2 8720 2 g 1 eue beiugsvreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergelb, in auſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einschl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Walohofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 49, Neerfelbſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 80 Suiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſeꝛ wöchentlich 12 mal. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 790 mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Einzelpreis 10 Pf.. 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Jedenfalls ſcheinen die Nationalſozialiſten ent⸗ ſhloſſen zu ſein, die Eröffnung des Parlaments durch die Kommuniſtin Klara Zetkin, die bereits im Hauſe weilt, nicht zum Anlaß einer lärmvollen Demon⸗ ration zu nehmen. Das geſchieht aus politiſchen Erwägungen heraus, denn mit dem Zentrum haben die Nationalſozialiſten augenblicklich das allergrößte Intereſſe daran, die Sitzung nicht auffliegen zu laſ⸗ en ſo ſchnell wie möglich ein Prä⸗ öiam auf die Beine zu bringen. Das wird aller Vorgusſicht nach heute geſchehen. Gleich nach der Wahl wird ſich, wie verlautet, das neuernaunte Präfidium nach Neudeck begeben, um ſeinen Proteſt gegen eine Auflöſung vorzubriu⸗ gen, mit dem Hinweis, daß die Möglichkeit einer auf eine Mehrheit geſtützten Regierung gegeben iſt und kamit die Behauptung von der Arbeitsunfähigkeit des Reichstages ad absurdum geführt ſei. Nach dem über die Konferenz in Neudeck aus⸗ gegebenen Kommunigqus iſt allerdings zu ſchließen, daß derlei Vorſtellungen auf die Entſchlüſſe des Reichspräſtdenten ſchwerlich noch einen Einfluß aus⸗ üben werden. Um die Mittagsſtunde waren die meiſten Frak⸗ tionen verſammelt, um ihre Haltung zur Präſidentenwahl zu beraten. Die national⸗ ſozlaliſtiſchen Abgeordneten waren faſt durchweg im brauen Hemd oder in der ſchwarzen SS⸗Uniform erſchienen. Die Sozialdemokraten wollen in allen Wahlgängen für Löbe ſtimmen, für den, wie es heißt, guch die Kommuniſten einzutreten beabſichtigen. Es iſt daher möglich, daß ähnlich wie in Preußen ein A Präſidium zuſtande⸗ ommt. Die Eröffnung Im dämmerigen Plenarſaal ſind die Zuſchauer⸗ tribünen ſchon lange vor Beginn der Sitzung bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf dem Präſidentenhoch⸗ ſit breiten die Diener ein Polſterkiſſen aus, um Frau Zetkin die kurze Amtstätigkeit zu erleichtern. Voll⸗ beſetzt iſt auch die Diplomatenloge: man will ſich das Schauſpiel der Eröffnung eines deutſchen Parlaments unter kommuniſtiſcher Regte nicht entgehen laſſen. Nach und nach ſtellen ſich die Abgeordneten ein, die ganze rechte Seite be⸗ lebt ſich mit Uniformen, braunen und ſchwarzen. Von den„Ziviliſten“, die erſt vom dritten Sektor ab ihre Zelte aufſchlagen, ſind etliche, die zuvor im Dom und der Hedwigskirche dem Gottesdienſt beige⸗ wohnt haben, noch in feierliches Schwarz gehüllt. Als kurz vor 3 Uhr das Klingelzeichen ertönt, verſchwinden die Nationalſozialiſten wieder: ſie haben ſich nur über ihre Sitze orientiert. Punkt 9 Uhr erfolgt dann, während die anderen Abgeord⸗ neten ſchon im Saal verſammelt ſind, der offizielle Einmarſch. Auch Goebbels erſcheint in Uniform. Die Deutſch⸗ nationalen bleiben fern. Und nun wird die greiſe Klara Zetkin, von zwei Genoſſinnen geſtützt, zum Präſidentenſitz mehr geſchleppt als geführt, während ein kommuniſtiſcher Brüllchor Hochrufe auf ſie ausbringt. Torgler ſteht ihr zur Seite und zur anderen hält ſich der Direktor am Reichstag, Galle, auf, während ſie mit zitternder Hand die Glocke ſchwingt und mit gebrochener Stimme die Frage ſtellt, ob jemand älter ſei als ſie. Dann benennt ſie die Schriftführer. Das Büro iſt konſtituſert. Es folgt eine kommuniſtiſche Brandrede gegen den zuſammenbrechenden Kapitalismus, die ſich das Haus ſchweigend und zuletzt gelangweilt auhört. Frau Zetkin fällt das Sprechen ſichtlich ſchwer. Am meiſten aber wettert ſie natürlich gegen den Faſzis⸗ mus, gegen den ſie die Einheitsfront der Arbeiter aufruft. Es folgt die übliche Schlußapotheoſe, die Lobpreiſung der Sowjetunton. Faſt eine Stunde ſpricht Frau Zetkin, eine harte Gedulds⸗ probe. Als ſie geendet, klatſchen die Kommuniſten frenetiſch Beifall. Die Nationalſoztaliſten wahren eiſerne Disziplin. Alles bleibt tuhig. So kann man mit dem Namensaufruf be⸗ ginnen. Die Sitzung dauert an. Göring Der Reichstag will heute nachmittag das Reichstagspräſibdium wählen. Nationalſozialiſt Göring und von der Linken Löbe genannt. Köpfe vom Tage Löbe Eſſer Als Kandidaten werden der Die Wahl des Zentrumsabgeordneten Eſſer zum zweiten Vizepräſidenten iſt ſo gut wie ſicher. Die Konferenz in Neudeck Völlige Aebereinſtimmung zwiſchen dem Reichspräſidenten und der Regierung Amtliche Meldung des Wolff⸗ Büros — Neudeck, 30. Aug. Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute den Reichskanzler v. Papen, den Reichsminiſter des Junern, Frhr. v. Gayl, und den Reichswehr⸗ miniſter v. Schleicher zum gemeinſamen Vortrag über die ſchwebenden Fragen der Innenpolitik, ins⸗ beſondere das Wirtſchaftsprogramm der Reichs⸗ regierung. Der Herr Reichspräſident er⸗ teilte ſeine Zuſtimmung zu den von der Reichsregierung geplanten, vom Reichskanzler in ſeiner Rede in Münſter in den Grundzügen bekannt⸗ gegebenen wirtſchaftlichen und finanziellen Maß⸗ nahmen. Der Reichspräsident erſuchte den Reichs⸗ kanzler, bei der Ausarbeitung der einzelnen Beſtim⸗ mungen insbeſondere darauf zu achten, daß die Le⸗ benshaltung der deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft geſichert und der ſoziale Ge⸗ danke gewahrt bleibe. Die eingehende Beſprechung der innerpolitiſchen Lage ergab völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Herru Reichspräſidenten und der Reichsregierung. Das Kommuniqus zeichnet ſich durch Klarheit und Feſtigkeit aus. Beſondere Beachtung fin⸗ det allenthalben die Feſtſtellung, daß zwiſchen dem Reichspräſidenten und der Reichsregierung in den ſchwebenden innenpolitiſchen Fragen völlige Ueber⸗ einſtimmung erzielt worden iſt. Preußen⸗Landtag Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Berlin, 30. Aug. Das Plenum des preußiſchen Landtages, das ſich um 14 Uhr verſammelte, begann ſeine Sitzung mit einer Trauerkundgebung für die Opfer der„Niobe“. Die Eutwicklung der Dinge im Reich und die Unmöglichkeit, ſich über die Wahl eines neuen Miniſterpräſidenten jetzt ſchon zu eini⸗ gen, haben der Tagung viel von ihrem erwarteten Reiz genommen. Die kommiſſariſche preußiſche Regierung hält ſich an die Entſcheidungen des Landtages nicht gebunden und hat darum beſchloſſen, nicht vor dem Parlament zu erſcheinen. Eine Weiſung, den Sitzungen fernzubleiben iſt auch an alle Beamte ergangen. So ſind die Regierungseſtraden leer. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung gab Dr. Hirtſiefer in ſeiner Eigenſchaft als Zentrumsabgeordneter eine Erklärung für die abgeſetzte preußiſche Regie⸗ rung ab. Er beſchränkte ſich in der Hauptſache auf eine chronologiſche Darſtellung über die Enthebung der alten Regierung und die bereits von den Leip⸗ ziger Verhandlungen bekannten Darlegungen des alten Kabinetts. Das Haus verhielt ſich während der Ausführungen Hirtſiefers ruhig, auch der Bei⸗ fall, den die ehemaligen Regierungsparteien ſpende⸗ ten, war nur ſpärlich. In Berliner politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß Herr von Hindenburg insbeſondere auch in dem Punkt der Auffaſſung der Reichsregierung ſich angeſchloſſen hat, daß eine Verſtändigung zwiſchen Nationalſozia⸗ liſten und Zentrum den einmal eingeſchlage⸗ nen Weg nicht mehr beeinfluſſen könnte. In den Zirkeln, die der Reichsregierung nahe⸗ ſtehen, hofft man, daß durch die in dem Kommuni⸗ qué hervorgehobene Uebereinſtimmung zwiſchen dem Reichspräſidenten und der Reichsregierung noch ein gewiſſer Druck auf die Parteien des Reichstages ausüben zu können, der ſie viel⸗ leicht in letzter Stunde doch noch zu einer Aende⸗ rung ihrer Haltung bewegen könnte. Sollte dieſe Erwartung trügen, würde, wie geſagt, der Reichs⸗ tag aufgelöſt werden. Man glaubt hier, daß ber Reichspräſident Herrn von Papen die Auflöſung des Reichs⸗ tags zugeſichert hat, weiß allerdings im Augenblick noch nicht, ob das Auflöſungsdekret ſchon unterzeichnet iſt. Einer kla⸗ ren Antwort auf die Frage ob bei einer nochmalt⸗ gen Auflöſung des Reichstages Neuwahlen ausge⸗ ſchrieben würden, weicht man an den maßgebenden Stellen offenſichtlich aus. Das iſt verſtändlich und begreiflich. Es liegt auf der Hand, und wir haben das hier ſchon bei anderer Gelegenheit auch bereits angedeutet, daß aber malige Reichstags⸗ wahlen in einem ſolchen Falle natürlich nicht mehr ſtattfinden würden. ohne Regierung Die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten haben ſich, wie geſagt nach hoffnungsvollen Beſprechungen doch wieder zerſchlagen. Man hat ſich, wie man hört, darauf ge⸗ einigt, erſt einmal das Urteil des Staatsgerichts⸗ hofes, über die Reichsexekuſton gegen die alte Preu⸗ ßenregierung, das am 15. September erfolgen ſoll, abzuwarten. Dann will man weiter ſehen. Der Aelteſtenrat des preußiſchen Landtages hat daher heute mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und des Zentrums beſchloſſen, den Landtag erſt wieder zum 21. September einzube⸗ rufen. Die Schießerei in Charlottenburg Meldung des Wolffbüros — Berlin, 30. Auguſt. Die politiſche Schießeret, die ſich, wie bereits gemeldet, vor einem nationalſozialiſtiſchen Verkehrs⸗ lokal in Charlottenburg abſpielte und bei der ein Nationalſozialiſt getötet und zwei verletzt wurden, ſtellt ſich jetzt als i ein planmäßig vorbereiteter kommuniſtiſcher Feuerüberfall heraus. Die Nationalſozialtſten, die das Opfer des Ueberfalles wurden, waren eben im Begriff, das Verkehrslokal zu betreten, als ſie plötzlich von einer Anzahl Kommuniſten heftig beſchoſſen wurden. Greuel-Propaganda Wer iſt Halyburton? Er war Sergeant im 16. amerikaniſchen Infanterie⸗Regiment. Er kam im großen Kriege mit einem der erſten amerikantſchen Transporte nach Frankreich und lag öſtlich Luné⸗ ville in Stellung. Im November 1917 geriet er bet einem Patrouillenunternehmen der gegenüberltegen⸗ den Bayern in deutſche Gefangenſchaft, kam in das Kriegsgefangenenlager Tuchel und wurde nach Kriegsende in ſeine Heimat entlaſſen. Damit wäre die Geſchichte von Sergeant Haly⸗ burton eigentlich zu Ende. Sie war zu Ende 13 Jahre lang. Jetzt hat ſie wieder angefangen, und das kam ſo: Sergeant Halyburton, der in den Vereinigten Staaten längſt ſeiner Zivilbeſchäftigung wieder nachgeht, bekam von einem Schriftſteller, der ſich Ralph Goll nennt, die Anregung, ihm, dem Schriftſteller Ralph Goll, ſeine Erlebniſſe in der deutſchen Gefangenſchaft zu erzählen. Halyburton erzählte vom Kampf bei Lunéville, erzählte von ſei⸗ nem Verhör im bayriſchen Stabsquartier, erzählte von ſeinem Transport nach Deutſchland und von ſeinem Aufenthalt im Kriegsgefangenenlager— von dieſem ganz beſonders. Und Ralph Goll ſchrieb, ſchrieb alles, was Halyburton erzählte, würzte das Geſchriebene. Nun ja, würzte es eben damit, womit man Kriegserinnerungen würzt, wenn ſie ihren ganz beſtimmten Zweck erfüllen ſollen: mit deutſchen Greueltaten. Als Halyburton genug erzählt und Ralph Goll genug geſchrieben und gewürzt hatte, brachten ſie beide ihr Werk zur Wochenzeit⸗ ſchrift„Liberty“, die in den Vereinigten Staaten ſtark verbreitet iſt, und die Wochenſchrift druckte ab, was Halyburton erzählt und Ralph Goll nieder⸗ geſchrteben und gewürzt hatte. Seit Mitte Juli er⸗ ſcheint unter dem Titel„Shoot and be damnet“ fortlaufend die Schilderung der Erlebniſſe des ame⸗ rikaniſchen Kriegsgefangenen Halyburton. Man könnte in Deutſchland über dieſe Veröffent⸗ lichung zur Tagesordnung übergehen, wenn nicht mancherlei Begleitumſtände zu denken gäben. Gleich⸗ zeitig nämlich mit den Veröffentlichungen in der „Liberty“ erſchienen auch in anderen Blättern des einſt Deutſchland feindlichen Auslandes Artikel über deutſche Greueltaten. Ein Prager Blatt attackierte erſt vor kurzem in grober Form den Reichskanzler von Papen. Unter dem Titel„Herr Reichskanzler erinnern Sie ſich“ wird der Kanzler des Deutſchen Reichs zum Jahrestage des Kriegsbeginns in wenig freundſchaftlicher Form be⸗ grüßt und ihm allerhand„ſchöne Dinge“ von der deutſchen Armee aus den erſten Kriegsmonaten vor⸗ gehalten. Auch in Frankreich ſtehen Greuel geſchichten wieder hoch im Kurs. Erſt vor kurzem wurde hier im„Matin“, deſſen„Deutſch⸗ freundlichkeit“ ja bekannt iſt, eine aufſehenerregende Hetze gegen den bayriſchen General von Claus los⸗ gelaſſen, wie immer„ſchön ausgeſchmückt“! Der General ſoll am 24. Auguſt 1914 bei Lunsville 15 Franktireure(ſie werden natürlich vom„Matin“ nicht Franktireure, ſondern harmloſe Ziviliſten ge⸗ nannt) haben erſchtießen laſſen. Der General habe während der Erſchießung 20 Meter von der Richt⸗ ſtätte entfernt Champagner trinkend an einem Tiſch geſeſſen und die Weiſung gegeben, mit dem Er ſchießen zu beginnen, wenn er ſein Glas, den Schergen zuproſtend, erhebe. Selbſtverſtändlich iſt die alljährliche Wieberkehr der erſten Kriegsmonate der willkommene äußere Anlaß, die Greuelpropaganda wieder aufleben zu laſſen, die angebliche Grauſamkeit deutſcher Truppen wieder hervorzugraben und den Deutſchen haß zu ſchüren. Doch iſt die Wiederkehr der Auguſt⸗ und Septembertage nur der äußere Anlaß. Der neuen Hetzewelle liegen andere Zuſammenhänge gu Grunde. Als am 8. Juni 1925 ber damalige Außenminiſter Streſemann einer Rede in Karlsruhe zum erſten Male an der verlogenen Kriegsſchuldtheſe rührte und in dieſem Zuſammenhang auf die bevorſtehende Herausgabe der deutſchen Aktenpublikattion über die Politik der europäiſchen Kabinette von 1871 bis 1914 hinwies, fand dieſer Hinweis in der franzöſiſchen und der von Frankreich beeinflußten Auslandspreſſe leb⸗ haften Widerhall. Nicht etwa durch den Verſuch ſach⸗ licher Widerlegung, ſondern durch Greuelpro⸗ paganda. Beſonders bezeichnend war damals die Aeußerung des„Temps“:„Wenn wirklich einmal eine Wandlung der Auffaſſung über die Ur⸗ heberſchaft Deutſchlands am Weltkriege eintreten ſollte, ſo ſtehe gleichwohl feſt, daß Deutſchland mit erheblicher Schuld belaſtet ſei, weil es den Krieg auf ſo grauſame Weiſe geführt habe.“ In dieſem Gedankenſprung liegt der Schlüſſel zu der heute neueinſetzenden Greuelpropaganda: wenn die Kriegsſchuldfrage nicht mehr zieht, dann muß man ſichauf die Greuelpropa⸗ ganda werfen, um Deutſchland die mora⸗ Seite/ Nummer 402 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 30. Auguſt 1039 läſche Gleichberechtigung abzuſprechen. Nun iſt bereits in Lauſanne von der deutſchen Dele⸗ gatton der Anſpruch Deutſchlands auf Anerkennung der moraliſchen Gleichberechtigung erhoben worden. Darum ſteht man jetzt den Augenblick in Frankreich — deſſen ideeller und finanzieller Einfluß ſich ja nicht nur allein auf die franzöſiſchen Publikationsorgane erſtreckt— gekommen, als brauchbare Reſerve, ange⸗ ſtchts der wankenden Kriegsſchuldtheſe die Greuel⸗ propaganda ins Feld zu führen. Die Gefahr, daß der in Lauſanne unternommene Anlauf zu endgültiger Zerſtörung der Kriegsſchuld⸗ lüge doch zu einem deutſchen Erfolg werden könnte, ſpornt die Leiter der franzöſtſchen Propaganda zu erhöhter Tätigkeit im Sinne ber Greuelpropaganda an. Darum läßt man die Monate, in denen der Kriegsbeginn und die erſten Schlachten wiederkeh⸗ ren, nicht vorübergehen, an die Zeit vor 18 Jahren und die Greuelmärchen von damals zu erinnern, wobei natürlich die Wahrheit und die inzwiſchen er⸗ folgten Feſtſtellungen ber Kriegsgeſchichte verſchwie⸗ gen bleiben. Auch die Veröffentlichungen des Ser⸗ geanten Halyburton bekommen in dieſem Zuſammenhang ein anderes Geſicht. In den letzten Junitagen war die deutſche Delegation in Lau⸗ ſanne mit ihrem Angriff auf den Schuldparagraphen hervorgetreten. Eine gewiſſe, nicht unſympathiſche Aufnahme im Auslande war unverkennbar. Im Juli bereits begann in Amerika die Veröffent⸗ lichung der Memoiren des Sergeanten Halyburton. Sie bildete den Auftakt zu einer allgemei⸗ nen Greuelpropaganda. Man hat im Laufe der letzten 18 Jahre die Promptheit und Gewand⸗ heit der franzöſiſchen Propaganda zur Genüge ken⸗ nen gelernt und ſollte ſie auch in unſeren Tagen nicht unterſchätzen. Es laufen hunderte von Drähten von Paris in die weite Welt. Drückt Paris auf den Knopf, ſo meldet ſich am anderen Ende des Drahts beſtimmt der Mann, den Frankreich im geeigneten Moment braucht: Sergeant Halyburton. A. St. Italien zur Kanzlerrede Meldung des Wolff⸗Baros — Rom, 30. Aug. Der tiefe und nachhaltige Eindruck, den die Reichskanzlerrede in ganz Deutſchland gemacht hat, wird von den Berliner Korreſpondenten der ita⸗ lieniſchen Blätter allgemein feſtgeſtellt.„Meſſa⸗ gero“ ſchreibt, der Kanzler wiſſe genau, wohin die von ihm unternommene Aktion führen ſolle. Das Ziel ſet die Aufrichtung eines ſtarken und einheit⸗ lichen Staates gegen den verzweifelt mit dem Tode ringenden Parlamentarismus.