Regierung Telegraphiſche Meldung Berlin 5, Aug. Der preußiſche Fraktionsführer der Naklonal⸗ ſozialiſten, Abg. Kube, hat im preußiſchen Preſſe⸗ bienſt der Partei, wie wir bereits kurz berichteten, ſcharfe Angriffe gegen Reichsinnenminiſter von Gayl und den Bevollmächtigten des Reichskommiſ⸗ ſars Dr. Bracht gerichtet. Kube ſchreibt, daß Hin⸗ denburg den Zentrumskanzler von Papen und den Deutſchnationalen, Freiherr von Gayl, in die Re⸗ glerung berufen habe, die nun mit einer neuen Me⸗ thode den Siegeszug des Nationalſoztalismus zu ſabotieren begönnen. Papen und Dr. Bracht hätten dem Marxismus—3 Millionen Stimmen gerettet und als einzigen Erfolg die Zunahme der Kommu⸗ niſten um 700 000 Stimmen zu verbuchen, Dr. Brachts Verhalten zeige, daß dieſer Zen⸗ trumsman den Nationalſoziaiſten gegenüber die Rolle des Herrn von Kahr ſpielen wolle. Der ein⸗ ige Mann im Reich und in Preußen, der an dieſem Spiel der getarnten Zenu⸗ trumsmänner nicht betetligt Fe, fe Relchswehrminiſter Schleicher. Die Na⸗ tibnalſozialtſten hätten keinen Anlaß, auf die Herren von Papen, Dr. Bracht und Freiherrn von Gayl irgend welche Rückſicht zu nehmen. Sie lehnten in Preußen eine Statthalterſchaft ge⸗ tarnter Zentrumsleute ab, wie ſie es im Reich nicht zuließen, wie im Reich ein Kabinett an⸗ geblich neutraler Verwaltungsariſtokraten das Ruber in die Hände nähmen. Aufrufe der SP und Gewerkſchaften Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 5. Auguſt. Der ſoztaldemokratiſche Parteivor⸗ ſtand veröffentlicht einen Aufruf, in dem er zur Aktipttät und Wachſamkeit auffordert. Die Sozial⸗ demokratie ſei geſonnen, unverzüglich ihre Vorſchläge für Arheit und Brot dem neugewühlten Parlament zu unterbreiten. Die Arbeiterſchaft werde dann in der Lage ſein, den wahren Charakter der Volksver⸗ treter zu erkennen. Der Vorſtand des Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes veröffentlicht eine Erklärung, in der er darauf hinweiſt, daß die inzwiſchen erfolgte Durchführung der letzten Notverordnung die von den Verſchlechterungen Betroffenen ſowie die geſamte Arbeitnehmerſchaft in einen Erregungszuſtand ver⸗ ſetzt habe. Die Beſeitigung der ſchlimmſten Härten dleſer Notverordnung müſfe in kürzeſter Friſt erfol⸗ gen. Trotz aller Empörung über die Geführdung der ſoztalen Schutzrechte werden die Mitglieder aufgefor⸗ dert, ſich für Ruhe und Ordnung einzuſetzen. f Ein neuer Flug Amerika Europas — Newyork, 5. Aug. Der Flieger Williams iſt in Begleitung der eſtländiſchen Fliegerin Ka lep mach einem unbekannten Ziel abgeflogen. Man glaubt aber, daß das Ziel Europa iſt. Matdonald führt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 5. Aug. Nach wochenlangen Scheingefechten hat in Ottawa nun der wirkliche Kampf begonnen. Kanada hat endlich ſeine konkreten Forderungen und Angebote bekanntgegeben und, da Kanada Englands wichtigſter Abſatzmarkt innerhalb des Empires iſt, ſteht und fällt die Konferenz mit dem Schickſal der kanadiſchen Vorſchläge. Was Kanada fordert, iſt nichts geringere Holz, Fiſche beſt izn mite „ſowie Ge⸗ Butter, Fleiſch, lebendes Metallwaren, wie Zink, ke müſe und Obſt. dieſer Forderungen liegt darin, Die Bedeutung Poſten bisher noch keine Zölle erhob und dieſe erſt einführen müßte, um Kanada die gewünſch⸗ ten Präferenzen zu gewähren. Als Gegenleiſtung bietet Kangda Vorzugs⸗ zölle für Eiſen und Stahl, Kohle, eloektriſche Apparate, Meſſingwaren und eine große An⸗ zahl verſchiedener Fertigwaren. Von dieſen Präferenzen wären nur die erſten beiden von praktiſchem Wert und fernerhin ſind die Pro⸗ zentſätze, die Kanada im Auge hat, nicht groß genug, um England einen wirklichen Vorſprung vor an⸗ deren Ländern auf dem kanadiſchen Markt zu ge⸗ währen. In den Warengruppen, an deren Export England am meiſten gelegen iſt, vor allem in Textilien, verweigert die kana diſche Regierung rundweg jede Konzeſſion. Dem„Matin“ wird aus London berichtet, daß Macdonald ſich wahrſcheinlich nach Waſhington begeben werde, um mit ber amerikaniſchen Regierung das künftige Konferenzprogramm zu erörtern. Die in Ottawa weilenden engliſchen Miniſter wer⸗ den ſich Macdonald anſchließen, ſo daß man von einer bevorſtehenden engliſch⸗amerikaniſchen Vor⸗ konferenz über internattonale Wirtſchaftsfragen ſprechen kann. nach Waſhington Vorverhandlungen mit Amerika über Wirtſchaftskonferenz und Schulbenfrage Raſche Schuldenverſtändigung? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 5. Aug. Die Vorbereitung der Weltwirt⸗ ſchafts konferenz wird durch die franzöſiſche Regierung ſehr eifrig betrieben. Wie bereits gemel⸗ det, ſind zwiſchen Frankreich und England Verhand⸗ lungen in Gang gekommen. Heute berichtet der „Newyork Herald“, daß der a meri kan i ſch ee Botſchafter Walter Edge auf Grund ſeiner bisherigen Beſprechungen mit dem Miniſterpräſiden⸗ ten Herriot eine umfangreiche Denkſchrift ausgearbeitet hat, die als Baſis für die fran⸗ daß England für die meiſten in der Liſte enthaltenen zöſiſch⸗amerikaniſchen Handels⸗ und Wirtſchafts⸗ beſprechungen benutzt werden ſoll. Ueber den In⸗ halt dieſer Denkſchrift veröffentlicht der„Newyork Herald“ einige Einzelheiten, aus denen hervorgeht, daß die Vereinigten Staaten dem Abſchluß eines Handelsvertrags mit Frankreich zuſtimmen. In dem Memorandum, das aus zwei Teilen beſteht, wird die Möglichkeit offen gelaſſen, daß nach Erledigung der handelspolitiſchen Fragen eine Erörterung des Kriegsſchulden⸗ problems ſtattfinden werde. Die Erwähnung der interalliterten Schuldenfrage in der amerikaniſchen Denkſchrift fand auf den beſonde⸗ ren Wunſch Herrtots ſtatt. Der aus amerikaniſchen Botſchaftskreiſen gut informierte„Newyork Herald“ bemerkt, daß die Verhandlungen einen beſchleunig⸗ ten Verlauf nehmen werden, denn Herriot habe den Wunſch ausgeſprochen, ſobald als möglich mit dem amerikaniſchen Botſchafter Edge wieder zuſammen zu kommen. Das Blatt gibt die Meinung eines in Paris weilenden amerikaniſchen Diplomaten wieder, wonach noch vor Beginn des neuen Jah⸗ res eine Verſtändigung über die inter⸗ alliierte Schuldenfrage zuſtande kom men werde. Meldung des Wolffbüros Bern, 5. Auguſt Der Start Prof. Piecards zu ſeinem Stratoſphärenflug wird früheſtens Ende nächſter Woche erfolgen, da vor dem Abflug alle Inſtrumente noch einmal genau nachgeſehen werden müſſen. Der Flug Piecards gewinnt im In⸗ und Aus⸗ land ſtändig an Intereſſe. Die Geſuche einiger amerikaniſcher Filmgeſellſchaften mußten abſchlägig beſchieden werden, da Prof. Piccard durch ein Ab⸗ kommen mit zwei belgiſchen Filmunternehmungen gebunden iſt. Nach Abſchluß des Unternehmens wird von zwei belgiſchen Filmgeſellſchaften gemeinſam ein groß angelegter Film in mehreren Sprachen über den Stratoſphärenflug herausgebracht werden, Auch in die Flugzeuge, die den Ballon Piccards beobachten und raſchmöglichſt den Landungsort feſtſtellen ſollen, wurden Film⸗ apparate eingebaut. Prof. Piecard teilte in einem Interview mit, der Zweck des neuen Fluges ſei keineswegs die Erreichung bisher unerforſchter Höhen, obwohl er immerhin für ſeine Meſſungen eine Höhe von 16 000 bis 16500 Meter brauche, ſondern das Stu⸗ dium der kosmiſchen Strahlung. Hierfür werde er zweit beſondere Inſtrumente mitführen. Da er bei ſeinem erſten Fluge ſehr unter der Hitze im Gondelinnern zu leiden hatte, wird die Gondel diesmal vollſtändig weiß angeſtrichen ſein⸗ Prof. Piccard rechnet mit ziemlicher Beſtimmtheit darauf, in den Alpen zu landen. Er führt auch einen Radioapparat mit, will aber nach Möglichkeit wüh⸗ Jugend und Heimatgeſchichte Eine Ausſtellung der Feudenheim⸗Schule Gelegentlich des letzten Landheimfeſtes der Fe u⸗ denheimſchule veranſtaltete Hauptlehrer Franz Gember eine ungemein anzlehende Ausſtellung, die in vorbildlicher Weiſe zeigte, wie die Jugend bei richtiger Unterweiſung für den Heimatgedanken ge⸗ wonnen werden kann. Höchſt anſchaulich werden die jungen Menſchen mit den Begebenheiten der Ge⸗ ſchichte vertraut gemacht. Im Vordergrund ſteht der bildmäßige Eindruck. Hinzu kommt eine in beſon⸗ derem Maße gepflegte Betätigung der Handfertigkeit. Aus der Synthese dieſer beiden Methoden ergibt ſich dieſer ſo glücklich aufgebaute Unterricht, Da ſah man Knaben und Mädchen ſich mit den Gebräuchen der Stein⸗ und Bronzezeit be⸗ ſchäftigen, wie es uns die Funde lehren, da ſchrieb ein Junge, als Mönch verklekdet, fäuberlich einige Stellen nach dem Lorſcher Kodex, der wichtigen ur⸗ kundlichen Quelle des 8. Jahrhunderts. Ein kleines Mädchen erzählte die Geſchichte des Gaugrafen Can⸗ cor und der Gründung des Kloſters Lorſch und wies dabei auf ein großes Aquarell, das ein Schulfreund geſchaffen hatte. Aus ihren ſchlichten Worten wurde lebendig, wie bedeutſam die wechſelvollen Schickſale dieſes Benediktinerkloſters für die Gegenden am Mittelrhein geworden waren. Weiter war die Geſchichte der Kreuzzüge durch Schrift und Bild anſchaulich ausgebreitet. In jugendlicher Begeiſterung ward ein hölzernes Mo⸗ dell des vom Mannheimer Altertumsvexein errich⸗ teten Friedrichsfelder Denkſteins gezimmert, der die Erieinerung an den Sieg des„Pfälzer Fritz“ Über ſeine Feinde(30. Juni 1462) wach hält. Geſtochen geſchriebene Aufſätze, mit kunſtvollen Raubleiſten verziert, gaben einen Einblick, wie ſehr die Perſön⸗ lichkeit Friedrichs des Siegreichen in die Herzen der Kinder gedrungen war. 5 Das Beſondere dieſer Unterrichtsmethode liegt darin, daß den Schülern auf dem Wege der an⸗ großen hiſtoriſchen Zuſammenhänge nahegebracht werden. Neben Friedrich dem Siegreichen ſtehen am Ausgang des Mittelalters Gutenberg und Kolumbus. Es gehörte zu den erhebenden Ein⸗ drücken der Veranſtaltung, zu ſehen, wie ſich die jungen Menſchen um das Geheimnis Gutenbergs mithen, wie ſie mit Hilfe einer ſelbſtgefertigten Ma⸗ trize die Hohlform in Ton bilden und hieraus den Bleibuchſtaben gießen. Eine kleine Druckpreſſe, auf der die zahlreichen Linoleumſchnitte, die zwölffährige Jungens in erſtaunlicher Einfühlung in die Schwarz⸗ Weiß⸗Kunſt als Illuſtrationen zur heimatlichen Ge⸗ ſchichte und Naturkunde ſchufen, abgezogen werden, vervollſtändigten das Bild. Herrn Hauptlehrer Gember darf man für dieſen Dienſt an der Jugend nicht dankbar genug ſein und man möchte nur wünſchen, daß ſeine ſchöne Ausſtellung noch einmal, vielleicht in erweitertem Rahmest der Allgemeinheit zugänglich gemacht würbe. Denn hier iſt wirklieh einmal die Idee„Jugend und Heimatgeſchichte“, die uns heute mehr denn je am Herzen liegen muß, in fruchtbarer Weiſe verwirk⸗ licht worden. G. J. Gedenktafel für den Taufpaten Amerikas. In Freiburg i. Br. wurde dieſer Tage eine Gedenktafel für Martin Waldſeemüller enthüllt, der einſt Amerika den Namen gab. Der Freiburger Geograph, der bedeutenſte im Zeitalter der Entdeckungen, veröffentlichte vor 425 Jahren einen Weltatlas und gleichzeitig zur Erklärung einen Reiſebericht über die in den Jahren 1499 bis 1504 unternommenen Amerika⸗Expeditionen des Italieners Amerigo Veſpucci. In dem Be⸗ richt, den Waldſeemüller an den damaligen deut⸗ ſchen Kaiſer Maximilian J. ſandte, legt er merk⸗ würdigerweiſe der Entdeckungsfahrt des Kolumbus geringen Wert bei, während er den Reiſen Veſpuceis die größte Bedeutung zumißt und darum den Vorſchlaz macht,„den vierten Erdteil, den je Americus entdeckte, Amerlken, gewiſſermaßen Land * 8 des Americus oder Amerika zu benennen“ ſchaulich geſtalteten Heimatgeſchichte mühelos die! eee Pictarös neuer Stratoſphärenflug rend des Fluges keine Funktelegramme ausſenden, um Strom zu ſparen und nach ſeiner Landung ſei⸗ nen Landungsort melden zu können. Der Start ſoll vor Sonnenaufgang, die Landung gegen Abend er⸗ folgen. An Ballaſt werden 500 Kilogramm mitge⸗ nommen, weiterhin eine volle Bergſteigeraus⸗ rüſtung für Piccard und ſeinen Begleiter. 11 Millionen Arbeltsloſe in AS Meldung des, Wolff⸗ Büros — Newyork, 5. Auguſt. Der Vorſitzende des amerikaniſchen Arbeiter⸗ verbandes, Green, ſchätzt die Zahl der Arbeits⸗ loſen in den Vereinigten Staaten Ende Juni d. J. auf 11 223 000. Rieſenbrand in Chicago — Waſhington, 5. Aug. Eine Fleiſchkonſer⸗ venfabrik iſt durch Rieſenfeuer zerſtört worden, das geſtern abend in zwei Blocks der ſüb⸗ weſtlichen Fabrikgegend wütete. Nicht weniger als 4500 Stück Vieh ſind lebendig verbrannt. Der Schaden wird auf 6 Millionen Dollar geſchätzt. Artilleriekämpfe am Gran Chaco — Buenos Aires, 5. Aug. Die Zeitung„La Nacion“ veröffentlicht ein amtliches bolivianiſches Kommuniqué, wonach im Pileomayo⸗Abſchnitt in der Gegend des Gran Chaco ein ſtarkes Artillerte⸗ bombardement zwiſchen bolipfaniſchen und paraguayaniſchen Truppen eingeſetzt hatte. A Attentate auch in Siͤoͤdeutſchland Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 5. Aug,. In das Schlafzimmer des Ortsvorſttzenden der Bayeriſchen Volkspartei in Eben hauſen hei München, Ibler, wurde in der letzten Nacht elne felbſtgefertigte Handgranate geworfen, dle ex⸗ plodierte und das Zimmer verwüſtete. Ibler blieh unverletzt. In Weyher(Pfalz) überfielen Nationalſozia⸗ liſten einen Mann, der Anhänger der Bayeriſchen Volkspartei iſt, und ſchlugen ihn blutig. Er mußte mit ſchweren Kopfverletzungen nach Haus geſchafft werden. Die Täter ſind bekannt. Neuer Anſchlag in Schleſien Meldung des Wolff⸗ Büros a— Gleiwitz, 5. Aug. Wie die nationalſozialiſtiſche„Deutſche Oſtfront“ meldet, wurde in die Wohnung des Ortsgruppen⸗ letters der NSDAP in Guttentag eine Hand⸗ granate geworfen, die Sachſchaden anrichtete. Aeberfälle im Kreise Raſlenburg Meldung des Wolffbüros — Königsberg, 5. Aug. Wie die Königsberger Blätter melden, haben ſich im Kreiſe Raſten burg zwei poltitiſche Ueberfälle ereignet. Auf den Beſitzer Maecken⸗ burg aus Abbau⸗Marienthal wurden vier ſcharfe Schüſſe abgegeben. Auch auf den SS⸗Führer Mattern aus Drengfurt, der mit ſeinem Motorrad nach Hauſe fuhr, wurde geſchoſſen. In beiden Fil, len gingen die Schüſſe fehl. Zwiſchen zwei NSDaAp⸗ Angehörigen und einem Kommuniſten war es auf der Straße zu politiſchen Auseinanderſetzungen ge⸗ kommen, wobei der Kommuniſt aus einem Teſching mehrere Schüſſe abgab. Er wurde verhaftet. Anruhen in Ohligs Meldung des Wolffbüros — Ohligs, 5. Aug. Am Donnerstagabend gegen 19 Uhr zog ein Trupp Kommuniſten, Lieder ſingend, durch die Haupt⸗ geſchäftsſtraße, die Düſſeldorfer Straße. Sie wurden von zwei Polizeibeamten aufgehalten. Als einer der Beamten einen Schlag über den Kopf erhielt, gaben beide Beamten Schreckſchüſſe ab. Später ſammelten ſich die Kommuniſten in derſelben Straße nochmals zuſammen, wurden aber durch das Ueber⸗ fallkommando zerſtreut. Zwei Tote bei einem Laſtkraftwagenunglück — Alſenz(Pfalz), 5. Aug. Das Lieferauto des Viktoriaſtifts in Finken bach verunglückte heute früh 6 Uhr auf der Jahrt nach Kreuznach bei Theodorshalle. Es gab zwei Tote, einen Mann und eine Frau, und fünf Verletzte, die in das Dia⸗ koniſſenhaus nach Kreuznach gebracht wurden. Kraftwagenunglück bei Itzehoe — Itzehoe, 5. Aug. In der Nähe von Itzehye (Schlesw.