Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in uuferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, ge Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 10 P eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mmbreite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. September 1932 143. Jahrgang— Nr. 419 Das Zentrum gegen Reichstagsauflöſung In einer gemeinſamen Erklärung lehnen Jentrum und Nationalſozialiſten die Notverordͤnung des Kabinetts ab Der Standpunkt des Zentrums Abgeordneter Joos über Not verordnung, Kabinett und Koalitionsverhandlungen Göring bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. September. Immer deutlicher zeigt ſich, daß vom Zentrum die größten Anſtrengungen gemacht werden, um irgendwie eine Auflöſung des Reichstages zu ver⸗ meiden. Die Scheu vor Neuwahlen beſteht wohl allenthalben, bei den Parteien wie bei der Re⸗ gierung. Am eheſten glauben noch die Nationalſozia⸗ liſten durch eine ſcharfe Herauskehrung der ſozialen Tendenz im Kampf gegen die letzte Notverordnung ihre Millionen bei der Fahne halten zu können. Jedenfalls ſind die Erörterungen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten auch am Donnerstag fortgeſetzt worden. Sie kon⸗ zentrieren ſich jetzt vor allem auf die Grund⸗ linien einer wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menarbeit. Im Zentrum will man nichts un⸗ verſucht laſſen, um doch die Tolerierung einer Präſi⸗ dialregierung in die Wege zu leiten und die Natio⸗ nalſozialiſten in dieſem Sinne zu beeinfluſſen. Man hofft offenbar noch immer den Reichspräſidenten zu bewegen, daß er ſeine Entſcheidung zurückhält, bis das definitive Ergebnis der Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten vorliegt. Ein ſol⸗ cher Aufſchub wäre nur zu erreichen durch eine Vertagung des Reichstages, ent⸗ weder nach der Regierungserklärung am Montag oder nach der politiſchen Ausſprache, aber vor den Abſtimmungen. Daß Hindenburg ſich dieſem Wunſch geneigt zeigen wird, bezweifelt man freilich in Re⸗ gierungskreiſen. Man betont, daß ſich die etwa halbſtündige Aus⸗ ſprache mit dem Reichskanzler im weſentlichen in den gleichen Bahnen bewegt habe wie in Neudeck und daß die damals konſtatierte Uebereinſtimmung er⸗ neut beſiegelt worden ſei. Uebrigens rechnet man in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß Herr von Hindenburg außer dem Reichstagspräſidium auch noch die Führer der einzelnen Fraktionen empfan⸗ gen wird, um mit ihnen die Lage zu beſprechen. Das Organ der Chriſtlichen Gewerkſchaften„Der Deutſche“, der allerdings immer einen ſehr ſtarken Optimismus zur Schau getragen hat, behauptet, daß Hitler ſeinen Anſpruch auf die Kanzlerſchaft fallen gelaſſen habe und daß die Nationalſozialiſten ſich da⸗ mit einverſtanden erklären würden, wenn ein ande⸗ rer ihrer Führer den Auftrag zur Neubildung des Kabinetts erhielte. Von anderer Seite wiederum wird das Ge⸗ rücht lanicert, der frühere Reichswehrmini⸗ ſter Geßler, der ſich bekanntlich ſtarker Sym⸗ pathien des Reichspräſidenten erfreut, ſtehe im Mittelpunkt der Koalitions⸗Kombi⸗ nationen. Hitler, der ſich ſeit geſtern wieder im Kaiſerhof auf⸗ hält, hatte im Laufe des Tages eine Unterredung mit dem Reichstagspräſidenten Göring, in der ver⸗ mutlich die Einzelheiten des heutigen Empfanges beſprochen wurden. Am Abend wurde von Nationalſozialiſten und Zentrum ein gemeinſames Kommuniqué über ihre Wirtſchaftsbeſprechungen herausgegeben, das u. a. zur Notverordnung erklärt: „Die Sachverſtändigen beider Parteien äußer⸗ ten ihre ernſten Bedenken, daß die Subventionie⸗ rung der geſamten Betriebe durch Steuernach⸗ laßſcheine das geſteckte Ziel, Arbeiter in die Betriebe zurückzubringen, nicht erreichen, vielmehr in eine ſchwere Enttäuſchung münden werde. Der ſozialpolitiſche Teil der Notverordnung, der den gadzen Beſtand ſozialer Rechte und Ein⸗ richtungen in das Ermeſſen einer Regierung ſtellt, die nur eine kleine Minderheit in der Volksver⸗ tretung und ſicher keinen Rückhalt in Arbeitneh⸗ merkreiſen beſttzt, fand übereinſtimmende Ablehnung. Darüber hinaus klärten die Be⸗ ſprechungen hinſichtlich wirklicher Arbeitsbeſchaf⸗ fung und des Konjunkturaufſchluſſes Möglich⸗ keiten, für deren Durchführung auch eine arbeitsfähige, vom Vertrauen des Volkes getra⸗ gene Mehrheit des Volkes vorhanden iſt.“ Dieſes Kommuniqus läßt erkennen, daß man ſich im Negativen, alſo in der Ablehnung der Papenſchen Notverordnung einig iſt, wieweit man aber in der poſitiven Behandlung, namentlich des Arbeitsloſenproblems, ſchon Uebereinſtimmung erzielt werden konnte, bleibt in Dunkel gehüllt. Der Bericht enthält nur die ſehr vage Andeutung, daß Möglichkeiten gegeben ſeien, das Ziel einer Milde⸗ rung der Wirtſchafts⸗ und Arbeitsloſennot durch eine arbeitsfähige Mehrheit des Parlaments zu erreichen. Aehnlich werden ja auch wohl die Erklärungen lau⸗ ten, die Herr Göring heute dem Reichspräſtdenten abgeben wird. Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Sept. Der geſchäftsführende Vorſitzende der Deutſchen Zentrumspartei, Abg. Jvos, ſprach vor den Ber⸗ liner Vertretern der Zentrumspreſſe zur politiſchen Lage. Das Zentrum teile mit der Reichsregierung die Auffaſſung, daß gewiſſe Anzeichen für eine beginnende Beſſerung der Welt⸗ wirtſchaftslage vorhanden ſeien. In einem ſolchen Zeitpunkt ſei es notwendig, daß von der Staatsführung Maßnahmen getroffen würden, die den wirtſchaftlichen Antrieb förderten und beſchleu⸗ nigten. Gegen die generelle Ermächtigung der Reichs⸗ regierung auf dem Gebiete der ſozialen Geſetzgebung beſtünden ſtärkſte Bedenken. Die jetzt geplanten Maßnahmen ſeien in er⸗ heblichem Maße verbeſſerungsbedürftig. Das Zentrum ſei überzeugt, daß der Konjunktur⸗ antrieb nur dann anhalte und die ſtaatlichen Ein⸗ griffe nur dann die beabſichtigte Wirkung haben könnten, wenn eine Beruhigung und Feſti⸗ gung der politiſchen und ſtaatlichen Vierhältniſſe auf längere Sicht gewährleiſtet ſei. Ebenſo ſei das Zentrum davon überzeugt, daß in der augenblicklichen Regierungskonſtellation dieſe politiſche Stabilität nicht gegeben ſei und durch ſie auch nicht erreicht werden könne. Wenn die Regie⸗ rung keine Mehrheit im Reichstage finde und trotz⸗ dem im Amte bleibe, ſei ſie gezwungen, den Reichs⸗ tag erneut aufzulöſen. Die jetzigen politiſchen Verhältniſſe böten fol⸗ gende Perſpektiven: Gefahr von Staatsſtreich, Auflöſung der Parlamente, Neuwahl und mehrfache Neuwahl. Unter ſolchen Umſtänden werde auch beim ſchönſten Wirtſchaftsprogramm die Unternehmungsluſt nicht geweckt. Das Ziel unſerer gegenwärtigen Bemühungen, io betonte Abg. Joos u.., iſt die Schaffung von Mög⸗ lichkeiten, eine Regierung zu bilden, die ſich auf eine parlamentariſche Mehrheit ſtützt, Vertrauen im Volke hat und die volle Innehaltung der Verfaſſung garantiert. Mit einer ſolchen Regierung kann der Gedanke eines Präſidialkabinettes durchaus in Ein⸗ klang gebracht werden. Es muß möglich ſein, eine Mehrheit im Reichstage zu finden, die in Selbſt⸗ diſziplin einer Regierung auch ihres Vertrauens die Möglichkeit zu ſtarker politiſcher Führung und zu entſcheidenden Entſchlüſſen gibt. Nach unſerer Ueberzeugung ſtehen ſolche Möglichkeiten, wie ich ſie hier andeute, auch heute noch offen. e Die franzöſiſche Mitteilung über Daubmann Meldung des Wolffbüros — Berlin, 9. September. Die Note der franzöſiſchen Regierung an die deutſche Botſchaft in Paris in der Angelegen⸗ heit der Nachforſchungen im Falle Daubmann hat folgenden Wortlaut: Paris, den 5. September 1932. Das Miniſterium der Auswärtigen Angelegen⸗ heiten beehrt ſich, der deutſchen Botſchaft mit Bezug auf ihre Noten vom 7. Juni und 27. Juli d. J. mit⸗ zuteilen daß die Nachforſchungen, die durchgeführt wurden, 1. in den Archiven des Geſundheitsdienſtes und der mediziniſchen Armee⸗Auskunftsbüros, 2. in den erſt geſchloſſenen Archiven der Mi⸗ litärgefängniſſe von Lyon und Amiens, 3. in dem Zivilgefängnis von Amiens, 4. in den Archiven der Militärgerichte von Lyon, Amiens und Rouen, 5. in den jetzt geſchloſſenen Archiven des Militär⸗ gefängniſſes von Avignon, 6. in dem Militärgefängnis von Marſeille nicht zur Auffindung einer Spur von Daub⸗ mann geführt haben, ſei es in bezug auf ſeine Behandlung in den Hoſpitälern in dem Jahre 1916, ſei es, daß er Gegenſtand eines Urteils einer Einkerkerung oder einer Feſt⸗ nahme geweſen wäre. Wie der Botſchaft durch Note vom 8. Juli und 2. Auguſt mitgeteilt worden war, iſt es auch nicht möglich geweſen, die Anweſenheit Daubmanns in irgendeiner der franzöſiſchen Beſitzungen in Nord⸗ afrika zu ermitteln. Die Erklärungen der Beteilig⸗ ten haben in einzelnen Punkten ſtändig gewechſelt und entſprechen nicht dem Regime, das ſich in fran⸗ zöſiſchen Gefängniſſen in Geltung befindet. Bei⸗ ſpielsweiſe hat Daubmann geſagt, daß er durch ein Kriegsgericht zu zwanzig Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt und im Jahre 1931 aus einem Gefangenen⸗ trupp, der mit der Aus beſſerung von Stra⸗ ßen beſchäftigt war, entflohen ſei. Nun aber werden den mittelländiſchen Straf⸗ anſtalten nur Gefangene überwieſen, die zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt ſind. Anderer⸗ ſeits fanden Außenarbeiten bei dieſen Anſtal⸗ ten in Algier ſeit mehreren Jahren nicht mehr ſtatt. Sowohl im Hinblick auf Unklarheiten dieſer Art, wie auf Grund der ſehr vollſtändigen, beinahe 3 Monate in Gang befindlichen Unterſuchung, die bei allen Stellen nur zum negativen Ergebnis ge⸗ führt haben, muß die Wahrhaftigkeit von Daubmann beſtritten werden. Schließlich muß hinzugefügt wer⸗ den, daß ſchon aus Anlaß der amtlichen Verſicherung der franzöſiſchen Regierung, daß es weder im Mut⸗ terlande noch in den franzöſiſchen Kolonien noch ehe⸗ malige Kriegsgefangene gebe, die eine während ihrer Gefangenſchaft ihnen auferlegte Strafe zu verbüßen hätten, von den zuſtändigen Behörden eine genaue Unterſuchung durchgeführt worden war. Es wider⸗ ſpricht jeder Wahrſcheinlichkeit, daß ein Irrtum vor⸗ gekommen oder daß der Fall Daubmann, wenn er exiſtiert hätte, damals nicht den Behörden mitgeteilt worden wäre. E— In Regierungskreiſen meint man aus der ſehr allgemein gehaltenen Faſſung des Kom⸗ muniqués ſchließen zu können, daß Natio⸗ nalſozialiſten und Zentrum von einer grund⸗ ſätzlichen Verſtändigung über eine Wirt⸗ ſchaftsplattform noch ſehr weit entfernt ſeien. Man folgert daraus weiter, daß Herr von Hinden⸗ burg auf politiſche Verhandlungen unter ſolchen Umſtänden ſich ſchwerlich werde einlaſſen. Daß im Falle der Auflöſung des Reichstages Neuwahlen innerhalb der vorgeſchriebenen 60 Tage ſtattfinden werden, gilt als ſicher. Man fragt ſich freilich, was die Regierung ſich eigentlich von Neuwahlen ver⸗ ſpricht, wie ſie ſich die Durchführung ihres Wirt⸗ ſchaftsprogramms und eine erfolgreiche Fortſetzung ihrer außenpolitiſchen Aktion für die Gleichberech⸗ tigung auf dem Hintergrunde eines Wahlkampfes vorſtellt. Die urſprüngliche Konzeption des Kabi⸗ netts von einer Wahlreform anläßlich der Parla⸗ mentsauflöſung ſoll nun dahin abgeändert werden, daß man die Wahlreform zur Wahlparole erheben will. Anſcheinend hofft die Regierung im Ernſt, daß der nächſte Reichstag doch ein anderes Geſicht trage als der jetzige. Daß die gemeinſame Kundgebung der National⸗ ſozialiſten und des Zentrums und die program⸗ matiſchen Erklärungen des Abg. Joos noch eine überraſchende Wendung herbeiführen könnten, wird in unterrichteten Kreiſen nicht angenommen. Die Anſicht verſtärkt ſich und ſie wird ganz allgemein auch in der Berliner Morgenpreſſe geäußert, daß die Auflöſung des Reichstages und zwar un⸗ mittelbar nach der politiſchen Ausſprache nicht mehr zu vermeiden ſei. Nur vereinzelt findet ſich die Auffaſſung, daß durch die Beſprechungen zwiſchen Zentrum und Na⸗ tionalſozialiſten die Möglichkeit einer Vertagung des Reichstages wieder gegeben ſei und daß ſie praktiſch auf eine vorläufige Duldung des Kabinetts Papen hinauslaufen würde. Alle Anzeichen ſprechen viel⸗ mehr dafür, daß die Nationalſozialiſten nunmehr ganz bewußt auf eine möglichſt raſche Auflöſung des Reichstages und auf einen Wahlkampf hinſteuern, den ſie in ſchärfſter Frontſtellung gegen die Regie⸗ rung Papen und mit ausgeſprochenen antikapita⸗ liſtiſchen Tendenzen zu führen gedenken. Frankreichs Rüſtungsnote Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 9. Sept. Nachdem die britiſche Regierung über alle Ein⸗ zelheiten der Beratungen über die Abfaſſung der franzöſiſchen Antwortnote unterrichtet worden iſt, iſt am Mittwoch nach Beendigung des Kabinettsrates der engere Mitarbeiter und Kabinettschef Herriots, Marcel Ray, nach London gereiſt. Er hat den Auftrag, den Antwortentwurf der franzöſiſchen Regierung auf das deutſche Memorandum perſönlich Macdonald zu übergeben. Bekanntlich legt die franzöſiſche Regierung unbeding⸗ ten Wert darauf, ihre Antwort nach Berlin nur nach Kenntnisnahme und Billigung durch das britiſche Kabinett abzuſenden. Die britiſche Stellungnahme erwartet man in Paris ſpäteſtens für heute abend. Nach ihrem Eingang wird ſich ſofort der Miniſterrat zuſammenſetzen, um den endgültigen Text der Note unter dem Vorſitz des Präſiden⸗ ten der Republik abzufaſſen. Den übrigen Signa⸗ tarmächten des Verſailler Vertrages iſt der fran⸗ zöſiſche Antwortentwurf bereits auf diplomatiſchem Wege zugegangen. Die über den Inhalt der Ant⸗ wortnote verbreiteten Indiskretionen haben bisher von der Regierung kein Dementi erfahren. Darnach werden alſo Verhandlungen zu zweit mit der Begründung abgelehnt werden, daß das Rüſtungsproblem die Zukunft von ganz Europa betreffe. Weiter heißt es in der Note, die Abrüſtungskonferenz habe bereits ſehr weſentliche Reſultate und zwar„dank der Opfer Frankreichs“ gebracht. Die franzöſiſche Regierung ſei aber bereit, noch an einer vollſtändigeren Abrüſtung mitzuar⸗ beiten, die für die Aufrechterhaltung des Weltfrie⸗ dens unerläßlich ſei. Das deutſche Memorandum, ſo bemerkt die franzöſiſche Regierung, ſtehe im Gegen⸗ ſatz zu den internationalen Flottenabmachungen und dem Abrüſtungsvorſchlag des Präſidenten Hoover. Mit der Abſendung der Note iſt für Samstag zurechnen. Die franzöſiſche Rechtspreſſe wird nicht müde, gegen das deutſche Verlangen nach Rüſtungsgleich⸗ heit zu polemiſieren. Mit einer böswilligen Hart⸗ näckigkeit behandelt ſie die deutſche Gleichberechti⸗ gungsforderung als Wiederaufrüſtungsverlangen, um durch dieſe Bezeichnung dem deutſchen Standpunkt die Grundlage zu entziehen. Der eventuelle Aus⸗ tritt aus dem Völkerbund und die„Miß⸗ achtung“ der Vorſchriften des Friedensvertrages würden Deutſchland mit der Schwere der Verant⸗ wortung belaſten, die die Rückkehr des Militaris⸗ mus in der Welt heraufbeſchwöre. Die neuen M a⸗ növerpläne des franzöſiſchen General⸗ ſtabes beweiſen aber, daß der Militarismus aus der Welt noch nicht verſchwunden iſt, ſondern daß er in Frankreich gerade in höchſter Blöte ſteht. In unterrichteten Kreiſen gibt man es andererſeits offen zu, daß die engliſche Ein⸗ ſtellung zum deutſchen Memorandum durchaus nicht ſo frankreichfreundlich iſt. Im Gegenteil, die Reiſe des Kabinettschefs Herriots ſpricht für ſtarke Meinungsgegenſätze zwiſchen Lon⸗ don und Paris. In franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen erinnert man ſich daran, daß Maedonald in Lauſanne Deutſchland ſeine Hilfe in Ausſicht ſtellte, als es verlangte, daß ſein Anſpruch auf Rüſtungs⸗ gleichheit auf die Tagesordnung geſetzt würde. Da⸗ mals ließ England mit Rückſicht auf die erzürnten Franzoſen die Unterſtützung der deutſchen Theſe fallen. England, ſo ſtellen ſich die Pariſer Politiker ein, blicke aber mit Mißgunſt auf das ſo wichtige Frankreich und würde nichts dagegen haben, wenn die franzöſiſchen Landrüſtungen erheblich reduziert würden. So rechnet man in Paris mit der Mög⸗ lichkeit, daß England die Gelegenheit benutzt, um Frankreich zu gewiſſen Rüſtungsherabſetzungen zu veranlaſſen. Von amtlicher franzöſiſcher Seite wird verſichert, daß die franzöſtſche Antwort nur die Un⸗ terſchrift der franzöſiſchen Regierung trage, alſo keine Gegenzeichnung Englands oder irgendeiner anderen Signatarmacht enthalten wird. Die franzöſiſche Note wird alſo eine rein franzöſiſche Antwort ſein, wie es Deutſchland auch in ſeinem Antrag gewünſcht hat. Wie„Havas“ zu wiſſen glaubt, wird Miniſter⸗ präſtdent Herriot, der am Sonntag im Beiſein des Präſidenten der Republik der Einweihung eines amerikaniſchen Erin nerungsden kmals bei Mehux beiwohnen und eine Rede halten wird, bei dieſer Gelegenheit ſicher auch auf die diplo⸗ matiſchen Ereigniſſe der letzten Tage anſpielen. 2. Seite/ Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung!“ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Septemben 1983 Das ratloſe England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 9. September. Ein Kurier des franzöſiſchen Kabinetts iſt geſtern abend mit dem Entwurf der Antwortnote an Deutſchland in London angekommen. Der Außenminiſter Sir John Simon hat ſeinen ſchottiſchen Urlaub unterbrochen und wird heute in London zurückerwartet. Unter ſeiner Leitung dürfte der lang hinausgeſchobene Beſchluß über die eng⸗ liſche Stellungnahme zur deutſchen Wehrforderung noch heute zuſtande kommen. Die Engländer haben wieder einmal Frankreich die Initiative überlaſſen. Sie haben ſich von Anfang an geweigert, zu der deutſchen Demarche Stellung zu nehmen und haben ſogar die deutſche Andeutung, daß engliſche Staatsmänner ſich verſtändnisvoll über die Gleichberechtigung geäußert hätten, ſcharf zurück⸗ gewieſen. Dann hat plötzlich die franzöſiſche Regie⸗ rung erklärt, daß ſie ihre Antwortnote in Deutſch⸗ land nicht eher abſchicken werde, als bis England dazu Stellung genommen hat. Die Polttik des Auf⸗ ſchubs und der Beſchwichtigung, die England ſeit Jahren in der Frage der deutſchen Gleichberechti⸗ gung betrieben hat, ſcheint ſich alſo überlebt zu haben. England befindet ſich in einem Dilemma. Einerſeits hat es große Hoffnungen auf die Abrüſtungskonferenz geſetzt und möchte unter allen Umſtänden vermeiden, daß dieſe durch eine Sezeſſion Deutſchlands gefährdet wird. England wäre an ſich bereit, den deutſchen Wünſchen auf halbem Wege eutgegenzukom⸗ men, um die Abrüſtungskonferenz zu retten. Auf der anderen Seite iſt aber das Be⸗ ſtreben, mit Frankreich zuſammenzuarbeiten, gerade jetzt beſonders ſtark. Auf dieſem Wege kann England aber, wie es ſehr genau weiß, nicht mehr erreichen als ein paar geringe Ab⸗ ſtriche vom franzöſiſchen Standpunkt, die Deutſchland kaum befriedigen dürften. Die engliſche Ratlosigkeit ſpricht daraus, daß immer ſtärker in den Blättern aller Richtungen an Deutſchland appelliert wird, ſich nicht von der Ab⸗ rütſtungskonferenz zurückzuziehen. So erklärt der „Daily Tele graph, die deutſche Wehrſorderung könne noch immer dadurch erfüllt werden, daß die Militärmächte in Genf einen wirklichen Schritt prak⸗ tiſcher Ahrüſtung ausführten. Es ſei zu früh, die Hoffnung aufzugeben. Auch der liberale„News Ehroniecle“ ſchreibt, es ſei doch immerhin auf der Abrüſtueigskonferenz einiges erreicht worden und man könne in Deutſchland nicht direkt von einem abſoluten und vollſtändigen Scheitern der Ab⸗ rüſtungsbemühungen ſprechen. Wenigſtens ſei doch der Boden für einen wirklichen Fortſchritt ernſtlich vorbereitet worden. Es ſei daher höchſt bedauerlich, daß Deutſchland gerade jetzt die Konferenz verlaſſen wolle. Auf dem Gewerkſchaftskongreß in Neweaſtle ſprach ſich Arthur Henderſon, der Vorſitzende der Abrüſtungskonſerenz, in ähnlichem Sinne aus. Deutſchland beabſichtige, die Konferenz zu verlaſſen, weil ſie keine poſt⸗ tiven Reſultate zeige. Das wäre eine Kata⸗ ſtrophe, denn es würde zweifellos zu einem Wiederaufleben des alten Wettrüſtens in Europa führen. Er könne durchaus nicht einſehen, was Deutſchland durch den Rückzug von der Konferenz zu gewinnen habe, Schließlich ſei die Konferenz für Deutſchlands Lage nicht verantwortlich, Wenn die Militärmächte jetzt mit einem praktiſchen Programm der Ab⸗ rütſtung herauskämen, ſo ſei es noch nicht zu ſpät, einen Bruch zu vermeiden. Man muß ſich fragen, was Herr Henderſon und die Leitartikler der Londoner Preſſe mit ihrem wohlmeinenden Appell zu erreichen ſuchen. Es iſt wirklich etwas zu ſpät für gefühlsvolle Worte. Was die Taten anlangt, ſo wäre es entſchieden richtiger, wenn die Aufforderung, die Abrüſtungskonferenz zu retten, an die engliſche Regierung gerichtet würde und nicht an die deutſche. England hat im⸗ merhin noch mancherlei Trümpfe in der Hand, die es ſich gentert auszuspielen. „Ruſch“ Skizze von Wera v. Landeſen Still und abgeſchieden liegt zwiſchen welligen Hü⸗ geln der ſüdlichen Krim das kleine Städtchen B. Erſtaunlich und unbegreiflich erſcheint es, daß in⸗ mitten aller benachbarten Städte, die einen vollſtän⸗ dig europäiſchen Eindruck machen, dieſes Städtchen einen ſo ganz aſtatiſch⸗türkiſchen Charakter bewahrt hat.