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Jahrgang Nr. 375 — Vorerst keine umbildung des Kabinelts Papen Hindenburg hat Hillers Forderung auf die Kanzlerſchaft abgelehnt— Die Nationalſozialiſten kündigen ſcharfe, aber legale Oppoſition an Eine Erklärung der Nationalſozialiſten Angeblich verſchiedene Anrichtigkeiten in der amtlichen Darſtellung Die amtliche Meldung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 14. Aug. Reichspräſident von Hindenburg empfing geſtern nachmittag in Gegenwart des Reichskanzlers von Papen den Führer der NSDAP., Adolf Hit⸗ ler, zu einer Beſprechung über die politiſche Lage und die Frage einer Umbildung der Reichsregierung. Der Reichspräſident richtete an Hitler die Frage, oh er bereit ſei, ſelbſt ſowie mit anderen geeigneten Perſönlichkeiten der NSDAP. in die von dem Reichs⸗ kanzler von Papen geleitete Regierung einzutreten. Herr Hitler verneinte dies und ſtellte an den Herrn Reichspräſidenten die For⸗ derung, ihm die Führung der Reichsregierung und die geſamte Staatsgewalt in vollem Umf ug zu übertragen. Reichspräſtdent von Hindenburg lehnte dieſe Forderung ſehr beſtimmt mit der Begründung ab, daß er vor ſeinem Gewiſſen und ſeinen Pflichten gegenüber dem Vaterland nicht ver⸗ antworten könne, die geſamte Regierungsgewalt aus⸗ schließlich der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu Übertragen, die dieſe Macht einſeitig anzu⸗ wenden gewillt ſei. Er bedauerte, daß Herr Hitler ſich nicht in der Lage ſehe, entſprechend ſeinen vor den Reichstagswahlen abgegeben en Er⸗ klärungen eine vom Vertrauen des Herrn Reichs⸗ präſidenten berufene nationale Regierung zu unter⸗ stützen. Die Ausſprache ſchloß alsdann mit einer ernſten Mahnung des Reichspräſidenten an Hitler, die von ihm angekündigte Oppoſition der NSDAP. ritterlich zu führen und ſeiner Verantwortung vor dem Vaterland und vor dem Volk bewußt zu bleiben. Vor dem Empfang bei dem Reichspräſidenten hatte im Laufe des Vormittags eine Ausſprache des Reichskanzlers mit Hitler ſtattgefunden. In Rieſer Ausſprache hatte ſich der Reichskanzler erboten, dem Reichspräſidenten Hitler als Vize kanz⸗ ler der gegenwärtigen Regierung vorzuſchlagen und ferner einige weitere geeignete Perſönlichkeiten ans der nationalſozialiſtiſchen Bewegung mit wich⸗ tigen politiſchen und fachlichen Miniſterien zu be⸗ trauen und dieſer Bewegung einen ihrer Stärke eut⸗ ſprechenden Einfluß auf die Staatsführung einzu⸗ räumen. N* Der Empfang Hitlers beim Reichs⸗ präſidenten am Samstag nachmittag hat nur knapp 20 Minuten gedauert. Zu der entſcheidenden Ausſprache waren der Reichskanzler, ſowie die Staatsſekretäre des Reichpräſidenten und der Reichskanzlei zugegen. Der Führer der National⸗ ſozialtſten Hitler erſchien in Begleitung der Herren Röhm und Frick. Berliner Preſſeſtimmen Drahtberiſcht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Aug. Der Reichspräſtdent weilt wieder in Neubeck. Adolf Hitler hat Berlin verlaſſen. Nach den auf⸗ regenden Ereigniſſen der letzten Tage iſt eine poli⸗ tüſche Ruhepauſe eingetreten, die freilich aller Vorausſicht nach nicht von langer Dauer ſein wird. Die Antworten auf die Frage, was nun kommen wird, ſind recht dürftig. Die Berliner Kom⸗ mentare ſind, ſoweit es ſich um den Ausblick in die Zukunft handelt, herzlich wenig aufſchlußreich. Kaum, daß hier und da ein Verſuch unter⸗ nommen wird, eine Prognoſe auf längere Sicht zu ſtellen. Die Hugenbergblätter ſpielen überhaupt den„toten Käfer“. Sie vermeiden jede Stellung⸗ nahme zu den Dingen und begnügen ſich, rein refe⸗ rierend den Gang der Geſchehniſſe und die Auf⸗ faſſungen der beiden Verhandlungspartner wieder⸗ zugeben. Auf der Linken kennzeichnet man den negativen Ausgang der Bemühungen Papens, die Nationalſozialiſten zur Teilnahme an der Verant⸗ wortung zu bewegen, als eine eklatante Nie⸗ derlage der Regierung. Der„Vorwärts“ erhebt ſogar die Forderung, daß das Unrecht, das zum eines mißglückten Experimentes willen“ an der republikaniſchen Bevölkerung verübt worden ſei, wieder gutgemacht werde. Es ſei Zeit, daß man ſich auf die„primitiven Grundſätze einer geordneten Staatsführung“ zurückbeſinne. 13 8 a Die„Germania“ verſichert, daß ſie über die „grauſame Desavouierung der neuen deutſchen Staatsführung keinerlei Schadenfreude empfinde“, ſtellt aber doch nicht ohne einen Unterton der Genug⸗ tuung feſt, daß die Kreiſe, die heute am Grabe ihrer Hoffnung ſtänden, jetzt dort wieder würden anfangen müſſen, wo ſie das Kabinett Brü⸗ ning aus ſeiner Arbeit herausgeriſſen hätten. Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Auguſt. Die Preſſeſtelle der NSDAP teilt mit: Der Führer wurde heute zu Beſprechungen zum Reichskanzler von Papen und im Anſchluß daran zum Reichspräſidenten von Hindenburg gebeten. Auf die ihm vorgelegte Frage, ob er und die Partei bereit ſeien, in eine Regierung von Papen zur Mitarbeit einzutreten, erklärte der Führer:„Wir ſind gewillt und entſchloſſen, die volle Verantwortung für die deutſche Politik in jeder Beziehung zu übernehmen, wenn man ung dafür die eindeutige Füh⸗ 5 rung der Regierung anvertraut. Das iſt nicht der Fall. So kann die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung weder an der Macht noch an der Verantwortung teilnehmen. Insbeſondere kommt ein Eintritt in die Regierung Papen für die Partei nicht in Frage. Da aber Reichspräſident von Hindenburg es ab⸗ lehnte, die nationalſozialiſtiſche Bewegung als ſtärkſte Partei mit der Führung der Regierung zu betrauen, wurden die Verhandlungen als ergebnis⸗ los abgebrochen. Die nunmehr getroffenen Maß⸗ nahmen für die weitere Fortführung des Kampfes der nationalſozialiſtiſchen Bewegung werden in einer in der kommenden Woche ſtatt⸗ findenden Führertagung bekanntgegeben. Der Füh⸗ rer verließ noch am Samstag Berlin. Es folgt dann in der Verlautbarung die Be⸗ hauptung, daß der amtliche Bericht über die Zu⸗ ſammenkunft Hitler⸗Hindenburg⸗Papen in manchen Punkten„nicht unweſentliche Unrichtig⸗ keiten enthalte“. Die NSDAP., ſo wird erklärt, werde dazu noch Stellung nehmen. Der Eindruck in Frankreich Meldung des Wolff⸗Bſtros — Paris, 14. Aug. Die Blätter veröffentlichen ausführliche Berichte über die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen dem Reichspräſidenten und Hitler. In ſämtlichen Berich⸗ ten wird betont, das Weſentliche ſei jetzt die Beant⸗ wortung der Frage, wie ſich die nationalſozialiſtiſche Partei verhalten werde. „Ere Nouvelle“ erklärt, angeſichts der exorbitanten Forderungen Hitlers war keine Wahl mehr möglich. Im Intereſſe des Friedens und der internationalen Zuſammenarbeit ſei es zu begrüßen, daß der Reichs⸗ präſident mit Hitler gebrochen hat. Aber jetzt müſſe er mit denjenigen Fühlung nehmen, die in ſeinem Kampf gegen den Faſchismus ſeine natürlichen Ver⸗ bündeten ſeien: die deutſchen Republikaner und die Demokraten. 5 „Quotidien“ meint, Hitler habe die einzige Chance, ohne Blutvergießen zu Ehre und Macht zu gelangen, ver lüren und ſei offenſichtlich zu weit gegangen. „Populaire“ ſagt, die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung müſſe jetzt entweder vor Schleicher kapi⸗ tulieren und von der politiſchen Bildfläche ver⸗ ſchwinden, oder ſich geſenkten Hauptes in das Aben⸗ teuer des Bürgerkrieges gegen die Reichswehr und gegen die Polizei hineinſtürzen. In einem ſolchen Kampfe würde Hitler aber unterliegen. „Das Zentrum,“ ſo heißt es am Schluß,„hat in den letzten Tagen ſeine Forderungen auf zwei Punkte hin konzentriert, auf eine Klarſtellung der politiſchen Verantwortlichkeiten und auf eine unbedingte Inne⸗ haltung der Verfaſſung. Dieſe Forderungen ſind ſo grundſätzlicher Art, daß ſie auch von dem Ausgang der geſtrigen Verhandlungen und ihrer Geltung in keiner Weiſe berührt werden.“ Solchen Gedankengängen widerſetzen ſich die Rechtsblätter auf das Heffigſte. Die„Deutſche Zeitung“ hält ganz im Gegenteil die„Zeit des Parlamentarismus“ für endgültig vorbei, und die „Berliner Börſen⸗ Zeitung“, die ihr Haupt in Trauer hüllt und den 13. Auguſt als einen „ſchwarzen Tag der nationalen Bewe⸗ gung“ bezeichnet, ſpricht die Hoffnung aus, daß der 1 Parlamentarismus in keiner Form wieder auf⸗ leben möge. Die„D. A..“, die ſchonende Kritik an dem Verhalten der nationalſozialiſtiſchen Führung übt, glaubt einen„Preſtigezu wachs“ des Kanzlers konſtatieren zu dürfen und warnt im übrigen, dem General Schleicher „finſtere Pläne zu unterſtellen, für die er zu klug und zu loyal“ ſei.. Hitler hat dem Reichspräſidenten und dem Reichs⸗ kanzler die Oppoſition, und zwar die legale, angekündigt. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird anfangs der Woche eine Führertagung abhalten, auf der die Maßregeln für die weitere Führung ihres Kampfes bekannt gegeben werden ſollen. Man iſt in politiſchen Kreiſen außerordentlich geſpannt, zu welchen Beſchlüſſen dieſe Tagung kom⸗ men wird. Sozialiſierungsanträße der SND Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Auguſt Die neue ſozialdemokratiſche Reichs ⸗ tagsfraktion hat bereits eine Reihe von Geſetzentwürfen vorbereitet, die ſie in der nächſten Woche beantragen will. Zu den politiſchen Forderungen, die in dieſen Geſetzentwürfen auf⸗ geſtellt werden, gehört die Aufhebung der politiſchen Notperordnungen und die Zurückziehung des Reichs⸗ kommiſſars in Preußen. Die wirtſchaftspolitiſchen Anträge der Sozialdemokraten gliedern ſich in vier Gruppen. Die erſte Gruppe von Anträgen verlangt die Rück⸗ gängigmachung des Sozialabhaus und der Maſſen⸗ ſteuererhöhungen durch Aufhebung der Notverord⸗ nung vom 14. Juli 1932. Außerdem wird wieder die Gewährung einer Win terhilfe verlangt. Die zweite Gruppe von Anträgen biedet das Keruſtück der ſozialdemokratiſchen Forde⸗ rungen. Hierzu gehören die Sozialiſterung der Schlüſſelinduſtrien, die Verſtaatlichung der Großbanken, die Enteignung des Groß⸗ grundbeſitzes und die Beſiedlung des da⸗ durch freiwerdenden Landes mit Landarbei⸗ f tern und Kleinbauern Die dritte Gruppe der ſozialdemokratiſchen An⸗ träge umfaßt ein Ar beit s hb e ch af fu ngs⸗ programm mit öffentlichen Arbeiten, Förderung von Hausreparaturen und Beſchäftigung von Ar⸗ beitsloſen in ſtilliegenden Fabriken und Werkſtätten, finanziert durch eine Prämie nan le ih e und ſo⸗ weit deren Erlös 500 Millionen Mark nicht erreicht, durch eine Zwangsanleihe. Ferner ſoll die Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche verkürzt werden. Ueberſtunden ſollen nur in den dringlichſten Ausnahmefällen zugelaſſen wer⸗ den. Der finanzielle Mehrbedarf der öffentlichen Körperſchaften, der ſich aus dieſen Anträgen ergibt, ſoll nach der vierten Gruppe von Entwürfen durch Steuern auf hohe Einkommen und Vermögen und auf Luxusverbrauch, durch Tabak⸗ und Erdölmono⸗ pole, Kürzung der hohen Gehälter und Penſionen und Streichung der Fürſtenabfindungen aufgebracht werden. 3 Vadiſcher Innenminister Maier 2 Wie aus Freudenſtadt gemeldet wird, iſt dort am Sonntag vormittag halb 11 Uhr nach längerem, ſchwerem Leiden der badiſche Innen⸗ miniſter Emil Maier geſtorben. Emil Maier wurde am 11. Auguſt 1876 in Dunningen in Württemberg als Sohn eines Müllers geboren. Er erlernte das Buch⸗ druckerhandwerk, wurde 1904 Lokalredakteur an der„Volksſtimme“ in Mannheim. In Hei⸗ delberg war er dann als Parteiſekretär tä⸗ tig und wurde 1912 „ Stadtrat. Lange Jahre gehörte er als Abgeordneter dem Badiſchen Land⸗ tag an. f 5 Emil Maier trat am 21. November 1929 als Staatsrat in die badiſche Regierung ein und wurde am 30. Juni 1931 zum Miniſter des Innern gewählt. Baut Brücken! * Maunheim, 15. Aug. Die endgültige Enutſcheidung über die Regie ⸗ rungsbeſprechungen mit Hitler, die bei unſerer letzten Betrachtung an dieſer Stelle am Samstag nachmittag noch nicht vorlag, iſt nun be⸗ kannt. Die Abſage, die Hitler dem Kanzler erteilte, hat er auch dem Reichspräſidenten gemacht. Hitler hat das gewiß durchaus reſpektable Angebot, ſelbſt als Vizekanzler in das Reichskabinett einzutreten, ſowie noch mehrere ſeiner Parteifreunde mit in die Regierung hineinzubringen, und außerdem ſelbſt noch den zweifellos ſehr wichtigen Poſten des preußiſchen Miniſterpräſidenten zu übernehmen, abgelehnt. Nach der unmittelbar vorausgegangenen Abſage Hitlers an Papen war die nun bekannte Weiterentwicklung vorauszuſehen und kann nicht überraſchen. Von vornherein mußte als ausgeſchloſſen gelten, daß Hindenburg Herrn Hitler mehr bieten würde als ihm Papen geboten hatte oder daß Hitler aus Re⸗ ſpekt vor der geſchichtlichen Leiſtung des greiſen Reichspräſidenten ſich deſſen dringendem Wunſche fügen würde. Es kann ſchon ſein, daß die recht haben, die der Meinung ſind, Hitler würde, wenn es auf ihn allein ankäme, durchaus geneigt ſein, gemäß ſeiner vor den Wahlen gemachten Zuſage, mit Hindenburg und Pa⸗ pen zu einer Verſtändigung zu kommen, die der ſchwierigen Lage beider Teile und den gegebenen le⸗ galen Machtverhältniſſen gerecht wird. Vielleicht iſt es wirklich ſo, daß Hitler ſo menſchlich einſichtsvoll und ſtaatspolitiſch denkt, ſich jedoch dem ſtändigen Drucke anderer einflußreicher Führer der Bewegung und der durch eine nie dageweſene politiſche Propa⸗ ganda radikaliſterten Maſſen nicht mehr völlig ent⸗ ziehen kann. Vielleicht hat er angeſichts dieſer Ent⸗ wicklung ſchon manchmal an die Worte des Zauber⸗ lehrlings denken müſſen:„Die ich rief, die Geiſter, werd' ich nicht mehr los.“ Aus der nationalſozialiſti⸗ ſchen Preſſe wiſſen wir ja, wie ſehr ſie ſich ſeit Be⸗ ginn der letzten Woche zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung plötzlich darauf verſteift hat, daß Hitler Reichskanzler werden müſſe. Vom„Völkiſchen Beobachter“ wurde der„Deutſchen Allgemeinen Zei⸗ tung“, die bekanntlich ſchon ſeit langer Zeit ſtarke Sympathien für die nationalſozialiſtiſche Bewegung gehabt hat, ganz gehörig über den Mund gefahren, als dieſe Zeitung in der letzten Woche ihrer wohl⸗ meinenden Auffaſſung dahin Ausdruck gab, daß ſie im nationalen Sinne Hitler als Führer der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung für viel wertvol⸗ ler halte als an der Spitze des Kabinetts, im übri⸗ gen aber die Mitwirkung hervorragender National⸗ ſozialiſten in der Reichsregierung als„ein unerläß⸗ liches politiſches Gebot“ bezeichnete. Deſſen unge⸗ achtet mußte ſich die„DA 3“ vom„Völkiſchen Beo⸗ bachter“„Naivität gemiſcht mit Anmaßung“ und „Hintertreppenpolitik“ ſowie„altbürgerlichen Man⸗ gel an Diſtanzgefühl“ vorwerfen laſſen, das„charak⸗ teriſtiſch ſei für das Denken überlebter Strategen der Pſeudopolitik“. Auch in der Samstagnummer des nationalſozialiſtiſchen Hauptorgans wurde die „DAZ“, obwohl ſie es mit der Hitlerbewegung zwei⸗ fellos immer gut gemeint hatte, noch einmal ſcharf angegriffen. 5 Wir erwähnen das, um damit zu zeigen, daß auch in dieſer Hinſicht die Nattonalſozialiſten auf dem für die Staatspolitik eines großen Kultur⸗ volkes undurchführbaren Standpunkt des„alles oder nichts“ ſtehen. Für die Propaganda einer großen Maſſenpartei mag ſolche Parole gewiß ſehr zugkräftig ſein, jeder Deutſche aber, der über Partei und Tag hinausdenkt, kann ſolche radikale Ein⸗ ſtellung nur aus tiefſten Herzen heraus bedauern. Auch die bürgerlichen Kreiſe, die ſich nicht zu den Nationalſozialiſten zählen, hatten den ehrlichen Wunſch, und haben ihn noch, daß die zweifel⸗ los in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vorhan⸗ denen ſehr wertvollen Kräfte für die poſitive Regie⸗ rungsarbeit gewonnen werden und daß der Kurs des Reichsſchiffes und die geſamte Politik des Kabinetts von dem Idealismus, von dem leidenſchaftlichen nationalen Wollen und von der opferwilligen Hin⸗ gabe der ganzen Perſönlichkeit beeinflußt wird, welche vorbildlichen Eigenſchaften bei den Anhängern Hitlers zweifellos ungleich mehr und ſtärker zu fin⸗ den ſind als in anderen Parteien. Wenn ſich zu dieſen perſönlichen Vorzügen auch die poſitive Leiſt ung in der verantwork⸗ lichen Regierungstätigkeit im Intereſſe des geſamten Volkes erweiſen würde— und Hitler und ſeine Anhänger ſind davon felſenfeſt überzeugt — dann hätten die Nationalſozialiſten jetzt die beſte Gelegenheit gehabt, auch auf dem Poſten des Vize⸗ kanzlers und als Inhaber anderer beſonders wich⸗ tiger Miniſterportefeuilles vor ganz Deutſchland und der ganzen Welt den unanfechtbaren Beweis zu lie⸗ fern, daß ihre Politik und ihre Methoden und die von ihr in das Kabinett geſchickten Männer beſſer 55 recht. 2. Seite/ Nummer 375 ue Mo Ne. Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Auguſt 1992 ſind und uns raſcher wieder zu einem Aufſtieg ver⸗ henlfen als die bisherigen Männer und Methoden. Die ſofortige und bedingungsloſe A usS lieferung der geſamten Staatsgewalt aber, wie ſie Hitler und ſeine Anhänger jetzt verlangen, konnte und kann ſelbſtverſtändlich für den Reichspräſidenten, der die Intereſſen des geſamten Volkes wahrzu⸗ nehmen hat, unter keinen Umſtänden in Betracht kommen. Zu einem ſolchen Verlangen fehlt es den Nationalſozialiſten auch an jedem rechtlichen und verfaſſungsmäßigen Anſpruch. Denn um auf le⸗ galem Wege die geſamte Staatsmacht in die Hand zu bekommen und die völlige Umgeſtaltung unſeres politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens vorzunehmen, die von Hitler beabſichtigt wird, brauchte die natio⸗ naliſtiſche Bewegung nicht 37,7 v. H. aller deutſchen Wählerſtimmen, ſondern eine Zweidrittel⸗ mehrheit. Solchen Illuſionen wird ſich wohl aber auch der optimiſttſchſte Anhänger Hitlers nicht hingeben. Vielfach kann man ſogar von Männern, die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung freundſchaft⸗ lich nahe ſtehen, die Meinung hören, daß Hitler die Zahl ſeiner Anhänger bei weiteren Wahlen nicht mehr erhöhen könne, daß er den bei der letzten Reichstagswahl erzielten Höhepunkt ſeiner Macht⸗ fülle jetzt erreicht habe, und daß es ſchon aus dieſer Erwägung heraus bedauerlich ſei, daß er das ihm vom Kanzler und Reichspräſidenten gemachte Ange⸗ bot nicht angenommen habe. Im engſten Zuſammenhang mit all dieſen Fra⸗ gen, die in dieſem Augenblick das ganze Volk be⸗ ſchäftigen und die auch noch in den nächſten Wochen weit über die deutſchen Grenzen hinaus im Mittelpunkt der Erörterungen ſtehen werden, laſſen ſich ſelbſt⸗ verſtändlich noch unendlich viel Probleme aufwerfen. Ein ſo umfaſſendes Thema wie das hier diskutierte kann im Rahmen eines Zeitungsaufſatzes unmöglich erſchöpfend behandelt werden. Es laſſen ſich hier nur Ausſchnitte geben. Al e Deutſchen, die nicht partei⸗ fanatiſch ſind und an die Zukunft des geſamten deut⸗ ſchen Volkes denken. können in dieſen bewegten Ta⸗ gen nur den leidenſchaftlichen Wunſch haben, daß die bis zum Zuſammentritt des Reichstags noch ver⸗ bleibenden beiden Wochen von allen in Betracht kom⸗ menden deutſchen Männern nicht zur weiteren Ver⸗ ſchärfunig der beſtehenden Gegenſätze, ſondern zu ihrer Ueberbrückung benutzt werden. H. A. Meißner. Hindenburg und Arbeitsloſigkeit Meldung des Wolff⸗ Büros i Berlin, 14. Auguſt Der Reichspräſident brachte vor ſeiner Abreiſe nach Neudeck gegenüber dem Reichskanzler, der ſich von ihm verabſchiedete, zum Ausdruck, daß, nachdem nunmehr Klarheit über die politiſche Lage geſchaffen ſei, mit der größten Beſchleunigung die zur Behebung der Arbeitsloſigkeit bpor dringlichen Aufgaben gefördert werden müßten. Der Reichspräſident erklärte hierbei dem Reichskanzler, daß er ſeiner tatkräftigen Unterſtützung bei der Erledigung dieſer Aufgaben gewiß ſein könnte. Am den Begriff Vadelleid“ Telegraphiſche Meldung — Berlin, 14. Aug. Der bekannt gewordene Text der Polizeiver⸗ Urdnung des ſtellvertretenden Reichskommiſſars für Preußen gegen die Unſittlichkeit hat be⸗ ſonderes Aufſehen auch in Badeorten hervorgerufen, in denen es vielfach üblich iſt, daß die Kurgäſte in Badekoſtümen mit umgehangenem Bademantel von ihrer Wohnung zum Strand und von dort in nahe⸗ gelegene Lokale zur Einnahme ihrer Mahlzeiten ſich begeben. Die Beſtimmung, daß es unterſagt ſei, im Badekleid ſich außerhalb des Strandes und der un⸗ mittelbar zum Strande gehörenden Lokale aufzuhal⸗ ten, ſcheint demnach aicht überall klar ver⸗ ſt än d.ich zu ſein. Das gilt insbeſondere auch des⸗ halb, weil nicht geſagt worden iſt, ob die Strand⸗ anzüge und die ſportliche Bekleidung mit unter den Begriff„Badekleid“ fallen.— Wie wir hören, iſt damit zu rechnen, daß Anfang nächſter Woche Ausführungsbeſtimmungen zu der Polizei⸗ verordnung ergehen. ſozialiſten beigemeſſen. Die Berliner Beurteilung der Lage Nähere Einzelheiten über den Verlauf der eutſcheidenden Begegnung zwiſchen N Reichspräſident Hindenburg und Hitler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Aug. Die Verhandlungen über die Regierungsumbil⸗ dung ſind abgeſchloſſen. Das Ergebnis iſt negativ. Schon die vorbereitende Beſprechung Hitlers mit dem Reichswehrminiſter von Schlei⸗ cher, der all die Zeit als Mittelmann zwiſchen Ka⸗ binett und Nationalſozialiſten fungiert hat, ließ er⸗ kennen, daß die Kluft zwiſchen Forderung und Angebot nicht zu überbrücken ſein würde. Die ſehr eingehende Ausſprache des Kanz⸗ lers mit Hitler und ſeinen Unterführern machte dieſe Vermutung zur Gewißheit. Die hiſtoriſche Begegnung Hitlers mit dem Reichspräſidenten ſchloß die Szenenfolge beinahe dramatiſch ab. Hindenburg richtete einen letzten Appell an Hitler, ſich in dem von Herrn von Papen vorge⸗ ſchlagenen Rahmen der Regierung zur Verfügung zu ſtellen. Hitler hat abgelehnt. Er bean⸗ ſpruchte die volle Staatsgewalt und der Reichspräſi⸗ dent mußte ihm erklären, daß er ſolcher Forderung ſich nicht beugen könne. Herr von Hindenburg ſoll in ſeiner ganzen Haltung außerordentlich beſtimmt, würdig und klar geweſen ſein. Er hat Hitler, wie wir hören, mit aller Deutlichkeit zu verſtehen gegeben, daß er jeden Verſuch einer gewaltſamen Machter⸗ greifung zurückweiſen werde. Es verlautet, daß vorher ſchon der Kanzler Hitler gefragt haben ſoll, ob er ſich etwa mit der Abſicht trage, daß, was ihm auf legalem Wege verwehrt würde, nun auf illegalen zu erreichen. Hitler hat dieſe Frage auf das entſchiedenſte verneint. Kanzler und Reichspräſident ſind den National⸗ ſozialiſten weit, ſehr weit entgegengekommen. Herr von Papen war bereit, Hitler das Vizekanzleramt in Verbindung mit dem Miniſterpräſidentenpoſten in Preußen ſowie eine Reihe wichtiger Miniſterien im Reich zu überlaſſen. Hitler verharrte auf der Theſe „alles oder nichts“. Er verlangte die Kanzler⸗ ſchaft und ſtellte darüber hinaus noch Anſprüche, die der Regierung völlig unerfüllbar er⸗ ſchienen. So haben die Verhandlungen ſich zer⸗ ſchlagen. Wie man ſich erinnern wird— und damit war ja auch der Sturz Brünings begründet worden— ſollte dem Kabinett Papen die Aufgabe zufal⸗ len, die Verſöhnung mit den National⸗ ſozialiſten anzubahnen, dieſe immer ſtärker anſchwellende Bewegung aus dem Oppoſitionslager zur poſitiven Mitarbeit am Staat heran⸗ zubringen. Dieſe Miſſion, ſo wird man feſtſtellen müſſen, iſt vorerſt geſcheitert und wenn das Kabinett Papen in ſeiner jetzigen Geſtalt weiter regiert, ſo wird man unter ſolchen Geſichtspunkten das nur als eine Notlöſung anſehen können. Das nationalſozialiſtiſche Problem bleibt in ſeiner ganzen Wucht beſtehen. In den maßgebenden Berliner Kreiſen wird mit Recht die Schuld an dieſem unbefriedigenden Aus⸗ gang den überſpannten Bedingungen der National⸗ Es wird der nationalſozia⸗ liſtiſchen Leitung der Vorwurf gemacht, daß ſie von dem Verſprechen, das ſie im Zuſammen⸗ hang mit der Bildung des Kabinetts Papen— und zwar nach unſerer Kenntnis auch für die Zeit nach den Wahlen— gegeben hat, abgewichen iſt., Es handelt ſich um die Zuſicherung, daß die National⸗ ſozialiſten die vom Vertrauen des Reichspräſtdenten berufene nationale Regierung unter⸗ ſtützen werden. Auf dieſe Erklärung der Nationalſozialiſten hin— ſie dürfte in der politiſchen Diskuſſion der nächſten Tage noch eine gewichtige Rolle ſpielen— hat die Regierung Papen den Nationalſozialiſten weitgehende Zugeſtänd⸗ niſſe gemacht: ſie hat den Reichstag aufgelöſt, das S A⸗ Verbot zurückgenommen und ihnen den immer wieder geforderten Einfluß auf den Rundfunk eingeräumt. Trotzdem hat Hit⸗ ler ſich verſagt, als nun vom Reichspräſidenten der Ruf an ihn erging, dem Ernſt der Stunde Rech⸗ nung zu tragen und ſich unter gewiß ſehr ehrenvollen Bedingungen der Regierung zur Verfügung zu ſtellen. Das Kabinett Papen wird nun alſo in un⸗ veränderter Form vor den Reichstag treten und ſich zum Kampf ſtellen müſſen. Die Regierung denkt nicht daran, etwa die Einberufung des Parlaments zu verhindern, das nach den Be⸗ ſtimmungen der Verfaſſung ſpäteſtens am 30. Auguſt ſich konſtituieren muß. Was geſchieht, iſt ungewiß. Es gibt verſchiedene Möglichkeiten. Die nächſt⸗ liegende iſt, wie wir vor einiger Zeit hier aus⸗ führten, daß das Kabinett durch ein Mißtrau⸗ ens votum geſtürzt wird, aber als geſchäfts⸗ führende Regierung weiteramtiert. Der Reichstag könnte in dieſem Fall abermals aufgelöſt werden. Es wäre aber auch durchaus denkbar, daß die Regie⸗ rung dieſen Schritt vermeidet und unter Aus ⸗ ſchaltung des Parlaments zunächſt die dringlichſten innerpolitiſchen Aufgaben, namentlich wirtſchaftlicher und finanzieller Art, zu bewältigen ſucht. Daß es im Reich jetzt zu einer Koalition dz wiſchen Nationalſozialiſten und Zen⸗ trum kommen könnte, glaubt man in der Um⸗ gebung des Herrn von Papen nicht. Gegen eine ſolche Reichskoalition ſpreche, ſo meint man, vor allem die Tatſache, daß Herr von Hindenburg auch heute wieder den Gedanken des Präſidial⸗ kabinetts, alſo einer von den Parteien unab⸗ hängigen Regierung, ſehr ſtark in den Vor⸗ dergrund gerückt hat. Es iſt zum mindeſten zweifelhaft, ob das Zentrum Neigung haben wird, ſich zu dieſer Auffaſſung Hindenburgs in Widerſpruch zu ſetzen. Anders mögen vielleicht die Dinge in Preußen liegen. Ueber die nächſten Abſichten der Nationalſozia⸗ liſten herrſcht völlige Unklarheit Die„DA“ hegt noch ſchwache Hoffnungen, daß Hit⸗ ler die ſtarre Forderung ſeiner Partei, die Kanzler⸗ ſchaft für ſich perſönlich zu erhalten, eenes Tages dahin abwandeln werde, daß er ſich mit der Berufung eines„Mannes ſeines Vertrauens“ begnüge. Der „Angriff“ drohte noch kurz vor der Entſcheidung: „Alle Möglichkeiten ſtehen uns offen. Wird uns der eine Weg verweigert, ſo haben wir genug andere zur Verfügung, um jedes faule Kompromiß kalt⸗ blütig ablehnen zu können“. Gerüchtweiſe verlautete, daß die Nationalſozialiſten dem neuen Reichstag unter den obwaltenden Umſtänden zu⸗ nächſt vielleicht überhaupt fern bleiben wür⸗ den. Das eine jedenfalls wird man annehmen dür⸗ fen, daß die Regierung, in die Kampfſtellung gedrängt, die Autorität des Staats mit allen Macht mitteln, gleich gegen wen, ver⸗ teidigen wird. Zwei Bombenanſchläge in Dresden — Dresden, 14. Auguſt Vor dem kommuniſtiſchen Parteibüro in der Kolumbusſtraße und vor einem Haus in der Sorbenſtraße wurden geſtern Nacht je eine Bombe zur Exploſion gebracht, wodurch eini⸗ ger Sachſchaden angerichtet wurde. Bei dem An⸗ ſchlag in der Kolumbusſtraße wurde ein Mann ſchwer verletzt. Einzelheiten ſtehen zurzeit noch nicht feſt. Fleſchs Rücktritt Die Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft teilt mit:„Der Rundfunkkommiſſar des Reichsminiſters des Innern hatte Beſprechungen mit dem Intendanten der Ber⸗ liner Funkſtunde Dr. Fleſch über die künftige Geſtaltung des Rundfunkprogramms. Hierbei konnte ein Einvernehmen nicht er⸗ ztelt werden. Dr. Fleſch hat hierauf um ſeine A b⸗ berufung als Intendant der Berliner Funk⸗ ſtunde erſucht.“ ß 0fſ 0d ͥ dd y yy y y e Fräulein„Double“ Skizze von Alfred Brie Wenn eine gut angezogene hübſche junge Dame hemerkt, daß ein Herr, der bereits in der Untergrund⸗ bahn kein Auge von ihr ließ, ihr in ein Poſtamt folgt, ſv iſt ſie in den ſeltenſten Fällen ſo naiv, dieſe Tat⸗ fache einem reinen Zufall zuzuſchreiben Margit Weſtern war nicht ſo naiv, und ſie hatte Bernt Broſe war viel zu ſehr von ſich einge⸗ nommen, um auch nur einen Augenblick an ſeiner Un widerſtehlichkeit zu zweifeln, und als Margit Weſtern in ein Poſtamt ging, um dort zu tele⸗ pPhonieren, folgte er ihr ſelbſtverſtändlich und las, während ſein Blick die kleine Zelle nicht verließ, an⸗ ſcheinend mit großem Intereſſe die aushängenden Plakate. Die Unterhaltung am Fernſprecher dauerte eine geraume Weile, und Bernt Broſe benutzte die Zeit, um zu überlegen, wie er am beſten die Be⸗ 5. mit der ſchönen Unbekannten anknüpfen konnte. eifpig in einem Telephonregiſter, aber die jungs Dame war noch keine zehn Schritt gegangen, als hinter ihr eine Stimme ertönte.„Welche Ueber⸗ kraſchung, Sie hier zu treffen, meine Gnädigſte.“ Margit Weſtern war überraſcht ſtehen geblieben. „Sie ſcheinen mich zu verkennen, mein Herr.“ Aber er ſchüttelte energiſch den Kopf.„Ausge⸗ ſchloſſen, Können Sie ſich wirklich nicht mehr meiner erinnern?“ N Die Stirn der jungen Dame legte ſich in nach⸗ denkliche Falten.„Ich wüßte in der Tat nicht.“ Sie ſind doch Lore Loretti“ nicht wahr?“ Sie ſah überraſcht zu ihm auf.„Ich wußte, daß „Sie ſich irren. Ich bin nicht Lore Loxekti.“ „Wirklich nicht? Dieſe Aehnlichkeit iſt unglaub⸗ lich. Gnädiges Fräulein haben eine Doppelgängerin die* 5 1 n 4 g 5 Margit Weſterns Lippen kräuſelten ſich zu einem Lätheln„In der Tat?“ 5 E i N 5 Als Margit das Poſtamt verließ, blätterte er) Bernt Broſe reckte ſich entrüſtet in die Höhe. „Sie glauben mir nicht, gnädiges Fräulein. Sie nehmen an, daß ich den Namen Lore Loretti nur erfunden habe, um ein Geſpräch mit Ihnen begin⸗ nen zu können, daß es dieſe Dame überhaupt nicht gibt.“ 5 a „Das habe ich nicht behauptet,“ rief Margit. „Ich werde es Ihnen trotzdem beweiſen. Lore Loretti wohnt Uhlandſtraße 177. Ihre Telephon⸗ nummer iſt H 2 8843. Sie können ſich ſofort im Buch überzeugen“ „Aber ich habe nicht ein Wort geſagt, daß ich daran zweifle.“ „Sehr liebenswürdig von Ihnen. Sie ſind alſo überzeugt, daß ich mir nur erlaubte, Sie anzu⸗ ſprechen, weil ich das Opfer einer Perſonenver⸗ wechſlung war?“ „Wenn Sie es ſagen, muß ich es glauben.“ Bernt Broſe ſchritt an ihrer Seite die Straße entlang.„Wenn Sie Lore Loretti kennen, werden Sie meinen Irrtum begreiflich finden. Eine ſolche Aehnlichkeit.“ 8 Margit antwortete nicht, aber ein verſtohlener Seitenblick zeigte ihm, daß ſie lächelnd zuhörte. „Lore Loretti iſt eine der ſchönſten Frauen von Berlin,“ fuhr er fort. „Sehr ſchmeichelhaft für mich.“ „Sie hat dieſelbe ſchlanke Figur wie Sie, die⸗ ſelbe wunderbare Haarfarbe, dies entzückende Näs⸗ chen, die meergrünen Augen... Einen Augenblick hielt er inne.„Darf ich Sie zu einer Taſſe Kaffee einladen, gnädiges Fräulein?“ „Mich zückend aus, als ſie mit gerunzelten Brauen zu ihm aufblickte. 2 N „Weshalb nicht? Ob wir hier nebeneinander gehen oder eine Viertelſtunde bei dem ſchönen Wetter auf der Terraſſe eines Kaffeehauſes ſitzen..“ Sie dachte einen Augenblick nach. Nein, ich muß danken. Ich habe bereits eine Verabredung.“ Bernt Broſe um Verzeihung.“ — zu einer Taſſe Kaffee?“ Sie ſah ent⸗ blieb jäh ſtehen.„Dann bitte ich —ů— Die Bekämpfung des Terrors Ein Runderlaß an die preußiſche Polizei — Berlin, 14. August Zur Bekämpfung des politiſchen Terrors hat der kommiſſariſche preußiſche Miniſter des Innern Dr Bracht einen Runderlaß au alle Polizet⸗ behörden einſchließlich der Landjägerei gerichtet In dem Erlaß wird ausgeführt: Nachdem die Verordnung des Reichspräſidenten ergangen iſt haben die politiſchen Behörden und Landjägerei⸗ beamten alle Kräfte und alle ihnen zur Ver, fügung ſtehenden Mittel einzuſetzen, um jeden Terrorakt ſchnellſtens aufzuklären. Die be⸗ ſtehenden landeskriminalpolizeilichen Beſtimmungen bieten eine vollkommen ausreichende Grundlage zur Erfüllung dieſer Aufgabe. Sie geben dafür Gewähr daß im geſamten Staatsgebiet, insbeſondere auch in kleineren Städten und auf dem flachen Lande die mit allen techniſchen Hilfsmitteln ausgerüſte⸗ ten großſtädtiſchen Kriminalpolizeien jederzeit eingreifen können. Der Erlaß verlangt ſodann ſofortige Meldung au die zuſtändige Landeskriminalpolizeiſtelle, die eine Mordkommiſſion zu entſenden hat. Eine ausreichende Zahl von Mordkommiſſionen iſt in ſtändiger Bexeſt⸗ ſchaft zu halten, und zu ihrer Unterſtützung ſind für den Bezirk jeder Landjägerei⸗Inſpektion eine oder nach Bedarf mehrere Hilfsmordkommiſſio⸗ neu aus den Reihen der dafür vorgebildeten und beſonders geeigneten Landjägereibeamten zu bilden. Sie müſſen aus mindeſtens drei Beamten beſtehen, und nötigenfalls iſt ihnen verfügbares Gerät leiß⸗ weiſe zu überlaſſen. Die Hilfsmordkommiſſtonen ſind an einem für das fragliche Gebiet möglichſt günſtig gelege⸗ nen Ort ſtändig bereitzuhalten und mit einem in ſtändiger Fahrbereitſchaft befindlichen Kraftwagen auszurüſten. Die Hilfsmordkommiſſionen haben ſich auf ſchnell⸗ ſtem Weg an den Tatort zu begeben und alle zur Sicherung des Tatbeſtandes und zur ſofortigen Ver⸗ folgung und Feſtnahme der Täter notwendigen Maß⸗ nahmen zu ergreifen. Anwelter über dem Schwarzwalh — Triberg, 14. Auguſt. In der Nacht vom Sams⸗ tag zum Sonntag gingen ſchwere Unwetter über dem Schwarzwald nieder; die auch großen Brandſchaden anrichteten. In Schön wald ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirks Duffners und zündete. Das Anweſen brannte bis auf die Grundmauern nieder. Zu gleicher Zeit wurde in Gremmelsbach ein großes Anweſen durch Blitzſchlag vollkommen eingeäſchert. Der Sachſchaden iſt in beiden Fällen bedeutend. Schwerer Wolkenbruch über Garmiſch — München, 14. Aug. Ueber die Gegend von Garmiſch ging am Samstag nachmittag ein mit Hagelſchlag vermiſchter ſchwerer Wolkenbruch nieder. Die Waſſermaſſen waren ſo gewaltig, daß der Bahnhof Garmiſch⸗Partenkirchen 25 bis 30 Zen⸗ timeter unter Waſſer, ſtand Der Zugverkehr von Garmiſch nach München iſt unterbrochen. Durch das Unwetter wurde ein Einfahrtsſignal weggeriſſen, die Telephonleitungen zerriſſen und die Gleis⸗ anlagen derartig vermurt, daß die Abfertigung der Züge ſich als unmöglich erwies, da die Weichen nicht mehr geſtellt werden konnten.. Unwetter in der Rheinprovinz — Aachen, 14. Aug. Ein ſchweres Unwetter ent⸗ lud ſich am Samstag nachmittag in der Rheinprovinz. In der Gegend von Vettweiß richtete heftiger Hagelſchlag auf den Feldern und in den Gärten be⸗ deutenden Schaden an. Auch in der Gegend von Drova⸗Kreuzau⸗Soller wurde der größte Teil der Obſternte vernichtet. In Kreuzau war der Hagelſchlag ſo ſtark, daß die Fenſterſcheiben eines Treibhauſes vollſtändig zertrümmert wurden. Durch das Unwetter wurde ſtellenweiſe ſogar der Verkehr behindert. f Drei Hochtouriſten abgeſtürzt. — Heiligenblut, 14. Aug. Im Glockner⸗ gebiet ſind am Samstag drei Touriſten von der Glocknerſcharte in die Pallavieini⸗Rinne abgeſtürzt, Da die Wand etwa 800 Meter abfällt, muß mit dem Tode der Verunglückten gerechnet werden. Eine — Rettungsexpedition iſt bereits an die Unglücksſtelle abgegangen. Ein Blick aus meergrünen Augen hielt ihn zurück.„Vielleicht ein andermal. Jedenfalls ſehe ich nicht ein, weshalb Sie mich nicht ein Stück des Weges begleiten können.“ Er verbeugte ſich, ſtrahlend vor Freude. Keine Frau konnte ihm widerſtehen. Selbſt dieſes ent⸗ zückende Geſchöpf nicht, das ſeinetwegen jetzt wahr⸗ ſcheinlich einen Freund warten ließ! An der Straßenecke blteben ſie ſtehen und war⸗ teten auf das Blinkzeichen, das den Uebergang frei gab. Wie gebannt blickte Bernt Broſe auf die andere Seite herüber, ſchien die Anweſenheit ſeiner reizen⸗ den Gefährtin zu vergeſſen Ein Augenpaar, ein ſchwarzes drohendes Augen⸗ paar, ließ nicht einen Blick von ihm. Eine ältere umfangreiche Dame mit einer gewaltigen Cäſaren⸗ naſe und einer herabhängenden Habsburger Unter⸗ lippe verfolgte jede ſeiner Bewegungen. Was wollte dieſe Frau von ihm? Wodurch hatte er ihre Auf⸗ merkſamkeit erregt? 5 Endlich blinkte das grüne Licht auf. Kaum hatten er und ſeine Begleiterin die andere Seite der Straße erreicht, da eilte die Alte auf ſie zu.„Du haſt Dich um eine Viertelſtunde verſpätet, Margit“, wandte ſie ſich vorwurfsvoll an das junge Mädchen, ohne Bernt Broſe eines Blickes zu würdigen. „Verzeihung, Tante, ich mußte unterwegs tele⸗ phonieren. Und dann lernte ich dieſen Herrn kennen. Du wirſt Dich beſtimmt ſehr freuen, daß ich ihn ge⸗ beten habe, mich zu begleiten „Ich mich freuen? Weshalb?“ Wieder zuckte der junge Mann unter ihren Blicken zuſammen. ü „Weil er einer Deiner glühendſten Verehrer iſt, Tante.“ 7 5 5 Und dann wandte ſie ſich mit dem Lächeln eines Engels an Bernt Broſe.