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Auf die Frage des Reuter⸗Vertreters, ob der Kanzler glaube, daß ſeine Regierung kommende Weihnachten noch im Amte ſei, antwortete der Kanz⸗ ler:„Wir werden über lauge Zeit im Amte ſein.“ Weiter erklärte Reichskanzler von Papen, es ſei nicht die Rede davon, daß ſeine Regie⸗ rung des Reichstag aus dem Wege gehen wolle. Wie der„Reuter“⸗Vertreter erklärt, ſchien der Kanzler von der Zuverſicht erfüllt, daß ein Appell an den geſunden Menſchenverſtand der Parteien nicht ohne Erfolg bleiben könne, da auch die Parteien ſich klar darüber ſein müßten, daß es keine Regierung gebe, die an die Stelle der gegen⸗ wärtigen treten könne. Sollte jedoch ein Mißtrauens⸗ botum zur Annahme gelangen, ſo würde die Regie⸗ tung nach Maßgabe der dann geſchaffenen Situation handeln, wobei ſie in jeder Beziehung die Abſicht habe, die Verfaſſung zu achten. Der„Reuter“⸗Vertreter wies dann darauf hin, daß Hitler entſchieden beſtreite, in ſeiner Unterredung ul dem Reichskanzler die volle Staatsgewalt ver⸗ laügt zu haben, und bat Herrn v. Papen um eine Aeüßerung zu dieſem Dementi. Der Kanzler erklärte, daß es in dieſer Hinſicht gar keinen Zweifel geben könne. Der Führer der Ned A habe zugegeben, daß er während der ver⸗ gangenen zwei Monate mit ſeinen ungeduldigen Anhängern einen ſchweren Stand gehabt habe, und habe erklärt, er könne einen Anteil an der Regierungsgewalt nicht annehmen, ſondern müſſe ſie in ihrer Geſamt⸗ heit verlangen. Er könne nur für eine Re⸗ gierung kämpfen, die ſich ganz und gar mit ſeiner Bewegung identifiziere. Auf die Frage des„Reuter“⸗Vertreters, ob Deutſchland aus dem Völkerbunde austreten werde, wenn ſeine Anſprüche auf Gleichberech⸗ kigung hinſichtlich der Abrüſtung keine Berück⸗ ſichtigung fänden, begnügte ſich der Kanzler damit, zu unterſtreichen, daß die Frage der Gleichberechtigung auf dem Abrüſtungsgebiet für Deutſchland eine wich⸗ lige Lebensfrage ſei. „Deuntſchland könne ſich einer ſolchen Diskriminie⸗ kung nicht länger unterwerfen und nicht länger zu⸗ laſſen, daß es als Macht zweiter Klaſſe behandelt werde. Falls Deutſchland die Gleichheit auf dem Ge⸗ biete der Sicherheit länger verweigert werden ſollte, werde die Reichsregierung die notwendigen Maß⸗ nahmen in dem Sinne ergreifen, wie er bereits von General v. Schleicher umriſſen worden ſei.„Deutſch⸗ land hat weder den Wunſch noch die Abſicht, zu rüſten“, führte Reichskanzler von Papen dazu aus, „aber es will, daß die anderen Nationen ihr Verſpre⸗ chen, abzurüſten, auch halten.“ Er fügte hinzu, daß er in Lauſanne bei ſeinen Unterhaltungen mit Premierminiſter Macdonald bei dem engliſchen Staatsmann volle Sympathie für die * deutſche Auffaſſung hinſichtlich Deutſchlands Benach⸗ teiligung in der Abrüſtungsfrage habe feſtſtellen können. Weiter bemerkte der Kanzler, daß Deutſchland eine Beſtrebungen, etwas von dem früheren deut⸗ ſchen Kolonialbeſitz zurückzuerhalten, noch nicht aufgegeben habe, und unterſtrich dabei, daß auch hier wieder der Fall einer nicht zu rechtfertigenden Diskrimination zu ungunſten Deutſchlands vorliege, für den früher oder ſpäter Abhilfe geſchaffen werden müſſe. Indeſſen ſeien noch keine diplomatiſchen Ver⸗ handlungen über dieſe Angelegenheiten eingeleitet worden.. 1 9 Wenn dementiert worden ſei, daß General v. Schleicher ſolche Verhandlungen eröffnet habe, ſei das ganz richtig, denn General v. Schleicher ſei Reichswehrminiſter und nicht Miniſter des Aus⸗ wärtigen. 5 Nachdem der Reuter⸗Korreſpondent dann noch einmal als ſeinen Eindruck hervorgehoben hat, daß Herr v. Papen hinſichtlich der Zukunft ſeines Kabi⸗ netts durchaus zuverſichtlich ſei, berichtet er weiter: Der Kanzler gab der Hoffnung Ausdruck, es 4 ſei wohl nicht zu befürchten, daß die NS DAP, um ihre Ziele zu erreichen, ſich zu illegalen Schritten hinreißen laſſen werde. Er habe von Adolf Hitler Telegraphiſche Meldung — Zürich Dübendorf, 18. Aug. . Profeſſor Piccard iſt unter ungeheurem Jubel einer rieſigen Menſchenmenge bei faſt völliger Wind⸗ ſtille um 5,05 Uhr früh zuſeinem Stratoſphä⸗ renflug geſtartet. Profeſſor Piccard entſchloß ſich geſtern nachmittag zum Start, als der Direktor der Wetterſtation die atmoſphäriſchen Verhältniſſe für den Aufſtieg als günſtig bezeichnete. Ueber die mutmaßliche Richtung, die der Ballon einſchlagen wird, kann noch nichts Beſtimmtes geſagt werden. Wohl herrſcht noch Ab⸗ zugsſtrömung nach Südoſt, doch kann ſie aufhören. Eine nordweſtliche Windrichtung ſteht außer Frage. Sofort ſetzten fieberhafte Vorbereitungen ein. Eine zahlreiche Ueberwachungsmannſchaft verteilte ſich über den ganzen Platz und kontrollierte die Ab⸗ ſperrungen. Bei drückender Hitze brachte ein Möbel⸗ wagen die Ballonhülle, die von 30 Pionieren aus⸗ gebreitet wurde. Zwei Geſtelle mit ſechs Schein⸗ werfern wurden montiert und ausprobiert, die während der Nacht die notwendige Beleuchtung lieferten. Gegen 22.30 Uhr wurde mit der Füllung des Ballons begonnen, der die Form einer hochgewölbten Kugel annahm, die von einem kaum merklichen Wind leicht nach Süden gedrückt wurde. Kurz nach 22 Uhr ent⸗ fernte ſich Prof. Piccard mit ſeiner Gattin vom Flugplatz, um bis 2 Uhr noch etwas zu ruhen. Zwiſchen 23 und 24 Uhr verbreitete ſich über dem Flugfeld dichter Nebel, den die Scheinwerfer nur ſchwer durchdringen konnten. Nach mitternacht verſchwand der Nebel aber wieder. Um 3 Uhr früh wurde die Gondel unter den Ballon geſchoben. Die Befeſtigung des Ventils an der Gondel nahm Profeſſor Piccard ſelbſt vor, der ſich ſeit.30 Uhr wieder auf dem Flugplatz befand. Kurz nach 3 Uhr erſchien Frau Piccard mit ihren vier Kindern. Mittlerweile wurde bekannt, daß auch Dr. Eckener auf dem Flugplatz eingetroffen ſei. Kurz vor.30 Uhr hielt Profeſſor Piccard noch eine kurze Anſprache an die Preſſevertreter. Er teilte mit, daß 650 Kg. Ballaſt in der Gondel ſeien und daß der Ballon einen Auf⸗ trieb von 85 Kg. habe, was gerade recht ſei. Profeſ⸗ ſor Piecard betonte, daß lediglich techniſche und metebrologiſche Gründe ihn bewogen hätten, diesmal in Zürich zu ſtarten. Auf eine Frage, welche Rich⸗ tung der Ballon wahrſcheinlich einſchlagen werde, erklärte Profeſſor Piccard, daß er dies unmöglich wiſſen könne. Vielleicht fliege er nach Norden, viel⸗ leicht nach Süden. Sodann verabſchiedete Piccard ſich von ſeinen Mitarbeitern und von ſeiner Familie. Wenige Minuten nach 5 Uhr winkte Profeſſor Piccard ſeiner Frau und ſeinen Kindern zum letzten⸗ mal zu, worauf die letzten Haltetaue durchſchnitten wurden und ö der Ballon langſam hochſtieg. Anfänglich zog der Ballon in nördlicher Richtung davon, in einer Höhe von 1000 bis 1500 Metern jedoch änderte er die Richtung und wandte ſich langſam nach Süden. Die ganze Nacht hindurch hatte eine wahre Völker⸗ wanderung nach Dübendorf ſtattgefunden. Man zählte allein etwa 2000 Autos. Die Spannung unter den Zuſchauern, die auf 1 30 bis 40 000 Perſonen geſchätzt wurden, ſtieg von Minute zu Minute. Ueber dem Flugplatz lagerte im Augenblick des Aufſtiegs ziemlich dichter Nebel. Nach dem Start folg⸗ ten vier Autos, hauptſächlich mit Angehörigen des oſtſchweizeriſchen Vereins für Luftfahrt, der Fahrt⸗ richtung des Ballons. Außerdem wurde von Privat⸗ leuten ein Flugzeug gemietet, das unter Führung Mittelholzers den Ballon verfolgen wird. eine Zusicherung in dieſem Sinne erhalten und habe keinen Anlaß, Hitler nicht zu glauben. Auf alle Fälle werde die Regierung nicht zaudern, jede Revolte gegen ihre Autorität auf der Stelle mit Waffen⸗ gewalt zu unterdrücken. „Wie die Dinge liegen, erklärte der Kanzler weiter, ſteht das deutſche Volk jetzt wieder geſchloſ⸗ ſener denn je hinter ſeinem oberſten Führer, dem Geueralfeldmarſchall von Hindenburg und iſt voll Vertrauen in ſeine weiſe Führung“. a Auf die Frage, ob demnächſt ein Nachfolger für Freiherrn v. Neurath auf dem Londoner Botſchafter⸗ poſten ernannt werden würde, antwortete der Kanz⸗ ler zum Schluß, daß in dieſer Angelegenheit noch keine Entſcheidung gefallen ſei. Koalitions-Geſpräche in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Aug. Hitlers politiſcher Beauftragter Göring trifft morgen in Berlin ein und wird ſich von hier aus zu Hitler begeben. Erſt dann werden die oberen Führer der NSDAP. über ihre künftige Haltung ſchlüſſig werden. Zu den Kombinationen über die Fühlungnahme zwiſchen Zentrum u n d Nakjonalſozialiſten teilt die„DA.“ mit, daß vor einigen Tagen eine Ausſprache zwiſchen dem Fraktionsführer der preußiſchen Zentrumsfraktion Dr. Graß und dem SA.⸗Führer Graf Helldorff ſtattgefunden habe. Nach anderen Darſtellungen hat bisher nur eine unverbindliche Fühlungnahme der gewerkſchaftlichen Zentrumskreiſe um Stegerwald und Imbuſch mit nationalſozialiſtiſchen Mittels⸗ leuten ſtattgefunden. Daß die Parteileitungen ſich bereits eingeſetzt hätten, wird auf beiden Seiten beſtritten. Die„Voſſiſche Zeitung“ behauptet aller⸗ dings, von nationalſozialiſtiſcher Seite ſei beim Zentrum angeregt worden, die ſeiner Zeit abgeſagte Konferenz über die Regierungsbildung in Preußen nunmehr abzuhalten, wobei die Nationalſoztaliſten ausdrücklich hinzugefügt haben ſollen, daß ſie auf eine Beteiligung der Deutſchnationalen keinen Wert legen. Das chriſtliche Gewerkſchaftsorgan„Der Deutſche“ will ſogar wiſſen, daß der ſchwierigſte Differenzpunkt ſo gut wie beſeitigt ſei, da das Zentrum damit ein⸗ verſtanden ſei, den Poſten des Miniſterpräſidenten den Nativnalſozialiſten zu überlaſſen, einer baldigen Auflöſung des Landtags hätten. Die Nationalſozialiſten verlangten aber auch noch das Innenministerium, und es ſei ſehr zu bezweifeln, daß das Zentrum, das deu jetzigen ſtellvertretenden Reichskommiſſar Bracht gern in dieſem Amt ſähe, ſich zu einer ſolchen Konzeſſion entſchließen würde. weil es damit rechne, daß die Natioualſozialiſten kein Intereſſe an Jedenfalls kann von irgendwelchen Ab⸗ machungen noch nicht die Rede ſein, und es iſt unter dieſen Umſtänden keineswegs ſicher, daß die Wahl des Miniſterpräſidenten ſchon jetzt auf die Ta⸗ gesordnung geſetzt werden wird. Der„Vor⸗ wärkts“ beſchwört das Zentrum— genau wie auf der anderen Seite die Hugenbergblätter die Natio⸗ nalſozialiſten— ſich nicht auf das Glatteis einer Koalition zu begeben. Der preußiſche Miniſterpräſi⸗ dent habe auch das Recht, ſeine Miniſterkollegen zu ernennen, und ein Nationalſozialiſt würde ſich an kein Abkommen und an keine Verabredung halten. Staatskommiſſare für Steuern Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Aug. Heute ſoll ein Erlaß über die Einſetzung von Staatsbevollmächtigten für die preußiſchen Gemein⸗ den erſcheinen, die die Staatsſteuern nicht pünktlich abgeliefert haben. Die Staatskommiſſare ſollen für die Abführung der rückſtändigen Steuern Sorge tragen. Neben 40 bis 50 Städten, unter denen ſich die meiſten Großſtädte befinden, wird noch eine weitere Zahl von kleineren Gemeinden von der Maßnahme betroffen werden. In Städten mit Regierungsſitz ſollen die Regierungsräte, in anderen Städten die Kreisrentmeiſter der ſtgatlichen Kreis⸗ kaſſe mit den Aufgaben des Kommiſſars betraut werden. Eine weitere Zuſammenlegung von Landkreiſen und ein neuerlicher Abbau von Amtsgerichten iſt, wie von den zuständigen preußiſchen Stellen betont wird, nicht beabſichtigt. Wie verlautet, wird die Reichskanzlei bei der Stadt Eſſen die weitere Beurlaubung Dr. Brachts von ſeinen Eſſener Geſchäften beantragen. Locarnovertrag, Was plant Papen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 18. Auguſt Der Kanzler hat in ſeinem Interview, das wir bereits geſtern ankündigen konnten, den Satz ge⸗ prägt:„Wir werden lange im Amte bleiben.“ Dieſe Zuverſichtlichkeit des Tons hat ihre beſondere Be⸗ deutung kurz vor dem Zuſammentritt eines Reichs⸗ tags, von dem die Regierung nach menſchlichem Er⸗ meſſen ein Mißtrauensvotum zu erwarten hat. Das Kabinett Papen will, ſo darf man dem Interview entnehmen, bleiben, auch wenn es zu einem ſolchen Mißtrauensvotum kommt. Ueber die Haltung, die das Kabinett in dieſem Falle einnehmen wird, zerbricht man ſich ſchon ſeit Tagen den Kopf. Herr von Papen hat begreiflicher⸗ weiſe das Geheimnis nicht gelüftet, ſondern nur angedeutet, daß er auch in ſolcher Situation die Verfaſſung achten werde. Er lehnt danach alſo wohl die ihm von den Deutſchnationalen warm empfoh⸗ lene„Revolution von oben“ ab. Papens Optimismus ſtößt freilich vielfach auf ſtarke Zweifel. Dieſe Skepſis kommt, da das Interview erſt ſpät in der Nacht an die Redaktionen gelangte, weniger in Kommentaren als in den Ueberſchriften zum Ausdruck.„Woher dieſe Zuverſicht?“ fragt bei⸗ ſpielsweiſe ſpöttiſch die„Germania“, und das„Ber⸗ linder Tageblatt“ meint:„Nur die Hoffnung auf ein neues Arrangement mit den Nationalſozialiſten könne Herrn von Papen ſo ſelbſtbewußte Worte in den Mund gelegt haben.“ Papens Echo in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Aug. Die Erklärungen des Reichskanzlers von Papen werden in der franzöſiſchen Preſſe noch nicht kom⸗ mentiert. Nur der„Petit Pariſien“ bringt folgende kurze Bemerkung:„Reichskanzler von Papen hat in dem Interview mit dem„Reuter“ ⸗Vertreter einige intereſſante Ausführungen gemacht, die über die fruchtloſen Beſprechungen zwiſchen der Reichsregie⸗ rung und Hitler einiges Licht verbreiten. Seins Erklärungen laſſen erkennen, daß er auf die Autori⸗ tät des Reichspräſidenten von Hindenburg geſtützt nicht daran denkt, ſich durch die Nationalſotzialiſtiſche Partei einſchüchtern zu laſſen. Er will durch⸗ halten. Der Reichskanzler ſprach auch über die Wünſche Deutſchlands in der Abrüſtungs⸗ frage. Was er erklärte, iſt wohl bekannt und von den Deutſchen in Genf und Lauſanne ausgeſprochen worden. Hingegen beſitzen die Aeußerungen von Pa⸗ pens über die Kolonien den Reiz der Neuheit.“ England und Gleichberechtigung Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 18. Auguſt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ teilt mit, daß der deutſche Vorſtoß in der Frage der Rüſtungsgleichberech⸗ tigung erſt im Laufe des nächſten Mo⸗ nats erfolgen werde. Die juriſtiſchen Sachverſtän⸗ digen des engliſchen Außenamtes ſeien jedoch bereits mit der Prüfung des Problems beſchäftigt und der Außenminiſter Sir John Simon nehme als Juriſt an dieſer Arbeit aktiven Anteil. Die für Deutſchlands Rüſtungsſtand maßgebenden Dokumente, nämlich neben dem Verſailler Vertrag und dem Völkerbunds⸗ pakt ein Brief des alliierten Kriegsrats an die deutſche Friedensdelegation, ſowie alle Anhänge zum ſeien außerordentlich vieldeutig. Man könne den Sinn dieſer Dokumente ganz ver⸗ ſchieden auslegen. Zur Zeit neigten die engliſchen Sachverſtändigen dazu, die deutſche Forderung der Gleichberechtigung zu unterſtützen. „Man nimmt den Standpunkt ein“, fährt der „Daily Telegraph“ fort,„daß es unmöglich iſt, eine erſtklaſſige Macht auf unabſehbare Zeit in einem geringeren Rechtsſtatus zu halten als die anderen Mächte. Es iſt allerdings zu bedenken, daß die Forderung nach Gleichheit in den militäriſchen Rüſtungen zu⸗ gleich zu Forderungen bezüglich der Flotten⸗ und Luftrüſtung führen könnte. Daneben ſei es auch möglich, daß ähnliche Forderungen in der politiſchen Sphäre auftreten würden, beiſpielsweiſe in Bezug auf die Kolonialman date“. Trotz dieſer Be⸗ denken ſei es jedoch klar, daß man jetzt zwiſchen zwei Zukunfts möglichkeiten zu wählen habe. Entweder ſuche man die Gleichheit zwiſchen Deutſchland und den anderen Mächten durch gütliche Verſtändigung Schritt für Schritt zu erreichen, oder man verweigere Deutſchland ein Zugeſtändnis und riskiere, daß es die 2. Seite/ Nummer 381 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Auguſt 1932 Aufrüſtung ſelbſt in die Hand nehme, ohne dabei kontrolliert zu werden. In dieſem Zuſammenhang hat das Inter vie w des Kanzlers von Papen, einiges Aufſehen erregt. Namentlich betrachtet man hier aufmerkſam die Erklärung des Kanzlers, daß Deutſchland nach wie vor auf die Rückgabe eines Teils ſeiner Kol o⸗ nien rechnet. Daneben hat Herr von Papen na⸗ mentlich den Standpunkt in der Abrüſtungs⸗ frage unterſtrichen, den der Reichswehrminiſter ſchon kürzlich in ſeiner Rundfunkrede eingenom⸗ men hatte. Es iſt bezeichnend für die Geſchwindig⸗ keit, mit der man ſich in England an die deutſche Grundforderung gewöhnt hat, daß keine ein⸗ zige Zeitung heute an dieſer Feſtſtel⸗ lung des Kanzlers etwas Ungewöhn⸗ liches ſieht, obwohl vor einigen Wochen die Er⸗ klärung aus dem Munde des Generals von Schlei⸗ cher noch als ſenſationelle Neuerung empfunden wurde. Ein neuer Kreöiplan Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Auguſt. Die Frage der Finanzierung des Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramms iſt, wie wir hören, geſtern Gegenſtand einer Beſpre⸗ chung zwiſchen dem Kanzler und dem Reichs bankpräſidenten geweſen. Ueber die Beſprechung, an der auch der Reichs⸗ finanzminiſter und der Reichswirtſchaftsminiſter teil⸗ nahmen, ſind keine amtlichen Mitteilungen darüber ausgegeben worden. Die Differenzen konnten alſo bisher noch nicht bereinigt werden. Für Freitag iſt eine Kabinettsſitzung zur Beratung des Arbeits⸗ beſchaffungsplaus vorgeſehen. Geſtern abend hat vor der Preſſe der Präſident des Deutſchen Land⸗ gemeindetages, Landrat a. G. Gereke, ſich bis ins einzelne gehend das Programm der preußiſchen Landgemeinden zur Arbeitsbeſchaffung entwickelt. Als ein neuer Weg zur Finanzierung wird darin die zinsloſe Kreditſchöpfung der öffent⸗ lichen Hand bei den öffentlichrechtlichen Kredit⸗ anſtalten vorgeſchlagen, die ihre Deckung wie die Anleihen in der Steuerkraft der Bevölke⸗ rung findet und der Wahl eines Reichs⸗ kommiſſars unterſtellt werden ſoll. Eine kleine Senſation gab es, als zum Schluß erſt ein Vertreter der Wirtſchaftsabteilung der NSDAP. und darauf ein Delegierter des Reichsbanners den Landgemeinden für ihre Initiative dankten und ihren Bemühungen Erfolg wünſchten. Induſtrie und Arbeitsbeſchaffung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Aug. Das Präſidium des Reichs verbandes der Deutſchen In duſtrie beſchäftigte ſich unter Vorſitz von Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach mit der wirtſchaftspolitiſchen Lage und nahm u. a. zu der Frage der Arbeitsbeſchaffung Stellung. Hierüber wird von dem Verband eine Erklärung ausgegeben, in der der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie den Standpunkt vertritt, daß auf dem Wege einer öffentlichen Arbeitsbeſchaffung eine kon⸗ junkturfördernde Beeinfluſſung nicht erreicht wer⸗ den kann. Er lehnt alle uferloſen Pläne, die zur Ausführung von Milliardenprojekten von verſchie⸗ denen Seiten aufgeſtellt worden ſind, nach wie vor ab. Eine Beſſerung der innerwirtſchaftlichen Lage und eine allmähliche Behebung der Arbeits⸗ loſigkeit kann nach Auffaſſung des Reichs⸗ verbandes nur daun erhofft werden, wenn die innerwirtſchaftlichen Hemmungen und die Produktionskoſten derartig geſenkt werden, daß die Betriebe wieder rentabel wirtſchaften können. In dieſem Zuſammenhang wurde feſtgeſtellt, daß der freiwillige Arbeitsdienſt einer möglichſten Förderung bedarf und daß in einem weiteren Ausbau des freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes auch die organiſchen Grundlagen für eine ſpätere Einführung der Arbeitsdienſtpflicht gefunden werden können. CFCCCCCCCCCCCCTTTTTTTPbPTbTPbPPbVPVVTVTVTTVTVTTFTFTFTPFTPTPTyrTyTyTyyTſfyſyfyſyyſyyſyſyrfſhyyſyyyhyhſyhhſhyſyhhfſhſhyhGf„„„„„:'''''——''—'—''—'—'—'—'—'''''''''''''''''''''''.'''''''''''''''''''''''