8. 8 Beznzspreiſe: Frei Haus monakl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..28, durch die Poſt RM..70 kinſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General Ameiger Einzelpreis 1 0 Y Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenkell RM. 40 öde 32mm brette Colonek⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Auguſt 1932 143. Jahrgang— Nr. 403 —— Görings Appell an Hindenburg Reichstagspräfident Göring wünſcht ſofortigen Empfang des Reichslagspräſidiums bei Hindenburg— Der Exiſtenzkampf des Parlaments Was wird Hindenburg tun? Drahtberticht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Aug. Die Eröffnungsſitzung des Reichstags it in vorbildlicher Ruhe verlaufen. Vor Wochen, als es hieß, die Kommuniſtin Klara Zetkin würde als Alterspräſidentin fungieren, ja ſelbſt vor wenigen Tagen noch, hätte man das nicht für möglich gehalten. Von den Nationalſozialiſten war angekündigt wor⸗ den, ſie würden ſich mit allen Mitteln ſolch unwürdi⸗ gem Schauſpiel widerſetzen. Inzwiſchen hat der Wandel der Situation ihnen eine andere Taktik vor⸗ geſchrieben. Sie blieben nicht wie die Deutſchnatio⸗ nalen dem Sitzungsſaal fern. Sie trugen auch keinen Proteſt vor, ſie ließen die faſt einſtündige Rede Klara Zetkins gegen Faſzismus und Kapitalismus, für rote Ein⸗ heitsfront und Sowfetdeutſchland über ſich ergehen, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch als die Kom⸗ muniſten der mit Moskauer Oel geſalbten Heilbrin⸗ gerin eine Ovation in Form eines dreifachen Hochs bereiteten, hielten ſie eiſerne Disziplin. Freilich bildete die Gebrechlichkeit der 76 jährigen, die auf den Stock geſtützt, von Herrn Torgler be⸗ tteut, ſich mühſam Satz um Satz abrang, entwaff⸗ nend. Zuweilen, wenn ihr die Stimme zerbrach, wenn ſie mit zitternder Hand den Schweiß von der Stirn trocknete, entſtand eine peinliche Pauſe. Das Ganze war eine Quälerei für die Red⸗ nerin und für die Zuhörerſchaft, über die ſich bei der Wiederholung der immer gleichen agworte aus dem Arſenal der„Roten Fahne“ drückende Langeweile ſenkte. Und die Kommuniſten, die den Moskauer Befehl gehorſam ausführten, dürften am Ende eine Enttäuſchung erlebt haben, die ſie hinter frenetiſchem Beifallsklatſchen verbargen. Es hat ihnen wohl der Plan vorgeſchwebt, aus dem Auftreten Frau Zetkin eine lärmvolle Pro⸗ pagandaangelegenheit zu machen. Durch das Ver⸗ halten der Rechten iſt ihnen das Konzept gründlich verdorben worden. Der Reichstag iſt konſtituiert. Er hat ſich ſogar mit erſtaunlicher Geſchwindigkeit ſein Präsidium gekürt, aber wenn Nationalſozialiſten und Zentrum gehofft hatten, den Ablauf der Dinge noch aufhalten zu können, ſo werden ſie inzwiſchen bieſe Hoffnung wohl ſchon begraben haben. Ehe ſie ſich noch durch eine gemeinſame Intervention einſchalten konnten, iſt in Neudeck die Eutſcheidung gefal⸗ len. Der Reichspräſident hat ſich, wie das amtliche Kommuniqus klar erkennen läßt, für Papen und gegen den Reichstag ausge⸗ N ſprochen. Er war dazu im Innern wohl ſchon längſt enk⸗ ſchloſſen. Es hat ſich erwieſen, daß die Bemühungen um eine Kooperation der beiden Parteien viel zu ſpät eingeſetzt haben. Die haſtige Zuſammenſtellung der Ausſchüſſe, die im Fall der Auflöſung den Reichstag überdauern, läßt erkennen, daß man im Parlament ſelbſt die Todesſtunde ſchon nahen fühlt. Daß der Kanzler das Auflöſungsdekret nach Berlin mitbringt, ſteht außer Zweifel. Un⸗ gewiß iſt nur wann er von ihm Gebrauch machen wird. Ungewißheit beſteht auch über die Stellung der Regierung zur Frage der Neuwahlen, d. h. ob man ſie tatſächlich im Rahmen der verfaſſungsmäßi⸗ gen Friſt ausſchreiben oder ob man ſie unter Verkündung des„Notfalles“ bis zu m Frühjahr hinausſchieben wird. In Preußen ſcheint Herr von Papen geneigt, die Dinge an ſich herankommen zu laſſen, um einzu⸗ greifen, wenn eine neugebildete reguläre Regierung aus Nationalſozialiſten und Zentrum ſich als aktions⸗ fähig erweiſen ſollte. Der Kanzler hätte wohl Wert darauf gelegt, ſein Programm vor dem Reichstag zu entwickeln. Er hätte dann die Aeußerungen der großen Fraktionen abgewartet, um aus ihren höchſt⸗ wahrſcheinlich negativen Voten die Konſeguenzen zu ziehen. Nun iſt aber alles anders gekommen: Der Reichstag hat ſich nicht, wie es zuerſt hieß, auf den 6. September, ſondern auf un⸗ beſtimmte Zeit vertagt und dem Reichstags⸗ präſidenten anheimgeſtellt, das Parlament zu dem ihm paſſenden Zeitpunkt wieder einzu⸗ berufen. Der Reichstag will alſo Herrn von Papen zunächſt aus dem Wege gehen. Das entſpricht offenbar einer Vereinbarung zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum, die noch Zeit für weitere Verhandlungen gewinnen wollen. Geradezu ſenſationell aber wirkte die geharniſchte Er⸗ klärung, mit der der neugewählte Präſident Göring gegen eine Ausſchaltung des Reichstags durch den Kanzler Verwahrung ein⸗ legte und zwar mit einer ſcharfen Arbeitsfähige nationale Mehrheit? Göring ſtellte feſt, daß der Reichstag über eine klare Mehrheit verfügt Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 31. Aug. Nach der Wahl des Reichstagspräſidiums gab der meue Präſident Göring folgende Erklärung ab: Ich bitte um die Ermächtigung, dem Herrn Reichspräſidenten in einem Telegramm die Bitte auszuſprechen, das Präſidium des Reichstages nicht, wie es die Form vor⸗ ſchreibt, gelegentlich zu empfangen, ſondern un ver⸗ züglich zum Vortrage zu empfangen. (Beifall.) In letzter Zeit häufen ſich die Nachrichten über eine beabſichtigte Ausſchaltung des Reichstages. Er ſolle über keine arbeitsfähige Mehrheit verfügen. Das deutſche Volk und das Ausland wird durch ſolche Nachrichten mehr und mehr beunruhigt. Als Präſi⸗ dent des deutſchen Reichstages weiſe ich derartige un⸗ verantwortliche Gerüchte zurück.(Beifall.) Ich bin davon überzeugt, daß der Herr Reichs⸗ präſident nur gemäß der von ihm an dieſer Stelle beſchworenen Verfaſſung handeln wird. Ich ſtelle vor dem ganzen deut⸗ ſchen Volke ausdrücklich feſt, daß die heutige Sitzung ſowie vor allem die Wahl des Präſidiums eindeutig bewieſen hat, daß der neue Reichstag über eine große arbeitsfähige nationale Mehr⸗ heit verfügt und ſomit in keinerlei Weiſe der Tat⸗ beſtand eines ſtaatsrechtlichen Notſtandes gegeben iſt. Ich bin überzeugt, daß der Reichstag, wenn alle wertvollen Kräfte zuſammenwirken, die ſchweren Aufgaben erfüllen wird, die ſeiner harren. Zum erſten Male hat der Reichstag wieder eine nationale Mehrheit(Beifall rechts), die ge⸗ willt iſt, das deutſche Volk aus größter materieller Not und dumpfer ſeeliſcher Verzweiflung herauszu⸗ führeu.(Beifall.) Dieſe Tatſache beſeelt mich mit der Hoffnung, daß ich mein Amt ausüben kann, bei dem die Ehre des Volkes, die Sicherheit der Natior und die Freiheit des Vaterlandes die oberſten Leit⸗ ſterne meines Handelns ſein können. BFFFFFFFFFCCbCCã VAVVTVTPGbTPPbGTGTGbGbGTPbGTGTGTPbGbGTGTGTGTGFGbGTGTFbTVTPbVTGTGTGTbCGTGTGTGTGbꝙVGTGbVbVbGTbVbVbVbVbVbVTPbVTVbVDͥDͥbͥbꝓVòVFVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCCVCVCVCVCVVCVVVVVVVVVVUVUVU Attacke auch gegen den Reichspräſidenten. Die Folge dürfte ſein, wie wir erfahren, daß der Reichspräſident es ablehnen wird, das Reichstags⸗ präſidium, das ſich telegraphiſch in Neudeck angemel⸗ det hat, zu empfangen. Man empfindet in der Um⸗ gebung des Reichspräſidenten und des Reichskanz⸗ lers die Erklärung Görings, von der man annehmen muß, daß ſie im Einverſtändnis auch mit dem Zen⸗ tum abgegeben wurde, als eine Brüskierung. Der Reichspräſident wird daher wohl in einer höflichen Antwortdepeſche darauf hinweiſen, daß er ja ohnehin demnächſt wieder in Berlin ſei und daß ſich dann Gelegenheit bieten werde, das Präſidinm zu empfangen. Wie dieſer Konflikt, der ſich immer mehr zuſpitzt, am Ende ausgehen wird, iſt noch gar nicht abzuſehen. Der Reichskanzler und die ihn begleitenden Miniſter treffen heute vormittag aus Neudeck wie⸗ der in Berlin ein. Noch am Vormittag beſpricht das Kabinett die durch die Neudecker Entſcheidungen ge⸗ ſchaffene Lage und will ſich bei der Gelegenheit vor allem wohl auch darüber ſchlüſſig werden, wann von der Auflöſungsordre Gebrauch gemacht werden ſoll. Im Augenblick ſind die Dinge noch einigermaßen in der Schwebe, da der Reichstag den Präſidenten Göring zur Anberaumung der nächſten Sitzung er⸗ mächtigt hat. In gewiſſen politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß es zur Einberufung des Reichstags in der nächſten Woche nicht kommen, daß vielmehr das neue Parlament auf läugere Zeit, viel⸗ leicht fürs erſte auf zwei Monate, ſich nicht wieder verſammeln werde. Auch das wäre denkbar und dürfte in der Hauptſache wohl von dem Ergebnis abhängen, das die zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum fortge⸗ ſponnenen Verhandlungen haben werden. Zentrum und Nationalſozialiſten ſuchen, ſo⸗ weit das in ihren Kräften ſteht, die Reichs⸗ regierung daran zu hindern, von dem Auf⸗ löſungsdekret Gebrauch zu machen. Die„DA“ will wiſſen, daß bereits heute zwiſchen den Führern des Zentrums und Adolf Hitler, der noch in Berlin weilt, im Kaiſerhof eine Konferenz ſtattfinden ſoll. Andere indes meinen, daß die Koalitionsgeſpräche vorerſt ergebnislos ab⸗ gebrochen worden ſeien und daß im Augenblick die Fäden nicht von neuem wieder aufgegriffen würden. Wie dem auch ſei: Die Reichsregierung iſt durch die Vollmachten, die ihr Herr von Hindenburg in Neu⸗ deck erteilt hat, für alle Möglichkeiten gewappnet. Reichstagspräſidium ohne Sozialdemokraten Nach der Eröffnungsrede der Alterspräſidentin Klara Zetkin und dem Namensaufruf wählte der neue Reichstag ſein Präſidium. Die Nationalſozia⸗ liſten ſchlugen den Abg. Göring, die Kommuniſten ihren Abg. Torgler vor. Die Sozialdemokraten ließen kurz erklären, daß ſie für den bisherigen Prä⸗ ſidenten Paul Löbe ſtimmen würden. Darauf wurde die Wahl durch Abgabe der Stimmkarten vorge⸗ nommen. Die Präſidentſchaftswahl hatte das Ergebnis, daß 367 Stimmen für den Abg. Göring(Ne), 135 für den Abg. Löbe(SPD), 80 Stimmen für den Abg. Torgler(Komm.) abgegeben worden ſind. Eine Stimme fiel auf den Abg. Stöhr. Zum Reichs⸗ tagspräſidenten war alſo der Abg. Göring(NS) mit abſoluter Mehrheit gewählt worden. Die Nationalſozialiſten begrüßten das Wahlergebnis mit lautem Beifallklatſchen und mit Heilrufen. Göring nahm die Wahl an. Unter lauten Heilrufen der Nationalſozialiſten nahm der neugewählte Reichstagspräſident den Prä⸗ ſidentenſitz mit dem Hitlergruß ein. Er erklärte: Durch die Mehrheit als Vertreter der ſtärkſten Frak⸗ tion zum Reichstagspräſidenten gewählt, danke ich für das Vertrauen und verſpreche, mein Amt un⸗ partetiſch und gerecht nach der beſtehenden Geſchäfts⸗ ordnung auszuüben. Ich werde für Ordnung und Würde dieſes Hauſes Sorge tragen, laſſe aber keinen Zweifel daran, daß wir ebenſowenig die Würde und die Ehre des deutſchen Volkes antaſten laſſen. Die Ehre des deutſchen Volkes wird in mir einen be⸗ rufenen Hüter finden. Der Präſident berief dann vier weitere Schrift⸗ führer zur Unterſtützung der weiteren Wahlhand⸗ lung. Er bat um Vorſchläge für den erſten Vize⸗ präſidenten. Abg. Dr. Frick(NS.) ſchlug den Abg. Eſſer(.) vor. Von den Sozialdemokraten wurde Abg. Löbe, von den Kommuniſten Abg. Torgler vor⸗ geſchlagen. Bon den abgegebenen 568 gültigen Stimmen ent⸗ fielen auf den Abg. Eſſer 276, auf den Abg. Löbe 214 und auf den Abg. Torgler(Fom.) 77 Stimmen. Eine Stimme erhielt Frau Zetkin. Da keiner die abſolute Mehrheit von 287 Stim⸗ men erhielt, mußte Stichwahl zwiſchen den Abgg. Eſſer und Löbe ſtattfinden. Die Stich⸗ wahl ergab die Wahl des Abg. Eſſer(.) zu m erſten Vizepräſidenten mit 947 gegen 138 Stimmen, die für den Abg. Löbe abgegeben wurden. Die 77 kommuniſtiſchen Stimmen für den Abg. Torg⸗ ler waren bei der Stichwahl ungültig. Abg. Eſſer nahm die Wahl an. Als zweiter Vizepräſident wurde der Abg. Graef⸗Thüringen(Du.) mit 335 Stim⸗ men gewählt. Abg. Löbe erhielt 139 Stimmen und der Abg. Torgler 78 Stimmen. Abg. Graef wurde alſo mit Mehrheit gewählt. Er nahm die Wahl an. Dritter Vizepräſident wurde Abgeord⸗ neter Rauch⸗München(BVp) mit 350 Stimmen während Abgeordneter Loebe(Soz.) 124 Stimmen, Abg. Torgler(.) 6 Stimmen und Abg. Dingeldey (DV) eine Stimme erhielten. Es folgte nun die Wahl der Schriftführer. Präſi⸗ dent Göring verlas dann die Namen der Ver⸗ treter der Fraktionen im Ausſchuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung und im Auswärtigen Ausſchuß. Er erklärte weiter, daß ſämtliche weiteren Ausſchüſſe ſich morgen konſtituieren werden. Dann gab er ſeine bekannte Erklärung über den Empfang bei Hindenburg ab. Der Präſident bat um die Ermächtigung, den Ter⸗ min der nächſten Tagung ſelbſt zu beſtimmen. Die Abgeordneten Torgler(.) und Dittmann(.) be⸗ antragen dagegen morgen eine Sitzung abzuhalten und über die Mißtrauensanträge gegen das Kabinett abzuſtimmen. Dieſe Anträge wurden abgelehnt, der Vorſchlag des Präſidenten angenommen. Präſident Göring gedachte zum Schluß der To⸗ ten der„Niobe“, Die Abgeordneten ehren dieſe durch Erheben von den Sitzen. Ende halb 9 Uhr. Die Hilfsſtellung * Mannheim, 30. Auguſt. Der Reichskanzler hat in ſeiner Münſterer Rede die Richtlinien künftiger deutſcher Wirtſchaftspolitik mit oͤrei Gegenüberſtellun⸗ gen umriſſen: keine Autarkie, aber maßvolle Ein⸗ fuhrregulierung; keine Währungsexperimente und Abwertung, aber Zins⸗ und Diskontſenkung; keine Sozialiſierung, aber weitgehende Wirtſchaftsſtützung durch den Staat. Dieſe Richtlinien ſind die deutlichſte Abſage an jene bekannten und unbekannten Kreiſe, die als einziges Mittel gegen die Kriſe„das Ver⸗ laſſen eingefahrener Geleiſe bisheriger Wirtſchafts⸗ politik“ anprieſen, und deren Vorſchläge in Löſun⸗ gen wie Autarkie, Sozialiſterung und Arbeitsdienſt⸗ pflicht ausmündeten. a Die Kriſe des Kapitalismus ſchreibt ſich von Momenten her, die außerhalb ſeines Wirkungs⸗ feldes liegen, für die er alſo nicht verantwortlich gemacht werden kann. Der Staat hatte im Krieg ſo diktatoriſchen Einfluß auf die Geſtaltung der Wirt⸗ ſchaſt genommen, daß das Grundprinzip des kapitali⸗ ſtiſchen Syſtems, freie Wirtſchaft, zerſchlagen wurde, Er hat ſich auch dieſe einmal erworbene Diktatur über die ihm weſensfremden Belange der Wirtſchaft nach dem Kriege nicht mehr nehmen laſſen. Die Politik, das heißt die recht oder falſch verſtandenen Intereſſen des Staates triumphierten über die Ge⸗ ſetze der Wirtſchaft. So entſtand der Wahnſinn der Tribute; ſo wurden die wichtigſten Wirtſchafts⸗ gebilde im Oſten und Weſten Deutſchlands zerſchla⸗ gen; ſo wurde die Recovery⸗Act geboren. Dieſem Phantom zuliebe wurden die Zollmauern errichtet, ihm verdanken die Einſuhrkontingente und Deviſen⸗ kontrolle ihr Leben. Nicht erſt im Jahre 1931— in den Notverordnungen Brünings— wurden die erſten Schritte zum Staatskapitalismus getan, ſie wurden in dem Augenblick vollzogen, als die Kriegs⸗ Verteidigungs⸗ und Munitionsminiſterien der Völ⸗ ker die Induſtrien ihrer Länder für die Durch⸗ führung des Kriegs mit Beſchlag belegten. 5 In Deutſchland wurde der ſtaatliche Ein ⸗ fluß auf die Wirtſchaft nach dem Kriege nicht nur aufrecht erhalten, ſondern durch die Aus dehnung der ſozialen Junſtitution und die Schaffung des Tarifrechts in der Richtung zum Staatsſozialis⸗ mus vorwärts getrieben. Von Tag zu Tag beein⸗ flußte der Staat durch Geſetze und Verordnungen immer mehr die Produktionsmöglichkeiten der Wirt⸗ ſchaft und beanſpruchte einen immer größeren Teil der Rendite, ohne das Riſiko im ſelben Maße zw übernehmen. Als dann der Zuſammenbruch kam, war es nur ein Akt der Gerechtigkeit, daß der Staat in Geſtalt von Subventionen, Garantien und Be⸗ teiligungen ſeine Einflußnahme auf die Wirtſchaft bezahlte. Damit aber wurde der Staat der größte Unternehmer ſeiner nationalen Wirtſchaft. Die Frage ſtand zur Entſcheidung: ſollte der Staat den Weg, den er einmal beſchritten hatte, zu Ende gehen oder ſollte er den ihm nicht zuſtehenden Einfluß wieder aufgeben. Sollte er die ſchon ſo weit vorge⸗ ſchrittene Sozialiſierung konſequent vollendet oder ſollte er verſuchen, die in Beſitz genommenen Poſi⸗ tionen der Privatwirtſchaft wieder freizugeben. In den letzten Monaten und Wochen ſchienen jene Kreiſe ſich durchzuſetzen, die für die konſequente Weiteuührung der ſtaatsſozialiſtiſchen Tendenzen eintraten. Es hatte den Anſchein, als wollte die Reichsregierung ihre Vor machtſtellung in der Schwerinduſtrie, Großſchiffahrt und den Banken methodiſch ausbauen, als wollte ſie durch Autarkie und Einfuhrkontingente Landwirtſchaft und Export⸗ induſtrie vollkommen der Oberaufſicht des Staates unterſtellen. Die Rede des Kanzlers in Münſter hat dieſe Befürchtungen beſeitigt. Der verantwort⸗ liche Führer der deutſchen Politik hat vielmehr mit eindringlicher Betonung erklärt, daß„die Reichs⸗ regierung alle Eingriffe in die Sphäre der Privatwirtſchaft ablehnt“, daß„die Privatwirtſchaft auch in Zukunft imſtande ſein werde, die menſchlichen Bedürfniſſe beſſer zu befrie⸗ digen als jedes andere Wirtſchaftsſyſtem, das heute empfohlen wird.“ Es war daher nur eine logiſche Konſequenz diefer Grundeinſtellung, wenn ſich der Kanzler gegen jede Autarkie ausſprach und andererſeits die Schaffung zuſätzlichen Kredits an⸗ kündigte, die eine ſofortige Entlaſtung der Wirtſchaft von Steuern und Soztal⸗ abgaben(Renditeanteile des Staates) und die Auflockerung des ſtarren Tarifſyſtems ermöglichen ſoll. Dieſe Maßnahmen werden ergänzt durch individuelle Zinsſenkung, Herabſetzung des Diskonts und Arbeitsbeſchaffung. Es wäre ein Wunder zu nennen, wenn das Pro⸗ gramm nicht in ſeinen verſchiedenen Teilen einer ſcharfen Kritik unterzogen würde. Der Kanzler ſelbſt hat dieſe Einwendungen erwartet und ausgelöſt, als er ankündigte, daß die Regierung über Aenderungs⸗ und Verbeſſerungsvorſchläge gerne beraten werde Allein die Kritik erſchöpft ſich bisher in ſubfek⸗ 2. Seite Nummer 403 Neue Mannheimer Zeitung? Mittaß⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Auguſt 1992 tiven Wertungen der zweifellos kühnen Konzeption, eine Steuerſenkung heute ſchon zur Auswirkung zu bringen, die das Reich ab 1. April 1934 vornehmen könnte. Gewiß iſt dieſe„Lombardierung der zu⸗ künftigen Steuerſenkung“ eine Spekulation auf die Konjunkturwende. Allein ſte baut ſich auf einer Reihe wirtſchaftlicher Tatſachen auf, die ihr eine innere Berechtigung verleihen. Heute iſt der tägliche Bedarf der Maſſen ſo groß geworden und ſind die Läger der Wirtſchaft ſo ſehr geräumt, daß man ſchon daraus einen Impuls für die Produktion erwarten könnte. Wenn er bisher noch nicht einſetzte, ſo hauptſächlich aus einem oftmals zu weitgehenden Liquiditätsbeſtreben und infolge der übergroßen Be⸗ laſtung durch Steuern, die jede Rendite unmöglich machen und jede Initiative töten müſſen. Anderer⸗ ſeits ſind die Anſätze der Konjunkturbeſſerung nicht eine Einzelerſcheinung des deutſchen Marktes. ſie wurden vielmehr in der ganzen Welt feſtgeſtellt. Dieſe grundſätzliche Wendung vorwärtszutreiben und auszubauen, iſt Sinn und Aufgabe des Regierungs⸗ programms. Nicht eine abgleitende Konjunktur ſoll durch ſtaatlich dekretierte und damit wirtſchafts⸗ fremde Arbeitsbeſchaffung aufgefangen werden. Der Staat will vielmehr nur aufmunternde Hi If 8⸗ ſtellung leiſten, wenn die Wirtſchaft jetzt daran geht, die erſten Schritte aus dem Abgrund heraus zu machen. So ſind auch die Maßnahmen zu verſtehen, die eine Steigerung des Konſums einleiten ſollen: die Prämien für Neueinſtellungen von Arbeitskräften, durch die bis zu 175 Millionen Arbeitsloſe in den Produktionsprozeß wieder eingeſchaltet werden. In dem Augenblick nämlich, da 1 bis 2 Millionen Er⸗ werbsloſe wieder in Lohn ſtehen, iſt ein ſprunghaf⸗ tes Anſteigen des Konſums zu erwarten, da dieſe Millionen einen derartigen Bedarf an Gegenſtänden des täglichen Lebens aufgeſtapelt haben, wie ihn eben nur eine völlig verarmte Klaſſe beſitzen kann. In dteſem Zuſammenhang verdient es ganz beſondere Beachtung, daß nicht etwa die Steueranrechnungs⸗ ſcheine als zufätzliche Kreditſchöpfung am heftigſten kritiſtert werden, ſondern die Pläne über die Tarifgeſtaltung. Ganz abgeſehen von den Proteſten“ der Gewerkſchaften, die in der Lockerung des Tarifrechts eine Bedrohung ihrer heiligſten Gü⸗ ter ſehen, wäre es im Intereſſe der Arbeitnehmer⸗ maſſen erwünſcht, wenn die Reichsregierung das ſehr umſtrittene Exiſtenzminimum ſcharf umgrenzen würde. Dieſem Minimum wird nämlich bei der Neu⸗ einſtellung von Arbeitern und der damit verbunde⸗ nen Unterſchreitung der Tariflöhne eine außer⸗ ordentliche Bedeutung zukommen. Im engſten Zuſammenhang mit den Steuer⸗ anrechnungsſcheinen ſtehen die Verwaltun 98 Fin an z⸗ und Reichs reform. Die„Anpaſſung des geſamten Staats⸗ und Verwaltungsapparates an die Armut der Nation“ ſchafft nämlich erſt die wirklichen Vorausſetzungen für die Steuerſenkung, die die Regierung in Geſtalt der Steueranrech⸗ nungsſcheine um ein bis zwei Jahre vorwegnimmt. Der Verzicht der Reichsregierung auf ſtaats⸗ kapitaliſtiſche Ideen kommt ſchließlich deutlich zum Ausdruck in der Ablehnung der Autarkie, die in den letzten Wochen und Monaten das A und O deutſcher Wirtſchaftspolitik zu werden drohte. Wenn andererſeits das Kabinett ohne eine maßvolle Einfuhrregulierung nicht auszukommen glaubt, ſo liegt der Grund dafür in den Methoden, die das Ausland bei der Manipulierung des Warenaus⸗ tauſches anwendet. Trotzdem gilt es davor zu war⸗ nen, daß der Agrarprotekttonts mus, der zweifellos die entſcheidenden Miniſterien beherrſcht, nicht durch einſeitige Maßnahmen für die Landwirt⸗ ſchaft den Impuls erſtickt, den das Reformpro⸗ gramm hauptſächlich der induſtriellen Produktion geben will, Dieſe Gefahr ſcheint jetzt die größte zu ſein in dem Plan für die Reorganiſation der deutſchen Wirtſchaft. W. R. „Graf Zeppelin“ über Kap Verdi — Friedrichshafen, 21. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppeli n“ paſſierte um Mitternacht auf ſeiner Sſtdamerikafahrt die Kap Verdiſchen Inſeln. Meldung des Wolff⸗ Büros — Bologna, 31. Aug. Reichswehrminiſter v. Schleicher hat dem Berliner Vertreter des„Reſto del Car⸗ lino“ eine Unterredung gewährt. Auf die Frage, welches die grundſätzlichen Wünſche und Forderungen Deutſchlands in der Abrüſtungsfrage ſeien, erwiderte der Miniſter, Deutſchland wünſche nach wie vor die allge⸗ meine entſchiedene und ſchnelle Ab⸗ r üt ſt ung. In dieſem Wunſche treffe ſich Deutſch⸗ land mit Italien, deſſen Staatsmänner wiederholt und überzeugend den gleichen Standpunkt vertreten hätten. Er— Schleicher— müſſe heute ſchon mit allem Nachdruck darauf hinweiſen, daß die Schuld für ein etwaiges Scheitern der A brüſt ungs⸗ konferenz auf jene zurückfalle, die den Zweck der Konferenz nicht in der Herſtellung gleicher natio⸗ naler Sicherheit aller Völker durch allgemeine Ab⸗ rüſtung ſähen, ſondern in der einſeitigen Sicherung und Verewigung einer ungerechten Verteilung von Recht und Macht, die ſich im letzten Jahrzehnt als Quelle allen Uebels erwieſen habe. Man könne ein 65 Millionen⸗Volk, das für den kulturellen Fort⸗ ſchritt der Welt unendlich viel geleiſtet habe, auf die Daner nicht als Paria behandeln. Was hätte Deutſch⸗ land in einem Völkerbunde zu ſuchen, der es unter entwürdigendes Sonderrecht ſtelle? Ein großes Volk, deſſen Selbſtbeſtimmungsrecht auf der Grundlage der Kriegsſchuldlüge in den wichtigſten ſtaatlichen Funk⸗ tionen in unerträglicher Weiſe beſchränkt worden ſei, könne nicht zur Ruhe kommen. Ein Staat, der ſeinen Bürgern nicht die Sicherheit gegen äußere Bedrohung gewährleiſten könne, bilde in den inter⸗ nationalen Beziehungen einen Faktor der Unſicher⸗ heit. Beklagenswerte Erſcheinungen im inneren Leben Deutſchlands ſeien zum großen Teil die natürliche Folge der Fortdauer der Diskriminationen des Friedensdiktates. Auf die Frage, was der Miniſter praktiſch unter Gleichberechtigung in der Kriegsſchuldfrage verſtehe, erwiderte General v. Schleicher u..: Meldung des Wolffbüros — Berlin, 31. Aug. Der Preußiſche Landtag debattierte geſtern über die Einſetzung des Reichskommiſ⸗ ſars in Preußen. Alle garteien, mit Ausnahme der Deutſchnationalen, wandten ſich ſcharf gegen die Einſetzung. Bei den Abſtimmungen wurde mit den Stim⸗ men aller Fraktionen gegen die Deutſch⸗ nationalen und bei Stimmenthaltung des Chriſtlich⸗ſozialen Volksdienſtes ein national⸗ ſozialiſtiſcher Antrag angenommen, wonach der Laudtag dem Reichskommiſſar von Papen ſeine Mißbilligung ausſpricht. Die Nationalſozialiſten riefen den auf ihren Plätzen ſitzengebliebenen deutſchnationalen Abgeord⸗ neten zu: Nieder mit der Reaktion! Annahme fand weiter mit der gleichen Mehrheit ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Antrag auf Aufhebung der Notveroronung über die Einſetzung des Reichskommiſſars und auf beſchleunigte Herbeiführung der Entſcheidung des Staatsgerichtshofs. Mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten wurde ein kommuniſtiſcher Antrag angenommen, wonach kein Beamter oder Angeſtellter verpflichtet ſein ſoll, den auf Grund der Verordnung über die Einſetzung des Reichskommiſſars erlaſſenen Dienſtan⸗ weiſungen nachzukommen. Was bringen die Akademie-Konzerte? Der Kampf um die Wehrhoheit Ein Interview des Reichswehrminiſters von Schleicher Deutſchland beanſprucht in bezug auf die Wehr⸗ verfaſſung, die Organiſation und Einteilung ſeiner Streitkräfte, die Ausſtattung mit Waffen, die Landes⸗ befeſtigung und die Waffenherſtellung grundſätzlich die gleichen Rechte, die die anderen Staaten für ſich in Anſpruch nehmen. Wenn die anderen Mächte das deutſche Wehrſyſtem nicht nachahmen wollten, wie es im Sinne ihrer Abrüſtungsverſprechungen läge, dann müßten ſie Deutſchland den Umbau ſeiner Wehrmacht nach den Methoden zubilligen, die ſie ſelbſt als un⸗ erläßlich für ihre nationale Sicherheit bezeichneten. Das deutſche Heer habe keine Luftwaffe, keine Kampfwagen, ſchwere Artillerie, Flugzeugabwehr⸗ geſchütze, die Marine keine U⸗Boote, Flugzeugträger, großen Kreuzer uſw. Dieſe Waffen ſeien in Genf als Verteidigungsmittel erklärt worden. Ohne ſie könne alſo auch Deutſchland ſeine nationale Sicherheit nicht erlangen. Auch in den Fragen der Landesbefeſtigung und der Waffenherſtellung beſtehe ein unhaltbarer Widerſpruch. Alle die Deutſchland auferlegten Beſchräukungen müßten entweder allgemeine Anwendung finden oder für Deutſchland wegfallen. Der Umfang eines Umbaues der Reichswehr hänge alſo vom Grade des Abrütſtungswillens der hochgerüſteten Staaten ab, wobei ſelbſtverſtändlich der ſchwierigen Finanzlage des Reiches Rechnung getragen werden müſſe, Auf die Frage, welche Folgerungen die deutſche Rgierung aus einer Ablehnung ihrer Gleichberechti⸗ gungsforderungen ziehen wolle, entgegnete der Miniſter: Sie wird ſich dann nicht mehr an den Arbei⸗ ten der Abrüſtungs konferenz beteiligen. Was dieſe Nichtbeteiligung für die Exiſtenz des Völkerbundes bedeutet, liegt auf der Hand. Die deutſche Regierung wird darüber hinaus durch den Bruch der Abrüſtungsverſprechungen ſeitens ihrer Vertragspartner gezwungen ſein, die nationale Sicherheit auf nationalem Wege herzuſtellen, wenn es auf dem internationalen nicht möglich war. Preußiſches Mißtrauensvotum für Papen Mit den Stimmen der Nationalſozialiſten, Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten wurde ferner ein kommuniſtiſcher Antrag angenommen, alle beſtehen⸗ den Zeitungsverbote ſofort aufzuheben. Entgegen einem Antrag der Kommuniſten, die nächſte Sitzung am 6. September abzuhalten, ver⸗ tagte ſich das Haus. Der Präſident wurde er⸗ mächtigt, die Tagesordnung feſtzuſetzen. Demonſtrationen beim Reichstag Meldung des Wolffbüros 8 8 25— Berlin, 31. Aug. Kurz nach der Eröffnung des Reichstages kam es in der Nähe des Reichstagsgebäudes, das im weiten Umkreis abgeſperrt war, zu größeren Demonſtrationen, die ein Eingreifen der Poli⸗ zei und die Räumung der umliegenden Alleen des Tiergartens notwendig machten. Am Platz der Repu⸗ blik hatten ſich zahlreiche Nationalſozialiſten eingefunden, die die Anfahrt ihrer Abgeordneten er⸗ warteten. Plötzlich ertönten aus der Menge die Rufe„Deutſchland erwache! Juda verrecke!“ ſowie Schmährufe auf die Regierung Papen. Die Polizei ſchritt mit dem Gummiknüppel ein und drängte die Demonſtranten ab. Die Demonſtranten ſammelten ſich dann zum Teil in kleineren Gruppen wieder und verſuchten, wieder in die unmittelbare Nähe des Reichstages zu gelangen. Der neue Reichstagspräſident Der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Her mann Göring ſteht im 40. Lebensjahr, war Kadett und ſett März 1912 aktiver Offizier. Im Krieg zeichnete er ſich als Flieger aus, erhielt den Pour 1e mérite und war der letzte Kommandeur des Jagdgeſchwaders „Frhr. von Richthofen“. Nach dem Krieg war er 1919—21 als Flieger und Flugchef in Dänemark und Schweden tätig, ſtudierte dann 1922 und 1928 in München, beteiligte ſich am Hitler⸗Putſch und wurde am 9. November 1923 leicht verwundet. Er floh zu⸗ erſt nach Tirol und lebte dann bis 1925 in Rom, ſpäter in Stockholm, bis er nach Eintritt der Amneſtie 1997 nach Deutſchland zurückkehren konnte. Dem Reichstag gehört Hauptmann Göring ſeit 1928 an. Verfaſſungsänderung in Baden (Eigener Drahtbericht) 2. Karlsruhe, 31. Aug. In der nächſten Nummer des Badiſchen Geſetz⸗ und Verordnungsblattes veröffentlicht die badiſche Regierung eine dritte Haushaltnot⸗ verordnung, die verfaſſungsrechtliche Maßnaß⸗ men auf dem Gebiet des Miniſteriums des Innern, des Juſtizminiſteriums und des Finanzminiſteriums bringt. Von größter Bedeutung iſt Artikel I, Mini⸗ ſteritum des Innern, der eine Verfaſſungs⸗ änderung enthält. Bisher mußte bei jeder beab⸗ ſichtigten Aenderung der Verfaſſung das Volk he⸗ fragt werden. In Zukunft ſollen jedoch nur noch die wich⸗ tigſten Geſetze und Beſtimmungen der Volks⸗ abſtimmung unterliegen. Ausgeſchloſſen ſein werden Geſetze zur Erhaltung des öffentlichen Friedens, der öffentlichen Geſund⸗ heit, Sicherheit und Ordnung, wenn ſie vom Landtag mit Zweidrittelmehrheit als dringend erklärt wurden, das Finanzgeſetz und Geſetze über Steuern und Ab⸗ gaben, ſoweit bei dieſen micht das Staatsminiſterium die Vornahme einer Volksabſtimmung beſchließt. Letzte Melöungen Der„Vorwärts“ verboten — Berlin, 31. Auguſt. Der„Vorwärts“ ein⸗ ſchließlich ſeiner Abendausgabe der„Abend“ iſt auf die Dauer von drei Tagen verboten worden. Das Verbot erfolgte, weil in der Abendausgabe vom 29. 8. 1932 eine Abhandlung enthalten iſt, die das Programm des Reichskanzlers als das Programm des Verfaſſungsbruches bezeichnet. Großfeuer durch Blitzſchlag — Bamberg, 31. Aug. Durch Blitzſchlag wurden im nahen Sträßgiech fünf große Scheunen, die mit Erntevorräten gefüllt waren, und eine Reihe Nebengebäude eingeäſchert. 0 a Zwei Dachdecker tödlich abgeſtürzt — Köln, 31. Aug. In der Kölner Salzgaſſe ſtürzten ein Dachdeckermeiſter aus Köln und ſein Gehilfe beim Teeren des Daches eines zweiſtöckigen Hauſes auf die Straße. Schwerverletzten ins Krankenhaus, Zeit darauf geſtorben ſind. wo ſie kurze Liebespaar läßt ſich vom Zuge überfahren — Rolandseck, 31. Aug. Beim Bahnhof Ro⸗ landseck wurden geſtern zwei bis zur Unkennt⸗ lichkeit verſtümmelte Leichen zwiſchen den Gleiſen aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um einen 22jährigen Mann und ein 20jähriges Mädchen, beide aus Köln, handelt, die freiwillig in den Tod gegangen ſind, weil ſich ihrer Heirat un⸗ überbrückbare wirtſchaftliche Schwierigkeiten in den Weg ſtellten. Die Muſikaliſche Akademie des Nationaltheater⸗Orcheſters in ihrem 153. Konzertjahr Das neue, geſchmackvoll ausgeſtattete General⸗ programm der Muſikaliſchen Akademie des Na⸗ tionaltheater⸗Orcheſters Mannheim e.., das als Einladung an die vorjährigen Abonnenten mit der Bitte zur Erneuerung ihres Abonnements verſandt wird, liegt uns vor. Es iſt in guter Ueberſicht chro⸗ nologiſch geordnet; die einzelnen Konzerte werden nebeneinander aufgeführt und mit den Bildern der Dirigenten und der ſoliſtiſch Mitwirkenden ver⸗ ſehen. Seine Prägung erhält das Programm durch die 100. Wiederkehr des Geburtstags von Joh. Brahms im Mai nächſten Jahres, deſſen Schaffen zwei Konzerte als Brahmsfeiern gewidmet ſind: Das 4. Konzert am 20. November mit General⸗ muſikdirektor Fritz Buſch von der Staatsoper in Dresden als Dirigenten und Profeſſor Adolf Buſſch(Violine) als Soliſten. Es gelangen in dem Konzert die„Tragiſche Ouvertüre“, das Violin⸗ konzert op. 77 und die 4. Sinfonie zum Vortrag, und das 6. Konzert am 7. März unter Leitung des einheimiſchen Muſikdirektors Joſeph Roſenſtock und unter Mitwirkung der gefeierten jungen Pia⸗ niſtin Poldi Mildner. Hier wird man die Aka⸗ demiſche Feſt⸗Ouvertüre, das Klapterkonzert-moll op. 15 und die 1. Sinfonie-moll, op. 68 hören. Das erſte Konzert findet dieſes Jahr am 4. Oktober ſtatt. Am Dirigentenpult Generalmuſik⸗ direktor Joſeph Roſenſtock, der auch noch das 5. Konzert am 7. Februar und das 7. Konzert am 21. März leiten wird! Als Soltſt erſcheint Gregor Piatigorſky, der das Schumann'ſche Violon⸗ cellv⸗Konzert mit Orcheſter zu Gehör bringen wirdl! Außerdem in der Vortragsfolge die Beethoven⸗ Variationen von Max Reger und die große C Dur⸗ Sinfonie von Franz Schubert. Soliſt im 5. Konzert am 7. Februar iſt der bekannte Tenor der Berliner Staatsoper, Marcell Wittriſch, dem wir damit zum erſten Male in Mannheim auf dem Konzert⸗ podium begegnen werden. Seine Arien und Lieder werden umrahmt von zwei Etuden für Orcheſter von Wladimir Vogel(zum erſten Male in Mannheim) und von der Fantaſtiſchen Sinfonie von Hektor Ber⸗ Licz. ö Für das 7. Konzert am 21. März bveinte eine der beſten deutſchen Sängerinnen, Maria Müller, die Seite der größten mitſikaliſchen von der Staatsoper in Berlin, verpflichtet werden. In dem Konzert wird man, ebenfalls zum erſten Male in Mannheim, die Suite aus der Muſik zu Goethes„Triumph der Empfindſamkeit“ von Ernſt Krenek und die 7. Sinfonie von Beethoven hören. Im 2. Konzert am 18. Oktober dürfen die Mannheimer ihren Eugen Jochum, der inzwiſchen zum Lei⸗ ter des Berliner Rundfunks ernannt worden iſt und damit einen großen Einfluß auf das geſamte muſi⸗ kaliſche Sendeweſen Deutſchlands gewonnen hat, be⸗ grüßen. Der derzeitige Generalmuſtkdirektor über⸗ nimmt in dieſem Konzert den S o lopart. Er wird ſein eigenes Klavierkonzert(zum erſten Male hier in Mannheim) spielen. Jochum wählte ſich als Pro⸗ gramm das ſchöne Werk voller zarter Impreſſionen von Debuſſy„Lapres-midi Dun taune“ und Beet⸗ hovens gewaltige Erbica⸗Sinfonie, zwei Werke, die in der Gegenſätzlichkeit ihres Gehalts und ihrer Stimmung höchſte Anforderungen an einen Dirigenten ſtellen. Das dritte Konzert bringt, womit die Akademie ihre Hochachtung vor dem z. Zt. lebenden größten deutſchen Komponiſten zum Ausdruck bringen will, Dr. Richard Strauß wieder als Gaſt zu uns. Der große Meiſter wird die Ddur- Sinfonie von Beethoven und ſeine S hlagobers⸗Suite(zum erſten Male in Mannheim) dirigieren. Soliſt des Abends iſt der Konzertmeiſter des Orcheſters, Max Kergl, der das Es-dur-Violinkonzert von Mozart ſpielen wird. Als Beſchluß der gewiß ereignisreichen Reihe bedeutender Konzerte ein Doppelkonzert, ausgeführt von den vereinigten Orcheſtern der Berliner Phil⸗ harmoniker und des Mannheimer Nationaltheater⸗ Orcheſters unter Leitung von Dr. Wilhelm Furtwängler, der Ehrenmitglied der Muſtka⸗ liſchen Akademie des Nationaltheater⸗Orcheſters iſt. Genaue Vortragsfolge und genauer Termin, im April nächſten Jahres, werden noch bekanntgegeben. Im ganzen alſo acht Konzerte, die ſich würdig an Veranſtaltungen der bedeutendſten Muſikſtädte Deutſchlands ſtellen können und Mannheims Muſikleben weiterhin helfen werden, den guten Ruf zu erhalten, den man längſt in ganz Deutſchland und weit über die Grenze hinaus zu ſchätzen weiß. Die Ueberraſchung der Konzerte bildet der weſentlich geſenkte Abonnementspreis, der allen Abonnenten bei der Fülle des Gebotenen ein beſonders willkommenes Geſchenk ſein wird. Der Kraftradfahrer (Homo vehicolosus terribilis) Der Kraftraoͤfahrer entſtand durch Abſpaltung von den Kraftwagenfahrern, die im Gegenſatz zu ihm durch vier Räder kenntlich ſind. Er iſt eines der am meiſten beachteten Lebeweſen und bildet eine Klaſſe für ſich. Sein Nervenſyſtem iſt ganz beſonders entwickelt. Während die Be⸗ wegungsnerven außerordentlich ſtark ausgebildet ſind, fehlen andere wichtige Nervenſtränge vollkom⸗ men. So iſt er z. B. gegen Lärm, Geruch, Luftoͤruck uſw. völlig unempfindlich. Seine Bewegungen ſind verſchieden: Im dickſten Straßenverkehr gleichen ſie denen eines Aales. Er windet ſich durch jegliches Gewühl, wobei er vielfach rote oder grüne Lichter überſieht oder mißachtet. Auf den Heerſtraßen jedoch nehmen ſeine Bewegungen eine ſchnurgerade Richtung ein, die nur in allernot⸗ wendigſten Fällen, und dann auch erſt im letzten Augenblick, geändert wird. Seine Geſchwindigkeit geht meiſtens ſofort nach der Abfahrt in die beſchleunigte Bewegung über. Sein Sehnſuchtsziel iſt, die Mündungsgeſchwindig⸗ keit einer Gewehrkugel zu erreichen. Er nimmt ſtändig unglaubliche Gefahren auf ſich. Weil er ſtets in größter Eile zu ſein ſcheint, das Horn bläſt und in ſeiner Rüſtung gefährlich aus⸗ ſieht, erregt er überall Aufmerkſamkeit und Furcht. Hat er das für ihn läſtige, aber unbedeutende Getriebe einer Stadt hinter ſich, ſo kommt er allmäh⸗ lich in das ihm von der Natur zugewieſene Element. Bei der Erfüllung ſeines Daſeinszweckes— möglichſt lange Strecken in möglichſt kurzer Zeit zurückzulegen — ſchaut er weder rechts noch links. Irgendwo ſich aufzuhalten, ſcheint ihm unmänn⸗ lich; es ſei denn, daß eine Panne ihn zu kürzerem oder längerem Verweilen zwingt. Wenn er durch Zufall ſeine Frau oder ein Mäd⸗ chen ſeiner oft ſehr ausgedehnten Bekanntſchaft in einem der komiſch geformten Behälter neben ſich mit⸗ führt, wird man höchſt ſelten bemerken, daß er dieſem Es ſei denn, daß ſeine Begleiterin bei einer Kurve in ſanf⸗ Lebeweſen irgend welche Beachtung ſchenkt. tem Bogen das Fahrzeug verläßt, um auf einer weichen Wieſe zu landen. Aber auch hier hat es ſich ſchon ereignet, daß der Kraftradfahrer, ganz erfüllt von ſeiner Aufgabe, von dieſem Vorgang keine Kenntnis genommen hat und erſt am Ziel der Fahrt den leeren Behälter bemerkte. So ſitzt die Begleiterin meiſtens in ängſtlicher Einſamkeit neben ihm, mit großen Augen in die vorbeiflitzende Gegend ſchauend und von Zeit zu Zeit den im knallenden Lärm verhallenden Bittſchrei ausſtoßend, nicht ſo zu raſen. Er hört es indeſſen nicht, denn ſie iſt aus ſeinem Gedankengang aus⸗ geſchaltet. Und wenn er ganz von ſeinem Ziel erfüllt iſt, ſo ſcheint ihm die Begleiterin eine vermeidbare Ueberfracht, die ſeine Möglichkeiten hindert. 5 Der Kraftradfahrer trägt ſtets einen unveränder⸗ lichen Ausdruck der Entſchloſſenheit und zeitweiſe auch der Grauſamkeit zur Schau, vorausgeſetzt, daß er uns Zeit läßt, ihn kurz zu betrachten. Bei ſeinem Erſcheinen treten für den Mitmenſchen immer neben der üblichen Angſt einige Fragen auf: Warum raſt er ſo ſchnell? Wohin will er eigentlich? Wer grüßt ihn am Ende ſeiner Reiſe? Man hat immer den Eindruck, daß er ein ſelt⸗ ſames und einſames Weſen iſt, das eine ganz wichtige Aufgabe zu erfüllen hat. Vielleicht muß er eine Kriegserklärung an Bolivien überbringen! Viel⸗ leicht auch eine Botſchaft an irgend einen Mars⸗ bewohner! Wer kann es wiſſen! Jedenfalls ſcheint er immer im Dienſt zu ſein. In einem Dienſt, von deſſen Verrichtung Glück und Lebens möglichkeiten ganzer Erdteile abhängen. a Je mehr Erde er an ſein ſchattenhaftes Daſein heftet, deſto glücklicher iſt er. Er iſt der Herr ber Welt. Nur eine Macht bezwingt ihn: f Die Kraftradpolizei. M. A. Die erſte künſtliche Regen⸗Anlage der Welt. Die erſte Anlage in der Welt zur Erzeugung von künſtlichem Regen, die eine Mächtigkeit von 75 000 Volt beſttzt, iſt jetzt vom Leningrader Inſtitut für künſtlichen Regen fertiggeſtellt wordem Die Prüfung der Anlage gab gute Reſultate Gleichzeitig hat die Aufſtellung einer zweiten Anlage mit einer Spannung von 200 000 Volt, die mit Hoch⸗ frequenzſtrom arbeitet, begonnen. Im Bereich der Forttechniſchen Akademie wird ein beſonderer Turm gebaut, auf dem die Regenerzeugungsmaſchine ange⸗ bracht werden ſoll. Die Feuerwehr brachte die 1 Bis Bis 2 . r . Mittwoch, 31. Auguſt 1982 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 403 —— Steuerkalender für den Monat September a) Stadtkaſſet Gebäudeſonderſteuer für Auguſt; 18 um 5. Sept.: 8 Schulgeld für die Höhere Han⸗ 3 delsſchule für September; „ Wohnungsluxusſteuer II. Viertel . 