r 3 J * 2 Reue Mannheimer Seituun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Bezugspreiſe⸗ Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfelöſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſeuſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 1 0 7 8 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Auguſt 1932 143. Jahrgang— Nr. 383 ———— Nie Verhandlungen zwiſchen NS dA und zentrum Zwiſchen den beiden Parteien ſcheinen nun doch ernſte VBeſprechungen über die preußiſche Regierungsbildung im Gange zu ſein Sfahlhelm gegen Nationalſozialiſten Aufſehen erregende Mitteilungen des Berliner Stahlhelmführers von Stephani Rürkwirkung auf das Reiche Drahthbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Auguſt. In ſeiner Sitzung am Freitag wird das Reichs⸗ labinett ſich mit dem Aufbauprogramm, vor allem mit dem Arbeitsbeſchaffungsplan, be⸗ ſchäftigen, daneben mit Haushaltsfragen. Es zürfte ſich dabei um den ſogenannten„Global⸗ abſtrich“ handeln, der ja ſchon vom Kabinett Brü⸗ ning in Ausſicht genommen war und eine Kür⸗ zung fämtlicher Etats um einen be⸗ ſtimmten Prozentſatz bedeutet. Vielleicht wird man im Schoß der Regierung auch ſchon er⸗ örtern, was nach einem etwaigen Mißtrauensvotum des Reichstag geſchehen ſoll. Als ſicher darf wohl gelten, daß die Regie⸗ rung es zu einer Abſtimmung über Anträge auf Aufhebung ihrer Notverordnungen gar nicht erſt kommen laſſen wird, wenn ſie ſieht, daß fie mit Ausnahme der Deutſchnationa⸗ len auf Unterſtützung im Parlament nicht rechnen kann. In dieſem Zuſammenhang gewinnen die Aus⸗ führungen des„Angriff“ beſondere Bedeu⸗ mung, die dem gleichen Thema gelten. Der„An⸗ griff“ rechnet mit einem„faſt einſtimmigen Miß⸗ ſrauensvotum“ und bezeichnet es als„ſehr unklar“, wie die Regierung Papen ſich verhalten werde, wenn e entgegen der Verfaſſung daraufhin noch weiter i Amt bleiben will, insbeſondere wenn ſich inzwi⸗ schen eine andere Regierungsmehrheit gefunden haben ſollte.“ 5 Hier wird alſo ganz offen die Möglichkeit einer Koalition zwiſchen den Nationalſoziali⸗ ſten und dem Zentrum angedeutet und zwar mit dem Hinweis, daß„auch die Stütze, die die Reichsregierung bisher in Preußen fand, zu wanken beginnt.“ Nicht ohne eine gewiſſe Genug⸗ tuung wird verzeichnet, daß das Zentrum ſich nunmehr bereit zu zeigen ſcheine, den Nakionalſozialiſten den bisher ver⸗ weigerten Miniſterpräſidentenpoſten in Preußen zuzubilligen. Man wird ſich freilich hüten müſſen, aus dieſen Bemerkungen ſo weitgehende Schlüſſe zu ziehen, denn es läßt ſich im Augenblick nicht überſehen, wieweit hier taktiſche Abſichten vorliegen. Der„Angriff“ er⸗ klätt ſelbſt, daß die Entſcheidung allein bei der Partei⸗ leitung liege und daß die Unterredung des Landtagsabg. Kerrl mit Hitler erſt das preußiſche Regierungsproblem bis zu einem gewiſſen Grade klären werde. Immerhin erhält man den Eindruck, als ob die Nationalſozialiſten ernſtlih erwägen, von Preußen her dem Reichskabinett Schwierigkeiten zu be⸗ reiten, deſſen in dem jüngſten Kanzlerinterview angekündigte„lange Lebensdauer“ dem„Angriff“ ſehr zweifelhaft erſcheint. Während alſo der„An⸗ griff“ die Koalitionsverhandlungen mit dem Zen⸗ trum beſtätigt und ſie als ausſichtsreich darſtellt, ver⸗ öffentlicht der Führer der nattonalſozialiſtiſchen preußiſchen Landtagsfraktion, Abg. Kube, in dem Preußiſchen Preſſedienſt der NSDAP. einen Artikel, in welchem er die Forderungen ſeiner Partei für die Machtübernahme in Preußen umreißt: „Ich lehne“, ſo ſagt Kube,„den Reichskommiſſar Dr. Bracht und ſeine ſchwarz⸗roten Staatsſekretäre ſachlich und perſönlich ſcharf ab. Die aus der Schreib⸗ tiſchſchublade des ſozialdemokratiſchen Innenminiſte⸗ riums herausgeſuchte„Verwaltungreform“ lehnen wir brüsk ab. Hier hat Dr. Bracht bewieſen, wohin er politiſch noch heute gehört: zum Zentrum, und nur zum Zentrum. Dieſe„ſachliche Arbeit“ im Zuſammenhang mit r geradezu unverſtändlichen Perſonalpolitik und den Polizeiangriffen gegen uns Nationalſozialiſten zeigt die unbedingte Notwendigkeit, daß auch in Preußen die Zwiſchenlöſung des Reichskommiſſariats ſo bald wie möglich, d. h. ſofort, zu verſchwin⸗ den hat und daß allein Adolf Hitler auch in Preußen für Ordnung ſorgen kann.“ Da aber das Zentrum anſcheinend den Reichs⸗ kommiſſar Dr. Bracht als Innenminiſter belaſſen will, um das Polizeidezernat nicht den National⸗ ſozialiſten zu übergeben, iſt es noch ſehr fraglich, ob die optimiſtiſchen Darſtellungen des„Angriff“ zu⸗ treffer. Zu der Diskuſſion über die Verſprechungen der Nationalſozialiſten die dem Kabinett Papen gegeben wurden, läßt ſich nun auch der Reichstagspräſident Löbe im„Vor⸗ wärts“ vernehmen. Er ſchreibt:„Als ich nach der plötzlichen Entlaſſung Brünings an höchſter Stelle die Grundloſigkeit eines Regierungswechſels zur Sprache brachte und dabei die Frage aufwarf, auf wen ſich das neue Kabinett im Parlament ſtützen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Aug. Der„Angriff“ hatte gegen den Stahlhelm⸗ führer von Großberlin, Major von Stephani, den Vorwurf„gemeiner Denunziation“ gerichtet, weil Stephani die SA des Waffendiebſtahls bei der Reichswehr beſchuldigt habe. Der Streit zwiſchen Stahlhelm und Nationalſozialiſten wird nun ein ge⸗ richtliches Nachſpiel haben, da Stephanie, wie er in der„Kreuzzeitung“ mitteilt, gegen das Ber⸗ liner nationalſozialiſtiſche Organ Verleumdungs⸗ klage angeſtrengt hat. Gleichzeitig geht Stephani zu einem ſcharfen Angriff über und macht aufſehen⸗ erregende Mitteilungen über die viel erörterten Maß⸗ nahmen der SA während der vergangenen Woche. Der Stahlhelmführer teilt in der„Kreuzzei⸗ tung“ mit: „Im Laufe der vorigen Woche wurden SA.⸗Glie⸗ derungen aus Berlin herausgezogen und nordwärts in Marſch geſetzt. Berliner Stahlhelmkame⸗ raden, von denen bekannt war, daß ſie Kraftwagen beſaßen, wurden unter Androhung von Ge⸗ walt aufgefordert, ihre Fahrzeuge der SA. zur Verfügung zu ſtellen. Andere Meldungen aus dem Brandeuburgiſchen be⸗ fagen, daß uniformierte und bemaffnete SA.⸗ Leute unter Androhung von Waffengewalt bei Stahlhelmführern die Herausgabe von an⸗ geblich verſteckten Waffen verlangt hätten. Sowohl ich, wie der Landesführer von Bvanden⸗ burg, Rittmeiſter a. D. von Moroczowiez, haben daraufhin angeordnet, daß alles Eigenzum des Stahlhelms zu bewachen ſei und die gewaltſame Fortnahme durch S.⸗Leute zu verhin⸗ dern wäre. Von dieſer Anordnung haben wir dem preußiſchen Miniſterium des Innern Kenntnis gege⸗ ben, weil wir einerſeits nicht die Abſicht hatten, den Stahlhelm von aufgehetzten SA.⸗Leuten ter⸗ roriſiren zu laſſen, anderſeits verhindern wollten, daß Stahlhelmkameraden in ein aus ⸗ ſichtsloſes Putſchunternehmen ninein⸗ gezogen werden. Dieſe Gefahr war um ſo größer, als von den SA.⸗Leuten behauptet wurde, daß ihre Unter⸗ nehmung im Einverſtändnis mit der Reichs⸗ wehr erfolge und daß auch von ſeiten der preußiſchen Polizei keine Gegenwehr zu er⸗ ö marten ſei. Die gegenteiligen Erklärungen des Herrn Reichs⸗ kommiſſars für Preußen und des Herrn Reichswehr⸗ miniſters beweiſen das Gegenteil. Die Behauptun⸗ gen der SA.⸗Leute legen aber am deutlichſten Zeug⸗ nis davon ab, in welch ſkrupelloſer Weiſe verſucht worden iſt, eine gläubige Gefolgſchaft gegen die Maſchinengewehre der Polizei oder der Reichswehr anlaufen zu laſſen, um für die ehrgeizigen Pläne un verantwortlicher Unterfüh⸗ rer zu opfern und in den ſichern Tod zu treiben.“ FFFFFPFPCCCCCCCCCCCVUCUCUVCVUCUCUCUCTCbCbCbCbCbCbCbCbCVDCDUDCVDbDbCVCVTVTVDVDVDVDVDVUVUVUVUDUVVVCVVVCVCVCVVCVCVCVCVCVVV wolle, erfolgte der ſofortige Hinweis, daß man dieſe Unterſtützung von den Nationalſozialiſten erwarte. Auf meinen Einwand, daß dieſe Partei doch ſelbſt an die Macht wolle und nicht gewillt ſei, andere Regierungen zu tolerieren oder zu unterſtützen, erhielt ich die bündige Ant⸗ wort:„Das iſt jetzt anders geworden. Wir haben die Zuſicherung dieſer Unterſtützung erhalten“. Vor dieſen präziſen Erklärungen mußte ich trotz aller inneren Zweifel kapitulieren, und ich verſtehe heute mehr als vorher die Enttäuſchung und Ent⸗ rüſtung der Regierung und des Reichspräſidenten über dieſen, ich will nicht ſagen, Wortbruch, aber über die Täuſchung, der ſte zum Opfer gefallen ſind. Die Tatſache, daß die knappe Unterhaltung Hindenburg⸗Hitler nicht in der üblichen Form einer Beratung am Tiſch ſtattfand, ſondern„ſtehenden Fußes“ abgewickelt wurde, iſt deshalb wohl nicht ſo ſehr auf die Zu⸗ ſammenſetzung der Unterhändler als auf dieſe Empörung zurückzuführen.“ Löbe kommt dann auf die weitere Entwicklung zu ſprechen. Er hält ein Mißtrauensvotum für abſolut ſicher und bezeichnet die erneute Auflöſung des Reichstags als den einzigen dann verfaſ⸗ ſungsmäßig möglichen Schritt der Regierung. Der Verſuch, das Mißtrauensvotum„aus entgegengeſetz⸗ ten Motiven“ für unwirkſam zu erklären, ſei nicht durchführbar. Alle anderen Kombinationen ver⸗ ſtoßen gegen die Verfaſſung. eren Ein Steuer⸗Kommiſſar in Kaſſel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Aug. Eine der erſten Städte, die auf Grund des Bracht⸗Erlaſſes einen Staatskommiſſar erhalten, iſt Kaſſel. Der auf Veranlaſſung des preußiſchen Finanzminiſteriums entſandte Kommiſſar hat den Auftrag, die unmittelbare Anweiſung zur Abliefe⸗ rung der dem Staat gehörigen Steuerſummen durch⸗ zuführen. Es handelt ſich um Steuer rück⸗ ſtände in Höhe von 3 Millionen. Die Er⸗ nennung eines Staatskommiſſars für die Reichs⸗ hauptſtadt iſt, wie die Berliner Blätter von maß⸗ gebender Seite erfahren haben wollen, nicht beab⸗ ſichtigt. In den Nachrichten über die Beſtellung von Staatskommiſſaren in preußiſchen Gemein⸗ den wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß ſeitens der Staatsregierung Maßnahmen beabſichtigt ſind, um auf eine gewiſſenhaftere und pünktlichere Ab⸗ fühvung der von den ſäumigen Gemeinden erhobe⸗ nen Staatsſteuern an die Staatskaſſe zu dringen. Die Maßnahme, die auf der Haushaltsfeſtſtellungsverord⸗ nung beruht, wird nur als äußerſtes Mittel in Anwendung kommen. In jedem Falle wird dafür geſorgt werden, daß durch die Anordnungen der in die Gemeinden entſandten Beauftragten die Erfül⸗ lung der dringlichen Zahlungsverpflichtungen aus Gehältern, Löhnen und Wohlfahrtsunterſtützungen keine Behinderung erfährt. Anmenſchliche Bluttat in Ohlau Meldungen des Wolff⸗Büros g 5 t Brieg, 19. Aug. Im Ohlauer Aufruhr⸗Prozeß wurden geſtern die drei mediziniſchen Sachverſtändigen gehört. Bei den meiſten Verletzungen hat es ſich nach den Sachverſtän⸗ digen um Stich⸗ und Schlagwunden gehandelt. Die Schlagwunden rührten von ſtumpfen Schlagwerk⸗ zeugen her. Faſt ſämtliche Eingelieferten waren am Kopfe verwundet, einige von ihnen wieſen auch Schußverletzungen auf. Am ſchwerſten war der SA⸗Mann Marx verwundet. Er hatte vier bis fünf Stiche in die Lunge erhalten und mußte einer Opera⸗ tion unterzogen werden, die auf Leben und Tod ging. Prof. Straßmann von der Chirurgiſchen Univer⸗ ſitätsklinik Breslau hat auch die Leichen der beiden Todesopfer ſeziert. Er erklärte, daß der SA⸗Mann Konietzki von ſeinen Gegnern an der Ohlebrücke regelrecht niedergeſchlagen worden ſei. Er ſei daun bewußtlos, aber noch lebend in die Ohle geworfen worden. Sein Tod ſei durch Ertrinken eingetreten. Der SA⸗ Mann Stanietzki ſei durch einen Schuß, der den Kopf durchſchlagen habe, getötet worden. Im übrigen laſſen ſich die Vorgänge an der Ohlebrücke ſchwer klären. U. a. ergab ſich, daß an der Ohlebrücke ein völlig Unbeteiligter, der von einem Kriegerfeſt nach Hauſe zurückkehrte, ergriffen und niedergeſchlagen wurde und beinahe in die Ohle geworfen worden wäre. Durch weitere Zeugenvernehmungen wurden der Angeklagte Vanin und der Ortsgruppenführer des Reichsbanners, Blech, neu belaſtet als die⸗ jenigen, die mit Latten auf die Nationalſozialiſten eingeſchlagen hätten.. Der Vertreter des badiſchen Innenminiſters Das badiſche Staatsminiſterium beſchloß, bis zur Neuwahl des Miniſters des Innern durch den Land⸗ tag das Mitglied des Staatsminiſteriums Staats⸗ rat Leopold Rückert in Karlsruhe, zum Ver⸗ treter des Miniſters des Innern zu beſtellen. England fühlt ſich beoͤroht Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Auguſt. In engliſchen Marinekreiſen wird mit einiger Sorge die jüngſte Reorganiſation der franzöſiſchen Flotte erörtert, die ein ſtarkes Geſchwader unmittel⸗ bar vor Englands Kanalhäfen bringen wird. Wäh⸗ rend die franzöſiſche Regierung bisher den Schwer⸗ punkt der Flotte ſtets im Mittelmeer gehalten hat, will Frankreich jetzt die Seeſtreitkräfte im Aermelkanal erheblich verſtärken. Es ſei beſchloſſen worden, in Breſt ein neues Kpm⸗ mando aus zwei ſchweren Kreuzern, fünf Hilfs⸗ kreuzern, ſieben Zerſtörern und vier Unterſeebooten zu ſchaffen. Dieſe Fahrzeuge werden ein leichtes Geſchwader von außerordentlicher Beweglichkeit dar⸗ ſtellen, da ſämtliche Ueberwaſſerſchiffe mit 33 Kno⸗ ten Geſchwindigkeit fahren können. Als Verſtärkung im Ernſtfalle könnten die zahlreichen Unterſeeboote herangezogen werden, die ſtets zu Uebungs⸗ und Prüfungszwecken in Cherbourg ſtationiert ſind. Das neue Kanalgeſchwader dürfte mit der Zeit derart ausgebaut werden, daß es zu einer erſtklaſſigen Marineſtation wird. Dieſe Neuorientierung der franzöſiſchen Flotten⸗ politik wird mit dem„Auwachſen der deutſchen Kriegsflotte“ begründet, die man namentlich in der bevorſtehenden Vollendung des Panzerſchiffs „Deutſchland“ ſehen will. In England beruhigt man ſich jedoch nicht ſo leicht über die außerordemt⸗ lich wichtige Machtverſchiebung im Aermelkanal. Auch dem beſten Freund erlaubt die engliſche Admiralität nicht gern, ſich vor den Toren Englands allzu breit zu machen. Es iſt ſchließlich Tatſache, daß die Bevölke⸗ rung der Stadt London im Falle einer völ⸗ ligen Abſperrung der Themſemündung dem Verhungern ausgeſetzt wäre, da keiner der anderen engliſchen Häfen in Verbin⸗ dung mit dem beſtehenden Schienen⸗ und Straßen⸗ ſyſtem ausreicht, um mehr als einen kleinen Teil des Londoner lebenswichtigen Bedarfs heranzuſchaffen. Dieſe Tatſache wurde, nebenbei geſagt, während des Krieges als Staatsgeheimnis behandelt und man nahm an, daß ſie in Deutſchland nicht bekannt war. Für die Beurteilung der engliſchen Sicherheit im Aermelkanal iſt die engliſche Achillesferſe an der Themſemündung jedoch von entſcheidender Be⸗ deutung. Der Streik in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Aug. Der Arbeitskonflikt in der engliſchen Baumwoll⸗ induſtrie iſt bereits in vollem Gange, obwohl die Hauptmacht der Arbeitnehmer den Streik erſt für Samstag nächſter Woche angekündigt hat. In Burnley, dem Zentrum des Konflikts, ſind geſtern die letzten beiden Fabriken ge⸗ ſchloſſen worden, ſodaß die Stadt vollkommen ſtilliegt. In Preſton ſind 28 und in Has⸗ lingdon neun Fabriken ſtillgelegt worden. Es ſind in allen Fällen die Weber, die in den Streik getreten ſind. Aber die anderen Zweige der Induſtrie ſind bereits in Mitleidenſchaft gezogen. Eine neue Verſchärfung iſt dadurch eingetreten, daß die Weber in Burnley ſich gegen die Heranſchaffung von Polizei aus anderen Bezirken gewendet haben und die Pro⸗ vinzgewerkſchaften zur ſofortigen Ausſchreibung des für nächſte Woche angekündigten Streiks veranlaſſen wollen. Auch aus anderen Orten ſind Proteſte gegen den Aufſchub des Streiks eingetroffen. Die Stimmung iſt auf beiden Seiten außerordentlich erbittert. Es iſt durchaus möglich, daß ſchon vor dem beabſichtigten Streiktermin der größte Teil der 200 000 Weber von Lanchaſter die Fabriken verlaſſen hat. Es kann dann nur noch wenige Wochen dauern, bis die 250000 Arbeiter der Spinnereien ebenfalls gezwun⸗ gen ſind, die Arbeit einzuſtellen, wenn ſie nicht vor⸗ her in einen Sympathieſtreik eintreten. Die Urſache des Konflikts liegt nur teilweiſe in den Lohn⸗ ſenkungsvorſchlägen der Arbeitgeber, über die wahr⸗ ſcheinlich auf einem Durchſchnitt von 10 Prozent eine Einigung möglich wäre. Die ſchwierigſte Streikfrage iſt die Wieder⸗ einſtellung von etwa 3000 Arbeitern, meiſt Betriebsräten und Gewerkſchaftsvertrauens⸗ leuten, die bei den verſchiedenſten Teilſtreiks im Laufe dieſes 5 entlaſſen worden ud. Die Gewerkſchaften verlangen die Wiedereinſtellung dieſer Leute als Vorbedingung jedes neuen Tarif⸗ 2. Seite/ Nummer 383 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Auguſt 1992 abkommens. Die Arbeitgeber wollen ſich aber dar⸗ auf keinesfalls einlaſſen. Hier liegt der Kern der Verbitterung. Ein Machtwort der Regierung kann die beiden Parteien wieder an den Verhandlungs⸗ tiſch bringen. Es wird bekannt, daß ſich Mae⸗ donald in Verbindung mit dem Arbeitsminiſte⸗ rium mit der Frage der Vermittlung beſchäftigt. Möglicherweiſe wird er perſönlich in den Konflikt eingreifen, wie er es bereits mit großem Erfolg im Jahre 1929 getan hat. Die Totenliſte der franzöſiſchen Luftflotte Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 