— ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim er Seitung Mannheimer General Anzeiger Einzelpreis 10 Y Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 m breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tartf.— Kriſenrabatt 1027.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. Auguſt 1932 143. Jahrgang— Nr. 395 Papen will den Reichstag auflöſen Der Reichskanzler will am Montag nach Neudeck reiſen und ſich von Hindenburg die Ermächtigung zur Reichstagsauflöſung geben laſſen zwangsanleihe und Cozialiſierung? Senſationelle Mitteilungen über das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung D Die Pläne des Zentrums Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Aug. Reichskauzler von Papen, der am Sonntag in Münſter eine Rede über das Wirtſchaftsprogramm hält, wird am Montag zum Reichspräſidenten nach Neudeck reiſen. Dieſer Ausſprache zwiſchen Kanz⸗ ler und Reichspräſident kommt unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden ganz beſondere Bedeutung zu. Man rechnet damit, daß dabei die endgültige Ent⸗ scheidung über die Taktik der Reichsregierung beim Reichstagszuſammentritt fällt. In Berliner poli⸗ liſchen Kreiſen nimmt man als beſtimmt an, daß der Reichskanzler vom Reichspräſidenten das Dekret zur Auflöſung des Reichs⸗ tags erbitten und erhalten wir d. Außer⸗ dem werde der Wahltermin für ein neues Parlament feſtgeſetzt werden. Gegen dieſe Möglichkeit nimmt die führende Zen⸗ trumspreſſe in Berlin und im Reich ſcharf Stellung. Die Germania“ ſchreibt zum Beiſpiel, daß das Zentrum einen verfaſſungsmäßigen Ablauf der kom⸗ menden Dinge mit allen Mitteln ſicherſtellen werde. Wenn die Reichsregierung die Wiederauflöſung des Reichstages mit dem Hinweis begründen wolle, daß das Parlament keine arbeitsfähige Mehrheit habe, ſo ſei dies nur eine ſubjektive Vermutung, die noch kei⸗ neswegs beſtätigt ſei. Jedenfalls bemüht ſich das Zentrum um die Schaffung einer aktionsfähigen Mehrheits⸗ regierung. Dieſen Sinn haben die Koalitions⸗ beſprechungen, die in Süddeutſchland von Mittelsleuten des Zentrums und der Natio⸗ nalſozialiſten geführt wurden. Und wenn auch das Konſtanzer Geſpräch zwiſchen Brü⸗ ning und Straſſer und die weiteren Unter⸗ haltungen bisher ergebnislos verlaufen ſind, ſo ſind ſie noch keineswegs abgeſchloſſen. Das Organ der chriſtlichen Gewerkſchaften„Der Deutſche“ beurteilt vielmehr die Koalitionsbeſpre⸗ chungen durchaus zuverſichtlich und erklärt, daß der Reichspräſident einer Ablöſung des Kabinetts Papen nichts in den Weg legen werde, wenn eine Mehrh eit des Reichstags in der Lage und entſchloſſen ſei, eine ſtarke Regierung zu bilden und die richtigen Männer zu präſentieren. Daß die Mehrheitsbildung durch eine ſogenaunte Gewerkſchaftsregierung zuſtande komme, wird wieder erneut dementijert. In den letzten Tagen verdichteten ſich wohl die Ge⸗ rüchte, daß eine Einheitsfront der Gewerkſchaften bon Straſſer über Stegerwald bis Leipart im Ent⸗ ſtehen begriffen ſeien, die auf die Bildung eines Kabinetts Schleicher⸗Straſſer⸗Steger⸗ wald hinauslaufe. Dazu erklärt das Organ des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗Bundes, daß der ADB. allen derartigen Kombinationen abſolut fernſtehe. Er ſei vielmehr nur beſtrebt, ſeine Unab⸗ hängigkeit von jeder Regierung ſicherzuſtellen. Außer⸗ dem wird aus Kreiſen des Reichswehrminiſters Schleicher betont, daß alle dieſe Behauptungen über eine Verbindung des Reichs wehrmini⸗ lers mit einer Gewerkſchafts regierung ins Reich der Fabel gehören. Intereſſant iſt auch das nachdrückliche De⸗ menti aus der Umgebung Schleichers, daß zwiſchen Herru von Schleicher und dem übrigen Kabinett keine Gegenſätze beſtünden. Dieſe Kombination entſtand deshalb, weil Schlei⸗ cher trotz der ſcharfen Angriffe Hitlers auf Papen in den letzten Tagen mehrere nationalſozialiſtiſche Führer empfangen hat. Es wird betont, daß dieſer Empfang mit Wiſſen und Willen des Kanzlers er⸗ folgte. Es könne keine Rede davon ſein, daß hierbei Vereinbarungen getroffen wurden, die ſich gegen die bisherige Linie des Kabinetts richteten. Ob durch dieſe Dementis die Gerüchte über Unſtimmig⸗ keiten im Kabinett endgültig zerſtreut werden kön⸗ nen, müſſen die nächſten Tage zeigen. Den äußeren Hergang der Dinge im Reichstag ſtellt man ſich ſo vor, daß, wenn über⸗ haupt am 30. Auguſt es zu einer Konſtituierung kommt, am folgenden Tag die Wahl des Präſi⸗ diums ſtattfindet und dann ſchon mit Rückſicht auf den Katholikentag in Eſſen eine kurze Pauſe einge⸗ legt wird. In der Zwiſchenzeit ſoll nach den neue⸗ ſten Dispositionen der Reichsregierung ein Teil des Wirtſchaftsprogramms durch Not⸗ verordnung in Kraft geſetzt werden. Dem Aelteſtenrat will die Regierung vorſchlagen, daß der Kanzler dann am Montag den 5. September ſeine Programmrede hält, an die ſich die allgemeine poli⸗ tiſche Ausſprache ſchließen wird. Die Auflöſung des Parlaments iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit ſchon in den darauf folgenden Tagen zu erwarten, und zwar ohne daß vorher eine Abſtimmung Mißtrauensanträge erfolgt. über die rahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Aug. Der Kanzler hat, nachdem er am Mittwoch die Führer des Handwerks empfing, geſtern die Wünſche und Forderungen der Vertreter der indu⸗ ſtriellen Spitzenverbände, Krupp von Boh⸗ len, Siemens und Boſch, entgegengenommen, die ihre ſtärkſten Bedenken gegen etwaige autarkiſche und ſtaatsſozialiſtiſche Abſichten der Regierung vortrugen. Die Einzelbeſprechungen über das Wirtſchaftspro⸗ gramm ſind nunmehr abgeſchloſſen. Heute vormittag tritt das Kabinett zur Endberatung zuſammen, die ſich mit kurzer Pauſe bis Samstag abend hinziehen dürfte. Am Sonntag vormittag wird der Kanzler, wie bereits mitgeteilt, in Münſter in großen Um⸗ riſſen über die Pläne der Regierung berichten. Dieſe Rede wird auf allen deutſchen Sendern übertragen. Die„D. A..“ glaubt, über die Wirtſchaftsprojekte der Regierung, deren Einzelheiten noch geheim gehal⸗ ten werden, bereits jetzt mitteilen zu können, daß es ſich„um wichtige tiefgreifende kühne Maßnahmen handle“ und zwar in einem weiter geſpannten Rah⸗ men, als das bisher erwartet wurde. Gleichzeitig verſichert aber das Blatt— wir möchten annehmen, auf Grund der geſtrigen Ausſprache der Induſtriel⸗ len mit dem Kanzler— daß keine Schwenkung der Wirtſchaftspolitik bevorſtehe und daß die Behauptung vom„Staatskapitalismus der Mi⸗ litärs“ eine Legende ſei. Andere Blätter bringen dagegen Meldungen über das Wirtſchaftsprogramm, die geeignet ſind, ſtärkſte Beunruhigung hervorzurufen. So berichtet der „Berliner Börſen⸗Courier“, daß die Regierung das große Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Führers des Landgemeindetages, Dr. Gereke, durchführen wolle, der bekanntlich eine Kreditſchöpfung durch neue Staatsanleihen vorſchlug. Es heißt trotz aller De⸗ mentis, daß Dr. Gereke zum Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung auserſehen ſei. Die Finanzierung des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms wolle die Regierung durch eine dreiprozentige Zwangsanleihe vom Ver⸗ mögen ſicherſtellen. Auf dieſer Grundlage ſolle durch zuſätzliches Geld die Wirtſchaft in einem ſolchen Maß augekurbelt und ſteuer⸗ kräftig gemacht werden, daß infolge der zu erwartenden ſtarken Geldrückflüſſe zur Reichsbank und zu den Staatskaſſen keine Juflationsgefahr entſtehen würde. Von dieſer Zwangsanleihe ſoll das Vermögen des feſtltegenden Kapitals ausgenommen werden. Wo die Summe nicht bar aufgebracht werden kann, ſet eine Stundung beabſichtigt. Das Blatt warnt eindringlich vor dieſem Projekt, über das die end⸗ gültige Entſcheidung noch nicht gefallen iſt und gegen das ſich der Reichsbankpräſident Dr. Luther bis zum 1755 Augenblick auf das heftigſte geſträubt haben oll. N In wirtſchaftlichen Kreiſen beſtreitet man die Rentabilität eines ſolchen Ankurbelungs⸗ plans, weil das inveſtierte Kapital nicht zu einer Rente führen würde. Es wird weiter in dem Zuſammenhang auf die Schwierigkeiten hingewieſen, die ſich bei einer Beſſe⸗ rung der Konjunktur durch die dann eintretende weſentliche Preisſteigerung der notwendigen Roh⸗ ſtoffe auf dem Deviſengebiet ergeben könnten. Tatſächlich ſcheint die Regierung ſehr viel weit⸗ gehendere Abſichten zu hegen, als man urſprünglich angenommen hat. Die„Tägliche Rundſchau“ ſpricht von einem Arbeits beſchaffungsprog ram m von zwei oder drei Milliarden Mark, wie es ja auch in den Vorſchlägen Gerekes umriſſen iſt. An dieſes Arbeitsbeſchaffungsprogramm würde ſich eine„Plauwirtſchaft“ anſchließen und an ſte eine autarke Handelspolitik. Alles werde verbunden durch eine Binnen währung mit notwendiger Kreditausweitung und ſchließlich als Grundlage ſtaatlicher Wirtſchafts⸗ führung eine Verſtaatlichung der Groß⸗ banken, der Depoſiten banken und der ſo genannten Schlüſſelinduſtrien. Man wird gut daran tun, die Stellungnahme der Reichsregierung zu den Meldungen der„Täglichen Rundſchau“ abzuwarten, da die Darſtellung des chriſtlich⸗ſozlalen Organs völlig den offiztöſen Ver⸗ ſicherungen widerſpricht, daß kein wirtſchaftspoliti⸗ ſcher Kurswechſel beabſichtigt ſei. Sollte auch nur ein Teil der Enthüllungen der„Tägl. Rundſchau“ zutreffen, dann ſtünden wir vor einer entſch ee i⸗ denden Abkehr von den Grundſätzen der Privatwirtſchaft. Daß die Meldung des Blattes aus der Luft gegriffen ſei, vermögen wir andererſeits nicht anzunehmen, weil die engen Be⸗ ziehungen des Blattes zu gewiſſen Mitgliedern des Kabinetts bekannt ſind, und weil die Autarkiepläne der Reichsregierung zum mindeſten auf dem Gebiet der Ernährung nicht mehr beſtritten werden. In dieſem Zuſammenhang gewinnen auch die Mel⸗ dungen von dem Gegenſatz zwiſchen dem Reichsbankpräſiden⸗ ten und dem Kabinett immer größere Bedeutung. Es heißt bereits, daß die Reichsregierung den Widerſtand Dr. Luthers dadurch bezwingen wolle, daß ſie Dr. Luther von ſeinem Poſten entferne. Die Reichsregie⸗ rung kann zwar nicht unmittelbar den Rücktritt Dr. Luthers erzwingen, ſie beſitzt aber genügend Einwir⸗ kungsmöglichkeiten auf Generalratsmitglieder der Reichsbank, von denen wieder Dr. Luther abhän⸗ gig iſt. eee, eee Weber⸗ und Spinnerſtreik in England? 450 000 Arbeiter der engliſchen Baumwollinduſtrie wollen ſtreiken Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 26. Aug. Seit zwei Tagen finden in Maucheſter Ver⸗ handlungen zwiſchen den Verbänden der Arbeitgeber und den Webern ſtatt, um den für Montag ange⸗ ſetzten Streik von 250 000 Webern in letzter Stunde zu verhüten. Bis geſtern abend hat ſich aber noch keine Ausſicht auf Einigung ergeben. Ueber die Lohnſenkung iſt man ſich wahrſcheinlich einig; und tatſächlich haben beide Seiten bereits ſo weit nachgegeben, daß eine Halbierung der Diffe⸗ renzen möglicherweiſe durch einen Schiedsſpruch der Regierung keine beſonderen Schwierigkeiten machen würde. Das Scheitern der Verhandlungen iſt aber auf die Forderung der Arheitnehmer zu⸗ rückzuführen, daß etwa 2000 entlaſſene Weber, die bei den Teilſtreiks der letzten Wochen hervorgetreten waren, wieder eing eſtellt wer⸗ den ſollen. Da es ſich hauptſächlich um Betriebsräte und Gewerkſchaftsfunktionäre handelt, ſehen die Unterhändler der Arbeitnehmerverbände die Wieder⸗ einſtellung dieſer Leute als Ehrenſache an. Die Un⸗ ternehmer ihrerſeits ſind dagegen nach wie vor feſt entſchloſſen, die entlaſſenen Arbeiter nicht mehr ein⸗ zuſtellen. Die Londoner Preſſe rechnet heute überein⸗ ſtimmend mit dem Scheitern der Friedens⸗ verhandlungen und dem Beginn des Weber⸗ ſtreiks am Montag. Der Konflikt wird aber noch verſchärft durch faſt ähnliche Lohn⸗ ſtreitigkeiten im Spinnereifach der Baum⸗ wollinduſtrie, in dem weitere 200 000 Arbei⸗ ter beſchäftigt ſind. Auch hier haben die Arbeitgeber die Lohnabkommen gekündigt und eine Kürzung von 14 Prozent gefor⸗ dert. Die Gewerkſchaften haben geſtern nach länge⸗ rer Beratung ihre Ablehnung mitgeteilt. Es iſt durchaus möglich, daß es auch in der Spin⸗ nerei zum Streik kommt. Allerdings laufen hier die Tarifverträge erſt in drei Wochen ab. An⸗ geſichts der Verbitterung, die durch manche Vor⸗ gänge der letzten Zeit in Mancheſter entſtanden iſt, ſcheint es durchaus möglich, daß in allernächſter Zukunft die geſamte engliſche Baumwollinduſtrie zum Stillſtand kommt. Gerüchtweiſe verlautet, daß ſich das Kabinett in der morgigen Sitzung mit der Frage des ſtaatlichen Eingreifens in den Konflikt befaſſen wird. Vielfach erwartet man von Macdonald, daß er perſön⸗ lich ſeine Hilfe anbieten werde, um den Maſſenſtreik in letzter Minute abzuwenden. Not und Schule Seit dem Schulbeginn dieſes Jahres iſt ſchon be⸗ kannt geweſen, daß ein ungewöhnlicher Rückſchlag bei der Schülerzahl der deutſchen höheren Schulen zu erwarten war. Die Weberfüllung der akademiſchen Berufe und der unbedingte Zwang für die Schulverwaltungen, den Eltern durch Aufnahme ihrer Kinder nicht unerfüllbare Hoffnungen zu machen, hatten in dieſem Jahre zu einem„planmäßigen“ Abbau der Sexten Anlaß ge⸗ geben. Verſchärfte Prüfungsbeſtimmungen kamen heraus und ähnlich hemmende Beſtimmungen gab's in Maſſe. Mit dieſen Abſichten traten die höheren Schulen aber auf jeden Fall zu ſpät hervor; denn in allen Ländern des Reiches blieb der ſonſt in den letzten Jahren kaum zu überwältigende Anſturm der Eltern, die ihren Kindern einen höheren Bildungs⸗ weg ſichern wollten, aus, ſo daß die Abbau⸗ „Pläne“ der Anſtalten durch die mangelnde ſtachfrage noch unterboten wurden. Die nunmehr aus faſt allen Ländern vorliegen⸗ den Ueberſichten zeigen überall einen ſo ſturz⸗ artigen Rückgang der Neueintritte bei den höheren Schulen, daß als Erklärung der Geburtenrückgang und auch die ſcharfen Abbau⸗ abſichten bei weitem nicht mehr zulangen. Der Ge⸗ ſamtrückgang des Beſtandes der höheren Knaben⸗ ſchulen im Reiche beträgt 18 500, während der Geſamt⸗ rückgang der Schülerinnen ſich auf 10 000 beläuft. Eine derartige Schülerbewegung muß natur⸗ gemäß auch zu einer Schulſchrumpfung ſchwerwiegender Art im ganzen Reiche füß⸗ ren. Nicht weniger als 22 öffentliche Schulen, gewiß der Stolz ihrer Standorte, ſind durch Auflöſung oder Zuſammenlegung ganz verſchwunden, und rund 50 Schulen kehrten zum„Normaltyp“ zurück, gaben alſo die zweiten und dritten Parallelklaſſen auf. Das iſt aber nur eine erſte Verluſtliſte auf dieſem Trümmer⸗ felde. Sie wird zu nächſten Oſtern erheblich aus⸗ gedehnt werden, ſodaß man aus dem Rückgang der Sexten im Reich und in den Ländern ebenfalls nur erſt Anhaltspunkte für eine überaus traurige Ent⸗ wicklung gewinnen kann. Der Ausfall der unterſten Klaſſen ge⸗ ſtaltete ſich im Reiche nicht gleichmäßig. Bei den Knaben führt Mecklenburg ⸗Strelitz mit der Rieſen⸗ ziffer von 47,7 v.., alſo faſt der Hälfte, während in dieſem Lande die Mädchenſexten„nur“ um ein gutes Viertel zurücsingen. Oldenburg ſteht an der Spitze bei den Mädchenſexten mit mehr als einem Drittelverluſt, ſeine Knaßen kamen mit einem knap⸗ pen Viertel davon. Ueber den Reichsdurchſchnitt lie⸗ gen außerdem bei den Knabenſexten in Anhalt, Bremen, Oldenburg und Sachſen mit einem Rügang von rund einem Viertel, während Bayern mit 29,6 v. H. über das Viertel beſonders weit hinausreicht. Ungefähr dem Reichsdurchſchnitt entſpricht der Rück⸗ gang in Preußen und Thüringen; dem Fünftel nahe bleiben noch Mecklenburg⸗Schwerin, und Württem⸗ berg. Den geringſten Rückgang an Sex⸗ ten weiſen auf Heſſen mit 16,2, Baden mit 14, Braunſchweig mit 13,5 und Lübeck ſogar nur mit 6,8 v. H. Doch beſteht in dieſen Fällen die Wahr⸗ ſcheinlichkeit eines ſchärferen Rückganges ſchon in den früheren Jahren. Dieſes Zahlenbild vermittelt den Eindruck einer wirklichen Einſturzkataſtrophe im höhe⸗ rem Schulweſen, wenn man es an dem Gebur⸗ tenſtand mißt, der ja eine Kurve nach unten erwar⸗ ten ließ. Bei einem Vergleich ergibt ſich, daß außer den natürlichen viel ſtärker wiegende neuartige Ur⸗ ſachen mitgewirkt haben müſſen. Und die liegen, daran beſteht nicht der geringſte Zweifel, in der all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Not des Volkes. Sie macht es den einſtmals aufſtrebenden Schichten unmöglich, ihre Kinder auf die höheren Schulen zu bringen. Das wird auch durch die Erſcheinung unter⸗ ſtrichen, daß in Orten mit Lateinſchulen und Real⸗ anſtalten dieſe letzten den weitaus kräftigeren Rück⸗ gatig erfahren. Mancher möchte es wohl aufatmend begrüßen, daß der übertriebene Andrang zum höhe⸗ ren Schulweſen endlich einmal nachläßt, aber die tiefere Urſache dieſer Erſcheinung, die bittere Not, die ſo zahlreichen Eltern den Mut und die Möglich⸗ keit genommen hat, im althergebrachten Sinne das Beſte für ihre Kinder zu tun, läßt keine Befriedi⸗ gung aufkommen. Darüber hinaus entſteht die Sorge, daß der Abfall des höheren Schulweſens ſich in den nächſten Jahren infolge der Not zu einer neuen Gefahrenquelle ausweiten kann, weil der wiſ⸗ ſenſchaftliche Nachwuchs, der die Ueberlieferungen namentlich auch der techniſchen Wiſſenſchaften, die für unſere Weltſtellung ausſchlaggebend bleiben wer⸗ den, aufuimmt und weiterleitet, ausbleiben könnte, I, ein Nomadenleben. 