3288 „ den 186 g eue Mannheimer eitunt Mannheimer General-Anzeiger preiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in eren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ unf ellen: Waldͤhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8 Laiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 25 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.„40 die 32 m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Der Streit nahm gelegent⸗ lich derartige Formen an, daß jede neue Sitzung mit gazenſeitigen Entſchuldigungen über Zwiſchen⸗ fälle bei der vorigen Sitzung begonnen werden mußte, um den Fortgang der Verhandlungen über⸗ haupt möglich zu machen. Einer der engliſchen Kor⸗ reſpondenten berichtet heute, es herrſche allgemeine Erleichterung darüber, daß die britiſche Völker⸗ familie in Ottawa auseinander gehen werde, ohne daß es zu Tätlichkeiten gekommen ſei. In dem heute zu unterzeichnenden Abkommen wird jedes Reichsland England gegenüber den Grundſatz einnehmen, daß künftig alle Zollfätze nur ſo hoch ſein dürfen, wie es un⸗ bedingt notwendig iſt, um der heimiſchen Induſtrie die Konkurrenz mit dem Import ans England auf gleicher Baſis zu ermög⸗ lichen. Dieſes Prinzip der„lair chance“ für die engliſche Induſtrie wird als das wich⸗ tigſte Konferenzergebnis aungeſehen. Die Umſetzung des Prinzips in konkrete handels⸗ politiſche Maßnahmen dürfte allerdings erſt in fernerer Zukunft liegen. Immerhin hat England in jedem der britiſchen Dominien eine Reihe von nicht unbedeutenden Vorzugsſätzen für ſeine Ausfuhr er⸗ reicht. Die Einzelheiten werden offiziell erſt nach der Ratifikation des Abkommens durch die verſchiedenen Länder bekanntgegeben werden, da man befürchtet, daß andere Länder den Zolländerungen zuvorkom⸗ men werden. Inoffiziell iſt jedoch ſo gut wie feſt⸗ ehen, daß England auf dem kanadiſchen Markt Zoll⸗ freiheit für 135 Warenpoſten erlangt, beiſpielsweiſe Glaswaren, Meſſingwaren, „Drahtzäune, Seife, ferner eine Präferenz für gewiſſe Textilien und wertvolle Vorzugsſätze 8 für Stahl und Eiſen. Man hofft hier, daß auf Grund des letzteren Ab⸗ kommens Stahl und Eiſen, das es bisher aus USA. bezogen hat, künftig in England einkaufen werde. Aehnliche Abmachungen konnten mit den anderen Dominien abgeſchloſſen werden. Auf der anderen Seite hat England zuge⸗ ſtimmt, einen Weizenzoll von 2 Shilling je Onarter(= 4½ Zentner) einzuführen, von dem die britiſchen Reichsländer befreit ſein werden. Ferner werden die Zollſätze für Butter, Käſe und Eier auf 15 Prozent erhöht werden, ebenfalls mit voller Befreiung der britiſchen Länder. Die bereits beſtehenden Präferenzen von 15 Prozent auf zahlreiche Induſtrieprodukte werden über das Verfall⸗ datum des 25. November hinaus verlängert, wahrſcheinlich auf fünf Jahre. Für Speck wird England das Quotenſyſtem ein⸗ Führen und den Reichsländern beſtimmte Kontingente ſichern, die beträchtlich über den gegenwärtigen Liefe⸗ rüngen liegen. Für Fleiſch iſt man Auſtralien und Neuſeeland ſo weit entgegengekommen, daß wenigſtens die künftige Expanſion des argentiniſchen Fleiſchexports nach England beſchränkt werden ſoll. Ferner wird beſtimmt, daß Kanada einen 20prozentigen Zollvorſprung für Holz erhalten ſoll, was die beſtehenden Hinderniſſe der Einfuhr von lebendem Vieh beſeitigt. Ferner fol te Einfuhrſperre für Kartoffeln auf⸗ gehoben werden. Eins der wichtigſten Zugeſtänd⸗ niſſe Englands iſt ein Gentlemenabkommen über die ſcharfe Be⸗ grenzung der künftigen Einfuhr aus Sow⸗ jetrußland. Kanada verlangte ein offenes Einfuhrverbot für Holz und Getreide aus Rußland. Die engliſche Dele⸗ gation gab ſchließlich ſo weit nach, daß ſie verſicherte, „Maßnahmen gegen die Einfuhr aus Ländern, welche aufgrund von ſtaatlichen Monopolen und un⸗ ſoztalen Arbeitsmethoden den Handel mit den bri⸗ ſchen Dominien gefährden“, zu ergreifen. Der be⸗ 0 bebende engliſch⸗ruſfiſche Handelsvertrag wird da⸗ I kirch zunächſt nicht berührt, aber über die Ver⸗ Aſicherung, die allgemein gehaltene Formel auf den Erport aus Rußland anzuwenden, kann kein Zweifel ehen. Das ſind die wichtigſten Ergebniſſe der britischen Konferenz von Ottawa. Drahtbericht unſeres Berliner Büros 151 Berlin, 20. Aug. Der frühere Reichskanzler Dr. Brüning hatte, wie die„D. A..“ mitzuteilen weiß, eine Aus⸗ fſprache mit dem Reichs wehrminiſter Schleicher. Brüning hat ſich im Anſchluß an dieſe Beſprechung nach Rom begeben, um mit dem dort ſchwer erkrankten Vorſitzenden der Zentrums⸗ partei, Prälaten Dr. Kaas, wegen der innen⸗ politiſchen Entwicklung in Deutſchland Fühlung zu nehmen. 05 Der nationalſozialiſtiſche Landtagspräſi⸗ dent Kerrl iſt von München, wo er mit Adolf Hitler ſich über die weitere politiſche Entwicklung in Preußen unterhalten hat, nach Berlin zurückgekehrt, wie verlautet, mit der Ermächtigung, Ver⸗ handlungen mit dem Zentrum aufzu⸗ nehmen. Wir hatten bereits berichtet, daß der Münchner Reiſe Kerrls eine unverbindliche Füh⸗ lungnahme mit dem Geſchäftsführer der preußiſchen Zentrumsfraktion Graß vorangegangen iſt, In dieſer Unterredung ſoll, wie die„Nachtausgabe“ be⸗ hauptet, die NSDAP. das Amt des Miniſterpräſi⸗ denten und die Poſten des Innen⸗, Finanz⸗ und Kultusminiſters gefordert haben. Dieſer Vorſchlag iſt vom Zentrum als viel zu 72 71 weitgehend bezeichnet worden. Das Blatt, das namentlich ſeit der Iſolierung Hugenbergs alle Koalitionsbemühungen mit Arg⸗ wohn verfolgt, iſt der Anſicht, daß man es auf beiden Seiten überhaupt nur mit Scheinverhandlungen zu tun habe, die den Zweck hätten, einen Druck auf die Reichsregierung auszuüben. Kerrl hat bisher noch keinen Termin für die Einberufung des preußiſchen Parlaments angeſetzt. Man vermutet daher in parlamentariſchen Kreiſen, daß der Landtag wahrſcheinlich nicht mehr vor dem Reichstag zuſammentreten wird. Auch die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten ſind vorerſt noch nicht offi⸗ ziell in Gang gekommen, da der Vorſtand der natio⸗ Kommt Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 20. Aug. Am Frontſoldatentag des Stahl⸗ helms, der am 3. und 4. September in Berlin ſtattfindet, werden, wie verlautet, Reichs kanz⸗ ler von Papen und einige Miniſter teil⸗ nehmen. Auch der Reichspräſident iſt eingeladen worden. Er ſoll nicht abgeneigt ſein, zu erſcheinen, wenn er bis dahin wieder in Berlin iſt. Die Ent⸗ ſcheidung wird in den nächſten Tagen fallen. Das Verhältnis des Stahlhelms zu ſeinem hohen Ehrenmitglied, das durch die unter Hugenbergs Einfluß erfolgte Gegenkandida⸗ tur Dueſterbergs bei der Präſidentenwahl vorübergehend ſtark getrübt war, hat ſich in⸗ zwiſchen wieder gefeſtigt. Aus einer Erklä⸗ rung des Bundeskanzlers, Major Wagner, geht hervor, daß der Stahlhelm ganz offiziell wieder hinter ſeinen Reichspräſidenten ge⸗ treten iſt, der den Stahlhelm„verſöhnt und faſt beſchämt“ habe. Der Berliner Stahlhelmführer v. Stephani hat inzwiſchen gegen den verantwortlichen Redakteur des „Angriff“ Strafantrag wegen verleumderiſcher Beleidigung ſtellen laſſen und gefordert, daß die Staatsanwaltſchaft öffentlich Anklage erhebe. Ein Bild von dem gewaltigen Aufmarſch des Stahlhelms zum 13. Reichsfrontſoldaten⸗ tag am 3. und 4. September vermittelt die Tatſache, daß die Reichsbahn 120 Sonderzüge laufen läßt. Die damit bewegten Men ſchenmaſſen die die Zahl von 100000 allein ſchon überſchreiten, müſſen dann am Sonntag durch einen beſonderen Zubrin⸗ gerdienſt der Reichsbahn nach dem Zentrum der Stadt transportiert werden. Dafür werden auf den hauptſächlichſten Vorortſtrecken eine große Zahl von Extrazügen in Betrieb geſtellt, ſodaß eine Verdich⸗ tung der Zugfolge bis auf 5 Minuten erfolgt. Neben dem Transport mit der Reichsbahn wird von einer großen Zahl von Landesverbänden und einzelnen Gruppen mit Hilfe von Laſtkraftwagen die Beförderung durchgeführt. Beſbnders gilt dies für die in nächſter Nähe Berlins liegenden Landesver⸗ nalſozialiſtiſchen Fraktion erſt am Dienstag eine wichtige Beſprechung abhält. Der Fraktionsführer des Zentrums, Dr. Graß, der mit Kerrl eine unver⸗ bindliche Ausſprache gehabt hat, weilt zurzeit in Köln, um mit dem Vorſitzenden des preußiſchen Zentrums Mönnig über die künftige Haltung der Fraktion zu beraten. 1 Was wird im Reich? In dem letzten Kanzler⸗Interview hat am mei⸗ ſten die Stelle Beachtung gefunden, an der Papen erklärte, ſein Kabinett werde noch lange im Amte bleiben. In parlamentariſchen Kreiſen des neuen Reichstags wird hierzu erklärt, daß an ſich kaum ein Zweifel an der Annahme eines Miß⸗ trauensvotums gegen das Kabinett Papen be⸗ ſtehe. Es könne ſich dann ergeben, daß der Reichs⸗ präſtdent es als die Hauptaufgabe des Reichstags erkläre, eine arbeitsfähige Regierung, d. h. eine ſolche zu bilden, die ſich auf eine Mehrheit im Parlament ſtützen könne. Solange der Reichstag ſich nicht imſtande zeige, habe der Reichspräſident die Möglichkeit, auch bei Annahme eines Mißtrauens⸗ vötums gegen das Kabinett v. Papen dieſe Reichsregierung als Regierung ſeines Vertrauens mit der geſchäftsführenden Wahr⸗ nehmung der Regierungsgeſchäfte ſolange zu betrauen, bis ein Reichskabinett zuſtande ge⸗ kommen ſei. Wären die Fraktionen nicht imſtande, eine von einer Mehrheit geſtützte Regierung zu bilden, dann würde u. a. das Kabinett v. Papen während der ganzen Dauer der Legislaturperiode des Reichstags geſchäftsführend amtieren können. Mit Hinweis hierauf hält man es nicht für wahrſcheinlich, daß bei Annahme eines Mißtrauens⸗ votums gegen v. Papen die abermalige Auflöſung des eben gewählten Reichstags in Betracht käme. Man argumentiert ſo, daß nach einer eventuellen Koalitionsverſtändigung zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten in Preußen neue Möglichkeiten für die Herbeiführung einer Mehrheitskvalition im Reich gegeben wären. f zum Stahlhelmtag? bände, die einen gewaltigen Fuhrpark von Laſtkraftwagen für den Transport aufgeboten haben. Das Reich ſpart Drahtbericht unſeres Berliner Büros i( Berlin, 20. Aug. Die geſtrige Kabinettsſitzung galt einer Ausſprache über das geſamte Wirtſchaftsprogramm, ohne daß endgültige Beſchlüſſe bereits gefaßt wur⸗ den. Man hat ſich dann weiter mit der Deckung des Reſtfehlbetrags im Reichs haushalt beſchäftigt. Es war, wie bekannt, bereits früher ein „Globalabſtrich“ beſchloſſen worden, der die Geſamtſumme von 110 Millionen Mark um⸗ faßt. 75 Millionen ſind in der Zwiſchenzeit von den einzelnen Reſſorts auf Grund der Anweiſungen des Finanzminiſteriums geſtrichen worden. Ueber die Einſparung der reſtlichen 35 Millionen hat man ſich nun geſtern im Kabinett geeinigt. Nach der Sitzung fand noch im Beiſein des Finanz⸗ und des Wirtſchaftsminiſters eine weitere Aus ſprache mit dem Reichsbankpräſidenten Dr. Luther ſtatt, in der die Details der im Prinzip erfolgyn Einigung in der Finanzierungsfrage des Arbeitsbeſchaffungsprogramms beſprochen wurden. Verwarnung des„Vorwärts“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt. Der Berliner Polizeipräſident Dr. Melcher hat dem„Vorwärts“ in einem Schreiben eine dringende Verwarnung erteilt. Sie richtet ſich gegen Ausführungen des Blattes, in denen den Mitgliedern des Kabinetts der Vorwurf einſeitiger Parteiregierung gemacht wird. In dieſem Artikel, der auch ſonſt ſcharfe Ausfälle gegen die Regierung Papen enthält, erkennt der Polizeipräſtdent einen Verſtoß gegen die Verordnung über politiſche Aus⸗ ſchreitungen. Dem ſozialdemokratiſchen Hauptorgan wird angedroht, daß es im Wiederholungsfall„un⸗ nachſichtlich mit einem längeren Verbot zu rechnen“ habe. Bundeskanzler Schober Meldung des Wolff⸗Büros — Wien, 20. Auguſft. Der ehemalige Bundeskanzler und Polizeipräſi⸗ dent Dr. Schober iſt am Freitag abend um 22 Uhr geſtorben. Neben ſeinem Gegenſpieler Seipel, den er nur wenige Tage überlebt hat, war Schober die mar⸗ kanteſte Geſtalt der Nachkriegsgeſchichte des öſter⸗ reichiſchen Bruderſtaates. Für Oeſterreich hat Schober ein gewaltiges Stück innerer Aufbauarbeit und zielbewußter Außenpolitik geleiſtet, Die Auf⸗ merkſamkeit Europas lenkte er zum erſtenmal auf ſich, als er im Juli 1927 in ſeiner Eigenſchaft als Polizeipräſident den Aufſtand des bolſche⸗ wiſtiſchen Pöbels, der den Juſtizpalaſt in Flammen aufgehen ließ, mit eiſerner Fauſt nieder⸗ warf. Die öſterreichiſche Sozialdemokratie, die Schober deswegen zwei Jahre lang mit grimmigem Haß verfolgte, korrigierte ihre Haltung, nachdem Schober, dem die Wahrung der Statsautorität als oberſtes Geſetz galt, die Heimwehr in ihre Schranken verwieſen hat. Mit Schobers Kanzler⸗ ſchaft iſt die Befreiung Oeſterreichs von der Reparationslaſt verbunden und das leider vergebliche Bemühen um eine Zollunion mit dem Reich, als deren Vorkämpfer er im Früh⸗ jahr 1931 hervortrat. Für die Großdeutſche Partei iſt Schobers Tod ein unerſetzlicher Verluſt. In den ſchwierigſten, ja verzweifeltſten Situationen hat er ſich als ein Staatsmann von Format er⸗ wieſen. Es mag für ihn beſonders ſchmerzlich ge⸗ weſen ſein, daß er von ſeinem Krankenlager aus den Kampf des Kabinetts Dollfuß um die Annahme des ſchmählichen Paktes von Lauſanne hilflos anſehen mußte. Denn das iſt gewiß: Schober hätte einen ſolchen Pakt der Verſkavung und Schande ſeinem Volke nie zugemutet und niemals den Kampf um die Gleichberechtigung des geſamten Deutſchtums aufgegeben. Schobers Leben Hans Schober wurde am 14. Nov. 1874 zu Perg(.⸗Oe.) geboren, ſtudierte an der Univerſität in Wien Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften und trat 1898 in den Dienſt der Wiener Polizeidirektion. 1918 wurde er als Hofrat mit der Leitung der Wiener Polizeidirektion betraut. Nach dem Umſturz blieb er auf Erſuchen der damaligen drei großen politiſchen Parteien im Amte. In die erſte Zeit ſeiner Amts⸗ führung fielen die Verſuche, in Wien und Oeſterreich einen bolſchewiſtiſchen Umſturz herbeizuführen, wobei es wiederholt zu heftigen Zuſammenſtößen kam. Als im Jahre 1920 die Koalition zwiſchen Chriſtlichſozialen und Sozialdemokraten zerfiel, wurde Schober zum erſten Male als Miniſter für Inneres vorgeſchlagen, lehnte aber dieſe Berufung ab. Erſt im Juni 1921 wurde Schober Bundeskanz⸗ ler und übernahm gleichzeitig die Leitung des Mi⸗ niſteriums des Aeußeren. Sein wichtigſter Pro⸗ grammpunkt war die Fortführung der von ſeinem Vorgänger begonnenen Verhandlungen über die Oeſterreich zu gewährende Kredithilfe. In die erſten Monate ſeiner Amtszeit fiel die Uebergabe des Burgenlandes an Oeſterreich, die nur Schobers eiſerner Energie zu verdanken war. Nach einer kurzen Kabinettskriſe wurde Schober abermals Kanzler und nahm an der großen Wirt⸗ ſchaftskonferenz in Genua teil(April und Mai 1922) und erreichte dort von nahezu ſämtlichen Mäch⸗ ten die Zuſage zur Zurückſtellung der Pfandrechte, was eine Vorausſetzung für die Gewährung von Krediten war. Bevor er noch die damit frei gewor⸗ dene Bahn zum Abſchluß von Krediten beſchreiten konnte, gab er infolge einer gegen einen Zuſatzkredit im Parlament erfolgten Abſtimmung ſeine Demiſſion in Elberfeld, während der Hauptgeſchäftszeit die Mit dieſen Worten begründete mir vor Jahren der heſchäftigen. Sehr liebenswürdig ſchlug er mir meine Bitte ab, eine bekannte junge Witwe, deren Tüchtig⸗ keit und Intelligenz ihm doch bekannt waren, einzu⸗ ſtellen.„Ich engagiere grundſätzlich keine Damen“, meinte er,„obgleich ich recht gut weiß, daß Frauen etwas— aber vertragen können ſie nichts! will ſagen, um jede Kleinigkeit iſt ſo eine Evastoch⸗ ter auf den Fuß getreten, Tadel, auch berech⸗ tigten und durchaus ſachlich gemeinten, nimmt ſie Einbildung war, perſönlich übel, und gar wenn mehrere Ver⸗ keit treterinnen des ſchönen Geſchlechtes zuſammen ar⸗ beiten, iſt der Verdrießlichkeiten und Empfindlich⸗ nicht ſo anpaſſungsfähig, ſo gewandt, wie Frauen, aber— es arbeitet ſich beſſer mit ihnen!“ 05 fertigt? lichkeit? Leider muß man dieſe Frage— häufig 2. Seite/ Nummer 385 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 20. Auguſt 1992 Und ſchied am 30. Mai 1922 endgültig aus dem Amte des Bundeskanzlers. Schober übernahm wiederum das Wiener Polizeipräſidium wo er ſchon vorher und neuerdings Vorbildliches geſchaffen hat. Nach dem Rücktritt der Regierung Streeruwitz wurde Schober am 28. Sept 1929 zum dritten Male zum Bundeskanzler gewählt. Er ſuſionierte die illiquick gewordene Bodenereditanſtalt mit der Oeſterreichiſchen Creditanſtalt, brachte im Nationalrat die wichtige Verfaſfungsänderung durch, erhielt von Italien die Zuſtimmung zur Begebung einer Auslandsanleihe und befreite Oeſterreich auf der Haager Konferenz im Januar 1930 von den Re⸗ Parationen und dem Generalpfandrecht. Seine Re⸗ gierung erledigte auch das Antiterrorgeſetz und die Entwaffnungsvorlage im Parlament und unterzeich⸗ nete am 14. Juli 1930 in London den Anleihevertrag über etwa 60 Millionen Dollar. Parteipolitiſche Zwiſtigkeiten 25. Sept. 1930 ſeinen Rücktritt. Nach den im Nopem⸗ ber 1930 ſtattgefundenen Wahlen wurde Schober wieder Vizekanzler und Außenminister. Am 19. März 1931 trat er, nach einem einmütigen Miniſterrats⸗ beſchluß, gemeinſam mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Curtius mit dem Plane einer„Zollunion Deutſchland⸗Oeſterreich“ in die Oeffentlich⸗ keit. Anfangs September 1931 ſprach ſich die Mehr⸗ heit des Haager Schiedsgerichtshofes gegen die Zoll⸗ union aus, was Dr. Curtius und Schober veranlaßte zu erklären, von einer weiteren Verfolgung dieſer Idee Abſtand zu nehmen. Die Widerſprüche in der Fortführung des Außenkurſes innerhalb der Regie⸗ rungsparteien führten dann am 28. Januar 1932 zum Rücktritt der Regierung und damit zum Aus⸗ ſcheiden Schobers aus dem Kabinett. Schobers Zuſtand hatte ſich in den letzten Tagen anſcheinend gebeſſert. Es ging ſogar das Gerücht, er würde ins Parlament zurückkehren. Geſtern aben e hatte er ſich noch im Sanatorium ohne jede Anzeichen einer Schwäche unterhalten. Dann beftehl ihn ein ſtarkes Unwohlſein und kurz vor dem Eintreffen des Arztes erlag Schober einer Herzlähmun g. Seine Gattin weilte in der Todesſtunde bei ihm. „Die Anſchlußidee erledigt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Aug. Zum Tod des früheren öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzlers Dr. Schober äußern ſich die Pariſer Blät⸗ ter nur in wenigen Zeilen. Die Nachrufe ſind haß⸗ erfüllt, denn Schober war ein Gegner Frankreichs. Der von ihm und Curtius angenommene Zoll⸗ unionplan habe die franzöſiſchen Diplomaten in die größten Schwierigkeiten geſtürzt. In den Kom⸗ mentaren der meiſten Blätter wird der Genugtuung Ausdruck gegeben, daß nun die Anſchlußidee erledigt und mit S ch o⸗ ber ins Grab geſunken ſei. 38 Grad in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 20. Aug. Infolge der tropiſchen Hitze, die geſtern in ganz England herrſchte ſtarben 14 Perſonen an Hitz⸗ ſchlag in London, nachdem die Temperatur im Schatten 38 Grad erreichte. Aus verſchiedenen Seebädern werden insgeſamt zehn Todesopfer durch Ertrinken gemeldet. veranlaßten am Verhandlungen um den Butterzoll — Kopenhagen, 20. Auguſt. Geſtern haben hier erneute Beſprechungen über die Butterzollfrage ſtattgefunden. Die deutſche Delegation hat einen Vorſchlag gemacht, auf den die däniſche Delegation ſich die Antwort vorbehalten hat. Wieder Tränengas gegen Warenhäuſer — Wuppertal, 20. Auguſt. Verſchiedene Wupper⸗ taler Warenhäuſer wurden geſtern nachmittag wie⸗ der von unbekannten Perſonen mit Tränengas heimgeſucht. Wie aus Meldungen an die Polizei hervorgeht, haben die Täter faſt zur gleichen Stunde in vier Geſchäftshäuſern, zwei in Barmen und zwei teldung des Wolff⸗ Büros — Wien, 20. Aug. Der öſterreichiſche Bundesrat erhob mit 27 Stim⸗ men der Sozialdemokraten, Nationalſozialiſten, Großdeutſchen und des Heimafblocks gegen 22 Stim⸗ men der Chriſtlich⸗Sozialen und des Landbundes Einſpruch gegen das Lauſanner Proto- koll. Es muß nunmehr an den Nationalrat zurück⸗ gehen. Der Bundesrat machte ſich dabei die Gründe zu eigen, die auch den Ausſchuß zur Ablehnung des Protokolls veranlaßt hatten. Die Ablehnung erfolgte: Weil das Protokoll die außenpolitiſche Handlungsfreiheit der Republik, insbeſon⸗ dere auch im Hinblick auf eine engere politiſche und ſogar wirtſchaftliche Gemeinſchaft mit dem Deutſchen Reich für 20 Jahre weſentlich beeinträ chtigt; weil es Oeſterreich neuerlich einer drikten Aus landkontrolle unterwirft; weil es wirtſchaftspolitiſche Beſtim⸗ mungen gefährlichſter Art enthält; weil Beſtimmungen des Protokolls wichtige Der Einſpruch des Bundesrats Der öſterreichiſche Bundesrat lehnte das Lauſanner Protokoll ab ſozlalpolitiſche Exrrungenſchaften brei⸗ ter Schichten arbeitender Menſchen gefährden. Bel der Ausſprache kam es zu ſchweren Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen dem Bun⸗ des kanzler und den Gegnern des Proto⸗ ko lls, wobei der Kanzler ſogar völlig unparlamen⸗ tariſche Worte gebrauchte. Vereinbarung Litauen-Memel Meldung des Wolff⸗ Büros — Kowno, 20. Auguſt. Wie die Litauiſche Telegraphen⸗Agentur meldet, kam am 18. Auguſt in Kowno zwiſchen dem Vertreter der litauiſchen Regierung und dem Vertreter der autonomen Memelbehörden eine Vereinbarung»u⸗ ſtande, auf Grund deren gemäß Artikel 35 des Memelſtatuts der Anteil des M emelgebiets an den Zoll⸗,„ Monopol⸗ und Akziſe⸗ einnahmen Litauens beſtimmt wird. Die litauiſche Regierung wird u. a. einen beſtimmten, alljährlich geringer werdenden Zuſchuß für den Un⸗ terhalt der Kriegsinvaliden im Memelgebiet zahlen. Meldung des Wolff⸗Baros — Beuthen, 20. Aug. In dem Potempaer Prozeß wegen der Ermor⸗ dung des Arbeiters Pietrzuch wurden geſtern die letzten Angeklagten vernommen. Der S.