932 „ Halb- rseng⸗ 3. Ulk, n aller- erialfen federn decken langen 889 ane 19 3 1 widrigen„Umbau“ des Staates mit den ſchärfſten Bezutspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waloͤhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 438, Meerfelöſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, MW Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim neue Mannheimer Seitun Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 7 0 P55 8 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 25. Auguſt 1932 143. Jahrgang— Nr. 303 Brüning verhandelt mit Straſſer ZSwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum ſind ernſthaſte Beſprechungen über Koalitionen im Reich und in Preußen im Gange Stahlhelm für Vegnadigung Der Kanzler wird um Begnadigung der Beuthener SA⸗Leute erſucht Auch Schleicher verhandelt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Aug. Die Koalitionsverhandlungen zwiſchen National⸗ ſoztaliſten und Zentrum gehen immer weiter und werden von Tag zu Tag ernſthafter. Zwar trifft es nicht zu, daß bereits geſtern offizielle Verhandlungen zwiſchen den beiden Parteien in Stuttgart ſtatt⸗ gefunden haben. Dagegen hatte Brüning am Dienstag in Konſtanz mit dem nationalſozialiſtiſchen Führer Gregor Straſſer eine Begegnung, die als Auftakt zu offiziellen Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten zu betrachten iſt. Zur ſelben Zeit hat in Berlin eine Beſprechung zwiſchen dem Reichs wehrminiſter von Schleicher und einer Anzahl von nationalſozia⸗ liſtiſchen Vertretern ſtattgefunden, die gleichfalls den Regierungsverhältniſſen im Reich und in Preußen galten. Es beſtätigt ſich alſo, daß noch kurz vor dem Zuſammentritt des Reichstags und trotz Beuthen nach zweit Seiten hin Verſuche zur Löſung der Kriſe unternommen wurden: Der eine läuft auf die Schaf⸗ fung einer parlamentariſchen Mehrheit hinaus, der andere auf die Beteiligung der Nationalſozialiſten an einem umgebildeten, nichtparlamentariſchen Kabinett. Die Ausſichten beider Verſuche ſind zweifelhaft. Während die offiziellen Verhandlungen zwiſchen Zen⸗ trum und Nationalſozialiſten hinausgeſchoben ſind, wird die unverbindliche Fühlungnahme offen⸗ har ſehr rege fortgeſetzt. Der Preſſedienſt des Zentrums macht daraus gar keinen Hehl. Er deutet an, daß„in vertraulichen Zuſammenkünften die Fäden weiter geſponnen würden“, um jene Klarheit zu ſchaffen, die notwendig iſt, um überhaupt offizielle Verhandlungen aufnehmen zu können. Es wird dann weiter die ſtarke Abhängigkeit der Ent⸗ wicklung in Preußen von der im Reich betont, und es heißt zum Schluß geheimnisvoll, daß ſich die Dinge womöglich„ſehr ſchnell entwickeln werden.“ Zentrumskonferenz in Stuttgart Tatſache iſt, daß geſtern in Stuttgart führende Per⸗ ſönlichkeiten des Zentrums, darunter auch der frühere Reichskanzler Dr. Brüning und der Geſchäftsführer des preußiſchen Zentrums, Graß, zu einer Beſpre⸗ hung mit dem Staatspräſidenten Bolz verſammelt waren, der bekanntlich bei den letzten Verhandlungen über die Regierungsumbildung beim Reichskanzler des Standpunkt des Zentrums vertreten hat. Man hat in politiſchen Kreiſen den Eindruck, daß es den Nationalſozialiſten jetzt ſeit dem Beuthener Urteil und der überaus ſtarken Oppoſitionsſtellung gegen das Kabinett Papen, in die ſie inzwiſchen gerückt ſind, weſentlich ernſter um eine Koalitionsbildung mit dem Zentrum zu tun ſei als früher. Auffallend iſt jedenfalls, daß der„Völkiſche Beobachter“ plötzlich das Gerücht über die Bildung eines Gewerkſchaftskabinetts von „Straſſer bis Leipart“ unter Duldung hoher militäriſcher Kreiſe aufgreift, das ſchon ſeit längerer Zeit herumſpukt, von der„Roten Fahne“ ans Licht gezogen, aber in politiſchen Kreiſen eigentlich nie ernſt genommen wurde. Das Münchener nationalſozialiſtiſche Organ macht darauf aufmerkſam, daß eine Mehr⸗ heitsbildung auf dieſem Wege im Reichstag möglich ſei. Uns will es freilich abwegig erſcheinen, wenn, nach⸗ dem die Regierung Brüning wegen ihrer Abhängig⸗ keit von den Sozialdemokraten geſtürzt wurde, nun ein Kabinett aus Gewerkſchaftlern unter der Füh⸗ kung des Herrn Schleicher an ihrer Statt errichtet werden ſoll. Daß andererſeits gerade das Zentrum eine Auf⸗ löſung des Reichstags vermeiden möchte, da es da⸗ hinter die Diktatur ſieht, iſt begreiflich. Die„Ger⸗ mania“ warnt denn auch heute die Regierung aufs eindringlichſte, nur ja auf dem Wege der Legalität zu bleiben. Das Berliner Zentrumsblatt wendet ſich gegen die namentlich von den Deutſchnationalen vertretene Auf⸗ laſſung, daß beim Beweis der Unfähigkeit des Reichstags zu einer Regierungsbildung die Staats⸗ gewalt ohne weiteres auf den Reichspräſidenten über⸗ gehen müßte, der für eine längere Zeit mit dem Bräſtdialkabtnett weiterregteren würde. Die„Ger⸗ mania“ führt gegen den Plan, dann nach Aenderung des Wahlrechts die Wahlen zur Nationalverſamm⸗ ung auszuſchreiben, die„Unverletzlichkeit der von der Reichsregierung beſchworenen Verfaſſung“ ins eld und erklärt, daß das Zentrum unter keinen Uunſtänden bereit ſei, widerſtandslos eine Verfaſ⸗ ſungsänderung hinzunehmen.„Die Zentrumspartei und andere große Gruppen des Volkes würden leden Verſuch zu einem in den Methoden verfaſſungs⸗ itteln bekämpfen.“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros N n— Berlin, 25. Aug. Der Stahlhelm hat ſich mit einem Schrei⸗ ben an den Reichskanzler mit der Bitte ge⸗ wandt, die durch das Beuthener Urteil über fünf An⸗ gehörige der SA verhängte Todesſtrafe auf dem Gnadenwege von den Verurteilten abzuwenden. Ein weiteres Gnadengeſuch hat der Königin Luiſe⸗ Bund an den Reichspräſidenten gerichtet. Neue Demonſtrationen in Beuthen Meldung des Wolff⸗Büros — Beuthen, 25. Aug. Von nationalſozialiſtiſcher Seite wurde geſtern abend durch ein Extrablatt angekündigt, daß die fünf zum Tode verurteilten SA⸗ und SsS⸗Leute aus dem Beuthener Gerichtsgefäugnis nach der Strafan⸗ ſtalt in Groß⸗Strelitz überführt würden. Darauf hatte ſich in den Straßen von Beuthen eine größere Menge von Nationalſozia⸗ liſten in Uniform in geſchloſſenen Formationen angeſammelt und zog unter Abſingung des Horſt Weſſel⸗Liedes durch die Straßen in die Nähe des Strafgerichtsgefängniſſes. Dabei wurden mehrere Schaufenſterſcheiben zertrümmert. Die Polizei war wiederum in verſtärkter Alarmbereitſchaft und mit Stahlhelmen, Karabinern und Maſchinenpiſtolen aus⸗ gerüſtet. 5 Um 28 Uhr teilte die Politzeipreſſeſtelle mit, daß ein Abtransport der fünf zum Tode Verurtei⸗ ten bis zur Entſcheidung über die Frage der Begna⸗ digung nicht ſtattfinde. Schließlich räumte die Polizei unter Anwendung des Gummiknüppels und mit vorgehaltenen Karabinern, ohne jedoch zu ſchießen, den Kaiſer Franz Joſef⸗Platz, in der un⸗ mittelbaren Nähe des Strafgerichtsgefängniſſes und die Bahnhofſtraße in der Nähe des SA⸗Heimes. Während der Demonſtrationen wurden im ſozial⸗ demokratiſchen Volkshaus 16 Fenſterſcheiben einge⸗ worfen, die Schaukäſten der„Oberſchleſiſchen Volks⸗ ſtimme“, Fenſter und Schaufenſter in einigen jüdiſchen Läden. Ein Arbeiter zertrümmerte eine Scheibe eines Bekleidungsgeſchäfts und wollte plündern. Er wurde feſtgenommen. Einige Arbeitsloſe verſuchten ebenfalls ein jüdiſches Abzahlungsgeſchäft zu plün⸗ dern. Sie wurden jedoch von uniformier⸗ ten Nationalſozialiſten daran gehin⸗ dert und der Polizei übergeben. nacht war die Ruhe wieder hergeſtellt, nachdem den SA⸗ Formationen, unter denen ſich auch Breslauer Gruppen befanden, bekannt geworden war, daß ein Abtransport der zum Tode Verurteilten vorerſt nicht 3 Insgeſamt acht Perſonen wurden ver⸗ aftet. Zwei Polizeiverordnungen des Oberpräſidenten Der Oberpräſident von Oberſchleſien hat zwei Polizeiverordnungen erlaſſen die ſofort in Kraft treten. In der erſten Verordnung wird jede Beförderung von Perſonen zu politi⸗ ſchen Zwecken mit Laſtkraftwagen ver⸗ boten. Ausnahmen können nur durch die zuſtän⸗ 17 Polizeipräſidenten oder Landräte erteilt wer⸗ en. In der zweiten Verordnung wird für das Ge⸗ biet um das Strafgericht in Beuthen jede Anſammlung oder Zuſammenrottung von Einzelperſonen und Gruppen auf den Stra⸗ ßen verboten. Auch das Befahren des genann⸗ ten Stadtbezirks mit Laſtwagen zur Perſonen⸗ beförderung wird verboten. Im übrigen bleiben die Beſtimmungen der bisherigen Notverordnungen über Demonſtrations⸗ und Umzugs nverbote ſelbſt⸗ verſtändlich unberührt. Anterſuchungsausſchuß in Beuthen Meldung des Wolffbürbds — Berlin, 25. Aug. Der Vorſitzende des Rechtspflege⸗Unter⸗ ſu ch ungs⸗Ausſchuſſes des Abg. Dr. Freisler(NS), hat den Ausſchuß für den 2. und 3. September nach Beuthen ein bie⸗ rufen, wo ſich der Ausſchuß an Ort und Stelle mit den Todesurteilen gegen die fünf National⸗ ſozialiſten befaſſen ſoll. Die erforderliche Genehmi⸗ gung des Landtagspräſidenten wurde bereits er⸗ teilt. Neue Prozeſſe vor Sondergerichten Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 25. Aug. Das erſte Urteil des Berliner Sonder⸗ gerichts lautete gegen den Kommuniſten Schmidtke auf 10 Jahre Zuchthaus, der bei einem Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Kommunisten und Nationalſozialiſten auf die einſchreitende Polizei geſchoſſen hatte. Nach der Urteilsbegründung erlitt Schmidtke, als ſeine Mutter an die Anklagebank herantrat, um ſich ſchluchzend von ihm zu verabſchieden, einen hoch⸗ gradigen Erßpegungsanfall. Er wollte ſich nicht ab⸗ führen laſſen, ſo daß ihn vier Juſtizwachtmeiſter mit Gewalt abführen mußten. Gefängnis für Reichsbannermann Meldung des Wolffbüros — Eſſen, 25. Aug. Das neugebildete Sondergericht trat zu feiner erſten Sitzung zuſammen. Es lag ihm eine Ausſchreitung vor, die ſich am 1. Auguſt nach der Reichstagswahl in Hattingen zugetragen hat. Ein zwanzig Jahre alter Maſchiniſt und Reichs⸗ bannermann hatte im Verlauf eines Streits einen Revolver gezogen und auf einen Nationalſozialiſten einen Schuß abgegeben, der fehlging. Das Sonder⸗ gericht verurteilte den Angeklagten wegen verſuchten Totſchlags und Waffenvergehens zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis. i a Ein Schwurgerichtsurteil Meldung des Wolff⸗ Büros N — Kiel, 25. Aug. Nach mehrtägiger Verhandlung verurteilte das hieſige Schwurgericht den der KPD angehören⸗ den Arbeiter Weißig aus Neumünſter, der am 11. November vorigen Jahres bei einem politiſchen Zuſammenſtoß den Nationalſozialiſten Martens aus Bordesholm durch ſowie den praktiſchen Arzt Dr. Müller und den Bank⸗ hbeamten Begemann aus Neumünſter ſchwer ver⸗ einen Piſtolenſchuß getötet letzt hatte, wegen ſchweren Landfriedensbruches, vollendeten Totſchlags und verſuchten Totſchlages in zwei Fällen zu 15 Jahren Zuchthaus.— Die Tat fiel noch nicht unter die Terror⸗Notverordnung. Der„Angriff“ verboten Meldung des Wolffbüros — Berlin, 25. Auguſt. Wie der Berliner Polizeipräſident mitteilt, iſt das nationalſozialiſtiſche Berliner Organ„Der An⸗ griff“ wegen Beſchimpfung und böswilliger Ver⸗ ächtlichmachung des Herrn Reichskanzlers in der Mittwoch⸗Nummer und wegen Anreizung zum Un⸗ gehorſam und zur Auflehnung gegen die Staats⸗ gewalt in den beiden letzten Nummern mit ſofor⸗ tiger Wirkung bis einſchließlich 31. Auguſt d. J. nerboten worden. Im„Angriff“ wurde in polemiſcher Form behaup⸗ tet, daß Reichskanzler von Papen und Reichs⸗ wehrminiſter v. Schleicher einige Stunden nach dem Beuthener Urteil der Premierenaufführung eines Berliner Operettentheaters beigewohnt hätten. An amtlicher Stelle wird Wert gelegt auf die Feſt⸗ ſtellung, daß weder der Reichskanzler noch der Reichswehrminiſter in dieſen Tagen überhaupt im Theater geweſen ſind. f Zechenwärter gegen Zettelverteiler Meldung des Wolffbüros — Dortmund, 25. Auguſt. Vor dem Eingang der Zeche Zollern 2 in Dortmund⸗Bövinghauſen kam es geſtern nachmittag zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zechen⸗ wärter und drei kommuniſtiſchen Flugblattvertei⸗ lern. Der Zechenwärter Dirkel wollte die Zettel⸗ verteiler von dem Gelände der Zeche verweiſen, wurde von ihnen aber mit Stockſchlägen mißhandelt. In einer Vedrängnis zog Dirkel einen Revolver und ſchoß einem Gegner eine Kugel in den Bauch. Der Schwerverletzte wurde ſofort ins Krankenhaus eingeliefert. Er ſchwebt in Lebensgefahr. Der ange⸗ fallene Wärter hat durch die Stockſchläge ebenfalls erhebliche Verletzungen davongetragen. Gegen Mitter⸗ Preußenlandtags ſieht man ſaftige Schinken, tionalgetränk und Mineralwaſſer, Leningrad gekleidete Menſchen. Leningrad und Moskau (Von unſerem nach der Sowjetunion entſandten Sonderberichterſtatter) I Moskau, Mitte Auguſt. Wer die alte Hauptſtadt des ruſſiſchen Reiches Petersburg noch aus der Vorkriegszeit her kennt, dieſe Stadt, die in ihrer weſtlichen Strenge und Fremoͤheit, in ihrer bis ins letzte durchdachten planvollen Anlage und ihrem nichtruſſiſchen, kalten, aller Farbenfreudigkeit abholden granitenen Prunk nur an dieſem weſtlichſten Punkt des Landes denkbar war, der ſteht zunächſt tief erſchüttert und vor allem unter dem Eindruck ihres Niedergangs. Nirgends in ganz Rußland ſieht man ſo viele baufällige Häuſer, ſolche troſtloſe Faſſaden, ſo zahlreiche zer⸗ brochene oder fehlende Fenſterſcheiben wie in Lenin⸗ grad. Der berühmte Newſki⸗Proſpekt, heute Proſpekt des 25. Oktober, iſt nachts finſter. Straßen⸗ verkehr und Straßenbeleuchtung ſind minimal. Die drei„Ausländerhotels“ der Stadt,„Aſtoria“, „Europe“ und das Oktober⸗Hotel, d. h. die drei Hotels, in denen Ausländer vorwiegend unterge⸗ bracht werden, bieten, ebenſo wie in Moskau, durch⸗ aus angemeſſene Unterkunft, wenn man von ge⸗ wiſſen„Mitbewohnern“ abſieht, deren Anweſenheit man leider überall in ganz Rußland feſtſtellt. Alle Hotels ſind indeſſen in ihrem vielfach ſtark abgenutz⸗ ten Prunk im Stile der Gründerzeit außerordent⸗ lich ungemütlich. Es iſt ein erſtes Zeichen für die großen Ernährungsſchwierigkeiten in Rußland, daß nicht einmal das Eſſen in den Ausländerhotels gut und ſchmackhaft iſt. In Lenin⸗ grad war es ausgeſprochen ſchlecht, in Moskau an⸗ nehmbar, aber auch dort weſentlich ſchlechter als bei⸗ ſpielsweiſe in einem„bürgerlichen“ Reſtaurant in Berlin und überdies ſehr teuer. Das Studium der Schaufenſterauslagen gehört zu den lehrreichſten Beſchäftigungen jedes ausländiſchen Beſuchers. Sehr viele Leningrader Läden ſind im Gegenſatz zu denen in Moskau geſchloſſen, die Schau⸗ fenſter und die Auslagen, die in der neuen Haupt⸗ ſtadt faſt durchweg ſauber gehalten werden, ſind in Leningrad wenig anſprechend. Auch neue Hüte, Klei⸗ dung und dergleichen erwecken daher den Eindruck von Altkleidungsſtücken. Außerordentlich viel Buch⸗ handlungen, in denen allerdings ausnahmslos nur techniſche Werke und wirtſchaftspolitiſche Literatur zu ſehen iſt. Die Warenpreiſe ſind ſehr hoch. Stau⸗ nend bleibt man vor den Ausländer⸗Läden in Leningrad ſtehen. In den Auslagen dieſer Läden goldbraune Würſtchen, Edelobſt, die alle nur einen Fehler haben: ſie ſind aus Holz und im Laden ſelbſt ſind ſie auch nicht zu haben. Ueberraſchend wirkt auch eine Gasmaske, die — wer weiß, zu welchem Zweck— am Newſkiproſpekt in einem ſolchen Ausländerladen unter allen Waren im Schaufenſter paradiert. 5 Die Käuferſchlangen vor den Läden beherrſchen in Leningrad das Stadtbild. Ende Juli hatten ſich die Brotſchwierinkeiten verſchärft, ſodaß ſygar vor den geſchloſſenen Verteilungsſtellen der einzelnen Betriebe die mit einer feſtbegrenzten Käuferzahl rechnen können, die„Schlangen“ immer länger wurden. Man ſieht zahlreiche Straßenkioske, in denen Kwaß, das limonadenartige ruſſiſche Na⸗ ſeltener Bier, verkauft wird. Auch hier warten die Menſchen ge⸗ duldig in langen Reihe auf einen Trunk. Lange Schlangen ſtehen auch vor den Verkaufsſtellen von Wodka, wenn man an ihnen nicht, wie häufig das Plakat ſieht„Wodka ausverkauft!“ Vielfach ſieht man auch zahlreiche Wartende vor den Arbeiter⸗ ſpeiſehallen, da dieſe nicht geräumig genug ſind, um alle ihnen„angeſchloſſenen“ Arbeiter gleichzeitig zu verpflegen. Ich weiß nicht, ob die böſen Zungen in Rußland recht haben, daß das Schlangeſtehen im Sowjetſtaat zu einer„Pfychoſe“ geworden iſt und daß Vorübergehende, ſobald ſie eine„Schlange“ ſehen, ſich ſofort ebenfalls anſtellen, ohne zu wiſſen, was gerade in dieſem betreffenden Falle zum Ver⸗ kauf gelangt. Eins ſteht jedenfalls feſt: das Schlangeſtehen iſt den Ruſſen in Fleiſch und Blut übergegangen. Nach zwölf Stunden Eiſenbahnfahrt iſt man in Moskau und iſt wieder tief beeindruckt, diesmal von dem gewaltigen Unterſchied Bild dieſer Städte. in dem äußeren Auffallend viele gut aſphaltierte Straßen, ſtärkſter Verkehr, ſaubere Läden, ärmlich, aber weitaus beſſer als in Man ſpürt überall, daß Moskau, dieſe„gute Stube“ des Sowfetſtaates, Sitz der Regierung, Zentrale dieſes gewaltigen Lan⸗ des, das Hirn dieſes großen Volkskörpers iſt. Die Zahl der neuen, zum Teil ſehr ſchönen amtlichen Gebäude(das große Poſtamt auf der Twerskafa, das neue Gebäude der G. P. U. uſw.) iſt im Vergleich zu Leningrad außerordentlich groß. Der Park für Kultur und Erholung, angelegt auf einem alten Schuttabladeplatz, am Ufer der Moskwa, ge⸗ 988 deutlicher ſpürbar als hier. Petersburg, war immer ein Fremökörper im ruſſi⸗ feltſames Glitzern und Flimmern kommt von den Tropfſteinen und den felſigen Wänden der Grotte, an 2. Seite/ Nummer 393 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe —Donunerstag, 5. Au güſt 1092 hört zu den inkereſſanteſten Sehenswürdigkeiten der Sowjethauptſtadt. Abends iſt dieſer Park ſchwarz von Menſchen, die unter den Klängen mehrerer Rot⸗ armiſtenkapellen promenieren und von den Bänken am Flußufer die zahlloſen kleinen Ruderboote be⸗ trachten, die jedes mit Lampions und Laternen aus⸗ gerüſtet, den Fluß bevölkern. In zahlreichen Pavil⸗ Ions werden ähnliche Vergnügungen geboten, wie im Berliner Lunapark, Die Allee det Sturm arbeiter erinnert an die Berliner Siegesallee: eine lange Reihe von ſchwarzen Gipsbüſten beſonders verdtenter Arbeiter, Arbeiterinnen und Ingenieure ſoll die Promentierenden zum Nacheifern aufeuern. Auch die Rote Armee, die G. P. U. und die einzelnen großen Gewerkſchaftsverbände verfügen über ähn⸗ liche eigene Parks und Stadien, in denen ſehr eifrig alle Sportarten, ſogar der ariſtokratiſche Tennissport, betrieben werden, Moskau iſt nicht nur der Inbegriff des Lebens gegenüber der ſterbenden alten Hauptſtadt, ſondern auch trotz ſeines mittelalterlich„echtruſſiſchen“ Charakters, trotz ſeiner„vierzigmal vierzig“ Kirchen, trotz der Trutzbauten der Moskauer Zaren auf das eugſte mit dem neuen Regime verwachſen. Nirgends wird der ſpezifiſch ruſſiſche Charakter dieſes Regimes Leningrad, das alte ſchen Reiche: auch die Zaren ließen ſich in Mos kan krönen. Die Rückkehr nach Moskau, die die Sowjet⸗ regierung vollzog, iſt von ſymbolhafter Bedeutung, ſte war nicht nur endgültige Abkehr vom Alten, ſon⸗ dern auch Beſitzergreifung vom Herzen des Landes. Trendelenburgs Rücktritt Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. Aug. ö Der vielfach gehegten Auffaſſung, daß Staats⸗ ſekretär Trendelenburgs Rücktritt mit Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und dem Reichswirtſchaftsminiſter und zwar wegen der prin⸗ zlpiellen Führung der Wirtſchaftspolitik zuſammen⸗ Hänge, tritt der„Berliner Börſen⸗Conrier“ in offen⸗ har von Miniſter Warmbold ſelbſt inſpirierten Ausführungen entgegen.