2. Seite/ Nummer 395 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. Auguſt 1932 Hindenburg nicht beim Stahlhelmtag Telegraphiſche Meldung — Köln, 26. Aug. Wie die„Köln. Ztg.“ erfährt, wird Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg am Stahlhelmtag in Ber⸗ lin Anfang September vorausſichtlich nicht teilneh⸗ men, ſondern noch einige Zeit in Neudeck bleiben. Dagegen dürften Reichskanzler von Papen und Reichswehrminiſter von Schleicher bei der einen oder andern Veranſtaltung des Stahlhelmtags an⸗ weſend ſein. 50 kommuniſtiſche Anträge Meldung des Wolff⸗Büros 0— Berlin, 26. Auguſt. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat heute dem neuen Reichstag 50 Anträge zugeleitet. An der Spitze ſteht ein Strafantrag gegen die Regierung v. Papen. Beſondere Mißtrauensanträge lie⸗ gen vor gegen den Reichsinnenminiſter v. Gayl und den Reichswehrminiſter v. Schleicher. Weiter ver⸗ langt ein Antrag, daß der Reichskommiſſar für Preußen und die kommiſſariſche preußiſche Regierung zurückgezogen werden. Mit Laufan ne beſchäftigt ſich ein Antrag, in dem verlangt wird, daß dieſer Vertrag nicht durchgeführt wird. Auch die Re⸗ parationszahlungen und der Schuldendienſt für ſo⸗ genannte private Anleihen ſoll eingeſtellt werden. Weiter wird der Austritt Deutſchlands aus dem Völ⸗ kerbund verlangt. Schließlich wird die Aufhebung der Notverordnung der Regierung v. Papen beantragt, ferner die Beſeitigung der ſogenannten Maſſenſteuern, Senkung der Mieten, erhebliche Be⸗ ſteuerung der höheren Vermögen und Offenlegung der Steuerliſten. a Schweden-Jeier in Nürnberg Meldung des Wolffbäros — Nürnberg, 26. Aug. Die Schweden⸗ Gedenkfeiern in Nürn⸗ berg, Fürth und Zirndorf nahmen geſtern mit einem großen Feſtakt im Nürnberger Rathausſaal ihren Aufang. Oberbürgermeiſter Dr. Luppe be⸗ grüßte die Feſtverſammlung, in der anweſend waren als Vertreter des ſchwediſchen Kriegsmini⸗ ſteriums Generalfeldzeuzmeiſter Hammerfkjoeld, als Vertreter der ſchwediſchen Landeskirche Prof. Dr. Runeſtan, Bürgermeiſter Lindberg⸗Göteborg, ferner Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden. In der St. Bartholomäus⸗Kirche zu Wörd ruhen ſeit dem 3ojährigen Kriege 64 ſchwediſche Offiziere. Zu ihrem Gedächtuts verſammelten ſich geſtern nachmittag die Ehrengäſte aus den deut⸗ ſchen Gauen und die ſchwediſchen Offiziere. Der Vertreter des ſchwediſchen Generalſtabes, Ham⸗ merſkjoelds übergab die von ſchwediſchen Offizieren geſtiftete künſtleriſche Gedenktafel der Gemeinde zu treuen Handen. Zum Schluß der Feier wurden in den Straßen der Stadt koſtümierte Aufzüge und Feſtſpiele veranſtaltet. 9 Zuſammenſtöße in Halle — Halle, 26. Aug. Zum Einzug einer Bat⸗ terie des Artillerieregiments Nr. 4 in Halle hat⸗ ten ſich neben Zehntauſenden von Zuſchauern auch viele uniformierte Nationalſozialiſten eingefunden, die wiederholt verſuchten, geſchloſſene Züge vor der Truppe zu bilden. Als die Polizei einſchritt, kam es zwiſchen ihr und den National⸗ ſozialiſten zu Zuſammenſtößen. Starke Polizei⸗ kräfte drängten die Menge in die Seitenſtraßen ab. Eine größere Anzahl Perſonen wurde feſt⸗ genommen. Wieder Tränengas im Warenhaus — Nemſcheid, 26. Aug. In den Verkaufsräumen des Warenhauſes Tietz in Remſcheid wurde ein tränengasähnliches Gemiſch in Papier eingewickelt weggeworfen. Drei Frauen, die als Täter in Frage kommen, ſind der Polizei vorgeführt worden. General Meldung des Wolffbüros — Madrid, 26. Aug. Der ſpaniſche Staatspräſibent Zamora hat die gegen General San Jurjo verhängte Todesſtrafe in lebens längliche Kerkerſtrafe verwan⸗ delt. Der Sohn San Jurjos wurde vom Tribunal freigeſprochen. Die Meldung, daß der franzöſiſche Botſchafter in Madrid namens der franzöſiſchen Regierung einen Schritt unternommen habe, damit General San Jurjo nicht hingerichtet werde, trifft nicht zu. Wie der Reutervertreter aus Barcelona meldet, iſt der Erzherzog Karl von Habsburg und Bourbon, Sohn des verſtorbenen Erzherzogs Leopold, dort verhaftet worden, weil er angeblich in die letzte monarchiſtiſche Verſchwörung verwickelt ſein ſoll. Die Menge verſuchte den Kraftwagen des Erzherzogs in Brand zu ſtecken. Lebenslänglicher Kerker ſtatt Todesſtrafe In Madrid ſind Gerüchte im Umlauf, daß reak⸗ tionäre Kreiſe eine zweite Aufſtandsbewe⸗ gung verſucht hätten, wenn das Todesurteil gegen San Jurjo aufrecht erhalten worden wäre. In Gijon und Saragoſſa ſind vier höhere Offi⸗ ziere verhaftet worden. Außerdem ſind in Gijon 110 Mann polizeiliche Verſtärkung aus Barce⸗ lona angekommen. Die Mittelmeer-Manöver (Drahtung unſ. römiſchen Vertreters) Rom. 26. Auguſt. Seit einiger Zeit iſt eine italieniſch⸗franzöſiſche Flottenpolemik im Gange, die täglich ſchär⸗ fere Töne annimmt. Heute dreht nun die italieniſche Preſſe den Spieß um und beſchuldigt Frankreich, daß ſeine Mittelmeermanöver nichts anderes als eine kriegeriſche Generalprobe für den Fall eines Konfliktes mit Italien ſeien. Das beweiſe vor allem die Tatſache, daß zum erſtenmal ſeit dem Krieg die franzöſiſche Mittelmeerflotte zuſammen mit der Atlautik⸗ flotte im Mittelmeer Uebungen abhalte. Auch aus den einzelnen Kampfthemen, die der Flottenſtab für die verſchiedenen Uebungen ge⸗ ſtellt habe, gehe deutlich hervor, daß man den Feind in Italien ſehe.„Giornale d Italta ſchreibt, daß Italien jeder Nation das Recht zuer⸗ kenne, Manöver zu veranſtalben, wo und wie ſie immer wolle, und die Themen nach freiem Ermeſſen zu wählen, daß es aber nicht zulaſſen könne, wenn Frankreich Italien dieſes ſelbſtverſtändliche Recht beſtreite. Im übrigen befinde ſich Italien mit ſeiner großen Küſtenentwicklung von Natur in einer reinen Verteidigungsſtellung, während die rein franzöſiſchen Seerüſtungen ausgeſprochenen Offenſtvcharakter tragen. Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 26. Auguſt. Die Frau des in Beuthen zum Tode verurteilten Nationalſozialiſten Lachmann hat telegraphiſch ein Gnadengeſuch an den Reichskommiſſar Dr. Bracht gerichtet. In dieſem Gnadengeſuch weiſe Frau Lachmann auf das furchtbare Unglück hin, das bei Vollſtreckung des Todesurteils über ihre Familie hereinbreche. Der Reichskommiſſar Dr. Bracht ſoll darauf geantwortet haben, daß er allein für die Be⸗ gnadigung nicht zuſtändig ſei. Das Begnadigungs⸗ recht ſtehe nur der geſamten preußiſchen Staatsregierung zu. Der Reichskommiſſar habe Frau Lachmann empfohlen, ſich direkt mit dem Beauftragten für Gnadenangelegenheiten in Verbin⸗ dung zu ſetzen. 5 Der Deutſche Oſt hund ſetzt ſich in einer Er⸗ klärung ſowohl für eine Wiederaufnahme des Ver⸗ fahrens wie auch für Anwendung des Begnadi⸗ gungsrechtes für die Verurteilten von Beuthen ein und hat entſprechende Eingaben an die zuſtändigen Stellen gerichtet. Die Tätigkeit der Sondergerichte f Meldung des Wolffbüros — Breslau, 26. Aug. Das Sondergericht Breslau ver⸗ urteilte den 27jährigen Inſtallateur Reinert wegen Totſchlages unter erſchwerenden Um⸗ ſtänden und wegen Einbruchsdiebſtahls zu 8 w Elf Jahren Zuchthaus und fünf Fahren Ehrver⸗ luſt, den 21 Jahre alten Fabrikarbeiter Hoffrichter zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren r Am die Begnadigung der Beuthener SA-Leute Ehrverluſt und den Bruder des Reinert wegen Bei⸗ hilfe zu 1 Jahr Gefängnis. Reinert hatte am Abend des 25. Mai in die Wohnung des Oberpoſtſchaffners Schebert⸗Breslau einen Einbruch verübt und dabei die 49 jährige Ehefrau Scheberts erſchlagen. Das Sondergericht Gleiwitz verurteilte den 42 Jahre alten Monteur Lachette wegen ſchweren Landfriedensbruches und ſchweren Aufruhrs zu zwei Jahren Zuchthaus, zwei weitere An⸗ geklagte zu je einem Jahre Gefängnis und einen Angeklagten zu vier Monaten Gefängnis. Die An⸗ geklagten hatten in der Nacht um 20. April in Hin⸗ denburg Polizeibeamte mit Pflaſterſteinen ange⸗ griffen. Verbot der„Roten Jahne“ Meldung des Wolff⸗Baros — Berlin, 26. Aug. Die„Rote Fahne“ iſt vom 26. Auguſt bis 2. September 1932 einſchließlich verboten. Das Ver⸗ bot iſt auf einen Artikel in der„Roten Fahne“ zu⸗ rückzuführen, in dem außergewöhnlich ſcharfe An⸗ griffe gegen das Berliner Sondergericht erhoben wurden. s n Die nationalſozialiſtiſche Tageszeitung „Heſſiſche Volkswacht“ in Kaſſel iſt bis ein⸗ ſchließlich 30. Auguſt ds. Is. verboten worden. Falſche Gerüchte über Hitler — München, 26. Aug. Zu der Meldung eines Berliner Blattes, Hitler habe einen Nervenzuſam⸗ menbruch erlitten und deshalb ein Sanatorium auf⸗ ſuchen müſſen, erfahren wir von nationalſozialiſti⸗ ſcher Seite in München, daß dieſe Nachricht jeder Grundlage entbehrt. einem Wirbelſturm, der hätten und großer Sachſchaden ſet. Unter den Toten befänden überflutet worden ſeien. Der Vourbonenprinz— Die Mailänder Polize feſtgeſtellt zu haben, borenen Handlungsreiſe handelt. und zwar wegen angeblicher S p der Zentralmächte des Bourbonenprinzen ſtern, insbeſondere mit Wilhelm Spionagetätigkeit konnte ihm laſſen hatte, ſeine zweite Frau der Prozeß wieder aufgenommen Papiere auf unerklärliche Weiſe für mehrere 100 000 Mark E zu legen. Wieder ein Toter der — Kiel, 26. Aug. Feuerſchiffes wurde fried Heinrich Engel Preußen geborgen. — Paris, 26. Aug. Nach dem Steuereingänge in den erſten laufenden Haushaltsjahres von nen Franken. zöſiſche Buchhalter Louis ltonen Franken nach führte. eines Eiſenbahnzuges, deſſen Wagen und dann von den Behörden an Italien ausgeliefert. der ihn damals verteidigte. erinnert ſich jetzt daran, 7 daß Loriolo auch im Kerker unentwegt die Rollt Wirbelſturm in Jormoſa Telegraphiſche Meldung London, 26. Aug. „Daily Herald“ meldet aus Formoſa, daß bel den Nordteil heimſuchte, 50 Perſonen den Tod gefunden der Inſel angerichtet worden ſich 20 Paſſagiere umgeworfen und von den ſteigenden Waſſermaſſen eines Fluſſes ein Reiſender (Drahtung unſ. römiſchen Vertreterg = Rom, 26. Aug. i glaubt endgültig wer der in Paris ermordete angebliche Bourbonenprinz geweſen iſt. Durch dieſe Nachforſchungen beſtätigt ſich, was der„Corriere della Sera“ ſchon vor einigen Tagen melden konnte daß es ſich um den 62 Jahre alten in Mafland ge⸗ nden Loro Loriolo wurde 1916 in Athen verhaftet, ionage zugunſten Artechiſchen 8 5 Der Rechtsanwalt ſpielte und von ſeinen Zuſammenkünften mit Monarchen und Mini⸗ II., erzählte. Seine aber nicht ernſtlich nachgewieſen werden, ſodaß er nicht, wie er fürchten mußte, zum Tode verurteilt wurde, ſondern nur eine Gefängnisſtrafe erhielt und nach Beendigung des Krieges auf freien Fuß geſetzt wurde. Loriolo hatte zweimal geheiratet und hatte aus dieſen Ehen zwes Kinder, um die er ſich aber niemals kümmerte. An⸗ geblich fand ſpäter, nachdem er Italien bereits ver⸗ Papiere, die ſeine Spionagetätigkeit hätten beweiſen können. Doch als wurde, waren dieſe verſchwunden. Letzte Meldungen „Sprit⸗Weber“ feſtgenommen — Berlin, 26. Aug. Durch Beamte der Berliner Zollfahndungsſtelle wurde der unter dem Spitznamen g Sprit⸗Weber“ bekannte Kaufmann Hermann Weber zuſammen mit vier Ausländern in den Räu⸗ men ſeiner Firma Unter den Linden feſtgenommen Sprit⸗Weber ſteht unter dem dringenden Verdacht, ffekten auf aus⸗ ländiſche Rechnung gegen Reichsmark in Deutſchland verkauft zu haben, ohne das Geld auf Sperrkonto „Niobe“ Weſtlich des Fehmarn⸗Belt⸗ heute nachmittag durch das Torpedoboot„Wolf“ die Leiche des mit der„Niobes untergegangenen Kapitänleutnants Sieg, aus Königsberg in Rückgang der franzöſiſchen Steuern „Journal“ ſind die vier Monaten des rund 12,3 Milltar⸗ den Franken um rund eine Milliarde hinter dem Voranſchlag zurückgeblieben Allein für Juli betrug der Minderwert 400 Millio⸗ Das Ende eines Millionenbetrügers V Kairo, 26. Aug. Hier wurde geſtern der fran⸗ Leitzmann verhaftet, der nach einer Unterſchlagung von mehreren Mil⸗ Aegypten geflüchtet war und dort unter falſchem Namen lebte. Vorher hatte ſich der 30jährige Defraudant in Deutſchland und Italien aufgehalten, wo er als Rennſtallbeſitzer und Automobiliſt das Leben eines Grandſeigneurs Bei den Lappen zu Veſuch Von Leo Barth Nomaden! Ein dem ſeßhaften Europäer faſt un⸗ vorſtellbarer Begriff, daß es auch in Europa ein Volk gibt, das keine ſtändige Wohnſtätte Hat, das mit ſeinen Renntierherden im ganzen Lande umherzieht. Die Zigeuner ſind zwar auch Nomaden, aber ſie ſind in der ganzen Welt verſtreut, während die Lappen ihr eigenes Land haben, das doch nicht ihr Land iſt. 8 Lappland iſt zwiſchen Norwegen, Rußland und Schweden aufgeteilt. Etwa 80 Prozent der Lappen⸗ bevölkerung— insgeſamt 25 000 Seelen— führen i Man nennt ſie Renntier⸗ oder Berglappen. 5 Eein Beſuch in Lappland iſt eine ſchwierige, aber lohnende Aufgabe. Die kleine Stadt Boden liegt noch in Schweden. Von dort aus iſt es nur ein Katzenſprung nach Lappland. Abiſco iſt die Grenz⸗ ſtation der europäiſchen Zivpiliſation. Dort kann man die erſten Lappen erblicken. Sie ſtehen vor dem Bahnhof, ſtrecken ihre kleinen gelben Hände aus, zeigen auf einen Tabakbeutel und rufen auf Engliſch aus:„Good day, Sir, very cheap, Sir, only ten erowens, Sir(Guten Tag, mein Herr, ſehr billig mein Herr, nur zehn Kronen, mein Herr..)