fändig toten. e an Haubd⸗ ö aſſung unt. 4536 gezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Uuiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 P. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenbeits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Augu t 1932 alt gegen 8. ö. 1 1 5 143. Jahrgang— Nr. 367 den Terror Die neue Notverorönung ſieht Todesſtrafe für politiſchen Totſchlag vor— Schwere Zuchthausſtrafen für Gewalttätigkeiten NSdaAq fordert Kanzlerſchaft Litlers Hindenburg hält an Papen feſt— Die Anterredung Hitler-Schleicher Die Sondergerichte Amtliche Meldung des Wolff⸗ Büros) — Berlin, 10. Aug. Bei der Bekanntgabe der Juni⸗Verordnung gegen politiſche Ausſchreitungen hat der Reichspräſident für den Fall des Wiederauflebens politiſcher Ge⸗ walttätigkeiten neue ſcharfe Ausnahme⸗Vorſchriften angekündigt. Die letzten Wochen haben in Deutſch⸗ land bisher unerhörte Gewaltakte gebracht. Reichspräſident und Reichsregierung haben ſich daher entſchloſſen, zur Unterdrückung des politiſchen Ter⸗ rors von den ſchärfſten Mitteln Gebrauch zu machen. Politiſche Gewalttaten werden durch die Verordnung des Reichspräſidenten vom 9. Auguſt 1032 unter ſchwerſte Strafandrohungen geſtellt, für die ernſteſten Fälle wird die Todesſtrafe angedroht. Das geltende Recht ſieht die Todes⸗ ſtrafe vor für den Mörder, der mit Ueberlegung tötet und für ſchwere Sprengſtoffverbrecher. Künftig hat auch der ſein Leben verwirkt, der uhne Ueberlegung in der Leidenſchaft des poli⸗ tiſchen Kampfes, aus Zorn und Haß einen töd⸗ lichen Angriff auf ſeinen Gegner unternimmt oder einen Polizeibeamten oder einen Angehörigen der Wehrmacht tötet. Auch der wird mit dem Tode beſtraft, der durch eine Brandſtiftung oder ein an⸗ deres gemeingefährliches Verbrechen(Zerſtörung durch Sprengſtoff) den Tod eines Menſchen ver⸗ urſacht. Zuchthausſtrafe nicht unter zehn Jah⸗ ren trifft denjenigen, der eine ſchwere Körper⸗ verletzung durch Auwendung einer Schußwaffe oder bei einem tätlichen Angriff auf einen Polizei⸗ beamten verurſacht. Die gleiche Strafe trifft alle, die ſich an Aufruhr oder Landfriedens⸗ bruch in erſchwerter Weiſe beteiligen(Rädelsführer ſind oder Widerſtand üben). Mit Zuchthaus wird künftig eine Reihe von Gewalttätigkeiten beſtraft, die bisher nur mit leichten Strafen bedroht waren. Alle aus politiſchen Beweg⸗ gründen begangenen Körper verletzungen, wenn ſie von mehreren gemeinſchaftlich, mit einer Waffe oder einem gefährlichen Werkzeug verübt ſind, ſtehen künftig unter Zuchthausſtrafe, ferner alle Gewalttätigkeiten, die mit Schußwaffen begangen werden und jeder tätliche Angriff auf einen Polizeibeamten, wenn er auch nur zu einer einfachen Körperverletzung geführt hat. Zuchthaus iſt ferner angedroht für die leichteren Fälle des Aufruhrs und des Landfriedensbruches und im Hinblick auf Vorkommniſſe der letzten Zeit, für den aus politiſchen Beweggründen begangenen erſchwerten Hausfriedensbruch. Um die neuen ſchweren Strafandrohungen mit Nachdruck zur Geltung zu bringen, hat die Reichs⸗ regierung für diejenigen Bezirke, in denen dafür ein Bedürfnis hervorgetreten iſt, im Benehmen mit der zuſtändigen Landesregierung Sonderge⸗ richte errichtet. Die Sondergerichte ſind Gerichte des Vandes. Sie arbeiten nach einem beſchleunigten Ver⸗ fahren. Ihre Urteile ſind keinem Rechtsmit⸗ tel unterworſen und deshalb ſofort mit ihrer Verkündung rechtskräftig und voll⸗ ſtreckbar. Neben den durch die Verordnung des Reichspräſt⸗ . denten neu geſchaffenen Tatbeſtänden ſind den Son⸗ 1 dergerichten grundſätzlich auch alle leichteren Fälle der im politiſchen Kampf vorkommenden ſtrafbaren Handlungen zugewieſen. Es war erwogen, weitere ſtrafſchärfende Beſtim⸗ mungen gegen diejenigen zu treffen, die aus dem Hintergrund die Maſſen zu Ge⸗ walttätigkeiten aufreizen. Einſtweilen iſt jedoch von einer ſolchen Maßnahme mit Rückſicht darauf abgeſehen worden, daߧ 11 der Verordnung des Reichspräſidenten vom 14. Juni 1032 bereits Ge⸗ fängnis nicht unter drei Monaten für den androht, der öffentlich zu einer Gewalttat gegen eine be⸗ timmte Perſon oder allgemein zu Gewalttätigkeiten gegen Perſonen oder Sachen auffordert oder anreizt. Es wird nachdrücklich dafür geſorgt werden, daß dieſe Strafvorſchrift gegen jedermann, auch gegen die reſſe, die zu einem Teil in letzter Zeit in unver⸗ antwortlicher Weiſe gehetzt hat, unnachſichtlich zur Anwendung gebracht wird. In der Bevölkerung ſind auch neuerdings von verſchiedener Seite Hoffnungen auf eine umfaſ⸗ lende Amneſtie erweckt worden. Die Reichs⸗ tegierung erklärt, daß eine Amneſtierung politiſcher traftaten in ſchroffſtem Gegenſatz zu ihrer mit den neuen Verordnungen verfolgten Abſicht ſtehen würde, politiſche Gewalttaten unnachſichtlich mit den ſchärfſten Maßnahmen zu bekämpfen. Sie wird die⸗ Standpunkt jedem etwa auftauchenden Wunſch nach einer Amneſtie mit Nachdruck entgegentreten. 23 Von unſerem ſtän d. Berliner Vertreter Berlin, 10. Ang. Reichspräſident von Hindenburg iſt heute vormittag für wenige Tage in Berlin eingetroffen. Da auch Herr v. Schleicher und Staatsſekretär Dr. Meißner zurückgekehrt ſind, werden nun mehr die offiziellen Verhandlungen über die Regierungs⸗ bildung beginnen. Die Lage hat ſich inſofern maß⸗ gebend geändert, als die Nationalſozialiſten nun doch den Kanzlerpoſten für Hitler verlangen oder jede Regierungsbeteiligung ablehnen Ueber die Vorgänge im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Lager gehen Mitteilungen durch die Preſſe, nach denen es wegen der Parole, unter der die Nationalſozialiſten in die Verhandlungen um die künftige Regierung gehen ſollen, zu heftigen Meinungsverſchiedenheiten gekommen ſei. So behauptet der„Jungdeutſche“, daß die Oppoſi⸗ tion, die von Hitler den Anſpruch auf die alleinige nationalſozialiſtiſche Herrſchaft verlange und zu der neben Gregor Straſſer auch Männer wie Graf Reventlow, Stöhr, Oberſt Hierl, Frick und Kube gehören, mit ihrer Forderung durchge⸗ drungen ſei, da Hitler ſonſt eine Partei⸗ spaltung befürchten müßte, zumal ih m bedeutende Teile der SA ſchon aus der Hand geglitten ſeien. Daß bereits ſehr wichtige Vorbeſprechungen zwiſchen General von Schleicher und Hitler Ende voriger Woche ſtattgefunden haben wir wieſen ſeiner Zeit darauf hin— wird nun auch von der„DA“ beſtätigt. Dieſe Be⸗ ſprechungen, die in der Nähe von Dresden geführt wurden, hätten aber zu keinem Er⸗ gebnis geführt. Die bisher für den Eintritt der Nationalſozialiſten ins Kabinett in Aus⸗ ſicht genommenen Modalitäten(Papen als Kanzler und Straſſer als Innenminiſter) ſeien von ihnen abgelehnt worden. Es treffe zu, daß die Nationalſozialiſten die Kanzler⸗ ſchaft für Hitler verlangt haben, andern⸗ falls ihnen eine Regierungsbeteiligung un⸗ möglich ſei. Der„Angriff“ widerſpricht auf das Schärfſte die Behauptung, es handle ſich dabei um die Mei⸗ nung einer oppoſitionellen Gruppe in der Partei: „Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei kennt in ihren Reihen keine Oppoſition, ſondern nur einen einzigen, allein maßgebenden Führer, der ſich wohl verſchiedene Meinungen ſeiner Unterfüh⸗ rer anhören kann, letzten Endes aber allein verant⸗ wortlich entſcheidet. Gerade in ſo entſcheidenden Fragen wie der Regierungsbildung würde kein nationalſozialiſtiſches Organ die Diſziplinloſigkeit begehen, in der Oeffentlichkeit eine andere Meinung Regierungsbildung Hier und da wird angedeutet, daß„maß⸗ gebende Faktoren“ einem Kabinett Hitler keineswegs ablehnend gegen⸗ überſtänden, wenn es gelänge, von den Natio⸗ nalſozialiſten„ausreichende Sicherungen“ dafür zu erhalten, daß die Grundſätze der Verfaſ⸗ ſung gewahrt und nicht zu einer faſziſtiſchen Partei⸗ diktatur ausgebaut würden. Der„Berliner Börſen⸗ Courier“ behauptet, daß bei einer Kombination „Reich und Preußen“ das Zentrum einer Kanzler⸗ ſchaft Adolf Hitlers durchaus keine Schwierigkeiten bereiten würde. Aber das ſind vorerſt Vermutun⸗ gen. Vielleicht wird man Ende der Woche ſchon etwas klarer ſehen. Nach Auffaſſung gut unterrich⸗ teter Kreiſe beſteht ſogar die Möglichkeit, daß die Verhandlungen zunächſt wieder ver⸗ tagt werden, bis ſich die innerpolitiſche Situation aufgrund der neuen Maßnahmen des Reichskabi⸗ netts wieder ſtärker beruhigt hat. Dazu werden ſicher auch, wie man erwartet, neuerliche Weiſungen der nationalſozialiſtiſchen Führung beitragen, Wei⸗ ſungen derart, wie ſte bereits von der oſtpreußi⸗ ſchen Gauleitung erlaſſen worden ſind. Unter dieſen Umſtänden iſt wohl ſogar damit zu rechnen, daß die entſcheidende Phaſe der Regie⸗ rungsver handlungen erſt in der näch⸗ ſten Woche heranreifen wird. In gut unterrichteten parlamentariſchen Kreiſen verlautet, es beſtehe die Möglichkeit, daß gegen Ende Auguſt, wenn der preußiſche Landtag wie⸗ der zuſammentritt, auch die Frage der preußi⸗ ſchen Regierungs neu bildung ge⸗ klärt ſei. Es hätten in dieſer Hinſicht unverbind⸗ zu äußern als die des Führers. Glücklicherweiſe gibt es aber in der gegenwärtigen Lage in der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung über den einzuſchlagen⸗ den Kurs überhaupt nur eine Meinung, und das iſt die Adolf Hitlers.“ 5 Jedenfalls wird der Reichspräſidant den Kanzler alsbald zum Vortrag empfangen und ihm wahrſcheinlich die Ermächtigung zur Einleitung offizieller Verhandlungen ertei⸗ len. Aus der Tatſache, daß weitere Emp⸗ fänge bei Herrn von Hindenburg während ſeines kurzen Berliner Aufenthaltes nicht vorgeſehen ſind, ſchließt man, daß der Reichs⸗ präſident Herrn von Papen ſein beſonderes Vertrauen ausdrücken will. Der Kanzler wird ſich zunächſt mit den National⸗ ſozialiſten, d. h. mit Hitler ſelbſt, in Verbindung ſetzen. Scheitert eine Verſtändigung, ſo läge es am Reichspräſtdenten, zu entſcheiden, ob er Adolf Hitler mit der Regierungsbildung beauftragen will. Die größere Wahrſcheinlichkeit ſpricht aber dafür, daß Hindenburg auch in dieſem Fall an Herru von Papen feſthält, der dann mit dem Kabinett in ſeiner gegen⸗ wärtigen Geſtalt ſich dem Reichstag ſtellen würde, vorausgeſetzt, daß es unter ſolchen Umſtänden überhaupt zu einem Zuſammentritt des Parlaments käme. Politiſch außerordentlich bedeutſam iſt die energiſche Abſage der Regierung an jegliche Maſſenamneſtie. Gerade in dieſem Punkt iſt mit einem heftigen Widerſtand der National- ſozialiſten zu rechnen, wie überhaupt der Er⸗ laß des neuen Notrechts die Verhandlungen über die Regierungsumbildung zweifellos ſtark belaſten wird. Daß, wie der„Vorwärts“ meldet, nach der Dresdner Ausſprache zwiſchen Schleicher und Hitler man ſich nochmals auf Rügen getroffen habe, wird von unterrichteter Seite in Abrede geſtellt. Die Nationalſozialiſten werden jedenfalls— das ſteht nach der jüngſten Auslaſſung ihrer parteioffiziöſen Korreſpondenz feſt— bei dem Empfang durch den Kanzler als Hauptforderung die Ueberlaſfung des Kanzleramtes an Hitler erheben. Die nationalſozialiſtiſchen Unterhändler dürften dabei ausdrücklich betonen, daß dieſe Be⸗ dingung nicht ein Mißtrauen gegen Herrn von Papen bedeute, daß man vielmehr den fetzigen Kanzler auf einem anderen Poſten im Kabinett halten möchte, unter Umſtänden als Außenminiſter. Es iſt kein Geheimnis, daß Herr von Neurath den Wunſch hat, auf ſeinen Botſchafterpoſten nach Lon⸗ don zurückzukehren. und Preußenfrage liche Verhandlungen ſtattgefunden. Dabei ſei von Zentrumsſeite Wert darauf gelegt worden, die Nationalſozialiſten für eine der Stärke ihrer Bewegung entſprechende verantwortliche Mitarbeit zu gewinnen. Bei der Verquickung der Regierungsverhandlungen im Reich und in Preußen würde das Zentrum, ſo verſichert man weiter in den genannten parlamentariſchen Kreiſen, einer Kanzlerſchaft Adolf Hitlers durchaus keine Schwierigkeiten machen. In faſt allen maßgeblichen politiſchen und parlamentariſchen Krei⸗ ſen wird der augenblickliche Zuſtand der Verwaltung Preußens durch einen Reichskommiſſar als ein Proviſorium bezeichnet, das noch in dieſem Monat einem Definitivum weichen müſſe. Burgfriede bis 31. Auguſt — Berlin. 10. Auguſt. Zugleich mit der Terror⸗Notverordnung wurde eine zweite Verordnung erlaſſen, die die Verlän⸗ gerung des politiſchen Burgfriedens zunächſt bis zum Ende dieſes Monats vorſieht. Er läuft an ſich heute ab. Der morgige Verfaſſungstag iſt von dem Burgfrieden ausgenommen, ſodaß der Burgfriede alſo am 12. wieder beginnt. * Nach zuverläſſigen Mitteilungen ſind Sonder⸗ gerichte zunächſt nur in Preußen ins Auge gefaßt, und zwar für folgende Provinzen: Berlin⸗ Brandenburg, Oſtpreußen, Schleswig⸗Holſtein, Schle⸗ ſien und Nheinland⸗Weſtfalen(Ruhrgebiet). Nervoſität in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 10. Aug. Es wird ſich nun zeigen müſſen, ob die vom Ka⸗ binett beſchloſſene und vom Reichspräſidenten gebil⸗ ligte Notverordnung gegen den Terror die Wir⸗ kung hat, die ſich die Regierung von ihr verſpricht. Vielleicht wäre es beſſer geweſen, wenn ſich die maßgebenden Stellen ſchon früher, alſo vor etwa 8 Tagen, z u dieſem Schritt entſchloſſen hätten. Wenn General Schleicher im letzten Augenblick auf die Teilnahme an der Kabinettsſitzung verzichten mußte, ſo iſt das, wie von offiziöſer Seite nachdrücklichſt verſichert wird, nicht geſchehen, um ſich etwa ein „Alibi“ zu verſchaffen. Der Reichswehrminiſter ſteht vielmehr durchaus hinter den Kabinettsbeſchlüſ⸗ ſen und halte wie Kanzler und Reichspräſident ein rückſichtsloſes Durchgreifen für unerläßlich, nach⸗ dem alle Mahnungen und Warnungen nicht gefruch⸗ tet haben. ö Wie jedes Mal vor einer Regierungsumbildung, überſtürzen ſich die Gerüchte, löſt eine Kombination die andere ab. Selbſt amtliche Stellen wer⸗ den von der allgemeinen Nervoſität angeſteckt, ſo daß in der Nacht zum Dienstag das Regierungsviertel unter verſtärkten Poltzei⸗ ſchutz geſtellt wurde, weil es hieß, daß national⸗ ſozialiſtiſche Formationen zuſammen⸗ gezogen würden. Auch in der verfloſſe⸗ nen Nacht find die Polizeiſtreifen im Regierungs viertel wieder verſtärkt und mit Karabinern ausgerüſtet worden. Zu den Gerüchten über eine Konzentrierung der SA in der Umgebung Berlins— es heißt, daß die S A von Berlin⸗ Brandenburg„marſchbe⸗ reit“ ſei— erfährt die„DAZ“, daß dieſe Maßregel von den Nationalſozialiſten damit begründet wird, es habe ſich empfohlen, die durch die Ereigniſſe der letzten Zeit außerordentlich beunruhigten SA⸗Leute aus der Hauptſtadt zurückzuziehen. Offiziös wird jedenfalls wiederholt erklärt, daß keinerlei Anlaß zur Beunruhigung beſtehe und daß den national⸗ ſozialiſtiſchen Führern entſprechende Warnungen zu⸗ teil geworden ſeien. Es ſtehe außer Zweifel, daß Regierung und Reichswehr vollkommen Herr der Lage ſind. Das Echo der Veroroͤnung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Aug. Der Inhalt der neuen Notveroroͤnung gibt zu längeren Kommentaren kaum mehr Anlaß, da die von der Regierung geplanten und nunmehr ver⸗ fügten Maßnahmen ja ſchon bis auf wenige Einzel⸗ heiten bekannt waren. Man vermißt eine Verſchärfung der Strafen für unbe⸗ fugtes Waffentragen; auch die Beſtimmung über die Verhängung der Todesſtrafe iſt nicht ſo ſcharf ausgefallen, wie man wohl erwartet hat. Es fehlt die Todesſtrafe für diejenigen Perſonen, die bei Attentaten mit der Waffe in der Hand ergriffen werden. Möglich, daß man dieſe Beſtimmung noch im Hinter⸗ grund halten will für den Fall, daß auch dieſe Not⸗ verordnung ſich als nicht ausreichend erweiſen ſollte. Die„Germania“ fürchtet, daß der Ver luſt an Autorität, der durch die zögernde Haltung der Regierung entſtanden ſei, durch den jetzt von ihr unternommenen Schritt ſich nicht werde einbringen laſſen. Ein ſofortiges Durchgreifen des Reiches hätte in Oſtpreußen noch vor acht Tagen einen durchſchla⸗ genden Erfolg verſprochen. Heute würde es voraus⸗ ſichtlich größerer Energien bedürfen, um den gleichen Erfolg zu erzielen.„Man wird,“ meint das Zen⸗ trumsblatt,„den Gedanken nicht los, daß für die Verzögerung Erwägungen mitbeſtimmend geweſen ſind, die keine Rolle ſpielen durften, wo die Autoprität des Staates und des Rechtes in Gefahr war.“ Die Blätter der Linken verlangen vor allem jetzt eine wirklich unvoreingenommene Anwen⸗ dung des Dekrets. Der„Vorwärts“ findet, daß hier ein großer Aufwand ſchmählich vertan werde, ohne daß dadurch irgendwie der normale Zuſtand wieder hergeſtellt würde, wie er vor der gewaltſamen Enk⸗ fernung der verfaſſungsmäßigen Preußenregierung beſtanden hätte. Der„Tag“ betont, daß die Staatsautorität an⸗ geſichts der tiefgreifenden Unruhe ſinnfällig in Er⸗ ſcheinung treten müßte und ein höheres regelndes Prinzip an die Stelle von Blutrache und„Notwehr“ der Parteien geſetzt werden müſſe. Es bleibe abzu⸗ warten, ob der Ruf der Staatsmacht überall als das empfunden werde was er bedeute: Mahnung zur Selbſtbeſinnung, Einſchaltung von Hemmungen, Hinweis auf die höchſte Schlichtungsinſtanz, die uns allen geſetzt ſei. Die„Deutſche Allgemeine 2. Seite/ Nummer 36. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Auguſt 1939 Zeitung“ gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Begriff des„Burgfriedens! jetzt endlich in ſeine vollen Rechte trete, nachdem wir bisher nur ein Zerr⸗ bild davon erlebt hätten. Bei den neuen Maßregeln ſeien ſchließlich weniger die techniſchen Einzelheiten als vielmehr der politiſche Wille entſcheidend. Die Notverordnung ſei nicht ſo radikal wie auf Grund der off n Ankündigungen zunächſt angenommen werden konnte. Es fehle die Löſung der Kernfrage: Die drakoniſche Unterdrückung des Waffenmißbrauchs. Sollte die Notverordnung nicht genügen, bleibe nur der Ausnahmezuſtand. N 77 a 2 22 Engliſcher Beifall für Papen Drahtung unſ. Londoner Vertreters * London, 10. Auguſt. Die neue Notverordnung der Reichsregierung hat in der engliſchen Oeffentlichkeit tiefen Eindruck ge⸗ macht. Mit wachſender Sorge hat England die Er⸗ ſchittterung der öffentlichen Ordnung in Deutſchland mitangeſehen. Es hat dem Preſtige der Reichsregierung hier zweifellos ge⸗ ſchadet, daß ſie bisher nicht mit dem Terror fertig werden konnte. In der jüngſten Notverordnung ſieht man einen entſchloſſe⸗ nen Verſuch, Ruhe und Ordnung wieder herzuſtellen und Deutſchland damit außenpolitiſch wieder verhandlungsfähig zu machen. Alle engliſchen Blätter, die ſich zu dieſem Schritt der Reichsregierung äußern, begrüßen ihn als den Be⸗ ginn der Beſſerung. „Niemals hat es in unſerer Zeit eine andere Regierung nötig gehabt,“ ſchreibt der„Daily Telegraph“,„Maßnahmen von ſolch bar⸗ bariſcher Strenge für ein großes Kulturvolk anzuwenden, das mit ſeinen Nachbarn in Frieden lebt.