— 1 tsſelle teilen. telle Rhein istr. 7 51 — 4999 aſt zu 503 69. Neue Bezugspreiſe: Frel Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ teilen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Lulſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklametetl RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Einzelpreis 10 Pf. 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Freiherr von Neurath hat ſich bei dieſer Gelegenheit über den Zweck des Schriftſtücks und über die Gründe ſeiner Veröffentlichung u. a. wie ſolgt geäußert: Seitdem die franzöſiſche Preſſe die erſten Mel⸗ dungen über meine vertrauliche Unterhal⸗ tung mit dem franzöſiſchen Botſchafter, Herrn Frangois Poncet, brachte, hat ſie das Vor⸗ gehen der Reichsregierung in der Abrüſtungsfrage ſortgeſetzt zum Gegenſtand von Kombinationen und Vorwürfen gemacht, die in der Anklage gipfeln, daß Deutſchland unter dem Deckmantel ſeiner Gleich⸗ berechtigungsforderung nichts anderes als ſeine eigene Aufrüſtung und die Wiederherſtellung ſeiner früheren Militärmacht betreibe. Es gibt keinen ein⸗ ſacheren Weg, dieſe Entſtellungen zu entkräften, als meine Aufzeichnung der Oeffentlichkeit zu übergeben. Der deutſche Schritt bei dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter war nichts Ungewöhnliches oder Ueberraſchendes, wie manche ausländiſchen Preſſeorgane jetzt glau⸗ ben machen möchten. Er hielt ſich durchaus im Rahmen der Genfer Abrüſtungskonfe⸗ renz und ſollte lediglich dazu dienen, ein poſitives Ergebnis ihrer Arbeiten zu ermöglichen. Für keine Frage der Abrüſtungskonferenz liegt eine Behandlung auf dieſem Wege näher, als für die Frage der deutſchen Gleichberechti⸗ gung, die durch die Vertagungsreſolution un⸗ mittelbar aktuell geworden iſt. Ich brauche auch kein Geheimnis daraus zu machen, daß in un⸗ mittelbarem Anſchluß an die letzten Konferenzver⸗ handlungen noch in Genf ſelbſt von den deutſchen und franzöſiſchen Vertretern die Aufnahme bal⸗ diger Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen über das Thema der Gleich⸗ berechtigung verabredet wurde. Die Gründe, die die franzöſiſche Regierung letzt zur Mitteilung unſeres Verhandlungsvorſchlags an die am ſogenannten Vertrauenspakt beteiligten Regterungen veranlaßt haben, ſind mir nicht bekannt. Wer wollte bezweifeln, daß der offene Meinungs⸗ austauſch über auftauchende politiſche Probleme, wie ihn der Vertrauenspakt empfiehlt, ſtets eine vor⸗ treffliche Methode iſt? Die deutſche Regierung iſt deshalb ja auch dem Pakte beigetreten. Der Pakt kann doch aber unmöglich den Zweck haben, eine diplo⸗ matiſche Unterhaltung zu zweien oder dreien zu ver⸗ bieten, und für jede politiſche Frage, welcher Art auch immer, von vornherein ein förmliches Verfah⸗ ren vor dem Forum aller dem Pakt beigetretenen Regierungen vorzuſchreiben. Ob in Fragen der Ab⸗ küſtung ein ſolches Verfahren überhaupt in Betracht e kann, möchte ich ganz dahingeſtellt ſein laſſen. Jedenfalls will es mir ſcheinen, daß die bis⸗ her dem Pakt beigetretenen Länder, zu denen eine Reihe wichtiger europäiſcher Staaten nicht gehört, kein Gremium darſtellen, das für Abrüſtungsfragen eine beſondere Zu⸗ ſtändigkeit in Anſpruch nehmen könnte. Selbſtverſtändlich hat die deutſche Regierung nicht daran gedacht, die von ihr gewünſchten Beſprechun⸗ gen mit der franzöſiſchen Regierung vor anderen Regierungen geheim zu halten. Jedenfalls war die Reichsregierung der Anſicht, und iſt es auch heute noch, daß im vorliegenden Falle eine Aus⸗ ſprache zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich der gegebene Weg iſt, um eine Einigung zwi⸗ ſchen allen beteiligten Mächten anzubahnen. Sollte, was ich nicht hoffe, die Anwendung des Vertrauens⸗ paktes ſeitens der franzöſiſchen Regierung die Be⸗ deutung haben, daß dieſe jetzt zu einer unmittelbaren deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache nicht bereit iſt, ſo wäre eine neue Lage geſchaffen, die neue Entſchlüſſe der Reichsregierung notwendig machen würde. Soviel ſteht aber ſchon heute feſt, daß es für Dentſchland nicht möglich iſt, ſich an den weiteren Be⸗ ratungen der Abrüſtungskonferenz zu beteiligen, be⸗ vor die Frage der deutſchen Gleichberechtigung eine grundſätzliche Klärung gefunden hat. Unſere Gleichberechtigung, nicht unſere Aufrüſtung, it der Punkt, den wir zur Debatte geſtellt haben. Wenn die hochgerüſteten Staaten ſich nicht zu einer radikalen Abrüſtung entſchließen können, und wenn ſich daraus die Schlußkolgerung eraibt, daß unſere eichberechtigung nur durch Modifikationen unſeres Telegraphiſche Meldung * Königsberg, 7. Sept. Im Anſchluß an die Manöver empfing Reichs⸗ wehrminiſter von Schleicher die Vertreter der Preſſe. Er erklärte, Oſtpreußen müſſe unter allen Umſtänden in erſter Linie zum Schutz auch gegenüber den Nachbarn gleiche Berechtigung in der Bewaffnung erhalten. Zweitens ſei es notwendig, daß jeder Oſtpreuße wiſſe, wo und wie er im Ernſtfall ſein Vaterland zu verteidigen habe. Oſtpreußen ſei ganz beſonders vom Feinde bedroht, und er könne nur immer wieder darauf hinweiſen, daß Deutſchland dieſelben Rechte wie andere Länder haben müſſe Wenn beiſpielsweiſe ein Land wie die Schweiz dieſe Forderung ſtellen könne und dort alles zur nationalen Verteidigung vorgerüſtet ſei, ſo habe Deutſchland dasſelbe Recht. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen des Reichs⸗ wehrminiſters veröffentlicht die„Königsberger All⸗ gemeine Zeitung“ einen Bericht über eine Unter⸗ redung mit dem General über die Wehrfrage mit be⸗ ſonderem Bezug auf Oſtpreußen. „Sagen Sie Oſtpreußen“, ſo erklärte der Miniſter, „daß wir es bis auf den letzten Mann verteidigen werden, und daß wir ihm alle Mittel, die zu ſeiner Verteidigung nötig ſind, notfalls auf dem Seeweg heranführen werden.“ Frage:„Die ganze Welt, Herr General, ſieht mit größter Spannung der Entwicklung entgegen, die durch die Rüſtungsdenkſchrift der Regierung auf⸗ geworfen iſt. Wir wiſſen, daß gerade Sie perſön⸗ lich ſich einmal als der Wille des Kabi⸗ net s der Oeffentlichkeit gegenüber bezeichnet haben. Wie ſind Ihre Entſchlüſſe für die Zukunft?“ Autwort:„Ich kann Ihnen nur erklären, daß Deutſchland in jedem Falle das durchführen wird, was für ſeine nationale Verteidi⸗ gung notwendig iſt.“ „Auf jeden Fall, Herr General?“ „Jawohl, auf jeden Fall. Wir laſſen es uns nicht mehr weiter gefallen, als eine Nationalität zweiter Klaſſe behandelt zu werden.“ ..! wm dd gegenwärtigen Rüſtungsregimes hergeſtellt werden kann, ſo iſt es eine handgreifliche Ver⸗ drehung der Wahrheit, von deutſchen Auf⸗ rüſtungstendenzen und militäriſchen Machtgelüſten zu ſprechen. Was wir unter dem Geſichtspunkt der Gleichberechtigung fordern, iſt nicht mehr als eine ge⸗ wiſſe Modifikation unſeres gegenwärtigen Rüſtungs⸗ regimes, eine Modifikation, die zugleich der Notwen⸗ digkeit Rechnung trägt, ein unſerem Lande auferleg⸗ tes ſtarres Syſtem unſeren beſonderen politiſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſen. Es iſt auch eine allzu bequeme Methode, uns zu Geduld zu raten und uns darauf zu ve rtröſten, daß ſich die Abrüſtung der anderen Mächte und damit unſere Gleichberechtigung im Laufe der Zeit ſchon verwirklichen werde. Wir warten jetzt län⸗ ger als zehn Jahre auf die Erfüllung unſeres Anſpruches. Die Abrüſtungskonferenz iſt an einem Punkte angelangt, wo die Entſcheidung über unſere Gleichberechtigung fallen muß und keine Konferenzmacht ſich mehr einer klaren Stellung⸗ nahme zu dieſer Frage entziehen darf. Niemand kann Deutſchland zumuten, ſich noch län⸗ ger mit einer Diskriminierung abzufinden, die mit der Ehre des deutſchen Volkes und ſeiner Sicherheit unvereinbar iſt. Die Aufzeichnung des Außenminiſters In dem Schriftſtück, das der Reichsaußenminiſter nach ſeiner bekannten Unterredung dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter übergab, heißt es u..: Nach den letzten Genfer Verhandlungen über das Abrüſtungsproblem kommt es darauf an, den Verſuch zu machen, alsbald auf diplomati⸗ ſchem Wege die Frage zu erklären, die die deutſche Delegation in ihrer Schlußerklärung vom 22. Juli aufgeworfen hat. Die deutſche Regierung möchte ſich zu dieſem Zwecke in Verfolg der hier⸗ über bereits in Genf mit den franzöſtſchen Vertre⸗ tern geführten vertraulichen Unterhaltungen zu⸗ nächſt mit der franzöſtſchen Regierung in Verbin⸗ dung ſetzen. Sie iſt der Anſicht, daß eine vertrauliche Ausſprache zwiſchen der dentſchen und der franzöſi⸗ ſchen Regierung, in der die beiderſeitigen Stand⸗ punkte und Wünſche in voller Offenheit dargelegt werden, das beſte Mittel zur Herbeiführung einer Verſtändigung iſt. Die Haltung der deutſchen Delegation gegenüber der Reſolution der Generalkommiſſion vom 29. Juli war ausſchließlich durch Gründe, die in der Sache ſelbſt liegen, beſtimmt, und zwar unvermeidlich. Die Reſolution legt wichtige Punkte für die end⸗ gültige Abrüſtungskonvention feſt, und zwar in einer Weiſe, die bereits erkennen läßt, daß die Konven⸗ tion in der Herabſetzung der Rüſtungen außer⸗ ordentlich weit hinter dem Verfailler Bertrag zurückbleiben wird. Die deutſche Regierung konnte ſchon aus dieſem Grunde der Reſo⸗ lution nicht zuſtimmen. Es kam aber noch ein au⸗ derer Geſichtspunkt hinzu. Tatſächlich hatten die Be⸗ ſchlüſſe für Deutſchland überhaupt keinen Sinn. Denn trotz der Diskrepanz zwiſchen dem in ihnen vorge⸗ ſehenen Abrüſtungsregime und dem Regime des Verſailler Vertrages blieb in der Reſolution die Frage völlig offen, ob die gefaßten Beſchlüſſe auch auf Deutſchland Anwendung finden ſollen. Solange dieſe Frage nicht geklärt iſt, iſt für die dentſche Delegation auch bei den künftigen Beratungen über die endgültige Regelung der einzelnen Punkte des Abrüſtungsproblems eine Mitwirkung nicht möglich. Um jedes Mißverſtändnis in dieſer Beziehung auszuſchließen, ſoll im folgenden noch einmal zu⸗ ſammenfaſſend dargelegt werden, was Deutſchland unter der Gleichberechtigung verſteht, und wie es ſich praktiſch die Verwirklichung dieſes Prinzips denkt. Deutſchland hat ſtets gefordert, daß die anderen Stagten auf einen Rüſtungsſtand abrüſten, der dem Rüſtungsſtand entſpricht, der Deutſchland durch den Vertrag von Verſailles auferlegt worden iſt. Damit wäre dem Auſpruch Deutſchlands auf Gleichberechtigung in einfachſter Weiſe Rechnung getragen worden. Zu ihrem großen Bedauern hat jedoch die deutſche Regierung aus der Reſolution vom 23. Juli erſehen miüſſen, daß die Konvention weder in den Methoden noch im Umfang der Abrüſtung dem Muſter von Verſailles entſprechen wird. Die Löſung kann des⸗ halb nur die ſein, daß die Abrüſtungskonvention für Deutſchland an die Stelle des Teiles V des Verſail⸗ ler Vertrages tritt, und daß hinſichtlich ihrer Gel⸗ tungsbauer ſowie hinſichtlich des Rechtszuſtandes nach ihrem Ablauf keine Sonderbeſtimmungen für Deutſchland gelten. Die deutſche Regierung kann allerdings nicht dar⸗ auf verzichten, daß in der Konvention das Recht Deutſchlands auf einen ſeiner nationalen Sicherheit entſprechenden Rüſtungsſtand in geeig⸗ neter Weiſe zum Ausdruck kommt. Sie iſt jedoch bereit, ſich für die Laufzeit der erſten Kon⸗ vention mit gewiſſen Modifikationen ihres Rüſtungs⸗ ſtandes zu begnügen. Auf dem Gebiete der quali⸗ tativen Abrüſtung iſt die deutſche Regierung bereit, jedes Waffen verbot zu akzeptieren, das für alle Staaten gleichmäßig zur Wirkung kommt. Dagegen müßten diejenigen Waffenkate⸗ gorten, die durch die Konvention nicht allgemein ver⸗ boten werden, grundſätzlich auch Deutſchland erlaubt ſein. Was das Wehrſyſtem anbetrifft, ſo muß die deutſche Regierung auch für ſich das Recht aller anderen Staaten in Anſpruch nehmen, es im Rahmen der allgemein gültigen Beſtimmungen ſy zu geſtalten, wie es den Bedürfniſſen ſowie den wirtſchaftlichen und ſozialen Eigenarten des Landes entſpricht. Die deutſche Regierung wird ſtets zur Erörterung von Plänen bereit ſein, die dazu dienen, die Sicherheit für alle Staaten in gleicher Weiſe zu feſtigen. In der Tat liegen die Dinge heute ſo, daß die Frage der deutſchen Gleichberechtigung nicht mehr länger oſſen bleiben darf. Die Notwendigkeit ihrer Löſung ergibt ſich aus dem bisherigen Verlauf und dem jetzigen Stande der Genfer Abrüſtungsverhand⸗ lungen, darüber hinaus aber auch aus Gründen, die mit der allgemeinen internationalen Lage zuſammen⸗ hängen. Es wird weſentlich zur Beſeitigung der beſtehenden Spannungen und zur Beruhigung der politiſchen Verhältniſſe beitragen, wenn endlich die militäriſche Diskriminſerung Deutſchlands verſchwindet, die vom deutſchen Volke als Demütigung empfunden wird, und die zu⸗ gleich die Herſtellung eines ruhigen Gleichgewichts in Europa verhindert. Brüning bei Göring Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Sept. Die Beſprechungen zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Zentrum, die während des Katholikentages ruhten, ſind geſtern wieder aufge⸗ nommen worden. Der Reichstagspräſident Gö⸗ ring hat im Reichstag nacheinander den früheren Reichskanzler Dr. Brüning und den Abg. Dr. Bell empfangen. Angeblich ſoll man ſchon bei der Be⸗ handlung„wichtiger Programmpunkte“ angelaugt ſein. Daß der Reichstag wider Erwarten nun doch ſchon zum nächſten Montag einberufen iſt, ändert am Stand der Dinge ſelbſt im Grunde wenig. Göring wird ſich geſagt haben, daß er dem Wunſch des Kanz⸗ lers, dem Parlament über ſeine Politik Rechenſchaft abzulegen, nicht gut ausweichen kann. Hinzu kommt, daß man im Zentrum und bei den Nationalſozia⸗ liſten von dem Beſuch des Präſidiums bet Herrn von Hindenburg, der auf Samstag angeſetzt iſt, ſich eine Klärung kaum mehr verſpricht, da man bis dahin ſchwerlich ſchon einen poſttiven Vorſchlag wird unterbreiten können. Zudem bleibt den beiden Parteien immer noch der Ausweg, die Entſcheidung zu verzögern dadurch, daß der Reichstag nach der Kanzlerrede ſich erneut vertagt, ohne Be⸗ ſchlüſſe zu faſſen. Nach unſeren Informationen dürfte ſich die Regierung freilich auf einen ſolchen Stel⸗ lungskrieg nicht einlaſſen. Sie ſcheint viel⸗ mehr, nachdem der Reichspräſident durch die Unterzeichnung der Notverordnung ihr weit⸗ gehende Vollmachten eingeräumt hat, ent⸗ ſchloſſen zu ſein, auch über einen paſſiven Widerſtand des Reichstages nötigenfalls zur Tagesordnung überzugehen. Man iſt denn auch in politiſchen Kreiſen der Auf⸗ faſſung, daß die Möglichkeit eines Konflikts im Reichstag ſehr viel näher liege als eine weitere Verſchleppung. Es wird in dieſem Falle mit der Auflöſung für Mitte, ſpäteſtens Ende September gerechnet. Ueber das Ergebnis der geſtrigen Unter ⸗ redung zwiſchen Brüning und Göring iſt nichts an die Oeffentlichkeit gedrungen. Es verlau⸗ tet lediglich, daß die Beſprechung ſich im weſent⸗ lichen um das taktiſche Vorgehen im Reichstag ge⸗ dreht habe. In der Preſſe wird die Frage, ob der Reichstag ſich nach der Regierungserklärung wieder auf einige Tage vertagen wird oder ob es zur Aus⸗ ſprache und damit zur Entſcheidung kommt, verſchie⸗ den beurteilt. Inzwiſchen haben ſich den Mißtrauensanträgen Anträge der Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten auf Aufhebung der Notverordnung zu⸗ gefellt. Die Regierung wird es aber aller Vor⸗ ausſicht nach zur Abſtimmung darüber gar a nicht erſt kommen laſſen. Die„Germania“ bemüht ſich noch einmal aus⸗ einanderzuſetzen, was das Ziel der Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Nattonalſozialiſten ſei, näm⸗ lich:„einen Weg ausfindig zu machen, der eine ver⸗ faſſungsmäßige Entwicklung gewährleiſtet und unter möglichſt geringen Riſiken eine Entſpan⸗ nung und Stabilität unſerer politiſchen Verhältniſſe zum Schutz der wirtſchaftlichen Belebung ſicherſtellt“. Eine Tolerierung des Kabinetts Papen wird in aller Form abgelehnt. Mit anderen Worten: Zentrum und Baye⸗ riſche Volkspartei wollen mit den National⸗ ſozialiſten zuſammen einem Präſidialkabinett die parlamentariſche Rückenſtärkung gewähren, das nicht von Papen geführt und überhaupt perſonell anders zuſammengeſetzt ſein ſoll als die gegenwärtige Regierung. * Reichstagspräſident Göring erinnerte in einer nationalſoztaliſtiſchen Verſammlung am Dienstag in einer Rede u. a. an das Jahr 1923, als die Na⸗ tionalſozialiſten der„Reaktion“ gegenüber geſtanden hätten. Er ſelbſt habe damals an der Spitze der von ihm kommandierten SA zwei Kugeln wegbekommen. Das zweite Mal würden die Nationalſozia⸗ liſten der„Reaktion“ nicht ſo bequem in die Maſchinengewehre hinein marſchieren. Bei der nächſten Wahl würden die National⸗ ſozialiſten viel Zulauf haben. Am 31. Juli hätten noch viele Millionen deutſcher Arbeiter für die SPD wählen zu können geglaubt. Man fürchtete, ſo fuhr Göring fort, daß Papen zu uns gehört.„Jetzt iſt ja dafür geſorgt, daß auch den Dümmſten klar ſein muß, wie wir mit Papen ſtehen. Einen etwaigen neuen Kampf werden wir mit klarer Front führen und wie wir den„bürgerlichen Miſchmach“ beſeitigt und die Sozialdemokratie beſiegt haben, ſo werden wir auch die Reaktion zum Teufel jagen.