— ol b ext 15 20810 el Ait 8 3 beſchränkungen für Deutſchland enthält). Neue Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfelöſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Lulſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.. 40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 10.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Oeſterreich ſtimmt Lauſat Mittwoch, 17. Auguſt 1032 143. Jahrgang— Nr. 380 ge zu Der öſterreichiſche Nationalrat nimmt mit 81 gegen 80 Stimmen das Lauſanner Protokoll an, das den Anſchluß bis 195² verbietet Köpfe vom Tage Eine Stimme Mehrheit Meldung des Wolff⸗Büros — Wien, 17. Aug. Der öſterreichiſche Nationalrat hat heute in bamentlicher Abſtimmung das Lanſanner Anleihe⸗ krotokoll mit 81:80 Stimmen augenommen. Für das Protokoll ſtimmten die Chriſtlich⸗Sozialen, der Laud⸗ bund und ſechs Mitglieder des Heimatblockes. Da⸗ gegen ſtimmten die Sozialdemokraten, die Groß⸗ heutſchen und zwei Heimatblock⸗Abgeordnete. Ein großdentſcher Antrag auf Uebergang zur Tagesord⸗ nung war vorher mit demſelben Stimmenverhältnis abgelehnt worden. Mit dieſer Abſtimmung hat der öſterreichiſche Nationalrat das franzöſiſche Diktat angenommen, das gegen Gewährung einer Anleihe von 300 Mil⸗ onen Schilling Oeſterreich den Anſchluß bis zum Jahre 1952 verbietet und das Land unter die ſchärfſte Finanzkontrolle ſtellt. Es beſteht jetzt nur noch die Hoffnung, daß der Bundesrat ſeine Zuſtimmung verweigert. Ob dann die Regierung das Protokoll ſofort wieder dem Nationalrat zuleitet und ſo den Einſpruch des Bundesrats illuſoriſch macht oder die Kauſanner Frage bis zum Herbſt vertagt, iſt noch nicht zu entſcheiden. Franzöſiſche Fühler Drahtung unſeres Pariſer Vertreters f Paris, 17. Aug. In einer aus Berlin datierten und wahrſcheinlich aus der franzöſiſchen Botſchaft ſtammenden„Havas“⸗ Meldung wird über direkte franzöſiſch⸗deutſche Ab⸗ küſtungsverhandlungen folgendes mitgeteilt: „Es iſt ſicher, daß die deutſche Regierung die Abſicht hat, mit Frankreich die in Genf und Lau⸗ ſanne geführten Beſprechungen fortzuſetzen und womöglich Abänderungen des Teiles V. des Ver⸗ ſailler Vertrags zu verlangen,(der die Rüſtungs⸗ Solche Verhandlungen können aber nur dann Wert er⸗ halten, wenn die politiſche Lage in Deutſchland ge⸗ klärt iſt, alſo auf keinen Fall vor dem Zuſammen⸗ tritt des Reichstags.“ An gut unterrichteter Pariſer Stelle wird der Slandpunkt vertreten, daß deutſch⸗franzöſiſche Ab⸗ küſtungsbeſprechungen auf der durch die Berliner Reichsregierung gewünſchten Grundlage der Gleich⸗ berechtigung für Frankreich nicht annehmbar ſind. Eine Abänderung der militäriſchen Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrags ſei von Herriot vollinhaltlich abge⸗ lehnt worden. Von dieſer Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung können auch im Laufe wei⸗ terer Verhandlungen keine Abweichungen erfolgen. Unſer Berliner Büro drahtet uns dazu: Dieſe Pariſer Darſtellungen werden von Berliner zuständiger Stelle als in dieſer Form nicht rich⸗ ig bezeichnet. Es ſei durchaus nichts neues, daß ſchon während der Abrüſtungsverhandlungen und auch nachher dauernd Beſprechungen über eine Ab⸗ änderung des Teils 5 des Verſailler Vertrags, und zwar nicht nur mit Frankreich, ſondern auch mit anderen Mächten geführt worden ſind. Sie werden auf dem Wege der diplomatiſchen Erörterungen Jlortgeſetzt, doch iſt mit einer konkreten Aktion in abſehbarer Zeit ſchwerlich zu rechnen. Der Plan der Arbeitsdienſtpflicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Aug. Die Meldungen einiger Berliner Blätter, daß die Regierung bereits beſchloſſen habe, den freiwilligen Arbeitsdienſt in eine Arbeits dienſt⸗ pflicht umzuwandeln, eilen offenbar den Tatſachen boraus. Wenigſtens verſichert man im Reichs⸗ arbettsminiſterium, daß dort von einem ſolchen Be⸗ ſchluß nichts bekannt ſei. Richtig iſt allerdings, daß der Reichskommiſſar ſchon vor einiger Zeit beauf⸗ tragt wurde, über ſeine Erfahrungen Bericht zu er⸗ tatten und ſich namentlich über die Frage der Ar⸗ bettsdienſtpflicht zu äußern. t Das Gutachten liegt jedoch noch nicht vor. So⸗ weit man hört, ſind die bisherigen Er fah⸗ rungen mit dem freiwilligen Arbeits⸗ dienſt ganz ausgezeichnet, ſodaß wohl mit einer Ausdehnung zu rechnen iſt. In welchem Rahmen ſie erfolgen ſoll, läßt ſich zur Zeit noch nicht agen. Daß die Abſichten der Regierung auf die Einführung der Arbeitsdienſt⸗ flicht ausgehen, iſt wohl kaum zu be⸗ zweifeln. Major Marcks von der Preſſeſtelle des Reichswehr⸗ miniſteriums iſt zum neuen Leiter der Reichspreſſeſtelle ernannt. Dr. von Kaufmann, der Chef der Reichspreſſeſtelle, ſcheidet aus ſeinem Amt und wird mit einer Auslandsmiſſion betraut. F. T. Hamrin, der bisherige Finanzminiſter, hat das ſchwediſche Miniſterpräſidium als Nachfolger von Ekman übernommen. Der Streit um Hitlers Anſprüche Eine neue Regierungserklärung über die Verhandlungen mit Hitler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Aug. Zu den nationalſozialiſtiſchen Gegenerklärungen, daß Hitler der Regierung Papen keinerlei Zuſagen gegeben habe, läßt die Reichsregierung nochmals mit allem Nachdruck betonen, daß ſie in vollem Umfang an den von ihr abgegebenen Erklärungen feſthalte. Sie beſteht auch darauf, daß Hitler bei ſeiner Unter⸗ redung mit Hindenburg und Papen die Uebergabe der geſamten Regierungsgewalt in vollem Umfang forderte, was die nationalſozialiſtiſche Preſſeſtelle ebenfalls abſtritt. Andererſeits hat die Reichsregie⸗ rung nicht die Abſicht, nähere Einzelheiten über die mit Hitler geführten Verhandlungen bekanntzugeben. Die Widerſprüche in den Angaben der National⸗ ſozialiſten auf der einen und der Regierung auf der anderen Seite bleiben alſo vorerſt ungeklärt. Von zuſtändiger Seite wird aber doch die Dar⸗ ſtellung des„Völkiſchen Beobachters“ als unrichtig bezeichnet. Nach dem Blatt ſoll Frick den Beſcheid erhalten haben, der Entſchluß des Reichspräſidenten ſei noch nicht gefaßt, obwohl 15 Minuten vorher der Reichskanzler der Preſſe bereits die Mitteilung von dem Scheitern der Verhandlun⸗ gen übergeben habe. Das iſt ein Irrtum. Es hau⸗ delt ſich hierbei vielmehr um eine Notiz des Conti⸗ büros, das allerdings noch während der Verhand⸗ lungen eine den Tatſachen vorauseilende Nachricht vom Scheitern der Verhandlungen gegeben hatte. Das„Wolffſche Telegraphenbüro“ iſt offiziell von dieſem Vorgehen durch die Erklärung abgerückt, daß jene Meldung keineswegs von maßgebenden Stellen veranlaßt worden ſei. Kombinationen um Schleicher Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Auguſt. Die Ernennung des Majors Marcks zum Reichspreſſechef iſt heute vollzogen worden. Sein Vorgänger, Miniſterialdirektor von Kauf⸗ mann, hat ſich verabſchiedet, um zu gegebener Zeit einen namhaften Auslandspoſten zu übernehmen. Der„Jungdeutſche“ knüpft an die Berufung des Majors Marcks Kombinationen, die zum mindeſten den Dingen ſehr weit vorauseilen. Das Blatt ver⸗ mutet nämlich, es ſei eine Löſung in der Richtung geplant, daß General von Schleicher die Leitung des Kabinetts als Kanzler übernehme und daß dann noch einmal der Verſuch gemacht wer⸗ den ſoll, die Nationalſozialiſten zum Eintritt oder mindeſtens zur Duldung eines ſolchen Kabinetts Schleicher zu veranlaſſen. Aehnliche Möglichkeiten ſind auch ſchon früher an⸗ gedeutet worden. Man begegnet ihnen jetzt vielfach in der ausländiſchen Preſſe, aber, wie geſagt, es han⸗ delt ſich nur um eine Kombination, eine von vielen. Litauiſche Veroͤrehungen im Memelſtreit Meldung des Wolff⸗Baros — Berlin, 17. Aug. Der litauiſche Außenminiſter, Dr. Zaun ins, utd der litauiſche Geſandte, Sidzikauſkas, der ſein Land bei den Haager Verhandlungen über die Klage der Signatarmächte der Memelkonvention ver⸗ treten hat, haben im Staatstheater in Kowno in einer öffentlichen Verſammlung eingehend über das Haager Urteil geſprochen, das die litauiſche Re⸗ gierung bekanntlich als großen Erfolg ihrer Memel⸗ politik betrachtet. Es lag daher nahe, daß die beiden Redner verſuchten, in das Haager Urteil die Erfül⸗ lung der geſamten litauiſchen Wünſche in der Memel⸗ frage hineinzuinterpretieren. Abwegig iſt in dieſer Hinſicht die Behaup⸗ tung, der Haager Gerichtshof habe ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß die Autonomie des Memelgebietes nur ein Uedergangs⸗ ſtadium ſei, das ſchließlich einem Aufgehen des Landes in Großlitauen Platz machen müßte. Das ſind Gedankengänge, die zwar offenkundig von der litauiſchen Regierung bisher verfolgt und auch von den litauiſchen Vertretern im Haag vorgebracht ſind, aber in der Entſcheidung des Haager Gerichts⸗ hofes keinerlei Stütze finden. Im Gegenteil hat der Gerichtshof feſtgeſtellt, daß die Memelkonvention ein internationaler Bertrag iſt, an den Litauen gebunden iſt und gegen deſſen Nichterfüllung die Signatar⸗ mächte jederzeit vorgehen können. Daraus ergibt ſich auch die Unmöglichkeit der in der Kowuver Volks⸗ verſammlung erhobenen Behauptung, daß der Haa⸗ ger Gerichtshof der litauiſchen Regierung bzw. dem Gouverneur ein uneingeſchränktes Kontrollrecht über die memelländiſche Verwaltung zugeſtehe. Um jeden Zweifel auszuſchließen, hat das Urteil des Haager Gerichtshofes dieſes von Litauen verlangte Kontrollrecht von unbe⸗ ſchränktem Ausmaße ausdrücklich abgelehnt. Es hat dem Gouverneur gegenüber den Handlungen der memelländiſchen Exekutivbehörden ein Kontroll⸗ recht nur zu dem Zwecke zugeſtanden, um ſich zu ver⸗ gewiſſern, daß die Maßnahmen dieſer Behörden nicht die im Statut geordneten Zuſtändigkeiten überſchret⸗ ten und mit den Grundſätzen der litauiſchen Ver⸗ faſſung oder den internationalen Verpflichtungen Li⸗ tauens nicht in Widerſpruch ſtehen. Das Haager Urteil iſt kein Freibrief für die Litauiſierung des Memellan des, ſondern im Gegenteil eine Mahnung zur ſtrikten Innehaltung des Memelſtatuts. Neue Kämpfe in der Mandſchurei — London, 17. Aug.„Daily Expreß“ berichtet aus Niutſchwang: Japaniſche Kriegsſchiffe haben Truppen der chineſiſchen Aufſtändiſchen bombadiert, und zwei Zerſtörer haben Abtei⸗ lungen japaniſcher Matroſen gelandet. Dieſe neuen Maßnahmen wurden getroffen infolge von Angriffen auf Niutſchwang, das von den Aufſtändiſchen um⸗ zingelt worden iſt. Ambau in der Sozialpolitik Reichspräſident von Hindenburg hat, ehe er nach der hiſtoriſchen Auseinanderſetzung mit Adolf Hitler nach Neudeck in ſeinen Sommerurlaub zurückfuhr, dem Reichskanzler v. Papen noch einmal dringend das Aufbauprogramm ans Herz gelegt. Dieſe Regierungsarbeit wird jetzt mit Hochdruck in Angriff genommen, gleichviel wie der innenpolitiſche Konflikt und der Kampf im Reichstag verlaufen wird. Zum Aufbauprogramm gehört in erſter Linie auch die Reform der Sozialverſicherung, eine Aufgabe, die ebenſo wie das Ingangbringen des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes dem Reichsarbeitsminiſte⸗ rium obliegt. Um was handelt es ſich jetzt? Durch die Notverordnung vom 15. Juni iſt der derzeitige Miniſter Schäffer ermächtigt worden,„zur Verein⸗ fachung und Verbilligung der Sozialverſicherung die Verſicherungsträger im Beſtande, jedoch ohne Aende⸗ rung ihrer Arten, zu verringern und im Aufbau zu ändern.