. f 9 9 lung der Dinge. poſitive Aufbauprogram mm“ das wirtſchaftliche und finanzielle Auf⸗ gaben ſchwierigſter Art umfaßt und auch Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Le Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.—Erſchelnungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſs⸗ EColonel⸗ zeile; im R Fr im voraus zu bez⸗ All beſondere Preiſe. Rabatk r das Erſcheinen von Anzeigen beſonderen Plätzen und für telefoniſch Ahr.— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Augu t 1932 143. Jahrgang Nr. 363 Rälſelraten über die Regierungsbildun In der Frage der Regierungsbildung ſteht bisher nur feſt, daß der Reichswehrminiſter von Hetzreden am Douaumont Franzöfiſche Heucheleien bei der Einweihung des Beinhauſes von Douaumont Koalitionsgeſpräche Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 7. Aug. Die Aufklärungsgefechte, die entſchei⸗ dungsvollen politiſchen Verhandlungen voraus⸗ zugehen pflegen, ſind bereits recht lebhaft im Gange. Was man bisher von den drei Hauptfaktoren in dem beginnenden großen Spiel— der Regierung, den Nationalſozialiſten und dem Zentrum— hörte, gibt noch keinen Fingerzeig für die vermutliche Entwick⸗ Das Or gan des Prälaten Leicht, des Führers der mit dem Zentrum eng liierten Bayeriſchen Volkspartei, hat noch einmal in aller Form die Forderung erhoben, daß die Natioz⸗ nalſoztialiſten als ſtärkſte Partei nan⸗ mehr den auf ſie entfallenden Anteil an der Verantwortung übernehmen. Das rheiniſche Zentrumsblatt, die„Kölniſche Volkszeitung“, äußert ſich vorſichtiger und be⸗ tont die zuwartende Haltung des Zentrums, das die Initiative den Nationalſozialiſten überlaſſen möchte. Von den Nationalſozialiſten weiß man nur, daß ſie den dominierenden Einfluß im Ka⸗ binett verlangen. Ob Hitler tatſächlich, wie einige Blätter aus den jüngſten Auslaſſun⸗ gen der nationalſozialiſtiſchen Preſſe folgern, das Kanzleramt für ſich in Anſpruch nimmt, iſt noch nicht klar zu erkennen. Eines nur ſcheint bis jetzt feſtzuſtehen, daß in einem umgebildeten Kabinett, wie immer es geartet ſein ſollte, der Reichswehrminiſter Schleicher ſeinen Poſten und wie man hinzufügen darf, ſeine ausſchlaggebende Stellung behalten wird. 8 Das Kabinett wird, während der Kanzler Mitte nächſter Woche die Fühlung mit den Parteien auf⸗ nimmt, das beim Regierungsantritt angekündigte fortführen, auf dem Gebiet der Reichsreform neue Vorſtöß e bringen dürfte. Der Reichskanzler wird von ſeiner kurzen Erholungsreiſe am Montag früh wieder in Berlin eintreffen. Die Rückkehr des Reichs⸗ präſidenten wird für Mittwoch erwartet, da Herr von Hindenburg am Donnerstag an der Verfaſ⸗ ſungsfeier teilnehmen will. Vor dieſem Termin iſt, nach Anſicht der maßgebenden politiſchen Kreiſe, mit ernſt⸗ haften Verhandlungen über eine Umbildung der Reichsregierung nicht zu rechnen. Alle Gerüchte über eine vertrauliche Ausſprache Papens mit Adolf Hitler auf dem Schloß des Kanzlers in Weſtfalen werden von zu⸗ ſtändiger Seite als Phantaſiegebilde be⸗ zeichnet. „ Herr von Papen hat während ſeines Urlaubs ſeine Beſitzung im Saargebiet nicht verlaſſen. Adolf Hitler, der ſich gleichfalls zur Erholung während der letzten Tage in den bayeriſchen Bergen aufhielt, ſoll geſtern in Berlin bei ſeinem Vertrauensmann Göring geweſen ſein. Seine Anweſenheit ſei je⸗ doch geheim gehalten worden. Reichswehrminiſter von Schleicher hat ſich zum Wochenende nach einem Oſtſeebad be⸗ geben. Auch das gibt wieder zu allerhand Kombinationen Anlaß. So will die Berliner „Nachtausgabe“ wiſſen, daß Hauptmann Gö⸗ ring nach demſelben Ort gefahren und daß auch Hitler dort heute zu einer Konferenz mit Herrn von Schleicher eingetroffen ſei. Hitler hatte in Schwerin als Gaſt des mecklenbur⸗ giſchen Miniſterpräſidenten eine Beſprechung mit den Leitern der wichtigſten SA⸗Grup⸗ pen gehabt, denen er angeblich klar gemacht haben ſoll, daß durch weitere Terrorakte der SA⸗Leute die bevor⸗ ſtehenden entſcheidenden Verhandlungen über die . aufs ſchwerſte beeinträchtigt wurden. Die Regierung zaudert a Berlin, 7. Auguſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Von Hitlers perſönlichem Einfluß auf die SA verſpricht man ſich in Berlin offenbar eine Be⸗ ruhigung der innerpolitiſchen Lage, die bisher beim beſten Willen noch nicht konſtatiert werden kann. Kein Wunder, daß die Regierung mit ihrer Zauderpolitik in der Frage eines verſchärf⸗ ten Vorgehens gegen den Terror kein Ver⸗ ſtändnis findet, weder auf der Rechten noch auf der Linken.. In der Tat hat die Drohung mit drakoniſchen Maß⸗ nahmen nicht die Wirkung hervorgebracht, die man ſich in Regierungskreiſen von ihr verſprochen. Die Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7. Aug. Die großen Feierlichkeiten zur Enthüllung des Totenmals von Douaumont dienten der Regierung Herriot zu Kundgebungen außenpolitiſcher Natur. Bei der Einweihung des Bein hauſes von Douaumont, wo 400000 franzöſiſche Soldaten im Weltkrieg ſtarben, fand Kriegsminiſter Paul Bon⸗ oour die erwünſchte Gelegenheit, Frankreichs Rü⸗ ſtungen als„Beweis des Friedenswillens“ hinzuſtel⸗ len und dem Völkerbund Lorbeeren zu winden, weil man„in Genf die berechtigten Anſprüche Frankreichs auf vollkommene Sicherheit anerkennt“. Paul Boncour, der ſeit ſeinem Sprung aus der franzöſiſchen Sozialiſtenpartei eine ra⸗ pide Entwicklung nach der nationaliſtiſchen Seite hin gemacht hat, proklamiert im Na⸗ men der Regierung Herriot, daß keine Macht der Welt Frankreich davon abbringen werde, für ſeine„Sicherheit“ zu ſorgen und jede Schwüchung der Wehrmacht abzulehnen, ſo⸗ lange nicht der Frieden befeſtigt ſei. Das alte Couplet von der Beſtrafung des An⸗ greifers wurde wieder einmal zu Gehör gebracht. In ähnlichen Gedankengängen bewegten ſich die Re⸗ den des Marſchalls Pétain und des Staats⸗ präfidenten Lebrun. Denkmalszerſtörung in Vannes Faſt zur ſelben Stunde hielt Miniſterpräſident Herriot in der alten bretoniſchen Stadt Vannes eine Gedenkrede angeſichts der 400jährigen Wiederkehr der Vereinigung der Bretagne mit Frankreich. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſprach zu Beginn ſeiner die franzöſiſchen Könige fei⸗ ernden Rede auch von der„Sicherheit Frank⸗ reichs“ und von der abſoluten Friedfertigkeit Frankreichs. Das Wort des Reichswehrmini⸗ ſters von Schleicher über die franzöſiſche Heuchelei in der Abrüſtungspolitik wies Her⸗ a riot mit„Verachtung“ zurück. „In ſeiner Wachſamkeit wird ſich Frankreich durch keinen wie immer gearteten Zwiſchenfall ſtören laſſen“, rief Herriot aus und erhielt hierfür den donnernden Beifall ſeiner Zuhörer. Die Gedenk⸗ feier in Vannes erhielt aber einen ganz beſonderen Beigeſchmack durch die Zerſtörung des im Jahre 1911 iet Reims enthüllten, von dem Pariſer Bildhauer Roucher ſtammenden franzöſiſch⸗bretoniſchen Denk⸗ mals, das Karl XVIII. darſtellt, wie er die Huldi⸗ gung ſeiner Untertanen entgegennimmt. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß die Ge⸗ denkfeier in Vannes unter dem Proteſt der bretoniſchen Autonomiebewegung veranſtal⸗ tet wurde. In der Zerſtörung des Denk⸗ mals fand dieſer Proteſt ſeinen Ausdruck. Am Sonntag früh kurz vor 5 Uhr ſtürzte das Monument unter den Folgen eines von langer Hand vorbereiteten Dynamitanſchlags zuſammen. Zwei Detonationen hatten eine ſo ungeheuere Wirkung, daß die Fenſter des Rathauſes, des Stadt⸗ theaters, der Hauptpolizei und der anderen umlie⸗ genden Häuſer zerſplitterten, die Vorhänge von den Stangen geriſſen und zerfetzt und die Glasſchränke in den Zimmern vollkommen zerſtört wurden. Durch die Wucht der Exploſion wurden ſchwere Steine, die den Sockel des Denkmals bildeten, hundert Meter weit fortgeſchleudert. Das in einer Niſche des Rathauſes errichtete Denkmal glich nach den beiden Detonationen einem Trümmer⸗ haufen. a Wie durch ein Wunder iſt kein Menſch ver⸗ letzt worden! Es iſt aber ebenſo wunderbar, daß die Denkmalzerſtörer am Fuße des Denkmals eine tiefe Grube des Sprengſtoffs vorbereiten konnten, ohne von den in unmittelbarer Nähe befindlichen Poliziſten in ihrer Arbeit geſtört zu werden. Die polizeilichen Nachforſchungen haben bisher kein Re⸗ ſultat ergeben. Zwei Verhaftete wurden wieder freigelaſſen. Oeſterreichs Schickſalsſtunde Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Auguſt. Die Gefahr, daß der öſterreichiſche Nationalrat der Lauſanner Anleihe zuſtimmt und damit einer verhängnisvollen Entwicklung Tür und Tor öffnet, iſt in bedenkliche Nähe gerückt. In letzter Stunde erhebt ſich noch eine warnende Stimme aus dem chriſtlich⸗ſozialen Lager. Es iſt der Wiener Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Karl Friedrich Huglmann, der ſich heute in der„Germania“ unter der Ueber⸗ ſchrift„Oeſterreichs Schickſalsſtunde“ zu der Lau⸗ ſanner Anleihe und der Kunſchak⸗Rede äußert. Hugl⸗ mann findet es geradezu beängſtigend, daß allenfalls mit einer Mehrheit von einer Stimme im öſterreichiſchen Nationalrat eine Entſcheidung getroffen werde, welche den „deutſchen Alpenſtaat in eine gegen das Reich gerichtete mitteleuropäiſche Kombina⸗ tion hineinſchlittern laſſen kann Nachdem Huglmann dann nochmals auseinander⸗ geſetzt hat, worauf die Bedenken gegen das Lau⸗ ſantier Protokoll beruhen, geht er mit der Rede des Abg. Kunſchak ſchonungslos is Gericht. Er wendet ſich aufs Schärfſte gegen die Darſtellung, als ob es ſich beim Lauſanner Protokoll um eine rein interne Angelegenheit Oeſterreichs handle, die das Reich nichts angehe. Wenn Kunſchak Reichs⸗ deutſche, die geſinnungsverwandte Gruppen in Oeſterreich vor einem Abgleiten in eine antideutſche Kombination warnen, als Hunde beſchimpfe, ſo ſei derartiges noch nicht in einem deutſchen Parlament vorgekommen. Huglmann zieht Kunſchak daun zur Rechenſchaft wegen der Bemerkung, die Mark rolle in Wien wie vor dem Krieg in Belgrad der Rubel gerollt ſei. Warum, ſo fragt Huglmann weiter, hat nie⸗ mand im öſterreichiſchen Nationalrat gerufen: „Die Tſchechenkrone rollt“! Warum hat ſich das öſterreichiſche Selbſtgefühl nicht geregt, als der franzöſiſche Geſandte Graf Clauzel in einer Geſellſchaft über einen noch aktiven öſterreichi⸗ ſchen Außenminiſter zu ſagen wagte:„Ich habe ſeinen Kopf ſchon“! Huglmann weiſt dann darauf hin, daß jahraus, jahr⸗ ein die Deutſchen im Reich ganz erheb⸗ liche Summen zur Förderung der Wiſ⸗ ſenſchaft in Oeſterreich aufbringen, da die öſterreichiſche Regierung dieſer Aufgabe beim beſten Willen nicht nachkommen könne. Inſofern alſo habe das Wort von der rollenden Mark ſeine Richtigkeit. Huglmann ſchließt ſeine Abrechnung mit Kunſchak und deſſen Anhang mit der Feſtſtellung, daß 5 eine bedingungsloſe Genehmigung des Pro⸗ tokolls von Lauſanne gewiß den meiſten ſeiner Verteidiger unbewußt den Abſchluß an Frankreich bedeute. „Diejenigen, die das fürchten, der Beſtechlichkeit zu beſchuldigen, iſt Terror. Dieſer Anſchluß⸗ terror muß und wird aufhören.“ b N Konſequenz wäre alſo, daß die Regierung vom Wort zur Tat überginge. Dennoch zögert ſie. Man will, ſo wird uns erklärt, noch die kritiſchen Nächte des Wochenendes abwarten. Möglich auch, daß, wenn au dieſem Prüfſtein gemeſſen, ſich keine Beſ⸗ ſerung herausſtellen ſollte, die Antiterrorveroröͤnung in einer Kabinettsſitzung unter dem Vorſitz des Kanzlers beſchloſſen werden ſoll. Bemerkenswert iſt die Entſchiedenheit, mit der vom Hugenbergſchen „Lokalanzeiger“ ein Einſchreiten der Regierung gefordert wird.. „Das ſittliche Recht zum Vorgehen gegen die alte Preußen regierung“, heißt es da,„hat die Reichsregierung vor allen Dingen daraus geſchöpft, daß dieſe der ſtändigen blutigen Bruderkämpfe nicht Herr wurde. Die Reichs⸗ regierung würde dieſes ſittliche Recht ver⸗ lieren, wenn ſie nicht mit allen, auch dra⸗ koniſchen Mitteln ihrerſeits für Wiederher⸗ ſtellung des inneren Friedens ſorgte. Jede Autoritä: auch die des Reichspräſidenten, ſteht nachgerade auf dem Spiel. Das iſt die Sachlage. Sie erlaubt und erfordert nur eins: ſchleuniges, durchgreifendes Handeln!“ Von entſcheidendem Einfluß auf die Beſchlüſſe des Kabinetts dürfte der Bericht des als Sonderkom⸗ miſſar Dr. Brachts nach Königsberg entſandten Oberregierungsrat Dr. Diels ſein. Dieſer Bericht dürfte, wie man annimmt, am Montag vor⸗ liegen. 8 Schleicher bleiben wird So lebt Rußland (Von unſerem nach Sowfjetrußland ent⸗ ſandten Sonderberichterſtatter) gn Moskau, Anfang Auguſt Die ungeheure, einheitlich grauſchwarze Men⸗ ſchenmaſſe, die ſich Tag für Tag bis in die ſpäten Nachtſtunden durch die Straßen Leningrads und Moskaus wälzt, iſt die nüchternſte Volksmenge der Welt. Selten ein bunter Farbfleck, noch ſeltener ein modiſches, weſteuropäiſches„Fähnchen“ an einer ſowjetruſſiſchen Frau. Der durch die Not erzwungene Verzicht, der ſich ſchon in dieſem Straßenbilde kundtut, macht ſich auf allen Gebieten bemerkbar. Tatſächlich ſehen ältere und alte Leute zumeiſt weit über ihre Jahre alt aus, leiden wegen der nicht ausreichenden und vielfach nicht bekömmlichen Ernährung an den verſchieden⸗ ſten Krankheiten, während die Jugend im ganzen friſch, gebräunt und keineswegs unterernährt aus⸗ ſieht. f Millionen und Abermillionen von Menſchen im heutigen Rußland kennen die„alte gute Zeit“ nicht mehr, ſie find unter dem Regime der Sowjets ge⸗ boren oder aufgewachſen, für ſie ſind die kargen Rationen kein bitterer Vergleichs⸗ maßſtab mit„früher“, ſondern der Lebens⸗ ſtandard, die Lebensform. Außerordentlich bezeichnend iſt es, daß eine junge ruſſiſche Beamtin des„Sags“(Standesamt) ein Arbeiterehepaar, das ſich ſcheiden laſſen wollte und deſſen Ehe im Jahre 1914 geſchloſſen worden war, immer wieder fragte, von welchem„Sags“, d. h. von welchem„Sowjetſtandesamt“, die Ehe regi⸗ ſtriert worden ſei, und außerordentlich mißtrauiſch die Belehrung entgegennahm, 1914 habe es noch keine Sowjets und ſomit auch keinen„Sags“ ge⸗ geben. Dieſe Jugend macht ſchon heute 40—50 Pro⸗ zent der Arbeiter der Sowjetinduſtrie aus. Auf den Leningrader und Moskauer Fabriken trifft man faſt durchweg auf junge Geſichter, die Leiter der techniſchen Lohn⸗Büros, die Vorſitzenden der Be⸗ triebsräte, die Vorarbeiter uſw uſw. ſind faſt im⸗ mer junge Arbeiter im Alter von 25—30. Jahren, die ihre Qualifikation in Abendtechniken und der⸗ gleichen erhöht haben. Für die Ernährungsverhältniſſe dieſer Arbeiterjugend mag die Speiſekarte der Le⸗ niugrader Maſchinenfabrik„Max Hölz“ als Beiſpiel dienen. Sie lautete an dem ſchönen Julitage, an dem ich ſie beſuchte, wie folgt:„friſche Schtſchi Kohlſuppe mit Waſſer gekocht) 20 Kopeken, Grütze und Dörrobſt— 15 Kopeken, Diäteſſen— Griesſuppe— 17 Kopeken, Kompott— 25 Kopeken“. Brot gab es allerdings in großen Mengen, von einer immerhin genießbaren Qualität, wie auch jeder In⸗ duſtriearbeiter in Moskau und Leningrad täglich zwei ruſſiſche Pfund Brot erhält. Der ausländiſche Beſucher, dem übrigens das Arbeitermenü bereit⸗ willigſt angeboten wird, ſtellt feſt, daß die Speiſen ſo ſchmackhaft ſind, wie ſie ohne Zutat von Fleiſch und Fett eben ſein können. Fleiſch iſt ſehr ſehr ſelten. In den geſchloſſenen Verteilungsſtellen der Betriebe und Behörden für rund 8 Rubel pro Kilo, auf dem freien Markt für 13—14 Rubel zu haben. Auf Kar⸗ ten erhält der Sowjetbürger der erſten, bevor⸗ zugten Kategorie täglich 2 ruſſiſche Pfund Brot (Graubrot und Schwarzbrot), monatlich 1 Kilo Zucker, 1 Kilo Heringe, 1 Kilo Graupen, 500 Gramm Sonnenblumenöl und 750 Gramm Makkaroni. Milch koſtet im freien Handel 2 Rubel pro Liter. Mit erſtaunlicher Geduld und zum Teil mit noch bewundernswerterem Galgenhu mor ſtehen die Leute ſtundenlang, vielfach ſogar nächtelang Schlange vor den geſchloſſenen Ver⸗ teilungsſtellen und Genoſſenſchaftsläden für Fleiſch, Fiſche, Gemüſe, Bier, Mineralwaſſer und— für Eiſenbahnfahrkarten an. Die Sowjetregierung und die Parteileitung ſind ſich naturgemäß völlig im klaren darüber, daß der ruſſiſche Arbeiter Gegenleiſtungen für alle dieſe Not und alle dieſe Entbehrungen erwartet. Während der ſachlichen Erfüllung ſolcher Erwartungen durch die Wirtſchaftslage enge Grenzen geſetzt ſind, wird täg⸗ lich dem Arbeiter auf dieſe oder jene Weiſe zum Bewußtſein gebracht, daß er zur bevorzugten Klaſſe gehört, daß bet aller Lebensmittelnot und Waren⸗ knappheit er in kultureller Beziehung aller Vergünſtigungen und aller neu⸗ zeitlichen Errungenſchaften teilhaftig ſein kann. Das Bewußtſein, die herrſchende Klaſſe zu bilden, wird dem Sowjetarbeiter mit größtem propagandiſtiſchem Geſchick beigebracht. Bei einer Führung durch die wundervollen Bilder⸗ ſammlungen der Leningrader Eremitage wird ihm geſagt, vor der Revolution hätten nur gutgeklei⸗ 2. Seite/ Nummer 363 dete„Meuſchen“, d. h. nur die Bourgevis, das Mu⸗ ſeum betreten dürfen,„heute darfſt du. Genoſſe, in deiner Bluſe und in deinen hohen Stiefeln dieſe Hallen als die deinigen durchwandern“, An der Strelka, dem ſchönen Ausſichtsplatz auf den Lenin⸗ grader Inſeln, erzählt die Führerin, hier habe in der alten Zeit ein Schutzmann geſtanden, der dem niederen Volk den Zutritt verwehrte, um die obe⸗ ren Klaſſen den ſchönen Anblick ungeſtört genießen zu laſſen. Man muß die Geſichter und das Lachen der Jungarbeiter bei einer ſolchen Führung geſehen und gehört haben, um zu verſtehen, mit welchem Erfolg hier die Propaganda arbeitet. Die Ernährungslage Rußlands iſt heute verzweifelt. Die Freigabe des bäuerlichen Markthandels hätte ein halbes Jahr früher kommen müſſen, wenn ſie in dieſem Ernte⸗ jahr nachhaltigere Wirkungen ausüben ſollte. Sie konnte vor einem halben Jahr nicht kommen, weil auch die allmächtige Parteileitung Rückſicht auf die immer vorwärts drängenden radikalen Kreiſe der Partei nehmen muß, die ſich im Beſitz des echten Ringes wähnen und jedes Zurückweichen als Ver⸗ rat an der heiligen Sache bezeichnen. Die Freigabe kam daher erſt, als die Uhr zu ſchlagen begann. Man machte außerdem nur den erſten Schritt, d. h. man gab den Privathandel nicht frei. Es iſt klar, daß die Lebensmittelverſorgung einer Großſtadt nicht dadurch weſentlich gebeſſert, ge⸗ ſchweige denn ſichergeſtellt werden kann, daß einige hundert, vielleicht ſogar einige tauſend Bauern, jeder für ſich ein Schock Eier, einige Kilogramm Gemüſe, ein geſchlachtetes Kalb und dergleichen in die Stadt bringen. Der Aktionsradius der Kollektivmärkte iſt beſchränkt, es iſt nicht anzunehmen, daß Bauern, die in einer Entfernung von mehr als 40— 50 Kilometer von der Stadt leben, den weiten Weg hin und zurück zum Markt zweimal in der Woche zurücklegen wer⸗ den. Jeder Wiederverkäufer wird ſtreng beſtraft. Wie kärglich dieſer freie Markt immer noch be⸗ ſchickt wird, mag man daran ermeſſen, daß beiſpiels⸗ weiſe in Leningrad zahlloſe Arbeiter. Arbeiterinnen und ſonſtige Einwohner einen Teil ihrer kargen Rationen in unſagbar ſchmutzigen Behältniſſen und Verpackungen feilbieten und zwar zu außerordent⸗ lich hohen Preiſen(z. B. 10—12 kleine Fiſchchen für 12 Rubel), um für dieſes Geld ſich eine ſubſtan⸗ ziellere ergänzende Nahrung leiſten zu können. Eine große Rolle in der allgemeinen Verwirrung, die um den freien Handel entſtanden iſt, ſpielt auch die Trägheit des Apparats der Behör⸗ den, In einer kleinen Stadt bei Moskau wurde neuerlich mit großem Pomp unter Beteiligung der Spitzen der erſte freie Markt eröffnet. Die Muſik ſpielte, die Spitzen warteten, die Bauern kamen mich t. Nachforſchungen ergaben, daß die Bauern vor dem Weichbild der Stadt von der Polizei ab⸗ gefangen und verhaftet wurden. Die Polizei ver⸗ teidigte ſich damit, daß es doch„ſeit zehn Jah⸗ ren ſo befohlen worden“ ſei. Der Apparat ſtellt ſich in Rußland viel langſamer und widerwilli⸗ ger um, als die oberſte Leitung. Es gibt ein ent⸗ zückendes engliſches Märchenbuch über„Alice im Wunderland“. Das kleine Mädchen Alice erlebt die ſeltſamſten Abenteuer, bald wird ſie ſog klein, duß man ſie nicht mehr ſehen kann, bald wird ſie ſo groß, daß ſie nicht mehr weiß, wo ihre Füße ſind und ſte bricht in den Klageruf aus:„Oh wehe mir, wohin gehen bloß meine Füße?!