⸗Holſtein) fuhr ein Kraftwagen, der von einem Tankwart geführt wurde, gegen einen Baum, Der Wagenführer und ein weiterer Mann wurden ſchwer, die beiden anderen Inſaſſen leicht verletzt. Der Tankwart befand ſich auf einer Schwarzfahrt und hatte keinen Führerſchein. Rücktritt des amerikaniſchen Handels miniſters — Waſhington, 5. Aug. Handelsminiſter Lamont hal ſeinen Rücktritt erklärt. Es wurde vom Präſtdenten Hoover angenommen. Als Nachfolger ernannte Hoover den Vorſitzenden der Hudſon Motorcar Com⸗ pany, Roy Chapin, aus Detroit. Lamont will ſich ſeinen Privatgeſchäften wieder zuwenden, da er durch die Kriſe faſt ſein ganzes Millionen vermögen verlor. Wieder zehn Todesurteile in Peru — Lima, 5. Aug. Das Kriegsgericht hat zehn Revolutionäre zum Tode und 15 zu Ge⸗ fängnisſtrafen verurteilt. Fünf der Verurteilten ſind bereits geſtern hingerichtet worden. Theater und Muſik Um die Bildung neuer Schauſpiel⸗Enſembles. Die trotz großer Schwierigkeiten doch noch zuſtande gekommene Gründung des Deutſchen Thea⸗ ters am Rhein wird dazu berufen ſein, dem Gedanken der Enſemblepflege auf den deutſchen Bühnen wieder einen kräftigen Antrieb zu geben. Das Düſſeldorfer Schauſpielhaus war von allen deutſchen Theatern vielleicht mit Ausnahme des Dresdner Staatsſchauſpiels während der letzten Jahre eifrig darauf bedacht, dem um ſich greifenden Starunfug an den deutſchen Bühnen energiſch Widerſtand zu leiſten. Nicht zufällig ſtanden auch beide Bühnen an der Spitze in der Pflege des klaſſiſchen Schauſpiels. Die Bewegung zurück zum Enſemble⸗Schauſpiel trifft zurzeit allerdings be⸗ ſonders günſtige Vorbedingungen an. Die Flucht der Starſchauſpieler aus Berlin iſt zwar nicht da⸗ mit zu erklären, daß dieſe Stars nunmehr beſtrebt ſind, ſich in ein Enſemble an den Provinzbühnen einzugliedern, ſondern ſie iſt durch wirtſchaftliche Schwierigkeiten bedingt. Ein Enſemble kann nur gebildet werden und ſich auf die Dauer auch künſt⸗ leriſch halten, wenn das Theater eine gewiſſe Sta⸗ bilität im Engagement verbürgt. Dies iſt bei den Berliner Theatern ſchon ſeit langem nicht mehr der Fall, und es wird auch kaumefür die kommende Saiſon durchzuſetzen ſein, obwohl einige Bühnen beſtrebt ſind, zum Enſembleſpiel zurückzufinden. Es iſt auch durchaus nicht geſagt, daß die Abwan⸗ derung dieſer Schauſpielprominenten nach den Pro⸗ oinzbühnen das Niveau der Schauſpielkunſt in der Provinz heben wird. Die Stargaſtſpiele gewohnten Schauſpieler vermögen ſich nur ſchwer in ein En⸗ ſembleſpiel einzufügen, umſomehr, als es an einem geeigneten Regienachwuchs gerade für das En⸗ ſembleſpiel fehlt. Die Sucht junger Regiſſeure aus der Provinz nach Berlin zu kommen, die allerdings verſtändlich iſt, auch mit Ausſicht auf eine größere Beſchäftigungsmöglichkeit beim Film, hat eine be⸗ denkliche Lücke ſowohl in der Dramakurgte als auch im Regienachwuchs hinterlaſſen. Das Beſtreben 1 unſerer Starprominenten geht deswegen dahin, in ihrem künftigen Betätigungsfeld in der Provinz ſich auch als Regiſſeure zu beweiſen. Man weiß ja ſchließlich, daß auch zum Teil die dramaturgiſche Bearbeitung vom Star beeinflußt iſt, ſodaß alſo dle Zügel im Schauſpielbetrieb für den auf Dauergaſt⸗ ſpiel berechneten Ausflug der Berliner Prominen⸗ ten ſtraff angezogen werden müſſen, wenn nicht manche in den Kriſenjahren der Schauſpielkunſt mühſam aufrecht erhaltene Tradition, verlockt durch den Publikumsnamen eines Berliner Stars, zu⸗ grunde gehen ſoll. Max Slevogt als Illuſtrator. Im Anſchluß an die ſoeben geſchloſſene Studienſchau zu dem großen Fresko Prof. Slevogts in der Ludwigs⸗ hafener Friedenskirche eröffnet die Mannheimer Kunſthallle am kommenden Sonntag, den 7. Auguſt, mit Unterſtützung von Pfälzer Privatſamm⸗ lungen in der großen Oberlichthalle des Erdgeſchoſ⸗ ſes eine umfangreiche Ausſtellung, die den Künſt⸗ ler in ſeinen berühmten Leiſtungen als Graphiker, insbeſondere als Illuſtrator von Werken der Weltliteratur zeigt. Einen Hauptraum nehmen die Randleiſten des Meiſters zu„Fauſt II. Teil“ ein. Eröffnung eines Leipziger Inſtituts für Rundfunk⸗Kunſt. Wie aus Leipzig gemeldet wird, eröffnet die Leitung des Landeskonſervatoriums in Leipzig mit Unterſtützung des Mitteldeutſchen Rundfunks am Anfang des Winterſemeſters ein In⸗ ſtitut für Rundfunk⸗Kunſt. Durch die Angliederung dieſes Inſtituts öffnet das Landeskonſervatorium ſeine Pforten dem Fortſchritt und zeigt den Schülern neue Wege der muſikaliſchen Berufsausübung. Die Gründung verfolgt hauptſächlich den Zweck, in enger Fühlungnahme mit der Mirag einen künſtleriſchen Nachwuchs für die muſikaliſchen und ltiterariſchen Aufgaben des Rundfunks heranzubilden und gleich⸗ zeitig nach neuen künſtleriſchen Ausdrucksformen für ſich die Wage halten. den Rundfunk zu ſuchen. Theorie und Praxis ſollen — Frei 1 — Am im Mu faſſu: Mit Triel muſikdii balo) u tung ve tragsfol del, L, ſprache der Te Mannhe dieſer F feier we beflae hürgern in den ſcheinen geſtern! mittag witte! vorüber bru ch g die We Himmel der Lag ſorgen. Sorge den unk An eit Ernte zu befü dauerlid dem Ha bereits blüht. A Näſſe g. Prüft Der hat Dip heim ar Steuerb ſätzliche; lichen J Wirtſche Dok prüfung Beker Elming Kaufma Kaufma aus H. Ernſt 5 Kaufma Pfalz), bronn rich Wi Die P Druckle; Zu k Somme gelaſſen zurückg. daten, prüfung Di Die desfeſt fahrt Pfalz den he⸗ und die burger Uebe ſchuß ii und tei den de bei uns Bei all verwalt grüßt. gruß. gaſtliche für die hührt tion, den St. den un ſchieden leitung. Jede fahrten freunde des zu der Fe 7 den M 1. Augt Gemeir denbur bach(S meinde verſeud . 5 4 und die Fahrt nach Oberbayern bis zu den Salz⸗ den Mitteflungen der Bezirkstierärzte waren am Freitag, 5. Aug Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 359 —— 1 Städtiſche Verfaſſungsfeier Am Donnerstag, 11. Auguſt, abends 8 Uhr, wird im Muſenſaal des Roſengartens die ſtädtiſche Ver⸗ faſſungs feier abgehalten. Mitwirkende ſind: Opernſänger Wilhelm Trieloff vom Nationaltheater(Bariton), Kirchen⸗ muſikdirektor Arno Landmann(Orgel und Cem⸗ halo) und das Philharmoniſche Orcheſter unter Lei⸗ tung von Kapellmeiſter Ludwig Becker. Die Vor⸗ tragsfolge enthält Kompoſitionen von Gg. F. Hän⸗ del, L, van Beethoven und Hugo Wolf. Die An⸗ sprache wird Dr. Franz Schnabel, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, halten. Die Mannheimer Bevölkerung wird zur Teilnahme an dieſer Feier eingeladen. Aus Anlaß der Verfaſſungs⸗ feier werden am 11. Auguſt die ſtädtiſchen Gebäude beflaggt. Die Einwohner werden vom Ober⸗ hürgermeiſter erſucht, auch die Privatgebäu de in den verfaſſungsmäßigen Farben zu beflaggen. Die täglichen Niederſchläge ſcheinen immer noch kein Ende zu nehmen. Auch geſtern zog nach einem verhältnismäßig ſchönen Vor⸗ mittag in den Nachmittagsſtunden wieder ein Ge⸗ witter auf, das ſehr raſch näher kam und nicht worüberging, ohne uns mit einem kleinen Wolken⸗ bruch bedacht zu haben. Wie am Vortag ſtrömten die Waſſermaſſen mit ungeheurer Gewalt vom Himmel herab, ſo daß die Kanäle nicht überall in der Lage waren, für einen ſofortigen Abfluß zu ſorgen. Der Landmann blickt täglich mit größerer Sorge zum Himmel und erwartet immer ſehnlicher den unbedingt notwendigen Umſchlag zum Beſſern. un ein ordnungsgemäßes Einbringen der Ernte iſt gar nicht zu denken und es iſt nicht nur zu befürchten, ſondern teilweiſe auch ſchon zur be⸗ bauerlichen Tatſache geworden, daß die Frucht auf dem Halm in Fäulnis übergeht und daß der bereits geſchnittenen Frucht das gleiche Schickſal hlüht. Auch die übrigen Feldfrüchte leiden unter der Näſſe ganz außerordentlich. Prüfungen an der Handels-Hochſchule Der Senat der Handels⸗Hochſchule Mannheim hat Diplom⸗Kaufmann Karl Eberbach aus Mann⸗ heim auf Grund ſeiner Arbeit„Handelsbilanz und Steuerbilanz“— Unterſuchungen über deren grund⸗ ſützliches Verhältnis zueinander— und der münd⸗ lichen Prüfung Titel und Würde eines Doktors der Wirtſchaftswiſſenſchaften(Dr. rer. oec.) verliehen. Doktor⸗ Prüfungen: Die mündliche Doktor⸗ prüfung haben beſtanden: Diplom⸗Kaufmann Max Beker aus Zürich, Diplom⸗Handelslehrer Wilhelm Elminger aus Wurmberg(Württemberg), Diplom⸗ Kaufmann Fritz Hauſer aus Eßlingen, Diplom⸗ Kaufmann und Diplom⸗Handelslehrer Rudolf Hug aus Herdwangen(Baden), Diplom⸗Handelslehrer Ernſt Knacke aus Groß⸗Breeſe(Preußen), Diplom⸗ Kaufmann Heinrich Kochendörfer aus Flomersheim (Pfalz), Diplom⸗Kaufmann Otto Scheu aus Gera⸗ bronn(Württemb.) und Diplom⸗Kaufmann Fried⸗ rich Wilhelm Schiettinger aus Göppingen(Württ.). Die Promotion erfolgt beſtimmungsgemäß nach Drucklegung der Arbeiten. Zu den Diplom⸗ Prüfungen am Ende des Sommer⸗Semeſters 1932 waren 33 Kandidaten zu⸗ gelaſſen, von denen 13 vor Beginn der Prüfungen zurückgetreten ſind. Beſtanden haben 17 Kandi⸗ daten, und zwar 13 die kaufmänniſche Diplom⸗ prüfung und 4 die Handelslehrer⸗Diplomprüfung. Die Frankfurter Sängerfahr ten Die im Anſchluß an das 11. Deutſche Sängerbun⸗ desfeſt in Frankfurt a. M. veranſtalteten Sänger⸗ fahrten in den Taunus, Speſſart, Odenwald, die Pfalz, an den Rhein, die Moſel, die Nahe, durch den herrlichen Schwarzwald bis an den Bodenſee, burger Sangesfreunden, ſind beendet. Ueber 8000 Teilnehmer konnte der Aus⸗ ſchuß in Frankfurt a. M. teilweiſe mit der Bahn und teils mit Kraftwagen in die herrlichſten Gegen⸗ den des deutſchen Vaterlandes ſchicken. Ueberall bei uns fanden die Teilnehmer herzliche Aufnahme. Bei allen Reiſen wurden die Sänger von Stadt⸗ verwaltungen und Verkehrsverbänden herzlichſt be⸗ grüßt. Die Teilnehmer dankten mit dem Sänger⸗ gruß. Viel zu ſchnell mußte immer wieder von den gaſtlichen Städten geſchieden werden. Der Dank für die glückliche Durchführung der Fahrten ge⸗ hührt an erſter Stelle der Reichs bahndirek⸗ tion, der Oberpoſtdirektion Frankfurt a.., all den Stadtverwaltungen, den Verkehrsvereinen und den unermüdlichen Führern. Mit herzlichem Dank ſchieden die einzelnen Gruppen von der Reiſe⸗ leitung. Jedenfalls haben die veranſtalteten Sänger⸗ fahrten mit dazu beitragen, den fremden Sänger⸗ freunden herrliche Teile unſeres ſchönen Vaterlan⸗ des zu zeigen und das deutſche Lied auch außerhalb der Feſtſtadt erklingen zu laſſen. * Stand der Viehſeuchen am 1. Auguſt. Nach 1 Auguſt 1932 im Lande Baden mit Schweinepeſt die Gemeinden Mannheim⸗ Friedrichsfeld, La⸗ denburg, Neckarhauſen, Oftersheim, Reilingen, Dais⸗ bach(Sinsheim), Weinheim; mit Milzbrand die Ge⸗ meinden Sasbachwalden, Neckargerach und Neufrach verſeucht. Beſchlüſſe des Bezirksrats Hochkonjunktur bei der Baupolizei iſt die Folge der Sehnſucht nach dem eigenen Heim, doch nicht immer iſt die Behörde in der Lage, den Plänen der Bauherren zuzuſtimmen. Es ſind durch⸗ weg„kleine Leute“, die mit ihren letzten Erſpar⸗ niſſen oder mit geliehenem Geld irgendwo auf einem gepachteten Acker ganz einfache Häuschen errichten und nur allzu oft verſäumen, rechtzeitig die Ge⸗ nehmigung einzuholen. So mußten die Baugeſuche für den Neubau von kleinen Wohnhäuſern an der Spinnereiſtraße in Sandhofen und im Gewann„Beim Johanniskiecch⸗ hof“ abgelehnt werden. Ein anderes Geſuch um Genehmigung zur Erſtellung eines Garten⸗Wohn⸗ häuschens im Aufeld(Neckarau) wurde vom Be⸗ zirksrat genehmigt. Ferner wurde der Beſchwerde eines jungen Siedlers ſtattgegeben, der ſchon zwei⸗ mal eine baupolizeiliche Verfügung erhalten hatte, weil der Abſtand vom Nachbargrundſtück nicht ge⸗ nügend war. Eine Frau in Rheinau hat ihre Küche in den Keller verlegt, angeblich, weil es da unten ruhiger ſei, in Wirklichkeit, weil ſte den oberen Raum noch ver⸗ mieten wollte; ſie muß ihre Kücheneinrichtung wieder hinaufſchaffen, denn der Kellerraum erwies ſich als ungeeignet für Küchenzwecke. Auch ein lieber Nachbar hat ſich wieder eingeſtellt, dem der Umbau eines Hauſes in der Schulſtraße im Neckarau nicht behagt, den ſogar der Rauch aus dem nachbarlichen Kamin ſtört, aber der Mann mußte unverrichteter Dinge abziehen, da nebenan alles in Ordnung befunden wurde. Der Beſitzer eines Kraftwagens hat ſich in ſeinem Hofe in T 5 einen Holzſchuppen als Garage erbaut, muß ihn aber laut Bezirksratsbeſchluß ſo⸗ fort entfernen, weil der Zuſtand feuergefährlich iſt. Ein ähnlicher Fall liegt auf dem Lindenhof vor, wo für einen Laſtkraftwagen ſogar eine Bran d⸗ mauer durchbrochen wurde, damit er ber ein Nachbargrundſtück in ſeinen Holzſchuppen fahren kann; in dieſem Falle wurde eine Friſt bis Ende des Jahres geſetzt. Nur noch wenige Wirtſchaftsgeſuche finden ſich infolge der Konzeſſionsſperre auf der Tagesordnung; diesmal wurde lediglich der In⸗ haberwechſel der Schankwirtſchaften in K 3, 16 und O 6, 2 vom Bezirksrat beſtätigt. Genehmigt wurde auch das Geſuch des Schwimmvereins Mann⸗ heim e. V. um Erlaubnis zur Beſtellung eines Stellvertreters für den Betrieb der Schankwirtſchaft im Schwimmbad an der Diffensbrücke. Zwei Ge⸗ ſuche um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Brannt⸗ wein bezw. Flaſchenbier mußten von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt werden, weil die Taxe