“ 2. Seite/ Nummer 415 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. September 1932 Der ſoziale Gedanke im Wirkſchaftsplan 72 6 Meldung des Wolffbüros — Berlin, 7. Sept. In der Stunde der Reichsregierung hielt geſtern abend Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer eine Mede, die über alle deutſchen Sender verbreitet wurde. Der Miniſter betonte, daß die Volkswirtſchaft bei ihrem dreijährigen Niedergang jetzt die Talſohle erreicht habe. Das deutſche Volk ſtehe jetzt vor zwei Möglichkeiten: Entweder man wartet mit ohnmäch⸗ tiger Reſignation ab, bis der Rückgang in Abſatz, Er⸗ zeugung und Beſchäftigung ſelbſttätig ſein Ende fin⸗ det; das bedeutet einſtweilige Fortdauer von Not und Elend, oder man hält es für notwendig und zeit⸗ gemäß, wirtſchaftliche und ſozialpolitiſche Hebel anzu⸗ ſetzen, um den Wirtſchaftsapparat über den toten Punkt zu bringen. Trotz der verhältnismäßigen Gunſt der Jahres⸗ zeit zählen die Arbeitsämter noch 5,4 Millionen Arbeitsloſe. Mit dem Eintritt der rauhen Jahreszeit wird, wenn nicht Durchgreifendes ge⸗ ſchieht, die Arbeitsloſenzahl von neuem ſtark an⸗ ſchwellen. Die Reichsregierung glaubt, daß für den vermehrten Bedarf im Winter die niedrigen Sätze der Unterſtützung nicht aus⸗ reichen. Der Haushalt der öffentlichen Hand wird ſich auf eine angemeſſene Erhöhung der Unter⸗ ſtützungsſätze einrichten müſſen. Es iſt daher erfor⸗ derlich, daß vorher eine große Breſche in die ſich immer höher türmende Mauer der Arbeitsloſigkeit gelegt wird. Dafür ſcheint der gegenwärtige Charak⸗ ter und Zeitpunkt der Wirtſchaftsdepreſſion beſon⸗ ders geeignet zu ſein. Sozial handelt, wer Arbeit ſchafft! Dieſer Satz ſchließt Wunſch und Ziel aller Maßnah⸗ men der Reichsregierung in ſich. Der Miniſter zählte dann die einzelnen Maßnah⸗ men der Regierung zur Beſchaffung von Arbeits⸗ möglichkeiten auf, wobei er mit Nachdruck darauf hinwies, daß dem Steuernachlaß im allgemei⸗ nen ein ſoziales Motiv zu Grunde liege. Es iſt, erklärte der Miniſter, ein Irrtum, anzuneh⸗ men, der Steuernachlaß ſei eine reine Zuwendung an die Steuerpflichtigen. Der Steuernachlaß iſt als Vorausſetzung für die Erweiterung des Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms gedacht. Es iſt nicht zu Jer⸗ kennen, daß die Beſchäftigungsprämie der Gefahr des Mißbrauchs ausgeſetzt iſt. Die Reichs⸗ regierung wird aber in ausführenden und ergänzen⸗ den Vorſchriften dem Mißbrauch zu begegnen wiſſen. Das Schlimmſte iſt die allgemeine Mutloſigkeit. Sie iſt deshalb ſo gefährlich, weil ſie meiſt länger anhält als die realen Urſachen es nötig machen. Nachdem die Reichsregierung für eine Wirtſchafts⸗ wende das ihrige getan hat, iſt es vor allem Sache der wirtſchaftlichen Kreiſe ſelbſt, in der Geiſtesrich⸗ tung und der Grundſtimmung einen Umſchwung her⸗ beizuführen. Unſozial handelt, wer heute noch Miß⸗ trauen gegen eine wirtſchaftliche Zukunft hat; ſozial handelt, wer Arbeit ſchafft. 8 1 rid inick Schweres Einſturzunglück — Paſſau, 7. Sept. In der Gemeinde G tn dobl bei Paſſau hat ſich ein ſchweres Unglück er⸗ eignet. In einer Scheune war Feuer ausgebro⸗ chen, durch das die ganzen Erntevorräte ſowie die landwirtſchaftlichen Geräte in kurzer Zeit ver⸗ nichtet wurden. Bei den Aufräumungsarbeiten ſtürzte plötzlich eine Mauer der ausgebrannten Scheune ein und begrub mehrere der Arbeiter unter ſich. Zwei junge Burſchen und ein Mann wurden getötet, ein Mann lebensgefährlich, mehrere andere Perſonen leichter verletzt. Exploſion auf einem Schiff — Gibraltar, 7. Sept. An Bord des Dampfers „Corton“, der hier mit einer Kohlenladung vor Anker gegangen iſt, erfolgte aus noch unbekannten Gründen eine Exploſion, bei der mehrere Mitglie⸗ der der Beſatzung verletzt wurden. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Sept. Die„Times“ nehmen heute zum erſtenmal zum deutſchen Wirtſchaftsplan Stellung und die vorſichtige Zuſtimmung, die das Blatt zum Aus⸗ druck bringt, ſteht wohl in Uebereinſtimmung mit der Auffaſſung in leitenden politiſchen Kreiſen. „Herrn von Papens Experiment erzwingt Bewunde⸗ rung für ſeinen Mut und die Ergebniſſe werden mit großem Intereſſe verfolgt werden. Der Plan iſt zweifellos eine Spekulation auf die bal⸗ dige Geſundung der Wirtſchaft. Das Hilfsmittel der Kreditinflation iſt jedoch in Deutſch⸗ land eher gerechtfertigt als in den meiſten anderen Ländern. Die Finanzlage iſt kritiſch, es fehlt Kapital und die Ausſicht auf neue Zuflüſſe von außen her iſt gering. Der Punkt, an dem höhere Steuern höhere Einnahmen ſchaffen, iſt überſchritten. Die Wirtſchaft zieht in ihrer jetzigen Stimmung beinahe jedes Experiment der Untätigkeit vor.“ Die„Times“ weiſen dann darauf hin, daß der Plan der Reichs⸗ regierung in der deutſchen Oeffentlichkeit gut auf⸗ genommen worden ſei und geht dann zu ihren Zweifeln und Vorbehalten über: „Die Theorie, daß Optimismus Vertrauen ſchafft und Vertrauen Umſatz bringt, iſt nur zutreffend, wenn eine wirkliche Nachfrage vorhanden iſt und wenn gleichzeitig die Kauf⸗ kraft wächſt. Konjunktur kommt nicht durch Suggeſtion und die deutſche Wirtſchaftslage kann auf die Dauer nicht ohne die Geſundung der Weltwirtſchaft verbeſſert werden. Es iſt zweifelhaft, ob die geringen Anzeichen einer allgemeinen Beſſerung, beiſpielsweiſe das Anziehen der Rohſtoffpreiſe, eine Hypothek auf die Zukunft rechtfertigen, wie ſie das deutſche Experiment darſtellt.“ Owplimismus in England Man rechnet mit einer anhaltenden Beſſerung der Wirtſchaftslage Die„Financial News“ beurteilt den Plan der Reichsregterung vom Standpunkt des Bankiers und kritiſiert vor allem die Einzelheiten. Das Blatt hält die amerikaniſche Methode, neue Kredite auf dem Umwege über Kreditinſtitute in die Wirtſchaft hineinzupumpen, für günſtiger als die Verteilung an eine ganze Gruppe von Steuerzahlern, deren Wirtſchaftsführung niemand kontrollieren könne. „Daily Telegraph“ ſchreibt: Aus allen Teilen der Welt trafen Meldungen von einem zunehmenden Optimismus auf dem Gebiete des Handels ein, was von der Emp⸗ findung Zeugnis ablegt, daß endlich eine Wen⸗ dung zur Beſſerung eingetreten iſt. Das Vertrauen gründet ſich hauptſächlich auf die ſtändige Erholung der Preiſe für Weizen, Baum⸗ wolle, Kautſchuk und Metalle. Der Berliner Korre⸗ ſpondent des„Daily Telegraph“ ſagt: Beinahe über Nacht iſt die deutſche Geſchäftswelt von der äußerſten Tiefe der Niedergeſchlagenheit in das volle Sonnen⸗ licht grenzenloſen Vertrauens vorgedrungen. Man hört nicht länger düſtere Vorausſagen von dem Be⸗ vorſtehen eines„ſchrecklichſten Winters, der jemals durchgemacht wurde“. Im Gegenteil herrſcht die Er⸗ wartung, daß eine Periode, in der es ſonſt ſtill zu⸗ zugehen pflegt, diesmal eine lebhafte Geſchäftstätig⸗ keit bringen wird. Alle engliſchen Kommentare betonen überein⸗ ſtimmend, daß der Plan nur gelingen kann, wenn ſich ſeine Vorausſetzung als richtig herausſtellt, nämlich daß der Tiefpunkt der Wirtſchaftskriſe überſchritten iſt. Die Börſenhäuſſe hält in Lon don an. Dem Aufſtieg der Staatspapiere ſind faſt alle Induſtriepapiere gefolgt. Bis zu einem gewiſſen Grade iſt die Londoner Hauſſe als ſpekulativ zu be⸗ trachten, da die Kurſe Schritt für Schritt hinter den amerikaniſchen nachrücken. In den letzten Tagen iſt jedoch eine wirkliche Anteilnahme des breiten Publikums hinzugetreten. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 7. September. Am Vorabend des Miniſterrates, in dem Herriot die Grundzüge ſeiner an Deutſchland zu richtenden Antwortnote in Anweſenheit des Präſidenten der Republik ſeinen Kollegen zur Kenntnis bringen wird, nahm man in Pariſer Regierungskreiſen mit auſ⸗ fälliger Verſtimmung die aus Rom eingetroffene of⸗ fiziöſe Meldung über den Standpunkt Ita⸗ tiens in der Frage der Rüſtungsgleichheit zur Kenntnis. Muſſolini hat nämlich dem deutſchen Botſchafter Herrn von Schubert die Mitteilung gemacht, daß f Italien den deutſchen Rechtsſtandpunkt durchaus anerkenne und daß die Frage der Rüſtungsgleich⸗ heit im Rahmen der Abrüſtungskonferenz er⸗ örtert werden müſſe. Zu dieſer zwar erwarteten, aber immerhin ſehr peinlich berührenden Hiobsmeldung aus Rom kommt eine aus franzöſiſchen Botſchaftskreiſen in London ſtammende Information des rechtsſtehenden„Jour⸗ nal des Debats“, in der ausdrücklich erklärt wird, daß die Mitteilung der„Times“, wonach Eng⸗ land den deutſchen Rechtsſtandpunkt nicht unter⸗ ſtützen werde, den Ereigniſſen nicht vorauseile. Eng⸗ land werde ſicherlich nicht ohne weiteres der fran⸗ zöſiſchen Ablehnung des deutſchen Rechtsanſpruches folgen, ſondern vielleicht nach der italieniſchen Sette hin ſich orientieren und eine Kompromiß⸗ löſung zu erzielen ſuchen. Auch die Beſprechung, die geſtern vormittag zwiſchen dem hier weilenden Vorſitzenden der Militärkommiſſion des amerika⸗ niſchen Senats rr Frankreich will ſich hinter England verſchanzen Senator Reed und Herriot ſtattfand, trug weſentlich zu einer Ernüchterung der franzöſiſchen Regierungskreiſe bei. Senator Reed brachte in ſeiner Ausſprache mit Herriot zum Ausdruck, daß Präſident Hoover das Ergebnis des erſten Abſchnitts der internationalen Abrüſtungskonferenz als durchaus unzureichend be⸗ trachtet und wiederholte den Wunſch der Vereinigten Staaten, eine faſt auf die Hälfte zu führende Ver⸗ minderung der gegenwärtigen Rüſtun⸗ gen zu erreichen. Senator Reed ſprach ſich über die deutſche Note nicht bindend aus, ließ aber durch⸗ blicken, daß die maßgebenden Kreiſe Waſhingtons in dem deutſchen Schritt einen Vorſtoß zu Gunſten einer effektipen Herabſetzung und Angleichung der europäiſchen Rüſtungen im Geiſte der für alle Staaten bindenden Sicherheit er⸗ blicke. 8 758 e In der Umgebung des Miniſterpräſidenten Herriot wird beſtätigt, daß in dem heute Nachmittag ſtattfin⸗ denden Miniſterrat ſehr wahrſcheinlich die endgültige Haltung Frankreichs zum deutſchen Memorandum feſtgelegt werden wird. Herriot hat mit ſeinen Mitarbeitern am Dienstag ſtundenlang konferiert, um den Entwurf einer Kollektivnote auszuarbeiten, die die Signatarmächte des Lauſanner Vertrauens- abkommens und des Verſailler Vertrages an Deutſch⸗ land richten ſollen. Es iſt bezeichnend, daß man in Paris von einer Kollektivnote der Signa⸗ tarmächte ſpricht, gleichzeitig aber zugibt, daß dieſe Note allein im franzöſiſchen Außenminiſterium unter Hinzuziehung von Militärſachverſtändigen aus⸗ gearbeitet wird. Der Entwurf ſoll zur Stellung⸗ nahme dem Londoner Kabinett überſandt werden, das ihn bereits am Donnerstag prüfen will. Da⸗ mit verſchanzt ſich Frankreich hinter England un müſſen. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Matin“ iſt in der Lage, einige Gedankengänge zu veröffentlichen die angeblich der franzöſiſchen Note zugrunde liegen Darnach wird Deutſchland wegen der Wehrforderung an den Völkerbund verwieſen oder auf„die prak⸗ tiſchen Löſungen der Abrüſtungskonferenz“ vertröſtet, Aus den Informationen des„Matin“ geht klar her⸗ vor, daß, wie von vornherein anzunehmen war, die franzöſiſche Regierung ſich auf keine direkten Verhandlungen zwiſchen Paris und Berlin einlaſſen wird. Die deutſche Drohung, gegebenen. ſalls an den weiteren Arbeiten der Abrüſtungskonſe⸗ renz nicht mehr teilzunehmen, bezeichnet man in zaris als verfehlt, da ſie ſachlich nicht begründet, ſondern nur der Beweis der ſchlechten Laune in Deutſchland ſei. Anſcheinend hat man in Paris den Ernſt der Lage immer noch nicht er⸗ lannt, ſonſt würde man ſich davor hüten, die Strö⸗ mung weiter Kreiſe des deutſchen Volkes, dem Völkerbund den Rücken zu kehren, mit ſo oberfläch⸗ lichen und leichtfertigen Phraſen abzutun. Ein Alt der Notwehr Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 7. Sept. Die Bekanntgabe des Wortlauts des deutſchen Rüſtungsmemorandums ſtellt eine Art Notwe hr⸗ akt dar. Seit der Beſprechung Neuraths mit Fran⸗ cois⸗Poncet, in der der Reichsaußenminiſter die in⸗ zwiſchen unternommenen diplomatiſchen Schritte zur Klärung der Gleichberechtigungsfrage ankündigte, unterhält die franzöſiſche Preſſe ein förmliches Trommelfeuer heftiger Beſchimpfun⸗ gen gegen Deutſchland. Es wurden die widerfinnig⸗ ſten Behauptungen über Deutſchlands Aufrüſtungs⸗ forderungen unterbreitet und kein Mittel blieb un⸗ verſucht, um eine gegen das„militariſtiſche Deutſch⸗ land“ feindſelige Stimmung in der Welt zu erzeugen Dieſem Treiben wird nun durch die deutſche Denk⸗ ſchrift Einhalt geboten, aus deren Inhalt ſich ergibt, daß die deutſchen Forderungen keineswegs den ihr in der franzöſiſchen Preſſe beigelegten Charakter tragen. Die Annahme insbeſonders, daß in dem deutſchen Memorandum bereits detaillierte Forde rungen für eine 300 000 Mann ⸗Armee, für den Wiederaufbau einer Rüſtungsinduſtrie und eines Feſtungsgürtels und für die Wiederzulaſſung be⸗ ſtimmter Waffengattungen erhoben werden, erweiſt ſich als glatt erlogen. Deutſchland verlangt nicht Aufrüſtung, ſondern allmähliche Rüſtungs⸗ gleichung, wenn es allerdings ſein muß, auf dem Wege der Umrüſtung. Der Kommentar der Reichsregierung läßt keinen Zweifel daran, daß die Klärung der Gleich berechti⸗ gungsfrage die Vorausſetzung für die wei tere Mitarbeit Deutſchlands in Genf ift. Da das Büro der Konferenz bereits am 24. Sep⸗ tember zuſammentritt, wird vor allem die franzöſiſche Regierung ſich mit ihrer Stellungnahme beeilen müſſen. Eine Behandlung der Frage der deutſchen Gleichberechtigung auf der Abrüſtungs konferenz ist ausgeſchloſſen, nachdem die Reichsregierung mit allem Nachdruck erklärt hat, daß ſte vor Bereinigung die⸗ ſer Frage nicht wieder in die Abrüſtungs⸗ konferenz gehen wolle. Die„D. A..“ warnt:„Wollen es unſere Partner auf weitere Kraftproben ankommen laſſen, ſo müſſen ſie ſich darüber klar ſein, daß ſie die ganze Zuſammen⸗ arbeit im Völkerbund akut gefährden.“ Die„Ger⸗ mania“ dürfte die allgemeine Auffaſſung richtig ausdrücken, wenn ſie bemerkt:„Die Reichsregierung geht mit dieſer Denkſchrift einen Weg, auf dem jeder Deutſche folgen wird, für den die Sicherheit und die Gleichberechtigung der Nation eine ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung nationaler Ehre und Würde bedeutet.“— Der franzöſtſche Botſchafter in Berlin iſt übrigens von der Abſicht der Veröffent⸗ lichung vorher verſtändigt worden. ö S ˙ r—...........—.—.—.......—.— Ein bißchen Humor! Von L. Engelhardt Daß das Leben ſchwer iſt, wiſſen wir alle. Und daß alles Stöhnen und Klagen über die ſchlechten Zeiten nichts nützt, haben die meiſten von uns auch ſchon erfahren. Was tun? Die Dinge nehmen, wie ſie ſind? Es wird nichts anderes übrig bleiben, als ſich mit der Lage abzufinden und mit ein wenig Humor über die traurigen Zeiten hinwegzubalancie⸗ ven. Ganz beſonders der Frau iſt ſo ein kleiner Schuß Humor ſehr zu empfehlen. Denm er hilft uns dazu, alles Schwere ein klein wenig leichter zu tra⸗ gen und vor allen Dingen, die Kleinigkeiten und Kleinlichkeiten des Alltags mit dem richtigen Maße zu meſſen. Wie oft fragen wir uns, nachdem irgendein Aerger überwunden iſt: War die ganze Sache über⸗ haupt ſoviel Aufregung wert? War es notwendig, an dieſe Lappalie ſoviel Nervenkraft und Aerger zu verſchwenden? Wenn wir uns doch daran ge⸗ wöhnen wollten, die Dinge ſtets etwas objektiver zu betrachten! Frauen, die keinerlet Humor beſitzen und viel⸗ leicht darüber hinaus noch nicht einmal Verſtändnis für den Humor der anderen beſitzen, ſind zu be⸗ bauern. Denn ſie erſchweren ſich das Leben, haben täglich neuen Aerger über Unwichtigkeiten, die an einem humorvollen und glücklicher veranlagten Menſchen ſpurlos abgleiten. Und das alles. weil ſie die Dinge unter einem völlig falſchen Geſichts⸗ winkel ſehen. Nichtigkeiten wachſen zu Wichtigkeiten an und beanſpruchen ein Intereſſe und eine Anteil⸗ nahme unſeres Denkens, die ihnen abſolut nicht zukommt. Wie viel leichter wird das Leben, wenn wir die täglichen kleinen Aergerniſſe mit dem Maßſtab der großen Entwicklungslinie unſeres Lebens meſſen. Da ſchrumpfen au“ einmal tauſend Widerwärtig⸗ keiten zu durchaus unbedeutenden Ereigniſſen zu⸗ ſammen, und wir kümmern uns nicht mehr darum, als wenn uns eine Stecknadel verloren ginge. Humorvolle Frauen erleichtern ſich ſelbſt das Leben und helfen gleichzeitig ihrer ganzen Fa⸗ milie, die Sorgen des Tages leichter zu überwin⸗ den. Wie viel trägt oft ein Scherzwort dazu bei, Bitterniſſe zu verſcheuchen, wie herrlich iſt es, durch ein wenig Humor ein Lächeln auf trübſelige Ge⸗ ſichter zaubern zu können! Es gibt Menſchen und ganz beſonders Frauen, die immer ein ſäuerliches Geſicht zur Schau tragen, und wenn man ſie nach dem Grund ihrer ärgerlichen Stimmung frägt, ſo ſtellt ſich heraus, daß ſie eigent⸗ lich immer aus irgend welchen Gründen mit der Welt zerfallen ſind. Dieſe ſäuerliche Miene wirkt wie Eſſig auf die Umgebung: die Stimmung ſteckt an, und plötzlich meinen auch alle anderen, daß das Leben reſtlos abſcheulich ſei. So ein Leben! denkt jeder— und wenn man letzten Endes den Grund der peſſimiſtiſchen Laune erforſchen wollte, ſo würde er vielleicht nur in angebrannter Milch, einem zer⸗ ſchlagenen Topf zu finden ſein. Die Frau, die völllg unter dem Bann derartiger Dinge ſteht, hat beſtimmt noch nicht einmal Verſtändnis dafür, wenn plötzlich ihre junge Tochter lebensfroh und ſehr geräuſchvoll „nach Hauſe kommt:„Ein Wetter iſt das heute! Herrlich! Das iſt ein Leben!“ Sie wird nicht be⸗ greifen, daß lebensvolle Jugend ſchon in einem ſtrahlend blauen Himmel Grund genug ſteht, die Welt im roſigſten Lichte zu ſehen. Es geht ſo vielen Frauen in den langen Jahren ſchweren Ringens um die eigene Exiſtenz oder um die Exiſtenz ihrer Familie die Fähigkeit verloren, ſich zu freuen, und die Aergerniſſe des Lebens mit Humor von ſich abzuſchteben, ſoweit ſie nicht wirklich uns lebenswichtig berühren. Ein bißchen Humor, ein klein wenig ſchon ge⸗ nügt, um das Daſein erträglicher zu machen und über die langen Jahre ſchwerer wirtſchaftlicher Kämpfe, die wir durchleben, hinwegzukommen. Alle Menſchheit verlangt heute nach heiterer Ablenkung. Warum erfreuen ſich die Werke unſerer großen Humoriſten ſo beſonderer Vorliebe? Warum ſind von allen Theater⸗ und Kinoſtücken die Luſtſpiele ſtets am beſten beſucht? Weil die Sehnſucht und das Streben jedes Einzelnen dahin geht, die trübe Zeit einmal zu vergeſſen und dem Frohſinn ſein Recht einzuräumen. Akſo wollen wir auch ein Gleiches kun und verſuchen, mit ein wenig goldenem Humor Licht in den grauen Alltag zu bringen. Ein neues Element entdeckt Die Beobachtungen der Sonnenfinſternis 1932 Die erſten Meldungen über die Ergebniſſe der Expeditionen, die zur Beobachtung der totalen Sonnenfinſternis nach Kanada und Neu⸗Eng⸗ land gereiſt waren, ſprechen von unerwarteten Ent⸗ deckungen. Die Hauptaufgabe der Expeditionen, an Hand von Beobachtungen der Sonnencorona die Relativt⸗ tätstheorie nachzuprüfen, läßt ſich erſt durch Ver⸗ gleichen der Sonnenphotographten, die von ver⸗ ſchtedenen Punkten der Erde aufgenommen wurden, löſen. Obwohl das Wetter für die Sonnenbeobach⸗ tungen nicht ſehr günſtig war, ſind doch faſt alle Photographien gelungen. Ja, von zwei verſchiedenen Stellen, der kaiſerlichen Lyoto⸗Station in Japan und der Geographiſchen Geſellſchaft in USA wird übereinſtimmend gemeldet, daß man in der Sonnencorona ein bisher unbekanntes Element in Gasform entdeckt habe. Beide Stellen fanden nämlich an einem bisher leeren Punkte des Sonnenſpektrums Frauenhoferſche Linien, die bekanntlich das Vorhandenſein von Ma⸗ terien andeuten. Profeſſor Fredereck Sloeum von der Wesley⸗ Expedition will die Feſtſtellung gemacht haben, daß Sonne und Mond dieſes Mal unpünktlich geweſen waren. Der Mond begann nämlich die Sonnenſcheibe erſt mehrere Sekunden ſpäter zu verdecken. als es die Aſtronomen berechnet hatten. Ein Irrtum iſt un⸗ möglich, weil die Sonnenfinſternis auch eine Sekunde früher zu Ende war. Dieſe Beobachtung wird für die Berechnung aller aſtronomiſchen Ereigniſſe und Entfernungen von Bedeutung ſein. Die erſte Spiel⸗Woche im Nationaltheater bringt nach den beiden Eröffnungsvorſtellungen, den Neuinſzenierungen von Schillers„Wallenſtein“ und Webers„Freiſchütz“ am Montag die Wie⸗ deraufnahme der zu Ende der vergangenen Spiel⸗ zeit mit ſo großem Beifall begrüßten Neubearbeitung von Freytags„Journaliſten“ durch Jvachimſon mit der Muſtk von Mackeben in der Inſzenterung von Herbert Maiſch. Die Rollen der Adelheid und und Erwin Linder neu beſetzt. Am Dienstag folgt die Wiederaufnahme der Oper„Wozzeck“ von Alban Berg, am Freitag als erſte Neuheit der Spielzeit die Komödie„Wetter für morgen: veränderlich“ von Eugen Gürſter, inſzeniert von Richard Dornſetff.