1932/80) N Gemeindegetränkeſteuer f. Aug.; „ Gebühren für Auguſt; 26.„ Schulgeld der Höheren Lehr⸗ 5 anſtalten für das 2. Tertial 1932/88 a Gemeindebierſteuer für Septbr. b) Finanzamt: Sept.: a) Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 381..; b) Arbeitsloſenhilfe für 16. bis 31.., ſoweit dieſe nicht an die Krankenkaſſen abzuführen iſt; a) Körperſchaftsſteuer III. Vier⸗ teljahr; b) Einkommenſteuer deskirchenſteuerzuſchlag Vierteljahr; c) Umſatzſteuer für Monat Aug.; d) Börſenumſatzſteuer für Monat Auguſt; a) Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15..; b) Arbeitsloſenhilfe für 1. bis 15.., ſoweit dieſe nicht an die Krankenkaſſen abzuführen iſt. Verſicherungsſteuer für Monat Aug uſt. Bis zum 5. nebſt Lan⸗ III. Beſtattung von Prokurist Runkel Unter außerordentlich großer Teilnahme von Kollegen und Vereinsfreunden wurde geſtern nach⸗ mittag auf dem Friedhof Mannheim⸗Sandhofen der im Alter von 56 Jahren aus dem Leben geſchtedene Prokuriſt Wilhelm Runkel zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet. Der Sängerbund Sandhofen hatte durch eine Fahnenabordnung ſeine Teilnahme bekunden laſſen. Auch die Freiwillige Sanitätskolonne Sandhofen und die Freiw. Feuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik unter Leitung von Kommandant Knäbel waren an⸗ weſend. Die Leichenhalle ſelbſt war überfüllt, ſo daß ber Geiſtliche die Trauerrede am Grabe hielt. Der ECpangeliſche Kirchenchor unter Leitung von Haupt⸗ lehrer Nagel ſang ein Grablied. Sechs Wehrleute kugen den Verſtorbenen unter Vorantritt eines Spielmannszuges zum Grabe. Hier gedachte Stadtpfarrer Dörr ⸗Sandhofen des lieben Heimgegangenen, der bei Mainz geboren wurde. Vier Jahre nach Beendigung der Lehrzeit kam der Verſtorbene zur Zellſtoffabrik Waldhof, in deren Dienſten er 33 Jahre hindurch geſtanden hatte. Durch großen Fleiß und große Gewiſſenhaftigkeit hat es der Heimgegangene zu der Vertrauensſtellung eines Prokuriſten gebracht. Seine Frohnatur und ſein liebenswürdiges Weſen ſicherten ihm viele Freunde. Seine tiefe Religioſität und ſein lauteres Weſen veranlaßten ſeine Wahl zum Kirchenälteſten in Sandhofen. Auch als Privatſekretär des verſtor⸗ benen Direktors Kommerzienrat Dr. Hans Clemm war Wilhelm Runkel jahrzehntelang tätig. Im Namen der evangeliſchen Gemeinde und des Kirchengemeinderats Sandhofen legte Stadtpfarrer Dörr mit Dankesworten einen Kranz nieder. Die Hauptverwaltung der Zellſtoffwerke ließ durch Direk⸗ tor Clauß des treuen Angeſtellten gedenken. Die Prokuriſten und Angeſtellten von Zellſtoff⸗Waldhof verabſchiedeten ſich durch Prokuriſt Dünkel, die Prokuriſten und Angeſtellten der Berliner Haupt⸗ verwaltung durch Prokuriſt Kemmer von dem Entſchlafenen. Im Auftrag der Belegſchaft legte Betriebsratsvorſitzender Haß löcher einen Kranz nieder. Die Caſino⸗Geſellſchaft Sandhofen, deren Vorſtandsmitglied Wilhelm Runkel lange Jahre hin⸗ durch geweſen war, dankte durch Herrn Klumpp, der Verband der Betriebskrankenkaſſen Südweſt⸗ beutſchlands durch Direktor Hardt und die Orts⸗ gruppe Mannheim der Betriebskrankenkaſſen durch Herrn Willich. Der Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten ließ durch Herrn Georg Maier eine Blu⸗ menſpende zum Zeichen der Teilnahme niederlegen. Der Kirchenchor der Evangeliſchen Gemeinde, der Sängerbund Sandhofen und der Evangeliſche Poſau⸗ nenchor umrahmten mit Choralvorträgen die Ab⸗ ſchtedsfeter. Auloverkehr Mannheim Kochel am Gee Von der Rhein-Neckarſtadt nach dem bayriſchen Hochgebirge Eine fröhliche Reiſegeſellſchaft war es, die am Sonntag, 21. Auguſt, morgens 6 Uhr, vom Waſſer⸗ turm aus in bequemem Reiſe⸗Omnibus über Stutt⸗ gart, Ulm, Augsburg, Landsberg nach Kochel am See, der Perle der bayriſchen Alpen, zu achttägi⸗ gem Ferienaufenthalte abfuhr. Die Sonne ſtrahlte in voller Pracht vom Himmel und verſprach eine ſelten ſchöne Fahrt, die denn auch bis zum Schluß von herrlichſtem Wetter begünſtigt war. Die nahezu aus 30 Perſonen beſtehende Reiſegeſellſchaft hatte eine vorzügliche Stimmung mitgebracht, ſo daß ſich ſchon während der Fahrt eine fröhliche Unterhaltung entwickelte. Das Reiſebüro Adolf Stoll, 0 7, 26 (Kunſtſtraße), hatte in Verbindung mit dem Ge⸗ meinderat und dem Vorſtand des Verkehrsvereins Kochel am See die Reiſe vorzüglich organtſtert, für Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmer Sorge getragen und den Aufenthalt in Bayern ſo eingeteilt, daß man neben den beiden Ruhetagen nicht nur die landſchaftlichen Schönheiten von Kochel, ſondern auch die Reize der umliegenden Alpenwelt zu ſehen bekam und die hohen Berge teilweiſe auch beſteigen Lonnte. Kochel und Umgebung bieten einen Reichtum ſchöner Einzelbilder. Der 600 Meter über dem Meer gelegene ſmaragoͤgrüne Kochelſee mit ſeiner impoſan⸗ ten Gebirgsumrahmung ſtrahlt Lieblichkeit und An⸗ mut aus. In der Höhe von 802 Meter breitet ſich der dunkelgrüne Walchenſee aus, während im Hin⸗ tergrund des Kochlſees das wildzerriſſene Karwen⸗ delgebirge und die ſchroffen Hänge des Wetter⸗ ſteingebirges majeſtätiſch emporragen. Bei der Ankunft in Kochel am Sonntag, 21. Auguſt, abends.30 Uhr, begrüßte der Gemeindevorſteher und die Herren des Verkehrs⸗ vereins die Gäſte aus Mannheim⸗Ludwigshafen in herzlicher Weiſe und hießen ſie in ihrem ſchönen Kochel willkommen. Bei der am Abend abgehaltenen offiziellen Feier wurden die Gäſte nochmals begrüßt und ihnen zu Ehren ein Schuhplattlerabend veranſtaltet. Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Reiſeteilnehmer von der Ginwohnerſchaft in Kochel außerordentlich liebenswürdig aufge⸗ nommen wurden. Am Montag vormitag fand in Begleitung eines von der Gemeinde geſtellten Füh⸗ rers die Beſichtigung der wildromantiſchen Lein⸗ bachwaſſerfälle ſtatt, während eine Run d⸗ fahrt auf dem Kochelſee, eine Beſichti⸗ gung des Walchenſeewerkes und ein kurzer Aufenthalt im Strandbadhotel in Kochel den Nach⸗ mittag auf das Angenehmſte ausfüllten. Erwähnt ſei noch, daß die landſchaftlich bevor⸗ zugte Lage von Kochel von jeher der Lieblingsaufent⸗ halt vieler hervorragender Münchener Maler iſt. Für jeden Naturfreund hat Kochel in ſeiner idylli⸗ ſchen Ruhe etwas Anziehendes. Hoffmann von Fallersleben ſchrieb über Kochel: Droben am Kochelſee, iſt es gar ſchön! Berge ſo ſtolz und kühn, Matten ſo duftig grün, Droben am Kochelſee iſt es gar ſchön. Droben am Kochelſee iſt es ſo ſtill Seh ich den grünen See, wird mir ſo wohl, ſo weh Droben am Kochelſee iſt es ſo ſtill! Zuſammenſchluß der Muſikvereine In Mannheim⸗Seckenheim fand am Sonntag eine Tagung badiſcherundpfälziſcher Muſik⸗ kapellen ſtatt, um einen Gau innerhalb des Bun⸗ des ſüdweſtdeutſcher Muſikvereine zu gründen. Der Einladung des Orcheſtervereins Secken⸗ heim waren mehrere Vereine mit zahlreichen Ver⸗ tretern gefolgt. Nach einer muſikaliſchen Einleitung durch die einheimiſche Kapelle unter Leitung von Friedrich Hacker ſprach der zweite Vorſitzende des Bundes, Herr Stelz, in längeren Ausführungen über Ziele und Zweck der Organiſation und wies beſonders auf die Vorteile in muſikaliſcher Hinſicht hin. Nach eingehender Diskuſſion wurde ein vor⸗ bereitender Ausſchuß gewählt, der eine offtzielle Gründungsverſammlung vorbereiten wird, in der dann die Wahl der Gauleitung vorgenommen wer⸗ den ſoll. * Der 5. Südweſtdentſche Arbeiter⸗Eſperanto⸗ Kongreß findet am 24. September in Mannheim ſtatt. Die Vorbereitungen ſind ſchon in vollem Gange. Am Dienstag vormittag entführte der Autobus die Mannheimer Gäſte nach dem maleriſch im Tal gelegenen, durch hohe Berge geſchützten und von den Fremden bevorzugten Garmiſch⸗ Partenkirchen. von wo aus mit der Zugſpitzbahn das Schneefer⸗ nerhaus und mit der Seilſchwebebahn der Gipfel der Zugſpitze„erklommen“ wurden. Die Zugſpitz⸗ bahn gewährt das Gefühl abſoluter Sicherheit und iſt ein Meiſterwerk deutſcher Wiſſenſchaft und Tech⸗ nik. Bei Riffelriß wurde kurzer Aufenthalt ge⸗ nommen. Ein Bahnbeamter hielt einen Vortrag über den Bau der Bahn und namentlich über den Fe a, 2 82 4,5 Kilometer langen Tunnel, der in einer Höhe von 2650 Meter im Schneefernerhaus am Zug⸗ ſpitzplatt endet. Von der Gipfelſtation(2966 Meter) hat man eine überwältigende Fernſicht in die Tiefe der Täler, über die Bayriſche Hochebene und über die Alpenkette, Einem Ruhetag folgten Ausflüge auf den 1731 Meter hohen Her zogſtand, auf die Jocheralm und das Jachenauertal. Ferner wurden die Königsſchlöſſer beſichtigt. Einen beſonderen Genuß bietet die Fahrt über Mittenwald nach Innsbruck. und zurück über Leermos⸗Garmiſch⸗Partenkirchen. Zu allen Ausflügen wurden von der Gemeinde in entgegenkommender Weiſe Führer geſtellt. Abends fand jeweils in den verſchiedenen Hotels und Gaſt⸗ höfen von Kochel Unterhaltung für die Gäſte ſtatt. Insbeſondere erwähnt ſei der Abſchied am Samstag abend, bei dem nochmals das gute Ver⸗ hältnis zwiſchen der Einwohnerſchaft und der Reiſe⸗ geſellſchaft hervorgehoben und der Gemeinde und dem Verkehrsverein der Dank für den herzlichen Empfang und die freundliche Aufnahme ausge⸗ ſprochen wurden. Am Sonntag, 28. Auguſt, morgens 6 Uhr, er⸗ folgte die Abfahrt. Man fuhr zunächſt nach Mün⸗ chen, wo eine Stadtrundfahrt ausgeführt und dem Hofbräuhaus ein kurzer Beſuch abgeſtattet wurde. Dann ging es über Augsburg, Ulm, Stuttgart und Maulbronn zurück nach Mannheim. Eine zur allge⸗ meinen Zufriedenheit verlaufene herrliche Ferien⸗ reiſe war beendigt. Die nächſte Fahrt nach Ko⸗ chel am See erfolgt am Sonntag, 4. September. ch. Guropaflieger in Mannheim Von Frankfurt kommend, landete geſtern nach⸗ mittag der Flieger Cuno mit ſeiner Klemm D 2310, der mit dieſer Maſchine bei dem Europa⸗Rundflug mit 447 Punkten den ſtebenten Platz belegen konnte, auf dem Mannheimer Flugplatz. Der Flieger, der als Pilot auf den Verkehrsmaſchinen der Deutſchen Luft⸗Hanſa tätig iſt, ſtartete ſofort wieder zum Weiterflug nach Stuttgart, nachdem er ſeinen Paſſa⸗ gier„ausgebootet“ hatte. Daß nicht nur der Pilot, ſondern auch die raffige Sportmaſchine, die mancher⸗ lei Strapazen und Prüfungen hinter ſich hatten, wäh⸗ rend des kurzen Aufenthaltes gebührende Beachtung fanden, verſteht ſich von ſelbſt. * Neue Bänke im Lameygarten. Bei ſchönem Wetter reichen im Lameygarten in R7 die Sitz⸗ gelegenheiten nicht aus, den die ſchöne Anlage hat ſich im Laufe der letzten Monate viele neue Freunde er⸗ worben. Entlang der Mauer, die die Terraſſe des Lameyhauſes abſchließt, werden jetzt vier neue Bänke aufgeſtellt, ſodaß im Ganzen 16 Bänke vorhanden ſind. DSK W⸗ Karawane in Mannheim In flotter Fahrt kam geſtern nachmittag die von dem DaW⸗Werk der Deutſchen Auto⸗Union A⸗G. auf die Reiſe geſchickte Autokarawane durch die Kunſtſtraße, um in die Breiteſtraße einzu⸗ ſchwenken und auf dem Marktplatz Aufſtellung zu nehmen. Die aus ſechs Wagen beſtehende und durch weitere Wagen der hieſigen Vertretung ergänzte Kolonne erregte bereits bei der Fahrt durch die Straßen großes Aufſehen und vermochte ſpäter auf dem Marktplatz zahlreiche Neugierige und vor allem auch eine größere Anzahl Intereſſenten anzulocken. Dadurch wurde wieder der Beweis erbracht, daß das Vorführen von Erzeugniſſen ein gutes Werbe⸗ mittel iſt und daß die DR W⸗Werke wirklich nicht ſchlecht beraten waren, als ſie ſechs Kolonnen mit je ſechs Wagen auf die Reiſe durch ganz Deutſch⸗ land ſchickten, um weiteſten Kreiſen das Kennen⸗ lernen der neueſten deutſchen Kleinkraftwagen zu vermitteln. Außer den geräumigen Frontantrieb⸗Limouſtnen waren es vor allem die durch ihre Linienführung auffallenden Meiſterklaſſe⸗Vorderrad⸗ antriebswagen, die einer eingehenden Beſich⸗ tigung unterzogen wurden. Neben einer gediegenen Ausſtattung machen die hervorragenden Fahreigen⸗ ſchaften die Wagen der Meiſterklaſſe empfehlens⸗ wert. Wenn man bedenkt, daß dieſer Da W⸗Klein⸗ kraftwagen, der wie ein großer Wagen fährt, er⸗ heblich weniger Betriebsſtoff braucht, weniger Ga⸗ ragenkoſten verurſacht, bedeutend billiger in Ver⸗ ſicherung und Steuer iſt, ſo kann man verſtehen, daß er ſich in kürzeſter Zeit den Automobilmarkt er⸗ obern konnte. Das gleiche gilt für die Vier⸗ zy lindertypen, die ſich ſeit Jahren bewährten und von denen die Sonderſchau den eleganten Son⸗ derklaſſe⸗Wagen als Cabriolet und Limouſine zeigte, Sein 1000 cem⸗Motor, die Ausrüſtung mit Schnell⸗ gang, Oeldruck⸗Vierradbremſe uſw. befähigen ihn zu noch größeren Leiſtungen, während ſeine Be⸗ triebs⸗ Steuer⸗ und Verſicherungskoſten ſich in faſt ebenſo beſcheidenen Grenzen bewegen, wie die des Frontantriebwagens. Neben den Wagen fanden die aufgeſtellten Motorräder und vor allem der ſehr raſch beliebt gewordene ſteuer⸗ und führerſchein⸗ freie„Framo“⸗Lieferwagen weitgehendſte Beachtung. 8 75 Die Karawane die geſtern vormittag in Heidel⸗ berg weilte, ſetzte heute früh ihre Reiſe durch Ba⸗ den fort.* * Junge Franzoſen kommen nach Mannheim Im Rahmen des jetzt von Stuttgart für Südweſtdeutſch⸗ land aus geleiteten deutſch⸗franzöſiſchen Schüleraustauſchs werden heute abend mit einem Sammeltransport 15 oder 16 junge Franzoſen nach Mannheim kommen. Die jungen Franzoſen ſind aus den Familien, in denen vier Wochen wäh⸗ rend der Auguſtferien 17 Schüler und Schülerinnen aus Mannheim und Umgebung zu Gaſt waren. Neben dem Verſtändnis für die Pſyche anderer Völ⸗ ker ſollen die jungen Franzoſen vor allem ihre Sprachkenntniſſe verbeſſern. Den Franzoſen werden auf Einladung der Stadt die Sehenswürdigkeiten Mannheims gezeigt. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dienstagsvormittagsziehung kamen fol⸗ gende größere Gewinne heraus: je 10 000/ auf die Nrn. 23 215, 294.615, 333 399, je 5000 auf die Nru. 18 149, 67 694, 170 294, 264 295, fe 8000 auf die Nrn. 45 481, 68 963, 111 104, 116 766, 136 788, 143 875, 188 677, 267 482, 304 154, 312 986, 317 748, 329 367, 353 241, 393 497; in der Nachmittagsziehung je 10000 Mark auf die Nrn. 13 628, 175 308, 243 115, je 5000% auf die Nrn. 15 731, 211 821, 287 469, 361910, 381 650, je 3000/ auf die Nrn. 6710, 36 167, 77883, 113 483, 169 465, 216 534, 258 774, 260 520, 275 698, 370 781, 381 182.(Ohne Gewähr.) „Sie können Nachtquartier in der Scheune be⸗ kommen. Aber nur, wenn Sie dieſen Haufen Holz zerkleinern!“ „Sagen wir— die Hälfte! Ich leide an Schlaf⸗ loſigkeit!“ 1 9 5— e, cc, ⸗ e 3167/20 . 8 , 4 ;, . . , u,, 2 CVVT Weichmachen de . ud noc Praktische Hausfrauen haben dieses einfacre Rezept dect: Sie geben dem ersten heiſſen Spülwasser etwas Sil, kalt aufgelöst, bei und spülen darin die Wäsche Sil entfernt rasch alle Rückstände der Waschlauge und gibt Ihrer Wäsche einen besonders klaren und reinen on. Zum Bleichen grauer, vergilbter Wäsche und zur schonenden Fledtentfernung(Kaffee-, Kakao-, Tinten-, Blut-, Obst⸗ oder Saſt⸗ flecken) ist Sil ebenfalls das rechte Mitteſ 2 Gaul, 722 Hierrescfe, 5 i Henkel's Wasch- und Bleich- Soda. Ert 4. Seite/ Nummer 403 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Auguſt 10g Waiſenrenten und Kinderzulagen Nach ber letzten Notverordnung mußte bekanntlich bie Zahlung von Waiſenrente und Kinderzulage zu den Renten der Kriegsbeſchädigten, wie ſte bisher nach dem Reichsverſorgungsgeſetz gewährt wurden, eingeſtellt werden, wenn die Kinder das 15. Lebens⸗ fahr ttberſchritten hatten und Berufsausbildung oder ein ſonſtiger zur Wettergewährung berechtigender Grumd nicht vorlag. Dieſe Beſtimmung hat bei einem ſehr großen Kreis der Verſorgungsberechtigten ganz ungewöhnliche Härten mit ſich gebracht. Der Rei ch 8⸗ verband Deutſcher Kriegsbeſchädigter hat deshalb, wie uns von ber Geſchäftsſtelle Mann⸗ heim, L 8, 11, mitgeteilt wird, es als eine vordring⸗ liche Aufgabe angeſehen, dieſe unhaltbaren Härten zu beſeitigen. Als Ergebnis der Bemühungen der Organtſattonen hat nun das Reichsarbeitsminiſte⸗ rtum folgenden Runderlaß herausgegeben: 1. Ich genehmige, daß die zum 1. Auguſt 1932 entzogenen Kinderzulagen und Waiſenrenten beim Vorliegen der Vorausſetzungen auch dann mit Wir⸗ kung vom 1. Auguſt 1932 ab wieder gewährt werden können, wenn die Bewilligung erſt im September 1932 ausgeſprochen wird. 2. Ferner genehmige ich, daß für Mübdchen, die an Stelle einer ordnungsmäßtgen Ausbildung für einen gegen Entgelt auszuübenden Beruf die Aus⸗ bildung für den Beruf der Hausfrau und Mutter wählen, beim Vorliegen der ſonſtigen Voraus⸗ ſetzungen Kinderzulagen und Waiſenrenten über das 15. Lebensjahr hinaus für die Dauer von höchſtens anderthalb Jahren gewährt werden können, läng⸗ ſtens jedoch bis zur Vollendung des 18. Lebens⸗ jahres. Ausbildungen, die die Arbeitskraft des Kin⸗ des nicht ausſchließlich ober ganz überwiegend in Anſpruch nehmen, können nicht berückſichtigt werden. 3. Bet der Durchführung der Vorſchriften über die Weitergewährung der Kinderzulagen und Wai⸗ ſenrenten über das 15. Lebens jahr hinaus müſſen unbillige Härten vermieden werden. In Zweifels⸗ fällen iſt mir zu berichten. Gladiolen Nun ſprithen die Gladiolen, die zu der reichen Familie der Schwertliengewächſe zählen, ihre Blüten⸗ pracht. Farbtöne aller Schattierung treffen das Auge. Rot, Purpur, Schieferblau, Gelb, Zinnoberrot, Weiß mit gelblichem Schimmer, Roſa ſtrahlen ihre Blüten, die bald in Aehren, bald in Trauben gehäuft ſind. Der reine Grundton wird ſelten geboten. Meiſt ſchwingt noch eine andere Nuance mit, die das ganze Gemälde belebt und dadurch erſt ſo wohltuend auf den Nerv wirkt. Die unteren Blütenblätter weiſen Flecken auf, denen eine andere Farbe eigen iſt. Da ſte im ſcharfen Kontraſt zu der Hauptfarbe ſtehen, nehmen ſte Herz und Sinn gefangen Es ſind Zwiebelgewächſe, deren Heimat in ſibb⸗ licheren Strichen zu ſuchen iſt. Durch Kreuzung haben unſere Blumenzlüchter eine Menge von Varietäten gezogen. Hie heute farbige Ruhepunkte in unſere Gärten zau⸗ bern. Ihre Blätter haben die Form eines Schwertes Ihre Stengel werden zuweilen bis zwei Meter hoch und ſind auf der einen Seite mit einer Reihe von Bitten geziert. Sie vermehren ſich meiſt durch Brutzwiebeln. Auf unſern Beeten offenbaren ſich dieſe Blüten⸗ wunder. In den Blumenläden leuchten die Farben⸗ ſinfonten. Die Gladiole halten ſich recht lange, wenn man das Waſſer mit einem Nährſtoff durchſetzt. Auf den Gräbern unſerer Verblichenen glutet ein Strauß. Sein Feuer tut unſere Liebe und Anhänglichkeit kund. Unvergleichliche Farbenſpiele bieten ſich. Menſchliche Kunſt hat auch hier Triumphe gefeiert. Gladiolen ſchwelgen im wieltönigen Farbenrauſch. Ein Wun⸗ der der Natur! Dr. K. W. „Du kennſt meine Braut von früher?“ 0 1705— Ich kenne ſie und ihre dunkle Vergangen⸗ heit!“ „Menſch, was willſt du damit ſagen?“ „Nur, daß ſie früher braunes Haar hatte!