⸗Ober⸗ ſcharführer Müller lehnte für die nächtliche Aktion in Potempa jede Verantwortung ab. Er ſei bei dem Eindringen in das Pietrzuchſche Gehöft weit zurückgeblieben und gerade noch an den Tatort ge⸗ kommen, als der ganze Vorfall ſchon zu Ende ge⸗ weſen ſei. Er beſtritt entſchieden, eine Waffe bei ſich gehabt zu haben. Der nächſte Angeklagte, Hadlanik, ein S A. Mann, erklärte, bei der Beſteigung des Autos habe er ſich gedacht, es handle ſich um einen Deutſchen Abend. Bei dieſer Gelegenheit griff Rechtsanwalt Lütgebrune in die Verhandlung ein und ſtellte eine Reihe von Fragen, die die Zeit des Unternehmens genau ermiitelu ſollten. Der Angeklagte Gräuppuer erklärte hierzu in ganz beſtimmter Form, daß die in Frage kommenden Leute bereits um 10.30 Uhr das Lachmannſche Lokal verlaſſen hätten, ſo daß demnach die Aktion bei Pietrzuch vor Mitternacht durchgeführt worden ſein miiſſe, eine Tatſache, die für die rechtliche Bedeutung des Falles von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, da die ſtrafverſchärfenden Beſtimmungen der Terror⸗ notverordnung nur für Straftaten in Frage kommen, 6 9 0 Mitternacht des fraglichen Tages begangen ſind. i Der letzte Angeklagte, Gaſt wirt La chm ann, bekundete zunächſt über den Toten Pietrzuch, daß dieſer überhaupt nie nüchtern geweſen ſei und in dieſem Zuſtande ſtändig Nattonalſotzialiſten heläſtigt und gegen ſie ſchwere Drohungen ausgeſtoßen habe. Dieſe Vorkommniſſe hätten dazu geführt, daß er ihn ſo und ſo oft des Lokals verwieſen und ihn einmal mit Gewalt entfernt habe. Er ſelbſt, Lachmann, müſſe dagegen entſchieden beſtreiten, mit der Blut⸗ tat nur im Entfernteſten in Verbindung zu ſtehen. An dem fraglichen Abend ſei er ſo betrunken geweſen, daß er ſich überhuapt an nichts mehr erin⸗ nern könne. Damit war nach ſechseinhalbſtündiger Dauer die Vernehmung der Angeklagten beendet. Es wurde eine Pauſe eingelegt, während der es vor dem Gerichtsgebäude zu Reibereien zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten kam. Ein Nationalſozialiſt wurde verhaftet. Kurz nach 7 Uhr trat das Sondergericht wieder zuſammen, Gaskapſeln geworfen. um in eee Die erſten Zeugen im Potempa⸗Prozeß die Beweisaufnahme einzutreten. Als erſter Zeuge wurde ein Oberland⸗ jäger aus Tworog vernommen. Dieſer erklärte, daß zwiſchen dem Angeklagten Lachmann und dem ge⸗ töteten Pietrzuch Feindſchaft beſtanden habe. Die frühere Feindſchaft zwiſchen Lachmann und Golom⸗ bek habe ſich im vergangenen Jahre in eine enge Freundſchaft verwandelt. Lachmann ſei urſprünglich kommuniſtiſcher Geſinnung geweſen. Auf Vorhaltun⸗ gen beſtreitet der Zeuge, daß in den letzten Monaten von nattonalſozialiſtiſcher Seite um Schutz gegen kommuntſtiſche Angriffe gebeten worden ſei. Der Grubenheuer Schwinge aus Potempa er⸗ klärte, daß er zwar nicht eingeſchriebenes Mitglied der Kiped ſei, aber mit dieſer ſympathiſiere. Es ſeien etwa gegen halb 2 Uhr einige Leute vor ſeiner Wohnung erſchienen und hätten an das Fenſter geklopft mit den Rufen: Florian, komm raus! Seine Frau habe gefragt: Wer iſt denn dort? Darauf ſei die Antwort gekommen: Sylveſter. Seine Frau habe genau nachgeſehen; ſie habe aber niemand bemerkt und habe daraufhin die Leute auf⸗ gefordert, ſich doch zu zeigen, da ſie der Stimme nach glaubte, daß es ſich um den inzwiſchen flüchtig ge⸗ wordenen Fleiſcher Golombek handle, den ſie genau kannte. Sie befürchtete, daß ihrem Manne etwas geſchehen könne, weil Golombek dieſem wie⸗ derholt mit Erſchießen gedroht habe. Auch Lachmann habe wiederholt geäußert, daß Schwinge erſchoſſen und dann an die Große Linde gehängt werde. ö Die Ehefrau des Zeugen Schwinge machte im weſentlichen dieſelben Bekundungen. Wie ihr Mann, betont ſie aber ebenfalls aus⸗ drücklich, daß ſie auf die Uhr geſehen habe, und daß es genau 1 Uhr geweſen ſ ei. Als nächſter Zeuge wird der Bruder des Erſchlagenen, der Grubenarbeiter Alfons Pietrzuch, aufgerufen, der in der fraglichen Nacht mit ſeinem Bruder zu⸗ ſammen in einem Bett ſchlief. Er betonte, daß ſein Bruder kommuniſtiſch geſinnt geweſen ſei.„Als ich aufwachte“, ſo ſagte er aus,„ſtanden plötzlich zwei Männer vor unſerem Bett und riefen: Hände hoch! Konrad'raus! Darauf ergriffen die Männer meinen Bruder an den Füßen und zerten ihn aus dem Bett. Ich ſelbſt erhielt darauf einen Schlag auf den Kopf und kehrte mich gegen die Wand. Die Leute riefen dann: Ihr verfluchten polniſchen Kommunſſten ee muß es an den Kragen gehen! Ich habe ſelbſt ni geſehen, daß mein Bruder geſchlagen wurde, aher gehört, daß auf ihn eine ganze Reihe von Schlägen niederſauſte. Daraufhin ließen die Leute von meinem Bruder ab und verlangten von mir, daß i mich mit dem Geſicht gegen die Mauer ſtelle Ich folgte der Aufforderung. Inzwiſchen war mein Bruder nach der naheliegenden Kammer geflohen. Einer der Eindringlinge, die ich nicht erkannt habe, gab darauf durch die halboffene Kammertür einen Schuß ab nach der Kammer, nachdem er mit der Taſchenlampe hineingeleuchtet hatte. Darauf liefen die Eindringlinge weg, von denen ich zuerſt zwei und bann noch zwei weitere ſah, Darauf hörte ich meinen Bruder noch einige Minuten röcheln. Ich ſelbſt aber konnte mich nicht um ihn kümmern, da ich aus Angſt auf den Boden floh. Wenige Minuten darauf hörte ich ein Auto wegfahren. Ich kann genau ſagen, daß die Mißhand⸗ lungen an meinem Bruder eine halbe Stunde, und zwar von halb 2 bis 2 Uhr ge⸗ dauert haben.“ Ueber den Leumund ſeines Bruders befragt, er klärt der Zeuge, daß er ein Trinker geweſen ſei, und daß ſein Bruder mit dem Angeklagten Lachmann verfeindet war. Warum, wiſſe er nicht. Die Mutter des Getöteten eine 69 Jahrs alte Witwe, bekundete unter Zuhilfenahme eines Dolmetſchers, daß ſie die Rufe:„Hände hochl Kon⸗ rad raus!“ vernommen habe. Sie habe dann im Schein der Taſchenlampen geſehen, wie ſie den einen Sohn aus dem Bett gezogen und dem anderen einen Schlag über den Kopf gegeben hätten.— Um 10,15 Uhr wurde die Verhandlung abgebrochen und auf Samstag vormittag 9 Uhr vertagt. [Ein neuer Transozeanflug Meldung des Wolffbüros — Newyork, 20. Aug. Der amerikaniſche Flieger Molliſon hat ſej⸗ nen Transozeanflug glücklich vollendet. Er landete geſtern nachmittag glatt in Pennfielöbridge bei St, Johns in Neu⸗Brandenburg. Er hat die rund 4023 Km. lange Strecke Dublin ⸗ Halifax in 24 Stunden 10 Minuten zurückgelegt. Sein Flug iſt inſofern bemerkenswert, als er die erſte Ueberflte⸗ gung des Atlantiſchen Ozeans durch einen leichten Eindecker darſtellt. Vier Tote bei Flugzeugabsturz Meldung des Wolff⸗Büros ö — Rom, 20. Aug. Ein folgenſchwerer Unfall, der vier Todesopfer forderte, ereignete ſich während eines Uebungsfluges, Ein Flugzeug geriet in 40 Meter Höhe ins Trudeln. Es ſtürzte ab und fiel auf ein Bauernhaus. Dig beiden Piluten waren ſofort tot. Der Benzintank, des Flugzeugs explodierte und ſetzte das Haus in Bran d. Das Feuer breitete ſich ſo ſchnell aus, daß zwei kleine Mädchen, die in dem Haufe ſpiel ten, nicht mehr gerettet werden konnten und in den Flammen umkamen. Zwei Bauernfrauen erlitten erhebliche Brandverletzungen. Ein Schmuggler erſchoſſen 5 — Roſenberg(Oberſchleſten), 20. Aug. Beim Schmuggeln von mehreren Wagen Getreide aus Polen nach Deutſchland wurde der polniſche Schmuggler Myſzur und ein Helfershelſer bei Jaſtrzigowitz von Zollbeamten überxaſcht, worauf die Schmuggler flüchteten. Da ſie auf Anruf nicht ſtehen blieben, gab der Zollbeamte Thomalla einen Schuß auf Myſzur ab, durch den dieſer getötet wurde. Ein Pulverlager explodiert — Paris, 20. Aug. Bei einer Exploſton im Pul⸗ verlager von Potrerillos kamen bei Sankfago de Chile ein Ingenteur und vier Arbeiter uns Leben. Viele Perſonen ſind verletzt worden. —.————...... Empfindlichkeit Von einer Dame der Mannheimer Geſell⸗ ſchaft wird uns geſchrieben: „Feinfühligkeit iſt ein Vorzug— Empfindlichkeit iſt eine Untugend des weiblichen Geſchlechtes, die leicht zu einer unheilbaren Krankheit werden kaun!“ Inhaber einer Großfirma ſeine Abneigung, auch nur eine einzige weibliche Kraft in ſeinen Büros zu ich für manche Zweige des Bürodienſtes, wie die raxis ergeben hat, beſſer eignen, als Männer. Aber ſehen Sie— Ihnen kann ich's aufrichtig ſagen, denn Sie ſind nicht empfindlich!— ich habe noch keinen Chef oder Vorgeſetzten geſprochen, der mit weiblichem Perſonal arbeitete und nicht die gleichen Erfahrungen gemacht hätte, die auch mir nicht er⸗ ſpart worden ſind. Leiſten können die 1 0 Da keiten kein Ende. Männer ſind vielleicht häufig Stimmt das? Iſt das Urteil über uns gerecht⸗ Leiden wirklich ſo viele von uns an der Untugend un angebrachter Empfind⸗ wenigſtens— bejahen, und es iſt nicht nur im Be⸗ rufsleben ſo, daß wir uns durch dieſe ſchlechte An⸗ gewohnheit, die leicht zum freſſeuden Leiden wird, manche Erfolgs⸗ und Glücksmöglichkeit ſelber ver⸗ derben. 5 »Es iſt ſo ſchwer, mit Frau H. auszukommen, ſie ſt ſo namenlos empfindlich!“ Dieſe Klage kaun man bildender Künſtler Frauenvereinen, Wohlfahrtsorganiſationen u. a. ſehr häufig hören, aber auch im Familienkreiſe kennen wir alle den Typ der l ewig Beleidigten, die ſich beſtändig ohne Grund zurückgeſetzt fühlt, die hinter den harmloſeſten Bemerkungen verborgene Kränkungsabſichten wittert und von der fixen Idee — anders kann man es kaum nennen— beſeſſen iſt, daß man ſie überſieht, gering achtet, nicht leiden kann und dergl. mehr. Meiſtens entſteht dieſe Empfind⸗ lichkeit aus einem— wenn auch uneingeſtandenen Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit oder aus einem Mangel an Selbſtvertrauen. Nicht ſelten aber iſt ſie auch der Ausfluß eines überſteigerten Geltungswil⸗ lens, dem nach Meinung der Empfindlichen nicht Ge⸗ nüge getan wird. Wie dem auch ſei: Empfindlichkeit iſt, genau wie Eiferſucht, eine Leidenſchaft, die mit Eifer ſucht, was Leiden ſchafft. Wieviele qualvolle Stunden, wieviele überflüſſige Tränen, Aufregung und Aerger bereitet eine„Empfindliche“ ſich ſelber, ebenſogut aber auch ihrer Umgebung! Und das einzige Reſultat iſt— immer zunehmende Vereinſamung! Denn einen Menſchen, bei dem man, wie man ſo zu ſagen pflegt, jedes Wort auf die Goldwaage legen muß, ſieht niemand gern; man bedauert ihn, nimmt viel⸗ leicht aus Höflichkeitsgründen Rückſicht auf ihn, aber man ſucht ihn nicht. Und ſo wird das, was zunächſt mit der Zeit traurige Wirklich⸗ Laßt dieſe ſchlechte Angewohnheit nicht erſt Wur⸗ zel ſchlagen in Eurer Seele, liebe Schweſtern! Ihr Mütter aber, die Ihr die Anlage zum Uebelnehmen, zur unangebrachten Empfindlichkeit bei Euren Töch⸗ tern bemerkt, trachtet danach, ſie beizeiten auszurot⸗ ten, indem Ihr die Kinder zur Sachlichkeit erzieht und ſie auch Tadel mit Ruhe und Freundlichkeit hin⸗ nehmen lehrt! Ihr räumt ihnen damit viele Steine aus ihrem Lebenswege! e E. Gegen die Ausnutzung der Künſtler⸗Notlage. In den Mitteilungsblättern des Reichs verbandes unſt und Wirtſchaft“ wird gegen die immer ſtärket. Ausnutzung amentlich bei irgendwelcher Gemeinſchaftsarbeit in der Notlage der Künſtlerſchaft d erleger ſchax⸗ hoben. Zum 0 nd gänzt werden. Man erhofft ſich von dieſen euxopäi⸗ kraſſer Fall genommen, in dem ein Verlag ſich aus⸗ drücklich den Ausſchluß der Beſtimmung des 8 11 Abſatz 2 des Kunſtſchutzgeſetzes ausbedungen hat. Hiernach darf nämlich der Urheber auch dann, wenn er dem Verleger das ausſchließliche Recht zur Ver⸗ vielfältigung und Verbreitung übertragen hat, an⸗ derweitig verfügen, wenn ſeit dem Ablauf des Ka⸗ lenderjahres, in dem der Vertrag getätigt wurde, ein Jahr verſtrichen iſt. Alle Künſtler müſſen durch⸗ zuſetzen ſuchen, daß ihnen entweder das Recht der ſpäteren Veröffentlichung verbleibt, oder daß der Verlag für dieſen Sondervorteil ein Sonderhono⸗ rar zahlt. Deutſch⸗italieniſche Filmverhandlungen. Unſer römiſcher Vertreter ſchreibt uns: Bei Gelegenheit des internationalen Filmkongreſſes, der zur Zeit in Venedig ſtattfindet und bei dem eine Anzahl der intereſſanteſten Fülme aus den ver⸗ ſchiedenen Produktionsländern vorgeführt werden, finden Verhandlungen zwiſchen deutſchen und italieniſchen Filminduſtriellen ſtatt, von denen man ſich einen baldigen Erfolg ver⸗ ſpricht. Dieſe Verhandlungen wurden angeregt durch den großen künſtleviſchen und geſchäftlichen Erfolg, den man mit den italieniſchen Bearbeitungen der deutſchen Tonfilme„Privatſekretärin“ und„Der Kongreß tanzt“ hatte. Die Filmſachverſtändigen ſind nämlich der Anſicht, Faß dieſer Erfolg dem Um⸗ ſtand zu danken iſt, daß dieſe Bearbeitungen nicht einfach mechaniſch„doubliert“ wurden, ſondern, daß es gelang ſie nicht nur der Sprache, ſondern auch dem Geiſte nach zu richtigen talieniſchen Filmen zu machen. Aehnlich gute Erfolge wie bei der Zuſam⸗ menarbeit mit den Italienern haben die Deutſchen bei der Zuſammenarbeit mit Franzoſen erzielt. Die mit Frankreich beſtehenden Vereinbarungen ſollen nun durch deutſch⸗italieniſche Vereinbarungen er⸗ ſchen Vereinbarungen auch eine wirkſame Abwehr der amerikaniſchen„Doublierungsmethoden“, die nicht nur künſtleriſch bedenklich ſind, ſondern eine Verteuerung der Produktion darſtellen. 5 Großer Erfolg der Augsburger Freilichtbühne. 5 Opernfeſtſpiele auf der Freilichtbühne am Roten München und der Sängerin Konetzni von der Ber⸗ liner Staatsoper abgeſchloſſen. Die 21 Vorſtellun⸗ gen waren von rund 45 000 Perſonen beſucht worden, ſodaß im Durchſchnitt faſt jede Vorſtellung ausver⸗ kauft war. Eine neue Sinfonie Haus Pfitzners. Aus ſeinem vielgeſpielten zweiten Streichguartett in cis- mol! geſtaltet Hans Pfitzner zurzeit eine Sinfonie, deren erſter Satz fertig komponſert vorliegt. Das Werk ſoll im November abge⸗ ſchloſſen und aufführungsbereit ſein. Deutſche Filmausfuhr nach Japan. Die poli⸗ tiſchen Spannungen zwiſchen Japan und Amerikn haben ſich auf das amerikaniſche Filmgeſchäft mit deutſche Filme. Die japaniſche Filmgeſellſchaſt Nikkatſee in Tokio, die über etwa 300 Kinos verfügt, e Rompreis für einen ſchleſiſchen Maler. Das ſchleſiſchen Maler Hans Oberländer aus 1 berhau den Rompreis verliehen. Dieſer Pre ermöglicht auf längere Zeit einen freien Studien⸗ aufenthalt an der deutſchen Akademie in Rom. Senkung des Blutdrucks durch Luftdruckſteitze⸗ rung. Die Budapeſter Aerzte Giula Bene⸗ zur und Zoltan Rauſch haben kürzlich in der pneumatiſchen Kammer der Mediziniſchen Klintt in der Budapeſter Univerſität Verſuche über die 1 kung des erhöhten Luftdrucks auf die Blutzirkulation angeſtellt. Geſunde 1 bei einer Steigerung des Luftdrucks auf eineinha Atmosphären und bei einem Aufenthalt von W halb Stunden Verminderung des Pulsſchlages un des Blutdrucks. Menſchen mit erhöhtem Blutbrn erlebten eine Herabſetzung der Arbeitsenergte Herzens von 20 bis 50 Prozent. Nach zehn Sitzun gen erreichten die Aerzte eine Verminderung der Blutdrucks für drei Wochen. Der erhöhte Luftdruck wirkte ſich alſo bei dieſen Experimenten, die no keinen Anſpruch auf Allgemeingültigkeit erheben, wurden mit einer Feſtaufführung der„Caval⸗ ſtieana“ tskapellmeiſter Tutein⸗ ſchonend für die Kreislauforgane des Blutes Japan jetzt dahin ausgewirkt, daß Japan einen Boykott der amerikaniſchen Filmpro⸗ duktion durchführt. Als Erſatz dafür kauft Japan hat bereits in kurzer Zeit 40 deutſche Filme angekauft preußiſche Kultus miniſterium hat dem t, era „ und mann Jahre eines Kon⸗ n im einen einen 1075 alf ug. opfern ugeß, deln. Die tank. 8 1 daß ſpiel⸗ t den litten Samstag, 20. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 385 — —— Die Theaterferien ſind zu Ende Am Montag beginnen die Proben Nur wenige Wochen dauerte in dieſem Jahre das Feriengaſtſpiel der Handwerker, die alljährlieh die notwendigen baulichen und techniſchen Verbeſſerun⸗ gen des Hauſes am Schillerplatz vornehmen. Am Montag beginnen bereits Nie Proben zur Auffüh⸗ rung von„Wallenſtein“ in der Regie von In⸗ tendant Maiſch. Bis dahin müſſen die letzten Ar⸗ heiten hinter der Bühne und im Zuſchauerraum beendet ſein. Hinter der Bühne wurde, wie wir in Ergänzung unſerer Mitteilungen in Nr. 369 berich⸗ leten, auf der ſogenannten Hinter bühne eine Stützkonſtruktion zum Tragen der Decke der Damen⸗ garderobe errichtet. Die zumteil 150 Jahre alten Balken mußten erneuert werden. Die Konſtruktion wurde proviſoriſch angebracht und zum Kellergeſchoß zurchgeführt. Im nächſten Jahr ſoll ein gründlicher Umbau hier erfolgen. Die Garderobe und Wirtſchaftsräume im 4. Rang ſind vollſtändig renoviert und ausgebaut worden. Bei den techniſchen Verbeſſerungen machte man ſich die Erfahrungen der letzten Spiel⸗ zeit zu Nutze. Der bisherige Projektionsapparat, der bei der Fauſtinſzenierung gute Dienſte leiſtete, wurde durch einen weiteren, in der Scheinwerfer⸗ kuppel eingebauten Projektionsapparat und einen dritten Apparat ergänzt. Durch die verſchiedenen Projektionsapparate ſoll ein Zuſammenſetzen und lleberblenden der Projektionen ermöglicht werden. Für die Drehbühne die ſich einer ſteigenden Be⸗ nutzung erfreut, wurden Rampen und Anſätze geschaffen, die die Erhöhung der Drehbühne beſſer überwinden laſſen. Die„Panikbeleuchtung“, Regenanlage, die Notbeleuchtung und die Lautſprecheranlagen wurden gleichfalls revidiert und verbeſſert. Zahlreiche Räume wurden geſtrichen. Das ganze Haus iſt von oben his unten einer gründlichen Säuberung und Wa⸗ ſchung unterzogen worden. Ein Heer von Putz⸗ ſrauen legt nun noch Hand an, um auch den Zu⸗ ſchauerraum zu reinigen, der hoffentlich in der neuen Spielzeit ſtets gefüllt iſt!. Funkpoſtkarten von Schiffen in See Funkpoſtkarten von Schiffen in See ſind im deut⸗ ſchen Seefunkdienſt verſuchsweiſe eingeführt worden, und zwar zunächſt bei einigen auf Vergnügungs⸗ fahrten befindlichen großen Fahrgaſtſchiffen. Bei der Einrichtung handelt es ſich um die Uebermittlung von Grüßen von den Schiffen aus an Perſonen an Land. Die Nachricht wird funktelegraphiſch von dem Schiff an die deutſche Küſtenfunkſtelle Norddeich Radio befördert und von dieſer auf eine Anſichts⸗ poſtkarte niedergeſchrieben. Die Poſtkarte wird dem Empfänger der Nachricht mit der Poſt zugeſandt. Es ind nur beſtimmte Texte zugelaſſen, z. B.