4— eue Mannheimer Zeitiu Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 468.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim gezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 anschl. 60 Pfg. Poſtbef⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Reerfelöſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 85 duiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 1 0 E Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32mmbreite Colonek⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1020.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Auguſt 1932 143. Jahrgang— Nr. 30 ——— Eindringliche Mahnung der Reichsregierung zn einer Kundgebung zu dem Beuthener Arteil warnen die Reichs und Preußenregierung vor jeder Hetze und vor neuen Ausſchreitungen Der Kampf um die Regierungsmachl Neue Kombinationen über den Reichstag Ablehnung politiſchen Drucks Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 24. Aug. Reichsregierung und Preußiſche Staatsregierung etlaſſen folgende Kundgebung: Gezwungen durch Gewalttaten im innerpolitiſchen Kampf, welche das Anſehen des Reiches aufs ſchwerſte gefährdeten, hat der Herr Reichspräſident auf Vorſchlag der Reichsregierung die ſchärfſten Strafen gegen den politiſchen Terror verhängt. Mit dem Augenblick, in dem dieſe Verordnung in Kraft getreten iſt, muß ſie gegen Jedermann, der Recht und Geſetz verletzt, ohne Anſehen der Perſon oder der Partei Anwendung finden. Die Reichsregierung wird nötigenfalls alle Machtmittel des Staates einſetzen, um den Vor⸗ ſchriften des Rechts unparteiiſch Geltung zu verſchaf⸗ ſen, und wird nicht dulden, daß ſich irgend eine Partei gegen ihre Anordnungen auflehnt. Ebenſowenig wird ſich die preußiſche Staatsregierung durch politiſchen Druck in ihrer pflichtgemäßen Prüfung beeinfluſſen laſſen, ob ſie ihr Gnadenrecht im Falle der Beuthener Todesurteile ausüben kann. Die leidenſchaftlichen Vorwürfe, die in der Oeffentlichkeit gegen dieſe Urteile erhoben wor⸗ den ſind, ſollten ſich gegen die Urheber der blutigen Ereigniſſe und nicht gegen die Staatsgewalt richten, die im Intereſſe der Geſamt⸗ heit zu ſo ſcharſen Maßnahmen greifen mußte. Die Reichsregierung wird jedem Verſuch, die Grundſätze des Rechtsstaates zu verfälſchen und die politiſchen Leidenſchaften zu erneuten Ausſchreitungen aufzu⸗ ſtacheln, zu begegnen wiſſen. De Wirkung des Hitler-Aufrufes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Aug. Um die fünf Beuthener Todesurteile iſt, wie zu erwarten war, ein Kampf entbrannt, der von den Nationalſozialtſten mit außerordentlicher Heftigkeit gefthrt wird. Von dem Aufruf Hitlers zücken auch die Blätter der Rechten be⸗ tont ab und weiſen ihn als weit über das Ziel Uinausſchießend zurück. So bemerkt die„D. A..“, daß die hemmungsloſen Ausfälle und politiſchen Drohungen Hitlers es der Regierung beinahe unmöglich machten, die Begnadigung auszu⸗ ſprechen, weil hernach doch behauptet werden könnte, die Staatsautorität habe dem„Druck Hitlers und der SA. weichen müſſen“. Man empfindet es auch bis weit in die Kreiſe der Rechten hinein gelinde geſagt als Geſchmackloſigkeit, laß die Täter von Potempa zu Nationalhelden und Märtyrern geſtempelt werden, und es iſt bezeichnend, daß der„Angriff“ den Aufruf Hitlers in weſentlich milderer Faſſung wiedergibt. In erſter Linie aller⸗ dings wohl, um einen polizeilichen Eingriff zu ver⸗ meiden. Uebrigens appelliert der„Angriff“ an anderer Stelle an die Autorität Hindenburgs: Man Unne ſich nicht denken, daß Hindenburg, der die Schatten der myſtiſchen Ewigkeit ſchon um ſich fühle, ein Leben vollenden wolle, indem er durch Still⸗ ſcmeigen fünf nationale Deutſche dem Henkertod ausltefere. Der überwiegende Teil nicht nur der Ber⸗ liner, ſondern auch der auswärtigen Preſſe „neigt an ſich der auch von uns vertretenen Auffaſſung zu, daß in dieſem beſonders ge⸗ lagerten Fall die Regierung von ihrem Be⸗ zuabigungsrecht Gebrauch machen ſolle. Die amtlichen Stellen haben ſich ſelbſtverſtändlich bisher in keiner Weiſe feſtgelegt. Sie wollen die Akten gründlich prüfen und danach ihre Entſcheidung treffen, die wohl vor Ablauf der n Woche nicht zu erwarten iſt. Möglich iſt, aß man ſich zu einer Teilbegnadigung ent⸗ ſchließt, d. h. daß man nur bei dem Anſtifter und Ur⸗ eber der Tat, dem Gaſtwirt Lachmann, die volle Schwere des Geſetzes zur Anwendung bringen will. Die politiſche Auswirkung des Beuthener Urteils vorläufig noch nicht zu überſehen. Auf die ſcharfe kampfanſage Hitlers hat die Regierung inzwiſchen mit einer ſehr ruhig gehaltenen Erklärung erwidert. ieſem Kommuniqus ging eine Ausſprache des Kanzlers mit dem Stabschef der SA., Röhm, woraus, der im Auftrag Hitlers nach Berlin gekom⸗ men iſt, um bei den maßgebenden Stellen gegen die Vollſtreckung des Beuthener Urteils zu intervenieren. Wie die„Daz.“ behauptet, wird an unterrichteter 1 Stelle mit der Möglichkeit von Maßregeln gegen le nationalſozialiſtiſche Preſſe wegen ihrer Angriffe auf die Reichsregierung gerechnet. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Auguſt. Obwohl die Regierung begreiflicherweiſe jede Aeußerung über die von ihr beabſichtigte Taktik im neuen Reichstag ablehnt und die verſchiedenen Kom⸗ binationen dementieren läßt, iſt man jetzt doch ganzallgemein der Anſicht, daß die Auf⸗ löſung des neuen Reichstags ſchon we⸗ nige Tage nach ſeiner Konſtituierung erfolgen werde. Strittig iſt nur noch die Frage, ob eine Neuwahl innerhalb von 60 Tagen erfolgen ſoll, oder ob das Kabinett, geſtützt auf das Notſtands⸗ recht, die angekündigten Maßnahmen zum Umbau des Staates unter Ausſchaltung des Parlaments durchführen werde. Die„Deutſche Zeitung“ deutet geheimnisvoll an, daß man auf Ueberraſchungen ge⸗ faßt ſein müſſe und weiſt in dem Zuſammenhang darauf hin, daß die Fäden zwiſchen der NS DA P und dem Reichswehrminiſter Schleicher in dieſen Tagen wieder auf⸗ genommen worden ſeien. Ob dieſe Feſtſtellung allerdings auch noch jetzt nach der Zuſpitzung des Beuthener Konflikts Geltung hat, bleibt dahingeſtellt. Das konſtruktive Aufbauprogra mm ſoll in einer Kabinettsſitzung am Freitag verabſchie⸗ det werden. Vorher will der Kanzler noch eine Reihe von Wirtſchaftsführern und Finanzſachverſtändigen anhören. Stöhr Reichstagspräſident? — Berlin, 24. Aug. Drahtbericht unſeres Berliner Bſtros Wie die„Deutſche Zeitung“ erfahren haben will, ſoll von der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfrak⸗ tion als Präſident des neuen Reichstages der Ab⸗ geordnete der NS DA P, Franz Stöhr, vorgeſchlagen werden. Franz Stöhr iſt am 19. November 1879 geboren, war lange Zeit im Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Verband tätig und hatte im bisherigen Reichstag einige Monate lang das Amt des erſten Vizepräſidenten des Reichstages inne. Den neugewählten Mitgliedern des Reichstages iſt jetzt die Einladung des Präſidenten Loebe für die konſtituierende Sitzung des Reichstages am Diens⸗ tag, dem 30. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, zugegangen. Es findet nur der Namensaufruf ſämtlicher Reichstagsmitglieder ſtatt. Der durch dieſe Aktion erſt ins Leben getretene neue Reichstag ſetzt dann die Tagesordnung für ſeine zweite Sitzung feſt, die vorausſichtlich am folgenden Tage, dem 31. Auguſt 1932 zum Zwecke der Präſidentenwahl ſtattfindet. Die Beſprechungen in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Aug. Die preußiſchen Beſprechungen zwi⸗ ſchen den Nationalſozialiſten und dem Zentrum ſind abermals vertagt worden. Man geht nicht fehl, wenn man den Grund dafür in dem Todesurteil von Beuthen ſieht. Andererſeits wird in politiſchen Kreiſen erklärt, daß gerade dieſes Todesurteil eine Entſcheidung bringen könne. Wenn ſich nämlich die Nationalſozialiſten mit dem Zen⸗ trum verſtändigten und das Juſtizminiſterium be⸗ ſetzten, dann hätten ſie es in der Hand, die Begnadi⸗ gung auszuſprechen. Die Verhandlungen werden jedenfalls in den nächſten Tagen weitergeführt. Ein beſonderer Beauftragter Hitlers ſoll dem Landtags⸗ präſidenten Kerrl die letzten Anweiſungen für die Verhandlungen übermittelt haben. Die Zen⸗ trumsfraktion iſt für heute nachmittag zu einer Sitzung einberufen worden, in der ſie zu den Koalittönsbeſprechungen Stellung nehmen wird. Geſtern begann die Tagung des national⸗ ſozialiſtiſchen Fraktionsvorſtandes. Es wird darüber erklärt, daß die Nationalſozialiſten die politiſchen Maßnahmen Dr. Brachts nicht ruhig hin⸗ nehmen, beſonders nicht die Verwaltungs⸗ reform, die auf Severing zurückgehe und die preu⸗ ßiſche Bevölkerung provoziere. Außerdem beſchloß der Vorſtand, die Urteile von Beuthen und Brieg dem Unterſuchungsausſchuß des Preußen⸗ landtags überweiſen zu laſſen. Die preußiſche Juſtiz habe ſich auch unter Dr. Bracht und Papen gegen frü⸗ her nicht geändert. Zu den Beſprechungen zwiſchen Nationalſoziali⸗ ſten und Zentrum wird in Kreiſen der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei erklärt, daß die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei einer parlamenta⸗ riſchen Regelung der Neubildung der preu⸗ ßiſchen Regierung ablehnend gegenüber⸗ ſtehe und daß ſie ſich an einer parlamentariſch ge⸗ bildeten Regierung vorausſichtlich auch nicht betei⸗ ligen würde. Die Du. Vp. ſei der Meinung, daß in Preußen wie im Reich vom Parlament unabhängige Regierungen amtieren müßten. eee. ö Demonſtrationen in Veuthen und Breslau Meldung des Wolff⸗Büros — Beuthen, 24. Aug. Vor dem Staatsgerichtsgebäude und dem Ge⸗ richtsgefängnis verſammelte ſich geſtern abend wie⸗ derum eine nach Hunderten zählende Menſchenmenge, die aufgrund unkontrollterbarer Gerüchte offenbar irgendeine Senſation erwartete. Zu irgendwelchen Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Von den ober⸗ ſchleſiſchen Ortsgruppen der NS DA und von den Stürmen SA und SS in Oberſchleſien ſind geſtern abend Telegramme mit Proteſten gegen das Beuthener Urteil an den Reichspräſidenten, an den Reichskommiſſar für Preußen und an den Reichsinnenminiſter abgegangen. In allen größeren nationalſozialiſtiſchen Ortsgruppen Oberſchleſiens fanden geſtern abend Proteſt verſammlungen ſtatt. ö In Breslau zog in den Abendſtunden ein Demonſtrationszug durch die Straßen der Innenſtadt und brachte Rufe aus wie:„Nieder mit dem Schandurteil von Beuthen!“,„Gebt uns unſere Kameraden frei!“,„Nieder mit der Papen⸗Regie⸗ rung!“ Die Polizei verſuchte, an mehreren Stellen den Zug aufzulöſen. Als der Zug am Warenhaus Wertheim vorbei kam, ertönte plötzlich eine ſcharfe Detonation. Die Täter konnten noch nicht ver⸗ haftet werden; es konnte auch noch nicht feſtgeſtellt werden, worauf die Detonation zurückzuführen war. Ein Gnadengeſuch Meldung des Wolffbüros ö. D Beuthen, 24. Aug. Die Ortsgruppe Gleiwitz der Vereini⸗ gung Heimattreuer Oberſchleſier hat an den Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, in dem auf das Anwachſen der kommuniſtiſchen Stim⸗ men durch den Uebertritt polniſcher Wähler zu die⸗ ſer Partei hingewieſen wird. Dieſer Vermehrung hätten die nationalen Verbände, insbeſondere der Stahlhelm und die SA der Nationalſozialiſten, eine ſtarke Abwehrlinie entgegengeſetzt. Aus dieſen Gründen heraus ſeien die bedauerlichen Vorkommniſſe in Potempa zu erklären. Eine Voll⸗ ſtreckung des Urteils würde keineswegs zur Be⸗ ruhigung beitragen. Die Ortsgruppe bittet daher um Wiederaufnahme des Verfahrens oder um Begnadigung der Verurteilten. Arbeitsloſe gegen Polizei Meldung des Wolffbüros — Kattowitz, 24. Aug. In der Nähe der Arnes⸗ Hütte bei Bittkow kam es geſtern nachmittag zwiſchen den dort„wilden Abbau“ treibenden Arbeitsloſen und Polizei zu blutigen Zuſammenſtößen. Eine größere Polizeitruppe im Stahlhelm und mit Gewehren ſperrte das ganze Gelände ab und vertrieb die Ar⸗ beitsloſen aus den Notſchächten. Die Arbeitsloſen ſetzten den Beamten ſtärkſten Widerſtand mit Aexten und Keilhauern entgegen. Nach den bisheri⸗ gen Mitteilungen ſollen mehrere Arbeitslose getötet und verletzt worden ſein. Die Unruhe dauert immer noch au. Die Polizei hat das Gelände noch nicht ver⸗ laſſen.. 5 5 Transozeanflug der Familie Hutchinſon — Newyork, 24. Aug. Die Fliegerfamilie Hut⸗ chinſon, Vater, Mutter und zwei Töchter, iſt ge⸗ ſtern nach England abgeflogen. Außerdem befinden ſich an Bord des Flugzeuges der Pilot, ein Bord⸗ monteur, ein Funker und ein Photograph. Die Be⸗ ſatzung zählt alſo acht Perſonen. ſchluß ankündigte, Trendelenburg kritt zurück Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Aug. Der Rücktritt des Staatsſekretärs Treudelenburg im Reichswirtſchaftsminiſterium ſteht nahe bevor. Er wird in Verbindung gebracht mit dem neuen Kurs in der Handelspoli⸗ tik, der offenbar vom Reichsernährungsminiſterinm entſcheidend beeinflußt wird und der den von Tren⸗ delenburg vertretenen und bisher richtunggebenden Grundſätzen widerſpricht. Es verlautet insbeſondere, daß die Schaffung von Einfuhrkontin⸗ genten in großem Umfang geplant ſei und daß Trendelenburg ſich entſchieden gegen dieſe autarkiſchen Beſtrebungen aus⸗ geſprochen habe. Trendelenburgs Abſchied wäre eine Beſtätigung dafür, daß die agrariſche Richtung im Kabinett ſich durchgeſetzt hat. Die„D. A..“ vermutet, daß daneben auch plan⸗ wirtſchaftliche Tendenzen, die durch das Vordrängen gewerkſchaftlicher Machtgruppen auf die Reichspolitik einwirken, eine erhebliche Rolle bei den jetzigen wirtſchaftspolitiſchen Entſcheidungen ſpielen. Es iſt anzunehmen, daß der heutige Empfang K rupp von Bohlens mit all dieſen Dingen in Zuſammenhang ſteht, und daß Krupp dem Reichs⸗ kanzler die ſchweren Bedenken der Induſtrie gegen weitere Maßnahmen auf dem Gebiete der Einfuhr⸗ droſſelung vortragen wird. Unter den Perſönlich⸗ keiten, die für die Nachfolge Dr. Treudelenburgs genannt werden, taucht bezeichnenderweiſe auch der Name Wichards von Moellendorf auf, der während der Amtszeit der ſozialdemokratiſchen Miniſter Robert Schmidt und Wiſſel hervorgetreten iſt. Bayern und Reichsreform Meldung des Wolff ⸗ Büros — München, 24. Aug. Wie die bayeriſche amtliche Preſſeſtelle mitteilt, hatte Miniſterpräſident Dr. Held in Ber⸗ lin eine Ausſprache mit Mitgliedern des Reichskabinetts über die Stellungnahme Bayerns zu Fragen der Reichsrefor m. Die Ausſprache war veranlaßt durch die Rede des Reichs⸗ innenminiſters bei der Verfaſſungsfeier vom 11. Auguſt 1932, in der die Reichsregierung ihren Ent⸗ alsbald eine Verfaſſungs⸗ und Reichsreform in Angriff zu nehmen. Sie verlangt vor allem, daß eine Neuordnung der verfaſſungsrecht⸗ lichen Verhältniſſe nur auf dem unbeſtrittenen Boden des Rechtes angebahnt wird. Dr. Held über⸗ reichte eine Denkſchrift zur Reichs reform, die aber, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ behauptet, gegen eine Perſonalunion zwiſchen Reich und Preußen nicht unmittelbar Einſpruch erheben. Im übrigen rechnet man damit, daß ſchon in nächſter Zeit auch in An⸗ knüpfung an die Stuttgarter Miniſterkonfetenz ein neuer Meinungsaustauſch zwiſchen Reich und Ländern in Fluß kommen wird. Regierungsbildung in Thüringen Meldung des Wolff⸗Bſtros — Weimar, 24. Aug. Der neugewählte thüringiſche Landtag beſchloß, am Freitag die Regierungsbildung vorzunehmen. Das Landtagspräſidium hat den Führer der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Fraktion, den Abg. Saupe, beauf⸗ tragt, mit dem Landvolk Verhandlungen über eine Regierungsneubildung zu führen. Nach den derzei⸗ tigen Mehrheitsverhältniſſen im thüringiſchen Land⸗ tag können nur die Nationalſozialiſten, die Deutſch⸗ nationalen und das Landvolk eine Regierung bilden. SPD-Proteſt beim Kanzler Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 24. Aug. Der ſozialdemokratiſche Parteivor⸗ ſtand hatte durch Schreiben vom 17. Auguſt an Reichskanzler von Papen und Dr. Bracht gegen die Maß regelungen ſozialdemokratiſcher Beamter Beſchwerde erhoben. Ueber dieſe Beſchwerde kam es geſtern ien der Reichskanzlei zu einer Ausſprache, an der von ſozialdemokratiſcher Seite die Reichstagsabgeordneten Wels und Stam⸗ pfer, auf Seiten der Regierung Herr von Papen, Dr. Bracht und Staatsſekretär Plank teilnahmen. Die ſozialdemokratiſchen Vertreter erklärten, daß die fortgeſetzten Amtsenthebungen und Zurdis⸗ poſitionſtellungen von Sozialdemokraten einer Di⸗ famierung der Sozialdemokratiſchen Partei gleichkämen und mit dem Geiſte der Ver⸗ faſſung in keiner Weiſe zu vereinbaren ſeien. Auch beſtritten ſie der kommiſſariſchen Preußenregierung die ſtaatsrechtliche Legitimation zu einem derartigen Maſſachuſetts Piccard gelungen iſt, Strahlen vollkommen zu löſen, wird man wohl erſt ſpäter erfahren. 2. Seite Nummer 391 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Auguſt 1992 Vorgehen. Die Vertreter der Sozialdemokratie Hrachten ſodann auch die Sprache auf das Zu ch t⸗ hausurteil von Brieg, das nur dadurch zu⸗ ſtan ekommen konnte, daß die Angeklagten wider⸗ krechtlich ihrem ordentlichen Richter entzogen wurden. Zum Schluß der Ausſprache erklärten die ſozial⸗ demokratiſchen Vertreter, die ihnen auf ihre Vor⸗ ſtellungen gewordenen Aufklärungen von Seiten der Reichs⸗ und der preußiſchen Regierung ſeien nicht geeignet, auf ſie beruhigend zu wirken. Die Arbeitsmarktlage im Reich Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 24. Juli Nach dem Bericht der Reichsanſtalt iſt in der Beit vom.