“ Mit dieſen etwas bürokratiſchen Rede⸗ wendungen ſollte geſagt ſein: die Kranken ver⸗ ſicherung, die Invaliden verſicherung, die Unfallverſicherung uſw. ſind am Le⸗ ben zu erhalten, ſie müſſen aber finanziell wie⸗ der auf die Beine geſtellt werden, um nicht zuſam⸗ menzubrechen. Denn die in den Notverordnungen des Jahres 1931 ergriffenen Maßnahmen haben in keiner Weiſe genügt, um die Finanzen der ver⸗ ſchiedenen Sozialverſicherungen zu beſſern. Das Vermögen aller dieſer öffentlichen Großinſtitute zu⸗ ſammen belief ſich Ende 1931 auf 4595 Millionen Mark, davon gehörten der Angeſtellten⸗Verſicherung allein 1893 Millionen. Das hört ſich ſehr beruhigend art. Aber was heißt in dieſen Zeiten der Wertloſig⸗ keit aller Dinge laußer Bargeld) Vermögen? Was nützt es, wenn man es nicht flüſſig machen kann, um den Bankrott aufzuhalten? Bei der Unfallverſicherung z. B. war Ende 1930— neuere Zahlen liegen immer noch nicht vor— das Vermögen zu rund 60 v. H. in langfriſti⸗ gen Krediten und zu rund 30 v. H. in Gebäuden u. dgl. angelegt. Die In validen verſicherung hatte Ende 1931 nur wenig mehr als 10 v. H. in flüſſigen Werten angelegt, dagegen rund 17 v. H. in Grundſtücken und über 70 v. H. in Krediten, Wert⸗ papieren, Hypotheken uſw. Das Vermögen der ſo beſonders wohlhabend erſcheinenden Angeſtell⸗ tenverſicherung war ſogar nur zu 1 v. H. rea⸗ liſierbar. Die knappſchaftliche Penſions⸗ verſicherung hatte Ende 1931 nur 10 v. H. ihres Vermögens in Kaſſe⸗ und Bankguthaben. Nur die Krankenkaſſen, die auf leicht greifbare Mittel in ſtärkſtem Maße angewieſen ſind, hatten, als man nachrechnete, rund 40 v. H. ihres Vermögens ver⸗ fügbar. Geſund konnte man ſich damit auch nicht machen. Die Bankguthaben, die man zur Deckung der Einnahmeausfälle heranzog, waren ſchnell erſchöpft. Um eine Zahlungsunfähigkeit der einzelnen Sozialbetriebe zu verhindern, kürzte bekanntlich die Notverordnung vom 14. Juni 1932 die laufenden Renten der Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und knapp⸗ ſchaftlichen Penſionsverſicherungen im Verhältnis 65:4. Bei den neuen Renten wurde der Grund⸗ betrag allgemein um 7 Mark und der Kinderzuſchlag um 2,50 Mark im Monat gekürzt. Ebenſo wurden die Renten der Unfallverſſcherung herabgeſetzt. Dazu kamen die Einſchränkungen der Arbeitsloſenhilfe, bei der die durchſchnittliche Unterſtützung um 23 v. H. geſenkt und außerdem die Bedürftigkeitsprüfung eingeführt wurde. Alles Maßnahmen, die viel böſes Blut gemacht und viel neues Elend in weiten Kreiſen des Volkes geſchaffen haben. Die harten Eingriffe wären jedenfalls in dieſem Umfange nicht erforderlich geweſen, wenn man das e geutlſche Sanierungswerk früher begonnen hätte. Nun ſoll alſo das geſchehen, was ſchon ſeinerzeit das Kabinett Hermann Müller in einer Regierungserklärung als dringend notwendig bezeichnet hatte. Die Mühlen der miniſteriellen„Reſſorts“ mahlen leider überall langſamer, als die jeweiligen Chefs der Oeffentlich⸗ keit verſprechen. Dringlich und unvermeidlich wird jetzt die Be⸗ ſeitigung kleiner Zwergkrankenkaſſen und die Zuſammenlegung leiſtungsſchwacher Berufs⸗ genoſſenſchaften ſein. Nur werden ſich die Herren „Referenten“ hüten müſſen, das Problem durch groben Schematismus zu löſen. Durch Zuſammen⸗ ballung gewaltiger Kaſſenorgane wird die Verwal⸗ tung immer ſchwerfälliger. Zwiſchen Kaſſe und Ver⸗ ſicherten leidet infolge der wachſenden Entfernung der Verkehr, und die Kontrolle über den Verſiche⸗ rungsnehmer wird erſchwert. Ein heikler Punkt iſt endlich die Zuſammenlegung von Berufs ⸗ genoſſenſchaften, worüber bereits in der vorigen Woche mit den beteiligten Kreiſen verhan⸗ delt wurde. Hier müßten eigentlich die beteiligten Wirtſchaftskreiſe im Sinne der ſozialen Selbſtver⸗ antwortlichkeit handeln. Dr. F. K. — 2. Seite/ Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Auguſt 193 Zuchthaus im Karlsruher Waffen-Prozeß Meldung des Wolff⸗Bitros — Leipzig, 17. Aug. g Nach eintägiger Verhandlung verkündete der 4. Strafſenat des Reichsgerichts heute das Urteil im Karlsruher Waffenlager⸗Prozeß. Der Angeklagte, der 60 Jahre alte Schreiner Friedrich Pirmann, der in Karlsruhe⸗Rüp⸗ purr über 5000 Patronen und eine große Zahl von Gewehren, Karabinern, Revolvern und Piſtolen eingelagert hatte, wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Sprengſtoffverbrechens ſowie Vergehens gegen die Verordnung über die Zurückfüh⸗ rung von Waffen und Heeresgut und das Kriegsgeräte⸗ und Schußwaffengeſetz zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Elf Monate eine Woche der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft werden auf die Strafe angerechnet. Zuchthaus für Lanofriedensbruch Meldung des Wolffbüros — Verlin, 17. Auguſt. Das Schnellgericht Königsberg verur⸗ teilte elf Kommuniſten, die am 22. Juli 20 Natio⸗ nalſozialiſten mit Pflaſterſteinen und Latten be⸗ kämpft hatten. Das Gericht verurteilte den Rädels⸗ führer wegen ſchweren Landfriedensbru⸗ ches, ſchwerer Körperverletzung zu 1 Jahr 3 Mo⸗ naten Zuchthaus und einen Angeklagten wegen ſchweren Landfriedensbruches zu 1 Jahr Zuchthaus, weitere acht zu Gefängnisſtrafen; ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Das Breslauer Sondergericht verur⸗ teilte eine Landarbeiterin zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, einen Arbeiter zu 1 Jahr Gefängnis, einen Ackerkutſcher ſowie einen Verkäufer zu je 6 Monaten Gefängnis. Die Verurteilungen erfolgten wegen eines Ueberſalls auf Nationalſozialiſten. Weiter wurde ein Fleiſchergeſelle, der ſich an der Plünderung eines Zigarrengeſchäftes beteiligte, zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Die Suhler Waffenſchiebung Meldung des Wolff⸗Büros — Suhl, 17. Aug. Die Ermittlungen gegen zwei Suhler Waffen⸗ händler wegen geſetzeswidriger Abgabe von Schuß⸗ waffen und Munition an Mitglieder des Reichs⸗ banners in Sachſen, ergaben jetzt, daß auch ein Suhler Waffenfabrikant Schußwaffen ge⸗ liefert hat. Er hat vor allem die an die Feſtgenom⸗ menen geſetzwidrig gelieferten Waffen in ſeinem Waffenhandelsbuch als Auslandslieferungen geführt. Es dürfte ſich um 650 bis 700 Piſtolen handeln. Gegen den Waffenfabrikanten wurde Anzeige er⸗ ſtattet. Weiter waren durch Einbruch in den Schieß⸗ ſtand einer Suhler Fabrik vor einiger Zeit 35 Piſtolen geſtohlen worden. Der größte Teil dieſer Waffen konnte in Berlin wieder herbeigeſchafft wer⸗ den. Zum Teil waren ſie bereits an Mitglieder einer politiſchen Gruppe(NS DA) veräußert, Die Hehler bzw. die Abnehmer wurden feſtgenommen. Verhaftung eines SS-Jührers Meldung des Wolff⸗ Büros — Altona, 17. Aug. Bei den Ermittlungen über die Handgranaten⸗ anſchläge in Schleswig⸗Holſtein iſt nach amtlicher Meldung auch der in den neuen Reichstag gewählte Nationalſozialiſt Moder⸗Altona per⸗ haftet worden, der Führer der 4. SS⸗Standarte iſt, in deren Bereich ſich ſämtliche Anſchläge ereigne⸗ te. Eine Verletzung der Abgeordnetenimmunität kommt nicht in Frage, da die Sitzungsperiode des Reichstages noch nicht begonnen hat. Die Arbeitsloſigkeit in Amerika 50 Millionen Menſchen ſind Die Börſen papiere in Newyork ſtei⸗ gen weiter. In der Wallſtreet herrſcht nach wie vor freundliche Stimmung, die Hauſſiers ſind, zum erſtenmal ſeit vielen, vielen Monaten, in beſter Laune, jubelnd rufen ſich die Leute zu:„Es geht aufwärts“. Ja, es geht auf der Börſe aufwärts. Aber nicht nur der Börſenindex, auch die Arbeitsloſenkurve ſteigt und weder Handel noch Induſtrie zeigen eine Beſſe⸗ rung. Möge die Wallſtreet noch ſo viel von der neuen Aera der Proſperität ſprechen: die Wirklich⸗ keit ſieht nicht danach aus. Das Land, das ſo viele berüchtigte Rekorde aufgeſtellt hat, kann nach wie vor für ſich in Anſpruch nehmen, das Land des größten Elends mitten im größten Ueberfluß zu ſein. Die offizielle Arbeitsloſenzahl hat die zwölf Millionen⸗Grenze überſchritten. In Wirklichkeit iſt das Arbeitsloſenheer noch größer, wobei die Kurz⸗ arbeiter nicht mit einberechnet ſind. Alles in allem, die Familienmitglieder mitgerechnet, ſind rund 50 Millionen Menſchen in USA. auf Unterſtützung angewieſen— bei einer Geſamt⸗ bevölkerung von 122 Millionen. Dieſe Unterſtützung aber fehlt nunmehr ſo gut wie völlig. Präſident Hoover lehnt nach wie vor die Einführung einer Arbeitsloſenverſicherung ab. Die Mittel der Privatwohlfahrt ſind aber völlig erſchöpft. Auch die Gemeinden haben kein Geld. Die einzelnen größeren Städte haben die Zahlungen eingeſtellt, von den kleineren gar nicht zu reden. In ſeiner gro⸗ ßen Wahlrede, die Hoover kürzlich gehalten hat, hat er verkündet, daß niemand in USA. Hunger leide. Der offene Brief an Hoover, den die angeſehenſte amerikaniſche Wochenſchrift„Nation“ veröffent⸗ licht, iſt weniger zuverſichtlich. auf Anterſtützung angewieſen Dieſer Brief, der im ganzen Lande das größte Aufſehen erregt hat, iſt eine einzige Anklage gegen Hoover und zugleich die ernſteſte Mah⸗ nung an das Weiße Haus, die je in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit laut ge⸗ worden iſt. Es iſt ein menſchliches Dokument, aus dem zu erſehen iſt, daß das Elend in USA. noch entſetzlicher und noch größer iſt, als dies in Europa noch bis zuletzt ver⸗ mutet werden konnte. Die„Nation“ beſchul⸗ digt Hoover, nicht zu wiſſen, was in USA. vorgeht, ja es nicht wiſſen zu wollen. Alles, was Hoover ſage und tue, zeuge davon, daß er wirklichkeitsfremd geworden ſei. Vor einem Monat hat Hoover erklärt, daß er bereit ſei, eine ſogenannte Hilfs⸗Bill zu unter⸗ ſchreiben, die den einzelnen Staaten Notanleihen ge⸗ währen ſoll. Die Geſamtſumme würde die Höhe von 300 Millionen erreichen. Davon ſollen diejenigen Staaten profitieren, die von ſich aus außerſtande ſind, die Notleidenden zu unterſtützen. Die einzelnen Staaten ſollten ihrem Anleihegeſuch zuverläſſige Be⸗ weiſe ihrer Not liefern. Hoover ſchloß mit den Worten:„Ich hoffe, daß kein einziger Staat zu dieſer äußerſten Notmaßnahme Zuflucht nehmen wird.“ Noch bevor die Bill unterſchrieben wurde, hatten ſich 30 Staaten(von insgeſamt 481) a gemeldet. Der Veteranenmarſch auf Waſhington, der auf eine kriegsmäßige Art liquidiert wurde, wiederholt ſich in dieſer oder anderen Geſtalt faſt in jedem amerikaniſchen Staat. In Indiana erſchie⸗ nen vor dem Parlamentsgebäude 800 Mann. Sie forderten Brot und erklärten, daß im Falle einer Verweigerung ſie zum zweiten Mal erſcheinen Momentbilder aus Polen (Von unſerem Warſchauer Vertreter) Gdingen, das vor fünf Jahren noch einer Sandwüſte glich, das mehr primitive Holzbuden als Häuſer aufwies, iſt in raſender Geſchwindigkeit zu Polens größten Hafen herangewachſen. Die ſogenannten„Kuranlagen“ waren einſt das Dorado für ruhebedürftige Matroſen. Genußmittel waren teuer und mangelhaft und gerne wandte man dieſer ungaſtlichen Stadt wieder den Rücken, um in das ſo nahe, ewig ſchöne Zoopot zurückzukehren. Der heutige ⸗Beſucher iſt erſtaunt, was aus dem Sande hervorgewachſen iſt, noch mehr erſtaunt iſt er allerdings, wohin die Hunderte von Millionen, die den Kaſſen entnommen wurden und die nicht zuletzt aus Oberſchleſien ſtammten, gewandert ſind. Ein Hafen iſt entſtanden, aber die Stadt ſelbſt konnte im Wachstum nicht Schritt halten. Sie ſollte und mußte wachſen! Und da kein Bargeld mehr vorhanden, wuchs ſie eben auf Wech⸗ ſeln! Gdingen iſt ein Schmarotzer unter den Hafenſtädten, ohne die jahrhunderte alte Tradition deutſcher und anderer Hafenanlagen, es ſteht auf wackligen Füßen, neue Millionen zu ſeiner Unter⸗ ſtützung ſind erforderlich, aber niemand weiß, woher ſie zu holen ſind. Das„Feſt des Meeres“ das vor allem zu Maſſenkundgebungen gegen die „feindlichen“ Nachbarn geplant war, hat Fiasko er⸗ 1 und fordert von polniſchen Blättern ſchärfſte ritik heraus, da es ſehr mangelhaft organiſiert geweſen ſein ſoll. Für die vielen herbeigelockten Menſchenmaſſen waren weder genügend Un⸗ terkunfts möglichkeiten noch Eſſen vor⸗ handen. Nicht einmal genug Trinkwaſſer war an dem heißen Tage vorhanden. Die hungern⸗ den Menſchen ſind in Scharen nach Danzig und Zoppot geſtrömt, um ihre„ſauer verdienten Zlotys“ den unter„Boykott erklärten Deutſchen des Freiſtaates“ zu bringen. Viele Teilnehmer, die nicht genug Zlotys in der Taſche hatten, mußten die Nacht im Freien verbringen in den ſtädtiſchen Garten⸗ und Grünanlagen. Empörend ging es auch beim Erſtürmen der Eiſenbahnwagen zu— man hatte es eilig aus dem„gaſtlichen Gdingen“ wegzu⸗ kommen, kletterte durch Wagenfenſter, auf Wagen⸗ dächer und Puffer— ein ſo fürchterliches Geſchrei niedergetretener Frauen und Kinder habe man, ſo ſchreiben ſelbſt polniſche Blätter, in Europa ſeit der Kriegszeit wohl kaum gehört. Waſſer⸗ und Seifenverbrauch ſollen die Höhe der Kultur eines Volkes beſtimmen. Hiernach gehören die heutigen Römer zu den ſäu⸗ berſten Menſchen unſerer Zeit. Auf den Kopf eines Römers entfällt ein täglicher Waſſerverbrauch von 1000 Litern. In amerikaniſchen Städten beträgt der Verbrauch pro Kopf und Tag 500 bis 700 Liter, in Paris 450, in Berlin 300 Liter. In Warſchau betrug der Waſſerbedarf in den größten Hitzetagen dieſes Jahres pro Kopf nur 150 Liter, ſelbſt in der Provinzſtadt Poſen war der Waſſerverbrauch größer! Auffallend iſt jedoch, daß in Warſchau nachmittags, um die Zeit des Geſchirrſpülens die größten Mengen Waſſer den Leitungen entſtrömten. In der Metropole Polens iſt alſo der Waſſer⸗ verbrauch zum Tellerwaſchen größer als zur täglichen Morgenwäſche der Bürger. Sicherlich baden die Einwohner von Warſchau ihren Körper in Wein oder Milch! Nach altgeſchicht⸗ lichem Vorbild. würden, dann aber nicht zu Achthundert, Dreihunderttauſend. Es gäbe für ſie nur zwei „Auswege“: Maſſentod oder Selbſtmord. Aehnliche Szenen ſpielten ſich und ſpielen ſich immer wieder in den anderen Staaten ab. In New⸗Nork, Chicago und den großen Städten ſind zahlreiche hungernde Kinder, die von Müll⸗ reſten lebten, unter Vergiftungserſcheinungen und unter den grauſamſten Qualen geſtorben. Die Stadt St. Louis meldet 13 000, die nicht minder reiche Stadt Detroit 18 000 Fami⸗ lien, die in dieſen Tagen obdachlos gewor⸗ den ſind und denen das letzte Stück Brot aus Mangel an Mitteln verweigert werden mußte. ſondern zu Dies iſt der Hintergrund, auf dem ſich die New⸗ Yorker Börſenhauſſe ab ſpielt. Dies iſt zugleich der Hintergrund der Wahlkampagne, die mit täglich wachſender Erbitte⸗ rung ausgekämpft wird. Die Not in.S. A. iſt groß und wird mit jedem Tag größer. Die Amerikaner haben ſchon aufgehört, ſich zu fragen, wohin dies noch führen wird. ls. Beiſetzung des Miniſters Maier 9 Heidelberg, 17. Auguſt.