„Popolo di Roma“ verzeichnet das günſtige Echo, das die Kanzlerrede vielfach in einem Teil der Oppoſitions⸗ preſſe gefunden hat. Allgemein wird bie Neuartig⸗ keit des vom Kanzler verkündeten Wirtſchaftspro⸗ gramms unterſtrichen, das nach dem„Corriere della Sera“ ganz neue Wege gehe und auch im Auslande zu umfangreichen Erörterungen führen werbe. Die Verhandlungen Normans Meldung des Wolffbüros — Paris, 30. Aug. Der Londoner Berichterſtatter des„Echo de Parts“ will im Gegenſatz zu den bisherigen Ver⸗ lautbarungen tber die Unterredungen des Gouver⸗ neurs ber Bank von England in Newyork in gut unterrichteten Londoner Kreiſen erfahren haben, daß Montague Norman gegenwärtig mit dem Federal Reſerve Board über folgende Fragen verhandle: Verlängerung des Hoover Morato⸗ rtums, Reviſton der Kriegsſchulden, Stabiliſterung des Pfundes vor der Rückkehr zum Golbſtandard, Möglichkeit einer internatlona⸗ len Anleihe von 500 Milltonen bis eine Mil⸗ liarde Pfund Sterling, die für die Liquidierung der Krlegsſchulben, falls dieſe herabgeſetzt werden ſollten, beſtimmt ſein ſoll. Das Bündnis mit dem Sommer Allmacht der Häuslichkeit— Der Kampf um die Kinder— Große Manöver der Jugend— Reiſen als Volksgewohnheit in Italien Drei Freunde unverheiratete junge Deutſche, er⸗ zählten mir, daß ſte in einem ktalfentſchen Seebad ein Sommerhaus mieten wollten. Schon hatten ſie etwas Geeignetes gefunden unh waren drauf und dran, den Mtetsvertrag abzu⸗ ſchließen, als ber Beſttzer plötzlich bie Verhandlungen abbrach. Er habe, ſo erklärte er ihnen, eine Famtlie mit fünf Kindern als Mieter gefunden und Fami⸗ Iten gäbe er grundſätzlich den Vorzug. Die drei Deutſchen wunderten ſich; denn bei uns ziehen Haus⸗ beſitzer kinderloſe Parteien vor. Italteniſche Haus⸗ beſitzer aber haben die Vorſtellung, daß ihre zu ver⸗ mietenden vier Wände nur bann ihre natürliche Be⸗ ſtimmung erfüllen, wenn ſie zum Familienheim werden. Muſſolint, der mächtigſte Hausherr im Lande, ſtüützt ſich alſo auf ſtarbe Ueberzeugungen ber Nation, wenn er erklärt, daß die Familte am Anſang aller ſoztalen Ordnung ſtehe und von den Frauen fordert, daß ſie vor Allem Mütter ſeien. Jetzt hat er zum Beiſpiel eine Propaganda gegen die„ſchlanke Linie“ entfeſſeln laſſen; Aerzte erklären dem Publikum in langen Artikeln, daß Abmagerungskuren und Mutterpflichten einander ausſchließen. Ein Scherz⸗ wort, das irgendwo in einem Seebad entſtand und das allzu abmagerungsfreudige Frauen als„Kri⸗ ſenfrauen“ bezeichnet, wird durch die faſchiſtiſche Preſſe bewußt kolportiert. Auch wenn Muſſolini Preiſe an kinderreiche Familien verteilen läßt und die Junggeſellenſteuer erhöht, findet er Beffall. Denn die italieniſchen Männer ſind vielleicht manch⸗ mal ſchlechte Gatten, aber immer gute Väter; und die Italienerinnen leidenſchaftliche Mütter. So leiden⸗ ſchaftlich, daß ungezogene, launiſche und knauzende Kinder zur Regel werden. Wenn die Italiener trotzdem zum innerlich diſziplinierten, mäßigen und faſt nüchternen Volk werden— was man im Ausland vielfach verkennt— ſo iſt das kein Geheimnis der Raſſe, ſondern eine Folge ihrer allmächtigen Häus⸗ lichkeit. Nicht die patria potestas, nicht die mütter⸗ liche Erztehungsmacht, ſondern dle unerſchutterliche ſeeliſche Ordnung der Familie gibt den Italtenern inneren Halt, erzeugt immer wieder väterliche Väter und mütterliche Mittter. „Mein Heim iſt meine Burg“, ſagt ber Engländer. Der Italiener könnte das mit noch viel größerem Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Aug. Zu dem Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung hören wir noch im einzelnen, daß von den erwarteten Mehreinſtellungen vor allem ein erheblicher Rückgang der Aufwendungen für die Arbeitsloſen erhofft wird. Jeder unterſtützungs berechtigte Ar⸗ beitsloſe koſtet die Oeffentlichkeit durch ſchnittlich rund 500 Mark jährlich. Das Reich würde alſo, da für jeden neueingeſtellten Ar⸗ beiter der Arbeitgeber eine Prämie von 400 Mark erhalten ſoll, bei jedem Wiederbeſchäftigten noch 10⁰ Mark ſparen. Die Abſicht des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums geht u. a. dahin, mit dieſen Erſparniſſen in den Wintermonaten die durch die letzte Notver⸗ ordnung erheblich geſenkten Unterſtützungsſätze, ins⸗ beſondere in den unteren Klaſſen und bei kinder⸗ reichen Familien wieder etwas zu erhöhen. Die Prämie von 400 Mark wird natürlich erſt gewährt, wenn die Zahl der Beſchäftigten die des Vorjahres überſteigt. Für die Wiedereinſtellung der inzwiſchen noch Entlaſſenen wird keine Entſchädigung geleiſtet. Die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen ſtehen im einzelnen noch nicht feſt, doch ſollen gegen die ungerechtfertigte Aus⸗ nutzung der Prämien genügend Vorkehrungen ge⸗ troffen werden. Sicherlich werden die örtlichen Schlichter in dieſer Beziehung beſtimmte Vollmacht erhalten. Erwähnt ſei noch, daß die 400 Mark Ent⸗ ſchädigung für ein ganzes Jahr gedacht ſind. Der Arbeitgeber, der einen Arbeiter einſtellt, ihn aber nach kurzer Zeit wieder entlüßt, kaun nur einen entſprechenden Teil der Summe erhalten. Die Reichsbahn und die Reichspoſt werden, wenn ſie durch Neueinſtellung von Kräften die gegebenen Vor⸗ ausſetzungen erfüllen, auch in den Genuß der Ver⸗ günſtigungen gelangen. Das Tarifrecht und das Schlichtungsverfahren ſollen, ſo betont man an den zuſtändigen Stellen von neuem, grundſätzlich nicht angetaſtet werden. Das Prineip der Unabdingbarkeit der Tarife bleibt erhalten. Es ſoll, wie der Kanzler bereits in Münſter ankündigte, lediglich eine größere Elaſtizität erreicht werden, eine Auflockerung und Verfeinerung des ſtarren Syſtems. Die erſten Ver⸗ ſuche in dieſer Richtung werden bei der Erneuerung der jetzt ablaufenden Tarifverträge gemacht werden. Man will künftig mehr Rückſicht auf die Standort⸗ DDr 272727 ² Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 30. Aug. Von den 200 000 Baum wollwebern in der Provinz Lancaſhire ſind heute am zweiten Tage bes Streiks ſchätzungsweiſe 160 000 im Ausſtan d. Man muß feſtſtellen, daß der Er⸗ folg ber Streikparole der Gewerkſchaften vollſtändi⸗ ger iſt als man erwartet hatte. Im allgemeinen iſt der Süden von Lancaſhire einſchließlich der Stadt Mancheſter ſelbſt bisher vom Streik ziemlich ver⸗ ſchont geblieben, während der bedeutendere Norden faſt vollſtändig ſtillſteht. Nach früheren Erfahrungen iſt mit einer weiteren Ausdehnung des Streiks zu rechnen. Schon heute früh war bie Belegſchaft in den noch arbeiten⸗ den Fabriken durchſchnittlich viel kleiner als geſtern. Im allgemeinen verhält ſich die Bevölkerung des Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit Die Prämien für Arbeiter⸗Einſtellungen und die Tarif⸗Auflockerung verhältniſſe nehmen. Es ſoll eine Aufteilung nach Bezirken und Branchen erfolgen. Vor allem iſt aber daran gedacht, der Lage einzelner beſond s notleidender Betriebe gerecht zu werden. Die auf dieſer Grundlage zuſtandekommen⸗ den Tarifverträge werden vorläufig bis zum 31. März in Kraft geſetzt. Ueber ihre Ver⸗ längerung ſoll erſt entſchieden werden, wenn man erkannt hat, ob die neue Methode ſich bewährt oder nicht. Die Reichsregierung hat auch, da ſie ihre Hauptauf⸗ gabe in möglichſt vielen Neueinſtellungen ſieht, den Anreiz zur Kurzarbeit erheblich verſtärkt. Bis zu 30 Wochenſtunden muß bekanntlich auf jeden Fall der gültige Tariflohn gezahlt werden. Von der 31. bis 40. Stunde iſt eine gewiſſe Kürzung der Lohnſätze möglich. Von der 41. Stunde muß aber wieder der volle Lohn gezahlt werden. Das Geſamtlohnniveau eines Be⸗ triebes darf aber— auch das hat der Kanzler bereits in ſeiner Rede hervorgehoben— auf keinen Fall herabgedrückt werden. Die Lockerung der Tarifverträge iſt abhängig von Neu⸗ einſtellungen. Die Lohnaufwendungen hier⸗ für werden aber ſtets größer bleiben als die den Arbeitgebern zugeſtandenen tarifariſchen Erleichte⸗ rungen. Die Steueranrechnungsſcheine Die Ausgeſtaltung der Steueranrechnungsſcheine iſt nach der„Frkf. Ztg.“ folgende: In der Zeit vom 1. Oktober 1932— der Termin ſteht noch nicht ganz genau feſt— bis zum 30. Sep⸗ tember 1988 erhält jeder, der die fällig werdenden Umſatz⸗, Gewerbe, Grun d⸗ und Be⸗ förderungsſteuern bezahlt, Steuererſtat⸗ tungsſcheine, und zwar bei der Beförderungsſteuer in voller Höhe, bei der Umſatzſteuer in der Höhe von der Hälfte, bei der Gewerbeſteuer von zwei Fünfteln und bei der Grundſteuer von einem Viertel des ein⸗ gezahlten Betrages. Die Anrechnungsſcheine werden von den Finanzämtern aus⸗ gegeben, wobei es gleichgültig iſt, ob die Steuer eine Reichs⸗, Länder⸗ oder Gemeindeſteuer iſt. Die Anrechnungsſcheine können ab 1. April 1934 bei allen Reichsſteuern, außer der Einkommen⸗ und Körperſchaftſteuer, in Zahlung gegeben werden, und zwar ſo, daß von 1934 bis 1938 1e ein Fünftel des DDD Der Streik der engliſchen Baumwollweber Betrags in Anrechnung genommen wird. Die Rück⸗ rr ſtreikenden Gebietes ruhig und ordentlich. Nur in der Fabrikſtadt Barnolds wick, wo ſich 2000, Streikende gegen Feierabend vor einer Weberei ein⸗ fanden, in der noch etwa 100 Weber arbeiteten, kam es zu unruhigen Szenen. Eine Anzahl junger Män⸗ ner griff die Poliziſten an, die als Eskorte für die Arbeitswilligen diente. Die Schutzleute mußten die Angreifer mit dem Gummiknüppel zurückdrängen. Die Stimmung in der Stadt war nachher ſo erregt, daß polizeiliche Verſtärkung herangeholt werden mußte. Weitere Zwiſchenfälle ſind jedoch nicht ge⸗ meldet worden. Es trifft ſich glücklich, daß vorgeſtern die Fußballſaiſon begonnen hat. Die friedenſtiftende Wirkung des Sports macht ſich bereits deutlich be⸗ merkbar und an einigen Stellen ſind auch ſchon wie⸗ der Vorbereitungen von Fußballwettſpielen zwiſchen Streikenden und Polizei im Gange, wie ſie während des Generalſtreiks von 1920 ſtattfanden. Recht ſagen. Sein Haus iſt für den Außenſtehenden ſo feſt verſchloſſen, daß der Fremde oft den Eindruck hat, in einem ungaſtfreundlichen Lande zu leben. Aber auch für den Staat iſt es unendlich ſchwer, die feſten Burgen des Familtenlebens zu erobern. So⸗ gar für den faſchiſtiſchen Staat. Und wenn Muſſolini auch die Familie fördern will, ſo liegt ihm doch zu⸗ gleich viel daran, in die Familie einzudringen, ſein Regime zu einer Sache des täglichen Lebens gut machen. Was ſo ungefähr die ſchwierigſte Aufgabe iſt, die er ſich vorſetzen konnte. In ſeinem Kampf um die Familie hat er ſich einen mächtigen Bundesgenoſſen gewonnen: den Sommer. Jene große Leidenſchaft für Sonne, Luft und Waſſer, die in unſern Tagen die ganze Welt erobert hat, iſt auch in Italien eine bündntsfähige Großmacht. Beſonders bei einem Volk voll Geſund⸗ heitsfanatismus wie es die Italiener ſind.„Eure Kinder,“ ſo rief der Faſchismus den Eltern zu, brauchen den Sommer. Meerbäder ober Bergluft. Bewegung im Freien. Beſonders in unſerm heißen Klima. Bis jetzt war das ein Vorrecht der beſſer ſituterten Klaſſen. Das ſoll anders werden. Gebt uns Eure Kinder und wir teilen mit vollen Händen Sommerfreuden unter ſte aus!“ Die Verlockung war groß. Sommerkolonten an der See, Zeltlager im Gebirge. Aber die Bedenken waren nicht geringer. Sorgenvoll ſteckten der„babbo“ und die„mamma“ die Köpfe zuſammen. Die Kinder fremden Menſchen anvertraun? Was weiß denn der Herr Lehrer, der die Kolonie in X. leitet, davon, was Pierino alles nicht ißt? Und wird Marietta im Zelt⸗ lager zu N. auch die brei Wolldecken haben, an die ſie gewöhnt iſt? Ueberhaupt die Verpflegung! Und der gefährliche Sport! Doch der glühende Sommer, der dte Stadtkinder in dumpfe Stuben zwingt, iſt ein mächtiger Verbündeter geworden. Sorgenfalten auf der Stirn, Ermahnungen und Ratſchläge auf den Lippen, vertrauen ſtalteniſche Eltern ihre Kinder dem Staate an, Ein langes, langes Winken und ein paar verſtoh⸗ lene Tränen und der Kindertransportzug rollt aus der Halle. Mit beſorgten Minen kehren die Eltern zur Arbeit zurück, lachend und ſingend fahren die Kinder ins Land hinaus. Tauſende, Eine Völ⸗ ker wanderung der Jugend. Der Staat hat dieſe Völkerwanderung großzügig organiſiert. Die Kolonken der Kleinſten ſind rieſige Kindergärten im Freien, Zelt⸗ oder Barackendörfer, manchmal große ſaubere Kinderkaſernen. Schon bei den Kleinſten it etwas Militäriſches dabel. Spielen, Baden, Wandern ſind zwar die Hauptbeſchäftigungen, aber zwiſchen⸗ durch wird in ſoldatiſcher Ordnung marſchiert, exer⸗ ziert, geturnt. Am Abend, wenn die Fahne am Lager⸗ maſt niedergeht und die Fanfare ihr„ins Bettchen gehen!“ bläſt, ſtehen die Kuirpſe in Reih und Glied und grüßen die Trikolore. Manchmal kommt ein Faſziſtenführer zu Beſuch, nimmt eine Parade ab und hält eine Anſprache. Wobei es bei den Mädelchen nicht anders zugeht als bei den Jungen. Der erſte Lagerturnus dieſes Sommers iſt nun vorbei; rund 315 000 Kinder haben daran teilgenom⸗ men. Ungefähr die gleiche Menge iſt für den zwei⸗ ten Kurſus vorgemerkt. In dieſen Zahlen iſt aber die Jugenb nicht enthalten, die bereits in der gro⸗ ßen ſtändigen Jugendorganiſation des Faſchismus, der„Opera nazionale Balilla“ zuſammengefaßt iſt. Nach den jüngſten Stattſtiken umfaßt die O. N. B. annähernd drei Millionen Knaben und Mädchen zwiſchen acht und achtzehn. Für ſie alle iſt der Som⸗ mer Manböverzeit. Ihre Lager ſind kleine Feld⸗ lager, an deren Eingang eine Wache regelrecht ins Gewehr tritt. Hier gibt es Waffenübungen— ſogar am Maſchinengewehr⸗Modell!—, Märſche und Ge⸗ fechte. Dazu vielerlei Sport. Am Meer üben ſich „Marinelegionen“ mit ihren Ruderbooten. Bei den älteren Jungen, den„Awanguardiſti“, kommt militäriſchr Unterricht hinzu, zum Teil mit ſcharfen Waffen. Wer zum Gruppenführer, zum „Centurio“ geeignet ſcheint, kann in Rom ein be⸗ ſonderes Lehrlager beſuchen, wo er eingehendere Ausbildung erhält und ein Examen ablegen muß. Im einem anderen Lager bei Rom, dem„campeggio Dux“, werden alljährlich hunderttauſend beſonders eifrige Jungfaſchiſten konzentriert. Bei ihnen uimmt Muſſolint ſelbſt die Schlußparade ab. Wieder ein anderes Lager beherbergt die Jugend der ttalte⸗ niſchen Auslanbdskolonien, die man aus den fern⸗ ſten Ländern dorthin bringt, damtt ſte die Verbin⸗ dung mit der Heimat wiederfinden. Alles aber iſt ſoldatiſch organiſiert und trägt Uniform. Die klet⸗ nen„Balilla“ ihr ſchwarzes Hemdchen und das Quaſtenkäppti. Die„Avanguardiſtt“ feldgrau mit Jägerhüten. Die Auslandsjugend graublau mit Schottenmützen. Dazu Treſſen und Fangſchnüre. Fahnen und Muſtkkorps fehlen auch nicht. Es gibt Salut und Rapport. Ein großes Soldatenſpiel, das der Staat für ſeine Jugend geſchaffen hat. Jungen aber ſpielen nun einmal gern Soldaten. Und der Staat, der ihnen dies Spiel einrichtet, macht ſich natürlich bet ihnen beliebt. Wenn ſte heim⸗ kehren aus dieſem uniformierten Sommerleben, be⸗ nahme erfolgt jedoch mit einem Agio von 4 v. 8 5 das heißt, die 1084 angenommenen Beträge werber mit 104, die von 1935 mit 108 uſw. in Zahlun nommen. Techniſch denkt man ſich die Dur chführun g ſo daß 1934 jeweils ein ganzer Schein über beiſpielg⸗ weiſe 100 Reichsmark dem Finanzamt vorgelegt 20 Reichsmark an ſteuerſtatt in Zahlung genommen und dann ein neuer Schein über 80 Reichsmark in einer anderen Farbe ausgeſtellt wird. g ges Englands Stellung zu Deutſchland Drahtung unſ. Londoner Vertreterz 8 London, 30. Aug. Mit großer Spannung verſolgt die engliſche Preſſe die innenpolitiſchen Verhandlun⸗ gen in Deutſchland. Im allgemeinen ſetzt ſich hier die Ueberzeugung feſt, daß die Regierung bon Papen aus dem Kampf mit dem Reichstag ſtegreich hervorgehen werde. Allerdings iſt dazu anzumerken daß dieſe Auffaſſung weniger auf eine objektive Prü⸗ fung des Tatbeſtandes als auf die ſubjektive Wir⸗ kung der oft wiederholten Erklärungen des Reichs⸗ kanzlers ſelbſt beruht, die auf eine längere und un⸗ geſtörte Arbeitszeit mit Beſtimmtheit zu rechnen ſcheinen. Immerhin hat ſich die Auffaſſung der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit in den letzten Wochen inſofern gewandelt, als heute nur vereinzelt an die Anteil⸗ nahme der Nationalſozialiſten an der Regierungs⸗ gewalt geglaubt wird. Das verurſacht namentlich in Finanzkreiſen eine gewiſſe Beruhi⸗ gung, obwohl andererſeits nicht geſagt werden kann, daß England der gegenwärtigen Reichsregie⸗ rung, in der es das Deutſchland der unmittelbaren Vorkriegszeit verkörpert ſieht, beſondere Sympathien entgegenbringt. Wer ſich darüber Illuſionen macht, ſollte die Hand von der Politik laſſen. Wenn beiſpielsweiſe eine Nachrichtenagentur kürzlich die Meldung verbreitete, daß das engliſche Auswärtige Amt ſich voll und ganz hinter den dent⸗ ſchen Standpunkt in der Frage der Rüſtungs⸗ gleichheit geſtellt habe, ſo zeigt das eine Ver⸗ kennung des Tatbeſtandes. In allgemeinen Redens⸗ arten ſind die engliſchen Regierungskreiſe nach wie vor bereit, grundſätzliches Einverſtändnis für unſere Forderungen zu zeigen, es muß aber einmal mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen werden, daß ſich die deutſche Poſition in England ſeit der Kon⸗ ferenz von Lauſanne nicht verbeſſert, ſondern ver⸗ ſchlechtert hat. Dazu haben aber gerade die deutſchen Forderungen auf dem Rüſtungsgebiet viel beigetragen, noch mehr aber die Kette von poli⸗ tiſchen Mordtaten. Man kann jetzt von England nicht mehr erwarten, als daß es den deutſchen Forderungen theoretisch Verſtändnis entgegenbringt. Es wäre verkehrt, nicht mit der Wahrſcheinlichkeit zu rechnen, daß die eng⸗ liche Unterſtützung in dem Augenblick fortfällt, wo von grundſätzlichen Fragen des Völkerrechts zu praktiſchen Rüſtungsfragen übergegangen wird. Erdrutſch tötet vier Kinder — Paris, 30. Auguſt. Nach einer Meldung aus Valeneia wurden vier Kinder im Alter von zwei bis ſechs Jahren in einem kleinen, bei Valencia gelegenen Dorf von einem Erdrutſch überraſcht und getötet Glatte Fahrt des„Graf Zeppelin“ — Newyork, 30. Aug. Die Radio⸗Martne⸗Com⸗ pany erhält einen Funkſpruch vom„Graf Zeppelin“, wonach dieſer am Mittwoch in Pernambuco landen wird. Das Luftſchiff hatte bisher glatte Fahrt über den Atlantiſchen Ozean. Autobus ſtürzte in den Abgrund — Ponce(Porto Rico), 29. Aug. Ein Autobus, in dem ſich verſchiedene Delegierte befanden, die ſich zum Kongreß der Liberalen Partei begeben wollten, ſtürzte in einen Abgrund. 