“ Die Tatſache, daß ein ſolches Syſtem der Unter⸗ drückung von der deutſchen Preſſe beifällig auf⸗ genommen wird, ſpricht deutlich für den Zuſtand der allgemeinen Stimmung unter der unerträglichen Spannung der letzten neun Terrortage. Seit der Ausbruch des Bombenwerfens, Schießens und Brandſtiftens begann, haben ganze Klaſſen der Be⸗ völkerung täglich in ununterbrochener Todesfurcht leben müſſen. Es bleibt abzuwarten, ob die Sonder⸗ gerichte, die aufgrund der Notverordnung gebildet wurden, die neuen Maßnahmen unparteiiſch anwea⸗ den werden.“ „Daily Expreß“ ſchreibt weiter:„Deutſch⸗ land ſteht am Rande der Anarchie. Wenn alle Leute ſchießen, hat eine Regierung, die ihren Willen durchſetzen will, nur eine Pflicht, nämlich als erſte zu ſchießen. Der Revolver hat dem Revolver zu antworten. Deutſchland muß in der Stunde des Terrors die bittere Erfahrung machen, daß der Revolvermann, ſei er nun ein Bvotlegger oder ein Patriot, ein Fluch iſt. Die Volksgemeinſchaft kaun ihn entweder rückſichtslos unterdrük⸗ ken, oder ſie wird von ihm zum Sklaven gemacht.“ Die rechtsſtehende„Morningpoſt“ über⸗ ſchreibt ihren Leitartikel„Deutſche Disziplin“ und äußert ſich befriedigt darüber, daß die deutſche Regferung ſich endgültig entſchloſſen habe, das Terrorregiment zu unterdrücken, das Deutſchland in den Augen der ganzen ziviliſierten Welt herab⸗ geſetzt hätte.„Die Maßnahme iſt zweifellos hart, aber nicht minder notwendig, um mit dem Ausbruch von Gewalttätigkeit fertig zu werden, der die Grundfeſten der Geſellſchaft bedroht.“ Aehnlich äußern ſich die liberalen„News Chronfecle“: „Jede Regierung, die dieſes Namens wert ſein will, muß ſolche bombenwerfenden und ſchießenden Buben, wie ſie in den letzten Wochen in Deutſchland die Oberhand be⸗ kommen haben, mitleidlos unterdrücken. Eine Bedingung muß aber dabei erfüllt ſein: Die Gerechtigkeit und die Ueberpartellich⸗ keit der Regierung muß über jedem Verdacht ſtehen, ſonſt könnte es kommen, daß die Regierung ſelbſt ſich zu einer Art offiziellen Terrororganiſation entwickelt.“ garrede des skanzlers Das Saargebiet muß zurück zum Reich— Keine Sagar⸗ Autonomie Meldung des Wolff ⸗ Büros — Frankfurt, 10. Auguſt. In einem Rundfunk⸗Interview des Süd weſt⸗ funks erklärte Reichskanzler von Papen nach ſeiner Rückkehr aus dem Saargebiet, habe er das Gefühl, daß eine Löſung der Saarfrage, und zwar eine baldige Löſung der Saarfrage, ein un⸗ bedingtes Erfordernis iſt, ein Erfordernis ſowohl für die Saar ſelbſt und das deutſche Vaterland, aber auch für die endgültige Beſſerung der Beziehungen zwiſchen den beiden großen Ländern Deutſchland und Frankreich. Es ſcheine unmöglich, etwa eine Zwiſchenlöſung ins Auge zu faſſen, wie ſie manchmal von einigen Stellen vorgeſchlagen worden iſt, etwa in der Art, dem Saargebiet eine Autonomie zu geben. Das Saargebiet nach ſeiner ganzen wirt⸗ ſchaftlichen Struktur könne niemals als autonomeg Land lebensfähig ſein. Lebensfähig könne es nur im größeren Rahmen ſeiner alten deutſchen Heimat ſein. — eidengs Md e chr 85 Franzöfiſches Wutgeſchrei Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Aug. Die Rundfunkrede des Reichskanzlers von Papen über die Zukunft des Saargebiets hat hier maßloſe Erregung hervorgerufen. Die Kommentare der großen Boulevardblätter erwecken den Eindruck, als würde man hier bereits mit einer Autonomie des Saargebiets rechnen. Unter völliger Verfälſchung des Tatbeſtandes ſtellt man hier die Behauptung auf, daß durch die Reichskanzlerrede alle weiteren deutſch⸗ ſaarländiſchen Kundgebungen eine frankreichfeind⸗ liche Spitze erhielten. Der Gedanke, daß die Saarländer ſich im Jahre 1935 zugunſten der Rückgliederung an das Reich ausſprechen könnten, wird über⸗ haupt nicht mehr erörtert. Auch der Hin⸗ weis des Reichskanzlers auf das Saargebiet als Faktor einer deutſch⸗franzöſiſchen An⸗ näherung wird hier abgelehnt, weil man in der wirtſchaftlichen und territorialen Auf⸗ ſaugung des Saarlandes eines der nächſten Ziele der franzöſiſchen Europa⸗Politik erblickt. Der„Matin“ urteilt abfällig über die peinliche Kundgebung des Reichskanzlers.“ Das für die An⸗ nektion des Saargebietes eintretende„Echo de Paris“ iſt derſelben Anſicht und verlangt bei dieſer Gelegenheit, daß die franzöſiſche Regierung Mittel und Wege finden ſollte, um die deutſche Rundfunk⸗ propaganda abzuſtoppen. Dem„Echo de Paris“ zu⸗ folge wird den politiſchen Rundfunkreden deutſcher Politiker und Wirtſchaftler, beſonders in Elſaß⸗ Lothringen, großes Intereſſe entgegengebracht. Keine italieniſche Schuldenkonverſion — Rom, 10. Aug. Die Ageneia Stefani meldet: Einige engliſche und franzöſiſche Zeitungen ver⸗ öffentlichen Nachrichten über einen angeblichen Plan der italieniſchen Regierung, die Schulden zu kon⸗ vertieren. Dieſe Nachrichten entbehren jeder Grund⸗ lage. r— Deutscher von franzöfſchen Zollbeamten mißhandelt Meldung des Wolffbüros — Merzig(Saargebiet), 10. Aug. Der Redakteur Anton Weller von der„Mer⸗ ziger Volkszeitung“ wurde in der Nacht zum Diens⸗ tag an der Zollſtelle Bachem von franööſi⸗ ſchen Zollbeamten derart ſchwer mißhandelt, daß ſeine ſofortige Ueberführung in das Kreiskranken⸗ haus Merzig notwendig wurde. Dem Vorfall liegt der folgende Tatbeſtand zu⸗ grunde: Weller kam mit ſeinem Kraftwagen von einer Dienſtfahrt aus der Richtung Losheim. An der Zollſtelle hielt er ordnungsmäßig an. Die anweſenden beiden Zollbeamten unterzogen darauf den Wagen einer ſehr genauen Kontrolle. Nach Beendigung der Reviſion entſtand eine kleine Meinungsverſchiedenheit wahrſcheinlich deshalb, weil einer der beiden Zollbeamten in fran⸗ zöſiſcher Sprache eine Frage an Weller richtete, die Weller nicht verſtand und deshalb auch nicht beantwortete. Die Zollbeamten gerieten darüber ſo in Wut, daß ſie Weller aus dem Wagen riſſen, ihn in das Zollhäuschen ſchleppten und, nachdem ſie das Licht gelöſcht hattet, mit Fauſtſchlägen und Fußtritten ſo ſchwer miß handelten, daß Wel⸗ ler beſinunungslos wurde. Der herbeigerufene Arzt ordnete ſofort die Ueber⸗ führung in das Krankenhaus an, wo Weller ſchwer⸗ verletzt darnieder liegt. Die Landjägerei nahm den Tatbeſtand auf und erſtattete Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft. Feuer in einer Jugendherberge — Schmalleuberg(Kr. Meſchede), 10. Aug. Heute nacht brach in der Jugendherberge Kuehude ein Brand aus. Die Herberge war mit 60 jugend⸗ lichen Wanderern belegt. Das Feuer griff ſo raſch um ſich, daß die Jugendlichen nur das nackte Leben retten konnten. Einige der jungen Leute erlitten erhebliche Brandwunden, andere wurden beim Sprung aus dem Fenſter verletzt. Die Herberge iſt bis auf die Grundmauern u ieder⸗ gebrannt. Das geſamte Gepäck der Wanderer iſt gleichfalls dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Arbeitslosigkeit in Deutſchland Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Auguſt. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 16. bis 31. Juli 1932 betrug Ende Juli die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeits⸗ loſen rund 5398000. In der Arbeitsloſen⸗ verſicherung wurden rund 757 000, in der Kriſenfür⸗ ſorge 1354000 Hauptunterſtützungsempfänger ge⸗ zählt. In beiden Unterſtützungseinrichtungen zu⸗ ſammen wurden rund 2111000 Arbeitsloſe unter⸗ ſtützt. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen betrug am gleichen Stichtage rund 2224 000. Sie iſt alſo ſeit Anfang Juli um rund 60 000 geſtie⸗ gen. Seit Mitte Juli hat die Zahl der Arbeits⸗ loſen bei den Arbeitsämtern um rund 99 000 abgenommen. Daraus könnte— rein zahlen⸗ mäßig geſehen— auf eine Beſſerung der Arbeits⸗ marktlage geſchloſſen werden. Flugzengabſturz bei München — München, 10. Aug. Der Pilot Poß, einer der Teilnehmer an den letzten Europarundflügen, iſt in der Gegend von Dachau mit ſeinem Apparat abgeſtürzt. Poß konnte ſich durch Fallſchirmabſprung retten. Dagegen ſoll ſein Begleiter, deſſen Name noch nicht bekannt war, getötet worden ſein. Bei der Ma⸗ ſchine ſoll es ſich um den gleichen Flugzeugtyp han⸗ deln, mit dem vorgeſtern beim Augsburger Flug⸗ hafen der Fluglehrer Kreuzkamp tödlich ver⸗ unglückte. 2 Verſchärfung der Feſtungshaft des Wolff büros — Berlin, 10. Auguſt. Im Zuſammenhang mit den Maßnahmen des Reiches gegen den politiſchen Terror iſt eine ſchon ſeit längerer Zeit vorbereitete, auf dem Gebiete des Strafvollzugs liegende Reformarbeit zum Abſchluß gebracht worden. Die Reichsregierung veröffentlicht im Reichsgeſetzblatt eine Vereinbarung der Landes regierungen über den Vollzug der Feſtu nge, haft. Die neuen Grundſätze tragen der erhöhten Bedeutung Rechnung, die die Feſtungshaft als Strafe für die leichteren Fälle des Hochverrats in den Nath⸗ kriegsjahren gewonnen hat; ſie geſtalten den Volk zug der Feſtungshaft ſtrenger, algz er bisher war. Das von den Ländern anerkannte Be⸗ dürfnis dazu ergab ſich aus ſchweren Mißſtänden die eine Folge der weitgehenden Freiheiten der bisherigen Vollzugsmethode waren. Künftig ſoll es keinen unbeaufſichtigten Stadtgus⸗ gang mehr geben, und die bisher ſehr ausgedehnte Bewegungsfreiheit der Gefangenen innerhalb der Anſtalt wird in den neuen Vorſchriften dadurch be⸗ ſchränkt, daß eine tägliche ſechsſtündige Beſchäf⸗ tigungszeit und der Verſchluß der Hafträume wäh⸗ rend dieſer Zeit eingeführt werden. NS DAP⸗Aufruf in Königsberg Meldung des Wolff büros — Königsberg i. Pr., 9. Aug. Der Gauleiter der NSDAP, Erich Koch, per⸗ öffentlicht einen Aufruf, in dem es heißt: In dieſen Tagen entſcheidet ſich unſer Kampf um die Macht. In dieſen Tagen heißt es daher, unter allen Umſtänden die Nerven zu behalten. Die Diſziplin der SS und SA und jedes Einzelnen von Euch war all die Jahre bewundermswert. Es gilt ſie auch weiterhin unter allen Umſtänden zu bewahren. Ich erwarte deshalb abſolute Diſziplin und abſolut legales Verhalten. Ich erwarte, daß Ihr den Behörden, vor allem der Polizei, keinerlei Schwierigkeiten macht, wenn ſie ihres Amtes walten. Das iſt im Hinblick auf das Vergangene in vielen Fällen nicht immer leicht, aber es muß ſein. Militäriſcher Aufftand in Madrid Telegraphiſche Meldung — Madrid, 10. Aug. Havas meldet aus Madrid, daß heute früh vier Uhr in der ſpaniſchen Hauptſtadt ein militäri⸗ ſcher Aufſt and ausgebrochen ſei, um die Re⸗ gierung zu ſtürzen. Die Regierung beherrſche die Lage. Die Aufſtändiſchen hätten beabſichtigt, ſich des Kriegs⸗ und Poſtminiſterinms zu bemächtigen. Bis⸗ her würden drei Tote gemeldet. Sämtliche Ver⸗ bindungen mit Madrid ſeien unterbrochen. Man kenne noch nicht den Urſprung der Bewegung die je⸗ doch aus ausſchließlich militäriſchen Kreiſen zu ſtam⸗ men ſcheine. diſchen bewegung auf faſt alle Stadt⸗ viertel ausgedehnt. Man ſoll Kanonendon⸗ ner hören. Meldung Hitzewelle im Moskauer Gouvernement — Moskau, 10. Auguſt. Im Moskauer Gou⸗ vernement herrſcht zur Zeit ein außerordentlich trockenes und heißes Wetter. Die Tages⸗ temperatur, die in dieſer Jahreszeit durchſchnittlich 19 Grad beträgt, iſt bis auf 35 Grad geſtiegen. Bolivien ſtellt die Feindſeligkeiten ein — Buenos Aires, 10. Aug. Nach Nachrichten aus La Paz ſoll die bolivianiſche Regierung den neutralen Mächten geantwortet haben, daß ſie zur Einſtellung der Feindſeligkeiten be⸗ reit ſei, jedoch ihre gegenwärtigen militäriſchen Poſitionen nicht aufgeben werde. Drei Perlen Von Jo Hanns Rösler Die Schauſpielerin bedauerte:„Es tut mir leid, ich empfange nicht.“ Das Mädchen ging zur Türe. Die Schauſpielerin rief ſie zurück. „Iſt er allein?“ „Allein, gnädige Frau.“ „Ganz allein?“ „Ganz allein nicht,“ das Mädchen lächelte ein wenig,„er hat noch ein kleines Paket bei ſich.“ „Führen Sie ihn herein.“ Wenige Minuten ſpäter betrat ein Herr die Garderobe der Schauſpielerin ein wenig unbeholfen und doch wirkte dieſe Unbeholfenheit eher, als ob ſie geſpielt wäre. Sein Anzug war vom erſten Schnei⸗ der, die breit ausladenden Schultern ließen ſeine Figur größer erſcheinen, als ſie vielleicht in Wirk⸗ lichkeit war. Er blieb in der Tür ſtehen, betrachtete das anſcheinend ungewohnte Bild der Schauſpiele⸗ rin vor ihrem Spiegel und fragte: „Fräulein Rense?“ „Bitte.“ „Mein Name iſt Edmund von Ebdölli. Ich danke Ihnen, daß Sie mich empfangen haben.“ „Und Sie wünſchen?“ „Nichts. Und viel. Das hängt von Ihnen ab.“ „Nur von mir?“ Sie ſah durch den hohen Spiegel auf ſein Geſicht. „Ja. Nur von Ihnen. Ich möchte Sie heiraten.“ „Ein Vorſchlag?“ „Nein. Ein Verſprechen.“ Die Schauspielerin lächelte und ſah auf das kleine Paket in ſeiner Hand. „Die Verlobungsringe?“ „Etwas ähnliches, den Schmuck meiner Mutter. Drei ſeltene Perlen.“ Die Schauſpielerin ſtand auf. Trat zu ihm. Ihr weißer Spitzenſhawl fiel von den Schultern zu Bo⸗ den. Er küßte leiſe ihre Hand und ließ das ſchmale Etui darin zurück. Mit ſpitzen Fingern öffnete ſte die Hülle. Auf dem blauen Samt lagen drei Per⸗ len von unerhörter Schönheit. Kirſchugroß lagen ſte ſtill nebeneinander und atmeten wie Kinder im Schlaf. Die Schauspielerin ſtand befangen vor hat es für mich beſorgt. dieſer Schönheit und Koſtbarkeit. ſeinen Arm um ſie. „Wollen Sie dieſe Perlen tragen?“ „Sie ſind zu ſchön für eine Schauſpielerin.“ „„Sie ſind nicht ſchön genug für meine entzückende, bezaubernde Frau,“ ſagte er exnſt und zog ſie an ſich. Sie wuchs zu ihm auf und ihre Lippen fielen von⸗ einander. Sein Blick blieb auf ihrer Hand hüngen. „Dieſer kleine Ring.“ i „Ich will Dir dieſen Ring geben,“ ſagte ſie und zog den ſchmalen Reif mit einem großen Brillanten vom Finger,„er iſt auch ein Andenken an meine Mutter.“ Am nächſten Morgen ſaßen ſie auf der weißen Terraſſe ihres kleinen einſamen Hauſes am See. Neben ihren Taſſen lagen gelbe Roſen. „Ich habe deine drei Perlen faſſen laſſen, Liebſter“, ſagte ſie. Er ſah erſtaunt auf.„Haſt du ſie ſchon zurück?“ „Natürlich. Hatteſt du Angſt?“ „Ein wenig,“ lächelte er nervös.„Die Welt iſt leider heute etwas unehrlich geworden. Ich hätte die Perlen nicht gern in fremden Händen gewußt.“ Sie ſtreichelte leiſe ſeine Hand.„Ein alter Freund von mir hat gute Beziehungen zu einem Juwelier. Er Heute früh kamen die Per⸗ Er legte zart len. Hier ſind ſie.“ Er ſah nur flüchtig auf den Schmuck, nicht ohne ſelbſt immer wieder von der Schönheit und Größe der drei Perlen überraſcht zu ſein und wiederholte: „Ein Freund?“—„Eiferſüchtig?“—„Nein.“—„Es iſt kein Grund. Ein junger Menſch. Ich kenne ihn ſeit zwei Jahren. Ein gewiſſer Felix Fodor.“ Das Telephon klingelte. Die Schauſpielerin hob den Hörer ab. „Ja?“—„Hier ſpricht Fodor. Gnädige Frau?“ „Gut, daß Sie anrufen, Fodor. Ich muß mich bei Ihnen für Ihre Liebenswürdigkeit bedanken, daß Sie mir die Perlen ſo zeitig herausgeſchickt haben. Wollen Sie uns nicht die Freude machen, zu uns zu kommen?“ „Das geht leider nicht,“ bedauerte die Stimme am Telephon.„Ich bin nicht mehr in der Sdadt. Ich telephoniere bereits von der Grenze. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß ich mir erlaubt habe, die Perlen zu vertauſchen. Die echten Perlen habe ich behalten und fahre damit gerade ins Ausland. Nicht! böſe ſein, gnädige Frau, aber die große Chance kommt nur einmal im Leben.“ „Was? haben Sie? Fodor! Hallo, Hallo!“ Das Telephon blieb ſtumm. Edmund von Edöllt fragte: „Fodor?“—„Ja!“—„Was?“ „Er hat die Perlen vertauſcht und iſt geflohen.“ Er ſtand nervös auf.„Das ſagſt Du ſo ruhig?“ „Ja. Ich lache ſogar darüber. Glaubſt du, ich würde einem Menſchen derartige Werte anvertrauen. Ich habe ihm abſichtlich eine Imitation gegeben, Büh⸗ nenſchmuck, den ich beſaß. Die echten Perlen habe ich natürlich behalten.“ „Warum haſt du das getan?“ „Ganz einfach,“ ſagte ſie,„ich wollte ihn morgen auf den Wert der echten Perlen verklagen, wenn er mir die ihm übergebenen Perlen zurückgebracht hätte. Man mußte erkennen, daß dieſe Perlen falſch ſind umd du wärſt mein Zeuge geweſen, daß du mir echte Perlen geſchenkt haſt. Die große Chance kommt nur einmal im Leben.“ Sein Mund zuckte ein wenig, als er aufſtand. „Ich hätte Ihnen für dieſe Zwecke nicht zur Ver⸗ fügung geſtanden, gnädige Frau.“ Sie erkannte ihre Ungeſchicklichkeit.„Ich habe es nicht ſo gemeint— verzeih— ein Scherz.“ „Ich bin Ihnen nicht böſe“.—„Aber?“—„Ich hätte es nur nicht bezeugen können“.—„Warum?“ —„Weil auch meine Perlen gur eine Imitation waren“. Sie ſtand ſtarr.„Ihre Perlen?“—„Ja“. —„Warum haben Sie das getan?“ „Um der großen Chance willen, die man nur einmal im Leben hat“. Sie verſtand ihn nicht. Sah ihn wütend mit großen Augen an. „Welche Chance?“—„Ich hoffe, einen höheren Gegenwert dafür zu empfangen“.—„Meine Liebe?“ „Nein“. Er ſchüttelte ſpöttiſch den Kopf und zog langſam ſeine Handſchuhe an,„Liebe hat keinen Wert in der heutigen Zeit. Sie iſt zu billig und wird zu oft angeboten. Aber Sie haben mir dafür Ihren Ring gegeben. Wenn es auch nur ein einfacher Bril⸗ lant iſt, zweitauſend Mark bringt er ſicher“. „Glauben Sie?“ Die Schauſpielerin beugte ſich zurück und ihr helles Lachen klang in den Morgen. „Glauben Sie?