(Eig. Dr.) Heute nachmittag wurde hier der badiſche In⸗ nenminiſter Mater unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigeſetzt. In dem Ehrengeleit ſah man neben der Witwe und den Angehörigen die Mitglieder der badiſchen Staatsegierung, die Ver⸗ treter der ſüddeutſchen Länder und der Reichsbehör⸗ den in Baden. Außerdem waren zahlreiche Reichs⸗ tags⸗ und Landtagsabgeordnete erſchienen und die Abordnungen vieler Organiſationen, denen der Mi⸗ niſter nahe geſtanden hatte. Nach einem Liedvortrag des Arbeiterſängerkartells Heidelberg nahm der Geiſtliche Rat Raab die Einſegnung vor. Dar⸗ auf gedachte Staatspräſident Dr. Schmitt der Verdienſte des heimgegangenen Miniſters. Im Namen des Landtags ſprach Landtagspräſident Duffner. Es folgten Anſprachen der Vertreter der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion, der Beamten⸗ ſchaft des Innenminiſteriums, der Stadtverwaltung Heidelberg und der badiſchen Hochſchulen. Darauf wurde der Sarg von Polizei⸗ und Gendarmerie⸗ beamten in einem langen Trauerzug zu Grabe ge⸗ tragen. Die Eiſerne Front, die Badenwacht und das Reichsbanner bildeten Spalier. Die Hebung der Niobe“ — Kiel, 17. Auguſt. Die Bergungsarbeiten am Wrack der„Niobe“ machen gute Fortſchritte, ſodaß wahrſcheinlich bereits heute mit der vollſtändigen Hebung des Wracks ge⸗ rechnet werden kann. Es wurde bereits ein Kutter der„Niobe“ geborgen. Anſchlag auf einen Lanoͤgerichtsrat Meldung des Wolffbſtros Landsberg a. d.., 17. Aug, Wie die Polizei mitteilt, iſt heute früh gegen daß Haus des Landgerichtsrats Dr. Saliger ein Sprengſtoffanſchlag verübt worden. Sämtliche Fen⸗ ſterſcheiben des Hauſes wurden zertrümmert. Per⸗ ſonen wurden nicht verletzt. a Geburt eines Sohnes Linoͤberghs — Englewood, 17. Auguſt. Frau Lindbergh, die Gattin des bekannten Flie⸗ gers Oberſt Lindbergh, hat einem Sohn das Leben geſchenkt. Das glückliche Ereignis hat in ganz Amerika große Freude hervorgerufen. Untergang eines Dampfers auf dem Ohio Louisville(Kentucky), 17. Aug. Der Ausflüg⸗ lerdampfer„City of Memphis“ lief gegen eine Felsklippe im Fluſſe Ohio unweit des Kentucky⸗ Ufers und ging unter. Die 748 Paſſagiere und die 33 Mann der Beſatzung konnten ſämtlich gerettet werden. ö —.....—.———.——————— Das Deutſche Jahrhundert (Von unſerem ſtändigen Vertreter) nd. London, Mitte Auguſt. Vor dem Kriege war das Wort/„Kultur“ in Eng⸗ land ein Fremdwort, mit dem man alles lächerlich machen wollte, was aus Deutſchland kam. Mit einem jener tragiſchen Mißverſtändniſſe, von denen die Weltgeſchichte überſät iſt, ſah der Engländer im deut⸗ ſchen Idealismus nur Bildungsdünkel, in der deut⸗ ſchen Ordnung und Arbeitſamkeit nur Kaſernenhof⸗ inſtinkt, in der deutſchen Kunſt nur ein Werkzeug der Autokratie. Vor achtzehn Jahren hörten die jungen Engländer, die nach Flandern hinauszogen, daß der Krieg die Welt vor der deutſchen„Kultur“ erretten ſollte... Heute ſucht England die tiefſten Anregungen ſeines Geiſteslebens in Deutſchland. In den letzten Jahren hat die vielgeſchmähte deutſche Kultur einen ungeheuren Einfluß auf die geiſtige Haltung der Gebildeten Englands ausgeübt. Jetzt ſind wir ſoweit, daß ſich Engländer finden, die dieſe Einwirkung offen anerkennen und begrüßen. Als Beiſpiel dieſer neuen Erkenntnis geben wir nach⸗ ſtehend einen Artikel von George Edinger wieder, der unter dem Titel„Der Triumph der deutſchen Kultur“ im„Daily Herald“ erſchien. „Wird die Nachwelt dies das Deutſche Zeitalter nennen? Es iſt wahrſcheinlich ein grauſamer Tick des Schickſals, daß uns Deutſchland unmittelbar nach ſeiner Niederlage unſere Kunſt, unſeren Ge⸗ ſchmack, unſere ſozialen Einrichtungen diktieren ſoll. Wir haben in verſchiedenen Zeitaltern unſere Philo⸗ ſophie und unſere Sitten aus verſchiedenen Ländern entnommen. Zur Zeit der Königin Eliſabeth mußte alles italieniſch ſein. Shakeſpeare legte den Schau⸗ platz ſeiner Stücke nach Italien, wie heute unſere Filmregiſſeure ein Stück nach dem anderen in Wien ſpielen laſſen. Im achtzehnten Jahrhundert ſtand England, wie das übrige Europa, unter dem Bann des franzöſiſchen Hofes in Verſailles; man ſprach von dem Franzöſiſchen Jahrhundert— und feder⸗ mann verſuchte, ſo auszuſehen, wie ein Gemälde von Watteau oder Fragonard. Kurz nach dem Weltkriege hatten wir eine Hauſſe in„Amerika“. Jazz überflutete die Ballſäle, ameri⸗ 5 N kaniſche Revuen, Operetten und Verbrecherſtücke be⸗ herrſchten die Bühnen. Regent Street und Kingsmey (zwei Londoner Prunkſtraßen) wurden mit wolken⸗ kratzerähnlichen Gebäuden im amerikaniſchen Stil bebaut. Wir nahmen amerikaniſche Redensarten an, wir laſen Carl van Vechten und Theodore Dreiſer, wir trugen runde Hüte und Hornbrillen. Jeder Golfplatz mußte wie ein kaliforniſcher Landklub aus⸗ ſehen, und die Literaten erzählten uns nach einer Stippviſite in Amerika, daß die Zukunft jenſeits des Atlantik läge und daß eine neue, kraftvolle Zivi⸗ liſation die abgebrauchte Kultur der entkräfteten Alten Welt überrennen werde. In dieſer Illuſtyn verharrten wir bis zu dem Krach in Wallſtreet. Dann ſahen wir uns um und bemerkten die deutſche In vaſion. 8 Es gab eine Zeit, in der deutſche Ordnung, Diſziplin und Syſtematik unter den freien Bürgern Englands verlacht wurden. Man ſagte uns, in Deutſchland ſei alles„verboten“.(Wenn man die Wahrheit ſagen ſoll, ſo war in der ganzen Geſchichte Preußens nie ſo viel verboten, wie in England an einem einzigen Sonntag.) Jetzt aber griffen wir nach der deutſchen„Syſtematik“, wie Schiffbrüchige nach einem Balken. Im Anfangsſtadium, als der große Hugo Stinnes unſer Vorbild war, nannten wir es mit dem deutſchen Namen„Rationaliſierung“. Heute haben wir es ausgebaut und nenen es„Plan⸗ ning“. Wir haben bereits ein Stadt⸗ und Land⸗ Planbaugeſetz, eine Londyner Verkehrsmittelfuſion und viele Stadtbebauungspläne mit Zonen, Par⸗ zellierung und Miniſterialverorödnungen, die Bis⸗ marck als bürokratiſch entſetzt hätten. Es iſt nicht mehr modern, über das deutſche„Syſtem“ zu lachen. Während wir noch über die deutſchen Bünde, die Jugendtagungen und die Wandervögel lächelten, die zum Klang der Gitarre über die deutſchen Berge und Täler ziehen, übernahmen wir bereits die Wander⸗ vogelidee ſamt Zunftkleidung und Gitarre und nannten das Ganze„Hiking“. Und da der Hiker nachts ein Unterkommen haben muß, ſahen vir uns an, wie es in Deutſchland gemacht wird und führten die Jugendherbergen des Odenwaldes und des Herzes in unſere Hügellandſchaften ein. Um unſere neue denutſche Weltanſchauung ange⸗ meſſen unterzubringen, führten wir deutſche Ge⸗ bäude auf. Die hohen, eindrucksvollen Würfelblocks, wie man ſie an der Peripherie von Hamburg, Frank⸗ furt und Berlin ſieht, werden jetzt an den großen Ausfallſtraßen Londons nachgebildet; ihre großen, flachen Fronten begegnen uns am Themſeufer und über den Bäumen des St. James⸗ Parks; ihre Kur⸗ ven aus Stahl und Glas ſehen auf die Fleetſtreet herab. Unterdeſſen ſind unſere Kunſtgewerbler eifrig dabei, deutſche Formen nachzubilden, um mit ihnen unſere deutſchen Häuſer auszuſtatten. Aus den Werkſtätten von München und Wien tauchen neue Linien und Materialien auf. Wir lernen, daß man aus Stahl Stühle und Tiſche machen, daß man Decken und Wände in leuchtenden Farben anſtrei⸗ chen kann. Mittlerweile durchdringt die deutſche Nachkriegsatmoſphäre unſer ganzes Kunſtſchaffen. Es iſt eine Atmoſphäre von Zweifel und Verzweif⸗ lung, der Ausblick eines niedergebrochenen Landes, das ſich zum Licht emporringt. Er iſt ſo finſter, manchmal bis zum Neurotiſchen, aber immer ein⸗ drucksvoll. Seine Wirkung begann mit Freud und Adler, der Wiener Pſychologenſchule, deren Einfluß auf die britiſche Nachkriegsjugend unermeßlich war. Wir finden ihn in den Werken von Feuchtwanger, Thomas Mann wieder. Er bricht ſich auf der Bühne und im Film Bahn. Die amerikaniſche Revue iſt von der Bühne ver⸗ ſchwunden. Statt deſſen haben wir das„Weiße Rößl“ und„Caſanova“ komplett vom Berliner Großen Schauspielhaus;„Wiener Walzer“, das Humperdinck⸗Reinhardt⸗Stück„Mirakel“ und die „Schöne Helena“, die, wenn auch von einem Fran⸗ zoſen namens Offenbach komponiert, und von einem Engländer mit dem Namen Meſſel(deutet hier nichts auf deutſchen Urſprung?) ausgeſtattet, nichts⸗ deſtoweniger ebenfalls von Reinhardt inſzeniert worden iſt. Die amerikaniſche Operette iſt vorüber. Der Geiſt des Johann Strauß hat Gerſhwin ver⸗ trieben. Und das Verbrecherſtück wurde erſetzt durch Probleme der Freudſchen Pſychologie, deren Schau⸗ platz gewöhnlich Wien oder Tirol iſt. In ſeiner ureigenſten Kunſt, dem Film, hat Amerika ſich dem Unvermeidlichen ergeben; es hat ſeine Ateliers mit deutſchen Regiſſeuren gefüllt, mit deutſchen und ungariſchen Stars, Wiener Szenenildern— und doch 1 5. e 5 a 1 N 5 zieht die einheimiſche deutſche Schöpfung weiterhin die Gebildeten an. Deutſchland inſpiriert heute unſere Geſetzgebung, unſere Architektur, unſere Muſik, unſere Literatur, unſere Erholung, unſere Philoſophie, unſere Kun, 5 unſere Bhne und unſeren Film— und wir können den ſchwermütigen Gedanken nicht unterdrücken, daß wir vor nicht ſehr langer Zeit in einen Krieg ge⸗ zogen ſind, um die Welt von dem„Fluch der deut⸗ ſchen Kultur“ zu erretten.“ O Profeſſor Dr. Ernſt Mayer 7. Im 2 5 von 70 Jahren ſtarb geſtern an einem Schlaganfa der Dekan der juriſtiſchen Fakultät der Unive! ſität Würzburg, Geheimrat Dr. jur. Eruſt Mayer, Dozent für deutſches bürgerliches Recht, Handels⸗ und Wechſelrecht, bayeriſches Landesrecht, deutſche Rechtsgeſchäfte und Kirchenrecht. Der Ver⸗ ſtorbene gehörte ſeit 45 Jahren der Würzburger 1 * 13 Univerſität an. Auch im politiſchen Leben ſpielte Dr. Mayer eine Rolle. Früher ein Führer der Jung; liberalen Bewegung, kandidierte er 1919 auf det Liſte der Bayeriſchen Volkspartei und wandte ſich ſpäter der Deutſchnationalen Volkspartei zu. O Hausauktionen und Auktionsgeſetz. In Kunſt⸗ handelskreiſen wächſt das Mißtrauen gegen Hausauktionen in immer ſtärkerem Maße an, und die Vorlagen zu einer Aenderung des Auktions geſetzes beſchäftigen ſich zu einem großen Teil mit dieſer Art Auktionen. Vor allem wird der Einrich⸗ tung vorgeworfen, daß ſie nur eine Scheinauktion iſt, indem allein ſehr hoch limitierte Stücke katſüch⸗ lich verkauft werden. Die falſchen Bieter ſind he. reits zu einem Syſtem geworden. Ferner geht der Vorwurf dahin, daß der zu verſteigernde Beſitz auf dieſen Aukttnen nicht nur ſelten wirklicher Hausheſth iſt, ſondern, daß die Auktionatoren allerlei ande ware mit einſchmuggeln. Aus Fachkreiſen wird ez darüber berichtet, daß das hohe Limit hauptſächlich nur ber ſehr wertvollen Stücken in Frage komm Allerdings werden Scheinangebote häufig beobachtet. Bis zur endgültigen geſetzlichen Regelung müſſen gewiſſe Scheidungen vorgenommen werden, und man ſollte ſich davor hüten, ſämtliche Hausauktionen unter demſelben Geſichtspunkt zu bewerten. . 4 2 2 ie⸗ a8 1a g⸗ 8 * 5 — 5 Mittwoch, 17. Auguſt 1932 3. Seite/ Nummer 380 —— gehn Gebote für heiße Tage 1 Stehe früh auf, lüfte zeitig die Betten und ſchließe ſpäteſtens gegen 7 Uhr die Fenſter und Läden. 3 2. Im Zimmer laſſe Waſſer verdunſten in mög⸗ lichſt zahlreichen und flachen Gefäßen, und du wirſt über die angenehme Kühle erſtaunt ſein. 3. Bei Spaziergängen trage leichte Kleidung und bei praller Sonnenhitze eine ebenſolche Kopf⸗ bedeckung. 4 Beim Trinken vermeide alle Haſt und kühle dich erſt gehörig ab. Das Durſtgefühl läßt ganz be⸗ deutend nach, wenn man einen Schluck Waſſer ſo lan geim Munde behält, bis es warm geworden iſt. 5. Plötzliche kalte Bäder an heißen Sommertagen können den Tod zur Folge haben. Vorherige Ab⸗ kühlung des Körpers und eine ſchnelle kalte Abrei⸗ bung der Arme und der Bruſt iſt dringendes Er⸗ ſordernis. 