0 bed entisüin 7, 6 — 0 — zu der 10 uhr, Oſtſtadt 126/128 19 verorb⸗ n Sat⸗ rat; umlung ſpäte⸗ rſamm⸗ ellſchaft der Be⸗ nterlegt heriſche eigſtelle zeichnis einzu⸗ 10006 J. U. ger. ne 3 Pezusspreiſe: Frei Hauk monakl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Ouiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal, eue N el mer 3 eitu Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 2mm breite Colonek⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familten⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. September 1932 143. Jahrgang— Nr. 43 Die Wirlſchafts-Notverordnung der Regierung Belebung der Wirtſchaft durch Steuerentlastung und Arbeitsbeſchaffung— Prämien und Tarifermäßigung bei Neueinſtellungen Hilfe für Hausbeſitz und Mittelſtand— Einfuhrkontingente zugunſten der Landwirtſchaft— Verlängerung der Bürgerſteuer bis Ende 1932 Die amtliche Erläuterung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 6. September Amtlich wird mitgeteilt: Alle ſeitherigen Bemühungen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit haben keinen durchgreifenden Erfolg gehabt. Die Reichsregierung mußte ſich daher zu weitgreifenden und einſchneidenden Maßnahmen entſchlteßen. Dieſem Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit ſoll neben anderen in Vorberei⸗ tung befindlichen Maßnahmen die Verordnung vom 4. September dienen. Die bisherigen Erfahrungen haben ergeben, daß eine noch ſo große Ausweitung der öffent⸗ lichen Aufträge für ſich allein niemals ein ſolches Maß an Arbeit ſchaffen kann, wie es zur wirkſamen Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit erfor⸗ derlich iſt. Neben eine Erweiterung des Programms für öffentliche Arbeiten, deſſen Bedeutung durch die Maßnahmen der Regierung durchaus anerkannt wird, müſſen deshalb wirkſame Maßregeln zur Belebung der Privatwirtſchaft treten. Die Regierung trifft dieſe Maßnahmen, weil ſte überzeugt iſt, daß die Privatwirtſchaft noch im⸗ mer den beſten Weg für eine rationelle Befriedi⸗ gung der wirtſchaftlichen Bedürfniſſe der Menſchen darſtellt, und daß es deshalb darauf ankommt, die in ihr ſchlummernden Kräfte zu wecken. Alle Maßnah⸗ men der Regierung haben den Zweck, die wirtſchaft⸗ liche Not des deutſchen Volkes nach Kräften zu be⸗ heben und zu lindern. Dieſes Ziel würbe nicht er⸗ reicht werden, wenn die zu ergreifenden Schritte im ſpäteren Verlauf zu wirtſchaftlichen Rückſchlägen führen könnten. Deshalb muß alles vermieden werden, was N N die Stabilität der Währung irgendwie beeinträchtigen könnte; die wirtſchaft⸗ lichen Beſtimmungen der Verordnung ſind in enger Zuſammenarbeit mit der Reichs⸗ bank ausgearbeitet worden. Die Lebenshaltung und die Konſumkraft der breiten Schichten der Bevölkerung iſt infolge der Deflation tief geſunken. Dieſe Entwicklung läßt ſich wirkſam nur bekämpfen durch eine grund⸗ legende Beſſerung der Lage des Ar⸗ beitsmarktes. Die Verordnung gewährt des⸗ halb der Wirtſchaft nur dort Erleichterungen, wo eine unmittelbare Belebung der Pro⸗ duktion und damit des Arbeitsmarktes mit Sicherheit zu erwarten iſt. Hieraus erwächſt der Privatwirtſchaft die Verpflichtung, alles zu tun, um zunächſt den Produktionsapparat für die zu erwar⸗ tenden Aufgaben in Stand zu ſetzen. Sie muß ſich dieſer Verpflichtung bewußt ſein und darnach handeln. f Bei der jetzigen Wirtſchaftslage gilt es, den nach Erreichung des Tieſſtandes der Kriſe zu erwartenden natürlichen Aufſchwung der 5 Wirtſchaft vorzubereiten. Hierzu dient zunächſt das umfaſſende Programm für die Vornahme öffentlicher Arbeiten, das mit der neuen Verordnung verbunden iſt. Der Oeffentlichkeit iſt nicht genügend bekannt, daß die urſprünglich hierfür vorgeſehenen Mittel in⸗ zwiſchen ſehr. ſind. Es kann auf einen Geſamtaufwand der öffent⸗ lichen Stellen für ſolche Zwecke von nahezu drei⸗ viertel Milliarden Reichsmark in den nächſten Monaten gerechnet werden. Die Einſetzung dieſer Mittel wird eine unmittelbar wirkſam wer⸗ dende Nachfrage nach wichtigen Produktionsmitteln hervorrufen und damit einen weit über den Kreis der beteiligten Wirtſchaftszweige hinaus reichenden belebenden Einfluß auf die geſamte Wirtſchaft ausüben. Dieſem von den öffentlichen Aufträgen ausgehenden Antrieb der Volkswirtſchaft wird nun auf breiter Grundlage ein für die Privatwirtſchaft beſtimmter Antrieb hinzugefügt. n Die Beſchäftigungsprämie, zu der ſich die Regierung trotz neuer Bedenken ent⸗ ſchloſſen hat, wird insbeſondere den kleineren und mittleren Betrieben, die zahlreiche Ar⸗ beiter beſchäftigen, zugute kommen. Sie bietet einen ſtarken Antrieb auf erweiterte Ein ⸗ Sie wird weiter f eine billigere Kostenberechnung ermöglichen, damit Preisſteigerungen vorbeugen und die Verbreiterung führung der Kurzarbeit. des Abſatzes fördern. Die Beſchäftigungsprämie bedeutet endlich eine ſehr fühlbare Entlaſtung aller öffentlichen Haushalte, beſonders der Haushalte der Gemeinden von Kriſen⸗ und Wohlfahrtsunterſtützung. Die Beſchäftigungsprämie allein würde ſich nicht 5 ſolange die Unter⸗ nehmer mit ſtändig ſteigenden Verluſten arbeiten ausreichend auswirken können, müſſen. erheblich erhöht worden den Koſten der Die vorgeſehenen Steuererleichterungen, die ſich nicht auf Einkommens und Ver⸗ mögensſteuern, ſondern ausſchließlich auf un⸗ mittelbar auf der Produktion ruhende Steuern be⸗ ziehen, ſollen die Vorausſetzungen dafür ſchaffen helfen, den Umfang der Produktion zu erhöhen und die Arbeitsgelegenheiten dadurch zu vermehren. Die Beſeitigung der Beförderungs⸗ ſteuer für ein Jahr wird ſich in voller Höhe in zu⸗ ſätzlichen Aufträgen der Reichsbahn auswirken. Die Milderung der Umſatzſteuer wird nur deshalb gewährt, weil dieſe Steuer nur die⸗ jenigen trifft, die Umſätze machen und dadurch die Erzeugung fördern. Die Herabſetzung der Grundſteuer neben der Bereitſtellung von bis zu 50 Millionen Reichsmark als Zuſchuß zu Reparaturen für den Hausbeſitz— ſoll in erſter Reihe dazu dienen, die finanziellen Vorausſetzungen für die Wiederher⸗ ſtellung der ſeit Jahren ſtark vernachläſſigten ſtädtiſchen und ländlichen Gebäude zu ſchaffen. Es war techniſch nicht durchführbar, die Vergünſtigung von der Vornahme der Reparaturen unmittel⸗ bar abhängig zu machen; es muß aber erwartet werden, daß die freigewordenen Beträge dieſem Zwecke zugeführt werden. Die Rückvergütung auf Gewerbe⸗ ſteuern endlich bedeutet eine ſtark wirkſame Ent⸗ laſtung der Produktion. Die für ein Jahr gewährten Steuererleichte⸗ rungen ſind ein Vorgriff auf die Steuer⸗ erträge künftiger Jahre. Dieſer Vorgriff iſt unbedenklich. Die in Betracht kommenden auf eine Reihe von Jahren verteilten Beträge ſind, ge⸗ meſſen am Umfange des Reichshaushaltes, verhält⸗ nismäßig unbedeutend. Ferner iſt damit zu rechnen, daß die Steuereingänge nach Ueber win⸗ dung der Wirtſchaftskriſe reichlicher fließen werden und daß dann die geplante Reform der öffentlichen Verwaltung ſich in einer weſentlichen Senkung der Ausgaben ausgewirkt haben wird. Von der Privatwirtſchaft wird erwartet, daß die durch Vergebung von Reparaturaufträgen, Durch⸗ führung privater und öffentlicher Arbeiten und ſonſtige zuſätzliche Produktion die Arbeitsmöglichkeit bald und erheblich ſteigert. Dazu bedarf ſie in den meiſten Fällen neuer zuſätzlicher Kredite. Die Unterlagen hierfür bieten die Steuergutſcheine. Dieſe werden deshalb zum Lombard bei der Reichsbank zugelaſſen. Sie werden darüber hinaus Das Syſtem der In längeren Bemerkungen zu den einzelnen Maßnahmen ſtellt die Reichsregierung in ihrer Ver⸗ lautbarung zur Notverordnung feſt, daß eine Ent⸗ laſtung der Wirtſchaft unbedingt nötig ſei. Nun iſt aber eine ſofortige Herabſetzung von Steuern bei den noch immer ſinkenden Ein⸗ nahmen und bei dem gegenwärtigen Stande der Ar⸗ beitsloſigkeit mit allen ſich aus ihr ergebenden Fol⸗ gerungen nicht mög ich, da die öffentlichen Koſten eiiien ſofortigen weiteren erheblichen Ausfall nicht vertragen würden. Auf der anderen Seite würde aber der Wirtſchaft im Sinne der einleitend dar⸗ gelegten Ziele der Reichsregierung auch nicht gedient ſein, wenn ihr lediglich für die Zukunft Steuer⸗ ſenkungen in Ausſicht geſtellt würden, ohne ihr ſo⸗ fort greifbare und verwertbare Unterlagen für ihren Geſchäftsbetrieb in die Hand zu geben. Hier war ein Ausgleich zwiſchen den Intereſſen der öffentlichen Hand und denen der Wirtſchaft erforderlich. Dieſer Ausgleich iſt durch das Syſtem der Steuergutſcheine gefunden worden. Solche Steuergutſcheine erhält jeder, der in der Zeit vom 1. Oktober 1932 bis zum 1. Okto⸗ ber 1938 gewiſſe Steuern zahlt. Sie können in den Jahren 1934 bis 1939 in einem noch näher zu erläuternden Umfang für Neichs⸗ ſteuern in Zahlung gegeben werden. Gleich⸗ zeitig bieten ſie aber mit ſofortiger Wirkung und darin liegt das Entſcheidende— geeig⸗ nete Kreditunterlagen für neue Geſchäfte. Der Staat erleidet alſo im Augenblick keine Einbuße, verſieht aber die Wirtſchaft mit einem wertvollen Kreditinſtrument, das geeignet iſt, bis jetzt aus Illi⸗ quiditätsangſt zurückgehaltene Geſchäfte, darunter auch die Befriedigung aufgeſtauten Erhaltungs⸗ bedarfs, zur Durchführung zu bringen. Die Steuer⸗Erleichterungen aber auch als Unterlage für zuſätzlichen Dis⸗ kontkredit bei den Banken und bei der Reichs⸗ bank dienen. Ferner werden ſie an den Börſen gehandelt werden. Das Wirtſchaftsprogramm kommt in erſter Linie den mittleren und kleineren Betrieben zugute, weil ſie am früheſten und ſtärkſten an der Belebung der Wirtſchaft beteiligt ſein werden. Der Hilfe für den gewerblichen Mittelſtand dienen auch die Beſtimmungen der Verordnung, nach denen erhebliche Beträge für langfriſtige Kredite an mittlere und kleinere Betriebe ſowie für gewerbliche Kreditgenoſſenſchaften und Konſumgenoſſenſchaften, die das Depoſitengeſchäft betreiben, zur Verfügung geſtellt werden. Für die Landwirtſchaft wird die Notverordnung in doppelter Hinſicht er⸗ leichternd wirken. Der unmittelbaren Entlaſtung dient die Ausgabe von Steuergutſcheinen in Höhe von 40 Prozent des Steuerbetrages bei der Grundſteuer und die Aufhebung der Umſatzſteuer für paſteuri⸗ ſierte Milch. Mittelbar wird ſich das ganze Wirt⸗ ſchaftsprogramm durch Schaffung von Kaufkraft be⸗ lebend auf die landwirtſchaftlichen Warenmärkte auswirken. Darüber hinaus hat die Reichsregierung grund⸗ ſätzlich die Anwendung von Einfuhrkontingenten gur Entlaſtung des deutſchen Marktes von übermäßiger landwirtſchaftlicher Einfuhr beſchloſſen. Zur Durchführung dieſer Kontingentierung, die mit größter Beſchleunigung erfolgen ſoll, wird mit den hanptbeteiligten Ländern in Verbindung getreten werden. Ferner wird auf eine fühlbare Er⸗ mäßigung der Zinslaſten hingearbeitet. Dies gilt nicht nur für den Perſonal⸗, ſondern auch für den Realkredit. Dieſe Maßnahmen müſſen ſchnell in Gang kommen, da gegenwärtig bis zu 60 Prozent des Kleinbeſitzes, 70 Prozent des Mittelbeſitzes und 80 Prozent des Großbeſitzes ihre Zinſen nicht mehr aus dem Betriebsreinertrag zahlen können, ſie viel⸗ mehr aus der Subſtanz leiſten. Die in der Verordnung zuſammengefaßten Maß⸗ nahmen ſtellen den Anfang einer umfaſſenden, auf Verminderung der Arbeitsloſigkeit gerichteten Wirt⸗ ſchaftspolitik dar. Sie werden in gerechter und ins⸗ beſondere die ſozialen Geſichtspunkte ſorgfältig be⸗ rückſichtigender Weiſe durchgeführt werden. Sie be⸗ dürfen deshalb zahlreicher Durchführungsbeſtimmun⸗ gen, bei deren Beratung den beteiligten Kreiſen, na⸗ mentlich Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Gelegen⸗ heit zur Mitarbeit gegeben wird. Steuergutſcheine Steuergutſcheine ſollen in Höhe von 40 v. H. in der Zeit vom 1. Oktober 1992 bis 30. Sep⸗ tember 1938 fällig gewordener und entrichteter Umſatzſteuer, Gewerbeſteuer und Grundſteuer gegeben werden. Wer alſo in der fraglichen Zeit 1000 Mark Umſatz⸗ ſteuer, 200 Mark Grundſteuer und 400 Mark Ge⸗ werbeſteuer zahlt, bekommt 640 Mark Steuergut⸗ ſcheine. Iſt ein Steuerpflichtiger in dem Zeitpunkt, in dem der Anſpruch auf Ausgabe eines Steuergut⸗ ſcheins entſteht, mit Steuern im Rückſtand, ſo kann die Finanzkaſſe den auszugebenden Steuergutſchein zurückbehalten und als Sicherheit i. S. der Reichs⸗ abgabenordnung behandeln. Vorausſetzung für die Aushändigung von Steuergutſcheinen muß im allgemeinen ſein, daß die fälligen Steuern friſtgemäß richtig entrichtet werden. Gewerbeſteuern ſind die vom ſtehenden Ge⸗ werbe erhobenen Steuern; die Steuer vom Wander⸗ lager und Wandergewerbe ſcheiden aus. Grund ⸗ ſteuern ſind die Steuern, die vom Grundbeſitz in Form einer einheitlichen Steuer oder in Form einer eigentlichen Grundſteuer oder Hausſteuer erhoben werden. Neben Umſatzſteuer, Grundsteuer Gewerbe⸗ ſteuer tritt als vierter Maßſtab die Beförde⸗ rungsſteuer hinzu. Sie iſt im gegenwärtigen Etat mit rund 208 Mill.& eingeſtellt. Nach den Ergebniſſen der vergangenen Monate iſt aber mit einem Aufkommen von nicht viel mehr als 170 Mill./ zu rechnen. 5 Den Geſamtbetrag der hiernach auszugebenden Steuergutſcheine für Steuerſchulden kann man mit 1522 Mill., alſo mit etwas über 1½ Milliarden I, annehmen, und zwar auf Grund folgender Be⸗ rechnung: 1. Die Umſatzſteuer iſt zwar im Etat mit 1820 Mill./ angeſetzt, ſie wird aber nicht mehr bringen als 1500 Mill., davon 40 v. H.= 600, Mill.% 2. Das Gewerbeſteuerauf⸗ kommen iſt anzunehmen mit 600 Mill. /, davon 40 v. H= 240 Mill.% 3. Die Grundſteuer kann ge⸗ ſchätzt werden auf. 1280 Mill. J, davon 40 v. H.= 512 Mill.% 4. Die Beförderungsſteuer in voller Höhe Die Aufgabe der Scheine Was das techniſche Verfahren anlangt, ſo werden die Steuergutſcheine von der Finanzkaſſe des Finanzamtes, das für die Beſteuerung der Steuerpflichtigen nach dem Umſatzſteuergeſetz zuſtän⸗ dig iſt, oder, wenn er zwar keine Umſatzſteuer, aber Grundſteuer zu zahlen hat, von der Finanzkaſſe eines Wohnſitzamtes oder des Finanzamtes der Geſchäfts⸗ leitung auf Antrag des Steuerpflichtigen ausgegeben. Der Antrag muß bis zum 31. März 1934 ge⸗ ſtellt ſein. Soweit den Finanzämtern die Erhebung der Gewerbeſteuer und der Grundſteuer nicht ob⸗ liegt— das iſt z. B. in Preußen der Fall— haben die für die Erhebung dieſer Steuern zuſtändigen Kaſſen dem Finanzamt des Steuerpflichtigen am Ende eines jeden Kalendervierteljahres die Beträge anzuzeigen, für die Steuergutſcheine ausgegeben werden können. Es kann der Fall eintreten, daß ein Steuerpflich⸗ tiger zunächſt eine der in Frage kommenden Steuern entrichtet und dafür Steuergutſcheine bekommen hat, hinterher aber die Steuer ganz oder teilweiſe zurück⸗ bekommt. Selbſtverſtändlich kann in ſolchen Fällen die Erſtattung nur gegen Rückgabe des Steuergutſcheins erfolgen. Das Einzelne iſt in der Verordnung geregelt. Die Geſtalt der Scheine Was die Ausgeſtaltung der Stener⸗ gutſcheine anlangt, ſo lauten dieſe auf den In⸗ haber. Sie werden in Beträgen von 50, 100, 200, 1000, 10 000 und 20 000 Mark ausgegeben. Solange ein Steuerpflichtiger an Steuergutſchei⸗ nen für ſeine verſchiedenen Steuerſchulden noch nicht 50 Mark zu bekommen hat, werden die entſprechenden Scheine von 10 und 20 Mark erſt nach Ablauf des in Betracht kommenden Jahres, alſo nach dem 30. Sep⸗ tember 1933, ausgegeben. Die Ausgeſtaltung erfolgt in der Weiſe, daß der Schein zunächſt auf den Geſamtbetrag, alſo z. B. 1000 Mark, lautet, und daß im Hinblick darauf, daß dieſer Steuer⸗ ſchein in den Rechnungsjahren 1934 bis 1938 in Höhe von je einem Fünftel für Reichsſteuerzahlungen in Zahlung gegeben werden kann, fünf Scheine über je ein Fünftel des Geſamtbetrages, alſo bei 1000 Mk. Geſamtbetrag je 200 Mk. Teilbetrag, angeheftet ſind. Der Teilſchein kann ſpäter mit dem Hauptſchein bei dem Finanzamt zur Einlöſung eingereicht werden. Dieſes ſchneidet dann den be⸗ treffenden Schein ab. Ein von dem Steuerpflichtigen ſelbſt abgelöſter Teilſchein wird alſo von dem Finanzamt nicht angenommen. Die Steuergutſcheine können von 1934 ab in Höhe von je einem Fünftel für alle Reichs⸗ ſteuer n, d.., alſo für Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern, wie z. B. Vermögensſtener, Erbſchaftsſteuer, Kapitalverkehrsſteuer, Wechſelſtener, weiter aber auch für die Zölle und für die Verbrauchsſteuern, 3. B. Tabakſteuer, Zuckerſtener, Salzſtener, Bier⸗ ſteuer, Branntweinſteuer uſw., in Zahlung ge⸗ geben werden. Ausgeſchloſſen iſt nur die Einkom⸗ mensſteuer; denn bei dem Steuerabzug vom Ar⸗ beitslohn konnte dieſes Verfahren deshalb nicht in Frage kommen, weil der Arbeitgeber unmöglich mit einem etwa unter pari aufgekauften Steuergutſchein den Steuerabzug vom Arbeitslohn entrichten kann, während gleichzeitig den Arbeitnehmern der volle Steuerbetrag einbehalten wird. Dann mußte aber auch die allgemeine(veranlagte) Einkommensſteuer herausbleiben, weil eine Bevorzugung des veran⸗ lagten, alſo größeren Arbeitnehmers vor dem klei⸗ 5 85 Arbeitnehmer nicht zu rechtfertigen geweſen wäre. f Aber auch ohne die Einkommensſteuer bleibt noch ein ausreichendes Volumen für die Zahlung mit Steuergutſcheinen übrig, nämlich nach den dies fäh⸗ rigen Etatsanſätzen noch immer faſt 6,5 Milliarden Reichsmark. Demgegenüber ſtehen in dem betref⸗ fenden Jahr jährlich rund 300 Mill. RM. Steuer⸗ gutſcheine für Steuerſchulden zuzüglich des Agio. Selbſt wenn man die Steuergutſcheine für die Mehr⸗ beſchäftigung von Arbeitern in voller Höhe, nämlich 170. Mill.% 2. Seite/ Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. September 1992 0 700 Mill. RM. hinzurechne, ſo würden jährlich nur Mill. Steuergutſcheine zur Zahlung von halb Millarden Reichsmark Reichs⸗ Ein breiter Markt iſt 450 bis 500 ſechs bis ſechsein ſteuern zur Verfügung ſtehen. alſo geſichert. Das Agio Um den Steuergutſcheinen von vornherein einen möglichſt hohen Wert zu ſichern, ſollen ſie mit einem Agio verſehen werden, das 42 jährlich beträgt. Selbſtverſtändͤlich gilt das Agio nur für die ſeweils in einem Jahre in Zahlung zu gebende Tranche beiſpielsweiſe eines Steuergutſcheins. Wenn alſo ein Steuergutſchein über insgeſamt 1000/ lautet, ſo werden im Jahre 1934 die erſte Tranche mit 208 /, 1935 die zweite Tranche mit 216 uſw., 1938 die letzte Tranche mit 240/ in Zahlung ge⸗ nommen. Wird aber die erſte Tranche erſt im zwei⸗ ten Jahre(1935) in Zahlung gegeben, ſo wird auch ſie nur mit 208/ in Zahlung genommen. Es be⸗ ſteht alſo für die Pflichtigen das Intereſſe, je ein Fünftel des Geſamtbetrages im jeweiligen Jahre zur Anrechnung zu bringen. Soweit die Steuergutſcheine nicht als Kredit⸗ unterlage verwertet werden, werden ſie in den Jah⸗ ren 19341039 zur Steuerzahlung verwendet werden. Sie können auch ganz oder zum Teil ver⸗ äußert werden. Das kann volkswirtſchaftlich wichtig ſein, wenn es ſich um die Abzahlung von In⸗ Jandsſchulden handelt, weil dadurch der Gläu⸗ biger einen eingefrorenen Kredit freibekommt und damit ſeinerſeits Kapital für die Durchführung neuer Geſchäfte erhält. Immerhin muß dieſe dritte Verwendungs möglichkeit aber eine beſchränkte blet⸗ ben, weil ſie, wenn ſie z. B. aus Gründen der Stei⸗ gerung des eigenen Verbrauches erfolgt, dem Ziele des großen kann. Die Steuergutſcheine werden an jeder Börſe g um Börſen handel zugelaſſen. Anſchaf⸗ fungsgeſchäfte von Steuergutſcheinen ſollen börſen⸗ umſatzſteuerfrei ſein. Auch Landesſteuerſtempel und Gemeindeſtempel oder dergleichen dürfen nicht er⸗ hoben werden. i Die Veſchäftigungsprämie Um Unterſtützungsempfänger wieder zu Lohn⸗ empfängern zu machen, hat die Verordnung eine Beſchäftigungsprämie ausgeſetzt. Ein Ar⸗ beitgeber, der in dem Wirtſchaftsplanjahr vom 1. Oktober 1982 bis 30. September 1038 im Durch⸗ ſchnitt eines Kalendervierteljahres mehr Arbeitneh⸗ mer beſchäftigt als im Durchſchnitt der Monale Juni, Juli und Auguſt 1932, erhält für jeden Arbeitnehmer, den er über die frühere Be⸗ ſtandszahl hinaus eiuſtellt und ein viertel Jahr lang beſchäftigt, die Entſchädigung von 100 J. Die Entſchädigung wird nicht in bar be⸗ hahlt, ſie wird durch Ausſtellung eines Steuer gulſcheines mit einem entſprechenden Betrage gewährt. Das Reich wird für die Gewährung von Be⸗ ſchäftigungsprämien 700 Mill. bereitſtellen. Für den Arbeitgeber bildet die Prämie einen ſtar⸗ len Anreiz zur Vermehrung ſeiner Belegſchaft. Er⸗ höht er z. B. die Zahl der Beſchäftigten um 8 Pro⸗ gent, ſo erhält er auf den Steuergutſchein 5 bis g. Prozent der Lohnſumme als Zuſchuß. Werden die Mittel für die Beſchäftigungsprämten ganz aus⸗ geſchöpft, dann haben im Planfahr 19328 et wa eindretviertel Millionen Arbeiter und Angeſtellte Brotverdienſt. Daß die Beſchäftigungsprämie der Gefahr eines Mißbrauchs ausgeſetzt iſt, verkennt die Reichsregierung keineswegs. Sie wird aber in aus⸗ füthrenden und ergänzenden Vorſchriften dem Miß⸗ brauch zu begegnen wiſſen. Um des Zweckes willen und im Vertrauen auf den Erfolg der Maßnahmen glaubt die Reichsregierung die Gefahr des Miß⸗ brauchs in Kauf nehmen zu ſollen. * Ferner werden die Steuerverzugszu⸗ lchläge vom 16. September ab von 1 Prozent auf 1 Prozent halbmonatlich herabgeſetzt, die Lieferung von paſteuriſierter Milch im Zwiſchen⸗ handel von der Umſatzſteuer befreit, ſoweit ſie bisher ſteuerpflichtig war, und der Reichsfinanz⸗ miniſter ermächtigt, für Inſtandſetzungsarbeiten 1 Wohngebäuden, die Teilung von Wohnungen und den Ausbau gewerblicher Räume für Wohnungen Reichsbeihilfen in Höhe von insgeſamt 50 Millio⸗ nen Mark zu gewähren. Sozialpolitiſche Maßnahmen Im zweiten Teil der Verordnung wird die Regierung beauftragt, im Hinblick auf die gegen⸗ wärtige Not des deutſchen Volkes zur Erhaltung der ſozialen Fürſorge und zur Erleichterung von Wirt⸗ ſchaft und Finanzen die ſozialen Einrich⸗ tungen zu vereinfachen und zu verbil⸗ ligen. Die Reichsregierung wird zu dieſem Zweck ermächtigt, auf beſtimmten Gebieten das ſoziale Recht in ſeinen Formen und Grenzen ſo zu geſtalten, wie der wirtſchaftliche Notſtand und das ſoziale Be⸗ dürfnis, wie das Gebot ber Einfachheit und Spar⸗ ſamkeit es erfordern. Das Mißtrauen, dem dieſe Ermächtigung in der Oeffentlichkeit begegnete, iſt nicht gerechtfertigt. Für die Richtung in der Sozial⸗ politik iſt der Wille maßgebend, den der Herr Reichs; präſident am 30. Auguſt in Neudeck kundgegeben hat: „Die Lebenshaltung der deutſchen Ar⸗ beiterſchaft ſoll gesichert und der ſoziale Gedanke gewahrt bleiben“. Die Reichsregierung hält ſich an den Grundſatz, daß die Freiheit der Wirtſchaft ihre Grenze findet in der ſozialen Miſſion des Staates. insbeſon⸗ dere im Gebotee der ſozialen Gerechtigkeit. Ste verſchließt aber nicht die Augen vor der unauf⸗ börlichen Wechſelwirkung zwiſchen Wirtſchaft und Sozialpolitik. Sie wird den begonnenen Reinigungs⸗ prozeß zu Ende führen, ſie wird einen angemeſſe⸗ nen Ausgleſch zwiſchen den wirtſchaftlichen Mög⸗ lichkeiten und den ſozialen Notwendigkeiten ſuchen. Das durch öffentliches Recht begründete Verſi ch e⸗ rungs gut wird erhalten bleiben; es iſt aber wan⸗ delbar in ſeinen Formen. 