19. Aug. Innerhalb 24 Stunden find neun franzöſiſche Militärflieger zugrunde gegangen. Bei den Luftmanövern in Hyeres ſtürzte ein Bombenflugzeug brennend aus den Lüf⸗ ten. Zwei Offiziere wurden dabei getötet. Bei Cha⸗ lons ſur Marne ereigneten ſich bei Nachtmanövern zwei Kataſtrophen, denen zwei Fliegeroffiziere und vier Begleiter zum Opfer fielen. Auf dem Militär⸗ flugplatz von Lyon ſtürzte ein Apparat ab. Der Pi⸗ lot wurde getötet, der Beobachter ſchwer verletzt. Hindenburg-Ehrung in Angarn Meldung des Wolffbüros — Stuhlweißenburg, 19. Aug. Bei dem Regimentstag des Königlich⸗Ungariſchen Honved⸗Infanterie⸗ Regiments Nr. 5 St. Stephan wurde hier geſtern das vom Regi⸗ mentsinhaber Generalfeldmarſchall von Hindenburg dem Regiment gewidmete Porträt im Rahmen einer feierlichen Veranſtaltung enthüllt. Zur Feier hatte ſich auch der Kommandant der zuge⸗ hörigen gemiſchten Brigade eingefunden. Der auf Urlaub befindliche deutſche Geſandte in Budapeſt, Frhr. von Schön, war durch den Geſandtſchaftsrat Dr. Schippert vertreten. Oberſt Otto Bekey⸗ Koos begrüßte die Gäſte und würdigte die Bedeu⸗ tung des Regimentstages. Feldmarſchalleutnant Modly gab dann das Zeichen für die Enthüllung. Als die Hülle fiel, wurde das ausgezeichnete lebens⸗ große Porträt des Generalfeldmarſchalls in ungari⸗ ſcher Oberſtuniform ſichtbar. Das Gemälde iſt ein Werk des Berliner Malers Koſſuth. Das Porträt wird im großen Saale des Offizierskaſinos neben den Bildern des Königs Stephan des Heiligen und des Reichsverweſers von Horthy untergebracht werden. Schwere Kämpfe in Braſilien Meldung des Wolff⸗ Büros — Rio de Janeiro, 19. Auguſt. Die ſüdbraſtlianiſchen Aufſtändiſchen haben in der Gegend der Mantequiera⸗Berge, nordweſtlich von Sabo Paulo, eine heftige Offenſive eröffnet, die jedoch von den Regierungstruppen erfolgreich abgewieſen werden konnte, Die Aufſtändiſchen er⸗ litten bei ihrem Angriff, der nach einer Verlaut⸗ barung des braſilianiſchen Kriegsminiſteriums die ſchwerſte Kampfhandlung ſeit Beginn des Aufſtandes darſtellt, bedeutende Verluſte. Plötzliche Rückkehr aus dem Exil — Paris, 18. Aug. Der kommuniſtiſche Schrift⸗ ſteller Henry Guilbeaux, der im Februar 1919 in Abweſenheit von einem franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilt wurde, iſt heute aus dem Auslande plötzlich zurückgekehrt und hat ſich in Begleitung zweier Advokaten dem Generalſtaatsanwalt geſtellt. Todesſtrafe für Boykottbruch — Paris, 19. Aug. Nach einer Meldung der Agentur Indo Pacifique aus Schanghai hat das Volksgericht von Nanking zwei Kauf⸗ leute wegen Verkaufs japaniſcher Waren zum Tode verurteilt. Lord Kylſant auf freiem Fuß — London, 18. Aug. Lord, Kylſant, der frü⸗ here Vorſitzende der Royal Mail, der im vorigen November wegen Veröffentlichung falſcher Pro⸗ ſpekte zu 12 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, iſt auf freien Fuß geſetzt worden. Der erſte Seeabenteuer⸗Roman Ein vergeſſenes Werk der Weltliteratur Von R. Bulwer Reiſeabenteuerromane erfreuen ſich ſeit jeher eines zahlreichen und dankbaren, hauptſächlich jugendlichen Publikums. Als erſter großer Roman dieſer feſſelnden Gattung gilt gewöhnlich der. „Robinſon Cruſoe“, Aber bereits ein halbes Jahrhundert vor dem Erſcheinen dieſes Buches iſt ein Abenteuerroman gewiſſermaßen vom Leben ſelbſt diktiert worden. In den achtziger Jahren des 17. Jahrhunderts erſchien nämlich in Amſterdam „Das deben Micha el Ruyters“, von einem gewiſſen Brandt geſchrieben. Das Buch wurde zu einer Senſation und ſein Held zu einem hollän⸗ diſchen Nationalhelden. Was dem heute längſt ver⸗ geſſenen Buch einen ganz beſonderen Reiz verleiht, iſt, abgeſehen davon, daß es kein Phantaſieprodukt iſt, die perſönliche Note, die Tatſache, daß hier zum erſten Mal in der Weltliteratur der unerhörte Auf⸗ ſtieg eines Selfmademans, wie man ihm heute ſo oft begegnet und wie ihn das 17. Jahrhundert kaum gekannt hat, geſchildert wird. 3 Im Hafen von Amſterdam lief ein Junge herum, deſſen einziger Wunſch war, Seemann zu werden. Es war der im Jahre 1607 geborene zehnjährige Sohn des Brauerknechts Ruyter. Er verdingte ſich als Schiffsjunge auf einem Kauffahrer, der den Dienſt zwiſchen den Niederlanden und Afrika verſah. Immer waren es ferne Länder, die die Phantaſte Jugendlicher anregten. Der heute als angenehme Touriſtenroute nahezu benal gewordene Weg nach dem Mittelmeer war damals außerordentlich ge⸗ fährlich; denn das Mittelmeer wimmelte buchſtäblich von Seeräubern. e ee Eines Tages überfiel ein Seeräuber die Brigg, auf der ſich der junge Michael befand. Es war in der Nähe von Sizilien, wo die Seeräuber in ver⸗ ſteckten Buchten ihre Schlupfwinkel hatten. Die Be⸗ ſatzung verlor den Kopf, der junge Michael aber be⸗ Telegraphiſche Meldung — Verona, 19. Aug. Der zweite Stratoſphärenflug Profeſſor Piccards iſt ohne Zwiſchenfall beendet worden. Der Ballon, der geſtern früh um 5 Uhr in Zürich geſtartet war, landete um 17 Uhr nach zwölfſtündigem Flug über den Alpen in der Nähe von Verona am unteren Gardaſee. Die Kunde vom Fluge Profeſſor Piccards hatte ſich raſch in dem Gebiet des Gardaſees verbreitet. Tauſende von Perſonen verfolgten mit lebhaftem Intereſſe den langſamen Flug des Ballons. U m 14 Uhr war Profeſſor Piccard bis auf eine Höhe von 1000 Metern herabgeſtiegen und überflog Deſenzano 2 Stunden lang. Von hier aus nahm er Kurs gegen Caſtiglione della Stiviere und landete dann um 17.10 Uhr in der Nähe von Mon⸗ zambano(Provinz Mantua). Eine zahlreiche Zu⸗ ſchauermenge zollte den mutigen Fliegern be⸗ geiſterten Beifall. Das italieniſche Luftfahrt⸗ miniſterium, das ſchon vorher von der Möglichkeit einer Landung im Gebiete von Mantua informiert worden war, hatte den Offizieren und Soldaten der Fliegergruppe den Befehl erteilt, ſich für alle Fälle bereit zu halten. Der Befehl wurde ſofort aus⸗ geführt. Von Verona, Deſenzano und Varrare waren Flugzeuge aufgeſtiegen, um bei der Landung und bei der Bergung der wiſſenſchaftlichen Inſtru⸗ mente behilflich zu ſein. Die Landung Profeſſor Piccards Gegen 17 Uhr ſahen geſtern die Einwohner von Volta Mantovana am Himmel Profeſſor Piccards Ballon, den ſie ſogleich an der charakteriſtiſchen kugel⸗ förmigen Gondel erkannten. Um 17,10 Uhr landete der Ballon drei Kilo⸗ meter von Volta Mantovana, wobei die Gondel gegen einen Hügel ſtieß. Bei dieſem Stoß fielen die Bordinſtrumente um. Piccard verließ die Gondel, während die Automobile, die dem Ballon gefolgt waren, von allen Seiten am Landungsplatz eintrafen. Kurz darauf gingen Land⸗ leute unter der Leitung des Begleiters Pieccards, Coſyns, an die Abmontierung des Ballons. Piccard lehnte es ab, ſich über die techniſchen Ergebniſſe des Fluges zu äußern, bevor er die Bordinſtrumente ge⸗ prüft hahe. Er erzählte, daß er nach ſeinem Start in Zürich innerhalb von drei Stunden eine Höhe von 16 500 Metern erreicht habe, wo der Himmel Pittards Landung beim Gardaſee Die Inſtrumente bei der Landung beſchädigt Zur Orientierung hätten ihm die Seen gedient, die ſehr klar geweſen ſeien. Am Mittag habe er ſich über den Alpen befunden, wobei er St. Moritz über⸗ flogen und bald darauf den Gardaſee erkannt habe, über dem er bis auf 3000 Meter niedergegan⸗ gen ſei. Da vollſtändige Windͤſtille herrſchte, ſei er mehrere Stunden über dem See geblieben und habe ſich dann der Erde genähert, wobei er nach einem für die Landung geeigneten Platz Ausſchau gehalten habe. Der Flug ſei ſehr gut verlaufen und die Inſtrumente hätten glänzend gearbeitet. Proſeſſor Piccard war ſehr ermüdet, ja faſt erſchöpft, beſonders infolge des außerordent⸗ lichen Temperaturunterſchiedes zwiſchen der eiſigen Kälte der Stratoſphäre und der auf der Erde herrſchenden Hitze. Bald nach der Landung trafen eine Truppenabtei⸗ lung und mehrere Fliegergeſchwader an Ort und Stelle ein, die die Verladung der Gondel und der Ballonhülle vornahmen. Auch der Präfekt von Mantua und der faſchiſtiſche Parteiſekretär fanden ſich zum Empfange Piccards ein, der für die Be⸗ grüßungsworte dankte. Piccard und ſein Begleiter Coſyns wurden bei ihrer Ankunft gegen 22.15 Uhr vom Podeſta und den übrigen Ortsbehörden begrüßt. Gleichzeitig kamen zwei Laſtkraftwagen an, auf denen die Ballonhülle und die Gondel ſowie alle Inſtrumente verſtaut waren, die Piccard perſönlich abmontiert hatte. Pic⸗ card, der ſehr ermüdet ſchien, zog ſich ſofort nach ſeiner Ankunft auf ſein Zimmer zurück. Den Preſſe⸗ vertretern gegenüber erklärte er, daß er beim Auf⸗ ſtieg mehreremale die Adria und das Tyrrheniſche Meer habe ſehen können. Die Meßinſtrumente hätten außerhalb der Gondel eine Temperatur von 55 Grad unter Null und in der Gondel von 15 Grad unter Null aufgezeichnet. Der Ballon habe eine Höhe von 16700 Metern erreicht. Das ausgezeichnete Wetter habe geſtattet, zahlreiche Beobachtungen anzuſtellen, auf deren Durchführung er von Anfang an gehofft habe. Die vor dem Hotel harrende Menge brachte Profeſſor Piccard begeiſterte Huldigungen dar, ſo daß er viermal auf dem Balkon erſcheinen mußte. Ein Vertreter der Agentur„Havas“ meldet, der Begleiter von Profeſſor Piccard, Ingenieur Coſyns, habe erklärt, daß ſämtliche wiſſenſchaft⸗ lichen Inſtrumente bei der Landung beſchädigt wor⸗ ſehr dunkel geweſen und eine ſehr ſtarke den ſeien. Doch ſeien die wiſſenſchaftlichen Kälte geherrſcht habe. Dokumente intakt geblieben. eee eee eee Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. Aug. Der Deutſche Reichsanzeiger enthält einen Erlaß des Reichsarbeitsmini⸗ ſters vom 16. Auguſt, in dem die Beſtimmungen über das Zuſammenwirken der Gemeinden und Gemeindeverbände mit den Arbeitsämtern bei der Prüfung der Hilfsbedürftigkeit vom 1. September an getroffen werden. Für die Prüfung der Hilfs⸗ bedürftigkeit ſoll die Gemeinde zuſtän dig ſein, die den Gemeindeanteil zur Kriſenfürſorge zu erſtatten hat oder zu erſtatten hätte, wenn es ſich um einen Fall der Kriſenfürſorge handeln würde. Wenn ein Arbeitsloſer die verſicherungs⸗ mäßige Arbeitsunterſtützung wünſcht, ſo hat er— Hilfsbedürftigkeit vorausgeſetzt— folgendermaßen zu verfahren. Er hat einen entſprechenden Antrag in zwei Stücken auszufüllen. Der Antrag muß alle An⸗ gaben enthalten, die für die Beurteikung der Hilfs⸗ bedürftigkeit wichtig iſt. Das Arbeitsamt prüft ſämtliche Vorausſetzungen mit Ausnahme der Hilfs⸗ bedürftigkeit. Solche Vorausſetzungen ſind in erſter kam einen glänzenden Einfall. Er ließ das Deck ſchnell mit Gänſefett einſchmieren. Als die See⸗ räuber den Kauffahrer enterten und an Bord klet⸗ tern wollten, glitten ſie in dem Fett aus. Michael und die mutig gewordenen Matroſen ſchlugen die Räuber, als wäre es harmloſes Wild, nieder. Der Reeder, dem Michael diente, ernannte ihn jetzt zum Kapitän und übertrug ihm verantwortliche Miſſionen. Die Reiſe ging nach Marokko weiter, wo Michael im Auftrage der Reederei Stoffe ver⸗ kaufte. Eines Tages ging der allmächtige Bey von Marokko an dem Stofſtand vorbet und fragte nach dem Preis eines koſtbaren Seidenballens. Als Michael den Preis nannte, verzog der Bey ſein Ge⸗ ſicht und bot die Hälfte des Preiſes an.„Ich ver⸗ lange nicht mehr als die Ware koſtet“, erwiderte der junge Seemann, der ſich auch als Kaufmann glän⸗ zend bewährte.„Ich diene meinem Herrn und darf nicht billiger verkaufen.“ Das Geſicht des orien⸗ taliſchen Deſpoten wurde dunkelrot vor Zorn; den⸗ noch gab er Bedenkzeit bis morgen. Der Pfahl winkte dem mutigen Michgel. Seine Bedienten rieten ihm, ſich ſo ſchnell wie möglich aus dem Staube zu machen. Dennoch blieb Michael ruhig bei ſeinem Stande. Am nächſten Tage erſchien wieder der Bey und fragte wieder nach dem Preis.„Der Preis iſt derſelbe“, erwiderte Michael.„Nimm mein Leben, ich will dann als ehrlicher Mann ſterben“. Alles erwartete jetzt, daß der Bey dem Henker einen Wink geben würde. Der Deſpot aber zog einen ſchweren Beutel und kaufte die Ware! Jetzt war die Stellung Michaels noch weiter be⸗ feſtigt. Er kreuzte nun durch alle Meere, mit Voll⸗ machten reich verſehen, im Dienſt der Handelsgeſell⸗ ſchaft, die ihm ein glänzendes Gehalt zahlte. Eines Tages zerſchellte das Schiff, das Michael komman⸗ dierte, an den Korallenriffen einer Inſel in der Südſee. Zwanzig Stunden hielt ſich der brave See⸗ mann im Waſſer, da er die Riffe nicht hinaufklet⸗ tern konnte. Als ein Haifiſch ſich ihm näherte, verlor er auch hier nicht den Mut. 185 5 Michael hatte glücklicherweise ſein Meſſer behal⸗ ten. Statt ſich für rloren a geben, wagte er, ent⸗ Die Prüfung der Hilfsbedürfligkeit Linie Arbeitsfähigkeit und Arbeitswilligkeit. Das Arbeitsamt ſendet dann den Antrag an die Gemeinde und erſucht um über die Hilfsbedürftigkeit ſtellers. In der Kriſenfürſorge hat das Arbeitsamt den Arbeitsloſen ſpäteſtens vier Wochen vor der Ausſteuerung Gelegenheit zu bieten, einen entſprechenden Antrag zu ſtellen. Auch in dem Fall holt das Arbeitsamt, ſofern alle Vorausſetzungen der Kriſenfürſorge erfüllt ſind, ein Gutachten der Gemeinde ein. Stimmt der Antrag auf Kriſenfürſorge mit einem früheren Antrag auf Rentenbezug in der verſicherungsmäßigen Arbeits⸗ loſenunterſtützung überein, ſo genügt eine entſpre⸗ chende Mitteilung des Arbeitsamts an die Gemeinde. Die Gemeinde hat jedoch die Hilfs⸗ bedürftigkeit erneut zu prüfen. Lautet des Antrag⸗ der Antrag des Arbeitsloſen auf Kriſenunterſtützung anders als der Antrag auf Rentenbezug in der ver⸗ ſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung, ſo hat das Arbeitsamt die Gemeinde unter Beifügung von zwei Vordrucken für das Gutachten auf dieſen Tat⸗ beſtand aufmerkſam zu machen. Die Gemeinde hat kräftet wie er war, einen Kampf mit der chrecklichen Beſtie der Südſee und ſtieß ihr, dem Griff des furchtbaren Rachens geſchickt ausweichend, den Dolch in den Bauch. Kurze Zeit darauf wurde Michael von einem vorbeiſegelnden Handelsſchiff bemerkt. Seine Abenteuer waren aber nicht zu Ende. Auch das Handelsſchiff, das ihn gerettet hatte, ging in einem Sturm unter. Michael wurde an eine öde felſige Küſte geſpült. Er wußte ſelbſt nicht, wo er ſich befand. Tagelang ſtreifte er durch die Wüſte, in der Hoffnung, eine europäiſche Siedlung zu erreichen. Halbnackt wurde der Abenteurer von Wilden ge⸗ funden, die ihn gefangen nahmen. Es waren afrika⸗ niſche Kannibalen, die ſich freuten, einen ſchmack⸗ haften Braten verzehren zu können. Der Gefangene wurde an einen Pfahl gebunden und ſah den Vor⸗ bereitungen'u ſeiner qualvollen Hinrichtung zu, die mit einem reichen Schmaus enden ſollte. Plötzlich knallten Schüſſe. Der Unglückliche war gerettet. Es waren engliſche Kolonialtruppen, die die Neger bei der unheimlichen Zeremonie überraſchten. Michael verließ Afrika, erreichte nach unendlichen Strapazen ſeine holländiſche Heimat und trat in die Kriegsmarine ein, wo er ſich gleichfalls durch kühne Taten auszeichnete. Als Holland in einen Krieg mit England verwickelt wurde, lief Michael Ruyter, für ſeine Verdienſte inzwiſchen zum Admiral befördert, mit einer holländiſchen Flotte in die Themſe ein. Er ſtarb an den Folgen einer Verwundung, die er in der Schlacht im Meerbuſen von Catania gegen die Franzoſen erhalten hatte. f Der kleine Schiffsjunge, deſſen Leben ſich au einem Abenteuerroman geſtaltet hatte, endete als volkstümlichſter Seeheld ſeines Landes. 