92 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Walohofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Pe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, ge Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. ahchuer geile Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 790 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 107.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Freitag, 16. September 1932 143. Jahrgang— Nr. 432 Frankreichs Kampf gegen Deulſchlands Recht Durch Militärverträge will die franzöſiſche Regierung Polen und Japan im Kampf gegen die deutſche Gleichberechtigung ſeſter an ſich keiten Der Wechſel in den Votſchaften Pariſer Schachzüge Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Sept. Der deutſche Vorſtoß in der Frage der Gleichberechtigung und der engliſche Verſuch, durch ein Kompromiß die Gegenſätze zwiſchen Deutſchland und Frankreich auszugleichen, hat in Paris doch weit tieferen Eindruck gemacht, als die franzöſiſche Preſſe das in den letzten Tagen wahr haben wollte. Ein deutlicher Beweis dafür ſind die Verſuche der franzöſiſchen Regierung, für ihren Standpunkt ſich ſichere Bundesgenoſſen zu ver⸗ ſchaffen. Aus dieſem Grund hat auch die franzöſiſche Regierung die Militärallianz mit Polen, die am 15. Oktober abläuft und nicht erneuert werden ſollte, zur allgemeinen Ueberraſchung nicht gekündigt. Die Allianz läuft damit automatiſch auf zehn Jahre weiter. Bei den Verhand⸗ lungen, die in dieſer Frage zwiſchen Paris und Warſchau geführt worden ſind, hatten ſich ſo ſtarke Gegenſätze zwiſchen den beiden Verbündeten er⸗ geben, daß man in den letzten Wochen allgemein das Ende der Allianz erwartete. In dieſer Neigung wurde man vor allem dadurch beſtärkt, daß vor eini⸗ ger Zeit die franzöſiſche Militärmiſſion Warſchau verlaſſen hat. Die Entwicklung der letzten Wochen hat aber anſcheinend die franzö⸗ ſiſchen Stellen bewogen, den polniſchen Bundes⸗ genoſſen doch enger an ſich zu ketten, um bei den Auseinanderſetzungen über die deutſche Gleichberech⸗ tigung einen ſicheren Trabanten in Polen zu haben. Aus ähnlichen Gründen erklären ſich die Meldungen über einen franzöſiſch⸗japaniſchen Militärvertrag, der in dieſen Tagen abge⸗ ſchloſſen werden ſoll. Ueber die einzelnen Beſtimmungen des Vertrages lautet bisher noch nichts; man geht aber wohl nicht fehl in der Aunahme, daß ſich Frankreich und Japan in dieſem Vertrag hauptſächlich in der Frage der Seerüſtung und der Abrüſtungsfrage einig geworden ſind. Bekanntlich hat Japan bei den Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz und der Londoner See⸗ mächtekonferenz ſtets den Standpunkt Frankreichs verfochten und ſo den Franzoſen die Möglichkeit ge⸗ geben, die Bereinigung der U⸗Bootfrage im eng⸗ liſchen Sinne zu verhindern. Frankreich dagegen hat ſtets die japaniſche Theſe in dem Streit zwiſchen Japan und China verfochten und wurde zu nicht ge⸗ ringem Teil ſchuldig an dem völligen Zuſammen⸗ bruch der Völkerbundspolitik. Der neue franööſiſch⸗ japaniſche Militärvertrag kann daher auch nur als ein neues Mittel zur Verhinderung der Abrüſtung angeſprochen werden und als eine hedeutſame Erſchwerung des deutſchen Kampfes um die Gleichberechtigung und Wehrhoheit. Das Schreiben an Henderſon Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Sept. Der Brief der Reichsregierung an den Vorſitzenden der Abrüſtungskonferenz Henderſon wird im Laufe des Tages dem Völkerbundsſekreta⸗ riat überreicht werden, da Henderſon, der zur Zeit im London weilt, erſt am Sonntag wieder nach Genf zurückkehrt. Die Veröffentlichung der deut⸗ ſchen Erklärung wird im Rahmen eines Kommuni⸗ gués wahrſcheinlich noch heute abend erfolgen. Franzöſiſche Herbſtmanöver Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Sept. Auf Anordnung des franzöſiſchen Kriegsminiſte⸗ riums werden die in der kommenden Woche be⸗ ginnenden Herbſtmanöver ohne die üblichen glanzvollen Truppenſchauſtellungen vor ſich gehen. Damit kommt das Kriegsminiſterium einmal einem der Deputiertenkammer gegebenen Verſprechen nach, zum anderen dürfte wohl die Rückſicht auf die Ab⸗ rüſtungskonferenz maßgebend dafür geweſen ſein, die Herbſtmanöver in dieſem Jahr möglichſt un⸗ auffällig abzuwickeln. Wie im Vorjahr, lautet auch dieſes Mal die Parole„Motoriſierung der franzöfiſchen Armee“. Das Manöver wird aus zwei Phaſen beſtehen. An der erſten ſollen zwei Infanteriediviſionen teilneh⸗ men. Sie werden ſich in ihrer Zuſammenſetzung ſo wenig wie möglich gleichen. Die erſte Diviſion, eine nordafrikaniſche, wird ſich normal zuſammenſetzen und nur durch Luftſtreitkräfte verſtärkt werden. Die zweite Diviſion wird dem Typ einer vollſtändig motoriſierten Formation entſprechen. In der zwei⸗ ten Uebungsphaſe werden ſich eine Infanteriediviſion und eine moderne Kavalleriediviſton gegenüberſtehen. von Hoeſch, der Botſchafter in Paris, wird als ſeit 1930 deutſcher Nachfolger des Außenminiſters von Neurath nach London gehen. Dr. von Schubert, Rom, wird in allernächſter Zeit zur Dispoſition geſtellt Herr von Haſſell, bisher Geſandter in Belgrad, ein Schwiegerſohn des Großadmirals von Tirpitz, wird Schuberts Nachfolger. Botſchafter in Der große Diplomatenſchub Eine Reihe deulſcher Volſchafter⸗ und Geſandtenpoſten werden neu beſetzt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Sept. Die maßgebenden Berliner Kreiſe lehnen auch heute noch jede Auskunft über den bevorſtehenden Diplomatenſchub ab mit der Begründung, daß nach internationalem Brauch über derlei Vor⸗ gänge nicht eher der Oeffentlichkeit Mitteilung ge⸗ macht werden könnte, bevor nicht das Agrement für die neuen Auslandsvertreter eingeholt ſei. Daß in allernächſter Zeit eine große Verſchiebung zu er⸗ warten iſt, wird nicht beſtritten, da ja ohnehin ein⸗ zelne Poſten neubeſetzt werden müſſen. Im übrigen bezeichnet man an den zuſtän⸗ digen Stellen die Behauptung als durchaus unzutreffend, daß es zwiſchen der Regierung und einzelnen Diplomaten im ausländiſchen Dienſt wegen des Vorgehens der Reichs⸗ regierung in der Gleichberechtigungsfrage zu Unſtimmigkeiten gekommen ſei. Dieſes Dementi bezieht ſich hauptſächlich kuf den deutſchen Botſchafter in Paris, Herrn von Hoeſch. Bekanntlich heißt es, daß Hoeſch einen anderen Poſten erhalten ſoll. Das wird indirekt be⸗ ſtätigt durch den amtlichen Hinweis auf die Gerüchte um Hoeſch. Das Rätſelraten über das neue Revirement im auswärtigen Dienſt geht inzwiſchen weiter. Neuer⸗ dings heißt es beſtimmt, daß als Nachfolger Hoeſchs in Paris der Perſonalreferent des Aus⸗ wärtigen Amtes Dr. Köſter auserſehen ſei. Herr von Schubert dürfte zur Dispoſition geſtellt wer⸗ den. Für die Geſanoͤtſchaft in Liſſabon wird der bisherige Unterſtaatsſekretär beim Völkerbund Dufour⸗Feronce genannt, während der bis⸗ herige Geſandte Horſtmann im aktiven Dienſt keine Verwendung mehr finden ſoll. Der deutſche Ge⸗ ſandte in Mexiko, Will, ſoll durch den frühe⸗ ren Reichspreſſechef Zechlin abgelöſt werden. Nach den amerikan. Präſidentſchaftswahlen wird auch eine Aenderung auf dem Waſhing⸗ toner Poſten erwogen, den bekanntlich Herr von Prittwitz und Gaffron innehat. Die Frage, ob den deutſchen Auslandsvertretun⸗ gen künftighin wieder Militär⸗ und Marine attachés beigegeben werden ſollen, wird als zur Zeit nicht aktuell bezeichnet. Sie habe im übrigen mit der Frage der Wehrgleichheit nichts zu tun und würde nur nach Zweckmäßigkeitsgründen ge⸗ regelt werden. — r e Wirlſchaftsberatungen des Kabinetts Die Frage der agrariſchen Einfuhrkontingente und die Zinsſenkung Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 16. Sept. Das Reichskabinett wird morgen über die wirtſchaftspolitiſchen Fragen beraten, deren Be⸗ handlung durch die Ereigniſſe der letzten Woche unterbrochen wurde. In erſter Linie wird es dabei um die agrariſchen Kontingente und die Frage der Zinsſenkung gehen. Inzwiſchen find, wie der„Lok.⸗Anz.“ mitzuteilen weiß, über die Kontingentierung der agrariſchen Einfuhr nach Deutſchland in nicht immer ganz einfachen Verhand⸗ lungen zwiſchen dem Reichsernährungsminiſterium, dem Reichswirtſchaftsminiſterium und dem Auswär⸗ tigen Amt Richtlinien aufgeſtellt worden. Dieſe Richtlinien dürften einen Ausgleich zwiſchen den Exportintereſſen der Induſtrie und den Wünſchen der Landwirtſchaft darſtellen. Sie ſollen die Grundlage bieten für die künftigen Handelsvertragsverhandlungen. Konkrete Entſcheidungen über die Einführung von Kontingen⸗ ten ſind aller Vorausſicht nach fürs erſte nur auf wenigen agrarpolitiſchen Gebieten zu erwarten. Die Reichsregierung wird wegen dieſer Frage von den Organiſationen der Induſtrie und der Landwirtſchaft mit Entſchließungen geradezu über⸗ ſchüttet. So haben jetzt wieder eine Reihe von Han⸗ delskammern und andererſeits die chriſtlichen Bauernvereine dem Kabinett ihre Forderungen übermittelt. In der Frage der Zinsſenkung iſt bekannt, daß das Kabinett eine abermalige Zwangskonvertierung ablehnt. Dagegen ſoll im einzelnen ein Verfahren feſtgelegt werden, das die Erreichung des Hauptzieles in direkten Ver⸗ handlungen zwiſchen Gläubigern und Schuldnern in Ausſicht ſtellt. 5 Der ſchon bei der Aufſtellung des Etats in Aus⸗ ſicht genommene ſogenannte Globalabſtrich am Etat von 110 Millionen iſt, wie wir hören, inzwiſchen durchgeführt worden. Wie die Kürzung im einzelnen in den Reſſorts zum Ausdruck gekommen iſt, iſt un⸗ bekannt. Von amtlicher Seite werden Mitteilungen darüber nicht gemacht. Gerüchte um Jakob Goloſchmidt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Sept. Der Reichstagsabg. Goebbels hat geſtern im Sportpalaſt die Frage geſtellt, ob es richtig ſei, daß der Reichskanzler einige Tage nach dem 13. Auguſt eine Unterredung mit dem Bankmann Jakob Goldſchmidt gehabt und ihm ſein Wirtſchaftsprogramm vorgelegt habe Die Konferenz ſoll in der Villa Goldſchmidts in Neubabelsberg ſtatt⸗ gefunden haben. Dieſe Frage wird vom Kanzler jetzt dahin beantwortet, daß Herr Goldſchmidt mit dem Wirtſchaftsprogramm abſolut nichts zu tun habe und daß auch eine Beſprechung zwiſchen ihm und dem Kanzler nicht ſtattgefunden habe. And was nun? Eine neue Schrift des Frhru. von Rheinbaben Das Problem der deutſchen Gleich⸗ berechtigung in der Rüſtungsfrage iſt im Augenblick in den Mittelpunkt der deutſchen Außen⸗ politik gerückt. Die verſchiedenen Erklärungen des Reichskanzlers und des Reichswehr⸗ miniſters, in denen die Forderung nach der deutſchen Wehrhoheit nachdrücklich vertreten wurde, die ab⸗ lehnende Note der franzöſiſchen Regie⸗ rung und die Ankündigung, daß die deutſche Dele⸗ gation nunmehr an der nächſten Sitzung der Ab⸗ rüſtungskonferenz am 21. September in Genf nicht teilnehmen wird: alles das hat zuſammengewirkt, um dem Fragenkomplex, der ſich ſeit Verſailles um die Forderung nach allgemeiner Abrüſtung und nach der Gleichberechtigung Deutſchlands auf dieſem Ge⸗ biete kriſtalliſiert hat, ein Höchſtmaß von politiſcher Aktualität zu geben. Es iſt daher beſonders zu be⸗ grüßen, daß einer der beſten Kenner dieſer Materie, der deutſche Delegierte zur Abrüſtungskonferenz, Staatsſekretär z. D. Werner Frhr. von Rhein⸗ baben jetzt eine Broſchüre herausgegeben hat, in der unter dem Titel„Genfer Abrüſtungs⸗ konferenz— und was nun?“ der deutſche Kampf um Abrüſtung und Gleichberechtigung ein⸗ gehend und allgemeinverſtändlich dargeſtellt wird. Die Schrift iſt als zweites Heft in der vom Verlag Otto Stollberg, Berlin, herausgegebenen Serie„Entſchei⸗ dungen der Politik“ erſchienen, die den Zweck ver⸗ folgt, alle wichtigen politiſchen Vorgänge in einer über den Rahmen der Tagespreſſe hinausgehenden Ausführlichkeit zu behandeln. Der Vorzug des neuen Heftes iſt vor allem in zweifacher Hinſicht zu ſuchen. Es wird einmal eine ſehr überſichtliche Darſtellung des bis⸗ herigen Verlaufes der Verhandlungen in der Abrüſtungsfrage gegeben, ſodaß man ſich auch dann, wenn man im Drange der ſonſtigen politiſchen Er⸗ eigniſſe den Genfer Vorgängen vielleicht weniger Aufmerkſamkeit gewidmet hat, ebenſo raſch wie mühelos orientieren kann. In dieſe zuſammen⸗ hängende, kritiſch aber nicht parteiiſch durchleuchtete Darſtellung ſind aber auch alle wichtigen Do⸗ kumente und Entwürfe, Vorſchläge und Reſolu⸗ tionen im Wortlaut eingefügt, ſodaß jedem Be⸗ dürfnis nach Gründlichkeit und nach Material für ſelbſtändige Urteilsbildung reichlich Genüge getan wird. Der Verfaſſer betont ſchon in ſeinem Vorwort, daß er ſich in ſeiner Darſtellung des Verlaufes der Abrüſtungskonferenz von jeder Schönfärberei ebenſo wie von jedem voreiligen Peſſimismus freigehalten hat, daß er aber mit ſeiner Schrift den Zweck ver⸗ folgt, aus praktiſchem Miterleben heraus zu zeigen, daß der bekannte Schritt der Reichsregierung(ge⸗ meint iſt die Ablehnung der Genfer Schlußreſolu⸗ tion vom 23. Juli) nichts anderes als die logiſche und unabweisbare Folge des unbefriedigenden Kon⸗ ferenzverlaufs geweſen iſt. In raſchem Zuge ver⸗ folgt man dann an Hand der chronologiſchen Schilde⸗ rung der Ereigniſſe und der verſchiedenen Doku⸗ mente den Gang der Verhandlungen vom 2. Febr. bis 23. Juli d. J. Die Hauptmomente der General⸗ debatte, die Stellungnahme der verſchiedenen Län⸗ der, die Debatte in der Generalkommiſſion und in den Sonderausſchüſſen werden in überſichtlicher Gliederung in die Erinnerung zurückgerufen. Die Gründe, die zu dem Fehlſchlag der Verhandlungen führen mußten, werden einleuchtend dargelegt, und die Schlußreſolution einer kritiſchen Würdi⸗ gung unterzogen, aus der klar zu erkennen iſt, warum Deutſchland unter allen Umſtänden gegen dieſe Reſolution ſtimmen mußte. Mit beſonderem Intereſſe wird man natürlich das ausführliche Schlußkapitel leſen, in welchem dis Möglichkeiten der weiteren Entwick⸗ lung aufgezeigt werden. Wenn man berückſichtigt, daß dieſe Schrift vor dem Erſcheinen der letzten franzöſiſchen Note entſtanden iſt, aber den Stand⸗ punkt der franzöſiſchen Regierung in allen Einzel⸗ heiten genau ſo ſchildert, wie er ſich dann aus dieſer Note ergeben hat, ſo gewinnt man daraus einen neuen Beweis für die Zuverläſſigkeit die ⸗ ſes Führers durch das ſo außerordentlich kom⸗ plizierte Gebiet der Abrüſtungsfrage. Wenn Rhein⸗ baben unter anderem ſagt, daß die Dinge in Wirk⸗ lichkeit nicht ſo einfach liegen, wie man es ſtch in manchen Kreiſen vorſtellt, in denen man glaubt, daß es nach der Verweigerung der deutſchen Gleichbe⸗ rechtigung in Genf für Deutſchland nun nur noch die Formel gäbe„Die Wehrfreiheit nehmen!“, ſo befindet er ſich damit in voller Uebereinſtimmung mit den maßgebenden Perſönlichkeiten der Reichs⸗ regierung, denn trotz der viel beachteten Aeuße⸗ rungen des Reichswehrminiſters, die auf ein ſelb⸗ ſtändiges Vorgehen Deutſchlands auf dieſem Ge⸗ biete ſchließen laſſen, iſt doch in dieſen hochoffiziellen Aeußerungen niemals der Standpunkt vertreten worden, als ob Deutſchland ſich nun um die Auf⸗ faſſung der anderen Staaten in dieſer Frage über⸗ 2. Seite Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 4 haupt nicht mehr kümmern wolle. Vielmehr geht gerade aus den verſchiedenen Kundgebungen und Inter⸗ views deutſcher Kabinettsmitglieder klar hervor, daß wir zunächſt nicht auf eine ſchlecht⸗ hin unbegrenzte Wehrfreiheit hin⸗ ſtreben, ſondern daß es ſich bis auf weiteres nur um einen Umbau der Reichs we hr innerhalb eines verhältnismäßig engbegrenzten Rahmens handeln kann, der insbeſondere die zweckmäßigere Verwen⸗ 5 5 der ohnehin aufgewendeten Mittel ermöglichen oll. 4 Gleichzeitig ergibt ſich aber daraus daß dieſer nächſte Schritt wieder nur zu einem Zwiſchenſtadium führen kann, dem erſt in der Zukunft die wirkliche Wehrfreiheit folgen kann. Angeſichts der engen Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen der deutſchen Forderung nach Gleichberechtigung und den großen Problemen der Weltpolitik(es ſei nur an die Haltung der Ver⸗ einigten Staaten in der interalliierten Schuldenfrage und die daraus entſtehenden weltwirtſchaftlichen Rückwirkungen erinnert) kommt der Verfaſſer zu dem Schluß, daß nur in der Ueberwi ndung der ſtaatsmänniſchen Schwäche unſerer Epoche, wie ſie ſich auf der Genfer Abrüſtungskon⸗ ferenz gezeigt hat, die Hoffnung auf eine beſſere Zu⸗ kunft liege. Die Schrift Rheinbabens wird zweifel⸗ los dazu beitragen, das Verſtändnis für die gerade in nächſter Zeit ſo außerordentlich wichtigen inter⸗ nationalen Auseinanderſetzungen über die Gleich⸗ berechtigung Deutſchlands und über das Abrüſtungs⸗ problem in die weiteſten Kreiſe zu tragen. th. Beſuch des Kanzlers in München Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 16. Sept. Von unterrichteter Seite wird beſtätigt, daß Reichskanzler von Papen im Oktober nach München fahren wird. Dieſer Beſuch hat nichts mit der Reichsreform zu tun. Vielmehr hatte der Reichskanzler ſchon ſeit längerer Zeit die Ab⸗ ſicht, einen Beſuch in München abzuſtatten, wie dies auch bei ſeinen Vorgängern üblich geweſen iſt. Neue bürgerliche Mittelpartei? Meldung des Wolffbüros — Berlin, 16. Sept. In einer dieſer Tage in der Berliner Han⸗ bdes kammer abgehaltenen Verſammlung von An⸗ ehörigen des bürgerlichen Mittelſtandes von Groß⸗ erlin und aus der Provinz Brandenburg wurde beſchloſſen, ſofort die Grundlage für eine neue Samm⸗ lung der bürgerlichen Mittelſchichten auf wirtſchaft⸗ licher Baſis zu ſchaffen. Einſtimmig wurde die Grün⸗ dung dieſer Organiſation vorgenommen, die den Namen„Bürgerliche Vereinigung für Handwerk, Handel und Gewerbe“ trägt. Die bürgerliche Vereinigung wird ſich an alle Kreiſe der bürgerlichen Mittelſchichten wenden und ſie zum Anſchluß auffordern, Gehaltskürzung in Oldenburg Meldung des Wolffbüros — Oldenburg, 16. Sept. Die nationalſozialſſtiſche Regierung des Freiſtaates Oldenburg hat durch Verord⸗ nung eine Kürzung der Beamten⸗ und An⸗ geſtelltengehälter für Stant, Gemeinden und Körperſchaften des öffentlichen Rechts ab 1. Okt. d. J. vorgenommen. Die Kürzung beträgt für Jahres⸗ gehälter von 2500 bis 3000/ 3 v.., zwiſchen 9 000 bis 6 000/ 6 v.., zwiſchen 6000 und 9000/ 9 v.., zwiſchen 9 000 und 12 000/ 12 v. H. und bei Gehältern über 12 000/ 20 v. H. Die Gehälter der nationalſozialiſtiſchen Miniſter werden um 3 v. H. gekürzt, nachdem ſie bereits ab 1. Auguſt 1932 einer Sonderkürzung von 10 v. H. unterworfen worden waren. „Graf Zeppelin“ nach Rio geſtartet — Friedrichshafen, 16. Sept. Wie der Luftſchiff⸗ bau Friedrichshafen mitteilt, iſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute vormittag 10 Uhr ME. von Per⸗ nambuco nach Rio de Janeiro geſtartet. Zwerg Mumpitz Von Ri⸗Ri Wenn du an Volkszählungstagen die Namen Deiner Lieben zuſammenaddierſt, auf den Melde⸗ ſchein die Hundeſteuerquittung legſt und dann die Katze ſtreichelſt, die freundſchaftlich in den Vogelkäfig ſchielt, dann biſt du vielleicht der Meinung, alles beieinander zu haben, was zu einem mehr oder minder geordneten perſonen⸗ und tierreichen Haus⸗ halt gehört. Nachher kömmt die große Fütterung an die Reihe, Franzl, Herta und Rudi kriegen ihre Suppe, der Hund Lord ſeinen Reis, die Katze ihre Milch, und im Vogelhaus deutet Kreiſchen und Raufen darauf hin, daß der Futternapf gefüllt ſein will. Aber unruhig ſchaut Mutter auf den Schrank, wo die Futterdüten zu liegen pflegen und ſeufzt: „Wer hat denn nur wieder das Vogelfutter ver⸗ räumt?“ Franzl, Herta oder Rudi, das Dienſtmädchen oder gar der teure Gatte? Auf dem Blatte der Volkszählung ſteht kein anderes Weſen als zu dieſem Haushalt gehörig vermerkt. Und dennoch lebt es und webt es und wirkt es und ſchafft es in dieſem Haushalt wie in jedem anderen: geheimnisvoll, un⸗ ſichtbar, unterirdiſch und doch ſehr irdiſch. Es ähnelt den Heinzelmännchen, aber es iſt ſein dunkler Bruder. Es iſt, um kurz zu ſagen: der Zwerg Mumpitz. In jedem Haus gibt es ein Geſpenſt, das von Taſchentüchern lebt, ſingt der Dichter Chriſtian Morgenſtern. Der Zwerg Mumpitz iſt viel an⸗ ſpruchsvoller. Sein tägliches Brot ſind nicht nur Textilien kleineren Formates, er frißt mit Vor⸗ liebe höchſtprozentige Silberlöffel, nimmt ein paar Stahlfedern als Deſſert, und, wie die Katze die Mäuſe, ſo vertilgt er das Zeitungsblatt, das man ſich eigens aufgehoben hat, den Zettel mit den Adreſſen, die Poſtkarten, die Vater leſen will und nicht mehr kann. Sein tägliches Brot aber ſind Blei⸗ ſtifte und Radiergummis. Mutter hat einen auf ihrem Schreibtiſch. Und Rudi beſchäftigt ſich liebend gern mit Zeichnen.„Ich ſchwöre dir, Mama, ich habe ihn nicht genommen.“„Ich auch nicht!“„Ich auch nicht!“ Es wird im Laufe eines Tages viel geſchworen in einer fünfköpfigen Familie. Neue Telegraphiſche Meldung — Bukareſt, 16. Sept. Rumäniens Herrſcher haus ſteht wieder einmal mitten in einer betrüblichen Affäre. Kaum waren die Eskapaden vergeſſen, die König Carol zwangen, für einige Zeit auf den Thron zu ver⸗ zichten. Kaum war der ähnliche Liebesroman des Prinzen Nikolaus aus den täglichen Unterhaltungen und Meldungen verſchwunden,— und ſchon wieder ſtehen die intimſten Angelegen⸗ heiten des rumäniſchen Hofes zur Debatte. Grund dafür iſt— ſo überraſchend dies klingen mag— die völlige Deroute der rumäniſchen Staatsfinanzen. Vor etwa drei Monaten war Miniſterpräſident Jorga, der Zauberkünſtler, dem es gelingen ſollte, eine politiſche Geſundung und wirtſchaftliche Er⸗ holung des brach darniederliegenden Landes herbei⸗ zuführen, unverrichteter Sache nach Hauſe geſchickt. Die Staatskaſſen waren bis auf den ketzten Lei aus⸗ gepumpt. Es gärte unter den Offizieren, Beamten und Staatspenſionären, denen die Gehälter und Pen⸗ ſionen mit Verzögerung und nur noch zum Teil aus⸗ gezahlt werden konnten. Die Zinszahlungen an das Ausland mußten eingeſtellt werden. Die bäuerliche Wirtſchaft, dieſe Grundlage des rumäniſchen Staats⸗ weſens, war völlig verelendet. In dieſer Situation wurden vom König Carol Neuwahlen zur Kammer ausgeſchrieben. Sie brachten der Bauernpartei eine überwältigende Mehrheit. Alle Blicke richteten ſich nun auf den Füh⸗ rer der Partei, den ehemaligen Miniſterpräſidenten Manitu, der allein die Kraft und die Autorität zu eee Der ſechſte Reichstag der Nachkriegszeit hat einen Rekord errungen. Sogar einen zweifachen. Er war vor allem der kurzlebigſte aller 19 Reichstage, die ſeit der Einigung des deutſchen Reiches gewählt worden waren, und er endete auf eine Weiſe, wie man ſie bisher noch nie erlebt hatte. Zum erſten Mal konnte die Auflöſungsorder im Haus, das dem Deutſchen Volk gewidmet iſt, nicht verleſen werden, trotzdem der Reichstag tagte. a Es liegt ein eigenartiges Schickſal über den Reichstagen des Nachkriegsdeutſch⸗ lands. Noch kein einziger konnte ſeine geſetzmäßige Periode regulür beenden. Kein ein ziger ſtarb eines natürlichen Todes. So kommt es, daß wir heute, zwölf Jahre nach der erſten Reichstags⸗ wahl in der Republik anſtatt die dritte Wahlperiode ſchon die ſechſte abgeſchloſſen haben. Mit acht Jahren oder zwei vollen Seſſionen ſind wir im Rückſtand geblieben. Aehnlich wie die jetzige ſechſte Seſſion iſt auch die er ſts über eine Notverordnung geſtolpert. Der am 6. Juni 1920 nach Beendigung der Arbeiten der Nationalvenſammlung gewählte Reichstag wurde am 13. März 1924, drei Monate vor der regulären Be⸗ endigung der Sitzungsperiode, durch den damaligen Reichspräſidenten Ebert und den Reichskanzler Marx in ſeiner 411. Sitzung aufgelöſt. Am 27. Mai 1924 trat der zweite Reichstag zu der neuen Wahlperiode zuſammen. Sein Leben war ſchon erheblich kürzer. Er brachte es auf ganze 29 Sitzungen. Auch ſeine Auflöſung konnte im Wallotbau nicht verleſen werden, aber die Volksver⸗ treter waren zur Auflöſungszeit gar nicht verſam⸗ melt. Das Auflöſungsdekret wurde deshalb dem Reichstagspräſidenten am 20. Oktober 1924 zuge⸗ ſtellt. Die vorzeitige Beendigung dieſer Periode wurde damit begründet, daß„parlamentariſche Schwierigkeiten die Beibehaltung der gegenwär⸗ tigen Regierung und gleichzeitig die Bildung einer Hat Herta mit Franzens Geige geſpielt? Und fetzt iſt die G⸗Saite kaputt. Wer hat den Lexikon⸗ band auf die Mandoline gelegt und ihr den ſchwa⸗ chen Magen eingedrückt? War es etwa Vater, der das Leihbibliotheksbuch ins Büro mitnahm und in der Trambahn liegen ließ? Ausgeſchloſſen, das tut nur der Zwerg Mumpitz! Heimlich geht er in die Speiſekammer und aus dem eben noch halbgefüllten Marmeladetopf leuchtet nun gelblich oder bräunlich das Porzellan des Bodens. Wer hat vom Weih⸗ nachtsbaum ſeinerzeit die begehrteſten Marzipan⸗ und Schokoladenſtücke geſtohlen, die vorſorglich ganz oben aufgehängt waren, ſo daß kein Kind ſie hätte erreichen können. Aber, aber, der Zwerg Mumpitz —— So niedrig er über dem Boden ſteht, um mit Vorbedacht Flecken in den Teppich zu machen, ſo ſicher erreicht er mit ſeinem Scheitel, wenn es dar⸗ auf ankommt, die Sterne, zum mindeſten die Chriſt⸗ baumſterne und die dort in der Nähe angeſiedelten Marzipanſchinken und Fondant⸗Ringe. Denn er iſt wie ein Ding aus Gummi, dieſer Zwerg Mumpitz, dehnbar und grau. Lege dir am Abend all das zu⸗ recht, was dir dein Morgentagwerk erleichtern ſoll. Nachts ſchleicht der Zwerg Mumpitz durch deine Wohnung. Seine Augen ſind groß wie Spiegeleier, und die Zunge kann er hervorſchnellen wie ein Chamäleon Ha, Vaters Füllfederhalter und Mut⸗ ters einzige ſcharfgeſchliffene Schere, die ſind ihm gerade recht als langerſehnte Beute. Aber was das Tückiſchſte iſt, das dieſer Zwerg begeht! Wenn niemand mehr an all die Dinge denkt, die er ſtill vertilgte oder ſonſtwo aus dem Geſichts⸗ kreis der Lebenden rückte, dann finden ſie ſich plötz⸗ lich wieder. In der alten Baukaſtenſchachtel Fran⸗ zens, in Hertas Nähſchublade oder in einem alten Rock Papas. Heureka, Heurekal ruft der Beſttzer, wenn er es ſieht. Zwerg Mumpitz aber ſchreitet weiter durch die Behauſung der Menſchen un⸗ ſichtbar und nicht zu greifen, ein Dämon, den keine Beſchwörungsformel bannt. ö OSpielplan des Nationaltheaters: Sonntag, 18. Sept.