ꝛ' Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 18. Aug. Die frühere preußiſche Regierung hat nun dem Staatsgerichtshof ihre Erwiderung auf die Stellung⸗ nahme des Reichs in der Verfaſſungsklage ein⸗ gereicht. Die Erwiderung iſt vom ſtell vertretenden preußiſchen Miniſterpräſidenten Staatsminiſter Hirtſiefer im Namen der übrigen Staatsminiſter unterzeichnet. Sie ſchildert zunächſt eingehend die Vorgänge. bei der Einſetzung des Reichskommiſſars am 20. Juli und den folgenden Tagen. Die mit⸗ geteilten Tatſachen ergeben nach Auffaſſung der preußiſchen Staatsminiſter, daß die Reichskom⸗ miſſare ſämtliche Befugniſſe der Staatsminiſter in Anſpruch genommen hätten, und zwar auch der verfaſſungsrechtlich allein den Miniſtern vorbehaltenen Funktionen. Sodann werden im einzelnen die Vorwürfe der Pflicht verletzung zurückgewieſen, die die Reichsregierung gegen Preußen erhoben habe. Darüber hinaus wird feſtgeſtellt, daß ſämtliche Vor⸗ würfe erſt nach Erlaß der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten den Miniſtern mitgeteilt worden ſeien, und daß einige ſogar erſt am 3. Auguſt nachträglich zur Begründung der Verordnung herangezogen wor⸗ den wären. Die rechtlichen Ausführungen. Da die Reichsregierung ihr Vorgehen ſowohl auf Artökel 48, Abſ. 1(Exekution wegen Verletzung der Landespflichten gegenüber dem Reich) wie aus Abſ. 2(Maßnahmen zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung) geſtützt habe, wird feſtgeſtellt, daß in Preußen die öffent⸗ liche Ruhe, Sicherheit und Ordnung keineswegs gefährdet geweſen ſei, daß daher Vorſchriften auf Grund des Art. 48, Abſ. 2, überhaupt nicht hätten erlaſſen werden können, daß außerdem Art. 48, Abſ. 2, niemals die Einſetzung eines Reichskom⸗ miſſars mit ſo weitgehenden Befugniſſen rechtfer⸗ tigen könne. Insbeſondere dürfe der Reichspräſident auf Grund dieſer Vorſchrift keine Landesregierung und keine Mitglieder der Landesregierung beſtellen. Auch dürfe er nicht in wohlerworbene Rechte der Beamten eingreifen. Aber auch Art. 48, Abſ. 1, ſei nicht anwendbar. Preußens Klage gegen das Reich Die preußiſche Stellungnahme im Verfaſſungsſtreit vor dem Staatsgerichtshof Eine Pflichtverletzung des Landes Preußen ſei nicht nachgewieſen. Die Reichsregierung habe in tung zunächſt das Verhalten einiger Beamten be⸗ mängelt. Dieſe Bemängelungen gingen jedoch, wie ausführlich dargelegt wurde, von unrichtigen Vor⸗ ausſetzungen aus. Die Reichsregierung habe ferner behauptet, daß das preußiſche Innenminiſterium nicht mit der genügenden Energie gegen die Kom⸗ muniſten vorgegangen ſei. Auch gegen dieſen Vor⸗ wurf wende ſich die Erwiderung. Außerdem ſei das Vorgehen des Reiches ſchon formal zu beanſtanden, ihrer Klagebeantwor⸗ denn Vorausſetzung einer jeder Exekution auf Grund des Artikels 48 Abſ. 1 ſei, wie das auch 1923 gegenüber dem Lande Sachſen der Fall geweſen wärc eine vorhergehende Mitteilung an die Landes⸗ regierung, in welchen Vorkommniſſen eine Pflicht⸗ verletzung gefunden werde. Erſt wenn die Landes⸗ regierung trotzdem keine Abhilfe ſchaffe, ſei die Reichsexekution zuläſſig. Die Reichsregierung habe jedoch der preußi⸗ ſchen Staatsregierung vor der Abſetzung des Miniſterpräſidenten Braun und des Staats⸗ miniſters Severing keinerlei Mitteilung über Pflichtverletzungen des Landes Preußen zu⸗ kommen laſſen oder ſie um Abhilfe erſucht. Der Erklärung liegt ein umfangreiches Anlage⸗ heft bei. Es enthält u. a. Auszüge aus der höchſt⸗ richterlichen Rechtſprechung über die Nationalſozia⸗ liſtiſche Arbeiterpartei, ferner Material über die Haltung der preußiſchen Staatsregierung gegenüber den Kommuniſten und Material über die Aenderung der Geſchäftsordnung im Preußiſchen Landtag. Aus einer Niederſchrift über das Geſpräch des Staats⸗ ſekretärs Abegg mit zwei kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten ergibt ſich, daß Dr. Abegg von dieſen mit Nach⸗ druck die Einſtellung aller Terrorakte der Kommu⸗ niſten gefordert habe, daß er alſo keineswegs, wie der Herr Reichskanzler in ſeiner Rundfunkrede vom 20. Juli erwähnt habe,„ſeine Hand dazu geboten ſchleierung illegaler Terrorabſichten zu ermöglichen.“ eee Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Aug. Die Annahme des Lauſanner An⸗ leiheprotokolls durch den öſterreichiſchen Natio⸗ nalrat hat in Berliner politiſchen Kreiſen nicht mehr überraſcht, da man nach den letzten Meldungen aus Wien auf dieſes betrübliche Ergebnis gefaßt ſein mußte. Immerhin ſchöpft man aus der Tatſache, daß ſich bei der Abſtimmung nur eine Zufalls mehr⸗ heit von einer Stimme gefunden hat, die Hoffnung, daß das Unheil am Ende doch noch abge⸗ wendet werden wird. Dieſe Hoffnung erſcheint keineswegs unbegründet, denn jetzt hat zunächſt der Bundesrat das Wort, in dem die Regierung Dollfuß nur über eine Minderheit verfügt. Der Bundesrat, der morgen zuſammentritt, wird alſo zweifellos Einſpruch erheben. Nur durch einen ſogenannten Beharrungsbeſchluß kann der Nationalrat den Einſpruch des Bundesrats unwirkſam mfachen. Es ſind, ſoweit wir unter⸗ richtet ſind, erfreuliche Anzeichen dafür vorhanden, daß das Protokoll dann doch noch zu Fall kommt. Möglich iſt, daß die Regierung die Ent⸗ ſcheidung auf den Herbſt vertagt, um in Verhandlungen mit Frankreich bis dahin noch eine Die Leidenſchaft des Reiſens Von Ernſt Zahn Als ich ein Knabe war, litt ich ſo ſehr unter See⸗ kratikheit auf der Eiſenbahn, daß ich einmal nach einer halbſtündigen Beſuchsfahrt von Zürich zu dem in Baden zur Kur weilenden Großvater ſterbenskrank ankam, und die jährlich mehrmalige Ferienreiſe aus eben jener, meiner Schulſtadt, zu den in Siders im Wallis wohnenden Eltern als eine Grauſamkeit fürchtete. Dennoch iſt mir gerade aus den Welſch⸗ landfahrten ein Höhepunkt, ein Genuß im Gedächtnis geblieben. Mir zuliebe wurde die Reiſe von meiner verwandtſchaftlichen Begleitung in zwei Tagen ſtatt nur in einem gemacht. Man übernachtete in Lau⸗ ſanne oder Fribourg, uend wenn ich auch abends bei Ankunft als ein Häuflein Elend zu Bett gelegt wurde, ſo pflegte ich doch andern morgens geſund und fröhlich zu erwachen und genoß dann die Mor⸗ genſtunde, dieſes Aufwachen im ſauberen Bett des fremden Zimmers, die Ausſicht aus dem Fenſter auf eine unbekannte Stadt, insbeſondere aber das Früh⸗ ſtüick mit im Großvaterhauſe unbekannten Beigaben von Butter, Honig und Milchbrot mit wunderbarer Eindringlichkeit. Die Honigwaben, die in Fribourg auf den Tiſch kamen, haften ſo eindringlich in meiner Erinnerung, daß ich den Blütenduft des Honigs noch jetzt auf der Zunge ſpüre, noch den ſeltſamen Nach⸗ geſchmack von Wachs, und die tote Biene noch ſehe, die im eigenen Erzeugnis erſtickt lag. Aus den erſten kurzen Freudenaugenblicken dieſer Jugendfahrten hat ſich im Laufe der vielen Jahre meines Lebens das Glücksbewußtſein, die Leiden⸗ ſchaft des Reifens entwickelt, die mich jetzt immer zappelig machen, wenn ich einmal ein paar Monate zu Hauſe raſte Nicht, daß ich den Frieden, die Schön. heit, die Liebe des Daheims nicht zu ſchätzen wüßte, aber der Reiz ſcheint mir in den Gegenſätzen zu lie⸗ gen, im Drang nach den Erlebniſſen eines neuen Fortgehens und den weiten Aufatmen beim Wieder⸗ kommen, dieſem Sichwiederfinden in das eigentlich Perſönliche, in die Heimat des Herzens nicht nur des Landes. * Noch in meine Schulzeit fiel jene erſte größere Reiſe, die mich in eine neue Heimat, nach Göſchenen am Gotthard brachte, wo mein Vater die hauptſüch⸗ lichſte Bahnhofsreſtauration der neuen großen Ver⸗ bindungsbahn zwiſchen Deutſchland, der Schweiz und Italien übernommen hatte. Wie gewöhnlich kam ich ſchon in Brunnen mit der Eiſenbahn krank an. Auf dem Vierwaldſtätter See aber tobte der Föhn, und ſo wurde die Fahrt nach Flüelen, wo das Boot erſt nach mehrmaligen vergeblichen Verſuchen im Not⸗ hafen zu landen vermochte, erſt recht zur Tortur. Nicht genug! In Flüelen wartete der große gelbe Poſtſchlitten. Es ſchneite und ſtürmte. Das un⸗ bequeme Schlittenbauwerk füllte ſich mit Reiſenden, zwiſchen denen mein Vater und ich fünf Stunden eingepfercht zu ſitzen hatten. Weiß noch jemand von heutzutage, wie das war? Durchfroren, halbtot, lebensſatt kam ich damals in dem kalten Gaſthauſe des einſamen Bergdorfes an, in dem doch mein Leben erſt beginnen, erſt ſeinen Zweck bekommen ſollte. In Göſchenen aber lernte ich erſt, was Reiſen war. Ich ſah die Heere der Reiſenden, die in den nun fol⸗ genden Jahren von und nach Welſchland zogen. Ich hörte Sprachen, Dialekte, ich ſah Menſchen, die an⸗ ders waren, als die mir ſonſt bekannten. Ein wenig von der Wiſſenſchaft des Reiſens ging in mir auf. ö Dann kam auch meine Zeit. Jene Jahre kamen, da ich zur Berufslehre nach Genf fuhr, um als Kell⸗ ner eine dem allzu ſelbſtbewußten Sohn eines hab⸗ lichen Vaters harte Schule durchzumachen, da ich nach England reiſte, um, ein Heimwehkind noch mit 18 Jahren, todeinſam einen Tag im mächtigen Lon⸗ don zu verweinen und nachher in Haſtings zum erſtenmal den Ozean rauſchen zu hören und unver⸗ geßliche Monate des Lernens, der Bewunderung für die perſönliche(im Nationalcharakter begründete) Ueberlegenheit des Engländers zu leben, da ich dann ein Jahr ſpäter als Hotelſekretär in Genua weilte, den Ehrgeiz erwachen fühlte, aus mir ſelbſt etwas zu hebung bekam, als ein Erdbeben ganze Dörfer der Riviera in Trümmer legte und zweitauſend Men⸗ ſchen begrub, und als ich dann heimkehrte, um den N Eltern nicht mehr als Schüler, ſondern als Helfer machen, eine Lehre für alle menſchliche Selbſtüber⸗ Ein ſchwarzer Tag für Oeſterreich Die Zuſtimmung des öſterreichiſchen Nationalrats zum Lauſanner Protokoll Aenderung der unerträglichen politiſchen Beſtim⸗ mungen herbeizuführen, an die die Anleihe ge⸗ knüpft iſt. Die Berliner Preſſe ſpricht von einem ſchwar⸗ zen Tag. Die„Berliner Börſenzeitung“ ſtellt mit Erſchütterung feſt, daß das Schickſal Oeſter⸗ reichs auf Jahrzehnte entſchieden ſei. Oeſterreich habe unter der Regierung Dollfuß für eine Hilfe, deren Fadenſcheinigkeit dem betrogenen Volk bald in furcht⸗ barer Weiſe offenbar werden würde, auf dem wich⸗ tigſten Gebiet ſeine Souveränität an Frankreich ver⸗ kauft. Die„Deutſche Zeitung“ hebt hervor, daß die Bekanntgabe der„gütigſt zugeſtandenen fran⸗ zöſiſchen Sicherung“ kurz vor der Abſtimmung auf das deutlichſte zeige, wie ſehr Frankreich an der An⸗ nahme des Vertrags gelegen war.“ Der„Lokal⸗Anzeiger“ bezeichnet als bedauer⸗ lichſtes Moment an dieſem Kampfe, daß der Bundesführer der öſterreichiſchen Heimwehr, Fürſt Starhemberg, nach der ausdrücklichen Ablehnung durch Heimatblock und Heimat⸗ ſchutz den parlamentariſchen Vertretern die Annahme befohlen habe. Die meiſten Blätter befürchten, daß auch eine noch⸗ malige Abſtimmung im Nationalrat das Ergebnis micht ändern werde. Etwas hoffnungsvoller äußern ſich„DAZ.“ und die„Tägliche Rundſchau“, die auf zur Seite zu ſtehen. Auch jene Zeit brach an, da der ſtrenge und mit Lob und Belohnung kargende Vater mich mit auf eine ſeiner Erholungsreiſen nahm, dabei zu einem wunderbaren Kameraden ſich wan⸗ delte und mich einen neuen und noch viel liebens⸗ werteren Menſchen in ihm entdecken ließ. Ach, es kamen auch die Reiſen, vor denen ein ewiger Abſchied liegt, der Tod der geliebten und be⸗ wunderten Eltern. Es wäre vielleicht von jener Süd⸗ landsfahrt zu erzählen, da die Lebensgefährtin zum erſtenmal an meiner Seite ging, die für uns das Er⸗ lebnis einer neuen Welt war. Aber es bliebe dann vor allem von der Gegenwart zu künden, da Reiſen zur Leidenſchaft geworden, da freundliche Rufe den Schriftſteller und Vorleſer mehrmals des Jahres von dannen locken, da er die Welt, insbeſonders die Welt der deutſchen Sprache, in Hunderten von Städ⸗ ten und Orten, an Flüſſen und Meeren, im Norden und Süden kennen und beſtaunen gelernt. Ein Jubel nur, daß Augen und Füße noch jung ſind und die Wanderluſt noch glüht, ſo weiß der Schnee der ewigen Gletſcher auf das Haar deſſen abgefärbt, der dort oben mit dem Studium der Kunſt des Reiſens begann. Das Schickſal der dentſchen Himalaya⸗Expe⸗ dition. Ueber das Schickſal der deutſchen Himalaya⸗ Expedition erhalten wir von dem Leiter, dem Augs⸗ burger Ingentkeur Merkl, aus Aſtor⸗Kaſchmir fol⸗ gende Kabelmeldung:„Nachdem wir in 6200 Meter Höhe das fünfte Lager errichtet hatten, waren alle unſere Beſtrebuungen auf die Erreichung des Verbindungsgrates zwiſchen dem Kakiot⸗ peak und dem Gipfel des Ranga Parkat ge⸗ richtet. In 6600 Meter Höhe konnten wir am 25. Juli in einem Berg⸗Schrund das ſechſte Lager er⸗ richten. Der Weg dorthin war außerordentlich ſteil und gefährlich. Durch verſchiedene Erkrankungen iſt zwar die Reihe der Angreifer auf den Berg des Schreckens ſtark gelichtet, trotzdem gelang es aber Berchtold, Merkl und Wiesner, am 28. Juli den heiß umkämpften Grat in 7000 Meter Höhe zu gewinnen und das Lager zu errichten. Von hier aus führte ein direkter Weg zum Ranga Parkat⸗Gipfel. Wir hatten einen unvergleichlichen Ausblick auf die Süd⸗ habe, Führern der Kommuniſtiſchen Partei die Ver⸗ die Möglichkeit verweiſt, die der Oppoſitſon urs die Anrufung des Verfaſſungsgerichtshofs noch ver⸗ bleibe. Uebrigens hätte beinahe ein Wolkenbruch die ganze Anleiheabſtimmung unmöglich gemacht. Die Tiroler und Voralberger Abgeordneten, meiſt Chriſtlich⸗Soziale, waren nämlich mit ihrem Zug bei Hiflau infolge„Vermurungen“ der Gleiſe ſtecken geblieben. Sie wurden wegen der Bedeutund der parlamentariſchen Verhandlungen mit einem Son⸗ derzug auf Umwegen nach Wien gebracht. Im Re⸗ gierungslager herrſchte ſchon beträchtliche Aufregung über ihr Ausbleiben. Sie kamen aber doch noch . man möchte faſt ſagen leider— rechtzeitig zur Abſtimmung. Der neue Reichspreſſechef Der neue Reichspreſſechef, Major g. d. und Miniſterialdirektor Erich Marcks, iſt ein Sohn des Hiſtorikers und Bismarck⸗Biogra⸗ phen Profeſſor Erich Marcks, und am 6. Juni 1891 in Schöneberg geboren. Vor ſeinem Eintritt in das Feldartillerie⸗Regiment Nr. 76 in Freiburg (Breisgau) als Einjährig⸗Freiwilliger am 1. Oktober 1910 hat er zwei Jahre an der Univerſität Freiburg ſtudiert. 1914 und 1915 war er beim 6 Reſerve⸗Feldartillerie⸗Kegiment 17 als Abteilungs⸗ und Regimentsadjutant, 1915 wurde er Oberleutnant und 1916 zum Generalſtab kommandiert. Zum Major wurde er am 1. Dezember 1929 befördert. Bis zum Ende des Krieges war er mit nur wenigen Unter⸗ brechungen im Generalſtab tätig. Er iſt zweimal ſchwer verwundet worden, einmal im Jahre 1914 durch ein Infanteriegeſchoß im Geſicht und ein⸗ mal 1916(Gasvergiftung) in der Somme Schlacht. Nach dem Kriege wurde er 1920 ins Reichswehrmini⸗ ſterium verſetzt, iſt dann von 1925 bis 1929 zuerſt als Generalſtabsoffizier bei der 3. Diviſion und dann als Batteriechef beim Artillerie⸗Regiment 3 in Sprottau tätig geweſen. Seit dem 1. Juli 1929 war er im Reichswehrminiſterium Leiter der Preſſeſtelle. Die„geſchenkten“ Deviſen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 18. Aug. Ende der vergangenen Woche wurden fünf Perſonen unter dem Verdacht der Deviſenverſchie⸗ bungen feſtgenommen. Wie man nun erfährt, handelt es ſich um den Bankier Kalman Syman aus Ber⸗ lin, den litauiſchen Staatsangehörigen Oſtrowſki, und um eine Litauer Trwaſch. Der Pole Gottſelig, der vor einiger Zeit feſtgenommen wurde, gehörte mit zu der Gruppe. Sie arbeiteten übrigens nach einem neuen Trick, Man fälſchte Briefe und Schenkungsurkun⸗ den, in denen einigen Mitgliedern der Bande von angeblich im Auslande lebenden Verwandten be⸗ ſcheinigt wurde, daß ihnen der Deviſenbeſitz übereignet worden ſei. Mit dieſen gefälſchten Urkunden verſuchte man dann bei der Deviſenbe⸗ wirtſchaftungsſtelle eine Freigabe der ſonſt auf Sperrkonto abzuführenden Erlöſe zu erwirken. den Polen Baruch, den Polen Aron Friedlich N Großfeuer in ungariſcher Gemeinde — Zala⸗Egerszeg, 18. Aug. In der Gemeinde Bucſus⸗zent⸗Laſzlo entſtand infolge Funken⸗ feuers ein Großfeuer, das binnen wenigen Minuten ſechs Wohnhäuſer und 20 Wirtſchafts⸗ gebäude einäſcherte. Es iſt auch ein Todesopfer zu beklagen. Eine 52jährige Frau konnte ſich aus einem in Flammen ſtehenden Haus nicht mehr retten. Bei den Löſcharbeiten wurden zwei Männer ſchwer verletzt. Eiſenbahnunglück in Frankreich 2 — Paris, 18. Aug. Die ſchweren, mit ſtarken 0 Regengüſſen verbundenen Gewitter der letzten Tage haben an der Gironde ſtarken Schaden an⸗ gerichtet. Als geſtern ein von Coutras nach St. Mariens fahrender Perſonenzug die Strecke paſ⸗ ſterte, erfolgte ein Erdrutſch. Fünf Wagen ent⸗ gleiſten. Vier Reiſende wurden verletzt. ſeite des Ranga Parkat. Hier ſtürzt vom Gipfel eine 5000 Meter hohe Wand ſenkrecht in die Tiefe, wohl die gewaltigſte Steilwand der ganzen Erde.— Die Kulis verſagen leider ſämtlich. Oberhalb des Lagers 6 ſind ſie infolge Bergkrankheit überhaupt nicht meht zu gebrauchen. Es wurde deshalb der Vortrupp vom Proviant abgeſchnitten. Die dadurch entſtandene ge⸗ fährliche Situation verhinderte bisher den letzten Angriff. Alle noch in Frage kommenden Teilneh⸗ mer ſind zurzeit im Lager 4 verſammelt und berei⸗ ten ſich zum Gipfelmarſch vor.“ Der Internationale Muſikkongreß in Florenz. Um die wichtigſten und aktuellſten Fragen der mo⸗ dernen Muſik zu klären, wird in der zweiten April⸗ hälfte des Jahres 1938 nach Florenz in den Pa⸗ lazzo Vecchio der Erſte Internationale Muſtk⸗ 5 Kongreß einberufen, zu dem die zeitgenöſſi⸗ ſchen Muſiker und Muſikgelehrten ein⸗ geladen werden. Aus den Diskuſſionen ſoll ſich ein klares Bild der gegenwärtigen muſikaliſchen Lags herausſchälen. Die Themen des Diskuſſtons⸗Pro⸗ gramms ſind folgende: die Muſikkritik, die Tenden⸗ zen der modernen Oper, die reproduzterende oder mechaniſche Muſik, die Situation der Muſik der Muſtker im Geiſt von heute, Verbreitung der muſikaliſchen Bildung und der internationale Muſikaustauſch. Geplant ſind in den Florentiner Theatern anläßlich des Kongreſſes Aufführungen mit prominenten Sängern, die die Entwicklung der italtieniſchen Oper im 19. Jahrhun⸗ dert zeigen ſollen. Vorgeſehen wurden bisher Roſ⸗ ſinis„Aſchenbrödel“, Bellinis„Norma“, Donizektis „Lucrecia Borgia“ und„Die Puritaner“ und Ver⸗ dis„Nebukadnezar“ und„Falſtaff“. In den Bo⸗ boli⸗Gärten finden Frellicht⸗Aufführungen eines religiöſen italieniſchen Dramas des Quattrocento und des Shakeſpeareſchen Luſtſpiels„Ein Sommer⸗ nachtstraum“ ſtatt, und im Palazzo Vecchio wird eine Ausſtellung antiker und moderner ttalient⸗ ſcher Streichinſtrumente veranſtaltet, die die bedeu⸗ tendſten Inſtrumente der Werkſtätten Stradivari Amatis und Guarnieris aus öffentlichen und prt⸗ vaten Sammlungen Europas und Amerikas zeigen wird. er⸗ h. — ä— 21 70 Donnerstag, 18. Auguſt 1932: e Neue Mannheimer Zeitung 1 Mittag⸗Ausgabe 5 3. Seite/ Nummer 381 — — —— Wieder neues Falſchgeld In den letzten 14 Tagen ſind wieder verſchiedene falſche 2 Mark⸗Stücke, 5 Mark⸗ 50 Pfen nig Stücke und falſche Banknoten über 50 Mark in den Verkehr ge⸗ bracht worden. Es handelt ſich um falſche 2 Mark⸗ Stücke, die ausgezeichnet nachgeahmt ſind. Die Mün⸗ zen tragen das Frägezeichen D 1926 und ſind 90 auf⸗ fallend weißer Färbung. Der matt glänzende eigen⸗ artige Schimmer, den man ſonſt bei echten Flicken aus znahmslos beobachtet, fehlt hier vollſtändig. Die Stücke ſind aus Meſſing geprägt und gut verfilbert. Auße 1 ſind ſie an dem hellen Klang erkenntlich. Von echten Stücken laſſen ſie ſich jedoch ſchwer unter⸗ neue Sorten Stücke, iden ſche 68 1 1— 84 2—* Neu und eigenartig iſt eine Falſchprägung von 5 M e cken. Die Stücke enthalten mehr ilber als die echten und haben ſehr hellen Klang. e Prägung iſt verſchwommen, die Riffelungen ſind nicht ſcharf. Die Stücke enthalten ſehr viel Antimon und ſind deshalb außerordentlich ſpröde. Wenn ſie heften auf die Tiſchplatte fallen, zerſpringen ſie wie .4 b Fälſchung kommt mit allen Am Rande— das iſt das ſicherſte t der Perlenring. Eine weitere 5 ena 5 Mark⸗Stücke— iſt daran zu Stücke einen ſehr hellen 1 blecher⸗ Dieſe Falſifikate ſind im Gußver⸗ Die Baumſeite iſt nur verſchwom⸗ 8 7 älſchung⸗ erkennen, daß die nen Klang haben. fahren hergeſtellt. D men geprägt. Vielfach erſcheinen auch wieder falſche 50 Pfg. ⸗ Stücke aus Zinn. Sie ſind daran erkenntlich, daß ſie ſich biegen laſſen, auch kann man damit ſchreiben. Während die echten 50 Pfg.