77 Der Tarifvertrag bleibt in ſeinen begriff⸗ lichen Merkmalen unberührt. Damit iſt aber vereinbar eine gewiſſe Bewegnngsfreiheit Wirtſchaftsprogramms zuwiderlaufen In der„Verordnung zur Vermehrung und Er⸗ Tarifunterſchreitung genau feſtgelegt. Darnach iſt, falls in einem Betrieb oder in einer Betriebsabtei⸗ lung mehr Arbeiter beſchäftigt werden als am 15. Auguſt oder im Durchſchnitt der Monate Juni, Juli nerd Auguſt 1932, der Arbeitgeber ohne Aenderung des Arbeitsvertrages berechtigt, während der Dauer der Erhöhung der Arbeiterzahl, die jeweiligen tarif⸗ vertraglichen Lohnſätze für die 31. bis 40. Wochen⸗ arbeitsſtunde zu unterſchreiten. Die zuläſſige Unterſchreitung beträgt während einer Vermehrung der Arbetterzahl von mindeſtens 5 v. 10 v. H. 3 10 v. 20 v. 15 v. 30 v. 20 v. 40 v. 25 v..: 50 v. Entſprechendes gilt bei Erhöhung Zahl der Angeſtellten für die Gehaltsſätze. Werden in einem landwirtſchaftlichen Betrieb im Monatsdurchſchnitt mehr Arbeiter be⸗ ſchäftigt als in dem entſprechenden Monat des Vor⸗ fahres, ſo iſt der Arbeitgeber ohne Aenderung des Arbeitsvertragsrechtes, berechtigt, für dieſen Monat, jedoch nicht für die Zeit vor dem 15. September 1932, die jeweiligen tarifvertraglichen Lohnſätze zu unter⸗ ſchreiten. Die hiernach zuläſſige U nterſchreitung der tarifvertraglichen Lohnſätze beträgt bei einer Ver⸗ mehrung der Arbeiterzahl von . 5 r 71 der mindeſtens 5 v..: 2 y.., 1 10 b..: 4 p.., 5 15% 6 5 20 v..: 8 v.., 25 v..: 10 v. H. 5 Bei Arbeitern, deren tarifvertragliche Sachbezüge dem Werte nach di e tarifvertraglichen Lohnſätze über⸗ bereich, insbeſondere mit Rückſicht auf das Schwergewicht der örtlichen Verhältniſſe und die beſonderen Bedürfniſſe eines Gewerbe⸗ zweiges, oder wegen des Notſtandes in einem Betriebe. Der beweglich geſtaltete Tarifvertrag kann u. U. ſelbſt zur Erhaltung und Vermehrung der Arbeitsplätze dienſtbar gemacht werden. Auch die Arbeits loſen⸗ hilfe kann einfacher geregelt werden. Jedenfalls kann die Dreiteilung der Unterſtützung keine durch die Natur der Dinge auferlegte Notwendigkeit ſein. Dieſe Vollzugsverorbnung ermüchtigt den Arbeit⸗ geber, wenn er die Zahl ſeiner Arbeitnehmer ver⸗ mehrt, die Tariflöhne verhältnismäßig zu min⸗ dern; ſie ermächtigt außerdem den Schlichter, für Be⸗ triebe, die beſonders gefährdet ſind, den Tariflohn innerhälb eines feſtgeſetzten Spiel rau mes zu er⸗ mäßigen. Die erſte Maßnahme ſoll durch eine b egrenzte Entlaſtung des Lohnkontos Anreiz zur Vermehrung der Arbeitsplätze und zur Einſtel⸗ lung von Arbeitslos ſen ausüben. Voraus⸗ ſetzung iſt, daß der Arbeitgeber die Arbeitsziffer ge⸗ gegenüber ihrem Stande vom 15. Auguſt oder gegen⸗ über dem Durchſchnitt der Monate Juni, Jult und Auguſt 1932 erhöht. Je größer dieſe Vermehrung iſt, um ſo größer ſoll auch die Ermäßigung der tarif⸗ lichen Löhne ſein. Die Lohnermäßigung ſoll ſich jedoch nicht auf die ganze Entlohnung erſtrecken, ſondern auf die Ver⸗ gütung für die 31. bis 40 Wochenarbeitsſtunde be⸗ ſchräukt ſein, einmal, um dem Arbeitnehmer ein ge⸗ wiſſes Mindeſteinkommen zu garantieren, anderer⸗ ſeits, um einen Anreiz zur Verkürzung der Arbeits⸗ zeit zu ſchafſen. In keinem Falle ſoll die Lohn⸗ ermäßigung über die Hälfte der Vergütung für die 30. bis 40. Stunde hinausgehen, ſo daß alſo der Ar⸗ beitnehmer von dem bisherigen Geſamtlohn höch⸗ ſt e ns 1273 u. H. einbüßen kaun. Dieſe Höchſtgrenze wird aber erſt bei einer Vermehrung der Belegſchaft um ein volles Viertel erreicht und bleibt bei einer weitergehenden Vermehrung der Belegſchaft unver⸗ ändert. Die Einbuße trifft nur den einzelnen Ar⸗ beitnehmer, während die geſamte Lohnſumme des Betriebes anwächſt und damit eine Stärkung der all⸗ gemeinen Konſumkraft eintreten muß. Die Verord⸗ nung gibt dem Arbeitgeber eine ſolche geſetzliche Er⸗ mächtigung für Ermäßigung der tariflichen Lohn⸗ ſätze, ohne daß hierzu eine Aenderung des Arbeits⸗ vertrages erforderlich wäre. Der Arbeitgeber, der von der Berechtigung Gebrauch machen will, hat dies durch Aushang im Betriebe bekanntzugeben und darf dann ohne weiteres von dem Be⸗ ginn der nächſten Lohnwoche an, für An⸗ geſtellte vom Beginn der nächſten Monatshälfte an, die Lohn⸗ oder Gehaltsermäßigung eintreten laſſen. Die Neuregelung der Tarife In welchem Amfange die Tarife bei Neueinſtellungen geſenkt werden können haltung der Arbeitsgelegenheit“ wird in Teil 1 die ſteigen, verdoppeln ſich die Hundertſätze der zuläſſi⸗ gen Unterſchreitung. Entſprechendes gilt bei Erhöhung der Zahl der An⸗ geſtellten für die Gehaltsſätze. Teil 2, der ſich mit„Erhaltung gefähr⸗ deter Betriebe“ befaßt, beſagt u..: Gefährdet die Erfüllung der dem Arbeitgeber ob⸗ liegenden tarifvertraglichen Verpflichtungen die Weiterführung eines Betriebes oder ſeine Wieder⸗ aufnahme infolge beſonderer Umſtände, ſo kann der Schlichter den Arbeitgeber ermächti⸗ gen, die tarifvertraglichen Lohn⸗ und Gehaltsſätze im beſtimmten Umfang ohne Aenderung des Ar⸗ beitsvertrages zu unterſchreiten. Den Umfang der zuläſſigen Unterſchreitung ſetzt der Schlichter ſeſt. Er darf dabei nicht über 20 v. H. der tarif vertraglichen Lohn⸗ und Gehaltsſätze hinausgehen. Im Falle der Ermächtigung iſt der Zeitpunkt feſtzuſtellen, mit dem ſie wirkſam wird. Die Ermäch⸗ tigung kann befriſtet werden. Die Entſcheidung des Schlichters iſt bindend. Er iſt berechtigt, bei Aenderung der Verhältniſſe ſeine Entſcheidung abzuändern oder aufzuheben. Für die Durchführung der Verordnung iſt der Schlichter zuſtändig, in deſſen Bezirk der Betrieb ſeinen Sitz hat. Die Reichsanſtalt trägt die den Schlichtungsbehörden aus der Durchführung der Verordnung erwachſenden Koſten. Die Verordnung tritt, ſoweit es ſichum Maßnahmen zu ihrer Durch⸗ führung handelt, am Tage ihrer Verkündigung, im übrigen am 15. September 1932 in Kraft. Die Vorſchriften unter Teil 1 treten am 31. Ma r 1933 außer Kraft. Die Verordnung iſt unterzeichnet von Reichs⸗ kanzler v. Papen, Reichsarbeitsminiſter Schäffer, Reichswirtſchaftsminiſter Warmbold und Reichs⸗ Frhr. miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft Die Tarif- Auflockerung lichen Löhne darf die Lohnermäßigung auf der Vermehrung der Belegſchaft beruht, fällt mit Selbſtverſtändlich iſt dieſe Berechtigung nur für Hier wird beſtimmt, daß die Länder in Zukunft 20 Prozent der Wohlfahrtsbeihilfe des Reichs, die auf ihre Bezirksfürſorgeverbände entfallen, dem Ge⸗ meindeausgleichſtock zuführen können. Daun werden die Gemeinden, die die Bürger⸗ teuer für 1931 erhoben haben, ermächtigt, ſie im letzten Viertel des Kalenderjahres 1932, d. h. vom Oktober bis Dezember auf der Grundlage der bis⸗ lerigen Vorſchriften in Höhe der Hälfte des Steuerſatzes weiter zu erheben, mit dem ſie für 1931 erhoben wurde. Hierbei ſollen jedoch zwei weſentliche Er⸗ eichterungen eintreten: Der Zuſchlag für die Ehefrau ſoll in Zukunft wegfallen. Die Steuer⸗ beträge ſollen um 25 Prozent geſenkt werden. Wer als Lediger bisher dreimal ſechs 18. zu zahlen hatte, zahlt alſo für die Monate Oktober bis Dezember noch 6,75 J. Wer als Verheirateter bis⸗ her dreimal neun= 27/ zu zahlen hatte, zahlt für im räumlichen und beruflichen Geltungs⸗ die Monate Oktober bis Dezember ebenfalls nur Sonſtige finanzpolitiſche Maßnahmen von Braun. Die geſamte ſoziale Verwaltung ſoll einfach, billig und zugleich pfleglich werden: ſie ſoll mit einem ge⸗ ringen Verbrauch von Mitteln und Kräften verhält⸗ nismäßig große Leiſtungen vollbringen. So faßt die Reichsregierung Sinn und Zweck der Ermächtigung auf. Von dieſer Ermächtigung hat die Reichsregie⸗ rung in einer Verordnung, die im Anſchluß an die Verordnung des Herrn Reichspräſidenten veröffent⸗ licht wird, für das Gebiet des Tarifvertrages ſofort Gebrauch gemacht, um Arbeitsloſe wieder in das Be⸗ ſchäftigungsverhältnis einzureihen und um eine, für einen Betrieb drohende Arbeitsloſigkeit abzuwenden. Fälle gedacht, in benen eine echte Vermeh⸗ rung der Arbeitsgelegenheit ſtattfindet, wo es ſich lediglich um Verſchiebungen der Arheit zwiſchen mehreren Betrieben handelt oder aus ſon⸗ ſtigen Gründen der Zweck der Verordnung nicht er⸗ reicht wird, hat der Schlichter dem Arbeitgeber die Berechtigung zu entziehen. Die Verordnung findet auf Saiſon betriebe grundſätzlich keine Anwendung. Nur wo der Arbeitgeber über den ſai⸗ ſonmäßig bedingten Beſtand hinaus ſeine Arbeits⸗ kräfte vermehrt, ſoll ihn der Schlichter gleichfalls zu entſprechenden Lohnermäßigungen ermächtigen können. Für landwirtſchaftliche Betriebe ſoll für die Feſtſtellung der Arbeitsplätze jeweils von dem entſprechenden Monat des Vorjahres aus⸗ gegangen werden. Der zweite Abſchnitt der Vollzugsverordnung trägt Sorge um die Aufrechter haltung be⸗ ſonders notleidender Betriebe. Der Schlichter wird ermächtigt, in Fällen, in denen die Weiterführung oder Wiedereröffnung eines Be⸗ triebes durch die Zahlung der Tariflöhne gefährdet iſt, Abzüge vom Tariflohn zuzulaſſen. Dabei iſt aber nur an Umſtände gedacht, die einem beſtimmten Betriebe eigentümlich ſind und außer⸗ halb ſeines Einfluſſes liegen, während eine bei einer größeren Anzahl von Betrieben vorhandene Not⸗ lage durch Aenderung des Tarifvertrages ſelbſt zu berückſichtigen iſt. Ueberhaupt wird der Schlichter bei der Bewilligung dieſer Sonderausnahme mit größter Vorſicht verfahren. Ueber 20% der tarif⸗ in keinem Falle gehen. Die Verordnung tritt am 15. September 1932 in Kraft. Das Lohum inderunasrecht, das dem Schluß des Monats März 198383 weg. Der Reichsarbeitsminiſter kann die zur Durchfith⸗ rung erforderlichen Vorſchriften erlaſſen und die Verordnung ergänzen. Die Verordnung findet auf neugegründete oder wiedereröffnete Betriebe zunächſt keine Anwendung. Der Reichsarbeitsminiſter kann aber beſtimmen, ob und wie die neuen Vorſchriften über die Vermehrung der Belenſchaft entſprechende Anwendung finden ſollen. 5 noch 6,75. Bereits durch die Notverordnung vom 6. Oktober 1931 iſt die Wiedererhebung der Bürgerſteuer auch für 1933 vorgeſchrieben. Die neue Verordnung läßt aber auch für dieſe weſent⸗ liche Erleichterungen eintreten. Es ſoll einmal der Zuſchlag für die Ehefrau(wie auch ſchon für die reſtliche Bürgerſteuer 1032) fortfallen. Ferner ſoll als Freigrenze künftig der Betrag gelten, den der Steuerpflichtige nach ſeinem Familienſtande im Falle der Hilfsbedürftigkeit von der Wohnſitz⸗ gemeinde nach den Richtſätzen der allgemeinen Für⸗ ſorge als Unterſtützung erhalten würde. Die Gemeindebierſteuerentſchädigung wird für den Reſt des Jahres nach einem Maßſtab verteilt, der auf der breiteren Grundlage des Auf⸗ kommens in der Zeit vom 1. Oktober 1931 bis 30. Juni 1932(bisher 1. Oktober bis 31. Dezember 1931) errechnet wird. Die Deutſche Rentenbank⸗ neueren Rechtsſprechung des Reichsfiranzbofes f gewiſſem Umfange ſteuerpflichtig geworden. Die Folgerung wird mit rückwirkender Kraft beſeitigt. f Höchſtgehälter bei ſubventionierten Betrieben Die Verordnung ermächtigt die Reichsregie⸗ rung, eine nicht überſchreitbare Höch ſts grenze für die Dienſtbezüge eineg Angeſtellten bei Unternehmen oder Körper ſchaften aufzustellen, die aus öffentlichen Mitteln Kredite oder ſonſtige Beihilfen er; halten. Die Einhaltung der in der zweiten Gehaltskür⸗ zungsverordnung enthaltenen Höchſtgrenze für die Bezüge von Angeſtellten und Arbeitern bei Gemein⸗ den und anderen Körperſchaften ſichert die Verord⸗ nung durch ein Beanſtandugsverfahren, deſſen An⸗ wendung im weſentlichen in die Hand der Oherſten Landesfinanzhehörden gelegt iſt. Außerdem wird die vorſtehend bezeichnete Höchſtgremze auch auf dis Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der nicht beamteten Arbeitnehmer bei Ländern. Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechtes ausgedehnt. Der Reichslandbund lehnt ab Meldung des Wolffbüros 5 — Berlin, 6. Sepk. Das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung findet in einer Entſchließung des Bundesvorſtandes des Reichslandbundes ſchroffe Ableh⸗ nung, weil das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichs regierung die eigentlichen Urſachen des Ver⸗ falls der deutſchen Wirtſchaft unbeachtet laſſe und den jetzigen, nicht mehr der wirklichen Lage entſpre⸗ chenden Aufbau der deutſchen Wirtſchaft mit ſeiner überſteigerten induſtriellen Entwicklung aufrecht er. halte. Für den Reichslandbund ſei die Wiederher⸗ ſtellung der deutſchen Landwirtſchaft Angelpunkt jeden Arbeitsprogramms. Er fordert daher eine planmäßige Verlagerung des Schwerpunktes des deutſchen induſtriellen Abſatzes auf dem Binnen⸗ markt. Gerüchte um gentrum und Papen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Sept. In parlamentariſchen Kreiſen glaubt man jetzt allgemein, daß mit einem Wieder zufſammen⸗ tritt des Reichstages nicht vor Mitte der nächſten Woche zu rechnen iſt. Nach dem Abſchluß des Katholikentages werden nun auch die Verhandlungen zwiſchen Nationalſoztaliſten und Zentrum erneut aufgenommen werden. Man hofft ernſtlich, bis Ende September, wenn das Preußen⸗ haus ſich wieder verſammelt, ihm eine neue Regie⸗ rung präſentieren zu können. Es iſt indes kein Ge⸗ heimnis, daß im Zentrum die Koalitionsbeſprechun⸗ gen mit den Nationalſozialiſten vielfach mit recht ge⸗ miſchten Gefühlen verfolgt werden. In der„Da“ giht ein aktiver Zentrumspolitiker dieſen Empfin⸗ dungen Ausdruck,. Er weiſt darauf hin, daß ſchon die Mitglieder des Weſtfäliſchen Bauernbundes in Mün⸗ ſter, deren Gras dem Zentrum angehört, ſich zu der neuen Staatsführung bekannt haben. Aber auch ſonſt ſei der Goſiunnungswechſel zu Gunſten Papens und ſeiner Regierung wenigſtens verſtandes⸗ mäßig bei den Zentrumswählern in ent⸗ ſcheidendem Umfange bereits vollzogen. Deren Wunſch ſei es, daß auch die Parteileitung den Wege zu Paren widerfinde und die Fraktionen im Reich und in Preußen ſich hinter ihn ſtellen mögen. Der Artikel klingt in den Appell aus:„Schließen wir Frieden mit Papen und ſtellen uns rück⸗ haltlos hinter ſeine durch die wirtſchaftliche und poli⸗ Regierung“. Auf der anderen Seite wird die Hal⸗ tung des Katholikentages zum Reichskanzler in ein beſonderes Licht gerückt durch die Behauptung der „Berliner Börſenzeitung“: f Man habe den Reichskanzler nicht nur nicht zum Katholikentag eingeladen, ſondern habe ihn von vornherein und für alle Fälle wiſſen laſſen, er möge dieſer Veranſtaltung ſern⸗ bleiben. Der Verſuch, eine„Präſidialpartei“ zum Leben zu erwecken, von dem in den letzten Tagen viel die Rede war, ſteckt noch in den Anfängen. Der Gedanke iſt wohl erwogen und diskutiert worden, hat eine ernſthafte Form jedoch noch nicht ange⸗ nommen. Es heißt, daß Herr von Lindeiner⸗ Wildau nach dieſer Richtung hin eifrig bemüht iſt. Daneben machen ſich allerhand andere Konzen⸗ trationsbeſtrebungen bemerkbar. So ſind ſchon ſeit längerer Zeit interne f Beſprechungen zwiſchen deutſchuativnalen Mittelsleuten und Vertretern der Volks⸗ konſervativen, der Volkspartei und der Wirt⸗ ſchaftspartei 5 im Gange. Vor allem will man offenbar den ſeiner⸗ zeit ausgeſchiedenen Deutſchnationalen goldene Brücken bauen, um ihre baldige Rückkehr zu er⸗ möglichen. Das Haupthindernis bildet nach wie vor die Per ſon Hugenbergs, der noch keine Nei⸗ gung zeigt, ſich auf dem Poſten eines Ehrenpräſiden⸗ ten kaltſtellen zu laſſen. Von Dr. Goerdeler, deſſen Name in dieſem Zuſammenhaug immer wie⸗ der genannt wird, heißt es, daß er zurzeit nicht den Wunſch hege, irgendwie polttiſch führend aufzutreten Für 30 Mark zehn Jahre Zuchthaus — Eſſen, 6. Sept. Die Eſſener Große Strafkam⸗ mer verurteilte einen 20 jährigen und einen 24 jäh⸗ rigen erwerbsloſen Arbeiter zu je fünf Jahren und vier Monaten Zuchthaus ſowie zehn Jahren Ehrverluſt. Die beiden Angeklagten hatten am 24. Mat eine hieſige Konſumfiliale beraubt und dabei 30 Mark erbeutet. Sie wurden in Wup⸗ pertal ſpäter von der Polizei bei einem neuen Ein⸗ bruch feſtgenommen. Bei der Verhaftung verletzte einer der Einbrecher einen Mann durch einen Schuß. Großfeuer in Birkenfeld — Birkeuſeld, 6. Sept. Am Sonntag vormittag brach während des Gottesdienſtes ein Feuer aus, das binnen kurzem drei Wohnhäuſer, ſechs Scheu⸗ nen mit Nebengebäuden und Stallungen in Aſche kreditanſtalt iſt im Zuſammenhang mit der 3 legte. Mitverbrannt iſt viel Kleinvieh. Es wird Brandſtiftung vermutet. 5 b tiſche Notlage dem deutſchen Volke aufgezwungene 4 Iſt Dieſ⸗ von gr tung u träge beſtimr können Darin beträge dern E Stellur daß in lich feſ Reichs loſenve Gleichſ lichen nen. Sozial rungsb BVorſcht Einziel gelten. ebenſo Gehalt abzufül träge etwa d ſicherun 90 v. 5 die trä worden Steuer des Vi Der die Ar loſenhi Lohnſte Reichs entſpre Rü Die Friedh Imme fremde ungew. paſſend neugie tung machtl. mit S Krei gebühr wäre einer gräbni halten Veſte Die Mann Offizie Wolf, 76 Ja Feuerr Nach e chor de gent 2 an.& gedacht Plätzer 10 dl ſchöner Wort: Miſſioꝛ mit. — g 3 a — bildete Scheide Leitun Unt korps den ge letzten ner g ordent! ſtädtiſd für 20 Der N den F. Gott z Gutma Wohl ſeit 19. ſonder; des Kr Geſanc nen V Gutme Heimg florte pk. rung des eh der Ver⸗ und pre⸗ iner er⸗ her⸗ unkt eine des ten⸗ lle 1 f 7 . 0 . Dienstag, 6. September 1982 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 413 Arbeitsloſenhilfe Iſt die Abgabe als Steuer oder als Ver⸗ ſicherungsleiſtung zu werten? Dieſe Frage iſt für Millionen von Arbeitnehmern von größter Wichtigkeit, weil von ihrer Beantwor⸗ tung u. U. die Erhöhung der lohnſteuerfreien Be⸗ träge abhängt, auf die die Arbeitnehmer unter beſtimmten Vorausſetzungen Anſpruch erheben können. Zur Klärung dieſer Frage hat der Gewerk⸗ ſchaftsbund der Augeſtellten eine Eingabe an das Reichsfinanzminiſterium gerichtet. Darin vertritt er die Auffaſſung, daß die Abgabe⸗ beträge zur Arbeitsloſenhilfe keine Steuern, ſon⸗ dern Sonderleiſtungen ſeien, und begründet dieſe Stellungnahme u. a. wie folgt:„Schon die Tatſache, daß in der Notverordnung vom 14. 6. 32 ausdrück⸗ lich feſtgelegt wird, daß die Abgabe zugunſten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung erhoben wird, läßt die erſtrebte Gleichſtellung der Abgabebeträge mit den eigent⸗ lichen Verſicherungsbeiträgen gerechtfertigt erſchei⸗ nen. Hinzu kommt noch, daß die Abgabe bei den Sozialverſicherten als Zuſchlag zu den Verſiche⸗ rungsbeiträgen erhoben wird, wobei die gleichen Vorſchriften Anwendung finden, wie ſie für die Einziehung der Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge gelten. Hiernach haben die Arbeitgeber die Abgabe ebenſo und zu den gleichen Zahlungsterminen vom Gehalt einzubehalten, und an die gleichen Stellen abzuführen wie die Arbeitsloſenverſicherungsbei⸗ träge ſelbſt. In Streitfällen entſcheidet auch nicht etwa das Finanzamt, ſondern das zuſtändige Ver⸗ ſicherungsamt. Durch dieſes Verfahren, das für rd. 90 v. H. der Abgabepflichtigen in Frage kommt, iſt die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe mit den Bei⸗ trägen zur Arbeitsloſenverſicherung derart verkoppelt worden, daß ſie inſoweit ihre Eigenſchaft als Steuerzahlung völlig verloren und den Charakter des Verſicherungsbeitrages angenommen hat.“ Der GDA hält daher die Vorausſetzungen für die Anerkennung der Abgabebeträge zur Arbeits⸗ loſenhilfe als Sonderleiſtung bei der Erhebung der Lohnſteuer für ſehr wohl gegeben und bittet das Reichsfinanz⸗Miniſterium, die Finanzämter mit entſprechenden Weiſungen zu verſehen. Gpd. Rückſichtsloſigkeit auf dem Friedhof Die Rückſichtsloſigkeit des Publikums auf dem Friedhof kann nicht genügend angeprangert werden. Immer wieder wird jede Beſtattung von wild⸗ fremden Menſchen umlagert, ſchreiende Säuglinge, ungewaſchene Kinder, Männer und Frauen in nicht paſſender Kleidung umſtehen das Grab und beſehen neugierig die Angehörigen. Die Friedhofsverwal⸗ tung iſt gegenüber dieſer beſchämenden Neugier machtlos. Man iſt ſeit geſtern dazu übergegangen, mit Seilen um die Gräber einen weiten Kreis zu ziehen und ſo die Rückſichtsloſen in gebührender Entfernung zu halten. Noch richtiger wäre es aber, wenn die, die keine Beziehung zu einer Beſtattung haben, ſich nicht während der Be⸗ grühniszeremonie in der Nähe des Grabes auf⸗ halten würden. Beſtaltung eines Feuerwehr Obmanns Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim, vor allem des Stadtbataillons und das Offizierkorps, an der Spitze Oberkommandant Karl Wolf, gaben geſtern nachmittag dem im Alter von 76. Jahren nach kurzer Krankheit verſtorbenen Feuerwehrobmann Robert Obert das letzte Geleit. Nach einem Harmoniumvorſpiel ſtimmte der Sing⸗ chor der Freiw. Feuerwehr unter Leitung von Diri⸗ gent Baunach den Choral„Ueber den Sternen“ an. Stadtpfarrer Speck von der Trinitatiskirche gedachte des treuen Haushalters, der an allen Plätzen, an die er vom Leben geſtellt worden war, ſich als charakterfeſter Mann erwieſen hatte. Kein schöneres Wort könne man ihm nachſenden, als das Wort: er war ein treuer Mann. Auch in der Baſler Miſſion wirkte der Verſtorbene als edler Spender mit. Den Abſchluß der Trauerfeier in der Kapelle bildete der Choralvortrag„O wie herbe iſt das Scheiden“ durch den Geſangverein„Aurelia“ unter Leitung von Dirigent Feiler. Unter Vorantritt des Trommler⸗ und Pfeifer⸗ korps der Freiw. Feuerwehr trugen die Wehrleute den geachteten und beliebten Kameraden zu ſeiner letzten Ruheſtätte. Hauptmann Anton Gon iszia⸗ ner gedachte bei der Kranzniederlegung des außer⸗ ordentlich treuen Feuerwehrkameraden, der die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Verdienſtauszeichnungen für 20, 25 und 40jährige Dienſtzeit erhalten hatte. Der Verſtorbene erfüllte bis zum letzten Atemzug den Feuerwehrſpruch:„Dem Nächſten zur Wehr, Gott zur Ehr“. Im Auftrag der Firma Geſchwiſter Gutmann und ſeiner Familie dankte Direktor Lion Wohlgemuth dem bewährten Hausmeiſter, der ſeit 1918 in Dienſten der Firma geſtanden hatte. Be⸗ ſonders bewährt hat ſich Hausmeiſter Obert während des Krieges, als er Haus und Familie behütete. Der Geſangverein„Aurelia“ verabſchiedete ſich durch ſei⸗ nen Vorſitzenden Neher, das Perſonal der Firma Gutmann durch Herrn Georg Schneider von dem Heimgegangenen. Zum Abſchied ſenkte ſich die um⸗ florte Fahne über dem Grabe. 45 4 incle in e Aufſchlußreiches Ergebnis einer Amfrage Die ernſte Frage, ob die unerhört ſchwere Wirtſchaftskriſe der letzten Jahre nicht ſchon ſichtbar die Geſundheit unſerer Kinder untergraben hat, berührt uns alle heute— nicht nur den, deſſen Sohn oder Tochter die Ungunſt der Verhältniſſe ſelbſt zu ſpüren bekommt, ſondern überhaupt jeden, dem die Erhaltung der Geſundheit und Kraft des deutſchen Volkes jetzt und in Zukunft am Herzen liegt. Nachſtehend äußern ſich der zuſtändige Dezernent im Reichs⸗ miniſtertum des Innern, ein Kinderarzt von Weltruf, ein Ernährungsſtatiſtiker, ein Sozial⸗ hygieniker und zwei Fachärzte, die umfangreiche diesbezügliche Unterſuchungen an Schul⸗ bzw. Hortkindern angeſtellt haben, zu dieſem Thema— Männer, deren Anſehen und Kenntniſſe uns für zuverläſſige, verantwortungsbewußte Antworten bürgen. 