— Heute nachmittag 15.30 Uhr hält Intendant Maiſch eine letzte Führung durch die Ausſtellung„Zwei Jahre Arbeit des Na⸗ tionaltheater“ in der Kunſthalle.— Intendant Maiſch hat das ſoeben erſchienene Drama„Marne⸗ ſchlacht“ von Paul Joſef Cremer, dem be⸗ kannten Eſſener Publiziſten, zur alleinigen Ur⸗ aufführung im Nationaltheater angenommen. Die Aufführung wird noch in der erſten Hälfte der ſoeben beginnenden Spielzeit ſtattfinden. Kunſt und Wiſſenſchaft O Die Ermüdung der Muſeumsbeſucher. Der Konſervator am Muſeum von Chicago J. Me. Cabe Muſeumsamtes„Muſeion“ die Urſachen der Ermü⸗ dung vieler Muſeumsbeſucher. Neben der Ueber⸗ füllung der Ausſtellungsräume findet er einen ſtich⸗ haltigen Grund in dem unrichtigen Format und der falſchen Beleuchtung der Schau⸗ käſten. Seiner Meinung nach müßten die Käſten ſo aufgeſtellt ſein, daß ſich ihre Mittelachſe in Augen⸗ höhe des Betrachters befindet, und ferner müßte das ſtörende Reflektieren der Glasſcheiben durch ein hei⸗ leres Licht in den Vitrinen beſeitigt werden. Schaffung eines Müunchhauſen⸗Denkmals. In Bodenwerder, der Geburtsſtadt des Freiherrn von Münchhauſen, ſoll jetzt dem großen Erzähler und Abenteurer ein Denkmal geſetzt werden. Unter dem Namen„Münchhauſen⸗Verein Bodenwerder“ iſt dieſer Tage eine Geſellſchaft gegründet worden, die ſich die Schaffung des Denkmals zur Aufgabe ge⸗ macht hat. 5 8 O Schleſiſche Ehrung für Hermann Stehr. An der katholiſchen Schule in Pohlsdorf im ſchleſſ⸗ ſchen Kreiſe Habelſchwerdt wurde eine Gedenk⸗ ſteller Hermann Stehr enthüllt. Die Schule, an der des Rittmeiſters Senden ſind mit Vera Spohr jetzt Hermann Stehr⸗Schuls beiden nicht allein die deutſche Forderung ablehnen zun unterſucht in der Zeitſchrift des Internationalen tafel für den großen ſchleſiſchen Romanſchrift⸗ der Dichter zehn Jahre als Lehrer amtterte, wir! Tauſe geſſen. Dies! Nr. 1 ſesma deren Fami bring den die Kinde völker kleine Vorjo Di vielen aus Not l über und z etwa im B Glück ſchöpf und 1 1092 and um hnen zu n“ iſt in ntlichen, e liegen. derung ie prak⸗ ertröſtet. lar her⸗ war, die aris zebenen⸗ gskonſe⸗ nan in gründet, une in Paris 8, dem berfläch⸗ g ſtrogz Sept, eutſchen we 5 1. b Fran⸗ die in⸗ itte zur ündigte, mliches 5 f un⸗ rfinnig⸗ ſtungs⸗ ieh un⸗ Deutſch⸗ zeugen. Denk⸗ ergtbt, ihr in tragen. eutſchen orde⸗ ür den eines ing be⸗ erweiſt erlangt ſtungs⸗ uf dem keinen erechtiß wei enf iſt. l. Sep⸗ zöſiſche beeilen utſchen enz iſt t allem ug die ugs artner müſſen endant Irn e⸗ m be⸗ n Ur⸗ mmen. te der Der Cabe nalen Ermü⸗ Ueber⸗ i ſtich⸗ r mat ch a u⸗ Käſten lugen⸗ te das n hei⸗ 3 herrn r und r dem At n, die e ge⸗ — Rittwoch, 7. September 1932 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 415 Wieder oͤrei Ma⸗Ki⸗Ku⸗Tauſender! 18 als Glückszahl Wieder ſind drei Tauſender gezogen worden. Der 7. Tauſender von einem Zeh⸗ nerle⸗Club beim Cafaſö. Jeder kann 100 4 ſo gut gebrauchen. Aber Senſationen ſind nicht dabei. Der 8. Tauſender it dafür ausnahmsweiſe mal wieder ganz geblieben. Ein junger Mann, der ſchon 372 Jahre arbeitslos iſt, perſucht ſein Glück. Er riskiert 1., die er gerade von Verwandten geſchenkt bekommen hat. Es iſt früh am Morgen, als er ſich beim Verkäufer Nr. 16, der ſeinen Stand bei Hirſchland hat, zu dem glück⸗ haften Griff entſchließt. Der weiß⸗rote Kugelmann hat erſt 12 Loſe verkauft. Und das 13. Los iſt der Tauſender! 37 Jahre Arbeitsloſigkeit ſind ver⸗ geſſen. Nun ſieht die Zukunft hoffnungsvoll aus, denn bis das Geld aufgezehrt iſt, wird hoffentlich die Wirtſchaft wieder angekurbelt ſein. Die Serien gehen dahin und mit Taufender. Dem 8. folgte bald der 9. Tauſender. Diesmal waren es acht Leute, die beim Verkäufer Nr. 10 bei Wronker das Rennen machten. Auch die⸗ ſesmal gewannen die Aermſten, darunter eine Frau, deren Mann ſeit 6 Jahren ohne Arbeit iſt und ſeine Familie mit 48 Mk. Fürſorgegeld im Monat durch⸗ bringen muß. So hilft die Ma—Ki—Ku nicht nur den Kindern. Dank der großzügigen Unterſtützung, die das Hilfswerk der Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung bei der geſamten Mannheimer Be⸗ völkerung gefunden hat, konnten die„großen und kleinen Leute“ in dem gleichen Umfange wie im Vorjahre in die Ferien geſchickt werden. Die Ma—Ki—Ku konnte aber auch bei den vielen Gewinnern, die erfreulicherweiſe nur ſelten aus Schichten ſtammten, die es nicht„nötig“ hatten, Not lindern und Segen ſtiften. Sind doch insgeſamt über 30000 Mk. an Gewinnen ausbezahlt worden und zwar 9 Tauſender, 74 Hunderter, 750 Zehner und etwa 7500 Einer, insgeſamt 8333 Gewinne im Werte von 31400 Mk. Und trotzdem iſt der Glücksſegen der Ma—Ki—Ku noch lange nicht er⸗ ſchöpft. Noch ſind etliche Tauſender und Hunderter und unzählige kleinere Gewinne bei den weiß⸗roten Kugelmännern zu haben. Man braucht nur den rich⸗ ligen Griff zu tun. Jetzt iſt noch Zeit! Niederer Waſſerſtand Beim Rhein verzeichnet man zurzeit den nie⸗ derſten Waſſerſtand dieſes Jahres. Die Pegeluhr am Mühlauhafen zeigte geſtern einen Waſſerſtand von.80 Meter an. Die Landungsſtege der Rheindampfer fallen ſteil zu den Schiffen ab. Die ſchweren Pfeiler der Rheinbrücke ſind in einem Umfang ſichtbar, wie man ſie ſeit Jahren nicht mehr ſah. Im Strandbad liegen die annähernd 25 Meter ins Waſſer reichenden Betonſtreifen voll⸗ kommen frei. Man kann ſich jetzt von dem vollkom⸗ men trocken daliegenden Strand überzeugen, der nirgends Untiefen aufweiſt. Vielleicht nimmt man jetzt Veranlaſſung, die Betonſtreifen weiter ins Flußbett zu verlängern, um ſo die 20 Zentimeter hohen Abſätze am Ende der Betonſtreifen auch noch auszugleichen. Die beiden Rheinufer ſcheinen außer⸗ ordentlich nahe gerückt zu ſein, die Schiffe müſſen ſchon vorſichtig lavieren, um nicht auf Grund zu kommen. Der Neckar weiſt einen Stand von 2,75 Meter auf. Auch hier macht ſich das Fehlen anhaltender und ſtarker Niederſchläge in dem geringen Waſſer⸗ ſtand bemerkbar. ihnen die * Abgeſtorbene Bäume werden gefällt. An den Nachwehen des kalten Winters 1928 iſt eine ganze Anzahl Rüſtern an der Allee nach Feudenheim eingegangen. Die Bäume werden jetzt von Arbeits⸗ loſen gefällt. Als Lohn dürfen ſie das ſämtliche ab⸗ fallende Holz mitnehmen. Die Bäume ſind ungefähr o Jahre alt und haben einen Durchmeſſer von 80 Zentimeter. Behandlung der Kniegelenkverletzungen Aus der Arbeit des Orthopäden⸗Kongreſſes Die Reihe der fachwiſſenſchaftlichen Vorträge konnte am zweiten Kongreßtag programmgemäß fortgeſetzt werden, da ſich ſämtliche Redner befleißig⸗ ten, die vorgeſehene Redezeit einzuhalten. In den Vordergrund war das Thema„Die Binnen⸗ verletzungen des Kniegelenks“ gerückt worden, während im Anſchluß daran noch„Die Plaſtik bei der nicht einrenkbaren an⸗ geborenen Hüftgelenkentzündung“ be⸗ handelt wurde. Erhöhte Aufmerkſamkeit muß den Binnenverletzungen des Kniegelenkes geſchenkt werden, da ſie in den letzten Jahren durch die ſtän⸗ dig weitere Verbreitung des Sportbetriebes eine ſtarke Zunahme erfahren haben. Bei dieſen Ver⸗ letzungen handelt es ſich in erſter Linie um Ver⸗ letzungen des ſogenannten Zwiſchenknorpels und der inneren Bänder des Kniegelenkes. In der Statiſtik ſtehen die Fußballſpieler an erſter Stelle. In einigem Abſtand folgen dann Skiläufer, Sprin⸗ ter und Handballſpieler. Aber auch die Zahl der Perſonen, die ſich im Arbeitsbetrieb eine derartige Verletzung zuziehen, iſt nicht gering. Der Referent zu dieſem Thema, Prof. Wittek⸗Graz, ſchilderte zunächſt ſehr erſchöpfend den Erſtehungsmechanis⸗ mus, Erkennung und die Behandlung dieſer heute recht häufig auftretenden Erkrankung, wobei er an⸗ ſchaulich die konſervative und operative Behandlung gegenüberſtellte. Die allerbeſten Erfolge ſind mit der operativen Behandlung erzielt worden, die darin beſteht, daß der verletzte Zwiſchenknorpel ent⸗ fernt wird. Der Referent hat bis jetzt weit mehr als 300 Verletzte dieſer Art operiert und kann die Be⸗ hauptung beweiſen, daß die Erfolge bei der Ent⸗ fernung des Zwiſchenknorpels faſt hundertprozen ſind. In der Unfallheilkunde und in der Unfaſl⸗ begnutachtung ſpielen die Binnen verletzungen des Knies eine nicht unbedeutende Nolle. Gaugele⸗Zwickau, der ſich zu dieſem Thema äußerte, konnte feſtſtellen, daß erſt ſeit dem Jahre 1923 die genannten Verletzungen in den Unfallakten erwähnt werden. Das Verlangen, daß das Unfall⸗ ereignis erheblich ſein muß, wenn ein Unfall im Sinne des Geſetzes vorliegen ſoll, kann nicht als un⸗ billig bezeichnet werden. Hervorzuheben ſind noch die Ausführungen von Er b⸗ Königsberg, der näher auf die chroniſche Kniegelenkentzündung einging und der die Erfolge der Prof. Läwen'ſchen Methode, die in einer Entfernung des beſchädigten Knorpels der Knieſcheibe beſteht, beſonders würdigte. Patienten, deren operative Behandlung durch den ausgezeich⸗ neten Chirurgen Prof. Läwen bis zu zehn Jahre zurückliegt, wurden von dem Redner einer Nach⸗ unterſuchung unterzogen, wobei einwandfrei feſtge⸗ ſtellt werden konnte, daß die Läwenſche Methode ihren Zweck in vollem Maße erfüllt und die Patien⸗ ten ihren Beruf vollwertig ausüben können. Eben⸗ ſolche Erfolge ſind mit der gleichen Methode bei ſchwerer Kniegelenkseiterung erzielt worden, Ob⸗ gleich der hintere Teil des Oberſchenkels entfernt wurde, iſt die Verſteifung des Kniegelenks in idealer Weiſe eingetreten und eine volle Gebrauchsfähigkeit vorhanden. Mitgliederverſammlung Die Mitglieder verſammlung der Deutſchen Orthopädiſchen Geſellſchaft hatte ſich zunächſt mit zwei Anträgen— Gleichlauf des Geſchäftsjahres mit dem Rechnungsjahr von 1. Oktober zu 1. Oktober und Erhöhung der Zahl der Beiſitzer von 9 auf 12— zu beſchäftigen. Anträge und Kaſſenbericht wurden genehmigt. Zum Vorſitzen⸗ den der Deutſchen Orthopädiſchen Geſellſchaft für 1933 wurde Prof. Schede⸗ Leipzig gewählt. Damit iſt automatiſch Leipzig zum Tagungsort für den 28. Kongreß im Jahre 1933 geworden. In ſeinem Tätigkeits bericht beſchäftigte ſich Hohmann Frankfurt ſehr eingehend mit der Kurpfuſcherei auf dem Gebiete der Orthopädie. In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung wurde das Verhalten der Krankenkaſſen und ſonſtiger Verſicherungsträger gegeißelt, die ſich unter dem Vorwand, Geld ſparen zu können, dazu hergeben, dieſe Kurpfuſcherei zu unterſtützen. Aerzte, die ſich ſo weit herablaſſen, fabrikmäßig hergeſtellte Ein⸗ lagen zu vertreiben, ſind ſtandesunwürdig und wer⸗ den aus der Deutſchen Orthopädiſchen Geſellſchaft ausgeſchloſſen. Die Patienten müſſen wiſſen, daß Senkfußeinlagen und ſonſtige orthopädiſche Apparate Heilmittel ſind, die einer ärztlichen Verordnung und Ueberwachung bedürfen und die man nicht im Laden fertig kaufen darf. Wünſchenswert wäre es, wenn dieſe Einſicht auch mehr in den Kreiſen der prak⸗ tiſchen Aerzte Platz greifen würde. Der Kongreß tanzt Ein Pfälzer Abend vereinigte die Kongreß⸗ teilnehmer im Palaſt⸗Hotel für einige gemütliche Stunden. Der geſellſchaftliche Rahmen gab dieſem Beiſammenſein eine beſonders feſtliche Nyte und bot einen wertvollen Ausgleich, zu der Arbeit, die ge⸗ leiſtet wurde und die heute noch zu leiſten iſt. Die von der Hauskapelle während des gemeinſamen Abendeſſens geſpendeten muſikaliſchen Darbietungen wurden durch eine kurze Tiſchrede von Profeſſor Dr. Stoffel unterbrochen, die bei den anweſenden 300 Gäſten mit großer Zuſtimmung aufgenommen wurde. Für die Darreichung geiſtiger Koſt hatte man unſeren Vortragsmeiſter Karl Neumann⸗Hoditz verpflichtet, der mit Gedichten von Hanns Glückſtein begann, dann in Hochdeutſch ſeine große Sprachkunſt zeigte und ſchließlich bei ſeinen ſpäteren Auftritten unter Beweis ſtellte, daß er ſich ſo ziemlich in allen Mundarten der deutſchen Stämme auskennt. Daß Elſe Wagner als Lautenſängerin gefiel, war durchaus verſtändlich, denn ſie trat in Koſtüm als Spielmann, Dirndl und Lausbub auf und hatte noch aus ihrem Repertoire die beſten Sachen ausgewählt. Verſtändnisvolle Aufnahme fanden die von Sanitäts⸗ rat Dr. Sippel ⸗ Stuttgart zum Vortrag gebrach⸗ ten Verſe, in denen er in witziger Form Stilblüten und Ereigniſſe der Tagung zuſammengefaßt hatte, wie er dies alljährlich bei jedem Kongreß zu tun pflegt. Mitternacht war ſchon längſt vorüber, als die Kapelle die Unterhaltungsmuſik beendete und vom Hauptreſtaurant in den Silberſaal überſiedelte, um dort dem Kongreß zum Tanze aufzuſpielen. Rückkehr der Mannheimer Stahlhelmer vom Reichs-Frontſoldatentag Geſtern abend um 8,15 Uhr ſind die 190 Mann⸗ heimer Stahlhelmer, die an dem Berliner Reichs⸗ Frontſoldatentag teilnahmen, auf zwei Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger wieder hier eingetroffen. Durch Lampiongirlanden, Flaggenſchmuck und Will⸗ kommengruß waren Garten und Heim in der Karl⸗ Ludwigſtraße zum Empfang vorbereitet. Kameraden bildeten mit Fackeln Spalier. Unter den Klängen des Königgrätzer Marſches und lebhaften Front Heil⸗Rufen der zahlreich erſchienenen Kameraden und Angehörigen vollzog ſich der Einmarſch unter Vorantritt des Trommlerkorps. Kreiswehrſport⸗ führer Haupt begrüßte die Heimkehrer, indem er ſein Bedauern ausſprach, daß er ſelbſt nicht dabei ſein konnte. Aber er hätte geleſen und gehört, daß die Berliner Kundgebung in der ganzen Welt Anerken⸗ nung gefunden habe. Gautambburmajor Arnold dankte im Namen der Heimkehrer für den herzlichen Empfang. Mit einem dreifachen Front Heil ſchloß er ſeine Anſprache. In angeregter Unterhaltung blieb man noch beiſammen. Eine gute Kapelle erfreute mit ſchmiſſigen Märſchen. a * 65, Geburtstag. In geiſtiger und körperlicher Friſche feiert heute der penſionierte Straßenbahnſchaffner Bern⸗ hard Mohn, Rheinhäuſerſtraße 34, feinen 65. Ge⸗ burtstag. Niedere Sterblichkeitsziffer Gegenüber einer Geſamtſterblichkeitsziffer der deutſchen Großſtädte von 88 auf 1000 Ortsanſäſſige in der Woche vom 7. bis 13. Auguſt hat Mannheim nur eine ſolche von 7, aufzuweiſen, ſteht alſo, wie üblich, weit unter dem Reichsdurchſchnitt. Die höchſte Ziffer der Sterblichkeit wurde für Halle mit 11,0 feſtgeſtellt, die niederſte merkwürdigerweiſe für unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen mit 4,8, die dadurch— ob verdienterweiſe oder nicht— in einen beſonders„geſunden Geruch“ kommt. Berlin hält mit 8,8 die Mitte. Unſere Landeshauptſtadt Karls⸗ ruhe dagegen iſt mit 10,3 nicht ſo gut daran. Keine ſpinale Kinderlähmung Im Mannheimer Bezirk iſt, wie wir auf Anfrage beim Bezirksarzt erfahren, bisher noch kein Fall von ſpinaler Kinderlähmung, deren Er⸗ krankungsgipfel in die Monate Auguſt und Sep⸗ tember fällt, verzeichnet worden. Die Krankheit trat auch bisher in unſerm Bezirk nur ſporadiſch auf, ſo daß von einem epidemiſchen Charakter der Krank⸗ heit, wie ex in anderen Orten Deutſchlands zurzeit feſtgeſtellt wird, keine Rede ſein kann. Der beängſti⸗ genden Krankheit wird von Seiten der überwachen⸗ den Behörden alle erdenkliche Beobachtung zu teil, ſodaß die Anſteckungs⸗ oder Verſchleppungsgefahr auf ein Minimum reduziert iſt. Auch ein ſoziales Hilfswerk Die Guts verwaltung in Kirſchgarts⸗ hauſen hat, ebenſo wie die auf dem Straßen⸗ heimer Hof, Hunderten von Aehrenleſern das Abſuchen der rieſigen Weizenfelder des Hofguts geſtattet. Früher wurden die liegen gebliebenen Aehren einfach vom Dampfpflug untergeackert. Jetzt bringen viele fleißige Hände erhebliche Körner⸗ mengen zuſammen. Ein Lampertheimer Dreſch⸗ maſchinenbeſitzer hat den Aehrenleſern, lauter be⸗ dürftigen Leuten, eine beſondere Freude bereitet, indem er ihnen ſeine Maſchine nachts zur Ver⸗ fügung ſtellte. Afrikafahrer in Mannheim Seit geſtern morgen liegt in der Nähe der Ste⸗ phanienpromenade im Rhein ein Moto rboot vor Anker, mit dem der frühere Münchener Kampf⸗ flieger Steidl in Begleitung zweier junger Leute eine Umſchiffung Afrikas vornehmen will. Die Fahrer ſind von Würzburg ab den Main ab⸗ wärts gefahren und von Mainz den Rhein auf⸗ wärts bis nach Mannheim gekommen. Von hier aus ſoll die Fahrt über Straßburg, durch den Rhein⸗ Rhone⸗Kanal ins Mittelländiſche Meer gehen und an den Kanariſchen Inſeln vorbei rund um Afrika. Das Boot iſt 6 Meter lang und 1,10 Meter breit und mit einem 50 PS. ⸗Steiger⸗Motor ausgerüſtet, den die Fahrer ſich ſelbſt eingebaut haben. * Motorradfahrer ſchwer geſtürzt. Geſtern mittag wollte ein in Richtung Heidelberg fahrender Motor⸗ radfahrer, der 22 Jahre alte Heinz⸗Kurt Unger aus Doſſenheim, an der Ecke Dürerſtraße— Karl⸗ Ladenburg⸗Straße in Neuoſtheim ein Auto ſtber⸗ holen. Im ſelben Moment bog das Auto nach vor⸗ her gegebenen Zeichen in die Karl⸗Ladenburg⸗Straße ein. Der Motorradfahrer wurde vom Rad geſchleu⸗ dert und blieb mit ſchweren Kopfverletzungen liegen. Ein herbeigerufenes Krankenauto brachte den Ver⸗ unglückten ins Städtiſche Krankenhaus. * Noch gut abgegangen. Glück im Unglück hatten geſtern abend zwei Perſonen, die mit einem Auto von Viernheim nach Schwetzingen unterwegs waren. An dem Bahnübergang in Wallſtadt kollidierte das Auto mit dem Lokalzug, der von Heddesheim kam. Der Wagen wurde von der Lokomotive ſeitlich erfaßt und in das Ackergelände geſchleudert. Kühler und Motor wurden beſchädigt. Sämtliche Scheiben gingen in Trümmer. Den beiden Inſaſſen iſt außer einer kleinen Prellung nichts weiter paſſiert. Die Klippe Von Lothar Kund Fredrik Die ganze Art, wie ſich Dr. Ludwig Berner um bie junge Dame bemühte, duldete keinen Zweifel an der Ernſthaftigkeit ſeiner Abſichten, und da er ihr ebenfalls durchaus ſympathiſch war, ſo befand er ſich eigentlich auf dem beſten Wege, ſein Ziel zu erreichen. Die Gäſte in dem abgelegenen kleinen Strandhotel betrachteten die beiden ſchon ſo gut wie verlobt und behandelten ſie dementſprechend. Als Edith zum