— slKanten! C 3 on Zutritt — . 80 9 11. 70 15 N ö Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— eue Mannheimer Seil Wannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 bie 790 mmbreite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenhetts⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 21. September 1932 143. Jahrgang— Nr. 440 Abrüſtungs 0 konferenz ohne Deutſchland Die Franzoſen und Engländer wollen durch Sonderverhandlungen Deutſchland wieder zur Mitarbeit bewegen Köpfe vom Tage Konferenzbeginn in Genf Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 21. Sept. Als Herriot, Paul⸗Boncvur und Sir John Simon, die zuſammen von Paris nach Geuf fuhren, heute um 8 Uhr früh in Genf ein⸗ trafen, wurden ſie von den Journaliſten am Bahn⸗ hof begrüßt. Herriot wiederholte vor den Zeitungs⸗ leuten, daß er nach Geuf gekommen ſei, um gemäß einer Abmachung mit dem engliſchen Botſchafter in Paris hier in Genf über einen Rahmenvertrag zu verhandeln, der allen an der Abrüſtungskonferenz beteiligten Staaten ein gleiches Statut ſichern und in einer noch feſtzulegenden Friſt abgeſchloſſen werden ſoll. Der franzöſiſche Miniſterpräſtdent gab der Erwartung Ausdruck, daß er Ende der Woche mit dem Reichsaußenminiſter von Neun⸗ rath zuſammen mit Sir John Simon Fühlung nehmen könne. In den Verhandlungen ſelbſt werde Kriegsminiſter Paul⸗Boncour als franzöſiſcher Hauptdelegierter das Wort führen. Ueber die Möglichkeit einer franzöſi⸗ ſchen Inveſtigationsforderung befragt, äußerte ſich ein franzöſiſches Delegationsmitglied ausweichend. Wie ich von gutunterrichteter Seite höre hat ſich die Londoner Regierung negativ hinſichtlich der„Anwendung des Inveſtigations⸗ rechts“ geäußert. Man vertritt, ſo wird mir geſagt, auf engliſcher Seite den Standpunkt, daß eine der⸗ artige gegen Deutſchland erhobene Klage einen ern⸗ ſten Zuſtand innerhalb des Rates ſchaffen könnte. Wenn auch die Mehrheit des Rates zu entſcheiden hätte, ſo würde die Bildung einer Minderheit alle weiteren Arbeiten der Abrüſtungskonferenz aufs ſchwerſte gefährden. Es ſcheint alſo, daß Herriot hier auf eine engliſche Oppoſition geſtoßen iſt. Die eng⸗ liſche Diplomatie befürchtet, daß Herriot ganz ins Schlepptau der franzöſiſchen Nationaliſten geraten könnte und hat in der Frage der ſogenannten Ge⸗ heimrüſtungen Deutſchlands ſofort Widerſtand ge⸗ zeigt. Die erſte öffentliche Sitzung des„Büros der Abrüſtungs konferenz“, das im weſent⸗ lichen in ſeiner Zuſammenſetzung dem Hauptausſchuß gleichkommt, hat einen ſtarken Zulauf. Die Stim⸗ mung iſt verhältnismäßig ruhig, aber in den Geſich⸗ tern der Delegierten läßt ſich die Spannung erken⸗ nen, mit der man dem Meinungskampf entgegen⸗ ſieht. Die Abweſenheit Deutſchlands wird zum größten Teil lebhaft bedauert. Die Stimmungsmache der franzöſiſchen Kreiſe, das offizielle Fernbleiben der deutſchen Vertreter als Nebenſache hinzuſtellen, hat abſolut keinen Erfolg. Präſident Henderſon erklärte, daß er in den allernächſten Tagen Genf zu verlaſſen wünſche, da er es als unzweckmäßig halte, die Abrüſtungskonferenz während der Vollſitzung des Völkerbundes tagen zu laſſen. Schon daraus erſieht man, daß ein Ausweg geſucht wird, um während der Abweſenheit der deut⸗ ſchen Delegation die Verhandlungen in dem Büro der Abrüſtungskonferenz auf unwichtige Angelegen⸗ heiten zu beſchränken. Während der Abweſenheit Henderſons, der vielleicht in den erſten Oktobertagen wieder nach Genf zurückkommen dürfte, wird der Be⸗ richterſtatter der Abrüſtungskonferenz, Dr. Be⸗ neſch, die Beſprechungen leiten. Die öffentliche Sitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz begann um 11 Uhr und wurde mit einem ſtarken Appell Henderſons an die Staatenvertreter eröffnet, in dem zweiten Teil der Konferenz die„allgemeine Abrüſtung“ zu verwirklichen. Henderſon hob die Wirtſchafts⸗ und Finanzkriſe hervor, die ſterilen Rüſtungsausgaben und ſagte, daß ſich die Welt an einem Kreuzweg befinde: Entweder Abrüſtung oder Rüſtungswettlauf und Krieg. Hierauf wurde der Briefwechſel von Neurath⸗Sir John Simon ver⸗ leſen. Eine Diskuſſion fand nicht ſtatt. In der franzöſiſchen Delegation wurde beſchloſ⸗ ſen, die Verhandlungen über den deutſchen Rechts⸗ anſpruch auf Nüſtungsgleichheit am nächſten Mon⸗ tag zu beginnen. Herriot verläßt heute abend Genf und wird am Montag zurückkehren. Paul⸗Boncdur wird mit Sir John Simon heute nachmittag über den deutſchen Rechtsanſpruch die erſte Konferenz Paul⸗Boncour⸗Frankreich Henderſon⸗England de Valera⸗Irland der ſchärfſte Gegner der deutſchen der Präſident der Abrüſtungs⸗ der Präſident der Völkerbunds⸗ Wehrforderung. konferenz. tagung. Auftakt im Preußen-Landtag Die Parteien wollen den umſtrittenen Beamtenbeſchluß ändern Drahtbericht unſeres Berliner Büros l es nicht ihre Abſicht ſei, wenn die neue Regierung Berlin, 21. Sept. Der preußiſche Landtag hat ſich heute um 1 Uhr wieder verſammelt. Das In⸗ tereſſe an der Tagung des Landtages hat in der Oeffentlichkeit erheblich zugenommen. Aeußerlich kommt das darin zum Ausdruck, daß der Andrang des Publikums zu der Vollſitzung heute ebenſo ſtark iſt, wie zu den Reichstagsſitzungen. Der Ael⸗ teſtenrat hat beſchloſſen, die recht umfangreiche Tagesordnung, die in der Hauptſache mit kleinen Vorlagen und Agitationsanträgen der radikalen Parteien gefüllt iſt, bis zum Freitag zu erledigen. Außerdem liegen die Anträge auf Gemeindeneu⸗ wahlen vor und auf Aufhebung der Notverordnun⸗ gen über den Etat und die Badepolizei. Das Haus will ſich nach Erledigung dieſer Vorlagen, wie ſchon angekündigt, bis nach der Reichstagswahl, alſo vor⸗ ausſichtlich bis Mitte November wieder ver⸗ tagen. Zu dem am 30. Auguſt mit Hilfe der Na⸗ tionalſozialiſten angenommenen kommuniſtiſchen An⸗ trag, der die Beamten ihrer Gehorſams verpflichtung gegen die