„Der Reichswirtſchafts⸗ Afniſter“, ſo heißt es u..,„vertritt nach wie vor mit aller Entſchiedenheit den privatwirtſchaftlichen Stand⸗ punkt. Er wünſcht natürlich eine planmäßig geführte Wirtſchaftspolttik, aber durchaus nicht eine„Planwirtschaft“, wie ſie als Allheilmittel angeprieſen worden iſt. In den Grundauffaſſungen beſteht alſo zwiſchen dem Mi⸗ miſter und dem bisherigen Staatsſekretär keine prin⸗ zipielle Berſchiedenheit, wohl aber entſtanden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über die zu wählenden Me⸗ thoben und über das einzuſchlagende Tempo. Ein Kurswechſel alſo mit einſeitiger Bevor⸗ zugung land wirtſchaftlicher Intereſſen liegt keineswegs in ſeiner Abſicht. Er wird ſein Programm in den nächſten Tagen in den Grundzügen bekannt geben“. Man darf auf dieſe Rede Warmbolds umſo ge⸗ ſpannter ſein, als die Gerüchte, daß gewiſſe autar⸗ kiſche Ideen in der Regierung Wurzel ge⸗ ſchlagen haben, allen Beſchwichtigungen zum Trotz nicht verſtummen wollen. Bemerkenswert iſt übri⸗ gens, mit welcher betonten Schärfe ſich der Reichs⸗ bankpräſident Luther ſoeben erſt gegen die unheil⸗ wolle Idee einer Planwirtſchaft ausgeſprochen hat Agrarkonferenz in Warſchau Meldung bes Wolffbüros — Warſchau, 25. Auguſt, In Warſchau ift die neue Tagung des ſtänbi⸗ gen wirtſchaftlichen Studienkomitees der Agrar⸗ ſtaaten Mittel⸗ und Oſteuropas eröffnet worben. Auf der Konferenz ſind vertreten die Tſchechoſlowaket, Ungarn, Sudſlawien, Rumänien, Polen; Lettland und Eſtlaud. Die polniſche Dele ga⸗ tion iſt unverzüglich mit einer Reihe pofitiver Vorſchläge hervorgetreten, die nicht mehr wie auf den früheren Agrarkonferenzen, Zugeſtändniſſe in erſter Linie von Deutſchland, ſondern von den weſt⸗ euxopäiſchen Gläubigerländern der Konferenzſtaaten verlangen. Bei König Ludwig U. von Bayern Wir veröffentlichen nachſtehend eine ſehr in⸗ tereſſante Darſtellung der Audienz des berühmten Baritoniſten Theobor Reichmann bet dem unglücklichen König Ludwig II. von Bayern in dem Märchenſchloß Linderhof bei München. Der Abſchuitt iſt dem im September ds. Js. im Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig, erſchei⸗ nenden Werk„Amfortas“, Roman eines San⸗ gesfürſten von Th. W. Elbertzhagen, entnommen. Reichmann reckt ſich auf und bekämpft das letzte Zaudern. Plötzlicher Fatalismus kommt ihm zu ilfe, Durch eine Pforte tritt er in eine kleine rotte ein, die aus unſichtbaren Quellen den Raum in rubinrotes Licht taucht. Vorſichtig umherſpähend, geht er weiter, um rechtzeitig den vielleicht irgendwo ſicenden König zu erblicken. Aber alles iſt ſtill, reg⸗ 10s. Dann ſteht er am Eingang einer neuen großen Grotte, die in tiefblauem Licht ſchimmert. Von der Decke hängen rieſige Tropfſteingebilde herab wie lange Finger, die auf einen ſchimmernden, leichtbeweg⸗ ten Teich herabweiſen, auf dem zwei ſchneeweiße Schwäne langſam und lauklos dahingleiten. Ein nen ſich da und dort rote Korallengebilde empor⸗ ranken. Feierlichkeit und atemloſe Stille umgeben den Staunenden. Plötzlich aber zuckt er zufſammen. Drüben am Rande des kleinen azurblauen Teiches fitzt in einem oldenen Muſchelkahn die hohe Geſtalt des in Ge⸗ danken verſunkenen Königs. Ueber einem matt⸗ blauen Seidengewand trägt er einen lapisblauen Samtmantel, in den goldene franzöſtſche Lilien ein⸗ gewirkt ſind. Ratlos blickt Reichmann zu der Märchenerſchei⸗ nung hinüber. Soll er um das Waſſer herum dork ingehen, leiſe, oder ſoll er ſich bemerkhar machen, rechen, den König anreden? Eine rafende Ver⸗ weiflung überfällt ihn. Dann aber rafft er ſich zu⸗ ammen. Bis jetzt hat er das Richtige geraten. Er wird auch weiter ganz nach ſeiner Eingebung handeln. Audienz im Schloß Linderhof Schwierigkeiten im engliſchen Kabinelt Die Auswirkungen Oltawas auf den engliſchen Lebensmittelmarkt Drahtung un. Londoner Vertreters London, 25. Aug. Die engliſchen Delegierten von Ottawa werden morgen in Southampton landen. Sie wer⸗ den mit großer Feierlichkeit empfangen werden. Ob⸗ wohl die Ergebniſſe ihrer Arbeiten in Ottawa nicht gerade als Triumph angeſehen werden können, iſt doch ein großer Teil der engliſchen Oeffentlichkeit recht zufrieden mit dem Geleiſteten. Für Samstag vormittag iſt eine beſondere Sttzung des Kabi⸗ nett einberufen worden, ein unerhörter Vorfall in der politiſchen Geſchichte Englands, die vor der Heiligkeit des Weekendes noch immer Halt gemacht hatte. Der Zweck der Kabinettsſitzung, zu der Mac⸗ donald und verſchiedene andere Miniſter eigens von Schottland nach der Hauptſtadt fliegen werden, ift zunüchſt die perſönliche Berichterſtattung der Dele⸗ glerlen. Die Regierung muß ſich ferner darüber klar werden, in welcher Form ſie die zahlreichen Ge⸗ ſetzes änderungen burchführen will, die nach dem Ab⸗ kommen mit den Reichsländern nötig geworden ſind. Die neuen Zölle und Einfuhrbeſchränkungen können wohl kaum ohne Zuſtimmung des Parla⸗ ments eingeführt werden, das bis zum 27. Oktober vertagt iſt. Es wird vielfach für eine frühere Einberufung des Unterhauſes Stimmung gemacht. Namentlich die Oppoſition verlangt Ge⸗ legenheit, ihrem Widerſtand gegen dis Vertene⸗ rung des engliſchen Lebensmittel- marktes auch parlamentariſch Gehör zu ver⸗ ſchaffen. Die führenden Miniſter ſcheinen aber wenig Luſt zu haben, ihren wohlverdienten Urlaub früher als nötig zu unterbrechen. Daneben gehen wieder einmal Kriſengerüchte um. Es iſt allerdings ſchwer zu begreifen, wie die liberalen Mitglieder des nationalen Kabinetts die neue Wendung der engliſchen Handelspolitik mit⸗ machen können, ohne die geſamte politiſche Ver⸗ gangenheit zu verleugnen. Die liberalen Zeitungen und die Parteigruppen im Lande werden unruhig und fordern Rechenſchaft von ihren Miniſtern. Wahrſcheinlich ſind im Innern des Kabinetts bereits Gewiſſenskämpfe im Gange. In dieſem Zuſammenhang dürfte ein ausgedehntes Tele⸗ phongeſpräch ſtehen, das Macdonald geſtern von Loſſiemouth aus mit den auf hoher See befindlichen Ottawa⸗Delegierten hatte. Bisher hat ſich aber noch fedes Mal kn ähnlichen Situationen gezeigt, daß der Zuſammenhang der Koalition ſtärker iſt als die politiſchen Kräfte, die ſie von Zeit zu Zeit zu ſprengen drohen. „Kriegszuſtand“ an Frankreichs Ostgrenze Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris. 25 Auguſt. Die kombinjerten Luft⸗ und Landmanöver in den franzöſiſchen Oſtdepartements ſind in vollem Gange. Der Generalinſpektor der Luftabwehrwaffen, Marſchall Pétain, hielt ſich geſtern in der Manbvergegend auf und beſichtigte eingehend die Verteidigungsanlagen. Die Manöver⸗ berichterſtatter teilen ihren Leſern mit, daß es be⸗ ſonders in der Gegend um Metz den Abwehrappa⸗ raten, den Abwehrbatterien und den Jagdflugzeugen ſchnell gelungen ſei, die von den Scheinwerfern er⸗ faßten gegneriſchen Bombenflieger niederzukämpfen. Nur wenigen ſoll es gelungen ſein, die Abwehrlinie zu durchbrechen. Für den heutigen Donnerstag iſt eine all⸗ gemeine Alarmierung der Zivilbevölkerung vorgeſehen. Den Einwohnern von fünf De⸗ partements in der Manöverzone wurden durch Zettelabwurf aus Flugzengen Verhaltungs⸗ maßtegeln erteilt. Auf den Bahnhöfen von Metz, Verdun und Reims finden umfangreiche Truppen ver ladun⸗ gen ſtatt, um Erfahrungen zu ſammeln, inwieweit dieſer Vorgang durch Bombenabwurf geſtört werden kunn Die nakionaliſtiſchen Blätter der Manöver gegend ſtellen ſich in den Dienſt der Militärs und veröffentlichen in breiten Ueherſchriften die Befehle, in allen Privatwohnungen die Lichter zu löſchen urid die Automobile abzublenden. Den Elektrizitätsunter⸗ nehmungen wird aufgetragen, den Strom zu unter⸗ brechen. Die organiſterte Arbefterſchaft der Gas⸗ und Elektrizitätsgeſellſchaften von Reims hat gegen dieſes Verfahren proteſtiert und beſchloſ⸗ ſen, ſich nicht an den Uebungen zu beteiltgen. Auch das Eiſenbahnperſonal ſoll ſich weigern, dem einet Mobilmachung gleichenden Befehl zu gehorchen. Die Militärluftſchiffahrt in bei den geſtrigen Manövern von einer Kataſtrophe betroffen worden, die zwei i das Leben koſtete. Zwei Flugzeuge ſchickten ſich an, in der Gegend von Chartre zu landen. Während der eine Apparat glück⸗ lich auf den Boden kam, fing der andere aus noch Raſch kritt er hinter einen Felſen, der ihn dem Blicke des Königs entzieht, von wo Reichmann den König aber im Auge behalten kann. Und leiſe beginnend, daun ſtetig anſchwellend, ſingt er die Worte Sieg⸗ frieds: f„Nicht Land noch Leute biete ich, noch Vaters Haus und Hof: einzig erbt ich den eignen Leib; lebend zehr ich den auf. Nur ein Schwert hab' ich, ſelbſt geſchmiedet— hilf, mein Schwert, meinem Eide!— das biet ich mit mir zum Bund.“ Der König hebt den Kopf, lauſcht und müht ſich, den Sänger zu erſpähen. Deutlich ſieht Reichmann die großen, blauglänzenden, frohen Augen Ludwigs. Da trltt er fingend aus feinem Verſteck hervor, In derſelben Minute erhebt ſich der König von ſeinem Sitz und breitet mit den Armen weit den blauen Samtmantel. Ein heimliches Erſchauern läuft über Reichmanns Rilcken, denn der Anblick, der ſich ihm bietet, deucht ihm ſo unwirklich, ſo traumhaft hoheitsvoll, daß er glaubt, eine erhabene Legende zu erleben. Als er ſeinen Gefſang beendet, öffnet der König den Mund und ſingt ihm zur Antwort die Worte Gunthers: „Begrüße froh— Held, die Halle meines Vaters; wohin du ſchreiteſt, was du erſiehſt,. das achte nun dein Eigen: dein iſt mein Erbe, Land und Leut— ilf, mein Leib, meinem Eide! ich ſelbſt geb' ich zum Mann.“ Des Königs Stimme iſt kraft⸗ und klangvoll und, 2 ungeſchult, ſo doch klar, rein, von ſonorer Stegfriebhteichmaun umſchretter zen See, um ſic zum König zu begeben. Währenddes wechſelt das nicht ermittelten Gründen in geringer Höhe Feuer und ſtürzte ab. Trotz der ſofort organiſier⸗ ten Rettungsaktion gelang es nicht, die beiden In⸗ ſaſſen aus dem brennenden Apparat zu bergen. Frankreichs Kriſe verſchäerſt ſich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. Aug. Der geſtrige franzöſiſche Miniſterrat ſtand im Zeichen der immer draſtiſcher hervortretenden Kri⸗ ſenerſcheinungen in Frankreich. Zunächſt gab Mini⸗ ſterpräſident Herriot einen Ueberblick über die internationale politiſche Lage und wies beſonders auf die innerpolitiſchen Schwierigkeiten hin. Herriot ſchloß mit den Worten daß die un⸗ bedingte Sicherheit Frankreichs das oberſte Geſetz der franzöſiſchen Politik ſei, gleich⸗ gültig, ob Herr von Papen oder Hitler die Geſchicke Deutſchlands leite. Nach Herriot legte der Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten, Daladier, einen Sanierungsplan für die franzöſiſchen Eiſen bahnen vor, deren Notlage er offen zugab. Tariferhöhungen be⸗ kämpfte Daladier energiſch mit dem Hinweis, daß die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten dadurch nur noch weiter Zeſteigert würden. Statt deſſen forderke er ſcharfe Reformen in der Ausgabenpolitik. Die be⸗ drohliche. g 5 2 Baiſſe der Getreidepreiſe, die allerdings für das verbrauchende Publikum eine nennenswerte Senkung des Brotpreiſes zur Folge hatte, wurde vom Landwirtſchaftsminſſter Garden behandelt. Miniſter Gardey gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die von ſeinem Miniſtertum ergriffenen Maßnahmen weitere Pretiseinbrüche verhindern werden. Gehaltsherabfetzung in Frankreich — Paris, 25. Aug. Heute wird ein Dekret über die fünfprozentige Herabfetzung alker ſtaatlichen Löhne und Gehälter veröffent⸗ licht, die im vorigen Monat vom Parlament be⸗ ſchloſſen worden iſt. blaue Licht der Grotte in ein mattes Gelb hinüber, wird zartroſa und dunkelt ſich langſam zum Rubin⸗ rot, als ſtehe die ganze Höhle im Flammenſchein eines rieſigen Feuers. Walhall verbrennt, denkt ee die Götter räumen den Menſchen den S 63. Als er am Ufer neben dem goldenen Nachen ſteht, neigt er ſich ein wenig vor dem König und legt die rechte Hand, an der der große Ring Prosdoeimos mit dem dunklen Saphir leuchtet, vor die Bruſt: „Raſch, ohne Zögern zog ich nun aus, bis den feurigen Fels ich traf. Die Lohe durchſchritt ich und fand zum Lohn Ludwig ſtreckt ihm die Hand entgegen:„Eines Königs herzlichſten Dank. Steigen Sie ein, Sieg⸗ fried“, und er hilft ihm in den Kahn, heißt ihn ſich neben ſich ſetzen und das Muſthelrudet ergreifen. Langſam, durch leichte Ruderſchläge getrieben, gleiten ſie über die glutende Waſſerfläche, von beiden Schwänen begleitet, denen der König hin und wieder aus einer Bronzeſchale ſilberſchuppige Fiſche zuwirft. Nachdem Reichmann dem König ſeinen Dank ge⸗ ſagt hat für die Manſchettenknöpfe, ſingt er auf des Königs Wunſch noch einige Partien aus der„Götter⸗ dämme rung“. Während einer Pauſe ſagt der König:„Wie wenige Menſchen gibt es, die ſich offen zu ihren Wunſchträumen bekennen!“ „Die Mutigen waren immer in der Minderzahl, Majeſtät.“ 5 Ludwigs tiefgründige, große Augen blicken mit eirem Schein der Freude auf Reichmann. Die hohe weiße Stirn leuchtet alabaſtern unter dem vollen, dunklen Haar.„Sie nennen es Mut, andre nennen es— „Majeſtät“, fällt ihm Reichmann entſchloſſen ins Wort, damit der Konig den Satz nicht zu vollenden braucht,„es iſt kein Lob für die Menſchheit, daß man den mutig nennen muß, der ſein Wünſchen und Wollen nicht in Gewohnheit und Geſchmack des Durchſchnits und des lieben Nachbarn einordnet.“ „Es find kluge Köpfe, ja felbſt Künſtler, die über mich und mein Tun ſpotten.“ . — 7 Verlobungsgerüchte in Stockhomm 1 Telegraphiſche Meldung — Stockholm, 28. Aug Wie die Schwebiſche Telegraphen⸗Agentur pon eingeweihter Seite erfährt, werden der Prin z von Wales und ſein Bruder Prinz Georg Anfang Oktober nach Stockholm kommen, um hier einen kurzen Beſuch abzuſtatten. Der Beſuch wird mit Verlobungsgerüchten in Zuſammenhang gebracht. Die Gerüchte können ſich nur auf die einzige Toch⸗ ter des Kronprinzen Guſtav Adolf von Schweden Prinzeſſin Ingrid, beziehen, die am 28. März 1910 geboren wurde. Ihre tter war die älteſte Tochter des Herzogs von Connaught. Bekanntlich ist weder der Prinz von Wales noch ſein jüngſter Bry⸗ der Prinz Georg verheiratet; der erſtere iſt heute 38 der letztere 30 Jahre alt. 2 Todesſtrafe für San uro beantragt Meldung des Wolff⸗ Büros — Madrid, 25. Aug. Der Generalſtaatsanwalt hat im Prozeß gegen die Führer der Aufſtandsbewegung die T o des, ſtrafſße für General San Jurjo und lebens⸗ längliches Zuchthaus für die drei übrigen Angeklag⸗ ten beantragt. Bei ſeiner Vernehmung erklärte San J urjo, einer der Gründe, die ihn zur Ausführung ſeines ſchon vor läuger als einem Monat gefaßten Plans bewogen hatten, ſeien fortgeſetzte Verleumdun⸗ gen des Heeres geweſen, über die in allen ſpg⸗ niſchen Garniſonen, namentlich in Sevilla ſtarke Er⸗ regung geherrſcht habe. Von der Vorbereitung einer Revolutionsbewegung in Madrid habe er zufällig Kenntnis erhalten und fei daraufhin am 19. Auguſt in Begleitung feines Sohnes und Adjutanten ab⸗ gereiſt. Uebrigens leugnet San Jurjo jegliche Ver⸗ bindung zwiſchen der Aufſtandsbewegung von Madrid und Sevilla. Gefängnis für Marianne Winkelſtern — Berlin, 25. Aug. Die Verkehrsabteilung des Schöffengerichts verurteilte die Tänzerin Marfanne Winkelſtern wegen fahrläſſiger Tötung des Ingenieurs Rudloff zu drei Monaten Gefängnis, Gleichzeitig wurde der Angeklagten eine Bewäh⸗ rungsfriſt von drei Jahren gegen eine Buße von 5000 Mark an die Staatskaſſe bewilligt, Marianne Winkelſtern hatte den Ingenieur über⸗ fahren, der ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Zigarettenſchmuggler erſchoſſen — Düren, 25. Aug. Ein Zigarettenſchmuggler, der mit einem Begleiter auf dem Motorrad von einer Zollſtreife aufgegriffen wurde, wurde von den Beamten nach langer Verfolgung erſchoſſen, da das Motorrad trotz mehrfacher Warnungsſchüſſe nicht abſtoppte. Der Begleiter des Getöteten entkam Pakete mit 11 500 Zigaretten wurden aufgefun⸗ den und ebenſo wie das Motorrad beſchlagnahmt. Bootsunglück auf dem Wörther See — Klagenfurth, 25. Aug. Bei einem Gewitter⸗ ſturm, der über dem Wörther See wütete, ken⸗ terte ein Boot, in dem ſich fünf reichs deutſche Sommer gzäſte befanden. Dem herbeietlenden Motorboot gelang es, vier Perſonen, die ſich an dem umgekippten Boot feſtgehalten hatten zu retten Bei dem fünften Inſaſſen, einem reichsdeutſchen Kaufmann blieben, obwohl er ſofort geborgen wer⸗ den konnte, die Wiederbelebungsverſuche erfoglos. Transportarbeiterſtreik in England? — London, 25. Aug. Der Landesvollzugsausſchuß der Transportarbekter⸗Gewerkſchaften befaßte ſich geſtern mit der kritiſchen Lage, die durch die Abſtimmung der Omnibus ⸗Angeſtellten gegen eine Herabfetzung der Löhne entſtanden iſt. Die Stimmung iſt ſtark für Streik. 5 Schlacht bei Sao Paulo — Rio de Janeiro, 25. Aug. Die Schlacht zwiſchen 10 000 Mann braſtlianiſcher Bundestruppen und einer ſtarken Abteilung Aufſtändiſcher aus Sab Paulo en⸗ dete mit der Vertreibung der Aufſtändiſchen aus ihren hartnäckig verteidigten Stellungen im Gebirge, „Spötter ſind Neider, Majeſtät!“ lacht Reichmann auf.„Und das gerade macht ſie lächerlich. Welcher Menſch wäre, der nicht den Kopf voller Träume, Wünſche und auch Märchenphantaſten hätte! Selbst der größte Realiſt wandelt heimlich in eigenen Uto⸗ wien. Wäre er allein auf der Welt oder wenfger beobachtet vom Nachbarn, er würde ſich mit aus⸗ gelaſſener Freude in ſeinen Wunſchreichen tummeln. Betrachten wir unſer geheimſtes Innere wahrhaſt, ſo erkennen wir, daß feder Menſch ſich in einem Gedankenreich bewegt, das ihm lieber iſt als alles Reale dfeſer Erde.“ n. Ludwig nickt nachdenklich ein paarmal mit dem Kopf.„Drum ſucht ſich der Witz mit Vorliebe den Dichter zum Zielpunkt.“ „Und darum greifen die Gewöhnlichen in heim⸗ lichen Stunden zur Dichtung. Die Scham vor dem Begehren des perſönlichſten Ichs treibt zu den locken⸗ den Phantaſiewelten andrer.“ 0 Der König ſchweigtlange Zeit und füttert in ner vöſer Haſt die Schwäne, die ſich ganz dicht an den Muſchelkahn anſchmiegen. Endlich ſagt er:„Was t die ganze Profanie des Lebens gegen die unermeß⸗ liche Fülle unſrer Gedankenwelt? Eine einzige Idee iſt oft von einer Spannkraft geladen, die unſer Kör⸗ per nicht ni Jahren aufbringt.“ „Für den nachdenkenden, vor allem aber empfin⸗ denden Menſchen umſpannt ſelbſt das kürzeſte Leben Jahrhunderte.“ 5 f „Ich habe geſtern bei der Gökterbämmerung Jahrtaufende erlebt, mein lieber Reichmann. Welch ein Bevorzugter iſt unſer Freund und Meiſterl Seine Gedankenwelt umſpannt Ewigkeiten.“ 5 „Euer Majeſtät großzügige Gnade haben weſent⸗ lichſten Anteil an den Schöpfungen Wagners.“ Ludwigs Geſicht verzieht ſiſich zu finſterer Bitter nis.„Daß ich ihn aus München gejagt? Und eh mit ihm um ſeine Opern feilſche wie ein Krämer? „Euer Majeſtät ſprechen von den Rankünen der Miniſter?“ Der König lacht aus vollem Halſe, daß ſeins s große, füllige Geſtalt ſchüttert:„So freimütig, lieber leichmann?? f „Vor einem freimütigen Monarchen, ja.“ (Schluß folgt im Abendblatt) inn a 8 S S. S S SSS e ug. egen 2 32 ens⸗ klag⸗ jo, ines lans un ſpa⸗ Er⸗ einer fällig Aguſt ab⸗ Ver⸗ von 4 Donnerstag, 25. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3 Keine Notlandung Auf dem Flugplatz Mannheim⸗Ludwigshafen waren am geſtrigen Mittwoch alle Mann auf Poſten, um bei einer eventuellen Notlandung eines Teilneh⸗ mers am Europa⸗Rundflug ſofort eingreifen zu kön⸗ nen. Die Leitung des Europa ⸗Rundflugs hatte die Mannheimer Flughafenleitung gebeten, ihr bei einer Notlandung eines Teilnehmers ſofort Nachricht zu⸗ gehen zu laſſen. Kein Flieger hat aber auf der Strecke Böblingen Bonn Mannheim berührt. Es konnte auch vom Flughafen aus kein Teilnehmer geſichtet werden. Unter den letzten in Böblingen ſtartenden Fliegern befanden ſich Franzoſen. Auch dieſe hatten ihre Route nicht über Mannheim⸗Ludwigshafen. Da⸗ gegen wurden die Europaflieger über Speyer ge⸗ ſichtet. BVeſtattung Unter außerordentlich großer Beteiligung wurde geſtern nachmittag der bei dem Exploſionsunglück im Induſtriehafen am Montag tödlich verunglückte Lehr⸗ ling Robert Winkler von der Trauerhalle des Friedhofs aus zur letzten Ruhe beſtattet. Pater Taddäus von der Bonifatiuspfarrei nahm die feierliche Einſegung der Leiche vor. Nach der kirch⸗ lichen Handlung in der Kapelle, die kaum die Leid⸗ tragenden faſſen konnte, bewegte ſich ein langer Trauerzug zum Grabe. Hier legte für die Firma Gebrüder Kilthau⸗Wald⸗ hof der Mitinhaber Kilthau eine Blumenſpende nieder. Der Redner gedachte des allzu früh verſtor⸗ benen hoffnungsvollen jungen Menſchen, der ein lie⸗ benswürdiges Weſen beſeſſen hatte und ſich durch Intelligenz und Fleiß beſonders ausgezeichnet hatte. Die Firma wird dem Verſtorbenen ein ehrendes An⸗ gedenken bewahren. Weitere Kränze legten die Di⸗ reklion der Eſtolfabrik durch Btriebsleiter Maſſen, die Arbeiterſchaft der Firma Gebrüder Kilthau durch Herrn Nikolaus Rößling und die Belegſchaft der Eſtolfabrik durch Herrn Bauer nieder. Auch die Vereinigung der Kinderreichen in Mannheim⸗Gar⸗ tenſtadt ließ durch eine Blumenſpende ihre Teil⸗ nahme an dem tragiſchen Geſchick des jungen Man⸗ nes und dem Leid der Familie bekunden. * Zu kraſſer Uebergang. Empfindliche fangen ſchon an zu klagen, daß der Temperaturrückgang zu groß iſt. Wenn man hört, daß das Minimum in der vergangenen Nacht 10,6 Grad Celſius betrug, dann muß man allerdings zugeben, daß der Unterſchied zwiſchen der hinter uns liegenden Tropenhitze und ber jetzigen Temperatur recht bedeutend iſt. Das Maximum wurde geſtern mit 22,2 Grad Celſius er⸗ reicht. Die Frühtemperatur iſt von 14,1 auf 13,4 Grad Celſius zurückgegangen. * Im Strandbad erfreuten ſich geſtern wieder rund 9000 Perſonen eines ſonnigen Tages mit ge⸗ milderter Temperatur, der eher ein Sonnenbad ge⸗ ſtattete als ſeine allzu heißen Vorgänger. 3800 Fahr⸗ räder und 110 Kraftfahrzeuge zählte man auf den Parkplätzen. Mit Eintritt der Dunkelheit leerte ſich der Strand ſehr ſchnell, teils wegen der Schnaken, tells wegen der Abkühlung, die ſich geſtern be⸗ ſonders deutlich bemerkbar machte. Von bemerkens⸗ werten Unfällen war bis zum Abend nichts bekannt geworden. * Abendliche Aufregung. Das laute Gebimmel der Glocken an den drei Wagen des erſten Löſchzugs unſerer Berufsfeuerwehr ließ geſtern abend gegen 9 Uhr die Paſſanten aufhorchen. Beſonders als die Wagen vom Friedrichsring vor die Hauptwache in fuhren. In Q 7, 1 hatten die Polizeibeamten an dem großen Eingangstor Brandgeruch bemerkt. Man rief den Beſitzer herbei, der das Tor aufſchloß. Des Rätſels Löſung war auch bald gefunden: am Nachmittag hatte ein Wagen dort geſtanden, deſſen Gaſe den Brandgeruch erzeugt hatten. Durch die Hitze waren die Gaſe nicht verflogen und hatten— auf dem Umweg über die Polizei— den Alarm der Berufsfeuerwehr verurſacht. Nach Feſtſtellung der Harmloſigkeit konnten die Fahrzeuge, wiederum neu⸗ gierig von den herbeigeſtrömten Paſſanten beſtaunt, die Heimfahrt antreten. Hochbetrieb bei der Milch⸗szentrale 20 bis 25 Prozent Mehrverbrauch— Ein Eisverbrauch wie noch nie Wir wundern uns gar nicht mehr, wenn wir ſo⸗ viel Milch(oder ſo wenig Milch) kaufen können, wie es uns beliebt. Wir glauben, daß in Mannheim die Milch ſo wenig ausgehen kann wie das Waſſer— und doch waren die letzten Tage recht aufregend für die Leitung unſerer Milchzentrale. Trat doch eine gefährliche Spanne zwiſchen dem ſteigenden Konſum in der Stadt und dem ſtarken Verſiegen der Milchanlieferung aus dem Lande auf! Die Urſache war für das Verſiegen des Milchſtroms die gleiche wie für den ſteigenden Verbrauch: die Hitze. Nach den Erfahrungen, die man hier wie anderwärts ge⸗ ſammelt hat, geht die Milchanlieferung in gleichem Ausmaß während einer Hitzewelle zurück, wie der großſtädtiſche Milchverbrauch aus der gleichen Ur⸗ ſache wächſt. Unmittelbar vor den heißen Tagen der zweiten Auguſthälfte betrug die Anlieferung aus den normalen Liefergebieten der Mannheimer Milchzentrale im Tag 75 000 bis 78 000 Liter. Die Milchergiebigkeit der Tiere ging infolge der hohen Stalltemperatur und der erhöhten Arbeits⸗ leiſtung der Kühe während der Getreideernte zurück. Hinzu kommt noch ein geſteigerter Eigenverbrauch der Landwirte. In Auswirkung der Hitze ſank die Tagesanlieferung aus den normalen Liefergebieten auf knapp 60000 Liter. Man verzeichnete alſo einen Anlieferungsrückgang von 15 000 Tages⸗ litern. Der Friſchmilchabſatz ſank nach Einſetzen der Schulferien vom normalen Verbrauch von etwa 70 000 Litern je Tag auf täglich 62000 Liter. Er ſtieg während der Hitzewelle in der zweiten Auguſt⸗ hälfte auf die f Tagesrekordziffer von 79—80 000 Litern! Dieſer Tagesmehrverbrauch von 17.18 000 Litern Friſchmilch war aus den normalen Liefergebieten nicht mehr zu decken. Nun ſetzte die anſtrengende Arbeit ein, die Friſchmilchknappheit auf dem ſüdweſt⸗ deutſchen Milchmarkt für Mannheim zu überwinden. Dank der eingeſpielten Organiſation wurden in —. ͤöũTf—ͤ— b—.— a——3Kꝗ—— Ludwigshafener Wochenmarkt Der geſtrige Ludwigshafener Wochenmarkt ſtand im Zeichen der Anlieferung von Obſt aller Art. Zwetſchgen ſind zum Preiſe von 12 bis 15 Pfennig zu erhalten. Sie ſind alſo etwas billiger als auf dem Mannheimer Wochenmarkt zu Beginn dieſer Woche. Auch Pfälzer Trauben ſind ein be⸗ gehrter Artikel, deſſen Preis allerdings zwiſchen 35 und 40 Pfennig das Pfund ſich noch bewegt. Reich iſt auch der Gemüſemarkt durch Gemüſehändler und Gärtner aus der Umgebung beſchickt worden. Die Einmachzeit läßt manchen größeren Einkauf zu, bei dem Verkäufer wie Käuferinnen eifrig ihre Handels⸗ tüchtigkeit beweiſen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe des geſtrigen Luowigshafener Wochenmarkts: Kartoffeln—4, Rotkraut—8, Weißkraut 45, Wirſching—6, Mangold 7, rote Rüben—8, grüne Buſchbohnen 8, grüne Stangenbohnen 10—12, Spinat 12—15, Karotten—8, Rettiche—8, Meerrettich 15 bis 30, Kohlrabi—4, Blumenkohl 10—30, Kopfſalat —8, Endivienſalat—8, Tomaten—5, Zwiebeln —8, Sellerie 10—25, Eſſiggurken 80—100, Einmach⸗ gurken 40—60, Schlangengurken 10—20, Lauch—5, Peterſilie—4, Eßäpfel(1. Sorte) 25—35, Eßäpfel (2. Sorte) 12—18, Kochäpfel—10, Birnen(1. Sorte) 20—35, Birnen(2. Sorte)—18, Pfirſiche 2540, Reineclauden 14—16, Mirabellen 25—30, Brombeeren 30, Trauben 35—40, Zitronen—10, Eier—9, Land⸗ butter.15—.45 /, Süßrahmbutter.45—.65 J, weißer Käſe 30 und Pilze 40 Pfg. je Pfund. „Sie ſind ja heute ſo ſchrecklich heiſer, Frau Müller?“ „Ja, mein Mann iſt geſtern abend ſehr ſpät nach Hauſe gekommen erſter Linie die Friſchmilchreſerven im badiſchen und württembergiſchen Werkmilchgebiet mobiliſiert. Aus⸗ gleichs milch wurde darüber hinaus noch aus anderen Teilen des badiſchen Landes und aus Bayern hereingenommen. Dieſe kurzfriſtig zu⸗ fließende Ausgleichsmilch, die ja auch kurzfriſtig wieder abbeſtellt wird, muß natürlich zum Teil auch überhöht bezahlt werden. Dazu kommen die Mehrausgaben durch die größeren Koſten des weiteren Transports. Es kommt die ſtarke Eisbeſtückung der Kurswagen hinzu. Der Eisverbrauch der Mannheimer Milchzentrale ſtieg in den letzten Tagen auf die bisher nicht er⸗ reichte Tagesmenge von 200 Zentnern, die für die 20—25 Milchwagen der Reichsbahn von der M. M. Z. geſtellt werden müſſen. Eine ſolche Tagesrekordmenge wurde ſelbſt bei den früheren Konſumziffern bis zu 120 000 Litern Friſchmilch nicht verbraucht! 5 In einer auswärtigen Zeitung wurde von einer Milchpreiserhöhung in Mannheim geſprochen. Selbſt bei den geſtiegenen Mehrkoſten während der Hitze⸗ welle hat die Leitung unter Direktor Schmitt niemals an eine Milchpreiserhöhung gedacht, vielmehr ſieht man gerade die Aufgabe der Milch⸗ zentrale darin, den Milchpreis zu regulieren und auf der jetzigen Norm zu halten. Die organiſatori⸗ ſchen und nicht zuletzt die techniſchen Einrichtungen der Milchzentrale haben es ermöglicht, Mannheim in dieſen Tagen trotz der Knappheit mit Milch regulär zu verſorgen. Es braucht auch nicht ver⸗ ſchwiegen zu werden, daß Mannheim ſogar manch⸗ mal noch anderen Städten nachbarlich aushalf. Vielleicht kommen auch wir einmal in eine ſolche Verlegenheit. Im übrigen wird Wert darauf gelegt, daß kein Tropfen der Mannheimer Milch aus dem Ausland, insbeſondere der Schweiz, kommt. Für das Auftreten des Rekordbedarfs bei heißen Tagen hat man in weiſer Vorſorge eine andere Bedarfs⸗ deckung organiſiert, die der deutſchen, beſonders der ſüddeutſchen Landwirtſchaft, zugute kommt.—w Mit Karbolineum begoſſen In der gegenwärtigen Badeſaiſon tritt auch das lebensgefährliche und verbotene Anſchwimmen von Rheinkähnen wieder in vielen Fällen auf. Die Schwimmer, die zunächſt eine große Strecke ſtromab geſchwommen ſind, verſuchen einen zu Berg fahren⸗ den Kahn zu erklettern und laſſen ſich ſo wieder ſtromauf fahren. Die Strompolizei hat nun an ein⸗ zelnen Stellen energiſch eingegriffen und eine An⸗ zahl Leute zur Anzeige gebracht. Was den betref⸗ fenden Leuten beim Anſchwimmen von Kähnen nicht alles paſſieren kann, zeigt nachſtehender Fall, der ſich in dieſen Tagen bei Worms abſpielte. Hier ver⸗ ſuſchten ebenfalls einige ſchwimmende junge Leute ein im Schlepp des franzöſiſchen Dampfers„Straß⸗ burg“ hängendes Holländer Boot anzuſchwimmen. Als ſte das Boot bald erreicht hatten, empfing ſie ein Schiffer mit einem Eimer Karbolin eum. Völlig ſchwarz von der übelriechenden Maſſe bedeckt kamen die Jungen ans Land. Es koſtete viele Mühe, die Schwimmer wieder von der ſchwarzen Brühe zu reinigen, was dann ſchließlich im Kran⸗ kenhaus vorgenommen wurde. Wenn auch dieſe Tat des Schiffers in keiner Weiſe gutzuheißen iſt, mag ſie immerhin als Warnung dienen. * Leichenländung. Am Dienstag nachmittag wurde im Banne von Gernsheim eine mit ſchwarzer Badehoſe bekleidete männliche Leiche geborgen. Der Tote konnte als der am 23. September 1887 in Dellach(Kärnten) geborene Schloſſer Ruppert Pfi⸗ ſterer, zuletzt Ludwigshafen, Schulſtraße 35 wohn⸗ haft, identifiziert werden. Pfiſterer iſt am Sonntag beim Baden im Mannheimer Strandbad ertrunken. * G 05 — und wie er ihn bekam, 8 eee * Gekentert. Auf dem Rhein kenterte geſtern nachmittag unterhalb der Neckarſpitze ein Paddelboot beim Anhängen an einen Schleppzug. Der Inſaſſe, ein junger Mann vom Waldhof, der des Schwim⸗ mens unkundig war, wurde von Schiffern gerettet. Ebenſo wurde das Boot geborgen. * Wer iſt der Eigentümer? Am Dienstag wurde am Rheinufer bei Mainz⸗Weiſenau ein herren⸗ loſes Paddelboot aufgefunden. Es han⸗ delt ſich um ein Einſitzer⸗Boot aus Holz mit dunkel⸗ rotem Anſtrich. In dem Boot wurden folgende Sa⸗ chen vorgefunden; zwei Ruckſäcke, ein Photoapparat mit Stativ, Draht, Schnur, ein Schulatlas von einer kath. Schule aus Frieſenheim, eine blaue Badehoſe mit Stempel„Städt. Tiefbauamt, Abtl. Straßenbau, eine Baskenmütze, gez.„E. Sch.,“ ein Damenregenmantel, Zigaretten, Bonbons ete. Sach⸗ dienliche Mitteilung an die Kriminalpolizei Lud⸗ wigshafen erbeten. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: vier Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nrn. 245 751 und 381225, ſechs Ge⸗ winne zu je 5000/ auf die Nrn. 198 885, 269 842 und 369 142, 24 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 67 801, 102 879, 127.347, 155 165, 173 327, 176 603, 187 905, 230 579, 232 961, 250 427, 296 143 und 382 114. In der Nachmittags ziehung: Zwei Gewinne zu je 25 000/ auf Nr. 161 791, vier Gewinne zu je 10 000% auf die Nrn. 166 308 und 373 019, 10 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 45 513, 93 966, 152 342, 243 685 und 332 663, 22 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 21012, 22 309, 34 356, 122 798, 178 413, 185 884, 204 188, 284 405, 336 001, 368 642 und 377 479.(Ohne Gewähr.) Büroarbeit Die Zeiten ſind ſchlecht. In den Büros der Kauf⸗ leute iſt nichts zu tun. „Wie geht es bei Ihnen?“ fragte man Buſſe. Buſſe berichtete:„Sie können es ſich denken, wenn ich Ihnen erzähle, daß bei uns im Kontor bereits jede Fliege einen Familiennamen und drei Vor⸗ namen hat.“ „Haarglanz“ adstringiert das Haar, d. h. er Zieht das vom Waschen aufgequollene Haar Schnell wieder zusammen, sodaß es glatt und fein, straff und elastisch Wird.„Haarglanz“ erhalten Sie mit jedem weißen Beutel Schwarzkopf. Schaumpon, dem milden Haarpflegemittel und auch mit dem hochwertigen, kosmetisch wirksamsten Schwarzkopf-Extra. Für Blondinen „Extra- Blond“, die aufhellende Spezial-Sorte! Sein Wunſch Von Max Jungnickel Sehenswert iſt das, richtig ſehenswert: der kleine Junge macht den Aufſchwung. Und dazu noch an der Teppichklopfſtange. Das iſt wahrhaftig nicht einſach. Ein achtfähriger Junge macht den Aufſchwung an einer Stange, die er kaum umfaſſen kann, und die er erſt erklettern muß. Das ſoll mal einer nachmachen! — Und dann das größte Kunſtſtück: er bringt zwei Klimmzüge fertig. Auch das iſt eine ſehenswerte Angelegenheit. Ich ſage freilich immer:„Aller guten Dinge ſind drei“, um den Jungen zum dritten Klimmzug zu ermutigen, doch ich wage ſelbſt nicht, einen Klimmzug vorzumachen, weil ich kein Zu⸗ trauen habe zu meiner Muskelſtärke. Eigentlich iſt das feige von mir, aber ich will meinen Vaterreſpekt nicht in die Brüche gehen laſſen. Der Junge verſucht immer und immer wieder, ob er nicht dreimal den Klimmzug zwingen kann. Das Glück und die Kraft wollen leider nicht recht ran. Ich ſehe, wie ihm zu Anfang des dritten Klimmzugs das Blut rot ins Geſicht ſteigt, wie die Stirnader anſchwillt, der gauze Kerl verzerrt wird. Ein tolles Bild. Und dabei grunzt und jault er. Er will es ſchaffen, aber es geht nun einmal nicht. Er verſucht immer und immer wieder. Er will den Klimmzug ertrotzen. Sein ganzes kleines, junges Leben ſcheint nur noch um den dritten Klimmzug zu kreiſen. Ich fühle, wie er darunter leidet, daß er das Kunſtſtück nicht vor den Nachbarskindern mit Triumph ausführen kann. Er tut mir manchmal leid, der kleine Junge. Vorgeſtern abend gingen wir unterm Sternen⸗ himmel nach Hauſe. Er fragt dies und das, und dann fragt er auch:„Wie kommt es, daß die Sterne nicht vom Himmel fallen? Sie hangen doch nicht ſo feſt, da ſie immerzu wackeln.“ Ich erkläre ihm, daß manchmal Sterne vom Himmel fallen.„Wenn man nun einen Stern fallen ſieht, ſo muß man ſich ſchnell etwas wünſchen. Der Wunſch geht dann immer in Erfüllung.“ Ja, das ſage ich ihm. Und dann erzäh⸗ len wir wieder von anderen Dingen. Er aber iſt ziemlich ſchweigſam, immer die Augen zum Sternen⸗ himmel erhoben. Etwas Wartendes haben ſeine Augen.— Und da!— Auf einmal fällt tatſächlich ein Stern vom Himmel. Wahrhaftig, er iſt aus der Himmelskrone gerollt und fährt nun leuchtend zur Erde nieder. Ein großer, ein ganz großer Augen⸗ blick. Der kleine Junge ſteht wie verzaubert. Mir iſt, als ob er die Sprache verloren habe. Vielleicht hat er undeutlich die Empfindung, daß ſein brennen⸗ der Wunſch, ſein ſtarker Wille es geweſen iſt, der den Stern vom Himmel geriſſen hat. Er kommt mir etwas ſchuldbewußt vor. Neugierig frage ich den Kleinen:„Na, haſt Du Dir was Schönes gewünſcht, als der Stern runterkam?“ Er ſteht auf einmal wie verklärt und nickt nur. „Na, was haſt Du Dir denn gewünſcht?“ Da ſagt er, ſo ſelbſtbewußt und jubelnd:„Daß ich morgen drei Klimmzüge fertigbringe!“——— Ja, es iſt keine Kleinigkeit! Wenn ein kleiner Junge am Montag drei Klimmzüge machen möchte, dann muß am Sonntagabend ein Stern vom Himmel gefallen ſein.— Denn am nächſten Tage, weiß der Himmel, am nächſten Tage machte er drei Klimm⸗ züge ſo flott und ſicher, als ob er ſchon lange Vor⸗ turner in einem Turnverein geweſen wäre. O Ausſtellung des Nationaltheaters. Die Ausſtel⸗ lung„Zwei Jahre Arbeit des National⸗ theaters“ in der Kunſthalle iſt bis einſchließ⸗ lich 15. Sept. verlängert; ſie wurde bisher von über 15 400 Perſonen beſucht. Das Nationaltheater veranſtaltet wie vor den Theaterferien Führun⸗ gen durch die Ausſtellung, und zwar von Samstag, den 27. d. M.(ausgenommen Montags) täglich von .30—5 Uhr. Tod des Revyyeſchriftſtellers Marcellus Schiffer. In ſeiner Wohnung wurde geſtern der be⸗ kannte Berliner Revueſchriftſteller und Kabarett⸗ Autor Marcellus Schiffer vergiftet aufge⸗ funden. Er hatte in der Nacht zuvor eine zu ſtarke Doſis eines Schlafmittels genommen. Als das Hausmädchen ihm den Morgenkaffee bringen wollte, fand ſie ihn tot vor. Die Frau des Revueſchrift⸗ ſtellers, die Kabarettiſtin Margo Lion, war vor einigen Tagen abgereiſt und hatte ſich zur Erholung nach Kampfen auf Sylt begeben. Sein Tod kommt überraſchend, da Motive für einen etwa angenom⸗ menen Selbſtmord in wirtſchaftlicher Hinſicht völlig ausſchalten. Prof. James Franck- Göttingen, der 1925 den Nobelpreis für Physik erhielt, begeht am 26. August seinen 50. Geburtstag. Franck hat vor allem über den Bau der Atome und über die Jonisation von Molekülen durch Elektronstoß gearbeitet und den Zusammenhang zwischen Katho- denstrahlen und Spektrallinien entdeckt. Sonderbare Jiſche Auch die Fiſche haben lauge Entwicklungs⸗ ſtufen hinter ſich und ſo kommt es, daß wir hier und da auf dem Erdenrund Fiſche finden, die ent⸗ weder in der Entwicklung zurückgeblieben zu ſein, oder ihr vorauszueilen ſcheinen. In Aegypten gibt es unter den Fiſchen einen Fuß⸗ gänger. Er beginnt nicht zu ſpringen wie andere Fiſche, wenn er auf trockenen Boden gerät, ſondern bewegt ſich wie ein Seehund auf ſeinen Vorderfloſſen vorwärts. Er vermag in der Luft zu atmen und bewegt ſich lange Strecken über trockenes Land, wenn ſeine Aufenthaltsſtätte eintrocknet und In dem Golf von Mexiko kommt ein Fiſch vor, der ebenfalls ein Fußgänger iſt. Er kann ſchwim⸗ men, zieht es aber vor, auf dem Meeresboden umher⸗ zuhüpfen, wobei er ſeine Floſſen als Bewe⸗ gungs werkzeuge benutzt. Ein anderer Fiſch trägt Stacheln an ſeinem Körper. Im normalen Zu⸗ ſtand hat er einen flachen Körper. Iſt Gefahr im An⸗ zuge, ſo vermag ſich der Fiſch mit Waſſer vollzupum⸗ pen, ſodaß er anſchwillt. Er iſt dann durch ſein Sta⸗ chelgewand ebenſo gegen jeden Angriff geſchützt wie der Stacheligel. Befindet er ſich im Augenblick der Gefahr gerade an der Oberfläche, ſo bläht er ſich durch Einatmen von Luft auf. Er iſt alſo ebenfalls ein Luft⸗ und Waſſerfiſch. Im Nil hält ſich ein Fiſch auf, der auf dem Rücken ſchwimmt. Während bei den anderen Fiſchen der nach oben gekehrte Rücken dunkel gefärbt iſt, zeigen bei dieſem Rückenſchwimmer die Bachſchup⸗ pen eine dunklere Färbung. Das Rückenſchwimmen iſt alſo bei dieſem Fiſch eine offenbar uralte Eigenart. Man muß annehmen, daß die Entwicklung hier aus irgendeinem Grunde einen anderen als den nor⸗ malen Weg eingeſchlagen hat. Ueber den Grund be⸗ ſteht aber keine Klarheit. Meeresgrundforſchungen im Unterſeeboot. Ein holländiſcher Gelehrter namens Vening⸗Mei⸗ neß, Univerſitätsprofeſſor in Utrecht, hat im Atlanti⸗ ſchen Ozean eine Reihe von Forſchungsfahrten im Unterſeebbot, unternommen. In der Nähe von Funchal(Madeira) hat er im Laufe von zehn Tagen 31 unterſeeiſche Fahrten von längerer Dauer aus⸗ geführt, gewiß ein Beweis für ſeine unermüdliche Tätigkeit. Die Ergebniſſe der Forſchungsfahrten ſcheinen denn auch von großem Werte zu ſein. So hat der Gelehrte feſtgeſtellt, daß im Südweſten der Azoren⸗Inſeln die Beſchaffen heit des Meeresbodens erheblich von der Darſtel⸗ lung der Seekarte abweicht, Eine unterſee⸗ iſche Bergkette, die ſich nach der Seekarte 3000 Meter unter dem Meeresſpiegel befinden ſoll, iſt tatſächlich bereits 1000 Meter unter dem Meeres⸗ ſpiegel anzutreffen. Der Forſcher erklärt, er hoffe auf den ſagenhaften Kontinent, der ſich früher zwiſchen Amerika und Afrika ausgedehnt haben ſoll, er ſich nach einem neuen Gewäſſer umſehen muß. ein ganz neues Licht werfen zu können. 