nicht be⸗ zahlt war, ein Zeichen, mit wie wenig Kapital heute Geſchäfte angefangen werden. Die Stadt zog den kürzeren in einem Rechtsſtreit mit einem Ingenieur in Feu⸗ denheim, der ſich gegen die Berechnung eines zu hohen Straßenkoſtenbeitrages zur Wehr geſetzt hat. Am Neckargrün, einer Straße in Feudenheim, ſoll einmal eine Grünanlage entſtehen, zu welchem Zweck die neu angelegte Straße jetzt ſchon einen Knick erhalten hat, und zwar gerade bei dem Grund⸗ ſtück des Ingenieurs, deſſen Straßenanteil dadurch um 10 Meter verlängert wird. Selbſt der Vertre⸗ ter des Waſſer⸗ und Straßenbauamts mußte dem Mann Recht geben, von dem man nicht verlangen kann, daß er einen ſtädtiſchen Schmuckplatz mitfananziert, wenn auch indirekt, indem er außer ſeiner 12,4 Meter Straßenanteil der Stadtge⸗ meinde zum Bau der weiter notwendigen 10 Meter hilft. Der Bezirksrat hat der Beſchwerde des Grundſtücksbeſitzers ſtattgegeben. Einige Provinzſachen in Kürze: Die Beſtellung des Bauingenieurs Karl Friedrich Kraft in Hockenheim an Stelle des verſtorbenen Stadtbaumeiſters Kober zum Feuerſchauer der Stadt⸗ gemeinde Hockenheim wurde genehmigt, ebenſo das Geſuch der Stadtgemeinde Schwetzingen um Ernennung des ſtädtiſchen Aufſehers Heinrich Schweitzer zum Feuerſchauer⸗Stellvertreter. Die Aufnahme eines Darlehens als Zwiſchenkredit durch die Abdeckerei Ladenburg für die im Vorjahr beſchaffte maſchinelle Neueinrichtung fand die Zuſtim⸗ mung des Bezirksrats. Eine Beſchwerde gegen die Aenderung der Bauflucht an der Luiſenſtraße in Oftersheim wurde zurückgezogen. Wegen der Einleitung der geklärten Abwäſſer vom Kreisalters⸗ heim in Schriesheim in den Kanzelbach hat der Beſitzer eines angrenzenden Grundſtücks Einſpruch erhoben, ſo daß der Bezirksrat ſeine Zuſtimmung einſtweilen nicht gegeben hat, ſondern anläßlich einer Ortsbeſichtigung die Berechtigung der Klage 1 will. Del. Dornier Wals Start und Wiederkehr „Wenn das Wetter auf der ganzen Strecke ſo iſt, wie hier in Mannheim, werden wir ſtarten können“ meinte geſtern früh Fluglehrer Leſch und blickt nach den Wolken, die an einigen Stellen den blauen Himmel durchſchimmern laſſen und die Neigung zum„Aufreißen“ zeigen. Aber vorläufig liegt der Dornier⸗Wal noch mit abgedeckten Motoren im Altrhein, denn erſt müſſen genaue Wettermeldun⸗ gen vorliegen, ehe der Weiterflug mit dem koſt⸗ baren Flugſchiff angetreten werden kann. Das Telephon kommt überhaupt nicht zur Ruhe. Gegen 9 Uhr wird endlich die ſehnlichſt erwartete Verbin⸗ dung hergeſtellt: der Flugpoltziſt kann die von der Frankfurter Wetterdienſtſtelle beſonders zuſammen⸗ geſtellte Streckenmeldung aufnehmen:„Tiefliegende Wolken, Regen, geringe Sicht.. Die Entſchei⸗ dung des Piloten iſt bald gefallen: Start unterbleibt. Neue Wettermeldungen werden für die Mittagszeit erbeten. Um halb 1 Uhr ſpielt wieder das Telephon. Wie⸗ der reihen ſich Zahlen an Zahlen und Ziffern an Ziffern. Der Pilot zieht dieſes Mal die Landkarte zu Rate, vergleicht die Höhen der Gebirgszüge mit den gemeldeten Wolkenhöhen. Auf der Gebirgs⸗ ſtrecke zwingen Bingen und Koblenz iſt es nicht ganz„ſauber“ und gerade hier iſt die beſonders ſchlimme Ecke, die von allen Piloten gefürchtet wird. Sorgſam wird jede einzelne Meldung geprüft, die Entwicklungs möglichkeiten des Wetters abgeſchätzt. Dann aber heißt es: Maſchine fertig machen. Der Bordmonteur hat ſchon alles vorbereitet. Die Schutzhüllen verſchwinden, Taue werden gelöſt und die Maſchine, die mit dem Kiel auf dem Sand liegt, herumgedrückt. Strahlender Sonnenſchein liegt über dem Altrhein, als mit einem Tau der Schwanz der Maſchine an einem Baum befeſtigt wird und mit dem üblichen Ziſchen der Zugpropeller an⸗ ſpringt. Wenige Sekunden ſpäter dreht ſich auch der Druckpropeller. Die Motoren müſſen erſt warm lau⸗ fen, ehe durch einen Hebeldruck vom Führerſtand aus die Leine abgeworfen und die Verbindung mit dem Land gelöſt wird. Langſam rollt D 2294 den Altrhein aufwärts bis zur Badeanſtalt, dreht ſehr vorſichtig um und dann pflügt die Maſchine mit Vollgas das Waſſer. Kaum 500 Meter Startbahn werden benötigt, leicht löſt ſich die Maſchine aus dem naſſen Element und brummt einen Augenblick ſpäter mit ihren 1200 PS. die Sandhofer Fähre hinweg. Bald iſt ſie weſtwärts den Blicken ent⸗ ſchwunden: in drei Stunden wollen die Piloten ſchon in Amſterdam ſein. Der Flugpoliziſt gibt die Startmeldung nach dem Flugplatz weiter und ſchließt ſeinen Waſſerflug⸗ hafendienſt ab. Die wenigen Zuſchauer verlaufen ſich raſch, denn es gibt ja nichts mehr zu ſehen. Plötzlich hört man wieder Motorengebrumm, er⸗ ſtaunt ſucht man Himmel und Waſſer ab. Man traut ſeinen Augen nicht recht: Das Flugboot iſt wieder auf dem Altrhein niedergegangen und ſteuert in langſamer Fahrt ſeinem alten Liegeplatz zu. Bald liegt es wieder feſt vertäut und der Pilot kann von dem Gewitter berichten, das er in der Nähe von Mainz geſichtet hat und das mit ziem⸗ licher Geſchwindigkeit naht. Da iſt es ſchon beſſer, wenn man den Weiterflug auf den nächſten Tag ver⸗ ſchiebt. In Sandhofen hat es ſich herumgeſprochen, daß das Flugboot wieder zurückgekehrt iſt. Trotz des drohenden Gewitters ſtrömt die Jugend in Scharen herbei, um das fliegende Schiff aus nächſter Nähe zu betrachten. Ob der Start im Laufe des heutigen Vormittags erfolgen kann, ſteht noch nicht feſt, da die Geſamt⸗ wetterlage keine weſentliche Beſſerung erfahren hat. Vorſicht vor Weſpenneſtern Der Wald ladet zur Himbeerernte ein. Die grünen Stauden hängen noch voll roter ſüßer Bee⸗ ren. Allerdings iſt die Erntezeit jetzt bald vorüber. Dann kommen die Brombeeren. Arbeitsloſe, Frauen und Kinder ernten den Schatz des deutſchen Buſch⸗ waldes. Aber nicht immer geht das Einſammeln der Beeren ohne Gefahr vonſtatten. Vom Geäſt der halbwüchſigen Tanne überdeckt hat die Weſpe zwi⸗ ſchen Baum und Strauch ihr kugeliges, waben⸗ reiches Neſt gebaut. Wer ſorglos, allzu ſorglos Beeren pflückt, muß gewärtig ſein, von dem eifer⸗ ſüchtig ſeine Brut verteidigenden Weſpenvolk über⸗ fallen und bös verſtochen zu werden. Die Warnung„Vorſicht vor Weſpenneſtern!“ iſt darum ſehr am Platze und ſollte von jedem Walbſpazier⸗ gänger und Beerenſucher beachtet werden. * Ins Mannheimer Gefängnis eingeliefert wurde ein 1gjähriges Mädchen aus Oftersheim, das in Wäſchegeſchäften in Oftersheim und Schwetzingen in den letzten Wochen mehrfach Wäſche⸗ und Kleidungs⸗ ſtücke entwendet hat. Die geſtohlenen Gegenſtände haben einen Wert von zuſammen etwa 140 /. Zu⸗ nächſt machte die Diebin bei der Vernehmung einen Fluchtverſu ch. Im Ortsarreſt in Schwetzin⸗ gen wollte ſie ſpäter Selbſtmord begehen. 1 7 1— 1 Verſchiedene Verkehrsunfälle In den letzten Tagen ereigneten ſich nach dem Polizeibericht eine Anzahl von Verkehrsunfällen. So ſtießen am Mittwoch, 3. d. M. auf der Kreuzung Neckarauer⸗ und Morchfeldſtraße ein Perſonen⸗ kraftwagen und ein Einſpännerfuhrwerk zuſammen. Am Perſonenwagen wurde eine Scheibe zer⸗ trümmert und am Fuhrwerk eine Lanne abge⸗ riſſen, ſowie das Pferdegeſchirr beſchädigt. Der Führer des Perſonenkraftwagens trug Verletzungen am Kopf durch Glasſplitter davon und mußte ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen. Beim Einbiegen in die Planken fuhr ein Per⸗ ſonenkraftwagen an der Straßenkreuzung P 160 2 zwei Radfahrer an, ſodaß beide zu Boden ſtürzten. Einer von ihnen wurde von dem Kraft⸗ fahrzeug eine kurze Strecke geſchleift und er⸗ litt eine Prellung an der linken Schulter ſowie Hautabſchürfungen am rechten Knie. Die beiden Fahrräder wurden erheblich beſchädigt. Auch gingen durch den Sturz verſchiedene Ha ushaltungs⸗ gegenſtände, die einer der Fahrer mit ſich führte, in Trümmer. Ein dritter Radfahrer, der den beiden anderen auf kurze Entfernung folgte, ſtürzte ebenfalls, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Auf der Kreuzung Sandhofer⸗ und Rheinwie⸗ ſenſtraße ſtießen geſtern ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen, wobei letzterer zu Boden geſchleudert wurde und Hautabſchür⸗ fungen am linken Knie und Prellungen an der linken Körperſeite davontrug. * Verwaltungsſonderzug von Mannheim nach Oetigheim. Die Tellſpiele auf der Natur⸗ und Frei⸗ lichtbühne Oetigheim erfreuten ſich in der zweiten Hälfte des Monats Juli eines regeren Zuſtroms. Beſondere Anerkennung findet das Spiel in Aus ⸗ länderkreiſen, die oft ohne der deutſchen Sprache mächtig zu ſein ſich äußerſt lobend und an⸗ erkennend über das eindrucksvolle Spiel ausſprechen. Am nächſten Sonntag, 7. Auguſt, läßt die Reichs⸗ bahndirektion wieder einen Ver w altungsſon⸗ der zug zu halbem Fahrpreis von Mannheim aus zum Beſuch des Tellſpieles Oetigheim ver⸗ kehren. Die Abfahrt des Zuges erfolgt in Mann⸗ heim 11.30 Uhr. Der Zug hält an allen Zwiſchen⸗ ſtationen bis Karlsruhe. Wegen Aufhebung des Ver⸗ faſſungstages als öffentlicher Feiertag kommt der auf dieſen Tag vorgeſehene Spieltag in Wegfall. * Beim Baden ertrunken. Geſtern nachmittag ertrank im Altrhein in der Nähe der Firma Grün u. Bilfinger der 10jährige Sohn Fritz des in der Sandhofer Straße wohnenden Arbeiters Jakob Hevel. Der Junge konnte nur noch als Leiche geländet werden. * Bevorſtehende Entlaſſungen bei Lanz. Die Firma Heinrich Lanz AG. hat infolge ſaiſonmäßig bedingten Beſchäftigungsrückganges 150 Arbei⸗ tern gekündigt. Die Entlaſſung weiterer 800 Leute ſoll im Laufe der nächſten Wochen erfolgen. 6. Betrunkene Arbeitsloſe verurſachen einen Menſchenauflauf. Zu einer größeren Menſchen⸗ anſammlung kam es Mittwochabend gegen halb 5 Uhr zwiſchen R und S 4. Zwei vom Jungbuſch kom⸗ mende Arbeits loſe aus Seckenheim beläſtig⸗ ten ihnen entgegenkommende Paſſanten und wurden deshalb bereits am Marktplatz von einem Poltzei⸗ beamten verwarnt. Da ſte jedoch ihr Treiben weiter fortſetzten, ſah ſich der Beamte gezwungen, gegen beide einzuſchreiten, Dabei wurde er von den Uebeltätern mit einer 6 Meter langen Fiſcher⸗ gerte tätlich bedroht. In wenigen Minuten war der Beamte von über Hundert Perſonen umringt, die zum großen Teil eine drohende Haltung gegen ihn einnahmen. Das Notrufkommando zerſtreute die Anſammlungen und nahm die beiden Betrun⸗ kenen feſt. sw. Vorſicht beim Schwarzfahren. Schwarzfahrten ſind durch keine Verſicherung geſchützt. Ereignet ſich ein Unglück, ſo muß für die Schäden der Schwarzfahrer aufkommen. Wird jemand überfahren, ſo iſt der Schwarzfahrer verant⸗ wortlich und muß den Schaden decken und nicht etwa der rechtmäßige Beſitzer des Wagens oder deſſen Verſicherungsgeſellſchaft. Dieſe wären nur dann zu belangen, wenn ein leichtfertiges Verſchulden des Kraftwagenbeſitzers die Schwarzfahrt ermöglicht hätte. Da bei Schwarzfahrten ſich meiſtens Unglücks⸗ fälle ereignen, iſt es wichtig, daß man etwas über die ſtrafrechtlichen Folgen erfährt. * Zur Warnung! Hereingefallen iſt in Karlsruhe ein Angeſtellter, der von einem reiſenden Stoff⸗ händler drei verſchiedene Anzugſtoffe kaufte, die je zu einem Anzug reichen ſollten. Er mußte hinterher die Feſtſtellung machen, daß die Stücke er⸗ heblich kürzer als 3,20 Meter waren und in keinem Falle zu einem Anzug reichten. Ein Helo Sie:„Sag mal, lieber Mann, wenn ich fetzt hier bade und ertrinke— was würdeſt du da tun?“ Er:„Ich würde ſofort ins nächſte Dorf rennen und um Hilfe rufen— und wenn ich gleich drei Stunden weit laufen müßte!“ SchS ne. Wie, Zähne ſchon nach einmaligem „Chlorodönt⸗Zahnpaſte“ hre mit der herrlich erfriſchend ſchmeckenden ſchreibt uns ein Raucher. Tube 50 Pf. u. 80 Pl. 2 S r Wen de FLIT- öberall bekannt- ist das beste undd alle lästigen lnsekten schnell und sicher zu fötfen. 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Man kann nicht wie der Staats⸗ anwalt meint von einem Verführer und einem Verführten ſprechen. Sie haben einträchtig„Kippe“ gemacht. Bald hat der eine geſtohlen und der andere die Räder an den Mann gebracht, ſo daß beide teils als Dieb, teils als Hehler fungierten. St. iſt aller⸗ dings wegen Diebſtahls und wegen Hehlerei rück⸗ fällig und es war vorauszuſehen, daß trotz reu⸗ mütigem Geſtändnis und offenſichtlicher Not eine erhebliche Strafe zuſtande käme. Gerichtsaſſeſſor Lamey ſtand den Tatſachen durchaus nicht verſtändnislos gegenüber. Immerhin glaubte er jedoch, daß man nur durch ſtrenge Stra⸗ fen den immer mehr um ſich greifenden Fahrrad⸗ diebſtählen ſteuern könne. St. erhält ſechs Monate, der Angeklagte R. drei Monate Gefängnis. Der Angeklagte H. H. von hier, ein alter Mann, iſt fſuß⸗ und augenleidend und ſchreibt an alle Leute, von denen er hört, daß ſie wohltätig ſind, Jammer⸗ briefe. Die Angſt, verhungern zu müſſen, ſteigert ſich bei dem Manne zur Manie, trotzdem ihn der Unterſuchungsbeamte beim Frühſtück bei Weißbrot und Schinken antraf. Seine Kinder ſind in der be⸗ neidenswerten Lage, ein anſtändiges Gehalt nach Hauſe bringen zu können. Ihm ſelbſt ſteht eine Un⸗ fallrente von monatlich 120, zu. Das genügt nicht. In ſeiner Beſeſſenheit läßt er ſich vom Arzt arbeits⸗ fähig ſchreiben. Alles Spekulation. Kurze Zeit arbeitet er, dann bezieht er Arbeitsloſenunterſtützung Das war der Zweck ſeines Unternehmens. Die Rente hat er verſchwiegen, aber ruhig eingeſteckt. Das Arbeitsamt macht einen Schaden von nahezu 500/ geltend. Privatperſonen, die eben⸗ falls erhebliche Zuwendungen an ihn ergehen ließen, bedauern, einen Schwindler unterſtützt zu haben. Staatsanwalt Dr. Schmitt beantragt 8 Mo⸗ nate Gefängnis, zumal der Angeklagte ſchon wegen Unterſtützungsſchwindels vorbeſtraft iſt. Das Ge⸗ richt hält ihn mit Rückſicht auf ſein Alter und ſeinen defekten Geſundheitszuſtand für bedauernswert, denn die Strafe von 4 Monaten Gefängnis fiel verhältnismäßig milde aus. * Sonntagsrückfahrkarten zum Weinbau⸗Nongreß. Für den vom 27.— 30. Auguſt in Neuſtadt an der Haardt ſtattfindenden 38. Deutſchen Weinbau⸗Kon⸗ greß mit Weinfach⸗Ausſtellung hat die Hauptverwal⸗ tung der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin beſchloſſen, im Umkreis von 300 Km. um Neuſtadt Sonntagsrückfahrkarten nach Neuſtadt für die drei Kongreß⸗Tage auszugeben. Es iſt alſo dadurch mög⸗ lich, von allen deutſchen Weinbaugebieten mit der Sonntagskarte, die 33% Prozent Ermäßigung ge⸗ währt, zum Weinbau⸗Kongreß zu kommen. DSageolaleudles Freitag, 5. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorſührung⸗ Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Dürkheim— Neuſtadt— St. Martin(Kropsburg)— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala⸗Theater:„Kinder vor Gericht“.— bambra:„Die grauſame Freundin“.— Roxy⸗ Theater:„Der Rächer des Tong“.— Capi⸗ toll:„Die Waſſerteuſel von Hieflau“.— Univerſum: „Menſch ohne Namen“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Sänger won Sevilla“.— Schauburg:„Frau Lehmanns Töchter“.— Palaſt⸗Theoter:„Die große Fahrt“, Sehenswürdigkeiten Schloßblcherei: Geöffnet von—19 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſeunm: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaſſen Oſtaſiens“,— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—19.90 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöſſnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Ufnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. Haſenrundſahrten Zugmaſchinen ohne kehrsunfälle in der Falz im zweiten Quartal 1932 * Speyer, 5. Aug. Nach dem Ergebnis der amt⸗ lichen Erhebungen waren am 1. Juli 1932 im Re⸗ gierungsbezirk Pfalz an Kraftfahrzeugen zugelaſſen: 6619 Perſonenkraftwagen, 117 Kraftdroſch⸗ ken, 70 Kraftomnibuſſe, 1928 Laſt⸗ und Geſchäftskraft⸗ wagen ohne Anhänger und 168 mit Anhänger, 218 Güterladeraum und 35 mit An⸗ hänger, 4578 Krafträder, 5796 Kleinkrafträder. 19 529 Kraftfahrzeuge insgeſamt. An Verkehrsunfällen ſind im der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1932 amt⸗ lich 339 bekanntgeworden, wobei insgeſamt 12 Per⸗ ſonen getötet wurden. Von den Getöteten ge⸗ hörten 10 dem männlichen und zwei dem weiblichen Geſchlecht an. Nach dem Alter wurden von den Un⸗ fällen mit Todesfolge betroffen: 4 Perſonen unter 6 Jahren; 1 Perſon von 6 bis 14 Jahren; 6 Per⸗ ſonen von 18 bis 60 Jahren und 1 Perſon über 60 Jahre. Verletzt wurden in der gleichen Zeit durch Verkehrsunfälle 327 Perſonen und zwar 255 männlichen und 72 weiblichen Geſchlechts. Als Urſachen der Verkehrsunfälle ſind feſtgeſtellt: 1. Beim Fahrzeug: fehlerhafte Bremſe in 11 Fällen, fehlerhafte Lenkung(12 Fälle), fehlerhafte Beleuch⸗ tung(), blendende Scheinwerfer(), Reifenſchaden (), ſonſtige Mängel am Fahrzeug(18). 2. Beim Fahrer: zu ſchnelles Fahren(593), zu ſchnelles Vorbeifahren an haltender Straßenbahn(83), Fahren auf falſcher Straßenſeite(62), Außerachtlaſſen des Vorfahrtsrechts(73), Ueberholen an Biegung ober Kreuzung(17), vorſchriftswidriges Einbiegen (43), Betrunkenheit des Fahrers(21), ſonſtiges fehlerhaftes Verhalten(33). 3. Beim Fußgänger: Umaufmerkſamkeit auf der Fahrbahn(47 Fälle), Spielen auf der Fahrbahn (15), Gebrechlichkeit(), Betrunkenheit(), Sturz vom Fahrzeug(), Arbeiten auf der Fahrbahn(), Auf⸗ und Abſpringen bei Straßenbahn oder Om⸗ nibus(3) Fälle. Aus Vaden Rettungsſchwimmkurs der DRG. m. Aus dem Neckartal, 4. Aug. Infolge des ge⸗ ſteigerten Badebetriebs in den vielbeſuchten Strand⸗ bädern des Neckartals hat ſich ein Bedürfnis nach gutausgebildeten Rettungsſchwi mmern notwendig gemacht. In letzter Zeit hatten ſich meh⸗ rere Unfälle beim Baden ereignet, die durch das entſchloſſene Eingreifen, hauptſächlich durch Tur ⸗ nerſchwimmer, ohne Verluſt an Menſchenleben verlaufen ſind. Um das Rettungsſchwimmen zu för⸗ dern, hält zurzeit der Bezirk Heidelberg der DRG. unter Führung ſeines techniſchen Leiters. Herrn Flaig in Verbindung mit den Turnvereinen Kurſe in den verſchiedenen Neckartalgemeinden ab. So fanden derartige Kurſe unter ſtarker Be⸗ teiligung bereits in Neckargemünd und Neckarſteinach ſtatt. Auch in Eberbach wird ein Kurs abgehalten. Schlafwandlerin aus dem Fenſter geſtürzt * Adelsheim, 5. Aug. Die in den ger Jahren ſtehende Frau des Friedhofwärters Wilhelm Schmitt ſtürzte beim Schlaſwandeln aus dem Fenſter und erlitt ſchwere Verletzungen. Sie mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Tödlicher Motorradunfall * Walldürn, 4. Aug. Sattlermeiſter Wilhelm Baumann von hier nahm auf dem Sozius ſeines Motorrades ſeinen Onkel nach Waldſtetten zu einer Beerdigung mit. Auf der Rückfahrt ſtürzte aus ungeklärter Urſache der Beifahrer ab, blieb be⸗ wußtlos auf der Straße liegen und ſtarb alsbald im Krankenhaus. Kapitän Schneiders Löwen in Karlsruhe * Karlsruhe, 5. Aug. Im Königsſtadiyn in Karlsruhe ſind die ſeinerzeit in Straßburg feſt⸗ gehaltenen 75 Löwen eingetroffen und ausgeſtellt worden, die früher Kapitän Schneider, einem der bekannteſten Löwendompteure der Welt, gehörten. Kapitän Schneider iſt bekanntlich in Italien in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und mußte ſeinen berühmten Zirkus aufgeben. Die Tiere werden eine Zeitlang in Karlsruhe ausgeſtellt. Wanderburſche tödlich verunglückt * Bühl, 5. Auguſt. Zwiſchen Stollhofen und Ulm bei Lichtenau wollte geſtern nachmittag ein 20jähri⸗ ger Wanderburſche aus Oberweſel im Huns⸗ rück ſich von der Seite auf ein vorbeifahrendes mit Steinen ſchwer beladenes Laſtauto aufſchwingen. Er kam dabei zu Fall und geriet unter die Räder. Dem Wanderburſchen wurden beide Beine ab⸗ gedrückt. Er iſt morgens im Bühler Kranken⸗ hauſe geſtorben. Aus der Pfalz Boykott von Geſchäftsleuten rd. Oggersheim, 4. Aug. In der Nacht auf Mitt⸗ woch wurde hier zu einer Geſchäftsboykot⸗ tierung aufgefordert. An den Geſchäftshäuſern vermeintlicher Nationalſozialiſten wurden über Nacht überall Handzettel angeklebt mit dem Auf⸗ ruf:„Kauft nichts, es iſt ein Nazi!“ Der Polizei iſt es noch nicht gelungen, die Täter feſtzunehmen. Ein Hühnerhaus ausgeplündert * Aſſelheim bei Frankenthal, 4. Auguſt. Nachts wurden dem hieſigen Landwirt Friedrich Gaul ſämtliche 20 Hühner und ein Hahn von unbe⸗ kannten Tätern durch Einbruch geſtohlen. Es handelt ſich um Italienerhühner drei verſchiedener Jahrgänge. Die Täter ſcheinen die gleichen zu ſein, die ähnliche Diebſtähle in der Umgebung bereits durchgeführt haben und ihre Beute vermutlich im⸗ mer ſofort auf den Markt bringen. Hagelſchäden im pfälziſchen Gän § Geinsheim bei Neuſtadt a. d.., 5. Aug. Am Mittwoch nachmittag ging über der Gegend von Geinsheim und Lachen⸗Speyerdorf ein Wolken⸗ bruch mit taubengroßen Hagelkörnern nie⸗ der. Stark beſchädigt wurden die Tabakfelder bei Geinsheim und die Rübenfelder bei Lachen⸗ Speyerdorf. In Lachen ſchlug der Blitz zweimal in Häuſer, glücklicherweiſe ohne zu zünden. Blutiger Streit zweier Brüder * Albersweiler bei Landau, 4. Aug. Am Sonn⸗ tag gerieten der 25jährige Metzger Eugen Reißer und ſein jüngerer Bruder Otto miteinander in Streit, der einen blutigen Ausgang nahm. Eugen Reißer erhielt von ſeinem Bruder mit einem Spal⸗ ter Schläge auf Kopf und Rücken, ſo daß er ſchwerverletzt ins Landauer Krankenhaus gebracht werden mußte, Mädchen überfallen * Wörth, 4. Aug. Auf der Landſtraße nach Hagenbach beim Gemeindewald wurde nach Eintritt der Dunkelheit eine Radfahrerin aus Neuburg von einem Burſchen angefallen, vom Rad geriſſen und zu vergewaltigen verſucht. Der freche Kerl mußte von ſeinem Vorhaben Abſtand nehmen, als ein Straßenpaſſant zu Hilfe eilte. Der Täter konnte ermittelt werden * * Pirmaſens, 3. Aug. Am Abend des Wahl⸗ ſonutags führte der Fabrikarbeiter Karl Her⸗ bert eine Gruppe von etwa 25 Nationalſozialiſten in geſchloſſenem Zuge vom Exerzierplatz zum Stadthaus, wo er das Kommando zum Halten und Wegtreten gab. Geſtern hatte er ſich vor dem Schnellrichter wegen Verſtoßes gegen die Notverord⸗ nung vom 18. Juli 1932 zu verantworten. i. VB. Franz Kircher Nachbargebiete Beiſetzung des Grafen Otto zu Erbach⸗Fürſtenaz * Michelſtadt, 5. Aug. Die Leiche des bei einen Flugzeugunglück in England abgeſtürzten Grafen Otto zu Erbach⸗Fürſtenau traf am Sonntag hier ein und wurde in der Stadtkirche aufgebahrt Am Dienstag nachmittag erfolgte die Beiſetzung auf dem hieſigen Friedhof. Die zahlreiche Beteiligung bewies das Mitgefühl der Bevölkerung an der mit dieſem Schickſalsſchlag ſchwer betroffenen gräflichen Familie. Urteilsbegründung im Favagprozeß * Frankfurt a.., 4. Aug. In der Favagſache iſt geſtern die ſchriftliche Begründung zu dem am 25. Februar d. J. verkündeten Urteil der Großen Strafkammer unterzeichnet worden. Die ſchriftliche Begründung umfaßt rund 1400 Schreib- maſchinenſeiten. Urteilsverfaſſer iſt Amtsgerichts, rat Dr. Wildberger. Unwetter über Nierſtein * Nierſtein, 5. Aug. Ein Unwetter mit wolken⸗ bruchartigem Regen überſchwemmte hier faſt überall die Ortsſtraßen, ſetzte zahlreiche Keller unter Waſſer und richtete an den Weinberg⸗ wegen großen Schaden an. Beſonders ſchwer ge⸗ litten haben die Weinberge. War ſchon durch die vorausgegangenen ſtarken Regenfälle dieſes Som⸗ mers viel Erde abgetragen worden, ſo haben ſich jetzt die teilweiſe noch vorhandenen tiefen Riſſe zwiſchen den Rebzeilen weſentlich vertieft. Viele Weinſtöcke ſind ſo unterſpült, daß das ganze Wurzelwerk frei⸗ liegt. Hier iſt jede Ernte verloren. Wir hörten Mannheimer Sendung a „Eine Stunde Schubert“ ſpielten Karl Oehler und Karl Rinn, die erneut ihr virtuoſes Können zeigten und ſich als nachſchaffende Künſtler im Sinne des ſorm⸗ gebenden Stilwillens des muſikaliſchen Schöpfers erwieſen. Salzburger Feſtſpiele Wie in jedem Jahr werden auch diesmal wieder heſon⸗ ders wichtige Aufführungen der Salzburger Feſt⸗ piele auf die deutſchen Sender übertragen. Das er ſte Domkonzert aus dem Salzburger Dom, das zwei ſeltener aufgeführte Werke Mozarts umfaßte, und zwor die„Litaniae de venerabili ſacromento“ und die Krön ungsmeſſe bildete den ſeſtlichen Auftakt dieſer Uebertrogungen. Die Aufführung, bei der die Schönheiten der beiden Werke voll und ganz erſchloſſen und die Hhrer zur Andacht hingeriſſen wurden, ſtand unter der Leitung von Dom⸗ kapellmeiſter Joſeph Meßner. Namhafte Soliſten wie Mario Keldorfer, Eliſabeth Pander, Hermann Gaoallos und Paul Lorenzi trugen neben dem Salz⸗ burger Domchor und dem Organiſten Prof. Franz Sauer zu dem Gelingen bei. Das Schiffshotel auf dem Rhein Wie den Spaziergängern im Waldpark wohlbekannk befindet ſich ſeit längerer Zeit auf Ludwigshafener Seite am Stadtpark im Rhein ein ſchmucker Dampfer verankert. Es iſt dies der frühere Paſſagierdampfer„Siegfried“ der Niederländiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft, in dem ſich heute ein komfortabler Reſtaurations⸗ und Hotel⸗ betrieb befindet. Der Dampfer beſitzt ein ſchmuckes Aeußere, iſt ordentlich überholt und herausgeputzt und dazu geeignet frohe Gäſte aufzunehmen. Die Laderäunre dienen als Unterkunftsſtelle für Paddelboote, das Deck und das große luftige Promenadedeck bieten einen ſchönen, luftigen Aufenthalt. Das Hinterſchiff enthält einen ele⸗ ganten Salon und im Vorſchiff eine gemütlich einge⸗ richtete Bierſtube und ein kleines Sitzungszimmer unker Deck. Unter dem Damenſalon ſind 16 Schlafkabinen mit 25 Fremdenbetten. Das Reſtaurationsſchiff liegt an der ſchönſten Stelle im Rhein dem Mannheimer Waldpark gegenüber und iſt mit der Bootsüberfahrt gut und be⸗ quem in wenigen Minuten zu erreichen. Waſſerwärme des Rheins: 18 Grab —....—— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: Kurt Ehmer-⸗Feuflleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolftik u. Lokales Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fande, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Film und Ehe Von Greta Garbo Nach Meldungen der Schwediſchen Preſſe iſt Greta Garbo gegenwärtig auf einem ſchwedi⸗ ſchen Dampfer nach ihrer fkandinaviſchen Heimat unterwegs und führt ein Vermögen von dreiviertel Millionen Dollar mit ſich. In dieſem Zuſammenhang wird der naochſtehende Artikel inter⸗ eſſteren, der die letzte Hollywobder Verlautbarung der Filmkünſtlerin darſtellt. Warum intereſſiert ſich die Welt gerade für das Eheleben der Filmgrößen? Die Ehe iſt— ſo ſollte man wenigſtens meinen— eine Angelegenheit, die nur die beiden an ihr Beteiligten etwas angeht. Ja noch mehr! Die Laufbahn eines Filmſterns kann ernſtlich gefährdet ſein, wenn Einzelheiten aus ſeinem ehelichen Leben in alle Welt hinauspoſaunt werden. Deshalb verzichtet Hollywood auch ſeit einiger Zeit auf die Rieſenhochzeiten, wie ſie zum Beiſpiel noch vor wenigen Jahren gefeiert wurden, als Vilma Banky und Rod La Rocque oder Bebe Daniels und Ben Lyon einander heirateten. Ich ſelbſt würde wütend ſein, verlöre mein Mann — den ich übrigens noch gar nicht habe— ſein eige⸗ nes Ich in dem gleichen Maße wie dieſer ſamoſe Marquis. Nein, wenn ich heirate, will ich mich lie⸗ ber vom Film ganz zurückziehen. In Hollywood denkt man heute auch anders als früher. Nachdem ſoviele Ehen in die Brüche ge⸗ gangen ſind, iſt man dort gar nicht erpicht darauf, die Aufmerkſamkeit der Außenwelt auf die Liebes⸗ angelegenheiten der Filmdarſteller hinzulenken. Kleine, ruhige Hochzeiten ſind heute Mode. Man flüchtet im Flugzeug aus der Stadt, läßt ſich drüben in Mexiko trauen und teilt die vollendete Tatſache der Mitwelt ſpäter mit. Ina Claire— unumſchränkte Beherrſcherin der Newyorker Bühnen— und John Gilbert rückten im Flugzeug nach Las Vegas aus und ließen ſich dort in aller Stille trauen. Trotzdem wurden ſchon zwei Stunden ſpäter Wetten über den Verlauf dieſer Ehe abgeſchloſſen. Die einen ſagten, ſie würde in einem Jahr ſpäteſtens in die Brüche gehen, die anderen meinten, in ſechs oder acht Monaten. Begreift man, daß unter dieſen Umſtänden die Ausſichten für eine Hollywooder Durchſchnittsehe keine allzu günſtigen ſein können? Aber hat ſich die Jugend jemals durch die ſchlech⸗ ten Erfahrungen anderer Leute abſchrecken laſſen? Warum ſollen die Aelteren uns Jungen von Er⸗ fahrungen erzählen, die wir ſelbſt einmal machen werden? Eines der Grundrechte der Jugend iſt es eben, Fehler machen zu dürfen. Sowohl in der Ehe wie auch in allen anderen Dingen. Die beſondere Frage, die in dieſer Hinſicht an den Filmſtern herantritt, iſt folgende:„Beſitze ich jene Charaktereigenſchaften, mit deren Hilfe die Ehe eine glückliche und dauernde Bindung wird? Bin ich in der Lage, die gehorſame Ehefrau irgend eines Mannes zu werden?