6. Am Abend nach Untergang der Sonne öffne alle Fenſter und Türen und laſſe ſie während der Nacht möglichſt offen. Alle übermäßig warmen Decken beim Schlafen ſind zu vermeiden. 7. Sei vorſichtig mit Speiſen. Unter keinen Um⸗ ſtänden dürfen leicht verderbliche Lebensmittel der Sonne ausgeſetzt ſein. Der jetzt unbenutzte Zimmer⸗ ofen iſt für kleine Sachen eine vorzügliche Kühlſtätte. g, Habe ein beſonderes Augenmerk auf den Magen und auf das Wohlbefinden der Säuglinge. Hitzwellen haben faſt ſtets größere Säuglingsſterb⸗ lichkeit zur Folge. Die junge Mutter ſtille ihr Kind nach Möglichkeit ſelbſt. 9. Hitzſchläge ſuche bis zum Eintreffen des Arztes zurch Oeffnen der Kleider und Abwaſchungen des Kopfes und Körpers mit kaltem Waſſer abzudämmen. 10. Gedenke auch der Tiere in dieſer heißen gahreszeit. Vieh, insbeſondere Pferde und Rindvieh, aber auch die Kleintiere aller Art den Sonnen⸗ ſtrahlen ſtundenlang auszuſetzen und ſie womöglich ſeſtzubinden, iſt eine verabſcheuungswürdige Tier⸗ guälerei. Gib deinen Haustieren mehrmals am Tage reines friſches Trinkwaſſer! Hochbetrieb im Strandbad Das Strandbad kann jetzt endlich den Zuſpruch gufweiſen, den es verdient. Sehr zu dem Maſſen⸗ beſuch tragen ſelbſtverſtändlich die Ferien bei, die ſehr viele Mannheimer, denen eine Reiſe verſagt bleibt, am Lido verleben. Die tägliche Beſucherzahl hält ſich in dieſer Woche ſtändig etwa bei 20 000 und auch am heutigen Mittwoch ſetzte in den Vormittags⸗ ſtunden der Zuſtrom wieder ſo ſtark ein, daß dieſe Zahl erneut ohne Schwierigkeiten erreicht werden dürfte. Leider iſt vom geſtrigen Tage wieder ein Todes⸗ fall zu melden. Der 19 Jahre alte Bäckergehilfe Josef Magin aus Berghauſen bei Speyer, der hier in Arbeit ſtand, iſt ſpurlos verſchwunden, ſo daß angenommen werden muß, daß er unbemerkt ertrunken iſt. Ein gewiſſes Selbſtverſchulden des Ertrunkenen liegt zweifellos vor, denn er ging in der Rähe der unteren Badegrenze in das Waſſer, wo der Strand nicht mehr die Flachheit aufweiſt, die er in der Mitte beſitzt und die für Nichtſchwimmer vor⸗ teilhaft iſt. * Deutſches Heldentum in Afrika. Zu dem in Nr. 315 unter dieſer Ueberſchrift veröffentlichten Ge⸗ denkartikel wurde in der einleitenden Note ausge⸗ führt, daß zur Beſatzung des kleinen Kreuzers„Kö⸗ nigsberg“ zwei Mannheimer gehörten. Wie uns nunmehr mitgeteilt wird, haben nicht weniger als fünf Mannheimer auf der„Königsberg“ Dienſt getan, und zwar außer dem Funkoffizier Götzinger und dem Obermaſchiniſtenmaat Nieß Herr Friedrich Kunz, Waldhof, Akazienſtraße 12. wohnhaft, und die Gefallenen Scheffelmeyer und Hugo Obert. Herr Kunz war Heizer an Bord der„Königsberg“. Der Verfaſſer des Artikels gehörte als Kriegsfreiwilliger, der auf Grund ſeines Einjährigen mit den Offizieren verkehrte, zu den „Bwana mkubwa“(großen Herren) und kam mit Landsmann Kunz, der als Heizer ein„Bwana mdogo“(kleiner Herr) war, nicht zuſammen. Er hat ihn infolgedeſſen nicht kennengelernt, was bei einer Beſatzung von 300 Mann durchaus begreiflich iſt. Iſt der Hitze-Rekord erreicht? Am Dienstag war der heißeſte Tag Der heißeſte Tag in dieſem Jahr war der geſtrige Dienstag mit einem Maximum von 33,2 Grad Celſius im Schatten. Haben wir noch heißere Tage zu erwarten? Nach den heutigen Meldungen der Wetterwarten iſt mit der Fortdauer der Tropenhitze zu rechnen, von der nicht nur wir heimgeſucht werden. Aus der Reichs⸗ hauptſtadt wird von Rekordzahlen des 662 000 Kbm. verbraucht wurden, ſo iſt dies im Ver⸗ gleich zu Mannheim nichts außergewöhnliches. Wie wir erfahren, betrug die hieſige Waſſerförderung am 13. Auguſt 64978 Kbm., am 14. Auguſt 40 236 Kbm., am 15. Auguſt 59 535 Kbm. und am 16. Auguſt 65092 Kbm. Zieht man davon den geringen Eigen⸗ verbrauch des Waſſerwerks ab, ſo kann geſagt wer⸗ Allgemeine Flucht in ganz Deutschland ans Wasser Waſſerverbrauchs und des Beſuchs der Freibäder berichtet. So war das Strandbad Wannſee am Montag von 13 500 Perſonen beſucht, eine Zahl, die an die des Mannheimer Strandbades nicht heranreicht. Dabei iſt allerdings zu berückſich⸗ tigen, daß Berlin noch mehr Badegelegenheiten hat, die Tauſende aufnehmen können, ſo den Waſſerſport⸗ platz Tempelhof, der am Montag von 27 000 Per⸗ ſonen beſucht war. Wenn weiter gemeldet wird, daß in Berlin der Waſſerverbrauch innerhalb von drei Tagen um 130 000 Kbm. geſtiegen iſt und daß am Montag allein den, daß Mannheim im Verhältnis zu ſeiner Ein⸗ wohnerzahl viel mehr Waſſer als Berlin verbraucht. Die ſtädtiſche Fuhrverwaltung hat ſeit Beginn der Hitzeperiode ſtändig ihre fünf Motor⸗Spreng⸗ wagen in der Innenſtadt unterwegs. In den Vororten iſt das Begießen der Straßen Privat⸗ unternehmern übertragen. Klagen über zu mangel⸗ haftes Beſprengen der Straßen ſind der Direktion der Fuhrverwaltung bis jetzt nicht zu Ohren ge⸗ kommen. Der Waſſerverbrauch der Fuhrverwaltung beträgt ſeit Beginn der Hitzeperiode durchſchnittlich 1200 Kbm. täglich. Sch. ãããããüũũã ſã ãͥydſ ã VVydddddGbdbGCãäæ⁵üãſãdwVGVTGTGTGçdꝓͤdddddd d Tragiſches Ende Zu unſerer im geſtrigen Abendblatt veröffent⸗ lichten Meldung über die Tat des Inhabers der Firma Chriſtian Zebert Nachf., Sebaſtian Berger in Ludwigshafen wird uns von einigen ſeiner Mann⸗ heimer Berufskollegen geſchrieben: Seb. Berger, der im 52. Lebensjahr ſtand, ent⸗ ſtammt einer alten bayriſchen Handwerkerfamilie. Er iſt wie auch ſeine Frau von Hauſe aus ſehr ver⸗ mögend. Die Eheleute kauften vor 20 Jahren die Geſchäftsbücher fabrik Chriſtian Zebert in Ludwigs⸗ hafen. Dieſes Geſchäft mit angegliederter Büro⸗ bedarfs⸗ und Schreibwarenhandlung wurde ſ. Zt. in das gleichfalls erworbene Verlagsgebäude der Firma Julius Waldkirch, Kaiſer⸗Wilhelmſtr. 19, verlegt und zu hoher Blüte gebracht. Infolge des wirtſchaftlichen Niederganges und Einſchrumpfung der pfälziſchen und Ludwigshafener Induſtrie, die einſt in erſter Linie die Papier⸗ und Schreibwarenbranche befruch⸗ tete, hatte gerade die Firma Zebert Nachf. die meiſten Verluſte. Das vor einem Jahre ſeitens der Liefe⸗ ranten eingegangene Vergleichsverfahren verſpricht in vorgeſehener Zeit ſeinen Ausgleich zu finden. Perſönlich hat jedoch diefe Stockung in dem Lebens⸗ werk dieſes ſo fleißigen und humorvollen Mannes tiefgehende Nervenſtörungen verurſacht. Eine un⸗ heilbare Magenerkrankung tat das Uebrige. Einem Jeden, der die Weſensart des Herrn Berger kannte, iſt der Selbſtmord ein Rätſel, zumal auch durch eigene Sparſamkeit und die ſeiner fleißigen Gattin und Söhne der größte Teil der ge⸗ ſchäftlichen Schwierigkeiten überwunden iſt. Nur eine plötzlich aufkommende Geiſtesſtörung kann Herrn Berger zu der beklagenswerten Tat verleitet haben. * Betrügeriſche Wäſchereiſende. Immer wieder treten in den Landgemeinden, hauptſächlich im badi⸗ ſchen Hinterland, Reiſende auf, die in aufdring⸗ licher Weiſe Wäſche abtzuſetzen ſuchen. Durch Vöſt und Täuſchung werden Frauen veranlaßt, ihre Namen auf einen Zettel zu ſchreiben; erſt ſpäter erkennen ſie, daß ſie einen Beſtellſchein auf Wäſche oder Schuldſchein(Ratenkauf) unterſchrieben haben. Teilweiſe werden auch mehr Stücke berechnet als geliefert wurden. Teilweiſe ſchreibt der Reiſende auf den Beſtellſchein eine viel größere Menge, als die Käuferin beſtellt hat. Meiſt unterſchreiben dann die Frauen den Beſtellſchein, ohne ſich zu überzeu⸗ gen, was darauf ſteht. Die gekaufte Wäſche iſt mei⸗ ſtens von geringer Qualität. Kündigungen bei der Straßenbahn Am 15. Auguſt erhielten, ſo wird uns geſchrieben, 50 Fahrbedienſtete der Straßenbahn die Kündigung ihres Dienſtverhältniſſes auf den 1. Oktober 1932; 30 Arbeiter des Werkſtättenperſonals ſollen zum gleichen Termin entlaſſen werden. Die Kündigungen wur⸗ den durch den Herrn Oberbürgermeiſter gemäß Artikel 10 und 11 der Badiſchen Haushaltsnotver⸗ ordnung vom 9. 10. 31 verfügt; der Stadtrat hat unſeres Wiſſens ſeine Zuſtimmung zu dieſen harten Maßnahmen nicht gegeben. Die Straßenbahn weiſt als Folge der ſchweren Wirtſchaftskriſe im Geſchäftsjahr 1931/2 einen Fehl⸗ betrag von rund 1 500 000% aus, gewiß eine Summe, an der man nicht vorübergehen kann. Prüft man aber den Verwaltungsbericht der ſtädt. Stra⸗ ßzenbahn nach kaufmänniſchen Grundſätzen, ſo ergibt ſich ein weſentlich anderes Bild. Dafür einige Hin⸗ weiſe: Im Geſchäftsbericht 1931/32 wurden bei der Straßenbahn durch Senkung der Löhne und Gehälter der Betrag von 600 000% eiu⸗ geſpart. Dieſe Summe verblieb aber nicht dem Betrieb, ſon⸗ dern wurde entſprechend den Beſtimmungen der Not⸗ verordnung zur Deckung von Wohlfahrtslaſten ver⸗ wendet, müßte jedoch bei Anführung des Fehlbetra⸗ ges der Straßenbahn mit in Rechnung geſtellt wer⸗ den. Ferner iſt die Frage zu ſtellen:„Würde es ſich ein nach kaufmänniſchen Prinzipien geführter Be⸗ trieb leiſten, in einem Jahr ſchwerſter licher Not Abſchreibungen 700 000„/ vorzunehmen?“ Sodann iſt immer wieder zu proteſtieren gegen die Abführung von 300 000/ durch die Straßenbahn an die Stadtkaſſe für die Benützung ſtädti⸗ ſcher Einrichtungen. Die Straßenbahn er⸗ r wirtſchaft⸗ im Betrage von ledigt ſelbſtändig ſämtliche Perſonal⸗ und Kaſſen⸗ geſchäfte. Selbſt in guten Jahren waren nur 150 000/ abzuführen. Auf die recht hohe Berech⸗ nung der Strompreiſe für die Straßenbahn und die Heranziehung zu den Straßenkoſten ſei nur hingewieſen. Berückſichtigt man dieſe Geſichts⸗ punkte, dann bekommt die Bilanz ein ganz anderes Geſicht. Die Hinweiſe ſind umſomehr berechtigt, weil ja auch die OEG, alle dieſe Belaſtungen nicht zu tra⸗ gen braucht. Und nun zu den Entlaſſungen ſelbſt; ſind ſie notwendig oder nicht? Die Monate Juli und Auguſt ſind als Ferienmonate für die Straßenbahn die ſchlech⸗ teſte Geſchäftsperiode des ganzen Jah⸗ res. Sie hat die ſchlechteſte Verkehrsfrequenz. Die Einſchränkungen im Fahrplan machen ſich in diefen Monaten am wenigſten bemerkbar. Aber ſelbſt in dieſer Zeit war kein einziger Fahrbedienſteter zuviel vorhanden. Vielmehr mußten die Fahrdienſtleiter mit aller Raffineſſe den Dienſt einteilen, um mit dem Perſonal durchzukommen, ohne allzuviel Aus⸗ hilfsperſonal beſchäftigen zu müſſen. Allerdings ſind 70 Fahrbedienſtete in anderen Aemtern, hauptſächlich beim Fürſorgeamt, untergebracht; wenn aber dort einmal Perſonalabbau möglich iſt, dann haben ſich die Verhältniſſe im aufbauenden Sinne entwickelt und auch bei der Straßenbahn geht es aufwärts. Beim Werkſtättenperſonal iſt gleichfalls kein Arbeiter gu⸗ viel beſchäftigt. Ein Abbau von 30 Arbeitern hätte beſtimmt eine Vernachläſſigung des Wagenparks und der Oberleitung zur Folge. 5 Durch Penſtonierungen und Entlaſſungen hat ſich der Perſonalſtand der Straßenbahn ſo ſchon recht raſch vermindert. Am 31. 3. 31 waren noch 667 Schaffner und 432 Wa⸗ genführer vorhanden; am 15. 8. 32 waren es 561 Schaffner und 374 Führer. Mithin eine Verminde⸗ rung um 15 v. H. Im November 1931 wurde ſchon mit der Gewährung des im Jahre 1932 fälligen Ur⸗ laubs begonnen. Wenn keine Entlaſſungen erfolgen, wird das Schaffnerperſonal bis Jahresſchluß ſeinen Urlaub haben Für den Urlaub der Wagenführer aber wird man beſtimmt noch den Januar 1933 be⸗ nötigen. Dieſe Schwierigkeiten ſind trotz einem äußerſt niedrigen Krankenſtand beim Perſonal zu verzeichnen. Der Copyngkt by Amalthes Verlag, Wien erzog von Keichſtadt Ein historischer Roman von Ottokar Janetschek 28 „Nun, der Wunſch, ein großer Mann werden zu wollen, iſt doch nichts Schlechtes! Mann könnte ihm diefe Marotte ruhig laſſen! Kinder haben doch im⸗ mer allerhand großartige Vorſtellungen!“ „Na ja! Aber er iſt bei alledem falſch und heim⸗ tückiſch! Seine Lehrer beſchweren ſich deswegen nur zu oft!“ Der Kaiſer zeigte der Tochter die Relatio⸗ nen Dietrichſteins und ſagte:„Das alſo ſind die Er⸗ folge! Da muß entſchieden Remedur geſchaffen wer⸗ den! Und deswegen biſt du da! Du mußt dem Buben ordentlich zuſetzen, ſonſt kann man für ſeine Moralität nicht garantieren!“ Maria Louiſe wollte etwas erwidern, aber der Kaiſer ſchnitt ihr das Wort ab. „Nichts da! Du biſt hier, um den Buben Mores zu lehren, alſo richte dich darnach!“ Die Tochter beugte ſich unter den Willen des Vaters. 