(Miete 11 1) Der Freiſchütz; Montag, 19. Sept. für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Wallenſtein; Dienstag, 20. Sept.(Miete E 2, Sonder⸗ miete EI) Wallenſtein; Mitt voch. 21. Sept.(Miete M2, Sondermiete J 1) Wozzeck; Donerstag, 22. Sept. (Miete B 2, Sondermiete B 15 Wetter veränderlich; virrung um Der Rumänenkönig ſoll ſich Freitag, 16. September 1992 onig Carol mit der Königin ausſöhnen beſitzen ſchien, den verfahrenen rumäniſchen Staats⸗ karren aus der Sackgaſſe zu ziehen. König Carol appellierte an Manin, in der Hoffnung, daß es dieſem erfahrenen Staats⸗ mann und Führer der größten Partei gelingen würde, wie einſtmals Moſes in der Wüſte Waſſer aus dem Felſen ſpringen ließ, Geld aus dem Nichts zu ſchaffen. Unter ſolchen Umſtänden mit der Re⸗ gierungsbildung betraut zu werden, iſt ſogar für einen pflichtbewußten und ſtaatstreuen Politiker, wie Maniu es zweifellos iſt, keine allzu große Freude. Manin ſtellte drei Bedingungen auf, an die er ſeine Bereitſchaft zur Uebernahme der Verantwortung knüpfte. Erſtens verlangte Maniu, daß König Carol ſich mit ſeiner geſchiedenen, zur Zeit in Paris wohn⸗ haften Gemahlin verſöhne. Nach Anſicht Manius müſſe die Zukunft der rumäniſchen Dynaſtie feſter verankert und vor allen Eventualitäten geſichert wer⸗ den. Eine zweite Ehe des Königs käme kaum in Frage. König Carol iſt bekanntlich von orthodoxem Glaubensbekenntnis. Da die Zarenfamilie heute nicht mehr zählt, beſteht keine Ausſicht, eine ortho⸗ doxe Prinzeſſin ausfindig zu machen, die für den König von Rumänien eine würdige Partie darſtel⸗ len könnte. Die Ehe mit einer katholiſchen Prin⸗ zeſſin ſei gleichfalls ausſichtslos, da ſie ſicherlich auf ein Veto des Vatikans ſtoßen würde. Aus all dieſen Erwägungen heraus erachtete Maniu die Wieder⸗ verſöhnung des Königs mit der Prin⸗ Reichstags⸗Schickſale ſeit 1920 Reichstag der Republik. zeſſin Helena als ſtaatspolitiſche Notwendig⸗ neuen Regierung auf der Grundlage der bisher be⸗ folgten Innen⸗ und Außenpolitik unmöglich machen.“ Es handelte ſich um die damaligen Gegen⸗ ſätze zwiſchen den Deutſchnationalen und dem Zentrum, die das Kabinett Marx—Keudell gebildet hatten. Auf etwas mehr Sitzungen wie der erſte brachte es der dritte Reichstag, deſſen Periode am 7. Dezember 1924 begann und am 31. März 1928 durch Auflöſung von Reichspräſtdent von Hinden⸗ burg und Reichskanzler Marx endete. Auch er ſtarb ein halbes Jahr früher eines gewaltſamen Todes. Grund:„weil nicht zu erwarten war, daß der Reichs⸗ tag noch weitere große geſetzgeberiſche Arbeiten in dieſer Wahlperiode zum Abſchluß bringen würde.“ Mit 415 Sitzungen war es die fleißigſte Seſſion bis dahin. Etwas über zwei Jahre amtierte der vierte Er kam vom 20. Mai 1928 bis 18. Juli 1980 auf 204 Sitzungen. Auch er ſtarhb an den Notverordnungen, die der Reichskanzler Brüning erlaſſen hatte und die das Parlament außer Kraft geſetzt wiſſen wollten Dr. Brüning verlas in der Sitzung am 18. Juli 1930 das Auflöſungsdekret und erließ bald darauf die ab⸗ gelehnten Notverordnungen mit geringen Aende⸗ rungen erneut. Faſt eindreiviertel Jahre währte die fünfte Reichstagsperiode. Allerdings trat das Parlament nur zu wenigen und kurzen Sitzungen zuſammen. Die Seſſion hatte am 14. September begonnen und wurde am 4. Juni 1932 beendet, weil „der Reichstag dem politiſchen Willen des Volkes nicht mehr entsprach.“ Und nun ſtehen wir ſchon bei der Auflöſung des ſechſten Reichstags, der mit ſeiner ſechs⸗ wöchentlichen Dauer und ſeinen zwei Sitzungen der kurzlebigſte aller deutſchen Reichstage ſeit 1871 ge⸗ weſen iſt. M. P. keit, die das Preſtige der Dynaſtie in den Augen des Volkes heben würde. Die zweite Forderung Manius galt dem Bruder des Königs, dem Prinzen Nikolaus, der ſich mit ſeiner morganatiſchen Gattin Janatucig Deletri gleichfalls in Paris niederließ, nachdem er wegen dieſer Ehe ſich mit ſeinem königlichen Bruder ſchwer überworfen hatte. Dieſer Zwiſchenfall war nicht geradezu geeignet, das Anſehen der Dynaſtie jn Rumänien zu ſtärken. Affäre des Prinzen Nikolaus mutet umſo eigentümlicher an, weil es noch nicht lange her iſt, als König Carol, damals noch Thronfolger, wegen einer Frau ein ähnliches Schick⸗ ſal erleiden und das Land verlaſſen mußte. Manin vertrat den Standpunkt, daß all dieſe unglücklichen Affären den Staat untergraben, und daß eine feſte und zielſichere Regierungsgewalt im Lande ſolange unmöglich ſei, als dieſe Zuſtände ſich nicht von Grund auf geändert hätten. Die dritte Forderung Manius bewegte ſich in der Richtung der völligen Ausſchaltung des un⸗ verantwortlichen Einfluſſes verſchie⸗ dener höfiſcher Kreiſe, der ſogenannten Ka⸗ marilla, die ſchon oft in Rumänien die Regierungs⸗ pläne durchkreuzte. Mit anderen Worten verlangte Maniu für ſein zu bildendes Kabinett eine Blanko⸗ Vollmacht, ohne jede Einmiſchung des Hofes in die Regierungsgeſchäfte. Da König Carol nicht in der Lage war, die drei Bedingungen zu erfüllen, zog ſich Maniu in den Schatten zurück, um die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten. Zum Regierungschef ernannte der König den Parteifreund Manius, Vaida Voiwod. Er iſt von Beruf Mediziner und war einmal als Badearzt in Karlsbad tätig. Es iſt mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß Vaida Voiwod an der Stſyphusarbeit der Sanierung der rumäniſchen Staatsfinanzen ſcheitern wird, umſomehr, als die in Streſa tagende Konferenz für die wirtſchaftliche Wiederaufrichtung der Donauländer keine Ausſicht auf Anleihegewährung ſeitens der Weſtmächte bietet, Somit wird König Carol kurz über lang ſich ge⸗ zwungen fehen, auf die Forderungen Manius ein⸗ zugehen. Letzten Meldungen zufolge iſt ein Abge⸗ ſandter des Königs in Paris eingetroffen, um dem Prinzen Nikolaus die Rückkehr nach Bukareſt mit ſeiner morganatiſchen Gemahlin in die Wege zu lei⸗ ten. Der König ſoll bereit ſein, ſeinen landesver⸗ wieſenen Bruder in alle ſeine früheren Aemter und Würden wieder einzuſetzen. In gut unterrichteten rumäniſchen Kreiſen wartet man nun geſpannt auf den zweiten Schritt, die Verſöhnung Carols mit ſeiner Gemahlin. Die Die Raubüberfall in Hamburg Meldung des Wolff⸗Baros — Hamburg, 16. Sept. In Hamburg, das ſeit zwei Tagen Schau⸗ platz toller Raubüberfälle iſt, hat ſich heute wieder ein Räuberſtreich zugetragen, der lei⸗ der die ſchwerſten Verwundungen eines Kaſſen⸗ boten zur Folge hatte. Kurz nach 11.30 Uhr wurde ein Kaſſenbote in der verkehrsreichen Fer di⸗ nandſtraß e von einem Mann, der aus einem Auto ſprang, niedergeſchoſſen und ſeiner Aktentaſche beraubt, die eine Summe von 2000 Mark enthalten haben ſoll. Der Täter raſte mit dem Auto davon und konnte trotz der ſofort eingeſetzten Verfolgung ent⸗ kommen. Der Verwundete erlitt einen Bauchſchuß. Lohnabbau bei den Saargruben — Saarbrücken, 16. Sept. Die Generaldirektion der Saargruben hat durch Anſchlag auf den Gruben nunmehr eine neuerliche Lohnherabſetzung verfügt, die zwiſchen 10 und 15 Prozent ſchwankt. Die eingehenden Verhandlungen zwiſchen der Gene⸗ raldtrektion und den Gewerkſchaften hatten zu kei⸗ nem Ergebnis geführt, weshalb nunmehr die fran⸗ zöſtſche Grubenverwaltung die Lohnkürzung kurzer⸗ hand durch Anſchlag in den Gruben angeordnet hat e Freitag, 23. Sept.(Miete F 2, Sondermiete F 1) Dio Journaliſten; Samstag, 24. Sept., Nachmittagsauf⸗ führung für die Schüler der höheren Schulen Wallen⸗ ſtein, abends(Miete C 2, Sondermiete C 1) Zum erſten Male: Angelina; Sonntag, 25. Sept.(Miete & 2, Sondermiete A 1) Die Cſardasfürſtin; Montag, 26. Sept. für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Wallenſtein.— In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau: Donnerstag, 22. Sept., für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes, Fidelio; Don⸗ nerstag, 29. Sept., für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Fidelio.— Intendant Maiſch erhielt von der Leitung des Stadttheaters Straß⸗ burg die Einladung, mit dem Nationaltheater Mannheim im Laufe der Spielzeit 193233 in Straß⸗ burg ſechs Gaſtſpielvorſtellungen zu geben und zwar hauptſächlich moderne Werke. Als erſtes Gaſtſpiel wird vorausſichtlich Wozzeck von Alban Berg gegeben werden. 0 Das Winterprogramm der Volksſingakademie 1932/33. Die Mannheimer Volksſingakademie wird unter Leitung von Dr. Cremer Anfang Dezember ein Arcappella⸗Konzert veranſtalten, in dem als Auf⸗ takt zum Brahms jahr 1933— für Mannheim erſtmalig— die Feſt⸗ und Gedenkſprüche für achtſtimmigen Chor aufgeführt werden, ferner neben Chören von Hermann Unger und Erwin Lendvai Uraufführungen von Helmuth Schla⸗ wing und Hans Gal. Karfreitag 1933 folgt die traditionelle„Matthäuspaſſion“ und als Ab⸗ ſchluß der Konzertreihe Ende April im Rahmen der Volksmuſikpflege„Ein deutſches Re⸗ quiem“ von Brahms. Bedauerlicherweiſe mußte die mit Hilfe der Volksbühne beabſichtigte Aufführung von Hindemiths Oratorium „Das Unaufhörliche“ aus finanziellen Grün⸗ den einſtweilen zurückgeſtellt werden. Das Heidelberger Stadttheater wird etwa am 5. Oktober die neue Spielzeit beginnen. Die Inten⸗ danz kündigt für das Schauſpiel eine Reihe von Klaſſtkern an, u. a. Schillers„Räuber“ und„Wallen⸗ ſtein“, Goethes„Götz“, Hebbels„Nibelungen“, Kleiſts „Prinz von Homburg“, ferner drei Schauſpiele von Shakeſpeare. Das moderne Schauſpiel ſoll u. a. ver⸗ treten ſein durch„Die endloſe Straße“ von Graff und Hintze,„Der Einſame“ von Johſt“,„Freie Bahn Hauptmanns Griſel“ von Rehfink. Die im Spiel⸗ plan wieder aufgenommene Oper unter Leitung Overhoffs kündigt an: Beethovens„Fidelio“, Richard Wagners„Der fliegende Holländer“, von Mozart „Entführung“ und„Figaros Hochzeit“, dann noch „Carmen“,„Verkaufte Braut“,„Freiſchütz“,„Butter⸗ fly“ und andere. Die Operette beginnt mit „Orpheus in der Unterwelt“, ſieht weiter vor„Die ſchöne Helena“,„Oberſteiger“,„Dollarprinzeſſin“, „Banditenſtreiche“,„Die goldene Meiſterin“ und Kalmans„Veilchen vom Montmartre“. K. Schluß der Ausſtellungen in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Die Ausſtellung„Max Slevogt als Illuſtrator“ in der großen Oberlichthalle der Kunſthalle ſowie die Schau von Aquarellen und Zeichnungen von Robert Pudlich, Düſſeldorf, im weſtlichen Anbau werden am kommenden Sonn⸗ tag, den 18. September, geſchloſſen. Wegen der Neueinrichtung eines graphiſchen Kabinetts (Beſtände der ſtaatlichen Sammlung alter Graphit aus dem Schloß) wird in den nächſten Wochen keine Ausſtellung gezeigt und ſtatt deſſen ein großer Teil der ſonſt nicht ausgeſtellten Beſtände der Gemälde⸗ galerie(insbeſondere badiſche Künſtler und Bieder⸗ meier⸗Abtellung) im Erdgeſchoß vorgeführt. Ueber die bevorſtehenden Ausſtellungen erfolgt noch Nach⸗ richt.— Das Programm der Winter vorträge des Freien Bundes erſcheint ah Sonntag, den 25. September, und wird gratis an der Kaſſe der Kunſthalle abgegeben. Um die Erhaltung der Sphinx von Gizeh. In archäologiſchen und kunſtwiſſenſchaftlichen Kreiſen mehren ſich neuerdings die Stimmen, die durchgrei⸗ fende Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der großen Sphinx von Gi fordern. Schon im 1864 mußte die Sphinx von den jahrhundertealten Sanddünen befreit werden. Inzwiſchen waren dieſe wiederum um drei Meter angewachſen. Nach der im Jahre 1925 erfolgten Säuberung mußte feſtgeſtellt werden, daß die atmoſphäriſchen und Wüſtenſtürme einen verheerenden Einfluß auf die Sphinx aus⸗ geübt haben. Am bedenklichſten iſt es, daß die rie⸗ ſigen Blöcke, auf denen ſie ruht, unterwühlt und zer⸗ mürbt ſind. Um den völligen Verfall aufzuhalten, dem Tüchtigen“ von Hinrichs,„Der Verrat des mußten ſofortige Reſtaurierungsarbeiten vorgenom⸗ men werden.„ 1992 gen des Bruder der ſich tucig dem er Bruder all war taſtie in Prinzen weil es A8 Roch Schick⸗ Mani icklichen ne feſte ſolange Grund in der Ss un⸗ ſch ie ten Ka⸗ erungs⸗ rlangte Blanko⸗ in die die drei in den ng der nannte nal als mlicher an der iniſchen die in aftliche lusſicht bietet. ſich ge⸗ ts ein⸗ Abge⸗ m dem eſt mit zu lei⸗ desver⸗ er und ichteten nt auf rrols Freunde die Winternot überſtanden. Freitag, 16. September 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 432 — Allweiberſommer Als der heutige Tag aus der Wiege gehoben wurde, habe ich das Reich der Federn geflohen und bier hinausgepilgert vor die Tore der Stadt. In ein Feenreich trottete ich hinein. Ein gleißender Tep⸗ pich dehnte ſich aus. Geſchäftige Hände ſind tätig ge⸗ weſen, ihn zu wirken. Jede Hecke, jeder Strauch iſt Sberzogen mit Silberſträhnen. In der Luft ſchwir⸗ ren ſte umher. Wer hat nun dieſes Zaubergeſpinſt gewebt? Ganz kleine Leutchen ſind es geweſen, aus verſchiedenen Geſchlechtern ſtammen ſie. Unter Stei⸗ nen, in Erdritzen, auf dem Boden weben die einen und bauen hier ihre Fangfallen, die andern gehen auf die Jagd, die richtige Arbeitsteilung. Du biſt nun neugierig und willſt die kleinen Handwerker bei ihrer Arbeit beobachten. Du trittſt näher, doch kein einziges Tierlein läßt ſich ſchauen. Du biſt auch zu unvorſichtig geweſen. In deiner Un⸗ bedachtſamkeit biſt du an ein faſt unſichtbares Ge⸗ ſpinſtwerk geſtoßen, die kleinen Weberinnen glauben, eine Gefahr ſei im Anzuge und machen ſich aus dem Staube. Wir warten eine kleine Weile. Die Sonne ſtrahlt kräftiger und zieht die winzigen Weſen an. Die klettern an Halmen und dergleichen in die Höhe, laſſen aus ihrem aufrecht geſtellten Hinterleib ein Tröpflein fließen, das der fleißige Wind zu einem Faden auszieht. An ihm klammern ſich die Krea⸗ turen feſt und treten mit ihrem ſelbſt fabrizierten Luftſchiff die Luftreiſe an. Wie die Natur doch ſo weiſe zu Werke geht! Um die Art der kleinen Bau⸗ leute fortzupflanzen, läßt ſie ſie durch die Lüfte ſegeln. Marienfäden, Mariengarn, Nachſommer, Herbſt⸗ fäden, fliegender Herbſt, Altweiberſommer ſind gang⸗ bare Bezeichnungen für dieſe wunderhafte Erſchei⸗ nung. Das Volk hat Weſen und Entſtehung gar verſchiedentlich gedeutet. Darauf weiſen ſchon die ver⸗ ſchtedenen Namen hin. Alte Volksſagen waren hier auch im Spiele. Das Schauſpiel der Fabrikation der Herbſtfäden nimmt frühmorgens ſeinen Anfang und währt bis zum Mittag. Sie ſteigen in die Höhe und vereinigen ſich oft zu Flocken. Am Nachmittag ſinken ſie zur Erde, und abends iſt das Märchen vorüber. Sichtbar werden dieſe Fäden nur in einer gewiſſen Lage, da ſie am dunklen Boden zu wenig abſtechen. Fühlen kann man ſie nur zu oft im Geſicht, finden am Kleid. Das Wunder des fliegenden Herbſtes! K. W. Rebhühner im Stoppelfeld Zu keiner Jahreszeit begegnet man bei Spazier⸗ gängen über die Ackerfluren ſo oft den Rebhühnern, wie jetzt im Herbſt. Sie gehören zum Bild in dieſer Jahreszeit ſo gut wie das rote Laub der Bäume, wie die rauhen Stürme und die frühen Abende. Mit ſeltſamem Geräuſch flattert die braune Hühnerkette empor, wenn man ſich nähert, um ſich an einem ge⸗ ſchützten Orte wieder niederzulaſſen. Wenig Vogelarten halten ſo treu an dem von ihnen erwählten Wohngebiete feſt. Die auf einem gewiſſen Felde erbrüteten Jungen bleiben ihrem Jugendlande treu. Stirbt eine Famjflie aus letwa im Winter durch Verhungern in⸗ folge harten Schnees), ſo bleibt ein Revier von Reb⸗ hühnern oft lange unbewohnt. Das Fliegen fällt unſerm Vogel nicht allzu leicht; er ermüdet bald. Hat er beim Flug eine gewiſſe Hühe erreicht, ſo ſtreicht er gern ein Stück weit mit unbewegten Flügeln bahin. Durch raſche Schläge gibt er ſich zeitweiſe neuen Anſtoß. Auf Bäume oder Gebäude fliegt das Rebhuhn niemals. Im Februar löſen ſich die Ketten in Paare auf. Erbitterte Kämpfe werden um den Beſitz der Weibchen aus⸗ gefochten. Ende April beginnt die Henne zu legen. Das Neſt, das ſich zumeiſt wenig geſchützt mitten im Kornfeld befindet, wird mit Halmen ausgepolſtert. Das Gelege zählt bis 17 Eier. Die Brutzeit dauert 26 Tage. Das Männchen hält indes treue Wacht, ſorgt für Ernährung und warnt vor Gefahr. Der Warnruf beſteht in einem eigenartigen„Gurr“. Mit rührender Liebe werden die Jungen, die ſich vom erſten Tage an mit viel Geſchick bewegen, in Zeiten der Gefahr beſchützt und verteidigt. Bis zur Ernte⸗ zeit halten ſich die Ketten in den Getreidefeldern auf. Später ziehen ſie, der beſſeren Deckung wegen, Kar⸗ toffel⸗ und Krautäcker vor. Die Nacht wird auf freiem Felde verbracht. Das Frühſtück, beſtehend in Kerbtieren, wird auf dem Ackerfeld geſucht. Wenn der Morgentau von den Wieſen verſchwunden iſt, be⸗ ſuchen die Rebhühner der Heuſchrecken wegen die Wieſen. Nachmittags ſieht man die braunen Vögel da und dort im Stoppelfeld. Der Winter iſt der ſchlimmſte Feind des a Rebhuhus. Nicht die Kälte ſchadet ihm in erſter Linie, ſondern der Schnee, der die Nahrung zudeckt. In ſtrengen Wintern, in denen der Schnee hart gefroren iſt, ver⸗ geſſen die ſcheuen Vögel die Angſt vor den Menſchen. Sie kommen, Nahrung ſuchend, in die Dörfer. Wenn der erſte Tauwind weht, haben unſere braunen Auch Habicht und Falke, Sperber, Rabe und Häher ſind böſe Feinde des Rebhuhns. Und Hühnerjagden gehören, das weiß man, zu den beſonderen Freuden des Weidmanns. Gönnt, ihr Landwirte, dem Rebhuhn die Hecken als Schutz. In keiner Weiſe iſt das Reb⸗ huhn dem Menſchen ſchädlich. In anmutigſter Weiſe belebt es unſere heimatliche Natur. Sie gehören zum Bild des Herbſtes, die Rebhühner im Stoppel⸗ ſeld, wie das rote Laub der Bäume, wie die rauhen Stürme. i E. B. * Beleuchtungskontrolle. Bei einer geſtern abend auf der Seckenheimer Anlage durchgeführten Be⸗ leuchtungskontrolle wurden 6 Perſonen⸗ kraftwagen, 2 Laſtkraftwagen und 3 Krafträder 1 5 unvorſchriftsmäßiger Beleuchtung bean⸗ andet. * Schwerer Sturz vom Motorrad. Auf der Dürer⸗ ſtraße ſtießen geſtern abend ein Kraftradfah⸗ rer und ein Radfahrer, der auf der linken Straßenſeite fuhr und die rechte Straßenſeite im Augenblick des Ueberholens durch den Kraftradfah⸗ rer erreichen wollte, zuſammen. Beide wurden auf die Straße geſchleudert. Der Kraftradfahrer, der eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitt, wurde in bewußtloſem Zuſtand zuſammen mit dem Radfahrer, der an beiden Beinen ſtarke Haut⸗ abſchürfungen davongetragen hatte, mit dem Sani⸗ tätskraftwagen nach dem allgemeinen Krankenhaus verbracht. N Ein Kaminbrand brach geſtern abend in H.6 infolge Flockenruß⸗Bildung aus. Die Gefahr wurde urch die um.29 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ſchnell beſeitigt. zegeiſterung überall! Sogar die Neger beſtaunen das deutſche Wunderwerk Gegenwärtig ſteht Düſſeldorf im Zeichen des Do X. Auf ſeiner weiteren Fahrt wird, wie mit⸗ geteilt, Do X auch Mannheim beſuchen. Do X im Straßenbahnwagen—— Do X auf Anſichtskarten, Do X eals Vorſtecknadel——— alles nur Do X! Die Begeiſterung iſt groß und der Zuſtrom zu dem am Ufer des Rheins verankerten Rieſenflugboot ſtark. g Aber nicht nur in Deutſchland wird das Wunder⸗ werk deutſcher Technik bejubelt, auch unſere ſchwar⸗ zen Freunde in Kamerun, bei denen Do X ſeinerzeit zu Beſuch weilte, ſind begeiſtert von dieſem fliegen⸗ den Schiff. Nachſtehend bringen wir den Auszug aus dem Briefe eines Togonegers. der noch unter deutſcher Herrſchaft die deutſche Re⸗ gierungsſchule beſucht hat und, ſeinem deutſchen Lehrer Ehre machend. in fließendem Deutſch ſeine Eindrücke einem in Berlin anſäſſigen Kolonialdeut⸗ ſchen ſchildert, die er beim unerwarteten Erſcheinen des Do X an der afrikaniſchen Küſte hatte, von wo aus der Flug über den Atlantik erfolgte. Wir erlebten noch das Wunder eines der größten Flugſchiffe der Welt, genannt Do. X, gebaut von der Dornier⸗Metallbauten AG. Nachmittags um 3 Uhr kam das Flugſchiff, auf dem Waſſer fahrend, hier in B. an, um einen günſtigen Startpunkt für die bevorſtehende Amerikareiſe auszuſuchen. Die Luft erzitterte von dem Brauſen der Motore, ohne daß das Flugſchiff ſelbſt noch in Sicht war. Da auf einmal ſahen wir etwas in etwa 4 Km. Entfernung die Wellen durchſchneiden und ehe wir uns verſahen, näherte ſich das Ungeheuer und langte im Nu in unſerem Hafen an. In etwa 450 Meter Entfernung, nachdem ſich die Fahrt weſentlich verlangſamt hatte, bemerkten wir, daß das Flugſchiff große Aehnlichkeit mit einem Seefiſch hat; der Steven gleicht dem Fiſchſchwanze, der Rumpf ähnelt dem eines Wal⸗ 59 und die Luken am Bug ſtellen die Fiſchaugen ar. Am nächſten Tage durften wir das Flugſchiff beſuchen. Zu meinem großen Erſtaunen mußte ich feſtſtellen, daß„Do X“ ſo groß wie ein kleiner Seedampfer iſt. Wir wurden von einem Mitglied der Mannſchaft herumgeführt, der uns alles Wiſſenswerte gern zeigte. Der Größe und dem Inhalt nach iſt kaum zu glauben, daß das Ungeheuer jemals aus dem Waſſer in die Luft fliegen kann. Doch der Abflugstag zeigte uns, wie die techniſchen Eigenſchaften der Deutſchen auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt fortgeſchritten ſind. Einige Tage wurden vergeblich Startverſuche ge⸗ macht, da die zu dieſer Zeit in der Guins herrſchende völlige Windſtille und große Feuchtigkeit der Luft den Start nicht begünſtigten. Am 29. Mai wurde ein neuer Startplatz ausgeſucht, auch war an dieſem Tage ein günſtiger Wind nach Angaben der Flugſchiff⸗ beſatzung. Am 30. Mai ſollte das Flugſchiff nach den Cap Verdiſchen Inſeln fahren, von wo aus es ſeine Reiſe nach Braſilien fortſetzen ſollte. An dieſem Tage frühmorgens um 7 Uhr fuhr Do XR aus dem Hafen von B. nach einer etwa 4 Km. entfernten Stelle und ſtartete, die Richtung auf B. zu. Bald ſahen wir in einer Entfernung von etwa 300 Meter das Rieſenflugſchiff ſich aus dem Waſſer ſchwingen. In fünf Sekunden war es wirklich ſchon in der Luft, ſauſend und brauſend an uns vorbeifahrend. Um ihm noch weiter nachſehen zu können, liefen wir ihm nach und ſuchten einen höheren Ausblickspunkt, aber es dauerte kaum noch 17 Minuten, ſo war er unſe⸗ ren Blicken gänzlich entſchwunden. Unſere Bewun⸗ derung über das Gelingen dieſes großen Meiſter⸗ werkes der Dornier⸗Metall⸗Bauten AG. iſt ſehr groß. Ich kann keine Worte genug finden, um meine Bewunderung zum Ausdruck zu bringen; aber nach⸗ dem ich ſelber Augenzeuge dieſes Fluges der Do X geweſen bin, kann ich frei der Welt ſagen:„Die Deutſchen können alles.“ 5 Dieſer Neger iſt ebenſo ſtolz auf das Wunderwerk deutſcher Technik, den Do X, wie wir es ſind. Er hängt noch heute mit ganzem Herzen an Deutſch⸗ laßd und iſt wegen dieſer Anhänglichkeit von den Gaſtſpiel Mannheimer Kinder in Mainz Das alles war ja meinen 40 Kindern gar nicht ſo wichtig: daß wir an das Völkerpſychologiſche Inſtitut in Mainz eingeladen waren, daß man dort vielleicht ſehen Wollte, inwieweit das Geſtalteriſche im Unterricht wertvoll iſt und dort während der Tagunß über das Thema Ge⸗ ſamtunterricht gar manche päbdagogiſche Größe unſeren Abenden Intereſſe entgegenbringen würde. Ganz anderes hielt vier Tage lang Herz und Seele meiner 6. Mäbchenklaſſe der Feuden⸗ heimſchule gefangen. Man denke: mitten in den Ferien eine Reiſe rheinabwärts machen dürfen, tränenreichen Abſchied von Eltern, Tanten und Geſchwiſtern nehmen müſſen! Und Weltreiſenden gleichen mit den vielen Pappſchachteln, Koffern, Kiſten, Ruckſäcken und Taſchen.„Wie ſo'n Wanderzirkus“, ruft eine.„Stech mich nit immer mit der Lanz!“„Hoſchd de Steinbohrer fors Germaneſpiel?“„Gell, mer derfe vun jetzt ab Dande zu Ihne ſache?“ Endlich in Ludwigshafen im Zug. Ich bin ganz ſtill. Aber meine Feudenheimer:„Aha, Frankethal,— was is da norre los?“„Ha, die Zuckerfawrik!“„Ja, denkt emol, mei Mutter hot a Zucker,— in beide Füß..“,„Heiajei, Papple, do muß a glei der Rhein kumme!“„Oppenheim? Kinner, ich hebb e Bild vun Oppene in meinere Arbeits⸗ mapp klebe.“„Un ich vun Alzey!“„Des mit dem Rhein⸗ gau⸗Weingau ſcheint a zu ſtimme!“„Dande, glaabſchd, daß der rote Sandbuckel emol runnerrutſche kennt?“„Du, der is ſchun gerutſcht.“„Ach, doch hier nit, des hew ich a geleſe, des war an der Moſel.“ Endlich Mainz! Aufſtieg der keuchenden, ſchwitzenden Karawane zur Zitadelle. Und dann einrichten im Studen⸗ tenheim. Für mich werden ſogleich ſieben Betten belegt. „Haja, nebe mich kummt die Dande.