„Nicht war, Ste ſprachen mit mir unterwegs von nichts anderem als von der ſchönſten Frau Berlins, von meiner Tante Lore Loretti 4 1 5 5 8 s 5 5 4 Sommermittag Im grellen Mittagsſchein ruht ſtill das Land, Die Roſen laſſen welk die Köpfe hängen An einer ſonndurchglühten Häuſerwand. Nur Falter durch die heiße Luft, 0 Hintaumelnd an den dunkelroten Roſen n Wie krunken von dem ſüßen, ſchweren Duft. Frieda Calliere Orvieto. Unſer Vertreter in Rom ſchreibt uns: Die italteniſche Regierung hat in dieſen Tagen dis Mittel bereit geſtellt, um die unvollendete Faſſade des Palaſtes des Tiberio Criſpo in Orvieto end⸗ gültig fertig zu ſtellen und notwendig gewordene Reſtaurationsarbeiten durchzuführen. Der Palaſt wurde im 16. Jahrhundert von dem berühmten Architekten San Gallo dem Jüngeren für Tiberio Criſpo, den Sohn Papſt Pauls III. erbaut. Wie ſo häufig bei Renaiſſancebauten wurde aber die Faſſade nicht mehr vollendet. hörte dem Patriziat von Orvieto an. Die Erhebung ſeines Vaters auf den heiligen Stuhl verſchaffte ihm die Mittel zu fürſtlicher Bautätigkeit. Er ver⸗ wendete hauptſächlich den San Gallo, der ſchon unter dem Pontifikat des Medizäerpapſtes Clemens VII. in Orvieto beſchäftigt worden war, ſeine Hauptarbeit in der umbriſchen Bergſtadt aber erſt unter dem Farneſepapſt ſchuf. Die Skizzen, die der große Baumeiſter für den Palaſtbau entwarf, ſind vor einigen Jahren in der Gallerie der Uffizien in Florenz aufgefunden worden. 85 Gewerbe⸗Hochſchule Köthen⸗Anhalt. Die Vor⸗ leſungen des Sommer ⸗Semeſters 1932 ſchließen im Auguſt, das Winter⸗Semeſter 1932/33 beginnt am 18. Oktober. Das ausführliche Programm iſt ſoeben erſchienen; auf Anfordern verſendet das 1 der Hochſchule Programm und Hochſchulführ JJ Vollendung eines Renaiſſaucepalaſtes in. Der Papſtſohn ge- uſt. it der Dr. zei- ichtet. u bie 1. iſt, gerei⸗ ö Ver⸗ 1 ut e be⸗ ingen e zur währ, auch anbe, rüſte⸗ eien ig an eine hende ereft⸗ d für oder 0 i 05 1 und ilden. ehen, leih⸗ ener n für eg. d mit lichen hnell⸗ e zur Ver⸗ Maß⸗ ent⸗ ppinz. ftiger n be⸗ von rößte 1 der eines Durch kehr e: 1 —— e Montag, 15. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 375 —— Regen und Sonnenſchein Bei der furchtbaren Schwüle hatte man ſchon am Samstag nachmittag mit den von den Wetterwarten angekündigten Gewittern gerechnet. Wider Erwar⸗ ten umzog ſich erſt in den ſpäten Abendſtunden der Himmel. Grelle Blitze zuckten vor allem am ſüd⸗ weſtlichen Horigont. Gegen 11 Uhr ſetzte nach einem recht kräftigen Lüftchen der Regen ein, der aber nicht von langer Dauer und auch nicht beſonders ſtark war. Dafür waren die elektriſchen Entladungen umſo kräftiger. In der zweiten Nachtſtunde zogen neue Gewitter heran, die aber nicht ſo ungeſtüm wie ihre Vorgänger waren. Am Sonntag Morgen ſtrahlte die Sonne am völlig wolkenloſen Himmel. Nur die nicht unbe⸗ trächtliche Abkühlung— die Temperatur war von 31 auf 19 Grad geſunken— erinnerte an die nächtlichen Gewitter. In den letzten Vormittagsſtunden umzog ſich wieder der Himmel, um mittags von neuem einen feinen Regen herabzuſenden, der erfreulicher⸗ weiſe ebenfalls nicht lange anhielt, ſodaß die ge⸗ planten Nachmittagsausflüge unternommen werden konnten. Das Strandbad, die Anlagen und die nahen Odenwaldberge wurden gerne aufgeſucht. Viele bevölkerten auch Käfertal, Waldhof oder Wall⸗ ſtadt, wo in althergebrachter Weiſe Kerwe ge⸗ jeiert wurde. f Das Strandbad it jetzt wieder das Ziel aller Mannheimer, die der Backofenhitze der Innenſtadt entfliehen wollen. Waren es doch am Samstag nicht weniger als 21000 Badeluſtige, die ſich am Lido eingefunden hatten. Auf die Rekordziffer des Sonntags durfte man nach dieſem Wochentagrekord ſehr geſpannt ſein, denn ſo viel war ſicher, daß alle früheren Zahlen in den Schatten geſtellt werden würden. Aber da in der Morgenfrühe ein friſcher Wind wehte, wurde man⸗ cher von der Badereiſe abgehalten. Als ſpäter die Sonne jedoch wieder kräftig niederbrannte, ſetzte eine Maſſenwanderung durch den Waldpark ein, da jeder darnach trachtete, ſo ſchnell als möglich an das Waſſer zu kommen. Die aufziehenden Wolken ver⸗ anlaßten die Ueber⸗Aengſtlichen, ſchnell ihr Bündel zu packen und zur Stadt zurückzukehren. Als dann der Himmel ſeine Schleuſen öffnete, folgten auch die weniger Aengſtlichen dieſem Beiſpiel, ſodaß nur die ganz Standhaften zurückblieben. Ihr Optimis⸗ mus wurde auch belohnt, denn ſie durften ſpäter wieder die Sonne in vollen Zügen genießen, wäh⸗ rend die anderen in der Stadt nicht wenig ent⸗ täuſchte Geſichter machten. Mancher wird ſicher nach⸗ mittags noch einmal den Weg zum Strandbad an⸗ getreten haben, vorausgeſetzt, daß er nicht gar zu weit war. Der Nachmittag und Abend blieb erfreulicherweiſe von weiteren Niederſchlägen verſchont. Der Himmel war am Nachmittag zwar bewölkt, aber die Sonne vermochte ſich trotzdem durchzuſetzen. Ein Abend⸗ spaziergang geſtaltete ſich recht genußreich, da die Gewitterregen den Staub gelöſcht und auch die drückende Schwüle beſeitigt hatten. Und ſo wurden auch die Inhaber der Wirtſchaftsgärten angenehm enttäuſcht, die ſchon mit einem verregneten Fonntag gerechnet hatten.. Badiſche Jugend beim Großdeutſchen Jugendtreffen Zwanzig Mitglieder der Landes jungen⸗ schaft„Volker“ im Badiſchen Jugend⸗ hund nahmen Anfang Auguſt an der Großdeutſchen Zugendkundgebung in Eiſenſtadt im öſterreichi⸗ ſchen Burgenland teil. Tauſend reichsdeutſche und Über 300 öſterreichiſche Jugendhündler hatten ſich zu⸗ ſammengefunden und lagerten in Zelten vor der Stadt. Den Höhepunkt der Tagung bildete eine Kundgebung zu Ehren Haydns, die vor dem neuer⸗ bauten„Landhaus“ in Eiſenſtadt ſtattfand. Sie war ein begeiſtertes Bekenntnis zum Deutſchtum. Be⸗ ſonders feierlich geſtaltete ſich der Augenblick, als die Abordnungen der verſchiedenen deutſchen Länder die mitgebrachte Heimaterde zu Füßen des Denkmals niederlegten, das vor dem Landhaus zur Erinnerung an den Anſchluß des Burgenlandes an Oeſterreich er⸗ richtet wurde, und als darnach die Flaggen der beulſchen Städte dem Landeshauptmann übergeben wurden. Die Landesjungenſchaft„Volker“ durfte als erſte Abordnung die mitgebrachte badiſche Heimaterde und die Flaggen der Städte Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim überreichen. Mit einem beweg⸗ ten Dankeswort des Landeshauptmannes, der ſich um den Anſchluß des Burgenlandes an Oeſterreich beſondere Verdienſte erworben hat, endigte die machtvolle Kundgebung epd. Unruhige Nacht. Wegen Ruheſtörung in der Nacht zum Sonntag wurden 28 Perſonen angezeigt. Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Samstag eine 71 Jahre alte Witwe, die ſich in ihrer Wohnung im Kaiſerring erhängte. Die Lebensmüde wurde von herbeigerufenen Polizeibeamten ab⸗ 4 0 Wiederbelebungsverſuche waren erfolg⸗ Die Straßenbahn als Zuſchuß betrieb 1148 956 Mk. Fehlbetrag im Geſchäftsjahr 1931/32 Der Verwaltungsbericht der Städti⸗ ſchen Straßenbahn Mannheim für die Zeit vom 1. April 1931 bis 31. März 1932, der uns nun⸗ mehr vorliegt, iſt diesmal ſehr knapp ausgefallen. Wir vermiſſen vor allem den Ausblick in die Zu⸗ kunft, eine Meinungsäußerung, wie der enorme Zu⸗ ſchuß von 1448 956 /, der der Stadtkaſſe im Ge⸗ ſchäftsjahr 1931/32 zur Laſt fiel, ſtark herabgemindert werden kann. Die Ausſichten hierzu ſind in dem laufenden Jahxe zwar eher ſchlechter denn beſſer, aber andererſekts wird nicht beſtritten werden kön⸗ nen, daß die Stadtverwaltung auf die Dauer der⸗ artige Zuſchüſſe nicht tragen kann. In dem Verwaltungsbericht wird einleitend aus⸗ geführt: Die wirtſchaftlichen Zahlen des abgelaufe⸗ nen Geſchäftsjahres ſtehen ſtark unter dem Einfluß der allgemeinen Wirtſchaftslage. Zahl der Fahrgäſte und die Einnahmen ſind von Monat zu Monat geſunken. Trotz größter Sparſamkeit gelang es nicht, die Aus⸗ gaben im gleichen Umfang zu ſenken. Die auf Grund der Notverordnung durchgeführte Tarif⸗ ermäßigung brachte keine Belebung des Verkehrs, aber eine weitere Minderung der Einnahmen, und zwar abſolut, wie auch je Rechnungskilometer. Die Einſparungen aus den verſchiedenen Notverordnun⸗ gen, ausgenommen die der vierten, wirken ſich in der Betriebsrechnung nicht aus, weil ſie beſtim⸗ mungsgemäß zur Deckung der Wohlfahrtsausgaben an die Stadt abzuführen ſind. Der Zuſchuß der Stadt mußte daher auf 1 448 956/ erhöht werden. Einnahmen und Ausgaben Den reinen Betriebseinnahmen von 5773 342 ſtanden 5 356 650/ reine Betriebsausgaben gegen⸗ über, ſodaß der reine Betriebsüberſchuß 416 692„ betrug. Dazu kam aber der Finanz⸗ und Kapitaldienſt, im Betrage von 2161 508 J. Infolge⸗ deſſen entſtand der angeführte Fehlbetrag. Sieht man ſich die Einnahmen etwas näher an, ſo findet man, daß die Einnahmen aus dem Fahrbetrieb 5 545.234/ oder 65,40% je Rechnungskilometer (gegen 73,55/ i..) betrugen. Davon entfielen 3 349 271/ auf Einzelfahrſcheine, 1506 298/ auf Fahrſcheinhefte, 681 237/ auf Zeitkarten und Per⸗ ſonenbeförderung der Rhein⸗Haardt⸗Bahn auf Stadtgebiet, 8428/ auf Güterbeförderung und Wagenreklame. Die vertragsmäßigen Leiſtungen der Stadt Ludwigshafen betrugen 295 860. Außerdem wurden 35373/ Mieteinnahmen abgeführt. Die ſonſtigen Einnahmen beliefen ſich auf 192 735. Darnach ergibt ſich ä eine Geſamteinnahme von .069 202„ oder 71,58%(79,74%) je Rechnungs⸗ kilometer. An den reinen Betriebsausgaben im Betrage von 5356 650 ¼/¼ partizipieren der Zugdienſt mit 1512 487 /, der Fahrdienſt mit 1 483 239 /, der Wagenunterhalt mit 878 die Unterhaltung der Bahnanlage mit 313 545 /, Beheizung und Beleuchtung mit 44 784% und Allgemeine Verwaltung, Steuern, Verſicherung uſw. mit 1124023 //. Der hiernach verbleibende reine Betriebsüberſchuß von 416692/ verwandelt ſich durch den Finanz und Kapitaldienſt, der .461.508/ erforderte, in einen Fehlbetrag von 1448 956 /. Auf den Rechnungskilometer entfallen 17,09„(gegen 10,54/ i..). Wenn wir nachſtehend die Einzelpoſitionen des Finanz⸗ und Kapitaldienſtes anführen, ſo wird man ſich fragen müſſen, ob bei dieſen Beträgen nicht noch beträchtlich abgeſtrichen werden konnte. So iſt vor allem der Betrag von 423 688/ abzuziehen, der an die Stadtkaſſe gemäß Notverordnung infolge Gehalts⸗ und Lohnein⸗ ſparungen abzuliefern war. Die Verzinſung der Anlagekoſten für Betriebserweiterungen erforderte 352 169 /, die Verzinſung des Betriebsvorſchuſſes 33 392 /, Schuldentilgung 242 880 /, Abſchreibungen 669 499 /, Benützung ſtädtiſcher Einrichtungen 300 000 Mark, Anteil an den Koſten der Hauptverwaltung 77 500 /, Anteil an der Verzinſung und Abſchrei⸗ bung der Anlagekoſten für die Wagenhallen in Lud⸗ wigshafen 62 380 l. Betriebs- und wirtſchaftsſtatiſtiſche Angaben Die Einnahme aus der Perſonenbeförderung be⸗ trug ohne Güterbeförderung und Wagenreklame 5 536 806/ oder 65,30(78,44)/ je Rechnungskilo⸗ meter. Die Geſamtbetriebseinnahme je Fahrgaſt verminderte ſich von 20,39/ auf 20,13 /, während ſich die Geſamtbetriebsausgaben von 23,08/ auf 24,94/ ſteigerten. Befördert wurden 30 145 535 Per⸗ ſonen(gegen 35 867 290 f. V. oder 15,95 v. H. weniger). Davon entfielen auf Einzelfahrſcheine einſchließlich der im Autobus verkauften 16 198 204 Perſonen gegen 19 827 866 Perſonen i. V.(weniger 16,19 v..), auf Fahrſcheinhefte 8 629 276 gegen 10 853 373 Perſonen (weniger 6,48 v..). Die Bahnlänge betrug im Be⸗ richtsjahr 52,304 Km., die Linienlänge 100,465 Km., die Baulänge 119,356 Km. An Betriebsmitteln ſtan⸗ den 268 Motor⸗ und 198 Anhängewagen zur Ver⸗ fügung. Für Perſonen⸗ und Sachbeförderung wur⸗ den 5 744 228 Kilowattſtunden Strom verbraucht. Die Stromkoſten beliefen ſich auf 515 259%(gegen 558 554/ i. Vi) oder 8,97 Pfg.(gegen 9,11 Pfg. i..) je Kilowattſtunde. Auf den Wagenkilometer entfielen 3,03(3,26) Fahrgäſte. Der Perſonalbeſtand Im Gemeinſchaftsbetrieb Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen wurden am 31. März 1931 941(1024) Beamte, 152(211) Angeſtellte und 447(474) Arbeiter be⸗ ſchäftigt. Die Perſonalverringerung betrug 169 oder 10,97 v. H. Die Angabe des Perſonalbeſtandes am Ende des Berichtsjahres fehlt. Sch. Vorbereitung zum Hochverrat Ein Mannheimer KPD/D⸗Funktionär erhält 1 Jahr 3 Monate Feſtung sk. Leipzig, 18. Aug. Der 4. Strafſenat des Reichsgerichts verurteilte den 29 jährigen Former Wilhelm Doll aus Mann⸗ heim wegen Vorbereitung zum Hochverrat ſowie Unterſtützung einer ſtaatsfeindlichen Verbindung ge⸗ mäß 8 4 Ziffer 1 des Repuhlik⸗Schutzgeſetzes zu einer Feſtungshaftſtrafe von einem Jahr drei Monaten. Die Mannheimer Kriminalpolizei hatte Anfang September vorigen Jahres bei verſchiedenen orts⸗ anſäſſigen Kommuniſten Hausſuchungen vorgenom⸗ men, da gegen ſie der dringende Verdacht der Her⸗ ſtellung und des Vertriebes der kommuniſtiſchen Zerſetzungsſchriften„Das rote Sprachrohr“ und „Der rote Uebergang“ beſtand. Im Schlafzimmer des damals perſönlich abweſenden Doll wurde eine Aktentaſche mit 92 fertigen Exemplaren des„Roten Uebergangs“ entdeckt, ferner eine im Waſchtiſch ver⸗ borgene Schreibmaſchine. Bereits früher hatte man ebenfalls verfängliches Schriftmaterial bei Doll ſtchergeſtellt. Der Inhalt des mit dem„Roten Sprachrohr“ im Wortlaut übereinſtimmenden„Roten Uebergangs“ gipfelt in den bekannten kommu⸗ niſtiſchen Endlöſungen mit dem Ziel des gewalt⸗ ſamen Sturzes der verfaſſungsmäßig republikaniſchen Staatsform und der Errichtung einer Räteregierung nach Sowfetmuſter. Wie ſchon vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter gab Doll auch in der Hauptverhand⸗ kung zu, bei der Herſtellung des„Roten Uebergangs“ aktiv beteiligt geweſen zu ſein. Es konnte ihm auch nachgewieſen werden, den hochverräteriſchen Inhalt dieſes illegalen Blattes aus einer Funktionärſitzung kennen zu müſſen. Er verſuchte zwar, ſeine ſtraf⸗ bare Handlungsweiſe dadurch abzuſchwächen, daß er auf den ſchlechten Druck der ſelbſtgefertigten Schrift Das ist die Salem · Fabrik — hinwies, der einen Verkauf und damit einen allge⸗ meinen Vertrieb unmöglich gemacht hätte, jedoch ohne Erfolg, da jede noch ſo unbedeutende Vorberei⸗ tungshandlung nach feſtſtehender Hochverratsrecht⸗ ſprechung bekanntlich ſtrafbar iſt. Der Senat brachte in ſeinen Entſcheidungs⸗ gründen noch zum Ausdruck, es habe ſich zwar nicht nachweiſen laſſen, daß Doll der politiſche Leiter der KpPꝰ von Mannheim Schwetzingen ſei, immerhin wäre aber der Angeklagte ein nicht unbedeutender Parteifunktionär und zwar geſtändigermaßen Straßenzellenkaſſierer geweſen. Seine Handlungs⸗ weiſe ſei hochverräteriſch und zugleich gegen 8 4 Ziff. 1 des Republik⸗Schutzgeſetzes verſtoßend, denn zum mindeſten der Funktionärkörper der KPD müſſe als ſtaatsfeindliche Verbindung angeſehen werden, zu deren Zerſetzungsprogramm vornehmlich der litera⸗ riſche Hochverrat gehöre. Mildende Umſtände hätte man dem Angeklagten nicht zubilligen können, weil das illegale Treiben der KPꝰD einen für den Staats⸗ beſtand geradezu bedrohlichen Umfang angenommen Habe. Reitſtunde „Nun, wie iſt Ihre erſte Reitſtunde verlaufen?“ „Im Sande.“ . Beſucher(im Gefängnis): Und warum ſind Sie hier, mein guter Mann? Gefangener: Weil ich ein Auto zu langſam gefah⸗ 1e habe. 5 Beſucher: Sie wollen wohl ſagen zu ſchnell? Gefangener: Nein, ich meine zu langſam. Der Eigentümer konnte mich einholen. Proteſt der Kriegsopfer Gegen die Kürzung der Fürſorgeſätze Der Reichsbund der Kriegsbeſchädig⸗ ten, Kriegsteilnehmer, und Krieger⸗ hinterbliebenen, Bezirksverein Mann⸗ heim, hielt Freitag abend im großen Saale des Friedrichsparks eine Mitgliederverſamm⸗ lung ab, die als Proteſtkundgebung gegen die un⸗ geheuerlichen Kürzungen der Fürſorgeſätze gedacht war. Von den eingeladenen Behörden und Organi⸗ ſationen hatten ſich Landeskommiſſär Dr. Schef⸗ felmeier, Herr Stolz vom Fürſorgeamt, ſowie Vertreter des A. D. G.., des.d.., der SPD., des Reichsbanners und des Wohlfahrtsausſchuſſes eingefunden. Nach einleitenden Worten des Vor⸗ ſitzenden Wagner ergriff Geſchäftsführer Hölter das Wort. Der Redner ging auf die Verſchlechte⸗ rung der Sozial⸗Verſicherungen, den Abbau im Verſorgungsrecht für die Leichtbeſchädigten und die Streichung der Verſorgungsgebührniſſe der Krie⸗ gerwaiſen ein und übte ſcharfe Kritik an der Kriegsopferfürſorge im allgemeinen. Bereits im verfloſſenen Jahr ſeien wiederholt die Richtſätze in der Mannheimer Fürſorge erheblich gekürzt wor⸗ den. Man ſei überzeugt, daß mit der letzten Kür⸗ zurg ein Unrecht geſchehen ſei, das unbedingt wieder gutgemacht werden müſſe. Der Redner iſt der An⸗ ſicht, daß die Kriegsopferfürſorge, für die Stadt Mannheim keine untragbare Belaſtung darſtellt. Ande zwo im Reich finde über dies eine andere Handhabung der Beſtimmungen ſtatt als beim Für⸗ ſorgeamt Mannheim. Die Ausführungen des Redners fanden ihren Niederſchlag in zwei Entſchließungen. Die eine, die gehobene Fürſorge in Mann⸗ heim betreffend, verlangt von den berufenen Or⸗ ganen weiterhin die Handhabung der Kriegsopferfür⸗ ſorge nach dan Reichsgrundſätzen unter wohlwollen⸗ der Auslegung der ergangenen Beſtimmungen. Ver⸗ langt wird ſofortige Aufhebung der gegen den Wil⸗ len des Wohlfahrtsausſchuſſes feſtgelegten Ver⸗ ſchlechterungen, notfalls durch die Staatsaufſichts⸗ behörde. Keinesfalls darf die Kürzung der Richt⸗ ſätze in der Kriegsopferfürſorge größer ſein als in der allgemeinen Fürſorge. Den Hinterbliebenen und den nicht an ihren Verſorgungsleiden erkrank⸗ ten Kriegsbeſchädigten muß ein Arztſchein ohne Auferlegung eines Koſtenanteils gewährt werden. Die Kriegsopfer erwarten, daß ſich auch die Stadt Mannheim ihrer Verpflichtung gegenüber den Kriegsopfern bewußt bleibt und insbeſondere nichts unverſucht läßt, die durch die verſchtedenen Notver⸗ ordnungen entſtandenen Härten im Verſorgungs⸗ recht durch entſprechende Fürſorgemaßnahmen wie⸗ der auszugleichen. Die andere, an das Arbeitsamt gerichtete Entſchließung faßt einzelne Benachteili⸗ gungen zuſammen, z. B. daß nach Wegfall des ſechs⸗ wöchentlichen Rechtsanſpruches die Verſorgungs⸗ gebührniſſe als Einkommen betrachtet und von der Unterſtützung abgezogen werden. Vom Arbeitsamt wird gefordert, daß den Beſtimmungen der Reichs⸗ grundſätze Rechnung getragen wird, des weiteren, daß die in der Notverordnung vorgeſehene Ein⸗ ſpruchsinſtanz geſchaffen werde, die über die Ver⸗ ſagung der Hilfsbedürftigkeit zu entſcheiden hat. a Die Diskuſſion war wenig ergiebig. Stadtrat Ihrig(Kom.) hatte ſich zum Wort ge⸗ meldet, um die Auffaſſung des Stadtrates zum Aus⸗ druck zu bringen, benutzte aber die Gelegenheit, um für ſeine Partei zu propagieren und verlor ſich in politiſchen Ausführungen, die mit der Sache nichts mehr zu tun hatten. Er mußte eine treffende Zu⸗ rückweiſung durch den Vorſitzenden hinnehmen. Nach einem Schlußwort von Geſchäftsführer Hölter wurden beide Entſchließungen einſtimmig angenom⸗ men. Wir führen, ſo ſchloß der Vorſitzende Wag⸗ ner, unſern Kampf nicht um des Kampfes willen, ſondern um unſer Recht in vollem Umfange durch⸗ zuſetzen und den Kriegsopfern ein menſchenwürdiges Daſein zu ſichern.