—15. Auguſt die Zahl der bei den Ar⸗ beitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen um rund 10000 zurückgegangen. Da ange⸗ nommen werden muß, daß ein gewiſſer Teil der Ausgeſteuerten oder wegen mangelnder Hilfs⸗ bedürftigkeit aus der Unterſtützung ausgeſchiedenen Arbeitsloſen das Arbeitsamt nicht mehr in An⸗ ſpruch genommen hat, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die tatſächliche Ar⸗ beitsloſigkeit nicht abgenommen hat. Von den am 15. Auguſt erfaßten rund 5383 000 Arbeitsloſen wurden rund 714000 in der Arbeitsloſenverſicherung, rund 1322 000 in der Kriſenfürſorge, in beiden Unterſtützungseinrich⸗ tungen zuſammen mithin rund 2036 000 unter⸗ ſtützt. Damit ging die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung um rund 44000, in der Kriſenfürſorge um rund 32 000, zuſammen alſo um rund 76 000 zurück. Die Aufgliederung der verbleibenden rund 8347 000 Arbeitsloſen iſt nicht möglich, da insbe⸗ ſondere die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen für Mitte des Monats auch ſchätzungsweiſe nicht ange⸗ geben werden kann. Gumbel erhebt Einſpruch Meldung des Wolffbüros — Berlin, 24. Aug. Profeſſor Gumbel, der zurzeit auf Einladung des Inſtituts of Education in Newyork eine Reihe von Vorträgen hält, hat, wie die„Voſſ. Zeitung“ meldet, gegen die Entſcheidung des badiſchen Kultus⸗ miniſteriums Einſpruch beim Geſamtminiſterium erhoben. Die Oberhauſener Demonſtration vor Gericht Meldung des Wolffbüros — Karlsruhe, 24. Auguſt. Das Schöffengericht verhandelte in 12ſtündiger Sitzung gegen 13 Einwohner aus Oberhauſen bei Schwetzingen wegen Aufruhr. Es han⸗ delt ſich um die Erwerbsloſendemonſtra⸗ tion am Rathaus von Oberhauſen am 18. Mai d. J. Auf Grund der Beweisaufnahme ließ die Staatsanwaltſchaft die Anklage wegen Auf⸗ ruhr fallen und ſtellte nur Strafantrag gegen vier Hauptbeteiligte wegen Nötigung und Hausfriedens⸗ bruch. Das Gericht erkannte gegen den Fabrikarbei⸗ ter Valentin Adler und den Arbeiter Eugen Zieger wegen Nötigung in Tateinheit mit Haus⸗ „friedensbruch auf je zwei Monate Gefäng⸗ nis, während neun weitere Angeklagte wegen ge⸗ meinſamem Hausfriedensbruch je 30/ Geldſtrafe erhielten, Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. Fünf Studenten überqueren den Atlantik — Paris, 24. Aug. Fünf amerikaniſche Studen⸗ ten der Univerſität Princeton, die am 5. Juli von mit ihrem 15 Meter langen Segelboot mit Proviant für ſieben Wochen zur Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans geſtartet waren, ſind in Tanger eingelaufen. Sie haben ihre abenteuerliche Fahrt zurückgelegt, ohne über moderne Meßinſtrumente zu verfügen. Sie hatten nur einen gewöhnlichen Schiffskompaß an Bord. Frankreich Ein intereſſantes Interview Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 24. Auguſt. Eine maßgebende Perſönlichkeit des franzöſiſchen Außenminiſteriums er⸗ teilte mir in einer längeren Unterredung folgende Aufſchlüſſe über die franzöfiſche Wirtſchaftslage, ſowie über Frankreichs Einſtellung zum deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrag und dem Donau⸗ problem: „Das Lauſanner Protokoll iſt zwar in Wien an⸗ genommen worden, aber damit öffnet ſich noch nicht der Weg zu einer Behebung der mitteleuropätſchen Wirtſchaftsnöte. Frankreich iſt nicht in der Lage, an dieſem Problem aktiv mitzuarbeiten, weil es ſich ſelbſt in einer Kriſe befindet, die vielleicht im näch⸗ ſten Winter einen ſehr bedenklichen Charakter annehmen wird. Die Zollpolitik der Nachbarſtaaten hat uns einge⸗ ſchnürt und das einzige, was ſich in dieſer ſchier un⸗ erträglichen Lage tun läßt, iſt: Aufrechterhal⸗ tung der Einfuhrbeſchränkungen. Gewiß, wir hatten die Hoffnung, dieſe Zwangsmaßnahmen abbauen zu können und allmählich wieder zu einer normalen Wirtſchaftspolitik zurückzukehren. Leider ſcheiterten dieſe Pläne. Das Miniſterium Herriot befindet ſich genau in derſelben Lage wie das Kabi⸗ nett Tardieu vor den Kammerwahlen. Das jetzige Handelsminiſterium kann eine andere Richtung ein⸗ ſchlagen als ſein Vorgänger, Im Gegenteil, es ge⸗ hört eine große Willensſtärke dazu, gegen die Aus⸗ weitung der Handelsbeſchränkungen anzukämpfen, Wir befinden uns in einer verzweifelten Situation. Der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag wirkt ſich ſehr ungünſtig für Frankreich aus und zwingt zu einer Aktion, die unſeren Indu⸗ ſtriellen Linderung verſchaffen ſoll. Wenn es nicht geſchieht, ſo ſteht Frankreich im näch⸗ ſten Winter vor einer ſtarken Erhöhung der Arbeitsloſigkeit. Schon iſt die Metallinduſtrie bis zu 60 v. H. stillgelegt. Die Kriſe wird im Herbſt eine weitere Verſchärfung erfahren. Beſonders unerträglich iſt es, daß die deutſchen Importeure franzöſiſcher Er⸗ zeugniſſe nur die Hälfte bezahlen. Frank⸗ reich räumt alſo Deutſchland Kredite ein, die indirekt der deutſchen Induſtrie zugute kommen. In dieſer ſchweren Kriſe müſſen wir ſelbſt⸗ verſtändlich auf den Schutz der uns noch ver⸗ bleibenden günſtigen Abſatzgebiete bedacht ſein und damit iſt vor allem das Saarland 8 gemeint.“ treibt in die Kriſe unſeres Pariſer Vertreters Auf das Donauproblem hinweiſend, er⸗ klärte die Perſönlichkeit:„Das Ernteergebnis hat den Plan einer Verwendung der ſitdoſteuropäiſchen Agarprodukte zum Scheitern gebracht. Wir kön⸗ nen aus Südoſteuropa nichts ge⸗ brauchen, weder Er zeugniſſe des Lan d⸗ baues noch Induſtriefabrikate. Auch An⸗ leihen können wir nicht gewähren, denn bei einem Bubdgetdefizit von 8 Milliarden Papier⸗ franken und einer andauernd ſinkenden Handels⸗ bilanz iſt es nicht möglich, im Parlament Auslands⸗ anleihen durchzubringen.“ Nach dieſer für die Donauſtaaten unerfreulichen Erklärung wurde von den franzöſiſchen Kol o⸗ nien geſprochen. Auch in dieſer Hinſicht wurden mir ſehr ungünſtige Schilderungen gemacht.„Der Zuſammenbruch des Rohſtoffmarktes hat den fran⸗ zöſiſchen Kolonien einen furchtbaren Schlag verſetzt. In Indochina, in den mittelafrikaniſchen Beſitzungen Frankreichs liegt das Geſchäft völlig darnieder. Unter den Einheimiſchen herrſcht Elend, denn es gibt keine Arbeit und demgemäß keine Bezahlung.“ Die obigen Mitteilungen laſſen erkennen, daß in Frankreich die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten immer ernſter werden, obgleich ſie im täglichen Leben weniger in Erſcheinung treten als in Deutſchland. Frankreichs Ernleſorgen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 24. Aug. Das Problem des Getreidemarktes und der unzulänglichen Getreidepreiſe bildete geſtern den Gegenſtand einer Ausſprache zwiſchen dem Land⸗ wirtſchaftsminiſter Gardey und den landwirtſchaft⸗ lichen Intereſſenten. Die Vertreter der landwirt⸗ ſchaftlichen Organiſationen beklagten ſich bei dem Miniſter über die ſtarken Schwierigkeiten, mit denen der franzöſiſche Landwirt bei der Lagerung des Ge⸗ treides und hei der Finanzierung der Ernte rechnen müſſe. Ihr Vorſchlag ging dahin, in jeder Gemeinde der Getreide anbauenden Gegend eine ge oſſenſchaftliche Vereinigung zu gründen, um die Aufſpeicherung des Getreides und die Beleihung der Getreidevorräte zu ermöglichen. Die Finanzie⸗ rung ſoll durch die nationale Landwirtſchaftskredit⸗ kaſſe oder die Bank von Frankreich mittels Sechs ⸗ monatswechſel erfolgen. Gegen das Kriegs⸗ mimiſterium werden von landwirtſchaftlichen Depu⸗ tierten ſchwere Angriffe gerichtet, weil zur Beliefe⸗ rung eines Armeekorps viele Tauſende Zentner Ge⸗ treide in Nordafrika angekauft worden ſind. eee eee. Trauerfeier für die Meldung des Wolffbüros — Kiel, 24. Aug: Auf dem Garniſonsfriedhof wurden geſtern nach⸗ mittag die aus dem Rumpf der„Niobe“ geborge⸗ nen Toten zur letzten Ruhe beſtattet.— Nach dem Choral„Wie ſie ſo ſanft ruhen“ ſprach der evan⸗ geliſche Stationspfarrer Sonntag bewegte Worte des Abſchieds. Nach ihm widmete der katholiſche Sta⸗ tionspfarrer Hermes den Toten letzte Worte. Hierauf ergriff der Chef der Marineletitung, A d⸗ miral von Raeder, das Wort zu ſeiner Gedenk⸗ rede. Er ſagte u..: Ueber ein Jahrzehnt iſt ein unerſchütterlicher Le⸗ benswille in unermüdlicher, entſagungsvoller Arbeit trotz oft ſich türmender Schwierigkeiten um den Wiederaufbau der Maxine, um das Wie⸗ dererſtehen eines, wenn auch beſcheidenen Maßes deutſcher Seegeltung bemüht. Stolz erfüllte einen feden von uns ob der Erfolge, die unſerer langjähri⸗ Das Geheimnis der losmiſchen Strahlen Auch der zweite Aufſtieg Piecards Stratoſphäre diente in der Hauptſache der in die Meſ⸗ fung der kosmiſchen Strahlen. Der bereits geplante dritte Aufſtieg wird die Verſuche nach dieſer Richtung ergänzen. Piecard hat auch be⸗ reits ſummariſch das Ergebnis ſeines zweiten Auf⸗ ſtiegs mitgeteilt: die kosmiſchen Strahlen nehmen mit dem Vordringen in größere Höhenlagen an Stärke zu. Die Meßinſtrumente haben dieſe Tatſache mit hörbarer Deutlichkeit aufgezeichnet. Ob es aber das Rätſel der kosmiſchen Die Natur der kosmiſchen Strahlen iſt nor 23 Jahren erkannt worden. Man hatte ſchon vorher das Vorhandenſein von elektriſchen Strahlen in der Luft nachgewieſen, die zolldicke Metallſcheiben zu durchdringen vermochten. Man hielt ſie indeſſen für radioaktive Ausſtrahlungen der Erde. Erſt im Jahre 1909 wurde mit Hilfe eines Ballonaufſtieges feſtgeſtellt, daß die Strahlen in dieſer Höhe ſtärker waren als in der unmittelbaren Nähe der Erde. Ihr Weg konnte alſo nicht von der Erde nach oben führen, ſondern ihr Urſprung mußte außerhalb der Erde liegen, entweder in den höheren Lagen der Atmo⸗ ſphäre oder in dem Weltraum. Man hat inzwiſchen über die kösmiſchen Strahlen in einigen Punkten volle Sicherheit gewinnen kön⸗ nen. Die Stärke der Strahlen bleibt ſich bei Dag und bei Nacht vollkommen gleich. Sie iſt von der Stellung der Sonne, der Milchſtraße oder anderer Himmelskörper vollſtändig unabhängig. Daraus laſſen ſich wertvolle negative Schlüſſe ziehen. Stammten die kosmiſchen Strahlen von der Sonne,; ſo müßten ſie bei der größten Stärke der Sonne auch ihre ſtärkſte Wirkung entfalten. Dasſelbe gilt für den Stand der Milchſtraße und anderer Himmels⸗ körper. Die Stärke der Strahlen wechſelt aber nicht im geringſten mit der Tages⸗ und Nachtzeit. Ihr Urſprung kann alſo nicht in der Sonne, der Milch⸗ ſtraße oder einem ſonſtigen Himmelskörper liegen. Man iſt ſich darüber klar, daß die kosmiſchen Strahlen durch das magnetiſche Feld der Erde in keiner Weiſe beeinflußt werden. Man erwartet hier Toten der„Niobe“ gen, ſo mühevollen Arbeit an Perſonal und Material der Marine nach dem Urteil des In⸗ und Auslandes offenbar zuteil zu werden begannen, Da nahm uns inmitten dieſer Entwicklung am 26. Juli eine in unſeren Gewäſſern nur ſelten beobachtete Wetter ⸗Kataſtrophe unſer Segelſchulſchiff „Niobe“, auf dem die Offiziers⸗ und Unteroffiziers⸗ anwärter der Marine unter Anleitung beſonders ausgewählten und vorgebildeten Ausbildungsper⸗ ſonals die Eigenart des Elementes ihres Lebens⸗ berufes, der See, mit ihrem Wind und ihrem Wetter, die Beobachtung dieſes Elementes und den Kampf mit ihn kennenlernen ſollen. Sie nahm uns die 69 Kameraden, die nach Befähigung und beruflicher Be⸗ ſtimmung zur Erfüllung beſonderer Hoffnungen aus⸗ erſehen ſchienen. Sie ſind Vorbild geworden für uns alle. Und ſo ſteht auch über dieſem ungeheuren Opfer nicht das bittere„Umſonſt“, ſondern es iſt ge⸗ bracht, auf daß es Saat ſei, von Gott geſät. So ſoll 5 5—— uns dieſer Schickſalsſchlag, der wohl geeignet wür ein ſchwaches Geſchlecht vorzeitig zu mutloſem Verzicht zu bewegen, Anſporn ſein zu mutiger, treueſter Pflichterfüllung im Dienſte deg Vaterlandes. Die Namen aber unſerer Kamerg⸗ den vom Fehmarn⸗Belt werden mit der deut⸗ ſchen Marine und ihrem geſchichtlichen Werde⸗ gang unlösbar verbunden bleihen. Und ſie ſeien uns allezeit ein leuchtendes Vorbild im Sinne des Wortes des großen Preußenkönigs:„Es i nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue“. Trommelwirbel und dreifacher Ehrenſalut hallten über die Gräber. Während leiſe das Lied vom guten Kameraden erklang, verlas Pfarrer Sonntag die traurige Liſte der Toten und Ver, mißten. und mit dem Deutſchlandlied endete die erſchütternde Feier. Trauerfeier für Aömiral Zenker Meldung des Wolff⸗Büroz — Oſterode(Harz), 24. Aug. Die Trauerfeier für den verſtorbenen ehemaligen Ehef der Reichsmarine Ex z. Admiral g. D. Zenker, fand in der Friedhofkapelle unter großer Anteilnahme der Becölkerung ſtatt. An der Trauer⸗ feier nahmen teil Vertreter der Reichsmarine, der Reichswehr und militäriſcher Verbände. Auch ſah man eine Anzahl Teilnehmer an der Skagerak⸗ Schlacht. Die alte Kriegsflagge der Reichsmarine bedeckte den Sarg. Kranzſpenden wurden nieder⸗ gelegt im Auftrage des Reichsprädenten von Hin⸗ denburg, im Auftrage der Flotte und des Chefs der Heeresleitung ſowie vom ehemaligen deut, ſchen Kajſer. Die Trauer⸗Andacht wurde von dem Wehrkreisoberpfarrer Müller⸗Königsberg, einem perſönlichen Freund des Verſtorbenen, ge, halten, der die hervorragenden Fähigkeiten des Offi⸗ ziers und ſeine Aufbauarbeit in der Reichsmarine nach dem Kriege würdigte. Großes Schadenfeuer bei Bruchſal Meldung des Wolffbüros — Bruchſal, 24. Aug. In Landshauſen brach, während die Dorf bewohner auf dem Felde waren, in einer Scheune Feuer aus, das ſich bei dem herrſchenden Wind mit großer Geſchwindigkeit verbreitete und vier Dop⸗ pelwohnhänſer ſamt den vollgefüll⸗ ten Scheunen in Schutt und Aſche legte. Der Schaden beträgt etwa 100 000 /. Die Brandurſache iſt noch unaufgeklärt. 2 74— Großfeuer in Ludwigsburg Meldung des Wolff⸗ Büros — Ludwigsburg, 24. Aug. In der württembergiſchen Zelluloſe⸗Fabrik vormals Müller und Kirſchbaum brach geſtern nach⸗ mittag ein großes Schadenfeuer aus, das in kurzer Zeit zwei große Fabrikgebäude völlig einäſcherte, während es den Feuerwehren ge⸗ lang, zwei benachbarte Wohnhäuſer und eine große Schreinerei zu retten. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Der Schaden wird auf mehrere 100000 Mark geſchätzt. Die Brandurſache ſoll eie Exploſion ſein. Rieſiger Brand in Vaſel Meldung des Wolff⸗Baros — Baſel, 24. Aug. Dienstag abend gegen ſieben Uhr brach in den Lagerhäuſern auf dem Dreiſpitz am Rande der Stadt ein Brand aus, der äußerſt raſch um ſich griff. Die Feuerwehr war dem raſenden Element gegenüber nahezu machtlos. Mehrer Lager⸗ häuſer vieler großer Unternehmungen ſind ver⸗ hrannt. Mächtige Kohlenlager ſind äußerſt ge⸗ fährdet. Für dort befindliche große Benzinlager be⸗ ſteht große Exploſionsgefahr. Der Schaden geßt ſchon jetzt in die Hünderttauſende. weitere Aufſchlüſſe von dem dritten Aufſtieg Pie⸗ cards, der an der Hudſon⸗Bucht, in der unmittel⸗ baren Nähe des magnetiſchen Nordpols geplant iſt. In dieſer Gegend, am 59. Grad nördlicher Breite, ſind auch früher ſchon Meſſungen vorgenommen wor⸗ den. Sie haben den Beweis erbracht, daß die kos⸗ miſchen Strahlen in der Nähe des magnetiſchen Pols keine Veränderungen aufweiſen. Man ſchließt dar⸗ aus, daß ſie vor ihrem Eindringen in die Erdatmo⸗ ſphäre keine Materie von ähnlicher Dichtigkeit durch⸗ drungen haben können. Denn ſonſt müßten ſie mit anderen Strahlen gemiſcht ſein, die von den magneti⸗ ſchen Polen angezogen werden und in ihrem Bereich in die Erdatmoſphäre gelangen. Das dritte ziemlich ſichere Ergebnis der bisheri⸗ gen wiſſenſchaftlichen Forſchungen liegt in dem Nachweis, daß es ſogenannte„weiche“ kosmiſche Strahlen gibt, die aus eigener Kraft nicht die Luftſchicht der Erde zu durchdringen vermögen. Sie werden von den anderen kosmiſchen Strahlen ge⸗ wiſſermaßen„aufgefangen“, und zwar erſt innerhalb der Erd⸗Atmoſphäre. Daher kommt es, daß der Elektrizitätsgehalt in den höheren atmoſphäriſchen Schichten, in deuen die„weichen“ kosmiſchen Strahlen noch nachweisbar ſind, größer iſt als in den unteren. Auch die„weichen Strahlen“ ſind verhältnismäßig noch von einer ungeheuren Stärke. Wie man ſtieht, enthält die Feſtſtellung Piccards, daß die Stärke der kosmiſchen Strahlen in den grö⸗ ßeren Höhenlagen zunimmt, an ſich nichts Neues. Zu dieſem Ergebnis iſt die Forſchung ſchon ſehr viel früher gekommen. Die wiſſenſchaftlich wertvollen Ergebniſſe müſſen erſt aus den Aufzeichnungen der Meßinſtrumente errechnet werden. Die Haupträt⸗ ſelfrage iſt auch heute noch: wo kommen die kos⸗ miſchen Strahlen her? Man nimmt allgemein als ſicher an, daß ſie aus dem Weltenraum in die Erd⸗ atmoſphäre eindringen. Und da ihre Stärke durch die Lage und Stärke der Himmelskörper nicht heein⸗ flußt wird, ſo glaubt man zu der Schlußfolgerung be⸗ rechtigt zu ſein, daß ſie aus den Zwiſchenräumen zwi⸗ ſchen den Himmelskörpern ſtammen. Nach dieſer Theorie Kraftentfaltungen, die bei dem Bau von Atomen entſtehen, d. h. alſo drahtloſe Sendboten eines Aufbauprozeſſes, der in unendlichen Fernen im Weltenraum vor ſich geht. Ob Piecards Flug dieſes Mutterſorgen Eine Tiergeſchichte von Max Geißler Die alte Wildente an den Silberſeen war übler Laune und quarrte entſetzlich. Ihr Mann trieb ſich in dieſen Sonnenwochen reichlich viel auf dem Waſſer herum. Das hätte ſie verſchmerzt, denn ſie wußte ſchon, die Sorge um die Kinder wurde in ihrem Ge⸗ ſchlecht allein den Müttern überlaſſen. Aber ſie hatte auch ein ſteifes Bein. Ein Sonntagsjäger hatte ſie im vorigen Herbſt geſtändert, und wenn das Wetter nicht beſtändig war, ſchmerzte es. Nun, auch das hätte ſich ertragen laſſen. Wenn nur die maſſenhaften Waſſerratten nicht geweſen wären. Außerdem gab's noch Wieſel und Iltiſſe, auch Sperber und kleine Falken, die griffen zwar die erwachſenen Enten nicht an, aber was ſollte aus den Bruten werden? Das Ungeziefer, das an den Ufern lungerte, würde ſie alle morden. Deshalb ſchimpfte die alte Ente. 5 Nach einer halben Stunde wackelte der Enterich aus dem Schilſe hervor. Er ſah nicht ein, warum er ſich das anhören ſollte. Erſt gründelte er ein biß⸗ chen am Rande des Rohrs, dann fuhr er auf den See ſiſchen. Auch die anderen Enten machten ſich davon, bald ſtand die Alte allein, und weil ihr das Watſcheln ſchwer fiel, flog ſie einmal hinüber ins Feldholz. Da guckten auf der hohen Fichte drei Jungraben aus ihrem Häuschen, und weil ſie ſchon im Neſte Lotterbuben waren, ſchrien ſte der lahmen Ente Schimpfreden zu. Die Rabenfrau, die gerade einen Pirſchgang im Wäldchen machte, war erſtaunt, eine von den Silber⸗ ſeen hier zu treffen. Sie ſchwätzten ein bißchen mit⸗ einander.„Was haſt denn Du im Feldholz verloren, Gevatterin?“ i „Ach“, ſagte die Ente,„ich habe doch das ſteife Bein.