⸗Stücke von einem Magnet angezogen werden, iſt 908 bei der vorerwähnten Fäl⸗ ſchung nicht der Fall. Die Reichsbank macht ferner darauf aufmerkſam, daß falſche Reichsbank⸗ noten à 50 Mark der Ausgabe vom 11. 10. 1924 neuerdings im Verkehr auftauchen. Die falſchen Scheine ſind an nachſtehenden Merkmalen zu erken⸗ nen: Das Papier iſt gering dicker als das echte. Es besteht aus zuſan nengefügten Blättchen. Das Waſ⸗ ſerzeichen auf der Innenſeik⸗ iſt dick, aber verſchwom⸗ men nachgeahmt. Auf der Vorderſeite iſt die„O“ bei der Wertzahl 50 merklich tiefer geſtellt. Die Nach⸗ bildung auf der Rückſeite fällt als ſolche durch den dicken Gründruck im mittleren Teile des Druckbildes auf. Vom Sonnenbad am Stadion Verbeſſerung der Einrichtungen Das vor wenigen Wochen dem Betrieb übergebene Sonnenbad am Stadion übt in der jetzigen heißen Jahreszeit eine ſteigende Anziehungskraft aus. Ge⸗ genwärtig ſind täglich zwiſchen 400 und 500 Gäſten in dem Bad. An Sonntagen ſteigt die Zahl bis zu 600. Auch etwa 100 Dauergäſte hat das Bad bereits ſich erworben, die die Zehn⸗Karten⸗Blocks benutzen. Das ehemalige Sonnenbad hatte auch an Hoch⸗ betriebstagen höchſtens 150 Beſucher. Der Beſucherandrang hat auch einige Verbeſſe⸗ tungen notwendig gemacht, die entweder bereits durchgeführt wurden oder im Laufe des Winters ge⸗ macht werden. Die Garderoberäume genügten dem ſtarken Andrang nicht. Die Kleiderbügel mußten gleich in der Anfangszeit vermehrt werden. Im Winter werden wohl durch die Stadt auch die Garderoberäume vergrößert werden, zumal die jetzt ausgeführten Bauten ja nur einen kleinen Teil des Geſamtprojekts darſtellen. Das Aufſtellen mehrerer Papierkörbe und die Vermehrung der Liegeſtühle iſt von den Be⸗ ſuchern ſicher ebenſo begrüßt worden, wie die Frei⸗ gabe einer weiteren Raſenfläche und des Platzes unter dem ſchattigen Baum am Eingang des Bades. Für die Schwerathleten hat man ein beſon⸗ deres Raſenſtück abgetrennt. Die Leichtathleten allerdings werden gut daran tun, ſich zu erinnern, daß das Sonnenbad keine Sport⸗ anlage iſt. Ballwerfen, Diskusübungen uſw. ſind nicht nach dem Geſchmack der meiſten Badegäſte. Es kann auch zu leicht Unheil damit angerichtet werden. Am Springbrunnen, der hoffentlich bald auch ein Planſchbecken zur Ergänzung erhält, iſt eine Waſſerrinne angebracht, um das Aufweichen des Bodens zu verhindern. Man darf auch bei dieſer günſtigen Entwicklung feſtſtellen, daß der laufende Betrieb aus den Ein⸗ nahmen erhalten werden kann, ſo daß lediglich Amortiſation und Verzinſung des aufgewendeten Kapitals durch die Stadt nötig iſt.— m * Brieftaubenſport. beranſtaltete die Nach den üblichen Vorflügen Reiſe vereinigung von Feudenheim am Sonntag ab Schwäbiſch⸗Hall 400 Km.) den erſten Preisflug junger Tauben. Geſetzt 5 von 58 Züchtern 751 Tau⸗ ben, Preiſe gab es 100. Die Tauben wurden morgens um 6 Uhr aufgelaſſen. Die erſte Taube traf bei Franz Helferich um 70995 Uhr ein, die letzte Preistaube um.238,16 Uhr. Die Flucht an und in das Waſſer Rekordtag im Strandbad— Neun Lebensrettungen in ſechs Stunden Die Queckſilberſäule im Thermometer überſchritt geſtern ſchon frühzeitig den 30 Grad⸗Strich, ſo daß die Meteorologen einen weiteren Tropentag regi⸗ ſtrieren konnten. Als Höchſtwert wurden 32,7 Grad feſtgeſtellt. Um die Mittagszeit ballten ſich im Weſten auf⸗ ziehende Wolken ſtärker zuſammen, Es hatte den An⸗ ſchein, als ob ein Gewitter uns die ſehnlichſt er⸗ wartete Abkühlung bringen würde. Die Freude war verfrüht. Nur über dem öſtlichen Teil unſerer Stadt entleerten ſich die Wolken. So regnete es in der Neckarſtadt etwa 10 Minuten lang ziemlich ſtark, ohne jedoch dem ausgetrockneten Erdreich die erfor⸗ derliche Feuchtigkeit zuzuführen. Die Kleingärtner mußten am Abend doch die Gießkanne zur Hand nehmen. In der Innenſtadt fielen nur wenige Tropfen, während der größte Teil des Mannheimer Stadtgebietes überhaupt nichts vom Regen merkte. Die abendliche Abkühlung war wiederum nur ganz gering. Um 8 Uhr wurden noch annähernd 30 Grad ermittelt und in der dritten Morgenſtunde waren es immer noch 24 Grad. Die tiefſte Nachttemperatur betrug 19,7 Grad. Verwunderlich iſt es unter dieſen Umſtänden ja nicht, daß die Flucht an und in das Waſſer immer größere Ausmaße aunimmt. Wer ſich von ſeinem Dienſt freimachen kann, ſucht Erfriſchung in den Flußbadeanſtalten, die oft kaum den Andrang be⸗ wältigen können. In den ſtädtiſchen Freibädern müſſen zeitweiſe ſogar die für ſolche Gelegenheiten vorgeſehenen Einſchränkungen zur Anwendung ge⸗ bracht werden. Die große Maſſe der nach Kühlung lechzen⸗ den Zeitgenoſſen zieht aber nach wie vor zum Strandbad, das geſtern ſeine früheren Rekorde überbieten konnte und eine Be⸗ ſucherzahl von 28 000 aufzuweiſen hatte. Bei einer Waſſerwärme von 22 Grad war es nur zu begreiflich, daß zahlreiche Badegäſte den größten Teil ihres Strandaufenthaltes im Waſſer verbrachten. An das Badeperſonal, die Sanitäter und die Stranpolizei ſtellte der geſtrige Tag außerordentliche Anforderungen. Man kann nicht umhin, wieder einmal von der Duplizität der Ereigniſſe zu ſpre⸗ chen, wenn man feſtſtellt, daß faſt unter den gleichen Verhältniſſen wie an den Vortagen ein Badegaſt ertrunken iſt. Allerdings wurde ſein Verſchwinden bemerkt, denn er hatte noch die Kraft, um Hilfe zu rufen. Die ſofort hinzueilenden Schwimmer kamen jedoch zu ſpät und konnten trotz angeſtrengten Abſuchens der Unglücksſtelle keine Spur mehr entdecken. Der in der Nähe weilende Badmeiſter machte ſofort den Nachen klar, mußte aber nach einiger Zeit ſeine Suche ebenfalls ergebnislos abbrechen. Gegen Abend meldete der Sohn des Ertrunkenen, daß er ſeinen Vater vermiſſe, ſo daß die Perſonalien feſtgeſtellt werden konnten. Es handelt ſich um den Steuer⸗ aſſiſtenten Joſeph Braunagel aus Neckarau. Im Laufe des Tages gerieten nicht weniger als neun Perſonen in Gefahr des Ertrin⸗ ken s. Faſt ausnahmslos handelte es ſich um Nicht⸗ ſchwimmer, die ſich hüpfend im tiefen Waſſer fort⸗ bewegten und den Boden unter den Füßen verloren. Es muß als ein großes Glück bezeichnet werden, daß ſtets hilfsbereite Retter in der Nähe waren, die in allen Fällen rechtzeitig eingreifen konnten. immer war die Rettung einfach, denn in den meiſten Fällen waren die Ertrinkenden von der Strömung ſchon abgetrieben worden. Einmal geriet ſogar eine dreirspfige Familie in Gefahr. Die Frau mit der einen Tochter konnten im allerletzten Augen⸗ blick noch aus dem Waſſer herausgeholt werden, während ſich die andere Tochter ſelbſt retten konnte. Auch in einem weiteren Fall gab es bei einem Ehe⸗ paar eine Doppelrettung. Die Aufregung über dieſe Vorkommniſſe war allgemein. Weſentlich leichter hätten aber die Retter zu arbeiten gehabt, wenn die Neugierde des Publikums etwas geringer geweſen wäre. Das Ludwigshafener Strandbad, das durch den zurückgehenden Waſſerſtand wieder in größerem Maße benützt wird, hatte ebenfalls einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen, der aber nicht im gering⸗ ſten mit dem Mannheimer Strandbadͤbeſuch vergli⸗ chen werden kann. Frühere heiße Sommer Die gegenwärtige Hitzeperiode gibt Veranlaſſung, auf frühere heiße Sommer einen Rückblick zu wer⸗ fen, obgleich hinſichtlich der Trockenheit noch keine Urſache beſteht, irgendwelche Vergleiche zu ziehen. Als wirkliche heiße und trockene Sommer aus die⸗ ſem Jahrhundert ſind die Jahre 1911 und 1914 zu nennen, die Hitzegrade bis zu 35 Grad brachten, die alſo den bisherigen diesjährigen Rekord nur um ein Geringes überboten. Aus alten Chroniken kann man feſtſtellen, daß die Jahre 1473 und 1477 ſo heiße und trockene Sommer aufzuweiſen hatten, daß man bei Mainz den Rhein und in Ungarn die Donau durchwaten konnte. Im Jahre 1500 ſoll vom 1. Juni bis Mitte Dezember überhaupt kein Regen gefallen ſein. Hitzegrade, die zwiſchen 36 und 40 Grad lagen, will man in die Jahren 1717 und 1720 ſchätzungsweiſe nach Schilderungen ermittelt haben. Im Jahre 1786 konnte infolge der Hitze die Ge⸗ treideernte drei bis vier Wochen früher als zum früheſten Termin in anderen Jahren erfolgen. Aus dem vergangenen Jahrhundert wird das Jahr 1846 als heiß und trocken gemeldet, ſo daß Lebens⸗ mittelknappheit eintrat, da Kartoffeln und Getreide nur einen geringen Ertrag brachten. Die Hitze im Jahre 1856 ſoll ſo groß geweſen ſein, daß die Wie⸗ ſen förmlich ausbrannten und das Vieh keine Nah⸗ rung mehr fand.** „— Der neue Sender des Südweſtfunks In kurzem wird der neue Rundfunkſender am Heiligenſtock in Frankfurt a. M. dem Be⸗ trieb übergeben werden; der 20. Auguſt iſt als Er⸗ öffnungstag vorgeſehen, falls nichts Unvorherzu⸗ ſehendes eintritt. Dann wird der Sender mit ver⸗ zehnfachter Energie arbeiten: ſtatt wie bisher 1,7 Kilowatt auf Welle 389,6 Meter werden jetzt 17 KW. auf Welle 259,3 Meter ausgeſandt werden. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen wie Präſident Plein in einer Vorbeſichtigung für die Preſſe ausführte, daß die Rundfunkwellen nun den elektromagneti⸗ ſchen Wellen„feſter aufſitzen“ werden, etwa ſo wie der guter Reiter auf dem Pferde. Die Reichspoſt lege größten Wert auf die beſte Erfaſſung zweier Momente für den Rundfunk: Technik und Wirt⸗ ſchaftlichkeit. Die Anwendung der modernſten tech⸗ niſchen Mittel gewährleiſte hohen wirtſchaftlichen Effekt. Für die Reichspoſt bedeute zurzeit der An⸗ teil von etwa 12 Prozent nichtzahlender Rundfunk⸗ teilnehmer einen nicht unweſentlichen wirtſchaftlichen Faktor. Wenn der neue Sender auf kürzerer Welle demnächſt arbeiten werde, ſo müſſe anfangs erwar⸗ tet werden, daß nicht alles mit dem Empfang gleich tadellos funktionieren werde. Dem Publikum dann mit Recht zur Seite zu ſtehen, ſei eine Aufgabe, die von der Reichspoſt gern erfüllt werden würde. Ein Wunſchziel(wenn auch ein fernes) ſei übrigens die Senkung der Rundfunkgebühren. Der neue Sender iſt in ziemlich kurzer Zeit fer⸗ tiggeſtellt worden: das neue Gebäude wurde am 12. Januar, der techniſche Einbau anfangs Mai be⸗ gonnen. Die Apparate lieferte die C. Lorenz AG. In zwei großen Räumen gruppieren ſich die Vor⸗ richtungen. Der eigentliche Sender iſt getrennt von den Zuſatzeinrichtungen, die den vom ſtädtiſchen Elektrizitätswerk gelieferten Drehſtrom von 5000 Volt in Gleichſtrom umwandeln. Von den Ver⸗ Das ist die Salem- Fabrik ſuchen, die noch im Gange ſind, wird es abhängen, ob künftig noch die hohen Türme in Eiſenkonſtruk⸗ tion gebraucht werden; gegebenenfalls wird man Holztürme errichten. Braune Eier bevorzugt Die braunen Eier werden merkwürdigerweiſe von den Hausfrauen außerordentlich bevorzugt. Mit Unrecht, denn ſie ſind weder größer, noch ſchmack⸗ hafter, noch nährtüchtiger als die weißen. Aber ſie gelten in Hausfrauenkreiſen dafür und da kann man halt nix machen. Dies erfahren die engliſchen Hüh⸗ nerfarmen augenblicklich zu ihrem großen Leid⸗ weſen, denn die weißen Eier finden nicht genügend Abſatz und die Hühner wollen keine braunen legen. Andererſeits aber iſt den Hausfrauen ihre Vorliebe oder wenn man will, ihr Aberglaube, nicht auszu⸗ reden. Vielleicht gäbe es eine Löſung, wenn nämlich ein Forſcher glaubhaft nachzuweiſen imſtande iſt, daß die berühmten Eier der Weltgeſchichte weiß ge⸗ weſen ſind, ſo die des braven Schweppermann und vor allem das des Columbus. Beſonders dies letztere, das, wenn das Bild erlaubt iſt, ſich wie ein roter Faden durch die Literatur zieht, ſollte ſoviel Durchſchlagskraft haben, daß man aus Pietätsgrün⸗ den ſeine Farbe zur vornehmſten Eierfarbe dekla⸗ riert. Sonſt bleibt nichts übrig, als die Eier mit Liſt und Tücke braun zu bemalen, wofür ſich be⸗ ſtimmt Oſtereierſpezialiſten finden werden oder den Hühner eine Subſtanz ins Futter zu miſchen, die ſie veranlaßt, die ſo geſuchten braunen Eier zu legen. Chemiker an die Front! Familienchronik * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Donnerstag Herr Hugo Wertheimer mit feiner Gattin Rika geb. Weil, L. 3, Za, wohnhaft. Nicht Trauerfeier für Heinz Mittaſch Heute vormittag fand in der Halle des hieſiges Krematoriums die Abſchiedsfeier für den am Dons nerstag beim Matterhorn abgeſtürzten Studenten Heinz Mittaſch ſtatt. Jablreiche Angehörige und Freunde füllten die Halle. Die Stickſtoffabteilung und das Forſchungslaboratorium Oppau der JG. hatten Kränze am Sarge niederlegen laſſen. Den Sarg ſchmückten Edelweiß und Tannengrün. Auch das Bergſteigerſeil, an dem Heinz Mittaſch bei der Auffindung noch angeknüpft war, lag auf dem Sarg. Stadtpfarrer Mayer von der Chriſtuskirche ge⸗ dachte nach eine Harmoniumvorſpiel von Organiſt Lenz des ſonnigen Weſens des Verſtorbenen. Nie⸗ mals hat der junge„ leichtfertig oder wag⸗ halſig ſein Leben aufs Spiel geſetzt. Eine beſondere Tragik iſt es, daß er bereits den Entſchluß gefaßt hatte, ſein Leben nicht mehr in den Bergen aufs Spiel zu ſetzen. Zu glänzenden Hoffnungen be rech⸗ tigte der Frühvollendete. Seine akademiſchen Lehrer ſtellten ihm hinſichtlich ſeiner chemiſchen Laufbahn das beſte Zeugnis aus. Privatdozent Dr. Hans Frommherz legte im Namen des Chemiſchen Staatslaboratoriums München und der Akademf⸗ ſchen Sektion des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpen⸗ vereins Blumenſpenden nieder. Dr. Frommherz dankte dem beliebten Bergkameraden und Vor⸗ ſtandsmitglied der Akademiſchen Sektion München, der den Tod in den geliebten Bergen gefunden hat. Den Angehörigen ſprach ein weiterer Redner mit herzlichen Worten Troſt zu. Auch dieſer Redner hob das hoffnungsfrohe, ſonnige Weſen des allzufrüh Verſtorbenen hervor. Das Argusgquartett beendete mit dem Vortrag des Adagio in Es-dur von Schu⸗ bert die ſchlichte Trauerfeier.—m— Auguſt Hoffmann wendet ſeine Trauben Der Landwirt Auguſt Hoffmann, ein pfälzi⸗ ſches Original, früher Beſitzer der bekannten Wirt⸗ ſchaft„Zum Ochſen“ in Klingenmünſter in der Süd⸗ pfalz, wird nun bald, die Fortdauer des jetzigen ſchönen Sonnenwetters vorausgeſetzt, mit dem „Wenden“ ſeiner Trauben beginnen müſſen. Mit dieſer echt pfälziſchen Geſchichte hat es folgende Be⸗ wandtnis. Wenn Auguſt Hoffmann ſeinen Gäſten, mit denen er ſich ſtets vorzüglich verſtand, in vor⸗ gerückter Stunde und entwickelter Stimmung einen beſonders guten Tropfen Pfälzer Weines vorſetzen wollte, dann leitete er dieſe Aktion mit dieſer Rede ein:„Meine Damen und Herren! Trinken Sie mit Verſtand und Bedacht, was Ihnen jetzt vorgeſetzt wird. Dieſer Tropfen iſt was Beſonderes, er ſtammt nämlich aus dem gewendeten Wingert. Ich ſehe, ſie fragen, was das ſei, ein gewendeter Wingert. Das iſt ein Wingert, in dem ich alle Trauben, wenn ſie von der Sonne auf der einen ungeſchützten Seite braungebrannt ſind, auf die andere Seite herum⸗ drehe, alſo wende, damit auch dieſe von der Sonne gebräunt werde. Auf dieſe Art werden die Trauben auf beiden Seiten von der Sonne braungebrannt, was die Güte der Trauben vorteilhaft beeinflußt. Das koſtet Arbeit, aber verſuchen Sie bitte das vor Ihnen ſtehende Ergebnis der Bemühung, und Sie werden mit mir vom gewendeten Wingert begeiſtert ſein. Proſit!“ * Blinder Polizeialarm. Eine große Aufregung gabs geſtern abend gegen halb 7 Uhr bei der Badi⸗ ſchen Bank. Ein Ueberfallwagen der Bereitſchafts⸗ polizei fuhr mit einigen Beamten vor, die in den Seiteneingang des Gebäudes eindrangen. Jeder⸗ mann vermutete, daß eine Reihe ſchwerer Jungens mitgebracht würde. Es zeigte ſich aber, daß die Alarmvorrichtung ſich ſelbſtändig betätigt hatte. Immerhin hat dieſer unvermutete Alarm doch den Beweis erbracht, wie ſchnell die Polizei zur Stelle iſt, * Sonutagsrückfahrten zum 118er⸗Treffen. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Der Verband ehemaliger 118er begeht am 20. und 21. Auguſt in Worms eine Wiederſehensfeier, verbunden mit einer Denkmalsweihe für die gefal⸗ lenen Kameraden. Aus dieſem Anlaß geben alle Bahnhöfe der Reichsbahn in einem Umkreis von 200 Km. um Worms Sonntagsrückfahrkarten nach Worms aus. Die Karten gelten von Freitag, 19. Auguſt 12 Uhr bis zum Montag, 22. Auguſt 9 Uhr. Die Rückfahrt muß ſpäteſtens am Montag 9 Uhr angetreten ſein und darf an dieſem Tag nicht mehr unterbrochen werden. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden aus⸗ geloſt: 2 Gewinne zu je 25 000/ auf die Nr. 252 209; 4 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nrn. 301 928, 994 405 8 Gewinne zu je 5000/ auf die Nru. 173 659. 251 158, 302 489, 387 150; 20 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 13 744, 36 107, 86 604, 159 923, 168 181, 282 324, 328 010, 347 930, 377 371, 380 978. Die Nach⸗ mittags ziehn nig brachte: 6 Gewinne zu je 10 000 4 auf die Nrn. 9817, 121 278, 172 752 12 Ge⸗ winne zu je 5000% auf die Nrn. 40 773, 60 507, 181033, 209 588, 367 178, 385 453; 20 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 11944, 124 194, 164 963, 169 973, 178290, 179 328, 216 771, 269 725, 309 882, 397 966. (Ohne Gewähr.) 