18 Perſonen wurden getötet und 38 ſchwer verletzt. Hauſe blieben, ſind ſie überzeugte Faſchiſten. Und wenn die Eltern es noch nicht ſein ſollten, ſo machen ſte einen Ueberzeugungsverſuch. Manchmal wirkt er, Aber der Staat verläßt ſich nicht allein auf ſeine kleinen Propagandtſten. Er hat auch gegen die Eltern eine Sommeroffenſive unternommen. Ihre ſtrate⸗ giſche Aufgabe lautet: Brechung des„Regionalis⸗ mus“. Schon die Männer, die das Königreich Ita⸗ lien einten, hatten ihre Sorge mit dem„Regionalis⸗ mus“, dem Hang zum Sich⸗beſchränken auf bie engere Heimat, der eine Erbſchaft der Jahrhunderte dauernden Kleinſtaateret iſt. Der„Regionalismus“ war auch dem umitariſch eingeſtellten faſchiſtiſchen Regime nicht immer hold, wie die kürzlich erfolgte Auflöſung gewiſſer landsmannſchaftlicher Klubs be⸗ wies. Der Faſchismus will, daß der Italtener in erſter Linte Italbener iſt. Dazu muß er reiſen, ſein Land kennen lernen. Und darum hat das Regime die„Schnellzüge fürs Volk“ geſchaffen. Sie entſpre⸗ chen dem„Differentialtarif“, den billigen Fahrkarten für weite Reiſen, die im vorigen Jahrhundert ein⸗ geführt wurden, un die Bewohner der einzelnen Landesteile einander näher zu bringen. endzüge zu erſtaunlich billigen Preiſen, mit denen man zwiſchen Samstag und Montag die weiteſten Fahrten in andere Städte oder See⸗ und Bergorte unternehmen kann. Um nur ein paar Beiſpiele zu nennen(wobei ſich die Preiſe für Hin⸗ und Rück⸗ fahrt verſtehen): Turin Genua 15 Lire, Mailand Venedig 18 Lire, Rom Neapel 18 Lire. Rom Florenz 25 Lire. Vielleicht hat es ötsher noch nir⸗ gends in der Welt ſo billige Fahrpreiſe gegeben. Und ſo rollen denn allſonntäglich Dutzende von „trent popolart“ durchs Land, immer voll beſetz, aber durch ſorgfältige Platzvergebung nie überfüllt. Seit Beginn bieſes Sommers waren es 726 Züge, die weit über eine halbe Million Reiſender beför⸗ derten. Da die Staatsbahnen in Folge der Wirt⸗ ſchaftskriſe über viel unbenutztes Rollmaterial ver⸗ fügen, ſind dieſe Zuge für die Verwaltung ſogar rentabel. Und erfüllen ganz ohne Zwetfel ihren Zweck, das Reiſen zur Volksgewohnheit zu machen und den„Regionaltsmus“ zu überwinden. Woraus man ſteht, daß das Bündnis mit dem Sommer, das Muſſolini abſchloß, ein ſehr kräf⸗ tiges Bündnis iſt. Den Kindern Sonnenlager, den Halbwüchſigen Soldatenſpiel und den Erwach⸗ ſenen ſchöne Sommerreiſen— das iſt eine Macht, mit der ſich ſelbſt jene Großmacht des italieniſchen neidet und beſtaunt von den Spielkameraden, die zu Lebens, die Familie heißt, erobern läßt. E. F Dieſe„Schnellzuge fürs Volk“ ſind Wochen⸗ . gur ein, dur nis. teil Son ſeher die! bei ſtern 90 ame! tern Auß, luf. den, ermi fläch geme eine! funk breit 2 finſt. wart Wen Toto grell duße die g Licht ſomi gu e der vorb ſeine Ran ande Einf Beol Son Him im! tenen — — * 8. Seite/ Nummer 402 Dienstag, 30. Auguſt 1932 —— Totale Sonnenfinſternis Wenn wir Mitteleuropäer am Abend des 31. Auguſt zur Ruhe gehen, tritt ein ſeltenes Himmelsſchauſpiel ein, nämlich die völlige Bedeckung der Sonnenſcheibe zurch den Mond: eine totale Sonnenfinſter⸗ 118. Leider können wir davon nicht einmal eine teilwei ſe Verfinſterung ſehen, da, ſolange die Sonne noch über dem Horizont ſteht, von Europa ge⸗ ſehen der Mond noch ſeitlich der Sonne ſteht. Nur zie Weſtküſte Schottlands und Irlands ſieht gerade die bei Sonnenuntergang noch den Beginn der Fin⸗ ſernis.— 5 Mehrere Sternwarten, hauptſächlich natürlich amerikaniſche, entſenden Expeditionen in die Fin⸗ kerniszone, die u. a. einen Teil Amerikas bedeckt. Außerdem ſoll ein amerikaniſches Rieſen⸗ luftſchiff in den Dienſt der Forſchung geſtellt wer⸗ ben, um Aſtronomen von hier aus Beobachtungen zu ermöglichen, falls Bewölkung dies von der Erdober⸗ fläche aus verhindern ſollte. Auch ſoll der Verſuch gemacht werden, die ganze Himmelserſcheinung von einem Sender an Bord des Luftſchiffes durch Bild⸗ funk über die amerikaniſchen Radioſender zu ver⸗ breiten. Was gibt es eigentlich bei einer totalen Sonnen⸗ finſternis zu ſehen und warum rüſten viele Stern⸗ warten Expeditionen zu ihrer Beobachtung aus? Wenn die Sonne in den koſtbaren 171 Minuten der Totalität gans vom Mond bedeckt wird und daher ihr grelles Licht nicht blenden kann, vermag man die ſußerſte nur ſchwach leuchtende Gashülle der Sonne, die Korona, zu ſehen, zu photographieren und ihr Licht mit Hilfe des Spektroſkops zu zerlegen und ſomit ihre chemiſche und phyſikaliſche Beſchaffenheit zu ermitteln. Ferner wird durch das Schwerefeld der Sonne ein Lichtſtrahl, der hart an ihrem Rand vorbeiſtreift, nach der Einſteinſchen Lehre etwas von einer geraden Richtung abgelenkt. Sterne, die am Rande zu ſtehen ſcheinen, werden alſo an einer etwas anderen Stelle des Himmels gefunden, als ſie ohne Einfluß des Sonnenſchwerefeldes ſtehen. Alle dieſe Beobachtungen laſſen ſich nur bei total verfinſterter Sonne anſtellen. Bei der relativen Seltenheit ſolcher himmelserſcheinungen iſt es daher begreiflich, wenn im Intereſſe der Forſchung zum Studium der ſel⸗ tenen Himmelserſcheinung Expeditionen ausziehen. Weitere Jührerſcheine entzogen Einem 30 Jahre alten Schloſſer wurde die Fahrerlaubnis auf die Dauer eines Jahres ent⸗ zogen, weil er bei der Fahrt mit einem Laſtkraft⸗ wagen in Frankfurt in grobfahrläſſiger Weiſe einen Rabfahrer anfuhr, wobei das linke Rad des Kraft⸗ wagens dem Radfahrer über den Kopf ging, ſo daß er ſchwer verletzt wurde. Einem 31 Jahre alten Flieſenleger von Ebingen wurde die Fahrerlaubnis Klaſſe 1 entzogen, weil er nach den Feſtſtellungen des Polizeipräſidiums zum Trunke neigt und in dieſem Zuſtand Gewalt⸗ laten begeht. Der Stelzenmann fällt um Geſtern nachmittag bewegte ſich durch die Straße zwiſchen G und U das Perſonenauto einer Zigaret⸗ tenfabrik mit einem kleinen Anhänger. Auf dem Trittbrett des Anhängers ſtanden zwei rieſige Geſtalten, junge Männer mit Stelzbeinen und hohen Zylindern, wie wir ſie ſchon öfters in Mann⸗ heim ſehen konnten. Die beiden„Langen Kerle“ ver⸗ teilten Fähnchen an die herbeigeſtrömten Kinder. In den Pauſen ſtolzierten die Beiden auf der Straße umher, wie zwei Störche im Salat. Dabei wurde der Eine übermütig und ſchwang abwechſelnd die Beine hoch in die Luft. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte in ſeiner ganzen Länge auf bas Straßenpflaſter. Da lag er, dem Ge⸗ lächter des Publikums preisgegeben, und konnte ſich nicht mehr erheben. Er mochte ſich recken, wie er wollte, es ging beim beſten Willen nicht. Endlich kam ſein Kamerad herbei und ſtellte ihn mit Hilfe des Auto⸗ Lenkers wieder auf die Beine. Unter dem Gelächter der Menſchenmenge fuhren die Beiden weiter. Mannheimer in der Pfalz verunglückt Auf der Dürkheimer Landſtraße kurz vor Max⸗ dorf trug ſich in der vergangenen Nacht wieder ein ſchwerer Verkehrsunfall zu. Ein Motor⸗ rabfahrer aus Mannheim, der am 11. März 1899 geborene Modellſchreiner Guſtav Iſemann, Wallſtattſtraße g wohnhaft, rannte während der Heimfahrt von Dürkheim in voller Fahrt auf ein vorausgefahrenes Fuhrwerk, das nur mangelhafte und teilweiſe verdeckte Beleuchtung hatte, auf. Iſe⸗ mann und ſein Soziusfahrer, der am 27. November 1000 in Maikammer geborene Kontrolleur Auguſt Haas, zur Zeit Mühldorfſtraße 5 in Mannheim wohnhaft, wurden vom Fahrzeug geſchleudert. Haas zog ſich bei dem Sturz ſchwere innere Ver⸗ letzungen zu. Iſemann erlitt bei dem An⸗ prall an das Fuhrwerk einen rechtsſeitigen Hand, Arm⸗ und Beinbruch. Die Verun⸗ glückten wurden von der Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonne Oggersheim in das Allgemeine Krankenhaus 10 Mannheim verbracht. Haas ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. * Welttelegraphen⸗ und Weltfunkkonferenz. Präſi⸗ dent Gieß der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, der zum Führer der deutſchen Delegation auf der Welt⸗ telegraphen⸗ und Weltfunkkonferenz beſtimmt wor⸗ den iſt und nach Erledigung der Vorbereitungsarbei⸗ ten in Berlin vor acht Tagen nach Karlsruhe zurück⸗ kehrte, iſt am 29. Auguſt nach Madrid abgereiſt. Die anketenzen werden vorausſichtlich 8 bis 10 Wochen auern. * Zum Obermeiſter der Mannheimer Bücker⸗ innung wurde als Nachfolger des verſtorbenen Ober⸗ meiſters Georg Schneider der bisherige Stellver⸗ treter Fritz bald gewählt, der dieſe Funktion ſeit 1927 ausübte. Herr Ibald der ſeit 1924 auch Stadtverordneter iſt, gehört der Zentrumspartei an. * Schwerer Sturz vom Soziusſitz. Geſtern vor⸗ mittag geriet auf der Sandhoferſtraße ein Kraftrad⸗ fahrer beim Ueberqueren der Straßenbahnſchienen ins Schleudern. Dabei wurde eine auf dem Sozius⸗ iz mitfahrende 48 Jahre alte Frau zu Boden ge⸗ worfen. Die Frau erlitt durch den Sturz eine Ge⸗ hirnerſchütterung und einen Schlüſſelbein⸗ bruch, Lebensgefahr ſoll vorerſt nicht beſtehen. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 7500 Kilometer bei Hitze und Kälte Im Blitztempo über Europa Von Reinhold Poß, dem Zweiten im Internationalen Europa⸗ Rundflug 1932 Vor wenigen Stunden aus dem Flugzeug ge⸗ ſtiegen, möchte ich gleich meiner Freude über den ſportlich und techniſch wertvollen, ſchönen Verlauf der großen Flugprüfung Ausdruck geben, die am Sonntag ihren Abſchluß gefunden hat: dem drit⸗ ten Internationalen Europa⸗Rund⸗ flug. Es tut mir ſelbſtverſtändlich leid, daß es meinen Freunden und mir nicht gelungen iſt, auch bei dieſem dritten Mal den Sieg und damit endgültig den Wanderpreis nach Deutſchland zu bringen. Aber es iſt ja der Sinn ſportlicher Kämpfe, ſeine Leiſtungen an den Leiſtungen anderer Kame⸗ raden, anderer Nationen erproben zu können — und der Sieger Zwirko hat uns wirklich alle Gelegenheit gegeben, aus den Maſchinen das Letzte herauszuholen, was herauszuholen war. Sein Sieg ſei ihm alſo herzlich gegönnt— er hat für uns zum Mindeſten das eine Gute, daß wir in kommenden Jahren Gelegenheit haben werden, den Preis zurückzuholen. Wenn ich mir jetzt noch einmal den Verlauf der ganzen Prüfung überdenke, ſo muß ich ſagen: Das Ziel iſt des Schweißes der Edlen wert! Der Internationale Europa⸗Rundflug hat jedesmal gezeigt, wieweit wir jeweils in der Konſtruktion von Sportflugzengen und in den Möglichkeiten ihrer fliegeriſchen Aus⸗ nutzung gelangt waren. Die techniſchen Prüfungen waren ſtreng, recht ſtreng. Aber ſchließlich waren ſie zu bewältigen, und ſie ſind ja auch beſonders von unſeren auslän⸗ diſchen Kameraden mit beſonderer Bravour bewältigt worden. Die Prüfung der Ausrüſtung, der Schnel⸗ ligkeit im Auf⸗ und Abrüſten, im Motoranlaſſen, im Starten und Landen uſw. hatte ihre richtigen Examenshaken. Zu Beginn des eigentlichen Wett⸗ rennens, des großen Streckenflugs über 7500 Km., ſah die Sache infolge der„diskretionären Wertung“ für Deutſchland eigentlich recht trübe aus. Lieber Morzik! Wenn wir beide gewußt hätten, daß ein kleiner Vorſprung bei der Start⸗ und Landeprüfung nachher zwiſchen uns den Ausſchlag für den zweiten Platz geben ſollte, der damals uns beiden uner⸗ reichbar ſchien! Ich weiß ja, daß du dich uneigen⸗ nützig über Deutſchlands zweiten und dritten Platz freuſt, wie ich mich darauf freue, dir in kommenden Jahren Revanche geben zu können.— Dann die große Reiſe. In infernaliſcher Hitze, immer die Sonne im Geſicht, gegen einen mehr als läſtigen Gegen⸗ wind ging es los. Ich glaube, nach dem erſten Tage waren wir alle krank— die Anſtrengungen einer Strecke, die im⸗ merhin ſo um die 2000 Kilometer betrug, machten ſich recht heftig bemerkbar. Ag ram, meine erſte Station, freute ſich aufrichtig auf unſere Ankunft und auf un⸗ ſeren Aufenthalt dort. Nun ja, trotz Gaſtlichkeit und Herzlichkeit denkt man ja doch beim Rennen an nichts anderes, als an die Spitze, an die Punkte, an den Steg! Wir drehten denn auch am zweiten Tag auf, ſopiel wir den Motoren zumuten konnten. Meine kleine Klemm mit ihrem braven Argus⸗Motor hat natürlich nicht die Geſchwindigkeit der Heinke L und Bredamaſchinen, aber ſie gab ein beacht⸗ bares Tempo her. Es ging beſſer an dieſem zweiten Tag, man hatte ſich wieder einmal daran gewöhnt, daß ſo ein Flug von acht, neun, zehn Stunden mit dauernden Zwiſchenlandungen und Kontrollen etwas anderes iſt als die übliche Tagesarbeit. Aber trotz der allmählichen Gewöhnung von Piloten und Maſchinen lichtete ſich das Feld am zweiten Tage noch weiter. Donati ſtrich, Lebeau blieb liegen, Raab gab auf, Mares ging nieder. Nur nicht umſehen, im⸗ mer weiter, immer weiter! Vorne ſaß Oberleutnant Seidemann dem führenden Colombo auf den Ferſen— gut ſol Unter uns hatten wir eine wunder⸗ volle Landſchaft— für den Touriſten, aber wer kann ſich noch groß um die Landſchaft kümmern, wenn ein Auge immer auf dem Geſchwindigkeits⸗ meſſer ruht und das andere den Höhen⸗ meſſer kontrolliert. Das Karſtgebirge hinter Agram iſt vom fliegeriſchen Standpunkt nur eine unangenehme Anhäufung von Bergen ohne jede Landemöglichkeit. Und die Berge Italiens— Ita⸗ lien hat mehr Berge, als man in der Froſchperſpek⸗ tive glauben möchte— intereſſieren uns weniger ihrer Schönheit als ihrer Zacken wegen. Nicht ſanfte, grüne Matten—— hohe Gipfel waren zu überwin⸗ den, ſchwerer faſt als die Alpen. Der halbe Ruhe⸗ tag in Rom tat uns unendlich gut. Aber dann gings weiter mit Vollgas.—— Auf uns alle fiel ein trüber Schatten, als wir von dem Abſturz Suſters, dem Tod Muratoris hörten. Gerade bei den Fliegern wird ein ſolches Er⸗ eignis in ſeiner ganzen Tragik empfunden— jeden von uns kann es irgendwann packen, bei der Nach⸗ richt vom Fliegertod eines Kameraden iſt uns wirk⸗ lich,„als war's ein Stück von uns“. Sehr bedauerlich war es, daß dann den Ita⸗ lienern die weitere Teilnahme am Flug unterſagt wurde. Colombo hatte gute Ausſichten, die italieniſchen Maſchinen hatten in den techniſchen Prüfungen glänzend abgeſchnitten— und nun dieſes Pech! Aber da half nichts, Befehl iſt Befehl. Wieder hatte ſich das Feld beträchtlich ge⸗ lichtet, und die punktmäßig zurückliegenden Piloten ſahen neue Silberſtreifen am Horizont. Zwirko nach Punkten führend, die Bomben⸗ leiſtungen unſeres Seidemann mit ſeinen zweieinhalbtauſend Kilometern pro Tag— ſie beherrſchen das Bild bis zu unſerer Rück⸗ kunft nach Berlin. Einige Stunden Aufatmen— dann kam noch ein dickes Ende, ein Dreihundert⸗Kilometer⸗ Rennen mit voll aufgedrehtem Motor. Fünf Minuten Handicap nach dem führenden Zwirko war für mich errechnet worden— ganz unerwartet lag ich auf dem zweiten Platz, Hirth eine Minute hinter mir, dann Fretz, dann der Sieger der beiden früheren Rundflüge Morzik in weiteren fünf Mi⸗ nuten Abſtand. 300 Kilometer, etwa anderthalb Stunden ſchnellſten Voranflitzens— da kann noch manches Unvorhergeſehene paſſieren! Und es paſ⸗ ſterte. Zwirko lag vorn und blieb vorn— aber ſein majeſtätiſcher Abſtand ſchrumpfte allmählich zuſammen. Hirth zog an mir vorbei— tja, hilft nichts, was ich tun kann, tue ich— Mor⸗ zik zog an mir vorbei— bravo Morzik, zieh, zieh, du ſchaffft es noch— da iſt ja ſchon wieder der Flughafen, wie ſchnell das geht. Die Leute jubeln und winken— unten auf dem Flugfeld ſteht eine Maſchine, ein Häuflein Menſchen drum herum, die Nummer erkenne ich nicht— es wird doch um Gotteswillen nichts.. Da iſt das Ziel, ich bin durch, der mühſelige und doch ſo ſchöne Flug iſt zu Ende. ö Und dann kamen die letzten Ueberraſchungen: Zwirko war Sieger mit nur drei Punkten; Hirth hatte bei der Wendemarke Dobritugk—Kirch⸗ hain Benzinrohrbruch gehabt und war dann mit un⸗ erhörter Energie doch weitergeflogen, obwohl ihm das Benzin ſtändig auf Geſicht und Hände ſpritzte—— bis er ganz kurz vor dem Ziel doch niedergehen mußte; und Morzik, der die ur⸗ ſprünglichen 11 Minuten Abſtand von Zwirko auf dem 300 Kilometer⸗Flug ſo prachtvoll auf öͤrei Minuten herabgedrückt hatte, war mit 458 Punkten auf derſelben Stelle der Punkttabelle wie ich ſelbſt, nur ein ſchon faſt vergeſſener Vorteil bei 90 techniſchen Prüfungen ſicherte mir ben zweiten atz. ——!!!,, ꝗ ꝙ Pꝙpꝙßꝙ——ꝙß————ßß0...§⅛ꝓr.]⅛.....%—ꝓT1J1JꝓJaJ(—T2—— Keine Obſtreſte wegwerfen! Die Deutſche Geſellſchaft für Schadenverhütung e.., München, Bayerſtraße 37/89, erläßt folgende Warnung: Kaum kommt wieder das Obſt auf den Markt, ſo macht ſich der grobe und rückſichtsloſe Unfug des ge⸗ dankenloſen Wegwerfens von Obſtreſten auf Bürger⸗ ſteigen und Fahrbahnen bemerkbar. Vielen Leuten bietet es einen Genuß, friſch gekauftes Obſt ſofort auf der Straße zu verzehren. Das ſoll niemand ver⸗ wehrt ſein, aber der Obſtgenuß auf der Straße er⸗ fordert Rückſicht auf den Nebenmenſchen. Wer Obſt⸗ kerne, Birnen⸗ oder Apfelreſte uſw. achtlos weg wirft, gefährdet damit die geraden Glieder und die Geſund⸗ heit ſeieier Mitmenſchen, von der Verſündigung gegen die öffentliche Hygiene gar nicht zu reden. Alſo: Obſt eſſen, wann und wo es ſchmeckt, aber keine Obſtreſte achtlos auf Jußweg und Straße werfen! Flug der Fungtauben Die Feudenheimer Brieftaubenzüchter veranſtal⸗ teten geſtern einen Privatflug der Jungtauben von Nördlingen(145 Kilometer). Geſetzt wurden von 45 Züchtern 393 Tauben. Preiſe gab es 99. Die Tauben, die um 5,45 Uhr aufgelaſſen wurden, hatten unterwegs mit ſchlechtem Wetter zu kämpfen. Die erſte Taube kam um 8, 44,37 bei Chr. Horn an, die letzte Preistaube bei Franz Gauch um 10,05,10 Uhr. Verluſte faſt keine. Die Meiſterſchaft der Reiſevereini⸗ gung von 1932 im Altflug mit der 1ter⸗ Serie bei allen Flügen erhielten Gebrüder Rihm vom Verein„Vereinigte Freunde“. * Die diesjährige Herbſttagung der Deutſchen Laudwirtſchafts⸗Geſellſchaft, die vom g. bis 5. Oktober ſtattfindet, wird in Danzig abgehalten. In acht öffentlichen Abteilungsverſammlungen werden die Tagesfragen behandelt, die heute für die Landwirt⸗ ſchaft und beſonders für die Landwirtſchaft im Oſten im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen. * Herabſetzung des Brotpreiſes. Die Mann⸗ heimer Bäckerinnung hat den Preis für das dreipfündige Brot, das bisher 56 Pfennig ko⸗ ſtete, auf 52 Pfennig herabgeſetzt. Ein Sack voll Maritäten Ausgeſchüttet von Konrad Haumann Für viele Zeltgenoſſen die t 0 plelſeitig, huntſcheckig und erlaubt ſich ſo viel Purzelbealume, daß ſie meinen, das Verwundern verlernt zu haben. Andere wieder meinen, daß die Zeit ſo bürokrattſch⸗ ſachlich abgeſtempelt und regiſtriert, in Geſetzestafeln Verbote und Notverordnungen gezwängt ſei, da zum Verwundern nichts mehr da ſei. Reiſen wir einmal kreuz und quer durch Deutſchland. Bielleicht wundern wir uns da noch über mancherlei! Zum Beiſpiel darüber: daß im Orgelpfeiler der Stettiner St. Jakobs⸗ kirche das Herz des Liederkomponiſten Löwe bei⸗ geſetzt iſt, der hier 46 Jahre Organiſt geweſen iſt; daß durch die Straßen des oſtpreußiſchen Städt⸗ chens Wormditt ein Storch ſpaziert, der auf dem Rathaus ſein Neſt hat; daß es noch zahlreiche Brücken gibt, wo Brückengeld erhoben wird; in einem Ort an der Weſer wird für das Ueberſetzen von Rüben⸗ wagen— eine Rübe gefordert; daß an der Aegidiikirche in Hann.Münden ber Grabſtein des ſagenhaften Wunderdoktors und Hofokuliſten Dr. Eiſenbart ſteht; daß in Veltenhof bei Braunſchweig eine Windmühle zur Kirche umgebaut wurde und als Altar der— Mühlſtein benutzt wird; daß der amtliche Poſtſtempel für die pommerſche Stadt Köslin Propoganda macht als für„Die Stadt geräucherter Edellachſe“. 