“. Das iſt alſo Lappland, glaubt der Reiſende und iſt enttäuſcht. Aber er hat keinen Grund, enttäuſcht zu ſein. Denn die Lappen, die hier Tabak verkaufen, ſind nur die wenigen, die ſchon von der Ziviltſation angeſteckt ſind. Sie wurden einmal ins Ausland ver⸗ frachtet, um in der ſogenannten„Völkerſchau“ an⸗ geſtaunt zu werden. Einige Monate ſpäter kamen ſie zwar wieder nach Lappland, aber jetzt hielten ſie ſich ſchon für etwas Beſſeres als ihre Artgenoſſen. Das Nomadenleben gefiel ihnen nicht mehr, und ſie trei⸗ ben ſich jetzt in den wenigen Städten des Landes herum und hungern. Der Hauch der europziſchen Ziviliſation hat ihre Exiſtenzgrundlage vernichtet. Die übrigen Lappen aber führen wetter ihr Nomabenleben und durchſtreifen das ganze Land mit ihren Reuntlerherden. Dieſe ſind der ein ⸗ dige Reichtum des Lappen; von ihnen entnimmt er alles, was er zu ſeiner Nahrung und Kleidung be⸗ darf. Zum Unterhalt einer Familie iſt eine ſehr große Zahl dieſer Tiere erforderlich; wer nicht mehr als 100 Renntiere beſitzt, zählt zu den Armen und muß ſich mit ſeiner Herde an einen größeren Beſitzer anſchließen. Er iſt gezwungen, dieſem reichen Herrn zu dienen und ſo ſeine Selbſtändigkeit aufzugeben. Die wenigen ſeßhaften Lappen, die es gibt, werden Walde und Fiſcherlappen genannt. Dieſe bilden aber, wie geſagt, die verſchwindende Minderzahl. Daß die übrigen Lappen nomadiſieren, und daß keine Hoff⸗ nung beſteht, ſie einmal ſeßhaft zu machen, hat eine ſehr intereſſante Urſache. In Schweden gibt es ein Geſetz, das den Lappen verbietet, Grund und Boden käuflich zu erwerben. Der ſchwediſche Staat erlaubt den Lappen in ganz Lappland umherzuziehen und die geeignetſten Weiden für ihre Renntierherden auf⸗ zuſuchen. Sie dürfen auch jagen und fiſchen, ſie dür⸗ fen nur keinen Boden erwerben. Dieſes ſehr grauſame Geſetz ſcheint ganz nutzlos zu ſein. Aber es ſcheint nur ſo. Die Schweden haben ihre ſtichhaltigen Gründe, den Lappen den Bodenerwerb zu verbieten. Lappland beſitzt ſehr reiche Bodenſchätzſe. Die Schweden ſuchen dort Gold und Kohle. Der Boden muß alſo ihnen ge⸗ hören, damit ſie ſeine Schätze ausbeuten können. Den Lappen intereſſiert dies nicht, Unter den Gold⸗ und Kohlenarbeitern findet man keinen einzigen Einheimiſchen. Die Arbeiter werden zwar gut be⸗ zahlt, aber noch nie konnten die Lappländer in das Arbeitsjoch eingeſpannt werden. Sie leben ihr eigenes Leben. Die Renntier⸗Lappen haben bis heute ihre Eigen⸗ art bewahrt. Sie gerben Häute, verfertigen Zwirn aus Sehnen der Renntiere, weben Decken, ſtricken Handſchuhe, ſtellen hölzerne Gerätſchaften, Kähne, Schlitten und die nötigen Kleidungsſtücke her. Die Tracht der beiden Geſchlechter iſt wenig verſchieden; ſie beſteht in einem Pelz, Beinkleidern, Schuhen und iſt je nach der Jahreszeit aus Renntterfell, Filz oder grobem Tuch. 5 Die Lappen kennen weder Frühling noch Herbſt. In Lappland gibt es nur zwei Jahreszeiten: Som⸗ mer und Winter. Die Sommernächte gleichen den Tagen. In Abiſey kann man um Mitternacht herum 1 ohne jede Beleuchtung ſeine Zeitung leſen. Natür⸗ lich nur eine auswärtige Zeitung; denn in ganz Lappland erſcheint kein einziges Blatt, Der Sommer iſt herrlich, umſo unangenehmer der Winter. Er tritt faſt ohne jeden Uebergang von einem Tag zum andern ein. Bald darauf verſchwin⸗ det auch die Sonne, und bleierne Finſternis drückt auf den größten Teil des Landes. Die Wege ſind von Weihnachten bis Oſtern faſt ungangbar. Die Lappen müſſen daher ihre geltebten Gebirge, die Hochplateaus, verlaſſen und in das niebrige, wald⸗ reiche Land zurückkehren. In den Sommermonaten hauen ſich die Lappen ein Zelt aus einem mit Renn⸗ tierfellen bedeckten Stangengerüſt. Die Winter⸗ hütte iſt aber viel feſter. Außen iſt ſie mit Raſen bedeckt, innen mit Renntierfellen bekleidet. Oft wird ſie ganz eingeſchneit. Die Lappen bekennen ſich zwar gegenwärtig alle zum Chriſtentum, aber ihre heidniſchen Gewohnheiten haben ſie dennoch beibehal⸗ ten. Sie bringen ihren alten Göttern auf Berg⸗ ſpitzen, Seeinſeln und in Höhlen noch immer Reun⸗ tieropfer dar. Auch die Zauberer und die Wahr⸗ ſager haben ihre Macht behalten. Ganz aller⸗ tümlich ſind bei den Lappen die Heirats⸗ ſitten. Der Mann, der um eine Frau wirbt, muß zuerſt den Beweis führen, daß er über eine genü⸗ gende Anzahl Renntiere verfügt. Nach dieſem Be⸗ weiſe muß er ſich mit den Eltern des Mädchens einigen und ihnen ihre Tochter gegen eine größere oder kleinere Anzahl Renntiere regelrecht abkaufen. Erſt dann darf er das Mädchen in ſeinen Beſttz neh⸗ men. Eine Scheidung in unſerem Sinne gibt es bei den Lappen nicht, da es leicht möglich iſt, daß das Mädchen, das ſeine Eltern verläßt, viele Jahre hindurch dieſe nicht wieder ſieht. Die geiſtige Begabung der Lappen iſt nicht beſonders groß. Sie fühlen ſich in ihrem primitiven Daſein wohl und wollen daran auch nichts ändern. Sie beſitzen aber, wie faſt alle Nomaden⸗ völker, die in Berührung mit der ziviliſterten Welt kommen, ein ganz gefährliches Laſter. Ihre Trunk⸗ ſucht iſt in den ſkandinaviſchen Ländern ſprich⸗ wörtlich. Schon im Jahre 1723 mußten ſtrenge Geſetze gegen den Verkauf von Branntwein an die Lappen erlaſſen werden. 5 ö * Terraſſe ſeine Nichte, wir mit dem Gute vorhaben. „Pſt, Nita, leiſer“, mahnt ihr jemand hört—“ ... Die Sonne ſtößt fauchzend in zwei andächtige Männeraugen gefallen die Hand. „Auch eine, die den Morgen Augen zum Licht.„Es ſind doch dann die flammende Erfüllung.“ Landkind?““ taſtet er. nuten am Tage. Erſt die graue, wartende Stille, als bete die Erde um das lebenweckende Licht, und Ihr Morgengefährte zerbricht ſich indes den Kon wer die kraftfrohe Lichtgeſtalt, die da auf einmal in ſeinen Alltag getreten iſt, ſein mag.„Natitrlic Fortſetzung auf Seite 4) Morgenſonne Skizze von Hildegard Diel Baron Uhlentorp will gerade das Fenſter w. Herrenzimmer ſchließen, da hört er von der nahen! die ihn den ganzen Abend „liebſtes Onkelchen“ umſchmeichelt hat, „Gut, daß der romantiſche alte Herr nicht ahnt, was Seine Lobrede über den Inſpektor hat mir aber gezeigt, daß er noch un⸗ entſchloſſen iſt. Darum muß das Geſchäftliche unſeres Beſuches ſchnellſtens geregelt werden. Gleich morgen Die Uhlentorps ſind weltfremde Träumer. Es wir nicht viel Mühe koſten, ihn einzuwickeln.“ frohlocken Gatte,„wenn das „Ausgeſchloſſen! Dein humorloſer Onkel hal längſt den Bettzipfel über die ſtolze Naſe gezogen. 1 über die Morgen⸗ ſchwelle. Giſela Karſten bleibt im taubeperlten Wie⸗ ſenmeer ſtehen, hebt die weißen, kraftvollen Arme, als wolle ſie das aufblühende Licht herabziehen, ſenkt und hebt ſie von neuem in feierlichem Rhythmus. Plötzlich fühlt ſie ſich beobachtet. Sie wendet ſich um und schaut unter gefurchtern Stirn. Ein paar forſchende Blicke eilen über agb⸗ anzug und weißes Frauengewand— dann reichen ch die einſamen Morgenmenſchen aus heimlichem Wohl, „Auch einer, der in der Frühſonne Freude ſucht“ liebt.“ ö Nach dieſer fröhlichen Vorſtellung, die ihren glei chen Seelengrund offenbart, hebt Giſela wieder bie J 58 * * inn„ * * die heiligſten R- aß bel Inſel nden orden agiere vorfen Fluſſes nder ter 80 Aug. gültig ordete Durch 'riere ounte, Nd ge⸗ rio lo haftet, unſten hiſchen nwalt, daran, tolle nſtlich irchten tr eine ig des ) hatte t zwe An⸗ 8 ver⸗ ſeine och als i dieſe . liner namen mann Räu⸗ mmen, rdacht, F aus⸗ chland rkonto Belt⸗ das tiobe⸗ die 9 gin ud die n des illtar⸗ ar de lieben. ſillio⸗ ö ö fran⸗ haftet, Mil⸗ war hatte land eſitzer neurs er im nahen Abend ocken: „ was ber ch un⸗ nſetes orgen, with u das en. orgen⸗ Wie⸗ te, als kt und ötzlich ſchaut irchter Jagb⸗ en ſich Wohl. ſuchl“ glei⸗ er die Mi⸗ Stille, „ und K opf, inmal ütrlich * bet 15 1 5 * 7 58 Freitag, 0. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 395 — Verkauft nur ausgereiſtes Obſt! Der Mannheimer Hausfrauen bund hat folgende Eingabe an das Mannheimer Poli⸗ ge präſtdium gerichtet: Wir bitten dringend, dafür Sorge tragen zu wol⸗ len, daß auf den Wochenmärkten nur aus⸗ gereiftes O bſt zum Verkauf gebracht mird. Unreifes und halbreiſes, nur zu Einmach⸗ zwecken geeignetes Obſt müßte ausdrücklich als ſol⸗ hes bezeichnet werden. Begründung: * Das zum Verkauf gebrachte Obſt darf von den Käufern nicht berührt werden, was aus hygieniſchen Gründen durchaus wün⸗ ſchenswert tſt. Aber aus dem Ausſehen allein kann die Hausfrau meiſtens nicht auf den Grad der Reife ſchließen und muß ſich auf die Verſicherungen des Verkäufers verlaſſen. Ein ausgeſucht ſchönes Stück der betreffenden Sorte, das vom Verkäufer als Be⸗ weis der Reife geöffnet wird, täuſcht in vielen Fäl⸗ len und erſt zuhauſe entdeckt die Hausfrau, daß ſie kureifes Obſt erſtanden hat, das ſie als geſund⸗ heitsſchädlich ihrer Familie nicht vorſetzen kann. Um den materiellen Schaden gut zu machen, läßt ſie es einen Tag liegen, damit es nachreifen kann. Handelt es ſich dabei um Steinobſt, ſo iſt es mei⸗ ſtens am nächſten Tag von innen heraus verfault. Verärgert greift die Hausfrau beim nächſten Ein⸗ kauf wieder z u m Auslandsobſt, das ihr in gleichmäßig ſchönen Exemplaren angeboten wird. um den Abſatz des deutſchen Obſtes zu heben, bitten wir dringend die Landwirte und Händler darauf hinzuweiſen, daß ſie das Obſt in gleichmäßig reifer Qualität auf den Markt bringen. Die Begründung der Landwirte, daß ſie gezwungen wären, das Obſt unreif abzumachen, weil es ſonſt geſtohlen wird, kann nicht als Entſchuldigungsgrund für dieſen Mißſtand gelten. Das zweite Opfer des Exploſionsunglücks beſtattet Geſtern nachmittag wurde das zweite Opfer des Exploſionsunglücks im Induſtriehafen, der 4 jährige Porarbeiter Ludwig Hannack, unter Teilnahme einer großen Trauergemeinde zu Grabe getragen. Organiſt Renſch leitete mit einem Harmonium⸗ porſpiel in der Kapelle des Friedhofs die Feier ein. Am Sarge hatte eine Fahnenabordnung des Män⸗ kergeſangvereins 1858 Aufſtellung genommen. Nach dem Vortrag, des Chorals„Ueber den Sternen“ durch den Mannheimer Männergeſangverein 1858 unter Leitung von Dirigent Dr. Rühl ſegnete Kap⸗ lan Schmidt von der Liebfrauenkirche die Leiche ein Am Grabe dankte im Namen der Firma Gebrü⸗ der Kilthau⸗Waldhof Mitinhaber Kilthau dem treuen, zuverläſſigen Vorarbeiter, der nahezu 30 Jahre hindurch in Dienſten der Firma geſtanden hatte. Große Arbeitsfreudigkeit, Gewiſſenhaftigkeit und Pflichterfüllung zeichneten den jäh ums Leben gekommenen Mann aus, dem die Firma ſtets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren wird. Den Hinterbliebenen ſprach der Redner die Verſiche⸗ rung der Teilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſt aus. Die Firma Eſtol.⸗G. ließ durch Ingenieur Pfeifer ihre Teilnahme bekunden. Für die Ar⸗ heiterſchaft der Eſtol.⸗G. legte Herr Schäfer einen Kranz nieder. Für die Arbeiterſchaft der Firma Gebrüder Kilthau bekundete Herr Nikolaus Röß⸗ ling durch Niederlegen einer Blumenſpende die Teilnahme an dem tragiſchen Geſchehen. Der Mannheimer Männergeſangverein 1858, der mit dem Vortrag des„Sanctus“ die Feier beſchloß, ließ durch Vorſtandsmitglied Arthur Greiner am Sarge des treuen und geachteten Mitgliedes einen Kranz niederlegen. Weitere Kränze hatten die Hausbewohner und Freunde geſpendet. * 12 000 Straudbadbeſucher erfreuten ſich geſtern des gegenüber dem Vortag wieder etwas wärmeren Wetters. Das Waſſer war mit 22 Grad richtige Bguillon. Dagegen kühlte die Luft in den Abend⸗ ſtunden ziemlich ſchnell ab, ſo daß mit Einbruch der Dunkelheit der Strand faſt leer war. 3600 Fahr⸗ räder und 140 Kraftfahrzeuge zählte man auf den Parkplätzen. Die Sanitätswache hatte ſich mit 58 leichten Unfällen zu befaſſen, wogegen die Poli⸗ zei wieder einen ganz ruhigen Tag hatte. Nur von einem Fahrraddiebſtahl iſt zu berichten. Infolge des kühlen Luftzuges war am Abend von der Schnaken⸗ plage nicht viel zu verſpüren. k Leichenländungen. Der am Dienstagnachmittag von der Jungbuſchbrücke in den Neckar geſprungene jährige Schloſſer Karl Holzäpfel, der den Sprung von der Brücke in die Tiefe wagte und nicht mehr zum Vorſchein kam, wurde geſtern nachmittag geländet. Die Leiche wurde nicht weit von der Un⸗ fallſtelle ans Ufer getrieben.— Geſtern vormittag wurde an der Anlegeſtelle der Strandͤbaddampfer am Rennershof eine männliche Leiche ge⸗ ländet, die ſchon mehrere Tage im Waſſer gelegen haben muß. Der Ertrunkene war kleidet und konnte noch nicht identifiziert werden. vollſtändig be⸗ Die Nannemer Kehrmaſchin 200 Kilometer werden allnächtlich zurückgelegt Jeden Abend Schlag 8 Uhr beginnt pünktlich das „Tagewerk“ der Mannheimer Straßenkehrer. Sie haben ſich längſt auf Nachtbetrieb umgeſtellt, denn bei Tag in den verkehrsreichen Straßen der Innenſtadt und vor allem in den Hauptſtraßen zu reinigen, iſt längſt nicht mehr möglich. Um 8 Uhr wird bet trockenem Wetter mit den beiden großen Autoſpreng⸗ wagen begoſſen. Um 9 Uhr kommen die drei Kehr⸗ maſchinen und ziehen kreuz und quer in den nächt⸗ lichen Straßen Striche. So 60 bis 65 Kilometer fährt jede Nacht ein ſolcher Wagen. Gut 200 Kilometer werden Nacht für Nacht von den drei Kehrmaſchinen zurückgelegt. Um 10 Uhr rücken die eigentlichen Straßenkehrer an. Sie gehen die Kehrichtſtriche entlang und häufeln ſie. Auf die beiden Elektrokarren, die bis zu 30 Zentner Straßendreck aufnehmen können, wird der Kehricht geladen und dann nach den Abladeſtellen gefahren. So mancher Kleingärtner hat den beliebten Nacht⸗ kehricht ſich erbeten und ſo fährt man, um einen möglichſt kurzen Weg zum Abladen zu haben, den Kehricht direkt in die Kleingärten rings an der Peripherie der Stadt. Regenwetter iſt ſchon beliebter. Der Regen nimmt den meiſten Schmutz mit, es ſtaubt nicht und nur Papierreſte und fortgeworfene Sachen finden den Weg in die Kehrichtwagen. Aber in den Plan⸗ ken, der Breiteſtraße und der Kunſtſtraße, überhaupt in den Hauptgeſchäftsſtraßen genügt dieſe nächtliche Straßenreinigung nicht. Sie muß durch Tages⸗ arbeit, durch individuelle Reinigung durch die 16 Streckenwärter ergänzt werden. Viel Papier iſt aufzuſammeln, denn, ob⸗ wohl man 500 Papierkörbe an allen Ecken und Enden der Stadt aufgeſtellt hat, obwohl Dutzende von Schildern mahnen, Obſtreſte, Papier, Zigaretten⸗ ſchachteln in die Behälter zu werfen— immer wie⸗ der werfen die Paſſanten die Sachen auf die Straßen und verunreinigen ſo das Stadtbild. München und Wien hat längſt eine robuſtere Erziehungsarbeit durch gebührenpflichtige Ermahnungen eingeführt. In Mannheim läßt man die Sünder noch ungeſchoren. Beſondere Sorgfalt wird den Aſphaltſtraßen zugewandt. Damit ſie ſtets verkehrsſicher ſind, muß täglich die ſog.„Verkehrsſchmiere“, das heißt das Oel, das ſich anſammelt, durch die Waſchmaſſch i⸗ nen mit den Gummiwalzen entfernt werden. Die tägliche Waſchung muß auch die Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung im Rahmen der Stadtreinigung dem Großmarktplatz und den übrigen Marktplätzen nach Marktſchluß angedeihen laſſen. Vier Sprengautos ſind da unterwegs, wenn auch neuerdings das Sprengen der Straßen nicht mehr ſo in den Vorder⸗ grund tritt wie früher. Die ſtaubfreien Teer⸗, Pfla⸗ ſter⸗ und Aſphaltſtraßen haben die chauſſierten Stra⸗ ßen mehr und mehr verdrängt. In den Vororten ſind noch die gemütlichen Pferdegießwagen zu ſehen, in den Parks und Anlagen die Handſprengwagen. Auf den großen Fahrwegen arbeitet man mit ſtaub⸗ bindenden Mitteln, dem„Viadol“, einem Neben⸗ produkt der Zellſtoffabrik. Es wird vor allem am Herzogenriedpark, an der Pappelallee und auf den chauſſterten Straßen angewendet. Die Hauptarbeit gilt jetzt dem abfallenden Laub. Bereits fallen am Kaiſerring von den Ulmen die Blätter ab. Das leichte Laub fliegt in allen Straßen umher und bereitet viel Mühe. Und doch ſind wenige Städte ſo ſauber wie unſer Mannheim und ſelten nur denkt man an die nächtliche Arbeit, die geleiſtet wurde, wenn die Stadt ſchläft— 1— Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Wer ſich in Gefahr begibt Der 35jährige Maſchinenſchloſſer J.., in Neckarau wohnhaft, hatte dortſelbſt einen erbitterten Feind. Es waren noch nicht einmal politiſche Gegen⸗ ſätze, deretwegen er mit ſeinem Gegner Bs. immer wieder zuſammenprallte. Im Gegenteil. Jahre⸗ lang ſuchte Bs., ein bekannter Neckarauer Raufbold, B. nach ſtets ergebnisloſen Anrempelungen einmal richtig„vor ſeine Lanze zu bekommen“. Und als ihm dieſer Wunſch in Erfüllung ging, nahm die Be⸗ gegnung wider Erwarten für Bs. ein tragiſches Ende. Nach einer ausgedehnten Bierreiſe, die er mit ſeinem Freunde W. ſchon am frühen Nachmittag be⸗ gonnen, ſtießen die beiden Gegner in der Nacht zum 12. April aufeinander. Beim Anblick des verhaßten B.