0 8 8 N 5 55 5 8 5 8 ist es mit der rreue beim Kaufen. ba beweist man Tradition. Das Musterbeispiel ist der jahrelange treue Salem-Raucher. Er schwört auf e milde SAIEM 53A 4. Seite/ Nummer 381 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Auguſt 1999 Beſchäfligungsdauer Nicht ſechs Monate, ſondern 182 Kalendertage Eine ebenſo grundſätzliche wie unter Umſtänden tiefeingreifende Entſcheidung hat der Spruchſenat des Reichs v erſicherungs⸗ amt s, die höchſte Inſtanz der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung, jetzt gefällt. Im Allgemeinen ſetzt der Sprach⸗ gebrauch und die Gewohnheit eine Dauer von 26 Wochen einem halben Jahr(bzw. ſechs Monaten) gleich. Dieſe Gleichſetzung war beſonders bei der Anwartſchaft der Angeſtellten zur Arbeitsloſenver⸗ ſicherung von beſonderer Bedeutung, da die Angeſtell⸗ ten nach Monaten engagiert ſind und nicht wie die Arbeiter nach Wochen. In den Beſtimmungen heißt es, daß nach einer Beſchäftigung von mindeſtens 28 Wochen die Anwartſchaft auf die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung gegeben iſt. Analog übertrug man bisher auch dieſe Anwartſchaft auf Angeſtellte, ſobald dieſe ſechs Monate ununterbrochen beſchäftigt waren. Die Spruchinſtanzen der Arbeitsämter hatten bisher die geſetzlichen Beſtimmungen auch nicht ſo engherzig ausgelegt und ſtets nach einer Beſchäftigungsdauer von ſechs Monaten bei Angeſtellten das Recht auf Arbeitsloſenunterſtützung anerkannt. intereſſante und Der Spruchſenat des Reichsverſicherungsamts hat nun entſchieden, daß auch bei Angeſtellten die Dauer von 26 Wochen gleich 182 Tagen maßgebend ſein muß und nicht eine Beſchäftigungsdauer von ſechs Mo⸗ naten. Fällt nämlich der Februar unter dieſe ſechs Monate Beſchäftigungsdauer, ſo würde ſich vom 1. Februar bis 30. Juni nur eine Beſchäftigungszeit von 181 Tagen ergeben. Wegen dieſes einen Tages würde ein Angeſtellter, der nur dieſe Zeit beſchäftigt war, keine Anwartſchaft auf die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung haben. Dieſe Fälle einer kürzeren Beſchäfti⸗ gungszeit mehren ſich naturgemäß erſt jetzt, da früher dieſe aushilfsweiſe Einſtellung von Angeſtellten weniger üblich war. Daß die Entſcheidung eine Härte bedeutet, liegt auf der Hand. Da der An⸗ geſtellte häufig mit ſechswöchentlicher Kündigung an⸗ geſtellt wird, müßte er neun Monate tätig ſein (wenn ſeine Arbeit gerade in die erſte Hälfte des Jahres fällt), um ſich das Recht auf die Arbeitsloſen⸗ werſicherung zu erarbeiten. * In den Ruheſtand getreten iſt kraft Geſetzes Oberrechnuungsrat Wilhelm Hummel beim Be⸗ zirksamt Mannheim. Veranſtaltungen Wanderung des Odenwaldklubs Der Wandertrieb wird immer ſtärker. Es iſt erfreulich, daß endlich auch die badiſche Eiſenban darauf gebührend Rückſicht nimmt. Mit auf.30„ ermäßigten Sonntags ⸗ fahrkarten brachte ein Sonderzug am letzten Sonntag über 4000 Teilnehmer nach Neckargemünd. Von dort wurden die Höhen zum Herrenwald erſtiegen. Gemiſchter Hoch⸗ wald, namentlich Buchen, ſäumten die weichen Waldpfade. Auf der Höhe genoß man einen herrlichen Blick auf den ſonnenbeſchienenen Ort Mückenloch mit ſeinen roten Zie⸗ geldächern, in dem Grün äußerſt maleriſch eingebettet. Aber hinunter durfte man nicht, die Führer hatten eine ausgeſprochene„Trockentour“ bis zum Wandererheim„ver⸗ ordnet“. Einige mit durſtigen Kehlen wagten es dennoch und erfuhren, daß ſich Mückenloch, ſeither nur ſchwer er⸗ reichbar, zum Kurort gewandelt hat. Sofort haben die Mückenlocher, als die Staubrücke oberhalb Neckarſteinach fertig war, einen breiten Fußweg zu ihr direkt vom Ort am Fuße des Dilsberges entlang angelegt, auf dem man Bequem in kürzeſter Zeit nach Mückenloch gelangen kann. Die ſchmucken Häuſer mit blumengeſchmückten Fenſtern zeigen deutlich, daß man ſich auf dem Fremdenbetrieb recht gut einzuſtellen weiß. Auf dem Wandererhelm, dem Ziele der Wanderung, hatten Wirtsvater Hch. Krauß und Frau alle Hände voll zu tun, um die hungrigen und durſtigen Wanderer zu befriedigen. Der Sonderzug holte ſie wieder in Neckarſteinach, um ſie in ſchnellſter Fahrt nach Hauſe zu bringen. * Eine billige Rheinſahrt zur Loreley findet am näch⸗ ſten Samstag und Sonntag ſtatt. Die Fahrt wird am Samstag abend um 10 Uhr an der Neckarbrücke(Friedrichs⸗ brücke) angetreten. Die Rückfahrt nach Mannheim erfolgt am Sonntag morgen ab St. Goarshauſen. Gegen 11 Uhr abends trifft das Schiff wieder an der Friedrichsbrücke ein.(Weiteres Anzeige im Mittwoch Abendblatt.) Schlägerei und ihre Folgen Schöffengericht Mannheim Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, Vertreter der Anklage Staatsanwalt Dr. Weinreich. Am 7. Juni klebte der Vorſtand eines Schützen⸗ vereins in Hemsbach zuſammen mit einem Vereins⸗ mitglied Plakate für eine Veranſtaltung an. Wäh⸗ rend dieſer Tätigkeit ſahen einige junge Leute zu. Der eine, ein vorlauter Burſche, ſcheint durch ſein Benehmen den 43 Jahre alten Werkmeiſter B, ge⸗ ärgert zu haben. Dieſer forderte die jungen Leute auf, die Plakate nicht abzureißen und weiter zu gehen. Der ihn begleitende Lederarbeiter G. hatte mit dem einen jungen Mann früher eine Ausein⸗ anderſetzung gehabt, da er ihm bei einem Feuer⸗ wehrball den Zutritt verwehrte. Er fragte ihn, was er denn gegen ihn habe da er ihn nicht mehr grüße. Die Antwort war ein Tritt und ein Griff nach der Taſche. Dieſe Tatſache mußte ſelbſt der Freund dieſes jungen Menſchen, der ſich vor Gericht ſehr frech benahm, beſtätigen. G. war der Meinung, daß er mit einer Waffe angegriffen werden ſollte und ſchlug ſeinem Gegner ins Geſicht. Später kam es dann noch einmal mit B. zu einem Zuſam⸗ menſtoß, wobei der junge Mann wieder einige Ohrfeigen erhielt. Er will davon eine Ver⸗ letzung des linken Ohres erhalten haben. Die Sache, die doch im Grunde ganz harmlos war, kam auf das Drängen der Freunde des Ge⸗ ſchlagenen— er iſt SA⸗Mann— zur Anzeige. Man wollte allem Anſchein nach eine politiſche Aktion aufziehen. Der Erfolg war am Anfang auch da, denn beide, der Werkmeiſter B. und der Lederarbeiter G. erhielten jeder einen Strafbefehl über je 3 Monate Gefängnis. Gegen dieſen Straf⸗ befehl erhoben beide Einſpruch, da politiſche Motive zur Schlägerei nicht vorgelegen hätten. B. gibt an, Kommunale Chronik Für Umgeſtaltung der Filialſtener * Karlsruhe, 16. Aug. Wie der OLD. hört, hat der Verband badiſcher Gemeinden an das badiſche Innenminiſterium das Erſuchen gerichtet, beim Reichsfinanzminiſterium wegen einer Umge⸗ ſtaltung der Filialſteuer vorſtellig zu wer⸗ den. Der Verband iſt der Auffaſſung, daß die Er⸗ hebung der Filialſteuer in Form von Zuſchlägen zur Gewerbeſteuer der Forderung nach einer wirk⸗ ſamen Beſteuerung nicht gerecht wird. Die Filial⸗ ſteuer müſſe vielmehr als reine Gemeindeſteuer zur Erhebung kommen, ohne daß alſo das Land und die Kreiſe daran teilnehmen. Wirkſam werde ſie nach jeder Richtung nur ſein, wenn ſie in Geſtalt von geſtaffelten Zuſchlägen wach dem Umſatz erhoben wird. 25 Jahre Bürgermeiſter * Langenſteinbach(bei Durlach), 16. Aug. Der um das Wohlergehen unſerer Gemeinde hochver⸗ diente Bürgermeiſter Karl Schöpfhe feierte heute ſein 25 jähriges Amts jubiläum. Der Jubi⸗ lar gehörte lange Jahre der badiſchen Volksvertre⸗ tung an.** P. Neckargemünd, 15. Aug. Das vom Vermeſ⸗ ſungsamt Heidelberg aufgeſtellte Projekt über die Bauplatzumlegung im„Allmendgarten“ wurde in der jüngſten Stadtratsſitzung gutgeheißen. Gleichzeitig erteilte der Stadtrat vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes die Genehmigung zum Ver⸗ kauf eines der auf dieſe Weiſe gewonnenen Bau⸗ plätze zum Preis von 2,20/ für den Quadrameter. — Im Rahmen der vom Gemeinderat vorläufig auf⸗ geſtellten Richtlinien über die Gewährung von Zu⸗ ſatzbeihilfen an arbeitsloſe Unterſtützungsempfänger wurden 10 Geſuche verbeſchieden.— Die allen Neckar⸗ gemündern wohlbekannte Kinderſchweſter Katharina Welker kann auf eine 40jährige Tätigkeit im Dienſte unſerer heranwachſenden Jugend zurück⸗ blicken. Der Stadtrat ſprach der Jubilarin ſeinen Glückwunſch aus und ehrte ſie durch Ueberreichen eines Geſchenkes. keiner Partei anzugehören, auch ſein Schützenverein ſei unbedingt neutral. Bei dieſer Feſtſtellung wurde B. in ſeiner Erregung gegen den Vorſitzenden aus⸗ fällig, er nahm aber dann nach Belehrung ſeine Aeußerung mit Bedauern zurück. Auf Grund der Verhandlung gewann man den Eindruck, daß die Schlägerei nicht aus politiſchen Motiven entſtanden iſt. Man wollte lediglich von der einen Seite dem vermeintlichen Gegner eine auswiſchen. Staatsanwalt Dr. Weinreich war für Aufrechterhaltung der mit dem Strafbefehl aus⸗ geſprochenen Strafen. Das Gericht verurteilte B. und G. wegen vorſätzlicher leichter Körperverletzung z u je 30% Geldſtrafe, da es zu der Anſicht gelangt war, daß die Schlägerei nicht aus politi⸗ ſchen Gründen erfolgt ſei.(Verteidiger Rechtsanwalt Oppenheimer.) Einbruch Gut vorbereitet haben ſich der 25 Jahre alte Taglöhner J. M. und der 29 Jahre alte Taglöhner H.., beide von Schriesheim. Sie ſind nicht in das Gartenhäuschen eingebrochen, nachdem ſie einen Zaun überſtiegen hatten, um es auszuräumen, ſie wollten ſich nur an Stachelbeeren ſatt eſſen. Und da habe es ſtark zu regnen angefangen und ſie hätten ſich in dem Gartenhäuschen unterſtellen wollen. Bei dieſer Gelegenheit hätten ſie die Gartenwerkzeuge mitgenommen. Sie hatten ſich das alles ſo ſchön zurechtgelegt, aber der Staatsanwalt und das Ge⸗ richt ſchenkte dieſen Ausſagen keinen Glauben. Die Sache iſt für C. beſonders ſchlimm, er iſt rückfällig. Das Gericht verurteilte C. zu 1 Jahr und M. zu 3 Monaten Gefängnis. Bürgerausſchußſitzung in Edingen * Edingen, 16. Aug. Der Bürgerausſchuß genehmigte die Verein⸗ barung, wonach die in der Stadtgemeinde Ladenburg beſtehende Gewerbeſchule als Bezirksgewerbe⸗ und Handelsſchule für die Stadtgemeinde La⸗ denburg, die Gemeinden Edingen, Schriesheim, Neckarhauſen, Ilvesheim und Heddesheim errichtet werden ſoll. Die Stadtgemeinde Ladenburg ver⸗ pflichtet ſich, die für die Anſtalt erforderlichen Räume zu ſtellen und einzurichten, die erforderlichen Lehr⸗ mittel zu beſchaffen und die Unterhaltung der Bau⸗ lichkeiten und Einrichtungen zu gewährleiſten, ſowie den Aufwand für Heizung, Beleuchtung und Reini⸗ gung der Anſtaltsräume zu beſtreiten. Die in den genannten Gemeinden beſchäftigten männlichen und weiblichen Gehilfen und Lehrlinge werden zum Be⸗ ſuch dieſer Schulen verpflichtet. Das Schulgeld wird auf jährlich 20/ für Pflichtmitglieder und 30 für freiwillige Mitglieder feſtgeſetzt. Eine weitere Vorlage ſieht die teilweiſe Rück⸗ erhebung von Koſten, die durch die Bauplatzumlegung im Gebiet zwiſchen der Friedrich⸗Ebert⸗Straße und der elektriſchen Bahnlinie Mannheim— Heidelberg entſtanden ſind, von den beteiligten Grundſtücks⸗ eigentümern vor. Die Gemeinderechnung 193031 wurde, nachdem ſie zuvor vom Gemeinderat einer Vorprüfung unterzogen war, dem Bürgeraus⸗ ſchuß verkündet. Irgendwelche Bedenken, Wünſche oder Anträge wurden nicht vorgebracht. Schließlich ſollten noch vier Erſatzleute durch die Gemeindeverordneten in den Bürgerausſchuß ge⸗ wählt werden, da die letzten Mitglieder der Kom⸗ muniſtiſchen Partei aus der Partei ausgetreten ſind und damit auch die Vorſchlagsliſte erſchöpft war. Die Kommuniſtiſche Partei ſchlug vier Angehörige zur Wahl vor. Die Zentrumspartei gab eine ſchriftliche Erklärung ab, wonach der Anſpruch der Kommuniſtiſchen Partei auf die vier Erſatzleute grundſätzlich anerkannt wird, die Zentrumspartei je⸗ doch im vorliegenden Falle Wahlenthaltung üben würde. Dieſer Erklärung ſchloſſen ſich die Vertreter der SPD, NSDAP und Demokr, Partei an, ſo daß eine Wahl überhaupt nicht zuſtande kam. — —— Aus dem Pirmaſenſer Stadtrat :: Pirmaſens, 16. Auguſt. Der Stadtrat Pir⸗ maſens beriet den Voranſchlag für 1932/83. Ein leitend gab Oberbürgermeiſter Geheimrat Strobel einen Ueberblick über die Lage der Stadt, die ſo ge⸗ kennzeichnet werden könne, daß nach allen möglichen Abſtrichen gerade das Allernotwendigſte erledigt wer den konnte. Außerordentlich belaſten den Etat 927 Stadt die ſtändig ſteigenden Wohlfahrtslaſten, die im laufenden Rechnungsjahre auf 2261 000 Mark an⸗ gewachſen ſind. Der Voranſchlag iſt an ſich aus. geglichen, d. h. für einen beſtehenden Fehlbetrag von 850 000 Mark iſt als Erſatz eine Ueberweisung aus Reichs⸗ und Landesbeihilfe und aus dem Ausgleichs. ſtock in gleicher Höhe zu erwarten. Ferner erleichtert die Lage der Stadt die Tatſache, daß der Reſtbetrag für die Brücken, der an Wayß u. Freytag abzuführen wäre, augenblicklich nicht bezahlt zu werden braucht weil die Firma die Forderungen an die Stadt an das Ausland zediert hat und der Zahlung an das Aus⸗ land augenblicklich die Deviſenbeſtimmungen ent⸗ gegenſtehen. In der Sitzung kam es wiederholt zu lebhaften Zuſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten und zwiſchen dieſen beiden Gruppen und dem Oberbürgermeiſter. Donnerstag, 18. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Friedrichspark: Gartenkonzert, 20 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Weinheim— Birkenauer Tal— Lindenfels— Bens⸗ heim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell, ſchaft: 12 Uhr Mannheim— Worms und zurück; 14.90 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurſick⸗ 19.45 Uhr Abendfahrt 272 Stunden Mannheim— Wormz und zurück.— Freitag: 7 Uhr Mannheim— Rübdes⸗ heim— Aßmannshauſen und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz, Haſenrundfahrten Sehens würdigkeiten Schloßbücherei: Gehffnet von—13 und von 15—19 Uhr, Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchafſen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktogs (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr, Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationaltheg⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 18—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt: 1 Rhein⸗Pegel 8 16. 17. 18. Neckar⸗Pegel 15. 1 16. Baſel 47.40 1,351.35 Sahar 285.20.45 2002409 Mannheim. 4,12.968,88 800 Fehl. 8 550 8,4 8,46 8,55 Jagßfetd.. 9,70 0,89 Maxau.0 5,26 5,17 5,08 3,89 Heilbronn„.28 12017 Mannheim. 4,42.24.16 4504.87 eee eee Faub.. 02 2,6 2,78,77455 Köln..82.62 2,54 2,50 2,42 Waſſerwärme des Rheins: 23 Grad rr./ Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handel; Kun 5 mer Feuilleton: i. B. H. A. Meißner Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B. Richard Schönfelder- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakobgaube fämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger; Druck Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannhelm F 1, 40 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto „Haarglanz“ neutralisiert das Haar, d. h. er bindet die noch im Haar verbliebenen Hlkall- reste des Waschmittels, die durch ihn rückstandlos herausgespült werden.„Haarglanz“ erhalten Sie mſt ſedem weißen Beutel Schwarzkopf: Schaumpon, dem milden Haarpflegemſttel und auch mit dem hochwertigen, kosmetisch wirksamsten Schwarzkopf- Extra. Für Blondinen „Extra- Blond“, die aufnellende Spezial- Sorte Ozuma, der Schilokrötenhändler Von Max Dauthendey Ozuma, der reiche Schildkrothändler von Naga⸗ ſackt, hatte draußen vor der Stadt auf dem Hügel ein Haus mit einem Kirſchgarten. Er zählte hun⸗ dertfünf Jahre, ſein Haar war weiß wie Milch, ſeine Hände dürr wie Schachtelhalme, aber ſein Körper war ungebeugt. Er ſtand aufrecht in ſeinem Land⸗ haus, deſſen Papierwände weit aufgezogen waren, umd er ließ die Leute von der Bergſtraße aus durch ſein Haus hindurch in ſeinen blühenden Kirſchgarten ſchauen. Dort ſtanden die Bäume wie mit roſa Daunen behangen, und darunter blühten ſcharlachne Robdornhecken, die waren alt und verwachſen wie Kopallenzweige. Zwei Fuß hoch über der Straße ſtand Ozuma in ſeinem ſchlafrockartigen, perlhuhn⸗ grauen Kaftan auf den ſtrohgelben Bambusmatten feines Zimmers. Er hat zur Rechten die Berg⸗ ſtraße, zur Linken ſeinen roſa Blütengarten, darin⸗ nen jeder Blütenbaum voll Bienen wie ein Kochtopf brummte. So war es alle Tage im hellblauen Frühling, aber heute war ein grauer Frühlings⸗ regentag.„Es regnet Fruchtbarkeit in den Garten und Gedanken auf die Straße,“ ſagte Ozuma, der albe und einſame, zu ſich. Alle ſeine Familienmitglieder waren tot, Enkel hatte ex keine. Das ſchmerzhafteſte für einen Japa⸗ ner iſt ſonſt die Einſamkeit. Aber ſie war es nicht für Ozuma. Er redete mit allen Dingen, wie der Regen auf alle Dinge ſein Echo gibt, und fand ſich niemals einſam. 4 5 Seinem Hauſe gegenüber war das Teehaus der Bergſtraße das einzige Haus am Wege. Dort fuhren die Rikſchawagen, von Kulis gezogen, aus der Stadt und brachten viele Europäer herbei. Ozumas Kirſch⸗ garten war bis Europa und Amerika berühmt und ſtand mit einem Stern verſehen in den Reiſehand⸗ büchern der Fremden. Weng ein ausländiſches Schiff am Vormittag im Hafen von Nagaſaki, unten am Berg, im Frühlingstag vor rollte ein paar Stunden ſpäter ein Dutzend der winzigen Wagen hinauf in den Bambuswald und fuhr bei Ozumas Haus vorbei zum Teehaus, und Anker ging, dann die Fremden kamen herüber und blickten von der Straße durch das Haus bewundernd in Ozumas Kirſchenblüte. Ozumas offenes Haus war dann wie die kleine Bühne eines Wandertheaters von Zu⸗ ſchauern belagert und der Alte ſtand wie der einzige Schauſpieler auf der Bühne, mit ſeiner kurzen Bronzepfeife, die er ab und zu am Aſchentopf vor ſich ausklopfte. Er hatte ſo viele eingewurzelte Falten in ſeinem Geſicht, daß ma glaubte, er lache immer. Wenn Ozuma noch ſo traurig und gedankenvoll war, glaubte jeder, daß er in ſich hinein kichere. Und doch war er inwendig ſo ernſt wie ein Dutzend Gräber. Aber ſeine Falten lachten unabhängig von ſeinem ernſten Innern, wie eine Maske, die ihm längſt nicht mehr gehörte, und die er wie ein Schauſpieler vor ſein wirkliches Geſicht gebunden hatte. Ozuma hatte noch, als er neunzig Jahre alt war, Engliſch gelernt, zu der Zeit, als das Fremde Mode wurde in Japan. Er ſprach damals öfters mit dem Reiſe⸗ volke vor ſeinem Hauſe, und einmal hatte er eine Ausſprache mit einem amerikaniſchen Geiſtlichen. Der erzählte ihm von der Auferſtehung allen Fleiſches. Seitdem verging kein Frühjahr, wo der alte Ozuma, gläubiger als jeder Chriſt, auf die Auf⸗ erſtehung allen Fleiſches wartete. Auf die Auf⸗ erſtehung aller, die ihm geſtorben waren, auf die Auf⸗ erſtehung ſeiner eigenen Jugend und Leibeskraft und auf die Auferſtehung ſeiner feurigſten Liebes⸗ erinnerungen. Es war heute einer der letzten Frühlingstage, und Ozuma hatte ſein Haus wie immer weit offen. Der alte Teewirt und deſſen Frau drüben bemerk⸗ ten, als ſie an dieſem Morgen ihre papiernen Haus⸗ wände aufſchoben, daß der alte Mann plötzlich über Nacht ſchwarze Haare bekommen hatte, ſchwarze Augenbrauen und rote, ſehr rote Wangen und rote, ſehr rote Lippen. Der Wirt und die Wirtin kicherten, wie Mäuſe, die über ein Stück Speck hüpfen, und ſie ſtießen ſich gegenſeitig mit den Ellenbogen an. Aber ſie ſagten nichts zueinander, ſie wechſelten nur einen Blick. a e Die Wirtsfrau bürſtete die roten Wolldecken, worauf die Fremden am Nachmittag ſitzen ſollten, der Wirt kauerte ſich hinter ſeine Rechenmaſchine, ſchob die bunten Holzperlen hin und her und lachte in ſich hinein. Als es Nachmittag wurde, hatten der Wirt und die Wirtin ſchon ganz vergeſſen, daß Ozuma ſich künſtlich jung gefärbt hatte; ſie fanden ſeine Farbe ſchon natürlich und waren ſelbſt wie um ſechzig Jahre verjüngt bei Ozumas Anblick. Der Wirt holte ganz in Gedanken ſeine Okarina hervor und pfiff ein Lied, das er ſeit ſechzig Jahren nicht mehr gepfiffen hatte. Die Wirtin ſteckte ſich eine rote Nelke aus ihrem Nelkentopf ins Haar und lachte jeden Augenblick zu Ozuma hinüber, wie vor ſechzig Jahren. Damals war ſie Tänzerin in Nagaſakt ge⸗ weſen und hatte manche Nacht vor dem reichen Ozuma in den Teehäuſern des Freudenviertels von Nagaſaki getanzt. Ozuma aber ſaß drüben vor ſei⸗ nem bronzenen Aſchentopf, in ſeinem offenen Haus auf der gelben Strohmatte, und lachte wie immer mit tauſend Falten, trotzdem er wie immer traurig war. Hinter ihm ſtrahlte der Kirſchblütengarten im grauen Regentag wie in roſa bengaliſcher Beleuch⸗ tung. Der Luftzug des Abends trieb ein Blüten⸗ geſtöber in das Haus, ſo daß es auf einmal nicht mehr leer ſchien. Die Fremden, die den ganzen Nach⸗ mittag die Bergſtraße heraufgefahren waren, kehr⸗ ten jetzt um, und als die letzte Rikſcha den Berg hinunterraſſelte, ſaß der alte junggeſchmückte Ozuma immer noch hinter ſeinem Aſchentopf und rührte ſich nicht. Er iſt eingeſchlafen, ſagte das Auge des Wirtes drüben im Teehauſe zum Auge der Wirtin, und ſie blinzelten einander zu und verſtanden ſich. Wir wollen warten, bis er aufwacht, antwortete die Wirtin ihrem Mann, indem ſts ſich auf eine der rot⸗ wollenen Decken niederkauerte und ſich ihre kleine Pfeife anzündete. Der Wirt tat, wie ſeine Frau wollte, und hockte ſich neben ſie, und beide rauchten ſchweigend und hüteten ſich, die Aſche am Aſchen⸗ gefäß laut auszuklopfen, um den Nachbar Ozuma nicht zu wecken. Und nun geſchah etwas, was niemand weiß, nie⸗ —— geſehen hat als nur ich, der ich euch das er⸗ 2. Der junggeſchminkte Ozuma ſtand plötzlich auf und kam über die Straße herüber in das Teehaus; ſeine Augen kniſterten vor Vergnügen, als er zu der Wirtin ſagte:„Mondſcheinchen, du ſollſt tanzen wie früher.