“ An dieſen Klageruf der kleinen Alice wird man in Rußland mehr als ein⸗ mal erinnert. Der Kopf des Rieſenlandes gibt in entſcheidenden Situationen ſeine Befehle, die„Füße“ ſind aber ſo weit weg, daß ihr Weg nicht vom Kopf allein beſtimmt werden kann. Mord und Selbſtmord bei Wien — Wien, 7. Auguſt. In Traiskirchen feuerte ein unbekannter Mann auf die 44jährige Frau Marianne Swezeny, die Witwe des Sektions⸗ chefs im ehemaligen Landesverteidigungsminiſte⸗ rium Swezeny in deren Wohnung einen Schuß ab. Die Frau flüchtete in den Hof, wo ſie von zwei wei⸗ teren Schüſſen getroffen wurde und tot zuſammen⸗ 935 Der Täter tötete ſich durch einen Schuß in den Kopf. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Etman nahm von Kreuger Geld Die Gründe für den Rücktritt des ſchwediſchen Miniſterpräſidenten Meldung des Wolffbüros — Stockholm, 7. Aug. Zum Rücktritt des ſchwediſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Ekman heißt es in einer amtlichen Regie⸗ rungserklärung: „Der Grund zu dem Rücktritt Miniſterpräſidenten Ekman iſt, des bisherigen daß er außer der Summe von 50000 Kronen, die er im Sep⸗ tember 1931 von Kreuger entgegennahm, An⸗ fang Februar dieſes Jahres ein zweites Mal 50 000 Kronen für die freiſinnige politiſche Organi⸗ ſation von Ivar Kreuger erhielt. Dieſer Betrag iſt jetzt an die Konkurs verwaltung zurückgezahlt“. Dazu teilen Generaldirektor Strindsberg und Rechtsanwalt Forßner, die den Kreuger⸗Nachlaß ver⸗ walten, mit, daß Kreuger während ſeines Aufent⸗ haltes in Newyork im Januar oder Februar d. J. einen Scheck von 50 000 Kronen in der Chaſe Na⸗ tionalbank hat kaufen laſſen. Auf die eingeſchriebene Sendung hatte Kreuger perſönlich die Adreſſe des Miniſterpräſidenten Ek⸗ man geſchrieben. Als die beiden Nachlaßverwalter im Beiſein eines Kabinettsmitgliedes am letzten Donnerstag Ekman aufſuchten, verneinte er den Empfang des Schecks. Die Bank lieferte jedoch den Scheck aus, und als dann die beiden Nach⸗ laßverwalter nochmals Ekman aufſuchten und den Scheck zeigten, erklärte Ekman, daß die Unterſchrift auf dem Scheck nicht von ihm ſtamme. Die Nachlaß⸗ verwalter erklärten hierauf, daß ſie gegen den Mi⸗ niſterpräſidenten Regreßklage anſtrengen müßten. Am Freitag hatten dann die Nachlaßverwalter Ge⸗ legenheit, mehrere Mitglieder des Kabinetts über die Dinge zu informieren, worauf beſchloſſen wurde, dem König die Angelegenheit zu unterbreiten. Herr Ekman gab dann am Freitag zu, daß er den Scheck erhalten habe. Ekman erklärte, er habe es am Tage vorher beſtritten, weil Kreuger ausdrücklich verlangt habe, daß der Abſender nicht genannt werden dürfe. Ekman erklärte ſich ſchließlich bereit, die Summe zu⸗ rückzuzahlen, was ja auch geſchehen iſt. . Geht der italieniſche Votſchafter in Verlin? Drahtung unſ. römiſchen Vertreters) = Rom, 7. Aug. Wie ich erfahre, dürfte Muſſolini in aller⸗ nächſter Zeit ein umfangreiches Repire⸗ ment innerhalb der italieniſchen Di⸗ plomatie vornehmen, das, wie mir mit Beſtimmt⸗ heit verſichert wird, vier oder fünf der wichtigſten Botſchaften umfaſſen ſoll. Etwas Genaues läßt ſich über dieſes Revirement natürlich nicht ſagen, da Muſſolini ſolche Entſcheidungen in einer Weiſe zu treffen pflegt, daß ſogar die unmittelbar Betroffenen erſt wenige Stunden vor ihrer Ernennung davon hören. Bei der jüngſten Miniſterkriſe z. B. kam vielen der neuen Miniſter und Unterſtaatsſekretäre ihre Ernennung vollkommen überraſchend. Aehnlich dürfte es nun einer Reihe von Diplomaten ergehen. Man rechnet damit, daß Muſſolini die Bot⸗ ſchafterpoſten in Berlin, Paris, Waſhington und Moskau, unter Umſtänden auch in Madrid, neu beſetzen will, nachdem bereits Angora und London(Grandi) um⸗ beſetzt worden ſind. Als Kandidaten kommen vor allem in Betracht: der bisherige Korporations⸗ miniſter Botta; de Vecchi di Val Eismon, einer der nier Führer des Marſches auf Rom und bisher Botſchafter beim Heiligen Stuhl; die beiden Miniſterialdirektoren im Miniſterium des Auswär⸗ tigen Guariglia und Roſſo. Während man über die Umbeſetzung des Pariſer Poſtens, die für die Ent⸗ wicklung der italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen von größter Wichtigkeit iſt, auf bloße Vermutungen angewieſen bleibt, wird mit einiger Beſtimmtheit Miniſterialdirektor und Geſandter Guariglia als zukünftiger Botſchafter beim Weißen Hauſe genannt. Auch die Ernennung Bottais zum Botſchafter in Moskau gilt als ſehr wahrſcheinlich. Für Berlin kämen in dieſem Fall Mini⸗ ſterialrat Roſſo oder„Quadrumvix“ de Vecchi in Frage. Roſſo war 1912 Geſandtſchaftsſekretär an der Ber⸗ liner Botſchaft, iſt ſeit 1923 einer der einflußreichſten Beamten des Palazzo Chigi. De Vecchi iſt eines der älteſten Mitglieder der faſchiſtiſchen Partei, war dann Unterſtaatsſekretär und mehrere Jahre hin⸗ durch Gouverneur von Somaliland. Trotzdem dieſe Informationen aus einer Quelle ſtammen, die wir für gut unterrichtet halten dürfen, müſſen wir ſie mit allem Vorbehalt wiedergeben. Berliner Botſchafter iſt zur Zeit Baron Orſini⸗ Baron i, der Anfang November 1929 den Grafen Aldovrandi ablöſte. Die Kandidatur des Danziger Völkerbundskommiſſars, Grafen Gravina, für den Berliner Poſten iſt wieder in den Hintergrund ge⸗ treten. — Deutſchamerikaner feiern v. Gronau Meldung des Wolffbüros — Milwaukee, 7. Auguſt. Nachdem am Samstag v. Gronau mit ſeiner Beſatzung Gaſt bei Henry Jord geweſen war, ſetzte der„Grönlandwal“ ſeinen Flug nach Mi tk⸗ waukee fort, wo der Ozeanflieger der deutſchen Kolonie einen Beſuch zugeſagt hatte. Die Deutſchen hatten es ſich nicht nehmen laſſen, ihren Landsleuten einen feſtlichen Empfang zu bereiten. Die Begeiſterung war außerordentlich groß. Da der Zug während der Geſchäftszeit durch das Geſchäftsviertel der Stadt führte, waren alle Bürofenſter be⸗ ſetzt und zahlreiche Telefonbücher, Adreßbücher uſw. wurden von den begeiſterten Zuſchauerinnen und Zuſchauern zerfetzt und als Konfetti auf die Straße geworfen. Schiffsunglück bei Vigo — Paris, 7. Auguſt. Einer Blättermeldung aus Madrid zufolge iſt an der atlantiſchen Küſte in der Höhe von Vigo ein Motorkutter beim Sardinen⸗ fiſchen geſunken. ſatzung konnten nur zwei gerettet werden. Unwetterkataſtrophe in Bulgarien — Sofia, 7. Auguſt. Ein Orkan hat drei Dörfer des Kreiſes Gorna⸗Orehovitza verwüſtet. Sieben Perſonen ſind ertrunken. Es wurde be⸗ trächtlicher Ernteſchaden, namentlich auf den Mais⸗ feldern, angerichtet. Von der 22 Mann ſtarken Be⸗ Montag, 8. Auguſt 1992 Der Terror in Oſtpreußen Meldung des Wolffbüros — Königsberg, 7. Aug. 1 Der Lötzener Reichs bannerfüh rer Kotzan iſt geſtern abend um 22.30 Uhr vor dem Büro des Landarbeiterverbandes in Lötzen von Nationalſozialiſten erſchoſſen worden. Kotzan war mit mehreren anderen Mitgliedern des Reichsbanners aus dem Büro des Landarbeiter⸗ verbandes gekommen. Die Gruppe hatte auf dem Wege zur Stadt Auseinanderſetzungen mit mehreren S.⸗Leuten, die ſehr bald in Tüte lichkeiten auszuarten drohten. Ein Angehöriger des Reichsbanners eilte daher zum Verbandsbüro zurück, um die Polizei zu benachrichtigen. Ihm wurde ein Schuß nachgeſandt, der jedoch ſein Ziel verfehlte. Unmittelbar darauf fiel ein zweiter Schuß, der Kotzan traf. Kotzan war auf der Stelle tot. Die Unterſuchung der oſtpreußiſchen Terrorakte wird mit allen Mitteln vorwärts getrieben. Es iſt aber bisher nicht gelungen, die Bluttaten aufzu⸗ klären. Nur in Tilſit konnten zwei Nationalſozia⸗ liſten feſtgenommen werden, die einen Feuerüber⸗ fall auf einen Reichsbannerführer bei Tilſit ver⸗ übt haben. Im übrigen muß die Polizei ſich darauf beſchräu⸗ ken, ſcharfe Straßen razzien durchzufüh⸗ ren und des öfteren alle Paſſanten auf Waffen zu durchſuchen. In Tilſit und Lyck iſt die Polizei durch Hilfsbeamte verſtärkt worden. In Al len⸗ ſtein hat der Poltzeipräſident angeordnet, daß alle Waffen— auch die in der Wohnung gehaltenen, für die man bisher keinen Waffenſchein benötigte— an⸗ gemeldet werden. Anſchläge in Schleſien Meldung des Wolff⸗Büros — Ratibor, 7. Auguſt Auf die Hauptgeſchäftsſtelle des hieſigen Zen⸗ trumsblattes„Oberſchleſiſche Rundſchau“ iſt eine Eier handgranate geſchleudert wor⸗ den, die die große Schaufenſterſcheibe der Geſchäfts⸗ ſtelle völlig zertrümmerte. Sonſtiger Sachſchaden ist nicht entſtanden. In Groß⸗Neudorf bei Brieg wurden auf die Wohnung des Reichsbannerſunktionärs Wenzel mehrere Piſtolenſchüſſe abgegeben. Ver⸗ letzt wurde niemand. Kurz vorher war in Moſelache die Wohnung des SPDD⸗Mitgliedes Kalle aus Piſtolen beſchoſſen worden. Auch hier wurde niemand verletzt. Polizei bei SA Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Auguſt. Nach einem Bericht des„Angriffs“ haben an einem kameradſchaftlichen Abend der Sa in Wilmersdorf 50 Polizeibeamte, Offiziere und Mannſchaften, in Uniform teilgenommen. Nach einem Referat des Gruppenführers Grafen Helldorf über die politiſche Lage dankte der älteſte Politeioffizier für die Einladung und bezeichnete das Beiſammenſein als„erſtes ſichtbares Zeichen eines gemeinſamen Kampfes für ein nationales Deutſchland“. An dem Vorbeimarſch der Teilnehmer beteiligten ſich auch die Polizeibeamten. Von amt⸗ licher Seite wird uns dieſer Vorgang ausdrücklich beſtätigt. Er ſoll, wie uns weiter erklärt wird, ber preußiſchen Regierung Anlaß geben zu einer ener⸗ giſchen Verordnung, in der jede partei politiſche Betätigung der Polizei aufs ſtrengſte unterſagt wird. Unterſchlagungen eines Pariſer Bankbeamten — Paris, 7. Auguſt. Ein Beamter einer hieſigen Großbank iſt heute wegen Unterſchlagung von 16 Millionen Francs verhaftet worden. Dem Verhafteten war es gelungen, perſönliche Be⸗ ziehungen zu verſchiedenen Bankkunden anzu⸗ knüpfen, von denen er im Laufe der Zeit Wert⸗ papiere in beträchtlicher Höhe unter dem Vorwande herauslocken konnte, damit lukrative Spekulationen ausführen zu wollen. a Sinn des Alterns Von Albert Graf Apponyi Der Verfaſſer Graf Albert Apponyt, dem ſeit ſeiner früheſten Jugend eine bedeutende Rolle in der Wirtſchaft und Politik ſeines Heimatlandes beſchieden war, nimmt auch heute noch, mit 86 Jah⸗ ren. den tätigſten und maßgebendſten Anteil an der Fortentwicklung Ungarns, mehr uch, er ge⸗ hört zu jenen wenigen führenden Perſönlichkeiten, die mitbeſtimmend ſind am Antlitz Europas., Kaum einer kann mit größerer Berufung über das Weſen des Alters und der ihm zugedachten Rolle ſprechen, unſere Zeit und ihre Zukunft. Was verſtehen wir unter„Alter“? Iſt es einfach die nachweisbare Tatſache, eine gewiſſe lung des lebenden Weſens, eine Kräfteverminde⸗ rung? Entſchieden ergeben ſich hier eine Menge feiner Unterſchiede. Ich ſpreche von einem Altern, das ſich vom 80. Lebensjahre angefangen, als Sinken der Kräfte be⸗ merkbar macht, immerhin ohne Krankheit oder Schmerzen. Das iſt alles, was das körperliche Mo⸗ ment betrifft und für einen Mann im tätigen Le⸗ ben, für den die geiſtige Arbeit immer wichtiger war als die Leibesübungen, nicht von großer Be⸗ deutung. Denn die Organe, die zwiſchen uns und Unſeren ſeeliſchen Kräften vermitteln, ſind unbe⸗ rührt geblieben und arbeiten in tadelloſer Weiſe. Die Betrachtung der Natur, die Kunſtein⸗ drücke und die durch Muſik hervorgerufene tiefe Gemütsbewegung haben weder ihre Kraft ver⸗ loren, noch ihre Beglückungsmöglichkeit eingebüßt. Gehen wir demnach zum geiſtigen Leben über und prüfen wir es auf dieſer letzten Stufe ſeiner Tätig⸗ keit. Iſt es auf der ganzen Linie in Abnahme be⸗ griffen? Kann es noch einem Zwecke dienen? Nütz⸗ liche Endreſultate zeitigen? Eine allgemein giltige Antwort auf eine derartig geſtellte Frage iſt un⸗ möglich; hier entſcheidet nur der Einzelfall, Ande⸗ ren bleibt es überlaſſen, feſtzuſtellen, in wie weit dieſe Ueberzeugung ſich mit der Wirklichkeit deckt und wie weit ſie Täuſchung iſt. 8 Anzahl Jahre gelebt zu haben, oder iſt es eine Verwand⸗ Für meinen Fall, möchte ich ſogar behaupten, daß die Deutlichkeit der Wahrnehmung zu⸗ genommen und daß die Ueberſicht ſich erweitert hat. Eine lang andauernde, geiſtige Arbeit, welcher Art immer, ermüdet mich nie. Das bezieht ſich be⸗ ſonders auf philoſophiſche Betrachtungen, die wäh⸗ rend meines ganzen Lebens— für den bedauerns⸗ werten Politiker, der ich war— eine geiſtige Luft⸗ veränderung bedeuteten, ähnlich dem Ausflug eines Städters ans Meer oder Gebirge. In keiner Le⸗ bensepoche ſind mir ſolche Gedankenflüge leichter und einträglicher geweſen als heute in meinem Alter. Dies iſt übrigens ein Wunder, deſſen Erklärung ich in der fortſchreitenden Abwendung vom eigenen „Ich“ finde, die wieder durch die unausbleibliche Ab⸗ nahme der Körperkräfte hervorgerufen wird. Welche iſt aber nun die geiſtige Stellung ⸗ nahme gegenüber den Entwicklungen und den Veränderungen aller Art, deren Zeuge er iſt? Kann er ſie begreifen, kann er ſich ihnen anpaſſen, kann er dabei eine tätige Rolle ſpielen? Die einen können es, und die andern nicht und darin be⸗ ſteht die Trennung zwiſchen denjenigen, die ſich das Vollgefühl des Lebens erhalten haben und denen, die nur noch in der Erinnerung leben. Es ſcheint, daß die letzteren die Norm darſtellen. In dem herrlichen Entwurf über die individuellen Altersſtufen ſagt Horaz vom Greis:„er überſtrömt vom Lob über die Zeit ſeiner Jugend“. Dieſer Greis will oder kann nicht begreifen, daß die Dinge ſich ändern, daß die Lebensbedingungen fich modifizieren. Er hat auf⸗ gehört, ſich zu entwickeln, d. h. zu leben. Die andere Kategorie, die verſteht, teilt ſich in zwei Unterkategorien. In die erſtere gehören jene, denen es genügt, die Notwendigkeit der Wei⸗ terentwicklung erfaßt und verſtanden zu haben, die ſie aber tief verabſcheuen und unter ihr leiden; in die zweite diejenigen, die„mittun“, d. h. die der Entwicklung folgen und daran teil⸗ nehmen, allerdings ohne den der Jugend eigenen Enthuſiasmus, aber im Sinne einer wohlwollenden Beurteilung. Sie wenden denſelben kritiſchen Scharf⸗ ſinn an die von ihnen erworbene Erfahrung, die ſeiner ebenſo bedarf, wie die theoretiſche Ideologie. Praktiſche Erfahrung verlangt daher ein ſtarkes Maß an Unterſcheidungsgabe. Ein Greis, deſſen Geiſtig⸗ keit ſolcherart ausgeglichen iſt, kann die erwünſchte Verbindung zwiſchen Vergangenheit und Gegenwart bilden. Iſt er nicht mehr zur Tat berufen, ſo eignet er ſich doch zum Ratgeber. Aber wodurch iſt denn dieſe ſeeliſche Entwicklung bedingt, die es manchen Greiſen geſtattet, im Vollgefühl ihres Lebens ein mützlicher Diener der Allgemeinheit zu werden? Jetzt wäre es an der Zett, meine eigene Erfahrung zu Rate zu ziehen und ihr das Wort zu erteilen. Denn ich glaube zu dieſer Kategorie mitfühlender, lebendiger Greiſe zu gehören; ich liebe meine Zeit, ohne ihre furchtbaren Verirrungen zu überſehen, ich glaube, den Geſetzen ihrer Fortentwicklung folgen zu können und ich nehme an allem leidenſchaftlichen Anteil, dem auch die Klarheit eines durch Erfahrung gereiften, kritiſchen Verſtandes nichts anhaben kann. Und ich wiederhole die Frage: Woran liegt es? Wenn es mir leicht erſcheint, der menſchlichen Entwicklung unſerer Zeit zu folgen, ſo liegt der Grund meiner Meinung nach darin, daß ſie meiner früheren Denkungsweiſe entſpricht; ſie bedeutet für mich daher keine Veränderung, der ich mich mit An⸗ ſtrengung anzupaſſen habe; nein, für mich ſtellt ſie die Annäherung an ein Ideal dar, das mir immer vorſchwebte. Dieſes Ideal iſt die Gleichheit der Lebensbedingungen in allem, was Würde und Glück des Menſchen ausmacht, ohne das natürliche Heranreifen der Ungleichheiten zu verhindern, die durch geiſtige und ſittliche Ueber⸗ legenheit entſtehen und deren Unterdrückung einen Verfall unſerer Raſſe bedeuten würde. Seither haben ſich ſowohl die Wiſſenſchaft wie die Politik in die⸗ ſem Sinn weiter entwickelt; es iſt daher kein Wun⸗ der, daß ich mich ohne Schwierigkeit in die Situation finde. Scheinbar liegt die Erklärung für die Ueber⸗ einſtimmung mancher alten Leute mit der neuen Bewegung und den daraus folgenden Veränderun⸗ gen, deren Zeuge ſie ſind, in der geiſtigen Vorweg⸗ nahme dieſer Bewegung und ihrer Folgen ſeit ihrer Jugendzeit und ihrem reiferen Alter. Doch ſelbſt wenn der lebeustüchtige Greis mit dem Weſen der zeitgenöſſiſchen Entwicklung einver⸗ ſtanden iſt, weun er deſſen Geiſt verſteht und ſogar manchmal beſſer als die Jugend, die im Enthuſias⸗ mus zu weit geht, ſo ſpricht er doch nicht die der neuen Epoche eigentümliche Sprache und oft ver⸗ ſteht er ſie auch nicht. Ein Beweisgrund, der ihm entſcheidend ſchien, wirkt nicht auf die Seele der Jugend und auch er kann ſich oft nicht Rechenſchaft geben über die Wege, auf welchen die jugendlichen Geiſter zu denſelben Reſultaten kommen wie er. Ich will damit nicht behaupten, daß die neue Generation immer Recht behält in ihren prinzipiellen Meinungs⸗ verſchiedenheiten und daß jede ihrer Neuerungen einen Fortſchritt und eine entſcheidende Bereiche⸗ rung der menſchlichen Gedankenwelt bedeutet; oft ſogar ſind es vorübergehende, den Ueber gangs⸗ perioden eigentümliche Verirrungen, aber ſie be⸗ ſtehen, und der Greis kann nicht Richter ſein, denn er iſt parteiiſch. Sein Anteil am tätigen Leben iſt mehr der eines ratgebenden als der eines handeln⸗ den Menſchen. Nein, die Tat iſt weder die ſtarke Seite, noch der Beruf des Alters. Jedenfalls über⸗ wiegt bei ihm die Friſche der geiſtigen Kräfte über die des Willens. Der Greis will nicht aus Tem⸗ perament, um zu wollen, bedarf es des Willens zum Wollen. Um ſich in die Tat umzuſetzen, muß die Weisheit erſt durch jüngere Gehirne gegangen ſein, immerhin iſt es gut, wenn es ſich ſo verhält, denn darauf beruht die natürliche Zufammenarbeit der verſchiedenen Altersſtufen. Umſo ſchmerzlicher muß der geiſtig rührige Greis den ſchroffen Gegenſatz zwiſchen dem Bewußtſein ſtarker und ſogar fruchtbarer Lebenskraft und der Gewißheit eines nahen Endes empfinden. Wie vermögen es die Lebenskräfte eines ſo rüſtigen Alters, einem ſolchen trüben Ausblick ſtandzuhalten? Bedrohliche Frage, auf welche jeder ſeine ganz per⸗ ſönliche Antwort finden muß. Die meine iſt die des Gläubigen, der zu ſein, mir vergönnt iſt, und für den das Ende einen neuen Anfang und die Abend⸗ dämmerung einen Uebergang zur Morgenröte be⸗ deutet. Dieſe Ueberzeugung gibt der Seele den tiefen Frieden, der es ihr ermöglicht, alle guten und ſchönen Geſchenke des Alters in vollem Glücksgefühl zu genießen und ohne Unterlaß, heiteren Gemütes, ſeine Aufgabe zu erfüllen, bis zur Stunde, da der Herr ſelbſt ihm zurufen wird:, Nun, laß es genug ſein, mein Sohn“ 5 — 8 * 3 We Ein mal zu kein wo holt dr dert w. beſonde recht kr enden 15 Er Laufe! war, ki wärme Grad⸗S Mar Freie. ren bel derten noch ü man vt hohen Farbe die Fel mernis feſtgeſte nicht ge erwarte die wet Strand begeiſte Booten pflügte: Freude, Inter Der teliſten deutſche ſchloſſen heim interna läßlich mark nationa Mann ſtellung zige int des 100 migt w Betrun Am Kaufm⸗ ſtande Schwetz Zuſtand zwei v und ein, um, wi verletzt Der Verletzt Von ein Polizei! ſuch eil zu ſt e ſichtslos Gefahr. führers * 4 122 Montag, 8. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe —— Wetterwende zum Wochenende Ein angenehmer Witterungsumſchlag iſt dies⸗ mal zum Wochenende erfolgt. Zwar gab es noch kein wolkenreines Firmament; es ballten ſich wieder⸗ holt drohende Wolken zuſammen. Wirkſam geför⸗ dert wurde die Aufheiterung durch den Wind, der beſonders am Nachmittag des geſtrigen Sonntags recht kräftig aus Nord⸗Weſten blies und den wärme⸗ spendenden Sonnenſtrahlen immer wieder den Weg zur Erde frei machte. Das Thermometer, das im Laufe der vergangenen Woche ſtark zurückgegangen war, konnte unter der Einwirkung der Sonnen⸗ wärme die Queckſilberſäule wieder bis zum 25⸗ Grad⸗Strich in die Höhe drücken. Man ſehnte ſich am Sonntag wieder einmal ins Freie. Waldpark, Käfertalerwald und all die ande⸗ ren beliebten Orte waren das Ziel von vielen hun⸗ derten von Spaziergängern. Die Natur zeigte ſich noch überall im üppigſten Sommerkleid, wenn man von einigen Laubbäumen abſieht, in deren hohen Zweigen bereits etliche Blätter die fahle Farbe des Herbſtes angenommen haben. Wer durch die Felder ſeine Schritte lenkte, wird mit Beküm⸗ mernis die Spuren der übermäßigen Feuchtigkeit feſtgeſtellt haben. Das Strandbad vermochte nicht ganz die Anziehungskraft auszuüben, die man erwarten durfte. Immerhin wurde fleißig gebadet, die weniger Abgehärteten begnügten ſich mit einem Strandbummel. Die Segler waren über den Wind begeiſtert und ließen ihre Segel blähen. An den Bboten, die in ſchnittiger Fahrt das Waſſer durch⸗ pflügten, hatten aber nicht nur die Inſaſſen ihre Freude, ſondern auch die Zuſchauer. dmernationale Briefmarkenausſtellung in Mannheim 1940 Der 9. Bundestag des Bundes deutſcher Phila⸗ teliſten im In⸗ und Ausland E. V. und der 38. deutſche Philateliſtentag in Heidelberg haben be⸗ ſchloſſen, den Bundestag im Jahre 1940 in Mann⸗ heim abzuhalten. Gleichzeitig hat die Fédération internationale de Philatélie den Beſchluß gefaßt, an⸗ läßlich des 100. Jubiläums der Brief⸗ marke im Jahre 1940 eine mehrwöchige inter⸗ nationale Briefmarken ⸗Ausſtellung in Mannheim abzuhalten. Die Mannheimer Aus⸗ ſtellung wird auf Beſchluß der Fédération die ein⸗ zige internationale Ausſtellung ſein, die gelegentlich des 100 jährigen Jubiläums der Briefmarke geneh⸗ migt wird. Schwierige Feſinahme Betrunkener Autofahrer verletzt drei Perſonen Am Samstag abend fuhr ein 45 Jahre alter Kaufmann aus Mannheim in angetrunkenem Zu⸗ ſtande mit ſeinem Perſonenkraftwagen von Schwetzingen nach Mannheim, rannte infolge ſeines Zuſtandes oberhalb der Zündholzfabrik Rheinau zwei vor ihm herfahrende Radfahrerin nen und einen entgegenkommenden Motorradfahrer um, wodurch alle drei Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Der Autofahrer kümmerte ſich aber nicht um die Verletzten, ſondern fuhr in Richtung Rheinau weiter. Von einem Stuttgarter Kraftwagenführer wurde die Polizeiwache in Rheinau verſtändigt. Bei dem Ver⸗ ſuch eines Polizeibeamten, den Wagen in Rheinau zu ſtellen, fuhr der Führer des Wagens rück⸗ ſichtslos weiter und brachte dadurch den Beamten in Gefahr. Mit Hilfe des Stuttgarter Kraftwagen⸗ führers wurde die Verfolgung aufgenommen und der Wagen zwiſchen Rheinau und Neckarau anzu⸗ halten verſucht. Da infolge des Zickzackkurſes des Wagens der Täter nicht überholt werden konnte, gab der Polizeibeamte zwei ſcharfe Schüſſe auf die Bereifung des Wagens des flüchtenden Täters ab, wobei die hintere Bereifung des Wagens ge⸗ troffen und ſo der Täter feſtgenommen werden konnte. *Die Freilichtſpiele auf den Rennwieſen warben am Samstag und am Sonntag um die Aufmerkſam⸗ keit der Mannheimer Einwohnerſchaft. Der„Jäger aus Kurpfalz“ ſaß zwar nicht hoch zu Roß, als er von ſeinen Trabanten umgeben durch die Straßen zog, ſondern hatte ſich auf einem mit feſtlichem Grün ausgeſchmückten Wagen niedergelaſſen. Trommler und Pfeifer ſorgten dafür, daß der kleine Zug nicht unbemerkt blieb. 3. Seite Nummer 363 Das Stephanienſchlößchen Ein verborgenes Mannheimer Baudenkmal Abſeits vom Getriebe der Großſtadt, vom Schatten alter Platanen verdeckt, ſteht in der Schwetzinger⸗ ſtraße ein Gebäude in italieniſch⸗franzöſiſchem Stil. Der Volksmund nennt es das„Stephanienſchlößchen“ und dieſes kleine Schlößchen hat ſeine Geſchichte: Zur Feier der glücklichen Niederkunft der Groß⸗ 0 erzog in Stephanie hatte die Stadt Mann⸗ heim einen Garten des verſtorbenen Geheimrats Courtin nebſt einem daranſtoßenden Garten in der Schwetzinger Chauſſee angekauft. Man ließ die⸗ ſen Garten nebſt dem Haus, das ſich dort befand, in geſchmackvoller Weiſe herrichten, um der Großherzogin ein Geſchenk damit zu machen. Am 30. Juli 1811 bot Oberbürgermeiſter Reinhard in feierlicher Audienz der Großherzogin Stephanie unter Glückwünſchen die Gabe der Stadt an„zum Denkmal der hieſigen Ein⸗ aus direkt in den Saal, eine Galerie krönte den klei⸗ nen Bau. Die Großherzogin, die ſich nur vorüber⸗ gehend im Sommer dort aufhielt, ließ durch den An⸗ kauf des benachbarten Anweſens eine Erweiterung vornehmen. Nach dem Tode der Fürſtin verkauften die Erben das Anweſen für die Summe von 22 000 fl. Der Garten wurde von dem neuen Be⸗ ſitzer parzelliert. Als Großherzogin Stephanie die Herrin des Schlöß⸗ chens war, war es eine Stätte der Sorgloſigkeit, doch als das Anweſen in andere Hände überging, ſchwand auch die Anmut dahin. Häufig wech⸗ ſelte es den Beſitzer. Später unterzog man es einem Umbau, es wurden Räume angebaut, diente es als Reſtaurant. Verſammlungen hielt eine zeitlang Tanzvergnügungen und man dort ab. Einige Jahre wohner über ihre glückliche Entbindung“. Die Ueber⸗ gabe erfolgte am Abend unter feſtlichem Gepränge. Von der Bürger⸗Kavallerie begleitet, fuhr die Fürſtin hinaus in den Garten, an deſſen Eingang der Stadt⸗ rat ſie begrüßte und das Stadtoberhaupt ihr als Be⸗ ſitzerin fürderhin einen ſilber⸗vergoldeten Garten⸗ ſchlüſſel überreichte. Im Saale des Hauſes wurden Erfriſchungen gereicht, im Garten erſchallte Muſik, feuerſprühendes Feuerwerk erhöhte den Genuß des Abends. Die Schenkungsurkunde wurde in franzöſi⸗ ſcher Sprache in das neue ſtädtiſche Grundbuch ein⸗ getragen.“ Erfreut über das Geſchenk der Bürger⸗ ſchaft ließ die Großherzogin einige Wochen ſpäter durch Vermittlung des Oberbürgermeiſters die Summe von 2200 fl. an die Armen Mannheims zu⸗ ſtellen. Die Gabe ſollte aber einen unangenehmen Nach⸗ klang haben: Bei der damaligen bedrängten Lage der Bevölkerung Mannheims war dieſe Schen⸗ kung mit Opfern verknüpft geweſen. Der Ankauf und die Herrichtung des Anweſens nebſt Mobiliar hatte 14 477 fl. gekoſtet. Man ſah ſich gezwungen, Deckung für dieſe Ausgabe zu beſchaffen.„Der Stadt⸗ rat verſuchte die von Oberbürgermeiſter Reinhard vorgeſchoſſene Summe mit Zuſtimmung der Kreis⸗ behörde durch Ausgabe von Schuldſcheinen auf die Brennholzabgabe zu decken, die man von 20 auf 24 Kreuzer pro Wagen erhöhen wollte. Das Mini⸗ ſterium des Innern ließ jedoch den Stadtrat wiſſen, daß das gemachte Geſchenk nicht durch Anlagen gedeckt werden könnte, die ſämtlichen Einwohnern zur Laſt fallen und ebenſowenig durch Auflagen, die auf das verbürgerte Publikum fallen ſollen, ſondern müſſe von der Stadtkaſſe allein übernommen werden. Habe dieſe zu derlei Ausgaben nicht die hinlänglichen Mit⸗ tel, ſo müſſe dergleichen Verwendung, die im ganzen oder beſchränkt werden könnten, künftig Einhalt ge⸗ tan werden, da Ihre kaiſerliche Hoheit auf Koſten dürftiger und nicht freiwillig einwilligender Per⸗ ſonen Geſchenke angenommen zu haben nicht der Fall ſein wollen.“ a Urſprünglich war das Gartenſchlößchen im Kuppelbauſtil hergeſtellt, es enthielt nur einen großen Geſellſchaftsſaal, im Souterrain befand ſich Küche und Keller. Eine Treppe führte vom Garten darauf errichtete der Frauenverein eine Volksküche in dieſen Räumen. Heute erhebt ſich ein roher, roter Backſteinbau vor dem idylliſchen Gebäude, der die Vorderhaus⸗ ſeite der Schwetzingerſtraße Nr 83 bildet. Wir durchſchreiten den Eingang und gelangen in den Hof. Ein kleiner Geflügelſtall iſt an der Seite er⸗ richtet, in dem Gänſe und Hühner ſich herumtum⸗ meln. Werktätiges Leben tut ſich vor uns auf. An der Stätte, an der die Großherzogin Stephanie Empfänge abhielt, wo junge Prinzeſſinnen in blühenden Gärten ſpielend umherſprangen und Hof⸗ damen ſich ergingen, erhebt ſich heute eine Zigarren⸗ fabrik und aus den Büroräumen ertönt das Geklap⸗ per der Schreibmaſchinen. Das Alte ſtürzt, es ändert ſich die Zeit J. K. Eine zunkle Geſchichte Aus Frankfurt a. M. wird uns gemeldet: „Die Frankfurter Kriminalpolizei befaßt ſich im Augenblick mitsder Aufklärung einer etwas myſte⸗ riöſen Angelegenheit, die nach Heddesheim, bzw. Mannheim ſpielt. Spaziergänger fanden im Wald einen Zettel, den ſie nach Durchleſen der Gendarmerie übergaben. Der Zettel enthielt folgende Mitteilung:: Als ich am? in Frankfurt war, begegnete mir Frau... Ich bin nicht ganz im Kopf und mußte dieſer Frau drei Schüſſe in den Leib jagen. Ich bin der Mörder und finde keine Ruhe mehr. Eine Unterſchrift fehlte. Die Frankfurter Kri⸗ minalpolizei erhielt nun von Mannheim das telegraphiſche Erſuchen nach einem derartigen Vor⸗ gang zu fahnden. Bis zur Stunde iſt eine durch Schüſſe getötete Frau noch nicht gefunden, auch eine Verletzte in ein Frankfurter Krankenhaus nicht eingeliefert worden. * Lebhafter Ausflugsverkehr. Einen außer⸗ gewöhnlich lebhaften Ausflugs verkehr nach allen Richtungen meldet die Reichsbahn vom Sonn⸗ tag vormittag. Auch in den Nachmittagsſtunden war der Betrieb noch recht rege und zeigte nicht den in den letzten Monaten üblichen ſtarken Rückgang gegen⸗ über des Vormittagsverkehrs. Der Stadtbeſuchs⸗ verkehr hielt ſich in den üblichen Grenzen. Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband Gartenfeſt auf den Rennwieſen Der Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband hielt am geſtrigen Sonntag nachmittag ſein übliches Gar⸗ tenfeſt auf den Rennwieſen ab. Da es ausnahms⸗ weiſe nicht regnete, auch die Sonne ſich daran erin⸗ nerte, daß wir in den Hundstagen leben, war der große und ſchattige Reſtaurationsgarten von den Kameraden und deren Angehörigen gut beſetzt. Von den meiſten dem Gau angeſchloſſenen Vereinen waren Vertreter erſchienen. Selbſt Wallſtadt hatte trotz aller Erntearbeiten eine Abordnung ge⸗ ſandt. Das Philharmoniſche Orcheſter unter Beckers temperamentvoller Leitung ſpielte ſchneidige Wei⸗ ſen. Für die Unterhaltung der Feſtbeſucher waren eifrige Vorbereitungen getroffen, an denen ſich die verſchiedenen Vereine beteiligten. So ſtand das Preiskegeln unter der Leitung des Militär⸗ vereins. Beim Preisſchießen hatte die Schützenabteilung vom Veteranen⸗ und Militär⸗ verein die Oberleitung, beim Tanzen die Gelbe Brigade(112er und 142er). Die reichhaltige To m⸗ bo la unterſtand dem Marineverein, deren Jugend⸗ gruppe in der ſchmucken Marineuniform Aufſehen erregte. Die Preiſe wurden von hieſigen Firmen geſtiftet und waren durchweg ſehr begehrenswert. Auf allen Plätzen herrſchte reger Betrieb. Der Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militärgau⸗ verbandes, Dr. Hieke, begrüßte alle Kameraden und deren Angehörigen, ins⸗ beſondere aber hieß er den Ehrengaurechner Hänger, die Altveteranen und die Kriegsbeſchä⸗ digten und Kriegshinterbliebenen, zu deren Gunſten das Feſt veranſtaltet wurde, mit recht herzlichen Worten willkommen. Sein Dank galt auch den Stiftern der Preiſe und all den Vereinen, die durch ihre Mitarbeit dem Gartenfeſt zu einem ſo ſchönen Erfolg verholfen haben. Der ſtarke Beſuch ſei in⸗ ſofern erfreulich, als er wieder einmal das Zuſam⸗ mengehörigkeitsgefühl der militäriſchen Vereine und Verbände der Stadt Mannheim nach außen hin ſtark zum Ausdruck bringe. Der Gau laſſe ſich die Für⸗ ſorge der Altveteranen und der Kriegs⸗ beſchädigten und ⸗hinterbliebenen ſtets angelegen ſein. Die mit großem Beifall aufgenommene Anſprache ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. Das gut organiſierte Gartenfeſt nahm auch dieſes Jahr wieder einen ſchönen Verlauf. Zur Verhütung von Anglücksfällen Es wird neuerdings wieder darüber geklagt, daß Kraftfahrzeuge auf den Landſtraßen und in Orten von Schulkindern mit Steinen und Sand be⸗ worfen werden. Dadurch werden die Wagen be⸗ ſchädigt und die Lenker und Inſaſſen der Kraftfahr⸗ zeuge ernſtlich gefährdet. Durch ein ſolches Ver⸗ halten der Schulkinder wird nicht nur Unheil ange⸗ richtet, ſondern auch das Anſehen und die Wirtſchaft des Landes geſchädigt. Im Unterricht ſollen daher entſprechend einer Anweiſung des Unterrichts⸗ miniſters die Kinder in entſprechender Weiſe auf⸗ geklärt und dazu angehalten werden, die Ge⸗ fähr dung und Beläſtigung von Kraft⸗ fahrzeugen unter allen Umſtänden zu unter ⸗ laſſen. * Paddelboot gekentert. Am Samstag kenterte im Rhein beim Strandbad bei dem Verſuch, ſich an einen zu Berg fahrenden Schiffsſ hängen, ein mit zwei Perſonen, einem Herrn und einer Dame, beſetztes Paddelbvot. Bei dem Verſuch, das Boot zu bergen, verließen den Herrn die Kräfte und er rief um Hilfe. Ein im Strandbad anweſender junger Mann, der den Vorfall bemerkt hatte, ſchwamm ſofort zu Hilfe und konnte den Ermatteten ans Land bringen. Die Dame rettete ſich durch Schwimmen. „Silberne Hochzeit. Herr Hugo Schiller, Renners⸗ hofſtr. 25, feiert mit ſeiner Gemahlin Käthe, geb. Frank, am morgigen 8. Auguſt das Feſt der ſilbernen Fele Familie Schiller iſt auch 25 Jahre Leſer unſerer Zeitung. * 80. Geburtstag. Am geſtrigen Sonntag feierte eine angeſehene Mitbürgerin, Frau Anna Scheffelmeier, die Mutter des Landeskommiſſärs Dr. Karl Scheffelmeier, ihren 80. Geburtstag. Frau Auna Scheffelmeier entſtammt der alteeingeſeſſenen Mannheimer Familie Hausmann, ihr Vater, Lorenz Hausmann, war Bau⸗ meiſter und Stadtrat. Im Jahr 1876 vermählte ſie ſich mit dem Kaufmann Philipp Scheffelmeier, der eine Ta⸗ bakgroßhandlung betrieb. Die Jubilarin unterſtützte alle charitat'ven Beſtrebungen, war lange Zeit im Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen eifrig tätig und aktives Mitglied des Muſikvereins, da der Muſik ihre be⸗ ſondere Neigung gehörte. Uber 10 000 Kopf- und Handarbeiter sind Jeg für leg beschöfſigt Continen un al-Reifen Continental- Gummiwaren aller Art zum Nutzen des Verbrauchers in Höchstquealitfäf herzusſellen und zu vertreiben. Wenn Sie Continental-Gummifabrikete kaufen, erhalten Sie 100 Pfennig für eine Markl A. Seite/ Nummer 363 eee Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 8 tag, 8. Auguſt 1932 Veranſtaltungen in Ma Wohltätigkeitskonzert im Friedrichspark Die Ortsgruppe Mannheim⸗Lu wigshafen a. Rh. des Bundes deutſcher hirnverletzter Krieger veranſtaltete am vergangenen Samstag im Friedrichspark ein Konzert, das dank der Mi irkung vorzüglich Kunſtkräfte und einer ſorgfältig ausgewählten Vortra sfolge die Gewähr für einen anregenden Abend verhie Leider fanden ſich die Beſucher trotz des ſchönen Abends nicht im gewünſch⸗ ten Maße ein, um den guten Zweck der Veranſtaltung zu erfüllen. Daß Muſikkorps der Schutzpol dt zei Lud⸗ wigs hafen a. Rh. unter der umſichtigen Leitung von Muſikmeiſter Hans Schuſter ſtellte ſeine künſtleriſche Leiſtungsfähigkeit durch den exakten und gut abgetönten Vortrag von ſchwierigen Tonſtücken, wie der„Rienzi“⸗ Ouverture und Bruchſtitcken aus dem 2. Akt des„Evan⸗ gelimann“ von Kienzl unter Beweis Auch der leichteren Muſe war die gut eingeſpielte Kapelle in jeder Hinſicht ewachſen, die den lebyaften Beifall mit gerne gewährten ugaben quittierte. Vom Publikum freudigſt begrüßt, betrat der mit Recht beliebte Lautenſänger Dr. Hans Ebbecke(Heidelb 0) den Pavillon und verbreitete alsbald vergnügl e Stir mung unter den Hörern dank einer Gabe, die der heutt⸗ gen Menſchhei t immer mehr abg ht und doch ſo dringend kottut— feines unverſiegboren, niemols verletzenden Humors. Unterſtützt von einer ſelten deutlichen Aus⸗ ſprache begann er mit dem„Starenlieb“, ſang das humor⸗ volle„Und, der Hans ſchleicht immer noch umher“ und bot köſtliche Dialektproben, bald heſſiſch, dann bayriſch mit dem Lied 9 5 der„Artullerie“ und dem„Schwalangſché“ und ſchoß den Vogel ab mit dem Loblied auf die„Pfälzer Mäbcher Die gehobene Stimmung wurde unterſtützt durch die folgenden heiteren Weiſen der Schutzpolizel⸗ Kapelle. 