1 f Woher kommt der Name„Jazz“? Die Her⸗ kunft des Begriffes„Jazz“ war lange Zeit hindurch in tiefes Dunkel gehüllt. Auch heute gehen die Mei⸗ nungen noch ſtark auseinander. Als Ergebnis einer mühſamen Nachforſchung, die von amerikaniſchen Tageszeitungen unternommen wurde, gilt die Zu⸗ rückführung des Namens auf einen Neger namens ein Gutachten „ Kr 4 r innerhalb von drei Wochen ein neues Gutachten zu erſtatten. Der Vorſitzende und der Spruchausſchuß des Arbeitsamts dürfen die Hilfsbedürftigkeit eines Autragsſtellers nur inſoweit anerken⸗ nen, als ſie von der Gemeinde anerkannt wird.. Treten in den Verhältniſſen des Arbeitsloſen Ven änderungen ein, ſo hat der Vorſitzende des Arbeſts⸗ amts ein neues gemeindliches Gutachten einzufor⸗ dern. Die Gemeinde hat ihrerſeits unaufgefordert ein neues Gutachten zu erſtatten, wenn ſich nach ihren Feſtſtellungen etwas an der Hilfsbedürftigkeit des Unterſtützten geändert hat. In dem Erlaß heißt es weiter, daß eine mündliche Erörterung der Unter⸗ ſtützungsanträge zwiſchen Gemeinde und Arbeitsamt ſtattfinden kann, wenn es der Fall zuläßt. Das ver⸗ einfachte Verfahren wird beſonders in mittleren und kleineren Gemeinden angewandt werden können. — Die Hebung der„Niobe Meldung des Wolffbüros 1 — Kiel, 19. Aug. Die Nachrichtenabteilung der Marineſtation teilt mit: Die Hebung der„Niobe“ iſt ſoweit fortgeſchrit⸗ ten, daß der Schiffskörper nur noch zwei Meter unter Waſſer liegt. Da der weiche Boden beim Abſetzen des Schiffes aber noch immer nachgibt, iſt es notwendig, den Schiffskörper noch weiter an Land zu bringen. Der Zeitpunkt der Auf⸗ richtung des Wracks und der Bergung der Leichen iſt daher noch nicht zu überſehen. Schwere Strafen für Kommuniſten Meldung des Wolffbüros — Trier, 19. Auguſt. In der vergangenen Nacht hatten zwei Kom⸗ muniſten an einem Hauſe aufreizende Inſchriften angebracht. Sie wurden vom Schnellrichter wegen Aufretzung zu Gewalttätigkeiten und wegen Beſchä⸗ digung des Hauſes zu je drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Ein anderer Kommuniſt, der „Schmiere“ geſtanden, aber trotzdem die Poltzei überſehen hatte, erhielt die gleiche Strafe, Fliehender Einbrecher niedergeſchoſſen Meldung des Wolffbüros — Hamburg, 19. Auguſt. In der Fuhlentwiede wurde heute nacht ein fliehender Einbrecher von einem Poliziſten durch drei Schüſſe niedergeſtreckt. Der Verletzte iſt im Hafenkrankenhaus ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Er hatte mit einem Komplizen einen Einbruch in ein Radiogeſchäft geplant. Die Polizei hatte hiervon Kenntnis erhalten und wollte die Ein⸗ brecher ſtellen, als ſie das Geſchäft betraten. Als die Einbrecher die Flucht ergriffen, machte der Beamte brauch. Durch eingemachte Bohnen vergiftet von ein gemachten Bohnen erkrankte die Familie Fritſch in Offenthal bei Langen unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen. Im Kranken⸗ haus ſtarben Fritſch und ſeine 18jährige Tochter, Zwei Perſonen in der Elſter ertrunken — Leipzig, 19. Aug. Der Kraftwagenführer Mazet wurde geſtern beim Baden in der Elſter von einem Schwächeanfall betroffen. Sein Schwager Mentzel, der auf die Hilferufe Mazets herbeteilte, wurde von dieſem in der Todesangſt umklammert und mit in die Tiefe geriſſen. Beide Männer ertranken. Der angebliche Prinz von Bourbon — Paris, 19. Aug. Prinz Sixtus von Bour⸗ bon⸗Parma, der Bruder der ehemaligen Kaiſerin von Oeſterreich, der ſich in einem ſüdfranzöſiſchen Badeort aufhält, erklärte einem Vertreter des „Jburnal“, daß der angebliche Prinz E dgar von Bourbon, der in Paris ermordet worden itt, kein Bourbone ſei und daß man es ſicherlich mit einem Schwindler und Abenteurer zu tun habe. Jasbo Brown, der in einem Kaffeehaus der 31. Avenue zu Chicago im Jahre 1915 die Gäſte mit muſikaliſchen Improviſationen gewagten Stiles unterhielt. Je ausgelaſſener die Stimmung, deſto tollere Mätzchen vollführte der Neger Jasbo, der ſich ſelbſt überbot in diſſonierenden Variationen ſeiner Songs, aufgeſtachelt durch den Beifall der Gäſte, die von ihm immer neue Variationen ver⸗ langten. Dabei wurde ſein Name„Jasbo“ abge⸗ kürzt in„Jazz“, und der jeden Abend wieder⸗ kehrende Zuruf„Noch einmal, Jazz“ gab dem neu entſtandenen Muſikſtil die heute allgemein übliche Bezeichnung.— Einleuchtender iſt die Erklärung, land im„Kölner Tageblatt“ veröffentlichte. Er führt das Wort„Jazz“ auf einen entſtellten dialek⸗ tiſchen Ausdruck der engliſchen Sprache zurück, nämlich„chaſe“, was ſoviel wie„Jagen“ oder „Hetzen“ bedeutet.„Jazz hat alſo etwa den Sinn des alten, deutſchen, in der Waidmannſprache hei⸗ miſchen Ausdruckes„Hatz“ und bezeichnet eine Muſik, die einen ſtarken Tempoantrieb, alſo den Charakter des Hetzens oder Gehetztſeins hat.“ Ebbe und Flut im menſchlichen Lebenslauf. Die Unterſuchung der kosmiſchen Erdſtrahlung wird ſich jetzt auch auf die Einwirkung von Ebbe ſtrecken. Bisher hat ſchon die praktiſche Beobachtung an den Seeküſten gezeigt, daß die Geburten nur bei ſteigendem Waſſer, während die Sterbefälle nur bei ſinkendem Waſſer aufzutreten pflegen. Dasſelbe gilt uch für Tiergeburten. Der Einfluß der kosmiſchen Eroͤſtrahlung, auf die man jetzt neuerdings auch Ebbe and Flut zurückführt, läßt aber dieſe Zuſammen⸗ hänge noch viel weitreichender erſcheinen, inſofern man auch beſtimmte Krankheitserſcheinungen ſowie pfychiſche Reaktionen in beſtimmte Wechſelwirkung bringt, die auch mit dem Steigen und Fallen des Grundwaſſers identiſch ſind. Die Wiſſenſchaft der Strahlungsforſchung iſt jetzt bemüht, dieſe Probleme zu unterſuchen und ſie zum Ausgaeigspunkt eines be⸗ ſonderen Forſchungszweiges zu machen. nach mehrfachem Anruf von der Schußwaffe Ge⸗ — Frankfurt a.., 19. Aug. Nach dem Genuß die unlängſt der Muſikforſcher Dr. Martin Fried⸗ and Flut für das menſchliche und tieriſche Leben er⸗ a f insg und letzt den Lan Met Lede Hol Nah Bek Bau Ver Gaſt Ver Hau Ung Kau Tell Alle 9 0 8 55 Mat die Unt beit, Per noch 9 lige ßere gela den peil übe Zu beit hört Die Ar g. teilt rit⸗ bei iche mer 7 5 Saar im Verſailler Diktat. Freitag, 19. Auguſt 1932 22 Saito 3. Seite Nummer 383 — 42 880 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Maunheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. Auguſt insgeſamt 42 880 Arbeitsloſe, davon 33 373 Männer und 9507 Frauen. Die Zunahme gegenüber dem letzten Stichtag(30..) beträgt 69. Die Arbeitſuchen⸗ den verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 200 14— Metallinduſtrie 8582 313 5 Leberinduſtrie u. Verarb. 468 436— 20 Holzinduſtrie 1584 23 + 99 Kahrungs⸗ u. Genußm. 648 1103 4. 2 Hekleidungsgewerbe 462 549—+ 42 Baugewerbe 2905 8— 14 Vervielfältigungsgewerbe 242 74— Gaſt⸗ u. Schankwirtsgewerbe 258 800 + 256 Berkehrsgewerbe 1930 78 + 40 Hausangeſtellte aller Art 5 1355 +. 89 Ungelernte Arbeit 10656 1424— 21 Kaufmänniſche Angeſtellte 3164 2148— 36 Techniſche Angeſtellte 1152 11 1 Alle and. Berufsgruppen 1122 979 7 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 25 941 Männer und 8012 Frauen, auf die Landgemeinden 7432 Männer und 1495 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 13 685, und zwar Ar⸗ heitsloſenunterſtützung 4190, Kriſenunterſtützung 9495 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 18 555 Zuſchlagsberechtigte. Arbeitslager auf der Sellweide Allmählich kommt auch in Mannheim der freiwil⸗ lige Arbeitsdienſt in Schwung. Wenn manche grö⸗ ßeren Projekte noch nicht ſofort zur Durchführung gelangen können, ſo liegt das in der Hauptſache an den Plänen, die ſelbſtverſtändlich in allen Teilen peinlichſt genau durchgearbeitet werden müſſen, ehe überhaupt die Arbeit aufgenommen werden kann. Zu den erſten Gruppen, die in Mannheim den Ar⸗ heitsdienſt praktiſch zur Durchführung bringen, ge⸗ hört das Reichs banner, das als Träger des Dienſtes auf dem Sportplatz Sellweide ein offenes Arbeitslager eingerichtet hat. Träger der Ar⸗ heit iſt das Arbeiter⸗Sport⸗Kartell, das zunächſt ein nicht ganz ebenes Spielfeld planieren, Kampfbahnen und verſchiedene Wege auf dem Platz herrichten läßt. Im Anſchluß daran ſoll gegen den Neckarkanal zu ein Teil der zum Platz gehörigen Böſchung aßgetragen werden, um vor der Haupt⸗ kampfbahn eine Naturtribüne erſtehen laſſen zu können. 30 Mann finden hier 20 Wochen Arbeit bei einem täglichen Dienſt von 6 Stunden. Da es ſich um ein offenes Lager handelt und die Ar⸗ beitsdienſtwilligen ſich zu Hauſe verköſtigen und zu Haufe wohnen erhalten ſie je Arbeitstag 2 Mark, die von der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſiche⸗ tung getragen werden. Einbehalten werden lediglich gehen Tag 10 Pfennig als Abgeltung für die geſtellten Arbeitshoſen und Arbeitsſchuhe, ſowie für die Un⸗ fallberſicherung. Die reſtlich entſtehenden Koſten trägt das Arbeiter⸗Sport⸗Kartell. Wie es im Geſetz vor⸗ geſchrieben iſt ſind die Teilnehmer zu der täglichen Stunde Sport verpflichtet, wie ſie auch zu den Vor⸗ trägen zu erſcheinen haben. Eine Preſſebeſichtigung dieſes Lagers gab Gelegenheit zur Feſtſtellung, daß die jungen Leute mit Eifer ihren freiwillig übernom⸗ menen Arbeiten nachkommen. Sie ſind wirklich froh, endlich einmal von der Straße weg zu ſein und ſich betätigen zu können. a In 14 Tagen kaun bereits ein neues Lager hinter den Chemiſchen Fabriken Wohlgelegen eröffnet werden. Hier tritt die Stadt Mannheim als Träger der Ar⸗ heit auf, bei der 40 Mann in 100 Tagewerken Be⸗ ſchäftigung finden. Durch Abtragen einer Schutt⸗ halde ſoll Gelände für Kleingärten gewonnen wer⸗ den. Die Auswahl der Leute erfolgt durch das Ar⸗ beitsamt in Zuſammenarbeit mit dem Träger des Dienſtes. Mangel an arbeitswilligen Kräften beſteht nicht, denn es liegen erheblich mehr Bewerbungen vor, als Arbeit auf dem Wege des freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes vergeben werden kann.* Saar- und Pfalz⸗Kundgebung Die große Tagung des Bundes der Saar⸗ vereine am 11. September in Koblenz wird u. a, eine große nationale Kundgebung bringen unter dem Motto:„Saar und Pfalz, Moſel und Rhein, Wollen Deutſchlands Hüter ſein!“ Die Ta⸗ gung wird eröffnet durch eine Mitglieder⸗ und Ver⸗ treter⸗Berſammlung, in der Verwaltungsdirektor Vogel aus Berlin und Senatspräſident Andres aus Naumburg Bericht über die Bundestätigkeit er⸗ ſtatten. In einer öffentlichen Verſammlung wird Dr. Röchling aus Völklingen über die politiſche und wirtſchaftliche Lage des Saargebiets ſprechen, Dr. Mehrmann(Berlin) über Rhein, Moſel und 0 Die eigentliche Kund⸗ gebung, die auch durch Rundfunk übertragen wird, beginnt am Sonntag mittag halb 1 Uhr am Deut⸗ ſchen Eck. Nach Chören und Muſik ergreifen u. a. das Wort: Oberpräſident Dr. Fuchs aus Koblenz, Prälat Dr. Schlich aus Saarbrücken, Senats⸗ präſident Andres und Direktor Vogel, die Lei⸗ Die Kundgebung ſchließt mit und dem Niederländiſchen ter des Saarbundes. der Deutſchlandhymne Dankgebet. bo ER O EUTS HE General-Vertretungen: Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 27000 im Strandbad Wieder ein Todesfall— Drei Lebensrettungen— Rad fahrerſorgen 27000 fanden auch geſtern wieder den Weg zum Lido. Der immer mehr zurückgehende Waſſerſtand ſchafft ſtändig neue Liegeplätze, ſo daß die Badegäſte nicht in drangvoller Enge ihr Lager aufzuſchlagen brauchen, ſondern genügend Abſtand vom Nachbar haben. Aber nach ſolchen Dingen frägt man heute nicht mehr viel, denn die Hauptſache iſt die Abküh⸗ lung, die nur ein möglichſt langer Aufenthalt im Waſſer zu bieten vermag. Leider ging auch der geſtrige Tag nicht vorüber, ohne daß ein Todesfall zu verzeichnen war. Ein 35 Jahre alter Former, der ſich mit Bekannten am Südſtrand aufhielt, hatte ſich in das Waſſer begeben Schwimmer, „ helft Bade⸗Anfälle bekämpfen! fahrer doch nicht, daß durch die Einzelſtänder auf dem bewachten Platz ihre Räder geſchont werden, während nebenan durch die Aufſtapelung mehr an den Rädern verdorben wird, als die Bewachungsgebühr beträgt. Es bleibt jetzt nichts anderes übrig, als Erfahrungen zu ſammeln und bis zur nächſten Badeſaiſon eine vollkommene Umgeſtaltung der Plätze vorzunehmen. * Zehnjähriges Mädchen ertrunken Geſtern nachmittag 4,30 Uhr ertrank vor den Augen ſeiner Mutter ein zehnjähriges Mädchen oberhalb dem Frauenbad von Arnold. Eine vorbildliche Wiener Rettungsübung, bei der vor allem die wichtige Herzmaſſage der Verunglückten gezeigt wurde. wendung einer neuartigen Zungenklemme; unerläßlich iſt ja bei jedem Rettungsverſuch, zu verhindern, daß ſich die Mundhöhle des Verunglückten ſchließt und die Zunge ſich wie ein Deckel über den Eingang der Atmungsröhre ſtülpt. Menſchenleben forderten. Intereſſant iſt die An⸗ Immer wieder meldet der Draht in dieſen heißen Tagen Badeunglücke, die Es iſt die Pflicht jedes Schwimmers, ſich mit den Uebungen vertraut zu machen, die nötig ſind, um das Leben des Kameraden, der ſich vielleicht allzu weit hinausgewagt hat oder von einer Schwäche befallen wurde, zu retten. und blieb von da ab ſpurlos verſchwunden, ſo daß mit Beſtimmtheit damit zu rechnen iſt, daß auch er ein Opfer des Rheins wurde. Vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens wur⸗ den erneut drei Perſonen gerettet, die ſich unter ſachgemäßer Behandlung raſch von ihrem Mißgeſchick erholten. Als ſoge⸗ nannte„Halbſchwimmer“ hatten ſie offenbar die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen und waren in die tieferen Teile des Nordſtrandes geraten, wo ſte den Boden unter den Füßen verloren. Die Lebens⸗ retter, ob es ſich um die mit dem Wachdienſt beauf⸗ tragten Rettungsſchwimmer oder um ſich ſelbſtlos einſetzende Badegäſte handelt, erwerben ſich in die⸗ ſem Sommer ein beſonderes Ruhmesblatt in der Chronik des Strandbades. Das„Loch im Strand“ iſt immer noch das Tagesgeſpräch. Es gibt Leute, die ſich nicht überzeugen laſſen wollen, daß es ſich hier nur um einen Irrtum handelt und der Strand — wie in der geſtrigen Abendausgabe ausführlich begründet— unmöglich Löcher aufweiſen kann. Um die letzten Bedenken zu zerſtreuen, wurden amt⸗ liche Peilungen vorgenommen, die nur das bereits Bekannte beſtätigten. In einer wenig be⸗ neidenswerten Lage iſt gegenwärtig der Ba d⸗ meiſter, der täglich mehr als 200 Mal über die ziemlich „Löcher“ von ängſtlichen Badegäſten eingehend be⸗ fragt wird. Auch dem übrigen Badeperſonal und der Polizei ergeht es nicht anders. Den Nicht⸗ und Halbſchwimmern kann aber immer nur der eine Rat gegeben werden: den ſteiler abfallenden Teil des Nordſtrandes zu meiden und ſich im Mittelteil des Bades aufzuhalten. In größter Sorge ſind die Radfahrer wegen der Unterſtellmöglichkeit ihrer Räder. Vor acht Tagen erſt wurde der Abſtellplatz„Ohne Gewähr“ um die Hälfte vergrößert. Man durfte auf Grund der Beobachtungen annehmen, daß das Ge⸗ lände dem ſtärkſten Andrang genügen würde. Wider Erwarten trat aber ſeit der Vergrößerung dieſes Platzes eine Abwanderung von dem bewachten Platz ein, ſo daß ſich jetzt ſchon wieder die Unter⸗ ſtellmöglichkeit als viel zu klein erweiſt. Während früher die ohne Bewachung abgeſtellten Räder nur einen geringen Prozentſatz der Räder aus machten, die der Kriegsbeſchädigtenwache anvertraut wurden, liegt heute ein umgekehrtes Verhältnis vor. Wurden doch gestern knapp 4000 Fahrräder gegen Gebühr ab⸗ gegeben und annähernd 5000„zum großen Haufen geſtellt“. Anſcheinend überlegen es ſich viele Rad⸗ OMNI BUSSE Nachmittags ziehung: TAS TKRAFWa SEN für alle Zwecke in je der Große 3 Tutoreparaturen und Handelsgesellschaft m. b.., Man Motorwagen-Verkaufsgesellschaft m. b.., Frankfurt Main, Solmsstraße 19, Fernruf: Amt Maingau 730 41— 42. Das Kind wagte ſich zu weit ins Waſſer und verſank plötzlich. Trotz der vielen Umſtehenden und obwohl ſich zwei Leute gleich ins Waſſer ſtürzten, gelang es nicht mehr, das Kind zu retten. Es kam nicht mehr zum Vorſchein. 33,6 Grad Celſius im Schalten wurden geſtern als Maximum feſtgeſtellt. Damit iſt ein neuer Hitzrekord erzielt. Angenehm ſind nur die frühen Morgenſtunden, ehe die Sonne ihre wärmeſpendende Tätigkeit wieder aufnimmt. Von einer erfriſchenden Abendluft kann man ſchon gar nicht mehr reden, denn die Häuſer ſtrahlen die während des Tages aufgenommene Hitze wieder aus und die Anlagen aufzuſuchen iſt nicht ratſam, da zu viel Schnaken„geigen“ und in Scharen ihre heimtückiſchen Ueberfälle ausführen. Daß es heute nicht viel kühler als geſtern ſein wird, geht aus der Morgentemperatur hervor, die ſchon wieder 20,5 Grad C. betrug, während geſtern früh 21,1 Grad feſtgeſtellt wurden. Das Minimum in der vergangenen Nacht war 18,8(19,7) Grad Celſius. Das große Los gezogen In der geſtrigen Vormittags ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 500 000% auf Nr. 246518, zwei Gewinne zu je 25000% auf Nr. 107718, zwei Gewinne zu je 10000/ auf Nr. 311351, acht Gewinne zu je 5000, auf die Nru. 57052, 62 694, 158 833, 207.520.— In der vier Gewinne zu je 10000% auf die Nrn. 30 412 und 86 509, acht Gewinne zu je 5000% auf die Nru. 4890, 86 439, 232 366 und 293 430, 24 Gewinne zu je 3000/ auf die Nru. 37 125, 49 480, 113949, 162 081, 178 260, 197853, 203 680, 242 927, 294 642, 331 102, 341517, 365 318.