* Hochbetrieb beim Spruchausſchuß Im Mannheimer Spruchausſchuß herrſcht ſeit Einführung der neuen Richtſätze und Unterſtützungs⸗ auszahlungen Hochbetrieb. Während bisher in der Woche nur zwei Sitzungen des Spruchausſchuſſes ſtattfanden, müſſen jetzt täglich Sitzungen mit durch⸗ ſchnittlich 25 bis 30 Fällen ſtattfinden. Oft ſind ſogar an einem Tag zwei Sitzungen notwendig ge⸗ worden Dieſe vermehrte Arbeit iſt durch das Er⸗ fordernis der Nachprüfung der Bedürftig⸗ keit nach dreiwöchiger Unterſtützung notwendig geworden. Es kann jetzt vorkommen, daß die vom Arbeitsamt ausbezahlten Unterſtützungen niedriger ſind als die Wohlfahrtsſätze der Stadt. In ſolchen Fällen kann der Spruchausſchuß nur noch bis 1. September beſondere Entſcheidungen treffen. Von dieſem Zeitpunkt an werden die Beſchwerden der Berechtigten um ihre Eingruppierung durch eine ſtaatliche übergeordnete Inſtanz entſchieden, die Ausnahmen wohl nicht mehr zulaſſen wird. Versuchen heißt: noch im Zweifel sein. Salem-Raucher sind sicher. Das Studieren liegt hinter innen. Die errungene Wissenschaft heißt Le milde Sl F 4. Seite/ Nummer 375 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Auguſt 1992 Verbeſſerungen am Strandbad Die Radabſtellplätze am Strandbad ſind wirkliche Sorgenkinder nicht nur für die zuſtändigen Stellen, ſondern auch für die Radfahrer ſelbſt geworden. Als man vor einigen Jahren die beiden Plätze„Mit Ge⸗ währ“ und„Ohne Gebühr“ anlegte, bemaß man den Platz den untergeſtellten Rädern entſprechend. Den nicht unter Bewachung ſtehenden Platz richtete man für 2000 Räder ein. Man kam auch tatſächlich damit aus, da die Radfahrer, die ihr Rad gegen eine Ge⸗ bühr abſtellten, in der Mehrzahl waren. Die Zeit⸗ verhältniſſe haben es mit ſich gebracht, daß hier eine ſtarke Verſchiebung eintrat und die Zahl der Rad⸗ fahrer, die ohne Gebühr ihre Räder abſtellten, ſtän⸗ dig größer wurde, während die, die noch 10 Pfg. für die Bewachung aus e konnten, immer mehr zu⸗ ſammenſchmolzen. Die Folge war eine Ueberfüllung des„Ohne Gewähr⸗ Platzes“, die an manchen guten Badetagen ſo ſtark war, daß ſelbſt beim beſten Willen keine Räder mehr in den vorgeſehenen Raum eingeſtellt werden konnten. Man konnte es den Radfahrern wirklich nicht verdenken, daß ſie in den Gebüſchen und an den Bäumen ihre Räder abſtellten. Wußten doch die Aufſichtsorgane ſelbſt keinen Ausweg. Beſchädigungen an den An⸗ lagen waren nicht zu vermeiden, Mißhelligkeiten waren an der Tagesordnung. Mit großer Genugtuung darf feſtgeſtellt werden, daß jetzt eine Verbeſſerung vorgenommen wird, die ſehr wahrſcheinlich die Mißſtände für die nächſte Zeit beheben wird. Als Proviſorium wird von dem Radabſtellplatz ein Stück abgeteilt, das Unterſtellmöglichkeit für weitere 1000 Räder „Ohne Gebühr“ bietet. Die Praxis muß jetzt lehren, ob dieſe ver⸗ ſuchsweiſe getroffene Aenderung in einen Dauer⸗ zuſtand übergeführt werden kann, oder ob eine gründliche Umgeſtaltung der ganzen Radabſtellplätze notwendig wird. Für den Reſt der diesjährigen Badeſaiſon dürfte die getroffene Aenderung ſicher⸗ lich genügen. Da den Wünſchen der Badegäſte Rech⸗ nung getragen wurde, werden die Aufſſichtsorgane ſlreng darauf achten, daß außerhalb der Einfrie⸗ digungen keine Räder mehr abgeſtellt werden. Soll⸗ ten ſich einige Radfahrer nicht an die Ordnung ge⸗ wöhnen können, dann haben ſie unter allen Um⸗ ſtänden Strafe zu gewärtigen.. Aus Vaden Der naſſe Tod * Karlsruhe, 13. Aug. Geſtern vormittag er⸗ litt der 21 Jahre alte Hochſchüler Erwin Steidel aus Malſch im Rheinſtrandbad Rappenwörth beim Durchſchwimmen des Badebeckens einen Herz⸗ ſchlag. Steidel ſank ſofort unter und konnte trotz ſofortiger Tauchverſuche nicht mehr gerettet wer⸗ den. Erſt nachmittags gelang es der Feuerwehr unter Benutzung eines Tauchapparates, die Leiche zu bergen. Steidel litt ſchon ſeit längerer Zeit an einem Herzfehler, der ihm auch den beabſichtigten Eintritt in die Reichswehr verwehrte. Der Er⸗ trunkene iſt der älteſte Sohn einer Familie von ſechs Kindern. Tragiſche Folgen eines Zuſammenſtoßes * Karlsruhe, 14. Aug. Auf der Landſtraße zwiſchen Durlach und Wolfartsweier ſtieß am Frei⸗ tag nachmittag ein Hamburger Perſonenkraftwagen auf ein Pferdefuhrwerk. Das Pferd wurde hierbei derart verletzt, daß es getötet werden mußte. Die Inſaſſen des Kraftwagens kamen mit dem Schrecken davon. Der Fuhrmann, ein 55 Jahre alter Land⸗ wirt aus Durlach⸗Aue, nahm ſich den Vorfall ſo zu Herzen, daß er ſich in einem naheliegenden Wald erhängte. ** U Weinheim, 14. Aug. Der Landwirtſchaft⸗ liche Bezirksverein Weinheim hielt unter Vorſitz ſeines 1. Vereinsvorſtandes, Landrat Dr. Pfaff,, eine Direktionsſitzung ab. Es wurde beſchloſſen, die ordentliche Bezirksverſamm⸗ lung am Sonntag, 2. Oktober, im Gaſthaus„Zum Lamm“ in Großſachſen abzuhalten. Für die Neu⸗ wahlen wurden die bisherigen Direktionsmitglieder im Vorſchlag gebracht. Dem Bezirks⸗Obſt⸗ und Wein⸗ hau⸗Verein Weinheim wurde zu den Koſten der am 14. und 15. Auguſt ſtattfindenden Ausſtellung eine Beihilfe von 50 Mark bewilligt. Dem Ziegenzucht⸗ verein Leutershauſen, der im September ſein 25. jähriges Jubiläum feiert und aus dieſem Anlaß eine Ziegenprämiierung abhält, wurde ein Beitrag von 20 Mark zugewieſen. Die Fleckviehzucht⸗Genoſſen⸗ ſchaft Weinheim erhielt zu den Koſten der Vieh⸗ prämiierung 100 Mark. ö * Heidelberg, 13. Aug. In der chirurgiſchen Klinik ſtarb geſtern der Kaufmann Heinrich Lang aus Weinheim im Alter von 34 Jahren an Wun d⸗ ſtarrkrampf. Eine junge Witwe und ein Kind trauern um ihren Ernährer. Aus der Pfalz Drei Selbſtmorde an einem Tage * Kaiſerslautern, 13. Aug. Wie die Polizei be⸗ richtet, haben heute in der Königſtraße eine ältere Frau und in der Haag⸗Straße ein 24jähriger Lehrersſohn Selbſtmord durch Leuchtgasvergif⸗ tung verübt. In beiden Fällen iſt die Urſache noch In einem dritten Fall hat ſich ober⸗ 55 9 719 halb des Erbſenbergs ein etwa 80 Jahre alter Mann erhängt. Lebensüberdruß dürfte hier die e der Tat geweſen fein. Raubmorde? n* Aunweiler, 14. Aug. Bei der Ermittlung des Tatbeſtandes des Motorradunglücks, das ſich in der Nacht auf Sonntag hier zugetragen hat, ſollen ſich Momente ergeben haben, die auf Raubmord ſchließen laſſen. konnten Blutſpuren feſtgeſtellt werden. Der Ver⸗ unglückte hatte einen größeren Geldbetrag bei ſich, 8 der fehlt; e wird die Taſchenuhr vermißt. * 1 Ebersberg, 13. Aug. Der 286 Jahre alte, in Saarbrücken beſchäftigte Fritz Euſchen von hier nahm im Heinitzer Weiher ein Schwimmbad. Er wurde dabei von einem Herzſchlatz betroffen, Euſchen nur 9 als Leiche geborgen werden. 600 Meter von der Unglücksſtelle ſank ſofort unter und konnte nach einer Viertelſtunde Gefängnis unter Der Bauernaufruhr vor Gericht 7 Angeklagte wegen Aufruhr und Landfriedensbruch verurteilt 11 Freiſprüche * Karlsruhe, 13. Aug. Die in der Vormittagsverhandlung vor der Gro⸗ ßen Ferienſtrafkammer verurteilten fünf Hauptange⸗ klagten im Göbricher Aufruhr⸗Prozeß haben die Strafe angenommen. Der Haftbefehl gegen ſie wurde aufgehoben. Nachmittags begann dann die Verhandlung gegen die weiteren 18 Angeklagten wegen Landfrie⸗ densbruchs. Sie werden beſchuldigt, an den be⸗ kannten Vorfällen anläßlich der Verſteigerung eines Rindes beteiligt geweſen zu ſein. Auch hier fun⸗ giert u. a. der Rechtsberater Adolf Hitlers, Dr. Frank II.⸗München, als Verteidiger. Die Ange⸗ klagten beſtreiten, von einigen Kompromiſſen abge⸗ ſehen, ihre Teilnahme an den Tätlichkeiten. Als erſter Zeuge bekundet Gendarmeriekommiſſar Landerer⸗Pforzheim entſchieden, daß die Pforz⸗ heimer Bereitſchaft bei ihrer Ankunft in Göbrichen beworfen wurde und daß man Heuwagen über die Straße geſtellt habe. Seitens der Einwohner ſeien die Beamten zuerſt beſchoſſen worden, und zwar ſeien 3 bis 4 Schüſſe gefallen. Die Angeklagten erheben gegen dieſe Ausſage Widerſpruch. Erſter Staatsanwalt, Dr. Nebel(Pforzheim), begründete die Anklage. Es handle ſich, ſo führte er u. a. aus, um eine Angelegenheit der ganzen Ge⸗ meinde. Als die geſtern abgeurteilten fünf Ange⸗ klagten abtransportiert werden ſollten, war das das Signal zum allgemeinen Widerſtand gegen die be⸗ hördliche Maßnahme. Eine größere Menge ſammelte ſich vor dem Rathauſe an, bewarf den Wagen der Polizei mit Steinen, ſo daß telephoniſch Verſtärkung herbeigerufen werden mußte. Die Menge ſtürmte gegen das Rathaus vor und verlangte die Freigabe der Feſtgenommenen. Man müſſe ausgehen von der Geſamteinſtellung der Bevölkerung: der ganze Ort ſei ein Hexenkeſſel geweſen. Gegen 7410 Uhr ſei der Wagen eingetroffen, der mit 18 Mann Schutzmannſchaft beſetzt war. Die Lampen waren eingeworfen worden, ſo daß es unmöglich war, zum Rathaus zu gelangen. Die Beamten hätten von der Waffe Gebrauch machen müſſen. Der Tatbeſtand des ſchweren Landfriedensbruchs, des Aufruhrs, ſei feſtgeſtellt. Es handle ſich um Ver⸗ brechen nach§ 125, Abſatz 2. Kurt Grieſinger habe ſich des Vergehens nach 8 115 ſchuldig gemacht. Den Angeklagten Emil Seeger, Wilhelm Marquardt, Heinrich Karl Rebſtock, Emil Otto Baſtian, Auguſt Hermann Hofſäß und Emil Nonnenmacher ſei eine Schuld nicht nachzuweiſen; ſie ſeien daher freizu⸗ ſprechen. Gegen die übrigen Angeklagten beantragte der Staatsanwalt Verurteilung zu Gefängnisſtrafen von 6 bis 10 Monaten, gegen den jugendlichen 17⸗ jährigen Wilhelm Emil Merkle eine ſolche von drei Monaten, Die Verteidigung Sämtliche Verteidiger beantragten in erſter Linie die Freiſprechung. Rechtsanwalt Brandſtetter (Pforzheim) erklärte, die Staatsanwaltſchaft habe nicht den Schatten eines Schuldbeweiſes erbracht. Die Beamten hätten ihre Dienſtpflicht überſchritten und'unveranwortlich auf Menſchen geſchoſſen. Rechts⸗ anwalt Trautwein führte aus, es ſei nicht an⸗ gängig, daß der Staatsanwalt eine Parallele gezogen habe zwiſchen den Mordgeſellen im Oſten, die die neue Notperordnung der Regierung in die Feder diktiert hätten, und der ruhigen friedliebenden Göbricher Bevölkerung. Wir hätten alle Veranlaſ⸗ ſung, zur Befriedung unſeres öffentlichen Lebens alles zu tun. Das Gericht müſſe zu dieſer Beruhi⸗ gung und Befriedung beitragen. Es wäre möglich geweſen, die Leute zur Raiſon zu bringen, ohne daß man im Dorf herumſchießt. Als letzter der fünf Ver⸗ teidiger ſprach Rechtsanwalt Frank 11(München), der ſich dagegen verwahrte, daß ſeitens der Staats⸗ anwaltſchaft parteipolitiſche Geſichtspunkte in die Akten hineingetragen worden ſeien. Der amtliche Bericht der Staatsregierung über die Göbricher Vor⸗ gänge forderte ebenfalls die Kritik des Verteidigers heraus. Der Vorſitzende unterbrach den Ver⸗ teidiger mit dem Hinweis, daß die amtliche Darſtel⸗ lung der Vorgänge nicht zum Gegenſtand der Ver⸗ handlung gemacht worden ſei und keine Rolle bei der Urteilsverkündung ſpiele. Nach einer kurzen Unter⸗ brechung fuhr der Verteidiger fort: Er bedauere die durch die Wiedergabe des amtlichen Berichts hervor⸗ gerufene Störung der Verhandlung. Der Bericht enthalte Irrtümer. Er hoffe, daß die badiſche Staats⸗ regierung den amtlichen Bericht unverzüglich berich⸗ tige— das ſei ſie der Oeffentlichkeit ſchuldig. Es handelte ſich um anſtändige Bürger, gegen die man wie gegen ſchwere Verbrecher vorgegangen ſei. Ver⸗ letzte gab es infolge der„Schreckſchüſſe“ nur auf Seiten der Göbricher Einwohner. Die Einwohner⸗ ſchaft habe in Notwehr gehandelt. Im Intereſſe der Staatsautorität, des Deutſchen Reiches und der deuſchen Strafgeſetze müſſe Freiſprechung erfolgen. In einer kurzen Replik ſtellte Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Nebel feſt, daß es ihm ferngelegen habe, die Göbricher Einwohnerſchaft mit Terrori⸗ ſten, gegen die ſich die neueſte Notverordnung richte, in Verbindung zu bringen. Er verwahrte ſich gegen den Vorwurf parteipolitiſche Geſichtspunkte in die Akten gebracht zu haben. Er habe lediglich Fakten regiſtiert. Bei dem amtlichen Bericht handele es ſich um eine erſte eilige Darſtellung, bei der Irrtümer unterlaufen können, die aber durch die Verhand⸗ lung geklärt worden ſeien. fahre den Verlauf den Verhandlung, ſo daß es ſich erübrige den amtlichen Bericht zu berichtigen. Die Angeklagten ſchloſſen ſich den Ausführungen der Verteidiger an und baten ebenfalls um Frei⸗ ſprechung. e Das Urteil Nach längerer Beratung verkündete die Große Ferienſtrafkrammer folgendes Urteil: Es werden wegen Aufruhrs in Tateinheit mit Land⸗ friedensbruch verurteilt: der Goldſchmied Karl Auguſt Pfeifer aus Brötzingen, der Preſſer Artur Sauter aus Göbrichen, der Edelſteinſchlei⸗ fer Albert Grieſinger aus Göbrichen, der Schneider Friedrich Hagen bucher aus Göbri⸗ chen, der Goldſchmied Kurt Friedrich Grieſin⸗ ger aus Wilferdingen und der Maurer Auguſt Merkle aus Göbrichen zu je ſechs Monaten . Die Oeffentlichkeit er⸗ Anrechnung von je ſechs i Wochen Unterſuchungshaft. Gegen den 17jährigen Fabrikarbeiter Wilhelm Merkle aus Göbrichen wurde wegen Aufruhrs in Tateinheit mit Land⸗ friedensbruch nach§ 115 auf eine Gefängnis ſtrafe von ſechs Wochen erkannt. Dieſe Strafe gilt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Die übrigen 11 Angeklagten wurden freigeſpro⸗ ch e n. Aus der Urteils begründung ſei hervor⸗ gehoben: Das Gericht ſah als erwieſen an, daß auch ſeitens der Göbricher Bürgerſchaft Schüſſe ge⸗ fallen ſind. Die Beamten waren angegriffen und befanden ſich in bedrohter Lage, ſo daß die Voraus⸗ ſetzungen zum Waffengebrauch gegeben waren. Neues Molkereiunternehmen nd. Dannſtadt, 12. Aug. An Stelle der ſich kürz⸗ lich aufgelöſten und in Liquidation ſtehenden Mol⸗ kereigenoſſenſchaft„Dannſtadterhöhe“ hat ſich hier nunmehr eine örtliche Molkereigenoſſen⸗ ſchaft gebildet, die ſich aber nur aus Landwirten hieſtger Gemeinde zuſammenſetzt. Dieſe neue Ge⸗ noſſenſchaft errichtet zurzeit ein neues Molke⸗ reigebäude auf einer zentralen Stelle am Ort, das in etwa 14 Tagen fertiggeſtellt ſein dürfte. Es iſt damit zu rechnen, daß der techniſche Betrieb dieſes Unternehmens bereits am 1. September aufgenom⸗ men werden kann. Das Unternehmen iſt als eine komplette Molkereianlage zur Behandlung von Friſchmilch nach den geſetzlichen Anforderungen anzu⸗ ſehen. Träger ſind vorerſt etwa 60 örtliche Er⸗ zeuger. Die in der bisherigen Genoſſenſchaft„Dann⸗ ſtädterhöhe“ erfaßten Erzeugerorte Alsheim⸗Cronau, Aſſenheim, Fußgönheim, Hochdorf, Ruchheim und Schauernheim ſcheinen ſich zur Bearbeitung ihrer anfallenden Friſchmilch der in einzelnen Orten be⸗ ſtehenden Privatunternehmen zu bedienen, wie dies bereits in Hochdorf und Schauernheim der Fall iſt. e Was hören wir? Montag, 15. Auguſt Frankfurt .00: Frühkonzert.— 12.00: Mi ttagskonzert — 1 Aus Verdis Opern.— 15.20: Relig. D zichterinnen der 92 genwart.— 17.00: Konzert.— 18.25: Währungs regulierung ohne Gold. 4 1— 19.30: Gitarre⸗Soli.— 20.00 Helgoland. Hörbil— 21.00: Eine Viertelſtunde Schall⸗ Platten.— 21.15: 1 1 heiratet. Niederdeutſche Bauern⸗ komödie.— 23.10 Unterhaltungskonzert. Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hau frau.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.05: Schallplotten. 16.00: Unterholtungskonzert.— 19.00: Edith 21 5 ſingt Chonſons.— 20.00: Helgoland. Hörbild.— 21.10: Joſef Joachim⸗ Gedenkſtunde.— 22.00: Junge Lyrik. Langenberg .05: Morgenkonzert.—.45: Gymnaſtik für Fronen. — 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Mittagskonzert — 15.50, Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.20 G. Ehrle: Vom freiwilligen Arbeitsdienst für Frauen 915 Mädchen.— 19.00: Dr. Nailis: Von der Sprache des Kleinkindes.— 20.00: Dr. W. Bombe: Bret oniſches Volks⸗ feſt.— 21.00: Sinfoniekonzert: Beethoven⸗Werke.— 22.40: Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern die Jungen. München 10.00: Kathol. Morgenfeier.— 11.00: Kammer muſtk⸗ ſtunde.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 14.40: Zither⸗ konzert.— 15.20: Maria fuhr in den Himmel.— 1000: Konzertſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.35: Vom Hun⸗ dertſten ins Tauſendſte. Unterhaltungsſtündchen.— 10.38: E. Vorbeck: Kunſt als Lebensnotwendigkeit.— 20000 Helgolond, Hörbericht.— 21.00: Wenn ich Urlaub habt 22.45: Unterhaltungskonzert. Südfunk .05: Edith Lorand und ihr Orcheſter.— 10.20: 25 ene Klavierproduktionen verſtorbener Komponiſten.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: Die Berliner Phi lharmoniker ſpielen.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18520 Schmidt: Das Barometer als Wetterprophet. 1 Winke für die Reiſezeit.— 19.30: Gitarren⸗Soli.— 20.0 02 Helgplond, Hörbericht.— 21.15: Tewes heiratet.— 22.45: Unterhal⸗ tungskonzert. Wien 11.30: Sinfoniekonzert.— 13.00: Berühmte Künſtler.— 15.30: Duette für Violine und Viola.— 17.00: Nachmit⸗ tagskonzert.— 20.00: Unterhaltungskonzert.— 22.15: Tanzmuſik. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Unterhaltungskonzert.— 18.80: Konzert.— 20.00: Ruſſiſcher Abend.— 21.45: Mozart⸗ Konzert. Der schwarze inder als Endspielthema. Wir hatten Gelegenheit, in unserer ersten Pro- blemspalte an Hand eines Originalproblems von Dr. Ado Kraemer(Problem Nr. 1) ein Beispiel für die Idee des„schwarzen Inders“ zu geben. Heute wollen Wir unsere Leser und Löser nochmals mit dieser überaus interessanten Idee bekannt machen. Wär bringen 3 weitere Beiträge von Dr. Kraemer zu diesem Thema in teilweise verblüffend sparsamer Darstellung— wie sie eben nur die Hand eines Meisters der Problemkomposition schaffen kann. Problem Nr. 4 Dr. Ado Kraemer-Berlin Dt. Tageszeitung 1932. u,, e 2 33. 2 55 e 1 1 5 ,. E * * VVV 44 574= 9 Weiß am Zuge erzwingt Remis. Problem Nr. 5 Dr. Ado Kraemer- Berlin Dt. Tageszeitung 1932. ,, 8. . ,* * e e 8 15 FFV. 5 8 4= 12 Weiß am Zuge erzwingt Remis. Problem Nr. 6 5 Dr. Ado Kraemer-Berlin Dt. Schachbläàtter, 15. 6. 32. 15 F,, 5 1. 22 n.* l 2 2 1 e E 5. 