5 Miniſterialrat Profeſſor Dr. M. Taute: Reichsminiſterium des Innern. Die Frage, ob die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe den Geſundheitszuſtand unſerer Kinder beeinträchtigt hat, wird ſchon ſeit langem von den Reichs⸗ und Staatsbehörden ſorgfältig verfolgt. Ein abſchließen⸗ des Urteil iſt noch nicht möglich. Die bisher aus dem Reiche eingelaufenen Nachrichten ſind nicht ein⸗ heitlich. Das iſt bei der Verſchiedenheit der Umwelt⸗ verhältniſſe und auch bei der Schwierigkeit einer ein⸗ wandfreien ſtatiſtiſchen Erfaſſung dieſer Dinge ohne weiteres verſtändlich. Im großen ganzen kann wohl angenommen werden, daß größere Schäden aus Ernährungs⸗, Pflege⸗ oder Wohnungsmangel bisher nicht ein⸗ getreten ſind. So erfreulich das iſt, um ſo ſorgfältiger wird von den Zentralbehörden darüber gewacht, daß der derzeitige Zuſtand nicht nach der ungünſtigen Seite verſchoben wird. Das Reichsminiſterium des Innern hat ſchon ausgangs des vorigen Jahres die ſozial⸗ hygieniſchen Fürſorgeorganiſationen veranlaßt, ein Rotprogramm zur Erhaltung der Geſundheitsfür⸗ ſorgeeinrichtungen aufzuſtellen, wie es ſcheint, mit dem Erfolge des Fortbetriebes dieſer Einrichtungen. So iſt zu hoffen, daß auch im kommenden Winter 1 Gefahr für unſere Kinder abgewendet werden ann. Profeſſor Dr. Leo Langſtein: Direktor des Kaiſerin⸗Auguſta⸗Viktoria⸗Hauſes zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit. Daß ein großer Teil unſerer Kinder Zeichen der Unterernährung zeigt, iſt für mich zweifellos. Bei der Verarmung außer⸗ ordentlich weiter Schichten des Volkes iſt das kein Wunder. Zwar zeigen die Kinder noch nicht den ſchweren Verfall, den wir bei der Blockade Deutſch⸗ lands erlebt haben, aber gewiſſe Symptome ſind unverkennbar. Unterernährung und Hunger dürfen nicht verwechſelt werden. Die Kin⸗ der haben weniger das Gefühl des Hungers als früher, da ſie mit den billigen Nahrungsmitteln, vor allem Kohlehydrate, Kartoffeln und Brot, ſatt ge⸗ macht werden. Aber ſie ſind unterernährt, weil ihnen die zum Aufbau des wachſenden Organismus notwendigen Nährſtoffe, das teure Eiweiß, das teure Fett und Oel, die Vitamine zum Teil fehlen. Daß auf dieſe Weiſe auch eine Widerſtands⸗ loſigkeit der Kinder gegen Krankheiten zuſtande kommen muß, ſteht für mich außer Zweifel. Es läßt ſich nicht alles dadurch gut machen, daß ſich die Mutter jetzt noch alles vom Munde abſpart, um dem Kinde das Notwendige zu geben. Auch das hat ſchließlich ein Ende. Wenn die wirtſchaftliche Lage ſich nicht bald beſſert, muß mit Beſorgnis der Zukunft der Kinder entgegengeſehen werden, ſo ſehr ſich auch Optimiſten darüber freuen mögen, daß die Zahl der Sterbefälle im Kindesalter nicht angeſtie⸗ gen iſt. Profeſſor Dr. v. Tyſzla: Statiſtiſches Landesamt, Hamburg. Nach der letzten Volkszählung von 1925 gab es im Reich rd. 16 Millionen Kinder(bis zum 14. Lebensjahr); bei einer Bevölkerung von 62,4 Mil⸗ lionen alſo rd. 25 Proz. Der Prozentſatz wird heute derſelbe ſein. Da die Zahl der Erwerbsloſen z, Zt. 1d. 6 Millionen, mit Angehörigen etwa 12,2 Mil⸗ lionen beträgt, wird man die Zahl der Kinder in Familien, deren Haushaltungsvorſtände erwerbslos ſind, auf rd. 3 Millionen veranſchlagen können, wo⸗ zu etwa noch 1 bis 15 Millionen Kinder von Kurs⸗ arbeitern oder in ihren Bezügen ſtark gekürzten An⸗ geſtellten kommen mögen.— Die Nahrungsaufnahme eines Kindes beträgt nun etwa 50 Proz. einer Voll⸗ perſon mit Ausnahme von Milch und Zucker(ie 100 Proz.) und Obſt(75 Proz.). Im Jahre 1927ʃ28 verbrauchte ein Kind einer in Arbeit ſtehenden Ar⸗ heiter⸗ oder Angeſtelltenfamilie im Monatsdurch⸗ ſchnitt: 125 Liter Milch, 250 Gramm Butter, 6,3 Stück Eier, faſt 2 Kg. Fleiſch, 4,7 Kg. Brot und Backwaren, 3,2 Kg. Kartoffeln, 1,7 Kg. Gemüſe, 1,0 Kg. Obſt und 1,4 Kg. Zucker. Bei Arbeitsloſigkeit tritt vor allem eine Bedarfsverſchiebung ein, indem die teueren, hochwertigen Nahrungsmittel durch billigere und weniger nahrhafte erſetzt werden. Der Monatsverbrauch eines Kindes ſtellt ſich dann wie folgt: Milch 9 Liter, Butter 0, Margarine und andere Fette 500 Gramm, Eier 3 Stück, Fleiſch etwas über 1 Kg., Brot und Backwaren faſt 4 Kg., Kar⸗ toffeln 8 Kg., Gemüſe etwa 1 Kg., Hülſenfrüchte, Reis, Nährmittel 800 Gramm, Obſt 800 Gramm, Zucker 700 Gramm. Daß dies eine vollſtändig ungenügende Ernährung iſt, die vor allem viel zu wenig Eiweiß und Vitamine ent⸗ hält, liegt wohl klar auf der Hand. In zahlreichen Familien von Wohlfahrtserwerbsloſen iſt die Ernährung der Kinder eine noch weit ſchlechtere. Hier tut Hilfe dringend not. Profeſſor Dr. J. Molt: Deutſche Vereinigung für Säuglings⸗ und Klein⸗ kin derſchutz. Das Ergebnis der bis jetzt vorliegenden Feſtſtel⸗ lungen über die Einwirkung der Wirtſchaftskriſe auf die Geſundheitslage der Kinder ſteht mit den bis⸗ herigen Erfahrungen über Notzeiten nicht im Ein⸗ klang. Kriegszeit und Hungerperiode und auch die Inflationszeit hatten einen deutlichen Einfluß auf die allgemeine Geſundheitslage der Kinder. Die Schädi⸗ gungen beſtanden in den Folgen einer Unter⸗ oder Fehlernährung und falſcher Pflege. Jetzt können Geſundheitsſchäden nur bei dem beſonders notleiden⸗ den Teile der Bevölkerung erwartet werden. Das ſind die Familien, wo die Arbeitsloſigkeit ſchon lange beſteht und bei denen die Lebenshaltung dementſpre⸗ chend ſtärker herabgeſetzt iſt. Aber auch bei dieſen dürfte infolge der ſehr umfaſſenden vorbeugenden Wirkung der Geſundheitsfürſorge eine nicht unerheb⸗ liche Geſundheitsreſerve gebildet worden ſein. Dazu kommt die erfreuliche Tatſache, daß wir in den letzten Jahren von Epidemien, vornehmlich von Grippe⸗ epidemien— die letzte 1929— verſchont geblieben ſind. Es wäre ſelbſtverſtändlich falſch, ſich bei dieſen bis jetzt nicht alarmierenden Nachrichten beruhigen zu wollen. Die Situation erfordert im Gegenteil die geſpannte Aufmerkſamkeit der öffent⸗ lichen Geſundheitsfürſorge. Es handelt ſich in erſter Linie um die 0 Sicherung von Nahrung, Bekleidung, Be⸗ hauſung und Krankenverſorgung der gefähr⸗ deten Bepölkerungsſchichten. Auf dieſe Sicherung hat ſich die öffentliche und private Fürſorge ſchon ſeit dem letzten Winter eingeſtellt. Das Syſtem ſcheint zu funktionieren. Darüber hinaus iſt das Augenmerk der Behörden auf die Erhal⸗ tung der Fürſorge einrichtungen für Mutter und Kind, für Schulkinder und Jugendliche zu richten. Durch die Finanznot war es teilweiſe ſchon zu erheblichen Abſtrichen in der Ge⸗ ſundheitsfürſorge gekommen, aber allmäh⸗ lich dringt doch die Erkenntnis durch, daß dieſe Spar⸗ maßnahmen kurzſichtig ſind, ſogar das Gegen⸗ teil bedeuten. Privatdozent Dr. G. Wolff: Direktor der medizinal⸗ſtatiſtiſchen Abteilung am Hauptgeſundheitsamt der Stadt Berlin. Meſſungen der Körperlänge und des Gewichts von insgeſamt 1798 Kindern aus einem dichtbevölker⸗ ten Berliner Verwaltungsbezirk bei der Einſchulung haben das für viele gewiß überraſchende Reſultat er⸗ geben, daß in den Jahren 1929 bis 1931 und auch, ſoweit das ſchon zu überſehen iſt, bis 1932 trotz der ſtändig ſteigenden Arbeitsloſigkeit keine Abnahme im Durchſchnittsgewicht und in der Durchſchnittsgröße der Lernanfänger zu verzeichnen iſt. Es handelt ſich dabei um Kinder im Alter von 57—7 Jahren. Aehn⸗ liche Ergebniſſe hatten genaue anthropometiſche Unterſuchungen bei älteren Kindern, Schulentlaſſe⸗ nen und Jugendlichen in Berlin, Wien und anderen Großſtädten. So erfreulich auch dieſe Statiſtik, ſo erfreulich ferner die Tatſache iſt, daß die Tuberkuloſeſterblich⸗ keit im Gegenſatz zu unſeren Kriegserfahrungen bis⸗ her nicht angeſtiegen iſt, ſo bleibt doch eine Entwicklung ähnlich der in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren zu befürchten, wenn die Ungunſt der politiſchen und wirtſchaftlichen Wirren zu einer wirklichen Hungersnot führt. Hun⸗ Mundſtück hin—Mundſtück her. Der Oberſt⸗Kaucher kann nach ſeinem perſönlichen Geſchmack wählen, denn ſeine Zigarette gibt es mit oder ohne Mundſtück, aber immer gleich gut, gleich dick und immer auch mit Soldaten⸗Bildern. Der Schubertbund bleibt erhalten Das Weiterbeſtehen des Schubertbundes Mann⸗ heim⸗Lubwigshafen hing von der Entſcheidung der Gläubiger ab, die, wie mitgeteilt, kürzlich durch den Rechtsbeiſtand des Vereins gebeten wurden, ihre Zuſtimmung zu einem Liquidations vergleich zu geben. Es iſt gelungen, die Mehrheit der am Ver⸗ fahren beteiligten Gläubiger, die zugleich mehr als die Hälfte der geſamten Forderungen darſtellen, davon zu überzeugen, daß dieſer Ausweg aus der finanziellen Kriſe der vorteilhafteſte iſt. Ueber das Vermögen des Schubertbundes wurde infolgedeſſen nunmehr das gerichtliche Vergleichs ver⸗ fahren eröffnet. Vertrauensperſon iſt Dipl.⸗Kauf⸗ mann Dr. Kurt Fluch. Der Vergleichstermin fin⸗ det am 3. Oktober vor dem hieſigen Amtsgericht ſtatt. Nach dem Vergleichsvorſchlag, dem die Mehrheit der Gläubiger zugeſtimmt hat, wird das Aktiv⸗Ver⸗ mögen des Schubertbundes einem Treuhänder über⸗ eignet, der es im Benehmen mit einem zu wählen⸗ den Gläubigerausſchuß beſtmöglichſt verwertet. Der Erlös aus der Verwertung des am Vergleich betei⸗ ligten geſamten Aktiv⸗Vermögens wird unter die ſämtlichen am Vergleich beteiligten Gläubiger aun⸗ tenmäßig nach Maßgabe ihrer anerkannten Forde⸗ rungen und nach den Vorſchriften der Vergleichs⸗ ordnung verteilt. Ueber den Zeitpunkt der Ausſchüt⸗ tung entſcheidet der Treuhänder im Benehmen mit dem Gläubigerausſchuß. gerfolgen der Kriegsblockade und Kriegsunterernäh⸗ rung waren noch längere Zeit danach bei den im Kriege geborenen Kindern nachzuweiſen; ſo iſt es auch möglich, daß ſich Wachstumshemmungen in⸗ folge ſchlechter Ernährungslage in der jetzigen Kriſenzeit erſt in ſpäteren Jahren feſtſtellen laſſen. Ferner kann vielleicht bei Neugeborenen und bei Kleinkindern ſchon jetzt ein Gewichtsverluſt feſt⸗ geſtellt werden, worauf einige Unterſuchungen aus jüngſter Zeit hindeuten. Deswegen iſt Erhaltung der ſozialhygieniſchen Fürſorge und ausreichende Volksernährung ein be⸗ ſonders dringendes Erfordernis der Zeit. Dr. Voenheim: Dirigierender Arzt am Hufeland⸗Hoſpital, Berlin. Schon auf dem Kongreß der Royal Society of Publie Health im Mai 1931 konnte ich als Ergebnis von Unterſuchungen an etwa 140 Berliner Hort⸗ kindern berichten, daß trotz der guten Ernährung in den Horten das Gewicht und die Länge bei etwa einem Drittel der Kinder unternormal iſt. Die Schäden ſind zum Teil irreparabel. In der Zwiſchenzeit ergaben die Unter⸗ ſuchungen von etwa 1000 Kindern, die ver⸗ ſchickt werden ſollten, eine weitere Ver⸗ ſchlimmerung. Die Urſachen des ſchlechten Geſundheitszuſtandes ſind nicht nur das mangelhafte Eſſen, ſondern auch die ſchlechten Wohnverhältniſſe: etwa drei Viertel der von uns unterſuchten Kinder woh⸗ nen in nicht einwandfreien, ja ſogar in ſchlechten und überfüllten Wohnräumen. Eigentliche Hunger⸗ erkrankungen, wie ſie im Krieg geſehen wurden, kommen nur ganz ausnahmsweiſe vor. Die Urſache dafür liegt darin, daß die Zufuhr von Vitaminen in Form von Gemüſe und Obſt doch viel beſſer iſt als im Kriege. * Verſetzt wurden Gerichtsverwalter Karl Schmitt beim Amtsgericht Mannheim zum hieſi⸗ gen Notariat, Juſtizinſpektor Friedrich Hahn beim Amtsgericht Heidelberg zum Landgericht Mannheim und Juſtizoberſekretär Ernſt Schmitt bet der Di⸗ rektion der Strafanſtalten Mannheim zum hieſigen Amtsgericht. * Die Mannheimer Stahlhelmer kommen heute nachmittag gegen 6 Uhr vom Frontſoldatentag aus Berlin zurück. Zur Begrüßung iſt im Stahlhelm⸗ heim in der Karl⸗Ludwigſtraße ein Konzert. * Verleihung der Conradin⸗Kreutzer⸗Ehrenmünze. Wie aus dem an anderer Stelle veröffentlichten Be⸗ richt hervorgeht, wurde in der am Sonntag in Bühl abgehaltenen ordentlichen Hauptverſammlung des Badiſchen Sängerbundes beſchloſſen, dem Ehren⸗ obmann des Bundes, Kommerzienrat Sauer⸗ beck, die Con radin⸗Kreutzer⸗Ehren⸗ münze zu verleihen, die anläßlich des 150. Ge⸗ burtstages Conradin Kreutzers am 22. November 1930 geprägt wurde. * Lebhafter Kleinhäuſerbau. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Auguſt: 32(Zu⸗ gang durch Neubau 29, durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 14 Wohnungen mit—3 Zimmern, 16 Wohnungen mit—6 Zim⸗ mern und 2 Wohnungen mit 7 bezw. mehr Zim⸗ mern. Es wurden 27 neue Wohngebäude erſtellt. Für 11 Neubauten, die zuſammen 11 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbethilfe bewilligt. 9 neue Wohngebäude wurden von Oeffentlichen Körperſchaften und Behörden und 18 neue Wohn⸗ gebäude von privaten Bauherrn erſtellt. Dieſe 27 Neubauten ſind Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. OB ERST duch ohne Muondstöck WALD ORNF ASTORIA G. M. B. H. 4. Seite/ Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. September 1932 'r Gipfl 's kann eener ſagen, was er will: De Feerchen ſin nicht ohne! Doch, daß ſe'rad' das Scheenſte ſin? Bewahre!— Keene Bohne! Nee: vorneweg der ganze Draſch, Das iſt das Allerſcheenſte! Wenn's Reiſefiebr baggn dud Den Vater und das Kleenſte. Wenn man ſich in de Haare fährd: Ob Schweiz, ob Buxdehude, Und mit geſchwoll'nen Koffern dann Nimmd Abſchied von dr Bude.— Doch's Aller- Allerſcheenſte is Die Zeit dann hindrher, Wenn man de Feerchn abgeſchraubd; Ja, dann, dann is mr wer! Dann kann mr feſte renommiern Mit Wohnung, gar nich deier, Und daß es nie nich ſo geklabbd Gerade als wie heier. Und egal lautr Sonnenſchein, Bis uff zwee kleene Drebbchn; Und ſoo ä Schniddͤſl fir'ne Mark! Wahrhafdchn Godds! Wees Knebbchen!— Ja, wie geſaggd: de Feerchn ſin Vom Himmel zwar ä Zibbfk; Doch vorneweg und hindrher Der Draſch, das is dr Gipfl! F. II. In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Anſuchen Studienrat Adolf Stetert an der Eliſabethſchule in Mannheim. * Entlaſſungen auch bei der Mannheimer Reichs⸗ bahn. Wie man hört, beſteht auch im Bezirk der Mannheimer Reichsbahnverwaltung die Abſicht, Zeitarbeiter in den Monaten September und Oktober zu entlaſſen, nachdem von Berlin aus eine Verminderung der Arbeiterbelegſchaft bei der Reichsbahn angeordnet wurde. Es handelt ſich hier⸗ bei um die Folgen des Rückgangs der Einnahmen aus dem Perſonen⸗ und Güterverkehr der Reichs⸗ bahn. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden aus⸗ geloſt: 8 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 16 117, 101 333, 118 958, 227 934; 18 Gewinne zu je 8000 Mark auf die Nrn. 56 558, 96 533, 196 233, 210 035, 212 957, 252 677, 281 319, 323 753, 327 121. Die Nachmittagsziehung brachte: 2 Gewinne zu je 25 000 Mark auf die Nr. 60 293; 4 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nrn. 146 816, 255 386; 8 Ge⸗ winne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 54 389, 69 488, 220 908, 362 414; 10 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 110 357, 113 415, 224 897, 343 013, 365 433. (Ohne Gewähr.) Familienchronik 60. Geburtstag. Kaufmann Heinrich Hannſtein, Krappmühlſtr. 36, in der Mannheimer Geſchäftswelt all⸗ leits geachtet und geehrt, begeht heute feinen 6 0. Ge⸗ Burtatag. Gleichzeitig kann Herr Hannſtein, der ſeit über 30 Jahren am hieſigen Platze ein Warenagentur⸗ gell betreibt, in dieſen Tagen auf eine 25fähvige Tätig⸗ eit als Generalvertreter der Schwabennudelwerke B. Bir, kel Söhne⸗Endersbach zurückblicken. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſeiert am morgigen Mittwoch Bauunternehmer Jokob Nolte, Teilhrber der Je. Gebr. Nolte, mit feiner Gattin Marla geb. Wohlfahrt, Humboldtſtr. 10 wohnhaft. Diskreter Proteſt Ein Dichter las ſeinen Freunden ſeine neueſten Gedichte vor. Einige der Anweſenden unterhielten ſich ungeniert ganz laut. Schließlich unterbrach der Dichter ſeine Vorleſung und erklärte:„Wenn die Herren, die ſich unterhalten, etwas weniger Lärm machen wollten, als die Herren, die ſchlafen, würde das die Herren, die zuhören, ſehr freuen.“ Die Behandlung von Knochenbrſichen Vorträge am erſten Tag des Orthopäden ⸗Kongreſſes Ganz programmgemäß wurden am erſten Tag des 27. Deutſchen Orthopäden⸗Kongreſſes die Vorträge abſolviert, die zum Thema „Die Pathophyſiologie des Schenkelhalsbruches und ſeine Behandlung“ vorgeſehen waren. Da es ſich zum größten Teil um wiſſenſchaftliche Ausführungen handelte, die in erſter Linte die Fachleute intereſſierten, kann an dieſer Stelle nicht näher darauf eingegangen werden. Zu⸗ erſt ſprach Prof. Kreuz⸗Berlin, der das Referat über das erſte Hauptthema übernommen hatte, in anſchaulicher Weiſe über Entſtehung, Erkennung und Heilungsverlauf des Schenkelhalsbruches, der in den metſten Fällen nach dem 40. Lebensjahr auf⸗ tritt. Eine Komplikation dieſes Bruches wird da⸗ durch hervorgerufen, daß den Heilungsvorgängen erhebliche Schwierigkeiten gegenüberſtehen, die haupt⸗ ſächlich wieder durch ſchlechte Blutzirkulation bedingt werden. Wirtſchaftliche und auch pfychiſche Gründe machen es notwendig, die lange Dauer eines Krankenlagers auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken. Bei Anwendung des Schienenhülſenapparates dürfte man mit ſechs Wochen auskommen und darüber hinaus noch die Möglichkeit beſitzen, die Berufs⸗ fähigkeit des Kranken zu erhalten. Ueber das Thema„Schenkelhalsbruch in der Unfallkunde“ ſprach Zur Verth⸗ Hamburg, der u. a. darlegte, daß es nicht immer ohne weiteres möglich ſei, zu er⸗ kennen, ob im Sinne der Reichsverſicherungsoroͤnung zwiſchen dem Unfall und dem Schenkelhalsbruch der urſächliche Zuſammenhang gegeben iſt oder nicht. Die Schwere des Unfalls auf der einen Seite und die durch Krankheiten, wie Tabes, Knochengeſchwülſte uſw, geſchaffene Knochenbrüchigkeit auf der anderen Seite ſind die Beurteilungsgrundlagen. Ueber die Behandlung von Schenkelhalsbrüchen berichtete eine Reihe von Rednern. Aus den Dar⸗ legungen war zu entnehmen, daß die meiſten von ihnen in der Praxis den Gipsverband nach Whit⸗ mann zur Anwendung bringen. Mehrere Redner begründeten die Behandlungsmethoden ihrer Klini⸗ ken, die nicht überall die gleichen ſind. So hörte man von der Marburger chirurgiſchen Klinik, daß man dort ſtets konſervativ behandelt und damit die beſten Erfolge erzielt. Die Nachmittagstagung wurde mit einem Vortrag des früheren Mannheimer Patho⸗ logen Loeſchke⸗Greifswalb über die Verände⸗ rung des Bruſtkorbs infolge Verbiegung und Verkrümmung der Wirbelſäule eröffnet. An Hand eines Films zeigte Mommſen, Berlin ein neuartiges orthopädiſches Korſett zur Behand⸗ lung von ſeitlichen Rückgratverkrümmungen. Dieſe Selektionskorſetts beſchränken ſich auf lokaliſierte Druck⸗ und Zugwirkungen, die den pathalogiſchen Verkrümmungen entgegenwirken und laſſen im übri⸗ gen der Wirbelſäule ihre volle Beweglichkeit. Sehr intereſſante Ausführungen machte Böhler ⸗Wien über die Behandlung von Knochenbru⸗ chen des Rückgrates. Wenn bei Brüchen des Rückgrates das Rückenmark zerſtört wird, tritt voll⸗ ſtändige Lähmung der Beine und der Blaſe ein und die Verletzten gehen bald zugrunde. Iſt aber das Rückenmark nicht zerſtört, ſondern nur durch ver⸗ ſchobene Bruchſtücke gedrückt worden, ſo verſchwindet die Lähmung meiſt raſch, wenn man die verſchobenen Bruchſtücke einrichtet. 80 v. H. aller Wirbelbrüche haben keine Lähmung zur Folge. Die Verletzten be⸗ halten aber dennoch meiſt dauernde Beſchwerde, weil das gebrochene Rückgrat mit Buckelbildung heilt. Wirbelverletzte wurden früher monatelang liegen ge⸗ laſſen und erhielten dann ein orthopädiſches Stütz⸗ mieder, das ſie mehrere Jahre tragen mußten. Heute richtet man— im Wiener Unfall⸗Krankenhaus wird dieſe Methode ſeit einem Jahr mit beſtem Erfolg zur Anwendung gebracht— wenige Tage nach der Ver⸗ letzung in örtlicher Betäubung die Wirbelbrüche ein, wodurch der Buckel verſchwindet. Nach dem Ein⸗ richten ſind die Verletzten ſchmerzfrei und durch An⸗ legung eines Gipsmieders für die Dauer von etwa 14 Wochen können ſie bald aufſtehen. Syſtematiſche Bewegungsübungen fördern den Verlauf der Hei⸗ lung und verhindern die ſonſt nach Wirbelbrüchen ge⸗ fürchteten Verſteifungen. Leuchtfontäne in Tätigkeit Aus Anlaß des 27. Kongreſſes der Deutſchen Orthopädiſchen Geſellſchaft wird am heutigen Diens⸗ tag von 20.45 21.30 Uhr die Leuchtfontäne in Tätig⸗ keit geſetzt. f Die Kaſtanien reifen Wie raſch immer Frühling und Sommer ver⸗ gehen, läßt ſich jedes Jahr ſehr gut an den Roß⸗ kaſtanien erkennen. Im Mai ſteckt die Roßkaſtanie ihre Blüten wie Kerzen hinaus; dann vergeht die Blüte langſam. Aus dem Weiß wird ein ſchmutziges Grau. Dafür aber ſetzen die Blüten gleich Früchte an. Zunächſt ſind ſie gantz winzig. Bald aber wer⸗ den ſie größer und hängen wie kleine grüne Aepfel zwiſchen den großen, geſpreizten, dunkelgrünen Blät⸗ tern. Jetzt aber gehen die Früchte der Roßkaſtanie der Reife entgegen. Die äußeren Schalen verfärben ſich, werden fleckig, graubräunlich, bis dann ſchließlich die Schale platzt. Innen aber ſind die ſchönen, wie mit einer braunen Glanzfarbe überzogenen Kaſta⸗ nien herangewachſen. Das iſt die Zeit, da die Jungen auf das Einbringen der Kaſtanien ausgehen. Die Früchte, die an den unteren Zweigen ſitzen, werden mit Steinen und Holzknütteln heruntergeworfen; die aber, die weiter oben bis hinauf zur Spitze ſitzen, ſind ſo leicht nicht zu erlangen. Hier muß ein Junge hinaufklettern. Kſtnieneinholen gehört bei den Jun⸗ gen vieler Gegenden zu einer Art Sport, in dem man ſich im Herbſt unbedingt bet.tigen muß, auch wenn man nicht weiß, was man mit den Kaſtanien anfangen ſoll. Freiwilliger Arbeitsdienst —.— Weinheim, 5. Sept. Im Wege des freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes wird in dem benachbarten Birkenau an einem Sportplatz des Turn⸗ vereins gearbeitet. Die Arbeiten ſollen bis 15. September zu Ende ſein. Nun ſind aber die Arbeiten noch nicht ſo weit gediehen, daß bis zu dieſer Zeit der Platz ſeiner Beſtimmunggübergeben werden kanun; Zur allgemeinen Freude der Arbeitswilligen wurde der Arbeitsdienſt um einige Wochen verlängert. Wie ſo viele Gemeinden in Reich und Land befinden ſich auch die Gemeinden des Wieſentales in einer kataſtrophalen Notlage, aus der herauszukommen die eigene Kraft nicht ausreicht. Den im Voranſchlag von Zell für 1092 vorgeſehenen Einnahmen von 341 12 Mark, deren tatſächlicher Eingang infolge der Wirtſchafts⸗ lage fraglich iſt, ſtehen Ausgaben von 489 865„ gegenüber. Der ungedeckte Aufwand beträgt ſomit 142 645. Für Armen⸗ und Wohlfahrtspflege ſieht der Voranſchlag allein den Betrag von 174 000 4 vor, alfo etwas über ein Drittel aller Ausgaben. Die Rechtsparteien ſtellten daher im Ge⸗ meinderat den Antrag, dem Bezirksamt von der äußerſt ſchwierigen Lage der Gemeinde Mitteilung zu machen, damit die e en helfend eingreift. Auch in Häg bei Zell iſt die Finanzlage kataſtrophal. Der Vor⸗ amſchlag ſchließt in Einnahmen mit 4821/ ab und in Aus⸗ gaben mit 15 670 4. Der Fehlbetrag von 10 849/ follte umgelegt werden wie folgt: 68 Pfg. vom Liegenſchaftsver⸗ mögen, 27 Pfg. vom Betriebsvermögen und 507 Pfg. vom Gewerbeertrag. Der Voronſchlag wurde aber in der Bürgerausſchußſitzung mit 11 gegen 9 Stimmen bei 4 Ent⸗ baltungen abgelehnt. —— Wir hörten Mannheimer Sendung Einen wirklichen Kunſtgenuß vermittelten Mag Fühler(Flöte), Adalbert Nau ber(Violine) und Max Sinzhei mer(Cembalo) durch ein Konzert, das„Alte Kammermuſik für Flöte, Geige und Cembalo“ brachte. Daß die Werke von Veracini, Händel, Bach und Telemann eine ſtilgevrechte und eine ſorgfältig ausgefeilte künſtleriſche Wiedergabe erfuhren, war von den Ausführenden zu er⸗ warten. Die eigenartige, im Rundfunk gut durchkommende Klangmiſchung der drei Inſtrumente verſtärkte den günſti⸗ gen Eindruck dieſer Sendung. * Das„Roxy⸗Theater“ bringt von heute ab den bisher einzigen deutſchen Sprechfilm von Greta Gar b 0: „Auna Chriſtie“ zur Aufführung. * Im„Univerſum⸗Theater“ wird der neue Ufa⸗Tonfilm „Das ſchöne Abenteuer“ mit Käthe v. Nagy, Wolf Albach⸗Retty und Adele Sandrock in den Hauptrollen gezeigt. In einer kleinen Teegeſellſchaft fragt ein Gaſt, während Sandwiches herumgereicht werden, ſeinen Nachbar:„Sagt man, geben Sie mir ein oder einen Sandwiches?“ „Ach, wiſſen Sie“, erwiderte der Gefragte,„ich ſage immer, geben Sie mir zwei Sandwiches.“ TJagesbaleucles Dienstag, 6. September Orthopädiſcher Kongreß: Tagung in der Harmonie, D 2, 6. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Weinheim— Gorxheimer Tal— Schönau— Heidelberg — Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz. Rheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 14.30 Uhr Mannheim— Speyer und zurück. „Stella Maris“: Fahrt nach Worms und zurück, ab 14 Uhr Ebertbrücke. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer. Pfalzban⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Haſenrundfahrten Lichtſpiele: Alhambra:„Dle verkaufte Braut“. Gloria⸗Palaſt:„Ein bißchen Liebe für Dich“. — Palaſt⸗Theater:„Menſch ohne Namen“.— — Schauburg:„Mut zum Glück“.