kommiſſariſche preußiſche Regierung ent⸗ bindet und der zu dem Konflikt des Parlaments mit dem Kabinett geführt hat, liegen heute von faſt ſämtlichen Par⸗ teien neue Anträge vor. Die Deutſchnationa⸗ len fordern als einzige die uneingeſchränkte Auf⸗ hebung des Beſchluſſes. Die Nationalſozialiſten, denen die ganze Situation peinlich geworden iſt, gaben zu Beginn der Sitzung eine recht gewundene Erklärung ab, in der ſie zuguterletzt feſtſtellen, daß ſich im Rahmen der Verfaſſung halte, die Beamten von der Erfüllung ihrer verfaſſungsmäßigen Pflich⸗ ten abzuhalten. Außerdem haben ſie einen entſpre⸗ chenden Abänderungsantrag eingebracht. Die Nationalſozialiſten machen alſo den Verſuch, der Regierung auf halbem Wege ent⸗ gegen zukommen. Fragt ſich nur, ob die Regie⸗ rung damit ſich zu begnügen gedenkt. Bisher ſind jedenfalls noch keine Beſchlüſſe gefaßt worden. An den zuſtändigen preußiſchen Stellen wird uns er⸗ klärt, daß erſt einmal die Beſchlüſſe des Landtages in dieſer Angelegenheit abgewartet werden müßten, ehe man zu irgend welchen Maßnahmen greifen könnte. Daß im Notfall an eine Auflöſung des Landtags gedacht wird, ſcheint uns ſicher. Es käme daun ein Eingreifen des Reichspräſidenten zur Wiederherſtellung der Ruhe und Ordnung, die ja durch die Auf⸗ reizung der Kommuniſten zur Gehorſamsver⸗ weigerung gegeben wäre, auf Grund des Ar⸗ tikels 48 in Frage. Man ſcheint zurzeit damit beſchäftigt zu ſein, die juriſtiſche Begründung und Durchführung eines ſolchen Vorgehens im einzelnen feſtzulegen. Die Kommuntiſten haben, aus welchem Grunde verſteht man nicht recht, einen Antrag auf Auf⸗ löſung des Landtags eingebracht. Er wurde unter ſtändigem Gelächter des Hauſes gegen die Stimmen der Antragſteller, der Deutſchnationalen und der beiden Staatsparteiler abgelehnt. Der Konflikt Papen— Göring Meldung des Wolffbüros — Berlin, 21. Sept. Eine Entſcheidung der Reichsregierung darüber, ob ſie ſich den Verhandlungen des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes des Reichstages, der morgen vormittag zuſammentritt, beteiligen wird, iſt noch nicht bekannt. In den letzten Tagen ſind zwar eine Reihe von Verhandlungen zur Beilegung des Konfliktes zwiſchen Reichsregierung und natio⸗ nalſozialiſtiſchem Reichstagspräſtdenten Göring ge⸗ führt worden, über deren Ergebnis man aber noch nichts weiß. Die Frage des Erſcheinens der Reichs⸗ regierung wird auch in der morgigen Sitzung des nterſuchungsausſchuſſes noch nicht aktuell ſein, da der Ausſchuß beabſichtigt, zunächſt die übrigen Zeugen, alſo den Reichstagspräſtdenten, die Schriftführer, die Stenographen und andere Zeugen, die ſich ge⸗ meldet haben, zu vernehmen. Außerdem wird das Stenogramm ber Reichstagsſitzung vom 12, d. M. durchgeprüft und die Schallplatte vorgeführt wer⸗ den, die von der Sitzung aufgenommen worden iſt. Die Klage Preußens 5— Leipzig, 21. Sept. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, ſind die Meldungen nicht zutreffend, die von der Feſtſetzung des Hauptverhandlungstermins in der verfaſſungs⸗ rechtlichen Streitſache zwiſchen Preußen und dem Reich um die Einſetzung des preußiſchen Staats⸗ kommiſſars auf den 29. September oder 6. Oktober wiſſen wollen. Eine Terminfeſtſetzung durch den Staatsgerichtshof kann zur Zett noch nicht erfolgen, da der Briefwechſel zwiſchen den Parteien noch nicht abgeſchloſſen iſt. Gehaltskürzung in Frankreich? Meldung des Wolffbüros Paris, 21. Sept. Das ſchwerinduſtrielle„'' Ordre“ berichtet, daß der Haushaltsminiſter dem Kabinettsrat die Kür⸗ zung der Beamtengehälter um 5 Pro⸗ zent vorgeſchlagen habe. Miniſterpräſident Herriot und Finanzminiſter Saint⸗Germain hätten den Haushaltsminiſter bei ſeinem Vorſchlag unterſtützt, aber fämtliche übrigen Kabinettsmitglieder ſeten da⸗ gegen geweſen. Unter dieſen Umſtänden hätten der Miniſterpräſident, der Finanzminiſter und der Haus⸗ haltsminiſter ihre Auffaſſungen nicht durchſetzen können. Die Entſcheidung über dieſe Frage ſei ver⸗ ſchoben worden. Es ſteht ſchlecht für Hoover Amerika hat ſeine neue Senſation: Im Staate Maine, der Hochburg der Republikaner, wurden in unerhört erbittertem Wahlkampf ein Demokrat zum Gouverneur und ſeine beiden Parteigenoſſen zu Kongreßvertretern gewählt. Die Republikaner haben eine vernichtende Niederlage erlitten. Dieſe Tatſache hat mit Recht das größte Aufſehen über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus erregt, denn der Staat Maine galt als eins der ſtärkſten, ja geradezu als das uneinnehmbare Bollwerk der Republikaner. Daß die Demokraten dieſes Boll⸗ werk erſtürmen konnten, erfüllt ſie im Hinblick auf die Präſidenten wahl im November mit den kühnſten Hoffnungen. Sie glauben nun feſt an den Sieg ihres Kandidaten Rooſevelt über den republikaniſchen Kandidaten und gegenwärtigen Präſidenten Hoover. Nach ihrer Anſicht iſt der Aus⸗ gang der Wahl in Maine ein Beweis dafür, daß der Amerikaner unter dem Druck der Wirtſchaftsdepreſ⸗ ſion mit der republtikaniſchen Wirtſchaft in Waſhing⸗ ton unzufrieden iſt und eine Aenderung wünſcht. Kann man aus dem Wahlergebnis in Maine wirklich ſchließen, daß die Amerikaner einen Führer⸗ wechſel wünſchen und daß ſie Hoover fallen laſſen werden? Es wäre das doch wohl etwas voreilig geurteilt. Richtiger iſt es wohl, wenn man den demokratiſchen Sieg in Maine als einen Sieg der„Naſſen“ betrachtet und nicht als einen Sieg des demokratiſchen über das republika⸗ niſche Programm. Maine war der erſte Staat in den Vereinigten Staaten, der trocken gelegt wurde. Seine Bepölkerung hängt zwar ſehr an dem Ueber⸗ lieferten, ſie hat aber in der Frage des Alkoholver⸗ botes in den letzten Jahren eine ſehr bemerkens⸗ werte Wandlung durchgemacht. Wie mancher andere, „bis auf die Rippen trockene“ Staat hat auch Maine die Prohibition allmählich mit ganz anderen Augen angeſehen und