“ ſagte ſie, dieſer Ring iſt leider auch nur eine kleine Imitation, kaum wert, ihn auf der Bühne zu tragen“, ö Schwetzinger Feſtſpiele 19332 Nächſtes Jahr feiert Schwetzingen die hundertjährige Er⸗ hebung zur Stadt. Dazu ſollen Ausſtellungen ver⸗ anſtaltet werden und nach der„Frankf. Ztg.“ in dem alten Schloßtheater Feſtſpiele ſtattfinden, Dieſes 1752 von Nicolas de Pigage erbaute Theater gehört zu den ſeltenen theatergeſchichtlichen Denk⸗ mälern, die uns bis in die Bühnenmaſchinerie faſt unberührt erhalten blieben. Dem oft ſchon geäußer⸗ ten Wunſch nach Aufführungen wurde mit dem Hin⸗ weis auf die Baufälligkeit begegnet; jetzt wird mit⸗ geteilt, daß kein Anlaß zu Befürchtungen vorliege. Ueber die Möglichkeit einer Renovation, die für jede Art der Verwendung vorausgeſetzt wird, ſchwe⸗ ben zurzeit Verhandlungen. Die Schwetzinger Schloßtheater waren ſchon gelegentlich der Heidelberger Feſtſpiele einmal geplant. Von der Univerſttät Freiburg. In der mebi⸗ ziniſchen Fakultät hat ſich Dr. med. Willy Gieſe als Privatdozent für das Fach„Allgemeine Patho⸗ logie ſowie pathologiſche und gerichtliche Anatomie“ habilitiert. Leichter Rückgang des Hochſchulbeſuchs. Die Geſamtzahl der an den wiſſenſchaftlichen Hochſchulen im Deutſchen Reich immatrikulierten Studierenden, die Vorleſungen belegt hatten, betrug im Winter⸗ ſemeſter 1931/32 129 274, gegenüber 138 010 im Som⸗ merſemeſter 1931 und 130072 im Winterſemeſter 1930/31. Die Geſamtzahl der zum Beſuch der Vor⸗ leſungen berechtigten Perſonen betrug im letzten Winterſemeſter 152936. Im Winterſemeſter 193132 iſt nicht nur ein Rückgang in der Geſamtzahl der Studierenden gegenüber dem Sommer 1931 um 6,3 Proz. erfolgt, ſondern zum erſten Male, wenn auch in geringem Umfange von 0,6 Proz. gegenüber dem vergleichbaren Winterſemeſter 1930/31. Der neue Leiter der bayriſchen Staatsmuſeen. Zum Nachfolger des Generaldirektors der Bayriſchen Staatsgemäldeſammlun⸗ gen, Geheimrat Dr. Friedrich Dörnhöffer, der am 1. März 1933 nach Erreichung des 68. Le⸗ bensjahres ausſcheiden wird, wurde der Direktor des Walraf⸗RichartzMuſeums der Stadt Köln, Dr. Ernſt Buchner, berufen. Buchner leitet ſeit 1928 das Kölner Muſeum, deſſen Sammlungen er neu geordnet hat. Seine wiſſenſthaftlichen Arbei⸗ ten galten der deutſchen Malerei.. Um.15 Uhr hatte ſich die Aufſtän⸗ Feſtſpiele im —— 3 12 Fe Nich Volksſ. erholu ler der größer, Stadtſc werden zelkure ſämtlic Vereit In bezw. ſamt 2 nach S heime dem 2 zur V Kalten Junget Heuber komm ſchen ſchickt. Der in dieſ 17 hei An Sie tr zöſiſche komme Samm auslän Jahr, Der Am geſamt Dienſt hofs v. den zu herger Deut heute We einem Leichen Kaiſer: ſtraße für de Adam ſtraße wie da zu bea Jungb unterſt die Ne ſchauer geteilt eines am V. ver⸗ ieſen In nden und ahre inter halb les rden, eiten im nicht rid 6 Mittwoch, 10. Auguſt Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 367 Nummer —— Ferien der Höheren Schulen 9 Ferienkolonien 36 Schüler im Ausland 12 F Nicht nur unter den Schülern der Mannheimer Volksſchulen hat das Bedürfnis nach einer Ferien⸗ erholung in ſtarkem Maße zugenommen, auch Schü⸗ ler der hieſigen Höheren Lehranſtalten mußten in größerem Umfang nach der Unterſuchung durch den Stadtſchularzt auf einige Wochen in Ferien geſchickt werden. Soweit das Jugendamt hier nicht im Ein⸗ zelkuren(in Bädern uſw.) einſpringt, hat der aus ſämtlichen Höheren Lehranſtalten gebildete Pro Juventute“ dieſes Verſchickungswerk organiſiert. Verein„ In zwölf Ferienkolonien mit ebenſoviel Lehrern bezw. Lehrerinnen wurden Anfang Auguſt insge⸗ amt 250 Schüler und Schülerinnen aus Mannheim nach Schweigmatt bei Schopfheim, in die Landſchul⸗ heime der Leſſingſchule und der Liſelotteſchule(die dem Verein für alle Schüler während der Ferien zur Verfügung geſtellt werden), nach Stetten am Kalten Markt uſw. verſchickt. Größere Gruppen Jungens und Mädchen wurden auch direkt nach dem Heuberg verſchickt. 14 Schüler wurden zur Vervoll⸗ kommnung ihrer Sprachkenntniſſe nach der franzöſi⸗ ſchen Schweiz und fünf Schüler nach England ge⸗ ſchickt. Der Deutſch⸗franzöſiſche Schüleraustauſch iſt auch in dieſem Jahr wieder in Aktion getreten. und Schülerinnen aus Mann⸗ heim und Umgebung ſind während des Auguſt vier Wochen nach Paris und Süd⸗ frankreich gekommen. 17 Schüler Sie treffen mit den Kindern der betreffenden fran⸗ zöſiſchen Familien, in denen ſie ein Ferienunter⸗ kommen gefunden haben, am 30. Auguſt mit einem Sammeltransport wieder in Mannheim ein. Den ausländiſchen Gäſten werden dann, wie in jedem Jahr, die Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt gezeigt. Der Amzug der Friedhofverwallung Zwei neue Leichenſchauer Am geſtrigen Dienstag wurde der Umzug der geſamten Friedhofverwaltung einſchließlich des Dienſtvorſtandes nach dem Hauptportal des Fried⸗ hofs vollzogen. Die Bogengänge des Eingangs wur⸗ den zum Teil zugebaut und dadurch Büroräume hergerichtet. Die beiden Begräbnisordner Franz Deutſch und Robert Willier verſehen von heute ab den Dienſt in den neuen Amtsräumen. Wenig bekannt iſt, daß ſich die Angehörigen bei einem Todesfall immer zuerſt an den zuſtändige n Leichenſchauer wenden müſſen. Für das Gebket Kaiſerring, Friedrichsring, Oſtſtadt, Schwetzinger⸗ ſtraße iſt Herr Ferdinand Herrmann zuſtändig, für den Bezirk Lindenhof anſtelle des verſtorbenen Adam Link Herr Adam Rehberger, Meerwieſen⸗ ſtraße 2. Die Quadrate& bis G und L. bis 2, ſo⸗ wie das Schloß hat Herr Wilhelm Duttenhöfer zu beaufſichtigen, die Quadrate H bis K, R bis U, Jungbuſch und Parkring, ſowie die Neckarſpitze unterſtehen Herrn Adolf Möllert, H 4, 31. Für die Neckarſtadt verſieht das Amt eines Leichen⸗ ſchauers Herr Wilhelm Herold, Mittelſtraße 67. 22 * Verfaſſungstag und Demonſtrationsverbot. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mit⸗ geteilt: Bisher war es üblich, daß auch in Zeiten eines Demonſtrationsverbots für Verfaſſungsfeiern am Verfaſſungstag Ausnahmen zugelaſſen wurden. Auf Anfrage hat der Reichsinnenminiſter erklärt, daß Ausnahmen vom Demonſtrationsverbot auch für den Verfaſſungstag nicht in Frage kommen. Es müſſen daher öffentliche Auftzüge, Fackelzüge uſw. am Verfaſſungstag unterbleiben. * Obermeiſter Georg Schneider F. Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß erfahren, iſt heute morgen im Luiſenheim der Obermeiſter der Mannheimer Bäckerinnung und Vizepräſident der Handwerks⸗ kammer, Herr Georg Schneider, im 61. Lebens⸗ jahr verſchieden. Wir werden auf den Lebensgang des Verſtorbenen im Abendblatt zurückkommen. * Vom Kreisaltersheim Schriesheim Das am 1. September letzten Jahres eröffnete Kreis ⸗ altersheim in Schriesheim erfreut ſich eines ſtändig wachſenden Zuſpruchs auch von Perſonen außerhalb des Kreiſes Mannheim. Verſchiedene Fürſorgeverbände haben ältere Perſonen in dem Heim untergebracht und zahlen die Koſten. Aber auch Privatperſonen haben in großer Zahl im Altersheim ein bleibendes Heim gefunden. Nahezu ein Drittel aller verfügbaren Plätze iſt ſtändig belegt. 6 Neben 25 Einzelperſonen wohnen vier Ehepaare im Seim. Für dieſen Winter, den zweiten ſeit Beſtehen des Heims iſt wiederum eine ſtärkere Belegung zu erwarten, umſomehr da die Penſionspreiſe kürzlich geſenkt wurden. Die Zeitungsanzeige in Kriſenzeiten Kürzlich fand in Liverpool die Jahresver⸗ ſammlung des britiſchen Reklame⸗ und Anzeigen⸗ verbandes(Advertising Association) ſtatt. Die Tagung ſtand unter dem Motto„More Advertising In Hard Times“. In der letzten Sitzung, die in Gemeinſchaft mit dem britiſchen Verband der Buch⸗ druckereibeſitzer(Britisn Federation of Master Prin- ters) ſtattfand, wurden mehrere, außerordentlich bemerkenswerte und für eine breitere Oeffentlichkeit beſtimmte Reden gehalten, deren weſentlicher Inhalt auch in deutſchen Zeitungskreiſen intereſſieren wird. Die Hauptrede hielt Sir Herbert Auſtin von der engliſchen Auſtin Motor Company, einer der bekannteſten engliſchen Automobilkonzerne. Sir Herbert Auſtin erklärte in ſeiner Rede u..: „Der britiſche Induſtrielle ſteht heute auf dem Gebiete des Anzeigenweſens und der Reklame vor einer zwiefachen Frage: auf der einen Seite verlangt die wirtſchaftliche Lage von ihm die größtmöglichſte Sparſamkeit bei der Er⸗ zeugung und bei der Verteilung der von ihm hergeſtellten Waren, auf der anderen Seite ſteht er vor der Tatſache, daß wir uns vor allem in ſchwierigen Kriſenzeiten Spar⸗ ſamkeit auf dem Gebiete des Anzeigenweſens und der Reklame nicht leiſten können, ſondern, wenn irgendmög⸗ lich unſere Ausgaben auf dieſem Gebiete ſogar noch er⸗ höhen müſſen. Das iſt eine ſchwierige, ja paradoxe Lage, die jedem Induſtriellen viel Stoff zum Nachdenken geben ſollte. Sie zwingt ihm vor allem die Notwendigkeit auf, außerordentlich ſorgfältig die Mittel und Wege der Pro⸗ paganda und der Reklame zu prüfen, um den möglichſt großen Gewinn aus dieſen ſehr beträchtlichen, aber weſens⸗ wichtigen Ausgaben herauszuholen. Das wichtigſte Mittel auf dem großen Gebiet der Reklame iſt zweifellos die Zeitung. Wir müſſen alle ſtolz ſein auf den allgemeinen hohen Stand der britiſchen Zeitungen, nicht nur was die gute Qualität ihres Druckes anbetrifft, ſondern auch was ihre Aufmachung und ihr allgemeiner Nachrichtenwert aus⸗ macht.“ Sir Herbert Auſtin erklärte weiter, der britiſche Produzent müſſe die Zeitungsanzeige als „die ſichwere Artillerie ſeines Ver⸗ kaufsfeldzuges“ betrachten. Wenn er dies aber tue, dann müſſe er auch dafür ſorgen, daß er dieſe ſchwere Artillerie nach weiſen taktiſchen Ueber⸗ legungen dort auſſtelle, wo ſie ihm den größten Nutzen bringen könne. „Ich bin ſicher, daß in den augenblicklichen ſchwierigen Zeiten“, ſo ſchloß Sir Herbert Auſtin ſeine Rede,„die Reklame und ihre Schweſterkraft, das Druckereigewerbe, noch eine viel größere Rolle in gemeinſamer Arbeit ſpielen werden, als ſie es in der Vergangenheit getan haben. Dies iſt ein Jahr der großen Chance für uns Engländer. Die britiſche Reichszollkonferenz in Ottawa ſoll uns ganz neue Verkaufsmöglichkeiten vermitteln, wie wir ſie in den vergangenen Jahren noch nicht gehabt haben. Die Ausdehnung des britiſchen Handels iſt aber nur möglich durch harte Arbeit, fortgeſetzte Werbetätigkeit durch Anzei⸗ gen und Verkaufspropaganda. Wir müſſen die Zer⸗ tungs ⸗ Anzeige ihre große Rolle ſpielen laſſen bei dem Verſuch, England ſeine frühere überragende Stellung unter den induſtriellen Völkern wieder zu verſchaffen.“ Nach Sir Herbert Auſtin ſprach Mr. John Crowle⸗Smith, der Vorſitzende des Londoner Druckereibeſitzerverbandes. Er wies dar⸗ auf hin, die große Aufgabe in der Wirtſchaft beſtehe darin, den Produzenten, den Reklamefachmann und den Drucker in eine große und ſtarke Arbeitsgemein⸗ ſchaft zu bringen. „Wir Drucker und Zeitungsleute“, ſagte er,„ſtellen zur Verfügung der Produzenten unſer ſachverſtändiges und geſchultes Wiſſen, reichlich Kapital, die modernſten tech⸗ niſchen Anlagen, geübte und ſorgfältig ausgebildete Fach⸗ arbeit. Der Geſamtbetrag des Kapitals, der in der eng⸗ liſchen Druckinduſtrie zurzeit inveſtiert iſt, beträgt annäh⸗ ernd 120 Millionen Pfund, der Jahres umſatz über 130 Mil⸗ lionen Pfund. Im engliſchen Druckereigewerbe einſchließ⸗ lich der Zeitungen werden 45 Millionen Pfund Löhne und Gehälter im Jahre gezahlt. Wir verfügen zurzeit über 200 000 gelernte und 60 000 halbgelernte Arbeiter, darunter ungefähr 20 000 Frauen.“ Guter Druck, ſo erklärte Mr. Crowle⸗Smith zum Schluß, bedeutet gute Anzeigenwer⸗ bung. Für den Einzelhandel ſprach Mr. Ivor Cooper. Er ſagte u..: „Die Gefamttendenz des modernen Geſchäftes iſt es, daß nach wohlbekannten, über das ganze Land einheitlich angewendeten Anzeigen gekauft wird. Den Beweis finden Sie in ihren eigenen Häuſern: neun von zehn der Dinge, die Ihre Frau kauft und benutzt, ſind Waren, deren Namen durch die Zeitungen als Standardartikel bis in die klein⸗ ſten Dörfer getragen worden ſind. Es hat ſich die Ge⸗ wohnheit herausgebildet, Dinge zu kaufen, deren Namen man immer und immer wieder in den Zeitungen lieſt. Dort liegt das Geſchäft der Zukunft.“ Mr. A. Everett Jones nannte zum Schluß unter allgemeinem Beifall die Zeitungsanzeige das Artil⸗ leriefeuer, unter deſſen Schutz die Handelsinfanterie zum Vormarſch übergehe. Man ſteht: der„fighting spirit“, der Kampfgeiſt ſteckt tief in jedem Engländer. Daher die kriegeri⸗ ſchen Bilder für friedliche Unternehmungen. Aber man ſieht auch hier wieder, daß dieſe großen Kauf⸗ leute den Propagandawert des Zeitungsinſerates weitaus am höchſten einſchätzen unter allen Reklame⸗ mitteln, und daß ſie zugleich erkennen, man müſſe die Zeitung, das unübertreffliche Mittel zur wirt⸗ ſchaftlichen Werbung, gerade in ſolchen Kriſenzeiten leiſtungsfähig halten. Betont wurde auch, daß man gerade jetzt eher mehr als weniger inſerieren müſſe, um die Umſatzzahlen zu beſſern. r— Ernte am laufenden Band Im Stadtteil Seckenheim hat die Getreide⸗ ernte gute Fortſchritte gemacht. Man ſieht kaum mehr etwas auf dem Halm ſtehen. Bis ſpäteſtens Ende dieſer Woche hofft man alle Frucht geborgen zu haben. Die gute alte Sitte wird hochgehalten: „Der Pflug hängt am Erntewagen“. Zahlreiche Aecker ſind bereits neu gepflügt, nicht nur für die Einſaat von Stoppelrüben. Die Arbeit war diemal wegen des regenreichen Wetters beſonders. hart. Erntemaſchinen konnten in dem tiefen Boden kaum verwendet werden. Zum Nachreifen und Trock⸗ nen ſah man in dieſem Jahr mehr als ſonſt das Getreide in Haufen ſitzen. Der Seckenheimer liebt dieſe anderwärts ſehr verbreitete Art der Ernte nicht beſonders, ſchon weil bei der ſo ausgedehnten Markung die Ueberſicht ſchwer und die Diebſtahls⸗ gefahr groß iſt. Er mußte ſich aber diesmal des Wet⸗ ters halber etwas mehr mit ihr befreunden. Ueber den Körnerertrag hört man nur Gutes. Hoffentlich kommen auch über den Abſatz keine Klagen. Inzwiſchen haben die Dreſchmaſchinen längſt ihr eintönig ſummendes Lied begonnen, einſtweilen für die Kleinen, die ihr Dreſchgut zur Maſchine bringen. Von nächſter Woche an kommen dann auch die Großen an die Reihe, die ſchon, um Transporte zu ſparen, den Dreſchſatz für halbe oder ganze Tage zu ſich auf den Hof kommen laſſen. Da gibt es dann im Hauſe für die Helfer beim Dreſchen, meiſt Ver⸗ wandte und Freunde, wenigſtens einen guten Trunk. Größere Feſtlichkeiten, wie Ernte⸗Bier, Tanz u. dgl., die anderwärts üblich ſind, kennt man in Seckenheim kaum mehr. Man muß ſich auch mit der allgemeinen Erntefreude an der Kerwe noch lange gedulden. Inzwiſchen iſt es aber auch Zeit geworden, an den Tabak zu denken. Im Anſchluß kann ſofort die allgemeine Tabakernte beginnen. Wegen des ſtarken Getreidebaus iſt es in Seckenheim kaum möglich, die Erntearbeit am Tabak nach Sand⸗ blatt und Obergut zu trennen. Man beſchränkt ſich immer noch auf einen Arbeitsgang im Tabakherbſt. Auch der Tabak ſteht— unberufen— ſchön und ver⸗ ſpricht eine gute Ernte. Leider iſt ein Teil des Nie⸗ derfelds von dem über Käfertal umd Feudenheim gekommenen Hagelwetter in der vorigen Woche nicht ganz verſchont geblieben, doch ſcheint ſich der Schaden für Seckenheim in beinahe erträglichen Grenzen zu halten. Die große Ausdehnung der Gemarkung und die Parzellenwirtſchaft, die es dem einzelnen Be⸗ ſitzer ermöglicht, dieſelbe Frucht an weit auseinander gelegenen Stellen zu bauen, bringt hier einen Aus⸗ gleich der Wettergefahren und iſt alſo nicht nur als Erſchwerung der Arbeit, ſondern auch als Sicher⸗ heitsfaktor anzuſprechen. Einige Wochen Arbeit am Tabak, dann noch die Kartoffeln, Dickrüben und anderes Futter. Die Arbeit reißt wenigſtens für den Landmann nicht ſo bald ab. Wer aber weiß, ob ſie auch lohnt, dieſe Ernte am laufenden Band! H. M. * Die Feſtſetzung des Zuſchlags zu den Brand⸗ eutſchädigungen. Der gemäß Artikel 4 des Geſetzes vom 4. Auguſt 1920 über die Aenderung des Ge⸗ bäudeverſicherungsgeſetzes zu gewährende Zuſchlag zur geſetzlichen Brandentſchädigung wird bis auf weiteres in der Weiſe feſtgeſetzt, daß für Scha⸗ densfälle, in denen die Wiederherſtellung der Ge⸗ bäude in der Zeit vom 1. Auguſt 1932 an erfolgt, eine Geſamtentſchädigung(Grundentſchädigung ſamt Zu⸗ ſchlag) in Reichsmark gewährt wird, die ſich höchſtens auf das 1,20fache der nach Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 feſtgeſetzten Entſchädigung beläuft. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden aus⸗ geloſt: 8 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn.: 29 859, 35 445, 283 736, 386 734; 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn.: 64 345, 146 571, 299 401. Die Nachmittagsziehung brachte: 8 Gewinne zu je 10 000 auf die Nrn.: 100 699, 120 693, 187 301, 195 210; 10 Gewinne zu je 5000% auf die Nrn.: 39 76g, 170 897, 225 137, 258 102, 294 101; 18 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn.: 241, 28 156, 130 708, 142 967, 166 914, 232 914, 364 088, 376 180, 377 880.(Ohne Ge⸗ währ.) Schönheiten der Welt zu genießen. Friſch auf zu froher Wanderfahrt! Die Kunſt des rechten Genuſſes der Ferien und Freizeiten iſt nicht ſo leicht. Es iſt nicht damit ge⸗ tan, daß man ſich von all der e Ar⸗ beits⸗Alltages freimacht 1 hin⸗ der gibt. In der Freizeit gehören Jung Mutter Natur, die mit ihrem Grür Alühen neue Menſchen zu ſchaffen vermag. frei fühlt man ſich, wenn man mi zen und Fluren durchſtreift und hat, die natürlichen So ſchreitet man mit fröhlichem Herzen durch den ſonnigen Tag, liegt am Bachesrand oder am Wieſenquell, lauſcht dem Geſang der Vögel und ſingt ſelbſt aus voller Bruſt. Die Beeren des 2 es, Ginſter r a laſſen ihre Einladung zu kurzem Verweilen an den Wan⸗ derer ergehen. Freilich, nicht jeder Tag iſt eitel Luſt bei hellem Sonnenſchein. Oft will ſt nder Regen den Ausmarſch verleiden, oft treten tagsüber dunkle Wolken vor die Sonne, zuweilen zwingen Unwetter zu unfreiwilligem Unterſchlupf. Aber das verdrießt den rechten Wanderer nicht ſo ſehr. Er denkt an das Dichterwort: „Du ſollſt den Tag nicht vor dem Abend ſchelten Nach Regengüſſen und nach Sturmesnot Sieht ſchöner man des Himmels Blau— es hellten Meiſt nach dem Naß die Tage goldnes Abendrot!