1 0 5 Neis am ute ent e Problem Nr. 4 ist eine Widmung an F. Palatz, Nr. 5 an F. Schetelich und Nr. 6 an W. Freiherr von Holzhausen. Um unseren Lesern nochmals Gelegen- heit zu bieten, sich mit dem Inhalt des Themas per- traut zu machen, bringen wir die Bemerkung, die von Holzhausen zu den 3 Arbeiten in den„Deutschen Schachhlattern“(S. 209) macht, zum Abdruck: In diesen 3 Studien kommt eine neue und eigenartige Idee zur Darstellung. Weiß rettet sich in eine Patt stellung, indem er seine Bauern auflaufen läßt. Hierbei muß aber genau auf die Zugfolge geachtet werden. Denn bei verkehrter Reihenfolge der weißen Bauernzüge hätte der Schwarze Gelegenheit, durch eine regelrechte Indische Schnittpunkt kombination(mit Kritikus, Sperrzug und nach- folgendem Abzug) die Pattstellung des Gegners auf- zuheben und den Sieg zu erzwingen. Wir hoffen, daß die Löser die 3 Probleme recht gründlich unter die Lupe nehmen, damit ihnen keine der vielen Feinheiten entgeht. Die Mühe Wird sicherlich reichlich belohnt! a Lösungsbesprechung: Problem Nr. 3(von Terestchenko): 1. Ses 5 2. g= g8D FEI Kf7: gs. 3. Sd7 16. Tas: gs. 3. Sd7—e5 b. Die Hauptvariante N nach: 1.. Kgs-h7. 2. g g88l Khr; gs (Kh7.-g6, Tas: gs). 3. Sd7—f6-+(Sd e5-½, S8 T In der zweiten Variante wäre auf Kh7. 2. g8 D- fehlerhaft, weil der König über h6 aus dem Mattnetz entweicht! Schlüsselzug der Aufgabe ist nicht besonders gut, dafür entschädigen die feinen Abspiele und die Ver- Wandlungen den Löser reichlich. Lösungen sandten ein: Hermann Ott und Louis Leonhard, Mannheim. Lösungen an die Schachproblemredak⸗ tion der„N. M..“. Nachrichten Sieger im Berner Schachturnier wurde Ale⸗ chin, der seine letzte Partie gegen Colin ge- winnen konnte und seinen schärfsten Gegner, den Tschechen Flohr, los wurde, da Flohr gegen Bernstein nur unentschieden erzielte. Alechin wurde Erster mit 12., Eu we und Flohr wurden .—3. mit je 11, Sultan Khan Vierter, in den 5. Preis teilten sich Bernstein und Bogol⸗ ju bo W. H. H. Sageokaleucles Montag, 15. Auguſt fein der Köln⸗Düſſel dorfer Damofſchsahrecheſel aft: 13.30 Uhr Mannheim— Worms— Oppenheim Nierſtein und zurück. Mannheimer Omnibng⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Bad Dürkheim— Lindemanns⸗Ruhe—(Peterskopf,— Freinsheim— Mannheim, 14 Uhr ab Parodeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Haſenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Ja, treu iſt oe„ — Pak aſt⸗ Theater:„X“.— Untverſum: 55 Lieb einer Nacht“. Scola⸗TShecter: So lange noch ein Walzer von Strauß erklingt“.— Glorie Palaſt;„Sonn Windhund“,— Nozy „Die weiße Sklavin“.— Copitol:„Die Gräfin bn von Arkadien“.— Capitol:„Die Gräfin von Monte Chriſto“. URr EIL: Aescer, ORscusplienr Wache bel Kopfschtegk, nenne ebnete Und Tas Chu? AHR ENTE SE WAHR ee „Zuventss ic Es Würde einfach Kh7-hö! folgen, Der * gene 12.00: ontker mist: ir die blond, erhal⸗ er.— chmit⸗ 22.15 16.90: ozart⸗ Alatz, von egen ver „ die schen In tige Patt- läßt. chtet eien lurch Akt nach- auf- recht eine Wird 2 „Amieitia“ Mannheim Zweiter im Vierer„ohne“ Guter Abschluß für Deutschland: Die Ruderer erringen zwei, die Boxer drei silberne Medaillen Olympia⸗Sonderdienſt der Neuen Mannheimer Zeitung Noch zwei„Silberne“ bei den Ruderern Vierer„ohne“ und Doppelzweier werden jeweils Zweite Los Angeles, 18. Auguſt.(Kabel.) Nach dem ſchönen Erfolg am Freitag, der uns eine Holdmedaille und zwei„Silberne“ eingetragen hatte, waren wir ſchon wieder etwas unbeſcheiden geworden. Der Samstag ſah in ſieben Wettbewerben Deutſche im End⸗ kampf und wir hatten insgeheim gehofft, daß es dabei noch einmal eine oder zwei Goldmedaillen geben möge. Das Gold iſt indeſſen in Amerika geblieben oder in andere Län⸗ der abgewandert. Immerhin beſteht bei uns doch kein Grund, enttäuſcht zu ſein, denn in den ſieben Entſcheidun⸗ gen haben unſere Vertreter nicht weniger als fünf Silber⸗ medaillen und zwei vierte Plätze erobert. Das war alles in allem ein Erfolg, wie er uns an keinem der vorauf⸗ gegangenen olympiſchen Tage beſchieden war. Nur wenig hat gefehlt und unſere Boxer hätten doch noch zwei Olympiaſteger geſtellt. Aber Schleinkofer und Campe wurden in ihren Gewichtsklaſſen um den verdienten Sieg gebracht; ſie hatten überlegen gekämpft. aber ihre Gegner wurden zu Punktſiegern erklärt. Dieſe Deutschlands Doppel-Zweier Boetzelen(vorn) und Buhtz vom Berliner Ruderklub wurden Zweite Feſtſtellung machen wir nicht, weil es ſich eben um unſere Leute handelte, für die wir gerne eine lahme Entſchul⸗ digung finden möchten; in beiden Fällen proteſtierten auch die 10000 Zuſchauer wie ein Mann ſtürmiſch gegen die Fehlurteile. Dagegen verlor Zig larſki ſeinen End⸗ kampf im Bantamgewicht zu recht; der kleine Münchener 95 90 zu aufgeregt und boxte weſentlich ſchlechter als 'onſt. Silberne Medaillen hat es auch bei den Ruderern gegeben. Unſer Doppelzweier und der Vierer ohne Steuermann wurden jeweils Zweite. Mit dem einen erſten und den zwei zweiten Plätzen iſt aber Deutſchland im Läuderklaſſement des Ru⸗ derns doch auf den zweiten Platz gekommen. Hinter Amerika und vor England. Italien, Polen, Auſtralien, Neuseeland, Frankreich, Uruguay und Kanada. Das iſt immerhin ein ſehr ſchöner Erfolg für den deutſchen Ruderſport. Rudern, Boxen, Ringen und Schwer⸗ Athletik waren überhaupt in Los Mageles unſere ktärkſten Seiten. Daneben darf man allerdings auch einige Leichtathleten, Jonath, Eberle, Sievert Wei⸗ mann und Syring, ſowie waſeren Meiſterfechter Er⸗ win Cas mir nicht vergeſſen. Erwin Casmir kam am letzten Tage noch zu einem ſehr feinen Erfolg. Im Finale des Säbelfechtens belegte er nach Siegen gegen die ſtärkſten Gegner unter der Fechterelite der Welt einen ehrenvollen vierten Platz, ob⸗ wohl doch der Säbel garnicht ſeine Spezialwaffe iſt. Die beiden Plätze des immerhin ſchon 40 jährigen Frank⸗ 4 60 ſind ſportlich höher einzuſchätzen als mancher eſſerer Platz in Konkurrenzen, die nicht ſo erſtklaſſia be⸗ ſetzt waren wie das Fechten. Einen weiteren vierten Platz trug uns der Ham⸗ rer Sietas am Samstag im 200 Meter Bruſtſchwim⸗ men ein. Sietas war der beſte Europäer, aber gegen die ſapaniſchen Schwimmwunder kam er doch nicht auf. Ein Erfolg Erwin Casmirs Er belegt im Säbelſechten den vierten Platz Der Frankfurter Meiſterfechter Erwin Casmir, der in ſeiner eigentlichen Spezialwafſe, dem Florett, in Los Ange⸗ les Fünfter wurde, hat beim Säbelſechten den überraſchend ſchönen Erfolg erzielt, doß er unter den beſten Fechtern der Welt den vierten Platz belegte. Nur ganz knapp ent⸗ 55 ihm die Bronce⸗Medoille, er haette ebenſo wie der itte des Turniers, der Ungar Kabos, 514 Siege, aber zwei Treffer mehr und rangierte deshalb im Geſamtergeb⸗ nis hinter dem Magyaren. Genau wie im Florett ſchlug Erwin Casmir auch im Säbelſechten die Beſten und er hätte weiter vorn enden können hätte er nicht zum Schluß gegen ſchwächere Leute wie de Veechi und Oſſier zwei Ge⸗ echte verloren. Man muß aber auch berückſichtigen, daß der Frankfurter inſofern einen ganz beſonders ſchweren Stand hatte, weil er der einzige Deulſche war, wüh rend Italiener, Franzoſen, Ungarn und Amerikaner mit drei kanten in die Gefechte gingen und ſich natürlich gegen⸗ ſettig glänzend unterſtützen konnten. ür die Eno runde am Samstog hatten ſich zehn echter qualifiziert. Das Staatliche Zeughaus wies wie⸗ der einen ſehr ſtarken Beſuch auf. Die durchweg ſehr ſchönen Gefechte fanden beim publikum lebhaften Anklang. Der Sieg fiel erwartungsgemäß an den ungariſchen Eurgpameſſter Piller, der 81 Siege hatte und nür gegen den Zweiten, den Itoliener Gaudini unterlag. Gaudini verlor zwei Gefechte, und zwar gegen Erwin Casmir ganz glatt mit:5 und gegen den Amerikaner Huffmann mit:5. Dritter wurde der Ungar Kabos, der ehenkalls gegen Cosmir unterlag und der ſeinen Platz nur der beſſeren Trefferzahl zu danken hat. Erwin CEasmirs Gefechte hatten folgende Er⸗ dene Ex gewann gegen Gondini 511, gegen ee 2, gegen Kobos 574, gegen Armftage 522, gegen Salaffta 512, verlor dagegen gegen de Ceechi:5, gegen Piller 215, gegen Huffmaun:5 und gegen Oſſier 225. Das Endergebufs: 1. Pi ler ⸗ Ungarn:1 Siege! 2. Gaudini⸗ Italien.2 Stege; 3. Kobos⸗Ungern 514 Siege; . Ex win Casmir 54 Siege; 5. Petſchauer⸗Ungorn 514 Siege; 6. Huffmaun⸗u SA 54 Siege: 7, Oſſier⸗Däne⸗ 110 8. de Becchi⸗Itolien; 5. Armitage⸗Us A; 10. Salaffia⸗ alien. Am Schlußtag der olympiſchen Ruderregatta traten zu den drei noch ausſtehenden Entſcheidungen zwei deutſche Boote an. Der Doppelzweier Buhtz⸗Boetzelen des Ber⸗ liner Ruderelubs und der Vierer ohne Steuermann der Renngemeinſchaft Amieitig Mannheim/ Frankfurt. Die beiden deutſchen Boote konnten zwar nicht zu dem gleichen Erfolg kommen, den ſich der Berliner RC am Vortag im Vierer mit Steuermonn geholt hatte, aber ſie wurden doch wenigſtens jeweils Zweite und brachten ſo neben der Gol⸗ denen Medaille des Vierers mit Steuermann noch zwei Silberne Medaillen ein. Dieſe drei Medaillen, die im Kampf mit den beſten Ruderern der Welt erzielt wurden, ſtellen ein Ergebnis dor, mit dem der e Ruderſport ſehr wohl zufrieden ſein kann. Beſſer er noch bei 2 J keiner Olympiade abgeſchnitten. S 0 Boot auf eine Länge auszudehnen. Kanada uad Italien waren hier bereits weit zurückgefallen, der Kampf ſpielte ſich nur noch zwiſchen der deutſchen und der glänzend ein⸗ geſpielten amerikaniſchen Kombination ab. Im Zgler⸗Schlag rudernd, griffen die Amerikaner bei 1200 Meter die Deutſchen an, ſie kamen näher und gingen bei 1500 Meter knapp in Front. Das Publikum feuerte die beiden Yan⸗ kees mit einem ohrenbetäubenden Geſchrei an. Vorüber⸗ gehend kamen trotzdem die beiden Deutſchen noch einmal faſt auf gleiche Höhe, aber im Endſpurt hatten die Ame⸗ rikaner die größeren Kraftreſerven und ſie ſiegten denn auch ſicher. Das Publikum feierte nicht nur die Sieger ſtürmiſch, es begrüßte bei der Vorbeifahrt an den Tribünen auch die Deutſchen ſehr herzlich. Auch der Mannheimer Vierer Der Vierer ohne Steuermann des R. V.„Amicitia“ Mannheim Zweiter in Los Angeles hinter England Die Regattaſtrecke in Long Beach hatte am Schlußtag⸗ natürlich wieder Maſſenbeſuch. 80000 Zuſchauer waren gekommen und daß ſie den lebhafteſten Anteil an den Er⸗ eigniſſen auf der 200 Meter langen Regattaſtrecke nohmen, läßt ſich denken. Wiederholt wurde wieder die Absperrung durchbrochen Die erſte Entſcheidung fiel im Vierer ohne Steuermann Das Ergebnis war: 1. England:58.2 Min.; 2. Deutſchland(Dr. Aletter, Gaber, Flinſch, H. Maier) 700,3 Min.(41 Länge zurück); 3. Italien:00,4 Min.; 4. 4. Amerika 714,2 Min. Vom Start weg lag Italien an erſter, Deutſchland an weiter und England an dritter Stelle. In einen Zwiſchen⸗ ent bei 800 Meter ſetzte ſich England an die Spttze, Deutſchland zog mit an Italien vorbei. Im 32er Schlag behauptete England eine Länge Führung, die das im Zler rudernde deutſche Boot in einem ſchönen Endkampf wohl etwas verringern, aber nicht ganz aufholen konnte. Ita⸗ lien unternahm auf den letzten 100 Metern noch einen energiſchen Angriff auf das deutſche Boot, mit äußerſter Anſtrengung rettete aber das deutſche Boot den zweiten Platz mit einem knappen Vorſprung. Der Doppelzweier war das zweite Rennen. Hier gab es folgendes Ergeb⸗ nis: 1. U..A.(Myers/ Gilmore):17,4; 2. Deutſch⸗ land(Buhtz Bötzelen):28 Min.(1½ Längen zurück) 8. Kanada(Pratt /de Mille):27 Min. leine wei⸗ tere Länge zurück) 54. Italien(Moretti Parolt) 749,2 Min. (vier weitere Längen zurück). Die Deutſchen hatten nach dem Start zunächſt die Führung vor Amerika, Kanade und Italien. Nach 500 Mtr. erhöhten Buhtz/ Bötzelen ihre Schlagzahl und es ge⸗ lang ihnen auch, den Vorſprung vor dem amerikaniſchen war vorher ſchon vom Publikum mit freundlichem Bei⸗ fall bedacht worden. Amerika ſiegt auch im Achter Das Hauptintereſſe der Maſſen konzentrierte ſich am Samstag auf das große Achterrennen, dos auch unter dem Jubel der 80 000 Zuſchauer dem amerikoniſchen Boot den Sieg brachte. Das Ergebnis: 1. Amerika 637,3 Min.; 2. Italien 688; 3. Kanada:40,2; 4. England:40, Min. Das äußerſt ſpannende Rennen wurde erſt im erbitter⸗ ten Finiſh knapp für Amerika entſchieden. Zwiſchen ſämt⸗ lichen Booten lag zum Schluß nur eine halbe Boots⸗ länge Differenz, eine Tatſache, die allein ſchon für die Schärfe des Kampfes zeugt. Nationen⸗Klaſſement im Rudern 1. Platz 2. Platz 3. Platz Punkte Amerika 1— 1 Deutſchlan d England Italien Polen . Auſtralien Konada Neuſeeland Frankreich Uruguay 4 Deutſchland hat alſo, obwohl es nur an vier von den ſieben Rennen der olympiſchen Regatta beteiligt war, im Geſamtkloſſement des Ruderns doch den zweiten Platz hin⸗ ter Amerika belegen können, das in ſämtlichen ſteben Rennen vertreten war und außerdem auch den Vorteil hatte, im eigenen Lande kämpfen zu können. Eine Enttäuſchung hat Italien durch ſeine Ruderer er⸗ litten, die die Erfolge von 1928 nicht wiederholen konnten und weit ſchlechter abſchnitten, als man nicht nur in Ita⸗ lien, ſondern auch allgemein erwartet hatte. D d DO N DD Ebac elles ese nnen 2 Die letzten Kämpfe der Schwimmer Wieder teilten USA und Japan ſich in die Erfolge— Sietas Vierter im Bruſtſchwimmen Die olympiſchen Schwimm⸗Wettkämpfe haben in Los Angeles das erwartete große Duell zwiſchen den Ameri⸗ kanern und Japan gebracht. Man hatte mit einer beträcht⸗ lichen Verbeſſerung der Aſiaten gerechnet, die ſchon 1928 in Amſterdam zeigten, daß ſie„im Kommen“ ſeien. Daß aber der Triumph der japaniſchen Schwimmer dermaßen groß ſein würde, wie er ſich gezeigt hat, das überraſcht doch immerhin noch ſehr. Mit Ausnahme des 400 Meter⸗Crawl⸗ ſchwimmens, das Amerika durch Crabbe den einzigen Sieg bei den Herren brachte, haben die Japaner ſämtliche Schwimmwettbewerbe der Herren, alſo 100 Meter und 1500 Meter⸗Crawl, 100 Meter⸗Rücken und 200 Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen, ſowie die 4 mal 200 Meter Crawlſtaffel ge⸗ wonnen. Lediglich den Erfolgen ihrer Damen und Sprin⸗ ger haben es die Amerikaner zu verdanken, daß ſie noch einmal im Schwimm⸗Klaſſement der Natio⸗ neu vor Japan an der Spitze ſtehen. Die übrigen Natlo⸗ nen haben diesmal in Los Angeles keine Rolle geſpielt. Von ſämtlichen Wettbewerben der Damen und Herren gingen nur das 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen der Damen und das Waſſerballturnier an andere Länder. Das Schwimmſtadion, dieſe in ihrer Schönheit und Zweckmäßigkeit für jeden Fremden unvergeßliche An⸗ lage, war auch am letzten Tage ſowohl vormittags wie auch am Nachmittage noch einmal völlig aus ver⸗ kauft. Der Tag begann für die Amerikaner hoffnungs⸗ voll, denn im Turmſpringen der Herren fielen natürlich wieder alle drei erſte Plätze an die Amerikaner. Erſter, Zweiter, Dritter: A8 A Im Turmſpringen der Herren Die Amerikaner wiederholten alſo auch hier den Erfolg, den ſie ſchon in allen anderen voraufgegangenen Spring⸗ weltbewerben hatten; ſie legten auf alle Medaillen Be⸗ ſchlag. In der Sicherheit und Eleganz ihrer Sprünge waren die Amerikaner wieder nicht zu erreichen. Am nächſten kam ihnen noch der öſterreichiſche Europameiſter Sepp Staudinger, der den vierten Platz vor zwei Mexikanern belegte. Bemerkenswert iſt noch die Tatſache, daß das friſche Brautpaar Gallitzen Miß Coleman im Kunſtſpringen jeweils Sieger und im Turmſpringen je⸗ weils Zweiter geworden iſt. Eine ſeltene Harmonie Das Ergebnis: 1. Harold Smith⸗US A. 124,80., 2. Mickey Riley Gallitzen 124,28., 3. Frank Kurtz⸗U SA. 121,98., 4. Sepp Staudinger⸗Oeſterreich 103,44., 5. Curie⸗Mexiko 88,82., 6. Albon⸗Mexiko 77,94, 7. Iſhida⸗ Japan, 8. Philips⸗Kanada. Wieder Tſuruta...! Der Sieger von 1928 gewann auch diesmal Als 1928 in Amſterdam Tſuruta ben deutſchen Favoriten Erich Rademacher beſiegte, da ſchlug dieſes Ergebnis wie eine Bombe ein. Inzwiſchen hat man ſich an die Tatſathe gewöhnt, daß die Japaner die modernen Schwimmwunder herausbringen und man wundert ſich heute nur noch, daß der„alte“ Tſuruta, der ja übrigens in der Zwiſchenzeit auch ſchon einmal totgeſagt war, nicht ſchon wieder von einem der japaniſchen Halbwüchſigen verdrängt worden iſt. Tſuruta iſt nebenbei geſagt der einzige Schwimmer, der ſeinen Olympiaſieg hat wiederholen können. Unſer deutſcher Meiſter, der Hamburger Sietas, der als einziger Europäer in den Endlauf gekommen war. hat ſich nicht ſchlecht geſchlagen. Er hat in Los Angeles beſſere Leiſtungen als er im letzten Jahre zu Hauſe erzielte zu verzeichnen und zum Schluß iſt er, nachdem er ein pracht⸗ volles Rennen geliefert hat, noch Vierter geworden. Mehr hätte auch der Berliner Wittenberg nicht erreichen können. e 3 Stietas hatte den beſten Start erwiſcht. Er wendet und lag bis zum Ende der örttten Bahn(150 Mete ter ihm lagen ſtets die beiden Japaner Tſuruta und ſowie der Philippine Ildefonſo auf gleicher Höhe. Nach der letzten Wende war aber Sieta mit ſeinen Kräften am Ende. Er wurde von dem Trio überholt, konnte aber den vierten Platz vor dem zum Schluß mächtig aufkommenden Philip⸗ pinen Abdjaluddin noch behaupten. Vorne ent n ſich in⸗ zwiſchen ein harter Endkampf, den Tſuruta in der neuen olympiſchen Rekordzeit von 2145,41 Min. klar vor ſeinem Landsmann Koike gewann. Das Ergebnis: 1. Tſuruta⸗Japan:45,14 Minuten (Olympiſcher Rekord); 2. Koike⸗Japan:46; 3. Ildefonſo⸗ Philippinen:47, Min.; 4. Sietas⸗Deutſchland:47,9 Min.; 5. Abjaluddin⸗Philippinen 2149.2 Min.; 6. Nakayama⸗Japan 1:49,8 Min. Tsuruta, Japan Olympiasieger im 200 m- Brustschwimmen Ein ö 14 jaͤhriger japaniſcher Schüler Kitamura gewann das 1500 m Crawlſchwimmen Europas beſter Mann, der Franzoſe Jean Tar s, der Mann, der ſo häufig Weltrekord ſchwamm und der als Favorit ſeines Landes nach Los Angeles auszog, wurde in dieſem Rennen nur Letzter. Das charakteriſiert am beſten die Umwälzung, die das ſtürmiſche Aufkommen der Japaner im Schwimmſport hervorgerufen hat. Zwei japaniſche Schüler, der 14jährige Kitamura und der 16jährige Makino endeten in Front. Kitamura verbeſſerte dabei den olympiſchen Rekord um faſt 40 Sekunden auf 19:12 Min. und blieb damit nur wenig hinter dem phan⸗ taſtiſchen Weltrekord Arne Borgs(19:07 Min.) zurück. Nachdem anfänglich Jean Taris und der Amerikaner Crabbe geführt hatten, ſetzten ſich auf der vierten Bahn die beiden japaniſchen Jungens an die Spitze. Sie allein machten dann auch das Rennen unter ſich aus. Erſt auf der letzten Bahn gewann Kitamura einen knappen Vor⸗ ſprung. Das Ergebnis: 1. Kitamura⸗Japan 19:12,4; 2. Makino⸗Japan 19:14,1; 3. Chriſty⸗ USA 19:39,84; 4. Ryan⸗Auſtralien 19:45,1(alle unter der alten olympiſchen Beſtzeit); 5. Crabbe⸗uS A 20:02,7; 6. Jean Taris⸗Frank⸗ reich 20:09,7 Min. Noch einmal Weltrekord von Helen