8 „Sie wollte ſich zunächſt überzeugen, ob die An⸗ klagen des Oberhofmeiſters denn wirklich auf Wahr⸗ heit beruhen, da ſie es nicht glauben könnte, daß das Bübchen die Jahre her ſo aus der Art geraten ſei. So beſchloß ſie, den Kleinen während des Unterrich⸗ tes zu überraſchen. Mit klopfendem Herzen ſtand ſie horchend vor der Tür des Prinzenzimmers und vernahm, wie der Kleine mit Foreſti über Botanik ſprach. Die Stimme des Kindes war klar, ſeine Sprache eindrucksvoll, ſeine Antworten auf die geſtellten Fragen zeigten Ueberlegung und Intelligenz. Jäh wallte die Mutterfreude in ihrem Herzen auf. Schon war ſie daran, die Tür zu öffnen, um das Söhnchen an ſich zu reißen, als plötzlich die Stimme des Lehrers mit ſcharfer Betonung erklang: „Mein Prinz, ich bitte mir's aus, daß Sie immer zum Fenſter hinaus ſehen! Sie haben ſtill zu ſitzen!“ „Draußen iſt es viel ſchöner als hier“, antwortete der Knabe.„Ich will lieber bei den Blumen ſein, als nur von ihnen ſprechen!“ „Wir werden ſodann einen kleinen Spaziergang machen. Bis dahin müſſen Sie aber ruhig ſitzen bleiben!“ „Nein, ich will nicht!“ erklang die Stimme des Prinzen. „Prinz!“ „Nein!“ Es klang ſchrill und frech. „Kommen Sie ſofort an den Tiſch, Prinz!“ „Nein!— Nein!— Nein!“ Zorniges Fußſtamp⸗ fen war hörbar. Maria Louiſe öffnete leiſe die Tür. Da ſah ſie den Knaben hinter dem Schreibtiſch dem Lehrer gegenüberſtehen. Die Augen des Prinzen ſprühten Blitze. e Sie augenblicklich her, ſonſt gibt es eine Strafe!“ rief Foreſti zornig. Da wies der Prinz mit dem Zeigefinger nach der Tür.„Sehen Sie“, rief er,„eine Dame!“ „Machen Sie keine dummen Späße, Prinz!“ Foreſti patſchte mit der flachen Hand zornig auf den Tiſch. 811 iſt eine große Dame!“ beharrte der Prinz. „Ja!“ ſagte jetzt Maria Louiſe,„das Kind ſpricht die Wahrheit!“ Foreſti fuhr herum.„Wie?“ „Entſchuldigen Sie die Störung“, ſagte die Her⸗ zogin,„aber eine Mutter nimmt ſich das Recht, ihren Sohn zu beſuchen!“ Foreſti and einen Augenblick faſſungslos und ſtammelte unzuſammenhängende Worte. „Ith bitte um Verzeihung, Hoheit, aber ich konnte nicht ahnen, daß. „Es iſt gut!... Sie wiſſen, wer ich bin?“ „Ich glaube, die durchlauchtigſte Frau Herzogin von Parma untertänigſt begrüßen zu können.“ „So iſt es! Und wer ſind Ste?“ 5 „Hauptmann Foreſti, Eurer Hoheit untertänigſt zu dienen!“ „Ach, Sie ſind Hauptmann Foreſti? Man hat von Ihnen ſchon viel berichtet! Ich will nicht lange ſtören! Nur einige Begrüßungsworte!“ Foreſti wendete ſich an den Knaben:„Kommen Sie näher, mein Prinz! Ihre durchlauchtigſte Frau Mama iſt hier!“ Napoleon Franz zog die Augenbrauen zuſammen und muſterte finſter die Mutter.„Dieſe da iſt nicht meine Mama!“ ſagte er wegwerfend. „Aber Kind!“ rief Maria Louiſe,„Du wirſt doch noch deine Mama erkennen, die dich immer ſo lieb gehabt hat! Komm', mein Liebling, laß dich ans Herz drücken!“ „Nein! Ich will nicht!“ „Warum nicht?“ „Ich erkenne Sie nicht!“ Maria Louiſe ſah hilflos auf Foreſti. „Ach ja!“ ſeufzte dieſer,„er iſt manmal ſehr eigen⸗ ſinnig!“ Und zum Prinzen gewendet, ſagte er ſtreng: „So kommen Sie doch, mein Prinz, wenn Sie hören, daß Ihre Frau Mama Sie liebhaben will!“ „Nein!“ „Die Dame iſt wirklich Ihre Mama! Sie können es ruhig glauben, wenn ich es Ihnen ſage!“ Meine Mama war viel ſchöner als dieſe da!“ „Wie?“ Foreſti und Maria Louiſe ſprachen das Wörtchen gleichzeitig voll Entſetzen aus. Foreſti ſtieg alles Blut zu Kopf. „Der Knabe hat eine ſehr ſchlechte Erziehung ge⸗ noſſen, daß muß ich ſchon ſagen“, erklärte die Her⸗ zogin mit einem ſtrafenden Seitenblick auf Foreſti. Dann ging ſie auf ihr Kind zu, das hinter dem Tiſch ſtehend das Herankommen der Mutter geſpannt erwartete. Maria Louiſe hob den Sohn zu ſich empor und verſuchte ihn zu küſſen. Der Kleine wendete ſich ſchroff ab. Enttäuſcht ſtellte ihn die Mutter zu Boden. „Ich bin ſehr unzufrieden mit dir!“ ſagte ſie auf Franzöſiſch. Wie mit einem Schlage war das Benehmen des Kindes verändert. Es blikkte mit großen, verwun⸗ derten Augen auf die Mutter und faßte plötzlich ihre Hand. i „Nun, was iſt?“ fragte die Herzogin überraſcht. „Ach bitte, bitte, ſprechen Sie noch einmal in dieſer Strache, in der hier niemand mit mir reden will!“ „Kind!“ Maria Louiſe riß das Söhnchen zu ſich empor.„Was hat man aus dir gemacht? Man will dir deine Mutterſprache nicht gönnen? So ſollſt du daran keinen Mangel leiden, ſolange ich bei dir bin.“ Zu Foreſti gewendet, ſagte ſie:„Ic bitte Ste, mich mit dem Kleinen einige Minuten allein zu laſſen!“ „Zu Befehl, Hoheit! Ich werde inzwiſchen im Antichambre warten!“ Er ging. Maria Louiſe nahm den Sohn auf den Schoß und unterhielt ſich mit ihm in franzöſiſcher Sprache. So brachte ſte es leicht zuwege, das Herz des Jun⸗ gen zu erſchließen. Bald darauf ſtand die Herzogin vor ihrem kaiſer⸗ lichen Vater und beſchwerte ſich darüber, daß man das Kind alles entbehren laſſe, was es an ſeine Eltern erinnere.„Man will aus ihm mit Gewalt einen öſterreichiſchen Erzherzog machen!“ ſagte ſie gekränkt. „Das iſt auch wahr!“ entgegnete der Kaiſer.„Du mußt doch einſehen, daß man hier in Wien keinen franzöſiſchen Prinzen aufziehen kann! Das würde den Mächten gerade noch paſſen, daß wir in Oeſter⸗ reich bonapartiſtiſche Propaganda betreiben! Es iſt dein Sohn! Daher iſt er ein Habsburger und damit baſta! Ich habe es einmal übernommen, deinen Sohn in meiner Obhut zu behalten, folglich muß es mir ſchon überlaſſen bleiben, zu beſtimmen, welche Lehrer und Erziehungsmittel für ihn zu wählen ſind. Da laß' ich mir abſolut nichts dreinreden! Wenn du gekommen biſt, hier etwas anderes einzuführen, dann tut es mir leid, dir ſagen zu müſſen, daß es dir nicht gelingen wird!“ „Ach, verzeihen Sie, lieber Papa, aber ein Muk⸗ terherz fühlt am beſten, was dem Kinde nottut. Die Männer, die um ihn ſind, ſind eben nur Männer und wiſſen nicht, wie fein ein Mutterherz zu empfin⸗ den vermag!“ „Was nicht gar! Hör' mir auf mit deinen ewigen Sentimentalitäten! Ich hab' Kreuz genug wegen des Buben mit den Mächten, die immer wieder glauben, ich hätt' ein beſonderes Intereſſe für die Napoleo⸗ niden. Frankreich mißtraut mir, ſeit ich mich um das Schickſal deines Kindes angenommen hab'.“ „Wenn Sie, beſter Papa, wegen meines Sohnes Unzukömmlichkeiten haben, ſo wird es wohl am beſten ſein, wenn ich das Kind mit mir nach Parma nehme.“ n (Fortſetzung folgt) 4. Seite/ Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Auguſt 1992 Hauptverfammlung der * Neuſtadt a. H. 16. Aug. Der Verband der Bildhauer⸗ und Grabſteingeſchäfte Baden⸗Pfalz⸗Saar im Reichsbund der Bildhauer⸗ und Grabſteingeſchäfte, Sitz München, hielt hier eine gutbeſuchte J ahres⸗ BgHauptverſammlung im Scheffelſaale des Saalbaues ab, die vom 1. Vorſitzenden, Kunſtbild⸗ hauer Fries ⸗ Heidelberg, eröffnet und geleitet wurde. Bei Erſtattung des Geſchäftsberichtes gab der Vorſitzende ein Bild der überaus betrüblichen Lage der Bildhauer⸗ und Grabſteingeſchäfte. Er betonte die Notwendigkeit individueller Arbeitsausführung, damit die ſich immer breiter machende Maſſen⸗ und Ramſchware vom Markt verſchwinde. Behörden und Preſſe wurden gebeten, immer wieder darauf hinzu⸗ weiſen, daß das gelernte Handwerk mehr als bisher unterſtützt wurde, damit der Bildhauerberuf vor vollſtändiger Arbeitsloſigkeit und damit vor dem Zu⸗ ſammenbruch bewahrt werde. Die Bevölkerung möge bei Erſtellung von Grabmälern für verſtorbene Angehörige in erſter Linie auf wirklich gute, fachmänniſche Arbeit ſehen und ſich von Außenſeitern, alſo Nichtfachleuten, nicht beraten laſſen. Beklagenswert ſei, daß gerade in letzter Zeit— auch mit Unterſtützung der Behörden — immer wieder das billigſte Angebot Berückſichti⸗ gung finde, obwohl eine ſachgemäße Prüfung ohne weiteres zu dem Ergebnis führe, daß gute Arbeit nur dann geleiſtet werden könne, wenn ſie angemeſ⸗ klöhauer ſen bezahlt werde. Leider würden mancherorts auch die Friedhofbeſtimmungen zu kraß und zu ſchablo⸗ nenhaft gehandhabt. Nicht immer laſſe es ſich er⸗ möglichen, daß ſich, gemäß ſolchen Beſtimmungen, Farbe, Material und Größe auch in Einklang brin⸗ gen ließen mit der Schaffung eines harmoniſchen Ge⸗ ſamtbildes. Hier müſſe man darauf achten, daß ſich das Grabmal auch geſchmackvoll in das Bild des be⸗ treffenden Friedhofs eingliedere. Zu bedauern ſei ferner, daß die Bildhauerarbeit an Bauten und Grabmalen immer ſeltener werde. Großzügigkeit unter Berückſichtigung der Not unſerer Zeit würde hier manche Beſſerung bringen. Einſtimmige Annahme fand ein dem Reichsver⸗ band zugeleiteter Antrag, mit Rückſicht auf die wirt⸗ ſchaftliche Notlage des Bildhauergewerbes ſämtliche Tarife mit ſofortiger Wirkung zu kündigen und für die Folge nur noch nach tatſächlichen Lei⸗ ſtungen zu bezahlen. Die Neuwahlen hatten folgen⸗ des Ergebnis: 1. Vorſitzender Fries ⸗ Heidelberg, 2. Vorſitzender Boppel⸗Heidelberg. Für die Pfalz wurden beſtimmt: J. W. Steger⸗Neuſtadt und Kern⸗ Landau, für das Saargebiet Heinrich⸗ Homburg. Als Ort der nächſtjährigen Tagung wurde Karlsruhe beſtimmt. Der Nachmittag galt— unter der ſachkundigen Führung von Bildhauer Steger⸗Neuſtadt einer Fahrt ins pfälziſche Weinparadies. Aus Vaden Drei Todesopfer des Rheins bei Kehl Kehl, 16. Auguſt. Geſtern nachmittag iſt im Kleinen Rhein der 19 Jahre alte Leritty Levi er⸗ trunken. Die Leiche konnte geborgen werden. Um die gleiche Zeit verſchwand im Straßburger Rheinhafen ein unbekannter Mann, vermut⸗ lich ein Pole. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Eine Stunde ſpäter iſt im Rhein⸗Rhone⸗ Kanal gegenüber der Illſchule der 23 Jahre alte Erwin Wittmann Dimeringen ertrunken. Großfeuer * Oppenau, 17. Auguſt. In der Nacht zum Sonn⸗ tag ging über unſere Gemarkung ein ſchweres Ge⸗ witter nieder. Dabei ſchlug der Blitz in die Scheune des Bäckermeiſters Müller und zündete. Das mit Getreide vollſtändig angefüllte Grbäude wurde ein⸗ geäſchert. Auch die landwirtſchaftlichen Geräte wurden ein Opfer der Flammen. Oberkirch, 17. Auguſt. In der vergangenen Nacht braunte das Anweſen des Landwirts Greſſig uin Haslach bei Oberkirch vollſtändig nieder. Die geſamte Ernte, etwa 2000 Garben, wurden ein Opfer der Flammen. Es konnte ſo gut wie nichts gerettet werden. Der Schaden wird auf 15000 Mark geſchätzt und iſt nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Auf dreifache Art den Tod geſucht * Säckingen, 16. Aug. Der Oberpoſtſekretär Haas unternahm einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich in ſeiner Wohnung die Pulsadern durchſchnitt. Er band die Wunde darauf zu und ſtieg bei Schwör⸗ ſtadt in den Rhein, um dort den Tod zu ſuchen. Er ſchwamm etwa 500 Meter weit, kehrte wieder ans Land zurück und warf ſich dann auf die Schienen vor einen Zug, der ihm den Kopf vom Rumpfe trennte. An Haas waren ſchon ſeit einiger Zeit Spuren von Geiſtesgeſtörtheit beobachtet worden. * * Appenweier, 17. Auguſt. Zwei Motorradfahrer aus Sachſen fuhren in zu kurzen Abſtänden hinter einem Perſonenauto her. Der vordere Motorrad⸗ fahrer wollte das Auto überholen und bemerkte da⸗ bet, daß ein von Renchen kommendes Perſonenauto nahte. Er bog deshalb hinter das vorfahrende Auto, wobei ihn ſein ſich hinter ihm haltender Kamerad mit ſeinem Vorderrad anfuhr. Er kam zu Fall und ſtürzte mitten auf die linke Fahrbahn, wo er von dem von Renchen kommenden Perſonenauto überfah⸗ ren wurde. In bedenklichem Zuſtand wurde er ins Offenburger Krankenhaus verbracht. Die beiden Motorradfahrer befanden ſich auf dem Heimweg von einer Schwarzwaldtour. Aus der Pfalz Schwerer Autozuſammenſtoß nd. Maxdorf, 16. Aug. Auf der Fußgönheimer Land⸗ ſtraße ereignete ſich Samstag ein ſchwerer Auto⸗ zuſammenſtoß. Die Perſonenkraftwagen von Strotel⸗ Schifferſtadt und Dinger⸗Rüſſingen rannten beim Ueberholen eines Lieferwagens in voller Fahrt ſo ſtark zuſammen, daß an beiden Fahrzeugen das vor⸗ dere Achſengeſtänge abgeriſſen und drei Perſonen von Dingers Wagen auf die Straße geſchleudert wurden. Beide Autos mußten abgeſchleppt werden. Tödlicher Sturz auf der Treppe 2: Lambsheim, 16. Auguſt. Die 14 Jahre alte Toch⸗ ter des Tünchers Jakob Wild zog ſich am Sonntag bei einem Sturze von einer Treppe ſo ſchwere Ver⸗ letzungen zu, daß ſie bald darnach im Städtiſchen Krankenhaus in Frankenthal verſchied. 8 Waſſer auf unreiſes Obſt * Morlautern, 16. Aug. Kürzlich ſtarb das 276 jährige Töchterchen Ottilie des Schweizers Leon⸗ hard Schneider. Das Kind hatte unreiſe Birnen gegeſſen und dann Waſſer getrunken. Es kann den Eltern micht dringend genug anempfohlen werden, die Kinder davor zu warnen, nach dem Genuß von Obſt Waſſer zu trinken oder unreifes Obſt zu eſſen. Tödlicher Autounfall Erleubrunn, 16. Auguſt. Am Samstag nach⸗ mittag ereignete ſich am Ortsausgang gegen Ruh⸗ bank ein tragiſcher Autounfall, der ein junges Men⸗ ſchenleben forderte. Der 11jährige Sohn des Fabrik⸗ arbeiters Ludwig Wendel, der ſich an ein Fuhr⸗ werk angehängt hatte, ſprang gerade in dem Augen⸗ blick ab, als das Lieferauts einer Pirmaſenſer Schuh⸗ fabrik vorbeifuhr. Infolgedeſſen ſprang er gegen das Auto und kam ſo unglücklich zu Fall, daß er unter die Räder kam. Schon auf dem Wege zum Krankenhaus verſchied der Junge. 