“ Die Sorge um die Kinder mache ihr auch recht zu ſchaffen. Sie habe zwar noch nicht gelegt und wolle das auch ſolange wie möglich hinaus⸗ ſchieben; aber dort unten am See hole ſie ja doch alle der Teufel. Da waren die Raben auf der Fichte freilich beſſer dran; nie war ihnen ein Kind zu Schaden gekommen, und nun wurden die drei Jungen flügge und ſollten . Rätſel ſeiner Löſung näher gebracht at? f 5 morgen ausfliegen. Die Wildente hörte ſich alles mit Hingabe an. Das Krähenneſt wollte ſie gleich be⸗ ziehen, ſobald es frei war. Und richtig, am dritten Tage war die Ente daheim verſchwunden; ſie hatte ſchon im Rabenneſt der großen Waldſichte Einzug gehalten. Vier Wochen ſaß ſie auf den Eiern und brütete fünf Junge aus. Zwei davon waren Mädel, Mit denen hatte ſie die meiſte Not, denn die wollten gleich ein bißchen draußen herumlaufen. Und an dritten Tage ließen ſie ſich nicht mehr halten, ſie ver⸗ ſpürten einen Mordshunger. Auf einmal wackelten die kleinen Entenmädel mit den Stümpfen, aus denen ihre Flügel werden ſollten, und kippten ſich aus dem Neſte. Um Himmelswillen! Sie gelangten nicht gerade ſanft auf die Erde, aber ſie taten ſich auch nicht weh, davor behüteten ſie iher pneumatiſchen Knochen und ihre Luftſäckchen. Sie fingen gleich an, im Laube nach Dingen zu ſuchen, die ſie eſſen konnten. Nun aber war guter Rat teuer. Die drei Jungens im Neſte ſchrien nach Waſſer und Würmern, und die beiden Entlein da den drei Neſthockern. Und weil die Augſt hatten, nahm ſie einen nach dem anderen auf den Rücken und trug ſie hinab. Dann gingen ſie gleich zu einem Tümpel und erſchlabberten ſich an Schlamm und grünem Gewebe den Geſchmack am Daſein. An die Silberſeen aber durften ſie erſt, als ſie ihre gelben Kinderkleidchen ausgezogen hatten. An dieſem Tage reiſte die alte Wi dente ab) es wußte niemand, wohin. Die Briefmarke in der Weltwirtſchaft. Die Erzeugung der Briefmarken iſt von großer wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung. Der jährliche Pa⸗ pierverbrauch allein in Deutſchland und England wird auf je etwa zwei Millionen Mark, der Geſamt⸗ verbrauch Europas dagegen auf 28 Millionen Mark geſchätzt. Der Druck der deutſchen Marken erfor⸗ dert jährlich annähernd ſieben Millionen Mark, Funde romaniſcher Architektur in Creuzburg, In der Nikolaikirche in Creuzburg an der Werra wurden bei Reſtaurierungsarbeiten roma, niſche Bögen und Arkaden freigelegt. Ausſchachtungsarbeiten im Arka dengang fand man die Grabſtätte der 1596 verſtorbenen thür kn: giſchen Herzog in Eliſabeth und ihres Soh⸗ nes Johann Friedrich. N unten konnte die Mutter noch, nicht ſich ſelber überlaſſen.„Alſo raus!“ befahl ſie „ . 8 .— e 2, Mae 18 0 — A. n Denn e oe — ug. ligen l. D. ßer mer⸗ der ö ſah erak⸗ arine arine al ug. Dorf⸗ ſeune mit op: 1 Der ache ug. den eder fich ment er Ve x⸗ ge⸗ E be⸗ geht 1 Mittwoch, 24. Auguſt 1932 r— Todesſprung von der Brücke Eine unſinnige Wette hat geſtern nachmittag den Tod eines jungen Mannes verſchuldet. Geſtern nachmittag gegen halb 6 Uhr ſprang der 20 Jahre alte Schloſſer Karl Holzäpfel, in der Seilerſtraße wohnhaft, von der Jungbuſchbrücke in den Neckar. Er hatte mit Kameraden um fünf Stein Bier gewettet. Der Sprung mißlang. Holzäpfel ſchoß nicht, wie beabſichtigt, mit dem Kopf voraus ins Waſſer, ſondern ſchlug mit dem Leib auf die Waſſerfläche. Die entſetzten Zuſchauer ſahen nur noch, daß ſich auf der Waſſerfläche einige Blaſen bildeten. Der Körper kam nicht mehr zum Vor⸗ ſchein. Das Abſuchen der Unfallſtelle war erfolglos. Ein blühendes Menſchenleben wurde leichtſinnig einer Wette geopfert, die nicht einmal viel einge⸗ bracht hätte. Endlich Abkühlung Die ſchlimmſte Zeit ſcheint vorüber zu ſein. Die tropiſche Hitze, unter der wir ſo ungewöhnlich lange zu leiden hatten, iſt einer merklichen Abkühlung ge⸗ wichen. Zwar brannte auch noch geſtern die Sonne recht intenſiv, aber ſelbſt in den Mittagsſtunden hatte ſich ein angenehmes Lüftchen aufgemacht, das nicht an den Saum der Sahara erinnerte, ſondern eisgekühlt anmutete. Man durfte infolgedeſſen auch wieder den gewohnten Abendſpaziergang unter⸗ nehmen, ohne ſchweißbedeckt heimzukehren. In der vergangenen Nacht hat ſich die Abkühlung fortgeſetzt. Die Temperatur ging bis auf 11.8 Grad C. zurück, während in der Nacht zum Dienstag noch ein Mint⸗ mum von 17,7 Grad C. feſtgeſtellt wurde. Ein Morgenſpaziergang war heute bei 14,1 Grad C. ein wirklicher Genuß. Die Frühtemperatur hat ſich gegen geſtern um 5,2 Grad C. verringert. Ganz Mannheim atmet erleichtert auf. Nichts iſt ſchwerer zu ertragen, als in der Rheinebene eine Reihe von tropiſchen Tagen. Ruhiger Tag im Strandbad Der Beſuch am Dienstag hat mit rund 10 000 Per⸗ ſonen wieder die Stärke des Vortags erreicht. Fahr⸗ räder wurden 3300, Kraftfahrzeuge etwa 100 gezählt. Leichtere Unfälle verurſachten in 46 Fällen eine Behandlung durch die Sanität Vor allem waren es wieder die ſchmerzhaften Weſpeu⸗ ſtüch e, die die Betroffenen zum linderungsſpenden⸗ den Sanitäter führten. Die Schnakenplage war geſtern etwas erträglicher, da ein kühler Luftzug durch die Rheinebene kam. Um 8 Uhr abends dürften noch etwa 2000 Badegäſte im Strandbad geweilt haben, bis auch dieſe der abendlichen Schnaken⸗ invaſion zum größten Teil weichen mußten. Glück⸗ licherweiſe iſt auch geſtern niemand ertrunken. Die bedauernswerten Opfer der letzten Tage haben doch eindringlicher zur Vorſicht gemahnt, als alle Bade⸗ ordnungen. Am die langfristige Wettervorherſage Ueber die langfriſtige Wettervorherſage, wie ſie ſeit dem 1. Juli d. J. geübt wird, läßt ſich nach Anſicht der meteorologiſchen Fachleute vorläufig noch kein abſchließendes Urteil fällen, dazu bedarf es einer längeren Praxis und Prüfung. So wird man aller Vorausſicht nach bis zum Herbſt warten müſſen, ehe entſchieden wird, ob man bei der zehntägigen Wet⸗ tervorherſage bleiben will, oder aber, ob es zweck⸗ mäßiger erſcheint, zur früheren Handhabung zurück⸗ zukehren, Letzten Endes hat darüber die Wetterdienſt⸗ Konferenz zu entſcheiden, die jedenfalls erſt im De⸗ zember zuſammenberufen wird. Auf dieſer Konfe⸗ renz ſind zunächſt nur die norddeutſchen Wetterwar⸗ ten, deren es zehn gibt, vertreten. Aber es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß zu einer ſolchen Tagung, beſonders wenn ſie wichtige Entſcheidungen wie die der Be⸗ friſtung der Wettervorausſagen zu treffen hat, auch die anderen deutſchen Wetterwarten herangezogen werden. Als ſolche kommen in Betracht die thürin⸗ giſche Wetterwarte und die aus Dresden, München, Stuttgart, Karlsruhe und Gießen. Das Kirchgeld wird von den katholiſchen Be⸗ kenntnisangehörigen, ſoweit ſie am 31. März 1932 ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Ba⸗ den hatten, ein Alter von 20 Jahren erreicht und ſelbſtändiges Einkommen haben, erhoben Die nur Kirchgeldpflichtigen zahlen jährlich 3 /. Die Kir⸗ chenſteuerpflichtigen bei einer Einkommenſteuer(Ur⸗ ſteuer) bis zu 150/ jährlich 3, bei einer Einkom⸗ menſteuer bis zu 600/ jährlich 4% und bei einer Einkommenſteuer(Urſteuer) über 600/ fährlich 6, Befreit von der Verpflichtung der Entrichtung von Kirchgeld ſind Ehefrauen, die in ehelicher Ge⸗ meinſchaft leben, Empfänger von Erwerbsloſen⸗ oder Kriſenunterſtützung und öffentlicher Fürſorge. * 10 1 10! Das war die Rechnung eines Straßenhändlers, der dieſer Tage in der Unterſtadt Kartoffeln verkaufte und ſtatt 10 Pfund jedesmal nur 9 Pfund abwog. Wahrſcheinlich hatte er ſeine Waage entſprechend präpariert. Als eine Frau den Betrug bemerkte und die anderen Käufe⸗ rinnen zum Nachwiegen veranlaßte, war der Schwindler längſt um die Ecke und nicht mehr zu finden. 3. Seite/ Nummer 391 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe In Meinliacl „Eins!— Zwei!— Drei!... Beine zuſammen! Eins!— Zwei!— Drei! Arme ſtreckt!“— Kinderweinen!„Mama! Mamaaaaa! Ich will rrraus!“—— Ein Auerbach⸗Salto! Waſſer ſpritzt! Wellen! Wellen! Männlein und Weiblein, Nackte und Halbnackte und Waſſer, tiefes grünes kühles Waſſer, und dazu eine ſtrahlende Sonne aus wolken⸗ los blauem Himmel.. das iſt ſo der erſte Eindruck, wenn man ins Familienbad Herweck kommt. Raus aus den Kleidern und Kleider. rein in die Letzteres gilt nur für die Damen. Wir Männer bleiben außen und gehen dafür rein ins Waſſer, denn einer anſpruchsloſen Dreiecksbadehoſe ſchadet das Waſſer weniger als einer„Pariſer Original⸗ Modell⸗Strandanzug⸗ Combination“ mit echten Dauerwellen, für 10% das Stück. Doch dies gilt nicht für alle Damen. Ich werde mich hüten, nicht ganz objektiv zu bleiben, denn wehe meiner Männ⸗ lichkeit, wenn mich die erboſten und beleidigten Olympia⸗Anwärterinnen im Waſſer erwiſchen wer⸗ den. Im Gegenteil, ich mache ihnen ſogar ein Kompliment(beſſer iſt beſſer), indem ich behaupte, daß ihre Sportlichkeit zwar in der Minderheit, aber von umſo größerer Raſſe iſt. Ich denke, dies wird genügen, um beim nächſten Bad nicht getunkt zu werden. So ein Rheinbad gleicht am Mittag eher einem Backofen, in dem wir Armen, wie noch nicht ganz durch⸗ gebackene Semmeln, unſerer vollendeten Bräunung entgegenbraten. Alles flüchtet ins Waſſer. Selbſt über die Eitelkeit der Frau ſiegt die Sonne! Der elegante Strandanzug, der diskret die„Linie“ wahrt, weicht dem einfachen Badeanzug.„Quatſch Linie!— Unſinn, Ondulation!“—— Ins Waſſer! Im Win⸗ ter iſt's Zeit genug, im Theater und bei den Phil⸗ harmoniſchen„Linie“ und Figur zu zeigen.“ Und zu⸗ dem findet man auch hier Troſt, denn es gibt auch Männer, deren Linie einem„Kegelſchnitt“ gleicht. Aber trotzdem, die Männer ſind weniger eitel. Stolz tragen ſie ihr Bäuchlein vor der Badehoſe her und werfen es vom Sprungbrett in die Flut, jedesmal mit dem heimlichen Hoffen, daß wenn ſie wieder auf⸗ tauchen, es der Vater Rhein vielleicht hinweggeſpült. „Waſſer! Waſſer! Ein Königreich für ein Waſſer!“ extemporiert einer vom„Bau“, der aus den Ferien ſchon wieder zurück iſt. Waſſer! Waſſer! ſchreien auch die Laien. Es planſcht, ſchreit, ſpritzt, rutſcht u d ſpringt...eine Aufregung wie nach einer neuen Notverordnung. Unten am Fünfmeter⸗Baſſin lauern ſo ein paar„alte Eſel“, wie ſie der„Alte“(im Ver⸗ trauen, Herr Herweck ſen.) gelinde nennt, um, wenn eine Dame, die ſorgfältig ihre Ondulation über dem Waſſer trägt. anſchwimmt, mit großem Wellenſchlagen ins Waſſer zu plantſchen, daß die Arme mit glitſch⸗ naſſen angeklebten Haaren aus dem Baſſin kommt. Aber ſtumm tragen alle ihr Schickſal Mehr wie einen vernichtenden Blick wagt keine— denn wer will zu dem Schaden noch ausgelacht werden? Ja, dieſe„alten Eſel“ habens auf ſich. Man ſieht ſich faſt nur im Kinderbaſſin. Die Kleinen ſtehen herum und trauen ſich nicht zu wehren, bis der„Alte“ kommt und ſeine ſtörrichten Stamm⸗ kunden aus dem Kinderbecken wirft. Aber kaum hat er den Rücken gewandt, Platſch! Platſch! Platſch! ſind ſie wieder drin, um eine Tauchpartie zu machen. Beluſtigt ſtehen die Badegäſte umher und ſchauen dem flinken Spiel der Taucher zu. Da kommt einer gerannt und brüllt:„Ein Dampfer! Ein Dampfer! Vier Schlepper!“ und wie der Blitz iſt alles aus dem Waſſer und ſtürzt zur Rheinſeite hinüber. Ja dort, wirklich ein Schlepper und im Barrieren⸗ ſprung gehts über das Geländer und hinüber zum Schlepper, um ſich hinaufziehen zu laſſen, um dann wieder runter zu ſchwimmen. Herr Herweck hat ſeine Laſt. Wieder kommt er und droht mit der Po⸗ lizei und jammert, daß er einen Strafbefehl bekäme. Aber die lachen nur und ſchwimmen weiter. Der „Alte“ lauert nun oben am„Fünfmeter⸗Baſſin“, um die Sträflinge abzufangen, wenn ſie ins Bad hereinſchwimmen. Aber das kennen ſie ſchon. Vor der Badeanſtalt wird getaucht, unter den Pontons durch, und harmlos taucht man mitten im Becken auf und der„Alte“ ſchaut und ſchaut noch immer, derweil ſie ſchon wieder im Kinderbaſſin toben. Die anderen Badegäſte liegen umher, ſchlafen, döſen vor ſich hin, leſen oder unterhalten ſich und gar manch leichter Badeflirt hat ſchon in den Ehe⸗ hafen geführt. Ob da wohl das Waſſer genau ſo ſchön wie im Herweck? Schüchtern ſteht auf der Terraſſe ein Gretchen und meint:„Ich möchte bloß wiſſen, was dieſer Herr da will?“(mein Obolus an das Goethejahr). Sie wird es bald wiſſen, denn der junge Herr ſpricht ſie an und erzählt ihr, daß es heute dreißig Grad im Schatten, daß das Waſſer warm und ſie kühl ſei, trotzdem ihre Augen ſo nixenhaft und abgründig tief wie jenes Waſſer dort. Schließlich gehen ſie zu⸗ ſammen ins Waſſer, und zwei Bademäntel liegen einſam und verliebt nebeneinander. Wieder wo anders rücken die Bademäntel voneinander ab, und nach kurzer Zeit findet man das Bade⸗Cape neben einem anderen Herrenmantel, deſſen Beſitzer einen ſchöneren Crawl ſchwimmen kann, als jener von geſtern. Ja ſo iſts, Sport iſt Trumpf! Wer den ſchönſten und gewagteſten Hechtſprung macht, bietet die ſicherſte Garantie, daß er ebenſo tollkühn und kopfvor in jene andere trügeriſche Flut der Ehe ſpringt. Ja wenn man genau aufpaßt, gibts auch eine Badepſychologie!—— Erich Schweigert. Heute Bartholomäustag Im Auguſt hat der Bauer drei Sorgen, er muß mähen, pflügen und ſäen. Was der Bauer im Auguſt einſammelt, davon wird er im kalten Winter ſatt. Auguſt vergeht, indem der Bauer mäht. Wer ſchläft im Auguſt, der ſchläft zu ſeinem eigenen Verluſt. Das Sprichwort, das alle Tätigkeiten des Land⸗ mannes in dieſem Monat umfaßt, lautet: Bartholomä— wer Korn hat, der ſä', Wer Gras hat, der mäh'. Wer Hafer hat, der rech', Wer Aepfel hat, der brech. In dieſem Jahr verſpätete ſich die Ernte beinahe um vierzehn Tage. Zugleich mit ihr kam die Oehmd⸗ ernte, die bei dem guten Wachswetter vorzüglich zu nennen iſt. Mit dem Obſt hat leider der Bauer nicht viel Arbeit; es reicht nicht einmal für ihn, und wenn er ſeine Moſtfäſſer füllen will, muß ſchon Zu⸗ fuhr aus anderen Landesteilen erfolgen. Die letzten übermäßig heißen Tage machten im Keller des Bauern manches Moſtfaß leer. Iſt dieſe heiße Periode verſchwunden, dann verſpürt man am Abend recht merklich die Kühle; auch werden die Tage be⸗ deutend kürzer, ſodaß dann das Veſperbrot verkürzt wird oder ganz wegfällt. Die Bauern ſagen darum: Bartholomä— Veſperkoſt ade! 1. Am Bartholomäustag Verſteck nur deinen Veſperſack. 1 Bartholomäus ſpart Butter und Käſe leinene Hoſen und Strohhut. In kälteren Gegenden lautet der Spruch: An St. Bartholomäus näher die Hände dem Feuer. An St. Bartholomä wirf Späne in die Flamme. In unſerem Landſtrich reibt ſich der Winzer die Hände bei den glühend heißen Tagen; das bringt die Trauben vorwärts, denn die frühere feuchte Witterung hat ſie gut wachſen laſſen. Auch hofft er a uch OBERSIU ohne Mundstöck auf einen friſchen Regen. dem Nachttau; er weiß: Wenn's im Auguſt ſtark tauen tut, Bleibet auch das Wetter gut. Kommt ein tüchtiger Regen, iſt's für das Obſt und die Hackfrüchte, auch für den Wein, gut. Es heißt: Regnet's im Auguſt, ſo regnet's Honig und Wein. Wenn's im Auguſt regnet, gib kein Geld für Wein aus,(Er wird billiger werden.) Wenn im Auguſt der Meltau die Früchte zieht, ſo ſoll man ſie nicht ungereinigt eſſen. Der Meltau im Auguſt iſt ungeſund, Drum wiſch die Frucht hübſch vor dem Mund. Die meteorbologiſchen Bedingungen des Auguſt bilden die Grundlage für eine Reihe von Bauern⸗ regeln, die ſich mit dem Wetter der kommenden Monate befaſſen. Wie es an Bartholomä wittert, ſoll es den ganzen Herbſt durch wittern. Wie St. Bartholomäus ſich verhält, So iſt der ganze Herbſt beſtellt. Wenn's an Bartholomi regnet auf den Hut, So geraten die Kartoffeln gut. Ueberhaupt hält der Bauersmann viel von einem Regen am Tag des Heiligen. Das ſchadet nun nichts mehr. Die Ernte iſt geborgen und das Summen und Brummen der Dreſchmaſchine tönt durch das Dorf. Die Ernte iſt ſo gut ausgefallen, daß die Scheunen micht alle Garben zu faſſen vermögen und die Ernte ⸗ wagen direkt von dem Felde zur Dreſchmaſchinen⸗ halle fahren, wo oft große Reihen hintereinander warten. Der Bauer freute ſich an über⸗ Motorradfahrer ſchwer verunglückt. Zwiſchen Birkenau und Reiſen ſtieß ein Motorradfahrer aus Mannheim mit einem Radfahrer aus Mör⸗ lenbach zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt einen Schädelbruch, der Radfahrer Oberſchen⸗ kelbruch und Gehirnerſchütterung. Der Motorrad⸗ beifahrer kam mit Hautabſchürfungen davon. Wohltätigkeits-Militärkonzerle Der Vorſtand des Vereins ehemaliger 111er, der ſich durch glänzend durchgeführte Veranſtaltungen einen Namen gemacht hat, trifft gegenwärtig die Vorbereitungen für das dreiteilige Wohl⸗ tätigkeitskonzert, das am Samstag, 3. und Sonntag, 4. September im Friedrichspark ſtattfin⸗ det. Der Reinertrag iſt für die Kriegsgräberfür⸗ ſorge und die notleidenden Vereinskameraden be⸗ ſtimmt. Zur Mitwirkung iſt das Trompeterkorps der 5. Nachrichtenabteilung Stuttgart⸗Cannſtatt gewonnen. Ihr Leiter, Muſikdirektor Langer, war neun Jahre Obermuſikmeiſter des Inf.⸗Regts. 111 in Raſtatt. Der Geſangverein Lieder⸗ palme Mannheim wird unter Leitung des Chormeiſters Hans Haag das Programm mit Volks⸗ und vaterländiſchen Liedern bereichern, der Verein für Körperpflege Mannheim durch rhythmiſche Tanzübungen ſeiner Meiſterſchafts⸗ Muſterriege. Den Abſchlüß des abwechſlungs⸗ reichen Programms am Samstag, 3. September bildet der große Zapfenſtreich unter Mitwirkung des Spielmannszuges des Militärver⸗ eins Mannheim mit bengaliſcher Beleuchtung der Parkanlagen. An das Konzert ſchließt ſich ein kameradſchaftliches Beiſammenſein mit Tanz in den Räumen des Friedrichspark⸗Reſtaurants. Wir hof⸗ fen zuverſichtlich, daß der Wettergott ein Einſehen hat, damit dieſer Hauptveranſtaltung ein Maſſen⸗ beſuch beſchieden iſt. An Vorkriegszeiten wird das Par adekonzert erinnern, das das Trompeterkorps am Samstag. 