“ Für einen männlichen Filmſtern liegt die Sache ein wenig anders. Wenn er heiratet, ſo fordert die Sitte, daß ſeine Frau ihre Intereſſen den ſeinen unterordnet, wie es kürzlich bei Maurice Chevalier und Pvonne Vallee der Fall war. Yvonne, ſelbſt eine erfolgreiche Künſtlerin, verzichtete in liebens⸗ würdiger Weiſe und ohne Klage auf ihre eigenen Lorbeeren. Als einfache Frau Chevalier begleitete ſie ihren Mann nach Hollywood. Wie peinlich iſt dagegen die Lage eines dem Film⸗ leben fernſtehenden Mannes, der einen Filmſtern heiratet! Er verliert ſein eigenes Ich. Stellen Sie ſich vor, ein Mann würde Herr Garbo genannt. Nur ein Narr oder ein ſelbſtloſer Held könnte in einer ſo unglücklichen Stellung ausharren. Der einzige vernünftige Grund, warum zwei Menſchen ſich heiraten, iſt der, daß ſie die meiſte Zeit ihres Lebens zuſammen ſein wollen. Solange ich im Film tätig bin, wäre für mich etwas derartiges unmöglich. Denn die Laufbahn eines Filmſterns nimmt meine gauze Zeit reſtlos in Anſpruch. Als ich zuerſt nach Hollywood kam, beſuchte ich regelmäßig Geſellſchaften und ging zu den Erſtauf⸗ führungen. Aber bald mußte ich die Erfahrung machen, daß mein Beruf darunter litt. Ebenſo er⸗ kannte ich, daß ein häufiges Auftreten in der Oef⸗ fentlichkeit viele Illuſionen zerſtört, die das Publi⸗ kum mit dem Rampenlicht verbindet. Der ſchöpfe⸗ riſch tätige Künſtler ſollte ſich ſelten machen und in völliger Zurückgezogenheit leben. Als Stiller ſtarb, der mich ſeiner Zeit von Schweden nach Amerika gebracht hatte, kam ich mir wie ein Schiff ohne Ruder vor. Ich war wie ver⸗ loren, völlig verlaſſen. Ich weigerte mich ſtandhaſt, mit Zeitungsreportern zu ſprechen, weil ich nicht wußte, was ich ihnen ſagen ſollte. Raſch ſchied ich aus dem unruhigen geſellſchaftlichen Leben Holly⸗ woods aus. Ich zog mich wie ein Einſiedlerkrebs in meine eigene Schale zurück, Ich baute eine Mauer der Zurückhaltung um mein eigenes Ich auf, und dahinter lebe ich. Inmitten des übermütig⸗ ſten, vergnügteſten Völkchens der Welt bin ich eine Einſiedlerin. f Ich gehe zu keiner Geſellſchaft mehr. Ich bin zu müde dazu. Ich ſehe keine Möglichkeit, wie man arbeiten und ſich gleichzeitig vergnügen kann. Ich fühle mich zum Bett hingezogen, wenn ich meine Arbeit im Filmſtudio getan habe. Wenn ich Erholung und Ablenkung brauche, dann gehe ich in die freie Natur hinaus, ſtreune in Jungenkleidern und ⸗ſchuhen herum, reite oder ſitze am Strand und bewundere den Sonnenuntergang über dem Stillen Ozean. Ich bin eben noch nicht vernünftig geworden. Die meiſten Damen der Hollywooder Geſellſchaft ſind mit mir nicht zufrieden. So laſſe ich ſie eben in Ruhe. Außerdem bin ich noch ein wenig befangen, und meinem Engliſch traue ich nicht allzu viel zu. Ich kann mich in Geſellſchaft noch nicht ſo gut aus⸗ drücken, wie ich wohl möchte, Ich ſpreche langſam, glaube unbeholfen zu ſein, bin verlegen. In Hollywood— wo an jedem Teetiſch der Klatſch in Strömen fließt— könnte das, was ich ſage, leicht mißverſtanden werden. So ſchweige 5 über meine perſönlichen Angelegenheiten wie das rab. ö Gerüchte ſchwirren maſſenhaft über mich. Ich bin ſtumm. Ich habe nichts zu ſagen. Durch das Fenſter Von Max Dauthendey Als zärtlich lieblicher Beſuch Kommt durch das Fenſter der Roſengeruch; Geht mitten unter die Tagesſorgen Und zeigt auf die wirkenden Gärten im Morgen. Mir ruht die Arbeit kurz ſtill in der Hand. Auch Sorg' lebt mit Roſen eng Wand an Wand, Denk' ich, und fühle mein Blut verſüßt, Als ob mich im Geiſt ein Geiſt warm küßt, Der mich von meiner Liebſten grüßt. 5 OErdroſſelung des Tonfilms durch Patentmono⸗ pole.„Nur jeder zehnte Film, der produziert wird, kann ſich die Gunſt der Maſſen erringen, Heute be⸗ finden wir uns in der Sklaverei der Maſchine und der Kuliſſe!“ So äußerte ſich auf der Frankfurter Tagung des Reichs verbandes der Deutſchen Licht⸗ ſpieltheaterbeſitzer ihr Präſident, Kommerzienrat Scheer, wie Wolfgang Petzet im letzten Heſt des „Kunſtwart“ berichtet, Der Hauptgrund für das Abgleiten der deutſchen Tonfilmproduktion beſteht in den für Deutſchland ſehr ungünſtigen Produktions⸗ bedingungen. Der Film iſt den Glektrokonzernen hörig. Die Entſtehung neuer Produktionsfirmen iſt durch die Höhe der verſchiedenen Lizenzgebühren 15 die Benutzung der Aufnahme⸗ und Wiedergahe⸗ Apparate beinahe unmöglich gemacht. Nicht weni⸗ ger behindert iſt durch Patentmonopoliſierung die techniſche Weiterentwicklung der noch immer ſchwerfälligen Aufnahme⸗Apparatur. Für einen normalen deutſchen Spielfilm beträgt die abzu⸗ führende Herſtellungs⸗Lizenzgebühr die Kleinigkeit von 107 000 Mark, wodurch eine Steigerung der Un⸗ koſten beim Tonfilm gegenüber dem ſtummen Film von 250 v. H. eingetreten iſt. Schon wegen dieſer außerordentlich hohen Herſtellungskoſten wagen die meiſten Firmen nicht, neuartige Sujets zu verfilmen, da ſie Mißerfolge fürchten, die ſie ruinieren würden. Man bewegt ſich alſo auch aus dieſem Grunde in dem einmal erprobten Schema weiter. 1 9 Dieſe amerika kaniſch. brucks vo ſchaft u ſtellten bislang Spielen verhält ein alte Weltreke klärunge und kor Konkurr letzten Spitzenk Kampf ſchon mi wäre eit die allei heit der — 1 und faſt den iſt Fremden ununter und faſt gewöhnt Klima 5 * 29 8 — 2 5 el disponit Mann D ale ein ſolch gehören ena einem rafen hier bahrt. g auf igung r mit lichen gſache dem der Die hreih⸗ richts. olken⸗ berall [ler iberg⸗ ge⸗ ch die Som⸗ h jetzt iſchen rſtöcke ö frei⸗ kannt, Seite ankert. ried“ ickporto ee gen. * . 5. Seite 7 Nummer 359 Freitag, 5. Auguſt 1932 del r Der sechste Tag , 7 ,, ech,, „ c, c . 7 ,„, jeder neue Von den Deutschen versagt leider auch„Helene“— Weimann im Speerwerfen Vierter Los Angeles, 4. Aug.(Kabel.) Dieſe Olympiſchen Spiele in Los Angeles ſind echt amerikaniſche Spiele, allerdings im guten Sinne ameri⸗ kaniſch. Schon die Größe der baulichen Anlagen, die ein⸗ brucksvolle Organiſation, die außerordentliche Gaſtfreund⸗ ſchaft und die ungeheure Anteilnahme des Publikums ſtellten alles in den Schatten, was man in dieſen Dingen bislang bei den voraufgegangenen neun olympiſchen Spielen der Neuzeit erlebt hat. Mit den Leiſtungen aber verhält es ſich ſchließlich ſo, daß in kaum einer Konkurrenz ein alter blympiſcher Rekord beſtehen bleibt. Sogar die Weltrekorde fallen reihenweiſe um. Man ſucht nach Er⸗ Härungen für dieſe außerordentliche Leiſtungsſteigerung und kommt dabei auf Gründe mannigfacher Art. Die Konkurrenz iſt ſchwer, alle Länder der Welt haben in den letzen Jahren Fortſchritte gemacht, die internationale Spitzenklaſſe iſt immer breiter geworden und wer im Kampf der Beſten von 49 Nationen ſtegen will, der muß ſchon mit einer außerordentlichen Leiſtung aufwarten. Das wäre eine Erklärung, aber ſie iſt nicht die letzte und nicht die allein zutreffende. Auch die hervorragende Beſchaffen⸗ heit der Laufbahnen ſagt noch nicht alles. In erſter Linie Nambu-Japan Sieger im Dreisprung und faſt allein ausſchlaggebend für dieſe Fülle von Rekor⸗ den iſt das— kaliforniſche Klima. So ſehr es auch den Fremden mit ſeiner nur in den etwas kühleren Nächten ununterbrochenen Sonnenglut in den erſten Tagen lähmt und faſt krank macht, ſobald er ſich nur einigermaßen ein⸗ gewöhnt hat, befruchtet und fördert dieſes kaliforniſche Klima die Leiſtungsfähigkeit. Zumal die Leichtathletik will Sonne haben und die gibt es ja hier im Ueberfluß. 891 dieſem Boden und in dieſem Klima mußte die amerikaniſche Leichtathletik, mußten das amerikaniſche mmen und das amerikoniſche Tennis zu der führen⸗ den Weltſtellung kommen. Es iſt ſchließlich nicht ganz gleichgültig, ob man ſich nur in zwei oder drei Monaten, an oder 80 Sonnentagen oder ob man ſich zehn und ell Monate im Jahr ganz intenſiv und unter den gün⸗ n Vorausſetzungen ſeinem Sport widmen kann. Man verſteht jetzt manches. Die Vorteile, die Land und Klima n, ſind nach kaum vierzehntägigem Aufenthalt auch chon den europäiſchen Athleten zuſtatten gekommen. Sie heben ſich in den letzten Tagen auch ſchon wiederholt in die Liſten für Welt⸗ und Olympiſche Rekorde einſchreiben können. Sogar ein deutſcher Athlet, der Leipziger Wei⸗ mann war darunter. Er eröffnete am Donnerstagnach⸗ mittog das Speerwerfen mit einem neuen blympiſchen Rekord, der allerdings nur die Lebensdauer von Minuten hatte. Dann verdrängte ihn die finniſche Werfergarde. Es iſt ein Rekord⸗Olympia, leider aber auch ein Rekord⸗Olympia der Enttäuſchungen für Deutſchland. Wenigſtens bislang. Noch ſtehen ja zehn olympiſche Tage aus, noch wartet über die Hälfte der deutſchen Mannſchaft, ein Teil der Leichtathleten, die Schwimmer, Wafferballſpieler, Segler, Ruderer, Boxer, nger auf ihren Start. Noch hoben wir auch bei den Leichtathleten ein Eiſen wie den großen Zehnkämpfer Sie⸗ vert im Feuer. Wir geben die Hoffnung an eine Wen⸗ dung der Dinge zum Beſten noch nicht auf. Die Enttäuſchung haben ſich in den letzten Tagen ge⸗ Häuft. Auch am Donnerstag gab es wieder neue. Unſer Melſter Adolf Mesz ner ſchied im 400 Meter⸗Zwiſchen⸗ lauf aus, nachdem Nehb vorher ſchon ausgefollen war, die beutſchamerikaniſchen Radfahrer verſagten und ſchließlich lezten die Niederlagen unſerer größten Hoffnung, der a geri von 1928, Helene Mayer, allem die Krone Metzners Verſagen mußte allerdinggs erwartet werden. Man erfährt jetzt, daß es nicht eine Zehenver⸗ ſauchun war, die— wie offiziell bekanntgegeben wurde den Frankfurter in der Vorwoche außer Gefecht ſetzte. Metzner hatte ſich bei einer ſpaßhaft gemeinten Balgerei mit Helmut Körnig einen Knochenriß im rechten Fuß zu⸗ 5 Der Verletzte mußte ſogar einſge Tage im treckverband liegen und noch geſtern zweifelte man daran, daß er überhaupt an den Start gehen würde. Be⸗ dauerlich iſt der Ausfall Metzners vor allem auch für unſere mal 400 Meter⸗Staffel. Helene Mayer war am Donnerstag gleichfalls in⸗ disponiert, * Immerhin gab es die deuſche annſchaft auch einige Lichtblicke Daß unſer Speerwerfer Weimann gleich hinter der fianiſchen Werfergarde den vierten Platz mit der ausge⸗ zeichneten Leiſtung von 6818 Meter belegen konnte war ein folcher Lichtblick Auf die Seite der erſreulſchen Dinge gehören welter die famoſe Haltung von Erwin Cas⸗ an dieſem Tage für mir, der ja ſchließlich auch nicht mehr zu den Jüngſten zählt, gehören ferner noch die Verbeſſerung un⸗ ſerer Fünfkämpfer im Geſamtklaſſement und die Anfangserfolge unſerer Ringer in dem nun geſtarteten griechiſch⸗römiſchen Ringen. Trotz allem war aber die Stimmung im olympiſchen Dorf da, wo die deutſchen Häuschen liegen, auch am Abend des ſechſten Olympia⸗Tages weiterhin ſehr gedrückt. Wenn ſich nicht bald einige größere Erfolge einſtellen, ſe wird die Moral der ganzen Mannſchaft ſchwer leiden. Der ſechſte Olympia⸗Tag verſtreute die Ereigniſſe wieder auf verſchiedene Schau⸗ plätze. Auf der Autoſtraße an der Küſte ſahen am Morgen Zehntauſende das Straßenrennen. Zur gleichen Zeit zogen die Fünfkämpfer auf den Schießplatz zum Piſtolenſchießen. Auch hier hatte ſich ein intereſſiertes Publikum eingefunden. Ueber 4000 Zuſchauer füllten den großen Saal des Audito⸗ rtums, wo die Ringer am Werk waren und faſt 2000 Men⸗ ſchen drängten zum Staatlichen Zeughaus, wo die Entſchei⸗ dungen der Florettfechter fällig waren. Im Koloſſeum war allerdings der Beſuch nicht ſo ſtark wie geſtern. Immerhin waren es aber doch 50 00 0 Menſchen, die den Ereigniſſen folgten. Die erwartete Fortſetzung der amerikaniſchen Triumphe erlebten ſie jedoch nicht. Nur einmal ging das Sternenbanner am olympiſchen Siegesmaſt hoch, nämlich für den Sieg von Babe Didrick⸗ ſon im 80 Meter Hürdenlaufen der Frauen. Die weiteren Entſcheidungen des Tages ſielen an Italien, Japan und. Finnland. Die Finnen, die in Los Angeles bislang die gleiche, wenn nicht ſogar eine ſchlimmere Enttäuſchung er⸗ lebten als wir, kamen erſt im Speerwerfen zu ihrer erſten Goldmedaille. Kurz vorher hatten die Finnen Purje, Larva und Luomanen im 1500 Meter⸗Laufen noch ſchwer verſagt; ſte blieben unplaciert. Am Morgen dieſes Tages ſah es übrigens ſo aus, als ſollte ein kleiner Witterungsumſchwung eintreten. Wol⸗ ken verdeckten die Sonne und vom Meer her blies ein küh⸗ ler Wind. Aber am Nachmittag hatte der Wind den Him⸗ mel wieder blank gefegt und als er ſich dann legte, war es wieder ſehr heiß. Die Deutſchen rücken vor Der Moderne Fünfkampf— Gute Plazierung der Deutſchen im Piſtolenſchießen Nach den beiden erſten Uebungen des Modernen Fünf⸗ kampfes, dem Querfeldeinreiten und dem Degenfechten nahmen die drei deutſchen Teilnehmer, Mierſch, Remer und Naudé unter den 24 Teilnehmern erſt die Plätze Nr. 9 bis 11 ein. Wer aber wußte, daß gerade Fieſe bei⸗ den Uebungen nicht gerade die ſtärkſte Seite unſerer Ver⸗ treter ſind und daß ſie im Schießen, vor allem aber im Schwimmen und Laufen beſſer ſind, der behielt noch Hoff⸗ nung auf eine günſtigere Plazierung. Tatſächlich haben denn auch unſere drei Fünfkämpfer am dritten Tag des Kampfes im Piſtolenſchießen ihre Poſition bereits etwas verbeſſern können. Auf dem Schießſtand im Elyſian⸗Park hatten die Kon⸗ kurrenten auf eine drei Sekunden ſichtbare Scheibe in vier Serien zu je fünf Schuß insgeſamt 20 Schüſſe abzu⸗ geben. Die 24 Teilnehmer waren ſich diesmal ziemlich ebenbürtig. Unter dem Beifall der überraſchend zahl⸗ reichen Zuſchauer gab es ausgezeichnete Leiſtungen und die Differenzen zwiſchen den einzelnen Konkurrenten waren nur recht knapp. Mit der famoſen Leiſtung von 197 Ringen, die einem neuen Olympfa⸗Rekord gleich⸗ kommt, ſchoß der Amerikaner Mayo im wahrſten Sinne des Wortes den Vogel ab. Gleichzeitig konnte Mayo da⸗ mit auch den bisher führenden Schweden Lindmann, der ſchlecht ſchoß, vom erſten Platz verdrängen. Mit knappen