Madiſon Im 400 m Erawlſchwimmen der Damen Im letzten blympiſchen Schwimmwettbewerb holte ſich Amerika durch ſeine beiden Damen Helen Madiſon und Knight noch einmal einen Doppelerfolg. Helen Madiſon mußte dabei aber ihren eigenen Weltrekord im 400 Meter Crawlſchwimmen von:81 Min. auf:28,5 Min. ver⸗ beſſern, um Miß Knight ganz knapp mit Handſchlag ſchla⸗ gen zu können. Das war eigentlich das bemerkenswerteſts an dieſem Kampf: die große Leiſtung von Miß Knight. Das Ergebnis: 1. Helen Ma diſo n⸗US A. 528,5 Minuten(Weltrekord), 2. Knight⸗US A. 528,6 Min., 3. Maakal⸗Südafrika:47,3 Min., 4. Cooper⸗England 5149, Minuten, 5. Godard⸗Frankreich:54,54 Min., 6. Forbes⸗ USA.:06 Min. Zum Abſchluß ſchlug Ungarn im Waſſerball Japan mit 16:0 Es handelte ſich dabei natürlich nur um ein Freund⸗ ſchaftsſpiel, das aber jede Spannung vermiſſen ließ, denn die Magyaren lagen ſtändig in der Hälfte ihres Gegners und ſchoſſen Tore nach Belieben. Sieben in der erſten, neun in der zweiten Halbzeit. Proteſt im Kleinkaliberſchießen Im Kleinkaliberſchießen erreichte der Schwede Berkil Roenmark 294 Punkte. Die gleiche Anzahl holte der Mexikaner Huet heraus. Drittbeſter war der Ungar So s⸗Hradetzky, der ebenſo wie der Italiener mit 293 P. bewertet wurde. Der Ungar Barath⸗Lemberkowitz hatte 295 Punkte erreicht, ihm wurden aber 10 Punkte abge⸗ zogen, weil er bei einem Schuß eine Nachbarſcheibe getrof⸗ fen hatte. Gegen dieſen Abzug erhoben die Ungarn Pro⸗ teſt beim Präſidenten des Interationglen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latvur. Ueber das Ergebnis des Einſpruches war bis in die ſpäten Abendſtunden des Samstags nichts in Erfahrung zu bringen. — 6. — Seite/ Nummer 375 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 15. Auguſt 1992 Drei deutſche Vorer lympia⸗Zweite Campe und Schleinkofer werden durch Fehlurteile um den Sieg gebracht Im„A noch einn itortum“ waren den ganzen Semstag teurbo über Am Vormittig wur⸗ den in htsklaſſe Dritten ermittelt und am Abend Titelkämpſe ſtatt. Als der letzte Olympic d, war es nach 10 Uhr abends, alſo nach mittel älſcher Zeitrechnung Sonntagmorgen nach 7 Uhr. Bis auf den letzten Platz war das große Haus ge⸗ füllt, Karten waren nur noch im Schleichhar und unter den faſt 10 000 Zuſchauern Platz) herrſchte eine große S immung. Leider brachte der Tag für den deutſchen Boxſport das Ergebnis, das gen u letzten Tagen Zwar iſt es auch ein Erfolg, drei Mann ins Finale ge⸗ bracht und damit drei Silbermedaillen erobert zu haben, aber wir hätten mehr erreichen können, wären nicht auch in den Endkämpfen zwei unſerer Leute durch das Schieds⸗ gericht benachteiligt worden. Campe und Schleinkofer hätten Olympiaſieger ſein können, aber das Kampfgericht, in dieſem Turnier oft unerforſchlich waren, wollte es anders. Zu recht verlor nur Ziglarſki im Bant amge⸗ wicht. Der Münchener war im Endkampf ſehr nervös, ſeine Schwinger kamen zu unplaziert, ſodaß der Kanadier del zu haben (mehr fanden nicht Gwynn kaum einmal mit Wirkung getroffen wurde. Verſchtiedenemale kam der Münchener durch die Wucht ſeiner ins Leere geſchlagenen Schwinger ſogar zu Fall. Der Kanadier war ſtets im Vorteil und ſiegte auch ver⸗ Dient. Schleinkofer hatte es im Federgewicht mit dem Argentinier Robledo zu tun. Der Deutſche boxte gegen den wild kämpfenden Sübamerikaner wiederum taktiſch ſehr klug. Er wich den Schlägen des Gegners geſchickt aus und brachte ſelbſt in jeder Runde gut ſitzende Gerade und Stopper an. Robledo war ſtets auf dem Rückzuge und deshalb kam auch das Urteil des Kampfgerichts, das dem Argentinier den Sieg zuſprach, völlig unerwartet. Das Publikum proteſtierte minutenlang und bereitete dem Deutſchen bei ſeinem Abgang demonſtrative Ovationen. Die beſte Leiſtung der drei deutſchen Finaliſten bot der Berliner Campe im Weltergewicht. Hier wuchs ſich die Unſicherheit und Parteilichkeit des mit Amerikanern und Kanadiern beſetzten Kampfgerichts geradezu zu einem Skandal aus. Campe brachte gegen den Amerikaner Flynn weitaus mehr Treffer an, darunter in der zweiten Runde brei genau ſitzende Uppercuts. In der öritten Runde war der prachtvoll boxende Berliner ganz klar überlegen. Er bot eine vor allem techniſch hochſtehende Leiſtung. Aber das Urteil hieß wieder: Punktſieg für Flynn. Obwohl es ſich hier um einen Landsmann des Publikums handelte, waren die Zuſchauer objektiv genug, um auch hier zu prote⸗ ſtieren. Auch in drei anderen Kämpfen gab es noch Fehlurteile. So wurden u. a. auch der Schwede Ahlquiſt und der Italiener Rovati um den verdienten Sieg gebracht. Die übrigen Kämpfe brachten folgende Reſultate: Fliegengewicht: Enekes⸗Ungarn ſiegt über Cabares⸗ Mexiko nach Punkten. Leichtgewicht: Stevens⸗Südafrika ſiegte über Ahlquiſt⸗Schweden unverdient nach Punkten. Mittelgewicht: Berth⸗US A. gewann gegen Azar⸗Argen⸗ tinten nach Punkten. Halbſchwergewicht: Carſtens⸗Süd⸗ afrika gewann unverdient gegen Roſſi⸗Italien nach Punk⸗ ten. Schwergewicht: Lovell⸗Argentinien gewann unver⸗ dient gegen Rovatti⸗IJtalien nach Punkten. Die dritten Plätze belegten vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht aufwärts: Sglica⸗UuS., Villaneuva⸗Philip⸗ pinen, Carlſſon⸗Schweden, Bor⸗US Al., Ahlberg⸗ Finnland, Pearce⸗Südafrika, Jörgenſen⸗Dänemark, Feary⸗US A. Länderklaſſement im Voren 1. Platz 2. Platz 3. Platz Punkte 1. Amerika 2— 3 9 2. Argentinien 2 1— 8 3. Südafrika 2— 5 7 4. Deutſchlan d— 8— 6 5. Italien— 2— 4 6. Ungarn 1—— 3 7. Kanada 1—— 3 8. Schweden— 1 11 3 9. Mexiko— 1——5 2 10. Finnland—— 1 1 11. Philippinen—— 1 1 Leer ausgegangen ſind u. a. Frankreich und England. Deutſchland rangiert trotz der Fehlurteile unter den euro⸗ päiſchen Nationen an erſter Stelle. Der Durchſchnitt ſeiner Kampfſtärke iſt aber weſentlich beſſer, als die Placterung im Olympiſchen Boxturnier beſagt. Das haben allein ſchon die Länderkämpfe gegen Amerika bewieſen, in denen Deutſchland einmal 10:6 ſtiegte und einmal ein Unentſchie⸗ den von 818 erzielte. Olympiſches Reitturnier Holland ſiegt in der Vielſeitigkeitsprüfung Die Vielſeitigkeitsprüfung im vlympiſchen Reitturnier wurde von dem Holländer Leutnant Pahnu d de Mor⸗ tanges auf Aſtride mit 1813 Punkten vor dem Ameri⸗ koner Thomſon auf„Yenni Camp“ mit 1811 Punkten und dem Schweden von Roſen auf„Sunny Side Maid“ mit 1809, Punkten gewonnen. Die Entſcheidungen fielen alſo ſehr knapy aus. Im Mannſchaftskampf erreichte Amerika mit 5038 Punkten den erſten Platz vor Holland mit 4689 Punkten. Das Klaſſement der Nationen Das offizielle Klaſſement der Nationen wird am Sonnt lag im Rahmen der olympiſchen Schlußſeier verkündet. Nachſtehend bringen wir eine inoffizielle Zuſammenſtel⸗ Jung, wobei wir den einzelnen Nationen in Klammern den in Amſterdam im Geſamtergebnis beſetzten Platz beifügen: 1. Amerika 757 Punkte(1. Platz in Amſterdam 1928) 2. Italten 256,5 Punkte(.); 3. Frankreich 213 Punkte(.); . Deutſchland 163,5 Punkte(.); 5. Schweden 149 Punkte(.); 6. Finnland 143 Punkte(.); 7. Japan 140 Punkte(17.); 8. England 139 Punkte(7) 9. Ungarn 107 Punkte(12.); 10. Kangde 96 Punkte(11.); 11. Holland 56 Punkte(.); 12. Auſtralien 45 Punkte(); 13. Polen 42 Punkte(—); 14. Südafrika 41 Punkte(); 15. Oeſter⸗ reich 40 Punkte(14); 15. Argentinien 40 Punkte(16.): 17. Dänemark 33 Punkte(15.); 18. Tſchechoflowakei 24 Punkte(13.); 19. Irland 23 Punkte(: 20. Neufeeland 44 Punkte(—); 20. Philippinen 14 Punkte(—); 22. Mexiko 13 Punkte() 238. Indien 10 Punkte 39); Belgien 7 Punkte() 5. Spanjen 6 Punkte(-), 26. Schweiz 5 Punkte(10.);: 26. Uruguay 5 Punkte(=): 26. Lettland 5 Punkte(—) 29. Braſilien 4 Punkte). Wieder eine Sportehe? Die beiden amerikaniſchen Olympiaſieger im Kunſt⸗ ſpringen, Mickey Riley Gallitzen und Georgia Cole ⸗ man, die ſchon ſeit langer Zeit zuſammen ihr ſportliches Training betreiben, wollen dem Beiſpiel vieler Sportler folgen und eine ſogenannte„Sport⸗Ehe“ eingehen. Beide haben ſich am Freitag offtziell verlobt. Zwiſchen den Kämpfen „Häuptling“ Fürſt Liechtenſtein Los Angeles müßte nicht eine amerikaniſche Stadt ſein, wenn es hier nicht ab und zu auch für die Olympiakämpfer ſenſationelle Ueberraſchungen gäbe. So haben es jetzt die Oeſterreicher erleben müſſen, daß ihr Expeditionsführer, Fürſt Liechtenſtein, zum Häuptling eines indianiſchen Stammes ernannt worden iſt. Eine Delegation amerkka⸗ niſcher Indianer⸗Häuptlinge weilte zum Beſuch im olym⸗ piſchen Dorf beim Fürſten, den ſie bei dieſer Gelegenheit in den Häuptlingsſtand erhob. Zum äußeren Zeichen ſeiner neuen Würde wurde dem Häuptling ein prächtiger Kopf⸗ ſch Die erfolgreichen deutschen Amateur-Boxer Oben links: Berger(Halbschwergewicht), daneben Campe, Zweiter im Weltergewicht, in der Mitte im Kreis Ziglars ki, Zweiter im Bantamgewicht, unten links Bernlöhr(Mittelgewicht), daneben Schleinkofer, Zweiter im Federgewicht. Der vorletzte Tag der 35. deutſchen Tennis⸗Meiſter⸗ ſchaften in Hamburg wurde durch zwei ſchöne Erfolge der Deutſchen in den Doppelſpielen gekennzeichnet. Im Damen⸗Doppel ſpielten ſich Frl. Krahwinkel— Frl. Peitz glatt:8, 678 über die ſtarke engliſche Kombination Whit⸗ tingstall-Nuthall ins Finale durch und im Gemiſchten Doppel ſtehen Frl. Krahwinkel von Cramm nach ihrem Erfolge mit:6,:4,:3 über das engliſche Paar Whit⸗ tingstall- Hughes ebenfalls in der Entſcheidung. Im Ges miſchten Doppel iſt es ſeit 1926 zum erſtenmal wieder der Fall, daß ein deutſches Paar das Endſpiel dieſer Konkur⸗ renz beſtreitet. Das Wetter war am Samstag wiederum drückend heiß, auch ein leichter Regen konnte den Spielern ihre Aufgabe nicht erleichtern. Der Beſuch war auf allen Plätzen gut, doch wieſen die Tribünen des Centre⸗Court verſchiedene Lücken auf. Die Kämpfe Eingeleitet wurden die Kämpfe mit den Vorſchluß⸗ runden des Damen ⸗Doppels. Hilde Krahwin⸗ klel⸗Peitz hatten mit den Engländerinnen Whittingstall —Nuthall nicht viel Arbeit und ſiegten in ſchönem Spiele glatt:8,:3. Frau Whittingstall ſpielte nicht in ihrer ſonſtigen Form und verſchlug viele ſichere Punkte. Der Erſolg iſt dem entſchloſſenen Angriffsſpiel von Fräulein Krahwinkel und der guten Läuferarbeit von Frl. Peitz zu danken. In der unteren Hälfte ſetzte ſich das zweite engliſche Paar Heeley-Stammers 611,:7, 614 gegen die Franzöſinnen Adamoff— Barbier durch. Zu einem deutſch⸗engliſchen Finale kommt es auch im Gemiſchten Doppel. Frl. Krahwinke von Cra mm kämpften ſich gegen Frau Whittingstall Hughes mit:6,:4, 613 in die Schlußrunde durch. Im erſten Satz ſpielte Frl. Krahwinkel ſehr unluſtig, ſo daß der Satz ſchnell verloren ging. Dann wurde aber die Eſſenerin beſſer, überlobbte ihre Gegnerin geſchickt und von Cramm blieb am Netz nicht viel zu tun übrig. Bei Hughes machte ſich die Armverletzung doch noch bemerkbar. Die Schluß⸗ rundengegner der Deutſchen ſind Nuthall—Lee, die die Titelverteidiger Payot.—Fiſher:3,:5 hinter ſich ließen. Frl. Payot war die Schwächſte in dem Quartett und ſchien noch durch die Kämpfe des Vortages über⸗ anſtrengt. Erſtklaſſiges Tennis wurde in den Vorentſcheidungen des Herren⸗Doppels gezeigt. Zunächſt ſchlugen in der oberen Hälfte Menz el-Kukuljevie die Dänen Jacobenſe Sperling und trafen dann auf die Engländer Hughes—“Lee, die vorher die Auſtralier Sproule Clemenger 715, 614,:6,:6,:6 bezwungen hatten. Die Engländer waren noch ſtark genug, um auch Menzel Kukuljevic 673, 614,:6,:2 aus dem Wege räumen zu können. In der unteren Hälfte verloren die Berliner Jaenecke.—Hartz glatt:0,:2,:2 gegen die Franzoſen Brugnon— Bouſſus, während die Auſtralier Crawford. Hopman ſich den Engländern Tuckey Wilde überlegen zeigten mit 670,:4,:1. Im Kampf um den Eintritt in die Schlußrunde gab es zwiſchen Crawfor d⸗ Hob pman und den Franzoſen Brugnon Bouſſus einen herrlichen Kampf, der über fünf Sätze ging. Die Franzoſen waren zuerſt überlegen, beſonders durch die Glanzleiſtungen von Brugnon, der aber zeitweiſe ſtark nachließ. Nach aus⸗ geglichenem Kampf bis zum vierten Satz ſetzten ſich dann im letzten die Auſtralier durch ihr unüberwindliches Netz⸗ ſpiel erfolgreſch durch und ſiegten ſchließlich mit 613, 715, :6, 6783. Gottfried v. Cramm und Lolo Payot die neuen . deutſchen Tennismeiſter Unſer erfahrener Davispokalſpieler Gottfr. v. Cra mm krönte ſeine Siegeſerie in dieſer Saiſon mit dem Gewinn des deutſchen Meiſtertitels. Damit blieb ſeit 1928 der Titel wieder im Lande, nachdem in der Zwiſchenzeit der Fran⸗ zoſe Bouſſus und der Deutſchböhme Roderich Menzel ihm zweimal die Meiſterſchaft entführt hatten. Von Cramm, der bei den Hamburger Meiſterſchaften zuerſt ſchlecht begann und gegen den Tſchechen Sieber fünf Sätze zum Gewinn benötigte, wurde von Spiel zu Spiel beſſer und beſiegte am Sonntag im Endkampf den Titelverteidiger Roderich Menzel:6, 612, 6272,:8. Eine Enttäuſchung brachte dagegen die Rheinländerin Hilde Krahwinkel. In einem kaktiſch fehr unklug geführten Los Angeles, 15. Auguſt. 23 Uhr früh(MEZ).(Kabel.) Die 10. Olympiſchen Spiele haben uns während dieſer zwei unvergeßlichen Wochen manch überraſchendes Ereignis gebracht. Ueberraſchend war für uns aber auch der feier⸗ liche Abſchluß der Spiele. Als wir zum letzten Male den Weg zum Olympiapark nahmen, bot ſich uns das gleiche Schauſpiel wie am Eröffnungstag und den großen Tagen der leichtathletiſchen Kämpfe: Ein geradezu unheim⸗ lich anmutender Verkehr und beim Eintritt ins Koloſſeum das Bild von überfüllten Rängen, trotzdem es doch an die⸗ ſem Schlußtage nur noch einen ſportlichen Wettbewerb, das Jagdſpringen um den großen Preis der Nationen, ſowie die Schlußfeier gab, waren doch noch einmal 100 000 Zu ſchau er gekommen. Die Maſſe der Amerikaner zeigte alſo. daß ſie nicht nur dem Ruf der lockenden Senſationen folgt. Kalifornien zeigte ſich an dieſem Schlußtage noch einmal in ſeiner ganzen Schönheit, glasklar war die Luft, tiefblau der Himmel und die kaliforniſche Sonne meinte es zum Abſchied noch einmal beſonders gut. Die Rieſenmauer der Zuſchauermaſſen zeigte ſich denn auch faſt nur in hellen Tönen. Dunkle Anzüge und Toiletten waren verpönt. Die Stimmung fand diesmal nicht ihren Ausdruck in einer lärmenden Fröhlichkeit, ſie war mehr auf einen ernſten Ton geſtimmt. Trotz der verhältnismäßig langen Dauer der Spiele war das Bedauern groß, daß die herrlichen Tage ihr Ende finden ſollten. Das Programm des Tages wurde eingeleitet durch die Siegerehrung der Boxer. Als die Flaggen am Olympiſchen Maſt emporſtiegen, ſah man auch dreimal die deutſchen Farben, leider aber nicht am Hauptmaſt. Verſchiedene Länder hatten zu der Siegerehrung ihre Vertreter zum Zeichen des Proteſtes gegen die vielen Fehlurteile nicht entſandt. Fanfarentöne ſchmettern durch die Luft, dumpf hallt der Donner von fünf Kanonenſchlägen über das Stadion. Ehr⸗ furchtsvoll ſchweigen die 100 000 Zuſchauer, als langſam die Olympiſche Flagge niedergeholt wird. Por⸗ ter, das Stadtoberhaupt von Los Angeles, wird ſie in Verwahrung nehmen und im Jahre 1996 wird ſie die ame⸗ rikaniſche Mannſchaft mit nach Berlin bringen, wo ſie über dem Deutſchen Stadion als Wahrzeichen der IX. Olym⸗ piſchen Spiele wehen ſoll. Die über 100 Mann ſtarke Muſioband ſpielte die Oly m⸗ piſche Hymne, dann gaben Hornſignale das Zeichen für das Erlöſchen des Olympiſchen Feuer, das 16 Tage und Nächte ununterbrochen geloht hat. Das ergreifende ſtumme Spiel hat die Maſſen in Erſtarrung gebannt; erſt als an Kampf wurde ſie von der Schweizer Meiſterin Lo lo den drei Siegesmaſten drei Fahnen emporgehen, die Deutſchlands, zum Zeichen, daß es die nächſten Olympiſchen Deulſche Tennis⸗Meiſterſchaften Goltfr. v. Eramm und Lolo Payot die neuen deutſchen Tennismeiſter Payot in drei Sätzen:2,:6,:4 geſchlagen. Die Schweizerin, die im letzten Jahre mit Fiſher als Partner deutſche Meiſterin im Mixed wurde, konnte ſich damit zum erſten Male in der Siegerliſte eintragen. Tenniskampf Deutſchland— England Die deutſche Mannſchaft wird geändert Der Deutſche Tennisbund hat ſeine urſprünglich auf⸗ geſtellte Mannſchaft, die am 16. und 17. Auguſt in Köln einen offiziellen Länderkampf mit England austrägt, in einigen Punkten geändert. Bei den Herren ſpielen nun⸗ mehr Nourney⸗ Köln, Hänſch⸗ Dresden, Dr. Buß⸗ Mannheim und Wetzel ⸗ Pforzheim. In der Damen⸗ mannſchaft ſteht Frl. Krahwinkel nur zu den Doppel⸗ ſpielen zur Verfügung, während für die Einzelkämpfe Frl. Horn ⸗ Wiesbaden, Frl. Peitz ⸗Düſſeldorf, Frau v. Re z⸗ nicek⸗ Berlin und Frau Toni Schomburgk⸗Leipzig gemeldet wurden. die Olnmwiſthen Spiele beendet Die Abſchlußfeier im Stadion— Feierlicher Ausklang in Los Angeles Spiele ausrichten wird, das Sternenbanner zur Ehre eg gaſtgebenden Landes und Griechenlands Flagge, die des Vorbildes der Weltſpiele, weicht der Druck. Langſam leert ſich dex Rieſenbau, ſchon ſtehen die Sonnenſtrahlen ſchräg am Himmel und bald werden ſich die Schatten der Nacht herniederſenken. Nie werden aber die unvergeßlichen Eindrücke des; nierenden Schauſpieles der X. Olympiſchen Spiele in Angeles aus der Erinnerung gelöſcht werden können. N Der letzte Wettkampf vor der Schlußfeier Als letzter Wettbewerb wurde das Jag d ſyri ngen ausgetragen, zu dem 11 Teilnehmer antraten. Es ging über 18 der ſchwerſten Hinderniſſe. Sieger wurde üher⸗ raſchenderweiſe der Japaner Niſhi auf Uranus mit 8 Fehlern vor Chamberlain Amerika auf Tendark mit 12 Fehlern und von Roſen⸗ Schweden auf Empfre mit 18 Fehlern. Eine Rekord⸗Olympiade in jeder Hinſicht Bei den 10. Olympiſchen Spielen in Los Angeles wur, den neue Weltrekorde aufgeſtellt, z. B. bei den Zuſchauer⸗ zahlen. Allein in der Leichtathletik waren etwa eine halbe Million Beſucher zugegen, beim Schwimmen 150 000, bei der Eröffnungs⸗ und der Schlußfeter tber 200 000, am Haupttage der Ruder kämpfe zählte man 75000 Beſucher. Den Kämpfen im Auditorium wohnten durchſchnittlich 10 000 Beſucher bei. Man kann alſo ohne Uebertreibung behaupten, daß rund eine Million Menſchen Zeugen der X. Olym⸗ piſchen Spiele waren, ganz abgeſehen von den vielen Millionen⸗, die durch bie moderne Nachrichtenübermittlung über alle Einzelheiten dieſes einzigartigen Sportfeſtes unterrichtet wurden. Die Geſamtein nahmen werden auf z wei Mil ltonen Dollars geſchätzt. Dieſer Rekord dürfte kaum zu ſchlagen ſein, da Europa die unerſchöpflichen Mie Amerikas und das ewig ſchöne Wetter des Sonnenlanbez Kalifornien fehlen. Die Abreiſe der Deutſchen erfolgt heute(Montag) nach San Fran ts eo. Fut unſere Vertreter war die Teilnahme an den Olympiſchen Spielen ein gewaltiges Erlebnis, man darf aber auch ſagen, daß die Deutſchen durch ihre gute ſportliche Haltung ſich viele neuen Freunde in Amerika gewonnen haben. Rhein- Saar ſiegt in Hamburg aſzi⸗ Voß Hamburg erlebte am Sonntag auf dem HSV.