4. Seite/ Nummer 93 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 25. Auguſt 10h Zeichnet die Rebſtöcke! Jeder Winzer weiß, daß ſeine Rebſtöcke ſelbſt bei gleicher Sorte und Behandlung in der Leiſtung ſehr verſchieden ſind. Er hat gewiß einige Faulenzer, vielleicht ſogar vollſtändige„Blindgänger“ dar⸗ unter. Aber im nächſten Jahr erkennt er ſie nicht mehr. Das beſte Mittel, ſolche ſchlechten Stöcke oder völlige Verſager einwandfrei zu kennzeichnen, ſind Zinkmarken mit aufgeprägten Jahreszahlen, die mit Draht jetzt an die ſtehenbleibende Rute be⸗ feſtigt werden. Im nächſten Jahre werden die ſchlechten Stöcke wieder mit denſelben Marken ge⸗ zeichnet. Hat nun ein Rebſtock nach mehrjähriger Kennzeichnung mehrere gleiche Marken, dann hat er eine ſolch ſchlechte Note, daß damit ſein Todes⸗ urteil geſprochen iſt. Denn was nützt uns ein Stock, der bei gleicher Pflege uns keinen oder nur ſehr geringen Nutzen bringt? In gleicher Weiſe können durch andersgeformte Marken, die ebenfalls zu bil⸗ ligem Preis von der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer erhältlich ſind, auch die beſonders guten Stöcke ausgezeichnet werden. Dieſe nach mehrjähri⸗ ger Ausleſe oder Selektion als gut erkannten Stöcke werden es ſein, die wir als Einleger be⸗ nützen, um die Faulenzer zu erſetzen oder die uns für Neuanlagen Schnittholz liefern. Dieſe Reben⸗ Selektion iſt ein billiges Mittel, um die Geſamtlei⸗ ſtung eines Rebſtütckes innerhalb einiger Jahre be⸗ deutend zu erhöhen. * Schont den Dachs! Zu den eigenartigſten Ge⸗ ſtalten unſerer Tierwelt gehört der Dachs, auch Meiſter Grimbart genannt, um den ſich von jeher Märchen, Sagen und Legenden geſponnen haben. Aus übertriebenem Nützlichkeitsſinn und aus zügel⸗ loſem Jagdeifer wird dem Dachs auch heute noch, ſelbſt in Gegenden, wo er zu den ausſterbenden Tieren gehört, arg zugeſetzt. Nach dem Jagdgeſetz genießt der Dachs eine lange Schonzeit. Nur in den Herbſt monaten iſt die Jagd auf ihn geſtattet. Aber weil ex im allgemeinen nur als Raubzeug gilt, wird die Schonzeit viel zu wenig beachtet. In eini⸗ gen Landesteilen Deutſchlauds iſt der Dachs das ganze Jahr über unter Schutz geſtellt. Trotz dieſer Maßnahme lieſt man aber noch oft genug in den Zeitungen, daß die Erlegung eines Dachſes als große jagdliche Leiſtung geübt wird. Jeder Freund der heimiſchen Natur ſollte mit darauf achten, daß alle gefetzlichen Maßnahmen zur Erhalttung unſerer Tierwelt genügend bekannt gemacht und ſtreng durchgeführt werden, damit unſere Wälder und Fluren nicht noch weiter veröden. Ein Abend der Aeberraſchungen im Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“ Damit fing es an, daß jedem Beſucher ſchon am Eingang eine Roſe als Gaſtgeſchenk übergeben wurde. Dann konnte man ſich gleich am Dichter wettbewerb beteiligen. Was da zuſammengedichtet wurde, beſchäftigte das Preis⸗ richterkollegium ſtundenlang, bis die örei Hauptpreiſe und eine größere Anzahl Troſtpreiſe ausgeknobelt waren. Alle Reimſchmiede waren ſich darin einig, daß der Aufenthalt im alaſtkaffee„Rheingold“ zu den angenehmſten Dingen ge⸗ 12 Während das Preisgericht noch tagte, ſtieg berekts er Ballon ⸗ Wettbewerb, eine ſehr luſtige Sache, bie darin beſtand, Faß der Beſitzer des größten Luftballons den Preis davontrug. Da jeder Teilnehmer ſeinen Ballon ſelbſt aufzublaſen hatte, kann mon ſich denken, daß Ser Ehrgeiz in den meiſten Fällen Kicht eher ruhte, bis der Ballon geplatzt war. Die Preisträger waren zufrieden und die Zuſchauer erſt recht, denn die beiden Wettbewerbe waren recht unterhaltend, zumal die preisgekrönten Ge⸗ dichte zur Erheiterung des Publikums vorgeleſen wurden. Daß einer der Dichter das Pfſeudonym„Johann Wolfgang von Goethe“ wählte, ſei des Spoßes halber erwühnt. Die Hauskapelle, die ſich ganz vorzüglich ein⸗ gespielt hat, bringt alte und neue Muſik zu Gehör. Be⸗ ſonderen Beifell fanden die bekanten Melodien aus dem „Weißen Rößl“ und aus den jüngſten Tonfilmen. Lange nach Mitternacht ſaß man noch gemütlich beiſammen. Mannheim hat ſein volkstümliches Konzertkaffee, das mit derartigen Sonderveranſtaltungen, wie geſtern abend, noch öfters ſeine Gäſte erfreuen wird. el. —— Kommunale Chronik Eine glückliche Gemeinde Villingen, 24. Aug. In der Bürgeraus⸗ ſchußfitzung wurde der Voranſchlag für 1932 verabſchiedet. Trotz ſtarker Rückläufigkeit der Ein⸗ nahmen konnte durch Rückgriff auf die Reſerven, die tt 132 000 Mk. herangezogen wurden, der Haushalt ausgeglichen werden. Der Voranſchlag ſchließt mit 1 898 000 Mk. ab, was gegenüber 1931 einen Ausgabenſtrich von 266 382 Mk. bedeutet. Dabet iſt jedoch zu berückſichtigen, daß die Fürſorge Mehraus⸗ gaben von 48 740 Mk. und die Schulklaſſe ſolche von 4 588 Mk. als Lehrerbeitrag erfordert. Die Außen⸗ ſtände der Stadtkaſſe betrugen am 1. April 800 353 Mark, davon an Steuerrückſtänden allein 351 218 Mk. Die Reichsüberweiſungen an Einkommen⸗, Körper⸗ ſchafts⸗ und Umſatzſteuer, die 1929 noch 340000 Mk. betrugen, belaufen ſich jetzt nur noch auf 195 000 Mk. Ebenſo konnte nur eine Reineinnahme aus dem Wald von 15 000 gegenüber früher 230 000 bis 250 000 Mark eingeſetzt werden. Weiter ermäßigte der Bürgerausſchuß die Waſſermeſſerpauſchale um 20 Prozent und genehmigte die Aufnahme von zwei Darlehen in Höhe von 25 000 bezw. 18 800 Mk. zur i Errichtung von 10 Kleinſtedlerſtellen und zur Anlage bon 250 Kleingärten. Landrat Dr. Creutz verläßt Adenau Wie wir erfahren, wird Landrat Dr. Creutz, bekannt und populär geworden als Schöpfer des Nürburgrings, mit dem 1. 10. Adenau verlaſſen. Die neue Einteilung der preußiſchen Landkreiſe hat zur olge gehabt, daß der Landkreis Adenau auf die Kreiſe Mayen und Ahrweiler aufgeteilt wird. Der Nürburgring wird aller Vorausſicht nach dem Kreis Ahrweiler zugeteilt werden. Landrat Dr. Ereutz hat von ſeinen Kreisangehörigen eine Huldigungs⸗ und Dankadreſſe für ſein ſchöpferiſches Wirken zur Hebung des Effel⸗Verkehrs und Belebung der Eifel⸗ wirtſchaft erhalten. Kleine Mitteilungen Aus Mangel an Bargeld mußte die Gemeinde Lorſch einen Teil der Unterſtützungen für böte Wohlfahrtserwerbs⸗ laſen in Gutſcheinen auszahlen, die vom den Ge⸗ ſchäftsleuten in Zahlung genommen und demnächſt wieder eingelöſt werden ſollen.. ö 5 Der Bürgerausſchuß Emman singen hat den Voranſchlag für 1932/38 mit 40 gegen 8 galſonal⸗ ſoßkaltſtöſche Stimmen angenommen. Zur Deckung des ungedeckten Aufwandes von 157 000„ werden neben der Bürgerſteuer an Umlage erhoben 63 Pfennig nom Grund vermögen, 28 Pfennig vom Betriebsvermögen und 441 Pfennig vom Gewerbeertrag. 1 zelbſtändige Frauen 22 Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim Eine 52jährige Händlersfrau aus Sandhofen hat ſich die Angſt vor ihrem Ehemanne nahezu 7000 ¼ koſten laſſen. Von einer anderen Händlersfrau ließ ſte ſich breitſchlagen, ihr monatelang Waren⸗ und Ge⸗ fälligkeitswechſel zu unterſchreiben. Mit der Zeit ging die andere ſoweit, daß ſie der leichtbeſchwatz⸗ baren„Nochberin“ nur noch einen Blankowechſel vorlegte mit der Aufforderung:„Do ſchreib' dein Name hie!“ Sicherlich hätte die Frau noch ihren Kopf dem Teufel verſchrieben, wie man im Volksmund zu ſagen pflegt, wenn ſie nicht durch gerichtliches Ein⸗ ſchreiten von der geſchäftstüchtigen Nachbarin befreit worden wäre. Immer mehr Wechſel gingen zu Prokeſt, immer häufiger wurden die Klagen gegen die Wechſelausſtellerin. Sie wußte nicht mehr ein noch aus. In ihrer Herzensangſt fälſchte ſie ſämtliche ihr durch die Verfahren zugehenden Vollmachten und Gerichtsurkunden mit der Unterſchrift ihres Mannes. Abgehärmt, überreizt und ſtill vor ſich hinweinend, ſitzt ſe nun mit ihrer Vertrauensperſon in der An⸗ klagebank, die ihr bei den Unterſchriften nicht nur geholfen, ſondern ſelbſt von der anderen um 1000/ betrogen worden war. Unter dem Druck des unglück⸗ ſeligen Abhängigkeitsverhältniſſes zu ihrer Erpreffe⸗ rin hätte die dumme Frau Hab und Gut verwirt⸗ ſchaftet. Totzdem reichte es ihr nicht, ihre Fälſchun⸗ gen mit dem 8 51 zu decken. Staatsanwalt und Pſychfater waren ſich darüber einig, daß ſie unter dem Einfluß Dritter gehandelt. Ihre Willenloſig⸗ keit ſei jedoch keineswegs mit geiſtiger Unzurech⸗ nungsfähigkeit zu vergleichen. Nach Anſicht des Staatsanwalt dürften die Frauen doch keineswegs verkennen, daß in den bereits ausgeſprochenen Stra⸗ fen von zwei und einem Monat Gefängnis bei der Reihe von Fälſchungen doch ſchon das äußerſte Entgegenkommen des Gerichts läge. Bedauerlicher⸗ weiſe ſeien ſie durch ihre eigene Schuld ſchon ſchwer geſchädigt, aber die ausgeſprochenen Strafen müßten ſte noch mit in Kauf nehmen. Die drei Nothelfer Auch die nächſten Inhaber der Anklagebank ſind Leute, die gemeinſam darauf ausgingen, durch Fäl⸗ ſchung von Urkunden ſich finanzielle Vorteile zu verſchaffen. Wer dem 30jährigen Metzger H. H. von Peterstal zuhörte, mußte ohne weiteres überzeugt ſein, daß der Mann ein eigenes Geſchäft eher herunterwirtſchaften als hochbringen konnte. In überhaſpelndem Wortſchwall, von einem lauernden Blick begleitet, erzählte er dem Gericht, wie„man“ nach ſeiner Pleite beſchloſſen habe, ihm wieder auf die Beine zu helfen. Mit„man“ meinte er ſeine Freunde, ein Ehepaar R. und deſſen Geſellen W. R. von hier, die mit ihm des gewinnſüchtigen Betrugs in Tateinheit mit Urkundenfälſchung angeklagt waren. Obdachlos und hungernd, von ſeinen Gläu⸗ bigern bedrängt, habe er bei ſeinen Freunden Zu⸗ flucht geſucht und ſie gebeten, ihm aus dem momen⸗ tanen Dilemma zu helfen. Die Witwe eines ver⸗ ſtorbenen Schweinehändlers fordere von ihm eine längſt beglichene Schuld von 192 Mark. Ohne Quit⸗ tung ſei es ihm unmöglich, den Beweis ſeiner Zah⸗ lung zu erbringen. Aber die Quittung habe er ver⸗ legt, verloren, oder ſonſtwie nicht mehr in ſeinem Beſitz. Ob ihm ſeine Freunde geglaubt haben, mag dahingeſtellt bleiben. Auf jeden Fall verweigerten ſie ihm nicht ihre Hilfsbereitſchaft. Der Schriften⸗ maler R. und ſein Geſelle W. R.„malten“ kunſt⸗ gerecht die erforderliche Quittung. Vor dem Schöf⸗ fengericht(Amtsgerichtsrat Schmitt) zeigte ſich der Metzger H. durch ſeine das Ehepaar belaſtenden Ausſagen wenig dankbar für deren Dienſte. Er ließ durchblicken, daß„man“ wohl gewußt habe, was es hier gelte. Die Tatſache, daß Frau R. ſeiner⸗ zeit für H. den Termin gegen die Gläubigerin wahrnahm, ſprach für die Wahrſcheinlichkeit einer Mithilfe, die Gläubigerin um die Schuld prellen zu wollen. Aber die Gläubigerin kannte nicht nur die geſchäftlichen Gepflogenheiten ihres Mannes, ſon⸗ dern auch deſſen Unterſchrift genau. Sie übergab die Quittung und die Akten des Zivilprozeſſes der Staatsanwaltſchaft. Als die Angeklagte R. den Ver⸗ ſuch, ſich aus ihren Widerſprüchen zu retten, ſchei⸗ tern ſah, flüchtete ſie ſich in eine Ohnmacht. Unbe⸗ eindruckt von dem Vorgang gab ihr der Vorſitzende den wohlmeinenden Rat, ſich ſolche Anfälle künftig vor der Begehung derartiger„Hilfsdienſte“ zuzu⸗ legen. Es gelang dem Gericht nicht, gegen die Drei den einwandfreien Beweis einer Mithilfe beim Betrug zu erbringen. Lediglich wegen Beihilfe zur Urkundenfälſchung erhielt der Ehemann R. ſechs Wochen, ſeine Frau vier Wochen und der Ge⸗ ſelle R. zwei Wochen Gefängnis. H. mußte mit vier Monaten fürlieb nehmen. Aeberfall In der Nacht zum 3. Juli, morgens, ſtießen vier aus dem Roxiautomaten kommende S? Leute an dem Bedürfnishäuschen an dem Ende der Heidel⸗ berger Straße auf mehrere Leute der Eiſernen Front. Der 22 Jahre alte Kellner W.., in SA⸗Uniform, redet den aus dem Bedürfnishäuschen kommenden, ihm gänzlich unbekannten Eiſernen Frontmann an: Was haben die drei Pfeile zu bedeuten? Der Betref⸗ fende war der 30 Jahre alte Schloſſer G.., ein Mann von ſehr ſchmächtiger und kleiner Figur, der in gar keinem Vergleich zu dem robuſten, großen und ſtarken SA⸗Mann zu ſetzen iſt. Der Eiſerne Front⸗ mann gibt keine Antwort. Aber nach der Behaup⸗ tung des SA⸗Mannes., des Angeklagten, ſoll die Aeußerung gefallen ſein:„Die drei Pfeile treffen die Nationalſozialiſten ins Herz.“ Ohne daß ein Wort von E. gefallen, hatte er einen ſolchen Fauſtſchlag aufs Auge erhalten, daß er zu Boden ſtürzte. Um den Täter feſtzuſtellen, läuft er dem Ausreißer nach. In dem Moment, als dieſer ihm entgegenkommt. er⸗ ſcheint ein Schutzmann und verhütet einen zweiten Zuſammenſtoß. f Durch Strafmandat erhielt der Angreifer wegen einfacher Körperverletzung eine Gefängnisſtrafe von einem Monat. Damit gab er ſich nicht zufrieden. Er verſuchte es in der Verhandlung mit der nicht neuen Methode, den ganzen Verlauf umzukehren, ſich in die Rolle des Angegriffenen zu ſetzen. Dieſer körperlich gegen ihn weit ſchwächere E. ſollte ihn ohne weiteres angegriffen und zu Fall gebracht haben, indem er ihn an den Füßen packte. Nur ſeine Frage, was die drei Pfeile zu bedeuten hätten, gab er zu. Der Verhandlungsführer(Einzelrichter Dr. Schmelcher verweiſt ihn darauf, daß er doch die Aeußerung nicht aus Wiſſensdrang getan, ſondern um ſich an dem Manne zu reiben.., der in ſeiner ruhigen, gelaſſenen Art, mit der er den ganzen Vor⸗ gang erzählt, einen durchaus glaubhaften Eindruck macht, gibt an, daß der Angreifer ihm mit der einen Hand das Abzeichen von der Bruſt reißen wollte, mit der anderen Hand habe er ihn mit ſolcher Ge⸗ walt am Rocke gefaßt, daß er ihm einen Knopf mit dem Tuche abgeriſſen habe. Im Sturze fiel er über die Einfriedigung in das Gebüſch. Es ſei möglich, daß er im Fallen eine rein veflektoriſche Bewegung gemacht und die Beine des Gegners umfaßt habe, wodurch auch dieſer geſtürzt ſei Er hat weder die Aeußerung getan, noch eine ſolche gehört, die den Anſtoß zu dem Streit gegeben hat. Er ſei ohne den geringſten Anlaß angegriffen worden. Als der An⸗ geklagte ſieht, daß der Zeuge vereidigt und die Sache für ihn bedenklich wird, ſucht er zu kneifen und will glaubhaft machen, daß er überhaupt nicht geſchlagen habe. Wenn ein Schlag erfolgt ſei, müßte es von anderer Seite geſchehen ſei. Zugeben muß er, daß ſeine Geſinnungsgenoſſen während der Raufſzene ausrückten, um nicht Zeugnis geben zu müſſen. E. wurde, da der hinzukommende Schutzmann den Verlauf ja nicht kannte, mit dem Angeklagten feſt⸗ genommen, dann aber wieder freigelaſſen. Die Ver⸗ handlung ergibt nicht den geringſten Zweifel, daß as ſich um einen völlig unmotivierten Ueberfall des An⸗ geklagten handelt. Das Gericht fand deshalb durch⸗ aus keinen Anlaß, an dem Strafmandat von ein em Monat Gefängnis etwas zu ändern. Die Weinprobe des Weinbau⸗Kongreſſes * Neuſtadt a. d.., 24. Aug. Die große Pfalzweinprobe anläßlich des 38. Deutſchen Weinbaukongreſſes am 29. Auguſt im Saalbau zu Neuſtadt a. d. H. verſpricht ein beſonde⸗ res Ereignis zu werden. Es werden Weine aus allen Teilen des pfälziſchen Weinbaugebietes ge⸗ boten, wie ſie in Bezug auf Verſchiedenartigkeit und Vielſeitigkeit in Geſchmack und Aroma kaum je kre⸗ denzt worden ſind. Etwa 70 auserleſene Gewächſe wurden aus der großen Zahl der angemeldeten Weine ausgewählt und werden hier zur Probe ge⸗ ſtellt. Der Wert der Weine, die von den Erzeugern zu dieſem Zweck geſtiftet wurden, beträgt viele tau⸗ ſend Mark. Der Großhandelspreis der Weine, die zum Verkoſten gelangen, ſtellt ſich auf 0,30/ je Liter bis 40 4 die Flaſche. Der große Preisunterſchied deutet ſchon die Verſchiedenartigkeit der Weine an. Es werden Weine geboten von den leichten ſpritzig⸗ lieblichen Tiſchweinen der Oberhaardt bis zu den gehaltvollen kräftig⸗raſſigen ſaftigen Weinen der Unterhaardt, von den mild⸗blumigen Qualitäts⸗ gewächſen der Mittelhaardt bis zu den allerfeinſten weltberühmten Trockenbeer⸗Ausleſen. Etwa zehn von dieſen aus den Jahren 1921, 1925, 1929 und 1931 bilden den Höhepunkt der großen Pfalzweinprobe. Sie ſtellen das Gdelſte dar, was deutſcher Boden erzeugt hat. Nach den Kongreß⸗ und Eintrittskarten herrſcht bereits eine ſtarke Nachfrage. Erfreulich iſt die Tat⸗ ſache, daß die Beteiligung an der Weinfachausſtel⸗ lung über Erwarten zahlreich iſt. Etwa 78 Firmen haben ſich angemeldet, ſo daß das gerüumige Aus⸗ ſtellungsgelände bei der Turnhalle des TW 1860 und die weite Halle ſelbſt bis auf den letzten Meter be⸗ anſprucht werden. Sommernachtsfeſt Aus Anlaß des Weinbaukongreſſes wird ein Sommernachtsfeſt mit Illumination, Muſik und Tanz auf dem Strohmarkt veranſtaltet. Rund um den Strohmarkt wird in Weinſtänden ein edler Tropfen Pfälzer Weins kredenzt. Der Strohmarkt iſt für dieſen Abend abgeſperrt und die Parkgelegen⸗ heit in die nächſte Umgebung(Luftpolöſtraße, Marki⸗ und Turnplatz) verlegt. Der Reichsernährungsminiſter kommt zum Kongreß Als Vertreter der Reichsregierung wird Reichs⸗ ernährungsminiſter Frhr. von Braun am Wein⸗ bau⸗Kongreß teilnehmen. C ũ ⁵prr.ũã d ⁊ ¶ãõ r * Heddesheim, 24. Aug. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde die vorgelegte Allmendver⸗ teilung auf Ableben des Leonh. Sponagel genehmigt. — Von einem Schreiben und Gutachten des Do⸗ mänenamts Heidelberg über die Waſſerverſorgung im Ortsteil Neuzenhof wurde Kenntnis genommen. Es ſoll entſprechend geantwortet werden.— Von der Verfügung des Bezirksamts Weinheim vom 14. Juli über Gebäudeſonderſtener wurde Kenntnis genom⸗ men, ebenſo von einer Verfügung des Bezirksamts Weinheim vom 12. Jult hinſichtlich der Ergänzungs⸗ verordnung über die Förderung des freiwilligen Ar⸗ beſtsdtenſtes vom 25. Mai in Verbindung mit der landwirtſchaftlichen Skedlung. Es ſoll wegen Ge⸗ wütrung eines entſprechenden Zuſchuſſes an die Staatsregierung ein diesbezüglicher Antrag geſtellt werden, damit der in Ausſicht genommene Gehweg von Heddesheim nach der Hauptbahn alsbald in An⸗ griff genommen werden kann.— Gegen einen Rück⸗ ſtanbsſchuldner ſoll unnachſichtlich vorgegangen wer⸗ den, wenn nicht in Bälde Zahlung geleiſtet wird Im übrigen wird gegen diejenigen Schuldner, die mit der Zahlung ihrer Gemeindegefälle im Verzug ſind, im Wege des Betreibungs verfahrens vorgegangen. — Der Kommunalen Landesbank Mannheim wer⸗ den, um die rückſtändigen Zinſen begleichen zu kön⸗ nen, zahlungsfähige Umlagezahler in Zeſſion ge⸗ geben. Das Anweiſungsbuch wurde geprüft und ge⸗ gehmigt.