(Ohne Ge⸗ währ.) 82 * * Ueber einen herzloſen Hundebeſitzer wird von einer Leſerin unſeres Blattes Klage geführt. Der Mann war mit ſeinem Wolfshund am Montag abend im Schloßhof. Weil der Hund einen der dort ſtehenden Brunnen verunreinigen wollte, ſchlug ihn der Mann mehrmals mit einem Spazierſtock. Eine Dame, die den Vorfall beobachtete, ergriff für den Hund Partei. Der Mann erwiderte, daß ſie das nichts anginge und ſchlug in ſeinem jetzt noch geſtei⸗ gerten Zorn des öfteren mit dem Metallgriff ſeines Spazierſtocks auf den Kopf des Tieres. Deutſche Orthopädiſche Geſellſchaft 27. Kongreß in Mannheim Wie aus dem Programm der vom 5. bis 7. Sep⸗ tember ſtattfindenden Tagung hervorgeht, findet am Sonntag, 4. September ein Empfang der Kon⸗ greßteilnehmer durch die Stadt Mannheim im Schloß ſtatt. An den Empfang ſchließt ſich ein ge⸗ meinſchaftliches Abendeſſen im Ritterſaal. Die wiſ⸗ ſenſchaftlichen Sitzungen beginnen am Montag, 5. September im Harmonieſaale. Nach der Eröffnung des Kongreſſes durch den Vorſitzenden Adolf Stof⸗ fel⸗ Mannheim werden die wiſſenſchaftlichen Vor⸗ träge mit der Erörterung des Hauptthemas„Die Pathophyſiologie des Schenkelhals⸗ bruches und ſeine Behandlung“ eingeleitet. Referent iſt Kreuz ⸗Berlin. Weitere Vorträge über das gleiche Thema halten Böhler⸗Wien, Spitzy⸗Wien, Walter⸗Münſter und Ettore⸗Mailand. An der Aus⸗ ſprache beteiligen ſich 11 Redner. Ueber Schenkelhals⸗ brüche in der Unfallheilkunde ſprechen zur Ver th⸗ Hamburg und Schramm Berlin. Am Nachmittag hält Loeſchke⸗ Greifswald einen Demonſtrations⸗ vortrag über„'Thoraxformen bei Kyphoſe und Skolioſe der Wirbelsäule“. Weitere Vorträge über dieſes Thema ſind vorgeſehen von R. Becker⸗ Mannheim, Schede⸗Leipzig, Dittrich⸗ Heidelberg, Thomſen⸗Frankfurt, Böhle r⸗Wien, Federſchmidt⸗Bad Dürkheim, Mommſen⸗ Berlin, Schrader ⸗ Heidelberg, Scherb⸗Zürich, van Schrick⸗ Leipzig, Richter ⸗Leipzig, Wal⸗ ter⸗Münſter, Horn ⸗ Heidelberg und Muskat⸗ Berlin. Am Dienstag, 6. September iſt vormittags das Hauptthema„Die Binnen verletzungen des Kniegelenks“ mit Wittek⸗Graz als Referent. Vorträge halten Knoll⸗Hamburg und Neuſt a d t⸗ Berlin. An der Ausſprache beteiligen ſich zwölf Redner. Ueber„Die Binnen verletzungen des Knies vom Standpunkte der Unfallheilkunde“ ſpricht Mag⸗ nu s⸗Bochum. Für die Ausſprache iſt ein Redner vorgemerkt. Nach der Abhaltung der Mitgl. i e⸗ der⸗Hauptverſammlung finden nachmittags Sondervorträge über Pfannendachplaſtik mit Schede⸗Leipzig und Spitzy⸗Wien als Referenten ſtatt. Der Ausſprache, für die zwei Redner vorge⸗ ſehen ſind, folgen zwölf freie Vorträge. Am Mittwoch, 7. September, iſt vormittags das Hauptthema„Schlecht geheilte Knochen⸗ brüch te“, Böhler ⸗Wien ſpricht über„Die Ur⸗ ſachen der ſchlechtgeheilten Kudchenbrüche und ihre Verhütung“, Hohmann ⸗Frankfurt und Ba de⸗ Hannover über„Die Behandlung der mit Ver⸗ unſtaltung und Funktionsstörung geheilten Knochen⸗ brüche“. Nach vier Vorträgen folgt die Ausſprache, für die ſechs Redner vorgemerkt ſind. Mit dem Vortrag„Die ſoziale Bedeutung der ſchlecht geheil⸗ ten Knochenbrüche und ihre Bewertung in der Un⸗ fallheilkunde“ durch A. Bleucke⸗Magdeburg und Ausſprache lein Redner) wird der wiſſenſchaftliche Kongreß geſchloſſen. Nachmittags findet die ſonſt in Eiſenach abgehaltene wirtſchaftliche Ta⸗ gung ſtatt. Am Dienstag, 6. September, wird ein Pfälzer Abend im Silberſaal des Palaſthotels alle Mitglie⸗ der mit ihren Damen zu einem gemütlichen Beiſam⸗ menſein vereinen. Für die Damen der Kongreß⸗ teilnehmer iſt am Montag nachmittag eine Rund⸗ fahrt durch die Stadt und die nähere Umgebung, am Dienstag ein Ausflug nach Bad Dürkheim mit Be⸗ ſichtigung der Limburg und Kaffee im Kurgarten und am Mittwoch nachmittag eine Beſichtigung der Mädchenberufsſchule vorgeſehen. * * Feuer werden abgebrannt gegen die Rhein⸗ ſchnaken. Die Bewohner der Rheingemeinden links und rechts des Rheines— beſonders auch im Rheingau klagt man darüber— wiſſen ein Lied zu ſingen von den Plagegeiſtern, den Rheinſchnaken, die augenblicklich mit einer ſeltenen Heftigkeit toben. Bei der ſowieſo kaum noch erträglichen Hitze wirkt dieſe Plage doppelt. Die Bewohner von Rheindürkheim, die am Abend die Straße faſt nicht mehr betreten können— es in ihren Häu⸗ ſern wegen der Wärme aber auch kaum auszuhalten vermögen— brennen täglich abends vor ihren Häuſern Feuer ab. Durch dieſe Rauchſchwaden iſt es möglich, das Ungeziefer ſich vom Leibe zu halten. * Das Männerfreibad wieder gerammt. Geſtern rannte gegen das Männerfreibad an der Stepha⸗ nienpromenade wieder ein Schiff an der Stelle, an der erſt kürzlich ein anderes Schiff aufgefahren war. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. * Nicht identiſch. Herr Franz Schönſiegel, Maunheim⸗Neuoſtheim, Grünewaldſtraße 44, teilt uns mit, daß ſeine Familie, insbeſondere ſeine bei⸗ den Söhne, ſtud. Karl Schönſiegel und Dentiſtprakti⸗ kant Haus Schönſiegel mit dem Dentiſten Schön⸗ ſiegel nicht identiſch iſt, der in dem im geſtrigen Abendblatt veröffentlichten Artikel über die Verhaf⸗ tung der Straßenräuber erwähnt iſt. „Edith, wenn du bis zu deinem fünfzehnten Ge⸗ burtstag das„Gebet einer Jungfrau“ fehlerfrei ſpielen kannſt, bekommſt du von mir ein neues Tenniskleid.“ „So, und Papa hat mir einen Herbſtmantel ver⸗ ſprochen, wenn ich das Klavier den ganzen Som⸗ mer über nicht anrühre.“ g GUALIT RTS NUTZ WAGEN nheim, Seilerstraße 12. Fernsprecher: 275 45 und 275 46. Auf Grund dreißigjähriger Erfahrung überlegene Wirtschafflichkeit unc unerreichte leistung im Betrieb 5 4 ert 4. Seite/ Nummer 383 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Auguſt 1992 Sängerfahrt ins Neckartal Die nach dem Neckartal geführten Verwaltungs⸗Sonder⸗ züge erfreuen ſich bei der Mannheimer Bevölkerung großer Beliebtheit. Auch der am vergangenen Sonntag nach Neckarſteinach geführte Zug war wieder ſehr gut beſetzt. Der Männergeſangverein„Liederhalle“ traf mit rund 250 Teilnehmern um 9 Uhr ein, um der idylliſch gelegenen„Mannheimer Hütte“ einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Hier griff eine ausgezeichnete Stimmung Platz. Es herrſchte mal wieder richtiger Hochbetrieb. Bei dieſer Gelegenheit ſtattete man auch dem z. Zt. erkrankten Diri⸗ genten, Muſikdirektor Fr. Gellert, in ſeinem Landhaus auf dem Neckarhäuſerhof einen Beſuch ab und erfreute ihn mit einem Ständchen, bei dem Herr Franz Weinreich den Dirigentenſtab ſchwang. Eine Wanderung über Dars⸗ berg führte die Sänger auf die„Mannheimer Hütte“ wo unter Mitwirkung der Neckarſteinacher Stadtkapelle einige Stunden in gemütlichem Beiſammenſein verbracht wurden. „Gegen Abend wurde unter Vorantritt der Stadtkapelle in Neckarſteinach einmarſchiert und vom Neckarlauer aus mit vier geſchmückten Kähnen und der Stadtkapelle an Bord in der ſchönen Sommerabendſtimmung auf dem Neckar Heidelberg zugeſteuert, von wo aus der Sonderzug die Teilnehmer wieder nach Mannheim brachte. tt. Die Kurpfalzterraſſe in Gimmeldingen Die Weinorte der Mittelhaardt haben einen neuen An⸗ 0 ziehungspunkt erhalten. Am morgigen Samstag eröffnet die Genoſſenſchaft Vereinigter Weingüter „Kurpfalz“ e. G. m. b.., Gimmeldingen, in dem am Saume der Ortſchaft gelegenen Weingut Stolleis ihren Wirtſchaftsbetrieb. Die Gaſtſtätte beherrſcht in weitem Umkreis das hiſtoriſche Land an der Haardt. Man iſt ent⸗ zückt, wenn man die Terraſſe betritt, die am Rande des hochgelegenen Beſitztums liegt. Im Weſten die Berge der Haardt mit dem Hambacher Schloß als Abſchluß. Nach Oſten die weite Ebene, ein wundervoller Fernblick bis zum Rhein, bis Speyer. Im Vordergrunde die grünen Flächen der Weinberge, ein Bild, ſo ſchön, daß es ſich nicht erſchöpfend ſchildern läßt. Die Terraſſe, von weißlackierten Pergolen überragt, bietet Platz für etwa 250 Perſonen. Iſt die Terraſſe der Clou der Gaſtſtätte, ſo werden auch die gedeckten Räum⸗ lichkeiten den verwöhnteſten und einfachſten Anſprüchen gerecht. Der Wanderer, der mit Ruckſack und Bergſchuh Einkehr hält, wird ſich ſofort in der Tourtiſtenſtube heimiſch fühlen, in der er ſich an blankgeſcheuerten Tiſchen nieder⸗ läßt. Entzückend iſt der Gartenpavillon mit den weißen Lackmöbeln und der Blumenumrahmung. Lauſchige Niſchen werden kleinen Geſellſchaften ſehr willkommen ſein. Bei ungünſtiger Witterung bietet eine große Halle Unterkunft für mehrere hundert Perſonen. Wer ſich im Auto zur Kurpfalz⸗Terraſſe befördern läßt, findet große Autopark⸗ plätze und Garagen vor. Neun der bekannteſten Güter des pfälziſchen Qualitäts- weingebietes haben ſich zuſammengeſchloſſen, um durch den Abſatz naturreiner Weine eigenen Wachstums in groß⸗ zügiger Weiſe für den Pfälzer Wein zu werben. In her⸗ vorragender Qualität und zu erſtaunlich billigen Preiſen kommen die Gimmeldinger, Königsbacher, Deidesheimer, Ruppertsberger, Forſter, Wachenheimer, Dürkheimer, Ung⸗ ſteiner, Kallſtadter, Freinsheimer, Herxheimer, Dacken⸗ heimer, Ebernburger und Altenbamberger offen und in Flaſchen bis zu den erleſenſten Spitzen zum Aus ſchank. Eine vorzügliche Küche, die beſonders Pfälzer Speziali⸗ täten pflegt, ſorgt für die nötige Unterlage. Da ſich im Kurhaus zu Bad Kreuznach der Ausſchank en Naheweinen durch eine Anzahl Weingutsbeſitzer der Nahe glänzend bewährt, darf man auch der Genoſſenſchaft Vereinigter Weingüter„Kurpfalz“ ein günſtiges Prognoſti⸗ kon ſtellen. Ein Preſſeabend, den die Genoſſenſchaft am Mittwoch veranſtaltete, gab Gelegenheit, ſich von der wundervollen Lage der Gaſtſtätte, insbeſondere der Ter⸗ raſſe, zu überzeugen. In mehreren Reden kam die An⸗ erlennung der Einrichtungen und der kredenzten Wein⸗ proben zum Ausdruck. Der Bellemer Heiner erfreute mit einigen Vorträgen. Zu den Vertretern der Tages⸗ und Fachpreſſe hatten ſich einige prominente pfälziſche Perſtu⸗ lichkeiten und die Mitglieber der Genoſſenſchaft geſellt. Als die Sonne hinter den Haardtbergen verſchwand, ſetzte ein Sommerabend ein, der ſo bezaubernd war, daß man unwillkürlich an das bekannte Lied erinnert wurde: O Pfälzer Land, wie ſchön biſt dul! Mutter: Spring mal in die Küche, Lotti, und ſieh nach, ob der Kuchen gut durchgebacken iſt. Stich mit einem Meſſer hinein und wenn es beim Heraus⸗ ziehen ſauber iſt Vater., dann ſteck' auch hinein! die anderen Meſſer * „Wie ſtehſt du denn mit der Elſe?“ „Ach! Sie heiratet mich nicht! Da iſt nämlich ein anderer Mann im Spiele!“ „Was du nicht ſagſt! Wer iſt denn das?“ „Ihr Vater!“ Der Alarmbereiter Zu den jüngſten vor dem Schnellrichter wegen Landfriedensbruch Abgeurteilten geſellte ſich ein Nachzügler. Der bisher unbeſcholtene Arbeiter H. Br. aus Neckarau ſoll bei dem am 19. v. M. in einer Neckarauerſtraße entbrannten„Flaggenkrieg“ eine Führerrolle geſpielt haben. Seine Parteigenoſ⸗ ſen ſuchen ihn zu entlaſten, die Gegner zu belaſten. Wie in faſt allen politiſchen Prozeſſen gingen die Zeugenbekundungen haarſcharf am Meineid vorbei. Während der eine beſchwor, den Angeslagten an einer grauen Joppe bei der Zuſammenrottung er⸗ kannt zu haben, nahm der Kronzeuge unter Eid eine weiße Windjacke auf ſich. Es nützte den Beſchuldig⸗ ten nichts, daß er als letzte Argumentation die Denunzierung des Nationalſozialiſten gegen ihn, den Kommuniſten, als Racheakt bezeichnete, weil er ihm vor Monaten ſchon den frommen Wunſch zu⸗ gehen ließ, ihm gehöre ein Hakenkreuz zentner⸗ ſchwer auf den Buckel gebunden. Eid bleibt Eid, ſolange der Meineid nicht bewieſen werden kann. Nach der Terrorverordnung droht das Geſetz für Zuſammenrottungen und Aufruhr die Mindeſt⸗ ſtrafe von einem Jahr Zuchthaus an. Der Staats⸗ anwalt hielt B. im Sinne des Geſetzes für über⸗ führt und ſtellte eine Beſtrafung ins Ermeſſen des Gerichts. Amtsgerichtsrat Schmitz berückſichtigte die bisherige Unbeſcholtenheit des Mannes, hielt ihn aber eines Landfriedensbruchs für ſchuldig und ließ ihn mit drei Monaten Gefängnis davonkommen. Diebe finden milde Richter Sechs Angeklagte zieren zuſammen die Bank. Diebſtahl, teilweiſe im Rückfall begangen, wird ihnen vorgeworfen. Wer aufgrund des anſcheinend großen Fanges der Kriminalpolizei eine Senſation erwartete, mußte ſeine Erwartungen zurückſchrau⸗ ben. Die Aermſten der Armen ſaßen da. Langjäh⸗ rige Arbeitsloſe mit kinderreichen Familien wollten ihre kärglichen Fürſorgepfennige ſtrecken. Sie be⸗ gaben ſich im vorigen Winter einige Nächte lang in die Maisfelder des Straßenheimer Hofes, verſorg⸗ ten ſich zentnerweiſe damit und betrieben einen kleinen Handel. Außer den Sechs, die ſich jetzt zu verantworten hatten, waren ebenſoviele bereits ab⸗ geurteilt. Man hatte ſich in Viernheim anſcheinend ſtillſchweigend zu dieſer Erwerbsquelle entſchloſſen. Trotz der wenig angebrachten Lächerlichkeit verſetzte die Erzählung, wie man ſich„entdeckte“, den Zu⸗ Filmrundſchau Roxy:„Zwei glückliche Tage“ Beſonders glücklich ſind die zwei Tage gerade nicht, die Jakob Tiedtee als Rentier in ſeiner neuen Villa am See erleben darf, denn er hat nicht nur mit den gleichen Widerwärtigkeiten zu kämpfen, wegen der er ſeine Stadt⸗ wohnung aufgab, ſondern er muß noch eine ganze Reihe weiterer Ungemütlichkeiten in Kauf nehmen. Seit dem Umzug klappt überhaupt gar nichts mehr, und nicht einmal in der Nacht findet er mit ſeiner Familie die wohlver⸗ diente Ruhe. Sein glücklichſter Tag bricht erſt an, als er die Stätte ſeiner größten Enttäuſchungen verlaſſen und in die Stadt zurückkehren kann. Dieſes kurze Geſchehen iſt und menſchliche Schwächen bringen. Das Publikum hat natürlich ſeine helle Freude an dieſen Vorgängen, denn es ſteht immer gerne, wenn die anderen Pech haben. Neben Jakob Tiedtke, der ohne Uebertreibung und mit an⸗ ee auffallender Zurückhaltung ſpielt, ſind eine ganze Unzahl erſter Luſtſpielkräfte beſchäftigt. Ida Wüſt gibt der Rentiersgattin Form, Claire Rom m der iſt wie ſtets ſehr ſympathiſch und Paul Hörbiger ſieht man als jugendlichen Liebhaber immer wieder gerne. Eine Meiſter⸗ leiſtung bietet Max Gülsdorf als Onkel Lüttchen. Senta Sönel and, Oskar Sima ſind ebenfalls mit bei der Partie. Dieſen ausgezeichneten Schauſpielern iſt es zu danken, daß verſchtedene allzu bewußte Uebertreibungen gerne überſehen werden. Das Glück hat den rechten Weg gefunden. sw. Mainz, 16. Aug. Zwei Altersrent⸗ ner von Mainz hatten für 50 Pfennige ein Los der Goethe⸗Geldlotterie erſtanden. Bei der in dieſen Tagen ſtattgefundenen Ziehung fiel der 1. Haupt⸗ gewinn mit 20000 Mark auf ihr Los. Somit be⸗ kommt jeder der glücklichen Gewinner 10000 Mark in bar ausbezahlt. g Aus Mannheimer Gerichtsſälen ſchauerraum in Heiterkeit. In einer Nacht ſtießen die fleißigen Feldarbeiter auf vermeintliche Feld⸗ hüter. Entſetzt flohen ſie, konnten ſich aber noch rechtzeitig davon überzeugen, es nur mit„Helfern“ zu tun zu haben. Daß keine der Parteien von dem Zuwachs erfreut war, bewies die Hauptverhand⸗ lung. Während drei der Angeklagten ſich ihre Be⸗ ſtrafung durch Geſtändniſſe zu erleichtern ſuchten, logen die andern, daß ſich die Balken bogen. Im Endeffekt machte ſich die klügere Methode bemerk⸗ bar. Den Geſtändigen blieben zwar infolge ihrer Rückfälligkeit je drei Monate nicht erſpart. Aber das Gericht(Amtsgerichtsrat Schmitz) be⸗ mitleidete die darbenden Familien und ſtellte den Angeklagten Ph. H. J. G. und K. H. Gnaden⸗ beweiſe in Ausſicht. Die Gruppe der Lügner wurde wie folgt verurteilt: N. S. und N. M. je 1 Monat und Gg. B. 3 Monate Gefängnis. Ein Schwindler verurteilt Mit ſchleichender Höflichkeit pirſchte ſich der 60⸗ jährige L. Sch. aus Mannheim auf kleinen Ortſchaf⸗ ten an Leute heran, deren Verhältniſſe er zuvor aus⸗ gekundſchaftet hatte. Bei dem Landwirt biederte er ſich über den Gartenzaun an, ſprach vom Wetter und den ſchlechten Zeiten. Auch der Großſtädter ſei heute, ebenſo wie der Mann auf dem Lande, ein vom Schick⸗ fal Geſchlagener. Nur Einigkeit und hilfsbereite Nächſtemliebe könne Allen eine beſſere Zukunft ver⸗ ſprechen. So leitete er in paſtoralem Ton ſeine Be⸗ trugsmanöver ein. Dem kleinen Landwirt wollte er behilflich ſein, ſeine Kammern als Warenlager zu vermieten. Einer Wirtin verſprach er durch Vermie⸗ ten ihrer Nebenzimmer gewinnbringende Chancen. Selbſtverſtändlich ſei er ſehr gerne erbbötig, durch Anzeigen die erforderlichen Intereſſenten aus der Stadt zu vermitteln. Der erſte Schritt beſtand je⸗ doch in der Leiſtung„dringender Vorſchüſſe“. Dann verſchwand der„Agent“ auf Nimmerwiederſehen. Sechs Zeugen traten in der Verhandlung gegen ihn auf, die um Beträge von 5 bis 25 Mark geſchädigt ſind. Und ſie mußten hören, daß ihr ſchmeichleriſcher Biedermann als erheblich vorbeſtrafter Bauern⸗ fänger gerichtsbekannt iſt. Staatsanwalt Dr. Schmitt ſprach vom Zuchthaus, das dem An⸗ geklagten nach ſeiner Vergangenheit blühe, falls ihm von Seiten des Gerichts mildernde Umſtände verſagt blieben. Gerichtsaſſeſſor Lamey berückſichtigte das hohe Alter und die geringe Schadenszufügung und erkannte auf ſechs Monate Gefängnis. Kommunale Chronik Aus dem Oppauer Stadtrat * Oppau, 18. Aug. In der letzten Stadt⸗ ratsſitzung nahm die Frage der Verleihung der Kreis um mittelbarkeit einen breiten Raum ein. Erhebungen ergaben, daß Oppau durch die Erhebung zur kreisunmittelbaren Stadt finan⸗ zielle Vorteile hätte und etwa 200 000% einſparen kb Es kam die Frage der Umbezirkung der mit Szenen ausgeſtattet worden, die nichts als Mißgeſchick N 35 58 auch die 8 Re 12 3 5 15 Stadt Oppau von Frankenthal nach Ludwigshafen zur Sprache. Feſtgeſtellt wurde, daß Oppau ſowohl wirtſchaftlich als auch kulturell viel mehr zu Lud⸗ wigshafen gehöre als zum Bezirk Frankenthal, dem zum Vorwurf gemacht wurde, für Oppau bisher in keiner Weiſe Unterſtützung gezeigt zu haben. Eine Kommiſſion ſoll ſich mit beiden Fragen nochmals befaſſen. 92 600 Mark Fehlbetrag * Hagsfeld bei Karlsruhe, 18. Aug. Der Vor⸗ anſchlag der Gemeinde Hagsfeld für das Rech⸗ nungsjahr 1932 ſchließt in der Ein⸗ und Ausgaben⸗ ſeite mit rund 148 500 Mk. ab. Der perſönliche Auf⸗ wand gegen das Vorjahr iſt um ca. 30 Proz. ge⸗ ringer. Trotzdem ergibt ſich nach reichlichen Ein⸗ ſparungen und Abſtrichen ein Fehlbetrag von 92 600 Mark. Dieſer Fehlbetrag iſt in der Hauptſache auf den erhöhten Fürſorgeaufwand, der in dieſem Jahre mit rund 80 000 Mk. eingeſetzt werden mußte, zurück⸗ zuführen. 