Spaziergang aus dem Hauſe und er ihr in gewohnter Weiſe entgegentrat, da fühlte ſie, daß die Stunde der Entſcheidung nahte. Sie dachte an den Brief ihrer Mutter, den ſie ſoeben noch ein⸗ mal bedachtſam durchgeleſen hatte. Abſolut einwand⸗ freier Charakter. aus guter Familie. eine vor⸗ züglich gehende Praxis— ſo hatte die Mutter ihre Bitte um Auskunft über den Mann beautwortet und mit der Mahnung zur Selbſtprüfung geſchloſſen. Edith war nicht mehr jung genug, um an das Mär⸗ chenwunder von der großen Liebe zu glauben. Er beſaß ihre Sympathie, und das Gefühl der aufrichti⸗ gen Zuneigung dünkte ihr ein verläßlicheres Funda⸗ ment für die Ehe als etwa ein himmelſtürmender Rauſch. Nun ſchritten ſie gemächlich am Strande dahin, ihre Schuhe knirſchten auf den kleinen Muſcheln, die die Ebbe in Unzahl zurückgelaſſen hatte. Er ſprach von ſich, ſeiner Praxis, ſeinen Plänen und Projekten, von ſeinem Leben, wie er es ſich in der Zukunft ge⸗ ſtalten wollte. So hatten ſie ſich weiter und immer weiter von ihrem Hotel entfernt. Nun ſprach er das entſchei⸗ dende Wort und ſtellte die Frage, die ſchon ſeit Jahrtauſenden der Mann an das Weib gerichtet hat. Das Mädchen ſenkte nachdenklich den ſchönen Kopf und bat ihn um ein wenig Geduld. Er fühlte ſeinen Sieg und ſchwieg klüglich. In ihre Gedanken ein⸗ geſponnen, gingen ſie dahin. Der anfangs breite Strand wurde ſchmaler und ſchmaler, aber ſie merk⸗ ten nicht eher das Eintreten der Flut, als bis kleine hurtige Wellen ihre Füße netzten. Der Mann ſah um ſich und mahnte zur Umkehr, das Mädchen an einer Seite jedoch lachte ſorglos auf und ging mit flinken Schritten weiter. Da eilte er hinter ihr her. Immer kleiner wurde der Streifen Land, und als er ſie eingeholt hatte, und ſie nun zurückblickten — da ſahen ſie, daß der Weg hinter ihnen verſperrt war, nicht mehr da war. Das Meer dehnte ſich jetzt dort und ſpülte um den Fuß der hohen Felswand, an der ſte entlang ſchritten, der Strand war ver⸗ ſchwunden. Sie preßten ſich jetzt eng an die Fels⸗ mauer, um noch einigermaßen trockenen Fußes weiterzukommen. Bald indes ſpülten die Wellen über ihre Füße, und hoch über ihren Köpfen befand ſich die Markierungsmarke der Flut. Angſt ſtieg in ihnen auf. Das Mädchen ſtieß einen Schreckensſchrei aus und haſtete vorwärts. Mit erbleichtem Geſicht keuchte er hinter ihr her, und die Furcht entriß ihm Worte des Vorwurfs. Schweratmend blieb ſte ſtehen. Hilfeſuchend ſahen ſie um ſich. Fern ſchwamm ein Segel— aber es beachtete ihre Winke nicht. Er erſpähte zuerſt die Klippe, die über ihnen hing. Dicht über der Flutmarke, aber doch hoch genug, um vor dem mörderiſchen Meer zu bewahren. Sie folgte ſeinem Blick und ſah nun ebenfalls den winzigen Felsvorſprung, der Rettung bot, aber höchſtens einem Menſchen.. nur einem von ihnen beiden. Auch er erkannte das ſofort und blickte beiſeite. Schon ſtanden ſie faſt bis an die Knie im Waſſer. Ein Glück, daß das Meer ſo ruhig war, ſonſt hätten die Wogen ſie ſchon fortgeriſſen. Aber mit jeder Minute wuchs die Gefahr. Zwar ſprach die Frau keine Bitte aus, in dem Blick, mit dem ſie den Mann anſah, lag ein verzweifeltes Flehen. Er je⸗ doch tat, als verſtünde er das unausgeſprochene Flehwort nicht. Sein Geſicht verhärtete ſich, die Angſt zerfraß den letzten Reſt ſeiner Männlichkeit. Er griff empor, und mit einem ſpannkräftigen Ruck zog er ſich auf den rettenden Fels. Unten im Waſſer ſtand die Frau, die er wenige Minuten zuvor um ihre Hand zum Lebensbunde gebeten hatte Er ſah ſte nicht mehr, wollte ſie nicht mehr ſehen. In dieſem Augenblick der höchſten Gefahr erkannte auch die Frau den Charakter des Mannes, dem ſie Gattin zu ſein faſt willens geweſen war und der Entſetzensſchrei, den ſie nun ausſtieß, entſprang vielleicht in gleicher Weiſe dieſer Erkenntnis wie der Furcht vor dem grauenvollen Tode, der ſie bedrohte. Verzweiflungsvoll ſchlägt ſie die Hände vor das Antlitz und wankt weiter in der ſteigenden Flut. Der Mann auf der Klippe wirft den Kopf in den Nacken und ſieht nicht nach ihr hin, bis ſie um die nahe Ecke der Felswand verſchwindet. Sein Geſicht iſt verbiſſen, verkrampft, in ſeiner Verzerrtheit er⸗ ſtarrt und von der Glut der Scham gefärbt. Stunden um Stunden bringt er qualvoll auf der ſchmalen Rippe der Felswand zu. Fern ziehen Dampfer ihre Bahn, Rauchfahnen gleiten über den Horizont, Segelboote tauchen auf und fahren davon. Er ruft, ſchreit, brüllt, winkt. Aber ſie achten nicht auf ihn, niemand beachtet ihn. Er muß ausharren, bis das Meer wieder ſinkt und ſelbſt den Weg zurück frei⸗ gibt. 1 Er haſtet nach dem Hotel. Nun die Furcht ge⸗ ſchwunden iſt, meldet ſich die Scham um ſo bemerk⸗ barer. Sein Sinnen und Denken iſt nur darauf ge⸗ richtet, wie er den andern Ediths Tod melden ſoll. Die Sonne vergoldet das Meer und wirft Feuer in die Fenſterſcheiben des Hotels, als er es endlich erreicht hat. Keuchend betritt er die Vorhalle, will ſich an den Hausmeiſter wenden— da ſtockt ſein Fuß: in einem Seſſel am Fenſter ſitzt Edith, die tot⸗ geglaubte, und iſt wohlbehalten, friſch, munter und ſchön wie nur je. Stammelnd tritt er auf ſie zu, von Scham gepeitſcht, zerbrochen, vernichtet. Da erhebt ſie ſich: ſie ſpricht ruhig, gelaſſen, aber ſehr ernſt:„Meine Antwort auf Ihre Frage von vorhin erübrigt ſich nun wohl. Für künftige Strand⸗ promenaden will ich Ihnen aber die Mitteilung machen, daß gleich hinter der Klippe ein bequemer Weg zur Höhe führt.„ was mir übrigens ſeit langem bekannt war!“ Und ſie geht. 8 „Pfälzers Höllen⸗ und Himmelfahrt“. Das Landestheater für Pfalz und Saarland hat ſich entſchloſſen, im kommenden Winter erſtmals in Ludwigshafen regelmäßig Gaſtſpiele zu geben. Von dem in Ausſicht genommenen Halbdutzend Stücken kommen zunächſt Neuheiten von Pfälzer Au⸗ toren zur Erſtaufführung: auf Paul Münch folgen Roland Betſch mit„Salvermoſers ſeltſamer Seelen⸗ wanderung“ und zu Weihnachten Lina Staab mit einem Märchenſtück. Der Kaiſerslauterer Paul Münch, weitbekannt durch ſeine„Pfälziſche Welt⸗ geſchichte“, fand mit ſeiner luſtigen„Pfälzers Höllen⸗ und Himmelfahrt“ im ſehr gut be⸗ ſetzten Saal des Geſellſchaftshauſes ſtärkſte Reſo⸗ nanz. Die Fabel des vieraktigen Schwanks wird mit keck treffendem Pfälzer Witz und breitem Be⸗ hagen ſtets unterhaltſam durchgeführt: wie der biderbe, dummſchlaue, aber dem Leben gewachſene Schorſch aus Kuſel und der maulflinke Speyerer Brezelbu Philp durch ein Verſehen in der Hölle ſchmoren müſſen, dem Teufel aber entrinnen, von St. Peter ins Himmelreich eingelaſſen werden, wo die zwei Freud und Leidgenoſſen ein„Pfälzer Eck“ gründen, das ſich bei Teilnahme aller„National⸗ helden“: des Pfälzer Fritz, des Sickinger Franz, der Heiligen Pirmin und Remigius und anderer wegen ſeiner Lautheit aus höheren Regionen in tiefere verwieſen wird, wo der Schorſch in ſeinem Bett zu Kuſel erwacht. Es war alles nur ein Traum Paul Münch in der Hauptrolle, Hans Hoffmann als Philp, Spielleiter Peterſz und die übrigen Mitwirkenden zogen alle Regiſter einer wirkſamen Komik. Lied für den Abend Von Knut Hamſun Du gleichſt einer kleinen Taube, Einem Vogel du, weiß und weich. Mein Herz gedenkt heute deiner: Du fliegſt wohl umher in der Laube, Die einſt unſer Königreich. a Hier ſchlägt auf frohem Balkone Ein Sänger die Laute ſüß— Erinnerung ſteigt auf wie Mondlicht: Du gleichſt dieſem leiſen Tone. Der zart iſt und bebend ſüß. Der Mond beginnt die Reiſe Und leuchtet auf mein Papier, Ein Windhauch bewegt die Blätter— Das iſt wohl die zarte Weiſe Der leiſen Botſchaft von dir. Schlaf wohl, du Vogel, du weicher, Sieh, all mein Denken iſt dein Jetzt aber verſtummten die Töne— Um ſelige Träume reicher Wirſt du am Morgen ſein. 4. Seite/ Nummer 415 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. September 1982 Geheimrat Auguſt Brecht 90 Fahre Der Lebensgang eines hochverdienten Staalsbeamten Am geſtrigen Dienstag vollendete der in Heidel⸗ berg lebende ehemalige Direktor des Großherzoglich badiſchen Oberverſicherungsamts in Mannheim, Ge⸗ heimrat Brecht, ſein 90. Lebensjahr. Während Brecht körperlich etwas hinfällig iſt, erfreut er ſich doch einer guten Geſundheit. Es iſt beſonders zu be⸗ wundern, welche geiſtige Friſche, Lebendigkeit und Erinnerungsgabe dem alten Herrn eigen iſt. Aus ſeinem Lebenslauf dürfte folgendes von Intereſſe ſein: Auguſt Brecht wurde am 2. Sept. 1842 zu Wald⸗ fiſchbach in der Pfalz, im ſog.„Holzland“, als Sohn des dortigen Kantonsarztes Karl Brecht und der Liſette geb. Raſor, geboren. Brechts Mutter wirkte als junges Mädchen 1832 als Ehrenjungfrau beim Hambacher Feſt mit, alſo gerade vor 100 Jahren. Brecht beſuchte zunächſt in Waldfiſchbach die Volks⸗ ſchule und ging dann zum evangeliſchen Pfarrer nach Hermannsberg in der Pfalz in den Latein⸗ unterricht. Er kam dann gleich in die vierte Klaſſe (Untertertia) des Gymnaſiums zu Zweibrücken, wo er 1861 die Reifeprüfung beſtand. Seine Studien begann er in Erlangen. Nach zwei Heidelberger Se⸗ meſtern ging er auf ein Semeſter nach München und dann wieder nach Erlangen, wo er bis in ſein achtes Semeſter ein eifriger Burſchenſchafter war. Er machte dann pünktlich 1865 ſein Examen als Rechts⸗ kandidat. Danach wurde Brecht ſofort beim Bezirks⸗ amt in Zweibrücken verwendet. Die Ausſichten für die Pfälzer Rechtskandidaten waren damals ſehr ſchlecht. Als Brecht hörte, daß in Baden Mangel an Juriſten herrſche, fuhr er nach Karlsruhe zu Juſtizminiſter Stabel, der ihn gern einſtellte unter der Bedingung, daß er das badiſche erſte Examen wegen des franzöſiſchen Rechtes nach⸗ mache und ſofort nach Baden überſiedle, um die Unterſchiede zwiſchen der bayeriſchen und badiſchen Rechtspflege gründlich kennen zu lernen. Brecht ſie⸗ delte alſo ſofort nach Heidelberg über und erlebte dort den Krieg 1866. Um ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete Brecht bei dem Heidelberger Rechtsanwalt Faß und bereitete ſich als deſſen Mit⸗ arbeiter auf das Rechtspraktikantenexamen vor, das er 1867 in Karlsruhe beſtand. Die zweite Staats⸗ prüfung als„Referendär“ legte Brecht im Frühjahr 1869 in Karlsruhe ab. Er fand ſofort Verwendung als badiſcher Aktuar in Emmendingen und wurde noch im Herbſt des ſelben Jahres als Sekretariats⸗ praktikant vom Miniſterium des Innern an das Kreis⸗ und Hofgericht nach Freiburg i. Br. verſetzt, ſpäter nach Karlsruhe. Von dort kam er 1870 als Poltzet⸗ und Univerſitätsamtmann(der ſog. Diſzi⸗ plinarbeamte oder„Bierrichter“) unter der Amts⸗ zeit des Stadtdirektors Flach nach Heidelberg und von dort 1874 als Amtsvorſtand nach Meßkirch. Danach war Brecht Amtsvorſtand in Eppingen, Et⸗ tenheim, Adelsheim und Schwetzingen und kam von dort 1900 als Vorſitzender des Schiedsgerichtes für Arbeiterverſicherung nach Mannheim, wo er 1911 Direktor des Oberverſicherungsamtes wurde. Von dieſem Amte trat er 1913 als 71jähriger in den wohlverdienten Ruheſtand und lebt ſeitdem in Hei⸗ delberg. Als Brecht beim Scheiden aus dem Dienſte Gegenſtand vieler Ehrungen wurde, fragte ihn Groß⸗ herzog Friedrich II., wie er es denn fertig gebracht habe, daß ſogar ſeine ſcharfen parteipolitiſchen Geg⸗ ner ihm bei ſeinem Abſchied ſo gehuldigt hätten. „Königliche Hoheit, weil ich mich nicht gefürchtet habe!“ erwiderte Brecht treffend, worauf der Groß⸗ herzog den Wunſch äußerte, lauter ſolche Beamte zu haben. Verheiratet hatte ſich Brecht 1869 gleich nach ſeiner zweiten Staatsprüfung mit Charlotte Kaibel aus Ober⸗Ingelheim. Nach zehnjähriger glücklicher Ehe ſtarb ſeine Lebensgefährtin 1879 in Eppingen bei der Geburt ihres vierten Kindes. Brecht traf eine glück⸗ liche Wahl, als er ſchon im folgenden Jahre 1880 die Schweſter ſeiner verſtorbenen Gattin, Eliſe Kaibel, heimführte, die ſeinen Kindern eine treue Mutter wurde und Brecht noch zwei Kinder dazu ſchenkte. Dieſe Frau iſt noch heute die treue, liebevolle und gütige Gefährtin Brechts und vollendet in einigen Tagen, am 16. September, ihr 78. Lebenszahr. Brechts füngſter Sohn aus erſter Ehe ſtarb im Jahre 1900 im blühenden Alter von 21 Jahren, während er in Schwetzingen bei den ter Dragonern diente, an einer Blinddarmentzündung. Ein Sohn Brechts lebt als Pfarrer im Ruheſtand in Heidelberg⸗Hand⸗ ſchuhsheim, und eine Tochter iſt die Gattin des bis⸗ her in Heidelberg geweſenen nunmehrigen Land⸗ gerichtsdirektors Einwächter in Waldshut. Brecht freut ſich heute einer Enkelſchar von zehn Buben zwei Enkelmädchen ſind leider geſtorben) und einer vierfährigen Urenkelin. Während ſeiner Amtszeit in Schwetzingen wurde Brecht vom alten Großherzog Friedrich IL. zum Ge⸗ heimen Regierungsrat und ſpäter in Mannheim von Großherzog Friedrich II. zum Geheimen Ober⸗ regierungsrat ernannt. Brecht, der Sohn eines alten Würzburger Korpsſtudenten, war mit Leib und Seele ein eifriger Burſchenſchafter und hat ſich als ſolcher bis in die Mitte ſeines neunten Fahrzehntes hinein betätigt. Die Vereinigung alter Burſchen⸗ ſchafter Mannheim⸗Ludwigshafen ernannte ihn an⸗ läßlich ihres 40jährigen Jubiläums im Oktober 1931 zu ihrem Ehrenmitglied. Dr. Hanns Hecht-Doerzbacher. ((( dd ². ³ V'' Warnung vor einem Zechypreller Die übelſte und verwerflichſte Erſcheinung unter den Zeitgenoſſen iſt der Zechpreller, denn bei⸗ nahe ausnahmslos betrügt er die Bedienung um ihren kärglichen Verdienſt und macht ſich ein angeneh⸗ mes Leben. Einer von dieſer Gilde ſcheint in Mann⸗ heim ſein Unweſen zu treiben. Wie es ſcheint, hat er es auf Kaffees abgeſehen. Sicheres Auftreten und gute Erſcheinung machen ihm ſein Handwerk leicht. Zweimal ſchon glückte ihm ſein verwerfliches Tun in einem kleinen Tageskaffee in der Nähe des Waſſer⸗ turms. Das erſte Mal beſtellte er einen Kaffes und 10 Zigaretten und verſchwand nach ganz kurzer Zeit, ohne zu zahlen. Als„Zahlung“ ließ er ein leeres Schülerheft zurück, das in Karton eingeſchlagen war. Am geſtrigen Dienstag kam er wiederum in das⸗ ſelbe Kaffee. Er beſtellte Kaffee und Kuchen. Wie zufällig legte er dabei ſeine Brieftaſche auf den Tiſch. Die Bedienung behielt ihn als unſicheren Kantoniſten im Auge, denn ſie war nicht ganz ſicher, ob er das letzte Mal die Zahlung nicht vielleicht vergeſſen hatte. Als ſie einen Augenblick das Lokal verließ, ver⸗ ſchwand der Kunde und ließ weiter nichts zurück als ſeine Brieftaſche. Bei näherem Zuſehen entdeckte man, daß ſie ein ganz wertloſes Stück aus Preßleder war und weiter nichts enthielt als leeres Papier und einige Proſpekte. Dies alles diente dazu, ihr ein„ge⸗ ſchwollenes“ Ausſehen zu geben. Die Betrugsabſicht liegt offenſichtlich zu Tage, denn beide Male täuſchte der Zechpreller durch wert⸗ loſes Zeug Beſitz vor und außerdem langte es ihm geſtern nicht einmal, ſeinen Kuchen ganz aufzueſſen, denn er mußte die erſtbeſte Gelegenheit wahrnehmen und verſchwinden, weil er wahrſcheinlich erkannte, daß man ihn beobachtete. Der Mann wurde auch ſchon anderwärts in Kaffees geſehen. Er macht einen guten Eindruck, iſt ſchlank und ziemlich groß, trägt gelbe Schuhe und einen dunklen Anzug, hat ein ſcharf ge⸗ zeichnetes Geſicht und zurückgekämmte, ſchwarzbraune, ſchon etwas melierte Stehhaare. * Aus Feudenheim. Im Monat Auguſt wur⸗ den hier 11 Kinder geboren, 6 Eheſchließungen fanden ſtatt und 6 Perſonen ſind geſtorben.— Waiſenrichter Jakob Bohrmann feierte ſeinen 80. Geburts⸗ tag. Von der Stadtverwaltung wurde ihm ein Blumenangebinde mit Dankſchreiben überreicht. * Dem Bericht über den Empfang der Olympia⸗ Kämpfer tragen wir auf Wunſch des Stimmbildners Schöttle berichtigend nach, daß Herr Mitſch, der bei dem geſelligen Beiſammenſein mit einem Soli erfreute, Schüler der Geſangſchule Hubert Schöttle iſt. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden aus⸗ geloſt: 4 Gewinne zu je 25 000 Mark auf die Nrn. 59 058, 366 031; 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nr. 1280; 8 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 198 398, 226 018, 252 968, 334 581; 28 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 35 965, 71.664, 87 772, 100 079, 167 52, 177 220, 221089, 293 050, 312 057, 324 786, 835 156, 362 894, 365 801, 366 153. Die Nachmit⸗ tagsziehung brachte: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nr. 323 670; 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nru. 81 267, 106 440; 18 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 24 941, 57 818, 132 899, 180 339, 215 044, 278 974, 280 686, 314 477, 324 736. (Ohne Gewähr.) a Veranſtaltungen Jazzband Ette in Heidelberg Bernard Etté ſpielt wieder einmal im Heidelberger Schloßpark⸗Caſino. Der Garten iſt voller Sonnenreflexe. Das ſeidenblaue Dach eines ſpätfommerlichen Nachmittags iſt dartiber gebreitet und ringsum iſt die nahe Pracht der durch die Bäume ſchimmernden Ruine, iſt das bis an den Garten heranſtoßende Waldesgrün. In dieſem Garten klingen Ton und Tempo der Jazzband Etté. Muſtei und Schauſpieler ſind dieſe Leute, wie man weiß, Virtuoſen ihrer vielen und immer wechſelnd geſpielten Inſtrumente, Künſtler und Kinder zugleich in ihrer Spaßmacherei. Vor ihnen ſteht als Dirigent, als Geiger oder oberſter der Spaßmacher Bernard Etté, klein und beweglich, immer wieder gern geſehen und gehört, immer wieder mit Beifall bedacht wegen der Unbeſchwertheit und der Muſi⸗ kalität ſeiner Kapelle. Seine Leute blaſen natürlich wie⸗ der alles von der ſchönſten Harmonie und Melodie(die ſie in den Jazzſtil zwingen) bis zum grellſten Mißton. Aber die Luft iſt erfüllt von froher Laune. Niemand könnte ſagen, daß dies nicht paſſe in dieſen ſchönen Garten, an dieſe Stätte. Denn wie das Schloßgarten⸗Caſino ſelbſt ſich gut in den alten Rahmen fügt und neutraliſterter Boden wurde, ſo auch die Jazzmuſik in Ettes Form. Am Abend aber, wenn die Lampen glühen und wenn unten im Neckartal die Lichterreihen an den Flußufern hin bis weit in die Ebene glänzen, dann tanzt man. Etté ſtrahlt und überträgt ſeine Stimmung auf Kapelle und Publikum. Er wird es heute wiederholen.