4 89. Geburtstag. Herr Philipp Leonhard, Alt⸗ veteran von 1870/71, wohnhaft H 4, 26, feiert am morgigen Mittwoch ſeinen 83 Geburtstag in großer körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit. Möglichkeiten Frau Sparſam ſchleppt einen Mantel aus der guten alten Zeit zum Schneider: „Können Sie mir den wundervollen Mantel nicht umarbeiten?“ Aufmerkſam beſichtigt der Schneider das Muſeums⸗ ſtück: „Nein, einen neuen Mantel nähen aber wir können Ihnen an die Knöpfe 174 1 Aus der Pfalz Um den 1. Bürgermeiſterpoſten * Zweibrücken, 28. Aug. Der ſtädtiſche Hauptaus⸗ ſchuß befaßte ſich mit der Wiederbeſetzung der Stelle des 1. rechtskundigen Bürgermeiſters der Stadt. Von den eingelaufenen 24 Bewerbungen ſchieden vier aus, da die Bewerber Nichtbayern waren. Drei weitere gingen verſpätet ein. Nach längerer Aus⸗ ſprache einigte ſich der Hauptausſchuß dahingehend, nur Verwaltungsbeamte in die engere Wahl zu ziehen. Dadurch verengerte ſich der Kreis der Be⸗ werber auf rund 10, unter denen nochmals Aus⸗ ſcheidungen vorgenommen werden. Die Wahl wird ſodann vom Stadtrat vorgenommen. Dachſtuhlbrand durch Blitzſchlag * Neukirchen(Npf.), 29. Aug. Bei einem Gewit⸗ ter, das in der Nacht auf Sonntag über unſere Ge⸗ gend zog, ſchlug der Blitz in ein erſt vor drei Jahren erbautes Wohnhaus und zündete, wobei der Dachſtuhl in Brand geriet und vollſtändig ver⸗ nichtet wurde. Der Feuerwehr gelang es, ein Uebergreifen des Feuers zu verhüten. Ein Ehrenmal für die Gefallenen * Hauenſtein, 29. Aug. Geſtern fand unter ſtarker Teilnahme aus Nah und Fern die Einweihung des Ehrenmals für die gefallenen Helden un⸗ ſerer Gemeinde ſtatt. Das Denkmal iſt ein Werk des Bildhauers Carl Caire⸗Kaiſserlautern. * * Landau, 29. Aug. Juſtizrat Adolf Steben, der ſich um das Muſikleben und um die Entwicklung Landaus als Kunſt⸗ und Muſikſtadt große Verdienſte erworben hat, iſt am Sonntag, nahezu 80jährig, an Altersſchwäche geſtorben. Nachbargebiete Schweres Motorradunglück * Lorſch, 29. Aug. Ein ſchweres Motorradunglück ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag im Lorſcher Wald, etwa 1 km vom Ortsausgang Lorſch entfernt., Von Bickenbach kommend, fuhr der 32jährige Stephan von Gernsheim mit zwei weiteren Perſonen auf dem Sozius durch den Wald. Durch einen ſpitzen Stein ſtürzten ſie von der Maſchine. Stephan erlitt dabei ſo ſchweve Verletzungen, daß er bis zum Eintreffen von Helfern bereits tot war. Die beiden Sozius⸗ fahrer hatten erhebliche, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen davongetragen. Mutter durch Sohn lebensgefährlich verletzt swW. Mainz, 30. Aug. In der elterlichen Wohnung im Verbindungsweg hantierte ein 24jähr. Speng⸗ ler mit einem geladenen Revolver, den er angeblich gefunden hat. Plötzlich ging ein Schuß los und traf die 59 jährige Mutter des Mannes in den Rücken. Die Verletzung iſt lebensgefährlich. Gemeinſam in den Tod * Wiesbaden, 29. Aug. Gemeinſam in den Tod ge⸗ gangen ſind am Samstag nachmittag im Wiesbadener Wald ein Kʒaufmann aus Sinzig a. Rh. und eine auch von dort ſtammende Frau. Nachdem der Mann die Frau zuerſt erſchoſſen hatte, brachte er ſich ſelhſt, eine ſchwere Schußverletzung bet, an deren Folgen er im Krankenhaus geſtorben iſt. — Meldung der Landes wefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Mittwoch, 31. Auguſt Stellenweiſe noch Frühnebel, am Tage zeitweiſe aufheiternd und mäßig warm, vorwiegend trocken, ſchwache Winde, meiſt aus Sübweſt. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags r————— er See. Juft⸗, D a Wind bed. d e 85 S Wetter 1 8 niche Stärke Dertheim 181— 14 22 10 1— Nebel Kere 508 760 15 18 14 80 keicht wolklg Karlsruhe 120 781,2 17 28 10 880 leicht Nebel d. Had 218 101,0 17 25 15 80 leicht Nebel Illingen 112 763,8 11. 2 W leicht 4 5 Bad Bürrh. 7011— 12 4 1 ill— Neb St. Blaften 780— 14 1 1 leicht bedeckt Vadenwell. 422781 10 188 leicht balbbedeckt 5 Hof 1275 688, 3 18 218 mäßig Nebel chauinsld. 659,5 14 16 28 ielcht wolkig Der Witterungscharakter iſt jetzt herbſtlich ge⸗ worden. Ueber den Niederungen bildete ſich heute nacht wiederum Nebel, aus dem in den Vormit⸗ tagsſtunden vorübergehend leichter Sprüh⸗ regen fiel. Im Laufe des Tages wird es heute vorausſichtlich aufheitern. Das über Europa liegende Hochdruckgebiet hat ſich inzwiſchen ſtark verflacht. Ein über England angekommener Tiefdruckausläufer konnte daher bis zur Nordſee Verſchlechterung des Wetters bringen. Süddeutſchland wird aber vorerſt noch unter Hoch⸗ druckeinfluß bleiben, zumal im Weſten wieder der Luftdruck ſteigt. 5 Reiſewelter in Deutſchland Nordſee: 17 Grab, wolkig, geſtern zeitweiſe hel⸗ ter, mäßig warm. f Oſtſee: 16 bis 19 Grad, heiter, geſtern deitweiſe heiter und mäßig warm. Harz und Thüringer Wald: 18 bis 17 Grab, heiter, ſtellenweiſe Nebel, geſtern zeitweiſe heiter und mäßig warm. Rhein und Weſergebiett 16 bis 18 Grab, hebeckt, geſtern zeitweiſe heiter und warm. Alpen: 12 bis 16 Grad(Zugſpitze 4 Grad), meiſt heiter, geſtern heißer Tag, abends Gewitter Flugwetter in Deutſchland Schwache Luftbewegung hat auch heute in Deutſch⸗ land wiederum verbreitete Nebelbildung begünſtigt. Auch ſonſt iſt keine Aenderung der Wetterlage ein⸗ getreten. 4 Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Bodenſee bei Konſtanz 22 Grad Rhein bei Karlsruhe 20 Rappenwörth(Badebecken) 20„ 4. Seite/ Nummer 402 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 30. Auguſt 1932 Poſtagentin unterſchlügt 208 000 Mark Der Liebes- und Kriminalroman der Anna Steubl Unterſchlagungen im Amt und Urkunden⸗ . von einem Umfang, wie man ihn ſelbſt ei den großen Beamtenſkandalen der letzten Jahre nur ſelten kennengelernt hat, ſind der Gegenſtand eines Prozeſſes, der heute vor der Großen Strafkammer in Traunſtein beginnt. Angeklagt ſind die 42 Jahre alte, aus München ſtammende Anna Steubl, zuletzt Poſtagentin in Waſſerburg am Inn und der 58jährige verheiratete Poſtmeiſter Joſef Aumüller aus Wegſcheid im Bayern⸗ wald. Die beiden waren ſich 1918, als die Steubl ihre erſte Stellung an einem kleinen Poſtamt im Bayernwald innehatte, zum erſtenmal begegnet. Sie begannen ein Liebes verhältnis, das ſie ſo lange fortſetzten, bis ihre vorgeſetzten Behörden davon erfuhren, woraufhin die Steubl 1925 ſtraf⸗ weiſe an die Poſtagentur Waſſerburg II verſetzt wurde. Für dieſe Maßreglung rächte ſie ſich in ihrer Weiſe, indem ſie ſchon im erſten Monat ihrer Tätig⸗ keit in Waſſerburg 200 Mark u nterſchlug. Da das unbemerkt blieb und ſie mit ihrem kleinen Ge⸗ halt den koſtſpieligen Haushalt, den ſte ſich in Waſ⸗ ſerburg eingerichtet hatte, nicht beſtreiten konnte, griff ſie bald ein zweites Mal in die Agentur⸗ kaſſe, und es dauerte nicht lange, ſo brachte ſie mehrmals in jedem Monat größere Beträge für ſich auf die Seite. Es fiel in Waſſerburg natürlich bald auf, daß die neue Poſtagentin ein Leben führte, wie man es ſonſt bei ihresgleichen nicht ſieht. Sie bewohnte eine Sie ben⸗Zimmer⸗W oh ⸗ nung, hatte ein Dien ſtmädchen, machte weite Autofahrten und Erholungsreiſen in die Schweiz, beſtellte die koſtſpieligſten Bonbonnieren, die ſie auftreiben konnte, gleich dutzendweiſe, be⸗ ſchenkte bei jeder Gelegenheit Kinder und arme Leute mit fünf oder zehn Mark und noch größeren Beträgen— es mußte wohl ſo ſein, wie die Steubl ſelbſt es gelegentlich erzählt hatte, daß ſie eine große Erbſchaft gemacht und außerdem auch noch in der Lotterie gewonnen hatte. Ihre eifrig dur Schau getragene Religibſität ſchien überdies noch ein weiterer Beweis dafür, daß alles in Ord⸗ nung ſein mußte. Davon freilich, daß ſie einen Ge⸗ liebten hatte, der in Wegſcheid gleichfalls auf ſehr großem Fuß lebte und allmonatlich einmal mit ihr zuſammenkam, daß ſie dieſem Mann eine ſtän⸗ dige„Zulage“ von 300 Mark im Monat zahlte und ihm zwiſchendurch noch erheblich größere Beträge zuwandte, wußte man in Waſſerburg nichts — man hätte ſonſt doch wohl einmal Verdacht ge⸗ ſchöpft. Insgeſamt ſoll Aumüller, der Anklageſchrift zufolge, im Laufe der nahezu ſieben Jahre, wäh⸗ rend deren die Steubl in Waſſerburg amtierte, von ihr rund 70 000/ erhalten haben, und die Geſamtſumme der unterſchlagenen Gelder be⸗ läuft ſich auf nicht weniger als 208 000. Bei einer Reviſion der Agentur Waſſerburg II und ihrer Kaſſe hätte man natürlich die Unterſchla⸗ gungen bald entdecken müſſen. Dem hatte aber die Steubl durch fortgeſetztefalſche Buchungen und Beurkundungen, durch nachträgliche Aenderungen von Belegen und Regiſtern vorgebeugt; die jeweils „laufenden“ Unterſchlagungen aber wußte ſie in der Weiſe zu verdecken, daß ſtets fingierte Ueber⸗ weiſungen in der Höhe des unterſchlagenen Be⸗ trags zwiſchen Waſſerburg und Weg⸗ ſcheid unterwegs waren. Dieſes Betrugsmanöver hätte nur dann entdeckt werden können, wenn zu⸗ fällig einmal die Kaſſen der beiden Aemter an dem⸗ ſelben Tag geprüft worden wären, was aber wäh⸗ rend der ſieben Jahre nie vorkam. Zum Verhängnis für die ungetreuen Beamten wurde dann die im Januar dieſes Jahres trotz hef⸗ tigen Widerſtands der Steubl verfügte Unter⸗ ſtellung der Poſtagentur Waſferburg II unter das Poſtamt Mühldorf. Aumüller und die Steubl wandten ſich an die Landtagsabgeord⸗ neten des Bezirks mit der Bitte, die Erhaltung von Waſſerburg II als ſelbſtändiger Agentur zu erwir⸗ ken; als das keinen Erfolg hatte und für den 30. Ja⸗ nuar die Ankunft eines Aufſichtsbeamten zum Voll⸗ zug der Umſtellung angekündigt wurde, wußten ſie, daß nun für ſie alles verloren war. Die Steubl entnahm ihrer Kaſſe noch einige tauſend Mark, ſandte an Aumüller ein vorher verabredetes Tele⸗ gramm und traf ſich mit ihm am 27. Januar in Plattling zur Flucht über die tſchechoſlowakiſche Grenze. Die Flucht gelang auch, da die beiden einen Vor⸗ ſprung von drei Tagen hatten, und wochenlang blie⸗ ben alle Nachforſchungen nach dem Paar im In⸗ und Ausland vergeblich. Man wähnte ſie bereits in der Türkei oder in Südamerika, als ſie durch Zufall in einer kleinen nordböhmiſchen Stadt entdeckt und verhaftet wurden. Vor einigen Wochen wurden ſte dann von der Tſchechoſlowakei ausgeliefer 15 und in Traunſtein findet nun der vier zehn⸗ fährige Liebes⸗ und der ſtebenjährige Kriminalroman ſeinen Abſchluß. Auf ſieben fette Jahre folgen eben immer noch und in aller Welt ſieben magere; wenn Anna Steubl das rechtzeitig bedacht hätte, ſo ſtünde ſie vielleicht heute nicht als Angeklagte vor Gericht. PPP! fdydß0ãã VVyyyã ² dd Aus Baden Tödliche Unfälle * Neckargemünd, 30. Aug. Heute nacht fuhr ein aus dem Württembergiſchen kommender, mit Gur⸗ ken beladener Laſtkraftwagenzug des Unternehmers Georg Riehlmann aus Bremen bei der Neckar⸗ gemünder Eiſenbahnbrücke gegen einen Brücken⸗ pfeiler. Dabei wurde der Händler Georg Riehl⸗ mann ſofort getbtet. Es dauerte beinahe eine Stunde, bis ſeine Leiche aus dem zertrümmerten Vorderteil des Motorwagens herausgeſchweißt war. Riehlmann iſt verheiratet und Vater von vier Kin⸗ dern. Der Mitfahrer, Joſef Heckert, der aus Ba⸗ den ſtammt, erlitt nur leichte Unterſchenkel⸗ quetſchungen. * Konſtanz, 29. Aug. Auf der Straße zwiſchen Hegne und Allensbach ereignete ſich ein tödlicher Unfall, dem der 24jährige Handwerksburſche Her⸗ mann Elſchner aus Greiz(Thüringen) zum Opfer fiel. Zwei Handwerksburſchen, die auf der Straße einem entgegenkommenden Auto ausweichen woll⸗ ten, wurden von einem hinter ihnen herannahenden Kraftwagen angefahren. Elſchner wurde von dem Kotflügel des Autos der Schädel zertrümmert. Er war ſofort tot. Beim Baden ertrunken * Ettlingen, 290. Aug. Beim Baden im Altrhein iſt der 28 Jahre alte Verwaltungsaſſiſtent Adolf Schlager ertrunken. Die Leiche iſt geländet. Lottſtetten(Amt Waldshut), 29. Aug. Geſtern nachmittag ertrank beim Baden im Rhein in der Nähe von Balm der 26 Jahre alte Landwirt Oskar Ebner von hier. Vermutlich erlitt er einen Herz⸗ ſchlag. Das dritte Großſeuer in Landshauſen * Bruchſal, 29. Aug. Die Gemeinde Lands⸗ hauſen wurde in der vergangenen Nacht zum dritten⸗ mal innerhalb acht Tagen von einem Brandunglück heimgeſucht. Diesmal ſind zwei Bauer nhöfe niedergebrannt, die den Landwirten Kretz⸗ ler und Neudinger gehörten. Die Brandurſache iſt nicht aufgeklärt. Innerhalb acht Tagen ſind hier nun insgeſamt ſieben Bauernhöfe eingeäſchert wor⸗ den. Brände im badiſchen Oberland * Waldshut, 29. Aug. Geſtern abend brach in einer einem Kantinenwirt gehörenden Schlaf⸗ baracke Feuer aus, dem die ganze Baracke zum Opfer fiel. Vom Inventar konnte nichts gerettet werden. * Oberwihl(Amt Waldshut), 29. Aug. In der Nacht zum Sonntag brach in dem unbewohnten An⸗ weſen der Witwe Joſeph Jehle Feuer aus, das ſich ſehr raſch ausbreitete und Wohn⸗ und Oekono⸗ aniegebäude in Aſche legte. Das Wohnhaus ſtand leer. Im Oekonomiegebäude hatten drei Landwirte ihre geſamte Ernte untergebracht. Nur einer hatte ſeine Vorräte gegen Feuer verſichert. Der Gebäude⸗ ſchaden beträgt 14000 Mark. Der Mobiliarſchaden iſt ſehr groß. * Mainwangen(Amt Stockach), 29. Aug. Geſtern nachmittag brach im Anweſen des Landwirts Gauggel ein Brand aus, der die Scheuer und Stallung völlig einäſcherte. Die geſamte Ernte war eingebracht und iſt mitverbrannt. Geſamtſchaden 10 000 Mark. Zwei Schwerverletzte * Kaiſerslautern, 20. Aug. In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich in der Nähe des Weſtbahn⸗ hofes ein ſchweres Autounglück. Der Chauf⸗ feur des Autobeſitzers Mann aus Kaiſerslautern fuhr mit deſſen Wagen, der mit zwei Damen beſetzt war, infolge der regennaſſen Aſphaltſtraße die Böſchung hinab, zwei Bäume, einen Randſtein und ein Geländer wegreißend. Der Wagen wurde total zertrümmert. Die beiden Inſaſſen, Frau Müller und Frau Schilling, wurden lebensgefähr⸗ lich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Der Chauffeur blieb unverletzt. Was hören wir? Mittwoch, 31. Auguſt Frankfurt .05: Frühkonzert.— 10.10: Schulfunk: Ein Räumungs⸗ prozeß.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: Marſchmuſik auf Schallplatten.— 15.20: Stunde der Jugend.— 17.00: Kon⸗ zert des ſtädt. Kurorcheſters Wiesbaden.— 18.25: M. Gei⸗ ſenheyner: Abend am Möſener See.— 19.00: Salzburger Feſtſpiele:„Fidelio“.— 22.00: Das Werratal(Hörbild).— 22.45— 24.00: Abendkonzert. Heilsberg .30: Schallplattenkonzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 10.05: Schulfunk: Ein Kriegsteilnehmer er⸗ zählt:„Wie ich Tayinenberg erlebte“.— 11.05: E. Saffran: Milchverwertung im Hausholt.— 11.30: Unterhaltungskon⸗ zert.— 13.05: Mittags konzert.— 15.20: Prakt. Winke und Erfohrungsoustauſch von einer Hausfrau.— 15.30: Pro⸗ blem der Schülerausleſe.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 18.25: Oſtpreußiſche Erinnerungen aus der Franzoſenzeit 1807 bis 1813. Langenberg .05: Frühkonzert.—.05: F. Honold: Von zweckmäßi⸗ ger und ſchöner Kleidung.—.45: Gymnaſtik für Frauen. — 10.15: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe.— 11.15: Schallplattenkonzert. 12.00: Unterhaltungskonzert aus München.— 13.30: Mittagskonzert des Duisburger Ton⸗ künſtlerorcheſters.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Bücher⸗ ſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.20: Dr. F. Henne⸗ mann: Erhaltung oder Abbau der Krüppelfürſorge?— 19.00: Dr. Simons: Abhärtung im Kindesalter.— 19.80: Dr. Bendieck: Aenderungen des Zwangsvollſtreckungsrechts durch die Notverordnungen.— 20.00: Militärkonzert.— 21.00; Fr. K. Hoefert: Lob der Tänze.— 22.30: Nachtmuſik und Tanz. München 10.10: Naturgewalten(bunte Folge).— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 13.15: Schöne Lieder und Geſänge(Schallplat⸗ ten).— 15.10: Jugendſtunde.— 16.00: Kinderſtunde.— 17.00: Wiesbadener Veſperkonzert.— 18.35: Die Frau im Betriebsrat(G. Chriſtl).— 19.05: L. Bertenbreiter: Der Inſtallateur.— 19.30: Volksliederfingen aus dem bayeri⸗ ſchen Wold.— 21.15: Kammermuſik.— 22.45— 24.00: Nacht⸗ muſik und Tanz. Südfunk .05: Frühkonzert.— 10.00: Violinmuſik fremder Na⸗ tionen.— 12.00: Unterhaltungskonzert aus München.— 13.30: Volkstänze(Schallplatten).— 15.00: Jugendſtunde. — 16.00: Badenweiler Kurkonzert.— 17.00: Nachmittags⸗ konzert.— 18.25: Dr. Frey: Prozeſſe.— 19.00: Salzburger Feſtſpiele:„Fidelio“.— 22.00: Das Werratal(Hörbild).— 22.45— 24.00: Abendkonzert aus Wien. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Ley Blech dirigiert (Schallplatten).— 13.10: Aus Tonfilmen(Schallplattenſ. 16.50: Nachmittagskonzert.— 17.55: Die Friedenstätigkeit der Kriegsopfer.— 10.00: Solzburger Feſtſpiele:„Fidelio“. — 22.10: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 18.30: Diolog: Was können wir gegen die Wirtſchaftskriſe tun?— 21.45—22.30 Werke von Franz Schubert. Mailand: 20.30: Luſtſpiel. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45:„Sizilianiſche Veiper“. Straßburg: 17.00 und 18.30: Inſtrumentalkonzert.