die ſchlimmen Folgen erkannt, die aus dem Alkoholverbot für das ganze Land ent⸗ ſtanden ſind. Die Republikaner haben ſich um dieſen Umſchwung der Volksmeinung überhaupt nicht ge⸗ kümmert. Sie ſahen in dem Staate weiter eine Hochburg der„Trockenen“ und des republikaniſchen Programms und gingen mit einer„erztrocke⸗ nen“ Parole in den Wahlkampf, während die Demokraten in ihrer Wahlplattform die völ⸗ lige Aufhebung des Alkoholverbotes verlangten. So ging die Wahl im dem Staate Maine in der Hauptſache um die Prohibition. Sie drehte ſich im weſentlichen um die Frage, ob der Staat, der zuerſt in Amerika trockengelegt worden war, trocken bleiben oder für den Umſchwung der öffent⸗ liche Meinung in den Vereinigten Staaten Zeugnis ablegen ſollte. Er entſchied ſich für den letzterwähn⸗ ten Ausgang, und die Republikaner, die ſich in der letzten Zeit ſo oft über den Stand der amerikani⸗ ſchen öffentlichen Meinung getäuſcht haben, unter⸗ lagen. Die amerikaniſchen Demokraten können aus dem Wahlergebnis nicht den ſicheren Schluß ziehen, daß ſie bei der Präſtdentenwahl im November den Republikanern überlegen ſein werden. Aber ſie kön⸗ nen mit großer Beſtimmtheit folgern, daß ſie mit ihrer Parole gegen das Alkoholver⸗ bot auf dem rechten Wege ſind und daß ſie damit zweifellos die Anſicht der Bevölkerungsmehr⸗ heit vertreten. Dieſer Erkenntnis haben aber auch die Republikaner mit ihrer Parole für die Präſt⸗ dentenwahl bis zu einem gewiſſen Grade Rechnung getragen. Es gibt in den Vereinigten Staaten einen Spruch: „Wie Maine geht, ſo geht die Nation.“ Dieſe Volksweisheit trifft gegenwärtig inſofern nicht ganz zu, als der Staat Maine unter der wirtſchaft⸗ lichen Depreſſion verhältnismäßg wenig zu leiden hat. Er kennt mit ſeiner dünngeſäten Bevölkerung von 800 000 Köpfen kaum etwas von den Nöten der Induſtrie. Deshalb kann man auch nicht mit irgend⸗ welcher Beſtimmtheit vorausſagen, daß das Wahl⸗ ergebnis des Staates Maine vorbildlich für das Er⸗ gebnis der amertkaniſchen Präſtdentenwahl im No⸗ vember ſein wird. Wohl aber kann man fagen, daß die Zugkraft der„naſſen“ Parole durch das Wahlergebnis von Maine bewieſen wopden iſt. Das werden ſich ſicher nicht nur die Demokraten, ſondern auch die Republikaner zunutze machen. Eins läßt ſich aber nicht verkennen: Die Demokraten haben bereits einen erheblichen Vorſprung. Dieſe unleugbare Ueberlegenheit ber demokratl⸗ ſchen naſſen Parole wird noch geſtützt durch die täg⸗ lich wachſende Erbitterung über Hoovers Wirt⸗ ſchaftspolitik. Ein deutlicher Beweis dafur iſt die Farmerrevolte imamerikaniſchen Mit⸗ telweſten. In den Staaten Jowa, Nebraska, Minneſota, Wisconſtn und Illinois kam es zu einem Aufruhr der Farmer, der ſich in erſter Linie gegen die großen landweirtſchaftlichen Truſts richtet. Faſt der geſamte Handel nit landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen befindet ſich in Amerika in den 2. Seite/ Nummer 440 7 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Händen einiger mächtiger Geſellſchaften, die ihr Ein⸗ kaufs⸗ und Verkaufsnetz über das ganze Land aus⸗ dehnten. Es beſtehen zwar in USA. Verordnungen Und Geſetze, die den Schutz des kleinen und mittleren Unternehmers und des Farmers vor den Uebergrif⸗ ſen des Monopolkapitals bezwecken, und die Bildung großer monopoliſtiſcher Unternehmungen in der In⸗ duſtrie und Landwirtſchaft unterſagen. Jedoch blie⸗ ben dieſe Maßnahmen nur auf dem Papier. Im ganzen Lande hat die Bevölkerung keine Möglichkeit, Milch, Butter, Eier und ſonſtige landwirtſchaftliche Produkte unmittelbar von dem Farmer zu beziehen. Der gewaltige Handelsapparat der Truſts ſchaltete ſich zwiſchen dem Erzeuger und Verbraucher ein. Die Truſts, die den Markt beherrſchen, verſtehen es, den Einkaufspreis auf einen lächer⸗ lich niedrigen Stand herabzudrücken, und die eigene Verdienſtſpanne zu Ungunſten der Konſumen⸗ ten in die Höhe zu treiben. So bekommt der Farmer im amerikaniſchen Mittelweſten für einen Liter Milch den Durchſchnittspreis von etwa 1 Cents(6 Pfg.), während die Hausfrau in dem Verteilungsladen des Milchtruſts etwa 12 Cents, d. h. beinahe 50 Pfennig dafür zu zahlen hat. In ähnlicher Weiſe gehen die Fleiſch⸗ und Getreide⸗Vertriebsgeſellſchaften vor. Für ein Schwein von ca. 400 Pfund Gewicht bekommt der Farmer heute etwa 37% bis 4 Dollar, d. h. einen knap⸗ pen Cent für ein Pfund Lebendgewicht. Es iſt klar, daß bei ſolchen Preiſen für ihre Produkte die ameri⸗ kaniſchen Farmer nicht einmal die Steuergelder herauszuwirtſchaften vermögen. Dieſe verzweifelte Lage führte zum Ausbruch Offener Feindſeligkeiten ſeitens der Farmerbevölkerung. Die Ausſchreitungen begannen in dem Stgate Jowa, wo die Farmer die Belieferung der Truſts mit landwirtſchaftlichen Produkten verweigerten. Darüber hinaus verſuchten ſte mit Gewalt, die mit Lebensmittelprodukten be⸗ ladenen Eiſenbahnzüge und Laſtautomobile aufzu⸗ halten und ſomit die Verſorgung der Städte durch die Vertriebsgeſellſchaften zu vereiteln. Im Staate Nebraska wurden auf dieſe Weiſe zahlreiche Züge mit lebenden Viehtransporten zum Halten gebracht. Das Vieh wurde aus den Waggons herausgetrieben, worauf die leeren Züge ihre Fahrt fortſetzen durften. In ähnlicher Weiſe wurde mit Milchziſternen ver⸗ fahren. Die Milchladung floß in den Eiſenbahn⸗ graben, und nur noch leere Ziſternen trafen im Be⸗ ſtimmungsort ein. Die amerikaniſche Oeffentlichkeit iſt dieſer Farmerbewegung gegenüber freundlich ge⸗ ſtimmt. In dem Kampfe gegen die rückſichtsloſe Ausnutzung der Farmer durch die Truſts ſteht die öffentliche Meinung Amerikas auf der Seite der nusgebeuteten Farmer. Die Revolte aber trifft letzten Endes die herrſchende Partei, die Republi⸗ kaner und Hoover, die— zu Recht oder Unrecht— für das heutige Elend verautwortlich gemacht werden. Die Reichsbahn ſchafft Arbeit Ein zufſätzliches Arbeitsbeſchaffungsprogramm in Höhe von 180 Millionen Meldung des Wolff ⸗Büros — Berlin, 21. September. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft, der ſich am 19. und 20. September in der Hauptſache mit der Beteiligung der Reichsbahn am Programm der Reichsregierung beſchäftigte, be⸗ ſchloß, über die bisher vorgeſehenen Mittel hinaus etwa 180 Mill. JI für weitere Beſchaf⸗ fungen und Arbeiten zu verwenden, die der Reichsbahn aus den Gutſcheinen für die Beför⸗ derungsſteuer zufließen. Um dieſe Mittel ſchon jetzt flüſſig zu machen, iſt eine Vorfinanzierung der Steuergutſcheine in Ausſicht genommen, der der Verwaltungsrat zuſtimmte. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich, Aufträge in Höhe von 180 Mill./ für zuſätzliche Arbeiten, beginnend mit dem 1. Oktober, herauszugeben, die ſoweit als irgend möglich, noch im Winter⸗ halbjahr durchgeführt werden ſollen. Darüber hinaus beauftragt der Verwaltungsrat den Ge⸗ neraldirektor, die Verhandlungen über die Be⸗ ſchaffung weiterer Mittel in Höhe von 100 Mill. Mark zur Erhöhung des außerordentlichen Be⸗ ſchaffungsprogramms auf 280 Mill./ beſchleu⸗ nigt fortzuſetzen. Um mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln möglichſt viel Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen und ins⸗ beſondere das Kleingewerbe und Handwerk zu be⸗ leben, ſollen in tunlichſt weitem Umfange über das ganze Reichsgebiet verteilte Wiederherſtel⸗ lungs⸗ und Vorbeſſerungsarbeiten an Gebäuden und ſonſtigen Reichs bahn⸗ anlagen vorgenommen werden. Ferner wird in Vorrat liegendes Schienen⸗ und Schwellenmaterial mit Beſchleunigung eingebaut werden. An Eiſen⸗ oberbauſtoffen ſollen vom 1. Oktober ab acht Monate lang je 40 000 Tonnen im Monat noch verſchafft werden. Hinzu tritt der entſprechende Einkauf von Holzſchwellen und Steinſchlag. Auch die Fahrzeug⸗ und Bauinduſtrie iſt an dieſem Programm mit Auf⸗ trägen beteiligt. Das zuſätzliche Arbeitsbeſchaffungsprogramm gibt neben der Mehrarbeit bei den Lieferanten bei der Reichsbahn ſelbſt 24000 Mann Arbeit. Außerdem können durch Einlegen von Feierſchichten bei der Bahnunterhaltung mindeſtens wei⸗ tere 6000 Arbeiter in Beſchäftigung bleiben. Die zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung im Betrage von 180 Mill. J verteilt ſich wie folgt: 26 Mill./ für Oberbau und bauliche Anlagen(Entgelt für Unter⸗ nehmerleiſtungen) 25 Mill./ für Erneuerungen der baulichen Anlagen, 60 Mill.„/ für Erneuerung des Oberbaues, 5 Mill./ für Lokomotiven, 4 Mill./ für Maſchinen und 35 Mill./ für Neubauten. Die Reichsmittel 7 2 2 für Inſtandſetzungsarbeiten Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 21. Sept. Durch die Notverordnung vom 4. September ſind weitgehende Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaf⸗ fung für das Baugewerbe, vor allem auch für das Haudwerk getroffen worden. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter hat jetzt im deutſchen Reichsanzeiger die näheren Beſtimmungen über die Vergebung der Mittel veröffentlicht. Die Koſten der In⸗ ſtandſetzungsarbeiten müſſen min deſtens 250 ¼ betragen. Der Zuſchuß beträgt ein Fünf⸗ tel der Koſten. Eine Rückzahlung wird nicht gefordert. Die Arbeiten dürfen erſt nach dem 25. September 1932 begonnen ſein. Brauerſtreik in Jürth Meldung des Wolff⸗ Büros — Fürth(Bayern), 21. Sept. Geſtern iſt die geſamte Belegſchaft der Brauerei Humbſer in Fürth in den Streik getreten, da ihre Forderung, 25 durch die Direktion wegen Ar⸗ beitsmangel entlaſſene Arbeiter wieder einzuſtellen, nicht erfüllt wurde. Wie verlautet, ließ die Direk⸗ tion erklären, daß alle Leute, die Donnerstag früh die Arbeit nicht wieder aufnehmen. entlaſſen wer⸗ den. r,— Was die Hindenburg-Spende bisher leiſtete Mittwoch, 21. September 1932 2 2 3 N— 0 Verſtändigung Italien England 77 in der Abrüſtungsfrage (Drahtung unſ. römiſchen Vertreters) = Rom, 21. September. ö Der engliſche Standpunkt in der Frage f 0 der deutſchen Rüſtungsgleichheit findet immer deut⸗ 5 licher die Unterſtützung Italiens. Eine a 6 weitgehende Verſtändigung zwiſchen Foreign Office ge und Palazzo Chigi iſt offenbar bereits erzielt wor⸗ ö 116 den. Die italieniſche Preſſe ſpiegelt dieſe Wendung aus. der italieniſchen Politik wider, indem ſie 55 der engliſchen Note Beifall ſpendet und es an kriti⸗ be 0 ſchen Bemerkungen gegenüber Deutſchland nicht feh⸗ ich len läßt. Muſſolinis„Popolo'Jtalia“ nennt hin die Note ein Dokument von ſeltener Meiſterſchaft, 5 eine Anſicht, die bekanntlich nicht einmal in England 215 geteilt wird. Andere Blätter ſind allerdings weniger ſehe poſttiv eingeſtellt, ſehen aber in Sir John Simons arbe Schriftſtück einen wertvollen Vermittlungsſchritt. Teu Der„Corriere de la Sera“ ſtellt eine Ueber⸗ den einſtimmung zwiſchen dem engliſchen und dem ita⸗ b lieniſchen Standpunkt in den weſentlichen Punkten Die feſt. Die„Tribuna“ ſpricht ſogar von„pſycholo⸗ mäf giſchen Fehlern, die typiſch für die deutſche Menta⸗ bem lität ſeien“. Allerdings läßt man es hier auch nicht 2 ehr an Angriffen auf Frankreich fehlen, deſſen Fri Hartnäckigkeit in der Abrüſtungsfrage man für den hin! deutſchen Schritt verantwortlich macht. Der deutſche die Schritt zeige aller Welt, wie dringend notwendig pfei es ſei, in Genf zu Taten zu kommen. Wenn in Genf her: wieder nichts erreicht werde, ſo ſei es unmöglich, We! Deutſchland auf die Dauer die Gleichberechtigung zu auck verwehren, die es jetzt gefordert habe. geh! Ein Fro 5 Wa Letzte Meloͤungen 5 wei Hä Brautpaar durch Verkehrsunglück getötet ten — Saarburg⸗Wilhelmsburg, 21. Sept. Hier er⸗ wer eignete ſich ein ſchweres Verkehrsung lück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Saarburger Brautpaar, das eine Radtour unter⸗ nahm, wurde von einem Auto angefahren und von den Rädern geriſſen. Bei dem