“ leichtem Gepäck Wälder und nur das eine Ziel vor Augen * * Staatsprüfung für den mittleren techniſchen ienſt im Maſchinenweſen und in der Elektrotechnik. ie Nachgenannten haben die im Juli abgehaltene Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Maſchinenweſen beſtanden und hierdurch nach der Veroroͤnung vom 21. April 1932 die Berufs⸗ bezeichnung ſtaatlich geprüfter Maſchinen⸗ D — 2 ingenieur“ erlangt: Heinrich Bender aus Gernsbach, Ludwig Braungardt aus Ulm a.., Friedrich Buchheit aus Heckendalheim, Ludwig Dratz aus Karlsruhe, Richard Gack aus Karlsruhe, Ernſt Haab aus Durlach, Guſtav Kohrmann aus Mannheim, Karl Körner aus Straßburg i.., Haus März aus Mannheim, Heinrich Müller aus Pforz⸗ heim, Kurt Neuberger aus Mingolsheim, Alfred Sommer aus Heidelberg, Hans Stoehr aus Offen⸗ burg, Julius Ullrich aus Ettlingen, Rudolf Weiler aus Durlach. Die weiter Genannten haben die im Juli abgehaltene Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt in der Elektrotechnik beſtanden und hierdurch nach der Veroroͤnung vom 21. April 1932 die Berufsbezeichnung„ſtaatlich geprüf⸗ ter Elektroingenieur“ erlangt: Kurt Ale⸗ rxander aus Sulzbach, Markus Graf aus Friedin⸗ gen, Hubert Homburger aus Reiſelfingen, Erich Höpfinger aus Karlsruhe, Erwin Kiefer aus Karls⸗ ruhe, Heinz Kleinſchmidt aus Zwingenberg, Heinz Körber aus Halle a.., Wilhelm Lauel aus Alten⸗ heim, Heinrich Litterſt aus Zell⸗Weierbach, Franz Maile aus Furtwangen, Julius Mecklenburg aus Karlsruhe, Ernſt Müller aus Dübendorf(Kanton Zürich), Martin Rothenhöfer aus Mannheim, Wendelin Schenk aus Rangendingen, Kurt Scherer aus Karlsruhe, David Schneider aus Schwetzingen, Maximilian Streck aus Oppenau. Familienchronik * Seinen 60. Geburtstag feiert am heutigen Mittwoch Herr Karl Fanz, Krappmühlſtraße 35. Der Jubilar war lange Jahre Buchhalter der Baufirma Gebrüder Hoffmann und Hanbuch Söhne. Noch heute beſucht er die Turn⸗ ſtunden im Turnverein 1846, Seſſen Mitglied er ſeit 40 Jahren iſt. Voranſtaltungen * Das Wochenprogramm im Ebertpark weiſt auch dies⸗ mal wieder allerlei Abwechſlungen auf. Der heutige Mittwoch abend iſt dem Wiener Walzer gewidmet. Den Mittelpunkt der Veranſtaltungen dieſer Woche bildet die Verfaſſungsfeier der Stadtverwaltung am Donnerstag abend. Das Programm des Freitag⸗Abend⸗ konzertes bietet uns in ſeinem erſten Teil italteniſche Opernmuſik, in ſeinem zweiten einen Reigen deutſcher Märſche. Dann ſieht der kommende Sonntag den Arſen⸗ und Duettenabend mit Ellen Pfeil und Fritz Marcks vor, während uns am Mittwoch, 17. Aug., abends, die Knaben⸗Kapelle des Kinderzech⸗Feſt⸗ ſpiels Dinkelsbühl, wohl das einzig daſtehende Unternehmen dieſer Art in Deutſchland, mit ihrem Beſuch beehren wird. „— Wir hörten Militärmuſik Ein großes Militärkonzert aus dem Ulmer Sta⸗ dton hat ſicherlich nicht nur die Freunde der Militärmuſik begeiſtert, ſondern auch bei den anderen Hörern Anklang ge⸗ funden. Man bedauerte wirklich aufrichtig, daß der erſte Teil des Programms wegen Zeitüberſchreitung der vorher⸗ gehenden Sendung nicht zur Uebertragung gelangen konnte, denn es wurde ſo ſchmiſſig und anfeuernd geſpielt, daß der den Abſchluß bildende Große Zapfenſtreich nur zu früh er⸗ klang. Unverſtändlich iſt es, warum der Südfunk kaum 15 Stunden nach dieſem Konzert wiederum Militärmuſik auf dem Programm ſtehen hatte. Wenn die Leiſtung des Karlsruher Orcheſters der Ulmer Militärmuſik gleichwertig geweſen wäre, hätte man dieſe raſche Wiederholung gelten laſſen können. Der zum Abſchluß des Feuerwehrtages dargebotene Große Zapfenſtreich reichte ebenfalls nicht an die Leiſtungen des Vortages heran und konnte in keiner Weiſe befriedigen. ———],——̃§§——⏑1]⏑⏑tire ̃c§cßc———— och ohne Muondstöck 8 — 33 WAI DORE-ASTORIA G. M. B. H. Von Stunde zu Stunde wächſt die Nachfrage nach der Oberſt⸗Sigarette und ihren Soldaten⸗ Bildern. Uns ſelbſt über⸗ raſchend, wohl aber erklärlich, denn ſo viel guter Tabak für ſo wenig Geld iſt ſonſt nicht zu finden. 4. Seite/ Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Auguſt 1999 n des ubertbund es Eine beſtimmte Vergleichsguote kann nicht vorgeſchlagen werden Wie im Handelsteil des geſtrigen Mittagsblattes bereits mitgeteilt wurde, haben die wirtſchaftlichen Verhältniſſe den Schubertbund e. V. Mann ⸗ heim⸗Ludwigshafßen gezwungen, die Zah⸗ lungen einzuſtellen und ſich an die Gläu⸗ biger mit einem Liquidations⸗Verglei ch zu wenden. In dem Rundſchreiben, das der Rechtsbei⸗ ſtand des Vereins an die Gläubiger gerichtet hat, wird u. a. ausgeführt: Infolge der äußerſt ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, insbeſondere infolge der Auswirkung der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 mit dem darin gegebenen außerordentlichen Kündigungsrecht langfriſtiger Mietverträge und der darin vorge⸗ ſehenen Mietſenkung, ſind die Mieteinnahmen dies dem Schubertbund ge⸗ hörigen Vereinsheims in N 7, 7 außer⸗ ordentlich ſtark zurückgegangen, ſowohl durch die notwendig gewordene Mietſenkung, wobei dieſe Senkung weit über den Rahmen der vorgeſehenen 10prozentigen Senkung hinausgehen mußte, als auch durch die Kündigung von langfri⸗ ſtigen Mietverträgen und dadurch erfolgte Räu⸗ mung von größeren Teilen des Hauſes. Durch dieſen Rückgang der Mietzinseinnahmen aus dem Vereinsheim iſt der Schubertbund nicht mehr in der Lage, den für die auf dem Hauſe ruhen⸗ den Hypotheken notwendigen Zinſendienſt ord⸗ nungsgemäß zu erfüllen. Der Schubertbund iſt da⸗ durch ferner nicht mehr in der Lage, den Zinſendienſt für das von der Badiſchen Beamtenbank Karlsruhe e. G. m. b. H. gewährte Darlehen zu leiſten. Da die Gläubiger gleichzeitig größtenteils geweſene oder heute noch Mitglieder des Vereins ſind, iſt bekannt, daß das Darlehen der Badiſchen Beamtenbank gege⸗ ben wurde auf Grund von Bürgſchaftsverpflichtun⸗ gen einer großen Anzahl von Mitgliedern des Ver⸗ eins. Da die fälligen Zinſen an die Badiſche Beamten⸗ bank nicht mehr bezahlt werden können, iſt die Banl an die Bürgen herangetreten und hat ſie zur Zahlung der Bürgſchaft aufgefordert. Da es ſich ausnahmslos um ſelbſtſchuldneriſche Bürg⸗ ſchaften handelt, müſſen die Bürgen Zahlung leiſten ud haben dann einen Rückgriffsanſpruch gegenüber dem Verein auf Rückzahlung der von ihnen bezahlten Bürgſchaft verlangt. Dieſe Sachlage iſt auch vom Schubertbund in der am Freitag, 29. Juli 1932 ſtattgefundenen Bürgen verſamm⸗ lung den Bürgen mitgeteilt worden. Die Zah⸗ lungspflicht des Vereins gegenüber den Bürgen iſt ohne weiteres anerkannt worden. Der Verein hatte gehofft, daß die Bürgen, die in früheren Jahren ſo viel Opfermut für die Intereſſen und Beſtrebungen des Vereins bewieſen hatten, trotz ihres Anſpruchs auf Rückzahlung der von ihnen auf Grund der Bürgſchaft gemachten Zahlung ihre Anſprüche gegen⸗ über dem Verein ſtunden oder aber nicht geltend machen würden bis zum Eintritt einer beſſeren Ver⸗ mögenslage und bis zum Eintritt beſſerer wirt⸗ ſchaftlicher Verhältniſſe. ö Leider haben jedoch einige Bürgen, die auf Grund der Zahlung ihrer Bürgſchaft zu Gläubigern des Vereins geworden ſind, ſofort gerichtliche Schritte gegen den Verein eingeleitet zwecks Rückzahlung der von ihnen geleiſteten Bürg⸗ ſchaftszahlung. Es beſtand deshalb die Gefahr, daß einzelne Gläubiger aus Bürgſchaft durch ihr ſchnel⸗ les Vorgehen das Vereinsvermögen für ſich zu ihrer alleinigen Befriedigung in Anſpruch genom⸗ men hätten und daß dadurch die anderen Bürg⸗ ſchaftsgläubiger und die früheren Anteilszeichner als Gläubiger benachteiligt worden wären. Der Vorſtand des Schubertbundes hat es deshalb für ſeine Pflicht gehalten, ſeine Zahlungen einzuſtellen und das gerichtliche Ver⸗ gleichs verfahren(gemäß 8 42 BGB in der Faſſung vom 25. März 1930) zu beantragen, um eine gleichmäßige Befriedigung aller Gläubiger zu ermöglichen und herbeizuführen, insbeſondere auch derjenigen Gläubiger, die durch frühere Hingabe von Darlehen Schuldſcheininhaber geworden ſind. Der Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens iſt dem Antrage auf Konkurseröffnung vorgezogen worden, um den durch das langjährige ehrenvolle Beſtehen des Vereins erworbenen Namen und Ruf nicht durch den Makel des Konkursverfahrens zu be⸗ laſten, insbeſondere aber auch deshalb, weil das ge⸗ richtliche Vergleichsverfahren allen Gläubigern auf ſchnellerem und billigerem Wege die gleichmäßige Befriedigung bringt. Da jedoch das Angebot einer beſtimmten Ver⸗ gleichsguote bei der Vermögenslage des Vereins micht möglich iſt, hat ſich der Vorſtand entſchloſſen, einen genau formulierten Liquidation s⸗Ver⸗ gleich vorzuſchlagen. Daraus iſt zu erſehen, daß durch das Vergleichsverſahren das geſamte vorhan⸗ dene Vermögen des Schubertbundes allen ſeinen Gläubigern gleichmäßig ausgeſchüttet und ver⸗ teilt werden ſoll. Die Ausſchüttung wird durch die vom Gericht beſtellte Vertrauensperſon, der zu⸗ gleich als Treuhänder das geſamte vorhandene Ver⸗ mögen zur Verwertung übereignet werden ſoll, vor⸗ genommen werden. Ueber die Vermögenslage des Schubertbundes wird mitgeteilt, daß das Hauptvermögens⸗ ſtü ck des Vereins in dem Vereinsheim in N 7, 7 beſteht, das z. Z. ſeines Ankaufs und durch den vollendeten Umbau einen außerordentlich hohen Wert repräſentierte, aber durch die kataſtrophale Entwicklung der Wirtſchaftslage und durch das über alle Erwartung ſteigende Sinken der Grundſtücks⸗ preiſe heute leider derart im Marktwert geſunken iſt, daß von einer Ueberlaſtung des Grund⸗ ſt ückes durch die darauf befindlichen Hypotheken ge⸗ ſprochen werden muß, und daß bei einer Verwertung des Grundſtücks bei der heutigen Lage auf dem Grundſtücksmarkt mit Sicherheit geſagt werden kann, daß beſten falls die erſte Hypothe⸗ kengläubigerin befriedigt wird, ſodaß für die nichtehypothekariſch geſicherten Gläubiger das Grundſtück als Vermögenswert ausſcheidet. In dieſem Zuſammenhang muß auch darauf hin⸗ gewieſen werden, daß die regelmäßigen Mieteinnahmen und die eventl. Außenſtände an Mieteinnahmen in erſter Linie der erſten Hypothekengläubigerin zu⸗ ſtehen dieſer Gläubigerin in Zu⸗ ſammenhang mit der im vorigen Jahre durch⸗ geführten Sanierung abgeſchloſſenen Abtretungs⸗ vertrags, ſodaß auch von den Mieteinnahmen zur Befriedigung der Bürgengläubiger nur eventl. Ueberſchüſſe zur Verfügung ſtehen. Gegenüber dem Grundſtück N 7, 7 ſtellen die übrigen Vermögens⸗ werte des Vereins, ſoweit ſie aus den für einen Ge⸗ ſangverein üblichen Fahrnisgegenſtänden beſtehen, leider nur einen geringen Vermögenswert dar. Auch die vorhandenen Außenſtände aus Mitglieds⸗ beiträgen oder ſonſtigen Forderungen ſind nur von geringer Höhe, ſodaß in Anbetracht dieſer geringen Vermögenswerte eine beſtimmte Vergleichs⸗ quote den Gläubigern nicht geboten werden kann und der Verein deshalb, um eine gleich⸗ mäßige Befriedigung zu ermöglichen, das geſamte vorhandene Vermögen außer dem oben erwähnten auf Grund eines mit Grundſtück, welches am Vergleichs verfahren nicht beteiligt iſt, reſtlos ausſchütten will, ohne eine Vorausſage über den zu erwartenden Anteil für jeden einzelnen Gläubiger machen zu können. Auf der Paſſiv⸗Seite des Status ſtehen als Hläubiger in der Hauptſache lediglich die Hypothekengläubiger, die Steuerbehörden, die Schuldſcheininhaber und die regreßberechtigten Bürgen, nachdem durch den im Jahre 1931 erhobenen Sonder⸗Beitrag die Hand⸗ werker⸗ und Lieferanten⸗Forderungen aus dem durchgeführten Umbau befriedigt ſind. Die Durchführung des Liquidations⸗Ver⸗ gleichs bietet dem Verein im Gegenſatz zum Konkursverfahren auch die Möglichkeit, ſeine Rechtsfähigkeit und Exiſtenz zu erhalten, was von dem größten Teile der heute als Gläu⸗ biger Beteiligten, aber gleichzeitig als Mitglieder dem Verein angehörenden Gläubiger ſicher begrüßt werden wird, damit nach Durchführung des Liqui⸗ dations⸗Vergleichs der Schubertbund als Geſang⸗ verein ſeinen kulturellen Beſtrebungen weiter nach⸗ gehen kann, nachdem er von der Laſt ſeiner Ver⸗ pflichtungen befreit iſt. Der Schubertbund hofft zu⸗ verſichtlich, daß ſeine Gläubiger ſich von den ſach⸗ lichen Erwägungen und von den ausgeführten zwin⸗ genden Gründen überzeugen laſſen und dem vor⸗ geſchlagenen Liquidations⸗Vergleich ihre Zuſtimmung geben, um ſo ein unrühmliches Ende durch den Konkurs oder ein noch unrühmlicheres Ende durch die Zwangsvollſtreckung einiger rückſichtsloſer vor⸗ eiliger Gläubiger, die nur ihr eigenes Intereſſe ſehen, zu verhindern. Der Vergleichswvorſchlag iſt nach gründlicher Prüfung und nach der Auffaſſung des Vorſtandes die einzige Möglichkeit, in dem jetzi⸗ gen Stadium das Beſtmöglichſte für die Gläubiger und für den Verein zu erzielen. Vorboten der Kerwe Anzufriedenheit der Schauſteller— Zu hohe Platzpreiſe In den Vororten Wallſtadt, Käfertal, Waldhof, Sandhofen und Neckarau wurden geſtern von der Stadt die Kirchweihplätze zur Verſteige⸗ rung gebracht— zum erſten Mal ſeit undenklichen Zeiten ohne„Papa Holm“, der immer noch nicht ganz von ſeiner ſchweren Krankheit geneſen iſt. Die Meßleute waren vollzählig zur Stelle. In Wall⸗ ſtadt, Käfertal, Waldhof und in Sandhofen ging die Sache ziemlich glatt, zumal die Mannheimer Unter⸗ nehmer„unter ſich“ waren und im allgemeinen die Stammplätze reſpektierten. Nur in Neckarau„funkte“ ein auswärtiger Karuſſellbeſitzer dazwiſchen, was zur Folge hatte, daß die hieſigen Karuſſellunternehmer 455, 420 und 395 Mark für den Platz zahlen mußten. Dieſe Preiſe ſind heller Wahnſinn, denn es iſt voll⸗ kommen ausgeſchloſſen, daß an den beiden Kerwe⸗ tagen auch nur annähernd ſolche Beträge eingenom⸗ men werden können, wobei noch nicht einmal die Steuern, Unkoſten uſw. berückſichtigt ſind. Bei oberflächlicher Betrachtung der Dinge wird man ſagen, daß es bei den Schauſtellern ſelbſt liegt, ſolche Summen zu vermeiden. Solange aber die Stadt ihre Verſteigerungsbedingungen nicht revi⸗ diert, wird es niemals anders werden. Es gibt heute ſchon eine Reihe von Wanderunternehmun⸗ gen, die wegen Geldmangel in verſchiedenen Orten feſtliegen und einfach nicht mehr weiter können. Die wenigen, die ſich mit ihren geringen Betriebsmit⸗ teln gerade noch über Waſſer halten können, ver⸗ ſuchen ſich durchzuſchlagen, ſo gut es eben geht. Da⸗ bet kommen ſte immer tiefer in Schulden. Die Stadt ſelbſt kann ſich ein Bild hierüber machen, wenn ſie die Rückſtände von der Maimeſſe durchſteht. Aber bei dieſer Durchſicht fehlt entſchieden die Einſicht! Man verlangt nämlich von den Mann⸗ heimer Unternehmern, daß ſie erſt ihre Rückſtände begleichen, ehe ſie auf der Kirchweih ihren Betrieb eröffnen dürfen. Die fremden Unternehmer, die erſt zur nächſten Meſſe oder überhaupt nicht mehr nach Mannheim kommen, ſind erheblich beſſer daran, denn man kann ſte nicht zwingen, bis zu einem be⸗ ſtimmten Termin die Schuld beglichen zu haben. Man kann es verſtehen, daß die Mannheimer Meß⸗ leute, die doch in Mannheim ähre Steuern bezahlen, über das Verhalten der Stadt, das einer Bevor⸗ zugung der Auswärtigen gleichkommt, ſehr erboſt ſind. Sie können es auch nicht verſtehen, daß ihnen nicht ein beſchränkter Schutz gewährt wird, der in anderen Städten gegenüber den anſäſſigen Meſſe⸗ leuten ſchon längſt zur Selbſtverſtändlichkeit ge⸗ worden iſt. Es gibt Orte, die keinen fremden Schau⸗ ſteller zur Kirchweihe zulaſſen, da zuerſt die an⸗ ſäſſigen Unternehmer berückſichtigt werden. In Mannheim kennt man ſo etwas nicht, obgleich dieſer Schutz mehr als notwendig wäre. Nur ſo iſt es möglich geweſen, daß ein Karuſſellbeſitzer aus Karls⸗ ruhe auf einen Platz in Neckarau reflektieren und hierbei die Preiſe in die Höhe treiben koante, ohne ſchließlich einen Platz zu erhalten. Die früheren In⸗ haber verteidigten die„Stellung“ bis zum äußerſten, obgleich ſie wußten, daß ſie die Beträge bei weitem nicht einnehmen werden. Sehr bemängelt wurden die Anſchlugspreiſe, die immer noch die gleichen wie vor drei Jahren ſind. Die Stadt vertrat den ſehr anfechtbaren Standpunkt, daß doch immer die Preiſe ſo ſehr in die Höhe getrieben worden ſeien, daß eine Herab⸗ ſetzung kaum angebracht wäre. Wenn in dieſem Jahre von den Bietern nicht über den Anſchlag hinaus geboten würde, dann könne man ja nächſtes Jahr darüber reden.(!) Zu den erſten Auseinam⸗ derſetzungen kam es in Käfertal, als für den gro⸗ ßen Karuſſellplatz 200% verlangt wurden. Schwe⸗ ren Herzens gab ein Intereſſent ſein Gebot darauf. Der kleine Karuſſellplatz ging für 150 1 nicht ab, da ein Kinderkaruſſell an zwei Tagen unmöglich eine ſolche Summe abwerfen kann. Wo ſollten in Käfertal auch die 3000 Kinder herkommen, die not⸗ wendig ſind, um allein das Standgeld einzunehmen! Recht unerfreuliche Formen nahm die Ver⸗ ſteigerung in Neckarau an. Mündlich war bekannt gemacht worden, daß auch der Jahnſportplatz auf die vielen Bitten hin vergeben werden würde. Als es aber ſo weit war ſtellte ſich heraus, daß man ſich nicht um die Stromverſorgung bekümmert hatte. Schließlich rechneten dann die Fachleute aus, die man zum Teil aus Rheinau holen mußte, daß unter Berückſichtigung der übrigen Be⸗ leuchtung in der vorhandenen Leitung nur noch Kraft für ein Fahrgeſchäft vorhanden war. Es kam daher zu dem Kampf um die Plätze, die dann der Stadt recht viel Geld einbrachten. Die Leidtragenden waren die Unternehmer, die ſich auf eine Verbeſſe⸗ rung verlaſſen hatten und die nun doch zum Teil leer ausgehen mußten. Uebereinſtimmend waren ſie der Anſicht, daß die Stadt ſich vor der Verſteigerung um die dazugehörigen Dinge bekümmern müſſe, da⸗ mit im entſcheidenden Augenblick klare Verhältniſſe vorliegen würden. Damit hatten ſie nicht ganz un⸗ recht, denn für die Summen, die als Platzgelder be⸗ zahlt werden müſſen, kann verlangt werden, daß alles in Ordnung iſt.