“ Wie ordentlich ſie alle ſind, wie genau ſie ihre Aemter nehmen, wie pünktlich meine Mädels ſein können. Je lockerer ich die Zügel laſſe, deſto gefeſtigter iſt unſer Bündnis. Unſere Wohn⸗ ſtätte war bald durch die Leute vom Blumenamt, Ord⸗ nungsamt, Kochamt, Meldeamt ſauber und freundlich. Ein Pfiff! Alles ſauſt auf den Hof. „So, meine Leut, nun iſt Freizeit! Geht in die herr⸗ lichen Säle und ſchaut, was eure Schulkameraden von nah und fern von ihrer Arbeit ausſtellen. Beſeht die Kunſt⸗ werke und Gebäude dieſer alten Burg, geht zum Leſeſaal und holt euch die ſeinſten Bücher, ſpielt Klavier und ſingt im Feſtſaal, näht und richtet eure Kleider zum Spiel, legt euch in ſonnige Graswinkel auf dem Feſtungswall oder ſtreift wie Pfadfinder das Gelände ab. Denkt nur jetzigen Machthabern, den Franzoſen, aus feiner Heimat vertrieben worden. daran, daß wir alle Gäſte hier oben ſind.“ Auseinander die ganze Schar. Einige bitte ich, mit mir ein Bühnengelände zu ſuchen. Wir finden sine hohe, halbverwachſene Treppe aus dem Wald führend, daneben ein Tor in der wuchtigen Burg⸗ mauer. Schnell ſind unſere Fackeln eingerammt, rote Lampions glühen auf,— ſchon iſt eine Naturbühne zu unſerem Germanenabend da.„Alſo, fei Dande, der Wodan un die Freya un wie ſe alle heiße, kumme vun owe runner. Die Hel un der Loki dagege aus dem dunkle Loch.“ Ich merke, daß meine Kleinen ſchon ſehen gelernt haben. Der Abend brachte uns ſehr, ſehr viele be⸗ geiſterte Zuſchauer Ich ſah nur die Kinder, die ſo ganz ohne Scheu ihr ſelbſt⸗ zuſammengefügtes geſchichtliches Spiel dartaten, fret und leicht, wie ſie zu lebendigwahren Geſtalten einer längſt vergangenen Zeit wurden, daß ich ſelbſt atemlang aufhörte zu glauben, daß dies meine luſtigen, wilden Feudenheimer ſeien. Und als gerade bei den Worten um Baldurs Tod ein paar Fackeln plötzlich verlöſchten und Ergriffenheit jeden Zuhörer zur Stummheit bannte, da wußte ich, daß das bißchen Liebe, das ich dieſen Kindern ſchenkte, arm⸗ ſelig war vor dieſer unbewußten, kindhaften Größe. Das Feinſte war, daß die Kinder trotz der Ueber⸗ häufung an Lob und Beifall am nächſten Morgen wieder ganz ſchlichte Putzämtler, Kartoffelſchäler, Einkäufer und Schneider waren und erſt am Abend wieder zur Spielſchar wurden und diesmal mit einem Schwabenabend der viel größeren Zuſchauermenge Herzen im Sturm nahmen. Als Ausklang jedoch gaben wir noch unſer Beſtes: einen rhythmiſchen Bewegungschor, den wir„Arbeit und Freude“ nannten. Der Kinder liebe Tante Flora Weil hatte hierzu ganz herrlich einen Teil der Kinder als Maſchinengruppe tänzeriſch durchgeſchult. Der Eindruck dieſes Spieles war erſchütternd ſtark. Meine Spielſchar und ich waren beglückt in dem Gefühl, ſo vielen Meuſchen ein koſtbares Geſchenk gemacht zu haben. Noch einen Tag des Ausruhens und der Kinderfreude erlebten wir, dann ging es heim mit all den Kiſten und Kaſten, Koffern und Taſchen, obendrein mit einem Strauß von hundert Roſen und mit einem Herzen froh und warm. Feſt drückten wir uns die Hände beim Abſchieb:„Alſo, Dande, wärs norre ſchun der 12. September!“„Auf Wie⸗ derſehn!“ Der 12. September, ihr Kinder, iſt ſchon vorbei. Eine kleine Freude hoffe ich euch gemacht zu haben, daß ich „aus der Schule“ geplaudert habe. M. L. Tilleſſen. Milchfrühſtück für 5000 Kinder Mit Beginn des nächſten Monats wird auch die Milchfrühſtücksſpeiſung in den Mann⸗ heimer Volksſchulen vorerſt für 5000 Kinder wieder aufgenommen. Das Milchfrühſtück, das aus einem Fünftel Liter Milch und einem Brötchen be⸗ ſteht, wird nur„geſundheitlich bedürftigen“ Schul⸗ kindern verabfolgt. Man rechnet damit, 5000 Kin⸗ dern vorerſt aus Mitteln des Stadtjugendamts dieſe Speiſung zugänglich zu machen. Von Anfang Januar bis Ende Juli konnte die Zahl der Schul⸗ frühſtücksportionen durch Zuſchüſſe aus dem Mann⸗ heimer Hilfswerk verdoppelt werden, ſo daß 10 000 Kinder an den Frühſtücksſpeiſungen teilnahmen. Hoffentlich gelingt es auch für dieſen Winter Mittel für dieſen Zweck frei zu machen, da ſämtliche 10 000 Kinder gleichfalls„geſundheitlich bedürftig“ waren. * Bekämpfung der Schwarzarbeit. Die Hand⸗ werkskammern Badens ſind an zuſtändiger Stelle wegen eines ſcharfen polizeilichen Vorgehens gegen die Schwarzarbeit vorſtellig geworden. Man fordert die Einführung des Befähigungsnachwei⸗ ſes im Handwerk. * Stahlhelm⸗Konzert im Friedrichspark. Da ſeit Wochen der Stahlhelm B. d. F. mit ſeinem überwältigenden Auf⸗ marſch in Berlin im Vordergrunde des Intereſſes ſteht, wird es die Mannheimer Einwohnerſchaft freuen, am kom⸗ menden Samstag Gelegenheit zu haben, ein großes Konzert der 35 Mann ſtarken Stahlhelm Bundes kapelle Stuttgart unter Mitwirkung des 20 Mann ſtarken Spielmannszuges der Ortsgruppe Mannheim zu hören. Da mit einem gewaltigen Andrang zu rechnen iſt, dürfte es ſich empfehlen, ſich rechtzeitig Plätz zu ſichern. 1 Jilmrundſchau Schauburg:„Es war einmal ein Walzer“ Die Schauburg bringt dieſe Woche in ihrem In bi⸗ läums⸗Monats⸗ Programm zwei ſehr zugkräftige Filme. Zuerſt:„Es flüſtert die Nacht“, die Tragödie einer unverſtandenen Frau, mit rein dramatiſchem Ein⸗ ſchlag und glücklichem Ende. Lil Dagover und Hans Stüwe ſpielen mit großem Erfolg die Hauptrollen. Dann folgt die Tonfilm⸗Operette der Aafa„Es war einmal ein Walzer“ von Franz Lehar mit einſchmeichelnden Me⸗ lodien und echten Wiener Walzerklängen. Eine Liebes⸗ geſchichte zwiſchen Berlin und Wien ſpielt ſich hier ab, die die Beteiligten von großer Pleite zu neuer Exiſtenzmöglich⸗ keit führt. Martha Eggerth, Rolf v. Goth, Lizzy Natzler und Ernſt Verebes ſind ein luſtiges vierblättriges Klee⸗ blatt, das ſelbſt vor einer Entführung nicht zurückſchreckt. Ida Wüſt, Albert Paulig und H. Blaß machen als Wider⸗ ſacher am Schluß gute Miene zum böſen Spiele. Reizende Landſchaftsbilder zeigt noch Toni Attenberger in ſeinem Kulturfilm„Kund um die Wartburg“. Die Emelka⸗ woche vervollſtändigt mit ihren aktuellen Tagesneuigkeiten das ſehr vielſeitige Programm. *. * Die Gloria⸗Lichtſpiele bringen gegenwärtig in Zweit⸗ aufführung einen der unterhaltendſten Luſtſpiel⸗Filme, den bekannten Schwank Weekend im Paradies“. Wie die ganze turbulente Komödie angekurbelt iſt, wie ſich die Fäden der Verwechſlung langſam, aber ſicher verwirren, um dann bei ihrer Löſung eine poſſierliche Szene um die andere zu ergeben, iſt überaus witzig gemacht, ſo daß man vor dem Biloͤſtreifen eine vergnügliche Weile zubringt, und ſo etwas wie ein beglückendes Wochenendvergeſſen über einen kommt. Im Mittelpunkt ſteht Otto Wallburg, deſſen breite Komik hier beſonders ſpaßhafte Wirkung erzielt. Auch aus⸗ ſtattungsmäßig iſt der Film ſehr ſehenswert und die übri⸗ gen Darſteller, lauter erſte Namen, verleihen ihm auf ihre Art eine beſondere Qualität. Manſardendiebe verurteilt Verhandlung vor der Mannheimer Strafkammer Im April dieſes Jahres wurde nachts ein Ein⸗ bruch in ein hieſiges Lichtſpielhaus verübt. Die Diebe hatten es auf das in der Wand eingemauerte Safe abgeſehen, es gelang ihnen aber nur, etwa 40/ aus einer Kaſſette zu rauben. Außerdem wurden zwei Einbrüche gemeldet, in der Kluckſtraße und in D 2 war je eine Manſarde erbrochen worden. Den Hausangeſtellten wurden eine Uhr, Schuhe und ſonſtige Sachen geraubt. Geld fanden ſie nur in geringem Betrage. Als Täter wurden der 1904 ge⸗ borene arbeitsloſe Schloſſer Wilhelm Za wadſki und der 1907 geborene Packer Heinr. Zimmer⸗ mann ermittelt, ebenſo zwei weitere bereits abge⸗ urteilte Kumpane. In der erſten Inſtanz wurde Zawadſky zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten verurteilt, Zimmermann zu einem Jahre, weil er weniger be⸗ laſtet erſchien. Beide Angeklagte legten Berufung ein, nicht allein wegen der Höhe der Strafe, auch wegen der von der Vorinſtanz angenommenen Be⸗ teiligung an den Einbrüchen. Zimmermann glaubte bei dem Gericht mit der Angabe Eindruck zu er⸗ wecken, er ſei bei ſeinem Komplizen im Verdacht ge⸗ ſtanden, ein Spion der Polizei zu ſein. Um ſich von dem Verdacht zu rechtfertigen, habe er den Weiſun⸗ gen des Mitangeklagten gefolgt. Aus eigener Ini⸗ tiative habe er nichts unternommen. Infolge der Ausflüchte Zimmermanns zog ſich die Verhandlung lange hinaus. Sie endete mit einer Ermäßigung der Strafe Zavadſkys auf 1 Jahr 3 Monaten, Zim⸗ mermann hatte mit ſeinem Schachzug keinen Erfolg: er behielt ſein Jahr. Kommunale Chronik Heidelbergs ſchwierige Finanzlage * Heidelberg, 15. Sept. Der Ober bürger ⸗ meiſter erſtattete geſtern dem Stadtrat ein⸗ gehenden Bericht über die Finanzlage der Stadt, die bekanntlich außerordentlich ſchwierig iſt. Die Bereitſtellung der Mittel zur pünktlichen Zahlung der Löhne, Gehälter und Fürſorgeleiſtun⸗ gen werde nur dann möglich ſein, wenn die Landes⸗ regierung die bei ihr eingereichten Anträge geneh⸗ migt und wirkſame Hilfsmaßnahmen durchführt. Wie bekannt, verhandelt die Stadt Heidelberg mit dem Lande Baden auch noch über Hilfe für die ſchon am 1. September fälligen Zinszahlung für ihre 5 Millionen⸗Anleihe. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Scherzheim hatte ſich erneut mit der Frage der Gehaltsanſprüche! des neuen Bürgermeiſters zu befaſſen. Beſchluß zu faſſen war noch über das Ruhegehalt des Bürgermeiſters, wie die Gemeinde⸗ orönung es vorſieht. Der Bürgerausſchuß hat das Ru he⸗ gehalt in ſeiner Geſamtheit abgelehnt. Der Voranſchlag des Hauptausſchuſſes wurde in Eden⸗ koben in der letzten Stadtratsſitzung zum Beſchluß en hoben. Darnach werden durch Kürzung verſchiedener Aus⸗ gabenpoſten und Erhöhung verſchtiedener Einnahmepoſten insgeſamt 87 991/ Einſparungen erzielt. Meldung der Landes wefferwarfe Karlsruhe Vorausſage für Samstag, 17. September Fortdauer des ſchönen Herbſtwetters. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. 1 1 it böh. in Wetter W nn b Wertheim II 12 1005— Nebel Königsſtuhl] 5887721 18 19 14 0 leicht wolkenlos Karlsruhe 120 772,4 15 22 14 ſtill— dunſtig Bad.⸗Bad 2187718 14 23 12 80 leicht wolkenlos Villingen 712 778,8 10 21 9e leicht wolkenlos Bad Dürrh. 701]— 10 22 S NyVVY leicht wolkenlos St. Blaſien 780— 15 21 9 NO leicht ö woltenlos Badenweil. 422 771,8 15 28 13 0 leicht bedeckt freldbg. Hof 1275 648,9 12 15 10 0 müßig wolkenlos Schauinsld. 1286 667,3 14 19 130 leicht wolkenlos Das mitteleuropätſche Hochdruckgehiet hat ſich weiter verſtärkt und beherrſcht jetzt die Witterung eines großen Teiles von Europa. Es hat uns ſchon geſtern Beſſerung des Wetters gebracht. Heute iſt der Himmel in Süddeutſchland wolkenlos. Nur ſtel⸗ lenweiſe traten Morgennebel auf. Da das Hoch ſich in dem erwähnten Maße erneut befeſtigt hat, beſteht mit ziemlicher Wahrſcheinlich⸗ keit die Ausſicht auf ein günſtiges Wochen ⸗ endwetter. Die Temperaturen werden tagsüber ſtärker anſteigen. Reiſewelter in Deutſchland In allen deutſchen Reiſegebieten hat ſich fetzt ſchönes Herbſtwetter— vorausſichtlich für einige Tage— eingeſtellt. An den Küſten und in den Mit⸗ telgebirgstälern treten morgens noch örtliche Nebel⸗ bildungen auf, am Tage iſt es jedoch heiter und warm. Flugwetter in Deutſchland Mit Ausnahme der norddeutſchen Niederung zwiſchen Weſer und Oder, wo heute früh verbreitet Morgennebel lagen, herrſcht jetzt in ganz Deutſch⸗ land wolkenloſes Wetter. Die Winde haben in den unteren tauſend Metern wechſende Richtung, kommen aber im allgemeinen aus Oſt bis Nordost. Ihre Stärke hält ſich unter 6 Meter je Sekunde. Erſt in größeren Höhen herrſcht einheitliche und kräftigere Nordoſtſtrömung. *. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Bodenſee bei Konſtanz 21 Grad Rhein bei Karlsruhe 1 Rappenwörth(Badebecken) 10„ 1 88855 ö 5 35 a dem 85 jähr. eichspr äsidenten! 1 Annahmestellen bei allem durchi Ausliung geſtenn- zeichneten Bangen, den Postam tern u. Höostscheck- Konlo Hindenburg Spende Berlin N. 7880 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 16. September 1932 Deutſche Kraftſport⸗Meiſterſchaften in Dortmund Ein vorzügliches Meldeergebnis Die vom 16.—18. September in ber Dortmunder Weſt⸗ falenhalle ſtattfindenden Deutſchen Kraftſportmeiſterſchaf⸗ ten werden erſtmalig nach dem bei den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften in Villingen 1929 gefaßten Beſchluß durchgeführt. Während bisher die deutſchen Meiſter nur durch die Kreis⸗ meiſter ermittelt wurden, ſind nun alle vier Jahre die Meiſterſchaften offen für alle Mitglieder. Die Beſetzung ber einzelnen Wettbewerbe läßt daher in Dortmund nichts zu wünſchen übrig. Die Konkurrenzen ſind Ringen, Ge⸗ wichtheben, Tauziehen, Itu⸗Zitſu, Rundgewichtsriegen, Raſenkraftſport und Arttſtik, zu denen rund 700 Einzel⸗ melbungen abgegeben wurden. Die Titelträger werden daher einen ſehr ſchweren Stand haben, um den Anſturm des Nachwuchſes erfolgreich abzuwehren. Großes Intereſſe bringt man dem Ringen entgegen, was ja nach den Erfolgen der deutſchen Amateurringer in Los Angeles nicht weiter verwundert. Ihre komplette Staffel meldeten der deutſche Mannſchaftsmeiſter 191/32, Hörde 04, mit ſeinen vorzüglichen Ringern, Heros Dort⸗ mund mit Sperling, Vogedes, Meyer und Kallner, Kirch⸗ Unde, Hohenlimburg, Herne 20 und der Köln⸗Mülheimer Verein mit Möſchel, Meerſcheidt und Nehmet. 15 Wie ſind nun die Ausſichten der Ringer? Im Bantamgewicht wird es Weltmeiſter Bren⸗ del Nürnberg nicht leicht haben, zu neuen Meiſterehren zu kommen. Sein größter Konkurrent iſt Fiſcher⸗Zwei⸗ brücken und auch Meerſcheidt⸗Köln Mülheim wird ein ernſtes Wort mitreden. Von den übrigen Bewerbern die⸗ ſer Gewichtsklaſſe nennen wir noch Antoni⸗Hörde, Pawlack⸗ Dortmund, Schönleben⸗Dortmund, Hendel⸗irchlinde und Stank⸗Herne.— Im Federgewicht dürften Ehrl⸗ München, ber Zweite in Los Angeles, und ſein engerer Landsmann Hering bas Ende unter ſich ausmachen. Hinzu geſellt ſich zaber noch eine große Anzahl von Bewerbern wie Kowacz⸗ Köln, Meyer⸗Dortmund, Faber⸗Kirchlinde, Cohn⸗Hagen und Nagel⸗Witten, ſo daß eine Ueberraſchung nicht aus⸗ geſchloſſen iſt. Das Leichtgewicht hat in Europamel⸗ ter Sperling ⸗ Dortmund ſeinen prominenteſten Be⸗ werber, der keine leichte Aufgabe zu erlebigen hat, da in bieſer Klaſſe die junge Garde recht zahlreich vertreten iſt. Nehmet⸗⸗Köln, Märtin⸗Herne, Weikart⸗ Hörde, Muſchall⸗ Hörde, Altemeyer⸗Bremen, Krehl⸗Untertürkheim, Häßler und Montigel⸗Tuttlingen ſind ſehr zu beachten. Ueberſicht⸗ licher erſcheint die Situation im Weltergewicht. Mit Földeak⸗ Hamburg und Möſchel⸗Köln/ Mülheim be⸗ finden ſich bie beiden qualiftzierteſten Ringer am Start. Vlelleicht reicht es wieder für einen Steg des Rheinländers. Aus dem übrigen ſtarken Teilnehmerfeld ſollte Scharfe⸗ Hörde am eheſten dazu in ber Lage ſein, für eine Ueber⸗ raſchung zu ſorgen. Im Mittelgewicht finden wir Ringer in einer Klaſſe vereint, die jahrelang nicht mehr gegeneinander gerungen haben. Titelverteidiger Krämer⸗Duisburg hat in Schedler⸗ Halle ſeinen ſchärfſten Widerſacher. Scharfe⸗Hörde, Kallner⸗ Dortmund, Stuwe⸗Berlin ſind alle ſtark genug, um in die Entſchetbung eingreifen zu können. Die Zuſammenſtellung der Paare durch das Los iſt hier wie in den anderen Ge⸗ wichtsarten ein weſentlicher Faktor.— Im Halbſchwer⸗ gewicht intereſſiert zunächſt Fritz Bräun⸗Oberſtein. Der ehemalige Europameiſter ſollte auch heute noch in der Lage „ein, mit Heitmann⸗Hörde und Vogedes⸗Dortmund Über die volle Diſtanz zu gehen. Sehr gute Ausſichten hat auch Rie⸗ ger⸗Berlin, der 1928 in Amſterdam Zweiter wurde. Auch Siebert⸗Darmſtadt will erſt beſtegt fein.— Im Schwer⸗ gewicht liegt das Ende zwiſchen Gehring⸗Ludwigs⸗ hafen, Müller⸗Köln und Hornfiſcher⸗Nürnberg. Weitere Bewerber ſind Lägeler⸗Untertürkheim, Welp⸗Kirchlinde und Roggenbrück⸗Köln/ Mülheim. In der Altersklaſſe ſtarten mit Muß⸗Hörde und Schütz⸗Dortmund die ausſichts⸗ reichſten Bewerber, trotzdem ſie nicht mehr zu den Jüngſten zählen. Und bei den Gewichtshebern Auch in dieſer Sportart iſt die Beſetzung der einzelnen Klaſſen ſowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinſicht überragend. Im Bantamgewicht finden wir den deutſchen Melſter Walter⸗ Saarbrücken, Verley⸗Eſſen und Koch⸗Hörde. Es iſt möglich, daß in dieſer Reihenfolge die Steger ermittelt werden. Die übrigen Anwärter dürften kaum für die Entſcheidung in Frage kommen.— Im Federgewicht wird Wölpert⸗ München gegen Schäfer⸗Stuttgart einen harten Kampf zu beſtehen haben. Vielleicht greift auch Schwieger⸗Braun⸗ ſchweig entſcheidend mit ein.— Im Leichtgewicht legen wir das Ende zwiſchen Helbig⸗Plauen, Hofmann⸗Magde⸗ burg und Murawſki⸗Hörde, wo der Plauener wohl die meiſten Ausſichten auf Erfolg hat.— Im Mittelge⸗ wicht ſteht der Münchner Weltmeiſter Ismayr allein auf weiter Höhe. Wohl hat er in Stanislawſki⸗Düſſeldorf, Menze⸗Hörde und Kannald⸗Eſſen gute Mitbewerber, doch mütſſen ſich dieſe mit den Plätzen zufrieden geben.— Im Halbſchwergewicht wird es wahrſcheinlich zu einem Duell zwiſchen Bierwirth⸗Eſſen und Voigt⸗Trier kommen, zu denen ſonſt noch Gietl⸗München kommt.— Wie das Mitttelgewicht, hat auch das Schwergewicht einen überragenden Mann und zwar ebenfalls einen Münchner, den zehnmaligen deutſchen Meiſter Straßberger. Auch dies⸗ mal ſteht Straßberger vor einem neuen Erfolg. Velten⸗ Hörde und Wahl⸗Düſſeldorf ſind für die Plätze gut. Falls noch Ries⸗Mettendorf nachmeldet, dürfte er ebenfalls vorne zu finden ſein. Bei den Raſenkraftſvortlern dominieren die Süddeutſchen 8258 In der Federgewichtsklaſſe im Hammer⸗ werfe n ſollte an erſter Stelle Burkardt⸗Karlsruhe zu finden ſein, der hier mit 40,05 Meter den Rekord hält. Das Leichtgewicht folgt mit Jäger⸗St. Georg und Bühler⸗ Karlsruhe, um nur die wichtigſten zu nennen. Im Mit⸗ telgewicht haben der Rekordmann Seeger⸗Ottweil und Schleicher⸗-Eßlingen große Siegesausſichten. Der Rekord⸗ mann Liſt⸗Neu⸗Iſenburg wird im Schwer gewicht gegen den deutſchen Meiſter Wagner⸗Münche ſtark zu kämpfen haben. Im Gewichtwerfen werden ſich Burkardt⸗Karls⸗ ruhe und Eder⸗München im Federgewicht; Jäger⸗St. Georg, Schröder⸗München und Bührer⸗Karlsruhe im Leichtgewicht Seeger⸗Ottwetll, Eſchelbach⸗Nauheim und Fiſcher⸗Reichenhal[l im Mittelgewiſchſt u. Liſt, Schlienz, Wagner und Galler im Sch wergewicht den Sieg ſtreitig machen. Von den bekannteſten Steinſtoßern finden wir Geier ⸗Wenningen, Seeger⸗Ottweil u. a. mehr am Start. Im Raſenkraftſport iſt der deutſche Meiſter Furtwengler⸗Regensburg wohl der bekannteſte Teilnehmer. In den Mannſchaftswettbewerben ſtartet auch der Marine⸗SV Wilhelmshafen im Tauziehen. Von den Muſterriegen haben Spartania Stuttgart und Ger⸗ manta Karlsruhe die größten Ausſichten, deutſcher Meiſter zu werden. 5 f Den Meiſterſchaften in der Artiſtik kommt keine allzu große Bedeutung zu. Sie ergänzen aber das Bild. und zeugen davon, wie vielſeitig das Sportgebtet des Deutſchen Athletik⸗Sportverbandes iſt. Kegelſport Im Nürnberger Kegelſporthaus treffen ſich am 17. und 18. Sept. rund 150 Keglerführer zur Jahresverſuamm⸗ lung. Aus der Verhandlungsfolge iſt die Frage der Ab⸗ haltung des 18. Deutſchen Bundeskegelns 1938 in Frank⸗ furt am Main bemerkenswert. Dieſe Veranſtaltung, welche bisher alle 4 Jahre durchgeführt wurde, beſuchten in Ber⸗ lin und Leipzig etwa je 35 000 Kegler. Im Hinblick auf die Koſtenfrage, hervorgerufen durch die herzurichtende Anlage von wenigſtens 60 Kegelbahnen dürfte diefer Ver⸗ handlungspunkt recht umſtritten ſein. Wer übernimmt die Bundesmeiſterſchaftskämple 19332 Wenigſtens 18 Kampfbahnen ſind hierzu notwendig, es gibt nicht viel Kegelſporthallen, welche dieſe Vorbedingun⸗ gen erfüllen. Breslau, Dortmund. Hamburg und nach⸗ träglich Kiel bewerben ſich um dieſe wichtigſte Veranſtal⸗ tung des Deutſchen Keglerbundes. N Ebenſo werden die Gemüter in Bewegung kommen, wenn es gilt, Zuſtimmung für einen Lallfäbrlichen 8 ſchuß zum Olympiafonds 1996 zu bewilligen. So⸗ lange der Kegelſport noch nicht als Olympia⸗Sport an⸗ erkannt iſt, werden Zuſchußforderungen für Olymplſche Spiele immer in Keglertagungen umſtritten bleiben. Denn was andere Sportarten durch Olympiagroſchen von den Zuſchauern ihrer Veranſtaltung erheben, müſſen die Kegler ihrem Haushalt entnehmen. Wichtige Satzungsänderungen, Kaſſen⸗ und Prüfungs⸗ berichte, Wahlen, Beſchlußfaſſung über eine größere Zahl von Anträgen vervollſtändigen die Verhandlungsfolge, fo daß für die beiden Sitzungstage genügend Arbeit vor⸗ handen iſt. Tha. Tenniskampf Jugoflawien Oeſterreich:2 Der in Agram ausgetragene Tennisländerkampf Jugo⸗ ſlawien— Oeſterreich wurde beim Stande von:2 ab⸗ gebrochen, oͤa die Wiener abreiſen mußten. Artens⸗Wien gewann gegen Kukuljevie mit:6,:5,:4,:8 und im Doppel ſiegten Artens⸗Matefka mit:4, 63,:6 gegen Kukuljevic⸗Schaefſer, Der Wiener Matejka wurde da⸗ gegen in ſeinen beiden Einzelſpielen geſchlagen und zwar von Kukulfevie mit 816,:7, 116,:4,:5 und von Schaeffer mit:5,:4, 618,:6,:6. Die erſten Tennis⸗Weltrangliſten Vines und Helen Wills an der Spitze Der berühmte engliſche Tennisexperte Wallis Myers hat die neue Weltrangliſte der Damen und Her⸗ ren herausgegeben, die bekanntlich als offiziell angeſehen wird. Das für uns Deutſche bemerkenswerteſte an dieſer Liſte iſt, daß in ihr zum erſten Male ſeit ihrem Erſcheinen auch die Namen von zwei deutſchen Spielern auf⸗ tauchen. Daniel Prenn u. Gottfried v. Cramm. haben ſich infolge ihrer grandioſen Erfolge in den Davis⸗ pokalkämpfen in die Reihen der Weltbeſten hineingeſpielt und nehmen unter den zehn Erſten den ſechſten und achten Platz ein. Das iſt ein großartiger Erfolg nicht nur für die die beiden Spieler ſelbſt, ſondern für das ganze deutſche Tennis. Damit hat der deutſche Tennisſport endgültig den Anſchluß an die Weltklaſſe erreicht. Bei den Damen finden wir Frl. Krahwinkel auf dem fünften Platz und an achter Stelle ebenfalls einen „Neuling“, die Wiesbadenerin Frl. Marieluiſe Horn. Da⸗ mit wurde eine kleiner Erſatz geſchaffen für den Ausfall von Cilly Außem, die im vorigen Jahre an zweiter Stelle rangierte und in dieſer Saiſon infolge Krankheit nicht ſpie⸗ len konnte. Eine weitere Tennis⸗Rangliſte veröffentlicht Pierre Gillou, der Präſident des franzöſiſchen Verbandes, die wir zum Vergleich ebenfalls folgen laſſen: Herren: Wallis Myers Pierre Gillou 1. Vines⸗Amerika 1. Vines⸗Amerika 2. Cochet⸗Frankreich 2. Cochet⸗Frankreich 3. Borotra⸗Frankreich 3. Borotra⸗Frankreich 4. Alliſon⸗Amerika 4. Sutter⸗Amerika 5. Sutter⸗Amerika 5. Alliſon⸗Amerika 6. Prenn⸗Deutſchland 6. Auſtin⸗England 7. Perry⸗England 7. Prenn⸗Deutſchland 8. v. Cramm⸗Deutſchland 8. v. Cramm⸗Deutſchland 9. Auſtin⸗England 9. Perry⸗England 10. Crawford⸗Auſtralien 10. Crawford⸗Auſtralien Damen: 1. Wills⸗Amerika 1. Wills⸗Amerika 2. Jakobs⸗Amerika 2. Jacobs⸗Amerika 3. Matthieu⸗Frankreich 3. Matthieu⸗Frankreich 4. Payot⸗Schweiz 4. Krahwinkel⸗Deutſchland 5. Krahwinkel⸗Deutſchland 5. Payot⸗Schweiz 6. Heeley⸗England 6. Heeley⸗England 7. Whittingstall⸗England 8. Horn⸗Deutſchland Gillou rangiert nur ſechs 9. Stammers⸗England Damen. 10. Sigart⸗Belgien Novotny Dübbers„ohre Entſcheidung“ Der ſeinerzeit in Prag ſtattgefundene Kampf der obigen Leichtgewichtler hatte bekanntlich durch ein Fehlurteil dem Tſchechen einen Punktſieg eingebracht. Wie ungerecht dieſe Entſcheidung war, geht ſchon daraus hervor, daß Novotny bei ſeinem Verband beantragte, die Entſcheidung in ein Unentſchieden abzuändern. Die Tſchechiſche Vereinigung der Berufsboxer hat dem Einſpruch Noyotnys inſofern ſtattgegeben, als der Kampf„ohne Entſcheidung“ gegeben wird. Nur ein Kandidat gemeldet Das Intereſſe der europäiſchen Berufsboxer für den Titel eines Europaomeiſters der Welter⸗ gewichtsklaſſe ſcheint äußerſt gering zu ſein Nur ein einziger Kandidat, und zwar der Italiener Vitto⸗ rio Venturt, hat ſich auf den neu ausgeſchriebenen Wettbewerb friſtgemäß bei der Internationolen Box⸗Union gemeldet. Der JBu blieb nichts anderes übrig, als die Weltergewichts⸗Europameiſterſchaft nochmals neu auszu⸗ ſchreiben mit der Hoffnung, daß ſich diesmal mehr Bewer⸗ ber melden. e 8 2* Segelregatta mit 24 Booten! Die Herbſtregatta der Mannheimer Segler⸗ Vereinigung verſpricht etwas ganz Beſonderes zu wer⸗ den. Sind doch nicht weniger als 24 Boote angemeldet worden, die ſich am kommenden Samstag und Sonntag im Wettkampf meſſen werden. 