„Von prächtiger Fahrt auf hoher See viele Grüße“,„Vom Nordkap ſendet beſte Grüße“ uſw. Bei der Küſten⸗ fünkſtelle werden für den Zweck mehrere Arten von Lichtbildpoſtkarten bereit gehalten, die auf die be⸗ treffende Seefahrt Bezug haben, z. B. Anſicht des Schiffes, mit dem die Fahrt ausgeführt wird; Anſicht von Nordkap, der Mitternachtsſonne, dem Sonnen⸗ untergang auf hoher See uſw. Bei der Aufgabe der Nachricht gibt der Abſender der Bordfunkſtelle an, welche Anſchrift und Unterſchrift er wünſcht, ferner welche der zugelaſſenen Texte und welche der bereit gehaltenen Lichtbildpoſtkarten benutzt werden ſoll. Die Gebühr für eine mit Funkpoſtkarte zu über⸗ mittelnde Nachricht beträgt.50 l. 37 Mill. Kinder im Kindergottesdienſt Ein knappes Jahrhundert beſteht die Einrichtung des Kindergottesdienſtes, die in aller Welt an Be⸗ deukung in der Gegenwart erheblich gewonnen hat. Nach den letzten Feſtſtellungen im Jahre 1930 be⸗ ſuchten insgeſamt 37 Millionen ewangeliſche Kinder in aller Welt den Kindergottesdienſt. Organi⸗ lationen von 42 Ländern vereinigen ſich im großen Weltbund für Kindergottesdienſte, deſ⸗ en letzte Tagung im Jahre 1928 über 7000 Teil⸗ nehmer in Los Angeles zuſammenführte. Im Juli ſand ebenfalls ein Weltkongreß in Rio de Janeiro ſtatt. Das Tagungsprogramm beſchäf⸗ tigte ſich hauptſächlich mit der Beſprechung der ver⸗ ſchiedenſten veligiöſen und pädagogiſchen Probleme. Die Koſten für den Kongreß, die in Höhe von 15 000 ollar veranſchlagt waren, wurden durch eine frei⸗ willige Sammlung aufgebracht, die im Laufe einer Woche ſchon vier Fünftel der notwendigen Summe ergab. Der Weltbund für Kindergottesdienſte iſt im Jahre 1889 auf engliſche Anregung geſchaffen worden und faßte damals 20 Millionen Kinder zu⸗ ſammen. Im Jahre 1930 betrug dieſe Zahl ſchon Millionen und heute iſt ſie gewiß noch um einige Prozent geſttegen. Außer Deutſchland, wo ſich die Kindergottesdienſtſache überall einer großen Volks⸗ Itümlichkeit erfreut, hat Schweden mit 400 000 Kin⸗ dern die größte Zahl 2 der Kindergottesdienſtteil⸗ nehmer. Zahl auf. „Island weiſt mit 1850 Kindern die kleinſte epb. Wieder ein Todesfall im Strandbad Meidet den Noröſtrand in der Nähe der Vadegrenze! Unter einem beſonders ungünſtigen Stern ſcheint die diesjährige Badeſaiſon zu ſtehen, denn auch am geſtrigen Donnerstag forderte der Rhein im Strand⸗ bad wieder ein Opfer. Ein 30 Jahre alter Elek⸗ triker aus Ludwigshafen, der mit ſeiner Braut am Nordſtrand in der Nähe der Badegrenze lagerte, hatte ſich um halb 6 Uhr in das Waſſer begeben und kam nicht wieder, ſo daß auch in dieſem Fall mit aller Beſtimmtheit anzunehmen iſt, daß der junge Mann unbemerkt in den Fluten verſank. Wie das Mädchen angibt, hatte ihr Bräutigam die Gewohn⸗ heit, im oberen Teil des Bades in den Rhein zu gehen und dann am Ufer entlang nach unten zu laufen. Da er nur drei bis vier Stöße ſchwimmen konnte, alſo ein ausgeſprochener Nichtſchwimmer war, muß vermutet werden, daß er in der Nähe der Badegrenze den Boden unter den Füßen verlor. Da ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach ſämtliche Un⸗ glücke mit Nicht⸗ oder Halbſchwimmern an dem weniger flachen Teil des Strandes ereignen, müßte doch jetzt ernſthaft in Erwägung gezogen werden, manche Nichtſchwimmer es vorziehen, das Strandbad zu meiden, iſt nicht feſtzuſtellen. Es beſteht die ſehr große Wahrſcheinlichkeit, daß ſehr viele Pfälzer, die bisher nach Mannheim kamen, das Ludwigshafener Strandbad aufſuchen, nachdem der dortige Strand freiltegt. Bei den Autofahrern hat ſich eine Unſitte eingebürgert, die ſchnellſte Abſtellung er⸗ heiſcht. Obgleich der Parkplatz nicht überfüllt iſt. werden Autos auf beiden Seiten des Franzoſenweges abgeſtellt, ſodaß nicht nur die Zufahrt erſchwert, ſondern auch ein ganz unmöglicher Zuſtand hervorgerufen wird. Die Poli⸗ zei verſuchte es bis fetzt mit gütlichen Ermahnungen, mußte aber, da das Parken außerhalb des Park⸗ platzes außergewöhnliche Ausmaße angenommen hat, zu gebührenpflichtigen Verwarnungen übergehen. Wenn auch dieſe Zwiſchenlöſung nichts nützt, dann bleibt gar nichts anderes übrig, als noch ſchärfere Maßnahmen zu ergreifen. Ein Exempel ſtatuiert hat man geſtern an einem Laſt wagen, der ſchon mehrmals auf dem Franzoſenweg parkte Kinderfreuden an heißen Tagen ob man nicht ie Badegrenze etwa 50 bis 100 Meter weiter nach der Mitte des Bades zu ver⸗ legen ſollte. Die Badefläche im Waſſer würde hier⸗ durch zwar etwas verkürzt werden, doch dürfte dies bei der Länge des Strandes nicht weſentlich ins Gewicht fallen. Einen anderen Weg, die täglichen Todesfälle zu verhindern— in dieſer Woche iſt ſeit Sonntag jetzt mit Ausnahme des Montags jeden Tag jemand ertrunken ſehen wir nicht. Den Nichtſchwimmern muß immer und immer wieder eingeprägt werden: geht nicht bis zum Hals ins Waſſer, ſondern haltet euch am flachen Ufer auf. Noch beſſer iſt es natürlich, wenn man ſchwimmen lernt. Bemängelt wird vielfach die Nichtaufſtellung der in dieſem Jahre neu angeſchafften Hochſitze für Rettungsſchwimmer. Wir geben zu, daß es wohl beſſer wäre, wenn die Wachpoſten den Strand überblicken würden, glauben aber, daß bei den Tauſenden von Leuten, die ſich im Waſſer gleichzeitig aufhalten, ſelbſt dann nicht der Abgang eines Menſchen bemerkt werden kann, wenn dieſe Poſten um ein vielfaches vermehrt werden würden. Vorſicht und immer wieder Vorſicht muß den Badegäſten eingeprägt werden. Vieles wäre ſchon beſſer, wenn ſich die Nichtſchwimmer ange⸗ wöhnen würden, den Südſtrand aufzuſuchen und abwärts nicht über das Reſtaurant Nord hinaus zu gehen.. 5 Ueber Lebeusrettungen iſt vom geſtrigen Tag nichts offiziell bekannt geworden. Am Strand ſprach man allerdings davon, daß ein um Hilfe rufen⸗ der Nichtſchwimmer im letzten Augenblick— auch wieder am Nordſtrand— aus dem Waſſer gezogen worden ſei. Große Aufregung gab es, als eine 43 Jahre alte, mit einem Herzleiden behaftete Frau einen Hitzſchlag erlitt. Mit Hilfe des Pulmotors und unter größten Anſtrengungen gelang es, der Frau Hilfe zu bringen. Ohne das Rettungsgerät wäre menſchliche Hilfe zu ſpät gekommen. Ins Kran⸗ kenhaus mußte ein 18 Jahre alter Schü ler geſchafft werden, der einen gefährlichen davongetragen hatte. Die geſtrige Beſucherzahl wird mit 22 000 35 angegeben, f a alſo 5000 weniger als am Vortage. Ob dieſer Rück⸗ gang mit den Unglücksfällen zuſammenhängt und Weſpenſtich und deſſen Beſitzer ſtändig Verwarnungen entgegen⸗ nehmen mußte. Die Polizei ließ kurzerhand einen Schleppwagen kommen und den Laſtwagen nach der Polizeiunterkunft abſchleppen. Vielleicht fügt ſich der Beſitzer das nächſter al in die Ordnung, denn er dürfte wohl kaum Luſt haben, ein zweites Mal die nicht unerheblichen Koſten für das Abſchleppen und den Strafbefehl zu bezahlen. 8 33 Grad im Schatten Wenn wir den Vorausſagen der Wetterwarte Glauben ſchenken dürfen, dann haben wir den Gipfelpunkt der Hitzewelle überſchritten. Allerdings iſt in Mannheim noch nicht viel von einer Abküh⸗ lung zu merken. Die Höchſtwärme betrug am ge⸗ ſtrigen Tage 33 Grad, alſo nur 0,6 Grad weniger als am Donnerstag. In der vergangenen Nacht ſank das Thermometer auf 18,6(18,8) Grad, um jedoch bei der heutigen Frühableſung mit 20.9 Grad eine um 0,4 Grad höhere Temperatur als geſtern anzuzeigen. Daraus muß geſchloſſen werden, daß der heutige Samstag keinesfalls kühler werden wird, als die vergangenen Tage. * Straßenbahn erſetzt Lokalzüge. Die Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Infolge Gleisverlegungen der Städtiſchen Straßenbahn im Rheinbrückendreieck(Pfalzbau) in Ludwigshafen können die Lokalbahnzüge zwiſchen Mundenheim, Lokalbahnhof, und Ludwigshafen, Bahnhofsplatz, ab Montag, 22. Auguſt auf die Dauer von etwa 14 Tagen nicht gefahren werden. Ab Mundenheim und Ludwigshafen, Bahnhofsplatz, verkehren Sonder⸗ wagen der Städtiſchen Straßenbahn, die von Reiſenden mit Reichsbahnfahrtausweiſen ohne Ge⸗ bühr benützt werden können. Nähere Auskönfte er⸗ teilen, die Bahnhöfe Ludwigshafen und Munden⸗ heim i „*Mit einer erheblichen Fußperletzung auf⸗ gefunden wurde in ſpäter Nachtſtunde ein junger Mann aus dem Kath. Jugendheim in O 2. Er verunglückte mit ſeinem Fahrrad in der Nähe des Schloſfſes und ſchleppte ſich in halb ohnmächtigem Zuſtand in die Anlagen. Eine vorbeigehende Krankenſchweſter nahm ſich des Verunglückten an und veranlaßte, daß man ihn nach Hauſe brachte. OBERS ch obhs Mondstöck Kampf den Fliegen! 1. Der beſte Zeitpunkt zum Beginn des Kampfes gegen die Fliegen iſt der Vorfrühling. Aber auch nachher iſt es nie zu ſpät, denn ſo lange es überhaupt Fliegen gibt, müſſen ſie und ihre Brut mit aller Energie vernichtet werden. 2. Acht bis zehn Tage brütet die Fliege. In un⸗ bedeckten Schutt oder Müll, verfaulenden Pflanzen⸗ teilen und verweſendem Fleiſch legt ſie ihre Eier. Selbſt wenn dieſer Unrat während der Brutzeit zu⸗ geſchüttet wird, kriechen die jungen Fliegen noch aus. Sorge deshalb für reſtloſe Beſeitigung jeglichen Ab⸗ falles, denn damit entfernſt Du die Haupt⸗Brut⸗ ſtätten der Fliegen. Nur durch Verbrennen wird Müll reſtlos vernichtet. 3. Schutt und Müll dürſen nicht unbedeckt ſein. verwende dafür fliegenſichere Behälter. 4. Menſchliche und tieriſche Ausſcheidungen ſind, falls keine Kanaliſation vorhanden iſt, zu vergraben. Gruben ſollten für dieſen Zweck hoch gelegen und gut abgedichtet ſein. 5. Tote Tiere ſind ſo ſchnell als möglich graben. 6. Bewahre keine Speiſen uſw. f einzu⸗ ſchimmelnden faulenden oder melnd: vernichte ſie auf. Verbrenne oder ſofort anderweitig. 7 Abfall darf niemals unhedeckt herumſtehen— nicht einen einzigen Tag. 8. Decke auch alle Eßwaren zu— und kaufe nie⸗ mals Nahrungsmittel, zu denen Fliegen Zutritt haben. g. Halte Deinen Mülleimer rein. Desinfiziere ihn einem anderen guten 92 häufig mit Petroleum oder Mittel.(Clorkalk uſw.) 10. Decke Speiſereſte gut zu. nichte ſie baldigſt, falls ſie nicht als wendung finden. 11. Bedenke ſtets: Wenn Du Fliegen ſiehſt, be⸗ findet ſich ihre Brutſtätte wahrſcheinlich in nicht weit entferntem Schmutz. 12. Lehre die Kinder, daß Töten der Fliegen ohne Quälerei gut iſt und Krankheiten verhüten hilft. 13. Töte alle Fliegen durch Leimfänger»der noch beſſer Flit uſw. Dabei iſt es beſonders wichtig, daß auch die Brut vernichtet wird. Dies erreicht man nur durch geignete Flüſſigkeiten, die mit einem Zerſtäuber verteilt werden und ſo in der Luft ver⸗ dunſten. 14. Benutze während der Fliegenzeit Fliegengaze⸗ Fenſter. 15. Bürger und Behörden ſollten ſich zufſammen⸗ ſchließen, dieſen gefährlichen Feind des Volkes zu vernichten. In Berlin und anderen Großſtädten beginnen die Kommunen jetzt einen ſolchen Feldzug gegen die Fliegen. 16. Rufe Deine Mitmenſchen zum Wohle der Ge⸗ ſamtheit zum Kampfe gegen die Fliegen auf. Hilf ſelbſt, den Feind zu vernichten! 17. Töte die Fliegen! Vor allem aber vernichte beſtehende Brutſtätten und verhüte das Entſtehen neuer! Verbrenne oder ver⸗ Viehfutter Ver⸗ * Keine Unterhaltung während der Fahrt! Durch den unglaublichen Leichtſinn eines Radfahrers wurde geſtern abend in der Kunſtſtraße ein Ver⸗ kehrsunfall hervorgerufen, der leicht ſchlimme Fol⸗ gen hätte haben können. Ein Radfahrer, auf deſſen Rad ſich noch ein etwa vierjähriges Kind befand, unterhielt ſich während des Einbiegens an der verkehrsreichſten Ecke am Gockelsmarkt in die Kunſtſtraße nach rückwärts mit einigen Bekannten. Infolgedeſſen fuhr er direkt gegen einen die Kunſtſtr. paſſierenden Perſonenkraftwagen. Durch den hefti⸗ gen Anprall wurden der Radfahrer und das Kind vom Rad geſchleudert. Anſcheinend hat das Kind Verletzungen davongetragen, während der Radfah⸗ rer mit dem Schrecken davonkam. Lediglich der Geiſtesgegenwart des Autolenkers der ſofort ſeinen Wagen zum Stehen bringen konnte, iſt es zu danken, daß der Unfall noch glimpflich abging. * Vorſicht vor Toſchendieben! Die Ma⸗Ki⸗Ku⸗ Anſammlungen ſcheinen auch Taſchendiebe angelockt zu haben. Am geſtrigen Freitag beteiligte ſich ein junger Mann mit einem Zehner an einem Los. Er hatte auch das Glück, den zehnfachen Betrag als Ge⸗ winn einheimſen zu dürfen. Als er den Gewinn ein⸗ ſtecken wollte, mußte er die unangenehme Feſtſtellung machen, daß ihm der Geldbeutel mit neun Mark In⸗ halt entwendet worden war. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: zwei Gewinne zu je 300 000/ auf Nr. 244975, zwei Gewinne zu je 75 000 Mark auf Nr. 346 735, zwei Gewinne zu je 10000 auf Nr. 43 480, ſechs Gewinne zu je 5000/ auf die Nr. 21 435, 130 813 und 295 243, 20 Gewinne zu je 3000/ auf die Nr. 27 118, 71 128, 80 937, 88 081, 135 790, 151 839, 172 046, 262 256, 378 680 und 393 892. In der Nachmittagsziehung: Zwei Ge⸗ winne zu je 50 000/ auf Nr. 328 842, vier Gewinne zu je 5000/ auf die Nr. 182331 und 390 515, 26 Ge⸗ winne zu je 3000% auf die Nr. 113 005, 123 869, 130 906, 204 113, 210 395, 236 682, 243 097, 254 846, 262 091, 265 914, 310 721, 329 920 und 366641.(Ohne Gewähr.) das reich ausgeſtattete Oberſt⸗Album!? Es ver⸗ doppelt Ihre Freude beim Sammeln der ſchönen Soldaten ⸗ Bilder. In jedem guten Zigaretten⸗ geſchäft können Sie das Album für 1 Mk. erhalten. WALU ORF ASTORIA G. M. 8. H. 4. Seite/ Nummer 385 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 20. Auguſt 193g Wie wird das Wetter? Wenn der jugendliche Wanderer am Sonntag⸗ morgen mit Ruckſack und Feldflaſche vor ſeiner Haus⸗ tür ſteht, dann ſieht er wohl immer mißtrauiſch ge⸗ gen den Himmel und weiß nicht recht, ob denn die Sonntagswanderung ſo recht lohnen wird oder ob micht doch der Himmel ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Und der Herr Papa ſtudiert eif⸗ rig die Wetterkarte, ſieht auf das Barometer— und nimmt dann doch den Regenſchirm auf ben Sonn⸗ tagsausflug mit. Oft ſchon iſt die Wettervorherſage nicht ſo ganz eingetroffen und er denkt: Sicher iſt Sicher! Der Bauer aber hat im Laufe der Zeit eine ziem⸗ liche Sicherheit iz der Vorherbeſtimmung des Wet⸗ ters. Seine Merkmale für gutes oder ſchlechtes Wetter ſind zwar nicht wiſſenſchaftlicher Natur, gehen wielleicht auch hin und wieder einmal fehl, aber im großen und ganzen kann man ſich auf ſeine Vorher⸗ ſage ſo ziemlich verlaſſen. Und ſo hat der Landmann auch ſeine„10 Wettergebote,“ die das folgende be⸗ ſagen: a 1. Zeigen ſich Federwolken an einem vorher kla⸗ ren Himmel, ſo kommt Regen. 2. Zeigen ſich Federwolken an einem wölkten Himmel, ſo folgt ſchönes Wetter. 3. Geht die Sonne hinter einer geraden, ſchiefer⸗ grauen Wolkenwand unter, ſo regnet es am folgen⸗ den Tage. 4. Geht die Sonne hinter Haufenwolken unter, deren Ränder wie ſilbern erſcheinen, ſo folgt ein ſchöner Tag. 5. Morgenröte deutet auf Wind oder Regen. 6. Sehr durchſichtige Luft läßt Regen erwarten. 7. Starker Tau deutet auf einen ſchönen Tag. 8. Kleine ſchwimmende Wolkenfezen unter grauem Himmel zeigen Regen an. 9. Fallender Nebel bringt ſchönes Wetter. 10, Auf ſtarken Sturm folgt in der Regel Regen. vorher be⸗ * Der Ufa⸗Tonſchlager⸗Abend im Palaſt⸗Kaffee„Rhein⸗ gold“, der am vergangenen Mittwoch ſtattfand, war von etwa 1000 Perſonen beſucht. Der Abend nahm einen ſtim⸗ mungsvollen Verlauf. Die ausgezeichnete Hauskapelle Conradi ſtellte ihr Können erneul unter Beweis. Der Humoriſt Max Paulſen ſorgte durch ſeine bekannte Ko⸗ mik für heitere Stimmung und der Tenor Max Men⸗ ing, der aus Berlin herbeigeholt war, ſang ſich raſch in die Herzen der Zuhörer. Die recht rege Teilnahme om Wettbewerb„Wer errät die Ufatonſchlager“ zeigte, daß ſolche Abende im Palaſt⸗Kaſſee„Rheingold“ ſtarken An⸗ klang finden. Man ſollte ſie wiederholen. Wir hörten Mannheimer Sendungen Louis Verneuils geiſtvolle Komödie Herr Lam berthler“ wird gerne von den Rundfunkſendern zur Aufführung gebracht, denn ſie erfordert den geringſtmög⸗ lichſten Aufwand an Schauſpielern und eignet ſich durch ſeine Dialogführung beſonders als Sendefpiel. Gabriele Maiſch⸗Moeſt und Herbert Maiſch, von denen die Mannheimer Sendung der drei Akte beſtritten wurde, erwieſen ſich erneut als ausgezeichnete Sprecher, die es verſtanden, die Steigerungen des Stückes wirkſam heraus⸗ zuarbeiten. Das Philharmoniſche Orcheſter Man n⸗ heim, das diesmal unter der Stabführung von Karl Eberts ſtand, ſteuerte zum Mittagkonzert„Alte Tänze und Schlager“ bei, die, wie man das ja bei dem ſich immer mehr einſpielenden Klangkörper eigentlich voraus⸗ ſetzen muß, recht anſprechend wiedergegeben wurden. Richard Strauß dirigiert Als Reichsſendung und von faſt ſämtlichen europäiſchen Sendern— darunter auch erſtmalig von den italteniſchen— übernommen, brachte München Mozarts heitere Oper„Cosi kan tutte“ zur Aufführung. Um den beſonderen akuſtiſchen Erſorderniſſen einer Rundfunk⸗ ſendung Rechnung tragen zu können, war die Oper im Senderaum einſtudiert worden, wodurch zugleich die letzten dynamiſchen Mängel, die ein Bühnenſpiel auf der Funk⸗ bühne unvermeidlich mit ſich bringt, beſeitigt wurden. Die Sendung ſelbſt war ein großes künſtleriſches Ereignis, denn am Dirigentenpult ſtand kein Geringerer als Dr. Richard Strauß, der wie immer ſeinen geliebten Mozart meiſterhaft interpretierte. Dazu kam noch die ganz exquiſite Beſetzung der Rollen mit dem Enſemble der Münchener Mozart⸗Feſtſpiele. Dadurch wurde einer aus⸗ gedehnten Hörerſchaft Gelegenheit geboten, in denkbar beſter Klangſchönheit eine Aufführung der Mozart⸗Feſt⸗ ſpiele zu hören, die München ſich als alljährlich wieder⸗ kehrende Einrichtung ſchuf, nicht im Sinne einer feſtgeleg⸗ ten Tradition, ſondern im Spiegel ſich ſtets erneuernder künſtleriſcher Entwicklung. Aus Mannheimer Gerichtsſälen Eine„Wanzentragödie“ Sind Wanzen ein ſofortiger Räumungsgrund? Der äſthetiſche Mieter wird ja ſagen. Die Recht⸗ ſprechung ſagt nein. Wenn der Hausherr ſofort die erforderlichen Maßnahmen trifft, hat der Mieter in der Regel nicht das Recht, den Vertrag aufzulöſen. Eines Tages bezog eine Familie eine tadellos neue Wohnung in der Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße. Aber o Schreck. In der Nacht entdeckte ſie unliebſame Spaziergänger an den Wänden. Am Morgen er⸗ tönte der Schrei nach dem Kammerjäger. Die Spuren der nächtlichen Beſucher waren nicht zu leugnen und die Mieter in der Wohnung nicht zu halten. Nach Anſicht des Hausherrn glaubte er den Mieter belangen zu können. Mit Hilfe des Kammer⸗ jägers wäre ihm dies faſt gelungen. Er konnte ſich bei ſeiner eidlichen Einvernahme vor dem Zivil⸗ richter zwar an friſche Wanzenſpuren erinnern, nicht aber an die ſeinerzeit vor den Mietern zugegebenen alten Spuren. Zum Glück läßt das Geſetz mitunter Weiterungen— aber auch Einſchränkungen— zu. Man drehte dem„Kammerjägereleven“ O. G. keinen allzugroßen Strick, indem man ihn wegen Meineids vor das Schwurgericht zitierte, ſondern man be⸗ 1 ihn lediglich wegen fahrläſſigen Falſch⸗ eides. Stundenlang tobte der Kampf um das Daſein der Wanzen. Gegen den Angeklagten ſtand eine einmütige Partei, eine Familie, die das größte Intereſſe daran hatte, den gegen ſie angeſtrengten Zivilprozeß zu gewinnen. Auf der anderen Seite ſchwor der Angeklagte blutige Rache, wenn man ihn wegen den Wanzen ins Gefängnis ſtecke. Das Schöffengericht kümmerte ſich garnicht um die Wanzen. Es ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß der Angeklagte mit ſeinem echt„pälziſchen“ Redetalent alle Regiſter einer kammerjägerlichen Wanzentechnik zog, möglicherweiſe aber garnicht von wirklich vor⸗ handenen Wanzen überzeugt war. Unter Eid wäre ihm jedoch die damalige Wichtigtuerei zu teuer ge⸗ kommen und er ſchwor die Wanzen wieder ab. Des⸗ halb, meinte der Vorſitzende, ſei die im Strafbefehl bereits ausgeſprochene Gefängnisſtrafe von zwei Monaten ein angemeſſener Denkzettel für ſein wankelmütiges