— Wegen Schußwaffen uſw. für die Hilfs⸗ feldhüter werden bei einigen Nachbargemeinden nähere Erkundigungen eingezogen. — Den Verletzungen erlegen * Darmſtadt, 23. Aug. Der von dem Eppertz, häuſer Räuber angeſchoſſene 30 Jahre alte Auguſt Müller aus Eppertshauſen iſt jetzt im Dieburge Krankenhaus ſeinen ſchweren Verl eßungen erlegen. Der Räuber konnte trotz eifriger Be mühungen der Polizei noch nicht gefaßt werden. Tod durch Hitzſchlag * Diedelkopf, 23. Aug. Bei drückender Hitze war der 58 Jahre alte Landwirt Jakob Clos von Ker auf ſeinem Acker mit Feldarbeiten beſchäftigt und er⸗ litt dabei einen Hitzſchlag. Der Bedauernswerte wurde bewußtlos in ſeine Wohnung gebracht, wo er in der Nacht geſtorben iſt. Ein Vermögen im Strumpf sw. Frankfurt, 23. Aug. Der Fahndungsdienſt der Kriminalpolizei Frankfurt nahm einen 55 Jahre alten Rumänen feſt, der in Amerika naturaliſtert iſt. In ſeinen Strümpfen verſteckt fand man die Summe von nahezu 16 000 Dollar und ferner einige Sparkaſſenbücher auf amerikaniſche Banken. Es liegt durchaus kein Beweis dafür vor, daß der Mann daz Geld auf unredliche Art und Weiſe erworben hat Er erklärte, es ſich erſpart zu haben. Er wird ſic jedoch wegen Vergehens gegen das Deviſen⸗ geſetz zu verantworten haben. Außerdem fand man bei ihm eine umfangreiche Korreſpondenz und zahl⸗ reiche Bilder von Frauen, mit denen er wegen einer Heirat in Verbindung getreten war. Es ſteht noch nicht feſt, ob es ſich um einen Heiratsſchwindler handelt oder ob er tatſächlich noch auf Amors Pfaden wandelt. Ein unerhörter Roheitsakt * Kleinottweiler(Saar), 23. Aug. Zu einer rohen Tat ließ ſich auf der Kirmes der in den goer Jahren ſtehende F. B. aus Jägersburg, hinreißen. Er he⸗ läſtigte in einem Tanzlokal ein in Mittelbexbach be⸗ dienſtetes Servierfräulein, das ſich die Be⸗ läſtigungen auf das entſchiedenſte verbat. Trotzdem ſetzte B. ſein Tun fort. Als alle Vorſtellungen bei B. nichts fruchteten, gab ihm das Servierfränlein schließlich eine Ohrfeige. Darauf verſetzte B. dem Mädchen einen fürchterlichen Tritt in den Unter⸗ leib, ſo daß die Getroffene ſchwer verletzt in das Landeskrankenhaus nach Homburg verbracht werden mußte. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. * nd. Gernsheim, 23. Aug. Zwei hieſige Paddler hatten kürzlich während einer Rheinfahrt gro⸗ ßes Pech. Bei der Speyerer Schiffsbrücke geriet ihr Boot in Schlagwellen und kenterte ſofort. Beide Fahrer ſtürzten in den Rhein. Sie wurden vom Strom gegen das ſtädtiſche Rheinbad zu abgelrfe⸗ ben, wo ſie mit Hilfe von Badegäſten vor dem ſiche⸗ ren Tode des Ertrinkens gerettet wurden. Das ge⸗ kenterte Boot fing ſofort Waſſer und verſank ſamt dem Inhalt in die Tiefe. sw. Darmſtabt, 23. Aug. Die Landeshauptſtadt hat ihre Preismünze in Silber Frau Sabine Koepke verliehen„in dankbarer Würdigung ihrer durch reiche Evfolge gekrönten, bahnbrechenden Tätfgkeit auf dem Gebiete der Förderung und Pflege des Deutſchtums im Auslande“. In herz⸗ licher Anſprache hat Oberbürgermeiſter Mülker der weithin bekannten erſten Vorſitzenden der Darm⸗ ſtädter Frauenortsgruppe des V. D. A. dieſe hohe Auszeichnung überreicht. ages halencleꝛ Donnerstag, 25. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Friedrichspark: Gartenkonzert, 20 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Weinheim— Birkenguer Tal— Lindenfels— Bens⸗ heim— Mannheim, aß 14 Uhr Paradeplatz. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 12 Uhr Mannheim— Worms und zurück; 14.50 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 272 Stunden Mannheim— Worms und zurück.— Freitag: 7 Uhr Mannheim— Rüdes⸗ heim— Aßmannshauſen und zurück. Anita⸗Maria: Freitag: Fahrt nach Heidelberg,.4 Uhr Friedrichsbrücke. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Haſenrundfußrten 20 Uhr Konzert und Tanz um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kafſee: 17 Uhr Tee, Lichtſpiele: Schauburg:„Eine Nacht im Paradies“ Roxy:„Mädchen in Uniform“. Univerſum „Das Lied einer Nacht“. Scala⸗Thecotet; „Der Flüchtling“.— Alham bro:„Der Hexer“. Pa laſt⸗ Theater:„ 13“.— Gloria ⸗Palaſti „Der Frauendiplomat“. Sehenswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 18.—19 Uhr, Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Gebffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchoſſen Oſtaſtens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 1517 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthen⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Nature und Völkerkunde im Zenghans: Ge⸗ üffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt: Rhein⸗Pegel 20 22. 28. 24, 28.[Mecar⸗Pegel 22. 23. 24. 25 Basel 1,18 1040,97.94 0/92 1 Schuſter inſel 180.75.77 1,84.87[Mannheim 2 59385989 0 e e agau 4, 55.4552 6140045) 0 Mannheim.25.85 3,48 338 8,31[Piochingen..140,15 5 . 10.202,16 Köln.252,08 2,00 1,85 1,85 Waſſerwärme des Rheins: 21 Grab Geſchäftliche Mitteilungen Pfarrer Kneipp's⸗Pillen bilden eln unſchätzbares Mittel bei Verſtopfung und träger Verdauung, ſollten aber auch bei Kopfweh, Appetitloſigkeit, Blutſtauungen, 5 bet Hautausſchlägen, Flechten, offenen Füßen, 1 bei unreinem Blut, ſchließlich bei Rheumatismus, Gie und Arterienverkalkung und e bei Haemrorr⸗ n 5 beſonders a „ Eine wichtige Mitteilung für alle Photo⸗Amatenrei Anfang September kritt das Preisgericht des Reportern: Photo⸗Wettbewerbs zuſammen und wird entſcheiden, wie die ausgeſetzten 105 Preiſe im Geſamtbetrage von verteilt werden. Do der letzte Einſendungstermin det 31 Auguſt iſt, konn man ſich noch an dieſem großzügigen Wettbewerb beteiligen. Die kinderleichten Wettbewerbs bedingungen ſind koſtenlos im Warenhaus Kander 9 Photo⸗Abteilung erhältlich. 8 f WS 2 pert Auguſ burger ngen er Be⸗ n. e war n hier nd er⸗ werte Wo er uſt der Jahre Hiſiert n die einige s liegt in das u hat. rd ſich viſen⸗ d man Fahl⸗ einer t noch indler faden rohen ſahren r he⸗ ich he⸗ e Be⸗ tzdem n bei iulein dodler gro⸗ iet ihr Beide vom Jetrie⸗ ſiche⸗ 8 ge⸗ ſank tſtadt abine ihrer enden und her 95 ler jarm⸗ hohe 8 * 4 5 f donnerstag, 25. Auguſt 1932 Aus Baden Weinheimer Badeleben U Weinheim, 23. Aug. Obwol Weinheim im Turnerbad im Gorxheimertal ein großes, ſchönes und modernes Freibad beſitzt, das täglich von Tau⸗ ſenden beſucht wird, macht ſich gerade bei der gegen · wärtigen großen Hitze das Fehlen eines weiteren großen, der Allgemeinheit zugänglichen Bades recht unliebſam bemerkbar. Wie ſeit Jahren, ſo ſetzte nun auch heuer wieder eine ſtarke Agitation ein. Mit mehr oder weniger berechtigten Gründen wird die Errichtung eines zweiten Bades durch die Stadt ver⸗ langt.— Leider iſt ein Vermächtnis von 90 000 4 zur Errichtung eines Hallenſchwimmbades licht in Vollzug gekommen und das Kapital ſpäter in der Inflationszeit verloren gegangen. Unter den derzeitigen finanziellen Verhältniſſen der Stadt bürfte daher der Bau eines zweiten Freibades, ſo ſehr er auch in allen Schichten der Bevölkerung ge⸗ wünſcht wird, kaum zur Ausführung kommen können. Die Weinheimer Jugend hat ſich in der regulierten Weſchnitz längs der Birkenauertalſtraße ein ideales Strandbad“ errichtet. Die Tropenhitze hat auch mlt den letzten Paragraphen der Polizeiverordnung „Baden in der Weſchnitz verboten!“ aufgeräumt. Aber auch Erwachſene kann man abends bis in die Mitternachtſtunden zu Hunderten ſich tummeln ſehen. Eine vielhundertköpfige Menge umſäumt Brücke und Mer und ergötzt ſich an dieſem Maſſenbetrieb in der Veſchnitz. Der naſſe Tod L. Bad Rappenau, 24. Aug. Der als Praktikant im Gutshof Neckarmühlbach beſchäftigte 17jährige Sohn des Salinenbeamten Stuhlmüller von hier iſt beim Baden im Neckar ertrunken. Die Leiche wurde abgetrieben und konnte noch nicht ge⸗ ländet werden. L. Oberhauſen, 24. Aug. Beim Baden im Rhein ertrank hier der 18jährige Dentiſt Hildenbrand in der Nähe der Rheinhauſer Fähre. Der junge Mann ging ſo ſchnell unter, daß Hilfe nicht mehr techtzeitig gebracht werden konnte. Die Leiche des Verunglückten wurde bereits geborgen. * Rheinbiſchofsheim, 24. Aug. Beim Baden im Dietrich aus Linx in einen Wirbel und ertrank, ohne daß die mitbadenden Kameraden ihm helfen konnten. Die Leiche des 25jährigen konnte noch nicht geborgen werden. Villingen, 23. Auguſt. Es iſt gelungen, die Leiche der am Samstag abend im Rhein bei Schwörſtadt ertrunkenen verheirateten Tochter des Lokomotipführers Heinrich Emminger in Oltenheim bei Lahr zu landen. Das Ehepaar hatte mit dem Motorrad am Samstag nachmittag einen Ausflug nach Schwörſtadt unternommen und wollte dort baden. Auf der ſteilen, ſehr ſchlüpfrigen, zum Rhein hinunter führenden Böſchung bekam die in den ger Jahren ſtehende Ehefrau und Mutter das Ueber⸗ gewicht und ſtürzte kopfüber in die Fluten, in denen ſie ſofort unterging, ohne daß ihr Hilfe gebracht wer⸗ den konnte. Horn(bei Konſtanz), 23. Aug. Der 62 Jahre alle Alfred Auer ging abends, ohne ſich ſonderlich abgekühlt zu haben, bis zur Bruſthöhe in das ſtark abgekühlte Waffer des Sees. Er erlitt dabei einen Herzſchlag und ging unter. Die Leiche konnte ge⸗ borgen werden. Zehnjähriger Knabe verübt Selbſtmord Königsbach(Amt Durlach), 24. Auguſt. Der Sohn des Straßenwarts W. ſollte in einem Nach⸗ harhaus auf Anweiſung ſeiner Mutter Milch holen. Nach kurzer Zeit kam der zehnjährige Knabe zurück und erklärte ſeinem Vater, er habe 5 Pfennig ver⸗ loren. Der Vater, der der Geſchichte nicht traute, durchfuchte ihm die Taſchen und fand darin das Geld. Der Junge wurde daraufhin begreiflicher⸗ weiſe geſcholten und mit einer Tracht Prügel be⸗ hroht. Er nahm ſich dies ſo zu Herzen, daß er ſich im Hof am Scheunenſell erhängte. Der Knabe iſt das jüngſte Kind unter 12 Geſchwiſtern. Diamantene Hochzeit * Pfullendorf, 23. Aug. Die Eheleute Jakob Raible konnten heute das ſeltene Feſt der dia⸗ mantenen Hochzeit begehen. Der Jubelbräuti⸗ gam iſt 91, die Jubelbraut 88 Jahre alt. Am Geburtstag tödlich verunglückt * Sulzburg, 24. Aug. An ſeinem 24. Geburts⸗ tag verunglückte der Säger Guſtav Köberlin auf einem hieſigen Sägewerk tödlich. f K * Grötzingen bei Durlach, 24. Aug. Der mit Stra⸗ hen reinigung beſchäftigte verwitwete Straßenwärter Albert Becker aus Berghauſen wurde beim Bahn⸗ hof von einem Auto ſamt ſeinem Handwagen erfaßt und in den Straßengraben geſchleudert. Becker kam unter ſeinen Handwagen zu liegen, der ihm den einen Fuß am Knöchel, den andern am Oberſchenkel abdrückte. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus nach Durlach gebracht. Er iſt Vater von vier un⸗ mündigen Kindern, denen vor zwei Jahren die Mutter ſtarb. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Jeitung Anter Anklage des Bankeroltbetrugs * Laudau, 23. Aug. Vor der Großen Strafkammer des La n d gerichts Landau begann heute vormittag die Verhandlung gegen drei Kaufleute aus Landau, die wegen Bankerottbetrugs und Gläubi⸗ gerbegünſtigung bzw. Anſtiftung zur Gläu⸗ bigerbegünſtigung unter Anklage ſtehen. Die Ange⸗ klagten ſind die Kaufleute Franz Kopf, Jakob Mühl, und Max Dreyfuß, alle in Landau. Die beiden erſteren betrieben unter der Firma Kopf u. Mühl ſeit 1. Oktober 1919 eine Kolonialwaren⸗ und Landesprodukten⸗Großhandlung mit dem Sitz in Landau. Seit 1928 befanden ſie ſich in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Nach einer Reviſion im Oktober 1929, die von der Städtiſchen Sparkaſſe Landau ver⸗ anlaßt worden war, ſtanden einem Reinvermögen von 193 330 Mark Schulden in Höhe vnd 547889 Mark gegenüber. Durch den Abſchluß neuer Kreditverträge im November 1930 und durch Abtretung von 72 000 Mark Außenſtänden, ferner durch Uebereignungen wurde die Sparkaſſe ſichergeſtellt und die Zahlungs⸗ einſtellung, die im Intereſſe ſämtlicher Gläubiger ge⸗ legen hätte, noch einmal hinausgeſchoben. Der Ge⸗ ſchäftsgewinn betrug 1928 angeblich 34.828 Mark, 1929 nur noch 202 Mark. Die Firma blieb mit öffent⸗ lichen Abgaben, Soziallaſten uſw. ſtark im Rückſtand. Am 4. Dezember 1931 ſtellte ſie ihre Zahlungen ein. Das erbetene Vergleichsverſahren wurde abgelehnt und der Konkurs eröffnet, nachdem eine böswillige Verzögerung in der Einreichung des Vergleichs⸗ antrages feſtgeſtellt wurde. Den Angeklagten wird vorgeworfen, daß ſie, ent⸗ gegen den Geſellſchaftsverträgen, die Entnahmen von höchſtens 5000/ je Geſellſchafter vorſahen, weit grö⸗ ßere Beträge aus dem Unternehmen herauszogen. So wurden in den Jahren 1928—31 von den Teil⸗ habern Summen von je 1120 000/ im Jahre ent⸗ nommen. Kopf iſt außerdem beſchuldigt, großen Aufwand für perſönliche Bedürfniſſe getrieben zu haben. Die Gläubigerbegünſtigung im Falle Drey⸗ fuß wird darin geſehen, daß ſich Kopf und Mühl von Dreyfuß mit Geld aushelfen ließen, das nicht ver⸗ bucht wurde. So wurde eine Summe von 50 000% genannt, über die durch notariellen Vertrag vor einem Landauer Notariat ein Grundſchuldbrief er⸗ ſtellt wurde. Außerdem wurden noch am 2. Dezem⸗ ber 1931, zwei Tage vor der Zahlungseinſtellung, Dreyfuß auf ſein Drängen Außenſtände von 5000 ¼ übereignet. Die Vernehmung der Angeklagten, die ſich über den Vormittag erſtreckte, ergab, daß ſie ſich damit ent⸗ ſchuldigten, die Kreditnahme ſei ihnen zu leicht ge⸗ macht worden. Die Verluſt ſeien auf Prisrückgänge und Einbußen im Zuckergeſchäft zurückzuführen. Bücherreviſor Jung, als Sachverſtändiger vernom⸗ men, betonte, daß die Illiquidät ſchon auf das Jahr 1928 zurückgehe, da in dieſem Jahre bereits die Ver⸗ knappung der Zahlungsmittel einſetzte. Dazu kam noch der Rückgang der Verkaufszahlen und die Zu⸗ nahme der Verluſte. Der Gutachter betonte, die Ent⸗ nahmen de Inhaber hätten nicht im Verhältnis zum erzielten Gewinn geſtanden und der Unkoſtenauf⸗ wand ſei zu hoch geweſen. Das Urteil Im Verlaufe ſeines Plädoyers zog der Staats⸗ anwalt die Anklage wegen Gläubigerbegünſtigung (8 240) und die weitere Anklage wegen Anſtiftung zur Gläubigerbegünſtigung(F 241) zurück, da die Be⸗ weisaufnahme nicht genügende Beweiſe dafür er⸗ bracht hätte. Gegen den Angeklagten Dreyfuß ſtellte er Antrag auf Freiſprechung, gegen Kopf wegen eines Vergehens des Bankerotts Antrag auf neun Monate Gefängnis und gegen Mühl beantragte der Anklagevertreter wegen des gleichen Vergehens ſechs Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte gegen Kopf auf drei Monate und gegen Mühl auf zwei Monate Gefängnis. Der Angeklagte Dreyfuß wurde unter Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe freigeſprochen. Den beiden Verurteilten wurde bedingter Straferlaß mit Bewährungsfriſt bis De⸗ zember 1935 zugebilligt. Großfeuer * Iſpringen bei Pforzheim, 24. Aug. Am Mon⸗ tag nachmittag entſtand im Hauſe des Ladenbeſitzers Auguſt Jiefer in der Erſingerſtraße ein Dach⸗ ſtuhlbrand. Der Dachſtuhl brannte bis zum Spei⸗ cherboden völlig aus. Die Frau des Goldarbeiters Elſäſſer, die bettlägerig iſt, und deren Wohnung ſich unter dem Dachſtuhl befindet, mußte herausgetra⸗ gen werden. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt bisher unbekannt. Der Schaden beträgt etwa 2000 Mark und iſt durch Verſicherung gedeckt,. * Griesheim(Amt Offenburg), 24. Aug. Das Haus des Arbeiters Karl Spinner wurde innerhalb kurzer Zeit eingeäſchert. An eine Rettung war nicht zu denken. Brandurſache vermutlich Kurzſchluß. Oberkirnach(Amt Villingen), 24. Auguſt. An dem dem Fürſten von Fürſtenberg gehörenden von dem Holzhauer Armbruſter bewohnten Anweſen in Oberkirnach brach Feuer aus. Das mit Schindeln bedeckte Schwarzwaldhaus wurde in kurzer Zeit voll⸗ kommen eingeäſchert. Das Feuer war in der Scheune entſtauden. Die Löſchmannſchaft konnte infolge kata⸗ ſtrophalen Waſſermangels gegen das raſende Element ſo gut wie nichts ausrichten. Verbrannt ſind etwa 200 Zentner Heu. Vieh und Mobiliar konnten ge⸗ rettet werden. Der Gebäudeſchaden beträgt 10 000 Mark, der Fahrnisſchaden 5000 Mark. Ueber die Ur⸗ ſache des Brandes iſt noch nichts bekannt. * Meßkirch, 23. Aug. In dem mit dem Wohnhaus zufammengebauten Oekonomiegebäude des Land⸗ wirts und Gemeinderats Karl Fröhlich brach in der Nacht auf Samstag Feuer aus, deſſen Urſache noch ungeklärt iſt. Das Feuer fand in den reichen Erntevorräten leicht brennbare Nahrung und brei⸗ tete ſich ſo ſchnell aus, daß an eine Rettung nicht mehr zu denken war. Das ftattliche Oekonomie⸗ gebäude brannte vollſtändig nieder. Da das Wohn⸗ haus durch eine Brandmauer abgetrennt war, blieb es vom Feuer verſchont. Der Gebäudeſchaden und der Inventarſchaden betragen etwa 12 000 bis 15 000 Mark. * Waldshut, 24. Auguſt. Geſtern mittag brauute der im Zollausſchlußgebiet bei Jeſtetten gelegene und dem badiſchen Staat gehörende Lachshof vollſtändig nie der. Das Vieh und ein Teil der Fahrniſſe konnte gerettet werden. Selbſtentzündung des ſchlecht eingebrachten Heues ſoll die Brandurſache fein. Der Schaden für Gebäude wird auf 4 000 Mk. geſchätzt. Pächter des Hofes war der Landwirt Reim⸗ metz. In En dermettingen brannte geſtern nachmittag das Anweſen des Landwirts und Küfer⸗ meiſters Adolf Schöpperle vollſtändig nieder. Der größte Teil der Fahrniſſe und die geſamte friſch eingebrachte Erute verbrannten. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Gebäudeſchaden beträgt 14000 Mark. Die Brandurſache iſt unbekannt. Aus der Pfalz Pfälziſcher Verkehrsverband * Neuſtadt a. d.., 23. Aug. Unter Vorſitz von Rechtsrat Dr. Reeber⸗Ludwigshafen hielt der Pfäl⸗ ziſche Verkehrsverband hier eine gut beſuchte Vor⸗ ſtandsſitzung ab, in der der Vorſitzende zunächſt einen ausführlichen Bericht über die Beſtrebungen zur Hebung des Fremdenverkehrs durch Konferen⸗ zen in den einzelnen Teilen der Pfalz mit den zu⸗ ſtändigen Organiſationen des Gaſtwirte⸗ und Hotel⸗ gewerbes, der Verkehrsvereine, Bürgermeiſterümter und übrigen am Fremdenverkehr intereſſierten Kreiſe erſtattete. Insgeſamt ſind 12 ſolcher Konferen⸗ zen vorgeſehen, von denen bereits eine ganze An⸗ zahl abgehalten wurden. Einen ausgiebigen Punkt der Ausſprache betraf die Stellungnahme zu den landsmannſchaftlichen Fragen im Reich. Verſchie⸗ dene Mitglieder des Vorſtandes wurden beauftragt, in Zukunft den Kontakt feſter zu ſchmieden. Auch ſoll in der Folge die Organiſation der Geſell⸗ ſchafts fahrten in die Pfalz eingehender Be⸗ arbeitung durch den Verband unterzogen werden. Der Verbandstag für 1932 findet vorausſicht⸗ lich in der erſten Oktoberhälfte in Eiſen berg ſtatt. Man will ihn mit der Eröffnung der Eistal⸗ bahn, die zur gleichen Zeit dem Verkehr übergeben werden wird, verbinden. Fiſchfrepler verurteilt nd. Waldſee, 23. Aug. Die hieſigen Erwerbsloſen Karl Eiſel und Ad. Emmerling ſtanden vor dem Speyerer Amtsgericht wegen eines verwerflichen Fiſchfrevels unter Anklage. Sie übten im Rhein bei Altrip von einem Paddelboot aus mit Legangeln das verbotene Fiſchen aus und wurden wegen fort⸗ geſetzten gemeinſchaftlichen Fiſchfrevels verurteilt. Eiſel erhielt eine Woche und Emmerling als ein⸗ ſchlägig vorbeſtrafter Fiſchdieb drei Wochen Haft ohne Bewährung. Vom Blitz getötet * Martinshöhe, 24. Aug. Bei Feldarbeiten wurde der 15 Jahre alte Hilfsknecht Anton Reiſchmann vom Blitz getroffen, an deſſen Folgen er nach eini⸗ gen Stunden ſt ar b. f Dreſchmaſchine verbrannt * Oberauerbach, 24. Aug. Vorletzte Nacht iſt die im Hofe des Landwirts und Poſtagenten Eberle ſtehende Dreſchmaſchine ſamt einem Teil der Selbſtbindepreſſe ein Raub der Flammen ge⸗ worden. Zum Glück wurde der zweifellos von Frevplerhand gelegte Brand rechtzeitig entdeckt, bevor die umſtehenden hochbeladenen Frucht⸗ und Heu⸗ wagen Feuer gefangen hatten. * nd. Mundenheim, 23. Aug. Auf der hieſigen Kirchweih erlitt ein Schauſteller aus Karlsruhe im Alter von 62 Jahren plötzlich einen Herzſchlag, der zum alsbaldigen Tod führte. 143. Jahrgan g/ Nummer 303 —— Weitere Entlaſſungen bei der Reichsbahn? Zu dieſer Sache geht uns von ſeiten des Ein⸗ heitsverbandes der Eiſenbahner Deutſchlands, Be⸗ zirksleitung Pfalz, folgende Mitteilung zu: Kaum iſt es einige Monate her, daß die Reichs⸗ bahn in Bayern allein rund 1000 Werkſtättenarbeiter entlaſſen hat. In der Pfalz 150 Werkſtättenarbeiter und 430 aus den Bahnmeiſtereien. 