1. Sommernachtfeſt im Waldpark f Die in beſſeren Vorkriegszeiten zur Tradition gewor⸗ denen großen Waldfeſte im Waldpark ſind ein Opfer der J Zeitverhäl tniſſe geworden, ohne daß es bis jetzt gelungen war, einen beſcheideneren Erſatz hierfür zu ſchaffen. Herr Kohl, der Pächter des Waldparkreſtaurants„Am Stern“ 8 unternahm nun das Wagnis, durch ein Sommernachtſeſt ein klein wenig die früheren Zeiten wieder aufleben zu laſſen. Am Samstag klappte die Sache endlich und in dem feſtlich geſchmückten Garten ſaßen unter bunten Lichterketten Alt und Jung, um den ſchneidigen Klängen der in öſterreich! ſcher Militäruniform ſteckenden Kapelle Mohr zu lauſchen. Die jüngeren Semeſter huldigten dem Tanz im Freien, der ja in dieſem naſſen Sommer ſo „ ſekten möglich iſt. Aber auch im Saale herrſchte reges Leben und emſiger Tanzbetrieb. Die Kapelle Kugel ⸗ mann in ungariſcher Nationaltracht ſtellte hier die Tanzmuſik⸗ Eine angenehme Unterbrechung in den Spiel⸗ pauſen bildete das Auftreten von Anni Berger und „Fritz Fegbeutel, die mit Duetten und allerlei humoriſtiſchen Vorträgen ſehr gefielen und ſtarken Bei⸗ fall einheimſen konnten. Luſtige Lieder und Volksweiſen unheim in„Liederhal le“ bei, ei als offizielle Vereinsveranſtal⸗ ſteuerte der d tung ei Der der zeranſtaltung war aber zweifellos g bei bengaliſcher Be⸗ F Kapelle Mohr er f 7 die ihre zuzu⸗ hickten ſich aſſen und rbietungen Heimat E. V. 1 0 5 bei ee zorſitzende der Mann⸗ n zu einer nach dem Nat urſchutze Gegen heimer O Nheinſahrt auf der Ketſche 5 Kollerinſel eingeladen wird uns geſchrieben, die Vereins um 5 Uhr an der hatten ſich, ſo und Freunde des telle eingefunden, wo a d. Heimat“ die Teil⸗ ter an der Heimatfahrt) aufgenommen hatte. In⸗ folge Hochwa 3 war der Rhein ſehr breit. Es wehte friſche Luft. Das Motorboot„Eliſabeth“ trug die Teil⸗ nehmer raſch durch d* picgel des Rheins 3 g, in der Str 10 bald linksrheiniſch fah Nachdem Strank Had ert war, konnten wir die erſten Eind e der Natur nheiten von Mann⸗ ehmen. egend 110 rſchwemmt, Silber⸗ vorüberſahrend. Schade, daß dabei hatte! hre erreicht. Unter trefflicher h wurden die vielen Fiſchteiche, tieren und Vögeln, beſichtigt. a ald war im Altwaſſer der Ort kunft eines Motorbootes, direkt für die dortige Jugend war. Der hwaſſer mit größeren Booten be⸗ fahrbar. Nach einem Imbiß im„Enderle“ wurde die Rückfahrt bei untergehender Sonne angetreten. Ein prächtiges Abendrot, mit gelben und violetten Farben un⸗ termiſcht, ſpiegelte ſich in den leichtkräuſelnden Waſſern. Ein zauberhaftes Bild! Herrliche Talfahrt! Man darf der Hoffnung Ausdruck geben, daß immer mehr Mannheimer ſich der„Bad. Heimat“ anſchließen möchten, um durch ſolch bequeme und billige Fahrten ihre badiſche Heimat kennen, ſchätzen und lieben zu lernen. A. B. heimsnäherer Umgebung in uns a Alle Wege in der Uferg weiden im Waſſer, Dampf man ſeinen Malkaſten u Bald war die Führung des Herr bevölkert von alle Zurück gings zum 2 Ketſch erreicht, wo am Dorfe, ein Er 7 Altrhein iſt nur bet Deutſcher Jeuerwehrtag in Karlsruhe . Impoſanter Feſtzug mit 30 Muſiktapellen * Karlsruhe, 7. Aug. Am Samstag nachmittag fanden auf dem Streſe⸗ mann⸗Platz Uebungen badiſcher Feuerwehr⸗ korps ſtatt, an die ſich techniſche Vorführungen und (Fachvorträge im Konzerthaus anſchloſſen. Unter anderen hielt Branddirektor Bender von der Stuttgarter Berufsfeuerwehr einen Vortrag mit Vichtbildern über die Lehren aus dem Stuttgar⸗ ter Schloßbrand vom vergangenen Winter. Derſzheutige Sonntag wurde durch eine Tagwache der Karlsruher Feuerwehrkapelle eingeleitet, Schon in den frühen Morgenſtunden herrſchte in der Stadt ein außerordentlich ſtarker Verkehr, nachdem noch im Laufe des Samstagnach⸗ mittag, während der Nacht und am Sonntag früh piele Tauſende von Wehrleuten und an⸗ dere Feſtgäſte in Sonderzügen und Omnibuſſen znach der Landeshauptſtadt gekommen ſind. Um 749 Uhr vormittags führten die örtlichen Wehren am Streſemannplatz eine große Schau und Uebungen „aus. Juzwiſchen marſchierten die einzelnen Korps 5 zum Feſtzuge auf, er ſich Punkt 11 Uhr durch die reich beflaggten und von einer dichten Menſchenmenge umſäumten Stra⸗ ßen in Bewegung ſetzte. Ganz Karlsruhe war auf den Beinen. In den Feſtzugsſtraßen blieb kein Fen⸗ aſter frei. Die Wehrleute wurden überall jubelnd be⸗ grüßt und mit Blumen überſchüttet. Beſonders ſſtark waren Pfalz, Württemberg, Baden, das Aus Vaden Vom Blitz erſchlagen * Giſſigheim(Amt Tauberbiſchofsheim), 7. Aug. »Am Donnerstag mittag wurde Frau Johanna Hof⸗ mann, geb. Schnarrenberger, auf dem Heimwege vom Felde von einem Blitzſtrahl getroffen und war ſofort tot. Die Kinder und der Ehemann kamen mit dem Schrecken davon; Hofmann wurde nur zu Boden geworfen und erlitt eine kurze Be⸗ täubung. Arbeitsbeſchaffung * Karlsruhe, 7. Aug. Die Stadt beabſichtigt, den perſumpften Geländeſtreifen zwiſchen dem Federbach und dem Hochgeſtade bei Daxlanden durch eine leichte Auffüllung in einen forſtwirtſchaftlich nutzbaren und auch landſchaftlich beſſeren Zuſtand bringen zu laſſen. Die Arbeit umfaßt 22 500 Kubik⸗ meter Erdbewegung und 13500 Tagesſchichten. Es ſollen an drei Bauſtellen ſowohl Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe gegen Entlohnung wie auch Pflichtarbeiter und eventuell Arbeitsdienſtwillige beſchäftigt werden. Goldene Hochzeit von Geheimrat Bäumler * Freiburg i. Br., 7. Aug. Wirkl. Geheimrat Prof. Dr. Bäumler konnte mit ſeiner Gattin in ſeltener Rüſtigkeit das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit feiern. Geheimrat Bäumler ſteht im 97. Lebensjahre, ſeine Gattin iſt 82 Jahre alt. Die Feier fand in aller Stille in St. Märgen ſtatt. Unter den zahlreichen Gratulationen befand ſich auch eine Ver⸗ tretung der Stadt Freiburg i. Br., deren Ehren⸗ bürger Geheimrat Bäumler iſt. Die frühere Groß⸗ herzogin Hilda von Baden hatte ein Geſchenk über⸗ reichen laſſeu. Schweres Unwetter im Seegebiet * Langenrain(Amt Konſtanz), 7. Aug. Am Freitag mittag zwiſchen 11 und 1 Uhr wütete über Langenrain und Umgebung ein ſchweres Un⸗ wetter mit Hagelſchlag. An den Obſt⸗ bäumen wurde teilweiſe ſchwerer Schaden an⸗ gerichtet, rechtsrheiniſche Bayern und Heſſen vertreten. Leb⸗ hafte Zurufe empfingen auch die Delegationen aus der Tſchechoſlowakei, der Schweiz, ſowie auch die Brüder aus dem Saargebiet, aus Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen ſowie die Schleſier. Im Zuge marſchierten 30 Muſikkapel⸗ len. Auch beteiligten ſich die Reitervereine der Um⸗ gebung. Als die Spitze des Zuges am Rathaus an⸗ gelangt war, wurde „Stillſtand“ und„Helm ab!“ kommandiert. Unter dem Geläute ſämtlicher Kirchen⸗ glocken verharrte man eine Viertelſtunde lang zum Gedenken der Toten des Weltkrieges. Dann wurde der Vorbeimarſch fortgeſetzt, den der Präſident Ecker⸗München abnahm Auf dem Rathausbalkon bemerkte man unter den Ehrengäſten den Finanzminiſter Dr. Mattes, den Vertreter des Innenminiſters, Miniſterialrat Dr. Imhoff, und den Oberbürgermeiſter Dr. Jin⸗ ter. Am Streſemannplatz löſte ſich der Zug auf und die einzelnen Korps begaben ſich in ihre Quartiere. Der Nachmittag war wieder ausgefüllt durch Uebun⸗ gen der auswärtigen Wehren am Streſemannplatz. Außerdem fanden techniſche Vorführungen und Vor⸗ träge ſtatt. Der Abend brachte eine große Feſtver⸗ anſtaltung mit Konzert auswärtiger Feuerwehr⸗ kapellen unter Mitwirkung hieſiger Geſangvereine in Verbindung mit einem großen Zapfenſtreich aller Muſikkapellen. Aus der Pfalz Waffenbeſitzer vor dem Schnellrichter :: Pirmaſens, 7. Aug. Zwei Angehörige der KPD. hatten ſich geſtern vor dem Schnellrichter we⸗ gen Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz bzw. wegen Waffenmißbrauchs zu verantworten. Die Fabrikarbeiter Ludwig Roß und Emil Gilbrecht wur⸗ den in der Nacht auf 31. Juli von einer Polizei⸗ patrouille betroffen. Eine Durchſuchung förderte bei Roß eine geladene Piſtole und zwei Magazine Mu⸗ nition, bei Gilbrecht einen doppelt geſchliffenen Dolch zutage. Beide erklärten, daß ſte keinerlei Ab⸗ ſicht gehabt hätten, mit den Waffen irgend einen An⸗ griff zu unterehmen. Das Gericht verurteilte Roß zu einem Jahr Gefängnis, Gilbrecht zuſechs Monaten Ge⸗ fängnis. Beide wurden ſofort verhaftet. Anſchließend wurden zwei Nationalſozialiſten, und zwar Otto Fink und Erwin Koch, vor den Schnellrichter geführt. Sie waren angeklagt, zu Ge⸗ walttätigkeiten aufgereizt zu haben. Das konnte Fink auch teilweiſe nachgewieſen werden. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefängnis, während Koch freigeſprochen wurde. Als Fink von einem Polizeibeamten nach Schluß der Verhandlung abgeführt wurde, grüßte ihn ein Arbeiter mit erhobener Hand. Fink erwiderte die⸗ ſen Gruß. Ein Mann im Zuhörerraum kopierte den Staatsanwalt. Alle drei Perſonen wurden wegen Ungebühr vor Gericht in eine ſofort zu ver⸗ büßende eintägige Haftſtrafe genommen. * * Wachenheim, 7. Aug. Nur langſam geht es in dieſem Jahre mit der Ernte vor ſich. Die ver⸗ änderliche Witterung in den letzten Tagen richtete noch vielen Schaden an. Wie ſehr ſich die Leute an die Dreſchmaſchine gewöhnt haben, geht daraus hervor, daß hier nicht weniger als drei Maſchi⸗ nen genommen haben. Ob dieſe alle auf ihre Rech⸗ nung kommen, iſt fraglich. Die Tomatenernte beginnt nun auch allmählich. Nur langſam reifen die Früchte, denen der Sonnenſchein fehlte. Die Ernte verſpricht trotz der Krankheit eine recht gute zu werden. E 625 4 Der X. Kongreg des Pfalzischen Schachbundes im Ebertpark Bekanntlich war es dem Schachklub Ludwigs: hafen gelungen, dank Unterstützung von Kreisen aus Industrie und Handel, das Meisterturnier(Einla- dungsturnier der Pfälzischen Rundschau), durch Hinzuziehung von 4 auswärtigen deutschen Meistern wesentlich zu verstärken. So fanden die Kämpfe im Ebertpark großes Interesse innerhalb des Publi- kums, zumal die andern Turniere, Meisterschafts-, Haupt- und Nebenturnier ebenfalls stärker besetzt waren. Der Ausgang ist unseren Lesern bereits bekannt: Weißgerber siegte mit 5% Punkten,.—3. Preis Brinckmann und Dr. Rödl%, 4. Preis mit 3% Punkten Kieninger und Hussong, gefolgt von Hüther 3, Händler 2, Müller 13.— Im Meister- schaftsturnier erwarb sich G. Heinrich, der auch in Mannheim kein Unbekannter mehr ist, den Titel eines pfälzischen Meisters. Wir bringen 2 Partien aus dem Turnier: I. Miniatur im Schach Brinekmann. 1. Ee2— ed, e es. 1715. Diese sogen. Gambitvariante wurde bereits in vielen Variationen angewandt. So spielte man häufig ab, Lad dé nebst f5, die sogenannte Siesta- Variante, deren Wert umstritten ist, während sofort 3.„ 26. 4. Lad 15 ungünstig für Schw. ist und Zwar, Weil W. in diesem Falle 3. dd! antworten könnte. Der Unterschied besteht im anderen Stand- feld des Läufers, der nach fe wegen do nicht nach e kann(Y, wohl aber bei der„as-Variante“ nach bg. ö 4. Sc3, ke: 5. Sed, Skö. 6. Sf6-, gl6: Die einzige Gegenchance bildet ein starkes Zen- trum. 7. dd, ed. 8. Sg5!l Dies widerlegt den kühn und wenig gesund an- mutenden Aufbau des Schw. Bisher geschah ent- weder Ses oder Shad, was mittels Ses: nebst De7 bzw. sofort De7 genügend entgiftet worden wäre. Schw. Kieninger(am 8. Zuge) Kieninger. 2. 8Sg1—13, SbS—c6. 3. Lf1—bs, 1 , e 1 3 5 W. Brinckmann 8..„ Lba-g. Das Nehmen ist natürlich schlecht wegen Dh5-½ Ke7, Lg usw. Der geschehene Zug sichert wenigstens die Flucht nach 18. g 9. C3, kg5: 10. Dh5=, Kfs. 11. Lgö5:, Se7. 12. Lea, ds. Der einzige Zug, denn mit Des, was das drohende Matt ebenfalls deckt, rennt Schw. in das 2. Matt Lh6-z. 13. Lds:! Ein hübscher Schluß. Der Läufer müßte genommen werden und das kann wegen Leit nebst Damengewinn nicht ge- schehen. Schw. gab auf. H. II. Einladungsturnier der Pfàlzischen Rundschau Nr. Spieler Ort 112134158628 puakte] rel 1. Weißgerber-SgarbrE 1 1 14 ½% ½% 11 5½ J J. 3. Brinkmann-Hiel O0 iii n, ant 3. Dr. Rödl- Nürnberg ½⁰½ 110 1½% 4% A. Hussong-Dudwigsh o Oo /i% 13% 8. Hteninger- Höln„ O0%o /r ½ 25 g. Hüter-Zweſbrück ½ 0% 1 0 o/% i 2. Händler-Budwigsh. o i ½ o% 02 8. daüller-Maunhem o 0% oo o 1% 1% Zu der Tabelle ist zu bemerken, daß Hussong als in diesem Turnier erfolgreichster Pfälzer den Titel „Meister der Pfalz“ wieder erringer konnte. Wechselseitige Angriffe Hussong. 5 Kieninger. 1. e ed, 5. 2. Sf3, Sk6. 3. Scg, d5. 4. eds:, 5. 12 1 6. Ses. Theoretisch ist da. „Sc. 10 tiefkangelegter Plan. Schw. will ds stärken und so das Uebergewicht im Mittelspiel erlangen. Dafür riskiert er ein evt. schlechtes Endspiel. 8855 Scb:, be. 8. ds, Le7. 9. 00, 00. 10. Les, 8: 8 Daß dieser Tausch verfehlt ist, ist garnicht so leicht zu beweisen. Sicherer War Tbs nebst Das mit schwerem Positionskampf. 11. bes;, Das, 12. 1511 Um nach Des: mit Ld2 Df6(verhindert Dfà3 Ld7, Tb) Del nebst Leg zu spielen mit vorzüglichem Angriff. 12.„Lag. 13, Dg4. Damit beseitigt W. Damenflügel. 13.„ 55, 14 8 Las. Auf Nehmen mit dem Läufer folgt Tat mit Läuferverlust, auf Dad: jedoch geht mit Tal De, Tfei1 Dbꝛ, Taz die Dame den Weg allen„Holzes“! 15. Ded, Tacs. 16. f4 Schw. kann seine Druckstellung am Damenflügel nur langsam abbauen, sodaß W. einen erkolgver- sprechenden Angriff auf die Königsseite richten Wird. Der Doppelbauer erweist sich mit einem Mal Als Hemmschuh. allmählich die Misere am 16.„86. 17. g4, Lea: Auch Tb: nebst f5 ist stark. 19. Ein Versöhnungsopfer. Kleninger 18. Ded: Tbs. 19. Tei. „ Dez Huss ong E Schw. trotz Minusbauer erheb liche Remischaneen. 20. k51 Dann mit Les: De 5: Db hätte 2 gs Dad. 22. 86 B86 Der Gewinnzug. Die offene-Linje wird nun dem weißen Angriffsdrang dienstbar gemacht. 23.„ Kg7. 24. Lh-! Kg. Falls Kh6:, so matt mittels DhAA-Kg7, Dee Kg8, Th. 25. LIS:, Lh2 g. 26. Kg2, IIS: 7. Dh, Les. 8. Th31! Und nicht Thi, weil dann f5 nicht mit Test Dhygt) widerlegt werden könnte. es! Oder Tds Tes:, oder Tes(bs, a8) Dh7- Kf8, Test (Des: Des:, Dhö g mit Turmgewinn. 29. da—d4. Aufgegeben. Eine wechselvolle Partie! Nachrichten Am Rheinmeisterscha! s kampfe in Düsseldorf, der vom.—14. August stattfindet, nehmen für Baden Lauterbach-Mannheim und Eisinger-Karls- ruhe teil. Für die Pfalz spielen Hüther- Zweibrücken und Hussong-Ludwigshafen. Im ganzen sind sechs rheinische Verbände beteiligt. Der Titelverteidiger ist Michaloweski-Düsseldork. ages haleuucles Montag, 8. Auguſt Rheinfahrt der Kölu⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ee 13.30 Uhr Mannheim— Worms— Oppenheim ierſtein und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Bad Dürkheim— Lindemanns⸗Ruhe—(Peterskopf— Freinsheim— Mannheim, 14 Uhr ab Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfährten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Polaſt Theater:„Die große Fahrt“.— Alhambra:„Die grauſame Freundin“.— Roxy⸗ Theater:„Der Rächer des Tong“.— Capi⸗ toll:„Die Waſſerteufel von Hieflau“,— Univerſum: „Menſch ohne Namen“.— Glorja⸗Palaſt:„Der Sänger von Sevilla“.— Scala⸗Theater: „Berlin, Alexanderplatz“.— kühne Reiter“. Was hören wir? Montag, 8. Auguſt 5 Frankfurt .00: Walzer.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.80: Schallplatten.— 17.00: Schlangenbader Operettenkonzert.— 18.25: Der Noturwifſenſchaftler Goethe. Gang durch die Goethe⸗Ausſtellung im Senckenbergianum.— 19.30: Man⸗ dolinenkonzert.— 20.00: Die Retour⸗Kutſche oder Eine Fahrt in vergangenen Zeit. Hörſpiel.— 21.00: Salzburger Feſtſpiele: Mozart⸗Serenade.— 22.45: Abensdkonzert. Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hous⸗ fruu.— 13.05: Schallplatten.— 16.30: Nachmittags konzert, — 17.30: Heitere Lieder zur Laute.— 17.50: Oſtgrönloand⸗ frage. Dr. Grotewahl.— 19.25: Konzerttänze für Klavier. — 20.00: Das Feld, Querſchnitt(aus Breslau).— 2003 Salzburger Feſtſpiele: Mozart⸗Serenade. Langenberg .05: Morgenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Frauen. 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Mittogskonzert.— 15.50: Kinderturnen und Spiele.— 16.20: Jugendfunk. 1 2 Operettenkonzert.— 18.20: Elternſtunde.— 10. Böhm: Deutſchlonds verkehrsgeograph. Lage im 1 päiſchen Wirtſchaftsraum.— 20.00: Bunte Muſik.— 21.00; Salzburger Feſtſpiele: Mozart⸗Serenade.— 22.40: Abenbd⸗ konzert. München 10.10: Rechnen im Alltag.— 12.00: Unterhaltungskon⸗ zert.— 13.15: Schallplatten.— 15.00: Kinderferienſian — 15.25: Leſeſtunde.— 16.05: Konzertſtunde.— 17.00; Veſperkonzert.— 19.30: Chorgeſang.— 21.00: Solzburger Feſtſpiele: Mozart⸗Serenade.— 22.40: Abendkonzert⸗ Südfunk Schauburg:„Der toll⸗ .05: Nordiſcher Tondichter.— 10.00: Aus der Rokoks⸗ Zeit.— 10.20; Lieder.— 12,00: Unterhaltungskonzert: 8 13.30: Der Chor der Mailänder Scala ſingt.— 17.00: Operettentonzert.— 18.25: Reg.⸗Rat Wolz: Die Neuxege⸗ lung der„„— 19.30: Mandoginegen zert.— 20.00: Die Retour ⸗Kutſche, Hörſpiel.— 21.00: Salz⸗ burger Feſtſpiele: Mozart⸗Serenade.— 23.10: Abend⸗ konzert. Wien 11.30: Mittags konzert.— 13.10: Schollplotten.— 15.88: Jugendſtunde.— 17.10: Nachmittagskonzert.— 19.40: Wien zur Sommerzeit.— 22.40: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Für jeden etwas.— 16.00: Schall⸗ latten.— 20.00: Operettenſtunde.— 21.00: Salzburger Feſtſpiele: Mozort⸗Serenade.— 22.45: Ouvertüre zu Oberon. Mafland: 13.00: Leichte Muſik.— 19.05: Unterhaltungs⸗ konzert.— 20.30: Orcheſterkonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.30: Solisten konzert.— 21.15: Leichte Muſik. 1 17.00: Inſtrumentalkonzert.— 18.30: Scholl platten 8— „Unter, URTEIL 5 Fase UNscnadriene igcone Se dope, nenn Abs gisle Od Tas cE g TE SS WAA ET FAN E Tate packe au: 5 N Aο GükKeN e UU ROD ER 12 Der! ratlos, a Hauptka noch die kämpfen nende u gab es Vorläuf Waſſerbe haus we und dra liches P in Maß hafen ut blympiſc Natü ſel denn eß hier waren Zwar ge großen nicht lat daille fü * ſchaft bl erfreulit derne nicht me Reme worden. kennt, d anerken! fällig, w dal geworde Zwei D ſchönſter Wir vor kur, Format Eberle ja nicht vater Zi Sievert man rec Aber be letzung 1 drei Ue Die gri Unſe blympiſe Hirſchfel Ausnah. ihnen v Entſchei⸗ ſten von Ergebni zu unſe wurd * * Montag, 8. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 363 —— 29 . e, Die Zehnkämpfer retten das deutsche Ansehen Sievert hat durch Verletzung Pech— Földeak holt eine„Silberne“— Deutsche im Fünfkampf plaziert Eberle Dritter im Zehnkampf Los Angeles, 6. Auguſt. Der Beſucher des Olympia⸗Parkes wurde am Samstag kutlos, als er vor dem Programm des Tages ſtand. In der Hauptkampfbahn waren vor faſt 60000 Zuſchauer hoch die Leichtathleten am Werk. Neben den Staffel⸗Vor⸗ kämpfen intereſſierte vor allem das ſtändig wechſelnde, ſpan⸗ nende und tterte Ringen der Zehnkämpfer. Zugleich gab es aber ſchon im Schwimmſtadion ſenſationelle Vorläufe mit einer wahren R kordjagd und de erſten Waſſerballſpiele. Damit nicht genug: im Staatlichen Zeug⸗ haus waren die Fechter tätig, im Auditorium die Ringer und draußen im Hafen die Segler. Ein wahrhaft ſtatt⸗ liches Programm. Ueberall erſchien das Publikum wieder in Maſſen, über 90 000 Menſchen, die Maſſen im Außen⸗ hafen ungerechnet, mögen am Samstag wieder Zeuge der blympiſchen Kämpfe geweſen ſein. Natürlich war am Wetter wieder nichts auszuſetzen, es ſel denn, man würde erneut die alte Klage vorbringen, daß es hier denn doch ein wenig zu heiß iſt. Die Deutſchen waren mit dem Verlauf des Tages nicht ganz zufrieden. Zwar gab es keine eigentlichen Enttäuſchungen, aber die großen angenehmen Ueberraſchungen, mit denen man zwar nicht laut, aber doch insgeheim rechnete, nämlich eine Me⸗ daille für Sievert und ein Sieg unſerer Waſſerballmann⸗ schaft blieben aus. Dafür gab es aber einige andere gauz erfreuliche Ueberraſchungen. Nach dem Stand des Mo⸗ bernen Fünfkampfes am Freitag rechneten wir nicht mehr damit, daß ſich zwei Deutſche placieren würden. Remer iſt aber Fünfter und Mierſch noch Sechſter ge⸗ worden. Wer die Geſchichte des Modernen Fünfkampfes kennt, der wird dieſe Plätze der Deutſchen gerne als Erfolg anerkennen. Die zweite Ueberraſchung war im Zehnkampf fällig, wo ſich nicht Sievert, ſondern Eberleeine Me⸗ dalle holte. Eberle, der junge Badener, iſt Dritter geworden. Auch Sievert befindet ſich unter den Placterten. Zwei Deutſche unter den erſten Sechs im ſchwierigſten und ſchönſten Mehrkampf der Leibesübungen, das iſt ein großer Erfolg Wir dürfen dabet nicht vergeſſen, daß Deutſchland bis vor kurzem noch keine Zehnkämpfer von internationalem Format gehabt hat. Und nun ſind gleich zwei da. Für Eberle freut uns der Erfolg beſonders deshalb, weil er ja nicht vom Reichsausſchuß, ſondern nur auf Grund pri⸗ vater Zuwendungen nach Los Angeles entſandt worden iſt. Sievert lag beim Zehnkampf zeitweilig in Front und man rechnete bereits mit der Möglichkeit ſeines Sieges. Aber beim Stabhochſprung machte ſich ſeine Schulterver⸗ letzung wieder bemerkbar und dann ging in den letzten 0 drei Uebungen ſein ganzer Vorſprung verloren. Olympia⸗Sonderdlenſt der Neuen Mannheimer Zeitung Glänzend halten ſich unſere Ringer. Hier werden wir beſtimmt einige Medaillen holen und wenn nicht alles täuſcht, ſogar eine, wenn nicht gar zwei „Goldene“. Von den Leichtathleten haben wir vorausſichtlich auch noch zwei Medaillen zu erwarten. In den Staffeln näm⸗ lich. Es fragt ſich indeſſen noch, ob ſie aus Silber oder Bronze ſein werden. Mit Silber werden wir uns im Waſſerball begnügen müſſen, nachdem unſere Mannſchaft das erſte, aber doch ſchon entſcheidende Spiel gegen Ungarn verloren haben. Ein Sieg über Ungarn.. das wäre die zweite an⸗ Die Ergebniſſe des Zehnkampfes 6. bis 10. Konkurrenz 110 Meter⸗Hürden: 1. Wegener ⸗Deutſchland 15,4; ., Tisdall⸗Irland 15,5; 3. Hart⸗Südafrika 15,6; 4. Jär⸗ vinen Finnland 15,7; 5. Yrjblä⸗Finnland 16,07 6. Sie⸗ vert⸗Deutſchland 16,1; 7. Bauſch⸗US A 16,2; 8. Charles⸗ USA 16,2; 9. Dimſa⸗Lettland 16,4; 10. Eber le⸗Deutſch⸗ land 16,7; 11. Siedleckt⸗polen 17,0; 12. Baeſalnaſi⸗Ungarn 17,7; 13. Coffmann⸗U SA 17,8 Sek. Diskuswerſen: 1. Bauſch⸗I1 SA 44,58; Deutſchland 44,34; 3. Bacſalmaſt⸗Ungarn 2. Steverk⸗ 41,45 Meter; Das olympische Schwimmstadion in Los Angeles genehme Ueberraſchung geweſen, mit der wir insgeheim rechneten und die nicht eingetroffen iſt. Deutſchland hat diesmal wenig Glück bei den Olym⸗ piſchen Spielen. Ob dabei auch Schuldfragen irgendwelcher Führer oder Athleten vorliegen, in dieſer Frage wird man erſt nach Schluß der Kämpfe klar ſehen und urteilen können. Der Verlauf des Zehnkampfes Die große Ueberraſchung: Eberle wird Dritter.— Sie vert als Fünfter ſtand vor dem Sieg u. wurde verletzt Unſere Leichtathleten haben uns während der erſten blympiſchen Woche einige ſchwere Enttäuſchungen gebracht. Hirſchfeld, Peltzer, Köchermann, Danz, die Sprinter mit Ausnahme von Jonath hielten nicht das, was man ſich von ihnen verſprach. Zwar waren unſere Leute in faſt allen Entſcheidungen zu finden, was ja im Wettbewerb der Be⸗ ſten von 49 Nationen auch etwas heißen will, aber dieſes Ergebnis ſtand in einem nur ungenügenden Verhältnis zu unſeren Hoffnungen. Der Zehnkampf hat uns indeſſen wieder ausgeſöhnt. In dleſer„Krone der Leibesübungen“ haben ſich zwei Deutſche, Eberle und Sievert, unter den erſten Sechs plazieren können. Wir rechneten mit Sievert, doß aber auch Eberle dabei ſein würde und daß er gar Dritter werden würde, dag iſt eine ganz große und freudige Ueberraſchung. Beide Deutſche haben die alte deutſche Höchſtleiſtung von Stevert 928 15 Punkte) erheblich überbieten können. Will man Es iſt zum erſtenmale, daß Deutſche beim olympiſchen Zehnkompf in Erſcheinung getreten ſind. Und die Beiden ſind gleich nachdrücklich in Erſcheinung getreten, ſie ſtanden mit im Vordergrund des Intereſſes der 60 000 Zuſchauer, die mit größter Anteilnahme dem faſt dramatiſchen Ver⸗ 12 dieſes Kampfes folgten. i et aller Freude über dieſen Erfolg blieb aber auch die 5 Jack Keller, LI..A. Wurde bei 110 m Hürden auf den 4. Platz gesetzt. in Los Angeles nicht von den Deutſchen weichende Ent⸗ täuſchung nicht aus: Sievert lag nach dem Diskuswerfen in Front Er führte mit über 100 Punkten Vorſprung vor den beiden Amerikanern Bauſch und Chacles und war auf dem Wege zum Weltrekord und zum Sieg. Es gab dann einen ſehr unglücklich verlaufenen Stabhochſprung, der nicht weniger als vier Teilnehmern Verletzungen eintrug, Sie⸗ vert und Wegener zogen ſich Fuß verletzungen zu, ſodaß ſie bei 3,20 Meter und 9,10 Meter aufhören mußten. Verletzt wurden auch der Ire Tisdall und der ſehr ausſichtsreich liegende Lette Dimſa. Der Lette fiel ſo unglücklich aufs Kreuz, daß er mit der Bahre vom Platz getragen werden mußte. Sievert und Wegener waren nun ſehr geſchwächt und gerieten bei don beiden nächſten Wettbewerben immer mehr ins Hintertreſſen. Auch für Wegener, der eigentlich den Zehnkampf nur zur Unterſtützung ſeiner beiden Lands⸗ leute mitmachte und der ſich ſehr brav ſchlug, wäre ſonſt noch eit veit beſſerer Platz möglich geweſen. Sievert blieb infolge der Verletzungen lauch ſeine alte Schulter⸗ verletzuna wurde wieder bemerkbar) i den drei letzten Uebungen, Stabhochſprung, Speerwerfon und 1500 Mtr.⸗ Lauf weſentlich hinter ſeinen gewohnten Leiſtungen zurück. Dagegen kamen hier gerade die Amerſkaner und Eberle ſtark in Front. Die Amerikaner Bauſch und Coffmann überſprangen im Stabhoch nicht weniger als 4,00 Mtr. und holten ſich allein hier die Rekordpunktzahl Jon 1027. Eberle überſprang 3,50 Mtr., warf den Speer 57,49 Mir. weit u. endete im 1500 Mtr.⸗Lauf in 484 Min. ſogar als Erſter. Der Sieger Bauſch⸗U SA. hat eine glänzende Leiſtung vollbracht Mit 8462,23 Punk⸗ ten überbot er den von Achilles Järvinen ſeit 1930 ge⸗ altenen Weltrekord von 8255,55,475(Olympiſcher Re⸗ ord Yriölä⸗Flanland, Amſterdam 1928 805,200). Bauſch iſt ein fabelhafter Athlet und man kann nur bedauern, daß er nicht mit einem gefunden Stlevert im Endkampf war. Auch Achilles Järvinen hat ſeinen alten Weltrekord noch um einiges übertroffen. Es iſt ſchließlich noch bemerkenswert, daß die beiden Deutſchen ſich noch vor dem Amſterdamer Olympiaſieger, dem Finnen Priblä plaziert haben. 7085., 4. Eberle Deutſchland 41,34; 5. Siedlecki⸗Polen 40,86; 6. Yriblä⸗Finnland 40,77; 7. Dimſa⸗Lettland 40,76; 8. Hart⸗Südafrika 40,52; 9. Charles⸗USA 38,71; 10. Jär⸗ vinen⸗Finnland 36,80; 11. Coffman⸗US A 34,40; 12. Tis⸗ dall⸗Irland 33,31; 18. Wegener⸗Deutſchland 33,26 Meter. Stand nach der 7. Konkurrenz: 1. Sievert⸗Deutſchland 6028,25; 2. Charles⸗ USA 5905,20; 8. Bauſch⸗US A 5891,41; 4. Dimſa⸗LLettland 5879,04; 5. Järvinen⸗Finnland 5782,68; 6. Elerle⸗ Deutſchland 5595,98; 7. Yrföläfſinnland 5524,71; 8. Tisdall⸗ Irland 5391,62; 9. Siedleckt⸗Polen 5355,41; 10. Hart⸗Süsd⸗ afrika 5215,58; 11. Bacſalmaſi⸗Ungarn 5172,81; 12. Coff⸗ mann⸗USA 5147,91; 13. Wegener Deutſchland 5149,11 Punkte. i Stabhochſprung: 1. Bauſch und Coffmann je 4,00 Meter, 3. Järvinen⸗Finnland 3,60 Meter, 4. Dimſa, Eber le, Boeſalmaſt je 3,50 Meter, 7. Charles 8,40, 8. Stevert und Tisdal 3,20 Meter, 10. Wegener 3,10 Meter, 11. Hart und Yriblä 3,01, 18. Siedleckt 3,00 Meter.— Dimſa und Tisdal zogen ſich bei dieſem Wettbewerb Verletzungen zu, Tisdal trat aber wieder an, während Dimſa aufgeben mußte. Zum nachfolgenden Speerwerfen erſchien auch der Pole Siedlecki nicht mehr. Speerwerfen: 1. Bauſch 6101 Meter, 2. Jgervinen 61,00 Meter, g. Eberle 57,49 Meter, 4. Yrjölä 56,12 Meter, 5. Stevert 53,91 Meter, 6. Wegener 59,83 Meter, 7. Hart 50,49 Meter, 8. Coffmann 48,88 Meter, 9. Bac⸗ ſalmaſy 48,59 Meter, 10. Charles 47,72 Meter, 11. Tisdal 45,26 Meter. Im Geſamtergebnis Igervinen in Führung. 1500 Meter: 1. Eber le⸗Deutſchland 4,34 Min., 2. Tis⸗ dal⸗Irland 4,34 Min., 3. Yrjölä⸗Finnland 4,37 Min., 4. Charles⸗us A. 4,9 Min,, 5. Jaervinen 4,47 Min., 6. We⸗ gene r⸗Deutſchland:4/,8 Min., 7. Coffmann⸗US A. 4,18 Min., 8. Bauſch⸗US A. 5,17 Min., 9. Sievert⸗Deutſch⸗ land 5,18 Min., 10. Baeſalmaſi 5,34 Min., 11. Hart⸗Süd⸗ afrika 5,48 Min. Das Endergebnis: 1. Bau ſch⸗US A. 8462,23 Punkte(Weltrekord, 2. Achil⸗ les Jaerpinen⸗Finnland 8292,48., 3. Gberle⸗Deutſch⸗ land 8030,80 P.(Deutſcher Rekord), 4. Charles⸗US A. 5. Sievert⸗Deutſchland 7941,07., 8. Yriblä⸗Finnland 7658,09., 7. Coffmann⸗U S A. 7534,41., 8. Tisdal⸗Irland 7927,17., 9. Wegener ⸗Deutſch⸗ land 7179,93., 10. Baeſalmaſi⸗Ungarn 7001,73., 11. Hart⸗Südafrika 6799,25 P.— Siedlecki⸗Polen, Dimſa⸗Lett⸗ land und Berra⸗Argentinien gaben auf. lagen hier bereits Bauſch und Geſamtergebnis des Jehnkampfes (Einzelergebniſſe und Geſamt⸗Punktzahl) 2. E— 2 5 5 5 5 2 8 5 5 85 8 8 55 25 2 8 Na me: 8 3 1 5 8 2 55 Punkte: 8 391 33 8 8 85 8 8 E 5 8 8 2 CU T 8. Jar hen⸗ Fennland:,, ,,,. F 2 11.4.77 18.22.65 50.8 18.7 41,84.50 57.49 4784 8030. 2. Eharkts⸗ iS fe 1% i e e ee, eee, eee 5. Sievert⸗Deutſchland 11.4.97 14.50 1,80 59,6 16,1 8,20 53.91 5118 7941.07 . Heiolce inland,, 8, e, e, e ee e ee . Loftman S l ee ee e e e ee eee e, 8. Tisbadd⸗ Irland 113660126 185 4% 15 381%% 8. 4134 01732717 e 0. 3 2,0 5 1 1 8 55 2 5* 5 1 117 6144 1351 10% 15] 05301 J 5% 5˙4] 658.25 11. Hart⸗Südafrlllaa Eine ſilberne und eine bronzene Medaille für Deutſchland Noch am ſpäten Freitagabend gab es im Auditorium bei den Ringern einen großen deutſchen Erfolg. Vor aus⸗ verkauftem Haus konnte Gehring⸗ Ludwigshafen im Schwergewicht den ſchwediſchen Olympiaſieger und Europameiſter Weſtergren klar nach Punkten bezwin⸗ gen.— Als einziger Deutſcher verlor der Hamburger F l deak, der dem favoriſierten Finnen Kokkinen im Mittelgewicht einen Punktſieg überlaſſen mußte. Im Schwergewicht ſind bereits Dahl⸗Norwegen und Noſhida⸗ Japan ausgeſchieden. Gehring hat zumindeſt eine klare Chance für die Silberne Medaille. Ebenſo gut ſteht es auch um unſere Leute in den leich⸗ teren Gewichtsklaſſen, die bei der Fortſetzung der Kämpfe am Samstag neue Erfolge erzielten. Brendel ⸗Nürn⸗ berg kam im Bantamgewicht bereits zu ſeinem dritten Sieg; er ſchlug den ſchwediſchen Europameiſter Thuveſſon klar nach Punkten und hat damit ſeinen ſchwerſten Gegner bereits hinter ſich gebracht.— Im Federgewicht verzeichnete Ehrl⸗ München einen Punktſieg über den Tſchechen Maudr. Galegatti⸗JItalten war über den Japaner Kaſe ebenfalls nach Punkten ſiegreich. Die erſten Entſcheidungen gab es im griechiſch⸗römiſchen Ringen. Im Leichtgewicht wurde Malmberg erſter Preisträger vor dem Japaner Mijazaki, während Sper⸗ lüng durch einen Sieg über Reine ſich noch die bron⸗ zene Medaille ſicherte. Eine ſilberne Medaille ſiel Fchlödeok⸗ 2 im Mittelgewicht zu, wo der Finne okkinen Endſteger blieb. Gehring verliert gegen Urban Eine Ueberraſchung war der Kampf im Schwergewicht im griechiſch⸗römiſchen Ringkampf, in dem Gehring⸗ Jubwigshafen jeden Angriffsgeiſt vermiſſen ließ und nach ſeinem großen Siege über Weſtergren gegen den Tſchechen Urban den Kampf verlor. Die Kavaliere von Los Angeles Harmonie folgt dem Mißklang im 5000⸗Meter⸗ Enblauf Die erſte Woche der olympiſchen Spiele in Los Angeles iſt in einer ſeltenen Harmonie verlaufen. Erſt am res tag gab es im 5000⸗Meter⸗Lauf einen erſten Mißton. Die Finnen, einſchließlich Lehtinen, haben allerdings energiſch beſtritten, daß ihr Olympiasieger Lehtinen den Amerſka⸗ ner Hill habe benachteiligen wollen. Sehr fair beng ſich ſchon bet dieſer Gelegenheit Hill ſelbſt, der zunächſt lebe Erklärung ablehnte und donn ſchließlich ſagte, daß er nicht an eine abſichtliche Behinderung des Finnen glaube. Der amerikoniſche Oberſchtedsrichter Kirby ſogte aller⸗ dings unſerem Sonderberichterſtatter, er habe in aller⸗ nächſter Nähe des Zieles im Innenraum geſtanden und geſehen, daß Lehtinen den Amerikoner ſogar zweimal ge⸗ kreuzt habe. Bei einem anderen Sportſeſt würde er, Kirby, nicht gezögert haben, Lehtinen zu disqugliſizieren. Zu einer völligen Beilegung des Zwiſchenfalles kam es am Samstag im Anſchluß an dite Siegerehrung. Noch der Zeremonie trat Lehtinen zu dem neben ihm ſtehenden Hill und bot ihm die Goldmedaille an. Hill aber lehnte dieſe große Geſte des Finnen mit dem Bemerken ab daß Lehtinen gewonnen und deshalb auch die Goldmedaille verdtent habe. Er freue ſich auch über ſeine Silberne Medaille. Das Pußlikum, das anfänglich ſcharf gegen den Finnen Stellung genommen hatte, war durch die faire Hand lu Lehtinens völlig ausgeſöhnt und gab ſeiner Freude dur einen wohren Beifallsſturm Ausdruck. Vorfinale im Degen⸗Mannſchaftsfechten Das Staatliche Zeughaus zieht weiterhin die Freunde des Fechtens an. Am Sams bag wurde hier die Bor⸗ entſcheidung im Degen⸗Mannſchaftsfechten beendet. Für die Entſcheidung haben ſich Italien, Frankreich, Belgien und Amerika qualifiziert, während Ungarn und Schweden zurückzogen. 5 Die Weltrekorbſtaffel der Amerikaner Die 4 mal 400 Meter⸗Staffel Amerikas, die den zweiten Vorlauf in der neuen Weltrekordzeit von 311,8 Min. ge⸗ wann, ſetzte ſich aus den Läufern Jvan Fuqu a⸗ Indiana, Edouard Ablowich⸗Südkalifornien, Karl Warner⸗ Nale⸗Untverſität und William Carr ⸗Pennſylvanten zu⸗ fammen. — Sievert-Deutschland, Favorit im Zehnkampf, wurde Fünfter, . Seite/ Nummer 363 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Auguſt 1992 Beginn der Schwimm Wellkümpfe Auch hier beginnt gleich die Jagd auf die Rekorde Während in der erſten Woche die Leichtathletik den Kern des olympiſchen Programms bildete, werden in der zwei⸗ ten Woche die Schwimmer im Mittelpunkt des Jutereſſes ſtehen. Sie haben als Schauplatz ihrer Kämpfe das herr⸗ liche hwimm⸗Stadion mit ſeinen rtieſigen Zuſchauer⸗ rängen, eine Anlage, wie ſie in dieſer Schönheit und Zweckmäßigkeit keine andere auf der ganzen Welt gibt. Als die europäiſchen Beſucher zum erſtenmale im Schwimmſtadion die großen Tribünen ſahen, da glaubten ſie, daß dieſe Ausmaße wohl allzu amerikaniſch ſeien. Aber die Amerikaner haben ſich nicht verrechnet, ſie kennen ihr Publikum und wiſſen, daß es auch zu den Kämpfen der Schwimmer und Waſſerballſpieler in Maſſen kommen wird. Es waren denn auch ſchon zu den Vorkämpfen am Sams⸗ tagmorgen über 10 000 Menſchen erſchienen, eine Ziffer, die ſicher in den nächſten Tagen noch häufiger überboten werden wird. Bereits die erſten Vorkämpfe haben die üblichen Ueber⸗ roſchungen und die erwartete Jagd auf die olympiſchen Rekorde und Weltbeſtleiſtungen gebracht. Es tauchten auch gleich einige Namen auf, die in Europa ſelbſt die Schwimm⸗ Fachleute nicht kennen. Olympia⸗Rekord bei den Damen in den Vorläufen des 200 Meter⸗Bruſtſchwim mens Gleich der erſte Vorlauf brachte durch die Auſtra⸗ Iterin Clara Dennis mit:58,2 Min. einen neuen olympi⸗ ſchen Rekord. Die Plätze belegten die Deutſchamerikanerin Margaret Hoffmann in 314,7 Min. und die Kanadierin Prior in:33,2 Min.— Die däniſche Weltrekordlerin Elſe Jakobſen gewann den zweiten Lauf ganz überlegen in:12,7 Min. vor der Amerikanerin Godvenic (:15,09) und der Engländerin Wolſtenholme(:24,53).— Eine jopaniſche Schwimmerin, Machata, die eine blendende Technik zeigte, blieb im dritten Lauf in:10,7 Min. vor der Engländerin Hinton(:13,5 Min.) und der Ameri⸗ kanerin Cadwell(:20 Min.), die ſich als ſchnellſte Dritte für den Zwiſchenlauf qualifizierte, in Front. Die Unga⸗ rin Magda Lenkey(:26,63 Min.) ſchied aus. Japan hat Klaſſe⸗Schwimmer Das ſah man ſchon in den 100 Meter Crawl⸗ Vorläufen In die großen Publikumsmaſſen kam ſtarke Be⸗ wegung, als die Vorläufe zum 100 Meter Crawl⸗Schwim⸗ men geſtartet wurden. Man ſah bald, daß hier nicht gur mit erſtklaſſigen Leiſtungen, ſondern auch mit großen Ueberraſchungen gerechnet werden muß. Für die Zwiſchen⸗ läufe haben ſich drei Japaner, nämlich Miyazaki, Taka⸗ haſhi und Kawaiſhi. die beiden Ungarn Dr. Barauy wad Szekely, der Kanidier Walter Spence, ſowie die drei Ame⸗ rikaner Schwartz. Thomſon und Kalili qualifiziert. Kalili iſt ein für Amerika ſtartender Inſulaner. Er gewann gleich den erſten Lauf in der auten Zeit von 59,6 Sek vor dem ſchnellſten europäiſchen Schwimmer, dem UHagarn Dr. Barany(:00,4) und dem Auſtralier Bourne (101,1).— Den zweiten Lauf holte ſich der Kanadier W. Spence in der noch beſſeren Zeit von 59,3 Sek. vor dem Amerikaner Schwartz(59,6). Nur um Hanodſchlag zurſück endete in 59,8 Sek. überraſchend der Japaner Ka⸗ waiſhi, der ſich damit: als ſchnellſter Dritter auch noch für die Zwiſchealliufe qualtfizierte. Takahaſhi⸗Japan ſtegte im dritten Lauf in 59,5 Sek. vor Thomſon⸗ 0 USA.(:00,2 Min.). Im geſchlage non Feld endeten Rocca⸗ Argentinien(:04,2), Whiteſide⸗England, Lundaal⸗Schweden, Pexeida⸗Braſilien. Japans beſter Freiſtilſchwimmer, Miyazaki gewann in der glänzenden Zeit von 58,7 Sek. den vierten Lauf dor Szekely⸗Ungarn(101,5). Im geſchlagenen Feld endete u. a. auch der Neuſeeländer Halloran. Dreimal Olympia-Rekord in einer Konkurrenz Bei den 100 Meter Crawl⸗Vorläufen der Damen Am Nachmittag war das Schwimm⸗Stadion bereits zum erſtenmale ausverkauft. Es ſtand allerdings neben den Vorkämpfen im Schwimmen auch das mit größter Spannung erwartete Waſſerballſpiel Deutſch⸗ land— Ungarn auf dem Programm. Großes Halloh gab es gleich wieder bei den Vorläufen zum 100 Meter⸗ Crawlſchwimmen der Damen, denn hier wurde der olym⸗ piſche Rekord nicht weniger als dreimal, im zweiten, dritten und vierten Vorlauf unterboten. Die beſte Zeit erzielte ſchließlich die Amerikanerin Saville mit 108,5 Min. im vierten Lauf. Vorher hatten Helen Madiſon⸗UuS A mit:08,9 Min. lerſte 50 Meter in 30 Sek.) und die Eng⸗ länderin Cpoper mit:09,2 Min. olympiſche Rekorde ge⸗ ſchwommen. Die Rekordjagd wird zweifelsohne auch in den Zwiſchenläufen und erſt recht im Endkampf weiter gehen. 