Bloomaul. Kriegs⸗ oder Wirtſchaftsopfer Bis zum Antrag des Staatsanwaltes, der auf 8 Monate lautete, ſprach nichts zugunſten des An⸗ geklagten O. U. aus Breslau. Erſt als er das Wort zu ſeiner Verteidigung erhielt und auf einen an den Vorſitzenden gerichteten Brief hinwies, änderte ſich der Eindruck. Man war überzeugt, einen jener ver⸗ ſtockten Sünder vor ſich zu haben, die nicht einmal zu ihrer Verteidigung Entlaſtungsgründe vorbrin⸗ gen können. Der Tatbeſtand war folgender: U. hatte einer Gemeindeſchweſter ihre Sparpfennige von 290/ herausgelockt unter der Vorſpiegelung, er habe in nächſter Zeit eine erhebliche Rentennachzah⸗ lung zu erwarten. Zur Bekräftigung ſeiner Schwin⸗ deleien legte er ein amtliches Schreiben vor, das er allerdings ſelbſt verfertigt hatte. Ebenſo erging es einem Arbeitsloſen, der auf die gleichen Urkunden hereinfiel und U. auf einen Tag ſeine wöchentliche Unterſtützung von 12,40/ abließ. An der Tat ſelbſt bliebe wirklich nichts zu beſchönigen, wenn nicht durch jenes Schreiben die Kehrſeite des Falles zu⸗ tage getreten wäre. Obwohl erſt 33 Jahre alt, iſt der Angeklagte Kriegsinvalide. Er verlor den linken Arm. Mit Hilfe eines gemeinnützigen Konſortiums machte er ſich Möbelanſchaffungen von 2700 1 und heiratete vor zwei Jahren. Laut Vertrag konnte nun jene Geſellſchaft von einer monatlichen Invaliden⸗ rente in Höhe von 60%¼/ 45/ einbehalten. Als U. dieſen Vertrag einging, bezog er neben der Rente ein weiteres Gehalt von 300/ als Portier und glaubte ſich den eingegangenen Verpflichtungen ge⸗ wachſen. Inzwiſchen haben ſich aber die Zeiten ge⸗ ändert. Er iſt kein Portier mehr und ſeine Familie zählt in kurzer Zeit fünf Köpfe. Auf eine Abſtrei⸗ chung der Möbelſchulden auf die Kriegsrente ließ ſich die Firma nicht ein. Das Gericht billigte dem Angeklagten mildernde Umſtände in weitgehendſtem Maße zu, trotzdem es die Betrügereien an faſt noch Aermeren als er ſehr gemein fand, und verurteilte ihn wegen der zwei Betrügereien in Tateinheit mit Urkundenfälſchung, begangen im Rückfall, zu? Mo⸗ naten Gefängnis. Verdorbene Früchtchen ſind die Angeklagten W. St., E. K. und K. L. aus Neckarau. Aus den ihnen zur Laſt gelegten Straf⸗ taten könnte man auf langjährige Routine ſchließen. Erſtaunlicherweiſe kam jedoch zur Sprache, daß man es mit Anfängern zu tun hatte. Einmal begonnen, ſind ſie gleich mit Elan ins Verbrechen geſchlidͤdert. Der erſt zwanzigjährige Schloſſer St. hat ſich all das zuſammengeſtohlen, was ein modernes Jünglings⸗ herz begehrt. Ein Motorrad, ein Paddelboot mit ſämtlichen Utenſilien einſchließlich Sprechapparat, Fahrräder, gut, beſſer, noch beſſer, Brieftauben und ſonſtiges. Von dem gleichen Wunſche ſcheint ſein Freund K. beſeelt zu ſein. Nur war er etwas ge⸗ nügſamer. Im Verhältnis zu St., der ſich wegen elf Diebſtählen zu verantworten hatte, waren K. nur ſechs zur Laſt gelegt. Der Angeklagte L. und der Vater St. waren der Begünſtigung und Hehlerei ver⸗ dächtigt. Der junge St. ſtand trotzig und verſtockt in der Anklagebank. Er hatte auch auf den Antrag des Staatsanwalts von 1 Jahr 3 Monaten Ge⸗ fängnis nichts zu erwidern. Seine Genoſſen ver⸗ ſteiften ſich mit weniger Stolz auf ihre Heldentaten. Sie meinten auf einmal, das Gericht möge auf ihre Familien Rückſicht nehmen und die Anträge von ſieben Monaten gegen K. und drei Mo⸗ naten gegen L. mildern. Aus den genau nach den Anträgen ergangenen Urteilen mußten die An⸗ geklagten ſchließen, daß es zur Vermeidung ſolcher Strafen ja vor den Taten am Platz geweſen ſei, an ihre Familien zu denken. Der Vater St. wurde vort der Hehlerei freigeſprochen. M. Filmrundſchau Schauburg:„Keine Feier ohne Meyer“ Der Meyer, ohne den es keine Feier in dieſem Film gibt, iſt ein Zeitgenoſſe, dem das Lebensglück ſeiner Mit⸗ menſchen ſehr am Herzen liegt, denn er vermittelt nicht nur Ehen, ſondern tritt auch berufsmäßig als Trau⸗ und Scheidungszeuge auf. Meyer weiß alles, Meyer kann alles, ohne Meyer geht es überhaupt nicht— nur als es ſich um das eigene Lebensglück dreht, verſagt die große Kunſt des Herrn Meyer. Gegen ſeinen Willen übernimmt er die Aufgabe, ſeinen Freund mit einer jungen Dame zuſammenzubringen, die er eigentlich für ſich ſelbſt als Ehefrau reſerviert hatte. Die Variation des altbekannten Themas von dem betrogenen Betrüger iſt von dem auf dieſem Gebiete bewanderten Carl Boeſe teils ſchwungvoll und hinreißend, teils mit Bedacht inſzeniert worden. Weſentlich bei dieſem Film iſt die Tatſache, daß er Sieg⸗ fried Arno viel Gelegenheit bietet, ſein Komiker⸗ rößlein zu tummeln und daß er ihm ebenſo auf die Naſe geſchrieben iſt, wie dem ſtets luſtigen Ralph Arthur Roberts auf den Leib. Die mimiſchen Ausdrucksfähig⸗ keiten beider Schauſpieler machen ſie zu urkomiſchen Figuren, die immer neue Beluſtigungen erzielen und die überſehen laſſen, daß eigentlich alles Unſinn iſt, was in dieſem Film geſchieht. An dem Lacherfolg beteiligt ſind noch eine Reihe bekannter Luſtſpielkräfte: Adele San d⸗ rock, Kurt Veſper mann, Maly Delſchaft, Dina Gralla und nicht zu vergeſſen Lucie Engliſch, die ſich von einer neuen Seite zeigt. Zwei gefällige Schlager würzen dieſe ſommerlich⸗leichte Filmkoſt. Gemeingefährlicher Bettler :: Frankfurt a.., 17. Auguſt. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den Erwerbsloſen Guſtav Eifert wegen ſchwerer Körperverletzung zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis. Eifert hatte vor kurzem auf der Obermainbrücke einem früheren hieſigen Stadtverordneten, einem betagten Herrn, drei ſchwere Meſſerſtiche verſetzt, weil er ſich gewei⸗ gert hat, ihm ein Almoſen zu geben. Eifert hatte früher ſchon einmal eine Fürſorgeſchweſter die Treppe hinabgeworfen. Das Gericht erließ gegen den gemeingefährlichen Menſchen ſofort zu voll⸗ ſtreckenden Haftbefehl. Eine gefährliche Vergangenheit Von unſerm römiſchen Vertreter Paolo und Maria waren nun ſchon drei volle Jahre verheiratet. Und es waren drei glückliche Jahre geweſen. Man hatte ſich kennen und lieben gelernt, als Paolo, der mehrere Jahre hindurch als Auswanderer in Frankreich geweſen, in ſein piemon⸗ teſiſches Heimatdorf Giavenv heimgekehrt war. Pablo war auslandsmüde, hatte genug von fremden Ländern und vielleicht auch von fremden Mädchen; ſein Heimatdorf erſchien ihm als ein irdiſches Para⸗ dies, die Töchter dieſer Heimat als die Engel darin und Maria als der liebenswürdigſte unter ihnen. Auch ſchien ihm der alte italieniſche Bauernſpruch beherzigenswert, der beſagt, daß man ſeine Frau und ſeine Zugochſen am beſten aus der Heimat be⸗ zieht. Und ſo freite er denn um Maria. Und hei⸗ ratete ſie. Und ſein aufrichtiger Wunſch, ein braver und glücklicher Bürger ſeines Giaveno zu ſein, trug ebenſo wie Marias freundlicher und ſanfter Charak⸗ ter dazu bei, daß die Ehe eine glückliche wurde. Und es durchaus blieb, als Maria eines Tages unter alten Papieren ihres Mannes die Photo⸗ graphie eines wunderſchönen Mädchens fand. Eines Mädchens mit großen leuchtenden Augen und tief⸗ ſchwarzen Haaren, mit einem Geſicht wie eine ganze venezianiſche Nacht. Zwar ſtellte Maria ihren Paolo zur Rede. Aber Paolo antwortete mit ſolcher inne⸗ rer Ruhe und Sicherheit, daß das nichts anderes als„eine kleine franzöſiſche Leidenſchaft“ ſei, eine Geſchichte, die längſt der Vergangenheit angehöre, daß Maria ſich vollkommen beruhigte. Nein, ſie wollte nicht eiferſüchtig ſein! Und ſie war es auch uſcht. 8 Was nicht ausſchloß, daß ſie neugierig war, über alle Maßen neugierig. Eine Neugter, die noch da⸗ durch angeſtachelt wurde, daß Paolo es ſorgfältt vermied, ſie zu befriedigen. Wann und warum u wie lange er jene„kleine franzöſiſche Leidenſchaft“ erlebt und warum dieſe Leidenſchaft wieder ver⸗ gangen war, darüber ſchwieg er ſich beharvlſch aus. Vielleicht aus lauter Diskretion, dachte Maria. Oder aus Liebe zu ihr, ſeiner Frau? Eigentlich glaubte Maria das letztere. Weswegen ſie ſich durchaus für berechtigt hielt, ihre Neugier zu befriedigen. Wenn Paolo aus lauter Liebe ſchwieg, ſo durfte ſie aus lauter Liebe fragen. Und da er ihr keine Antwort gab, ſo ſchrieb ſie einen Brief nach Frankreich. An eine Freundin, die nach Saint⸗Etienne in Hochſavoyen ausgewan⸗ dert war, wo, wie Maria wußte, Paolo ſeine„kleine franzöſiſche Leidenſchaft“ erlebt hatte. Es kam auch Antwort aus Saint⸗Etienne. Und wenn auch nur das allerwinzigſte Reſtchen von Eiferſucht hinter Marias Neugier verborgen geweſen wäre, es hätte durch dieſe Antwort aus ihrer Seele verjagt wer⸗ den müſſen. Denn ihre Freundin ſchrieb, daß Pablos kleine Leidenſchaft eine verteufelt hoffnungsloſe Sache ſei. Das Mädchen, dem ſie gegolten hatte, wollte ſo wenig von Paolo wiſſen, daß ſie wahr⸗ ſcheinlich die Hofhunde auf ihn gehetzt hätte, wenn er auf den Gedanken gekommen wäre, nach Saint⸗ Etienne zurückzukehren. 5 Woran Paolo keineswegs dachte. Nicht nur weil er ſeine Frau liebte, ſondern weil die ſchöne Angela Emin ſehr böſe Erfahrungen mit ihm gemacht hatte. Paolo war ſchon ein Mann von 38 Jahren und ſie ſelbſt nur erſt 19 jährig, als der Italiener als Tag⸗ löhner auf den Hof ihrer Mutter gekommen war. Paolo hatte ſich raſend in Angela verliebt. Er hatte ſogar Glück. Und auch Angela glaubte, daß ſie Glück habe, weniger in der Liebe, denn der Italiener war ihr doch ein wenig zu alt,, als darin, daß Paolo ſich in ſeinen Auswandererjahren ein hübſches klei⸗ nes Vermögen zuſammengeſpart hatte. Ja, Paolo und Angela wollten ſich heiraten. Paolo war nach Giaveno zurückgekehrt, um ſich die nötigen Aus⸗ weiſe und Papiere zu verſchaffen, Angela nähte emſig an ihrer Ausſteuer. Aber während ſie über ihrer Arbeit ſaß, viele, viele Stunden lang, und alle Muße zum Nachdenken hatte, wurde ihr plötz⸗ lich ſehr klar, daß ſie ihren Bräutigam nicht liebte. Gar nicht liebte. Daß ſie ſich mit dieſer Ehe un⸗ glücklich mache und daß es beſſer ſei, dieſe Heirat fände gar nicht feat:: Und als Paolo zurückkehrte, ſagte ſie ihm das. Er bat. Vergebens. Er drohte. Vergebens. Es gab eine furchtbare Szene zwiſchen den beiden. Dann ging Paolo. Am Tag darauf, dem Tag, an dem die Hochzeit hätte ſtattfinden ſollen, kam er wieder, ſtürzte ſich auf Angela und verwundete ſie ſchwer mit einem Meſſer. Dann floh er nach Italien. Zwar genas Angela in kürzeſter Zeit von ihren Wunden, aber ſie wollte ihre Rache und reichte Klage ein. Das Schwurgericht von Chambery verurteilte Paolo „in Abweſenheit“ zu einer harten Zuchthausſtrafe. Es war ein großer Schmerz für Angela, daß Paolo dieſe Zuchthausſtrafe nicht abſitzen mußte. Und es war eine große Freude für das rachſüchtige Mäd⸗ chen, als ſie nun plötzlich Nachrichten von Paolo er⸗ hielt. Denn Marias Freundin hatte in Saint⸗ Etienne von der Anfrage aus Giaveno erzählt. Angela hörte davon und lief zur Gendarmerie. Die Gendarmerie von Saint⸗Etienne benachrichtigte die Karabinieri von Giaveno. Und eines Morgens wurde Paolo verhaftet und ins Turiner Gefängnis eingeliefert. Als ihn Maria, ſeine Frau, dort be⸗ ſuchte, mußte er ihr die traurige Mitteilung machen, daß er nach Frankreich ausgeltefert würde, um ſeine Strafe abzuſttzen. Und er fügte hinzu:„Es wäre beſſer geweſen, ich hätte Dir eher gefagt, wie gefähr⸗ lich meine Vergangenheit war. Das hätteſt Du mir in Deiner Güte und Sanftmut gewiß verziehen. Aber wer konnte denn wiſſen, daß hinter ſolch einem 1 eine ſo gefährliche Neugier verborgen war O Wiederherſtellung alter Gräber im Münſter⸗ land. Die nahe der Gemeinde Heiden im Münſter⸗ land liegenden ſogenannten Teufelsſteine ſind ken und Ransdorf auf dem Wege des freiwilli⸗ gen Arbeitsdienſtes in ihrer urſprünglichen Form wieder hergeſtellt worden. Schon ſeit einiger Zeit wurde die nun bewleſene Auffaſſung vertreten, daß es ſich hier nicht um eine germaniſche Opferſtätte, ſondern um die Gräber altheidniſcher [Könige handelt. Bei den Reſtaurierungsarbeiten kürzlich von den Altertums vereinen Bor⸗ —— Zurückgegeben „Nein, wie Sie ſich verändert haben in den vieß Jahren, Frau Grimme, ich hätte Sie beinahe nicht wiedererkannt!“ a „Wirklich? Na, ich habe Sie aber ſofort erkannt, Frau Franke, an Ihrem Hut!“ ** „Als ich geſtern nacht bei Ihrem Hauſe vorbei kam, waren alle Jenſter erleuchtet. Sie hatten wohl große Geſellſchaft?“ „Nein, aber meine Frau kommt morgen aus dem Bad zurück, und wenn ſte den kleinen Licht⸗ verbrauch ſieht, merkt ſie was!“ 4 ö In der unteren Klaſſe ſoll ein Gruppenbild ge⸗ macht werden. Die Lehrerin wendet ſich an die Kin⸗ der: Nicht wahr, ſolch ein Bildchen iſt dann ſtetz eine hübſche Erinnerung für Euch, wenn Ihr mal groß ſeid? Wenn Ihr zum Beiſpiel den Fritz dar⸗ auf erkennt und ſagt dann:„Ach, der Fritz Mierke iſt das ja, der iſt jetzt in Amerika, und hier der Martin, der iſt in China „Ja!“ fällt der kleine Artur ein,„und da iſt un⸗ ſere Lehrerin, die iſt ſchon tot!“ ö 4 * 7 Med ene Samstag, 20. Auguſt Friedrichspark: Jazzkonzert mit Bühnenſchou— Gefen, ſchaftstanz, 20 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Neuſtadt o. d. H.— Johanniskreuz— Iſenachtal Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Nheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 14.90 Uhr Mannheim Worms und zurüch 17 Uhr Abendfahrt Monnheim— Speyer und zurück, Adlers Motorbvot⸗Fahrten: Tägliche Haſenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Tauz: Cafaſö, Parkhotel, Palaſthotel, Pavillon Kaiser, Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Familienabend. Lichtſpiele: Pa laſt⸗Theater:„Panik in Chikago“.— Gloria⸗Palaſt:„Es wird ſchon wieder beſſer“.— Capitol:„Heimatklänge— Saltarello“.— Roxy. Theater:„Zwei glückliche Tage“.— Univerſun; „Das Lied einer Nacht“. Scala⸗Theater: „Die Mutter der Kompagnie“. Alhambra; „Der Hexer“.— Schauburg:„Keine Feier oßne Meyer“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhe, Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaſſen Oſtaſiens“. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktogs (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr, Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nattonalthea⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“. Steru⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstur7m mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Gez öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt: Rhein⸗Pegel Baſel Schuſter inſel Kehl 5 * Neckar⸗Pegel 17. 19. 19. Mannheim Jagſtfeld. Heilbronn Plochingen. Köln 2,50.42.322725 Waſſerwärme des Rheins: 24 Grab EINE WEISSE VoRsIcHTSREGETL FUR DiE VERDAUuN Ee Wenn Sie an ſchlechter Verdauung leiden, ſo könen Sie ſich Erleichterung verſchaffen, indem Sie nach den Eſſen einen halben Teelöffel voll oder drei bis vier Tohlet⸗ ten Biſerirte Magneſia in etwas Waſſer nehmen. Ver⸗ dauungsſtörungen ſind ſehr oft auf einen Ueberſchuß on Säure zurückzuführen. Biferirte Magneſia neutralisiert die ſchädliche Säure und verhindert auf dieſe Weiſe die Verdauungsbeſchwerden, die ſich bei einer Gärung der Nuß⸗ rung einfinden. Wenn Sie Biſerirte Magneſig nehmen, ſo brauchen Sie nicht ſtundenlang zu warten, ehe ſich Er⸗ leichterung einſtellt. Sie wirkt in wenigen Minuten und ihr Gebrauch wird nicht zur Gewohnheit. Biſerirte Mag⸗ neſia, die unſchädlich und leicht einzunehmen iſt, erhalten Sie in allen Apotheken in Pulver⸗ oder Tablettenſorm zum mäßigen Preiſe. 188 ſind eine Reihe von Feuerſteinmeſſern, Pfeilſpitzen, Brandknochen und Scherben von Tonkrügen ge⸗ funden worden. i 5 Auffindung von Freskogemälden Marlin Schomgauers. Unter der Leitung von Profeſſot Sauer aus Freiburg i. Br. ſind jetzt bei Reſtaurierungsarbeiten im Breiſacher Mün⸗ ſter und zwar im Weſtjoch Fresken freigelegt wor⸗ den, die nun gereinigt und fixiert worden ſind und deren Entſtehung auf das Jahr 1490 datiert wird. Die Stoffe der Darſtellung ſind das Weltgericht und die Auferſtehung. Aus ſtiliſtiſchen Gründen un) aus der Tatſache, daß der Straßburger Maler Mar- tin Schomgauer, der große Lehrmeiſter Albrecht Dürers, um dieſe Zeit in Breiſach weilte, ſchließt Profeſſor Sauer auf Schomgauer als Schöpfer det. Fresken. 9 O Städtetrümmer der Bronzezeit im Rhone Delta gefunden. Die franzöſiſche archäo lo? giſche Geſellſchaft hat bei Ausgrabungen in Rhone⸗Delta die Grundmauern von dre Städten aus der Bronzezeit freigelegt. Man fand ausgedehnte Kanalbauten und Waſſerleitungs!⸗ anlagen. Aus anderen Funden wird auf einen regen Handel mit England, Irland und Italien geſchloſſen, ſodaß es ſich um ein rein relativ hochkultivier; tes Land handeln muß. Die archäologiſche Ge⸗ ſellſchaft beabſichtigt, mit Hilfe der franzböſiſchen Re⸗ gierung das Rhone⸗Delta krockenlegen zu laſſen, um die Ausgrabungen unter günſtigeren Bedingungen fortſetzen zu können. ö Berliner Reinhardt⸗Inſzenierungen. Ma! Reinhardts erſte Inſzenſerung der kommenden Berliner Theaterſpieleit iſt„Der Prinz von Homburg“ im Deutſchen Theater mit Kayßler, George und dem Münchener Schal ſpieler Hans Schleuck in der Titelrolle. Jer⸗ ner ſind Verhandlungen im Gange, Franz Lehars Operette„Giulietta“ im Großen Schal? ſpielhaus in der Regie Max Reinhardts auf- zuführen. Wie verlautet, foll Richard Taube b die Tenorpartie übernehmen, während für die ſetzung der Titelrolle Maria Jeritza vorgeſchla⸗ gen worden iſt. i„ 0 2 2 Toble⸗ Vel. karin ofeſſot t bei t ü n⸗ wor⸗ und wird. t und und Mar⸗ lbrecht chließt r der ihone⸗ olo⸗ en im drei Man fungs⸗ regen loſſen, ſier⸗ e Ge⸗ n Re⸗ n, um ungen Max enden von mit Schau⸗ Fer⸗ ehars hal? auf⸗ uber 4 eſchla 8 Samstag, 20. Auguſt 1932 In der Nacht hat es gewittert. Aber, wie es„ſo schön“ im Zigeunerlied aus Webers„Prezioſa“ heißt: „Die Sonn erwacht— In ihrer Pracht“ und ſchon trocknet ſte eifrig mit ihrem güldenen Strahlenwiſch⸗ ſuch die ganze Lichtentaler Allee vom Kurhaus bis zur Gönner⸗Anlage und nach allen Seiten hin weit darüber hinaus. Was die unter dem ſüßen, ſchweren Duft des Trompetenbaumes, unter den leuchtenden Ebereſchen, dem Farbenkonzert aller möglichen bunt⸗ rühenden Sträucher und uralten Bäumen luſtwan⸗ delnden Kurgäſte angenehm vermerken. Denn zu allen Zeiten iſt ja immer nur ein Teil von ihnen genötigt geweſen, die Heilkraft der köſtlichen Wild⸗ bäder an ſich zu erproben. Den Anderen war ſtets fürnehmlich daran gelegen, in der wonnigen Natur und wohligen Luft dieſes deutſchen Edelbades Seele und Leib von allen Reſiduen des Lebens da draußen gründlich zu befreien. Ach, und dazu iſt die geruhſame frohe Stille dieſes Capuas der Geiſter recht angetan. Zumal ſeit lauch ohne die Burgfriedenverordnung der Reichsregie⸗ rung) die Baden⸗Badener ſich mitten in der allge⸗ meinen politiſchen Kriſe darauf beſannen, daß Par⸗ teibemonſtrationen in einem internationalen Kurort nicht auf die Straße gehören. Sie würden dort nur die Henne töten, die doch für alle die goldenen Eier legen ſoll. Und die Gäſte aus dem Ausland ſind in bezug auf politiſche Herausforderungen eklig hell⸗ hörig. Außerdem, bitte: Baden⸗Baden iſt ſtolz darauf, ſchon von den Römern als Bade⸗ und Villenſtadt gegründet und gewertet worden zu ſein. Nun hat es einmal ſchon eine prominente römiſche Villen⸗ ſtabt mit allen Luxuseinrichtungen für Erholungs⸗ bedürftige gegeben, in der man die Wahlpropaganda (Es handelte ſich dabei ſogar nur um die Gemeinde⸗ räte ete.) auch bis auf die Straße trug. Und was geſchah? Am ſelbigen Tage noch warf der nächſt⸗ gelegene Berg(Es war rein zufällig der Veſur) in einem berechtigten Ausbruch innerer Empörung ſeuerflüſſige Aſche über Pompeji. Und aus wars mit der Villenſtadt und mit all ihren politiſchen Par⸗ teien, Bitte, das weiß ich nicht aus der Zeitung oder don meinem Geſchichtslehrer. Ich hab mich— einige Zeit nach jenem Oeſchehnis— perſönlich von dieſem ſammervollen Ausgang überzeugt. Und es wäre doch üg ſchade, wenn etwa eines Tages der Merkur oder ber Battert oder der Fremersberg(die Auswahl iſt groß in dieſem wundervollen Kranz der Berg⸗ höhen von Baden⸗Baden) ebenſo wie damals der Veſuv gegen ſolcherlei überflüſſige Demonſtrationen auch ihrerſeits demonſtrieren würden. Alſo bleibt die Politik hier jetzt in den mehr oder minder geſchloſſenen Verſammlungen. Da kann jeder ſich fernhalten. Wie es ſchon ſ. Zt. der Prinz⸗Regent Wilhelm von Preußen, der ſpätere erſte deutſche Kaiſer, hier tat. Und dabei handelte es ſich dazumal um eine ſer exkluſive politiſche Verſamm⸗ lung, zu der nur an deutſche regierende Fürſtlichkei⸗ ten Einladungen ergangen waren und wo gewiß noch niemand mit dem jetzt ſo beliebten Argument eines oder mehrerer Stuhlbeine ſich Geltung ver⸗ ſchafft hätte. Das war an jenem 16. Juni 1860, als Napoleon III., wohl in Erinnerung an den für uns ſo ſchmachvollen Erfurter Fürſtentag ſeines großen Oheims, juſt nach Baden⸗Baden, dem Lieblingskur⸗ ort des preußiſchen Regenten, eine allgemeine deut⸗ ſche Fürſtenverſamlung einberief. Zu der auch all die deutſchen großen und kleinen Monarchen prompt eiſchtenen. Man konnte nie wiſſen. Nur der Preuße war leider„beruflich verhindert“. Worauf der fürſt⸗ liche Hausherr(In einer erinnerungswerten Stunde deux kam er einmal lächelnd darauf zurück) den trotz Illumination, Feuerwerkspracht und Maſſeek⸗ bwatfonen ſchwer enttäuſchten Kaiſer der Franzosen mit den übrigen gekrönten und ungekrönten Gäſten am nächſten Vormittag zum Katerfrühſtück(Es war ſchon ein gewiſſer moraliſcher Kater allſeits vor⸗ handen) ausgerechnet in das Alte Schloß einlud. In den mit Baumgrün und farbigen Blumen vorüber⸗ gehend„auf neu renvvierten“ Ritterſaal der alten, hoch vom Berge herniederragenden Ruine des Schloſſes Hohenbaden, das einſt von den Räuber⸗ banden des franzöſiſchen Feldherrn Duras geplün⸗ dert und verwüſtet worden war. Einige Tage darauf wurde anno 1689 übrigens auch das linzwiſchen wie⸗ ber aufgebaute) ſo vornehm auf den Markt⸗ und Kirch⸗ platz der Stadt herniederblinkende Neue Schloß nie⸗ dergebrannt, in dem nun zu des dritten Napoleons Ehren als Abſchluß des Badener Fürſtentags das Abſchiedsdiner stattfand. Aber jetzt habe ich wohl genug erzählt, um darzu⸗ 7 wie angenehm es ſich heutzutage in Baben⸗ Baden lebte, fern aller Politik und von allem Haß der Parteien. Und ich darf endlich die klugen, tiefer Lebensweis⸗ heit entſprungenen Dichterworte zitieren:„Nun laßt uus wieder von der Liebe reden..