“ Die alte Wirtin liſpelte etwas, das war leiſer als das Grasraſcheln. Sie ſtand verſchämt auf, von ihrem Blut verjüngt beſchienen wie ein Kirſchgarten, und ſie hob den Saum ihres Kleides ein wenig über die Fußſpitze hinauf und begann zu tanzen, aber der Wirt, ihr Mann, ſtand gelb im Ge⸗ ſicht wie ein Büſchel brennendes Bambusſtroh da und trat zornig dazwiſchen und ſagte:„Das it mein Weib und nicht deines, Ozuma. Mein Weib tanzt nicht mehr für dich, auch wenn du ihr alle Schildkrötenſchalen aus dem Nagaſakiwaſſer in Gold gefaßt zu Füßen legſt. Scher dich fort, Ozuma, ich teile mein Weib nicht mit deinem Geldſack.“ Ozuma aber klatſchte in die Hände, dreimal, da kamen ſechs Kulis hinter der Hausecke zor und warfen dem Wirt Holzaſche in die Augen, banden ihn und legten ihn mit dem Geſicht auf den Boden, damit er nicht zuſähe, wie ſeine Frau vor Ozuma tanzte. Ozuma ſog begierig die Luft ein von dem Haar, von der Haut und von dem Seidenkleid der Frau. Aber er beherrſchte ſich und bat um nichts weiter als um die Nelke, die die Frau im Haar(rug. Die Frau aber verweigerte ihm die Blume und ſaß Ozuma nicht mehr an. Da ſtand Ozuma auf und legte einen Beutel mit Gold, einen Schmuckkaſten aus Schildkrot und eine weiße Korallenkette auf die Strohmatte neben den gebundenen Wirt. Ozuma ſelbſt band dann den Mann los und ſagte klagend zu ihm:„Erſchlage mich, Nachbar, ich liebe deine Frau, aber ſie liebt mich nicht.“— Der Wirt rieb ſich die Aſche aus den Augen und ſagte:„Sie liebt dich nicht, Ozuma, darum ſollſt du leben, hundert Jahre und mehr leben und dich nach ihr lotſehnen. Nimm nur dein Gold, deine Geſchenke, ich erſchlage 8 nicht, nicht um alles Gold in der Welt.“ O Ein Urnenfeld in Weſtfalen gefunden. In der Gemeinde Epe in Weſtfalen wurde ein großes Urnenfeld gefunden. Das Alter der Urnen, die ſtark br chig ſind, ſchätzt man auf 5000 bis 6000 Jahre. In den Urnen befanden ſich Kohlen⸗ und Metall reſte. Da in der Nähe der Fundſtelle bereits früher Urnen ausgegraben wurden, nimmt man an, daß die Gegend um Epe in frühgeſchichtlicher Zeit ſtark be, ſiedelt geweſen ſein muß, 4 282 g 1 koͤeutſche Umſchau donnerstag, 18. Auguſt 1932 Aus Vaden Todesſturz vom Seil Ha. Schwetzingen, 18. Aug. Bei der Vorſüh⸗ rung einer Seiltänzertruppe auf dem jetzigen Markt⸗ platz ereignete ſich geſtern abend ein gräßliches Un⸗ gläck. Der Beſitzer Frank war mit ſeiner 12jäh⸗ rigen Tochter und ſeinem 10jährigen Jungen, ſowie dem Lehrling Hans Neuner auf dem Seil, als plötzlich einer der Böcke, die das Seil und das Netz tragen, dadurch, daß ein Haken nachgab, umfiel. Die vier Perſonen ſtürzten dadurch vom Seil. Während der Beſitzer mit dem Schrecken davonkam, wurden der Lehrling und die beiden Kinder, letztere in hoffnungsloſem Zuſtand, in das Schwetzinger Krankenhaus eingelie⸗ ſert. Die Kinder ſtar ben bereits in der Nacht in⸗ folge ſchwerer Gehirnerſchütterungen und innerer Verletzungen. Bei Hans Neuner beſteht keine Lebensgefahr. Trachtentrefſen in Titiſee e Titiſee, 16. Aug. Am Sonntag nachmittag fand hier ein vom Heimatverein Seeklub und vom Kurverein Titiſee veranſtaltetes Trach⸗ tentreffen ſtatt, zu dem einige Trachtenvereine des Hochſchwarzwaldes erſchienen waren, an erſter Stelle der Volkstrachtenverein Villingen⸗Schwarz⸗ wald⸗Baar, der verſchiedene Aufführungen bot. Etwa 3000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſen Veranſtaltungen eingefunden. Von der Reichsbahndirektion Hanno⸗ ber war ein Sonderzug über Freiburg nach Titifee geführt worden. Die Gäſte waren reſtlos begeiſtert von dem Gebotenen. Die Kurverwaltung hatte die an der Sonderfahrt teilnehmenden Vertreter der hannoverſchen Preſſe zu einem Imbiß geladen. Kur⸗ ſekretär Dr. Boos begrüßte die Gäſte und ſchilderte ihnen die Bedeutung des Kurortes Titiſee, während Redakteur Lechner ⸗Billingent über das Volks⸗ leben und die Trachtenbewegung ſprach. Am Abend wurde an den Ufern des Sees ein Seenachtsfeſt veranſtaltet. Die Ufer waren mit einer Lampion⸗ kette geſchmückt, die Kurkapelle konzertierte auf einem Motorboot, das mitten im See vor Anker lag. Tiliſee iſt zur Zeit vollſtändig beſetzt. Das gute Vetter hat ſehr zur Belebung des Geſchäfts beige⸗ tragen. * Edingen, 16. Aug. Die Getreideernte iſt u ber Hauptſache eingebracht. Der Landwirt und mit ihm auch der Verbraucher ſind in dieſem Jahre mit dem Ertrag ſehr zufrieden. Wir können feſtſtellen, daß der Körnerbeſatz, die Gleichmäßigkeit der Kör⸗ nerentwicklung und die Größe Höchſtmaße erreicht haben. Die Aehre iſt von Anfang bis zu Ende mit gutausgebildeten Körnern beſetzt. Auch die Kar⸗ toffel⸗ und Tabakernte verſpricht in unſerer Gegend gut zu werden. In bezug auf die Verbeſſe⸗ rung der Qualttät des Tabaks wurde in den letzten Jahren ſeitens der Tabakpflanzer ſehr viel getan.— Die Felödiebſtähle mehren ſich in letzter Zeit immer mehr; man holt nicht nur kleine Mengen Kartoffeln und Obſt, um ſich den Hunger zu ſtillen, ſondern gleich zentnerweiſe. Es iſt anzunehmen, daß das geſtohlene Gut auf den Markt gebracht und bort verkauft wird. Wie man hört, hat ſich ein Teil der Landwirte zuſammengeſchloſſen, um neben den hauptberuflichen Feldhütern eine verdeckte Feld⸗ hut zu bilden.— Edingen hat jetzt auch wieder einen Abgeordneten im Badiſchen Landtag. Für den berſtorbenen Altbürgermeiſter Gehweiler⸗ Altlußheim kommt als nächſter Anwärter auf der Vorſchlagsliſte der Sozialdemokratiſchen Partei Gemeinderat Hel m⸗ ſtäbter in den Landtag. Weinheim, 16. Aug. Der Badiſche Frauen⸗ verein vom Roten Kreuz, Zweigverein Veinheim, hat in einer engeren Ausſchußſitzung beſchloſſen, eine dritte Kinderſchule und zwar im Stahlbadviertel zu erbauen. Da die Kinder aus dieſem Stadtteil bis jetzt in einer Badeniahalle pro⸗ viſoriſch untergebracht ſind, hat ſich der Bau der drit⸗ ten Kinderſchule als notwendig erwieſen. Der Neu⸗ bau ſoll einen großen Saal und eine Wohnung für die leitende Schweſter enthalten. Schon am 1. Sep⸗ tember ſoll mit dem Bau begonnen werden. J Aus dem Gorxheimer Tal, 15. Aug. Geſtern nachmittag haben ſich die Arbeitsdienſtwilli⸗ gen von Gorxheim, Unterflockenbach, Tröſtel und Unterabiſteinach an einem für ſie neuen Sport betätigt. Bekanntlich iſt in Unterflockenbach von privater Seite unter großem Koſtenaufwand ein neues Bad errichtet worden. Da viele von den, Arbeitsdienſtwilligen aus dieſem Bezirk nicht ſchwinmen können, ſo hat das Arbeitsamt Wein⸗ heim ſich dafür eingeſetzt, einen Schwimmlehrer aus⸗ findig zu machen, der den Schwimmunterricht gegen ein ganz geringes Entgelt für die Arbeitsdienſtwil⸗ ligen übernimmt. Heidelberg, 17. Auguſt. Während der letzten Schloßbeleuchtung wurde hier die 24 Jahre alte, zum Beſuch aus Worms herübergekommene Frau Alma Reinhardt von einem Auto angefahren und ſchwer verletzt. Die Verunglückte iſt im Akade⸗ miſchen Krankenhaus geſtorben. Die Leiche wurde nach Worms überführt. Lahr, 17. Aug. Ein 22 jähriges Servier⸗ lräulein aus München ſtürzte ſich in einem Zu⸗ tand nervöſer Ueberreizung aus dem dritten Stock⸗ werk eines hieſigen Kaffees, in dem das Mädchen ſeit ewa zwei Jahren angeſtellt war, in den Hof. Glück⸗ licherweiſe waren in den beiden tiefer gelegenen Stockwerken noch Wäſcheſeile ausgeſpannt, auf welche die Lebensmüde zuerſt fiel, wodurch der Anprall auf den Boden ſehr ſtark vermindert wurde. In bewußt⸗ beſem Zustand mußte das Mädchen in das Kranken⸗ baus gebracht werden, aus dem es jedoch wieder ent⸗ ſſen werden konnte. Außer der Ohnmacht trug das tädchen keinerlei Verletzungen davon. . Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Bergſträßer Frühobſt-Ernte K. Weinheim, 16. Aug. Bis jetzt iſt die Obſternte bei uns beſſer aus⸗ gefallen, als vorher erwartet wurde. Jedenfalls iſt ſie beſſer als in manch anderem Hauptgebiet. War auch die Blüte heuer ſpäter, ſo ſind wir jeweils eine Naſelänge voraus, wenn im Saiſonbetrieb des Obſt⸗ geſchäftes eine neue Saiſon einſetzt. Johannisbeeren, die erſte Frucht, die in großen Mengen kommt, brachten eine Zweidrittel⸗ Ernte. Der Abſatz geſtaltete ſich ganz glatt. Dabei war die Preisentwicklung ſehr günſtig. Bei der weiter ge⸗ ſunkenen Kaufkraft und den erhöhten Zuckerpreiſen, die bei der Einmachfrucht eine erhebliche Rolle ſpielen, war das eigentlich nicht zu erwarten. Die Aufnahmefähigkeit der Konſerveninduſtrie war größer als angenommen werden konnte, wenn man wußte, daß manche Saftpreſſerei noch alte Beſtände am Lager hätte. Die 300 Zentner, die in der Haupt⸗ zeit täglich am Obſtgroßmarkt angeliefert wurden, gingen ſchlank weg, da die Bergſträßer„Träuble“ größer und deswegen ſchöner ſind als anderwärts. Der Durchſchnittskurs war um 11 Mark je Zentner. So war die„rote Gefahr“, wie der Fachmann ſagt, ſchnell vorbei. Dann wurde es„blau“, Pflaumen und Zwetſchen waren in der letzten Woche in Maſſen da. Erſt kommen einige Körbe und dann ſind es plötzlich 100 Zentner. Das ſtoßweiſe Einſetzen bringt erfahrungsgemäß an einem Tag eine Stockung. Dann geht das Geſchäft ganz glatt. Dieſes Jahr war der Abſatz reißend, wenn man an die ſchlechte Wirtſchaftslage denkt. Der tägliche Umſatz betrug etwa 600 Zentner, die in 10—15 Güterwagen nach dem Rheinland, Ruhrgebiet, Hannover und anderen Großſtädten und in Laſtwagen nach den Verbrauchermärkten Mann⸗ heim, Ludwigshafen und Frankfurt, nach Nürnberg, Stuttgart und Köln abgingen. Der Preis zog in der letzten Woche für Pflaumen, deren Zeit nun bald vorüber iſt, von /s auf% 1 infolge der ſtei⸗ genden Nachfrage an. Dieſer Tage hat die Ernte der„Bühler“ begonnen, von denen es ſehr viel gibt. Sonſt waren am Markt größere Mengen Pfirſiche, von denen viel hier neu angelegt ſind, die Frühmirabellen, die erſten Birnen. Hier ſind die Ernteausſichten gering, während wir wieder ziemlich Aepfel bekommen. Auch Nüſſe wird es an der Bergſtraße ziemlich geben, dagegen im Odenwald weniger. Wenn jetzt eine Zwiſchenbilanz gezogen werden ſoll, kann geſagt werden, daß das Ergebnis ſeither für die Erzeuger und wohl auch für den Obſtgroß⸗ markt günſtig iſt, wobei darauf hingewieſen werden darf, daß ſich der Außenſtehende von den umfang⸗ reichen Arbeiten, die die zahlreichen Einzelpoſten mit ſich bringen, kaum ein Bild machen kann. Hier iſt alles Tempo von morgens bis mitternachts. Für den Anbau kann geſagt werden, daß an der Berg⸗ ſtraße die Umſtellung auf Frühobſt, die ſchon bei dem Klima naheliegt, weiter forciert werden ſollte, ebenſo die Sorten vereinheitlichung. Aus der Pfalz Vorſicht! Wechſelgelbbetrüger! * Ludwigshafen, 16. Aug. Geſtern nachmittag er⸗ ſchien in einem hieſigen Friſeurgeſchäft ein etwa 45 Jahre alter Mann und kaufte dort kleinere Sachen. Er gab einen 20„⸗Schein in Zahlung, nahm das herausgegebene Geld und den 20-Schein wieder an ſich und verſchwand. Rohe Mißhandlung nd. Oggersheim, 17. Aug. Wegen eines gering⸗ fügigen Fahrradzuſammenſtoßes gerieten hier in der Brucknerſtraße die beiden Erwerbsloſen W. Broſi und Jakob Donnerstag in einen Wortwechſel, der recht bös ausartete. Broſi rannte Donnerstag plötzlich eine mitgeführte Feile in das Geſicht und mißhandelte ſeinen Gegner ſo roh, daß dieſem die Lippen völlig auseinandergeriſſen wurden. Unberechtigt Gas entnommen * Frankenthal, 16. Aug. Vor der Erſten Strafkammer hatten ſich die Gußputzereheleute Jakob und Maria Wunder und deren Sohn, der 1910 geborene Fabrikarbeiter Fritz Wunder, aus Oggersheim wegen Diebſtahls von Gas aus der ſtädtiſchen Gasleitung in Oggersheim zu verantwor⸗ ten. Die Familie hat mindeſtens ſeit 1926 Gas aus der Leitung entnommen, wodurch das Gaswerk nach Schätzungen um annähernd 1000/ geſchädigt wurde. Die drei Angeklagten wurden vom Amtsgericht Lud⸗ wigshafen am 7. Juni 1932 zu je fünf Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. In der Berufungsverhandlung bekundete der Angeklagte Jakob Wunder, daß er von der ganzen Angelegenheit nichts wiſſe, er küm⸗ mere ſich nicht um„innere Angelegenheiten“. Auch Frau Wunder beſtreitet, Gas entnommen zu haben. Sie habe davon erfahren, daß ihr Sohn etwa 14 Tage bis drei Wochen Gas entnommen habe und ihn ſofort zur Rede geſtellt. Der Sohn gab zu, ſeit etwa drei bis vier Wochen vor Januar d. J. Gas aus der Leitung entnommen zu haben. Sein Onkel habe ihn auf dieſe Möglichkeit aufmerkſam gemacht. Als erſter Zeuge wurde der Gasmeiſter Ritters⸗ bacher von Oggersheim vernommen. Durch einen anonymen Brief ſei das Gaswerk auf die unberech⸗ tigte Gasentnahme aufmerkſam gemacht worden. 1924 ſei der Familie Wunder wegen Nichtzahlung der Gasrechnung die Gasuhr abmontiert worden. Die Anzapfung iſt durch einen Gasſchlauch an die Leitung vorgenommen worden, Das Gericht ver⸗ warf die Berufungen und gewährte den Eheleuten bedingten Straferlaß mit der Verpflichtung, die Ge⸗ richtskoſten bis Ende dieſes Jahres zu zahlen. Kein Raubmord Annweiler, 17. Aug. Die Erhebungen der Gen⸗ darmerie und der Staatsanwaltſchaft über den Todesſturz des Kraftwagenführers Oskar Speng⸗ ler aus Hammerſtein haben den Verdacht eines Raubmordes nicht beſtätigt. Spengler iſt dadurch tödlich verunglückt, daß er mit ſeinem Motorrad gegen einen Baum rannte. Schußverletzungen an Spengler konnten nicht feſtgeſtellt werden. Er hatte auch keinen größeren Geldbetrag bei ſich. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet * Ramſtein, 16. Aug. Unter dem dringenden Ver⸗ dacht der Brandſtiftung im eigenen Anweſen wurde das Ehepaar Alois und Maria Weidig von hier durch die Gendarmerie ver haftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Landſtuhl eingeliefert. Im April und im Juli hatte es auf dem Speicher des Weidig gebrannt, doch konnte der Brand jedesmal von Nachbarsleuten noch rechtzeitig entdeckt und ge⸗ löſcht werden. Frucht und Dreſchmaſchine verbrannt * Dirmſtein, 16. Aug. Am Freitag nachmittag geriet wahrſcheinlich infolge Selbſtentzündung ein Fruchtſtock des Landwirts Hch. Schmitt mit etwa 300 Haufen Getreide, das gerade mit der Dreſch⸗ maſchine verarbeitet werden ſollte, in Brand. Sämtliches Getreide und der Dreſchwagen des Dreſchmaſchinenbeſitzers Hanauer wurden ein Raub der Flammen. Zwei Erpreſſerinnen vor Gericht :: Landau, 17. Auguſt. Vor dem Amtsgericht Landau hatten ſich die Kellnerin Hermine Blu men⸗ ſchein aus Eſſingen und ihre Waſchfrau, die Ehe⸗ frau Emma Zelt aus Landau, wegen vollendeter und verſuchter Erpreſſung zu verantworten. Die Blumenſchein hatte Beziehungen zu einem Ehemann. Als dieſer mit ihr gebrochen hatte, ſandte ſie ihm Drohbriefe. Falls er nicht Geld ſchicke, erzähle ſie ihr Verhältnis der Ehefrau. Das erſte Mal erhielt ſie auch zwanzig Mark. Ihre weiteren Forderungen wurden aber nicht mehr berückſichtigt. Sie erzählte ihr Verhältnis ihrer Waſchfrau und dieſe ſchrieb gleichfalls einen Drohbrief an den Ehemann. Der Mann zeigte beide wegen Erpreſſung an. Die Blu⸗ menſchein erhielt drei Monate und die Zelt fünf Monate Gefängnis. Der Frau Zelt wurden auf die Dauer von drei Jahren auch die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte aberkannt. Beim Klettern abgeſtürzt * Pirmaſens, 17. Aug. Am Sonntag vormittag ſtitrzte der 26 Jahre alte Lelle von Pirmaſens am Heufelſen bei Hinterweidenthal a b. Als er den Felſen erſtiegen hatte, verſuchte er, ſeinen Ruckſack hochzuziehen, rutſchte dabei aber aus und ſtürzte in die Tiefe. Die Beſteigung dürfte bereits vormittags ſtattgefunden haben, doch wurde Lelle erſt gegen 12 Uhr mittags durch Zufall von einem Spaziergänger bewußtlos am Felſen aufgefunden. Der Schwerver⸗ letzte wurde ins Krankenhaus Pirmaſens überführt. Dieſer Unfall ſollte eine Warnung ſein, die gefähr⸗ liche Kletterpartie nicht allein auszuführen. Rückkehr aus Fremdenlegion und Bagno * Blickweiler, 17. Auguſt. Blättermeldungen zu⸗ folge traf der von hier ſtammende Paul Becker bei ſeinen Verwandten ein. Becker ging als 18jähri⸗ ger flüchtig und trat in die Fremdenlegion ein, wo er es zum Sergeantmajor brachte. Als ſein Re⸗ giment im Weltkrieg eingeſetzt wurde, weigerte ſich Becker, gegen ſeine Landsleute zu kämpfen. Er wurde deshalb degradiert und zum Tode verurteilt, jedoch auf Einſpruch eines neutralen Konſulats zu 15 Jahren Zwangsarbeit begnadigt, die er auf der Teufelsinſel von Cayenne vollſtändig ver⸗ büßt hat. Das bewegte, an trüben Erlebniſſen reiche Leben iſt nicht ſpurlos an Becker vorübergegangen. * * Ludwigshafen, 17. Aug. Der 20jährige, ver⸗ ſchiedentlich vorbeſtrafte Karl Schweikert aus Altrip iſt angeklagt, am 5. Juni im Neuhofener Wald ein Fahrrad geſtohlen zu haben. Er leugnet hart⸗ näckig und wird auf Grund der Beweisaufnahme zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Der An⸗ geklagte nahm trotz ſeines Leugnens wie auch in früheren Fällen die Strafe an. nd. Frankenthal, 18. Aug. Am Dienstag nach⸗ mittag wurde bei Worms die Leiche des 40 Jahre alten verheirateten Kaufmannes Karl Deſenz von hier geländet, der am letzten Samstag beim Baden im freien Rhein am Frankenthaler Kanal ertrunken iſt. :: Bad Dürkheim, 16. Auguſt. In der Winzer⸗ genoſſenſchaft wurde der Grund beſitz des verſtorbenen Fabrikanten öhler(Mannheim) verſteigert. Das Wohnhaus Nr. 8 an der Vigilienſtraße mit Veranda und Hof, ferner der Ziergarten beim Hauſe, das Pflanzſtück und Baumſtück am Gänseck gingen zum Preiſe von 16 475 Mark in den Beſitz der Drogerie Mandler über. * kaiſerslautern, 17. Aug. Geſtern nachmittag hat ſich in der Quellenſtraße ein 63jähriger Mann „erhängt. Der Grund bürfte in Lebensüberdruß zu ſuchen ſein. Damit hat ſich die Zahl der Selbſt⸗ morde in Kaiſerslautern im letzten Vierteljahr auf 13 erhöht. Innerhalb der letzten acht Tage ſind allein fünf zu verzeichnen. * Erleubrunn, 17. Aug. In der Nacht zum Diens⸗ tag wurden einem Landwirt von hier ungefähr 60 Garben Korn angezündet. Die Unter⸗ ſuchung muß ergeben, ob es ſich hier um Fahr⸗ läſſigkeit oder einen Racheakt handelt. i 145. Jahrgang/ Nummer 381 Nachbargebiete Schwerer Raubüberfall * Darmſtadt, 17. Aug. Ein ſchwerer Rau b⸗ überfall wurde am Dienstag abend in dem zwi⸗ ſchen Darmſtadt und Aſchaffenburg gelegenen Eppershauſen verübt. Im Dorfwirtshaus traf ein auf dem Fahrrad ankommender etwa 30 jähriger Mann nur einen zwölfjährigen Jungen an, den er unter einem Vorwand hinausſchickte, um ſich an der Buffetkaſſe zu ſchaffen zu machen. Auf die Hilferufe des zurüchkehrenden Buben eilten zwei Nachbarn herbei. Der Täter griff in die Taſche, angeblich um zu zeigen, daß er kein Geld geſtohlen habe. Dabei ſchoß er aber aus der Taſche heraus dem vor ihm ſtehenden 30jährigen Auguſt Müller in den Unterleib. Sein Bruder Joſef ließ den Täter los um Deckung zu ſuchen, worauf der Täter ſich auf ſein Fahrrad ſchwang und in raſendem Tempo durch die Ortsſtraße in der Richtung nach Oberroden davonfuhr. Dabei hielt er die Schußwaffe in der Hand und bedrohte alle, die ihn zurückhalten woll⸗ ten mit Erſchießen. Der ſchwerverletzte Auguſt Müller wurde in bedenklichem Zuſtand ins Kranken⸗ haus nach Dieburg gebracht, wo feſtgeſtellt wurde, daß der Schuß den Dünndarm ſechsmal durchſchlagen hat. Die Gendarmerie alarmierte ſofort die Schutz⸗ polizei von Offenbach und Darmſtadt, die noch am Abend unter Hinzuziehung der Feuerwehr und mit Polizeihunden die umliegnden Wälder erfolglos abſuchte. Man nimmt an, daß ſich der Täter, der Hochdeutſch mit badiſchem oder württembergiſchem Anklang ſpricht, noch im Walde verſteckt hält. Im Kuhſtall erhängt * Zornheim(Rhh.), 16. Aug. Der g2jährige Land⸗ wirt und Metzger Matthias Henß wurde im Kuh⸗ ſtall erhängt aufgefunden. Die Tat ſoll Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen Henß und feinen Eltern zur Urſache haben. Die Leiche wurde von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Liebestragödie ö * Wiesbaden, 16. Aug. Aus verſchmähter Liebe verübte geſtern nachmittag ein 28 jähriger Arbei⸗ ter einen