— 22.00: Walzer(Schallplatten). Am die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Voxen B. f. K. Schifferſtadt— Sportv. Siegfried Ludwigshafen:8 Klubkampf im Ningen Vfek Schifferſtadt hatte am Samstag abend die in letz⸗ ter Zeit ſtark im Kommen begriffene Boxerſtaffel des Sportverein Siegfried Ludwigshafen zum fälligen Ver⸗ bandskampf um die badiſch⸗pfälziſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft im Boxen und die Oberligamannſchaft von Stegfrieb Saar 05 Saarbrücken zu einem Freundſchaftskampf im Ringen zu Gaſt. Während Schifferſtadbt im Ringen einen hohen Sieg erzielen konnte, mußte es im Boxen mit Siegfried die Punkte teilen. Schifferſtadt war im Welter⸗ und Halbſchwergewicht unbeſetzt, während Siegfried im Schwergewicht keinen Gegner ſtellte, ſo daß in dieſen Klaſſen die Punkte kampflos vergeben werden mußten. Es wurde hart und verbiſſen um den Erfolg geſtritten, ohne jedoch die Grenzen des Erlaubten zu überſchreiten. Lediglich der Kampf im Mittelgewicht, bet dem Korn⸗ Siegfried bisqualiftztert wurde, fiel aus dem Rahmen. Ueberraſchend gute Leiſtungen boten Heiner und Daub von Siegfried Ludwigshafen, die auch die techniſch beſten Kämpfe lieferten. Intereſſant waren auch die Ring⸗ kämpfe, denn die Saarländer gaben ſich erſt nach tapferer Gegenwehr geſchlagen. An techniſchem Können ſtanden ſte den Pfälzern kaum nach. Die großere Routine und Stärke der Schifferſtädter Mannſchaft war in erſter Linie mit die Urſache für die hohe Niederlage der Gäſtemann⸗ ſchaft. Das gut beſuchte Haus nahm regen Anteil an dem verdienten Erfolg der VfK⸗Ringer, die damit allerdings noch nicht gutmachen konnten, was ſie im Kampfe gegen Kölner Klub für Kraftſport verſäumt haben. Die Ent⸗ ſcheidungen des Kampfrichters Führer⸗Bfs Neckarau im Ringen waren ſtets einwandfrei; ebenſo konnte man auch mit den Urteilen des Kampfgerichts im Boxen mit Ulmrich und Dreſſel von Mannheim, Grünbeck⸗ Ludwigshafen und Lang ⸗Schifferſtadt einig gehen. Die Ergebniſſe im Boxen Fliegengewicht: Weiſenmaier⸗Schifferſtabt und Bautz⸗ Siegfried kämpften mit großem Elan über alle brei Run⸗ den. Der Einheimiſche ließ oft die Deckung vermiſſen und mußte dadurch mehr einſtecken, immerhin überließ er ſei⸗ nem Gegner nur knapp die Punktentſcheidung. Bantam⸗ gewicht: Scheffner⸗Schifferſtadt und Daub ⸗Siegfried liefer⸗ ten eine techniſch ganz ausgezeichnete Partie, bei der Daub die größere Schlagkraft ſeines Gegners durch beſſere Tech⸗ nik erſetzte. Unentſchieden war das Ergebnis dieſes Kampfes. Federgewicht: R. Wagner ⸗Schifferſtadt deckte Dörr⸗Siegfried mit einer Serie Kopfhaken ein, die Wir⸗ kung zeigten und die Sekundanten von Siegfried zur Aufgabe des Kampfes für ihren Schützling in der 1. Runde veranlaßten. Leichtgewicht: M. Wagner⸗Schifferſtadt als bad.⸗pfälz. Meiſter mußte ſich gewaltig anſtrengen, um gegen den glänzend disponierten Heiner⸗Siegfried zu einem noch ſchmeichelhaften Unentſchieden zu kommen. Im Weltergewicht wurde Provo⸗Siegfried kampflos Sieger. Mittelgewicht: Baumann⸗Schifferſtadt— Korn⸗Siegfried, ein ſehr unrein geführter Kampf, endete mit dem Sieg von Baumann in der 2. Runde durch Disqualifikation ſeines Gegners, der wiederholt tief landete und beim Schlagen hielt. Im Halbſchwer⸗ wurde Mann⸗Siegfried und im Schwergewicht Kamb⸗Schifferſtadt kampflos Sieger. Indiſche Hockey-Spielweiſe Wenn eine Mannſchaft ſich in ihrer Sportart ſo über⸗ legen zeigt wie die indiſche Hockeymannſchaft im Jahre 1928 gegenüber allen Hockeynationen, dann ſcheint ein Grund vorhanden zu ſein, von einem„eigenen Stil“ zu ſprechen. Dies um ſo mehr, als man von dieſem überragenden Kön⸗ nen in Europa kaum etwas wußte und als Vorbild immer noch England anſah, gegen deſſen repräſentative Mannſchaft Deutſchland ein Unentſchleden erzielte. Und doch: wer dieſe Inder in ihren verſchiedenen Spielen ſah, der wird nicht von einem beſonderen„Stil“ ſprechen, ſondern wird in dem indiſchen Stürmerſpiel das Ideal einer Fünfer⸗ reihe, in der gezeigten Stocktechnik die höchſte Vollendung ſehen. Die Inder verdanken und verdankten ihre Siege dem hervorragenden techniſchen Können, der Schnelligkeft und Zähigkeit ihrer Stürmer. Das Schlußtrio reichte damals nicht an das fabelhafte Können der Fünferreihe Jen war allerdings ſelten auf eine harte Probe geſtellt. Immerhin gaben die indiſchen Führer damals ſelbſt zu, daß ihnen für dieſe Poſten noch beſſere Kräfte in Indien zur Ver⸗ fügung ſtänden. Aber die Offenbarung war das Stür⸗ merſpiel. 6 Führer der Fünferreihe war Dhyan Chand, der auch jetzt wieder die Europareiſe mitmacht. Er iſt der „Wunderſtürmer“, der„Blitz“, der„Teufel“ und wie er ſonſt noch getauft wurde. Einen Stürmer, der dieſe tech⸗ niſche Vollendung beſitzt, hatte man noch nicht geſehen, auch in England nicht. Gewiß, es gab 9215 dort große Könner; aber das, was Dhyan Chand vor allen anderen auszei nete, war die Tatſache, daß er ſeine ausgezeichnete Technik ſelbſt bei größter Schnelligkeit anwandte. Man muß dabei bedenken, daß ſich Hockey außerordentlich ſchnell abſpielt, der Ball und die Schlagfläche des Stockes ſehr klein iſt. Er trieb den Ball nicht immer ſeitlich neben ſich, ſondern vor ſich von links nach rechts. Dadurch wußte nie ein Verteidiger, wohin er den Ball abgeben wird. Und bis der Gegner ſich darüber Gedanken gemacht hatte, war der kleine Dhyan Chand ſchon vorbei! Dieſe Spielweiſe war faszinierend und begeiſterte vor allem denjenigen, der noch nie ein Hockeyſpiel ſah. Neben Dhyan Chand ſtanden aber noch andere Stürmer, die ihm nur wenig nachgaben. Feroze Khan und Gateley waren es vor allem, die eine Reihe von Tricks zeigten, die man in der„alten Welt“ noch nicht kannte. Aber was wäre die ganze indiſche ausgefeilte Hockey⸗ technik, wenn nicht die enorme Schnelligkeit wäre, mit der die Inder Hockey ſpielen! Hierin offenbarte ſich vor allem, wie ſehr gerade Hockey für den indiſchen Volks⸗ ſchlag geeignet iſt. Zäh und unermüdlich wurde gekämpft, keinen Schritt ließ man den Gegner mit dem Ball laufen. immer griff man an, im Nu war man an einigen Gegnern vorbet: nie könnte man ſo ſchnell ſpielen, wenn die Technik nicht hervorragend ausgebildet wäre, nie käme aber eine ſo feine techniſche Schulung zur Geltung, wenn ſie nicht mit der Schnelligkeit gepaart wäre. Darin liegt der Erfolg der indiſchen Stürmerreihe begründet. Schwimmen uer durch Frankfurt“ Schraag⸗Ludwigsburg ſiegt in der Hauptklaſſe Auch das 2. Internationale Stromſchwimmen„Quer durch Frankfurt“ brachte wieder einen ſchönen Erfolg. Trotzdem bis kurz vor Beginn der Rennen ein ſchwerer Regen niederging, konnte das ſehr umfangreiche Pro⸗ gramm glatt abgewickelt werden. Nur die Rahmenkonkur⸗ renzen erlitten Verſpätungen. Auch das Publikumsinter⸗ eſſe war wieder ſehr lebhaft. Ueber 20 000 Perſonen umſäum⸗ ten die Strecke. Die ſportlichen Kämpfe befrledigen voll⸗ auf, in allen Klaſſen gab es harte Kämpfe. In der Mei⸗ ſterklaſſe konnte Schraag⸗ Ludwigsburg den Vorfahrs⸗ ſteger Diebold⸗Berlin knapp vor dem Ziel um einen Arm⸗ zug abfangen. Dritter wurde der Stuttgarter i vor Witthauer⸗ Frankfurt und Beyerlein⸗ Weißenfels. Bei den Damen war Frl. Mörſchel von Charlottenburg„Nixe“ natürlich nicht zu ſchlagen. In verſchiedenen der anderen Klaſſen gab es Maſſenſtarts. Die beiden großen Staſſeln holte ſich der 1. Frankfurter Sc. Aus den Ergebniſſen: Herren: Klaſſe 1: G. Schraag⸗ Die Ringkämpfe Bantamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtabt ſtegte über Adom⸗ Saarbrücken durch Untergriff von vorn in 7,15 Min. Feder, gewicht: R. Kolb⸗Schifſerſtadt wirft Kelterer⸗Sa durch Abfongen eines Schleuderers mit nachfolgendem Hült ſchwung in 4 Minuten auf die Schultern. 8 Wörns⸗Saarbrücken wurde Punktſieger über Schifferſtadbt. Weltergewicht: Schäfer ⸗Schifferſtadt beſſegtz ſtadt hatte es nicht leicht, um Rodenbuſch⸗Saorbrücken mit oppelter Armfeſſelung in 6 Minuten auf die Schultern zu bringen. Halbſchwergewicht: Mairer⸗ Saarbrücken be⸗ ſiegte Kamb⸗Schifferſtadt mit einem überraſchend ausgeführ⸗ ten Aufreißer in 3 Minuten. Schwergewicht: W. Kolb Schtfferſtadt beſiegte Preißmann⸗Saarbrücken mit Arm⸗ ſchlüffelgriff in 5 Minuten. St. u. Ra Lampertheim— Siegfried Saar 05 Saarbrücken 12:5 Die Saarländer mußten ſich auch bei ihrem zweſten Kampf, den ſie am Sonntag abend vor 500 Zuſchauern im Rheingoldſaal in Lampertheim gegen den dortigen Stemm⸗ und Ringklub austrugen, ziemlich hoch geſchlagen bekennen. Sie unterlagen auch hier trotz techniſch ſehr guten und gleichwertigen Leiſtungen einem ſtärkeren und an Routine überlegenen Gegner, ber allerdings weit ſchwerer um den Sieg kämpfen mußte, als das Reſultat vermuten läßt. Das vom Anfang bis zum Schluß hochintereſſante Treffen wurde von dem Unparteiiſchen Küchler⸗Vfͤ 86 Mannheim ein. wandfrei geleitet. In der Einleitung wartete der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Walter⸗ Saarbrücken im Gewicht⸗ heben mit Leiſtungen auf, mit denen er erneut ſein hervor, ragendes Können unter Beweis ſtellte. Er bewältigte ſple⸗ lend im beidarmigen Drücken, Reißen und Stoßen 100, 170 und 210 Pfund und erntete damit reichen Beffall. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: H. Hahl⸗Lampertheim fand in Adam⸗ Saarbrücken einen gleichwertigen Gegner, der ihm ordend⸗ lich zu ſchaffen machte. Hahl führte knapp und wurde Punktſieger. Federgewicht: Jakob⸗Lampertheim beſiegte Kelterer⸗Saarbrücken nach ſchönem flottem Kampfe mit Hüftſchwung in 9 Minuten, Leichtgewicht: G. Hahl⸗Jam⸗ pertheim und Wörns⸗Saarbrücken lieferten den härtesten, aber auch ſpannendſten Kampf des Abends. Hahl holte ſich in der erſten Halbzeit mit einem Armzug einen Vorſprung, mußte aber dann dieſen an Wörns abgeben, der nach einem Ausheber in der Bodenrunde in Führung ging und Ham Punktſieger wurde. Weltergewicht: Gunkel⸗Lamperthelm brachte Glaub⸗Sgarbrücken gleich zu Boden und ſiegte durch Aufreißer in 1 Minute. In einem außerhalb des Mann⸗ ſchaftstreffens ausgetragenen 10 Minuten⸗Kampf beſiegte Gunkel ſeinen Partner nochmals, jedoch nur nach Punk⸗ ten, ſo beweiſend, daß ſein erſter Sieg kein zufälliger war, Mittelgewicht: Klingler⸗Lampertheim vermochte Rodenbuſch⸗ Saarbrücken, dem er faſt durchweg in der Unterlage ſchwer zuſetzte, nicht entſcheidend zu beſtegen. Der Gäſteringer konnte ſogar den Vorſprung ſeines Gegners aufholen der jedoch für die Führung verdienter Punktſieger wurde, Halbſchwergewicht: Hilsheimer⸗Lampertheim brachte Maſ⸗ rer⸗Saarbrücken bei einem mißlungenen Angriff zu Boden und wiederholt in kritiſche Lagen. In der zweiten Halb⸗ zeit kam Hilsheimer durch Armzug von Mairer in Gefahr, den er aber erneut der Niederlage nahe brachte. Der ſel⸗ ten ſchöne und ſpannende Kampf endete mit dem Punkt⸗ ſieg von Hilsheimer. Schwergewicht: Steffan⸗Lampertheim hatte gegen den körperlich weit überlegenen Preißmann⸗ Saarbrücken einen ſchweren Stand und mußte nach einem Ausheber und ſeitlichen Ueberwurf in 1 Minute ſich ſeinem Gegner beugen. Ludwigsburg 30:20 Min.; 2. Eugen Diebold⸗Berlin 90:20, Min.; 3. A. Kienzle⸗Stuttgart 30:45 Min.; 4. E. Witthauer⸗ Frankfurt 30:47,5 Min.; 5. Beyerlein⸗Weißenfels 32:05 Min.; 6. Engelhardt⸗Offenbach; 7 Hahn⸗ Niederrad; 8. Lang⸗ jahr⸗Darmſtadt. Damen: Klaſſe 1: 1. G. Mörſchel⸗Nixe Charlottenburg 87140 Min.; 2. A. Kloeß⸗T Darmſtadt 40:43 Min. Deiters Zweiter bei, Quer durch Paris“ Am Sonntag wurde in Paris das traditionelle Lang ſtreckenſchwimmen„Quer durch Paris“ über ca. 8 Km. aus⸗ getragen, zu dem der franzöſiſche Schwimmverband den deutſchen Schwimmverband um Entſendung einiger feiner Langſtreckenſchwimmer gebeten hatte. So waren in Parks Deiters, Haberer, Reglin und der Hildesheimer Bode am Start, die auch auf der erſten Strecke in Führung lagen. Bei der Saint Perres⸗Brücke fuhr ein begleitendes Mokor⸗ boot ſo ſtark an den Kölner Deiters heran, daß dieſer er⸗ ſchreckt wurde und das Tempo verlangſamte. In 1 Augenblick gelang es dem Franzoſen Navarre, an dem Deutſchen vorbeizukommen. Es entſpann ſich ein unglaub⸗ lich harter Endkampf, den led el der Franzoſe nach der Entſcheidung des Zielgerichtes für ſich entſchied. Eigentüm⸗ licherweiſe brachten die ſchon erſchienenen franzhſiſchen Blätter den Kölner Deiters als Sieger und mußten ſich nachher zugunſten ihres Landsmannes Navarre berichtigen, Ley und Vabl bereits Vergmeiſter 2 dem Rieſengebirgsrennen bei Oberſchreiberhan ſtehen bereits die beſden erſten Meiſter feſt. In der Klaſßs bis zu 350 cem iſt der Nürnberger Ley nicht mehr elnzu⸗ holen, ebenſo der Miesbacher l in der Seitenwagen⸗ klaſſe bis 1000 cem. Beide haben einen ſo großen Punkt vorſprung, daß ſie bei dem letzten Meiſterſchaftslauf, dem Pöhlbergrennen nicht mehr eingeholt werden können. Neue Doppelmeiſter in Amerika Gledhill⸗Vines im Herrendoppel und Palfrey⸗Perry im Mixed Bei den amerikaniſchen Tennis⸗Doppelmeiſterſchaſten die in Brookline bei Newyork zum Auberxa kanntlich Cochet⸗M. Bernard in fünf Sätzen bezwungen hatten, auch im Finale gegen das Davispokalpaar Alliſon⸗ van Ryn mit:4, 623,:2 überraſchend ſicher ſiegreich. Daz Gemiſchte Doppel gewann die amerikaniſch⸗engliſche Kom; bination Palfrey⸗Perry, die gegen Helen Jacobs⸗Vines überraſchenderweiſe:5. 618 erfolgreich war. Geſchäftliche Mitteilungen Der Wagen für jedermann Der neue 1 Liter⸗Ford, der jetzt in Deutſchland auf ben Markt gelangt, entſpricht in feder Beziehung den Anſprl⸗ chen, die man an einen Fordwagen zu ſtellen gewohnt Der Wagen iſt dank dem günſtigen Verhältnis zwiſchen Stärke und Gewicht ſehr wirtſchaftlich. Er erreicht eine Geſchwindigkeit von über 100 Km. pro Stunde. Die Vor⸗ derſitze bieten ungewöhnlich große Bewegungsfreiheit Ver, tiefungen für die Füße der im Ford ſitzenden Fahrgäſte machen auch dieſe Sitze außerordentlich bequem. Dle 17 ſtahlkonſtruktion gewährleiſtet dauernde Geräuſchloſigke der Karoſſerbe und größte Widerſtandsfähigkett gegen ſchädigungen. Der neue 1 Liter⸗Fordwagen iſt morgen Mittwoch hier bei der Ford⸗Verkaufsſtelle zu beſichtigen Näheres ſiehe Anzeige. 9070 DDS————— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handel; Kurt E 1 mer Feullleton; Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u, Lokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. K. E 1 Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i, V. Rich ar Schönfelder ⸗ ee und geſchäftliche Mitteilungen: J akobgaude ſämtlich in Mannhe Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto kamen, blieben im Herrendoppel die Amerikaner Gledhill⸗Vines, die be⸗ m- Herausgeber, Drucker und Verleger: 1 4 — Dienstag, 30. August 1932 Mer 3 Statt Pauſchal- Betriebsſtoff- Steuer? Ihre wirtſchaftlichen und ſozialen Nachteile Der Plan, die gewiß nicht ideale Hubraum⸗Steuer] den Berufsfahrer für Kraftfahrzeuge durch eine Betriebsſtoff⸗ Steuer zu erſetzen, iſt in der letzten Zeit immer wieder aufgetaucht und es dürfte, vor allem im In⸗ tereſſe der berufsmäßigen Kraftfahrer, angebracht ſein, einmal zuſammenfaſſend auf die Gefahren einer berartigen Beſteuerung hinzuweiſen. Der Gedanke, anſtatt der Hubraum⸗Steuer, alſo einer dem wirklichen Gebrauch des Kraftwagens nicht angepaßten Pauſchal⸗Steuer, eine Steuer zu ſetzen, die mit einer gewiſſen Annäherung die wirk⸗ liche Verwendung des Kraftwagens berückſichtigt, iſt ſehr verlockend, und die Verteidiger dieſer viel er⸗ örterten Steuerart weiſen auf die amerikaniſchen Er⸗ ſuhrungen hin. Man darf aber nicht vergeſſen, daß in Amerika die Beſteuerung verhältnis⸗ mäßig niedrig iſt und durchſchnittlich jeden Wa⸗ gen nicht einmal ein Sechſtel ſo hoch belaſtet wie bei uns. Außerdem betragen die Betriebsſtoff⸗ preiſe nur einen Bruchteil der unſrigen, in die be⸗ kanntlich beträchtliche ſtaatliche Abgaben einberechnet werden müſſen. Je Liter Treibſtoff zahlt der deutſche Kraft⸗ fahrer heute ſchon 16,5 Pfennig an Zoll und 2 Pfennig an Sprit⸗Beimiſchung, zuſam⸗ men faſt 19 Pfennig. Das ſind faſt 56 v. H. des. von 34 Pfg. je Liter ober, wenn man die Großabnehmer⸗Rabatte bis zu 5 Pfennig berückſichtigt, ſogar 65 v. H. des Literprei⸗ ſes, alſo eine ungewöhnlich hohe Belaſtung, die dem geſamten Kraftverkehr ganz gewiß nicht zum Vorteil gereicht. Ab 1. Oktober d. J. blüht uns eine neue zuſätz⸗ liche Belaſtung von etwa 27¼ Pfennig je Liter infolge der Erhöhung des Sprit⸗Beimiſchungs⸗ zwanges von 6 auf 10 v. H. Eine Einführung der Betriebsſtoff⸗Steuer würde unter Zugrundelegung dez vorgeſehenen Steueraufkommens von 230 Mil⸗ lionen Mark und eines Kraftſtoff⸗Verbrauchs von 10 Milliarden Litern eine weitere Verteue⸗ rung des Betriebsſtoffes um etwa 12 Pfg. le Liter verurſachen. Der Liter Kraftſtoff wäre dann alſo glücklich mit tber 33 Pfennig vom Staat beſteuert und der Treibſtoffpreis würde ſich mindeſtens von 34 auf 48 Pfennig(bzw. 43 Pfennig für Großabnehmer) erhöhen, het einer Belaſtung von 69 bzw. 77 v. H. Das iſt eine Aufbürdung von Laſten auf eine Schulter, die weder gerecht, noch wirtſchaftlich, noch verkehrsfördernd wir⸗ ken kann. Vor allem aber iſt ſie unſo zial, gerade weil ſie nur die wirklich mit dem Kraftfahrzeug zurück⸗ gelegten Wege erfaßt. Am billigſten kämen die Luxusfahrer davon, die Sonatagsfahrer, alſo die laſſe von Kraftwagen⸗Beſtitzern, die beruflich nicht guf ihren Wagen angewieſen ſind und mit Leichtigkeit verzichten und ſparen können. Am ſchlechteſten wären die Laſt wagen daran mit ihrem hohen Treibſtoff⸗Verbrauch, alſo die Klaſſe von Wagen, die heute ſowieſo ſchon durch das geplante Kraftver⸗ kehrs⸗Monopol der Reichsbahn bedroht und deren Beſitzer, ausgeſprochene Berufsfahrer, keine Möglichkeit haben Wege und damit Steuern einzu⸗ ſparen. Man kann leicht ausrechnen, daß ein Nutz⸗ kraftwagen ſchon bei 50 Kilometer Tages⸗ leiſtung weſentlich mehr