“ Baden⸗Baden i ja nicht nur eine heilſame Kurſtadt für die Ge⸗ 9 00 eines rheumatiſchen Leibes, ſondern auch für de mehr oder minder bangen Gefühle jugendlicher Herzen. Darüber liegen ebenfalls jahrhundertalte Atteſte vor. Auch die Großherzogin Lutſe von Baden hate einſt als Tochter des Prinzen von Preu⸗ ben ihren zukünftigen Gatten, den damaligen Prinz⸗ tegenten von Baden, kennen und lieben gelernt, als ſie bei den Eltern als Kurgaſt— wie üblich im Hotel Meßmer in Baden⸗Baden weilte. Noch 50 Jahre ſpäter, als ſte einmal auf der Terraſſe des Karlsruher Schloſſes den von einer Kaiſerparade en der Seite Wilhelms II. an der Spitze der Gene⸗ Jzalität und Fürſtlichkeiten weilenden greiſen Gatten rüßte, meinte ſie impulſiv zu ihrer nächſten Um⸗ gebung:„Der Großherzog iſt immer noch der ſchönſte don allen!“ So lange wirkt der Segen Baden⸗Baden. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Baden-Badener Zick-Zack Das Leben ohne Politik— Beginn der neuen Theaterſaiſon— Das Terraſſenklavier— Wunder der Sommernacht Gewiß, das Hotel Meßmer, in dem der Grundſtein zu ſolcher treuen Liebe gelegt wurde, hat mit der alten Zeit ſeine Tore geſchloſſen. Aber man braucht deshalb nicht zu verzagen. Gerade an ſo ſchönen Sommertagen wie den gegenwärtigen zeigen ſich(namentlich bei der füngeren Generation) überall die radivaktiven Ausſtrahlungen der auf Liebe eingeſtellten geheimnisvollen Hormone. Das früher allein ſchon durch die Orthographie ſo ſtreng auseinander gehaltene„Cour“ machen und„Kur“ gebrauchen iſt(Heil Dir, Duden!) jetzt wenigſtens grammatiſch längſt nicht mehr geſchieden. Und ſo ruft es einen direkt ſympathiſchen Eindruck hervor, wie im Kur⸗Garten(da haben wir ſchon wieder das herrliche Wort!) ebenſo wie auf der idylliſchen Promenade an der blitzenden Oos entlang und in den geſellſchaftlich exkluſtven Hotels beim mondänen Tanz⸗Tee, trotz aller Neuerungen der Nachkriegszeit, augenſcheinlich immer noch nach demſelben alten, ſchönen Brauch geflirtet wird. Wie auch in den an⸗ mutig auf den Höhen gelagerten Ausſichts⸗Kaffees, auf all den feinen Bergwegen inmitten des grünen Waldzaubers umher, die moderne Totſagung der Liebe als ſentimentale Gefühlsirrung, im Zeitalter der Sachlichkeit, zum mindeſten den Tatſachen be⸗ deutend voraus geeilt iſt. Wenigſtens nach den in⸗ tereſſterten Geſichtern und dem federnden Hang der jüngeren Kur⸗Gäſte zu ſchließen. Von denen im Uebrigen der weibliche Teil die entzückend kleid⸗ ſamen Koſtüme dieſes Sommers(trotz aller jetzt zur allgemeinen Bildung gehörenden wirtſchaftlichen und ſozialen Erkenntniſſe) auch nicht nur darum trägt, um den Angehörigen der Modewarenbranche über die gegenwärtige Kriſe hinwegzuhelfen. Man braucht ſich deshalb auch gar nicht zu wun⸗ dern, wenn dementſprechend das Badener Theater (deſſen Fortbeſtand unter einer bewährten Direk⸗ tion noch im letzten Augenblick von einer weitſich⸗ tigen Stadtverwaltung ermöglicht wurde) in dieſen Tagen 1 ſeine neue Spielzeit mit alario Niccodemis auf Wort und Gefühl geſtelltem Luſtſpiel „Tageszeiten der Liebe“ begann. Und das Fremdenpublikum ließ ſich, nach dem herz⸗ lichen Beifall zu ſchließen, gern von dem Dichter über den beruhigenden ewigen Wechſel und die er⸗ freuliche ewige Wiederkehr der Liebe belehren. Um eine Nutzanwendung daraus zu ziehen? Ach du meine Zeit! Es iſt ja doch nun einmal Mode ge⸗ worden, auch das beſcheidenſte Gefühlchen wiſſen⸗ ſchaftlich auf ſeine Verwendbarkeit hin zu prüfen. Und trotzdem aber darüber ſagte ich ja ſchon meine Meinung. Ich möchte ſie auch über die neueſte muſikaliſche Darbietung an dieſer Stätte auserleſenen muſika⸗ liſchen Geſchmacks und Können ſagen. Da kam Walter Rehberg, der als Pianiſt gewiß alle Hochachtung verdient. Aber er kam(und das ſtimmte mich gleich bedenklich) um ſeine Kunſt an einem chromatiſchen„Terraſſenklavier“ zu zeigen. Das ermöglicht es„bekanntlich“ u.., bei mehrfach übereinander gelagerten Taſtenreihen, einen und denſelben Ton an drei verſchiedenen Stellen anzu⸗ ſchlagen oder vielmehr zu hämmern und damit den Eindruck eines Spiels auf zwei Klavieren zugleich hervorzurufen. Haben wir wirklich darauf gewartet, ſolcherweiſe die dynamiſchen Wirkungen eines Kla⸗ viers ins Exzeſſive zu ethöhen? Hier freilich hätte ſich ſogar meine Enkelin Lotti geſchlagen erklären müſſen, die ſonſt mit ihren temperamentvollen Händchen bei einer gewöhnlichen Taſtatur heute ſchon meinem armen Steinweg unerhörte Klang⸗ wirkungen zu entreißen verſteht. Was etwas heißen will, wenn man bedenkt, daß dieſes liebe Inſtru⸗ ment mehr als einmal ſchon von großen pianiſti⸗ ſchen Berühmtheiten reparaturbedürftig geſpielt wurde. Da lob ich mir denn doch die Konzerte des angeſehenen Kurorcheſters, in denen die ganze Stimmung der traumhaft⸗ ſchönen Sommerabende in ſehnſüchtigen und jubeln⸗ den Klängen zum nachdenklich⸗ verſchwiegenen Himmel emporſteigt. Und ich applaudiere mit den anderen Menſchenkindern dem Männergeſangverein, der des badiſchen Komponiſten Karl Reines(der einſt auch einer erſten badiſchen Feſtſpieldichtung den muſtikaliſchen Einſchlag gab) frohen Hymnus auf Baden⸗Baden zum Vortrag bringt. Aber am ſchön⸗ ſten iſt es dann, als am andern Abend als Epilog zum großen Feuerwehrtag in Karlsruhe und ſeinen Delegierten zu Ehren märchenhaft⸗bunte Beleuch⸗ tung den Kurgarten ganz in Glanz und Farbe taucht. Als die phantaſtiſch wirkenden Lichter auf der großen Wieſe die Flammenperle in ihrer Mitte umſprühen. Und wie dann mit einem Male hoch oben in der düſteren Schattenhöhe der Bergkontu⸗ ren unter dem dunklen Azur des Himmelsbogens das alte Schloß Hohenbaden ſich herausſchält aus der blauen Finſternis, aufglühend in feurigem Rot. Da ſteht das Gewoge der Beſucher, die den Kurgarten füllen, für eine Weile andächtig ſtill. Und manche vergeſſen darüber vielleicht ſogar einen Herzſchlag lang ſich an den vielen feinen ſchlanken Frauengeſtalten zu erfreuen, die in den zart ſie um⸗ gleitenden lichten Gewändern auch in dieſer Som⸗ mernacht als die köſtlichſten Wunder eee 8 l Internationale Hochſtaplerin erneut vor Gericht * Karlsruhe, 19. Aug. Die Wienerin Berta Kirſchner, die dieſer Tage in Mannheim zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurde, gab nun auch hier ein Gaſtſpiel. Als ſie ihr Tätigkeitsfeld nach Deutſchland verlegte, prellte ſie zunächſt in München einen dortigen Arzt um Tauſende. Dann kam ſie nach Karlsruhe, wo ſie wegen Betrügereien mit hol⸗ ländiſchen Papieren verurteilt wurde. Nachdem ſie einige Zeit verſchwunden war, tauchte ſie hier wieder auf. Sie wußte den Inhaber eines hieſigen Zimme⸗ reigeſchäftes zu beſtimmen, in ihrem Auftrag an einen Berliner Bankier heranzutreten, dem ſie an⸗ geblich 15 000„ für wertloſe holländiſche Papiere gegeben haben will. Sie drohte dem Bankier bei „Nichtzurückzahlung“ mit dem Staatsanwalt; der Bankier aber erſtattete ſeinerſeits Anzeige. Aus der Verhandlung ging hervor, daß die Angeklagte tat⸗ ſächlich keinerlei Anſpruch auf die von ihr verlang⸗ ten 15 000% hatte. Die Papiere befanden ſich in ihrem Beſitz und ſpielten ſchon in einem früheren Betrugsprozeß eine Rolle, wobei ſie zur Beſtreitung der Gerichtskoſten beſchlagnahmt wurden. In der geſtrigen Verhandlung wurde u. a. auch ein 56jähri⸗ ger Kaufmann aus Mannheim vernommen, der der Kirſchner nach und nach nicht weniger als 80000% zuwandte, wobei ihm vollkommen ſchleier⸗ haft blieb, was ſie mit dem Geld eigentlich machte. Wegen der Berliner Erpreſſungsgeſchichte erkannte der Karlsruher Einzelrichter gegen ſie auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten. Als die Angeklagte ſ. Zt. in Berlin verhaftet wurde, ſtellte ſich bei ihrer Vernehmung heraus, daß man in der Kirſchner gleichzeitig eine ſchon lange geſuchte international gefürchtete Opium⸗ und Deviſenſchieberin erwiſcht hatte, die ſeit Jah⸗ ren in ganz Europa mit größter Raffineſſe auf allen Gebieten arbeitete und unter anderem auch mit dem großen griechiſchen Rauſchgifthändler Elliopulos in Verbindung ſtand.. Aus Baden Beim Baden ertrunken * Breiſach, 19. Aug. Bei dem am Samstag beim Baden im Rhein ertrunkenen jungen Mann handelt es ſich um den 23 Jahre alten Kaufmann Erwin Heinzelmann aus Freiburg, der bei dem Ver⸗ ſuch, den Rhein zu durchſchwimmen, einen Schwäche⸗ anfall erlitt und ertrank. * Offenburg, 19. Aug. Die 12 Jahre alte Tochter Margareta des Kaufmanns Schabinger wollte im Frauenbad im Mühlbach nach einem Ball tauchen; ſtie geriet dabei in eine Baggerſtelle und ertrank. Das Mädchen konnte bald wieder gefunden werden, doch hatten Wiederbelebungsverſuche keinen Erfolg. * Radolfzell, 19. Aug. Im Mädchenſchwimmbad auf der Mettnau ertrank die zwölfjährige Paula Rehm von hier. Die ſofort aufgenommenen Ber⸗ gungsverſuche waren von Erfolg, leider jedoch micht die Wiederbelebungsverſuche. Man nimmt an, daß das Mädchen einen Herzſchlag erlitten hat. * Weil a. Rh., 19. Aug. Der 17 Jahre alte Bäcker⸗ lehrling Joſef Rebmann, der des Schwimmens unkundig war und auf einem aufgepumpten Auto⸗ ſchlauch über den Rhein paddeln wollte, rutſchte von dieſem Schlauch herunter und wurde von den Fluten weggeriſſen. Er ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Kuraufenthalt Dr. Brünings * Bühlerhöhe, 19. Aug. Im Kurhaus Bühler⸗ höhe iſt dieſer Tage Reichskanzler a. D. Dr. Heinrich Brüning zu längerem Kuraufenthalt abge⸗ ſtiegen. Großfeuer * Pforzheim, 19. Aug. In Lehningen wurden in der Nacht zum Donnerstag die Wohnhäuſer und Oekonomiegebäude der Landwirte Karl Oehl⸗ ſchläger, Hugo und Auguſt Brenner und der Witwe Max Kuhnle durch Feuer zerſtört. Damit ſind auch die Erntevorräte zu Grunde gegangen. Der Geſamtſchaden wird auf über 40 000 Mark geſchätzt. Die Brandurſache iſt noch nicht aufgeklärt. Die durch den Brandfall im Ort entſtandene Verwirrung wurde von Dieben ausgenutzt, die in die Poſtkraft⸗ wagenhalle einbrachen, das Auto und alle Behält⸗ niſſe durchwühlten, aber ohne Beute abziehen mußten. * Grafenhauſen(Amt Bonndorf), 19. Aug. Das an der Winterhalde gelegene Haus des Landwirts Johann Pfiſter wurde geſtern ein Rauh der Flammen. Auch das Nachbarhaus des Landwirts Karl Morath! fiel dem Feuer zum Opfer. Da alles auf dem Felde war, konnte das Feuer ſich un⸗ gehindert ausbreiten. Von dem toten Inventar konnte nichts gerettet werden. Auch die Ausſteuer zweier Töchter der Familie Pfiſter, die nicht ver⸗ ſichert war, verbrannte. Der Schaden iſt ſehr groß. Man vermutet Selbſtſtentzündung des Heues. * ., Ziegelhauſen, 18. Aug. Bürgermeiſter Robert Bollſchweiler, der erſt im 49. Lebensfahr ſteht, hat einen Schlaganfall erlitten. Bollſchweiler, der Mitglied des Kreisrates und Bezirksrates iſt, leitet ſeit 13 Jahren die Geſchicke der Gemeinde und hat ſich jederzeit als ein treuer und tüchtiger Ver⸗ waltungsbeamter erwieſen. 143. Jahrgang/ Nummer 385 Aus der Pfalz Mit der Angelgerte vom Ertrinken gerettet nd. Ludwigshafen, 20. Aug. Ein junger Mann, der ſich als Hans Waldmann von Rheingönheim ausgab, badete geſtern abend oberhalb der Giulini⸗ werke im freien Rhein. Er war durch die Hitze ſo erſchöpft, daß er im Waſſer plötzlich ſeine Kräfte ver⸗ lor. Es kamen ihm noch rechtzeitig Fiſcher zu Hilfe, die ihm ihre Angelgerte zureichten, mit der W dann unter großer Mühe noch im letzten Augenblick vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens gerettet wurde. Wilde Buchmacherei -oLudwigshafen, 20. Aug. Geſtern nachmittag wurde bei einem hieſigen konzeſſionterten Buchmacher eine polizeiliche Kontrolle vorgenommen, die zu er⸗ heblichen Beanſtandungen führte. Insgeſamt wur⸗ den neun Perſonen feſtgenommen und nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes von der Polizei wieder entlaſſen. Es handelt ſich um Fälle wil⸗ der Buchmacherei von Perſonen, die Rennwet⸗ ten zu geringen Beträgen annahmen, worin eine Steuerhinterziehung erblickt wird. Die Fälle wil⸗ der Buchmacherei mehren ſich in den letzten Wochen erheblich. Demonſtration nd. Oggersheim, 20. Aug. Die erwerbsloſen Barackenbewohner zogen am Freitag vor das Rathaus, um gegen die Maßnahmen des Wohlfahrtsamtes zu demonſtrieren. Da die Stadt in den letzten Jahren auch eine nicht unerhebliche Waſſergeldſchuld zu ver⸗ zeichnen hatte— man hört von 31000%— wurden heute an der Wohlfahrtshilfe jedem ſäumigen Wohl⸗ fahrtsempfänger 50 Pfennig Waſſergeld in Abzug gebracht. Die kommuniſtiſchen Erwerbsloſen haben deshalb eine Abordnung geſtellt, die nun beim ſtädti⸗ ſchen Oberhaupt gegen„ſolche Ausbeutungsmaß⸗ nahmen“ Verwahrung einlegte. Dagegen leiſtet aber unſere Gemeinde noch weit über den üblichen Richtſätzen die Wohlfahrtshilfe, die aber von nächſter Woche ab eine zwangsläufige Regulierung erfahren wird, weil ſich die Armenlaſten ins völlig unerträg⸗ liche Maß geſteigert haben. * * Kaiſerslautern, 19. Aug. Im nahen Otter⸗ bach wurde der 22 Jahre alte Ludwig Gucken biehl von Otterbach von einem Kraftwagen an⸗ gefahren. Mit ſchweren inneren und äußeren Ver⸗ letzungen wurde er ins hieſige Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er geſtern geſtorben iſt. Bei dem Kraft⸗ wagenführer handelt es ſich um einen gewiſſen Forſter aus Hirſchhorn/ Pf. * Pirmaſens, 17. Aug. Geſtern wurde in der Scheune des Landwirts Förſt in der Rodalber⸗ ſtraße Feuer bemerkt, das an den reichen Ernte⸗ vorräten Nahrung fand, ſo daß eine Rettung der Scheune, zumal kein Waſſer in der Nähe war, un⸗ möglich war. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Der Eigentümer befand ſich mit ſeinen Leuten in unmittelbarer Nähe. Ob ſich Unbefugte aus der Scheune flüchteten, konnte er nicht wahrnehmen. Der erhebliche Schaden iſt durch Verſicherung nicht Nachbargebiete Sammlung für Unfallverletzte sW. König i.., 19. Aug. Die bei dem Auto⸗ unfall am vergangenen Sonntag verletzten 25 Perſo⸗ nen werden gegenwärtig durch die Behörden ver⸗ nommen, da ein klares Bild über die Urſache des Unglücks noch nicht vorliegt. Eine Verſicherung des Unfallautos liegt nicht vor, man will daher ver⸗ ſuchen durch eine Sammlung für die Betroffenen innerhalb der Verbandsvereine entſprechende Mit⸗ tel zu erhalten. Die ſchwerverletzte Frau Schmel⸗ zer iſt inzwiſchen im Stadtkrankenhaus Darmſtadt ihren Verletzungen erlegen.. Ein Tobſüchtiger überfällt den Lehrer 5 * Darmſtadt, 19. Aug. Der Landwirt Lauten⸗ ſchläger aus Olfen im Odenwald, der ſich im Feldzug eine ſchwere Kriegsverletzung zugezogen hat, iſt ſeit oͤieſer Zeit nicht mehr ganz normal. Wenn er etwas angetrunken iſt, muß man ſich vor ihm in Acht nehmen. Auch geſtern hatte er infolge der großen Hitze einen über den Durſt getrunken und fiel darauf mit einem Beil über den Lehrer des Ortes her. Als die Gendarmerie ankam, um Lauten⸗ ſchläger feſtzunehmen, verſchanzte er ſich in ſeinem Hauſe. Drei Beamte erbrachen darauf die Haus⸗ türe. Als die Beamten den Raſenden feſtnehmen wollten, ſchlug dieſer mit einem Hammer auf ſie ein. Hauptwachtmeiſter Stern erhielt einen ſchweren Schlag und ſtürzte das Treppenhaus hinunter. Die heiden anderen Beamten fiel Lautenſchläger mit den Zähnen an und verwundete auch ſie durch Biſſe. Schließlich wurde der Wütende überwältigt und nach dem Erbacher Krankenhaus gebracht. Die Verletzun⸗ 55 des Stern ſind ſchwer, aber nicht lebensgefähr⸗ * At Lampertheim, 17, Aug. Dem zwölfjährigen Hans Kern, der am 21. Dezember v. J. feinen Vater, als dieſer im Eiſe des Altrheins eingebrochen war, vor dem Tode des Ertrinkens rettete, war bereits am 19. März durch das heſſiſche Miniſterium des Innern eine Belobigung und ein Geldgeſchenk zuerkannt worden. Nunmehr wurde ihm auch durch die Deutſche Lebensrettungs⸗Geſellſchaft in Berlin eine Urkunde durch den Landesverband Darmſtadt zugeſtellt, mit der das Ehrenzeichen für Lebens⸗ rettung verbunden iſt. Letzteres wird ihm mit Er⸗ reichung des 17. Lebensjahres ausgehändigt, Chefredakteur: H. A. Melßner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt 1- Feuilleton i. V. H. A. Meißner ⸗ Rem nail U. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: 1. B. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: 1. B. Richard Schönfelber⸗ N und geſchäftliche Mitteilungen: Jakobßaude ſämtlich in Mannhe„Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim fi 1 46 Für un verlangte Beiträge keine Gewühr-Rückſendung nur bei Rückporto Samstag, 20. August 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 385 Bausparkassen— Enischeidungen In der Senatsſitzung des Reichsaufſichtsamts für Privatverſicherung vom 17. Auguſt 1932 ſind ſolgende Entſcheidungen getroffen worden: Der Rheinland AG., Bauſparkaſſe in Köln, wird gemäß 8 87 in Verbindung mit F 112 Abſatz 1 des BVerſicherungsaufſichtsgeſetzes der Geſchäftsbetrieb unter ⸗ ſagt. Die beſtehenden Bauſparverträge werden verein⸗ facht abgewickelt. Die Unterſagung des, Geſchäftsbetriebs wirkt wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die' Liquidation wird einem vom Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung noch zu beſtimmenden Liquidator übertragen. Ferner werden der Unternehmung mit ſofortiger Wirkung alle Arten Zah⸗ lungen mit Ausnahme von Steuern, öffentlichen Abgaben und laufenden Verwaltungskoſten bis auf weiteres ver⸗ boten. Die bei der Säntis Erſte Deutſch⸗Schweize⸗ riſche Bau⸗ und Hypotheken ⸗Spar⸗ GmbH. in Wiesbaden beſtehenden Bauſparverträge werden vereinfacht abgewickelt. Bei der Bau⸗ und Kreditgenoſſenſchaft eEmbH. in Zan ow(Pommern) hat der Senat wie bei der Rheinland AG. Bauſparkaſſe in Köln entſchieden. Maschinenbau-AG. Balcke, Bochum Das Unternehmen weiſt für 1931 bei unverändert 0,13 Mill.