— Und wenn man ai einem ſonnigen Früh⸗ lingstage durch die einzige unendlich lange Straße wandert und den Betrieb der ſchwatzenden und ſchretenden Menge der Tataren beobachtet, kommt es einem wirklich vor, als wäre man auf einem Bazar in der Türkei oder in Abeſſinien, ſo unverfälſcht ortentaliſch mutet einen alles an. Die Luft flimmert in den ſchon morgens heißen Sonnenſtrahlen, tiefblau leuchtet der reine wolken⸗ loſe Himmel und vierzehn weiße Minaretts erheben ſich leuchtend und ſchlank über der emſig ſummenden Stadt. An beiden Seiten der Straße ſind Buden und Verkaufsſtände, Herrliches Obſt und Gemüſe iſt da zu Bergen aufgetürmt, daneben arbeitet ein alter ehrwürdiger Tatare die wunderbarſten Meſ⸗ ſingpfannen und Töpfe, und das aufreizende„dzeng — dzeng“ ſeiner Hammerſchläge miſcht ſich mit den lauten Anpreiſungen eines Schuhmachers, der ſeine zu Dutzenden aufgeſtapelten roten, gelben und grü⸗ nen Mokaſſins den Vorübergehenden anbietet, Nicht weit davon ſitzt zu ebener Erde ein junger Tatare und hat ein offenes Kohlenbecken vor ſich. Er ſchnitzt lange dünne Holzſtäbchen und ſpießt große fette Stücke Hammelfleiſch darauf, um ſie in kochendem Talg zu braten.— Der Geruch von Hammel, Fett und Kohlendunſt verbreitet ſich überall, und ſo oft man vorbeigeht, ruft der Tatarenjüngling:„Schöner Hammel, willſt Hammel haben?“— Viele von den Vorbeieilenden bleiben ſtehen, laſſen ſich von dem Gericht geben und nun wird weiter gehandelt, ſchmat⸗ zend und kauend, in der einen Hand das auf dem Holsſtäbchen auſgeſpteßte Fleiſch, in der anderen ein rieſengroßes Stück Weißbrot. 8 Ueber allem aber das gleißende flimmernde Olchk der ſüblichen Sonne,. Es war ein Tag wie jeder andere, das Gewoge der Menſchen, das Schieben, Drängeln, Lachen und Echreien. Und doch, heute war etwas ganz beſon⸗ Sprengt Italien Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 9. Sept. Der römiſche Korreſpondent der„Morningpoſt“ gibt heute eine intereſſante Darſtellung der italie⸗ niſchen Stellungnahme zur deutſchen Wehrforderung. Die Darſtellung trägt ſichtlich den Stempel des Palazzo Chigi und dürfte in engliſchen Regierungskreiſen erhebliches Aufſehen erregen.„Italien ſteht vor einer völligen Wendung ſeiner Außenpolitik“, ſchreibt der Korreſpondent. „Italien ſteht im Begriff, die internationale Zu⸗ ſammenarbeit durch den Völkerbund völlig aufzu⸗ geben und zu dem Syſtem der Vorkriegsbündniſſe zurückzukehren. Es ſteht auf dem Standpunkt, daß Frankreich verſuche, die Hegemonie in Europa mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und daß es ſich dazu des Völkerbunds bedient. Der deutſche An⸗ ſpruch auf Rüſtungsgleichberechtigung wird in Rom als Prüfſtein für die europäiſche Politik angeſehen. Muſſolini ſetzt ſich energiſch für den deutſchen Anſpruch ein. Wenn Frankreich ihn zurückweiſe, ſo wird Italiien dies als einen Bruch des Verfailler Vertrags anſehen und ſeine Konſequenzen ziehen. Das könnte dazu führen, daß Italien den Völkerbund verläßt und Deutſchlaub, Oeſterreich, Ungarn, die Türkei und Japan mit ſich zieht. Die ita⸗ lieniſche Regierung hofft, daß England eine ſolche Entwicklung verhüten wird, indem es ſeinen Einfluß in Paris zugunſten einer Beilegung des Konflikts ausübt.“ Dazu drahtet uns unſer römi ſcher Ver⸗ treter noch: In einem Leitartikel der„Stampa“, Senſationelle Meldungen über Muſſolinis Standpunkt zur Wehrfrage den Völkerbund? der auch als italieniſcher Standpunkt in der Frage der Gleichberechtigung aufſchlußreich iſt, werben die Gründe für den heftigen Widerſtand, den Frankreich den deutſchen Forderungen entgegenſtellt, dargelegt. Das Turiner Blatt erklärt: Niemand, auch Frankreich nicht, könne glauben, daß Deutſchland mit einer Ver⸗ ſtärkung ſeiner Armee einen Revanchekrieg vorbereiten wolle. Der Grund, weshalb Paris und die franzöſiſchen Gefolgsſtaaten ſich ſo ſehr gegen das deutſche Ver⸗ langen ſträubten, ſei vielmehr, daß Frankreich ſeine militäriſche Hegemonie verliere, wenn Deutſchland über eine ſtarke und beſſer ge⸗ rüſtete Armee verfüge. Wie könne man von Deutſch⸗ land verlangen, daß es ſich mit einem Heer be⸗ gnüge, daß den Schutz der Grenzen anerkannter⸗ maßen nicht wirkſam ausüben könne. Die Ruhe, die Frankreich für Europa ver⸗ lange, ſei eine pax gallica, der nur wenige Staaten zuſtimmten. „Weil die deutſche Theſe ſich auf die politiſche Moral ſtützt, iſt ſie beſonders ſtark. Die Franzoſen mögen ſich einmal vorſtellen, in welchem Geiſteszuſtand ſie ſich befänden, wenn ſie in der deutſchen Situation ſein würden. Der Zeitpunkt iſt nunmehr gekommen, an dem Frankreich ſich entſchließen muß: Entweder es lebt mit den anderen Mächten in einer Gemein⸗ ſchaft gleichberechtigter Staaten oder es verfolgt weiterhin das Ideal franzöſiſcher Hegemonie, das nur zur furchtbaren Kataſtrophe führen kann“. Meldung des Wolff ⸗Bitros — Königsberg, 9. Sept. Im Zuſammenhang mit den Vorgängen vom 1. Auguſt, an dem bekanntlich durch mehrere poli⸗ tiſche Attentate der kommuniſtiſche Stadtverordnete Sauf ermordet, ein ſozialdemokratiſcher Chef⸗ redakteur, mehrere andere linksgerichtete Perſonen ſowie der in Ruheſtand verſetzte Regierungspräſi⸗ dent Dr. v. Bahrfeldt zum Teil ſchwer, zum Teil leichter verwundet und Bom beu⸗ anſchläge in verſchiedenen Stadtteilen begangen wurden, iſt geſtern der Rittergutsbeſitzer von Perbandt auf Schloß Langendorf bei Tapiau auf Grund eines Haftbefehls des Oberſtaatsanwaltes in Unterſuchungshaft genommen und ſein Privatauto ſichergeſtellt worden. Die Juſtiszpreſſeſtelle Königsberg beſtätigt die Verhaftung des Rittergutsbeſitzers von Perbandt und teilt mit, von Perbandt ſei unter dem dringenden Verdacht der Begünſtigung, die er zwei an den Verbrechen vom 1. Auguſt Beteiligten geleiſtet hahe, in Unterſuchungshaft genommen worden. Ferner ſeien zwei weitere Verhaftungen erfolgt, doch könnten Mitteilungen hierüber nicht ge⸗ macht werden, um das Ergebnis der Ermittlungen nicht zu gefährden. Von Perbandt und ſeinem Bruder, der ebenfalls ein Rittergut in Oſtpreußen beſitzt, iſt bekannt, daß ſie überzeugte Nationalſozlaliſten ſind und ſtets Parteigenoſſen auf ihren Gütern beherbergen. 13 Reichsbannerleute verurteilt Meldung des Wolf t⸗Büros — Breslau, 9. Sept. In dem Breslauer Landfriedensbruchprozeß gegen 30 Reichsbannerleute und zwei SA ⸗ Leute wurde folgendes Urteil gefällt: 15 Reichs⸗ bannerleute wurden wegen gefährlicher Kör⸗ e eee Senſationelle Verhaftung in Oſtpreußen perverletzung, begangen aus politiſchen Motiven, zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Die anderen Angeklagten, darunter auch der Gewerkſchaftsſekretär Kukielezynſki und die zwei Nattonalſozialiſten, wurden freigeſprochen, Ein zweites Sondergerichts-Arteil Meldung des Wolff⸗ Büros — Waldenburg, 9. Sept. Vor dem Waldenburger Sondergericht ſtand der nationalſozialiſtiſche Landwirt Kurt Rolke aus Dittmannsdorf. Er war angeklagt, in der Nacht zum 18. Juli den Reichsbanner mann Geis ⸗ winkler in Reußendorf bei Waldenburg nieder⸗ geſchoſſen zu haben. Geiswinkler iſt wenige Stunden darnach ſeinen Verletzungen erlegen. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefängnis wegen Waffenmißbrauchs; wegen ſchwerer Körperverletzung mit Todeserſolg erfolgte Freiſpruch, da das Gericht annahm, daß Rolke in berechtigter Ueberſchrei⸗ tung der Notwehr gehandelt habe. Gefängnisſtrafen in Görlitz Meldung des Wolff⸗Büros — Görlitz, 9. Sept. Das Sondergericht verurteilte zwölf An⸗ geklagte zu Gefängnisſtrafen von einem Monat bis zu einem Jahr drei Monaten. Drei Angeklagte wur⸗ den freigeſprochen. Die Verurteilung erfolgte wegen der politiſchen Vorgänge in Weiß wafſer vom 9. Jult, bei denen es zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten ge⸗ kommen war. Im Verlauf der Zuſammenſtöße war der kommuniſtiſche Jugendführer Kanitz durch einen Schuß getötet und ein Polizeibeamter durch einen Schuß verletzt worden. deres los. Man merkte es an tauſend unausſprech⸗ lichen Dingen, es hing einfach in der Luft und wirk⸗ lich, da verkündete ſchon der Ausrufer, ſich durch die Menge einen Weg bahnend, das Allerneueſte.— Er ſchritt würdevoll in ſeinem hohen Turban daher und ſchwang ſeine Glocke, um ſich Gehör zu verſchaf⸗ fen. Alles horchte geſpannt auf, aber es waren immer nur Bruchſtücke, die in dem allgemeinen Ge⸗ töſe zu verſtehen waren. „Und ſomit bittet unſer ehrwürdiger Mullah heute nachmittag die Aelteſten und Vorſteher zu einer Beſprechung zuſammenzukommen“. „Was? Warum! Was iſt los?“ ſchwirrten tau⸗ ſend Fragen durch die aufgeregte Menge, Jedoch niemand wußte mit Beſtimmtheit etwas genaueres zu ſagen, Am Nachmittag jedoch, nach der Beſprechung, wußten alle Beſcheid und vor allem die kleinen und halbwüchſigen Jungen der Stadt wiſperten und flü⸗ ſterten in hellſter Aufregung. „Ruſch ſoll erſchoſſen werden. Wenn niemand Ruſch als ſein eigen anerkennt, wird er getötet. Alfa!“ Und ſie ließen das Herumlungern in der Sonne bleiben, liefen den ganzen Tag verſtört um⸗ her und ſuchten diejenigen Kameraden auf, die es vielleicht noch nicht wußten. Wer war aber Ruſch, um deſſentwillen ſoviel Staub aufgewirbelt und ſoviel hin und her geredet wurde? Ein armes junges Pferd war es, vor einem Jahr von ſeinem Herrn ausgeſetzt, weil es große Schwä⸗ ren auf dem Rücken und auf den Schenkeln hatte, die anſcheinend nicht zu heilen waren und ſich immer weiter verbreiteten. N 5 Sonſt wäre es ein ſchönes Tier, tiefbraun, mit einem ſchmalen raſſigen Kopf, einem weißen Fleck auf der Stirn und ſchönen ausdrucksvollen Augen. ci e waren hoch und die Feſſeln zierlich und an N* Niemand konnte ſagen, wem Ruſch gehört hatte. Eines Tages war er einſach da, tummelte ſich trotz der furchtbaren Wunden auf den Weiden, verſuchte an die Schafherden heranzukommen, lief davon, wenn der Hirte ihn mit dem Stock bavonfagte, kam wieder, leiſe wiehernd, mit geſenktem Kopf. „Wenn die Sonne unterging und ihr Abendrot in allen Tönen noch am Himmel ſpielte, konnte man oft Ruſch beobachten, wie er auf einem Hügel daſtand e Der Proteſt der Gewerkſchaften Meldung des Wolff⸗Baäros — Berlin, 9. Sept. Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer empfing die Vertreter der Gewerkſchaften aller drei Richtungen. Wie wir von Gewerkſchaftsſeite hören, iſt es dem Miniſter nicht gelungen, die ſchwe⸗ ren Bedenken zu zerſtreuen, die ſeitens der Gewerk, ſchaften gegen den ſozialpolitiſchen Teil der Not⸗ verordnung geäußert worden ſind. Die Gewerk⸗ ſchaftsvertreter aller Richtungen legten gegen dig Maßnahmen der Regierung ſchärfſte V er wah rung ein und erklärten, daß ſie mit fedem nur zu⸗ läſſigen Mittel dagegen Widerſtand leiſten würden, Außerdem wurde von einzelnen Gewerkſchaftsvertre⸗ tern der Einbruch in das Arbeits⸗ und Tarifrecht durch Notverordnung als Ver⸗ letzung der Reichsverfaſſung bezeichnet und in Ausſicht geſtellt, daß man auf dem Rechts. wege dagegen vorgehen würde. Der Miniſter ver⸗ ſicherte, daß die Regierung durchaus die Intereſſen der Arbeiter und Angeſtellten bei der Durchführung im Rahmen des irgendwie Möglichen berückſichtigen werde, und daß ſchließlich alle dieſe Maßnahmen doch nur den Zweck verfolgten, die Arbeitsloſigkeit gu mildern und die Inſtitutionen der deutſchen Sozial⸗ politik und Sozialverſicherung über die Kriſe hin⸗ wegzubringen. Lohnkonflikt in Mancheſter Meldung des Wolffbüros — Mancheſter, 9. September. Vom Verband der Baumwollarbeite: wurde eine Abstimmung abgehalten über die von den Arbeitgebern vorgeſchlagene Lohnkür zung ſie ergab 30991 Stimmen für die Einſtellung der Arbeit und 1518 dagegen. Der Verband umfaßt 44 000 Mitglieder. Die Arbeitgeber hatten eine Lohn⸗ kürzung von 2 Schilling 9 Pence auf je ein Pfund Sterling Verdienſt vorgeſchlagen und eine Friſt bis zum 17. d. M. zur Beantwortung ihres Vorſchlages geſtellt. Die Spinnereiarbeiter beabſichtigen nicht einen Streik zu proklamieren und würde wenn die Arbeitgeber auf ihrem Vorſchlage behar⸗ ren ſollten, die Arbeitseinſtellung als Aus ſperrung und nicht als Streik anſehen. Deulſch⸗ ſüdſlawiſche Verhandlungen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 9. September Wie wir erfahren, iſt dieſer Tage der deutſch⸗ ſüòſlawiſche Handels vertrag von deut⸗ ſcher Seite gekündigt worden. Er läuft damit am 7. März 1033 ab. Der Grund der Kündigung iſt das Bedürfnis, eine Neuregelung der handelspolitiſchen Beziehungen zu Südſlawien herbeizuführen. Das trifft ſich auch mit den Wünſchen, die auf ſüdſlawi⸗ ſcher Seite beſtehen. Beide Seiten haben aber den feſten Willen, ſolange der Handelsvertrag noch läuft, zu einer Vereinbarung zu kommen, damit kein ver⸗ tragloſer Zuſtand eintritt. Todesopfer einer Unſitte — Weinsheim(Rhh.), 9. Sept. Ein 13jähriger Junge wurde vom zweiten Anhänger eines Bull⸗ doggs überfahren und auf der Stelle getötet. Der Junge hatte ſich— immer wieder die gleiche Un⸗ ſitte— an den erſten Anhänger des Bulldoggs ge⸗ hängt, war abgerutſcht und unter die Räder des zweiten Anhängers geraten, der ihm über Kopf und Bruſt ging. Die Fahrer, die von dem Vorgang gar nichts gemerkt hatten, fuhren weiter. Erſt zwei Spielkameraden des Verunglückten, die Zeuge des 1 8 8 Todes des Jungen waren, meldeten den Infall. Zugunfall in Eſſen — Eſſen, 9. Sept. Auf dem Eſſener Hauptbahnhof ſollte in der Nacht zum Freitag ein Poſtwagen von einem Zug zum anderen umgeſetzt werden. Infolge eines Hebelbruches des Weichenſtellwerks ſtürzte der Poſtwagen um und begrub einen ihn begleitenden Rangierer unter ſich. Dieſer war auf der Stelle tot. und unbeweglich in das farbenprächtige Schauſpiel ſtarrte. In der Dämmerung ſchien ſeine Geſtalt am Horizont rieſenhaft groß und die Tatarenfrauen ſchreckten mit ihm ihre Kinder, die nicht ſchlafen woll⸗ ten und ſchrien. „Sei ruhig, ſonſt kommt Ruſch, das Rieſenpferd, und holt dich. Schau nur, wie groß es da auf dem Berge ſteht.“ Aber als die Sonne untergegangen war, ver⸗ ſchwand auch Ruſch. Am Tage in der glühenden Sonnenhitze weidete er am liebſten in dem ausgetrockneten Flußbette des Tſchoroch⸗Su, des ſchwarzen Fluſſes. Dort wuchſen fette Klettenſtauden, an denen er ſich gütlich tat, außerdem war es dort kühler durch die Unterirdiſchen Gewäſſer, ſo daß er ſich auf dem feuchten Boden auch zum Ausruhen niederlegen konnte. Niemand hatte ein Herz für Ruſch. Wer ihn irgendwo traf, ſcheuchte ihn fort mit gutgezielten Steinwürfen. Beſonders aber tat ſich darin die Jugend hervor. Sie veranſtaltete oft ganze Treib⸗ jagden auf das Tier und ſchoß mit ihren Schleudern, wohin es eben traf. Eines Tages hatte ein ganzer Rudel ſchmutziger halbnackter Tatarenbuben Ruſch in die Enge ge⸗ trieben. Er ſtand zitternd und ſchnaubend an eine hohe Mauer gedrängt, konnte weder vor noch zurück und wurde von den rohen Geſellen mit einem Stein⸗ hagel üßerſchüttet. Oft, wenn ein Stein eine be⸗ ſonders ſchmerzhafte Stelle traf, wieherte er ſchmerz⸗ lich und verſuchte durch den Ring der Verfolger zu brechen. Die Buben ſtoben johlend auseinander, der Steinhagel fiel nur um ſo dichter, und Ruſch mußte wieder zu der Mauer zurück, wenn er nicht totge⸗ ſchlagen werden wollte. Mit zitternden Flanken ſtand das gehetzte Tier da, ein Bild des Jammers und der Verfolgung. ö „Aida, ihr Geſindel, wollt ihr wohl das arme Tier in Ruhe laſſen, ihr verdammten Buben!“ er⸗ ſcholl plötzlich eins herriſche Stimme.„Aida!“ und 80 Knall einer Hundepeitſche fuhr ziſchend durch die uft. i Jungen erſchrocken durcheinander und flitzten mit ihren nackten Beinen etligſt den Hügel hinunter. Im Nu war keiner mehr von ihnen zu ſehen und leiſe „Der lange Doktor, der lange Doktor!“ riefen die Mann an das verängſtigte Tier heran. Langſam mit geſenktem Kopf kam Ruſch ihm entgegen. Auf einen Augenblick kreuzte ſich der helle mutige und doch unendlich gütige Blick des Menſchen mit dem demütigen und ängſtlichen Blick der Kreatur. Und dieſer Moment war entſcheidend für beide, denn Ruſch hatte das Erbarmen in des Menſchen Auge ver⸗ ſtanden. Wie ein Zucken ging es über ſeinen ſchlanken Rücken, und er hob ſich plötzlich auf die Hinterbeine, tänzelte um den Mann herum, ſtieß mit dem weichen Maul an ſeine Schulter und wieherte freudig und vertrauend. f „Schon gut, armer Kerl,“ ſprach der Mann,„ſchon gut,“— und ging den Hügel hinauf, ſeiner Behau⸗ ſung zu. Er wohnte im Tatarenviertel bei einem alten Klempner. Ruſch folgte ihm wie ein Hund, mußte aber vor dem Gatter des Gartens bleiben, wo er ſich dann auch ins Gras zur Ruhe niederlegte, da es ſchon dunkelte und die Sonne untergegangen war. Am nächſten Morgen machte der Fremde dem Mullah ſeinen Beſuch. „Ehrwürdiger Mullah“, ſprach er.„Wenn das ausgeſetzte Pferd keinen Eigentümer hat und doch ge⸗ tötet werden ſoll, bitte ich dich, es mir zu ſchenken“. Der Greis zog verwundert die eisgrauen Brauen in die Höhe und ſtreichelte den langen Bart;„Nie⸗ mand will ſein Eigentümer ſein und das Tier iſt ein Aergernis für unſere Stadt. Viele Fremde kommen zu uns und wollen ſich hier anſtedeln, nehmen aber Anſtoß daran, daß ein ausſätziges Pferd frei in den 5 herumſtreicht.— Aber was willſt du mit ihm?“ 5 „Ich will verſuchen es zu heilen. Ich kenne Sal⸗ ben und Kräuter, vielleicht gelingt es mir. Ich bitte dich aber auf alle Fälle, mir das Eigentumsrecht auf das Tier zu geben. Wenn es geſund wird, nehme ich es mit in meine Heimat, wenn nicht, ſoll es von meiner Kugel ſterben“, Der Mullah überlegte und ſchaute den blonden Mann prüfend an.— Dann ſprach er: „Gut, ich will das meinige dazu veranlaſſen. Nie⸗ mand ſoll dein Recht ſchmälern. Allah helfe dir! Du biſt ein guter Menſch. Gehe in Frieden!“ Der Fremde verneigte ſich und ging. mit der Zunge ſchnalzend kam der großgewachſene 778 (Fortſetzung auf Seite 4) der en Freit eee Erzbi im Okto wird du Erleuhof kundge ſaal gibt ihrem ne ſammlun nahme a kung de Woche iſt mung i W In 2 etwa 5 iſt leichte beaufſicht ſind Abn preis vo können gar noch Dieben 90 man den die Dieb keit in erlangt zu geben die unte Diebſtah Dring Bezirksa zur Erw hält eine Rad, die hält die Anſtrich, zeichen 1 Kein Kä vom V wird. 2 ſich der mung w Raddiebſ erheblich Erkennu würde a Rade au man in kennung; ler von ö* Ref in Karls den Pfir giments! des Reſ. des Reſe ſturm⸗J 92 5 0* 7 5 Freitag, 9. September 1932 3. Seite/ Nummer 419 ——— u 8 Der neue Erzbiſchof in Mannheim Erzbiſchof Dr. Conrad Gröber wird erſtmals im Oktober Mannheim beſuchen. Am 16. Oktober wird durch ihn die St. Nikolauskirche im Erlenhofgebiet konſekriert. Eine Katholiken⸗ kundgebung am gleichen Tage im Nibelungen⸗ ſaal gibt den Mannheimer Katholiken Gelegenheit, ihrem neuen Oberhirten zu huldigen. Die Feſtver⸗ ſammlung wird erhebend geſtaltet durch die Teil⸗ nahme aller katholiſchen Vereine und die Mitwir⸗ kung der Geſamteäcilienchöre. Die darauffolgende Woche iſt feſtgelegt für die Spendung der Fir⸗ mung in den Pfarreien des Mannheimer Dekanats. Wie können die Raddiebſtähle eingedämmt werden? In Mannheim werden zur Zeit monatlich etwa 500 Räder geſtohlen. Kein Diebſtahl ſſt leichter auszuführen, als ein auf der Straße un⸗ heaufſichtigt daſtehendes Rad wegzunehmen. Immer ſind Abnehmer für dieſe Räder da bei dem Schleuder⸗ preis von 5 bis 15 Mark, denn zahlreiche Menſchen können ſich heute kein neues Rad mehr leiſten. So⸗ gar noch ſehr gut erhaltene Räder werden von den Dieben zu dem erwähnten Preiſe abgeſetzt, ohne daß man den Käufer wegen Hehlerei belangen kann, da die Diebe ja mit der Zeit eine erſtaunliche Fertig⸗ keit in dem Fälſchen von Erwerbsbeſcheinigungen erlangt haben und ſich ſo den Schein der Ehrlichkeit zu geben vermögen. Es iſt kein Zweifel, daß gerade die unteren mittelloſen Volksſchichten durch dieſe Diebſtahlsſeuche empfindlich geſchädigt werden. Dringend notwendig wären Maßnahmen des Bezirksamtes. Es ſei darum folgender Vorſchlag zur Erwägung anheimgegeben: Jeder Radbeſitzer er⸗ hält eine bezirksamtliche Erkennungskarte für ſein Rad, die er ſtets bei ſich zu führen hat. Dieſe enz⸗ hält die Fabriknummer des Rades, die Marke, den Anſtrich, Angabe über die Felgen, beſondere Kenn⸗ zeichen und natürlich den Namen des Rabbeſitzers. Kein Käufer darf ein Rad erwerben, ohne daß ihm bom Verkäufer die Erkennungskarte vorgezeigt wird. Wer ohne dieſe Karte ein Rad kauft, macht ſich der Hehlerei ſchuldig. Schon allein dieſe Beſtim⸗ mung würde ſofort eine ſtarke Verminderung der Raddiebſtähle herbeiführen. Es würde ſchon mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ſein, eine ſolche Erkennungskarte mit Stempel zu fälſchen. Sicher würde auch ſchon die Sorge, mit einem geſtohlenen Rade auf der Straße erwiſcht zu werden, ohne daß man in der Lage iſt, eine Legitimation durch die Er⸗ kennungskarte vorzuzeigen, manchen Dieb oder Heh⸗ ler von ihrem verwerflichen Tun abhalten. * Regimentstag der Badiſchen Leibgrenadiere 1933 in Karlsruhe. Im kommenden Jahre ſoll an den bei⸗ den Pfingſtfeiertagen, am 4. und 5. Juni, der 3. Re⸗ gimentstag der ehemaligen Badiſchen Leibgrenadiere des Reſ.