“ Meßplätze werden verſteigert Warum keine Vergebung im Submiſſionswege? Die Oktobermeſſe iſt zwar noch in weiter Ferne, aber die Stadt hatte doch wieder jetzt ſchon in übli⸗ cher Weiſe die Meßleute zur Verſteigerung der Bu⸗ denplätze eingeladen. Wir ſind ja ſchon längſt der Anſicht, daß Verſteigerungen dieſer Art ſich überlebt haben. Warum macht man nicht Schluß mit dem Aufgebot eines großen Verwaltungs- und Verſtei⸗ gerungsapparates und vergibt die Plätze nicht auf dem Wege der Submiſſion? Bei den Fahrgeſchäften, alſo bei Karuſſells, Schiff⸗ ſchaukeln, Achterbahn, Schießbuden uſw. wird der Brauch der Vergebung ausgeübt, ſo daß die Unter⸗ nehmer gar nichts anderes zu tun haben, als zu ge⸗ gebener Zeit ihr Angebot ſchriftlich einzureichen. Nur die Beſitzer von Zucker⸗ und Waffelbuden, Eisſtänden uſw. müſſen vor jeder Meſſe antreten und das Gebot auf ihren bisherigen Platz abgeben. Wenn früher vielleicht einmal die Verſteigerung be⸗ rechtigt war, um der Konkurrenz die Möglichkeit zu geben, ſich um einen Standplatz zu bewerben, ſo kommt dieſer Grund heute vollſtändig in Wegfall, denn es ſind mehr Plätze als Intereſſenten vorhanden. In anderen Städten, wie Ludwigshafen, Heidelberg, Baden⸗Baden und Freiburg, geht es auch ohne Ver⸗ ſteigerung. Die Budenbeſitzer haben nichts weiter zu tun, als vor jeder Meſſe ihr Intereſſe für den alten Platz geltend zu machen. Mannheim ſollte wirklich endlich einmal dieſem Beiſpiel folgen, zumal die Verſteigerung einen finanziellen Vorteil nicht mehr bringt. Von den geſtern ausgebotenen 15 Zuckerver⸗ kaufsplätzen blieb ein einziger ohne Gebot, während alle übrigen zum Anſchlagspreis abgingen. Die drei Waffelplätze, der Spielwarenſtand und die zwei Sübdfrüchteſtände gingen ebenfalls zum An⸗ ſchlagspreis weg. Für die drei Eisſtände beſtand nur für zwei Intereſſe. Von den vorhandenen zehn Ballonverkaufsplätzen konnten nur drei vergeben werden. Die Preiſe waren die gleichen wie bei der Frühjahrsmeſſe und hatte zum Leidweſen der Stei⸗ gerer keine Ermäßigung mehr erfahren. Lobend iſt das Verhalten der Stadtverwaltung anzuerkennen, die einem ausländiſchen Budenbeſitzer gegenüber einen Standpunkt einnahm, der allerſeits gebilligt wurde. Der Ausländer hatte vor der letzten Meſſe nicht nur die Schauſteller⸗Organiſation, ſon⸗ dern auch die Stadt beleidigt und hatte darüber hinaus noch bei der Verſteigerung die Preiſe unſtunig in die Höhe getrieben. Die unwahren Ausſagen und Verdächtigungen hatten ein langes Nachſpiel, in das ſogar das Kon⸗ ſulat des Ausländers einbezogen wurde. Die Stadt verlangte von dem Ausländer, ehe ſie ihn zu weite⸗ ren Verſteigerungen zuließ, die Zurücknahme der Be⸗ leidigung. Durch einen Anwalt ſollte die Sache bis zum Beginn der Verſteigerung geregelt werden, doch blieb die verſprochene Benachrichtigung aus. Als der Mann ſich einen Platz erſteigern wollte und gleich mit Preistreiberei anfing, um den bisherigen Platz⸗ inhaber wegzudrängen, wurde er auf Grund des Vorgefallenen von der Verſteigerung ausgeſchloſſen. Der bereits in die Höhe geſteigerte Platz wurde zu⸗ rückgezogen und konnte dem alten Inhaber zum An⸗ ſchlagspreis gegeben werden. Intereſſant war der Kampf um den erſten Ballon verkaufsplatz, der offenbar der beſte Platz dieſer Art iſt. Zwei Konkurrenten trieben den Preis von 28 auf 48, worauf Zurückziehung angeordnet wurde und beide leer ausgingen. Der Vorfall iſt für die Betroffenen weiter nicht tragiſch, denn es ſind ja noch ſieben Bal⸗ lonplätze frei, unter denen ſie die Auswahl haben, ohne daß ſie auch nur einen Pfennig über den An⸗ ſchlagspreis zu zahlen brauchen!* Hirtenſchreiben über das Kirchgeld In den Kirchen der Erzdiözeſe Freiburg i. Br. wurde am Sonntag ein Hirtenſchreiben des Erz⸗ biſchofs Dr. Conrad Gröber verleſen, in dem ſich dieſer mit der Frage und der Notwendigkeit der Er⸗ hebung des„Kirchgeldes“ befaßt. In ſeinem Hirtenſchreiben ſagt Erzbiſchof Dr. Conrad Gröber, daß er erſt nach langem Ueber⸗ legen und Zögern die Feder zu dieſem Hirten⸗ ſchreiben ergriffen habe. Aber er ſehe mit klarer Deutlichkeit ein, daß das, was ſchon einſtimmig beſchloſſen worden war, ehe er Erzbiſchof wurde, nunmehr in die Wirkſamkeit treten müſſe, ſollte nicht die Erzdiözeſe ſelber und ihr Kllerus in bittere Bedrängnis geraten. Der Klerus der Dibzeſe ſei mit ihm, dem Erzbiſchof, in vollkommener Uebereinſtimmung und habe ſich bereit erklärt, noch größere perſönliche Opfer zu bringen, um ja nicht Schädigungen ſeeliſcher Art in der Gegenwart und Zukunft verantworten zu müſſen. Aber die Verhältniſſe ſeien ſchwerer als der beſte Wille des Menſchen, und ſo ſei es auch hier, wo er, der Erzbiſchof, das ſog. Kirchgeld einführen müſſe. Er kenne genau die Bedenken und die Einwände gegen die Erhebung des„Kirchgeldes“. Aber die Erträgniſſe der Landeskirchenſteuer und die übrigen Einnahmen ber katholiſchen Kirche in Baden ſeien bedenklich gefallen. Namentlich das Vermögen der Pfarrpfrünten ver⸗ zeichne durch Einbuße durch Pachtzinſen erhebliche Verluſte. Wer heutzutage noch von„Reichtum“ der katholiſchen Kirche in Deutſchland ſpreche, der kenne entweder die wirkliche Sachlage nicht oder ſtreue un⸗ wiſſenden und leicht zu betörenden Menſchen abſicht⸗ wiſchenſpiel im Mondſchein Von Otto Alſcher Im Glitzern des aufgehenden Mondes, das den Schnee aus ſeiner blauen Verſunkenheit hob, glitt der Marder über eine Querſtange zum Gerreide⸗ ſpeicher hinüber, um nach Mäuſen zu jagen. Schon viele Nächte, da tiefer Schnee und Froſt den Wald vereinſamt hatten, ſuchte der Marder den abſeitigen Bauernhof auf, ohne bisher in ſeinem nächtlichen Treiben geſtört zu werden. Diesmal aber bemerkte er, da er ſich ſcharf gegen die auftauchende Mondſcheibe abhob, wie hinter dem Fenſter des Wohnhauſes drüben, ein Menſch auffuhr— augen⸗ blicklich verhoffte er, ſah in der vom Herdfeuer matt erleuchteten Stube Schatten huſchen, ſetzte aber den⸗ noch ſeinen Weg zu dem Speicher fort, wo er ver⸗ ſchwand. Aber er war irgendwie beunruhigt, ſuchte ein Verſteck im Gebälk auf, wo er lauſchend verharrte. Und ſchon hörte er das Zuſchlagen einer Türe, knirſchende Schritte im Schnee und das Bellen eines Hundes. e Noch fühlte er ſich nicht bedroht, nur unſicher in der fremden Umgebung. Schon aber war Mißtrauen da, als das Geräuſch der Schritte genau auf ihn zu⸗ kam, vor dem Speicher halten blieb und ſich dann nach beiden Seiten verteilte. Der Marder kannte keine Angſt, in dieſem wehr⸗ haften Tier erweckte Gefahr nur eine Verteidi⸗ gungswut, vermengt mit dem Bewußtſein feiner überlegenen Liſt und überraſchenden Behendigkeit. Er kannte nur ein Geſpanntſein zum Angriff oder Verteidigung. 955. Nun ein Raſſeln an der Türe, dann wird ſie auf⸗ geriſſen, greller Lichtſchein füllt den Raum, nur einen Augenblick blinzelt der Marder in die Helle, dann duckt er ſich in ſeinem Winkel. Er fühlt, daß er bald entdeckt ſein wird, dennoch flüchtet er nicht ſogleich, denn er iſt ein Weſen reinſter Tatbereit⸗ ſchaft, mit der Dreiſtigkeit des Vertrauens in die eigene Kraft. ö Eine Stange beginnt in den Winkeln zu ſtochern. Der Marder wendet die Seher hin, erkennt das Holz, wird durch deſſen unnatürliche Bewegungen geſtört, Die Stange kommt näher. Sein Inſtinkt ſagt dem Marder, daß er nicht den Weg, den er gekommen iſt, zum Entweichen wählen darf. Jetzt weiß er, daß er auf den Herweg bemerkt wurde und auch dort wieder erwartet wird. Des⸗ halb, wie die Stange auf ihn zielt, ſchnellt er ſich auf einen Spreizbalken hinauf und von dort zur anderen Bodenluke hinaus. Auf dem freien, vom Mond überglänzten Dach⸗ firſt hält er nicht an, ſetzt auf den Boden hinab und jagt davon. Laufende Schritte, das Gejaid des Hun⸗ des hinter ihm drein. Bevor er aber erreicht wird, führt er in den Kegel aufgeſtellten Stangepholzes hinein. Schon ſind die Männer und der Hund da. Dieſer kläfft raſend, ſucht ſich zwiſchen die Stangen zu zwängen, kann aber nicht bis zu dem Verſteckten vordringen der ein ärgerliches Keckern ausſtößt. Der Marder vernimmt, wie die Bauern die Stan⸗ gen auseinanderzuziehen beginnen. Der Marder weiß, daß er den Kampf mit den Menſchen nicht aufnehmen darf, kennt aber auch den zornigen Ungeſtüm des Hundes, der ihm auf ebenen Boden überlegen iſt. Wie dieſer glaubt zufaſſen zu können, überſetzt er mit hohem Sprung den Hund fährt ins Freie und ſchießt davon. Er erreicht einen einzelſtehenden Baum, bevor ihm der Hund noch recht nachſetzen kann. Dort ſitzt dann der Marder auf einen Wipfelaſt, die buſchige Lunte um den Leib geſchlagen, in gelöſter Ruhe, unbekümmert um das Toben des Hundes unten und das erregte Haſten der Bauern, die nicht wiſſen, wie ſie den Marder erreichen können. N Nun bringt einer der Männer eine Stange, um den Marder von ſeinem Sitz herabzuſchlagen. Dieſer erkennt die Abſicht, weiß auch, daß der Zwiſchenraum bis zu den nächſten Aeſten der Baumreihe zu weit iſt, um ihn mit einen Sprung zu überbrücken, deshalb, wie der Bauer zum Schlage ausholt, ſchnellt ſich der Marder ab, landet für einen Augenblick auf der dro⸗ henden Stangenſpitze und ſetzt von dort in das Geäſt des anderen Baumes hinüber. Und nun, in der geſchloſſenen Wipfelreihe, blitz⸗ ſchnell, wie ſchwebend, baumt der Marder fort. Nur einige Schritte haben die Bauern hinter ihm her⸗ gemacht, dann ſtehen ſie und ſtaunen. Wie ein dunk⸗ ler Strich erſcheint der ſchlanke Leib des kleinen Raubtieres, manchmal im glatten Gleiten, manchmal geiſtiger Friſche am meiſter a. D. Georg Herzog, wohnhaft Kobellſtraße 4. lich Sand in die Augen, um ſie an den Lehren und Lehrforderungen der Kirche irre zu machen. Die Gehälter der Geiſtlichen im badiſchen Teil der Erzdiözeſe ſeien um 34 Proz., alſo um ein ſtarkes Drittel gekürzt. Der Klerus ſei bei einer aber⸗ maligen Senkung der Bezüge weder in der Lage, ſeine karitativen Pflichten zu erfüllen und die lebens⸗ wichtigen Vereine zu unterſtützen, noch ſeine Studien⸗ ſchulden zu begleichen und entſprechende Beträge für ſeine weitere Bildung zu erübrigen. Das Kirchgeld ſolle keine Dauerlaſt ſein, ſondern eine vorübergehende Maßnahme, die nach knapp dreijähriger Geltung erlöſche. Es ſei eine ſchmerzliche Erſcheinung, daß die Kirche, die vor nicht zu langer Zeit noch als gütige Spenderin auch auf wirtſchaftlichem Gebiet durch die Menſchheit ging, nun als Bittende an die Türen ihrer Gläubigen klopfe. Die Kirche müſſe vor allem daran erinnern, daß die Tätigkeit der Geiſtlichen gerade in unſerer Zeit mit ihren ſittlichen Verwüſtungen und ihren wachſenden ſeeliſchen Gefahren, ſo notwendig ſei, wie kaum jemals zuvor. Sie müſſe endlich daran er⸗ innern, daß alle irdiſchen Werte, in guter Meinung geſchenkt, übernatürliche Werte bewirken und in Gott ſelber einen überreichen Vergelter ſchon im Dies⸗ ſeits und im Jenſeits finde. Er, der Erzbiſchof, ver⸗ traue, daß das badiſche katholiſche Volk in willigem Gehorſam das Opfer des„Kirchgeldes“ bringe. Familienchronik Seinen 75. Geburtstag begeht in körperlicher und morgigen Donnerstag Stellwerk⸗ Filmrundſchau Scalg:„Die fremde Mutter“ Ein Film, den man nicht ſo raſch vergeſſen wird! dieſer Feſtſtellung iſt eigentlich ſchon alles über das ameri⸗ kaniſche Erzeugnis„Die fremde Mutter“ gef denn es gibt in der Tat nur wenige Filme, die ſo eindruck ſtark ſind, daß man von ihnen das gleiche behaupten kann Frei von jeder unverbindlichen ſeichten Unterhaltung, ik es ein ungemein realiſtiſches Stück von einer alten Sean die an einem angenommenen Mädel mit ganzem Herzen hängt und die alles opfert, um das Glück der Jungen ſicher⸗ zustellen. Es iſt aber keineswegs der Stoff, der den Film an ſich zu einem Erlebnis werden läßt. ſondern ſeine Dar⸗ ſtellung. Wird doch alles in den Schatten geſtellt dur die Leiſtungen von Marie Dreßler, die mit klaren Umriſſen eine im Leben hart gewordene Frau zeichnet, 155 es nicht gegeben iſt, ihre Gefühle zu zeigen. Sie verbirgt ſte hinter einer rauhen Schale, die auf den erſten Blick keine tiefere Menſchlichkeit vermuten läßt. Nur für wenige Augenblicke lüftet ſie das Geheimnis ihrer Liebe zu dem fremden Kind, ein feiner Glanz ſtrahlt aus ihren Augen ihr Geſicht hellt ſich auf. Einige Sekunden ſpäter iſt ez wie⸗ der eine dunkle Wand vor dem beherrſchenden Gefühl dez Lebens. Neben dieſer großen Darſtellerin ein Schauſpfeler der ebenfalls über ſich ſelbſt hinaus wächſt: Wallace Beery. Dieſer prächtige Kerl, grobſchlächtig, wunderbar gleichmütig und doch voller Menſchlichkeit und Anteilnahme paßt zu der Frau und paßt in das Milieu. Darttber hinaus verſtand es der Regiſſeur Georg Hill Bilder zu ſchaffen, die ebenſo hundertprozentig amerikaniſch, wie unübertreff⸗ lich realiſtiſch ſind. Direkt meiſterhaft löſt er die Szene auf, in der die Frau ihrem Freund einen Brief dez Mädels vorlieſt, atemraubend gibt er die Fahrt im Rennbpot ohne ſachkundige Führung wieder und ohne Theatralik geſtaltet er die große Prügelſzene. Im Beiprogramm freut man ſich über das Wiederſehen mit Lon Chaney, dem Meiſter der Maske, den man immer noch zu den größten Mimen des ſtummen Filmes rechnen darf. * Konzert im Ballhausgarten. Der Verein Mann heim⸗ Ludwigshafen im Reichsbund ehe⸗ maliger Militärmuſiker gibt am morgigen Donnerstag abend im Ballhausgarten ein Kon dert unter Leitung des Obermuſikmeiſters a. D. M. Voll, mer. Eintritt frei.(Weiteres Anzeige.) Tages haleaucles Mittwoch, 31. Auguſt Freilichtbühne auf den Reunwieſen: Letzte Aufführung det Hans⸗Sachs⸗Schwänke, Anfang 17 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung, Friedrichspark: Gartenkonzert, 18 Uhr. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Neuſtadt— Iſenachtal— Dürkheim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorbvot⸗Fahrten: um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Tanz: Cafaſb, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer. 5 Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Schauburg:„Goldͤfteber“. Theater:„Die fremde Mutter“. Palaſt:„vonne“. Univerſum: ö Palaſt⸗Theater:„Irrwege des Lebens“. — Alhambro:„Die elf Schillſchen Offiztere“.— Roxy⸗ Theater:„Haſenklein kann nichts dafür“.— Sehenswürdigkeiten Schloßbücherej: Geöffnet von—13 und von 1819[iht 1 Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von — 17 Hr. Oſtaſiens“. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.90 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Notionaltheg⸗ Tägliche Haſenrundfahrten ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt: — Rhein-⸗Pegel 26 27. 29. 30. 31. Reckar-Pegelſ 27. 20. 0, 81. Basel... 0,88 0,890, 970.770,72 Saller tüſn 365 J 40 00 drang. 3 gg g 6 Kehl...82.02 8,05 2,85.85 Jagſtfelb...57.0005) 1 Maxau..49 4,41.61 119.22 Heilbronn„1,181.28 1,12 15 Mannheim..28.23 8,463.18 8,12 Plochingen. 3 wa 05 Caud.. 2102,07 2,84 17 55 Köln..801,74 200] 1,72.65 Waſſerwärme des Rheins: 22 Grad mit hohem Bogen zum nächſten Baum überſetzend, huſchend durch Mondſchein und Schneehelle kaum, daß die Aeſte zittern, ohne das es bemerkbar iſt, wie er die Zweige berührt. Und immer weiter bergauf baumt er fort, mit der wunderbaren Körperloſigkeit eines Schattens, eines erſehnten Gedankens in einem Traumbild. Schon iſt er ganz fern, noch ſieht man ihn geballt und geſtreckt ſchweben, bis er in den Tan⸗ nen des beginnenden Waldes oben verſchwunden iſt. Die Bauern ſtapfen wieder zum Haus zurück. Sie reden nichts— was ſollen ſte ſich auch ſagen, wie könnten ſie auch dieſes unfaßbar leichte, kaum mit den Augen faßbare Hinſchweben durch die Nacht aus⸗ drücken, das ſie mit ihrem ſchwerfälligen Denken, mit ihren durch den Trott mühevollen Tagwerkes ver⸗ ſteiften Muskeln nicht vereinbaren können Da⸗ rum ſchweigen ſie. ——v——— Theater und Muſik O Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Der Mann⸗ heimer Ausſchuß für Volksmuſikpflege hat für die kommende Konzertzeit ein erweitertes Gene⸗ ralprogramm aufgeſtellt. In ihm ſind anſtelle der ſeitherigen Einteilung in„vier Sinfoniekonzerte und zwei Sonderveranſtaltungen“ nunmehr ſechs große Konzerte ſinfoniſchen Charakters vor⸗ geſehen, in deren Durchführung ſich das National⸗ theater⸗Orcheſter und das pfälziſche Landesſinfonie⸗ orcheſter teilen. Vier Konzerte ſpielt das Orcheſter des Nationaltheaters. Die Einzelprogramme ſind vorwiegend auf den klaſſiſchen Meiſtern aufgebaut, ſoliſtiſch werden„berühmte Inſtrumentalkonzerte“ dargeboten werden. Dem Brahms ⸗Jahr wird beſonders Rechnung getragen, und als Abſchluß der Konzertſerie iſt eine große Brahms⸗Feier geplant. Die billigen Abonnementspreiſe haben eine weitere Senkung erfahren, ſie bewegen ſich — für die 6 Konzerte— nunmehr zwiſchen 2 1 und 5,20. Dabei ſind ausgezeichnete Dirigenten und Soliſten vorgeſehen. So hat ſich Elly Ney, die Meiſterpianiſtin, bereit erklärt, mit Rückſicht auf den gemeinnützigen Charakter der Konzerte des Aus⸗ ſchuſſes am Eröffnungsabend in Beethovens Es-dur-Konzert ſoliſtiſch mitzuwirken. Das General⸗ programm wird noch mitgeteilt werden. — e]. O Freilichtaufführung von„Jedermann“ in Ol⸗ mütz. Die Reinhardt⸗Inſzenierung von Hofmanns⸗ thals„Federmann“ in Salzburg macht immer mehr Schule. Nach Saarbrücken kündigt nun auch Olmütz eine Freilichtaufführung des Werkes an. In enger Anlehnung an die Reinhardt⸗Inſze⸗ nierung wird der„Jedermann“ in tſcchechiſcher Sprache vor dem Dom in Szene gehen. Die Künſt⸗ ler ſind Mitglieder des Olmützer Theaters. O Der Klatſch von Hollywood. Der Prozeß, den die Gattin des bekannten Filmdirektorz Joſef von Sternberg im Oktober vorigen Jahres gegen Marlene Dietrich angeſtrengt hatte, wurde geſtern mit einem Vergleich be⸗ endet. Die Bedingungen des Vergleichs, der beim Oberſten Gerichtshof abgeſchloſſen worden iſt, ſind nicht bekannt, doch verlautet, daß keine Geldzahlung damit verbunden iſt. Urſprünglich hatte Frau von Sternberg wegen Entfremdung der Liebe ihres Mannes 500 000 Dollar und wegen angeblicher verleumderiſcher Beleidigung 200 000 Dollar Scha⸗ denerſatz verlangt. O Induſtrialiſterung von Dantes„Tal der Hölle“ Die Induſtrialiſierung und Entromantiſierung der Welt macht auch nicht vor dem„Tal der Hölle“ bet der toskaniſchen Landesſtadt Larderello halt, das Dante zu ſeiner„Göttlichen Komödie“ in⸗ ſpierierte. Der ſtändig aus dem Erdinnern aufſtei⸗ gende vulkaniſche Dampf wird jetzt zum Betrieb von Fabrikanlagen ausgenutzt, die das Rohmaterial der dort erzeugten chemiſchen Produkte gleichfalls an Ort und Stelle dem Boden entnehmen. O Der Menſch wird größer. Die Statiſtiker ſagen, daß die Menſchen immer älter werden. d. h daß ſich ihre durchſchnittliche Lebensdauer von Gene⸗ ration auf Generation verlängert. Aber auch die durchſchnittliche Körpergröße des Menſchen ſoll im Zunehmen begriffen ſein. Der Anthropologe Bolk hat feſtgeſtellt, daß bei den Niederländern die durchſchnittliche Körperlänge in den letzten fünfzig Jahren um etwa 10 Zentimeter zugenommen 9 Auch gegenüber den Menſchen des Mittelalters ſind wir offenbar größer geworden; denn die Rüſtungen, die uns aus dieſer Ritterzeit erhalten ſind, ſind ſo klein, daß ein Bürger des 20. Jahrhunderts garnicht mehr in ſie hineinpaſſen würde. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchofſen f 1 Baltl das f Jube obwo it. L zeit gehen Glüc * Augu Fah ſchein jahr räder ſchein diebe * Knab dung gefur wurd gefüh lichen * des ſchmi der ſi zum lang ging ſtehen Retti konn 4 Kind Grei Pflet Necke mant Leber ſprar geret ſchlof Fel erſch! die der 2 mittwoch, 31. Nuguſt 1932 Aus Baden Heſſiſche Bürgermeiſter in Weinheim a. Weinheim, 28. Aug. Dieſer Tage fanden ſich die Bürgermeiſter aus dem Kreis Heppenheim in Feinheim zuſammen. Es wurde vor allen Dingen eine Ausſprache über die traurige Lage der Wohl⸗ ſahrtsempfänger und über Mittel und Wege, die geen Zuſtand ändern könnten, geführt. Unter derem wurde ein Proteſtſchreiben an das Krets⸗ wohlfahrtsamt geſandt. Diamantene Hochzeit Neulußheim(Amt Schwetzingen), 30. Aug. Am letzten Sonntag beging der Veteran von 1870/71 Michael Jung mit ſeiner Gattin in geiſtiger und börperlicher Rüſtigkeit das Feſt der diamante⸗ gen Hochzeit. Goldene Hochzeit 1 Dilsberg, 29. Auguſt. Geſtern konnten hier Balthaſar Für ſt und Frau Katherina geb. Müller has Jeſt der goldenen Hochzeit begehen. Das gubelpaar erfreut ſich noch ſehr guter Geſundheit, abwohl der Mann bereits 81, die Frau 74 Jahre alt it. 1 Michelfeld, 29. Aug. Die goldene Hoch⸗ zeit konnte hier das Ehepaar Friedrich Kolb be⸗ gehen. Dem rüſtigen Jubelpaar gingen zahlreiche Glückwünsche zu. Gewerbsmäßige Fahrraddiebe 4 Karlsruhe, 28. Aug. Im Verlaufe des Monats Auguſt ſind in Karlsruhe nicht weniger als 50 Fahrräder geſtohlen worden. Die Diebe ſheinen es dabei faſt ausſchließlich nur auf Damen⸗ fahrräder abgeſehen zu haben. Von den 50 Fahr⸗ ndern iſt bis jetzt keines wieder aufgetaucht. Wahr⸗ ſcheinlich handelt es ſich um gewerbsmäßige Fahrrad⸗ hiebe die die Fahrräder nach auswärts verkaufen. Wilderer gefaßt Sickingen(A. Bretten), 28. Aug. Durch einen Knaben wurde in der Gräflich Douglas ſchen Wal⸗ dung ein in einen Sack eingewickeltes Jagdgewehr gefunden, das noch geladen war. Durch den Sack wurde die Gendarmerie auf die Spur des Wilderers geführt, der verhaftet wurde und nach anfäng⸗ lichem Leugnen ſeine Wildereien zugab. Herzſchlag beim Baden * Kehl, 28. Aug. Am Freitag abend wollte der hes Schwimmens unkundige 20 Jahre alte Gold⸗ ſchmied Kurt Klittig aus Pforzheim⸗ Brötzingen, der ſich auf Wanderſchaft befand, im Zuleitungskanal zum Elektrizitätswerk ein Bad nehmen. Er ſchritt lüngſam in das Waſſer, tat plötzlich einen Schrei und ging unter vor den Augen ſeiner beiden am Ufer ſtehenden Wanderkameraden. Sofort einſetzende Rettungsverſuche waren ohne Erfolg. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. * * Edingen, 28. Aug. Geſtern fiel das 5jährige Kind Rudt Krüger, Sohn des Paul Krüger aus Greifswald(Pommern), z. Zt. in Friedrichsfeld in Iflege, in der Nähe der drei Kaſtantenbäume, in den Neckar. Durch das raſche Eingreifen des Kauf⸗ manns Friedrich Schön von hier, der unter eigener Lebensgefahr mit voller Kleidung dem Kinde nach⸗ ſprang, konnte es vom ſicheren Tode des Ertrinkens gerettet werden. Dem edlen Retter für dieſe ent⸗ ſchloſfene Tat Dank und Anerkennung.— Da die Felddiebſtähle auf hieſiger Gemarkung einen erschreckenden Umfang angenommen haben, ſah ſich die Gemeinde veranlaßt, mehrere ehrenamtliche Felöhüter zu beſtellen, um ſo dem Unweſen Ein⸗ halt zu gebieten. * Eberbach, 29. Aug. Der 18jährige Paul Mos⸗ bacher aus Karlsruhe, der hier zu Beſuch weilte, iſt bel einem Ausflug nach Zwingenberg dort beim Baden im Neckar ertrunken. Durlach, 30. Aug. Geſtern nachmittag ſtieß Ecke Haupt⸗ und Gritznerſtraße ein Motorradfahrer mit einem zehnfährigen Radfahrer, der aus einer Seitenſtraße gefahren kam, zuſammen. Während der Radfahrer mit einer leichten Kopfverletzung da⸗ von kam, erlitt der Motorradfahrer einen Schädelbruch und mußte in lebensgefährlich ver⸗ letztem Zuſtand ins Krankenhaus Durlach gebracht werden. a * Freiburg, 30. Aug. Vom 9. bis 11. Aug. wurde von zwei Deutſchen, Walter Stöſſel und Fritz AA aus Pforzheim die Erſtbeſteigung des 2 Südoſtgrats des Bitſchhorns im Kanton Vallis ausgeführt. Vom 16. bis 18. Auguſt wurde ſerner von dieſen beiden Touriſten die Erſtbeſteigung des Südgrates des Dolderhorns im Ber⸗ ner Oberland vom Gaſteier Tal aus unternommen. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung 3. Internationale Polizeiſternfahrt Die Preisverteilung in Ludwigshafen Die g. Internationale Polizeiſternfahrt geſtaltete ſich zu einer der intereſſanteſten Sportveranſtaltun⸗ gen Deutſchlands. Nicht weniger als etwa 1500 Fahrzeuge mit annähernd 2000 Teilnehmern betei⸗ ligten ſich an ihr. Der Bedeutung der Veranſtal⸗ tung entſprechend, trug Kaiſerslautern noch nie da⸗ geweſenen Flaggenſchmuck. Der Veranſtaltung wohnte für die bayeriſche Staatsregierung Innen⸗ miniſter Dr. Stützel bei. Am Samstag abend fand zu Ehren der bereits eingetroffenen Gäſte ein Zapfenſtreich ſtatt, an dem ſich die Schutzpolizei Kaiſerslautern und die Kapelle der Schutzpolizei Ludwigshafen beteiligten. Der Sonntag wurde mit Feſtgottesdienſten für beide Konfeſſionen eingeleitet. Um 11.30 Uhr fand im proteſtantiſchen Geſellſchaftshaus der Kon⸗ greß der Polizeiſternfahrer ſtatt, der von Polizeihauptmann von Hauſen⸗Kaiſerslautern geleitet wurde. Von Intereſſe iſt der Beſchluß, daß die nächſtjährige Polizeiſternfahrt nach Dresden, die 1934 nach Nürnberg und die 1935 nach Wien führt. Zu einem feierlichen Akt geſtaltete ſich die Po⸗ lizeiſternparade am Nachmittag im Ausſtel⸗ lungsgelände. Vor Zehntauſenden von Zuſchauern wurden dort unter den Klängen der Nationalhymnen die Flaggen von 23 Staaten aufgezogen, ſo u. a. Deutſchlands, Oeſterreichs, Ungarns, Norwegens, Danzigs uſw. Dieſem Akt wohnte neben Staats⸗ miniſter Stützel und zahlreichen anderen Ehren⸗ gäſten auch der Biſchof von Speyer bei, außer⸗ dem Polizeioberſt Pirner vom bayeriſchen Staats⸗ miniſterium des Innern und als Vertreter der pfäl⸗ ziſchen Kreisregierung Bürgermeiſter Dr. Weis⸗ bro d⸗Kaiſerslautern. Die Ehrengäſte ſchritten die Front der Fahrtteilnehmer ab. Mit einer Parade⸗ fahrt der Sternfahrer vor den Gäſten fand dieſer Akt ſeinen Abſchluß. Die Hauptveranſtaltung lag in dem Feſt⸗ und Begrüßungsabend, der am Sonntag in der Städtiſchen Ausſtellungshalle ſtattfand. Auch dieſer Feier wohnte der bayeriſche Innenminiſter bei. Empfang in Ludwigshafen Die letzte„Zielfahrt“ des Motorwettbewerbs unſerer Poltzeiſportler ging von der Kreishauptſtadt Speyer nach Ludwigshafen. Zwiſchen 17 und 18 Uhr langten die 2000 Teilnehmer in der„Stadt der Ar⸗ beit“ an. Eine große Menſchenmenge ſäumte die reich beflaͤggten Durchfahrtsſtraßen und begrüßte beſonders die Inhaber in⸗ und ausländiſcher Uni⸗ formen mit lebhaften Zurufen. Nachdem ſich die Sternfahrer in ihren Quartieren etwas erholt hatten, begann um 9 Uhr der Feſtabend im ſchön geſchmückten Saal des Vereinshauſes der J. G. Farben, der die Großzahl der Erſchienenen kaum zu faſſen vermochte. An der Ehrentafel hatten Platz genommen: Erſter Bürgermeiſter Dr. Eca⸗ rius Ludwigshafen, Erſter Bürgermeiſter Dr. Weisbrod⸗Kaiſerslautern, Oberbürgermeiſter Straſſer⸗ Frankenthal, Polizeidirektor Antz⸗ Ludwigshafen, Polizeioberſtleutnant Demoll⸗ Mannheim, die Polizeioberſten Pinner⸗ München und Weſſäg⸗Berlin, Major Czer mak, Präſident des bayeriſchen Automobilklubs⸗München, Landes⸗ baurat Fritz, Präsident des deutſchen Automobil⸗ klubs⸗München, Major Romamiec, Präſident des Gaus 14 des ADAC⸗Kaiſerslautern, u. a. m. Nach einem Melodienkranz aus dem Zreiſchütz, geſpielt von der Kapelle der Schutzpolizei Ludwigs⸗ hafen unter Leitung des Muſikmeiſters Schuſter, begrüßte Polizeioberſtleutnant Peter ⸗Ludwigs⸗ hafen mit eindrucksvollen, humorvollen Worten die auf ratterndem Motor in die ſchöne Rheinpfalz ge⸗ kommenen Gäſte aus Nordland, der Sahara und Pußta, aus Oeſterreich, Holland und allen deutſchen Gauen. Der Redner warf einen Rückblick auf die leidensvolle Geſchichte unſerer Grenzmark und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die ausländi⸗ ſchen Teilnehmer hier ein friedliches Arbeitsvolk am Rhein kennen gelernt haben. Polizeioberſt Pinner⸗München überbrachte die Grüße des im letzten Augenblick noch am Erſcheinen verhinderten bayeriſchen Innenminiſters Dr. Stützel und hob den nationalen Wert der Polizeiſternfahr⸗ ten hervor. Er dankte allen Förderern dieſer Ver⸗ anſtaltung und lud zur regen Teilnahme an der in zwei Jahren wieder auf bayeriſchem Boden ſtatt⸗ findenden Sternfahrt nach Nürnberg ein. Die Will⸗ kommgrüße der Stadt Ludwigshafen entbot mit herzlichen Worten Erſter Bürgermeiſter Dr. Eca⸗ ius. Er nahm den guten Verlauf der Sports⸗ fahrt als Vorzeichen dafür, daß auch die inneren Kämpfe des deutſchen Volkes nur den Willen und die Kraft zu neuem Auffſtieg beweiſen. In dieſem Sinn begrüßte das Stadtoberhaupt unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall die anweſenden Brüder aus Danzig und Oeſterreich. Polizeihauptmann Neblich ⸗ Ludwigshafen dankte im Auftrag des Arbeitsausſchuſſes der Regie⸗ rung, den Städten und allen übrigen Gönnern der Veranſtaltung. Er ſprach den Wunſch aus, daß der gewaltige Aufmarſch der Sternfahrer dieſem Sport die nötige Wertgeltung in den Augen der die Leibes⸗ übungen betreuenden Behörden verſchaffen werde. Landesbaurat Fritz⸗ München übermittelte als Präſident des ADAC deſſen beſte Wünſche und teilte die Verleihung der goldenen ADAC⸗Nadel mit Me⸗ daille an Major Romanic⸗Kaiſerslautern und Hauptmank Neblich⸗Ludwigshafen, der ſilbernen Nadel an Polizeihaupßtmann von Hauſen⸗Kai⸗ ſerslautern mit. Weiter ſprach noch ein Vertreter des Motorradfahrerverbands. Die Verkündung der Preiſe durch Hauptmann Neblich hatte einige Einſprüche zur Folge, worauf die Preisverteilung vorgenom- men wurde. Ein Feſtſpiel, in klingenden Verſen gedichtet von Oberſtleutnant Peter, gab der Preis⸗ verteilung einen eindrucksvollen Rahmen. Vor Pfalzgräfin Liſelotte, dargeſtellt durch Frl. Margit Peter⸗ Ludwigshafen, erſchienen die Repräſentan⸗ ten der an der Fahrt teilnehmenden Ländergruppen und legten der Fürſtin huldigend ihre Fahnen zu Füßen. Erſt in der dritten Morgenſtunde erreichte die Feier nach weiteren Muſikvorträgen der Schupo⸗ kapelle und einem Tanz der Schuhplattlergruppe des Polizeiſportvereins Ludwigshafen ihr Ende. Den heutigen Tag benützen die Teilnehmer zu Ausflü⸗ gen nach Mannheim und Heidelberg.—0— Die Sieger Motorſportlicher Teil(Einzelwertung): bei Angehörigen der Polizei mit Krafträdern: 1. Preis Alfred Ze⸗ ranſki⸗ Königsberg(3110 Luftkm.) Preis des Deutſchen Motorradfahrer⸗Verbandes(DMV); 2. Preis Fritz Hof⸗ mann⸗Fürth 2130 Kilometer, 2. Preis Joſef Karl⸗Fürth, 2. Preis Fritz Wittmann⸗Fürth, beide gleichfalls 2190 Kllo⸗ meter. Den 3. Preis, ausgeſetzt vom Biſchof von Speyer, erhielt für eine Luftkilometerſtrecke von 2088 Km. Franz Joſef Höfling ⸗Dieburg. Kraftwagen(für Angehörige der Polizei): 1. Preis Polizeimgjor Sander Berlin für eine Strecke von 2026 Km., Preis des Gall Pfalz des ADAC. Den 2. Preis erhielt Karl Haxheim⸗Darmſtadt für eine Strecke von 1802 Km. Krafträder(zivile Teilnehmer): 1. Preis Karl Schmidt ⸗Kaiſerslautern, Preis des Bezirksamts Kai⸗ ſerslautern für eine Strecke von 3703 Km.; 2. Preis für eine Strecke von 2998 Km. Fr. W. Aufermann⸗Eſſen; 3. Preis A. Seltz⸗Danzig(2596 Km.). Kraftwagen(zivile Teilnehmer):1. Preis Mö T- ler⸗Eſſen, Strecke 1480 Km., Preis der Stadt Mannheim; 2. Preis Georg Lenſer⸗Wieſenthal 1128 Km.; 3. Preis Her⸗ mann Dey⸗Danzig(1128 Km.). Bei der Klubwertung erhielten: 1. Preis Kraft⸗ fahrabteilung des Polizeiſportvereins Frankfurt a.., Preis des Regierungspräſidenten der Pfalz; 2. Preis: Polizeiſportverein Darmſtadt, Preis der Polizeidirektion Ludwigshafen; 3. Preis Polizei⸗Motor⸗ Club„Württemberg“⸗Heilbronn, Preis der Stadt Kaiſers⸗ lautern. Bei Fern wertung erhielten den 1. Preis lausge⸗ ſetzt von Staatsminiſter Dr. Stützel) Sportverein Polizei⸗ Hamburg; 2. Preis(Polizeiötrektion Kai⸗ ſerslautern) MA. Schutzpoltzei⸗Danztg; 8. Preis(ausgeſetzt vom Offſzierskorps der Schupo⸗ Ludwigshafen) Poligei⸗ ſportverein Kraftfahrerſektion Wien. In der Mannſchaftsleiſtungswertung er⸗ hielt den 1. Preis(ausgeſetzt von Kronprinz Rupprecht von Bayern) MA. Schutzpolizei⸗Danzig;: 2. Preis (ausgeſetzt vom Reichspräſidenten von Hindenburg) Sport⸗ verein Polizei⸗Hamburg; 3. Preis(ausgeſetzt vom ADAC⸗ München) Polizeiſportverein, Sektion München. 80. Geburtstag des Generals Zottmann Germersheim, 28. Aug. Der über 20 Jahre in München im Ruheſtand lebende ehemalige Feſtungs⸗ kommandant von Germersheim, Generalleutnant Maximilian Zottmann, begeht am 30. Auguſt den 80. Geburtstag. Von 1871 bis 1909 der aktiven Armee eingereiht, diente er im 9. Jäger⸗ bataillon, 5. und 10. Infanterie⸗Regiment, nach einer erneuten Tätigkeit im 5. Inf.⸗Rgt., im 78. Inf.⸗Rgt. und von 1885 an im 17. Inf,⸗Rgat., deſſen 11. Kompanie er 1890 übernahm. Major und Ba⸗ taillonskommandeur war er im 16. Inf⸗Rgt., Oberſt⸗ leutnant im 15. Rgt. und als Oberſt von 1904 bis 1906 Kommandeur des 12. Inf.⸗Rgts. in Neu⸗Ulm. Seit 1906 zählt er zur Generalität, ſeit 1909 iſt er im Ruheſtand. je umſchau 143. Jahrgang/ Nummer 403 Aus der Pfalz Vom Blitz erſchlagen bh. Neuſtadt a. dt., 31. Aug. Am Dienstag nachmittag ging über die Neuſtadter Gegend ein Ge⸗ witter nieder, wie man es in ſolcher Stärke hier noch nicht erlebt hatte. Zahlreiche Winzer und Land⸗ wirte, die ſich um dieſe Zeit im Feld aufhielten, ſuchten an ihnen ſicher erſcheinenden Stellen Schutz. So auch ſechs Perſonen, die in der benachbarten Muß bacher Gemarkung beſchäftigt waren. Dieſe begaben ſich in ein an der Meckenheimerſtraße in einem Weinberg gelegenes Weinberghäuschen, das aus Steinen beſteht. Kaum hatten die Leute darin Platz genommen, ſchlug ein Blitz unter fürchter⸗ lichem Knall in dem Häuschen ein. Der Blitz traf den auf einer Bank ſitzenden Eiſenbahner Heinrich Utech aus Gimmeldingen, der auf der Stelle getötet wurde. Weiter wurden von dem Blitz ge⸗ troffen der Winzer Zeh von Mußbach und ſeine zehn Jahre alte Tochter. Zeh trug ſchwere innere Verletzungen davon und verlor die Sprache, während das Mädchen ſchwere Brandwun den erlitt. Die übrigen Perſonen, die ſich ebenfalls in dem kleinen Häuschen befanden, kamen mit dem Schrecken davon. Sie eilten ſogleich in den Ort zu⸗ rück und verſtändigten einen Arzt. Dieſer ordnete die Verbringung des vom Blitz getroffenen Zeh und ſeiner Tochter in das Neuſtadter„Hetzelſtift“ an, wo beide bedenklich niederliegen. Der getötete Eiſen⸗ bahner Utech war verheiratet und ſtand im Alter von etwa 50 Jahren. Man nimmt an, daß der Blitz zu⸗ erſt einen in der Nähe des Wingertshäuschen ſtehen⸗ den Leitungsmaſt der Ueberlandzentrale traf, von da ab und auf das Häuschen überſprang. Die Un⸗ glücksſtätte war am Abend von vielen hunderten Perſonen aus der ganzen Umgebung umlagert. Der falſche Gewerbeaufſichtsbeamte * Speyer, 29. Aug. Ein hieſiger Architekt, deſſen Geſchäft anſcheinend unter großem Auftrags⸗ mangel leidet, kam auf folgenden Einfall, ſich eine neue Verdienſtmöglichkeit zu ſchaffen: Er ſuchte Landwirte in benachbarten Dörfern auf, gab ſich dort als Gewerbeaufſichtsbeamter aus, bemängelte die Bauweiſe verſchiedener Anlagen, verlangte deren Abänderung nach ſelbſtgefertigten Plänen und ließ ſich hierfür honorieren. Der Schwindler wurde von der Gendarmerie ertappt und zur Anzeige gebracht. Nächtlicher Einbruch * Altenglau, 30. Aug. Eine der Witwe De ru mi m gehörige Verkaufsbude wurde nachts eingeſchlagen und Eß⸗ und Rauchwaren geſtohlen. Ein Bahn⸗ beamter bemerkte einen verdächtigen jungen Mann, der ſich eine Fahrkarte nach Kaiſerslautern löſte. Die ſofort benachrichtigte Gendarmerie konnte den Täter in der Perſon des ſchon öfters vorbeſtraften und kürzlich aus dem Amtsgerichtsgefängnis Kuſel ausgebrochenen Julius Krauß aus Kuſel feſtneh⸗ men und abermals ins Gefängnis einliefern. Ungeklärte Todesurſache * Laudſtuhl, 30. Aug. Anfang Juli wurde der Kriegsbeſchädigte Jakob Blinn aus Vogelbach be⸗ wußtlos in das Krankenhaus Landſtuhl eingeliefert. Blinn ſoll angeblich infolge Trunkenheit die Keller⸗ treppe hinuntergefallen ſein; er iſt am 9. Juli ge⸗ ſtor ben, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Nun wurde auf gerichtliche Anordnung die Leiche ausgegraben und geöffnet, um die Todesurſache feſtzuſtellen, da ſich in Vogelbach das Gerücht ver⸗ breitete, Blinn ſei keines natürlichen Todes geſtor⸗ ben. Die Sektion ergab einen ſchweren Schädel⸗ bruch. Darlehensſchwinbler feſtgenommen Kaiſerslautern, 30. Aug. Der Bäcker und Kon⸗ ditor Ernſt Dt x, geboren 1902 zu Konz, wurde wegen Darlehensſchwindels feſtgenommen und dem Gericht zugeführt. Düx hat in mehreren Ortſchaften der Pfalz Anträge auf Darlehen ent⸗ gegengenommen, dieſe jedoch nicht an ſeine Firma abgeliefert, vielmehr vernichtet und die Proviſions⸗ zahlungen für ſich verwendet. * 2: Kaiſerslautern, 30. Auguſt. Der 62 Jahre alte Arbeiter bei der Firma Pfaff AG., Chriſtian Ste m⸗ pel von hier, erlitt heute morgen auf dem Wege zur Arbeit einen Herzſchlag und war ſofort tot. * Offenbach bei Landau, 30. Aug. Die 66 Jahre alte Frau des Landwirts Theobald Lerch ſtürzte beim Sandblätterhängen vom Speicher und fiel da⸗ bei ſo unglücklich in ein Stück Etſen, daß ihr der Leib aufgeſchlitzt wurde. Die Verunglückte wurde mit einem Sanitätsauto ins Laurentius⸗Stift Landau gebracht Ihr Zuſtand iſt ernſt. * auf alle Beilstraße, H 9, 1 G 3,7, Ecke g ungbuschstr. Marktstraße, F 2, 1 Meerfeldstraße 19 Mittelstraße 35, Ecke Lortzingstraße sowie in der früher von der Firma Kaffeegeschäfi GEBR. KAYSER jetzt von uns geführten nachstehenden Filiale: — Qu 2, 18 Seckenheim.-Str. 54 Schwetzingerstr. 87 Mannheim, Qu 2, 11 erhalten Sie von Mittwoch, 31. August bis Samstag, 3. Sept. Waren(mit Ausnahme weniger Artikel) Feudenheim: Hauptstraße 71 KAFFEE GESCHAFET Neckarau Friedrichstr. 14 Schwetzingen: Mannheimerstraße 16 ö 9 ELS II Mittwoch, 31. August 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETTUNG Hittag-Ausgabe Nr. 403 Das Echo des Ankurbelungs- Programms in Wirischafl, Börse und Bankwell Die neue Treibsiofl-Konvenſion Die Sieliung der Russen Sinclair als Außenselier Die neue deutſche Treibſtoffkonventton ſtützt ſich hin⸗ ſichtlich der Kondittonen im weſentlichen auf den Vertrag der bisherigen Benzin⸗Konvention und wird als über⸗ wachendes Organ wieder die Vereinigung der Betriebsſtoffirmen benutzen. ifellos die Einigung über die Aufteilung eutſchen Marktes dar. Bei der alten Kon⸗ hatte man ſich zunächſt mit der Feſtſetzung der rügt, in der Hoffnung, daß dann ſpäter ſchon e Einigung über die Marktaufteilung gelingen werde. dieſe Hoffnung hat ſich»ejdoch nicht erfüllt. Die trüben Erfahrungen der Vergangenheit hat man ſich jetzt zunutze gemacht, und es beſteht nun die Ausſicht, daß durch die Feſtſetzung der Abſatzmengen eine ſtabilere Preis⸗ entwicklung als bisher möglich ſein wird. Wie wir erfahren, ſind für den Augenblick Prets⸗ erhöhungen nicht beabſichtigt, insbeſondere wird den verſchiedentlich geäußerten Befürchtungen gegen⸗ über, daß der Benzinpreis um 6 Pfg. je Liter erhöht wer⸗ den ſoll, von den Beteiligten verſichert, daß derartige Ver⸗ mutungen unbegründet ſeien. Bei der zukünftigen Preispolitik werden ſich die Erzeuger wohl über⸗ haupt in ſtarkem Maße von allgemeinwirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkten leilen laſſen müſ⸗ ſen, um der Gefahr zu begegnen, daß der Automobilver⸗ kehr in Deutſchland noch ſtärker eingeſchränkt wird als bisher. Zu erwarten iſt vielleicht in nächſter Zeit ein regio⸗ naler Pretsausgleich für die Gebiete, in denen die Preiſe beſonders ſtark gedrückt ſind. Dem neuen Kor⸗ tell gehören dieſelben Firmen an, die auch ſchon in der alten Konvention vertreten waren, alſo neben den großen Erzeugern auch die wichtigſten Importfirmen. Die Ruſ⸗ ſen ſind an den Abmachungen Fagegen wieder nicht direkt heteiligt, es ſind aber Verhandlungen vorgeſehen, um die Ruſſen zur Einhaltung der Konventionsbebingungen zu veranlaſſen. Außenſeiter iſt ferner wieder die Sin⸗ elair⸗Gruppe, die bei den Konventtonsverhandlun⸗ gen zu weitgehende Forderungen geſtellt hat. Was die Höhe der Quoten anbetrifft, ſo iſt man auf Schätzungen angewieſen, bei den früheren Verhand⸗ lungen war vorgeſehen, daß die Deutſche Petroleum Geſell⸗ ſchaft 21 v.., Shell 20 v.., der Benzolverband 18 v.., die Ruſſen etwa 16,5 v.., die Olex 10 v. H. und die Gaſo⸗ lin(J Farben) rd, 9 v. H. vom deutſchen Geſomtabſatz erhalten ſollen. Es kann wohl angenommen werden, daß die Großproduzenten inzwiſchen den kleineren Beteiligten hiervon etwas nachgelaſſen haben. Die Abwicklung der Naiffeisenbank Die HV. der Deutſchen Raiffeiſen bank Ac. in Liq., Berlin, genehmigte die Liquidations⸗ bilanz per 31. Dezember 1931. Zur Deckung der Abſchrei⸗ bungen von 1,164 und der Zuſchüſſe an frühere Filialen und Handelsgeſellſchaften von 3,747 Mill. 4 und Vornahme von 2,892 Mill.„ Rückſtellungen wurden Leiſtungen von dritter Seite mit 3,807 Mill.„ und das Rückſtellungskonto mit 5,261 Mill./ beanſprucht. Die Zuwendungen von dritter Seite zur Verluſtbereinigung und Rationaliſierung, die am 31. Dez. 1930 be⸗ reits 50,85 Mill. erreichten, haben ſich ſomit auf 54,66 Mill.„ erhöht. Die Ueberleitung der Geſchäfte der Filialen und die damit bezweckte Vereinheitlichung des landwirt⸗ ſchaftlich⸗genoſſenſchaftlichen Geld⸗ und Kreditweſens auf dem Wege der Dezentraliſation der Bank iſt beendigt. Die Verwertung des Immobiliarbeſitzes ſowie die Einziehung der ausſtehenden Forderungen, auf bie 0,66 Mill.„ abgeſchrieben wurden, geſtaltete ſich ſchwiertger denn je. Auch die Einziehung fällig wer⸗ dender Hypotheken und Reſtkaufgelder befriedigte nicht. Eine Hinausſchlebung der Fälligkeit mußte größtenteils zugeſtanden werden. Unter den 3,58(2,95) Mill./ Beteiligungen ſteht die Preußenkaſſe noch mit 1,385 Mill., neben der Aktienbeteiligung an der Deutſchen Landmannbank von 1,080 Mill. 4. Die Preußenkaſſe⸗Betei⸗ ligung iſt im erſten Halbjahr 1932 aufgehoben worden. Auf die Immobilien von 7,219(.583) Mill.