Betriebsſtoff⸗Steuer zu entrichten hätte als heute Panſchal⸗ f Steuer. Aehnlich ginge es dem kleinen Perſonen⸗ wagen, der etwa mit der Betriebsſtoff⸗Steuer nur billiger da von käme als mit der Pauſchal⸗Steuer, wenn er täglich unter 40 Kilometer bliebe. Selbſt⸗ verſtändlich gäbe es ſteuerfreie Kraftfahrzeuge, auch Kleinräder, nach der Einführung der Betriebs⸗ ſtoff⸗Steuer überhaupt nicht mehr. Für ältere Wagen mit höherem Kraftſtoffverbrauch wäre auch die ſteuerliche Belaſtung höher, was eben⸗ falls alles andere als ſozial gedacht wäre. Die Kraft⸗ fahrer im Gebirge wären höher belaſtet als die in der Gbene fahrenden. Ganz abgeſehen davon, daß ſonſt gleichwertige Wagen verſchieden hoch beſteuert werden müßten, wenn ihr Treibſtoff⸗Verbrauch un⸗ gleich wäre. Kurz: Die Betriebsſtoff⸗Steuer belaſtet ganz weſentlich zugunſten des Luxusfahrers, der ſteuerlich gut davonkommt. Ueberhaupt iſt die Durchführung einer ſolchen Steuer bei der Verſchiedenartigkeit der Treibſtoffe in Deutſchland, den verſchieden großen und kleinen Erzeugungsſtätten und den vielen Wegen der Ein⸗ fuhr außerordentlich ſchwierig und erfor⸗ dert ſicher einen nicht kleinen Verwaltungs ⸗Apparat. Notwendigerweiſe müſſen alle Betriebsſtoffe verſteuert werden, auch die Schweröle, denn es iſt beim heutigen Stand der Technik nicht möglich, den Schweröl⸗Motorenbau im Kraftfahrzeugweſen gegen⸗ über dem ſeit Jahrzehnten bewährten Vergaſer⸗ Motorenbau zu begünſtigen. Auch ſchon deswegen, weil der Dieſel⸗Kraftwagen genau ſo gut ein Wege⸗ benutzer iſt wie jeder andere Laſtwagen. Ausnahmen, alſo die Verwendung von ſteuer⸗ freien Kraftſtoffen für Fahrzeuge, könnten überhaupt aus verwaltungstechniſchen Grün⸗ den nicht zugelaſſen werden, nicht einmal für Heer und Marine. Denn man wird ſich wohl kaum den Luxus leiſten können, an ungezählten Stellen des Reiches zu verſteuernde und ſteuerfreie Läger zu halten. Genau ſo wie die Treib⸗ ſtoffe für Motorräder, Perſonenwagen, Laſtwagen müßten die für Motorſchiffe oder Flugzeuge, für ſtationäre Gas⸗ und Dieſel⸗Motoren in der Induſtrie oder gar für die in der Landwirtſchaft verwandten Traktoren und Maſchinen verſteuert werden, einfach um die Koſten der Steuereinziehung nicht ins Ungemeſſene zu ſteigern. Die Kraftfahrzeug⸗ und Autobuſſe, Steuer iſt urſprünglich als Wegebau⸗Steuer gedacht geweſen und ihre Erträge ſind auch zum großen Teil für dieſen Zweck verbraucht worden. Was aber hat das Luftfahrzeug, das Motorſchiff oder der land⸗ wirtſchaftliche Traktor mit dem Wegebau zu tun? Die Betriebsſtoff⸗Steuer wird aber auch in den USA. nicht durchweg als ideal empfunden. Die bis⸗ her bei uns übliche Pauſchal⸗Steuer iſt es ge⸗ wiß auch nicht, aber es gibt ja eine Reihe von ande⸗ ren, in der letzten Zeit vorgeſchlagenen und erörter⸗ ten Möglichkeiten der Beſteuerung, durch die vor allem die Einziehung vereinfacht werden kann, wie etwa irgendeine Form des Klebens von Steuermarken, die bei verſchiedenen Behörden erhältlich ſein können, eine Art und Weiſe der Kraft⸗ verkehrs⸗Beſteuerung, die irgendwie alle Intereſſen des Verkehrs durchaus berückſichtigen kann; in Dan⸗ zig iſt dieſe Form der Steuerentrichtung bereits ſeit dem 1. Mat d. J. eingeführt worden. Straßen werden geprüft Das außerordentliche Anwachſen des Kraftwagen⸗ verkehrs im Laufe des letzten Jahrzehnts hat auch den Straßenbau vor eine Fülle neuer und großer Aufgaben geſtellt. Immer dringlicher iſt die Forde⸗ rung nach einer den Anſprüchen der Verkehrsſicher⸗ heit, Dauerhaftigkeit und Billigkeit in gleicher Weiſe genügenden Straßendecke erhoben worden. Dem Be⸗ ſtreben, nach dieſer Richtung hin umfaſſende Er⸗ fahrungen zu ſammeln, ſteht die große Schwierig⸗ keit entgegen, daß Verſuchsergebniſſe auf Grund normaler Straßenbeanſpruchungen erſt nach ſehr langer Betriebszeit zu erlangen ſind. Wenn ſie vor⸗ liegen, dürfte ihr Wert durch die inzwiſchen erfolgte Anwendung neuerer Verfahren des Straßenbaues meiſt bedeutend herabgemindert ſein. Aus dieſen Gründen hat ſich, wie auf manchen anderen Gebieten, auch im Straßenbau das Bedürf⸗ nis nach Verſuchsanlagen ergeben, die durch weit⸗ gehende Annäherung an die tatſächlich vorliegenden Verkehrs bedingungen bereits in kurzer Zeit einen gewiſſen Maßſtab für den Vergleich der Güte und Wirtſchaftlich⸗ keit verſchiedener Straßendecken liefern. Solche Anlagen geſtatten es, die Einflüſſe von Ein⸗ zelheiten in der Bauſtoffzuſammenſetzung und Bau⸗ ausführung unter vollſtändig gleichen Verhältniſſen zu unterſuchen, während in der Straße ſelbſt die zufälligen Verkehrsbedingungen einen Vergleich auf gleicher Grundlage unmöglich machen. Man hat kleinere kreisförmige Verſuchsbahnen geſchaffen, über die man die künſtlich belaſteten Räder der Straßenfuhrwerke laufen läßt. Sie ſind in einer elektriſch betriebenen karuſſellartigen Vorrichtung eingebaut, die es geſtattet, in kurzer Zeit eine große Verkehrslaſt über jede Strecke der Ringbahn rollen zu laſſen. Nachdem kleinere Anlagen dieſer Art bereits ſeit mehreren Jahren bei London und in Stuttgart in Betrieb ſind, Niſt vom Inſtitut für Straßen⸗ und Eiſenbahn⸗ weſen der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe eine Straßenprüfmaſchine gebaut worden, die bei 20 Meter Durchmeſſer eine Verſuchsſtrecke von rund 63 Meter Länge ergibt. Wie Prof. Dr.⸗ Ing. Amman in der Zeitſchrift des Vereins deut⸗ ſcher Ingenieur(1932 Nr. 2) mitteilt, iſt infolge dieſer Ausmaße ein regelrechter Einbau der Stra⸗ ßendecken unter Verwendung von Straßenwalzen möglich. An den vier Armen der Maſchine ſind zwei⸗ rädrige Fahrgeſtelle angebracht, die der einen Hälfte eines Laſtkraftwagens entſprechen und mit den im Kraftwagenbau üblichen Federaufhängungen, Federn und Rädern verſehen ſind. Durch Gewichte auf dem Fahrgeſtell können die Achſen verſchteden belaſtet werden. Die Räder ſelbſt ſind normale Kraftwagen⸗ räder, vorn für einfache, hinten für Doppelberei⸗ fung. Man kann ſowohl Hochelaſtikreifen wie Luft⸗ reifen anbringen. Die Fahrgeſchwindigkeiten ſind von 7 bis auf 42 Stundenkilometer zu ſteigern. Mit dieſer Maſchine ſind ſeit dem Sommer 1929 faſt ununterbrochen Verſuche angeſtellt worden, welche zunächſt die Eignung von in Baden vorkom⸗ menden Geſteinen zu Straßenzwecken und verſchiede⸗ ner Teere und Bitumen für die Oberflächenbehand⸗ lung der Landſtraßen klären ſollten. Bei einer Ver⸗ ſuchsreihe wurde z. B. die ringförmige Verſuchs⸗ ſtrecke in fünf gleiche Teile geteilt, von denen jeder eine andere Schotterdecke erhielt. Auf dieſe wurde dann eine Oberfläche aus Heißteer mit Splitt auf⸗ gebracht. Die Verſuchsbahn wurde nun regelmäßig mit der Prüfmaſchine befahren, bis ein Laſtüber⸗ gang von 750 000 To. über 1 Meter Straßen⸗ breite erreicht war. Die aus der Decke entnommenen Proben wurden in verſchiedener Hinſicht im Laboratorium ſorgfältig unterſucht. Die Ermittlungen bezogen ſich u. a. auf die Verbindung zwiſchen Teer und Schotterdecke, auf die Abnutzung der einzelnen für die Schotterdecke verwendeten Geſteine und auf ihr Verhalten im Oberflächenteppich. Dabei konnte z. B. feſtgeſtellt werden, daß Porphyr und Baſalt nach einem Laſtübergang von rd. 1 Mill. To. unter dem Teer⸗ ſplitteppich einwandfrei lagen, während auf der Kalkdecke ſchon nach einem Laſtübergang von 500 000 To. kein Ueberzug mehr hielt. Auch für Prüfungen von Kraftwagen⸗ reifen iſt die Maſchine verwendbar, ſo können verſchiedene Fabrikate unter ganz gleichen Verhält⸗ niſſen ſowohl auf Abnutzung als auch auf ihr Ver⸗ halten während der Fahrt: Erwärmung, Stoß⸗ dämpfung und dergl. beobachtet werden. Welche Verkehrslaſten die Straßenprüfmaſchine in kurzer Zeit über eine zu prüfende Straßendecke führen kann, ergibt ſich daraus, daß z. B. bei einer Fahrgeſchwindigkeit von 27 Stundenkilometern bei 143. Jahrgang/ Nr. 402 1,5. To. Vorderrad⸗ und 3 To. Hinterradbelaſtung über jeden Straßenquerſchnitt eine Laſt von rd. 8100 To. je Stunde gefahren wird, ſo daß man bei ſechzehnſtündigem Betrieb täglich rd. 130 000 To. Querſchnittsbelaſtung erreichen kann. Die beträchtlichen Mittel, die zum Bau der An⸗ lage erforderlich waren, ſind zum Teil vom Reichs⸗ verkehrsminiſteritum zur Verfügung geſtellt worden, ferner vom Lande Baden und von der Notgemein⸗ ſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft. Abſoluter Verkehrswert oͤes Kraftwagens! Vom Reichsgericht bejaht— Panne entſchuldigt Terminsverſäumung Der Kraftwagen war bisher vor hohen und höchſten Inſtanzen mit dem Odium einer gewiſſen Betriebs⸗ unſicherheit behaftet, nur die Eiſenbahn galk als alleinſeligmachendes Verkehrsmittel in punkto Pünktlichkeit, mit der es vor Gericht zu er⸗ ſcheinen gilt, falls nicht unliebſame Verſäumnisurteile drohen ſollen. Mit dieſer im Zeitalter des Verbrennungs⸗ motors geradezu prähiſtoriſch anmutenden Auffaſſung hat jetzt die höchſte Inſtanz, das Reichs arbeitsgericht, erfreulicherweiſe aufgeräumt und dem Auto das ihm lange zukommende Reifezeugnis erteilt. Ein Schmiedemeiſter aus Kirchenhain.⸗L. hat wegen eines Lohnſtreites mit ſeinem Buchhalter zu beſtimmter Stunde auf dem 10 Kilometer entfernten Arbeitsgericht in Finſterwalde zu erſcheinen. Er fährt eine halbe Stunde zuvor los, unterwegs aber eine Panne und kommt 6 Minuten nach Terminsbeginn im Gericht an. Reſultat: Verfſäumnisurteil gegen den Schmiedemeiſter we⸗ gen Nichterſcheinens trotz gehöriger Ladung. Der Mann hat jedoch Charakter, er legt Berufung ein und bringt vor, den Termin unverſchuldet verſäumt zu haben, denn könne ihm ſchon die Benutzung eines maſchinell einwand⸗ freien Kraftwagens zur Zurücklegung einer Strecke von nur 10 Kilometer binnen einer halben Stunde nicht zum Vorwurf gemacht werden, ſo gelte dies umſomehr von der als unabwendbaren Zufall zu bewertenden Panne. Landesarbeitsgericht Frankfurt a. Oder ſowie das Reichsarbeitsgericht geben dem Kraft⸗ fahrer übereinſtimmend Recht mit folgenden prinzipiellen Ausführungen: Wird die Partei durch unabwendbare Zufälle, namentlich durch ſolche, die das Gericht gar nicht kennen kann(z. B. durch ein Eiſenbahnunglück), am Erſcheinen verhindert, ſo iſt ſie im Sinne des§ 513, Abſ. 2 3PO einer nicht ordnungsmäßig geladenen Partek gleichzuſtellen, was auch für das Nichterſcheinen wegen eines von der Parte nicht abzuwendenden Zufalls gilt. Letztere Vorgusſetzung war zugunſten des Kraftfahrers zu bejahen. Die Uebung, zur Zurücklegung größerer Entfernungen (namentlich auch in ländlichen Bezirken, wo die Eiſenbahn⸗ verbindungen häufig noch recht ungünſtige ſind) Kraftwagen zu benutzen, hat ſich unter dem Einfluß der neuzeitlichen Verkehrsentwicklung im zunehmenden Maſſe eingebürgert; gleichzeitig hat öͤteſes Verkersmittel an Sicherheit gewonnen, In der Benutzung eines Kraftwagens kann daher nicht ohne weiteres ein Verſtoß gegen die hohe Sorgfalt, die bei Innehaltung von gerichtlichen Terminen zu beobachten iſt, er⸗ blickt werden. Hier wurde ein maſchinell einwandfreier Wagen zur Zu⸗ rücklegung einer unter gewöhnlichen Verhältniſſen in einer Viertelſtunde zu bewältigenden Strecke benutzt. Daraus iſt zu Recht der Schluß zu ziehen, daß der Kraftfahrer das nach Lage des Falles vernünftigerweiſe von ihm zu er⸗ wartende größtmögliche Maß von Sorgfalk und Vorſicht ausgeübt hat und nur durch unab⸗ wendbaren Zufall an der rechtzeitigen Termins⸗ wahrnehmung verhindert worden iſt. Es kann alſo dem Kraftfahrer weder allgemein noch ſpeziell ein Verſchulden in der Auswahl des Fahrzeugs oder im Reiſeplan vorge⸗ worfen werden, zumal im modernen Wirtſchaftsleben Zeit Geld iſt.(RAG. 77/87. Verantwortlich: Kurt Ehmer ffellag abe Mannheim Industriehafen ́! —„ Heat Mh 51944/819845 eee e Arno Hänsel Tel. 451 80 Amerikanersftr. 1 Automobll- Werkstätten für Licht, Zündung und Motor Vafts- Ladestation Auto-Ersatzteile und Auto-Zubehör Das bestsortlerte geordnetste Lager. ma gebrauchte Ersatzteile aller Typen. Dienst am Kunden. Mennhelmer Autoverwertung Friedrieh Friebis MANNHEIM— NEC KARSTADT Köfertalerstrage.24 Telephon 52382 Wolf 4 DIEFEIBREH Frledrichsfelderstr. 31 WAMDERER. und 870 EWR- Generalvertreter Lager in Ersatzteilen u. Spezialisten für Repara- turen von FIAT, FORD und vOMHAG-WAGEN. Billigste Betriebsstoffe am Platze G. V. Aral). Garagenbetrieb Tag und Nacht geöffnet. 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J wurde aufgelöſt und mit 6,19 Mill.. zu Abſchreibungen auf Anlagen und mit 1,1 Mill. Waren verwendet. Nach 4,15(1,56) ngen wird der bekannte Verluſt von 3,15 6 en, der nach Tilgung mit 2,32 Mill. durch die aufgelöſte geſetzliche Reſerve und mit 92 Mill. burch den Ge winnvortrag noch mit 1,62 Mill. L neu vor⸗ ge tr agen wird. Bekanntlich ſind noch aus verſchiedenen Rücklagen 1,48 Mill. 1 auf Holzvorräte, 0,63 Mill. auf Holzlieferungsverträge und 0,25 Mill./ auf Debitoren ab⸗ geſchrieben worden. f Auf eine Aktionäranfra ge wurde erwidert, daß der Poſten Holz und Walz lögüter von 17,116 Mill. I mit nur wenigen Tauſend Mark auf Walbgüter außerhalb Deutſchlands entfällt, alſo innerhalb mit 17 Mill. auf Holz ſich gliedert. Im übrigen wurden die Regula⸗ ten und Satzungs änderungen genehmigt und der bis Fevige AR. in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt. Ueber das lfd. Geſchäfts jahr wurde mitgeteilt, daß ſich die„ e noch nicht gebeſſert haben. Im Gegen⸗ teil waren die Zellſtoff preiſe auf dem Weltmarkt in ben letzten Monaten einem weite 5 en Druck ſet⸗ tens der ſkanbinaviſchen Länder aus⸗ geſetzt. Für die deutſche Zellſtoffinduſtrie machte ſich das beſonders bemerkbar, da die Hauptkonkurrenz auf dem Weltmarkt ihren e Standort in Skandinavien hat und dieſe Länder ſich durch das Abgleiten ihrer Währungen vom Goldſtandard und die Valutadifferenz der deutſchen Zell⸗ ſtoffinduſtrie gegenüber im Vorteil befinden. Darüber hinaus hat die ausländiſche Induſtrie noch weitere Vor⸗ teklee, da ihre Geſtehungskoſten, beſonders Löhne, niedriger ſind. Inwieweit die in dieſen Tagen von der Reichs⸗ regierung vorgeſehenen Maßnahmen auch für die Zellſtoff⸗ induſtrie eine Beſſerung bringen, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Der Initiative und Beweglichkeit der Induſtrie allein werde es nicht möglich ſein, mit rein privatwirtſchaftlichen Mitteln dieſer international beding⸗ ten Verhältniſſe(beſonders Währungsverhältniſſe) Herr zu werden. Zahnradſabrik AG. Friedrichshafen AG Trolz um 10 H. gesflegenen Gesamfumsaszes kleiner Verlusfabschluß Friedrichshafen, 30. Aug.(Eig. Dr.) Umſatzverluſte im Laſtwagengetriebegeſchäft konnten im Geſchäftsjahr 1931 durch Erhöhung des Abſatzes in Pe rſonenwagengetrieben und Forcierung des Exports, der 25 v. H. des Geſamtumſatzes erreichte, mehr als ausgeglichen werden. Der Geſamtum ſa z ſtieg gegenüber dem Vorjahr um rund 10 v. H. Die geſetzliche Preisſenkung abforbierte jedoch das Erträgnis, ſodaß nach 181 000(i. V. 149 000) ¼ Abſchreibungen ein Verluſt von 17000/ gegenüber 1700„ Gewinn i. V. ausgewieſen werden muß. Die 1932 herausgebrachten Neukonſtruktionen haben das Unter⸗ nehmen bisher voll beſchäftigt. ( Betriebsſtillegungen bei der Hoeſch⸗Köln⸗Neneſſen Ac. für Bergbau u. Hüttenbetrieb.(Eig. Dr.) Die Ver⸗ waltung, die ſchon bisher infolge Auftragsmangel gezwun⸗ gen war, Feierſchichten in den Eiſen⸗ und Stahlwerken ein⸗ zulegen, hat aus betriebstechniſchen Gründen eine Ge⸗ ſamtſtillegung der Eiſen⸗ und Stahl betriebe für die Zeit vom 27. Auguſt bis 5. Sept. ein⸗ ſchließlich veranlaßt. Weitere Bergarbeiterentlaſſungen Dortmun d, 30. Aug.(Eig. Dr.) Die Verwaltung der Gewerkſchaft des Steinkohlenbergwerks Friedrich der Große in Herne in Weſtf. hat infolge ungenügender Abſatzmöglichkeiten 500“ Bergarbeitern die Kündigung zugeſtellt. Der den zuſtändigen Behörden zu⸗ geleitete Antrag ſieht Abkürzung der Sperrfriſt auf den 1. September vor. im Ruhrrevier. Spinnerei Haagen& Nöfieln Sanlerungsmafnahmen genehmigi A Freiburg, 30. Aug.(Eig. Dr.] Die heute hier ab⸗ gehaltene GVB. der Spinnereien Haagen u. Röt⸗ teln in Haagen(Baden) genehmigte den Geſchäfts⸗ abſchluß für 1981/32 und die Herabſetzung des Grundkapitals der Geſellſchaft in e. F. von 1606 000 auf 40 000/ durch Einziehung von 6000 VBA., die von den Aktionären unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden, und durch Zuſammenlegung des Stammkapitals im Ver⸗ hältnis 40:1. Weiter wurde Beſchluß gefaßt über die Erhöhun des zuſammengelegten Kapitals um 960 000 Mark auf 1 Mill. Die Bilanz und Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung per 90. 6. 