— der ſich ebenfalls vom Abendſchoppen auf dem Nachhauſeweg befand— muß Bs. wohl in die Raſerei eines gereizten Stieres verfallen ſein. Ohne irgend⸗ welchen Vorgang ging er auf B. zu und verſetzte ihm zwei ſchallende Ohrfeigen. Der Geſchlagene wußte: mit dieſem Gegner war nicht zu ſpaßen. Entweder — oder! hieß hier die Loſung. Gegen den zweiten Angriff wappnete er ſich mit offenem Taſchenmeſſer. Bs. rannte ihn nochmals an— und ſank mit durchſtoßener Herzgrube tot zuſammen. Nüchtern geworden, begab ſich B. zur nächſten Polizeiwache und erſtattete Bericht. Das daraus folgernde Verfahren vor der Straf⸗ kammer wegen Körperverletzung mit Todesfolge endete für B. mit einem Freiſpruch. Das Gericht mußte damals anerkennen, daß Bs., der ſchon eine Unzahl Vorſtrafen wegen Körperverletzung, Wider⸗ ſtand, Hausfriedensbruch und dergleichen hinter ſich hatte, ſich bewußt in Gefahr begeben und B. in eine Abwehrſtellung gedrängt hatte. Nun kam der zweite Akt des Dramas. A.., der Freund des Getöteten, begab ſich nach der nächtlichen Szene nach Hauſe. Kurz vor ſeiner Wohnung ſtellte er aufgrund eines Schwächeanfalles auch bei ſich einen Bruſtſtich feſt. Ob nun auch er den Stich von B. abgekriegt hatte, konnte W. nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Aber er rekonſtruierte ſich den Tatbeſtand ſo zuſammen, daß er wohl den Stich in dem Moment bekommen haben konnte, als er, nachdem Bs. zuſammengebro⸗ chen war, B. zurief:„Menſch, hau' aber jetzt ah!“ Endeffekt: Eine weitere Anklage wegen erſchwer⸗ ter Körperverletzung gegen B. vor dem Einzelrichter. Obwohl B. objektiv und ſubjektiv an dem nächtlichen Zuſammenſtoß nichts zu beſchönigen ſuchte, blieb er doch immer wieder darauf veſtehen, W. noch nicht einmal angerührt zu haben. Ein Tat⸗ zeuge konnte ſich ebenfalls nicht entſinnen. W. meinte jedoch ſogar unter Eid, nur B. könne ihn geſtochen haben. Sehr viel konnte das Gericht mit den Zeu⸗ gen nicht anfangen. Rein perſönlich ſprach für den Angeklagten deſſen bisherige Unbeſcholtenheit, gegen W. und den Getöteten ihre in Neckarau gefürchteten Gewalttätigkeiten. Gegen beide Parteien ſprachen aber die unerfreulichen Begleiterſcheinungen zu dieſem Zuſammenſtoß. Sie waren alleſamt Fürſorge⸗ empfänger, die nichts Beſſeres zu tun hatten, als ihre Unterſtützungen im Wirtshaus umzuſetzen. Auch Amtsgerichtsrat Schmitz kam nach der Beweislage zu der Anſicht der Notwehr bei B. und ſprach ihn . Minna ſtiehlt Ein komiſches Mädel iſt die Angeklagte Minna M. aus Oftersheim. Man weiß nicht, iſt ihre Geſte, wie ſie kokett an ihren Haaren zupft, Verlegenheit oder Unmut, weil man ſie vor Gericht zitiert. Ste ſcheint auch nicht ſehr unterhaltungsliebend zu ſein.„Ja, ja“ und„nein, nein“, höchſtens noch,„ich weiß nicht“ hört man, dann iſt ihr Wortſchatz erſchöpft. Minna ging mit der Markttaſche am Arm ſtehlen, wie andere Frauen Einkäufe machen. Nützliches und Unnützes ſtapelte ſie zu Hauſe auf. Sie beſchritt je⸗ doch keineswegs den auf, dieſem Gebiet nicht uner⸗ forſchten Weg in Warenhäuſern. Minna war ſo talentiert, daß ihr in kleinen Ladengeſchäften in Schwetzingen, bei Verwandten und Freundinnen die Beſeitigung möglicher und unmöglicher Dinge ge⸗ lang. Unglaublich unverfroren hatte ſie in ins⸗ geſamt zwölf Geſchäften ihre Raubzüge ausgeführt. Wurde irgendwo etwas entdeckt, dann machte Minna genau ſo ein unſchuldiges Geſicht wie vor dem Ein⸗ zelrichter, zupfte an den Haaren, ſprach gar nichts oder von etwas anderem. Es wäre nicht ratſam, in Minnas Familiengeſchichte zu ſtöbern, denn man bekäme Unerfreuliches zu hören. Deswegen ſcheint Minna auch bei Verwandten zu leben. Der Onkel ſteht den ganzen Tag im Dienſt und die Tante iſt dauernd bettlägerig, ſo daß Minnas Phantaſte und ihre aſozialen Neigungen auf wenig Widerſtand ſtoßen. Einſtweilen will ſich das Gericht für vier Monate ihrer Erziehung annehmen. Dagegen proteſtiert Minna. Sie meint, eigentlich müſſe ſie doch Tantes Haushalt führen und ſei ſolange nicht abkömmlich. Aber Amtsgerichtsrat Schmitz iſt anderer Meinung. Nach ihrem bereits unternomme⸗ nen Fluchtverſuch vor der Vernehmung möge ſie ruhig einmal vier Monate im Gefängnis bleiben. Ob ſpäter evtl. ein Gnadenbeweis in Frage käme, würde ja die Zukunft lehren. M. * Briketthaufen in Brand geraten. Im Kohlen⸗ lager Glock in der Hafenſtraße wurde heute morgen unter einem Briketthaufen Feuer entdeckt. Die um .50 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr löſchte den Brand mit einer Schlauchleitung. „Warum machſt du denn beim Trinken immer die Augen zu?“ „Mein Arzt hat mir geſagt, ich ſoll nicht zu tief ins Glas ſehen!“ Dr. Oppenheim 70 Fahre Am morgigen Samstag kann Stadt⸗ und Kon⸗ ferenzrabbiner Dr. Oppenheim ſeinen 70. G e⸗ burtstag begehen. In Eſchwege geboren, beſuchte der Jubilar die Univerſität Berlin, kam 1889 als Subſtitut nach Landau und war vom Jahre 1893 ab Verweſer des Bezirksrabbinats Landau. Im März 1894 trat Dr. Oppenheim ſein Amt als Rabbiner in Mannheim an, das er alſo nunmehr nahezu vier Jahrzehnte inne hat. In all dieſen Jahren, die eine ebenſolche Ausdehnung wie Wandlung in der Tätigkeit des Rabbiners brachten, wirkte der Jubilar weit über den Kreis der Synagoge, d. h. ſeiner Betätigung als Rabbiner, der Hauptſynagoge, wie über jenen der Schule hinaus: ſo ſehr nahmen ihn menſchliche wie ſoziale Nöte der Gemeindemitglieder in Anſpruch. Vor allem die Sozialfürſorge war eines ſeiner Hauptarbeitsgebiete, auf dem er ſich beſonders ſegens⸗ reich betätigt. Welche Anerkennung ſeine ſeelſor⸗ geriſche und ſoziale Tätigkeit fanden, wobei er ſich keiner Aufgabe, ob klein oder groß, je entzog, erhellt aus ſeiner ſeinerzeitigen Ernennung zum Konferenz⸗ rabbiner und ſeiner Berufung als geiſtliches Mit⸗ glied des Oberrates der Iſraeliten Badens. un. * Das Geheimnis des herrenloſen Paddelbootes. Wie bereits berichtet, wurde im Banne von Weiſenau bei Mainz am Dienstag am Rheinufer ein herren⸗ loſes Paddelboot mit reichem Inhalt auf⸗ gefunden. Ueber dieſen rätſelhaften Fund wurde in⸗ zwiſchen folgendes ermittelt: Das Boot wurde am 9. Auguſt von einem jungen Mann aus Frite⸗ ſen heim bei einem Mannheimer Boots⸗ verleiher gemietet. Das Boot wurde von dieſem Mieter nicht mehr zurückgebracht, ſondern unterſchlagen und zwiſchenzeitlich durch Neuanſtrich unkenntlich gemacht. Als der Paddler in ſeinem elter⸗ lichen Hauſe ſich heimlich einen nicht unbedeutenden Geldbetrag angeeignet, in Oppau vermutlich den im Boot noch vorgefundenen Photoaparat und anderer⸗ orts wahrſcheinlich auch die übrigen Paddelſport⸗ ausrüſtungsgegenſtände angeeignet hatte, gings rheinabwärts bis zur Fundſtelle, wo der Täter ſeine Diebesbeute im Stiche ließ und bei ſeiner Schweſter in St. Georgen Zuflucht ſuchte. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden ausge⸗ loſt: 6 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nrn. 282 402, 302 233, 371 201 16 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 24 131, 37 891, 55 625, 59 258, 97 597, 115 866, 280 532, 283 094; 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 71 129, 257401, 287 881. Die Nachmittags⸗ ziehung brachte: 2 Gewinne zu je 75 000 auf die Nr. 279 981; 2 Gewinne zu je 10 000 4 auf die Nr. 49.753; 2 Gewinne zu je 5000/ auf die Nr. 77 099; 14 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 165 071, 203 111, 232 985, 240 189, 244 511, 255 935, 313 532.(Ohne Ge⸗ währ.) Veranſtaltungen Evangeliſcher Volksverein Mannheim⸗Stadt und Mannheim⸗Waldhof An einem Tag, da im Mannheimer Strondbad 40 009 in den kühlenden Fluten des Rheins ihre Erholung und Erfriſchung ſuchten, haben die beiden Brudervereine die Beſichtigung der Milchzentrale vorgenommen. Wider Erwarten groß war der Intereſſentenkreis. Beſon⸗ ders die Hausfrauen wollten dieſe für ihr Wirkungs,reich wichtige Werkſtätte ſehen und kennen lernen. Zunächſt hieß Geſchäftsführer Krieger im Namen der MMz die Er⸗ ſchienenen aufs freundlichſte willkommen. Dem Willkom⸗ mengruß ſchloß ſich ein eingehender und anſchaulicher Tä⸗ tigkeits⸗ und Wirkungsbericht der Mannheimer Milch⸗ zentrale an, der allgemeinem Intereſſe begegnete. Daß die Milchverſorgung einer Großſtadt wie Mannheim einen um⸗ fangreichen Organiſationsapparat benötigt, wurde ebenfalls deutlich. Dabei konnte als erfreulicher Erfolg erwähnt werden, daß ſeit 1924 im Mannheimer Milchlieferungs⸗ bezirk keine einzige Milchfälſchungsoffäre vorkam. Auch der weit höhere Fettgehalt der ſüddeutſchen gegenüber der norddeutſchen Milch hat die Hausfrauen intereſſiert. In drei Gruppen wurden die über 300 Teilnehmer von Herrn Krieger und Dr. Reeſe durch den Betrieb geführt. Zunächſt wurde der aufs modernſte und zweckmäßigſte ein⸗ gerichteten Dampfkeſſelanlage ein Beſuch abgeſtottet, von wo es dann zur Kannenwäſcherei ging, in der die Milch⸗ gefäße einer gründlichen und einwandfreien Reinigung unterzogen werden. Die Paſteuriſier⸗, Kühl⸗ und Zentri⸗ fugenanlage wurde einer eingehenden Würdigung unter⸗ zogen. Wie das Braugewerbe benötigt auch die Milch⸗ zentrale zur Kühlung und Friſcherholtung des Volksnah⸗ rungsmittels Milch große Mengen Eis, das eine eigens dafür geſchaffene Eisgewinnungsmaſchine liefert. Die hygteniſch einwandfreie und rationell wirkſame Butter⸗ fabrikotions⸗ und Verpackmaſchine, ferner die Herſtellungs⸗ weiſe des„weißen Käſe“ hat bei den Hausfrauen viel An⸗ erkennung gefunden. Nicht weniger intereſſant waren die Aufklärungen, die die Werkſührer über die Herſtellung und Bekömmlichkeit des Poghurt gaben. 1 Stunden benötigte die lehrreiche und anſchauliche Werkbeſichtigung, die mit einem freundlichen Schlußwort des Herrn Krieger beſchloſſen wurde. Die von der Direktion angebotene Er⸗ friſchung wurde gern entgegengenommen. Vorſitzender Sponagel dankte den Führern für die ſachlichen und allgemeinverſtändlichen Erklärungen. Aus einem Reiſebericht:„.. Nach zweiſtündigem Aufenthalt in dem paradieſiſch ſchönen Schloßpark ſchritten wir den mit herrlichen Bronzefiguren reich geſchmückten Kiesweg entlang, dem Ausgang zu. Der Wärter öffnete die„Pfote'.“ —— bas ist die Salem- fabrik 0 1 5 N 8 8 — bringt man, wenn das Alte nicht zufriedenstellt. Bewährtes aber behält man und vervollkomm- net es. So geschieht es ständig mit der Sars xis reſſe in Häftsſt. 3278 2 eee Nummer 395 Nachbargebiete Student tot aufgefunden Darmſtadt, 25. Aug. Anfang Juli unternahm der etwa 20jährige Student Rudolf Beſt, Sohn eines hieſigen Apothekers bei Merck und zuletzt Volontär am Frankfurter Zoo, allein eine Radtour nach Nord⸗ bdeutſchland zum Zweck einer Studienreiſe in nord⸗ deutſche Zoologiſche Gärten und Tierhandlungen. Die letzte Nachricht gab er aus Lüneburg am 14. Juli und wurde ſeitdem vermißt. Nun wurde bei Groß⸗ hehlen in der Lüneburger Heide nahe der Landſtraße, die bereits in Verweſung befindliche Leiche eines jungen Mannes gefunden und vom Vater als bie ſeines Sohnes erkannt. Das Gepäck, darunter ein Zelt, fehlte bis auf eine blecherne Spiritusflaſche. Auffällig iſt auch, daß am Fundort ein fremdes Fahrrad, nicht das des jungen Beſt, lag. Es beſteht die Möglichkeit, daß Beſt, da der Unterkiefer der Leiche geſpalten iſt, ermordet und beraubt wurde. Die Verletzungen ſchließen aber auch einen Verkehrsunfall und die ſpäter erfolgte Beraubung der Leiche nicht aus. Beſtrafter Ueberfall auf Natiionalſozialiſten * Mainz, 23. Aug. Das Bezirksſchöffen⸗ gericht verurteilte wegen ſchweren bezw. einfachen Landfriedensbruches mehrere Kommuniſten zu Gefängnisſtrafen von ſechs Monaten bis zu zwei Jahren. Die Angeklag⸗ ten waren beſchuldigt, in der Nacht auf den 18. Juni d. J. in der Holzſtraße in Mainz mehrere Natio⸗ nalſozialiſten, die aus einer Verſammlung kamen, überfallen und zum Teil ſchwer verletzt zu haben. Goldene Hochzeit * Morſchheim, 23. Aug. Am Sonntag feierte Kaufmann Gottfried Göhring mit ſeiner Gattin Barbara geb. Ehrenhardt in voller Geſundheit das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. * Worms, 23. Aug. Der in der Nacht auf Mon⸗ tag in der Paulusſtraße durch einen Meſſerſtich lebensgefährlich verletzte Handwerksburſche Hans Ladage aus Kupferdreh iſt geſtern ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Der Täter wurde unter Haftbefehl geſtellt. sW. Guntersblum, 24. Aug. Der Landwirt Wilh. Kißner fuhr mit einem vollbeladenen Fruchtwagen den Wahlheimer Weg herab. In der ſogenannten Hohl kam der Wagen ins Schwanken und fiel um. Die Arbeiterin Witwe Leisler und Frau Hinkel, die auf dem Wagen ſaßen, kamen darunter zu lie⸗ gen. Witwe Leisler erlitt einen doppelten Armbruch und ſchwere Kopfverletzungen. In bedenklichem Zu⸗ ſtand wurde die Frau ins Wormſer Krankenhaus eingeliefert. Frau Hinkel erlitt geringere Ver⸗ letzungen. Der Landwirt K. kam mit dem Schrecken davon. * Schierſtein a. Rh., 23. Aug. Im hieſigen Hafen iſt geſtern abend der 23jährige Autoſchloſſer Adolf Heimerdinge ertrunken. Obwohl er nicht ſchwimmen konnte, begab er ſich aus dem Becken für Nichtſchwimmer im Schwimmbad des Marine⸗ vereins in das offene Waſſer und iſt dort plötzlich untergegangen. Es gelang zwar, den Untergegan⸗ genen nach kurzer Zeit aufzufinden und an Land zu ſchaffen, die Wiederbelebungsverſuche blieben jedoch ohne Erfolg. SW]. Darmſtadt, 23. Aug. Der aus Griesheim ſtammende Heinrich Kraft II. wurde auf dem Waldfriedhof tot aufgefunden. Der Mann litt, ſeit er während der Beſatzungszeit vor fran⸗ zöſiſchem Gewehrfeuer flüchtig gegangen war— er hatte in Unwiſſenheit Schießgelände betreten— ein ſchweres Herzleiden, dem er nun am Grabe ſeiner Schwiegereltern erlag. sw. Langen⸗Brombach, 24. Aug. Bei Aufräu⸗ mungsarbeiten in der Scheune ſtürzte der Landwirt und Händler L. Denger durch das Gebälk in die Tenne und erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß der Tod alsbald eintrat. * Landsweiler⸗Reden, 28. Auguſt. Der auf dem Wege nach Etweiler fahrende, 21 Jahre alte Friedrich Weber verlor plötzlich die Gewalt über ſein Fahr⸗ zeug und rannte mit voller Wucht gegen einen Baum. Der junge Mann erlitt bei dem Unfall derart ſchwere Verletzungen, daß er kurze Zeit darauf verſtar b. Mittag⸗Ausgabe uguſt 1932 ſcher Sieg im Europa-Runoflug? In Fachkreiſen erwartet man einen deutſchen Erfolg Ein genaues Bild vom gegenwärtigen Stand der Ge⸗ ſamtwertung des Europa⸗Rundfluges zu gewinnen, iſt bei der komplizierten Route und Ausſchreibung des Fluges zur Zeit allerdings nur ſchwer möglich. Doch ſind die Fach⸗ kreiſe auf Grund der zahlreichen vorliegenden Berichte und Meldungen jetzt on in der Lage, die Gewinnchancen der deutſchen Flieger einigermaßen zuverläſſig zu beurteilen. Nach Abſchluß der techniſchen Prüfung gin⸗ gen die Polen in den eigentlichen Rundflug mit einem ziemlichen Vorſprung vor den deutſchen Fliegern. Der beſte polniſche Flieger lag um 14 Punkte vor dem beſten deutſchen Flieger. Bis zu den Alpen konnten die Polen ihren nicht unerheblichen Vorſprung einigermaßen halten, aber die Alpen ſind ihnen dann doch zum Verhängnis ge⸗ worden, denn heute iſt nach der Beurteilung der Fachkreiſe ein Sieg der Polen mehr als zweifelhaft. Die polniſchen Flieger begingen nämlich den Fehler, am erſten Tage der zweiten Hauptetappe auf dem Fluge Rom Paris noch vor den Alpen zu übernachten, anſtatt ſie noch an demſelben Tage zu überfliegen. Am nächſten Morgen waren dann die Alpen durch Wolken verhängt, und erſt nach zahlreichen vergeblichen Verſuchen gelang es den polniſchen Fliegern auf großen Umwegen und unter erheblichen Schwierigkeiten über die Alpen zu kommen. Dadurch ver⸗ loren die Polen, die nach dem Ausfall der Italiener mit die gefährlichſte Konkurrenz für die Deutſchen ſind, ſchätzungs⸗ weiſe 8 bis 9 Punkte. Die Experten nehmen an, daß die Deutſchen und die Polen in das abſchlie⸗ ßende Geſchwindigkeitsrennen des Europafluges, das auf Höchſtgeſchwindigkeit abgeſtellt iſt, mit Punktgleichheit hineingehen werden. Da aber die deutſchen Heinkelmaſchinen und auch der Klemm⸗Apparat von Wolff Hirth mit ſeinem ſtarken Motor im Geſchwindigkeitsrennen beſſer als die Polen abſchneiden können, ſo iſt tatſächlich eine immerhin recht große Chance gegeben, daß auch im diesjährigen Europaflug der Wan⸗ derpreis an Deutſchland fällt. Allerdings haben die Deutſchen in dem Schweizer Fretz noch einen ſehr unangenehmen Konkurrenten, der ihnen im Endkampf harte Schwierigkeiten bereiten wird. Natürlich können in einem ſolchen Wettbewerb zahlloſe unvorhergeſehene Zwiſchen⸗ fälle eintreten, die dann das ganze Bild umkrempeln. Immerhin haben ſich aber die Deutſchen, die über 210 Stundenkilometer erzielten, eine gewiſſe Notreſerve für die Punktberechnung geſchaffen, denn die gefährlichen polniſchen Flieger Zwirko und Karpinſki erzielten nur 190 Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit. Ruhetag in Paris W Paris, 26. Auguſt.