— r Konzert im Ballhansgarten. Es ſei hiermit nochmals auf die am heutigen Mittwoch nachmittags und abends ſtatt⸗ findenden Konzerte des„Müllerſchen Kammer⸗ orcheſters“ hingewieſen, die jedem Beſucher einige er⸗ holende Stunden verſprechen. Der Karlsruher Voranſchlag * Karlsruhe, 6. Sept. Der vom Oberbürger⸗ meiſter feſtgeſtellte Voranſchlag für 1932 dürfte in den nächſten Tagen vom Landeskommiſſär beſtä⸗ tigt werden. Er ſchließt in Einnahmen und Aus⸗ gaben mit einem Nettoſaldo von 40 565 500 Mk. ab gegen 51 215 740 Mk. im Vorjahre. Gleichwohl bleibt nach den Erklärungen des Oberbürgermeiſters ſelbſt nach Erhebung der vierfachen Bürgerſteuer und nach Erhöhung der Umlage noch ein Fehlbetrag von rund einer Million zu decken, wozu man der Hilfe des Reiches bedarf. Die ſchlechte Wirtſchaftslage macht ſich beſonders in dem Rückgang der Werksein⸗ nahmen bemerkbar. Die Straßenbahn, die letztes Jahr aus der Perſonenbeförderung noch 4,6 Mil⸗ lionen einbrachte, ſieht ihre Einnahmen auf 3,3 Mil⸗ lionen zurückgeſchraubt. Sie bedarf eines Zuſchuſſes von 478 000 Mk. Der Gasverbrauch iſt von 18,6 Mil⸗ lionen Kubikmeter auf 16,8 geſunken, die Strom⸗ abgabe von 24,8 Millionen Kilowattſtunden auf 22,5 Millionen geſunken, was einen Ausfall von rund 600 000 Mk. bedeutet. Das Elektrizitätswerk ver⸗ zeichnet trotzdem einen buchmäßigen Ueberſchuß von etwa 660 000 Ms. Auch das Waſſerwerk, der Schlacht⸗ hof und der Fuhrpark ſtehen günſtig, während der Etat der Milchzentrale wieder ausgeglichen iſt und der Rheinhafen erſtmals einen Zuſchußbedarf von rund 15000 Mk. in Kauf nehmen muß. Stark ge⸗ droſſelt ſind die Kulturausgaben. Die Wohlfahrts⸗ laſten erfordern einen Zuſchuß von 8,5 Millionen Mark. Darunter fällt die Steigerung der Ausgaben des Fürſorgeamtes von 14,5 auf 15,6 Millionen. Die Geſamtzahl aller im November v. Is. in laufender Fürſorge ſtehenden Unterſtützungsfälle belief ſich auf 14007. Der Perſonalaufwand der Stadt beziffert ſich auf 9,1 Millionen. Norödeutſchland 14:2(:2) geſchlagen Zweites Deutſchland-Splel der indiſchen Hocken-Elf Roop Singh noch drei weitere Tore. herrſchten die Inder wieder klar das Feld. erhöhte auf:2, der Mittelläufer Penninger auf 712. Als der Norden dann kurze Zeit lang wieder aufdrehte und ſogar ſtark drängte, zeigte ſich ouch die Abwehr der Auf dem HSV⸗Platz in Hamburg waren am e abend 8000 Ju ſchauer verſammelt, um die indliſche Hockey⸗Elf im Kampf mit einer norddeutſchen Repräſen⸗ totivmannſchaft zu ſehen. Das Spiel begann für die Nord⸗ deutſchen ſehr vielverſprechend, ſchon nach acht Minuten erzielten ſie durch Katzenſtein 2 nach Durchſpiel von Locke⸗ monn— Jakob dos erſte Tor. Die Inder be⸗ berrſchten dann aber klar das Feld. Ihr Ab⸗ ſplel war wundervoll. Sie ſchlenzten und ſchoſſen aus jeder Lage. Der Ball lag abſolut, wenn er mit Hond oder Stock geſtoppt wurde. Die Inder kombinierten in die Breite, nach vorn und hinten, je nachdem es die Situation erforderte. Durch dieſes variantenreiche Sp tel gerieten die Norddeutſchen nach der Pauſe ganz aus dem Konzept. Dyan Chond erzielte bald nach dem Führungstreffer der Norddeutſchen den Ausgleich. Warnholz im Tor der Deutſchen hatte dann ganz aroße Momente, ex war auch der weitaus beſte Mann der norddeutſchen Elf und das trotz der 14 Treffer. Er konnte ſogar nach dem Spiel von den Indern Glückwünſche für ſein hervorragendes Spiel entgegennehmen. Während Warnholz wie ein Löwe kämpfte, ging ganz überraſchend der Norden durch Heydel erneut in Front. Das Publikum war begeiſtert, aber der Stimmungsumſchwung ſollte nicht lange auf ſich warten laſſen. Die Inder erzielten lange Zeit nur Ecken, bis ſchließlich Dyan Chand zum:2⸗Ergebnis einſenden lonnte. Bis zur Halbzeit fielen oͤurch Roop Singh, Jafor und wiederum Nach der Pauſe be⸗ Roop Singh Inder auf der Höhe ihres Könnens. Die Inder machten ſich wieder frei. Bei ihren neuen Angriffen erwies ſſch die deutſche Abwehr als zu langſam. Nur Warnholz zeigte wieder großes Können. Schließlich kam aber Dyan Chand doch zum achten Tor. Gurmit Singh ſchoß das neunte, dann fielen bis zum Schluß noch fünf Treſſer durch Dyan Chand(wei), Gurmit Singh und den Rechtsaußen(zwei), In der indiſchen Mannſchaft überragte der Sturm in ſeiner Geſamtheit, hervorragend war vor allem der linke Flügel mit dem großen Dyan Chand. Der Mit⸗ telläufer Penninger beherrſchte das Mittelſfeid vollkommen, ſein Zuſpiel und ſeine Ballabgabe ließen keinen Fehler er⸗ kennen. Etwas ſchwächer ſpielte dagegen die Hintermann⸗ ſchaft einſchließlich der Seitenläuſer. Der Spielausſchuß⸗Vorſitzende des Hockey ⸗ Bundes, Detmar Wette⸗Köln wohnte dem Spiel bei, um nach ſeinen Erfabrungen bei dieſem Treffen die deutſche Nationalmann⸗ ſchaft für das Spiel gegen Indien aufzuſtellen. Für die deutſche Nationalelf ſind bislang in Ausſicht genommen Pfaffenholz im Tor, Zander und Harenberg in der Verteidigung und der Ber⸗ liner Sturm. Ueber die Aufſtellung der Läuferreihe iſt man ſich noch nicht ſchlüſſig. Man glaubt, daß auch They Haag wieder zur Verfügung ſtehen wird. Spiele der unterbadiſchen Kreisliga Senſationen auf der ganzen Linie Der vergangene Sonntag war bereits von dem ideal⸗ ſten Fußballwetter begünſtigt. Bemerkenswert iſt, daß eine ganze Anzahl von Favoriten Mißerſolge zu ver⸗ zeichnen hatte. Bei dem langen Weg, der bis zur Ent⸗ ſcheidung zu machen iſt, werden aber immerhin noch allerlei Veränderungen in der Tabelle lommen. Nur zwei Mann⸗ ſchͤften haben ſich bis jetzt über dem Durchſchnitt gehalten. Altrip und Heddesheim. Die Altriper führen durch ihr beſſeres Torverhältnis die Tabelle an. Nur zwiſchen dieſen beiden Monnſchaſten wird auch die Entſcheidung ligen. Dabei muß man Altrip die etwas beſſeren Chancen geben. Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: 5 Heddesheim:1 907— Weinheim:0 Neckarſtadt— Fendenheim 913 Käfertal— Edingen:1 Neckarhanſen— Leutershanſen 12 Altrip— Wallſtadt 82 Das wichtigſte Spiel auf dem Phönixplatz brachte dem Favoriten Phönix Mannheim nicht die Punkte und hat ſomit die Stellung von Phönix Mannheim merklich erſchüttert. In einem ſolch wichtigen Spiel eine Umſtel⸗ lung der Mannſchaft vorzunehmen, iſt aber auch nicht das Richtige. Phönix ſtellte auf den Mittelſtürmerpoſten Löhr aus den unteren Mannſchaften und hat damit ſeinen Sturm zerriſſen. Die Heddes heimer verdienen ſchon ver⸗ möge ihres großen Etifers ihren jetzigen Tabellenplatz. Der Heddesheimer Gärtner iſt von ſeiner Knieverletzung wieder gonz hergeſtellt und hat die alte Schlagkraft wieder erreicht. Er iſt für ſeine Mannſchaft ſehr wertvoll. 07 ſchlug auf eigenem Platz die Weinheimer eben⸗ falls mit dem knappſten aller Reſultate. Die Weinheimer haben dieſes Jahr einen ſchlechten Start erwiſcht. Bei drei Spielen nur 2 Punkte und die noch gegen ſchwächere Gegner, das ſind keine Ausſichten auf den Enderfolg. Die Mannſchaft wird, wenn ſie ſich nicht noch ſchnell beſinnt, für dieſes Jahr ihre Meiſterhoffnungen zurückſtellen müſſen. Für die Neuoſtheimer iſt der Sieg ein ganz bedeutender Erfolg. Diejenigen, welche 07 als den Abſtiegskandidaten bezeichneten, werden ſich noch ſehr täuſchen. Die Mann⸗ ſchaft von 07 kommt allmählich ins Spiel und wird mit der Zeit mindeſtens auf eigenem Platz einen ſehr begcht⸗ lichen Gegner abgeben. Daß die Mannſchaft zu Anfang 90605 erhebliches Gelände verloren hat, kommt wohl daher, aß ſie es gleich mit ſchwereren Gegnern zu tun hatte. Alle die Vereine, gegen die 07 bis jetzt ſchlecht abgeſchnitten hat, ſind dicht beim Tabellenführer. Die Käfertaler haben ſich von Edingen einen Punkt abnehmen laſſen. Das war eigentlich keine große Senſatton. Die Edinger haben bis jetzt bewieſen, daß ſie keineswegs die Rolle der vergangenen Jahre zu ſpielen gewillt ſind. Die Leiſtungen der Mannſchaft ſind ſehr be⸗ achtlich. Von drei auswärtigen Spielen hat Edingen vier Punkte nach Hauſe gebracht und auf eigenem Platz ſeine beiden Spiele ſicher gewonnen. Das iſt ein deutlicher Be⸗ weis für die l Stärke der Edinger. Der Kampf der beiden Tabellenletzten brachte auch eine kleine Senſation. Man hat damit gerechnet, daß der Neu⸗ ling dem erfahrenen alten Kreisligiſten unterliegen würde. Das kam aber anders. Die Neckarhauſener müſſen ſich ſchon gewaltig anſtrengen, wenn ſte das verlorene Ge⸗ lände wleder aufholen wollen. Anläßlich der Altriper Kerwe war in Altrip Schützen fe ſt. Die Mannſchaft der Schneider und Spindler hat dem A⸗Meiſter eine Lektion erteilt, an die er denken wird. Die Altriper ſind damit. nach den Reſul⸗ taten ausſichtsreiche Favoriten auf den Titel geworden. Wenn die Mannſchaft beiſammen bleibt, wenn ſie verſchont wird von Verletzungen und Disgqualifikationen, dann dürfte keine Mannſchaft der unterbadiſchen Kreisliga in der Lage ſein, ihr eine Niederlage beizubringen. Wenn auch die Hintermannſchaft in dieſem Jahr nicht ganz ſo ſattel⸗ feſt iſt, wie in den früheren Jahren, ſo iſt der Sturm aber in einer ganz hervorragenden Verfaſſung. Soviel Tore wie dieſer Sturm in jedem Spiel ſchleßt, läßt die Hinter⸗ mannſchaft wahrſcheinlich nicht paſſieren. Einen ſchweren Stand wird Altrip nur gegen Mannſchaften mit ſehr ſtar⸗ ken Hintermannſchaften haben. Da war ſchon Heddesheim, welches den Altripern halt gebot. Man kann auch an⸗ nehmen, daß die ſtarke Hintermannſchaft des Mannheimer Phönix bet den Altripern ein ſtarkes Hemmnis ſein wird. Aber ſonſt dürfte keine Hintermannſchaft dieſem Sturm ge⸗ wachſen ſein. Die Wallſtädter werden, das iſt beſtimmt, durch dieſe Niederlage nicht den Kopf verlieren Denn ſchließlich iſt es ja keine Schande gegen einen ſolch guten Gegner mit einer hohen Torziffer verlieren. Die Wall⸗ ſtädter bleiben nach wie vor ein ſehr beachtlicher Gegner. Die Tabelle des Kreiſes Unterbaden Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte Alm 8 1— 22:5 7⁴ Heddesheim 4 3 1— 11·5⁵ 7·¹ Feudenheimm 4 2 2— 12:6 6˙2 Soo 2— 105 6˙2 Phönix Mannheim 4 2 1 1 12˙2 5˙ Walter 12 1 1 15⁰1⁵ 85 Käſerta gg, 1 2 1:6 4·4 07 Mannheim 4 1 1 2 40 35 Wein hem 1 1 2 35 2˙4 Leutershauſen 5 1— 4 818 28 Neckarſtadt 4 1*.18 17 Neckarhauſen 4—— 4 218.8 Am kommenden Sonntag ſpielen: Edingen— Altrip heim— Feudenheim Leutershauſen— Phönig 7 Käfertal— 07 Wallſtabt— Neckarhauſen a Weinheim— Neckarſtabt 5 Der kommende Sonntag bringt wieder Spiele von gan beſonderer Bedeutung. Da iſt zunächſt das Spiel des Tabellenführers Altrip in Edingen. Die aufſteigend⸗ Form der Edinger iſt ja ſchon genügend beſprochen. Es wird für den Tabellenführer nicht leicht ſein dieſe Klippe zu umſchiffen. Wenn die Altriper auch 90 v. H. Siegeschancen haben, ſo darf man immerhin auf den Ausgang gerade diefes Treſfens geſpannt ſein. In Heddesheim findet ein Kampf ſtatt, der nicht minder wichtig iſt. Zwei alte Kampfmannſchaften finden ſich hier zuſammen. Das Spiel hat zudem auch lokalen Charakter. Der Platzvorteil der Heddesheimer genügt nicht zu einem ſicheren Sieg. Die Feuden heimer werden von ihrem Gegner reſtloſen Einſatz verlangen. Obwohl die Heddesheimer Aktien höher im Kurs ſtehen, iſt auch ein Feudenheimer Sieg durchaus möglich. Phönix Mannheim muß nach Leutershau⸗ ſe n. Das zu einem Zeitpunkt, wo die Leutershauſener gerade ihren erſten Sieg eingeheimſt haben. Das einzige Platzſpiel, das die Leutershauſener auf ihrem Platze gegen Weinheim hatten, ging mit:0 für Weinheim ſo knapp aus, daß Phönix Mannheim alles einſetzen muß um ohne Punkt⸗ verluſt von Leutershauſen wegzukommen. Wenn die Kom⸗ binationsmaſchine der Phönixler ins Laufen kommt, dann kann es aber paſſieren, daß die Bergſträßer einen böſen Reinfall erleben. In Käfertal iſt 97 Mannheim zu Gaſt. Daß wird beſtimmt ein hartes Treffen geben. Beide Mann⸗ ſchaften waren in ihren bisherigen Leiſtungen ungefähr gleich. In Käfertal ſoll es ſich entſcheiden, wer der beſſere iſt. Wallſtadt empfängt Neckarhauſen und hat Ge⸗ legenheit ſeinen Tabellenplatz zu verbeſſern. Die Neckar⸗ hauſener haben in Wallſtabt wohl keine Siegeschancen. Weinheim wird ſich auf eigenem Platz mit Neckar⸗ ſtad t meſſen. Die Kriſe der Neckarſtadt iſt auf den Weg⸗ gang des guten Verteidigers Kurt Bürger zurückzuführen, Die Mannſchaft iſt dadurch ſo ſchwach geworden, daß ſie ſo guk wie gar keine Ausſichten hat, den Weinheimer Kampf zu gewinnen. Die Neckarſtadt wird am kommenden Sonn⸗ tag bei denen ſein, die das Tabellenende zieren Fußball im Kreis Südheſſen Die Heppenheimer ſind dieſes Jahr wirklich in einer hervorragenden Verfaſſung. Nicht nur, daß die Mannſchaft in allen Teilen gut beſetzt iſt, hat dieſelbe auch merklich an Durchſchlagskraft gewonnen. Letzteres war auch ausſchlaggebend für die derzeitige Tabellenführung. Wenn nicht alles trügt, hat Heppenheim die heſten Ausſichten 155 die Meiſterſchaft. Allerdings ſtehen wir erſt am Anfang der diesjährigen Runde und ſchwere Spiele ſtehen noch bevor. Diesmal ſtanden ſich in Heppenheim die beiden Favoriten um die Meiſterſchaft gegenüber, und zwar der Platzbeſitzer und der F V Biblis. Sehrt hart wurde in dieſem Spfele um Sieg und Punkte gekämpft. Bis zur Pauſe war es noch fraglich, ob Heppenheim den kleinen Torvorſprung halten konnte. In der Endhälfte konnte Biblis dem Tempo nicht mehr ſtandhalten und verlor:1. Durch dieſen Sieg hat ſich Heppenheim die Führung der Tabelle mit 3 Punk⸗ ten Vorſprung geſichert. Dem Siegeszug des Neuling Bensheim wurde im Spiele in Gernsheim ein Halt geboten. Die Platz⸗ herren traten erſtmals komplett an, was ſchlleßlich für den Sieg ausſchlaggebend war. Allerdings war der Sieg lange Zeit ſehr fraglich, da Bensheim zeitweise die erhamd hatte. Vor dem Tore waren deren Stürmer zu haſtig und verſiebten alles. Gernsheim gewann 32. Wie nicht anders erwartet, verlor der Neuling Weins ⸗ heim bei Olympia Lampertheim. Die Gäſte zeigten trotz der 0i8⸗Niederlage eine eifrige Spielweiſe und hinterließen einen guten Eindruck. Der VfL Lam⸗ pertheim trat bei der Viktoria Neuhauſen on . Nane ſicher:0. Neuhauſen iſt lange nicht mehr die annſchaft vom vorigen Jahr. Es fehlt am nötigen Ernſt und Willen. Allerdings war gegen die glänzende Spielweiſe der Lampertheimer auch nichts zu erhofſen. Auch der Sp V Hochheim hat ſich noch 51 5 funden und hat an Spielſtärke gewaltig eingebüßt. Auf eigenem 9 7 empfing die Elf den Sp 10 e und verlor:4.— Normannia Pfifflig heim iſt dieſes Jahr wirklich vom Pech verfolgt. Sämtliche bis jetzt ausgetragenen Spiele gingen verloren. Am Sonntag machte man einen ausſichtsloſen Gang nach Hofheim. Die erwartete Niederlage traf auch prompt mit 118 ein. Am kommenden Sonntag ſind folgende Spiele feſt⸗ geſetzt: Vs Lampertheim— Horchheim; Gernsheim— Heppenheim; Biblis— Bensheim; Pfiffligheim— Weins⸗ heim; Hochheim— Neuhauſen.—a— Herren⸗Einzelmeiſterſchaften von AS Bemerkenswerte Reſultate Nach dem weniger intereſſanten Verlauf in den erſten Runden gab es jetzt bei den Herren⸗Einzelmeiſterſchaften von Amerika in Foreſt Hill ſchon einige ſehr bemerkens⸗ werte Ergebniſſe. Einen ſchönen Erfolg hatte der Eng⸗ länder„Bur ny Auſtin“, indem er den ſpielſtarſen Amerikaner Berkeley Bell:2,:6,:3,:3 ſchlug. Eine Ueberraſchung lieferte der Amerkkaner Peter Stoeffen, er ſchlug den japaniſchen Spitzen⸗ und Davispokalſpieler 5 in einem Fünfſatzkampf mit 31:6,:1,:4. 8 25. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 2 er Rbein⸗Pegel] 2. 8] 5 6. 7 Necar⸗Pegeif 8. 86 7 Basel. 0,881 0,88.588.580,87 Rheinweiler 2224 142(.24.6 4350 Plaundein.832.322 8. eh!.762,74 2,62.64.60 Jagſtfeld..59 0,0% 52 2 Magau 4,80.25.15416 4,13 Heilbronn 118.74 106 Mannheim..05 3,042.91 2,86 2,76] Vlochingen. e 0 Taub 154 100.92.841,77 i Köln.641,60.57.60 150 Maſſe Rheins 20% Grad Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: Kurt Ehmer- Jeuflleton: Dr. Stefan„ayſer Kommunalpolktik u. Lokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes:( V. K Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Manndeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporte * 1 Ver den Han St. Geo schule in an der 6 in Ache an der ſchule in Auf ſetzt w Schnitzer 4 Hei und der des Neck. wehren l ſeite viel ſen veru ab und Die klei nig Wa Die Fi auch ſeh Tage gr gan bw Vor den * Die Fleig, Kollegen hinaus. verſank Fluten. noch nich den erfa der offet gangen geſchloſſe Rhein g die er ge Stirnwi dunkelte * K. heſtrafte ner au einem 8 verurtei Gemark der etw det und Arſacht. an, daß kein Na * H vollen erntet, Wachsti zu leide chan ka Meckes! Gemein genoſſen ſerhalb der aut der We Gebiete Kreisol Ausfüh ſchein, Anſchlu 0 8 Am S Groß des ho wirtſch⸗ noch e 1874—1 ſtatt il abend Hauptl das al ſitzende wünſch L. Oberbe der Al Er wi verlege die In nicht u der in nomme ſcheide: achtete 1 5 2 Südͤweſtdeutſche Um mittwoch, 7. September 1932 Aus Baden Amtliche Perſonal veränderungen Versetzt in gleicher Eigenſchaft wur⸗ zen Handarbeitsinſpektorin Stephanie Neßler in St. Georgen, Amt Freiburg, an die Mädchenreal⸗ ſchule in Freiburg; Studienrat Willy Seilnacht an der Gewerbeſchule in Bühl an die Gewerbeſchule in Achern und Gewerbelehrer Joſeph Siebert an der Gewerbeſchule in Achern an die Gewerbe⸗ ſchule in Bühl. Auf Anſuchen in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt wurde Direktor Eugen Hauffe an der Schnitzereiſchule in Furtwangen i. Schw. Niederer Waſſerſtand des Neckars 6 Heidelberg, 7. Sept. Infolge der großen Hitze und der fehlenden Niederſchläge iſt der Waſſerſpiegel des Neckars ein ſehr niederer. An den großen Stau⸗ wehren liegen die großen Walzen auf der Vorder⸗ ſeite vielfach ganz trocken; nur durch die von den Schif⸗ ſen verurſachte Wellenbewegung des Waſſers rieſelt ab und zu Waſſer über die runden Verſchlußkörper. Die kleinen Oden waldbäche bringen ſehr we⸗ nig Waſſer; oft ſcheinen ſie dem Austrocknen nahe. Die Fiſchzucht in dieſen Berggewäſſern iſt darum auch ſehr bedroht. Vielleicht bringen die nächſten Tage größere Niederſchläge, die auch von der Landwirtſchaft ſehr begrüßt würden. Vor den Augen ſeiner Braut im Rhein ertrunken * Diersheim bei Kehl, 7. Sept. Der Lehrer Fleig, der zurzeit auf Beſuch bei einem ſeiner Kollegen weilte, ſchwamm am Sonntag in den Rhein hinaus. Vermutlich infolge einer Herzlähmung verſank Fleig vor den Augen ſeiner Braut in den Fluten. Fleig iſt ertrunken, ſeine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Aufgeklärte Todesurſache— Selbſtmord Wyhlen, 5. Sept. Wie wir zur Auffindung der Leiche des Gaſtwirts Steinecker von Rheinfel⸗ den erfahren, handelt es ſich doch um Selbſtmord, der offenbar in einem Anfall geiſtiger Störung be⸗ gangen worden iſt. Ein Verbrechen erſcheint aus⸗ geſchloſſen. An der Stelle, an der Steinecker in den Rhein gegangen iſt, fanden ſich ſcharfe Felsſteine, auf bie er geſtürzt iſt. Daraus erklärt ſich auch die große Stirnwunde, die die Todesurſache zunächſt ver⸗ dunkelte. Verurteilter Brandſtifter * Konſtanz, 5. Sept. Der ſchon mehrfach vor⸗ heſtrafte 34 Jahre alte Schloſſer Leonhardt Brun⸗ ner aus Nürnberg wurde wegen Brandſtiftung zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Brunner hatte am 3. Juni d. J. auf der Gemarkung Donaueſchingen einen Heuſchober, der etwa 2000 Zentner Heu enthielt, angezün⸗ det und dadurch einen Schaden von 3000 Mark ver⸗ urſacht. Als Motiv zur Brandſtiftung gab Brunner an, daß er in Wut darüber geraten ſei, daß man ihm kein Nachtquartier gegeben habe. Hopfenernte am Bodenſee * Hagnau, 7. Sept. Die Hopfenernte iſt im vollen Gange. Zunächſt wird der Frühhopfen ge⸗ erntet, unmittelbar darauf der Späthopfen. Das Wachstum hatte unter der naßkalten Witterung ſehr zu leiden, ſo daß man von einer Mißernte ſpre⸗ chan kann. Die geerntete Menge beträgt kaum 50 v. H. des Vorjahres. Dagegen iſt der diesjährige Hopfen, ſofern die Pflanzungen ſorgſam und ratio⸗ nell behandelt werden, als ſehr gut zu bezeichnen. Die Preiſe ſchwanken zwiſchen 100 und 120 Mark für den Zentner. * k. Bammental, 6. Sept. Wie Neckargemünd und Meckesheim, ſo lehnt nun auch Bammental den Beitritt zur Heidelberger Bezirksſparkaſſe ab. Der Gemeinderat ſteht auf dem Standpunkt, daß die Ein⸗ richtung keinen Nutzen verſpricht und die Haftung in der heutigen Lage eine ſchwere Gefahr bedeute. L. Aglaſterhauſen, 6. Sept. Der Bezirks ⸗ obſtbau verein Schwarzbachtal ſtrebt, um ſeinen Mitgliedern einen ſicheren Obſtabſatz garan⸗ tleren zu können, die Verbindung mit einer größe⸗ ren Organiſation an, wie etwa der Obſtabſatz⸗ genoſſenſchaft Weinheim oder Handſchuhsheim. Dies ſerhalb fand unlängſt eine Verſammlung ſtatt, in der auch Bürgermeiſter Dr. Meiſer, der Leiter der Weinheimer Genoſſenſchaft, über die auf dieſem Gebiete geſammelten Erfahrungen ſprach und von Kreisobſtbauinſpektor Welke r⸗Mosboch in ſeinen Ausführungen unterſtützt wurde. Es hat den An⸗ ſchein, als würden ſich die in der Richtung eines Anſchluſſes gehenden Beſtrebungen durchſetzen. „o⸗ Reichartshauſen(A. Sinsheim a. d..), 6. Sept. Am Samstag konnte der hieſige Landwirt Karl Groß ſeinen 80. Geburtstag begehen. Trotz des hohen Alters geht er noch täglich ſeiner land⸗ wirtſchaftlichen Beſchäftigung nach. Der Jubilar iſt noch einer von den wenigen. die in den Jahren 18741877 bei dem ehemaligen Inf.