* CFFFFPbCbCCCCCCCCCCCCCCCCTCTCTCTCTVTVTVTVTVTVTDVDVDVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVDCUVTVTVTVTVTVTUVUVTVTVCVCVVVwVwVwVVFVVEVwFFEVWWGA Vürgerausſchußſitzung in Weinheim 5 K. Weinheim, 8. Aug. Nach einer Pauſe von fünf Monaten wurde wie⸗ der der Bürgerausſchuß einberufen. Von ſeinen 86 Mitgliedern waren 62 erſchienen. Der erſte Punkt der Tagesordnung war der Frage der Verlänge⸗ rung der Bürgſchaft der Stadt für ein von der Gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaft aufgenommenes Darlehen gewid⸗ met. Die Schuld, die ſeit 18. Mai 1931 noch 330000% beträgt, konnte in Anbetracht der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Lage nicht mehr reduziert werden. Die Verhandlungen hatten das Ergebnis, daß das Dar⸗ lehen nicht mehr wie bisher feſt, ſondern nur als täglich fälliger Kredit bei einer Verzinſung je nach Kapitallage(3. Z. 7,5 v..) prolongiert wurde. Der Bürgerausſchuß gab in dieſem Sinne gegen 8 Stim⸗ men ſeine Zuſtimmung. Die zweite Vorlage, betreffend Herabſetzung der Bauplatzſchulden auf 5 v. H. ſeit 1. 4. 32, fand ebenfalls Annahme. Sodann kamen vier Grundſtücksverkäufe, ein Grundſtückskauf ſowie Grundſtückstauſche zur Beratung. Hierbei wurde die vom Stadtrat beantragte Senkung für den Quadratmeterpreis der von der Stadt zum Verkauf ſtehenden Grundſtücke im Praukelgebiet bei Barzahlung auf 6„ und bei Stundung bis zu 10 Jahren guf 7/ zur Belebung der Bautätigkeit bewilligt. Von den Grundſtückstauſchen wurde be⸗ ſonders lebhaft diskutiert der durch den Weiterbau der Wachenbergſtraße nach der Straße am Schloß⸗ berg bedingt. Die namentliche Abſtimmung ergab die Zuſtimmung zu dem Projekt. Zu Punkt 5, die Ermäßigung der Begräbnis⸗ gebühren und die Feſtſetzung eines einheitlichen Preiſes für Kaufgräber, ſtellte die SPD. den Antrag auf koſtenfreie Beerdigung bei einem Einkommen bis zu 2000/ und einem Vermögen bis zu 5000 l nach rechneriſcher Prüfung wird hierüber noch abge⸗ ſtimmt werden. Als nächſter Punkt ſtand der Re⸗ chenſchaftsbericht 1930 zur Debatte. Die Deckung der Kreditüberſchreitungen anläßlich der Erſtellung der Abortanlage am Hauptbahnhof von 611/ und der Weſchnitzbrücke am Petersplatz in Höhe von 17136%, wurde aus Anleihemitteln bewilligt. Von dem Be⸗ richt des Rechnungsprüfungsausſchuſſes der 1927 Stadtrechnungen, der keine Beanſtandungen ergab, wurde Kenntnis genommen. Bei dieſer Gelegenheit bemerkte Herr Oberbürgermeiſter Hügel, daß dad Etatfahr 1931 mit einem Ueberſchuß von 77 700% abgeſchloſſen hätte, wovon 42 000„/ für Deckung von Fehlbeträgen früherer Jahre verwendet wurden; 20 000% vom Landeskommiſſar für den Zwangsetat eingeſtellt und 15 700% für Einnahmerückgänge be⸗ ſtimmt worden ſind. Zum Schluß ſollte die Erſatz⸗ wahl in den Prüfungsausſchuß für die Abhör der Rechnungen vorgenommen werden, da ein Stadt⸗ verordneter der SPD., der zugleich Mitglied dieſer Kommiſſion war, ſein Amt niederlegte. Da die nattonalſozialiſtiſche Fraktion bei dieſer Vorlage ge⸗ ſchloſſen die Sitzung verließ, war der Bürgeraus⸗ ſchuß beſchlußunfähig, und wäre dies nicht der letzte Punkt auf der Tagesordnung geweſen, ſo wäre auch ohnedies Schluß geworden! Es bleibt bei der Auflöſung * Meiſenheim, 10. Aug. Eine Abordnung der Stadt, die in Berlin wegen der Auflöſung des Krei⸗ ſes vorſtellig wurde, erhielt dort die Mitteilung, daß an der Auflöſung des Kreiſes Meiſenheim nichts mehr zu ändern ſei. 3 b Für unverlangte Beiträge leine Gewähr„Rücksendung nur bel Rücto S — 5 10 „Der Schrecken von Grethen * Frankenthal, 8. Aug. Vor der Zweiten Strafkammer des Landgericht Frankenthal als erſter Inſtanz hatte ſich am Mon, tag vormittag der 1906 geborene Tagner Wilhelm Farny aus Grethen bei Bad Dürkheim wegen Verleitung zum Mein eid zu verantworten. Der ſchon mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte hatte im Frühjahr dieſes Jahres dem Steindrucker Karl Schorſch, in deſſen Wohnung er verkehrte, eine Reichsmark weggenommen. Wegen dieſer Tat wurde Farny am 22. Mai dieſes Jahres vom Amtsgericht Dürkheim wegen Rückfalldiebſtahls zu drei Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. Einige Tage vor dieſer Verhandlung hatte Farny mit Schorſch und deſſen Ehefrau Streit begonnen und dabei ſchwere Drohun⸗ gen ausgeſtoßen. Auch hatte Farny mit einer Axt mehrmals gegen einen Fenſterladen geſchlagen. Mit dieſen Handlungen wollte der Angeklagte vermutlj erreichen, daß die Eheleute ihn bei der kommenden Verhandlung nicht belaſteten. In der heutigen Vernehmung beſtritt der Ange⸗ klagte die ihm zur Laſt gelegte Tat. Er habe nur geſchimpft, aber keine Drohungen ausgeſtoßen. Der als Zeuge vernommene Steindrucker Schorſch be kundete unter Eid, daß der Angeklagte ihn mit Tot⸗ ſchlagen bedroht habe. Gendarmeriehauptwacht meiſter Nonnenbacher aus Bad Dürkheim ſtellt dem Angeklagten kein gutes Zeugnis aus. Der Ange⸗ klagte ſei als„der Schrecken von Grethen“ bekannt Der Staatsanwalt hielt nach der Beweisaufnahme den Angeklagten für überführt und beantragte die Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Der Ver⸗ teidiger plädierte auf Freiſpruch. Das Gericht ver⸗ urteilte Farny wegen eines Vergehens der Be⸗ drohung zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. In dieſe Strafe iſt die ausgeſprochene Strafe wegen des Diebſtahls in Höhe von drei Mo⸗ naten eingerechnet. Zwei Monate der erlittenen Unterſuchungshaft werden dem Verurteilten ange⸗ rechnet, der ſeit Junt beſtehende Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. Zuchthaus für einen Deviſenſchieber Der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle des Landes⸗ finanzamts Düſſeldorf gelang am 12. April mit der Feſtnahme eines Z30jährigen Effektenmaklerz ein beſonders guter Fang. Bei der Reviſion eines Berliner Bankhauſes war feſtgeſtellt worden, daß der Makler, der für die Bank arbeitete, auffallend hohe Verkäufe von JG⸗Farben⸗Aktien and von Reichs bankanteilen getätigt hatte Weitere Ermittlungen ergaben, daß der Makler hier auf großem Fuß lebte. Die Vorunterſuchung ergab ferner, daß der Makler mit holländiſchen Banken zu⸗ ſammenarbeitete. Er ſtand vor der Großen Straf⸗ kammer unter der Anklage, 35000 Mark Wert⸗ papiere nach Holland gegeben zu haben. Bei ſeiner Vernehmung erklärte er, er hahe diese Ueberweiſungen vorgenommen, um entwertete und überzogene Kredite bei den holländiſchen Banken wieder zu ſtützen. Außer einigen kleinen Deviſen⸗ vergehen wurde dem Makler noch zur Laſt gelegt, 100 000 Mark Aktien im Wert von 150 000 Mark, die er angeblich für einen Holländer in Depotverwah⸗ rung gehabt haben will, veräußert und ſchließlich 500 000 Mark für verkaufte Wertpapiere zwei Mit⸗ telsmännern holländiſcher Banken ausgehändigt zu haben. Der Staatsanwalt beantragte nach mehrſtündiger Verhandlung gegen den Deviſenſchieber eine Ge⸗ ſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus, eine Geld⸗ ſtrafe von 13000 Mark und Aberkennung der hürger⸗ lichen Ehrenrechte. Nach faſt fünfſtündiger Beratung wurde der Angeklagte wegen Verbrechens und Ver⸗ gehens gegen die Deviſenverordnung zu einem Jähr drei Monaten Zuchthaus verurteill in einem Fall zu 30 000 Mark Geldſtrafe, an deren Stelle im Nichtbeitreibungsfall zwei Monate Zucht- haus treten, in einem weiteren Fall zu 19 500 Mark Geldſtrafe oder erſatzweiſe zu zwei Monaten Gefäng⸗ nis und außerdem zu weiteren kleinen Gefängnis⸗ ſtrafen. Außerdem erkannte das Gericht bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren ab. Ein Haftentlaſſungsantrag der Verteidi⸗ gung wurde abgelehnt, da der Angeklagte beſonders ehrlos gehandelt habe, als er in ſchnöder Ge⸗ winnſucht die deutſche Währung gefährdete. Der Staatsanwalt hatte in ſeiner Anklagerede ausge⸗ führt, daß alle bisherigen Urteile gegen Deviſen⸗ ſchieber unzulänglich ſeien und daß Zuchthaus am Platz ſei. Tatſächlich handelt es ſich hier um die erſts Zuchthausſtrafe für einen Deviſenſchieber, 9 Mittwoch, 10. Auguſt Freilichtbühne auf den Rennwieſen: Hans Sachs⸗Schwänke, Anfang 16 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Friedrichspark: Gartenkonzert, 15.90 Uhr.. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nac Neuſtadt— Iſenachtal— Dürkheim— Mannheim, 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorbovt⸗ Fahrten: Tägliche Hafenrundfaßrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. 5 8400 Cafaſö, Parkhoteh Polaſthotel, 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Ja, treu iſt die Soldatenliebe“ Roxy⸗Theater:„Robin Hood“.— Schauburg: ö —. 0 ihm die „nr Pavillon Kaiſet. „Der tollkühne Reiter“.— Pal aſt:„X 27,— Capi? tool:„Die Waſſerteufel von Hieflou“.— Univerſun;: „Menſch ohne Namen“.— Gloria⸗Palaſt: Ein toller Einfall“.— Scala⸗ Theater:„Einer Frau muß man alles verzeihen“. Sehens würdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr Städtiſches Schloß⸗Muſenm: 11 17 Uhr. Oſtaſiens“. Geöffnet in der Zeit von Geöffnet werktogs Städtiſche Kunſthalle: (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 1517 Uhr? an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—19.30 und 1517 Ut. Sonderausſtelung:„Aus dem Kunſtſchoſſeen Sonderonsſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nottonalthen⸗ ters“,„Werbeausſtellung für junge Kunſt“. Steru⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Der Mannheimer Kunſtverein E. V.(I. 1, J) iſt bis Mitte September geſchlofſen. Die Kunſthalle iſt am 11. Auguſt(Verfaſſungs⸗ tag) von 11 bis 18,30 und von 15 bis 17 Uhr geöffnet YY)%)VVVV ¹ð wi Chefredakteur: H. A. Meißner a Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: Rur Ehmer Feuffleton: 1. B. H. A. Meißner Kommunalpollkik u. Lokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Mülle⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den Ariel Teil: i. B. Nich ard ckerei ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger Dru 8 Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim fe 1. Schönfelder ⸗ 3 und geſchäftliche Mitteilungen: Jak obgaude 1 Es aber geſte r! unter Fechte Segle mußte ſtad tot wahre von 1 Tag ſich de Olym; Da dem kran ſerer uns 1 ous E Einze mähli war, Ine ren kaner klare: G. . ng Amat und Boxe Di wiede ner N Lug. erichtg Mon⸗ ilhelm wegen orten. tte im Kar „eine wurde gericht Nona⸗ dieſer deſſen ohun⸗ Axt t. Mit nutlich enden Ange⸗ e nur f. 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Wenn man von allem etwas ſehen wollte, mußte mon zwiſchen Stoatlichem Zeughaus, Schwimm⸗ ſtabion, Auditortum, Marine⸗Stadion und Außenhafen wahre Wagenrennen veranſtalten. Aber wir ſprechen nicht von unſeren eigenen Beſchwerden, wenn wir ſagen, der Tag ſei nicht immer erfreulich geweſen. Natürlich bezieht ſich das in erſter Linie wieder einmal auf unſere deutſche Olympia⸗Expedtition. Da kamen zunächſt einmal böſe Nachrichten aus dem Quartier der Ruderer. Buhtz iſt er⸗ kronkt und gegen Mittag hat ſich auch der Trainer un⸗ ſerer Ruderer, Sullivan, ins Bett gelegt. Das bringt uns um eine, wenn nicht zwei Medaillen, die zumindeſt ans Silber geweſen wären. In den Berichten ſind nähere Einzelheiten mitgeteilt. Unſer Mißgeſchick hier nimmt all⸗ mählich unerträgliche Formen an. Ein ſchwacher Troſt war, daß ſich unſer Vierer mit Steuermann, der Ber⸗ ner Vierer, für den Endlauf qualifizie⸗ ren konnte. Morgen kommen der Achter, der Doppelzweier Buhtz, der deutsche Skuller meister, ist kurz vor dem Start zum Vorlauf erkrankt und der Vierer„ohne“, der Mannheimer Vierer, in die Vorentſcheidbungen. Zum Glück ſind die Mannheimer und Fronkfurter Ruderer bis jetzt wenigſtens geſundheitlich noch gut beieinander. Die allgemeine Stimmung muß natürlich unter ſo betrüblichen Zwiſchenfällen, wie wir ſie immer wieder erleben, beträchtlich leiden. Ein arges Stück haben ſich unſere Waſſerballer geleiſtet. Sie ſpielten gegen Amer ka nur unent⸗ ſchleden:4. Die Amerikaner ſind im Waſſerball noch Anfänger, um ſo ſchlimmer, daß unſere Leute hier die ſchon ſicher geglaubte„Silberne“ gefährden mußten. Die Ameri⸗ kaner haben zwar ſehr derb geſpielt, aber trotzdem wäre ein klarer Sieg möglich geweſen. Gerne geht man immer wieder ins„Auditorium“. Hier haben ſchon unſere ſtarken Männer, die Gewichtheber und Ringer für Erfolge geſorgt und hier wollen nun unſere Amateurboxer weiter dafür ſorgen, daß wir zu Punkten und Medaillen kommen. Der Start, den unſere deutſchen Boxer am Dienstag hatten, war jedenfalls ausgezeichnet. Die Ereigniſſe im Schwimmſtadion beſtätigen immer wieder aufs neue den gewaltigen Vormarſch, den die Japa⸗ ner angetreten haben. Heute gewannen ſie in einer ge⸗ radezu phantaſtiſchen Zeit die 4 mal 200 Meter Crawl⸗ ſtaffel. Amerika erlebt bei den Schwimmern im Gegenſatz 1 den Leichtathleten beträchtliche Enttäuſchungen. Wahr⸗ ſcheinlich werden nur die beiden Damen Madiſon und Holm dafür ſorgen, daß die„Sterne und Streifen“ am Siegesmaſt erſcheinen. Von den Springern natürlich ab⸗ geſehen. 8 Ein Kurtoſum bleibt noch zu melden: Ganz gegen alle Tradition war heute morgen das Wetter in Kalffornien ſchlecht. Es ſah faſt ſo aus, als ſollte es Gew'tter geben. Gegen Mittag wehte aber ein Weſtwind den Himmel wieder von den Wolkenſchleiern rein. Rekordjagd auch bei den Schwimmern In Los Angeles wollen die Schwimmer nicht hinter den Leichtathleten zurückſtehen. Sie tragen ihr Teil dazu bei, um die Bezeichnung„Rekord⸗Olympia“ für dieſe 10. Olym⸗ piſchen Spiele zu rechtfertigen. In jeder einzelnen Kon⸗ kurrenz ſetzte ſchon in den Vorläufen die Jagd nach den Welt⸗ und Olympia⸗Beſtleiſtungen ein. Die außerordentlich ſtarke Konkurrenz, das ideale Wetter, die prächtige Bahn und die einwandfreien Waſſerverhältniſſe ſind die Voraus⸗ ſetzungen für das volle Gelingen der Rekordjagd. Der dritte Tag der Schwimmer der Dienstag, brachte in den Morgenſtunden die Vorläufe zum 100 Meter Rückenſchwimmen der Damen und die Zwi⸗ ſchenläuſe zum 400 Meter Crawl der Herren. 6000 Men⸗ ſchen waren trotz der frühen Morgenſtunde gekommen, ſie ſaßen auf den mächtigen Rängen, die ſich an beiden Seiten des 50 Meter⸗Baſſins bis in Turmhöhe hinaufſchwingen und freuten ſich an den prächtigen Kämpfen. Schon in die⸗ ſen Vorkämpfen war das Beifallsgeſchrei groß, denn die Lautſprecher konnten bereits neue Rekorde verkünden. Eleanor Holm drückt den Weltrekord Im 100 Meter Rückenſchwimmen der Damen Drei Vorläufe wurden ausgetragen, um die Teilneh⸗ merinnen am Endlauf des 100 Meter Rückenſchwimmens der Damen zu ermitteln. Gleich im erſten Lauf ſtar⸗ Olympia⸗Sonderdkenſt der tete die große amerikaniſche Favoritin, die hübſche Eleanor Holm. Sie gewann das Rennen leicht in der neuen Weltbeſtzeit von:18,3 Min. vor der Auſtraliterin Bonnie Mealing und der Engländerin Phyllis Harding, die mit:18,63 Min. den alten Weltrekord gehalten hatte. Den zweiten Lauf brachte die C iderin Valerie Davis in:22 Min. vor Mac Sheehy⸗! l. und Kerr⸗ Kanada an ſich. Im dritten Lauf endlich ſiegte die Olympiaſiegerin von 1928, die Holländerin Marie Phlips⸗ Braun in:29,83 Min. leicht vor Joey Cooper⸗England und Linton⸗Kanada. Für den Endlauf agualifizierten ſich mithin Eleanor Holm, Mac Sheehy⸗US., Mealing⸗Auſtralien, Davis, Cooper⸗England, Phlips⸗Braun⸗ Holland und als ſchnellſte Dritte noch die Engländerin Harding. Vor der 400 m Crawil-Entſcheidung Die Zwiſchenläufe in dieſem Wettbewerb brachten gleichfalls eine Rekord⸗ leiſtung. Im erſten Zwiſchen lauf drückte der Ja⸗ paner Nokayama die olympiſche Beſtleiſtung auf:51,41 Min. Jean Taris⸗Frankreich und Oykota⸗Japan belegten die Plätze. Den zweiten Zwiſchen lauf gewann der Ame⸗ rikaner Crabbe in:52,7 Min. vor dem Japaner Sugi⸗ moto und dem Auſtralier Boy Charlton. Ausgeſchieden ſind der Amerikaner Gilhula, die Italiener Coſtoli und Perentin, ſowie die Kanadier Ryan und Spence. In den Endlauf kommen die Japaner Nokoyama, Oykota und Sugimoto, der Franzoſe Jean Taris, der Auſtralier Charlton und der Amerikaner Crabbe. And wieder Japan Auch die 4 mal 200 Meter Crawlſtaffel geht an Japan. Als dieſe Staffel, einer der populärſten Wettbewerbe des ſchwimmeriſchen Teils der Olympiade, geſtartet wurde, war das rieſige Schwimm⸗Stadion bis auf den letzten Platz ausverkauft. Eine fieberhafte Spannung lag über den Maſſen, man erwartete ſehnlichſt, daß in dieſer Staffel die Amerikaner Revanche für ihre Niederlage in dem kurzen Crawlrennen durch die Japaner nehmen würden. Es kam aber anders, trotz des ungeheuren Anfenerungsgeſchreis der Maſſen und trotz der verzweifelten Anſtrengungen der ame⸗ rikaniſchen Schwimmer gewannen die Japaner die Staffel mit einer großen Ueberlegenheit und in einer geradezu märchenhaften Zeit, die denz alten Olympia⸗Rekord um faſt 40 Sekunden unter⸗ bot und gleichzeitig auch einen neuen Weltrekord darſtellte. Schon auf der zweiten Bahn gingen die Japaner durch ihren erſten Mann(Myazagi) in Führung. Als der Olympia⸗ ſieger wechſelte, hatten die Japaner bereits 2 Meter Vor⸗ ſprung, den ſte nun ſicher und beſtändig bis ins Ziel auf faſt zehn Meter vergrößerten. Die übrigen Mannſchaften hatten in dieſem Rennen überhaupt nichts zu beſtellen. Das Ergebnis lautete: 1. Japan:58,4; 2. Amerika 910,5; 4. Kanada 986,3; 5. England 9145,87 10:13,1; 7. Braſilien 10:86,5 Min. Der inoffizielle Weltrekord(Staffel⸗Weltrekorde wer⸗ den offiziell nicht geführt) ſtand auf 917,2 Min., der alte olympiſche Rekord auf:36,2 Min.