32 wurden unter Berückſichtigung dieſer Kapitalzuſammenlegung und Wiedererhöhung ge⸗ nehmigt. der Neuen Mannheimer Zeitung ANDELS- u WIRTSCHAFTS- ZE Dienstag, 30. August 1932 Abend-Ausgabe Nr. 402 Leichfer Rückschlag am Effekfenmarkf Der weseniliche erhöhie Kurssiand veranlaßſie im Verlaufe zu Gewinnmiinahmen Grundiendenz aber ſesi/ Schluß widersfandsfähig Mannheim weiter feſt Aus den geſtern angeführten Gründen war auch heute die Tendenz am Aktienmarkt ausgeſprochen feſt, wenn auch das Tempo der Bewegung nagelaſſen hat. Farben zogen auf 94 an, Zellſtoff Waldhof auf 40,5. Kleinere Kurschancen hatten noch Zement Heidelberg, Rheinelektra und Lino⸗ leum zu verzeichnen, dagegen waren eiige Nebenwerte wie Bremer Oel und BB ſtärker befeſtigt. Von Brauereien gingen Durlacher Hof mit 39,5 um. Renten ſtill und kaum verändert. Etwas ſchwächer lag Neubeſitzanleihe des Reiches. Frankfurt weiter anziehend Die Aufwärtsbewegung der Aktienkurſe ſetzte ſich auch an der heutigen Börſe fort, da vom Publikum neue Kaufordres vorlagen, doch war das Geſchäft weſentlich ſtiller als im geſtrigen Verkehr, weil die Ku⸗ läſſe in Anbetracht des heutigen Parlamentsbeginns ge⸗ wiſſe Zurückhaltung übte, wenngleich keine beſondere Ueberraſchungen erwartet werden. Die Kursgeſtaltung war zwar nicht ganz einheitlich, doch über wogen die Befeſtigungen, die ſich aber in einem deutlich klei⸗ neren Ausmaße als geſtern fortſetzten. Gegen die zum Teil leicht abbröckelnde Abendbörſe betrugen ſie in der Re⸗ gel-1 v. H. Eine Ausnahme machten ſog. 107 werte, wie Zellſtoffaktien, von denen Waldhof 2% v.., Aſchaffenburger 2 und Zellſtoffverein 2 v. 80 an⸗ zogen. Letztere haben ihren Kursſtand geradezu verdoppelt. Ferner waren von Bauaktien Zement Heidelberg gefragt, die zunächſt mit Plus⸗Plus⸗Zeichen erſchtenen und ſpäter um 3 v. H. höher zur Notiz kamen. Am Elektromarkt war oͤte Kursbildung auch heute untegelmäßig. Ach erneut 17 v. H. feſter, Rhein⸗Elektra waren mit plus 7 v H. noch gefragt; dagegen gaben andere Werte bis 1½ v. H. nach. Am Rentenmarkt blieben Deutſche Anleihen gut be⸗ hauptet, ebenſo ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen. Reichs⸗ bahnvorzugsaktien gaben 8½ v. H. nach. Am Pfand⸗ briefmarkt neigten die Kurſe eher etwas zur Schwäche. Einiges Intereſfe erhielt ſich noch für ſtädtiſche Altbeſitz⸗ anlethe, ſowie für Wiederaufbauzuſchläge, die„ bis 1 v. H. e Im Verlaufe unterlag das Kursniveau mehrfachen kleinen Schwankungen und gegen die An⸗ fangsnotierungen bröckelten die Kurſe vereinzelt bis zu 7 v. H. ab. Sehr feſt lagen noch Hoch⸗ und Tiefbau mit plus 4 v.., dagegen bröckelten Holzmann 3 v. H. ab. Tagesgeld war zum Ultimo ſtark geſucht, der Satz wurde um ½ auf 5 v. H. erhöht. Berlin ſchwankend Eine im Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe bemer⸗ kende Zurückhaltung machte bei Feſtſetzung der erſten Kurſe einer freundlicheren Stimmung Platz, da beim Publikum wieber größeres Kaufintereſſe herrſchte. Man maß den politiſchen Entſcheidungen und dem Reichstagsbeginn nicht mehr große Bedeutung bei. Das Geſchäft war auf allen Märkten wieder ziemlich rege, wobei allerdings nicht zu verkennen war. daß die Kurs⸗ erhöhungen von geſtern auch ſchon hier und da Gewinn⸗ mitnahmen auslöſten. Die Kursgeſtaltung wirkte daher etwas uneinheitlich, obwohl die Grundten denz durchaus feſt war. Wieder war zu bemerken, daß ſich das Publikumsintereſſe auf im Kurs niedrigſt ſtehende Papiere erſtreckte, ſodaß z. B. Zellſtoff Waldhof%, Stoll⸗ berger Zink 3, Zellſtoffverein 17 v. H. uſw. gewinnen konnten. Klöckner⸗ Werke und Aſchaffenburger Zellſtoff er⸗ ſchienen zunächſt überhaupt nur mit Plus⸗Plus⸗Zeichen. Waſſerwerke Gelſenkirchen lagen 5 v. H. über letzter Notiz. Andererſeits ließen ſich aber auch ſtärkere Kursabſchwächun⸗ gen aus den Eingangs erwähnten Gründen nicht vermei⸗ den. So verloren Siemens, Schleſ. Gas je 2, Stöhr 2, B. M. W. 2, Schuckert und Conti⸗Hummi je 1½, Bank für Brau 3 v. H. uſw. Im Verlaufe wurde es an den Aktienmärkten ruhtger. Die Realiſationsneigung über⸗ wog, und die Kurſe bröckelten unter Schwankungen eher bis zu ½ v. H. ab. Durch Feſttigkeit zeichneten ſich AEG. und Bemberg aus. Letztere gewannen gegen den Anfang 2 v. H. Am Geldmarkte hielt die Verſteiſung an. Der Satz für Tagesgeld erfuhr ſogar eine weitere Er⸗ höhung auf 577 v. H. an der unteren Grenze, wobei nur noch vereinzelt darunter zu 5% v. H. anzukommen war. Mit der in Ausſicht genommenen Diskontermäßigung dürfte eine Aufwärtsbewegung am Rentenmarkte verbunden ſein. Auf nahezu allen Marktgebieten war die Tendenz heute als ſeſt anzuſprechen. Liquidationspfand⸗ briefe und Anteilſcheine ſowie Kommunalobligationen ge⸗ wannen bis zu 1, Goldpfandbriefe zogen ſogar bis zu 2 v. H. an, Landſchaftliche Goldpfandbriefe und Induſtrie⸗ obligationen waren ebenfalls bis zu 1 v. H. gebeſſert. Pro⸗ vinzialanleihen gut gehalten, Staatsanleihen ausgeſprochen feſt. Die Gewinne betrugen hier mehrfach 27 v. H. Stadtanleihen zogen bis zu 1 v. H. an. Reichsſchuldbuch⸗ forderungen, die 7 v. H. feſter einſetzten, gaben dieſen Ge⸗ winn im Verlaufe unter Schwankungen wieder her. Der Kaſſamarkt war gegen geſtern weſentlich ruhi⸗ ger veranlagt, das Publikum hatte zwar auch heute größere Order gegeben, doch neigte die Spekulation zu Gewinn⸗ mitnahmen. Trotzdem mußten infolge Matertalknappheit noch zahlreiche Geldreportierungen vorgenommen werden und eine größere Anzahl von Kurſen waren bis zu 8 v. H. geſteigert. In der zweiten Börſenſtunde nahm die Abgabenneigung zu, ſo daß bei einigen Werten ſtärkere Kurseinbußen feſtzuſtellen woren. Gegen Schluß des Verkehrs wurde die Tendenz etwas wider ſte an ds⸗ fähiger, gegen die n iebr rigſten Tageskurſe traten aber nur unbedeutende Eörholungen ein. Nachbörſe ru 95 i.. ger. Neubeſitz 5,457; ACG 41; JG Farben 93%; Stemens 141% und Reichsbank 130½ Berliner Devisen Olskontsdtze: feſchsbank 5, Lombard 6, privat 4½ v. H. — Amtlich in Rm. Dis- Parltät 29. Auguſt ür kont M Geld ief Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782 0,893 Kanada kan. Dollar 4,198.746 Ja pan 785 6,57 2,092 0,939 ard. lägypt.98 Türkei Hurt Pd.— 138.456.018 London... 1Sterl. 2 20,429 New Vork, I Dollar 2½ 4,198.209 Rio de JaneirotMiulr.—.502 0,324 Uruguay 1Goldpeſo— 4,48 1,738 olland 100 Gulden 83 169,739 169,73 then. 100 Drachmen 11 8,45.897 Brüſſel 100.50 b 3¼ 58.87 581 Bukareſt. 100 Lei 722.511.518 Ungarn. 100 Pengd 5. 5 Danzig„ 100 Gulden 4 6172 619 8218 Helſingfors 100 Ffm 6% 10.537 6,264 6,276 Italien... 100Lire 5 22,094 21,59 21.68 Ae eien ch dne 7½ 81,00 6,693 6,707 owno. 100 Litas 7 41,98 4486 42,04 Kopenhagen 100 Kr. 8 112,50 e 7 Liffabon 100 Eskudo 6¼ 458,57 18,29 13,81 O 0 0 f 1 Paris... 100 Fr. 27 16,44 15.50 16,54 Prag.. 100 Kr. 5 12,438 12,465 12,485 Schweiz... 100 Fr. 2 81.00 81,65 81,81 Sofia... 100 Lewa 8¼ 3,088.057 3,063 Spanien 100Peſeten 6 f 81,00 38,82 38,88 Stockholm, 100 Kr. 4 112,24 74,73 74.87 Eſtland,. 100 Eſtm. 5%% 112,50 110,9 110,81 Wien 100 Schilling 8 59,071 51.95 52,05 Tägliches Geld: 9¾% Monatsgeld: 689. Dänenkrone abgleitend Auch heute konnte das engliſche Pfund der Auf⸗ wärtsbewegung in ruhigem Tempo folgen. Von den inter⸗ nationalen Plätzen werden folgende Kurſe gemeld Am⸗ ſterdam 8 nach 8,60% Züich 17,94 nach 17,88, Paris 88,56 nach 88,47. Gegen den Dollar. es ſich auf 3,476, obwohl dieſer international i 9 Amſterdam ſtellte er ſich auf 3,47 Zürich auf 5,1694 nach 5,154, Paris auf 25, b Zwei⸗ fellos die Hauptbewegung hatte aber die D a n e n 1 rone. Auf die ſchon gemeldete Auf hebung der Deviſenzwangs⸗ vorſchriften in nen rutſchte ſie an alle n internat nalen Deviſenplätzen ſtärker ob und paßte ſich den übrigen Norödeviſen an. Auch heute wird ſie mit 19,42 aus London ie halt gemeldet. Der Men konnte ſich leicht erh Die Mark lag im allgemeinen behauptet, in Zürich wurde ſie mit 122% etwas feſter gemeldet. Gul steliger Getreidemarki Berliner Produktenbörſe v. 30. Aug.(Eig. Dr.) Das Geſchüäft an der Produktenbörſe hat auch heute keine Belebung erfahren; anſcheinend gab die bevor⸗ ſtehende 1 ie des Reichstages zur Zurückhal⸗ tung Anlaß. Die Grundſtimmung war aber allgemein ſtetig, 15 1 0 ſich bei Weizen vorher im Freiverkehr eine leichte Abbröckelung bemerkbar gemacht hatte. Das geringe erſthändige Offertenmaterial verhindert aber grö⸗ ßere Preisaufſchläge, während andererſeits Anregungen vom Mehlabſatz und vom Export auch nicht vorlagen. Vom Rhein wurden ſogar früher gehandelte Partien zurück⸗ offeriert, da dortige Provenienzen verhältnismäßig gün⸗ ſtiger zu kaufen ſind als norddeutſche Ware. Am Effe k⸗ tivmarkte waren die Preiſe für Weizen unverändert, während Roggen, infolge von Interventionen um 1/ höher genannt wurde. Am Lieferungsmarkte eröffnete Weizen 0,50 /, Roggen bis 1/ feſter. Weizen⸗ und Rog⸗ gen mehle hatten kleines Konſumgeſchäft bei unveränder⸗ ten Preiſen. Für Hafer zeigte ſich weiterhin Kaufluſt, insbeſondere für gute Qualitäten; leicht erhöhte Forderun⸗ gen wurden bewilligt. Gerſte konnte die Preisſteigerun⸗ gen der letzten Zeit gut behaupten, der Konſum kauft nun⸗ mehr auch mittlere Qualitäten. Amtlich notiert wurden: Weizen n. E. 208 bis 210 feſter; Roggen n. E. 160—162 feſter; Braugerſte 172 bis 182 Futter⸗ und Induſtriegerſte 156163; Hafer n. E. (Durchſchnittsqualität) 184—139 feſt; Weizenmehl 2580,25 ruhig; Roggenmehl 70proz. 21,60—23,85 ruhig; Weizenkleie 8 Wieder Erhöhung des Kuplerharſellnreises O Newyork, 30. Aug.(Eig. Dr.) Das internatſonale Kupferkartell hat mit ſofortiger Wirkung im Verlaufe her allgemeinen Feſtigkeit des internationalen Kupfermarktes . eine Heraufſetzun 9 des Sonder von 5,05 auf 5,75 Dollarcent je ib eif Nordſeehäfen beſchlof ſen. Der offizielle Preis bleibt verändert. Berliner Mefallbörse vom 30.— 1 6% Safe mit 6,25 Dollarcents weiterhin un⸗ Januar. Auguſt. Sept. Oktober. Nov. Dezemb. * Tendenz: Kupfer, Zink, feſt; Blei beſeſtigl * Berliner Metall⸗Notierungen vom 30. Aug.(Eig. Dr.] A mili ch: Elektrolytkupfer(wi 5) prompt 54/ für ffina. er loer, g 50—50,50; Standardkupf er 1 per Aug iſt 16,50—17 O iginal⸗ Hütt en⸗ Alumt 1 90 9gpro a desgl. „5; in 0 oder Dvahtbar, Auſtral⸗ zinn Reinnickel n Regulus 37 bis 907 Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 4049,25 4. Londoner Meiallbörse vom 30. August zinn, Standaro 8 Monate 5 El wireb Metalle(E per To. 55 Platin 12 5 per 20 Du nees) Si Tendenz: Kupfer, Blei, Zink feſt; 5 (Pence per Dune Zinn ſtetig. erbſen 21—24; Futtererbſen 14—17; Wicken 17205 Lein⸗ kuchen 10 505 Erdnußkuchen 11,40; Eten benennt 11,0; Trocken itzel—9,40; Exträhi ertes 7 ſchrot ab Hamburg 10,70; dto. ab Stettin 11,4 futter mittel: ödrahtgepreßtes Roggenſ ſtroh 9 to, 5 zenſtroh 0,50 0,60; öto. Haferſtroh 0,50—0 Gerſt roh 0,50—0, gebundenes Roggenlangſtroh 0,60 bis 0,8 bi nofod den epr. Weizenſtroh 0,40—0,50; Häckſel 1,20 bis 1,40; ha bl. Heu geſ. trocken 1,30—1,50; gutes Heu(erſter Schnitt) 1802,15; Luzerne loſe 22,0; Thy⸗ motee loſe 2,10—2,30; Kleeheu loſe 1,90—2,20; Förahtgepr, Heu in Pfg. über Notiz: 40; allg. Tendenz feſter.— Han⸗ delsrech e Lieferungsgeſchäfte: Weizen 2 2,50; Okt. 228.223,50 Dez. 224 224,50, 50—73; Okt. 174—175; Dez. 175 618 142 W Okt. 145, Dez. 145 bis * 145,50 G. * Rotterdamer Ge treidekurſe vom 30. Aug.(Eig. Dr.] A 5 fang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Sept. 5,10, Noy. 4,90; 90; März 4,82%.— Mais(in Hfl. per Laſt 000 727 Nov. 74%; Jon. 74%; März 77. *. Getreidekurſe vom 30. Aug.(Eig. Dr.) Anfan. Weiden(100.) Tendenz t: Okt. 5,7 (8,64) Dez. 5,7%(5,7); März 5,976 58 896); Mehl unv.— Mitte: ſtetig; Okt. 5,76(5,64) Dez. 5,877(5,7); März 5,94(5,896). * Magdeburger Zucker⸗ Notierungen vom 30. Aug.(Eig. Dr.] Auguſt 6,0 B 5,75 G; Sept. 6,0 B 5,85 G; Okt. 6,15 B 5,95 G; Nov. 6,25 B 6,0 Dez. 6,40 B 6,25 G; Jon. (33) 6,55 B 6,85 G5 Febr. 6,65 B 6,50 G; März 6,75 B 6,60 G; Mai 7,0 B 6,80 G; Tendenz ruhig.— Gemahl, Mehlis prompt per 10 Tage 32,50; Aug. 32,0% u. 92,70 Tendenz ruhig. 5 * Bremer Baumwolle vom 30. Ang.(Eig. Dr.) Amerfk, Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 10,88. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 30. Aug.(Eig. Dr. Amerik. nee al. 8 0 Middl. Anfang: Okt. 665 bis 6 ez. 667-668(33) 671-673; März 671672, De 0 Mai 677 679; Juli 15 gesimport 400; Tendenz kaum 197995— Mitte: Okt. Dez.—; Jan.(33) 664; März 667; Mai 672; Juli 676; 85 680 Jan.(34) 684; März 689; Mal 664; Loco 695; Tendenz kaum ſtetig * Nürnberger Hopfenbericht vom 29. Aug. 60 Ballen Zufuhr, 20 Ballen Umſatz. Es wurden bezohlt: Für Tett⸗ nanger Hopfen 130—140 /, für Hallertauer Hopfen 1204150 * Obſtgroßmarkt Freinsheim vom 30. Aug. Zum heuti⸗ gen Obſtgroßmorkt waren 400 Zentner angefahren. Es koſteten: Zwetſchgen—11; Birnen 14—20 und 813, Pfir⸗ ſiche 15— Mirabellen 16—20; Reineclauden—15; To⸗ maten 1,52. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim vom 30. Aug. Zum geſtri⸗ gen Obſtgroßmarkt waren etwa 400 Zentner angefahren. Es koſteten: Zwetſchgen—9; Tomaten 11,5; Pfirſiche 16—25; Birnen—15; Aepfel—11 Pfennig das Pfund. „Ende der Gurkenernte im Ried. Obwohl das An⸗ fangswachstum der Gurken durch kühles Wetter etwas beeinträchtigt war, wird immer noch verhältnismäßig gute Die Gurkenernte im Ried geht jetzt 1 5 5 Für den Zentner werden z. Zt. wie⸗ Waxne geerntet. jam ihrem Ende zu. 9,70—10,20 ruhig; Roggenkleie 8,25—8,75 ruhig; Viktorta⸗ der 1,70/ bezahlt Woche. t gegen 1,50/ zu Beginn der vorigen Für Krüppelware werden 0,50 Pfg. erlöſt. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeituns Berliner Börse Mannheimer Effektenbörse 29. 80. 29. 80. Industrie-Aktien enninger. St. 5 8 80.— Mez Söhne e e 29. 30. 30. Malnkraftwerke 3 58.50 Metallg. Frankf. 35,.— 35,— 290. 30. 8e%e Bad. St.⸗A, 1 80,— 80,—.⸗G. f. Sellin. 28.— 28.— 7 Manchen 160,5 170,0 Miag, Müh..——— Festwerzinslſchs Werte 72% Bad. Kom. Gd 53,50 56,— Brown, Boveri 8% hafen Stabt——, Daimler⸗Benz. 22,50 28.— Schöfferh. Bindg. 18.50 1055 Schukes S555 .- U. 18,——.— 0% Golbanleihe—— 6% Reichsanl, 27 61.— 60,90 189,5 138,5 Moenus 8 5 857 4 Gold 45.— 45.— Deutſche Linol.. 43, 5 3 d aden dd. 28 91.— 61.— 75 Union 13 40 Werger 46,— Pf. Nähm. Kay.— 5 e 75 9975 gon oe vids 98.50 98.80 J. E. Sen eu e. o 80 44,50 Rein. Geb& Sch. 42,— 42.— D. Schußgeblete. 45 45 680% Pf 5p fd 70.50 70,50 10 Grkr. M. BA. 98.— 88.— Aſchaff. Huntp... KRoeber, Gebr. D..=% Bad. 9„„ Vabiſche Ban! 69.— 69,— 1%„„ BA. 100,0 1000 Gd. Maſch. Durl. 90.— 90.— Rütgerswerke 39.40 89,75 5% Grkr. Mh. K.—.——.— Flat Fopoth.. 83.— 85.— C. 6. anorr. 1820 107,0 Brem. Pal.— 1l.— 5% Roggenwert. e r. 2050 5878 Sener gere 1240 1% Mete —— 7 Brown Boyeri 5 1155 1 85 8 Bonner ann 14— 14— Cement Heldelbg. 50.50 55.75 Schramm Lackf. 12,— 15, 9% Megikaner. Rial müßen.. e Karat e 8. Scher, Jrßg 1885 78 25 925 Deſt. Schaz. 11.78 12.65 Durlacher Hof 39,50 39,50.[Ehamotte Annw.—.— 7— Seilinduſt. Wolff 23.— 28,— 4%„ Goldrente 10,15—,— Ludwigs. A. Br.——, fälz. Preßhefe.——— Ah. Elektr..-G. 70.— 71.80 Chade chwartz Storch 46,.— 47.— Hildebr. ⸗Rheinm.——— Eichbaum⸗Werger 44.— 44.— Südd. Zucker. 1110 111.0 Daimler Mannh. Berſich. 14.— 14, Zellſtoff Frankfurter Börse Festverzinsſiche Werte Bank-Aktien Dt. Verlag Portl. gem. Heid. 49,.— 51,— Chemiſche Albert—— 32.— Kleinlein Odlbg.———.— Salzw. Heilbronn 162,0 162,0 Dt. Atlant⸗X. Holbg, Herein dtſch. Delf. 65.— 65,— D Gelben C. Kft. 15 188,5 Ver. Chem. Ind. 5 4% Türk. Ad. Anl.——. Bad. Aſſekuranz 84.— 84,— Wayß felder 2 4050 Dt, Linoleum 3. * Dres. S nent. 2350 27 Peotk Nia 8 20 5850 40%, Dockerh. a Wibm. 2— 24. 8 Reset 8 f A 650 950 80 n u. Südd. Zucker—.— 4%„ Kronen— e..80 5 8 9 7 ie.25 0030 — 1 I 5 19.— 18.50 Triept. Beſigheim 8 4% 5 Pap. N.—— 45,75 Der. deutſch. Belf. 85,— 68,50 4%„ Bagd.⸗E. ll.80—.— 70.— 82. Ver. Ultramarin.%„ unif. Anl.— ollobl. 1011.40 28.— 24,75 5 8„Los.90—.— Bolth. Se* 1 70 diaz Gilere 6,45 6,50 a Jrankfl.—.— 125 5,45 5,90 4%„ ron 9,25 0,25 8(Gold) 97.50 87/500 Aug. D. Credit 22.50 el nzinger⸗ Unlon—.——.— Wayß& greytag 8. 5 4% 8 55 9% Reichsanl. 61,— 69,50 Babiſche Bank 86,25—.— Eßlinger Maſch. 17,50 21, W. Wolf 5 5 1 107 ſeänat 84 1 3.— 1720 70 29 68,.— 67,.— Barmer Bankver.———.— Kha Spinn.———.— 4 7% Ee lage 3 4% D. Scha pan. 2 Bayr. Hyp. u. Wb. 50,.— 50. Zellſtoff Mads. 29,85 80,75 8 1 Abiöſungſch. 651.50 51,20 Com. u. Privatd. 38,50 59,80.5& Schlelch. 28.— 31.„ Memel. 20. 20,50 Transport-Aktien 13.65 5,80 G. Farben. 92,10 98,50„ Waldhof 39,80 39.75 4% Schutzg. 14. 4,15 4,05 Darmſt. u. Nat. 18,50 18.50 5%„ Bonds 26 91.— 98.— Ach f. Verkehrw. 48.— 48.75 C Deutſche⸗Disconto 78,— 75,— 1j Hedebg, 26 425 8875 D Eten Want 9750 880 6% Jubwigsb. 2.22 28.25 P. Ueberſee⸗Bank 25,80 28,80 einme etter 24.— 28.— A een. 8 me de d 1 7 Lok. u. Kraft 64.— 65,75 üdd. Eiſenbahn—— Raſtatter Wagg. 6.—.— 80% Mym. Gd. 20—.—.— Dresdner Bant 18,50 18,50 Goldſchmidt 31,28 30,25 Baltimore Ohio.—.— 24.50 8%„„27 46,— 46, 1 5 9 0 45— 4450 Griß 105. e 1880 5 Canada Abliefer, 1 8 ran a e N Neiſel dor 22— 88 elne nee Montan- Aktien e N aid& Neu. 13.— 14,.— 770 3229 Rand, dag. 188 1885 0 me 8 95 2= e et d 52— S— aufregt Gun 228—— 5 5 15 37,— 9939 orbd, Floyd. 16,68 16,85 8% Süd. Feſtwb. 2415 215 pfad. dor, e iter Kemaiur.— 15.— Ne Bg. St. A.—.— 18565 9% Grkr. M. abg. 66,.— 68.— Nbei 8———.— 8% Nh ⸗.- Bon, 67,— 67.— Rhein. Hp. 51 . Kom. Gd 53,.— 58.— Südd. Boden⸗C. 81— 50,50 ochtief.⸗G. Reichsbant. 132, 130,5 190 1— 10.— Bank- Aktien Dall uſchersleben 103,5 105.5 Bank f. el. Werte 54,25 85,75 5 olzmann, Phil. 54,50 58.— Kali Salzdetfurth 179,0 179,0 Bank l. Brauere.—.— 69.50 Kali Weſteregeln 109,5—,— Barmer Bankber—.—. 8% Bad. K. G. 30 64,.— 64,— Wiener Bankver.———— 2 85 Erlangen. e. Klöckner.... 30.— 84.50 Berl. Handelsgeſ. 99.— 90.— K. 80% Pfälzer--9 70,25 70,50] Württ. Notenbk. 90.— 91.— 9% ih. Hyp.-9 69,— 69,— a 9%„„R. 17 N N 1 G..[-]————[Mann 6%„ 1143 69.— 68.50 Knorr, 9 7 453 W 1 55 75 Transport- Akten 4½% Pfälz 80% 8 8. Sic. 78— 16.— 13,25 40% 0% Rhein. Lig. 78.28 7775 Sede Straßb. 1..25 gechwerke ½ Südbo Lig 79,75 79.25] Nordd. Lloyd unghans St. 95 155,0 1600 Karſtadt Ruud... r.„ Stavi⸗Minen 11.85 Verſ.⸗ G. 16,— 16,— Klein, S E Beck. 36,50—.— Phönit 9 8 10 5 21,50 Dt. A 1= 190.0 eo nto Konſerven Braun 18.80 Rraus& Co. Jock. 28.— 27.— Salzw. eilt. 182.0 185,0 17.— 16,25 Lubwigsh. Walz. 3 Ver. Stahlwerke 18.— 18.75 Re chsbank A. 11.75 18,— Mannesm. Röhr. 50,88 49,85 Com. u. P Darmſt u..⸗B.—.——.— D 130 Deutſche 10,50 Rheinſtahl. 38,.— 5825 Dtſck.Heberſee Bk. 26.— 28,.— Dresdner Bank. 61,75 61,78 Tellus Bergbau ee 52,— 52,75 70.—— Ku. Laurahütte—— 15.— Deſterr. Crebitbk.—.— 181.0 180,5 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 5 bel Stücke-Notlerungen In Mark ge Stück 1115 11 625— 15 Magirus A. G. 29. 80. arbenind. J Mannesmann 29. 30. ord Motoren 45.— 45.— Mar 29. 30. 29. 80. 29. 30. .— 625 Wanderer Werke—— 815 50.80 WeſteregelnAckal. 110,5 1105 Frelverkehrs- Kurse eldmühlepapier 52.88 38,.— Mansfelder Akt. 18.— 18.75 Westf. Eiſen——. Petersb J. abk.—— 05 3070 8 Guifl. 4,75 80.— Maſchin.⸗Antern. 30,15 80.2 Wialag⸗ Cement 980 1 ersb J. Habk.