3. September von 11,30 bis 12,30 Uhr auf dem Schloß platz veranſtaltet. Um auch der Innenſtadt einen muſikaliſchen Genuß zu bieten, konzertiert das Trompeterkorps außerdem am Sonntag, 4. September von 3,30 bis 4,30 Uhr auf dem Marktplatz. Nachmittags um 4 Uhr und abends um 8 Uhr wird das ſamstägige Hauptkonzert im Fried⸗ richspark wiederholt. Die Eintrittspreiſe ſind derart niedrig gehalten, daß auch der Minderbemittelte eines der Konzerte be⸗ ſuchen kann. Der Vorverkauf hat bereits vielver⸗ ſprechend eingeſetzt. Das Präſidium des Badiſchen Kriegerbundes hat eine Spende mit den beſten Wünſchen für einen großen Erfolg überwieſen. Eine weitere Spende hat der Führer der Meininger Tra⸗ ditionskompagnie der 111er zugeſagt, die gegenwärtſch, in Berlin Wachtdienſt tut. Alle alten Soldaten werden es mit Freuden begrüßen, daß ihnen wied⸗r einmal Gelegenheit gegeben iſt, im Kreiſe von Gleichgeſinnten einige ſorgenfreie Stunden zu rper⸗ leben. Die auf des ſorgſamſte gepflegten Anlagen des Friedrichsparkes ſind für eine derartige Veranßtal⸗ tung wie geſchaffen. Da der Vorſitzende des Veſßzeins ehem. 111er, Herr Hermann Querengäſſſer, auch den Vorſitz im Ausſchuß innehat, der mit vor⸗ bildlichem Eifer die Vorbereitungen trifft, ſo, darf nicht daran gezweifelt werden, daß ſich die drei Wohl⸗ tätigkeitskonzerte den bisherigen Veranſtalbungen der ter würdig anreihen werden. Von der Seckenheimer Tabakeente Das Hauptgut wird eingebracht. Nachdem in der vergangenen Woche dexr San d⸗ blatt⸗Vorbruch größtenteils beendet werden konnte, iſt man fetzt auf den Tabakfeldern am Secken⸗ heim mit der Hauptguternte ſbeſchäftägt, die am Montag begonnen hat. Das Wetter hat. viel zur günſtigen Entwicklung des Tabaks beigetyagen. Die Pflanzen ſind gut ausgereift und verſpßechen einen leichten Jahrgang. Allerdings ſind etwa 40 Hektar, d. i. faſt ein Fünftel der Seckenheimer Anbaufläche, verhagelt, womit natürlich nicht geſagt iſt, daß dieſer Tabak reſtlos vernichtet wordexß wäre. Die zerfetzten Blätter bedeuten lediglich eine weſentliche Qualitätsminderung. Die Fabrikanten, die wieder⸗ holt zur Beſichtigung hier weilten, rechnen mit einem ſehr guten Rohmaterial, was ſich ohne Zweifel auch in der Preisgeſtaltung bemerkbar machen wird. Von den letztjährigen Vorräten, die fer mentiert wurden, werden ab und zu kleinere Mengen verkauft, wofür ſich der Preis von 85/ gehalten hat. Quantitativ dürfte die gegenwärtige Ernte tpotz des Hagelaus⸗ falls auch noch befriedigen. Ueberall an den Häuſern der Tabakbauern kann man jetzt die langen Reihen der aufgereihten Tabak⸗ blätter ſehen, die ſorgfältig getrocknet und ſortiert werden. Zahlreiche Arbeitsloſe finden während der Tabakernte vorübergehend Beſchäftigung. Den Frauen bietet das Einfaſſen der Blätter einen loh⸗ nenden Verdienſt.** * Zuchtſchweineſchauen. Die Badiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer veranſtaltet bei genügender Beteili⸗ gung mehrere freie Zuchſſchweineſchauen, bei denen alle Schweinezüchter mit Ausnahme der Mitglieder des Badiſchen Landesſchweinezuchtverbandes aus⸗ ſtellungsberechtigt ſind. In Nordbaden ſollen dieſe Schauen am 15. September für den Neckar⸗Elſenz⸗ gau in Sinsheim, fir den Pfalzgau am 11. Ok⸗ tober in Mannheint⸗Neuoſtheim, für den Taubergau am 17. Oktober in Tauberſchofs⸗ heim und für den Obenwaldgau am 19. Oktober in Mosbach ſtattfinder, Fr:: Auf Schritt und Tritt überall findet man zufriedene Oberſt⸗Kaucher Der gute Tabak, das dicke Format und die ſchönen Soldaten⸗Bilder machten die Oberſt zum treuen Kameraden des Kauchers. 4. Seite Nummer 391 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 24. Auguſt 1992 Hochbetrieb in den zeſangvereinen Vorbereitungen für die herbstlichen Jubiläumsbveranſtaltungen Der Probebetrieb für die große Jubiläumsveran⸗ ſtaltung aus Anlaß des 25 ä hrigen Be⸗ ſtehens der Mannheimer Sänger ver⸗ einigung iſt in vollem Gang. An der Veranſtal⸗ tung am 12. und 13. November im Nibelungenſaal werden ſich von den 46 Vereinen des Stadtgaues Mannheim 32 Vereine aktiv beteiligen. ſind in Gruppen zuſammengefaßt. So werden acht Vereine mit ungefähr 300 aktiven Sängern eine Gruppe bilden. Die Proben in den Vereinen haben teilweiſe ſchon an Oſtern begonnen, der rührige erſte Vorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, Turnlehrer Karl Hügel, Die Vereine iſt für die Jubiläums⸗ veranſtaltung von dem Gedanken ausgegangen, mög⸗ lichſt viele Vereine ih beteiligen zu laſſen und da⸗ mit auf den Wetteifer günſtig einzuwirken. Der Geſangverein„Arion“ kann am 1. Sept. ein Mitglied mit 60 Sängerjahren ehren. 1872 trat der heute über achtzigjährige Georg Thoma in den Mannheimer Geſangverein„Flora“ als aktiver Sänger ein. Er hat dem aktiven Sänger⸗ tum bis heute die Treue bewahrt. Der Badiſche und Deutſche Sängerbund werden des überaus ſeltenen Ereigniſſes einer 60jährigen Sängerſchaft beſonders gedenken. Am 10. und 11. September wird der Ge⸗ fangverein„Konkordia“ ſein 50 jähriges Stiftungsfeſt und im Oktober der Geſang⸗ verein„Frohſinn“ ſein 75 jähriges Jubi⸗ Jläum begehen. Kein Wunder, daß auch in dieſen Vereinen Hochbetrieb herrſcht und die Vorſtände und Aktiven alle Hände und Kehlen voll zu tun haben. Heute ſind in der Maunheimer Sängerver⸗ einigung, die dem„Stabigan Mannheim“ des Badiſchen Sängerbundes entſpricht, 46 Vereine zuſammengefaßt. Als jüngſter Verein kam vor einiger Zeit der „Sängerkreis des Poſtſportvereins“ hin⸗ zu. Rund 3000 aktive und 5500 paſſive Sänger ſind in dieſen Vereinen, von denen nur einer außerhalb der Maunheimer Gemarkung beheimatet iſt. Im Pfalzgau des Badiſchen Sängerbundes ſind noch weitere 16 Mannheimer Vereine mit etwa 750 aktiven Sängern. Mannheim beſitzt alſo 62 Geſangvereine Artt über 3700 aktiven Sängern. An Paſſiven wird man 8000 Mitglieder zählen können. Das vergangene Jahr war hinſichtlich der Mit⸗ gliederbewegung, vor allem der Paſſivität, ein „ſchwarzes Jahr“. Rund 25 v. H. der paſſiven Mit⸗ glieder mußten aus den Liſten geſtrichen werden. Vom 1. Januar 1931, an dem man 7800 Paſſive muſterte, bis jetzt hat man ungefähr 2500 Mitglieder verloren. Es beſteht kein Zweifel, daß in der Haupt⸗ ſache die wirtſchaftliche Lage der Grund zum Austritt war. Mit gutem Recht dürfen die Führer der Sän⸗ ger hoffen, daß bei beſſerer Wirtſchaftslage alle Sän⸗ ger und Sängerfreunde wiedergewonnen werden. Wie ſtark die Erwerbsloſigkeit einwirkt, zeigt ſchon die Statiſtik. Zwiſchen 38 und 50 v. H. der Mitglieder ſind arbeitslos gemeldet und können wenige oder gar keine Beiträge bezahlen. Wie ſchwer die Vereine zu kämpfen haben, die eigene Häuſer haben les ſind deren ſechs), iſt in jüngſter Zeit offenbar geworden. Aber auch der Vereinsbetrieb der kleineren Vereine und die laufen⸗ den Unkoſten für Noten, Dirigenten, Lokalmieten iſt nur unter großen Anſtrengungen bei den geſchmä⸗ lerten Beitragseingängen zu bewerlſtelligen. In Feudenheim ſind bei einem kleineren Verein mit 35 Mitgliedern— 270 erwerbslos, nur acht Mitglieder können alſo ihren Beitrag voll bezahlen. Natürlich haben längſt der Deutſche und Badiſche Sängerbund die Beiträge geſenkt. Auch in den Mannheimer Ver⸗ einen ſelbſt wurden Beitragsermäßigungen für die Kurzarbeiter und Erwerbsloſen durchgeführt. Hinſichtlich der Größe der Mannheimer Ge⸗ ſangvereine haben 16 Vereine bis zu 50 aktive Mitglieder, 24 Vereine bis zu 100 aktive Sänger und 6 Vereine haben über 100 Mit⸗ glieder. „Liedertafel“,„Liederhalle“ und„Flora“ rangieren mit etwa 150 aktiven Sängern an der Spitze der Mannheimer Vereine. Mit Bewunderung muß man ſehen, wie es den Bemühungen Aller, der Vorſtände, Aktiven und Paſſiven zu verdanken iſt, daß die Vereine unverſehrt erhalten werden und ſtets noch ſich in ihren Leiſtungen verbeſſern. Der Frank⸗ furter Sängertag war ein erneuter Beweis dieſes unverwüſtlichen Wollens, das ſich auch bei den geplan⸗ ten Herbſtveranſtaltungen wiederum bewähren wird! = . rr!!! ð yd d Badiſch- württemberg. Arbeitsmarkt Trotz der hochſommerlichen Witterung brachte die erſte Auguſthälfte keine Entlaſtung des Arbeitsmark⸗ tes. Die Geſamtzahl der bei den württembergiſchen und badiſchen Arbeitsämtern gemeldeten Arbeit⸗ ſuchenden iſt zum 15. Auguſt um 599 Perſonen auf 298 631 leicht geſtiegen. 119 427 entfielen auf die Arbeitsamtsbezirke in Württemberg und Hohen⸗ zollerm und 174204 auf die badiſchen Bezirke. Von den Arbeitſuchenden waren 277 046 als arbeitslos zu betrachten und zwar 109 331 in Württemberg und 167 715 in Baden. Die Entwicklung der Unter⸗ ſtützungszahlen der Arbeitsloſenverſicherung und der Kriſenfürſorge zeigt nochmals eine geringe Abnahme. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung iſt um 1050 Per⸗ ſonen gefallen und in der Kriſenfürſorge um 830. Der Stand an Hauptunterſtützungsempfängern war ant 15. Auguſt 1932 folgender: in der verſicherungsmäßi⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung 40 790 Perſonen(29 596 Männer, 11194 Frauen), in der Kriſenfürſorge 74 300 Perſonen(59 799 Männer, 14501 Frauen). Die Ge⸗ ſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt um 1880 oder um.6 v.., nämlich von 116 970 Perſonen 90 478 Männer, 26 492 Frauen) auf 115 090 Perſonen 89 395 Männer, 25695 Frauen) gefallen. Davon kamen auf Württemberg 47 909 gegen 48 727, auf Baden 67 181 gegen 68 243 am 30. Juli 1932, * Sonntagsrückfahrkarten nach Rockenhauſen. Am 27. und 28. Auguſt(Samstag und Sonntag) hält der Pfälziſche Bienenzuchtverein in Nockenhauſen ſeine diesjährige Hauptverſamm⸗ lung ab, die mit einer Ausſtellung verbunden iſt. Aus dieſem Anlaß geben alle pfälziſchen Bahn⸗ höfe am 27. und 28. Auguſt Sonntagsrückfahrkarten nach Rockenhauſen aus. Die Karten gelten vom Samstag, 27. Auguſt, 0 Uhr, bis Montag, 29. Auguſt, Uhr. Die Rückfahrt muß am 29. Auguſt bis läng⸗ ſtens 9 Uhr angetreten ſein und darf an dieſem Tag nicht mehr unterbrochen werden. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden aus⸗ geloſt: 2 Gewinne zu je 25 000 4 auf die Nr. 124 632; 2 Gewinne zu je 10000 l auf die Nr. 59 031; 14 Ge⸗ winne zu je 5000/ auf die Nru. 48 437, 117446, 161 631, 209 959, 243 545, 291 258, 304 130; 14 Gewinne zu le 3000/ auf die Nrn. 100 749, 111682, 114 2902, 182 357, 264 188, 371 556, 398 876. Die Nachmit⸗ tagsztehung brachte: 6 Gewinne zu je 10000% auf die Nrn. 190 746, 266 437, 326 090 6 Gewinne zu je 5000„ auf die Nrn. 113 075, 283 687, 285 726 12 Gewinne zu je 3000, auf die Nru. 14 781, 118 665, 121 308, 209 614, 293 906, 372 505.(Ohne Gewähr.) Wir hörten Jahrhunderte trefſen ſich Der Staſſelhörbericht aüs Münchens Vergangenheit und Gegenwart war gewiß keine ungeſchickte Werbu ng fü r die Stadt München, denn er ließ vergangene Zeiten lebendig werden und Parallelen mit der Gegenwart ziehen. Die raſchen Ueberblendungen von dem Fahre 1422 auf das Jahr 1932 und wieder zurück in das 15. Jahrhundert wirk⸗ ten im erſten Augenblick wohl etwas eigenartig, brachten aber doch das einzelne Zeitgeſchehen plaſtiſch heraus. Salzburger Feſtkonzert der Stabführung des Komponiſten die Tondichtung„Al ſo prach Zarathuſtra“ und„Die Alpen ſin fonte“ von Dr. Richard Strauß. Es war ein außer⸗ gewöhnlicher Genuß zu hören, wie der große Meiſter ſeine eigenen Tonſchöpfungen auslegte und wie er ſie in ſeinem Geiſte neu erſtehen ließ. Leider hatte der Südfunk für dieſes muſikaliſche Ereignis keine Zeit, ſo daß man auf ſchwächere Sender angewieſ wär, die ſtark von atmo⸗ beein ſphäriſchen töxungen Empfang brachten. keinen beſonders guten Salzburg ſpielten die Wiener Philharmoniker unter 118er⸗FJeier in Worms :: Worms, 23. Auguſt. Ueber Samstag und Sonn⸗ tag fand die feierliche Einweihung des 118er Ehrenmals, einer Schöpfung des Berliner Bildhauers Birr, ſtatt. Etwa 10 000 ehemalige An⸗ gehörige des Regiments hatten ſich in der feſtlich ge⸗ ſchmückten früheren Garniſonsſtadt eingefunden. Be⸗ grüßungsveranſtaltungen leiteten die Feier am Samstag ein. Unter den Ehrengäſten bemerkte man u. a. Bildhauer Birr ⸗ Berlin, Freiherrn Ludwig Heyl zu Herrusheim, Generalmajor a. D. Muenter, den letzten Friedenskommandeur des Regiments, u. a. mehr. Der große Zapfenſtreich lockte abends eine große Menſchenmenge an. Gottesdienſte leiteten den Sonntag ein. Nach einem Generalappell auf dem Kaſernenhof bewegte ſich in den Mittags⸗ ſtunden ein Feſtzug durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Stadt zum Denkmalsplatz. Um 3 Uhr wurde die Enthüllung und Weihe des Denkmals vorgenommen. Unter den Ehrengäſten befanden ſich der ehemalige Großherzog von Heſſen mit Gemahlin, Exz. Freiherr von Bibra, Generalleutnant Krauſe u. a. Die Feſtrede hielt der letzte Friedenskommandeur, Generalmajor a. D. Muenter, der auf die ſtolzen Taten der 118er hin⸗ wies. Nach dem Liede„Ich hatt' einen Kameraden“ erfolgte die Weihe durch die Kirchenbehörden. Dann übergab der Verbandsvorſttzende des Regiments, Oberſtleutnant a. D. Hohmann Offenbach, das Denkmal in die Obhut der Stadt. Schwerer Verkehrsunfall swW. Viernheim, 23. Aug. Am Dienstag früh ſtieß Ecke der Waſſerſtraße und Waldſtraße ein Motor⸗ radfahrer von Viernheim mit einem Motorrad⸗ fahrer von Großſachſen zuſammen. Der Fahrer von Viernheim, ein 55jähriger Kontrolleur, erlitt einen Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen, ſeine Maſchine wurde ſchwer beſchädigt. Der Fahrer aus Großſachſen kam mit dem Schrecken davon. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. b Mittwoch, 24. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Friedrichspark: Gartenkonzert, 15.30 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Neuſtadt— Iſenachtal— Dürkheim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Auita⸗Maria: Fahrt nach Worms, ab 2 Uhr Friedrichs⸗ brücke. Donnerstag: Fahrt nach Biebrich⸗Wies⸗ Hoden, ab 7 Uhr Friedrichsbrücke. Stella Maris: Fahrt nach Heidelberg, ab.45 Uhr Ebert⸗ brücke. Donnerstag: Fahrt nach Worms, ab.15 Uhr Ebertbrücke. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Eine Nacht im Paradies“.— Capitol:„Heimatklänge— Saltarello““— Ro xy Theater:„Mädchen in Untkform“.— Uni verſu m „Das Lieo einer Nacht“.— Scala ⸗ Theater „Der Flüchtling“.— Alham bro:„Der Hexer“. Palaſt⸗Thegter:„U 13“.— Gloria ⸗Palaſt: „Der Frauendiplomat“. Sehens würdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11-17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaſſen Oſtaſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—19 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderäusſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ Tägliche Haſenrundfahrten 32 4 ö ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Ruſblick, geöſinet von 9 bis 17 ihr. Muſeum für Nalur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. —— Die Italiener haben aufgegeben wegen Todesſturz eines Kameraden— Die Deutſchen auf dem Streckenflug in Front Auf der zweiten Etappe des Europa⸗Rundfluges konnten die Deutſchen ihre Führung weiterhin behaupten. Junck konnte die Reiſe fortſetzen. Im erſten Teil des Fluges fanden die Piloten beſtes Wetter, das jedoch längs der Seealpen weſentlich ſchlechter wurde. Trotzdem konnte das Gros der Teilnehmer die franzöſiſche Grenze überfliegen und nach Zwangslandungen in Cannes Lyon— St. Gallen bereits wieder nach Deutſchland zurückkehren, wo die Ankunft der Fahrer erſt für Mittwoch vorgeſehen war. Die ſchnellſten Maſchinen hatten wiederum die Deutſchen, von denen Seidemann auf Heinkel bereits um 16 Uhr als Erſter auf dem Flugplatz Stuttgart⸗ Böblingen landete. Dichtauf folgten von Maſſenbach und in Abſtänden dann das übrige Feld. Nach dem bisherigen Verlauf haben die Deutſchen einen Durchſchnitt von 200 Kilometer und mehr erzielt, während alle anderen Piloten unter der 200 Km. ⸗ Grenze blieben. Danach iſt mit erheblichen Punktgewinnen der Deutſchen zu rechnen, da für 210 Km. die Höchſtpunktzahl vergeben wird. Der deutſche Pilot Seidemann hat von Stuttgart aus gleich die Weiterfahrt nach Bonn angetreten, das er in ſchneller Fahrt um 17,53 Uhr erreichte. Er benötigte für die 266,4 Km. lange Strecke nur eine reine Flugdauer von :17 Stunden. Auch von Maſſenbach landete um 18,14 Uhr in Bonn. Während von Maſſenbach die Nacht in Bonn verbringt, iſt Seidemann zum Weiterflug nach dem Pariſer Flughafen Le Bourget geſtartet. Der Italiener Suſter abgeſtürzt Karz vor der italieniſchen Wendemarke Albenga iſt die Breda⸗Maſchine des Italieners Suſter abgeſtürzt. Der Pilot konnte ſich durch Abſpringen mit dem Fallſchirm retten, trug aber erhebliche Verletzungen davon, während ſein Begleiter tödlich verunglückte. Die italieniſche Mannſchaft ausgeſchieden Durch den tödlichen Unfall des Begleiters des italieni⸗ ſchen Fliegers Suſter haben die Italiener ihre geſamte noch aus fünf Maſchinen beſtehende Staffel zurück⸗ gezogen. Dieſer Entſchluß iſt beſonders für uns Deutſche ſehr bedauerlich, da die Italiener, allen voran Colombo, die ſtärkſten Rivalen unſerer Vertreter waren und man den Zweikampf zwiſchen den Brͤda⸗Maſchinen und den deutſchen Heinkel⸗ und Klemm⸗Apparaten mit größter Spannung verfolgte. Colombo traf die Nachricht von der Einſtellung des Weiterfluges in Lyon, während de Angele, Lombardo, Viazzo und Stoppani gerade in Cannes zum Weiterflug ſtarten wollten. Fußball im Kreis Süd heſſen Vor den beiden Neulingen der Kreisliga muß man Re⸗ ſpekt haben. Nicht nur, daß dieſelben in einer glänzenden Art und Weiſe ſich den Aufſtieg erkämpften, nein auch die Spiele in der höheren Klaſſe laſſen aufhorchen. So blieben 260 Vereine auch am letzten Spieltag wiederum ſieg⸗ reich. Beusheim empfing auf eigenem Platze einen alten Bekannten aus der A⸗Klaſſe, und zwar den FV Hof⸗ heim. Beide Teams lieferten ſich in früheren Jahren er⸗ bitterte Kämpfe. Aber immer wieder blieben die Leute von der Bergſtraße im geſchlagenen Feld. Diesmal drehte die Mannſchaft den Spieß um. Durch intenſives Training hat ſich Bensheim eine beachtliche Spielſtärke angeeignet. Der Gegner Hofheim hatte faſt gar nichts zu beſtellen und mußte eine verdiente:0 Niederlage einſtecken. Bis zur Pauſe war es noch fraglich“ Aber nachher ſiegte der Platz⸗ beſitzer ohne große Anſtrengung.