5 Keine Staffel⸗Vorläufe der Damen Da verſchiedene Mannſchaften auf den Start verzichtet hatten, konnten die Vorläufe in der 4 mal 100 Meter Crawͤlſtaffel der Damen ausfallen, es kommt hier am Sonntag nachmittag gleich zum Endkampf, Drei Japaner, oͤrei Amerikaner im Endlauf des 100 Meter Crawl⸗Schwimmens Alle zehn Teilnehmer an den Zwiſchenläufen zum 100 Meter Crawlſchwimmen der Herren blieben unter der Ein⸗ Minutengrenze, darunter auch die Europäer. Aber ins Finale kamen nur Japaner und Amerikaner. Alle Euro⸗ päer und der Kanadier Spence ſchieden aus, darunter ſelbſt Dr. Barany⸗Ungarn. Sein nervöſer Landsmann Szekely fiel vor dem Start vor Aufregung ins Waſſer. Hervorragend iſt der Erfolg für die Japaner, deren ge⸗ waltiger Vormarſch im Schwimmſport hier eine neue Be⸗ ſtätigung erfuhr. Den Endlauf beſtreiten Miyazaki, Ka⸗ waiſht, Takahaſhi, alle Japan, Thomſon, Kalili und Schwartz, alle Amerika. 5 Die Ergebniſſe der Zwiſchenläufe: 1. Lauf: 1. Miyazaki⸗Japan 58,0 Sek., 2. Thomſon⸗Ame⸗ rika 59,3 Sek., 3. Kalili⸗Amerika 59, Sek., 4. Dr. Barany⸗ Ungarn 59,4 Sek., 5. Szekely⸗ungarn 59,4 Sek. 2. Lauf: Kawaiſhi⸗Japan 59 Sek., 2. Schwartz⸗Amerika 50,2 Sek., g. Takahaſi⸗Japan 59,5 Sek., 4. Spence⸗Kanada 59,5 Sek. Die Zeit von Miyazaki⸗Japan von 58,0 Sek. ſtellt einen neuen olympiſchen Rekord dar. Auch Dr. Barauy im Endlauf Als ſchnellſter Vierter der Zwiſchenläufe(59,4 Sek.) iſt auch der Ungar Dr. Barany zum Endlauf des 100 Meter Crawlſchwimmens zugelaſfen worden. Das Waſſerball⸗Turnier Deutſche:2(:0) Niederlage gegen Ungarn— UA ſchlägt Braſilien Das vplympiſche Waſſerbollturnier wurde am Samstag im Schwimmſtadion vor ausverkauften Tribünen mit zwei Spielen aufgenommen. Gleich der erſte Tag brachte das Zuſammentreffen der beiden Favoriten, Deutſchland und Ungarn Die Magyaren ſiegten mit:2(210) und damit dürfte die Frage der Plazierungen in dieſem Turnier be⸗ reits beontwortet ſein. Deutſchland hat ſeinen Ueber⸗ raſchungsſieg von 1928 nicht wiederholen können, es muß ſich diesmal mit einer„Silbernen Medaille“ begnügen, während den Ungarn die„Goldene“ zufallen wird. Ueber⸗ raſchungen ſind im Laufe dieſes Turniers nicht zu er⸗ warten, denn die beiden europäiſchen Mannſchaften wer⸗ den ihren überſeeiſchen Gegnern, Amerika, Japan, Braſi⸗ lien ganz klar überlegen ſein. Lediglich um den dritten Platz wird es noch einen Kampf geben. Wie die Ungarn gewannen Die Mannſchaften ſtanden wie folgt: Deutſchlan d: Ete Rademacher; Cordes, Gunſt; Benecke; Aki Rademacher, Schwartz Schulze.— Ungarn: Brody; Homonay, Dr. Jvady; Halaſſy; Keſerue 2, Nemeth, Verteſſt. Schiedsrichter war Delahaye⸗ Belgien. Beide Mannſchaften waren anfänglich ſehr aufgeregt und ſpielten hart. Nemeth und Ivady ließen ſich bei An⸗ griffen gegen Cordes und Rademacher Fouls zuſchulden kommen. Rademacher hielt einen Bombenſchuß Hallaſſys, mußte dann aber in der dritten Minute einen weiteren ſcharfen Schuß, den Verteſſy abgegeben hatte, paſſieren laſ⸗ ſen. Ein Doppler Nemeths verpaßte knapp das deutſche Tor. Die Ungarn waren ſtark im Angriff und ſetzten der deutſchen Verteidigung ſtark zu. Als das Spiel wieder verteilt wurde, kamen ſie in der 7. Minute durch Nemeth zu ihrem zweiten Treffer. Rademacher hatte Keſerue an⸗ gegriffen, aber der gab den Ball geſchickt an Nemeth weiter. Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Ungarn mehr vom Spiel. Sie kamen durch Halbaſſy(zwei), Nemeth und Verteſſy zu vier weiteren Treffern. Zwiſchendurch ze die deutſche Mannſchaſt einige ſchöne Angriffe, die aber nicht genug Durchſchlagskraft hatten. Ein Weitſchuß von Cordes prallte von der Torlatte ab. Aki Rademacher wurde wegen eines Fouls herausgeſtellt, kurz darauf mußten von beiden Mannſchaften je ein Spieler aus dem Waſſer. Deutſchland ſpielte lange Zeit nur mit fünf Mann, kam aber— nachdem inzwiſchen die Ungarn ihr., 5. und 6. Tor erzielt hatten— ſchließlich doch durch Schulze zum erſten und wenig ſpäter durch denſelben Stürmer zum zweiteg Gegentreffer. Der Sieg der Ungarn war verdient. Sie waren ſchwimmeriſch beſſer, kombinierten geſchickter und warfen auch kräftiger und plazierter. a USA. bezwingt Braſilien:1 Beide Mannſchaften zeigten nur Durchſchnittsleiſtungen. Die amerikaniſche Sieben, die in ihren Uebungsſpielen ge⸗ gen Ungarn und Deutſchland immerhin ſchon einiges ge⸗ lernt hat, ſpielte etwas beſſer zuſammen und konnte auch einen klaren 611(:)⸗Sieg erzielen. Deutſche Erfolge in den Staffel Vorkämpfen Aber die Amerikaner ſind Favoriten Neben dem Zehnkampf, den Sprintrennen, dem Mara⸗ thonlauf gehören die Staffelkämpfe zu den am ſtärkſten beachteten leichtathletiſchen Konkurrenzen. Auch in Los Angeles brachten die 60 000 Zuſchauer am Samstag nach⸗ mittag ſchon den Vorkämpfen in den Staffel⸗Wettbewerben eine lebhafte Anteilnahme entgegen. Amerika läuft über 4 mal 100 Meter Weltrekord Auch Deutſchland gewinnt ſeinen Vorlauf Deutſchland ſtartete mit Körnig, Hendrix, Borch⸗ meyer und Jonath im erſten Vorlauf gegen Japan, England, Indien und Griechenland, während Braſilien dem Start fernblieb. Körnig hatte einen ſchlechten Start und lag um Meter hinter dem Feld. Er fand aber ſchon beim erſten Wechſel mit Hendrix wieder Anſchluß. Der Weſt⸗ deutſche ging an Griechenland und Indien vorbei und über⸗ gab hinter England und Japan als Dritter an Borchmeyer den Stab. Borchmeyer paſſierte den Engländer und nach gutem Wechſel mit Jonath paſſierte unſer beſter Sprinter auch bald den führenden Japaner, um ſchließlich in 41,2 Sekunden mit klarem Vorſprung vor Japan und Eng⸗ land das Zielband zu zerreißen. Indien und Griechenland konnten ſich nicht placieren. Beim zweiten Vorlauf trat Amerika mit Kie⸗ ſel, Toppino, Dyer und Wykoff, alſo mit friſchen Kräften, die an den Einzelwettbewerben nicht teilgenommen hatten, an. Die Nankees gingen gleich in Front und ſiegten nach guten Wechſeln in der Weltrekordzeit von 40,6 Sekunden. Die gleiche Zeit iſt allerdings auch ſchon von der deutſchen Staffel beim Dlympia⸗Abſchiedsfeſt in Bremen erreicht worden. Den zweiten Platz belegte Italien vor Kanada. Argentinien und Mexiko traten nicht an. Der Endlauf wird alſo erwartungsgemäß von Amerika, Deutſchland, Italten, Kanada, Japan und Eng⸗ land beſtritten. ASA ⸗ Weltrekord auch über 4 mal 400 Meter Deutſche Staffel ſchont ſich, iſt aber auch im Endlauf Elf Länder hatten für die 4 mal 400 Meter⸗Staffeln gemeldet, vier zogen es jedoch vor, auf den Start zu ver⸗ zichten, obwohl ſie die Läufer zur Stelle hatten. Nicht⸗ ſtarter waren Griechenland, Schweden, Frankreich und Braſtlien. Hätte nicht Mexiko auf der Teilnahme am zweiten Lauf beſtanden, ſo wären überhaupt keine Vor⸗ läufe notwendig geweſen. Im erſten Lauf gingen denn auch nur brei unſchaften über die Strecke, die alle drei die Teilnahme am Enoͤlauf ſicher hatten. Italien und Deutſchland(Büchner, Nehb, Dr. Peltzer, Metzner) beſchränkten ſich denn auch darauf, gonz verhalten über die Strecke zu gehen. Dagegen fühlten ſich die Amerika⸗ ner, die auch hier mit neuen Leuten(Fuqua, Ablowich, Warner, Carr) an den Start gingen, ſtark genug, den Welt⸗ rekord anzugreifen. Mit:11, Min. gelang es ihnen denn auch, den beſtehenden Weltrekord der Stanford Uni⸗ verſität USA von:12,36 Min. um fast eine Sekunde zu drücken. Faſt 60 Meter zurück folgten dicht hintereinander Italien und Deutſchland. Der Endlauf wird alſo von Amerika, Italien, Deutſch⸗ land, Japan, England und Kanada beſtritten. Finnen ⸗Sieg im Hindernis⸗Laufen Iſohollo bleibt in Front Das leichtathletiſche Programm des Samstags ſchloß mit dem 3000 Meter⸗Hinbernislaufen ab. Infolge eines Verſehens der Bahnrichter wurde aber eine Runde zuviel gelaufen, ein Irrtum, der eigentlich bei olympiſchen Spielen nicht vorkommen dürfte. Der Sieg fiel erwartungsgemäß an den Finnen Iſo⸗ hollo, der ſchon beim Vorlauf eine beſtechende Leiſtung gezeigt und mit ſeinen Gegnern nur ſo geſpielt hatte. Im Endlauf lag er ſtändig ungefährdet in Front, um in 10:83,4 Min. für 3450 Meter überlegen zu gewinnen. Für die 3000 Meter ergab eine private Meſſung die Zeit von :18,4 Min. Um den zweiten Platz kämpften erbittert der Engländer Evenſon und der Amerikaner Me. Gluskey. Bei 3000 Meter lag der Amerikaner noch in Front. Er erkannte aber trotzdem nachher das Ergebnis an. In der zuviel gelaufenen Runde konnte dann der Engländer aufkom⸗ men und den Amerikaner im Endkampf ſogar noch um einen halben Meter ſchlagen. Das Ergebnis: 1. FJſohollo⸗Finnlund 10:33,4 Min. für 3450 Meter, 2. Evenſon⸗England 100 Meter zurück, 3. Me. Gluskey⸗Amerika einen halben Meter zurück, 4. Matttleinen⸗Finnland, 5. Bailey⸗England, 6. Dawſon⸗ USA. Hampfons Weltrekord ſogar:49.7 Min. Die photographiſche Elektro⸗Zeitmeſſung hat ergeben, daß der neue Weltrekord des Siegers im 800 Meter⸗Lauf, des Engländers Hampſon, ſogar noch um etwas beſſer iſt, als zunächſt bekanntgegeben wurde. Die Prüfung ergab eine Zeit von:49.7 Min. und dieſe Zeit wird auch als Weltrekord angemeldet. 0 8 8 Wieder Verbandsſpiele am Rhein 7 Die erſte Aeberraſchung: Phönir Ludwigshafen in Friedrichsfeld:3 geſchlagen Maunheim 08— S Waldhaf:5(:1) Dieſes einzige und erſte in Mannheim ſtattfindende Bezirksligaſpiel konnte der ſommerlichen Jahreszeit, wie auch den weiter verſchärften wirtſchaftlichen Verhältniſſen gegenüber als ungefährer Maßſtab dienen, in welchem Umfang der Zuſtrom der Sportintereſſenten bei den dies⸗ jährigen Auftaktſpielen der Gruppe vor ſich gehen mag. Die 2500 bis 3000 Zuſchauer auf dem Lindenhof zeigen immerhin, daß das Intereſſe am Fußball nicht umzubrin⸗ gen iſt. Ob die mannſchaftlichen Leiſtungen mit dem An⸗ fangsintereſſe ſchon Schritt halten, ſteht auf einem anderen Blatt. Es iſt eine altbekannte Sache, daß die Form der Mannſchaften erſt nach und nach gefeſtigt wird und in Er⸗ ſcheinung tritt. Trotz der nicht gerade günſtigen Windver⸗ hältniſſe und dem friſch nachgefüllten, zu weichen Spielfeld wurde ein temporierter Kampf geboten, der erſt kurz vor der Pauſe und dann nach Halbzeit durch die beſſere Kon⸗ dition Waldhofs in entſpanntere Form überging. Vor der Pauſe konnte 08 in einem ſehr ſchnellen rationellen Ab⸗ wehr⸗ wie Angriffsſpiel dem Rheinmeiſter voll die Waage halten und das unverhoffte Ausgleichstor unmittelbar vor der Pauſe ſteifte den Rücken der Lindenhöfer wider Er⸗ warten auch noch geraume Zeit nach Seitenwechſel. Erſt die ſchlagartig einander folgenden Treffer Waldhofs brachen den ſtarren Widerſtand von 08, ſodaß ein klarer, wenn auch dem Verlauf nach etwas hoher Sieg des Rhein⸗ meiſters herauskam. 5 Bei Waldhof kann man trotz des unerwartet hohen Ergebniſſes von einer fertigen Form noch nicht reden. Dazu war der rechte Sturmflügel Weidinger⸗Emig in ſeinen Leiſtungen viel zu unſtabil. Vor der Pauſe zeigte Emig ein ſehr ſchwaches, ja ſogar oft hemmendes Feldſpiel, das dann allerdings nach der Pauſe ſich weſentlich beſſerte, ſo daß u. a. auch einmal Walz einen Treffer aus der Paßarbeit Emigs herausholen konnte. Weidinger zeigte noch Zug und Schlag in der erſten Hälfte, um dann in der zweiten — bei allerdings nicht ganz verſtändnisvoller Bedienung mehr und mehr abzufallen. Gut war der linke Flügel Pennig⸗Walz, beſonders der letztere, der mit dem Fort⸗ gang des Spiels auch wieder ſeinen Schuß fand. Es ſtiegen von dieſer Seite einzelne famoſe Eckbälle. Siffling konnte genügen, wenn auch der Schuß noch ſchwach blieb. Im raffinierten, wechſelvollen Zuſammenſpiel war der Waldhofangriff dem gegneriſchen entſchieden über. Her⸗ vorragend arbeitete Brezing, man wunderte ſich bei ſeiner horrenden Leiſtung, daß er durchhielt. Von den Außen⸗ läufern war Haber der beſſere, er ſpielte härter und um⸗ ſichtiger als Model, ließ aber ſeinen Gegnerflügel oft durch. Model ließ Albrecht viel zu freien Lauf, es war nur dem ungenügenden Spiel des 08⸗Innentrios zuzu⸗ ſchreiben, daß nicht mehr Gegentore fielen. Im Hintertrio glänzte Rihm durch große Sicherheit. Er und Brezing bildeten die Hauptſtützen. Die Verteidigung hatte vor der Pauſe gegen den Wind einen harten Stand, konnte aber nach dem Wechſel durchaus befriedigen, beſonders Prei⸗ ninger. Die geſamte Mannſchaft machte einen„fiten“ Eindruck, ſie dürfte bei voller Form den alten Gegner abgeben. Bei Lindenhof waren Läuferreihe und Torbeckungstrio die Hauptſtützen. Das Verſtändnis im letzteren ſogar ſtark ausgeprägt. Daß dennoch eine ſolche Niederlage zuſtande kam, lag ſowohl an dem noch nicht ganz genügenden Stehvermögen der Mannſchaft und beſonders auch am Sturm, der durch das Ausbleiben der Tore die Deckung und Abwehr zu ſehr bdelaſtete und ben Gegner auch natürlich antrieb. Das Beſte im Sturm waren die beiden Flügel, die gut vorſpielten und ebenſo flankten; was ihnen fehlte war der Schuß aufs Netz. Konrab machte nach ber Pauſe ſtärkere Anſätze hierzu. Das Innentrio, das genug Bälle zum Verarbeiten bekam, erwies ſich nicht ſchnell und ſchußfertig genug. Was riskiert wurde, war meiſt zu ſchwach und ungenau. Die Verbinder waren an ſich ſonſt nicht ſchlecht. Arnolb zeigte auch gute Stützung nach hinten. Synok iſt körperlich wohl noch zu ſchwach. Was am meiſten und vorteilhaft auffiel, war das rattonelle, gut verteilte Spiel der Mannſchaft, die nach dem Abgang Theobalds, wie erwartet, das Mannſchaftsſpiel beſſer demonſtriert. Wird Steh⸗ und Schußvermögen ge⸗ hoben, dürfte die Mannſchaft beſtimmt noch zu Erfolgen kommen— wenn ſie durch den anfänglichen Mißerfolg ſich nicht irre machen läßt. Jedenfalls hatte Waldhof lange Zett ſchwer zu ſchaffen, bis es ſich durchſetzen konnte, Das Spiel Bei kräftigem Gegenwind für Waldhof pendelt das Spiel bei aufmerkſamer, augeſpannter Abwehr heiderſeits die erſten vierzig Minuten hin und her. Erſt knapp vor der Pauſe kann Waldhof auf einen tadellos berechneten Eckball von Walz, der unter Verfehlen und Sturz von Pabſt dann von Pennig eingedrückt wird, in Führung gehen, doch ein Kopfball von Arnolb ſtellt unmittelbar 111. Nach Seitenwechſel legt 08 ſpontan und gefähr⸗ lich los, doch Waldhof bekommt mehr und mehr das Heft in die Hand, ſtellt auf abgewehrten ſcharſen Ball Sifflings mit Nachſchuß Pennigs:2; durch Walz, auf kurzen Paß Emigs unheimlich ſcharf:3, und dann durch Siffling:4, durch Emig:5. Engſter drückt dann mit famoſem Schlag.5 Dabei bleibt es. Ketterer-⸗ Hanau leitete vor der Pause ſehr gut, wurde aber dann durch einzelne Fehlentſcheidun⸗ gen nervös. August Mügle. Sp. Vg. Mundenheim— BfR. Maunheim 222 Schon der Umſtand, daß die Vereine ohne die nennens⸗ werte Privatſpielgelegenheit nach der ſo kurz bemeſſenen Sommerpauſe in die Verbandsſpielſaiſon gezwungen wer⸗ den, mag nicht unweſentlich dazu beitragen, daß ein Teil der Mannſchaften ſich noch nicht in ihrer beſten Form prz⸗ ſentieren können. Auch die Tatſache, daß verſchiebentlich die erſtgültigen Mannſchaftsaufſtellungen noch nicht klar erſichtlich ſind, mag an ſchwankenden Leiſtungen mit aus⸗ ſchlaggebend ſein. Unter dieſen Geſichtspunkten ſtand die Mundenheimer Begegnung. Beiderſeits war man zunächſt ziemlich nervös und im Spielaufbau offenbarte man beider⸗ ſeits Schwächen, die erſt mit den Spielen behoben werden müſſen. Alles in allem: es war kein Klaſſeſpiel und mit dem Ergebnis konnten beide Parteien zufrieden ſein. Die Aufbauarbeit und das Zuſammenſpiel war bei den Plat ⸗ beſitzern ein Geringeres beſſer. Ausſchlaggebend hierfür war 1 vielleicht der gänzliche Ausfall Schmolls als Mittelläufer der Mannheimer. Beiderſeits waren die Sturmleiſtungen alles andere als überzeugend. Mundenheim hatte wenig, ſtens in Günſter und Tiator zwei freudige Schützen, wäß⸗ rend man bei Mannheim kaum einen entſchloſſenen Tor⸗ ſchuß ſah. Sowohl bei Mundenheim als auch bei den Raſen⸗ ſpielern waren die Schlußtrios zuverläſſig und mitunter die Retter in letzter Sekunde. Die Außenläufer arbeiteten bei Mannheim etwas planvoller und überlegter. Schmol als Mittelläufer war ein Fiasko; er verſtand es nie, hem Spiel einen Aufbau zu geben und Ueberſicht zu gewinnen, Im Sturm der Mannheimer war Weimer der weitays ſchwächſte, Schmidt der eifrigſte, Lechleiter und Pfiſterer die techniſch reifſten. Im Mundenheimer Sturm bildete Bau⸗ mann einen gänzlichen Ausfall. Tiator und mit Abſtand Gürſter waren hier techniſch klar in Vorteil. Schiedsrichter des ziemlich harten Spiels war Urnau⸗ Saarwellingen. Vor der Pauſe amtierte er einwandfrei, aber nach dem Wechſel gab er einige Entſcheidungen, die alles andere als einwandfrei waren. Bis zum Wechſel führten die Mannheimer durch einen Elfmeter von Fleiſchmann u. ein Kopfballtor von Pfiſterer mit:1, nachdem Mundenheim durch ein Tor von Tiator kurze Zeit mit:0 in Führung gelegen hatte. Nach dem Wechſel drängte Mundenheim zunächſt ſtark. Beiderſeits gab es dann verpaßte Chancen, bis dann Tiator im Nach; ſchuß den Ausgleich buchen konnte. Eine Minute vor Schluß hatte Langenbein eine äußerſt günſtige Sieges⸗ chance— gegen Angſt iſt aber kein Kraut gewachſen! Sp. Vg. Mundeuheim: Remelius, Deuſchel— Otter, Dillenburg— Butſch— Hick, Keil— Minſath— Tiator Gürſter— Baumann. V. f. R. Mannheim: Betſch, Fleiſchmann— Hoßfelder, Willier— Schmoll— Eberle, Weimer— Lechleiter Langenbein— Schmidt— Pfiſterer. Bwg. VfR Kaiſerslautern— Vfe Neckarau:2(:2 Zum erſten Bezirksliga⸗Verbandsſpiel in Kaiſerslautern hatten ſich 3000 Zuſchauer eingefunden, die unter der Lei⸗ tung des Schiedsrichters Glöckner ⸗Pirmaſens einen recht intereſſanten Kampf zu ſehen bekamen. Neckarau konnte ſein erſtes Verbandsſpiel gegen den Neuling Bft Kaiſerslautern knapp 211 für ſich entſcheiden, woßei noch ein Selbſttor des Gegners mithalf. Die Gäſte gingen in der 20. Minute durch ihren Mittel⸗ ſtürmer Benner in Führung. Eine Flanke von Zeilfelder hatte Benner auf dem Poſten gefunden. Einige Minuten ſpäter gab der rechte Verteidiger von Kaiſerslautern einen Ball ſo ſcharf