— Die einzelnen Zeiten der vier japaniſchen Schwimmer waren: Myazagi 2114; Duſa:14,7; Toyoda 2115; Vokoyama 215,7 Min. 3. Ungarn:81, 6. Argentinien Neuen Mannheimer Zeitung Ein auſtraliſcher Sieg Claire Dennis gewinnt 200 Meter Bruſtſchwimmen Das Erbe der deutſchen Olympiaſiegerin Lotte Mühe trat die Auſtralerin Claire Dennis an, die das 200 Meter⸗ Bruſtſchwimmen der Damen in der neuen olympiſchen Beſtzeit von:06,2 Min. vor der Japanerin Machata und der däniſchen Inhaberin des Weltrekordes, Elſe Jakobſen gewann. Es war ein ſehr erbitterter Kampf. Das Ergebnis: 1. Claire Denni s⸗Auſtralien :06,2; 2. Machata⸗Japan:06,83; 3. Elſe Jakobſen⸗Däne⸗ mark:07,1; 4. Hinton⸗England; 5. Hoffmann⸗US A; 6. GovednikuS A; 7. Coldwell⸗US A. Damit waren die ſchwimmeriſchen Dienstags abgeſchloſſen. Eine neue Enttäuſchung Waſſerballkampf Deutſchland— USA. nur 424(:2) Man hatte in dieſem Spiele mit einem ſicheren Sieg der ſchen Mannſchaft gerechnet, die vor Beginn der Schwimmkämpfe in verſchiedenen Kämpfen ihre Ueberlegen⸗ heit gegenüber den Amerikanern gezeigt hatte. Aber das Spiel endete nur unentſchieden:4 und ſo wird unſere Mannſchaft das Vergnügen haben, entweder mit den Ame⸗ rikanern noch einmal um den zweiten Preis des Turniers zu ſpielen oder mit ihr den zweiten Preis zu teilen. Die deutſche Mannſchaft war techniſch klar überlegen und ſte hatte auch durchweg mehr vom Spiel. Die Ameri⸗ kaner erſetzten aber ihre Mängel in der Technik und Spielerfahrung durch robuſtes Spiel Der ausgezeichnet leitende Schiedsrichter Delahaye⸗ Belgien ſchritt zwar energiſch ein, aber alles ſah er auch nicht. Die Amerikaner zeigten die gleiche Neigung, wie am Tage vorher die Braſilianer; ſie wollten abſolut den Deutſchen die Badehoſen ausziehen. Die deutſche Mann⸗ ſchaft enttäuſchte zudem ein weiteresmal in der Angriffs⸗ reihe, die nicht nur ſehr unentſchloſſen, ſondern auch ſehr unſicher ſpielte. Rademacher im Tor war diesmal beſſer als gegen Ungarn, aber einen Treffer verſchuldete er doch wieder durch vorzeitiges Verlaſſen des Tores. Der beſte Mann auf der deutſchen Seite wär der Verteidiger Cordes. Die Deutſchen waren immer ſchneller am Ball und hätten ſie ſich beſſer auf die Kampfesweiſe ihres Gegners einge⸗ Wettbewerbe des ſtelt, ſo wäre es niemals zu dieſem Unentſchieden ge⸗ kommen. Bald nach Beginn brachte Schultze bereits unſere Mann⸗ ſchaft in Führung. Clapp glich wenig ſpäter aus. Einen zweiten Treffer Schultzes machte Daubenſpeck durch Ueberrumpelung unſerer Verteidigung wieder wett. Kurz vor dem Wechſel brachte Schwartz die Deutſchen erneut in Front. Nach dem Seitenwechſel glich Daubenſpeck leicht aus, da Rademacher das Tor zu früh verlaſſen hatte. Ein weiterer Schuß von Cortes ſchien noch einmal einen deutſchen Sieg in greifbare Nähe zu rücken, als in letzter Minute Daubenſpeck den von den Zuſchauermaſſen mit Beifall aufgenommenen Ausgleich erzwang. Ungarn— Braſilien ausgefallen Infolge der Disqualifikation der braſilianiſchen Mann⸗ ſchaft fielen Ungarn dieſe Punkte kampflos zu. Die Tabelle des Waſſerballturniers: Ungarn 3 Spiele 24:2 Tore:0 Punkte Amerika 8 ii„ 75 Deutſchland 3„ 13:19„ 328 5 Japan 2 75 0228„ 024 5 Brafilten 8„, Der Start der Ruderer am Dienstag Im„Morine⸗Stadion“ haben am Dienstag auch die Kämpfe der Ruderer begonnen. Wie ſchon geſagt, iſt dieſe Regattaſtrecke landſchaftlich eine gerodezu troſtloſe An⸗ gelegenheit. Rechts und links ſieht mon nichts wie Bohr⸗ kürme und Oelfelder. Aber die Waſſerſtrecke ſelbſt iſt ideal. 2000 Meter lang, 100 Meter breit, ſchnurgerade, beſſer kann man ſich eine Regattaſtrecke nicht wünſchen. An den Ufern des Marine⸗Stodions hatte ſich in den Trainingstagen ſtets eine große Menſchenmenge eingefun⸗ den. Man rechnete deshalb für die Kampftage ſelbſt mit einem Maſſenbeſuch. Als aber am Dienstag die Kämpfe mit den Vorläufen zum Vierer mit Steuermann begannen, war zwor der Beſuch recht gut, jedoch keineswegs über⸗ ragend. Vielleicht trug aber auch das Wetter mit ſchuld, denn zum erſtenmale ſeit langen Wochen war der Himmel in Los Angeles bedeckt, ſo daß mit einem Gewitter gerech⸗ net werden konnte. Nichts ſcheuen aber die Leute in Kali⸗ fornien mehr als Regen. Für die Ruderer war das Wetter gerade angenehm. Die Hitze war nicht ſo groß und außerdem wehte auch noch ein erfriſchender, leichter Seiten⸗ wind. Die deutſche Mannſchaft wohnte dem Rennen nicht gerade in beſter Stimmung bei, denn ſchon am frühen Morgen hatte es einige böſe Nachrichten gegeben: Buhtz und der Trainer erkrankt. Nachdem ſchon vorher bei den Leichtathleten Geerling, Metzner, Sievert und bei den Fechtern Helene Mayer durch Verletzungen bzw. Erkrankungen ſehr in ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit gehemmt worden waren, greift nun das Pech der deutſchen Olympig⸗Expedition auch auf die Ruderer Über. Der Deutſche Skullermeiſter Herbert Buhtz, der Sieger der Henley⸗Regatta, iſt an einer Zahnfiſtel erkrankt, ſodaß er ſchon am Montag ſein Training abbrechen mußte. Im Laufe der Nacht zum Dienstag hat ſich das Allgemeinbefin⸗ den des Berliners verſchlechtert, am Mittag ſtellte der unterſuchende Arzt außer der Zahnfiſtel noch eine Influenza feſt, ſodaß an einen Start des Deutſchen nicht zu denken iſt. Damit verliert Deutſchland nicht nur die Chance auf eine Medaille im Einer, auch der Zweier, in dem Buhtz mit ſeinem Clubkameraden Boetzelen zuſammen eine ganz reelle Siegeschance hakte, wird nicht gefahren werden können. Da ein Unglück ſelten allein kommt, ſo hat ſich am Dienstagmittag auch der Trainer der deutſchen Ruder⸗ Mannſchaft, Sullivan, mit einer Influenza zu Bett legen müſſen. Vierer mit Steuermann Die Vorläufe Deutſcher Vierer Zweiter hinter Italien Zum erſten Vorlauf trat der deutſche Vierer (Berliner RC) in der folgenden Beſetzung an: Schlag⸗ mann Eller, Hoeck, Meyer, Spremberg; Steuermann Neu⸗ N mann. Gegner waren Italien, Neuſeeland und Brafilien. Vom Start weg ſpielte ſich der Kampf nur zwiſchen Deutſch⸗ land und Italien ab, die beiden anderen Vierer hatten, trotzdem ſich die Mannſchaften verzweifelt ins Zeug legten, nie eine Chance und fielen zum Schluß ſtark ab. Abgeſehen von einer kurzen Phaſe zwiſchen 600 und 900 Meter, während der die Deutſchen einen knappen Vorſprung bat⸗ ten, lagen die Italiener immer mit geringem Abſtand vor den Deutſchen. Bei 1200 Meter kam der deutſche Vierer vorübergehend noch einmal auf gleiche Höhe. Auf den letz⸗ ten 200 Metern gewannen die Itallener in einem horten Endkampf eine Bootslänge Vorſprung. Die ſtegende Mann⸗ ſchaft war zum Schluß völlig friſch, während die Deutſchen ſichtlich abgekämpft waren. Das Ergebnis lautete: 1. Italien:06 Min.; 2. Deutſchland:09, Min.; 3. Neu⸗ ſeeland:19,6 Min.; 4. Braſilien 729,4 Min. Den zweiten Vorlauf gewann Polen in:04, Min, mit 7 Länge vor Amerika(:06, Min.) und Japan 7. 16,8 Min.). 5 In die Enktſcheidung kommen alſo Italien, Deutſchland, Amerika und Polen. Pearte ohne Konkurrenz Die Vorläufe im Einer Das Einerrennen wird ſich auch diesmal der auſtraliſche Olmpiaſieger von 1928, Pearce, leicht holen. Der einzige Mann, der ihm hätte Konkurrenz bieten können, der Deut⸗ „ lag zur Stunde der Vorläufe mit Fieber zu ett. Pearce beendete den erſten Vorlauf, zu dem auch Buhtz eingeteilt war, in:27 Min. leicht vor dem Ameri⸗ kaner Miller. l Den zweiten Vorlauf holte ſich der Engländer Southwoos, der in Henley von den Deutſchen glatt geſchlagen wurde, in 742,6 Min. vor Douglas⸗Uruguay mit einer Länge. Der Kanadier Wright, der eine große Enttäuſchung bot, endete weit abgeſchlagen. Im Endlauf treffen alſo Pearce und Southwood zu⸗ fammen. Deutſchland hätte hier zumindeſt eine Silber⸗ medaille ganz ſicher gehabt. „Zweier ohne“ Polen und England in Front Im Zweier ohne Steuermann gewonn Polen den er⸗ ſten Vorlauf in.59, Min. mit einer halben Länge vor Frankreich(:54,0 Min.) und Amerika(803,2 Min.). Polen lag ſtets in Führung. Frankreich verdrängte die Amerikaner im Endſpurt vom zweiten Platz. Den zweiten Lauf brachten die Engländer ſehr leicht in:47 Min. vor Neuſeelond und Holland an ſtch. Neufeelond übernahm vom Start weg die Führung, wurde aber bald von England abgelöſt, dos im ruhigen flüſſigen Stil nach Hauſe fuhr. Die Holländer kamen zum Schluß gut auf, konnten aber Neuſeeland nicht mehr erreichen. Buhtz will im Zweier ſtarten In den Abendſtunden des Dienste bei dem Deuk⸗ ſchen Skullermeiſter Buhtz das Fie 8 e Kranke ſagte unſerem Sonderberichterſtatter, ſtimmt hoffe, bis Mittwochmorgen wieder zu ſein, daß er mit Boetzelen die Vorlär zweier beſtreiten könne. Der Mittwoch bringt neben dieſen Vorläufen im Dop⸗ pelzwetier noch ole Vorläufe im Zweier mit Steuermann, im Vierer ohne Steuermann und im Achter, ſowie evtl. einige Hoffnungsläufe. Der Dienstag bei den Turnern Ungarn und UA teilen ſich die Erfolge Die Turner fanden auch am Dienstag in Los Angeles nur ein überraſchend ſchwaches Publikums⸗Intereſſe. Da⸗ bei gab es außerordentlich gute und feſſelnde Leiſtungen zu ſehen. Im Reckturnen ſiegte der Ungar Pelle mit 58,8 P. vor dem Italiener R. Neri 57,8., ſowte deſſen Lands⸗ leuten Guglielmetti und M. Lertora. Am quergeſtellten Pferd Terras⸗Virta mit 57,0 P. vor den Haubold(57,3.) und Mayer(56,7) ſiegreich. In der Mannſchofts wertung führt nach den beiden erſten Geräteübungen Finnland mit 434, P. vor er be⸗ hergeſtellt Doppel⸗ blieb der Ilnne Amerikanern Frank 15 Eleanor Holm-Amerika schwimmt neuen Weltrekord Amerikg 431,8, Italien 426,2, Ungarn 376,04 und Japan 209,6 Punkten. Im Einzelklaſſement liegt Romano Neri⸗Ita⸗ lten mit 118,9 P. vor den Finnen Teras⸗Virta(111,7), Savolainen(111,2), Haubild⸗u Sa(111,1), Mayer⸗NS A (111), Cumiskey⸗ ISA(108,2) und Pelle⸗Ungarn(108.) in Front. Das Keulenſchwingen brachte den Amerikanern einen großen Erfolg ein. Sie belegten mit Roth, Ernberg und Kuhlemeier die drei erſten Plätze. Die drei Preis⸗ träger ſind übrigens sämtlich, wie ſchon die Namen ſagen, deutſcher Abſtammung. Auch das Vorturnier begann Die deutſchen Boxer ſetzen ſich durch Das„Auditorium“ hatte nach dem Auszuge der Schwer⸗ athleten und Ringer einen Tag Ruhe gehabt. Inzwiſchen war an Stelle der Matte ein Boxring aufgebaut worden und am Dienstagmorgen hielten dann die beſten Amateur⸗ boxer aus vier Erdteilen ihren Einzug. Deutſchland ich bekanntlich im Boxturnier in allen Gewichtsklaſſen vertreten. Am Dienstagvormittag führten zwei Gewichtsklaſſen die erſte Türnierrunde durch und in beiden Fällen blieben unſere Vertreter ſiegreich. Im Fliegengewicht beſtegte Span nangel den Argentinier Grillo nach Punkten. Das äußerſt ſchnell geführte Treffen geftel bei dem ſehr zahlreichen Publikum ausgezeichnet. Der Kampf war in den beiden erſten Runden ausgeglichen. In der oͤritten Runde griff dann der Deutſche ſo ſtürmiſch an, daß ſein Gegner über⸗ haupt nicht mehr zum Schlag kam. Die haushoch überlegen geführte Runde ſicherte dem Deutſchen den glatten Punkt⸗ ſieg. Weitere Ergebniſſe im Fliegengewicht waren: Salica⸗US A. beſtegt Callura⸗Kanada nach Punkten; En⸗ ekes⸗Ungarn ſiegt über Fayand⸗ Frankreich n. P. Rodri⸗ guez⸗Italien ſchlägt Gray⸗ Philippinen n. P. Im Weltergewicht war der Deutſche Campe über Hirabayaſhi⸗Japan ſiegreich. Der Punktſieg des Deutſchen war ganz einwandfrei. Schon in den beiden erſten Runden hatte der Japaner wenig zu heſtellen und in der letzten Runde kam er nur dank feiner enormen Zähigkeit bis zum Gongſchlag. Behr hält den dritten Platz Fortſetzung der Segel⸗Wettbewerbe Der Segel⸗Wettbewerb in der Einheitsklaſſe, an dem auch der erſt 18fährige Hamburger Richard Edgar Behr teil⸗ nimmt, ſteht vor dem Abſchluß. Am Dienstag wurde die ſechſte und vorletzte Fahrt ausgetragen. Bei nur ſchwachem Wind ſtegte der Kanadier Dixon in.45.39 Std. vor dem erſt jetzt in Schwung kommenden Oeſterreicher Riedl (:49.50) und dem Franzoſen Lebrun. Behr konnte heute nur Sechſter werden, im Geſamtklaſſement hält er zwar weiter den dritten Platz, jedoch haben die Vertreter Frank⸗ reichs und Spaniens die gleiche Punktzahl erxeicht. Das bisherige Geſamter gebnis lautet: 1. Holland 55 Punkte; 2. England 45.; J. Deut ſch land, Frankreich, Spanien je 44 Punkte; 6. Kanada 3 7. Amerika 31.; 8. Schweden 27 P. 9. Sitdafrika 1 10. Italien 14 Punkte. a 2 . 1 2 0 5 5 5 Mittwoch, 10. August 1932 Daimler-Benz AG. Vor Bereinigung der Kapiſal-Verhälinisse Es iſt anzunehmen, daß die Daimler-Benz A. G. ihre Bilanz noch in dieſem Jahre auf Grund der bis zum 31. Dezbr. 1932 verlängerten geſetzlichen Erleichterungen für Kapitalherabſetzungen bereinigen wird. Ein derartiger Schritt iſt bisher vermieden worden, und man hat den Verluſtſaldo von 1930 mit 7,48 Mill./ bekanntlich auch noch aus der 9,75 Mill.„ betragenden Reſerve gedeckt. Wie jetzt in Berlin verlautet, will man das Kapital vielleicht auf 12 Mill.„ bemeſſen, und zwar dürfte das Ergebnis für 1931 hier weniger der Ausſchlag geben als eine Neubewertung der Aktiva. Ueber das Betriebsergebnis wurde ſeinerzeit von 70 v. H. des Vorjahrsumſatzes und verringerten Selbſtkoſten berichtet. Von 50,36 Mill./ Kapital waren Ende 1930 ſchon etwa 6,19 Mill.„ Aktien zum Buchwert von 1,84 Mill. I im eigenen Beſitz der Geſellſchaft, womit allein alſo ſchon 4,3 Mill.„ Einziehungsgewinn zu erzielen wären. Die für die Umbewertung in Betracht kommenden Anlagen be⸗ zifferten ſich auf rund 37, die Vorräte auf 39,7 Mill. I. Auſſichtsratsſitzungen, die über die Bilanz für 1931 und die Neufeſtſetzung des Kapitals beraten ſollen, ſind bisher noch nicht einberufen worden. A. Borsig Gmb. Beiriedigung der kleinen Gläubiger Der Treuhandausſchuß der Gläubiger der A. Borſig GmbH teilt in einem Rundſchreiben an die Borſig⸗ Gläubiger u. o. mit, daß die Deutſche Treuhand Ach für Warenverkehr zum Treuhänder beſtellt worden ſei. In Uebereinſtimmung mit dem Treuhandausſchuß habe der Treuhänder im Intereſſe der geſamten Gläubiger⸗ ſchaft es für richtig befunden, die Verwertung der Beſtände durch Aufarbeitung, d. h. durch Ab⸗ wicklung noch vorhandener und Hereinnahme neuer Auf⸗ träge vorzunehmen, da ein Verkauf der Beſtände in anderer Weiſe mit erheblichen Einbußen verknüpft geweſen wäre. Da unter den ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen dieſes Aufarbeiten nur äußerſt langſam vor ſich gehen könnte, ſei es bisher noch nicht möglich geweſen, irgend⸗ welche Quotenausſchüttungen auf Grund des getätigten Vergleichs vorzunehmen. Dieſer Weiterarbeit ſei es in⸗ deß zu verdanken, daß der Status ſich nicht ver⸗ ſchlechtert habe. Die bevorrechtigten Forderungen hät⸗ ten ſich bis heute durch die inzwiſchen erfolgten Zahlungen von rund 3,28 Mill. auf rund 1,9 Mill./ ermäßigt. Bis zur vollſtändigen Tilgung dürfte alſo noch geraume Zeit vergehen. Um langwierige und koſtſpielige Arbeiten zu vermeiden, werde in der nächſten Zeit damit begonnen werden, neben den Zohlungen an bevorrechtigte Gläubiger noch einen Betrag von rund 38 000/ an die Kleingläubiger mit For⸗ derungen bis 100/ auszuſchütten, wodurch mehr als 1000 Gläubiger befriedigt würden. * Maſchinenbauanſtalt Venuleth u. Ellenberger AG, Darmſtadt.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft erlitt nach Abſchreibungen von 103 866 /, bei Verwaltungsunkoſten von 188 830/ und Betriebsunkoſten von 193 441 /, einen Verluſt von 365 873 /, der vorgetragen wird. In der Bilanz per 14. 2. 32 ſind ausgewieſen Immobilien mit 147 000 /, Außenſtände mit 71 460, Vorräte mit 123 566 Mark; ondererſeits Verbindlichkeiten mit 59 626 1, Bank⸗ ſchulden mit 284 672. AK 255 000 l. * Schenck und Liebe⸗Harkort AG., Düſſeldorf. Das mit einem AK. von 1,5 Mill./ arbeitende Unternehmen wird auch für 1931 einen Verluſt ausweiſen. Angaben über die Vergrößerung des aus dem Vorjahre übernommenen Ver⸗ luſtvortrages von 145 619/ waren noch nicht zu erhalten. * Deutſche Niles⸗Werke A.., Berlin⸗Weißenſee. Die G. V. beſchloß die Herabſetzung des A. K. von 3,80 auf 3,42 Mill./ und den Vortrag der 180 101/ Reingewinn auf neue Rechnung. Durch Ruſſenaufträge iſt die Fort⸗ führung des Betriebes für mehrere Monate geſichert. * 50 Jahre Fahrradfabrikation in Doutſchland. Im Jahre 1882 wurde von den Expreßwerken A6 in Neu⸗ markt bei Nürnberg als erſtem Betrieb in Deutſchland und auf dem europäiſchen Kontinent überhaupt die Herſtellung von Fahrrädern aufgenommen. Die gewaltigen Umwäl⸗ zungen, die das Fahrrad vom Hoch⸗ und Dreirad bis zum heutigen Niederrad mit Ballonbereifung oder gar mit Sachsmotor durchmachte, ſind nicht zuletzt der konſtruktiven Initiative der Expreßwerke zuzuſchreiben. Anläßlich ihres 50 jährigen Beſtehens haben die Expreßwerke eine Feſtſchrift mit dem Titel„Das Fahrrad und ſeine Entwicklung“ herausgegeben, die in intereſſanter Form alle Bauarten vom Hochrad bis zum heutigen Ballonrad ſchildert und durch Abbildungen erläutert. * Erhöhte Verluſte der Yale nu. Towne Company. Wie aus Newyork gemeldet wird, ſchließt die Dale u. Towne Manufacturing Company, die maßgeblichen Ein⸗ fluß auf die Velberter Schloßinduſtrie beſitzt, nach einem für das erſte Viertel dieſes Jahres ausgewie⸗ ſenen Verluſt von 0,16 Mill. Dollar das erſte Halbjahr 1932 mit einem auf 0,34 Mill. Dollar erhöhten Verluſt ab gegen⸗ über einem Verluſt von 0,11 Mill. Dollar in der erſten Hälfte des Vorjahres und einem Reingewinn von 0,15 Mill. im erſten Halbjahr 1930 und 1,19 Mill. Dollar im erſten Halbjahr 1929. § Itterkraftwerk AG. in Mos bach(Baden).— Kapital⸗ reduktion. Die Geſellſchaft hat bereits in mehreren Etap⸗ pen ihr Kapital von 2,4 auf 1,5 Mill.„ ermäßigt. Nun⸗ mehr ſchlägt ſie ihrer HV. eine neue ſtärkere Zuſam⸗ menlegung des Aktienkapitals von 3 zu 1, alſo auf 500 000„ vor, um Abſchreibungen vornehmen zu können. * Weſtdeutſche Elektrizitätswirtſchaft AG, Frankfurt a. M. Per 31. 12. 31 verbleibt ein Verluſt von 11 341 l. Schuldner betragen 259 625 /, Gläubiger 20966. AK 1,0 Mill., davon 250 000/ eingezahlt. * Ferdinand Klein AG, Fraukfurt a. M. Die Geſell⸗ ſchaft weiſt per 31. 12. 