7 Finanzielle Sorgen in Frankfurt * Frankfurt a.., 17. Aug. In der Stad tven ordneten verfammlung am Dienstag ſpra Bürgermeiſter Dr. Schloſſer von geradezu rigy⸗ roſen Beſtimmungen, die durch die Notverordnung den Kommuen aufgezwungen werden ſollen. Soweit der Magiſtrat mildernd eingreifen könne, geſchehe das. Jede Maßnahme werde aber durch die Finanz. kalamität bedroht, in der ſich die Kommunen befin⸗ den. Die Reichswohlfahrtshilfe würde von der Durchführung der Notverordnungsbeſtimmungen abhängig gemacht. Die Nachprüfung des augenblick. lichen Standes der Finanzen laſſe keine ſonderlich optimiſtiſchen Vorſtellungen zu. Es müſſe von außen Hilfe kommen. Wie das aber geſchehen ſoll, ſei noch durchaus unklar, ſo daß man faſt auf ein Wunder warte. Letzten Endes werde der Magiſtrat auf im. mer neue Einſparungen angewieſen ſein. Im Ver⸗ lauf der Sitzung kam u. a. die Kündigung von zu⸗ ſätzlichen Hauszinsſteuerhypotheken zur Sprache, die auf- miniſterielle Anweiſung durch die Stadt bei eini⸗ gen Siedlungsgeſellſchaften erfolgt iſt. Die Hypo⸗ theken wurden zu einem um 2 v. H. erhöhten Zins, ſatz auf weitere zwei Jahre belaſſen. Die Verſamm⸗ lung nahm einen Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion an, der den Magiſtrat auffordert, im Städtetag die Belaſſung ſolcher Hypotheken zu den urſprünglich feſtgeſetzten Zinsſätzen zu erwirken. Darüber hinaus ſolle auch ein Teil des Hauszins⸗ ſteueraufkommens zu Mietverbilligungen in Gemeinnützigen Siedlungen verwandt werden. * UI Leutershauſen, 16. Aug. Der Gemeinde⸗ rat nahm Kenntnis von einer ortspolizeilichen Vorſchrift des Bürgermeiſters, wonach unbegüter⸗ ten Perſonen in der Zeit vor 6 Uhr vormittags und nach 8 Uhr abends das Betreten der Feld⸗ wege verboten iſt. Die Vorſchrift iſt befristet und tritt Ende Oktober wieder außer Kraft.— Der Gemeinderat erteilte den vom Bürgermeiſteramt vorgelegten Vollzugsbeſtimmungen zur Getränke⸗ ſteuerordnung ſeine Zuſtimmung. Die Vollzugs, beſtimmung trat ſofort in Kraft. Fageslealeucles Freitag, 19. Anguſt Plauetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt not Dürkheim— Neuſtadt— St. Martin(Kropsburg!— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Palaſt⸗Theater:„Panik in Ehikago“.— Glorigo⸗Palaſt:„Jeder fragt nach Erika“.— Capitol:„Heimatklänge— Saltarello“.— Roxy⸗ Thearer:„Zwei glückliche Tage“.— Univerſum: Haſenrundfahrten „Das Lied einer Nacht“.— Scala⸗Theoter; „Die Mutter der Kompagnie“.— Alhambra; „Der Hexer“.— Schauburg:„Keine Feier ohne Meyer“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr, Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11-17 Uhr, Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaſſen Oſtoſtens“,— Stüdtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktag⸗ (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr, Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern. warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natnur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Oeffentl. Muſtkbücherei M 4, a Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt: Rhein⸗Pegel 15 16. 17. 18. 19.[Neckar⸗Pegel] 16. 17.16. 10. Basel.47.40 1,35.85.19 S M eim..08 3,85 8,80 8,75 ee e ee, Maxau 3265,17 5·08.89.91 Heilbronn 1201420 15 Mannheim..24.164,04.87.82 Plochingen, 1 0,18 e aus. 577 79 2756 Köln.62 2,54 2,50 2,42 2782 5 2 Waſſerwärme des Rheins: 23 Grad Schöne weige Zähne ſchon nach einmaligem Putzen mit der herrlich erfriſchend ſchmetkendeg „ Chlorodunt⸗Zahnpaſte“, ſärelet uns ein Raucher. Tube 50 Pf. u. 90 fl BFCCCCCCCCTCTCTCCbCTCßGTGTGTGTGGT0T0TGVͤTTbTGTGTGTPTGTGTCTGTGTCTVTCTTT—— See— n———ññ mi——.ñ ee Alpöruck Heitere Skizze von Wolfgang Federau Budweis lag in ſeinem Bett, und dieſes ſchwebte vergnügt und geräuſchlos durch den Aether, um⸗ ringt von Sternen, einem leuchtenden Vollmond und ſilberweißen Wölkchen. Wenn Budweis nach dem rechten Zipfel des Kopfktſſens griff, dann hob ſich das Bett in ſchwindelnde Höhen. Jaßte er nach dem linken Zipfel, blieb es mitten in der Luft ſtehen, und wenn er einfach ganz ſtill lag, dann fuhr es ge⸗ mächlich geradeaus— über eine ſtille, bläulich ſchat⸗ tende Landſchaft mit Wäldern, Wieſen, Bächen und Dörfern hinweg. Das Bett war alſo in ſeiner Art ein vollkom⸗ mener Mechanismus. Der nur den einen Nachteil beſaß, daß er plötzlich verſagte. Im ſelben Augen⸗ blick ſtürzte das Bett nebſt ſeinem Inſaſſen aus ungeheurer Höhe ſenkrecht hinab. Als es die Erde berührte, gab es einen gewaltigen Anprall, Bud⸗ weis flog förmlich hoch auf ſeiner Matratze— und von dieſer Erſchütterung wachte er auf. „Komiſcher Traum“, dachte er, langſam ins be⸗ wußte Leben zurückkehrend. Die Dunkelheit ſtand lautlos um ihn herum, ein wenig bedrohlich, un⸗ durchdringlich wie eine Mauer. Drei Sekunden ſpäter wurde die Stille von einem Geräuſch abgelöſt— einem ganz ſanften, vorſich⸗ tigen Geräuſch. Ohren— kein Zwetfel, da verſuchte jemand die Wohnungstür zu öffnen.„Ruhig, Karl, ganz ruhig!“ redete ſich Budweis ſelbſt zu, während ihm plötzlich heiß und bald wieder kalt wurde.„Nur nicht die Ueberlegen— nüchtern denken. Alſo, Du, Karl Budweis, liegſt hier in Deinem gewohnten Bett— in Deiner durch regelmäßige Mietzahlung Dir zuſtehenden Wohnung. Und irgend jemand, den Du vorausſichtlich nicht kennſt, verſucht mitten in der Nacht bei Dir einzudringen. Heimlich ſozuſagen. Weshalb? Um Dich zu beſtehlen zwefifel⸗ Ruhe verlieren! los— ein Einbrecher alſo.“ ö Budweis lauſchte mit geſpitzten Sehr ſtolz auf dieſe Leiſtung ſeines Hirns erhob ſich Budweis ganz leiſe, ſchlich im Nachthemde auf den Korridor. Er zitterte ein bißchen, ſeine Zähne ſchlugen klappernd aufeinander.„Es iſt ſehr friſch“, ſagte ſich Budweis und verſuchte, Zittern und Zähne⸗ klappern auf die niedrige Temperatur und auf ſeine mangelhafte Bekleidung zurückzuführen. Nach eini⸗ würde man von draußen nicht bemerken können. Dann ſchob er ſich auf Zehenſpitzen an die Tür heran. Im Sicherheitsſchloß ſtak der Schlüſſel— wenn man genau hinſah, bewegte er ſich ein wenig. So, als ob jemand von draußen her ſich damit abquälte, ihn aus dem Schlüſſelloch herauszuſtoßen. Vor⸗ läufig war dieſer jemand noch nicht ſo weit; aber es würde nicht übermäßig lange dauern, bis ihm das gelang. Und wenn er dann über einen guten Dietrich verfügte, bot ſich für das Oeffnen der Tür trotz des Sicherheitsſchloſſes eigentlich kein weiteres Hemm⸗ nis. Budweis legte das Ohr an die Tür. Deutlich hörte er es draußen ſchnaufen und brummen. Der oder die Einbrecher ſchienen bereits ſehr ſchlechter Laune zu ſein, daß ihnen Schloß und Schlüſſel ſolche Schwierigkeiten bereiteten. Und mit ſchlecht gelaun⸗ ten Verbrechern iſt nicht gut Kirſchen eſſen, dachte Budweis nicht ohne Berechtigung. Wenn ich die Tür aufmachte und ſie herein⸗ ließe?“ überlegte er. Aber gleich verwarf er dieſen Gedanken. Sie würden gewiß meinen, er wolle ſie niedermachen oder auf irgend eine Art überwältigen, und zur Waffe greifen, ehe er noch die Möglichkeit hatte, dieſes Vorurteil zu zerſtreuen. Ein ſolcher Schritt wäre alſo überaus gefährlich— ja, geradezu lebensgefährlich. „Wenn ſie hier ſtehlen wollen, ſo ſollen ſie es tun“ ſagte ſich Budweis und wiſchte ſeine merkwür⸗ 6 Ich werde mich nicht zur Wehr ſetzen. Ich nicht. Da ziehe ich ja doch den Kürzeren. Und außerder n dc derſher 8 gem Zögern machte er im Badezimmer Licht. Das dig feucht gewordene Stirn mit dem Hemdärmel ab. Der Gedanke, verſichert zu ſein, ließ ihn beinahe lächeln. Mochten die doch alles fortſchleppen, was ſie wollten— er würde ſie nicht dran hindern. Er hatte ſeine Prämie ordnungsmäßig bezahlt, man würde ihm alles erſetzen müſſen. Am beſten alſo, er legte ſich wieder ins Bett und ſtellte ſich ſchlafend. Aber gerade, als er dieſen Vorſatz ausführen wollte, kam ihm ein anderer Einfall.„Vielleicht“, ſo überkam es ihn,„haben ſie as auf Geld abgeſehen. Das erſetzt die Verſicherung nicht— aber vor illem: ich habe ja kein Geld. Wer hat denn ſchon Bargeld in der heutigen Zeit? Und wenn ſie nichts finden, werden ſie da nicht böſe ſein? Sich an mir rächen? Mich martern— mich vielleicht gar töten?“ Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Er lebte ſo gern. Sollte er nun auf ſolche Art ums Leben kommen? Es wäre entſetzlich. Er bedauerte, ſich niemals eingehend über die Gepflogenheiten der Herren Einbrecher unterrichtet zu haben. Und er bedauerte doppelt, daß er der Verſuchung, ſich Tele⸗ phonanſchluß legen zu laſſen, bisher ſo hartnäckig widerſtanden hatte. Jetzt hätte ihn ein Fernſprecher gerettet. Das Ueberfallkommando... Nun war das alles nicht mehr gut zu machen. N Der Schlüſſel im Sicherheitsſchloß, der erſ⸗ waagerecht ſtand, hatte jetzt bereits ſenkrechte Rich⸗ tung. Es konnte nur noch Augenblicke dauern, bis er herausgeſtoßen wurde und auf den Flurläufer fiel. Dann hatten die da draußen gewonnenes Spiel. Man mußte zu einem Entſchluß kommen. Jeden⸗ falls wollte Budweis nicht lebend in die Hände der Verbrecher fallen. Nein— das nicht! Auf nackten Füßen tappte er ins Wohnzimmer, öffnete das Fenſter, durch das der warme Atem der Frühlings⸗ nacht balſamiſch hereinſtrömte, kletterte auf die Brüſtung, ſchloß die Augen, befahl ſeine Seele dem Himmel und ſprang in die Tiefe.. Nicht ſehr tief, denn die Wohnung lag im erſten Stockwerk. Und unten war ein kleiner Vorgarten, deſſen weiche Erde den Fall milderte. So blieb Bud⸗ weis mit einem Knöchelbruch auf dem Raſen, mitten zwiſchen Stiefmütterchen und Narziſſen, liegen. entworſene und durch Bodenankauf vorbereitete Er war leider eine Minute zu früh abgesprungen, Andernfalls hätte er vielleicht gehört, wie der Kanzleirat Schmitzke, der über ihm wohnte, im Treppenhaus ein Streichholz entzündete, mit glaſig hervorquellenden Augen das Namenſchild„Karl Budweis“ entzifferte, ärgerlich vor ſich hinbrummte:! „Teufel, da hab' ich mich in der Etage geirrt“ und dann ſchwankend eine Treppe höher ſtieg. O Lautſprecher in der St. Pauls⸗AKathedrale. Trotz zahlreicher Proteſte aus kirchlichen Kreiſen ſind jetzt in der St. Pauls⸗Kathedrale eine Reihe Laut⸗ ſprecher angebracht worden, zunächſt für die einzel⸗ nen Galerien und im Mittelſchiff für die Bänke des Londoner Stadtrats. Die beſonders ſchlechte Akuſtil in der Kathedrale hatte bisher die Predigt für die überwiegende Zahl der Beſucher völlig unverſtänd⸗ lich gemacht. Eine perſiſche Totenſtadt gefunden. Bei den Ausgrabungen der franzöſiſchen Forſchungsexpedi⸗ tion in Südperſien in der Nähe von Nehewend wurde nach Berichten des Konſervators im Louyre Muſeum Dr. Contenau, der die Expedition leitete, 1 eine Totenſtadt gefunden. Contenau erklärt, die Gräber aus der Zeit zwiſchen 3000 bis 1100 v. Chr. ſtammen. 5 Die Großſtädte werden kleiner. Während bis her in allen europäſſchen Großstädten ein ſtändiges Wachſen der Einwohnerzahl zu verzeichnen war, iſt jetzt nicht nur ein Stillſtand, ſondern auch eine Ab⸗ nahme der Bevölkerungszahl feſtzuſtellen. Sowohl Berlin als auch eine Reihe anderer ſtädte verlieren an Einwohnern und auſelle des Wanderungsgewinnes iſt ein Wanderungsver⸗ luſt getreten. Dieſe Tatſache iſt umſomehr über, raſchend, als man von ſtädtebaulicher Seite mit Aus bau und Erweiterung der Städte gerechnet hatte u bereits Großſtadtpläne für etwa 120 Millionen Be⸗ wohner Deutſchlands ausgearbeitet waren. wohner ausgereicht. künftige Berlin hätte für 12 bis 15 Millionen Be den ** Groß⸗ 1 iu N A n Fe 3 Weer.* . ddeutſche Aus Baden Zum Todesſturz vom Seil Schwetzingen, 18. Aug. Der gemeldete Doppel⸗ lodesſturz ereignete ſich bei der Abſchiedsvorſtellung der Seiltänzerfamilie Albert Frank, die ſeit ſechs Tagen in Schwetzingen gaſtierte. Der Beſitzer und ſeine beiden Kinder, die zwölf Jahre alte Toch⸗ ler Ingeborg und der elf Jahre alte Sohn Horſt ſowie der 16 Jahre alte Artiſtlehrling Haus Neuner liefen über das hohe Seil. Als die beiden Kinder ihrem voranſchreitenden Vater auf dem Seil nachfolgen wollten und etwa ein Drittel der Seil⸗ länge hinter ſich hatten, löſte ſich ein Verbindungs⸗ haken des ſtraff angeſpannten Seiles, das nachgab. nter dem entſetzlichen Aufſchrei der vielen Zu⸗ ſchauer ſtürzte die eine Gerüſtſtange ein. Die auf dem 12 Meter hohen Seil arbeitenden Artiſten ſtürz⸗ len in die Tiefe. Die beiden Kinder und der Lehr⸗ ling kamen kopfttber zur Erde und wurden noch von dem nachſtürzenden Seilgerüſt ſchwer getroffen. Blutüberſtrömt mußten ſie vom Platze getragen werden. Hans Neuner liegt mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen ſchwer darnieder. Es wurde feſtgeſtellt, daß der eiſerne Verbindungshaken von Drahtſeil und Spannſchraube nachgegeben hat und dadurch das Seil freigegeben wurde. Die wirk⸗ lichen Urſachen des furchtbaren Unglücks müſſen durch die Unterſuchung geklärt werden. Ein be⸗ sonders tragiſcher Zufall iſt es, daß die kleine Inge⸗ borg vor 8 Jahren als dreifähriges Kind zum erſten Male bei einer Vorſtellung der gleichen Gruppe in Schwetzingen auf das hohe Seil durfte. Der ganzen Einwohnerſchaft hat ſich eine große Erregung be⸗ mächtigt. * Hanbdſchuhsheim, 18. Aug. Im Alter von 68 Jah⸗ ten iſt hier der ſeit drei Jahren im Ruheſtand lebende Oberlehrer a. D. Heinrich Gund geſtor⸗ ben. Gund, von Plankſtadt bei Schwetzingen ge⸗ hürtig, hat zuerſt in Rot⸗Malſch, dann in Wilhelms⸗ feld, Lützelſachſen und Gauangelloch amtiert. Die erſte Hauptlehrerſtelle bekleidete er in Remsbach bei Oberkirch und kam dann nach Lobenfeld, wo er 7 Jahre weilte. Die nächſte Stelle war Neckarhau⸗ ſen bei Ladenburg, wo er weitere 25 Jahre, zuletzt als Oberlehrer, im Schuldienſt äußerſt erfolgreich tätig war und damit eine Geſamtdienſtzeit von 4 Jahren erreichte. Der Verſtorbene hat ſich jeder⸗ zeit und allerorts als ein feinfühlender, vorwärts⸗ ſtrebender Pädagoge gezeigt, dem die allgemeine Achtung und Wertſchätzung nicht verſagt blieb. Aus der Pfalz Motorradunglück nd, Oggersheim, 18. Aug. Dem 23 Jahre alten Motorradfahrer Willi Schuhon aus Frankenthal, ſowie deſſen Vater als Soziusfahrer iſt geſtern abend auf der Frankenthaler Straße ein Unglück zugeſtoßen. In der Nähe des Ebertplatzes paſſier⸗ ten ſie ein beſprengtes Stück. Das Fahrzeug kam plötzlich ins Rutſchen. Beide Fahrer wurden vom Motorrad ſo unglücklich auf die Straße geſchleudert, daß ſie Knöchelbrüche davontrugen und von der hie⸗ ſigen Freiwilligen Sanitätskolonne in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Frankenthal verbracht werden mußten. Großfeuer Garnſtall, 16. Auguſt. Am Samstag abend er⸗ tönte plötzlich die Sturmglocke. Im Anweſen des Landwirtes und Fabrikarbeiters Hirſch in der Hauptſtraße war auf dem Heuſpeicher ein Brand aus⸗ gebrochen, der infolge der großen Heuvorräte einen hebrohlichen Umfang anzunehmen ſchien. Durch das talkräftige Eingreifen der Feuerwehr und der Ein⸗ wohnerſchaft konnte das Feuer jedoch bald gelöſcht werden, ſo daß größerer Schaden glücklicherweiſe nicht entſtand. Am Brandplatze war auch die Feuer⸗ wehr Annweiler erſchienen. Die Brandurſache iſt unbekannt. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Der Frankfurter Schinderhannes Die Autofalle bei Niederhöchſtadt— Kollisiebſtähle im Großen Ein Wachhund, wie er nicht ſein ſoll Wir berichteten bereits über die Feſtnahme des Frankfurter Räuberhauptmanns Lorenz und ſeiner vielköpfigen Bande. Inzwiſchen gingen die polizei⸗ lichen Ermittlungen mit Hochdruck weiter. Wir ſind heute bereits in der Lage, eine Anzahl ganz beſon⸗ ders ſchwere Fälle berichten zu können. Durch die Ermittlungen der Polizei iſt bereits feſtgeſtellt worden, daß der größte Teil der im ver⸗ gangenen Jahre gemeldeten Raubüberfälle und bis⸗ her nicht geklärten Einbrüche auf das Konto der Bande Lorenz zu ſetzen iſt. Hinzu kommen noch eine große Anzahl von Rollwagenberaubungen. Da der eigentliche Bandenchef Lorenz wegen eines Tot⸗ ſchlags 14 Jahre Zuchthaus hat, wird er kaum eine höhere Zuſatzſtrafe als ein Jahr erhalten können, eine nicht gerade ſchwere Sühne für ſeine Vergehen. Von den Bandenmitgliedern wohnten fünf im Vor⸗ ort Weſthauſen. Bezeichnend iſt, daß ſowohl Lorenz als auch der zweite Haupttäter Kramer die Gaune⸗ reien faſt ſtets am Samstag und Sonntag verübten. Sie waren nämlich nicht arbeitslos, alſo Not konnte die Triebfeder ihrer Taten nicht ſein. Am 2. März 1930 lauerten Lorenz und Kra⸗ mer den Liebespärchen im Stadtwald auf. Beide waren zu Rad und ſchwer bewaffnet. Man pürſchte ſich an ein Pärchen heran. Die Räu⸗ ber trugen Bärte und Masken. Als Kramer nicht recht zog und ſich verdrücken wollte, ſchoß Lorenz ſcharf hinter ihm her und brüllte: Du Lump wirſt hier verſcharrt, wenn Du nicht bei der Stange bleibſt. Das erſte Liebespaar wurde mit den Piſtolen zur Herausgabe von Geldbörſen, Handtaſche und Mantel gezwungen. Da das Mädchen ſchrie, warf ihm Lorenz den Mantel wieder ins Geſicht. Die Geldbeute waren zehn ganze Mark. Am folgenden Samstag legten ſich Lorenz und Kramer auf der Chauſſee bei Niederhöchſtadt auf die Lauer. Lorenz hatte mit ſeiner mitgebrachten Säge einen Baum umgelegt. Der erſte Motorrad⸗ fahrer wurde vor dieſem Hindernis angehalten. Der Motorradfahrer nahm die Sache zuerſt nicht ernſt, bis ihm die Lederjacke vom Leib geriſſen wurde. Als er flüchtete, rannte ihm Lorenz nach und ſchlug ihn mit einem Hammer nieder. Die Jacke wurde am gleichen Tag für 10 Mark verſchärft. Vor Praunheim warteten die Kumpane am kom⸗ menden Samstag wieder auf neue Opfer. Mit einer Drahtſchere hatte Lorenz einen Gartenzaun abgeknipſt und den Draht über die Straße geſpannt. Wenige Minuten ſpäter raſte ein Radfahrer wider das Hindernis, ſtürzte und wurde von Lorenz erſt bewußtlos geſchlagen, dann gefeſſelt und in den Straßengraben gezerrt. Im Stadtwald wurde ein arbeitsloſer Schneider auf die gleiche Art und Weiſe vom Rad geriſſen, ausgeplündert und dann mit dem Geſicht auf die Erde gelegt. Während Kramer die Radſchläuche durchſchnitt, ſtieß Lorenz dem zittern⸗ den armen Teufel die geladene Waffe in den Rücken. Dann riſſen beide aus. Eine beſonbere Spezialität von Lorenz, Wolf, Kramer und Dollenburger bildete die ſyſte⸗ matiſche Beraubung von Rollwagen. Dabei hatten ſie es auf ein und denſelben Fuhrmann abgeſehen, der dadurch ſelbſt in Verdacht kam. In einiger Entfernung der Bande folgte ſtets der Heh⸗ ler mit dem Drückkarren, um ſofort aufladen zu können. Einmal klauten die Burſchen einen Sack Kartoffeln, einen Zentner Butter und einige tauſend Eier. Zu Hauſe wurde ſofort eine Omelette von 4 Pfund Butter und 60 Eiern hergeſtellt und zu Viert verzehrt(ſiel). Im ganzen ſtahlen die Gauner allein 54 Zentner Butter, ſo daß die Hehlerin, den Bedarf als übergedeckt auſah und den Rat gab, Stoffe zu klauen. Lorenz und Dillenburger erwiſch⸗ ten tatſächlich ein fabelhaftes Kolli, das aber zu ihrem Entſetzen nur 2000 Kriminalromane enthielt. Dieſe Beute wagten ſie, da eine Belohnung von 2000 Mark ausgeſetzt war, nicht zu verſilbern. Die Li⸗ teratur wurde dem Main übergeben. In einer anderen Kiſte, die der mitfahrende Hehler gleich in Empfang nahm, lagen fein in Stroh verpackt über 100—— leere Flaſchen. Diebespech. Beim Er⸗ brechen einer Hotelgarage fanden die Räuber einige Kraftwagen, deren Fenſter mit den Piſtolenkolben eingeſchlagen wurden. Koffer mit Kleidern bedeu⸗ teten gute Beute, aber ein Muſterkoffer mit Schuhen war ein Fiasko, da es ſich um lauter linke Stiefel han elte. Bei einem Einbruch in der Römerſtadt wurden die Gauner geſtört. Nach einer Stunde, als die Luft ſauber war, kehrten ſie zurück und holten die bereits eingepackten Säcke mit mehreren Zentnern Lebens⸗ mittel in aller Ruhe und Frechheit ab. Ein Ko⸗ lonialwarengeſchäft hatte die Bande ſchon vier Mal heimgeſucht. Beim fünften Mal wurden ſie vom Nachtwächter, der auch noch einen Hund mithatte überraſcht. Lorenz, der auf der Straße Schmiere ſtand, meldete„Lampen“ und ging„ſtiften“. Der Wächter ſchoß und traf den Einbrecher Dillenburger ins Bein. Dieſer rollte ſich ſeelenruhig mitten zwiſchen eine Anzahl Bohnenſtangen, Wächter und Hund gingen, ohne ihn zu bemerken, auf einige Schritte an dem verwundeten Einbrecher vorbei. Der fabelhafte Wläichterhund iſt zur goldenen Medaille für beſonders polizeiliche Eignung vorgeſchlagen. Jede neue Vernehmung der Kriminalpolizei deckt weitere Untaten der Bande auf. Die Liſte iſt noch lange nicht erſchöpft und wird, wie wir heute ſchon ſagen dürfen, einen geradezu grotesken Umfang an⸗ nehmen. Die Bevölkerung von Frankfurt kann der Kriminalpolizei aufrichtigen Dank wiſſen, daß ſie dieſe gefährlichſte Bande, die im letzten Jahrzehnt ihr Unweſen trieb, endlich hinter Schloß und Riegel bringen konnte. Augenblicklich ſucht das Einbruchs⸗ kommiſſariat die Adreſſen der zahlreichen, teils ge⸗ werbsmäßigen, teils gelegentlichen Hehler heraus⸗ zubekommen. Eine Anzahl iſt bereits bekannt. Auch hier iſt noch mit zahlreichen und vielleicht auch über⸗ raſchenden Feſtnahmen in den nächſten Tagen zu rechnen. Sch. Aus den Mainzer Gerichtsſälen § Mainz, 16. Aug. Vor einiger Zeit waren vom Bezirksſchöffenge⸗ richt zwei D⸗Zug⸗Diebe zu je 3 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ aufſicht verurteilt worden. Gegen dieſes Urteil hatte der 27 Jahre alte Kaufmann Flormann aus Warſchau Berufung eingelegt. Die Sache wurde da⸗ her geſtern nochmals vor der Großen Ferienſtraf⸗ kammer verhandelt. Mit Rückſicht darauf, daß Flor⸗ mann ein ſtarker Pſychopath iſt, ermäßigte das Ge⸗ richt die Strafe auf 2½ Jahre Zuchthaus. Die Nebenſtrafen bleiben voll beſtehen. Vor dem Jugendgericht hatte ſich ein 17 Jahre alter Arbeiter wegen Einbruchs und Diebſtahls zu verantworten. Er war beſchuldigt, mit einem Komplizen, der ſich demnächſt wegen dieſer Straf⸗ taten vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantwor⸗ ten haben wird, 16 Einbrüche in Trinkhallen inner⸗ halb und außerhalb der Stadt verübt zu haben. Sie ſtahlen dabei Getränke, Süßigkeiten ſowie Eß⸗ und Rauchwaren. Das Gericht verurteilte den jugend⸗ lichen Einbrecher zu 1 Jahr 3 Monaten Ge⸗ fängnis und billigte ihm 5 Jahre Bewährungs⸗ friſt zu unter der Bedingung, daß er ſich allen ein⸗ tretenden Erziehungsmaßnahmen unterzieht und nicht aus der Erziehungsanſtalt entweicht. f 143. Jahrgang/ Nummer 383 r Nachbargebiete Unterſchlagungen eines Kirchenpflegers * Schramberg, 17. Aug. Wie das„Schwarz⸗ wälder Tagblatt“ berichtet, wurden bei einer Unter⸗ ſuchung größere Unterſchlagungen des Kirchenpflegers in Spaichingen feſtgeſtellt. Leidtragende ſind der Obere Schwarzwaldgau der Deutſchen Turnerſchaft mit 700 J, ſowie eine Bau⸗ ſparkaſſe mit etwa 1800 /. Die Kaſſen der beiden Organiſationen wurden von dem Kirchenpfleger verwaltet. Unfall, kein Verbrechen * Aſtheim(Ried), 15. Aug. Die Sektion der Leiche des aus dem Schwarzbach geländeten Gemeindefeld⸗ ſchützen Ferdinand Burger hat ergeben, daß der Mann gelebt hatte, bevor er ins Waſſer ging. Er dürfte alſo beim Baden den Tod durch Ertrinken gefunden haben. Die Gerüchte, daß er ermordet und ins Waſſer geworfen worden ſei, haben ſich als halt⸗ los erwieſen. Tödlicher Unglücksfall sw. Schotten, 15. Auguſt. Infolge eines Unglücks⸗ falles verſtarb der Studienaſſeſſor Dr. Will Wallenfels von der hieſigen Realſchule. Er hatte einen Unfall auf einer Motorradfahrt von Frankfurt nach Gießen. Unterwegs war er von einem Auto überholt worden, dem er ganz auf die Seite auswich, jedoch dabei auf den Steig kam, ſodaß ſein Rad ins Schleudern kam und er ſtürzte. Er fuhr nach Gießen in einem Auto zurück, hatte aber unterwegs ſchon über ſtarke Kopfſchmerzen zu klagen. Man ſtellte in der Gießener Klinik einen Bluterguß im Kopf feſt und zwar zwiſchen Gehirn⸗ und Schädeldecke. Die ſofortige Operation konnte ihn leider nicht retten, er iſt kurz darauf geſtorben. Beim Baden ertrunken Sw. Nierſtein, 17. Aug. Beim Baden im Rhein ertrank in der Nähe des Kornſand am Montag abend der in den 5her Jahren ſtehende Anton Berg aus Geinsheim. Die Leiche wurde alsbald geborgen. Vermutlich hat B. einen Herzſchlag erlitten. Hauseinſturz * Bad Kreuznach, 17. Aug. Ein Hauseinſturz er⸗ eignete ſich im benachbarten Pfaffenſchwaben⸗ heim, der glücklicherweiſe für die Bewohner noch glimpflich abging. Ein Knecht hörte im Erdgeſchoß plötzlich ein verdächtiges Kniſtern. Er alarmierte die übrigen Hausbewohner, die eiligſt das Gebäude verließen. Im nächſten Augenblick ſtürzte es kra⸗ chend zuſammen. Seitenwände und Böden brachen in den Keller, Das Inventar wurde demoliert, Eine hohe Staubfontäne ſtand noch lange über dem Trümmerhaufen. * tt. Hirſchhorn, 17. Aug. Bei dem vorgeſtern ſehr lebhaften Badebetrieb auf dem jenſeitigen Neckar⸗ ufer ereignete ſich ein Unfall, der leicht ſchlimme Folgen hätte haben können. Ein vierjähriger Junge, der in einem unbewachten Augenblick auf ein dort angebrachtes Sprungbrett geklettert war, rutſchte aus und fiel rücklings in das Waſſer. Durch das entſchloſſene Handeln der am Neckarufer befind⸗ lichen Herren Katzenberger und Oberingenieur Fink, die ſofort dem Jungen nachſprangen, wurde größeres Unheil verhütet. (Mainz, 16. Auguſt. Montag vormittag wurde zwiſchen den Bahnhöfen St. Goar und Werlau auf dem Gleis Koblenz—Bingerbrück eine 18 bis 20 fäh⸗ rige weibliche Leiche gefunden. Anſchefnend liegt Selbſtmord vor. Da man keine Papiers vor⸗ fand, konnten die Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt — mer ffeuklleton: l. B.. A. Melßner ⸗Kommunalpolilik u. Sokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1. V. Richard Schönfelder„Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakobgaude fämtlich in Mann„ ergusgeber, Drucker und Verleger: Hruckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim K 1. 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte Die deutsche leinen-Opanke mit Gummisohle und Voſſgummi- Absatz in reizd. Farbwirkungen leder- Opanke besond. billig in 5 vielen Modellen vorrötig.. M. 5 Lelnen-Schnür-⸗ u. Spangenschuhe mit Weißer Gummi- sohle, besonders billig, für Damen 2. 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Wieder nicht einheitlich und nicht ohne Rückſchläge, aber in der Grundhaltung ungebrochen. International hat ſich die Bewegung nun auch etwas verbreitert, ſelbſt die deutſchen Börſen ſind ſeit An⸗ fang der vergangenen Woche erfaßt worden. Auch hier iſt die Feſtſtellung zu machen, daß es ſich nicht um eine vorwiegend ſpekulative Hauſſe handelt; im Gegenteil kommt ſie der berufsmäßigen Spekulation völlig überraſchend, denn die Kurſe ſind ihr „davongelaufen“, ohne daß ſie dabei war. Die deutſche Kursbewegung hat die Eigentümlichkeit, Haß ſog. Nebenwerte mit barem Geld, nicht mit Spekulationskrediten, gekauft wurden, davon in erſter Linie ſolche Werte, bei denen man am erſten die Auswirkungen einer Beſchäftigungsvermehrung erwartet, ſo bei den Bau⸗ werten. Dieſe Kursentwicklung auf den deutſchen Aktien⸗ märkten hat vermutlich keine allzu große Bedeutung für die Konjnktur ſelbſt, aber ſie iſt ein ſehr gutes Bei⸗ ſpiel dafür, daß ſelbſt in der für ausſichtslos und troſtlos betrachteten Wirtſchaftslage Auftriebskräfte ſchlum⸗ mern, die ſich mit Erfolg regen, wenn ihnen nur et was Luft gelaſſen wird, wenn ſie nur etwas von der Angſt be⸗ freit werden, daß ſie von der politiſchen Seite her Keulen⸗ ſchläge zu vergewärtigen haben. Nun gilt es, Woche um Woche ſorgfältig das Keimen und Sprießen zu überwachen. Aus vereinzelten Anfängen. aus Regungen, die hie und da feſtzuſtellen waren, ließ ſich erſtmals vor einigen Wochen ein gewiſſer Zuſammen⸗ hang herſtellen, und unſere Leſer, die dieſer Entwicklung aufmerkſam gefolgt ſind, werden rückblickend dieſe Zuſam⸗ menhänge heute deutlicher ſehen. Es kann nicht mehr zweifelhaft ſein, daß, vom Standpunkte der Weltkonjunktur aus, ein erſter Anlauf einen gewiſſen Erfolg gehabt hat. indem einerſeits ein Teil des brachliegenden Kapitals bereits wieder für eine Anlage hat gewonnen werden können und andererſeits auf den Warenmärkten, beſonders bei Rohſtoffen, eine nachhaltige Preisbeſſerung ein⸗ getreten iſt. Eine beſondere Feſtigkeit haben gezeigt die Metalle, Häute, Baumwolle, Jute, Seide, Getreide, Kaffee, Zucker und Gummi, beſſern konnten ſich Wolle und Oele, während an⸗ dererſeits beiſpielswetſe Kohle und Butter ſich weiterhin internattonal abgeſchwächt haben.(Vergl. auch den ſpeziellen Warenmarktbericht). Ob die Preiſe weiter ſteigen oder auch wieder etwas zurückgehen— das iſt beim Getreide der Fall geweſen—, iſt nicht ſo ſehr das Entſcheidende wie die Tat⸗ ſache, daß deny Preisrückgang deutlich ab⸗ gebremſt iſt. Der Deflationsprozeß iſt international beendigt. In dem Augenblick, in dem dieſe Erkenntnis in die Breite gedrungen iſt, fällt diejenige Kaufhemmung weg, die aus der Erwartung weiterer Preisrückgänge entſteht, und tritt derjenige Kaufreiz in Kraft, den die Möglichkeit bezw. Wahrſcheinlichkeit weiterer Preiserhöhungen bilden. Auf Letzteres ſind nun die Augen geſpannt gerichtet, ſie warten auf die Ankündigungen von größeren Käufen in Roh⸗ ſtoffen und im Anſchluß daran auch auf eine langſame und ſtufenweiſe fortſchreitende Vermehrung der induſtriellen bezw. wirtſchaftlichen Betätigung überhaupt. Bereits jetzt hat ſich eine unverkennbare Belebung an den Ro h⸗ ſtoffmärkten ergeben, wenn dieſe auch— glücklicher⸗ weiſe— noch keine übertriebenen Formen angenommen hat. Auch aus induſtriellen Gebieten wird die erwartete Folge der Preisſteigerung gemeldet, ſo bei⸗ ſpielsweiſe aus der Seideninduſtrie der nordamerikaniſchen Südſtaaten, wo Fabriken wieder in Betrieb genommen und die Löhne erhöht wurden. Mit beſonderem Intereſſe wird der nächſte Auftragsausweis der amerikaniſchen Etſen⸗ und Stahlinduſtrie erwartet, der wegen ſeiner großen Bedeutung den Beweis für die Richtigkeit der „Zündung“ erbringen müßte. J. So aufmerkſam dieſe Entwicklung beobachtet werden muß und ſo berechtigt die Befriedigung über das A b⸗ Dbremſen der Kriſe wenigſtens in wichtigen Teilen der Weltwirtſchaft iſt, ſo muß man ſich und das kann nicht oft genug betont werden, natürlich vor Uebertreibun⸗ gen und allzu kühnen Erwartungen hüten. Die deutſche Volkswirtſchaft kann leider vorerſt nur mit einem gewiſſen Neide ſehen, daß es anderwärts früher als bei ihr beſſer zu werden verſpricht. Das iſt nun einmal die unabäuderliche Folge da⸗ von, daß Deutſchland bisher am meiſten zu bluten hatte und daher am längſten zur Erholung braucht, zum aubern aber auch die Folge davon, daß Deutſch⸗ land überwiegend ein Verarbeitungsland iſt und als ſolches erſt mit an letzter Stelle unter den Wirtſchaften ſtehen kann, werden. Aus dieſer Erkenntnis heraus wird man nicht ver⸗ zweifeln dürfen, wenn ſich Beſſerungszeichen in Deutſch⸗ land ſo gut wie gar nicht bemerkbar machen, wenn im Gegenteil die jahreszeitliche Wende eine neue Belaſtung der Volkswirtſchaft bringen mag. 5 die von der Koujunkturbeſſerung erfaßt 5. Die wachſende Ernte wurde durch den Sonnenſchein der letzten Wochen ſo gefördert daß in den Schneideautgebieten der Pfalz und Badens die Sandblatternte in Gang kam. Die zuerſt in Betracht kommenden Frühſatzſelder liefern einen in ausgezeichnetem Zuſtand befindlichen Tabak. In beſonders ſonnenreichen Ortſchaften mit gleichbleibender Witterung hat bereits die allgemeine Ernte eingeſetzt und wünſcht man nur, daß für die nächſte Zeit keine ſtarke Niederſchläge eintreten. In der Rheinpfalz hat man mit dem Vorbruch des Sanbblattes ſchon etwas früher begonnen gehabt; was bis⸗ her geerntet wurde, erweiſt ſich auch dort als ſchönfarbig und leichthändig, ſodaß Verwendbarkeit für Zigarren⸗ wie Rauchtabak gegeben iſt. Das Mittelgut zeigt in den pfäl⸗ iſchen Gebieten ſehr großen Blattumfang bei feiner ippenbildung. Die Ernte des Hauptgutes wird demnächſt erſt ihren Anfang nehmen.