1 Schweres Autounglück bei Biblis * Biblis(Ried), 17. Aug. ereignete ſich in der Kurve auf der Bobſtädter Land⸗ Am Dienstag abend ſtraße in der Nähe des Hofheimer Grundes ein ſchweres Autbounglück. Dort fuhr der 47jährige Bob⸗ ſtädter Landwirt Michael Stumpf mit einem An⸗ hängerfuhrwerk. In der Kurve wollte ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen ihn überholen, rannte dabei jedoch auf den hinteren Wagen auf. Das Auto überſchlug ſich zweimal und ſtürzte dann die fünf Meter hohe Böſchung hinunter. Die beiden In⸗ ſaſſen, zwei amerikaniſche Literaturſtudenten aus Boſton namens Daniel Winthrop und Richard Warthes, erlitten ſchwerſe Kopf⸗ und in⸗ nere Verletzungen. Der Kraftwagen und der Bauernwagen wurden völlig demoliert. Der Fuhr⸗ mann und das Geſpann kamen mit leichten Ver⸗ letzungen davon. Nach der erſten Hilfeleiſtung durch Dr. Mayerhofen und die Arbeiterſamariterkolonne aus Biblis wurden die beiden ſchwerverletzten Amerikaner ins Krankenhaus nach Worms verbracht. 2 75 f 8 5 1 N J Ne 8 e 8 Aussicht Meldung der Landes wefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Donnerstag, 18. Auguſt Kühler, aber ſchwül und Gewitter Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags ee Sr See. Fuft⸗ 3 2 Wind böh 8 ö 85 r Wetten „ e Rich Stärte Wertheim 151]— 17 ſtill— wolkenlos Künigsſtutzl] 568 767,9 20 8 leicht heiter Karlsruhe 1207684 22 SSWI leicht hefter Bad ⸗Bad 213 768,8 21 O leicht wolkenlos Villingen 712 771,7 16 NW. leicht helter Bad Dürrb. 701[— 5— 5— 285 St. Blaſten 780— 186 28 11 NW leicht wolkenlos Badenwell. 422 769.8 23 31 21 ſtill 2 heiter Feldbg. Hof 1275647,2 17 22 15 W leicht halbbedeckt Schauinsld. 668,0 19 26 19 W ielcht helter Ueber dem Feſtland hat der hohe Druck ſeit geſtern weiter an Mächtigkeit gewonnen. Die atlan⸗ tiſche Zyklone hat maritime Luft bis zu den deut⸗ ſchen Mittelgebirgen vorgetrieben, wobet es an der Vorderſeite der maritimen Luft zu verbreiteten Ge⸗ wittern kam. Auch wir müſſen mit einigen ge⸗ wiktterigen Störungen rechnen, ohne daß jedoch vorerſt eine nachhaltige Aenderung unſeres geſamten Witterungscharakters abzuſehen wäre. Reiſewelter in Deutſchland Alpen: 16 bis 19 Grad, heiter, geſtern heiß vorwiegend heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: heiter, örtliche Frühnebel, heiter. Harz⸗ und Thüringer⸗Wald: 19 bis 22 Grad, heiter, örtliche Frühnebel, geſtern heiß und heiter. Nordſee: 17 Grad, wolkig, geſtern mäßig warm und wolkig. Oſtſee: 17 bis 21 Grad, bedeckt, warm und wechſelnd wolkig. Flugwetter in Deutſchland Süddeutſchland hat noch immer ſehr geringe Be⸗ wölkung bei guter Sicht. Nordöſtlich der Linie Borkum— Hannover Dresden iſt maritime Luft eingebrochen. Die Bewölkung innerhalb der mari⸗ timen Luft liegt in 300 bis 500 Meter Höhe. Strich⸗ weiſe kommt es auch zu Niederſchlägen. An der Vorderſeite der maritimen Luft hat ſich eine Ge⸗ witterfront entwickelt, deren Verlauf der Linie Brocken Dresden Olmütz folgt. Die Sicht in der maritimen Luft iſt gut mit Ausnahme der Re⸗ gengebiete, wo ſie mäßige Werte erreicht. Die Höhenwinde kommen allgemein aus Weſt bis Nordweſt und erreichen über Mecklenburg ihre Höchſtwerte(im 1000 ter Niveau 11 Meter je und 20 bis 23 Grad, geſtern heiß und geſtern mäßig Sekunde). Darüber herrſcht allgemein kräftige Weſtnordweſtſtrömung). F Waſſertemperaturen: g a Bodenſee bei Konſtan z 29 Grad Rhein bei Karls ruye n Rappenwörth(Badebecken) 2„ 100 Meter: Von Athen bis Los Angeles Deutſchlands Olympia⸗ Medaillen Obwohl Deutſchland mit Ausnahme von Antwerpen und Paris an ſämtlichen modernen Olympiſchen Spielen beteiligt war, haben unſere Vertreter in den ſportlichen Wettkämpfen der Weltſpiele, einſchließlich der Zwiſchen⸗ Olympia 1906 in Athen, bisher nur 38 erſte, 39 zweite und 32 dritte Preiſe erobern können; recht beſcheidene Zahlen, wenn man ſich vergegenwärtigt. daß die Amerikaner allein in Los Angeles nahezu ebenſoviel Preiſe einheimſen konnten. An den deutſchen Gewinnen waren in hervorragendem Maße in der Vorkriegszeit Turner und Schwimmer betei⸗ ligt. Leicht⸗ und Schwerathleten, Fechter, Ruderer und Schwimmer konnten in Amſterdam und Los Angeles, Win⸗ terſportler in St. Moritz und Lake Placid zwar noch ver⸗ ſchiedentlich Preiſe davontragen; in den ſeltenſten Fällen war uns aber ein Sieg beſchieden. Man Harf daher die Hoffnung hegen, daß die Vorberei⸗ tungen für die 11. Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin ſo ſorgfältig betrieben werden, daß es uns dort möglich iſt, unſere bisher ſo wenig günſtige Bilanz zu verbeſſern. Nachſtehend die Liſte unſerer olympiſchen Preisträger: Athen 1896 Turnen: Reck: 1. Weingärtner⸗Deutſchland; Bar⸗ ren: 1. Flatow⸗Deutſchland; Pferd: 1. Schumann⸗ Deutſchland; Riegenturnen: 1. Deutſchland(F. Fla⸗ tow, A. Flatow, Röſtel, Manteuffel, Böcker, Schuft, Wein⸗ gärtner, Neukirch). Leichtathletik: 100 Meter: 2. Hoffmann⸗Deutſchland; 400 Meter: g. Hoffmann⸗Deutſchland;: 1500 Meter: 3. Galle⸗Deutſchland. Tennis: Herrendoppel: 1. Traun⸗Deutſchland— Boland⸗Belgien. Ringen: Griechiſch⸗römiſch: 1. Deutſchland. Paris 1900 Schwimmen: 200 Meter Rücken: 1.F. Hoppenberg⸗ Deutſchland:27; 5 mal 400 Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland(F. Hoppenberg, M. Hainle, v. Petersdorf, Schöne, Frey). Rudern: Vierer: 3. Hamburg. St. Louis 1904 Turnen: Dreikampf: 1. Spinnler⸗Deutſchland; Sechskampf: 1. Weber⸗Deutſchland. Schwimmen: 880 Par ds: 1. Rauſch⸗Deutſchland 13:11; 1 Meile: 1. Rauſch⸗Deutſchland 2718,15 100 Yards Rücken: 1. Brack⸗Deutſchland:16,87 2. Hoffmann⸗ Deutſchland; 3. Zacharias⸗Deutſchland; 220 Yards Freiſtil: 3. Rauſch⸗Deutſchland; 440 Mards Breu ſt: 1. Zacharias⸗Deutſchland, 2. Brack⸗Deutſchland; Sprin⸗ gen: 2. Hoffmann⸗Deutſchland. Athletik: Hochſprung: 3. Weinſtein⸗Deutſchland 1,775 Meter. Athen 1906 Athletik: 3000 Meter Gehen: 2. H. Müller⸗Deutſch⸗ and. Schwerathletik: Tauziehen: 1. Deutſchland(Schnei⸗ dereit, Rondi, Born, Dörr, Ritzendorf, Wagner, Krämer, Schumann⸗ — Kaltenbach!) Gewichtheben: Einarmig Stoßen: 2. Schneidereit⸗Deutſchland. Schwimmen: 4 mal 250 Meter Staffel: Rauſch, Schiele Bahnmeyer⸗ 2. Deutſchland(Pape, 1. Walz⸗Deutſchland, 2. Mannheim); Springen: Hofmann⸗Deutſchland. 8 Fechten: Florett: 2. Casmir⸗Deutſchland; Säbel: 1. Casmix⸗Deutſchland; Mannſchafts kampf: 1. Deutſchland(Erkrath de Bary, Casmir, Schön, Petry). Mibſaßreat Zweiſitzer: 2. Gebr. Götze⸗Deutſchland. London 1908 Schwimmen: 100 Meter Rücken: Deutſchland. Springen: 1. Zürner; Walz(Deutſchland). Athletik: 800 Meter: 3. Hanns Braun⸗Deutſchland. Radfahren: Malfahren: 3. Neuner⸗Deutſchland. Stockholm 1912 Athletik: 400 Meter: 2. Hanns Braun⸗Deuſchland. 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: 3. Deutſchland(Röhr, Hermann, Kern, Rau) als 1. diſtanztiert. Hochſprung: 2. Lieſche⸗Deutſchland 1/01 Meter. Ringen: Federgewicht: 3. Gerſtäcker⸗Deutſchlond. Tennis: Herreneinzel: 3. Kreutzer⸗Deutſchland. Dameneinzel: 2. Frl. Köring⸗Deutſchland. Ge⸗ m 1 chte s Doppel: 1. Frl. Köring⸗Schomburg(Deutſch⸗ land). Schwimmen: 100 Meter Rücken: 2. Fahr 122,4; g. Kellner⸗Deutſchland. 200 Meter Bruſt: 1. Bathe; 2. Lützow; 3. Maliſch(alle Deutſchland)j. 400 Meter Bruſt: 1. Bathe⸗Deutſchland 62296. Turmſprin⸗ en: 2. Zürner⸗Deutſchland. Kunſtſpringen: 1. Fünther; 2. Luber; 3. Behrens; 4. Zürner(alle Deutſch⸗ land). 4 mal 100 Meter Damen ⸗Freiſtil: 2. Deutſchland.„ Rudern: Vierer: 1 Ludwigshafener RV(Arnheiter, Wilker, Gebr. Findeiſen; 8 Leiſter). 1. Bieberſtein⸗ 2. Behrens; 3. In Antwerpen 1920 und Paris 1924 nicht vertreten! St. Moritz 1928 Winterſport: Viererbob: 3. Deutſchland(Kilian, Heß, Huber, Kempl). Amſterdam 1928 Athletik: 800 Meter für Frauen: 1. Rodtke⸗ Deutſchland. 4 mal 100 eter: 7. Deutſchland(Lam⸗ mers, Corts, Houben, Körnig). 4 mal 400 Meter: 2. Deutſchland(Neumann, Krebs, Storz, Engelhardt). 100 Meter: 3. Lammers⸗Deutſchlond. 200 Meter: 3. Kör⸗ nig⸗Deutſchland. 400 Meber: 3. Büchner⸗Deutſchland. 800 Meter: 3. Engelhardt⸗Deutſchland. Kugelſtoßen: 3. Hirſchfeld⸗Deutſchland. 4 mal 100 Meter Frauen: 3. Deutſchland(Kellner, Schmidt, Holdmann, Junker). Schwimmen: Wafſerball: 1. Deutſchland(E. Rade⸗ macher, J. Rademacher, Cordes, Gunſt, Benecke, Bähre, Amann). 200 Meter Bruſt Damen: 1. Schrader; 2. Mühe (Deutſchland). 200 Meter Bruſt Herren:; 2. E. Rademacher⸗Deutſchland. „Fechten: Damenflorett: 1. H. Mayer; g. O. Oel⸗ kers(Deutſchlandl. Herrenſlorett: 2. Erwin Cas⸗ mir⸗Deutſchland. 5 Ringen: Buntamgewicht: 1. Leucht⸗Deutſchland. Leichtgewicht: 2. Sperling⸗Deutſchland. Hal b⸗ ſchwergewicht: 2. Rieger⸗Deutſchland. Schwer⸗ gewicht: 9. Gehring⸗Deutſchland. i Gewichtheben; Leichtgewi 125: 1. Helbig⸗Deutſ land. Schwergewicht: 1. Straßberger⸗Deutſchland. Federgewicht: 3. Wölpert⸗Deutſchland. Rudern: Zweier ohne St.: 1. Deutſchland(Müller, Möſchter). Reiten: Dreſſur⸗Einzelprüfung: 1. Frh. v. Langen⸗Deutſchlond. Dreſſurmonnſchaftswett⸗ bewerb: 1. Deutſchlond Frh. v Langen, Frh. v. Lotzbeck, Rittmeiſter Linkenbach. Vielſeitigkeitsprüfung: g. Neumann⸗Deutſchland.. Boxen: Halbſchwergewicht: 7. Piſtulla⸗Deutſch⸗ nd. 2 Moderner Fünfkampf: 3. Hax⸗Deutſchland. Radrennen: Zweiſitzer⸗Fohren: 2. Bernhardt(Deutſchlond). 5 Lake Placid 1932 Winterſport: Viererbob: 3. Deutſchland(Kilian, Ludwig, Mehlhorn, Huber). Eishockey: 3. Deutſch⸗ land(Leineweber, Schröttle, Slevogt, Strobl, Herker, Hein⸗ rich, R. Ball, Jänecke, Korff, Römer).* Los Angeles 1932 Athletik: 100 Meter: 3. Jonath⸗Deutſchland. 4 mal 2. Deutſchland(Körnig, Hendrix, Borch⸗ Zehnkampf: g. Eberle⸗Deutſchland. duen⸗ Speerwerfen: 2. E. Braumüller; 3. Flei⸗ 1 ſcher(Deutſchlond). 8 t: 1. Brendel⸗Deutſchland. la Köͤther, meyer, Jonath). [ Federgewich t. 2. Ringen: Bantamgewicht: 0 Ebrledeutſchland. Leichtgewicht: Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1. V. Nich ard fümtlich in Mannhe Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporle 2 82 d 5 7 55 8 8 5 8 a 2 7 55 2. Sperling⸗Deutſchland. Mittelgewicht: 2. Földegk⸗ Decemhſchtheb M 1 cht: 1. J ewichtheben: Mittelgewi 1. Ismayr⸗Deutſe land. Federgewicht: 2. Wölpert 2 Deuſſcheunſ Schwergewicht: 3. Straßberger⸗Deutſchland. Schießen: Piſtole: 3 H. Hax⸗Deutſchlond. Schwimmen: Waſſerball: 2. Deutſchland(Gehr Rodemacher, Cordes, Gunſt, Benecke, H. Schwartz, Schulze Eckſtein, Pohl, Schumburg). 55 Rudern: Vierer mit St.: 1. Deutſchland(Sprem⸗ berg, Meyer, Hoeck, Eller; St: Neumann). Vierer St. 2. Deuiſchland(Meier, Flinſch, Gaber, Dr. Aleſſer Doppelzweier: 2. Deutſchland(Boetzelen, Buhtz 5 Boxen! Bantamgewicht: 2. Ziglorſti⸗Beutſchlanz Federgewicht: 2. Schleinkofer⸗Deutſchland. Welte* gewicht: 2. Campe⸗Deutſchland. Die deutſchen Olympiakämpfer in San Franzisko Die deutſche Olympig⸗Mannſchaft iſt auf der Heimreise programmäßig in San Franzisko eingetroffen, wo ihr am Bahnhof und ſpäter im Hauſe des deutſchen Geſangvereins ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Die Deutſchen wer⸗ den ſich bis Mittwoch in San Franzisko aufhalten und hoben nach der Stodtbeſichtigung wieder eine Reihe geſell⸗ ſchaftlicher Verpflichtungen zu erfüllen. Campe erkrankt Der deutſche Weltergewichtsmeiſter Erich Campe⸗Berlin iſt in Los Angeles plötzlich erkrankt, ſo daß er das Belt hüten muß. Der Vorſitzende oͤes Deutſchen Reichsverbon⸗ des für Amateurboxen iſt bei ihm geblieben. Beide werden zuſommen nach Campes Geneſung ebenfolls die Heimreiſe antreten. Man hofft aber, daß der Berliner den Länder⸗ kampf gegen Amerika in Milwaukee doch beſtreiten kann. Terminliſte der Kreisliga 21. Auguſt: O07— Edingen; Weinheim— Heddesheim; Feudenheim— Leuters haufen; Käfertal— Phönix Neckar⸗ ſtadt— Wallſtadt; Neckarhauſen— Altrip. 28. Auguſt: Edingen— Neckarſtadt; Heddesheim— Altrip; Wallſtadt— Käfertal; Phönix— Neckarhausen; Leutershauſen— Weinheim; Feudenheim— 07. 4. September: Käfertal— Edingen; Neckarhauſen— Leutershauſen; Phönix— Heddesheim; Altrip— Wallſtabtz Neckarſtadt— Feudenheim; 07— Weinheim. 11. September: Edingen— Altrip Heddesheim— Fen⸗ denheim; Leutershauſen— Phönix; Wallſtadt— Neckap⸗ haufen; Weinheim— Neckarſtadt; Käfertal— 07. 