⸗Regiments 109, des Landwehrregiments 109, des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments 109 und des Land⸗ ſturm⸗Inf.⸗Bataillons XIV/ in Karlsruhe ſtattfinden. Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe e Ambau der Luzenberg⸗Brücke Beſeitigung einer gefährlichen Verkehrsbehinderung Mit großer Genugtuung werden alle Benützer der Waldhofſtraße davon Kenntnis nehmen, daß fetzt der Umbau und die Verlängerung der Luzenberg⸗ brücke vorgenommen wird und dadurch die gefähr⸗ liche Ecke bei den Kabelwerken verſchwindet. War doch dieſe Straßenunterführung von jeher ein Schmerzenskind aller Fahrzeug⸗ lenker, denn durch den Uebergang der Straßenbahnſchienen auf den eigenen Gleiskörper nach der ſchmalen Durchfahrt, müſſen alle aus der Stadt kommenden Fahrzeuge vor der Brückendurchfahrt die Gleiſe ſchneiden und auf die erheblich verengerte Fahrbahn übergehen. Noch ſchlimmer ſind die Radfahrer daran, denn ſie kommen in der Richtung Waldhof durch den Radfahrweg auf der linken Straßenſeite und ſind gezwungen, unter der Brückendurchfahrt nach Schneiden der Gegenfahrbahn entweder zwi⸗ ſchen den Schienen zu„gondeln“ oder die falſche Seite einzuhalten. Man muß den zuſtändigen Stel⸗ len der Stadt dankbar ſein, daß ſie die erſte Ge⸗ legenheit ergriffen haben, die ſich ihnen bot, um dieſe Verkehrsfalle zu beſeitigen. Urſprünglich beab⸗ ſichtigte die Reichsbahndirektion Mainz lediglich eine Erneuerung des Brückenunterbaues, um die Brücke für ſchwere Züge befahrbar zu machen. Verhandlungen der Stadt mit der Bahn führten ſeinerzeit zu dem Ergebnis, daß die Bahn nichts gegen eine Verbreiterung der Straße und die da⸗ durch bedingte Verlängerung der Brücke einzuwen⸗ den hatte, ſofern die Stadt Mannbeim die Mehr⸗ koſten gegenüber dem projektierten Umbau über⸗ nahm. Die Bauarbeiten dürften einen ganz intereſſanten Verlauf nehmen, da der ganze Brückenneubau und die Verbreiterung der Durchfahrt ohne Unterbrechung des Bahnbetriebes vor ſich geht. Um den wegfallenden Damm abtragen und das neue Widerlager erſtellen zu können, iſt die Errichtung einer Hilfsbrücke notwendig, die auf drei Pfahl⸗ bündel und auf eine Ecke des alten Widerlagers. aufgelegt wird. Gegenwärtig iſt man damit beſchäf⸗ tigt, dieſe Pfahlbündel, die aus je drei 12 m langen Pfählen beſtehen, in die Tiefe zu treiben. Mit Rohr⸗ pfählen und Schlammbüchſen wird bis auf die er⸗ forderliche Tiefe vorgeſtoßen, worauf dann ein Eiſen⸗ gerippe eingeführt und dieſes mit Beton ausgefüllt wird. Der Beton wird mit Preßluft hineingepreßt, ſo daß ſich der überflüſſig werdende Eiſenmantel leicht entfernen läßt und die durch das Eiſengerippe verſtärkten Betonpfähle ihre Funktion übernehmen können. Wenn dann die Züge über die Hilfsbrücke rollen, wird der Damm aufgeſchlitzt und ſoweit ab⸗ getragen, als er zum Bau des neuen Widerlagers erforderlich iſt. Auch dieſe Arbeiten ſind nicht ein⸗ fach, da der Damm an das neue Widerlager an⸗ gebaut wird und ſorgfältig abgeſprießt werden muß, zumal ja eine ſenkrechte Abſtechung notwendig iſt. Nach Fertigſtellung des Widerlagers werden par⸗ allel zur alten Brücke rechts und links Gerüſte er⸗ richtet, die zur Auswechſlung der Brücken dienen. In einer Betriebspauſe wird man die alte Brücke auf das eine Gerüſt hinüberſchieben, während im Anſchluß daran die auf dem anderen Gerüſt fertig⸗ montierte Brücke eingefahren wird. Der Abbruch des alten Widerlagers und das Abräumen des reſtlichen alten Dammes bereiten dann keine Schwierigkeiten mehr. Der Umbau, der im Auftrag der Reichsbahndirek⸗ tion Mainz ausgeführt wird, dürfte etwa ein Vier⸗ teljahr in Anſpruch nehmen. Nach Fertigſtellung der neuen Brücke, die wie die alte Ueberführung als Fachwerkträger konſtruiert wird, beträgt die Durchfahrtsöffnung rund 40 Meter gegen⸗ über einer jetzigen Breite von 20 Meter. Dadurch kann die Fahrſtraße nach dem Waldhof rechts neben den Straßenbahngleiſen unter der Brücke durchgeführt und auch rechts den„Luzenberg⸗ buckel“ hinaufgeführt werden. Allerdings ſind dann gerade am Luzenberg umfangreiche Gleisarbeiten notwendig, da die Straßenbahnſchienen von ihrem jetzigen Bahnkörper heruntergenommen und etwas mehr nach der Straßenmitte verlegt werden müſſen. Die hierfür erforderlichen Mittel dürften nicht un⸗ beträchtlich ſein. Immerhin weiß man, daß ſie nicht vergeblich aufgewendet werden, denn ſie dienen ja zur Verbeſſerung von Verkehrsverhältniſſen, die un⸗ bedingt einer Aenderung bedurften.* * Seltene Naturerſcheinung. Zu ganz ungewohn⸗ ter Stunde tauchte heute früh 6 Uhr am nördlichen Horizont ein Regenbogen auf, der ſich prächtig von den durch die aufgehende Sonne rotgefärbten Morgenwolken abhob. Wie ein Ausrufezeichen wirkte dieſes farbige Band, da es ſich ſchon vor der ſtarken Krümmung in Nichts auflöſte. Die aufgelockerten Wolken und der überall durchdringende blaue Him⸗ mel gaben einen eindrucksvollen Rahmen zu dieſer Naturerſcheinung, die zehn Minuten lang ſichtbar war und ſchließlich langſam verblaßte. Bald nach dem Verſchwinden begann auch ſchon die Eintrübung und eine Stunde ſpäter hatte ſich der Horizont be⸗ reits wieder mit einem undurchdringlichen Grau überzogen. das bedeutet festlose Reine N eee Olese Cigareiten werden in den neu Sämtliche Jabake zweimal Mundstdck hergestellt. O! Oje Cigaretten si ter 5 methoden, die zugchsic ge ba ERNTEN 27 81s 30“ MUSTERCIGARETTEN N MSCHU SGSN MER RG N detrlebes in Altona- Bahrenfeld herged 5 Der ungewöhnlich zerte ung reine Chafäfter dieser Mischung beroht darauf, daß bes 99 Dag REEMTSMA CIGARETTEN FABRIK EN G. M. B. H. AlTONA-SaHRENFELU bieſerung ist zunächst beschränkt. e ee Eaeis Aus folgenden Olstrikten: K avqſa, i. Un. ion u er Fabrikations- nk 54 Hen U aut zen 6** 7 GR Sa 42 265 Arbeitsloſe 2 2 5 5 2 im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 31. Auguſt insgeſamt 42 265 Arbeitsloſe, davon 33 449 Männer und 8816 Frauen. Die Abnahme gegenüber dem letzten Stichtag(15..) beträgt 615. Die Arbeitſuchen⸗ den verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 203 12 1 Metallinduſtrie 8547 303— 45 Lederinduſtrie u. ⸗verarbeitg. 472 368— 64 Holzinduſtrie 1508 17— 82 Nahrungs⸗ u. Genußmittelg, 673 945⁵—133 Bekleidungsgewerbe 468 555 + 12 Baugewerbe 2903—— 2 Vervielfältigungsgewerbe 256 76 8 Gaſt⸗ u. Schankwirtsgewerbe 259 796— 3 Verkehrsgewerbe 1947 70 + 9 Hausangeſtellte aller Art— 1420— 1385 Ungelernte Arbeit 10760 1222— 98 Kaufmänniſche Augeſtellte 3170 2121 5 Techniſche Angeſtellte 1166 11 + 14 Alle and. Berufsgruppen 1117 900— 84 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 26 103 Männer und 7487 Frauen, auf die Landgemeinden 7346 Männer und 1329 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 13 313, und zwar Ar⸗ beitsloſenunterſtützung 4046, Kriſenunterſtützung 9267 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 17997 Zuſchlagsberechtigte. Vorſicht beim umgang mit Benzin Heute morgen um 5,24 Uhr wurde die Berufs⸗ feuerwehr nach dem Anweſen Langſtraße Nr. 64 gerufen. Dort war eine Exploſion und ein Brand dadurch entſtanden, daß Benzin aus nicht exploſionsſicheren Kannen um⸗ gefüllt und dabei eine Petroleumlaterne verwandt wurde. Der Brand konnte mit Spezial⸗ löſcher und Kübelſpritze gelöſcht werden. Dieſer Brand gibt Veranlaſſung zu folgendem Hinweis: Zur Aufbewahrung und Umfüllung von Benzin dürfen nur vorſchriftsmäßige exploſions⸗ ſichere, ſogenannte Salzkottener Gefäße verwendet werden. Rauchen und Gebrauch von offenem oder unverwahrtem Feuer oder Licht iſt beim Umgang mit Benzin verboten. Als unverwahrtes Licht iſt jede Lampe oder Laterne anzuſehen, die mit offener Flamme brennt, auch wenn ſie wie Sturmlaternen durch Schutzglas und Drahtkorb geſichert ſind. Eine Ausnahme bildet die ſogenannte Davylſche Sicher⸗ heitslampe. Falls vorſchriftsmäßiges, verlegtes elektriſches Licht nicht vorhanden iſt, ſind exploſions⸗ ſichere elektriſche Handlampen zu verwenden. „Sie kennen doch die beiden Töchter von Jenkins, wo ich eingeladen bin. Beſchreiben Sie mir mal die beiden Mädchen.“ „Die eine iſt ſchrecklich einfach, die andere iſt ein⸗ fach ſchrecklichl!“ 4. Seite/ Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. September 1932 Abſchied vom Sommer Ich ſchdeh vor mein m Kleebrſchranke, De Sebblhoſen in or Hand; Und guck off meine naggon Knie, Die wie de Weihnachdsgans vrbrannd. Na da: haddoͤſchee, du ſcheener Sommer! Voll Miggn und voll Sonnenſchein; Nu häng mrſch liebe Wanderkliffdl Schon wiedr in den Schrank hinein. Und da, da baumeld een endgegen Dr Schmogging ſchon und aach dr Fragg; Ja ja, es wird nicht lange dauern, Da ſchdeigd mr rum in Fragg und Lagg. Da muß mr wieder Sießholz raſbln, Da hobbſd mr rum wien krankr Schbdar! Da reund mr wieder in Konzerdde, Dheadͤrſch, Kinos, in de Bar. Da hadd een s„Lähm“,„de Geſellſchafd“ Gefreſſin bald mioͤd Schtumpf und Schdiel. Mich baggd, ſchon wenn ich bloß dran denke, Ae gans vrzweifeldes Gefiehl!— Nu häng ich ſchdill de Sebblhoſen In Schrank; mir gibd's drbei een Riß! Und ich muß leidr konſchdabdieren, Daß s Lähm eens dr ſchwerſdn is! F Eine gefährliche Straßenkreuzung Zu dem am Sonntag abend an der Straßenkreu⸗ zung Feudenheim Heddesheim— Wallſtadt— Ilves⸗ heim tödlich verlaufenen Auto⸗Unfall ſchreibt uns ein täglich die Strecke Mannheim—Hed⸗ desheim paſſierender Autofahrer: Es iſt wirklich ein Wunder, daß an dieſer Straßenkreuzung von Unglücksfällen noch nichts be⸗ kannt wurde. Es muß jedem Kraftfahrer nahegelegt werden, an dieſer Kreuzung die Geſchwindigkeit bis auf 20 Kilometer zu ermäßigen, um ſicher zu ſein, das Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen zu brin⸗ bringen. Dem Polizei⸗Präſidium gilt der Mahnruf, hier eine Ortsbeſichtigung und zwar mit einem Fahrzeug vorzunehmen. Der errichtete Neubau allein mit der davorliegenden Gärtnerei nimmt jedem Fahrer die Kontrolle der Seitenſtraße gegen Wallſtadt. Sogar die Einfriedigung diente als Klet⸗ terhag für Bohnen, die dicht verwachſen ſind. M. * Fahrpreisermäßigung für die 5. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit, daß die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin dem Antrage auf Gewährung von Fahrtvergünſtigungen zur 5. Süd⸗ deutſchen Gaſtwirtsmeſſe in Freiburg i. Br. weit⸗ gehendſt entgegengekommen iſt. In einem Umkreis von 300 Km. von Freiburg werden ohne weiteres Sonntagsfahrkarten mit 33 ½ v. H. Fahr⸗ preisermäßigung ausgegeben wie folgt: Freitag, 30. Sept., 00 Uhr, bis Montag, 3. Oktober, 12 Uhr; Dienstag, 4. Okt., 00 Uhr, bis Donnerstag, 6. Okt., 24 Uhr; Samstag, 8. Okt., 00 Uhr, bis ſtontag, 10. Okt., 12 Uhr. * Großer Frühzwetſchgen verkehr. Die Früh⸗ zwetſchgenernte der Bühler Gegend iſt dieſes Jahr wieder ſehr ertragreich geweſen. Der Verſand mit der Bahn hat im Mannheimer Bezirk anſehnliche Ziffern erreicht. Im Rangierbahnhof Mannheim wurden in den vergangenen zwei Wochen 30 Züge mit Frühzwetſchgenladungen aus der Bühler Gegend behandelt mit je 40 Wagen, die einen durchſchnitt⸗ lichen Inhalt von je 3 Tonnen hatten. Die meiſten Züge wurden nach dem Rheinland verfrachtet, 7 nach Mitteldeutſchland. Ueber Friedrichsfeld direkt liefen 14 Tage lang—5 Züge täglich, ebenfalls mit je 40 Wagen. Sie wurden hauptſächlich nach Mittel⸗ und Norddeutſchland geleitet. Der Spätzwetſchgen⸗ verkehr wird ſich anſchließen. Freiwillige Sanitätskolonne Netkarau Das 40. jährige Jubiläum wird am Sonntag durch eine Waſſerübung begangen Unter all den Errungenſchaften, die das 19. Jahr⸗ hundert gebracht hat und auf die wir Menſchen des 20. Jahrhunderts ſo gerne zurückblicken, tritt ein Werk hervor, das durch ſeine Eigenart und die Motive, aus denen es entſtanden, unſeren dankbaren Sinn in beſonderem Maße feſſeln muß. Es iſt das Werk, das unter dem Zeichen des„Roten Kreuzes“ unendlich ſegensreich geworden iſt und nie aufhören wird, es zu ſein, ſolange eine menſchliche Kultur beſteht. Ein nicht zu unterſchätzendes Verdienſt in der Arbeit des Roten Kreuzes bei uns Badenern kommt unbedingt der Großherzogin Luiſe zu, die dem Badiſchen Frauenverein, den Männerhilfs⸗ vereinen und allen übrigen Organiſationen auf die⸗ ſem Gebiete der Karitas ihre Fürſorge angedeihen ließ. Große Förderung erfuhr das Rote Kreuz abeer durch den Badiſchen Militärvereinsverband und die Militärvereine, die überall Kolonnen aus den Reihen ihrer Mitglieder ins Leben riefen. Auch in unſerer damals größten badiſchen Land⸗ gemeinde Neckarau entſtand im Jahre 1892 durch die Initiative des Militärvereins eine Sanitäts⸗ Kolonne. Erſter Kolonnenarzt war Dr. Haſſelbeck, erſter Führer Militärvereinsvorſtand Georg Haßler, welch letzterer nach zwei Jahren die Führung an die Kameraden Jakob Gref als erſten und Karl Hagmann als zweiten Führer abgab. Dank des großen Intereſſes und der Hingabe der Vereins⸗ kameraden, deren Namen in einem noch folgenden Bericht erwähnt werden ſollen, dank der gütigen Unterſtützung der Neckarauer Bürgerſchaft und der daſelbſt anſäſſigen induſtriellen Unternehmungen, be⸗ ſonders der Herren Kommerzienrat Adolf Ben⸗ ſinger und Dr. Karl Benſinger, ferner des großen Wohlwollens des verſtorbenen Vorſitzenden des Mannheimer Männerhilfsvereins, Generalkonſul Dr. Karl Reiß, konnte ſich die Kolonne in der Folge raſch zu höchſter Aktionsfähigkeit entwickeln. Seitens des Militärvereinsvorſtandes bemühten ſich ſehr die Kameraden Heinrich Seitz, Peter Weid⸗ ner und Peter Zeilfelder. Fuhrwerksbeſitzer Georg Mölber und Landwirt Valentin Orth lei⸗ ſteten nicht nur durch perſönliche Mithilfe, ſondern auch durch die uneigennützige Ueberlaſſung ihrer Pferde und Wagen bei den großen Uebungen wert⸗ vollſte Dienſte. Nach dem Weggang Dr. Haſſelbecks hatte Dr. Sauer viele Jahre die ärztliche Leitung. Ihm folgte bis zum Ausbruch des Krieges Dr. Dreſcher. Die Korallen der Landſtraße Warum ergreift es mich ſo, wenn ich die roten Beeren des Vogelbeerbaumes ſehe! Iſt es Ahnung des Herbſtes? Wie Korallen leuchten ſie und bieten viel zu früh den Vögeln Nahrung. Die haben jetzt noch andere Futter in Hülle und Fülle. Später wer⸗ den ſie ſich einfinden, dann aber ſind die Blätter der Bäume zu Boden geſunken. Durch die Einſamkeit der Waldblößen ſchleicht der Fuchs einem Mäuſe⸗ braten nach. Krähen ächzen in der Luft. Ich muß immer an wandernde Jugend denken, die ſich bei ihrer Raſt an den Chauſſeen ein paar rote Büſchel abpflückt und ins Haar hält wie ein Diadem. Man nimmt die Beeren ein Stück Weges mit. Dann verliert man ſie und ein Wagen fährt darüber hin. Fern verklingt das Wanderlied mit der wehmütigen Melodie. Es ſieht ſo ſchön aus, wenn man im Auto an dem roten Ebereſchenbehang vorbeiſauſt. Das Ziel iſt die bergende und ſchützende Stadt, die Stadt des Winters, die ſchon jetzt heimlich Wärme ſammelt. N. Während des Krieges und nachher Zu Beginn des Krieges wurden die beiden Aerzte zur Verwendung im Heeresdienſt herangezogen. Ebenſo mußten viele Sanitäter teils zur aktiven Front oder in den Sanitätsdienſt. Die zu Hauſe Gebliebenen verſahen den Dienſt beim Aus⸗ und Einladen der Verwundeten und die Transporte von und nach den Lazaretten. Als der Krieg endlich vor⸗ bei war, übernahm Dr. Sauer wieder die Leitung der Kolonne, die vollſtändig reorganiſiert werden mußte. Unter großer perſönlicher Aufopferung und vieler Mühe iſt es dem verdienten Arzt gelungen, die Kolonne wieder auf die Höhe zu bringen. Ihm zur Seite ſteht als Kolonnenführer Herr Valentin Ludwig, der an die Stelle des nach Karlsruhe verſetzten Reichsbahnoberinſpektors Gg. Bentzin⸗ ger und des Führers Peter Scherer getreten iſt. Das Amt des Vorſitzenden wurde Fortbildungs⸗ ſchulhauptlehrer Emil Weber übertragen, der im beſonderen die Organiſation und Geſchäftsführung leitet. Es iſt heute nicht die Zeit, die Erinnerung an das Jahr 1892 durch feſtliche Veranſtaltungen in größerem Maßſtabe zu feiern, obwohl dies der Be⸗ deutung der ſo wichtigen im Dienſte der Allgemein⸗ heit ſtehenden Organtſation entſprechen würde. Das Einzige, was Arzt und Führern am Herzen lag und ſie beſtimmte, an die Oeffentlichkeit zu treten, war die Abſicht, zu zeigen, daß die Kolonne ihrer Pflicht⸗ erfüllung bis zur Stunde eingedenk iſt und daß ſie beweiſen will und muß, daß ſie auch im Zeitalter der Moderne bei geſteigerten Anſprüchen und ver⸗ änderten Formen der Technik auf der Höhe ſteht. Es ſoll deshalb am nächſten Sonntag, 11. September, nachmittags.30 Uhr, im Waldpark an der„Silber⸗ pappel“ eine große Waſſerübung ſtattfinden, in der hauptſächlich die Entwicklung des Lebensrettungsweſens, die Tätigkeit der Rettungs⸗ ſchwimmer und die Anwendung von Gasmasken bei Exploſion und Vergiftungserſcheinungen demonſtriert werden. Im Intereſſe einer ungeſtörten Durchfüh⸗ rung dieſer wichtigen und intereſſanten Uebung kann ſelbſtverſtändlich der Zutritt zum Uebungsplatz zunächſt nur den Behördenvertretern, den auswär⸗ tigen Sanitätskolonnen und den beſonders gelade⸗ nen Perſönlichkeiten geſtattet werden. Soweit der Platz reicht, hat die Einwohnerſchaft freien Zutritt. Der Sanitätskolonne Neckarau wünſchen wir zu threm Ehrentage, daß auch in Zukunft die Bürger⸗ ſchaft von ihr lerne, niemals müde zu werden in den Werken der Menſchen⸗ und Nächſtenliebe. G. M. * Leichenländung. Am Mittwoch wurde die Leiche des am Dienstag vermißt gemeldeten jungen Mann⸗ heimers in Frankfurt a. M. unweit der Unglücks⸗ ſtätte aufgefunden. Der junge Mann dürfte die Tiäik in einem Anfall von Schwermut begangen haben. Die vermißt gemeldeten Kleider und der eine Schuh wurden ebenfalls mit der Leiche geborgen. * Preußiſch⸗Südbeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden aus⸗ geloſt: 12 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nrn. 9515, 31099, 36 571, 243 601, 281378, 327 036; 10 Ge⸗ winne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 43 948, 137 179, 142 145, 379 653, 394 106 24 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 16 367, 28 704, 56 985, 71 502, 73 879, 77 564, 143 301, 170 433, 202 819, 205 077, 288 317, 309 576. Die Nachmittags ziehung brachte: 12 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 80 584, 184 603, 134 621, 201 895, 207 944, 362 620; 14 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 45 311, 72 195, 106 985, 116 809, 208 755, 243 652, 244 112.(Ohne Gewähr.) „Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Sams⸗ tag Chormeiſter Jean Baunach mit ſeiner Gattin Anna geb. Bram, Schleuſenweg 5. Gegen Inſchutznahme eines Denkmals * Zweibrücken, 7. Sept. In Zweibrücken wird am kommenden Sonntag ein Denkmal für Ebert Erzberger und Rathenau in Verbindung mil einer Grenzlandkundgebung enthülbt wobei Reichskanzler a. D. Dr. Wirth, der frühere Reichsinnenminiſter Severing und andere Red⸗ ner Anſprachen halten werden. In der heutigen Sitzung des Stadtrates lag ein Antrag vor, das Denkmal wie die übrigen Denkmäler der Stadt in die Obhut und den Schutz der Stadtverwaltung zu übernehmen, die auch den Grund und Boden des Denkmalsplatzes zur Verfügung geſtellt hatte. Auf Antrag der nationalſozialiſtiſchen Stadtratsfraktion beſchloß jedoch der Stadtrat mit 14 gegen 7 Stimmen die Uebernahme in ſtädtiſchen Schutz ab zu lehnen. Gegen die Uebernahme ſtimmten neben den Nationalſozialiſten ein Kommuniſt, die Fraktion des Chriſtlichen Volksdienſtes und der Bürgerblock. *. gg. Nußloch, 8. Sepft. Der Gemeinderat lehnte die Gründung bezw. den Beitritt zu einer Bezirksſparkaſſe ab, da die Gemeinde die Selbſtän⸗ digkeit ihrer Gemeindeſparkaſſe nicht aufgeben will. Die Ausführung von Arbeiten im Wege des frei⸗ willigen Arbeitsd ienſtes wird vom Ge⸗ meinderat gutgeheißen. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat von Bietigheim(Amt gta⸗ ſtatt) lehnte mit allen gegen die Stimme des Bürgermei⸗ ſters den neuen Haushaltsplan ab, da dieſer einen un⸗ gedeckten Aufwand von 103 000/ aufweiſt. Auf Grund der entſprechenden Notverordnung hat nun der Bürger⸗ 1 den Etat zwangsläufig in Kraft ge⸗ e tz t. Die Stadträte von Neuſtod t a. d. H. haben es ſich in der letzten Sitzung leicht gemacht, indem ſie die von Dr. Forthuber vorgeſchlagenen unpopulären Maßnahmen zur Ausgleichung des ſtädt. Haus haltdefiztts (Erhöhung der Waſſergebühren uſw.) einfach ablehnten. Nun verlangt die Regierung, daß der Voronſchlag durch „Abſtriche“ oder Gebührenerhöhung ausgeglichen werde. „Da wir gerade von Liebe ſprechen, Ellen, wieviel Geld verdient denn dein Bräutigam?“ Tageolealecicles Freitag, 9. September Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt noch Dürkheim—Neuſtadt a. d..— St. Martin(Kropsburg)— Mannheim ab 14 Uhr Paradeplatz. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten um 10, 15, 16 und 17 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt“.— Palaſt⸗Theater:„Menſch ohne Namen“.— Schauburg:„Flucht von der Teufelsinſel“.— Uni, verſum:„Das ſchöne Abenteuer“.— Roxy: „Mut zum Glück“.— Gloria⸗Palaſt:„Schanghai Expreß“.— Scala⸗ Theater:„Der Prinz von Arkadi⸗“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr. Sonderausſtellung:„Aus dem Kunſtſchaffen Oſtaſiens“,— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Sonderausſtellungen:„Zwei Jahre Arbeit des Nationalthea⸗ ters“,„Max Slevogt als Illuſtrator“.— Stern⸗ warte am Friedrichspark: Ausſichtstuſm mit um⸗ ſaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Gee öffnet von 15—17 Uhr.— Schloßbücherei: Geſchloſſen.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 16—19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel 5. 6. 7..] 9. Neckar⸗Pegei 6. 7..6. Baſel....580,58 0,57 0,470, 45 Rheinweller 123 6 185 1,351,510 Mannheim. 2,742,.742, Kehl 2,62.64 2,60.562,55 Jagſtfeld..52.490,51 0,51 Maxau..15.18 4,18 4,15.05[Feilbronn. 174 5. 548 58 Mannheim 2091.86286.84 28,1 eee Cauöb 1 1,78 1,80 Köln.57.60).58.42 1,88 Waſſerwärme des Rheins: 21 Grad Als er in ſein beſcheidenes Heim kam, ſtand Ruſch am Gartenzaun, begrüßte ihn laut wiehernd und tänzelte wie tags zuvor. Der Mann faßte ihn an der Mähne und führte ihn in den Hof. Da wurde er angepflockt, und nun holte der Fremde eine große Flaſche mit einer braunen Flüſſigkeit und begann die offenen Wunden des Tieres zu beſtreichen. Anſcheinend verurſachte dieſe Behandlung dem Tiere heftige Schmerzen, ſo daß es oft ausſchlug, aber der Mann verſtand dem geſchickt auszuweichen, ſo daß alles gut vonſtatten ging. Ruſch verhielt ſich im übrigen ſehr geduldig, als ob er verſtehen würde, daß der Mann ihm nur Gutes tun wollte. i Jeden Tag wurden immer neue Teile des kran⸗ ken Tieres beſtrichen, deſſen Anhänglichkeit ſeinem Wohltäter gegenüber keine Grenzen mehr kannte. Nach vier Wochen konnte kein Menſch in dem ſchönen gepflegten Pferd mit dem glänzend braunen Fell den armen kranken Ruſch wiedererkennen. Die Sache wurde im Städtchen ruchbar. Alles rannte zum alten Klempner und wollte das Tier ſehen— beſonders wenn der Fremde in der Stadt zu tun hatte. „Ai“, ſtaunten die Tataren,„das kann der⸗ ſelbe Gaul nicht ſein.“„Doch, ſchau doch den weißen Stern auf der Stirne. Bei Allah, er iſt es“, ſagten die anderen. Verſchtedene liefen zum Mullah. Der reiche Obſt⸗ händler Ali⸗Bey kam und räuſperte ſich verlegen: „Ich glaube doch, daß es mein Pferd iſt, das mir als Füllen vor zwei Jahren abhanden gekommen iſt.“ „Du mußt entſchuldigen, Ali⸗Bey“, unterbrach ihn Muſtafa, genannt der Hammelfürſt,„aber es wird wohl mein Pferd ſein, das von meinen Weideplätzen eines Nachts entlaufen iſt.“ Der Mullah ſchaute nachdenklich von einem zum andern: „Meine Freunde“, ſprach er zu ihnen,„ihr ſeid beide im Irrtum. Vor einem Monat fragte ich euch ausdrücklich, ob ihr dieſes kranke Pferd als euer Eigentum anerkennet und damals habt ihr nichts davon wiſſen wollen. Der lange Doktor, der ſelbſt arm iſt, iſt heute allein der rechtmäßige Herr des Tieres, denn er hat es geheilt und geſund gemacht. Gehet heim in Frieden und bittet Allah, euch den Geiſt der Habſucht zu verzeihen.“ Er wandte ſich ab von ihnen und ſie verließen be⸗ ſtürzt und beſchämt das Haus. Am nächſten Morgen ſahen verſchiedene Kauf⸗ leute, die bei Sonnenaufgang mit ihren Obſtwagen in die Hauptſtadt zum Markte fuhren, einen Reiter auf einem braunen Hengſt gegen Süden reiten. Es war der fremde Doktor mit ſeinem geheilten Ruſch. Niemand wußte, wohin die beiden ſich be⸗ geben hatten, genau ſo, wie niemand ſagen konnte, woher ſie einſt gekommen waren. Ausgrabungen in Mazedonien. Wie ſich ita⸗ lieniſche Blätter aus Belgrad berichten laſſen, ift nach faſt zweijährigen Arbeiten in Südſerbien, fünf Kilometer von Gradſko entfernt, jetzt die alte Stadt Strobi freigelegt worden. Die Ausgrabungsarbeiten wurden im Weltkrieg von deutſchen Beſatzungstrup⸗ pen begonnen und ſpäter von jugoſlawiſchen Gelehr⸗ ten fortgeſetzt. Die Stadt Strobi iſt im Jahre 518 nach Chriſti Geburt durch ein Erdbeben zerſtört und von ihren Bewohnern bald darauf verlaſſen worden. Ueberſchwemmungen, Stürme und Erdſtöße ſetzten das Zerſtörungswerk fort, Dem frühen Verfall iſt es aber nun zu danken, daß Strobi von ſtädtebaulichen Veränderungen ſpäterer Generationen bewahrt blieb, ſo daß es heute als die einzige Stadt anzu⸗ ſehen iſt, in der in völliger Reinheit das Ueber⸗ gangsſtadium von der antiken Kultur zum Mittel⸗ alter erhalten blieb. Die zahlreichen Kunſtwerke, die man in den Ruinen fand, zeigen deutlich den Ueber⸗ gangscharakter, den das frühe byzantiniſche Reich an der Wende zwiſchen der Antike und dem chriſt⸗ lichen Mittelalter trägt. Neben früßhchriſtlichen Moſaiken in der biſchöflichen Baſilika fand man ein antikes Amphitheater und Bronzeſtatuen der Aphro⸗ dite und des Pan. Die Stadt Strobi iſt griechiſchen Urſprungs, in Römerzeiten ſtieg ſie zu einem be⸗ deutenden Handelszentrum empor, um die Wende des vierten nachchriſtlichen Jahrhunderts war ſie Hauptſtadt von Mazedonien. Gleichzeitig mit der Kunde von den Ausgrabungen in Strobi werden Gräberfunde aus der Gegend des an der jugo⸗ ſlawiſch⸗albaniſchen Grenze gelegenen Ochridaſees gemeldet, die darauf ſchließen laſſen, daß ſich auch hier im Altertum ein wichtiges Kulturzentrum be⸗ fand. Man entdeckte in den Gräbern eine Gold⸗ maske, einen goldenen, reich geſchmückten Helm und Bronzeamphoren von ſehr ſchöner Arbeit. Pflegt die Hausmuſik! Von Studienrat W. Haſtung, Berlin Das Radiv vermittelt uns die ewigwertigen Kom⸗ poſitionen unſerer Meiſter und läßt uns auch ein⸗ horchen in die Werke der modernen ſchaffenden Künſtler. Aber im Radio laſſen wir uns Muſik„vormachen“, wir verhalten uns paſſiv und nehmen ſie in uns ver⸗ ſchieden auf, je nach Laune und Stimmung, mit gro⸗ ßem Intereſſe oder gleichgültig. Es fehlt das Erleb⸗ nis, das im Weſen der wahren, echten Mufſik begrün⸗ det iſt, das Mitſchwingen der Seele durch das eigene Muſizieren, die Umwandlung der eigenen Seelen⸗ ſtimmung in die Harmonie der Töne. Das Radio bietet demnach nur einen Erſatz für die Muſik im Hauſe. Die Hausmuſik, die hier gemeint iſt, beſchäftigt ſich mit klaſſiſcher Muſik und dem Volkslied, wobei auch die heitere leichte Muſik(Straußwalzer und dergl.) nicht zu fehlen braucht. Welche Inſtrumente kommen für die Hausmuſik in Frage? In erſter Linie iſt das Klavier zu nennen. Als zweites Hausinſtrument gilt die Violine. Genannten Inſtrumenten geſellen ſich zu: Bratſche, Cello, vor allem Flöte, die mit Recht jetzt wieder ſehr beliebt wird, Baß, Klarinette, Oboe, Fagott und zu⸗ letzt auch die Blechblasinſtrumente, die allerdings recht muſikfreudige und— nervenſtarke Nachbarn in der oberen und unteren Etage vorausſetzen. Nicht zu vergeſſen iſt das Inſtrument, das an aller⸗ erſter Stelle genannt ſein müßte: Die Stimme, die der Schöpfer jedem Menſchenkinde eingebaut hat. Sie iſt das modulationsfähigſte Inſtrument und kann ſämtliche Regungen der Seele wiedergeben. Räumen wir daher der Stimme den erſten Platz in der Hausmuſik ein! An ein⸗ und mehrſtimmigen Geſängen kann ſich die ganze Familie beteiligen; als einfaches Begleit⸗ inſtrument tritt die Laute oder die Guitarre hinzu. Auch die Mandoline und die Zither finden bei der volkstümlichen Hausmuſik Verwendung. Zu Ehren unſrer Muſikalienverleger ſei auch hier feſt⸗ geſtellt, daß ſie es trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Lage ſich angelegen ſein laſſen, beſte Werke der Haus⸗ muſik, vom Sologeſang und ⸗ſpiel bis zum kleinen Hausorcheſter auf den Markt zu bringen. Es ſei ganz beſonders darauf hingewieſen, daß ſich jedes Familienmitglied, klein und groß, an der Aus⸗ übung der Häusmuſik beteiligen kann, denn das We⸗ ſen der Hausmuſik iſt und bleibt das Zuſammenwir⸗ ken, das Zuſammenſpiel, und nicht das Auftreten eines kleinen Familienvirtuoſen. Wer das Spielen eines Inſtrumentes erlernt, darf nicht davon ausgehen, daß er nur„etwas für den Hausgebrauch“ haben will. Es gibt keinen Unterſchied zwiſchen Hausgebrauchſtudium und einem ernſten Studium, das auf die Höhen der Kunſt führen ſoll. Auf ein fleißiges und ſorgfältiges Ueben müſſen Muſiklehrer und Eltern mit aller Energie achten. Der Unterricht muß Einzelunterricht ſein, und wenn es nur eine halbe Stunde iſt! Der Maſſen⸗ oder Ge⸗ meinſchaftsunterricht, der jetzt von verſchiedenen Stellen aus Geldintereſſen empfohlen wird, führt, wie die Erfahrung gelehrt hat, zu einer Oberflächlich⸗ keit, die für die muſtkaliſche Bildung unſerer Jugend zum größten Schaden iſt. Guter Muſikunterricht iſt die Baſis der Sa e und ſomit ein Teil der deutſchen Muſik⸗ ultur. ö O Der Richtungsſinn des Fliegers. Profeſſor Everling, der ſich ſeit vielen Jahren mit pyſio⸗ logiſchen Fragen in der Luftfahrt beſchäftigt, hat über ſeine Unterſuchungen über einen ſechſten Sinn, nämlich den Richtungsſinn für den Flieger, jetzt Mitteilung erſtattet. Ohne Sicht des Erdbodens und des Horizonts kann der Flieger nicht ſicher unter⸗ ſcheiden, ob er ſich im Geradeausflug oder in einer Wendung mit richtiger Schräglage befindet. Man hat deshalb Meßgeräte eingeführt, die meiſt auf Benutzung des Kreiſels beruhen. Nun iſt durch Verſuche in einer Drehkammer, die neuerdings bei phyſiologiſchen Unterſuchungen in der Luftfahrt eine große Rolle ſpielt, und in einem Flugzeug mit völlig abgeblendeter Kabine feſtgeſtellt worden, daß der Flugzeugführer durch geeignete Bewegungen, ins⸗ beſondere durch gelegentliches, ſeitliches Hin⸗ und Herbewegen des Kopfes und des Oberkörpers eine zuſätzliche Empfindung erzeugen kann, aus der ſich Aenderungen der Richtung und der Lage hinreichend genau erkennen laſſen. Nach anfänglichen Mißerfolgen iſt es gelungen, den Menſchen ſo weit zu üben, daß er Wendungen richtig anzeigt. i 8 Kommunale Chronik laß, Sc getreten der gü⸗ nehmen und Ar ernte richts m des Mi Die verſchie bereits blatt Landes auch de eingebr ſind, ab wetter Güte i! jetzt fe ſonders weſentl der Er einzeln günſtig allen( Wochen fluß de der Ma Notteri wirtſche Dur Stoppe Die M desteile ſo daß Ertrag 8 * krimine ein me genom: Walldü kommu Landſt: delt! Gericht Angekl mit Be Einer ſonalie werder ſchwer ratete: verletz zerriſſ mittag 25jähr — I die Freitag, 9. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 419 badiſche Landwirtschaft im Auguft Normaler Verlauf der Feloͤarbeiten— Angünſtige Kreditlage Der Witterungsverlauf war im abgelaufenen Monat für die Landwirtſchaft günſtiger als im Vor⸗ monat. Die hohen Temperaturen, die auch in Baden feſtgeſtellt wurden, gaben zwar zu Beſorgnis An⸗ laß, Schäden ſcheinen aber nicht nennenswert auf⸗ getreten zu ſein. Die Feldarbeiten konnten bei der günſtigen Witterung ihren normalen Verlauf nehmen. Die durch das unbeſtändige Wetter im Juli und Anfang Auguſt etwas verzögerte Getreide⸗ ernte wurde durch das beſtändige Wetter im Be⸗ richtsmonat ſehr gefördert. Sie dürfte gegen Ende des Monats wohl überall beendet geweſen ſein. Die Oehmdernte iſt in vollem Gange. In verſchiedenen Landesteilen iſt ſie in der Hauptſache bereits beendet. Das Vorbrechen des Sand⸗ blattes beim Tabak war Ende Auguſt in allen Landesteilen beendet. In den leichteren Lagen iſt auch das Mittel⸗ und Hauptgut faſt ausnahmslos eingebracht. Die Ergebniſſe der Getreideernte ſind, abgeſehen von den Landesteilen, die durch Un⸗ wetter heimgeſucht wurden, in bezug auf Menge und Güte im allgemeinen befriedigend. Soweit dies bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, ſind die Erträge be⸗ ſonders bei Winterweizen, Winterroggen und Gerſte weſentlich beſſer als im Vorjahre. Dagegen wurde der Ertrag beim Hafer infolge früher Lagerung in einzelnen Gebieten ſehr ſtark beeinträchtigt. Wenig günſtig iſt die Preisbildung für Getreide. Bei allen Getreidearten ſind die Preiſe in den letzten Wochen ſehr ſtark zurückgegangen. Unter dem Ein⸗ fluß der Stützungsmaßnahmen für Getreide hat ſich der Markt zwar nunmehr wieder etwas befeſtigt. Die Notierungen ſind aber nach wie vor für die Land⸗ wirtſchaft außerordentlich ungünſtig. Durchweg befriedigend ſtehen die Hackfrüchte. Stoppelrüben ſind im allgemeinen gut abgelaufen. Die Maispflanzen ſcheinen in einzelnen Lan⸗ desteilen unter der Trockenheit gelitten zu haben, ſo daß infolge der ſchlechteren Körnerausbildung der Ertrag etwas gemindert werden wird. Die Tabakernte dürfte nach den bisher ge⸗ machten Beobachtugen inbezug auf die Quali⸗ tät weſentlich über dem Durchſchnitt der letzten Jahre ſtehen und wohl noch beſſer ſein als die Ernte des Vorjahres. Mengenmäßig kann etwa mit einer Mittelernte gerechnet werden. Für die Entwicklung der Tabak⸗ pflanzen wären etwa mehr Niederſchläge im Auguſt wünſchenswert geweſen. Von den Frühpflanzungen gibt es ſchon vollſtändig rippenreiſe Grumpen, die ſich durch eine ſehr ſchöne Farbe auszeichnen. Die Nach⸗ frage nach dieſen iſt zur Zeit ſchon ſehr groß. Die von dem Frühſatz geernteten San dblätter ſind ebenfalls ſchon dachreif. Für den Hopfen war die Witterung im abge⸗ laufenen Monat ſehr geeignet. Die Bildung des Lupulins wurde dadurch ſehr gefördert. Leider trat vereinzelt die rote Spinne ſchädigend auf. Die Aus⸗ ſichten für den Verkauf ſind in dieſem Jahre weſent⸗ lich günſtiger als in den Vorjahren, zumal das Saazer Anbaugbiet faſt ausfällt. Die bis jetzt ge⸗ botenen Preiſe entſprechen aber noch nicht den Er⸗ wartungen der Pflanzer. Die Kernobſterate wird in dieſem Jahre nur mäßig ſein. Im Weinbau ſind die Ernteausſichten mittel. In den Rotwein⸗ gebieten iſt mit einer geringeren Ernte zu rechnen. Stellenweiſe ſind erhebliche Heuwurm⸗ und Pero⸗ noſpora⸗Schäden zu verzeichnen. Verſchiedentlich mußte auch ſtarkes Auftreten des Sauerwurms feſt⸗ geſtellt werden. Die Lage der Rind viehzucht und ⸗hal⸗ tung war auch im abgelaufenen Monat nicht be⸗ friedigend. Die Preiſe hielten ſich ungefähr auf der Höhe des Vormonats. Bei den Schweinen war zu Anfang des Berichtsmonats ein Anziehen der Preiſe feſtzuſtellen. Gegen Monatsende flauten ſie jedoch wieder ab. Die Preiſe für Schafe ſind etwas zurück⸗ gegangen. Die Etierpreiſe haben im Laufe des Auguſt angezogen.— Die Milchproduktion war in⸗ folge der heißen Witterung und der Inanſpruch⸗ nahme der Tiere bei den Erntearbeiten etwas geringer. Sehr ungünſtig iſt nach wie vor die Kreditlage, und zwar in allen Betriebsgrößenklaſſen.— Die Er⸗ nährungslage hat infolge der günſtigen Getreideernte eine Erleichterung erfahren. Unbefriedigend iſt ſie nach wie vor in den Gebieten, die faſt ausſchließlich auf Holz⸗ und Viehwirtſchaft angewieſen ſind. Aus Vaden Rhein⸗ und Neckarſtrand⸗Dieb ermittelt * Heidelberg, 9. Sept. Von Beamten der Landes⸗ kriminalpolizeiſtelle Worms wurde in Bürſtadt ein mehrfach vorbeſtrafter 26jähriger Arbeiter feſt⸗ genommen, der in letzter Zeit mehrere Diebſtähle zum Nachteil von badenden Perſonen am Rhein⸗ und Neckarſtrand bei Worms und Heidelberg ausgeführt hat. Der Täter wurde vom Amtsgericht Lorſch unter Haftbefehl geſtellt. Politiſcher Ueberfall vor Gericht * Mosbach, 9. Sept. Vier Nationalſozialiſten aus Walldürn und Buchen, die vor einigen Wochen zwei kommuniſtiſch eingeſtellte Handwerksburſchen auf der Landſtraße überfallen und ſchwer mißhan⸗ delt hatten, mußten ſich wegen dieſer Straftat vor Gericht verantworten. Das Urteil lautete gegen drei Angeklagte auf je drei Monate Gefängnis mit Bewährungfriſt bis 1935 und Tragung der Koſten. Einer wurde freigeſprochen. Todesſturz vom Fahrrad * Oberſchüpf(Amt Tauberbiſchofsheim), 8. Sept. Am Sonntag mittag fiel der in Meſſelhauſen wohn⸗ hafte Arbeitsloſe Häfner beim Kriegerdenkmal über ſein Rad und ſtürzte zu Boden, wo er bewußt⸗ los liegen blieb. Der Arzt konnte nur den offenbar durch Herzſchlag eingetretenen Tod feſtſtellen. Der Verſtorbene hinterläßt eine Frau mit drei Kindern. Unbekannter Selbſtmörder * Raſtatt, 9. Sept. Zwiſchen dem Niederbühler Bahnübergang und dem Wäldchen gegen den Kanal (Schwalbenrain) wurde geſtern morgen in aller Frühe die Leiche eines 25⸗ bis 26jährigen Man⸗ nes aufgefunden, der ſich vom Zuge hatte über⸗ fahren laſſen. Die Wirbelſäule war gebrochen. Der Kopf wies ſchwere Verletzungen auf. Die Per⸗ ſonalien des Mannes konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Sein Fahrrad lag an der Straßenböſchung. Habichte als Flugzeugkoſtgänger * Hinterzarten bei Freiburg, 8. Sept. Ein ſelte⸗ nes Schauſpiel war letzter Tage zu beobachten. Ein Verkehrsflugzeug Stuttgart Baſel war von einem Schwarm von etwa 25 Habichten begleitet. Wahr⸗ ſcheinlich haben die Fahrgäſte Speiſereſte aus dem Flugzeug geworfen und dadurch die Vögel ange⸗ lockt. Tödliche Schüſſe » Villingen, 9. Sept. Hier ereignete ſich eine ſchwere Eiferſuchtsſzeue, bei der ein verhei⸗ rateter Muſiker durch fünf Revolverſchüſſe ſchwer verletzt wurde. Die Gedärme wurden ihm geradezu zerriffen. Der Schwerverletzte iſt nun geſtern nach⸗ mittag unter gräßlichen Schmerzen geſtorben. 25 jähriges Jubiläum des Rheinſchiffahrtsverbandes „ Konſtanz, 9. Sept. Am 18. September findet hier das 25jährige Jubiläum des Rheinſchiffahrtsver⸗ bandes Konſtanz ſtatt. Dabei werden Vorträge gehalten über„Die Waſſerſtraße Baſel⸗Bodenſee“ und über„Der Ober⸗ und Hochrhein in ſeiner Be⸗ deutung für die ſüdweſteuropäiſchen Verkehrs⸗ und Waſſerwirtſchaftsprobleme. Im Rhein ertrunken Waldshut, 9. Sept. Geſtern ertrank beim Baden im Rhein der 31 Jahre alte Rottenmeiſter Emil Weiß, der bei der hieſigen Polizeibereitſchaft als Schneider angeſtellt war. 5* * Heidelberg, 7. Sept. Die Frau eines hieſigen 5 hat ich geſtern bei Ziegelhauſen in den Neckar geſtürzt und iſt ertrunken. Die Todesurſache dürfte in Krankheit zu ſuchen ſein. Aus der Pfalz Fünf Monate wegen Wechſelbetrugs * Ludwigshafen, 9. Sept. Der 39 Jahre alte Kaufmann Bernhard., Teilhaber einer chemiſchen Fabrik in Oggersheim, hatte von einem Bekannten drei Akzepte im Betrage von 4200/ erhalten, die er diskontieren laſſen ſollte. K. zahlte von dem Diskonterlös 1200/ an den Akzeptanten, während er rund 3000/ für ſeine Firma verwendete. Wegen Wechſelbetrugs wurde er vom Amtsgericht Ludwigs⸗ hafen zu fünf Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Uniformverbot für Bad Dürkheim * Neuſtadt a. d.., 9. Sept. Auf Grund des Ar⸗ tikels 44a des Poltzeiſtrafgeſetzbuches in Verbindung mit§ 1 Abſ. 2 der zweiten Verordnung des Reichs⸗ präſidenten gegen politiſche Ausſchreitungen vom 28. Juni 1932 erläßt das Bezirksamt Neuſtadt a. d. H. folgende bezirkspolizeiliche Vorſchrift: Innerhalb der Gemeindegemarkung Bad Dürkheim iſt wegen unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicher⸗ heit vom 10. bis 13. ſowie am 17. und 18. Sep⸗ tember 1932 für alle politiſchen Vereinigungen das Tragen einheitlicher Partei⸗ oder Bundeskleidung außerhalb der eigenen Wohnung verboten. Als Partei⸗ oder Bundeskleidung iſt jede Klei⸗ dung anzuſehen, die dazu beſtimmt oder geeignet iſt, abweichend von der ſonſt üblichen Kleidung die Zu⸗ gehörigkeit zu politiſchen Vereinigungen äußerlich zu kennzeichnen. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vor⸗ ſchrift werden mit Haft bis zu ſechs Wochen oder mit Geldſtrafen bis zu 150/ beſtraft. ** 0 Ludwigshafen, 9. Sept. Ein eigenartiges Mißgeſchick paſſterte geſtern abend einem Rhein ⸗ dampfer, der im Nebel das Steuerruder gebro⸗ chen hat. Die Inſaſſen, 1500 Frauen aus der Pfalz, die eine Pilgerfahrt nach Mariental im Rheingau unternommen hatten, verbrachten die Nacht auf dem Schiff. Nachbargebiete Von der Tanzmuſik in den Tod sW. Gundersheim, 9. Sept. Der 60jährige taub⸗ ſtumme Schuhmacher Adolf Obenauer, der ſich am Mittwoch abend noch mit ſeiner Frau auf einer Tanzmuſik befand, wurde am Donnerstag morgen in ſeinem Zimmer tot aufgefunden. Ein Herz⸗ ſchlag hatte ſeinem Leben ein Ziel geſetzt. Der Fuchs geht um swW. Darmſtadt, 9. Sept. Einem Kleingärtner wurden in der Nacht in ſeiner Gartenanlage im Sensfelderweg von einem Fuchs 18 Hühner und 2 Tauben totgebiſſen. Daraufhin ſtellte man dem frechen Räuber eine Falle, in die er auch ging. Als man die Falle beſichtigte, hatte ſich der Fuchs, um wieder in die Freiheit zu gelangen, den einen eingeklemmten Fuß faſt durchgebiſſen. Leider trug der Räuber noch ſeinen wertloſen Sommer⸗ pelz. Grafſchaft Erbach unter Zwangsverwaltung * Erbach, 8. Sept. Das Amtsgericht hat jetzt die Zwangsverwaltung über den heſſiſchen Teil der Grafſchaft Er bach⸗Erbach verhängt. Dr. Funkel wurde zum Zwangsverwalter beſtellt. An die Grafſchaft dürfen keinerlei Zahlungen mehr ge⸗ leiſtet werden. Chefredakteur: H. A. Meißner antwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handel: Kurt 1 8— 5: Dr. Stefan Kayſer ⸗Kommunalpolttik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 222 CCC Nehmen Sie zu 8 desde In Hnfuuf schon liegiginssorulten Scheuern, nutzen. Bei Ad haben Sie eine Sparqeleqenheit, die schon viele Haus- frauen nutzen. Gegen- über teuren, aber nich besseren Scheuer- miffeln sparen Sie bei Ald viel. Mancher Groschen ist das im Icthr. Und vrieviel quite Ata-Qudlität be- kommen Sie für wenige Pfennigel Sparen Sie beim Scheuern und Putzen bie alle, die Henkel's Ata benutzen], putnt und reinigt alles m Aufwaschen. Spülen und Reinigen Henkels(h Freitag, 9. September 1932 Die in der Oeffentlichkeit bisher erörterten Vorſchläge zur Abhilfe des ſeit Jahren herrſchenden Notſtandes 15 125 Rheinſchiffahrt baſieren letzten Endes darauf, daß die an der Rheinſchlffahrt intereſſierten Staaten entweder laufend große Geld be träge zur Verfügung ſtellen oder aber Vervronungen erlaſſen bzw. behördliche Ano rönun gen treffen, die praktiſch dahin führen, daß das Hauptübel, der zu große Schiffsraum, verringert werde. Unter der Vor⸗ ausſetzung. daß die Staaten— in Betracht kommen: Schweiz, Belgien, Holland und Deutſchland— zu diefen großen Geldopfern oder zu den behördlichen Zwangsmaß⸗ nahmen ſich bereit finden laſſen, iſt auf jeden Fall damit zu rechnen, daß die Durchführung dieſer Hilfsmaßnahmen . Zeit in Anſpruch nehmen wird, und daß ieſe Hilfe ſchließlich zu ſpät kommt. Dieſe Ueberlegung rechtfertigt ſchließlich das Unterfangen, den Gedanken einer Selbſthilfe der Rheinſchiffahrt im Wege des Zuſammenſchluſſes e 955 Diskuſſlon zu ſtellen, obwohl ich mir voll bewußt bin, daß in den letzten Jahrzehnten alle derartigen Beſtrebungen an der Uneinigkeit und den Inter⸗ eſſengegenſätzen ſcheiterten und die heutige Chance höchſtens in der allmählich unerträglich gewordenen Lage weiter Kreiſe erblickt werden darf. Mein Vorſchlag lautet: Die auf dem Rhein arbeitenden Reedereien ohne Unterſchied der Flagge beteiligen ſich im Verhältnis ihrer Tonnage an einer zu gründenden Geſellſchaft, die es übernimmt. möglichſt den geſamten außerhalb der Geſell⸗ ſchaft ſtehenden, alſo vor allen Dingen den Einzelſchiffern geteimgen Kahn raum anzumtieten. Dieſe neue Geſellſchaft eſtimmt, wie viele dieſer Mietſchiſſe ſtillgelegt und wie viele in Fahrt genommen werden. Ebenſo übernimmt dieſe Geſellſchaft die Bezahlung der gemieteten Schiffe. Ich denke mir, daß im Durchſchnitt ein ſtillgelegtes Fahr⸗ zeug 0 pro Tag und Tonne der Tragfähigkeit, die in Fahrt befindlichen Fahrzeuge im Durchſchnitt 1e pro Tag und Tonne der Tragfähigkeit erhalten.(Bei den kleineren Fahrzeugen, vor allem bei Schiffen von 300 bis . To., werden die Sätze naturgemäß über dem Durch⸗ ſchnitt, bei Fahrzeugen von mehr als 1350 To. unter dem Durchſchnitt liegen müſſen). Die Geſellſchaft hat darüber u wachen, daß zwiſchen dem Fahren und Stilliegen der tetſchiffe ein regelmäßiger gerechter Ausgleich ſtatt⸗ findet. Außerdem iſt vorgeſehen, daß bei der Erreichung einer gewiſſen Frachtbaſis die Mietſchiffer in einer an⸗ gemeſſenen Weiſe an der Verbeſſerung der Marktlage teilnehmen. Zur Ueberwachung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen der Geſellſchaft und den Mietſchiffern wird ein paritätiſch gebildeter Ausſchuß vorgeſchlagen, deſſen Vor⸗ ſitz vielleicht zweckmäßigerweiſe einer neutrale n Per⸗ ſönlichkeit überlaſſen werden kann. Es liegt auf der Hand, daß die Anmietung dieſes viel⸗ leicht 4 Mill. Tonnen betragenden Schiffsraums erſt dann wirkſam wird, ſobald ſich mindeſtens neun Hehntel des ge⸗ ſamten außerhalb der Geſellſchaft befindlichen Kahnraums auf den Mietvertrag der Geſellſchaft verpflichtet hat. Es müßten an den einzelnen größeren Hafenplätzen von Baſel bis Antwerpen Liſten aufgelegt werden, in welchen die Schiffer ſich eintragen. Wenn alſo nicht mindeſtens neun Zehntel ſich ſchriftlich auf den Mietvertrag verpflichten, dann iſt von keiner Verpflichtung der Geſellſchaft bie Rede, die Gründung der Geſellſchaft wird überhaupt nicht vor⸗ genommen, und der ganze Vorſchlag muß als geſcheitert angeſehen werden; denn eine befriedigende Löſung iſt nur möglich, wenn keine nennenswerte Anzahl von Outſidern auf dem Markt bleibt. Ich glaube hoffen zu dürfen, daß ein Zuſammenſchluß weftaus der meiſten Reedereien zu erreichen iſt. Ob die Einzelſchifſer, die heute durch ihre Organi⸗ ſationen in Dentſchland und Holland in ſo lauter Weiſe nach Hilfe rufen, dieſe angebotene Hand annehmen, bleibt abzuwarten; jedenfalls übernehmen die Reedereien ein ganz gewaltiges Riſiko und müſſen unbedingt verlangen, daß infolgedeſſen auch die Partikuliere ſich möglichſt vollzählig beteiligen. Hier haben alſo die Organiſationen der Einzelſchiffer Ge⸗ legenheit, ihren Einfluß auszuüben. Geſetzt den Fall, daß wirklich eine Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit unter dem Druck der heutigen Verhältniſſe zuſtande kommt, ſo iſt es eine interne Frage der Geſellſchaft, ob ſie die gemieteten Schiffe, die in Fahrt genommen werden ſo l= Len, ihren Einzelmitgliedern(Reedereien) nach deren Bedarf überläßt oder ob ſie dieſe Schifſe pro rata der Tonnage der Reedereien über dieſe letzteren verteilt. Auch ließe ſich daran denken, daß die Geſellſchaft ſelbſt gewiſſe Maſſenguttransporte— wie Erz und Kohlen— ſelbſt ausführt und dabei Reedereien und in Fahrt befindliche Partikuliere nach einem gewiſſen Schlüſſel beſchäftigt. M. E, ſollte aber das Geſchäft in den Händen der Reede⸗ reien verbleiben, ſo daß die Reedereien von der Geſell⸗ ſchaft den benötigten Mietſchiffsraum anfordern und an die Geſellſchaft bezahlen. Selbſtverſtändlich iſt der Mietbetrag, den die Reederei an die Geſellſchaft zu bezahlen hat, weſentlich höher. Ich glaube, daß der Min deſt ſſa tz von c die Tonne und Tag ungefähr richtig gegriffen iſt. Angenommen, es könnte die Hälfte der Partikulier⸗ tonnage in Fahrt genommen werden, ſo würde die Ver⸗ gütung, die die Reeder an die Geſellſchaft bezahlen, die geſamte Miete decken, die die Geſellſchaft an die Partikultere zu zahlen hat; nämlich 1 für die Hälfte der Schiffe(die in Fahrt ſind) und ie für die andere ſtilliegende Hälfte. Kann nur 1 der Partikuliertonnage beſchäftigt werden, ſo reichen die 20, die die Reedereien an die Geſellſchaft bezah⸗ len, nur zur Deckung des fahrenden Drittels und zur Deckung der Miete der Hälfte des ſtilliegenden Raumes, und die Geſellſchaft ſelbſt hat noch das Riſiko für die zweite Hälfte des ſtilliegenden Teils, nämlich die Vergütung von ge die Tonne und Tag aufzubringen. Nach dem Rhein⸗ gutachten iſt der geſamte Schiffsraum über 300 To. Trag⸗ fähigkeit leinſchließlich der Motorſchiffe und Güterboote) mit 7,2 Mill. To. beziffert. Der Partikulierraum muß mit minbeſtens 4 Mill. To berückſichtigt werden, ſo daß alſo für 1,3 Mill. To. die Vergütung von e die Tonne und Tag— das ſind nicht weniger als 10 000 fl. den Tag!— von der Geſellſchaft aufzubringen iſt, die letzten Endes dieſe Summe wieder auf die einzelnen Reedereien nach Maßgabe ihrer Beteiligung oder ihres Eigenraumes umlegt. Da dieſer Eigenraum der Reedereien mehr als doppelt ſo groß iſt als das ſtilliegende Drittel, ſo bedeutet dieſe finanzielle Ver⸗ pflichtung der Reederei, daß dieſe etwa 0,30 den Tag und Tonne von der Rente ihres Schiffsraums abzugeben hat. Wenn man alſo den Gedanken ins Auge faßt, die Rhein⸗ frachten auf der(in früheren Zeiten durchweg als niedere, wenn nicht niederſte Schiffsmiete bezeichnete) Naſis der Schiffsmiete von 2e die Tonne und Tag für die nächſte Zeit zu ſtabiliſteren, ſo bedeutet dies für die Reederei nur eine Fracht auf der Baſis von 1,7 den Tag und Tonne des Eigenraumes. Es[tegt auf der Hand, daß die zu ſchaffende Organi⸗ ſation, was die Regulierung des Frachtenmarktes anlangt, in den Grenzen bleiben muß, die durch die Konkurrenz von Eiſenbahn und Auto gezogen ſind. Ebenſo kann das Frach⸗ tenniveau nicht derartig geſteigert werden, daß die Ver⸗ laber(die ſchließlich aber doch der Rhelnſchiffahrt die Exi⸗ ſtenz laſſen mütſſen) ſich über unbillig überhöhte Frachten beim Staat oder in der Oeffentlichkeit beklagen. Ich kann mir infolgedeſſen nicht denken, daß für die Zeiten der wafſerreichen Monate die Frachtenhöhe ſich weſentlich über der Baſis von 20 je Tonne und Tag hinaus bewegen wird. Nur in den waſſerarmen Monaten darf(wie dies ja von jeher in der Rheinſchiffahrt der Fall geweſen iſt) mit einer entſprechenden Aufwärtsbewegung der Frachten, alſo auch der Neuen Mannheimer Zeitung waſſer für den Reeder ja nicht gleichbedeutend iſt mit einer größern Frachteinnahme, vielmehr iſt die Frachterhöhung nur ein Ausgleich dafür, daß bei dem niedrigen Waſſer der Kahnraum nur bis zu einem gewiſſen Teil ausgenutzt wer⸗ den kann. Dieſe Zahlen beweiſen, daß die Reedereien ſich zu einem großen Riſiko und einem großen Opfer bereit⸗ finden müſſen, wenn ſie der Partikulierſchiffahrt die oben⸗ genannten Mietzahlen für die Zeit der Kriſe anbieten. Wie die Frachtregulierung im einzelnen für die Folge ſtattfinden kann, iſt ebenfalls wieder eine interne Frage ber Geſellſchaft. An und für ſich müßte ſchon nach dem Grundſatz von Angebot und Nachfrage und vor allen Dingen infolge der Höhe der Schiffsmiete, die die Reebereien an die Geſellſchaft mit 20 bezahlen, die Höhe der künftigen Mindeſtfracht ſich regeln. Ich glaube jedoch nicht, daß ohne die Schaffung einer Konvention mit Fracht⸗ ausſchüſſen, die an den verſchiedenen größern Plätzen von der Geſellſchaft ins Leben zu rufen wären, auszukommen HANDELS- WIRTSCHAFT TS-Z EITUNG Mittag- Ausgabe Nr, 419 oͤtie m. E. keine Schwierigkeiten mehr bereiten werden. Ich denke an das Zuſammenarbeiten mit den Schleppbetrieben, an die Sonderſtellung der Motorſchiffe und Güterboote, an die Sonderregelung des Baſler Rheinverkehrs uſw. Die Kernfrage iſt und bleibt, ob die Partikuliere dem er⸗ forderlichen Gemeinſchoftsſinn gufhringen und mitarbeiten. Dieſe letztere Frage bereitet übrigens bei dem von hollän⸗ diſcher Seite gemachten Vorſchlag(die ſtilltegenden Fahr⸗ zeuge eus ſtagatlichen Mitteln zu bezahlen] die gleiche Schwierigkeit; denn bei dem holländiſchen Vorſchlag wird den ſtill⸗ liegenden Schiffen ein weſeutlich ſchwierigeres Opfer zugemutet. Der Schiffer eines ſtilliegenden Fahrzeugs, der ſich mit der kleinen Staatsvergütung begnügt, muß zuſehen, wie ſein Kollege, der in Fahrt bleibt, an der durch die Organi⸗ ſation oͤes Stilliegens entſtehenden Frachtverbeſſerung teil⸗ nimmt, alſo möglicherweiſe ein gutes Auskommen hat, während er, der Stilliegende untätig verbleibt und auf die geringe ſtaatliche Unterſtützung angewieſen iſt. Das kann unmöglich lange gut tun. Der holländiſche Vorſchlag erfordert m. E. ebenfalls ein Zuſammenwirken aller Parti⸗ kuliere, um einen Turnus einführen zu können, nach dem jedes Schiff im Jahre eine gewiſſe Zeitlang fährt und eine entſprechende Zeit ſtilliegt. Das Zuſammenwir⸗ iſt. Selbſtverſtändlich ſind außer vorſtehenden grundlegen⸗ den Gedanken noch eine Reihe Einzelheiten zu löſen, Börsen- Zwischenspiel Vorausseßungen und Gefahren der„Hunderimark-Hausse“ Die deutſchen Börſen haben ein paar Tage Kurs⸗ bewegungen und„Betrieb“ geſehen, wie ſeit mehr als einem Jahre nicht mehr feſtzuſtellen war. Allerdings iſt der ſcharfe Auftrieb bald umgeknickt worden, und manche Enttäuſchung liegt wie Rauhreif auf dem plötzlich aus⸗ geſchlagenen Optimismus. Es würde ſich an ſich kaum ver⸗ lohnen, von einer Börſenbewegung, die normalerweiſe herauf⸗ und heruntergeht, Notiz zu nehmen, wenn nicht die neuerliche in ihren volkswirtſchaftlichen größeren Zuſam⸗ menhängen eine beſondere Bedeutung gehabt hätte. Im normalen Ablauf der Kriſen fällt der Börſe die Aufgabe zu, das flüſſige Kapital an ſich zu ztehen, um durch eine Steigerung der Rentenkurſe den Kapitalzins herabzudrücken und durch eine Wiedererweckung des Vertrauens in die wirtſchaftliche An⸗ lage auch über den Aktienmarkt brachliegende Gelder in die Wirtſchaft zu leiten; als Nebenwirkung hat eine allgemeine Kursbeſſerung die Hebung der Kreditfähigkeit und eine Beſſerung der Schuld⸗ und Vermögensverhältniſſe zur Folge, ſodaß im Hinblick auf eine Konjunkturwende bei nor⸗ maler Entwicklung der Börſe eine erhebliche Be⸗ deutung beigemeſſen wird. Es iſt klar, daß nach dem beiſpielloſen Niederbruch der letz⸗ ten Jahre auch eine Mitarbeit der Börſe an dem Wieder⸗ aufſtieg nur ſehr langſam erfolgen kann und daß ſich in den einzelnen Ländern ſtarke Unterſchiede in der Bör⸗ ſenentwicklung ergeben müſſen. So lag in Frankreich der Tiefſtand der Börſe bereits um die Jahreswende; ſeit⸗ dem iſt dort ein ganz allmählicher, aber recht erheblicher Aufſchwung der Kapitalwerte eingetreten. Auch in Eng⸗ land hat ſich die Erholung auf einen längeren Zeitpunkt verteilt. In Amerika verlief die Kurve noch bis weit in den Juni hinein nach unten, worauf ziemlich unvermit⸗ teilt eine wiederholt unterbrochene, aber bis jetzt noch nicht beendete ſtürmiſche Aufwärtsbewegung folgte. In Deutſchland hatte der bisher aus der politiſchen Zuſpitzung und der weiteren wirtſchaftlichen Verſchärfung laſtende Druck Neuanlagen am Kapitalmarkt verhin⸗ dert. Am Rentenmarkt vor allem wirkten ſich noch bis vor ganz kurzem die widerſtrebenden Kräfte im Hinblick auf eine Zinsentlaſtung ungünſtig aus. Mit der Bekannt⸗ gabe des Wirtſchaftsprogramms der Regterung brach eine Hoffnungswelle los, die in wenigen Tagen das Börſenbild völlig veränderte. Es wäre verkehrt, die Vorgänge an der Börſe mit dem Worte„Spekulation“ abzutun. Zweifellos war ſolche dabei, ſie muß ſogar dabei ſein. Aber der Unter ⸗ ſchied gegentiber früheren Hauſſen war doch ganz weſent⸗ lich: die berufsmäßige Spekulation war wegen des Fort⸗ falls des Zeithandels ausgeſchaltet, Kredite waren nirgends zu erhalten, es mußten alſo alle Käufe bar bezahlt werden. Aber das Bezeichnende war, daß in erheb⸗ lichem Umfange„Strumpfgelder“ angelegt wurden. „Hundertmarkhauſſe“ hat man die Bewegung ge⸗ nannt, weil die gohamſterten Hundertmarſcheine zum An⸗ kauf von Wertpapieren verwandt worden ſeien. Tatſächlich ließen ſich in der Praxis überraſchende Feſtſtellungen machen. Vermögen bis zu Hunderttauſenden von Mark tauchten auf, die ſeit einem Jahr flüſſig gehalten worden waren, zu einem großen Teil ſogar in barem Geld, und ſahen ſich nach einer Anlage um. Hinzu kam die Sicherheit der demnächſtigen Diskont⸗ ſen kung; da dann abermals die von den Banken zu ver⸗ gütenden Zinſen geſenkt werden, ſchwindet die Möglichkeit, ſelbſt bet langer Kündigungsfriſt, bei den Banken noch eine Berzinſung zu erhalten, wie ſie angeſichts des ſonſtigen Einnahmerückgangs dringlich iſt, immer mehr. Nachdem nun die bisherigen Befürchtungen hinſichtlich der Wäh⸗ rungsſicherheit mehr und mehr abgenommen haben, war eines der hauptſächlichſten Hemmniſſe gegen eine Anlage in Werten mit höheren Erträgen weggefallen. Bei der außer⸗ ordentlichen Enge des deutſchen Börſenmark⸗ tes mußte der plötzliche Anſturm dieſer Gelder geradezu eine Kursexploſion bewirken, auf die der Rückſchlag nicht ausbleiben konnte. In normaler Zeit hätte die verfeinerte Technik des Börſengeſchäftes ſolche Uebertreibun gen verhindert bzw. die Bewegung verlangſamt; aber der heutige Börſen verkehr iſt, was von der Oeffent⸗ lichkeit vergeſſen geweſen zu ſein ſcheint, ja nur noch ein . ͤ d ðV2ßwd ðͤd d ðͤ ͤ 0 Juli-Umsat der Konsumgenossenschaffen Im Juli 1932 wurden in 158 größeren Konſumgenoſſen⸗ ſchaften des Zentralverbandes mit 2132 485 Mitgliedern Bedarfsgüter im Werte von 52.34 Mill./(im Vormonat 51,29 Mill.), gegenüber 72,09 Mill.„ im Juli 1931, um⸗ geſetzt. Der wertmäßige Umſfatzrückgang ſtellt ſich auf 27,4 v. H. Die Schrumpfung hält ſich damit im Rahmen der beiden vorhergehenden Monate, in denen Verhältnisſätze von 26 und 27,9 v. H. ermittelt worden waren. Der Durch⸗ ſchnittsumſatz je Mitglied ſenkte ſich von 37,80/ im Juli 1929 auf 24,55& im Juli 1932 beſonders deutlich. OAllg. Automobil⸗Verſicherungs AG., Rüſſelsheim.— Der Verluſtabſchluß.(Eig. Dr.) Dieſe der Adam Opel AGG. naheſtehende Geſellſchaft, die bekanntlich am 1. Oktober 1992 nach nur zweijähriger Tätigkeit aufgelöſt wird, ſchließt 1981 mit einem neuen Ver luſt von 78 269(462 577)&, der ebenfalls wieder aus dem Organiſationsfonds gedeckt wird. Bei unv. 3,0 Mill. 4 AK., das nur mit W v. H. ein⸗ gezahlt iſt, erſcheint der Reſervefonds mit 0,25(06) Mill., ſonſtige Reſerve und Organiſationsfonds 0,38(0,48) Mill. Mark, Prämtenüberträge für Fahrzeugverſicherung 0,85 (0,86), ſonſtige Verbindlichkeiten 0,011(0,046), andererſeits das nicht eingezahlte AK. 2,25(2,25), Wertpapiere 1,57(1,7), Bankguthaben 0,05(0,07) und Rückſtände bei Verſicherungs⸗ nehmern 0,073 Mill.&. Bei der jetzigen Auflöſung der Ge⸗ ſellſchaft wird der vorhandene Verſicherungsbeſtand nicht auf eine andere Geſellſchaft übertragen, vielmehr erfolgt die wit einer Erhöhung der Frachtenbaſis, gerechnet werden. Dabei iſt bekannt, daß die Frachtenerhöhung bei Nieder⸗ eigene Abwicklung der Verſicherungsverbindlichkeiten, wozu vollkommen ausreichende Mittel vorhanden ſind. ken aller Schiffahrttreibenden iſt alſo hier das gleiche Er⸗ fordernis wie bei meinem Vorſchlag. Behelfsſyſtem gegenüber jenem Zuſtand vor der Börſenſchließung im Juli vorigen Jahres. Noch etwas anderes ſehr Wichtiges hatte das Publikum vergeſſen, nämlich ſich die Möglichkeiten der Kapi⸗ talanlage ſehr kritiſch anzuſehen. Die Wahlloſigkeit, mit der alle Aktien gekauft wurden, gerade als wenn in dieſem einen Jahre nichts geſchehen wäre, war unbegreif⸗ lich. Die Tatſache, daß ein Papier niedrig ſtand, alſo keine großen Aufwendungen erforderte, genügte, um Intereſſe zu erwecken. Daß viele niedrige Kurſe wegen der bereits er⸗ folgten Kapitalumſtellung anders zu leſen find, nämlich jeweils mit dem Umſtellungsverhältnis vervielfältigt werden müſſen, wurde überſehen. So kamen geradezu phantaſtiſche Kurſe zuſtande für Aktien, die keinerlei Anlaß zu irgend welchem Optimismus geben. Ebenſo wurde nicht beachtet, daß ja eine ganze Anzahl gro⸗ ßer Unternehmungen erſt ſpäter ihre Kapitalumſtellung vornehmen werden, ſodaß auch deren Kurſe als ungewöhn⸗ lich hoch erſcheinen müſſen. Daß dieſes wahlloſe Aufkaufen von Börſen⸗ werten überhaupt möglich war, muß zu einem Teile leider den Banken ſelbſt zur Laſt gelegt werden, die nicht immer das nötige Verantwortungsgefühl hatten, den Kaufluſtigen zu warnen; für die großen Banken zumal, die auf entwerteten Aktienbeſtänden ſaßen, war es ja eine verlockende Chance, einen Teil derſelben loszuwerden. Daß das Vertrauen der Kapitalanleger empfindlich ge⸗ täuſcht werden würde, iſt bedauerlicherweiſe nicht überall berückſichtigt worden. Man kann auch nicht feſtſtellen, daß die vom Reich abhängigen Banken ſich in dieſer Beziehung vorteilhaft von anderen unterſchieden hätten. Die Folge wird ſein, daß in vielen Fällen das fröhlich verſuchte Börſengeſchäft mit einem empfindlichen Verluſt enden wird. Es iſt noch kein Anlaß zu über⸗ chwänglichem Optimismus; die Bilanzen der Aktiengeſellſchaften werden im nächſten Frühjahr vielſach noch troſtloſer ausſehen als die zurückliegenden. Jeden⸗ falls muß die Auswahl gerade am Aktienmarkt änßerſt ſcharf ſein und auch bei den feſtverzinslichen Werten iſt eine genaue Ueberlegung angebracht. Bei alledem bietet ſelbſt die dentſche Börſe Möglichkeiten genug zu An⸗ lagen, die eine durchſchnittliche hohe Verzinſung bieten, und ſolche A gen ſind mit Nachdruck zu fördern, weil durch die damit verbundene Kursſteigerung der Ka pitalzin s herabgedrückt wird. Bei Spekulationen aber iſt das Riſiko um ein Vielfaches höher, als es immer war. Es ſind keine verlorenen Vermögen von heute auf morgen zurückzugewinnen; nur eine langſame, ſtetige Entwicklung auch an der Vörſe lann die dort liebenden Gefahren abbremſen und zu der Kriſenwende beitragen, *. Fränkfurfer Abendbörse abbröckelnd Bei weſentlich kleiner gewordenen Umſätzen blieb die Abendbörſe auf dem im Mittagsſchlußverkehr befeſtigten Niveau ziemlich behauptet. Im Vergleich mit den Berliner Schlußkurſen war die Entwicklung aber nicht ganz einheitlich, doch hielten ſich die Veränderungen im Rahmen von Bruchteilen eines Prozentes. Von lokalen Werten waren Scheideanſtalt mit plus 174 v. H. etwas ſtärker be⸗ feſtigt. Im Verlaufe herrſchte große Geſchäftsſtille, und infolge des Ausbleibens von Kundenorders nannte man die erſten Kurſe meiſt Brief. Deutſche Anleihen waren bei kleinen Umſätzen gut behauptet, der übrige Rentenmarkt lag vernachläſſigt. Von Auslandswerten zogen Anatolier um faſt 1 v. H. an. Im weiteren Verlaufe bröck⸗lten die Kurſe auf Abgaben der Kuliſſe überwiegend etwas ab. Notiert wurden u. a. Neubeſitz 7,15—7,10; Altbeſitz 5876; Berl. Handel 91,5; DD⸗Bank 76,5; Reichsbank 192; Bude⸗ rus 40; Gelſenkirchen 41,5—42; Harpener 79,25; Aſchers⸗ leben 111.; Salzdetfurth 180.; Klöckner 36; Mannes⸗ mann 54.