—, u. ftlühlb. 21.— 73. Wilke dampfreſfel———.— uſſenbank 0⸗6 Friſter, n.——— Maſch. Buckau-W. 50,— 5728 WI auen 46,28 47.50.——. Industrie-Aktlen meh, ie Fin 94.— 97.—— 4 5„ Deutſche Petrol.——— Aceumulatoren 143,0 142,0 1 7 5 3.— 28,75 Mech. Web. 1—.— 72 Burbach Kali. 1950 19,5 Alfeld Deligſen.—.——.— Gehe c 3 Zittau 28. 5 ellſtoff Verein.78 4,50 55 0 e 8= 88. Selin Ged. Merkur Wollw.——. Helft Waldhof 2750 38 25 Perret ger;—— 10 Aug. Cletir-G. 57.— 41.80 Gelſenk. Bergwe..28 37.75 Meß Sohne 5—— 71.—Gentchow& Co. 84,28 85, Aitmenporf h.. 2 25 Germ Perlte 3. 2. 3 e Nine en Anhalt. Kohlenw. 51.50 51,35 Gerresheim Glatz 27.— 86,75 Mix& Geneſt ſchaffbg. ant.. 80,— Gel. f. elektr. 55 79,25 71,85 Mifhlheim Berg.—.——.— Otavi Minen„16,65 17,25 Ufa⸗JFllm— 525 Augst. l. ſch. I 5 Goed dt 6 0.— 8. Niederlauſ. Kohle 137.5 186,5 Sch un) i aſch 7 7 de. U. rungen Bach nabe 50.— 50.— Gol 58 dt. 2. 30,85 28, 28 N bd, An i 85 Fortlaufende Notleru 2 0 1 Balke Maſchinen 25,.——.— Gritzner Maſch. 19.— 19,65 Baſt Nürnberg.— 84.89 Gebr. 9 Bayer Motorenw 85.— 59,50 Grün& Bilfinger 170,2 168,0 B . P. Bemberg 54,— 57,.— Guano-Werke ergmann Elekt.—,. 8. 113,0—.— Lage ö 1 9 5 1 7 Herliner Maſchb. 24.— 2850 Hat E Graner 450 aun. 5 raunſchw—.——.— ee„ 64.— 69.— remer 61 Bremer Wolle 9 1100 eilmann Brown, Bop.& C. 25,25 ilpert Maſch⸗ arkort St.⸗Pr.. 5 arpener Bergb. 1118 70.80 —.——.— 8 ſeinſtahl ebwigshütte.—.— Abein. 5 Kalt 81.——— Roſttzer Zucter Buderus Eiſenw. 95,.— 35,75 indri 88 Auf. 44,50—.— erd. 33— 307— Cont. Gummi⸗W. 99.25 9 Rö.⸗Weſtf. Elektr. Se dge cler 1485 277 Fire Kaufe. i 2.— Rüge welk 75 Salmler Heng. 1885 ice Alger werke 40 580 Chemiegaſel 1285 124.7 1 50 Leder g 35% Salzdetfurth. 5 8 Deutſch. Atlant. 92.— 80,— Salzbetfurth Kalt den. 41.75 40,25 5 925 9775 Sarotti... 57, 59,50 Deſſauer Gas. 93,.— 91,0 Schleſ⸗Bergb. u Chem. Gelſenk. 55,— 58,.— ohentahs Werte 15.50 18,50 Hugo Schneibet 8—.— Deutſche Erdöl 77.80 75,15 Schleſ, El. u. Gas — em. Albert. 81.— 82.25 5 mann Phi, 8785 8 S chdſferhof Bran.— 184,2 Deutſche Kabelw. 24,78 28.— Schubert& Salzer enn, Praczues 27s Hutſchenreuther 8 Schubert e Salzer 187,0 136,0 Deutſche Linol. 30,50 32,— Schugert& Co.. 27 Co. Hiſp.(Ebade) 170 1742 V 1335 8 Shullhe on umm— 5 ungha. Conti Linoleum 40.— 42.— ee Segall Strump Danler motaren 1889 18 38 aß herne an. 102 10.50 Diſch.⸗Atlant⸗T. 90,50 90,25 Fal& Sinner.-G. Stoehr Kammg. ——Oberſchl. E. Bed. 8,75 8,85 Abu. 31.75 51,30 Leopoldgrube. 30 Sberf J. Koksw. 34—— 40. Allg. Elektr. Gef. 39,75 2115 Wäähnesman d 5 Bayr. Spiegelglas 31,.— 80,50 Gruſchwig Teztil 55.———Orenſt.& Koppel 24,— 34,85 Af 22,— 28,50 Phznix Bergbau 19,88 2188 Baper. Mot.⸗W. 55,50 58,— Maſchinenbau⸗u. —Rathgeber Wa 82,— 82,75 „88,50 88, 190 1 85 0— ein. Braun 108,5 187,5 Berliner Maſch. 23.88 28.— Oberſchl. Koksw. arburg.500—.——— 115 Chbamotte———.— Braunk, u. Brik. 148,0 140 Orenſtein& Kopp 83,75 85 Rhein. Elektrizit 72.— 71.50 Bremer Woll⸗Kü 109,0 110,0 ein. Möbelſtoff.25 o. 75,25 76,15 Deutſcher Glſeng, 28,50 28,28 Schu 1 erger Zink. Seneca 1400 5115 Flettrisltäts. 4 72 Südd. Zu 5 8 5 arſulm. Fahrz—— 10, 29.50 Sloman Salpeter-— 166,0 170.0] Deutſch⸗Oſtafrika 37,50 87.— Südſee Phosphat- 27.— 28,— Neu⸗Guinen 11²⁰⁰ 117,0 At 143,0 142,5 Laurahütte affenb. Zell 27,50 29,— Mansfeld A. G. 80 P. b 54,50 55,50 Maximiltansh. ul. 8 efb 148.7 141,5 Metallgeſellſchaft ———.— Berlin⸗Kaxlsr. J 51,— 47,75„Montecatini“ 2 hoenix Bergbau 750 Buderus Eiſenw 35,78 38,— e 49.50 865 56 b. Cparloß. Waſſer 7580 7259 1 8 9 5 90.— 92.— Fomp, Hiſpano 171. 172,2 fh. Stahlwerke 59.50 Ith.⸗Patzenh.⸗ 88.— Dortm. Union.⸗B. 166,0 168,0 Stemens KHalske Eintracht Graunt. 458 440,2 Ste gegen nt. 45 8 5 Cl. Licht u. Kraft 60,— 61,15 57.— 81.— Engelh. Brauerei 94.50 92,— Svenska Tänbſt. Deſſauer Gas 91.50 92,25 Saite Aſchersl. 555 565 Stolberger Zinkb. 88.— 32.— J.. Farben. 93.— 235 Thur. Gas.. 00 Delice Gre 7080 7e 50 Serke 3225 Süd. moöll.——. Jecdmüßte Paß. 54.— ba Feonhard Tie Deutſche Kabelw. 24,28 28,.— 3 575 825„Zucker.— 120, elten& Guill. 50.— 40,28 Ber. Stahlwerke 5 4905 45,— 47.25 8 ner d 21.— 2050 Senaka..... Gelſent Bergwk. 378 29.55 Vogel Telege. 28 ab 58.— 91.— Ko N 17 11 Terz ver. Oele 87,78 58.25 Geſfürel 75.— 78.35 WeſteregelnAlkalt c Ben dl. 28.— 2878 geh Kön 250.15 Tlez, Leonhard„40, 47.25 Holdſchmiot Th. 350 8255 Jenſtoff een Neerb, 0 25 2 Hamdg Elek.. 95,75 95,25 Jellſtoff Waldhof Dürener 46.— 52,— Abtiger Kunſtled. 54,50 57.— Varziner Reet 1575 13,80 en. Bergbau 71,50 70,— Bank elektr. Werte Durkepwerle..—— Krauß& Cie, Lok. 1315 J. Chen Charlott——. Hoeſch Köme. 38. 8215 Bank für Brau Duſſaborfelfeng... greſdere Bette 1. 0 2515 f. duſch Aicelee 25.— 8980 Polergann Up, d 28 d deccsdan Doderbe 27 1 5 24,50 Kyffbäuſer d e e 8. Glan N—.— 85— otelbetriebsgeſ. 44.80 46,.— A. 12. 1 15 Dyckerhoff 8e Wid 46,50 45,75 rz. Be—.— lſe Bergbau. 134,5 1370 Allgem. Lokalb. 3 tienbr.———— Lahmener& Co, 95,85 96.50 5 7 0——— 25 845 Genußſch⸗ 95,80 84,75 Canada⸗P. Abl 13,85 14,15 1 5 h orim.. e Laürahütte e. Stahl. v. d. g Lingner⸗Werke Elektr. Steferung. 72,50 72,85 Linde's Elsmaſch. 75.75 78,— Ver. Ultramarln.———.— Elttr. Licht u. K. 85.— 88,.— Carl Linbſtröm 955 105,5 Vogel Tele 5 Enzinger Union. 62.— 63. n tländ. 1 Vogt Eſchw. Bergwerk—.——.—Lüdenſcheid Met.—— 4 Haeſfter 250 Lahmeyer& Co, 95,50 95,75 Otavi Minen 18585 16,25 Bebr. Dan ens 12,75 13,.— D. Reichsbahn B. 80 Der e Kalt Chemſe. 81,— 82,.— Hapag 5 Kali Aſchersleben 106,5 103,5 Hamburg. Süd. 7 28.25 22. 85 Karſtadt Rub.—.——.— Hanſa Dampfſch =— Kicker Werke 32.50 32.15 5 Lloyd Marie ie e der Herzog von Keichſtad Ein historischer Roman von Ottokat Janetschek 39 „Durchlaucht! Ich verbiete Ihnen, ſo etwas zu agen! Das iſt unerhört, ſolch eine Lüge aus⸗ zuſprechen!“ fag en, nein, Herr Gouverneur, es iſt gewiß keine güge!“ beteuerte der Junge.„Warum bollte ich lügen, wenn ich mit meinen Augen geſehen habe, aß meine Mama den General geküßt hat?“ „Schweigen Sie, Durchlaucht! Kein Wort weiter!“ Noch am ſelben Tage ſtand Dietrichſtein vor Maria Louiſe und Neipperg und meldete die ſehr nnangenehme Vorfallenheit. Er ſchloß: Da der durchlauchtigſte Herzog von Reichſtadt nic mehr ablaſſen wird, auch in Hinkunft ſeine Beobachtungen anzuſtellen und da ſeine Intelligenz am Ende doch hinter das Geheimnis kommen könnte, beantrage ich, die Ferien des Herzogs abzukürzen und ihn baldmöglichſt wieder nach Wien zu bringen.“ „Nein, nein“, antwortete die Herzogin entſchieden. Er iſt trotz des für ihn beſtehenden Geheimniſſes, gos ich ihm am liebſten offenbaren würde, mein ind. Warum ſoll er dafür büßen, daß die Ver⸗ kltniſe Offenheit nicht geſtatten?⸗ Reipperg miſchte ſich ein:„Ich ſtimme mit meiner Fran Gemahlin überein. Es ſoll vor der Welt nicht ben Anſchein erwecken, als ob wir den Herzog ver⸗ ſrieben hätten. Indes, es ſcheint, daß es ſich bei dem Vorfall um einen Mangel in der Beaufſichtigung gchandelt hat.“ Dietrichſtein war blaß geworden und ſtammelte Iulſchuldigungen.. „E za,“ ſagte die Herzogin,„Sie fühlen ſich ſchuld⸗ bewußt, Herr Graf! Nun alſo, ich will aus der Sache les Konſequenzen ziehen, doch bitte ich Sie, in Flukunft meinen Sohn beſſer zu beaufſichtigen, ſamit ähnliche Fälle vermieden werden. Ich danke nen, Herr Graf!“ 1 Mit einem tiefen Bückling entfernte ſich Dietrich⸗ fein. Alſogleich traf er ſeine Anordnungen. Nach einigen Tagen berichtete der junge Herzog an ſeinen Lehrer Collin, der verlangt hatte, der Junge 8 Kceue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe 7. Seite/ Nummer 402 möge ihm zur Einübung im deutſchen Stil einen Brief nach Wien ſchreiben, folgendes: ſtehe um halb ſieben Uhr auf, kleide mich an, früh⸗ ſtücke, ſpringe in Ermangelung einer Peitſche mit einer langen Pflanze im Zimmer herum. Dann be⸗ Ich ginnen die ſchveren Kopfarbeiten zur Unterhaltung des Grafen, bis ich zu meiner Mutter gerufen werde. Ich gehe manchmal noch vor Tiſch ſpazieren. Endlich wird gegeſſen, worauf eine Pauſe folgt wegen der Verdauung. Nachmittags werden Spaziergänge, auch Fahrten zu Waſſer, aber nicht zur See gemacht. Endlich ſoupiert man und geht zu Bette..“ Einige Tage ſpäter:„ Ich ſitze hier in Perſen⸗ beug in einem ſehr großen Zimmer, das heißt für hier ſehr groß, und ſchreibe Ihnen dieſe Zeilen am Fenſter, jedoch nicht, um hinauszuſchauen, ſondern des Lichtes halber; jedoch geſchieht es mir manchmal, daß ich, obwohl ich den feſteſten Vorſatz gefaßt habe, nicht wegzuſehen, dennoch meine Blicke vom Papier weggleiten laſſe...“ Die Mutter fand nicht viel Zeit für den Sohn aus erſter Che. Und wenn ſie ſchon mit ihm zuſammen war, ſo unterdrückte ſie gefliſſentlich alle Liebes⸗ ückſi blieb der Herzog zumeiſt der Aufſicht Dietrichſteins über⸗ laſſen, der für ihn immer eine Beſchäftigung wußte. Fortwährend fand der Graf an dem Jungen zu tadeln. Der Herzog ging und ſtand ihm nicht recht. War er einmal übermütig, gab es Schelte, blickte er voll Sehnſucht in den blauen Tag des lachenden Donaulandes hinaus, ſetzte es nebſt einer Rüge auch noch ſchriftliche Strafarbeiten. Aber die Jugend war ſtärker als Dietrichſtein. Trotz der Einſchüchterungsverſuche brach ſie immer wieder hervor. Da kam der Gouverneur mit neuen Klagen zu Maria Louiſe. „Der Uebermütige muß beſchämt werden,“ er⸗ klärte er,„und hilft auch dieſes nicht, ſo ſind wir am Ende aller Weisheit.“ „Laſſen Sie ihn tollen,“ entgegnete die Herzogin. „Er mag die paar freien Tage nach Herzensluſt genießen!“ Dietrichſtein verwies voll Eifer auf den Wunſch der Herzogin, der Knabe möge beſſer beaufſichtigt werden. „Nun ja,“ antwortete Maria Loutſe. doch, wie das gemeint war. Doch nicht ſo, meinem Sohn das bißchen Jugendfreude wollen!“ Der Gouverneur war verärgert über dieſe Frau, die in ihren Liebeslaunen ſcheinbar nicht wußte, was ſie wollte. So handelte er einfach wie bisher. „Sie wiſſen daß Sie nehmen öfter Perſenbeug für der Tat nicht leicht ein Beiſpiel gleich ausgezeichneter Unter dieſen Umſtänden ward der Aufenthalt in den Knaben allmählich zur Qual. Franz war froh, aus ſeinem Sommerſejour wieder nach Wien kommen zu können, wo ihn ſein Freund Foreſti erwartete, dem er ſich ungezwungen anver⸗ trauen konnte. Der Tag der Heimreiſe kam. Foreſti empfing ſeinen Zögling zimmer. Mit einem Jubelſchrei ſtürmte Franz ſeinem Er⸗ zieher entgegen und küßte ihn voll Wiederſehens⸗ freude auf Stirn, Mund und Wangen. „Herr Hauptmann! Lieber, guter Herr Haupt⸗ mann!“ rief er immer wieder. „Durchlaucht, ich bitte Sie, der Herr Gouverneur muß jeden Augenblik ins Zimmer treten!“ „Ach was! Ich bin ihm davongelaufen. Er kommt erſt langſam die Stiegen herauf.“ „Und iſt ſchon da!“ klang die Stimme Dietrichſteins von der Tür her.„Hm!“ machte er und zog die Stirn in Falten.„Hm!“ Der Graf begrüßte Foreſti kühl und ſagte ſodann: „Ich habe mit Ihnen unter vier Augen zu ſprechen, Herr Hauptmann!“ „Sehr wohl, Herr Gouverneur!“ Die von Dietrichſtein gewünſchte Unterredung ließ auf ſich warten. Foreſti ahnte, daß ſich gegen ihn irgend etwas vorbereite. Gewitterſchwüle lag in der Luft. Der Gouverneur ließ ſich durch mehrere Tage nicht ſehen. Foreſti wußte, daß er mit Metter⸗ nich Konferenzen hatte. Sehr überraſchend für Foreſti und den Herzog kam die Nachricht, daß Collin ſchwerkrank darnieder⸗ liege und wenig Hoffnung beſtehe, daß er jemals wieder als Lehrer des Herzogs zurückkehren werde. Als Erſatz für ihn wurde eine andere Perſönlich⸗ keit ausgewählt. Dietrichſtein ſtellte alsbald den kaiſerlich⸗königlichen niederöſterreichiſchen Regie⸗ rungsrat Joſef Obenaus vor. Entſetzt ſtarrte Franz dieſen neuen Mann an. Auf einem hageren Körper ſaß ein gewaltiger Schä⸗ del mit ſchütteren, borſtig abſtehenden Haaren. Ste⸗ chendgraue Augen funkelten aus tiefen Höhlen des knochigen Geſichtes. Der Herzog wich vor Grauen vor dieſem Men⸗ ſchen zurück, als er ſich mit einem verzerrten Lächeln dem Jungen näherte. Dietrichſtein ſagte zu Foreſti:„Der Herr Regie⸗ rungsrat Obenaus wird über Wunſch Seiner Maje⸗ ſtät von nun an die Oberaufſicht über die Erziehung des Herzogs übernehmen. Es kann aber auch in im Studier⸗ Verwendung im Fache der Prinzenerziehung gefun⸗ den werden. Durch dieſe kaiſerliche Verfügung ſind Sie, lieber Freund, von Ihrer Arbeit einigermaßen 18 0 was Ihnen gewiß nicht unwillkommen ſein wird. Foreſti verbeugte ſich ſtumm. Er fühlte den Schlag gegen ſeine Perſon. Sein Einfluß bei der Erziehung des Herzogs war durch die Anſtellung des Regierungsrates auf ein Minimum herabgebrückt worden, zumal Obenaus das Recht erhalten hatte, ſich auch außerhalb ſeiner Unterrichtsſtunden für die Erziehung des Herzogs„lebhaft zu intereſſteren“. Foreſti wendete ſich mit Umgehung Dietrichſteins direkt an Metternich:„Ich weiß nicht, Durchlaucht“, ſagte er,„ob Sie von den Neuerungen in der Er⸗ ziehung des Herzogs von Reichſtadt Kenntnis haben? Ich kann das Gefühl nicht loswerden, daß alles mehr gegen mich als gegen den Herzog ge⸗ richtet iſt.“ „Sie haben das Gefühl? Ja, ja, Sie haben, ſcheints, überhaupt zuviel von merkwürdigen Ge⸗ fühlen, mein Freund!“ 5 „Eure Durchlaucht belieben auf die Wieder⸗ ſehensſzene anzuſpielen, die vom Herrn Gouver⸗ neur beobachtet wurde?“ „Ei, wie gut Sie raten können!“ „Ich könnte mir ſonſt die Attacke gegen mich nicht erklären. Indes, Eure Hoheit wiſſen vielleicht nicht, daß ich den Herzog wegen ſeines damaligen an Benehmens nachdrücklichſt getadelt habe.“ „Schon gut! Wir wollen die Sache nicht näher unterſuchen. Sie überſehen wahrſcheinlich in Ihrer Güte, wie ſehr Sie durch die Verſtellungskunſt des Herzogs düpiert werden!“ „Eure Durchlaucht ſind demnach mit meiner Dienſtleiſtung nicht zufrieden?“ „Ich habe im allgemeinen nichts auszuſetzen. Der Grund der Neuordnung des Erziehungsweſens liegt auch keineswegs bei Ihnen. Es ſind vielmehr wichtige politiſche Erwägungen, die ein ſehr ſtram⸗ mes Regiment in der Erziehung des Herzogs not⸗ wendig erſcheinen laſſen. Der junge Menſch muß in Hinkunft derart beſchäftigt werden, daß ihn ja keine Luſt zu abenteuerlichen Dingen anwandelt. Ich mache kein Geheimnis daraus, daß die gegen⸗ wärtige Lage ſo beſchaffen iſt, um größte Vorſicht walten zu laſſen.“ Und nun erfuhr Foreſti aus dem Munde des Kanzlers, was ſich außerhalb Oeſter⸗ reichs zutrug: (Fortſetzung folgt) and benen reer Nehtbeee * 1 m 288d Kaos? del gohb eu * or* re- J edge, e rde ö eln 85 5 er 705 Stenfe Meter 78 e 8 e Icninens! kacs e eee Flasche bor v E 8, 8 bereſten Sie Opektd Bein sus Früehten gewonnen fenden 10. Minulen- Topf. Regzept 4 Pfund Pflaumen oder Zioetsohgen— enlsteini go- zoo gen— in nůglichst lei- ne Stiche gerschneiden, mit 4 Pfd. Aoſer unter Ruhren aum Kochen bd in- gen und 10 Minuten brau- gend durehhochen. 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Durch Beſchluß 5 gleichen Generalverſammlung ſind von den 105 Artikel VIII der Verordnung vom 19. tember 1931 aufgehobenen 88 11 die beiden Anunm, Sätze, 13 der erſte Satz, ſowie die Beſtim⸗ zungen in§ 16 Ordnungsziffer 5 mit der ſeit⸗ 8 920 Faſſung wieder in den Heſellſchafts⸗ rag eingefügt. Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 9. Au⸗ guſt 1932 geändert durch Streichung des Ab⸗ ſatzes 3 des§ 8(Aufſichtsratsſttzung). i Beſchluß der gleichen Generalverſammlung ſind Durch die durch Artikel VIII der Verordnung vom 19. September 1981 außer Kraft getretenen 88 7 und 11 in ihrem bisherigen Wortlaut wieder in den Geſellſchaftsvertrag eingefügt worden. Stachelhaus& Buchloh Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Mannheim als Zweig⸗ 5 niederlaſſung mit dem Hauptſitze in Mülheim a. Ruhr. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 29. Juli 1932 wurde in den Geſellſchaftsvertrag ein 8a(Beirat) eingefügt. Packpapier⸗Export⸗Manufactur mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Jultus Bänninger iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Paul Monnheimer in Mannheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Mannheimer Aktiendruckeret, Mannheim. Dr. h. e. Adam Remmele iſt aus dem Vorſtand aus⸗ geſchieben. Redakteur und Stadtrat Guſtav Zim⸗ mermann in Mannheim⸗Feudenheim iſt zum Vorſtand beſtellt. Lehmann& Co., Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. K. Ferd. Heckel, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf den bisherigen Geſellſchafter Kaufmann Emil Heckel in Mannheim übergegangen. Julius Lichtenberger in Mannheim iſt als Einzel⸗ prokuriſt beſtellt. W. Ludewigs& Co., Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt der Firma ging auf die ſeitherige Geſellſchafterin Frau Mathilde Ludewigs geborene Schmid in Mannheim über. Dem Kaufmann Wilhelm Ludewigs in Mannheim iſt wieder Prokura erteilt. 90 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. eunbeer Die Pfeinhardt Aeiengeſeuſchaft, Aufbewahrung im Zentrum d. Stadt in aroßen Sammel⸗ hallen und Einzel⸗ boxen. 6167 Groß⸗Garage„Weſt“ Karl Lövenich. Maun⸗ heim, B 6, 15 u. 30, Telephon Nr. 228 85. Frbundschaft ſucht bürgerl. Ghepaar mit ebenſolchem. Auto vorhanden.* 9744 Zuſchr. unt. T E 4 an die Geſchäftsſtelle. Achtung! Mazardeit! Anfertigungspr. f. ein. erſtkl. Maßanzug 25 Mk. Garant. f. tabel⸗ loſen Sitz u. Ja Ver⸗ arbeitg. Sichern Sie ſich meine Adreſſe.— Ang die Geſchſt. 6 Stück k..30 deruner Atoller, J 3,9 82793 Welch ältere Frau oder Witwe nimmt älter. Rentner ohne Kinder (mit eig. Haushalt) auf? Zuſchr. unter J 0 an die Ge⸗ ſchäftsſtell.„8866 wohnungen) zu zeitgemäß. Preiſen. Angeb. u. Selbstfahrer erhalten elegante Wagen billigſt ans Haus 925. Lieferauto 8077 18 Zbr., gut erhalten, Mark 250 Motorrad Ariel Erſter Architekt übernimmt die Planung u. Bauleitung von Umbauten jed. Art(Groß⸗ 875 UV 456 an die Geſchäftsſtelle. Sohnittspahn bracht. 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