250 Arbeiter er⸗ halten in dieſen Tagen wieder die Kündigung. In den letzten Tagen iſt nun bekannt geworden, daß die Zahl der Stammarbeiter der Bahnunter⸗ haltung auf 8000 in Bayern und Pfalz geſenkt werden ſoll. Das bedeutet, daß rund 5790 Arbeiter der Bahnunterhaltung entlaſſen werden ſollen. Fer⸗ ner iſt damit zu rechnen, daß mit Einführung des Winterfahrplanes etwa 1800 Mann vom Betriebs⸗ in den Bahnunterhaltungsdienſt zurückfluten, ſo daß mit der Entlaſſung von rund 8000 Leuten in Bayern allein zu rechnen iſt. Das Vorgehen der Reichs⸗ bahnhauptverwaltung iſt geradezu unerhört. Im Betriebsdienſt wird immer noch bis zu 56 Stunden gearbeitet. Würde man die Arbeitszeit im Betriebs⸗ dienſt auf 48 Stunden herunterſetzen, dann könnten dieſe Opfer gehalten werden. Die Bahnmeiſter be⸗ klagen ſich, daß ſie mit dem geringen Arbeiterſtaube die Gleisanlagen nicht mehr in Ordnung halten können. Die Bezirksleitung Südbayern des Ein⸗ heitsverbandes hat ſich mit dem Hauptbetriebsrat der Gruppenverwaltung Bayern an den bayer. Miniſtet⸗ präſidenten Dr. Held gewendet, damit dieſer in Ber⸗ lin ſeinen Einfluß ausüben möchte, daß die Ent⸗ laſſungen vermieden werden. Herr Dr. Held ſagte zu, in dieſem Sinne wirken zu wollen. Aus Ludwigshafen Am Mittwoch nachmittag wurde die Leiche des am Montag in der Großen Bließ im Stadtteil Mun⸗ denheim ertrunkenen Schreiners Jakob Koppen⸗ höfer geländet. Vergangene Nacht entwendete ein 22jähriger Elek⸗ triker aus Frieſenheim in einer dortigen verſchloſſe⸗ nen Garage einen Perſonenkraftwagen und machte damit eine Spritztour gegen Bad Dürkheim. Auf der Maxdorfer Straße fuhr er auf ein in glei⸗ cher Richtung fahrendes Pferdefuhrwerk auf, wobek der Kraftwagen ſchwer beſchädigt wurde Der Dieb ließ das Kraftfahrzeug auf der Straße liegen und ging mit erheblichen Verletzungen im Geſicht flüchtig. Motorradfahrer rennt in ein Auto * Kaiſerslautern, 23. Aug. In dre Luftpold⸗ Straße ereignete ſich dieſer Tage ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Als der bei einer hieſigen Firma be⸗ ſchäftigte Lehrling Heinrich Stadler von Stelzen⸗ berg auf ſeinem Motorrad die Luitpoldſtraße über⸗ queren wollte, ſtieß er auf ein Perſonenauto. Der junge Mann wurde zu Boden geſchleudert und mußte mit ſchweren Kopfverletzungen, u. a. einem Schädelbruch, ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt, Beim Baden ertrunken * Kirkel⸗Neuhäuſel, 23. Aug. Am Freitag nach⸗ mittag iſt der 92jährige Händler Adolf Wagner von Schafbrücke beim Baden im nahegelegenen See⸗ weiher ertrunken. Er hatte ſich von ſeinen An⸗ gehörigen entfernt, um ins Waſſer zu gehen. Als er nach geraumer Zeit nicht zurückkehrte, gingen ſie ihn ſuchen, konnten ihn jedoch nicht finden. Dann mach⸗ ten ſich eine Anzahl guter Schwimmer daran, den Weiher abzuſuchen. Nach langer, angeſtrengter Ar⸗ beit konnte Wagner als Leiche geborgen werden. Die Grabungen auf Burgruine Hohenfels * Falkenſtein, 23. Aug. Bei den Grabungen nach der Burgruine Hohenfels wurden die Grundmauern an fünf Stellen gefunden und teilweiſe freigelegt. Aus Tageslicht gebracht wurden: gehauene Proyfl⸗ ſteine von Türgewölben, verzierte Bodenplatten, Hallſche Silbermünzen in Behältern, Skelette von Pferden, Eberzähne, Dachſchiefer und Ziegeln. Am⸗ getroffen wurde auch eine wuchtige Wendeltreppe, die zurzeit freigelegt wird. Die vollſtändige Frek⸗ legung der weitausgedehnten Grundmauern und Burgkeller iſt auf dem Wege des freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes durch die Gemeinde Imsbach beabſich⸗ tigt und würde Arbeitsgelegenheit für einige Mo⸗ nate bieten. Die Fundgegenſtände ſollen zum Teil dem Nordͤpfälzer Heimatmuſeum in Rockenhauſen überlaſſen werden. Die vollſtändige Freilegung der Burgruine dürfte zur Erſchließung des Donners⸗ berggebietes und zur Hebung des Fremdenverkehrs weſentlich beitragen. * * Kaiſerslautern, 23. Aug. Strafkammer hatte ſich der Zimmermann Karl Kimmel aus Weitersweiler wegen fahrläffiger Tötung zu verantworten. Er fuhr am 13. Juli bet Dreiſen auf der linken Straßenſeite den Motorrad⸗ fahrer W. Burgey aus Weitersweiler ſo ſchwer mit dem Auto an, daß Bugey alsbald an den Verletzun⸗ gen ſtarb. Das Urteil lautete auf zwei Monate Gefängnis mit Bewährungsfriſt. * Martinshöhe, 24. Aug. Bei Feldarbeiten wurde der 15 Jahre alte Hilfsknecht Anton Reiſchmann vom Hitzſchlag getroffen, an deſſen Folgen der junge Mann nach einigen Stunden ſtarb. Vor der Großen 39 0ſe 8 Eds 2934204 von HANDELS- WIRTSCHAFTS-Z EITUNG Donnerstag, 25. August 1932 ler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 393 Vereinigte Stahlwerke Sanierungskombinafionen Die im Zuſammenhang mit der auffälligen Kursſteige⸗ rung der Aktien der Vereinigten Stahlwerke AG. in den letzten Tagen aufgetauchten Gerüchte über eine bevor⸗ ſtehende Sanierung des Stahlvereins, wobei man ein Zuſammenlegungsverhältnis von 1018 oder von:1 nannte, werden von Verwaltungsſeite als reine Kombinationen bezeichnet. Irgendwelche Beſchlüſſe innerhalb der Verwaltung ſeien überhaupt noch nicht ge⸗ faßt worden. Die Sanierung des Unternehmens würde erſchwert durch ſeine hohen An leihever pflichtun⸗ gen von 483 Mill. /, da man das Act. nicht erheblich unter die Nominalhöhe der Anleihen herabſetzen könne. Durch die Intereſſenahme des Reiches am Stahlvereins⸗ konzern, das, wie ſchon berichtet, zunächſt durch einen Ver⸗ trauensmann die Verhältniſſe prüfen laſſen will, werden die Sanierungsbeſchlüſſe wohl noch etwas auf ſich warten laſſen. Ohne die Zuführung neuer Mittel ſei eine Reorganiſation jedenfalls ſch wer denkbar. Voigi& Haefiner AG. Frankfuri a. BI. Verlust 2,01 Mill. Rm./ Vorläufig keine Besserung In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1931 vorgelegt, der bei 7,287(i. V. 9,893) Mill./ Aufwendungen für Löhne und Unkoſten und 0,814(0,717) Mill.„ Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen, Außenſtände und Beteiligungen unter Auflöſung der geſetzlichen Rücklage von 1,239 Mill.„/ einen Berluſt von 2,013(0,258) Mill,/ ergibt. In der Bilanz(alles in Mill.) erſcheinen: Anlagevermögen 5,55(5,70), Vorräte 5(6,73), Außenſtände 2,45(3,58), Betei⸗ ligungen 0,51(0,51), Wertpapiere, Kaſſe und Wechſel 0,30 (0,08); anderſeits Verpflichtungen, Akzepte und erhaltene Anzahlungen 1,45(1,61), Verbindlichkeiten gegenüber Ban⸗ ken 0,41(i. V. Bankguthaben 0,38), Darlehen 1,68(wie i..). Die HVV. ſoll im Oktober ſein. Das unerfreuliche Ergebnis wird damit begründet, daß trotz ſtrengſter Sparmaßnahmen, die ſchon im Jahre 1028/9 einſetzten, es nicht möglich war, die Verminderung der Speſen, insbeſondere aber den Abbau der Angeſtellten mit Rückſicht auf die geſetzlichen Beſtimmungen in dem Maß und der Schnelligkeit vorzunehmen, wie es dem ſich ſtündig überſtürzenden Rückgang der Umſätze entſprochen hätte. Als Urſache des Auftragsrückgangs im Inland werden die allgemein bekannten Gründe angeführt: einmal die mangelnde Bautätigkeit, dann aber die durch Sinken des Stromabſatzes bedingte faſt völlige Stockung der Aufträge der Elektrizitätswerke. Hinzu traten die der Ausfuhr ſich entgegenſtellenden Schwierigkeiten, wie Steigerung der Einfuhrzölle, Deviſenbewirtſchaftung und Bevorzugung der einheimiſchen Erzeugung in den verſchie⸗ denen Ländern. Für das laufende Geſchäftsjahr zeige ſich vorläufig noch keine Beſſerung der Ge⸗ ſchäftslage. Angeſichts des techniſchen Hochſtands und der fabrikatoriſchen Leiſtungsfähigkeit der Geſellſchaft einer⸗ ſeits und der völligen Zurückhaltung aller irgendwie auf⸗ ſchiebbaren Erſatzbeſchaffung bei den Staatsbehörden, Ge⸗ meinden und ſonſtigen Verbrauchern anderſeits, iſt mit dem geringſten Aufſchwung der allgemeinen Wirtſchaft eine Beſſerung der Verhältniſſe zu erwarten. * Eiſenmatthes Richard Guſtav Matthes AG., Magde⸗ burg.— Geſchäftsbericht für 1931. Die Ende Dez. 1931 in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Eiſenmatthes AG., die inzwiſchen ein gerichtlich beſtätigtes Vergleichs ver⸗ fahren(35 v. H. Quote unter Garantie der Deutſchen Mercurbank AG.) durchführte, legt jetzt den Bericht für das Geſchäftsjahr 1931 vor. Die Zahlen des Abſchluß⸗ werks haben aber nur mehr hiſtoriſches Intereſſe. 20 v. H. der Quote ſind bereits bezahlt, und die reſtliche Quote wird am 1. Sept. d. J. erfüllt, wofür die erforderlichen Barmittel bereits zur Verfügung ſtehen. Verpflichtungen beſtehen nur noch gegenüber den Inhabern der 1,23 Mill./ Anleihe, die jedoch mit den Großaktio⸗ nären identiſch ſind. Ueber das Schickſal des Unter⸗ nehmens iſt wenig zu ſagen. Der Betrieb iſt ſtill⸗ gelegt. Man beſchäftigt ſich mit der beſtmöglichen Ver⸗ wertung der Vorräte, wobei man aber keineswegs um jeden Preis zu Schleuderangeboten verkauft. An eine Verwertung der, Anlagen iſt man noch nicht herangegangen, auch eine Liquidation ſcheint nicht in Frage zu kommen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet einen Bruttogewinn von 760 655(948 592) /, anderſeits erforder⸗ ten Unkoſten einſchließlich 58 220(57 252)& Abſchreibun⸗ gen 1,81(1,04) Mill. 4. Dabei ſind noch Verluſte bei Beteiligungen mit 99 999 und eine Delkredererückſtellung von 141 900(t. V. beides 0) 4 enthalten. Es ergibt ſich alſo ein Ver luſt von 524 281 einſchließlich Verluſtvortrag von 623 182 1 bei 500 000„ Aktienkapital. In der Bi⸗ Lanz erſcheinen Gebäude mit 1,01(1,03) Mill. 4, Ma⸗ ſchinen uſw. mit 0,23(0,25) Mill. 4, Beteiligungen (880 000% Aktienkapital der in Konkurs gegangenen Dampfkeſſelfabrik Weinbrenner u. Co., AGG.) mit 1., Außenſtände uſw. 0,29(0,33), Vorräte 0,35(0,46), ander⸗ ſeits Verpflichtungen 0,48(0,45), Rückſtellungen 0,24(0,04) Mill.. Forderungen der Krediigenossenschaffen Abschluß des Dorimunder Genossenschafisiages Die Verhandlungen des dritten Tages wurden mit einem Referat von Direktor Korthaus⸗Berlin, Mit⸗ glied der Anwaltſchaft des Deutſchen Gensoſſenſchaftsver⸗ bandes, über„Die Genoſſenſchaften in der Wirtſchaftskriſe“ eingeleitet, an das ſich die viel⸗ beachtete Programmrede des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther ſchloß, über die bereits im geſtrigen Abendblatt berichtet wurde. Direktor Korthaus betonte, daß die Genoſſenſchaften ſich bisher gegenüber der Kriſe am wide r⸗ ſtandsfähigſten gezeigt hätten und daß die eingetretenen Schwierigkeiten nach Zahl und Umfang geringer ſeien als bei allen Unterneh⸗ mungsformen. Genoſſenſchaftsfrage ſei Perſonenfrage. Eine ſtarke Füh⸗ rerperſönlichkeit ſei auch heute noch imſtande, die der Kriſe entſtrömenden Lebensgefahren zu bannen. Die Leiter zahlreicher Genoſſenſchaften hätten es verſtanden, trotz aller Schwierigkeiten die ihnen anvertrauten Unter⸗ nehmungen lebensfähig zu erhalten. Die Sanierung einer Genoſſenſchaft mache in der jetzigen Zeit beſonders große Schwierigkeiten. Die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Mitglieder ſei gering, und der notwen⸗ dige Ueberbrückungskredit ſei manchmal nur ſchwer zu haben. Der Reichsregierung, der Reichsbank und den ge⸗ noſſenſchaftlichen Kredtinſtituten gebühre voller Dank für ihre großzügige Hilfe. Die Frage des Ausbaues und der Vertiefung der Reviſton werde fortgeſetzt bearbeitet. Nach den zuletzt gefaßten Beſchlüſſen könne man ſagen, daß die Vorausſetzungen für eine wirkſame und zuverläſſige Reviſion durchaus gegeben ſei. Bei einem eigenen Vermbgen der Kreditgenoſſenſchaften in Höhe von 300 Mill./ ſtänden die hereingenommenen fremden Mittel mit 1,3 Milliarden„ immer noch in keinem ungünſtigen Verhältnis. Mißerfolge ſeien auch her⸗ beigeführt durch die Gewährung von Krediten, die zu den Genoſſenſchaften in keinem rechten Verhältnis ſtanden, ferner durch die Gewährung weſensfremder Kredite und die Hingabe von Krediten ohne ausreichende Sicherheit. Die Verluſte der Kreditgenoſſenſchaften be⸗ trugen im Kriſenfjahr 1931—7 v. H. des eigenen Ver⸗ mögens und die der Warengenoſſenſchaften 3,3 Mill.„ bei einem eigenen Vermögen von 86,8 Mill.. Dieſe Verluſte ſeien ſchmerzlich, aber erklärlich; ſie ſeien als mäßig zu bezeichnen, wenn man die Verluſte der ge⸗ ſamten Wirtſchaft, insbeſondere aber die der Großbanken in Betracht zöge. Zu dem Thema „Zinsabkommen und Rentabilität der Kredit⸗ genoſſenſchaften“ führte Bankdirektor H. Fohrbeck⸗ Hannover, etwa fol⸗ gendes aus: Wenngleich die Ereigniſſe des letzten Jahres die Liguiditätsfragen gegenüber allen anderen in den Vordergrund gerückt hätten, ſo ſei es doch für alle Treditwirtſchaftlichen Unternehmungen notwendig, ſich mit dem Rentabilitätsproblem zu beſchäftigen. Trotz der Sonderſtellung, die die Kreditgenoſſenſchaften gegen⸗ über Sparkaſſen und Kreditbanken innerhalb der deutſchen Kreditorganiſationen einnehmen, ſeien ſie früher durch die Beſtimmungen des Wettbewerbsabkommens und jetzt durch das im Januar ds. Is. unter den Spitzenverbänden ber Banken, Sparkaſſen und Genoſſenſchaften unter Mitwir⸗ kung des Bankenkommiſſars getroffene Zins abkom⸗ men den gleichen Bedingungen unterwor⸗ fen. Bei der auch von den mittelſtändiſchen Berufs⸗ organiſationen anerkannten Bedeutung der Kreditgenoſſen⸗ ſchaften für den gewerblichen Mittelſtand ſtellte daher der Redner zu einer Sicherung der Rentabilität und der Er⸗ haltung der Kreditgenoſſenſchaften die Forderungen auf, daß 1. auch bei den gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften in ähnlicher Weiſe wie bei den Großbanken und wie ganz zwangsläufig auch bei den öffentlich rechtlichen Bank⸗ unternehmungen erfolgen müſſe, die Beſeitigung der durch die Wirtſchaftskriſe hervorgerufenen Schäden durch Zuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln unterſtützt werde, ſo weit die eigenen Reſerven der Kreditgenoſſen⸗ ſchaften bazu nicht ausreichen; i 2. der Entwertung der Sicherheiten durch entſprechende ſteuer liche Maßnahmen, insbeſon⸗ dere Fortfall der Hauszinsſteuer, entgegengewirkt werde. Unbeſchadet dieſer Maßnahmen müßten eigene Beſtre⸗ bungen der Kreditgenoſſenſchaften auf die Sicherung der Rentabilität gerichtet ſein. Wenn auch die Kreditgenoſſen⸗ ſchaften bereits in den letzten Jahren ihre Unkoſten erheblich geſenkt hätten, werde eine weitere An⸗ paſſung der Unkoſten an die veränderten Verhältniſſe un⸗ umgänglich ſein. Der Reͤner wies zum Schluß darauf hin, daß gerade bie Strömungen der heutigen Zeit der Förderung des Genofſenſchaftsgedankens günſtig ſeien und keine Unternehmungsform der Mentali⸗ tät unſerer Zeit ſo ſtark Rechnung trage, wie die Form der Genoſſenſchaft. Trotz Wirt⸗ ſchaftskriſe, bedrohter Rentabilität und der vereinzelt her⸗ Späfer Weinherbsi Verminderie Erirägnis-Erwarfungen beiesſigen die Preise Das ſommerliche Wetter, das kurz nach der Blüte er⸗ wünſcht geweſen wäre, iſt ſpät, aber es iſt doch noch gekom⸗ men und hat viele Hoffnungen neu belebt, wenn die Aus⸗ ſichten für einen vollen Herbſt auch nicht mehr aufrecht er⸗ halten werden können. Die Entwicklung der Trauben läßt mancherorts inſofern zu wünſchen übrig, als die Beeren klein und ſehr ungleichmäßig ausgebildet [ind. Für Nordbaden rechnet man nur mit einem halben Herbſt, nur für Portugieſer eröffnen ſich beſſere Ausſichten, da dieſe Reben einen reichen und geſunden Be⸗ hang aufweiſen. Im übrigen aber haben die Reben vielfach darunter gelitten, daß die Hitze ſo plötzlich einſetzte; es ſind viele Trauben verwelkt, wodurch das Erträgnis beeinträch⸗ tigt wird. Die Schädlings bekämpfung iſt immer noch nicht beendet; da Ende der erſten Auguſtwoche in den An⸗ lagen des Badiſchen Weinbau⸗Inſtituts in Freiburg ſehr ſtarker Mottenflug feſtgeſtellt wurde, hat dieſes empfohlen, dort, wo ähnliche Beobachtungen gemacht wurden, in der Zeit vom 20. Auguſt ab nochmals gegen den Sauerwurm mit nikotinhaltigen Brühen vorzugehen, aber um dieſe Zeit keine arſenhaltigen Mittel mehr zu verwenden. In Mittelbaden iſt im Gewann Orthald der Gemeinde Otters⸗ weier auf einem Grundſtück ein Reblausherd feſt⸗ geſtellt worden, worauf ſofort die nötigen behördlichen Maßnahmen getroffen worden ſind. Am Kalſerſtuhl und im Breisgau rechnet man im Durchſchnitt mit einem Viertel⸗ bis einem Drittelherbſt. In den übrigen deutſchen Weinbau⸗ gebieten, wie in der Pfalz, in Württemberg, Rheinheſſen und im Rheingau hat man überall heftige Kämpfe gegen die tieriſchen Schädlinge zu führen gehabt. Im Zuſammen⸗ hang mit den verminderten Herbſtausſichten und den allent⸗ halben gelichteten Beſtänden wurden die Eigner zurückhal⸗ tender, die Preiſe befeſtigten ſich, was ſich in Baden und Württemberg in einem Anziehen der Forderungen um etwa-10 v. H. ausdrückte. In Franken vollzogen ſich nur kleinere Verkäufe in billigen 1931er Konſumweinen zu etwa 36—42„ Je 100 Str. In der Pfalz wurden größere Poſten Oberhardter Weine zu 325— 360/ die 1000 Liter gehandelt. An der Mittelhardt bezahlte man für 1931er Kallſtadter, je nach Lage, 550—1350 Mark, für 1931er Portugieſer 315-365 4, in Rhein⸗ heſſen für das Fuder(1200 Liter) 1931er Landweine 350 bis 475„, am Mittelrhein für die 1000 Liter 1991er 375—490 /, 1930er 490550 J. Im Gegenſatz zu anderen Weinbaugebieten liegt das Geſchäft in Rheingau bisher noch unverändert ruhig. Abſatz und Preiſe haben auch in den letzten Wochen keine Beſſerung aufzuweiſen gehabt. Auch an der Nahe und an der Moſel herrſcht hochſommerliche Stille im Wein⸗ geſchäft. An der Nahe wurde das Stück(1200 Liter) zuletzt, je nach Qualität, mit 320—460 4 gehandelt.. Nürnberger Hopfenmarki S. Nürnberg, 24. Aug.(Eigenbericht.) Mit Beginn der neuen Geſchäftswoche kamen bereits die erſten Hopfen der diesjährigen Ernte zum Markte. Zunächſt 4 Ballen Hallertauer leichte Lagen, die bis jetzt noch kein Intereſſe und auch keinen Käufer fanden. Am Mittwochsmarkte trafen auch die erſten Frühhopfen aus Tettnang ein. Es handelte ſich zumeiſt um Mu⸗ ſter und es wurden auch hiernach 4 Ballen gehandelt. Preiſe werden ſeitens der Beteiligten vorerſt noch nicht genannt, zumal ſich die Verhältniſſe im Anbau⸗ gebiet Tettnang noch nicht geklärt haben. Am Nürnberger Hopfenmarkte ſieht man der weiteren Preisentwicklung noch abwartend entgegen.— In Hopfen vor jähriger Ernte wurden an den erſten drei Markttagen nur 20 Ballen Hallertauer zwiſchen 55 und 66/ gehandelt. Die Stimmung iſt unverändert ruhig. 3 * Schifſerſtadter Gemüſeanktion vom 24. 