— Univer⸗ ſum:„Das ſchöne Abenteuer“.— Roxy⸗ Theater: „Anna Chriſtie“.— Scala-⸗Theater:„Mädchen in Uniform“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchafſen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: (mit Ausnahme Montags) von 10—18 und 15—17 lihr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—18.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstuſrm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghaus: Ge Buch⸗ und Notenausgobe von 11—18 und 1619 Uhr. — Schloßbücherei: Geſchloſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel] 1 2. g 3. 5 6.[Neckar⸗Pegel] 2. 8. 5. 6. „Baſel. 0,700,880)88.58 0,58 Ageweler.18/14.12.24 1,36 Mannheim. 2,982.97 2,7724 Kehl..80.76 2,742.62.64 Jagſtfeld...80.58 0,80 0, Mapau.804,30 4,26 4,154.16 un.14.18 1,181, 24 Mannheim.00 3,05 3,042.91.86 Plochingen 1 8 905 Taub 1,88½1,947597.921,84 N a Köln..64.64 1,60 1,57.60 Waſſerwärme des Rheins: 20 Grad Geſchäftliche Mitteilungen toffelgerichte immer häufiger ohne Fleiſch als vollſtändige Mahlzeit auf den Tiſch kommen, iſt Maggi's Würze eine wertvolle Hilfe bei deren Zubereitung. Wenige Tropfen den fertig gekochten Gerichten Waal geben kräftigen Wohlgeſchmack und machen die miüſe auch 2 N 7 rf. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: Kürt 1-Feuflleton: Dr. Stefan Rayfer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: 1. B. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſüimtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim g 1,— Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporte —., x————....——..—....—— Im Weinberg des Herrn Von Johan Luzian Meiner kleinen Sommerfreuden ſind viele, ſeit ich mit dem Kajak auf dem Neckar liege. Ich kann es an Land ziehen wo ich will und bin niemandem verpflich⸗ det. Ich kaue auf einem Halm, ſtütze die Ellbogen auf und denke über irgendetwas nach. Ueber die Sprüche des Laotſe— nein, lieber über etwas, das mir näher liegt. Warum trägt dieſer Monn dort drüben Kiepe voll Kiepe Erde den Weinberg hinauf, bis ganz dort oben, wo der Felshang beginnt? Warum; frage ich als Städter, der im großen zu denken gewohnt iſt. Wa⸗ rum plagt ſich der Mann um ſo ein kleines Stück Weinberg? Schüttelt man nicht den Kopf, wenn man bedenkt, daß all dieſes Erdreich und Mauerwerk um die Rebſtöcke, dieſe Treppen, die mit hundert Stufen hinaufführen, von Menſchenhand, von ganzen Ge⸗ ſchlechtern Jahrzehnt für Jahrzehnt geſchaffen und geordnet, nach Sturm und Wolkenbrüchen wieder⸗ hergeſtellt und immer von neuem, Jahr für Jahr be. ſorgt und verbeſſert wurden? Ich fahre hinüber zu dieſem Mann. Als er, damp⸗ fend vor Schweiß, wieder unten iſt und die Kiepe vollgeſchaufelt hat, tippe ich ihm mit dem Finger auf die Schulter und bitte ihn, mich die Kiepe einmal tra⸗ gen zu laſſen. Er begreift nicht recht, was ich will. Es gibt ſonderbare Leute, mag er wohl denken.„Wenn Sie Luſt hawe...“ ſagt er und lacht und ſchüttelt den Kopf. Er hat ein offenes, ſonnenverbranntes Geſicht, in dem die blonden Bartſtoppeln glitzern. Viele Furchen ziehen ſich durch dieſes männliche, ernſte Antlitz. Sein Haar iſt ſchon gelichtet. Seine ausgearbeiteten Hände haben große Riſſe. Er hebt mir die zentnerſchwere Kiepe auf und legt die Tragriemen zurecht. Ich freue mich, daß ich ihm und mir ſelbſt zeigen kann, welche Kraft in mir ſteckt. Wenn man einen geſunden Körper hat, der ſich nach ſchwerer Arbeit ſehnt, iſt es ein wahrer Genuß, ſolche Kiepe ein oder zweimal den Berg hinaufzutragen. Mein Arbeitsmann ſtapft hinter mir her. Er denkt, daß ich mich vielleicht ein wenig vor ihm zeigen will. Als wir angelangt ſind, ſagt er ernſt:„Ja, einmal den Berg nauf—'s iſt ein Vergnügen. Awwer Tag für Tag—? iſt eine Plag. „Warum wollen Sie denn hier oben noch einen Wengert anlegen?“ frage ich und wiſche mir die Stirn. „Warum?“ fragt er.„Weil hier noch niemals Wein'wachſen iſt. Mein Vater hat ſich vor der ſchweren Arbeit'fürchtet, er hatt' ja auch drunten noch'nug zu tun. Mir iſt halt nichts anders mehr blieben, als die Grenz' nach oben'rückn.“ Ich ſuche nach Zigaretten und wir rauchen. Ich bin voller Freude über dieſen Mann und feine einfache harte Arbeit. Ich würde viel darum geben, wenn ich auch irgendwo eine Gelegenheit ſähe, über meine Väter hinaus die Welt ein Stück nach oben zu rücken. Wir ſtapfen wieder gemeinſam die vielen Stufen hinunter. Wie ſchön iſt dieſes Land, rufe ich und bleibe ſtehen. Dort windet ſich der Strom den grü⸗ nen Laubbergen des Odenwaldes zu, dort ſchimmert er in der Fülle des Lichts. Das Tal hüllt ein feiner Prof. Dr. Karl Voßler, der hervorragende Münchener Neu-Philologe, Wird am 6. September 60 Jahre alt. Voßler hat feinsinnige Untersuchungen über Probleme der italienischen und französischen Lite- ratur berausgegeben und hat in seinen Arbeiten eine vorbildliche Methode für die Erforschung literarchistorischer Probleme aufgewiesen. Herrn Kapellmeiſter Ludwig Becker. Nebel ein, ein Sonnenhauch, darin tauſend Farben verborgen ſind, und das Land iſt ein ſtrahlendes Lachen und ein bewegtes Antlitz. „Wie ſchön iſt Ihre Heimat!“ rufe ich. „Ja,“ nickt er,„ſie iſt halt ſo vom Herrgott 'ſchaffen.“ Und er ſtapft ohne ſich weiter aufzuhalten hinunter. Er liebt dieſes Land auf ſeine eigene Weiſe. Er bebaut ſeinen Berg, gräbt, hackt, beſchneidet und beſpritzt die Rebſtöcke, damit etwas gedeiht, damit er zu leben hat, damit ſeine Kinder ein Erbe vorfinden. Ich drücke dem Mann herzlich die Hand zum Ab⸗ ſchied, ſetze mich wieder ins Boot und ſtoße ab. Als ich ihm zuwinke, grüßt er einmal flüchtig zurück. Ich treibe den Strom hinunter und habe Feiertag. Und bald ſehe ich den Mann zwiſchen den grünen Reb⸗ ſtöcken dort oben, ein kleiner Punkt, ein Arbeitsmann im Weinberg des Herrn, der ſich und ſeine Laſt nun keuchend hinaufſchleppt. Und er wird lächeln und froh ſein um jedes Pfund Erde auf ſeinem Rücken. Das Mannheimer Philharmoniſche Orcheſter im Rundfunk. Die einheimiſche Orcheſter⸗Vereini⸗ gung, die ſchon wiederholt bei den verſchiedenſten Anläſſen Proben ihres wachſenden Könnens abgelegt hat, ließ ſich von der Mannheimer Sende⸗ ſtel le des Süddeutſchen Rundfunks aus hören, und zwar diesmal unter der künſtleriſchen Leitung von Wenn man für dieſe Darbietung den Titel„Unterhaltungs⸗ ſtunde“ gewählt hat, dann konnte das mit geſchickter Hand gewählte Programm dartun, wie eine Unter⸗ haltungsſtunde ausſehen kann und ſoll: nämlich an⸗ regend und kurzweilig. Aus dem klaſſiſchen Ouver⸗ türen⸗Schatz hörten wir„Semiramis“(Roſſini) und „Weiße Dame“, ferner einen Melodienreigen aus Thomas„Mignon“, durchwegs Werke, die eine be⸗ ſonders delikate Ausarbeitung verlangen. Kapell⸗ meiſter Becker hatte auf ſubtile Wiedergabe aller thematiſch wichtigen Stellen und Orcheſter⸗Feinheiten alle Mühe verwendet, und man konnte— dank vor⸗ trefflichen Empfangsverhältniſſen— an den Köſt⸗ lichkeiten des orcheſtralen Spieles helle Freude haben. Auch die leichtere Muſe kam zu ihrem Recht. Es wäre erfreulich, wenn es nicht bei dieſer einen „Stunde“ ſein Bewenden hätte, ſondern ihr mit denſelben Ausführenden noch weitere ebenſo 1 lich durchgeführte folgen würden. Himmelsſtrauß Von Frida Schanz Das ſonderbar ſchöne traurige Glühen Des ſcheidenden Tages verblutete matt. Die Blumen des Himmels begannen zu blühen Ueber den früheſten Lichtern der Stadt. Die heißeſte Sehnſucht der Menſchenſcharen, Die Blumen des Himmels ſtrahlten ſie aus, Aufblühend, ſich mehrend zum wunderbaren Den ganzen Himmel einnehmenden Strauß. D Das Nationaltheater teilt mit: In der neuen Spielzeit des Nationaltheaters tritt inſofern eine Aenderung im Programmverkauf ein, als die Programmhefte(Bühnenblätter mit Theater⸗ zettel) nicht mehr obligatoriſch mit den Eintritts⸗ karten verkauft werden, ſondern jedem Beſucher freigeſtellt iſt, ſich ein Programmheft zu kaufen. Die Abgabe erfolgt auch nicht mehr im Vorverkauf, ſon⸗ dern erſt vor der Vorſtellung am Theater durch die dort aufgeſtellten Programmverkäufer. Der bis⸗ herige billige Verkaufspreis von 10 Pfg. iſt beibe⸗ halten. In der Ausgeſtaltung und Ausſtattung der Hefte iſt eine weſentliche Veränderung nicht einge⸗ treten. O Die deutſche Himalaya⸗Expedition. Entgegen Gerüchten über eine angebliche Umkehr ber deutſchen Himalaya⸗Expedition wird aus Aſtor in Kaſchmir folgendes gemeldet:„Infolge der unerwarteten und anhaltenden Schlechtwetterpertode waren ſämtliche Teilnehmer der Himalaya⸗Expedition 20 Tage im Lager 4 feſtgehalten. Während dieſer Zeit wurde bei kurzem Aufklären von Merkl, Wießner und Herron die zweite Beſteigung des Chongra Peaks, 6400 m, durchgeführt. Leider mußten drei Teilnehmer wegen Erkrankungen und zwei weitere wegen Ablaufs der verfügbaren Urlaubszeit ausſcheiden und die Heim⸗ reiſe antreten. Nach Wiederherſtellung der Schönwet⸗ terlage ſtiegen die reſtlichen Teilnehmer am 21. Aug. zum Hauptlager ab, um dort Vorbereitungen zum Endangriff auf den Nanga⸗Parbat zu treffen. Her⸗ ron, Merkl und Wießner hoffen, mit zehn guten Kulis von dem bereits in 7000 Meter Höhe eingerich⸗ teten Lager 7 erfolgreich zum Gipfel vorſtoßen zu können. Willi Merkl.“ Geöffnet werktags öffnet von 15—17 Uhr— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, 4: * In der jetzigen ſchweren Zeit, wo Gemüſe⸗ und Kar⸗ 1 Vien; 1 1 Mit d Malve „Cafaſb“ der eine Malvsen zwei Obl wobei jer Das Bild in einem Geigerin Ton, eleg puppt, die Herren il peten auf tend. Au phon zur Ueberraſt lenkt. E Caballero verſtierter exzentriſe ſches Qu⸗ genſolo ſe rauhen G Oberhand 8 Das a gezeichnet und Fan lich ſpiele mung nie lich geſor einige St ſchlage de Das i vermochte ziehungs! dicht beſe den feſtli das Beſte Reigen d Paare Volkstän Vorführu telte Han auftrat. gebotener gleiter ar ſalven mater, und kriti ſo vermo wirklich Der Höh fämtli wirkende Bedienur ſchaften 7 Aufſehen Weinpro! Im z Tänzer gewaltige wußte ge Zwiegeſp zelnen 2 reichlich die Haus auf, wäh Mannhei zu vorge melkapell wohlgelu Tag. Auch eines ſe Konzertſ ſpielte, u der Joe menſaß. des Hum und witz 7 Der wigshaf ein Fal er ang herrenl nate Am Eugen käuferi Geſäßhe Für di ins Ge In! Elektril Schutzg ſchlug e aus Li 2 fahrrad fäng!: 8 He eines 1 teten wurden ſich her ſälſcht! G. wol Marken Nunme ſchwe trug s Jahre Krankh getrent gegenſe Beiden Farben beabſich heimer darauf derei v M o n zwei 2 — kam u die du Der H 7 gezeichnet Vienstag, 6. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe . Veranſtaltungen Grit Malvéen im Cafaſö Mit der Verpflichtung der ſympathiſchen Geigerin Grit Nalvéen und ihrer Mitarbeiter hat die Leitung des „Cafaſb“ einen guten Griff getan. Der erſte Eindruck iſt der einer gut eingeſpielten Kapelle, beſtehend aus Frl. Malvsen als Führerin eines Enſembles von ſechs Herren, zwei Obligat⸗Geigen, Cello, Baß, Klavier und Schlagzeug, wobei jeder einzelne ſein Handwerk vorzüglich beherrſcht Das Bild nimmt ſchärfere Umriſſe an, wenn Grit Malvsen in einem„Souvenir“ von Saraſate ſich als ganz reſpektable Geigerin mit vortrefflich durchgebildeter Technik, großem Ton, eleganter Bogenführung und pointiertem Vortrag ent⸗ puppt, die alle Mätzchen beiſeite läßt. Sachte wechſeln die Herren ihre Inſtrumente. Statt der Geigen treten Trom⸗ peten auf, ſpäter macht ſich auch Saxophon und Poſaune gel⸗ tend. Auch Frl. Malvéen nimmt ſtatt der Geige das Saxo⸗ phon zur Hand. Des Publikums harrt noch eine weitere Ueberraſchung, wenn die„Bühnenſchau“ alle Blicke auf ſich lenkt. Einer der Herren markiert geſchickt den ſpaniſchen Caballero, der die Harmonika trefflich meiſtert und ſich als verſterter Conferencier entpuppt. Ein anderer mimt eine exzentriſche Tänzerin. Schließlich iſt ein ganzes humoriſti⸗ ſches Quartett auf der Bühne beſchäftigt, Mit einem Gei⸗ genſolo ſchlägt Grit Malvsen ſanftere Tüne an, umſonſt, die rauhen Geſellen behalten vorläufig— bis zur Pauſe— die Oberhand. Das alle Räume füllende Publikum unterhält ſich aus⸗ und iſt quietſchvergnügt. Schlager⸗Potpourris und Fantaſten aus der„Blume von Hawaii“ der unermüd⸗ lich ſpielenden Kapelle ſorgen dafür, daß die fröhliche Stim⸗ mung nicht abreißt. Für Abwechflung und Humor iſt reich⸗ lich geſorgt. Wer bei den heutigen troſtloſen Zeiten für einige Stunden die Sorgen des Alltags vergeſſen will, der ſchlage den Weg ins Cafaſb ein.. 1. Winzerfeſt im Pfalzbau Das im Pfalzbau traditionell gewordene Win zerfeſt vermochte auch in dieſem Jahre wieder ſeine gewohnte An⸗ ziehungskraft auszuüben. Kaffee und Konzertſaal waren dicht beſetzt von einer frphgeſtimmten Menge, die ſich in den feſtlich geſchmückten Räumen wohlfühlte und ſich auf das Beſte von bewährten Kräften unterhalten ließ. Den Reigen der Darbietungen eröffneten ſechs Hambacher Paare in Tracht, die unter großem Beifall eine Reihe Volkstänze aus der Pfalz und beſonders aus Hambach zur Vorführung brachten. Einen künſtleriſchen Genuß vermit⸗ telte hans Bahling, der als Kellermeiſter Wonneſchluck auftrat. Gerne lauſchte man dieſem Künſtler, der die dar⸗ gebotenen Lieder wirkungsvoll ſang Ein gewandter Be⸗ gleiter am Flügel war ihm Robert Balduf. Wahre Lach⸗ ſalven erzielte der rheiniſche Komiker Andres Klein⸗ maier, der am laufenden Band ſchwadronierte, zitterte und kritiſterte. War ſchon die Vortragsweiſe recht originell, ſo vermochte auch der Komiker dadurch zu gefallen, daß er wirklich zum großen Teil weniger bekannte Sachen brachte. Der Höhepunkt des Winzerfeſtes war ein Umzug durch fämtliche Räume, an dem ſich die Kapellen, die Mit⸗ wirkenden, das in Winzertracht ſeinen Dienſt ausübende Beotenungsperſonal und Abordnungen der Wintergenoſſen⸗ ſchaften Deidesheim und Kallſtadt beteiligten. Berechtigtes Aufſehen erregten die Bauern, die ihre Arbeitsgeräte, Weinproben und reife Trauben mitgebracht hatten. Im zweiten Teil des Programms traten die Hambacher Tünzer nochmals auf. Hans Bah ling ließ erneut ſeine gewaltige Stimme hören und der Komiker Klein maier wußte gemeinſam mit Mieze Hermanns durch eheliche Zwiegeſpräche die Lacher zu gewinnen. Zwiſchen den ein⸗ zelnen Darbietungen im Kaffee und im Konzertſaal war reichlich Gelegenheit zum Tanzen geboten. Im Kaffee ſpielte die Hauskapelle, die„Joe Harland Syncopatorzgs“, auf, während für den Konzertſaal die Kapelle Mohr aus Mannheim verpflichtek worden war. Recht luſtig war es zu vorgerückter Stunde im Bierkeller, in dem eine Schram⸗ melkapelle den Ton angab. Als die letzten Beſucher das 5 Feſt verließen, war es ſchon längſt heller ag. Auch am Sonntag abend erfreute ſich das Winzerfeſt elnes ſehr guten Beſuches. Die Tanzluſtigen waren im Konzertſaal, wo wiederum die Mannheimer Kapelle Mohr ſpielte, unter ſich, während man im Kaffee bei Konzertmuſik der Joe Harland Syncopators gemütlich beiſam⸗ menſaß. Eine willkommene Abwechflung bot das Auftreten des Humoriſten Walter Walter, der allerlei unterhaltende und witzige Dinge zu erzählen wußte. Gerichtszeitung Schöffengericht Ludwigshafen Der 27jährige Tagner Erich Müſſig aus Lud⸗ wigshafen hat in Mannheim und Ludwigshafen je ein Fahrrad geſtohlen. Er iſt inſofern geſtändig, als er angibt, geglaubt zu haben, es handle ſich um herrenloſe Räder. Das Urteil lautet auf vier Mo⸗ nate zwei Wochen Gefängnis. Am 15. Juli verſetzte der 29 Jahre alte Tagner Eugen Eitelmann von Ludwigshafen einer Ver⸗ käuferin mit einer Schere einen Stich in die linke Geſäßhälfte, weil ſie ihm kein Bier bezahlen wollte. Für dieſe rohe Tat mußte Eitelmann 3 Monate ins Gefängnis. In der Nacht auf 28. Juni überſtieg ber 28jährige Elektriker Jakob Schill aus Ludwigshafen das Schutzgitter vor dem Schuhwarenhaus Durlacher, ſchlug eine Scheibe der Auslage ein und ſtellte ſich vier Paar Schuhe zurecht, wobei er von einer Po⸗ Üzeipatrouille überraſcht wurde. Wegen ſchweren Diebſtahls wurde Schill zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, wofür er Bewährungsfriſt bis 1987 erhält. Der 22 Jahre alte Iſolierer Wilhelm Löffler aus Ludwigshafen, der am 6. Auguſt ein Damen⸗ fahrrad ſtahl, wurde zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Falſche Rabattſparmarken 9 Heidelberg, 5. Sept. In der hieſigen Filiale eines über Baden und Württemberg weit verbrei⸗ teten Kolonialwaren⸗ und Lebens mittelgeſchäftes wurden Sparbücher eingelöſt, bei deren Nachprüfung ſich herausstellte, daß die geklebten Rabattmarken ge⸗ fälſcht waren. Die Frau des Doſſenheimer Architekten G. wollte eines Tages ein Sparbuch mit gefälſchten Marken einlöſen, die aber als ſolche erkannt wurden. Nunmehr hatte ſich ihr Ehemann wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Be⸗ trug s zu verantworten. Mitangeklagt war ein 36 Jahre alter Schreiner aus Heidelberg. Wegen Krankheit wurde das Verfahren gegen die Frau ab⸗ getrennt. Die beiden Angeklagten beſchuldigten ſich gegenſeitig. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Beiden in Stuttgart eine Druckmaſchine, grüne Farben und ein Kliſches gekauft hatten. Es war beabſichtigt, auch die braunen Marken einer Mann⸗ heimer Firma zu fälſchen. Der Staatsanwalt wies rauf hin, daß man die Fälſchung mit Falſchmün⸗ zerei vergleichen könne. Der Archjtekt erhielt vier Monate Gefängnis, abzüglich zwei Monale zwei Wochen Gefängnis. Der Schreiner Joſef H. kam mit ſleben Wochen Gefängnis davon, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Der Haftbefehl gegen G. wurde aufgehoben. f Der 5. Seite/ Nummer 413 —— Badiſche Sängerbund in Bühl Mannheim erhält in der Hauptverſammlung die Conradin⸗Kreutzer⸗ Gedenkmünze * Bühl, 6. Sept. Zur Hauptverſammlung des Badiſchen Sänger⸗ bundes mit der die Feier des 70jährigen Beſtehens dieſes Bundes verbunden war, hatten ſich in Bühl ſchon am Samstag die Sangesbrüder aus allen Gauen der badiſchen Heimat eingefunden. Der Vil⸗ linger Sängerbund veranſtaltete am Abend auf dem Rathausplatz ein Werbeſingen. Anſchließend fanden ſich alle Feſtgäſte im Fried⸗ richsbauſaal zum Begrüßungsabend ein, wo ſie von Bürgermeiſter Dr. Grün inger⸗Bühl willkom⸗ men geheißen wurden. Am Sonntag vormittag vor Beginn des ge⸗ ſchäftlichen Teils der Hauptverſammlung begann der Feſtakt. Nach einleitenden Worten des Bun⸗ despräſidenten Dr. Metzger vereinigten ſich die Sänger zu dem Lied„Ich ſuche Dich“ von Conradin Kreutzer, das vor kurzem beim Deutſchen Sänger⸗ feſt in Frankfurt am Main vom Badiſchen Sänger⸗ bund mit glänzendem Erfolg vorgetragen worden war. Das Hauptausſchußmitglied, Oberrealſchuldirek⸗ tor Dr. Münch⸗Bruchſal, hielt ſodann eine „Rückſchau auf die Vergangenheit des Badiſchen Sängerbundes“. Als er der Gründer und der vielen führenden Mit⸗ arbeiter des Bundes, und all der verſtorbenen badi⸗ ſchen Sänger gedachte, erhoben ſich die Zuhörer und es erklang der Franz Schubertſche Chor„Heilig iſt der Herr“. Dr. Münch ſetzte ſeine Anſprache fort mit dem Thema:„Der Badiſche Sängerbund und die Gegenwart.“ „Schäfers Sonntagslied“ von Conradin Kreutzer (Das iſt der Tag des Herrn) leitete über zu einer Anſprache des Bundespräſidenten Dr. Metzger. Darauf begann die eigentliche Hauptverſamma⸗ lung, deren Programm raſch und reibungslos er⸗ ledigt wurde. Der Hauptausſchuß wurde in der bis⸗ herigen Zuſammenſetzung wiedergewählt, ebenſo der Muſtkausſchuß. Als nächſtjähriger Tagungsort wurde Tauberbiſchofsheim gewählt. Nachmittags 4 Uhr fand ſeitens der Büßhlertal⸗ gruppe im Ortenauer Sängergau eine große Kundgebung auf dem Rathausplatz für das deutſche Lied ſtatt. Gaupräſident Schmidt⸗ Kehl ſprach eindringliche Worte für die Pflege des deutſchen Liedes und dankte auch der Stadt Bühl wie der Einwohnerſchaft für die freundliche Aufnahme der Sängertagung und der Sänger ſelbſt. Mit der hier abgehaltenen ordentlichen Hauptver⸗ ſammlung des Badiſchen Sängerbundes wurde erſt⸗ mals die Conradin Kreutzer⸗Ehrenmünze verliehen, die der Badiſche Sängerbund anläßlich des 150. Ge⸗ burtstages Conradin Kreutzers am 22. November 1930 hatte prägen laſſen und die künftighin an Per⸗ ſönlichkeiten und Korporationen verliehen werden ſoll, die ſich um die Pflege und Förderung des deut⸗ ſchen Männergeſanges oder um den Badiſchen Sän⸗ gerbund in außerordentlicher Weiſe verdient gemacht haben. Die Ehrenmünze erhielten Staatspräſident Dr. Schmitt; weiter an Stelle des verſtorbenen Präſidenten des Deutſchen Sängerbun⸗ des Dr. Hammerſchmidt zum ehrenden Gedenken an ihn ſeine Witwe; ferner Staatskapellmeiſter Dr. Laugs⸗Kaſſel, Vorſitzender des Muſikausſchuſſes des Deutſchen Sängerbundes; Kommerzienrat Sauer⸗ beck⸗Mannheim, Ehrenbundesobmann des Badiſchen Sängerbundes; die Stadt Meßkirch als Geburtsort Conradin Kreutzers; Juſtizrat Dr. Müller⸗Meßkirch; Erzbiſchof Dr. Gröber⸗Freiburg; Kirchenpräſident Dr. Wurth⸗Karlsruhe; der Präſtdent des Schwäbi⸗ ſchen Sängerbundes Jäkle; die Städte Freiburg, Karlsruhe und Mannheim, die Geſangvereine Liederkranz und Liederhalle in Karlsruhe. Zu Ehren dieſer Inhaber der Conradin Keutzer⸗Ehrenmünze erklang in mächtigen Akkorden der Badiſche Bundes⸗ ſängerſpruch. Zum Abſchluß des erheblichen Feſt⸗ aktes vereinigten ſich dann nochmals ſämtliche an⸗ weſenden Sänger zum ſchwungvollen vaterländiſchen Sang:„Deutſchland, Dir, mein Vaterland“ von Hans Heinrichs. Sedanfeier und Ehrung der Veteranen in Ludwigshafen am Rhein Es war eine erhebende Feier, die am Freitag in der Ludwigshafener Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei im„Pfälzer Hof“ ſtattgefunden hat. Wie in früheren Jahren, waren die Altveteranen unterſchiedslos wieder Gäſte der Ortsgruppe, wurden bewirtet und beſchenkt. Ein ſchneidiger Marſch„Preußens Gloria“ der Kapelle Wagner⸗ Ludwigshafen leitete die Feier ein. Der 2. Vor⸗ ſitzende, Bankbeamter Heinz Heußler⸗Ludwigs⸗ hafen, konnte 11 der im bibliſchen Alter ſtehenden Kämpfer aus großer Zeit begrüßen. Ferner galt ſein Willkomm den übrigen Anweſenden, iusbeſon⸗ dere auch den Vertretern des pfälziſchen Krieger⸗ bundes, des Stahlhelms, der Mtlitärvereine und des Poltzeibeamtenvereins. Mit treffenden Worten erläuterte er die nationale Bedeutung des Sedan⸗ tages. Aufmerkſam folgte man auch den Ausführungen des Ortsgrupenvorſitzenden, des Studienrats Karl Frey⸗Ludwigshafen. Wohl ſchon zehn Jahre lang genüge die Partei der Ehrenpflicht, im Kreiſe der Mitkämpfer von 1870/71 den Sedanstag zu feiern. Gerade in dieſen Tagen nationaler Zerriſſenheit halte ſie die Feier für nötig. Sedan ſei ein Höhepunkt in der Geſchichte. Von ſol⸗ chen Höhepunkten gehen Kräfte aus, die uns auf⸗ wärts treiben, was heute nötiger ſei als je. Das Hoch auf Generalfeldmarſchall Hindenburg fand be⸗ geiſterte Aufnahme. Kayſing⸗Ludwigshafen, Vorſtand des Ludwigs⸗ hafener Krieger⸗ und Militärvereins, dankte im Namen ſämtlicher militäriſcher Vereine für die Be⸗ grüßung. Insbeſondere dankte er der Deutſchen Volkspartei dafür, daß ſie an der Ehrung der alten Veteranen feſthalte. Der Name der Deut⸗ ſchen Volkspartei habe bei ihnen einen guten Klang. Einig und ſtark müſſe das deutſche Volk werden, wie es bei der Mobilmachung 1914 war. Auch dem deutſchen Volk werde die Sonne wieder ſcheinen. Sein Hoch galt dem deutſchen Vaterland. Polizeioberinſpektor Weider überbrachte die Grüße der grünen Polizei. Konrad Diether⸗Mundenheim, ein alter bayeriſcher Jäger von 84 Jahren, ſprach den Dank der Veteranen aus. Er freue ſich mit ſeinen Kriegskameraden über die Einladung der Deutſchen Volkspartei, die es ſich nicht nehmen laſſe, ſtets der Veteranen zu gedenken. Mit ſeinem Danke verband er Erzählungen von den Kämpfen ſeines bayeriſchen Jägerbataillons mit Turkos und Zuaven bei Weißenburg und Wörth. Das Deutſchlandlied bildete den