— Der zweite Neuling, der TuspV Weinsheim, konnte ſein Spiel gegen Neu⸗ hauſen mit 42 ſiegreich beſtehen. Allerdings iſt dieſer Sieg unter glücklichen Umſtänden errungen worden, da Neu⸗ hauſen ſtark erſatzgeſchwächt und ohne den etatsmäßigen Torwächter antrat. ber die Punkte ſind nun mal er⸗ rungen und werden noch von Nutzen ſein. Ein intereſſantes Spiel gab es in Lampertheim zwiſchen Olympia und Pfiffligheim. Beide Mannſchaften ſpielen ſehr aufgeregt und vermaſſeln vor dem Tore die beſten Sachen. Lampertheim iſt etwas glück⸗ licher und ſtellt die Partie in der erſten Hälfte auf 21. Nach der Pauſe werden die Gäſte überlegener bringen aber nichts ein. Dagegen kann Lampertheim noch ein weiteres Tor erzielen. Die Heppenheimer ſcheinen dieſes Jahr Ernſt machen zu wollen. Die Mannſchaft iſt in dete Fahrt und ewann auch das weitere Spiel gegen den Sportverein orchheim mit:1. Durch dieſen Sieg und das gute Torverhältnis führen dieſelben nunmehr die Tabelle an.— Gernsheim verlor auf eigenem Platze gegen den JV Biblis 214. Für den kommenden Sonntag ſind folgende Spiele vor⸗ e Ve Lampertheim— Gernsheim; Horchheim— ofheim; Biblis— Olympia Lampertheim; Neuhauſen— Nen en Pfiffligheim— Hochheim; Weinsheim— Heppen⸗ eim.— 2— Schäfer ſiegt in Budapeſt Der Frankfurter Dauerfahrer Ludwig Schäfer feierte auf der Bubapeſter Rennbahn im St. Stephanspreis einen ſehr ſchönen Erfolg. Das in zwei Läufen zu je 50 Km. ausgetragene Rennen wurde von dem Frankfurter über⸗ legen vor ſeinem Landsmann R. Wolke, ſowie den beſten ungariſchen Stehern eindrucksvoll gewonnen. Die ſehr ſtark beſuchten Rennen brachten folgende Ergebniſſe: 1. Lauf(50 Km.): 1. Schäfer⸗Frankfurt a. M. 41 Min.; 2. R. Wolke⸗Berlin 50 Meter zurück; g. Iſthenes⸗Ungarn 60 Meter zurück; 4. M. Nady⸗Ungarn 840 Meter zurück; 5. Szekeres⸗Ungarn 8400 Meter zurück; 2. Lauf(50 Km.): 1. Schäfer 42:10,4 Min.; 2. Wolke 200 Meter zurück; 8. Iſthenes⸗Ungarn 260 Meter zurück; 4. Nagy 7500 Meter zurück; 5. Szekeres 11 000 Meter zurück. Deutſche Rennfahrererfolge in Kopenhagen Auf der Kopenhagener Ordrupbahn hatten deutſche Be⸗ rufsfahrer am Freitagabend erneut ſehr ſchöne Erfolge. Steffes gewann ein internationales Malfahren über 3000 Meter vor dem Berliner Ehmer und dem Schwei⸗ zer Richli. In einem Tandemrennen über die gleiche Diſtanz war Steffes mit ſeinem ſtändigen Partner Engel über Chapelain Martint und Ehmer/ Knudſen ſſegreich. Knudſen⸗Kopenhagen gewann ſchließlich ein Malfahren über acht Runden vor Richli und Engel. Nach ASA abgereiſt Heuſer auf dem Wege zur Weltmeiſterſchaft Ganz plötzlich iſt der deutſche Halbſchwergewichts⸗ Europameiſter Adolf Heuſer⸗Bonn mit dem Schnell⸗ dampfer„Bremen“, auf dem ſich auch Ex⸗Weltmeiſter Max Schmeling befindet, nach Amerika abgereiſt. Heuſer hat damit ſeinen Kontrakt, der ihn zu einem Kampf mit Schönrath am 2. September in Berlin verpflichtete, gebrochen. Ihn lockte natürlich die weſentlich wert⸗ vollere Aufgabe, der Kampf mit Maxie Roſen⸗ bloom um die Weltmeiſterſchaft der Halbſchwergewichts⸗ klaſſe, den ſein amerikaniſcher Manager Buckley jetzt ab⸗ geſchloſſen hat. Die Borſportbehörde Deutſchlands wird den Bonner vorausſichtlich auf Grund des Kontraktbruches dis qualifizieren, aber dieſe Maßnahme hat nicht viel Zweck, denn ſie gelt nur für die der Internationalen Box⸗Union angeſchloſſenen Länder. Heuſer darf alſo, wenn er disqualifiziert iſt, nicht im Gebiet der der JBli. an⸗ geſchloſſenen National⸗Boxing⸗Aſſociation in Chicago küämp⸗ fen, wohl aber im Machtbereich der Newyorker Bor- kommiſſion. Und ſollte ſich Heuſer in Newyork wirklich den Weltmeiſtertitel holen, ſo wird wohl ſeine heimatliche Behörde über den begangenen Kontraktbruch ein Auge zu⸗ 8 drücken und die ausgeſprochene Disqualifikation aufheben. Unſere Olympiakämpfer wieder in Newyyrk Am tagmorgen iſt die deutſche Olym 9 40 mannſchaft progrommgemäß wieder in New york eingetroffen, und hat damit den ſchwierigen Teil der Rück⸗ reiſe mit der Bahn von Los Angeles überſtanden. Der Empfang in der amerikaniſchen Metropole war uicht ſogeräuſchvoll wie bei der Ankunft von Deutſchland aber deswegen kaum weniger herzlich. Alle deutſchameri⸗ kaniſchen Sportverbände hatten Abordnungen zum Bahnhof entſondt. Konſul Schwarz hielt eine kurze Begrüßungs⸗ anſprache und dann ging es in mehreren Autobufſen zu dem am Hudſon gelegenen Kat, wo der Dampfer„Dentſch⸗ land“, mit dem heute die Heimreiſe angetreten wird für die letzten Stunden in Newyork als Quartier ö tent Neuer Weltrekord im Kugelſtoßen Olympiaſieger Sexton ſchafft 16,14 Meter Bei einem internationglen Sportfeſt in Cleveland, an dem auch mehrere Olympiakämpfer, darunter die Deutſchen Borchmeyer und Dr. Peltzer an den Start gingen, wur⸗ den einige großartige Leiſtungen erzielt. Den Vogel ſchoß der amerikaniſche Olympiaſieger Leo Sexton ab, der mit einem Prachtwurf von 16,14 Metern die Weltbeſtleiſtung des Tſchechen Douda von 16,05 Metern außerordentlich verbeſſerte. Für die beiden Deutſchen reichte es nur zu zweiten Plätzen. Borchmeyer wurde über 100 Daros von Owens(9,6) geſchlagen und Dr. Peltzer belegte über die halbe Meile hinter dem Canadier Wilſon 11:84) den zweiten Platz. Badiſches Segelflieger⸗Treffen Ausfall in dieſem Jahre Der Bab. Segelflieger⸗Verband teilt uns heute mit, daß es ihm infolge finanzieller Nöte der badl⸗ ſchen Vereine und immer größerer Arbeitsloſigkeit einer luftſporttreibenden Mitglieder leider unmöglich iſt, wie geplont an der Veranſtaltung des Schwarzwald⸗Segel⸗ fliegertreffens feſtzuhalten. Die Veranſtaltung fällt den ſchweren Zeiten zum Opfer. Der nächſte Wettbewerb wird nun in Baden erſt im Sommer k. Js. auf dem Felöberg wieder ſtattſinden, während die Vereine örtlich an den üblichen Trainingsplätzen weiterſchulen. Aus dem Mannheimer Schachleben Großmeiſter Bogoljubow, unſer deutſcher Spitzen, ſpieler, weilt zur Zeit auf etwa 4 Wochen in Mannheim. Erſt vor ganz kurzer Zeit hat er im Berner Meiſterturnſer wieder einmal dem Weltmeiſter eine ſeiner wenigen Nie⸗ derlagen in einwandfreier Weiſe beigebracht. Noch beſtens in Erinnerung iſt ſein ehreevoller Kampf um die Welt⸗ meiſterſchaft mit Dr. Aljechin. Der Manheimer Schachklub will die Gelegenheit nicht ungenützt vorübergehen laſſen und hat den Großmeiſter zu 2 Veranſtaltungen gewonnen, um allen Mannheimer Schachfreunden die Möglichkeit zu bieten, aktiv oder paſſiy an ſeinem Sptele teilzuhaben. Am Dienstag, den 30. Aug uſt 1932, 20.80 Uhr, wird Bogolfubow im Klublokal des hieſigen Schachklubs 6 Partien gleichzeitig ſpielen gegen Gruppen von je 3 ſich beratenden Spielern. 8 Tage ſpäter, alſo Dienstag, den 6. September 1932 hält er eine Simultanvor⸗ ſtellung ab. Sie findet gleichfalls 20.30 Uhr im Klublokaf ſtott. Diens Neue Tennis-ELiteratur * Tennis⸗Regeln, Wettſpielorduung und Amateur⸗ beſtimmungen, erläutert von Gerd Boo de. Schon lange wurde das Fehlen eines zuverläſſigen Tenniskommentors als eine Lücke empfunden. Das Erſcheinen des fleißig durchgearbeiteten Büchleins wird daher überall begrüßt werden. Der Verfaſſer konnte bei Beſuchen vieler Tur⸗ niere feſtſtellen, daß ſehr oft bei Spielern, Schiedsrichtern und Zuſchauern das nötige Verſtändnis für die Regeln fehlt. Aus dieſem Grunde hat er dieſes kleine Handbuch geſchaffen, das ſich mit allen Regelfragen auseinanderſetzt. In überaus überſichtlicher Weiſe wird alles, was mit Tennis und den Regeln zuſammenhängt, behondelt und gleichzeitig erläutert. Das Büchlein wird für alle am 8 Intereſſterten ein wertvolles Nachſchlagewerk ein. 2. * Beſſeres Teunis! von W. A. Lamprecht. Das Buch dieſes deutſchen Tennislehrers behandelt in klarer Linie das Weſen der einzelnen Schläge, von der Takt Fa das Doppelſpiel und die Mittelpunkttheyrie⸗ eſonders ſcharf herausgemeißelt ſind die am meiſten dabei verbreiteten Fehler. Ihre Vermeidung wird in einfachen Worten logiſch begründet und in Grundfatzform zuſammen⸗ gefaßt. Einige Diagramme tragen zum erhöhten Ver⸗ ſtändnis bet. Aus jeder Zeile, die äußerſt klar gehalten iſt und alles Ueberflüſſige vermeidet, ſpricht der erfahrene Pädagoge. Daß innerhalb ganz kurzer Zeit nach Erſcheinen ſchon die erſte Auflage vergriſſen war, darf für die Quali⸗ tät des Büchleins gewertet werden, das den 1 und erſt recht den ſelbſt lernenden Anfängern und Fork⸗ geſchrittenen Unentbehrliches zu jagen hat. * * Tennis.. wie ich es ſehe! Von Roderich Menzel, Es ſteht unheimlich viel in den Kapiteln dieſes Buches, — für den angehenden Tennisſpieler zuviel—, was Men⸗ el im Lauf ſeiner Turnierproxis zufammengetragen hal, oſt kein Beiſpiel, für das nicht das Spiel eines promi⸗ nenten Cracks oder ein Erlebnis des Verfaffers heran⸗ gezogen wird. Die Kapitel„Technik des Spiels“„Takllk des Spiels“ und„Höhere Mathematik“, dienen ihm nicht nur zum„fachſtmpeln“, ſondern leſen ſich durch Einbezug von Vergleichen aus anderen Gebieten, insbeſondere auch des rein Menſchlichen, nicht nur anregend, ſondern ſtellen⸗ weiſe ſogar äußerſt amüſont. Die Reihe der Aufſätze, oͤie durch reichhaltiges Bildmaterial veronſchaulicht wito, iſt durch einige unſere Tennisbildung ergänzende, oft ver⸗ blüffende Fragen angenehm unterbrochen. 0 Der Verlag Hermann Meiſter in Heidelberg (Tennis und Golf), bei dem dieſe preiswerten Broschüren erſcheinen, hat ſich mit Geſchmack um die gediegene und ſoubere Ausſtattung der Werkchen verdient gemacht, Geſchäftliche Mitteilungen * 25 Krankheiten durch— falſches Sitzen. Darauf hat kürzlich ein franzöſiſcher Arzt aufmerkſam gemacht. Er meint, daß die Nerven im Sitzfleiſch durch das Sitzen zu⸗ ſammengedrückt werden. Natürlich werden ſich die Folgen umſomehr bemerkbar machen, je weniger widerſtands fähig ein Menſch iſt. Man ſieht daraus, wie richtig es iſt, regel⸗ mäßig etwas für die Geſundheit zu tun. Das kann übrigens in recht zuverläſſiger Weiſe mit Zinſſer⸗Knoblauchſaft ge⸗ ſchehen. Geruch⸗ und geſchmacklos, aber von gleicher Wir⸗ kung ſind Zinſſer⸗Knoblauch⸗Tabletten oder Zinſſer⸗Knob⸗ lauchöl⸗Kapſeln. Wie dieſe Mittel im einzelnen wirken, erſieht man am beſten aus einer Anzeige von Dr. Zinſſer, Leipzig, in der heutigen Ausgabe unſeres Blattes. P34 Dx Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politir: Or. Walter Reinhardt Handel: Kun Ehmer Feuflleton 1. B. H. A. Meißner Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schön felder Sport und Vermiſchtes: k. V. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: l. V. Richard Schönfelder- Anzeigen und geſchüftiſche Mitteilungen: Jokobßaude, länttlich in Mannhelm- Herausgeber, Drucker und Verleger? Brucherel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1,48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rülchvonte 1 5 5 1 an ämp⸗ Box⸗ klich tliche e zus eben. rk io⸗ orf Rück⸗ Der icht land, neri⸗ nhof ngs⸗ u zu itſch⸗ für 110 das Hanauerland ſelbſt wird ſich an dieſer Veranſtal⸗ lung beteiligen; es werden auch Firmen aus allen . — Mittwoch, 24. Auguſt 1932 i Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe S Seite“ Nummer 391 — Aus Baden Rekordbeſuch der Rheinbäder 4 farlsruhe, 23. Aug. Die Rheinſtrandbäder Rappen wört, Maxau, Leopoldshafen, Neuburgweier und Au wurden binnen einer Woche von zuſammen 70000 Perſonen beſucht. In der zweiten und dritten Auguſtwoche ſind im Oberrheingebiet 15 Perſonen ertrunken, davon 8 allein im Mannheime und gehler Stromgebiet, die übrigen auf der pfälziſchen und elſäſſiſchen Seite. Nach einer Mitteilung des Habiſchen Landespolizeiamtes ſind etwa 50 Leichen von Perſonen nicht geborgen worden, die im letzten gahrzehnt das Opfer der Fluten des Rheines ge⸗ worden ſind. „Schaffen und Wirken im Hanauerland“ Kehl, 23. Aug. Unter dieſem Motto findet in gehl in der Zeit vom 24. bis einſchließlich 28. Sep⸗ lember eine große A u 8 ſtellung ſtatt. Die Stabtverwaltung Kehl hat ſich zu dieſem Zweck mit ſümtlichen Gemeinden des Hanauerlandes, mit dem Handwerk und Gewerbe, der Landwirtſchaft, der In⸗ zutrie und dem Handel zuſammengetan. Nicht nur Gegenden Deutſchlands und ſogar aus dem Elſaß herangezogen, in der Hoffnung, den Geſchäftsver⸗ lehr im badiſchen Grenzgebiet dadurch etwas zu be⸗ leben. . Schadenfeuer durch Blitzſchlag Oberhauſen, 23. Auguſt. In der Nacht auf Montag ſchlug der Blitz in den Schopf des Adolf Hörzel und zündete. In kurzer Zeit ſtand alles in hellen Flammen. Das Feuer griff auch auf die Scheune über. Beide Gebäude brannten nieder. Größere Heu⸗ und Futtervorräte, ebenſo das land⸗ wirtſchaftliche Inventar, verbrannten vollſtändig. Die Feuerwehr mußte ſich mit der Beſchränkung des Ele⸗ mentes auf den Feuerherd begnügen und die Nach⸗ hargebäude ſchützen. Schwerer Reb⸗ und Obſtſchaden durch Hagelſchlag * Lörrach, 23. Aug. Wie aus den jetzt einlaufen⸗ den Meldungen hervorgeht, hat das Gewitter, das am Sonntag abend über die hieſige Gegend nieder⸗ ging, in den umliegenden Ortſchaften und beſonders in den Weinorten großen Schaden angerichtet. So vernichtete der Hagel auf der Gemarkung Tu m⸗ tingen ſchätzungsweiſe 50 Proz. der Trauben⸗ ernte. Auch der Behang der Obſtbäume hat ſehr ge⸗ litten. Aehnlicher Schaden iſt in Haltingen, Binzen und Rümmingen zu verzeichnen. Auch hier ver⸗ wütete der Hagelſchlag größtenteils die Wein⸗ und Obſternte. Ebenſo wurde durch die zu Tal ſtürzen⸗ den Regenmaſſen an den Feld⸗ und Rebwegen er⸗ heblicher Schaden angerichtet. * Ur. Ladenburg, 23. Aug. An einer Geſell⸗ ſchaftsfahrt von Amerikanern, die über Mannheim nach Heidelberg führte, beteiligte ſich auch die Tochter einer ehemaligen Ladenburgerin, Frl. Eliſabeth Strahlmann⸗Newyork, deren Mutter ſchon über 50 Jahre in US iſt, um die Hei⸗ mat der Mutter kennen zu lernen. Frl. Strahlmann überbrachte eine Reihe Grüße aus der„„Ladenbur⸗ ger Kolonie“ und beſichtigte die Sehenswürdigkeiten. Das große deutſche Heimweh ging ſtill mit der Deutſch⸗Amerikanerin, die in zwei Jahren wieder⸗ kommen und für die große Tagung aller Laden burger im Jahre 1936 werben will im Lande von USA! * Oensbach bei Achern, 23. Aug. Auf der Ge⸗ markung Oensbach im Gewann Katzenfeld iſt auf dem Grundſtück des Wilhelm Weißer Wwe. die Reblaus feſtgeſtellt worden. Schulungswoche auf dem Heuberg Von einer Teilnehmerin an der Zuſammenkunft erhalten wir nachſtehenden Bericht. Eine pſychologiſch⸗pödagogiſche Schu⸗ lungswoche fand vom.—6. Auguſt auf dem Heuberg ſtatt. Aus allen Gauen Deutſchlands, ja von jenſeits ſeiner Grenzpfühle, waren Teilnehmer und Teilnehmerinnen zuſammengekommen. War es auch nur ein kleiner Teil deutſcher Jugenderzieher, ſo be„ten die Anweſenden doch alle ſehr, daß nicht mehr Väter, Mütter und Berufserzieher bei der Ar⸗ beitsgemeinſchaft zugegen ſein konnten. In völliger Hingabe an die ſchwere Auf⸗ gabe und in freudigſter Zuſammenarbeit wurden die ſchwierigen Fragen der Kinder⸗ und Jugenderziehung behandelt. Einen Gang durch das ganze Kindes⸗ und Jugend⸗ alter machen zu dürfen, war für alle Teilnehmer be⸗ ſonders wertvoll, zumal Redner und Rednerinnen ſo viel Gelegenheit gaben, durch perſönliche Fragen, die jedem Jugenderzieher, beſonders Vater und Mutter, am Herzen liegen, mitzuarbeiten und Gedanken und Erfahrungen auszutauſchen. Es war ein großes Er⸗ lebnis und viel Freude, zu ſehen, wie auf friedlichem Wege, in taktvoller Weiſe jeder zu Wort kommen durfte, und wie man ſich trotz verſchiedenſter Meinun⸗ 115 1 8 Richtungen gegenſeitig verſtehen und finden nnte. „Aus dem Leben für das Leben“ konnte man als Leitwort über dieſe Arbeitstagung ſetzen; denn im Vordergrund ſtanden die praktiſchen Erwägungen und Erfahrungen. Die theoretiſchen Methoden wurden nur geſtreift, da die Vortragenden alle in der praktiſchen Arbeit als Mutter, Vater oder Berufserzieher ſtanden. So durften wir aus einem unergründlichen Born ſchöpfen und nahmen dankbar alle Winke auf, die uns dieſe Menſchenfreunde gaben. Daneben durften wir wie in einer großen Familie zuſammenleben, den Tageslauf mit Gymnaſtik, die Arbeit mit frohem Singen beginnen und in der Frei⸗ zeit Wanderungen durch die Erholungs⸗ u. Heilſtätten und die Schulbetriebe des Heubergs über die blumen⸗ und vogelreiche Heide und in die nächſte prachtvolle Umgebung machen. Aus der gemeinſamen Arbeit und dem Zu⸗ ſammenleben erwuchſen Harmonie und Ar⸗ beitsfreude, die nicht allein aufs neue die hohe und ſchwere Auf⸗ gabe der Eltern und Erzieher aufwieſen, ſondern auch erleben ließen, wie notwendig es iſt, Erfahrun⸗ gen und Gedanken auszutauſchen und echten frohen Gemeinſchaftsſinn mitzuerleben. Den Leitern dieſer Tagung und dem Heuberglager, das ſo trefflich für unſere Verpflegung ſorgte, danken wir für dieſe reichen Tage in der Hoffnung, daß wir uns wieder zu ſolch froher Arbeit auf dem Heuberg zuſammen⸗ finden dürfen. Das Lörracher Stadtjubiläum Zugleich mit dem 250 jährigen Stadtjubiläum der Stadt Lörrach war das 250 jährige Beſtehen der Lörracher Schützengeſellſchaft ver⸗ bunden. Am Sonntag fanden die Jubiläumsfeiern der Schützengeſellſchaft ſtatt. Die Straßen der Stadt Lörrach waren feſtlich geſchmückt, als gachmittags 1 Uhr der Jeſtzug ſich in Bewegung ſetzte. Der Reit⸗ und Fahrverein Lörrach eröffnete den Zug, ge⸗ folgt von der Spielmannſchaft der Freiwilligen Feuerwehr und der Stadtmuſik, dahinter eine Gruppe von Feſtjungfrauen in der Vrenelitracht. Dann ſchloſſen ſich die Mitglieder der Schützengeſell⸗ ſchaft ſelbſt an, die ihre alten ehrwürdigen Fahnen von 1770, 1794 und 1856 mitgeführt hatten. Die Be⸗ zirksgruppe Lörrach vom Badiſchen Bund Deutſcher Jäger, voraus die Treiber mit ihren Hunden, dann die Feuerwehrmuſtk Haagen und verſchiedene Abord⸗ nungen von Schützengeſellſchaften der Umgebung ſchloſſen den Zug. Am Schützenhausportal begrüßte Oberſchützenmeiſter Glünkin die Schützen. Um 2 Uhr begann dann das Schießen auf den neu hergerichteten Schießplätzen. Im Pavillon wartete die Lörracher Stadtmuſik mit einem Platz⸗ konzert auf. Am Abend fand im Schützenhaus⸗ ſaal ein Feſtbankett ſtatt, das von dem Lör⸗ racher„Schützenjubiläumsmarſch 1932“ und einem Prolog„Gruß zum Schützenjubelfeſt“ eingeleitet wurde. Herr Sutter Faller entbot den Will⸗ kommensgruß und ſprach über die 250jährige Ge⸗ ſchichte des Schützenvereins. Bürgermeiſter Dr. Graſer überbrachte die Glückwünſche des Stadt⸗ rats und verband ſie mit der Hoffnung, daß die Schützengeſellſchaft weiterhin ihre Ziele und die Un⸗ abhängigkeit ihres Bürgerſinns pflegen möge. Aus dem gleichen Anlaß fanden Schwimmwett⸗ bewerbe im Lörracher Schwimmbad ſtatt. Etwa 85 Lörracher Sportler waren erſchienen, die ſich in friedlichem Wettkampf maßen und gute Leiſtungen zeigten. Aus der Pfalz Wieder pfälziſches Gemüſe im Elſaß * Bergzabern, 23. Aug. Wie das„Südpfälzer“ Tageblatt“ meldet, zogen heute früh wieder die Marktkolonnen aus der Bienwaldgegend nach Wei⸗ ßenburg zum Markt. Es ſind ſonach die Schranken zur Einfuhr von Marktwaren nach Weißenburg wie⸗ der geöffnet. Eine völlig verweſte Leiche geborgen nd. Wörth, 22. Aug. Hier wurde auf dem Rhein die völlig verweſte Leiche eines Unbekannten an⸗ geſchwemmt. Der Tote muß ſchon mehrere Wochen im Waſſer gelegen haben und dürfte nur ſchwer zu identifizieren ſein. Aus Ludwigshafen Am Montag nachmittag iſt ein 18 jähriger Schreiner aus Mundenheim beim Baden in der Großen Blies außerhalb der Badeanſtalt er⸗ trunken. Die 22 Jahre alte Katharina Geiſinger aus Ludwigshafen entwendete einem hieſigen Mann beim Stelldichein aus deſſen Brieftaſche 300 Franken. Wegen Diebſtahls wurde ſie zu drei Monaten Gefängnis abzgl. einem Monat Unterſuchungs⸗ haft verurteilt, * Speyer, 22. Aug. Heute begingen die Adam Gerardiſchen Eheleute in voller geiſtiger und kör⸗ perlicher Friſche das ſeltene Feſt der dia mante⸗ — 3 groge Tannen ur Donnerstag, den 25. Freitag, den 26. u. gamstag, d. 27, Aug. je abds. 10.30 Uhr We sie bisher noch nicht geboten wor- den sind. Der einzigartige UFA FIL M Uber das geheimnis des Eulg⸗Welblichen Rund um lie Lünhe“ ie lürhg“ Der Film der unerhörten f Rur bis einschl. Donnerstag! J Edgar Wallace's tempo: ul spannungserfüllter Meisterroman als Tonfilm Bin Standardwerk der modernen Hrlminal-Biteratur mit P. Henkels IL. Kramer nicht gefesselt zu sein!