(Drahtung unſeres Pariſer Ver⸗ treters.) Die 26 Teilnehmer am Enropa⸗Rundflug haben geſtern in Paris einen wohlverdienten Ruhetag genoſſen. Am Abend fand ein Empfang im franzöſiſchen Aero⸗Klub ſtatt. Luftfahrtminiſter Painlevé hielt eine Anſprache, in der er ſeinem Vertrauen auf die Sport⸗ und Tourenfliegerei Ausdruck gab. Die deutſchen Teilnehmer waren Gäſte der deutſchen Botſchaft. Am Freitag früh um 6 Uhr hat der Wettbewerb unter ſehr günſtigen Witterungsverhältniſſen ſeinen Fortgang genommen. Poß führt vor Zwirko Nach neueren Berechnungen, die in Paris angeſtellt wurden, hat ſich das Bild doch weſentlich zu Gunſten der Deutſchen verſchoben. Mit geringem Vorſprung hat Rein⸗ hold oß den bisher führenden Polen Zwirko von der Spitze verdrängt. Dichtauf folgen auch Wolf Hirth, der Schweizer Fretz und der letzte Sieger Fritz Morzik. Zur dritten Etappe von Paritz über Deauville— Rot⸗ terdam— Dortmund— Hamburg— Kopenhagen— Göte⸗ borg— Köln— Hagen Hamburg Berlin(Staaken) ſtartet als Erſter Oblt. Seidemann mit weiteren vier Fliegern, die in der letzten Etappe die Schnellſten waren. Die Flieger werden am Samstag in Staaken eintreffen, wo um acht Uhr Beurkundungsſchluß iſt. Staotmeiſterſchaften der Mannheimer Schießſportvereine Die dem Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugenöpflege angeſchloſſenen Schießſportvereine führ⸗ ten in dieſem Jahre anläßlich der Wettkämpfe am Ver⸗ faſſungstag erſtmalig gemeinſam die Stadtmeiſter⸗ ſchaſts kämpfe durch.— Zur Verteilung kamen die vom Herrn Reichspräſidenten ausgegebenen Plaketten und Ehrenurkunden.— Die Beteiligung war zufriedenſtellend, ebenſo die erzielten Reſultate.— Die Stadtmeiſterſchaft für Klein kallber in Klaſſe&(Jungſchützen) errang ſich mit der ſilbernen Pla⸗ kette Schönhofer, Schützenluſt Käfertal; Klaſſe B: Johann Eberle, Polizei Mannheim(Silberne Plokette), Theodor Schey, P Mannheim(Bronzene Plakette). Die Stadtmeiſt ft für Zimmerſtutzen: Silberne Plakette mit Meiſterſchaftsabzeichen in Gold: 2 Wenzel, Mannheim; Bronzene Plakette mit Meiſter⸗ hen in Silber: Karl Becherer, 09 Mannheim, N klub Lindenhof. g Ehrenurkunden des Herrn Reichspräſidenten erhielten: Klein kaliber, Klaſſe A: Ebert„1744“ Mannheim, Ni ertal, Hoffmann jr.„1744“ Mannheim Abt. Klaſſe 8B: Müller 2 Käfertal, Sommer Moll Polizei Mannheim, Brauß Käfertal, F. „1744“ Mannheim, Vollmer Käfertal, Schmitt Käfer⸗ tal, Buhmiller„1744“ Mannheim, Faut„1744“ Mannheim, Garrecht Sandhofen, 2 pes„1744“ Mannheim, Hoff⸗ mann ſen.„1744“ Mannheim Häußer Käfertal. Zim mer⸗ ſt u tz en: Mögele jr. Freiſchütz Mannheim, Buthni Lin⸗ denhof, Huck Rheinau, Reichswehrſchütze Karl Volz, Wag⸗ ner Waldhof, Schleich Neckarau, Hamann Waldhof, Bühler Neckarau, Sprenger„09“ Mannheim, Gleißner Waldhof, Mögele ſen. Mannheim, Hermann Volz Mannheim. Homburger Tennis-Turnier Spielbeginn am Donnerstag Schon der Eröffnungstag des internationalen Tennisturniers in Bad Homburg lockte bei dem herrlichen Tenniswetter eine größere Zuſchauermenge in die wundervolle Anlage. Die einleitenden Spiele brach⸗ ten auch bereits recht guten Sport. Im Herren ⸗Ein⸗ zel ſpielte ſich der Auſtralier Hopman in einem Drei⸗ ſatzktampf über den Münchener Kretzer, bei dem er im Mittelſatz härteſten Widerſtand fand, mit:0,:9,:1 eine Runde weiter. Der Pforzheimer Walch erledigte den Wies⸗ badener Bremſer:4, 6 Goſewich⸗NKrankfurt gewann ſein erſtes Spiel gegen den Höchſter Weber:1,:3 und gewann dann auch in der nächſten Runde gegen ſeinen Landsmann Sigwart mit:1,:2. Der zweite Auſtralier, Stroule, ſand bei Radmacher nur geringen Widerſtand, den er mit :1, 610 brach. Der Däne Sperling überwand den Saar⸗ brücker Pollack mit:2,:2.— Das Damen ⸗ Einzel brachte einen:0, 620 Sieg von Hilde Krahwinkel über die Frankfurterin Zier. Frau Plümacher⸗Düſſeldorf ſchaltete Frl. Majer⸗Frankfurt 816,:3 aus und Frl. Menges⸗Frank⸗ furt beſiegte Frl. Oechsner⸗Nürnberg mit:0,:3. Frl. v. Ende⸗Pflügner und Frl. Weihe kamen ohne Spiel in die nächſte Runde. Im Gemiſchten Doppel gaben Frl. Horn⸗Hopman eine ſchöne Probe ihres Könnens im Spiel gegen die Münchener Kombination Göggel⸗Kretzer, die ſie mühelos 610,:3 abfertigten.— Auch das Damen⸗Doppel wurde bereits in Angriff genommen. Frl. Sander⸗Frl. v. Ende⸗Pflügner ſiegten über die Kombination Cahn⸗ Stern⸗Herpſt mit:6, 628. 2 Unſere Olympiamannſchaft auf der Heimreiſe Die geſamte deutſche Olympia⸗Expedition befindet ſich zur Zeit auf hoher See. Am Mittwochabend gab es noch ein großes Abſchiedsfeſt von den Newyorker Freunden, die ſich bis zuletzt in herzlicher Weiſe unſerer Mannſchaft angenommen haben. Mit großem Gefolge wurden dann die Olympiateilnehmer an den Kai zum Hapagdampfer„Deutſchland“ geleitet. Eine Stunde nach Mitternacht ſetzte ſich der Rieſe langſam in Bewegung, von den Ufermauern tönten noch die letzten Klänge einer Muſik⸗ kapelle herüber zu unſeren Olympiakämpfern, die zahlreiche neue Eindrücke mit in die Heimat nehmen. Krewer gewinnt das„Goldene Rad“ Vor über 10 000 Zuſchauern ging in der Elberfelder Radrennbahn am Mittwoch abend das ſehr gut beſetzte Steher⸗ und Fliegerrennen vor ſich. Ein 25 Kilometer⸗ Steherrennen hatte ſich Maronnier vor Schindler geholt. Sawall war dabei von dem Schrittmacher Schinoͤlers behindert worden— man hatte ihn an die Barriere gedrückt— und fiel weit zurück. Das Haupt⸗ rennen ging über eine Stunde um das„Golde ne Rad“. Krewer ging mit der Spitze ab, während Sawall bald durch Defekt eine Runde einbüßte und dann weit zu⸗ rückfiel. Der Weltmeiſterſchaftsaſpirant fuhr geradezu un⸗ möglich und wurde ausgepfiffen. Zehn Minuten vor Schluß gab er dann noch auf. Krewer fuhr 58 Minuten ganz ſouverän, legte daun zum Schluß noch einen glänzenden Spurt ein und ſiegte ſicher vor dem gut fahrenden Schindler. Ein Flieger⸗Hauptfahren hatte ſich der funge Dortmunder Sagurna vor ſeinen Jandsleuten Ungehüm und Claus⸗ meyer geſichert. 5 Flieger⸗Hauptfahren: 1. Sagurna⸗Dortmund; 2. Unge⸗ thüm⸗Dortmund; 3. Clausmeyer⸗Dortmund; 4. Qu imbach⸗ Bocholt. 25 Kilometer⸗Steherrennen:(Preis von Stadion): 1. Maronnier 18:52,6 Min.; 2. Schindler 210 Meter zur.; ichen in Bronze: Blaſius Jung, Schützen⸗ — Metier: Meter zur! 5. Metze Me. Sawall 1820 Meter zurück Steherrennen Stunde= Goldenes Naß ö Elberfeld: 1. Krewer 77 er; 2. Schindler 320 Meter zur.; 8. nier 460 4. Metze 600 Meter zur.; 5. Prieto 1300 Meter zur.; 6. Sawall aufgegeben. * Ausſchuß⸗Sitzung des Ruder⸗Verbandes in Heidel. berg. Der Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗Verbandes hält am 25. September in Heidelberg eine Sitzung aß Neben der im Vordergrund des Intereſſes ſtehenden Be⸗ ſprechung der Olympia⸗Ergebniſſe gilt es eine umfangreiche Tagesordnung zu erledigen. Pferdeſport Grunewald(24. Auguſt) 1. Grunewald⸗Hürdenreunen. Ausgleich 2. 9000 3000 Meter. 1. G. Kucklicks Wotan(Wolff), 2. f nacht, 3. Markolf. Tot. 15. s 2. Preis von Schildhorn. Jagdrennen. 2300 A, 8800 Meter. 1. E. S. Fürſtenbergs Ramſes(Wolff), 2. Eſpar⸗ ſette, 3. Suhle. Ferner: Rote Nelke, Nebelhexe, Ilſha Tot. 28; Pl. 17, 17. 5 3. Preis von Wannſee. Für Zweijährige. 3000 4 1000 Meter. 1. Frhr. E. v. Oppenheims Muſſolini(Zeh⸗ miſch), 2. Progreß, 3. Gambrinus. Ferner: Lampos' Sohn Metullus, Leidensweg, Habgier, Peiracava, Hagebntte Mascotte. Tot. 18, Pl. 12, 21, 16. 4 4. Stadion⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 2900 4. 3000 Meter. 1. O. v. Mitzlaffs Carlo(Oſtermann), 2. Se ſam, 3. Priamus. Ferner: Gala, Coblenz, Glückskind Albis. Tot. 82; Pl. 20, 91, 38. 5 5. Preis vom Stöſſenſee. Ausgleich 2. 3000. 2000 Meter. 1. M. J. Oppenheimers Genio(H. Schmidt), 2. Ti, 3. Oſtade. Ferner: Pelagon, Prieſter. Tot. 28; Pl. 16, 16. 6. Preis vom Schwielowſee. Für Dreijährige. 3000 4. 1400 Meter. 1. Hauptgeſtüt Graditz' Verräter(Schmidt), 2. Hamlet, 3. Schwede. Ferner: Rogau, Heureka. Tyt. 673 Pl. 25, 14. 7. Preis vom Bismarckturm. Ausgleich 3. 2400. 1600 Meter. 1. Geſt. Matzdorfs Silvius(Schmidt), 2. Fa⸗ time, 3. Loe, 4. Ledon. Ferner: Pvorne, Henriette, Amd⸗ nenwarte, Polaſchin, Morgenwind, Creolin, Wratislapia, Lyſander, Wunderblume. Tot. 41; Pl. 16, 33, 32, 28.— Siegdoppelwette im 3. und 5. Rennen 85110. eee Freitag, 26. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Varführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Dürkheim— Neuſtadt— St. Martin(Kropsburg!)— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Haſenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Eine Nacht im Paradies“. Roxy:„Mädchen in Uniform“.— Univerſum: „Quick“.— Polaſt⸗Theater:„Irrwege des Lebens“ — Alhambro:„Die elf Schillſchen Offiziere“.— Scala⸗Theater:„Die Gräfin von Monte Chriſto“ — Gloria⸗Palaſt:„Der Frauendiplomat“. Seheuswürdigkeiten Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr, Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 11-17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaſſen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—183 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a; Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und 16—19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt: Basel..040,97 0. 2 ine ö Mannheim. 3,87 8,90 8,2 3,20 Schr. 4083085052. 265 Jagel.. 0 8e.80 0 8 96 Maxau 465.6104, Heilbronn..2.280518.48 Mannheim..85 8,483. Plochingen P 0 Caulb 2208 2,842, Köln 2,08 2,001, Waſſerwärme des Rheins: 22 Grad — „Mit Umweg“, lacht ſie.„In der Großſtadt ge⸗ boren. Aber meine Mutter hatte altes Schollenblut. Vater war Künſtler.“ „Und die Tochter hat ſeinen Beruf geerbt?“ Seine Frage wirft einen Schatten über ihr Son⸗ nengeſicht, aber es hellt ſich gleich wieder. Der Schalk blitzt aus den Augen.„Erſchrecken Sie nicht über meinen beruflichen Abſturz: Erſt Kunſtſtudentin, dann Friſeuſe, jetzt Kammerzofe bei der Nichte vom Baron Uhlentorp.“ Er verbirgt ſeine Ueberraſchung unter vorſtehen⸗ dem Lächeln.„Ein Notberuf. Muß ſchwer für Sie ſein.“ N „Schauerlich! Aber man lernt darin, daß man auch in der engſten Berufszelle nützen und ſein Menſchentum entfalten kann. In den widerwärtig⸗ ſten Minuten denk ich: Alles nur ein Märchen. Die böſe Zeithexe hat dich verzaubert, und ſo oft ich kann, hol ich mir Kraft in der Morgenfriſche.“ Sie wandern durch Lerchenſang und Sonne und genießen das erwachende Sommerleben und die Freude aneinander... Was gibt es für Frauen, denkt er bewundernd. Der lähmende Mißmut, der ihn ſo zeitig aufgeſcheucht, wird von der frohen Kraft an ſeiner Seite wie Spreu verweht. Belebende Funken ſprühen auf ihn über. Jahre fallen von ihm ab.. An einem ſchnittreifen Weizenfeld bleibt Giſela ſtehen und ſchaut ſinnend in das ſonn⸗ durchglühte Aehrengold.„Kennen Sie den Baron Uhlentorp?“. „Sehr gut. Ich bin ſein Inſpektor.“ Ach, nun weiß ſie den Grund ſeiner Sorgenfalten. „Sie fürchten wohl, bei der Gutsübergabe Ihre Stellung zu verlieren. Aber,“ ihre Augen blitzen ihn aufrüttelnd an,„das können Sie doch hindern. Ueberreden Sie den alten Baron, daß er ſeinen Beſitz nicht in Hände gibt, die keine Liebe für die herrliche Erde hier haben. Iſt er denn ſchon ſo alt — Anfang fünfzig? Aber da ſteht ein Mann doch noch im beſten Schaffensalter und wirft ſich nicht ſelbſt zum alten Eiſen.“ Der Inſpektor nickt.„Hab ſch ihm auch ſchon ge⸗ ſagt. Aber er hat keine rechte, Spannkraft mehr. Hat zuviel erlebt— iſt müde.“—„Heute müſſen auch die Aelteren und Müden alle Kräfte zuſammen⸗ reißen. Wir brauchen ihre Erfahrung. Er ſollte heiraten. Eine frohe Partnerin ſeiner Arbeit und Sorgen und eine lachende Kinderſchar in dem ſchö⸗ nen Schloß würden ihn ſchon munter reißen.“ „Glaub ich auch,“ ſchmunzelte der Inſpektor. Sie geraten in einen lauſchigen Waldweg. Tannenruch umwürzt ſie.„Der Forſt geht in den Park über,“ erklärt er. Giſela ſeufzt:„Den darf ich nicht betreten. Stren⸗ ges Verbot.“ „Soo, von wem denn?“ „Von meiner Herrin. Der Baron ſoll menſchen⸗ ſcheu ſein, fremde Geſichter nicht lieben. Ich darf mich tagsüber nur in meinem Zimmer aufhalten und nur bis ſieben Uhr morgens ſpazieren gehen. damit ich ihm nicht begegne.“ Ein Förſter kommt auf ſie zu, bleibt ſtehen, legt die Hand an die Mütze. Der Inſpektor nickt ihm zu.„Iſt der Bock noch da?“ „Jawohl, Herr Baron.“ Baron Uhlentorp freut ſich wie ein Schulbube über die Flammenglut in Giſelas Geſicht.„Nun denken Sie wohl, ich hab' geſchwindelt,“ lacht er und greift nach ihrer Hand.„Ich bin nämlich ſeit der Erkrankung meines Beamten mein eigener In⸗ ſpektor. Und jetzt wollen wir gleich mal Ihre famoſen Ratſchläge beſprechen.“ .. Indes Giſela, glückbeſchwingt, den Tofletten⸗ tiſch ihrer Herrin ſäubert, lieſt Frau Nita ein eben vom Diener gebrachtes Schreiben:„Liebe Nichte, Du haſt recht, wir Uhlentorps ſind Träumer. Dein humorloſer alter Onkel träumt ſeit heute morgen von einem zweiten Eheglück mit Giſela Karſten. Die Gutsangelegenheit iſt alſo ſchnellſtens geregelt.“ Die Dentſchmeiſter⸗Kapelle auf der Weltaus⸗ ſtellung in Chicago. Bei ſeinem Wiener Aufenthalt hat der Oberbürgermeiſter von Chicago die Deutſchmeiſter⸗Kapelle, die bereits 1893 auf der Chicagver Weltausſtellung unter Lei⸗ tung des Komponiſten Ziehrer konzertierte, für die neue Weltausſtellung in Chicago 1933 verpflichtet. Die Kapelle wird in Amerika in ihren alten Uniformen auftrerer, . 8— i*. 5 . 