0 55 5 2 der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende dielt: 1—8,50; Zwetſchen 10; Tomaten 2— 3,50; Buſch⸗ bohnen Stangenbohnen 810; Erbſen-10; Weiß⸗ kraut.00; Rotkraut 2,00; Wirſing 1,50 2,00; Spinat 2,00; Zwiebeln 9,25; Karotten 1502,00 1 pro e f kohl 1. Sorte 18—25 Pfg. pro Stück, 2. Sorte—13; En⸗ divienſalat 2724; Köpfſalat 27—4; Rettich 2; Sa gurken—6; Einlegegurken pro 100 Stück 20—60; Suppen⸗ grünes pro Bündel 2 Pfg. vorgetretenen Schwierigkeiten beſtehe kein Anlaß zu Peſſi⸗ mismus, ſo daß bei zweckdienlichen Maßnahmen auch wei⸗ terhin die Zukunft der Kreditgenoſſenſchaften günſrig be⸗ urteilt werden könne. Sitzung des Genoſſenſchaftlichen Beirats der Dresdner Bank Anläßlich des 68. Deutſchen Genoſſenſchaftstages in Dortmund fand unter Vorſitz von Dr. W. Kleemann eine Sitzung der Mitglieder des Genoſſenſchaft⸗ lichen Beirats der Dresdner Bank ſtatt, an der auch der neugewähltee Anwalt des Deutſchen Genoſſen⸗ ſchaftsverbandes, RA Dr. Lang und Direktor Korthaus teilnahmen. Nach einleitenden Ausführungen des Vor⸗ ſitzenden über die allgemeine Wirtſchaftslage wurde von der Leitung der Genoſſenſchafts⸗Abteilung Bericht über die Entwicklung der Genoſſenſchafts⸗Abtei⸗ lungen der Dresdner Bank erſtattet. Daraus ging hervor, daß trotz der allgemeinen Schrumpſung der Wirtſchaft die Zahl der Konten eine weitere Zunahme erfahren habe. Weiter wurde Kenntnis gegeben von der tatkräftigen Mit⸗ wirkung der Genoßſſenſchafts⸗Abteilungen der Dresdner Bonk bei den verſchiedenen Stützungsaktionen der Reichsregierung für die gewerblichen Kredit⸗Genoſſen⸗ ſchaften. Einen beſonders breiten Raum nahm die darauf folgende Ausſprache über die Frage des beſtehenden Du a⸗ lismus ein, der durch das Vorhandenſein zweier Zentralkreditinſtitute, der Dresdner Bank und der Preußenkaſſe, innerhalb des Deutſchen Genoſ⸗ ſenſchafts⸗Verbondes gegeben iſt. Bei der zwiſchenzeitlichen Entwicklung der Wirtſchafts⸗ und Geldmarktverhältniſſe, die andere ſchwere Sorgen für die Genoſſenſchaften zeitigten, mußte die Frage einer Beſeitigung des Dualismus, und zwar in ſtbereinſtimmender Auffaſſung aller in Betracht kommenden Stellen in den Hintergrund treten. Auch die gegenwärtig vorhandene Situation gebe keine Möglichkeit, in dieſer Frage irgendwelche entſchei⸗ dende Schritte zu unternehmen, zumal man feſtſtellen könne, daß ſich irgendwelche ungünſtige Aus wirkungen aus dem Dualismus nicht mehr ergeben könnten. Die Mitglieder des Genoſſenſchaftlichen Beirats, ſowie die Vertreter der Anwaltſchaft ſtimmten mit dieſer Auffaſſung überein. Die weitere Behandlung der Angelegenheit wird nunmehr der vom Geſamtausſchuß des Deutſchen Genoſſen⸗ ſchafts⸗Verbandes bereits beſtimmten genoſſenſchoftlichen Kommiſſion im Einvernehmen mit den Zentraolkreditinſti⸗ tuten vorbehalten bleiben. Vor einer neuen Zuckerkonferenz Nach einer Pariſer Meldung, die offenbar auf „Code Bedenheimer“ zurückgeht, ſoll angebli l 10. September und zwar voraus ſichtlich in Paris e weitere internationale Zucker onen ſtattfinden. Es wird gemeldet, daß die kubaniſche Del gation bereits nach Europa abgefahren ſei. Von führender Seite der deutſchen Zuckerinduſtrie hören wir dazu 975 eine Einladung an die Mitglieder des internationaleß Zuckerrates bis heute noch nicht ergangen ſei. Ami hin bejaht man die Möglichkeit einer neuen Zufammer⸗ kunft der Delegationen in der nächſten Zeit. 5* Es ſcheint nämlich ſo zu ſein, daß die Kubaner fi ch geneigt ſind, den Einigungsvorſchlag, der auf der Siet 5 a 5 5 g 7 Sitzu des Internationalen Zuckerrates in Oſtende ag 5 5 den ch am 9. und 9 5 83 8 2E 8 kommen iſt, und den Kuba von ſich aus nach Zuſtimmun, des kubaniſchen Zuckerinſtituts als eigenen Vorſchlag 5 vorlegen ſollte. ſchriftlich den anderen beteiligten Län⸗ dern zu unterbreiten. Aus dieſem Grunde erwar⸗ tet man, daß die Kubaner aufs neue herüberkommen um in mündlicher Verhandlung eine endgültige Einigung her⸗ beizuführen. In Newyork fanden vor kurzem zwiſchen den maß⸗ gebenden Stellen der kubaniſchen Zuckerinduſtrie Verhand⸗ lungen ſtatt. Man ſcheint ſich dort in dem eben angeden⸗ teten Sinne ſchlüſſig geworden zu ſein, daß nämlich aufs neue in mündlicher Verhandlung eine eng, gültige Einigung herbeigeführt wird. Ob und in welcher Richtung die Kubaner den von den Delega⸗ tionen in Oſtende angenommenen Vorſchlag abgeändert und Gegenvorſchläge aufgeſtellt haben, iſt einſtweilen noch nicht bekannt. Die Zinslasien der Land wirischaff Die Forderung der Land wirtſchaft in der Frage der Ermäßigung der Kreditzinſen geht auf eine generelle Sen⸗ kung der Realkreditzinſen und der Kreditſpannen hinauz Nach den letzten Unterſuchungen der Rentenbank⸗Krehit anſtalt hat die Zinsbelaſtung der Landwirtſchaft im Wirt. ſchaftsjahr 1930/31 in Oſtdeutſchland zwiſchen 3,5 bis 53 und in Weſtdeutſchland zwiſchen 2,5 bis 3,5 v. H. des Ein⸗ heitswertes von 1928 gelegen. In, je Hektar landwirt⸗ ſchaftlicher Nutzfläche betrug die Zinsbelaſtung in den Wirtſchaftsjahren: 1927/28 1928/29 1929/0 1950/1 Oſtpreußen 37,9 44, 49,90 445 Schleſien 42,2 8,8 48,6 654% Norddeutſchland 39,1 41,8 48,1 48,5 Mitteldeutſchland 39,9 45,0 47,2 50,5 Nordweſtdeutſchland 41,0 44,5 7,9 50,4 Rheinland⸗Südweſtoeutſchland 30,2 33,1 34,7 68, Bayern 31,1 36.5 387,6 35,8 Die Zinsbelaſtung betrug 1980/¼1 in Oſtdeutſchland in Durchſchnitt 49„(Vorjahr 4) und in Weſtdeutſchlaßd 44,5(33)„ je Hektar landdwirtſchaftlicher Nutzfläche. Preissſeigerungen um jeden Preis oder— näafürliche Preise? Bei den bisherigen Preisbewegungen an den Rohſtoff⸗ und Warenmärkten hondelt es ſich in erheblichem Umfange um einen reinen Angleichungsprozeß, d. h. um eine Beſeitigung der Ueberſpitzungen, die im ſpäteren Verlauf der Kriſe aufgetreten ſind. Weitgehende Uneben⸗ heiten beſtehen noch immer faſt in allen Ländern zwiſchen der Bewegung der Großhandelspreiſe und dem Stand der Fertigwarenpreiſe. Ueberall ſind Scheren entſtonden, die nur zu einem geringen Teil ihre dauernde Exiſtenzberech⸗ tigung durch grundlegende wirtſchaftliche Umſtellung er⸗ halten haben. Gerade die Unausgeglichenheit der reiſe bildet eine der fühlbarſten Hemmungen bei der Ingang⸗ ſetzung der Wirtſchaft. Das Hinarbeiten auf beſtimmte Preishöhen, wie ſie vielleicht unter dem Geſichtspunkt einer Wiederherſtellung geſunder Schuldenverhältniſſe erſtrebenswert wären, ver⸗ bietet ſich nach Anſicht der Berliner Handels⸗ geſellſchaft ſchon deshalb, weil im Verlauf des De⸗ flationsprozeſſes auf vielen Produktionsgebteten eine Un⸗ koſtenſenkung durchgeführt werden konnte, die bekanntlich ſoweit geht, daß viele Betriebe ſelbſt bei ſtän⸗ dig rückläufiger Kapazitätsausnutzung und gleichbleibenden Sheen und Lohnlaſten eine beſcheidene Rentabilität auf⸗ recht erhalten konnten. Die de facto⸗Rationaliſterung, die unter dem Zwang der Ereigniſſe auf die zumeiſt nur tech⸗ niſch verſtandene Betriebverbeſſerung gefolgt iſt, hat völ⸗ lig neue Produktionskoſtenverhältniſſe geſchaffen, von deren Bedeutung die Oeffentlichkeit leider deshalb nicht viel erfährt, weil es ſich um privatwirtſchaft⸗ liche Kriſenerfolge handelt, die erſt in ihrer Summierung für eine volkswirtſchaftliche Problemſtellung geſtaltend find. Aehnlich wie der Kapitalmarkt in der Form der kurzfriſtig gebundenen Mittel über eine einzigartige Er⸗ holungsreſerve verfügt, für deren Mobiliſterung nur noch das Vertrauen fehlt, ſo weiſt auch die rationaliſierte In⸗ èduſtrie in der vorhandenen Ueberſchußkapa⸗ zität eine bisher nicht genügend beachtete Kapitalreſerve für künftige Entwicklungs möglichkeiten auf. Ueberall da, wo die Betriebe den Umfang der feſten Koſten in ein erlrägliches Verhältnis zu der ver⸗ minderten Kapazitäts aus nutzung zu brin⸗ gen vermochten, bedeutet eine Umſatz⸗ erweiterung ſchon bei gleichbleibenden Preiſen auch eine gewiſſe Gewinnſteige⸗ rung pro Einheit. Wer in der wachſenden Güter⸗ verſorgung der Bevölkerung zu möglichſt ſtabilen Preiſen ein weſentliches Fortſchrittselement der Wirtſchaft erblickt, konn ſowohl das Vorhandenſein betriebswirtſchaftlicher Produktionsreſerven wie auch disponibler Kapitalreſerven bei dem heutigen Stand der Deflation nur im vptimiſtiſchen Sinne deuten. * Alexauderwerk ſtellt 400 Mann ein. Das Alexan⸗ derwerk A. von der Nahmer A., Remſcheid, hatte Ende Juni zum Zwecke der Lagerverminderung un⸗ gefähr die Hälfte ſeiner Belegſchaft vorübergehend ent⸗ laſſen. Mit Einſetzen der Herbſtſaiſon, die für die Branche der Firma Anfang September beginnt, wird, wie es ge⸗ plant war, der größte Teil der ausgeſchiedenen Arbeit⸗ nehmer, etwa 400 Mann, wieder eingeſtellt. Etwa 100 Arbeiter ſind bzw. werden im Laufe dieſer Woche bereits wieder eingeeſtllt. Die Sanierung der Premag Auch im laufendenden Geschäfisjahr neuer Verlusi Bei der Preßluftwerkzeug⸗ und Maſchi⸗ nenbau AG, Premag, Berlin⸗Oberſchöne⸗ weide, iſt der Fabrikationsgewinn auf 172 278(i. V. 544 152]/ zurückgegangen. Handlungsunkoſten, Steuern und Zinſen beanſpruchten 488 115(541 166)„. Nach Ab⸗ ſchreibungen von 5 184(53 561)/ ergibt ſich ein neuer Verluſt von 369 026, der ſich um den Verluſtvortrog der Vorjahre auf 581 412/ erhöht. Die Geſellſchaft ſchlägt bekanntlich die Herabſetzung des AK von 1,7 auf 1 Mill./ durch Zuſammenlegung der 1,4 Mill. 4 Stel im Verhältnis:1 auf 0,7 Mill. 4 vor. Der Buch⸗ gewinn aus der Kopitalverminderung von 700 000 4 wird zuzüglich der Verminderung der geſetzlichen Reſerve um 70 000„ zur Deckung des Verluſtes und ſerner zu Wert⸗ minderungen in Höhe von 88 000„ auf Anlagen und von 100 000 4 auf Vorräte verwandt, ſo daß noch ein kleiner Gewinnvortrag verbleibt. Von der Kapitalherabſetzung werden die Vorzugsaktien nicht berührt, jedoch wollen die Inhaber der Vorzugsoktien bei einer künftig etwa erneut erforderlich werdenden Kapitalzuſommenlegung verhältnis⸗ mäßig teilnehmen, und zwar in Abweichung von den ihnen nac, der Satzung zuſtehenden Sonderrechten. In der Bilanz, die die Kapitalverminderung bereits berückſichtigt, werden Wechſel erhöht mit 2895 608(191 096) Mark ausgewieſen. S Mark zurückgegangen 8 erunter befinden ſich u. a. Forde⸗ rungen an ehemalige Vorſtandsmitglieder mit 204 416), Vorräte ſind mit 686 238(874 176„ bewertet. Unter den Paſſiven haben ſich Darlehen mit 830 517(328 870) 4 nur wenig verändert. Anzahlungen von Kunden find 521031(290 821)„ weſentlich erhöht, dagegen Gläubiger auf 79 788(162 296)„ erheblich vermindert. Die Bank⸗ ſchulden(80 357„ gegenüber 9984, i..) ſeien im laufen⸗ 43,5, Geſfürel 65, Goldſchmidt 2398, Holzmann 44, loͤner ſind auf 3590 639(505 240) den Geſchäftsjahr wieder voll abgedeckt worden. Nach An⸗ gaben der Verwoltung wird ſich für das laufende Geſchüts⸗ jahr ein erneuter Verluſt nicht vermeiden laſſen. * Charlottenburger Waſſerwerke.— Voraus ſichtlich wie. der 4 v. H. Dividende. Wie verlautet, hat ſich die Situation bei der Geſellſchaft relatir günſtig entwickelt. Der Waſſer⸗ verbrauch iſt, wie bereits in einer Anfang Juli abgehalte⸗ nen Aufſichtsratsſitzung mitgetelit wurde, größer als im Vorjahre, was auch jetzt noch zutrifft. Allerdings handelt es ſich nur um eine geringe Abſatzſteigerung. Im übrigen iſt die Entwicklung unter der neuen Leitung wieder als normal zu bezeichnen. Es iſt zunächſt nicht damit zu rech⸗ nen, daß die 3 Mill. Vorratsaktien eingezogen oder ver⸗ kauft werden. Bisher ſind Zahlungen auf die bekannten, beim letzten Abſchluß abgeſchriebenen Forderungen nicht eingegangen. Ein abſchließendes Urteil über das Jahres⸗ ergebnis des erſt am 30. Sept. abgelaufenen Geſchäftsjahres iſt naturgemäß noch nicht möglich. Immerhin liegt es durchaus im Bereich der Wahrſcheinlichkeiten, daß die Ge⸗ ſellſchaft an dem Satz der Vor jahrsdividende von 4 v. H. feſthalten wird. * Vereinigte Badiſche Staats⸗Salinen Dürrheim⸗Nap⸗ penau AG., Bad Rappenau. Die Einnahmen aus Salinen und Bäderbetrieb uſw. werden für das Geſchäftsjahr per 31. Dezember 1931 mit 1402 722% ausgewieſen, denen Ausgaben für Pachtzins und ſonſtige Betriebs⸗ und Ver⸗ waltungskoſten mit 1 311 238/ gegenüberſtehen. Einſchließ⸗ lich des vorjährigen Gewinnvortrages in Höhe von W 44 Mark ergibt ſich bei 200 000/ Aktienkapital ein Netto⸗ gewinn von 119 925.%, über deſſen Verwendung keine Mit⸗ teilungen gemacht ſind. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Zahlungseinsfellung der Emelka Die Münchener Lichtſpielkun ſt A G.(Emelkah München hat heute ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt zunächſt ein außergerichtliches Vergleichsver⸗ fahren an. Die Verwaltung begründet dieſe Maßnahme wie folgt: Die Zahlungseinſtellung der Emelka Theater A G. läßt auch für die Emelka einen erheblichen Ver⸗ Uu ſt ſicher erſcheinen und ſchließt in dieſem Zuſammen⸗ hang die Möglichkeit weiterer Verpflichtungen nicht aus, Dieſe Verluſte zwingen die Emelka, im Intereſſe ihrer Gläubiger die Zahlungen einzuſtellen. Mit der Sanierung, die zunächſt im Wege des außergerichtlichen Vergleichsverfahrens verſucht werben ſoll, iſt Prof. Dr. H. Rheinſtrom⸗ München beauftragt. Die Aufſtellung des Status erfolgt durch die Münchener Allgemeine Treuhand AG. Die Geſellſchaft beabſichtigt, ihre kleinen Gläubiger(bis zu 500) volk zu befriedigen und wird ſich ſogleich nach Fertigſtellung des Status mit einem Vorſchlag an die Gläubiger wen⸗ den. Der Betrieb der Geſellſchaft wird voll auf⸗ recht erhalten. Die Rekonſtruktion des geſamten Konzerns, bisher durch die verworrenen Maforitätsver⸗ hältniſſe gehemmt, iſt in Angriff genommen und wird weiter gefördert werden. 5 Die Bayeriſche Film G. m. b.., die ein völlig ſelbſtändiges Unternehmen darſtellt, wird durch die Zah⸗ lungseinſtellung der Münchener Lichtſpielkunſt AG. niht berührt. Frankfurfer Abendbörse behaupfei Von den wieder feſten Auslandsmeldungen blieb auc die heutige Abendbörſe unberührt, ſie lag nahezu geſchäft⸗ los. Man verhielt ſich der weiteren innerpolitiſchen En wicklung wegen ſehr abwarten d. Im Vergleich zu den Berliner Schlußkurſen war die Tendenz aber als be⸗ hauptet anzuſprechen. Nur Aku blieben etwas beachket und gewannen weiter ½ v. H. Im Verlaufe taten infolge der Geſchäftsſtille eher leichte Kursrückgänge ein Am Rentenmarkt gab die Altbeſitzanleihe 1 v. H. nah, ebenſo bröckelten Neubeſitz leicht ab. Reichsſchuldbuc⸗ forderungen waren etwas behauptet. Gulden⸗Ruſſen hielten ſich auf dem leicht gebeſſerten Schlußniveau des Mittags verkehrs. Es notierten: Neubeſitz 5,30—5,35, Altbeſitz 4005 Berliner Handel 89, Reichsmark 127, Gelſenkirchen d, Harpener 63, Salzdetfurth 172, Phönix 18, Stahlverein 15,75, Aku 46,75, ACch 87,75, Bemebrg 39,25., Chem. Albert 29, Jh Chemie 123,5 u. 115, Conti Cavutſchone 9, Daimler 15,75, Gold⸗ u. Silber 135, Linoleum 38, Licht u. Kraft 77,5, Eßlinger Maſch. 15,5, JG Farben 8776, 1 hans 11, Lahmeyer 90,25, Lech Augsburg 66, Rütgers 35/5, Siemens 120,75, Tietz 42, Reichsbahn 77,75, Hapag 1, Nordd. Lloyd 14,25. Frachienmarki Duisburg-Nuhrori/ 24. Aug. Die Nachfrage nach Leerraum war heute trofloser ug je. Die Frachten und die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwt erfuhren keine Aenderung. 8 * — — f erwar⸗ en, um ig her⸗ ſchland ch An⸗ ſchäfts⸗ ch wie. nation Waſſer⸗ ehalte⸗ As im andelt brigen er als 1 rech⸗ b ver⸗ tmnten, nicht ahres⸗ jahres iegt es ie Ge⸗ e von ⸗Rap⸗ alinen hr per denen Ver⸗ chließ⸗ W 441 Netto⸗ e Mit⸗ denden ug. r als värts denn Seidemann aſchine, Ideal, u. a. m. Ponnerstag, 25. Auguſt 1932 Neue Maud heimer Zeitung Mittag Ausgabe Seite Nummer 398 —— —— Rekoroflug Seidemanns An einem Tage von Rom nach Paris über 2460, Kilometer Fine ganz großartige Leiſtung hat der deutſche Flieger Obl. Seidemann auf der zweiten Etappe des Ctopa-Rund fluges von Rom nach Paris über Die auf zwei Tage verteilte Etappe 70504 Km. vollbracht. Sas 11. m roten Heinkel⸗Tieſbecker an hat der Deutſche mit einem Flugtage geſck und dabei einen Stun den⸗ von über 200 Km. erzielt. Dies iſt ölrchſchn tt ein großer Er Notoren⸗Indr g auch für die deutſche Flugzeug⸗ und gerade die Argu lototen, die 16 8 1 utzt, haben ſich im bisherigen Verlaufe 1 glich bewährt. s hantaſtiſch mutet die Flug ⸗ 16 an, die der Pilot von Bonn nach Paris brauchte. Die 112 Km. lange Strecke legte Seidemann, etwas begün⸗ igt durch Rücke 18,7 in genau 122 Stunden zurück, ſo⸗ Jas er bereits um 19 Uhr am Dienstag auf dem Flug⸗ zen Orly bei Paris So bedauerlich das Aus⸗ helden ber ſtarken ite ſchen Kot iſt, ſo wird boch oͤteſe Glanz dadurch keineswegs geſchmälert, n von Agram an ſtändig vor dem bo und hat auch die zweite Etappe ten Italien bels angeführt und alle Zwangslandeplätze zuerſt erreicht. wird, hat auch der italieniſche Pilot idung von Cannes wegen Trag⸗ vornehmen müſſen. Es ſtellt ſich jetzt immer 8, daß die neuen Konſtrukttktonen h Breba⸗Maſchinen einen Fehler haben, ähnlich wie 1 ber beutſchen Meſſerſchmidt. Um nun nicht öe Beſat⸗ zungen der übrigen italieniſchen Maſchknen in weitere Ge⸗ ſaht zu bringen, verfügte der ktalkeniſche Luft⸗ fahrtminiſter ſofort die Einſtellung de s Fluges füt alle italieniſchen Teilnehmer, Wie jetzt bekannt ge li ſeine Notl . dd—TV„..„cßcfcfcccccccccccccccccc Goter Erfolg des Bad Mergentheimer Reit- und Fahrturniers Zu dem diesjährigen von der Kurverwaltung veran⸗ ſalteten, unter der techniſchen Leitung des Schwäbi⸗ ſhen Rettervereins E. V. am 20. und 21. Auguſt dhgehaltenen Reit⸗ und Fahrturnier waren 42 elde, darunter 22 von den Reitervereinen Göppingen, Heidenheim, Ludwigsburg, Mergentheim, Nürtingen und um und 20 Pferde von der Reichswehr in Ludwigsburg und Würzburg gemeldet.