⸗Rgt. 111 in Ra⸗ ſtatt ihrer Militärpflicht genügten. Am Samstag abend brachte der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Ulrich dem Jubilar ein Ständchen, das allgemeine Anerkennung fand. Der 2. Vor⸗ sitzende des Militärvereins überbrachte die Glück⸗ wünſche der Kameraden desſelben. i L. Flehingen, 6. Sept. Am 1. September trat Oberbahnhofvorſteher Joſef Goll wegen Erreichung ber Altersgrenze in den wohlverdienten Ruheſtand. Er wird ſeinen Wohnſitz von hier nach Karlsruhe verlegen. Der pflichtbewußte Beamte, der ſich für die Intereſſen der Bahn ſtets voll einſetzte, amtierte nicht weniger als 30 Jahre am hieſigen Bahnhof, der in dieſer Zeit einen ſichtbaren Aufſchwung ge⸗ nommen hat. Auch im bürgerlichen Leben war der ſcheidende Jubilar eine gern geſehene, allgemein ge⸗ achtete Perſönlichkeit. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Urteil im zweiten Fahr⸗A. G. Prozeß Rechtsanwalt König⸗Mannheim wiederum freigeſprochen * Zweibrücken, 6. September. In der heutigen Sitzung der Großen Strafkam⸗ mer ſtand der Prozeß gegen zwei Vorſtands⸗ bzw. Aufſichtsratsmitglieder der Pirmaſenſer Fahr AG. erneut zur Verhandlung. Es handelte ſich um den 1857 geborenen Rechtsanwalt Friedrich König aus Mannheim und den 1863 geborenen Kommerzienrat Julius Joſ. Goetz aus Wiesbaden, die ſich bereits vor dem Erweiterten Schöffengericht Pirmaſens wegen akttenrechtlicher Untreue gemäß 8 312 HGB. zu verantworten gehabt hatten. Der Angeklagte König war damals freigeſprochen, Goetz zu andert⸗ halb Jahren Gefängnis und 5000/ Geldſtrafe ver⸗ urteilt worden. Gegen die Verurteilung legte der Verteidiger,.⸗A. Schuler⸗Zweibrücken, gegen den Freiſpruch die Staatsanwaltſchaft Berufung zur Strafkammer ein. Zur Neuverhandlung waren vier Zeugen geladen: die Prokuriſten Bachert und Grimm aus Pirmaſens, Juſtizrat Korſch aus Mannheim und Direktor Dr. Fuchs der Deutſchen Bank⸗ und Disconto⸗Geſellſchaft Ludwigshafen. Die unter Anklage geſtellten Vorfälle gehen, wie ſeinerzeit ſchon gemeldet, bis in die Inflationszeit zurück. König war Aufſichtsratsmitglied, Goetz Vor⸗ ſtandsmitglied der Fahr AG. Während der Infla⸗ tionszeit ſchrieb die Firma den beweglichen Teil ihres Vermögens, beſtehend aus Maſchinen, Fuhr⸗ park, Lagerbeſtänden uſw. auf eine Papiermark ab. Bet der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz im Frühjahr 1924 wurden auf Grund von Schätzungen verſchiede⸗ dener Sachverſtändiger die auf eine Papiermark ab⸗ geſchriebenen Vermögenswerte auf vier Millionen Reichsmark reaktiviert. Der inzwiſchen verſtorbene Aufſichtsrats⸗ vorſitzende, Kommerzienrat Dr. h. c. Broſien, machte damals im Aufſichtsrat den Vorſchlag, aus dieſen in der Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz neu er⸗ ſcheinenden vier Millionen einen Tantiemen⸗ gewinn für die Mitglieder des Aufſichtsrats her⸗ auszuziehen, und zwar entſprechend den dieſen Mit⸗ gliedern aus dem Reingewinn einer Jahresſchluß⸗ bilanz zuſtehenden Tantiemen. An Stelle des nach Anſicht des Aufſichtsrats auszuſchüttenden Betrages von 20 v. H. wurde eine Einigung auf 10 v. H. er⸗ zielt. Statt 800 000/ wurden demgemäß 400 000% verteilt, und zwar je zur Hälfte unter die Mit⸗ glieder des Aufſichtsrates und des Vorſtandes. Der auf König fallende Anteil betrug 40 000, der auf Goetz fallende 70000. Während König ſich ſeine Anteile in bar, teils in Aktien auszahlen ließ, ließ Goetz lebenſo wie der inzwiſchen geſtorbene Wendel) ſeine Anteile im Geſchäft; erſt 1927 hob er ſte ab. Da die Straftaten, die zur Aburteilung ſtehen, innerhalb 5 Jahren verjähren, wären beide Vergehen als verjährt zu betrachten, wenn ſie, wie die Verteidigung geltend machte, bei Faſſung der Beſchlüſſe 1924 und Einſetzen der Beträge in die Bilanz vollendet geweſen wären. Die Angeklage⸗ behörde vertrat aber den Standpunkt, daß die Tat erſt vollendet war, als der letzte Pfennig zur Aus⸗ zahlung gelangte, alſo im Jahre 1927, Der Angeklagte König wurde vom Schöffengericht freigeſprochen, weil er nach Ueberzeugung des Ge⸗ richts den nötigen Ueberblick nicht beſaß und des⸗ halb gutgläubig handelte, während zu Ungun⸗ ſten von Goetz angenommen wurde, daß er über den Geſchäftsgang genau unterrichtet war. In der neuen Verhandlung wurden im weſentlichen die gleichen Feſtſtellungen gemacht wie in der Vorinſtanz. Kommerzienrat Goetz mußte zugeben, daß die Tantiemenaktion nicht im Intereſſe der Firma Fahr gelegen hat, beſtritt aber, daß er abſichtlich Schädigungen herbeiführen wollte, zumal er unter Druck und Zwang des Auf⸗ ſichtsratsvorſitzenden Geheimrat Dr. Broſien gehan⸗ delt habe. Der von Rechtsanwalt Anton Lindeck⸗Mann⸗ heim verteidigte Angeklagte König ſtellte jegliche nähere Kenntnis der Geſchäftsvorgänge in Abrede, da er ſich als Aufſichtsratsmitglied auf die Autorität der anerkannten Fachmänner und Sachverſtändigen verlaſſen habe, denen ein ungeſetzliches Handeln nicht zuzutrauen geweſen ſei. König iſt heute noch im Aufſichtsrat der Firma Fahr AG. tätig. Nachmittags 3 Uhr begann die Beweis auf ⸗ nahme mit der Vernehmung der Zeugen. Zunächſt bekundete Prokuriſt Bachert über den Eindruck, den die ganze Sache gemacht hat und der auf ihn nicht güniſtig war. Keiner habe aber den Mut gehabt, der Angelegenheit nachzugehen, auch habe Unklarheit über die Zuſtändigkeit geherrſcht. Ein mündliches Vorbringen beim Auf⸗ ſichtsrat mußte ſchließlich ſchriftlich niedergelegt wer⸗ den, worauf die Treuhand ⸗Geſellſchaft mit der Nachprüfung betraut wurde. Dieſe ergab noch mehr Unregelmäßigkeiten. Die 400 000 4 waren auf ſog. Rückſtellungskonto gebucht, von wo die Auszahlung an die Aufſichtsräte erfolgt war. Um die Herausnahme der 400 000/ zu verſchleiern, wurde in Zweibrücken die Scheinfirma„Saarländiſche Leder⸗ und Häute⸗G. m. b..“ gegründet, die in der Hauptſache diente. Der Zeuge Korſch aus Mannheim, fetziger Auf⸗ ſichtsratsvorſitzender der Firma Fahr AG., bekun⸗ Wechſelreitereien dete über das Verhalten des Angeklagten König, daß dieſer ſich nach den Feſtſtellungen der Treuhand⸗ Geſellſchaft bereit erklärte, ſofort die Tantiemen zu⸗ rückzuzahlen, wenn irgend etwas nicht in Ordnung gehe. Der nächſte Zeuge Dr. Fuchs ⸗ Ludwigshafen, be⸗ ſtätigte im allgemeinen die Angaben Bacherts.— Zu⸗ ſammengefaßt ergab die Beweisaufnahme, daß die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz überhaupt nicht als ban⸗ tiemenpflichtiger Gewinn in Betracht kommen konnte. Gegen 6 Uhr begann der Staatsanwalt ſein Plaidoyer. In längeren Ausführungen rekapitu⸗ lierte er die ſachlichen und rechtlichen Unterlagen des Prozeſſes und endete mit dem Antrag, den Rechts⸗ anwalt König ebenfalls als ſchuldig der Untreue zu erkennen. Der Strafantrag lautete auf die gleiche Strafe wie gegen den Angeklagten Goetz, nämlich ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und 12 000% Geld⸗ ſtrafe. f Daß Urteil wurde abends um halb 9 Uhr verkündet. Die Strafe gegen Kommerzienrat Goetz wurde auf ein Jahr Gefängnis ermäßigt. Die von der Erſtinſtanz verhängten 5000 1 Geldſtrafe, erſatzweiſe weitere 50 Tage Gefängnis, bleiben aufrecht erhalten. Die Koſten der Berufung fallen dem Angeklagten zur Laſt. Rechtsanwalt König wurde mangels Be⸗ weiſes wiederum freigeſprochen, wobei die Koſten der Berufung des Staatsanwaltes der Staatskaſſe zufallen. Das Gericht ſchloß ſich im gro⸗ ßen und ganzen den Feſtſtellungen der Vorin⸗ ſtanz an. J VdVdVdVdbVbGvGTduGßpwbGßbßbßbPbGbGTPbGbVwGTGFbGbGbGTGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGTGbGbGTGbGbGTGTGTGbGbTGTGTGTGTGbGTbTbTbTGTbTGVVVTVVTVTVVVVVTVvVVVVAVVÄTATÄVT+++——ꝓw Einweihung der evangeliſchen Kirche O Doſſenheim, 7. Sept. Bis vor einigen Jahren diente die alte Kirche beiden Konfeſſionen als Simultankirche zur Ab⸗ haltung ihrer Gottesdienſte. Dann baute ſich die katholiſche Gemeinde eine eigene Kirche. Das alte Gotteshaus verblieb den Evangeliſchen, die die Nordwand des zu kleinen Kirchleins niederlegen ließen und durch einen großen Anbau nun ein ge⸗ räumiges Gotteshaus erhielten. Zur Erhaltung des alten Chors mit ſeinem ſpätgotiſchen Maßwerk leiſtete der Staat einen Beitrag, auch blieb die Ober⸗ leitung des ganzen Baues in ſtaatlichen Händen. Bauleiter war Baumeiſter Phil. Stetzelberger⸗ Heidelberg. Die Altarwand ſchmückt ein großes Gemälde von Profeſſor Bühler⸗ Karlsruhe, die Verſuchung Jeſu darſtellend. Als eine intereſſante Neuheit dürften auch die drei Gruppenfresken in der Vorhalle erſcheinen, geſchaffen von den Schü⸗ lern des genannten Meiſters. Dieſe Gruppen zeigen eine Reihe von Doſſenheimer Einwohnern mit der Pfarrfamilie; auch der evangel. Kirchen⸗ präſident fehlt nicht, desgleichen der Bauleiter. Der untere Raum der Kirche iſt geteilt; ein Stück davon wird als Gemeindeſaal abgetrennt. Die elektriſche Beleuchtung in dieſem Saal iſt von großer Wirkung; bei Feſttagen kann dieſer Saal zur Kirche geſchlagen werden. Der frühere alte Chor, hoch⸗ liegend, bekam neue Fenſter mit Motiven aus dem neuen Teſtament. Die Wände ſchmücken drei in Metall getriebene Tafeln mit den Namen der im Weltkrieg Gefallenen. Die Firma Steinmeyer in Oettingen(Bayern) lieferte das Orgelwerk. Mit dieſer neuen Kirche hat die evangeliſche Ge⸗ meinde mit Unterſtützung des Staates und des evan⸗ geliſchen Oberkirchenrates ein Gottes haus erhalten, das neben Prebigt und Gebet zugleich der kirchlichen Kunſt dient. Indem das Hiſtoriſche, Wertvolle aus früheren Jahrhunderten beibehalten wurde, mußte ſich der Neubau dieſem anpaſſen. Durch Zuhilfe⸗ nahme moderner Baumittel und Farbentönungen wurde eine Sehenswürdigkeit geſchaffen. Die Kirche liegt am Ende des Dorfes, nahe dem Walde. In früheren Zeiten war ſie mit einer ſtarken Vertei⸗ digungsmauer umgeben, hinter der in kriegeriſchen Zeitläuften die Einwohner Schutz ſuchten. Die Mauern des Turmes ſind aus den Steinen der um 1460 zerſtörten Schauenburg erbaut. Das Kreuz⸗ gewölbe ſtammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Offenbacher Raubmord aufgeklärt * Offenbach a.., 7. Sept. Der Anfang d. Is. hier verübte Raubmord an der Telegraphen⸗ beamtin i. R. Anna Kreutzer konnte jetzt durch die gemeinſamen Bemühungen der Ermittelungsbehör⸗ den aufgeklärt werden. Als Täter verhaftet wurden der 24 Jahre alte Klempner Hansmann aus Offenbach der bereits vor 6 Monaten feſtgenommen wurde und der 23 Jahre alte ſtellenloſe Muſiker Diſtler aus Offenbach, der in dieſen Tagen ver⸗ haftet wurde. Beide haben jetzt unter der Wucht der Indizienbeweiſe ein umfaſſendes Geſtändnis ab⸗ gelegt. Tragiſches Ende eines Pfadfinders sw. Darmſtadt, 7. Sept. Vier junge Leute von einer Frankfurter Pfadfindergruppe hatten am Sonn⸗ tag einen Ausflug in den Kelſterbacher Wald unternommen und dort ein Lagerfeuer angezün⸗ det. Sie ſprangen ſpäter über einen Drahtzaun in das bei Schoppenheim gelegene Lager, in dem die Franzoſen während der Beſatzungszeit Granaten geſprengt hatten und ſuchten dort nach zurück⸗ gelaſſenen Sprengkörpern. Die junge Leute fanden auch ſolche und kehrten damit an ihr Lagerfeuer zu⸗ rück. Sie warfen nun zwei Sprengkapſeln in das Feuer und warteten hinter Bäumen die Exploſion ab. Plötzlich ſchrie der 17jährige Hans Tiſſee, Sohn eines Oberpoſtinſpektors aus Frankfurt a. M. auf und brach zuſammen. Ein Arzt, der bei einer in der Nähe übenden Pfadfindergruppe weilte, ſtellte auf der Bruſt des Getroffenen eine Wunde in der Größe eines 10 Pfennigſtückes feſt. Ein Splitter des Sprengkörpers war dem Jungen in das Herz ein⸗ gedrungen und hatte den ſofortigen Tod zur Folge, Lex Bayern und Landes tutspräſtdenten hau 143. Jahrgang/ Nummer 418 5 Aus der Pfalz Fünf Monate wegen fahrläſſiger Tötung * Ludwigshafen, 7. Sept. Der aushilfsweiſe bei einer hieſigen Firma als Chauffeur beſchäftigte 24 Jahre alte Kraftfahrer Philipp Fr. fuhr am 18. Juni mit einem Lieferwagen ſeiner Firma durch die Lutherſtraße und wollte die Schillerſtraße über⸗ queren. Beim Einfahren in die Kreuzung fuhr er auf den Bürgerſteig und verletzte einen achtjährigen Knaben dabei ſo ſchwer, daß dieſer an den Folgen noch abends ſtar b. Vom Schöffengericht Ludwigs⸗ hafen wurde Freund geſtern wegen fahrläſſiger Tötung zu fünf Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Bewährungsfriſt wurde abgelehnt. Wegen eines Vergehens der Zuhälterei wurde der 28jährige Kaufmann Friedrich Habedank aus Ludwigshafen zu acht Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der ge⸗ ſtändige Angeklagte nahm die Strafe an. Wegen eines gleichen Vergehens erhielt der 15mal wegen Eigentumsvergehens vorbeſtrafte 28 Jahre alte Ret⸗ ſende Otto Walter aus Mannheim eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr acht Monaten ſowie fünf Jahre Ehrverluſt.., der leugnete, mußte erſt in mehrſtündiger Verhandlung mit einem Aufgebot von 17 Zeugen, größtenteils der Halbwelt, überführt werden. Selbſtmord eines 18jährigen Mädchens * Kaiſerslautern, 7. Sept. Im Blechhammer⸗ weiher ertränkte ſich geſtern nachmittag ein etwa 18 Jahre altes hieſiges Mädchen. Die Leiche konnte geborgen werden. Die Perſonalien der Toten ſind noch nicht bekannt. Zweiter Kreistag der Pfalzwacht * Kaiſerslautern, 6. Sept. Die Pfalzwacht hielt am Montag nachmittag hier ihren zweiten Kreistag ab, zu der ſämtliche Ortsgruppen Vertreter entſandt hatten. Auch die befreundete Bayernwacht und die Landesverbände Schwaben, Unterfranken und Ober⸗ bayern waren vertreten. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Pfalswacht⸗Bewegung in den letzten Monaten einen ſtarken Aufſchwung genommen hat. Am Nach⸗ mittag fand in der Ausſtellungshalle eine große Kundgebung ſtatt, der ein Aufmarſch der aus der Pfalz erſchienenen Ortsgruppen voraus⸗ ging. Kreisleiter André⸗Kaiſerslautern behan⸗ delte in ſeiner Begrüßungsanſprache Aufgaben und Ziele der Pfalzwacht. Das Hauptreferat hielt Lehrer Glesgen aus Bubenheim, der allgemein zu feſſeln wußte. Die mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ mene Anſprache des Bayernwachtführers Ritter von endete mit einem Treugelöbnis zu Pfalz, dem ſich eine ſolche des Scheuer ⸗St. Ingbert für Saargebiet und Reich anſchloß. X :: Göllheim, 7. Sept. Im Zuſammenhang mit dem kürzlich verhafteten Maurer Joh. Fr. Schlick aus dem benachbarten Rodenbach wegen Sittlichkeits⸗ verbrechen, begangen an ſeiner eigenen Tochter, wurde nunmehr auch deſſen Bruder Karl, der in Pirmaſens wohnhaft iſt, verhaftet und ins Ge⸗ fängnis eingeliefert. * Geinsheim, 6. Sept. Geſtern abend ſtürzte die 41 Jahre alte Katharina Hauß, Tochter des Land⸗ wirts Peter Adam Hauß, beim Waſſerholen in einen offenen Brunnen und ertrank. * Queichheim, 6. Sept. Heute feierten die Ehe⸗ leute Anton Cambois goldene Hochzeit mit ſteben Kindern, 22 Enkeln und 1 Urenkel. Ihre Tochter Katharina Ziel feierte gleichzeitig ſilberne Hochzeit. * Kaiſerslautern, 6. Sept. Unter Vorſitz des frü⸗ heren Bürgermeiſters Wandt⸗Neuſtadt a. d. H. hielten am Sonntag nachmittag die 18er⸗Vereinigung und die Sterbe⸗ und Unterſtützungskaſſe der Pfalz ihre Generalverſammlung ab. Der Verein zählt gegenwärtig insgeſamt 752 Mitglieder. Die Geſamt⸗ verſicherungsſumme des Vereins an Sterbegeldern beziffert ſich heute auf 322 900 Mk. Im nächſten Jahre ſoll in Landau von den 18ern eine Jubiläums feier veranſtaltet werden. Studienprofeſſor Schmidt ſprach über die Frage der Errichtung eines Gemeinſchaftsdenkmals in Lanbau und er⸗ klärte, daß künftig die Sammeltätigkeit wieder ſtärker einſetzen müſſe, damit die Frage der Verwirk⸗ lichung eines Denkmals endlich ihre Klärung finde. Tageohaleucles Mittwoch, 7. September Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Friedrichspark: Konzert, 15.80 Uhr. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Paptllon. Kaiſer. Mannheimer Omnibus⸗Berkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt nach Neuſtadt— Iſenachtal— Dürkheim— Mannheim, ab 14 Uhr Paradeplatz.— Donnerstag: Vormittags 7 Uhr Schwarzwaloͤſahrt. Nheinfahrt der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft: 14.30 Uhr Mannheim— Worms— Oppenheim Nierſtein und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Haſenrundfährten um 10, 15. 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Die verkaufte Braut“— — Palaſt⸗ Theater:„Menſch ohne — Schauburg:„Mut zum Glück“.