18. September: Phönix— Edingen; Neckarſtadt— Hed⸗ desheim; Altrip— Leutershauſen; 07— Wallſtadt; Neckar; hauſen— Weinheim; Feudenheim— Käfertal. 25. September: Edingen— Weinheim; Heddesheim Wallſtadt; Leutershauſen— Neckarſtadt; Phönix— Feubden⸗ heim; Neckarhauſen— 07; Altrip— Käfertal. 2. Oktober: Käfertal— Heddesheim; 07— Leuters⸗ Kauder Weinheim— Phönix; Neckarhauſen— Edingen; ſeudenheim— Wallſtadt; Neckarſtadt— Altrip. 9. Oktober: Heddesheim— Edingen; Wallſtadt— Wein⸗ heim; Reckarſtadt— Neckarhauſen; Altrip— Feudenheimz 1 18 ele: gelt 5 Oktober: Leutershauſen— Edingen; Phönix— Wall, ſtadt; Neckarhauſen— Feudenheim; Heddesheim— 075⁰ Weinheim— Altrip; Neckarſtadt— Käfertal. 29. Oktober: Leutershauſen— Heddesheim; Edingen Wallſtadt; Phönix— Altrip; Käfertal— Neckarhauſen 07— Neckarſtadt; Feudenheim— Weinheim. 30. Oktober: Käfertal— Weinheim. Briefkaſten H. Sch., Neckarau. 1. Der Sonnenſtrahl von der Sonne zur Erde braucht durchſchnittlich 408,5 Sekunden. 2. Pier⸗ über kann Ihnen jede Buchhondlung Auskunft geben. Was hören wir? Donnerstag, den 17. Auguſt Frankfurt .00: Frühkonzert.— 12.00: Schallplatten.— 13.30: Mit⸗ tagskonzert.— 15.00: Stunde der Jugend.— 17.00: Kon⸗ zert aus Bad Neuenahr.— 18.50: Was bringt die diesſah⸗ rige Funkausſtellung? H. Roſen.— 19.30: Unterhaltungs⸗ konzert.— 20.45: Makart⸗Buketts.— 21.45: Skizzenbüch des Tages. P. Laven.— 22.00: Kammermuſik. Heilsberg .30: Früßkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.80: ttagskonzert.— 13.05: Aus Operetten von Joh. Strauß bis Lehar.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 17.40: Muſik für Gitarre. — 19.30: Karl Simrock⸗Gedenkſtunde. Sprecher: C. Clauſen, — 20.00: Militärkonzert. N Sangenberg 4 .05: Brunnenkonzert.—.45: Gymnaſtiß 75 Fronen. — 11.15: Dafos Bela und ſein Orcheſter.— 12.00: Umter⸗ 1 rt.— 13.80: Mittags konzert.— 16.40: Bücher unde.— 17.00: Veſperkonzert.— 19.00: Dr. Wallerſteln Neue Ausgrabungen im Rheinland.— 19.30: Dr. Reiffer⸗ ſcheidt: Die handelspolitiſchen Gefahren der Einfuhrkon⸗ tingentterung.— 20.00: Leichte Muſik.— 22.20: Konzert. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 12.00: Bunte Opernſtunde.— 13.00: Populäres Orgelkonzert.— 18.0: Orcheſterkonzert.— 15.00: Kinderferienſtunde.— 16.05: Klavierkonzert.— 16.40: Dr. F. Mahlo: Bäder und Som⸗ merfriſchen in der Pfalz.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.10 Dr. L. Koegel: Rätſel der Alpenlandſchaft.— 19.05: Man⸗ dolinenkonzerk.— 20.00: Unkerhaltungskonzert.— 240; Mittſommernacht. 5 Stidfunk .05: Frühkonzert.— 10.00: Neuere Lieder.— 10.20: Ein Klavier plaudert von der Liebe.— 12.00; Unterhal⸗ tungskonzert.— 13.50: Mittags konzert.— 15,00: Jugend⸗ ſtunde.— 16.00: Wildboder Kurkonzert.— 17.00: Nachmit⸗ ktagskonzert.— 19.30: Unterhaltungskonzert.— 20.45: Herr Lamberthier. 9 Akte von L. Verneull.— 22.00: Sonate für Violine und Klavier. Wien 11.30: Mittogskonzert.— 13.10: Schallplatten.— 15.20: Duette.— 17.00: Tannhäuſer, Oper v. Wagner.—.6. Abendkonzert. Aus Mannheim 20.45.—22. 00:„Herr Lamberthler“, 3 Akte von Louis Verneuil. Deutſche Bühnenbearbeitung von Robert Blum. Ausführende: Gabriele Maiſch Mo eſt, Herbert Maisch. Aus dem Ausland e Straßburg: 17.00: Inſtrumentalkonzert.— 18.30: Kam⸗ Verantwortlich für Polftit: Pr. Walter Reinhard z- Handel Kun 1 9-Feuffleton: i. B. H. A. Meißner ⸗ Hema ae u. Lokales: 1 Richard Schönfelder. Sport und Vermischtes: Willy Müller Schönfelder- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob ande 5 Her ee und Decke Leude Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim F 1, Gn s 25 8 * 769, auf 7 1 . ine er⸗ 1 5 0 5 * 5 * HA Mittwoch, 17. August 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung DELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 380 Neichsbank am Ulfimo Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Aug. hat ſich in der zweiten Auguſtwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 132,8 auf 3410,1 Mill. I ver⸗ tingert. Im einzelnen habe die Beſtände an Han⸗ delswechſeln und Schecks um 130,4 auf 291,5 Mill.„, die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 2 auf 24,3 Mill., abgenommen und die Lombard⸗ beſtände um 0,7 auf 106,8 Mill./ zugenommen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 82, Mill.„ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 79 auf 3743,1 Mill., derjenige an Renten⸗ bankſcheinen um 3,1 auf 400,1 Mill./ verringert. Dem⸗ entſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 27,0 Mill. 4 erhöht. Die fre m⸗ den Gelder zeigen mit 338,5 Mill. 4 eine Zunahme um 4 Mill. 4. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 5,4 auf 899,8 Mill.„ erhöht. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 143 000 auf 769,1 Mill.“ und die deckungsfähigen Deviſen um 5,3 auf 136,7 Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug am 15. Auguſt 24 v. H. gegen 28,4 9. H. am Ende der Vorwoche. Bank für Brauindusfrie AG., Berlin Voraussichilich keine Kapifalherabseſzung Berlin, 17. Aug.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informa⸗ fonek hat die Börſenaufſichtsbehörde gegen die beabſichtigte, in der am morgigen Donnerstag ſtattfinden⸗ zen 6B zur Beſchlußfaſſung ſtehenden Kapitalherabſetzung im Verhältnis:5 von 13,10 auf 10 Mill. 4 Cinſpruch erhoben, da eine Kapitalherabſetzung in erleichterter Form bei gleichzeitigen Ausſchüttung einer Dividende— bekannk⸗ lich werden 6. v. H. gegen 11 v. H. i. V. vorgeſchlagen— nicht zuläſſig ſei. Die Verwaltung wird daher in einer morgen vor der GW ſtattfindenden AR⸗Sitzung dorüber Heſchluß zu faſſen haben, ob der Kapitalherabſetzungsantrag pon der Tugesordnung abgeſetzt werden muß Nach Lage der Dinge wird an dieſer Notwendigkeit nicht vorbeigegan⸗ gen werden können. Bauſparkaſſen fordern Anerkennung als Banken. Berlin, 17. Aug.(Eig. Dr.) Der Reichsverband Deut⸗ ſcher Bauſparkaſſen E. V. hat einen Antrag an den Reichskommiſſar für das Bankgewerbe gerichtet, um zu er⸗ teſchen, daß die Bauſparkaſſen als Bank⸗ lnſtitute anerkannt werden, damit den Bau⸗ ſparkaffen für ihre Guthaben bei den einzelnen Banken auch dieſenigen Zinsſätze vergütet werden können, die all⸗ gemein im Verkehr von Bank zu Bank eingeräumt werden. Elektrizitätswerk⸗Acß. vorm W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a M.— Verhandlungen um einen Auslands⸗ gultrag. Wie verlautet, hat die Geſellſchaft ihre vor zwei Jahren bereits gepflogenen inzwiſcher aber unterbrochenen Verhandlungen mit dem lettländiſchen Fi⸗ lauzminiſterium wegen des Baues eines neuen Düna⸗ Kraftwerkes, etwa 10 Km. von Riga ent⸗ ſernt, in Konkurrenz mit den amerikaniſchen Angeboten wieder aufgenommen. Ob die Verhandlungen erfolgreich ſind iſt zunächſt noch ziemlich unſicher, da die Finanzierung Keſes 90—40 Millionenprojektes ſich nach wie vor ſehr ſchwierig⸗ geſtaltet. Abschlüsse im Einigkeif-Kalikonzern Kapifalrückzahlung Den zum 20. Sept. nach Hannover einberufenen Voll⸗ bekſammlungen der Gewerken des Einigkeit⸗Kalikonzerns soll vorgeſchlagen werden, eine Kapitalrückzahlung von 250(i. V. 400%) je Kux zu beſchließen. Neben der mengenmäßigen Minderung des Abſatzes ſei auch eine Er⸗ mäßigung der Erlöſe im Berichsjahr 1931 eingetreten, ſo daß die Einnahmen für die Lieferungsberechtigten gegen⸗ über dem Vorjahr erheblich zurückgegangen ſind. Die Ausgaben konnten dagegen nur in geringem Umfang ver⸗ mindert werden, da es ſich bei den Unkoſten in der Haupt⸗ ſache um vertraglich feſtſtehende Leiſtungen handelt. Bei der Bergwerksgeſellſchaft Einigkeit mbß be⸗ trug der Quotenerlös 589 152/ und Zinſen 21 608/ li. B. Mehreinnohme gegenüber den Ausgaben 571831). Anderfeits erforderten Vergütungen on Grundeigentümer und ſonſtige Unkoſten 193 096/ und Abſchreibungen 317 000 64000, ſo daß ſich der Verluſt auf 1 207 908 1598 650)„ ermäßigt. Bei der Siegfried Vogelbeck⸗Bergwerks⸗ geſellſchaft mbc. betrug der Quotenerlös 969 786, und die Zinseinnahme 19 095(i. V. Mehreinnahme gegen⸗ über den Ausgaben 427 485), Vergütungen an Grund⸗ eigentümer und ſonſtige Unkoſten erſorderten 106 650 und Abſchreibungen 177 000(197 000) l, ſo daß ſich der Vetluſt auf 228 459(833 691)& verringert. De Rückzahlung der Kölner Stadianleihe (Een, 17. Aug.(Eig. Dr.) In den letzten Tagen iſt der Kurs der Kölner Schatzan weiſungen von 4%— es handelt ſich um eine Geſamtemiſſion von 40 Mill.„— ſtark rückgängig. Die Anleihe wird ebenſo wie di insgeſamt 30 Mill./ ausmachende Schatzanweiſungs⸗ emiſſton der Stadt Frankfurt a. M. von 1929 am 1. Oktober zur Rückzahlung fällig, und zwar zu einem Kurs von 100 v..; während der Börſenkurs ſich zur Zeit auf 64,60 v. H. beläuft. Nach unſeren Informationen ſind die Kur s⸗ abſchwächungen in neuerlichen Aenderun⸗ gen der finanziellen Situation nicht be⸗ gründet. Daß die Anleihe zu dem vorgenannten Ter⸗ min nicht zur Rückzahlung kommt, war ſchon ſeit längerer Zeit vorauszuſehen. Bereits ſeit einiger Zeit ſchweben Verhandlungen über eine Hinausſchiebung des Rückzah⸗ lungstermins(möglicherweiſe auch über eine Um wan d⸗ lung dieſer Anleihe) mit den in Frage kommenden Berliner Stellen. Di Verhandlungen werden noch in dieſer Woche in Berlin fortgeſetzt werden. Zu welchen Er⸗ ben man dabei kommen wird, läßt ſich heute noch nicht agen. Börsenindices Die vom Stat Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom.—13. Aug, im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe(Index 192426 100): Geſamt 50,99 (50,30) v..; im einzelnen Bergbau und Schwerinduſtrie 52,87(51,78) v..; Verarbeitende Induſtrie 44,72(44,21) v..; Handel und Verkehr 60,08(59,46) v. H. Kursniveau der 6proz. feſtverzins lichen Wertpapiere: Durchſchnitt 63,37(63,55) v..; im einzelnen Pfandbriefe 68,62(69,17) v..; Kommunalobli⸗ gationen 55,78(55,72) v..; öffentliche Anleihen 58,08 (57,68) v. H. Induſtrieobligationen 56,2(55,88) v. H. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt. 17. Aug. Am heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Zwetſchen—15; Pflaumen 5 bis 10; Birnen, 1. Sorte 14—20, 2. Sorte—13; Mirabellen —25; Pfirſiche 1523; Aepfel—19; Reinclauden—11; Johannisbeeren—10; Tomaten—6 Bohnen—10; Fall⸗ äpfel 4 Pfg. das Pfund. Angefahren waren etwa 580 Ztr. Abſatz und Nachfragen waren gut. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. 17. Aug. Geſtern wur⸗ den folgende Preiſe feſtgeſetzt: Zwetſchen 12—16; Pflaumen 811; Pfirſiche 16—28; Aprikoſen 32—38; Ontario 11—14; Pertriko 1115; Aepfel 1016; Birnen 12—18; Mirabellen 18—21; Tomaten—8; Bohnen!—7 Pfg. Die Anfuhr betrug 285 Zentner. Abſatz und Nachfrage waren gut. Haussierende Effekfenmärkfe Größere Publikumsauffräge Deckungs- und Meinungskäufe der Spekulaſion Invesfiſionswerie bevorzugi/ Schluß auf Gewinnmiinahmen schwächer Mannheim erneut befeſtigt Die Feſtigkeit der Auslandsbörſen ſpeziell Newyorks ſcheint auch auf die deutſchen Börſen abzufärben. Jeden⸗ falls konnte ſich die freundliche Haltung der letzten Tage heute voll behaupten und weiter kräftige Kurserhöhungen waren an der Tagesordnung. Deutſche Linoleum waren 2½ und Cement Heidelberg 3 v. H. höher gefragt. Ebenſo hatten Rhein. Elektr. einen Gewinn von 3 v. H. zu ver⸗ zeichnen. Zellſtoff Waldhof 35% nach 33 v. H. Am Ban⸗ ken⸗ und Verſicherungsmarkt wenig Veränderungen. Ren⸗ ten durchwegs leicht befeſtigt. Frankfurt feſt An der heutigen Börſe machte die Aufwärts be we⸗ gung weiterhin erhebliche Fortſchritte. Bei ziemlich lebhaften Umſätzen ergaben ſich durchſchnittliche Kurserhöhungen von—2 v. H. Vom Publikum lagen etwas größere Kaufordres vor, denen ſich die Spekulation mit Deckungen und Mein ungs⸗ käufen anſchloß. Neben der weiteren ſtarken Befeſti⸗ gung der Auslandsbörſen verwies man auch auf die inner⸗ politiſche Lage, in der eine gewiſſe Beruhigung einge⸗ treten ſei. Das Hauptintereſſe erſtreckte ſich wiederum auf ſogenannte In veſtitionswerte, aber auch an⸗ dere Marktgebiete erfreuten ſich beſſerer Nachfrage. Die ſtärkſten Kursgewinne verzeichneten wiederum Bau⸗ werte, von denen Holzmann, Hoch⸗ und Tiefbau und Zement Heidelberg bis zu 2½ v. H. anzogen. Sehr leb⸗ haft lagen ferner Elektrowerte mit Erhöhungen von 12% v. H. Am Montanmarkt ſtellten ſich durchweg Be⸗ feſtigungen von 14 v. H. ein, Am Chemiemarkt hat das Angebot in J. G. Farben ſcheinbar nachgelaſſen, ſo daß eine Beſſerung von 1½ v. H. zu verzeichnen war. Der Rentenmarkt lag ſehr ſtill bei nur knapp behaupteten Kurſen. Im Verlaufe blieb die feſte