“ Fritz Rasp P. Nichſer K. Eflinger- Maria Solveg „Es ist unmöglich, von Eüar Wallace DAZU das gute Belprogramm u. dle NEUESTE FOX-TOM WOCHE! 8 wöchentlichen ununterbrochenen Ur-Kuffünrungs-Rekerd erzielte der 1. Tonflim ohne Männer „aachen in dultom' Nach dem bek. Bühnenwerk „Gestern und Heute“ Hauptdarsteller: Hertha Thiele, Dorothea Wieck Emilla Unda, Ellen Schwanneke Bine darstellerisch über- ragende, regietechnisch 5 einzigartige Filmschöp fung. Anale Eine Star-Besetzung: Beginn:.00,.15,.15,.40.00,.00,.50,.45 1 5 Erwerbslose gegen 5 en zu T CC Hans Albers 55 e eie f 85 Dagover 1 Schule K. Helm, D 6, S rel. 51077 Harry Halm 2. Mglet Abadenle Deutscher Tanzlehrer Gl. b. J. V) Henny Porien nen Mittwoch, 31. August. Emil Jannings eee u. Merste Filmstars zeigen bezaubernd. Jie man erobert, liebt und glücklich wird. Auf der Bühne: Sehrittsteller w, 1 Pfirrmann Tanz- Bismarckplatz 15. I. September. meiner amüsanten Plauderei über den lhächst dem Hauptbahnhof Unsere Hurse beginnen Donnerstag. den Unsere Schule besitzt hohe fanspädagogische Ausseichnungen vom ln- und Zuslan unstreitig führend am Plate, Allen voran! Die sehr beliebten milden Fuchstaler Nahmkäse kosten jetzt nur voll Charme, Laune, Witz und Humor 8¹³ und ist Zauber den Venus Eine Sitten geschichte uns. Zeit! fur in Machtvorstellungen Folizeil. verboten kür Jugendliche. RORV Ferienfahrten Anita Marie, Friedrichsbrücke Mittwoch, 24. Aug. Worms, Abf. 2 Uhr,.. RM Donnerst. 25. Aug. Biebrich⸗Wies bon. Abf. 7 Uhr .25 fm. Freitag 29. Auguſt Heidelberg, Abf. .45, 1. RM. Kind. die Hälfte. Karten an Bord 2 Stok. 26 Pfg. Kommen Sie noch heute ins „Butterbrödl“, R, 14 Marktplatz 9460 5 6, 23 Vorgerkauf an der Teppen- Reinigung ern. 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Der Jubilar, Kriegsteilnehmer von 1870/1, ſteht im 85. Lebensjahr. Schwere Verkehrsunfälle nd. Oggersheim, 23. Aug. Auf der Dürkheimer Landſtraße am Ortsausgange trug ſich am Sonntag abend ein Verkehrsunglück zu. Der Tagner Joh. Rahn aus Ludwigshafen durchkreuzte auf ſeinem unbeleuchteten Fahrrad die Fahrbahn eines Heidel⸗ berger Perſonenkraftwagens. Der Führer bremſte ſo ſtark, daß ſich das Auto zweimal um die eigene Achſe drehte und dann mit einem ütberholenden Kleinkraftwagen ſo wuchtig zuſammenſtieß, daß an dieſem Fahrzeug die Vorderachſe brach. Der Sachſchaden iſt erheblich. nd. Hambach, 23. Aug. Ein ſchwerer Zuſam⸗ menſtoß trug ſich im Orte zwiſchen dem Motor⸗ radfahrer Ferdinand Poh und einem Dreirad⸗ lieferwagen zu. Poh wurde dabei im Bogen von ſeinem Fahrzeug auf die Straße geſchleudert. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ver⸗ mutlich auch innere Verletzungen und mußte mit dem Sanitätswagen ſofort in das Krankenhaus Hetzelſtift verbracht werden. Beide Fahrer hatten ihre Signale überhört. Schutzvorrichtung an Weinbergſpritzen verlangt * Speyer, 23. Aug. Mehrere Unglücksfälle beim Gebrauch von Weinbergſpritzen haben den Sonder; ausſchuß des Kreistages beſchäftigt und zu folgendem Beſchluß geführt: Reichs⸗ und Staatsregierung wer⸗ den gebeten, beſchleunigt dahin zu wirken, daß im Intereſſe der landwirtſchaftlichen Unfallverhütung die Herſteller landwirtſchaftlicher Maſchinen und Ge⸗ räte ausnahmslos geſetzlich verpflichtet werden, ihre Erzeugniſſe mit hinreichenden Schutzvorrichtun⸗ gen zu verſehen und den Lieferungen gemeinver⸗ ſtändliche Gebrauchsanweiſungen beizugeben. Großfeuer :: Steinwenden, 22. Auguſt. Hier brach im An⸗ weſen des Schmiedemeiſters Stemler auf noch ungeklärte Weiſe Feuer aus. Die Nachbarhäuſer konnten gerettet werden, dagegen wurde das Stem⸗ lerſche Anweſen vernichtet. In dem Anweſen wohn⸗ ten drei Familien, die durch Ausräumen ihres Mobi⸗ liars vor größerem Schaden bewahrt blieben. Gräßliche Szene auf der Kirchweih „ Kapsweyer bei Bergzabern, 23. Aug. Am Mon⸗ tag abend ereignete ſich hier auf der Kirchweih in einer Wirtſchaft eine gräßliche Szene. Der 20jährige Arnold Vogel von hier brachte ſich während eines Gelages inmitten eines Kreiſes von Freunden plötz⸗ lich einen tiefen Meſſerſtich in die linke Bruſtſeite bei, der das Herz verletzte. Der Tod durch Ver⸗ blutung trat alsbald ein. Aerztliche Hilfe vermochte keine Rettung mehr zu bringen. Der Grund zu dieſer eigenartigen Handlung iſt hier allen ein Rätſel, zumal Vogel aus guter Familie ſtammt und An⸗ haltspunkte über etwaige Urſachen des merkwürdi⸗ gen Selbſtmordes nicht beſtehen. Die Leiche wurde auf Antrag der Staatsanwaltſchaft vorerſt beſchlag⸗ nahmt, da erſt eine Klärung darüber herbeigeführt werden muß, ob nicht der Stich vielleicht von fremder Hand geführt worden iſt. * * Speyer, 28. Auguſt. Domkapitular Geiſtl. Rat Franz Gebhardt wurde zu ſeinem 40jährigen Prieſterjubtläum von Papſt Pius XI. zum päpfſt⸗ lichen Hausprälaten ernannt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Anguſt: Mhein⸗Pegel 19, 20 22. 28. 24.[Neckar⸗Pegel] 20. el. 1191,18.040, 970.94 Schuster if.92 1,0 1,75 4,771.84 Mannbeim⸗ 11070 hl....2 4,1 3088,05.00[Jagen 16 Meran:.1465 468.614,58[Pesronm 814 0 Mannheim.823,78 3,85 8,46.86 e 22 85 Caub 232525 20 2,842.20 Köln.322,25 2,082,050 1,95 des 2. Film: Aus T einer Frau Nach der Novelle on 1. f Stephan Zweig Die schwache Stunde g Das Rechi der Frau auf Liebe Nur noch 2 Tage! inqhülun in Tonfilm mit Rich. Barthelmess —— Mur noch heute u. morgen! 2. Al Jolson Das UF A- Festprogramm! Wenn eine rausich einmal vergißt 1 ver singende den Films mit Brund Rastner T Das ist das Thema dieses spannen- Ega Brink/ Gus. Fröhlich Narr Zu dies. 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Fünf Millionen Mark war das geringſte, was man dem erfolgreichſten Kri⸗ minalſchriftſteller der Welt zuſchrieb; es fanden ſich aber auch große Blätter, die ſein Vermögen auf das Vierfache veranſchlagten. Ein paar Wochen ſpäter erſchten ein kurzer Bericht über die Teſtamentseröff⸗ nung. Es ſtellte ſich heraus, daß Wallace Aktiven im Werte von 260 000/ hinterlaſſen hatte, daneben aber auch Schulden in Höhe von 1620 000 /! Was für ein Leben muß dieſer Mann geführt haben, der über hundertfünfzig Romane, Hunderte von Kurzgeſchichten, zwanzig Theaterſtücke und einen un⸗ aufhörlichen Strom von Artikeln über alle erdenk⸗ lichen Gegenſtände veröffentlicht hat, deſſen Arbeiten — ganz abgeſehen von Film⸗ und Ueberſetzungs⸗ rechten— enorme Honorare eintrugen und der doch nicht einen roten Heller für Frau und Kinder zu⸗ rücklaſſen konnte? Darüber erhält man zum erſten⸗ mal Aufſchluß in einem Buch, das Wallaces ge⸗ treueſter Sekretär Robert Curtis ſoeben über ſeinen Meiſter veröffentlicht.(Im Verlag John Long.) Curtis führt uns geradenwegs in das palaſt⸗ artige Haus, in dem Edgar Wallace das letzte Jahr⸗ zehnt ſeines Lebens verbracht hat. Dort ſaß der Autor in ſeinem Glaskaſten— dem gläſernen Käfig, den er ſich rund um den Schreibtiſch aufgebaut hatte, um der Zugluft zu entgehen. Der Schreibtiſch war durch indirektes Scheinwerferlicht von hinten her beleuchtet. Auf dem Tiſch waren alle Apparate ver⸗ ſammelt, die jemals für die Bequemlichkeit von Schriftſtellern erfunden worden ſind. Links ſtand ein Diktaphon, in das Wallace alle ſeine Ar⸗ beiten hineindiktierte. Seit den Tagen, wo er ſich das erſte dieſer Inſtrumente auf Abzahlung kaufen mußte, hatte ſich Wallace ſo daran gewöhnt, in das ſchwarze Mikrophon hineinzuſprechen, daß er nur noch ſelten anders arbeiten konnte. Die enorme Produktivität, die Wallace viele Jahre lang zeigte, führte zu dem Gerücht, daß er einen großen Teil ſeiner Arbeiten von Gehilfen ſchreiben laſſe. Man erzählte ſich, Wallace unterhalte eine Art Nomanfabrik, in der Dutzende von anonymen Schriftſtellern und Stenotypiſtinnen nach ſeinen Angaben„Bücher am laufenden Band“ er⸗ zeugten. In Wirklichkeit hatte Wallace außer ſeinem Sekre⸗ tär Curtts, der lediglich die Diktaphonwalze„abzu⸗ tippen“ hatte, nur zeitweiſe eine einzige Gehilfin, die Mr. Curtis einen Teil der mechaniſchen Arbeit abnahm. Außerdem ſprangen im Notfalle Frau Wallace und die älteſte Tochter ein, wenn der Ab⸗ lieferungstermin gefährlich nahe heranrückte. Die ſchriftſtelleriſche Arbeit aber leiſtete Wallace ſtets allein— wenn man davon abſieht, daß Robert Curtis die zahlreichen grammatikaliſchen Fehler ausmerzen mußte. Hinter den ſchweren, ſchalldichten Plüſchvorhän⸗ gen am Portland Place ſaß der Autor im rotledernen Drehſeſſel, ſprach Stunde auf Stunde ohne Pauſe ins Diktaphon und rauchte über hundert Zigaretten am Tage aus ſeiner berühmten armlangen Spitze. Rechts ſtand auf einer Art Drehſcheibe die unvermeidliche Taſſe Tee, die jede halbe Stunde erneuert werden mußte, und ohne die er überhaupt nicht arbeiten konnte. In arbeitsreichen Perioden wurde ein beſonderer Nachtwächter angeſtellt, der das Getränk immer wieder friſch bereiten mußte. In Hollywood verließ Wallace ein ſonſt durchaus gutes Hotel, weil er dort nach neun Uhr abends keinen Tee mehr be⸗ kommen konnte; er bezog ein eigenes Haus und nahm einen Diener, der fünfundzwanzig Dollar die Woche erhielt, um die Nacht hindurch Tee auf⸗ zugießen. Neunzehn Jahre lang erſchien der Sekretär, den Wallace in einem Diktaphonbüro entdeckt hatte, jeden Morgen um neun Uhr im„Studio“ des Mei⸗ lers; und allmorgendlich war die erſte Frage, die Wallace an ihn richtete:„Wiſſen Sie etwas, Bob?“ Das„etwas“ war nicht eine Anregung für die nächſte Verbrechergeſchichte, ſondern ein Tip für das nächſte Rennen! Wallace war ein unheilbarer Spieler. Zwar verlor der Spieltiſch nach flüchtiger Probe ſeine Reize, aber die Reunbahn zog Wallace unwiderſtehlich an. Während der Flachrennſaiſon fuhr er faſt käglich zu einer der großen ſüdengliſchen Rennbahnen, um zu ſehen, wie ſein Geld verloren ging. Er hatte zeit⸗ weiſe nicht weniger als dreißig Buchmacher Eine faſchiſtiſche Partei in Amerika Walter W. Waters, amerikaniſchen VBekexranen, deren Marſch auf Waſhington an dem bewaffneten Vorgehen der amerikaniſchen Bundestruppen ſcheiterte, hat eine neue Partei gegründet, die ähnliche Ziele auſweiſt, wie ſie der Führer der die Nationalſoztaliſten verkünden. Durch die Khaki⸗Unt⸗ ſorm der Parteimitglieder iſt auch äußerlich eine gewiſſe Aehnlichkeit geſchaffen firmen, bei denen er Kredit genoß. Da er von blindem Optimismus erfüllt war, dachte er nie an die Verluſte von geſtern, ſondern nur an die rieſigen Gewinne von morgen. Tatſächlich hat Wallace Millionen auf dem Rennpla tz verloren. Ganz im Gegenſatz zu der Anſicht ſeiner Leſer, die täglich den Rennartikel im„Star“ wie einen Orakelſpruch verſchlangen, hatte Wallace lace, die ſehr ſchnell' ſchreiben konnte, war, wie immer bei ſolchen Gelegenheiten, zu Hilfe gekom⸗ men. Wallace nahm niemals fremde Hilfe in An⸗ ſpruch; das hätte bedeutet, daß man das Manuſkript auf Schreibfehler durchſehen mußte, und für ſolchen Luxus hatten wir niemals Zeit. Den ganzen Morgen klapperten die beiden Schreibmaſchinen mit einer Geſchwindigkeit, die ich Erſtes Originalbild von der Landung Pittards Die einzige Aufnahme, die unmittelbar nach dem Niedergehen von Piceards Ballon in dem oberitalieniſchen Ort Ca val lan o de Monzambano gemacht werden konnte. Man ſieht den völlig erſchöpften Stratoſphären⸗Forſcher ebenſo wie ſeinen Aſſiſtenten Coſyns vor ihrer Gondel liegen, da ſie infolge der Anſtrengungen der 12ſtündigen Fahrt und des außerordentlichen Temperaturunterſchiedes zwiſchen 55 Grad Kälte in der Stratoſphäre und 38 Grad Wärme in der oberitalieniſchen Tiefebene ziemlich erſchöpft waren. beim Wetten ausgeſprochenes Pech. Und da er, wenn die Kaſſe voll war, ohne Nachdenken Tauſende auf ein Pferd ſetzte, ſtiegen ſeine Verluſte ins Un⸗ gemeſſene. Aber es bedurfte nur eines kleinen Gewinnes, um Wallace wieder mit Hoffnung zu er⸗ füllen. Immer ſah er die Viſion großer Reich⸗ tümer vor ſich. Er nahm ſeine Typs, wo er ſie finden konnte: wenn es ging, von Renn⸗ ſtallbeſitzern oder Jockeys, aber im Notfall auch von ſeinem Chauffeur oder vom Zeitungsfungen. Kein g ſelbſt nicht für möglich gehalten hätte; und in jenen Tagen trug ich den Lorbeer der Europameiſterſchaft im Maſchinenſchreiben um die Stirne. Sämtliche Hausangeſtellten wurden eingeſpannt. Sie hatten die fertigen Seiten zu trennen, wie ſie aus der Maſchine flogen, die vier Kopien aufeinanderzu⸗ legen und zu heften. Auch unſer harthändiger Chauffeur wurde beim Wagenſchmieren unter⸗ brochen und mußte ganz gegen ſeine Neigung die dünnen Seiten trennen helfen. Wallace ſelbſt, nach Englands fahrbare Feſtungen im Manöver FF.. Oben: Eine Tankabteilung rückt in Staffelauf ſtellung vor. Unten: Tankkolonne beim Ueberqueren des Avon⸗Fluſſes auf einer Notbrücke. In England werden zur Zeit Spezial⸗Manöver abgehalten, an denen 250 Tanks teilnehmen. Die Tank⸗ waffe, die ſchon in den beiden letzten Jahren des Weltkrieges eine große Rolle ſpielte, iſt inzwiſchen außerordentlich verbeſſert worden und wird wohl dem Krieg der Zukunft, der an Furchtbarkeit alles überbieten wird, das Gepräge geben. Wunder, daß in regelmäßigen Abſtänden der Bank⸗ prokuriſt mit ſorgenvoller Miene im Studio er⸗ ſchien und eine unangenehme Tabelle aus der Taſche zog. Wallace lachte nur.