⸗Platz dez erſte Repräſentativſpiel der neuen Saiſon. Die in Nord⸗ deutſchland leider noch ziemlich unbekannten ſüddeutſchen Gäſte aus dem Bezirk Rhein/ Saar hatten trotz der ſom⸗ merlichen Hitze faſt 8000 Zuſchauer angelockt, und man muß ſagen, daß ſie dieſen Maſſen auch etwas zu bieten ver⸗ ſtanden. Die ſüddeutſchen Gäſte ſpielten ein Spiel von durchaus füddeutſcher Schule. Sie zeigten eine gefällige, oft Frickreiche Zuſammenarbeit und dazu bei jedem Spieler eine gute Ballbehandlung. In dieſen Dingen kamen die Leute der Hamburger Stadtmannſchaft nicht mit. Dafür ſetzten ſie aber die größere Wucht, eine bemerkenswerle Schnelligkeit und auch einen löblichen Eifer ein. Der Sieg der Rhein/ Saar⸗Mannſchaft war verdient. Er hätte den Torchancen nach ſogar höher als:2(:1) aus- fallen dürfen. Schon bald nach dem Spielbeginn lagen die Sübdbdeutſchen in der Offenſive und es dauerte auch nur eine Viertelſtunde, bis ſie durch ihren Rechtsaußen, den Internationalen Langen bein, die Führung an ſich riſſen. Dieſer ausgezeichnete Stürmer erhöhte auch in der 30. Minute auf 210. Kurz vor der Pauſe kam Hamburg bei einem ſchnellen Vorſtoß überraſchend durch ſeinen Mittelſtürmer Nommenſen zu ſeinem erſten Gegentreffer. Nach der Pauſe wurde hart gekämpft. Hamburg ſetzte alle Energien ein und es gelang ihm auch in der 20. Min. durch ſeinen Halbſtürmer Seeler zum Ausgleich zu kom⸗ men. Nun riß der Süden das Heft wieder an ſich. Die Rhein/ Saar⸗Leute verpaßten einige gute Torchancen, konn⸗ ten aber ſchließlich doch in der 38. Minute durch den Halb⸗ linken Theobald den ſiegbringenden Treffer erzwingen, Handball-Verbandsſpiele SV Waloͤhof und Phoönir ſiegen weiter 8 Mannheim— ASW Ludwigshafen 13:3(:1) Nach ihrem Achtungserfolg gegen Miß am vergangenen Sonntag, war man geneigt, dieſes Spiel als offen anzu⸗ ſehen. Der Spielverlauf war wenigſtens im erſten Viertel verteilt. Die Ludwigshafener Gäſte, körperlich dem Platz⸗ verein unterlegen, hatten einen ſehr guten Start und machten der roten Hintermannſchaft allerhand Arbeit. Als aber 08, das in der 9. und 15. Min. zu Erfolgen gekom⸗ men war, raſch hintereinander zwei weitere Tore erzielte, wurde der Neuling nervös; die Mannſchaft fiel ausein⸗ ander und der Platzverein ſteuerte einem ſicheren, hohen Stege entgegen. MC 08 zeigte in dieſem Spiel eine ſchöne Zuſammen⸗ arbeit. Das Tortrio wird von Spiel zu Spiel beſſer, die Läuferreihe zerſtört nicht nur, ſondern baut auch auf. Der Sturm iſt ſchnell und wurfkräftig; doch werden die ſchnellen Außen zu wenig bedient. Die beiden Außen Scherer und Brenner begannen den Torreigen, wobei beſonders das erſte Tor Brenners eine feine Leiſtung war. Baader und Kühlwein folgen; bei:0 kann ASV ein Tor aufholen, muß ſich aber bis zur Pauſe 7˙1 geſchlagen bekennen. Beim Schlußpfiff des Unpar⸗ tetiſchen Kehl, VfR., war 98 verdient mit 19:3 Toren Sie⸗ ger, nachdem noch vorher ein ASVler wegen Unſportlichkeit herausgeſtellt worden war. FV Frankenthal— FV Oftersheim 33:2(:2) Schwab, Pfalz Ludwigshafen, hatte im Frankenthaler Stadion einen ſchweren Stand, um dieſes Spiel ſicher durchzubringen; es ging auch nicht ohne Hinausſtellungen ab; ſo mußte Ehrhardt, FV Frankenthal, wegen Tätlich⸗ keit vorzeitig ausſcheiden, vorher war ſchon ein anderer Spieler hinausgeſtellt worden; doch nahm der Schieds⸗ richter dieſe Entſcheidung wieder zurück. Frankenthal kann ſchon in der fünften Minute durch einen Freiwurf, den Martin verwandelt, in Führung gehen. Oftersheim vermag trotz ſchwachem Stſtrmerſpiel durch Krauß auszugleichen und wenig ſpäter aus Abſeits⸗ ſtellung die Führung zu erringen. Den Platzherren ge⸗ lingt aber noch vor dem Wechſel der Ausgleich. Noekel kann eine Strafwurfabgabe verwandeln. Nach der Pauſe gewinnen die Badener Boden, aber ihre Angriffe ſind zu harmlos und durchſichtig. Frankenthal kann ungefähr in der Mitte dieſer Hälfte eine der weni⸗ gen Kombinationen, die zu ſehen waren, erfolgreich be⸗ enden. Der weitere Verlauf bringt keine Tore mehr, aber auch ſonſt nichts Erfreuliches. Polizeiſportverein— M. F. C. Phönix:10(:6) Phönix konnte ſich durch einen verdienten Sieg auf dem Poltzeiplatz weiter in dem ungeſchlagenen Spitzentrio be⸗ haupten. Nach ſpannendem, auf⸗ und abwogendem Kampf unter Leitung von Hertel⸗Frankenthal, entſchted die beſſere Hintermannſchaft das Spiel. Trotz Fehlens zweier Läufer war der Gaſt in den hinteren Reihen bedeutend beſſer. Nach zehn Sekunden ſchon wirft Schuch das erſte Tor, das Schmidt auſholt. Stemper verwandelt einen Freiwurf für Phönix; Höfling tut dasſelbe für Polizei. 22. Das ſchlechte Abdecken der Poliziſten nützt Repp und Stemper zu zwei weiteren Toren. Nachdem wieder Schmitt ein Tor aufgeholt hat, geht Phönix durch Schuch und Repp gib in Führung. Polizei bringt nun das Kunſtſttick fertig, dieſen Vorſprung der Gäſte aufzuholen. Höfling 2 und Schmitt ſind die Torſchützen. Nach der Pauſe läßt das Tempo weſentlich nach. Stem ⸗ per kann als erſter den Bann wieder brechen. Polizei kommt nur zu gelegentlichen Durchbrüchen. die die famose Abwehr von Phönix abſtoppen kann. Stemper und Repp(7 erhöhen auf 10:6, dann erſt kann Polizei ein ſtehtes Tor erzielen. ö Sp. V. Waldhof— 07 Maunheim 17:0(820) Unter Grundhöfer⸗ Phönix mußte Neuoſtheim auf dem Waldhofplatz eine zweiſtellige Niederlage hinnehmen, die noch höher geworden wäre, wenn Waldhofs Halbſtürmer in beſſerer Verfaſſung geweſen wären. Schmidts beginnt und beendet den Torreigen der erſten Hälfte, der ſechs Tore brachte, aus denen noch Spengler(3) und Müller beteiligt waren. In der Pauſe brachten unter Taucherts Leitung Vor⸗ führungen der Fußballſchttler angenehme Abwechflung, die bei den ca. 400 Zuſchauern guten Anklang fanden. Nach dem Wiederbeginn iſt Waloͤhof beſſer in Fahrt und kommt durch Schmidts(), Engelter(), Herzog(1) und Spengler(4) noch zu elf Tore, die den Endſieg mit 1710 brachten. Pfalz Ludwigshafen— 03 Ludwigshafen 10:6(:1 Ein ganz intereſſantes Spiel mit wechſelvollem Verlauf kam bei obigen Gegnern unter dem Unparteliſchen Jung: Hochſpeyer zuſtande. Leider aber wurde auch auf beiden Seiten ſehr hart geſpielt, ohne daß hier der Pfeifenmaun energiſch genug eingeſchritten iſt. N Spittler beginnt bald mit 110, Weber gleicht aus, Bauer erhöht und wieder Weber(2) und Schilling ſtellen bis zur Pauſe auf 54. Hofmann im Pfalztor hatte bis dahin im Verein mit den beiden Verteidigern ganz große Arbeit ge⸗ leiſtet, während A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt Ehmer geuilleton i. B. H. A Meißner Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Rich ard Schönfelder 5 und geſchäftliche Mitteilungen: Jakobß aube, ſümtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Stadtelf Hamburg Bezirk Rhein/ Saar:3(120 . 1 0 . 28 hre dez die des am leert n ſchräg er Nacht es faſzt⸗ in Loz n. eier i n gen Es ging he über⸗ nus mit Tenbark Emptre ſicht es wur⸗ ſchauet⸗ ne halbe 150 000, er über te man rium n kann Aym⸗ urch ble elheiten nlandez 9. Füt npiſchen rf aber vortliche wonnen 1 80 3(190 latz des Nord- eutſchen er ſom⸗ d man ten ver⸗ iel von efällige, Spieler nen die Dafür 18werte ent. Er J) aus⸗ gen die ich nur en, den an ſich in der amburg ſeinen treffer. g ſetzte . Min. u kom⸗ ). Die konn⸗ 1 Halb⸗ pingen. 575 5 m auf ehmen, ürmer eginnt Tore teiligt * ig, die rt und ) und t 1710 6521 exlauf un g⸗ heiden mann Bauer 8 zur in im it ge⸗ Nann⸗ zwei ndend eſent⸗ eſent⸗ nt. 1 . Montag, 15. Auguſt 19 7. Seite/ Nummer 375 —.— Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Deutſchland und die Olympiſchen Spiele Schwerathleten, Ruderer und Borer am erfolgreichſten Die olympiſche Flamme, die während der Dauer der jele brannte, iſt erloſchen; die Teilnehmer an den Olym⸗ 59 5 2 K S Aden Spielen in Los Angeles ſind auf dem Wege nach der 5 Wir hatten bereits in unſerer erſten Betrachtung Heimat Wir 0 imat. kurz die Erfolge der Deutſchen in der erſten Woche der Olympiſchen Spiele geſtreift. Abgeſehen von den 90 er ⸗ vorragenden Leiſtungen der Schwerathle⸗ len und der Ze hnkämpfer konnte über das Abſchnei⸗ den der übrigen Teilnehmer keine rechte Freude aufkom⸗ men. Man hatte u ürlich Vergleiche mit den Erfolgen der Deutſchen 1928 in Amſterdam gezogen. Solche Ver⸗ gleiche ſind immer falſch, da ſ. Zt. die Vorausſetzungen für die beutſchen Teilnehmer ganz andere, vor allem viel günſtigere waren. Der Klimaunterſchied trat damals kaum in Erſcheinung, und dann war die deutſche Exxpedition ſehr ſtark. Der Enderfolg: 11g o[dene, 9 ſil 0 erne und 18 bronzene Medaillen zeigen. welch ſtarke Streit⸗ macht Deutſchland in Amſterdam ellte. Die auf die Olympiſchen Spiele in Amſterd 1 2 am hin betriebene⸗ſyſte⸗ matiſche Breitenarbeit brachte reiche Ernte, der gute Durchſchnitt der deutſchen Teilnehmer ſetzte ſich durch. Wenn jetzt in Los Angeles die erſte Woche nicht das brachte, was Deutſchland vielleicht in etwas übertrie⸗ benem Optimismus erwartet hatte und eine gewiſſe Enttäuſchung Platz griff, ſo ſchnitten wir in der zweiten und vor allem am Schluß der Spiele umſo günſtiger ab. Der Freitag und der Samstag waren Tage deutſcher Erfolge auf der ganzen Linie Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden die Ruder⸗ wettkämpfe auf der Regattaſtrecke in Long Beach. Die gigantiſchen und dicht beieinanderſtehenden Bohrtürme gaben durch ihre Gleichförmigkeit der Regattaſtrecke ein eigenes Gepräge. Man war auf harte Kämpfe gefaßt, daß die aber ſo ſcharf bis ins Ziel durchgeführt werden wür⸗ den, hatte man nicht erwartet. Die deutſchen Ru⸗ deter, die mit dem Einer, Doppelzweier, beiden Vierern und dem Achter vertreten waren, haben ſich prächtig echlagen. Nur zwei Boote kamen nicht in die Ent⸗ heldung. Der deutſche Einermeiſter Buhtz⸗Berlin ſennte wegen Erkrankung im Vorlauf nicht antreten. Er ſchled ſo von vornherein aus dem Rennen. Im Doppel⸗ zweier ſetzten ſich Buhtz und Boetzelen im Hoffnungslauf Har durch. Im Vierer mit Steuermann kam der Berliner RC. über den Hoffnungslauf in den Endlauf. Die ſchwerſte Aufgabe hatten die Ruderer des Rudervereins„Awieftia“ Mannheim zu löſen, die mit einer Mannſchaft im Vierer ohne und im Achter an⸗ raten. Es mußte Jedem klar ſein, daß bei der Güte der Gegner dieſe Doppelaufgabe far die 8 Mannheimer nicht zu löſen war. Die Vorläufe bewieſen eindeutig, daß die Anforderungen, beide Rennen innerhalb kurzer Zeit nacheinander fahren zu müſſen, doch zu groß waren. Die Mannheimer kamen wohl mit beiden Booten in die Hoff⸗ nungsläufe und der Vierer ohne qualtfizierte ſich für den Endlauf, der Achter aber mußte nach ſchwerſtem Kampf ge⸗ schlagen ausſcheiden. Dieſe Doppelbelaſtung hat ſpäter die Mannheimer um die faſt ſichere goldene Medaille im Vieter ohne gebracht. Die Endläufe im Rudern waren ein voller Erfolg für die Deutſchen Der Berliner RC konnte ſich nach atemraubendem Endkampf im Vierer mit Steuermann die goldene Me⸗ daille holen und damit an den Erſolg von Ludwigshafen in Stockholm 1912 anknüpfew. Monnheim und ganz Deutſchland warteten dann auf den Start des Vierers ohne der„Amicitia“ Mannheim. Mon wußte allgemein, daß Man ſich auf die in vielen Kämpfen erprobten 4 Mann berloſſen konnte. Daß es„nur“ zur Silbernen reichte iſt eine gewiſſe Tragik. Es gibt koum jemand, der den Mann⸗ leimern auf Grund ihrer jahrelangen unbeſtrittenen Vopherrſchaft im deutſchen Ruder ſpiort nicht die Goldene“ gegönnt hätte, waren es doch gerade sie, die nach dem Krieg den deutſchen Ruderſport wieder zu Anſehen brachten und an die Weltklaſſe heronführten. Die Belastung durch die ſchweren Vorläufe im Achter und Vierer ohne innerhalb ganz kurzer Zeit war nicht ohne Einfluß auf den Endkampf geblieben. Mit knapp Hänge geſchlagen mußten die Mannheimer den Eng⸗ ländern den Sieg überlaſſen. Dieſe 7 Länge haben uns die Vor kämpfe gekoſtet. Trotzdem iſt der Zweite Platz des Vierers ohne ein Erfolg, auf den Deutſchland ſtolz ſein kann. Denn unter den beſten Ru⸗ derern der Welt knapp auf dem zweiten Platz zu landen, beweiſt, daß der deulſche Ruderſport endgültig zur Welt⸗ Flaſſe aufgerückt iſt. Der Doppelzweier, der durch die vor⸗ hergegangene Krankheit von Buhtz etwas an Durchſchlags⸗ kroft verloren hatte, ſicherte ſich ebenfalls noch den zweiten Platz. Dieſe Erfolge ließen die Mißerfolge der erſten Woche leichter tragen. Deutſchland liegt in den Ruder⸗ Wettbewerben an zweiter Stelle. Die drei ſilbernen Medaillen unſerer Boxer kamen nach dem Verlauf der Vorkämpf erwartet. Campe, Ziglarſki und Schleinkofer konnten im Endkampf jeweils den zweiten Platz belegen. Bei Campe und Schleinkofer war der zweite Platz ungerecht, ſie hätten aufgrund ihrer großartigen Leiſtugen den Sieg verdient gehabt. Bern lböhr, einer der beſten Techniker, den der deutſche Amateurboyſport je gehabt hat, wurde durch eine graſſe Fehlentſcheidung aus dem Rennen gewor⸗ ſen. Ihm hatten bei Beginn der Kämpfe die amerikaniſchen Fachleute eine goldene Medaille beſtimmt in Ausſicht geſtellt. 0 Die beiden letzten Tage mit einer goldenen und 7 ſil⸗ bernen Medaillen haben für Deutſchland einen erfreu⸗ lichen Abſchluß gebracht. Hinzu kommen noch die Teilerfolge von Stetas im 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen, das ihn hinter den Japanern auf dem 4. Platz ſah. Er konnte ſeinen Erfolg von Amſterdam genau wiederholen. Caſmir kam im Säbelfechten auf den 4. Platz; mit etwas mehr Glück hätte er auch hier wie im Florettfechten leicht zu einer der Medaillen kommen können. Oberleutnant Hax wurde im Piſtolenſchießen ſicherer Zweiter. Unſere kleine Schwimmer⸗Axpedition hat zuſammen mit den beiden Springern das gehalten, was man von ihnen erwartet hatte. Hier hatte man von vornherein auf keinen Sieg gerechnet. Zu teuer wurde die ſilberne Me⸗ daille im Waſſerball erkauft. Die Vertretung von 10 Mann, die man zu dieſem Wettbewerb mit nach Amerika nahm, war entſchieden zu ſtark. Wenn man anſtelle der Erſatz⸗ eute zwei weitere Schwimmer mitgenommen hätte, wäre beſtimmt mehr erreicht worden. f 5 Es wäre falſch, wenn man fetzt. nach Beendigung der Spiele nach den Schuldigen am ſchlechten Abſchneiden der Deutſchen in Los Angeles ſuchen würde. Sicher hätte man manchen der Teilnehmer ohne weiteres zu Hauſe laſſen und dafür einen anderen mitnehmen können, ob aber da⸗ durch die eine oder gadere Medaille mehr errungen wor⸗ den wäre, iſt zweifelhaft, da eben die Gegner über⸗ taſchend ſo gut waren daß ſie auch von unſeren Beſten nicht geſchlagen werden konnten. Noch keine Olympiade hat eine ſolche Menge von neuen Welt⸗ und Olympiſchen Rekorden gebracht, wie die in Los Angeles. Die neuen Weltrekorde er fapaniſchen Schwimmerelite, die trotz übrer Jugend alles ſchlug, was ſich in den Weg ktellte, waren die größte Ueberraſchung. Hier mußten ſo⸗ dar die ſonſt berall mit an erſter Stelle liegenden Ame⸗ Hkaner zurücktreten. Tſuruka, der Bezwinger von rich Rademacher in Amſterdam, konnte diesmal ſeinen eg wiederholen. Die deutſche 4 mal 100 Meter ⸗Staffel, die kurz vor ihrer Abreiſe nach Los Angeles einen neuen Welt⸗ rekord mit 40,6 Sekunden aufſtellte, wurde von Amerika im Endkampf klar geſchlagen. Amerika verbeſſerte den Weltrekord auf genau 40 Sekunden alſo 10 Sekunden für ſeden Mann und 100 Meter. Eine ſolche Zeit hatte man überhaupt für unmöglich gehalten. Gegen eine ſolche Rekordzeit kamen unſere Leute nicht an, trotz ihrer ſehr guten Leiſtung von 40,6. Bei Beginn der zweiten Woche konnten die deutſchen Schwerathleten an ihre großartigen Erfolge in Am⸗ ſterdam anknüpfen. Bei den Ringern konnten von den 5 Teilnehmern 4 Medaillen errungen werden. Brendel⸗ München, der nur durch Spenden nach Amerika fahren konnte, da der Athletikverband kein Geld für ihn hatte, holte ſich im Bantamgewicht die Weltmeiſterſchaft und damit die goldene Medaille. Ehr l, Sperling und Földeak, der in einer höheren Gewichtsklaſſe als ſonſt kämpfte, ſicherten Deutſchland drei silberne Me⸗ daillen. Nur Gehring ⸗ Ludwigshafen im Schwer⸗ gewicht ging auf dem vierten Platz leer aus. Die Ge⸗ wichtheber traten in Los Angeles mit 4 Mann an. 3 Mann holten ſich Medaillen. Der Rekord⸗ mann Ismayr wurde in neuer Weltrekordleiſtung Welt⸗ meiſter, Wölpert wurde im Federgewicht Zweiter und Straßberger im Schwergewicht Dritter. Schäfer⸗ Stuttgart kam im Federgewicht mit ſehr guter Leiſtung auf den vierten Platz. Bei ſtärkerer Beſetzung im Ringen und Stemmen wäre für Deutſchland noch manche Medaille zu holen geweſen. Die Athleten haben noch nie enttäuſcht, ſie waren immer Deutſchlands ſicherſte und ſt är k ſte Waffe. Die Amerikaner haben immer wieder den Sport⸗ geiſt und die hohe ſportliche Auffaſſung der Deutſchen betont. Obwohl das Lob nach Lage der Dinge ſehr billig iſt, darf man doch nicht achtlos an ihm vorüber⸗ gehen.. Deutſchland war ein guter Verlierer, der durch ſein Verhalten ſich die Sympathie aller übrigen Nationen errang. Dieſe Sympathie iſt für Deutſchland ſehr viel wert. Gerade die Boxer wurden in ihren Kämpfen ſtark benach⸗ teiligt und trotzdem war in keiner Zeitung von Re⸗ klamationen der Deutſchen zu leſen. Unſere Kämpfer haben demnach den tieferen Sinn des Sports überhaupt erfaßt. Nicht auf den Sieg allein kommt es an, ſondern auch darauf, welche Geſinnung ein Sportsmann in jeder Lage an den Tag legt. Wenn das Verhalten der deutſchen Teilnehmer beſſer war als ihr Geſamtabſchneiden, ſo iſt das für Deutſchland ſchon ein ſehr großer Gewinn. Man war ſich bewußt, daß gerade unſere Leute unter beſonderer Beobachtung der amerikaniſchen Oeffentlichkeit ſtehen wür⸗ den. Sie haben dieſe Prüfung mit„ſehr gut“ beſtanden. Die Anerkennung, die man uns überall gezollt hat, ſoll für uns ein kleines Pflaſter für unſer Mißgeſchick wäh⸗ rend der Kämpfe ſein. Unſere Leute haben Deutſchland bei den Spielen würdig ver⸗ treten. Bedauerlich iſt der Abgang des finniſchen Meiſter⸗ läufers Nur mi. Mag er auch nach den Buchſtaben des Geſetzes gegen die ſogenannten Amateurbeſtimmungen verſtoßen haben, ſo iſt ſeine ſportliche Auffaſſung beſtimmt beſfſer als die mancher ſeiner Richter. Nurmi, der große und Schweiger hat für ſein Vaterland und den ſehr vi 1. Ungeſchlagen, beſiegt durch muß er von der große Erfolge brachte, e unzähligen Weltrekorde im ren aus der Liſte ausgelöſcht der internationalen ortwelt wird der Name t, ſympathiſchen Finnen immer weiterleben. Das den lin ſeiner Heimat, das t ſchon bei Lebens⸗ zeiten geſetzt wurde, iſt nur ein äußeres Symbol ſeiner großartigen und gr joſen Leiſtungen. Dr. Petz ere land, der mit Nurmi in ſeiner unbeirrbaren Art, ſeine eigenen Wege zu gehen, vieles ge⸗ meinſam hat, wird zum letzten Mal an Olympiſchen Spie⸗ geſetzes, Tt len teilgenommen haben. Obwohl er noch Deutſch⸗ lands beſter Mittelſtrecken läufer iſt, kann er gegen die Wel e nicht mehr ankommen. Auch ihn wird der der S nicht vergeſſen können. Die Olympiſchen Spiele von 1932 ſind vorüber, es leben die Spiele von 1936 in Berlin. Die Erfolge der Deuſchen Goldene Medaillen: Js mayr, Gewichtheben Mittel⸗ gewicht; Brendel, Ringen Bantamgewicht; Bauer, Literatur; Berliner R.., Vierer mit Steuermann. Silberne Medaillen: Wölpert, Gewichtheben Feder⸗ gewicht; Ellen Brau müller, Speerwerfen; 4 mal 100 Meter⸗Staffel; Oberleutnant Ha x, Piſtolenſchießen; Waſſerball;„Amicitia“ Mannheim, Vierer ohne Steuermann; Berliner R.., Doppelzweier; Ziglarſki, Boxen Bantamgewicht; Schlein ko e r, Boxen Federgewicht; Campe, Boxen Weltergewicht; Földeak, Ringen Mittelgewicht; Ehrl, Ringen Feder⸗ gewicht; Sperling, Ringen Leichtgewicht. Bronzene Medaillen: Straßberger, Schwergewicht; Tillti Fleiſcher, Speerwerfen; nat h, 100 Meter; Eberle, Zehnkampf. 