& ſind 0,247 Mill. Mark abgeſchrieben worden. In den Rückſtellungen ſind für die Zentrale 2,06, für die Filiale und Handelsgeſell⸗ ſchaften 0,5 und für Liquidationskoſten 0,3 Mill./ vor⸗ geſehen. Es ſtehen insgeſamt noch in der Bilanz an Rück⸗ ſtellungen 4,7(7,06) Mill.„ zur Verfügung. Aus der Bilanz ſind zu erwähnen: Guthaben mit 2,09(0,74), De⸗ bitoren 4,91(5,76), anderſeits Kreditoren mit 0,17(0,08), Banken mit 16,32(18,71) Mill. /. Aktivhypotheken werden mit 4,07(4,59) Mill./ ausgewieſen. * Hohenlohe⸗Werke AG. in Hohenlohehütte.— Dividen⸗ denlos. Da der Abſatz durch den ſcharfen Rückgang des Zinkpreiſes und den verminderten Kohlenabſatz ungünſtig beeinflußt worden iſt. bleibt die Geſellſchaft für das ab⸗ gelgufene Geſchäftsjahr 19812 dividendenlos. Wie groß die wirklichen Betriebsverluſte ſind und um wieviel ſich dieſe noch erhöhen durch die Abſchreibungsnotwenbig⸗ keiten wird leider nicht geſagt. Im Vorfahr wurde din Verluſt von 2,89 Mill. Zloty ausgewieſen, der aus der Rücklage gebeckt wurde. Die HV. ſoll am 20. September ſtattfinden. Flottmann AG., Herne.— Sanierung. Infolge gänz⸗ licher Stillegung bes Tochterwerks Marktrebwitz und teil⸗ weſſer Stillegung von Herner Betriebsgebäuden, Arbeits⸗ maſchinen uſw. ſind Wertminderungen an Anlagen und Vorräten eingetreten, die es notwendig machen, das Aktienkapital von 3,544 Mill. auf 2,5 Mill. 4 herabzuſetzen. Darüber hinaus ſoll die geſetzliche Rücklage von.7 Mill. um 0,45 Mill./ ermäßigt und das Wertberichtigungskonto von 0,15 Mill./ ganz aufgelbſt werden. Für die Herabſetzung des AK. wurden der Ge⸗ ſellſchaft von anderer Seite 1,044 Mill. 1 zur Verfügung geſtellt. Im vorliegenden Abſchluß ſind die Auswirkun⸗ gen der Kapitalherabſetzung bereits berückſichtigt. Einem Rohgewinn von 1,45 Mill./ ſtehen Geſchäftsunkoſten mit 1,25 Mill.„ und normale Abſchreibungen mit 0,2(0,26) Mill. 4 gegenüber. Der durch Herabſetzung des Kapitals und Auflöſung der Rücklage entſtehende Buchgewinn von 4,64 Mill. J wird zu weiteren Wertminderungen verwandt. Hanomag- Abschluß genehmigi Die ersſe Vergleichsquoſe muß gesfundei werden In der HV der Hon noverſchen Maſchinen⸗ Bau- AG, vorm. Georg Egeſtorff(Hanomag), Hannover, wor ein Ag von 7,17 Mill. 4 von insgeſamt 9 Mill.„ vertreten. Der Abſchluß für 1931 mit 5,52 Mill. Mark Verluſt wurde genehmigt. Ebenſo nahm die Verſammlung von der Mitteilung gemäߧ 240 8 G B Kenntnis. Nähere Angaben über den Pachtvertrag mit der Hanomag Gmb wurden über das bereits Bekannte hin⸗ aus nicht gemacht. Der Aufſichtsrat, der bisher aus acht Mitgliedern beſtand, iſt in ſeiner Geſamtheit zurück⸗ getreten. Der neugewählte Agi beſteht jetzt nur noch aus RA Dr. Will(Hamburg, als Vertreter des Lothringen⸗ Konzerns), Admiral a. D. Johonnes von Karpf und . Dr. jur. Kurt Scholler von der DDD⸗Bank erlin. Wie die Verwaltung mitteilt, hat der Gläubigerausſchuß gemäß Ziffer 3 des am 11. April 1992 gerichtlich beſtätigten Vergleichs beſchloſſen, die Fälligkeit der urſprünglich für den 31. Aug. 1932 vorgeſehenen Quote in Höhe von 5 v. H. der Forderungen auf den 31. Oktober d. J. zu verſchieben, falls Sicherheit in Höhe von 200 000, zur Verfügung geſtellt würden. Dieſer Sicherheitsleiſtung iſt die Honomag nachgekommen, und wurde demnach die Stundung bis zum 31. Okt. 1992 endgültig ausgeſprochen. Die Verſchiebung der Fälligkeit war notwendig, da die Entnahme der Worenvorräte durch die Pachtgeſellſchat nur nach und nach erfolgt und dieſe ein Ziel von 60 Tagen in Anſpruch nehmen kann. Die am 1. September fälligen Zinſen für die Obligationsanleihe, die rund 180 000% erfordern, ſind bereitgeſtellt und werden am Fälligkeitstag bezahlt. Die Bemühungen der Reichsregierung, mit Hilfe eines großen Wirtſchaftsprogrammes die fehlende Privatinitiative zu erſetzen, haben weit über den Rahmen der beutſchen Lan⸗ desgrenzen hinaus Aufſehen erregt. Das Werk, das hier in Szene geſetzt wird, trägt alle Merkmale der Großzügigkeit in ſich unb verſpricht, das bisher vergeblich in Angriff genommene Problem der Arbeitsloſigkeit ſeiner Oöſung näher zu brin⸗ gen. Neben den bekannten Notſtandsarbeiten im Betrage von rb. 342 Mill.& werden im Laufe eines Jahres der Wirtſchaft zu Ankurbelungszwecken direkt oder indirekt durch die Steueranrechnungsſcheine 1500 Mill. 4 zugefuhrt. Von der zu zahlenden Umſatzſteuer wird die Hälfte, von der Gewerbeſteuer zwei Fünftel und von der Grundſteu er ein Viertel in Form von Steuerſcheinen zurückvergütet. Die Beförderungsſtener⸗Plich⸗ tigen, vor allem bie Reichsbahn, erhalten ſogar den Betrag in voller Höhe erſtattet. Die Steueranrechnungsſcheine wer⸗ den ab 1984 zu je einem Fünftel für alle Steuern und Zölle mit Ausnahme der Einkommenſteuer und Körperſchafts⸗ ſteuer entgegengenommen. Hierzu kommt für den Beſitzer des Scheines noch ein Agio won 4 v. H. jährlich. Daneben werden 700 Mill.„ Steuerſcheine bereitgeſtellt, die als Prämien bei der Einreihung neuer Arbeitskräfte den Unternehmern zufließen. Bei voller Ausnutzung des Betrages könnten dadurch 14 Millionen Arbelts⸗ loſe wieder in der Produktton Unterkunft finden, Ge⸗ lingt der Wurf, ſo ſpart das Reich einen Teil ber Ausgaben für Unterſtützung der brachliegenden Hände. Wenn möglich, ſollen bie Beträge dazu verwandt werden, die ſtark geſenkten Unterſtützungsſätze im Winter wieder leicht zu erhöhen. Die Belaſtung des Reiches durch die Steuerſcheine erreicht im Höchſtfalle 2,2 Mrd. I. Ob die fetzigen Maßnahmen ein wirkſames Heilmittel darſtellen, vermag zur Stunde niemand zu ſagen. Wenn es richtig iſt, daß die Kriſe ihren Höhepunkt überſchritten hat, dann müßte eigentlich ein Anſporn, wie er jetzt vom Reiche geſchaffen wurde, genügen, um eine Beſſerung der Verhält⸗ niſſe herbeizuführen. Eine Beſſerung, aber keinen Aufſtieg! Denn dieſer kann nur von der Weltwirtſchaft kommen, während das deutſche Programm lediglich die Deflation abbremſen und für uns den Anſchluß an die erwartete internationale Bewegung ſichern ſoll. Für die Wirt⸗ ſchaft in ihrer Geſamtheit bedeutet die jetzt gefundene Löſung eine außerordentliche Erleichterung. Jeder Gewerbetreibende vom größten bis zum klein⸗ ſten erhält ein Wertobjekt, mit deſſen Hilfe er ſich einen Kredit verſchaffen kann, oder das doch wenigſtens den Geld⸗ anſtalten die. Einräumung eines ſolchen ermöglicht. Den Hauptprofit haben naturgemäß die wirt chaft⸗ lich Starken, weil ſie die größten Steuerträger ſind, aber auch den Schwachen wird die Gelegenheit zu einer wirtſchaftlichen Geſundung gegeben. Die Regierung ſtellt es in das Belieben des Einzelnen, den Steuerſchein ſo zu verwenden, wie er es für richtig hält. Sie ſetzt dabei vor⸗ aus, daß jeder gewiſſenhafte Kaufmann das Entgegenkom⸗ men dazu benutzt, ſein Geſchäft auf erhöhte Touren zu ſetzen. Wie das zu geſchehen hat, iſt der Initiative des Einzelnen zu überlaſſen. Nicht ungefährlich in ſeinen Rückw Lohnprämlenſyſtem Aus gen zum Geſetz werden zweiſfe ten, die einen Mißbrauch unter t die Gefahr, daß in Verbindun den aufgelockerten Tarifverträgen das eine oder andere Unternehmen ſich unberechtigte Vorteile verſchafft. Es iſt z. B. kungen iſt das rungsbeſtimmun⸗ Trotzdem beſteht der Fall benkbar, daß ſich 1 er e a ein Teil von ihnen offiziell kiqud tert, aber totſächlich fuſioniert. Dadurch kämen die in Betrieß bleibenden Werke nicht nur in den Genuß von Lohnprämien, fondern ſie könnten auch von der Lohnſenkung weitgehenden Ge⸗ brauch machen und damit das andere Unternehmen treffen, das ſich bemüht, ſeine Selbſtändigkeit im bisherigen Rah⸗ men, vielleicht unter dem Einſatz neuer Arbeitskräfte, auf⸗ recht zu erhalten. Hoffentlich findet hier der Geſetzgeber einen Weg, um Auswüchſe von vornherein zu verhindern. Der erſte Nutznießer des Ankurbelungs programmes waren die dentſchen Börſen. Zu den bisherigen„Pro 9 r amm Käufern“ geſellten ſich am Montag weite Kreiſe der Banken kund ſchaft und des Auslandes, die in großen Beträgen Aktien aus dem Markte nahmen. Das Tempo der Aufwärtsbewe⸗ gung war ſo ſtürmiſch, wie ſeit langem nicht mehr. Hätten einige Großbanken nicht die Gelegenheit benutzt, aus ihren Beſtänden Effekten herauszugeben, ſo wären bei der Matertalknappheit die Kursſprünge wahr⸗ ſcheinlich noch viel höher ausgefallen. Nachſtehende Tabelle . oͤie Geſchehniſſe der letzten Tage an den deutſchen ürſen: W. Aug. 286. Aug. W. Aug.“ Accumulatorenfabrik 127,50 129,75 143,00 Aku 47,25 47,00 52,00 ACG 34,62 97,12 39,50 J Farben 89,25 90,87 93,50 Feld mühle Papier 46,25 48,00 54,00 Geſfürel 64,50 66,97 75,00 Harpener 68,00 65,00 71,50 Holzmann 44,25 46,00 56,25 Mannesmann 43,75 45,5 51,5 Oberkoks 35,00 96,25 41,88 Orenſtein u. Koppel 27,00 20,25 94,75 Rhein. Braunkohle 180,00 180,50 188,00 Rheinſtahl 51,25 54,50 50,50 Salzdetfurth 172,63 174,25 178,37 Siemens u. Halske 129,88 135,00 143,50 Stöhr Kammgarn 42,75 45,25 55,25 Hapag 13,69 14,25 16,25 Reichsbank 128,25 128,75 192,50 * teilweiſe Nachbörſenkurſe Einen ſtarken Niederſchlag dürfte das Wirtſchaftspro⸗ gramm auch in den Bilanzen der deutſchen Aktienbanken, wie im Bankweſen überhaupt, finden. Die Steueranrechnungsſcheine werden von den Inſtituten in weiteſtem Umfange erfaßt, und die Lage manches ſchwachen Schuldners ſcheint wieder gebeſ⸗ ſert, ſo daß die für ihn notwendigen Abſchreibun⸗ gen unterbleiben können. Diejenigen Kunden, denen bisher aus Mangel an Sicherheiten von der Bank ein Kredit verſagt wurde, dürften auf Grund des Steuer⸗ ſcheines weit eher zu einem ſolchen gelangen. Eine genaue Rechnung darüber, in welchem Umfange der Steuernachlaß⸗ ſchein Banken und Wirtſchaft entlaſtet, kann man natur⸗ gemäß nicht aufmachen. Selbſt wenn der Wert des Schei⸗ nes ſehr niedrig angeſetzt wird, ſtehen vielleicht für die Erteilung von neuen Aufträgen 7 bis höchſtens 1 Mr./ zur Verfügung. Die Zahl der ſchwachen Debitoren der Banken, die nunmehr wieder als„gut“ anzuſehen ſind, ver⸗ mag niemand guch nur mit annähernder Sicherheit zu ſchätzen. Wertmäßig dürften ungefähr 400 bis 600 Mill. gefährdete Anßenſtände nunmehr als einbringlich zu bezeichnen ſein. Die Poſition der Reichsbank wird durch die Re⸗ gierungsmaßnahmen nicht ſonderlich betroffen. Für et⸗ waige Rückgriffe privater Banken auf das Zentralnoten⸗ inſtitut iſt genügend Kreditſpielraum vorhanden, zumal es ſich in der Hauptſache nur um einen Spitzenaus⸗ gleich ⸗ handelt., Da das Direktorium des Zentralnoten⸗ inſtitutes ſich für die Stabilität der Reichsmark verbürgt hat, darf man mit Sicherheit annehmen, daß auftretende Schäden irgendwelcher Art ſofort rückſichtslos ausgemerzt werden. Die fechnische Seife des Programms Das Ankurbelungsprogramm der Reichsregierung be⸗ ruht nach ſeiner finanziellen Seite auf der Ausſtellung von Steueranrechnungsſcheinen. Die Scheine wer⸗ den bei der Zahlung der Umſatzſteuer, der Gewerbeſteuer, der Grundvermögensſteuer und der Beförderungsſteuer ausgeſtellt, und zwar ſo, daß ſie im Laufe der näch⸗ ſten zwölf Monate vom 1. Okt. d. J. an gerechnet, in die Hände des betreffenden Steuerzahlers gelangen. Ob die Ausſtellung monatlich. viertel⸗ oder halbjährlich erfolgt, iſt noch eine offene Frage. Jedenfalls ſoll der Steuerzahler baldmöglichſt die Verfügung über den Anrechnungsſchein erhalten. Bei der Umſatzſteuer wird der Anrechnungs⸗ ſchein auf die Hälfte der gezahlten Steuerſumme lauten, bei 100 Mark alſo auf 50 Mark. Der Steueraurechnungsſchein iſt ein vollgültiges Wertpapier, für das irgendwelche Garantien nicht notwendig ſind. Denn er wird ja von dem Reich vom 1. April 1984 an bei der Entrichtung ſämtlicher Reichsſtenern mit Ausnahme der Einkommenſteuer in Zahlung genommen. Deshalb wird es auch keine Schwierigkeiten machen, ihn auf dem Geld⸗ markt unterzubringen. Er iſt mit 4 v. H. im Jahre verzinslich. Die Zinſen werden aber nicht bar ge⸗ zahlt, ſondern der Schein wird mit einem entſprechenden Agio verſehen, ſodaß er alſo bei einem Nennbetrag von 100 Mark im erſten Jahre ſeiner Laufzeit 104 Mark wert iſt, im zweiten Jahre 108 Mark uſw. Der Verwendung zu Steuerzahlungszwecken ſind keine Grenzen ge⸗ zogen, ſodaß man alſo Scheine ankaufen kann, um damit ſpäter Steuern zu bezahlen. Die Anrechnung eines Schei⸗ nes erfolgt in Raten zu 20 v.., ſodaß alſo die Summe in fünf Jahren voll angerechnet iſt. Wie kann der Steueraurechnungsſchein auf dem Geld⸗ und Kreditmarkt verwertet werden? Es iſt möglich, daß der Steuerzahler, der den Anrechnungs⸗ ſchein erhält, ihn aufbewahrt, bis er ihn bei der Bezahlung ſeiner Steuern in ſpäteren Jahren(1934 bis 1988) verwen⸗ den kann. Dieſes Verfahren würde aber nicht der Abſicht der Regierung entſprechen, da der Anrechnungsſchein ja kreditſchaffſend wirken ſoll. Will der Beſttzer des Anrechnungsſcheins ihn für wirtſchaftliche Zwecke ver⸗ werten, ſo kann er ihn leicht in bares Geld umſetzen. Es wird ſich vorausſichtlich ein regelrechter Markt für dieſe Anrechnungsſcheine bilden— man rechnet mit einem Kurs von 90 v. H, Außerdem werden die Banken die Scheine beleihen. Die Reichs bank hat ſich bereit erklärt, die Scheine zu denſelben Bedingungen wie andere ſichere Wertpapiere zu lombardieren, alſo zu 75 v.., da auch ſie die Scheine als ein vollgültiges Zahlungsmittel betrachtet. Man wird alſo nicht behaupten können, daß die Ausgabe der Steuerſcheine einen Schritt auf dem Wege ber Inflation bedeutet. Man kann annehmen, daß die meiſten auf dem Geldmarkte Aufnahme finden werden und daß die Reichsbank nur für einen Teil der Scheine in Anſpruch ge⸗ nommen werden wird. Bei der Beurteilung dieſer Frage wird man auch zwi⸗ ſchen den 700 Millionen Mark, die für Prämien⸗ zahlungen in Ausſicht genommen ſind, und den andert⸗ halb Milliarden Mark für allgemeine Ankurbelungszwecke unterſcheiden müſſen. Bekanntlich ſollen für jeden Arbeiter, der im November d. J. im Vergleich mit dem November 1931 mehr eingeſtellt iſt, dem betreffenden Betriebe eine Prämie von 400 Mark im Jahre, oder von 100 Mark im Vierteljahre gezahlt werden. Für dieſe Zwecke ſind im ganzen 700 Millionen Mark ebenfalls mit Hilfe von Steuer⸗ anrechnungsſcheinen in Ausſicht genommen. Von dieſen 700 Millionen Mark kann man be⸗ haupten, daß ſie ſich nicht nur ſelbſt liquidieren, ſondern ſogar noch gewinnbringend angelegt ſein werden. Denn für den Arbeiter, der wieder in den Produktions⸗ prozeß eingeſtellt und voll entlohnt wird, müßten im Falle ſeiner Arbeitsloſigkeit viel mehr als 400 Mark im Jahre aus öffentlichen Mitteln aufgewendet werden. Im Falle ſeiner Beſchäftigung fällt nicht nur die Unter⸗ ſtettzung fort, ſondern es werden von dem Arbeiter und dem Arbeitgeber auch wieder ſozſale Beiträge ge⸗ zahlt. Daraus werden in erſter Linie die Gemein den einen finanziellen Nutzen ziehen, die ja durch die Wohl⸗ fahrtsausgaben beſonders belaſtet ſind. Dieſe Aufwendung von 700 Millionen Mark kann alſo auf keinen Fall der Währung gefährlich werden. Sie wird im Gegenteil dazu beitragen, die öffentlichen Haushalte im Gleichgewicht zu halten, und auf dieſe Weiſe die Stellung ber deutſchen Wäh⸗ rung kräftigen. Die Neuordnung der Texfilindusirie des Wiesenials Freiburg, 31. Aug. Durch die Beſchlüſſe der geſtern abgehaltenen Generalverſammlungen der Spin nere! Haagen u. Rötteln AG. und der Webereien Fahrnau und Langenau Ac. iſt der Grundſtein zu einer Neuordnung der Verhältniſſe in der Wieſen⸗ taler Textilinduſtrie gelegt worden. Die ſanierte Spin⸗ neret Haagen und Rötteln AG. wird in Zukunft„Spin⸗ nerei und Weberei im Wieſental AG.“ firmie⸗ ren und erwirbt die Fabrikation der Webereien Fahrnau und Langenau AG, ſowie deren Geſchäftsbetriebe. Die Unternehmungen haben bisher ſchon immer in enger Ge⸗ ſchäftsverbindung geſtanden und einen großen Teil der von der Spinnerei Haagen und Rötteln AG. erzeugten Garne in der Weberei Fahrnau und Langenau AG. erworben. Durch die Sanierung hofft man alle Riſiken aus⸗ geſchaltet zu haben und ein auf geſunder Grundlage ruhendes Unternehmen geſchaffen zu haben. Unter Führung der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Frei⸗ burg, iſt ein Arrangement mit den Gläubigern erzielt wor, den. das die ſofortige Erhöhung des auf 40 000 4 zuſammengelegten Kapitals der erſteren Geſellſchaft um 900 000 4 auf 1 Mill.& ermöglicht wurde. Die Ver⸗ bindung zwiſchen der Spinnerei Haagen und Rötteln einer⸗ ſeits und der Weberei Fahrnau und Langenau andererſeits kommt weiter darin zum Ausdruck, daß die Aktien des letz⸗ ten Unternehmens gegen Aktien der neuen Spinnerei und Weberei im Wieſental AG. im Verhältnis 40:1 um ⸗ getauſcht werden. Die Weberei Fahrnau und Lan⸗ genau bleibt vorläufig noch als Grundbſtücksgeſellſchaft be⸗ ſtehen. * Tobis organiſiert deutſchen Toufilmexport nach Japan. Die Tobis⸗Induſtriegeſellſchaft m. b. H. hat mit der bekann⸗ ten japaniſchen Film⸗Importfirma To wa Shoji G.., Tokio, eine Vereinbarung getroffen, wonach ſich die japaniſche Firma verpflichtet hat, ihren Bedarf an deutſchen Filmen durch die Vermittlung der„Tiges“ zu decken. Die„Tiges“ wird Towa Shofi G. K. über alle auf dem deutſchen Markt erſcheinenden Filme fortlaufend un⸗ terrichten und ſodann im Auftrage der Towa Shoji G. K. mit denjenigen Produzenten verhandeln, deren Filme für Japan geeignet ſcheinen. Da für den ſapaniſchen Geſchmack nur eine beſchränkte Anzahl von Filmen in Frage kommt, muß eine ſorgfältige Auswahl des geeigneten Materials getroffen werden. Der Messe- Diensiag Anknüpfung neuer direkier Auslands- Bertehungen In ben Meßhäuſern der Altſtabt hielt geſtern ö kehr unvermindert an. Intereſſe beſtand vor ab uteiswierte Ariel far den Naſſe nate während Aufträge ouf größere und teuere* fekte nach wie vor nur vorſichtig und zurüdhalten erteilt wurden. Praktiſche Neuheiten, die dem beni gen Bedarf entſprechen, fanden weiter gute Nachfrage Gut und vielfach die Erwartungen übertreffend war daz Inter eſſe für Sporkarkikel und ebenſo für Wintersport, geräte. N In dem Geſchäft mit England machen ſich bie Folgen der engliſchen Hochſchutzzollpolitik ſtark geltend. Während billigen Maſſenwaren, beſonders Stahlwaren, der engliſche Markt ziemlich verſchloſſen iſt, ſind aber in manchen ben ſchen Fabrikaten, die heute noch in der alten Qualſtzt und auch zu den früheren Preiſen geliefert werben, von der alten engliſchen Kundſchaft vielfach recht beoeutende Aufs träge erteilt worden. Andererſeits treten aus län di ſche Groß⸗Importfirmen als Intereſſenten fr Artikel auf, die koloniale Länder früher über Eng⸗ land bezogen hoben. Man ſucht alſo Waren, denen zoll politiſch der Weg über England verlegt iſt, nunmehr direkt von Deutſchland zu beziehen. Verlängerung des Moratoriums für die Schwediſche Zündholzgeſellſchaft. Stockholm, 31. Aug.(Eig. Dr. Die Regierung hat heute das Moratorium ffir die 8 Zündholzgeſellſchaft bis zum 1. Dez. 1692 ver⸗ ängert. 8 Aus dem Abſchluß der Verein. Ultramarinfabriken Ac. vorm. Leverkus, Zeltner n. Conſ. in Köln.(Eig. Dr, Die Geſellſchaft, die für 1931/32 einſchließlich 3() v. 9. Sonderausſchüttung aus der Rücklage II eine Dip dende von 6gegeng v. H. i. V. verteilt, weiſt in ihrer Ertragsrechnung bei wieder 0,23 Mill. Abſchreibungen und unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags elnen Reingewinn von 0,24 gegen 0,48 Mill.& aus. Die Verwaltung bemerkt dazu, daß, wenn man die Effekten zum Kurſe vom 30. Juni 1932 in die Bilanz aufgenommen hätte, eigentlich ein buchmäßiger Verluſt von 58 000% entſtau⸗ den ſein würde. Damit das lfd. Geſchäft nicht durch die wechſelnden Kurſe der Effekten beeinträchtigt werde, ſchelne es berechtigt, mit einer Minderbewertung von 0,23 Mill. die Rücklage II zu belaſten. Im neuen Geſchäfts fahr hahe ſich bisher eine Beſſerung des Auftragseingangs nicht er⸗ geben. * Guano⸗Werke AG(vorm. Ohlendorffſche und Merkſche Werke), Hamburg.