Sturz erlitten die beiden jungen Leute ſchwere Schädelverletzungen, denen ſie erlagen. Fallſchirm⸗Abſprung aus 6000 Meter Höhe — Kiel, 21. Sept. Die Fallſchirmpilotin Lola Schröter ſprang aus einem Flugzeug in 6000 Meter Höhe zwiſchen Neumünſter und Kiel ab und landete wohlbehalten in der Nähe des Selenter⸗ ingegen erfreuen ſich diefenigen Werke der Kunſt⸗ muſtk, in denen der Volkskunſt eine größere Rolle zugedacht iſt, einer ganz beſonderen Beliebtheit. Ich brauche nur das große Intereſſe zu erwähnen, das man den Produkten ruſſiſcher Muſik zeigt. Zu Ende des vorigen Jahrhunderts, in einer Zeit alſo, da die intellektuelle Kunſtmuſik ganz beſonders hoch geſchätzt wurde, konnte ſich ein Muſſorgſki, deſſen Kunſt doch ganz und gar im ruſſiſchen Boden verwurzelt iſt, nicht burchſetzen! Heute gehört ſeine Oper„Boris Godunow“ zu den Stützen des Opernſpielplans der ganzen Welt. f i Ein moderner Komponiſt von Weltruf iſt Igor Strawinſky. Aber auch er iſt trotz ſeiner ſchein⸗ ben hat, gerade mit der Volksmuſik ſeiner ruſſiſchen baren Internattonalität, die er ſich in Parts erwor⸗ kleinſte Dorf importiert werden, verdrängen läßt. In Tirol iſt dem glücklicherweiſe nicht ſo. Im Gegenteil, dort wird auch heute noch neue Volks⸗ muſik geboren. ö Zugleich werden auchuralte Weiſen gepflegt und erhalten. Weltberühmt ſind zum Beiſpiel die ſogenannten Tiroler Krippenlieder, die noch aus dem Mittelalter ſtammen. Das Lied„Auf zum Schwur“ iſt in der ganzen Welt verbreitet. Auch Tiroler Hochzeitslieder ſowie reine Volkslieder, ge⸗ nau wie die religtöſen Geſänge ſind durchaus boden⸗ ſtändig. Wenn ich als Geiſtlicher an der Spitze einer Kapelle in einer Großſtadt wirke, ſo erregt dies ge⸗ wiſſermaßen eine Senſatton. Im heimatlichen Tirol iſt ein dirigierender Mönch oder Pfarrer dagegen eine alltägliche Erſcheinung, über die ſich niemand wundert. Ich ſelbſt bin nicht nur Dirigent, ſondern Beileid des Reichspräſidenten zum Tode Slevogts. Der Reichspräſident hat, wie aus Berlin gemeldet wird, der Familie des verſtorbenen Malers Max Slevogt telegraphiſch ſein Beileid über⸗ mittelt. G Heinrich Schlusuus ſingt in Mannheim. Wie bereits bekanntgegeben, ſingt Heinrich Schlusnus, einer der populärſten deutſchen Geſangskünſtler, am Sonntag, den 2. Oktober im Muſenſaal des Roſen⸗ gartens. Dieſer Abend iſt der einzige Arien⸗ und Liederabend des Künſtlers in dieſer Saiſon in Mannheim. Der 1. Baritoniſt der Staatsoper Ber⸗ lin wird von Franz Rupp(Berlin) am Flügel begleitet und ſingt Lieder von Schubert, Kuhn, Wetzel, Graener, Wolf, ſowie Arien aus Opern von e Die Hindenburg⸗Spende, zu deren Unterſtützung! Freie und Hanſeſtabt Hamburg 74 160[S 1 ſtehen augenblicklich ſehr t Reichsregierung und Länderregierungen anläßlich Freiſtaat Mecklenburg⸗Schwerin 50 255 See a i a des bevorſtehenden 85. Geburtstages Hin⸗ e 14305 Der neue Fürſterzbiſchof von Wien 0 i denburgs aufgerufen haben, veröffentlicht eine Anßalt 0 29 000— Wien, 21. Sept. Der theologiſche Profeſſor Selbſtmord eines Scharfrichters Aufſtellung über die von ihrer Geſchäftsſtelle bis Freie und Hanſeſtadt Bremen 24 630 an der Wiener Univerſität, der ehemalige Miniſter Draht 1 5 1 8 zum 15. September 1932 in etwa 30 000 Gin⸗ Freiſtaat Lippe 1 13 980 für ſoziale Verwaltung, D. Theodor Inn itzer, ))... ß un n 55 141% iſt zum Fürſterzbiſchof von Wien als Nachfolger 8 London, 21. Sept. ſtungen. Die nachſtehende Tabelle gibt die Be⸗ 3 92 Scene p. 16 7910 des vor einigen Monaten verſtorbenen Kardinals 0 An 2 0 d 3 1 t—. 8 träge wieder, die ſeit 1927 auf die einzelnen Landes⸗ Danzig, Eupen⸗Malmodh, Memel und Sgargebiet. 74.320 Piffl ernannt worden. 1 Henker John Eĩ is Selbſtmor verübt. Ellis j 775 5 Ausla 94 285 1 19 var von 1001 bis 1924 offizieller Scharfrichter und e RM. 51 5. 5 2 8 Großfeuer bei Göteborg 4 hat nicht weniger als 205 Verurteilten den Strick Provinz Oſtpreußen ian a ee eden ü eee bee den,]—wöteborg, 21. Sept. In Al medal bei Ga um den Hals gelegt. Während des Krieges wurde„ Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen 35 190 en 8 5 895 128 em. borg brach heute früh in einer Linoleumfabrik ein er nach Irland entſandt; er pflegte zu erzählen, wie Sagt Heran mern 181 ec kund, dgernteaeſellſchaft. Schließlich können die Nen] Brand aus. Zwei große Gebäude mit etwa 40 000 en e Vt 2 Stadt Berlin 331.475 träge direkt eingeſandt werden an Hindenburgſpende 5. 45 18 05 er dort eines Tages vor dem Frühſtück ſechs Per⸗ Provinz Brandenburg 184090 Berlin, Poſtſcheckkonto 738 00 Quadratmetern fertigen Linoleumteppichen und Di ſonen aufgehängt habe. Die Hinrichtung der Frau„ Oberſchleſien 105 290„ wertvollen Maſchinen brannten völlig aus. Der bef Thompſon, die 1924 wegen Mordes an ihrem Gatten„ Niederſchleſien 258 060 8. e Schaden beläuft ſich auf mehrere hundert⸗ zum Tode verurteilt wurde, wirkte derart auf 10 3 7 7 55 g 260 340 Rundfunkrede Papens für die Winterhilfe tauſend Kronen. Ellis“ Nerven ein, daß er ſeinen Dienſt liquidieren„ Schleswig⸗Holſtein 113 330 Berlin, 21. Sept. Reichskanzler von Papen mußte. Eine Zeitlang trat er in Vorſtadttheatern[Herzogtum Lauenburg 10 720 wird morgen abend um 7 Uhr über alle 3 Ausweiſung einer Journaliſtin aus Rußland in einem Greueldrama auf. Provinz Hannover 217740 ſchen Sender als Auftakt zur Winterhilfe eine An⸗ a i a 5 5 5 Weſtfalen 5 286 125 ſprache unter dem Thema„Wir wollen helfen“ halten. Moskau, 21. Sept. Die Telegraphenagentur er Rheinprovinz 15 479 850 2. 