—54; Mansſeld 27,5; Otavi 20; Phönix 27,5—27: Rhein. Braunkohlen 178; Rhein. Stahl 6068; Stahlver⸗ ein 21,75; Aku 60; AE 46,75—46,25: Bekula 108; Bem⸗ berg 71,75; Cement Heidelberg 54,5; JG. Chemie 131; Conti Caoutchoue 107; Daimler 21,5; Gold⸗ und Silber⸗Scheide 141,75; Linoleum 51—50,5; JG. Farben 105,5—104,75; Fel⸗ ten 58; Geffürel 76; Goldſchmidt 90,5? Holzmann 55,75; Junghans 18,25; Lohmeyer 983; Metallgeſ. Frankf. 39,5; Rütgers 40; Schnellpreſſ. Frankenthal 6,75; Schuckert 80., Siemens 142; Tietz 52; Wayß u. Freytag 5,5; ellſtoff Aſchoffenburg 27,5.; Reichsbahn 81,75; AG. f. Verkehr 457 Allg. Lokal u. Kraft 67,5; Hapag 19, Nord. Lloyd 20, W: Salonique Monaſtir 3,75. * Saar Brown Boveri AG. Saarbrücken. Die mit 2,50 Mill. Fres. Kapital ausgeſtattete ſaarländiſche Tochtergeſell⸗ ſchaft des BBC⸗Konzerns verzeichnete in dem am 31. Dez. 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Brutto⸗ gewinn von 8 605 836(11654912) Fres., wozu 8085(8891) Fres. Miete kommen. Nach Abzug der Generalunkoſten mit 7 688 801(10 081 529) Fres. und 644 763(1 261 891) Fres. Abſchreibungen ergibt ſich einſchließlich 280 792(248 473) Fres. Vortrag ein Reingewinn von 511150(568 957) Fres. woraus eine in ihrer Höhe nicht bekannte Dividende ausgeſchüttet wird. In der Bilanz erſcheinen in 1000 Fres. neben dem Aktienkapital Kreditoren mit 9611,4 15 330,96), darunter 2576 Darlehen und 6527(8911,2) Lie⸗ ferantenſchulden Reſerve 1 mit 1331,99(1203,58), Reſerve 2 mit 341,1(2544,67) und Maſchinenerneuerungsfonds mit 3649,(unv.), andererſeits Grundſtücke, Gebäude, Maſchinen, Werkzeuge, Mobiliar 3761,18(4239,61), Fabrikation 1997,83 (3797,8), Materialien 858,11(195,0), Kaſſe 88,0(82,5), Kun⸗ „ 11 992,85(9710,14). Bankguthaben 2848, 25 4 * Homburger Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik A. Homburg⸗Saar. Die Gefellſchaft hat ihr Aktienkapital von 600 000 Fres. auf 200 000 Fres. zuſammengelegt. Das Jahr 1931 ſchloß bekanntlich mit einem weiteren Verluſt von 166511 Fres., wodurch der Geſamtverluſt auf 398 951 Fres. 1 5 5 der jetzt durch die Herabſetzung ſeinen Ausgleich Et. i Dresdner Albuminpapierfabrik AG. Dresden. Der um 29. Sept. einberufenen HV. dieſer in Liquidation be⸗ indlichen Geſellſchaft wird vorgeſchlagen, eine Liquidations⸗ rate von 200/ je Aktie und von 40„ je Genußſcheine zu verteilen. Bet beiden Geſellſchaften ſtammen die Aus⸗ —..—.......——. ß, ̃‚ß——— Ein Selbsfhilfe-Dlan der Rheinschiffahri Von Generaldirekior G. Jaeger- Mannheim Die deuischen Sparkassen Ende Juli Der Spareinlagenſtand der Sparkaſſen des Deutſchen Reichs hat ſich im Juli 1932 von 9800 auf 9717 Mill. vermindert. Im Berichtsmonat weiſen die Gutſchriſten mit 971,9 gegenüber dem Vormongt mit 960,7 Mill.& eine leichte Beſſerung auf, während die Auszahlungen guf 454,4 gegen 465, Mill.„ zurückgingen. In den Gut⸗ ſchriften ſind 2,9 Mill.„ Zinsgutſchriften und 2,8 Mill. Aufwertungsgutſchriften enthalten. Hierzu wird bemerkt, daß bisher insgeſomt 709,8 Mill. aufgewertete Sparein⸗ lagen als in oͤie R.-Rechnung übergeführt nachgewiesen worden ſind.— Im Giro⸗Verkehr ſind die Einlagen von 1223,9 Mill.& auf 1201,1 Mill. 1 Ende Juli zurückgegan⸗ gen. Zu dieſen ſind noch 269,6(270,6) Mill.& ſächſiſche Giroeinlagen hinzuzurechnen. Pumpen AG. Homburg⸗Saar. Die Geſellſchaft, an der die Klein, Schanzlin u. Becker A G. Frankenthal intereſſiert iſt, verzeichnete 1931(per 31. Dez.) nach Abzu der Unkoſten einen Bruttogewinn von 238 813 11480 Fres. Nach 161 234(219 743) Fres. Abſchreibungen er⸗ mäßigt ſich der Verluſtvortrag weiter von 222168(316 905) auf 99 589 Fres. Aus dem Ag. iſt Geh.⸗R. Dr. ing. e. h. Jakob Klein⸗ Frankenthal ausgeſchieden, während Fa⸗ brikdirektor Heinrich Brenner⸗Saarbrücken wieder⸗ gewählt wurde. Neuzugewählt wurden ferner Jabrik⸗ heſitzer Bernhard Seibept⸗Saarbrücken und Pierre Henry. Colonel in Paris, nachdem bereits i. V. der franzöſiſche Einfluß durch die Zuwahl von Guſtar Sin⸗ ner⸗Dupret(Luxemburg). Pascal Gallegra, Bank⸗ direktor in Paris und Kaufmann Emile Dupuy⸗Paris verſtärkt worden war. In der Bilanz erſcheinen in Mill. Fres. neben unv. 1,0 AK. Kreditoren 2158(4688), an⸗ dererſeits Grundſtücke 0,325(unv.), Gebäude 9,409(0,442, Einrichtungen 90,179(0,257), Wohnhaus 9,186(0,195), Waren⸗ vorräte 0,632(.080), Debitoren 0,806,5(3,093), Effekten 0,50(neu]. * Wiederbelebung der Lenzkircher Uhrenindustrie. Von privater Seite ſoll der Verſuch unternommen werden, die ſchon ſeit einigen Jahren ſtilliegende einſt ſo blühende Lenzkircher Uhreninduſtrie zu neuem Leben wieder zu er⸗ wecken. Es iſt geplant, im Wege der Zeichnung bzw. der Uebernahme von Anteilſcheinen die Mittel zur Wiederaufnahme der Uhrenfabrikation zu ge⸗ winnen. Eine vom Gemeinderat einberufene Bürgerver⸗ ſammlung ſoll ſich demnächſt mit dieſen Fragen befaſſen. Man hofft, daß es möglich ſein wird, die Uhrenfabrikation in Lenzkirch wieder in Ggang zu bringen. * Erhebung der Regreßklage gegen Torſten Kreuger. Im Auftrag der Konkursmaſſe Kreuger u. Toll und der Nach⸗ laßverwaltung Ivar Kreugers iſt heute gegen Generalkon⸗ ul Torſten Kreuger Regreßklage erhoben worden mit der Forderung um Rückgabe von 11000 Aktien der Trafik A.., Grängesberg⸗Oxelöſund, 174318 Lſtr. 6⸗ und 8 proz. grie⸗ chiſche Obligationen, 7000 Aktien der AG. Permanenz und einen Betrag von 7 Mill. Kr. in bar. Sollten die Altien und Obligationen nicht zurückerſtattet werden können, for⸗ dern die Anklageerheber einen entſprechenden Wert in bar, * Baunmwollſpinnerei Mittweida in Mittweida.— Wie⸗ der 4 v. H. Dividende. In der Bilanzſitzung des A wurde beſchloſſen, nach Vornahme der normalen Abſchrei⸗ bungen(i. B. Unkoſten, Löhne, Abſchreibungen uſw. 1,61 Mill.), der auf den 28. 10. einzuberufenden GV für das Geſchäftsjahr 1931/92 die Verteilung einer Stamm⸗ aktiendividende von wieder 4 v. H. in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Gleichzeitig ſoll der GV die Ein⸗ ziehung von nom. 100 000% Vorratsaktien(3. Zt. 28 Mill./ St.⸗ und 5000% BA), die bisher mit 1% zu Buche ſtanden, vorgeſchlagen werden. Der dabei erzielte Buchgewinn ſoll zu beſonderen Abſchreibungen, insbeſon⸗ dere auf Effekten, Verwendung finden. * Frauz Kathreiners Nachfolger AG., München. Dieſe Lebensmittelgroßhandlung ſchließt nach 0,15(i. V. 0,16) Mill.„ Abſchreibungen und 0,14(0,10) Mill./ Delkredere⸗ rückſtellung mit einem Verluſt von 192 251 ,, der vor⸗ getragen werden ſoll.(Im Vorjahr wurden aus 87 999% Gewinn 8 v. H. Dividende auf das Vorzugsaktienkapital von 1 Mill. verteilt während die 3 Mill./ Stamm⸗ aktien dividendenlos blieben. “Konkurs über eine Sektfabrik. Neuſtadt a.., 6. Sept. Das Konkursverfahren wurde eröffnet über das Vermögen des Schaumweinfabrikanten Lud⸗ wig Val. Genu heimer, Alleininhaber der althekann⸗ ten Neuſtadter Firma Gebrüder Gennheimer, Weingroß⸗ handlung und Schaumweinkellerei. Konkursverwalter iſt Rechtskonſulent R. Weppler. * Drei Masken⸗Verlag AG. in München.— g 240 HG B. Der GV. am 22. Okt. ſoll nach Rechnunglegung für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1930⸗31(30. Juni) Anzeige gemäß 8240 G B. vom Verluſt von mehr als der Hälfte des.5 Mill. Mark betragenden Aktienkapitals gemacht werden. Per 30. Juni 1950 ſchloß das Unternehmen noch mit einem Reingewinn von 31927/ ab, der porgetragen wurde. * Rudolph Karſtadt AG, Berlin.— Die Umſätze im 2. Vierteljahr 1932. Die Verwaltung teilt mit, daß die Um⸗ ſätze in den Woren⸗ und Kaufhäuſern der Geſellſchaft im zweiten Quartal 1932, ö. h. vom 1. Mat bis 31. Juli 1992, 52,05 Mill. J betragen haben. Im erſten Quartal 1933 wurden 49, Mill., im zweiten Viertel 1931 70,91 Mill. Mark umgeſetzt. Lebens versicherungen im ersſen Halbjahr Der Verband deutſcher Lebensverſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaften gibt einige Zahlen über die Entwicklung der privaten Lebensverſicherungsgeſellſchaften im erſten Holbfohr 1992 bekannt. Bei 50 eſellſchaften waren am 80. Juni in der großen Lebens verſiche⸗ rung 11,7 Milliarden„ Verſicherungsſumme und in der kleinen Lebensverſicherung 2,03 Mil⸗ liarden„ Verſicherungsſumme feſtzuſtellen. Die Durch⸗ ſchnittsſumme betrug für den Verſicherungsſchein in der großen Lebensverſicherung 4308,95/ und in der kleinen Lebensverſicherung 400,87 ,. Die Geſamtprämien⸗ einnohme belief ſich in den erſten ſechs Monaten auf 325,28 Mill. 4. Ausgezahlt wurden insgeſamt 1978 Mill. 4. Die zur Deckung der Verpfichtungen beſtimmten Kapitalonlagen ſtellten ſich am Ende der Berichtszeit auf 2,52 Milliorden. Mannheimer Produkienbörse/ S. Sepi. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, neu, 76—77 Kg 22.50/2.75 Wieſen hen 4,80/3,80 Roggen, neu 72—73 Kg. 17,75/18,.—] Rotkleehen.80/5,— Hafer, inländiſch, alt.— Luzernkleehen. 4,80, 40 »lfßß 14,75/15,25 Preßſtroh, Rogg. Weiz 2,80/8,.— Sommergerſte, bad. heſſ. 18,25 /19,25 1 Gerſte 2,40/,80 2 5 17.— Geb. Stroh, Rogg., Weiz. 2,40/,80 ais, auf Bezugſchein 17.— Gerſte 2,20%½,40 Afer, Saatmats Weizenmehl. Spezial 0 Erdnußkuchen 5 12.75 Sept./ Dez. 83.— Spyaſchrot 11.11, 25 m. Auslandw. Sept. Dez. 84.— Biertrebe. 0, 4/10, 70 Roggenmehl 60/70%. 8 Trockenſchnitzel. 9,25 Welzenkleie mit Sack. 3, 25/8, * Grumpenverwiegungen in Plankſtadt. Am geſtrigen Donnerstag haben hier die erſten Grumpenverwiegungen eingeſetzt. Vorerſt haben die in den Tabakbauvereinen nicht zuſammegeſchloſſenen Tabakpflanzer das diesjährige Grum⸗ penerträgnis zur Verwiegung gebracht. Dieſe ſind ſchön⸗ farbig, hell und blattig und von ſehr leichter Beſchaffenheit. § Der Malenga⸗Herbſt im pfälziſchen Oberlaud. Ne u⸗ ſtad t a. H. Der Malenga⸗Herbſt iſt im pfälziſchen Ober⸗ land in vollem Gange. Das Erträgnis der Früh⸗ trauben beläuft ſich durchſchnittlich auf die Hälfte des Vor⸗ jahres. Die Moſtgewichte betragen im Mittel 68 Grad nach Oechsle. Der Säuregrad macht—10 pro Mille aus. Der diesjährige Malenga ergtbt alſo einen angenehmen ſüßen Trinkwein. Für Maikammerer Malenga wurden bezahlt 10 J für die Logel Maiſche(40 Liter) und 320 für das Fuder gekelterten Moſt. Im vorigen Jahr ging der Preis bis auf.50/ herunter. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 8. Sepi. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe äußerſt ſtill. Die Tal⸗ und Bergfrachten blieben unverändert. Der Tal⸗ 2 ſchüttungen aus dem Freigabeguthaben von der Eaſtman⸗ Kodak⸗Geſellſchaft. 8 ſchlepplohn betrug 5,5—6 Pfg. für beladene Kähne nach Rotterdam. Freita — 1 Auch di großes Sp ſich jo jetz det, auch Fülle von eigniſſe, w lond⸗Indie Große Au rennen. Die M land ſine beſonders tember we es große den Begeg Offenbache furt— S! Weiß Fr Heſſen: A Mainz 05 Urberach furt 05— Nürnberg,; bayern: 8 München München Augsburg. heim, Eßl — Union SB Feuer — mania Fr pvereinigur uns mit, daß 12—1 können, u Auch für Im Saar! Sportfr. 6 Saarbrück kirchen— Auch it Di B wi Welt Beg reichen kl. zen Fron Mannhein Wie i Landesver erſte ſüdd Mainkrai; furt. 2 2. 2 2 E 4 1112 — Freitag, 9. September Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 419 Der Sport am Sonntag Auch dieſer Septemberſonntag hat noch einmal ein ſehr großes Sportprogramm. Nicht nur die Raſenſports, denen ſich jo jetzt wieder das große Intereſſe der Maſſen zuwen⸗ det, auch in faſt allen anderen Sportgebieten gibt es eine Fülle von Veranſtaltungen. Darunter ſind auch große Er⸗ eigniſſe, wie beiſpielsweiſe das Hockey⸗Länderſpiel Deutſch⸗ ⸗Indien, das internationale Sportfeſt in Bochum, der e Autopreis von Monza, das Schleizer Dreiecks⸗ rennen. Fußball Die Meiſterſchaftskämpfe in Süddeutſch⸗ land ſind bislang äußerſt anregend verlaufen. Ein ganz beſonders intereſſonter Kampftag ſcheint aber der 11. Sep⸗ tember werden zu wollen, denn in faſt allen Gruppen gibt es große Spiele. Der Terminkalender ſieht die folgen⸗ den Begegnungen vor: Main: Hanau 93— BfB Friedberg, Offenbacher Kickers— FS Frankfurt, Eintracht Frank⸗ ſurt— Sportfreunde Frankfurt, Union Niederrad— Rot⸗ Weiß Frankfurt, Neu⸗Jſenburg Germanio Bieber. Heſſen: Al/ Oil Worms— Kaſtel, Mombach— Bürſtadt, Mainz 05— Langen, SV Wiesbaden— Wormatia Worms, Urberach— Viktoria Lorſch. Nordbayern: Vfh Fürth— Spog Fürth, AS Nürnberg— FC Bayreuth, Schwein⸗ furt 65— Würzburger Kickers, Spög Erlangen— 1. FC Nürnberg, Würzburg 04— Germania Nürnberg. Süd⸗ bayern: Jahn Regensburg— Bayern München, Wacker München— SpVg Landshut, SS Ulm— Ulm 94, DS 9 München— München 60, Teutonia München— Schwaben Augsburg. Württemberg: VfB Stuttgart— JC Pforz⸗ heim, Eßlingen— Stuttgarter Se, Germania Brötzingen — Union Böckingen, FC Birkenfeld— Normannia Gmünd, SV Feuerbach— Stuttgarter Kickers. Baden: VfB Karls⸗ ruhe— Frankonia Karlsruhe, FE Mühlburg— Frei⸗ burger FC, Phönix Karlsruhe— IV Offenburg, FV Ra⸗ takt— Karlsruher FV, Sc Freiburg— SpVg Schram⸗ berg. Rhein: Phönix Ludwigshafen Vis Neckarau, Spög Sandhofen— Spög Mundenheim, VfR Mannheim c os Monnheim, Viernheim— S Walohof, Ger⸗ mania Friedrichsfeld— Vit Kaiſerslautern.— Die Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. V. Viernheim teilt uns mit, daß ſie ihre Sportplatzanlage ſo vergrößert hat, daß 12—15 000 Zuſchauer das Spielfeld gut überſehen können, und daß etwa für 300 Sitzplätze geſorgt wurde. Auch für eine glatte Kaſſen⸗Abwicklung iſt Sorge getragen. Im Saarbezirk ſpielen: FC Kaiſerslautern— FC Idar, Sportfr. Sgarbrücken— Eintracht Trier, Saar 05— V Saarbrücken Völklingen— SV 05 Saarbrücken, Neun⸗ kirchen— FK Pirmaſens. Auch in den übrigen Landesverbänden des Di B werden die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. Hockey In München ſteigt am Sonntag das europäiſche Hockey⸗ Ereignis des Jahres, das Länderſpiel Deutſch⸗ land— Indien. Die beſte kontinentale Hockeymann⸗ ſchaft im Kampf gegen die wundervolle Elf des zweifachen Olympiaſtegers, das iſt ein Ereignis, das in der ganzen Welt Beachtung findet.— Hinter ihm treten auch die zahl⸗ reichen kleineren Privatſpiele, mit denen jetzt auf der gan⸗ zen Front die neue Hockeyſaiſon beginnt, zurück.— Im Mannheimer Stadion treten ſich am Sonntag vormittag Tb. Germania— Blau⸗Weiß Speyer gegenüber. Rugby im Rugby alle Wie im Fußball, ſo ſind jetzt auch beſchäftigt. Das Landesverbände mit Meiſterſchaftsſpielen erſte ſüddeutſche Meiſterſchaftstreſſen ſteigt am Sonntag im Mainkrais zwiſchen SC 80 Frankfurt und Stadt SW Frank⸗ furt. Handball Auch im Handball kämpft man auf der ganzen Linie um oͤie Punkte. In Süddeutſchland ſind die folgenden Spiele angeſetzt: Main: FS Frankfurt— Höchſt 01; Sachſenhauſen— TS Langen; Rot⸗Weiß Frankfurt— Eintracht Frankfurt; Polizei Frankfurt— Schwanheim. Heſſen: Wormatia— Darmſtadt 98; Braunshardt— Rot⸗ Weiß Darmſtadt; TV Königsſtädten Pol. Worms. Gruppe Rhein: SW Waldhof— MTG Mannheim; Phönix Mannheim Oftersheim Mannheim 08— Ludwigs⸗ hafen 03; Mannheim 07— VfR Mannheim; Frankenthal— Polizei Mannheim; Pfalz— ASV Ludwigshafen. Süd⸗ rhein: Polizei Siegfried Wiesbaden; Wörrſtadbt— SV Wiesbaden; Haſſia Bingen— Mainz 05; Biebrich 1919— Poſt Wiesbaden. Nordbayern: Bamberg— 1. Ic Nürn⸗ berg; NSC Nitruberg— Pol. Nürnberg; Stemens⸗Schuckert Nürnberg— SpBg Fürth; Reichsbahn Nürnberg— Würz⸗ burger Kickers; Bar Kochba Nürnberg— Pfeil Nürnberg. Südbayern: Reichsbahn— BS Augsburg; Jahn München gegen ASV München; Poſt München 1860 München. Saar: Merzig— Saarlouis; Weſtmark Trier— Sportfr. Saarbrücken; Bous— Polizei Trier. Tennis Am Samstag wird in Foreſt Hills die amerika⸗ niſche Herren⸗Meiſterſchaft, die in dieſem Jahr ſehr ſtark beſetzt war und die ſicher auch noch bei der Auf⸗ ſtellung der Rangliſten ſtark beachtet werden wird, ab⸗ geſchloſſen. Turnierſchluß iſt auch in Baden⸗ Baden. In Budapeſt ſind unter deutſcher Beteiligung die Un⸗ gariſchen Meiſterſchaften im Gange und in Hamburg ſoll ein Städtekampf Hamburg— Berlin ſtattfinden. Leichtathletik Man hört wenig von den großen Sportfeſten, die für die Zeit nach der Rückkehr unſerer Olympiakämpfer geplant waren. In Deutſchland gibt es jedenfalls auch am kommen⸗ den Sonntag wieder keine Veranſtaltung von Belang. Da⸗ gegen weiſt die Internationale Sportwoche in Göte⸗ borg eine ſehr ſtarke Beſetzung auf. Ein Repräſentativ⸗ kampf Lyon ⸗Baden wird im der franzöſiſchen Seiden⸗ ſtadt durchgeführt. Ein weiteres Repräſentativtreffen führt in Bremen die Frauen von Weſt⸗ und Norddeutſchland zuſammen. Mannheimer Herbſtregatta Die Vorbereitungen der einheimiſchen Ruder⸗ vereine zu der am kommenden Sonntag auf dem Mühlau⸗ hafen ſtattfindenden Herbſtregatta des Mannheimer Regattavereins, ſind in das letzte Stadium getreten. Man ſieht allenthalben die Mannſchaften bei fleißiger Arbeit, die jedoch jetzt ſchon durch den frühen Eintritt der Dunkelheit empfindlich geſtört wird. Jedenfalls iſt unſchwer zu er⸗ kennen, daß die Vorbereitungen ſehr ernſthaft betrieben werden, ſo daß der Verlauf der Herbſtregatta, zu welcher ein Eintrittsgeld nicht erhoben wird, ausgezeichneten Sport zu bringen verſpricht. Motorſport Kurz vor ihrem Abſchluß wartet die Motorſportſaiſon noch einmal mit einigen größeren Ereigniſſen auf. Der Große Autopreis von Monza verſammelt die Elite der europäiſchen Rennfahrer am Start, auch unſer Meiſterfahrer Carocciola iſt gemeldet. Gute Beſetzung weiſen auch das Bergrennen von Leitmeritz und das Hohen⸗ ſyburg⸗Rundſtreckenrennen auf. Die Motorradfahrer haben das Schleizer Dreieckrennen als größte Veranſtaltung des Sonntags auf der Karte. Indiens Hockeyſpieler finden Widerſtand Berlins Mannſchaſt unterliegt ehrenvoll:4 Das Auftreten des zweifachen Olympiaſtegers im Hockey wurde am Donnerstag abend in Berlin das große Ereig⸗ nis. 10000 Zuſchauer, eine im Berliner Hockey bis⸗ long unerreichte Ziffer, kamen trotz des Wochentages zu⸗ ſammen, um die indiſchen Wunderſpieler zu ſehen. Sie erlebten die Freude, daß ſich die Berliner Verbandself ganz hervorragend ſchlug. Angeſichts der Torziffern, die die Inder gewöhnt ſind, muß das:1(:), mit dem ſie ſich in Berlin beſcheiden mußten, ſchon als knapp bezeichnet werden; dabei entſpricht aber das Ergebnis nicht einmal dem Spielverlauf. Die Berliner waren dem Gegner faſt ebenbürtig und nur durch übermäßig großes Pech, das allerdings zum Teil auch durch die Nervoſität der Spieler hervorgerufen wurde, kamen ſie um ein beſſeres Reſultat. Die Inder haben etwas enttäuſcht. Bei aller Akrobatik erreichten ſie nicht die große Linie, die man eigentlich von ihnen erwartet hatte; vielleicht lag das aber am Gegner, deſſen hervorragendes Zerſtörungsſpiel und deſſen große Schnelligkeit ſtie nicht dazu kommen ließ. Der Kampf begann für die Berliner ſehr vielverſpre⸗ chend. Sie holten ſich in der 10. Minute durch ihren Mitelſtürmer Kurt Weiß ds Führungstor. Bei leichter Ueberlegenheit der Berliner kamen die Inder in der 22. Minute durch Dhyan Chand zum Ausgleich. Kurt Wei verpaßte gleich darauf eine große Chance. Schließlich ſie⸗ len aber bei verteiltem und ſtändig wechſelndem Spiel doch bis zur Pauſe durch Dhyan Chand und den Rechtsaußen Carr noch zwei Treffer für die Inder. Auch nach der Pauſe hatten die Berliner durchweg etwas mehr vom Spiel, aber ſie entwickelten jetzt ſehr viel Pech. Ganz über⸗ raſchend kamen die Gäſte kurz vor Schluß aus einer völltg ungefährlichen Situgtion durch Dhyan Chand noch zu einem vierten Erfolg. Deutſchlands Hockey⸗Elf gegen Indien Nach dem Spiel der indiſchen Hockey⸗Nationalmann⸗ ſchaft gegen Brandenburg trat am Donnerstagabend in Berlin der Spielausſchuß des Deutichen Hockey⸗Bundes zuſammen, um die Mannſchaft für das am Sonntag n München ſtattfindende Länderſpiel Deutſchland— Indien aufzuſtellen. Es wurde die folgende Mannſchaft nominiert. Pfaffeuholz (Köln) Zander Harenberg (Berlin)(Bonn) Schmitz Keller Kirberg (Düſſeldorf)(Berlin)(Köln) Mehlitz Hamel K. Weiß Scherbarth Kemmer (alle Berlin) Da Kemmer zur Zeit an einer Zahnfiſtel leidet, ſo iſt für ihn der Leipziger Wollner als Erſatz vorgeſehen. . ee ̃ p dd Nadſport Die Winterſaiſon im Radſport kündigt ſich bereits mit den erſten Hallenrennen an: der Berliner Sport⸗ pala ſt macht den Auftakt. Rennen auf offenen Bahnen finden in Bochum, Münſter, Turin und Paris ſtatt. Von den Straßenrennen verdient das„Kleine Rund um Nürn⸗ berg“ Erwähnung. 