— Uniper⸗ ſu m:„Das ſchöne Abenteuer“.— Roxy ⸗ Theater: „Anna Chriſtie“.— Gloria⸗Palaſt:„Schanghal Namen“.— Expreß“.— Scala⸗Theater:„Mädchen in Uni⸗ form“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſenum: Geöffnet in der Zeit von 1117 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchafſen Oſtaſiens“.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags mit Ausnahme Montags) von 10—18 und 15—17 Hr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11— 13.80 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöhſinet von 9 bis 17 ihr Muſenm für Natur⸗ und Vülkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr.— Schloßbücherei: Geſchloſſen. HANDELS- D WIRTSCHAFT-Z EITUNG Mittwoch, 7. September 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 415 Sladischatze im Umschuldungsprogramm Verhandlungen um die Nückzahlung der Franklurfer und Kölner Schahanweisungen O Frankfurt, 6. Sept.(Eig. Dr.) Die bisherigen Ver⸗ handlungen über die Rückz a hlung der am 1. Oktober fälligen hatzanweiſungen der Städte Fr an E furt a..,(30 Mill. 4) und Köln(40 Mill.), die zuletzt eine Börſennotiz von 77 bezw. 71 v. H. hatten, haben noch keinerlei Grundlage zu einer feſtumriſſenen Regelung ge⸗ bracht. Nach unſeren Informationen haben am Dienstag in Berlin mit den zuſtändigen Miniſterten von Reich und Preußen ſowie unter Hinzuziehung von Reichs bankgiro⸗ zentrale und Bankenkonſortium erneut Verhand⸗ lungen begonnen in denen der geſamte Komplex auch ähnlich gelagerter Fälle anderer Städte wie Berlin, Breslau uſw., ſeiner Entſcheidung näher gebracht wer⸗ den ſoll. Ob tatſächlich eine Rückzahlung der Schatzanweiſungen zum 1. Oktober unter Vorlage der Beträge von anderer Seite erfolgt, wie teilweiſe vermutet wird, bleibt zweifelhaft. Vielmehr verlautet, daß die Angelegenheit der Schatzan⸗ weifungen in das allgemeine Umſchul dun g 8 pro⸗ gramm einbezogen werden ſoll, das bekanntlich bisher nur kurzfriſtige Schulden umfaßte. Die Schatzanweiſungen als mittelfriſtige Papiere würden in dieſem Falle in Ge⸗ neralobligationen umzutauſchen ſein, wobei es allerdings ſehr auf das Ausmaß des Umtauſchverhältniſſes ankommt. Was aber tatſächlich der Erfolg der augenblick⸗ lichen Berliner Verhandlungen ſein wird, bleibt abzuwar⸗ ten. Jedenfalls wird von Regierungs⸗ und Bankenſeite großer Wert darauf gelegt, daß einzelne Städte keiner⸗ lei Sonderabmachungen bezüglich ihrer Schatzan⸗ wetſungen treffen, um künftig ähnliche Fälle nicht allzu⸗ ſehr zu differenzieren. Neue Konkursanträge gegen den Michael⸗Konzern. Wie ſchon angekündigt, wird der eröffnete Konkurs gegen Michaels Hausbank(Induſtrie⸗ und Privatbank) auch an⸗ herer Michgel⸗Geſellſchaften in den Konkurs führen. Wie wir erſohren, hat die Iduna⸗Germania⸗Verſiche⸗ rungsgruppe ſowohl gegen die J. Michael u. Co., als auch egen die ihm gehörige Terra⸗A W für Grund eſitz Konkursontrag geſtellt. Die Forderungen betragen etwa 2,5 Mill.„ aus Bürgſchaften und Hypotheken gegen beide Geſellſchaften. * 20 Mill. Antragszugang bei der Allianz. Im Auguſt wurden in der großen Lebensverſicherung 2200 Anträge auf 19 Mill./ Verſicherungsſumme eingereicht, in der Spor⸗ und Verſorgungsverſicherung mit monatlicher Bei⸗ tragszahlung 6000 Anträge auf 7 Mill. 4 Verſicherungs⸗ ſumme. Der geſamte Zugang des Monats beträgt alſo 8200 Anträge über 20 Mill./ Verſicherungsſumme. * Braunkohlen⸗ und Brikett⸗Jnduſtrie AG., Bubiag, Berlin.— Geſchäftsbelebung. Die Abſchlußarbeiten für das am 30. Juni 1932 beendete Geſchäftsjahr ſind noch nicht ſoweit gediehen, als daß ſich heute ſchon über das finan⸗ gielle Ergebnis irgendwelche Angaben machen ließen. Man hofft jedoch, in etwa 3 Wochen die Bilanzarbeiten ſoweit gefördert zu haben, daß man ſie dem Auſſichtsrat zur Stellungnahme vorlegen kann.— Das Geſchäft hat ſich in den letzten Monaten befriedigend entwickelt, na⸗ mentlich konnte der Brikettabſatz eine bedeutende Steigerung erfahren. Demzufolge war es möglich, im Laufe des Auguſt eine größere Anzahl von Arbeitern— etwa 300— einzuſtellen. Steigender deutſcher Automobilexport und Opel. Be⸗ banntlich wurden im erſten Halbjahr 1932 5950 Perſonen⸗ und Laſtwagen gegen 4989 bzw. 3404 bzw. 3959 Wagen in dem erſten Halbfahr 1931 bis 1929 exportiert. Der Ex port ſtiegalſo von 1929 um 78 v. H. Verglichen Hiermit und mit der zunehmenden Schrumpfung des deut⸗ ſchen Inlandsabſatzes, der in dem erſten Halbjahr 1929 auf 1982 von 70 218 auf 23 458 Wagen geſunken iſt, ſtellt dieſe ſtebige Aufwärtsbewegung des Auslands einen ungewöhn⸗ lichen Erfolg dar, Wie die Adam Opel A G. mitteilt, waren 68 v. H. aller im erſten Halbjahr 1992 ausgeführten Automobile Opelwagen. * Verſchmelzung in der Putzmittelbrauche. Die Che⸗ miſche Fabrik Koſſack AG. in Düfſeldorf mit Bweigniederlaſſung in Berlin⸗Tempelhof(Ack 500 000 J, von dem Ende 1990 noch 100 000% ausſtanden) beruft auf den g. Sept. eine GV., die über die Verſchmelzung mit der „Hooco“ AG., Chemiſche Fabrik in Düſſel⸗ donf(AK. 100 000 /) Beſchluß ſaſſen ſoll. Faſt das ge⸗ famte Aktienkapital der„Hove“ befindet ſich ſchon ſeit Anfang 1926 im Beſitz der Koſſack Ach. Beide Geſellſchaften, die ſich in der Hauptſache mit der Herſtellung von Bohner⸗ wachs und Putzmitteln befaſſen, werden 1931 mit Verluſt abſchließen. Nach Durchführung der Fuſion ſoll das Aktien⸗ kapital zuſammengelegt und im Anſchluß daran wieder erhöht werden. Tagung der Eisengießer in Goslar Zusſimmung zum Wirischaffisprogramm der Reichsregierung Der Verein Deutſcher Eiſengießereien, Düſſeldorf, hielt ſeine diesjährige Hauptverſammlung am 2. und 3. September im Beiſein von Vertretern der Behörden, der Techniſchen Hochſchulen und Bergakabemten, der befreundeten Verbände und der Preſſe in Gos lar ab. Unter Berückſichtigung der ſchlechten Wirtſchaftslage war die Tagung wieder auf ein reines Arbeitsprogramm abgeſtellt. Die aus allen Teilen Deutſchlands erſchtenenen Mitglieder vereinigten ſich in ernſter Arbeit zur Erörterung der bren⸗ nendſten und lebenswichtigſten Fragen und zur Pflege des Zuſammenhalts. Am Freitag, 2. September, hielt nach einer Sitzung des großen Vereinsbeirates Profeſſor Dr. Au lich⸗ Duisburg einen Vortrag über Richtlinien für Formſandwirtſchaft auf der Grundlage bisheriger Forſchung. Am Samstag, 3. Sep⸗ tember, fand die eigentliche Hauptverſammlung ſtatt. In einem geſchloſſenen Teil am Vormittag wurden zunächſt die Formalitäten erledigt. Anſchließend folgte eine Beſprechung der wirtſchaftlichen Lage der Eiſengießereien ſowie eine Ausſprache über die Rohſtoffmärkte: Roheiſen, Gußbruch, Kohle und Koks. Den Abſchluß dieſes Teiles bildete ein Vortrag von Dipl.⸗Kaufmann Dr. vec. Fritz Schröder ⸗ Bendorf, über Neuzeitliche Selbſtkoſtenberech⸗ nung in Handelsgießereien. Den öffentlichen Teil am Nachmittag eröffnete der Vor⸗ ſttzende, Freiherr v. Wittgenſtein⸗Laaſphe, mit einer Begrüßungsanſprache, in der er ſich über die wirtſchaftliche Geſamtlage und ihre Auswirkungen auf die Gießerei⸗In⸗ duſtrie äußerte. Die Hauptaufgabe ſei gegenwärtig eine wirkſame Sen⸗ kung der Selbſtkoſten und die Wiederher⸗ ſtellung der Wirtſchaftlichkeit der Betriebe. Die vierte Notverordnung habe nur einen erſten Verſuch in dieſer Richtung dargeſtellt, dem leider bald neue Belaſtun⸗ gen folgten. So dringend erwünſcht eine baldige Zins ⸗ ſen kung ſei, ſo bedauerlich ſei die Schädigung des pri⸗ vaten Kredites im Ausland durch die vielfachen Meldungen über eine geſetzliche Schuldenabwertung in Erſcheinung getreten. Mit den neuen Entſchlüſſen der Reichsregierung ſei auch das Vertrauen des Auslandes zur deut⸗ ſchen Wirtſchaft auf anſteigender Linte, und es ſtehe zu hoffen, daß auch auf privatem Wege eine Zinsſenkung für die öffentlichen wie die privaten Auslandsſchulden in Kürze erreicht werde. Mit Genugtuung ſtellte der Vorſitzende feſt, daß jetzt der einzig mögliche Weg gefunden ſei, die Privatwirt⸗ ſchaft ſelbſt zur Mithilfe bei der Arbeitsbeſchaffung heranzuziehen und ihr dazu die Möglichkeit zu geben. Von großer Bedeutung ſei in dieſem Zuſammenhang auch die Befreiung von dem ſtarren Tarifzwang, der in der Zeit notdürftiger Beſchäftigung längſt zur Farce geworden ſei. Hierdurch erwächſt aber zugleich eine beſon⸗ dere Verantwortung für die Unternehmer. Jede mißbräuchliche Ausnutzung dieſer Freiheit würde den Ge⸗ werkſchaften neues Waſſer auf die Mühle geben. Jetzt müſſe der Beweis erbracht werden, daß die Unternehmer auch ohne ſtaatliche oder gewerkſchaftliche Einmiſchung, und zwar auch in einer früher nicht gekannten Wirtſchaftskriſe bei der Vohnbemeſſung neben dem Rechenſtift den mitfühlen⸗ den Menſchen einſchalteten. Als wichtigſte Vorausſetzung für die Wirtſchaftsbelebung ſet aber auch vom kaufmänniſchen Standpunkt aus die polttiſche Beruhigung anzuſehen, die den Abneh⸗ merkreiſen den Mut zu normaler Bedarfseindeckung zurück⸗ gäbe. Hier ſei aber wichtig, daß im Zuſammenhang mit dem großen Programm der Reichsregierung nicht etwa ein neuer amtlicher Preisdruck einſetze, der nur neue Zurückhaltung des Bedarfs hervorrufen würde. Wo die Preiſe eine weftere Senkung noch ertragen, werden ſie ganz von ſelbſt von dem übermächtigen Wettbewerb erzwungen. Große Fragen bleiben noch zu löſen, vor allem die Ueberwindung und Abtragung turmhoher Zollmauern in den verſchiebenſten Abſatzländern für Deutſchland, aber auch hier wird der Zollfriede und Wirt⸗ ſchaftsfriede im Inland vorangehen müſſen. Der Vorſitzende wies in dieſem Zuſammenhang auf die Gegen⸗ ſätzlichkeit zwiſchen Rohſtoffinduſtrie und verarbeitender Induſtrie und zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft in der Zollpolitik hin und unterſtrich die Auffaſſung des Reichs⸗ kanzlers, daß jede einſeitige Zollbegünſtigung keinen wirkſamen Fortſchritt bedeuten könne. Burgfriede ſei aber auch not zwiſchen Nord und Süb, Weſt und Oſt. So berechtigt die Forderung Die Börse zu Anfang Sepfiember Der Rückblick auf die Entwicklung an den Effektenmärk⸗ ten iſt diesmal beſonders erfreulich. Es ſind nicht alle Werte gegangen, aber im Ganzen kann man dem Monat Auguſt nachſagen, daß er die beſten Kurſe ſeit Wiedereröff⸗ nung der Börſe gebracht hat. Man kann an dieſem Aus⸗ ichnitt aus dem Wirtſchaftsleben ſehen, was Deutſch⸗ land wirklich leiſten könnte, wenn man ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte allgemein freigeben wollte. Ueber die Kursentwicklung führender Werte im Monat Auguſt informiert die folgende kleine Kurstabelle. Danach notierten: .8. 318. 19. Reichsbank 128% 132 181 Siemens 124%/ 141 ½ 141 arben 90 940 90 hein. Braunk. 175¼ 187¾ ex. Div. 188 arpen 51 70³ 1195 ahmeher 88/ 95 ½ 9550 Deutſches Erdöl 72 7/ 77 7771 Demberg 838 7757. 54 Wir fügen hier gleich eine Kursüberſicht für die Werte uuſerer engeren Heimat ein. Danach notierten: Badiſche Bank 877 8650 867 Grün u. Bilfinger 150 168 Rhein. Elektrizit. 65 70% ex. Div. 73% Slldd Zucker 105½ Waldho 30 39 42¼ Brown, Boverk 17/ 27 2 Enzinger 50/8 63 6³ Einen vollen Begriff von der Wucht der Auguſthauſſe be⸗ kommt man aber erſt, wenn man noch andere Kursſteigerun⸗ gen, namentlich von Kaſſapapieren, betrachtet. Der Leſer wolle uns voll Geduld auch hier folgen, denn eine ſolche Aufwärtsbewegung haben wir ſeit Jahr und Tag uicht mehr gehabt. Es ſind alſo im Laufe des Monats Auguſt geſtiegen: Accumulatoren 28 v.., Aku 16 v.., ACG. 104 v.., Alſen Zement 1474 v.., Aſchaffenburger Zellſtoff 10 v.., Bayern Motoren 975 v.., Julius Berger 2194 v.., Ber⸗ Itn⸗Karlsruhe 157 v.., Bavaria Brauerei 17 v.., Conti Gummi 1896 v.., Gerresheimer Glas 14 v.., Goebhart 16% v.., Habermann u. Guckes 257 v.., Harpener Bergbau 18%¼ v.., Hochtief 24 v.., Holzmann 187 v.., Mannesmann 1172 v.., Mercur Wolle 17 v.., Metall⸗ geſellſchaft 1074 v.., Orenſtein 10% v.., Rheinmetall 21% v.., Salzdetfurth 14 v.., Sarotti 10 v.., Schuckert 11 v.., Stöhr 20 v.., Stollwerck 1096 v., Glanzſtoff 2074 v. H. Wie erklärt ſich dieſe Entwicklung? In der Hauptſache aus der Politik. Es iſt eine innerpolitiſche Be⸗ zuhtlgung eingetreten. Das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung hat gewiſſe Hoffnungen geweckt. Man ſteht mit den Steuerſcheinen vor einer Kreditausweitung. Man rechnet auf eine baldige Diskontermäßigung der Reichs⸗ bank. Angeregt wurde die Phantaſie auch durch die Hauſſe in Newyork und durch die Bewegung an den Rohſtoffmärk⸗ ten. Einzelne Lichtblicke ſin dauch ſchon im deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben entdeckt worden. Auch der neue Monat hat ſich bei vielen Werten günſtig angelaſſen. Die Uebertreibungen ſind bisher vermieden worden. Aber eine gewiſſe Ruhepauſe kann nach der letzten Entwicklung nichts ſchaden. Dr. Georg Tiſchert⸗ Berlin. Franklurfer Abendbörse uneinheiflich An der Abendbörſe war die Kursgeſtaltung ztemlich uneinheitlich, von der Kundſchaft lagen nur 198 wenige Kauforders vor, während die Kuliſſe eher weiter Glattſtellungen vornahm. Durch feſte Haltung zeich⸗ neten ſich nur J Farben aus, die nach einem vorbörs⸗ lichen Kurs von 110% ſchließlich aber auch nur mit 109 zur Notiz kamen Andererſeits lagen am Kunſtſeidemarkt Bemberg ſtärker angeboten und 2 v. H. ſchwächer. Leicht befeſtigt waren noch AEch, Geffürel und Hapag, während Montanwerte leicht angeboten und 1 v. H. niedriger waren. Im Verlaufe war die Haltung am Aktien⸗ markte auf weitere Realiſationen der Kuliſſe allgemein etwas ſchwächer, wobei die Rückgänge etwa—1 v. H. betrugen. Im übrigen lagen dann die Schlußnotie⸗ rungen etwa behauptet. Am Rentenmarkt war es weſentlich ruhiger als bisher. Deutſche Anleihen woren auf dem Schlußniveau angeboten, und auch Reichs⸗ ſchulobuchforderungen gaben weiter etwas nach. Der übrige feſtverzinsliche Markt hatte heute abend keine nennens⸗ werte Bewegung. Neubeſitz 6,15—6,20; Altbeſitz 546—54; Reichsbank 136 Br.; Ic Farben 10910874; Junghans 18%; Lahmeyer 105% und Siemens 14674. Der Sſeueranrechnungsschein als Renfenpapier Die Steueranrechnungsſcheine werden für die deutſchen Börſen, insbeſondere für den Rentenmarkt, eine ſehr große Bedeutung erlangen, vorausgeſetzt, daß für die ein⸗ zelnen Fälligkeiten getrennte Abſchnitte ausgegeben wer⸗ den, könnte ſich eine Differenzierung der Kurſe etwa nach der Art der Reichsſchuldbuchforderungen ergeben. In die⸗ ſem Falle würde ſich nach Aufſaſſung der Bankfirma Gebr. Arnold in Dresden etwa folgendes Bild zeigen(bei Annahme ber Ausgabe einheitlicher Titel je 6 zu 104, 108, 112, 9 und 120 v. W 10 9 5 ahr⸗ Nrech⸗ ektivverzinſun ei einem e von 125 17 0 88 800 785 70 10 5 1994 104 7,3 9,9 13,7 18,1!———— 1935 108 5,2 7,3 9,7 12,2 14,9 18,1—— 1080 112— 6,83 8,0 9,8 11,8 13,9 16,2— 1987 116—— 7,0 8,4 9,9 11,6 13,8 15,5 1988 120...en.0 — 6,1 7,9 9,8 11,8 13,8 16,0— Die Aufſtellung zeigt, welche Wertunterſchiede ſich für die verſchiedenen Fälligkeiten ergeben, da die nachträglich bezahlte Aufgeldvergütung von jährlich 4 v. H. nicht aus⸗ reicht, um bei dem gegenwärtig üblichen Effſektivverzin⸗ ſungsſätzen einen Ausgleich zu ſchaffen. Die Schaffung von mehr als 2,2 Mrd.„ Steueranrechnungsſcheinen be⸗ deutet alſo nicht die Zuführung von tatfächlichen Mitteln in gleicher Höhe an die Wirtſchaft. der Länder nach Wahrung ihrer Rechte und ſo wichtig eine geſunde Dezentraliſation ſei, ſo gehe doch jetzt allen dieſen Fragen voran die Gefolgſchaft für das Reichs⸗ kabinett, das in der kurzen Zeit ſeines Wirkens den Willen zur Tat und den Weg zum Aufbau auf ziel ⸗ bewußter großer Linie bewieſen habe. Die anſchließende rege Ausſprache wurde eingeleitet durch bemerkenswerte Ausführungen von Prof. Dr. Lei⸗ dig ⸗Berlin, in denen er die augenblickliche wirtſchafts⸗ politiſche Lage beleuchtete. Zum Schluß erſtattete der Haupt⸗ geſchäftsführer des Vereins, Dr.⸗Ing. Geilenkirchen⸗ Düſſeldorf, den Tätigkeits⸗ und Wirtſchaftsbericht über das Jahr 1931/32 aus dem hervorgeht, daß auch im vergangenen Jahre die Lage der deutſchen Eiſengießereien entſprechend dem erneuten Rückgang der Wirtſchaft ſehr ungünſtig ge⸗ weſen iſt. Eutſchließung Die Tagung des Vereins Deutſcher Eiſengießereien faßte nachſtehende Entſchließung: „Das Regierungsprogramm des Reichskanzlers v. Papen hat die volle Zuſtimmung des Vereins Deutſcher Eiſengießereien in ſeiner 62. Hauptverſammlung gefunden und Freude und Zuverſicht im Kreiſe der Mitglieder aus⸗ gelöſt. Aus den Ankündigungen des Reichskanzlers am 28. Auguſt in Münſter ſchöpft der VDE. die zuverſichtliche Hoffnung, daß in kürzeſter Friſt Wege zu wirkſamer Hilfe für unſere uralte, einſt blühende Induſtrie in ihrer heutigen beiſpielloſen Not gefunden werden. Von der Deutſchen Reichs bahn wird erwartet, daß ſie die ſtarke finanzielle Entlaſtung durch die Laufanner Er⸗ gebniſſe und das Regierungsprogramm der Reichsregierung alsbald zu angemeſſener Erweiterung ihres Beſchaffungs⸗ programms benutzt und den deutſchen Gießereien einen ſolchen Anteil daran zuweiſt, der der beſonderen Notlage dieſer Induſtrie gerecht wird. Im Rahmen des Regierungsprogramms erwartet der VDE., daß auch Mittel und Wege gefunden werden, den Hausbeſitz als wichtigſten Arbeitgeber für die ganze Fertiginduſtrie zu gründlicher Durchführung feiner In⸗ ſtandſetzungsarbeiten zu befähigen. Der VDE. hat mit Befriedigung davon Kenntnis ge⸗ nommen, daß bie Reichsregierung ſich demnächſt an Ort und Stelle von der beſonderen Notlage in der Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtrie überzeugen will. Er bittet die Reichsregierung ſchon jetzt, auch den Gießereien hier⸗ bei ihr beſonderes Augenmerk zu ſchenken und einige, dem⸗ nächſt noch namhaft zu machende Betriebe zu beſichtigen ſo⸗ wie den Vortrag ſeines Vorſitzenden und der Geſchäfts⸗ führer entgegenzunehmen. Vereinsleitung und Mitglieder des VD. werden alle eigenen Kräfte daranſetzen, mit⸗ zuhelfen an dem ſo tatkräftig von der Reichsregierung he⸗ gonnenen Werk des Wiederaufbaus unſerer Wirtſchaftl⸗ „Bereinigung aus eigener Krafi“ Widerspruch in der Nheinsiahl-GV In der H., in der 73 Aktionäre 111,41 Mill.„ Aktien⸗ kapital vertraten, wies der AR.