4. Plätze: Schäfer, Gewichtheben Federgewicht; Földeak, Freiſtilringen Weltergewicht; Gehring, Ringen Schwergewicht; Hir ſchfel d, Kugelſtoßen; We i⸗ mann, Speerwerfen; Jonath, 200 Meter; Hähnel. 50 Kilometer⸗Gehen; Cas mir, Säbelfechten; Sietas, 100 Meter Bruſtſchwimmen; Frl. Dollinger, 100 Meter Frauen; Behr, Segeln; Frl. Jordan, Kunſtſpringen; 4 mal 400 Meter⸗Staffel Frl. Fleiſcher, Diskus für Frauen. 5. Plätze: Syring, 10000 Meter; Helene Mayer, Florettfechten; Erwin Cas mir, Florettfechten; Heub⸗ lein, Diskus für Frauen; Sievert, Zehnkampf; Remer, Fünfkampf; Küppers, 100 Meter Rücken⸗ ſchwimmen; Eſſer, Kunſtſpringen. 6. Plätze: Syring, 5000 Meter; Sievert, Kugel⸗ ſtoßen; Stevert, 50 Kilometer⸗Gehen; Mierſch, Fünf⸗ kampf; 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Frauen; Welſcher, 110 Meter Hürden. WIIIy Müller. Gewichtheben Jo⸗ Vor dem Europa⸗Rundflug Beginn der ktechniſchen Prüfungen— Wolf Hirth hat Pech Der diesjährige internationale Leichiflugzeug⸗ Wett bewerb, der vom Aero⸗Club von Deutſchland als dem Ver⸗ teidiger des Wanderpreiſes organiſiert wird, begann am Freitag mit den techniſchen Prüfungen die ſich bis zum 20. Auguſt erſtrecken. Am 21. Auguſt erfolgt dann von Ber⸗ lin aus der Start zum großen Eurppa⸗Rundflug und nach „Zurücklegung von rund 7500 Klm. werden die Teilnehmer am 27. Auguſt wieder nach Berlin zurückkehren, wo ſie ſich noch einer beſonderen Geſchwindigkeitsprüfung zu unter⸗ ziehen haben. 5 Auf dem Flughafen Berlin⸗Stanken, wo auch die tech⸗ niſchen Prüfungen vorgenommen werden, herrſcht Hoch⸗ betrieb. Ein beſonders imponierendes Bild bot die An⸗ kunft des aus ſechs Maſchinen beſtehenden italieniſchen Breda⸗Geſchwaders, das am Mittwochnachmittaa unter Führung des bekannten und erfolgreichen Fliegers Co⸗ ombo in Staaken landete. Von Ausländern ſind ferner der Kanadier Carberry mit ſeiner Klemm I 32, die Tſchechen Anderle, Kalla, Mares, Kleps, Lonek, Levy und Jeſek, die Franz o ſen Maſſot, Détré, Dolmotte und Duroyon, der Rumäne Papana, der Schweizer Straumann und der Japaner Hachiſuka zur Stelle. Letzterer wind allerdings nicht am Wettbewerb teilnehmen können, da ſeine Maſchine um 100 Ka. zu ſchwer iſt. Die ankommenden Maſchinen wurden ſofort gewogen und überprüft, damit nachher bei den techniſchen Uebungen keine Zeit verloren geht. Leider werden auch zahlreiche Meldungen unerfüllt bleiben. So ſind die drei F 3 Weſpe⸗Maſchinen mit den Piloten Katzenſtein, Wackwitz und dem Kunſtflugmeiſter Gerhard Fieſeler nicht am Start zu erwarten. Spielbeginn Ebingen— Feubdeußeim:2 desheim— Neckarhauſen:0 hönix Mannheim— Neckarſtabt:0 Altrip— 07 Mannheim:0 Wallſtabt— Leutershauſen:4 Käfertal und Weinheim ſpielfrei. Am Sonntag wartete die Kreisliga Unterbaden mit vollem Programm auf, nachdem bereits am vergangenen Sonntag die einzigen Treffen des Tages der S C Kä⸗ fertall den Liganeuling TV Leutershauſen glatt mib:0 abfertigte. Während nun im Vorfahre 18 Vereine ſich an den Spielen beteiligten, greifen nach dem Abſtieg des Mic 1913 und T 1846 und dem Aufſtieg der A⸗ Klaſſenvertreter Viktor ig Wallſtadt und F V Leutershaufſen zwölf Vereine in die Verbondsſpiele ein. Da das beſtehende Spielſyſtem der zweiten Klaſſe nur noch für dieſe Saiſon Gültigkeit hot und man nicht weiß, welche Spielpläne der nächſte Verbondstag vorſchla⸗ gen wird, werden auf der ganzen Linie wohl harte Kämpfe um den Aufſtieg und günſtige Plaecierung zu erwarten ſein. Obwohl man die Mannheimer Vertreter Phönix, Käfer⸗ tal und auch Feudenheim als favoriſtierte Mannſchaften bezeichnen konn, gelten die Provinzvereine Altrip und Weinheim als ſchärfſte Rivalen des Monnheimer Trios. Auch der Neuling Wallſtadt dürfte für allerhand Ueber⸗ raſchungen Sorge tragen. Am erſten Spielſonntag nun gob es mit einer Aus⸗ nahme auf der ganzen Linie die erwarteten Favoritenſiege. Als Ueberraſchung muß das gute Unentſchieden 222, das der vorjährige Abſtiegskondidat Edingen gegen die favoriſierte Feuden heimer Elf herausholte, bezeichnet werden. 5 1 15 Noch hartem Kampf ſiegte Fortuna He e heim auf 9 85 Gelände trotz Verletzung des Mittelläufers ſicher mit:0 gegen die Gäſte aus Neckarhauſen. Einen techniſch ausgezeichneten Kampf bekam mon auf dem Phönirplatz zu ſehen. Nach einer. erſten Halbzeit, in der die Platzherren um eine Kloſſe beſſer waren als Neckarſtadt, behtelt die Phönixelf trotz ſtorkem Aufkommen der Gäſte in der zweiten Hälfte mit:0 die Oberhand. 3 590 f in dieſem Johre über dem Rhein er zu N Wie 7 Mannheim in ſeinem erſten erbondsſpiel gegen Altrip erfahren. Mit dem glatten Ergebnis 510 verloren die Neuoſtheimer nach ſtets fairem, techniſch hochſtehendem Kampfe. 5 Mit einem ſehr torreichen Treffen warteten die beiden Liganeulinge Wallſtadt und Leutershau ſe n auf. Die Viktortaner ſiegten ſchließlich nach abwechſlungsreichem harten Treffen gegen die Gäſte mit:4 Toren. Harmloſer Zwiſchenfall beim Europaflug Bei den Trainingsflügen vor der techniſchen Prüfung zum 3. Europa⸗Rundflug in Staaken hatte der tſchechiſche Pilot K. Mares mit ſeiner Praga BH 111(T 8) etwas Pech. Bei der Landung machte die Maſchine einen regel⸗ rechten Kopfſtand, glücklicherweiſe wurden fedoch nur der Propeller und das linke Tragdeck leicht beſchädigt. Man hofft mit der Reparatur noch rechtzeitig ſertig zu werden, ſo daß der Tſcheche ſich weiter am Wettbewerb beteiligen kann. Auch der zweimalige Sieger Fritz Morzik beſchä⸗ digte ſich bei einer Landung mit ſeiner neuen Heinkel⸗ Maſchine das Fahrgeſtell und muß reparieren. Da keiner der wichtigen plombierten Teile am Flugzeug mehr aus⸗ gewechſelt werden dorf, können die Maſchinen nur noch durch Reparaturen inſtand geſetzt werden. Deutſche Europaflieger haben Pech Es ſteht kein guter Stern über dem deutſchen Team beim diesjährigen Europa⸗ Rundflug. Wieder ſtehen wir vor der Frage, ob einer unſerer beſten Flieger, Wolf Hirth, vielleicht ſchon vor dem eigentlichen Beginn des Wettbewerbes gezwungen ſein wird, auszuſcheiden. Bei einem Trainingsflug über das auf dem Flughafen Staaken aufgebaute Start⸗ und Landehindernis kam Hirth durch eine Unebenheit des Bodens ſo unglücklich herunter, daß das ganze Fahrgeſtell ſeiner neuen Klemm⸗Maſchine weg⸗ gedrückt wurde. Es iſt fraglich, ob Hirth noch im Wett⸗ bewerb bleiben wird, do bekonntlich keine Teile ausgewech⸗ ſelt werden dürfen. der Kreisliga Kreisliga Neckar— Abteilung Schwetzingen— Sandhauſen:1 Eppelheim— 1910 Heidelberg:0 Union Heidelberg— Hockenheim:0 Kirchheim— Planukſtadt:1 Oftersheim— Neulußheim 923 Wiesloch— 05 Heidelberg:1 Rohrbach ſpielfrei. Nachdem in der Abteilung 1 des Kreiſes Neckar bereits am letzten Sonntag die Verbandsſpiele mit drei Begeg⸗ nungen eröffnet wurden, grifſen am heutigen Sonntag mit Ausnahme des ſpielfreien Rohrbach ſämtliche Teilnehmer in den Kampf ein. In Schwetzingen landete der Fußverballverein ſeinen erſten Sieg gegen den Exbezirksligiſten Sand⸗ hoauſen überraſchend ſicher mit 811 Toren.— Der Liga⸗ neuling 1910 Heidelberg weilte in Eppelheim und bezog mit dem Reſultate:0 eine ſehr kräftige Ab⸗ fuhr.— Union Heidelberg als favoriſterter Mei⸗ ſterſchaftsanwärter kam gegen Hockenheim mit einem recht deutlichen 61:0⸗Siege zu 2 weiteren Punkten.— Er⸗ wartungsgemäß ſiegte Kirchheim gegen die Gäſte aus Plankſtadt nach hartem Kampfe mit:1.— Recht gut hielt ſich in ſeinem zweiten Spiele der Neuling Ofters⸗ heim. Das Ergebnis 33 gegen Neulußheim dorf als Achtungserfolg angeſehen werden.— Recht unerwartet kommt die glatte:1⸗Niederlage des F C Heidelberg die dieſer in Wies loch bezog. Kreis⸗Liga Vorderpfalz Arminia Rheingönheim— Grüunſtadt:3 FV Frankenthal— AS Ludwigshafen 90:0 1914 Oppau— Maxdorf:1 Hochfeld— 03 Ludwigshafen:3 04 Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:2 Eintracht Oggersheim— F Frieſenheim 902 Der zweite Spielſonntog im Vorderpfalzkreis brachte eine überraſchend hohe Niederlage für Pfalz Lud⸗ wigshafen durch 64 Ludwigshafen mil 812; man hätte ein beſſeres Abſchneiden von Pfolz erwarten dürfen. Der vorjährige Vorberpfalz⸗Kreismeiſter 3 Lud wigs⸗ hafen abſolpierte ſein erſtes Spiel hei Hochfeld, das er mit 113 gewann. 1914 Oppau fertigte Maxdorf ebenfalls hoch mit:1 ab. Die Punkte teilten nach hart⸗ näckigem Spiel torlos der J V Frankenthal und A S VLudwigshafen mit:0, ein Beweis, daß beide Mannſchaften über eine beachtliche Spielſtärke verfügen. Armin io Rheingönheim gewann erwartungs⸗ gemäß gegen Grün ktadt mit:3. Der Neuling Ein⸗ kracht Oggersheim mußte ſich gegen den F V Fri e⸗ ſenheim mit 2·0 beugen. Privatſpiele Germania Friedrichsfeld— Vfe Neckarau:1(:0 am Samstag noch⸗ Vor etwa 400 Zuſchauern ſtanden ſich ö jederzeit korrek⸗ mittag die Vereine unter der großzüs ten Leitung von Bohn VfR NY eim in einem Freundſchaftsſpiel gegen Das äußerſt ſpannende, all⸗ zeit faire Treffen bra dem in allen Belangen über⸗ legenen Rheinzweiten über den eifrig und energtich ſpie⸗ lenden Liga⸗Neuling voll verdlente 1⸗Steg. Neckarau ohne Meiſter, 1—.— Größle, Schn hler—, kam bere igen Minuten dur er glänzend disp ämpen Zeilſelder durch 1 Freiſtoß zum hrungstreffer. Friedrichsfeld, das für den Stürmer Feßler 2 und Verteidiger Geiger Erſatz eingeſtellt hatte, ſtellte je⸗ doch nach 20 Minuten im Anſchluß an einen Freiſtoß durch Hoffmann den leich und Holbzeitſtand:1 her. Noch dem iſt der Gaſt ſtets leicht überlegen, erzielt durch Wenzelburger und Schmitt 1 zwei weitere unhaltbare Tore und ſtellt damit den:1⸗Sieg ſicher. Der Bf hat ſich ganz bedeutend verbeſſert und war in allen Mannſchaftsreihen gleich gut beſe und May⸗ forth ſtachen beſonders lieferten trotz der Niederlage eine f wie immer waren Hollerbach im der er D Veteidigung. Der gut Wee t. Schmitt 1 8 hervor. D von Edingen. Käfertal 08 Mannheim 021 08 Mannheim weilte bei Käfertal zum Privatſpiel, das ſehr hart ausgetragen wurde. Die Käfertaler legten ſich mächtig ins Zeug. Der Rechtsaußen Konrad von 08 wurde verletzt und mußte ausſcheiden. Käfertal ließ keinen Er⸗ ſatzmann dafür eintrete Trotzdem endete das Spiel mit :0 für 08. Das einzige Tor ſchoß Arnold. Der knappe Sieg der Lindenhöfer war verdient. Deutſche Faltboolmeiſterſchaften Bei herrlichſtem Sommerwetter kamen am Sonntag auf dem Stauſee vor dem Großkraftwerk Kachlet bei Paſſau die Faltbootmeiſterſchaften zum Austrag, zu der 48 Vereine 156 Boote gemeldet hatten. Die Deutſche Meiſterſchaft im Einer gewann Ludwig Landen vom Kanu⸗Klub Wiking⸗Colonia Köln in 47:17,2 Min, vor dem Wiener Radetzki in 47:44,83 und dem Stuttgarter Eberle in 47:58,1. Den Meiſtertitel im Zweier holten ſich Erich Haniſch⸗ Willi Horn vom Poſtſport⸗ verein Berlin(Kanuabtlg.) in 44:30,5 vor Viktor Kaliſch⸗ Karl Steinhuber vom Oeſterreichiſchen Kanuperband in 44:86,5 und Otto Schroiff⸗Paul Schmitz von Wiking⸗Co⸗ lonia⸗Köln, die 44:38 Min, brauchten. Pferdesport Karlshorſt 1. Fürstenwalder Jagdrennen. Offtzterreiten. 1500. 4000 Mtr.(Neue Bahn.) 1. Lt. v. Holteys Geri(Beſitzer); 2. Oriolus; 3. Gerold. Ferner: Arber, Caſalanza, Aladin 2, Faſciſt. Tot.: 19:10; Platz: 11, 12, 17:10. 2. Verflixt⸗Hürdenrennen. Ausgleich III. 1800 4. 3000 Meter. 1. L. Mügges Suhle(R. Fer, 2. Komm voran; 3. Eiland. Ferner: Mißgriff, Heuernte, Comptendorf, Elbrus, Fanfare. Tot.: 28:10 Platz: 20, 32, 26:10. 3. Preis von Stargordt. Jagörennen. 2100 l. 3400 Mtr. 1. Graf Voß' Felſen(W. Hauſer); 2. Nobel; g. Kili. Ferner: Geſolet, Nebelhexe, Haarflocke, Wilma. Tot. 21:10 Platz: 11:10. 4. Sommer ⸗ Preis. Hürdenrennen. Für Dreifährige. 8000 J. 3000 Mtr. 1. R. Haniels Luckhum(J. Eperfeſſyh); 2. Zarewitſch; 3. Ingemar. Ferner: Curtiſane, Mauye, Lycomedes, Rothal, Madame Laffitte. Tot.: 28:10) Platz: 16, 17, 24:10. 5. Baſedow⸗Flachrennen. Für Zweijährige. 2100 ,. 1200 Mtr. 1. H. H. v. Oertzens Haſſan(H. Kreuz); 2. Fix und Fertig; 3. Arbogaſt; 4. Charitin. Ferner: Otricok, Micky⸗Maus, Goldfiſcher, Tofo, Gardekommandeur, Nickel⸗ länder, Joujou, Progreß. Tot.: 39:10; Platz: 18, 18, N. 84:10. 6. Stuten⸗Jagdreunen. 4000 4. 4000 Meter. 1. Fürſt zu Lynars Heidekönigin(W. Wolff), 2. Geſoleti, 3. Sieſta. Ferner liefen: Rote Nelke, Honeska, Cumä, Markgräfin, Grandel. Tot. 79:10, Pl. 19, 1510. 7. Eiders Glorie⸗Jagdrennen. Für Dreif. 2800. 3000 Meter. 1. C. v. Hammachers und O. v. Mitzlaffs Carlo (A. Oſtermann), 2. Priamos, 3. Glückskind. Ferner liefen: Els, Seſam, Minima, Oberland, Al Raſchid. Tot. 2010, Pl. 13, 30, 4010. 8. Film⸗ Ausgleich. Ausgleich 8. 2100 /. 1600 Meter. 1. A. Faßbenders Orenburg(K. Schiemann), 2. Fugger, 3. Amön, 4. Lyſtas. Ferner liefen: Lanfrancht, Fatime, Mauſt, Kerner, Felietter, Roxana, A. D,., Feldpoſt. Schneefall, Silvius, Rhapſodie, Eilflug, Neutra. Tot 358:10, Pl. 64, 41, 21, 14:10. Tages⸗Doppelwetten 4. und 6. Rennen: 255:10. Köln a. Rh. 1. Goldregen⸗Rennen. Für Zweijährige. 1850. 1000 Meter. 1. Geſt. Schlenderhans Mong Vanng(W. Printen); 2. Merjunge; 3. Panorama. Ferner liefen; Strachan, Schutzpatron, Hedwiga, Anſtifter, Jägermeiſter. Tot.: 11:10, Platz: 10, 12, 12:10. 2. Dolomit⸗Rennen. 1850 J,. 1400 Meter. 1. J. D. Deltus' Freihafen; 2. Laufpaß; 3. Rudolf. Ferner lieſen: e Avitus, Galsworthy. Tot.: 47:10; Platz: 0, 19:10. 3. Preis vom Rhein. 3000 /, 1800 Meter. 1. Geſt. Schlenderhans Schwede(A. Safdik); 2. Orkadier; 3. Geniy. Ferner liefen: Perillo, Hohenſyburg, Menelik. Tot: 112:10; Platz: 35, 16:10. 4. Frhr. S. Alfr. v. Oppenheim⸗Rennen. Für Drei⸗ jährige, 20 000, 2400 Meter. 1. Geſt. Schlenderhans Widerhall; 2. Lord Nelson; 3. Aventin. Ferner liefen: Mio d' Arezzo, Champagner, Alemannia, Falenza. Tot; 14:10; Platz: 14. 15, 17:10. 5. Wallenſtein⸗ Reunen. Ausgleich 2. 2850, 1400 Mtr. 1. Frau J. v. Opels Irländer(K. Narr); 1. Geſt. Schlen⸗ derhans Immermein(A. Safdik); 3. Jahrtauſend. Ferner ltefen: Grenzwall, Reichswehr, Wallia, Creſſida. Totes Rennen. Tot.: 11, 12:10; Platz: 44, 12:10. f 6. Skarabae⸗Rennen. Ausgleich 3, 1650 J, 1600 Mtr. 1. Frau M. Bleimcans Szegeban; 2. Butterfly; 3. Pfeu⸗ nigkommſchnell. Ferner liefen: Ilſenburg, Vinguliſt, Selim, Aka, Sturmnixe, Nonne, Apache. Tot: 91:10 Platz: 40, 21, 28:10. 7. Rirſchblüte⸗Hürdenrennen. Ausgleich g. 1750 Mark. 2000 Meter. 1. A. Stocks jun. Finnland(L. Broda); 2. Re⸗ gent; 3, Patina; 4. Hunding. Ferner liefen: Leitſtern, Aria, Boniburg, Golden Beß, Gaukelei, Flaggenlied, Dag⸗ mar, Mauerzinne. Tot.: 32:10; Pl.: 14, 13, 19, 18:10. Tages⸗Doppelwette: 5. und 6. Rennen. 156:10 für Irländer, 268:10 für Immermein. ö Zwei Quoten wegen totem Rennen. Magdeburg 1. Germania. Für Zweijährige. 1725 Mk. 1200 Met. 1. Geſt. Dahlwitz Rigolette(G. Streit), 2 Goldene Aue, 3. Warum. Ferner liefen: Marbella, Schneetreiben, Moh⸗ renland. Tot.: 28:10 Pl. 30, 40:10. 2. Herren⸗Flachrennen. Herrenreiten. 1400 Mk. 2500 Meter. 1. E. G. Butzkes Meiſterpolier(Hr. Oehme), 2. Cäſarion, 3. Donatello. Ferner liefen: Bellae. Tot: 26:10; Pl. 20, 16710. 3. Boruſſia. Ausgleich II. 2050 Mk. 1600 Meter. 1. A. Horaleks Rogau(ck, Viſek), 2. Pommernländer, 8. 1105 Ferner liefen: Elaß. Bekas. Tot.: 79:10; Pl. 30, 7210. 4. Preis von Magdeburg. 2750 /, 2100 Meter: 1. H. J. Schumachers Bittſteller(K. Viſek); 2. Pale; 3. Greuadier. Ferner: Tedoy, Funs. Toto: 33:10; Platz: 16, 22:10 5. Kreuzhorſt⸗Jagdrennen. Herrenreiten, 1400 /, 3100 Meter: 1. L. Arrivabenes Caſtor(Et. v. Horn]; 2. Fu; 3. Leongtus. Ferner: Borgia, Herbſtzeitloſe, Sergeant, Landjunker. Toto: 14:10 Platz: 11, 12, 12:10. 6. Verloſungs⸗Rennen. 2200, 1350 Meter: 1. Stall Heidehofs Branb(G. Röhl); 2. Mamita; 3. Go ahead Ferner: Helmut, Tutankhamen, Chinchilla, Freoſchar, Land⸗ graf. Toto: 22:10; Platz: 14, 14, 24:10. 7. Preis vom Luiſengarten. Ausgleich 3. 1400 /. 1600 Meter. 1. K. Krahmers Stauff, 2. Musketier, 3. Wiffen⸗ ſchaft. Ferner liefen: Roſenau, Peterſilie, Attache, Ledon, Martina. Tot. 124:10, Pl. 46, 20, 3610. Tages⸗Doppelwetten 4. und 6. Rennen: 72710. e 8. Seite/ Nummer! 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Qu 9, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 komb. Hobelmaſchiue mit Mytor, 1 Band; ſäge mit Motor, 1 Schreibmaſchine Continental, 1 Rollſchrank. 1 Kleiderſchrank 1 Grammophon; änſchließend an Ort u. Stelle: 14 Haſen, 3 Gänſe, 25 Hühner, 1 Stallung auf Ab⸗ N 5821 bruch. Maunheim, 15. 8, 32 Keidel, Gerichtsvollzieher. Montag, den 15. 8. 1932. nachm..00 Uhe werde ich im hieſigen Pfandlokal u 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Radio⸗Apparat wit Lautſprecher, 4 Sack Roggenmehl, 1 Kleiderſchrank, 1 Sekretär, 1 Verviel⸗ fältigungsmaſchine Geſtetner u. a. 5819 Heizmann. Gerichts vollzieher, in unserer Geschsfissſelle N 1,-6 legen 2 Ur Fins ict offen die nachverzeidmeſen 7 nd Sr: Aulo Verleih 2 Aae da an Selbstfahrer 3483. Auerd. 86 Aden. Nelchs 9—— Tel. 28474 eld S ech, Ben, Seim uu dose puch J. Schwind. Sruccc„ Biele. Waere ede Garage elnhäuserstrags 92 0. W0 EY Ad.egbacher