4 Boote in der 20 Quadrat⸗ meter⸗Klaſſe, je 5 Boote in der 15 und 12 Quadratmeter⸗ Klaſſe und 10 Boote in der 10 Quadratmeter⸗Klaſſe ſtarten am Samstag nachmittag 15 Uhr im Neckar zwiſchen der Friedrichsbrücke und der Friedrich⸗Ebertbrücke in der Höhe es Straßenbahndepots. Das Rennen geht neckar⸗ und rheinabwärts in den Altrhein, wo je nach den Windver⸗ hältniſſen gleich das Ziel beim Waſſerſportverein Sand⸗ 55 angeſteuert oder erſt der Altrhein bis zur Diffené⸗ brücke und wieder zurück zum Ziel ausgeſegelt wird. Am Sonntag werden auf dem Altrhein zwei Rennen ausgetragen und zwar vor⸗ und nachmittags. Beide Rennen gehen über 12 Km. während das Samstag⸗Rennen ütber 15 Km. führen wird. Am Sonntag iſt Start und iel jeweils das Bootshaus des Waſſerſportvereins Sanod⸗ 115(Straßenbahnhalteſtelle Juteinduſtrie). Zum erſten Mal beteiligen ſich Heidelberger Segler an der Mann⸗ heimer Regatta. Die fünf Boote ſind bereits in Mann⸗ heim eingetroffen. — WSV. rollt die Amateurfrage auf Alarmierende Nachrichten aus dem Weſten Dem„Sportdienſt für Süddeutſchland“(WTB) wird aus Düſſeldorf gemeldet:„In Weſtdeutſchlond bereiten ſich wichtige Dinge vor, die für den geſamten deutſchen Fuß⸗ ballſport von großer Bedeutung ſein können. Wieder ein⸗ mal iſt es die Amateurfrage, die den Frieden im Deutſchen Fußball⸗Bund bedroht und wieder iſt es der Weſtdeutſche Spiel⸗Verband, der als Verfechter des reinen Amateur⸗ gedankens einen neuen Vorſtoß plant. Die Spruch, kammer des WS V. hat in letzter Zeit zohl⸗ reiche Anzeigen wegen Verſtöße gegen die Amateur beſtimmungen zu bearbeiten. Gz weroͤen Namen großer und bekannter Vereine genannt, ſo auch der des Meiſters Schalke 04, deſſen erſte Mann⸗ ſchaft bekanntlich wegen des gleichen Vergehens ſchon ein⸗ mal längere Zeit disqualifiziert wor. Der weſtdeulſche Verbands⸗Vorſtand hat die ſtrikte Durchführung aller ſchwebenden Verfahren angeordnet, gleichzeitig traf er aber auch Maßnahmen, um die Voll ſtreckung der Urteile ſolange auszuſetzen, bis ſich die Auswirkung auf die Geſamtbewegung überblicken läßt. Der Vorſtand des Deutſchen Fußball⸗Bundes hat zwar auf ſeiner letzten Sitzung in Berlin die vorliegenden und ſehr weitgehenden Anträge in der Berufsſpielerfrage abge⸗ lehnt, es iſt jedoch möglich, daß er am 16. Oktober in Wiesbaden beim Bundestag einer neuen und ähnlichen Aktion begegnen wird. Weſtdeutſchland hat be⸗ kanntlich ſchon vor zwei Jahren den reinen Amateurismuz für die Maſſe der Vereine durch die Einführung einer Pro, feſſtongl⸗Liga, alſo durch„reinliche Scheidung“ zu retten verſucht. Damals wurden die Anträge des WSV. abge⸗ lehnt und es kam zum Kompromiß der„Drecener Speſen⸗ ſätze“. Die„Fälle“ der letzten Zeit, die ſich ja auch auf Süddeutſchland erſtrecken und die nun nicht mehr kotzu⸗ ſchweigen ſind. dürften aber diesmol den Boden für eine Aktion des WSV. mehr geebnet haben.“ Es leuchtet ein, daß der DFB. angeſichts dieſer Situg⸗ tion es ſehr ſchwer hat, eine geeignete Löſung zu finden, Auch das Argument, daß die gegenwärtige Kriſenzeit nicht für eine Einführung des Berufsſpielertums geeignet ſei, hat etwas für ſich. Andererſeits muß man aber zugeben, daß da, wo ein ſo ausgedehnter verkaputer Profefftonaglis⸗ mus möglich iſt, auch eine reinliche Scheidung keine Un⸗ möglichkeit ſein kann. Was hören wir? Samstag, 17. September Frankfurt .05: Schallplattenkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 12.00: Schallplattenkonzert.— 18.15: P. Alt: Bedeutet Kredit⸗ ſchöpfung zu produktiven Zwecken Inflation?— Haus⸗ beſitzer und Mieterſchaft(Vortrag). Heilsberg .30: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 10.05: Schulfunk.— 11.30: 13.30: Schallplattenkonzet.— 16.00: Baſtelſtunde für die Kleinen.— 16.30: Orcheſterkonzert.— 18.35: H. Wilk: Student und Wehrhoheit. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 10.10: für Arbeitsloſe.— 11.10: Kinderturnen mit Muſik.— 11.20: Schulfunk.— 12.00: Schallplattenkonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 14.35: Wochenendkonzert.— 15.50: Kin⸗ derſtunde.— 16.20: Frauenſtunde.— 19.00: Der Weg ins Weltall(Vortrag).— 20.00: 70 Jahre Berliner Preſſe.— Gemeinſchaftsempfang 22.10: Nachtmuſik.— 24.00: Jazz. München 12.00: Schallplattenkonzert.— 14.25: Luſtiges Kunter⸗ bunt.— 16.10: Zitherkonzert.— 18.15: Stunde der Ju⸗ gend.— 19.00: Konzertſtunde.— 19.40: H. Scheffler: Meine Sahara⸗ Durchquerung.— 20.15: Der Zarewitſch, Operette von Lehar.— 22.45: Nachtmuſik. Sübfunk .05: Schallplattenkonzert.— 10.00: Operettenſtunde.— 12.20: Arien⸗ und Duette.— 12.50: (Schallplatten)— 13.30: Aus älteren Operetten.— 14.50 Schrammelmuſik.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Chor⸗ geſang.— 17.00: Engliſche Unterhaltungsmuſik.— 19.30: Hiſtoriſche Märſche Rhein. r and— 20.10: Bunter Abend.— 22.452 Nachtmuſtk und Tanz. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.45: Opernmuſik auf Schallplatten.— 15.15: Berühmte Sänger(Schallplatten). — 16.30: Nachmittagskonzert.— 19.10: Klaviervorträge, — 22.20: Tanzmuſik. Aus dem Ausland Beromüunſter: 16.30: Handharmonika⸗Honzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Mimi Pinſon, Oper von Leoncavallo. Straßburg: 17.00: Orcheſterkonzert.— 18.30: Orcheſter⸗ konzert mit Geſang.— 20.30: Operettenabend.— 23.00: Kammermuſik. Cas Dun kes erla Berlin.65 JJ Abb ROMAN VON GABRIELE ECK EHARD 2 1. Kapitel: Dienstag Gegen Abend hatte der leichte Wind, der die Waſſerfläche am Nachmittag bewegt hatte, faſt ganz aufgehört. Willy Roeder lag im Boot ließ ſich treiben. Angenehm entſpanut nach einer Woche nicht immer erfreulicher Arbeit ſchloß er die Augen halb und blinzelte in den Sonnenuntergang, Er wußte zwar, daß er zu ſeiner Mutter gehen ſollte, aber er konnte ſich aus dieſer ſanften und behagligen Faul⸗ heit nicht emporreißen. Drüben an Land ſpielte im Strandreſtaurant die Muſikkapelle:„Dein iſt mein ganzes Herz—“ Willy Roeder, ein friedliebender junger Mann Ende Zwanzig und Börſenvertreter bet einer Großbank, gähnte herzhaft, ſtreckte die Arme von ſich und räkelte ſich. Befriedigt konſtatierte er die erholſamen Eigen⸗ ſchaften eines ſo ganz allein verbrachten Samstag⸗ nachmittags, als etwas Weißes in zackigem Flug in ſein Gerichtsfeld trat und der Waſſerfläche zuſtrebte. Willy ſtreckte phlegmatiſch ſeine linke Hand aus, und natfirlich flog das Ding vorbei und ins Waſſer. Willy ſah es auf der leicht gekräuſelten Waſſer⸗ fläche tanzen und ſtellte feſt, daß es ein Stück Papier war. Da rappelte er ſich hoch, langte mit dem rechten Arm aus dem kippelnden Boot und hielt gleich darauf einen Briefumſchlag in den Fingern. Er beſah ihn aufmerkſam und las die Aufſchrift:„An den Herrn, der dieſes findet.“ Willy fand das einigermaßen originell, aber da er ſich die ganze Woche über betzen mußte, ſo konnte ſelbſt die Ausſicht auf einen überaus intereſſanten Brief ihn nicht dazu bringen, nun den Umſchlag haſtig aufzureißen. Er legte ihn vielmehr ſorgfältig auf die Bank vor ſich hin, ſteckte mit höchſt gemeſſe⸗ FFF e nen Bewegungen eine Zigarette an und wartete, daß der Brief etwas getrocknet wäre. Als die Zi⸗ garette zu Ende war, ſtegte aber doch die Neugier, er riß den Umſchlag auf und zog das Briefblatt heraus. Die Schrift, nur wenige Zeilen übrigens, war ganz unverwaſchen und hatte zu Willys Erſtaunen folgenden Inhalt: g 5 „Der Herr, der dieſes findet, mag ſich, wenn er jemand kennenlernen will, deſſen Bekanntſchaft von Wert für ihn ſein könnte, am nächſten Dienstag, das heißt: dem Dienstag der zweiten Juniwoche, gegen 7 Uhr abends vor dem Hauſe Weimarer Straße 111 einfinden und als Erkennungszeichen„Ich küſſe Ihre Hand, Madame—“ vor ſich hinpfeifen.“ Willy Roeder las den Brief mehrere Male— er fand ihn nach wie vor originell— er ſchwankte, ob er der Aufforderung nachgeben ſollte und erörterte bei ſich heftig ſämtliche für ihn ausdenkbaren„Fürs“ und„Widers“. Jedenfalls war er aus ſeiner ſchön⸗ ſten Ruhe gebracht, er ruderte ans Ufer und be⸗ ſchloß ziemlich mißmutig, zu ſeiner Mutter zu fahren. 1 Im Verlaufe des Abends konnte er nicht umhin, feſtzuſtellen, daß er immer wieder an die ſonderbare Botſchaft denken mußte. Je mehr die vier Tage, die ihn von dem Dienstag trennten, zu Ende gingen, 35 5 ſtärker beſchäftigte er ſich mit dem ſeltſamen rief. Am Sonntag nachmittag war er zum Bridge zu ſeinem Freunde Karl Schmidt gegangen und hatte die aufregende Angelegenheit natürlich nicht bei ſich behalten können. Karl Schmidt und ſeine Frau Tilla hatten ſelbſtverſtändlich ſofort geſchrieen, das wäre ein neuer Reklametrick, und wenn er ſich um die angegebene Zeit in der Weimarer Straße ein⸗ fände, ſo würde da wahrſcheinlich der neueſte Wagen einer Autofabrik ſtehen und ihm eine Probefahrt anbieten, oder vielleicht ein beſonders ingeniöſer Agent eines Verſicherungsunternehmens. Willy beſchimpfte die beiden ein bißchen wegen gar zu merkantiler Einſtellung, und verſicherte gleichzeitig, daß er gar nicht daran dächte hinzugehen. Hingehen könne er ja immerhin, hatte Frau Tilla gemeint, er ſollte ſich nur nicht einreden, irgend etwas Großartiges zu erleben. Willy ſpielte an dieſem Tage beſonders unauf⸗ merkſam. 8 Bis Dienstag nachmittag um fünf war er feſt entſchloſſen, dieſe Albernheit nicht mitzumachen. Er ging zu Fuß von der Bank nach Hauſe, trank unter⸗ wegs einen ſtarken Kaffee und machte behaglich ſchlendernd mit ſich aus, daß er ſich, wenn die Ein⸗ kommensverhältniſſe in dieſem Monat halbwegs erfreulich blieben, einen Hund kaufen würde— einen Drahthaarterrier oder einen braunen Pudel. Zehn Minuten vor ſteben ſtand er umgezogen und friſch raſiert vor dem Hauſe Weimarer Straße 111. Pfeifen war nie Willy Roeders beſondere Be⸗ gabung geweſen. Er wußte das. Deshalb war er einigermaßen beunruhigt, daß die ganze Angele⸗ genheit vielleicht noch an ſeiner Unfähigkeit, das ge⸗ wünſchte Signal zu geben, ſcheitern würde. Er probierte immer von neuem, es kam aber nicht viel dabei heraus. Fünf Minuten nach ſieben bog ein von einer Dame geſteuerter milchkaffeefarbener Roadſter in die ſtille Straße ein. Willy fühlte ärgerlich, wie ſein Herz zu klopfen anfing, denn es ſchien ihm möglich, daß... Und in der Tat, der Wagen hielt vor Num⸗ mer 111. Willy ſpitzte verzweifelt die Lippen, aber kein Tönchen entrang ſich ihnen; vor Wut guckte er gar nicht nach der Straßenſeite, ſondern heftete die Augen krampfhaft auf die Haustür. Da hörte er plötzlich eine Frauenſtimme rufen:„Bitte!“ Er drehte ſich raſch um und ſah, daß die junge gutaus⸗ ſehende Dame, die am Steuer des Wagens ſaß, die Tür geöffnet hatte, und daß dieſe Aufforderung ein⸗ zuſteigen, niemand anderem gelten konnte als ihm. Er trat alſo erfreut und verlegen zugleich an den Wagen und vermochte erſt nichts anderes zu ſagen als„Guten Abend!“ „Guten Abend,“ antwortete die Dame und nickte ernſthaft. i Es entſtand eine Pauſe, in der ſich Willy pein⸗ voll ungewiß überlegte, wie er nun korrekterweiſe, aber beileibe nicht zu konventionell, handeln ſollte. Die Dame ſah ihn prüfend und erwartungsvoll an als er aber weiter ſo ſtockſteif und ſtumm daſtand, 8 PPPUPwPwfwffhG GGG ſ0ã é ⁊ͤ TT eee eee Willy Roeder ſtieg ein. So geſchah doch wenig⸗ ſtens etwas. Die Dame ließ den Wagen in mun⸗ terem Tempo laufen— ſie ſah geradeaus, und Willy warf gelegentlich einen Blick auf ihr junges und eigenwilliges Profil. Schließlich empfand er aber doch, daß es nötig ſei, in dieſer Sache etwas zu tun. Er gab daher Räuſperlaute von ſich und ſagte:„Sie geſtatten, ich heiße Willy Roeder.“ „Ich heiße Ina,— Nachname tut wohl nichts zur Sache.“ Ihr Ton hatte eine gewiſſe Beſtimmtheit, die Willy von neuem verlegen machte, aber diesmal, fand er, mußte endlich ein Geſpräch in Gang kommen. „Ich habe einen Brief bekommen,“ ſagte er wieder. f „Das merke ich. Wo haben Sie ihn denn ge⸗ funden?“ „Ich habe ihn aus dem Wannſee gefiſcht.“ „Ach, das iſt luſtig. Wann war denn das?“ „Am Samstag nachmittag.“ „Aha.— Iſt es Ihnen recht, wenn wir zum „Haus am See“ fahren und dort zu Abend eſſen?“ Willy war es recht— wenn es ihm nicht recht geweſen wäre, hätte er übrigens auch nicht wider⸗ ſprochen. Er fand bei ſich, dieſes Abenteuer ließe ſich etwas trocken an, was aber eigentlich hätte paſſieren ſollen, wußte er ſelbſt nicht. 5 Ina redete gar nicht mehr, und Willy wußte nichts, womit er dieſe ſichere fremde Frau hätte unterhalten können. Eine etwas blödſinnige Si⸗ tuation, ſtellte er feſt, aber wenigſtens keine Re⸗ klameſache, ſoviel war ſicher. Viel eher ſchien es eine verſnobte Dame der Geſellſchaft zu ſein, die ſich ſozuſagen vom Wind ein Los ziehen ließ,— man würde ja ſehen. Denn wenn Willy Roeder auch friedliebend bis zum Exzeß war, ſo war er doch auch zu ſehr junger, gutgewachſener Herr mit nicht ganz unerheblichem Einkommen und einer ihn vergöttern⸗ den Mutter, als daß er jede vielleicht ſich nähernde Verſuchung von ſich gewieſen hätte. Er würde a an ſich herankommen laſſen, wie weit, das würde ja in ſeinem Belieben ſtehen, beſchloß er. Jedenfalls aber würde er ſich nunmehr einen Drahthaarterriet oder einen braunen Pudel—— ſagte ſie ſchließlich:„Wollen Sie nicht vielleicht ein⸗ ſteigen?“ 5 „Möchten Sie nicht ausſteigen?“ (ortſetzung folgt) Mittagskonzert.- 1 ae N 2 S 2 71 1932 auf Sonderbeilage der VM e Freitag, 16. September 1932 ſten B) wird reiten ſich hen Fuß⸗ im ieder ein. Deutſchen eſtdeutſche Amateur⸗ 5 pruch⸗ tz ohl⸗ zen die— en. Ez 55 nannt, ſy e Mann⸗ ſchon ein⸗ eſtdeubſche Was rin t di Man bringt zu dieſem Herbſt und Winter viel gegen, die man zweiſeitlich verarbeitet— auf einer 3 72 1 1 5 E Mocie r 1 ſchwammartige Stoffe mit ſtarker Re- Seite glänzend auf der anderen Seite matt wie Haut. Deutschland 181 führend 5. i ef wirkun Uni, i e S 8 tes 8 7. 5 e Voll. Linien, Farben und Stoffe 955 San 41 5 5 ſic bemuſtert mit Streifen Als neueſtes ſucht man die Engelshaut zu bemuſtern Zur Reichstagung der Damenschneider ben, oi e f er Art, die durch Knüpfwirkungen, und zwar durch Preſſungen, durch Steppereien, wie e berblicken e uette der Frau ſoll ſchlank ſein. Und das Noppen, Jaſpeés und beſondere Behandlung der Ge. auch vereinzelt durch Aufdruck. 2 Der Laie ſtaunt 85 aber 15 Fachmann wundert 5% zu 1„ die neuen Kleider für webe 1 werden. Zum Mantel bevorzugt man In den Farben ſieht man hauptſächlich marine 7 ee e gil 1 1 als at 1 1 1 ſe na i Ff 8 5 8 Sſchl ebende elan r Welt. De nden und br 5 10 inter ſo eng über Hüften und 55 ausdrucksvolle körnig⸗graupelige Stoffe von braun, grau, lila, ſchwarz, ſowie alle dunklen Töne 15 75 85. 18 N 5 5 55 i 1 age abge⸗ per gezogen, als dies nur irgend möglich iſt. ausgeſprochen winterlichem Charakter, in Verbindung mit weiß eſetz der Trägheit folgend, glaubt man zwar im ober in Man geht dabei ſo weit, die Bluſen und Kaſaks ſeit⸗ Daneben ſieht ma tof 5 3 5 5 allgemeinen noch immer an Paris als dem Aus⸗ 5 b lich von der Bruſthöhe bis zur Hüfte durchzuknöpfen Kontraſtwirkung— 85 1 8 1 ſehr eigenartiger Als Bemu ſterung zeigt man breite, baja⸗ gangspunkt, als der Heimat der Damenmoden. eurismug und das wird dem Kleid zugleich zu eigenartiger 8 er Grund faſt netzartig locke derenartige Streifen von Feſtonbogen unterbrochen, Aber das entspricht ſchon kauge nicht den Tatfachen⸗ . Garnitur. Die Röcke ſind fadengerade geſchnitten UU; V. 400 und zeigen keinerlei Weite, weder vorn, noch ſeitlich 1 2 5 bis heute nicht genügend als ſolches popularſſiert. Speſen⸗ oder rückwärts. Es iſt durch guten Schnitt die Schritt, Kleider N Antel U nd Kostũ Me Sehr zum Schaden der deutſchen Damenſchneiderei. auch auf 111 9. 5 7 Unſere Modeinduſtrie hat in den letzten Jahren or ko freiheit gewahrt und nur am Abendkleid ſind zuwei⸗ 5 5 8 5 5 1 für eine len ſteil herabfallende Volants oder Garnituren an⸗ große, und im Ausland anerkannte Fortſchritte ge⸗ gebracht. 5 macht. Sie hat aber nicht nur qualitativ die franzö⸗ ir Situg⸗. 8 ü 4 ſiſche eingeholt. Im ſelben Maße, als deutſcher 16. Nirgends Glocken, kaum Falten. Auch die Mäntel 4 Schneidergeſchmack die Welt für ſich zu intereſſieren anet feß ſind völlig gerade im. gekreuzt, ſehr lang, 1 iſt dieſe Induſtrie im Reich ge⸗ zugeben, ſodaß ſie jedes, auch das längere Nachmittagskleid 4 wachſ und iſt heute genau ſo groß wie die a bedecken. Alls Rocklänge nimmt man 23 em vom Bo⸗. Frankreichs 0 als 128 an und geht von da an für die Nach⸗ ö Im Deutſchland der Damenſchneiderei gibt mittagsbleider weiter abwärts. Abendkleider ſind 5 es gegenwärtig 250 Innungen, 553 Großbetriebe bagegen a etwas kürzer geworden, ſie berühren den 0 4 und 40000 Mitglieder. Dieſe 40 000 Damenſchneider 7 Boden nicht mehr und nur noch ganz vereinzelt trifft. 6 beſchäftigen durchſchnittlich je weitere drei Mit⸗ man eine Schleppe. Abendmäntel dagegen reichen 0 1 arbeiter, wobei die in Heimarbeit ausgeführten Ar⸗ bis zum Schuh. 40 4 beiten nicht berückſichtigt ſind. Nach Schätzungen der Am Hals und über die Taille iſt alles ſehr glatt 4 9 Fachleute bewegt ii ee ee ee un⸗ und vielfach garniturlos gehalten, während 4 5 geföhr 1 50 55 en e e 15 — 12.00: der Aermel die Schul iel 5 ö i 9 Und die Qualität? Hier haben wir eine 0 er mel und die Schultern viel Fantaſiearbeit 4 3 177 5 i 4 t Kredit⸗;; 2 F 9 4 große Sünde gutzumachen. Während man in aus⸗ . 3 zeigen. Verbreiterte Schulterpartien ſind für Frauen 7 9 1. 8 1 a 4 Haus, 9799 175 5 1 2 8 4 4 ländiſchen Fachkreiſen immer mehr die Kunſtwerke mit ſtärkeren Hüften ſehr vorteilhaft, da ſie die Leib⸗ 4 4 5. 0 linie ſchla ſchei ff 5 4 7 der deutſchen Damenſchneiderei ſchätzen lernt und es nker erſcheinen laſſen. 0 5 a 5 a f a Ueberjäckchen zeigt 5 5 5 5 4 mehr oder weniger auch öffentlich bekennt, ſind wir 7* 51 5 den zeigt man ſehr kurs, ſie reichen kaum 0 4 in Deutſchland noch nicht ſo weit. Vielleicht iſt auch für die 1 7 te Bruſt, was ein ſehr jugendliches feſches Bild 5 4 Schuld daran die Tatſache, daß unſere Damen⸗ 5. Wilk: gibt. 5 N 4 ſchneiderei bis heute noch nicht den Wert der Re⸗ D uf 8 3 5 2. 70 klame entdeckt hat. Die Reklametätigkeit der fran⸗ 5 as düſtere Schwarz ſcheint endgültig verdrängt. 4 zöſiſchen Schneiderei weiſt hier einen guten Weg. ul Wiewobl man immer in Schwarz gut angezogen und 5 In den letzten Jahren waren es gerade — 18.00: ſelten fehl geht, ſo greifen doch die Frauen freudig zu f Deutſche, die vielen Damenmodeartikeln Welt⸗ 60—. 5 Farben, die die Mode ö geltung verſchafften. Aber niemand erfuhr etwas rb erau 19 15 nd war man zuerſt in der Beſtre⸗ f davon. Wer weiß zum Beispiel, daß die Basken⸗ bung zu beleben zu weit gegangen, hatte zu ſtarke 77TTTTTTbTTT eee eee mütze, die eine Zeitlang in der ganzen Welt ge⸗ te Farben gebracht ſo ei f man für de Winter 4 5 eee eee a 7 5 75 5 175. 5 7 87 22 geig. 5 5 tragen wurde, trotz ihres romaniſchen Urſprungs Kunter⸗ 715 e warm und weich, nicht allzu nicht vom Franzoſen, ſondern von der deutſchen e he 3 auch 5 5 allzu dunkel. a Von links nach rechts: 1. Uebergangskleid aus leichtem Wollſtoff mit breitem Kragen, Modeinduſtrie auf den e Zeworfen und durch⸗ en Schwer zu ſagen, welche Farbe im Vordergrund doppelreihig zu knöpfen.— 2. Mantel für die etwas kühleren Tage aus ſchwarzem Samt geſetzt wurde. Und ſolche Beiſpiele gibt es unzäh⸗ der Mode ſtehen wird. Man zeigt viel rot, vom hel⸗ mit Pelzkragen. Zwei Stepplinien auf der Vorberſeite geben eine originelle Betonung der lige. Der ſteigende Export der deutſchen Damen⸗ len ziegelrot und kapuzinerrot, über fuchſta, weinrot, e 1 e aus a Woll⸗Jerſey. Die drei⸗ mode nach England, Holland, Tſchechoſlowakei und tief bordeaux zu einem rotlila Korinthenton. Da b 9 i dem Oſten ſprechen eine beredte Sprache. unde.— 2 henton. 5 Kragen abgeſetzt. Der Rock hat vorn zwei tiefe Falten.— 4. Koſtüm aus gemuſtertem Stoff a 2 Nona er chneiderei Märſche neben ſtehen warme Lilatöne, ein Veilchenton, in gedeckten Farben, auffallend breite Revers, die mit Uniſtoff eingefaßt ſind, ebenſo der Es iſt das Verdienſt unſerer Damen hneideret, 8 8 hiſchofslila und hellila zum Abend. Braun wird in Rand der Jacke und die kleine Pelerine über den Schultern. Knöpfe und Gürtel in den daß ſie den hohen Geſchmack ihrer Nadelkunſt nicht 5 1085 Verbindung mit banane gern gezeigt, blau, beige und gleichen Farben wie die Einfaſſung.— 5. Schwarzer Samtmantel für Nachmittag und Abend. bloß auf unbezahlbare Luxusartikel beſchränkt hat, — 22.455 ſchwarz treten noch hinter ei warmes ruf iſch 1 a Weitzer 8 Pelzkragen aus langhaar. Fell. Auffallend ſind die ganz einfachen geraden Linien. ſondern daß ſie gerade die einfachen Waren, die 5 a e: ſſiſchar 15 billigen, geſchmacklich bis zu einem Grade entwickelt und gelb zurück. Zumal in Samt ſind die roten, grü⸗ 2 f; S f N f hat, daß ſie den großen Luxuswaren in nichts mehr nen, und lila Töne von beſonderem Schimmer. 5 8. 2 1 5 g 5 nachſtehen. rſik auf port 5 ömiſche und Bafad ſtret geſchlagen in dünnem Wollmaterial, das dann von längs, quer und diagonal in ſtarker ausgeprägter 3 8 225 a b 8 85 2 3 5 0 3 20 erenſtrei⸗ dicken dochtigen Wollfäden durchzogen iſt. Dieſe Wirkung, ſowie ganz feine Strichbemuſterung für Das iſt auch der weſentliche Unterſchied zwiſchen 'orträge. fen ſowie reichlich Schottiſch verwandt, als Aus⸗ Stoſſe werden zu Jacken und Weſten ſowie zu kom. dezente Wirkung. a der franzöſiſchen Schneiderei und der deutſchen, und garnierung, als Bluſe zum unifarbenen Rock, als binierten Kleidern getragen, die in dieſem Winter 78 hier liegt auch der ſoziale Wert des Gewer⸗ Jäckchen. Melangeſtoffe werden hauptſächlich zu eine große Rolle ſpielen 1 5 Unt Jacke und ge Alljährlich prophezeit man um dieſe Zeit Samt bes. Während man ſich in Paris noch immer Mänteln verarbeitet. feier Rock oder Ange doch keiner dns einen großen Erfolg, der ſich dann jedoch nur krampfhaft bemüht, den koſtbaren Luxusartikel am allo Abendkleider werden gern in zarten Farben ge. Material des Rocks in Gen eng als Auſſchlag ſchwach bewahrheitet. Man zeigt für dieſes Jahr je⸗ Leben zu erhalten, tut man bet uns alles dazu, um rcheſten eln ge ar den und e doc a i doch beſonders intereſſante Samtwirkungen, Velvurs den billigen Artikel ſo geſchmackvoll zu geſtalten, daß 5-. blau,„„ auf der Jacke wiederkehrend. 77;% gef 8 e auch in ſchwarz, in tiefem lila, in weinrot oder grün. 5 5 8 mit locker hochſtehendem Haar wie eine weiche der Begriff„Pariſer Modell“ ſeinen Sinn und vor Sehr mut 18 4 5 Auch Pullover und Jumper will man durch dieſe Bürſte aus Voilegrund, flache Bügelung in Preſſun⸗ allem ſeine Anziehungskraft verlier. — 10 8 1115 l Wirk 1 neuartigen Wollſtoffe erſetzen. Gleichzeitig aber wer⸗ gen aller Art, geſchreckter Samt, und Naß⸗Wirkun⸗ Die Franzoſen ſelbſt geben zu, daß zum Beiſpiel wenig⸗ bringen. So lil. 5 11 05 bl it k 15 5 1 5 den auch Strickſtoffe in vielfacher Variation ge⸗ gen von ſolch eigenem Reiz, daß man ſich ſchon Modelle der„Meiſterſchule für Mode“ in München f 1 mit 1. 1 11 7 5 5 bbc 30 e 1 Ed u t 1 mancherlei verſprechen kann.. Se un. 5 8 g pelzartigen Wirkung als Beſatz un rundmateria 55 5 en. er, wi„ junges türkts mit dunkelblau und roſa mit leuchtendem in die Strickmode eine große Umwälzung tragen will. Die Vorliebe für Baumwollfantaſten Zeichen unſerer Zeit weiſen nicht nach dem Lu xus⸗ and er violett. 8 5 5„„ i, ſchreitet weiter fart. Man zeigt große Neigung für artikel. Und das hat die deutſche Nadelkunſt be⸗ etwas Schwarz weiß, grün weiß, marine mit weiß, ſo⸗ ß Boueles 1 in e 5 e die Netz⸗ und G ewebe, die an eleganten Klei⸗ griffen, und hat den Grundſatz auf ihr Panier ge⸗ ch und wohl im feinen Muſter wie zur Garnitur bleibt erhaupt der Netzſtoff noch nicht ausgeſpielt hat. dern jedoch lediglich als Garnitur verwendet wer⸗ ſchrieben: Geſchmack— nicht Luxus! 5 ümmer vornehm und elegant. Für elegante Kleider ſteht man einer großen den, während ſie für einfacheren Genre als Haupt⸗ Und das hat Deutſchland zum Modeland der Welt nichts 4 Verwendung der ſogenannten Engelshaut ent⸗ material ſehr häufig wiederkehren. H. gemacht. it, die. es mal, eee eee eee serer ran rr:— ere wartete—— Gang te er 8 Periser Blegeriz un ge⸗ 5 5 8 Mierer Gesscturec 54 7 1 ErSsIKl&s SIe Vererbel fung 2 UR HERBST SAISON zum 5 8 9. 25 8 ens“ e t recht 8 55 SONDER- VERKAUF ße ſi N fie Saison-Eröffnungs-Ausstellung 5 8 Beginn: Samstag, den 17. September wußte a. Kleider- u. Seidenstoffe, Leinen- u. Baumwollwaren 5 Amtl. Modelle simd eigene Entwürfe! 9* 5 7 e Betten und Bettwäsche, Strümpfe e Si⸗ und im eigenem elier am ertiat a 4 a a Reichhaltige Auswahl. Niedrigste Rekordpreise en es n, die 5 9 Das modisch ersfklàssige Pelzhaus MODEN- SCHAU 7 auch 5 aut 17.24. Sepf., nachm,.30 fäglich: Eintritt freil ganz 5 1 RADIO-SEHAU vom 1. bis 31. Oktober jernde a alles rde ja MANNHEIM 1 i 5 M 7, 3(CURA er W Deutsches Famlllen-Kaufhaus im Vertregsverhölinis mit dem a 8.. 