Totſchlagsverſuch. Er unterhielt mit einem 21jährigen Mädchen ein Verhältnis, das die⸗ ſes jetzt löſen wollte. Als bei der geſtern ſtattgefun⸗ denen Ausſprache das Mädchen es ablehnte, die Beziehungen aufrechtzuerhalten, ſtach er ihm ein Meſſer dreimal in die Bruſt. Auch ſich ſelbſt ver⸗ ſetzte er mehrere Meſſerſtiche, ſo daß beide mit le⸗ bensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußten. Fünf Verletzte durch betrunkene Autolenker Bruchhof(Saar), 16. Aug. Am Sonntag nach⸗ mittag hatte eine Saarbrücker Autotaxe fünf Per⸗ ſonen nach Vogelbach gebracht. Während die Fahrt⸗ teilnehmer an der Beerdigung des beim Schießen in der Grube Heinitz tödlich verunglückten Berg⸗ manns Adolf Gerhardt teilnahmen, tat ſich der Saarbrücker Autoführer namens Krutzke in einer Wirtſchaft ſo gütlich, daß er ſchwer betrunken war. Auf der Heimfahrt, die vielfach im Zickzack vor ſich ging, fuhr er an der Zollſtelle mit einer ſolchen Wucht auf einen dort ſtehenden Perſonenwagen auf, daß dieſer etwa 20 Meter weit fortgeſtoßen wurde und im Straßengraben landete. Die Inſaſſen des Autos, eine Frau und ein Kind, kamen mit dem Schrecken davon. Die Saarbrücker Autotaxe wurde durch den überaus heftigen Anprall(80-90 Ftlo⸗ meter Geſchwindigkeit) faſt vollſtändig zertrümmert. Während der ſchwer betrunkene Führer unverletzt blieb, erlitten die fünf Inſaſſen Verletzungen. Einer von ihnen mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Autoführer wurde verhaftet. Ein ſpätes Bad mit böſen Folgen * Straßburg i.., 16. Aug. Der 52 Jahre alte Julius Vailearmet kam in ſpäter Nachtzeit, nachdem er ziemlich lange gezecht hatte, auf den Gedanken, in der Ill ein Bad zu nehmen. Beim ſogenannten Kleinen Frankreich ſprang er ins Waſſer, ging ſofort unter und ertrank. Sein Be⸗ gleiter, der 49 Jahre alte Michael Wurz, der ihn retten wollte, ertrank ebenfalls. Schweres Unwetter über Kolmar * Kolmar, 16. Aug. In der Nacht zum Sonntag iſt über Kolmar und ſeine Umgebung ein ſchweres Unwetter niedergegangen. Der außerordentlich ſtarke Regen überſchwemmte mehrere Straßen, Keller wurden teilweiſe unter Waſſer geſetzt. In der Umgebung der Stadt wurde durch Sturm und Hagel großer Schaden angerichtet. Teilweiſe wur⸗ den die Reben bis zu 50 Prozent vernichtet. Auch die Gemüſe⸗ und Obſtkulturen haben ſchwer gelit⸗ ten. Der Telephonverkehr war zeitweiſe unterbro⸗ chen. In der Oſtſtraße ſchlug der Blitz in ein Haus ein und brachte die Seitenwand der Scheune zum Einſturz. Zwei Perſonen wurden unter den Trüm⸗ mern begraben und ſchwer verletzt. Auch an anderer Stelle ſchlug der Blitz ein und verurſachte Sachſchaden. Familiendrama * Baſel, 16. Auguſt. In Münchenſtein bei Baſel hat ein go9jähriger Ehemann, namens Zah⸗ ner nach Eheſtreitigkeiten ſeine Frau und einen zu Hilfe eilenden Hausgenoſſen durch Bauchſchüſe ſchwer verletzt und ſein 4% Jahre altes Tü ch⸗ terchen durch einen Kopf⸗ und Herzſchuß ge⸗ tötet. Ein weiteres Kind von 177 Jahren konnte vor ihm in Sicherheit gebracht werden, Zahner hatte vor einiger Zeit eine Gefängnisſtrafe verbüßt, weil er im vergangenen Frühjahr bereits ſeine Frau zu vergiften verſucht hatte. Da der Täter als ein roher und gewalttätiger Menſch bekannt war, hatte die Staatsanwaltſchaft die Frau eindringlich ge⸗ warnt und ihr geraten, zu ihrer Schweſter nach Bern zu ziehen. Die beiden Schwerverletzten wur⸗ den ins Bürgerhoſpital überführt, wo die Ehefrau inzwiſchen verſtorben iſt und das dritte Opfer noch immer in Todesgefahr ſchwebt. HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Donnerstag, 18. August 1932 Vieriehjahresbilanz der Reichsposf Aus dem ſoeben veröffentlichten Bericht der Deutſchen Reichspoſt über das erſte Viertel(April bis Juni) des Rechnungsjahres 1932 ergibt ſich, daß der Verkehr in allen Zweigen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zurückgegangen iſt, ſo im Schnell⸗ nachrichten ver kehr: 5,4 Millionen Telegramme gegenüber 7,2 Millionen im Vorfahr und 546 Millionen Geſpräche gegenüber 628 Millionen. Im In⸗ und Auslandsverkehr des Poſt⸗ und Fern⸗ meldeweſens, im Luftpoſt⸗ und im Seefunkverkehr konnte eine Reihe von Verkehrs⸗ und Betriebsver⸗ beſſerungen eingeführt werden. Im Funkauslands⸗ verkehr wurden im Berichtsvierteljahr 470 000 Telegramme befördert, außerdem wurden im Seefunkverkehr 18 142 Tele⸗ gramme ausgetauſcht und 214 Ferngeſpräche vermittelt. Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Berichts⸗ vierteljahr um 1828 auf 1 016 841 geſtiegen; die rund 177 Millionen Buchungen machten zuſammen mehr als 28 Mil⸗ ltiarden„ aus, von denen rund 21 Milliarden bargeldlos beglichen wurden. Die Zahl der Run d⸗ funkteilnehmer betrug Ende Juni 4119 531. Die Geſamtein nahmen im Berichtsvierteljahr werden mit rund 406 Mill. 4, die Geſamtaus gaben mit rund 400 Mill./ ausgewieſen. * Düſſeldorfer Baubank. Die HV genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1930(223 750% Verluſt) und wählte neu in den Aufſichtsrat Generaldirektor Walter Klein(Berlin) von der Iduna Holding Ac., die Großaktionärtn der Ge⸗ ſellſchaft iſt. Aus dem AR ſind ausgeſchieden: Kommerzien⸗ rat Wilh. Pfeiffer(Düſſeldorf) und Bankdirektor Dr. Kurt Sobernheim(Berlin). Der Abſchluß für 1931 ſoll vorgelegt werden, ſobald ſich der Ausgang der Ver⸗ gleichsverhandlungen bei der Diſch Hotel⸗ und Verkehrs⸗ AG., Frankfurt, an der die Geſellſchaft als Großaktionärin beteiligt iſt, überſehen läßt. Wiederinbefriebnahme einer Erzgrube im Schwarzwald Wie verloutet, wird die Gewerkſchoft Deutſche Nickelgeſellſchaft⸗Wittenſchwand den Berg⸗ werksbetrieb in Hor buch(Baden) wieder aufnehmen. Es ſollen täglich 100 To. Erze gefördert werden, die an Ort und Stelle aufbereitet und verhüttet werden ſollen. Zu die⸗ ſem Zweck wird in Horbach⸗Wittenſchwand eine Auf ⸗ bereitungsanſtalt und eine Elektrohütte errichtet werden. Zur Beſchaſſung der erforderlichen Be⸗ triebsmittel wurde eine Holdinggeſellſchaft ins Leben ge⸗ ruſen, die 1 Mill./ zur Verfügung ſtellt. Die Vorarbeiten für die Erxſtellung der Anlagen werden in den nächſten Tagen gufgenommen. Zunächſt ſollen 60 Berg⸗ und 24 Hüt⸗ tenarbeiter dauernd beſchäſtigt werden. Neuere Unter⸗ ſuchungen ſollen ergeben haben, daß die Erzlagerſtätten eine große Ergiebigkeit beſitzen. Es handelt ſich hauptſäch⸗ lich um Nickel⸗Schweſelerzlager: Die Gewerk⸗ ſchaft beſitzt weitere Logerſtätten bei St. Bloſten und Todt⸗ moos. Eſchweiler Bergwerksverein in Eſchweiler. Aufgrund des Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit den Vereinigten Hüttenwerken Burchbach⸗Eich⸗Dudeldingen(Arbed), Luxem⸗ burg, verteilt die Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 198132 wieder eine Dividende von 14 v. H. Da der Betrieb des Eſchweiler Bergwerksvereins keinen Ueberſchuß gebracht hat, muß der für die Dividendenzahlung benötigte Betrag vollſtändig von der Arbed aufgebracht werden. * Keramiſche Werke Offſtein nu. Worms Ac in Worms. Ueber das Vermögen der Ende Juni d. J. inſolvent ge⸗ wordenen Geſellſchaft iſt am 5. Auguſt das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren eröffnet worden. Zur Vertrauensperſon wurde Kaufmann Fritz Herbert(Fa. Jacob Herbert, Koh⸗ len handlung) in Worms ernannt. Gleichzeitig wurde ein Gläubigerausſchuß beſtellt aus Dr. Ludwig(Fa. P. Lusd⸗ wigs Tonwerke GmbH)⸗Koblenz, Direktor Luckhardt(Pfäl⸗ ziſche Chamotte⸗ und Tonwerke Schiffer u. Kircher AG.) ⸗ Grünſtadt, Vital Daelem⸗Treunfurt. Vergleichstermin ſteht am 5. September an. * Gebr. Bender Ach, Mannheim. Bei dieſer Mannhei⸗ mer Eisfabrikationsgeſellſchaft ergaben ſich 1981(per 31. Dez.) Betriebseinnahmen von 295 429(30g 915). Un⸗ koſten, Steuern und Abſchreibungen in einem Poſten zu⸗ ſammengeſaßt erforderten 303 828(207 217), ſo daß ſich für 1931 ein Ver luſt von 8400(i. V. 3303) 4 ergibt. Da im Vorjahr der Verluſt aus der Reſerve mit 38 700 4 gedeckt wurde, diesmal die Reſerve aber nur noch mit 18 684, ngusgewieſen wird, ſcheinen Beträge aus dieſer zu Ab⸗ ſchreibungszwecken entnommen zu ſein, was aus den vor⸗ ltegenden Abſchlußziffern aber nicht einwandfrei hervor⸗ geht. Die Bilanz weiſt im übrigen neben unv. 80 000 Mark Aktienkapital“ gus Verbindlichkeiten mit 75 510 (85 222), andererſeits Betriebsanlagen mit 88 000, Beteili⸗ gungen mit 6000, Wertpapiere mit 30 000(i. V. zuſ. 140 695), Forderungen, Kaſſe, Poſtſcheck mit 30 885(54 923) und Vor⸗ räte mit 1910(—) l. * Brauerei Henninger⸗Kempff⸗Stern AG, Fraukfurt a. M. Die Brauerei Henninger⸗Kempff⸗Stern AG, Frank⸗ furt a.., hatte auch in dem am 31. Auguſt 1992 zu Ende gehenden Geſchäftsjahr unter der Bierſteuer und unter der Konkurrenz von Wein und Apfelwein zu leiden. Die Um⸗ ſatzzahlen der Geſellſchaft dürften durch dieſe Faktoren weſentlich mit beeinflußt worden ſein. Ein Ueberblick über den Erfolg des ablaufenden Geſchäftsjahres kann inbeſſen J. Zt. noch nicht gewonnen werden. J. Bi verteilte die 5 0 nus 0,31 Mill. I Reingewinn 7 v. H. Divi⸗ ende. a posischeckverkehr im Juli Ende Juli 1932 betrug die Zahl der Poſtſcheck⸗Konten im Deutſchen Reiche 1016 906, das bedeutet gegenüber Juni einen Zugang von 65 Konten im Berichtsmonat. Des Gut⸗ haben auf den Poſtſcheck⸗Konten belief ſich Ende Juli auf 418,61 Mill. J. Gutſchriften wurden 36,43 Mill. Stück über 4181,95 Mill.„ und Laſtſchriften 21,40 Mill. Stück über 4193,55 Mill.& ausgeführt, ſo daß der Geſamtumſatz 57,2 Mill. Stück über 8875,60 Mill.„/ betragen hat. Davon ſind bargeldlos 6615,51 Mill.„ beglichen worden. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Saargebiet und dem Aus⸗ land wurden 9,81 Mill.„ umgeſetzt. 5 N der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 381 Kurze Sieuernachrichfen Die Nachzahlung auf die Vermögensſteuer 1931 Die im Vermögensſteuerbeſcheid für 1931 etwa nachge⸗ forderte Reſtzahlung iſt nach einem Miniſterialerlaß (S 3300— 82 III) ſofort nach Zuſtellung des Beſcheides zu entrichten, ſoweit es ſich um die geſtundete zweite Hälfte der am 15. Februar fällig geweſenen Vorauszahlungsrate handelt; Verzugszuſchläge ſollen jedoch zur Vermeidung von Härten nicht erhoben werden, wenn der Betrag inner⸗ halb von zwei Wochen nach Zuſtellung des Vermögens⸗ ſteuerbeſcheides entrichtet wird. Ein darüber hinaus als Abſchlußzahlung zu entrichtender Betrag iſt mit der am 15. Auguſt fälligen Vorauszahlung abzuführen. Die Vorauszahlung auf die Vermögensſteuer 1932 Am 15. Auguſt iſt eine weitere Vorauszahlung auf die Vermögensſteuer 1932 abzuführen, die bekanntlich gegen⸗ über 1931 um 20 v. H. geſenkt iſt. Weitere Ermäßigungen kommen nach den miniſteriellen Anweiſungen nur in Be⸗ tracht, wenn ſich infolge eines Verluſtes des überwiegenden Teils des Vermögens in der Zeit ſeit dem 1. Januar 1931 eine untragbare Härte ergibt, ſcdaß dem Steuerpflichtigen nach ſeiner geſamten wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit die Entrichtung der Vermögensſteuer nicht zugemutet werden kann, oder wenn aus anderen Gründen die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Steuerpflichtigen„ein Entgegenkommen unbedingt geboten“ erſcheinen laſſen. Steuerſchulden bei der Vermögensſteuer 1931/32 Von dem auf den 1. Januar 1931 feſtgeſtellten Vermögen können nach Auffaſſung des Reichsfinanzminiſters weder die Vermögensſteuer 1931 ſelbſt, noch die Aufbringungs⸗ umlage für 1931, ſondern lediglich etwa rückſtändige Ver⸗ mögensſteuer⸗ und Aufbringungsbeträge für die Zeit vor dem 1. Januar 1931 ſowie die am 15. 2. 1931 fällig gewor⸗ dene Aufbringungsrate abgeſetzt werden(vergl. 8 3300— 82 III). Eine Entſcheidung des Reichsfinanzhofs ſteht noch aus; mit einer günſtigeren Stellungnahme iſt kaum zu rech⸗ nen, wenn ſie auch nach der Rechtslage nicht ausgeſchloſ⸗ ſen iſt. Die fällige Aufbringungsrate Unternehmen mit einem Betriebsvermögen(Einheits⸗ wert) über 500 000„ am 1. Januar 1981 haben bis zum 15. Auguſt laut Aufbringungsbeſcheid die Hälfte der Auf⸗ bringungsumlage 1932(vorläufig 6 v. T. des Einheits⸗ werts) als Vorauszahlung abzuführen. Soweit der Auf⸗ bringungsbeſcheid noch nicht zugegangen iſt, haben ſie am 15. Auguſt eine Vorauszahlung in Höhe der am 15. 2. 1932 fällig geweſenen Vorauszahlung zu leiſten, ſofern der die⸗ ſer Vorauszahlung zugrunde liegende Einheitswert des Betriebsvermögens— meiſt von 1928— 50 000 4 überſtieg. Iſt in dieſem Falle das Betriebsvermögen nach dem Stande vom 1. Januar 1931 zweifellos unter die Freigrenze ge⸗ ſunken oder gegebenenfalls ſeit 1928 außerordentlich zu⸗ rückgegangen, ſo wird vollſtändige oder teilweiſe Stundung der Vorauszahlungen zu beantragen ſein. Verhalten gegenüber dem Aufbringungsbeſcheid Rechtsmittel(nacheinander Berufung, Rechtsbeſchwerde) können nicht darauf geſtützt werden, oͤaß das Betriebsver⸗ mögen(Einheitswert) zu hoch bewertet iſt; Einwendungen gegen den Einheitswertbeſcheid müſſen dieſem gegenüber vorgebracht werden und führen im Fall des Erfolges ohne weiteres zu einer Berichtigung des Aufbringungsbeſcheides von Amts wegen. Rechtsmittel kommen im weſentlichen nur in Betracht, wenn die Aufbringungspflicht entweder für den ganzen Betrieb oder für beſondere Teile beſtritten werden kann(z. B. Unkerſchreiten der Aufbringungsfrei⸗ grenze von 20000 4 für 1931(500 000 4 für 1932). Gegen die Anforderung der Vorauszahlungen auf die Aufbrin⸗ gungsumlage für 1932 iſt nur die Beſchwerde an das. Londesfinanzamt gegeben. Schuldenzahlung durch ſanierten Geſchäftsinhaber Die nachträgliche freiwillige Zahlung auf krüher vom Gläubiger erlaſſene Geſchäftsſchulden kann ſeitens des Geſchäftsinhabers vom Einkommen aus dem fortgeſetzten oder neuen Betriebe nur in Abzug gebracht werden, wenn ſich der Gläubiger bei dem Vergleich oder Schuldennach⸗ laß eine Sonderſtellung vorbehalten hat, die ſich auf den fortgeſetzten oder neuen Betrieb auswirkt; der Schuld⸗ betrag iſt hier jedoch in der Eröffnungsbilonz zu pa ſi⸗ vieren. Möglich iſt der Abzug weiter dann, wenn trotz Erlaſſes der Schulden nachträglich einzelne beſtimmte Gläubiger die Fortſetzung der Geſchäftsverbindung gegen ihre eigene frühere Stellungnahme davon abhängig machen, daß Nachzahlungen an ſie erfolgen(Rich vom 13. 4. 32 VI A 507/32). a Abzugsfähigkeit von Abfindungsrenten Abfindungsrenten on ausgeſchiedene Geſellſchafter einer offenen Handelsgeſellſchaft ſind— kapitaliſiert— als Paſſi⸗ vum einzuſetzen, ſoweit ſie Has Kapitolkonto überſteigen. Inſoweit ſind auch die Buchwerte der Betriebsgegenſtände auf der Aktivſeite zu erhöhen, wenn mit der Abfindung ein Mehrwert(ſtille Reſerven) abgegolten iſt; gegebenenfalls iſt ein Geſchäftswert(good⸗will) einzuſetzen. Die Aktivie⸗ rung kann unterbleiben, wenn die Einſetzung der gemeinen Werte der Betriebsgegenſtände tatſächlich einen Mehrwert nicht ergibt und ein good⸗will am Ende des Jahres nicht vorhanden iſt. Die Einſetzung eines Aktivums iſt im übri⸗ gen grundſätzlich nicht erforderlich, wenn die Abfindung nur gezahlt wird, um den Geſellſchafter loszuwerden. Auch iſt die(kapitaliſierte) Rente nicht als Paſſivum einzu⸗ ſetzen, wenn ſie im weſentlichen nur für die Weiterverſor⸗ gung des ausgeſchiedenen Geſellſchafters mit Rückſicht auf ſeine frühere Tätigkeit dienen ſoll; in dieſem Falle lou⸗ fende Abſetzung der Rentenzahlungen!(RF v. 23. 3. 32 St. u. W. Nr. 787). Zinszahlungen aus dem Geſchüft an Verwandte Darlehnszinſen, die einem Verwandten im Auslande geſchuldet, jedoch nicht ausgezahlt, ſondern lauſend dem Kapital gutgeſchrieben wurden, hat der Reichsfinanzhof zum Abzug vom Einkommen nicht zugelaſſen. Ein Abzug der Zinſen iſt in ſolchen Fällen nur dann zuläſſig, wenn die Zinſen tatſächlich gezahlt worden und damit beſtehende Zinsverpflichtungen auch äußerlich in die Erſcheinung ge⸗ treten ſind(Urt. v. 2. 6. 32 St. u. W. Nr. 786). Steuerfreie Zwiſchenhandelsumſätze Das Finanzamt iſt nicht berechtigt, Umſatzſteuer für bereits rechtskräftig veranlagte frühere Jahre nachzuer⸗ Deuische Fischkonserven- Industrie Produkſionsweri 123 Mill. RR. Zum erſten Male veröffentlicht das Statiſtiſche Reichsamt eine ſtatiſtiſche Ueberſicht über die deutſche ſriſchkonſerveninduſtrie. Die Erhebungen erſtrecken ſich auf die„Betriebsjahre“ April 1929 bis März 1930 und April 1930 bis März 1931; die Zahlen ſind alſo— an dem Maß⸗ ſtab amtlicher Veröffentlichungen gemeſſen— verhältuis⸗ mäßig neu und laſſen ſomit auch auf die heutigen Verhält⸗ niſſe dieſer wichtigen Induſtriegruppe noch einigermaßen ſchließen. 5 Die Fiſchkonſerveninduſtrie beſchäftigte im Durch⸗ ſchnitt der beiden Betriebsfahre rd. 10 500 Arbeiter und Angeſtellte in etwa 460 Fiſchräuchereien, Brate⸗ reien, Kochereien und Marinieranſtalten. Anfangs Oktober 1930 waren rd. 13.860 Perſonen in 471 Betrieben beſchäftigt, im März 1931 waren 3470 Räucheröfen und 1270 Bratöfen vorhanden. Die Lohn⸗ und Gehaltsſumme machte im Durch⸗ ſchnitt der beiden Jahre rd. 17,3 Mill.„ aus. Verarbeitet werden der Hauptſache nach friſche Fiſche, nur in geringem Maße vorkonſervierte Fiſche. Nahezu 90 v. H. waren Heringe, Breitlinge und ähnliche ſpiſche, auch ein verhältnismäßig kleiner eilſatz Krabben und ſonſtige Schaltlere wird verarbeitet. Der Wert der verarbeiteten 200 Mill. Kg. Fiſche war im Jahre 1980 rd. 60 Mill. J. Dazu kamen an Zutaten(Eſſig, Oel fett, Zwiebeln, Gurken, Salz, Gewürze) 87 Mill. I. Außer⸗ dem wurden für Doſen, Gläſer, Fäſſer, Kiſten uſw. 14% Mill.„ ausgegeben. Der Geſamtaufwand für Rohwaren, Zutaten und Iimſchließungen war alſo rd. 83 Mill„ an Löhnen und Gehälter 17 Mill., zuſammen rd. 100 Mill. Mark. Der Wert der Fertigerzeugniſſe betrug rd. 125 Mill. 4, er verteilte ſich zu 57 Mill.& auf ge⸗ räucherte Fiſche, 65 Mill. 4 auf marinierte, gekochte, ge⸗ bratene und eingelegte Fiſche, 2,8 Mill.„/ auf Dauerkon⸗ ſerven. Es entfallen alſo von dem Wert der Fertigerzeug⸗ niſſe faſt genau g auf Rohwaren⸗ 1 und Ver⸗ packungskoſten. 18. 132 v. H. auf Löhne und Gehälter. Aus den Zahlen ergibt ſich, daß von den rd. 300 Mill. 57 im Nord⸗ und Oſtſeegebiet gefangener Fiſche etwa z zu Konſerven verarbeitet werden. Sehr intereſſant— und weiten Kreiſen wahrſcheinlich auch nur der Größenordnung nach nicht geläufig— iſt die Tatſache, daß ſchon die verarbeiteten Rohfiſche einen Hurchſchnittlichen Wert von rd. 30 Pfg. Kg. haben. Nach den Angaben des Statiſtiſchen Jahrbuches iſt der Durchſchnittswert der Fiſch⸗ fänge in Nord⸗ und Oſtſee rd. 25 Pfg. Kg. Für den auch in der Fiſchkonſerveninduſtrie wichtigſten Fangfiſch, den Hering, ergibt ſich ein Mittelwert von 22 Pfg./ Kg; der An⸗ teil der billigeren Fiſche(Kabeljau 11, Seelachs 18, Schell⸗ jiſch 25 Pfg. Kg. wird durch die ganz weſentlich teureren Edelfiſche(z. B. Aal 1,80/ Kg., Lachs.35 Kg.] aus⸗ geglichen. 8 5 Der Hauptſitz der Fiſchkonſerveninduſtrie iſt natur⸗ gemäß das Gebiet der Elbe⸗ und Weſermündung. Darauf entfällt mehr als die Hälfte der Geſamterzeu⸗ gung, und zwar auf Hamburg, Altona, Harburg, Wilhelms⸗ burg und Cuxhaven zuſammen 44 v.., auf Weſermünde, Bremen und Bremerhapen zuſammen 9 v. H. Lübeck iſt mit 12 v. H. der P kaum 1 u. H. Im Binnenlonde iſt Berlin mit 6 v.., . mit 4 v. H. der Geſamtproduktion vertreten.. uktion beteiligt, Oſtpreußen nur mit heben, weil Zwiſchenhondelsumſätze(Paragraph 7 des Ge⸗ fetzes]ſ, die ihm ſchon früher bekannt waren und deren Umſatzſteuerfreiheit nicht beſtritten wurde, nachträglich für ſteuerpflichtig erklärt werden. Die Feſtſtellung geringer Unrichtigkeiten in anderer Hinſicht, wie Fortlaſſung un⸗ bedeutender Einnahmebeträge gibt dem Finanzamt kein Recht, auf die letzteren„neuen Tatſachen“ hin eine höhere Berichtigungsveranlagung vorzunehmen(Rỹ§ i. St. u. W. 32 Nr. 349). Abzüge bei den Außenſtänden Bei der Bewertung der ausſtehenden Forderungen kön⸗ nen neben der Unſicherheit auch Zinsverluſte, Koſten der Beitreibung, Ausfälle, Umſatzſteuer und Preisnachläſſe wertmindernd berückſichtigt werden. Abſetzbor iſt insbeſon⸗ dere auch die Umſatzſteuer, die beim Forderungseingang zu entrichten iſt(Pr. O. V. G. v. 16. 