0 4 1 2 Malhieu Frank Das Stadtbild Mannheims iſt ärmer geworden. Die hochaufragende, ſchöne, gebietende Geſtalt Mathieu Franks wird nicht mehr durch die Straßen wandeln, nicht mehr, kritiſchen Auges und Ohres, im Zuſchauerraum ſeines geliebten Theaters auftauchen:„Unſer Mathieu“ iſt tot. Jeder Mann⸗ heimer, ob Theaterbeſucher, ob nicht, wird mit tiefer Trauer dieſe Schmerzenskunde vernehmen, denn es gibt kaum einen, aus welcher Geſellſchaftsſchicht er auch ſtammen mag, der nicht den„Mathieu“ kannte, ſich freute, wenn er ihn ſah und ihm bewundernde Blicke nachſandte, wenn er freundlich lächelnd, oder würdevoll grüßend an ihm vorbeiging. Daß dieſer gepflegte, kräftige, ſchöne Mann ſo früh einem qualvollen Leiden erliegen mußte, das hat wohl keiner geglaubt, der ihn geſehen, noch weniger derjenige, der mit ſeinen Lebensgewohnhei⸗ ten vertraut war. Es gibt wohl ſelten einen Men⸗ ſchen, der mehr Lebenskünſtler geweſen iſt, als Mathieu Frank. Er lebte ein gewiſſenhaftes Leben; mit der Uhr ſtand er auf, ging ſpazieren, nahm ſeine Mahlzeiten auf den Glockenſchlag; er pflegte ſich und war ängſtlich bemüht, ſeine Geſundheit zu erhalten. Seit ſeiner Penſionierung hat er ſein Leben wunder⸗ voll eingeteilt, ſo daß es verſöhnend iſt, nun, da ihn ein früher Tod heimgeholt, zu wiſſen, daß er die letzten Jahre ſchön und harmoniſch gelebt hat. Seine frühzeitige Penſionierung allerdings hat doch zuerſt einen tiefen Schatten auf ſein Leben ge⸗ worfen, denn ſeine Liebe und Sehnſucht gehörte dem Theater und dem Beruf! Aus den einfachſten Ver⸗ hältniſſen hat ſich Mathieu Frank in zäher Ver⸗ biſſenheit und mit vorbildlicher Energie hingaufge⸗ arbeitet. In Prag ſchon war er ein gefeierter Lieb⸗ ling des Publikums; in den Jahren ſeiner Mann⸗ heimer Tätigkeit hatte er raſch einen Kreis ehr⸗ licher Bewunderer und wahrer Freunde gewonnen. Ueber ſeine künſtleriſche Perſönlichkeit ſollen Be⸗ rufenere ſprechen; dem Freunde, dem lieben, guten, treuen und treuherzigen Menſchen aber will ich im Namen der vielen, denen er zugehörte, als treuer, ſtets teilnehmender Freund und Berater letzte Grüße nachrufen. Mathieu Frank wird unvergeſſen bleiben bei allen, die ſeine weiche gute Seele kannten! Greko, Zwei Ausſtellungen des Badiſchen Kunſt⸗ vereins in Karlsruhe. Aus Anlaß der„Karlsruher Herbſttage 1932“ verauſtaltet der Badiſche Kunſtver⸗ ein in den Monaten September und Oktober Herbſtausſtellungen; die erſte im September unter dem Motto„Die Frau im Bild“, die zweite im Oktober zeigt„Karlsruhe im Bild“. Um die mit der heutigen Not beſonders ſchwer ringenden Künſtler zu unterſtützen, wurden zum Ankauf von Werken und zur Verteilung von Preiſen ſeitens des badiſchen Staates 3000 Mark und ſeitens der Stadt Karlsruhe 5000 Mark zur Verfügung geſtellt. Paul Wegeners„Golem“ als Tonfilm. Der vor zwanzig Jahren von Paul Wegener zum erſtenmal verfilmte Golem⸗Mythos des Prager Wunderrabbi Löws wird nun von Wegener als Tonfilm bearbeitet werden. Die Aufnahmen bei der Richard Oswald⸗Produktion werden vorbereitel Der Film als Illuſtration zu einer Sinfonie Die Muſik dient nicht nur wie üblich zu einer ſbimmungsmäßigen Untermalung der Film⸗ vorgänge, es kann auch das Gegenteil eintre⸗ ten. So iſt kürzlich in Italien ein kurzmetriger Film„Die Pinien Roms“ hergeſtellt worden, der nur dazu dient, daß die Aufnahmen die gleich⸗ namige Sinfonie Reſpighis illuſt rieren, Die Aufnahmen ſind ſtreng nach den Weiſungen des Komponiſten angefertigt worden. Neue deutſche Schulen im Auslande. In Mos⸗ kau iſt auf Betreiben der deutſchen Botſchaft ein deutſches Gymnaſium bürgerlichen Charak⸗ ters eröffnet worden. Die Gründung wurde voll⸗ zogen, um den Kindern der in Rußland beſchäftigten Deutſchen die Möglichkeit zu geben, an Ort und Stelle die Schule zu beſuchen.— Im Beiſein des deutſchen Geſandten und der finnländiſchen Schul⸗ behörden wurde in Helſingfors der Grundſtein zu einer neuen deutſchen Schule gelegt. An der Feierlichkeit nahmen zahlreiche Mitglieder der dell ſchen Kolonie in Finnland teil. n* . 1 der deut⸗ f . Freitag, 26. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 395 — Aus Baden Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt 4 Karlsruhe, 24. Aug. Wegen fahrläſſiger Tötung erhielt der 28jährige verheiratete Elektromeiſter K. fünf Monate Gefängnis. Er iſt in der Nacht zum 21. Juli in angetrunkenem Zuſtande bei gro⸗ ßer Geschwindigkeit mit einem Motorrad an der Moninger⸗Ecke auf einen Laſtkraftwagen aufgefah⸗ ren, wobei der auf dem Soziusſitz mitfahrende ver⸗ heiratete Polſterer Schieler ſo ſchwer verletzt wurde, daß er noch in der gleichen Nacht ſtarb. Einen Korbflechter beſtohlen 9 Heidelberg, 23. Aug. Der 24 Jahre alte Peter chmitt aus Ketſch, der ſchon wegen Rückfall⸗ diebſtahls beſtraft iſt, hat hier einem armen Korb⸗ flechter 20 Körbe geſtohlen, von denen er zehn ver⸗ zaufte. Sein Bruder Johann war mitbeteiligt. Heide wollen aus Not gehandelt haben. Der Richter uh den Diebſtahl an einem armen Mann als be⸗ ſonders gewiſſenlos an. Peter Schmitt erhielt daher ein Jahr Gefängnis, während ſein unbedeu⸗ end vorbeſtrafter Bruder Johann mit drei Nonaten Gefängnis davonkam. Achtung— Falſchgeld e Weinheim, 23. Aug. In dem benachbarten Birkenau verſuchte eine fremde Perſon Falſch⸗ geld an den Mann zu bringen. Der Fremde kaufte lei einer Eisfrau eine Eiswaffel und gab das Falſchgeld in Höhe von.— Mark in Zahlung. Die Frau verfügte aber nur über 4%, die ſie dem Nann aushändigte. Er gab an, den Reſt ſpäter ab⸗ zuholen. Der Schwindler kam jedoch nicht mehr. Es ſtellte ſich dann ſpäter heraus, daß es ſich um ein ſalſches 5⸗Mark⸗Stück gehandelt hat. Diamantene Hochzeit Pforzheim, 25. Aug. Am Mittwoch beging Georg gakob Bertſch mit ſeiner Gattin Eliſabeth geb. Fletſch in beneidenswerter geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Anläßlich dieſer ſeltenen Ehefeier hat der Oberbürgermeiſter dem diamantenen Brautpaar die Wünſche der Stadtgemeinde und der Staats⸗ bröſident die des Landes übermittelt. In einem Weiher ertrunken ach(Amt Waldkirch), 25. Aug. Im Säge⸗ ſtauweiher wurde die Leiche des 7jährigen Joſeph Mater, eines Sohnes des Landwirts Primus Maier, aufgefunden. Man nimmt an, daß der Junge im Waſſer des Stauweihers ſpielen wollte und dabei das Gleichgewicht verloren hatte. Unter Mordverdacht verhaftet Weil a. Rh., 25. Aug. Wie bereits berichtet, iſt am vergangenen Freitag Frau Büchele bei der Kandermündung in den Rhein geſtürzt und er⸗ trunken. Die Leiche iſt bereits geländet worden. Der Ehemann, der bei dem Unglück zugegen war, iſt nun, wie das„Oberbadiſche Volksblatt“ mitteilt, unter dem Verdacht des Mordes verhaf⸗ tet worden. Büchele hatte ausgeſagt, daß ſeine Frau beim Waſchen ihrer Füße von den glatten Ufer⸗ wänden des Dammes abgerutſcht und in den Rhein gefallen ſei. Die Behörde beweifelt dieſe Angaben. * L. Steinsfurt bei Sinsheim, 23. Aug. Kürzlich fand hier die Beiſetzung der in Schwetzingen hei einer Vorſtellung tödlich verunglückten Kinder Ingeborg und Horſt der Seiltänzerfamilie Albert Frank ſtatt. Bereits in Schwetzingen, wo die Einſegnung der beiden toten Kinder durch Vikar Füß erfolgte, zeigte ſich eine außergewöhnlich große Anteilnahme der Bevölkerung. Auch hier war die Teilnahme außerordentlich ſtark. Die Annweiler zwiſchenfülle vor Vor dem Schöffengericht Landau hatten ſich am Mittwoch in einer ganztägigen Verhandlung, die mit einem großen Zeugenaufgebot durchgeführt wurde, die Angehörigen des Reichsbanners von Annweiler, Friedrich Hofäcker, Adam Hautz, Friedrich Hayd, Karl Metz, Friedrich Nerding und Otto Rees, ſämtlich aus Annweiler, wegen er⸗ ſchwerter, gemeinſchaftlicher, gefährlicher Körperver⸗ letzung zu verantworten. Dem Vorfall lag ein poli⸗ tiſcher Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und Reichsbannerleuten in Annweiler zu Grunde. Die Anklageſchrift warf den Angeklagten vor, die Natto⸗ nalſozialiſten Otto Geiler und Oskar Löſch, als ſie am 12. Juli 1932 von einer Wirtſchaft in Ann⸗ weiler abends halb 12 Uhr nach Hauſe gingen, be⸗ läſtigt und verletzt zu haben. An der Queichbrücke ſtand eine Gruppe von Reichsbannerleuten, an denen die beiden Nationalſozialiſten vorbeigehen mußten. In dieſem Augenblick hätten die Reichsbannerleute Freiheitsrufe ausgebracht. Hofäcker habe Löſch zu⸗ gerufen:„Schaff Dich heim! Dreckiger Bub!“ wo⸗ rauf Löſch erwidert habe, das könne er machen, wie er wolle. In dieſem Augenblick ging nach der An⸗ klageſchrift Hofäcker auf Löſch zu und verſetzte ihm mit der Hand einen Schlag ins Geſicht. Löſch ſchlug zurück und nun ſprangen ſämtliche Angeklagten auf Löſch und Geiler und ſchlugen mit Stahlruten, Gummiknüppeln und anderen Werkzeugen auf die beiden Nattonalſozialiſten ein. Löſch erhielt mit einer Stahlrute oder einem Gummiknüppel einen derart heftigen Schlag ins Genick, daß er zu Boden ſank. Geiler ſetzte ſich mit einer Luftpumpe zur Wehr und verſetzte damit Hofäcker einen Schlag ins Geſicht. Die Angeklagten beſtritten, daß ſich der Vorfall ſo abgeſpielt habe, wie ihn die Anklage ihnen zur Laſt legt. Sie ſeien dadurch herausgefordert worden, daß die beiden Nationalſozialiſten„Heil Hitler“ gerufen hätten. Hofäcker habe feinen Neffen Löſch zur Rede ſtellen wollen, warum er ſo ſpät nach Hauſe gehe. Aus dieſem Privatſtreit ſei dann eine politiſche Sache geworden. Die Beweisaufnahme ergab keinen klaren Ueberblick über die Entſtehung des Streites. Feſt ſteht, daß auch Hofäcker und der jetzt angeklagte Hayd verletzt wurden. Aus dem erſt kleinen Streit iſt ſpäter eine größere Auseinanderſetzung geworden, als man dem Nationalſozialiſten Geiler die Fahrrad⸗ pumpe entreißen wollte, mit der er angeblich geſchla⸗ gen hat. Weiter wurde der Nationalſozialiſt Löſch von einem bisher unermittelten Täter bewußtlos ge⸗ ſchlagen. Die Zeugenausſagen lauteten je nach der „ des Betreffenden grundverſchie⸗ en. Der Staatsanwalt hatte gegen die 6 Angeklagten Strafen zwiſchen drei und fünf Monaten beantragt. Aus Ludwigshafen Am hieſigen Strandbad wurden die Kleider eines Knaben gefunden. Ob ein Unglücks⸗ fall vorliegt, konnte noch nicht ermittelt werden. Geſtern abend fuhr ein verheirateter Fabrik⸗ arbeiter aus Mutterſtadt mit einem Motorrad in der Kaiſer⸗Allee in eine Fußgängergruppe von drei Perſonen. Zwei Mädchen wurden zu Bo⸗ den geſchleudert. Das eine Mädchen trug einen Unterſchenkelbruch, das andere eine Ge⸗ hirnerſchütterung davon. Der Motorradfah⸗ rer ſtürzte die Böſchung hinab und blieb am Fuße der Böſchung vermutlich mit inneren Ver⸗ letzungen liegen. Die drei Verunglückten wur⸗ den ins Krankenhaus gebracht. Das Gericht nahm mildernde Umſtände an und ver⸗ urteilte Hayd und Hofäcker zu 3 Monaten Gefängnis, Hautz und Rees zu 2 Monaten, während Metz und Nerding freigeſprochen wurden. Die Angeklagten wurden von Reichstags⸗ abgeordneten Wagner⸗Ludwigshafen verteidigt, der gegen das Urteil Berufung einlegen will. 5 Vor dem Schöffengericht Landau wurde wegen der politiſchen Zuſammenſtöße in Grä⸗ fenhauſen verhandelt, die ſich anläßlich eines Demon⸗ ſtrationszuges der Nationalſozialiſten am 12. Juli ereigneten. Wegen zwei ſelbſtändiger Fälle der kör⸗ perlichen Mißhandlung mit gefährlichen Werkzeugen aus politiſchen Beweggründen ſtand der 24jährige Fabrikarbeiter Heinrich Bäcker aus Gräfenhauſen unter Anklage, der durch Schuß mit einer Alarm⸗ piſtole und mit einem Beil zwei Einwohner von Gräfenhauſen verletzt hatte. Bäcker ſteht nach ſeinen Ausſagen der„Eiſernen Front“ nahe. Er ſchoß aus einer Schreckſchußpiſtole und ſchlug mit einem Beil auf den SA⸗Mann Klett, der Beinverletzungen er⸗ litt. Der Angeklagte gibt an, in Notwehr gehandelt zu haben. Er habe nur einen Warnungsſchuß auf den Boden abgegeben, um die Streitenden ausein⸗ ander zu bringen. Auch wegen des Schlages mit dem Beil machte er Notwehr als Entſchuldigung geltend. Der Staatsanwalt hatte eine Geſamtſtrafe von acht Monaten beantragt. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde vor dem Schöffengericht Landau der myſteriöſe Todesfall der Ehefrau Eſtelmann aus Godramſtein verhandelt. Angeklagt war ihr Ehemann, der Fabrikarbeiter Konrad Eſtelmann aus Godram⸗ ſtein, dem nach 88 218, 44, 222 und 73 des RSTGB. Beihilfe zur Abtreibung in Tateinheit mit fahrläſſi⸗ ger Tötung zur Laſt lag. Am 28. Juni dieſes Jahres ließ ſich die Ehefrau Eſtelmann bei einem Landauer Arzt unterſuchen und erfuhr dabei, daß ſie ſeit drei Monaten ſchwanger ſei. Sie machte ihrem Mann wegen der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe— es ſind bereits zwei Kinder vorhanden— Vorwürfe und nahm am 29. Juni einen Eingriff vor. Ihr Mann war ihr dabei behilflich. Die Frau zog ſich dabei innere Verletzungen und eine Luftembolie zu, an deren Folgen ſie plötzlich verſchied. Der An⸗ geklagte war geſtändig. Der Antrag des Staats⸗ anwaltes lautete auf vier Monate Gefängnis. Das Gericht billigte ihm mildernde Umſtände zu und verurteilte ihn zu einer Geſamtgefängnis⸗ ſtrafe von drei Monaten mit bedingter Be⸗ gnadigung. Schwerer Verkehrsunfall * Wattenheim, 23. Aug. Am Freitag abend ereig⸗ nete ſich in der Sandſteigſtraße ein Autounfall, der leicht ſchlimmere Folgen hätte haben können. Der Händler Johannes Ruth von Enkenbach fuhr in angetrunkenem Zuſtand von Carlsberg kommend, unterhalb des Kriegerdenkmals zwei Perſonen an, Die 19 Jahre alte Klara Chriſtmann von hier wurde zu Boden geſchleudert und trug an beiden Beinen ſchwere Verletzungen davon, die Ehefrau von Wilhelm Hofmann kam mit dem Schrecken davon. Zwei in der Nähe ſtehende Wagen des Spediteurs Joh. Grünthal J. wurden angefahren und beſchädigt. * Speyer, 28. Aug. Kürzlich feierte der Zigarren⸗ macher Bernhard Vögeli mit ſeiner Gattin Eliſa⸗ Aus der Pfalz Der Bürgermeiſter amtsmüde : Sondernheim, 24. Auguſt. Der 71 Jahre alte 1. Bürgermeiſter Melchior Hartardt iſt aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten von ſeinem Amt als Bürger⸗ meiſter zurückgetreten. In vorbildlicher Weiſe hat er 28 Jahre lang die Geſchicke der Gemeinde ge⸗ leitet. Bürgermeiſter Hartardt hat ſich beſonders um die Entwäſſerung der Rheinniederung und um die Schaffung der Waſſer⸗ und Lichtleitungsanlagen ver⸗ dient gemacht. Verſtoß gegen die Sittlichkeit 8 Frankenthal, 25. Aug. Unter der Anklage, an Kindern unter 14 Jahren in zwei Fällen unſittliche Handlungen vorgenommen zu haben, ſtand der 1903 geborene verheiratete Taglöhner Anton Hartmann aus Böhl vor den Richtern. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. In einem Fall wurde der Angeklagte freigeſprochen, Gründung eines Luftſchutzbeirates :: Neuſtadt a. d.., 23. Aug. Auf Einladung des Bezirksamts Neuſtadt/ Dürkheim fand heute nach⸗ mittag im Stadtratsſitzungsſaal eine Beſprechung ſtatt, die ſich mit der Bildung eines Luftſchutz⸗ beirates befaßte. U. a. waren vertreten das Be⸗ zirksamt, die Städte Neuſtadt und Bad Dürkheim, die größeren Landgemeinden Haßloch und Lambrecht, das Rote Kreuz und deſſen Sanitätskolonnen, die Arbeiter⸗Samariterkolonne, Aerzteſchaft, Techniſche Nothilfe, Bahn⸗ und Poſtperwaltung, Induſtrie, Handwerk und die Schulen. Nach einführenden Wor⸗ ten des Polizeimajors Schauer über die Notwen⸗ digkeit der Schaffung eines zivilen Luftſchutzes wurde die Bildung eines Luftſchutzbeirates zum Beſchluß erhoben, dem unter Vorſitz von Stadtkommiſſar Ober⸗ regierungsrat Wenner die Vertreter der genann⸗ ten Organiſationen angehören. Die Arbeiten ſollen beſchleunigt und mit allem Nachdruck aufgenommen werden. Gute Ernte in der Weſtpfalz :: Landſtuhl, 23. Aug. Die zu Anfang des Erntemonats Auguſt eingetretenen ungünſtigen Wit⸗ terungswerhältniſſe haben ſich als nicht ſo ungünſtig erwieſen, wie man angenommen hatte. Lediglich der durch ſtarke Regenfälle zu Boden gedrückte Hafer hat Schaden genommen. Der übrige Ernteertrag aber iſt ſehr gut ausgefallen. Mit dem Einſetzen der heißen Tage wurden die Erntearbeiten mit Hochdruck auf⸗ genommen. * :: Etſchberg, 24. Auguſt. In dieſem Jahre ſah man auf der hieſigen Kerwe ſtatt des üblichen Kerwe⸗ ſtraußes ein nacktes Birken bäumchen, das mit einem Trauerflor verſehen war. Ein daran hän⸗ gendes Plakat hatte die Aufſchrift:„Laut der letzten Notverordnung!“ :: Zweibrücken, 24. Auguſt. Am hellichten Tag machten ſich am Freitag etwa 40 Perſonen daran, das in 70 Garben aufgeſchichtete Getreide eines hieſigen Landwirts aus der Landauer Straße in der Tſchiff⸗ licker Dell auszudreſchen bzw. die Aehren abzuſchnei⸗ den. Als die telephoniſch herbeigerufene Hilfe ein⸗ traf, war die ganze Geſellſchaft mit der Beute ver⸗ ſchwunden. Der Landwirt braucht nicht mehr zu ernten. Aehnliche Diebſtähle werden täglich von allen Seiten gemeldet. ,. TBTBt——......—— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt Ehmer Feuilleton: i. V. H. A. Meißner Kommunalpolttik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den Übrigen Teil: i. V. Richard Schönfelder ⸗ 9 8 unb geſchäftliche Mitteilungen: Jakobgaude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim k 1,-6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto — Für die vielen Beweise der Anteilnahme beim Htzimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, sagen wir aufrichtigen Dank. Mannheim, den 25. August 1932. Wilhelm Mußgnug und Minder Ate- Aale Kolbenringe Oelschllizringe Kolbenbolzen Venille für alle Wagen Fäbriklager C 1. 13 Tel. 22083 8423 Welche muſtk. geb. Dame, die gut Klavier ſpielt, würde mit Dame, die ſingt, gemeinſ. muſi⸗ zieren?— Zuſchr. u. B G 159 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6083 Treppen-Reinigung übern. Reinigungs⸗ Inſtitut Lorenz, Tel. ⸗ Nr. 52811, Leuauſtr. 46 B2050 I and. Jnrbhenchrum der Fal kabel Siaii 8 Anzeige estern um 1 Uhr mein Mannpeim, 26. August 1932 Seckenhelmerstr. 14 Berlin, München, Nüraberg, Mülhausen, Joinville, Nach unendlich schwerem Leiden entschlief uter Gatte, das liebe äterle meines 6jährigen Jungen, unser Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel Wilbelm Reichert in seinem 44. Lebensjahr. Riesa, Hawley Pa., Lyndhurst N.., Okkenburg, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Feldwegſperre Die Benützung der Feldwege iſt Unbefugten verboten. Das Betreten der Feldgemarkung zur Nachtzeit(22 bis 4 Uhr) iſt Jedermann, auch den Beſitzern von Grundſtücken, verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 145 Ziffer 2 des Polizeiſtrafgeſetzbuches beſtraft. Das Verbot gilt bis 30. November 1932. 1 Mannheim, den 20. Auguſt 1932. Der Oberbürgermeiſter. N Zurückgekehrt Dr. Eisenheimer 1 7 Gele. 26202 Z u r U e K 1 Betty Reicheri geb. Heizmann Wollgang Reichert Die Beerdigung findet am 27. August 3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. a Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. 8314 (C. 231 00 9 Ludwig Eckert Zahnarzt 3 775 5 3, 15/18. Dꝛitchoa in bester Ausführung leer billigst die Jruckerei Dr. Haas, G. m. b. H. 6 f 1.-6 heth geb. Sold das Feſt der goldenen Hochzeit. 9414 Llefere Süghen Aptelmost in altbekannter Güte zum billigſten Tagespreis. Gleichzeitig empfehle ich die- größte und modernſte Lohnkelterel Mannheims Großkelterei Ferd. Niek Gegr. 1912 Gartenfeldstr. 41 Tel. 529 28 eee, . 22 2 2 Jualitäts-Marke Unser Art, 62 und 84 schnell und preiswert durch Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung Gm. b. H. carl Fritz& cie., M 1, 8(Breitestrage) Ein Stlefel ohne innen- und Außennaht, Gummiabsatz für Herren und kostet 2 .„ eee, a 2 2 22 2 „. Automarkt aht Sepbher oe fürs Personen 8/40, für Lieferzwecke geeignet, prima Wagen, äußerſt preiswert zu verkaufen. 8805 Hof, Eichelsheimerſtraße Nr. 43. 1 Liter, aft, gebr. HIgferwaägen Benz Opel-Limousine in tadelloſ. 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Die allmähliche Abſonderung eines Teiles der Weltwirtſchaft von dem Kriſenkerne würde verſtändlicherweiſe von den min⸗ derbegünſtigten Wirtſchaften nur mit einigem Neid ge⸗ ſehen werden, aber in einer ſolchen Auflockerung der Kriſenfront liegt doch die einzige Möglichkeit einer durchgreifenden Aenderung der Weltwirtſchafts⸗ lage.: Ein gleichzeitiger allgemeiner Aufſchwung ſcheidet an⸗ geſichts der außerordentlichen Verſchiedenartigkeit der Verhältniſſe aus. Es treten nunmehr in jedem einzel⸗ nen Lande die beſonderen Kriſen⸗ und Konjunktur⸗ vorausſetzungen ſtärker in den Vordergrund. Es wurde früher einmal an dieſer Stelle im Hinblick auf die zahlloſen Vorſchläge und Programme, mit denen man der Weltkriſe zu Leibe zu gehen gedachte, geſagt, daß, wenn man wirklich ein durchſchlagendes Wirt⸗ ſchaftsprogramm fertiggeſtellt haben würde, es ſich als überflüſſig erweiſen werde, weil ſich bis dahin die Kriſe aus ſich ſelbſt heraus gewendet haben würde. Die Kriſe, und zumal dieſe unerhörte Weltkriſe, läßt ſich nicht vom grünen Tiſch aus dirigieren. Auch nicht in Amerika. Wenn dort nun ſeit ſaſt zwei Monaten eine Entwicklung zu beobachten iſt, die eine deutliche Wendung der Kriſenkurve erkennen läßt, ſo iſt das nicht etwa die Folge der Milliarden, die Amerika an zuſätzlichen Geldern und Krediten in die Wirtſchaft hineingepumpt hat, ſondern es iſt die Folge von ganz beſtimmten wirtſchaftlichen Tatſachen un d Vorausſetzungen, die ſich aus ſich heraus entwickel⸗ ten In Amerika war dieſe grundlegende Tatſache das Aufhören der internationalen Kredit⸗ und Geldabziehun⸗ gen Nachdem inzwiſchen infolge einer durchaus natür⸗ lichen äußerſten Verflüſſigung der internatio⸗ nalen Geldmärkte angeſichts der Unmöglichkeit, eine kurzfriſtige verzinsliche Anlage zu finden, ein drängendes Anlagebedürfnis entſtanden war und zu einem großen Teile die Befürchtungen über die Währungsentwicklung geſchwunden waren, war eine ſelbſtändige entſchei⸗ dende Vorbereitung für ein Abbiegen der bis zum Juni nach unten gerichteten Kriſenkurve geleiſtet. Dieſe Vorbereitung hat etwa ein halbes Jahr gedauert und iſt vor allem in England gefördert worden, das als Frucht die Umwandlung von annähernd 40 Milliarden 2 bprozentigen Kriegsanlehen in 35prozentige pflücken kann. Die verſchiedenen amerikaniſchen Kreditmaßnahmen haben nur die Entwicklung beſchleunigt, nicht aber ver⸗ aulaßt. Die Kriſenlage mußte erſt in ſich ſelbſt ge⸗ nügend ausgereift ſein, damit von außen her kommende Eingriffe Erfolg hatten. Der Zeitpunkt der Reife iſt im Kriſenverlauf das Eutſcheidende; ihn gilt es zu er⸗ kennen und daun mit geeigneten Mitteln den Heilungs⸗ prozeß zu beſchleunigenn. Es iſt mit einer Kriſe in der Weltwirtſchaft nicht anders als wie mit manchen Krankheiten, die ſich erſt einmal zu ihrem Höhepunkt entwickeln müſſen, bevor wirkſam gegen ſie angegangen werden kann. Der entſcheidende Höhepunkt in ber Weltkriſe iſt erreicht; das kann nicht mehr zweifelhaft ſein. Die Schnelligkeit der Heilung wird nun ausſchlag⸗ gebend beſtimmt durch das menſchliche Zutun, durch die Wirtſchaftspolitik, die nationale und internationale. Ein Land wie Deutſchland hat es deshalb ſo ſchwer, ſich in die erſte Reihe der wieder kotjunkturell aufſtreben⸗ den Länder zu ſtellen, weil es mit ganz beſonderen ſchwe⸗ ren Gewichten belaſtet iſt. Die politiſche Zu⸗ ſpitzung, die eine energiſche und folgerichtige Wirtſchafts⸗ politik verhindert, zum mindeſten verzögert, iſt ja auch nur eine Folge der Tatſache, daß ein ſchlimmes Erbe der Ver⸗ gangenheit entgegen der allgemeinen Annahme noch gar nicht liquidiert iſt. Die Reparationen ſind weggefallen, gewiß; aber die deutſche Wirtſchaft hat in Wirklichkeit heute noch Reparationen zu gahlen. Alle die Zahlungen nämlich, die 1924 bis 1930 nicht aus eigener echter Leiſtung gemacht, ſondern vom Aus⸗ land mit ſeinen Krediten an Deutſchland vorgelegt wurden, müſſen nun nachgeholt werden. Eine tote Schuld von rund 8 Milliarden/ bleibt als olge der Reparationen noch abzutragen. Und die Laſt dieſer verbliebenen„Reparationen“ iſt das eigent⸗ liche Hemmnis der wirtſchaftlichen und politiſchen Be⸗ friedigung; denn— ohne daß es die Oeffentlichkeit merkt— um die Abwälzung dieſer Schuld geht de innere Kampf. e Die verbliebenen Reparationen laſten auf dem ganzen Volk; aber jeder Einzelne, jede Wirtſchaftsgruppe ſucht ſich noch Möglichkeit der Laſt zu entledigen, die damit nur um ſo ſchwerer auf andere Schultern drücken würde. Aeußerlich geſehen iſt es das allgemeine Entſchul⸗ dungs bemühen; in der großen volkswirtſchaftlichen Bilanz ſtellen ſich aber die Dinge ſo dar, daß Deutſchland rund 8 Milliarden/ im Ausland zur Bezahlung der Reporationen geliehen hat, daß aber in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft Kreditunterlagen zerſtbrt worden ſind, die mindeſtens ebenfalls dieſe Höhe erreichen. Die deutſche Volkswirtſchaft als ſolche bleibt ſomit mit einer Hypothek an das Ausland belaſtet, deren 5 aktiver Gegenwert nicht mehr beſteht. Das iſt die volkswirtſchaftliche, reparotionspolitiſche Seite des Schuldenproblems, ohne deſſen Löſung wirtſchaftliche Ruhe nicht wiederkehren konn. Das Problem iſt, wie ja ſo oft dargelegt wurde, im Grunde das gleiche wie das der eigentlichen Reparotionen. Es überſchattet die ganze deutſche Wirtſchaftspolitik. Hier liegt letzten Endes der Grund der deutſchen Deviſenbewirtſchaftung, der ruinöſen Droſſe⸗ lung des deutſchen Außenhandels, der Abſperrung vom ausländiſchen Geld⸗ und Kapitalmarkt. Man ruft immer noch nach Autarkie und ſieht nicht, wie ſchmerz⸗ lich⸗autarkiſch die deutſche Volkswirtſchaft, ſchon gewor⸗ den iſt: 5 Deutſchland hat bereits die ſo lant geforßerte Binnen⸗ währung, ſeine Außenhandelsbeziehun en ſind auf einen Stand gedrückt, der ganz außer Verhältnis zu einem modernen Induſtrieſtaat ſteht; der ſtolze Aktivpoſter der ſonſtigen deutſchen Leiſtungen an das Ausland iſt bis auf eine winzige Summe zuſammengeſchrumpft. Viel weiter geht es nicht. Aber zunächſt iſt damit zu rechnen, daß die Abſperrungs⸗ wiraſche ſich noch verſtärkte Geltung zu verſchaffen ſuchen. Daß grundſätzliche Wandlungen in der amtlichen Wirtſchaftspolitik zum mindeſten erſtrebt werden, iſt offenkundig, die Richtung geht tatſöchlich nicht auf eine freiere Wirtſchaft, ſondern auf verſtärkten Staats⸗ ſozilalis mus. Typiſch iſt dafür der Fall Gelſenkirchen⸗ Stahlverein, der zeigt, daß man ſich mit einem dauerhaften Einfluß des Reichs ſchon abgefunden hat. Wenn ſich nun in der Folge ein erhebliches Nachhinken Deut ſch⸗ lands hinter einer internationalen Konſunktur— deren ſicherer Beginn auch heute noch keineswegs erkennbar iſt ergeben ſollte, dann wird man die Gründe nicht zuletzt in den Experimenten und Operationen zu ſuchen haben, die an der deutſchen Wirtſchaft vorgenommen wor⸗ den ſind oder vielleicht noch vorgenommen werden. Schenck und Liehe-Harkorf AG., Düsseldorf Erhöhung des Verlusſes Die Geſellſchaft, die bereits in der Bilanz für 1930 einen Verluſt von 183 462/ ausweiſen mußte, ſchließt auch das Jahr 1931 mit einen erneuten Verluſt von 76 723 l, ſo daß ſich der vorzutragende Geſamtverluſt nunmehr auf 260 185/ ſtellt. Im Geſchäftsbericht wird dazu aus⸗ geführt, daß ſich die Beſchäftigung im abgelaufenen Jahr infolge der fortſchreitenden Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage bis zum Oktober nicht genügend geſtaltete. Die beſſere Beſchäftigung durch Ruſſenaufträge in den drei letzten Monaten konnte die entſtandenen Verluſte nicht aus⸗ gleichen. Die Bilanz weiſt u. a. aus: Waren und Betriebs⸗ materialien 0,49(0,40), Schuldner 1,66(0,86), Mill. J und anderſeits Hypotheken 0,63(0,66), Akzepte 0,25(1,18) und Gläubiger 2,34(0,67) Mill. 4. Im November des abge⸗ laufenen Jahres hat ſich das Unternehmen bei der Firma Joſeph Eck u. Söhne GmbH. beteiligt, woraus ſich die Er⸗ höhung des Kontos Beteiligungen von 0,42 auf 0,63 Mill. ergibt. Neue Ruſſenaufträge, deren Abwicklung mit den verſchiedenſten Verzögerungen und Schwierigkeiten ver⸗ bunden iſt, bieten, wie der Bericht noch vermerkt, bis Ende des laufenden Geſchäftsjahres eine gewiſſe Beſchäftigung. (HV. 8. September.) * Schweitzer u. Oppler AG, Berlin. Die Geſellſchaft ver⸗ öffentlicht nunmehr ihre Abſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1930 und 1931. Bei 465 858(1930: 159 236)/ Abſchreibun⸗ gen ergibt ſich für 1931 unter Heranziehung der Rücklage von 200 000/ einſchließlich des Verluſtvortrags der Vor⸗ jahre von 1 225 330/ ein Geſamtverluſt von 1491 188 l. der Bilanz werden ausgewieſen: Grundſtücke, Gebäude, Anlagen 1,46(1930: 1,91), Lager⸗ gemeinſchaften 0,27(0,39). Beteiligungen 0,86(1,27), Be⸗ ſtände 0,86(4,90) und Forderungen 3,54(6,06) Mill, anderſeits betragen bei unverändert 2 Mill.„ AK Gläu⸗ biger 1,74(2,53), Hypotheken und Bankverpflichtungen 5 Wie sſehf es mi der Das Insfifuf für Konjunkfurforschung über Das Inſtitut für Konjunkturforſchung übergibt ſoeben einen neuen Vierteljahrsbericht der Oeffentlichkeit, der wie⸗ der intereſſante Aufſchlüſſe über Abſatzlage und Ausſichten in den einzelnen Zweigen der deutſchen Wirtſchaft gibt. In der Landwirtſchaft ſind in dieſem Jahre überdurchſchnittliche Ernteerträge zu erwarten. Die Getreidepreiſe, die gegen Schluß des alten Erntejahres noch anziehen konnten, ſind in den letzten Wo⸗ chen beträchtlich geſunken; trotz umfaſſender ſtaatlicher Stützungsmaßnahmen beſteht hier wenig Ausſicht auf eine Erholung. Die Viehwirtſchaft arbeitet großen Teils un⸗ rentabel, ſo daß eine teilweiſe Liquidation der ſeit 1924 wieder aufgebauten Beſtände zu befürchten iſt. Die Beſchäftigung der Induſtrie liegt in den letzten Monaten nahezu unverändert. Die Geſchäftstätigkeit in den Produktionsgüterinduſtrien hat ſich ſaiſonmäßig leicht belebt; dagegen iſt die Beſchäftigung der Verbrauchsgüterinduſtrien weiterhin abwärts gerichtet. Die induſtrielle Produktion iſt konjunkturell weiter zurück⸗ gegangen; die Indexziffer der Erzeugung wichtiger Indu⸗ ſtriezweige(ſaiſonbereinigt) ſank von 50,2 im Januar auf 53,8 im Juni. Belebungserſcheinungen, die durch Saiſon⸗ einflüſſe und größere Aufträge aus Rußland hervorgerufen wurden, waren nicht von langer Dauer. Im Juli hat ſich der Konjunkturrückgang erneut durchgeſetzt. Auf den Kohlenmärkten wurde die Abwärtsbewegung der Umſatztätigkeit durch eine vorübergehende Belebung unterbrochen. Im Steinkohlen⸗ bergbau haben gleichwohl Gewinnung und Belegſchaft ins⸗ geſamt noch abgenommen. Im Braunkohlenbergbau ſind dagegen Rohkohlenförderung, Brikettherſtellung ſowie die Beſchäftigungsziffer ſaiſonmäßig geſtiegen.— Der Ge⸗ ſchäftsgang in der eiſenſchaffenden Induſtrie wurde bis Ende Mai durch die im Frühjahr erteilten Auf⸗ träge der ruſſiſchen Handelsvertretung merklich geſtützt. Nachdem dieſe faſt vollſtändig abgewickelt ſind, gehen Pro⸗ duktion und Beſchäftigung wieder zurück. Die Aufnahme⸗ fähigkeit des Inlandsmarktes iſt gering; die Umſatztätigkeit auf den Auslandsmärkten liegt ebenfalls ſtill. In dem Nichteiſenmetallgewerbe iſt die Metallgewinnung nicht mehr zurückgegangen. Die Produktion der Walzwerke hat ſaiſonmäßig zugenommen. An den internationalen Metallmärkten iſt eine leichte Auf⸗ wärtsbewegung feſtzuſtellen; ſie ſtehen jedoch weiterhin unter dem Druck beträchtlicher Vorräte. Die Ausfuhr von Halb⸗ und Fertigfabrikaten hat ſich nicht mehr verſchlechtert. Produktion und Beſchäftigung der Maſchineninduſtrie haben ſich wenig verändert. Die Auftragserteilung im In⸗ landsgeſchäft hält ſich ſchon ſeit Beginn des Jahres 1932 auf gleicher Höhe. Die Auslandsaufträge ſind gegenüber dem erſten Viertelfahr geſtiegen; dabei dürfte es ſich vor⸗ wiegend um Ruſſenaufträge handeln. In der Elektrotechnik iſt die Beſchäftigung im ganzen noch etwas geſunken. Die Zahl der tätigen Arbeiter verminderte ſich von 42,3 v. H. der Platzkapazität im März auf 40,6 v. H. im April, hielt ſich aber ſeitdem auf gleichem Stand. Die Zahl der ge⸗ leiſteten Arbeitsſtunden hat im Juni ſogar etwas zu⸗ genommen. Ausfuhr und Einfuhr ſonken auf einen neuen Tiefſtond.— Trotz ſoiſonmäßiger Belebung blieb auf dem Kraftfahrzeugmarkt der Abſatz fabrikneuer Wagen gering. Die Konkurrenz der gebrauchten Fahrzeuge hat die Lage für Induſtrie und Handel weiter verſchärft. Die Ausfuhr iſt nicht mehr ge⸗ ſtiegen.— In den meiſten Zweigen der Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie hat die ſaiſſonmäßige Belebung des Inlandsgeſchäftes an⸗ gehalten. Das Exportgeſchäft wurde dagegen beſonders durch Währungsentwertungen und Kontingentierungsmaß⸗ nahmen im Ausland weiter beeinträchtigt. Die Errichtung öffentlicher Gebäude ruht faſt völlig; nuch die ö 5 gewerbliche Bautätigkeit geht nach wie vor zurück. Der Wohnungsbau wurde durch die Siedlungsbautätigkeit und dem Umbau von Großwoh⸗ nungen geſtützt. Leerwohnungsbeſtand, Mietrückſtände und Ausfälle ſind weiter gewachſen. Am Rundholzmarkt hat ſich der Preisrückgang nur noch verlangſamt fortgeſetzt. Am Schnittholzmarkt ſind die Bauholzpreiſe im allgemeinen nicht weiter geſunken; während die Preiſe für hochwertige Tiſchlerware wiederum nachgaben.