zurück, daß ihn der Torwart nicht mehr er⸗ reichen konnte.:2 in der 26. Minute.. In der zweiten Spielhälfte ließ der Zuſammenhalt der Neckarauer Mannſchaft nach, während die Einheimiſchen durch ſchönes Zuſpiel immer mehr aufkamen. In ber 18. Minute erzielte der Rechtsaußen Markert das Ehren⸗ tor für Katſerslautern. Weitere gute Chancen für Kai⸗ ſerslautern wurden ausgelaſſen. f Kaiſerslautern hatte eine ſehr gute rechte Seite, wäß⸗ rend die linke Sturmſeite etwas ſchwächer war. Der Er⸗ tige Führer. Die Läuferreihe ſchlug ſich tapfer, ebenſo die Hintermannuſchaft. Bei Neckarau war der Torwart wie die Verteidigung gut, beſonders Broſe. In der Läuferreihe überragte Größle; auch Lauer im Mittellauf war zufriedenſtellend. Im Sturm zeichneten ſich Schmidt, Benner und Zeilfelder beſonders aus. Fortſetzung der Verbandsſpiele ſiehe 3. Sportſette ſatzmittelſtürmer Schön für Schlagbauer war nicht der rich⸗ 1 Schwediſcher Sieg im Fünfkampf Oxenſtierna bolt die„Goldene“— Von den Deuiſchen ſind Remer und Mierſch gut plaziert Der Moderne Fünfkampf war immer eine Spezialität der ſchwediſchen Offiziere. Seitdem es wieder Olympiſche Spiele gibt, blieb ſtets einer von ihnen in Front. Auch Los Angeles bat darin keine Ausnahme gemacht. Zwar kam Abt, der Sieger der Amſterdamer Spiele 1028, nicht wieder auf die alte Leiſtung, dafür war aber ein an⸗ derer Lcndsmann. nämlich Oxenſtierna umſo beſſer und ihm fiel auch der Sieg zu. Nach der vierten Uebung am Freitag hatte noch der Amerikaner Mayo geführt, aber er eigte am Samstag beim abſchließenden 4000 Mtr. Ge⸗ ändelaufen eine müßige Leiſtung und fiel auf den dritten Platz zurück. Schweden belegte mit Lindmann noch den zweiten und mit Thofeldt den vierten Platz. Dann folgten gleich die beiden Deutſchen Remer und Mierſch. Das iſt ein ſchöner Erfolg für die Deutſchen Man hatte nicht damit gerechnet. daß ſich die beiden Wachtmeiſter unter den erſten Sechs befinden würden. Leutnant Nauds iſt diesmal nur 17. unter 24 Bewerbern geworden. In Amſterdam war er überraſchender Dritter, aber in Los Angeles war die Konkurrenz weſentlich ſtär⸗ ker und die Bedingungen zum Teil(Geländeritt und Ge⸗ ländelaufen) ſchwerer. Jedenfalls haben wir allen Grund, mit dem Abſchneiden unſerer Füafkämpfer zufrieden zu ſein. Eine Enttäuschung erlebten hier die Italiener, die mit einem ſtärkeren Erfolg gerechnet hatten. Der letzte Tag brachte auf einem außerordentlich ſchweren Gelände und bei lähmender Hitze das 4000 Meter⸗Gelände⸗ laufen. Die deutſchen Teilnehmer legten ſich hier mit aller Energie ins Zeug. Mierſch wurde Sechſter, Remer Achter und Naudé Neunter. Damit konnten die Deutſchen ſich im Geſamtklaſſement ſämtlich verbeſſern. Am Vortage waren noch Remer Sechſter, Mierſch Achter und Naudé Achtzehnter. Auch die Ungarn ſchoben ſich etwas nach vorne, Ihr beſter Mann, Somfay, hatte ſich dermaßen aus⸗ gegeben, daß er im Ziel ohnmächtig zuſammenbrach. Die Schweden belegten den 4. Platz durch Lindmann, den 7. durch Oxenſtierna und den 18. durch Thofeldt. Da aber der noch am Vortage führende Amerikaner Mayo nur 17. wurde, ſo konnte ihn Oxenſtierna vom erſten Platz ver⸗ drängen. Die Ergebniſſe des Geländelaufens: 1. Legarde⸗ England 15:12.6 Min.; 2. Mac Dougall⸗England 15242 Min.; 3. Duranthon⸗ Frankreich 16:03.4 Min.; 4. Lindmann⸗ Schweden 16:05.2 Min.; 5. van Rhijn⸗Holland 16:14. Min.; 6. Mierſch⸗Deutſchland 16:21 Min.; 7. Oxenſtierna⸗ Schweden 1625.6 Min.; 8. Remer⸗Deutſchland 16185 Min.; 9. Naudé⸗Deutſchland 16:41 Min.; 10. Somfay⸗ Ungarn 16:55.6 Min.; 17. Mayo⸗ USA. 17:37.2 Min. Das Endergebnis: 1 Olympiaſieger: Oxenſtierna⸗Schweden 32 Punkte 2. Lindmann⸗Schweden 35.5.; 3. Mayp⸗U1S A. 38.5 P. 4. Thofeldt⸗Schweden 39.; 5. Remer ⸗Deutſchland Punkte; 6. Mierſch⸗Deutſchland 48.; 7. Somfay⸗Un⸗ garn 52.5.; 8. Legarde⸗England 58.9.; 9. Simoneitl⸗ Italien 53.; 10. Duranton⸗ 54.5.; 11. Brady⸗ uus. 56.; 12. Pagnini⸗Italien 56.5.; 13. Manusfield⸗ us. 60.5.; 14. Barlow⸗England 61.; 15. Mac Dougall⸗Eng⸗ land 62.; 16. van Rhijn⸗Holland 63.; 17. Nau des 1 Deutſchland 68.; 18. Benkoe⸗Ungarn 64.5.; 19. Pes, e nehazy⸗Ungarn 65.; 20. Pacini⸗Italien 84.5.; 21. Cast. nova⸗Mexiko 95 Punkte; 22. Souza⸗Portugal 102 Punkte; 23. Heraida⸗Portugal 106.; 24. Morales⸗Mexiko 100 P. Olympiſche Segelregatta Der Deutſche Behr am erſten Tag mäßig, am zweiten ausgezeichnet Seit Freitag iſt auch die olympiſche Segelregatta im Gang, die ſich über einen Zeitraum von acht Tagen er ſtreckt. Die Regatta wird auf einem Dreieckskurs im Außenhafen an der Steilküſte der Palos Verdes ausge⸗ tragen. Natürlich ſind hier die fremden Teilnehmer we gen der Unkenntnis der äußeren Verhältniſſe ſehr im Nachteil. Hinzu kommt, daß ſie nicht in eigenen, ſondert in Booten des amerikaniſchen Veranſtalters ſitzen. Der Deutſche Behr fand ſich am erſten Tage garnicht mit den Verhältniſſen zurecht. Der erſt 18fährige Hamburger konnte in der Monotyp⸗Klaſſe bei elf Teilnehmern nut den zehnten Platz belegen. Das Rennen der kleinen Booke wurde von dem Engländer Ratſey in 1209,20 Std. knapp vor dem Holländer Haas(gleiche Zeit) und dem Amerk⸗ kaner Lyon(:10,57 Std.) gewonnen. Weſentlich beſſer hielt ſich der junge Deutſche am Sams⸗ tag. Es herrſchte eine Flaute, die unſerem Vertreter ge rade recht kam, denn ſie bot ihm die Möglichkeit, ſein Talent zu zeigen. Hinter dem um 203,05 Std. ſiegenden Holländer Haas belegte er denn auch mit nur zwei Minu⸗ ten Rückſtand einen ſehr ſchönen zweiten Platz. Die näth ſten Plätze holten ſich Lyon⸗u S2 in:06,28 Std., Riedl⸗ Oeſterreich:08,30 und Ratſey⸗England:09,07 Stunden, Mont. Mit gr. dition nac zeutſchen der Ankut den verſch Amerikane den im L pielverſpre Bei die auch, benn ten, eutſpr die allgem Kämpfe u muß man daß gebal zeigten Lei kungen, di Einwirkun begreifliche Ber von ſich ſelbſt Deutſchlan wiſſe Eutte eine Enttä dern mehr und beſon Waren man uns meldet ha Wie unrec zelten Ze Immer beſſert. A werſen allfſtellte, aber des n überboten Die Le 108 war in einzelr Bas aber Spiele in dam in d hatten, no und 200 von leine: Raſſenfrag Amerikone land wurt üchtet. Je tet mußter Deutſchlan Penn ma geringe ſich einen 1028 benöt les ausſch diesmal u Amerikanc der vor Die Zeit onath lie eiſe entt hoch ſchnel Ueber vornherein Spielen ei nes Könn über dieſe ging ſowo ed Letzter auf, Dr. über 800 Los Ange wurden n Carr de 1928 in A für 800 N. lief die S 800 Meter ſeiner Zei Syrt halten, we warten ko lehr gutes den lange Auch 2 hurchſetzen verbeſſert. Maſchiner eus. guf Norty im Renn 0 verzeit ard mit inens⸗ ſenen wer⸗ t Teil n prä⸗ entlich t klar t aus. nd die tnächſt heider⸗ verdeg id mit Die Platz⸗ ir war Läufer ungen wenig⸗ wäh⸗ Tor⸗ Raſen⸗ tunter eiteten öchmol e, dem innen. ſettaus rer die Bau⸗ bſtand nau noͤfrei, en, die einen iſterer Tiator ch dem erſeits Nach⸗ e vor sieges⸗ Otter, Uor— felder, iter— zwg. — autern r Lei⸗ einen eckarau g. 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Car benötigte für 400 Meter 46,2 Sekunden In. af luten Streckenrekord heraus. 922 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe 2 Seite Nummer 363 Eine Woche Olympiſche Spiele Kritiſcher Aeberblick über die erſte Woche Mit großen Hoffnungen iſt die deutſche Olympia⸗Expe⸗ dition nach Los Angeles gefahren. Die Stimmung der chen Teilnehmer während der Ueberfahrt und bei der Ankunft in Amerika war ſehr gut, der Empfaug in den verſchiedenen Städten durch Deutſchamerikaner und Amerikaner vorbildlich. Auch der Auftakt, das Unentſchie⸗ im Länderborkampf gegen Amerika war erſprechend. ei dieſem freundlichen Auftakt blieb es dann aber denn die Erfolge, die die Deutſchen erringen konn⸗ entſprachen nicht den ſonſtigen Leiſtungen. Dies war zie allgemeine Anſicht. Wenn man aber den Verlauf der gümpfe und die Rekordergebniſſe genau verfolgt, nuß man feſtſtellen, daß der größte Teil unſerer Leute gehalten hat, was man auf Grund der bisher ge⸗ en Leiſtungen erwarten konnte. Die geringen Schwan⸗ en, die bei einigen Kämpfern eintraten, ſind auf die Einwirkungen des Klimas in Kalifornien und auf die behreifliche Nervoſität zurückzuführen. Fragt man ſich: von den deutſchen Kämpfern hat verſagt?, muß man ſich ſelbſt die Antwort geben: Eigentlich keiner. Wenn in Heutſchland über das Abſchneiden unſerer Leute eine ge⸗ Enttäuſchung herrſcht, ſo iſt das ſicher nicht eigentlich Enttäuſchung über unſere Olympia⸗ Teilnehmer, ſon⸗ mehr eine Enttäuſchung darüber, daß die anderen, beſonders die Amerikaner, eben ſo viel beſſer unſere Leute ſelbſt. Die Zeiten, die uns vorher über die Leiſtungen der Amerikaner ge⸗ et hatte, wurden vielfach als„gemacht“ bezeichnet. unrecht dieſe Annahme war, bewieſen die wirklich er⸗ kellen Zeiten. Es war eine Woche der Weltrekorde Immer und immer wieder wurden die Leiſtungen ver⸗ beſſert, Als Weimann ⸗Deutſchland im Speer ⸗ berſen gleich mit dem erſten Wurf einen neuen Rekord aülſtellte, war der Jubel ſehr groß. Weimann konnte ſich des neuen Rekords nicht lange freuen, denn 3 Finnen boten ſeine Leiſtung noch. Die Leiſtungen der Olympiſchen Spiele in Amſterdam 10 wor ſchon ſehr gut, ſo daß man eine Verbeſſerung in einzelnen Diſziplinen kaum mehr für möglich hielt. aber noch 8 verbeſſern wor, zeigten die Olympiſchen Angeles. Die Amerikaner, die in Amſter⸗ in den beiden Sprinterſtrecken nichts zu beſtellen Ueber 100 200 Meter gewann der Neger Tolan den man ſeinem Gaſtſpiel in Deutſchland her kennt.— Die Fiaſſenfrage ſpielt nur bei den Olympiſchen Spielen für den tikoner keine Rolle. Bei feinem Beſuch in Deutſch⸗ wurde Tolan von ſeinen Sportkameraden nicht be⸗ . Jetzt hat er gezeigt, was er kann. Ueber 100 Me⸗ det mußten ſich Metcalfe(ebenfalls ein Neger) und Jonath⸗ iſchland geſchlagen bekennen. Tolon lief 10,3 Sek. Penn mon bedenkt, daß die beiden Folgenden nur ganz geringen Abſtand von dem Gegner hatten, kann man einen Begriff über die Härte des Kampfes machen. benötigte Williams ⸗Kanada, der in Los Ange⸗ ausſchied, 10,8 Sekunden. Mit dieſer Zeit hatte er Ueber 200 Meter teilten 8 Toloan ſtegte wie⸗ vor Simpſon und Metcalfe, Jonath wurde Vierter. Zeit des Siegers war 21,2 gegen 21/8 in Amſterdam. onath lief ſo gut er überhaupt konnte, er bot in keiner eiſe enttäuſcht. Er hatte nur das Pech, daß ſeine Gegner ſchneller waren als er ſelbſt. Ueber 400 und 800 Meter hatte Deutſchland von vornherein keine Aus ſichten. Spielen eine Verletzung zu, die ihn an der Entfaltung ſei⸗ Metzner zog ſich vor den Könnens hinderte— die anderen deutſchen Vertreter über dieſe Strecke kamen nie in Frage—, Dr. Peltzer ahn ſowohl über 800 Meter als auch über 1500 Meter an in Stärt. Bei 899 Meter Letztet und bei 1500 Meter gab er vorzeitig geſchlagen war er im Endlauf Dr. Peltzer iſt heute noch der beſte deutſche Mann über 800 Meter, für eine ſo ſtarke Konkurrenz, wie ſie in Angeles antrat, iſt er zu alt. Ueber beide Strecken den neue Weltrekorde erzielt. Der Amerikaner (Barbutti in Amſterdam 47,8) und der Engländer Hampſon 800 Meter:49,7. Der Dritte, Edwards⸗Kanada, durch⸗ die Strecke in:50,1. Lowe ⸗England, der 1928 über Meter die goldene Medaille errang, hätte diesmal mit elner Zeit 12518 keine Ausſichten gehabt. Syring, der deutſche Langſtreckenläufer, hat das ge⸗ halten, was man aufgrund ſeiner bisherigen Leiſtungen er⸗ ten konnte. Ueber 5000 und 10 000 Meter lief er ein gutes Rennen. Durch ihn iſt jetzt Deutſchland auch in langen Strecken international geworden. konnte ſich im Speerwerfen Es war ſelbſtverſtändlich, daß er die wurf⸗ gewaltigen Finnen vorloſſen mußte. Daß er aber trptz⸗ dem mit 68,18 Metern den vierten Platz behaunten konnte, ſpricht für ſein Können. In den Sprungwettbewer⸗ ben waren wir nur im Weitſprung vertreten. Hier hot Köchermann verſagt, denn noch ſeinen ſonſtigen Leiſtungen hätte er gut den Fritten Plocz erringen können. Im Kugelſtoßen konnte ſich Hir ſchfeld, der Dritte von Amſterdam, nicht plazieren. Mit ſeiner Leiſtung aus den Deutſchen Meiſterſchaften wäre ihm der zweite Platz ſicher geweſen. 1 Der Wochenabſchluß brachte für Deutſchland 1 noch eine angenehme Ueberraſchung. Im Zehnkampfaleg Sievert nach der 7. Konkurrenz mit über 100 Punkten in Führung. Der Stabhoch⸗ ſpr wurde i dan zum Verhängnis, eine Verletzung behinderte bei den ref en tbewerben ſehr ſtork. In der 3 henzeit hatte ſich aber Eberle, der durch Stiftungen Los Angeles ſohren konnte, ſchön nach 1085 Er konnte ar 30,80 Punk⸗ Platz belegen. Sier Wegner, der nur zur hluß mit 80s t ſicherte ſi vorn gearb ten den 3. 5. Rang. beiden anderen mit 7199 Punkt ſchneiden unſe Ohne die Ve hätte Sieg aller ge errun Die deutſchen Fünfkämpfer arbeiteten ſich in den letzten We werben noch ſehr gut nach vorn Remer belegte den 5. und Mierſch den 6. Platz. Der dritte deutſche Vertre Naudeé kam auf den 17. Platz. 1928 konnte Leutnant Kahl für Deutſchland die bronzene Me⸗ daille holen. 5. Die Leiſtungen bei den Gewichthebern haben eine weitere Steigerung erfahren. 19289 konnte ſich Deutſchland durch tSraßberger und Helbig 2 goldene Medaillen holen. Diesmal war nur Ismayr im Mittelgewicht alücklicher Weltmeiſter mit neuer Rekor dle iſtun g. Straß berger, der ſeine Leiſtung gegen 1928 um 5. Kg. ver⸗ beſſerte, mußte ſich mit der bronzenen Medaille begnügen. Sieger wurde im Schwergewicht der Tſcheche Skobla, der in Amſterdam den dritten Rang einnahm. Im Federgewicht wurde Wölpert hinter dem Frobnzoſen Suviguy Zweiter. Schäfer Stuttgart kam auf den 4. Platz. In dieſer Gewichtsklaſſe wurde die Ler⸗ ſtung gegenüber Amſterdam nicht verbeſſert. 185 Die kleine Expedition der deutſchen Damen noch den Unterſtützung der om Zehnkampf teilnahm, kom n 9. Platz. Mit dem Ab⸗ müſſen wir zufrieden ſein. Sievert wahrſcheinlich den n. 1 hot nicht das gehalten, was man erwortet hatte. Die 100 Meter gewann die Polin Walſh in der neuen Weltrekordzeit mit 11,9 Sekunden, Dollinger⸗ Nürnberg wurde nur Fünfte. Im Diskus und Speer ⸗ werfen kamen die deutſchen Damen nicht an ihre alten Lelſtungen heran, ſie mußten den Amerikanerinnen den Vortritt loſſen. Helene Mayer, der man im Florett⸗ ſechten von vornherein die goldene Medaille zugebilligt hatte, fiel in den Endkämpfen völlig undisponiert auf den 5. Platz zurück. Cas mir hielt ſich im Gegenſatz hierzu bei den Herren ſehr gut. Mit etwas Glück hätte er ſeinen zweiten Platz von Amſterdam wiederholen können.„ 5 Der Abſchluß der erſten Woche, der für Deutſchland noch ganz erfreulich war, verſöhnt mit dem vorher gehabten Pech etwas. Die Ringer, die auch in Amſterdoam recht gut abſchnitten, liegen noch ausgezeichnet im Rennen, ſo daß wir hier beſtimmt Medaillen zu er⸗ warten haben. Auch das Waſſerballſpiel und die Staffeln werden für Deutſchland noch Erfolge bringen Die Ruderer, die erſt am Dienstag in Tätigkeit treten, haben bei der ſehr ſtarken Konkurrenz keine leichten Aufgaben vor ſich. Sie haben aber noch nie enttäuſcht. 1912 holte ſich Deutſchland in Stockholm do Vierer mit Steuermann und in Amſterdam den Zweier ohne Steuermann. gutes Abſchneiden ſeiner Ruderer 19 5 „Die bisberizen deutſchen Erfolge: Goldene Mebaflle? Js nrauyr, Geſhichtheben Mitter⸗ t. nen e n nen. Fenn gewicht. 5 Silberne Medaille: Wölpert, Gewichtheben Feder⸗ gewicht— Elle Brau miller, Speerwerfen. 8 Bronzene Medaille: Straß berger, Gewichtheben Schwergewicht— Tillt Fleiſcher, Speerwerfen— Jonatbh, 100 Meter— Eberle, Zehnkampf. 7 95 4. Platz: Schäfer, Gewichtheben Federgewicht Földeak, Weltergewicht im Freiſtilringen— Hir ſche⸗ feld, Kugelſtoßen— Weimann, Speerwerfen— o⸗ nath, 200 Meter— Hähnel, 50 Klm. Gehen. 5. Plaß: Syring, 10 000 Klim.— Dollinger, 100 Meter ſitr Frauen— Helene Mayer, Florett⸗ fechten— Erwin Cas mir, Florettfechten— Heub⸗ kein, Diskus für Frauen— Sievert, Zehnkampf Remer, Fünfkampf.. 6. Platz: Syring, 5000 Meter— Stevert, Kugel⸗ ſtoßen— Stevert, 50 Klim. Gehen— Mierſch, Fünf⸗ kampf. 8 a i- Klauſenpaß-Rennen Catattiola fährt wieder Rekord mit 81,3 Km⸗-Durchſchnitt Die zweitägige internationale motorſporkliche Veran⸗ kaltung auf der klaſſiſchen Klauſenpaß⸗Rennſtrecke in der Schweiz wurde am Samstag mit den Wettbewerben der Tourenwagen, Seitenwagen und den kleinen Klaſſen ein⸗ itet. Das Wetter war überaus günſtia und die 21,5 Kum. lange Rennſtrecke, die von Linthal(64 Mtr.) nach der 100 Meter hohen Paßhöhe führte, war in denkbar beſtem uſtande. Die Fahrer konnten daher alles aus ihren Ma⸗ ſchinen herausholen. denn ez wurden nicht weniger als Der Erfolg blieb auch nicht aus, acht Klaſſeurekorde vorbeſert. Stärkle fubr im Rennen der 600 cem⸗ Noſchinen auf einer NSu einen deutſchen Markenſieg her⸗ bug. In dieſer Klaſſe belegte der Düſſeldorfer Schneider Norton nur den öritten Platz. Ein deutſcher Sieg war im Rennen der großen Seitenwagen ⸗Maſchinen 55 verzeichnen wo der Süddeutſche Dirr auf Stcha⸗ ard mit 10:10, Minuten einen neuen Kategorien⸗Rekord 5 e Der als Favorit geſtartete Aachener Weyres tley Dagidſon) kam in 22:00,4 auf den fünften Platz. ennen bis 600 cem fuhr der Baſeler Stärkle ſeiner NSut. mit 19:03,2 Minuten einen neuen ab⸗ Als Dritter plazierte ſich Düſſeldorfer Schneider(Norton) in 20:26,2 Minuten. Ebenfalls nur zu Plätzen reichte es im Rennen der Folo⸗Maſchinen für die Da W. Fahrer Klein und Winkler ſbeide Mihchen). 12 Fahrer n Die Einzelergebniſſe: Solomaſchinen bis 100 cem: 1. Dumont⸗Schweiz(Moſer) 00%(Rekord); bis 125 cem: 1. Schor⸗Schweiz(Zehnder) Aug?(Rekord); bis 175 cem: 1. Lehmann⸗Schweiz(Da) 96,4; 2. Burequer⸗Schweiz(Allegro) 21787,6; 3. Klein⸗ Rüuchen(Dass) 22:20,2; bis 250 cem: 1. Toricelli⸗Schweiz ch) 18749,6; bis 350 cem: 1. Häni⸗Schweiz(Condor) bete Zeit des Tages mit 17138,8; 2. Imholz⸗Schweiz Motpſacoche) 18:40,8; 3. Steinfellner⸗Wien(Rudge) 18:54, 4 Hacke⸗Stuttgart(Norton) 20:45, 4. Seitenwagen, bis 350 cem: 1. Frey⸗Schweiz(Motoſa⸗ ache) 221g(Rekord); Wage; bis 600 cem: 1. Hans Stärkle⸗Schweiz(NS) Wibg 2 abſoluter Streckenrekord für Seitenwagen; 2. Meu⸗ u 20 86(Ag) 20207; 3. Schneſder⸗Düſſeldorf Nor⸗ ea(Rekord); 2. Amort⸗Frankreich(Stylſon) 19:27, 1 Weyres-⸗Aachen(Harley⸗Davisdon) 22700, 4. Tourenwagen, bis 1100 cem: 1. Bigler⸗Schweiz(Auſtin) Dude; 2. Maier⸗Schweiz(Renault) 31:15,4; J. Brand⸗ 2. Hoefle⸗Deutſchland(Standard) 20 26,2; bis 1000 cem: 1. Dirr⸗Deutſchland(Standard) nchen(Da) 39:18,8; bis 1500 cem: 1. Regezzi⸗Schweiz dlacg) 24:89,6; bis 3000 cem: 1. Scheibler⸗Schweiz(Bu⸗ tt) 19 740,6; beſte Zeit der Tourenwagen; 2. Julienne⸗ Frankreich Voiſin) 20702, 4) bis 5000 cem: 1. Malugani⸗ weiz(Ford) 19:45; über 5000 cem: 1. Guberlin⸗Schweiz (Chrysler) 20:27,4; bis 2000 cem: 1. Padini⸗ Italien(Alfa Romeo) 23:10. Carattiola fährt wieber Rekord Den Abſchluß und Höhepunkt des zweitägigen inter⸗ nationalen Klauſenpaßrennens in der Schweiz bildeten am Sonntag die Wettbewerbe der Sport ⸗ un d Rennwagen, die gleichzeitig den dritten Lauf zur internationalen Bergmeiſterſchaft beſtritten. Die klang⸗ vollen Namen der Meiſter hätten einen Maſſenbeſuch zur Folge. 