„ Abſchreibungen einen Verluſt von 0,36 Mill. aus, zu deſſen teilweiſer Deckung der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 0,08 Mill.„/ herangezogen wird. In der Bilanz iſt die frühere Erneuerungsrücklage von 0,3 Mill. Mark mit Rückſicht auf Verluſte durch die Zahlungseinſtel⸗ lung einer der Bankverbindungen auf die Delkredererück⸗ lage übergeführt worden, die jetzt mit 0,4 Mill./ aus⸗ gewieſen wird. Gläubiger erſcheinen mit 0,8(i. V. 1,49), Bankſchulden 0,12, erſtmals geſondert Akzeptverbindlich⸗ keiten mit 0,68(0,3) und Anzahlungen mit 0,08(0,11) Mill. Mark; demgegenüber Schuldner 1,89, Bankguthaben 0,18 (zuſammen 2,65), Wechſel 0,7(Kaſſe und Wechſel.41), Warenvorräte 1,2(1,48) Mill. 4. Die Anlagekonten ſind mit insgeſamt 2,6(2,68) Mill. 1 verbucht. Nach dem Geſchäftsbericht iſt der Geſamtumſatz gegen das Vorjahr um etwa 30 v. H. zurückgegan⸗ gen. Von dem Umſatz entfallen etwa 42 v. H. auf Lie⸗ ferungen nach Rußland und 9 v. H. auf das übrige Aus⸗ land. Die Errichtung von induſtriellen Kraftanlagen, für die die Erzeugniſſe des Unternehmens vorwiegend in Be⸗ tracht kommen, ſei immer mehr eingeſchränkt worden. Bis Mitte des Jahres habe zwar der ruſſiſche Staat der deut⸗ ſchen Induſtrie namhafte Beſtellungen erteilt, von denen man einen angemeſſenen Anteil übernehmen konnte; in der zweiten Jahreshälfte wurde aber auch von dieſer Seite mit Beſtellungen zurückgehalten. Die Tochter geſellſchaf⸗ ten haben unbefriedigende Ergebniſſe gezeitigt. * Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe.— Auflöſungs⸗ antrag abgeſetzt. In der HV wurde der bekannte Abſchluß mit einem Geſamtverluſt von 2,01 Mill.„ genehmigt. Der Antrog auf Auflöſung der Geſellſchaft und Beſtellung von Liquidatoren wurde ohne weitere Erklärung von der Ta⸗ gesordnung abgeſetzt. Pollux Gmb, Ludwigshafen a. Rh. Mit einem Stammkapital von 150 000/ wurde in Ludwigshafen eine neue Geſellſchaft gegründet, die ſich mit der Herſtellung und dem Vertrieb von Waſſermeſſern und Armaturen befaßte. Die Magdeburger Firma Polte A G bringt zur Deckung einer Stammeinlage von 100 000„ außer Geldeinlage Ma⸗ ſchinen, Einrichtungsgegenſtände, Fabrikate und Vorräte ein. Die neugegründete Geſellſchaft, deren Geſchäftsführer Direktor O. Gerhardt ⸗ Magdeburg iſt, hat die Fabrik⸗ anlagen der 1931 in Konkurs geratenen Luxſchen Apparatebau Gmb H, übernommen und gilt als Außenſeiter der Waſſermeſſer⸗ und Armgturen⸗Kon⸗ vention, Rückschlag am infernaſionalen Geireidemarki Die neuesfen Ernfeberichie führfen zu Preisrückgängen Am deufschen Markie drückendes Inlandsangeboi/ Zurücthaliung im Roggengeschäff * Mannheim, 18. Auguſt Die feſte Tendenz, die am internationalen Ge⸗ treidemarkte durch die Newyorker Effektenhauſſe her⸗ vorgerufen worden war, iſt in dieſer Woche nicht nur zum Stillſtand gekommen, ſondern mußte einer neuerlichen Baiſſebewegung Platz machen. Die Tatſache, daß in Kanada eine weit über dem Durchſchnitt liegende Wei⸗ zenernte zu erwarten ſteht, konnte nicht unberückſichtigt bleiben, zumal auch nach dem letzten Ackerbau⸗Bürobericht in den Us A eine große Getreideernte zu erwarten iſt. Ebenſo iſt nach den bis jetzt vorliegenden Berichten in Auſtralien mit einer guten Ernte zu rechnen. In Argentinien ſoll das Wetter für die Entwicklung der Pflanzen ebenfolls günſtig ſein. Die Berichte über die Ernteergebniſſe in Europa lauten durchweg günſtiger als man erwartet hatte, ſo daß man ſich heute bereits frägt, was mit dem in den hauptſächlich getreidebauenden Län⸗ dern anfollenden Weizen geſchehen ſoll. Die Folge davon war, daß die Preiſe an den überſeeiſchen Getreidemärkten im dieſer Woche eine anſehnliche Einbuße erlitten haben. Für Auslandswerzen hat ſich die Nachfrage am Oberrhein nicht gebeſſert. Man offerierte heute Mani⸗ toba J, hard, Atlantic, Auguſt⸗Verſchiffung, zu 5,727, Manitoba J, Auguſt zu 5,55, Amber Durum 1 Auguſt zu 6,20, Manitoba J, Pacific, Auguſt, zu 5,60, Bahia Blanca 80 Kg. Auguſt zu 5,32% und Baruſſo 80 Kg., Auguſt, zu 5,10 hfl. cif Rotterdam. Deutſcher Weizen, alter, lag in der diesmali⸗ gen Berichtswoche ſehr vernachlaſſigt. In neuem Weizen war das Angebot aus Baden, Pfalz und Rheinheſſen weiter recht groß, bei rückgängigen Preiſen. In Weizen kommen aus dieſen Gegenden ſehr ſchöne Qualitäten an den Markt, die teilweiſe ein Naturalgewicht von 79 und 80 Kg. aufweiſen. Im allgemeinen war das Angebot aus ganz Deutſchland recht bedeutend und am Mannheimer Platze waren einige Umſätze in 76/77 Kg. ſchweren Wetter⸗ auer⸗Weizen zu Preiſen von 21,60—21,75/ fronko Munn⸗ heim feſtzuſtellen. Für mitteldeutſchen Sachſen⸗Saale⸗ Weizen 76/77 Kg., per Auguſt erſte Hälfte September⸗ Abladung verlangte man 22,80„ eif Mannheim, Kaſſa bei Ankunft, ohne daß zu dieſem Preiſe Käufer zu finden woren. Die Mühlen waren im Einkauf von Weizen äußerſt zurückhaltend, weil das Mehlgeſchäft ſehr zu wün⸗ ſchen übrig läßt. In Roggen lagen Angebote aus der hieſigen Um⸗ gegend in ſehr ſchöner, trockener und ſofort mahlbarer Ware vor. Die Offerten waren recht umfangreich, während unſere Mühlen ſich abwartend verhielten. Die Stimmung war ruhig. Die Forderungen, die für Roggen aus der hieſigen Gegend verlangt wurden, ſtellten ſich auf 17 /, ein Preis, der aber von den Intereſſenten zur Zeit nicht angelegt wird. Für Pomm.⸗Meckl.⸗Holſt.⸗Oſtpr.⸗Koggen 72/73 Kg., per Auguſt⸗ und September⸗Verſchiffung, verlangte man 17,40 und für reinen Pommern⸗Roggen, 73/74 Kg., Auguſt⸗ und September⸗Verſchiffung, 17,50„ eif Mannheim, Kaſſa bei Ankunft, doch wurden, ſoweit wir erfahren konnten, auch dieſe Preiſe nicht bewilligt. Für Weizenaustauſchſcheine per September lieferbar verlangte man 151 und per Oktober 151,50 4. In Braugerſte hat ſich das Angebot bedeutend vergrößert, während das Kaufintereſſe ſowohl bei den Händlern, als auch bei den Brauereien und Mälzereien noch fortgeſetzt klein iſt. Eine Preisbaſis für Braugerſte war daher noch nicht feſtzuſtellen. Für Induſtriegerſte, 66—67 Kg., verlangte man hier 17,00 1 wührend ſeitens der Intereſſenten nur etwa 16,50/ geboten wurde. Die Preisideen der Käufer und Verkäufer waren daher nicht in Einklang zu bringen. Für inländiſche Sommergerſte bewegten ſich die For⸗ derungen, je nach Qualität, zwiſchen 17,25— 19,00% und für Futtergerſte zwiſchen 16,50 17.00„ franko Mannheim. Im Kielwasser der infernai. Eflekfenhausse Reichlich ſpät haben ſich die deutſchen Börſen von ihren Schweſtern in Newyork, London, Amſterdam, Zürich und Paris ins Schlepptau nehmen laſſen; aber ſie holen das Verſäumte unter Hochdruck nach. Was ſich in den letzten 10 Tagen an den deutſchen Effektenmärkten zugetragen hat, erinnert an jene Zeiten, in denen das Wort„Hauſſe“ einen guten Klang hatte. Die Steigerung der Effektenkurſe findet wieder eine breite Reſonnanz im Publi⸗ kum und veranlaßt es, immer neue und von Tag zu Tag zunehmende Kaufaufträge zu erteilen. Dem Anlagebedürfnis ſteht eine beiſpielloſe Materialknappheit gegenüber, ſo daß der Auftrieb z. T. einen Umfang erreicht hat, der fachlich nicht ganz zu rechtfertigen iſt. Die Spekulation be⸗ grüßt die Entwicklung umſo freudiger, als die Aktienkäufe in der Hauptſache per Kaſſe und nicht gegen Kredit erfolgen. Ein Schönheitsfehler haftet allerdings der Be⸗ wegung an: Um„mitzumachen“, erwirbt die Bankkund⸗ ſchaft in der Hauptſache die tief im Kurſeſtehenden Werte und man muß ſagen, daß dabei die Qualitäts⸗ ausleſe keine ſehr gute iſt. Es wäre müßig, große Betrachtungen über die Gründe der Begeiſterung für deutſche Effekten, vor⸗ nehmlich Aktien, anzuſtellen. Das würdige Verhalten des Reichsoberhauptes in der Frage der Regierungs⸗ dung bzw. der Sicherung von Ruhe und Ordnung im beutſchen Vaterlande war ebenſo dazu angetan, das all⸗ gemeine Vertrauen zu ſtärken, wie die Bemühungen der Regierung, mit Hilfe eines Ar beitsbeſchaffungs⸗ programmes die Wirtſchaft über den toten Punkt hin⸗ wegzubringen. Hinzu kommen die Beſſerungen der weltwirtſchaftlichen Lage, die Erholung an den Warenmärkten und die Bemühungen aller Staatsmänner, etwa auftretende, lähmende Einflüſſe nach Möglichkeit zu beſeitigen. Alle dieſe Faktoren unterſtützen und beſchleunigen den Erholungsprozeß, obwohl man ſich der Schwie⸗ rigkeiten wohl bewußt iſt, mit denen gerade Deutſchland zu kämpfen hat, bis es ſich von den Schlacken der faſt dreijährigen Kriſis befreien kann. Die Hauptaufträge liefen aus dem Rhein ⸗ lande ein, das ſich zum Pionier des Optimismus gemacht hat. Noch funktionieren die Märkte nicht durchweg tadellos, ſie ſind vielmehr bei der Enge ſtark dem Zufall aus⸗ geſetzt. Hoffentlich wird baldigſt für eine Verbeſſerung des techniſchen Apparates geſort, damit die Kurſe nicht un⸗ gebührlich ausſchlagen und dem Publikum, wie in früheren Epochen, die Teilnahme am Börſengeſchäft verleiden. Die Spekulation ſelbſt übt beim Eingehen von Engage⸗ ments große Vorſicht, weil das Publikum nur in „billige“ Aktien einſteigt und die Standardpapiere ſehr vernachläſſigt find. Die Bewegung einiger führender Werte und der ſogenann⸗ ten leichten Papiere ſeit Mitte Juli d. J. wird am deut⸗ lichſten durch nachſtehende Tabelle illuſtriert: 16. 7. 1. 8. 16. 8. 18. 8. Berl. Maſch. Fbk. Schwartzkopf! 12.25 12.25 19.75 21.37 Charlottenburger Waſſer 56.25 89.— 67.87 67.75 Continental Linoleum 24.50 27.— 37.— 37.— Deutſche Spiegelglas 29.— 26.50 38.— 40.— Deutſcher Eiſenhandel 11.50 12.50. 17.— 18.50 Habermann u. Guckes.— 37.— 5 58.75 Lüneburger Wachsbleiche 40.— 40.— 55.25 56.— Fritz Schulz jun. 34.— 34.50 46.50 46.— Stader Lederfabrik 53.25 55.25 70.— 71.37 AY 23.50 28.75 33.25 34.75 Stemens u. Halske 119.50 124.25 181.50 181.25 J Farben 87.— 90.— 89.— 91.— alzdethfurt 59. 71.75 1783.— Harpener 59.— 60.50 Deutſche Erdöl 5 5. 73.25 Berl. Kraft u. Licht 89.12 93.75 100.63 109.25 Im Vordergrunde ſtanden im Zuſammenhang mit dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung die ſo⸗ genannten Aufbauwerte(Aktien von Zement⸗ fabriken, Berger Tiefbau, Holzmann uſw.). Am Mon⸗ tanmarkt lagen wie bisher Braunkohlenpapiere(Ilſe, Niederlauſitzer, Eintracht, Bubiag) in Front. Rheinſtahl, Harpener und Mannesmann waren von der Spekulation bevorzugt, weil man auf Grund der 1931/32er Abſchlüſſe hofft, ohne Sanierung, oder falls eine ſolche doch ſtattfinden ſollte, dabei glimpflich fortzukommen. Eine faſt 28proz. Steigerung weiſen ferner Hapag und Lloyd auf. Da⸗ bei ſpielen Betrachtungen eine Rolle, die Abwrackaktionen der verſchiedenen Länder würden Angebot und Nachfrage für Schiffsraum in ein geſünderes Verhältnis zueinander bringen. Am Maſchinenaktien markt herrſchte ein wildes Hauſſetreiben. Schwartzkopff haben ihren Kurs faſt verdoppelt. Man ſpricht von Verhandlungen über Lieferung von Eiſenbahn⸗Material nach Bulgarien. Oren⸗ ſtein u. Koppel wurden mitgezogen. Das Intereſſe für Autowerte hängt mit der günſtigen Abſatzſtatiſtik über das Kleinauto zuſammen. BMW und Daimler waren kräftig geſteigert. Schwachſtrompapiere profttier⸗ ten von Verſionen, wonach die Poſt den Ankurbelungsver⸗ ſuch der Regierung durch Vergebung neuer Aufträge unter⸗ ſtüttzen wolle. Deutſche Telephon und Kabel ſowie Voger Draht konnten daraufhin erhebliche Gewinne durchſetzen; nur Siemens u. Halske(auch ein reines Schwachſtrom⸗ werk!) blieben vernachläſſigt. Von den Werten des Starkſtromgebietes gingen Acc und Schuckert ſtürmiſch nach oben. Die Aktien der Tarifwerke er⸗ freuen ſich der beſonderen Gunſt des Publikums, da ſie ihre Dividenden während der Kriſe nicht ausfallen ließen. Völlig unberührt von der Hauſſe blteben J. G. Far⸗ ben; hier kommt offenbar immer noch viel„Koffer⸗ ware“ vom Ausland zum Vorſchein. Auch Kaliwerte hielten ſich ziemlich im Hintergrund; nur Salzdethfurt konnten infolge Materialmangels mehrere Prozent auf⸗ holen. Von Bankwerten begegneten Bk. f. el. Werte ſtarker Kaufluſt, zumal ihr Portefeuille nach den jüngſten Hursſteigerungen viele Millionen mehr wert geworden iſt. Von Spezialpapieren verdient endlich noch die Steigerung von Conti Gummi, Tietz, Stöhr und Zellſtoff Waldhof hervorgehoben zu werden. Im deutlichen Gegenſatz zu der Feſtigkeit der Aktienmärkte ſtand die Regungsloſigkeit bei den Renten. In ihnen wurden verſchiedentlich Poſitionslöſungen zum Zwecke eines Tauſches gegen Induſtriewerte vorgenom- men. Die leichte Abſchwächung der Reichsanleihe(Alt⸗ beſitz! und des Neubeſitzes findet ſomit ihre natürliche Er⸗ klärung. Der Situationsbericht der pommerſchen Land⸗ ſchaft führte zu einer Verflauung landſchaftlicher Werte. Feſt lagen Farben⸗Bonds auf das Options recht auf Aktien das dieſem Papier anhaftet. Frankfurier Abendbörse freundlich Aufgrund der feſten Börſeneröffnung in Newyork herrſchte auch an der heutigen Abendbörſe weiterhin freundliche Stimmung. Das Geſchäft war jedoch recht ſchleppend, nur am Montanmarkt waren die Umſätze bei Beſſerungen bis zu 5 v. H. etwas reger. IG. Farben, Reichsbankanteile und Schuckert blieben gegenüber dem Berliner Schluß gut behauptet. Am Rentenmarkt zeigte ſich weiter Intereſſe für Schutzgebietsanleihe, wäh⸗ rend Diſch. Anleihen und die übrigen feſtverzinslichen Werte recht ſtill lagen. Von Ausländern blieben Ungariſche Goldrente auf dem erhöhten Mittagsniveau gut gehalten. Es notierten: Ablöſungsſchuld 5., Altbeſitz 48½., Berl. Handelsges. 90, Reichsbank 129%, Dtſch. Gold und Silber 13813. JG. Farben 9076, Gebr. Junghans 127, Lahmeyer u. Co., 94 Kaſſa. 9 5 5 Hafer lag weiter ruhig. Infolge der jetzt herrſchen⸗ den günſtigen Witterung haben die Haſerpflanzen eine we⸗ ſentliche Beſſerung erfahren und es wurden heute ſehr ſchöne Muſter von neuem Hafer gezeigt. Abſchlüſſe kommen aber nur ganz vereinzelt zuſtande. Für neuen Hafer, ſtellte ſich die heutige Notiz an der Mannheimer Börſe auf 14,75 bis 15,25 und für alten Inlandshafer auf 16,50—17,50 waggonfrei Mannheim. Gelber Plata⸗Mais war zu un⸗ veränderten Preiſen von 17,75/ waggonfrei Mannheim zu haben. Das Mehlgeſchäft hat keine Belebung erfahren und auch die weiter herabgeſetzten Forderungen der Süd⸗ deutſchen Mühlenvereinigung brachten keine Anregung. Man notierte heute ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial O, Auguſt⸗15. September⸗Lieferung mit 35,45, per 16. Sept.⸗ Oktober mit 39,45 und per 16. September⸗Oktober mit Aus⸗ landsweizen 34,45/ frei Waggon Mühle. Für ſüddeutſches Weizenauszugsmehl ſtellten ſich die Preiſe um 4% höher, für Brotmehl um 8 u niedriger wie für Spezial 0. Rog⸗ genmehl in 60—70proz. Ausmahlung wurde je nach Fa⸗ brikat, an der Mannheimer Produktenbörſe mit 25,75 bis 26,75/ waggonfrei Mannheim notiert. Am Futtermittelmarkt waren Mühlennach⸗ produkte zwar weniger ſtark offeriert, doch waren die Preiſe unter der Wirkung der nachgiebigen Getreidepreiſe, gleichfalls ſchwächer. Man verlangte für die 100 Kg.: Wei⸗ zenkleie, feine.759,00; grobe 9,25—9,50; Weizenfutter⸗ mehl 10,75— 11,00; Erdnußkuchen 12,75; Sojaſchrot 11,00 bis 11,25; Biertreber 10,40—10,70; Malzkeime 9,50—10,50 und Trockenſchnitzel(loſe).50. Junkers-Vergleichsfermin veriagi Am Freitog fand der Vergleichstermin in Sachen der Zumo Junkers⸗Unternehmungen ſtatt, wozu auch die Ver⸗ fahren Junkers u. Co., Forſchungsanſtalt, Hauptbüro und Kaloriferwerk gehören. Es waren 722 Gläubiger onweſend, von denen allein Dir. Mehle, Deſſau, 688 vertrat. Nachdem der Treuhänder mitgeteilt hatte, daß ausſichtsreiche Ver⸗ handlungen zur Sanierung der Geſamtwerke im Gange ſind, die etwa in vier Wochen zum Abſchluß kommen dürften, empfahl er dringend die nochmalige Ver⸗ tagung des Termins. Die Oppoſition kam durch drei Ber⸗ liner Herren zum Wort, die vor allem die Verwertung der Patente wünſchten. Ihnen traten ein Direktor der Geſellſchaft und der Treuhänder entgegen. Schließlich wurde die Vertagung des Termins auf den 30. September einſtimmig beſchloſſen. Verein für Zellsſoffindusfrie AG. Vergleich zusfande gekommen Nachdem der erſte Vergleichstermin am 5. Aug. mit Rückſicht auf die Klärung einiger Fragen, die zur geſt⸗ ſtellung der Höhe der Forderungen weſentlich war, vertagt worden war, iſt im geſtrigen Termin vor dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte der Vergleich auf Grund des ſchon früher gemachten Vorſchlags zuſtande gekom⸗ men. Danach werden die Forderungen bis z u 1000/ oder ſolche, die auf dieſen Betrag ermäßigt wer⸗ den, innerhalb ſechs Wochen nach Zuſtandekommen des Vergleichs voll bezahlt. Die übrigen am Verfahren beteiligten Gläubiger erhalten 30, v.., zahlbar in Raten zu 5 v.., beginnend zwei Monate nach Zuſtandekommen des Vergleichs und anſchließend in Abſtänden von je zwei Monaten. Die Großgläubiger, das Bankhaus Gehr. Arnhold und die Dresdner Bank, treten mit ihren Forde⸗ rungen ſo lange zurück, bis die letzte Quote gezahlt iſt, Die Bankenforderungen werden alsdann in dem Maße he⸗ glichen, als ſie die Fortführung des Betriebs nicht gefähr⸗ den. Im übrigen wurde mitgeteilt, daß die Banken die zur Fortführung der Betriebe notwendigen Betriebs⸗ mittel zur Verfügung geſtellt haben. Eine gewiſſe Gefahr für das Zuſtandekommen des Vergleichs beſtand in der Forderung der Obligationäre, die jedoch durch Hin⸗ ausſchiebung der Kuponzahlung am 1. Aug. auf zunächſt drei Monate vorerſt beſeitigt iſt. Statt der erforderlichen Mehrheit von 80 v. H. iſt eine ſolche von 91 v. H. erreicht worden. Der Vergleich iſt beſtätigt worden. Die Betriebe des Zellſtoff⸗Vereins werden un verändert fort⸗ geführt. * Konzern Deſſauer Gas Ac.— Starke Kapitalherab⸗ ſetzung bei der Nomag. Die zur Gruppe der Deutſchen Con⸗ tinental⸗Gas⸗Geſellſchaft Deſſau gehörende Nomag, Nord⸗ deutſche Maſchinenfabrik GmbH., Duisburg⸗Hamborn, die ſich mit der Herſtellung von Kranen, Verladeanlagen usw. befaßt und die erſt 1929 eine beträchtliche Kapitalerhöhung vornahm, ſieht ſich jetzt zu Wertberichtigungszwecken zu einer ſtarken Herabſetzung des Stammkapitals nämlich um 1,4 auf 0,4 Mill.& veranlaßt. In den letzten Jahren ſind erhebliche Betriebserweiterungen auf der Anlage in Ham⸗ born⸗Neumühl erfolgt. O Emelka⸗Theater⸗Acß. Berlin, 18. Aug.(Eig. Dr.) Das zuſtändige Amtsgericht in Berlin hat die Nachfiſt für die Abänderung des Vergleichsvorſchlags, die am heu⸗ tigen 18. Auguſt abläuft, auf Antrog erneut bis zum 27. Auguſt verlängert. Man iſt gegenwärtig bemüht, bei den Theaterverpächtern im Reich, die neben den Groß⸗ gläubigern die Hauptforderungen haben, die Zuſtimmung zum Vergleichsvorſchlag zu erreichen. Zinslasf und Verschuldung unserer Wirischaff Eine Uniersuchung des Insfiſuis für Konjunkfurforschung Die Debatte über Zinskonverſion und Schuldabwertung krankte bisher daran, daß das Zahlenmaterial fehlte, auf Grund deſſen man allein zu abſchließenden Reſultaten kom⸗ men kann. Eine Unterſuchung des Inſtituts für Konjunkturforſchung über den Zins und die Ver⸗ ſchuldung der deutſchen Wirtſchaft iſt dazu angetan, die Lücke auszufüllen. Die Forſchung beſchränkt ſich aller⸗ dings nur auf die Bedeutung der Zinſen für die Bilanzen der Schuldner. Das Inſtitut will bei Gelegenheit auch die andere Seite des Problems, näm⸗ lich die Zinſen als Einnahmequelle der Gläubiger, be⸗ handeln. Die Kreditverſchuldung der öffentlichen und privaten Wirtſchaft wird für Ende 1931 mit insgeſamt 93,6 Mrd. 1 angegeben, gegen 94,56 Mrd./ Ende 1930, 88,5 Mrd.„ Ende 1929, 78,2 Mrd./ am 30. Dez 1928 und 117,5 Mrd.„ im letzten vollen Vorkriegs jahr 1913. Während 1913 die Langkredite 98,4 Mrd./ erreichten und die Kurzkredite nur 17,6 Mrd.