(Sollte man in oͤieſem fränkiſchen Hebtet nicht auch Intereſſe bei den benachbarten Reichs⸗ gerbands mitgliedern, den Reitervereinen Würzburg, dem Merbeguchtner band für Unterfranken, dem Turnierver⸗ tand Würzburg, dem Akademiſchen Reitelub Würzburg, hem Verband der ländlichen Reit⸗ und Fohrvereine Franlens, wecken können, oder ſind die Grenzpfühle ein Hindernis?) Die Teilnehmer li ſte verzeichnete die Namen bedeutender Turnierreiter wie Fürſt von Urach, Graf von Bullion, Freiherr von Huene, Oberleutnant „ Aiuning, Leutnant Reinhardt u. a. m. Die Veranſtal⸗ kung vollzog ſich bet glühender Sonnenhitze ohne jeden Unfall auf einer als Turnkerplatz hergerichteten Wieſe, iin Heberſchwemmungsgebiet der Tauber. Zwiſchen Bahn⸗ damm und Tauber eingeengt fielen ie Kurven recht kurz And scharf aus, ſo daß ſie für Pferd und Reiter ein Hin⸗ dernis an ſich würden. Die Kurverwaltung hatte im übri⸗ gen alles getan, um den zahlreichen Reitern und Zu⸗ schauen zie schlechten Zeiten vergeſſen zu laſſen, was durch (igen zu Ehren der Reiter abgehaltenen Turnier⸗ ilk einm Kurſgal vollkommen gelang. Major Hörſtke lehnte dabei trotz der Schwüle außerordentlich zohlreichen N das Willkommen der Kurverwaltung ent⸗ ſeten. Am Samstag nachmittag begoun das Turnfer mit einer Eignungsprüfung für Reitpferde, Klaſſe&(4 bis gfährige Inlandpferde), gefolgt von einer Dreffurpenfung und eiwer Reiterlinnen⸗Prüfung. Den Abſchluß des erſten Tages machte ein Jagöſpringen der Klaſſe& in 2 Abtei⸗ lungen. Fürſt von Urach's 9jähriger brauner Wallbach 1767 habet wegen Zmaliger Hinderntsverweigerung aus⸗ heiden. Die an dieſem Vortage durch Pferdematerkal und Lei⸗ stungen erweckten Hoffnungen ſind am Hauptturntkertag bell in Erfüllung gegangen. Beſonders reichen Beifall ernteten an dieſem Tage die Damen⸗Reiterinnen, von benen Frl. Maul und Frl. Heller unermüdlich immer wie⸗ der n den Sattel ſtiegen. Die Dreſſurprüfung der Kl, L(III), offen für alle Pferde und Reiter innen), die in einer öffentlichen Dreſſurprüfung noch nicht geſiegt laben, wogegen Reichswehr, Schutzpolizei, Reitlehrer und Sügllmelſter ausgeſchloſſen waren, brachte recht befriedk⸗ gende Lelſtungen. Als Erſte ging Frl. Wehrle auf dem Aährigen br. Wallach„Bayernſtolz“ hervor, gefolgt von il, Maul auf ihrem„Ulmer Spatz. Dem anſchließenden i n folgte das Publikum mit beſonders großer Beifallsfreudigkeit. Diefer Beifall nahm insbe⸗ ſendere dann ſtürmiſchen Charakter an, wenn immer aufs Nee eine Damenrekterin elegant über die Hinderntſſe lebte. Daß dieſe Reiterinnen für die Herren reiter eine eruſthafte Konkurrenz waren, zeigte die Siegerliſte, die in . L( Frl. Maul wieder auf„Ulmer Spatz“ an der Spitze und Hieſelbe Reiterin auf Herrn Welzers jähriger li, Stute Lido“ als dritte ausweiſt während an vierter Herrn Schulers„Bayernſtolz“ wieder unker Frk. 1555 an fünfter des Reit⸗ und Fahrvereins Göppingen ähriger br. Wallach„Schwabenprinz“ unter Frl. Hübner ülgte, Das geſamte Springen zeigte trotz der wegen der anhaltenden Trockenheit nicht beſonders günſtigen Boden⸗ berhäͤltniſſe durchweg guten Stil. Die Vorführung lanöwirtſchaftlicher Ge⸗ panne bot eine willkommene Abwechftung, zumal diefe panne ſich ſpäter mit Bäuerinnen verſchiedener Gaue, kättenklich aber des Gaues Ochſenfürt, in ihren farben⸗ krächtigen heimiſchen Trachten bevölkerten. Auch elne Ein⸗ lie Schleifen raub für Herren fans viel Beifall. Turnierleitung hatten inne Herr Generalmafor 0— Keller, Riktmeiſter a. D. Buxbaum und Oberleutnant 4 D. Beisbarth; Richter waren für Dreſſurprüfungen err Generalmafor a. D. Keller und Maſor a D. Seer, r Springprüfungen derſelbe und Oberleutnant N Aud Jeröftenthekungen der Stadt Mannlein Verſteigerung des Obfterträgniſſes 5 ſtädt. Ooſtbäume in Sandhofen am Freitag, en 28. Auguſt, vorm. 8 Uhr, gegen Barzahlung. Ahenmenkeuft in der Wilhe msrworehſtrate. kan 9 Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. und verf Die Pfänder vom Monat Februar 1932 und zwar: 32 lich die Entſcheidung im Jürſtenberg⸗Renn en, zu Fürfte einer der beſten Ausländer ſein, die wir in der Nach⸗ vereinigt, beſonders hervor. So finden wir in der Mekle Zwangs⸗Verſteigerung reitag, den 26. Auguſt 1932, nachmittags 2 uit werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6, 2, Freitag, egen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ entlich verſteigern; 9484 Regiſtrierkaſſe, 1 gr. Standuhr, 1 Akten⸗ teibkaſſe, Marke Anker, 1 Vertiko, Mannheim, den 24. Auguſt 1992. E. Brau b, Gerichtsvollzieher⸗St. 3 — 9 19 Teilnehmer in Paris Nach Seidemann trafen in Paris am mittag noch weitere 11 Maſchinen ein, und z ſchen von Maſſen bach, dem es allerdi geglückt iſt, ſein Vorhaben, mit S nach Poris in einem Tage zu bewältig Maärtenfeld, Luſſer Morzik, Stein und Kalla, ferner Kleps⸗Tſch Schweiz und Gies gowo⸗ Polen. Im hs find dic i iſchen in Bonn ei e zum Weiterflug noch Poris geſtar rollſchluß 19 Piloten Pari kampf, Cuno, Anderle, Paſealh und Junck. Lediglich der in Klafſfe einziger geſtartete Franzoſe Nicolle kann mit den zen Maſchinen nicht ganz mit und wird noch in 2 n erwartet, do er nach dem erſten Start in Stuttgart torſchwierigkeiten hatte und wieder zurückkehren mußte, er iſt inzwiſchen aber wieder glatt geſtartel. Ausgeſchleden iſt der Pole Orlinſki, der zweimal vergeblich in Lyon geſtortet war, durch ſchwere Unwetter aber immer wieder zurückkehren mußte und ſchließlich entmutigt gufgab, da der Zeitverluſt zu groß War. Durch das Mittwoch vor⸗ die Deut⸗ doch nicht die Etappe bahr zu machen, troffenen Flug⸗ k, ſo daß noch vor erreichten, darunter Oſter 5 ſchlechte Wetter mußten die übrigen ch ausſtehenden 6 T hmer einen Umweg machen, dürften aber trotzdem noch rechtzeitig in Paris eintreffen. In dieſer Gruppe befindet ich auch der Pole Zwir ko, der vorübergehend einmal an der Spitze der Geſamtwer⸗ tung lag, aber nun durch den neuen Zeitverluſt die Füh⸗ rung im vorläufigen Geſamtklaſſement an Wolff Hir dh oder Poß und evtl. auch an Morzik abgeben muß. Seidemann hat noch aus den techniſchen Prüfungen zu viel Rückſtand, den er aber ſchon beträchtlich verringert hat. d. D. Beisbarkh, für Direktor Schrader, Ulm: Das Schiedsgericht beſtand aus den Herren Oberſt⸗ leuknant Richter, Amtsgerichtsrat Elben und Direktor Hörſtke, Mafor a. D. Die Gefamtveranſtaltung zeigte, daß in den Schwäbiſchen ländlichen Reitervereinen gute Er⸗ ziehungsarbeit geleiſtet wird, was um ſo erfreulicher iſt, als hinter den Rettervereinen ein Bauernſtand ſteht, der ſchwer gegen wirtſchaftliche Not ankämpft, es aber trotzdem verſteht, ſich geſund an Haupt und Gliedern zu erhalten. G. H. landwirtſchaftlichen Wettbewerb Tolan will in Deutſchland ſtudieren Die Automobilſtadbt Detroit hat ihrem ſchwarzen Sohn Eddie Tolan, dem Olympiadoppelſtieger über die kurzen Laufſtrecken in Los Angeles, einen wahrhaft fürſtlichen Empfang bereitet, Diesmal ſtörte die Bürger von Detroit nicht die ſchwarze Hautfarbe der„Ebenholz⸗ kugel“. Noch ſtolzer aber als ihr gefeierter Sohn iſt die Mutter Tolans, eine einfache Waſchfrau, die durch ihrer Hände Arbeit Eddie das Univerſitätsſtudium ermöglichte und es jetzt noch durchſetzen will, daß er in Deut ſchlau d zum Doktor der Medizin promovieren kann. To⸗ lans Großvater arbeitete in ſeinen fungen Jahren im wil⸗ den Texas noch als Sklave. Die-Klaſſe im Kreis Anterbaden Schlechter Start der aus der Kreisliga Abgeſegenen Die Spiele vom vergangenen Sonntag: Ilvesheim— Seckenheim Poſt— T. V. 1846 1913— Gartenſtadt Rheinan— Laudenbach DDr d= Reichsbahn— Brühl 9 Ladeuburg Hemsbach 4 Die Ilvesheimer haben den wichtigen Kampf gegen ihren Ortsnachbarn, der in der A⸗Klaſſe des Kreiſes ein Derby iſt, mit 30 gewonnen. Sie haben damit bewieſen, daß ſie immer noc da ſind und daß ſie gewillt ſind, in die⸗ ſem Jahr mit bei den erſten zu ſein. Die Spielſtärke der Seckenheimer iſt gawn beachtlich geſtlegen, darum iſt das Reſultat der Ilveshei der beſonders zu bewerten. Die Mannheimer Tuner ſcheinen in der A⸗Klaſſe keine beſondere Rolle ſpielen zu wollen. Wenn ſie nicht einmal gegen den ſtark zurückgegangeeten Poſtſportverein gewinnen können, dann dürften ſie wenig Ausſichten auf eine Wieder⸗ erringung der Kreisliga haben. Auch der andere aus der Kreisriga abgeſtiegene Verein, die M. F. G. 1913, hat ſich auf eigenede Platz, ſie ſpielen auf dem Platz des Mannheimer Phönix, eise ſchlechte Senſation geleiſtet. Mit 71 ſich von dem S. C. Garvenſtadt ſchlagen zu laſſen, das eröffnet den 1gern aber ſo gut wie gar keine Ausſichten auf die Wiedererringung der Kreisliga. a Die Rheinauer haben ſich gegen die abſolut gute Mann⸗ ſchaft von Laudenbach auf ihrem eigenen Platz edwartet gut geſchlagen. Die der Reichsbahn vorausgeſagte Niederlage iſt drompt gegen die ſtark im Kommen begriffene Brühler Mann⸗ ſchaft eingetreten. Das Reſultat iſt zwar etwas ſaftig, dat aber den einen Vorteil, daß die Reichsbahnmannſchaft nun⸗ mehr aus der Sache die Lehre ziehen wird, daß in der -Klaſſe ein anderer Wind weht. Die Reichsbahnleute müſſen ſich ſchon auf ein Syſtem einſtellen, wenn ſie nicht wieder den Weg zur B⸗Klaſſe antreten wollen. Daß die Ladenburger auf eigenem Platze gegen Hems⸗ bach verlieren, das kommt beſtimmt unerwartek. Die Laben⸗ burger Mannſchaft iſt gegen das Vorfahr zurückgegangen. Daß aber ein ſolcher Rückſchlag, wie er ſich jetzt offenbart, eingetreten war, das ſtellt ſich jetzt erſt heraus. Wo iſt der Geiſt eines Meixner? Dieſer unverwüſtliche Drang eines alten Kämpfers, der trotz Niederlagen den Mut nicht ſinken läßt und immer den Kampf wieder aufnimmt, wird bei den Leuten aus der alten Römerſtadt vermißt. Nach den Lei⸗ ſtungen am Ende des vergangenen Jahres hätte man die Elf der Ladenburger als diesjähriger Aufſtiegskandidat tippen können. Man iſt aber mit dem Tippen bet den Ladenburgern vorſichtig geworden. Die Unbeſtändigkeit muß erſt verſchwinden. Die Hemsbacher haben ſchon zwet ſchöne Siege errungen. Das gibt zum mindeſten Aus ſichten auf den Verbleln in der A⸗Klaſſe. Am kommenden Sonntag ſpielen: Brühl— TV 1846 Seckenheim— Laudenbach Ilvesheim— 1913 artenſtadt— Hemsbach Poft— Ladenburg Reichsbahn— Rheinau Das ſind kauter Spiele von geringer Bedeukung. Es iſt auch gut ſo. Damit wurde Anfreiwillig dem Wetter etwas Rechnung getragen. Die Brühler werden auf eigenem Platze den Mann⸗ heimer Turnern keine Chance zu einem Siege laſſen. Si 1 Große Baden ⸗Badener Rennwoche Iffezheim in Erwartung der Gäſte— Die Franzoſen rücken an Die Iffezheimer Rennen werden in Fieſem Jahre die einzige wirklich interna ton beſetzte rennſporkliche Vevanſtaltung in Deutſchland ſein und daher auch jenſetts der Grenzen erhöhtes Intereſſe finden. Gleich der Er⸗ öffnungstag, Sonntag, der 28. Auguſt, wird eine der großen Zuchtprüfungen des auserleſenen Programms bringen. Im Mittelpunkt des erſten Renntages ſteht näm⸗ dem öfe bekannteſten deutſchen Rennſtälle Meldungen abge⸗ geben habe. Widerhall aus dem Geſtüt Schlenderhan, der am letzten Sonntag in Köln das Freiherr v. Oppenheim⸗Ren⸗ nen gegen Lord RNelſon gewonnen hat, wird hier wohl als Favorit geſattelt werden. Auf der Starterliſte ſtehen u. a. noch Mio d Arezzo, Aventin, Lord Nelſon, Golkath, Valen⸗ tino, Liberto, Osculor, ſo Haß gleich dieſer erſte Tag der Baden Badener Rennwoche einen Auſſchluß über die Stärke der deutſchen Ställe geben dürfte. Die Franzoſen werden auch in dieſem Jahre be⸗ ſkimmt nach Iffezheim kommen, den die Beſttzer von Henin, Pancho und Thor haben bereits ihre Vorbereitungen gur Reiſe ins Oostal getroffen. Der dreifährige Henin, der erſt am letzten Sonntag einen großartigen Sieg errang, Kriegszeit in Baden⸗Baden goſehen haben. Ein Pferd ſeiner Klaffe, das aus Frankreich bet uns nach dem Kriege zu Gaſt geweſen iſt, wor ſonſt wohl nur noch Guernanvfce. Pancho, im Beſitz des Herrn Bouſſac, iſt als Sieger im vorjährigen Zukunftsrennen bekannt Der zweijährige Thor, eben⸗ falls aus dem Shalk Bouſſae, wird in ſeinem Stall als ſehr hoch eingeſchätzt. Er beſtreitet das Zukunftsrennen, in dem die Franzofen immer ihre beſten Pferde geſattelt haben. Außer den drei großen Zuchtprufungen haben auch die übrigen Rennen eine ausgezeichnete Beſetzung erhalten. Nicht nur die Handicaps weiſen ein großes Aufgebot auf, in faſt noch höherem Grade kun dies die mittleren und kleineren Altersgewichtsrennen. Unter den mittleren Rennen treten die Badener Meile und der Preis der Stadt Baden Baden, beide am letzten Tage Tantris, Sextus, Alemannia, Arabeske, Roſenftkrſt, Pal⸗ frey und Orkadier uſw. Von dieſen Pferden kehren Sextus, Alemannia, Tantris, Palfrey und Orkadier im Preis der Stadt Basen ⸗ Baden wieder, wüh rend unter anderen Wiſa Amalfi, Miſſouri, Wilderich, Pferde Barone Oſtermädel, Kavalleriſt, Goliath, Volumnius, Avanti, Napoleon und Reichswehr hinzukummen In ſehr ſtarkem Grade ſind an den Badener Nennungen übrigens auch die weſtdeutſchen Ställe beteiligt, dies ſowohl in den Flach⸗ rennen wie in den Hin dernisrennen, letztere ſind auch durchweg ſehr gut beſetzt und laſſen an Qualität nichts zu wünſchen übrig. Aber auch die Internationalität, dieſer weſent⸗ lichſte Charakterzug der Rennen von Baden⸗Baden, iſt weitgehend gewahrt. Der öſterreichiſche Stall Max, der die dreijährige Liſt ſowohl im Fürſtenberg⸗ rennen wie im Großen Preis belaſſen hat, hat dieſe Stute duch noch für das Waſſerſallrennen und den Preis der Stadt Baden⸗Baden angemeldet. Außerdem erſcheint aus ihm in den Hindernisrennen noch die gute Campana, die ſchon voriges Jahr, wenn auch noch in anderen Farben, bereits wiederholt in Iffezheim gelaufen iſt. Für die Hindernls rennen iſt aus dem Nachbarlande auch noch der dem Stall Schönwald gehörende Oreſtes engagiert worden. Sonſt kommen aus Oeſterreich noch drei des Grafen C. H. Setlern im Zukunftsrennen und aus Ungarn Rablo im Großen Preis von Baden Hinzu. Sehr rege hat ſich, wie ſchon oben erwähnt, Nrank⸗ rech für die diesfährige Baden⸗Badener Rennwoche inter⸗ eſſtert. Herr Bouſſac, ein alter Freund des Meetings, hat. nachdem er Thor im Zukunftsrennen und Pancho im Gro⸗ ßen Preis belaſſen hatte, jetzt auch noch Bara, der ſchon zweimal im großen Preis geſtartet iſt im Preis der Stadt Baden⸗Baden genannt. Herr M. Tillement, der ute eine Saiſon von Baden⸗Baden vorübergehen läßt, iſt wieder ſehr zahlreich vertreten, ſogar in dem Rennen der Klaſſe B. Auch der Tillementſche Herrenteiter, Comte de la Fo⸗ xeſt, hat diesmal ein eigenes Pferd gugemeldet. Frau von Fockenberghe, die Beſitzerin von Le Fils de la Lune, hat an Jojo zum erſtenmal auch für Baden⸗Baden ein Pferd ge⸗ naut. Wekter haben ſich die Herren J. Schwob, G. Deza⸗ velle, Chevalier öͤn Fan, Blazer, R. Fouard, G. Fletcher, 2. 1 L. Cerf, D. Engländer, J. Draßier, J. Strub, Comte de Vienne, G. Dardel und M. Perry vetet⸗ ligt. Sehr intereſfant iſt die Nennung der aus der eng⸗ liſchen bretfährigen 505 unſetes Weißdorn ſtammenden „der Siegerin im Grand Prix de Vittel. Die Stute erſcheint ſowohl im Heidelberg⸗Keunen wie im Preis der Stadt Baden⸗Baden. Mit dem Ergebufs der Hiesfährt⸗ gen Nennungen für die„Große Woche“ Harf man in jeder Hinſicht vollauf zufrieden ſein. In 5 6 0 6 wird Ab⸗ wechflung und Vielſeitigkeit gewährleiſtet ſein. Zwangsversteigerung 26. Anguft 1932 nachm. 200 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Ju 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Küchenſchränke, 1 ebenes andere. Kredemz, Sofa, 1 Schreie 1 Lit. K Nr. 29 126 bis 32 064(rote Scheine) at b Nr. 30 700 bis 54880(blaue Scheine) 1 75 Nr. 32 340 bis 35 305(grüne Scheine) 37 bis ſpäteſtens Ende Auguſt 1982 aus⸗ werden, andernfalls ſie Anfang September verſteigert werden. Släbt Leihamt. — 5 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Auſang⸗Nr. 2700. 32 — Dauerwellen: Jal. aber gewissenhaft. Kleigderſchrank, 1 255 kretär, 3 Oelgemälde, 1 Büfett. t Silber⸗ ſchränkchen, 1 Aus⸗ alehtiſch u. ſonſtiges. .. Stephan 6058 Georg Herrle, Friseur Gerichts vokzteher. SE, 24 Telepnon 31335 Umzüge, Ferniabrten 5 5 mit neuem geſchl. Möbel⸗ Zwangs erſteigeruna Freitag, den 26. Auguft 1932, nachmittons 2 werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 8, 2, e ahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ ee keutiſche m. Marmorpl., Spiegelaufſ. e 1 1 m. 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Pfd. 72. 64 Delk-Kümmelwurst Pfd..80 Westfal, Schlackwurst Pſd.30 Dörrffeſsdt.. Pfd..18, 98 werden ihre Siegesſerie fortſetzen, Wenn ſie auch michl ſoviel Tore wie gegen Reichsbahn machen werden, dofür bürgt die Verteidigung von ſchon wenn Schweitzer ſpielt, ſo haben ſie al Chancen auch dem Tos⸗ verhältnis nach die Seckenh 0 Die Laudenpacher Manns mehr der ehemals ſchwache Gegner rs beochtet wer⸗ für einen Secken⸗ und m lb von Seckeuheim bes den. i f wird nicht allet ebend ſein Die Ilves ben auf mw eigenen Platz die ehe maligen Kr igiſten, die My 1913. Die Ilvesheimer werden Favoriten bleiben wollen und den Platzvorteil aus⸗ nützen, um damit den Maunhei Gegner ſo gut wie aus dem engeren Wettbewerb a chalten. Das werden die 1913er aber nicht ſo ohne w s hinnehmen wollen. Da⸗ her iſt in Ilvesheim ein heißer Kampf zu erworten. Die Ilvesheimer werden für ſo ſtark gehalten, daß ſte die 191 er niederhalten. Gartenſtodt wird den Hemsbachern wohl die erxſte Nie derlags beibringen. Die Gortenſtadtmannſchaft iſt ſo gut in Fahrt, daß ſie für einen andern Tipp gar nicht in Frage kommt. Poſt— Ladenburg iſt ein Kampf zweier unbeſtänd iger Mannſchaften. Wenn Her alte 2 ſt der Ladenburger erwacht, dann gehen die Punkte nach Ladenburg, Das ſteht aber nicht feſt. Relchsbahn— Rheinau iſt der Kampf zwiſchen Neuling und Favorkt. Der Favorit muß auf den Platz des Neu⸗ lings. Er dorf ſich nicht durch den hohen Sieg der Brühler über die Reichsbahnlente irritieren laſſen. Die techniſchs Ueberlegenheit der Rheinquer iſt ſo groß, daß die Mann⸗ ſchaft mit ruhigen Nerven guf das Spielfeld gehen kann. Der Sieg wird beſtimmt nach Rheinau wandern. Die Tabelle der A⸗Klaſſe: Spiele gew. unentſcht verl. Tore Punke BMüllkll—— 144 410 Rheiga ß 2 5— 124 4˙⁰ Garkenſtaoeer 2 2—— 9¹⸗ 4·0 Hents bach 2 2—— 72 40 Sockesiheim 2 1— 1 3˙4 2˙2 Abes helft 7 J— 1 45.2 auden dach 2 1— 1 4¹5 2⁴³ Poſtſportpe rein 2— 1 1..4 18 T. B. 19049. 2— 1 11 8 Ladenburg 2—— 2 316 0˙4 M. N G Ibis 7 20 014 Reichsbahn 2— 2 212 024 Segel-Länderkampf auf dem Wannſee Italien führt am 1. Tage vor Deutſchland u. Ungarn Nachdem im Vorjahre Italien die beiden Länder Deutſch⸗ land und Ungarn an die Adria geladen hatte, geht diesmal die zweite Begegnung der beſten Jollen ⸗Sesgler der drei Länder auf dem Wannſee bei Berlin vor ſich. An den vorgeſehenen drei Reuntagen finden in den täglich ausgewechſelten 22 Quadratmeter⸗Rennfollen je zwei Läufe ſtatt. Jede Nation ſtellt je zwel Vertreter. Am erſten Tage gab es ſehr ſpannende Kämpfe, bei denen ſich aber die Deutſchen noch nicht richtig zur Geltung bringen konnten.— Die Ergebniſſeil. Lauf: 1. Nor⸗ dtp⸗Itallen 2,02,25; 2. Dr. P. Biſchof 202,28; 3. Tuß⸗ Ungarn 203,02; 4. M. Hubers⸗Deutſchland:98,42 5 Poſtiglione⸗Jtalien 2,29,03; 6. v. Heinrich⸗Ungarn 22905, 2. Lauf: Nordio 1,20,23; 2. v. Heinrich 198/51; 8. Poſtig⸗ lione 125,14; 4. Huber 1,26,49 5. Dr. Biſchof 128/087 6. Tuß 1,28,09. Kegelſport Früherer Beginn der Kegelkämpfe Die ſpäte Beendigung der Klaſſenkämpfe 1931/32 zwingt den Keglerverband Mannheim, die diesjährigen Kämpfe rüher beginnen zu laſſen. Es wurde vorgeſchen, I g Goß die erſten Kämpfe für 1992/33 ſchon im September, und zwar wahrſcheinlich am 27. September beginnen. Nach der letzten Entſcheidung werden die einzelnen Klaſſen aus folgenden Klubs zuſammengeſetzt: Ligaklaſſe: Goldene Sieben(Meiſter); Edelweiß; Um e Hor; Feudenheim 1926; Roland; Präziſe Acht. Asſtklaſſe: Rhein⸗Neckar(Meiſter); Fidele Brüder 1921; 1. KC Waldhof 1925, Eintracht Käfertal; Fidele 1028; Je r: Flottweg. g 5 B⸗Klaſſe: Neckarperle(Meiſter); Fidele Zwölf; Rhein⸗ gold; Gute Gaſſe; Rheinpfalz; Butzer Waldhof. Die Bedingungen ſollen die gleichen bleiben ie m Votfahre. Die Ligaklaſſe kämpft wieder ait 8er Mann⸗ ſchaften, aber auch in den andern beiden Klaſſen ſoll es geſtattet ſein, mit 6 Mann anzutreten. Soweit es nun einzelnen Klubs bei der heutigen Zeit nicht möglich iſt, eine 8er Mannſchaft zu ſtellen, kann der betreffende Klub auch mit 6 Mann antreten, der gegneriſche Klub muß en dieſem Jolle den Kampf ebenfalls nur mit 6 Man aus⸗ tragen. Im übrigen wird darüber noch endgültig ent⸗ ſchieden. Für die vom.12. September auf den Hertelbahnen ſtattfindende Sportwoche. liegen ſchon ſehr zuhlreſche Meldungen, darunter ein ſehr großer Teil auswärblger Mannſchaften vor, Der Meldeterminſchluß iſt vom. auf den 288. Auguſt verſchoben worden. ek. Tolan—Jonath in Bochum Die Weſtfalen⸗Kampfſpiele von Tus Bochum am 11. September verſprechen eine große Sache zu werden. Die Attraktkon ſoll der 100 Meter⸗Lauf bilden, in dem Olympiaſieger Tolan auf Jonaih und Borchmeyer trifft. Der Holländer Berger ſoll zu einem intersſſon⸗ ten Rennen wefentlich beitragen, doch ſind mit ihm die Verhandlungen noch nicht zum Abſchluß gekommen, Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Polftik: Dr. Walter Reinhardt Handel: y rt Ehmer Feuilleton. V.., A. Meißner ⸗Kommunalpolktik u, Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: l. B. K Ehmer Sütdweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den kbrigen Teil: 1. B. Richard Schönfelder ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen: Jakob ßaude, ünttlich in Mannheim„Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim N 1,-6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporto Alpengeist Camembert % Schachtel* Tafel- 60 nei 90 1 Soho kolade- Sortiment 4 5 50 W 20. Block Wurst We 99 i Pfund 90. 2 Pfund NaddrſER Eaamer vollfeſt. Pfd. bb. Heir zgurken 98 g 2 Lllef-Dose feines Juttergebäel . 8 8. Seite“ Nummer 393 RO RXV 3 groge i add. Joelunbel! Wie sie bisher noch nicht geboten wor- den sind. Nur Donnerstag., den 25. Freitag. den 26. u. Samstag, d. 27. Aug. 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