2. 32). Allg. Energieversorgungs-AG., Heidelberg Die Geſellſchaft(Konzern Allg. Lokal und Kraft), die 1929 die Gasfernverſorgung G. m. b. H. Mittelbaden, die Gasfernverſorgung Oberbaden G. m. b. H. gemeinſam mit Intereſſentenkreiſen(darunter auch Städte und Ge⸗ meinden) gründete und an der die B B C. ſtärker intereſ⸗ ſiert iſt, weiſt für das am 31. Dez. 1931 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr unter Berückſichtigung von 4570(3 387)/ Ge⸗ winnvortrag nur einen Reingewinn von 972/ aus, der vorgetragen wird, nachdem i. V. noch aus 55 814 1 Reingewinn 5 v. H. Dividende auf 1,0 Mill./ Ack. aus⸗ geteilt wurden. Die Erträgniſſe ſtiegen zwar auf 138 923 (120 857) /, andererſeits vermehrten ſich aber Steuern auf 49 073(18 962)/ und wurden 60 000/ Abſchreibungen auf Effekten und Beteiligungen notwendig, ſodaß die Min⸗ derung der Handlungsunkoſten auf 33 448(49 457)/ ſich nicht auswirken konnte. In der Bilanz erſcheinen Effekten und Beteiligungen jetzt mit 297 000(357 000), Wechſel mit 410 750(—), Debito⸗ ren mit 2829 396(3 131 140) und Inventar mit 181(—) 41, andererſeits neben dem Aktienkapital und der 10proz. ge⸗ ſetzlichen Reſerve mit 100 000% Kreditoren 2436 354 2 332 326) 4. Der neugewählte Aufſichtsrat beſteht jetzt aus Generaldirektor Ph. Schrimpf Berlin, Direk⸗ tor Henri Nieß⸗Baden(Schweiz), Dir. Felix Tauer⸗ ſichmidt⸗ Berlin, Direktor A. Müller ⸗ Berlin, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Fr. Liebermann Rothenburg o.., JR. Dr. Paul Roediger⸗ Frankfurt a..,.⸗B. Joſef Holler ⸗ Offenburg und Bürgermeiſter Joſef Hölzl⸗ Freiburg i. Br. Iferkraffwerk AG., Mosbach Dividendenlos Durch die Stromlieferungsverträge mit dem Baden⸗ werk und mit der Stadt Eberbach, die den reſtloſen Abſatz der erzeubaren elektriſchen Arbeit boewährleiſten, blieb das Unternehmen von den Auswirkungen der ungünſtigen Wirtſchaftslage im allgemeinen verſchont. Die Eigen⸗ erzeugung ſtellte ſich auf 4,357(5,546) Mill. kWh., vom Badenwerk bezogen wurden 0,096(0,083) Mill. KWh. Die i. V. beſchloſſene Kapitalermäßigung um 200 000 4 Aktien iſt durchgeführt, der Anſchaffungswert je Aktie betrug .36/ je Stück. Die angekündigte Kapital zuſam⸗ menlegung 321 auf 500 000„ wird damit begründet, daß die jetzigen Werte der Betriebsanlagen zu hoch ſeien und geeignet ſeien, Lebens⸗ und Widerſtandsfähigkeit des Werkes zu gefährden. Die Bruttoein nahmen ſind auf 141 924(194 501) Mark zurückgegangen, wozu 200 000„/ aus der Aktien⸗ einziehung(i. V. 50 000) traten. Handlungs⸗ und Be⸗ triebsunkoſten erforderten 82 042(49 234) //, Steuern, Ab⸗ gaben 16 735(41030), Zinſen und Bankſpeſen nur 6 574 Sanierungpläne der Deschimag Zu den in der Berliner Preſſe erſchienenen Meldunge über die Sanierung der Deutſche Schiffs⸗ 85 Maſchinen bau AG. erfährt der DD von dem Ge⸗ neraldirektor der Deſchimag, Franz Stapelfel dt auf Anfrage, daß es nicht richtig ſei, daß er an das Rei eine Eingabe gerichtet habe, in der auf die Notwen⸗ digkeit öffentlicher Hilfe für die Aufrechterhaltung der Deſchimag⸗Werft hingewieſen und verlangt wird, 10 Mill. I Forderungen gegen die Deſchiman und zwar 7 Mill.„ der Norodeutſchen Kreditbank in Bre. men und 3 Mill./ zu Gunſten anderer, zu ſtreichen Richtig ſei vielmehr, daß er im Intereſſe der Sanierung der Deſchimag Verzichtleiſtung verlangt habe auf 15 7 Mill.„ Forderungen der Norddeutſchen Kreditbank ba letzten Endes die Werft ſelbſt dieſen Betrag gar nicht er halten habe, ſondern er aus Ver luſten beim Bau der„Bremen“ entſtanden ſei. Außerdem verlange er Stapelfeldt, Teilverzicht auf die 6 Mill., Anleihe die mit 2 Mill.“ vom Norodeutſchen Lloyd, mit 1 Mill. von der Deutſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft„Hanſa⸗ ge. geben wurde und zwar in der Weiſe, daß die Beträge, die der Nordlloyd und die Hanſa⸗Linie gegeben haben, aner- kannt bleiben. Der Reſt von 3 Mill. J iſt ſeinerzeit von der Rechtsvorgängerin der Norddeutſchen Kreditbank, 55 J. F. Schröder Bank, gegeben worden. Die 3,7 Mill Mark betragende Forderung des Bankenkonſortiums fol mit 2,7 Mill.„ durch Hingabe der der Deſchimag gehören, den Grundſtückswerte in Bremerhaven und Stettin ver⸗ rechnet werden, während für die reſtlichen 1 Mill.% nene Aktien gegeben werden ſollen. Zur Diskuſſion ſteht, wie beſtätigt wird, eine Zu⸗ ſammenlegung des AK von 14 Mill. in Verhältnis von 20:1 auf 700 00 0/ mit an⸗ ſchlteßender Wiedererhöhung um 5,33 auf 6 Mill. Mark. Von den neuen Aktien ſollen 3 Mill.„ zum Ein⸗ tauſch der 3 Mill.„ Anleihe aus den Händen des Nord⸗ Lloyd und der„Hanſa“ und 1 Mill. 1 zur Abdeckung der Forderungen des Bankenkonſortiums verwandt werden Die reſtlichen 1,3 Mill.„ ſollen zu pari von Intereſſenten der Deſchimag übernommen werden. Zur Zeit verfügt die Geſellſchaft über Debitoren von etwas über 1 Mill. denen nach Beſeitigung der großen Schulden durch die Sanierung noch rd. 400 000 4 Kreditoren gegenüberſtehen würden. Zur Zeit werden mit Reparaturarbeiten, Ab⸗ dampfturbinenbau uſw. noch rd. 1000 Arbeiter ein⸗ ſchließlich 8300 Lehrlingen beſchäftigt. Sollte die Deſchimag bei der Abwrackhilfe 50 000 To. von der zum Abwracken beſtimten Schiffstonnage erhalten, ſo könnten damit rd. 200 Arbeiter für einige Zeit beſchäftigt werden. r ³ y ³ ͤ yy 18 254), Strombezug 3 183(3 615), Aktienverluſt durch Amortiſation 63 668(—) A, ſodaß nach 156 808(134 7720 Abſchreibungen einſchließl. 5 267(3671)/ Vortrag 18181 (8 267)/ Reingewinn verbleiben, die vorgetragen werden. Aus der Bilanz lin 1000): Aktienkapital 1500 (1700), Schulden 104,83(88,8), Amortiſationsreſerve 50(500, Steuerrücklage 25(unv.), andererſeits Grundſtücke, Ge⸗ bäude 45(50), Betriebsanlagen 1625(1 775), Fahrniſſe 58 (7½ Wertpapiere—(10,67), Kaſſe, Bankguthaben 14067 (8,28), Forderungen 7,54(18,11). * Italiens Außenhandel im Juli. Im Laufe des Jul ſind nach Italien für rund 542 Mill. Lire Waren ein⸗ geführt worden, während für rd. 453 Mill. Lire zur Ausfuhr kamen. Im Juli 1931 betrugen die entſpre⸗ chenden Daten 790 Mill. Lire und 660 Mill. Lire. In den erſten ſieben Monaten dieſes Jahres zuſammen ſtellte ſich die Einfuhr auf 5,3 und die Ausfuhr auf rd. Mrö. Lire, im vergangenen Jahre auf 7,4 bzw. 5,8 Mrd. Lire. i Badische Ernfevorschäfzungen Die nach dem Stande von Anfang Auguſt durchgeführte zweite diesjährige Erntevorſchätzung zeigt für Baden gegenüber der erſten Schätzung zu Anfang Juli in ſämt⸗ lichen Anbauarten entſprechend der Entwicklung auch im übrigen Reich ein beſſeres Ergebnis als bisher erwartet. In allen Getreidearten iſt der ermittelte Hektar⸗ Ertrag durchweg höher als zu Anfang Juli 1932 und wie zu Anfang Auguſt 1931: Winterroggen 17,7(Juli 15,6, Auguſt d. B. 13,5), Sommerroggen 13,0(12,9 bzw. 12,4), Winterweizen 19,1(16,5 bzw. 16,6), Sommerweizen 17,6 (16,8 bzw. 15,8), Wintergerſte 17,6(16,1 bzw. 16,0), Som⸗ mergerſte 17,8(16,0 bzw. 15,9), Hafer 17,3(15,3 bzw. 14,9), Frühkartoffeln 116,0(— bzw. 108,6), Spelz 17,3(— bzw. 14,8) Dz. An Anbauflächen wurden zu Anfang Auguſt 1932 (1931) ermittelt: Winterroggen 39 700(38 700), Sommer⸗ roggen 1600(2000), Winterweizen 58 600(55 800), Sommer⸗ weizen 2100(2400), Spelz 19 400(15 900), Wintergerſte 1900(2000), Sommergerſte 58 400(55 000), Hafer 58 700 (55 200) und Frühkartoffeln 8300(7800) Ha. Legt man dieſe Anbauflächen den Durchſchnittsertrags⸗ ſchätzungen zugrunde, ſo würden ſich folgende Mengen⸗ erträge ergeben, wobei allerdings gewiſſe Vorbehalte gemacht werden müſſen, da das Getreide zwiſchenzeitlich infolge der nicht günſtigen Witterung größtenteils bis zum Ermittlungstermin nicht eingebracht war, ſo daß nicht durchgehend Druſchergebniſſe zugrunde gelegt werden konnten(in Klammern Schätzung Auguſt 1931): Winter⸗ roggen 70,(52,3), Sommerroggen 2,0(2,4), Winterweizen 111,7(92,4), Sommerweizen 3,6(3,8), Spelz 33,6(23,0, Wintergerſte 3,3(3,3), Sommergerſte 95,0(87,8), Hafer 92,9(82,2), Frühkartoffeln 95,6(85,1) alles in 1000 Tonnen. Erſtmals durchgeführt wurde in dieſem Jahre eine verſuchsweiſe Ermittlung der Erträge des erſten Schnittes an Wieſenheu. Für Baden ergaben ſich hierbei bei Bewäſſerungswieſen ein Ertrag von 329,6 To. (Anbaufläche 73,900 Ha.), bei anderen Wieſen von 562,6 To. (Anbaufläche 149,700 Ha.). Bei einem Vergleich der Durchſchnittserträge mit denen des Reiches zeigt ſich, daß erſtere mit Ausnahme von Spelz, Frühkartoffeln, Bewäſſerungs⸗ und anderen Wie⸗ ſen durchwegs niedriger'egen. Karlsruher Produkfenbörse * Karlsruhe, 17. Aug. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel. Die allerdings noch nicht beſtätig⸗ ten guten Ernteberichte haben eine allgemeine Abſchwächung mit ſich gebracht. Den großen Angeboten gegenüber verhält man ſich vorerſt abwartend. Oelhaltige Spezialfuttermittel ſind im Preis befeſtigt. Notiert wurden in 1 für die 100 Kilo: Inlandweizen 22,75—23; Inlandroggen 17,7548, 25; Sommergerſte 17,75 19,50; Futter⸗ und Sortiergerſte 16,50 bis 17,50; deutſcher Hafer al E. 16,50—18, n. E. 1515,50; Platamais 18; Weizenmehl Spez. 0, Aug.—15. Sept. 35,75; Inlandmahlung 16. Sept. Nov. 33,60 Roggenmehl ca. 70proz. 27,25—28; Weizenbollmehl 11,50; Weizenkleie, fein 9,25, grob 9,75; Biertreber 10,75—11; Trockenſchnitzel 9,50 bis 9,75; Malzkeime 1010,50; Erdoͤußkuchen 13; Kokos⸗ kuchen 12,50; Sojaſchrot 11—11,25; Leinkuchenmehl 12 bis 12,50; Speiſekartoffel(Frühkartoffel) 4,50—5,. Rauh ⸗ futter mittel: Loſes teſenheu.504,75; Luzerne 4,75—5. Kallsfadier Weinversieigerung J. Kallſtadt, 18. Aug. Die Weingüter Friedr. u. Karl Ruprecht in Kollſtadt, im Verband Deutſcher Naturwein⸗Verſteigerer, brachten geſtern in der Winzer⸗ genoſſenſchaft Kallſtadt 7200 Liter u. 900 Fl. 1928er, 9000 Liter 19g0er und 13 950 Liter 1991 Weißweine zum öffent⸗ lichen Ausgebot. Bei mäßigem Beſuch blieben bei dem Geſamtausgebot 17 Nummern ohne Zuſchlag, weil die Ge⸗ bote nicht befriedigten, was aber nicht auf die Güte der Weine, ſondern auf die ſchlechte Lage im Weinhandels⸗ geſchäft zurückzuführen iſt. Im übrigen wurden bewertet die 1000 Liter bzw. die Flaſche: 1928er: Kallſt. Heſſel 590; Kronenberg, Almen u. Kobnert 560(zck.); Kreuz 570 löck.); Steinacker Spätl. 600; Nill Spätl. 1,10 u. 1,20 pro Fl.— 1930er: Haſenlauf 540 (öck.); Nill Rsl. Spätl. 600, 640, Steinacker 600; Saumagen Spätl. 710; Kobnert Spätl. 590(zck.); Steinacker Tram. Spätl. 720.— 193ler: Almen 560; Haſenlauf 540(sc.); Nill 570(zck.): Meidenbach 570(zck.); Kobnert 600; Kronen⸗ berg 630; Steinacker 700; Nill Rsl. Spätl. 710, 810; Stein⸗ acker Spätl. 700(zck.); Saumagen Spätl. 1050; Steinacher Gewürztram. Spätl. 1260; Nill Trockenbeer⸗Ausl. 9340(. 9 * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 17. Aug. Auf dem heu⸗ tigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preise bezahlt: Aepfel—17; Falläpfel—8; Birnen—20 Johan⸗ nisbeeren 10; Mirabellen 15—25; Bohnen 1012; Pfirſiche 12—25; Pflaumen—10; Reineklauden 10—18; Stachelbee⸗ ren 10; Tomaten—7; Zwetſchgen—13. Gute Aufuhr, flotter Handel. * Vom Jute⸗Markt.(Bericht der Deutſcher Jute⸗ ndu⸗ ſtrieller, Gmb. Der Rohjutemarkt hat ſich beruhigt. Firſtz koſten Aug.⸗Sept.⸗Verſchiffung Lſtr. 18.10%— je To. Auch der Fabrikatemarkt in Dundee liegt ruhig. Am deutſchen Markt war in der Berichtswoche ſehr lebhaftes Geſchäft zu verzeichnen. * Neuſtadter Viehmarkt vom 17. Auguſt. Auftrieb 201 Stück Großvieh, 54 Kälber, 3 Ziegen. Marktverlauf he⸗ friedigend. * Mainzer Schlachtviehmarkt vom 17, Auguft. Auf den Mainzer Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 28 Ochſen, 17 Bullen, 419 Kühe oder Färſen, 246 Kälber, 895 Schweine, Der Preis pro 50 Kilo Lebendgewicht war in„für Ochſen 99 3134, b) 2026; Bullen c) 22—28; Kühe a) 20 b) 1722, c) 15—17; Färſen a) 3034; Kälber c) 2 d) 2781; Schweine bj und c) 53.55, d) 50—52, Mark verlauf: bei Großvieh mittelmäßig, geringer Ueberſtand; bei Kälbern mäßig belebt; bei Schweinen mittelmäßig, ge⸗ ringer Ueberſtand. Frankiurier Abendbörse geschäfislos tagsverkehr zeigten ſich an der Abendbörſe gewiſſe Er müöungserſcheinungen, zumal von den Aus⸗ landsplätzen keine Anregung ausging und auch das Publk⸗ kum heute abend nur ſchwach verkreten war. Die Tendenz konnte indeſſen als behauptet angeſprochen werden. Lebig⸗ lich Dtſch. Erdoel waren mit plus 1 v. H. noch etwas ges fragt, während im übrigen keine nennenswerten Veräude⸗ rungen gegenüber dem Berliner Schluß eintraten. 36 Far⸗ ben neigten eher weiter zur Schwäche. Der Rente markt blieb bei unveränderten Kurſen ſehr ſtill. J Verlaufe bröckelten die Kurſe infolge der Geſchäft⸗ ſtille meiſt leicht ab. Ich Farben gingen nach einem E öffnungskurs vom 8978 v. H. zurück. Im freien Verkeh lagen Bekula mit 100 gegen den Mittagsſtond um v. H. niedriger. Es notierten: Ablöſungsſchuld 598 G: Altbeſitzanleihe 4894; Berl. Hondelsgeſellſchaft 88; DD⸗Bank 75/ Reichs bank 126 Buderus 3498; Gelſenkirchen 357; Horpen Aſchersleben 1004; Solzoͤetfurth 173; Oberſchleſ. Eiſen d. Otavi⸗Minen 14; Phönix Bergbau 18% Rhein. Braunkoß⸗ len 175, Aku 427; Ach 346 K: Bemberg 40% Ehode 172%; Cement Heidelberg 464; Chem. Albert 204, 0 Chemie 1227 und 117; Conti Gummi 88; Daimler 15% Dt. Erdöl 747; Gold u. Silber 13977; Dt. Linoleum 30% Dyckerhoff 20, Licht u. Kraft 81; Eßlinger Maſch.. J Farben 89786. N. 8936; Geſfürel 9695 K; Goldſchmidt 23; Hoch⸗ u. Tiefbau 60: Holzmann 48 Junghans 12 Lahmeyer 96; Lech 70. Metallgeſellſchaft 32, Rütgers 37 Siemens 131; Wayß u. Freytag%; Zellſtoff Aſchaffenburg 2175; Reichsbahn 78; Hapag 1674, Noröd. Lloyd 16%. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 17. Aug. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder außer gewöhnlich ſtill. unverändert. Der Schlepplohn nach Rotterdam 6 Pfg. für größere beladene Kähne. Nach den teilweiſe ſehr ſtarken Kurserhöhungen im 55 beträgt Die Frachten tal⸗ wie bergwärts blic en e ören⸗ ver⸗ nene 3 U i m an⸗ Mill. Ein⸗ Nord⸗ g der rden. enten t die I. 4, ) die tehen Ab⸗ ein⸗ e die ö cen rügt Vormonat und 165 Mill. Hfl. Donnerstag, 18. Auguſt 19 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — — 7. Seite/ Nummer 381 —— Freie Wirischaff und Zwangsplanwirischaff 5⸗Jahrespläne die freie Wirtſchaft kei⸗ leiſtete, ſolange ſie ſich zehemmt von ſtaatsſozialif en Eingriff n natürlich entwickeln konnte, zeigen die nachfolgenden Ziffern des 1 etzten Vor⸗ kriegsabſchnittes der deutſchen Wirtſchaft. Inner⸗ halb des deutſchen Zeitraums von 1900 bis 19 13 ſtieg die deutſche Ste ink ohlenindu ſt rie von 109,3 Mil⸗ lionen auf 190,1 Millionen Tonnen die Braunkohlen⸗ 9155 u ktion von 40,5 auf 87,2 Millionen Tonnen. Die Handelsflotte vergrößerte ſich von 2,0 Mill. auf 49 Millionen BRT. 5 Daß auch ohne neswegs ger Die deutſche Einfuhr ſtieg von 5766 auf 10.770 Millionen Mark, die Ausfuhr von 4611 auf 10097 Millionen Mark, N Der Außen handelsumfang weitete ſich von 1844/ je Kopf der Ber lkerung auf 310,4, die Be⸗ 9ölkerung ſtieg von 56,4 auf 64, Millionen und trotz⸗ dem gab es keine nennenswerte Arbeits! ſigkeit. In anderen Ländern war die Entwicklung ähnlich, und war ohne Opfer der Bepßölkerung, wie ſie im heutigen Rußland verlangt werden. Ganz im Gegenteil ſtieg in der freien deutſchen Vorkriegswirtſchaft das Du rchſchnittseinkommen auch der Arbeiterſchaft ſührlich um annähernd 3 v. H. und auch ſonſt verbeſſerten ſich die ſozialen Verhältniſſe ſtetig mit zunehmendem Reich⸗ zum des ganzen Volkes. „Midgard“ Deutſche Seeverkehrs⸗Ach, Nordenham. Das Reeberei⸗ und Hafenbetriebs⸗Ergebnis ſtellt ſich auf 0%(i. V. 0,55) Mill., während andererſeits Berwol⸗ tungsunkoſten einſchl. Zinſen und Steuern 0,40(0,58) Mill. Mark beanspruchten. Der aus den Vorjahren vorgetragene Berluſt von 9,67 Mill. erhöht ſich ſomit um den Berluſt des Jahres 1931 auf 0,69 Mill. II]. In der Bi⸗ lonz werden bei unverändert 0,50 Mill./ Ac und un⸗ f perändert 0,34 Mill. I Reſervefonds Kreditoren mit 3,23 5,8) und andererſeits Debitoren, Bankguthaben und Kaſſe Mit 0,25(0,0) Mill. I au Eſekten erſcheinen mit 0, und Kohlen mit 0,13(0,55) Abſchreibungskonto auf 0,14 Konto Schiffsbelaſtung(i. V 5 i. B. 0,00) Mill.„ erſcheinen nicht mehr. Fahrzeuge ſind mit 3,12(3,56) Mill.& bewertet. Johs. Girmes u. Co. AG., Oedt(Rhld.) In Oeffentlichkeit werden neuerdings Nachrichten über einen Pechſel in der Leitung des Jo Girmes u. Co. AG ver⸗ hleitet. Der Aufſichtsrot der Geſollſchaft teilt uns mit, daß diefe Gerüchte vollkommen aus der Luft gegriffen ſind. * Triptis AG, Porzellanfabrik, Triptis. Die in Dres⸗ Sgewieſen. 0,063 1 Beteiligungen und Mill. J, Materialien Andererſeits iſt das der ben abgehaltene GW beſchloß eine Sanierung durch Einziehung von 10 000/ eigner Stammaktien, Herab⸗ ſetzung der übrigen Stammaktien im Verhältnis 2˙1 auf 70000„ und der Vorzugsaktien im Verhältnis:8 auf 00% zum Ausgleich der Wertminderun⸗ gen, zugleich auch eine Herabſetzung des Stimmrechts der von 10 auf 5 in den bekannten drei Fällen. Der Ab⸗ ſchluß wurde ohne Ausſprache genehmigt. An Stelle ver⸗ ſchiedener ausgeſchiedener Mitglieder wurden neugewählt Konſul Rothe in Chemnitz, Rechtsanwalt Dr. Reichel [Gebr. Arnhold, Dresden) und Karl Schleſinger(Ber⸗ kin). Die Verhältniſſe haben ſich nicht gebeſſert. Die Be⸗ ſchäftigung betrug nur etwa 20—25 v. H. Wesideuische Schiflahris-AG., Köln Verminderung des Verlustvorfrages Die Geſellſchaft verzeichnet für 1931 bei einem auf 97 949 01 552)„/ erhöhten Bruttoüberſchuß aus dem Schiffsbetrieb, 13 748(17 401)„ Erträge aus Beteiligungen und Effekten und 23 728(17 516)/ Zinseinnahmen nach Abſetzung von 41 258(41 169)/ Abſchreibungen, 46 245 428)„ Generalunkoſten und 30 219(20 231)„ Steuern ine Verminderung des aus dem Vorjahr vorge⸗ tragenen Verluſtes von 114 532/ auf 96 824 l. n der Bilanz werden neben den durch normale Ab⸗ ſchreibungen verringerten Anlagewerten Außenſtände mit 540 084(486 341)„ und Gläubiger mit 73 025(115 483) bei unv. 1 Mill./ AK. ausgewieſen. Das Avalkonto steht mit unv. 80 000 4 zu Buche. Allgemeine Fahrpreisermäßigung für Inlandsbeſucher ber Leipziger Herbſtmeſſe. Wie wir hören, hat die Reichs⸗ Jahnhauptverwaltung den Erweiterungsantrag des Leip⸗ ger Meſſeamts wegen der Gültigkeitsdauer der allge⸗ Reinen Fahrpreisermäßigung für Orte die 150 Km. und mehr von Leipzig entfernt liegen, genehmigt, ſodaß die Hinfahrt nach Leipzig mit den um 3 3 56 v. H. ermäßig⸗ ten Fahrkarten bereits in der Zeit vom 23. Aug. bis 1. Sept, nicht erſt vom 55. Aug. bis 1. Sept., erfolgen kaun. Der Gültigkeitstermin für die Rückfahrt bleibt für die Zeit vom 28. Aug. bis 10. Sept. beſtehen. Der Vor⸗ verkauf beginnt am 22. Aug. Mit der Terminverlängerung für die Hinfahrt wird beſonders den Intereſſen der Aus⸗ ſteller, von denen bereits zahlreiche Wünſche in dieſer Rich⸗ tung vorliegen, gedient. Starke Schrumpfung des holländiſchen Außenhandels im Jul. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Zentralamts beltef ſich die holländiſche Einfuhr(ohne Gold und Silber) im Juli auf 96 Mill. Hfl F 107 Mill. Hfl. im m Juli v. J. In den erſten Monaten 1932 betrug der Wert der eingeführten Waren Hfl. gegenüber 1152 Mill. Hfl. in der gleichen 778 Mill. f Vorfahrszeit. Ausgeführt wurden im Jule für insgeſamt 68(66 bezw. 115) Mill. Hfl. und in den erſten 7 Monaten 9. J. für 480(792) Mill. Hfl. An Gold und Silber wurde im Juli für rö. 436 Mill. Hfl. eingeführt, während ſich die Ausfuhr auf 23,5 Mill. Hfl. belief. Auf dem Wege zur Fünf⸗Tage⸗Arbeitswoche in den Ae. Meldungen aus Newyork beſagen, daß die Ver⸗ einigten Staaten imnächſten Winter zur 5⸗Tage⸗ Voche übergehen wollen. Zwar zeigen ſich noch gewiſſe Widerstände, aber das Handel s⸗ und Arbeits departement ſowie Präſident Hooper unterſtützen dieſe Beſtrebungen. Dabei iſt mon ſich in der Unton noch durchaus nicht im klaren darüber, ob die 5⸗Toge⸗Arbeits⸗ woche tatſächlich ein wirkſames Mittel zur Behebung der Arbeitslosigkeit iſt. Die Erfahrungen, die einzelne große Automobil⸗Konzerne mit dieſer Beſchäftigungs⸗ mel pde bisher gemacht haben, können weder im dofitiven noch negativen Sinne gewertet erden. Es iſt wohl möglich, daß die auf 5 Tage be⸗ chränkte Arbeitszeit in der Union gewiſſe Erfolge zeitigt, angeſichts der 90proz. Binnenwirtſchaft der Vereinigten cken eine Verteuerung der Produktion nicht allzu ſehr zu Buche ſchlägt. Für Deutſchland als Exportland wäre eine Erhöhung der fixen Koſten mit Rückſicht auf die upt⸗ wendige Ausfuhr undenkbar. — * N 48 Europa-Runodflug 1932 Erſter Vergleich der Nachdem am Dienstag faſt alle Teilnehmer die erſten vier Prüfungen Ausrüſtung, Geringſtgeſchwindigkeit, Auf⸗ und Abrüſten und Anlaſſen der Motoren— erledig⸗ ten, iſt die Möglichkeit für einen erſten Vergleich ge⸗ geben. Ein ſolcher Vergleich muß aber mit Vorbehalt ge⸗ zogen werden, da die drei favoriſierten deutſchen Flieger Morzik, Poß und Wolf Hirth, erſt die obigen vier Prü⸗ fungen erledigt haben, ihre Konkurrenten dagegen ſchon die nächſten zwei Prüfungen ablegten. Die Situation iſt nun ſo, daß nur ein Vergleich dieſer vier Prüfungen möglich iſt. Hierbei liegen die Deutſchen gegenüber den beſten Italienern und Polen etwas zurück. Die Spitze halten die Polen Zwirko und Karpinſki mit je 147 Punk⸗ ten, dann ſolgt geſchloſſen das ganze italieniſche Team mit Colombo(144), Lombardi(143), Stoppani(142), Suſter (141), Miß Spooner(141), de Angeli(140) und Donati (140). Ihnen folgt der Pole Bajan mit 135 Punkten. An 12., 183. und 14. Stelle liegen die Deutſchen Seidemann (127), Poß(125) und Morzik(125). Es iſt möglich, daß Wolf Hirth, der erſt zwei Prüfungen abgelegt hat und bisher 115 Punkte errang, für die noch ausſtehenden Prü⸗ fungen 13 Punkte erhält, die ſich infolge ſeiner guten Ausſichten bei der Start⸗ und Landeprüfung um weitere 8 erhöhen können, die führenden Polen einholt. Die für Mittwoch vorgeſehene Brennſtoffverbrauch⸗ Prüfung wurde auf Freitagvormittag verſchoben. Mit der Bekanntgabe der Ergebniſſe kann bei der zeitraubenden Durchführung erſt am Samstagabend gerechnet werden. Der Stand nach ſechs Prüfungen Die techniſchen Prüfungen der Europa⸗Flieger nähern ſich ihrem Ende. Faſt alle Teilnehmer haben bereits ſechs Prüfungen durchgeführt, ſo daß ſich jetzt ſchon ein klares Bild über den Stand der Bewerber machen läßt. Am Mittwoch wurden noch einige rückſtändige Piloten geprüft, techniſchen Prüfungen ſo daß ziemliche Ruhe auf dem Flugplatz Staaken herrſchte. Im bisherigen, Geſamtklaſſement führen der Italiener Colombo und der Pole Zwirko mit je 222 Punkten, wie überhaupt dieſe beiden Länder mit ihren Mannſchaf⸗ ten die erſten Plätze einnehmen. Erſt an neunter Stelle liegt als beſter Deutſcher Reinhold Poß mit 204 Punkten, während der Favorit Fritz Morzik nur 15. iſt. Nachſtehend die vorläufige Punkttabelle: 1. Colombo⸗ Italien 222.; 2. Zwirko⸗Polen 222.; 3. Lombardi⸗Italien 217.; 4. Miß Spooner⸗ Italien 216.; 5. Donati⸗Italien 215.; 6. Stoppani⸗ Italien 218.; 7. Karpinſki⸗Polen 213.; 8. Suſter⸗ Italien 211.; 9. Poß⸗Deutſchland 204.; 10. Fretz⸗ Schweiz 204.; 11. Wolf Hirth⸗Deutſchland 203.; 12. Bajan⸗Polen 198.; 13. De Angeli⸗Italien 196.; 14. Junck⸗Deutſchland 194.; 15. Morzik⸗Deutſchland 194.; 16. Paſewaldt⸗Deutſchland 192.; 17. Stein⸗ Deutſchland 191.; 18. Viazzo⸗Italien 191.; 19. Oſter⸗ kamp⸗Deutſchland 189.; 20. Seidemann⸗Deutſchland 185.; 21. von Cramon⸗Deutſchland 188.; 22. Giedgowd⸗ Polen 170 P.(fünf Prüfungen); 28. Kleps⸗Tſchechoſlowakei 169.; 24. Delmotte⸗Frankreich 166 P.(fünf Prüfungen); 25. Cuno⸗Deutſchland 164.; 26. Luſſer⸗Deutſchland 162 P. (fünf Prüfungen); 27. Detre⸗Frankreich 160.; 28. Mares⸗ Tſchechoflowaket 154.; 29. von Maſſenbach⸗Deutſchland 153.; 30. Dorpyon⸗ Frankreich 152.; 31. Orlinſki⸗Polen 146.; 32. Maſſot⸗Frankreich 127.; 33. Papana⸗Deutſch⸗ land 123.; 34. Marienfeld⸗Deutſchland 115.; 35. Nicolle⸗ Frankreich 101 P.(fünf Prüfungen); 36. Straumann⸗ Schweiz 99.; 37. Arnoux⸗Frankreich 64.; 38. Anderle⸗ Tſchechoſlowakei 63 P.(drei Prüfungen); 39. Lebeau⸗ Frankreich 48 P.(fünf Pr.); 40. Raab⸗Deutſchland 30 P. (drei Prüfungen). Mit ebenfalls nur drei bisher abgelegten Prüfungen wurde der Tſcheche Kalla mit 144 P. bewertet. FFFFbbbbCbbCbCbCbCbCbCbCTCbCbCTCbVTCTCbDTDVDbDVDVDbDVCVDVUDVDbDUCUVUDUDUDUVUDUVUVUVUVUVV—wwww————————ß— c ͤ———⸗ ⸗ ⸗ ⸗ ⸗!!————————» Rhein-Saar ſiegt in Hannover Das dritte Spiel ihrer Norddeutſchlandreiſe trug die Fußball⸗Repräſentativmannſchaft des Bezirks Rhein⸗Saar am Mittwochabend in Hannover gegen eine Auswahlmann⸗ ſchaft des norddeutſchen Südbezirks aus, Die ſommerliche Hitze hatte auch hier zur Folge, daß ſich nur 1500 Zuſchauer einfanden und daß die Leiſtungen nicht immer das erwar⸗ tete Niveau erreichten. Die Süddeutſchen ſpielten aber auch diesmal einen recht netten Fußball, der ihnen einen verdienten:1(:1) Steg eintrug. Die mit friſcheren Kräften ſpielenden Hannoveraner hatten anfänglich Vorteile und es gelang ihnen auch, durch Wolpers ein Tor vorzulegen. Bald ſetzte ſich aber das beſſere Spiel der Gäſte durch. Nach der Pauſe hatten die Süddeutſchen ſtändig mehr vom Spiel. Sie ſtellten denn auch bald durch Hörnle und Theobald den Sieg ſicher. Die Mannſchaft des Bezirks Rhein⸗Saar hat in Han⸗ nover gefallen. Sie war ſehr ausgeglichen und verriet eine gute Schule. Hannover kam lediglich dank ſeiner hervor⸗ ragend arbeitenden Hintermannſchaft an einer größeren ſciederlage vorbei. England gewinnt Tennisländerkampf Deutſchland in Köln mit:5 geſchlagen Am Mittwoch wurde in Köln bei unvermindert großer Hitze der Tennisländerkampf zwiſchen Deutſchland und England fortgeſetzt und zum Abſchluß gebracht. Die Er⸗ öffnung des zweiten Tages beſorgten vor wieder gut 1000 Zuſchauern der Engländer Tuckey und Wetzel ⸗Pforz⸗ heim Tuckey. der nach Lee der beſte engliſche Nachwuchs⸗ ſpieler iſt, gewann trotz der drei Sätze ſehr leicht mit 611, :6,:2. Anſchließend konnten ſich jedoch die Zuſchauer wie⸗ der über einen deutſchen Sieg freuen. Dr. Buß ſchlug dank ſeiner größeren Spielerfahrung den Engländer Wilde ſicher mit:7,:6. Damit hatte Deutſchland in der Geſamt⸗ wertung wieder den Ausgleich erzielt, der Stand war nun 515. Nun aber riſſen die Engländer in den vier nächſten Spielen, von denen ſie keines abgaben, die Führung unauf⸗ haltſam an ſich und ſicherten ſich damit den Endſteg. Im bisher ſchönſten Spiele des Länderkampfes triumphierte Frau Whittingſtall, die frühere Miß Bennet, über die Wiesbadenerin Marielouiſe Horn 614, 614. Im Gemiſchten Doppel ſiegten Nuthall/ Lee über Frl. Krahwinkel/ Dr. Buß 614,:5 und Heeley Wilde ſchlugen Frau Schomburgk/ Nourney 62,:1. Die Gäſte ſiegten auch im letzten Spiel des Gemiſchten Doppels und zwar ſchlugen Miß Stammers Tuckey die deutſche Kombination Peitz/ Wetzel 614.:6,:1. Das Schlußſpiel des Länderkampfes brachte noch eine Partie im Damendoppel, die aber wegen der einbrechenden Dunkelheit nach zwei Sätzen abgebrochen werden mußte. Frl. Horn Frau Schomburgk hatten die Engländerinnen Heeley Stammers als Gegnerinnen, die nach den zwei Sätzen mit:4, 816 führten. Der Länder⸗ kampf iſt alſo mit einem:5⸗Siege der Engländer bei einem abgebrochenen Spiele abgeſchloſſen worden. Verlin verliert:0 Gegen die Davispokalſpieler Auſtraliens Der Berliner Tennis⸗Verband hatte ſich mit ſeinem Repräſentativkampf gegen die auſtraliſchen Tennisſpieler doch etwas zuviel zugemutet. Die Spieler Berlins konn⸗ ten kein einziges der zum Austrag ſtehenden Spiele für ſich , bröerüchanpen der Flabt Marnteim * 1 Todes-Anzeige Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß Norweglscher Gontdakäse . Orangeade 5 des kösil. Erfrischungsgelränk Fl. entſcheiden und ſo nicht einmal den Ehrenpunkt retten. Die beiden letzten Einzelſpiele des Mittwochs ſahen Sproule⸗ Auſtralien über Werner Menzel mit:5,:2 und J. Crawford mit:2,:6,:4 über Guſtav Jännecke ſieg⸗ reich. Mit einem Doppelſpiel zwiſchen Crawford/ Hop⸗ man und Lorenz Pietzner wurde das deutſch⸗auſtrgliſche Tennistreffen beendet. Die Auſtralier gewannen auch die⸗ ſes über drei Sätze gehende Treffen ſicher mit:4,:2,:6. Im letzten Satz führten die Gäſte ſchon:2, ließen dann aber ſtark nach, ſodaß die Berliner mit:5 dicht am Satz⸗ gewinn waren, den aber das dann wieder energiſch ſpie⸗ lende auſtraliſche Paar noch verhindern konnte. Die Ergebniſſe der erſten Spiele des Blau⸗Weiß⸗Tur⸗ nieres: Bouſſus— Gottſchewſki 316,:5,:1, Kukuljewiez Zander:8,:1, Walch⸗Pforzheim— Strohmeyer:6, 816, :4. Damen: Sander— Frau Roſt:5, 64. Binner-FJJNA-Vorſitzender Kongreß des Welt⸗Schwimmerverbandes Als letzter der internationalen Sportverbände hielt der Internationale Schwimmverband in Los Angeles ſeinen Jahreskongreß ab. Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtanden die Vorſtandswahlen. Zum erſten Vorſitzenden wurde der Deutſche Walter Bin ner⸗ Breslau, der Ver⸗ bandsſchwimmwart des Deutſchen Schwimmverbandes ge⸗ wählt. Vizepräſident wurde der Franzoſe Drig ny, das Amt des Generalſekretärs bleibt weiter in den Händen des Ungarn Dr. Donath. Die Tagung beſtätigte dann noch einige Welthöcch ſt⸗ leiſtungen wie folgt: 200 Meter⸗Damen⸗Bruſtſchwim⸗ men: 303,4: Elſe Jacobſen⸗Dänemark am 11. Mai 1932 in Stockholm. 100 Meter⸗Damen⸗Rückenſchwimmen: 118,3: Eleanor Holm⸗USA am 9. Auguſt 1932 in Los Angeles. 400 Meter⸗Damen⸗Crawlſchwimmen::28,5: Helen Mabdi⸗ ſon⸗US A am 13. Auguſt 1932 in Los Angeles. 4 mal 200 Meter⸗Herren⸗Crawͤlſtaffel::58,41: Japan(Miyfazaki, Nokbyama, Toyoda, Nuda) am 9. Auguſt 1932 in Los An⸗ geles. 89 Europa- Meiſterſchaften im Rudern Ohne Deutſchland und England Die diesjährigen Europa ⸗Meiſterſchaften im Rudern werden in der Zeit vom.—4. September vom Jugoflawi⸗ ſchen Ruderverband in Belgrad zur Durchführung ge⸗ bracht. Die im internationalen Ruderſport führenden Nationen wie z. B. Deutſchland und England nehmen an dieſen„Europameiſterſchaften“ nicht teil, da ſie nicht dem Internationalen Ruderverband angehören. Bisher haben erſt drei Länder ihre Meldungen für Belgrad abgegeben. Die Schweiz entſendet den Achter von Reuß⸗Luzern, den Vierer vom FC Zürich, den Vierer„ohne“ von der Societe Nautique Etoile Biel, den Zweier„mit“ vom Seeklub Zürich, der entl. auch im Zweier„ohne“ ſtartet, ſowie Stu⸗ dach(Grashoppers Zürich) für den Einer. Polen iſt im Zweier„mit“ und im Vierer„mit“ durch Triton⸗Poſen, im Vierer„ohne“ und im Achter durch Legig Warſchau ver⸗ treten, Ungarn hat vier Rennen, und zwar den Einer (Kauſer), Doppelzweier, Zweier ohne Steuermann und Achter mit Ruderern von Hungaria Budapeſt, den Vierer „mit“ durch Pannonia⸗Bubapeſt befetzt. Weln- Essig. 1 Lier 38 Spelse-Essſg. I lter 16 80. 55 meine liebe gute Frau. unsere gute Mutter u, Großmutter, Frau Mathilde Cäriner gestern morgen von ihrem schweren Leiden erlöst wurde Mannheim(H 7, 30, Viersen. Coblenz, den 18. August 1932 Die trauernden Hinterbliebenen: David 6äriner nebsi Kinder 0 d i ae findet Freitag, den „als, Kits, vorm. 9 Uhr, vom israel. Frledhof aus statt Zur uck gekehrt Dr. Wichert Hals-, Nasen-, Ohrenarzt. 7 Morgen früh Anfang⸗Nr. 500. auf der Freibank Kuhfleiſch. . Schmalz Pfd. 45. Suppen- hühner junge Pfd. Schlelzimmer nur Ia. pol. 485.— unter Garan⸗ tie abgegeben. renzimmer R. 355.— Muſterlager B 4, 14. Georg Wagenblaß. 5 ß S9 gemischt Marmelade „ Elmer 420 gr Inhalt Orill-Flletheringe in Champ. Junke mit Oel. Dose 50 Utle Matjesbetinge 5 Stück, 38 sl. Braſheringe Lr-D.. 70 Fsl. NHolkerelbuſſer c.30 Weke-Kokosfeſt 10 Ill.„30 Tilslier Käse ½ felt w 4 ohne Rippen Ksse-Sorliment/. 25 Pb Dörrfleisch Ceylon-Tee. hoch, ½ Pf. 1. 25 Juppen-Wurlel, dv. Sorten 3 5.„ 2 Spelse- Haferflocken Pf.„22 Linsen. Pfund 27, 1 98. Pfund Desserlkäse 3 Sſũde.„2 Feller Speck Pfd. 72,„682 Holst. 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Mit dieſer unerwartet hohen, in den Vorjahren nicht einmol annähernd erreichten Zahl iſt am deutlichſten erwieſen, welcher Wertſchätzung ſich„das ſchönſte Bergrennen Deutſchlonds“ in den Kreiſen des nationalen und internationalen Molorſports erfreut. Die beſten Fahrer des Kontinents werden ſtarten; die Melde⸗ liſte enthält auch die weltberühmten Namen Car ac⸗ cio la, Stuck, Chiron, Varzi, Bullus, die von vornherein einen ſchärfſten Wettbewerb garantieren. Das Rennen iſt mit wertvollen Preiſen ausgeſtattet, u. a. mit einem Ehrenpreis des Reichspräſidenten von Hindenburg und des badiſchen Stagtspräſi⸗ denten Dr. Schmitt, ſowie der Stadt Freiburg i. Br. Beginn des Rennens: Sonntag, 21. Auguſt, vormittags 10 Uhr. Vereinswellkampf im Volksturnen TV 46— TG Worms 62: 50 Auf vergangenen Sonntag hatten die 46er ihren Namens⸗ vetter aus Worms zu einem Freundſchaftskampf ein⸗ geladen, der vor einer größeren Zuſchauerzohl im neuen Luiſenpark geſtiegen iſt. Die gute Vorbereitung und Orga⸗ niſation fiel angenehm auf. In 1½ Stunden war das um⸗ fangreiche Programm abgewickelt. Es verdienen vor allem der 1500 Meter⸗Lauf und die Staffeln erwähnt zu werden. Weißer, die Waffe der Mannheimer, ſchien beim 1500 Meter⸗Lauf noch bei ben letzten 200 Metern aus⸗ ſichtslos im Rennen zu liegen, die koloſſale Schwüle des Vormittags machte den Mittelſtrecklern ſehr zu ſchaffen, aber mit großer Energie kam er dem Wormſer Heidt immer näher und konnte ihn in einem ſchönen Endſpurt mit 1 Meter auf den zweiten Platz verweiſen. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel brachte Leben in die Zuſchauer. Vom Start weg logen beide Mannſchaften dicht aufeinonder. Die Wechſel klappten diesmal bei den Mannheimern ſehr gut, beim zweiten Mann kommt Worms ſtark auf, aber der wiedergeneſene Kälber kann nach gutem Wechſel in einem fabelhaften Lauf ſopiel Boden gutmachen, ſo daß Eichin als Schlußmann der 46er ſeinem Gegner in einem Kampf Bruſt an Bruſt das Nachſehen gab. Die Zeit des Siegers von 45,1 Sek. ſei noch hervorgehoben. Die g mal 1000 Meter Staffel war gleichfalls ſo dramo⸗ tiſch wie der Einzellauf der Mittelſtreckler. Worms, eine noch von den füddeutſchen Meiſterſchaften her bekannte Mannſchaft, bewies ihre Güte. Sie konnte auch bis zum 8. Mann ſich einen guten Vorſprung erſchaffen, aber wie⸗ derum der Schlußmonn des TW Mannheim rettete ſeinem Verein die Punkte. Langſam aber ſicher kämpfte ſich Schopp, der fabelhaft disponiert ſchien, an den Wormfer heron, um ihn im Endkampf mit 10 Metern zu ſchlagen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Haas⸗Worms 11,2; 2. Eichin⸗TV 46 Mhm. 110 Sek. 200 Meter: 1. Haas⸗Worms 23,8; 2. Eichin⸗ TB 8 Mom. 23,9 Sek. 800 Meter: 1. Schoop⸗TV 40 Mhm. 21504; 2. Blötſcher⸗Worms. 1500 Meter: 1. Weißer⸗TV 46 424, 2. Heidt⸗Worms:24,3 Min. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Monnheim 45,1; 2. Worms 45,2 Sek. 3 mal 1000 Meter⸗ Staffel: 1. Mannheim 8288; 2. Worms:42 Min. Hoch⸗ ſprung: 1. Kartius⸗Worms 1,75; 2. Baltz⸗Worms 1,65 Meter. Weitſprung: 1. Köppen⸗TV 46 6,29; 2. Fink⸗Worms 5,86 Meter. Steinſtoßen: 1. Greulich⸗TV 40 9,40; 2. Seiler⸗ Worms 8,75 Meter. Kugelſtoßen: 1. Greulich⸗TV 46 12,82; 2. Seiler⸗Worms 11,40 Meter. Diskuswerfen: 1. Greulich⸗ TV 46 37,87; 2. Seiler⸗Worms 30 Meter. Nicht in München Deutſchland— Frankreich in Düſſeldorf Der für den 18. September vorgeſehene Leicht⸗ athletäk⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich, der urſprünglich in München ausgetragen wer⸗ den ſollte, wird nunmehr im Stadion zu Düſſeldorf ſtatt⸗ finden, nachdem die Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik und der Düſſeldorſer Stadt⸗ e zu einem günſtigen Abſchluß gebracht werden onnten. Pferdeſport Köln(17. Auguſt) 1. Déſfir⸗Rennen. Für Zweijährige, 1850, 1200 Meter: 1. Geſt. Schlenderhans Monna Vanns(Printen]; 2. Gnom; 3. Feuerwerk. Toto: 16; Platz: 12, 50, 18. Ferner: Be⸗ ſtänder, Löſegeld, Grenzesluſt, Koin, Spata. 2. Nambuna⸗NRennen. Verkaufsrennen, 1650, 1900 Me⸗ ter: 1. Frl. J. Henßells Prachtmädel(Merten); 2. Burg⸗ herrin; 3. Scholle. Toto: 108; Platz: 31, 24, 13. Ferner: Vialta, Jaſon, J. v.., Garantie, Galengi, Frivole, He⸗ derich, Paulchen. 8. Fauſt⸗Rennen. 1850, 1200 Meter: 1. P. Mülhens .(Haynes); 2. Numa; 3. Ordensſchweſter. Toto: 183 Blatz: 10, 10. Ferner: Praſſer. 4. Rheiniſches Zuchtrennen. Für Zweijährige, 7500, 1000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Janitor(O. Schmidtß, 2. Languſte; 3. Johrhundert. Toto: 10; Platz: 11. 14, 17. 7 Seni, Paul Feminis, Ginſterblüte, Vahland, Char⸗ mante. 5. Weißdorn⸗Rennen. Ausgleich 2, 2850 J, 1800 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Hegemeiſter(Morawez); 2. Mafor⸗ domus; g. ahrtauſend. Toto: 88; Platz: 15, 12, 28. Ferner: 2 5 Jagökönig, Jungmanne, Glanz, Gaſſenfunge, Gals⸗ worthy. 6. Cſardas⸗Rennen. Ausgleich 3, 1650, 1400 Mater: 1. F. Dillmanns Pfennigkommſchnell; 2. Stober; 3. Medt⸗ nus. Toto: 64; Platz: 18, 16, 72. Ferner: Negro, Teufels⸗ junge, Dachsbart, Sturmnixe, Laertas, Traumulus, Italia, 7. Hürdenrennen der Dreijährigen. 1750, 2800 Meter: 1. Geſt. Weils Eittchen(Unterholzner); 2. Fohrewohl; g. Oh hes und Gerlind. Toto: 16; Platz: 16, 80, 8, 8. Ferner: G.., Wendula, Bernalp, Turmgraf, Schwerthieb, Generaf Steuben. Steg⸗Doppelwette: 5. und 6. Rennen: 300:10. (Dauerwellen:? Ja!.. aber gewissenhaft. Gecorg Herrle, Friseur . C2. 24 Telephon 31333 Sonne, Wasser, Luft und Kascha-Sonnenbraun damit bekommen Sie ohne Mühe einen schönen biaunen Teint und könt in sich von ihren Freundinnen benelden lassen. Ganz im Vertrauen, Kascha- Sonnen- braun kostet nur 80 Pig. od..— und Ist mit eſſen anderen Mitteſn zur Körper- pflege zu erhalten bel: Nizza- Parfümerie D 1,-6, Paradeplets erle Rennert 1. 9, Breitegtraße Seiten-Rennert G 5. 14 und Seckenheimerstraße 32 ſtraße 134, Maſchholg. 22521 Private abgegeben. lle ser Sh g 7 Nassenschran„ Fabrrabgroßhandkung 1 Kuchen 150„ 70 em, f. 100 Doppler 13 2 ſchrank u. ſonſt. Möbel RMk. z. verk. Fheim, l nn ed, annehmb. Prs. Hauptſtr. 116, Tel. 44010] Hinterhaus. 25161 Scheps, S 3. 7, Hths. — 8. Seite“ Nummer 381 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Auguſt 1932 A8 Aiſſſir e. N 14 e s 9 eee Ein Filmschwank von zwerchtell- erschüfernder Komik mii ersien deuischen Komikern: MWirtschafts- Eröffnung und Empfehlung! Der verehrl. Einwohnerschaft von Mannheim und Um- gebung zur gefl. Mitteilung, daß ich das am vergangenen Freitag übernommene u. bisher v. Herrn Mändl geführte Hen, Ielgar wauace's ö bester und packendster Kriminal- Frischhaltung der Waren durch umfangreiche Kühlanlagen Sängerheim Concordia e ee Roman ein Film geworden! Langstrane 36 Westf. Mettwürste I. Kinge K 75 200% Frühst.-Cambert 5 d 40 7 am kommenden Samstag mit KONZERT unter NMett- u. Kalbsleberwürste St. 27 aft. Schwelzerkäse 18 88 Mitwirkung des Gesang vereins Concordia, offiziell ex- Gek. Schinken. ½ f 30 Alig. Kloster-Alpenlcäse 6 St. 28 öttnen werde. 24⁵9 Krakauer l. Rin ze.. 5 655 Handkäse i. 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