— In der holzbear⸗ beitenden Induſtrie verherrt die Geſchäftstätig⸗ keit auf ihrem niedrigen Stand. Produktion und Beſchäf⸗ tigung des holzverarbeitenden Gewerbes ſind weiter ge⸗ ſunken. Der Inlandsabſatz der papiererzeugenden Induſtrie iſt ſaiſonmäßig geſtiegen. Der Papierexport hat ſtark ob⸗ (Hypotheken und ſonſtige langfriſtige Verpflichtungen 5,16, ferner Akzepte 4,98) Mill.. * Wiederinbetriebnahme der Moritz Ribbert AG, Hohen⸗ limburg? Wie verlautet, ſoll die Textilfirmo Moritz Rib⸗ bert Ac, die früher zum Blumenſtein⸗Konzern gehörte, in nächſter Zeit wieder in Betrieb genommen werden. Es iſt beabſichtigt, zunächſt 125 Arbeiter zu beſchäftigen, um dieſe Zahl dann ein halbes Jahr ſpäter auf 250 zu er⸗ höhen. Die Stadt Hohenlimburg ſcheint ſich an der Finanzierung der Wiederinbetriebnahme beteiligen zu wol⸗ len, und zwar in dem Umfang, wic ſie durch die Wieder⸗ einſtellung von Arbeitskräften in der Wohlfahrtsunter⸗ ſtützung entlaſtet würde. Die Verhandlungen zur Wieder⸗ aufnahme des Betriebs ſind noch nicht abgeſchloſſen. * Auflöſung des Hausuhrwerks⸗Syndikats. Die 1929 errichtete Hausuhrwerke G. m. b.., die Verkaufs⸗ zentrale für fertige Hausuhrwerke der beteiligten Fabriken für Deutſchland, Großbritannien, Irland und die Ver. Staaten, wird jetzt wieder aufgelöſt, ob⸗ wohl an ſich der Vertrag bis 31. Dez. 1935 unkündbar war. Eine der beteiligten Firmen hat ihren Austritt durch An⸗ rufung des Kartellgerichts erzwingen wollen, wes⸗ halb die vorzeitige Auflöſung der G. m. b.., in der rund 85—90 v. H. der geſamten deutſchen Hausuhrwerkfabrikation zuſammengeſchloſſen waren, beſchloſſen wurde. Dem Syn⸗ dikat gehören u. a. die Junghans AG., die Kienzle Uhren⸗ fabriken AG., die Friedrich Mauthe G. m. b.., die Müller⸗ Schlenker AG. an. z Bing⸗Werke vorm. Gebrüder Bing AG., Nürnberg. — Eröffnung des Konkursverfahrens Nach Ablehnung des Antrags auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfah⸗ rens wurde gegen die Bing⸗Werke vorm. Gebrüder Bing AG., Nürnberg, das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs⸗ verwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Lang⸗Nürnberg. Keine Diskonisenkung in Amerika * Newyork, 25. Auguſt. Die Newyorker Bundesreſerve⸗ bank ließ ihre Rediskontrate am Donnerstag un⸗ verändert auf 2% v. H.— Damit haben ſich die auf amerikaniſche Meldungen hin hier aufgetauchten Vermutun⸗ gen, daß Newyork ſchon jetzt eine Senkung des Diskonts vornehmen werde, nicht beſtätigt. Die Hoffnungen, die man auf eine ſolche Maßnahme geſetzt hatte, gründeten ſich ein⸗ mal darauf, daß der Newyorker Diskont heute ½ v. H. über dem Londoner Satz liegt und auf die flüſſige Lage des amerikaniſchen Geldmarkts. Eine Diskontſenkung hätte auch in den Rahmen der großen Wirtſchaftsankurbelung gepaßt. deuischen Wirischaff? die Aussichfen der verschiedenen Branchen genommen. In der Papierverarbeitung iſt der Geſamtver⸗ kauf weiterhin ſcharf rückläufig. Inlandsabſatz und Auslandsverkauf der Textilinduſtrie haben ſich erneut verſchlechtert. Die Preisbefeſtigung auf wichtigen Rohſtoffmärkten vermindert den Druck auf die Lagerhaltung. Da Produktion und Beſchäftigung gegen⸗ wärtig den laufenden Konſum nicht decken dürften, liegt eine vorübergehende Belebung im Bereich der Möglichkeit. In der Lederwarenherſtellung ſind Erzeugung und Beſchäftigung weiter abwärts gerichtet. Die Lederproduktion hält ſich unter Schwankungen etwa auf gleichbleibendem Stand. Das Anziehen der Häute⸗ preiſe in den letzten Wochen war z. T. ſaiſonbedingt; doch kommt darin gleichzeitig die ſich anbahnende Konſolidie⸗ rung des Verhältniſſes zwiſchen Häuteangebot und Häute⸗ verbrauch zum Ausdruck. Die Produktion des feinkeramiſchen Gewerbes iſt erneut zurückgegongen. Die Lage der Porzellaninduſtrie iſt durch ſcharfe Abſatzſchrumpfung und ununterbrochenem Preisrückgang gekennzeichnet. Die Liquidität der Branche hat ſich, vor allem hinſichtlich der Deckung der Betriebs⸗ kredite, erheblich verſchlechtert.— In der Glasherſtellung macht die Anpaſſung an das verminderte Umſatzvolumen Fortſchritte. In 1931 ſind, nach den Bilanzen der großen Geſellſchaften zu urteilen, nicht einmal die Erſatzinveſti⸗ tionen im vollen Umfang vorgenommen worden. In der Funkinduſtrie haben Produktion und Beſchäftigung ſaiſonmäßig weiter abgenommen. Der Inlandsabſatz hielt ſich etwa auf Vor⸗ jahrshöhe, dagegen iſt der Export um rd. 50 v. H. kleiner geworden.— Produktion und Inlandsabſatz des Sprech⸗ maſchinen⸗ und Schallplatten⸗ Gewerbes haben konjunkturell erneut abgenommen, die Ausfuhr⸗ ſchwierigkeiten erfuhren eine Verſchärfung.— Die Früh⸗ jahrsbelebung in der Spielwarenbranche erreichte infolge Zurückhaltung des Handels in der Auf⸗ tragserteilung nicht den ſoiſonüblichen Umfang. Der konjunkturelle Rückgang im Einzelhandel hat ſich ſortgeſetzt. Die Umſätze lagen im zweiten Quartal um ro. 21 v. H. unter Vorjohrshöhe. Die Verlangſamung des Preisrückganges verſtärkte den Druck auf Qualitäts⸗ niveau und Abſotz.— Verkaufstätigkeit und Beſchäftigung des Handwerks 5 haben noch abgenommen. Die in einzelnen Zweigen ein⸗ 115 Satiſonbelebung blieb hinter der vorjährigen zu⸗ rück. Frankfurfer Abendbörse ohne Geschäfl Am der Abendbörſe herrſchte vollkommene G ſichäftsſti lle. Die anhaltend feſte Tendenz Walrect und der anderen Auslandsbörſen machte kaum Eindruck weil die labilen innerpolitiſchen Verhältniſſe zur Zurück. haltung Anlaß gaben. Dieſe Zurückholtung wurde noch durch den jetzt auch amtlich gemeldeten Wechſel im Reichswirtſchaftsminiſterium ſowie infolge der Unruhe in Beuthen verſtärkt. Soweit Kurſe überhaupt zu 1 waren, blieben dieſe auf dem Berliner Schlußniveg behauptet. Auch am Rentenmarkt nannte man 97005 den Mittogsſchluß kaum veränderte Kurſe. Reichsſchulg buchforderungen bröckelten eher etwas ab. Es notierten Neubeſitz%, Altbeſitz 49%; Reichsbank 127,75; Gelſen⸗ kirchen 33, Harpener 68; Salzdetfurth 171,5; Phöni 17,25 Rheinſtahl 51, Laura 12; Stohlverein 15; Aku 47,25, Asch 31,75; Ehade 167; Cement Heidelberg 43,25., Conſt Gummi 92,75; Daimler 15,75; Erdöl 70,5; Gold⸗ und Silber 135; Linoleum 37,5; Licht⸗ und Kraft 78,25 J Farben 87,75, N. 87,75; dto. Bonds 89,5; Felten 44,5, Junghonz 11 Br.; Lahmeyer 90; Metallgeſ. Frankfurt 31; Rütgers 87,75, N. 87,75; dto. Bonds 89,5, Felten 44,75; Junghanz Kraft 59,5; Hapag 13,75. * Zur Inſolvenz der Oberrheiniſche Schuhfabrik 9 Müller Söhne, AG. Speyer. Zur Inſolvenz der Geſell⸗ ſchaft verlautet, daß die Geſellſchaft zunächſt um eine zins, loſe Stundung bis 15. Oktober 1932 nachgeſucht hat, um Verhandlungen wegen Beſchaffung neuer Mittel zu Ende führen zu können. Es iſt beabſichtigt, Forderun⸗ gen bis 100/ voll zu befriedigen. Forderungen bis 400% ſollen 60 v. H. zur Hälfte bis 15. Okt. 1932 und am 15. Jan 1933 erhalten, während die übrigen ungeſicherten Gläubiger nur 30 v. H. in 10proz. Raten bis 1. April 1933 erhalken ſollen. Es wird verſucht, ſich auf außergerichtlichem Wege zu einigen. 4 * Schultheiß⸗Zulaſſung nicht von Aufechtung abhängig. Die Zulaſſungsſtelle beriet in ihrer heutigen Sitzung über den neuen Proſpekt der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Brauerei AG. Hierbei ergab ſich Uebereinſtimmung darüber, daß es ſchon im Intereſſe der Aufklärung der Beſitzer und Erwer⸗ ber der Aktien ſowie der Oeffentlichkeit über die jetzige Lage der Geſellſchaft nicht angezeigt iſt, den Zulaſſungs⸗ beſchluß von dem Ausgange der angeſtrengten Anfechtungs⸗ klage abhängig zu machen. Im übrigen wurde die Beſchluß⸗ faſſung über die Zulaſſung bis zur nächſten Sitzung der Zulaſſungsſtelle vertagt, da noch einige rechtliche und tat⸗ ſächliche Fragen der Aufklärung bedürfen. * Wachſende Goldbeſtände Amerikas. Die monetären Goldreſerven der Vereinigten Staaten haben ſich in der am letzten Mittwoch beendeten Woche erneut um 41 Mill. Dollar erhöht. Damit hat der Goldbeſtand Amerikas eit Mitte Juni dieſes Jahres eine Zunahme um insgeſamt 187 auf 4046 Mill. Dollar erfahren. Mannheimer Produkfenbörse/ 23. Augusi Offizielle Notlerung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſg 21.75/ 22,25 Wieſenhen 16,7517,—] Rot leehen 8 16.25/17.—] Inzernkſeehen 14.50/15,50 Preßſtroh, Rogg., Weiz 17.—719.— Hafer, Gerſte Weizen, neu, 75—76 fig Roggen, neu 72— 78 fig Hafer, inländiſch, alt Futtergerſte 156, 25/ 16.75 Geb. Stroh, Rogg,„Weiz. Mais, auf Bezugſchein 17,50 Hafer, Gerſte Sgatmais Weizenmehl, Spezial 0 Erdnußkuchen 12,75 m. Sack ab 16. Sept/ Okt Soyaſch rot 2 Weizenmem. Auslw. Biertreber. 10, 40/10,70 Roggenmehl m. S. Trockenſchnitzel. 9,50 Weizen kleie mit Sack. Kallsiadfer Wein versſeigerung J. Kallſtadt, 26. Aug. Der Winzerverein Kallſtadt e. G. m. u. H. veranſtaltete geſtern im Saale des eigenen Haufes eine Verſteigerung naturreiner Weine, wobei 18 Stück, 12 Halbſtück und 4 Viertelſtück 1931 Weißweine, aus beſſeren und beſten Reblagen der Gemarkung Kallſtadt, zum Aus⸗ gebot gelangten. Der Beſuch war ſehr gut. Die ausgebotenen 1981er Kallſtadter Naturweißweine bildeten ſchöne, raſſige, kräftige Gewächſe, die in ihren Endͤnum⸗ mern, den Spätleſen, ihren Höhepunkt fanden, ſodaß ein Kallſtadter Saumagen Spätleſe mit 2040 Mark bewertet wurde. Gleich zu Beginn der Verſteigerung war die Steigluſt recht lebhaft. Es wurden aber trotz guten Gebotes zwei Nummern zurückgenommen. Um die letzten Nummern ſetzte ein reger Wettbewerb ein, hier folgten die Gebote raſch. Man darf dieſe Verſteigerung des Kallſtadter Winzer⸗ vereins als ſehr zufriedenſtellend betrachten, zu⸗ nral auch die einzelnen Preiſe den heutigen Zeitverhält⸗ niſſen entſprechend ziemlich gut ſind. Für je 1000 Liter wurden bezahlt: 1931er Kallſtadter Heſſel 630, 620; Gauberg 590; Herrenacker 630; Kreuz 620, 690; Rudelſtein 700; Al⸗ men 690; Kronenberg 700, 690; Berg 740; Kobnert 760, 810, zurück; Nill 810, 790; Steinacker 810, 810, 900, 14807 Kreid⸗ keller 810. zurück; Horn 820, 1320; Saumagen, Spätleſe 1610, 2040; Hübbaum, Spätleſe 1000; Steinacker, Riesling, Spätleſe 1480 Mark. Auf dem geſtri⸗ * Neuſtadter Obſtgroßmarkt. 25. Aug. gen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preſſe be- zahlt: Aepfel 718, Falläpfel—7, Birnen 818, Johannis⸗ beeren 10; Mirabellen 8— 23, Pfirſiche 1230, Pflaumen 8, Reineclauden 10—14, Tomaten—6, Zwetſchen 712, Boh⸗ nen—11 Pfennig. Anfuhr und Handel gut. * Darmſtädter Schlachtviehmarkt. Darmſtadt, 25. Aug. Dem Schlachtviehmarkt am Donnerstag waren zuge führ; 6 Ochſen, 1 Kuh, 120 Kälber und 12 Schweine. Bezahlt wurden für Kälber a) 3640, b) 3135, e) 2630. Markt verlauf; Spitzentiere über Notiz, Markt geräumt. Frachienmarkf Duisburg-NRuhrori/ 25. Aug. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war äußerſt gering. Die Frachten tal⸗ wie bergwärts blieben unveränderk. Der Schlepplohn betrug für größere beladene Kähne nach Rotterdam 6 Pfg. pro Tonne. Es waren faſt keine Reiſen am Markt. Verkehrswirischaff und KRonjunkiur Von beſonderem Intereſſe ſind die inſtruktiven Ausfüh⸗ rungen über den binnenländiſchen Güter ver⸗ kehr. Wir entnehmen dem intereſſanten Bericht folgende Einzelheiten: Der Anfall von Transportgütern hielt ſich im zweiten Vierteljahr— in Uebereinſtimmung mit der Entwicklung in der Produktionswirtſchaft— konjunkturell etwa auf dem Stand der erſten Monate des Jahres. Hier wie dort wurde der fortſchreitende konjunkturelle Rückgang zum Teil durch außerkonjunkturelle Faktoren ausgeglichen (Ruſſenaufträge). Zu den ſtabiliſierenden Wirkungen, die von der eiſenſchaffenden und der eiſen verarbeitenden In⸗ duſtrie ausgingen, kam— zum Teil im Zuſammenhang hiermit, zum Teil unter dem Einfluß des normalen Haus⸗ brancdgeſchäfts— der verhältnismäßig günſtige Stand der Kohlentransporte. Da gleichzeitig gewiſſe ſaiſonmäßige Tendenzen ſich in normalem Umfang durchſetzten— Trans⸗ port von Frühgemüſe, Saatkartoffeln, Düngemitteln u.., — kamen die Schrumpfungen in anderen Wirtſchaftszwei⸗ gen wie namentlich in der Bauwirtſchaft, im Geſamtverkehr kaum zum Ausdruck. 5 Nachdem das Verkehrsvolumen ſeit dem konjunk⸗ turellen Höchſtſtand im Jahre 1929 auf etwa die Hälfte zurückgegangen iſt, ſcheint es gegen ein wei⸗ teres Abſinken weſentlich gefeſtigter zu ſein. Die reagiblen Beſtandteile ſind ſtark zuſammengeſchmolzen, das Gewicht der mehr„ſtarren“ Transporte hat ſich erhöht. Außerdem iſt in allen Teilen der Wirtſchaft die Lager⸗ haltung ſo ſtark eingeſchränkt worden, daß jede An⸗ forderung an die Produktion nunmehr auch ſtärkere Reaktionen in der Verkehrswirtſchaft, beiſpielsweiſe größere Rohſtoff⸗ oder Halbzeugtransporte, auslöſt. Bahn und Binnenſchiffahrt haben an der dargeſtellten Entwicklung in den letzten Monaten etwa in gleichem Maße teilgenommen. Die Verſuche, den Gütertransport mittels Kraftwagen dadurch in das volkswirtſchaftliche Verkehrsſoſtem einzugliedern, daß der gewerbsmäßige Ueberlandverkehr an die Reichsbahntarife der Güterklaſſen rückgegangen.. A, B und 0 gebunden wurde, haben bisher zu keiner be⸗ friedigenden Löſung geführt. Auf der einen Seite iſt die Kraftverkehrswirtſchaft ſchwer beeinträchtigt worden; auf der anderen Seite erklärt die Reichsbahn, daß die Maßnahmen un wirkſam geblieben ſeien, weil die Kontrollen nicht ausreichten. 4 Die Reichs bahn hatte in den Monaten April bis Juni wieder einen verſtärkten Eigenbedarf an Wagen, Die im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms im Vorjahr eingeleiteten Erneuerungen, Elektrifizierungen und Bauten wurden fortgefetzt. Hierfür und im ſonſtige Dienſtgutverkehr wurden etwa 10 v. H. der geſtellten Wr⸗ gen benötigt, während im Vorjahr nur etwa 6 bis 7 1.. der geſtellten Wagen der Beförderung bahneigener Güter dienten. Da auch die Auslaſtung der Wagen weiter rückgegangen iſt, kommt die Intenſität des Verkehrstüt⸗ gangs in den Wagengeſtellungsziffern nicht genügend zum Ausdruck. Gegenüber dem Durchſchnitt des erſten Halbſahrs 1931 iſt die Güterbeförderung im öffentlichen Ver⸗ kehr um etwa 22 v. H. zurückgegangen, während die Wagengeſtellung nur einen Ausfall von rd. 18 v. H. 5 aufweiſt. Im Perſonen verkehr ſetzte ſich kommenſchrumpfung der Rückgang noch fort. 2 5 den Vergünſtigungen, die die Reichsbahn im Mai zur lebung des Pfingſtverkehrs und ab Juni zur Förderung der Sommerreiſen eingeführt hat, haben, ſoweit 5 bis heute überſehen läßt, die Entwicklung abgeſchwächt, abe nicht aufgehalten.. Die Zahl der beförderten Perſonen betrug im Juni des Jahres nur noch 104,8 Millionen gegenüber 136,2 Millionen im gleichen Monat des Vorſahrs und 173 Millionen im Juni 1929. 5 Auch die durchſchnittliche Reiſeweite ſowie die Einnahme je Perſonenkilometer ſind gegen das Vorfahr weiter mit der Eu Die dedeuten n ſich dies 1 2 e 2 8 — E ütgers ighans rik g. Gesel z ins. geſucht Mittel derun⸗ 400 4 5. Jan, iübiger rhalken Wege hängig. g. über rauerei daß es Erwer⸗ jetzige ſſungs⸗ ſtungs⸗ ſchluß⸗ ng der noͤ tat⸗ as ſeit ück, 12 eſſeren 1 Aus⸗ Dise ildeten num⸗ aß ein wertet har die r trotz im die „ hier Zinzer⸗ Kreio⸗ pätleſe es!. ing geſtri⸗ 7 5. Seite/ Nummer 395 — Freitag, 26. Auguſt 1932 . Sind sie wieder da.. die Die Preislage blieb, die Leistung hat den Gipfelpunkt erreicht! Unsere 98 Eig.— age Sind seit vielen Jahren die bellebteste Einkaufsgelegenheit der Bevölkerung Mannheims und der weitesten Umgebung.— Diese 25209122 Veranstaltung, die alle Abteilungen umfaßt, wird in volle m Mage der Tradition 48. 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