offiziellen Schluß der Feier, der bei vorzüglicher Muſik ein anregen⸗ der, gemütlicher Teil folgte. Schw. — pp p 7˙ nn d Beſtattung von Kantor Marr Maier I Weinheim, 6. Sept. Eine vielhundertköpfige Trauergemeinde hatte ſich geſtern nachmittag im Garten des Trauerhauſes in der Inſtitutſtraße ein⸗ gefunden, um dem plötzlich und unerwartet aus dem Leben geſchiedenen Hauptlehrer und Kantor Marx Mater die letzte Ehre zu erweiſen. Die Trauerfeier wurde eingeleitet durch den Sologeſang von Kantor Levl⸗ Mannheim. Rab⸗ biner Dr. Pinkus⸗Heidelberg hielt die Trauer⸗ rede. Ansprachen wurden gehalten von Rechtsanwalt Dr. Pfälzer ⸗ Weinheim, der ein Bild von der 35⸗ jährigen Tätigkeit von Marx Maier als Weinheimer Kantor entrollte und von Direktor Müller für die Volksſchule, an der Maier zwei Jahrzehnte amtierte. Realgymnaſiumsdirektor Mangelsdorff dankte für das 20 Jahre lange ſegensvolle Wirken als Re⸗ ligionslehrer am Gymnaſtum. Fabrikant Otto Freudenberg ſprach für den Kammermuſikver⸗ ein, deſſen Gründer und Vorſitzender Kantor Marx Maier war. Nachdem noch für die Lamey⸗Loge⸗Mannheim Lo⸗ genbruder Süß und Hauptlehrer Roſenthal⸗ Mannheim als Seminargenoſſe des Entſchlafenen ſowie Herr Randoll für den Kriegerverein Wein⸗ heim geſprochen, hielt Rabbiner Dr. Pinkus das Schlußgebet. Die Beiſetzung erfolgte auf dem in Hemsbach gelegenen jüdiſchen Friedhof. Rücktritt des Bürgermeiſters von Landshauſen * Landshauſen(Amt Bruchſal), 3. Sept. Wohl im Zuſammenhang mit den Vorwürfen über unge⸗ nügenden Feuerſchutz hat der hieſige Bürger⸗ meiſter, der ſeit 23 Jahren an der Spitze der Ge⸗ meinde ſteht, ſein Amt niedergelegt. Durch die Brände ſind neun Wohnhäuſer und elf Scheunen zerſtört worden; der Geſamtſchaden beträgt etwa 175 000 l. Tot aufgefunden * Lörrach, 5. Sept. Aus dem Rhein bei Wyhlen wurde geſtern die Leiche des Gaſtwirts Stein⸗ äcker aus Rheinfelden geländet. Steinäcker war ſeit Mitte voriger Woche abgängig. Da die Leiche an der Stirn eine große Wunde aufweiſt und auch keinerlei Anzeichen für einen Selbſtmord ſprechen, iſt die Todesurſache noch ungeklärt. Die Lörracher Gerichtskommiſſion erſchien am Fundort, um die nötigen Erhebungen zu machen. Spinale Kinderlähmung * Dietlingen(Amt Pforzheim), 5 Sept. Ein 35 Jahre alter Mann von hier iſt dieſer Tage im Krankenhaus in Pforzheim an ſpinaler Kinder⸗ lähmung geſtorben. i * a. Weinheim, 8. Sept. Die Frühobſternte iſt nun vorüber. Sie brachte eine verhältnismäßig gute Mittelernte. Bet verſchiedenen Steinobſtſorten konnte man ſogar von einer Vollernte ſprechen. Im allgemeinen iſt das Obſt zu verhältnismäßig guten Preiſen abgeſetzt worden. Für den raſchen Abſatz an die Verbraucher ſorgte vor allen Dingen der Obſtgroßmarkt. Neuerdings werden dem Markt ſehr große Mengen Tomaten zugeführt, was darauf ſchließen läßt, daß an der Bergſtraße und im Oden⸗ wald in den letzten Jahren die Anpflanzung von Tomaten in ſtarkem Maße betrieben wurde. Die Preiſe ſind durch den Maſſenanbau ſtark geſunken und ſo kommt es, daß man den Zentner bereits für.50—2/ erhalten kann. Sulzbach(Amt Weinheim), 5. Sept. Wie wir hören, ſoll auf dem„Sulzbacher Hof“ ein freiwil⸗ liger Arbeitsdienſt, der die Erſtellung eines Sportplatzes vorſieht, durchgeführt werden. Mit dem Arbeitsamt Weinheim ſollen hierwegen ſeit län⸗ gerer Zeit Verhandlungen geführt werden. Es wäre an der Zeit, daß unſere Gemeinde als einzige an der Bergſtraße nun endlich einmal einen Turnplatz er⸗ hält. gg. Nußloch, 5. Sept. Sparkaſſenleiter Georg Pfiſter konnte anläßlich einer Verwaltungsrats⸗ ſitzung des Militär⸗ und Kriegervereins dem Forſt⸗ wart a. D. Johannes Egen lauf das Ehrenkreuz 1. Klaſſe überreichen, das ihm vom Badiſchen Krie⸗ gerbund für 30 jährige Mitarbeit im Verwaltungsrat dieſes Vereins verliehen wurde. L. Unteröwisheim, 5. Sept. Der Maurer Feil von hier nahm auf ſeinem Leiterwagen ſein zwei⸗ jähriges Kind zur Kartoffelernte mit aufs Feld. Auf dem Heimweg geſchah es, daß an einer abſchüſ⸗ ſigen Stelle das Kind von dem Wagen fiel, und zwar unglücklicherweiſe derart, daß das hintere Rad dem Kind direkt über den Hals ging und ſo deſſen ſofortigen Tod herbeiführte. Als der Vater das Unglück merkte, war es bereits zu ſpät. Chronik aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 5. Sept. Der Geiſtliche der alt⸗ katholiſchen Gemeinde, Stadtpfarrer Pa u⸗ liſchke, der über 6 Jahre hier im Segen gewirkt und ſich allenthalben in allen Kreiſen großer Be⸗ liebtheit erfreute, wurde nach Freiburg verſetzt. Wer ſein Nachfolger werden wird, iſt noch nicht be⸗ kannt. Die Gemeinden Edingen, Heddesheim, Ilvesheim, Neckarhauſen und Schriesheim ſind nun mit Zuſtimmung aller in Frage kommenden Inſtan⸗ zen für ihren gewerblichen Nachwuchs in die hieſige Gewerbe⸗ und Handelsſchule eingegliedert. Der Ausbau der Gewerbeſchule zur Bezirks⸗ gewerbeſchule hat ſich reibunsglos vollzogen. — In geradezu erſtaunlicher Rüſtigkeit konnte heute der Chemiker Guſtav Stolzenwald, der lange Jahre im Laboratorium von Dr. Schulze hier tätig war, ſeinen 80. Geburtstag feiern. Der Jubi⸗ lar beſchäftigt ſich noch immer mit Erfolg mit der Löſung chemiſcher Probleme. Der Jubilar iſt wohl der rüſtigſte aller ſeiner Altersgenoſſen ſowohl in geiſtiger als auch körperlicher Hinſicht.— Anläßlich des 40jährigen Turnvereins⸗Jubiläums in Neckar⸗ hauſen konnte die Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde 64 ganz hervorragende Erfolge durch ihre Turner und Turnerinnen aller Altersklaſſen erzielen. * IU Großſachſen, 5. Sept. In der Generalver⸗ ſammlung des Kriegervereins, die im„Zäh⸗ ringer Hof“ ſtattfand, wurde Polizeileutnant a. D. Bühler zum Vorſtand gewählt. Der bisherige Vorſtand Friedrich Mayer legte ſein Amt nieder.— Seit heute ſind hier die Telegraphenarbeiter der Reichspoſt damit beſchäftigt, die Hochleitung des Te⸗ lephons abzunehmen. Durch den Ort werden die ganzen Leitungen im Boden durch Kabel verlegt. Man hofft mit dieſem Umbau in Zukunft Störungen zu vermeiden. Mit Wirkung vom 1. September wird auch in hieſiger Gemeinde die Getränke⸗ ſteuer eingeführt. Die Tabakernte iſt ſeit geſtern hier im vollen Gange. Das Sandblatt wurde bereits vor einigen Tagen vorgeleſen. Durch das warme Wetter in den letzten Wochen konnte ſich der Tabak gut entwickeln, ſodaß man mit Qualitätsware rechnen kann.— Der hieſige Turnverein Ger⸗ mania kaufte von der Fa. Baſt AG. Nürnberg die oberen, zuletzt neu angebauten Büroräume der Fa. Müller u. Feder zum Preiſe von 3 100 Mark. Der Verein konnte ſich dadurch ein ſchönes eigenes Tur⸗ nerheim erwerben, mit deſſen Umbau bereits begon⸗ nen iſt. L. Odenheim, 5. Sept. Bei den Erntearbeiten verletzte ſich die 48jährige Eliſe Volz, Ehefrau des Schneidermeiſters Volz, mit der Sichel am Finger. Die unſcheinbare Wunde entzündete ſich. Es traten Komplikationen ein und am Samstag mußte die Frau durch Blutvergiftung einen frühzeitigen Tod erleiden. Das tragiſche Ereignis hat hier all⸗ gemeines Mitleid erweckt.— Im Alter von 85 Jah⸗ ren iſt hier eine bekannte Perſönlichkeit, Altbürger⸗ meiſter Franz Anton Stricker, geſtorben. Stricker war in früheren Jahren im Gemeindeleben eine führende Porſönlichkeit, deren Wort ſehr viel galt, und zählte zu den älteſten Einwohnern der Gemeinde, 0 Aus der Pfalz Tabakſchmuggel auf dem Rhein o. Ludwigshafen, 6. Sept. Durch die Zollfahn⸗ dungsſtelle Ludwigshafen wurde ein umfangreicher Tabakſchmuggel mit holländiſchem Fein⸗ ſchnittabak aufgedeckt. In einem Keller in der Jahnſtraße wurden fünf Säcke mit insgeſamt 1123 Paketen Feinſchnittabak gefunden und be⸗ ſchlagnahmt. Der Tabak war von einem Güter⸗ boot, unter Weizenhaufen verſteckt, aus Holland eingeſchmuggelt worden. Die Täter, ſieben Perſonen, ſind ermittelt und in Unterſuchungshaft gebracht worden. Es handelt ſich um einen großangelegten Schmuggel. Dies beweiſt die Tatſache, daß in kurzer Zeit 3000 Pakete(6 Zentner Feinſchnittabak) von den gleichen Perſonen eingeſchmuggelt und verkauft wor⸗ den waren. Verhängnisvoller Schuß— Gymnaſtaſt getbtet Münchweiler a. Gl., 5. Sept. Geſtern wollte der Landwirt Günther Ullrich aus Börsborn von dem Fenſter ſeiner Wohnung aus mit einem Flobert auf ein im Garten ſpringendes Wieſel ſchteßen, legte aber, da er das Tier nicht mehr ſah, das gelabene Gewehr beiſeite. Unterdeſſen ergriff der 10 Jahre alte Gymnaſiaſt Kurt Wenk aus Börs⸗ born das Gewehr. Plötzlich löſte ſich ein Schuß. Die Kugel traf den etwa 1,50 Meter entfernt ſitzen⸗ den Mitſchüler, den 18 Jahre alten Gymnaſiaſten Hans Heine aus Niederbexbach, der zur Zeit bei ſeinem Onkel Ullrich auf Beſuch weilt, in den Kopf. Der junge Mann ſtarb nach einer knappen Stunde an der erlittenen Verletzung. Wenk wurde durch die Gendarmerie Glanmünchweiler feſt⸗ genommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Kuſel eingeliefert. In der Freudenlegion! 4 Mittelbexbach, 5. Sept. Der ſeit einem Jahre ſpurlos verſchwundene 18 Jahre alte Realſchüler Götel von hier hat mitgeteilt, daß er ſich in der franzöſiſchen Fremdenlegion befinde. Fünf junge Leute aus Bexbach ſind außer ihm in der Legion. Gerichtliches Nachſpiel eines ſchweren Raufhandels „ Pirmaſens, 5. Sept. Im Juli geriet nachts der Fabrikarbeiter Otto Maſſer mit einem anderen Arbeiter in Streit, in deſſen Verlauf er gegen dieſen eine Piſtole zog. In dieſem Augenblick kam eine Polizeiſtreife vorbei, die Maſſer die Piſtole abnahm und ihn verhaftete. Als ein Beamter Maſſer ins Gefängnis abführen wollte, wurde er von Freun⸗ den verfolgt, die den Beamten zu Boden ſchlugen, ihm erhebliche Verletzungen beibrachten, die beſchlag⸗ nahmte Piſtole wieder an ſich nahmen und Maſſer befreiten. Sie hatten ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht wegen Widerſtandes, Körperver⸗ letzung und Gefangenenbefreiung zu verantworten. Ein Angeklagter, dem nicht nachgewieſen werden konnte, daß er aktiv teilgenommen hatte, wurde frei⸗ geſprochen, während der Fabrikarbeiter Höh ein Jahr ſechs Monate und der Fabrikarbeiter Martz ein Jahr drei Monate Gefängnis erhielten. N 6. Seite/ Nummer 413 Dienstag, 6. September 1992 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Scherens Weltmeiſter der Verufsflieger E Der Deulſche Engel landete nur auf dem dritten Platz Am Sonntag fiel in Rom die letzte Entſcheidung der diesjährigen Rad⸗Weltmeiſterſchaften. Nach ſechs Vor⸗ und vier Hoffnungsläufen am Sonntag wurden die Teilnehmer für die Viertelfinale ermittelt. Während von den Deutſchen Steffes bereits im dritten Lauf ausſchied, konnte ſich Mathias Engel zunächſt die Teilnahmeberechtigung an den Hoffnungsläufen ſichern, und ſich hier weiter erfolgreich Hurchſetzen, ſodaß er noch in das Viertelfinale kam. 4000 Zuſchauer erlebten am Sonntag abend äußerſt ſpannende Kämpfe. Engel ſchaltete im erſten Hoffnungslauf den bisherigen Weltmeiſter Falk⸗Hanſen Dänemark mit einer Viertellänge aus, die nächſten Läufe gewannen Michard, Scherens und Gerardin. Im erſten Endlauf brachten Michard und Scherens das Kunſtſtück fertig, geſchlagene 11— 3 Minuten mitt Still⸗ ſtandsverſuchen zu verbringen, ſodaß der Lauf ſchließlich abgeläutet werden mußte. Es wurde nun ausgeloſt, wer zuerſt die Führung übernehmen mußte. Das Los fiel auf den früheren Weltmeiſter Michard, der dann während des ganzen Laufes vorne lag. In der Zielgeraden ließ ſich Michard eine grobe Unſportlichkeit zuſchulden kommen, in⸗ dem er den anſtürmenden Belgier offenſichtlich be⸗ hinderte. Michard wurde daraufhin als Sieger diſtanziert. Der zweite Endlauf ging einwandfrei vor ſich. Scherens ſiegte ſicher mit einer halben Länge Vorſprung vor Michard und errang ſich damit zum erſten Male die Weltmeiſterſchaft. Im Kampf um den dritten und vierten Platz erwies ſich der Kölner Engel als der Schnellere, der zwei von dret Entſcheidungsläufen gegen den Franzoſen Gerar⸗ din gewann. Gerardin erzielte im zweiten Lauf mit 11,3 Sekunden für die letzten 200 Meter die weitaus beſte Zeit aller Rennen. In den Rahmenkämpfen unternahmen van Egmonds⸗ Holland bei den Amateu⸗ ren und Falk⸗Hanſen⸗ Dänemark bei den Berufs⸗ fahrern zwei Rekordverſuche über 1000 Meter, die aber mißglückten. Der Weltrekord von Michard wurde von keinem erreicht. Van Egmond kam auf:07,8, während Michards Rekoroleiſtung auf:06,68 ſteht und Falk⸗Hanſen ſchaffte nur:07 Minuten. In zwei Vorgabefahren konnten ſich die deutſchen Teilnehmer Daſch und Steſfes nicht plazieren. Bei den Amateuren ſiegte der Italiener Po ba in 58,2 Sekunden für zwei Runden vor dem Oeſter⸗ reicher Zinkowſki, während Daſch auf dem fünften Platz einkom. Bei den Profits war Richli in 59 Sekunden er⸗ folgreich vor Cozens, Piani und Steffes. Ergebniſſe: Weltmeiſterſchafts⸗Entſcheidung der Berufs⸗ flieger: 1. Lauf: 1. Scherens(14); 2. Michard(diſton⸗ tert). 3. Lauf: 1. Scherens(14); 2. Michard 7 Länge. Weltmeiſter: Scherens⸗ Belgien. Um den dritten und vierten Platz: 1. Lauf: 1. Engel (19); 2. Gerordin 7 Länge. 2. Lauf: 1. Gerardin 0 9. Engel 1 Länge.— 3. Lauf: 1. Engel(12,3); 2. Gerardin 7 Länge. Motorrad-Sechstagefahrt beendet Das Ergebnis Die internationale Sechstagefahrt der Motorräder, deren ſechs Schleifenfahrten mit Start und Ziel in Meran un⸗ erhörte Anforderungen an Fahrer und Maſchinen ſtellten, wurde mit einer Geſchwindigkeitsprüfung zum Abſchluß gebracht. Obwohl die beiden Mannſchaftspreiſe, die inter⸗ natlonale Trophäe für Ländermannſchäften und die Sil⸗ berne Vaſe für Fabrikteams, von engliſchen Mannſchaften gewonnen wurden, haben die deutſchen Fahrer beachtliche Erfolge erzielt. Für ſtrafpunktfreie Zurücklegung der Strecke, die über hohe und höchſte Alpenpäſſe und Geröll⸗ ſtraßen führte, erhielten folgende acht Fahrer die gol⸗ dene Medaille: von Krohn ⸗ Zündapp, Buetow⸗ D⸗Rab, Henne, Stelzer, Baylon(alle BMW), Strauch, G. und H. Thumſhirn(alle Ardie). Oet⸗ tinger(NSU) und Georg Thumſhirn(Ardie) mit je einem und Dirks(Ardie) mit zwei Strafpunkten erhielten die ſtl⸗ berne Medaille. Bei der Geſchwindigkeitsprüfung, die bei ſtrömenden Regen über eine Stunde auf einem Dreieckskurs gefahren werden mußte, machten ſich die Deutſchen Henne und Stel⸗ zer auf ihren Doppelvergaſer BMW Maſchinen vorteilhaft bemerkbar und Henne ging auch als Erſter durchs Ziel. Hervorzuheben wären noch die Erfolge des Italieners Fagtani auf NSu und von Koch⸗Bozen auf einer BMW⸗ Seitenwagenmaſchine. Die internationale Trophäe holten ſich die Engländer mit der Mannſchaft Perrigo(BSA 500 cem), Rowley(Ads 500 cem.) und Bradley(Sunbeam Seiten⸗ wagen 600 cem.) auf Grund der beſſeren Zeit gegen die ebenfalls ſtrafpunktfreien Italiener. Beginn der Spielzeit in Berlin Von Oscar Bie Nun iſt das Deutſche Theater unter der neuen Direktion Beer ⸗ Martin eröffnet mit einem ſchönen feierlichen Erfolg des auswärts ſchon gegebenen Kriegsſtückes„Wunder in Ver⸗ dun“ von Chlumberg. Man erinnert ſich an die tragiſche Uraufführung dieſes Dramas in Leipzig, bei der der Autor ſelbſt während der Proben ſeines Stücks, das die Toten lebendig macht, durch einen Unglücksfall ſelbſt ums Leben kam. Man hatte das Stück vorher in Berlin abgelehnt und ſucht jetzt dieſe Schuld nachzuholen. Freilich kam es etwas zu ſpät, da dieſes Genre, beſonders in der Auffaſſung dieſes Dramas, uns ſchon etwas fern gerückt iſt. Martin wußte ſich zu helfen, indem er die dreizehn Szenen des Originals auf ſieben verkürzte, alles realiſtiſche und theoretiſche Beiwerk unterdrückte und den Haupt⸗ akzent auf die Auferſtehung der Krieger legte in einer ſpukhaft viſionären Form, die ihm bühnenmäßig außerordentlich gelang. Die drei Szenen in den Schlafzimmern der verſchiedenen Premierminiſter fallen fort, auch die Bußpredigt des Mönchs. Da⸗ gegen ſind die Szenen, in denen die Krieger in ihre Familien oder Fabriten zurückkehren als gleich⸗ zeitige Erſcheinung zuſammengezogen. Es ſchließt mit der Konferenz der Staaten und man kommt nicht wieder in die Argonnen zurück. Es bleibt ein Verdienſt der neuen Direktion, nicht nur wieder an dieſes Stück erinnert, ſondern ſeine Theſe, daß die Wiederauferſtehung der Toten in die⸗ ſer Welt vergeblich wäre, in einer eindrucksvollen und würdigen Form dem ergriffenen Publikum ge⸗ boten zu haben. Die einzelnen Kräfte treten in dem wundervoll abgeſtimmten Enſemble zurück, doch möchte man Hörrmann als franzöſiſchen Schuſter und Wiemann als deutſchen Gaſtwirt nicht unerwähnt laſſen. * Die Silbervaſe fiel dem engliſchen Rudge⸗ Team Walker, Williaps und Mae Gregor zu. Die näch⸗ ſten Plätze belegten die italieniſchen Guzzi⸗ und Biancht⸗ Mannſchaften vor dem deutſchen Ardie⸗Team der Gebrüder Thumſhirn. Kaye Don mußte aufgeben Auf dem St. Clairſee bei Detroit wurde am Montag die zweite Wettfahrt um die wertvolle Harms⸗ worth⸗Trophäe ausgefahren. Es kam aber nicht zu dem erwarteten Duell zwiſchen dem engliſchen Weltrekord⸗ mann Kaye Don und dem Verteidiger Gar Wvod, da der Engländer ſchon auf halbem Wege nach etwa 17 Seemeilen infolge Motorſtörungen aufgeben mußte. Der Amerikaner Gar Wood fuhr dann als überlegener Sieger durchs Ziel und verteidigte ſomit den Pokal mit Erfolg, nachdem er ſchon am Samstag die erſte Wettfahrt ſiegreich beendet hatte. Gar Wood erreichte ein Stundenmittel von rund 120 Km., da er zum Schluß die Maſchine nicht mehr voll ausfuhr, als ſein Konkurrent die Waffen geſtreckt hatte. Paul Krewer ſiegt in Köln⸗Riehl Die Abendrennen auf der Köln⸗Riehler Radrennbahn am Freitag abend hatten ſehr unter ſchlechter Organiſation zu leiden. Die 5000 Zuſchauer wurden bei dem kühlen Wetter auf eine harte Probe geſtellt. In den Dauerrennen wurde der erkrankte Franzoſe Lacquehay durch ſeinen Landsmann Mareéchal erſetzt. Der Lokalmatador Paul Krewer holte ſich das Stunden rennen mit dem neuen Bahnrekord von 67,060 Km. vor Wambſt(60), Dederichs(140) und dem anfangs führenden Maronnier (8800 Meter). Marschal konnte zum Schluß das Tempo nicht mehr halten und verlor 16 Km.(1) In einem Ru n⸗ den rekord fahren fuhr Dederichs mit 17, Sek. bei einem Durchſchnitt von 83,240 Stundenkilometern die ſchnellſte Runde, aber Krewer folgte nur eine Zehntel⸗ ſekunde zurück als Zweiter vor den drei Franzoſen. Ein 20 Kilometer⸗ Rennen hatte Wambſt vorher in 17:14,8 vor Maröéchal(100 Meter), Maronnier(180 Meter), Krewer(290 Meter) und Dederichs(350 Meter) gewonnen, während im Silberpokal vom Rhein bei den Nachwuchs⸗ fahrern im Geſamtergebnis Neckar ⸗Weſtig zu einem glücklichen Siege über Wenzel, Paffrath und Platz kam. Geprellte Berufsboxer Die bekannte ſchwediſche Tageszeitigung„Dagens Nyheter“ veröffentlicht einen Artikel, der ſich mit dem deutſch⸗ſchwediſchen Boxrkampftag vom Mon⸗ tag 29. Auguſt beſchäftigt und eigenartige Praktiken gewiſſer Leute beleuchtet. Der Artikel lautet: „Die Boxveranſtaltung am Montag hinterließ nicht den beſten Eindruck. Der deutſche Manager Sternberg, der als Mitglied des deutſchen Verbandes auftrat, legte eine Süddeutſche In Zuffenhauſen Steger⸗Augsburg ſiegt im Omuium Reuz⸗ Weiſchedel gewinnen das Maunſchaftsreunen Mit ſeinem zweiten Abendrennen am Samstag erzielte der Radfahrer⸗Verein Spartanſa Zuffenhauſen in jeder Beziehung einen durchſchlagenden Erfolg. Der Deutſche Meiſter über 25 Km., der Augsburger Jof. Steger recht⸗ fertigte den guten Ruf, der ihm voranging, gleich in dem erſten Lauf des Omniums. Er benötigte beim Zeitfahren über die 400 Meter lange Bahn nur 29,2 Sekunden, an⸗ ſchließend ſchlug er Ott⸗Stuttgart ziemlich ſicher im End⸗ lauf des Fliegerrennens und rettete auch das Punktefahren für ſich, allerdings nur mit einem einzigen Punkt Vor⸗ ſprung, ſodaß ihm der Endſieg im Omnium nicht zu neh⸗ men war. Das Mannſchaftsverfolgungsren⸗ nen brachte einen ſicheren Sieg der Stuttgarter, die am Ende der 10 Minuten langen Jagd den Augsburgern be⸗ denklich nahekamen und kaum noch 30 Meter entfernt waren. Auch das Mannſchaftsfahren nach Sechs⸗ tageart, das man auf 1½ Stunden verkürzt hakte, endete mit einem Stuttgarter Sieg. Von den auswärtigen Kano⸗ nen erlebte nur der Augsburger Neumeier das Ende des Rennens, bei dem er mit ſeinem Stuttgarter Partner Kim⸗ mig baum das Tempo durchhalten konnte. Die Gebrüder Steger gaben wegen eines Sturzes von Jof. Steger auf und auch die Bonner Mannſchaft Kneller⸗Efſen verließ bald den Schauplatz des Kampfes. Renz ⸗Weiſchedel leg⸗ ten vom Start weg ein hölliſches Tempo vor, ſodaß ſich das N bald auseinanderzog und Rundenverluſte unaus⸗ 5 waren. Renz⸗Weiſchedel ſiegten ſchließlich über⸗ egen. Ergebniſſe: Städtekampf Augsburg— Stuttgart (Nannſchafts verfolgungsrennen): 1. Stuttgart(Renz, Büh⸗ ler. Welſchedel) nach 10 Min. 170 Meter Boese rung Auch das Schillertheater hatte ſeine Er⸗ öffnung unter der neuen Direktion Fritz Hirſch. Auch hier ein würdiger Auftakt. Es war die erſte Hauptmann⸗Jubiläums⸗Aufführung.„Die ver⸗ ſunkene Glocke“, die ſchon recht lange hier nicht gegeben wurde. Hauptmann ſelbſt war anweſend und wurde ſtürmiſch gefeiert. Auch hier mancherlei Striche und Umarbeitungen, mehr auf das reali⸗ ſtiſche und kraftvolle Moment hin als auf die märchenhafte und romantiſche Illuſion, die uns heute etwas entſchwunden iſt. Mit einer Anzahl zum Teil ganz unbekannter Schauſpieler hat der Regiſſeur Heinz Dietrich Renter eine konzen⸗ trierte Aufführung zuſtande gebracht, die ein ſehr anſtändiges Niveau hielt. Der Glockengießer iſt Erich Strömer in edelſter Haltung, das Rauten⸗ delein iſt Elfriede Borodin, zuerſt etwas be⸗ fangen, dann ſehr gewinnend in ihrem neckiſchen Humor und ihrer erdgewachſenen Natürlichkeit. Es war ein guter und verheißungsvoller Abend. * Die neue Operette von Oscar Straus„Eine Frau die weiß, was ſie will“, die für Fritzi Maſſary geſchrieben iſt, hatte durch ſie im Me⸗ tropol⸗Theater einen triumphalen Erfolg, Intereſſant die Art eines ſolchen echten Erfolges zu beobachten. Er konzent⸗iert ſich ganz auf die Per⸗ zulichkeit der Künſtlerin. Dis Stück ſelbſt und die Mitſpieler ind nur eine Folie für ſie. Sobald ſie auftritt und ſolange ſie ſpielt, iſt das Publikum in ihrem Bann. Sie beherrſcht vollkommen das Theater. Sie wird ſtürmiſch empfangen und noch ſtürmiſcher entlaſſen. Nach jeder ihrer Nummern ſteigt der Bei⸗ fab. In dieſen Beifall iſt ſowoh! der Dank und die Erinnerung an ihre Traditiun enthalten als die Be⸗ wunderung und die Zuſtimmung zu ihrer über⸗ raſchenden Entwicklung. Dieſe Frau weiß wirklich, was ſie will. Nachdem ſie zweimal als reine Schauſplelerin aufgetreten iſt, tut ſie jetzt wieder einen Schritt zurück in die Ope⸗ rette, aber doch ſo, daß mit ihrem Geſang, der weſentlich in kleineren Nummern beſteht, eine Handlungsweiſe an den Tag, die den Veranſtalter zu dem Entſchluß bewog, bis auf weiteres alle Beziehungen zu dem deutſchen Verbande, insbeſondere zu Sternberg abzubrechen. Sternberg hatte alle Kontrakte für die vier Boxer unterzeichnet und außerdem die Vollmacht des deutſchen Verbandes„über die Gagen der deutſchen Boxer Eggert, Anklam, Boſa und Eder zu quittie⸗ ren. Laut Kontrakt aber ſollten die Boxer höhere Gagen er⸗ halten, als Sternberg ihnen geſagt hatte. Die Diffe⸗ renz gedachte Sternberg neben den ihm zu⸗ ſtehenden Vermittlungsgebühren in ſeine Taſche zu ſtecken. Die deutſchen Boxer waren wütend über die falſche Handlungsweiſe Sternbergs und es kam zu erregten Auftritten, die beinahe zu Handgreiflichkeiten geführt hätten. Weiterhin hatte Sternberg für den Dortmunder Eder ein Flugbillet Malmö—Köln unter der Angabe beanſprucht, daß Eder bereits am 2. September in Köln zu kämpfen habe. In Wirklichkeit hat Eder erſt am 10. September in Köln zu kämpfen. Auch dieſen Betrag gedachte Sternberg in ſeine Taſche zu ſtecken.