8. H. Deuiſch. Beamten- Wirſſchaftsbund — U. Seite/ Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 16. September 1932 ee Die neuen Pelze Von Margret Halm In dieſem Herbſt wird die Pelzkrawatte, die ſchon längere Zeit vereinzelt gezeigt wurde, große Form annehmen. Schon jetzt zeigt man die vielartigſten Ideen, Pelzkrawatten zu tragen und mit Kleidern, Mänteln und Koſtümen in Verbindung zu bringen. Da iſt zunächſt die glatte Streifenkrawatte, die zum Nacken ſchmaler verjüngt, nach den beiden En⸗ den zu ſich verbreitert und in einer ſchrägen Spitze ausläuft. Sie kann ſowohl ſenkrecht einmal ge⸗ ſchlungen wie auch ſehr feſch zur wagerechten Bubi⸗ ſchleife ohne Maſchen gezogen werden, ſodaß die Enden weit abſtehen und die Schultern verbreiternd überragen. Auch läßt ſich ſolch eine Krawatte ſtreng gerade über die Bruſt zur Taille ziehen und durch den Gürtel ſchieben, von wo aus ſie dann noch etwas wei⸗ W und ſo den Eindruck einer Weſte hervor⸗ ruft. Da wird zu einer Lederweſte wie zu einem Tailleur eine Pelkrawatte in Nutria gezeigt, mit paſſenden Stulpen, die an den Lederhandſchuhen befeſtigt ſind. Sehr logiſch: ſo iſt die Garnitur zu mehreren Kleidungsſtücken tragbar. Eine Breit⸗ ſchwanzkrawatte iſt von muffartige Puffen begleitet, die über den Ellbogen gezogen und dort mit einem Gummiſtrupp befeſtigt werden, nach oben in eine engere rohrartige Seite auslaufend, die gleichfalls auf Gummi, nun aber auf ein handbreites Gummi⸗ band gearbeitet und ſo gehalten ſind. Zuweilen zeigt die Pelzkrawatte auch aparte Kra⸗ genform. So ein Doppelkragen in Hermelin, der durch ein Band in der Mitte ſo gehalten iſt, daß er ſtuartartig oben rings noch einmal überfällt. Dieſer Kragen iſt aus lauter vom Kinn zur Schulter ſenk⸗ recht ſtehenden Fellen gearbeitet, die in ihren Lang⸗ ſeiten aneinander gereiht, nach oben und unten rund ausgezackt ſind, was eine hübſche Wirkung ergibt. Auch der Ringkragen, ſowie der Capekragen wird heuer in die Kategorie der Krawatten eingereiht. Man liebt es, an kleine Capeumhänge verlängerte Pelzteile anzuſchneiden, die dann als Gürtel um die Taille oder vorn auf der Bruſt zur Schleife geſchlun⸗ gen werden. Sehr gerne wird noch einmal ein klei⸗ ner Effekt auf den Rücken gelegt, im Kreuz, in den Nacken, auch an den Aermel. Ringkragen ſind ſo⸗ wohl bis zur hochgelegten Taillenlinie, d. h. dem Ab⸗ ſchluß von Mantel und Jackett geführt, wie auch kür⸗ zer, ſodaß einmal ein ſehr hübſcher weißer hoch⸗ geſtellter Ringkragen vorn auf der Bruſt in einer weißen Schleife— jetzt nur Maſchen ohne Enden— ausläuft, die diesmal kleiner wie der Kragen ſelbſt, etwa in Größe einer Bluſenſchleife gehalten iſt. Sehr kleidſam auf jedem Mantel— jeder Jacke— und ſehr elegant auf jedem Wollkleid wie auch zum Abend⸗ umhang. Zum Abendkleid zu tragen, auch zum eleganten Nachmittagskleid zeigt man eine ſehr aparte Krawatte, die aus zweierlei Pelz— Seal und Hermelin oder Kanin— beſteht, die in der Nackenmitte, wo ſich die beiden Pelze treffen, ſich weich und ſchmal zuſammen⸗ legt, nach beiden Seiten aber zwei breit ausladende Ge gad duet eee N. ore. Ae bee lun Fruuble Hell ug., Der Modeschuh Das Schuhwerk iſt in der Reiſezeit mehr als ſonſt beanſprucht worden; bei der Rückkehr iſt es er⸗ neuerungsbedürftig geworden. Man muß ſich mit dem Gedanken vertraut machen, daß man, zu Hauſe angekommen, ein Paar neue Schuhe braucht. Man will ſelbſtverſtändlich moderne Schuhe kaufen. Was iſt modern? Für Damen werden viel⸗ leicht Sonnenſchuhe und Opanken vorläufig noch das Feld beherrſchen. Von den Opanken wird zan dann zum Spangenſchuh, zum Pump⸗ und zum Schnür⸗ ſchuh mit 3 bis 5 Oeſen übergehen. Als Tbaterial für dieſe kommen Boxkalb⸗, Chevreaux⸗, Samtkalb⸗, Nubuk⸗, Lack⸗ und Reptilleder in Frage. Für den Abend finden auch Crepe de Chine und Atlas Ver⸗ wendung. Die Modefarben für den Herbſt ſind etwas dunkler gehalten. Tiefe, ſatte Farben paſſen ſich der Herbſtſtimmung und den Herbſttoiletten an. Die Herrenwelt iſt etwas konſervativer. Sie bleibt dem Schnürſchuh in vorwiegend ſchlanken Formen treu, der für den Herbſt in ruhiger Lintien⸗ führung ohne Lochung und ſonſtige Verzierungen bevorzugt wird. Die Gamaſche für den Herrn läßt ſich aus ihrer bevorzugten Stellung nicht verdrängen. Sie wird für den Uebergang und zum Geſellſchaftsanzug in Kammgarn, ſpäter für die Straße, in Tuch, getragen. Vielfach beſchert uns der Wettergott für dieſe Jahreszeit Regenwetter. Die moderne Dame wird dagegen gerüſtet ſein müſſen. Ueberſchuhe aus lackiertem Gummi, geripptem Seidenſtoff und ſchwarzen Stoffen werden in dieſer Zeit zur Ver⸗ fügung ſtehen müſſen. Und dann zu Hauſe! Da wird man es ſich rec, bequem machen in molligen Hausſchuhen. Die mondäne Dame wird es zu vermeiden ſuchen, un⸗ gefällige Hausſchuhe zu tragen. Der modiſche Ein⸗ ſchlag wird ſich auch bei den Hausſchuhen bemerkbar machen und man bevorzugt Kamelhaar⸗Kragenſtiefel mit Abſatz, elegante Abſatz-Pantöffelchen und Filz⸗ ſchuhe in Coſyſchnitt mit und ohne Abſätze. Modern iſt elegant. Die junge Dame will zu jeder Zeit, auf der Straße wie in der Geſellſchaft, im Büro wie im Hauſe, elegant ſein. Zur e eganten Toilette darf die modiſche Fußbekleidung nicht 5 A. F. —— Dreiecke ſchickt, die unten gerade abgeſchnitten, je⸗ weils wie ein kleines Cape über Schulter und Ober⸗ arm liegen. Das Aparte daran aber iſt, daß die eine Schulter ſchwarz, die andere weiß bedeckt iſt.— Die kleine Hermelinkrawatte mit Schwänzen, ganz gerade geſchnitten, erhält neuen Wert und Eleganz. Als Material werden für Krawatten und Kragen viel Nutria, Breitſchwanz, Seal, Luchs, Otterbiſam, Karacül in ſchwarz, in braun und in weiß, Aſtrachan, geblendeter Feh, Sommerhermelin und Perſtianer verwendet. — lune Ua Kaufen Sie jetzt— Herren-Stoffe detztalle Neuheiten Jetzt größte Auswahl Jetztalles preiswert Mannheim, H 1, 5 Meuzeſtiſches Spezlalhaus für Herren- und Knabe nkleldung fertig und nach Maß rere h 1 1 mmm 1 Mü neeee Unsefe Abtellung Fl Mass- SchuklbFR FRI“ bletet lhnen Gewähr für: ELEGANTFE HO D ELLE SOLIDE VERARBEHTUNG UND AUSSTATTUNG FEIN STE N- UND AUSLANDISCHF STOf FE und das Wichtigste: besondere Preiswürdigkeit!l HAsS-STOff-VFEEEAUF such metew/ else.— Anfertigung bel zugebtechten Stoffen billig und beteltwllligst kxsE THOR A STufM L Roland Mafanzüge aßluß PE dus neuesten Stoffen, guten Aeten ie erede line dege 38 5 sind fesch und kleldsem, àus bestem E NMaeteflal von ersten Fachleuten ge- aAtbeltet und àußetordentiſch preiswert. loser Sltz jetzt schon für NH. 20. reite Straße M 7, 13 Au Al Auanuunamauumaueaaunun ff uud See, 2 1 . dees, J. 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Die Baskenmütz⸗ chen und die rieſengroßen Schutenhüte kannten nun ſchon alle Frauen, auch die neueſten Pikee⸗ und Glas⸗ batiſthütchen waren nichts Neues mehr— und ſie er⸗ fanden ſchnell, geſchickt und erfolgreich den Herb ſt⸗ hut, der naturgemäß und der Tradition wegen aus Samt zu ſein hat oder aus Filz(diesmal oft aus bei⸗ den Materialien), und der einen reizenden neuen Schwung zeigt, der ein wenig von den Chaſſeurs ab⸗ ſtammt, ein wenig von den Frauenbildern, die Manet einſt malte, ein wenig von den Modephotos des Jah⸗ res 1900. Die Hüte mit Krempen, rund und länglich, gehen mehr denn je rechts in die Stirn, ſie bedecken die Augenbraue faſt; der linke innere Rand am Kopf iſt ganz hoch ausgeſchnitten; im Nacken ſitzen die Hüte alle nicht mehr, man ſchiebt ſie hinauf, und da„thro⸗ nen“ ſie nun. Der hintere Kopf iſt groß und aus⸗ gebaut, ſteil garniert; der Vorderkopf iſt ganz flach und ſeltſam breit. Einige echte Chaſſeurs gibt es, richtige Jägerhüte mit vorn 0 meiſtens mit Schleifen hochgeſchlagenen Rändern, Zwei⸗ und Dreiſpitze, ſchief und ſchick. Im Gegenfatz dazu ſtehen leicht hochköpfige, klein⸗ gerandete, runde Abendhüte(aus Samt), die beſonders neu wirken. Kappen und Mützen, wenn es nicht die ganz eng anliegenden Sportmodelle aus Trikot und Wollſtoff find, haben auch wieder etwas größere Köpfe, und die Betonung liegt vorne, wo eine Bandſchleife oder eine üppige Federgarnitur ſo ſymmetriſch angebracht iſt, daß man dieſe neuen Samtkappen unwillkürlich gerade aufſetzt. Die neue Modefarbe für den Hut und den immer bedeutſamer werdenden Schleier(der wieder, ſowohl bei Kappen wie bei breitkrempigen Modellen über dem Hut getragen werden) iſt ſchwarz, braun, grau, rotbuche und rubinrot. Rubinrot iſt„letzter Schrei“. Auch zu ſchwarzen, weißen und anders⸗ farbenen Kleidern trägt man rubinrote Hüte, zu allen Tageszeiten. Rot iſt nicht nur die Farbe des Herbſtes, es ſcheint der herrſchende Ton für die Winterſaiſon zu werden; es werden viele rote Farben, die ins Violette ſchim⸗ mern und lichtes Lila gebracht, hellſtes Rubin und die Begonienfarbe. Auch„öſterreichiſches Gelb“ wird zu ſehen ſein, und Weiß iſt, neben dem ſtets wieder⸗ kehrenden Schwarz, auch für den kommenden Winter mehr denn je in Mode— was man mit Freude be⸗ grüßen kann: denn es nicht nur am praktiſchſten, er⸗ wieſenermaßen, ſondern es iſt immer am tragbarſten, ſchickſten und damenhafteſten. Mehrere Modelle zeigen Steppereien, ſowohl am Rand wie auch zuweilen am Kopf als Garnierung. Dann wieder läuft die Führung in einer Garnitur aus, die ſomit aus dem gleichen Material eine Feder oder ein Schleifenende bildete. Der Herr und sein Anzug Gewiß kann man auch in einem Hotelzimmer wohnen, kann in dem Mietzimmer einer Penſion hauſen, aber das eigene Heim hat⸗doch noch ſo viel Unnennbares, Beſonderes, Spezifiſches, eben das an die Perſönlichkeit des Bewohners Gebundene, die Verbundenheit mit dem Bewohner, daß es mit ſeiner Wert auch gegen koſtbare Fremdenzimmer b kann. Es iſt da ein Unterſchied wie mälde und Schablonenmalerei. Und auch mit dem nach Maß für einen beſtimmten Men⸗ ſchen gearbeiteten Anzug. zwiſchen Ge⸗ ähnlich iſt es Es iſt doch ſo, daß nicht zwei Menſchen die genau gleichen Körpermaße haben. Man geſtalte theoretiſch einen Normal⸗ oder Realtyp und kontrolliere daran die wirklichen Menſchen. Bald da, bald dort werden ſich Differenzen einſtellen. Zwei, die gleich groß ſind, haben verſchiedene Bruſtweite. Und ſtimmen ſie darin überein, haben ſie verſchieden geformte Schul⸗ tern, der eine hat ein ſtattlicheres Bäucherl als der andere, wogegen der andere wieder ſtärkere Waden hat. Nach kurzem Tragen aber wirkt phyſikaliſche Geſetz aus, daß Druck Gegendruck er⸗ zeugt. Der eingenormte Menſch beginnt nun dem Anzug ſeine eigene Körperform aufzudrängen. Da arbeitet ſich die Schulter mehr Platz aus, an der Hoſe ſchafft ſich das eingeengte Knie mehr Raum. Aber ſolche gewalttätigen Veränderungen wirken auch auf die Nachbarſchaft. Es entſtehen Falten, Züge, Span⸗ nungen. Der Anzug verliert den urſprünglichen Schmiß, er ſitzt nicht mehr. Dieſen Gefahren iſt der Maßanzug nicht ausgeſetzt. ſich ſchon das 7,4 Schweteingerstraße 64 Ludwigshafen, Pfalzbau us EE MOD ELLHHVOU T- AU SSTELLUNQ sr kgdbffukr. GESCHW. V/ OLF NANNHEN, p71 9 1, 1 Ar Peredeplefz D 1, 1 Des moderne Ffegen- Geschafft ſteht wieder vor dem Beginn ihrer Herbſt⸗ und Winterſaiſon. Raſcher, als man dachte, war der ſpät eingetroffene Sommer zu Ende und man iſt wieder vor die Frage der Beſchaffung von Herbſt⸗ und Winterkleidung geſtellt. Zweifellos verurſacht dies beim heutigen ſchmalen Einkommen keine geringe Sorge, man iſt mehr denn je gezwungen abzuwägen, ob man mehr der Billigkeit oder der Dauerhaftigkeit und Tragfähigkeit nachgehen ſoll. Bei vernünftiger Ueberlegung muß man in erſter Linie auf das Letz⸗ Dauer fallen. Ein Kleid, ein Mantel, ein Koſtüm kann meiſt nicht zu der urſprünglich beabſichtigten Zeit abgelegt und erſetzt werden, oft muß es immer nochmal eine weitere Saiſon getragen werden. Daß das Billige viel früher ſeine Anſehnlichkeit und Ge⸗ brauchsfähigkeit verliert, dürfte nicht widerlegt wer⸗ den können und daß der Wert eines Kleidungsſtückes gerade darin liegt, daß man es recht lange tragen kann und immer noch gut darin repräſentiert, iſt ebenfalls plauſibel. Die Damen maßsdhineiderei feſtgeſtellt, daß ein gutes Maßkleidungsſtück eine doppelt ſo lange Tragzeit aufweiſt, als eine durch⸗ ſchnittliche Fertigware. Bei Vergleich der Preiſe mit den Tragzeiten ergab ſich, daß die Träger quali⸗ tativ ſchlechter Kleidung auf den Tag gerechnet mehr Geld ausgaben, als die Träger guter Kleidung. Da⸗ zu kommt noch, daß die Letzteren immer viel beſſer repräſentierten, als die Erſteren und auf eine gute Repräſentation kommt es heute ſowohl im Beruf, als auch in Geſellſchaft an, denn„Kleider machen Leute“. und einer guten Damenſchneiderin übertragen ſoll, denn nur ſie bieten Gewähr für alle Erforderniſſe, die an ein gutes Maßſtück geſtellt werden müſſen. Nur bei ihnen iſt das verausgabte Geld gut an⸗ gelegt, ſo wie es in heutiger Zeit angelegt werden muß. Bei ihnen eingeholte Preiſe und Koſtenvor⸗ anſchläge beſtätigen, daß Maßarbeit ſtets das Beſte und Billigſte iſt. Was die Herbſt⸗ und Winterſaiſon bringt, ſagt ihnen tere das Hauptgewicht legen, denn bei der Ungewiß⸗ Nicht umſonſt hat das Forſchungsinſtitut für am beſten der gute Damenſchneider und die gute heit, ſich balb wieder etwas Neues zulegen zu kön⸗ rationelle Betriebsführung im Handwerk nach ge⸗ Zu beachten iſt dabei, daß man die Anfertigung Schneiderin, laſſen Sie ſich von ihnen in allen nen, kann die Wahl nur auf eine Kleidung von nauer Unterſuchung und Berechnung einwandfrei eines Stückes nur einem verſierten Damenſchneider Kleiderfragen beraten. Wilhelm Baum 551 bok⸗Schaulaitis Anna Bürkheimer Geschw. Emminger A. Fahrbach F * 1 2 2 2 7 7 3 e 3 Ben 185 den r Schneidermeisterin C 4, 10 Friedrichsring 2a, Tel. 414 69 L 4, 1 Tel. 290 30 0 3, 10 Tel. 82191 Anna Förster Emilie Geissen-⸗ Wohlfarth 3 ITB. Hell⸗Schoedel e 0 E qu 7, 3 el. 29164 1 Elisabethstr. 5 Tel. 426 81 8 6. 25 701 Adolf Horn Käte Horſacher-Osterroth ö Geschw. Jegel Frieda Kuhn Qu 2, 12 Tel. 274 96 jetzi E 3,1 Tel. 32686 5 2 2 A 3, 2 Else Kübel Luise Kraus Else Mayer Elisabeth Müller 8 fein. Damenmoden Mannheim R 7, 14 Tel. 287 26 Qu 3, 5, IV. Emil Heckelstr. 3 M. D. Nickolitz Friedericte Nixe Mae Neck Marzstete Rausch 8 6,8ʃ Tel. 801 f N. J e fel 28270— Dabberbchhelderei E J, Beete) 0g cgi beg eg Schmidt⸗Röschmann Hildegard Schmidt M(Il kiten Ida Schramm A. Schneider 1 9 05 Pulten 80 8 e f E 55 Tel. 23415 i 1 denn Maßarbeit ist L. Steichele Franz Steinſcuhile 8 Beste 9 doch eee e, ee iedrich Karlstr. 2 f.: R. urg Neakgee e el. e ee 0%, Te 255 Tulsstr 18 ele 10e Elise Stürmer F. Weczera W Sohn G. Well Margarete Wiedner Sofie Weil Elise Wolf. Langstr. 243 Fei: Lallastr. 18 Tel. 28 Meerfeldstr. 62 Tel 28895 Kl. Wallstattstr. 84 Tel. 40861 e Tel. 29817 Damenschneiderei I 5, 10 cIorIN AS KuSTER B REIT ESTRAS S E N 1. 4, GEGENUBER DEM KAUFHAUS e NMAsS-SCHNEIDERE dle richtigen Quelltäten in gtößtetrt Auswahl Zu zeltgemòb Pilligen prelsen— fachgemöbe Bedienung Freitag, 16. September 1932 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung n 2 Im Reick der Schwarza Es iſt eine undankbare Aufgabe,„Nebenfluß“ zu ſein. Selbſtlos trägt er all ſeine Waſſer tagaus tag⸗ ein dem Strome zu, in den er mündet, und mehrt mit ſeinem eigenen Waſſer den Ruhm des Vaters oder der Mutter. Was hat die liebliche Moſel davon, daß ſie in den ſtolzen Rhein fließt— der eilende Touriſt läßt ſie häufig bei ſeiner Fahrt rheinabwärts links egen... 5 irg(Thür.) mit Burgruine Greifenſtein Bad Blankenb! Und ſo iſt es meiſt auch mit den anderen Neben⸗ flüſſen. Der Schnellzug dringt nicht zu ihnen vor, man muß aus⸗ und umſteigen, man muß ſich zu ihnen bemühen.„An der Saale hellem Strande“ ſind wir alle entlanggefahren, die Schwarza, die lieblichſte und munterſte ihrer Töchter, haben die raſenden D⸗Züg⸗ ler noch gar nicht entdeckt. In R udolſtadt bitte ausſteigen, meine Damen und Herren, und hinein in den gemächlichen Perſonenzug, der ſo wenig Eile hat, durch das ganze Tal der Schwarza hinauf bis nach Katzhütte zu klettern. Da ſind wir dann ſchon nahe dem Kamm des Thüringer Waldes ange⸗ langt, dem Rennſteig, und atmen Höhenluft! Wer in der Schwarzatalbahn bis zur Endſtation ſitzen ge⸗ blieben iſt, der hat bei ſo idylliſcher Fahrt gar nicht gemerkt, daß ihm der romantiſchſte Teil dieſes Fluß⸗ tales entgangen iſt. Zwiſchen Blankenburg und Schwarzburg bricht ſich die Schwarza ihren Weg zwiſchen ſchroffen Schieferfelſen und wilden Wald⸗ ſtürzen hindurch, das Tal iſt ſo eng geworden, daß eine Eiſenbahn keinen Platz mehr finden würde. Auch Automobile werden nicht hineingelaſſen in dieſes liebliche„Höllental“ Thüringens, wer es erobern will, hat zu Fuß zu gehen oder muß ſich von einem Vierbeiner in großväterlicher Kaleſche vom Hotel Chryſopras in Blankenburg zum Weißen Hirſch in Schwarzburg tragen laſſen. Hei, wie da der Herr der Welt im eigenen Autv zuerſt flucht, wenn er aus⸗ ſteigen und parken muß— und höre, wie er eine Stunde ſpäter alle guten Geiſter lobpreiſt, die ihn zwangen, zu Fuß zu gehen! Auf Schlängelwegen klettert man bergan, je höher deſto lockender wird der Ausblick. Vom Gries bachfelſen oder der Teufelstreppe aus geſehen öffnet ſich die ganze Szenerie mächtiger Waldkuliſſen, die von hüben und drüben herandrängen und ins Tal hinabſtürzen oder Von Dr. Erich Marcus in melodiſchem Schwunge ihm zufließen. Ein ſchma⸗ les in der Sonne glitzerndes Flußband, das ein tüchti⸗ ger Springer mit Anlauf leicht überqueren würde, gebietet dieſen Waldmaſſen Halt. Die Zauberin heißt Schwarza. Seltſam, und beſonders von der Höhe aus er⸗ ſtaunlich zu ſehen, wie unvermittelt, wie plötzlich die romantiſche Wildheit des Tales, in dem die Schwarza rauſcht und über Wehre ſtürzend ſchäumt, ſich auf⸗ löſt in eine weite Gartenlandſchaft. In eine voll⸗ kommene Idylle, die den„Kindergarten“ Friedrich Fröbels hervorgebracht hat. Als der große Pä⸗ dagoge vor faſt hundert Jahren an einem Sommer⸗ nachmittage von Rudolſtadt her nach Blanken⸗ burg wanderte und von der Höhe in das blühende Gartenland hinunterſah, rief er aus:„Ich hab's— Kindergarten ſoll ſein Name ſein!“ Und er ſchuf in dem„Haus über'm Keller“ in Blankenburg eine „Spiel- und Beſchäftigungsanſtalt“, von der aus die Idee des Kindergartens die Welt erobert hat. Noch heute iſt Blankenburg— die Stadt Fröbels, wie etwa Bayreuth die Stadt Richard Wagners. Hier in Blan⸗ kenburg ſteht das Friedrich Fröbel⸗Haus, eine 1908 aus einer Stiftung errichtete Wirkungsſtätte im Geiſte dieſes Erziehers, mit Kindergarten und Frö⸗ bel⸗Muſeum. Hier in Blankenburg fühlt ſich jede Familie unter den 5000 Bürgern durch Erinnerun⸗ gen perſönlicher Art von den Großeltern her mit Fröbel verbunden und hütet ſorglich dieſe Tradition. Hier iſt vor allem die Atmoſphäre lebendig geblieben, hier reimt ſich Lieblichkeit mit Appetitlichkeit auch in der Wirklichkeit. Ein ſchmucker Kurort iſt Blanken⸗ burg geworden, der auch, ohne eine Heilquelle 8 Uu haben, den Ehrentitel„Bad“ führen darf. Mit drei großen komfortablen Sanatorien, mit guten Hotels und Penſtonen in breiten Villenſtraßen, mit einem Stadion, Schwimmbad im Freien(nicht eine halbe Stunde vom Ort, ſondern mitten darin), mit Ten⸗ nisplätzen und, aber natürlich, Kurkonzerten im Kur⸗ wäldchen. Blankenburg würde nicht ſeinem Namen entſpre⸗ chen, hätte es nicht eine blanke Burg auf der Höhe, den Greifenſtein. Heute nur noch eine kalt⸗ graue Burgruine, aber von ſo mächtigen Ausmaßen, baß ſie Anſpruch darauf erheben kann, eine der größ⸗ ten Ruinen einer Burganlage in deutſchen Landen zu ſein. Seit vier Jahren trägt die Ruine einen neuen Burgfried mit Turm, den der VC. der ſtuden⸗ tiſche Verband der Turnerſchaften auf deutſchen Hoch⸗ ſchulen, als Ehrenmal für ſeine gefallenen Mitglie⸗ der errichtet hat. Was der Greifenſtein für Blankenburg bedeutet, iſt das Schloß für Schwa rz burg, die Schweſter⸗ ſtadt am Eingang zum romantiſchſten Teil des Schwarzatales: Wahrzeichen der Stadt. Um den Ort Schwarzburg zieht die Schwarza eine Schleife und ſchließt am andern Ufer eine Berginſel ein. Aus der Höhe dieſes Waldmaſſivs ragt das ſtattliche Schloß heraus, das Schloß der Fürſten von Schwarz⸗ burg. Wenn der Touriſt zum erſten Male von dieſem Landſchaftsbilde gefaßt wird, ſo ruft er Ah! und zieht ſchnurſtracks ſeinen Photoapparat aus der Taſche. Dieſes Bild muß er mit nach Haus bringen wie die Wartburg von Eiſenach. Dem Bilderjäger ſei empfohlen, eine halbe Stunde Zeit zu opfern und auf den Trippſtein hinaufzuklettern oder viel⸗ mehr ſanft hinaufzuſpazieren. Der Blick von jenem runden offenen Ausſichtspavillon auf der Höhe ſollte eigentlich nur Verliebten vorbehalten ſein. Zutritt für Nüchterne verboten! Als die jetzige Königin von Holland im Schloſſe zu Schwarzburg ſich verlobte, ſoll ſie Abend für Abend zum Sonnenuntergang auf dem Trippſtein geweſen ſein. Kein Zweifel, ſaß nach einem ſolchen Sonnenuntergang die Schwarza⸗ forellen noch edler, ſozuſagen„himmliſch“ ſchmecken Das ganze Schwarzatal, faſt von der Quelle bis zur Mündung in die Saale und das Gebiet ringsum 1 ſteckt voll von Sommerfriſchen. Wenn einſt die Fürſten von Schwarzburg aus der Schwarza das Gold herauswaſchen ließen, damit die Trauringe ihrer Söhne und Töchter aus heimiſchem Golde her⸗ geſtellt werden konnten, ſo iſt heute das Gold nur noch an den Ufern des Fluſſes ſymboliſch zu ſuchen: in den idylliſchen Dörfern und Neſtern, die als Sommerfriſchen Fremde aufnehmen. Manche von ihnen im Schwarzatal oder in den Seitentälern, im Sorbitz⸗, Lichte⸗ oder Rinnetal, haben ſchon viele Sommer und Winter Gäſte bei ſich geſehen: z. B. das trauliche Sitzendorf an der Schwarza, das für ſeine tanzluſtigen Beſucher im beſten Hotel ein — parquet lumineux angelegt hat, oder Königſee im oberen Rinnetal, das einen ſchönen Waldſee mit Badeſtrand beſitzt, ovder Paulinzella,„rühmt durch ſeine herrliche romaniſche Kloſterruine, eine Sehenswürdigkeit, an der kein Beſucher Thüringens vorüberfahren ſollte. Von den Höhenorten im Rudolſtädter Kreiſe kennt man Oberweißbach als Geburtsort Fröbels und vor allem als Gipfel⸗ ſtation der ſteilſten Bergbahn der Welt für ormale Eiſenbahnwagen, dagegen iſt ein ſo ganz vom Licht der Höhenſonne überſchütteter und von Tannen⸗ wäldern geſchützter Ort wie das reizende alte Dorf Meura in 700 Meter Höhe von den meiſten noch Partie aus Dinkelsbühl unweit Rotenburg o. T. Dieſer romantiſche Ort erfreut ſich mit Recht immer mehr der Beachtung des reiſenden Publikums. die Haardt, die Rheinebene und die Bergſtraße. zu entdecken(ſchon jetzt iſt es Dorado für Kinder, heime). Wo man im Waldlande Schwarz burg⸗Rudolſtadt auch einkehrt, man wird überraſcht ſein, wie gut und billig man hier ver⸗ pflegt wird, und wie nett und blitzſauber man wohnen kann. Der Unternehmungsgeiſt im Fremdenverkehr, geweckt und gefördert von einem tatkräftigen Land⸗ rat, iſt hier allenthalben ſichtbar. Die Induſtrie, Glas⸗ und Holzinduſtrie vor allem, liegt faſt völlig danieder. erſcheint die Fremdenbeherbergung vielfach als letzte Möglichkeit, die Gemeinden über Waſſer zu halten. Aber man begnügt ſich ni damit, Betten aufzuſtellen und Zimmer mit oder ohne Ver⸗ So pflegung anzubieten. Es iſt neu⸗ oder gebaut worden— ich ſah es u. a. in Unterweißbach, Rohr⸗ bach, Wittgendorf— man hat für Hygiene und moderne Behaglichkeit geſorgt. Wandervorschläge Tageswanderung Auerbach Auerbacher Schloß, Malchen(Melibocus), Felsberg, Felſenmeer, Ehrenmal am Teufelſtein, Emmerlingborn, Kirchberg, Bensheim. Bei der Hauptbahn Wanderkarte Nr. 9 Auerbach oder Fürth 2,20 J, bei der OCG. 2,10 l. Hauptbahnhof ab:.40,.53, Auerbach an:.00,.15 OEG.⸗Bahnhof. Neckarſtadt ab:.40,.55, Weinheim⸗ Brücke an:.18,.30. Hauptbahnhof ab:.28,.4 Vom Bahnhof mit der Hauptlinie 8, gelbes Quadrat, öſtlich in die Stadt. Die Straße Bensheim⸗Zwingenberg üherquererd. In der Verlängerung durch Auerbach auf⸗ wärts. Am Gefallenendentmal rechts vorbei. Durch Gär⸗ ten und Feld auf Pfad hinauf zum Waſſerbehälter und in den Wald. Schöner Rückblick. Auf Zickzack in ſchönem Buchenwald bequem anſteigend zum Auerbacher Schloß, der größten Burgruine an der Bergſtraße, 74 St. Der Sage nach ſoll Karl der Große Gründer der Burg auf dem Urberg ſein, auf dem Berge, auf welchem die Ure oder Auerochſen hauſten, aber wahrſcheinlicher, daß Lorſcher Mönche die Burg zum Schutze der ihnen im Jahr 773 ge⸗ ſchenkten Heppenheimer Mark erbaut haben. Im 30jährigen Krieg blieb auch die Feſte nicht verſchont, doch war ſie noch bis 1670 bewohnt. Im gleichen Jahr wurde ſie von Ge⸗ neral Turenne durch Verrat erobert und zerſtört. In ſchönem Buchenwald rechts über eine Brücke und an einem Forſtſchutzhaus links vorüber. Gleich links bequem berg⸗ auf. Rechts geſchwenkt und gleich wieder links kurz ſehr ſteil hinauf zum Malchen(Melibokus), 1 St. Auf dem Turm umfaſſende Rundſicht. Mit gleicher Markierung zu⸗ erſt in Tannenwald eben, ſodann ziemlich ſteil bergab und aus dem Wald. Auch auf Feldweg abwärts und über die Straße Balkhauſen⸗Hochſtätten. Jenſeits im Feld aber⸗ mals in ſchönem Hochwald zwar gleich einige Minuten ſteil anſteigend zu einer breiten Straße. Rechts faſt auf gleicher Höhe zum Felsberg, Förſterei mit Wirtſchaftsbetrſeb, 1% Stunde. Rechts drüben das Lanziſche Erholungsheim. Der Ohlyturm bietet wieder eine prächtige Ausſicht. Mit gelbem Viereck links ab zum Felſenmeer, 5 Min., das ſchon den Römern als Steinbruch diente. Siehe Altarſtein, Rieſenſäule u. a. Bald quert der Pfad einen Waldweg. Ohne Markierung rechts, weſtlich(überall Wegweiſer) in ſchönem Hochwald langſam abwärts. Bei einem Tannen⸗ wald, rechts zum Ehrenmal des Odenwaldklubs am Teufel⸗ ſtein. 