31 einen Gewinn von 715(8417) Mark aus. Unkoſten betrugen 287 860(307 689) /, Ab⸗ ſchreibungen 24068(17 599)„, wozu noch eine interne Sonderabſetzung von den Debitoren in Höhe von 55 000%, kommt, die durch Einziehung von 65 000 A eige⸗ ner Aktien ermöglicht wurde. Der Reſt des Buch⸗ HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTU der Neuen Mannheimer Zeitung Deufscher Boden- und Nealkredii Ende Juni Weifer große Rückflüsse Der Geſamtumlauf an Schuldverſchrei⸗ bungen der deutſchen Boden⸗ und Kommunalkredit⸗ inſtitute iſt zum Halbjahrsultimo auf 12,21 Mrd./ gegen⸗ über 12,27 Mrd.„ Ende Mai und 12,55 Mrd./ Ende Juni 1931 weiter zurückgegangen. Die Nettvabflüſſe waren mit 63,8 Mill. gegen 26,3 Mill. bezw. 53,2 Mill./ ſtärker als in den Vergleichsmonaten. Der Bruttoverkauf er⸗ reichte nur 24.1 Mill.„ gegen 25,8 bezw. 116,2 Mill./ dem Abgänge von 87,9 gegen 52,1 bezw. 169,3 Mill. gegenüberſtanden. Im Geſamtumlauf an Pfandbrieſen war im Juni ein Reinabgang von 58,3 Mill./ gegenüber 23,1 Mill.„ im Vormonat bezw. 56,4 Mill./ im Vergleichs⸗ monat 1931 zu verzeichnen, ſodaß die Umlauſſumme auf 9 533,1 Mill.„ gegen 9 591,3 bezw. 9 57,8 Mill./ weiter abſank. Bei 22.8 gegen 24,3 bezw. 82,2 Mill./ Zugang traten Abgänge von 81,1 gegen 87,4 bezw. 188,6 Mill. ein. Bei den im Inlande begebenen Gold⸗ pfandbrieſen war bei rd. 18 Mill.„ Bruttoverkauf und 1d. 52 Mill./ Rückflüſſen eine Minderung auf 6 783,4 gegen 6 817,4 bezw. 6 939,6 Mell./ feſtzuſtellen. Von den nach dem Auslande begebenen Gol dpfand⸗ brieſen liefen Ende Juni noch 901,2(913,6 bezw. 961,5) Mill.] und an Liquidationspfſandbriefen 1 774,4(1 786,0 bezw. 1 878,0) Mill. 4 um. Bei letzteren ſtanden Zugängen von 4,5 Mill.„/ Abgänge von 16,1 Mill. Mark gegenüber.— Der Geſamtumlauf an Kommu⸗ naloblig ationen iſt auf 2 673,1 Mill./ gegen 2 678,6 Mill. I am Ende Mai bezw. 2 692,7 Mill. 4 am Ende Juni 1931 zurückgegangen. Der Reinabgang erhöhte ſich hier gegenüber dem Vormonat auf 5,5 Mill./ gegen 3,2 Mill. J, während im Vergleichsmonat des Vorjahres noch 3,2 Mill.„ Reinzugang zu verzeichnen waren. Der Bruttoverkauf ſtellte ſich auf 1,3 gegen 1,6 bezw. 33,9 Mill. Mark, demgegenüber die Rückkäufe ete. auf 6,8 gegen 4,8 bezw. 30,7 Mill. J. Der Umlauf an im In lande be⸗ r gewinns wird dem Reſerve⸗Konto mit 10 000„ zugewieſen. Die Bilanz enthält Grundſtücke und Gebäude mit 200 000 (208 000), Waren mit 82 295(142 438) /, Außenſtände mit 514 362(559 114) /; Kreditoren belaufen ſich auf 403 164 (501 346) J, Avale auf 130 000(132 500) 4. AK 260 000 (325 000) A. Steafii-Magnesia AG. Der Fabrikatlonsgewinn der Geſellſchaft er⸗ mäßigte ſich per 31. 12. 31 auf 2,33(3,10) Mill. /, während ſonſtige Einnahmen eine Erhöhung auf 0,10(0,042) Mill. Mark aufweiſen. Handlungsunkoſten konnten auf 1,28 (1,35) Mill. /, Steuern auf 0,38 Mill./ geſenkt werden. Soziale Laſten erforderten nur noch 0,30(0,38) Mill.. Für Zinſen und Kursverluſte waren 0,22(Hypotheken⸗ zinſen und Skonti 0,11) Mill.„ aufzuwenden. Nach Vor⸗ nahme von 0,36(0,62) Mill. I Abſchreibungen er⸗ gibt ſich ein Ver luſt von 15,677 /, wobei vorweg Ver⸗ luſte in ausländiſcher Währung in Höhe von etwa 94 000, berückſichtigt wurden, ohne die betriebsmäßig mit einem Ueberſchuß abgeſchloſſen worden wäre(i. V. 0,35 Mill. Gewinn, daraus 4 v. H. Dividende auf Stammaktien und 10 v. H. auf Vorzugsaktien). Um die Vermögenswerte der durch die Abſatzſchrump⸗ fung und die ſchwierige Wirtſchaftslage bedingten Wert⸗ minderung anzupaſſen, werden Sonderabſchret⸗ bungen bezw. Rückſtellungen für notwendig er⸗ achtet, die einſchl. des Verluſtes in 1931 3,97 Mill./ be⸗ tragen und ſich mit 1,48 Mill./ auf Anlagen, 0,11 Mill. auf Effekten, 0,76 Mill./ auf Beteiligungen, 0,69 Mill. ¼ auf Vorräte, 0,65 Mill.„ auf Außenſtände und 0,27 Mill. Mark auf etwaige Verluſte aus Liquidierung von Betei⸗ ligungen, Prozeſſen, Verträgen uſw. verteilen. Zum Aus⸗ gleich dieſes Betrages wird die Einziehung von no m. 0,20 Mill.„ Stammaktien, die Zuſam⸗ menlegung des verbleibenden Stammaktienkapitals im Verhältnis von 221, die Verminderung des ge⸗ ſetzlichen Reſerveſonds durch Entnahme von 0,36 Mill. ¼ und die Einziehung des Delkrederefonds von 0,15 Mill. vorgeſchlagen, wodurch ſich insgeſamt ein Buchgewinn von 3,97 Mill./ ergibt, ſo daß die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung ihren Ausgleich findet. Die bisherigen Umſätze und Geſchäftsergebniſſe des Jahres 1932 ſind weiterhin unbefriedigend, und es war trotz erheblicher Einſchränkung der Ausgaben nicht möglich, dem geſunkenen Verkaufsertrag genügend raſch zu folgen. Als Nachtrag iſt auf die Tagesordnung der zum 5. Auguſt d. J. einberufenen GB der Antrag auf Einziehung weiterer nom. 50 000/ im laufenden Jahre erworbener eigener Stammaktien geſtellt worden. Das Grundkapital ermäßigt ſich danach auf insgeſamt nom. 3,35 Mill. I Stammaktien und nom. 6000/ Vorzugs⸗ aktien. Weillere Negreßklagen im Kreuger-Konkurs Außer der gemeldeten Anfechtungsklage, die am Diens⸗ tag gegen zwei Mitglieder der Familie Kreuger wegen des Aktienbeſitzes von„Spenska Dagbladet“ angeſtrengt wor⸗ den iſt, ſind noch weitere Anfechtungs klagen zu erwarten, bei denen es ſich um Millionenbeträge handelt. Am Mittwoch hat der Staatsanwalt bekanntlich ein Verfahren gegen die 8 Direktionsmitglieder von Kreu⸗ ger u. Toll wegen Hinter ziehung von Stempel⸗ gebühren eingeleitet. Es handelt ſich hierbei um den Erwerb der Aktien der Goldgrube Boliden. Da das Objekt ſehr großen Wert beſitzt, ſind die hinterzogenen Stempel⸗ gebühren ſehr bedeutend. Zeitungsmeldungen zufolge wird im September die geſamte Direktion von Kreuger u. Toll. wegen der Verantwortlichkeit bei den Manipulatio⸗ nen zur Rechenſchaft gezogen werden. Vereinigte Mannheimer Spiegelfabriken Peter u. Co. und Friedrich Lehmann AG., Mannheim. Die mit 25 000 ¼ 690 Mill. Em. Insolvenzverlusſe in 1931 Das Stat. Reichsamt veröffentlicht jetzt eine Ueberſicht über das finanzielle Ergebnis der im Jahre 1931 beendeten Konkurs⸗ und Vergleichsver⸗ fahren. Daraus iſt zu erſehen, daß ſich die Anzahl der beendeten Konkurſe auf 9409(i. V 8787) erhöht hat. 18,7 (18,1) v. H. wurden wegen Maſſemangels beendet. Inner⸗ halb Jahresfriſt gelangten 49,5(52,3) v. H. Konkursver⸗ fahren zur Erledigung. Nach mehr als 3 Jahren wurden 9,2(41,3) v. H. beendet. Die durchſchnittliche Schulden maſſe betrug je Konkurs 56 000(61 800) I. Die durchſchnittliche Teilungsmaſſe 11800 4(wie im Vorjahr). 5,5(11,8) v. H. aller Forderungen waren bevorrechtigt. Einſchließlich der Zuſchüſſe von Drit⸗ ten wurden bei den in 1981 beendeten Konkurſen 8,2 (52,2) v. H. der bevorrechtigten, aber nur 8,8(i. V. 10,1) v. H. der nichtbevorrechtigten Forderungen gedeckt. In 62 v. H. aller Fälle blieb die Deckung der freien Schulden unter 10 v. H. Der geſamte Ausfall, ohne Be⸗ rückſichtigung der Zuſchüſſe ſtellte ſich auf 462 (473) Mill.. Er verminderte ſich durch die von dritter Seite geleiſteten Zuſchüſſe um 7(9,1) Mill.. Die Anzohl der beendeten Vergleichs verfohren ſchnellte auf 7628(6637) in die Höhe. 6,1(7,3) aller Ver⸗ fahren wurden durch Ueberführung in den Konkurs be⸗ endet. In 71(67) v. H. Fällen handelt es ſich um Er⸗ laßvergleiche. Der erloſſene Betrag erreicht in ſeiner Ge⸗ ſamtheit die Höhe von 228(224) Mill., fo daß ſich bei einer Schuldenmaſſe von 402(450) Mill./ eine Furch⸗ schnittliche Vergleichsquote von 50,7(i. V. 50,3) v. H. er⸗ gab. Die geſamten Inſolvenzverluſte aus be⸗ 0 erreichten alſo die Höhe von 690(697) U. Enſwicklung des Lebenshalfungsindex Die Kennzahl der Lebenshaltungskoſten verharrt nach einem merklichen Abſtieg im Lauf Her letzten zwei Jahre ſeit dem Johresbeginn 8 iemlich unverändert. Le⸗ diglich die Teilzahl für Bekleidung zeigt noch einen leichten Rückgang. + N 100— r 180 10 1600 5 1 *. onstiges einschl. Verkehr- N gebenen Goldkommunalobligationen ver⸗ menderte ſich auf 2 001,2 gegen 2 006,3 bezw. 2 005,1 Mill. A, während der Umlauf an Auslandskomwunalob⸗ ligationen mit 204,8 Mill. 4 und an Auf wer⸗ tungsſchulöverſchreibungen mit 256,4 Mill.. kaum verändert waren. Die Geſamtſumme der Darlehen hat ſich auf 14,3 Mrd.„ Ende Juni gegenüber 14,37 Mrd./ Ende Mai bzw. 14,87 Mrd./ Ende Juni 1931 ermäßigt. Von der Geſamtſumme entfielen 10,42 gegen 10,47 bzw. 10,74 Mroͤ. Mar, auf Hypotheken und 3,65 gegen 3,67 bzw. 3,91 Mrd. 1 auf Kommunaldarlehen. Im Neugeſchäft waren insgeſamt 11,79 gegen 11,86 bzw. 12,21 Mrd./ Darlehen gegeben. Der Beſtand an land wirtſchaftlichen Hypotheken iſt dabei auf 2750,1(2 765,2 bzw. 2876,9) Mill./ zurückgegangen. Davon waren 532,2(537,6 bzw. 596,3, Mill./ aus Mitteln der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt gewährt. Der Beſtand an Sonſtigen(ſtädtiſchen) Hypotheken hat ſich auf 5670,2(56944 bzw. 5723,4) Mill.„ verringert. Davon laſteten 659,4(662,5 bzw. 676,7) Mill.„ auf gewerblichen Betriebsgrundſtücken und 2438.0(244,1 bzw. 2362,4) Mill. Mark auf Wohnungsneubauten. Der Geſamtbeſtan d der Kommunaldarlehen iſt auf 3165,3(3188,6 bzw. 3405,6) Mill. 4 zurückgegangen. Unter den Sonſtigen Darlehen mit 208,5(208.7 bzw. 201,9) Mill.„ befan⸗ den ſich 14,6(14,6 bzw. 15,1) Mill./ Schiffshypotheken und 48,5(48,6 bzw. 47,0) Mill./ Meliorationsdarlehen. Die Geſamtſumme der aus Aufwertung ent⸗ ſtandenen Darlehen ſtellte ſich Ende Junt noch auf 24592 Mill./ gegen 2473,99 Mill./ Endͤe Mai bzw. 25689 Mill./ Ende Juni 1931. Davon waren 462,1 (463,7 bzw. 494,2) Mill./ land wirtſchaftliche, und 1501,7 (15139 bzw. 1576,3) Mill./ ſonſtige Hypotheken ſowie 474,3 (4749 bzw. 478,1) Mill. J Kommunaldarlehen. In der Teilungsmaſſe befanden ſich außerdem noch Darlehen über insgeſamt 44,2(48,8 bzw. 94,4) Mill. I. —— e AK. ausgeſtattete Geſellſchaft erzielte 1931 unter Berück⸗ ſichtigQung von 4055„ Vortrag nur 3 265/ Rein ⸗ gewinn. Am 12. Februar 1932 iſt die Geſellſchaft in Liquidation getreten, das Geſchäft wurde als Gan⸗ zes veräußert und die Aktionäre voll ausbezahlt. Die AG. i ſtöamit erloſchen. * Eugen Kentner AG. Stuttgart. Dieſe Gardinenfabri⸗ kationsgeſellſchaft(Kapital 265 000 /) erzielte 1981 nach Abzug aller Löhne einen Betriebsüberſchuß von 146 397 (200 824) /, wovon noch Handlungsunkoſten und Steuern mit 104 785(187 635)„ abgehen. Unter Berückſichtigung von 20 000& Tantiemenzahlung(i. V. einſchl. Rückſtellun⸗ gen 35 000 /) ergibt ſich ein Reingewinn von 21611 (58 189), über deſſen Verwendung wiederum Angaben fehlen. Aus der Bilanz: Kreditoren 113 757(176 125); Reſerven 1394 044(1 325 855); andererſeits Waren in Stuttgart und Filialen(u. a. in Mannheim) 810 854 (874 523); Weberei, Fabrikationsanlage 407 910(413 428); Bankguthaben 270 258(273 876); Wertpapiere 38 072; eigene Aktien 250 000(i. V. Wertpapiere 250 000). Von dem Geſamtkapital von 265 000/ laufen alſo nur 1500 4 um. Der Aufſichtsrat beſteht aus Generaldirektor Dr. A. Eber⸗ Stuttgart, Direktor a. D. Ernſt Deleger⸗ Heidenheim und Direktor Dr. Erich Dittmann⸗Stettin. 0 Mittag-Ausgabe Nr. 367 — 8 Abwrackakſion noch nichi beschlossen Unschlüssigkeii über die Finanzierung Die Verhandlungen zwiſchen dem Reich und den denut⸗ ſchen Reedereien über die abzuwrackende Tonngge haben zu dem Ergebnis geführt, daß der geſamten Schiffahrt ein Betrag von etwa 12 Mellionen 4 zur Ver⸗ fügung geſtellt wird. Zu den in den letzten Tagen umlaufenden Nachrichten über die Durchführung der großen Abwrackaktion erklärt das Reichsverkehrsminiſteri um, daß dieſe An⸗ gelegenheit noch nicht geklärt ſei, da die Frage der Finanzierung noch nicht gelöſt wäre. Man kann danach annehmen, daß die techniſche Seite der Angelegenheit in den Verhandlungen mit den Reedern ge⸗ klärt iſt und daß ungefähr 12 Mill. 4 für die Ab⸗ wrackungen von etwa 400 000 BRT. zur Verfügung geſtellt werden. Dieſe Summe iſt zwar erheblich niedriger als der urſprünglich genannte Betrag von 20—23 Mill., immer⸗ hin würde damit ſchon eine beträchtliche Entlaſtung der Reedereien erreicht werden. Daneben würde die Ab⸗ wrackung von 400 000 BRT., von denen wahrſcheinlich die Hälfte auf Hapag und Lloyd entfällt, den Werften für längere Zeit die Beſchäftigung ihrer Stammbelegſchaften ermöglichen. Ob das Reich auf die Verteilung der Aufträge Einfluß nehmen wird, iſt noch nicht klar, Offenbar will man dieſe Frage den Reedern überlaſſen, denen allerdings damit eine beträchtliche Verantwortung z1 fällt. Wenn nämlich die mit Reichshilfe ermöglichte Aktion mehr als nur vorübergehende Bedeutung haben ſoll, ſo müſſen die Aufträge ſo verteilt werden, daß lediglich die unter regionalen Geſichtspunkten wichtigen und leiſtungs⸗ fähigen Werften berückſichtigt werden. Eine gleichmäßige Verteilung an alle Schiffbaubetriebe wäre wirtſchaft⸗ lich verfehlt, weil damit abermals durch künſtliche Mittel die ſtarke Ueberkapazität der deutſchen Werft⸗ induſtrie aufrechterhalten würde. § B. Wittkon AG. für Hoch⸗ und Tiefbau Magdeburg. Verluſtabſchluß. Der Bruttogewinn iſt aufs neue ſtark ge⸗ ſunken und zwar von 596 703 auf 295 868. Die Unkoſten ließen ſich nur auf 317 465(393 863)/ ſenken, da ein Teil dieſer Unkoſten von dem Umſatz abhängig iſt. Nach Ab⸗ ſchreibungen von 212 107(201 582)/ wird ein vorzutragen⸗ der Verluſt von 231 184/ ausgewieſen(i. V. 3120% Reingewinn). Die Bilanz iſt zwar weiter angeſpannt, doch konnten die Verpflichtungen etwas herabgedrückt wer⸗ den; ſo ermäßigten ſich Bankſchulden auf 588 141(610 950) Mark, während Akzepte mit 60 094(62 140) 4 erſcheinen. Verſ iedene Gläubiger ſind auf 376 417(428 003)/ zurück⸗ gegangen. Anderſeits haben ſich die Schuldner auf 617 519 (875 161)„ verringert. Gegenwärtig habe ſichd ie Beſchäf⸗ tigung etwas gebeſſert. Der Auftragseingang ſei aber noch immer ungenügend. * Ueber 760 000 Tonnen Schiffsraum in Hamburg auf⸗ gelegt. Nach der amtlichen Statiſtik lagen am 1. Auguſt 1932 im Hamburger Hafen 177 Seeſchiffe, darunter 157 deutſche, mit einer Geſamttonnage von 761 532 Br.⸗Reg.⸗To. auf. Am 1. v. M. betrug die Zahl der aufgelegten Schiffe 154(138 deutſche) mit 718 116 Br.⸗Reg.⸗To. Beginn der Sandblaff-Ernie In den meiſten Orten des Tabakbaugebietes um Schwetzingen wird im Laufe dieſer Woche mit dem Brechen des Unterguts begonnen. Die feucht⸗ſchwüle Wit⸗ terung der letzten Zeit hat die Entwicklung des Mittel⸗ und Oberguts ſehr gut gefördert und die Sandblatt⸗ und Grum⸗ penbildung begünſtigt. Soweit das Sandblatt in vor⸗ geſchrittenen Pflanzungen nicht ſchon bruchreif iſt, wird ſonniges trockenes Wetter für das Ausreifen von Vorteil ſein. Am meiſten Schaden haben die Unwetter der letz⸗ ten Tage offenbar im Anbaugebiet um Mann⸗ heim angerichtet und zwar hauptſächlich in den nördlichen Vororten. Am ſchlimmſten wurde dort das obere Feld von Feuden heim betroffen, wo der Tabak vom Hagel zer⸗ ſchlagen und vernichtet iſt, ſodaß die bisher berechtigte Hoffnung auf eine gute und reiche Ernte dahin iſt. Aber auch in Sandhofen, Käfertal und Wallſtadt beklagt man große Verluſte auf den Tabakfeldern, da gerade dieſe Gegend ſtark vom Hagelſchlag heimgeſucht wor⸗ den iſt. In Plankſtadt, wo man am Montag mit der Sand⸗ blatternte beginnt, erwartet man erſtklaſſige Qualität bei voller Ernte. Es gibt hier einen leichten Tabak, der auf ſehr gutem Boden vorzüglich gedeiht. Von Unwetter iſt die Gemarkung im allgemeinen verſchont geblieben, dagegen machten ſich Anfänge der Froſchaugen⸗ und Wildfeuerkrank⸗ heit bemerkbar. Die Oftersheimer Pflanzer glauben eine beſſere Qualität als im Vorjahr zu erzielen bei etwa gleichem Ertrag. Auch hier wird in dieſen Tagen mit der Sandblatternte begonnen. Die Niederſchläge haben keinen nennenswerten Schaden angerichtet, Krankheiten wurden nicht beobachtet. In Ketſch wird man ſich mit einer geringeren Ernte gegenüber dem Vorfahr abfinden müſſen; hier haben ſtarke Niederſchläge ihre Spuren zurückgelaſſen. Die Qualität wird vorausſichtlich gut, die Blätter ſind dünn und verſpre⸗ chen ein leichtes Material. Wo man das Auftreten der Wildfeuerkrankheit beobachtet hat, wurde die Bekämpfung durch Spritzen aufgenommen. Die Ernte dürfte eine kleine Verzögerung erfahren. Für Brühl gilt etwa das gleiche; auch hier werden die ſtarken Niederſchläge einen etwas ge⸗ ringeren Ertrag zur Folge haben. Auf einigen Aeckern iſt die Wildfeuerkrankheit aufgetreten. Mit der Ernte iſt man um etwa drei Wochen zurück. In Reilingen wird im Laufe dieſer Woche mit dem Brechen des Untergutes be⸗ gonnen. Zuckerknappheli? Von der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Deutſchen Zucker⸗Induſtrie ſind ſoeben weitere 5 v. H. des In⸗ landguckerkontingentes freigegeben wor⸗ den. Damit erhöht ſich die geſamte Freigabe auf 90 v. H. Es entſteht dadurch die Frage, ob die reſtlichen 10 v. H. ausreichen werden, um den Zucker bedarf bis zum Beginn der neuen Ernte zu decken. Bekanntlich beträgt das ſogenannte Grundkontingent der deutſchen Zuckerinduſtrie rund 41,5 Mill. Zentner Roh⸗ uckerwert. Davon iſt eine Menge von 65 v. H. für den Inlandskonſum feſtgeſetzt, während der Reſt entweder ex⸗ portiert oder verfüttert oder ins nächſte Jahr überlagert werden muß. Das ſogenannte Inlandskontingent beträgt daher 26,975 Mill. Zentner. Hiervon ſind wie geſagt, noch 10 v.., das heißt 2,697 Mill. Zentner, bis zur neuen Ernte verfügbar, außerdem der noch unverkaufte Teil der ſpeben erfolgten Freigabe. Dieſe Zuckermenge müßte alſo reichen bis etwa Mitte oder Ende September. Die Kampagne beginnt zwar offiziell Anfang September, doch dauert es naturgemäß eine Weile, bis der Zucker fabriziert und in den Handel gelangt iſt. Der Konſum hat nun im letzten Jahr im Juli 1,1 und im Auguſt eine Kleinigkeit weniger betragen. Für den September kann man eher mit einem geringeren Zuckerverbrauch rechnen. Selbſt wenn ſich alſo der Zucker⸗ konſum auf der Höhe des Vorjahres hält, dürfte die zur Verfügung ſtehende Zuckermenge vollkommen zur Deckung des Bedarfs ausreichen. Sollte das wider Erwarten nicht geſchehen, ſo würde leichwohl keine Zuckerknappheit eintreten. Gemäß den ſeſtimmungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung würde dann das mit 65 v. H. feſtgeſetzte Inlandskontin⸗ gent um eine entſprechen de Menge erhöht werden. Da nun in Deutſchland große Mengen Lager⸗ zucker vorhanden ſind, die den möglicherweiſe zu erwarten⸗ 4 83,5, ſowie ſtehen. den Mehrbedarf ganz erheblich überſteigen, ſo iſt trotz der Ausnutzung des bisherigen Inlandskontingentes an eine Zuckerknappheit nicht zu denken. Badisch- pfälzische Häufeaukfion * Karlsruhe, 9. Aug. Für das baodiſch⸗pfälziſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig): Kuhhäute (bunte ohne Kopf): alle Gewichte 21—25; rote o. K. 3049 Pfund 25— 30 50—59 Pfd. 39—42; 60—79 Pfd. 47,5050, 25 80—99 Pfd. 45,50—49,50.