“ Soweit„Dagens Nyheter“. Wie wir erfahren, beſchäf⸗ tigt ſich bereits die Boxſportbehörde auf Grund von Anzei⸗ gen, die von den geſchädigten deutſchen Boxern gegen Stern⸗ berg eingelaufen ſind, mit bieſer Angelegenheit. Fehlurteil in der„Neuen Welt“ Schönrath beſſer als Wallner Durch ein kraſſes Fehlurteil kam am Freitag abend im Ring der„Neuen Welt“ in der Haſenheide der frühere deutſche Schwergewichtsmeiſter Hans Schönrath⸗Krefeld um die Früchte ſeiner Arbeit. In ſechs von den zehn Runden war er dem Düſſeldorfer Wallner überlegen, und da zwei Runden gleichauf endeten, hätte Schönrath der Steg nach Punkten zuerkannt werden müſſen. Die Richter gaben das Treffen jedoch unentſchieden. Schönrath ging ſofort ſcharf los, ließ ſeinen Gegner gar nicht zur Entfal⸗ tung kommen und landete in den erſten ſechs Runden zahl⸗ reiche Punkte. In der 7. und 8. Runde kam Wallner etwas auf, doch die beiden letzten Runden waren ausgeglichen. Das gefällte Urteil löſte beim Publikum lebhaften Proteſt aus. Vorher hatten ſich die Halbſchwergewichtler Sa⸗ bottke⸗Berlin und Cichos⸗Breslau einen Kampf ge⸗ liefert, der mehr als mäßig war. Reſultat: Unentſchieden. Auch das intereſſante Gefecht zwiſchen Eybel⸗Hannover und Klockhaus⸗Krefeld endete remis Einen famoſen Eindruck hinterließen die beiden Berliner Federgewichtler Stegemann und Riethdorf. In den erſten Run⸗ den mußte Stegemann mehrere empfindliche Körpertreffer hinnehmen, bald aber änderte ſich das Bild. Durch wirk⸗ ſame rechte und linke Konterſchläge ſammelte Stegemann viel Punkte und ſiegte ſchließlich noch ſicher. Zum Schluß gab es noch ein unentſchiedenes Treffen zwiſchen Vol k⸗ marr⸗Berlin und Praiß⸗Köln. Deutſchland— Schweiz Die ſchweizeriſche Manuſchaft Für den Leichtathletik⸗Länderkampf am 18. September in Weimar ſteht bereits die endgültige Mannſchaft der Schweiz feſt: 100 und 200 Meter: Vogl, Goldſmith; 400 Meter: Goldfarb, Schaer; 800 Meter: Dr. Martin, Schwäbl oder Schuler; 1500 Meter: Eha, Hänni; 5000 Meter: Wehrli, Cardinaux; 110 Meter Hürden: Ruckſtuhl, Mägli; Kugelſtoßen: Dr. Zell, Müſch; Diskuswerfen: Conturbig, Bachmann; Speerwerfen: Jundt, von Ar; Weitſprung: Knopf, Plüß; Hochſprung: Eggenberg, Rieſen; Stabhoch⸗ ſprung: Meier, Stalder; 4 mal 100 Meter: Vogl, Strebi, Goldsmith, Mägli; 4 mal 400 Meter: Goldfarb, Schaer, Schwäbl, Strebi oder Dr. Martin. Bahnrennen 2. Augsburg. Match⸗Omnium(Geſamtergebnis): 1. Jof. Steger⸗Augsburg 20 Punkte; 2. Ott(Stuttgardia) 15.; 3. Neumeier⸗Augsburg 9.; 4. Weiſchedel⸗Zuffenhauſen 8 Punkte.— 2 Std.⸗Maunſchaftsfahren nach Sechstage⸗ art: 1. Renz⸗Weiſchedel(Stuttgart⸗Zuffenhauſen) 62 Km. 28 Punkte; 2. Bühler⸗Ott(Stuttgart 19.; 3. Neumeier⸗ Augsbung⸗Kimmig⸗Stuttgart 4.; 4. Watter⸗Kurz(Zuf⸗ ſenhauſen) 4 P. In Pforzheim J. Steger⸗Augsburg ſiegt im Hauptfahren— Siehl⸗ Reiländer im 200 Rd.⸗Mannſchaftsfahren Die Bahnrennen am Sonntag in Pforzheim brachten 3000 Zuſchauer auf die Beine, die erſtklaſſigen Sport ſahen. Im Hauptfahren behauptete ſich der Deutſche Meiſter Joſ. Steger ⸗ Augsburg, obwohl er noch unter dem am Vortage in Zuffenhauſen erlittenen Sturz zu leiden hatte. Im 200 Rd.⸗Mannſchafts fahren konnte er ſich mit ſeinem Bruder Karl aber nicht durchſetzen. Hier glänz⸗ ten die Frankfurter Siehl⸗Reiländer, die einen viel bejubelten Sieg herausfuhren. Schon gleich zu Be⸗ ginn gingen ſie los und holten ſich mit Schuler⸗Kiedaiſch eine Bahnlänge. Damit begnügten ſich die Frankfurter aber nicht und nahmen dem Feld abermals eine Runde ab; lediglich Reuſchling⸗Spahn(Frankfurt) vermochten ihnen noch Widerſtand zu leiſten. Ergebniſſe: Hauptfahren: 1. Joſ. Steger⸗Augs⸗ burg; 2. Kimmig⸗Stuttgart; 3. Stehl⸗Frankfurt; 4. Reilän⸗ der⸗Frankfurt. 200 Rb.⸗Maunſchafts fahren 1. Siehl⸗Rei⸗ länder(Frankfurt) 89.; eine Runde zurück: 2. Schuler⸗ Kiedaiſch(Stuttgart) 14.; 2 Runden zurück: 3. Gebrüder Steger⸗Augsburg 33.; 4. Neumeier⸗Kimmig(Augsburg⸗ Stuttgart) 15.; 5. Schweigert⸗Kucher(Pforzheim! 14 P. 6. Reuſchling⸗Spahn(Frankfurt) 12 P. — Frankfurter Goetheſtaffel TW. 60 gewinnt vor TV. Vorwärts Zum neunten Male trugen am Sonntag die Frankfurter Turner ihren alljährliche Staffelauf aus, der aug Anlaß des Goethejahres als Goetheſtaffel benannt wurde, Die Veranſtaltung war im Gegenſatz zu früheren Jahren anders aufgezogen. Statt der 36 Läufer wurden für dle Strecke nur noch 25 eingeſetzt, außerdem wurde der Main nicht mehr durch einen Läufer auf der Brücke, ſondern durch Schwimmer überquert. Dieſe Neneinteilung ung die durch den Ausfall einiger Läufer vergrößerten einzelnen Teilſtrecken machten den Läufern weſentliche Schwierig; keiten. Die Entſcheidung in der Hauptklaſſe fiel auf der Schwimmſtrecke im Main. Der als Erſter ins Waſſer gegangene TV Vorwärts kam als Dritter an Land, während der BT 60, deſſen erſter Schwimmer alz vierter Mann ins Waſſer gegangen war, als erſter das Frankfurter Ufer erreichte, ſodaß der erſte Läufer auf ber Frankfurter Seite einen Vorſprung von hundert Metern erreichte. Dieſen Vorſprung verteidigte die 60er zähe auf der ganzen Strecke. Der TV Vorwärts, der bisher fünf⸗ mal den Staffellouf gewonnen hatte, kam zwar noch auf etwa 20 Meter heran, konnte aber den Sieg des TV 60 nicht ver, hindern. Ein eingelegter Proteſt wird kaum Annahme fin⸗ den. Die übrigen drei Teilnehmer der Hauptſtaffel, Turn⸗ Geſellſchaft und Turn⸗Verein Sachſenhauſen ſowie bie Turn⸗Gemeinde Eintracht ſpielten nur am Anfang eine Rolle, mit dem Ausgang des Rennens hatten ſie aber nichts zu tun. Die Amerikaner beim Gordon⸗Bennett⸗Flug Mit insgeſamt 17 Teilnehmern ſchloß die Melde⸗ ltſte zum diesjährigen Gordon⸗Bennett⸗Flug der Frei⸗ ballons, der am 25. September in Baſel ſtattfindet. Die Austragung in Europa hat unbedingt eine Belebung dez Rennens gebracht, denn in den letzten Jahren zählte man faſt nie über ein halbes Dutzend Bewerber. Ebenſo wle Deutſchland iſt auch Amerika mit einem offiziellen Team vertreten, das ſich aus dem Sieger von 1990, van Orman, dem Fliegerhauptmann Settle und Et. Paul zu⸗ ſammenſetzt. Settle und Paul ſind erprobte Freihallon⸗ führer und haben in den beiden letzten Jahren die natio⸗ nalen Flugwettbewerbe in Amerika gewonnen. Favorit iſt van Or man, der 1925 die weiteſte Strecke flog, aber disqualifiziert werden mußte, weil er auf dem Deck eines der den Gordon⸗Bennett⸗Flug nicht weniger als viermal auf See befindlichen Schiffes niedergegangen war. Sein ſchärfſter Gegner dürfte der Belgier Demuyter ſein, gewann. Ski⸗Verbanoͤstagung in Potsdam Meiſterſchaften 1933 in Baiersbronn Die erſtmalig vom Norddeutſchen Skiverband am Wochenende in Potsdam durchgeführte fällige Vertreterver⸗ ſammlung des Deutſchen Skiverbandes nahm einen harmoniſchen Verlauf und konnte infolge der guten Vorarbeit der Ausſchüſſe am Sonntag in knapp drei Stun⸗ den erledigt werden. Nach der Anſprache des Vorſitzenden Dinkelacker⸗ Stuttgart wurden die Jahresberichte debattelos angenommen. Auch die Kaſſenlage war überaus günſtig; ſie geſtatte“l, die Jugendarbeit weiterhin zu fördern. Dem DSW g ören z. Zt. 76 520 Voll⸗ und 24601 Jugend⸗ mitglieder an. Sportlich brachte die verfloſſene Sgiſon zahlreiche Erfolge auch im internationalen Skiſp rt. So konnte der Berchtesgadener Stoll die Meiſterſchaft von Oeſterreich und Loisl Kratzer⸗Tottach den Titel eines HDW und Tatrameiſters erringen. Gefordert wurde wei⸗ terhin die Pflege des Slalomlaufes, in dem die deutſchen Skiſportler noch hinter dem Können der Oeſterreicher und Schweizer zurückſtehen, intenſiver zu betreiben. Der Termin für die Deutſche Skimeiſter⸗ ſchaft 1933 wurde wegen der gleichfalls vom 5. bis 13. Februar in Innsbruck ſtattfindenden Fiyrennen um Tage verſchoben. Die Titelkämpfe wird der Schwäbiſche Schneelauf⸗Bund vom 17. bis 20. Februar in Freuden ſtadt⸗Balersbronn durchführen. Für 1934 wurbe erſtmalig eine groß deutſche Skimeiſterſchaft ausgeſchrieben, die unter der Teilnahme der Vertreter von Oeſterreich und des Hauptverbandes deutſcher Winterſport⸗ vereine in der Tſchechoflowaket in Berchtesgaden zum Austrag kommt. Die Frage der Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936 wurde nicht berührt, ebenſo wurde die Angleichung der deutſchen Wettkampfbeſtimmungen an die internationale Wettkampforoͤnung bis zur Herausgabe der neuen internationalen Wettkampf⸗Ordnung verſchoben. Das Lehrweſen wird in Zukunft dem DSV unterſtellt. Bei den Wahlen für den turnusmäßig ausſcheidenden dritten Vorſitzenden Dr. Breitbach⸗Bochung ſowie bie beiden Kaſſenprüfer Brecht und Nuß(Stuttgart) ſtimmte man erneut für dieſe. Die goldene Ehrennadel mann Reichenbach und Eitel⸗ Jena. Als Tagungsort der nächſten Vertreterverſamm⸗ lung wurde Koblenz beſtimmt, Für 1934 hat ſich Sachſen (Dresden) angemeldet. erhielten Felb⸗ blühende Konverſation verbunden iſt, ſtarke dra⸗ matiſche Möglichkeiten, die ihre unendliche und viel⸗ ſeitige Begabung nach allen Seiten reizen Jedes⸗ mal findet ſie einen neuen Standpunkt, der ihr ge⸗ mäß iſt. Sie wird nie reine Schauſpielerin ſein, wird auch nie mehr reine Operette ſingen, ſondern ſie wird immer und je nachdem eine Kreuzung der Betäti⸗ gung finden, die ihrem Temperament und ihrem In⸗ ſtinkt zuſagt. Der Inhalt dieſer Operette gibt ihr eigentlich erſt zuletzt beſſere Gelegenheit, ſchäuſpieleriſch her⸗ vorzutreten. Am beſten im allerletzten Bild, wo ſie einer jungen Dame ihren Geliebten abſpenſtig macht,— und dieſe junge Dame iſt ihre Tochter. Sie ſpielt eine Bühnenkünſtlerin, die eine beträchtliche Vergangenheit hinter ſich hat, aber doch dem Leben und der Liebe noch nahe genug ſteht, um nicht zu verzichten. Sie hat einmal verzichtet auf den Mann, den ihre Tochter dann heiratet, aber den Geliebten geſtattet ſie ihr nicht. Mit ihm reiſt ſie ſelbſt nach Nidza. Das ergibt eine zentrale Stellung für die Frau, einen ſiegreichen und vernünftigen Wett⸗ bewerb mit der Tochter. Es ergibt eine Vielheit der Beziehungen zu Männern, zu früheren, zu gegenwärtigen, zu zukünftigen, die von einem beſſe⸗ ren Etbrettiſten noch viel dankbarer hätte ausge⸗ ſtaltet werden können. Aber ſchließlich ſte allein ge⸗ ſtaltet, baut jede Szene auf, moduliert jedes Wort und jeden Ton, vergißt nicht die letzte Ironie und hat einen Scharm zur Verfügung, den keine andere erreicht hat. Wieder iſt es eine vollkommene Schöp⸗ fung größten Stils und größter Kunſt, ein Maß⸗ ſtab für jedes Theater. Die Muſtk, die Oscar Straus dazu ſchrieb, iſt ſo diskret, wie die Maſſary ſelbſt, in aller Feinheit und aller Zurückhaltung. Es gibt nur ein paar Grenzfälle darin. Sonſt in einigen Chanſons und Liedern, von der Frau, die weiß was ſie will, von der Frau, die ihre Sehnſucht hat, eine Ballade der Ninon — es iſt nicht viel, aber es iſt nett und angenehm und reizend kammermuſtkaliſch inſtrumenttert. Straus hat zwar die Leitung an Schindler abgegeben, aber er dirigiert unter dem Jubel des Hauſes ein Intermezzo vor dem letzten Bild. Die Regie von Robert Klein hält die übrigen Künſtler ſehr ge⸗ ſchickt zuſammen, unter denen keine ſtarke Perſönlich⸗ keit der Maſſary an die Seite tritt: der ſympathiſche Walter Slezak, der lebendige Viktor de Kowa, die niedliche Ellen Schwannecke. O Mannheimer Künſtler auswärts. Der Mann⸗ heimer Schauſpieler Franz Lorch wurde von det Leitung der„Jedermann“⸗Feſtſpiele in Schwäb⸗ Hall für die Rolle des„dicken Vetters“ verpflichtet, Die Jahresverſammlung deutſcher Künſtler in Dortmund. Der Reichsverband bildender Künſtler Deutſchlands hält ſeine Mitgliederverſammlung in der letzten Septemberwoche in Dortmund ab. Haupt⸗ ſächlich wird ſich die Verſammlung mit künſtleriſchen und kulturpolitiſchen Problemen befaſſen. So will Profeſſor R. Boſſelt⸗ Berlin über den Kunſt⸗ unterricht in Deutſchland eingehend referieren An die Tagung ſchließt ſich die Eröffnung der Herbſt⸗ ausſtellung weſtfäliſcher Künſtler. Kleine Theaterchronik. Das Theater in Rati⸗ bor, das ſich an der diesjährigen Schleſiſchen Kul⸗ turwoche erfolgreich beteiligte, ſoll, wie der„Lokal⸗ Anzeiger“ berichtet, nach dem Beſchluß der Stadt⸗ verwaltung geſchloſſen werden. Wir möchten hoffen, daß die neue preußiſche Regierung noch Mittel und Wege findet, um den Verluſt dieſes wertvollen Bollwerks deutſcher Kultur zu verhin⸗ dern. Auch das Theater von Beuthen muß in⸗ folge verminderter Zuſchüſſe ſeine Spiel zeit um einen Monat verkürzen.— Soeben wurde das Schloßparktheater in Steglitz als„Schauſpiel⸗ haus Steglitz“ unter der Direktion Hans Junkermanns mit einer Aufführung von Molnars Vorkriegsſtück„Olympia“ eröffnet.— Das Roſe, Theater in Berlin brachte Credeées neues Tendenzſtück„Aerzte im Kampf“ heraus, das eigentlich nur eine Reklame für ein in ber letzten Zeit ſtark umſtrittenes Tuber⸗ kuloſemittel macht. 7 5 * 2 1 In de Frankfur erſten 0 beſtan! um weite und Schu Von 31 die in d fällig gen 1082 noch Verf 68 lim 1. der dabei auf 58,4 nehmen. Auf Zint Solche ſe in der 8 keit der allein na N auch nach Die priv ihrer erſt den verä Zinſen v gemeinen (ſchon ge laſtung wäre es Geſamtve ſtehenden zu wäl digkeit hi ken und Klang zu Liquidati Pilota gen Scha Vertr gleich kealiſierb Vertagun Nach. Vo r wü und auf ſchlages stimmung gegen 4 riſchen klärunge⸗ derten 2 Ausſichts geſtellt u Sta Golobeſte ſtige We zen 17 69 derungen 80 125 50 lagen 3 8 ſonſtige Kündigu ſonſtige gebenen Ba Die Rec für 1931 Mark ab, Mark, ir bezifferte 20 994 390 iſt die e ausſichtli zember ung 1 ü uchunge geſtellt zeigt, de ge ſch ä ſtrieller war m nkfurter h Anlaß d wurde. Jahren für die er Main ſondern ung und inzelnen chwierig⸗ e fiel 8 Erſter ritter an mer alz rſter daz auf der Metern zähe auf er fünf⸗ auf etwa icht ver⸗ hme fin. l, Turn⸗ wie die ing eine er nichts lug Melde⸗ r Frei⸗ det. Die ung des Ite man nſo wle fiziellen 930, van aul zu⸗ eiballon⸗ e natio⸗ vorit og, aber ick eines viermal r. Sein er ſein, ind am eterver⸗ nahm r guten i Stun⸗ ſitzenden berichte überaus fördern. Jugend⸗ Saiſon rt. So aft von eines ede wei⸗ eutſchen her und iſter⸗ 5. bis en um wäbiſche u den⸗ wurde ſchaft ter von erſport⸗ en zum Win⸗ erde die an die abe der en. Das idenden wie bie ſtimmte Felb⸗ rſamm⸗ Sachſen ſes ein te von ehr ge⸗ önlich⸗ ithiſche o wa, Mann⸗ on det w ä b. lichtet. tler in ünſtler Haupt⸗ riſchen 0 will Kunſt⸗ n An Herbſt⸗ ing in U — dich Dienstag, 6. September 1932 HANDELS- n WIRTSCHAFT-Z EITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Franklurier Hypoſhekenbank Halbiahresbilanz In der geſtrigen Halblahresſitzung des AR. der Frankfurter Hypothekenbank wurde über den Verlauf des erſten Halbjahres 1932 berichtet. Der Darlehens ⸗ beſtand hat ſich in dieſem Zeitraum durch Rückzahlungen um weitere 13,2 Mill. 4, der Umlauf an Pfandbriefen und Schuldverſchreibungen um rd. 11 Mill.& vermindert. Von Zinſen aus Hypotheken und Kommunaldarlehen, die in ber Zeit vom 1. Dezember 1931 bis 14. Juni 1932 fällig geworden find, waren nach dem Stande vom 31. Auguſt 1032 noch 5,76 v. H. rückſtändig. Verſteigerungen wurden im 1. Halbjahr 1982 68(im 1. Halbjahr 1931 56) durchgeführt; das Verhältnis der dabei beteiligten Hypotheken zum Meiſtgebot belief fich auf 58,4 v. H. Grundſtücke hatte die Bank nicht zu über⸗ nehmen. Aufſichtsrat und Vorſtand ſprachen ſich gegen jede Zinsſenkung im Wege eines geſetzlichen Eingriffs in die beſtehenden Verträge aus. Solche ſei auch nicht mit dem Hinweis auf die Verhältniſſe in der Landwirtſchaft zu rechtfertigen. Die Trag bar⸗ keit der Zinsbelaſtung aus einer erſten Hypothek ſei nicht allein nach der Höhe des nominellen Zinsſatzes. ſondern auch nach der Höhe der Kapitallaſt zu beurteilen. Die privaten Hypothekenbanken haben aber bei der Höhe ihrer erſtſtelligen Beleihungen auch in der Land wirtſchaft den veränderten Ertragsverhältniſſen und der Höhe der Zinſen von vornherein Rechnung getragen, ſodaß im all⸗ gemeinen die aus einer erſtſtelligen Hypothek zu zahlenden ſſchon geſenkten) Zinſen eine weſentlich geringere Be⸗ laſtung als in Vorkriegszeiten darſtellen. Umſoweniger wäre es zu verantworten, die in Fällen einer übermäßigen Geſamtverſchuldung landwirtſchaftlicher Schuldner ent⸗ ſtehenden Folgen auf die Pfand briefbeſitzer ab⸗ zu wälzen. Dagegen ſei immer wieder auf die Notwen⸗ ligkeit hinzuweiſen, die übermäßigen Realſteuern zu ſen⸗ ken und mit dem wirklichen Grundſtückserträgnis in Ein⸗ Hang zu bringen. Konkurs der Indusfrie- und Privaſbank 38 MIIl. Passiven siehen nur 0, 90 Mill. Akfiven der Michael-Bank gegenüber In dem erſten gerichtlichen Vergleichstermin der„In⸗ buſtrie⸗ und Privatbank AG, Berlin 0 1 chhel⸗ Hausbank) wurde ein vorläufiger Status vor⸗ elegt, der nach 1295 ng von 652 000/ bevorrechtigter Forderungen rd. 0,00 Mi ll. 4 Aktiven ausweiſt. Dem⸗ gegenüber ſtehen Forderungen von 19 Mill. 4, die ſich aber durch übernommene Bürgſchaften noch weſentlich erhöhen können und von der Vertrauensperſon auf 37 bis 9 Mill. 4 veranſchlagt werden. Der vorgeſchlagene Liguidationsvergleich ſieht u. g. vor, daß die holländiſche Pilota Gm H eine Bürgſchaft in Form von kurzfriſti⸗ gen Schatzanweiſungen und einer Hypothek ſtellt. Die Bertrauensperſon ſprach ſich für einen Ver⸗ gleich aus, da die Aktiven in dieſem Falle doch beſſer kegliſierbar ſeien, als im Konkurs, und befürwortete eine Vertagung des Termins um 14 Tage. Nachdem in der Debatte von Gläubigerſeite ſchwere Vorwürfe gegen Michael erhoben worden waren und auf die völlige Unzulänglichkeit des Vergleichsvor⸗ ſchlages hingewieſen wurde, ſchritt das Gericht zur Ab⸗ ſtimmung, wobei für die Vertagung 94 Gläubiger und da⸗ gegen 4 Gläubiger ſtimmten. Da aber von der Baye⸗ iſchen Bereinsbank und von der Idun o Er⸗ klärungen vorlagen, daß dieſe Firmen auch einem abgeän⸗ derten Vorſchlage nicht zuſtimmen könnten, betonte der Vorſitzende, daß für das Gericht eine Vertagung nicht in Frage komme: Das Vergleichsverfahren wurde wegen der Ausſichtsloſigkeit ſeiner Durchführung vom Gericht ein⸗ geſtellt und der Konkurs über die Geſellſchaft eröffnet. Staud der Badiſchen Bank am 31. Auguſt. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 388, deckungsfähige Deviſen 325 880, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 17 565 869, Deutſche Scheidemün⸗ zen 17632, Noten anderer Banken 4368 670, Lombardfor⸗ derungen 6 768 824, Wertpapiere 9 753 564, ſonſtige Aktiva 30 125 502.— Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rück⸗ lagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 28 927 200, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 14 928 542, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 24 619 127, ſonſtige Paſſiva 2 389 411. Verbindlichkeiten aus weiter be⸗ gebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1102 197 l. Badiſche Gebändeverſicherungsanſtalt im Jahre 1931. Die Rechnung der Badiſchen Gebäudeverſicherungsanſtalt für 1931 ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 18 952 400 Mark ab, gegen ein Jahresſoll in Einnahmen von 38 938 782 Mark, in Ausgaben von 23 281 987. Das Reinvermögen bezifferte ſich auf Jahresſchluß auf 21 868 689 /. In dem 20 904 930/ betragenden Betriebs⸗ und Ausgleichsfonds iſt die erſt im Jahre 1932 eingehende Umlage mit vor⸗ ausſichtlich 8 006 156/ enthalten, ſo daß das am 81. De⸗ zember 1931 verfügbare Vermögen 12 988 183/ beträgt. Barmer Erſatzkaſſe, Krankenkaſſe für Kaufleute und Privatbeamte V. a.., Barmen. Die Barmer Erſfatzkaſſe nimmt in ihrem Geſchäftsbericht für 1931 beſonders zu der Notverorönung für die Krnakenverſicherung vom 9. 12. 1931 Stellung und betont, daß ſie die Notwendig⸗ kelt ſo tief eingreifender geſetzlicher Vorſchriften in die Selbſtverwaltung der Erſatzkoſſen nicht einſehen könne, zu⸗ mal dieſe nach ihrer Meinung auf politiſche Gründe zurück⸗ zuführen ſeien. Ihre Haltung begründet ſie damit, daß ſeit Erlaß der erſten Notveroroͤnung im Johre 1930 fünf⸗ mal die Beiträge geſenkt wurden. Der Bericht erkennt allerdings an, daß die erſte Notverorönung ſowohl zur Entlaſtung der Wirtſchaft und der Verſicherten als auch dazu beigetragen habe, die Inanſpruchnahme der Kranken⸗ verſicherung auf ein e Maß zu bringen. Die Minderousgaben allein für Krankengeld verringer⸗ ten ſich gegenüber der 1930 bereits reduzterten Summe um weitere 4 Mill. 4. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Kaſſe balanciert mit 57,10(i. V. 59,86) Mill. 4 Rück⸗ logen ſind in Höhe von 7,20 Mill./ ausgewieſen. Der Mitgliederbeſtand betrug am 31. 12. 1931 483 218 (l. V. 466 172) und 108 580(105 055) Familienverſicherungen. Ex iſt inzwiſchen auf über eine halbe Million Mitglieder geſtiegen. Beitragseinnahmen von 51,97 Mill. 4 ſtanden im Berichtsſahr Aufwendungen an Verſicherungsleiſtungen von insgeſamt 40,94(i. V. 47,71) Mill.„ gegenüber. Die nahmen noten erforderten 18,2 v. H. der eigenen Ein⸗ men. Wirischafiskräffe im Wandel der Konjunkiur Eine inieressanie Studie der Dresdner Bank 5 Die Dresoͤner Bank legt ſoeben der Oeffentlichkeit einen Bericht vor, in dem die internationale und die deutſche Wirtſchaftslage einer intereſſanten und bemerkens⸗ werten kritiſchen Analyſe unterzogen wird. Einleitend wird betont, daß das Jahr 1932 ſich vom Jahre 1981 in einem weſentlichen Punkte grundlegend unterſcheidet: Während 1931 eine Kreditkriſe von unerhörter Wucht die internationale Wirtſchaftskriſe empfindlich ver⸗ ſchärfte, hat ſich 198 2 in wichtigen Teilen der Welt von der Geldſeite her ein Anſtoß zu einer Konjunktur- beſſe rung vorbereitet. Wie die extrem niedrigen Sätze für kurzfriſtiges Geld auf den großen internationalen Geld⸗ märkten zeigen, haben ſich in großem Umfange Bereit⸗ ſchaftsgelder angeſammelt, die in ſteigendem Maße an den internationalen Effekten⸗ u. Warenmärkten Anlage ſuchen, da bei den niedrigen Geldſätzen die kurzfriſtige Geldanlage einen zu geringen Ertrag bringt. Auf dieſe Weiſe hat ſich zum erſten Male ſeit Ausbruch der Weltkriſe wie⸗ der die Möglicheit einer Verbindung zwiſchen dem Geld⸗ und dem Kapitalmarkt ergeben, was angeſichts der auf dem Geldmarkt herrſchenden Ueberfülle den Weg zu einer allmählichen Lockerung des bisher völlig erſtarrten Kapitalmarktes eröffnet. Bei der Beurteilung der Aktionsfähigkeit der Geldmärkte und der Dauerhaftigkeit der eingetretenen Geldverflüſſigung wird die im Verlauf der Weltkriſe eingetretene ſtarke Schru mp⸗ fung des internationalen Umſatzvolumenz, aber auch die Zunahme der monetären Goldbeſtände der Welt nicht unberückſichtigt bleiben dürfen. Angeſichts der außerordentlichen Bedeutung, die ein Uebergreifen der Geldflüſſigkett auf die langfriſtigen Kapi⸗ talmärkte für die Weltkonjunktur hätte, wird der von der engliſchen Regierung vorgenommenen Knonverſion der ödproz. engliſchen Krlegsanleihe in einen 3% proz. Typ der Charakter einer Pionierleiſtung zuge⸗ ſprochen, mit der England ſeine gewaltigen pfychologiſchen Reſerven nicht nur zur Entlaſtung ſeiner öffentlichen Finanzen, ſondern zugleich zur Beſchleunigung des welt⸗ wirtſchaftlich kußerſt bedeutſamen Prozeſſes einer Senkung der Zinsſätze für langfriſtiges Kapital eingeſetzt hat. Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß mit gu ⸗ nehmendem Vertrauen in den finanziell und wirt⸗ ſchaftlich am meiſten konſolidterten Teilen derWeltwirtſchaft ganz ſpontan der langerſehnte Auftrieb erfolgt. Zu den in letzter Zeit bei wichtigen Rohſtoffen ein⸗ getretenen Preisſteigerungen wird bemerkt, daß ſie zwar ſpekulativen Charakter hätten und daher Rück⸗ ſchläge nicht ausgeſchloſſen ſeien, daß ſie jedoch, auf weite Sicht geſehen, als Begleiterſcheinung einer organiſchen Ent⸗ wicklung im Zuge des geſamten Konfunkturablaufs zu wer⸗ ten ſeien, wie ſie ſich an wichtigen Stellen des internatio- nalen Kapitalmarktes anzubahnen ſcheint. Zur Lage der deutſchen Wirtſchaft wird aus⸗ geführt, oͤaß ſie heute noch mehr als die der anderen von der Weltkriſe betroffenen großen Induſtrieländer von ſtark depreſſiven pſychologiſchen Faktoren beherrſcht ſei. Wäh⸗ rend die Kriſe in zunehmendem Maße wirtſchaftliche Energien freigeſetzt hat, die darauf warten, wieder in den Produktionsprozeß eingeſchaltet zu werden, läßt der lähmende ſeeliſche Druck, die Ungewißheit über die künftige Entwicklung derjenigen Momente, deren Geſtaltung der einzelne nicht in der Hand hat, faſt nirgends den Entſchluß zu neuem wirtſchaftlichem Handeln aufkommen. Gewiß iſt der materielle Spielraum, der Deutſchland für eine wirtſchaftliche Belebung zur Verfügung ſteht, ziemlich begrenzt; aber er iſt enden und heute bei weitem nicht ausgenutzt, weil eben der pſychologiſche Druck dies verhindert. Dies tritt beſonders augenfällig bei dem Kapital⸗ problem in Erſcheinung, wenn das Kapital nicht aus Mangel an Vertrauen ſo ſtark abgeneigt wäre, ſich in der Wirtſchaft zu engagieren. Unter dieſen Umſtänden wird gerade den pſychologiſchen Auswirkungen aller Maßnahmen und Exreiguniſſe der nächſten Zukunft für die weitere ökonomiſche Entwick⸗ lung Deutſchlands ausſchlaggebende Bedeutung bei⸗ zumeſſen ſein. Eines der ſchwierigſten, ja vielleicht das ernſteſte Pro⸗ blem der deutſchen Kriſe liegt in der Frage beſchloſſen, wie die Schaffung einer wirtſchaftlich fſiänn vollen Ver⸗ wendungs möglichkeit des vorhandenen Kapital⸗ vorrats und ſeine organiſche Vergrößerung im Verlauf der weiteren Güterherſtellung in Einklang gebracht werden kann mit der Tatſache, daß die heutige Produktions⸗ kapazität an ſich ſchon höchſt unvollſtändig ausgenutzt wird und an manchen Stellen der Wirtſchaft ſogor gewiſſe Ueberödimenſionierungen vorliegen. Das Problem wiegt um ſo ſchwerer als bei dem Umfang der Produktionsmittel⸗ induſtrien und der großen Anzohl der von ihnen abhängi⸗ gen, einen wichtigen Teil der Maſſenkaufkraft darſtellenden Arbeiter die geſamte deutſche Wirtſchaft nur daun gedeihen kann, wenn dieſe großen Ind uſtriegruppen gut beſchäftigt ſind. Ohne Zweifel könnte der Binnenmarkt den Pro⸗ oͤuktionsmittelinduſtrien eine Stütze bieten. Je größer jedoch der deutſche Produktionsmittelexport ſein kann, um ſo leichter werden die aus der Ueberkapazität der deutſchen. Produktionsmittelinduſtrien ſich ergebenden Störungen des Gleichgewichtes der deutſchen Wirtſchaft überwunden wer⸗ den. Schon im Hinblick auf dieſes zeutrale Wirt ⸗ ſchaftsproblem der gegenwärtigen Ueberkapazität der deutſchen Produktionsmittelinduſtrien und die doraus ſich ergebenden Probleme dürften die von einer Beſſerung der Weltkonjunktur ausgehenden Auſtriebsmöglichkeiten für dieſe Induſtrien in ihrer geſamtwirtſchaftlichen Bedeutung nicht überſehen werden. Die Tatfache, daß bei fortſchreitendem innerbeutſchem Konjunkturverfall in den Jahren 1929/0 die deutſche Aus⸗ fuhr ſich in dieſen Jahren gut gehalten hat, zeigt, daß die 1929 ausgebrochene Weltkriſe nicht den Anſtoß zur deutſchen Kriſe gegeben haben kann. Die deutſche Kriſe iſt andererſeits aber auch nicht in dem Sinne binnenwirtſchaftlich, daß ſie durch Autarkie be⸗ hoben werden könnte. In ihrer heutigen Erſcheinungsform Der Kundenkreis der deuischen Indusirie Expori mii 33,3 vH. an der Spiize 23, 6 Land wirischafi ers Vor dem Weltkriege galt öe deutſche Londwirtſchaft als der bedeutendſte Abnehmer der induſtriellen Produktion. Auch heute iſt vielfach noch die Anſicht verbreitet, daß der auer der Induſtrie die Hauptbeſchäfti⸗ gung gibt. Dabei wird ober vergeſſen, daß die Land⸗ wirtſchaft in der Nachkriegszeit nur eine langſame Ent⸗ wicklung durchgemacht hat, rend die Induſtrie im Zuge der foriſchreitenden Techniſterung einen ſtürmiſchen Auf⸗ trieb erfuhr. Damit trot automatiſch eine Verſchie⸗ bung im Kreiſe der Käuferſchichten für indu⸗ ſrielle Erzeugniſſe ein. Dies geht deutlich aus Unter⸗ ſuchungen hervor, die von offizieller Seite hierüber an⸗ geſtellt worden ſind. Das nunmehr vorliegende Reſultat zeigt, daß der Export bei weitem die erſte Stelle einnimmt. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß die zahlenmäßigen Ergebniſſe nicht etwa auf Grund der Bifſern des anor⸗ molen Geſchäftsjahres 1981/52, ſondern anhand von Berech⸗ nungen für das Normaljahr 1990/81(endend am 50. Juni) I bid e würden. Im einzelnen ergibt ſich folgen⸗ Der Geſamtobſatz der deutſchen Induſtrle ſtellte im Wirtſchaftsjahr 1630/81 auf 20,3 Mrd. ½ Hiervon entfielen allein 7,2 Mrd.„, d. J. 98,5 auf das Export⸗ geſchäft! Den zweiten Platz als Abnehmer indu⸗ rieller Waren nahm die Induſtrie ſelbſt ein und war mit 5,2 Mrd. 4 oder 25,6 v. H. Erſt an dritter VH. dienen der Selbstversorgung an 3. Sſelle Stelle rangiert die Londwirtſchaft, deren 3 ſich 1080/91 auf 4,0 Mrd. 4 belief,. h. auf knapp 20 v. H. Der Bezug von Handel und Verkehr bleibt mit 10 Mr. 4 (gleich 9,3 v. H. zer Geſamtſummeſ weit im Hintergrunde. Hlicken wir zurück auf die Verhältniſſe kurz nach der Währungsſtabiliſterung(1924/25), ſo zeigt ſich, daß damals der Bedarf der Induſtrie an eigenen Gütern infolge det vorhergegongenen großen Ausverkaufs noch beträchtlicher geweſen iſt als in der jüngſten Zeit, wo die Inveſtitionen durch die Kriſe ſtark beſchränkt wurden. Im Wirtſchafts⸗ jahr 1924/25 betrug die Beteiligung der Land wirtſchoft am Abſatz induſtrieller Erzeugniſſe 16,7 v. H. Einen hervor⸗ ragenden Aufſchwung hat, wie die nachfolgende Tabelle zeigt, das Auslandsgeſchäft genommen, deſſen Anteil ſich von 18,0 v. H. im Jahre 1024/5 auf 35,5 v. H. in 1980/91 erhöht, alſo nohezu verdoppelt hat. Hauptabſatßgruppen der enen Induſtrie 1980/1981 Mrd Rm. in vc. Mrd. Rm. in v dane insgeſamt 22, 100% 20, 100% davon ſatz an Induſtrie 7,0 85,6 8,2 25,6 Ausland 4,2 18,6 7,2 95,5 Land wirtſchaft U 16,7 4,0 19,7 Handel u. Verkehr 8,0 18, 1,9 9, übrige Gruppen 8,4 15˙3 2,0 9,9 * netto iſt ſie großenteils darauf zurückzuführen, daß in dem Augen⸗ blick, wo durch den Ausfall der Kapitalzufuhr aus dem Aus⸗ lande die Notwendigkeit entſtand, die Reparationen aus eigener Kraft zu bewirken, und infolge der im Sommer vorigen Jahres einſetzenden plötzlichen Abrufe eine all⸗ gemeine Vertrauens- und Kreditkriſe um ſich griff, der Kapitalmangel als zentrales Kriſenmoment die Wirtſchaft in ihrer Ganzheit treffen mußte. Zur Börſenlage wird bemerkt, daß bei aller Schwere der gegenwärtigen Kriſe ſie ſich mit rein wirtſchaftlich⸗ ſachlichen Momenten nicht völlig erklären laſſe. 23 reprä⸗ ſentative Aktien der Berliner Börſe, die im letzten Jahre eine Dividende ausgeſchüttet haben und wahrſcheinlich auch für das laufende Jahr eine Ausſchüttung vornehmen wer⸗ den, erbrachten auf Grund der Kurſe vom 15. Auguſt eine Durchſchnittsrendite von 7,82 v. H. Gute, kaum noch ein nennenswertes Riſiko, wohl aber erheb⸗ liche Gewinnmöglichkeiten bergende Aktien bringen alſo einen 3⸗ bis Aſach ſo hohen Ertrag wie kurzfriſtige Geld⸗ anlagen; und dies, obgleich eine weitgehende Bereinigung der Effektenengagements eingetreten iſt und obwohl die umfangreichen Abſchreibungen auf Warenvorräte bei künf⸗ tigen Preisſteigerungen Gewinnquellen darſtellen können. Iſt demnach der Tiefſtand der Effektenkurſe in erſter Linie der Ausdruck mangelnden Willens zum Effekten⸗ beſitz, ſo iſt in dem Augenblick, wo das Vertrauen zu der allgemeinen Entwicklung der Wirtſchaft ſich wieder ein⸗ ſtelt, auch die Grundlage für eine Umkehrung der Kurstendenz gegeben, zumal genügend anlagebereite Mittel— nicht nur Stillhaltegelder— vorliegen und audererſeits im Hinblick auf das niedrige Kursniveau die deutſchen Effektenbeſitzer bekanntlich wenig Neigung zu einer Treunung von ihrem Material zeigen. Im dritten Abſchnitt der mit zahlreichen Diagrammen und Zahlentabellen ausgeſtatteten Schrift werden Kon ⸗ funktur⸗ und Strukturwandlungen in einer Reihe wichtger deutſcher Induſtrien behandelt. Erörterung finden die Bauwirtſchaft, der Stein⸗ und Braunkohlenberg⸗ bau, die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, die Maſchinen⸗, die elektrotechniſchen und die chemiſche Induſtrie, die Zellſtoff⸗ und Papierinduſtrie, die Baumwoll⸗ und Wollinduſtrie ſo⸗ wie das Braugewerbe. 4 Polyphon Holding Ac, Baſel.— Abſchluß für 191. Bei dleſer Geſellſchaft ergibt ſich für 1991 ein Verluſt von 478 415 ffrs. Den Verluſt auf fremde Währungen in Höhe von 316 019 ffrs. hoben ſpeziell die nordiſchen Valuten ver⸗ urſacht. Der Kursverluſt auf Effekten wird mit 146 829 rs. angegeben, der mit den Aktienkäufen für die deutſche Muttergeſellſchaft in Verbindung ſtehen dürfte. Die Baſler Geſellſchaft hat bekanntlich einen großen Poſten Aktien der Polyphonwerke AG, Leipzig aufgekauft, ſodann an dieſe abgetreten, wo ſie bei der Bilanzbereinigung eingezogen werden ſollen. Die Bankguhaben, die ſich zum großen Teil in Deutſchland befinden, belaufen ſich auf 2,2 Mill. rs.(in V. 3,4 Mill. ſfrs.). Debitoren und Kreditoren haben ſtark zugenommen, die Debitoren von 3,4 auf 7,0 Mill. ffrs., die Kreditoren von 1,3 auf 4,7 Mill. ffrs. Die Beteiligungsgeſellſchaften, die mit 397 875(9786 000) ffrs. bewertet find, ſchließen alle mit kleinen Verluſten ab. ONeue Anfechtungsklage gegen Dyckerhoff⸗Wicking AG. Mainz, 5. Sept.(Eig. Dr.) Nach unſeren Infor⸗ mationen hat Geheimrat Bomke erneut Anfech⸗ tungsklage gegen die in der letzten GV. der Dycker⸗ hoff⸗Wicking AG. nachgeholte und mit Majoritätsbeſchluß genehmigte Entlaſtung des alten Vorſtandes und AR. der ehemaligen Wicking AG. vor dem Landgericht in Mainz mit der gleichen Begründung wie bei ſeiner erſten An⸗ fechtungsklage erhoben. Bekanntlich hat er im erſten Termin ein obſiegendes Urteil erwirkt. Die Klage wurde mit dem heutigen Friſtablauf zugeſtellt. * Keramiſche Werke Offſtein n. Worms AG, Worms.— Vergleich. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, iſt bei der geſtrigen Verhandlung in dem Vergleichstermin UHittag- Ausgabe Nr. 413 Eine Erklärung der Hovad-Verwalfung Kein Anlaß zu Beunruhigungen 75. mit der Nachricht über die geplante Berſchmelzung mit der Un lon⸗Rheingruppe er⸗ klärt die Verwaltung des Hovad⸗Konzerns, daß die Ho⸗ vad Allgemeine Verſſcherungs⸗ AG. geſund und rentabel fei. Das Geſchäftsjahr 1951 verlief g 1 Es ſtehe ein 5 von rund 560 000(i. B. 202 8810 4 zur Fe uch der Verlauf des Geſchäfts im Jahre 1999 ſet recht befriedigend. Die hohen Abſchreibungen, dize aus dem Bruttogewinn des Aalen 1981 gemacht werden müßten hätten in früheren Geſchäftsjahren ihre Urſache. Das Abſchreibungsbedürfnis aus dem Geſchäfts⸗ jahr 1981 ſei ſehr gering, abgeſehen natürlich von den durch die Entwicklung der en wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe notwendig gewordenen Wertberichtigungen(Grund⸗ ſtückskonto und Wertpapiere). Die Hovad⸗Allgemeine ſei trotz der Verluſte, die aus der Verbindung mit der Ber⸗ liner Bank für Handel und Grundbeſitz entſtanden, durchaus flüſſig; ibre Bankguthaben 1 urzeit rund 500 000 4 und zwar ohne Berückſichtigung der Forderungen an die Maſſe der Hausbeſitzerbank. Alle Zahlungen ſeien mit größter Promptheit erſolgt. Zu irgendwelchen Beun⸗ Aae en der Verſicherten beſtehe nicht der geringſte laß. Um die Aktien der Hovad⸗Allgemeinen hätte ſich eine ganze Reihe von Geſellſchaften beworben. Darunter be⸗ fanden ſich auch Geſellſchaften erſten Ranges, die bereit waren, Garantlen dafür zu geben, daß der Hovad die Selb⸗ ſtändigkeit und ihre Eigenart als Mittelſtanss⸗ geſellſchaft erhalten bliebe. Wenn nun gleichwohl eine Fuſion geplant werde, ſo könne dieſe nicht mit der Lage des Geſchäfts der Hovad⸗ Allgemeinen begründet werden. Auch bei der Hovad⸗Leben, die ſich in den letzten Jahren im Neugeſchäft große Zurückhaltung auferlegt habe be⸗ ſtehe zur Beunruhigung der Verſicherten kein Anlaß; ſie ſei flüſſig(Bankguthaben rund 1 Mill. /) und habe ihre Verpflichtungen gleichfalls mit großer Promptheit erfüllt. der inſolventen Keramiſche Werke Offſtein und Worms Ac ein gerichtlicher Vergleich zuſtandegekommen. Die freien Aktiven ſind auf die Gläubiger übergegangen und werden durch den Treuhänder beſtmöglichſt verwaltet. Man erhofft eine Quote von ca. 30 v. H. Oberrh. Schuhfabrik J. Müller AG. Speyer Kaplialherabsc hung genehmigi In der geſtrigen GB wurde Anzeige gemäß 8 240 GB gemacht und die Gründe der Betriebsſtillegung und Zahlungseinſtellung dargelegt, ſowie die inzwiſchen er⸗ griffenen Verwaltungsmaßnahmen broſprochen. Darauf wurden die Regularien erledigt. Die Bilanz für 1080 wurde genehmigt. Unter Berückſichtigung der von der GB auf 20 840„ feſtgeſetzten Abſchreibungen ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 235 402 l, der vorgetragen wird. Die G beſchloß die Umwandlung der Va in Sta und die Zufammenlegung des Grundkapitals im Ber⸗ hältnis 20:1 von 450 000 auf 22 500/ und die Wie ⸗ dererhöhung auf bis zu 200 000„ durch Neuausgabe von auf den Inhaber lautenden StA unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezgsrechtes der Aktionäre, im Nennbetrage von je 100 4. Weiterhin wurden Vorſtand und AR zu den hierdurch notwendig werdenden Satzungsänderungen ermächtigt.— Die Verhandlungen über den Jahres⸗ a bſchlu ß 1931 ſollen in Kürze ſtattfinden. e Württembergiſche Metallwarenfabrik AG, Geislingen⸗ Steige. Die go. GW genehmigte den Erwerb von 1, Mill.„ eigener Aktien zum Kurſe von 46 v.., ſowie den Einzug dieſer Aktien zum Zwecke der Herabſetzung des AK auf 15 Mill. J. Der ſich aus dem Unterparikurs ergebende Gewinn wird für Rücklagen verwendet. * Südbeutſche Zucker⸗Ac, Mannheim. Die Verwaltung der Sllddeutſchen Zucker⸗Ac G, Mannheim, teilt mit, daß ſie der in der letzten Zeit eingetretenen Kurs bewe⸗ gung der Süddeutſchen Zucker⸗Aktien vollkommen fern ſtehe. Es ſei kein Anlaß zu dieſer Aufwärtsbewegung gegeben, da mit einer Erhöhung der vorfährigen Dividende nicht zu rechnen ſet. Die von einigen Zeitungen aus⸗ geſprochene Vermutung über Intereſſenkäufe ſeien völlig aus der Luft gegriffen. FPFPPPPTFCTCCCCCCTCTCTCTCTCTCTCCCCCTCTTTTTFbTFTbTbTbTPTbTCTFTCbFTbCbVUDVUVUVUVUVUVUVUVCVCVCVCVCVCVCVCVDVFUVVVVVVVVVVVVV— Mannheimer Produkfenbörse/. Sep. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, neu, 75—76 fg 22.50/22.75 Wieſen hen. 4,60/½,80 Roggen, neu 7278 Kg 17,75/18.— Notkleehen.80½,— 7 5 inländiſch, alt 8 Luzernkleehen.. 4,80%, 40 I 14.50/18,—Preßſtroh, Rogg., Weiz.80/8.— Sommergerſte, bad.eheſſ. 18,25/19.45 Hafer, Gerſte 2,40/,80 kuttergerſte 16,50/17.— Geb. Stroh, Rogg, Weiz. 2,40/,80 ais, auf Bezugſchein 3 Hafer, Gerſte 2,20/2,40 Saatmatls 2 Weizenmehl, Spezial 0 83.20 Erdnußkuchen 12 75 Sept/ Dez. Soyaſch rot.. 10,75/11,— m. Auslandw. Sept. Dez. 94 20 Blertreber 10,75 Roggenmehl 60//0%. 25,—/6,25 Trockenſchnitzel 9,25/9,50[ Welzen leie mit Sack. 8,25 * Grumpen⸗ und Hopfen⸗Verkauf. Rot bei Wiesloch, 4. Sept. Bei dem Verkauf der diesjährigen Grumpen wurden Preiſe von 23—25/ pro Zentner erzielt, mit welchem Preis man zufrieden iſt. Auch von der Tabak⸗ ernte, die jetzt in vollem Gange iſt, erwartet man günſtige Ergebniſſe, da das Gewächs vorzüglich geraten iſt. Die Gemeinde zählt mit ihrer über 10000 Ar großen Anbau⸗ 7 zu den größten Tabakbaugemeinden Unterbadens. ei dem Verkauf von Hopfen wurden Preiſe bis zu 70 Mark pro Zentner genannt, doch dafür auch beſte Qualität verlangt, was immerhin eine Erholung der Hopfenpreiſe gegen früher bedeutet. Wenig zufrieden waren die Pflan⸗ zer von Gurken, die oft nach auswärts gehen mußten, um ihre Erzeugniſſe los zu werden. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt. 5. Sept. Zum geſtrigen Obſtgroßmarkt waren 1200 Zentner angefahren. Es koſte⸗ ten: Zwetſchgen—10, Birnen, 1. Sorte, 1220, 2. Sorte —11, Aepfel—10, Mirabellen 14—20, Pfirſiche 10—25, Reineclauden—10, Tomaten 14. Zum heutigen Obſtgroßmarkt waren 260 Zentner an⸗ gefahren. Es koſteten: Zwetſchgen—8, Birnen 815, Aepfel 577, Pfirſiche 10—20, Mirabellen 20, Tomaten—5. * Stützung des Braugerſtenmarktes. Die Verhandlungen über die Einlagerung von Braugerſte zur Stützung des Braugerſtenmorktes ſind nunmehr zum Abſchluß gebracht. Die Einzelheiten für die Durchführung der Aktion ſind den beteiligten Landesregierungen mitgeteilt worden. Der Reichsminiſter frü Ernährung und Lnadwirtſchaft hat etwa 1% Millionen 4 zur Verfügung geſtellt, um die Einlage⸗ rung von Braugerſte durch den Handel und die Genoſſen⸗ Fasern auf die Dauer von oͤret Monaten in den Ländern vhern, Württemberg, Baden, Thüringen und Heſſen zu ermöglichen. Auch die wichtigſten preußiſchen Brau⸗ gerſteproduktionsgebiete ſind unter Beteiligung der preußi⸗ ſchen Londesregierung in die Aktion einbezogen worden. Weiter erhöhter Zinkblechpreis. Die Süddeutſche Zinkblechhändler⸗Vereinigung hat am 5. 9. 92 ihre Preiſe um etwa 2 v. H. erhöht. Fraukfurter Abendbörſe durchaus feſt Die Abendbörſe blieb auf der ganzen Linie lebhaft und feſt, da vom Publikum neue Orders vorlagen. Die Beſeſtigungen hielten ſich allerdings in weſentlich engeren Grenzen als im Mittagsverkehr, zumal die Banken ver⸗ ſchieöentlich den Auftrieb durch Materialabgabe etwas dämpfen. Dennoch betrugen die Erhöhungen gegen den Berliner Schluß Hurchſchnittlich 74—1 v. H. Nur Kunſt⸗ ſeldeaktlen und Schuckert eröffneten etwas niedriger, doch konnten ſich Aku ſpäter wieder erholen. Am Renten⸗ markt blieben beſonders Goldpfandbriefe und Stadt⸗ anlethen ſtark gefragt, während deutſche Anleihen, Reichs⸗ ſchulöͤbuchforderungen und Induſtrie⸗Obligationen nur be⸗ hauptet lagen. Im Freiverkehr zogen bei lebhaften Um⸗ ſätzen amerikaniſche Enka auf 19 Dollar(heute mittag 18 Dollar) und Bemberg auf 772(62) Dollar an. Im Ver⸗ laufe ſetzten ſich meiſt weitere Kurserholungen durch, ſo⸗ daß die Börſe in durchaus feſter Haltung ſchloß. Von Hypothekenbankaktien zogen Frankfurter Hypotheken⸗ bank bei 15proz. Zuteilung weitere 4 v. H. und Meininger Hypothekenbank bei 20proz. Zuteilung um 3 v. H. an. Die e nach Leerraum war an der heutigen Börſe ſehr 7977 ergfrachten ſchwankten zwiſchen 50 und 60 Pfennig ab hler und 65 bis 80 Pfg. ab Rhein⸗Herne⸗KHanal Bafis Mannheim. Der Bergſchlepplohn notierte unver⸗ ändert 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn be⸗ trägt 5746 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotter⸗ dam. Mannheimer Hafenverkehr im Augusti Der Waſſerand des Rheins wie des Neckars war auch im Monat Auguſt für die Schiffahrt günſtig. Die Fahr⸗ zeuge konnten ihre Fohrt nach dem Oberrhein ohne Leich⸗ terung fortſetzen. Der Rheinpegel bewegte ſich zwiſchen 5,19 und 3,12 Metern und der des Neckars zwiſchen 4/08 und 3,04 Metern. An ſtillgelegten Fahrzeugen wurden auf Ende Auguſt noch 96 mit einer Tragfähigkeit von 118 891 To. feſtgeſtellt. Der Geſamtumſchlag betrug 363 059 To.(i. B. 980 907 e dem Vormonat eine Abnahme von 21067 To. hein verkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 303 und 540 Schleppkähne gleich 291 958 To.; Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 291 und 515 Schleppkähne gleich 51949 To. Neckar verkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 1 und 100 Schleppkähne gleich 12607 To.; Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 2 und 88 Schleppkähne gleich 6544 To. Auf den Handels hafen entfallen: Ankunft 164 284 To., Abgang 46 172 To., auf den Ind uſtrlehafen Ankunft 59 281 To., 11 8959 To., auf den Rhein au⸗ hafen Ankunft 81 000„ Abgang 39068 To. Der in dieſen Zahlen enthaltene Umſchlag von Haupt ⸗ ſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 27 901 To., auf dem Neckar 18 016 To. Auf dem Neckar ſind 20 direkte Schleppzüge und 7 Lokalzuüge abgegangen. An Güterwagen wurden während des Berichts⸗ monats geſtellt: im Hondelshafen 9515 10⸗To.⸗Wagen, im In duſtriehafen 7424 10⸗To.⸗Wagen, im Rheinauhaſen 7827 10⸗To.⸗Wagen. Nacheichung der Nheinschifle Verschlebung des Endiermins Nach 9 18 der Eichordnung für Binnenſchiffe vom 23. 3. 1928 verlieren die nach den Eichorönungen für Rheinſchiffe, Neckarſchiffe und für die Schiffe auf dem Dortmund—Ems⸗ Kanal und 5 den weſtdeutſchen Kanälen bisher ausge⸗ ſtellten Eichſcheine am 1. Oktober 1932 ihre Gültigkeit für den Grenzverkehr. Im innerdeutſchen Verkehr behalten die alten Eichſcheine noch 10 Jahre nachihrer Aus⸗ fertigung Geltung. Da in den meiſten Fällen der Verkehr über die Grenze in Frage kommt, hätten faſt ſämt⸗ liche Rhelnfahrzeuge nach den beſtehenden Vorſchriften, die auf einer internationalen Eichkonvention beruhen, bis z u m 1. Oktober nachgeelcht werden müſſen. Bei der ungeheueren Notlage in der Partikulterſchiff⸗ fahrt. wäre es den Schifſern nicht möglich geweſen, die Koſten für die Nachelchung aufzubringen. Der Partk⸗ kulierſchiffer⸗Verband„Jus et Juſtitia“ hat des halb an den Reichsverkehrsminiſter eine Eingabe gerichtet und ihn gebeten, im Einvernehmen mit den beteiligten Staaten den Termin für die e hin auszuſchtleben. Auf bieſe Eingabe hin ſind regierungsſeitig die Verhand⸗ lungen mit den an dem Eichabkommen beteiligten Staaten aufgenommen worden, die nach neuerlicher Mittellung des Miniſters zu einem günſtigen Ergebnis geführt haben. Der Reichsverkehrsminiſter teilte dem Verband unter dem 31. Auguſt d. J. folgendes mit: „Die beteiligten ausländiſchen Rheinuferſtgaten haben ſich bisher dem Grunde nach einverſtanden gezeigt, auf das im Artikel 4 des Internationalen Uebereinkommens über die Eichung der Binnenſchiffe vom 27. Nov. 1925 vorge⸗ ſehene Recht der Nacheichung von Binnenſchiffen, deren Eichſchein vor mehr als 10 Jahren ausgeſtellt iſt, zu ver⸗ zichten. Das Auswärtige Amt hat die franzöſiſche Regie⸗ rung, die die Formulierung des Abkommens übernommen hat, um Beſchleunigung der Angelegenheit gebeten.