1 St. Fünf Minuten ſüdlich abwärts zu einem breiteren Weg. Auf dieſem eben rechts vor zum Emmer⸗ lingborn, Brunnen an einer Waldwieſe, 7 St. In ſüd⸗ licher Richtung mit der Hauptlinie 10, gelber Strich an einem Erfriſchungshäuschen rechts im Feld ab. Ueber einen Sattel mit ſchönem Blick aufs Auerbacher Schloß und den Malchen. Rechts eine Ruhebank. In ſchönem Buchen⸗ wald anfänglich auf rauhem Weg bergab, rechts oben eine Schutzhütte, die Auerbacher Hütte. Nach etwa 7 St. aus dem Wald. Durch Feld. Links eine Wirtſchaft und links zu den Bensheimer Anlagen. Wieder etwas auf. ſchöner Blick auf Schloß, Kirche und Dorf Schönberg. Ziemlich ſteil hinab nach Kirchberg. Schöne Fernſicht auf Da die Weinberge jetzt geſchloſſen ſind, ohne Markierung, rechts im Tannenwald etwas ſteil abwärts. Auf dem Weg bleiben, der bis Bensheim abfällt. Bis dahin 20 Min. Links vor zur Hauptſtraße und auf dieſer rechts zum Bahnhof. Bens⸗ heim ab: 17.30, 19.23, 21.01, Mannheim an: 18.48, 20.36, 22.16, Weinheim an: 17.54, 19.46, 21.24, Weinheim⸗Brücke ab: 18.00, 19.52, 21.40, Neckarſtadt an: 18.43, 20.28, 0 5 F. f * r Altensteig Fremdenheim Waldfrieden Mlederwasser (Schwerzweldbahn Hornberg. Triberg) Gasfhaus- Dension, Sonne“ dier bheine Gimmeldlingen Winzergenossenschaft Ausschank naturr. Weine in den schenswerten Winzerstuben— geräpmiger Saal. Gute Küche. Winzer- Verein Ausschank der weltbekannten Kallstadter Naturweine— Beste Küche Tel. Nr. 100, Amt Bad Dürkheim Kallstadt 55 2 r Freinsheim mit seinen rassigen Weinen! Naturreln beim: Freinsheimer Winzer- Verein Generab- Ausschank: Maunheim, Schlupp, 8 3, 2a Budwigshaſen: Amtsstübel u. viel, gut. Gaststätten 2 ö f Nafurwelne— Elg. Schlächterel Bekannt gute Küche Deidesheim g Winzerverein Ausſchank naturreiner Qualitäts⸗ weine— Gemütliche Schankräume, groß. Saal— Bek, gute Küche— Autopark Wachenheim a. f. 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September 1932 Aus Vaden Zwangsvollſtreckungsſchutz für die Landwirtſchaft Der Landwirt genießt nach den Notverordnungen vom 8. 12. 1931 und 14. 6. 1932 unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen Schutz gegen Zwangs voll⸗ ſtreckungen für beſtimmte Gegenſtände ſeines be⸗ weglichen Vermögens. Zu dieſen Gegenſtänden ge⸗ hörten insbeſondere das landwirtſchaftliche Inven⸗ tar, die Erzeugniſſe des Grundſtücks ſowie Forde⸗ rungen aus der Lieferung von Milch oder Milch⸗ erzeugniſſen. Vorausſetzung des Schutzes iſt u.., daß der Schuldner der gegen die Vollſtreckung ge⸗ ſchützten Sachen und Forderungen bedarf, um ſeine Wirtſchaft bis zur Ernte ordnungsmäßig fortzu⸗ führen. Es ſind Zweifel darüber entſtanden, wie hiernach der Zwangsvollſtreckungsſchutz zeitlich ab⸗ zugrenzen iſt. Da der Zweck der Schutzbeſtimmung iſt, die Durchführung der Erntearbeiten und die Ein⸗ bringung der Ernte zu ſichern, wird man annehmen müſſen, daß der Vollſtreckungsſchutz bis zum völligen Abſchluß der Einbringung der Ernte gilt. Das Verſorgungsamt bleibt in Heidelberg Heidelberg, 16. Sept. Zum Leiter des Ver⸗ ſorgungsamtes Heidelberg wurde ab 1. Oktober Oberregierungsrat Münchner, bisher in Frank⸗ furt Oder beſtimmt. Daraus geht hervor, daß das Verſorgungsamt Heidelberg, deſſen Weiterbeſtehen in Frage geſtellt war, nunmehr endgültig beſtehen bleibt. Schwerer Sturg vom Fahrrad Ernſttal(Amt Buchen), 16. Sept. Zwiſchen Waldleiningen und Ernſttal ſtürzte der Bahnbeamte Herbert Weißbach aus Leipzig ſo unglücklich vom Fahrrad, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Der Verunglückte, der ſchwere Kopf⸗ verletzungen davongetragen hat, wurde in das Städt. Krankenhaus nach Amorbach gebracht, wo er lebensgefährlich darniederliegt. Mit dem Traktor in die Schweineherde Philippsburg(Amt Karlsruhe), 16. Sept. Als am Mittwoch ein Traktor mit Anhänger aus der Pfalz bei der Zahn'ſchen Mühle die Kurve in etwas ſcharfem Tempo nahm, fuhr er direkt in eine dort treibende Schweineherde. Mehrere Tiere wurden dabei verletzt. Ein vier Zentner ſchweres Mutterſchwein mußte abgeſtochen werden. Der Schweinehirt hatte vor Annäherung des Laſtzuges mehrfache Warnungsſignale abgegeben. Bootsunfall auf dem Bodenſee— Ein Toter * Konſtanz, 16. Sept. Am Donnerstag abend er⸗ eignete ſich auf dem Bodenſee ein Bootsunfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Vier junge Leute aus Konſtanz im Alter von 18— 22 Jah⸗ ren machten am Donnerstag abend eine Ausfahrt im Ruderboot. Bei dem hohen Wellengang ſchlugen die Wogen unaufhörlich in das Boot, bis es bei einer beſonders ſtarken Welle kenterte. Die vier jungen Leute hielten ſich zunächſt über Waſſer. Den 18jähri⸗ gen Anton Hillesheim verließen jedoch allmählich die Kräfte und er ging in den Wellen unter. Die übrigen drei Bootsinſaſſen wurden durch einen Dampfer gerettet. Schadenfener durch Unvorſicht * Wyhlen, 16. Sept. In den Wohnungen der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft in der Bahnhof⸗ ſtraße brach am Mittwoch Feuer aus. Nach zwei⸗ ſtündiger Arbeit gelang es der Feuerwehr, den Brand einzudämmen. Das Feuer entſtand dadurch, daß ein etwa 10 Jahre alter Knabe mit einem offenen Licht auf dem Speicher brennbaren Stoffen zu nahe kam und ſo den ganzen Dachſtuhl in Flammen ſetzte. Kelteugrab gefunden Säckingen, 16. Sept. Bei den Kanaliſations⸗ arbeiten für das Krankenhaus wurden am Bahn⸗ übergang Güttinger Lagerplätze aus der jünge⸗ ren Steinzeit entdeckt. In der Nähe des Parkein⸗ ganges des Scheffel⸗Real⸗Gymnaſiums wurde am Mittwoch ein Grab angeſchnitten, das drei Meter lang und ein Meter breit iſt. In dem Grabe wurde ein Skelett mit verſchiedenen Beigaben, ſo u. a. Bronze⸗ und Eiſenſpangen und Bronzeringe gefun⸗ den. Aus der Tatſache, daß keine Waffen vorhan⸗ den ſind, ſchließt man, daß es ſich um das Grab einer Frau handelt. Skützung des gewerblit zen Miftelftandes Das Handwerk und das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung * Karlsruhe, 16. Sept. Der Vorſtand der Hand⸗ werkskammer Karlsruhe befaßte ſich auch mit der Verordnung des Reichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft. Er ſieht darin einen wirkſamen Ver⸗ ſuch zur Ingangſetzung der Wirtſchaft und die bewußte Abkehr von aller Deflationspolitik. Allerdings laſſe ſich nicht verkennen, daß die Aus⸗ wirkungen der Verordnung faſt ausſchließlich der Großwirtſchaft zugute kommen. Die kleineren und mittleren gewerblichen Betriebe würden zu wenig berückſichtigt. Das Handwerk verlange daher die Ergänzung der Verordnung nach der Seite der Stützung des gewerblichen Mittelſtandes hin. Es fordert die Ausdehnung der Steuergut⸗ ſcheinſe auch auf die Gebäudeſonderſteuer und die ſofortige Verwertungsmöglichkeit der klei⸗ neren Scheine unter 50 J. Eine wirkſame Be⸗ lebung der Wirtſchaft werde überdies eintreten können, wenn die Konkurrenz der Regie⸗ betriebe auf allen privatwirtſchaftlichen Gebieten reſtlos beſeitigt ſei. Handwerk und freiwilliger Arbeitsdieuſt Der Vorſtand der Handwerkskammer Karlsruhe nahm Stellung zur Frage des Arbeits⸗ dienſtes. Der Vorſtand iſt der Auffaſſung, daß die Jugend nicht nur zum Recht auf Arbeit ſondern auch zur Pflicht zur Arbeit erzogen werden Die geſamte deutſche Wirtſchaft ſei in den Unternehmer⸗ müſſe. Arbeitsdienſt einzugliedern und das tum einzuſchalten, um ein Abgleiten dieſer Ein⸗ richtung in dem Staatsſozialismus zu vermeiden. Vor allem ſei zu verhüten, daß im Wege des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes Arbeiten zur Durchführung kommen, die von der freien Wirtſchaft billiger aus⸗ geführt werden könnten. Die privaten Bauunter⸗ nehmungen ſeien grundſätzlich in den Formen der freien Wirtſchaft durch Vergebung zu Einheitsſätzen einzuſchalten. Die Leitung der Arbeiten durch be⸗ hördliche Stellen(in Regie) habe zu unterbleiben. Aus den Heidelberger Gerichtsſälen Folgenſchwerer Schlag mit dem Gewichts ſtein Wegen eines Korbes Kirſchen gerieten in Doſſenheim im Frühjahr d. J. ein Mannheimer und ein Feudenheimer Händler miteinander in Streit. Der Feudenheimer ſchlug dabei dem Gegner einen Gewichtsſtein derart auf den Kopf, daß der Gegner neben einer ſchweren Schädelverletzung noch den vorübergehenden Verluſt der Sprache erlitt. Erſt im Laufe von Wochen ſtellte ſich die Sprache wieder ein. Dem Feudenheimer trug der folgenſchwere Schlag einen Strafbefehl wegen ſchwe⸗ rer Körperverletzung ein, der auf drei Monate Gefängnis lautete, obwohl er bisher mit dem Geſetz nie in Konflikt geraten war. Der von Rechts⸗ anwalt Dr. Kaiſer⸗ Mannheim verteidigte Ange- klagte machte geltend, daß er zuerſt geſchlagen wor⸗ den ſei, zog aber dann auf Anraten des Richters den Einſpruch zurück. Die Strafe wurde damit rechts⸗ kräftig. Es folgt ein in ſeiner Höhe nicht unbedeuten⸗ der Zivilprozeß. Unverbeſſerlich und unbelehrbar Der 56 Jahre alte Schneider Ferdinand Pörtz⸗ chen aus Kalk bei Köln iſt ſeit dem Jahre 1892 mit geringen Unterbrechungen entweder im Gefängnis oder im Zuchthaus. Er ſtahl hier in beträchtlichen Mengen Lebensmittel, obwohl er noch 17/ Bargeld beſaß. Für die ſchweren Einbrüche erhielt er zwe Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt. Er legte Berufung ein und forderte vom Gericht die Be⸗ wertung ſeiner Taten als Notdiebſtähle, mit dem beſonderen Hinweis, daß in zwei Fällen kein Strafantrag geſtellt worden ſei. Der Einbrecher aber hatte Schinken, Speck, Spargel, Kartoffeln, Butter, Wein, Schokolade und über 50 Eier ge⸗ ſtohlen. Von Notdiebſtahl konnte daher keine Rede ſein, die unterlaſſenen Strafanträge waren ohne Belang. Es blieb bei zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Von der Unterſuchungshaft wurden drei Monate zehn Tage angerechnet. Bei ſeinem Seelſorger eingebrochen Am 11. Juli wurde nachts in Daisbach im Pfarrhaus eingebrochen. Die Diebe, die Wert⸗ gegenſtände erbeuteten, wurden in dem mehrfach vorbeſtraften Schreiner Friedrich Wilhelm Heller aus Daisbach und deſſen unbeſtraften Bruder Oskar ermittelt. Der rückfällige Friedrich Wilhelm Heller, der von dem beſtohlenen Geiſtlichen kon⸗ firmiert worden war, war erſt am 13. Mai aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Das Amtsgericht Sinsheim verurteilte ihn wegen ſchweren Dieb⸗ ſtahls im Rückfall zu einem Jahr acht Monaten, ſeinen Bruder Oskar zu fünf Monaten Gefängnis. Gegen dieſes Urteil legten die beiden Verurteilten Berufung ein. Vor der Hauptverhandlung zog Oskar Heller ſeine Berufung zurück, während ſein Bruder um eine mildere Beſtrafung bat, da er aus Not gehandelt habe. Der Staatsanwalt kreidete es ihm aber ſchwer an, daß er bei ſeinem eigenen Seel⸗ ſorger eingebrochen hat und ſeinen unbeſtraften Bruder zur erſten Straftat verführte. Für dieſe gemeine Geſinnung müſſe die ausgeſprochene Strafe faſt als zu nieder angeſprochen werden. Dieſer Argumentation folgend, wies die zweite kleine Strafkammer die Berufung des Angeklagten koſtenpflichtig und unbegründet zurück. Zwei Mo⸗ nate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Gemeinderatsſitzungen in Schwetzingen 5 Schwetzingen, 16. Sept. Aus den füngſten Gemeinderats ſitzungen wird be⸗ richtet: Dem auf die Dauer von ſechs Wochen gegen den Fürſorgearbeiter Wilhelm Schmitt ausgeſprochenen Verbot des Betretens des Rathauſes wurde zuge⸗ ſtimmt.— Die Haferverſteigerung wurde hinſichtlich der Loſe—11 und 14—27 genehmigt; die reſtlichen Loſe werden zum Mindeſtpreis von 50/ je Los abgegeben.— Zur Anſchaffung von Ausrüſtungs⸗ und Bekleidungsſtücken für die Freiwillige Feuerwehr wurden die erforderlichen Mittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt.— Die auf dem Wieſenumbruchgelände mit dem Hafermähen beſchäftigten Fürſorgearbeiter er⸗ halten eine tägliche Zulage. Zum teilweiſen Ausgleich des FJehlbetrages im Haushalt 1932/33 ſowie zur Erfüllung der Voraus⸗ ſetzung zum Bezug der Reichswohlfahrtshilfe wurde mit Wirkung vom Rechnungsjahr 1932 an Er⸗ höhung der Bürgergenußauflage auf ſieben Zehntel des auflagepflichtigen Werts angeord⸗ net; Einſprache wurde hiergegen nicht erhoben.— Die Obſtverſteigerung vom 17. Auguſt 1932 wurde genehmigt.— Kaufmann Wilhelm Schäffer hier wurde als weiterer Hilfsgemeindevoll⸗ zieher eingeſtellt.— Der Umwandlung von Dar⸗ lehensverträgen für von der Stadt verbürgte Bau⸗ darlehen von Reichsmark in Goldmark wurde zugeſtimmt.— Der Dienſt eines Friedhofaufſehers, Begräbnisordners und Totengräbers wurde dem Erzieher Alois Vörg hier übertragen.— Wegen Berufung des Ehrenausſchuſſes anläßlich der Jahrhundertfeier und des Heimattages 1933 erging Entſchließung. Die Erneuerung des Außen⸗ anſtrichs am Rathausgebäude wurde genehmigt. Der Erwerb des Kunſtſeidegeländes zu den in Ausführung des Bürgermeiſters vom 12. Auguſt 1932 mitgeteilten Bedingungen wurde ab⸗ gelehnt; zugeſtimmt wurde der Bildung einer Kommiſſion zur nochmaligen Verhandlung mit der Verkäufertn.— Der Aenderung der Bedingungen zur Unfallverſicherung für die Freiwillige Feuer⸗ wehr wurde zugeſtimmt.— Das Kirchweihfeſt 1932 wurde auf Sonntag, 13. und Montag, 14. Nov. feſtgeſetzt. Aus der Pfalz Erweiterung der ſtädtiſchen Randſiedlung nd. Ludwigshafen, 15. Sept. Das Siedlungsdorf der Erwerbsloſen im Maudacher Bruch wächſt jetzt näher der Vollkommenheit heran. Die im April in ideeller Gemeinſchaftsarbeit begonnenen 154 Sied⸗ lungsbauten ſind jetzt im Rohbau größtenteils fertig⸗ geſtellt. Mit dem einheitlichen Häuſertyp bildet das Siedlungsdorf in architektoniſcher Hinſicht ein voll⸗ kommenes Ganzes. In etwa fünf Wochen wird noch eine größere Anzahl Siedlungen bezugsfertig. Die Siedlung erfährt jetzt eine Erweiterung dadurch, daß mit Beginn dieſer Woche der Bau von weiteren 30 Siedlungshäuſern, vornehmlich für Kinderreiche, ebenfalls in Angriff genommen wurde. Wiſſenſchaftlicher Predigerverein der Pfalz * Neuſtadt a.., 16. Sept. Der Wiſſenſchaftliche Predigerverein der Pfalz hielt ſeine Jahresver⸗ ſammlung am Dienstag im Saal der„Börſe“ ab. Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten hielt Pfarrverweſer Friedrich Mannweiler⸗ Hüffler einen Vortrag über das Thema:„Ein neuer Weg zum Verſtändnis des neuen Teſtaments.“ Die nachfolgende Ausſprache, an der ſich verſchiedene Tagungsteilnehmer beteiligten, beſchäftigte ſich ins⸗ beſondere mit den Folgerungen, die ſich aus dieſer Methode für Predigt und Unterricht ergeben. Zwei Jahre Zuchthaus für einen rückfälligen Dieb * Landau, 16. Sept. Vor dem Einzelrichter hat⸗ ten ſich der 49 Jahre alte Tagner Johann Franz⸗ reb wegen eines Verbrechens des ſchweren Dieb⸗ ſtahls im wiederholten Rückfall und der jugendliche Arbeiter Albis Scher del, beide aus Landau, wegen Diebſtahls zu verantworten. Die Angeklagten ent⸗ wendeten gemeinſam am 7. Auguſt d. J. aus einem Garten in der Gartenſtraße zu Landau einen Waſſer⸗ ſchlauch im Werte von 20 Mark, den Franzreb für 5 Mark wieder verkaufte. Der Einzelrichter ver⸗ urteilte Franzreb zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und Aberkennung der hürger⸗ lichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Scherdel erhielt einen Monat Gefängnis mit Bewährungsfriſt. Nachbargebiete Verkehrsunfall.— Zwei Schwerverletzte * Alzey, 15. Sept. Auf der Straße kurz hinter Albig kam es zu einem folgenſchweren Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen einem Motorrad und einem Auto. Das Motorrad— bei den Fahrern handelt es ſich um ein Ehepaar aus Heimersheim bezw. Mainz, das erſt vor 14 Tagen Hochzeit hatte— rannte mit ſolcher Gewalt auf das von dem Sohn eines hieſigen Land⸗ maſchinenvertreters geſteuerte Auto, daß das Ehe⸗ paar vom Motorrad geſchleudert wurde. Bei dem Sturz zogen ſich beide ſchwere Verletzungen zu, ſo⸗ daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden muß⸗ ten. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt, ebenſo das Auto, dagegen kamen die Inſaſſen des Autos mit dem Schrecken davon. Bei einer Exploſion ſchwer verbrannt * Niederwürzbach(Saar), 15. Sept. Bei der hieſigen chemiſchen Fabrik wurde ein neues Patent zum Reinigen von Fäſſern mit Dampf ausprobiert. Dabei explodierte ein Faß, wodurch der Ar⸗ beiter Jakob Becker ſo heftige Brandwunden erlitt, daß er ins Krankenhaus nach St. Ingbert geſchafft werden mußte. Bluttat in Saarbrücken * Saarbrücken, 16. Sept. Geſtern wurde ber Zie⸗ geleiarbeiter Polka aus Matzdorf in Oberſchleſien in ſeiner Wohnung ermordet aufgefunden. Im gleichen Raum fand man ſeine Haushälterin, Frau Lißmann, blutüberſtrömt am Boden liegend. Sie hatte den Pelka durch eine Anzahl Beilhiebe wahrſcheinlich im Schlaf ermordet und darauf mit einem Raſiermeſſer ſich ſelbſt eine Anzahl Schnitte beigebracht. * * Darmſtadt, 16. Sept. Die wegen eines am 4. September bei Raunheim verübten Raubüber⸗ falles in Haft genommenen vier Perſonen haben nunmehr die Tat in allen ihren Einzelheiten eingeſtanden. Drei Täter, Henkel, Adoley, Reichert, ſind aus Raunheim und ſtanden in einem Arbeits⸗ verhältnis, während der vierte, Knoblauch, in Rüſ⸗ ſelsheim wohnt und ſeit zwei Jahren erwerbslos iſt. III von J. Na (Kein Laden). Lassen Sie sich diese o. and. Marken unverbindlich vorführen und mein Preis ange bol machen, dann kaufen Sie bei mir. Fachmännische Beratung! Schlafzimmer-Spezial-Fabrik Vennhütte 3 Auch in unseren Abteilungen bieten wir Ihnen große Vorteile. 8 Wir liefern unsere bekannt guten Qualitäten in ein- facher bis feinster Edelholz-Ausführung direkt an Private zu außergewöhnlich billigen Preisen. Speise. Herrenzimmer u. Küchen Ausstellung in fünf Stockwerken 2 Noltweller Möbelfabrik d. m. b. N. Verkaufsstelle Mannheim P 7, 9 5 te Meute und morgen Verlängerung Schüler- Aufführung der Klavier-Klassen von 6444 Frau Elfriede Streit, Lange Rötter-Str. 81 am Sonntag, den 18. Sept., nachm. 4 Uhr im kleinen Saal, des Kolping-Hauses U 1. 18 2 . f. 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September 1932 Schulungsabend im DS Die Ortsgruppe Manuheim im Do. ver⸗ anſtaltete am Samstag im Beethovenſaal des Kaufmanns⸗ beims einen Schulungs abend für Fachgruppen⸗ vorſitzende und Untergliederungsführer. Nach einleitenden Worten des Kreisgeſchäftsführers Dr. Funke, der beſonders die Notwendigkeit zu erhöhter Aktivität der Unterglieberungen herausſtellte, ſprach Ge⸗ ſchäftsführer Karl Schmidt über die Aufgaben der Fach⸗ gruppen und Untergliederungen. Das ſtarke zahlenmäßige Anwachſen macht es ſchon ſeit Jahren techniſch unmöglich, einen großen Prozentſatz der Mitglieder in den regel⸗ mäßigen Monatsverſammlungen zu erfaſſen. Dadurch wurde eine weitgehende Dezentraliſierung des Ortsgruppen lebens dringend notwendig. Ueber 30 Untergliederungen hat die Ortsgruppe Mann⸗ heim im Laufe der Zeit eingerichtet, in denen kräftiges Leben ſproßt. Der vorliegende Winterplan der Unter⸗ gliederungen ſchofft die Vorausſetzung für planmäßige Arbeit auf allen Gebieten der Verbandsarbeit in den langen Wintermonaten. Anſchließend ſprach für den Ring der jungen Mann⸗ ſchaft im DHV. Herr Dreyer. Der DV., der ſeine Jugendabteilung bereits im Jahre 1904 ſchuf, hat es zu allen Seiten verſtanden, den Nachwuchs des Standes an ſich zu feſſeln. Das iſt auch in der Nachkriegszeit, im Zeitalter der bündiſchen Bewegung, der Fall geweſen. Rund 70 000 Lehrlingsmitglieder kämpfen in den Reihen des Verbandes. Dieſe und die Junggehilfen reſtlos in die Verbandsarbeit einzugliedern, iſt mit eine der Hauptauf⸗ gaben der Fachgruppen, der geſelligen und ſportlichen Un⸗ tergliederungen. Eine lebhafte Ausſprache, an der ſich alle Untergliederungsführer beteiligten, hielt die Teilneh⸗ mer noch lange Zeit zuſammen. Abend der jungen Maunſchaft Der Ring der fungen Mannſchaft im De veronſtaltete im großen Saale des Kaufmannsheims einen ſehr gut gelungenen Feſtabend. Jugendführer Trölſch konnte in ſeiner Begrüßungsrede zahlreiche Kollegen be⸗ grüßen. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein Vortrag des Jungmannen Dreyer über„Das Wollen der jungen Mannſchaft im Do“, ber kritiſch zu den Zeiterſcheinungen auf wirtſchaftlichem, ſoziolen und politiſchen Gebiet vom Blickpunkt der Jugend aus Stellung nahm. Er betonte da⸗ dei insbeſondere, daß höchſte Aktivität ſeitens des Ringes der jungen Mannſchoft entfaltet würde, um das ſozial⸗ politiſche Erbgut des Standes zu mehren und zu wahren. Dabet erkannte ex ober auch beſonders die Verrflichtung gegenüber der Nation an. Obergeſell A ſt von den„Fah⸗ renden Geſellen“ brachte eine Vorleſung aus„Imperium Teutonicum“. Die Veranſtaltung war umrahmt von Sprechchören und Gemeinſchaftsliedern. Die vorgeſehenen gymnaſtiſchen Vorführungen der Turnergilde mußten wegen Raummangel in dem überfüllten Saale leider ausfallen. Große Aufmerkſamkeit fanden die Ausſtellungen der Schein⸗ firma, der Lichtbildner⸗Gilde und der Faltbootfohrer. Das Hausorcheſter verſchönte den Abend durch ſchneidige Mär ſche unter der ſicheren Stabführung des Herrn Lorch. Männerchor des evang. Volksvereins Mit Dienstag, 6. September hat der Männerchor Evangeliſchen Volksvereins Mann⸗ heim im Konfirmandenſaal der Konkordlenkirche, R 8, g, ſeine regelmäßigen Proben zur Erreichung des vor⸗ gezeichneten Herbſt⸗ und Winterarbeitsplanes aufgenom⸗ men und inzwiſchen am vergangenen Sonntag auläßlich der Feier des 50jährigen Beſtehens der„Concordia“ mit der Darbietung des„Feſtgeſang“, bearbeitet von Caſſimir, und dem Silcherſchen Volkslied„O Maidle, Du biſt mein Morgeſtern“ eine Probe ſeines beachtlichen Könnens ab⸗ gelegt. An Aktiven zählt der Chor gegenwärtig 55 Sänger. Die Chorleitung liegt ſeit Jahren in den Händen des Ober⸗ lehrers Ad. Schübelin. Zu den nächſtgrößeren Auf⸗ gabengebieten, um deren Bewältigung man ernſthaft be⸗ müht iſt, gehört die Mitwirkung des Männerchors beim Evangeliſchen Volkstag in Wallſtadt am Sonntag, 2. Okt., ebenſo beim Reformationsfeſt der Evangeliſchen Gemeinde Mannheims im Nibelungenſaal, ferner die Beteiligung an der Feier des 25jährigen Beſtehens der Mannheimer Sängervereinigung im Spätjahr dieſes Jahres, In gleicher Weiſe wie ſich der Chor der Pflege des religibſen Liedgutes befleißigt, wiomet man ſich auch dem landsmannſchaftlich betonten Volkslied, dieweil gerade in letzterem eine ge⸗ mütsvertiefende und gemeinſchaftsbildende Kraft zum Durchbruch gelangt. Darum darf der Männerchor auch als das geiſtige Rückgrat der großen Volksvereinsgemeinſchaft des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim angeſprochen werden. Wenn auch in allen Stimmlagen Tonbegabte gern willkommen geheißen ſind, ſo doch ganz beſonders in der des 1. und 2. Tenors. Dieſer Hinweis iſt darum mit der Bitte verbunden, daß ſich evangeliſch bewußte Männer und Jungmannen einer im Dienſt evangeliſcher Einheit und chriſtlicher Tatgemeinſchaft ſtehenden Sache widmen und ihre Stimmen zur Verfügung ſtellen möchten. Gautagung der Verſicherungskaufleule Der Deutſchnationale Handlungsgehil⸗ fen⸗Verband hatte ſeine Mitglieder aus dem Verſiche⸗ rungsgewerbe aus den Gauen Süd weſtdeutſchland und Main⸗Weſer zu einer außerordentlich ſtork beſuchten Ga u⸗ tagung nach Mannheim eingeladen. Geſchäftsführer der die Tagung eröffnete, konnte beſonders begrüßen Gauvorſteher Auer hach aus Frankfurt a. M. und den Leiter der Reichsfachgruppe Verſicherungen im Do, Herrn Ruge ⸗ Hamburg. Nach der Eröffnung ſproch Gauvorſteher Auerbach in ſehr ausführlicher Weiſe über die politiſche Lage und die berufsgewerkſchaft⸗ lichen Aufgaben des Verbandes. Er übte an den Maß⸗ nahmen der Regierung zur Arbeitsloſenhilfe allerſchärfſte Kritik. Vor allen Dingen könne eine weitere Lohn⸗ und Gehaltsſenkung nie eine Belebung, ſondern nur eine Zer⸗ ſtörung der Geſamtwirtſchaft bringen. Dagegen zeigte er alle die Punkte auf, die immer noch zu den unerfüllten Wünſchen der Kauſmannsgehilſenſchaft gerechnet werden müſſen. Es ſei ein Mangel, daß gegen das Doppelver⸗ dienerunweſen, gegen Kartelle, Syndikate und Truſts nicht endlich verſchärft vorgegangen wird, daß der Umbau des Rechts der Aktiengeſellſchaften und der Geſellſchaften mit Heſchränkter Haftung, die Verſchärfung der perfönlichen Haftung der Kapitalgeber u. ſ. f. immer noch nicht vor⸗ nommen worden iſt. Der Vortrag fand ſtellenweiſe die ürmiſche Zuſtimmung der Anweſenden. Zum Thema:„Das Verſicherungsgewerbe und die Kaufmanusgehilfen in der Kriſe“ ſprach der Reichsfachgruppenleiter Ruge⸗ Hamburg. Er behandelte fämtliche Berſicherungsarten und entworf für jede Sporte ein zutreffendes Bild von der Entwicklung und dem jetzigen Stond. Außerordentlich wertvoll war es, überwiegend zu hören, daß das Verſicherungsgewerbe zum größten Teil als kriſenfeſt bezeichnet werden konnte. Be⸗ zeichnend iſt allerdings auch, daß die e ein ganz bedeutendes Ausmaß angenommen haben. on den Schwankungen der Konjunktur iſt nur die Transport⸗ verſicherung berührt worden. Zur organiſotoriſchen Ent⸗ wicklung der Reichsfachgruppe im DH konnte nur Erfreu⸗ liches mitgeteilt werden, das in Bezug guf die Entwicklung der Mitgliederzahl als auch hinſichtlich der Lebensiekeit der einzelnen Gruppen. Beſonders ſtark iſt in den letzten Monaten die Fochbildungsarbeit von den Gruppen einge⸗ leitet worden. Die anſchließende Ausſprache und Berickterſtattung, ſo⸗ wie die notwendigen Wahlen boten ein vortre!! zes Bild der Geſchloſſenheit und der inneren Verbundenheit der im Do vereinten Verſicherungskaufleute. 