„„. ausmachten, entfallen jetzt auf erſtere 61,3 Mrd./ und auf letztere 30,3 Mrd. I. Bemerkeswert iſt, daß die Langkredͤite ſich von 1930 auf 1931 um 2,5 Mrd./ erhöht haben, während die Kurz⸗ kredite wohl als Folge des Runs der Auslandgäubiger um 3,8 Mrd.„ abnahmen. Außer dieſen beiden Poſitionen iſt noch der Umlauf in Münzen berückſichtigt, da er einen zinsloſen Kredit an das Reich darſtellt. Die Zinslaſt wird für 1931 auf 7,6 Mrd.„ ge⸗ ſchätzt, davon entfallen 4,8 Mrd./ auf Langkredite und 2,8 Mrd./ auf Kurzkredite. Für Mitte 1932 taxiert das Konjunkturinſtitut die Belaſtung auf 6,2 Mrd. /, davon 3,5 Mrd./ für Verzinſung der lang⸗ friſtigen Kapitalten und 2,7 Mrd./ für Verzinſung der kurzfriſtigen Kredite. Wenn auch die Zins laſt zurückgegangen iſt, über⸗ trifft ſie doch noch erheblich die des Jahres 1913(5,4 Mrd. Mark). Die Zwangskonverſion der inländiſchen Lang⸗ kredite, die Herabſetzung des Reichsbankdiskonts und die Verringerung der Zinsſpanne bei den Banken haben die aufzubringenden Zinsbeträge vermindert. Die Zinsſen⸗ kung blieb aber weit hinter der Geſchäftsſchrumpfung zu⸗ rück, ſo daß die Umſatzeinheit, wie aus der folgen⸗ den Tabelle erſichtlich iſt, gegenwärtig mit mehr Zin⸗ ſen belaſtet iſt als in den letzten Jahren. Zinsbelaſtung und Volkseinkommen(in Mrd./ Men ins⸗ Zinsſumme in pet kommen belaſtung des Volkseinkommens 1928 75,74 0,3 8,4 1020 7651 752.5 1030 68.70 070 10,0 1931 50-00 7,6 13,8 1932 7 6,2 Im laufenden Jahre dürfte die Schrumpfung des Wirt⸗ ſchaftsvolumens ſich im gleichen Verhältnis wie der Zins⸗ abbau bewegt haben. n 5 Von den Ausgaben für Zinſen entfallen 1,2 Mrd. /, olſo faſt ein Fünftel auf Auslandskredite und zwar ungefähr je zur Hälfte auf kurzfriſtige und langfriſtige Kredite. Die Schulden⸗ und Zinsbelaſtung der einzelnen Wirtſchaftszweige verteilt ſich ungefähr fol⸗ gendermaßen(in Mrd. 1; Stand am Jahresende): 1928 1929 1930 1931 Landwirtſchaft 10,83 11,39 1163 11,77 Hausbeſitz! a 20,03 22, 58 26, 05 27,05 Deffentl. Gebietskörperſchaften““?) 16 5 19,52 22, 3 22,22 „Unternehm. u. Zweckverbände“ 2,82 3,86 4,49 8,30 Handel, Verkehr, Handwerk, Induſtr. uſw. 7 22795 31.05 30,30 20,36 Insgeſamt 78,20 88,50 94,60 93,50 Nur Langkredite.—“ Angaben für das Rechnungsjahr.—“ Ausſchl. der Schuldaufnahme zur Unterſtützung des Wohnungsbaus, die beim Haus⸗ beſitz gezählt ſind. Es handelt ſich um folgende Beträge: 1928: 1,86 Mrd., 1929: 1,8 Mrd., 1980: 19 Mrd. und 1931: 2 Mrd. RM.— Als Reſtpoſten errechnet Die Aufſtellung kann nur ein ungefähres Bild von den Größenordnungen geben. Das Gleiche gilt von den Schät⸗ die n über die Aufteilung der Zins laſten auf ie einzelnen Wirtſchaftszweige. Das Inſtitut taxiert die Ausgoben der Land wirtſchaft für Zinſen Mitte 1932 auf 0,85 Mrd. /, gegen 1,01 Mrd./ 1931. Für den Hausbeſitz wird ſie auf 1,51 gegen 1,83 Mrd. 1 in 1991 errechnet. Die öffentlichen Gebiets kör⸗ perſchoften haben 1,43 Mrd./ gleichermaßen für 1931 und Mitte 1932 auszugeben; für öffentliche Unter ⸗ nehmungen und Zweckverbände werden je 0,34 Mrd.„ genannt, ſowie ſchließlich für Handel, Ver⸗ kehr, Handwerk, Induſtrie uſw. 3 Mrd. 4 für 1931 und 2,10 Mrd./ für Mitte 1932. Den niedrigſten Zins hat mit durchſchnittlich 4,5 v. H. der Hausbeſitz zu entrichten. Das liegt daran, daß große Teile der Neubaukredite nur gering oder gar nicht verzinslich ſind. Für die öffentlichen Ge⸗ bietskörperſchaften, bei denen der Anteil der Langkredite hoch iſt, ergeben ſich durchſchnittlich 5,9 v. H für die öffentlichen Unternehmungen 6,6 v. H. Die Land 5 wirtſchaft hat 7,2 v. H. zu bezahlen und liegt domtt höher als der für die Geſamtwirtſchaft ſich ergebende Ducch⸗ ſchnittszins von 6 v. H. Die Kredite für In duſtrie, Handel uſw. betragen durchſchnittlich 8 v.., weil hier im großen Umfange mit Kurzkrediten gearbeitet wird, die — vor allem für Klein⸗ und Mittelbetriebe zum Teil außerordentlich hoch zu verzinſen ſind. Das ſchwierigſte Problem der Ziusbelaſtung iſt die mangelnde Aupaſſungsfähigkeit der Zinslaſt an die übrigen Wirtſchaftsvorgänge. Die Zinslaſt in ihrer Geſamtheit gehört zu den am wenigſten beweglichen Elementen der Wirtſchaft überhaupt. Je mehr Pro- duktion, Umſatzmengen und Preiſe im Ablauf der Deflationskriſis ſinken, deſto drückender muß die Belaſtung werden, die die Wirtſchaft durch die Zinſen zu tragen hat. Nürnberger Hopfenmarki 8. Nürnberg, 19. Aug.(Eigenbericht) Die heute ſchließende Geſchäftswoche zeichnete ſehr deut, lich das Bild der zu Ende gehenden Saiſon. Von 5 Ge⸗ ſchäftstagen blieben allein 4 ohne jeden Verkehr, während ſich gegen Wochenende plötzlich wieder ſtärkere Nachfrage zeigte. Sie kam von Brauerſeite und führte noch zu einem Umſatz von 50 Ballen, deren 40 Ballen Zufuhren gegenüber⸗ ſtehen. In Frage kamen wieder vornehmlich Hallertauer, die zwiſchen 45 und 68/ gehandelt wurden. Auch ein kleiner Poſten Spalter, ſchwachmittel, fand zu 30404 Abnahme. Im großen und ganzen hielten die Eigner trotz der ſehr rückgängigen Nachfrage an ihren Forderungen feſt und drangen damit auch durch. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung Prima Mittel Gering Tettnanger 75—80 55—70 Spalter 55—70 40—50 30— 35 Hallertauer 60—70 50—58 40—48 Hersbrucker Gebirg 40—50 25—35/ per Ztr. Schlußſtimmung ruhig bei unveränderten Preiſen.— Der Stand der Hopfenpflanzen iſt beſonders jetzt ſeit der hoch⸗ ſommerlichen Witterung als gut zu bezeichnen. Frühhopfen ſtehen in Doldenſchmuck, wenn auch der Behang im Ver⸗ gleich zu ſonſtigen Jahren mitunter lückenhaft iſt. Im Tettnanger Anbaugebiet hat die Plücke der Frühhopfen bereits begonnen. Die Qualität iſt ſehr gut. Die Menge entſpricht etwa einer halben Ernte. Hinſichtlich der Preis⸗ geſtaltung hört man noch nichts, doch wird allgemein er wartet, daß wenigſtens die Produktionskoſten Deckung finden. Am Saazer Markte bei nur ſchwachen Umſätzen un⸗ verändert ruhige Stimmung. Letzte Notierungen: 150250 Kronen.— Der belgiſche Markt zeigt feſte Tendenz, il aber meiſt geſchäftslos. Nominelle Notierungen bis zu 300 Frs. * Wormſer Produktenbörſe vom 19. Aug. An der heut tigen Produkten börſe notierten: Weizen 21,5021, Rog⸗ gen 16,50; Gerſte, rheinheſſiſche 16,75—17,25; Gerſte Gen 16,75— 17,25; Gerſte, pfälziſche 17,50; Futtergerſte 1616,50 Weizenmehl Baſis Null 35,45; Roggenmehl 70proz. 500 HANDELS- h WIRTSCHAFT-ZET TUNG * 8 Weizenſuttermehl und Nachmehl 1117; Roggen faster W. und Nachmehl 1116,50; Roggenkleie 99,75, grobe Bei- zenſchalen 10; feine Weizenkleie 9,25; getrocknete Bier kreber 10,5011; Malzkeime 40,5011, Trocken ſchnitzel Heu, Luzerne 3,75—4; Stroh(Maſchinenſtroh) 1,502, Lor toffeln 3,50—4. Alles per 100 Kilo, bahnfrei Worms. Te denz: ruhig. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 19. heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Pflaumen 10; Aepfel—6,5; Tomaten 3,5—5; Aug. An der reiſe erzielt 0 Buſchbohnen 3,5—5; Stangenbohnen—10; Wirſing 152,5 Hwpieken, 3,25— 3,50; Weißkraut 11,25 Rotkraut 2,50, Endivien; ſalat—4, Kopfſolat 2,545, Blumenkohl 1521 und 5 Kohlrabi—2; Rettich, Stück 2,5; Salotgurken Stück gie Einleggurken pro 100 Stück 1560) Suppengrünes 1 Pg. * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 19. Ang. Auf dem 1 tigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende 1 bezahlt: Aepfel 12.20, Fallapfel—8, Birnen Wal; Miu, bellen 19— 22; Pfirſiche 1229; Reineclauden—18 473 ten 47; Zwetſchgen 714; Bohnen 713 Pfg. Bel ſe guter Anfuhr lebhafter Handel. 2, 7 proz. erhöhier Meiallpreisindex Die Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft, Meli wiſſenſchaft, Metalltechnik“ ſtellte ſich am 1. Auge 49,6 gegen 48,3 am 10. Aug. 1932(Durchſchnitt 1909⸗1 100), ſtieg alſo um 2,7 v. H. Für die einzelnen sol. talle wurden nach dem Preisſtande vom 17. Aug. 1932 10 gende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 38.6 97) 10. Aug. 1982: 88,4]; Blei 52,3(48,4); Zink 46 1001 Zinn 88(56,4); Aluminlum 111,1(111¼); Nickel 0 (107,7); Antimon 52,3(49.). Aug- Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 19. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war än erf 15 Bergreiſen waren nicht am Markt. Die Irache en die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unvera erab⸗ Con⸗ Nord⸗ die uſw. öhung un zu ch um t find Ham⸗ Dr.) f relſt heu⸗ zum müht, Vroß⸗ mung all ü zinſen icht deut⸗ 56 Ge⸗ chrend frage einem züber⸗ tauer, h ein 40 vigner ungen ſchluß dite 8 12 Samstag, 20. Auguſt 192 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 30 380 Nummer —— Freiburger Vergrekord-Training Freiburg i. Br., 19. Auguſt. Der Schwarzwald ſtarrt in Sonnenglut. Der Teer⸗ belag der traßen wird weich und die Reifen ſchreien, wenn Wagen. in großer Fahrt durch, die Kur⸗ ven geſteuert we t das Wetter ſo, wie's heute, an 1. Trainingstage, iſt, dann wird Deutſchlands größtes Bergrennen dieſes Jahres am Sonntag mit zu einer Reifenprüfung, trotzdem die Schauinsland⸗Strecke ja nur 12 Km. mißt. Aber— dieſe Hergrennſtrecke mit den 20 ſchweren Kurven hats in ſich, Wer ſtie meiſtern will in Rekordfahrt, der muß wagemutig fahren und das Aeußerſte aus ſeiner Maſchine und ſeinem Hagen herausholen. 5 Schon 80 Fahrer waren am erſten Trafningstag zur Stelle. Pas iſt eine Ziffer. Oie bisher bei Trainingsbeginn noch nie zu finden war. Und die Beſetzung dieſes Berg⸗ tö⸗Rennens— ſie iſt auch ein Rekord: von den elamt 177 Meldenden werden 93 am Wettbewerb für orräder ohne und 33 am Wettbewerb für Motorräder mit Beiwagen teilnehmen. 32 Fahrer werden das Sport⸗ wagenrennen, 19 das Rennwagenrennen beſtreiten. Alle deutſchen Fahrer von Rang und Ruf ſind zur Stelle. Die hohen Rekordprämien des ADA haben ihre Virkung nicht verfehlt. 15 0 5 a Auch das Aus lans iſt mit Klaſſefahrern vertreten. Barzi und Chiron kamen heute unmittelbar nach Trainingsſchluß, hatten durch Zollſchwierigkeiten verſpätet und ſchimpften auf die„Douaniers“. Die beiden franzö⸗ iiſchen Bugatti⸗Fahrer haben aber ſchon in voriger Woche Probefahrten auf der Bergrekoroſtrecke erledigt, ſodaß ſie Alt beſter Streckenkenntnis ins Rennen gehen werden. Das Training wurde von Hans Stuck auf ſeinem wei⸗ en Mercedes eröffnet. Von namhaften Wagenfahrern waren Steinweg auf Amilcar, Hartmann(Buda⸗ gelt) auf Bugatti, Burgaller und pietſch auf Bu⸗ 10 Kotte auf Maſerati, Prinz Leiningen auf Land M ugätti, Kohlrauſch auf ſeinem neuen Auſtin⸗Renn⸗ wagen eifrig bei der Trainingsarbeit. Stuck, Steinweg, Hurgaller und andere fuhren im glühenden Sonnenbrand Feral die Strecke ab. CTaracctola der im Vorfahre auf Mercedes⸗Benz im 81,29 Km. Durchſchnitt neuen Berg⸗ kelord ſchuf, traf am Donnerstag abend mit ſeinem Alfa Romed in Freiburg ein. 5 Von bekannten Motorradfahrern jagten Babl auf Bietorig, Weyres auf Harley Davidſon, Ley auf Triumph, Möritz auf Victoria, Heyer auf AJS, Tarbſtein auf Rudge, Bodmer auf Imperia, Fleiſchbhauer auf DaW mehrmals über die Strecke. Soentus, Roſemeyer, Fleiſchman n. Stärkle, Müritz, Bullus, Henny, Geiß, Bauhofer, Jrankoni, Ley u. a. haben ſich in die nächſte Trai⸗ küingsliſte eingeſchrieben. Der Ac läßt ſich dies Bergrekordrennen aller⸗ hand koſteun! Für die beſte Zeit der Sportwagen und der Rennwagen ſind je 2000 Mark ansgeſetzt. Die zweitbeſten der beiden Gruppen erhalten je 1500 Mark, die örittbeſten je 1000 Mark. die viertbeſten je 500 Mark. Her die ſchnellſte Zeit im Wagenrennen fährt, gleich⸗ gültig ob mit Sport⸗ oder Rennwagen, erhält außer ⸗ dem 1000 Mark. Für jede Verbeſſerung der beſtehen⸗ den Beſtzeit einer Wertungsgruppe bis zu 25 Sekunden ibis außerdem einen Geloͤpreis von 300 Mark, für Ver⸗ rang bisheriger Beſtzeit über 25 Sekunden ſogar 500 Nark. Der Schnellſte im Motorradrennen erhält 1000 Mark. Die zweitbeſte Zeit der Krafträder wird Ait 750 Mark, die d‚rittbeſte mit 500 Mark, die viertbeſte Wit 00 Mark prämiiert. Der ſchnellſtte Motorrad ⸗ Alten wagenfahper erhält 1000 Mark, der zweit⸗ ſchhellſte 750, der drittſchnellſte 500, der viertſchgellſte 300 rk, Ferner werden 1000 /, für die beſte Zeit aller Klaltäder gleich oß Solomaſchine oder Beiwagenmaſchine, gegeben. Jede Verbeſſerung bisheriger Beſtzeit bringt guch im Motorradwettbewerb 300 bezw. 500 Märk. Die Sieger erhalten ferner ADAC⸗Ehrenbecher mit goldenen, ſilbernen oer bronzenen Medaillen. Reichspräſtdent von Hindenburg hat einen Ehren⸗ preis für den ſchnellſten dentſchen Fahrer geſtiftet. Ehrenpreis des Badiſchen Staatsminiſteriums erhält der ſchnellſte Rennwagenfahrer. Die Stadt Frei⸗ 0 Ehrenpreis dem ſchnellſten Fahrer des Tages. Der Preis des A D AC⸗Präſidiums iſt für den ſchnellſten Sportwagenfahrer beſtimmt. Hinzu kommen noch zahlreiche Ehrenpreiſe, die von privater Seite geſtiftet wurden. Frelburg ſteht wieder einmal völlig im Zeichen des Bergrekordrennens. Die Hauptſtraßen ſind geflaggt ternfahrt bringt ſportliche Tourenfahrer, das Rennen Ait ſeinem ſportlichen Reiz läglich und ſtündlich ſtattliche Kraltfahrkolonnen aus allen deutſchen Gauen in die ſchöne gastliche Stadt. Carattiola- der Schnellſte Freiburg i.., 20. Auguſt. Geſtern, am zweiten Trainingstag, waren faſt alle Wagen⸗ und Motorradfahrer des bevorſtehenden Schauinsland⸗ Großkampfes zur Stelle. Am fleißigſten waren die Motor⸗ tabfahrer. und noch in ſpäter Abendſtunde, als der A. D. A, C. Gau 4(Rheinland) des AD Ac von ſei⸗ ger ſüddeutſchen Tourenfahrt übers Schau⸗ island nach Freiburg kam, jagten Bergrekordfahrer ihre Vagen und Motorräder die 800 Meter Höhenunterſchied in [Romeo, Bugatti und Maſerati geben. ö einem Tempo herauf, daß man erſtaunt ſein durfte darüber, daß keine Unfälle eintraten. In Morgen⸗ und Mittagsſonnenglut hatten auf der Holzſchläger matte und darüber zahlreiche Sport⸗ freunde Poſto gefaßt. Caraccfola war heute im Wagen⸗ wettbewerb der Schnellſte. War es, trotzdem er ſcheinbar nicht alles aus ſeinem Alfa herausholte. Und Chiron war heute endlich Optimiſt. Anſcheinend aber zu Unrecht. Denn ſein und ſeines Stallgenoſſen Varzi neue Bugatti⸗ Typen, die Rennwagen mit Vierradantrieb, die haben doch heute noch manchen Nachteil. Schneller Start, wundervolles Anzugsmoment,— das ſind ihre Vorzüge. Das Ausbalan⸗ zieren in den Kurven aber und damit der Gewinn von Sekundenbruchteilen— das will ihnen nicht recht liegen. Jedenfalls waren Chiron und Varzi im Training erheblich langſamer als Caratſch, Schnellſter aller Sportwagenfahrer war Stuck auf ſeinem weißen SS, in deſſen Motorhaube er noch in der Nacht vom Freitag zum Samstag hat Quer⸗ rillen einſchneiden laſſen, die bei der Bruthitze im Süd⸗ ſchwarzwald die Kühlung fördern ſollen. Techniſch⸗theore⸗ tiſch müßte Kohlrauſch, der Favorit der Kleinrennwagen, in ſeiner Klaſſe überlegen gewinnen— wenn aber ſein eng⸗ liſcher Auſtin⸗Motor ſchon auf halber Höhe kocht, kann er das 12 Kilometer Bergrennen nicht durchhalten. Da ſind unſere deutſchen Motoren und deren Konſtrukteure doch gewiſſenhafter! Burgaller müßte Rieſenpech haben, wenn es ihm nicht gelingen ſollte, in ſeiner Klaſſe in Rekordzeit Sieger zu werden. Sehr ſchnell war auch Bergmeiſter Stuber im Training. Von den Motorradfahrern wurden über⸗ legene Spitzenleiſtungen feſtgeſtellt, die Bullus und Roſe⸗ meier, die Favoriten des NSu⸗Stalls, Bauhofer, Babl, Möritz, der Ungar Hartmann auf ſeinem Bugatti, Simons, der Favorit im 1% Liter⸗Rennwagenwettbewerb, Burgaller als Wagenfahrer im Rennwagenwettbewerb der 1500 cem. ⸗ Klaſſe vollbrachten. Die 12 Km. Schauins landſtrecke wird ſtündlich beſſer, ſe mehr der Split durch die Trainingsfahr⸗ ten aus ihren Talkurven herausgefegt wird. Heute morgen nahm der Trainingsbetrieb wieder pünkt⸗ lich ſeinen Anfang. Jeder Teilnehmer darf täglich viermal die Strecke zum Schauinsland⸗Gipfel abfahren, und die Mehrzahl der Trainierenden macht davon Gebrauch. Von den Rennvorberettungen aber ſei nur verraten: der A Del hat auf der Holzſchlägermatte eine große geräumige Tri⸗ büne geſchaffen, einen Maſſivbau, der beſtehen bleibt, und die Bankplätze auf der Holzſchlägermatte ſind reſtlos ent⸗ wäſſert worden, ſodaß es auf dieſem, ſtets von über 10 000 Zuſchauern beſuchten Platz keine Pfützen mehr geben, ſon⸗ dern jeder Beſucher trocken und bequem untergebracht ſein wird. Slegfried Deerschlag. Autopreis von Monza Eine glänzende Beſetzung Das bedeutendſte Herbſtereignis im europälſchen Auto⸗ mobilrennſport iſt zweifellos der Große Preis von Monz a, der am 11. September auf der Monza⸗Rennbahn bet Mafland in Form eines Vorlaufrennens zum Austrag gelangt. Alle nahmhaften Meiſter des Volants wie Man⸗ fred v. Brauchitſch, Caracciola, Nuvela vi, Borzacchini, Campari, Chiron, Varzi, Fa⸗ giv li, Dreyfuß, Ruggiero, Lehoux und Bro⸗ ſchek⸗ Köln werden am Start erſcheinen und es wird einen großartigen Kampf der Marken Mercedes⸗Benz, Alfa Den Kampf mit den europäiſchen Fahrern und Fabriken nehmen diesmal auch noch drei Amerikaner auf und zwar der In dianapolis⸗Sieger Fred Frame, der berühmte Leon Du ray und H. Speedway, dte ſämt⸗ lich Miller⸗Spezial⸗Wagen fahren werden. Das Reglement des Großen Preiſes von Monza ſteht diesmal keinen Unterſchied des Zylinderinhaltes vor, alle Wagen ſtarten alſo in einer Klaſſe. Es werden drei Vor⸗ läufe und ein Hoffnungslauf über je 99 Km, gefahren, die vier Schnellſten aus dleſen vier Läufen beſtreiten dann den Endlauf über 240 Km. Schmelings Abreiſe aufgeſchoben Max Schmeling, der urſprünglich am Donnerstag nach Amerika abreiſen wollte, hat den Termin ſeiner Abreiſe noch etwas aufgeſchoben und will erſt Ende Au gu ſt fah⸗ ren. Der Kampfvertrag iſt finanziell für ihn wieder ſehr günſtig, Der„Garden“ hat ihm 40 v. H. und ſeinem Geg⸗ ner Mickey Walker, der bereits in New⸗Nerſey das Trat⸗ ning aufgenommen hat, 10 v. H. der Einnahmen zugeſtan⸗ den. Nachſpiel zur Carnera⸗Niederlage Fehlurteile ſcheinen im amerikaniſchen Boxſport jetzt an der Tagesordnung zu ſein. Die Niederlage Car⸗ neras durch Poreda war neueren Nachrichten zufolge nicht gerechtfertigt. Der Italiener teilt alſo damit das Schickſal Max Schmelings in gewiſſer Beziehung. Europa- Rundflug 1932 Die letzte techniſche Prüfung Am Freitag wurde auf dem Flugplatz Staaken die letzte der techniſchen Prüfungen vor dem großen Strecken⸗ flug beendet. Die Techniſche Leitung hatte den Maſchinen ihren Betriebsſtoff zugeteilt. Auf die Minute pünktlich ſtartete die erſte Maſchine zur Brennſtoffverbrauchs⸗Prü⸗ fung. Dieſe führte in einem Dreieckskurs nach Frankfurt a. d. O. und zurück über etwa 300 Km. An den Wende⸗ punkten mußten Meldebeutel zur Kontrolle abgeworfen werden. Ein impoſantes Bild bot daun der Flughafen nach Rückkehr der Flieger, da jeder Pilot ſofort nach der Landung den Motor abſtellte, um keinen Betriebsſtoff mehr zu verbrauchen und ſo die Apparate mit ſtehendem Pro⸗ peller auf dem Platze verteilt ſtanden. Spitzengruppe unverändert Die genauen Ergebniſſe der ſieben techniſchen Prüfungen können wegen der ſchwierigen Berechnung erſt ſpäter be⸗ kannt gegeben werden. 