Abſtänden folgten dann der Schwede Oxenſtierna mit 194, der Italiener Simonetta mit 191 und dann gleich die bei⸗ den Deutſchen Mierſch und Remer mit je 189 Ringen. Lt. Naudé kam zwar auch auf 185 Ringe, konnte aber mit 175 Ringen nur den 15. Platz belegen. Mit gleichfalls 175 Ringen kam der bislang führende Schwede Bob Lind⸗ mann auf den 18. Platz. Stand des Fünfkampfes nach der dritten Uebung: 1. Mayo⸗US A. 7,5 Punkte; 2. Simonetti⸗Italien 17.; 3. Oxenſtierna⸗Schweden 20.; 4. Bob Lindmann⸗Schwe⸗ den 22.; 5. Thofeldt⸗Schweden 25.; 6. Mierſch⸗ Deutſchland 25.; 7. Remer ⸗Deutſchland 26.; 8. Somfay⸗Ungarn 30,5.; 9. Duranton⸗ Frankreich 32,5.; 10. Legarde⸗England 34.; 11. Mansfielöd⸗US A. 36,5.; 12. Brady⸗US A. 37.; 18. Benkoe⸗Ungarn 37.; 14. Barlow⸗England 39.; 15. Paeini⸗Italtien 39,5.; 16. Petnehazy⸗Ungarn 43.; 17. van Rhijn⸗Holland 48.;: 18. Naudeée⸗Deutſchland; 19. Pagnini⸗Italien 48.; 20. Caſanova⸗Mexiko 52.; 21. Me. Dougall⸗England 56.; 22. Souza⸗Portugal 61.; 28. Morales⸗Mexiko 63.; 24. de Hereida⸗Portugal 68 P. Der Fünfkampf wird am Freitag mit dem 300 Me⸗ ter⸗ Schwimmen fortgeſetzt und am Samstag mit dem 400 Meter Querfeldein laufen abgeſchloſſen. Italieniſcher Sieg im Straßenrennen Deutſchamerikaner ohne Rennpraxis Mit einem glänzenden Erfolg für den italieniſchen Rad⸗ ſport endete das Straßenrennen, mit dem am Donnerstag früh die Serie der vlympiſchen Radſport⸗Wettbewerbe ab⸗ „2781,19, Std.; 10. geſchloſſen wurde. Die drei Medaillen fielen an ebenſoviele „Azurris“. Die Italiener gewannen aber auch den Mann⸗ ſchaftswettbewerb. Die deutſchen Farben wurden in dieſem Wettbewerb von vier Mitgliedern des Deutſchen Radfahrer⸗Clubs Newyork, Ebner, Trondle, Lange⸗Wittig und Maus getragen. Dieſe vier Jungens fuhren zwar ſehr tapfer, aber es erwies ſich bald, daß ſie nicht die geringſte Rennpraxis hatten. Der Amateur⸗Radſport ſpielt in Amerika eine zu untergeord⸗ nete Rolle und woher ſollten unſere Landsleute die Kennt⸗ niſſe haben, wenn die Gelegenheit fehlt, ſie ſich zu erwer⸗ ben. Trondle und Maus wurden nach verſchtedenen Defek⸗ ten zur Aufgabe gezwungen. Lange⸗Wittig hielt ſich noch am beſten, er belegte in:43.36.2 Std. für die 100 Km. lange Strecke den 24. Platz bei 36 Bewerbern. Ebner hatte unter⸗ wegs ſeine Startnummer verloren und ſollte zuerſt nicht gewertet werden. Schließlich reihte man ihn aber doch noch mit der Zeit von:52.12 Std. auf den 29. Rang ein. Der Wettbewerb wurde als Ginzelfahren auf Zeit aus⸗ getragen. In Abſtänden von je zwei Minuten wurden die 36 Teilnehmer auf die 100 Km. lange Reiſe geſchickt. Es war keine allzuſchwere Aufgabe, die man den Fahrern ge⸗ ſtellt hatte. Auf Betonſtraßen führte die Strecke ohne we⸗ ſentliche Höhenunterſchiede durch eine landͤſchaftlich ſehr in⸗ tereſſante Gegend an der Küſte entlang. Selbſt das Wetter kam den Fahrern entgegen. Die Sonne wurde von einem Wolkenſchleier eingehüllt und vom Meer her wehte ein kühles, ſehr angenehmes Windchen. Außerordentlich groß war die Anteilnahme des Publi⸗ kums. Am Startplatz, der in faſt 300 Meter Seehöhe in der Nähe des Newbarry⸗Parkes lag und der faſt 80 Km. von Los Angeles entfernt war, fand ſich bereits eine grö⸗ ßere Zuſchauermenge ein. Am Ziel aber, dem wunderbar am Meere gelegenen Caſtillamare in Santa Monica, herrſchte ein unbeſchreiblicher Andrang. Alle Zufahrt⸗ ſtraßen waren mit Autos verſtopft und nur mit Mühe konnte das Ziel für die ankommenden Fahrer freigehalten werden. Der ſiegende Italiener Paveſi, der ziemlich zu⸗ letzt geſtartet war, erzielte mit:28,05 Std. eine ganz aus⸗ gezeichnete Zeit und blieb mit über einer Minute beſſer als ſein an zweiter Stelle plazierter Landsmann Segato. 100 Km.⸗Einzelrennen auf der Straße: 1. Paveſi⸗ Italien:28,05 Std.; 2. Segato⸗Italten:29,21, Std.; 3. Olmo⸗Italien:29,43,2 Std.; 4. Britz⸗Schweden 2729, 54,6 Std.; 5. Sörenſen⸗Dänemark 2180,11,2 Stö.; 6. Suthall⸗ England:90,16,2 Std.; 7. Diaz⸗Mexiko:90,18,2 Std.; 8. Holland⸗Kanada:31,11,2 Std.; 9. Butler⸗England Anderſen⸗Dänemark 2781,23,6 Std.; 11. Hogland⸗Kanada 2181,29,4 Std.; 12. Nielſen⸗Dänemark :82,48,6 Stö.; 13.'Brien⸗US A.:33,26 St.; 14. Hanſen⸗ Dänemark:35,50,4 Std.; 24. Lange⸗Wittig⸗Deutſchland :43,36,2 Std.; 26. Maus⸗Deutſchland:45,15 Std.; 29. Eb⸗ ner⸗Deutſchland:52,12 Std. Der Deutſchamerikaner Maus, von dem es zunächſt hieß, er habe auf der Strecke aufgegeben, traf doch noch am Ziel ein und konnte noch vor Ebner auf den 26. Platz rangiert werden. Kampf um die 400 Meter Metzner und Büchner halten ſich Die Vorläufe— Nehb bereits ausgeſchieden Die 400 Meter⸗Vorläufe bildeten den Beginn des leicht⸗ athletiſchen Programms des Donnerstags. Noch einmal konzentrierten ſich auf ihn die deutſchen Hoffnungen. Un⸗ ſer Meiſter, der Frankfurter Adolf Metzner ſtartete gleich im erſten Vorlauf. Der Frankfurter lief in der dritten Bahn und ſiegte ſehr leicht in 50,4 Sek. vor dem Japaner Oſaki und Kanadier Wilſon. Areskoung⸗Schwe⸗ den mußte als Vierter ausſcheiden.— Im zweiten Vorlauf hatten der Amerikaner Eaſtmann zweite und Büchner⸗Deutſchland dritte Bahn. Der Schwei⸗ zer Martin blieb dem Start fern. Nach 200 Meter lag Caſtmann bere'ts an der Spitze und in 40 Sek. ſiegte der Weltrekordmann mühelos vor Büchner und dem Norweger Johanneſen„Ferner llefen“ Alvarez⸗Braſilien und An⸗ der⸗Argentinien.— Strandvall⸗Finnland gewann den dritten Vorlauf in 49,8 Sek. vor Ball⸗Kanada und Moſuda⸗Japan. Petterſon⸗Schweden ſchied aus.— Im vierten Lauf lieferte der Deutſche Nehb auf den erſten 200 Metern ein gutes Rennen, aber er war früh⸗ zeitig mit feiner Kraft am Ende und konnte hinter dem in 48.8 Sek. ſiegenden amerikaniſchen Metſter Carr, Gol⸗ ding⸗Auſtralten und Stonley⸗Englaud nur Vierter werden. Der Deutſche, der das Schickſal des Ausſcheidens mit dem Griechen Mandikas teilte, wurde von Stenuley gerade noch im Ziel abgefangen.— Im fünften Vorlauf hielt ſich der Oeſterreſcher Rin ner ſehr gut. Auf der Innen⸗ bahn laufend, übernahm er bereits im Bogen die Führung, um in 49, Sek. gegen den Engländer Rampling und dem Sldafrikaner Wolters in Front zu bleiben. Nicht plozlert würden in dieſem Rennen Black⸗Neuſeeland und der Chi⸗ neſe Cho.— Den ſechſten und letzten Vor lau holte ſich der Amerikaner Gordon überlegen in 50, Sek. Die Zwiſchenläufe Metzuer ſcheidet aus.!— Nur Büchner kommt weiter Schon eine Stunde noch dem letzten Vorlauf wurden die Zwiſchenläuſe für das 400 Meter⸗Rennen geſtartet. Aus öͤrei Läufen kamen die jeweils vier Beſten in die am Freitag fällige Vorentſcheidung. Leider brachten die Läufe für uns eine Enttäuſchung. Meſſter Metzner, der noch unter ſeiner Verletzung litt, mußte gusſchetden. Den erſten Zwiſchenlauf ſicherte ſich Carr⸗li Sa ſicher in 48,4 Sek. vor Walters ⸗Südafriko, Golding⸗Auſtra⸗ lien und Wilſon Canoda, Pugliſi⸗Braſilten mußte als Fünfter ausſcheiden. Im zweiten Zwiſchen lauf hatte Büchner, der in Amſterdom bekanntlich Dritter im Endlauf war, die zweite Bahn. Der Magdeburger hielt ſich recht gut, legte ſich im Bogen auf den dritten Platz, den er auch bis ins Ziel hielt. Gordon⸗U SA ſiegte in 48,6 Sek. vor Rampling⸗Englond, Büchner und dem Kana⸗ dier Ball. Johanneſen konnte ſich nicht für die Vorent⸗ ſcheidung quolifizieren. Der dritte Zwiſchenlauf brachte donn die ſchwere Enttäuſchung, doß unſer Meiſter Metzner ausſcheiden mußte. Metzner hatte ſich, wie gemeldet wurde, in der Vorwoche beim Training eine Zehenverſtauchung zugezogen, die doch noch nicht ganz behoben war. Sie machte ſich noch dem von Metzner gewonnenen Vorlauf ſogar wieder ſehr ſchmerzhaft bemerkbar. Metzner führte bis zu 200 Meter, fiel dann aber auf den letzten Platz zurück. Der Lauf wurde von dem Amerikaner Eaſtman in 38,8 Sek. leicht vor Rinner⸗Oeſterreich, Strandwall⸗Finnland und Lewis⸗Kancdo gewonnen. Mit Metzner mußte auch der Engländer Stoneley gusſcheiden. Weimann im Speerwerfen Vierter Drei Finnen auf den erſten Plätzen Das Speerwerfen fing für den Deutſchen Weimann hoffnungsvoll an. Gleich beim erſten Wurf ſtellte er unter dem Beifall des Publikums mit 68.16 Meter einen neuen olympiſchen Rekord auf. Später konnte Weimann dieſe Leiſtung noch um zwei Zentimeter verbeſſern, aber inzwi⸗ ſchen hatte ihn die finniſche Werfergarde übertrumpft. Der vierte Platz von Weimann iſt trotzdem ein Erfolg, weil hier eher weniger als mehr erwartet werden durfte. Weimann hat in Los Angeles mehr gezeigt, als er in Deutſchland im Durchſchnitt leiſtet und mehr kann man von einem Athleten nicht erwarten. Steger des Wettbewerbs blieb der Finne Matti Järvinen, der damit endlich für ſein Land die erſte Goldmedaille nach manchen Enttäuſchungen der letzten Tage holte. Seine Siegleiſtung war mit 72.71 Meter außer⸗ ordentlich gut, ſie blieb aber doch um einen Meter hinter ſeiner Jahresbeſtleiſtung. Das Ergebnis: 1. Matti Järvinen⸗Finn⸗ land 72.71 Mtr.; 2. Sippiläe⸗Finnland 69.80 Mtr.; 3. Peun⸗ ttläe⸗Finnland 68,70 Meter; 4. Weimann ⸗Deutſch⸗ Lilian Copeland gewann für Amerika das Diskuswerken land 68.18 Meter; 5. Bartlett⸗US A. 64.40 Meter; 6. Chur⸗ chal⸗U SA. 63.24 Meter. Eberle⸗Deutſchland trat zum Speerwerfen nicht an, um ſich für den morgen beginnenden Zehnkampf zu ſchonen. Helene Mayer verſagt Die Wienerin Preiß Olympiaſiegerin Die deutſche Olympia⸗Mannſchaft iſt um eine weitere Hoffnung ärmer. Helene Mayer, die Olympia ⸗Siegerin von 1928, iſt in der Eutſcheidung des Damen⸗Florettfech⸗ tens in Los Angeles geſchlagen worden. Damit nicht genug. Sie hat nicht einmal eine Medaille erringen kön⸗ nen. Sie wurde nur Fünfte. Nachdem Helene Mayer noch vor zwei Tagen in den Vorkämpfen eine glänzende Form gezeigt hatte und ohne Niederlage geblieben war, kämpfte ſie am Donnerstag in der Endrunde völlig unter ihrer Form. Sie war ſtark in⸗ disponiert und als ſich dann nach dem erſten Gefecht, das ſie gegen die Belgterin Adams 415 verlor, ſehr ſtarke phyſiſche Hemmungen zeigten, traten noch die pſychiſchen hinzu. Ste wurde ſehr nervös und verlor dann noch drei Gefechte mit :5 Treffern, und zwar gegen Frl. Preiß⸗Wien, Erna Bo⸗ gen⸗Budapeſt und Miß Guineß⸗England. Ein Troſt blieb, daß der Stieg auch an eine Deutſche, eine Deutſch⸗Oeſter⸗ reicherin, ftel. Die junge Wienerin Preiß war in aller⸗ beſter Form. Ste zeigte ein ſchönes Können und wurde eine würdige Olympia⸗Siegerin. Sie verlor nur ein Ge⸗ fecht gegen die Holländerin de Boer. Den ausſchlaggeben⸗ den Kampf gewann die Oeſterreicherin gegen die Englän⸗ derin Miß Guineß mit 513 unter dem ſtürmiſchen Beifall der Zuſchauer. Maßgebend für die Placierung war die Trefferzahl. Das Endergebnis lautete: Olympiaſiegerin Frl. Preiß Deſterreich, 8 Stege, 1 Niederlage, 27 Treffer; 2. Guk⸗ neß England, 8„1,21; 3. Erna Bogen ⸗ Ungarn, 7,2,80; 4. Adams⸗Belgien 6,3,29; 5. Helene Mayer ⸗Deutſch⸗ land, 5,4,29; 6. De Boer⸗Holland, 5,4, 35; 7. Munck⸗Däne⸗ mark, 2,7,29; 8. Olſen⸗Dänemark, 2,7,32; 9. Lloyd⸗U SA., 2,7, 42; 10. Butler⸗England kein Sieg 45 Treffer. Erwin Caſmir in der Eniſchelzung Im Gegenſatz zu Helene Mayer zeigte ſich der Frank⸗ furter Altmeiſter Erwin Caſmir in der Vorentſcheidung des Florettfechtens für Herren ganz hervorragend in Form. Von neun Gefechten gewann er acht und verlor nur eines gegen den Franzoſen Cattiau. Diorickſon läuft wieder Wellrekord Mit ihrem dritten Weltrekord innerhalb von vier Tagen wartete Amerikas große Allrvundathletin Babe Didrickſon auf. In der Entſcheidung des 80 Meter⸗Hürdenlaufens ſiegte ſie in der neuen Weltrekordzelt von 11.7 Sek vor ihrer Landsmännin Hall, die 11.9 Sek. benötigte. Auf den weiteren Plätzen endeten Clark⸗Sttdafrika, Shaller⸗ SA., Webb⸗Kanads und Wilſon⸗Kanada. Das Er ge bus: 1. Didrickſon⸗ USA. 11.7 Sek.(Weltrekord); 2. Hall⸗ USA. 11.9 Sek.; 3. Clark⸗Südafrtka 120 Sek.; 4. Shaller⸗ USA; 5. Webh⸗Kanada; 6. Wilſon⸗Kanada. Freitag, 5. August 1932 ELS-D WIRTSCHAFTS- 2 der Neuen Mannheimer Zeitung 0 Mittag-Ausgabe Nr. 359 Vereinigie Fahrzeugwerke AG. haft berichtet, daß die Ergebniſſe um etwa 40 v. H. hinter denen des s zurückgeblieben ſind. Etwa im ſind auch die ſtückmäß Umſätze in äde Bei der Zulaſ⸗ 1931 bei den leich⸗ reren Maſchinen von Zubehörteilen hat ſich Notverordnete Preisſenkun⸗ die Rentabilität ungünſtig beeinflußt. Der erbuſt von 1,06 Mill./ erhöhte ſich durch vortrag auf 2,01 Mill. Die regulären Abſchrei⸗ tragen 0,46 gegen 0,83 Mill./ Ferner wurden ieben auf Maſchinen 0,9, auf Wohngebäude 0,09, auf lager 2,04 Mill.. Die beſtehende Rückſtellung für ide wurde um 0,2 auf 0,35 Mill./ erhöht. ütperluſt von 5,93 Mill./ ſoll mit 1,53 Mill. auf ein Entwertungskonto übertragen und mit 4,41 Mill. 1 vorgetragen werden. Der GV. wird bekanntlich vorgeſchla⸗ gen, die Firma künftighin in NSU ⸗ D⸗Rad, Ver⸗ einigte Fahrzeugwerke AG. Neckarſulm umzuändern. des entlich ve De Der * Heinrich Lanz, Mannheim. Wie wir erfahren, die Fi Heinrich Lanz, Mannheim, mit der motivfabrik Krauß u. Comp.— J. A. Maf A G, München, eine Verein barung getroffen, wonach ſie den Vertrieb von 2 Typen der Ma ſel⸗ Schnell⸗Zugwagen übernimmt. hat * Thermos AG. in Berlin.