— Ochſen häute: alle Gewichte b. o. K. 27,25; r. o. K. bis 29 Pfo. bis 26; 30—49 Pf. 20,25 bis 27; 50—59 Pfd. 36,50—40; 60—79 Pfd. 4147,75; 8099 Pfd. 3740; 100 u. m. Pfd. 36—38.— Rinder häute: alle Gewichte, b. o. K. 27,50— 35,25; r. o. K. bis 20 Pfd. bis 34; 30—49 Pfd. 3740,25; 50—59 Pfd. 4750,50) 60—79 Pfd. 47,50 52,75; 80 u. m. Pfd. 46,75.— Bullen⸗ häute: r. o. K. bis 29 Pfo. bis 25,757 30—49 Pfd. 24,75 bis 28,75; 50—59 Pfd. 28,50— 30,50; 60—79 Pfd. 2931, 80—99 Pfö. 2428; 100 u. m. Pfd. 2025,75; Schußhäute 16 bis 20.— Angebot: 14210 Stück Großviehhäute. Kalbfelle: b. o. K. bis 9 Pfd. 3435,50; 9,1—15 Pfd. 31,25—33; 15,1—20 Pfd. 35; r. o. K. bis 9 Pfd. 46,2550, 75 9,1—15 Pfd. 46—49,75; 15,120 Pfd. 51,25, Schußkalbfelle: r. b. K. 31,75—32; Freſſerfelle bis 20 Pfd., r. o. K. W, 5. Angebot: 20 318 Stück Kalbfelle. Tendenz feſt. Schaffelle: grobwollig 15—22. Angebot: 637 Ham⸗ melfelle.— Allgemeintendenz: Beſuch gut, Ver⸗ kauf teilweiſe ſchleppend, ſo daß die meiſten Loſe doppelt ausgeboten wurden. Kalbfelle hatten kleine Auſſchläge. Häute hatten Aufſchläge bis 10 v. H. Nächſte Auktion am 14. September in Mannheim. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 6. Aug.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Am Kaffeemarkt ſind auch in ber abgelaufenen Berichtswoche keine Veränderungen ein⸗ getreten. Von Santos liegen infolge der noch andauernden Revolution weiterhin keine Angebote vor. Der Konſum hat in den letzten Tagen begonnen, die ſtark gelichteten Beſtände zu ergänzen. Da gute Santos⸗Kaffees anfangen knapp zu werden, finden gewaſchene Mittelamerikaner in den billigen Preislagen größere Beachtung und auch die Beſtände hierin werden allmählich kleiner. Do die Forderungen in den Urſprungsländern erhöht werden, fangen auch die hieſigen Preiſe leicht zu ſteigen an. * Bundenthaler Ferkelmarkt vom 9. Aug. Zum heutigen Schweinemarkt waren über 90 Ferkel angefahren. Der Ver⸗ lauf war ziemlich gut. Der Markt wurde faſt geräumt. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 25 und 35/ pro Paar. Frankfurfer Abendbörse geschäflslos An der Abendbörſe ſtagnierte das Geſchäft ſaſt vollkommen, da Anregungen nicht vorlagen und es vor allem weiterhin an Orders außenſtehender Kreiſe fehlte. Die Spekulation war wieder eher zu Reali⸗ ſationen geneigt, ſodaß die Tendenz als nur knapp behauptet anzuſprechen war. Einiges Intereſſe erhielt ſich für Schiffahrtswerte ſowie am Montanmarkt für Stahl⸗ verein, die etwa= v. H. höher lagen. Auch Ash konnten ſich leicht erholen, während J. G. Farben im freien Markt mit 86 v. H. angeboten waren. Am Rentenmarkt kam es ebenfalls kaum zu Umſätzen, Deutſche Anleihen wurden eher niedriger taxiert, während ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 1 v. H. höher umglin⸗ gen. Pfandbriefe lagen ſehr ruhig. Im Verlaufe herrſchte weiter Geſchäftsſtille. groß dieſe war, ging am beſten daraus hervor, daß das Standardpapier der Börſe, J. G. Farben, bis um 18 Uhr noch nicht zur Notiz kommen konnte. Im freien Markt gingen ein paar Mille bei etwa 8696 v. H. um. Eine offi⸗ zielle Notiz kam ſchließlich nur per Kaſſe mi 867 v.. zuſtande. Schlußtendenz geſchäftslos. Es notierten: Neu⸗ beſitz 5,45, Altbeſitz 4803. Berliner Handle 89, Reichsbank 125, DD⸗Bank 75, Gelſenkirchen 35, Harpen 53,75, Phönix 16,25., Rhein. Stahl 50,5, Stahlverein 12,75, Aku(0, AEch 28,75, Chade 171, Cement Heidelberg 38,5., Chem. Albert 26,5 Br., IG Chemie 120 u. 110, Conti Caoutſchoue Daimler 14,5, Gold⸗ u. Silber 138. JG. Farben Bonds 86, Geſfürel 60,5, Goldſchmidt 17,5, Hanſwerk Füſſen 27, Holzmann 38,5, Junghans 9,25, Lahmeyer 865, Metallgeſ. Frankf. 28,25, Rütgers 3856, Zucker ſüdd. 107, Hapag 13,75, Salonique Monaſtir 298. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori/ 9. Aug. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe unverändert Größere Partien wurden nicht vergeben. Die Frachten Wie die Schlepplöhne blieben auf dem geſtrigen Satz Na * Ke ſchen F bezeichn Son d Sonder zu den wurden großen ßahlreic Stadt 7000 zal vom 8. ſonen d gäſte ha wehr⸗ halle w Schon 90 000 Durch k had Ra 4 die Zal 7 2 Somme d. h. ar ſeit Ta aber w. den. 7 Private von G: herauff heim Tempo die Fa Radfah dadurch den Ko ſamme: Wagen; letzung davon. Warnu fahren, aufkom kann. „ wehr e: meda Dienſtz Dienſtz. Herrma Auszeie loch üb. die Gli Namen Im Ne tor un zeichnun Schrift Adreſf aus 2 bekam Vitalis deryier f. We 1025 perfekt ſucht 9 1 khr. 8e ſucht A u. Put 5 5 ſchäfts e 1 195 7 1 5 2 5 7. Seite Nummer 367 N Mittwoch, 10. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5 Seit E a——————. 1 lus Bad Aus der Pfalz n Aus Baden Pf 5 Nachklänge zum 21. Deutſchen Feuerwehrtag Ableben des älteſten Einwohners * Karlsruhe, 9. Aug. Die Bilanz des 21. Deut⸗* a Auguſt. Der ki 1 n ſchen Feuerwehrtages kann man als recht erfreulich 5 ü„„„ 5 2 6 Einwohner der Gemeinde, Spengler⸗ und lanzfäh. ven So hat die Reichsbahn insgeſamt 45 sp. Mainz, 9. Aug. Insgeſamt ind zur eilen e 1 25 ger Waagmeiſter Heinrich Schroth 15 ſt 7 1 8 0 ö Sonder z ü ge nach Karlsruhe geführt. Mit dieſen Tunnels ſind für die Reichsbahn außerordentlich] Kubikmeter abzutragen. 5 Ein ſtarker Waffe 89. Lebensjahr. Er wurde unter großer Anteil⸗ ben Sonderzügen, die teilweiſe als Vor⸗ und Nachzüge koſtſpielige Bahnſtrecken. Die Abgaſe der Kohlen⸗ hat mit dem erſten Einſchnitt auf etwa 3 Meter nahme der Vereine zu Grabe getragen. die t ein zu den fahrplanmäßigen Zügen geführt wurden, feuerung der Lokomotiven und die Luftfeuchtigkeit Tiefe begonnen, nachdem die Kaſernenbauten nie⸗ des Verſtorbenen vollendet im Ok ober. 1 Ver⸗ wurden insgeſamt 30 000 Perſonen befördert. Einen wirken geradezu verheerend auf das geſamte Bahn⸗ dergelegt wurden. Die weiteren Abtragungen er⸗ 91. Lebensjahr und iſt noch 5 ig und Kore cht großen Verkehr hatte auch die Reichspoſt mit ihren körpermaterial. Während auf freier Strecke dig folgen gleichmäßig beiderſeits der Tunnelachſe bis außerordentlich rüſtig. Sie iſt die älteſte Einwohne⸗ flat Ehlreihen Omuibuſſen an bewältigen. Der Eleiſe bei boher Belastung letwa 280 Züge täglich) auf etwa 10 Meter über Tunnelſcheitel. Dann rin Dirmſteins. An⸗ Stadtgarten konnte während der Tagung über eine Liegedauer von 20 Jahren erreichen, müſſen ſie hleibt jeweils die Mittellaſt direkt über dem Tun⸗ Die Wildſchweinplage der 7000 zahlende Beſucher aufweiſen. Während der Zeit im Tunnel alle vier Jahre erneuert werden. Die⸗ nelgewelbe zur Eng des Gleichgewichts„Die A bine e; f Man 1 Freitag bis Montag haben 25 bis 30 000 Per⸗ ſem koſtſpieligen Uebelſtand hat die Reichsbahn vor Wege 5 1 0 der ſeitli 555 Abtrac 11 beſtehen 2: Bruchweiler, 9. Auguſt. Eine große Gefahr fü ber ſonen den Stadtgarten aufgeſucht. Die Feuerwehr⸗ einigen Monaten in dem Cochemer Tunnel durch zuſtandes bis nach der ſeitlichen Abtragung die Landwirtſchaft bedeutet die Zunah ge; gäste hatten freien Eintritt hierzu. Für die Feuer⸗ Entlüftungsanlagen uſw. abgeholfen. Um die hohen Der Abbruch des Tunnelgewölbes erfolgt Schwarzwilde 8. Bei letzthin abget 1 119 wehr ⸗F achausſtellung in der Ausſtellungs⸗ Koſten dafür zu ſparen und gleichzeitig die A in Teilabſchnitten. jagden hat man hier 1 30 Wi pweine fe, ** 55 d 500 zintritts elöß un verhältnismäßig hohen Ausgaben für Unterhal⸗ 0 5 1 5 401 3 geſtellt. Auf Drängen der Landwirtſchaft und der alle wurden rund 6000 Eintrittskarten gelöſt.) ßig hol 0„ dier S 5 ent. geſtellt. f 0 ö 9 10 Sen jetzt kann damit gerechnet werden, daß 28 bis tung, Entwäſſerung und ſonſtige Tunnelanlagen zu Dleröu wir. 11 8„„„ 0 Behörde wurde endlich erreicht, d nz energiſch 9 90 000 Perſonen dieſe Ausſtellung beſichtigt haben. reduzieren, hat ſich die Reichsbahn entſchloſſen, den 8 58 e 0 15 0 3 gegen die Ueberhandnahme des)warzwildes ein, Ab. Durch das günſtige Wetter wurde auch das Strand⸗ Mainzer Tunnel teilweiſe freizulegen. e, geſchritten wird. Es werden nun wöchentlich drei ‚ 1 5 ört ſtark fr tiert; man ſchätzt hier: 2 f auf dieſer Hauptſtrecke ſtarke Zugverkehr letwa Jagden abgehalten. 1 bad Rappenwört ſtar 8 19 1 schätzt hier Auf der zwiſchen dem Mainzer Hauptbahnhof 230 Züge täglich) erfährt keine Stbrung. Das Jas 9. J 3 37 5 2. f* 230 Zug G l fab S 8. 5 5 f 3 15 die Zahl der Beſucher 8 nine e und dem Bahnhof Mainz Süd liegenden Tunnel⸗ 1 wird im Sktoter am künſtigen Weſt⸗ Gute Nußernte in Ausſicht J 0 5 ſtrecke von etwa 1200 Meter Länge ſollen rund 300 Schuüßgiktek 8,* 9 Sd 8. Auguſt. Die Nußernte der ö Von der Bergſtraße, 8. Auguſt. Der geſtrige Meir zich en d Gautor und dem Windmühlen⸗ portal aufgeſtellt, am Oſtportal wird es im Früh⸗ Aus der Südpfalz, 8. Augen 8 5 5 15 9 klar 2 3. 8 875 teter zwiſchen dem ttor dem Windmüh 85 8 9 88„ 5 wird in dieſem Jahr in der Südpfalz, ſoweit es 1 Sommertag rief die Landwirtſchaft auf den Plan, in Main uf chen Dieſe Frei⸗ jahr begonnen werden. Die geſamten Freilegungs⸗ wi l„„% N N i ideäcker ziel Getrei ſch bers in Mainz ausgeſchnitten werden. Dieſe Frei j ol 18 Wei 0 5 yllendet ſei ſich aus dem gegenwärtigen B g der Bäume tung d. h. auf die Getreideäcker. Viel Getreide lag ſchon legung wird der Reichsbahn ſowohl betrieblich wie arbeiten ſollen bis Weihnachten 1933 vollendet ſein. ſchließen läßt, gut werden. Mit der Ernte der ſeit Tagen geſchnitten and auf Haufen geſetzt konnte wirtſchaftlich ganz erhebliche Vortefle bringen. Der Die Ausführung liegt in den Händen der Arbeits⸗ rü eee e ae e ktion aber wegen des vielen Regens nicht 1 Einſchnitt von rund 24 Meter Tiefe ſoll mit beider⸗ gemeinſchaft Fiſcher, Polenſky u. Zöller, Richter. 8 f 255 l, ſo den. Den geſtrigen ſchönen Tag nutzten 5 9785 ſeitigen bepflanzten Böſchungen in der Neigung von Die gewonnenen 330 000 Kubikmeter Erdmaſſen Im Verdacht der Brandſtiftung t wirte aus. Hunderte von hochbeladenen Wagen ſah etwa 121,5 hergeſtellt werden. Die obere Breite der werden durch eine go0⸗millimeterſpurige Förder⸗ erben ad d An Der Besen 11 man längs der Bergſtraße den. zufahren. Oeffnung wird rund 90 Meter betragen. Hauptſig⸗ bahn nach dem Gelände des Forts Hechtsheim ge⸗ 5 Gastwirtschaft ee See 9 77 Weinheim, 8. Auguſt. Als geſtern mittag das nale in dem Einſchnitt werden den Betrieb günſtiger bracht und dort 18 Meter hoch aufgeſchüttet zu einem 922 5 an Sa ie erſohn Mi 1% tliche Privatauto des Herrn Wanner von Muckenſturm, geſtalten. Auch die Sſcherungsanlagen können künftigen Volks⸗ und Rodelberg. Etwa 300 Arbei⸗ La 555. 55 4. e fel enn, zerf zen Großſachſen kommend die Roſenbrunnenſtraße wefentlich vereinfacht werden. Die Geſamtunter⸗ ter finden bei der Freilegung etwa ein Jahr lang unter dem%%%Cͤ 15 herauffuhr, kamen von oben einige Heddes⸗ haltung wird ſich leichter und billiger geſtalten Beſchäftigung zu haben, von der Staatsanwaltſchaft Landau feſt⸗ 4 5 5 8 7 2 62 8 4 2—+ 1 2 2 r 18 heimer Turner mit dem Fahrrad in ſchnellem genommen und in 1 e ee r6.— Tempo herabgeſauſt. Beim Anblick des plötzlich in eingeliefert. nge i e e„ 8 0 8* 8 41 Ger 0 6 orden, daß e K ge⸗ n gubiegenden Autos verlor der erste. 1 5 921 politif hen Ge 8 Gaſtwirts gelegt wor⸗ wen r Schuß auf den Vater Volksſchüler bilden eine Diebesbande den eie 5 h Teil dadurch unſicher geworden, mit voller Wucht gegen 5 0 13 7 ech Zuf 5 Ab⸗ den Kotflügel des Autos. Durch die Wucht des Zu⸗ Sw. Nieder⸗Ingelheim, 8. Auguſt. Der 19jährige O. Sch. Frankfurt, 9. Aug. Durch Zufall gelang Vier Monate für einen Meſſerhelden agen⸗ ſammenpralls flog er noch durch die Schutzſcheibe des Sohn eines hieſigen Fabrikanten e iſt vor einigen der Frankfurter Kriminalpolizei geſtern ein guter 5 g 8 e eee 7—* Wagens. Glücklicherweiſe kam er mit leichteren Ver⸗ Tagen mit ſeiner 17jährigen Geliebten verſchwun⸗ Griff. Drei Schüler von 12— 14 Jahren hatten ö Zweibrücken, 9. Aug. Das e f 1 letzungen(Verſtauchungen und Schnittverletzungen) den. Aus Herrenalb ſchrieb das Mädchen an ſeine ſich zu einer kleinen Bande zuſammengeſchloſſen urteilte den 31 Jahre alten Fuhrmann N 100 davon. Der Vorfall diene allen Radfahrern zur Mutter, daß es mit ſeinem Geliebten beſchloſſen und ſeit mehr als einem Jahr in Ladengeſchäften Hermann aus Homburg wegen eee inen. Warnung, auf ſteil abfallenden Straßen vorſichtig zu habe, gemeinſam in den Tod zu gehen, da an eine und Badeanſtalten ganz erhebliche Diebereien aus⸗ verletzung zu vier M 0 35 ten G ef n anis trück⸗ fahren, mindeſtens aber ſo, daß vor einem plötzlich] Heirat doch nicht zu denken ſei. Darauf fuhr der geführt Als am Spuntag im Stadionbad einem unter Anrechnung von drei Wöien w ee 7 51 aufkommenden Hindernis ſofort Halt gemacht werden[Vater des jungen Mannes nach Herrenalb. Als er Schauf leer de tee nen e rin haft. Der Angeklagte hatte Anfang Juni in be⸗ ſchäf⸗ kann. das Hotelzimmer ſeines Sohnes betrat, feuerte die⸗ 2 5 8 85 155 1 des Stadions 90 einen trunkenem Zuſtande ſeinen Freun d, der ihm das 9 ſei L. Walldorf, 8. Auguſt. Von der Freiw. Feuer⸗ ſer mit einem Revolver auf ihn. Der Fabrikant 1 1 ein Aufſichts 1 5 985 15 1 55 1 7585 1 Ausleihen eines Fahrrades verweigerte, mit dem wehr erhielten folgende Wehrleute die Ver dte n ſt⸗ wurde durch einen Bauchſchuß ſch wer verletzt verdäch igen Jungen un lief 1 u fe en chmen. 155 ch Meſſer erheblich verletzt. auf⸗ 1 medaille und die Ehrenurkunde: für 40jährige ins Krankenhaus eingeliefert, ebenſo der Sohn, ihn erfuhr man die Namen ſeiner beiden Komp ien.* ua Dienſtzeit Diener Georg Funk, für Bᷣjährige der ſich einen Kopfſchuß beigebracht hatte. Die Die drei Schüler haben mit dem zuſammengeſtoh⸗ ad 9. Aug. Das dem Deutschen 49 Dienſtzeit Philipp Herrmann, Zimmermeiſter Joh. Verletzung des Sohnes ſoll nicht lebensgefährlich lenen Geld die erwachſenen Kavaliere geſpielt, ſaßen 8 1955 4515 5 Kaiſerslautern 985 chiffe Herrmann, Zimmermann Johannes 1 ſein. 3 ſtändig in den Lichtſpieltheatern und mächten, ohne hörige Gelände 90.420 Gee an er Ham baer Auszeichnungen wurden von Landrat Dol ⸗Wies⸗„ Mettenheim(Ahh), 8. Aug Ein Dar daß es auffiel, in Reſtaurants erhebliche Zechen. In Straße(Weinberg, Garten und Gartenhaus) ging e en, e 1 e lehensſchwin dler beſuchte hier und in den um⸗ einer Wirtſchaft auf der Kaiſerſtraße brachten ſie es im Wege der Zwangsverſteigerung in den Beſitz der die eee e liegenden Orten Leute, die Geld benötigten. Er fertig, zu dritt 15 4 zu verzehren. Selbſtverſtänd⸗ Stadtſparkaſſe Neuſtadt, der Hypothekengläubigerin, 3 65 8 8 Wehr 1 Feuerwehrlöſchinſpek“ nahm Proviſion und Anzahlung, verſprach, in Kürze lich brauchten die jugendlichen Kavaltere auch Ziga⸗ für 3000% über. Die Hypothekenſumme beträgt 10 55 155 amen da Mayer für die Aus⸗ die benötigte Summe zu beſorgen, iſt aber bis heute retten uſw. Dieſe ſtahlen ſie in Warenhäuſern. Die 15000 /. Das noch unfertige Haus mit 6 Klein⸗ 15 195 8 5 nicht wiedergekommen. Alſo Vorſicht! Polizei hat ihrem Tatendrang ein Ziel geſetzt. wohnungen ſoll mit 34000/ belaſtet ſein. efälle 25 2 ute 5 Offe 1 N. 2 5 50.55 1 7 1 8 f 1 f 1 Gebild. Dame ſu cht 0,25 Schriftl. Heimarb. Flottes Servierfräulein irtschaft 3 Zimmer-Wohnung Zimmer und Küche„ e 9 5 Adreſſen abschreiben für Weinhaus geſucht. 1 ab 1. 9. zu vermieten, Haus T 6. 38. Daſelbſt 5 Nd, Dr Quaöraten beſchlagnahmefxeie 20,25 5 iche 3 5 16 in Maunh.⸗Neckarſtadt für ſofort oder ſpäter ein Laden ſowie große u. kl. Lagerräume. Zu[ 1 9. pari.-Zimm. 7 2 Zimmer Wonnun 099 170 1 27 rn f. 1648 4, 16. zu verpachten. Angebote unter J 0 37 an die erfragen bei Thielmann, Rheiuvillenſtraße 7, it ges ber 5 geſucht. Gefl. Angebote 1 kannten Verlag. 25 12 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1688 Telephon Nr. 288 75. 11268 bl. 0 e e mit Preis unter HK 21(Abſchluß), in gutem id Bilalis 18, München 18. Ppänlein. 18-20 F an die Geſchäftsſt. ds. Bl. i 12 9251 Tallei, 5 immer Zehnkitr. 10. Laden. f 55 Hause. 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Ein Film von lustigem Husarenleben voll herzhafter Komik u. frisch- fröhlichem Liebes krieg im bunten Rock In den Hauptrollen großer Aufmarsch prominentester Komiker: Fritz Schulz, Jahnb Tieudtkm, Paul Heidemann da Wüst- Ursula Grabley- camilla Spira- Hugo Fischer-Röppe- H. A. u. Schlettow- Paul Otto und dle allerllebste Petra 9 1 Kel(bekannt aus dem letzten Tauberffim) in Meisterstück an Humor, WItz und ausgelassenster Frönlichket!& Fritz Schulz gestaltet die Erlebnisse des Zirkuselowns Bimbo bei den Husaren mit der ganzen, diesem vielseitigen Schauspieler zur Verfügung stehenden humoristischen Schauspielkunst. Schneldige Milftarmärsche v. Frz. Doelle umrahmen das Ganze Hierzu das vorzügliche tönende Vorprogramm: „Fox-lünende Wochenschau“ „Rund um die Mürburg“ neuesten TONFILMN Sonsatfonell- spannende Sport- Reportage. 27 elan: 3 5 77 87 Uhr Fir Jugendliche verboten! 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