8 ſteht aber ſchon jetzt feſt, daß die 11 bisher führenden Maſchinen weiter unverändert an der Spitze bleiben. Poß liegt als beſter Deutſcher mit 243 Punkten immer noch an neunter Stelle. Junk und Morzitk folgen punktgleich auf dem 12. bzw. 13. Platz. — K Neuer Dauerflugrekord für Frauen Valleyſtrean(Long Island), 20. Auguſt. Die beiden Fliegerinnen Frances Marſalis und Louiſe Thaden, die vor fünf Tagen aufgeſtiegen waren, um den Frauendauerflugrekord mit Brennſtoffergänzung während des Fluges zu brechen, haben geſtern nachmittag um 5 Uhr 124 Flugſtunden zurückgelegt. Durch dieſe Leiſtung haben ſie den beſtehenden Rekord um eine Stunde überboten. Die beiden Fliegerinnen beabſichtigen noch weiter zu fliegen. Vittor Linart ſiegt Beim Vierländertreffen der Steher in Amſterdam zwi⸗ ſchen Deutſchland— Frankreich Belgien und Holland konn⸗ ten ſich unſere Spitzenfahrer Walter Sawall und der Deutſche Meiſter Erich Möller nicht zur Gel⸗ tung bringen. Allerdings konnte man auch hier von einem„Vierländerkampf“ nicht reden, da der Franzoſe Lasquehay wegen Erkrankung dem Start fernblieb und auch Paillard— nachdem er den erſten Lauf gewonnen hatte— wegen Sitzbeſchwerden aufgab. Im Geſamtergebnis ſiegte der alte Belgier Vietor Linart, der jetzt anſcheinend kurz vor der Weltmeiſterſchaft noch einmal beweiſen wilf, daß er noch die Beſten der Welt zu ſchlagen verſteht. Linart gewann Segrave(), Thollembeek(), Sawall(10) und Möller(11) Punkte, Den Fliegerkampf gewann der Belgier Scheren s mit 4 Punkten vor Gérardin und Mypeskops(), Fauchaux (7) und Weltmeiſter Falck Hanſen. Radfernfahrt Barcelona— Madrid Bei glühender Hitze begann am Donnerstag das Stra⸗ ßenrennen von Barcelona nach Madrid mit der erſten Etappe von Barcelona nach Lerdio über 1609 Km. Im End⸗ ſpurt ſiegte der Italtener Meint in der guten Zeit von :06:00,6 Stunden vor dem Franzoſen M. Bidot und Par⸗ dena⸗Spanien. Tiſch-Tennis-Verband Mannheim⸗ Ludwigshafen gegründet Der enorme Aufſchwung, den der Tiſchtennisſport in den letzten Jahren in Mannheim genommen hat, iſt wohl ohne Beiſpiel; in der neuen Saiſon dürfte die Tiſchtennis⸗ bewegung ſtärker denn je daſtehen. Bereits im Frühfohr war man dazu übergegangen einen Verband zu gründen, um ſämtliche Tiſchtennis treibenden Vereine zu erfaſſen. Der Anfang des Jahres ins Leben gerufene Südweſtdeutſche Tiſchtennis⸗Verband erwies ſich ſedoch ſpäter als nicht ge⸗ eignet, da die vorhandenen Mittel den etwas zu groß gewählten Rahmen nicht auszufüllen im Stande waren. Die maßgeblichſten Mannheimer und Ludwigshafener Ver⸗ eine kamen daher nach einigen Vorbeſprechungen am Mitt⸗ woch erneut zuſammen und gründeten den Tiſch⸗ Tennis ⸗ Verband Mannheim ⸗ Ludwigs hafen, dem die Pflege des Tiſchtennisſportes in Mann⸗ heim obliegen ſoll. Die Führung in dem neuen Verbond hat Herr Wagner übernommen, der ſich nicht allein um dus Zuſtandekommen des neuen Verbandes, ſondern um die Mannheimer Tiſchtennisbewegung überhaupt große Verdlenſte erworben hat. Anſchließend an die Konſtituierung wurden die entſpre⸗ chenden Maßnahmen zur Durchführung eines ge⸗ ordneten Spielbetriebes getroffen. Sämtliche gemeldeten Vereine ſpielen in dieſer Saiſon in einer Klaſſe, beſtehend aus 3 Gruppen. Die 3 erſten Vereine jeder Klaſſe bilden in der nächſten Spielzeit die 1. Klaſſe, die jeweils drei nächſten Vereine die 2. Kloſſe uſw. Vereine, die dem Verband noch nicht angehören, haben noch bis 15. Sept. Gelegenheit, ihren Beitritt zu erklären und an den am 1. Okt. beginnenden Verbandsſpielen teilzunehmen. Bei größerer Beteiligung der zahlreichen Neckarauer Vereine iſt geplant, dieſe ols geſonderte Gruppe ſpielen zu laſſen. Außerdem ſind verſchiedene größere Veron⸗ ſtaltungen und Städtekämpfe vorgeſehen, ſo daß die ein⸗ heimiſche Tiſchtennisgemeinde in jeder Beziehung auf ihre Rechnung kommen wird, zumal die einzelnen Vereine die Möglichkeit haben, außer den Verbandskämpfen auch noch Freundſchaftsſpiele auszutragen. F. H. das Rennen mit 4 Punkten vor Schlebaum(), Sommerturnier des Mannheimer Schachklubs 4. und 5. Runde Gruppe A4: Der Kampf in dieſer Gruppe ſpitzt ſich immer mehr zu einem Rennen zwiſchen den Herren Pfeuffer und Neckermann zu. Pfeuffer liegt nach wie vor ungeſchlagen in Führung. In der 4. Runde ſiegte er gegen Dr. Sager— ohne Vorgabe. In der 5. Runde holte er ſich einen weiteren Zähler, und zwar gegen Be er⸗ linghof. Ebenſo konnte Neckermann beide Runden ſieg⸗ reich überſtehen: er gewann gegen Herd in einer mit gleichen Waffen ausgetragenen Partie und behauptete auch gegen Fleißner, der ihm einen Turm vorgeben mußte, ſiegreich das Feld. Rennert, der bisher mit in führen⸗ der Poſition lag, errang in der 4. Runde einen wertvollen Punkt gegen Fleißner— Rennert hatte einen Springer vor— in der 5. Runde büßte er aber durch eine uner⸗ wartete Niederlage gegen Leidig, dem er einen Bauern vorgab, etwas an Boden ein. Ferner machte Leidig in der 4. Runde einen Zähler gegen Berlinghof. Die Partte Dr. Sager—- Herd hängt noch. Die Tabelle: Pfeuffer 5 Punkte, Neckermann 4, Rennert 3, Fleißner, Leidig je 2, Herd, Dr. Sager je 1(..) und Berlinghof 1 Punkt. Gruppe B: In dieſer Gruppe ſetzten Hartmann und Wey ihren Siegeslauf fort. Hartmann ſiegte in der 4. Runde gegen Günther, der bis dahin ungeſchlagen war, in der 5. Runde ſchlug er Heger— beide Partien unter Vorgabe von Bauer und Zug. Wey gewann gegen Herwig ohne Vorgabe und er wertete gegen Schwind die Turmvorgabe zum Siege aus. Hartmann und Wey ſind alſo noch ohne Verluſte— die 6. Runde wird mit ihrem Zuſammentreffen die Vorentſcheidung bringen. In der 4. Runde ſiegte Frießling gegen Schmitt in einer ausgeglichenen Partie, die Begegnung Schwind— Heger ſteht noch aus. In der 5. Runde behielt Gün⸗ ther den Anſchluß an die Spitzengruppe bei durch einen Gewinn gegen Schmitt. Frießling holte ſich einen weiteren Punkt, und zwar gegen Herwig. Stand nach 5 Runden: Hartmann und Wey je 5 Punkte, Günther 4, Heger 2(7.), Frießling 2, Schwind 1(.), Herwig, Schmitt 0 Punkte. Gruppe C: Dieſe Gruppe bringt einen intereſſanten Zweikampf zwiſchen Weiner und Schott II, der wohl erſt in der letzten Runde entſchieden werden wird beim Zu⸗ ſammentreffen dieſer beiden Führenden. Schott errang zwei Siege gegen Dr. Schuricht und Richner, er gab jeweils Bauer und Zug vor. Weiner ſchlug in der 4. Runde Schaum mit Bauernvorgabe und in der 5. Runde ſtegte er gegen Dr. Schandalik, der ihm einen Springer vorgeben mußte Dr. Schandalik holte ſich gegen Opel trotz Springervorgabe einen ganzen Zähler. Weber ſiegte außerdem in der 4. Runde gegen Richner ohne Vorgabe. Die zwei reſtlichen Begegnungen der 5. Runde Dr. Schuricht Opel und Weber Schau m wurden jeweils von den Erſtgenannten gewonnen. Der augenblickliche Stand iſt: Schott, Weiner je 5, Dr. Schan⸗ dalik, Weber 3, Schaum 2, Richner, Dr. Schuricht je 1 und Opel 0 Punkte. Amerikas Olympiaſieger in Europa Die Expedition amerikaniſcher Leichtathleten nach Europa nimmt jetzt greifbare Form und Geſtalt an. Bezüg⸗ lich der Geſamt⸗Mannſchaft ſind die Verhandlungen zwar noch nicht gänzlich abgeſchloſſen, doch darf beſtimmt damit gerechnet werden, daß verſchiedene Olympiaſteger, ſowie weitere erſtklaſſige US A⸗Leichtathleten an der Europareiſe, die auch nach Deutſchland führt, teilnehmen werden. Die Beteiligung der famoſen Negerſprinter Tolan und Met⸗ calfe ſteht ſchon ſeit längerer Zeit feſt. eo Sexton, Gewinner des olympiſchen Kugelſtoßens, Ralph Hill, der dem Finnen Lehtinen den ſenſationellen Kampf üer die 5000 Meter lieferte, Perey Beard, der ausgezeich⸗ nete Hürdenläufer, ſind ebenfalls mit von der Partie. Auch die großortigen Mittelſtreckler Bill Carr und Ben Eaſt⸗ man ſollen gewonnen werden, haben ihre endgültige Zu⸗ ſage jedoch noch nicht gegeben. Briefkaſten ir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ gquittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia/ G. W. 18..—3. Erkundigen Sie ſich beim Städt. Steueramt. 4. Von der Rundfunkgebühr werden Sie auf Antrag befreit; bei Gas, Waſſer uſw. tritt keine Ermäßi⸗ gung ein. 5. Bei Bedürftigkeit wird nach Erhebungen ge⸗ prüft. 6. Wenn Sie kein Einkommen mehr haben, brau⸗ chen Sie auch keine Steuern zu zahlen. Geſchäftliche Mitteilungen Fiunland⸗ Sonderfahrten des Norddeutſchen Lloyd Die Finnland⸗Sonderfahrten des Norddeutſchen Lloyd, für die die Reederei ihren ca. 3500 Br. R. T. großen Frucht⸗ dampfer„Arucas“ bereitgeſtellt hat, erfreuen ſich, wie aus einer Bremer Meldung hervorgeht, großer Beliebtheit. Als Anlauſplätze ſind die Häfen Helſengfors, Wiborg und Kotka vorgeſehen. Dieſe Fahrten mit dem für die Beförderung von 48 Paſſagteren vorzüglich eingerichteten Dampfer ſtellen eine überaus günſtige Reiſegelegenheit dar, die die Vortetle der Seereiſe mit dem Erlebnis einez Landes verbindet, das nicht nur ſeiner landſchaftlichen Schönheit wegen gerühmt wird, ſondern deſſen Bewohner auch gerade deutſchen Be⸗ ſuchern gegenüber herzliche Sympathien zum Ausdruck bringen. Der gegenwärtigen Reiſe folgen im Auguſt und September noch drei weitere Fahrten. Soltesdienſt-Orönung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 21. Auguſt 1932. Teinltatiskirche;.30 Predigt, Pfarrer Speck; 10 Predigt, Pfarrer Speck; 11.15 Kindergottesdienſt, Bikar Grüber. Konkorbienkirche: 10 Predigt, Vikar Thienhaus; 11.18 Kin⸗ dergoltesdienſt, Vikar Thienhaus;.00 Prebigt, Vikar deniger. ii beim: 10 Predigt, Vikar Fränkle; 11 Kindergottes⸗ 5 bienſt, Vikar Fränkle. Hlebenskirche;.30 Predigt, Vikar Schweikhart; 10.45 Kin⸗ onkirche: 10 Predigt, Vikar Hoeniger.: „Kraukenhaus:.30 gbds. Predigt, Vikar Grüber. 99 5 10 Predigt, Vikar Boeckh. Tlakonſſſenhaus: Kein Gottesdlenſt. . 5 eim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köhler. ſertal: 10 Hauptgottesdienſt, Bikar Reich; 11.15 Kinder⸗ menten Vikar Reich, 5 bahänseirche Neckarau: 10 Predigt, Vikar Kehr; 11 Kin⸗ 9. 5 4 Nordpfarrei, Vikar Kehr. 1 5 udehaus Speyererſtraße 28:.30 Predigt, Vikar Kehr. Vile; 9 Waldgottesdienſt auf dem Pfingſtberg, Pfarrer 2 ach.30 Predigt, Pfarrer Valh. labofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Roth; 11 Chriſten⸗ Wen e. öden, Vikar Roth; 11.15 Kindergottesdlenſt, Oth. Saieneim;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wiederkehr; 12.80 für Mbales def Vikar Wiederkehr; 1 Chriſtenlehre paul, Mädchen, Bikar Wiederkehr. 8 uskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Bala 1 Kindergottesdlenſt, Pfarrer Lemme. ſtadt: Vorm. 8 Hauptgottesdienſt, Vikar Köhler. Wochen gottes dlenſte: Aelnitaliskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht, Die Chriſtengemeinſchaft, U 6, 11 8 Bewegung zur religißſen Erneuerung. 1 onntag vorm. 9 Menſchenweihehandlung mit Predigt. Bereinigte evangeliſche Gemeinſchaften 4 Agua Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 16 (uſpektor Stöckle): Sonntag 8 Verſammlung. Donners⸗ g ens Bibelſtunde.= K 2. 10(Stadtmiſſlonar Keidel): untag.00 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. l.., Pfarrer Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſionar Welk); Sonntag 3 Uhr 1 Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bihelſtunde.— Rheinau, Dün Tiſch: Sonntag 8 Verſamml. Mitlwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Freitag.15 Bibelſtunde.— Bibel berg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 ibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Verſammlung; Mittwoch.15 Bibelſtunde; Freitag.00 Waldhof.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag 8, Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung.— Weitere Veranſtal⸗ tungen(Sonntagsſchulen, C...., Jungfrauenvpereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. andeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda Heim“, L I. 4. 5 i W 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Ver ammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugl..45 Evgngeltſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ 2 Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeli⸗ e Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Donnerstag nachm. 4 Fraulenſtunde; abends 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Luiſenſtr. 49. Freita abend 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. erein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. 1 1 Bonntalsſehule⸗ 9 Blbelſtunde f. 19. Männer; J Jugendbund f. jg. Mädchen; 8 Evangeliſationsvortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde; 8 Evangeliſatlions⸗Verſamm⸗ lung Almenhof, Streuberſtraße 46. Mittwoch 8 Männer⸗ ſtunde; 8 Verein für junge Mädchen.— Donnerstag 4 rauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗Verſammlung. Freitag 8 ungvolk⸗Abend. 1 i 115 ugeliſche Gemeinſchaft, U 3, 23. Sountag vorm. 9. N 60 75 05 4 Predi ele ee, Prediger Sautter; 10.45 Sonntggsſchule. ittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebet⸗ ſtunde. Donnerstag nachmittag 4 Frauenmiſſtonsverein; abends 8 Jugendverein. Samstag nachm..30 Jungſchar⸗ bd. Vereinigung für Evangeliſatioyn und Gemeinſchafts⸗ 1 7 Lene Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abend 8 Miſſionsverſammlung(Miſſ Schoppe). Montag abend 8 Frauenſtunde. Mittwoch 8 Biberſtunde⸗ Samstag abend 8 Männerſtunde.—.⸗B.⸗Stunden des Jugendbundes für E.., a] für unge Männer: Diens⸗ tag abend 8; b) für funge Mädchen: Sonntag nachm. 4 und Freitag abend 8.— Neckarſtadt, Holzbauerſtraße 7: Donnetstag nachm. 3 Frauenſtunde. 1 Gemeinde Mannheim, Max Joſeph Straße 12. „ 1770.30 Predigt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt, Pred Würfel. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde, Pred. Würfel. Samstag nachm..30—.30 Jungſchar, Knaben. Blankrenzverein Mannheim I. Meerſelbſtraße 44. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.3012; 19: Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ verein, Mannheim, LD 4. 4, 2. Stock. Neu- Apoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden. Maunheim⸗Stabt, Kirche Ecke Lange Rötter⸗ und Moſelſtr. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; nachm..380 Gottes⸗ dienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannheim⸗ Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 Gottes⸗ dienſt. Sonntag nachmittag 3,00 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.00 Gottesdienſt.— Mannheim Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..90 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mh.⸗ Friedrichsfeld, Grenz⸗ höferſtraße 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannheim⸗Seckenheim, Kloppen⸗ heimerſtraße 87: Sonntag nachm,.30 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend 8 Gottesdienſt. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm,.90 Heiligungs⸗ verfammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammͤlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30: Mittwoch 5. Donnerst. 4 Liebesbund. Die Heilsarmee, Alphoruſtr. 22, Korps 2. Sonntag vorm. 10 Helligungs⸗Verſammlung; abends 8 Heilsverſammlung. Montag abend 8 Heimbund. Mittwoch abend 8 Heils⸗ verſammlung. Donnerstag abend 8 Jugendliga. Frei⸗ tag abend 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Kindergottes⸗ dienſte: Sonntag 2, Mittwoch.80. Methodiſten⸗Gemeinde Eben ⸗Ezer Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm,.30 Predigtgottesdlenſt, Prediger Müller; 11 Sonntagsſchule: abends 8 Jugendbund, Prediger Müller.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde, Prediger Müller. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 21. Auguſt 1992. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Bren e.80 Sing⸗ meſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Herz ⸗Jeſu⸗Bruderſchafts⸗ andacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenhett; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe .80 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kinder⸗ * gottesbienſt mit Predigt;.30 Andacht in Zeiten öffent⸗ licher Bedrängnis. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe⸗ 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt;.30 Andacht in Uffentficher Bedrängnis mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: Von 6 an Beichte; 6 hl. Meſſe; 7 hl. Mee; 8 hl. Meſſe mit Predigt; 9,30 Amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe(ohne Predigt);.30 Veſper. Liebfrauen⸗ Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Singmeſſe. St. Peter u. Paul, Mannh.⸗Feudenheim:.30 hl. Beichte; 7 hl. Kommunion;.30 Kommunion ⸗Singmeſſe:.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; 2 Veſper in der Pfingſtzeit;.30 Kirchliche Verſammung der Frauen und Mütter mit Predigt und Segen. St. Peter: 6 e 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Andacht in allgemeinen Nöten. St. Joſef, Lindenhof: 6 Beichte; 6 hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt; 11.15 Singmeſſe; nach⸗ mittags 2 Andacht zur Muttergottes. St. Bonifatiustirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Mutter⸗ gottes⸗Andacht. St. Jakobuspfarrel Neckarau:.45 Frühmeſſe; 8 Singmeffe mit..30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe; abends 8 Andacht. St. Paul(Almenhof): 7 Frühmeſſe;.80 Singmeſſe mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 1,30 Andacht. St. Franziskus,.⸗Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.00 Veſper;.30 Sonntagabendandacht mit Segen. Seckenheim:.30 Beichtgelegenheit;.15 Frühmeſſe:;.80 Hauptgottesdienſt;.30 Andacht. St. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichtgelegenheit;.80 u. 7 Austeilung der hl. Kommunſon; 9 Predigt m. Amt; 11 Schülergottesdienſt m. Predigt; ab. 8 Segensandacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Austeilung der hl. Kommunion; 9 Hauptgottesdienſt m. Predigt; 11 Schülergottesdienſt m. Pred.;.30 Andacht. St. Antoniuskirche Rheinau:.30 hl. Beichte;.30 Früh⸗ meſſe;.15 Amt mit Predigt; 11.00 Schülergottesdienſt; abends.30 Andacht zur hl. Famklie mit Segen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu,.⸗Pfingſtberg:.30 Amt: nachm..30 Roſenkranz. 8 Neues Thereſien⸗ Krankenhaus: .30 hl. Meſſe; meſſe mit Predlgt. Sing⸗ 8. Seite/ Nummer 385 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 20. Auguſt 1932 ist in Mannheim der Künista Aufentnalt?? Die Presse sagt es Ihnen: Was neben dem spannenden, Nerven kitselnden Film den Besuch noch besonders in diesen unerträglichen heißen u. schwülen Tagen empflehlt, ist der angenehme Aufenmalt in dem gut gelüfteten, schönen kühlen Theatersaal der AL HA MB RA Edgar Wallace“; tempo; und spannungserfüllter Meisterroman Als Tonfilm Der Hexer * Standardwerk der modern. Kriminal-Literatur, mit N großen Besetzung: 5 Nasp- Paul Richter- Karl— ROA Sprünende sprudelnde Lebensfreude in dem charmanten Ton- Lustspiel Ie läd. e lage mit Claire Rommer Jak. Tiedtke— Ida Wüst— Senta Söne⸗ land-Paul Hörbiger H. Fischer Köppe jede Szene ein Gipfel launiger Binfälle und mitreißenden Humors! Vorher das reich- haltige Ton-Beigrogramm! 5„Mo.00, 5. 10,.00,.50 8028.40,.35,.30,0.45 Schauburg 6 zeigt in seinem Doppelspielplan Sl l Ab heute das große Siegfriodarno als ein pfiffiger und gewitzter Kleinver- diener in der Tonfilm-Groteske ee fei dae dee Eine überaus lustige Angelegen- heit mit Halphartnurgoberts Lucle Englisch, Dina sralla. 2. Film voll Spannung ( Doppel- Program! 1 der sensation. Reiterſilm en u. köstlich. Humor. Lie Onlumschmugg- ar von Montana Kriminalistik Anf.: Jugendliche .30,.00, 8,20. So..00 Vorzugskarten gelten! haben Zutritt Spannung Sensationen Anfang:. 0 Letzte Vorstg..00 Sonntag, Salonboot Tel. Marla Solveg- Paul Henckels 8 Kramer u. a. 2 Vorber der bunte Teil: Sonntag, 21.8. u. Denkmalweihe. Abf..00 u. 1,00 Hin u. zu rück nur Anita Maria 2 Fahrten nach 2 es 18 3 118er Tag .— Friedrichs brücke abtahrt 1 uhr.— % 2 jugend- Vorstellung! Sonniag, 21. Aug. 25720„Stella Maris“ oganrucke nach Heidelberg Sonderpreis hin und zurück nur 1 Mk. Täglich 5. 4³⁰ 60 8³⁰ Der kunlste Aulentnalt in Hlannheim und dazu das nerrilde Drogramm Nur nodi kurze Zeit 11000 Besuder Friedrichtpaff Samstag Bühnen- Schau des Jazz Orchester Sehmiderer Einlage: Die Jazz- Sänger rne Happy song Ans eh liegend: Gesellschafts- Tanz Sonutag 2 Konzerte 2 Abends: Gesangeinlage der 9852 Opernsängerin Frau Homann Webau 5 St. Georgen i. Schw., Wann ſchönſt geleg. Hotel am Platze, direkt 900 Mtr. üb. dem Meere, fließ.., Pei preis von.—. 653 Herrliche Fer 77 2 2 5 Die Kurpfalz-Weinterrassen in Gimmeldingen Naturreine Weine erster Weingüter, gute Küche, kleine Preise großer Parkplatz und Autogaragen Autoanfahrt über Mußbach (Cenoszenschaft Uereinigler Weingüler„Rurpfalz“ e. 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