⸗Vorſitzende, Bergaſſeſſor Krawehl, darauf hin, daß die Geſellſchaft in der Lage ſet, eine Bereinigung ihrer Bilanz durch die vor⸗ geſchlagenen erheblichen Abſchreibungen auf die Be⸗ teiligungen aus eigener Kraft vorzunehmen. Gene⸗ raldirektor Haß lacher ging eingehend auf die im An⸗ ſchluß an die Veröffentlichung des Geſchäftsberichts er⸗ örterte Frage der Beteiligungen ein. In der Mon⸗ taninduſtrie erſtreckten ſie ſich im weſentlichen auf die Ver. Stahlwerke, in der chemiſchen Induſtrie auf die Gruppe der J. G. Farbeninduſtrie. Der viel erörterte Ankauf von Gelſenkirchen⸗ Aktien habe lediglich den Zweck gehabt, ſich das Steuerprivileg für die Beteiligung bei den Ber. Stahlwerken auch für die Zukunft zu erhalten. Die Geſellſchaft habe heute in ihrem Beſtand rund 71 Mill. Aktien der Ver. Stahlwerke, 10 Mill./ Gelſenkirchen⸗ Aktien und 1 Mill. Phönix⸗Aktien. Der bezüglich der Eiſen beteiligung durch den Kauf von Gelſenkirchen⸗Aktien verfolgte Plan ſei durch den inzwiſchen vorgenommenen Eintritt der öffentlichen Hand bei den Ver. Stahlwerken ins Stocken geraten. Es laſſe ſich noch nicht überſehen, wie ſich die Dinge weiter entwickelten. Die Beteiligungen in der chemiſchen Induſtrie be⸗ tragen zurzeit 43,5 Mill.„ Riebeck⸗Aktien; außerdem ſeien noch rund 1 Mill./ Aktien der J. G. Farbeninduſtrie, 4,5 Mill. 1 J. G. Farben⸗Bonds und 1,5 Mill. 4 J. G. Chemie Baſel⸗Aktien vorhanden. Die reſtlichen Farben⸗ aktien benötige man, um möglichen Umtauſchforderungen von freien Riebeck⸗Aktionären gerecht werden zu können. Der Reſt des Wertpapierbeſtandes ſei gegen das Vor⸗ fahr unverändert; er beſtehe aus den üblichen Beteiligun⸗ gen an den verſchiedenen Syndikats⸗Handelsgeſellſchaften. Nach den vorgeſchlagenen Abſchreibungen von rund 85 Mill. 4 würde der Wertpaplerbeſitz noch mit 86 Mill. zu Buch ſtehen. Die Verwaltung halte dieſe Abſchreibun⸗ gen im Intereſſe ihrer bisherigen vorſichtigen Bilangpolitik auch dann für erforderlich, wenn man der Meinung ſei, daß man vor einer anſteigenden Konjunktur ſtehe Nach Ablauf des Geſchäftsjahrs habe die Geſellſchaft die reſtlichen Hypotheben und Reſtkaufgelder von rund 56 Mill.„ ſowie einen Teil ihrer Anleihen zurückgekauft, ſo daß ſie in der nächſten Bilanz praktiſch ſchuldenfrei daſtünde, Der Wunſch eines Kleinaktionärs nach Bekanntgabe mehrerer Einzelheiten über die Wertpapierankäufe und die dafür gezahlten Kurſe wurde von der übrigen Verſamm⸗ lung micht geteilt, ſo daß weitere Auskünfte unterblieben. Die Verwaltung erklärte nur, die Gelſenbergaktien ſeien zu verſchiedenen Zeiten und verſchiedenen Kurſen, aber ohne jede Fühlungnahme mit Herrn Flick gekauft worden. Nach weiteren Auseinanderſetzungen wurden die Ver⸗ waltungsanträge gegen den Widerſpyuch des erwähn⸗ ten Kleinaktionärs genehmigt, der gegen die meiſten Be⸗ ſchlüſſe Widerſpruch zu Protokoll gab. Die Vergütung des Aufſichtsrats wurde von 10 auf 5 v. H. des Reingewinns ermäßigt. Ueber die gegenwärtige Geſchäftslage führte Generaldirektor Haßlacher aus: In den abgelaufenen fünf Monaten des neuen Geſchäftsjahres habe die Kohlenför⸗ derung 1,3 Mill To. betragen gegen 1,5 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahrs; ſte ſei alſo um 14,25 v. H. zurückgegan⸗ gen. Die Kokserzeugung ſei von 325000 To. auf 256 000 To., alſo um 21 v. H. und die Brikettherſtellung von 50 000 To. auf 36 000 To., alſo um 27 v. H. geſunken. Auch die Gasabgabe habe ſich um 13 v. H. vermindert. Die Brenn⸗ ſtoffvorräte hätten ſeit dem 1. April durch den Rückgang der Koksvorräte eine Verminderung von 200 000 To. auf 171000 Tonnen erfahren, während die Kohlenbeſtände ſich noch von 109 000 To. auf 114000 To erhöht hätten. Die Belegſchaft ſei in den erſten fünf Monaten dieſes Geſchäftsjahrs von 9400 auf 9100 Mann zurückgegangen. Dem ſtehe aber eine Zunahme der Feierſchichten gegenüber. Die geld lichen Ergebniſſe ſeien infolge des Rückganges der Erlböſe ſtark geſunken. Ueber die weitere Entwicklung etwas zu ſagen ſet heute ſchwerer denn je. Man könne nur hoffen aß der Tiefpunkt der wirtſchaftlichen Enk⸗ wicklung erreicht ſei. Kein Akfivsaldo der Geireidebilanz 1931/32 2 Auf dem 11. Deutſchen Getreidehandels⸗ tag in Magdeburg ſprach geſtern Dr. Moritz, Mini⸗ ſterioldirektor im Reichsminiſterium für Ernährung und Land wirtſchaft, der jedoch beſonderen Wert auf die Feſt⸗ ſtellung legte, daß ſeine Ausführungen nicht als offizielle Anſprache eines Regierungsvertreters zu werten ſeien, ſon⸗ dern als ſeine perſönlichen Anſichten zu einigen heute beſonders aktuellen Fragen des Getreideverkehrs. Zunächſt gab Dr. Moritz gewiſſen Zweifeln über die auf Grund der Auguſt⸗Schätzuſng des Statiſtiſchen Reichsamts allgemein erwartete Rekordernte Ausdruck. Nach ſeiner Meinung ſei lediglich eine gute Roggen⸗ ernte hereingebracht worden, dagegen ließen die Erträge von Weitzen, Gerſte und Hafer gegenüber den Er⸗ hebungen des Statiſtiſchen Reichsamts vom Anfang Auguſt erheblich zu wünſchen übrig. Der Gedanke, daß unſere Getreidebilanz einen Aktivſaldo aufweiſe, müſſe deshalb aufgegeben werden. Vor und bei Beginn der Ernte ſei die Frage erörtert worden, ob man die geordnete Verwertung der Ge⸗ treideernte dieſes Jahres durch eine Reihe verſchie⸗ dener, darunter auch bereits im letzten Jahr erprobter Mittel ſicherſtellen oder ob man das große alleinige Mittel des Vollmonopols lein Einfuhrmonopol komme ja aus handelspolitiſchen Gründen nicht in Betracht) anwen⸗ den ſolle. Die Regierung habe ſich für den erſten Weg entſchieden, weil die alten und die zuſätzlich angewendeten neuen Hilfsmaßnahmen doch genug Hilfe verſprochen hätten. Wollte man die Getreidepreiſe unbeküm⸗ mert abſinken laſſen, ſo würde das ſchlechthin das Zah⸗ Jlungsunfähtlgwerden der ganzen Landwirtſchaft bedeuten, und dies würde zwingend den Wlederauſſtieg der geſomten Wirtſchaft unmöglich machen. Der Getreide handel habe ein Intereſſe an aus⸗ kömmlichen Erzeugerpreiſen für Getreide. Landwirtſchaft und Getreidehandel ſeien alſo ſchickſalverbunden, freiwillige Kurspflege durch die aufnehmende Hand ſei deshalb ſowohl für den Landwirt als auch für den Getreidehandel nützlich. Hanfberichi Wie der Verband Deutſcher Hanfinduſtrieller GmbH. für die Zeit vom 29. Auguſt bis 4. September 1932 be⸗ richtet, hat ſich infolge der Ausarbeitungs⸗Arbeiten in Oberitalien ein nennenswertes Geſchäft in Neuernte noch nicht entwickelt. Dagegen wurden in Neapolitaner Hänfen bereits Probeladungen und Abſchlüſſe getätigt, die u etwas erhöhten Notierungen erfolgt ſind. In Jugo⸗ Aa ift die Marktlage unverändert. Die zugeführ⸗ ten Mengen fanden teilweiſe bei den Hechlern zu bis⸗ herigen Notierungen Unterkunft. * Kirchheimbolander Ferkelmarkt vom 6. Sept. Der hieſige Ferkelmarkt war mit 174 Ferkeln befahren. Bei einer kleinen Preisſenkung gegenüber dem vorigen Markt herrſchte ein flotter Betrieb, ſo daß der Markt bald ge⸗ räumt war. Es wurden bezahlt für—6 Wochen alte Ferkel 10—14& und für ältere Ferkel bis zu 22, für das Stück. Welnversſeigerung Bad Dürkheim J. Bad Dürkheim, 7. Sept. Das Stumpf ⸗Fitzſche Weingut Annaberg bei Bad Dürkheim(Inh. Ma⸗ rine⸗Generaloberarzt a. D. Nenninger), im Verband Deut⸗ ſcher Naturwein⸗Verſteigerer, verſteigerte geſtern im Saale der Winzergenoſſenſchaft 1800 Liter 1930er, 16 200 Liter 1991er Faßweine, ſowie 150 Flaſchen 193er Flaſchenweine aus nur erſten Dürkheimer und Kallſtadter Reblagen. Der Beſuch von Weinhandel und erſten Weinkommiſſionsfirmen war recht gut. Zuerſt kamen die gut gepflegten 1930er Weißweine zum Ausgebot, für die durchweg gute Preiſe erzielt wurden. Die 1931er Weißweine aus nur erſten Reblagen waren ſchöne kräftige Gewächſe von an⸗ genehmer Art, die in ihren Endnummern geradezu über⸗ raſchten. Die Steigluſt war hier lebhaft, der Eigner brauchte mit dem Zuſchlage nicht zu zögern, da durchweg gute Ge⸗ bote abgegeben wurden. Beſonders die Endnummern des 1981er Jahrgangs waren ſehr begehrt, ſo daß für eine Flaſche 1931er Kallſtadter Annaberg Trok⸗ kenbeerausleſe 7 A bezahlt wurden. Für je 1000 Liter bzw. pro Flaſche wurden bezahlt: 1990er Weißweine: Kallſtadter Kobnert 650, Dürkheimer Hochbenn Riesling 600, 1931er Weißweine: Kallſtadter Annaberg 600, 810, Annaberg Riesling 710, 740. 810, 720, Dürkheimer Hochbenn 600, 700, Hallſtadter Kobnert 750, 800, Dürkheimer Hochbenn Traminer 700, Kallſtadter Trift 750, Dürkheimer Hochbenn Traminer Spätleſe 1190. 1210, Kall⸗ ſtadter Kobnert Spätleſe 900, Dürkheimer Hochbenn, Spät⸗ leſe 1700, 1981er Flaſchenweine: Kallſtadter Annaberg Trockenbeerausleſe 7 4. Sämtliche Weine fanden Abſatz. Exporfförderung durch Verwendung von Auslandsbonds * Berlin, 6. Sept.(Eig. Dr.) Für die Genehmigung zur Verwendung aus nachgewieſen zuſätzlichen Aus⸗ fuhrgeſchäften anfallenden Deviſen für den Erwerb deutſcher Aus landsbonds gelten künftig neue Richtlinien. Zunächſt muß es ſich um feſt beſtimmte erſt abzuſchließende Einzelgeſchäfte mit einem genau zu be⸗ zeichnenden Auslandspartner und um einen Mindeſt⸗ wert von 20 000 4 handeln. Weiterhin muß das Ausfuhrgeſchäft zufätzlich im geſamtvolkswirtſchaftlichen Sinne ſein. Die Freigabe der aus ſolchen Geſchäften an⸗ fallenden Deviſen ſoll 60 v. H. des Verkaufserlö⸗ ſes nicht überſteigen. Es wird jedoch darauf hin⸗ gewieſen, daß lediglich die aus den genannten Geſchäften anfallenden Depiſen zur Anſchaffung der Bonds Verwen⸗ dung finden können. Dagegen werde gegen die Finanzie⸗ rung des Bondskaufs durch Verwertung von An⸗ und Teil⸗ zahlungen des Käufers ſowie durch Aufnahme von Aus⸗ landskrediten keine Einwendungen erhoben. Der Erwerb der Bonds im Ausland iſt erſt ſtatthaft, wenn der Abſatz im Inlande geſichert iſt. Es iſt nicht beabſichtigt, den Kreis 1 zum Erwerb der Bonds berechtigten Perſonen zu er⸗ weitern. * Neue Rieſenemiſſion des Waſhingtoner Schatzamtes. Newyork, 8. Sept. Das Waſhingtoner Schatzamt legt 750 Müll. Dollar 3 prozentiger öjährige und 400 Mill. Dollar 4 ein ⸗ jährige Obligationen mit Datum vom 15. Sept. auf. Die Emiſſion ſoll der Refundierung fälliger Schulden und der Beſeitigung des Defizits, das ſeit inn des Fiskaljahres 400 Millionen Dollar beträgt, dienen. Mit einer Ueberzeichnung der Obligationen wird gerechnet. 1 Schiele in der Geſchäftsführung des Verbandes der deutſchen Zuckerinduſtrie. Berlin, 7. Sept.(Draht⸗ bericht unſeres Berliner Büros.) Reichsernährungsminiſter a. D. Schiele wird als Nachfolger des verſtorbenen ehe⸗ maligen Reichsfinanzminiſters von Schlieben in die Ge⸗ ſchäfts führung des Verbandes der deutſchen Zucker⸗ induſtrie eintreten. * Verſchärfte Notlage der uzöſiſchen Porzellanindn⸗ ſtrie. Par is, 7. Sept.(Drahtung unſeres Pariſer Ver⸗ treters.) Bezeichnend für die Notlage der franzöſiſchen Porzellaninduſtrie iſt die geſtern plötzlich erfolgte Ent⸗ lafſſung von 1000 Arbeitern in einer der größten Porzellanfcbriken von Limoges. Die Gemeindeverwal⸗ tung der Stadt mußte einen neuen Kredit von 1 Million bewilligen, um die Arbeitsloſen zu unterſtützen. Weifere Verschlechierung des Nuhrkohlenabsaizes Im Auguſt iſt der Ruhrkohlenabſatz wieder ſtark ge⸗ ſunken. Er betrug nach den vorläufigen Ergebniſſen ar⸗ beitstäglich 148 000 To. gegen 156 000 To. im Juli. Der Abſatz in das unbeſtrittene Gebiet fiel von arbeitstägli 78 000 To. im Juli auf 69 000 To. im Auguſt, währen der Abſatz in das beſtrittene Gebiet mit 79 000 To.(78 000 To.) im Vormonat ſich behaupten konnte. Die Haolden⸗ beſtände auf den Zechen haben ſich etwas vergrößert. Sie beliefen ſich leinſchließlich Koks und Briketts in Kohle um⸗ gerechnet) Ende Auguſt auf 8,9 Mill. To. gegen 8,8 Mill. To. Ende Juli. Frachienmarki Duisburg-Nuhrori 6. Sepi. Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Größerer Kahnraum wurde nur vereinzelt angenommen. Die Frachten und die Schlepplöhne blieben tal⸗ wie bergwärts unverändert. Vo Schon her Scha noch die tiſche Bi der Beſck gen bege in der& dem Hei Vorſitzen Direktor Zunächſt richten“ Schriesh. Antrag den Schu das Blat richtigen 22. Dezei Anſchaffu * Seitens ſchreiben 1 die Einf Die Gen Weitere 4 — ** N wie d 5 ohrur Jocker. Nl Blutaucke Mittwoch, 7. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗An⸗ gabe — 5 Schon ſeit einigen Jahren iſt Schriesheim ber Schauplatz politiſcher Reibereien. Bekannt ſind noch die Beleidigungsklagen, die der ſozialdemokra⸗ tiſche Bürgermeiſter anſtrengen mußte, um ſich von der Beſchuldigung zu reinigen, daß er Unterſchlagun⸗ gen begangen habe. Ein belangloſes Vorkommnis in der Schulkommiſſion des Gemeinderats gab nun dem Heidelberger„Hakenkreuzbanner“ Anlaß, dem Vorſitzenden der Schulkommiſſion, Gemeinderat Direktor Wilhelm Fuchs, am Zeuge zu flicken. Zunächſt brachten die„Heidelberger Neueſten Nach⸗ richten“ am 16. November eine Notiz, daß das Schriesheimer Rektorat bei der Schulkommiſſion den Antrag auf Anſchaffung von Radio⸗Apparaten für den Schulfunk geſtellt habe. Am 20. November muſite das Blatt die Notiz berichtigen, ſie beruhe auf un⸗ richtigen Informationen. Inzwiſchen hatte am 22. Dezember die Schulkommiſſion getagt, wobei die Anſchaffung von Funkgeräten abgelehnt wurde. Seitens des Kultusminiſteriums war ein Rund⸗ ſchreiben auch an die Dorfſchulen ergangen, in dem die Einführung des Schulfunks empfohlen wurde. Die Gemeinden hätten aber die Koſten zu tragen. Weitere Berichtigungen veranlaßten das„Haken⸗ Erster deutscher Opern-Tonfim! Unter Mitwirkung allerbester Kräfte: darmila Novotna WIV Domgraf-Faßbaender Otto Wernicke— Max NMadler Kari Valentin.— Llesl Karlstadt hypnotisiert in ihrem ersten 958. 2. — , 5 — krlediich Smeianas beruhm te Oper mit Original- Musik sie nicht wieder ein Stern allererster Größe⸗ Mienenspiels Valentin. Karlstadt ö „Höhepunkte der Komik Originelles interessantes BGI program ml deueste fux-Tunnucthe D A Z U: Ein politiſcher Preſſeprozeß Verhandlungen vor dem Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt; Vertreter der Anklagen: Staatsanwalt Dr. Jäger. NHAM BRAU G N VNN Ofeta Garbo] die Frau, die eine Welt SDriduf derts Sroß-Fonfilm „Anna Christie“ Greta Garbo: Man kennt — eine Domgraf-Fagbhaender n i 9 7 5 bherbe Stimme, die man 0 „ein Teufelskerl von Spieler F 5 Für Jusendiilche verbeten garmila-Novotna hätte. Und das Gestellt— von einem Reichtum des Brüderliche liebe Liebe und Sport. Romantik und Sensation. kreuzbanner“ zu formalen Beleidigungen des Vor⸗ ſitzenden der Schulkommiſſion mit dem Stichwort: „Der Fuchs geht um“. In dem Artikel wird der Vorſitzende mit dem Namen Fuchs⸗Rotſchild be⸗ zeichnet und am Schluſſe er zum zweiten Male mit ſeinem Namen ironiſtert. Dieſer Artikel war von der Staatsanwaltſchaft unter Anklage geſtellt, weil man in ihm eine Be⸗ amtenbeleidigung erblickte. Angeklagt war der Kauf⸗ mann Hermann Ueberle aus Heidelberg, der ſich als der Verfaſſer und der Verantwortliche für den Artikel bekannte. Der Angeklagte ſuchte darzutun, er habe bei den vielen Einwohnern mit dem Namen Fuchs in Schriesheim den Vorſitzenden der Schul⸗ kommiſſion genau bezeichnen wollen. Deſſen Frau ſei bei der Firma Rothſchild in Heidelberg als Ver⸗ käuferin tätig geweſen. Daher nenne man Fuchs in Schriesheim mit dem Doppelnamen. Der Angeklagte behauptete weiter, er habe ſeine Informationen aus zuverläſſiger Quelle erhalten und er habe ſich darum veranlaßt geſehen, auf die erzwungene Berichtigung hin eine Erklärung abzugeben. Die Zeugen, auf die ſich der Angeklagte berief, waren faſt ausnahmslos der nationalſozialiſtiſchen 7. Seite/ Nummer 415 Partei angehörende Vertreter des Gemeinderats und Bürgerausſchuſſes in der Schulkommiſſion. Was die Bezeichnung Fuchs⸗Rotſchild betraf, ſo mußte der nationalſozialiſtiſche Landwirt Wilh. Gaber zugeben, daß ihm dieſe Bezeichnung eigentlich fremd ſei; ſeine Geſinnungsgenoſſen ſuchten dieſe Bezeichnung aber als üblich hinzuſtellen. Der Staatsanwalt beantragte eine Geldſtrafe in Höhe von 100. Das Gericht verurteilte den An⸗ geklagten zu der beantragten Geldſtrafe und Ver⸗ öffentlichung des Urteils in dem„Hakenkreuzbanner“ und in den„Heidelberger Neueſten Nachrichten“. Es hielt eine formale Beleidigung für vorliegend, trotz⸗ dem es dem Angeklagten§ 193 zubilligte. * Ein geriſſener Dieb Wenn in Eppelheim bei Heidelberg etwas ge⸗ ſtohlen wird, weiß die Gendarmerie, daß ſie nur zum Taglöhner Lorenz L. zu gehen hat. Man merkte im Orte, daß Lorenz wieder auf einem Rade fuhr, das ſicher geſtohlen war. Ein Gendarm brachte ihn in den Ortsarreſt und ſtellte auch das Rad dort ſicher. Als der Feſtgenommene mit der Elektriſchen nach Heidel⸗ berg verbracht werden ſollte, entwich er. Abends war auch das„ſicher geſtellte“ Rad geſtohlen. Das konnte nur wieder der Lorenz geweſen ſein. Als er am 21. Juni, den folgenden Tag, feſtgenommen werden ſollte, gelang es ihm wiederum, der Gendarmerie zu entweichen. Vier Wochen lang ſah man ihn nicht mehr, bis er am 21. Juli nachts auf einem unbeleuchteten Damenrad in ſeine Wohnung zurückkehren wolltg, und feſtgenommen werden konnte. Der Sachverſtändige bezeichnet den Angeklagtes als ſittlich und geiſtig tot, er ſei Stammgaſt in den Gefängniſſen. Ein beſchränkter Menſch, ſei er trotz⸗ dem äußerſt raffiniert und grundverlogen. Das Ge⸗ richt gab dem Antrag des Staatsanwaltes ſtatt und verurteilte L. wegen Diebſtahls und anderer ſtraf⸗ barer Delikte zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten. Schöffengericht Ludwigshafen Der ſchon häufig vorbeſtrafte Kaufmann Otto Neuſchwander aus Ludwigshafen hatte von zwet bereits entwerteten Marken der Angeſtellten⸗ bezw. Invalidenverſicherung im Geſamtbetrage von 17,80 Mark das Datum ausradiert und die beiden Mar⸗ ken auf einer hieſigen Poſtanſtalt wieder umgetauſcht. Der Poſtbeamte mußte den Betrag von 17,80 Mark erſetzen. Wegen Betrugs in wiederholtem Rück⸗ falle erhielt Neuſchwander 4 Monate Gefängnis. In einer Wirtſchaft in Maudach hatten am 26. Januar der 24 Jahre alte Laborant Anſelm Faſ⸗ ſot und der 23 Jahre alte Spengler Ludwig A m⸗ berger, beide aus Maudach, in der Trunkenheit mit Gäſten Streit angefangen. Hierbei wurde ein Kraftfahrer aus Mutterſtadt von beiden ſchwer miß⸗ handelt. Amberger hatte ihm ſogar mit einem Meſſer mehrere Stiche beigebracht. Wegen gefährlicher Kör⸗ perverletzung wurde Amberger zu 4 Mona⸗ ten, Faſſot zu 2 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Letzterer erhielt Bewährungsfriſt. Sie dürfen sich dieses Prog amm nichf enigehen lassen! Hochinteressant, packend . und spannend ist der Film 5 f Aut zum Blülch Ein ganz seltener Stoff. 7 Eine Handvoll Menschen, hem- mungslos ihren Leidenschaften, hingegeben, bewußt dem Abgrund entgegen treibend. Personen: Norma shearer ionei Barrymore- Clark Gable 2. 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