— Leider iſt der Tabak in verſchie⸗ denen Gebieten durch Hagelſchlag beſchädigt worden, in Unterbaden in den Gemarkungen Feudenheim, Käfertal und Wallſtadt, im Hanauerland durch ein ſchweres Gewitter mit ſtrichweiſem Hagelſchlag im Bezirk Buch⸗ matten, auf der badiſchen Hardt in den Gemeinden Hoch⸗ ſtetten und Egenſtein. An den letztgenannten Plätzen wur⸗ den die Tabakfelder teilweiſe vernichtet, was um ſo ſchmorz⸗ hafter für die betroffenen Landwirte iſt, als der Tabak ſehr gut ſtand und eine vorzügliche Ernte verſprach. Auch über die Uckermark zog ein ſchweres Unwetter, das großen Hagelſchaden am Tabak in den Bezirken Schwedt, Crie⸗ wen und Nipperwieſe anrichtete, ſodaß dort ein Teil der Tabakernte verloren iſt. 5 Auf die Preisgeſtaltung dürfte von dieſen Schä⸗ den vorläufig keine Einwirkung ausgehen Beſuchsfahrt über die badiſchen Tabakfelder durch den Direktor des Tabakforſchungsinſtituts in Forchheim, Herrn Dr. König, erläutert wurde, hat dieſes Inſtitut auch er⸗ folgreiche Beſchattungsverſuche mit Hopfen, Mals, Stangen⸗ bohnen und Weinreben angeſtellt und dabei Tabak gezüch⸗ ſichern ſoll. bergiſchen die bei einer der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 383 Die Grundlagen einer Krisenwende Das Ausland haf den Voririff In einem Punkte iſt allerdings eine folgerichtige Wei⸗ terentwicklung feſtzuſtellen, die konjunkturell von Wichtig⸗ keit iſt: die Geldlage iſt noch flüſſiger ge⸗ worden. Eine Diskontſeukung wäre durchaus angezeigt und wäre bekanntlich auch ſchon Anfang Juli erfolgt, wenn nicht die Baſler Bank, die bis zum offiziellen Ende des Youngplans befragt werden muß, wenn der Diskont unter 5 Prozent herabgeſetzt werden ſoll, ihre Zuſtimmung nicht verweigert hätte. Aber dieſes Hindernis wird nicht entſcheidend bleiben dürfen, eine Diskontſenkung muß ſchließlich auch ohne die ausdrückliche Zuſtimmung der Bafſler Bank er⸗ folgen. Sie bedeutet im Grunde doch eine wirkſamere Maßnahme zur Vorbereitung einer Kriſenwende auch in Deutſchland als die kleinen Hilfsmittel, die doch nur auf eine Erweiterung des Notenumlaufs der Reichsbank hin⸗ auslaufen. Die Diskontſenkung iſt auch ein weſentlicher Teil einer Bereinigung der Schuldeufrage, nicht zum minde⸗ ſten der Frage der Auslandsſchulden. nach wie vor aktuell, Dieſe bleibt und wenn in den letzten Wochen der Gold⸗ und Deviſen⸗ beſtand der Reichsbank auch eine Vermehrung gezeigt hat, ſo will das zunächſt noch nicht viel beſagen; größere An⸗ forderungen kommen zum Monatsende wieder an die Reichsbank und vor allem im Herbſt. Und gleichzeitig hat der im Juli auf 66 Mill. 4 verminderte Aus ⸗ fuhrüberſchuß beſtätigt, daß die Beibehaltung des an ſich ſchon ſtark rückläufig geweſenen durchſchnittlichen Ueberſchuſſes vom erſten Halbjahr im zweiten nicht wird erwartet werden können. Aber die Zuſpitzungen, die ſich von dieſer Seite her ergeben mögen, kommen nicht unerwartet, ſie ſind in ihren Auswirkungen bereits vorweggenommen und werden auf den rein konjunkturel⸗ len Ablauf keinen weſentlich rachteiſigen Einfluß mehr haben. Die Kurſe der deutſchen Renten bei⸗ ſpielsweiſe haben ſich ſeit langem darauf eingeſtellt, daß vielleicht doch noch einmal ein Zinseirngreff erfolgt — wofür neuere Anhaltspunkte nicht vorliegen—, und das Ausland ſchätzt die Forderungen an Deutſchlaud ohnehin mit kaum 30 Prozent ein. Allerdings kommt die Klärung dieſer Fragen nicht vom Fleck, was ein ſtarkes Unſicherheitsmoment in der Wirtſchaft beläßt. Die Wende an den Warenmärkfen Der Boom in den USA. Preisgewinne für Indusiriesfioffe bis zu 50 VfH. An den Rohſtoffmärkten der Welt iſt ſeit Juli, beſon⸗ ders fühlbar aber ſeit Anfang Auguſt ein grundlegender Tendenzwandel eingetreten. Die Warenpreiſe waren ſchon ſeit längerer Zeit auf einen Stand geſunken, der für die Erzeuger nicht nur jede Gewinnſpanne vermiſſen ließ, ſondern ihnen auch noch ſchwere Verluſte zufügte. Von hier aus in Verbindung mit den zuſammen⸗ geſchrumpften Lägern der Induſtrie und des Handels, mit der Tendenz zu weiterer Geldverbilligung und der Ten⸗ denz, die Produktion möglichſt mehr in Einklang mit dem Weltkonſum zu bringen, mußte eines Tages die große Wende einſetzen. Den äußeren Anlaß hierzu bot das mit giganti⸗ ſchen Kreditmitteln— die regierungsſeitig ins Feld ge⸗ führten Operationsgelder und— Kredite, die, was die Warenmärkte betrifft, von der jüngſt geſchaffenen J. N. Commodities Lending Corp. geleitet werden, dürften mit faſt 4 Milliarden Dollar kaum zu hoch gegriffen ſein!— und inſofern zunächſt rein ſpekulativ unternommene An⸗ kurbelungsmanöver der Vereinigten Staaten. Wie die aus der Tabelle erſichtlichen Preisſteigerungen zwiſchen Ende Juli und dem Auguſtverlauf zeigen, hat dieſes Preismanöver durchſchnittlich zu 10proz. Beſſerun⸗ gen, bei Baumwolle, Jute, Kupfer, Zink und Kautſchuk ſo⸗ gar noch zu weſentlich ſtärkeren Erhöhungen geführt. Was den tiefſten Stand der Preiſe ſelbſt an⸗ belangt, ſo iſt dieſer bei den meiſten Welthandelsartikeln im Laufe des Juni erreicht worden. Gegen⸗ über dieſen kataſtrophal gedrückten Preiſen, die bei ein⸗ ſeitig von der Angebotsſeite beherrſchten Börſen zuſtande kamen, haben ſich im Laufe der letzten Monate und Wochen Rohzucker um über 100 v.., Baumwolle um 50. v.., Seide, Kautſchuk und Schmalz um über 40 v. H. und Roh⸗ jute um 30 v. H. erhöht. 8 Daß die Hauſſe an den Warenmärkten unter lebhafteſter Beteiligung der Spekulation neben eines lang ⸗ ſam an Intenſität gewinnenden Kon ſum⸗ geſchäftes ſpeziell in Textilien vor ſich gegan⸗ gen iſt, kann nicht wundernehmen. Denn der Sinn der gegenwärtigen Aufwärtsentwicklung iſt der einer umfaſſen⸗ den Reaktionsbewegung, die zunächſt die Waren⸗ preiſe auf ein Niveau bringen will, das den Produzenten einen beſcheiden en Nutzen Hiermit werden auch alle etwa zu weit geſteckten Erwartungen auf ein beſcheideneres Maß zurück⸗ geführt. Zur Ueberwindung der Weltwirtſchaftsnot iſt es notwendig, daß nicht nur die nationalen Rüſtungen und die Zollmauern bis zur Bedeutungsloſigkeit abgebaut werden, ſondern daß auch mit dem gegenwärtigen Moratoriums⸗ weſen eben durch Beſeitigung von Reparationen und Kriegsſchulden Schluß gemacht wird, das. wie der Schweizer Bankier Somary treffend ausgeführt hat, ganze Länder⸗ gruppen ihres Kredites beraubt. J 208 In den Vereinigten Staaten ſteht zur Zeit die Erhöhung der Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe wie über⸗ haupt eine Vergrößerung der Märkte für Landwirtſchaft und Induſtrie im Vordergrund des offiziellen Intereſſes. Was hier auf dem Gebiet der Vieh⸗, Schmalz⸗, Speck⸗ und Baumwollpreiſe in den letzten Wochen erreicht worden iſt, iſt ſehr beachtlich und erklärt die zuverſichtliche Sti m⸗ mung in der amerikaniſchen Landwirt⸗ ſchaft, die außerdem über reiche Futterernten verfügt. Weniger günſtig iſt die Weizenſituation, wo nunmehr die Erntebewegung anhebt und infolge des fortgeſetzt ſchlep⸗ penden Exportgeſchäftes der hohe Uebertrag aus alter Ernte einen Druck ausübt. ö„ 5 Bei einem Ausblick auf die weitere Ent⸗ wicklung ſeien erwähnt die optimiſtiſchere Stimmung und die Hebung der Geſchäftstätigkeit in Kanada und in geringerem Umfange auch in Auſtralien, der nachlaſſende Druck, der von der Goldkonzentrierung nach Frankreich auf das Weltpreisniveau ausgeübt wurde, und der bereits zu einer Umkehr des Goldſtromes von Frankreich nach den Vereinigten Staaten geführt hat, die wieder engere Zuſammenarbeit der Notenbanken Englands und Frank⸗ Das Sandblaff wird gebrochen tet, der in der Qualität dem wegen ſeiner mattgrauen Farbe bevorzugten Sumatratabakblatt ähnelt. Es zeigte ſich bei dieſer Fahrt durch die Tabakfelder, daß die dies⸗ fährige Ernte reichhaltig ſein wird un d allgemein eine erſtklaſſige Qualität er⸗ warten läßt. 5 5 Angeſichts der günſtigen Ernteausſichten iſt das Kauf⸗ intereſſe für alte Tabake klein geblieben, die feſte Tendenz hielt jedoch angeſichts des geringen Umfanges der noch unverkauften Beſtände an. Inlandtabake für Um ⸗ blattzwecke mit einwandfreiem Brand wurden zu kauſen geſucht; 1931er pfälziſcher Einlage⸗Tabak ſtellte ſich auf etwa 84—86„ je Itr., entrippte Pfälzer Einlagen auf etwa 100-110 und aufwärts. Etwas 1931er Hardtgrumpen waren mit 75, je Zentner angeboten. Rippentabake blie⸗ ben für Kleinverkaufszwecke geſucht. Würiflembergische Meffallwarenfabrik g Neuer Kapilaleinzug Die auf 5. Sept. einberufene ao. GV nder Württem⸗ Metallwarenfabrik Geißlin⸗ gen⸗Steige ſoll über den Erwerbeigener Ak⸗ tien in Höhe von 1,2 Mill. 4 und die Ein ⸗ zehung dieſer Aktien zur weiteren Ermäßigung des Grundkapitals der Geſellſchaft auf 15 Mill./ Beſchluß ſoſſen. Ferner ſoll die Verwendung des ſich aus dieſer Maßnahme ergebenden Buchgewinns ſeſtgelegt werden. Die Geſellſchaft hat bekanntlich erſt Ende Mai H. J. eine Kapftalherabſetzung um 4,05 Mill.„ durch Verminderun des Nennwertes der einzelnen Aktien von 500 auf 400 gegen Barzahlung von 45. pro Aktie vorgenommen. Der Reſt des Buchgewinnes aus der Kapitolherabſetzung ſollte zur Berichtigung der Anlagewerte und zur Reſervebildung dienen. Gleichzeitig wurde der bei der Goldmarkumſtellung geſchaffene Reſerveſonds von 12,67 Mill.„ bis auf einen Betrag von.67 Mill.„ aufoelöſt, wobei die dabei ge⸗ wonnenen 9 Mill./ für ao. Abschreibungen auf Hochbau⸗ und Wohnungskonto benutzt wurden reichs, der Anlagehunger der liquide gehaltenen über⸗ ſchüſſigen Gelder, die nur auf die Konjunkturwende warten. und ſchließlich die Erholung des Silberpreiſes, an der Amerika und England im eigenſten Intereſſe wie hinſicht⸗ lich der Märkte im Fernen Oſten gleich ſtark intereſſiert ſind. Es notierten: Preisvergleich: 4 i Auguſt Tiefſter Stand am 4832 1 499 Weizen(Dezb.) Chicago 5012(16. 7) 54,62 54,75 Rohzucker New York 0,51(5..) 501 1,14 Schmalz Chicago 3,67(1..) 4,90 5,15 Baumwolle New Pork 5,.—(9..) 6,05 7,55 Wolle Bradford 20,50(20 5. 23,6) 22,.— 22, Seide New Pork 1,07(1..) 1,40 1,55 Jute London 14,37(8..) 15,37 18, 75 Kupfer New Pork 4,50(27.) 4,50 5,20 Zinn New Hork 18,35(14..) 21,37 23,30 lei London„19(15..) 10,25 11,25 Zink London 11,31 60..) 12,25 13,81 Silber New York 290,12(.) 26,75 28,50 Kautſchuk New York 2,56(11..) 3,12 3,62 Häute Buenos Aires 9,.—(13. 6) 11,25 11,50 Nachdem die von Ameriko ſeit Februar d. J. immer wieder unternommenen Verſuche einer Deflations⸗ und Hortungs⸗Bekämpfung im Juli erſtmalig zu ſichtbaren Er⸗ folgen geführt haben, und nachdem auch aus England die Stimmen ſich mehrten, die betonten, daß die abſolute Not⸗ wendigkeit einer Erhöhung der Rohſtoffpreiſe im Vorder⸗ grund aller Erwägungen über die Erholung der Weltwirt⸗ ſchaft ſtehen müſſe, iſt die Weltmein ung weitgehend in dieſem Sinne beeinflußt worden. Erſtaunen muß es jedoch erwecken, wenn im Zuſammenhang hiermit ein ſo angeſehener Sachverſtändiger wie Profeſſor Guſtav Caſſel fordert, das Preisniveau müſſe ſo„ſchnell wie möglich“ auf ein Niveau geſteigert werden, das in der Höhe des im Jahre 1928 heſtehenden liege. 1 Im Jahre 1928 wurden beiſpielsweiſe Preiſe notiert von 19— 2— 20 Cents für Baumwolle Newyork, von 52— 55— 47 Goldpence für 64er Kammzüge Bradford, von 14 bis 16 Cents für Elektrolytkupfer Newyork, von 160—115 Cents für Weizen Chieggo. Daß derart hohe Preiſe— abgeſehen von kraſſen Mißernten oder einer neuen, kaum verſtellbaren Ppolbeeinfluſſung, wie wir ſte in den letzten Jahren bei Kupfer erlebt haben— niemals wiederkehren werden, darf als ſicher angenommen werden. Denn die Weltkaufkraft wird ſich auch in einer Erholungsperiode nicht wieder auf den Stand der Nachkriegsjahre heben laſſen. Die Warenerzeugundg der Länder der Erde wird vielmehr auch in Zukunft ſchneller voran ⸗ ſichreiten, als die Gewinnung von Gold, zumal dann, wenn es gelingt, einen Teil der Arbeitsloſen in den Pro⸗ düktionsprozeß erneut einzugliedern. Es wird ſo ſchon große Mühe koſten, die bisherige, größtenteils ſpekulative Bewegung auf dem neugewonne⸗ nen Preisniveau durch eine vem Konſum fundierte Bewe⸗ gung zu erſetzen. Nachdem das erſte Anlaufmanöver ge⸗ glückt iſt, ſteht nunmehr die von jeher bedeutungsvolle Herbſtſaiſon bevor. Schon bald wird es ſich zeigen müſſen, ob die international verorbeitende Induſtrie die Weltrohſtoffpreiſe für ſo billig und den Konſum für ſo auf⸗ nahmeſähig anſieht, daß ſie in der Kalkulation guf Gewinn einen Kaufvorſtoß wagen kann. Was die deutſchen Spinnereien betrifft, ſo dürften ſie ſich inſofern überwiegend in einer günſtigen Lage befinden, als ſie ihre Vorräte an Baumwolle bzw. an Wolle in der hinter uns liegenden Baiſſeperiode vielſach zu den billigſten Preiſen ergänzt haben. Die bei den Ur⸗ produzenten begonnene Steigerung wird ſich jedoch im Kreislauf der Wirtſchaft nur dann allgemein günſtig aus⸗ wirken, wenn durch kaufkroaftför derne Maß ⸗ nahmen auch beim Handel, der verarbeitenden Induſtrie und beim letzten Verbraucher Möglichkeiten für eine Ein⸗ kommenserhöhung geſchaffen werden. 3 Deuische Auslands-Hypoſheken In Ergänzung der im politiſchen Teil in Nr. 378 der NM gebrachten Unterſuchung:„Das Joch der Auslands⸗ schulden“ iſt nachſtehende Berechnung über den Anteil von Auslandsgeldern am deutſchen Hypothekenmarkt von In⸗ tereſſe. Verſucht man einmal auf Grund vorhandener Teil⸗ unterlagen für die vom Ausland gewährten Hypotheken im beſonderen eine Gliederung nach der Zinshöhe vorzuneh⸗ men, ſo ergibt ſich, daß etwa die Hälfte der vom Ausland gewährten Hypobheken einen Leihſatz von 6 v. H. aufweiſt. Für die andere Hälfte ſind jedoch höhere Zinſen— und zwar meiſt 67 oder 7 v. H.— zu entrichten. Dagegen ſind die mit mehr als 7 v. H. verzinslichen Auslandshypotheken, wie aus nach⸗ ſtehender Aufſtellung hervorgeht, ebenſo ſelten, wie die unter 6 v. H. verzinslichen. Anteil in v. H. der verſchiedenen Zinsſätze on den Aus⸗ land shypotheken. Zinsſ etz der Hypothek vß. vH. 905 6 5 6 21 7 25 mehr als 7 2 * Stand der Badiſchen Bank am 15. Aug. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 338 /, deckungsfähige Deviſen 929 500 Mark, ſonſtige Wechſel und Schecks 18 594 103 /, Deutſche Scheidemünzen 20928 J, Noten anderer Banken 5 545 870 Mark, Lombard forderungen 6 678 824, Wertpapiere .039 334 /, ſonſtige Aktivo 33074 261 l.— Paſ fi uv a: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Betrag der um⸗ laufenden Noten 25 067 700, ſonſtige täglich fällige Verbind⸗ lichkeiten 25 721 999, ſonſtige Poſſiva 2 303 258, Verbindlich⸗ keiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wech⸗ ſeln 671 449 l. 3 * Haudels⸗ und Gewerbebank AG, Karlsruhe.— Kapi⸗ talherabſetzung genehmigt. In der go. GV wurde beſchloſ⸗ ſen, das bisherige AK von 210 000 4 auf 50000 4 in e. herobzuſetzen, und zwar durch Einziehung von 160 000/ eigener Aktien. Der Geſchäftsbetrieb der Bank, der vorübergehend geſchloſſen war wurde am 1. Aug. d. J. wieder aufgenommen. Die Geſellſchaft will vor allem die Kleinkreditgewährung betreiben. In den AR wurden gewählt: Geheimer Regierungsrat Max Zeller⸗Karls⸗ ruhe, Rechtsanwalt Otto Schaeffer ⸗Neuſtadt a. d.., Bankdireltor Ludwig Klein ⸗Ludwigshofen. Vorſtand iſt jetzt Stadtbankdirektor a. D. Kohlhage. 5 Norddeutſche Kreditbank⸗ und Deſchimag⸗ Sanierung. Die Norddeutſche Kreditbank AG., Bremen, legt Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie, obwohl an den Sanierungsverhand⸗ lungen der Deſchimag ſelbſtverſtändlich lebhaft beteiligt, den Berichten über die Sanierungspläne der Deſchimag⸗Ver⸗ waltung vollkommen fernſteht. Der Sanierungsplan der Weizen, neu, ſofort Auguſt Der Hanomag-Verlusfabschlug Bei der Hannoverſchen Maſchinenhau 5 vorm. Georg Egeſtorff(Hanomag) tſt infolge des ſchlechten Geſchäftsgangs im zweiten Halbjahr 1631 55 wie durch die für die Aufgabe des Lokomotipbaues und für die Umſtellung der Betriebe aufgewandten Koſten der Be⸗ triebsüberſchuß zum 31. Dez. 1931 auf 2,67(i. V 3,82) Mill.„ zurückgegangen. Anderſeits haben ſich, nicht im gleichen Ausmaß, allgemeine Geſchäftskoſten auf 3,08 (3,65), Steuern und ſoziale Laſten auf 1,53(1,55) und Zin⸗ ſen auf 0,90(1,01) Mill. I ermäßigt. Die regelmäßigen Abſchreibungen betragen 1,25(4,33) und Sonderabſchrei⸗ bungen 9,06 Mill. J. Nach Heranziehung des Erlöf 8 all dem Ver kauf der Lokomotivquote mit 5,25 Mill. Mark und des Buchgewinns aus der Kapitalherabſetzung mit 5,46 Mill./ entſteht ein neuer Verlbuſt von 205 Mill., der ſich durch den Vortrag auf 5,52 Mill. 185 höht und auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Nach den vorgenommenen Abſchreibungen ſtehen die brikanlogen nunmehr noch mit 12(19,57) Mill./ zu Buch Wechſelbeſtände mit 3,72(0, 25) Mill. Die Wechſel zin im wefentlichen Ruſſenwechſel, von denen ein Betrag von rund 3,40 Mill./ lombardiert iſt. Außenſtände betragen 1,87(3,82) Mill., nachdem zweifelhafte Forderungen aß⸗ geſetzt ſind und Lagerbeſtände 4,70(9,72) Mill. J. Das Ack ſteht ermäßigt mit 9(14,46) Mill./ zu Buch, die An⸗ leihen mit 6,75(Anleihen und Darlehen 8,80) Mill. Akzepte betragen 2,96(3,41) Mill. /, laufende Verbind⸗ lichkeiten 2,87(4,56) Mill./ und Bankſchulden 438(1,90 Mill.; letztere beſtehen hauptſächlich aus einem Lom⸗ bard darlehen in Höhe von 3 Mill.„ und aus früher unter Anleihen und Darlehen ausgewieſenen Beträgen von 180 Mill. J, die inzwiſchen fällig geworden ſind und auf die im Berichtsjahr 800 000„ zurückgezahlt wurden. Das Giro aus weitergegebenen Wechſeln und Schecks belief ſich auf 10,92 Mill. J, darunter 8,24 Mill./ Ruſſenwechſeln. Die Bemühungen der Verwaltung, dauernde Be⸗ triebsmittel dem Werk zuzuführen, haben bisher zu einem Erfolg nicht geführt. Im Einvernehmen mit dem Gläubigerüberwachungsausſchuß wurde bekanntlich die Automobil⸗ und Schlepperabteilung mit Wirkung vom 1. Auguſt d. J. verpachtet. Aus dem ſich hieraus ergebenden Erlös ſowie aus dem Pachtvertrag hofft die Verwaltung die Gläubiger befriedigen zu können, Sollte es der Verwaltung gelingen, über kurz oder la Mittel in der erforderlichen Höhe für die Wiederherſtellung der vollen Arbeitsfähigkeit der Hanomag auf geſicherter Grundlage zu beſchoffen, ſo iſt die Möglichkeit kurzfriſtiger Löſung des Pachtverhältniſſes in völligem Einvernehmen mit der jetzigen Pächterin vorgeſehen. Fu⸗ Deſchimag⸗Verwaltung ſieht bekanntlich die Streichung von Forderungen der Norddeutſchen Kreditbank in Höhe von 10 Mill./ vor. Die Bank weiſt weiter darauf hin, daß Opfer, die ſie bei einer Rekonſtruktion der Deſchimag etwa zu bringen haben wird, ihre Bilanz in keiner Weiſe werden berühren können, da die alten Forderungen der J. F. Schröder⸗Bank K. a.., der Rechtsvorgängerin der Nord⸗ deutſchen Kreditbank, beim Uebergang der Schröder⸗Bank auf die Norddeutſche Kreditbank dieſer in voller Höhe garan⸗ tiert worden ſind. * Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werke AG., Berlin— Vor der Sanierung. Die Verhandlungen wegen einer Neuord⸗ nung ſind immer noch nicht abgeſchloſſen, doch ſcheinen die internen Verhandlungen ſo weit fortgeſchritten zu ſein, daß man mit einer baldigen Sanierung zu rechnen hat, während noch bis vor kurzer Zeit in Verwaltungs, kreiſen die Anſichten über die Zweckmäßigkeit einer Sanie⸗ rung in der jetzigen Zeit geteilt waren. Man kann wohr damit rechnen, daß das Aktien kapital im Ver⸗ hältnis von:2 zuſammengelegt wird. An⸗ derſeits glaubt man auch ein Zuſammenlegungsverhältnitz von:1 vertreten zu können. Wir hören weiter, daß bez der Umſtellung auch beabſichtigt ſei, daß ein Teil der Bank; ſchulden umgelegt wird in Aktien. Die Höhe dieſer Summt iſt wohl mit—5 Mill. anzuſetzen. Aber wie geſagt, End⸗ gürltiges ſteht noch nicht ganz feſt. Ac. für Schriftgießerei und Maſchinenbau, Offenbach, — Verluſtabſchluß. Die der HH Berthold Meſſinglinien⸗ fabrik AG., Berlin, naheſtehende Geſellſchaft(Aktienkapital 500 000„) weiſt für das abgelaufene Jahr einen Verluſt von 246 000 4(i. V. 109 810% aus. Der auf den 20. Ang. einberufenen HV. wird u. a. auch die Liquidation vor geſchlagen. 