5 NNHE URN über die WD ge der eimer Zeitung Die weiblichen Angeſtellten zur Wirtſchaftslage Zu einer eindrucksvollen Kundgebung der Angeſtelltenſchaft Mannheims geſtaltete ſich die hieſige Verſammlung des V. W.., Berufsvertretung der weiblichen Handels⸗ und Bürbangeſtell⸗ ten Mannheims. In der hieſigen Ortsgruppe ſprach die Führerin des Verbandes, Fräulein Katharina Müller, Berlin Zahlreich hatten ſich die Mitglieder eingefunden, um die verehrte Führerin zu hören und mit ihr neue Wege für die Standesarbeit zu beraten. Auch die Ortsgruppen Ludwigs⸗ hafen, Kaiſerslautern, Heidelberg, Weinheim und Schwetzin⸗ gen wollten nicht fehlen, wenn die Führerin ſpricht. Auch ſie hatten Vertreterinnen entſandt. In klarer, eindrucks⸗ voller Rede wies die Referentin des Verbandes auf die Entwicklung der weiblichen Berufsarbeit hin und ging dann auf die neuen Regierungsmaßnahmen ein. Sie führte u. a. folgendes aus: Die Anteilziffer der Frauen an der geſamten Arbeit⸗ nehmerſchaft iſt nach den Zählungen der Krankenkaſſen wäh⸗ rend der Kriegszeit von 35 v. H. auf 50 v. H. langſam an⸗ geſtiegen(50 v. H. nur 1918), um dann bereits ab 1920 auf 35 bis 38 v. H. zurückzugehen. Weibliche Handels⸗ und Bütro⸗Angeſtellten zählten wir bei der Berufszählung 1907 bereits rund 300 000, 1925 aber 1,1 Millionen. Bis 1929 iſt nach Teilzählungen eine Stei⸗ gerung auf ſchätzungsweiſe 1,4 Millionen er⸗ folgt. Doch iſt durch die ſteigende große Stellenloſigkeit ein erheb⸗ licher Rückgang inzwiſchen eingetreten. Ende Jult 1932 waren von 519 000 ſtellenloſen Handels⸗ und Büroangeſtell⸗ ten(ohne techniſche Angeſtellte) 196 000 weibliche. Darin iſt ſeit Dezember 1931 eine Steigerung von 25 b. H. gegeben. Von den Mitgliedern des V. W. A. ſind im Reichsdurchſchnitt 20 v.., in Baden 18 v. H. ſtellenlos. Die Stellenvermitt⸗ lung des V. W. A konnte im erſten Halbjahr 1932 trotz der ſchlechten Lage 5 500 Stellen vermitteln. Die Unterſtützung an ſtellenloſe Mitglieder war im Vorjahr bereits 400 000 Mark, ſie wird ſich 1932 noch erhöhen. Die Kurſe des Ver⸗ bandes, teilweiſe auch als Tageskurſe für Stellenloſe ein⸗ gerichtet, werben ebenfalls noch eine Erweiterung erfahren; ſie waren 1932 von mehr als 10 000 Teilnehmerinnen be⸗ ſucht. Unter den öffentlichen Maßnahmen ſteht augenblicklich im Vordergrund der große Finanzierungsplan der Reichsregie⸗ weiblichen rung durch die neue Notverordnung. Mädchenbildung und In einer dieſer Tage in Weimar abgehaltenen Ge⸗ ſamtvorſtandsſitzung des Allgemeinen Deutſchen Lehrerinnen ⸗Vereins wurden ſol⸗ gende Entſchlie pungen gefaßt: Der Allgemeine Deutſche Lehrerinnen⸗Verein hat ſich zu allen Zeiten für eine weſensgemäße Bildung der Mädchen eingeſetzt. Darunter kann aber nicht ver⸗ ſtanden werden, daß den Mädchen zugunſten einer ein ⸗ ſeitig fachlich hauswirtſchaftlichen Aus⸗ bildung die allgemeine Schulung ihrer geiſtigen Fähig⸗ keiten vorenthalten wird die die Vorausſetzung für eine volle Teilnahme am Geſamtleben der Nation iſt. Ebenſo⸗ wenig darf das Mädchen von wiſſenſchaftlichen Bildungs⸗ wegen grundſätzlich ausgeſchloſſen werden. Das Kultur⸗ leben unſeres Volkes bedarf in ſteigendem Maße der Mit⸗ arbeit der Frau, die über eine gründliche geiſtige Bildung verfügt. Zwar erfordert die bedrohliche Ueberfüllung der höheren Schule und der Hochſchule und der dadurch gegebene Rück⸗ gang der Leiſtungen dringlich eine verſchärfte Ausleſe der Schüler, Der Allgemeine Deutſche Lehrerinnen⸗Verein tritt mit Entſchiedenheit dafür ein, daß durch eine ſtrenge Aus⸗ leſe auf allen Klaſſenſtufen nur wiſſenſchaftlich begabten jungen Menſchen der Weg zum Studium geöffnet wird. Aber es iſt ihm eine ſelbſtverſtändliche Forderung, daß dabei für Knaben und Mädchen gleiche Maßſtäbe an⸗ gelegt werden. 8 In der geſamten Mädchenbildung aber iſt der beſonderen Weſensart und Kulturaufgabe der Frau dadurch Rechnung zu tragen, daß Unterricht und Erziehung vorwiegend in die Hände von Frauen gelegt werden. Es muß nachdrücklichſt gefordert werden, daß überall dort, wo unter dem Druck der finanziellen Not ſelbſtändige Mädchenſchulen nicht ein⸗ gerichtet oder erhalten werden können, in den Knaben⸗ anſtalten, die Mädchen als Schülerinnen aufnehmen, eine wirkungsvolle Mitarbeit der Frau in Erziehung und Un⸗ terricht geſichert wird. Dieſer Forderung iſt nicht Genüge Die Ausgabe von Steuerſcheinen für 1% Milliarden Mark zur Belebung der Privatinduſtrie hat nur dann Erfolg, wenn wirklich die angenommene natürliche Konjunktur da⸗ mit zuſammentrifft. Sonſt können die ſo in den Produk⸗ tionsanlagen inveſtierten Kapitalien das Schickſal der 1927—29 eingebauten Kredite haben, d. h. ihre Rentierlich⸗ keit und die Schaffung von Arbeitsgelegenheit müßten aus⸗ bleiben, wenn nicht die Aufträge entſprechend eingehen. Dieſe Gefahr wird verſtärkt dadurch, daß die Kaufkraft keine Steigerung, ſondern durch die beabſichtigten Tarifkürzungen nur eine Umlagerung erfährt. Die Einkommenslinie wird für alle durch die Tarifmaßnahmen auf eine unerträgliche Tiefe gebracht. Wenn ſchon unter beſtimmten Bedingungen eine Ein⸗ ſtellungsprämie an die Unternehmer von 400 Mark im Jahr und Kopf gewährt wird, ſo hätte im Intereſſe des Gelingens des Planes und in Anſehung des heutigen Tiefſtandes der Gehälter, von Gehaltsſenkungen Abſtand genommen werden müſſen. Wir vermiſſen auch jede Anpaſſung an die beſondere Art des Arbeitsverhältniſſes der Angeſtell⸗ ten. In dieſer Beziehung iſt mindeſtens in den Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen Berückſichtigung zu verlangen. Be⸗ ſondere Bedenken erregen die Ankündigungen von diktato⸗ riſchen Maßnahmen in der Sozialverſicherung. Gegen Eingriffe in die(durchaus geſundel) Angeſtelltenverſicherung oder gegen unſere Berufskrankenkaſſen melden wir ſchon jetzt ſchärfſten Proteſt an. Die Verſchlechterungen der Arbeitsloſenverſicherung durch die Julinotverordnung ſind ſo unerträglich, daß der Reichs⸗ tag dringend eine Abänderung herbeiführen muß. Es geht nicht an, daß nach jahrelanger hoher Beitragszahlung nur 6 Wochen lang eine ganz unzulängliche Gegenleiſtung er⸗ folgt und dann nach den Grundſätzen der Armenhilfe vor weiterer Zahlung„Hilfsbedürftigkeit“ geprüft wird. Zur Behebung der Arbeitsloſigkeit dürfen aber neben den großen Plänen die andern naheliegenden, national, volkspolttiſch und kulturell wichtigen Aufgaben nicht zurück⸗ geſtellt werden: Siedlung, Urbarmachung von Land, Arbeitsdienſt verſchiedenſter Art auch für Mädchen. Der V. W. A. wird nicht nachlaſſen, ſoziale Gerechtigkeit für alle zu fordern. Der zahlreiche Betfall bewies, daß die Mitglieder unein⸗ geſchränkt zu ihrer Führerin ſtehen. Nach dem Vortrag folg⸗ ten noch einige muſikaliſche und geſangliche Darbietungen. Gerade hier zeigt es ſich, daß der V. W. A. nicht nur Berufs⸗ gemeinſchaft, ſondern auch Lebensgemeinſchaft iſt. M. H. kulturelle Mitarbeit geleiſtet, wenn gemäß der Anſicht des Philologen⸗Verban⸗ des nur die techniſchen Fächer einer weiblichen Lehrkraft übertragen werden. Vielmehr iſt im Hinblick auf das Ziel aller Mädchenbildung gerade in den wichtigſten Bildungs⸗ fächern der Frau voller Anteil am Unterricht einzuräumen. . Der Allgemeine Deutſche Lehrerinnen⸗Verein hat ſeit ſeiner Gründung eine ſeiner weſentlichſten Aufgaben darin geſehen, die Mitarbeit der Frau an der Geſtal⸗ tung des kulturellen und öffentlichen Lebens zu ermöglichen und zu immer ſtärkerer Wirkung zu bringen. Dieſes Streben erwächſt aus dem gleichen Glauben an Beſtimmung und Aufgabe der Frau in der Volksgemeinſchaft, der ſeine Arbeit für Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend beſtimmt, und bildet deren notwendige Ergänzung. 5 Wenn heute verſucht wird, die ſtaatsbürgerliche Mit⸗ arbeit der Frau als ihr weſensfremd wieder auszuſchalten, ſo muß der Allgemeine Deutſche Lehrerinnen⸗Verein aus der Verantwortung für ſeine Arbeit heraus dieſe Verſuche abwehren. Er tut dies in dem Bewußtſein, daß ſeine Be⸗ ſtrebhungen nicht einer Befriedigung indivpidualiſtiſcher Wünſche der Frauen dienen, ſondern wertvolle lebendige Kräfte für den Dienſt am Ganzen freimachen wollen. Sein Abwehrkampf richtet ſich daher gegen alle Willens⸗ richtungen, die dieſe Zielſetzung bedrohen. Wenn in dieſem Kampf Stellung genommen werden muß gegen politiſche Parteien, die ſich zu Trägern gegenteiliger Beſtrebungen gemacht haben, ſo wird dadurch das Eintreten des Allge⸗ meinen Deutſchen Lehrerinnen⸗Vereins für ſeine Grund⸗ ideen nicht zum Bruch der Neutralität im parteipolitiſchen Sinne und bedeutet nicht die Ablehnung oder Begünſtigung einer Partei als ſolcher. Der Geſamtvorſtand billigt ein⸗ mütig bie Schritte, die ſeine Führung bisher in dieſem Kampfe getan hat und wird weiter mit Entſchiedenheit für die Verwirklichung ſeiner Ziele eintreten. 13. Deutſcher Maklertag Der Reichsverband Deutſcher Makler (RDM) für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen E. B. hielt dieſer Tage in Kaſſel den 19. Deutſchen Maklertag ab. Der Vorſtand wurde in ſeiner bis⸗ herigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. Er beſteht aus: Handelsgerichtsrat Georg Charlet⸗ Berlin als erſten Vorſitzenden, Arthur Caeſar Behrendt ⸗Berlin als Schriftführer, Hermann Militſcher⸗Berlin als Schatz⸗ meiſter. Die weiteren Vorſtandsmitglieder ſind: Wilhelm Moll⸗ Hamburg, Heinrich J. Kauffmann⸗Frank⸗ furt a.., Hans Iska⸗Holtz⸗ Hamburg, Theodor Schuler⸗ Mannheim, Vietor Jaeckle⸗ Stuttgart, Fritz Keltenich⸗ Köln, Robert Knörnſchild⸗Dresden, S. Ackermann ⸗ München. In der öffentlichen Verſammlung wurde von dem Geſchäftsführer des Verbandes, Dr. Ahr⸗ Berlin, beabſichtigte Aenderung der Gewerbeordnung, ſoweit dieſe ſich auf die Ausübung des Maklerberufes be⸗ zieht, berichtet. Der Maklertag kam in der anſchließenden Diskuſſion zu dem Ergebnis, daß die Einführung der Bedürfnisfrage in die Vorprüfung bei der Zu⸗ laſſung zum Maklerberuf abzulehnen ſei, ſchon aus dem Grunde, weil für die Feſtſtellung des„Bedürfniſſes“ kein Maßſtab vorhanden ſei. Dagegen glaubt der Maklerver⸗ band die Prüfung der Zuverläſſigkeit des Maklers vor der Berufszulaſſung nicht beanſtanden zu können, ſofern die Handelskammer und die Fachorganiſation bei der Prüfung der Zuverläſſigkeit entſcheidend mitgehört werden. Die beabſichtigte Nichteinbeztehung der Bankgeſchäfte und der Vertreter der Bauſparkaſſen in die Zuverläſſigkeitsprüfung muß abgelehnt werden, ebenſo die Feſtſetzung von Ge⸗ ſchäftsbedingungen durch die Verwaltungsbehörden. Der Syndikus des Verbandes, Rechtsanwalt Dr, Merzbacher“ Stuttgart, befaßte ſich mit dem Thema Arbeitsbeſchaffung und Grundſtücks markt. Durch eine Belebung des Baumarktes für die dringend notwendigen Inſtandſetzungsarbeiten des Althausbeſitzes könnten in ganz anderem Maße, als von der Regierung vorgeſehen, Arbeitsmöglichkeiten geſchaffen werden. Bau⸗ marktbelebung würde eintreten, wenn die Möglichkeit ge⸗ geben wäre, die Ausgaben für Hausreparaturen ſowohl bei der Ablöſung der Hauszinsſteuer als auch bei der laufenden Entrichtung der Steuer anzurechnen und zwar in Höhe von 50 v. H. Außerdem ſieht der Referent einen weiteren Weg in einer Arbeits beſchaffungs⸗ anleihe, die der Hauseigentümer, der keine Repara⸗ turen vorzunehmen hat, zur Ablöſung der Hauszinsſteuer zeichnen kann. Und zwar ſoll die Hälfte des gezeichneten Betrages auf die Ablöſungsſumme angerechnet werden können. Außerdem wäre natürlich auch die Möglichkeit vorhanden, auf dem Wege der Gewährung von Steuer⸗ anrechnungsſcheinen zum Zwecke der Ablöſung der Haus⸗ zinsſteuer am Wiederaufbau der Wirtſchaft zu helfen. Zu dem Thema Wirtſchaftskonjunktur und Sanie⸗ rung des Realkreditmarktes ſprach Herr Friedrich Wilhelm Sohn ⸗Berlin. Er kenn⸗ zeichnete zunächſt die derzeitige Lage des Immobilien⸗ marktes, die eine Bereinigung zur Wiedergeſundung er⸗ fordere. Unbedingt notwendig ſei hierfür ein weiterer, ins Gewicht fallender Steuerabbau und zwar ſowohl der ſogen. Realſteuern und der Hauszinsſteuer, als auch der Verkehrsſteuern, wobei vor allen Dingen eine reichsgeſetz⸗ liche Regelung und Vereinheitlichung der Grunderwerb⸗ und Wertzuwachsſteuer zu fordern ſei. Eine weitere Ent⸗ laſtung des Immobilienmarktes könnte in einer erneuten allgemeinen Zinsſenkung geſehen werden, die er jedoch aus verſchiedenen Gründen für unzweckmäßig hält. Da es jedoch darauf ankomme, die Hypothekenbanken als die Hauptgeldgeber für den Grundſtücksmarkt wieder aktiv werden zu laſſen, wäre nach der Meinung des Referenten zu überlegen, ob nicht andere Wege, wie der eines Kapi⸗ talſchnittes oder die unbeſchränkte Rückzahlungsmöglichkeit aller Hypotheken in Pfandbriefen auf einige Jahre hinaus, gangbar wären. Der Referent ſtellte ſeine Ausführungen, die er ins Einzelne gehend begründet hatte, zur Diskuſſion und betonte ausdrücklich, daß es ſich hierbei um ſeine per⸗ ſönliche Anſicht handle. Der Maklertag war der Meinung, daß dieſe ſchwerwiegenden Fragen in einer großen Ver⸗ ſammlung keine genügende Klärung erfahren können und hat daher eine Kommiſſion damit beauftragt, ſich mit dieſer Materie zu beſchäftigen und evtl. mit Vorſchlägen hervor⸗ zutreten. Der nächſtjährige Deutſche Maklertag wird in Man n⸗ heim ſtattfluden. f i 85* 143. Jahrgang/ Nr. 432 — 0 9 Jahre EE Burgundia Mannheim und Ludwigshafen Die E. C. Bugundig konnte in der vergangenen Woche ihr 9. Gründungsfeſt begehen. Den Auftakt bildete der offizielle Antrunk am Donnerstag, 7. Sept. Am Samstag, 10. Sept., war der hochoffizielle Fe ſtko m merz im Saale des Kaufmannsheims. Ein farbenfrohes Bild bot der Chargeneinzug. Nach dem erſten Kontus„Burſchen heraus“ begrüßte A. H. Eugen Naber die erſchienenen Farbenträger und Gäſte, u. o. A. V. Palatio Ludwigshafen, E. C. Askania Mannheim, F. B. Teutonia Mannheim, den Vertreter des Deutſchen Verbandskonvents, Gau Pfalz, den Ortskartellvorſitzenden des D. V. C. Mannheim⸗Ludwigsha⸗ fen, Herrn Karl Joh. Fleck, die Verbandskorporationen des D. V.., Vereinigung der Hanſeaten E.., Mannheim, Realia Neuſtadt a.., St.V. Germania Ludwigshafen, des weiteren den 1. Vorſitzenden des Vereins ehem. bod. Leih⸗ Dragoner und ſonſtigen Kavalleriſten, Herrn R. S ee ger. Nach dem von B. B. Leo Bar vo ſinnvoll geſprochenen Pro⸗ log folgte die Feſtrede von A. H. Döring. Er ermahnte zur Einigkeit und zur Vaterlandsliebe. Begeiſtert wurde das Deutſchlandlied geſungen. Frl. Hütler erfreute mit zwei Liedern. Sehr eindrucksvoll wurde von Frl. Wel ler ein vaterländiſches Gedicht zum Vortrag gebracht. Die Worterteilung, ein Salamander und der Kantus„O alte Burſchenherrlichkeit“ bildeten das Ende des hochoffiztellen Teils des Kommerſes. Die Fidelitas im Kreiſe der zahl⸗ reichen Damen hielt die Erſchienenen noch lange beiſam⸗ men. Erwähnt ſeien noch die begeiſtert aufgenommenen humoriſtiſchen Vorträge von Herrn Emil Dittmann. Ein Frühſchoppen und die Exkneipe am Sonntag abend im Couleurheim, Reſtaurant„Zur Kloſterglocke“, ſchloſſen die Feſtlichkeiten ab. Pitt. Proleſt der chriſtlich- nationalen Angeſtellten In einer Proteſtverſammlung der Gebagz Verbände wurde folgende Eutſchließung iuſtim mig angenommen: „Die im Ortsausſchuß Mannheim der Gee dag zuſammengeſchloſſenen Angeſtellten ⸗ Vers bände(DH, Vw, Rö Bu, DW, Vo und Bubaci) erheben ſchärfſten Proteſt gegen die von der Regierung Papen erlaſſenen Notverordnungen. Die ſozialpolitiſchen Beſtimmungen dieſer Verordnung bringen derartig drückende einſeitige Belaſtungen für die Lohn⸗ und Gehalts: empfänger, daß die bisher ſchon aufs äußerſte eingeſchränkte Lebenshaltung der Angeſtellten geradezu verkümmern muß. In einem ſolchen Augenblick, wo der vollkommen un⸗ genſtgende Preisabbau durch Wiebererhöhung der ſtädtiſchen Gebührentarife, Neuerhebung der Bürgerſteuer uſw. wieder rückgängig gemacht wird und man den deutſchen Arbeitneh⸗ mern neue Opfer aufbürdet, werden dem Beſitz ohne jede Gegenleiſtung 2 Milliarden Mark Erleichterungen gewährt, Dieſe offenſichtliche Ungerechtigkeit führt zu ſchärfſter Ver⸗ bitterung gerade in den chriſtlich⸗nationalen Angeſtellten⸗ kreiſen. Die Verantwortung für die damit notwendiger⸗ weiſe eintretende Entwicklung fällt auf die Reichsregierung Papen als der Urheberin dieſer ſoztal ungerechten Notver⸗ ordnung zurück.“ Jugenoͤkundgebung des Chriſtlichen Metallarbeiter⸗Verbandes Am Sonntag vormittag fand in Bürſtadt im Lokal „Prinz Heinrich“ eine Jugend kund gebung der Ortsverwaltung Mannheim des Ehriſt⸗ lichen Metallarbeiter⸗ Verbandes ſtatt. Aus dem ganzen Verwaltungsbezirk waren die Jugendlichen mit ihren Wimpeln erſchienen. Mit dem Prolog„Schauf⸗ ler im Lande der Zukunft, wacht auf“, verfaßt vom Ar⸗ beiterdichter Chriſtof Wiebrecht und vorgetragen von Jugendführer Leopold Steffe n, begann die Kundgebung. Nach dem gemeinſamen Lied„Chriſtlich deutſche Jugend“ begrüßte der Jugendleiter der Ortsverwaltung, Herr König, die Erſchienenen. Als erſten Referenten hatte man den Bezirksleiter des Chriſtl. Lederarbeiterverbandes, Herrn Ro ppelt⸗ Worms gewonnen, der über das Thema „Warum Chriſtliche Gewerkſchaften“ ſprach. An Hand von Tatſachen bewies er, wie notwendig vor 30—35 Jahren die Gründung der Chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften geweſen ſei. Gerade in der heutigen Zeit, der Zeit der ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe, ſeien die Chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften notwendiger denn je, weil ſte die ſtarken Gegenſätze zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Grund ihrer chriſtlichen Weltanſchauung beſeitigen können. Das zweite Referat hielt der Geſchäftsführer der Orts⸗ verwaltung, Herr Vogt⸗ Mannheim, der über die kom⸗ menden Aufgaben der chriſtlichen Gewerk⸗ ſchafts jugend ſprach. Schon in jungen Jahren ſei es notwendig, ſich mit der Geſchichte der unteren Stände im Wandel der Zeiten zu befaſſen, um den Wert der. Ge⸗ werkſchaften für die Arbeiterſchaft zu erkennen. Ganz beſonders, führte er aus, müſſen wir uns dagegen wehren, daß der Grundſatz„Freie Bahn dem Tüchtigen“ heute nicht mehr gelten ſoll. Vielfach glaubt man heute nur noch Lehrlinge einſtellen zu können, die das Einjährige oder das Abitur beſitzen. Gegen ſolchen Unſinn müſſen wir uns als Gewerkſchaftler energiſch wehren. Wir fordern einen ſtärkeren Jugendſchutz und in den Lehrjahren eine genügende Freizeit, damit der junge Menſch ſich erholen kann von ſeiner körperlichen Arbeit. Die heutige Wirtſchaftskriſe habe bewieſen, daß das Inveſtieren von Kapitalten in Maſchinen, Gebäuden und zur Techniſterung, um größere Produktion zu er⸗ zielen, nur dann einen Wert hat, wenn Produktion und Verkauf im Einklang miteinander ſtehen. Nach den beiden Anſprachen ſetzte eine rege Diskuſſion ein, die das Geſagte unterſtrich. Am Nachmittag verſam⸗ melten ſich die Teilnehmer zu einem Spaziergange in Bürſtadts nähere Umgebung. 8 Verantwortlich: Richard Schönfelder NN 2 VEREINS-KATLENDER aittwoch, 21. September Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden 1. und g. Mittwoch im Monat, abends 20.30 Uhr im Palaſt⸗ Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal.— Motorflugſchule jeden Abend ab 17 Uhr auf dem Flugplatz. 0 — Nachdruck verboten.— SDS xx ñ———8̃ Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt- Handel: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannbeim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim g 1, 21. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto 0 * 9 * 1 Am Woche bildete Am merz Bild irſchen nenen hafen, n, den 8, den igsha⸗ tionen nheim, n, des Leih⸗ e ger. i Pro⸗ 2 e TSO! der Neuen Mannheimer Die Bing-Ab wicklung O Nürnberg, 16. Sept.(Eig. Dr.) der Konkursmaſſe der Bingwerke vorm. Gebr. Bing A Nürnberg, find nach Mitteilung des Konkursverwalters folgende Ergebuiſſe zu verzeichnen: die Abteilung für Eisſchränke, ſowie die Abteilung für Haus⸗ und Küchengeräte ſind verkußert und werden unter den Firmen Bing Kühlſchrank G. m. b. H. bzw. Bing Haus⸗ und Küchengeräte G. m. b. H. als ſelbſtän⸗ dige Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung weitergeführt. Eine Bing Spielwaren G. m. b. H. iſt bereits ge⸗ gründet, um für alle weiteren Transaktionen hinſichtlich dteſer Abteilung eine Grundlage zu haben. Für die wei⸗ teren Abteilungen ſind zur Zeit Ergebniſſe noch nicht erzielt. In ber Abwicklung Friſtverlängerung der öproz. Dollarnotes der De Di⸗ Bank.(Eig. Dr.) Die Friſt für die Annahme des bekann⸗ ten Zahlungsangebots der Deutſchen Bank und Diskonto⸗ Geſellſchaft betreffend ihrer proz. Dollarnotes iſt am 15. Sept. abgelaufen. Zur Zeit iſt nur noch ein Reſtbetrag von zund 6,25 v. H. der urſprünglichen Geſamtemiſſion von 25 Mill, im Umlauf, deſſen Inhaber von dem Angebot bisher noch keinen Gebrauch gemacht haben. Um auch dieſen Gelegenheit zur Annahme der Offerte zu geben, wird die Einreichungsfriſt bis zum 31. Oktober verlängert. * GV. der Polyphon Holding AG., Baſel. Die von ſechs Aktionären beſuchte GV. der Polyphon Holding AG. Baſel erledigte diskuſſionslos die Regulorien und ſtimmte dem Vorſchlag der Verwaltung zu, den ſich aus der Bilanz ergebenden Verluſt von 478 415 ffr. auf neue Rechnung vorzutragen. Schließlich ſtimmte die GB. einer Sta⸗ tuten⸗Aenderung zu, durch die die Geſellſchaft zum Erwerb 5 Aktien anderer Geſellſchaften ermächtigt wird. * Riegerwerk AG. Aalen. Nach 23 745, Abſchreibun⸗ en erhöht ſich 1931 der Verluſt von 46 227„ auf 200 680 /. Aug der Bilanz(in): Debitoren 50(300 400), Vor⸗ räte—(629 957); andererſeits Gläubiger 85 191(402 867), AK. 600 000. ( Obligationärverſammlung Mechaniſche Weberei zu Linden. Hannover, 16. Sept.(Eig. Dr.) In der für heute anberaumten o. Obligationärverſammlung können Beſchlüſſe aller Vorauſicht nach nicht gefaßt werden. Die ur Beſchlußfaſſung erforderliche Mehrheit der noch im lauf befindlichen Obligattonen von 3,6 Mill, beträgt % Mill. Dieſer erforderliche Betrag iſt in der Verſamm⸗ lung nicht vertreten. Es muß mit einer Vertagung der Verſammlung die zur Zeit tagt, gerechnet werden. O Münchener Lichtſpielkunſt Ach Emelka— Vergleichs⸗ verfahren beantragt. München, 16. Sept.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hat nunmehr oͤen Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahren eingereicht. Zur Beibringung der notwendigen Unterlagen dürfe noch eine Nachfriſt von zwei Wochen in Anſpruch genommen werden. Die Beſprechungen zwiſchen Verwaltung und Großgläubi⸗ gern find bereits aufgenommen und werden auch weiter ſortgeſetzt. Abſchließende Ergebniſſe ſind je⸗ doch, im Gegenſatz zu anderen Verſionen, öie bereits von einer Emelka⸗Neugründung ſprechen, noch nicht zu⸗ ſandegekommen. Sie werden ſelbſt in Kreiſen der Emelka⸗Verwaltung erſt früheſtens für Anfang nächſter Woche erwartet. Auf Großgläubigerſette ſcheint man teil⸗ weiſe öte Ausſichten auf eine unmittelbare Verſtändigung zur Zeit noch ſkeptiſch anzuſehen. Nürnberger Bund Guie Auffräge bei der Nürnberger Tagung O Nürnberg, 16. Sept.(Eig. Dr.) Die ſoeben in Nürn⸗ berg abgehaltenen Sondereinkaufstage des Nürnberger Bundes waren neben den Artikeln der in Nürnberg bearbei⸗ teten Fachzweige Glas und Porzellan erſtmals auch utit Neuheiten der in das Eſſener Arbeitsgebiet fallenden Waren, Haushaltsartikel und Eiſen waren, beſchickt, Der ſtarke Beſuch habe bewieſen, daß langſam wie⸗ her ein'ptimis mus in die Wirtſchaft einziehe. Die abgegebenen Aufträge haben die Erwartungen bei weitem übertroffen. Die lebhafte Nachfrage hatte nicht zuletzt ihren Grund darin, daß die ſchon ſeit län⸗ gerem nur noch auf einem Mindeſtmaß gehaltenen Lager ſich schließlich ſo ſtark gelichtet hatten, daß ſelbſt bei den redu⸗ gierten Umſätzen doch an ein allmähliches Auffüllen gedacht werden mußte. Hinzu kam als anregendes Moment die von der Porzellaninduſtrie ausgehenden Beſtrebungen, eine Stabiliſtierung der Porzellaupreiſe herbei⸗ zuführen. Im übrigen iſt man allgemein der Anſchauung, daß der Rekordtiefſtand der Preiſe allmählich einer ver⸗ nünftigen Preisentwicklung weichen werde. Die politiſchen Ereigniſſe der letzten Tage führten zu keinerlei Beunrußi⸗ gung und Beeinfluſſung des geſtiegenen Kaufintereſſes. „ KRückläufiger Zementabſatz trotz Arbeitsbeſchaffung. Eig. Dr.) Nachdem im Juli der Zementabſatz von 330 000 onnen gegenüber dem Vormonat ungefähr gleich geblieben war, bringt der Auguſt mit nur 286 000 To. bereits wieder einen erheblichen Rückgang um rund 13 v.., was umfſo bemerkenswerter iſt, als durch die Arbeitsbeſchaffungspläne wenigſtens eine gewiſſe Belebung des Abſatzes noch für Auguſt erhofft werden konnte. 