“ 8. Seite/ Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. September 1982 Wie der„Berliner“ vor fünftauſend Fahren lebte Auffindung einer Steinzeit⸗Siedlung bei Berlin Von Direktor Johannes Hellner, dem Leiter der Ausgrabungen in Berlin⸗Britz Selten wohl hat ein Altertumsfund ein ſolches Aufſehen erregt, wie die Aufdeckung einer vor⸗ geſchichtlichen Siedlung vor den Toren Berlins, im Vororte Britz. Handelt es ſich doch um Funde aus der wohl älteſten Vergangenheit menſchlicher Kultur in der Umgegend Berlins, aus einer Periode der füngeren Steinzeit, etwa 27 bis 8 Jahrtauſende v. Chr. Aus dieſer Zeit be⸗ ſaßen wir bisher nur Einzelfunde, die in Berlins näherer und weiterer Umgebung gemacht wurden. Vor etwa zwei Jahren wurden bei der Ver⸗ längerung einer Straße in einer modernen Groß⸗ ſiedlung zwei Gräber mit wertvollen Beigaben, Gold⸗ und Silberſchmuck, aufgefunden, die aus der Völkerwanderungszeit, etwa dem 5. bis 6. Jahrhundert unſerer Zeitrechnung, ſtammen. Man kann ſich vorſtellen, wie überraſcht ich war, als ich neuerdings nach faſt drei Wochen Suchens auf dem neuen Bauplatze in Britz anſtatt weiterer Grüber aus dieſer Zeit einen vollſtändigen Herd freilegte, der ganz unzweifelhaft aus der füngeren Steinzeit ſtammt. Dieſer Herd, beſtehend aus einer halbkreisförmigen, dreiſchichtigen Packung von Findlingsblöcken, lag in einer Mulde, die etwa 1 Meter tief in den ſteinharten Lehm des zum alten Spreetale abfallenden Geländes einge⸗ laſſen war. Neben der Herdpackung befand ſich ein umgeſtülpter Tontopf mit Schnuröſenhenkeln, eingebettet in fette, tiefſchwarze Erde. Ueber dem Herd verſtreut und beſonders in der Nähe des Ge⸗ fäßes fanden ſich Jeuerſtein werkzeuge, vollendete und halbfertige, und auch Feuerſtein⸗ abſpliſſe in einer ſolchen Menge, daß man annehmen muß, hier eine Arbeits⸗ und Wohnſtätte eines prä⸗ hiſtoriſchen Feuerſteinwerkzeugmachers vor ſich zu haben. Unter Anwendung bewährter Ausgrabungsmethoden iſt es gelungen, dieſes Stück des Herdes als Kulturdokument zu bergen; ohne das Gefäß aus ſeiner näheren Umgebung zu löſen, wurde der ganze Erdblock mit einem Graben umzogen, mit Binden umwickelt und mit Hilfe eines Drahtſeiles vom Erdboden abgeſägt. Aus einem größeren Bruchſtücke des Erdreiches zwiſchen Herdpackung und Arbeitsſtelle iſt erſichtlich, daß die Feuerſteinwerkzeuge richtige Schichten in der ſchwar⸗ zen Erde bilden; auch eine Art von Treſor war vorhanden, denn aus der tiefſten Stelle des Herdes kamen einige der ſchönſten Feuerſteinwerkzeuge zum Vorſchein, die bis dahin unter einer Steinplatte verborgen waren. In den letzten drei Wochen ſind insgeſamt vier Herdſtellen, einige herdähnliche flache Gruben und 10 tiefe Abfallgruben freigelegt und ausgehoben worden. Unzweifelhaft bildete der Herd bezw. die Herdgrube den Mittelpunkt der Wohnſtätte. Spuren irgend⸗ welcher Pfoſten von Häuſern, wie ſie aus anderen Fundſtätten dieſer und ſpäterer Zeit bekannt ſind, waren nicht aufzufinden. Es muß jedoch eine Art Ueberdachung der Wohngruben vorhanden ge⸗ weſen ſein, da ſich an allen Fundſtellen reichlich halbgebrannte Lehmbrocken, ſogenannter Wand⸗ bewurf, vorfanden, an denen ſich deutlich der Ab⸗ druck von Rundhölzern und Ruten zeigt. Die Abfallgruben ſind im Gegenſatz zu den Wohngruben nach unten erweiterte Löcher, die bis über 2 Meter in den harten Lehmboden eingelaſſen ſind. Urſprünglich werden dieſe Löcher durch Ent⸗ nahme von Lehm für Töpferware und Wandbewurf entſtanden ſein; ſpäter hat man ſie mit Abfällen an⸗ gefüllt. Die vollen Gruben müſſen dann mit großer Sorgfalt abgedeckt worden ſein; denn ehe die eigent⸗ liche Abfallſchicht zutage kam, mußten mehrere Sand- und Lehmſchichten abgetragen werden. Ungemein reichhaltig ſind die Funde, die aus dieſen Abfallgruben geborgen werden konn⸗ ten: Gefäßſcherben in allen Größen und Stärken und in vielgeſtaltigen Formen. An den Gefäßen ſind ſämtliche Entwicklungsſtufen des Henkels, von der einfachen Griffwulſt über die verſchiedenen Schnuröſenarten hinweg bis zum fer⸗ tigen Henkel zu beobachten. Bemerkenswert find auch einige Randſtücke von Gefäßen, die anſtelle der Henkel am oberen Rande mit einem Kranze von Löchern verſehen ſind. Auch die Ausbeute von Feuerſteinwerkzeugen iſt groß. Dieſe ſind teils ab⸗ und daher fortgeworfen Rebhuhn ⸗Jagd aufgenommen genutzt, teils mißglückt Ein Jagdhund apportiert dem Schützen die Beute Mit Begtun des Septembers iſt die Rebhuhn⸗ jagd eröffnet worden. Wohl auf allen Märkten konn man die braungraugefiederten Vögel ſehen, die wegen ihres Wohlgeſchmacks als Delikateſſe ſo boch geſchätzt werden. worden; einige dürfen auch verlorengegangen ſein, weil ſich auch Stücke vorfanden, die techniſch höchſt vollendet ſind: Klingen, Schaber, Boh⸗ rer und Aufreiber. Auch zwei Beile aus Fels⸗ geſtein, und zwar einer Geſteinsart, die hier nicht gefunden wird und daher wohl eingeführt war, kamen ans Tageslicht. Man kann annehmen, daß die Siedler, die ſich hier in der Nähe des damaligen Spreebettes nieder⸗ ließen, hauptſächlich von Jagd und Fiſchfang lebten; denn zahlreiche Tierknochen und ⸗zähne, auch ein Teil eines bearbeiteten Knochengerätes, an⸗ ſcheinend zum Netzeſtricken beſtimmt, liefern den Be⸗ weis hierfür. Auch etwas Acker bau werden ſte ſchon betrieben haben; verkohlte Getreidekörner und ſchließlich drei Mahlſteine mit den dazugehörigen Handreibeſteinen laſſen dieſen Schluß zu. Sicher iſt, daß es ſich in Britz um die Nieder⸗ laſſung eines trotz ſeiner primitiven Hilfs⸗ mittel— Feuerſteine, Knochen, Holz— boch ſchon hochentwickelten Volkes, vielleicht gar germaniſchen Stammes, handelt. Intereſſant iſt ein Vergleich mit der Kultur der Wenden, die über 3000 Jahre ſpäter teilweiſe auch von der Mark Brandenburg Beſitz ergriffen und bis zum 12. Jahrhundert hier ſiedelten. Obwohl den Germanen in der Zwiſchenzeit der Gebrauch von Bronze und Eiſen bekannt geworden war und auch bei der Herſtellung von Gefäßen die Drehſcheibe ſeit Jahrhunderten verwendet wurde, weiſen die zahl⸗ reichen Funde aus der frühwendiſchen Zeit gegen⸗ über denen von Britz einen erſtaunlichen Tiefſtand der Technik und Kunſt auf. Flugzeugabſturz an der holländiſchen Grenze e Die Unglücksſtätte mit den Flugzeugtrümmern zwiſchen Heuſchobern. Das ſchwediſche Nachtpoſtflugzeug Amſterdam— Malmö ſtürzte eine Stunde nach dem Start in der Nähe der Grenze ab. Führer und Mechaniker fanden den Tod Dampfer⸗Telephonat Bremen-Newyork Wie man jetzt von der„Bremen“ überallhin telephonieren kann Der Schnelldampfer„Bremen“ des Norddeut⸗ ſchen Lloyd, der neben ſeiner umfangreichen funk⸗ telegraphiſchen Einrichtung auch ſchon ſeit ſeiner In⸗ fahrtſetzung eine Funktelephonieanlage für kürzere Entfernung beſaß, wurde neuerdings mit einer Telephonie⸗Großanlage ausgerüſtet, die den Funk⸗Fernſprechverkehr mit Laudteilneh⸗ mern beider Kontinente während der ganzen Reiſe gewährleiſtet. Die Paſſagiere der„Bremen“ können ſich alſo von jetzt ab während der ganzen Dauer der Seereiſe mit 600 Jahre Rheinſtadt Eltville Die Anlage wurde von der Telefunken ⸗Ge⸗ ſellſchaft in Verbindung mit ihrer Tochtergeſellſchaft, der Deutſchen Betriebsgeſellſchaft für drahtloſe Tele⸗ graphie, die neben dem funktelegraphiſchen Verkehr auch den Funktelephonieverkehr an Bord der„Bre⸗ men“ wahrnimmt, nach dem neueſten Stand der Technik entwickelt. Der Sender, der eine Tele⸗ phonieträgerleiſtung von 500—600 Watt beſitzt, hat nicht nur einige feſte Wellenkanäle, ſondern einen kontinuierlichen Wellenbereich von 14 bis 120 Meter. Es iſt ein mehrſtufiger Sender mit Das alte Gutenberg⸗Haus in Eltville, in dem eine der älteſten Buchdruckereien der Welt geleitet wurde Die berühmte Weinſtadt Eltville in Heſſen⸗Naſſau feierte in dieſen Tagen das Jubiläum ihres 600jährigen Beſtehens. Angehörigen in der Heimat oder Geſchäftsfreunden 1 oder Nordamerika funktelephoniſch unter⸗ ten. Die Anlage wurde am 5. Auguſt 1932 probeweiſe in Betrieb genommen. Der Probebetrieb wickelte ſich ohne jede Störung ab. Während der ganzen Rundreiſe zwiſchen Bremen und Newyork blieb der Schnelldampfer„Bremen“ in ſtändiger Ver⸗ bindung mit Europa und Amerika. Alle Ver⸗ bindungen mit den verſchiedenen Telephonteil⸗ nehmern an Land konnten einwandfrei durchgeführt werden. U. a. wurden täglich mehrere Telephon⸗ geſpräche von Bord der„Bremen“ mit Bremen und Berlin geführt. Die Geſpräche unterſchieben ſich in der Laut⸗ ſtärke und Dentlichkeit nicht von einem nor⸗ malen Stadt⸗Drahttelephongeſpräch. Die Verbindung mit der europäiſchen Seite wird zu⸗ nächſt drahtlos vom Schnelldampfer„Bremen“ mit Norddeich Radio hergeſtellt und von dort aus über das Landtelephonnetz als normales Ferngeſpräch weitergeführt. In der Lautſtärke und Qualität des Geſprächs iſt kein Unterſchied zu merken, ob die Ver⸗ bindung gleich nach der Abfahrt der„Bremen“ aus Bremerhaven oder bereits bei der Einfahrt der Schiffe in den Hafen von Nework ſtattfindet. größter Frequenzkonſtanz und Einſtell⸗ genauigkeit. Seine Antennenanlage iſt als Kur⸗ belantenne ausgeführt. Durch ſie wird erreicht, daß jede Frequenz abgeſtimmt werden kann. Als Empfangsanlage wird ein hochwertiger Tele⸗ funken⸗Kurzwellenempfänger mit Zwi⸗ ſchenfrequenz⸗Verſtärkung benutzt, der gleichfalls einen Wellenbereich von 14—120 Meter beſitzt. Als Empfangsantennen dienen je nach der Wel⸗ lenlänge zwei horizontale Dipole, die am hinteren Maſt angebracht und von dort durch ein Spezialkabel mit dem Empfänger verbunden find. Sende⸗ und Empfangsanlagen ſind nicht ört⸗ lich getrennt, ſondern befinden ſich in einem Raum, der zu dieſem Zweck auf dem Sportdeck zur Ver⸗ fügung geſtellt wurde. Es ſteht zu erwarten, daß die künftig den Schnell⸗ dampfer„Bremen“ benutzenden Fahrgäſte die neue wertvolle Einrichtung des deutſchen Eliteſchiffes mit beſonderer Freude begrüßen werden, da ihnen durch ſie Gelegenheit geboten wird, feberzeit während der Reiſe telephoniſch private oder geſchäftliche Geſpräche mit Plätzen des europäiſchen oder amerikaniſchen Kontinents zu führen. —— Spritſchmuggler und Deviſenſchieber Sprit⸗Weber, der nur um Millionen betrügt. Sprit⸗Weber! Unter dieſem Namen hat der heute gojährige Kaufmann Hermann Weber geradezu Berühmtheit erlangt. Allerdings hat ſie einen etwas üblen Nachgeſchmack, dieſe Berühmtheit. Herr Weber war der Held einer der größten Betrugs, affäre, die in denletzten zehn Jahren die deut Oeffentlichkeit beſchäftigte. Stets handelte es ſich um Millionenbeträge. Kleiner tat es Sprit⸗Weher nicht. Auch jetzt wieder ſoll es ſich um Millionen drehen. Allerdings in einer anderen Sparte. Dies⸗ mal hat ſich Weber auf Deviſenſchiebungen geworfen. In aller Stille wurde er in den Räumen ſeiner Firma„Berliner Handelsgeſellſchaft für Ein⸗ und Ausfuhr“ verhaftet. Dreißig Jahre alt war der Herr Generaldirektor Weber, als er an der Spitze einer Anzahl Berliner Likörfabriken ſtand. Im Septemebr 1924 entdeckte man beim Zollamt Neukölln eine Sprit⸗Mono⸗ polabgabe⸗Hinter ziehung, die in die Millionen ging. Senſationelle Ergebniſſe förderte dig Unterſuchung zutage. Es regnete Verhaftungen, Sprit⸗Weber und ſeine Brüder Heinrich und Alfred, Kriminalkommiſſar Peters und Krimi⸗ nalaſſtiſtent Bayer und verſchiedene Beamte dez Zollamt mußten daran glauben. Zwei Tage vor dem Heiligen Abend wurde Weber in eine ſeiner Fabriken geführt, um die Arbeiter auszuzahlen. Dann begleiteten ihn zwei Polizez⸗ beamte in ſeine Villa nach Schlachtenſee. Dort gelang es ihm, in einem unbewachten Augenblick durch einen Seitenausgang zu entkommen und in ſeinem eigenen Wagen zu flüchten. Auf ſeine Ergreifung wurde die gewaltige Belohnung von 100 000% ausgeſetzt. Nach vierzehn Tagen wurde er in Prag verhaftet. In der Verhandlung im Jahre 1926 erhielt Sprit⸗ Weber ein Jahr neun Monate Gefängnis. Die Strafe wurde in der Berufsverhandlung erhöht, Seit Monaten wurde Weber nun neuerdings von Beamten der Zollfahndungsſtelle beobachtet. Er hatte ein Konſortium von Deviſenſchiebern gebildet, das deutſche Effekten, die vom Ausland her⸗ eingekommen waren, bei Berliner Banken verkaufte, ohne die Beträge auf Sperrkonto anzulegen. Die Transaktionen, die von Weber in Gemeinſchaft mit anderen Leuten unternommen wurden, ſollen ſich auf viele Millionen belaufen. Der„Star“ im Elend Wie Newyorker Blätter melden, befindet ſich die frühere Kabarettſängerin Eva Tanguay, einmal bekannt als die reichſte amerikaniſche Bühnenkünſt⸗ lerin, in Los Angeles in bitterer Not. Sie muß gewärtig ſein, daß ſie demnächſt aus ihrer kümmer⸗ lichen Wohnung auf die Straße geſetzt wird, weil ſis ſeit längerer Zeit die Miete nicht mehr zahlen konnte, Ihr Vermögen wurde früher auf zwei Millionen Dollars geſchätzt. Es iſt durch die verſchiedenen Börſenkrachs vollkommen auf⸗ gezehrt worden. Die gegenwärtig 54jährige Künſt⸗ lerin war 20 Jahre lang der glänzendſte Stern aller amerikaniſchen Bühnen. Ihr berühmtes Lied„Was kümmerts mich?“ hat Millionen in Heiterkeit ver⸗ ſetzt. Zeitweiſe verdiente ſie auf der Höhe ihres Ruhmes in der Woche 20 000 /. Erſt vor wenigen Jahren zog ſie ſich, immer noch ſtürmiſch gefeiert, von der Bühne zurück. Ein Marder, der ſeine Jungen befreit Dieſer Tage beobachtete ein Landwirt in Wan⸗ gen bei Göppingen, wie ſich ein Marder mehreres Male in ſeinen Stall einſchlich. Als er der Sache auf den Grund ging, fand er ein ganzes Neſt mit fünf wunderſchönen jungen Marder. Nur der alte Marder fehlte. Er nahm das Neſt aus und ſperrte die ungen in einen Diſtelfinken⸗ käfig, ließ dieſen neben dem Neſt ſtehen und ſtellte, um den alten Marder auch noch zu bekommen, dieſem daneben eine Falle. Inzwiſchen ließ der Landwirt durch das Bürgermeiſteramt an einen auswärtigen Pelztierzüchter telephonieren, er habe 5 junge Mar⸗ der gefangen, der Alte werde ihm während der Nacht noch in die geſtellte Falle gehen, er möge deshalb ſofort kommen und die gefangenen Tiere in Empfang nehmen. Als der Landwirt am nächſten Morgen nach der Marderfalle und ſeinen gefangenen jungen Mar⸗ dern ſehen wollte, war die Marderfalle leer und der Käfig auch. Der alte Marder war allerdings während der Nacht da, ſah, daß ſeine Jun gen gefangen waren, ging um die geſtellte Falle her⸗ um, rüttelte ſolange an den Gitterſtäben, bis dieſe nachgaben, befreite ſeine Jungen und ſuchle mit dieſen das Weite. Der Landwirt aber war er⸗ ſtaunt über die Findigkeit des alten Marders und beſtellte ſchleunigſt telephoniſch den Pelztierzüchtet wieder ab. Ein Fahrrad für Land und Waſſer Das neuartige Fahrrad, genannt„Cyclomer“ Beim„Concours Lépine“, der großen Ausſtellung neuer Erfindungen in Paris, fand ein Fahrrad für Land und Wafſer große Beachtung. Die beiden Räder des Fahrzeugs ſind gleichzeitig Schwimmer und über jedem Rad ſind zwei weitere Schwimmer angebracht, die bei der Benutzung auf dem Lande hochgeklappt werden. Das Amphibtum⸗ Fahrrad ſoll vor allem in den Kolonien mit ihren brückenloſen Fluß⸗Uebergängen Verwendung finden, 1 falt Dien, — 7 Auf Aus wird ur gen Berl tichtun Sie umfa fämt li me n des triebsſtof Oemiſche) itt die gl. ſirmen“ weſentlick übernom: neuen O Rechts vor tetilun Preiſe ir ſeſtere 8 mühunge die empf! entſchelde Erkenntn einheimif ſammena Die bildet da Höhe den einzelner DQuote iſ 1 lede Geſe ten Geſe hat darn Die Geſe daß die Es if auß der 4 und daß glechmäß Tottefs banal bei bib vermie 14959 fadher auch al 2 ſchb: 54917 4 flu „ Bür — U Schü I mit all Aer Sof Nähere Schöne im Ze koch, p 4020 Hebt 2. Etag Teleph 4 Zim mit od Bee 89102 eds Herrſch ſowie t zu ver veil ſig konnte. 8 wei urch die a uf⸗ Künſt⸗ n aller „Was it ver⸗ ihres henigen rt, von efreit Wan⸗ tehrere Sache ſt mit dern. eſt aus nken⸗ ſtellte, dieſem ndwirt ſuchle gar er- s und züchter ſſer f Dienstag, 6. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Aus gabe 9. Seite“ Nummer 419 —— Aus maßgebenden Kreiſen der neuen Konvention wird uns geſchrieben: Nach wochenlangen ſchwierk⸗ gen Verhandlungen iſt am 27. Aug. die Wieder a uf kichtung ber Treibſtoffkonvention beſchloſſen worden. Sie umfaßt, wie bereits kurz mitgeteilt wurde, nahezu fämtliche Importeure und Erzeugerfir⸗ men des deutſchen Marktes und erſtreckt ſich auf alle Be⸗ kriebsſtoffe(Benzin, Benzol, Motorſpirſtus und deren Gemiſche) ſowie das techniſche Benzin. Ihre Rechtsform t die gleiche wie die der„Vereinigung der Betriebsſtoff⸗ ſirmen“ und auch die Verkaufsbedingungen ſind ohne weſentliche Aenderungen von der früheren Konventton lbernommen worden. Dagegen ſind die Grundlagen der neuen Organiſation weiter und gefeſtigter als die ihrer Rechts vorgängerin. Sie wird auf einer Quoten au ſellung des Marktes aufgebaut, die die Regelung der Prelſe in ihren Aufgabenkreis einbezieht. Wenn dieſe ſeſtere Fundierung nach jahrelangen vergeblichen Be⸗ mühungen jetzt gelungen iſt, ſo haben hierzu nicht zuletzt die empfindlichen Ver luſte der letzten Jahre den entſcheidenden Anſtoß gegeben, die bei allen Beteiligten die Erkenntnis reifen ließ, daß der Zerrüttung des ein⸗ elnheimiſchen Betriebsſtoffmarktes nur durch engere Zu⸗ ſammenarbeit ein Ende gemacht werden könne. Die Regelung ber Abſatzberechtigungen(Quoten) bildet das Keruſtück der getroffenen Abmachungen. hohe der Quote richtet ſich nach der Marktgeltung der einzelnen Unternehmungen. Die Uebertragung der Quote iſt unter gewiſſen Bedingungen zuläſſig, ebenſo iſt ſede Geſellſchaft berechtigt, ihre Quote mit der einer ande⸗ zen Geſellſchaft zu verbinden. Jedes Konventionsmitglied hat darnach zu trachten, ſeinen Marktanteil zu erhalten. Die Geſchäftsſtelle der Vereinigung hat darüber zu wachen, daß die Quoten eingehalten werden. Es iſt Vorſorge getroffen, daß jede Mehrproduktion aus inländiſchen Rohſtofſen von den Mitgliedern der ſtonventlun übernommen und abgeſetzt wird und daß die hier ſich ergebenden Importbeſchränkungen Die * gleichmäßig auf alle Firmen zu verteilen ſind. Die Auf⸗ Aufgaben und Ziele der Treibsfoffkonvenſion teilung der zu übernehmenden deutſchen Produktion— ſo⸗ weit ſie nicht von den produzierenden Unternehmen inner⸗ halb ihrer Quote abgeſetzt wird auf die einzelnen Konventtonsmitglieder erfolgt im Verhältnis zu ihren Quoten. Durch dieſe Regelung wird den einheimiſchen Kraftſtofferzeugern nicht nur der heutige Abſatz zu Loh nenden Preiſen gewährleiſtet, ſondern auch die Möglichkeit geboten, ihre Ausbeute in Zukunft, ſoweit dies wirtſchaftlich überhaupt geſchehen kann, beträchtlich zu ſteigern. N Die Vereinigung ſetzt ihre Mindeſtverkaufspreiſe und Verkaufsbedingungen mit einfacher Majorität feſt. Die * onditionen ſind möglichſt derart zu geſtalten, daß ſie jedem einzelnen Mitglied die Erreichung ſeiner Quote ermöglichen. Dabei hat ſie in angemeſſener Weiſe auf die Verkaufsmöglichkesten für markenloſe Ware Rück⸗ ſicht zu nehmen. Der Kartellvertrag iſt für die Dauer von mehreren Jahren geſchloſſen und enthält die übliche Verlängerungsklauſel. In der Oeffentlichkeit ſind Be⸗ fürchtungen laut geworden, daß die Treibſtoffkonvention ſofort daran gehen werde, eine weſentliche Erhöhung der Preiſe vorzunehmen. Eine übertriebene Preis⸗ verteuerung wäre unmöglich bei den beſtehenden Konkur⸗ renzverhältniſſen auf dem Weltmarkt und ſchon angeſichts der großen Oelvorräte über und unter Tage iſt eine will⸗ kürliche Preisfeſtſetzung ausgeſchloſſen. Preisbeſchlüſſe können im übrigen erſt gefaßt wer⸗ den, wenn die gegenwärtig mit der Ruſſengruppe geführten Verhandlungen beendet ſind. Schon heute ſteht jedoch feſt, daß eine mäßige Herauf⸗ letzung der Pumpenpreiſe in dem durch das Abſinken der deutſchen Notierungen unter das Weltmarktniveau und durch die öffentlichen Belaſtungen ſich ergebenden Ausgaben ſich nicht wird vermeiden laſſen. Da die Preis⸗ bildung in entſcheidender Weiſe durch die überſteigerte öffentliche Belaſtung beſtimmt wird, die gegenwärtig mehr als das Dreifache des Benzineinſtandspreiſes ausmacht, muß die Preispolitik der Konvention darauf gerichtet ſein, Preiſe feſtzuſetzen, wie ſie ſich marktmäßig und kalkulatoriſch geſehen ergeben und vor allem darauf gerichtel ſein, durch einen Abbau der öffentlichen Laſten nur nicht jede Verteuerung zu verhüten, ſondern darüber hinaus auch noch eine Senkung der Betriebsſtoffpreiſe herbeizuführen. Nur durch Abtragung der Zölle wird man dem deutſchen Kraftverkehr die Vorteile des Preis⸗ niederganges auf dem Benzinweltmarkt erſchließen können. Verzögerung der iniernaſionalen Zuckerverhandlungen Kuba hat ſich bekanntlich bisher noch nicht entſchließen können, den Oſtender Einigungsvorſchlag, wie es geplant war, als eigenen Antrag den übrigen Zuckerländern zur Ratiftzierung vorzulegen. Kuba hat vielmehr neue For⸗ derungen geſtellt, die zu einer Wiederaufnahme der Aus⸗ einanderſetzungen geführt haben. Ob ollerdings eine neue „Tagung des internationalen Zuckerrats nötig ſein wiröd, ſteht einſtweilen dahin. Zunächſt verſucht man, im Wege ſchriftlicher Verhandlungen eine Einigung herbeizuführen. In Fachkreiſen iſt es bekannt, daß die Mehrheit der kubaniſchen Zuckerinduſtrie dem Oſtender Vorſchlage gün⸗ ſtig gegenüberſteht. Wenn immer wieder Sonder wün⸗ ſiche geäußert werden, ſo iſt das offenbar aus den Schwie⸗ rigkeiten zu erklären, die das Mitglied der kubaniſchen Abordnung, Gutierrez, regelmäßig den Verhand⸗ lungen bereitet. Man ſechint an ſich nicht abgeneigt zu ſein, kleinere Er⸗ leichterungen zu gewähren, wie überhaupt die Diffe⸗ renzen nicht ernſthafter Natur ſein ſollen. Man hofft daher noch immer auf ſchriftlichem Wege zu einer Einigung zu dalergen Sollte dies nicht gelingen ſo könnte eine neue internatlonale Zuckerratstagung kaum vor Ende September ſtattfſinden können. Von Deutſch⸗ land wird übrigens, wie im Gegenſatz zu anderen Mel⸗ dungen geſagt werden kann, kein neuer Kerzicht auf Teile ſeiner Ausfuhrgnote verlangt. * 50 Mill. Dollar⸗Anleihe zur amerikaniſchen Baumwoll⸗ stützung. Die Reconſtruetion Finance Corporgtion hat der amerikaniſchen Baumwollinduſtrie eine 50 Mill. Dol⸗ lar Anleihe gewährt. 85 Mill. Dollar gehen an den Baumwollgenoſſenſchaftsverband und 15 Mill. Dollar an die Baumwollſtützungsgeſellſchaft. Durch die Anleihe wird ermöglicht, daß die bei den beiden Organiſotionen geſtapel⸗ ten 2 Mill. Ballen Baumwolle bis zum Jahre 1039 vom Markt ferngehalten werden, und ſo die Kreditunterlage bei einem Ballenpreis von 2 Dollar bilden. Saaſen- und Erniesfand Anfang Sepiembes Durch das vorwiegend trockene und heiße Auguſtwetter iſt, wie dos Statiſtiſche Reichsamt berichtet, die Halm⸗ kruchternte allgemein gefördert worden. Faſt Uberall iſt das Getreide bis auf geringe Reſte unter Dach und Fach gebracht. Nur in Oſtpreußen, wo in der erſten Mo⸗ natshälſte ſtarke Unwetterſchäden auftraten, ſowie in klima⸗ tiſch ungünſtigen Lagen iſt noch ein größerer Teil der Halmfrüchte auf offenem Felde. Durch Lagerfrucht und Trockenſchäden iſt teilweiſe eine Beeinträchtigung des Kör⸗ nerertrages eingetreten, doch wird die neue Getreideernte weiterhin günſtig beurteilt. Einen genaueren Ueberblick über den Geſamtausfall der neuen Getreideernte zu An⸗ fnag September werden die in den nächſten Tagen zug Veröffentlichung gelangenden Ergebniſſe der neuen Vor⸗ ſchätzung bringen. Für das Wachstum der Hackfrüchte war das trockene Wetter im allgemeinen weniger günſtig. Auf leichten und Furchläſſigen Böden ſind häufig Trockenſchäden entſtemden, die aber durch die Niederſchläg der letzten Tage zum Teil wieder ausgeglichen werden dürften. Die Futterpflanzen, Wieſen und Weiden haben ebenfalls durch die Trockenheit im Auguſt verſchiedentlich gelitten. Mit dem 2. Schnitt iſt inzwiſchen faſt überall begonnen worden. Im allgemeinen wird ein nach Menge und Güte befriedigendes Ergebnis erwartet. Unter rundelegung der Zahlennoten 2 gleich gut, 9 gleich mittel, 4 gleich gering, ergißt ſich im Reichsdurch⸗ ſchnitt folgende Begutachtung: Spätkartoffeln 2,6(Vor⸗ monat 9,6), Zuckerrüben 9,6(2,5], Runkelrüben 2,6(2,5), Klee 2,8(2,7], Luzerne 2,7(2,6), Bewäſſerungswieſen 9, (24), andere Wieſen 28(2,7). & Sſcherung der geordneten Verwertung der Kartoffel⸗ ernte 1992. Der Bedarf an Kartoffeln kann bei normaler Ernte aus der inländiſchen Erzeugung voll gedeckt werden. Die bisherigen Feſtſtellungen über die Kartoffelernte 1932 bieten Anlaß zu der Annahme, daß mit einer guten Kor⸗ toffelernte zu rechnen iſt. Sollen von Beginn des Kar⸗ toffelwirtſchaftsjahres an ausgeglichene Marktverhältniſſe herrſchen und ſoll der Landwirt auskömmliche Preiſe für ſeine Kartoffeln erhalten, ſo kommt es weſentlich auch dor⸗ auf an, daß die Regierung, ſoweit ſie zu einer guten Marktentwicklung beitragen kann, ihre Abſichten zur Siche⸗ rung eines geordneten Abſatzes der Kartoffeln bekannt gibt. ſind Die Verhandlungen hierüber im weſentlichen ab⸗ geſchloſſen. Albertine Weinrei geb. Sturm Viclor Wein Unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Ist heute im Alter von nahezu 82 Jahren verschieden Mannhelm-Frledriehs feld, Hamburg den 4. September 1932 Emil Weinreich Eri Welnreich dla WWòe. reich Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 7. Sept. 12½% Uhr von der Friedhofkapelle Wheim aus statt 1 bee Zurck Tr. Kaemmer, st. gepr. benüiet Fr. H. Kaemmer-Heubach, sn. gepr. 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