Haltung beſtehen, ſogar einige Nebenwerte zogen noch 1 v. H. an, das Geſchäft wurde aber etwas ſtiller. Berlin nach feſtem Verlauf matter Schon zu Beginn der heutigen Börſe konnte man er⸗ kennen, daß ſich die Aufwärtsbewegung der Kurſe auf Grund des anhaltenden Publikumsintereſſes ziemlich einheitlich fortſetzte. Die innerpolitiſche und auch die Kuliſſe zu Ge⸗ ken Abgaben vornahmen N Man wollte von einer War⸗ win nmitnahmen ſchritt. nung der Reichsbank betreffs übertriebener Hoffnungen hinſichtlich einer Kreditausweitung wiſſen, auch tauchten neue Kombinationen um ein evtl. Kabinett Schleicher mit Unterſtützung der Nationalſozialiſten auf. Die B r ſe ſchloß in abgeſchwächter Haltung, aber meiſt noch über Anfangsniveau. Nachbörſe zurück hal⸗ ten d. Es notierten ACG. 342, Bekula 10174, Charl. Waſſer 68, Dt. Erdöl 739474, Farben 90, Gelſenkirchen 35%, Reichsbank 126. Sowohl die Londoner als auch die Amſterdamer Börſe brachten nach dem geſtrigen Newyork eine Enktäu⸗ ſchung. da ſie nur in knapp behaupteter, meiſt ſogar eher ſchwächerer Tendenz einſetzten. Pfund⸗Reaktion Nach der geſtrigen Pfund befeſtigung war heute eine Reaktion feſtzuſtellen. Einmal verwies man darauf, daß immer noch eine Spitze von rd. 400 Millionen Pfund bei der Kriegsanleihe⸗Konverſion übrig bleibt, die den Markt beunruhigen kann, zum anderen dürfte die erneute Newyorker Börſenhauſſe neue Pfundbeträge inveſtieren. Gegen den Dollar ſchwächte ſich jedenfalls das Pfund heute auf 3,4796 nach 3,49 geſtern ab. Sonſt waren die Ver⸗ änderungen im großen und ganzen nur gering. Aus New⸗ york wird ein größerer Gold zugang aus einem franzöſiſchen Depot gemeldet; der Dollar war im großen und ganzen unverändert. Nur in Amſterdam erfuhr er mit 2,4830 eine geringe Beſſerung. Aufgrund der beruhigteren Beurteilung der politiſchen Verhältniſſe blieb die Reichsmark weiter feſt. London meldet einen Kurs von 14,584, die Schweiz einen ſolchen von 12276, Amſterdam 59,10 und Paris 60774. Der Nen erfuhr heute keine Ver⸗ änderung. Im Verlaufe traten keine größeren Veränderun⸗ gen ein, der Dollar lag auf dem erhöhten Niveau gut be⸗ hauptet. Berliner Devisen Olskontsätze: Reichsbank 5, Lombard-s, privat 4½ v. f. Ruhepauſe hat die Störungsmomente ſo gut wie ganz 5 8 5 7 g 5 beſeitigt und das wieder ſehr feſte Newyor'k hat die 3 2275 unt 15 Gele adele 9515 fene bisher eher ſkeptiſche Beurteilung der amerikaniſchen Zuenos⸗Aires 1Peſo 7 1792 0,878].882 05878.882 Hauſſebewegung etwas gebeſſert. Hinzu kam, daß heute die Ranada ikan. Dollar 4,199 3,888] 3,.5658 3,664 Verkäufe für füddeutſche Rechnung am Farbenmarkt nicht[Japan.. 1en 6,57 2,092 1029 1031.019 1021 ſehr ſto'rten und daß rein markttechniſche Mo⸗ Kairo. 1ägypt. fd,— 209988 3910 957 555 19 5 mende wie Baiſſepoſitionen der Spekulation, Material-] anden 0. 2 20.420 1468 14% 1401 1455 knappheit uſw. kursſteigernd wirkten. Bevorzugt Rien gor: oa 2½.199.20 417 420 4217 waren wieder Sepzialwerte,§. h. im Kurs beſonders nied⸗ Rio de aneirol Mir.—.502.324.328 9824.526 rig ſtehende Werte und die vom zu erwartenden Arbeit⸗ Uruguay„ 1Goldpeſo— 4,48 1248 1,752.748.752 beſchaffungsprogramm profitierenden Werte. Auch die euro⸗. Gulden 10 1 9 11 5 445 92 päiſche Wirtſchaftspreſſe ſchreibt jetzt ſchon von keinem then 10. Drachmen 8 25.„. Wendepunkt in der Virtſchoftskriſe. Zahl- men 8 100 b,, 2841 284 2824 2018 2820 reiche Papiere erſchienen mit Plus⸗plus⸗Zeichen. Reute n Un red 100 ed. 74%— 8 5 f n garn.. 100 Pengd„„ 5„ waren dagegen vernachläſſigt. Deutſche Anleihen neigten Danzig 100 Gulden 4 72 81.97 82,13 8197 82,13 eher etwas zur Schwäche. Im Verlaufe wurde das elſingfors„100 M 8% 10.537 6,04 6,316 6,284 6,2 Geſchäft zwar etwas ruhiger, die Tendenz blieb aber un⸗ Italien.. 100 Lire 5 22.094 21,53 28757 1 0 verändert freundlich. Der Reichsbankousweis wurde ſehr] Fugoſtavien i ar 99 5 c ee e günſtig aufgenommen. Am Geld markt mochte die Ent⸗ 9 0 5 1 4 0„ 90 5 ſpannung nur unweſentliche Fortſchritte, die Sätze waren Aden 10d 6½ 433,57 13,36 13.38 18,34 18,36 unverändert. Oslo„ 100 Kr. 5¼ 112,50 73.43 73,57 5— 78,37 Auch am Kaſſamarkt machte ſich etwas lebhafteres 4. 45 1 05 4405 12435 12.465 12455 Intereſſe des Publikums bemerkbar, ſodaß eine größere Schdelz.. 100 fr. 2 61.003201 83. 848, 83.74 Anzahl von Papieren bis zu 3 v. H. anziehen konnte. Ver⸗ Sofia. 100 Lewa 9¼½.038 1 0 6 045 33955 4500 ſchiedentlich waren auch Beſſerungen bis zu 6 v. H. ſowie Fa 40 1211 9535 75.48 7507 75228 einige Geldrepartierungen feſtzuſtellen. An den vari⸗ Eſtland 100 Gm. 5½ 112.50 11034 1106 110,39 110.61 ablen Märkten konnten ſich die Höchſtkurſe in der[Wien 100 Schilling 8 59,071 51.95 52.05 51.95[ 52, zweiten Börſenſtunde nicht behaupten, da die Ban⸗ Tägliches Geld; 50 7% vereinzelt 5¼% Monatsgeld:—8¼ Starkes Inlandangebof von Geireide Berliner Produktenbörſe v. 17. Aug.(Eig. Dr.) Gegenüber dem durchweg feſteren Vormittags⸗ verkehr brachte die Eröffnung der Produktenbörſe eine merkliche Enttäuſchung. Das Inland gebot von Brotgetreide, das vormittags ziemlich zurück tend war, trat wieder ſtärker in Erſcheinung und beſonders bet Roggen kam auf Baſis der geſtrigen Stützungspreiſe allgemein mehr Material heraus. Für Weizen waren an der Börſe im Effektiv und Zeithandel nur noch 1 4 höhere Preiſe als geſtern zu erzielen, Roggen war im Prompigeſchäft kaum verändert. Anregungen vom Mehlabſatz und vom Export fehlten weiterhin, die Umſatz⸗ tätigkeit hielt ſich in mäßigen Grenzen. Der Roggen⸗ lieferungsmarkt eröffnete bis 1 1 höher. Weizen⸗ und Roggen mehle(Locoware) wurden vom Konſum zu wenig veränderten Preiſen aufgenommen, größere Ab⸗ ſchlüſſe für Herbſtlieferung kamen nicht zuſtande. Hafer war bei knappem Angebot und befriedigender Nachfrage befeſtigt. Von Gerſte lagen gute Qualitäten ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen n. E. 202 bis 204 ſtetig; Roggen n. E. 157159 ruhig; Futter⸗ und Indu⸗ ſtriegerſte 158—167 ruhig; Hafer n. E. 138—145 ſtetig; We zenmehl 27—31 etwas matter; Roggenmehl 70proz. 22,10 bis 24,10 gut behauptet; Weizenkleie 10,80—11,10 etwas matter; Roggenkleie—9,25 matter; Viktorioerbſen 21— Futtererbſen 14—17; Wicken 1720; Leinkuchen 10,50 10,70; Erd nußkuchen 11,60; Eroͤnußkuchenmehl 11,90; Trok⸗ kenſchnitzel 9,20—9,60; Extrahiertes Soyabohnenſchrot ab Hamburg 11,10; dto. ab Stettin 11,70; allgemeine Tendenz ſchwankend.— Handelsrechtliche Lteferungs⸗ geſchäfte: Weizen Sept. 29,25—19; Okt. 220,25 19,50; Dez. 221,50—21; Roggen Sept. 1709,50; Okt. 172—71,50; Dez. 17574; Sept. 144,25 44 B. bis 167,50; inl. Hafer, alte Ernte 160—177,50; Weizenmehl Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Sept. 4,95: Nov. 4,70; Jan. 4,70; März 4,70.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.] Sept. 73; Nov. 73%; Jan. 78%; März 76. * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Aug.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt. 5,554 (5,676); Dez. 5,5%(5,80, März 5,74(5,876).— Mitte: ſtetig; Okt. 5,5(5,68); Dez. 5,574(5,60; März 5,794(8,836). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Aug.(Eig. Dr.) Auguſt 6,0 B 5,70 G; Sept. 6,0 B 5,75 G; Okt. 6,15 B 5,90 G; Nov. 6,20 B 6,10 G; Dez. 6,45 B 6,25 G; Jon. (88) 6,55 B 6,40 G: Febr. 6,70 B 6,50 G; März 6,85 B 6,70 G; Mai 7,05 B 6,90 G; Tendenz ſtetjig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,40; Aug. 32,70; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 17. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Micdl.(Schluß) 8,69. * Liverpooler Banmwollkurſe vom 17. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Okt. 554—55 kaum ſtetig. 8 564; März 569; Mai 574; Juli 579; Okt. 583; Jan.(34) 587; März 592; Mai 597; Loco 575; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 17. Augusi ä—— rem. Kupfer Blei ö Zink bez. Brief Geld bez.] Brief] Geld] bez Brief] Geld Junuar.- 4,8 4d 18.16.75[,. 22 7. ebruar[—.47.— 46,75—.— 18.25 17.[—.— 22,50 21,25 März.—.— 47.50 46,75—.— 18,50 17.25—.— 22,75 21,75 April—.— 48,.— 47.80. 18,75] 17,75—.— 28.— 22.— Mai—.— 46,50 48,——.—19,.—18.——.— 28,50 22,25 Juni.. 49.— 49,25 48,78—.— 19,50 18,.— 23,25 23.50 28, Juli. 49.25 49,25 49,.——.— 19,50 19.—„ 58 28.— Auguſt. 43,75 44.— 44,50—.— 13, 15.75—.— 29.25 19.75 Sept.—.— 44.25 43,73 16,8 16.——.— 20,25 19,75 Oktober.—.— 44.75 44,25.— 17 25 16—. 20,75 20.— Nov.—. 45,25 44.75—.— 12,50 16,25—.— 21,25 20.50 Dezemb.]—.— 46.— 45.25—.— 17.75 16,50 1—.— 21,25 20,75 * Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Blei ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 17. Aug.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 51,50 Mark für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 4748; Standard⸗ kupfer loco 43,56—44,50; Standard⸗Blei per Auguſt 15,50 bis 16,50; Original⸗Hütien⸗Alumintum 98—99prog. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 229; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 34—36; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 39,50—42,75 l. Londoner Meiallbörse vom 17. August Metalle in E pro To. Silber Unze g(187/10 fein ſtand.), Platin Unze ſtupfer, Standard 31,25] Zinn, Standart 142,7] Aluminium—.— 3 Monate 31,25 Monate 144,2 Antimon—.— Settl. Preis 31.25 Settl. Preis 142,7] Queckſilber—. Elektrolyt 35,50 Banka 152.7] Platin—.— beſt ſelecied 34,25 Straits 148.0] Wolframerz—.— ſtrong ſheets—.[ Blei, ausländ. 1 Nickel—.— 1 0 El'wirebars 35.50 Zink gemöhnlich Weißblech 5 E Tendenz: Kupfer, Zinn k. ſtetig; Blei feſt; Zink ſtetig. * Süddeutſcher Zinkblechpreis erneut erhöht. Die Süsd⸗ deutſche Zinkblechhändler⸗Vereinigung hat am 16. Auguſt wiederum ihre Preiſe um ca. 1 v. H. erhöht, nachdem ſchon am Vortage eine Erhöhung im gleichen Ausmaße vor⸗ angegangen war. . 5 18. 17. 18. 17. 16. 1. W. 7 5 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten.75 G. nd ke 25.— 26.— N Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung bel Stacke- Notierungen in dert je Stück Fa.8. 6 005 Maden me 1— 47—. 1977 5 e Ma hei 16. 17. 16. 11. 8 Ii 88 Feldmühlepapier 4486— 2 Maſchfn t Akt. 15— 78525 ene 15. Aa 85 95 anheimer Effektenbörse 3 erliner rse Zelten& Guill.„— Maſchin.⸗Unzern. 2— 28, 90—— 35 0. Industrie-Aktien Mainkraftwerke. 48.35 50.— Jord Motoren.—.— Markt- u. Kühlh. 62.— 62.30 Wllke Dampfkeſſel———.— 1 1. 16. 17. 8 2 Metallg. Frankf. 90,25—.— 18. 17. 16. 17, Friſter,.. e Maſch. Bucau⸗ W. 45,50 48.50 Diffener Metall.—.——.—, Deutſche Petrol.—— ge ab st-, 2 gl.— 61.—,.-G. f. Sellinb. 20.— 20.— Fönnin agen 189.5 Nigg Muührb. 20.— 12.75 Festuerzinsliche Werte Industrie- Alctien e e daten en Neger d 50,50 58,50 Brown, Boveri 10.— 19, Schöfferh. Bindg. 133.5 135,.0 Moenus StA. 18.50 82,88 6% Goldanleihe. e. Aexumulatoren 121,—.— Se=„ den 0 gengoff eren... Flemend. 10 1 1 805 4— 4. Dalmler⸗Benz.. 44, 15.50 Schwartz Storch. 48.— 48.50 66% Keichsanl 27 677 ens Alfeld Deligſen r.— Geiting K.———.—— eto Wacdbef 24.75 88.65 Pechfesquen;—— Weed 28 87,— 38 50 Saninger aon 50 50— Werger.... 44.80 4 Pk. Rähm. Kauf ee. e Dich bie 0 Allg. Elenr⸗G. 328 65,5 Gelſenl. Berger. 88 8828 fle Sohne, eee— . 5 ö Sen 45 5 g E t E Co. 35,50—.— Ri üblen 20.80 21.— S n 9% 0 J. G. Farben.. 39,75 90,28 A. E..... 32,25 88,25 Rein. Gebh& Sch. 42.— 42,— D. Schutzgebiete 3,45 8,40 Alſen Portl. g. 355 7805 e eng 28.— 32.— Me 161.0 102,0 Deutſch-Oſtafrika 29.50 88, Südſee Phosphat % 15 fd 71.— 71.— 10% Grkr. M. Bl. 88,— 88,— Aſchaff. Bunt..—.——.— Roeder, Gebr. D. 7. 5% Bad. Kohlen—.—. Ammendorf Pap. 28, 5 Gerresheim. Glas u.. er& Geneſt..——.— Neu-Guinea..— 91·35* Lobiſche 18 89 89. 18%„„ BA. 100,0 100.0 Bd. Maſch. Durl. 90.— 90,— Rütgerswerke 37.50 9.— 590 Grkr. Mh. K.———.— Algen un 8 4 Gef. f. elektr. Unt. 65,15 60,85 Miene h.——Stavi Minen 14.— 14,25 Ufo⸗ Film.. 48, 48,.— , e 21— 5 Fe ane n 18 179 Sea oe e. dg eee de—— JJ Hersh Gee. 2850 Riederlan. rople 1318 134. Fortlaufende Nollerungen(schlug) Dich. Bt. u. Disc. 75.— 75.— Konſerven Braun 12,— 12.— Cement Heldelbg. 42.50 46.75 ad.——% Mexikaner—.— 6,50 Bachmann gade—.— 45,— Goldschmidt. Th. 20,50 28,50 Nordd. Eiswerke— f isc. 75,— 75. Manunh Gummi 2„ Narſtadt——. Se Nbg 72.— 72.50 de Scha 12.— 12, Halfe Maſchinen 15.—— Gritzner Maſch.——.— Oberſchl. E. Bed. J.35 Accu. 1215 120,7 Caurahütte. 11,25 13.— Durlacher Hof 39,50 39.80 Pfälz. Mühlenw.—„ Ehamotte Annw.—.— 2. Seilinduſt. Wolff 20.— 20.— 40%„ Goldrente 10,78 10,65 Baſt Nürnderg.=, Gebr. 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