— Kapitalzuſammenlegung zu erwarten, Zu den bereits ſeit längerer Zeit umlaufenden Gerüchten, daß die Geſellſchaft gezwungen ſein werde, dem vorliegen⸗ den Abſchreibungsbedarf durch Zuſammenleg ung des 5,61 Mill. J betragenden AK nachzukommen, nimm jetzt oͤie Verwaltung Stellung. Sie teilt mit, daß ſie allen Nachrichten über weitere Verluſte, die übrigens im laufen⸗ den Betrieb bisher nicht vorlägen, ſowie über Zuſammen⸗ legung des AK fernſtehe. Eine Zuſammenlegung ſei gus Aktionärkreiſen angeregt worden und würde zu gegebener Zeit erwogen werden. Man wird danach annehmen kön⸗ nen, daß eine Zuſammenlegung in abſehbarer Zeit vor⸗ geſchlagen wird, zumal, wie erwähnt, die Notwendigkeit beſtehen dürfte, der Wertminderung gewiſſer Anlagekonten Rechnung zu tragen. * Geringe erſte Quote im Nordwollekonkurs. Es iſt in lusſicht genommen, im Oktober oder November d. J. eine r ſte Quote von etwa—g3 v. H. an die nichtbevorrech⸗ igten Gläubiger der Norddeutſchen Wollkämmerei und mgarnſpinnerei guszuſchütten. Die Bemeſſung dieser Quote iſt ſehr niedrig. Es iſt aber dabef zu beachten, daß die nichtbevorrechtigten Gläubiger 180490000 Mark Forderungen an die Nordwollekonkursmaſſe haben und doß vor Ausſchüttung der erſten Quote an ſie alle be⸗ vorrechtigten Forderungen beglichen ſowie Rückſtellungen für oe ſtrittigen Forderungen gemacht ſein müſſen und daß außerdem in der Konkursmaſſe der Betriebsmittel⸗ bedarf gehalten werden muß für die Werke der Kon⸗ kursmaſſe, die weitergeführt werden müſſen. Aus dem be⸗ reits erſolgten Verkouf von Werken aus der Konkurs⸗ maſſe ſtehen dem Konkursverwalter zu einem großen Teil zunächſt nur Aktien als Kaufpreis zur Verfügung, die erſt noch verwertet werden müſſen. Der nächſte Bericht des Nordwollekonkurverwalters, der auch neue Ab⸗ ſchlußzohlen aus der Konkursabwicklung enthalten ſoll, iſt für die zweite Hälfte September in Aus ſicht ge⸗ ſtellt. * Kraftwerk Sachſen⸗Thüringen in Auma(Thür.).— Wieder 3 v. H. Dividende. Der AR dieſer der Thü⸗ ringer Gasgeſellſchaft in Leipzig naheſtehen⸗ den Geſellſchaft beſchloß, für das am 31. März abgelaufene Geſchäftsjahr 1931/82 eine Divotdende von wieder v. H. für 9,6 Mill. 4 Ack vorzuſchlagen. Weifere Nealisaſionen an der Frankfurſer Abendbörse An der Abendoͤbörſe lagen die Kurſe zu Beginn des Verkehrs gegenüber dem Berliner Schluß meiſt be⸗ hauptet. Das Geſchäft war etwas ruhiger, da daß Publikum fehlte. Reichsbankanteile konnten ſich nach dem Rückſchlag im Mittagsverkehr um 1 v. H. erholen und dagen im Verlaufe weitere 7 v. H. höher. Ebenſo zogen Strahlverein um Bruchteile eines Prozentes an. Auf den übrigen Marktgebieten überwogen indeſſen Reagli⸗ ſationen der Kuliſſe, und beſonders im Verlaufe waren A. E. G. ſtärker angeboten und gaben über 1 v. H. nach. Auch ſonſt bröckelten die Kurſe meiſt um 56 v. H. eg. Stahlverein um Bruchteile eines Prozentes an. Auf den terlteß keinen ſtärkeren Eindruck. Der Rentenmarkt ſtag⸗ nierte nahezu vollkommen. Die Kurſe waren etwa he⸗ hauptet. Es notterten: Neubeſitz 5,40, Altbeſitz 5173, Geld Berliner Handel 89, Reichsbank 131, A. E. G. 40—40, Far⸗ ben 98762, Junghans 13, Lahmeyer 96 u. Stemens 11 O Tagung des internationalen Zellſtoffſyndikats.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen tagt am Dienstag und Mittwoch in Stockholm das internationale Zellſtoffſyndi⸗ kat. Die generelle Einſchränkung von 30 v. H. iſt Ende Juli abgelaufen und beträgt ab 1. Auguſt auf Grund bes urſprünglichen Vertrags nur noch 15 v. H.(Bekanntlich wurde im vorigen Jahr eine Zuſatzeinſchränkung von 15 v. H. beſchloſſen.) * Die Bekämpfung der Baumwollkriſe in Amerika. Waſhington, 30. Aug.(Eig. Dr.) Die Finanzkörper⸗ 2 e ſchaft für Wiederaufbau hat die 50 Millionen Dol, lar⸗Anleihe zugunſten der Baumwollgenoſ⸗ ſenſchaft und der Stabiliſierungskörperſchoft genehmigt, die ihnen ermöglichen ſoll, ihre Baumwolle bis zum Jahre 1983 auf Lager zu behalten. * Hopfenverkauf. Walldorf, 30. Aug. Geſtern und heute wurden hier die erſten Partien Hopfen zu Preiſeg von 70—75 pro Zentner verkauft.. * Tabak⸗ und Hopfenerute Kronau(A. Bruchſal), Hier iſt die Tabakernte beendet. Für Grumpen find 25 Mark geboten. Auch mit Hopfen iſt man bereits beim Zupfen und eine Bruchſaler Firma bot den wenig 915 igenden Preis von 75/ per Zentner. Wie beim Tab 1 auch die Behandlung des Hopfens eine Rolle in retsgngebot. * Gute Entwicklung des Tabaks. In den Tabakbauorten um Mannheim und Schwetzingen iſt die Tabakernte 05 Haupbgut jetzt in vollem Gange und der Frühſatz 1 eingefädelt. Im Laufe diefer Woche dürfte der größte Tei des noch auf den Feldern ſtehenden Tabaks eingebrach werden. Das trockene Wetter iſt nicht nur den Ernkearbei⸗ ten, ſondern auch den Grumpen und Sandblättern bei 115 Trocknung zugute gekommen. Vom Handel liegen ee Angebote vor, die ſich zwiſchen 25 und 28/ bewegen un der hohen Qualität des Produktes entſprechen; im Vorfahr wurden 15 bis 20/ geboten. * Mainzer Schweinemarkt vom 30. Aug. Dem beute Schweinemarkt waren 725 Schweine zugeführt. Gd wurden für 50 Kg. Lebenoͤgewicht von ca. 120150 Kg. bis 52, von 80—700 Kg. 47—49 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 30. Aug. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war kroſtlos fil Es wurde kaum größerer Kahnraum angenommen. Frachten erfuhren berg⸗ wie talwärts keine Aenderung, ebenſo auch die Schlepplöhne. hicht gen f 7 8 M — ſtieß, 1 aus ebener kön⸗ t vor⸗ igkeit onten iſt in „eine rrech⸗ und dieſer ungen d daß te l⸗ Mittwoch, 81. Auguſt 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 403 — Sportplatzweihe in Ludwigshafen et u. N Ludwigshafen— Sportv. 1910 Heidelberg 1326.— Huſer⸗s4 Mannheim ſiegt im Gewichtheben gudwigshafens älteſter und erfolgreichſter Kraftſport⸗ der Stemm⸗ und Ringklub, konnte verein, 5 10. am Sonntog nachmittag unter großer Teilnahme ſeiner Mit⸗ glieder und der Anweſenheit von Vertretern der Stadt, der Kreis⸗ und Gaubehörden ſeinen neuen Sportplitz ein⸗ weihen. Was der Verein ſeit Jahren angeſtrebt hat, iſt zamit in Erfüllung gegangen. Der von fleißiger Hand der N Mi lieder prächtig angelegte Plotz hinter den Schupo⸗ gaſernen, den auch ein kleines Klubhaus ziert, wurde nach euer Feſtanſprache des 1. Vorſitzenden Häußer vom Stemm⸗ und Ringklub in feierlicher Weiſe ſeiner Beſtim⸗ nung übergeben. Den Glückwünschen, die dem Verein von alen Seiten zuteil wurden, ſchließen auch wir uns an. Ruſtkaliſche Darbietungen bildeten den Rahmen der wür⸗ igen Feier, die mit einem ſportlichen Wettkampf im Ge⸗ wichtheben und Ringen abſchloß. Zum Klubkampf im Rin⸗ 0 gen hatte mon den Sportverein 1910 Heidelberg und zum gedergewichts⸗Turnier im Gewichtheben Huſer⸗Spg 84 Naunheim, Biſchoff⸗Vfè Neckarou und den jungen gertrom⸗ Bf Schifferſtadt verpflichtet und damit einen gulen Griff gemacht. Schulz ⸗St. u. Rik Ludwigshafen bonne ſich nicht revanchieren und mußte auch diesmal dem zeuen Kreismeiſter, der beidarmig erſtmals 200 Pfund ließ, und insgeſamt 485 Pfund im olympiſchen Dreikampf ktreichte, den Vorrang laſſen. Schulz wurde mit 480 Pfd. Zweiter, ihm folgten Biſchoff und Bertram mit je 400 Pfd. Jen Mannſchaftskampf im Ringen gewann Stemm⸗ und Fingklub reichlich hoch, aber auch verdient. Man bekam leilweiſe recht ſchwungvolle und abwechſlungs reiche Kämpfe mit techniſch ſehr guten Leiſtungen zu ſehen. Beſonders geſponnt war man auf den nach langer Pauſe erſtmals wie⸗ ber ringenden Winkes⸗ Ludwigshafen, der gegen den flinken Heidelberger Redzig bewies, daß er von ſeinem guten Können noch nichts verlernt hat. Heidelberg mußte ohne Diſch und Hamburger antreten, was ſich naturgemäß bemerkbar machte. Sonſt aber hielt die Mannſchaft durch⸗ aus, was man von ihr erwartet hatte. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Winkes⸗Ludwigshafen— Reözig⸗Heidel⸗ berg, Winkes holte ſich ſchon in der erſten Halbzeit durch Schülterſchwünge und Ausheber ein Plus, das ſein Gegner ſtotz aller Anſtrengungen nicht aufzuholen vermochte. Win⸗ les wurde Punktſieger. Federgewicht: Steuernagel⸗Jud⸗ wigshafen— Lauth⸗ Heidelberg. Der badiſch⸗pfälziſche Mei⸗ ſtet mußte ſich ſchon ganz gehörig ins Zeug legen, um den Heldelberger noch Punkten beſiegen zu können. Leicht⸗ ewicht: Wittmann⸗Ludwigshafen Gerlach⸗ Heidelberg. der Heidelberger wurde beim Hüftſchwung abgefangen und mit Rückfaller auf die Schultern geworfen. Weltergewicht: Rebſcher⸗Heidelberg— Blomeier⸗Ludwigshafen. Der Pfäl⸗ zer wurde bei Ausführung einer doppelten Armfeſſelung mit Rückfaller abgefangen und in die Brücke gezwungen, die ihm nach größtem Widerſtand von Rebſcher eingedrückt wurde. Mittelgewicht: H. Weber⸗Ludwigshafen— Flech⸗ kAhm⸗Heidelberg. In der 19. Minute kommt der Heidelber⸗ ger, der bis dahin klar in Führung lag und einem ſicheren Punktſieg zuſteuerte, durch Abfangen eines Schleudergrif⸗ les doch noch zu einem Schulterſieg. Halbſchwergewicht: Ohler⸗Ludwigshafen und Nicklaus⸗ Heidelberg konnten in den erſten 10 Minuten trotz aller Verſuche nichts ausrich⸗ len, In der Bodenrunde erwies ſich Ohler überlegen und ſſegte mit Hammerlock in 17 Minuten. Schwergewicht: Presber⸗Ludwigshafen— Benz⸗ Heidelberg. Nach hartem Biderſtand des Heidelbergers ſiegte Presber durch Arm⸗ ſeſſelung in der 14. Minute. diemenſport Mannheilm-Ludwigshafen Endſpiel um die Meiſterſchaft— Städtiſche Werke— Werner u. Nicola 41:0 Der hohe Sieg der Sportabteilung der Städt. Werke im Meſſterſchaftsfinale kennzeichnet eindeutig die hervor⸗ tagende Form, in der ſich z. Zt. dieſe Mannſchaft befindet. Vor einer anſehnlichen Gemeinde kam es am Sonntag zu einen recht erbitterten Kampf, in dem ſich jedoch die Mann⸗ ſchaften einer höchſt anſtändigen und fairen Spielweiſe be⸗ fleißigten. Die Mannſchaft des Siegers, die eine ausge⸗ chene Beſetzung aufwies, verſtand es ausgezeichnet, ihr bünen unter Beweis zu ſtellen. In der Mannſchaft war kaum ein ſchwacher Punkt zu finden. Ganz hervorragende Stürmerleiſtungen vollbrachte die linke Flanke, die an ſümtlichen Torerfolgen beteiligt war. Nach Auslaſſung einiger netter Chancen gelang es dem Sturm, der ſich wacker schlagenden Tordeckung von Werner und Nicola noch vor dem Wechſel rei Tore abzuringen und kurz nach der Pauſe das 4. Tor zu erzielen. Gegen Spielende flaute das ſchnelle Tempo etwas ab, da der Unterlegene, die Aus⸗ ſchtsloftgkett auf eine Verbeſſerung des Reſultates ein⸗ ſehend, nicht mehr mit dem nötigen Nachoͤruck ſich einzu⸗ ſetzen vermochte. — hartem Kampf gegen Laotſe, Volumnius und Orkadier ge⸗ Die Ueberreichung des Meiſterſchaftspokals war eine ute Würdigung des großen Erfolges der erſt kurze Zeit ſeſtehenden Fußballmannſchaft des Siegers. In Strein⸗ Sandhofen hatte das Spiel einen regelſicheren Schieds⸗ richter. dt. Fußball im Kreis Südheſſen Die diesjährige Verbandsrunde ſieht allerhand Ueber⸗ raſchungen. Die führenden Vereine des Vorjahres liegen vorerſt noch im geſchlagenen Feld. Dafür haben ſich aber die ſchlecht placierten Vereine nach vorn geſchoben. Am meiſten überraſchte bis jetzt der Neuling Bensheim. Schon jahrelang kämpfte man um ben Aufſtieg zur Kreis⸗ liga. Immer wieder blieb man Zweiter. Dieſes Jahr zeigten ſich die Früchte eines intenſiven Trainings und er⸗ kämpfte ſich den Aufſtieg. Schon das erſte Spiel ließ auf⸗ horchen. Und heute liegt Bensheim an zweiter Stelle der Tabelle. Diesmal ging es zum Spiel nach Neu⸗ hauſen. Die Bergſträßler probierten eine neue Auf⸗ ſtellung, die ſich nicht ganz bewährte. Aber gewaltiger Eifer ließ die Elf dennoch über ihren Gegner triumphieren, trotz⸗ dem Neuhauſen bei weitem beſſer ſpielte. Bensheim ge⸗ wann mit 614. Heppenheim iſt auf dem beſten Wege zur Meiſter⸗ ſchaft. Die Elf hat ſich gewaltig verbeſſert und vermag nun⸗ mehr auch auswärts zu ſiegen. Der T. u. S p. V. Weins⸗ heim wurde auf eigenem Platze klar und ſicher mit:0 be⸗ ſiegt. In ber erſten Hälfte war das Spiel noch einiger⸗ maßen ausgeglichen. Torlos wurden auch die Seiten ge⸗ wechſelt. Nach der Pauſe legte ſich Heppenheim mächtig ins Zeug und erzielte drei unhaltbare Tore. Das größte Intereſſe beanſpruchte das Treffen Biblis gegen Olympia Lampertheim. Hier trafen zwei Favoriten aufeinander. Sehr hart wurde gekämpft, ſodaß der Unpartetiſche ſeine Not hatte, das Spiel unter Dach und Fach zu bringen. Biblis zeigte ſich in der erſten Hälfte als die beſſere Paxtei. Dem Führungstor von Lampertheim folgt bald der Ausgleich und wenige Minuten darnach die Führung. Bet dieſem Reſultat blieb es auch. obwohl Lam⸗ pertheim in der Schlußhälfte tonangebend wird. Biblis verteidigt äußerſt geſchickt und kann die wertvollen Punkte erobern. Auch der B. f. 3. Lampertheim kam diesmal mit einer veränderten Aufſtellung auf den Plan. Man griff auf jüngere Leute zurück, die ſich ſehr gut bewährten. Der Gegner, Concordia Gernsheim, hatte garnichts zu bestellen. Es drehte ſich nur noch um die Höhe des Re⸗ ſultates. Lampertheim ſiegte mit:2 und hat ſich dadurch etwas in der Tabelle nach vorn geſchoben. Normannia Pfiffligbeim hat auch ſein drit⸗ tes Sptel verloren. In der Mannſchaft klappt es noch nicht ſo richtig. Diesmal zeigte ſich Pfiffligheim überlegen, vermochte ſich aber vor dem Tore nicht durchzuſetzen. Der Sturm vermaſſelte die beſten Bälle, ſodaß der Gegner Hochheim mit einem:1⸗Sieg die Oberhand behielt. Im letzten Treffen trennten ſich die Gegner unentſchte⸗ den:2. Sowohl Horchheim als auch Hofheim ſpiel⸗ ten ohne Energie. Für den kommenden Sonntag ſind folgende Spiele vor⸗ geſehen: Hofheim— Pfiffligheim; Heppenheim— Biblis; Gernsheim— Bensheim; Hochheim— Horchheim; Olympia Lampertheim— Weinsheim; Neuhauſen— Vf. Lampert⸗ heim. a Gauvolksturnen des bad. Neckargaues Das Gauvolksturnen in Neckar hauſen bei Laden⸗ burg, die letzte Großveranſtaltung des bad. Neckarturn⸗ aues im X. Kreis(Baden) der deutſchen Turnerſchaft im Jahre 1932, war verbunden mit dem 40. Stiftungs⸗ fe ſt des Turnvereins 1892 Neckarhauſen und bildete trotz der ſchweren Zeitverhältniſſe ein machtvolles Bekenntnis für die idealen Hochziele der großen Volks⸗ gemeinſchaft, für die Deutſche Turnerſchaft. Ein Feſtbankett am Samstag abend bildete für die ganze Veranſtaltungen einen feierlichen und erheben⸗ den Auftakt. Ehrungen verdienter Führer und Mit⸗ l des Turnvereins Neckarhauſen durch Gauvertreter uchenbeißer ſowie Ueberreichen mehrerer deutſcher Turn⸗ und Sportabzeichen ſtanden im Mittelpunkt des Banketts. In den frühen Morgenſtunden des Sonntags herrſchte dann reges turneriſches Leben. Die 12 verſchiedenen Mehr⸗ kämpfe der ca. 900 Turnerinnen und Turner wickelten ſich muſtergültig und pünktlich ab. Der ſtattliche Feſtzug, der ſich am Nachmittag durch die Hauptſtraße Neckarhauſens bewegte, ließ den Bad. Neckarturngau in einmütiger Ge⸗ ſchloſſenheit auftreten und legte beredtes Zeugnis von ſei⸗ ner Größe und inneren Stärke ab. Den Sonderwett⸗ kämpfen, die den Nachmittag ausfüllten, ſchloß ſich ein ſchönes Handballwerbeſplel zweier auserleſener Mannſchaften der Meiſterklaſſe des Gaues an: Turnverein 1862 Weinheim— Polizeiſportverein Heidelberg 21(:). Nach dem allgemeinen Aufmarſch der Turner wurden un⸗ vorbereitete Maſſenfreliübungen vorgeführt, oͤte gut klappten und ſehr ſchöne Formen zeigten. it dem Gauvolksturnen iſt der Kreis der Gauveranſtaltungen des Jahres 1932 geſchloſſen. Deulſcher Sieg im Baden⸗Vadener zukunfts⸗Nennen Alchimiſt ſchlägt die franzöſiſchen Pferde Am zweiten Tage der Baden⸗Badener Internationalen Rennwoche war der Wettergott dem Internationalen Club nicht ſo gut geſonnen wie bei der Premiere. Das regneriſche Wetter, das ſchon am Vormittag herrſchte, dürfte eine große Zahl der Beſucher von der Fahrt nach Iffezheim abgehalten haben. Immerhin war die Bahn noch gut beſucht und das vor allem, weil mit dem Zukunftsrennen eine ſportliche Delikateſſe auf dem Programm ſtand. Den drei deutſchen Zweijährigen Alchimiſt, Uhlenkopf und Makarius traten die beiden Franzoſen Evian und Henonville gegenüber, die ſchon im Führring viel Bewunderung fanden. Das wert⸗ volle Rennen, das in den beiden letzten Jahren der Stall Bouſſae gewann, ſah diesmal erfreulicherweiſe deutſche Farben in Front. Der Graditzer Alchimiſt, der das ganze Rennen über geführt hatte, wies in der Geraden alle Angriffe von Evian und Henonville leicht ab. Raſtenberger hatte den Hengſt in Front wetſe geſchont, der dann in der Schlußphaſe noch genügend Reſerven hatte, um leicht die Oberhand zu behalten. Henonville hatte Mühe, den An⸗ grif von Makarius abzuweiſen, während Uhlenkopf nie vom letzten Platz wegkam. Einen Doppelerfolg hatte Jockey Narr zu verzeichnen, der im Sachſen⸗ Weimar⸗ Rennen den Weſtdeut⸗ ſchen Miſſouri zu einem ſicheren Siege über Liberto ſteuerte und gleich anſchließend auf dem vom Start bis ins Ziel führenden Tantris den Oos⸗ Ausgleich nach wann. 4 Die Ergebniſſe: 1. Schwarzwald⸗Rennen. 1100, 1400 Meter: 1. Oexlers Tarquinia(Kornberger); 2. Royal Corſe 3. Stronn. Toto: 17; Platz: 10, 11, 11. Ferner: Eremit, Ciſaine, Frivole, Generaliſſtmus, Kaukaſus. 2. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen. 5500 l, 2100 Meter: 1. Dill⸗ manns Miſſouri(K. Narr); 2. Liberto; 9. Fauſtgraf. Toto: 23; Platzt: 14, 18. Ferner: Groll, Agathon. 3. Oos⸗Ausgleich. Ausgleich 1, 5500 4, 1800 Meter: 1. Stall Herzings Tantris(K. Narr); 2. Laotſe; 8. Volum⸗ nius. Toto: 71; Platz: 21, 17, 18. Ferner: Avantt, Schwarz⸗ waldfürſt, Palfrey, Orion, Grenadier, Goliath, Orkadter. 4. Zukunfts⸗Rennen. Für Zweijährige, 11 700 J, 1200 Meter: 1. Geſt. Graditz Alchimiſt(Raſten berger); 2. Evian; 3. Henonville. Toto: 25; Platz: 18, 25. Ferner: Makarius, Uhlenkopf. 5. Kincſem⸗Rennen. Ausgleich 3, 3500%, 1600 Meter: 1. Frau Butzkes Lüzew(Haynes); 2. Miß Augias; g. Strong. Toto: 23; Platz: 12, 15, 14. Ferner: Piſtole, Gu⸗ tenberg, Flaggenlied, Lachteufel, Silberfuchs. 6. Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen, 3500 41, 3400 Meter: 1. Dardels Aubade 2(Magdeloine); 2. Aka; 8. Daland. Toto: 99; Platz: 23, 15, W. Ferner: Glühwürm⸗ chen, Viva Gloria, Le Boudeur, Liliput, Felek, Made⸗ moiſſelle Chut, Rentmeiſter, Charakter. Das Deutſche Derby 1934 Nur noch 70 000 l/ an Preiſen Vom Hamburger Rennklub wurde jetzt das Deutſch e Derby für 1934 ausgeſchrieben. Die Hamburger hatten erklärt, daß ſie bei günſtigen Einnahmen aus dem Jahre 1932 den Wert dileſer größten Dreijährigen⸗Prüfung wieder auf Hunderttauſend Mark erhöhen würden, nachdem man für 1933 dieſes Rennen nur mit 75 000 4 öotieren konnte. Aber auch hier zeigte ſich die wirtſchaftliche Notlage, denn man war ſogar gezwungen, für 1934 bei einer weiteren Kürzung um 5000/ die Geſamtpreiſe auf 70 000 Mark feſtzuſetzen. Hiervon entfallen auf den Sieger 50 000, den zweiten 10 000, die Folgenden 5000, 8000 und und 2000 /. Die Abſtriche gingen alſo zu Laſten des zweiten, dritten und vierten Pferdes. Nennungsſchluß iſt der 27. September. Indiſcher Führer über deutſches Hockey Wie werben die deutſchen Mannſchaften abſchneiden? Als im Jahre 1929 die indiſche Hockeymannſchaft die Heimkehr antrat, gab der Führer dieſer indiſchen Expedition ſeine Eindrücke wieder, bie er bei den olympiſchen Spielen und bei dem Beſuch der verſchtedenen Länder vom Hockey gewonnen hatte. Mr. Roſſer ſagte damals über das deutſche Hockey: „Obgleich Deutſchland von den Holländern geſchlagen wurde(er erinnerte damit an die überraſchende Niederlage beim olympiſchen Hockeyturnter, wodurch Deutſchland nur auf den dritten Platz kam. Die Schriftleitung), ſtelle ich Deutſchland an die erſte Stelle. In den olympiſchen Spielen hatte Deutſchland ſichtlich Pech, daß es verlor Deutſchland wird in der nächſten Zukunft ein ſehr gefähr⸗ licher Gegner ſein. Es geht darauf aus, ſein Spiel auf den⸗ ſelben Grundlagen aufzubauen wie das indiſche... Indien muß ſich 1936 ſeiner Haut wehren..