5 Verſchiedenes Berufsboxkämpfe gibt es am Samstag in Köln.— Die Ruderer haben neben einigen Herbſtregatten auch die inter⸗ eſſante Hamburger Altherren⸗Regatta auf dem Programm. Auch am„grünen Tiſch“ gibt es zu tun; in Budapeſt tagt das Mitropa⸗Cup⸗Komitee und in Wien findet die Tagung des Frauen⸗Weltverbandes ſtatt. Pferdeſport Galopprennen gibt es am Sonntag in Hannover, Leipzig, Krefeld und Chantilly. Tennisbeginn in Baden-Baden Harte Kämpfe ſchon am erſten Tage Das Internationale Tennisturnier in Baden⸗Baden nahm einen verheißungsvollen Auftakt. Es herrſchte ſchön⸗ ſtes Wetter und eine für den erſten Tag erſtaunlich große Zuſchauermenge war gekommen, um den zum Teil ſehr hartnäckig durchgeführten Spielen beizuwohnen. Der Franzoſe Brugnon ſchaltete den Engländer Beckhouſe erſt nach hartem Kampfe und Abgabe des erſten Satzes 216,:4, 624 aus. Der junge Berliner Nachwuchs⸗ ſpieler Kat Lund begann gegen den Schweizer Meiſter Ellmer recht vielverſprechend, mußte ſich dann aber dem variierteren Spiele ſeines Gegners beugen und verlor 216, :8,:1. Wetzel kam durch ein ohne Spiel, Dr. Klein⸗ ſchroth hatte zurückgezogen, eine Runde weiter, ebenſo der Schweizer Aeſchlimann, deſſen Gegner Oppenheimer ebenfalls zurückgezogen hatte. Im Damen ⸗Einzel ſtand im Mittelpunkt der Be⸗ gegnung Frau Friedleben—Beckhouſe. Die Engländerin ſpielte ein außerordentlich gutes Tennis und Frau Fried⸗ leben mußte ſich ſehr anſtrengen, um:6,:2, 775 in die zweite Runde zu kommen. Frau von Reznicek, die Engländerin Whittingstall und die Franzöſin Ba r⸗ bier kamen kampflos eine Runde weiter, während die zierliche Engländerin Kathleen Stammers Frl. v. Ende⸗ Pflügner, die noch weit von ihrer Vorjahresform entfernt iſt, überaus glatt:0, 61:0 abfertigte. Im Gemiſchten⸗Doppel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland kam das Favoritenpaar Whitt tngs⸗ tall⸗Hughes leicht:1,:0 ftber die Süddeutſchen Oechsler⸗Hildebrandt in die zweite Runde. Cochet ſchlug van Ryn bei den amerikaniſchen Herren⸗Einzelmeiſterſchaften Im weiteren Verlaufe der amerikaniſchen Tennis⸗Mel⸗ ſterſchaften im Herren⸗Einzel in Foreſt⸗Hills gab es neue Niederlagen der Europäer, von denen ſich nur Frankreichs Spitzenſpieler Henri Cochet über John van Ryn 715, 618, 816 durchſetzen konnte und damit ebenſo wie George Lott, der den Japaner Kuwabara 216,:3,:4, 678 ausſchaltete, unter den„letzten Acht“ ſteht. Der Favorit Vines be⸗ ſiegte Gledͤhill glatt:1,:3, 61 und Frank Shields war über den Engländer Olliff:2,:6,:1,:2 erfolgreich. Knöpfle Sportlehrer Der Internationale des FS Frankſurt, Georg Knöpfle, hat jetzt ſein Diplom als Sportlehrer erhalten. Nach Be⸗ endigung ſeiner Studien auf der Hochſchule für Leibes⸗ übungen iſt Knöpfle wieder ganz nach Frankfurt zurück⸗ gekehrt. Sein Trainer⸗Verhältnis mit Viktorio Hamburg hat der„Knopf“ wieder gelöſt, jedoch hofft er, bei einem Club in Südweſtdeutſchland eine Anſtellung zu finden. Als Spieler wird Knöpfle weiter für den FSV Frankfurt wirken. zu neuen billigeren Preisen, z. B. kosten jetzt: Derby- Halbschuhe schwarz und braun, echt Boxcalf für Knaben und Mädchen 3/35.90, 27/½0 Schul-Stiefel schwarz und braun, echt Boxcalf für Knaben und Madchen 43,35.90, 27/0 0 7, 13— O8 RAM HAUS Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste meines lieben Mannes, unseres treusorgenden und unvergeßlichen Vaters, Großvaters. Bruders, Schwagers u. Onkels. Herrn Nobert Obert Gold⸗ Familie Rudolf Gibis Kindder-Schuhe 60 7⁰ HARTMANN — 0 7, 13 SPEZIALHAUS FUR HERZ. U. BALLV- SCHUHE Freiw. Versteigerung Samstag, d. 10. Sept. 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal 6. 2 gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: u. Silberſachen aller Art, wie: Her⸗ ren⸗ u. Damenuhren, findet beſtimmt ſtakt. Keibs, Gerichts⸗ vollzieher. —.—— Von der Reise zurück Dr. A. Sachs L. 10, 10 v27 Von der Reise zurück v27 Nervenarzt . Dr. Henning S 6, 24 Tel. 27171 Von der Reise zurück Dr. E. F. Schäber Facharzt für Haut- u. Harnkrankheiten Nöntgenbehandlung M 1. 1 v27 ml Veröfertighungen der Nat Mannkein Verſteigerung des Obſterträgniſſes der Seckenheimer Landſtraße am Samstag, den 10. September, vorm. 8 Uhr gegen Barzahlung. Zuſammenkunft am Städt. Fuhrhof. Hochbauamt, Abt. Garten verwaltung. Großer Fleischabschlag! Ich offeriere: Nur Qualitätsware Ochsen u. Rindfleisch per Pfd. 60.3 Kuhfleisch, Suppenfleisch per Pfd. 383 Kuhfleisch, Suppenfleisch bei 3 Pfd..10 Kuhfleisch zum Braſen per Pfd. 48.3 Schweinefleisch per Pfd. 70 und 803 Meine Spezialfiatswursfwaren Pfd. 50 bis 80% dede Hausfrau muß sich von der Qualität selbst uberzeugen. Beachten Sie bitte aueh die Preise an meinen Schaufenstern sowie an meinen sämtl. Filialen. Wurstfabrik Michael Kenf [Mannheim geg Au Haltlade glue die weder anlaufen, noch weich werden, erzielen Sie durch meinen Gewürzessig, er gibt einen pikanten, würzigen Geschmack u. braucht vorher nicht gekocht zu werden. Liter 45 Pfg. Gurkengewürz. Paket 20 Pfg. Nur allein-Storchen-Brogeria, Marktulatz, N, 98860 Qu Ringe, Krawatten⸗ 5 55 sprechen wir e 1 55 N ben 5— unseren innigsten Dank aus. lus-⸗ nöpfe 7 retten⸗ 1 0 1 f e eee e In Helen dauertrau e Ehatelains, Kollters empfehlen wir: 8 Pfl. Herrn ha 4 1„ Siadteserrel See Jr ele kee, Lelichen, Ohrringe, kibsche Freds, lin pid. 80% reſchen Worte, tierrn Pion Wohlge⸗ Handtaſchen, Mokka⸗ Frische Bratwürste, grob pfd. 90 Fun dür ain mer eee löffel, Suppen⸗ Ge⸗ grofle Nürnberger Bratwürste Paar 30 3 eueren“ dem Gssengvefeln e e e. 8s. Füssel, Knöchel, Ohren, Löpte „Aurelia“ und der Fa. Geschw. Gut- Armreifen uſw. fer⸗ 55 fand 60 7 manm für mr zahlreiches Erscheinen ner: Küchenuhren, ons Fleischwurst 5 und Hransznuiederlegungen. Wecker verſchied. Art, Frisches Fleisch 3 48 Die trauernd Hinterbliebenen: i 5 5 zum Kochen u braten un 9 Jakobine Ober NwWe. uhren und Sonſtiges. n Die Verſteigerung Alert Imhoff 0. I. h. H. Breitestraße 4 1, 8 K 1, 8 7 650¹ r N n ee eee Sen 9 G Seen 505 90. 80 6 SS 2 8 4 *„ 90 2 8 2 9 8 2 8 8 9 85 85 2 72 8 8 8 25 2 0 8 0 8 N 2 8 72 9 2 905 2 980 25 2 88 69 25 8 e 988 90 e 2 2. 25 E 4 88 5 880 9 90 8 85 * 2 2 0 58888 e 6 9 22257 25 722775 men mlt einfechsten Mimeln sehr Vieles N 23255 billig selbst anfertigt. Neue Techniken, 8 2 5 verbesserte Methoden, interessante 8 S Belsplele und Vorbilder geben 1000 8 200. 5 508 wertwwolle Anregungen und Fingerzeige. 92 9 9 888 5 22 5 0 98 e e Sees 0 eee 8 2 MANN CM ANN DEN PLANEN e Seen 4% ee eee ee eee eee e e eee 5 9 0 eee 8 8 N 8 88 6 2 3 8. Seite/ Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Todes-Tragödie des letzten Bayernkönigs Neue Feſtſtellungen über die geheimnisvollen Amſtände ſeines Todes In den letzten Tagen beſchäftigte ſich die Preſſe wieder mit dem Tod des bayeriſchen Königs Lud⸗ wig II. Die„Berliner Illuſtrierte Zei⸗ tung“ brachte Aufzeichnungen aus dem Tagebuch des 1897 verſtorbenen Kämmerers Freiherr Karl v. Waſhington, die die Fragen, ob der König Selbſt⸗ mordabſichten hatte oder fliehen wollte, offen ließ. Die Theſe von der Fluchtabſicht des Königs ſuchte in der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ ein bayeriſcher Kämmerer Freiherr v. T. zu begrün⸗ den und ſucht eine, wie ausdrücklich betont wird, authentiſche Darſtellung der Tragödie des unglück⸗ lichen Bayernkönigs zu geben. S iſt ſehr inter⸗ eſſant, da ſie mit den bisherigen Vorſtellungen von einem Selbſtmord Ludwigs II. aufräumt. Ste Der Bayernkönig iſt danach nicht in einem An⸗ fall von Geiſtesverwirrung in den Starnberger See geraten und ertrunken, ſondern auf der Flucht mit dem begleitenden Arzt, Prof. Gudden, an einer ſeichten Stelle des Sees ins Hand⸗ gemenge gekommen und mit ſeinem Verfolger zuſammen im See untergegangen. Der bayeriſche Kammerherr ſtützt ſeine Darſtel⸗ lung auf genaue Angaben eines Dieners aus der Umgebung Ludwigs II., der ſpäter in der Provinz die Stelle eines Schloßverwalters erhielt und mit deſſen Sohn zuſammen er die Elementarſchule be⸗ ſuchte. Dieſer ehemalige Diener verſicherte, daß König Ludwig nach ſeiner Internierung im Schloß Berg am Starnberger See mit allen Kräften ſeine Flucht betrieb. Er wurde dabei von ſeiner alten Freundin, der Kaiſerin Eliſabeth von Deſterreich, unterſtützt, deren Mittelsmänner einen Befreiungsplan für den 13. Juli entwarfen. Für den König war in der Nähe des Schloſſes ein Wagen bereitgeſtellt, der ihn über die öſterrei⸗ chiſche Grenze bringen ſollte. Man hatte auch bereits die Aufrufe des Königs an ſein Volk gedruckt, die nach geglückter Flucht in Bayern verbreitet werden ſollten. Am Befreiungstage war der König ſo„folgſam“, daß ſich der ihn ſtändig begleitende Irrenarzt Prof. Gudden über dieſe Wandlung in ſeinem Benehmen ungemein wunderte. Ludwig II. fand ſich ſogar zu einem Spaziergang bereit. Der Arzt wußte freilich nicht, daß der König den Park von Berg für immer verlaſſen wollte. Die beiden Männer ſchritten am Seeufer entlang, bis ſie zu einem Gitter gelangten, das ein Stück in den See hinausreichte. Wenige hundert Meter hinter dieſem Gitter wartete der öſterreichiſche Wagen auf den König. Plötzlich verließ Ludwig II. den Arzt, der ſich wenige Schritte hinter ihm befand. Er watete in den See hinein, um das Gitter zu umgehen und auf der anderen Seite ſeine Flucht fortzuſetzen. Prof. Gudden aber eilte ihm nach. Zwiſchen den beiden ſtarken Männern kam es im Waſſer zu einem Handgemenge. Als es dem König nicht gelang, Gud⸗ den abzuſchütteln, drückte er ihn unter das Waſſer und hielt ihn dort ſo lange feſt, bis der Tod ein⸗ getreten war. Bei dem Ringen hatte er ſich aber wahrſcheinlich ſelbſt zu weit vom Ufer entfernt. Er glitt auf dem glatten Seegrunde aus und kam unter die Oberfläche des Waſſers. Es iſt nun ungeklärt, ob er dabei ertrank oder ob ein plötzlicher Her z⸗ ſchlag infolge der Aufregung ſeinem Leben ein Ende bereitete. Jedenfalls fuhr der Kutſcher des öſterreichiſchen Wagens, als der König zur verab⸗ redeten Zeit nicht eintraf, davon. Er hinterließ dabet„jene ſeltſamen Wagenſpuren“, die auch bei der amtlichen Unterſuchung des Falles aufgezählt wurden. Soweit die Darſtellung des bayeriſchen Kammerherrn. Die„Münchener Neueſten Nachrichten“ bezweifeln aber dieſe Darſtellung und nehmen fol⸗ gendermaßen Stellung: Frhr. v. T. war, wie er ſelbſt ſchreibt, 1886 noch ein Knabe. Sein Zeugnis beruht nicht auf eigener Anſchauung, ſondern gibt lediglich ein Geſpräch wie⸗ der, das Frhr. v. T. in ſpäteren Jahren mit einem Schloßverwalter H. hatte, der 1886 Diener in der unmittelbaren Umgebung des Königs geweſen war. (Das nicht ganz verſtändliche Verſchweigen des Namens ermöglicht es leider nicht, dieſen H. mit dem Schloßverwalter Huber in Berg zu identifizieren, der die Leiche des König fand.) Aber auch dieſer Gewährsmann des Frhru. v. T. kann die behauptete Tatſache von dem Warten eines Wagens vor dem Parkgitter nicht beweiſen. Seine Bemerkung„Der Wagen ſoll noch ziemlich lange Der zehnjährige Wundergeiger Ruggiero Ricci,. ein zehnjähriges amerikaniſches Wunderkind, das bereits ſeit dem dritten Lebensjahr Violine ſpielt, wird jetzt nach Berlin kommen, um dort einige Konzerte zu geben. Zuvor feierte Ricci in New⸗ vhork Triumphe vor 20 000 Zuhörern. auf der Straße gewartet haben, bis der Kutſcher und allenfallſige ſonſtige Begleiter die Nutzloſigkeit weiteren Wartens einſahen“, zeigt jedenfalls, daß er den Wagen nicht ſelbſt ſah, da er ſonſt wenigſtens über ſeine Inſaſſen unterrichtet geweſen wäre. In der Tat iſt bisher noch kein Augenzeuge dieſes geheimnisvollen Wagens gefunden worden. Da von der Abſtellung dieſes Wagens jedenfalls die Jſuchung der Fußſpuren des Königs und Guddens am Seegrund machten. Nach dieſen Fußſpuren iſt kein Zweifel möglich, daß der König in ſüdweſtlicher Richtung, alſo nach der Roſeninſel zu, gegangen war, während die Umgehung des Parkgitters ein Schrei⸗ ten in ſüdlicher oder ſüdöſtlicher Richtung erfordert hätte. So kommt den Ausführungen des Frhrn. v. T. bzw. jenen ſeines Gewährsmannes H. keinerlei Be⸗ weiskraft zu. Der Papſt empfängt den phyſiologiſchen Weltlongreß 225 Papſt Pius XI. begrüßt im Vatikan die Teilnehmer des Internationalen Phyſtologiſchen Kongreſſes, der gegenwärtig in Stallbedienſteten in Poſſenhofen oder, wenn es ein Mietwagen war, die betreffenden Vermieter Kennt⸗ nis hätten haben müſſen, ſo iſt ſchwer erklärlich, warum niemand ſich bei dem großen Intereſſe, das die Bevölkerung an der Tragödie nahm, gemeldet hätte, zumal angeſichts des Todes die Frage nach ſeinen Motiven nicht mehr beſonders wichtig war. Sowohl der Selbſtmord wie die Flucht ſetzten die gleiche Verzweiflung des Königs über ſeine Lage voraus. Da die Kataſtrophe am erſten Tage des Aufenthalts in Berg erfolgte, konnte aber ein durch⸗ dachter Fluchtplan noch kaum beſtehen. Es muß hier immer wieder betont werden, daß der Eindruck der Augenzeugen der Leichenauffin⸗ dung übereinſtimmend den Tatbeſtand des Selbſt⸗ mordes als gegeben anſah. So haben erſt im Juniheft d. J. die Süddeutſchen Monats⸗ hefte“ die Kartenſkizze gebracht, die zwei Augen⸗ zeugen am Morgen des 14. Juni bei der Unter⸗ Die Eröffnung 8 Der franzöſiſche Staatsſekretär Bonnet(), der italieniſchen Hauptſtadt tagt. — Ried im Innkreis, 3. Sept. Karl Schapeller, der Schloßherr von Au⸗ rolzmünſter, der vor vier Jahren als„Erfin⸗ der der Raumkraft“ an die Oeffentlichkeit trat und dadurch Weltberühmtheit erlangte, iſt nun end⸗ lich doch mit ſeinem Latein zu Ende. Wegen eines anderen von ihm geſchickt inſzenierten Schwin⸗ dels, bei dem er die Gattin eines Münchener Zahn⸗ technikers um ihr geſamtes Vermögen im Betrag von 300 000 Mark brachte, wurde nunmehr Be⸗ trugsanklage gegen ihn erhoben. Damit endet eine Epiſode, die eine auffallende der Donau⸗Konferenz Aehnlichkeit mit der des Gold machers Tau⸗ in Streſa r 8 3 der Vorſitzende der Streſa⸗Konſerenz, bei ſeiner Eröffnungsanſprache. Ein Verbrecher, den niemand verteidigen will Der öſterreichiſche„Kürten“ kann keinen Anwalt finden Linz, Anfang September. In der kommenden Schwurgerichtsperiode von Linz wird die furchtbarſte Kriminal⸗Affäre, die je⸗ mals Oeſterreich beſchäftigte, ihren gerichtlichen Ab⸗ ſchluß finden. Es iſt der vielfache Frauen⸗ mörder Franz Leitgöb, der„öſterreichiſche Kürten“ genannt, der ſich wegen siebenfachen Mordes zu verantworten haben wird. Franz Leitgöb hat zweifellos noch bedeutend mehr Verbrechen auf dem Gewiſſen. Unzählige bisher noch unaufgeklärte Mordtaten werden ihm zugeſchrieben und man geht nicht fehl, wenn man ſie auf ſein Konto ſetzt. Da jedoch einwandfreies Belaſtungsmaterial nicht beſchafft werden konnte, hat die Staatsanwaltſchaft„nur“ wegen ſieben Frauenmorden die Anklage erhoben. Die Beſtialität mit der Leitgöb ſeine Morde Serübte, erinnert an die berüchtigtſten Maſſenmörder des letzten Jahrzehnts. Wie Landru, Großmann, Haarmann, Denke und Kürten wüteten, ſo mordete Leitgöb ſeine vielen Opfer, wie bei Landru aus⸗ nahmslos Frauen. Eine große Schwierigkeit iſt bis zur Verhandlung gegen den beſtialiſchen Verbrecher noch zu überwin⸗ den. Und man weiß heute noch gar nicht, wie man einen Ausweg aus dieſer Sackgaſſe findet. Nach dem Geſetz muß jeder Verbrecher, der vor das Schwurgericht kommt, einen Verteidiger haben. Aber für Leitgöb hat ſich bis heute noch immer kei⸗ ner finden laſſen. Sämtliche Linzer Rechtsanwälte haben ſich bisher geweigert, den Frauenmörder Leit⸗ göb zu verteidigen. Sogar die vom Gericht beſtellten Offizialverteidiger haben eine ablehnende Stellung eingenommen. Es iſt dies der erſte Fall, in dem ein Verbrecher keinen Anwalt finden kann. Niemand will ſich dazu hergeben, eine ſolche Beſtie in Menſchengeſtalt vor Gericht und Oeffentlichkeit in Schutz zu nehmen oder auch nur in dem trotz allem auch ihr noch zu⸗ ſtehenden Rechtsſchutz zu unterſtützen. Die Anwälte haben unisono erklärt, daß ſie es mit ihrem Gewiſſen nicht vereinbaren können, Leitgöb, für den Milderungsgründe nicht einmal an den Haaren herbeigezogen werden können und für deſſen Taten nicht das mindeſte Verſtändnis aufzubringen iſt, zu verteidigen. t Wie man dieſer Schwierigkeit Herr werden wird, eine Sachlage, die ſich zum erſten Male in Oeſter⸗ reich ereignet, iſt noch völlig ungewiß. Freitag, 9. September 1932 — Einer, der einmal Sultan werden will Sultans von Marokko, Mo⸗ Spaziergang am Strand des franzöſiſchen Seebades La Baule, wo er ſich gegenwärtig zur Erholung mit ſeinem Vater aufhält Sidi Haſſan, der Sohn des hammed ben Nouſſef, beim Für 28 Millionen Briefmarkenpapier Die Herſtellungskoſten der Briefmarken Daß das Briefmarkenſammeln aus Liebhaberei von großer volkswirtſchaftlicher Bedeutung iſt, weiß jedermann, der etwas vom Briefmarkenhandel in der ganzen Welt gehört hat. Aber auch die Her⸗ ſtellung der Briefmarken iſt für die Papierinduſtrie von großer Bedeutung. Der Geſamtverbrauch Europas an Briefmar⸗ kenpapier wird nach Zuſammenſtellungen des Büros des Weltpoſtvereins auf 28 Millionen/ jährlich geſchätzt. Deutſchland und England benötigen für je 2 Millionen/ und der Druck der deutſchen Briefmarken erfordert jährlich 7 Millionen I. Aladins Wunderlampe und Altilas Grab Der„Erfinder der Raumkraft“ unter Vetrugsanklage Schluß mit Aurolzmünſter ſend aufweiſt, in derſelben Weiſe wie jene, nämlich vor Gericht. Schapeller hatte es verſtanden, für ſeine „Entdeckung der Raumkraft“, die von wiſſenſchaft⸗ lichen Geſichtspunkten aus genau ſo ſchwindelhaft war wie die Methode des Gallsbacher Wunderdoktor Zeileis, gewaltige Summen zu erhalten. Aus Induſtrie⸗, Bank⸗ und Adelskreiſen floſſen Schapeller Summen zu, die in die Millionen gingen. Ihm ging es jedoch beſſer wie ſeinem Kollegen Tau⸗ ſend, als es ſich herausſtellte, daß die Sache mit der Raumkraft nichts weiter als ein genialer Schwindlertrick war. Man unternahm nichts gegen Herrn Schapeller, zweifellos deshalb, weil ſeine Finanzleute ſich nicht blamieren wollten. Aber Schapeller kam in finanzielle Schwierigkeiten, denn die Zuſchüſſe blieben aus. Da erſann der tüchtige Schloßherr von Aurolz⸗ münſter neue zugkräftige„Entdeckungen“. Der Poſt⸗ amtsdirektor und Wünſchelrutengänger Bin den⸗ berger aus Schärding begann vor Jahresfriſt im Hof des Schloſſes Aurolzmünſter zu graben, um angeblich das Grab des Hunnenkönias Attila zu finden. Auf dieſe Nachricht hin begann der Goldſtrom wie⸗ der zu fließen. Schon war eine Verſteigerung wert⸗ voller Einrichtungsgegenſtände ausgeſchrieben, die ein Malermeiſter erwirkt hatte, als Schapeller ſeine Schulden plötzlich bezahlte. Das Grab Attilas genügte dem Schloßhern von Aurolzmünſter aber nicht. Um neue Kapitalien rollen zu laſſen, wurde verbreitet, daß ſich der„Erfinder der Raumkraft“ mit einer neuen Erfindung beſchäftige. Und zwar ſollte diesmal anſtatt der „Raumkraft“ die„Erdkraft“ eine Rolle ſpielen. Angeblich hatte er eine„Ewige Lampe“ kon⸗ ſtruiert, die man mit„Erdkraft“ ſpeiſen müſſe, worauf ſie ewig brennen würde. Nach den Plänen des Rutengängers ſollten in einer Tiefe von ſieben Metern drei Särge(aus Eiſen, aus Silber und aus Gold) gefunden werden. Im goldenen Sarg würde Attila liegen. Noch verſchiedene prunkvolle Reitergräber von Hunnen⸗ führern wurden mit der Wünſchelrute konſtatiert. Die Grabungen, die in einem Schacht von 14 Metern Tiefe vorgenommen wurden, mußten ab⸗ gebrochen werden, als man auf Grun d⸗ waſſer ſtieß. Der Wünſchelrutengänger und mit ihm die Erdarbeiter verließen Aurolzmünſter. Herr Schapeller aber war gezwungen, nunmehr ſeine Gläubiger mit„Aladin s Wunderlampe“ zu tröſten. Die Gattin eines Münchener Zahntechnikers hatte in Attilas Grab und die„Ewige Lampe“ nicht weniger als 300 000 Mark juveſtiert. Sie hat damit ihr ganzes Vermögen verloren, ja, ſte mußte ſogar eine Apotheke in Bad Kiſſingen, die ſie geerbt hatte, verkaufen. Ihr Mann ahnte nichts von dieſen Transaktionen um die Märchen aus 1001 8 7 5 Und als er davon erfuhr, war es bereits au pät. Ob in der kommenden Gerichtsverhandlung Herr Schapeller den Sachverſtändigen den ſeligen Attila und die Wunderlampe Aladins vorführen wird, iſt noch nicht bekannt. Ein Brautpaar von 173 Jahren In der Nähe der engliſchen Stadt Hereford wurden dieſer Tage in einer ſchmucken Dorfkirche ein Mann von 90 Jahren und eine Frau von 83 Jahren getraut. Wie man ſich denken kann, war die Trauung ein Ereignis für die ganze Umgebung. Hunderte von Neugierigen wohnten der Feier bei und befanden ſich in ſo großer Erregung, daß der Geiſtliche wiederholt zur Ruhe mahnen mußte. 