„Wir müſſen eben wieder mal arbeiten“ ſagte er zu Curtis, der dieſen Kum⸗ mer allmählich gewöhnt war. Der Sekretär beſchreibt einen der periodiſchen Anfälle von Arbeitswut ſo anſchaulich, daß wir die Stelle aus dem Buch ausführlich wie⸗ dergeben möchten. Das Bankkonto war wieder ein⸗ mal überzogen, und ein amerikaniſches Magazin hatte zwanzigtauſend Mark für eine Detektiv⸗ geſchichte von hundertzwanzigtauſend Worten Länge angeboten. Das Manuſkript ſollte an einem be⸗ ſtimmten Tage in London abgeliefert werden. Fünf Tage vor dem Termin begann Wallace mit der Arbeit, und am Samstag vormittag war er mit dem Diktat fertig. Aber es mußten noch 200 Seiten aus dem Dikta⸗ phon auf die Schreibmaſchine übertragen werden. „Ich werde nie die Szene in meinem Büro an jenem Samstagnachmittag vergeſſen. Frau Wal⸗ außen hin gleichmütig, legte Hand an. Von Zeit zu Zeit warf er beſorgte Blicke auf die Armbanduhr. . Ein Droſchkenfahrer, durch das Verſprechen eines ungeheuerlichen Trinkgelds waghalſig ge⸗ worden, brachte mich genau zwei Minuten vor ein Uhr zum Verlagshaus. Ich gab das Manuſkript ab, erhielt den Scheck für tauſend Pfund und fuhr im Autobus zu Wallace zurück. „Ich werde gerade noch Zeit haben, das erſte Rennen im Alexanderpark zu ſehen“ war Edgars gelaſſener Ausſpruch, als ich ihm den Scheck übergab! * Wenn Edgar Wallace ſich damit begnügt hätte, zu ſchreiben, wäre er trotz ſeiner Wettverluſte ein Millionär geworden. Er hatte aber den Ehrgeiz, immer Neues anzufangen. Einmal kaufte er eine Zeitung, die ihm bald zu einem zweiten Lord Rothermere machen ſollte. Nach wenigen Monaten ging das Blatt ein, und Wallace mußte viele Manuſkripte verkaufen, ehe er die Verluſte einge⸗ bracht hatte. Dann wieder verſuchte er es mit 5— 2 5 3 7— einem eigenen Rennſtall, der ihm nach ſeinem un⸗ fehlbaren Syſtem ein Vermögen bringen ſollte. Von den zahlloſen Pferden, die er im Laufe der Jahre kaufte, gewann nur ein einziges ein Rennen mittlerer Bedeutung; alle anderen erwieſen ſich als Blindgänger. Auch als Theaterbeſitzer verſuchte er ſich— mit dem gleichen Mißerfolg. Bei ſeinem Tode ſtand Wallace nach jahrzehnte⸗ langem Kampf mit der Pleite endlich vor der Sa⸗ nierung. Er bekam in Hollywood ein feſtes Gehalt von zweitauſend Dollar die Woche, und wenige Stunden vor dem Ende ging ſein größter Wunſch in Erfüllung: die Filmgeſellſchaft ſandte ihm einen zuſätzlichen Kontrakt für die Ueber⸗ nahme der Regie ſeines eigenen Filmz. Er ſtand an der Schwelle des Reichtums. Am Mor⸗ gen ſeiner Erkrankung flog ein Vogel durch das Gartenfenſter ins Arbeitszimmer. Robert, der Kam⸗ merdiener, fing den Eindringling und murmelte kopfſchüttelnd:„Das bedeutet Tod im Haus“ Edgar Wallace glaubte ſtets an ſolche Zeichen. Wenige Stunden ſpäter lag er bewußtlos im Bett Sein überarbeiteter Körper konnte der Krankheit keinen Widerſtand leiſten. Das Ende kam nach zwei Tagen. Der Schrecken von Sſerra Leone In dem ausgedehnten Buſchlande von 7 Imperri, im Hinterlande des britiſchen Protek⸗ torates von Sierra Leone leben die Stämme der Mendi, der Veis und der Bullom Neger, außerordentlich abergläubiſche und rückſtändige Stämme, unter denen die furchtbare Geheim⸗ geſellſchaft der Leoparden, jene Gaißel dieſer Gegenden, ihre meiſten Anhänger beſitzt. An der Spitze dieſer Geſellſchaft ſtehen die Zauber⸗ doktoren. Sie verfertigen die Geheim⸗Amulette, an denen ſich die Mitglieder der Bruderſchaft erken⸗ nen, und ſie leiten bei den Feſten die Verteilung des Menſchenfleiſches, deſſen Genuß vor Krankheit und anderen Uebeln ſchützt, dagegen Erhöhung der geiſtigen und körperlichen Eigenſchaften bewirken ſoll. Ein Kannibalismus mit myſtiſcher Bedeutung, Das unglückliche Opfer wird mit einer Waffe getötet, welche ähnliche Eindrücke wie Leo⸗ pardenkrallen auf dem Körper hinterläßt und dieſen in grauſiger Weiſe zerfleiſcht. An der Spitze der Zauberdoktoren ſteht der„Laki“, der Ober⸗ Leopard. Er trägt bei den Geheimſitzungen einen Kopfputz aus Menſchenknochen, ſowie ein Leopardenfell. Er vollzieht auch die Aufnahme neuer Mitglieder des Geheimbundes, die teils freiwillig in die Geſellſchaft eintreten, teils zum Beitritt auf⸗ gefordert werden. Angeſichts des Terrors aber, den die Leopardengeſellſchaft in jenen Gebieten ausübt, 1 bleibt einer zum Beitritt aufgeforderten Perſon nur übrig, entweder dieſe Gegenden ſofort ganz zu verlaſſen, oder den Leoparden beizutreten, da eine Ablehnung der Aufforderung ſein Todes⸗ urteil bedeuten würde. Entweder er verſchwindet auf unerklärliche Weiſe, oder er ſtirbt an Gift, mit dem die Zauberdoktoren ebenfalls vorzüglich umzu⸗ gehen wiſſen, und unter denen das berüchtigte Bofima⸗Gißft das bekannteſte iſt. Wieviele Mordtaten dieſe Leoparden alljährlich auf ihrem Gewiſſen haben, iſt angeſichts des von ihnen ausgeübten Terrors unmöglich feſtzuſtellen. Hin und wieder kommt den Behörden einmal ein Einzelfall zur Kenntnis, wie unlängſt in Bogo die Opferung eines fünfzehnjährigen Knaben durch die Leoparden. In einem anderen Falle bot ein Häuptling Humpa Peyom ho eine ſeiner Schweſtern den Leoparden zur Opferung an. Das Angebot wurde aber abgelehnt und dafür ein Bewohner des Dorfes, namens Kananda unter gräß⸗ lichen Martern hingeſchlachtet. Auch dieſer Fall ge⸗ langte zur Kenntnis der Behörden. Humpa Peyombo wurde ſofort verhaftet und unter An⸗ klage geſtellt. Er ſchwieg wie das Grab, und auch kein anderer Dorfbewohner wollte den Engländern Auskunft über den Mord geben, nicht einmal die nächſten Verwandten des Ermordeten. Vergeblicher Kampf mit einem Fiſch Zwei erprobte engliſche Fiſcher beſtanden in der Nähe der Hafenſtadt Scarborough einen ſtun⸗ denlangen Kampf mit einem rieſigen Thun⸗ füſich, mußten ihn aber ſchließlich als verloren auſ⸗ geben. Sie ſetzten in einem Ruderboot von dem Fiſchdampfer ab, als fünf große Thunfiſche in Sicht kamen. Der größte davon, ein Exemplar von vier Meter Länge und einem mutmaßlichen Gewicht von zehn Zentnern, biß an, ſicher der größte Thun⸗ fiſch, der jemals an einem Angelhaken gefangen wor⸗ den iſt. 5 Es gelang aber nicht, ihn in das Boot zu ziehen. Vielmehr zog der Fiſch das Ruderboot hinter ſich her. Siebzehn Seemeilen legten die beiden Fiſchet auf dieſe Weiſe zurück und ſieben Stunden lang ver⸗ ſuchten ſie, den Fiſch zu halten, dann waren ſie der⸗ maßen erſchöpft, daß ſie die Beute preisgeben mußten. 5 Franzöſiſche Fliegerin bricht den Höhenweltrekord ö Die franzöſiſche Pilotin Maryſe Hilz ſtelte auf dem Militär⸗Flugplatz von Billa Cublay(Frauk⸗ 4 reich) einen neuen Höhen⸗Flug⸗Weltrekord von 10 800 ned auf. Bisher hielt den Weltrekord für Frauen die 905 rikanerin Eleanor Smith mit annähernd 9000 Mtr. Höhe zwei e von rotek⸗ e der ger, ndige i m⸗ zaißel t. An ber⸗ Uette, rken⸗ ilung nkheit g der irken tung. Waffe deo⸗ t und Spitze b er⸗ ingen ein neuer willig 8 auf⸗ „ den übt, erſon nz zu eine des⸗ zindet „ mit imzu⸗ htigte hrlich von ellen. ein o die igen deren eine g an. r ein gräß⸗ l ge⸗ umpa An⸗ auch dern l die ſſch u der tun⸗ jun⸗ auf⸗ dem Sicht vier wicht Thun⸗ wor⸗ iehen. r ſich iſchet ver⸗ der⸗ zeben den HAFTS-ZE on Mannheimer Zeitung Inferessenausdehnung Woll-Buckau Uebernahme des Kesselbaus Möller in Brackwede ik Buckau— R. Wolf Ach in Magde⸗ Mitte Juli den Keſſel⸗ und n Keſſelbaufabrik K. u. de ü Bekanntlich Fſchon früher mit dem zme der Fabrikations⸗ rette der Fir rackwede dient vor allem dazu, um die entſprechende Al ing bei Buckau— Wolf weiter auszubauen. 5 brogramm erfährt dadurch eine wertvolle Erge und Paſſiven wurden im üb ſondern lediglich die en erworben. In der i R. Wolf wird gänzung der Produktion zunächſt wohl nich: ker bemerkbar machen. je Maſchinenfabr at, wie wir bar „ Ziusfußherabſetzung der Oeſterreichiſchen National⸗ bank. Die Oeſterreich e Nationalbank ſetzte den Wech⸗ ſe ld! nt mit 2 keit von heute um 1 auf 6 v. H. und im gleichen e im Darlehusgeſchäft herab. Die Es r bleibt unverändert 7 3. 5. Die zu ihrer Maßnahme: Durch die e Erledigung des Lau⸗ N ar anner Pro 1 und durch die Er⸗ igung der beantre ahmen zum Zweck 0 alt ex⸗ rſtellung de 96 e l 6 für die e gegeben, welche ſeit län⸗ es der Mittel zur Erleichterung der wirt⸗ gleiten von Kreiſen dringlich berlangt wird. Der proz. ß beſtand ſeit dem 17. März d..; vorher, und zwar ſeit dem 13. November 1931, betrug die Bankrate 8 v. H. * Allgemeine Automobil⸗Verſicherungs⸗AG., Rüſſels⸗ heim.— Liquidation beabſichtigt. Die im Jahre 1929 von der General Motors Co. und der Adam Opel A. gegründete Geſellſchaft, deren Hauptzweck die Haft⸗ pflicht⸗ und Unfallverſicherung für Automobilkäufer iſt, ſoll ah 1. Oktober d. J. aufgelöſt werden. Eine Uebertra⸗ gung des Verſicherungsbeſtands auf eine andere Geſellſchaft kwlrd nicht erfolgen. Die Abwicklung wird von der Geſell⸗ ſchaft ſelbſt durchgeführt werden. Die Verſicherten wer⸗ ben bis zum Ablauf ihrer Police vollen Verſiche⸗ tungsſchutz erhalten. Alle Anſprüche an die Geſell⸗ ſchaft ſeien in vollem Umfange geſichert, * Wiederaufnahme der Arbeit bei der Friedrich⸗Alfred⸗ Giite, Die zur Friedr. Krupp Ach. gehörende Friebrich⸗ Alfred⸗Hütte in Rheinhauſen wird in den ſtillgelegten Ab⸗ teilungen am 1. Sept. den Betrieb für eine begrenzte Zeit wleder aufnehmen. * Die Sanierung der Deutſcher Eiſenhandel Ac, Ber⸗ Un, In Beſtätigung der bisherigen Ankündigungen wird chen gerer Zeit als ei schaftlichen Schw jetzt mitgeteilt: In der Bilanzſitzung des AR wurde be⸗ 5 ſchloſſen, der auf 23. Sept. einzuberufenden 9 vorzu⸗ 1 ſchlogen, die zur Verfügung ſtehenden 6 Mill./ Stamm⸗ aktien und 250 000/ Vorzugsaktien einzuziehen und das dann verbleibende Ag von 18 Mill./ im Ver⸗ bällnis:1 auf 9 Mill. A zuſammenzulegen. Der eus dieſer Maßnahme entſtehende Buchgewinn ſoll ver⸗ wandt werden zur Deckung des ſich nach Wertberichtigung bei den Beteiligungen ergebenden Verluſtes, ferner zu größern Sonderabſchreibungen auf Grundſtücke und Be⸗ leiligungen ſowie zur Bildung einer Sicherheitsrück⸗ ſtellung. * A. G. Sileſia, Verein chemiſcher Fabriken Ida⸗ und Marienhütte, Laaſſan bei Saarau i. Schleſ. Die Geſellſchaft ſchlägt der GV am 6. Sept. Einziehung von 6000 ¼ Aktien, die von der Rütgers wer k⸗AG unentgelt⸗ lich zur Verfügung geſtellt werden und Herabſetzung des Haun verbleibenden Aktienkapitals im Verhältnis.2 auf 1 500 000„ vor. Auf Grund des Dividendengusfalls Abel der Rütgerswerke⸗ Ac gelangt auch an die außenſtehenden Aktionäre der Sileſia für das Jahr 1931. eine Dividende nicht zur Verteilung. Da die Betriebe für Rechnung der Rütgerswerke⸗Ach arbeiten, haben auf dem Gewinn⸗ und Verluſtkonto Buchungen nur inſoweit ſtattgefunden, als ſie die Kapitalherabſetzung i. e. F. betreffen. Die Wertberichtigung auf Anlagen wird mit 59 462/ und auf Wertpapiere und Beteiligungen mit 100 588„ ausgewieſen. In der Bilanz erſcheint das Ag beteits zuſammengelegt in Höhe von 1500 000(2 256 000) l, Gläubiger ſind von 167 458/ auf 46 631/ zuſammenge⸗ ſchrumpft. Unter den Anlagen ſtehen die Grundſtiücke un. mit 281 000„ zu Buche. Die geſamten Anlagen ſtehen nur noch mit 297 538/ gegenüber 1 001 000/ i. V. zu Buche, Wertpapiere und Beteiligungen figurieren nur noch mit 135 400% gegenüber 238 947 J. Schulöner betragen 1113 684(1 188 511) l. Die deuische Außer den direkt Beteiligten iſt kaum einem größeren Freiſe der Oeffentlichkeit der Umfang und die Lage der Heutſchen Rußinduſtrie vertraut. Dies iſt ſchon deſſentwillen bedauerlich, weil 2 ihrer bedeutendſten Firmen amtliche Börſennotiz für ihre Aktien genoſſen, wovon die Aug u ſt Wegelin A G, einſtmals ein Spitzenpapier, nicht nur ihren Aktionären, ſondern auch den Gläubigern über⸗ kaſchenderweiſe und ſehr ſchmerzliche Opfer zumuten muß. Dozu wendet ſich dieſe Kölner AG ſoeben zur Vermeidung ihres Konkurſes an ihre zahlreichen Kleinaktlonäre um leue Aktienzeichnung im Mindeſtbetrag von 150 000 J, während auch bis heute noch weder der Aufſichtsrat noch as Bonkenkonſortium eine Uebernahmegarantie von neuen Aktien bzw. eine nennenswerte Umwandlung von Forderungen in Aktien übernahmen. Es iſt deswegen an⸗ gebracht, ein genaues Bild der Loge der geſamten deutſchen Rußinduſtrie zu geben. Nur ſo kann ein Aktionär, der auch das berechtigte Vertrauen in eine güte neue Verwaltung ſeiner AG vorgusſetzt, beurteilen, b die Rentabilitätsausſichten eine entſpre⸗ chende Kapitalanlage rechtfertigen. Ruß wird in Deutſchlond von ſieben Fabriken her⸗ geſtellt. Es ſind die Wegelin Ruß Ach Köln, Chemiſche Gottfried Wegelin Werke Brockgues A Niederwalluf, Keller u. Tutt J. Sch Köln⸗Zons, Hoſpeld Gmb Köln, 9. Och Köln, Andres Sohn in Oppenau(Schwarzwald) und die Hisgen Ach Worms. Die nie bedeutfamen Exportmöglichkeiten ſind heute vollkommen ausgeſchloſſen. Es bleibt alſo nur der Kampf um den engen deutſchen Morkt, der allerdings auch unter ſchärfſter Unterbietung und Preiszerſtörung vor ſich geht. Ausſchlaggebend für den dauernden Erfolg der Induſtrie it aber das Weſen ihres Produktes. Dem entſprechend iſt er ſchärfſte Konkurrent der Rußinduſtrie der amerkkaniſche Grdägsvuß, der ſich auf ſeinen natürlichen Rohſtolſ, zus Erdgas, ſtützt, und eine beſſere Forbenprägung und Haltbarkeit geſtattet. Der deutſche Ruß, heute faſt aus⸗ ließlich aus den Rohſtoffen Naphthalin und Anthrazen, ad aus Abfallprodukten des Steinkohltenteers hergeſtellt, 0 ein Delruß, dem die Qualiſäten des natürlichen Roh⸗ 6 mongeln. Die Hauptverwendungsgebiete ür Ruß liegen in der Gummifabrikotion und fanden vor Jahren mit dem Auftriebe dieſer Indu⸗ tele ſelbſt eine ſtärkere Ausdehnung. Allerdings hat der amerikaniſche Ruß dos deutſche Fabrikat ſtark verdrängt und es faſt auf die Aufgabe gls Zufatzprodukt bei der Haun ifabrikation verwieſen, ſo daß deutſcher Ruß in der Bauptſache für Drucker⸗ und Anſtreicherzwecke Verwen⸗ Au endet. Das Kölner Unternehmen hat verſucht, die dune, des amerikaniſchen Erdgas rußes zu erreichen, 5 erſt die ee vergaſt und dann verrußt 2 en. Der praktiſche Erfolg ſcheitert ſchließlich an den geſtezungskoſten im Verhältnis zum Erlöſe, da der Vor⸗ kung des natürlichen Nohſtoffes kaum auszugleichen iſt. an rechnet auch heute noch mit 100/ Selbſtkoſten je 0 Kg. dieſes amerikaniſchen Rußerſatzes, während der kerikaniſche Ruß heute franko Europa mit 40, ſe 100 . zuzüglich 7,50% Zoll angeboten bleibt. Die ameri⸗ ahiſche Konkurrenz iſt ſehr örängend. Nach den amtlichen Agaben betrug die amerikaniſche Rußeinſuhr 1 2 Der genossenschaffliche Warenhandel Deuischer Genossenschafisfag in Dorimund Die Warengenoſſenſchaften Bei den Verhandlungen der Warengenoſſenſchaften, die am Dienstagvormittag ſtattfanden, ſprach zunächſt Rechts⸗ anwalt Dr. Lang über Neuorganisation der Warengenoſſenſchaften in Verbindung mit den Fachorganiſationen des Handwerks. Der Vortragende gab eingangs einen Ueberblick!. geſchichtliche Entwicklung. Der D habe rund kaufsgenoſſenſchaften des Handwerks und 600 der Händler, ferner 26 Einkaufsgenoff haften der Kleininduſtrie und des Handels mit insgeſamt 190 000 Mitgliedern. Wenn man nach den Feſtſtellungen der Wirtſch quote oder nach der Umſatzſteuerſtatiſtik mit etwa 1,3 Million Hand⸗ werkern in Deutſchland rechnen müſſe, ſo ſeien nur 12 bis 13 v.., alſo nur ein Bruchteil in Warengenoſſenſchaften organiſtert. Aber dieſer Bruchteil dürfte trotz allem den wirtſchaftlich ſtärkern Teil des deutſchen Handwerks dar⸗ ſtellen. Denſelben Zuſtand finde man beim Einzel⸗ handel. Nach der Umſatzſteuerſtatiſtik von 1927 ſeien von rund 1 Millon Einzelhandelsbetrieben ſchätzungsweiſe 10—12 v. H. genoſſenſchaftlich organiſiert. Es zeige ſich, daß der genoſſenſchaftliche Einkauf beſonders auf ein⸗ zelnen Gebieten für die betreffenden Berufs⸗ gruppen eine große Bedeutung gewonnen habe. Das treſſe zunächſt auf das Gebiet der Kolonialwaren zu, ferner auf das Gebiet der Haus und Küchengeräte, auf Glas, Porzellan uſw. und guf einen Handwerkszweig, näm⸗ lich das Bäckerhandwerk. In dieſen Betrieben habe der genoſſenſchaftliche Einkauf eine beſonders ſtarke Verbreitung geſunde. Wenn Warengenoſſenſchaften eine ſchlechte Entwicklung genommen hätten, ſo läge dies nicht zuletzt auf perſönlichem Gebiet. Beſondere Erwähnung verdiene die Borg wirt⸗ ſchaft, ein Grundübel jeder genoſſenſchaftlichen Gemein⸗ ſchaftsarbeit. Der Kernpunkt der genoſſenſchaftlichen Waren⸗ wirtſchaft liege in der richtigen Finanzierung. Die Genoſſenſchaften bedürften ausreichender eigner Mittel in Geſtalt von Geſchäftsguthaben und Reſerven. Trotz der anderweitigen dringenden Arbeiten durch die Wirtſchaftskriſe dürfe die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Zuſam⸗ menarbeit mit den berufsſtändiſchen Organiſationen nicht nur in der Spitze, ſondern auch bei den Landesfachverbän⸗ den, bei den Handwerkskammern und Innungen zu dem Ziel einer engern fruchtbringenden Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Handwerk und Genoſſenſchaft führen. Neben der Befolgung der Grundſätze der Selbſthilfe und Selbſtverantwortungliefen die genoſſenſchaftlichen Beſtrebungen auf einen entſprechenden Einfluß auf die Wirtſchaftspolitik des Reichs hinaus. Dieſe dürfe nicht lediglich die Großbetriebe fördern, ſie müſſe vor allem ge⸗ richtet ſein auf eie Unterſtützung des gewerblichen Mittel⸗ ſtandes. Man mütſſe den genoſſenſchaftlichen Einrichtun eine ſtärkere und ernſtere Beachtung ſcheuken als bisher. Die Geſchäftsführung— das Schickſal der Warengenoſſenſchaften Als zweiter Reoͤner ſprach Dr. Paul König, Direktor des Edeka⸗Verbandes Deutſcher kaufmänniſcher Genoſſen⸗ ſchaften, Berlin, über„Die Geſchäftsführung— das Schickſal der Warengenoſſenſchafte“. Er führte u. a. aus, daß die Ereigniſſe des letzten Jahres mit einer Deutlichkeit wie nie zuvor gezeigt hätten, daß Wohl und Wehe, Erfolg und Mißerfolg in den Waren⸗ genoſſenſchaften nicht ſo ſehr von den wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen als vielmehr von den Perſöniichkeiten der Führer abhängen. Daher ſei mon auch berechtigt, von der Geſchäftsführung geradezu als von dem Schickſol der Warengenoſſenſchaften zu ſprechen. Der Edeka⸗Verband Deutſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaften, Berlin, um⸗ faſſend 430 Einkaufsgenoſſenſchaften mit etwa 30 600 Einzel⸗ mitgliedern des ſelbſtändigen Kolonial⸗ und Feinkoſthon⸗ dels, habe ſich der Löſung der Geſchäftsführerfrage mit be⸗ ſonderem Nachdruck gewidmet. An Hond von zahlreichen Beiſpielen erläuterte der Re⸗ ferent die organtſatoriſchen und betriebstechniſchen Pro⸗ bleme der Geſchäftsführerfrage, namentlich auf dem Gebiet der Finanzwirtſchaft, des Buchhaltungs⸗ und Worenweſens, der Lagerhaltung, der Erfüllung der aus der Verbandsreviſion hervorgehenden Aufgaben der Kalku⸗ lation und des kaufmänniſchen Wettbewerbs. Mit beſon⸗ derer Eindringlichkeit wurde die Frage des Geſchäftsver⸗ kehrs mit den Lieferanten behandelt. Auch der Verkehr mit den Mitgliedern ſtelle große Anforderungen an Chara ter, Weglismus und menſchliche Eigenſchaften des Ge⸗ Nuß-Indusirie Unter 1 Mill. Rm. Jahresumsaß 1931 nur noch infolge Rückganges des deutſchen Bedarfes auf 50 p. H. etwa 3765 To.(in 19830 noch 5718 To.), alſo bei dem erwähnten Pretſe von 40„ ein Einfuhr⸗ objekt von 1,5 Mill..[Die Wegelin⸗Verwaltung bezifferte irrtümlicherweiſe in der G die Einfuhr zwi⸗ ſchen 57000 To. oder 2,5 bis 3,5 Mill.„. Durch die niedrigen amerikaniſchen Gaßrußpreiſe ſind ſeit Herbſt 1931 die Preiſe von deutſchem Ruß kataſtrophal zurückgegangen. Sie liegen heute trotz der in der jüngſten⸗ Zeit eingetretenen Preisſteigerung für die Rohwaren um über 30 v. H.