2 Sowjetunion meldet: Die Moskauer Korreſponden⸗ Beſchädigung des Flugzeuges Gronaus Regterungs⸗Bezirk Sigmaringen(Hohenzollern) 8 2⁵⁰0 Hindenburgs Geburtstag und Schule tin der Londoner Blätter„Daily Expreß“ und„Sun⸗ — Tokio, 21. Sept. Aſſociated Preß meldet aus Provinz Heſſen⸗Naſſau 105 705 Die amtliche Mitteilung über den preußiſchen day⸗Expreß“, Rhea Clyma n, wird auf Verfügung Nagoya: Das Flugzeug v. Gronaus erlitt beim e 59 1510 Schulerlaß zu Hindenburgs Geburtstag muß der Verwaltungsorgane wegen ſyſtematiſcher Ver⸗ Startverſuch eine leichte Beſchädigung des linken 2 105 ttemberg 159 800 beißen, daß die Schulen zur Feier des Geburtstages breitung bewußt falſcher, dem Inhalt nach verleum: gel Flügels. Man hofft, daß der Schaden bis morgen 1 Baden 155 045 am 1. Oktober frei haben, d. h. am Samstag vor deriſcher und der Form nach grob beleidigender Nach⸗ daf behoben ſein wird, ſodaß v. Gronau ſeinen Flug fort⸗„ Thüringen 115205 Hindenburgs Geburtstag, der an dieſem richten über die Sowjetunion aus der Union aus⸗ gle ſetzen kann. 7 Heſſen 102 170][ Tag auf einen Sonntag fällt. gewieſen. 1 a 5 f 7 5 ſten Heimat eng verwachſen. Das erſte Werk, das ihm] auch Komponiſt und Organiſt. In Reutte habe ich; Verdi und Giordano. Eintrittskarten ſind bereits zu! Volksmuſik den Weltruhm brachte, das Ballett„Petruſchka“, ent⸗ eine Art Volksmuſitſchule organiſtert. Die Leute ab heute zu verſchiedenen, zeitgemäßen Preiſen in 5 f hält zahlreiche ruſſiſche Volksweiſen. Solche Bei⸗ lernen bei mir Blasinſtrumente ſpielen, Violinſpielen[den bekannten Vorverkaufsſtellen erhältlich. im mufikaliſchen Schaffen ſpiele laſſen ſich maſſenhaft anführen. Die Oper des und erhalten auch Harmonie⸗ ſowie theoretiſchen De V ter Bartl Tſchechen Weinberger„Schwanda“, die ſich gleichfalls[Unterricht. g Literatur an e f eines großen Publitumerfolges erfreut, ſowie Die Inſtrumentierung der Tiroler Volks⸗„Das Geſicht der Weſtfront“ we Der Franziskanerpater Bartl, der in Reutte] Smetanas„Verkaufte Braut“ ſind von Volks⸗ ſtücke greift manchmal zu Mitteln, die auch von der Im Herüſt bes erſten Kriegsjahres war 5, 56 50 in Tirol eine Pflegeſtätte muſſkaliſcher Nolkskunſt melodien geſpeiſt. Daß der Melodienſchatz eines] Kunſtmuſik nicht verſchmäht werden. Böllerſchüſſe] der Maler Ernſt Voll behr, bis dahin bekannt durch kor unterhält, äußert ſich bier über die Role der] Weber und des volkstümlichen Lortzing ſich auf dem z. B. ſind ein beliebter Effekt. Aber auch in einer ſeine Tropenlandſchaften, von der Oberſten Heeres leitung nit Bolksmuſik in der großen Kunſt. Bolksliede aufbaut, braucht wohl nicht einmal er⸗ ſymphoniſchen Kompoſttion und zwar in der„Feſt⸗ mit einer einzigartigen Aufgabe betraut. Die ſoeben m e Wie geſtalten ſich die Beziehungen zwiſchen] wähnt zu werden. vuvertüre 1812“ von Tſchatkowſki ſind in der Par⸗ Stellungskrieg erſtarrte Weſtfront ſollte für ein nach dem Al Volksmuſik und ſogenaunter Kunſtmuſtk? Die In der Volksmuſik ſpiegelt ſich nicht nur das titur Schüſſe vorgeſchrieben, ſogar Kanonenſchüſſe, 1 des ene ee Volksmuſik iſt das wird kein Muſikkenner leugnen. Herz des Volkes, ſondern auch die Natur des be⸗ die freilich durch Pauken erſetzt werden müſſen. kunft i 1 8 8 eiter e Malſeungen, s die natürliche Quelle, aus der die Kunſtmuſik geſpeiſt treffenden Landes. Es iſt bezeichnend, daß ruſſiſche] Meines Wiſſens iſt die Vorſchrift der Partitur, die ſchrapnellumſchwirrten Feſſelballon, viele nicht minder 9 be wird. Die Intellektuellttät des Komponiſten hebt Volksweiſen zum Beiſpiel beinah ausſchließlich in] Kanonenſchüſſe verlangt, nur einmal buchſtäblich fahrvolle Flüge im Kampfflugzeng über den Stellungen, ſid vielfach das muſikaliſche Produkt des Volkes in eine Molltonarten gehalten ſind. Die unendliche Dede richtig ausgeführt worden. Und zwar anläßlich des ungezählte Arbeitsstunden im vorderſten Kampfgraben ni höhere Sphäre. Sein Geiſt wird im wahren Sinne der Steppen, die langen Winternächte, die weiße] Konzerts einer großen Militärkapelle in Jugo⸗ dienten der Durchführung dieſer gewaltigen, ungeheuer 10 des Wortes von der Volksmuſik befruchtet. Wieviele ſchneebedeckte Ebene haben in der Traurigkeit des flawien. Inſtrumente, die Vogelſtimmen imitieren, ſchwierigen Aufgabe. Nach vier Jahren war es geſchafft: fel Melodien der größten Meiſter der muſikaliſchen Klanges einen beredten Ausdruck gefunden. Da- werden in Tiroler Volkskapellen gleichfalls ge⸗ die Weſtfront im Bilde war fertig.— Das gevlante 6 Weltliteratur ſind mit dem heimatlichen Boden ver⸗ gegen leuchtet in italieniſchen Volksliedern, die wie⸗ braucht, was dem Klang eine ausgeſprochene Far⸗ Kriegsmuſeum fiel dem Verſailler Vertrag zum Opfer, 1 wachſen und ſtammen aus dem unerſchöpflichen derum faſt ausſchließlich in Durtonarten klingen, die bigkeit verleiht. und die größte authenttſche Darſtellung der Weſtfront lag 11 Schatz der muſtkaliſchen Kunſt des Volkes. Sonne und die üppige Natur Italiens. e de den e e eden en e„ beit i Sowohl Bach als auch Mozart und Schu⸗ In Reutte, in dieſem in einem reizvollen Tal Volksmuſtk und Kunſtmuſtk bedeutend enger als ne N 1 5 175 e ur, F bert ſowie nicht aukett Veethoven bahen Wouree zwiſchen romantfſchen Bergen gelegenen Ort habe man glaubt. Zum Schluß ſei noch erwähnt daß kein die Veröffentlichung des Athenaton⸗ Verlages erfährt wein ſe melodten verwendet. Beethoven aing ſogar ſo ich mich der Pflege der Tiroler Volks- Geringerer als der repräſentativſte Meiſter der ein unvergleichliches Kriegsbokument dteſes Bilderwerk ge weit, eine für ihn ſcheinbar fremdartige ruſſiſche musik gewidmet. In den vielen Tälern Tirols deutſchen Muſik Richard Strauß, der ſich dicht darſtellt. Schlägt man das berrlich ausgeſtattete Werk au, be Melodie zu verwenden; der zweite Satz der berühm⸗ hat ſich nämlich eine bodenſtändige urwüchſige Volks⸗ an der Tiroler Grenze in Garmiſch⸗Partenkirchen[ das als Hauptteil in 28 meiſterhaft reprodutzierten farbl⸗ de ten IX. Symphonie iſt ja nichts anderes als die muſik ganz rein erhalten. Allzu oft hört man von niebergelaſſen hat, auch in ſeinen Kompoſttionen gen Tafeln die Kriegsſchauplätze von den Vogeſen bis zur: m meiſterhafte Verarbeitung eines ruſſiſchen Volks⸗ Fachleuten Klagen über das allmähliche Verſchwin⸗ Volksweiſen keineswegs verachtet. Ich brauche nur Meeresküſte enthält, ſo erkennt man ſofort, daß dieſes B liedes. 