— Verluſtabſchluß. Die ſätze erfuhren 1931 ſowohl wertmäßig als auch mengen⸗ einen beträchtlichen Rückgang. Verluſte an Außen⸗ änden ließen ſich nicht vermeiden, und auch durch Valuta⸗ ſchwankungen ſind beträchtliche Schäden entſtanden. Nach Abſchreibungen von 43 825(8621) 4 ergibt ſich ein Ver⸗ Iuſſt von 63 040. Zum Ausgleich von Wertminderungen und zur Deckung der Verluſte ſoll das Kapital von 400 000 Mark 21 zuſammengelegt werden. In den erſten ſechs Monaten 1932 ſind die Umſätze weiter zurückgegangen. Die Geſellſchaft hofft jedoch, durch Einſparungen die Un⸗ koſten den Umſatzverhältniſſen anpaſſen zu können. Die für den 30. Juli anberaumte Hauptverſammlung iſt ſeiner⸗ zeit auf einen unbeſtimmten Zeitpunkt vertagt worden. Umsaßsfeuererirag im 1. Ouarial 1932 33 Im erſten Vierteljahr 1992/38 iſt das Aufkommen aus der Umſatzſteuer(in Mill. /) 76,6 höher. als im Vorquar⸗ tal geweſen. Die Zunahme des Steueraufkommens iſt in Hauptſache darauf zurückzuführen, daß nach Ablauf des erſten Vierteljahrs 1932(Januar bis März) noch ge⸗ wiſſe Uebergangserleichterungen in Fortfall gekommen ſind. Die erhöhte Umſatzſteuer von 2 v. H. gilt bereits ab 1. Ja⸗ nuar d. J. Vereinnahmt wurden(in Mill.): 1929/50 1930/1 1981/82 1932/3 April 176,5 168,7 156,0 1127 Mai 88,8 47,6 37,2 104,6 Juni 22,1 20, 20,1 102, April Juni 236,0 230, 213, 319,5 Im Reichshaushalt 1932/8 iſt das Aufkommen aus der Umſatzſteuer mit 1,82 Milliarden /¼ veranſchlagt worden. Weiler verschlechierfer Röhrenabsaß Im Monat Jul' haben ſich nach Mitteilung des Röhren⸗ verbandes die Abſatzverhältniſſe auf dern Inkandsmarkt einem merklichen Abſtieg im Laufe der letzten zwei Jahre gegen den Vormonat verſchlechtert. Die Umſätze ſeien in allen Rohrſorten, ſowohl in handelsüblichen Gas⸗ und Biegerohren als auch in Stahlmuffenröhren und Quali⸗ kätsröhren, teilweiſe erheblich zurückgegangen. Der Aus⸗ landsabſatz ſei ebenfalls geſunken. Das Geſchäft ſei ins⸗ beſondere dadurch beeinträchtigt worden, daß die vorliegen⸗ den Ruſſenabſchlüſſe ausſpezifiert ſeien und neue Be⸗ ſtellungen nicht erteilt wurden. 20000 Währungsprojekfe in Deuischland Von Melchior Palyi, Profeſſor an der Handels⸗Hochſ chule Berlin, Direktor des Währungs⸗Inſtituts Dileffanfen an der Arbei dem Prozeß gegen die Luther⸗ Attentäter In 25 zur Sprache, daß die Reichsbank mehr als 10 Vorſchläge zur Bekämpfung der Kriſe durch eine Aenderung der Wä Spolitik erhalten habe. In der zom Berliner benen Zeit⸗ ift„Währung Projekte, die ſeit 1 ſind, auf 20 000 geſchätzt. ſtammen von Nicht⸗Nationa nie in ihrem Leben ein vo oder ein nation konomi ein intereſſantes gewiſſen Qualifikation bedarf, um z and aufgetaucht en Anregungen von Leuten, die s Kolleg gehört en. Es iſt zwar einer en Beruf eines Ingenieurs auch nur auszuüben, ze denn eine grundlegendere Form etn der Maſchine chnik ernſthaft vorſchlagen zu können; 0 gen darf in der Natio⸗ nalöbkonomie jeder einen Plan zur Be⸗ glückung der Menſchheit produzieren, un d niemand fragt nach ſeiner Qualifikation. Im Gegenteil: je hemmungsloſer ein Plan mit dem Erfahrungs⸗ ſchatz der Wiſſenſchaft und der Praxis ſchaltet, deſto mehr gilt die„Unbeſangenheit“ des Erfinders und deſto mehr darf er auf Sympathien rechnen. Man findet unter den 2 f 5 in beträcht⸗ licher Zahl Bildhauer, Ingenieure und Juriſten, alſo gebild Gebiet derartigen Dilett smus niemals dulden würden. Aber auch Praktiker der irtſchaft halten ſich häufig ohne weiteres beſugt, zu den Problemen Stellung zu nehmen. Was ſoll die Flut von Utopien, die ſich über unſere Währungspolitik ergießt? Mit dem Hinweis auf die Notlage iſt die Frage nicht erledigt. Daß hier ein Er⸗ ſatzfeld geboten wird, auf dem ſich ſozialiſtiſche und planwirtſchaftliche Inſtinkte ausleben können, ſteht zwar feſt. Wichtiger aber iſt die Tatſache, daß bisher nicht ein einziges Projekt bekannt geworden iſt, das nicht in größerem oder geringerem Maße, offen oder verſteckt, mit oder ohne Hilfskonſtruk⸗ tionen währungstechniſcher Art, das Ziel verfolgen würde: mehr Geld zu ſchaffen oder wenigſtens die Mög⸗ lichkeit für Mehr⸗Geld⸗Schaffung zu eröffnen. Eine Sehnſucht nach Mehr⸗ Zahlungsmitteln ſcheint weite Kreiſe zu erfüllen, vor allem Kreiſe von „Jutellektuellen“, eine Sehnſucht, die durch keine Inflationserfahrung der jüngſten Vergangenheit und der Geſchichte und durch keine theyretiſche Einſicht gehemmt wird. In dieſem entſcheidenden Punkte gehen alle Reformer von den Befürwortern der„Ankurbelungs“⸗Pläne bis zum „Feder⸗Geld“ völlig einig: daß ſie nämlich mehr Geld pro⸗ duzieren wollen. Ob die Verantwortung für das m eigenen angeblich unzureichende Geld oder Kreditvolumen der Goldproduktion, der Goldverteilung, der Politik der Notenbanken, der Angſt der Kreditbanken, dem inter⸗ nationalen Handel und ſonſt jemandem zugeſchrieben wird, der Ausweg iſt immer die Erfindung eines „neuen“ Mechanismus, um„Abhilfe“ durch Mehr⸗Geld zu ſchaffen. Alles weitere iſt freilich ſtrittig, und es gibt kaum zwei Währungsreformer, die ſich nicht wechſelſeitig für reichlich minderwertig halten würden. Vielfach glauben ſie, nicht einmal die Gemein⸗ ſamkeit des einen und oberſten Zieles zugeben zu ſollen. In Wirklichkeit betreffen die abweichenden Standpunkte Details der Zielſetzung und eine Fülle von klaſſifikatori⸗ ſchen Möglichkeiten ergibt ſich, wobei von den zahlloſen Verſchiedenheiten in der„Begründung“ der Reformprojekte abgeſehen werden ſoll. 1. Die Geldvermehrung kann offen als Ziel zugegeben oder als techniſche Möglichkeit zugelaſſen Freundlichere Welfwarenmärkfe Allgemein erholi bei mäßigen Umsäßen Nachdem ſeit November vorigen Jahres die allgemeine Preistendenz fortgeſetzt abwärts gerichket geweſen war, iſt es im Monat Juli an den Weltrohſtoffmärkten erſtmalig zu einer bemerkenswerten Erholung gekommen. Und zwar erſtreckte ſich dieſe auf ſämtliche Markt⸗ gebiete. Größere Preisſteigerungen im Ausmaß von 10 v. H. und darüber ergaben ſich namentlich an den Mais⸗, Roggen⸗, Rohzucker⸗, Schmalz⸗, Speck⸗, Butter⸗, Hanf⸗, Zinn⸗, Rohgummi⸗ und Rohhäute⸗ märkten. Unter den wenigen Welthandelsartikeln, die ſchwach veranlagt waren, fielen lediglich Hafer und Kupfer durch ſtärkere Preisabſchläge von etwa 15 v. H. auf. Die Reaktlonsbewegung hat ſich bisher nur bei geringer Um⸗ ſotztätigkeit vollzogen. Lediglich an den Weltgetreide⸗ märkten erfolgte Ende Juli eine allgemeinere Kaufbewe⸗ gung, durch die in der erſten Julihälfte eingetretenen neuen Wertverluſte— Juli⸗Weizen, Chicago war bis auf 446 Cents gedrückt— zumetſt voll wettgemacht werden konnten. Die Beſſerungen an den Warenmärkten ſind auf das langſam ſpürbare Abklingen der internationalen Miß⸗ trauenswelle zurückzuführen. Außerdem ſind die Vor⸗ räte des Handels zuſammengeſchmolzen. Ihre Ergänzung wird bei normaler Weiterentwicklung im Hinblick auf das Herbſtſatſongeſchäft in dieſem Jahr viel⸗ leicht frühzeitiger als ſonſt erfolgen. Außerdem ſchafft die internationale Tendenz zu weiterer Geld ver⸗ billigung bei denjenigen Warenmärkten, deren ſtatiſti⸗ ſches Gleichgewicht nicht allzuſehr geſtört iſt, erhöhten Wi⸗ derſtand gegen weitere Preisabſchläge. Auch in den Ver⸗ einigten Staaten iſt ſeit der Vertagung des Waſhingtoner Kongreſſes der ungünſtige Einfluß der Politik auf das amerikoniſche Wirtſchaftsleben im Schwinden. Im Juli lagen(verglichen mit dem Juni) am Gold⸗ wert gemeſſen feſter: Weizen, Mais, Roggen, Roh⸗ zucker, Tee, Kakao, Speck, Schmalz, Butter, Baumwoll⸗ faatöl, Baumwolle, Wolle unter Bevorzugung von Kreuz⸗ zuchten, Seide, Jute, Hanf, Blei, Zinn, Zink, Rohgummi und Rohhäute; ſchwächer waren lediglich Hafer, Kaffee, Flachs und Kupfer. Die Weltgetreidemärkte waren mehrfachen Schwankungen unterworfen, aus denen ſie jedoch mit Aus⸗ nahme von Hafer per Saldo mit Preisgewinnen(nament⸗ lich Roggen und Mais) hervorgingen. Der Weltweizen⸗ markt konnte von der auflebenden Exportbewegung Nutzen ziehen. Am Winnipeger Markt waren zudem neue Preis⸗ manipulierungen von offizieller Seite zu beobachten. Im Verlauf wirkten peſſimiſtiſche Berichte aus Rumänien und Jugoflawien ſowie die trockene Witterung in den Ver⸗ einigten Stagten und Kanada marktſtützend.. Die Kolonialmärkte lagen für Kaffee und Reis leicht abbröckelnd, dogegen für Rohzucker, Tee und Kakao erholt. Die braſilianiſchen Kafſeemärkte hatten in emp⸗ findlicher Weiſe unter den politiſchen Wirren zu leiden. In Europa hielt die Abſatzkriſe unvermindert an. Das enttäuſchende Ergebnis der Oſtender Zucker⸗Konſerenz hatte ein Nachlaſſen des Warengeſchäſtes zur Folge. Am New⸗ vorker Markt konnten ſich die Rohzuckerpreiſe ziemlich gut behaupten. Trotz der zweimonatlichen Friſt, die ſich Kuba ausbedungen hat, überwiegt der Eindruck, daß das Inter⸗ eſſe Kubas an einer endgültigen Einigung mit den übri⸗ gen Ländern ſo groß iſt, daß es die Verhandlungen nicht durch neue, unerfüllbare Forderungen in Frage ſtellen wird. Die in der erſten Julihälfte auf dem Weltteemarkt eingetretene Erholung beſchränkte ſich hauptſächlich auf die ordinären Sorten, für die fortlaufend Intereſſe zu erkennen wor. Ueber die weitere Entwicklung herrſcht Ungewiß⸗ heit, da nirgends Anzeichen einer Produktionsverringe⸗ rung wahrnehmbar ſind und die engliſchen Teezölle den geſamten Teemarkt demoraliſieren. An den europätſchen Buttermärkten wurde durch das zu raſche Hergufſetzen der däniſchen Notierungen ein Rückſchlag ausgelöſt. England lehnte es ab, die erhöhten Preiſe zu bewilligen, zumol die Produktion in Dänemark andauernd recht groß iſt. Die Märkte für Faſerſtoffe logen abgeſehen von den unſicheren Flachsmärkten durchweg im Preiſe gebeſſert. Die an den amerikaniſchen Baumwollmärkten von den Farmergenoſſenſchaften getätigten Verkäufe in Oktober⸗, Dezember⸗ und Januar⸗Terminen werden vielfach als Zei⸗ chen dafür gedeutet, daß ſich der Farm⸗Board von der aktiven Marktbeeinfluſſung zurückziehen und ſeinen Etat vor den Wahlen etwas entlaſten will. Der Saiſonüber⸗ trag per 1. Auguſt dürfte ſich nach den letzten Schätzungen auf 12,5 Millionen Ballen gegen 8,77 Mill. Ballen vor Jahresfriſt ſtellen. Infolge erringerung der Kapſel⸗ häfer⸗Gefahr gehen die Taxen für die neue Ernte wieder höher, und zwar bis an die 13 Millionen Ballen. Die in der erſten Julihälfte erreichten höheren Woll⸗ preiſe konnten ſich im Verlauf knapp behaupten. Es ſtellte ſich heraus, daß die Nachfrage auf der Londoner Auktion vorwiegend Bradford entſtammte, während der Kontinent in ſeinen Anſchaffungen ſogar hinter dem niedri⸗ gen Vorjahrsumfang zurückgeblieben iſt. Etwas lebhaftere Warennachfrage führte auch auf den lange Zeit vernach⸗ läſſigten Rohſeiden⸗ und Rohjutemärkten Ende Juli zu Preisbeſſerungen, ohne daß beſondere marktmäßige Motive vorgelegen hätten. Der Weltmetollmarkt war für Kupfer erheb⸗ lich abgeſchwächt, während für Zinn, aber auch für Blei und Zink höhere Preiſe angelegt wurden. Die durch den Zerfall des Kupferkartells und durch Weltbeſtände von einer Million Tonnen völlig zerfahrene Lage am Kupfer⸗ markt ſpiegelte ſich darin wieder, daß wirebars bis zu 4,50 Cents herunter verkauft wurden. Die freundlichere Hol⸗ tung der übrigen Metalle hatte donn auch hier eine leichte Belebung zur Folge. Die Vorräte der Mitglieder des internationalen Zinkkortells waren weiter im Abnehmen begriffen. Die erneute Droſſelung der Produktion um 10 v. H. ab 1. Auguſt konn bei auftretendem Bedarf leicht neue Preisbeſſerungen zur Folge haben. An den Zinn⸗ märkten nahmen die Stützungskäufe ihren Fortgang, da die Abnahme der ſichtbaren Vorräte bisher den gehegten Er⸗ wartungen nicht entſprochen hat. Die Nachfrage aus der „ Induſtrie ließ wieder ſehr zu wünſchen rig. Das Geſchäft an den engliſchen Kohlen märk⸗ ten neigte weiter zur Schwäche. Ein ſehr ungünſtiger Einfluß ging von der Zollverordnung der iriſchen Regie⸗ rung aus. Man befürchtet eine Verdrängung der eng⸗ liſchen Kohle in Irland, namentlich durch die deutſche Kohle. Auch das langfriſtige Geſchäft lag ſehr ſchwierig, da die ausländiſchen Verbraucher in Erwartung niedri⸗ gerer Preiſe mit Eindeckungen ſtark zurückhielten. Die Erholung am Weltmarkt für Rohgum mi war auf den wachſenden Widerſtand der Produzenten zu⸗ rückzuführen. In Amerika kurſierten Gerüchte über neue Zollverfügungen für Gummi. Zur Zurückhaltung mahnte die hohe Schätzung von 38 000 To. für die Juli⸗Verſchif⸗ fungen aus den Malayenſtaaten. Man iſt allgemein ziem⸗ lich enttäuſcht darüber, daß die Produktionseinſtellungen ſo zahlreicher Plantagen ſeit April nicht zu einer ſtarken Abnahme der Verſchiffungstätigkeit geführt haben. Die Preisentwicklung Koffee und Zucker verſtehen ſich jeweils per Dezember. Ware Börſe Einheit Qualität Juli Juni Mai Werzen Chikago ats je bush Hardwinten 2 50.25 48,.— 59.— Kaffee New Pork ets je ib io Nr. 7 5,99 6,12 6,44 Rohzucker New Hork ats je ib Centrifugals 1,05 0,90.73 Schmalz Chikago ets ſe ib Mittelpreis 4,90 4,52 3,85 Baumwolle New Fork ats je lb Middl. 6,05 5,885.60 Wolle Bradford d je ib aer tops 22.— 20,50 20,50 ute London ats ſe ib Firſt Marks 15,37 14,50 15,87 upfer New Dork ats je id Elektrolyt 4,50 58,25 3,87 inn New Pork ats je lb Straits 21,37 19,60 20,40 lei London ats je ib gew. Marke 10.25 9,44 9,75 Silber New Nork ots ſe os Standard 26,75 26,75 27,75 Kautſchutk New Park eis je w ſmoled ſhet 3,12 2,586.89 Kaffee und Zucker verſtehen ſich jeweils per Dezember oder aber abgeſtritten und nur durch eine„Hintertür“ zu⸗ gelaſſen werden. 2. Alle Projekte haben gemeinſam, daß ſie bei Verwirk⸗ lichung die Erſchütterung der Währungspari⸗ tät(dem Golde gegenüber) zumindeſt in greifbare Nähe rücken. Sie unterſcheiden ſich aber je nachdem, ob ſie a) eine ſolche Gefahr geradezu herbeiführen wollen, wie es die ſogenannten Devalvationiſten tun; oder b) ihr gleichgültig gegenüberſtehen; oder ſie e) trotz der propagierten Geld⸗ vermehrung vermeiden zu können glauben. 3. Es gibt quantitative Unterſchiede: die „beſcheidenen“ Geldreformer pflegen 2 bis 3 Mrd.„„zu⸗ ſätzlicher“ Kredite binnen eines Jahres oder in noch kür⸗ zerem Zeitraum zu fordern; die Largeren laſſen es ruhig auf ein paar Milliarden mehr ankommen, die ganz Groß⸗ zügigen laſſen ſich überhaupt auf keine Diskuſſion über Quantitäten ein. 4. Es gibt Geldreformpläne, die an der heutigen Ord⸗ nung der Währung nominell feſthalten wollen und nur „Iiberalere Handhabung der Bank bzw. No⸗ ten bankpolitik“ fordern. Dieſe Art der ſimplen Kre⸗ diterweiterung herrſcht bei den Inflationiſten engliſcher Zunge als Programm vor. Die deutſche Inflations⸗ bewegung iſt meiſt komplizierter; ſie knüpft die Geld⸗ vermehrung an eine Reform der Währungsorganiſation. Die erſte Methode hat den Vorzug, daß ſie eine Panik zu vermeiden ſcheint, die aus der Organiſationsänderung ent⸗ ſtehen könnte. Die Organiſationspläne erſtreben im einzelnen: a) Parallelwährung; b) Doppelwährung (Silberintereſſenten; c) Beladung der Notenbank mit Staatspapieren oder ſonſtigen langfriſtigen Werten; d) Scheidemünzen⸗Inflation; e) Ausgabe von Staats⸗ papiergeld an Stelle oder neben der Banknote; f) Geld⸗ ſchöpfung nach Maßgabe der Warenproduktion oder der Menge irgendwelcher Produktionselemente, wobei die Be⸗ wertung dieſer Grundlagen nicht vom Markte her, ſondern willkürlich erfolgen ſoll(3. B. Arbeitsſtundenleiſtung⸗Wäh⸗ rung des Medizinalrats Sommer); g) Abſchaffung des Bargeldes und Erſatz durch bargeldloſen Zahlungsverkehr, wobei natürlich Hemmungen der Geldvermehrung, die aus dem Barverkehr ſtammen, beſeitigt werden ſollen(z. B. in der„Guthaben⸗Währung“ des Bildhauers Zweininger); h) Kombination von Plänen der obigen Art und ihre Ver⸗ bindung zu einer angeblich„organiſchen“ Einheit, wie das z. B. in den Plänen von Rittershauſen und Wagemann geſchieht. 