22 ft be 10 ſu ch ichſt Li ſchäfts ſte Jung. flo ſof. geſr Ma x Ordentl. Liens imä für Bä⸗ Vorzuſte Eiſin 2. Stock. Stadtteil! Angeb. ——— Junger Möblierte Angeb. 9 Rr D ere ob c u u r * — Freitag, 9. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * site Fummer 419 3 Tage reichten nicht aus, den Ansturm zu bewältigen. Wir verlängern darum unsere billigen Anzug-Jage bis zum 5. September. Also eilen Sie, noch Herren Anzöge strap. Stoffe, z. I. rein. Kammg. 3 Knick erbocker oder 46.— 34. 170 longer Hose*⁰ 24.50 40 60 23.50 19.30 881. K garn: Anzüge Mäntel, auberg teſine Wolle, schöne volle Gocſiisten 32. 47. 39.— Manmnfieim, J., 6, Breſiestrasse Cnnallrwigsfanfem: CLudbigstrasse joa Sport-Anzöge floſte mod. Most, in Cheviot u. Sabord. . T. r. Wolle, Sliponf. 44. 36. 28. 22. Neues Sauerkraut J Deörrtleisch mager Mannheim än Wir empfekten unseren Mitgliedern: Konsurpverein 5 . Piund 103 Vous Kartofton. s Pfand 14 f 1 Pfund 273 . Sehweinefappen n Pfd. 753 5 Lober- U. Blutwurst zugebunten in bekannt guter ust 5—4 pfund 153 und Pfoten üwelnetleintelsch gesalzene Ohren, 9 0. ist es Zeit! mij 1050 10155 0 Neue Salzgukoen.. stuck G 15 eue ksssggurten. ohsenmaulsatat 40 d 303 0 Ab nüchster Woche laufend 5 frische Bücklinge 3% Rilckvergütung verkauf nur en rltalbe der, %% Stück 43 5 Unterricht D. Baesficli- Mohn Wiederbeginn des regelmäßigen 0 0 V3, 21/22 am Theaterplatz Täglich mit Niesen Erfolg die Tonfilm-Weltsensation .00,.10,.20.— Sonntag ab 9 Uhr Vorsugskarten gelten.— Erwerbslose wochentags 0 Ffennig gegen Ausweis. ToNM Mix Sonntag ½2 Uhr jugend-Vorstellg. Ab heute kostet das aus nur besten Mehlen hergestellte Eüuinger Bauernbrot — J Pfund-Lain— nur 42 Pfennig Nicht zu verwechseln mit dem all- emein nachgeahmten Bauernbrot Fer Sorte. Verlangen Sie nur Edinger Bauernbrot mit Namensautdruck. Brhältlich in allen durch Plakate gekenn- selchneten Derkaufstellen 10184 Edinger Dampfhäckerel, Karl! Neupert Edingen am Near— Telephon Padenburg 293 De nee 90lSrFO „„ Gs Ff 1 2 Viele Forbes 1 goꝛu den 5h 28 90 e De eh Offene Stellen große welgelesene Tageszeſtung ſtellt für neuen Werbefeldzug noch einige Abonnentenwerber v8 ein. Schriftl. Angebote von redegewandten, t empfohlenen Leuten, die gleiche Tätigkeit chon erfolgreich ausübten, erb. unter H 1520 an Ala Haaſeuſtein& Vogler, Mannheim. Fabrikvertreter eſucht. Nur erſtklaſſige Verkäufer, 5 55 und Herren, werden berückſichtigt. Zu melden: 5 992 Reſtauraut Rothausbräu, M 7 Nr. 21, Samstag 10—12 Uhr und 42—6 Uhr. Lohrling fit Obersekundareife oder Abitur 1 1 8 Zuſchriften mit Lebenslauf, mög⸗ ichſt Lichtbild unter& M 190 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10 180 Jung. flott. Servierfrl. 5 Geübte Näherinnen Maxim, K 3, 4 ee für Damenwäsche Her sofert gesucht Orbeutl., kinderlieb. Hlenstmädehen Eppstein& Berstle Waäaschefabrik, D 7. 1 für Bäckerei geſucht. Vorzuſtellen bei Eiſinger, J B. 20, 9. Stock. 15417 PP Stellen- Gesuche fahr. intell. Fräulein(Oeschäftstockter) ſucht für ſofort oder ſpäter Stellung in nur a Café od. Reſtaurant als Auf.⸗Büfett⸗ räulein gegen Taſchengeld. Gehe ev. auch z. Angeb. unt. G D 182 erkauf in Konditorei. *8220 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Miet- Gesuche Jung verh. Ehepaar ſucht per Mitte Novbr. 2 Zimmer-Wohnung mit Bad Stadtteil Lindenhof(Villenviertel) bevorzugt. Angeb. unt. P M 66 an die Geſchäftsſt. 5807 Junger Maun in ſicherer Stellung ſucht Möbliertes Zimmer mit voller Pension auf 1. 10. Angebote mit Preisan 525 unter 5 H 62 an die Geſchäftsſtelle dss. 55298 1 Kinderloſes Ehepaar I. db. Nint. Laden 0 0 0 ſu cht*5403 mit Nebeurgum oder e. 2 Zim. u. Küche Wohnung geſucht. Zuſchr. unter R G 17 Angeb. u. Q R 6 an an die Geſchäftsſtelle „die Geſchſt. 55365 dſs. Blattes erbeten. -3 Zimmer, fr. geleg,, Ig. Ehep. m..5 5 in. Bad, v. ruh. Miet. ſucht p. 1. o. 15. 10. 82 2 Erwachſ.) ſof, od. ſpät. geſucht. Miete 1 Aumner und Küche 60—70.— im Voraus. Abſchl., pünktl. Zah⸗ Ev. Hausverwaltung. ler.— Preisangeb. u. Angeb. u. G S 196 an Q W 11 am die Geſch. die Geſchſt. 6825 dſs. Blattes. 55877 1 Anmer und Küche J 2 2 b. e Hueber, event. J Iberts Zimmer mmer, von kin⸗ oſ. Ehepaar i. feſt. 1. 4 auf 15. 10. 1. 11. zu mieten gefu cht.— Angeb. 75 2 U an die Heſchäftsſt. 25391 Able 0 7 5 - ll. Jadlafzi. ge, ſoanige Lage, cherſchr. erwünſcht. edrichsbrücke bis Schloßnähe.— 1 15 gebote wat. R B 16 an die Geſchäftsſtelle. Gut möbliert. Zimmer Nähe Waſſerturm, v. Arter re ez a de un 4 Geſchäftsſtelle. 83204 Möbliertes Zimmer m. 1 od. 2 Betten u. Küche od. Kochgeleg., ſof. od. 1. 10. 32 von 3 Ehep. geſucht. 1 an lie Bein Sd Einfamſlienhaus Neuostheim mit ſchönem Garten zu 150—170/ zu ver⸗ 1 eptl. Verkauf. 65²7 Decher, een Dürerſtraße 2. Wirtschaft mit gutem Bierverbrauch, in gut. Lage Mann⸗ heims(Jungbuſch) an tüchtige, kautionsfähige Wirtsleute(Metzger bevorzugt) baldigſt zu verpachten. Näheres: Otto 5 Bier⸗ depot, Ludwigshafen, Blücherſtr. 7. 10 168 4 Räume als Büro ober ſonſt. 4990 auf 1. Oktbr. zu vermieten. IL 4 Nr. 8, tock. 15323 Krchenstraſe Nr. 9, 2. Etage Sehr ſchöne, große, belle 7 Zimmer und Zu⸗ behör, neu hergericht., als Wohnung od. Büro bill. 1 vermieten.— Näheres daſelbſt 2. Stock oder im Bütro im Hof, 5382 Jungbuschs frage 7, 2 Treppen: 5 Ammer, Küche, Batlezinm. U. Mansarde per 1. Ol.. zu vermieten. B32 7 Groß& Baumann, M 2. 9, Tel. 225 04. Schöne 5 Zimmer-Wohnung Bad und Zubehör, Goetheſtraße 16 a, 1 7 5 zu vermieten. B3178 Näheres: Draisſtraße Nr. 22, 2. Stock. Neinrich-Lanzstralle(Nähe aupibahnfof vermieten per 1. Oktober 1982: B3286 Parterre: 4 Timmer, Küche und Bade., 2 Trepen: 5 Zimmer, Küche u. Badez. Groß& Baumann,* 2. 9, Tel. 225 04. „ Hebelstraße Nr. 10(Tennisplatz): Anme ee Bad, Speiſekam., e Manſarde uſw., im 1. Obergeſchoß, per ktober oder früher en vermieten.— Näheres im Biro der Firma Johannes 1 515 Telephon Nr. 311 77. 0156 Schöne 4 Zimmerwohnung mit Bad, Speiſekammer u. Manſarde, 2. Stock per 1. Oktober zu vermieten.— Näheres bei Schmider, Verſchaffeltſtr. 15, part. 5888 beräumige, modern ausgesfaftete 4 Zimmerwonnungen mit Bad, Speiſekammer und allem Zubehör, Etagenwarmwaſſerheig. Rheintalbahnſtraße 10 (Neubau) zum Preiſe von RMk. 90.— bezw. RMk. 95.— pro Monat ſofort zu vermieten.— 85 erfragen bei Herrn Profeſſor Haecker, 3 Treppen ober Tel. 200 60/201 81. 10 164 ficharl-Mapnerstrabe, Wasser turmnähe Schöne 4 Zimmerwohnung 1 Tr. hoch, mit Bad, Speiſek., Mäbchenz., per 1. 10. zu vermieten. Näh. Tel. 414 94. 10 172 Ftudenheim: 4 Zimmefwohnung mit allem Komfort, Manſarde, in ſchön. Villen⸗ lage, per 1. 10. preiswert zu vermieten. 10 188 Kaiſer, Nadlerſtraße 18. 3 Zimmer und Küche Lortzingſtr. 50, ſowie 3 Zimmer u. Küche mit je 2 Balkons, J 4a. 2a auf 1. Oktbr. 55 ver⸗ mieten. Näheres 4 4a. La, parterre. 5872 Zu vermieten: Schöne n Annetwolaunben Sessel Genoſſenſ elite e. G. m.. 2E Elle enoſſen Mannheim, Suckowſtraße 6, Telephon 427 725 Neubau Neckarau. 2 Zimmer und Küche mit Bad u. Speiſek., neu hergerichtet, Rhein⸗ oldſtraße 58 725 1. 10. zu verm. Miete 45 J. Dr. 5 Schmuck, J 7. 14, Tel. 274 88. B3232 Schön. Zimmer m. el. 15 zu verm. Schöne 4 gehe Möbl. 5 ſep., Zentralheiz., ſof. il. 1. 2, J. Stck., links. 55400 15410 r Vermſetöngen Wirtschaft mit ſchön. Nebenzim. u. 3 Zim.⸗Wohng., in der Schwetzingerſtadt, für ſof. zu vermieten. J. Spang, Käfertal, Lindenſtr. 12. 6497 Bäckerei t. d. Nähe Mannheims zu Herkaufen oder zu verpachten. Anzahlg. —5000 l. 6509 Georg Röſer, Immob., N. D.., Seckenheim, Telephon Nr. 471 88. 5* 590 3 Büroräume 5 mit möbl. Vorraum, neu hergericht, ganz od. geteilt zu verm. Dampſhz., El., Tel.⸗ Anſchluß vorhanden. Näh.: Qu 1, 4, 1 Tr. Werkstatt od. Lagerraum zu um. Näh.: Eichendorffſtr. Nr. 20, prt.* 5880 3, 4 u. 5 Zimmer- Wohnungen mit Zubehör in ver- schiedenen Stadt- teilen. Mietpreis RM. 76.— bis RM. 107.— Näheres Gemeinnüt zige Baugesellschaft Mannheim m. b. H K 7. 6503 J U. 4 Zim.-Wohnung ſonn. Lage Neckaraus, mit all. Zubeh., bill. auf 1. Oktbr. zu ver⸗ mieten. Adreſſe in d. Geſchäftsſt. od. Tel. ⸗ Nr. 483 67. B9230 3 Zimmer und Küche zu vermiet. Becherer, Charlottenſtr. 8. 45412 3 Zimmer und Küche el.., 42/ Friebens⸗ miete, bis 1. 10. 32 zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 15413 2. U.-Limmer. Wohnungen mit Zubehör Neckarſtadt⸗ Oſt ober Weſt. Mietpreis RM. 45. bis RM. 68. Näheres Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim m. b. G. K 7. 0505 2 U. 3 Am.-Wohnung Neubau, ſof. od. ſpät. zu verm. Gren inengz Draisſtr. 1. 5860 Schöne 2 S und Küche Balk 2 5 entl. Are auf 1. 82 u verm Fendeuheim, Ilvesheimerſtraße 46. B 3185 5 2 Zim. u. K. ah 30. „ u. Küche ab 45.— Rahe Schulze, O 6. 2. 5416 Sbhöne 2 Zimmer- Wohnung per 1. 10. zu vermiet. Zu erfragen in der Geſchaftoſtele bs. Bl. 5408 Schöne 2 Zimmer und Küche, 9. St., an kl. Fam., pünktl.., ſof. zu verm. Preis 45 l. B 7 Nr. 10. 5414 2 Zimmer und ache Bad, Speiſekamm,, zu vermieten. Angebote unter G Nr. 1904 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle öſs. Blat⸗ tes erbeten. 35410 2 Zimmer und Nüche mit Kammer i. part., zu vermieten. 6511 1 gr. schönes Zinn. m. Küche, Balkon u. Abſchluß, bis 1. Okt. zu verm. Angeb. unt. 2 Jes an die Geſchſt. *5368 Wohn⸗ u. Schlafzimmer ſehr gut möbl., neu herger., zu vm., Bad, Tel. O 7. 24, 3 Tr. r. * 5379 but mähl. Zimmer m. 2 Bett., ſof. z. vm. K 2, 30, 1 Tr., Edelmann Alphornſtraße Nr. 46, 15300 2. Stock. Zu erfragen 2 7. 78906 bei Walder. öhl. Zimmer 6 er pro Woche 5 /, it a obe A Frühſt. fl. Waſſer z. Kütche, Speiſek., el. Badgel. vorh. Mönch⸗ Licht und Zubehör, wörthſtr. 39, 1 Treppe Seitenbau, 2. Stock, per 1. 10. 32 zu ver⸗ mieten. Angeb, unter D Q 119 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6280 Im Zentrum, gute 2 Zimmer⸗Wohnung in gt. Hſe. m. Balk., ferner 2 mal 1 Zim. u. Küche m. Bad, 28 Mk. Oetzel, Möbelgeſchäft, Wohn.⸗Nachw., Rupp⸗ rechtſtr. 8. 65¹9 Gr. Zimmer u. Küche, 1. 10. zu verm. 45969 Angeb. u. O U 9 an die Geſchſt. ds, Blatt. 3 7 Kr. 14: Gut möbl. Siumer g berufst. Dame od. zu vermieten. 92 Fri. möhl. Zimmer mit el, Licht, zu ver⸗ urteten. Bg234 Sartor, R 1, 16. Einf. möbl. Zimmer ſof, od. 15. zu Herm. 5850 T 3, 15, 2 Tr. Verkauf zu Gelegenheitspreisen kompl. mod. Schlafzimmer, Speiſez., Herrenz., Tochterz., Küchen u. ſämtl. Einzelmöbel, ſowie Piano, Flügel, Radio, Herde ete. * 5402 Möbel⸗ u. Auktionshaus Zimmermann, N 4. 20. Schlafzimmer neu, i. Eiche, Türe i. Nußb., pol., prima Schrebgerarb., w. ſehr billig abgegeb. 5401 F 5, 4, Ruppert. Schlafzimmer Eiche u. hochalgaz pol. Edelhölzer, i. garant. erſtkl. Verarb,, direkt ah Fabr. Möbelfabrik L. Geiß, Muſterlager: Mittelſtraße 22. Hof. Ladducinachang Na oder teilweiſe, illig abzugeben. Hutgeſchäft, Schwet⸗ zingerſtraße Nr. 26. 5889 bebe. Diwan 00 1 Deckbett zu verkauf. Frank, Lameyſtr. 7. Dhaiselongu: Couch, Seſſel, billig abzugb. Geisler, G7, 5 Faſt neuer 5409 großer Eisschrank u. 1 gebr. Eismaſchine mit Elektromotor preisw. zu verkaufen. Waldhofſftr. 5. Laden. Transportdreirad, H. u. Mädchenrad, Anhäng., bill. abzugb. Schwet⸗ zingerſtr. 184, Maſch.⸗H. 5424 Tone U..-Hal ſpottbillig zu verkauf. Büch, G 8, 18. 5418 fahrräder neue und gebrauchte. Fir end ae 1 Pfaffenhuber, H g, 2. Fahrräder Ja. Qualität, verkauft ſpottbillia B3235 Fahrradgroßvertrieb Große Merzelſtr. 27. Weid. Kleiderschrank 1 Eisſchrank, bill. zu verk. Pflügersgrund⸗ ſtraße 39, part. rechts f.. 98 2527 Leeres Zimmer in gut. ruhig. Hauſe, Darsehen, Hane Wäscheschränke ÿI—kI . Nabe Friedr. ne 1 25 508 R. 9 Brücke, ſof. zu verm.„ Gärtner M. Lauber, F 3, 7 r mittags r. Geld f. alle Zwecke reell Näh. in der Geſchſt. diskret, langfriſt. durch —978 Fr. Marx, G 7 Nr. 8. fahrräder 1 Groß., leeres Zimmer werd. zu Spottpreiſen c 2. Stck, Its. g 458908 aus Privathand, geg. Fahrradgroßhandlung Sicherh. zu leihen ge⸗ U Neftes Mäh! Zimmer ſucht. Angeb. unter IL b, N LU an die Geſch. Hinterhaus. 25413 Achtung! Mehrere Dutz. neue Zündkerzen, Stück zu 1 Mk., auch einzeln, zu verkf. Lucas⸗Cra⸗ nachſtraße 19, 3. Stck., Neuoſtheim. 45804 2 gebr, Kinderbett⸗ ellen m. Matratzen illi e Dal ergſtr, 5, 1 Theaterplatz 2. Ran bks., 1. Reihe Nr. 1, Abon. B, f. d. Spieljahr 1032/99 ab⸗ . 5362 zuſchr. unt P 4 an dte 5 8 ashelzöf.-Ofenschirme faſt neu, b. abzugeb. Friedrichsfelderſtr. Tel. 26678. Anzuſ. —5 Uhr. 95 ub, 5397 Kleinwagen Zwei⸗ od. Vierſitzer, billigſt zu kauf. ge ſucht.— Ausf. Am⸗ gebote u. P 2 79 an die Geſchſt. 45330 Schöne, neuwertige Doe Among 8/40 PS, bill, wegen Platzmangel zu vepßf, Anzuſ.: Feudenheim, Schwanenſtr. 48. 6498 1 Healer Limousine billig zu verkaufen. Vollbrecht, 651g Rheinhäuſerſtraße 50, Kauf-Gesuche Motorrad ſtewerfr., zu kfn. gef. Ang. m. Preisang. au. 2s an die Geſchſt. * 5869 Welkemail. Badewanne u. Waſchbecken f. Bab u. Cloſett, gebr., gut erh. bill. zu kfn. geſ Prelsongeb. u. V Nr. 10 an die Geſch. * 5974 Vermischtes Wellensittich zugeflogen. Käfert.⸗Süd, Kön bacherſtr. 25. 5 Bechtle, an Frl. ſof. zu verm. R 3. 15 b. 1 Tr. rechts 5190 2 Schön möpl. Zim. ens bis 15, 9. u. eins bis 1. 10. zu vermiet. 64⁰⁵ M4. 4, 2 Tr. 1 14. 2 Tr. Bahnhof ſchön mob.. 05 5. vm, Auch 8 berg 85, 18. 2 Tr. rechts 1 ſchön möbl. Zimm, mit el. L. u. Schreib⸗ tiſch zu verm. 33227 Anſt, ja. Mann ſucht Zimmerkollege, pro W. 4,50„ m. Frühſtück, mit 890 0 J. f m 75 1 5 e 2 red gestrlekt, mit/ Arm „St. rechts. 2500 Kinder-Pullover Solid. Zimmerkollege f. und Westen, m. gut möbl. Zimmer, m. nden bülmen Kaffee 4/ wöchentl. 5376 5, 10, 2 Tr. Schönes Part.⸗Zimmer m. 12 5 Elektr., heizb., à Perſon pro Woche 3,50 J, ſof, zu vermiet. K. Mutlerer, J, 11, part. 15806 Nähe Ebertbrücke! chön. möbl. Zimmer im gü. Haufe, p. 1. 10. u verm. Eichendorff⸗ raße 46, 9. St, rechts 25378 Schön möhl. Ammer of. zu verm., 5841 ger. Tullaſtr. 17. 75. 95. lang. Arm baben- Anzüge, 1 gestrickt Knaben- ball, 45 delkremallug. Arm. —— 1720105 e 5 mlt langem Arm, rolne Wolle . in relner Wolle 9 3 2 0 Besdhlen Sie unzer Speslolfensterl 1 MANI Volles. e Verkauf auch Strickwaren 2 kender-Prelsen! Freitag, 9. September 1932 ——— 10. Seite/ Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Aue gabe ö l RON E W II n 2 11 du Amerikas eleganteste Schauspielerin Norma Shearer Täglich 85 bu sante 5 um 8 und der interessante Al Capone- Typ 8 5 ö 8 elark Gable in dem ganz hervorragen- Der prinz von 3 den Tonfilm in deutscher Sprache f Mut zum aluck en, a WIIIV bens spre Die Tragödie einer Frau die zwei Männer LIANE HA 15 een e liebt, die aber auch den Mut hat, sich dem 2 inſchl. 60 Glück hinzugeben, wenn es 1 17 05 o 3 enter 155 . die heilige Stadt der 880 5 Dazu: Bears es a mene 5 U. 0 N 15 ie æulgicheucle File- Onexelle f„Galgen vögel“ 0 8e Lulſen . Ton- Lustspiel. 5 und 8 Uhr. 5 85 Witz uc Ehadme: Bog. 350 755 155 D Aben DAS Mir race EIF Abl b Abb EGUHM EU EllE IF-TUNF ILM. bus rSpitl 1 FE NA SO 1 CA THHE VNA 0 2 8 1 5 HCN 0 Adele Sandrock, Otto Wallburg 5 Musik: Ralph Erwin 55 25 Reich Und das wirklion gute Beiprogramm: heute um empfange Max Ehrlich u. H. Vallentin Präsident in dem Lustspiel: Graef⸗Th 66 noch vor 8 Bühnenschau— Kuſturfiim— UFA Woche wieder al Täglich 55] 4[8 85on, Die denten 780 5 litäten te Regie: Geza V. Bol vary 2 H bdenbu Musik: Robert Stolz 5 3*. Umſtände 1 8 5 8 a** gegeben Weitere Darsteller: Ein jeder uu kauft billig. Suterhalten. Alavier 5 Hin d 4 0 30 0 1 b öl 5 akall der bei mir Kauft! an ue, Mae Aae, F dblien, de : 7 bill. zu verm. Näh.: politi eee Metzgeie Mannheimer ue 6 e ae ee Beling Bird, Vera Spöhr, Max Cülstorff usw. 9213 55 1 f 0 Im übri Herrliche Außenaufnahmen in Italien Ralhs-Ragaut 3 66 0 f hoben, we K Ibff— 1 Ate— Fabrikate lers nun f f f abzugeben Ein neuer Schlager— Ein neuer Film Abreise Gange er alle andern Stücke per Pfd. 8 Kringe 5 6 Hanen Pfd. 33 1 neuen Er Beginn: 3, 5, 7,.40 Uhr(von guten 5 5 Kälbern) Fab 15 107 6 1235 12 215 Auf allen Plätzen bis.30 Uhr= 70 Pfg. Schwelnelappen Pfund 70 1 5985 5 85 hervor f N 8. f Schweinebraten Pfund 73 u. 80 4 5 und da Erwerbslose gegen Ausweis wochentags 40 Pfg 9 5 868 Kotelett.. Pfund 885 f F. ſäßen. Kaufe All- Gold Was Ihnen am besten schmeckt! In de Frisehes Fleisch 90 für Suppe 40.3 Goldschmledemstr. u. 6„ i 51 75 Braten Pfd. 48 u. 48 deer Ad, l Aber Gleß den s e 5 Essigbraten ohne Bein Pfd. 60.3 gegentb, Hirsehland 1 50% Rabatt 8323 en, 1 5 Meinung Frisches Ochsen u. Rindfleisch Pfd. 68.3 Wer überſetzt 5880 Reichstag Beachten Sie bitte meine Wurstwaren billig u. gut... 5 haben da Hausmacher Pfund 33 3, italienische Briefe in dem e Krakauer, Honer, Servela Pfund 60 billig. Angebote:. alles andere im Schaufenster N 7, 38. F J 100, Hauptpoſtl. 2 ele e e e 8 ̃ ſchlie V 8 ee agen ſadadaggagaggaggaga d .„ eigtes, AHA Lechner 5 Jubiläums- Festspiel-Monats a 8 Een e bar an damit de n 1 7 7 7 5* n 1 1 Unsere f. ofgenfeer deser Sa son d I 40. Mei. br U 0 N T Sonniag, 11. Sepf., vorm. 11.30 Uhr Sebr aut erhaltenen. bre 8— noch die 1 5 eee eee(assenschrank re 7 C— ee von der 2 8 1,20/0 groß, billigſt In K zu verkaufen. 45400— iſt man Teufelsinsel e 8 el parterre. ande Ein Lebensbild von der histo- imme— fallen. rischen, französisch. Strafkolonie Herrenzi U—.—— 5 komplett,„ 280.—, i g Sr. Es f. 5 Die Sühnesfaäfe des Eßzimmer, komplett.. E blick tranzösisch. Offiziers Dreyſus) 210.—, Schlafzimmer, . bompl., Schrank 12.—, 285 Dem Film liegt eine wahre Waſchkommode 10.—,—— G. In. h. H.—— An dieſe Begebenheit zugrunde, und Nachttiſch.—, Tiſch— riſchen u schildert die Fucht eines.—, Sofa 18.—, Ver.. bi natir Sträklings, begünstigt durch tiko 20.—, Flurgarde⸗—— 18 d 0 die 1 33 1 roben 25.— u. v. a.—ä— 1 8 a 15 1 er Peufelsinse mehr zu verkaufen N nicht gef 8 8 a Lefsteigetungs- unn N 123 PA D der Reich Das ist 610 14 0 5 2* 11 n w. b. H.— E kückſchen 5 2 an am Nang Schon Weil 5 U 1. Grünes Ha.—. g. 5 ie der letzte Akt ausgeht. 6581 5— 0 E 2 S 4 5 1 I D 13— pen Konzentrierte Sohlafzunmer—.— Wiederaufbau„ Alles ist so spannend aufge- 5 b t Udets abent lich 5 finden Sie lagernd, 5 lohn. zogen, daß es packt, fasciniert von rnst Udets abenteuerlichem 8 von bedeut, Möbel 80 2 2 2 5 N. und mitreißt. Flug uber den dunklen Erdteil Bullen n eg Sid vorn Vorbesifzer und Grunder durchgeführt. geblieben Zualitäten u. verſch.. Zum 1. Male ist es aufgrund g Ar Edelhölz., birke, kauk. 5 Gange, eee ieee Ein Enlebnis von stärkster Spannung! uche gehen Wien,. 51 125 Küren ten Faint 01 ge- N 79 9 195 Vece——— ſchlaggeb ete räklingskolonie 57875— oliert, ſowie E 5 9 5 EFF röffnun9g. D Col d tellt 0 taunend billig. Prei.— 23 Zentrum Sräfling eehmachtet beute 5 logen halle 2 ee ee 5 Mißtrau noch auf der Teufelsinsel. We n 5 Bonizianer,— Ger 5 meiden 1 Hauptpersonen: 8 8 5 2 e et 18, 2 5 8 5 5 ſti m Ronald Colman— Ann heran 1 3 4 N 2 18 2 7 ben e%„Arche Noah“= s, 2 feſefemt SIDS ae de . 388 Inh. Carl Stein e Gelegenheit, 2 Bettſt, a 8 5 5 Natio Die Fan von furma Empfehle mein, gut bürgerl. Mittag. u. Abendtisch zu n 1 Waſch⸗ 5 5 5 Tf 5 teen Zuſt ommode m. Spiegel. 5 zivil. Preis. Mittwoch u. Samstags abds, von 6 Uhr ab aufſatz, 1 gr. Schrauf— 8 g 1 E. in Kammer-Lustspiel, flott und. warme Knöchel ulsonstige Spezialplatten. Schrempp. RMk. 195.—.* 5411 8 8. 8— a g 0 n 5 schmissig gemacht mit der Printz Fidelitasbier. Naturreine Winzergenoss en- Nu dolf La 15 60 1 5 OllSer Gef[ Ser AUS N Sl f nach wie charmanten g cheltaweine. Schön, Nebenz.. Vereine u. Gesellschaft. Nachf., nur Qu 5. 3 2 2 25. gelöſt Un NMady ee 5 hne oer durch besichifigurgsfreie Aussfellunger ir] 3 Anfang:.50 Uhr 1 Letzte Vorstellung.10 Uhr 1 1 nerſenkb, zu verkauf. Aller Sock Werker Beſpr A 3, Ta, 1 Tr., Mitte 5„ 0 nalen G 1 bar mien, 1 82 9 8 unter Garantie nach dem neuesten A guhäkerſun 5967 5 a 2 hafte Pe 19 0 8 N 5 A 7 Durchgasungs-Verfahren Desinfekttons-Inst. dae wan e a a 4 wohnten ö K.& K. 8 hmann, Hafenstr. 4(C9) Tel. 23568 hund zu verb Sanden 5 w bee e Se fh e daaaddaaddael