“ 1936? Wir ſchretben erſt 19321! Aber der indiſche Führer vertrat damit die Anſicht. daß es innerhalb vier Jahren kaum gelingen wird, den Vorſprung, den das indiſche Hockey vor dem kontinentalen hat, einzuholen. Er rechnete mit acht Jahren. So groß ſchätzt er den Vorſprung Indiens ein. Hatte er dazu ein Recht? Nach den Leiſtungen der damaligen kontinentalen Län⸗ dermannſchaften wird man ſeinen Standpunkt verſtehen. Das Hockey, das die Inder zeigten, war eine Offenbarung. Man konnte nicht von einer anderen Taktik reden, die die Inder vorführten; aber ſie lehrten alle Nattonalmannſchaf⸗ ten, wie man auf dem kürzeſten und ſchnellſten Weg bei beſter techniſcher Durchbildung Tore erzielt. Das Sinnbild der indiſchen Spielweiſe wurde Dhyan Chand, der Wunderſtürmer. Nach der Anſicht des indiſchen Führers müßte zwar das deutſche Hockey alſo ſeit 1928 einen großen Schritt vorwärts gekommen ſein, ohne jedoch den indiſchen Standard erreicht zu haben. Die Antwort, ob er mit dieſer Anſicht recht hat, wird ſich endgültig erſt auf dem grünen Raſen ergeben. Aber ſovtiel ſteht feſt: das deutſche Hockey hat ſeit 1928 er⸗ hebliche Fortſchritte gemacht, hat vor allem indiſche Spiel⸗ methoden übernommen. Ob alle dieſe Bemühungen um eine Steigerung des Könnens ausreichen, gleichwertige Gegner für die Inder abzugeben? In dieſer Frage liegt der Reiz dieſer Inderſpiele. die der Deutſche Hockey⸗Bund in der erſten Septemberhälfte der deutſchen Sportwelt vermittelt hat. Fuchsjagd im Bensheimer Gebiet Am Sonntag, den 4. Sept. veranſtaltet der Deutſche Touring⸗Club als Abſchluß ſeines Jahresprogramms eine Fuchsjagd im Bensheimer Gebiet. Es kommen mehrere Preiſe ſowie an jeden Fahrer eine künſtleriſche Plakette zur Ausgabe. Mitglieder anderer Clubs und Nicht⸗Club⸗ mitglieder ſind teilnahmeberechtigt. Meldungen müſſen bis ſpäteſtens Samstag, 3. Sept. mittags 12 Uhr bei der Geſchäftsſtelle abgegeben werden. Flugzeugſchuitzeljagd Der Mannheimer Motorrad⸗Club im ADAC veranſtaltet am Sonntag, den 18. Sept. ab Flughafen Mannheim dle ſchon zweimal durchgeführte Fluozeug⸗ ſchnitzelfſag d, die ſtets einen ſportlichen Anreiz ge⸗ boten hat. Die oͤrltte Flugzeugſchnitzelſagd wird in grö⸗ ßerem Maße durchgeführt werden, da hieran eine ganze Reihe badiſcher und pfälziſcher Automobil⸗ und Motorrad⸗ klubs teilnehmen werden. Meldungen zu der Jagd ſind bis 18. Sept. bei RA. Dr. Weindel abzugeben. Geſchäftliche Mitteilungen *„Einſparung an Wirtſchaftsgeld“. Kafſer's Kafſee⸗ Geſchäft bietet der Hausfrau dieſe Möglichkeit in der Zeit von Mittwoch, 31. Auguſt bis Samstag, 3. September: An dieſen Tagen gewährt Katiſer's auf alle Waren mit Aus⸗ nahme weniger Artikel 10% Rabatt. 468 * * Orthopädiſcher Hilfsbienſt. Da das bekannte Mann⸗ heimer Schuhhaus R. Altſchüler über einen Stab orthopa⸗ diſch wohl ausgebildeten Perſonals verfügt, ſo hat ſich die Leitung der Deutſchen Scholl⸗Werke entſchloſſen, dieſe Firma als Mannheimer Scholl⸗Verkaufsſtelle zu autoriſteren. Alle Kunden, die bisher von der Scholl⸗Verkaufsſtelle direkt beraten wurden, müſſen ſich fetzt an eines der Altſchſtler⸗ Geſchäfte wenden und werden dort ebenſo zuvorkommend bedient werden. 8882 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: Kurt E 155 er-Feuflleton; Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1. V. Richard Schönfelder ⸗ e und geſchäftliche Mittetlungen: JakobFaude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker unh Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannhelm R 1,—6 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Zurück! Iodes-Anzeige Leiden mein inniggeliebter Gatte, Franz Bitschnau uns durch den Tod entrissen. Mannheim, den 30. August 1932 Seckenheimerlandste. 9 In tiefem Schmerz: u. Angehörige Unerwartet rasch wurde nach langem, schweren der treusor- gende Vater seines Söhnchens, unser lieber Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Elisabeih Bitsdimau geb. Hoppe Dr. E. Haaf F Nasen- Hals- Ohrenarzt O 7,3 Tel. 333 48 Intl. Verütentlichungen der Stadt Manuel Verſteigerung des Erträgniſſes der ſtädt. Obſt⸗ bäume in Wallſtadt am Donnerstag, den 1. September, 8 Uhr, gegen Barzahlung.— Zu⸗ 1 am Ausgang der Mosbacherſtraße. 19 ochbauamt, Abt. Gartenvekwaltung. 5 Zwangs⸗Verſteigerung 5 Donnerstag, 1. Septbr. 1932, nachm. 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Schränke, Büfett, Nähmaſchine, BWaſchrommode, Sofa, Vertiko, 2 Schreibtiſche, Bücherſchrank. Chaiſelongues, Bücher, r. Tiſch, Stühle. 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Auguſt 1992 Das Schmuggler-Paradies im Erzgebirge 1500 Mark Reingewinn bei einer Schmuggelfahrt Bislang war es nur das„Loch im Weſten“, das üppig ins Kraut geſchoſſene Schmugglerunweſen an der deutſch⸗holländiſchen Grenze, das von ſich reden machte. In der letzten Zeit iſt ein neues Grenz⸗ gebiet hinzugekommen, das den deutſchen Zollbehör⸗ den kaum geringere Arbeit macht, und das iſt die ſächſtſch⸗böhmiſche Grenze, das Erzgebirge. Das Erzgebirge iſt das Spezialgebiet der Tabak⸗ ſchmuggler geworden, die ihrem dunklen Gewerbe dort ſchon deshalb mit beſonderer Hingabe obliegen, als dort ein doppelſeitiges Geſchäft winkt, der Schmuggel von Deutſchland nach der Tſchechoflo⸗ wakei und— noch einträglicher— der Schmuggel in umgekehrter Richtung. Die Gründe für dies plötzlich emporblühende Geſchäft ſind in der Preispolitik der tſchechiſchen Ta⸗ bakmonopolverwaltung zu ſuchen, die vor kurzem die Preiſe für ihre Zigaretten durchſchnittlich um ein Jünftel erhöhte, dafür jedoch die alten Preiſe für Rauchtabak beſtehen ließ. Für den Schmuggel nach der Tſchechoſlowaket lohnen ſich jetzt vor allem deut⸗ ſche Zigaretten im Preiſe von 257 und 3½ Pfennig, die drüben mit einem Aufſchlag von 1 bis 2 Pfennig glatt zu verkaufen ſind. Ein geſchmuggelter 1000⸗Stück⸗Karton wirft alſo einen ſicheren Gewinn von etwa 15& ab. Dies Geſchäft wird ſozuſagen auf der Hinreiſe ge⸗ tätigt, und auf der Rückreiſe werden dafür Maſſen von tſchechiſchen Tabakpäckchen mitgenommen, die dort nur 7 Pfennig koſten, bei einer regulären Ein⸗ fuhr aber mit insgeſamt 4% Zoll und Tabakſteuern belaſtet werden. Die Schmuggler laſſen's ſich mit ungefähr 15 Pfennig Gewinn je Päckchen genug ſein und finden für dieſen Preis natürlich ſtändig Ab⸗ nehmer. Der Schmuggel wird im Erzgebirge, das mit ſeiner Länge von 250 Kilometer und ſeinen Hunder⸗ ten und aber Hunderten von Wegen nach der Tſche⸗ choſlowakei, die unmöglich alle kontrolliert werden können, ein geradezu ideales Schmuggelgelände darſtellt, gleich im großen, mit Automobilen und Fuhrwerken, betrieben, die bei Nacht und Nebel mit verlöſchten Scheinwerfern die Grenze paſſieren. Der Schaden, der dem Deutſchen Reich entſtanden iſt, geht bereits jetzt in die Millionen, eine Summe, die durchaus verſtändlich erſcheint, wenn man bedenkt, daß nur 1000 geſchmuggelte Tabakpäckchen bereits einen Zoll⸗ und Steuerausfall von 4000/ darſtellen. Die Arbeitsloſigkeit, die gerade auf dem Sächſi⸗ ſchen Erzgebirge mit beſonderer Schwere laſtet— es gibt Ortſchaften, in denen bis zu 85 v. H. der Ein⸗ wohner von Wohlfahrtsunterſtützungen leben müſ⸗ ſen— gibt den Schmugglern ungeahnte Rekrutte⸗ rungsmöglichkeiten unter der Bevölkerung. Ein⸗ zelgänger gibt es infolgedeſſen nicht; es arbeiten nur hervorragend organiſierte Banden von mindeſtens zehn Mann. Die Grenzbeamten haben gegen dieſen plötzlich aufgeblühten Schmuggel einen ungeheuer ſchweren Stand. Die Schmuggler ſind größtenteils ſchwer be⸗ waffnet und zögern beim Begegnen mit Zoll⸗ patrouillen nicht, als erſte von der Schußwaffe Ge⸗ brauch zu machen. Erſt jetzt hat es bei Oberwieſen⸗ thal, in der Bärenſteiner Gegend, ein ſchweres Ge⸗ fecht zwiſchen Zollbeamten und Schmugglern gege⸗ ben, bei dem zwar das im Wald angelegte Waren⸗ lager der Schmuggler den Zollbeamten in die Hände fiel, dafür gelang es aber nicht, auch nur einen der Schmuggler feſtzunehmen. Kleinere Schießereien, auch jenſeits der Grenze mit tſchechiſchen Grenzbeam⸗ ten, die an der Bekämpfung des Schmuggels gleicher⸗ weiſe intereſſiert ſind, ſind an der Tagesordnung. Das höchſte“ Autorennen Europas und höchſte Paßſtraße Europas.— Unten li Haus von Stuck, der Sieger. Das Stilfſer Joch⸗Rennen, bei dem auf einer 14 Km. langen Strecke in zahlloſen engen Kurven eine Geſamt⸗ Höhendifferenz von 1200 Mtr. zu überwinden iſt, wurde bekanntlich von dem Mercedes⸗Fahrer Hans von Stuck gewonnen, der aus ſeinem Sportwagen eine beſſere Zeit als die Rennwagen⸗Fahrer herauszuholen vermochte. Blick auf die Stilfſer Foclnahe, die N Aber bislang iſt nur eine ſtändige Zunahme des Schmugglerunweſens zu beobachten, der die beider⸗ ſeitigen Zollbehörden machtlos gegenüberſtehen. Nach vorſichtiger Schätzung bringt eine einzige Schmuggelfahrt im Auto 1500/ Reingewinn; bei derartigen Gewinnausſichten werden auch die ſchärf⸗ ſten Gegenmaßnahmen der Behörden es nicht ver⸗ hindern können, daß genau wie an der deutſch⸗Hol⸗ ländiſchen Grenze ſich nunmehr auch im Erzgebirge ein Schmugglerparadies herausbildet. Die Sieger des Europafluges Von links nach rechts: Morzik, der Flugzeugkonſtrukteur Dr. Heinkel, der Sieger Zwirko und Reinhold Poß. Im Vordergrund die Kinder von Morzik und Poß. Nummer 2715 wird entlaſſen Lord Kylſants Rückkehr ins Leben Der Mann, der zehn Monate in einem engliſchen Gefüngnis als Nummer 2715 regiſtriert war und mit ſeinem Vornamen angeredet wurde, iſt ſeit ein paar Tagen wieder Lord Kylſant. Man kann ihn als das berühmteſte Beiſpiel für die abſolute Unparteilichkeit der engliſchen Rechtſprechung be⸗ trachten. Im Juli des vorigen Jahres ſtand er vor Gericht, der Beſitzer einer der größten engliſchen Reedereien, wegen ſeiner Verdienſte ſchon frühzeitig in den Lordſtand erhoben und nun im Alter von 68 Jahren wegen Betrugs angeklagt. In einem Proſpekt, der zum Kauf neuer Aktien ein⸗ Der Lord beſtieg ein Automobil, das im Ge⸗ fängnishof auf ihn wartete und fuhr davon. Darin unterſchied er ſich nun wieder von ſeinen früheren Kameraden. Im Gefängnis aber war er nicht der Lord, ſondern die Nummer und wurde auch ſo behandelt. Er brauchte nicht in einer Zelle zu hauſen, ſondern konnte ſich in dem Schlaf⸗ ſaal des Gefängnishoſpitals zur Ruhe niederlegen. Das war aber keine Vergünſtigung, die ihm als dem Lord gewährt wurde, ſondern die allen Gefangenen zuſteht, die das ſechzigſte Lebensjahr überſchritten haben und ihre erſte Strafe verbüßen, in der Welt Jetzt wird der Hopfen geerntet Die Hopfenranken werden zur Ernte von den Stangen niebergeholt. lud, hatte das Unternehmen des Lords die Tatſache verſchwiegen, daß die letzte Dividende aus den Reſerven und nicht aus dem Gewinn gezahlt worden war. Ein Täuſchungsmanöver, wie es ja auch in Deutſchland die Gerichte beſchäftigt hat. In England gab es keine Rückſicht auf die Perſon des Ange⸗ klagten. Lord Kylſant war verantwortlich für den Proſpekt und er wurde zu einem Jahre Ge⸗ fängnis verurteilt. Zehn Monate hat er davon verbüßt. Der Reſt von zwei Monaten wurde dem alten Lord wegen muſterhafter Führung erlaſſen. Am Tage ſeiner Entlaſſung wurde er wie üblich um ſechs Uhr früh geweckt. Eine halbe Stunde wird den Gefangenen bewilligt, damit ſie ſich mit kaltem Waſſer waſchen und das Bett in Ordnung bringen, ſeine Umgebung fegen und ſäubern können. Dieſer Morgenarbeit mußte ſich der Lord zum letzten Male unterziehen. Dann händigte man ihm die Kleider aus, mit denen er das Gefängnis betreten hatte, und um ſieben Uhr ließ er ſich zu ſeinem letzten Gefäng⸗ nisfrühſtück nieder, beſtehend aus einem Kännchen Tee, einer Schüſſel Gerſtenhrei, Brot und Mar⸗ garine, alles in beſtimmt abgemeſſenen Mengen. Es folgte die letzte Parade mit den übrigen, zur Ent⸗ laſſung beſtimmten Gefangenen vor dem Gefängnis⸗ direktor, die Frage, ob irgendeine Klage vorzu⸗ bringen ſei, der letzte Gruß:„Leben Sie wohl, Philipp!“, der Wunſch:„Viel Glück auf den Weg!“, alles wie bei den übrigen Gefangenen— und die Nummer 2715 war wieder Lord Kylſant, wieſen werden. Mit vollgepackten Säcken kehren die Ernte⸗ arbeiter zurück. der Gewohnheitsverbrecher allerdings ein ſeltener Fall. Lord Kylſant teilte den Vorzug mit drei bis vier anderen Gefangenen. Während des Tages war er in der Gefängnisbibliothek mit Schreibarbeiten und dem Einordnen von Büchern beſchäftigt. In der Gefängnis kapelle prangte während der Strafzeit des Lords koſtbarer, an jedem Tag er⸗ neuerter Blumenſchmuck, darunter faſt immer Lilien und Orchideen. Es iſt dies die einzige Art, wie ſich die Angehörigen und die Freunde der Straf⸗ gefangenen den Gefängnisinſaſſen angenehm be⸗ merkbar machen können. Sonſt dürfen irgendwelche perſönliche Wohltaten den Strafgefangenen nicht er⸗ Auch Lord Kylſant mußte ſich in jeder Beziehung der Gefängnisordnung fügen. Er mußte ſich mit der rauhen Gefängniskoſt begnügen und mit der Eintönigkeit des Gefängnisdaſeins vor⸗ lieb nehmen wie die anderen. Mt den übrigen In⸗ ſaſſen ſeines Schlafſaales genoß er nur ein Vorrecht vor den übrigen Gefangenen: er durfte ſich mit ſeinen Schlafkameraden nach Belieben unter⸗ halten. Mitunter ſoll er neugierigen Ohren von dem Leben erzählt haben, das er als Lord zu führen gewohnt war, von den großen Unternehmungen, die ſein Lebenswerk bildeten. 5 Seine Strafkameraden ſahen ihn, wie verſtchert wird, ohne Neid aus dem Gefängnis ſcheiden. Einer ſeiner Mitgefangenen ein paar Tage vor ihm entlaſſen, ſtellt ihm in einer Londoner Zeitung das Zeugnis aus, er habe ſich auch im Gefängnis wie ein Lord benommen. — Der Selbſtmord des Calmette-Richerz Amtsgerichtsrat Wibel der den Vorſitz im ſogenannten Calmelte⸗ Prozeß führte, durch den die Schuldfrage an dem Lübecker Säuglingsſterben geklärt werden ſollte, hat, wie bereits gemeldet, Selbſtmord be⸗ angen. Man betrachtet Wibels Selbſtmord als Folge der ſeeliſchen Depreſſion, unter der Wibel ſeit dem Prozeß litt. Bäuerlein und Zöllner Ein Obermoſeler Bauersmann halte dieſer Tage ſeinen bei ihm zu Beſuch weilenden Sohn eingeladen, mit ihm zuſammen einen Aus⸗ flug nach Luxemburg zu machen. Geſagt, getan, Als ſich die beiden Ausflügler auf einer Fähre he⸗ fanden, die das deutſche mit dem luxemburgiſchen Ufer verbindet, trat ein Zollbeamter auf ſie zut umd fragte, ob jemand mehr als 200, bei ſich habe. Der Bauer, der ſein ganzes Vermögen bei ſich trug, weil er es dort am ſicherſten wähnte, gab zu, 1700/ bei ſich zu haben. Zum Entſetzen des Landmanns wurde das Geld beſchlagnahmt und außerdem Strafanzeige wegen Deviſen⸗ ſchmuggels gegen ihn erſtattete. Vor Gericht klärte der Landmann ſeine Gewohnheit auf, die daz Gericht auch als wahr unterſtellte. Trotzdem müſſt das Gericht, ſo betonte der Vorſitzende, nach den Be⸗ ſtimmungen eine exemplariſche Strafe verhängen, Dieſe wurde auf 50% Geldſtrafe und 1 Monat Gefängnis feſtgeſetzt. Dem Bauern wurde aber anheimgeſtellt, ein Gnadengeſuch auf Bewilligung einer Bewährungsfriſt für die Gefängnisſtrafe ein⸗ zureichen. Eine geſtohlene Erbſchaft Der vor kurzem in England verſtorbene König von Portugal hat den König von England in ſeinem Teſtament mit zwei koſtbaren Vaſen bedacht, die einen hohen künſtleriſchen Wert beſitzen, Das Teſtament kann aber nur erfüllt werden, wenn es der Polizei gelingt, einen Einbruchsdiebſtahl auf⸗ zuklären, der im April d. J. in das Beſitztum des Königs von Portugal verübt wurde. Damals fielen den Dieben Kunſtgegenſtände im Werte von rund einer halben Million Mark in die Hände, darunter auch die beiden Vaſen, die der König von England erhalten ſollte. Es iſt der engliſchen Polizei bisher nicht gelungen, die Räuber der geſtohlenen Kunſt⸗ werte aufzuſpüren. Der giftige Eibenbaum In einer engliſchen Heilanſtalt für Nervenkranke ſtand man kürzlich vor einem zunächſt rätſelhaften Todesfall. Ein 26jähriger Patient ſtarb unter Vergiftungserſcheinungen. Bei der ärzt⸗ lichen Unterſuchung fand man in den Verdauungs⸗ organen des Mannes Spuren von Blättern des Eibenbaums. Eine Durchſuchung ſeines Zim⸗ mers ergab, daß der Patient in Schubladen und Kleidertaſchen Blätter von einem Eibenbaum ge⸗ ſammelt hatte, der in ſeiner Reichweite vor ſeinem Zimmer ſtand. Auf Anraten des Arztes ſuchte er ſich in den letzten Wochen das Rauchen abzuge⸗ wöhnen. Wahrſcheinlich hat er zum„Erſatz“ Blätter des Eiben baumes gekaut und verſchluckt. Nach ärztlicher Anſicht iſt ſein Tod zwei⸗ fellos auf dieſen Genuß zurückzuführen, in dem der Patient ſicher keine Gefahr für ſeine Geſundheit erblickte. Man hat bisher ſchon gewußt, daß der Ge⸗ nuß von Eibenbaumblättern für Tiere tödlich ſein kann. Daß er dieſelbe Wirkung auch auf Menſchen ausübt, war weniger bekannt. Die engliſchen Blät⸗ ter ſtellen eine Verordnung in Ausſicht, wonach in den Gärten von Heilanſtalten Eibenbäume nicht mehr geduldet werden ſollen. Stapellauf eines Rieſen-Molortankſchiffs in Kiel Das Motorſchiff„Geo W. Me. Knight kurz vor dem Stapellauf Das Motorſchiff, das 16 200 Tonnen groß iſt, gehört zu einer Serie von 6 Schiffen, die für Rechnung der Deutſch⸗Amertkaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft auf deutſchen Werfter zur Zeit gebaut werden, 1 f Mittwoch, 31. Auguſt 1932 —— und morgen! gur noch heute AAA „Hervorragend— großartig— ungewönnlien“ ist das von der 1. Szene bis zum Schluß packende TPonfilmwerk Die elf Schill'schen Offiziere Ueberragend und eindringlich vollbringen schausptelerische Glans leistungen: Friedr. Kayssler Ferd. Hari Herſha Thiele- Veit Harlan Carl de Vogt Camilla Spira- E. Sfahl-Nachbaur Th. 1008. Der Kampf einer Schar aufrechter Deutscher. die die Unerbittlichkeit eines gnadenlosen Imperators bis zum Tode spüren mußten. Neueste Tox-Tonwoce m. d. Schluß-Olumplade von POS Angeles. Für jugendliche erlaubt! Beginn:.00,.00,.10..40 Uhr. fu fdeles Paament mit ausgezeichneter Verulkung d. poli- schen Einfältigkeit inden Sie in anne nagt mit J Tledtte- Js. Riemann Lenbepers--Alb. Paulig u. V. 3. lachen werden Sie über diese Groteske d. olitischen Spies- sertums voller Ironie und Satire. i, Beiprogramm! 300,.40,.40,.40 Seckenhelmerstr. 18 m dem Tonfilm WONNF 2. Großfülm: Wifdschültz Jennerwein Donnerstag .5..50..10 Uhr Vorzugskarten gelten! Fronin ur noch bis einschl. Der große GFEA-FEIIN Letzte Tage! Zum ersten und einzigen Male in einem Tonfilm MAX PAULSEN Humorist Besuchen Sie un- sere Nachmittags- Vorstellungen bis 2 Wochtg. alle Sanl- u. Rangplätze nur 80 Pfg. Exwerbslose wochentags gegen Auswels 80 Pig. Kind wird in gute Pflege genommen.— Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. Bg035 aste willkommen! E Ballhaus- Garien. Donnersfag, den 1. Sepiember abends 8 Uhr 9848 Leitung: Obermusikmeister a. D. M. Vollmer Einirlit frel. Ca fas ö i Ab morgen das Attraktions- Gastspiel 175 die prominente Wiener Geigerin mit ihren Solisten.— Nachmittags: Konzert 5 Abends: Gesellschaftstanz. 1 1 13 Frledrichs- Salenboot Anita Maria brücke Mittwoch, Worms, Abf. 2 Uhr, Donnerst. Heidel⸗ berg, Abf..45 Hin u. zurück je M..— Samstag, 3.., Schloßbeleuchtung, Heidelberg, Abf..00 und zur. M..50 mit Muſik. 9706 Kartenvorverk. Verkehrsverein, N.4, u. an Bord. Vereins-Honzert) ebemal. MilttarmusikerMañnnheim-Lucwigshaten Si 0 0 N 580 8 re c 190 N Nur noch heute und morgen! der beste Cowbop-Darsteller in sememg neuesten Tonfilm Der Ritt ins Todestal] Iom H bietet diesmal etwas anderes. Weniger Schießerei und Reiterei. einer spannenden Handlung den Hampf, um Gold und Wasser in einer endlosen Sandwüste 8— N. Film ame in schwar Ein groß angelegter Schwindel um eine Brbschaft mit Liane Haid Marcella Albani Curt Vespermann 5 Beginn:.10. letste Vorstellung 8 Uhr. jugendliche haben in der ersten Vor- stellung zu Tom Mix Zutrllt. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe NIX in; Roland Abschieds- und Ehrenabend der beliebten Matrosen Bord Kapelle Ab 1. September 1932 splelt: ROSTZEITIER die 22 jährige Geigenvirtuosin mit ihrem Orchester. Durlacher Hof, P 5,-3 Inh. Fr. Massinger Lindner 9698 Mannheimer Liedertafel e. U. Die Gesangs proben beginnen: für den Männerchor am Donnerstag, den 1. September tur den gemischten Chor am Montag, den 5. September Jewels 20.30 Uhr. Neuanmeldungen persönlich an den Probe abenden oder Schriftlich beim Vorstand erwünscht. von Damen und Herren 9696 Lernt modern tanzen in der NMetho Tanzschule N 7. 8 8⁰¹⁴¹ Dos instſtut von internatlionslem uf de fuht dle Stätke der Stündebeel Telephon 25006 Bea echten Sle unser Spezlal- Fenster! e 4 4 NI Fefe K. Immer noch hochfeiner Romadur 1118s 1Iter 20%/ Fuchstaler-Rahmkäse 2 S8tücexk Dessertkäse., R. 6 Eeken Heute ganz besonders zu empfehlen: H. Fleischsalat, frisch eingetroffen / nur 25 Pig. ff. 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