5. Mannigfaltig ſtiud auch die Beziehungen der Wäh⸗ rungsreformprojekte zum Außenhandel. Es gibt z. B. die folgenden Variationen: a) durch Infla⸗ tion, bei der Löhne uſw. hinter den Auslandspreiſen „nachhinken“, ſoll eine Exportprämie und eine Import hemmung erzeugt werden(Propaganda Dalberg, Hahn uſw.). Daß der Weltmarkt eng iſt, und daß er auf Valu⸗ ten⸗Dumpingverſuche mit Gewaltmaßnahmen reagiert wird vergeſſen. b) Das zuſätzliche Geld ſoll zur Subven⸗ tionferung dienen und dadurch indirekt den Außenhandel „fördern“, indem Verluſte aus Dumpings tragbar werden )„Autarkie“ ſoll erreicht werden, ſei es durch einfache dvermehrung ohne Abgang vom Golde, ſei es dur löſung der Währung von der Goldparität. c) Er⸗ chterung des Außenhandels durch Schuldenabbürdung wird er bt uſw. 6. Durch die Meinungsverſchiedenheit unter den„Re⸗ formern“, ob ſie Deutſchland allein mit ihren Plänen beglücken wollen, alſo ohne Rückſicht auf das Vor⸗ gehen des Auslandes, oder ob ſie zuſammen mit den Auslande vorgehen wollen, wobei wiederum ein Zu⸗ ü igehen mit beſtimmten Ländergruppen(Mitlel, europa, Pfund⸗Klub uſw.) oder mit der ganzen kapitallſti⸗ ſchen Welt, insbeſondere mit dem Dollar, zur„Wahl“ ſtünde. 7. Das Schuldenproblem ſteht bei allen Projek⸗ ten im Vordergrunde. Die einen glauben, durch die Nen⸗ ordnung der Währung bezw. durch Geldvermehrung die Schulden teils unmittelbar, teils auf dem Umwege über eine„Ankurbelung“ der Konjunktur erleichtern zu kön⸗ nen. Die anderen verlangen Devalvation. Die Dritten fordern zuſätzlich zur Währungsreform auch künſtliche Zinsſenkung oder Kapitalherabſetzung. Bet den Vierten kommt es auf die Streichung von Schulden an. 8. Gemeinſam iſt allen Projekten, daß ſtie die Kriſe beſeitigen wollen. Dabei ſagen die beſchei⸗ denen Projekte nicht, was zu geſchehen hat, falls nach der „Ueberbrückung“ die Kriſe noch anhält Die meiſten wol⸗ len aber die Not entweder durch Währungsmanipulierung mit einem Schlage überwinden, oder ſie wollen die „Grundlage“ für eine Kriſenüberwindung ſchaffen, Da ſtehen wir vor dem eigentlichen Problem. Tempo⸗ räre Maßnahmen mögen wohl zur Panikbekämpfung un⸗ vermeidlich ſein; ſie bedeuten aber lediglich die Verhin⸗ derung einer Panik und nicht„Ankurbelung“ einer neuen Konjunktur. Wie ſoll eine ſolche Ankurbelung künſtlich herbeigeführt werden? Geldvermehrung, die zur Inflation führt, kaun nicht den Weg bieten; denn entweder geht ſie ins„Endlose“ oder ſie wird irgendwo geſtoppt, was mit einer Defla⸗ tion gleichbedeutend iſt; daun würde man ſich zu der allgemeinen Wirtſchafskriſe noch eine wirkliche„De flatiouskriſe“ aufgeladen haben. Die Lage wäre alſo noch verſchlechtert. 5 Wenn einmal die Projektemacher alle Konſequenzen durchdenken, dann hätte man endlich eine Diskuſſionsbaſis, um die Erfolgsausſichten! der Konjunkturankurbelung prüfen zu können. Dan würde ſich freilich bald zeigen, daß die bloße Ankündigung ſolcher Pläne zur Erſchſttte, rung des Währungsſyſtems führen kann. FEPEECFFCFCCCfCòò ò²Ü Q. PPPPPfFfbdßbßßdbbbbkk!kk!kã⁵ ¶ãd ũãñp... e 31,2 ird. Rm. deuische Anleihen im Umlauf Das Stat. Reichsamt veröffentlicht ſoeben eine Zuſam⸗ menſtellung über den Umlauf an Schuldverſchreibungen im Deutſchen Reich per 31. März 1932. Daraus iſt zu erſehen, daß er zu dieſem Zeitpunkt 81,2 Mrd. 4 betrug und damit ungefähr 60 v. H. des Vorkriegs⸗ umlaufes wieder erreicht hat. Der überwiegende Teil der Anleihen iſt in den 8 Jahren ſeit der Währungsſtabi⸗ liſierung begeben worden. Die Aufwertungs⸗ und Ab⸗ löſungsanleihen, ſowie die Feſtwertanleihen, die kurz vor und nach der Stabiltſterung der Reichsmark begeben wur⸗ den, ſind am Geſamtumlauf nur noch mit knapp einem Viertel beteiligt, während es Ultimo März 1029 noch ein 25 Durchachnittl. Kurastand 0 3 Sestwar anal. Gros. Wertpapiere 3 70 5 65 60 15 8 -Obigenonen 35 1 30 .-ILAeA 225. 22 Drittel waren. Von dem Reſt in Höhe von 23,7 Mrd. 1 ſtellen 2,25 Mr. 4 keinen neuen Kapitalzufluß der Emit⸗ tenten dar; es ſind dies die 74 der Nounganleihe, deren Erlös den ene ee Mächten zugefloſſen iſt 5 Mill.„ ſowie die Schuldbuchforderungen des Rei⸗ es zur dgeltung der Kriegsſchäden(1078,2 Mill.) und der Lokenſchuden 218,3 Mill.). Der Umlauf an Schuldwerſchreibungen nach Art und Form der Anleihen zeigt in den letzten Jahren folgende Entwicklung(in Mill.): Art der Auleihen 81.12.28 31.12.29 31.12.30 31.1281 81..32 Reichsanleihen 6745 7589 9 261 9871 9 782 Länd eranleihen 1274 1841 1448 1423 1 42g Gemeindeanleihen 1898 1781 1818 1745 1 745 Kirchenanleihen 122 142 180 146 145 Anl. öff. Körperſchaft. 794 794 979 1157 1 246 Anl. öff. Unternehm. 1200 1302 1477 1 452 1445 1 8 uſtrieobligationen 2989 3119 3231 3 074 3 037 fandbriefe 7 707 8 605 9522 9 745 9 654 Kommunalobligationen 2070 2232 2602 2703 2686 In sgeſamt 24295 28 856 20 483 31 317 31 193 Form der Anleihen Aufw.⸗ u. Ablöſ.⸗Anl. 7 75 8 026 7841 7457 7424 Feſtwertanleihen 38 332 246 203 200 Inlandsanleihen 9 904 11 190 12 774 13 587 13 615 Auslandsanleihen 6242 6464 8 804 8854 8291 Berzinsl. Schatzonweiſ. 57²⁰ 903 1 919 1715 1 668 Insgeſamt 24 295 20 856 30 83 31 317 31 193 Zunahme 9 827 2561 8 627 834 124 davon neues Kapital abzüglich Tilgung 2419 1210 2686 47 142 Der Umlauf hat von ſeinem Höhepunkt(Mai 1931) mit 31,5 Mrd.& ſich bisher um 269 Mill.& ermäßigt. Frankfurier Abendbörse behaupiei An der geſtrigen Abendbörſe blieb die feſte Grundſtimmung erhalten. Bei etwas lebhafteren Umſätzen wurden meiſt weitere, wenn auch nur kleine Kursbeſſerungen erzielt. Intereſſe zeigte ſich für Farben, Otavi Minen, Aku und Reichsbahn, die gegen den Ber⸗ liner Schluß bis zu ½% v. H. anzogen. Das Geſchäft wickelte ſich aber wieder nur innerhalb der Kuliſſe ab. die auf die erneut feſte Haltung der Auslandsbörſen hin kleine Deckungen und Meinungskäufe vornahm. Einige Anregung bot auch der Bericht für Konjunkturforſchung der von einer leiſen Beſſerung der Lage ſpricht. Am Rentenmarkt fanden auf erhöhtem Niveau leb⸗ haftere Umſätze ſtatt. Intereſſe zeigte ſich weiter für Schutzgebiete, während die übrigen deutſchen An⸗ leihen kaum verändert waren. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft wieder ſtark zuſammen, die erhöhten Kurſe blieben aber gut behauptet. Tendenz: freundlich. Es notierten: Neubeſttz 578 b. u. Altbeſitz 4876 b. u.., Berl. Handelsgeſellſchaft, Dtſch. Gold und Silber 18846 Gebr. Junghans 9 Reichsbank nicht notiert, J. G. Farben 89, Nachbörſe 8974, Brief, Siemens u. Halske 122 Kaſſa. Auslandsbörſen feſt Die Grundſtimmung der Londoner Börſe blieb bis zum Schluß ziemlich feſt, beſonders am Markte der internatlo⸗ nalen Werte. Deutſche Werte konnten ſich etwas befeſtigen, An der Pariſer Börſe ergaben ſich durchweg beachtliche Kursſteigerungen. Die Stimmung an der Brüſſeler Börſe war gleichfalls freundlicher, internationale Werte waren ſtärker befeſtigt. Die Tendenz der Amſterdamer Börſe war recht feſt. Das Geſchäft nahm einen lebhafteren Umfang als an den Vortagen an und die Schlußkurſe lagen beden⸗ tend über den geſtrigen Notierungen. Wien war luſtloz, es kam nur in wenigen Werten zu Abſchlüſfen. Newyork eröffnete heute bei lebhaftem Geſchäft in freundlicher Haltung. Weitere Abſchwächung des Pfundes Die gegen geſtern mittag einſetzende Abſchwächung des engliſchen Pfundes machte im Laufe des Nachmittags wei⸗ tere Fortſchritte. Der Ver luſt gegenüber dem Dollar beträgt im Vergleich zum geſtrigen Schlußſtand genau zwei Cent. Der Kurs ſtellte ſich gegen Paris auf 89,8), gegen Newyork auf 3,4996, gegen Amſterdam auf 8000 und gegen Zürich auf 18,01. Der Dol lar konnte ſich dä⸗ gegen international wieder kräftig erholen und lag feſter als in den letzten Tagen. Die Reichsmark war ge⸗ halten mit 59,09 in Amſterdam, 122,20 in Zürich, 14,70 in London und 23,78 in Newyork. Im Einklang mit dem Pfund tendierten natürlich die Noröddeviſen ſchwächer. Mannheimer Produkfenbörse/ 4. Augusi Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, neu, greifbar. 25, 25/5.50 J Wieſen hen 4,9050 e e 19, 25/19,50 Rotileehen..„ 490,0 Hafer, in. 17/19,— Lnzernkleehen. 5/0 Gerſte, pfälziſche— Preßſtroh, Rogg, Weiz 3,4080 ausländiſche— Hafer, Gerſte 82 05 uttergerſte, alte 17,50/18,.— Geb. Stroh, Rogg. Weiz. 2,0 als, auf Bezugſchein 18.— 90 0 erſte.— Saatmals— Weizenmehl, Spezial o 9,20 Erbnußkuchen.. 12,50/ 12,5 m. Sack ab 16. Sept/ Ort 36, Soyaſchrot..„ 10,50 10,75 Weizenm. m. Auslw. 85.— Biertreber. 0, 50/11,.— Roggenmehl m. S. 28,9. Trockenſchnitzel..„ 9, 50/,75 J Welzenkleie mit Sack,.— Der Saaſensiand im Neich Anfang August Unter dem Einfluß der warmen und trockenen Witte⸗ rung in der erſten Julihälfte wurde die Reife des Ge⸗ treides, beſonders auf den leichten Böden, beſchleunigt Vereinzelt traten allerdings Dürreſchäden auf. Durch die ſeit Mitte des Monats Juli aufgetretenen Gewitterregen wurden die Erntearbeiten erſchwert und verzögert, zumal teilweiſe eine ſtarke Lagerung der Halmfrüchte eingetreten war. Hierdurch dürften wohl auch die Ek träge etwas beeinträchtigt ſein; doch wird ſich der Aus, fall der Ernte genauer erſt aufgrund der demnächſt zur Veröffentlichung gelangenden zweiten Erntevorſchätzu überſehen laſſen. Dem Wachstum der Hackfrüchte, das unter dem trockenen Wetter in der erſten Julihälfte gelitten hatte, waren die Niederſchläge in der zweiten Julihälfte im alle gemeinen förderlich. Auf den Futterplätzen zeigt der Nachwuchs nach den Regenfällen gute Fortſchritte. Die durch die Trockenheit der erſten Monatshälfte entſtande⸗ nen Schäden ſind allerdings nicht ganz behoben; au machen ſich in einzelnen Reichsteilen Ueberſchwemmungs⸗ ſchäden bemerkbar. 5 Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gut, 3 mittel, 4— gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Begutachtung: Frühkartoffeln.8(im Vormon 2,7); Spätkartoffeln 26(2,7); Zuckerrüben 28 (20); Runkel rüben 2,5(2,8); Klee 2,7); Lu, derne 26(.); Bewäſſerungswieſen 2,4(2,5); andere Wieſen 2,7(2,6]. 1 Frachienmarkf Duisburg-Ruhrori/ 4. Aug. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war außerge⸗ wöhnlich ſtill. Bergreiſen wurden überhaupt nicht ve⸗ geben. Demnach wurde auch keine Bergfracht notiert Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts erfuhren keine Aenderung. *„Reparationsbeſeitigung und Börſe“. Im Hinblick auf die vielerlei Fragen, die im Zuſammenhang mit den Lquſanner Beſchlüſſen für alle an Kapitalanlagen und Ver⸗ mögens verwaltung Intereſſterten auftauchen, wird eine Abhandlung Intereſſe beanſpruchen, die das Berlinek Bankhaus Eugen Schmidt Berlin W. 8, Unter den Linden 28, unter vorgenanntem Titel herausgibt, die die Firma Intereſſenten koſtenlos zuſtellt. ** Freitat 1 2 * 1 ganz und A im Aufsc Haug 8 82 16, Tel — Import⸗ „ Hahn f Valu⸗ reagiert, Subven⸗ handel werden. einfache s durch ) Er⸗ pürdung en„Re⸗ t ihren as Vor⸗ it den ein Zu⸗ (Mittel, vitali. „Wahl“ Projek⸗ ie Neu⸗ ung die ge über zu kön⸗ Dritten ünſtliche Vierten ſie die beſchei⸗ tach der en wol⸗ tlierung en die affen. Tempo⸗ ing un⸗ Verhin⸗ neuen künſtlich zuenzen usbaſts, rbelung zeigen, rſchütle⸗ 7 — Freitag, 5. Ar Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 9 88 Werner Füſſerer— Fr. Rasp- Olga Limburg in der filmischen Delikatesse 8 Die grausame Freundin Zwerchfellerschütternde Komik und tollster Humor wetteifern mit einer raffiniert ausgesuchten Aufmachung in diesem mit sprühendem Dialog, Eleganz u. Sex-Appeal erfüllten Tonfflm. Herrl. Beiprogramm u. neueste Fox-Tonwoche.— jugendl. h. Zutritt! .00.40.40.45 Uhr Beginn: Heute letzter Tag io 3 lustigen Portiermädels in dem reizd. Tonfilmschlager fr au Lehmanns Tödter; mit Hertha Thiele, Else Elster, Hansi Niese 40 Außerdem: DOUGLAS FAIRBAN RSG der Held aller Abenteuer in 5 8 Die eiserne Maske), Beginn: 3, letzte Vorstellg. 8 Uhr Vorzugskarten gelten! 8 5.. 1 Verboten und jetzt freigegeben!) in abenteuerl. Film vom chines. Geheimbundwesen bildschönen Chinesin Loretta Voung Als Hauptdarstellerin. 5 Höchst spannend und sensationell ist diese schaurige Chinesen 4 Tragödie bis zum dramatischen Schluß! „Rigoletto-Quartett“ Neueste Tonwoche Beginn:.00,.00,.50,.45 Uhr Vorzugskarten gelten!? 7. Seite „Nummer 359 Alien Freunden, Gästen denke ſch für das uns bisher entgegengebtechte Ver- trauen. Nach dem Ableben meines Ib. Mannes werde ſch unser Lokal m Sinne des Wie bisher Welterführen Verstofbenen und bitte um geneigten Zuspfuch Babette Kimmer uwe. Gasthaus zum weigen Elefanten 1 5 3 5 2 E 8 3 „Der schlechteste Herd“ wird wieder wie neu gemacht. Brennen und Backen. ferner Setzen, Putzen und Ausmauern Nerdschlosserel und Ofensetzerei 18 Krebs, J 7, 11 Tel. 28219 Alle Reparaturen an Herden, Oefen u. Gasherden. — ie Haenden; Konditorel und Kaffee Hartmann? am Kalserring e ee Meubeziehen von Lampen BSK rA! Qalifet urid Pillig Prirne Pier nd Forster Wein Schöner Vorgarten mum mmunmummummmmmmmmmmmmmmmmmmummmm uf Schirmen, Lampen jeder t Lampen-däger, D 3, 4 Telephon 22304 ft Ab heute der vorzügliche 2 TONFILN Spielplan ab 4 Uhr 7 Der erste 8 5 Faltbol-Sensatiensfilm HDE GEBURR- DiNa SA. 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