5 Schwankender Effekfienmarkf Bei weiferer Zurückhalfung des publikums Rückdeckungen der Spekulafion/ Schluß auf Renienschwäche und AEG-NRückschlag Mannheim feſt Da in der inneren Politik augenblicklich eine gewiſſe Entſponnung eingetreten iſt, war die Tendenz an der heu⸗ tigen Börſef reundlich, ohne daß das Geſchäft nennens⸗ werten Umfang annahm. Forben notierten 101, Woldͤhof 41,5. Höher waren fern Weſterregeln Kali und Rhein⸗ elektra. Bankaktien geſchäftslos. Von Veſicherungswerten wurden Mannheimer Verſicherung wieder mit 18,5 gehan⸗ delt. Der Rentenmarkt lag ſtill bei behaupteten Kurſen. Golöpfandbriefe waren eher gefragt. Frankfurt befeſtigt Aufgrund der wieder feſteren Newyorker Börſe und in⸗ folge der langſamen Beſſerung an den Warenbörſen er⸗ öffnete die heutige Börſe in leicht befeſtigter Tendenz, doch war die Haltung im Verlaufe aus⸗ ge ſprochen feſt, beſonders für einige Spezialwexte, wie JG. Farben und Montanaktien. Das Geſchäft blieb dabei ober ziemlich klein, und beſchränkte ſich nur auf Ri ck⸗ dechungen der Kuliſſe, während das Publikum nach wie vor Zurückhaltung bekundete. Die innerpolitiſche Lage trat heute etwas in den Hintergrund. Im Vergleich ſchnittlich 0,5—1 v. H. Darüber hinaus waren Mon ka n⸗ zur geſtrigen Abendbörſe betrugen die Beſſerungen durch⸗ aktien his zu 2 v. H. und JG. Farben bis zu 255 v. H. er⸗ höht. Am Elektro markt ſtanden beſonders wieder Lah⸗ meyer⸗Aktien im Vordergrund des Intereſſes, die zunächſt 4,25 v. H. anzogen und ſpäter um ein weiteres Prozent höher waren, Felten gewannen 2,75 v.., Klöcknerwerke plus 2,5 v.., Mannesmonn 1,75, Rheinſtahl 1,5 und Bu⸗ derus 1,75 v. H. Am Renten markte trat eine Beruhigung nach den inskonvertierungsgerüchten an der Abendbörſe ein. eutſche Anleihen lagen 47 v. H. feſter. Am Aus⸗ landsrentenmorkt konnten Türkenwerte weiter leicht an⸗ ziehen. Von Induſtrie⸗Obligationen eröffneten Stahlver⸗ einsbonds 96 v. H. freundlicher, Reichsbahnvorzugsaktien weren 4 v. H. höher. Der übrige feſtverzinsliche Markt zeigte bei kleinem Geſchäft keine nennenswerte Verände⸗ rungen. Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich ſchließ⸗ lich wieder auf 61,75 v. H. erhöhen. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt, die Umſätze waren aber nach wie vor 915 Die Kurſe erfuhren meiſt neue Beſſerungen von —1 v. H. Berlin ſchwankend Die Erholung der geſtrigen Abendbörſe machte im Vormfttagsverkehr und dann auch an der Börſe weitere Fortſchritte. Vor allem verſchaffte die Wieder befeſti⸗ gung an der geſtrigen Newyorker Börſe und die ſtärkere Zunahme der dortigen Börſenkredite eine An⸗ regung. Die Meldungen aus der Induſtrie lauteten gleich⸗ falls heute freundlicher; ſo ſind verſchiedentlich neue Ar⸗ heitereinſtellungen erfolgt, auch an den inter⸗ nationalen Metallmärkten hat ſich die Nachfrage be⸗ leben können. Vor allem beruhigte es aber, daß die geſtern kurſierenden Gerüchte über die bevorſtehende Zins ⸗ aktion den Tatſachen weit vorausetlen, zumal noch keine Beſchlüſſe von offizieller Seite gefaßt worden ſind. Man wartet daher mit Spannung die morgige Kabinettsſitzung ab, auf deren Tagesordnung Fragen der Kontingentierung und das Zinsproblem ſtehen. Die außerordentlich knappe Verfaſſung des Geld marktes blieb einflußlos, da ſie im Zuſammenhang ſteht mit der kommenden Reichs⸗ bankdiskontermäßigung, die man für nächſten Dienstag erwartet. Zu Beginn der Börſe war das Geſchäft noch nicht umfangreich und wurde erſt im Verlaufe lebhafter. An einigen Märkten, ſo am Montanmarkte, am Elektro⸗ und Kunſtſeidenmarkte, wollte man wieder etwas Publi⸗ kumsintereſſe feſtſtellen, und die Spekulation, die in den letzten Tagen Realiſationen und vielleicht auch ver⸗ ſchiedentlich Blanko⸗Abgaden vorgenommen hatte, ſchritt heute zu Rückkäufen. Da bie Märkte ziemlich leer ſind, ergaben ſich natürlich Beſſerungen im Ausmaße von 1475 v.., und nur ganz vereinzelt waren kleine Rück⸗ gänge, ſo bei Schubert u. Salzer, Tietz und Hoeſch⸗Obliga⸗ tionen feſtzuſtellen. Stärker befeſtigt waren Kunſtſeide⸗ werte, die bis 27, v. H. anzogen. In deutſchen Anleihen war das Geſchäft lebhafter und die Kurſe zogen, ebenſo wie bei Reichsſchuldbuchforderungen, etwas an, während die Tendenz am Pfandbriefmarkte ſehr abwartend blieb. Tagesgels ſtellte ſich auf 594 v. H. und darüber. I m Verlaufe zogen die Kurſe bei lebhafteren Umſätzen faſt durchweg um 717 v. H. an, Siemens befeſtigten ſich um 2, Polyphon um 3 v. H. Das Geſchäft am Rentenmarkte war nachher ver⸗ hältnismäßig ruhig, die Tendenz wurde überwiegend etwas ſchwächer, weil man allgemein erſt einmal die kom⸗ menden Beſchlüſſe abwarten will. Hypotheken⸗Golbpfand⸗ briefe büßten—1, vereinzelt bis 1,5 v. H. ein. Land⸗ ſchaftliche Goldpfandbriefe wieſen ſogar Rückgänge bis zu 8 v. H. auf. Kommunal⸗ Obligationen verloren 721 v.., Liquibationspfandbriefe bis ½ v.., Induſtrie⸗Obligativ⸗ Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Berliner Börse Mannheimer EHektenbörse 18, 16, W .⸗G. f. Seilind. Brown, Boveri Daimler⸗Benz. Deutſche Linol. Enzinger Union J. G. Jarben 10% Grkr. M. BA. 15% BA. u % Bad. St.⸗A. 27 Ie ad Rom. Gd 59 Whafen Stadt 9% hm. Gold 5 9% Farben d. 28 93,— 95, e Pfdb 72,50 73.— 80% Pf Hy Pfdb 73,50 73,50 Badiſche Bant 39,— 89.— Pfälz. Hypoth. B. 58,— 58.— e C. H. Knorr 5 5 Konſerven Braun disch. Bk. u. disc. 75.50 76.— Nana Ae Durlacher Hof Pfälz. Mühlenw.— 0 Judwigsh. A. Br, 49,— 48.— Portl. gem. Heid. Pfälz. Preß hefe.——. K. Elektr..-G. Schwartz Storch 51, ildebr.⸗Rheinm.——. 52 d 47.— 47.— 5 1 25 ef. alzw. Hei zonn e Verein diſch. elf. Bad. Aſſekuranz Wayß E Freyta Mannh. Verſich. 15.50 15,50 Zellſtoff aldhof Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Bank- Alttien D. Wertb.(Gold) Allg. D. Credit % Reichsanl. Hadiſche Bank—.— 10 8*———.— ayr. Hyp. u. Tom. u. Privatb. 56,— 56. Darmſt. u. Nat.—.——.— 1 D Effekten Ban 51.— D. Ueberſee⸗Bank 32,50 80.— Dresdner Bank Feige Bank Dürrwerke Eßlinger Ablöſungſch. M 2 ohne He Schutzg. 14 29% Heidelbg. 26 e dudwig zy. 20 8⁰ 9% Mhm. Gd. 28 9%„ 27 rkfrt. Hyp.⸗Bk. Deſt. Cred.⸗An Pfälz. Hyp.⸗Bk. Reichsbank Rhein. Hyp.⸗Bk. 59.50 Südd. Boden⸗C. Wiener Bankver⸗ Württ. Notenbk.——. 65% Süd. Feſtwö. 99% Ortr. M. abg. 50% Rh.⸗M.⸗Don. Bad. Kom. Gd 9% Bad. K. G. 30 90 fälzer 2⸗8⸗9 % V0 boy. 55 8 3 1 „„- %% Meining. % Pfälz. Lig. B. Lid, 75,75 hein. Lig. 78.20 9 7 Lig 78,50 Hochtief.⸗ Holzmann, Allianz Maunz. Verſ.⸗G. 15.— Transport-Aktien 78.— Hapag 18,20 18,65 Feidelb. Straßb, .. Lechwerke Nord Lloyd 18680 19.55 Industrie-Aktien Henninger. St. K 68.— 69.— Löwen München 167.0 167.0 Schöfferh. Bindg. 137,0 187,5 Schwartz Storch.—— 5 Werger 5 49. A. E. G. 95.— 95, Aſchaff. Bunty 8 Bd. Maſch. Durl. 90.— 90.— Brem.⸗Beſig. Oel 68,.— 68.— 1— Leiben 52.50 83.75 Cement Heldelbg. 52, 1 5 Karſtab—.— 50, Chamotte Annw.——. inbuſt. Wolf—.— S Albert 20,— 30.— Seilinbuſt. Wo 8 e 4 6 8 Dt. Allan. 93.25 83.50 D. Gold⸗u. S. Anſt. 135,0 135,5 Dt. 5 8 85 1 Dt. Verlag 8 r. 29.— 29.— Dreßd 8 20— 20.50 Dyckerh.& Widm. 20,.— 22.— 5 Emag Frankf. g 1 Ae Unton 62,78 62.75 Maſch.—.— 21. W Ettling. Spinn. 19.— 20.— aber& Schleich. 40,.— 40.— 0 100.8 102,2 8%„Bonds 28 95,75 96.75 inmech. Jetter 32.50 33.— elt. Guilleaume 56,50 59,75 Golbſchmidt Th. 28,75 80.50 Gritzner M. Durl. 24,50 28.— Grün& Bilfinger 170,0 170,0 ald& Neu.. 17.80 17.88 Hanfwerk. Haſſen 37,50 87.50 ur.—.——.— M. 11. Farben 60.— 9 1 Arma irſch Kupf. u. G. i a Phil. 53.50 58,— Kali 50 Inag Erlangen. 40,— 42.50 2. St. A. 18.25 16,50 Karſtabt Rud. 5 Klein, Sch.& Beck 12.— 42.50 Knorr, Heilbr. Konſerven Brau Kraus& Co. Lock 40.— 40.— Zubwigah. Walz. 18. 16. 88.— 39,15 18. 16. Miag, Müh. 2875 Festverzinsliche Werte Moenus St.. 18,50 6d% Golbanleihe—.— 6% Reichsanl. 27 67,75 Pf. Rähm. Kayſ.. 3 4„ ohne D. Schutzgebiete. 4,55 5% Bad. Kohlen— 5% Grkr. Mh. K. 5% Roggenwert.—.— 5% Roggenrenth 5% Mexikaner 4¼% Oeſt. Schatz. 4%„ Goldrente e„ Rronen———.— 4%„ econv, Rente- 4%„ Silb.⸗R. %%„ Pap. R. 4% Türk. Ab. Anl. 4%„ Bagb.-C. l. l—.— 4%„ Runif, Anl. 4%„Zollobl. 1911 „ 400-Jr.-Vos 89.— 4½% Ung. Str. 18 5%„„„ 14 4% Ung. Goldr. 4%„ Kronenr. 4% Anat S. 11—.— 20%0 5 2 5½½ Teh. Nat. Mall.———.— Transport-Aklien Ach f. Verkehrw. 42.— e 65,78 Sübd, Eiſenbahn———.— Baltimore Ohio. Canada Abliefer. Hapag H. Südamerika. Hanſa Diſchiff—.— 27.— Rordd, Llogd Bank-Aktien Bank 5 el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver——. Verl. Handelsgeſ. Com. u. Privfbk. Darmſt u..⸗B.—.——. Dt. Aſtatlſche Bk. Deutſche Disconto Diſch.Ueberſee Bk. Dresdner Bank 68. 15. 16. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne. 4718 41. Rein, Geh& Sch.. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke 87.78—.— Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf. 1 I Schuckert, Nrbg. Südd. Zuckeeee —.——— 20.25 20.65 Tricot. Beſigheim Ver. Chem. Ind.—.——. Ber. deutſch. Oelf. .— Ber. Ultramarin Ber. Zellſt. Berl. Vogtl. Maſch. St.—.— Voigt& 9 0 5 8 Volth. Seil. u. K. & Freytag . Wel 125 bg. zan gan Waldho. ufa(dretvert) Raſtatter Wagg. Montan-Aktlen Eſchweil. Bergw 1920 Gelſenk. Bergw. 38,35 Ilſe Bgb. St. A.—.— Kali Aſchersleben 108.0 175.1—— 113,0 0 Kali Weſteregeln Klöckner.. 4. Mannesm. Röhr. 54.25 56.75 Otavi⸗Minen. 17.25 Phönie Bergbau—- Rheinſtahl. 70,— Salzw. Heilbr. 170,0 Tellus Bergbau—.——.— Meiningerypbk. On u. Laurahütte 15,50 DOeſterr. Credütbk.—.— Der. Stahlwerke—.——,— Reichsbank ———.— —— allgemein maſier nen und Stadtanleihen tendierten recht uneinheitlich bei Schwankungen bis 1 v.., es überwogen aber doch die Rückgänge. Reichsſchuldbuchforderungen bis zum Schluß gut behauptet, ſpäte Sichten etwas gefragter. Die Tendenz des Kaſſamarktes war bei meiſt ſehr ruhigem Geſchäft freundlicher. Hypothekenbankaktien eher etwas feſter. Die Gewinne gingen im allgemeinen bis zu Tägliches Geld: 5¾/ 76% Monatsgeld 8% Nur kleine Deviſenſchwankungen Die Bewegungen an den internationglen De⸗ viſenmärkten, die mit wenigen Ausnahmen in der letzten Zeit nur geringfügig waren, hielten ſich auch heute eine Verschlechterung zeigen. * Wiedereröffnung der Budapeſter Effektenbörſe. Ber⸗ in, 16. Sept.(Eig. Dr.) Aufgrund Her bisherigen Ver⸗ handlungen wird damit gerechnet, daß die Effektenbörſe am Montag oder Dienstag in Budapeſt wieder eröff⸗ net wird. Ein Sonderausſchuß ſoll die Liſte der zugelaſſe⸗ nen Papiere noch am Freitag zuſammenſtellen. Slagnierendes Produkfengeschäff Berliner Produktenbörſe v. 16. Sept.(Eig. Dr.) Wie im Vormittagsverkehr war die Unterneh⸗ mungsuſt auch an der offiziellen Börſe auf faſt allen Marktgebieten wieder recht gering. Bei der gegenwärti⸗ gen Kaufpolitik des Konſums werden Preisrückgänge zu⸗ meiſt nur durch den an ſich mäßigen Umfang des Offerten⸗ materials vermieden. Anregungen vom Mehlabſatz und vom Exportgeſchäft fehlen weiterhin. Weizen war im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft faſt völlig unverändert. Das Offertenmaterial in Roggen zur Waggon⸗ und Kahnverlaoͤung trat etwas ſtärker in Erſcheinung, da die Mühlen über unbefriedigenden Mahllohn; beſonders bei Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Natlerungen in Mark je Stück Alfeld Deligſen 0 Alu Roggenmehl, klagen und nur vorſichtig disponſeren. Am Lieferungsmarkte waren etwas gedrückt. völlig, Weizenmehl hatte nur kleines Bedarfsgeſchäft bet wenig veränderten Preiſen. Der Hafer markt lag bei mäßigem Angebot und behaupteten Forderungen ſtetig, Un⸗ tergebote führten nur wenig veränderter Marktlage, 9,90— 10,30, matter; Roggenkleie 8,50—8 Obſtgroßmarkt waren 1000 Zentner angefohren. ten: Tomaten—3,5, Zwetſchen—9 Birnen 12—15, Pfir⸗ ſich 10—15, Aepfel—6, Trauben 1814. froge gut. Kupfer, Standard 34,15] Zinn, Standard 151,9 Aluminum Metalle(E per To.) Platin(E per 20 Dunees) Schalen 179(177). Aluminium und Meſſing⸗ Halbzeug bleiben un⸗ verändert. namentlich die ſpäteren Sichten Der Roggen mehlabſatz ſtagniert faſt ſelten zu Abſchlüſſen. Gerſte in Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 76 Kg. 207209; Sommerweizen 80—81 Kg. 209212, ruhig; Roggen 71—72 Kg. 160162, ruhig; Braugerſte 174 bis 184; Futter⸗ und Induſtriegerſte 167178, ſtill; Hafer 137142, ruhig; Weizenmehl prompt 25—90 behauptet; Rog⸗ genmehl 70proz. prompt 21,65—23,90 ſchwächer; Weizenklele ), ſtill; Viktoria⸗ 5 v. H. An den variablen Märkten wurde die erbſen 21—24; Futtererbſen 14—17 W 17207 Lein⸗ bis dahin recht feſte Tendenz gegen Ende des Verkehrs 8 895 2 v. 8 10,70; 5 1 5 85 e m tndli e ſtört. Einerſeits wa ein plö v. H. ab Hamburg 11,60; Erdnußkuchenme zaſts 50 v. H. i f ö ch gef 5 2 15„ e 7 ab Hamburg 11,00; Trockenſchnitzel 9,20—9,50; Extrahiertés licher Rückgang der AG.⸗Aktie auf 30 v.., der mit Sofabohnenſchrot 40 v. H. ab Hamburg 14,10, du. ab nenen Zulammenlegungsbeſürcungen zuſommenhangt, Stettin 11,90, Karkoffeiſtocken Parſtat Stolg 14,20—-14,80; zum anderen die überwiegend ſchwächere Veranlagung des allg. Tendenz ruhiger.— els rechtliches Lieferungs⸗ Rentenmarktes, was verſtimmte. Die im Verlaufe erziel⸗ geſchäft: Weizen Sept. 221,., Okt. 221,50 bis ten Beſſerungen gingen größtenteils wieder verloren. 221 Br.; Dez. 221,50—221 Br.; N. Roggen Gegen die Anfangsnotierungen lagen die Schlußkurſe bis Sept. 172.50 71,75; Okt. 1727,50; Dez. 173 72,75; März zu 1 v.., vereinzelt bis zu 1,5 v. H. nach der einen oder 175,50—175; Hafer Sept. 146 Br. der anderen Seite verändert. Montane fielen durch eine 8, +ꝛI beachtliche Widerſtandsfähigkeit auf. Nachbörſe ruhig. 8„„ 71 75 B 555 nech ö, Farben ad, Phönis 27 G, Siemens 148 Woche vom W. g 51g J. 9 1092 aß märk. Station 100 8 4, ., Reichsbank 1294* Rotterdamer Getreidekurſe vom 16.(Eig. Dr.) Berliner Devisen Anfang, Weizen(in fl, p. 100 Kg.) S 000 55 0 an. 4,8. März 4 27 Mais(lin Hfl. p. ſt 2000 Kg. Olskontsstzs: fielchshank 8, Lombard 8, privat 4½ V. f. 13 55 74.75) Nov. 58,5 Jan. 5,50; März 77,50, 1 in in S Pari 15. September 4* Liverpooler Getreidekurſe vom 16. Sept.(Gig, Dr.] Dis- J Parite 5. September 8 7 We M r Ten 4 3 5 5,6:(.57807 ge Nin. 997 3 5 e Brief Anfang, Weizen(400. ib, den ais, 8105 e Buenos⸗Aires 1Peſo 7 172 9814s 9017 90e.12 Des,.8(5576); März.674(.076).— Mitte ſtetig, Okt. Ranada ian. Dollar— 4,198 3,796 3,804.786 8,804.%; Dez..6/4; März.7. 5 apan Iden 6,57 2,092 0,989 0,991 0,989.001* Nürnberger Hopfenbericht vom 15. Sept. 30 Ballen 3„A1agypt. fd.“— 20.958 15,02 15,06 15.00 15,04 Bahnzufuhr, 20 Ballen Landzufuhr, 60 Ballen Umſatz. Türkei. Itürk pfd⸗ 7 1458 5 1 1202 9 5 Ten den z' ruhig. Es wurden bezahlt: für Hallertauer Rem Hock! N N 2.198 4,209 4217.209 4,217 Hopfen 100—150, Gebirgshopfen 135 und für Tettnanger Rio beJanelroiMillr.—.502 0,811 0,813 0,311.818 160. 5 i a Uruguay 1 Goldpeſo 4,48.738 1,742[.788.742 i Magdeburger Zuckerterminnotierung vom 16. Sept. olland 100 Gulden 3 168,789 169,28 169,2 169,28 169,57(Eig. Dr.) Jan. 6,10 B 5,90 G; Febr. 6,20 B 6 G; März ane 050 en, 88% 866 888 88 880 n g 0,0&, Mat ad 8 0% 8 Ser..80 B 5,88 65 f 5 g N„ 5 V 5 G5 5,900 B 5,70 G; Dez. 5,98 Surge: 100 gf 7% h 2518 262% 3610 2824 Okt. 5 8 5% 6, Nov. e e Ungarn, 100 Pengs 5 7841!—— 2 2..50 G: Tendeng ruhig— Gemahl. Mehlis prompt per Danzig„100 Gulden 4 81.72 8187 82.81 81.82 81.88 Tage 32,60 u. 32,85; Sept. 32,80 u. 32,85, Dendenz ruhig. elſingfors„100 ß 3% 10.587 6,30 6,816 6,294 8,306 Bremer Baumwolle vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. talien..„Idosire 8 22,084 21,02 21.69. 21%.00 Univerſal, Stand Middol,(Schluß) 8,49. ogelteviend e% 4180 44565 578 450 45* Liverpobler Baumwollkurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Kopenbagen 100 kr., 14, 0%,, 8 eenfang, Okt 887, Dez 500; Jan. böß—505; März 570 t Saban 400 Caudg 6 458% 1354 1330 18 18% Mai 5747 Juli 676, Okt.(83) 581, Tagesimport 12 700) elo 100 f 4 11250 7868 737) 7852 138) Tendenz ſtetig.— Mitte, Okt. 565; Dez. 564; Jan. 595 Paris:. 100 Fr. 2 14 1% is 1% 153 März 560 Mal 575; Juli 576 Okt.(38) 580; Jam.(840 Prag:. 100 Kr. 5%%%% za%% 583; März(34) 580 Mai(94) 580) Loco 588; Tendenz 8 3 Schweiz 100 Fr. 2 8100 81,28 81,39 31,1 8187 1 9 behauptet Sofia. 100 Lewa 9½.033 3,057 3,057 8,057 3,038 buhig un auptet.t. 5 13 Seen 100Peſeten 6% 81,00 83,87 33888 33.900 33.95* Obſtgroßmarkt Weiſenheim a, S. 16. Sept. Zum Stockhalm,„ 100 Kr. 3½ 11224 75,02 75.5 742 75.55 gestrigen Obſtgroßmarkt waren 980 Zentner angefahren. E Eſtland.. 100 Eftm. 5½ 112,50 110,59 110,1 110,59 110,81 koſteten: Zwetſchen—8, Tomaten—3,25, Pfirſich 1020, Wien. 100 Schilling 8 59071 51.882,05 l 51,98( 5200 Birnen 10—418, Aepfel—9, Trauben 18—16. Zum heutigen Es koſte⸗ * Obſtgroßmarkt Freinsheim. 16. Sept, Abſatz und Nach⸗ Berliner NMefallbörse vom 16, Sepiember in engſtem Rahmen. Das engliſche Pfund war weiter— eine Kleinigkeit leichter und ging auf 3,476 gegen den Kupf, Kupf f AKupf f Blei Ste Biel Zink Zink Zi Dollar zurück, nachdem es geſtern mit 3,47% geſchloſſen bez. Brief Geld] bez. Brief Geld] bez. Brief Geld hatte. Die Reichsmark konnte ihren Stand inter- Januar.—.— 49,28 49.—.— 19. 19.50—,— 22,78 22, notional weiter gut behaupten und notierte in Amsterdam Firtar——. 5973 1 10%% 59,27; in Zürich 129,32 in Poris 6075 und in London 47 80.75 915 5980 l 5. 225 4450 14,58. Der franzöſiſche Franken war unverändert, Zü- Mal. 51.— 51.— 81.—.— 19,5 19. 23.50 22.50 rich blieb knapp gehalten, der Zol lar konnte internatio- Juni. 51,50 51,75 51.80—.— 20.— 19.——— 28.75 28.50 nal wieder etwas anziehen, wozu in der Hauptſache wohl Jull—.— 32.— 52,.——.— 20,50 19,80, 24,80 28. die anholtenden Goldzugänge bei der Newyorker Bundes⸗ Auguſt.—.— 52,8 52,50—.— 21 19.50——.50 24.— reſervehank beitrugen. Der Nen war gut gehalten, eher“ Slaße.. 5 11755 2 0 1 5 2 21.75 35 gar etwas höher, dagegen neigte Mailand etwas zur. Nod. 4028 47—— 10. 18.—— 22 2160 Schwäche, da die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Itglien. Dezemb. 49.50 48.50 J—— 25 18,28—— 2228 215 Kupfer, Hink feſter, Blei ruhig. 8 Berliner Metall⸗Notierungen vom 16. Sept.(Gig. Dr.) Amtlich, Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 57,50% für die 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 50—52; Standarokupfer, loco 46,75 47,50; Standard⸗Blei per Sept. 18—19; Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v.., in Blöcken 1607 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164 Londoner Meiallbörse vom 16. Sepfember 8 Monate 34,15 8 Monate„ 153,5 Antimon Settl. Preis 34.— Settl. Preis 151.7] Queckſilber Elektrolyt„ 87.75 Banka 17] Platin„4 Beſt ſelected 36,78 Straits.. 15¼%2 Wolframerz„11,28 Fan e Blei, auständ., 12,95 Nickel El'wirebars 38,25 Zink gewöhnlich 15,25] Weißblech. 15.78 Silber(Pence per Ounee Tendenz: Alles feſt. * Neue Preiſe für Kupfer⸗Halbzeug. Der Zentralver⸗ band der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ und Hütten⸗Indu⸗ ſtrie teilt folgende Preis veränderungen ab 15. 9. mit(in je 100 Kg., für Abſchlüſſe auf 100 Kg.): Kupfer: Rohre 116,25(bisher 115,78); Drähte und Stangen 82,90(82,40); Die Preiſe für Kupferbleche ſowie 15. 18. Frahlb., Liſt& Co,.75 10.75 Fa a J. G. 100.0 102,5 Feldmühlepapier 58.— 38.— Felten& Guill.. 58,— 59,7 Ford Motoren„56,— 60.75 Jet! Mannesmann 18. 16 Markt⸗ u. Kühlh. lndustrle-Aktien 1 Gebhard Textil.—.—. Accumulatoren 137,5 127.0 FVV Geiling& Go..—.— Gelſenl. Bergwk. 99,50 44,25 Gentchow& Co, 39,30—.— Germ. Portlb.⸗g“ 41.50 41,25 Gerresheim. Glas 44.— 44.— Gef. f. elektr. Unt. 78,— 75,15 Girmes& Co..50.75 Goedhardt Gebr. 70.— 70.— Goldſchmidt. Th. 29,75 7 Gritzner Maſch. 25,50 26,7 Allg. Gerte. G. l Alſen Portl.⸗Z. Autel olle. nhalt. Kohlenw. 28,„ Aſchaffdg. Zellſt. 27.25 27.75 Aus.. mac. 868 358 Bachmann gade—.—. e 88 a rnberg.= Gebr. Großmann e Bayr. Spiegelglas 50 Gruſchwitz T. 5. Bemberg. 64.78 66.75 Gnade Werke 30.— er 3 21.— 20,75 Berlin Gubener.— 88% Hackethal... 38.— 35.— Berl. nd. 49.— 50.75 f—.— 48,50 Berliner Maſchb. 20,28 2650 Hane z. get 8 Oraunk. u. Brikett 1410 1350 arburg Gu. Bhö Braunſchw a G. 72.— 78.80 e StPr..=, 8 1 8. Larpener Bergb. 78,50 3 Mheinſtabl Bremer Wolle 113 1175 ee,. ö Brown, Bop.& C. 8 Buderus Elfen. 39,50 40.— Hindrichs&„ Ebarlott. Waſſer„50 Sirſch Kupfer„ 13.— 14,50 3 Hirſchberg Leber 88,50—.— dem. Heyden 44 50 Hoeſch Eiſen..80 87,15 Chem. Gelfenk. 54 ohenlohe-Werke 27.— 275 Chem. Albert. 30.50 31, olzmann, Phil. 53.— 58,— 17 22 Miag⸗Mühlen Mimoſaa 58,50 54,15 R — 48.— Rücdkforth. Ferd. an. 48— 15 3. Ebem. Prockhues Co. Hiſp.(Chabe) Concord. Spinn Toni Gummi Tonti Imoleum Daimler Motoren Ziſe Bergbau— 225 3& Co. e Berg 23 5 u 5 Gebr. Junghans—— 18.25 Segall Streu 205 Vene ue 16.50 16,75 Kali Chemie—— 75 Kaliwk. Aſchersl. 1050 106.8 Rarſtadt 2 Albanerwerke 38,25 35,„ F. H. Knorr. 130,0 176,0 Kollmar& Jourd.—.— 24.7. Rölſch Zölzer⸗We—.— 13,50 Gebr. Körting 8,.—.— Kötitzer Kunſtled.—.—. Krauß& Cie., Lok.———.— Kronprinz Met. 9, 18,50 Kyffhäuſer Hütte—.——— Lahmeher& Co, 111.6 119,0 Laurahlitte. 15,50 17,65 Lingner⸗ Were Lindels Eismaſch. 74.— 74,80 Carl Lindſtröm 55 Lingel Schuhfabr. 22,75 21.50 Dtſche. Steinzeug—. Deuiſch. Elſengdi. Dres b. Schnellpr. Dürener Meta e Dürkopwerjʒke Dliſſeldorfckiſeng Dynamit Truſt 18 Dyckerhoff 8 Wio Dortm. Aettenbr. Dortm. Unionbr. Elektr. 5 12— 72.— Elktr. Vicht u. K. B. Dtſch. B. Gla „ Ultra Enzin ger Union 63.— 64.— Eſ „Bergwerk—.——.— Lüdenſchetd Met.——. Magirus.⸗G. 54.95 58.85 Mansfelder Akt. 24.28 23,— Maſchin.⸗Untern. 35.— 86.75 Maſch. Buckau⸗W. 57.— 89.— Me 97.50 99.50 Mech.„ ind 05 7 Zittau 21.30 21.— Wen 8 ag Mabten„ 80.— 20,25 171.0 170,1 Mix& Geneſt Mühlheim Berg. Nieberlauſ. Kohle 138,5 133.0 Norbb. Eiswerke 40,.— 40.— Oberſchl. E. Bed. 17515 11.95 Sperſchl Kolsw. 38.50 89.75 Orenſt.& Koppel 35,50 26,80 Phönix Bergbau 25,— 26,85 mee — —.— 1 1 895 170 17.2 N— Rhein. Chamotte—— 2865 27.— Rhein. Elekteieit 7228 7250 Rhein. Möbelſtoff 10,— 11.— 69,18 72,50 eilmann.. d. 5 3— 5 3 5 knee Mast. 82.— 28.— Racers 89. 29.38 5 38.— 89— Salzdetfurth 178.0 178.0 Sarotti„„ 64.7 64,75 Hugo Schneider 29,80 29, 9 Schöfferhof Brau. 199.0—.— chenreuther 7.. e er 77— 7950 7 828 Slemens Halske 135,2 138.7 2 b 50.78 81.— Stoehr 5 37% 2 D Jidmüble Maß. u% 10 Jan f Nin 515 50 Svenska 3 9 Tpbers ber. dele—— 68.— Tieg, geon hard, 47.— 47,5 Varziner Papier 20,— 21,50 Y. Chem Kharlott———,—Hoeſch Köln ickelw. 71.— 7 8 ſt. Elbf. 68.— 72,50 Hotelbetriebsgeſ. 1 ortl- Z.—.— B. Schuhf, B.& W.———.— 955 155 109,78 21,25 Stahl. v. d. gyp.„ Ver 22 1 9 8 5— Vogt& Haeffner e 15. lad. Freiverkehrs-Kurse Petersb J. Habk. 0,428 Ruſſenbank—— 15. 10. 15. .50] Wanderer Werke Weſteregeln Alkal. Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement Wiltebamyfkeſſel Miſſener Metall Wittener Guß. 26.50 27.50 112.0 114,0 2 Deutſche Petrol. Burbach Kalt Diamond Neefaun g eckarſulm. Fahrz Sloman Salpeter—— Südſee Phosphat 450.68 ellſtoff Verein 0 ls ellſtoff Waldhof Deutſch⸗Oſtafrika 88,.— eu⸗Guinea. 130.0 130.0 tavi Minen„ 17.65 17.68 Fortlaufende Nollerungen(Schluß) Accu 1370 1370, Laurahütte. 15,25 Au.65 58,25 Leopoldgrube„„ 31,— 33 Allg. Elektr. Gef. Mannesmannrö, Aſchaffenb. Zell. Mansfeld A. G. Bayer. Mot,⸗W. 58. Maſchinenbau⸗ U. 0. Bemberg. 65,— 66,50 Maximiliansh..———.— ul, Be er Te 141.0 141.7] Metallgeſen ſchaft 37,80 Herlin⸗Rarler, J 48,— 0. „Montecatini“—.——.— Berliner Maſch. 28.— 25,85 Oberſchl. Koksw. Braunk. u. Brik. 141.0 141,0 Orenſtein& Kopp Bremer Woll⸗Kä 120,0 117,5 Phoeni Berghau Buberus Elſenw 39,50 39,50 2 . e 41,15 Eparlotz Waser 2850 76 7s bein. Eier. Sant e. 45 ie Rh. Stahlwerke ont. Gummi⸗„ N 1 8 Continentalesin. 29,— 30,25 f Wet ekektr. Daimler Benz.. 19,75 19,75 Ufa⸗Fllm 5 Rütgerswerke Deutſch. Atlant.. 99,— 96.— Salzbetfurth Kali 1 Gas. 91,25 92,68 Schleſ, Bergb. u. Z.—.— 23. Deutſche Erdöl. 71.— 18,—Schleſ, El. u, Gas Deutſche Kabelw. Schuberlck Salzer Deut 42 Linol.., 39,— Schuckert& Co. 77 — Deutſcher Eiſenh. Schulth.⸗Patenh. 55.— 54.15 — 58,.— Dorim. Union.⸗B. Slemens Kals Eintrachtbraunk. 146.0—. Sie e 875 Elektrizitäts⸗S. 72,.— 72. Südd. Zucker 3 2E Lichten Kraft 54,50 58,— Spenzta Tant.— Engelh. Brauerei p . 57A. Thür. Gas Leonhard Tietz .. ogel Telegr. 2845 1450 Weſteregelnellkalt 28.50 30,— Zellſtoff⸗Berein. 105,5 105,0 Jellſtoff Waldhof 76,75 78,50 eltr. Werte 36,50 37,15 elſenk. Bergwk. Geſfurel Golbſchmidt Th. Hambg Fler. Harpen. Bergbau ank Bank für Brau 50. Reichsbank A. G. für Verkehr 41,.— 8 Allgem. Lokalb., 68,50 67, Canaba⸗P. Abl—— 5 D. Reichsdahn B. 81.15 Hapag..„ 16,15 15,28 amburg. Sub. D 8205 Dampfſch orbautſch. Lloyd Otavti Minen Holzmann Ph 105 Genie 7 85 Ae Genußſch. ebr. 11 Kali Chemſe Kalt Aſchersleben Agarſtadt Rud..—.— Klöckner Werke 34.50 35.— Lahmeger& Co. 111,7 117,0 1265 1815 12. Seite/ Nummer 482 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 16. September 1983 5 N* * jeder gute . 0 Teppich ist S884 von 5 3 g 0 1 Bez: 1 ein großer Posten 1 N 1 120 55 8 4. eee 0 el . eee 8 5 2 J 8 RN 1 5 3 hn du uf: N etzt de 0 5 f 8 Sie erh. einſchl. ſämtl. 7 S M „ auf Roßhaar 1 ie in eleg. Anzug od. Man⸗ 2 tel nach ihren Maßen 9 85 fur nur 28. Mark angefertigt. Garan⸗ 8 tiert tadelloſer Sitz. —— Aus unſeren Stoffen SRorm 5 5 40.—, 59.—, 69.-, 79. g 1 Verlangen Sie Refe⸗ 2 renzen u. unverbind⸗ lichen Beſuch. 6267 2 Reinberg Ludwigs⸗ i . 25 1 E T 2 1 2 1 6 1 T E 2 P 9 C 71 5 35 Telephon Nr. 627 43. c. 170/30 c. 200/300 ce. 250/350 BCF. N 19 50 28 50 39 50 2. N 5 5 85 5 2 Stapeten f 4 a n bölinger N N 5 5 5 9 1 20 Dr 1 8„ ecenbeinenfr. 46 tl. 439 96 Mannheim 1. E Beachfen Sie bite 5 8 1. i 2 unsere 2 Spexiel- Sol. Ig. Mann 6510 Verkäufe 5 Amtliche Bekanntmachungen 5 „g. N 9 5 1 n ſtatt fenster m. Führerſch. 3b empf. 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