3 N 5 den der Volksmuſik, die ſich angeblich von Revue⸗ den ſchwungvollen Tanz in der Dorfſchenke in ſeiner Vuch nicht mit der bisherigen e eee 8 1 gab 720 Aae 9 eee e ſchlagern und Operettenmelodien, die bis in das perſönlichſten Oper„Jutermezzo“ zu erwähnen. werden kann. Es beanſprucht nicht irgendwelche Leſe ſt wiſſermaßen achſelzucken nw 8 ö 5 ſchichten, um mehr oder weniger ſubjektiv Empfunbenes zu berichten, ſondern es will vor allem ein Gedenkbuch für den Frontkämpfer im Weſten ſein. Zum erſtenmal ſieht N er im Bilde, naturgetreu und faſt zum Greifen deutlich,. die weiten Länderſtrecken der Weſtfront. i 1 Unſere Heerführer im Weſten haben dazu geſchrieben, es d. h. ein jeder die Geſchichte ſeines Frontabſchnitts in 5 konzentrierter, dadurch um ſo wirkungsvollerer Darſtelxmm ge lung. Kronprinz Wilhelm ſchreibt über Verdun, ju Generaloberſt von Einem über die Champagne, nu von Hutier über die Somme, um nur einige Namen. 2 zu nennen. Hindenburg ſelbſt widmet das Werk in 5 einem kurzen Vorwort als„Ehrenmal der Gefallenen“ 5 dem deutſchen Volke. Daß dieſes Werk als kriegsgeſchicht⸗ 0 lich hochbedeutende Publikation ein unentbehrliches Quel⸗ i lenwerk für den Hiſtoriker, ein wichtiges Anſchauungsbuch für den Unterricht bedeutet, verſteht ſich nach dem Geſagten von ſelbſt. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaion m. b. H. Potsdam.„ 1 8) 2 rage heut⸗ Eine ffice or- ung t ſie riti⸗ feh⸗ ennt haft, land riger tons ritt. eber⸗ ita⸗ tkten jolo⸗ nta⸗ nicht eſſen den itſche dig Genf glich, g zu 2 Er ü ck, Ein nter⸗ von die igen, he Lola 6000 und nter⸗ eſſor Aſter er, Ager nals rk in nen“ hicht⸗ Juel⸗ buch agten aten ö Mittwoch, 21. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 440 5 Nehmig iſt, deutlich klar dagegen der Neckar. Nächtlicher Fiſchfang auf dem Rhein Lehrreicher Einblick in die ſchwere Arbeit des Berufsfiſchers Schon ſeit langem war es mein Wunſch, auch einmal mit einem der noch wenigen in Mannheim unſäſſigen Berufsfiſcher auf den Rheinfiſchfang zu gehen. War ich doch ſchon vor Jahren in der Nord⸗ ſee und auch in Budapeſt auf der Donau zum Fiſchen ausgezogen. Mein Wunſch, dem hieſigen Fiſcher S. vorgetragen, ging in Erfüllung. Doch wurde mir bedeutet, daß ich auch Hand mit anlegen müſſe, was ich gern zuſagte. Am Samstag abend ſollte es hinausgehen. Pünktlich um halb 6 Uhr abends treffen wer uns an der Teufelsbrücke. Mit einem gewiſſen Bangen ſehe ich der Ausfahrt entgegen. Nach kleinen Vor⸗ arbeiten fahren wir mit dem Nachen unter der Teufelsbrücke durch, an der Schiffswerft vorbei in den Neckar. Schön iſt der Abend. Die großen Kähne auf dem Neckar liegen feierabend⸗ mäßig da, meiſt alle entladen. An der Neckarſpitze bemerke ich, daß das Waſſer des Rheins ſchmutzig⸗ An der Frieſenheimer Inſel entlang geht es den Rhein hinunter. Rechts von mir— ich, rudere mit— liegen die Werkanlagen der JG. Keine Werkslokomotive pfeift, kein Kran iſt in Tätigkeit. Völlige Stille herrſcht. Ein Schleppzug fährt bergwärts. Große Wellen heben unſern Nachen. Etliche Paddler, die auch in die Wellen geraten, kommen in Gefahr, doch geht alles glimpflich ab. Vorbei am Floßhafen. Einzelne Angler weilen noch am Ufer. Rechts der Frankenthaler Kanal, das Wäldchen daneben unter Waſſer. Von fern läuten die Glocken von Sand⸗ hofen, als wir an den Schokkern(Fiſchkuttern), un⸗ weit der heſſiſchen Grenze, ankommen. Meine Hände weiſen große Blaſen auf ob der ungewohn⸗ ten Arbeit. Schnell haben wir angelegt und unſere wenigen Habſeligkeiten an Bord verſtaut. Die beiden Schokker, jeder ungefähr etwas über 20 Meter lang, müſſen zur Mitte des Rheing gebracht werden. Dies geſchieht mit Hilfe der Ankerwinde vorn am Bug. Der Anker, an einer langen Kette mit Seil befeſtigt, liegt weiter oben im Rhein feſtgemacht. Alle Kräfte gilt es anzuſtrengen, um die beiden Schokker in die Mitte des Rheins zu bringen. Alle, drei, der Fiſcher, ſein Gehilfe Hans und ich, müſſen feet an der Winde drehen. Langſam nur Zentimeter 7 0 . 4 4 Waſſerſpiegel ungefähr liegt er feſt. 4 * 55 um Zentimeter kommen wir vorwärts. Mich dünkt es eine Ewigkeit, bis wir nach ungefähr einer halben Stunde die beiden Kutter an der richtigen Stelle liegen haben. Das Verbindungsſeil zwiſchen beiden Kuttern wird gelöſt, ſodaß beide weit von einander ſind. Nun kommen die Netze, das Garn, wie der Fiſcher ſagt, an die Reihe. Dieſe ſind ja eigentlich die Hauptſache. Hoch am Maſt iſt das eine, über 30 Meter lang, aufgeſpannt. Es wird mit der Maſt⸗ winde herabgelaſſen und an den beiden Stämmen, die es im Waſſer tragen, befeſtigt. Dann werden die Stämme, die am Kutter beweglich angemacht ſind, ausgewunden, ſodaß ſie querab vom Schiff über das Waſſer ragen. Am Ende des Netzes wird eine Reuſe be⸗ feſtigt, in der ſich die gefangenen Fiſche zu⸗ ſammenfinden. Dieſe Reuſe wird mit einem langen Seil am Heck befeſtigt. Dann wird das Netz mit der Hand langſam zu Waſſer gelaſſen unter der üblichen Vorſicht, daß es ſich nicht verfängt. Ruf des Schiffers:„Nachlaſſen, laßt mich die Maſtwinde drehen.