(die Rohwore wird hauptſächlich durch die Kokereien am Niederrhein geliefert! nur noch bei 13 bis 15/ je 100 Kg. gegenüber einem Preiſe von 60, vor 1% bis 2 Jahren. Nach zuverläſſigen Angaben muß ſomit der Geſamtjahresumſatz der deutſchen Rußinduſtrie güf noch nicht einmal 900 000% beziffert werden. Davon entfällt allein auf eine AG, die ſich die Inſolvenz von Wegelin ſtark zu Nutzen machen konnte, ein Umſatz»on etwa 600 000 4. Man weiß, daß nur wenige Firmen in der deutſchen Rußinduſtrie eine größere Bedeutung haben, während die meiſten nur ver⸗ ſchwindend geringe Umſätze mit einer verſchwindend klei⸗ nen Belegſchaft erarbeiten. Die Wegelin A fabrizierte monatlich in ihren beſten Jahren etwa 400 Tonnen bei einem Durchſchnittspreiſe von 50. Bei dem heutigen Preiſe von nur 15% je 100 Kg. und bei der letzten Kapa⸗ zitätsausnutzung von 200 Tonnen wird alſo nur ein monatlicher Umſatz von etwa 30 000/ möglich. Da die Wegelin Ac aber nach der letzten Verwaltungserklärung ihre verluſtbringende Dachvappenabteilung nicht mehr fort⸗ führen, ſondern nur noch das Rußgeſchäft betreiben will, erſcheint ſchon angeſichts der Umſatzmöglichkeſt das künftige Ack von 700 000% kaum verzinslich zu ſein. Es iſt be⸗ kannt, daß die bisherigen Intereſſenten zur Uebernahme des Betriebes mit der Firmo von Wegelin, darunter die JG Forbeninduſtrie AG, das Angebot ablehnten, do eine Rentabilität nicht möglich ſei. Tatſache iſt, daß die deutſche Rußfabrikation koum noch als ſelbſtändige Induſtrie mit den Belaſtungen einer eige⸗ nen Verwaltung und kaufmänniſchen Organiſattion, ſon⸗ dern nur nochals Nebenbetrieb in Angliederung an andere Fabrikationsabteilungen beſtehen kann. Die Zukunft von Wegelin iſt unter dieſen Umſtänden nur unter Abet lichem Otpimtsmus und großer Kraftanſtrengung ge⸗ ſichert, wobet es den Außenſtehenden immer nach ſchwer fällt, ſich ein endgültiges, abgerundetes Bild 85 machen Abgeſehen davon, doß nur unter erheblichen Opfern das durch die Inſolvenz und Stillegung des Betriebes ver⸗ lorene Abſatzgebiet bei den heutigen Tiefpreiſen nur ſchwer zurückgewonnen werden kann, ſind weſentliche Beträge der vexlangten neuen Kapitalzuführung zur Abdeckung rück⸗ ſtändiger Steuern und Zinſen während des Vergleichsver⸗ fahrens, ferner für Schadenerſatzonſprüche ausgeſchiedener Direktions mitglieder und zur Abfindung des Kommerzien⸗ rats Wellhäuſer, der die Fabrik in Kahl einbrachte, not⸗ wendig, find alſo für die verlangten neuen Betriebsmittel verloren. Da aber die Wohl nur zwiſchen Sanierung in der bekonnten Form oder in dem Konkurs bleibt, muß der Aktionär die Entſcheidung über die Zukunft des Unter⸗ nehmens ſelbſt fällen. Dr. Ho 21 eder muß jeden kennen“. Dieſer iche Grundſe be zeitloſe Geltung. Die Geſch jer Warengenoſ⸗ jtfertigten aber auch in ſozialer, recht⸗ Seite, daß die Stellung ſchäftsführers.„ alte genoſſenſchof an den erfolgre ſe in her, geſellſe und finanzieller Hir aufgebaut Das Ge fts⸗ ſüh einem guter ein Problem der f aftlichen Nachwuch⸗ Mit der Löſung des Ge⸗ falle die Zukunft des Förderung und Sicherung des ſe r mittelſtändiſchen Jug ſtehe Warengenoſſenſchaftsweſens. Geld und Währung In dem abſchließenden Referat von Profeſſor Dr. Wehrle(Techniſche Hochſchule Karlsruhe) über„Geld und Währung“ ging der Redner davon aus, daß es ſich in erſter Linie darum handle, zur Klärung der geld⸗ und währungstheoretiſchen Grundbegriffe beizutragen. Dabei wurden dieſe Fragen bewußt in ihrer Bedeutung für den gewerblichen Mittelſtand behandelt. So⸗ weit Aenderungen der Menge des Geldzeichens als Ur⸗ ſachen der Geldſchwankungen in Betracht kommen, ſei alles das zu berückſichtigen, was indirekt zu einer Vermehrung gen 00 und des Geldes im Sinne einer Vermehrung der Kaufkraft auf künſtlichem Wege führen könne. In dieſem Zu⸗ ſammenhang komme der Reglung des Scheck⸗ und Wechſel⸗ geſchäfts und darüber hinaus des Kreditgeſchäfts über⸗ haupt größte Bedeutung zu. Auch die ſogenannte Kredit⸗ erweiterung ohne Vermehrung der Geldzeichen ſei von Bedeutung, was beſonders im Hinblick auf beſtimmte Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramme zu bemerken ſei. Weiterhin wurden einige grundſätzliche Auffaſſungen über das Für und Wider der Goldwähruna behan⸗ delt, wobei auch die Frage der Golddeckung der Banknoten berührt wurde und in dieſem Zuſammenhang der Wage⸗ mannplan gegenüber den vielen Angriffen zum mindeſten als das kleinere Uebel angeſehen. Als abwegig ſei es anzuſehen, jede Gegnerſchaft der Goldwährung ohne wei⸗ teres mit„Autärkie“ zu identifizieren. Weder die „Los⸗vom⸗Gold“⸗Bewegung im allgemeinen noch ein auf nationalen Bewertungsgrundlagen aufgebautes Geld⸗ ſyſtem bedeute Autarkie. Die neueſten nordamerika⸗ niſchen Maßnahmen könnten nicht ohne weiteres zur Grundlage für eine deutſche Währungspolitik gemacht werden. Auch für Deutſchland ſei ein Ausgleich zwiſchen den Preiſen für Agrar⸗ und Induſtrieprodukte notwendig, doch ſei dieſer mit währungspolitiſchen Maßnahmen allein nicht zu erreichen. Im Schlußteil des Vortrags wurde die Nutzauwendung der Ausführungen für den gewerblichen Mittelſtand gezogen, insbeſondere für den klein⸗ gewerblichen Kredit, wobei der Frage der berufs⸗ ſtändiſchen Kreditverteilung und deren Grenzen beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet wurde. Lederschuh-Außenhandel nur 30 II. des Vorjahrsumfangs Im Juli 1932 wurden nach Deutſchland 6596 Paar Lederſchuhe eingeführt gezenüber 57 575 Paar im Juli 1931 und 38 647 Paar im Vormonat. Dies ſtellt den tiefſten Stand der Lederſchuheinfuhr in dieſem Jahre dar. Die Ausfuhr von Lederſchuhen im Jahre 1932 de⸗ trug 111 822 Paar gegenüber 388 332 Paar im Juli 1931 und 105 215 Paar im Juni. Im Juli 1932 betrug der Wer r der Leberſchuheinfuhr 84 000, der Ausfuhr 725 000„4. So⸗ nach ergab ſich im Juli 1932 ein Aktipſaldo von 641 000 4 gegenüber einem Aktivſaldo von 2 102 000„ im Juli 1931. In den erſten ſieben Monaten ds.., ſtellte ſich der Wert der Lederſchuheinfuhr auf 1 582 000 /, der Lederſchuhaus fuhr auf 6 021 000/ gegenüber 4 465 000 bzw. 19 498 000„ in demſelben Zeitabſchnitt des Vorjahres. Der Aktivſaldo in den erſten 7 Monaten des Jahres 1932 betrug 4 439 000% gegenüber 15 033 000% in dem⸗ ſelben Zeitabſchnitt des Vorjahres. * J. E. Reinecker AG., Chemnitz.— Bedeutung der Nuüſſenaufträge. Die ao. HV. genehmigte die Herab⸗ jetzung des 7,2 Mill.„ betragenden Ak. um 0,6 Mill. durch Einziehung von 367 200/ im Beſitz der Geſellſchaft Wie ist der Nheinschiffahrf zu helfen? Die Verhandlungen in Königswinfer ingeſetzte tuter nationale dienausſchuß zur Prüfung der Kriſenbekämp pläne der Rheinſchiffahrt hat ſeine Verhandli in Königswinter for etzt. Ein bei der komplizierten Materie zu erwarten erzielt worden. Dagegen kam weiter der druck, durch eine internationale Ge arbeit die dringend notwendige Sani ren. Der früher leb erörterte Plan der »künſtlichen Kleinwaſſers durch Abeichung d iſt, wie ſchon mitgeteilt wurde, aus rein re den zurückgezogen worden und war be Der im Haag 0 wie noch nicht lle zum Aus⸗ einſchafts⸗ hzufüh⸗ g eines Kähne en Grün⸗ idlungen d Erg 7 I. in Königswinter auch nicht mehr Beratungsgegenſtand. Ein gleichfalls wiederholt erwähnter Abwrackp lan, der ferner ein Projekt, das von Stillegung eines Te dings unter Aufwendung er l, ausgeht, ſind als abgelehnt zu betrachten. Von den deutſchen Reederei⸗ vertretern iſt weiter mit Nachdruck gegen Su bventio⸗ nen durch die beteiligten Regierungen bei dem Sanie⸗ rungswerk Stellung genommen worden. Von dieſer wurde ein Plan entwickelt, licher Grundlage das große Mißverhältnis zwiſchen gebot und Nachfrage beſeitigen will. Danach iſt beabſichti eine internationale Verſtändigung über Mietung von Schiffsraum zu erzielen und eine S aus eigener Kraft zu ermöglichen. Vorausſetzung für allerdings die Opferbereitſchaft aller an der 9 fahrt Beteiligten. Dieſer Vorſchlag, der bisher erſt in den Grundzügen bekannt iſt, wird paraphiert einer neuen, etwa Ende September ſtattfindenden Sitzung des internatipnalen Studienausſchuſſes gleichzeitig mit dem bet den Haager Verhandlungen ſchon erwähnten Plan von Hol⸗ ländiſcher Reedereiſeite vorgelegt werden. Verſchrottung un d 8 Rheinflotte, aller⸗ befindlicher StA. in erl. F. und weiterer 232 8 Beſitz der Geſellſchaft befindlicher Sta. gemäß K 22 Die Verwendung des Ueberſchuſſes von 215 969/ au Einziehung des erſten Aktienpoſtens ſoll AR. und Vorſtand überlaſſen bleiben, während der Buchgewinn aus der Ein⸗ ztehung des zweiten Aktienpoſtens in Höhe von 162 401 zur Bildung einer beſondern Rücklage dient. Die Zu⸗ kunft des Werks ſtehe und falle mit den Ruſſenaufträgen bzw. ſie hänge davon ab, ob es weiterhin möglich ſein werde, die Ruſſenaufträge zu finan⸗ zieren. Dieſe Finanzierung ſei nicht einfach, doch hoffe der Vorſtand, daß ſie, wie bisher, gelingen werde. n Konrad Hornſchuch AG., Unterurbach(Württemberg). Die Geſellſchaft(Baumwollſpinnerei, Zwirnerei, Weberei, Bleicheref und Ausrüſtung) weiſt für 1931 Betriebs⸗ erträgniſſe von 592 800(i. V. 451 491)/ aus. Demgegen⸗ über erforderten allgemeine Unkoſten 147 203(105 976) und Abſchreibungen 277 846(274 576) J. Kursverluſte auf eigene Aktien und Wertpapiere betragen 128 900(0) J. Unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags aus 1980 von 33 350/ ergibt ſich ein Gewinn von 72 202(i. V. 121 350) L. In der Bilanz werden bei 2,5 Mill., Aktienkapital Vor⸗ räte mit 1,20(1,25) Mill./ bewertet, Schuldner betragen 1,86(1,52) und Gläubiger 0,85(1,01) Mill.. n Ferd. Leyſteffer& Lietzmann AG, Köln. Dieſe zum Kampffmeyer ⸗Konzern gehörende Geſellſchaft hat im Geſchäftsfahr 1931 wieder ein befriedigendes Ergebnis erzielt, das wieder die Verteilung einer Divi⸗ dende geſtatten würde. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß die am 25. d. M. in Berlin ſtattfindende HV beſchließt, von der Verteilung einer Dividende wegen der unſicheren Wirtſchaftslage abzuſehen und den Ueberſchuß vorzutragen.(Im Vorjahr wurden aus 249 312 Mark Reingewinn 3 v. H. Dividende auf das 2,5 Mill. betragende Aktienkapital ausgeſchüttet.) * Hermann Wronker AG, Frankfurt a. M.— Ver⸗ gleichsverfahren eröffnet. Auf Grund des vom Gläubiger⸗ ausſchuß befürworteten Vergleichsvorſchlages der Hermann Wronker A, Frankfurt a.., wonach bekanntlich Gläu⸗ biger mit Forderungen bis zu 100„ vollbefriedigt werden und die übrigen Gläubiger unter Garantie der Dresdner Bank eine Quote von 30 v. H. erhalten ſollen, wurde ge⸗ ſtern dos Vergleichsverfahren eröffnet. ãé dddddwdddꝓꝓGꝙꝓꝓꝙßõꝙõGõãꝗã ͤðͤãydããwã/ã//ã ĩͤĩãdcßccßcGcGcccccccccccccccccccccccc( Frankfurfer Abendbörse zuversichilich Die weitere Aufwärtsbewegung zu Beginn der heutigen Newyorker Börſe hatte auch auf die Abendbörſe einen leichten Einfluß. Die Stimmung wurde etwas zu verſichtlicher, doch hielt ſich das Geſchäft in An⸗ betracht der unſicheren politiſchen Situation in engſten Grenzen. Immerhin traten gegen den Berliner Schluß meiſt Beſſerungen von 4 v. H. ein. Stärkeres Inter⸗ eſſe erhielt ſich für Aku, die nach der Abſchwächung von heute mittag um 1,75 v. H. anzogen. Am Renten⸗ markt blieben Deutſche Anleihen und Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen behauptet. Im freien Verkehr war das Geſchäft in rufſiſchen Prioritäten nicht mehr ſo lebhaft wie heute mittag, doch lagen die erhöhten Kurſe gut gehalten. Gul⸗ den⸗Ruſſen und Gold⸗Ruſſen wurden mit 0,45. 1902⸗Ruſſen mit 4,42% G. genannt. Es notierten: Neubeſttz 5,25; Altbeſitz 48,5; Schutzgebiets⸗ anleihe 3,85; Handelsges. 89 DD⸗Bank 75, Reichsbank 127; Gelſenkirchen 34,5; Harpen. 627 Salzdetfurth 172; Mannes⸗ mann 45, Oberſchleſ. Eiſen 7; Phönix 18; Rhein. Braun⸗ kohlen 178,5; Laura 12,5; Stahlv. 16,75, Aku 45. N. 45 ACG 32,5) Chem. Albert 29; JG. Chemie 125 und 115, Conti Caoutſchouc 89,75) Daimler 15; Gold u. Silber 136; Licht u. Kraft 77,75; Eßlinger Maſchinen 15,5; JG. Farben 88,25 N. 88½; do. Bonds 88,75; Geſfürel 64,75.; Goldſchmidt 23,75; Holzmann 45; Junghans 10,25; Lahmeyer 89; Metall⸗ geſellſchaft Frankfurt 32; Rütgers 36; Thür. Liefer, 55; Zellſtoff Waldhof 31,75; Reichsbahn 78, Hapag 1876; Nordd. Floyd 14,75. Börsenindices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom 15. bis 20. Auguſt im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktien kurſe(Fudex 1924⸗26= 100): Geſamt 52,85 (Vorwoche 50,99); im einzelnen Bergbau und Schwer⸗ induſtrie 54,80(52,87); Verarbeitende Induſtrie 46,78(44,72); Handel und Verkehr 61,54(60,08). Kursniveau der 6proz. feſt verzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 63,19(69,37) v..; im ein⸗ zelnen Pfandbrieſe 68,30(68,62) Kommunalobligationen 55,85(55,78); Oefentliche Anleihen 57.64(58,08); Induſtrie⸗ obligationen 57,50(56,24) v. H. Weinversfeigerung Gönnheim J. Gönnheim, 24. Aug. Im Gaſthauſe„zum Ritter“ von Emil Sorg brachten geſtern die Vereinigten Weinprodu⸗ zenten 1800 Liter 1928er, 2400 Liter 1930er und 29 550 Liter 1931er Weißweine zum öffentlichen Ausgebot. Dieſes Weinangebot fiel in eine ungünſtige Zeit, da kurz vor dem Herbſte keine größeren Weinkäufe mehr getätigt werden. Im Verlaufe der. machte ſich die ſchlechte Wirtſchaftslage auf dem Weinmarkt und die Geloͤklemme ſtark bemerkbar, denn von den 18 ausgebotenen Nummern konnten nur zwei zugeſchlagen werden. Für die meiſten Wefne wurde überhaupt nichts geboten. Der Verſteige⸗ rungsverlauf war recht ſchleppend. Für je 1000 Liter wur⸗ den bezahlt: 1928er Weißwein ohne Gebot. 1930er Weiß⸗ wein 400 Mark, zurück. 193er Weißweine: Dürkheimer Weg und Waltershöhe 390, 370. Die Gebote für die „ Weine ſchwankten zwiſchen 350 und Frankfurier Häufeaukfion * Frankfurt, 28. Aug. Für das Frankfurter Rheingau⸗ und Umgegendgefälle wurden folgende Preiſe erzielt lin Pfennig): Kuhhäute: Rote o. Kopf 30—49 Pfd. 25,75—80,75; 50—59 Pfd. 35—41; 60—79 Pfd. 3640; 80—99 Pfd. 43.—48. Ochſenhäute: Rote o. K. bis 29 Pfo. 40,75; 30—49 Pfd. 25 bis 27; 30. 59 Pfd. 32,25 39; 60—79 Pfd. 40—44; 80—99 Pfd. 3599. Rinderhäute: Rote o. K. 3049 Pfd. 88 bis 40,25; 50—59 Pfd. 35,5— 46,57 60—79 Pfö. 37,25—47,75; 80 u. in Pfd. 4446,25. Bullenhäute: Rote o. K. 30—40 fd. 24 35,25 5059 Pfd. 25— 90,5; 60—79 Pfd. 2931,57 80.99 Pfd. 24—28. Angebot: 7744 Stück Großviehhäute. Kalb⸗ felle: Rote o. K. bis 9 Pfd. 43—48; 9,1—15 Pfd. 44,7548: 35,25. Angebot: 9951 Stück Kolsfelle. o. K. bis 20 Pfd. 32. Angebot: 11 Stück Freſſerfelle. Schaf⸗ ſelle: Wollige, rote ohne Kopf, kurzwollige 1819,50. An⸗ gebote 1439 Stück Schaffelle. Tendenz: Beſuch gut, Ver⸗ kauf flott bei kleinen Aufſchlägen. Anbauflächenerhebung im Reich Vorläufige Ergebnisse Im Reichsanzeiger werden die vorläufigen Ergebniſſe der Anbauflächenerhebung im Deutſchen Reich per Ende Mat 1932 veröffentlicht. Der nachfolgende Auszug ſtellt den Ziffern des Jahres 1932 Vergleiche aus dem Jahre 1931 gegenüber. 1932 1931 Roggen 4450 12 4366 064 Weizen 2280 851 2107 225 Gerſte 1568 210 1 619 066 Hafer 3284 524.812 919 Getreide insgeſamt 12 139 191 12 037 854 Kartoffeln 2879 033 2824 145 Zuckerrüben 270 982 380 863 land wirtſchaftl. Nutzfläche insgeſamt 29 309 576 29 367 823 Unter Einſchluß der Forſten und Holzungen, Haus⸗ und Hofräume, Meerflächen, ſonſtiges Oed⸗ und Unland und Wegeland⸗Geſamtfläche 1932: 46 870 872, 1931: 46 864 764 Hektar. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. 23. Aug. Geſtern wur⸗ den folgende Preiſe notiert: Zwetſchen 810, Tomaten 2 bis 8, Birnen 10—17, Pfirſiche 1626, Aepfel—12, Reine⸗ elauden—10, Johannisbeeren—11, Bohnen—12 Pfg. Die Anfuhr betrug 380 Zentner, Abſatz und Nachfrage waren gut. * Freiusheimer Obſtgroßmarkt. 23 Aug. Heute wur⸗ den folgende Preiſe feſtgeſetzt: Zwetſchen—12, Birnen 1. Sorte 1419, 2. Sorte 813, Aepfel—12, Mirabellen 15—21, Pertrieo und Reinclauden 10—11, Tomaten 2,53, Bohnen 312. Anfuhr 580 Zentner. * Mainzer Schweinemarkt vom 23. Auguft. Auf dem Schweineſchlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 810 Schweine. Die Preiſe waren pro 50 Kg, Lebendgewicht, vollfleiſchig von ca. 120—150 Kg. Lebendgewicht 5254, von 80—4100 Kg. Lebendgewicht 4951 l. ö * Erſchwerte Zuckereinfuhr nach Belgien. Brüſſel, 23. Auguſt, Für die Einführung von Rüben⸗ und Rohr⸗ Rohzucker ſowie von raffiniertem Zucker iſt in Zukunft die Vorlage einer beſonderen Genehmigung des Wirtſchafts⸗ miniſters bzw. ſeines Vertreters notwendig. * Prämiengewährung für Verbeſſerung des Hopfens in Belgien. Bekanntlich iſt das in Belgien mit Hopfen be⸗ baute Areal in den letzten Jahren ſo ſtark zurückgegangen, daß mit einem pölligen Verſchwinden der Hopfenkultur gerechnet werden muß. Nunmehr macht das Land wirt⸗ ſchaftsminiſterium bekannt, daß aus einem Spezialfond Prämien für Hüpfen bauern bewilligt werden können, und zwar für ſolche, die einer Hopfen vereinigung angehören. Die Prämien ſollen zur Verbeſſerung und Ausdehnung des Hopfenbaues Verwendung finden. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori 25. Aug. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe wleder ſtill. Es wurden nur wenig Reiſen vergeben. Bergreiſen waren nicht am Markt. Die Frachten ſowie die Schlepplöhne ſind unverändert, g 9. Seite/ Nummer 391 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Auguſt 1983 Gestern früh verschied nach kurzer Krankheit plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Marie Schennen geb. im Alter von 47 Jahren. Mannheim(Pumpwerkstr. 25/27), den 24. August 1932 Im Namen de Custav Schennen und Lochter Beria Buß r trauernden Hinterbliebenen: Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 25. August 1932 nachmittags 2 Uhr statt. Wir erküllen hiermit die traurige Pflicht, von dem am Dienstag. den 23. August 1932, nach kurzer schwerer Krankheit unerwartet erfolgtem Ableben unserer kaufm. Angestellten und langjährigen Mitarbeiterin ben Marie Schennen geb. Kenntnis zu geben.— Die Verstorbene, die bereits im vergangenen Jahr auf eine 25jährige Tätigkeit in unseren Diensten zurückblicken konnte, hat sich in den langen Jahren ihrer Zugehörigkeit zu unserer Firma durch Zuverlässigkeit, Fleiß, Gewissenhaftigkeit und treue Pflichterfüllung die Wertschätzun Kollegen und Kolleginnen er wor ehrendes Andenken bewahren Mannheim, 23. August 1932 Direkſion u. Angesfellie der Brown, Boveri& Cie., Akfiengesellschali, Mannheim, 0 4, 8/9 13 85— Wir werden ihr stets ein Buß und Achtung ihrer Vorgesetzten, Offene Stelen Schrifil. Heimarb. Adreſſen abſchreiben aus Adreßbüchern f. bekamaten Verlag. Vitalis 18, München 13. 251 PFE Ig. Fräul. m. Kenntn. der Stenograph. und Schreibm., f. Kaſſe u. 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