50000 Zuſchauer waren bet herrlichſtem Wetter längs der 21,5 Klm. langen Rennſtrecke von Linthal(664 Meter) nach der Paßhöhe(1937 Meterf zerſtreut. Das Hauptintereſſe brachte man ohne Frage den Rennwagen entgegen und hier wiederum unſerem Meiſterfahrer Rudolf Caraccioba, der wieder ein phantaſtiſches Rennen fuhr und den Kurs in der neuen Streckenrekord⸗ zeit von 15,50 zurücklegte. Die Zeit entſpricht einem Stundenmittel von 81.5 Klm. und unterbietet den alten Rekord des Franzoſen Chiron um 34,6 Sekunden. Dieſe Meiſterleiſtung wurde vom keinem Konkurrenten nur au⸗ nähernd erreicht, denn Chiron fuhr als Zweitſchnellſter nur 16,27. 8 Im Rennen der Sportwagen ließ ſich Hans Stuck auf Mercedes⸗ Benz den Sieg in 17200, nicht nehmen, und bei den Solomaſchinen war der Schweizer Zuber(Kondor) mit 17,01 der Beſte des Tages. Von ausſichtsreichen Wettbewerbern blieben der Ber⸗ liner Burggaller(Bugatti) und der Schweizer Hänni auf der Strecke. g 5 5 Leider ereignete ſich auch ein Todes ſtur z, dem der Luxemburger Mazzapichi zum Opfer fiel.. 5 Pfälziſches Dauerrudern Am 14. Auguſt bringt die„Pfalzgau“⸗Vereinigung für Dauerrudern in Ludwigshafen ihr 28. Dauer rudern zur Durchführung. Wenn man auch derartigen Veranſtal⸗ kungen nur ſehr wenig im Wettfahrtsprogramm der Ru⸗ derer begegnet, ſo iſt es doch dem„Pfalzgau“ hoch an⸗ zurechnen, daß er ſeit Jahrzehnten in hingebungsvoller Treue an dieſer Art Ruderwettbewerb feſthält. Die Renn⸗ ſtrecke, ole eine Länge von 8 Kilometer aufweiſt, liegt beim Bootshauſe des Ludwigshafener RB, wo ſich Start und Ziel befinden. Das Meldeergebnis iſt zwar etwas ſchwächer als in früheren Jahren, aber immerhin beteiligen ſich 6 Vereine mit 9 Mannſchaften.. a 1 Meldeergebnis: 1. Aufänger⸗Gig⸗Vierer: 1. Ruder⸗Club Oppenheim am Rhein; 2. Ruder⸗Geſ. Speyer.— 2. Pfalz⸗Gig⸗Vierer: 1. Ludwigshafener R 1878; 2. Rch Rheinau 3. Frankenthaler Ruderverein.— 3. Rhein⸗Gig⸗Vierer.(Alk⸗ herren⸗Vierer): 1. Ruder⸗Geſ. Speued.— 4. eee Vierer: l. Ruder⸗Geſ. Ludwigs hafen 1927; 2 Ludwigshafener RW 1878, 3. Ruder⸗Geſ. Speyer. Enttäuſchung als Paul!⸗Sachſenhauſen von Dohme⸗Guben ſicher gehalten Auch jetzt hofft Deulſchland auf ein (Sa.):1; Germanio 21. Deutsche Meiſterſchafts⸗Regatta In Verbindung mit der 29. Donau⸗Verbands⸗Regatta bildete der Kachlet bei Paſſau, eine ſeeartige Auf⸗ ſtauung der Donau, das Kampfesfeld der Elite der Ruderer von Deutſchland und Oeſterreich. Vorbildliche, nicht zu übertreffende ſtändige Einrichtungen ſportlicher und hygieniſcher Art bildeten die Grundlage des Erfolges der Veranſtaltung. Die ſonſt an dieſer Stelle faſt ſtrömungs⸗ loſe Donau hatte infolge ſtarken Waſſerſtandes eine Lüf⸗ tung des Trommelwehres des mächtigen Kraftwerkes und damit ſtärkere Strömung im Gefolge, die die kurzen Zei⸗ ten für eine 2000 Meterſtrecke erklären. Prächtige ſport⸗ liche Leiſtungen in Form und Technik zeigten, daß die der Olympia⸗Regatta notgedrungen Fernbleibenden, nicht bil⸗ liger Lorbeeren wegen ſtarteten, ſondern daß ſie als voll⸗ gültige, hochwertige erſte Kraftreſerve anzuſprechen find. Die Vorrennen am Samstag vormittag brachten manche Ueberraſchung und den Beweis, daß Talente in der Stille ſich gebildet hatten. Einen großen Sprung in die Meiſterklaſſe hat die Saarbrücker RG. Undine gemacht, die im Vor⸗ rennen zum Meiſter⸗Vierer den Spindlersfelder Sturm⸗ vogel Berlin, den Favoriten der öffentlichen Rudermei⸗ nung, im ſchärfſſten Endkampf niederrang, mit dem ſie im Endkampf, für den ſich der Berliner durch einen im Allein⸗ gang gewonnenen Zwiſchenlauf qualifizierten, nochmals zu kämpfen haben wird und als weitere Mitbewerber den Leipziger Sturmvogel und den Wiener Donauhort hat. Gegen den Leipziger Sturmvogel hat Undine Saarbrücken nachmittags den Kaiſer⸗Vierer gewonnen und da⸗ mit einen weiteren Trumpf in der Hand. Einen prächtigen Erfolg hatte das Paar des Mannheimer Ruderklubs, Eichhorn und Zahn in einem meſſerſcharfen Endkampf gegen Bayer⸗ Leverkuſen mit einer halben Länge. Auch die Mannheimer werden den gleichen Gegner, ſowie den überaus ſtarken Ruderklub am Wannſee Berlin als Mitbewerber haben, gegen die ein Enderfolg mit einer meiſterlichen Leiſtung ihre diesjährige ehrenvolle Tätigkeit krönen würde. Die Einer⸗Vorrennen brachten inſofern eine im Vorrennen wurde, jedoch die Auwartſchaft für den Endkampf nicht verlor. In Schä⸗ fler Dresden, der am Samstag nachmittag den Großen Einer der Donauverbandsregatta gegen Paul überlegen gewann, wird beiden ein harter Gegner im Endkampf der Meiſterſchaft entſtehen. 3 Im Achter wird es zu einem ſchweren Kampf um die Meiſterehren kommen. Eſtbecker Rch gewann überlegen gegen den favoriſierten Berliner Ruderklub, Kaſtel knapp gegen den Würzburger Ruderverein, den er nach⸗ mittags im Großen Donau⸗Athter überlegen ſchlug, Würz⸗ burg qualifizierte ſich für den Endkampf um die Achter⸗ meiſterſchaft mit Handbreite gegen die Gießener Ruder⸗ geſellſchaft. Im Jungmann ⸗Einer erfocht der Main⸗ zer Ruderverein einen überlegenen Erfolg gegen die Renngemeinſchaft Deggendorf⸗Vilshofen, dagegen unter⸗ lagen die Mainzer Jungmannen im Vierer gegen die Hungaria⸗Budapeſt die den Beweis beſter Durchbildung im ungariſchen Ruderlager lieferten. 22 Die Vorrennen am Samstag⸗Vormittag Einer⸗Meiſterſchaft, 1. Abteilung: 1. G. Do hem e⸗ Re Guben 6234,7; 2. Eduard Paul⸗ Frankfurter RG Sochſen⸗ hauſen 640,6; 3. H. Kubik⸗RC Klagenfurt:45,9 Min.— Mit 2 Längen gewonnen. 2. Abteilung: 1. G. Schäfer ⸗ Dresdener RV:29; 2. H. Steinle ⸗Stuttgort⸗Cann⸗ ſtatter RV 643,3; 3. W. Fahrenberg⸗RB Kurheſſen Kaſſel 652,5 Min.— Mit 1½ Längen gewonnen. Sandhofen mußte in ſeinem erſten Verbandsſpiel auf dem Viernheimer Gelände eine hohe Niederlage einſtecken. Während der erſten Habbzeit hatten allerdings die Sand⸗ höfer durch gute Stürmexrleiſtungen und aufopferndes Spiel der Läuferreihe ein merkliches Plus und konnten auch durch ihren Halblinken Dörr in Führung gehen. ach dem Wechſel verſagte die Läuferreihe der Gäſte, ſo daß die überlaſtete Hintermannſchaft die Angriffe ber Plotzherren nicht mehr abwehren konnte. Die Kataſtrophe ſtellte ſich denn auch prompt ein. Der Halblinke Schmidt ſchoß für Viernheim den Ausgleich, Kiß 3 erhöhte guf:1 und:1, dann erzielte Vallendor den vierten Treffer. Kiß 3 ſtellte dann mit zwei weiterem Erfolgen das Score auf :1. Mit vier Toren war er der erfolgreichſte Stürmer. Das Spiel fand vor 1200 Zuſchauern ſtatt und wurde von Bauer ⸗ Saarbrücken gut geleitet. Viernheim war im allgemeinen beſſer. Bei Sandhofen verſagte in der zweiten Halbzeit die Läuferreihe vollkommen. Im Sturm waren Barth als Mittelſtürmer und der rechte Flügel gut. Viernheim hatte eine ausgezeichnete Tordeckung und im Sturm in Kiß 3, dem Halblinken und Linksaußen ſeine Beſten. In der Läuferreihe lieferte Martin eine gute Partie. Germania Friedrichsfeld— Phönix Ludwigshafen :2(:0) Es darf wohl in gewiſſem Sinne als eine Ueberraſchung angeſehen werden, daß Friedrichsfeld Phönix Ludwigshafen im erſten Verbandsſpiel mit:2 geſchlagen hot. Es iſt dies allerdings nicht verwunderlich, da Friedrichsfeld ſich zur⸗ zeit in Hochform befindet. Das Spiel leitete Schiedsrichter Beck⸗ Wiesbaden vor 1200 Zuſchauern ſehr gut. In der erſten Hälfte ſpielte Friedrichsfeld mit dem Wind im Rücken und nützte dieſen Vorteil geſchickt aus; So erzielte der Friedrichsfelder Sturm durch Hofmann (halbrechts) den Führungstreffer, dem der Mittelſtürmer Seßler 2 den zweiten Treffer und der Rechtsqußen Seß⸗ ler 1 den oͤritten Treffer aureihte. Nach der Pauſe wird der Halblinke von Friedrichsfeld noch einem Wortwechſel mit oem Schiedsrichter des Feldes verwieſen, ſo daß die Friedrichsfelder mit 10 Mann weiterkämpften. Phönix kommt immer mehr auf und kann durch Mittelſtürmer Berk zwei Tore aufholen. Friedrichsfeld hatte noch Glück, daß Phönix nicht mehr ausgleichen konnte.. Der beſte Mann auf dem Platze war der Friedrichs⸗ felder Torwort. Verteidigung und Läuſerreihe waren gut, die Stürmerreihe aufopfernd. Bet Ludwigshofen wor die Hintermannſchaft ebenfalls gut. Der Sturm konnte in der zweiten Hälfte nicht alle Chancen ausnutzen, hotte dabei alleroͤings auch reichlich Pech. Weitere Ergebniſſe Verbandsſpiele Gruppe Main: FSW Frankfurt— Sportfreunde Frank⸗ furt:1; Hanau 1893— Se Rotweiß Frankfurt:2, Ger⸗ manig Bieber— Kickers Offenbach:4, VB Friedberg Union Niederrad 327. Gruppe Heſſen: VfR Bürſtadt— 8 1 05 1247 Fugg 06 Kaſtel— Fogg 03 Mombach:0; Alemannia⸗ lẽömpia Worms— I. F Langen:0; SV Wiesbaden— Olympia Lorſch:0; Viktoria Urberach— Wormatia Worms .2.* Gruppe Nordbayern: 1. Fc Nürnberg— Germania Nürnberg(Sa.):1 SpVg 1— Spg Erlangen 81 :1) ASV Nürnberg— Würzburger Kickers 21, Bf Fürth— 1. Ic Bayreuth:2, Würzburg 04— Schwein⸗ furt 05 122. 25 5. Gruppe Südbayern: Teutonia München— Ulmer V :87 Wacker München— Schwaben Augsburg:0, Sy Landshut— Ice Bayern München 117; Sen Ulm— Wenne Würkienperg; ic Plorsheim.. Siuttgarter Sie 1 rttemberg: FC Pforzheim— garter Sg 5755 Bebeingen— S Feuerbach:3; Stuttgarter Kickers— Normonnia Gmünd 12:0; Union Böckingen— FC Birkenfeld 511. ö Gruppe Baden: Frenkonig Karlsruhe— 8e Mühlburg (Sa.):2; Karlsruher JV— Spᷓg Schramberg 21; Phö⸗ nix Karlsruhe— Freiburger FC 21; 5 Raſfatt— f Karlsruhe 113; Sé Freiburg— JV Offenburg:8. Kreisliga Vorderpfalz: 1914 Oppau— Hochfeld 420; Baden, Vierer mit Steuermann, 1. Abteilung: 1. RV Stur m⸗ vogel Leipzig:26,9; 2. RV Donauhort Wien 6˙82,1; 3. Gießener RG aufgegeben.— Sicher gewonnen. 2. Abtei⸗ lung: 1. RG Undine Snarbrücken:02,83 2. Spind⸗ lersfelder RV Sturmvogel 6103 Min.— Nach ſchärfſten Kampf mit einer Viertellänge gewonnen. Zwiſchenlauf: Spindlersfelder Sturmvogel geht allein über die Bahn. Zweier ohne Steuermann, 1. Abteilung: 1. Mawn⸗ heimer RC:13,5; 2. RV Bayer Leverkuſen 613,9; 3. Deggendorfer RV.— Nach ſchärfſtem Bord⸗an⸗Bord⸗ rennen mit„ Länge gewonnen. 2. Abteilung: 1. RC am Wannſee 681,5; 2. RC Viktoria Donzig 6789,3. Zwi⸗ ſchenlauf: 1. RE Viktoria Danzig:899,6; 2. Deg⸗ gendorfer RV 6749 Min. Doppelzweier ohne Steuermann, 1. Abteilung: 1. Magdeburger RG:11; 2. Akad. RV Angarta Hannover 613,4; 3. RG Wiking Berlin:15; 4. Deggen⸗ dorfer RV:22,5 Min. 2. Abteilung: 1. Waſſerſpyrt⸗ verein Godesberg 61:11; 2. Gießener RG 620,1; g. Gubener RC:29,1 Min. a Achter, 1. Abteilung: 1. Lübecker RG 51:41,1; 2. Berliner RC:48; 3. Gießener RG:58,4 Min.— Mit 1½ Längen gewonnen. 2. Abteilung: 1. Kaſteler RG 532,6; 2. Würzburger RW 5183 Min. Nach hortem Bord⸗ an⸗Bordrennen mit 1 Länge gewonnen. Zwiſchenlauf: 1. Würzburger RW 535,1; eßener RG:86 Min. Bord an Bord, mit Luftkaſten entſchieden. Deutſche Kanu⸗Meiſterſchaften In Frankfurt wurden am Sonntag die kurzen Strek⸗ ken der Deutſchen Kanumeiſterſchaft ausgefahren. 8000 Zuſchauer umſäumten die Rennſtrecke. Sie wurden Zeu⸗ gen ſparnender und intereſſanter Rennen. Im Einer⸗ Kanadier konnte ſich der Titelverteidiger Berdau⸗Hamburg auch diesmal wieder erfolgreich durchſetzen. Im Einer⸗ kafak, zu dem am Vormittag Vorrennen gefahren wer⸗ den mußten, fiel die Meiſterſchaft an den Oeſterreicher Hradetzky, der mit drei Längen ſicher ſiegte. Im Zweier⸗ kajak konnten Schneider Wevers⸗Köln ebenfalls ihren Titel erfolgreich verteidigen und auch im Zweierkanadier ſetzten ſich die Meiſter von 1931, FürſusBachmann⸗Ham⸗ burg wieder durch. Auch im Rahmenprogramm gab es ſehr guten Sport. Großes Aufſehen erregten die Rennen im Viererkanadier und dem für Frankfurt gänzlich neuen Zehnerkanadier. Nach dem Rennen fand im Boatshaus der Frankfurter Germanta die feierliche Preisverteilung ſtatt. Ein großer Teil der ſtartenden Paddler nimmt anſchließend an der großen Wanderfahrt auf der Donau nach Wien teil, die ebne große Werbung für den Paddelſport bedeuten dürfte. Die Ergebniſſe: Meiſterſchaften Einerkanadier: 1. Hanſeat Hamburg(Berdau) :28,83) 2. Vi W. Alſtereck Hamburg(Fürſus]:40,4; 8. Paddeläbt. Polizei Hamburg(Horn):45,2; 4. Bf Berlin (Lewandowfki] ohne Zeit. Ein ſpannendes Rennen über die ganze Strecke, das Hanſeat ſicher für ſich entſcheiden konnte. Einerkajak: 1. Oeſterr. Kajakverband(Hradetzky):20,8: .“ Alſterbrüder Viktorig Hamburg(Cämmerer) 42:35: 3. Vfä Dresden(Griehe),:40,4; 4. Poſt⸗SW Berlin(Flem⸗ ming). Der Wiener wurde anfänglich durch Wevers⸗Köln ſtark bedrängt, ſiegte aber dann ſicher. Wevers wurde gom Schiedsrichter ausgeſchloſſen. Zweierkanadier: 1. VfW WAlſtereck⸗Hamburg(Fürſus Bachmann] 453,4; 2. VfW Berlin Lewandowſki— Simpeck) 455,6; 8. Abt Pol. Hamburg(Horn— Köhler):59,44. Bis 800 Meter geſchloſſenes Rennen. Im End ſpurt ſicherte ſich Hamburg einen Vorſprung und dehnte ihn bis ing Ziel güf 1% Längen aus. Zweierkafak: 1. Kanuklub Rheinſtern Köln(Schneider —Wevers):04; 2. Pirnaer Kajak⸗Klub(Berger Schwedt) :04,6; 3. Poſt⸗SZB Berlin(Flemming— Horn):16 4. Kanuklub Wiesdorf(Albrecht Dohmen) ohne Zeit. Die Kölner führen vom Start an mit geringem Vorſprung und gewinnon den Kampf im Endſpurt ſicher. Weitere Verbanssſpiele Amicitia Viernheim— SpVg Sandhofen 921(071) FV Frieſenheim— ASW Luoͤwkgshafen:2 0 Ludwigs⸗ hafen— Eintracht Oggersheim:8; Pfalz Ludwigshafen — Grünſtadt 40. Pferdeſport Horſt⸗Emſcher 1. Berghau⸗Preis. Dreijährige. 2000 J. 1200 Meter. 1. Geſt. Mydlinghoyens Grenzwall(A. Neumann); 2. Springflut; 3. Stober. Ferner: Suatok. Tot.: 10: 10; Platz: 13, 12:10. 2. Verkaufs⸗Rennen. 2000 J. 1600 Mtr. 1. Stall Hof Häuſels Raugräfin(C. Merten]; 2. Jungmanne; 3. Leit⸗ ſtern. Ferner: Mentha, Negro, Laerkes, Dietator, Tot: 439:10: Platz: 44, 13, 20:10. ö 9. Gewerbe⸗Preis. Ausgleich III. 2000 /. 2400 Mtr. 1. Geſt. Mydlinghovens Gardejäger(J. Vinzenz); 2. Rio; J. Geranium; 4. Feldͤgeſchrei. Ferner: Nemrod, Pelorfa, Donizetti, Gaukelei, Claretta, Utamaro, Lottchen, Kallf, Clauswalde, Sifaro, Befreiungsfeier. Tot.: 2010; Platz: 12, 15, 18, 15:10. 4. Horſter Criterium. Zweijährige. 1. Geſt. Mydliughovens Heimwehr(J. Vinzenz); 2. Char⸗ mante; 3. Blitz. Ferner: Ginſterblüte, Polarſtern. Tot.: 49710; Platz: 29, 2710. 5. Rudolf⸗Roſe⸗Rennen. 4000 /. 1800 Mtr. 1. Geſt. Mydlinghovens Wappenſchild(J. Vinzenz); 2. Hegemeiſter; 39. Menelik. Ferner: Schwarzwaldfürſt, Curator, Hohen⸗ i Tot.: 19:10; Platz: 19, 56, 24:10, 90. Märkerding⸗Ausgleich. Ausgleich III. 2000 /. 1400 Meter. 1. J. Middeldorfs Jan von Werth; 2. Helmut; 3. Jaſon; 4. Aka. Ferner: Teufelsjunge, Dachsbart, Taub⸗ neſſel, Auswahl, Feuerroſe, Prachtmädel, Ma Chexe, Apache. Tot. 11710, Platz: 31, 22, 81, 65:10. 1„ Ausgleich III. 2000 /. 1600 Mtr. 1. A. Weber⸗Nonnenhofs Strong(K. Loßmann); 2. Butter⸗ lin; 3. Corax. Ferner: Goldener Ehrenſchild, Szegeban, Nebukadnezar, Sturmnixe, Pfennigkommſchnell, Porta Nigra. Tot.: 64:10; Platz: 18, 34, 88:10. Siegdoppelwetten 5. und 6. Rennen: 292110. Halle a. S. 1. Preis von Pläswitz.(Klaſſe). Hürdenrennen, Ehrenpreis u. 750 /, 2800 Meter. 1. H. Sthckels Komm voran(G. Schatz); 2. Fanfare; 3. Kamerad. Ferner lie⸗ ine: Lichtſtrahl 2, San Marco, Godwina, Herbſtzeitloſe, 1 Boccia, Immerfreude. Tot.: 49:10, Platz: 21, 24, 2. Preis von Gutenberg. Herreureiten. Ehrenyr u. 1500 l, 2100 Meter. 1. Rittm. v. Metzſch Cgeſaxrio(Be⸗ ſitzer); 1. J. v. Ribbentrops Roſenau(Et. v. Mellenthin); 3. Rote Nelke. Ferner liefen: Jarren, Truſt. Tot.: 9, 16:10; Platz: 12, 13:10. 3. Hoffnungspreis. 1200 /, 1400 Meter. 1. F. Richters Drenburg(K. Schiemann); 2. Zarentochter; 3. Richtfeſt; 1 Ferner lief: Prievluſa. Tot.: 22:10, Platz: 7 1 4. See⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. Herrenreiten. Ehren⸗ preis und 1800, 3600 Meter. 1. L. Mügges Suhle(Hr. W. F. Peters); 2. Antonius; 3. Fanzia. Ferner lief: Kern. Tot,.: 28:10; Platz: 15, 17:10. 8 Preis von Althaldensleben. Ausgleich 3. Für Drei⸗ jährige. 1500, 1800 Meter. 1. P. Seegers Bekas; 2. Sandſturm; 3. Pontiac. Tot.: 17110. 6. Preis von Potsdam Für Dreijährige. Jagorennen. Ehrenpreis und 1500 J, 3000 Meter. 1. C. Panſes Hebe (J. Eperfeſſv); 2, Mlaas; 3. Veſuv. Ferner liefen: Weiße Fenbze⸗ Rothal, Minima, Fliederfee, Lockvogel, Blanken⸗ erghe. Tot.; 24:10; Platz: 10, 13, 10:10. 18 8 Ausgleich 3, Ehrenpreis und 1500 ,, 1600 Meter: 1. W. Jentſchs Musketier(W. Reibl); 2. Donnerktel; 3. Himmelgeiſt. Ferner liefen: Felieiter, Feld⸗ poſt, Creolin, Beryll. Tot. 45:10; Pl. 16, 19, 3010. Sieg⸗Doppelwette: 3. und 5. Rennen 80:10. Chefredakteur: H. A. Melßner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt 1 555 8-Feullleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolltik u. Lokales; B. 9 Hanbel: Kurt anz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kir cher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bel Rückporte 4000 J. 1000 Mtr. *VVVUTFPFFPP n 8. Seite/ Nummer 363 Neue Maunheimer Zeitung/ SuHAU Bg Der gefeierte Nationalheld Amerikas. Hergestellt nach seinen Aufzeichnungen. persönlichen Die von allen in der Jugend ver- 80 e f. Indianergeschichten werden lebendig. Die Herzen vieler schlagen höher beim Beschauen der romantischen und abenteuer- lichen Erlebnisse dieses uner- schrockenen und tapferen Mannes Heute 1. Teil Der packende Lebensroman des Heidebauern Joachim Schlae ger Anfang:.00, letzte Vorst, 8 00 ll Seckenhelmerstraße 13 gut ventil. geküflter Saal WILLV FRITSCH Nose Barson, der neue unerhörte Ufa-Star Fax Adalbert, Dorothea Wied. Hammer- sänger Leo Slezak roßfurs B LO CI O CK A D E Ein Dohument vom Heldenkampf der deutschen U- Boote Preise ab 50 fennig Anfang.00..45..10 Vorzugskarten gelten AAM Leizie Spleliage! Anng Ondra dte., OQuecksilbrige“ Werner Fütterer Fritz flasp in 1 20 verblüffenden Bustspie! Ie Hasan feln Sprühender Dialog. Rögtl. Sttuatlonen und Tricks, neue originelle Binfälle. ROXY Heute letztmals! Der geheimnisvolle Abenteurerfllm aus der Chinesenstadt von San Franeisco Der Rächer dos Jong] J mit der bildschönen Chinesin Loretta foung und EAV. G. 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