5 i. * Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗Kupfer Ach, Fürth.— Kapitaleinzug. Der Aq beſchloß, von dem in 1931 einſchl. des Vortrages von 45 775(38 000)/ erzielten Gewinn von 134 474(127 000)/ den Betrag von 88 890 (84 000). für Abſchreitbungen zu verwenden und den Reſt von 45 644(42 000) // nach Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. auf die VA auf neue Rechnung vorzutragen. Ferner ſollen 10 v. H. des Grundkapitals ein⸗ gezogen werden. 5 g ö * Rudolph Karſtadt Ac, Hamburg ⸗Berlin Der ſtändige Vertreter der Commerz⸗ und Privatbank in Newyork, Herr v. Ill berg, der ſeit einiger Zeit in Berlin weilte, wird ſich in den nächſten Tagen nach Amerika begeben, um mit den Inhabern der Dollarbonds der Ru⸗ do lp Karſtadt A G ein Fühlung zu treten. Die Reiſe trägt nur informatoriſchen Charakter, feſte Vorſchläge ſollen den Dollorbonds⸗Inhabern nicht unterbreitet werden. Auf Grund der Informationen werden donn die endgültigen Richtlinien für die angekündigten Verhandlungen aus⸗ gearbeitet werden. 1 O proz. Rückgang des Juli⸗Zementabfatzes gegen 1081. Berlin, 18 Aug.(Eig. Dr.) Mit einem Verſand von 330 000 To. hielt ſich der Zementabſatz nach Mitteilungen des Deutſchen Zementbundes im Juki ungefähr auf der Höhe des Vormonats, der einen Verſand von 323 000 To. brachte. Gegenüber den 452000 To. des Jult 1931 iſt ein Rückgang um rund 27 v. H. feſtzuſtellen. * Diskontermäßigung in Japan. Die Bonk von Japan hat ihre Diskontrate von 5 v. H. auf 496 v. H. mit Wir⸗ kung vom 18. Aug. ermäßigt. Franklurſer Abendbörse freundlich Im Anſchluß an den freundlichen Mittagsverkehr konn⸗ ten ſich an der Abendbörſe weitere leichte Kurs erhöhungen durchſetzen. Bei ſehr ruhigem Geſchäft lagen J. G. Farben, Zement Heidelberg und Phönix bis 45 v. H. höher, während Ac. und Nordd. Lloyd behaupt blieben. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille zwar an, doch vermochte ſich die freundliche Grundtendenz zu behaup⸗ ten. Der Rentenmarkt lag weiterhin ſehr ſtill. Diſch, An⸗ leihen waren gut gehalten, während Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen mit 58 v. H. angeboten wurden. Im übrige lag der feſtverzinsliche Markt geſchäftslos. Im weiteren Verlaufe zeigte ſich erhöhte Nachfrage in Harpener, die bis zu 2% v. H. anzogen, während im übrigen keine nen nenswerten Veränderungen mehr eintraten. Salzdetfurth gelangten gegenüber dem Berliner Schluß 2% v. H. niedri⸗ ger zur Notierung. Es notierten u..: Altbeſitz 48% Geld, Neubeſitz 5,45., Berl. Handel 89, Reichsbank 127, Diſch. Gold und Silber 138,4. Gebr. Junghans 127½. g Mannheimer Produkfenbörse 18. August Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netlo Kaſſa Wieſenhen.950 ug. 21.75/22.— Rotlleehen 4000 0 Roggen, nei 1 Ing nech en 3 30 Hafer, nl.. 136.50/17.50 Preßſtroh, Rogg., Weiz 9.—00 Gerſte, pläthiſche„„ Hafer, Gerſte 95300 . alte 16,50/17.— Geb. Stroh, Rogg. Weiz. 5 ais, auf Bezugſchein 17.75 Hafer, Gerſte 35 Saatmais 8 Weizenmehl, Spezial O 38 Erdnuß kuchen 125 m. Sack ab 16. Sept/ Okt 1 5 Sopaſchrot... 1,25 Weizenmem Auslw. 4 75 Biertreber I 0,40/10, 75 Roggenmehl m. S. 25,75)20,)5 Trockenſchnigel.. 9,50] Weizenkleie mil Sack. 6,75, krachienmarki Duisburg-Ruhrori 18. Aug. Das Geſchäft an der heutigen Börſe blieb wiederum äußerſt ſtill. Es konnte faſt kein Kahnraum zur Beredun nach Rotterdam eingeteilt werden. Ebenſo waren auch ni. vereinzelte Bergreiſen am Markt. Die Frachten kal⸗ 115 bergwärts blieben unverändert. Der Schlepplohn betrag 6 Pig. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. N 22 2 8 5 1 den Frauen. Freitag, 19 Neue Mannheimer Zeit 2 ung/ Mittag⸗Ausgabe Deutſche Leichtathleten in Chitago Neue Frauen⸗ Weltrekorde Chicago, 19. Aug.(Kabel.) Auf der Heimreiſe von Los Angeles ging ein großer Teil der Olympiakämpfer in Chicago an den Start. Deutſchland hatte ſich entſchloſſen, ſtatt der vorgeſehenen drei ein volles Dutzend Teilnehmer zu entſenden, die nach Aſtündiger Reiſe im Flugzeug in Chicago eintrafen. Das Petter war nicht gerade günſtig. Alle Athleten trugen dicke Wollſachen und auch die Arena auf dem Soldiers⸗ Field war mit 35000 Zuſchauern in Anbetracht der guten Beſetzung für amerikaniſche Verhältniſſe nicht ſon⸗ derlich gut beſucht. 5 Die Deutſchen ſchnitten recht gut ab. In faſt allen Wettbewerben belegten ſie vordere Plätze und gewannen durch Borchmeyer den 200 Meter⸗Lauf in 12 vor Strandvall⸗Finnland und Hendrix ſo⸗ 155 die 10 000 Meter durch Syring in 32,34 Minuten nit großem Vorſprung vor ſeinem einzigen Gegner, dem Amerikaner Ottey. Im übrigen gab es famoſe Leiſtungen bei Im Diskuswerfen erreichte zunächſt die Amerikanerin Didrickſon eine neue Weltbeſtleiſtung, die jedoch ſchon bald darauf von der Polin Wajſowna abermals auf 41,985 verbeſſert wurde. Ueber 200 Meter war es Stella Walſh, die mit 24,1 Sekunden Welt⸗ rekurd lief. 5 9 5 benden Verlauf nahm der Revanche⸗ Match über 5000 Meter zwiſchen Lehtinen und Hill, zu denen ſich noch oöͤer Pole Kuſocinſki ge⸗ ſellte. Lehtinen proteſtierte dagegen und gab auf, während ch die beiden andecen heftige Kämpfe lieferten. In 159 ſiegte Kuſoeinſki ſchließlich mit fünf Metern Vor⸗ ſprung gegen den Olympiaſieger. In großer Form waren Amerikas Sprinter. Metcalfe holte ſich die 100 Meter in 10,3 vor Borchmeyer und auch die amal 100 Meter len an Amerika in 42 Sekunden vor Italien. Badens Leichtathleten in Frankreich Repräſentativkampf Baden— Lyonnais Den Bemühungen des badiſchen Gruppenſportwarxtes Has ⸗Kork iſt es nach längeren Verhandlungen gelun⸗ gen, einen Leichtathletik⸗Repräſentativkompf Baden gegen Jyonnais für den 11. September des Jahres nach Lyon ahzuſchlteßen. Am gleichen Tage kämpft bekanntlich Sübd⸗ beutſchlands OA⸗Mannſchaft gegen Ungarn in Budapeſt. Bis auf den Karlsruher Diskuswerfer Lampert, der in Budapeſt ſtartet, ſteht die ſtärkſte Mannſchaft in folgender Auſſtellung zur Verfügung: 5 100 Meter: Neckarmann⸗Poſt Mannheim; Docken⸗ adl⸗ Schwenningen. 8 5 8 85 Neumann Mer Mannheim; Ill⸗ Fc reiburg. 1 1000 Meter: Abel ⸗Vfe Neckarau; Stadler⸗F( Frei⸗ butg. 5000 Meter: Werner⸗F V Raſtatt; Stadler⸗ C Freiburg. 400 Meter Hürden: Strobel⸗Polizei Karlsruhe: Kam⸗ merer⸗Phönix Karlsruhe. Weitſprung: Abele⸗Univerſität Karlsruhe. Hochſprung: Buſſelmeier⸗Phönix Karlsruhe; ner⸗Univerſität Freiburg. Kugelſtoßen: Brechenmacher⸗Ettlingen; Kießling⸗Phönix Karlsruhe. Diskus: Seminatti⸗FV Kehl; Brechenmacher⸗Ettlingen. Olympiſche Staffel: Abel(800), Neumann(400), Abele(200), Neckarmann(100). Erſatz: Schmitt⸗Spvg Baden⸗Baden;: Kork. Für die Leichtathleten Badens iſt dies ein ſeh, ſchöner Saiſonabſchluß. Die Süsdfranzoſen dürften im Kräftever⸗ hältnis etwa gleich ſtark ſein, ſo daß ein offener Kampf bevorſteht. Boden hat den großen Vorteil den Verbauds⸗ ſportlehrer Brechenmacher in der Mannſchaft zu haben. Außer der Beratung der Leichtathleten iſt Brechenmacher z. Zt. auch für den Kampf nicht zu unterſchätzen, do er ſich in gutem Training beſindet und wieder an ſeine alte Form angeknüpft hat. Deutſchland— Schweiz in Weimar Die Vorbereitungen für den am 18. September in Wei⸗ mar ſtattfindenden Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland Schweiz ſind in vollem Gange. Schon jetzt ſteht feſt, daß der Veranſtaltung ein guter Publikumsbeſuch beſchieden ſein wird, da ſchon eine rege Nachfrage nach Karten ein⸗ geſetzt hat. Die deutſche Mannſchaft ſteht zwar noch nicht feſt, doch iſt es bereits beſtimmt, daß Hirſchfeld, Lammers und Büchner an den Start gehen. Waſſerball⸗Privatſpiel SV Mannheim— TV Speyer 90:0 Die Schwimmabteilung des Turnvereins Speyer hat ſich kürzlich erneut die Süddeutſche Meiſterſchaft der Turner geſichert; auch die erfolgreiche Verteidigung die⸗ ſes Titels verdanken die Speyerer Dr⸗Leute ihrem Fa⸗ voriten Carl Heinz Krochman n. Am kommenden Sonntag ſtartet die Speyerer Sieben in Erfurt um die Deutſche Waſſerballmeiſter⸗ ſchaftder Turner. Zu den vorbereitenden Uebungs⸗ ſpielen hat ſich Speyer die ſchwerſten Gegner herausgeſucht: am Samstag fertigten die Speyerer im eigenen Bad den Schwimmperein Ludwigsha⸗ fen mit 311 ab. Am Mittwoch ſpielten ſie gegen den SV Mannheim. Mannheim war ein durchaus ebenhürtiger Gegner. Das Tor der Speyerer Gäſte war oft genug hart bedrängt, aber der Speyerer Torhüter zeigte ſich in vor⸗ züglicher Form. So wurde der feſſelnde Privatkampf für Mannheim eine Sache der verpaßten Gelegenheiten. Auch eine„Ecke“, die Speyers Torhüter nicht vermeiden konnte, vermochte Mannheim ſich nicht zunutze zu machen. So endete der Klubkampf unentſchieden:0. Der Schieds⸗ richter Blank leitete das Spiel ausgezeichnet. * Phönix Ludwigshafen— 08 Lindenhof. Das Ver⸗ bandsſpiel findet im Einvernehmen beider Vereine erſt abends 46 Uhr auf dem Phönixplatze ſtatt. Vorher ſpielt Freiburg; Stoll⸗Polizei Neuwoh⸗ Erhardt⸗Vfg 7. Seite/ Nummer 383 Termine der-Klaſſe 21. Auguſt: Poſt— 1846; Ilvesheim— Seckenheim; 1913— Gartenſtadt; Rheinau— Laudenbach; Reichsbahn— Brühl; Ladenburg— Hemsbach. 28. Auguſt: Brühl— 1846; Seckenheim Laudenbach; Ilvesheim— 1913; Gartenſtadt— Hemsbach; Poſt— Ladenburg; Reichsbahn— Rheinau. 4. September: Laudenbach— Poſt; Reichsbahn— 1846; Ladenburg— Rheinau; Hemsbach— Brühl; Seckenheim— 1913; Ilvesheim— Gartenſtadt. 11. September: Ilvesheim— Laudenbach; Poſt— Reichsbahn; Rheinau— Hemsbach; 1913— Brühl; Garten⸗ ſtadt— Seckenheim. 18. September: Laudenbach— 1846; Brühl— Poſt; Seckenheim— Hemsbach; Gartenſtadt; Ladenburg— Ilvesheim. 25. September: 1846— Seckenheim; Hemsbach— Poſt; Rheinau— Ilvesheim; Ladenburg— Reichsbahn; Brühl Rheinau— 1913; Reichsbahn— — Laudenbach. 2. Oktober: Laudenbach— Gartenſtadt; Reichsbahn— 1913; Ilvesheim— 1846; Poſt— Rheinau; Seckenheim— Ladenburg. 9. Oktober: 1846— Gartenſtadt; Hemsbach— Ilves⸗ heim; 1913— Poſt; Ladenburg— Laudenbach; Reichs⸗ bahn— Seckenheim; Rheinau— Brühl. 16. Oktober: Ladenburg— 19137 Hemsbach— 1846; Gartenſtadt— Rheinau; Poſt— Ilvesheim. 23. Oktober: 1846— 1913; Hemsbach— Laudenbach; Gartenſtadt— Brühl; Seckenheim— Rheinau; Ilves⸗ heim— Reichsbahn. 30. Oktober: 1913— Hemsbach; Laudenbach— Reichs⸗ bahn; Seckenheim— Brühl; Ladenburg— 1846; Poſt— Gartenſtadt. 6. November: Ladenburg— Brühl. Europa-Rundflug 1932 Ruhetag in Staaken Am Donnerstag hatten die Teilnehmer am Europa⸗ Rundflug Ruhe, da nunmehr auch die letzten Bewerber alle ſechs techniſchen Prüfungen abgelegt haben Die Piloten rüſten lediglich ihre Maſchinen zur letzten Prüfung, dem Brennſtoffverbrauch, die heute beginnt. Nach Ab⸗ ſchluß der bisherigen Prüfungen haben die deutſchen Teil⸗ nehmer ihre Poſitionen weiter verbeſſert. Poß iſt zwar als Neunter immer noch der beſte Deutſche mit 204 Punk⸗ ten, doch folgt ihm Wolf Hirth mit 203 Punkten als Elfter dichtauf. Auch Junk hat ſich als 14. mit 195 Punkten noch vor den zweimaligen Sieger Morzik geſchoben, der 15. ge⸗ blieben iſt. Dann folgen hinter Morzik als 16. Cuno mit 194., als 17. Paſewaldt mit 192., als 18. Stein mit 191., 20. Luſſer 190., 21. Oſterkamp 189., 22. Seide⸗ mann 185., 23. v. Crammon 183., 30 v. Maſſenbach 159., 34. Kapana(Rumäne) 123., 36. Marienfeld 115, 41. Raab 35 Punkte. Ein Sieg von Loof Godesberg Beginn der Touriſt⸗Trophy in Spanien In der Nähe von Bilbao auf einer 9,5 Km. langen Rundſtrecke begannen die Motorradrennen um den Tou riſt⸗ Trophy von Spanien mit den Läufen der 250er und 350er Klaſſe. Außer der ſpaniſchen Elite ſtarteten einige gute Fahrer aus Deutſchland, Italien und England, die eine gute Rolle ſpielten. Die beſte Zeit des erſten Tages fuhr der Godesberger Lvof auf Imperia mit einem Stunden⸗ mittel von 83,1 Km. heraus, dem auch der Sieg in der 380 e r⸗Klaſſe zuſiel das über 17 Runden(153,850 Km.) führte, ſah Loof überlegen in 151,12 vor dem Itoliener Colombo(Aquila) in:03,25, Ferni⸗ hough⸗Englond(Excelſtor Jap) in:05,35 und Naudon⸗ Frankreich(Velocette) in 206,20 Stunden ſiegreich. Die Klaſſe der 250er⸗Maſchinen hatte nur 15 Runden (135,750 Km.) zurückzulegen. Hier ſiegte der Engländer Walker auf Rudge in:43,10 mit einem Stundenmittel von 79,08 Km. vor dem Spanier Moxo(Rudge) in:48,47 Std. Krewer ſchlägt Wambſt und Möller Unter dem Titel„Europakampf“ der Steher komen am Mittwoch auf der Köln⸗Riehler Radrennbahn Steherrennen über 100 Km. in drei Läufen zum Austrag. Allerdings verdiente das Rennen den Titel nicht ganz, da der Fran⸗ zoſe Lacquehay abſagen mußte und ſo nur noch ſein Londs⸗ mann Wambſt als einziger Ausländer an dem Kampf teilnahm. Trotzdem gab es aber auf der ganzen Linie intereſſanten Sport, beſonders der Lokolmatador Krewer und Erich Möller machten ſich um die Belebung des Ren⸗ nens veroͤtent. Im Geſamtergebnis gewann Krewer knapp gegen Wambſt und Möller. Die Ergebniſſe: 20 Km.⸗Lauf: 1. Krewer 16:26,1(Bahnrekord); 2. Dede⸗ richs 395 Meter; 3. Wambſt 580 Meter; 4. Sawall 1400 Meter; 5. Möller 1190 Meter. 30 Km.⸗Lauf: 1. Möller 25:27; 2. Sawall 140 Meter; 3. Krewer 200 Meter; 4. Wambſt 570 Meter; 5. Dederichs 590 Meter. 50 Km.: 1. Kre⸗ wer 48:50,6; 2. Möller 180 Meter; 3. Wambſt 200 Meter; 4. Sawall 390 Meter; 5. Dederichs 2630 Meter. Geſamt: 1. Krewer 99,800 Km.; 2. Wambſt 98,650 Km.; 3. Möller 98,630 Km.; 4. Sawall 98,320 Km.; 5. Dederichs 96,385 Km. Pferdeſport Hoppegarten(18. Auguſt) 1. Fulmen⸗Reunen. Für Zweijährige. 2200 4. 1000 Meter: 1. Geſt. Ebbeslohs Laus(Hamann); 2. Muſſolini: g. Herzog; 4. Tulla. Toto: 103; Platz: 20, 33, 38, 14. Ferner: Grambrinne, Emſchi, Lampos Sohn, Geh voran, Paros, Tammuh, Proſpera, Wally, Hagebutte, Kameradin. 2. Impuls⸗Rennen. 3300 J. 2000 Meter: 1. Geſt. Schlen⸗ derhans Walzertraum(Printen); 2. Erika; 3. Tantris. Toto: 151; Platz: 35, 15. 20. Ferner: Wiſa, Gloria, Will⸗ komm, Adebar, Herodias, Makrele, Algathon. 3. Drollhetta⸗Rennen. Ausgleich 2. Für Dreijährige. 2800. 1400 Meter: 1. Stall Vierlandens Kameradſchaft (Printer); 2. Enak; 3 Lützow. Toto: 62, Platz: 21, 15. Ferner: Feuerzauber, Horos, Oberſtolz. 4. Ullrich von Oertzen⸗Rennen. 5200. 2400 Meter: 1. Geſt. Schlenderhans Avanti(Printen) und M. Herdings Wilderich(Böhlke); 3. Osculor. Totv: 12, 12; Platz: 12, 11. Ferner: Wiſa Amalfi, Goliath. 5. Preis von Bielau. Ausgleich 3. 2200 l. 1600 Meter: 1. Stall Halmas Mazedonier(Hamann); 2. Creolin; 9. Varro. Toto: 227; Platz: 49, 46, 86, 17. Ferner: Venuſta, Fatime, Irrigoyen, Henriette, Novalis, Loe, Amönenwarte, Katrin, Falena, Goloöfee, 6. Falkenhauſen⸗Rennen. Für Zweijährige. 3900 J. 1200 Meter: 1. Dr. G. Gerekes Grolleur(Pretzner); 2. Trojaner; 3. Cascade. Toto: 12; Platz: 10. 12. Ferner: Ideolog, Perſepolis. 7. Nachtſchwalbe⸗Rennen. Ausgleich 3 2200. 2200 orckes Tell(Vinzenz); 2. Fiametta; 8. Meter: 1. A. v. B Tarnſchild. Toto: 106; Platz: 19, 19, 14. Ferner: Lan⸗ 1 10 Fandem, Meiſterpolier, Felek, Spitzweg, Aſtoria, uxus. Sieg⸗Doppelwette: 8 2. und 5. Rennen: 1675:10. ü I U 1 ll Ai bester u. packendster Kriminalroman S, e . 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Jaeger Hedvig Jaeger Cabriele Pohly als Verlobte la. D. gb. Nr. 3298/7: 8 J a Uilla- Versteigerung Im Zwangswege wird am Mittwoch, den 28. September 1932, nachmittags 3 Uhr im Rathauſe zu Necka beſchriebene Anweſen des Rudolf Scha öffentlich verſteigert. rgemünd das nach⸗ Regierungsbaumeiſters fer in Neckargemünd Gemarkung Neckargemünd Kleingemünd: Ar 25 garten, Auf der Hofreite ſteht: haus mit Eiſenbalke der auf Lgb. Nr. 3298/ am Hofreite und Haus⸗ Neckarſteinacherſtraße 36. ein zweiſtöckiges Wohn⸗ nkeller, ſowie ein Teil 4 ſtehenden Autogarage. Schätzung ohne Zubehör 27 000., 5 27 550 R. K. mit Nähere Auskunft bei der Verſtekge aingsb d Notariat Ne ckargemünd. V25 die weder anlaufen Halfbare Gurken noch weich werden, erzielen Sie durch meinen Gewürzessig, er gibt einen pikanten, würzigen Ge- schmack und braucht vorher nicht gekocht zu werden. Liter 45 Pfennig. Gurken 5 gewürz Paket 20 Pfennig. 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