“ Diesmal gehts leichter, denn ich laſſe ſie unter Bremsgewalt ab⸗ laufen. Der untere Baum iſt mit ſchweren Ketten belaſtet, damit er zur Tiefe geht. 6 Meter unterm Dann kommt der obere Baum, auch belaſtet, an die Reihe. Dieſer geht nur ungefähr 50 Zentimeter unter Waſſer, ſo daß das Netz jetzt unter Waſſer einem offenen Sack gleicht. Mit Hilfe des Nachens wird dann die Reuſe mit einem Netzende ins offene Waſſer hinabgelaſſen. Alle ſchwitzen bei dieſer harten Arbeit, ich am mei⸗ ſten. Mit Hilfe des Verbindungsſeiles nun hinüber zum andern Kutter. Dort dieſelbe Arbeit, nur iſt dieſes Netz nur 28 Meter lang. Dann wieder zurück. Aber noch iſt kein Feierabend an Bord. Das dämmrige Tageslicht muß ausgenützt werden. An Bord ſtehen zwei Keſſel. Einer wird voll Waſſer gefüllt und dann angeheizt. Später kommt Lohe hinzu, um verſchiedene Netze zu impräg⸗ nieren. Schön aufgehäuft liegen die Netze im zwei⸗ ten Keſſel und warten auf die Brühe. Doch dieſe Arbeit beſorgt der Gehilfe Hans. Bis zum Kochen will der Fiſcher noch ein Seil ſpließ en. Ich darf dabei helfen und ſteche mir da⸗ bei mit den Drähten meine Blaſen, weil ich unvor⸗ ſichtig bin, auf, was ziemlich ſchmerzt. Sage aber nichts, um mich nicht auslachen zu laſſen. Endlich um 10 Uhr iſt die Arbeit zu Ende, weil wir nichts mehr ſehen. Vorher werden aber auf jedem Kutter die Lampen noch ausgehängt, damit uns die Schiffe be⸗ merken. Beim Waſchen meiner Hände bemerke ich noch einige Paddler, die nach Worms zu fahren. Ein letztes Grüßen, dann gehts zur Kajütte hinunter. Die Frau des Fiſchers hat heißen Kaffee bereitet. Wohl ſelten habe ich mein Abendbrot mit ſolchem Appetit genoſſen, wie hier. Nachher noch ein kleiner Plauſch bei einer Zigarette, dann in die Koje. Ich ſoll mit dem Gehilfen ſchlafen. Hundsmüde bin ich, als ich mich niederlege. Doch was iſt dies? Ein Rauſchen, Brodeln und Gurgeln links und rechts von mir. Das Waſſer des Rheins, das um den Bug des Kutters ſtrudelt. Da iſt bei mir an keinen Schlaf zu denken. Neben mir ſchnarcht in guter Ruh der Gehilfe. Von vorn 3 8 5 0 des Fiſchers. Die ſind es gewöhnt, während ich kein Auge zumachen kann. Endlos dünkt mir die Nacht. Gegen 4 Uhr mor⸗ gens ſtehe ich leiſe auf und gehe an Deck. Der junge Morgen grüßt. Die Sonne will durchbrechen und die erſten Möwen fliegen, diesmal ohne Ge⸗ krächz, über mir, Von weitem bemerke ich ſchon ein Paddelboot, alſo bin ich doch nicht allein wach auf dem Rhein. Männlein und Weiblein rufen mir ihren Morgengruß zu. Ich genieße die herrliche Morgenluft bei einer Zigarette. Dann kommt der Gehilfe an Bord und frägt nach meinem Schlafen. Auf meine Antwort muß er lachen. Es ſei alles nur Gewohnheit. Nachdem er die kleinen Vorarbei⸗ ten getan, erſcheint mein Kapitän.„Na wie, wollen wir!?“ iſt ſein Gruß. Selbſtverſtändlich, dafür bin ich ja da. Bei der jetzt folgenden Arbeit verwünſche ich alles, was um mich herum iſt. Jetzt kommt erſt die ſchwerſte Arbeit, nur in umgekehrter Reihenfolge. Erſt die Reuſe herausholen, wobei ich aber nur zuſehe. Aale haben ſich gefangen, doch iſt der Fiſcher nicht zufrieden. Der Fang lohnt ſich nicht, wenn man die Arbeit in Be⸗ tracht zieht. Die Reuſe entleert in einen Fiſchkaſten, dann ziehe ich den Nachen zum Kutter. Nun kommt das Netz an die Reihe. Wieder wird die Maſtwinde in Bewegung geſetzt, doch mir geht die Puſte aus. Allein kann ich dies nicht ſchaffen. Der Gehilfe eilt zur Unterſtützung herbei. Erſt werden die Stämme hochgewunden, dann längsſeits gehievt. Mit Händekraft wird nun das ſchwere Netz herausgeholt. Voller Tang, voller Aeſte und Blätter, muß es gleich gereinigt werden. Dann wird es hochgelupft, gebunden, wieder herabgelaſſen, noch⸗ mals ins Waſſer und dann endlich hochgewunden und feſtgemacht. Schmutzig und naß wird man da⸗ bei. Zum Glück habe ich keinen guten Anzug an. Dann hinüber zum anderen Schokker. Hier wiederholt ſich dieſelbe Arbeit. Da aber ein Seil geriſſen iſt, muß der Schokker etwas angezogen wer⸗ den. Diesmal verſage ich. Ich kann die Ankerwinde nicht meiſtern. Der Fiſcher ſelbſt hilft mit. Auch bei ihm ſehe ich die Adern der Stirn anſchwellen. Endlich, endlich iſt auch dieſe Arbeit getan. Einige Pfund Karpfen, Barben und Aale ſind hier das Ergebnis. Zum Schluß darf ich die eine Winde ablaufen laſſen. Langſam ſenkt ſich das Seil ins Waſſer. Unſere beiden Schokker treiben dem Ufer zu. Dort wird alles abgeſchloſſen, da am Tage oft Paddler die Kutter betreten. Es darf nichts herumliegen. Nun geht es heimwärts. Es iſt früh um halb 7 Uhr. Ein Dampfer mit Ausflüglern, die eine Muſikkapelle bei ſich haben und ſchon die luſtigſten Weiſen hören laſſen, fährt talwärts. Alles winkt uns zu. Doch wir ſind zu müde. Da wir mit dem Nachen wieder heimmüſſen, ſo heißt es diesmal vom Ufer aus trekken, ziehen. Der Gehilfe und ich ſpannen uns an die lange Leine, Kapitän und Frau bleiben im Nachen. Schritt für Schritt geht es heimwärts. Der Ge⸗ hilfe läuft barfuß, auch über die aufgeworfenen Schlacken. Seine Fußſohlen ſind wie Elefantenhaut. Er ſagt mir, daß er bis ſpät in den Herbſt hinein ohne Schuhe läuft. Angler ſtehen ſchon wieder am Ufer, Paddelboote treiben in großer Zahl den Rhein hinab. Sonſt iſt alles in ſonntäglicher Ruhe. Eine Lerche ſteigt und trillert, ein Haſe hoppelt übers Feld. Wir ziehen wie die Wolgaſchiffer. Am Floßhafen und an der Kammerſchleuſe gehen wir in den Nachen, um hinüber zu rudern. Dann geht es wieder zu Fuß die Neckar⸗ wieſe entlang bis zum Verbindungskanal. Dort ſetze ich mich wieder ins Boot, Kapitän und Gehilfe rudern bis zur Teufelsbrücke. Wenn jemand froh war, daß wir fertig waren, dann bin ich's geweſen. Nie hätte ich geglaubt, daß die Schokkerfiſcher ſolch ſchwere Arbeit leiſten müſſen. Hier kann man wohl ſagen: ſie verdienen ſich ihr Geld ſauer. Wenn es nur alle wüßten, die auf dem Markt die Fiſche kaufen. Einige Pfund Aal waren mein Lohn. Dann ein herzliches Dankeſchön von beiden Seiten und ſtrahlend bringe ich meiner Frau, die ſchon mit dem Morgenkaffee wartet, meine ſelbſtgefangenen reſp. mitgefangenen Rheinfiſche, die Mittags wunder⸗ bar mundeten. E Mannheim?— Alle Achtung! Bemerkungen eines durchreiſenden Berliners Vorſpiel: Der Gepäckträger am Bahnhof war ſehr freundlich und der Taxi⸗Chauffeur auch. Gutes Omen! Die meiſten Berliner ſind aus Breslau. Die meiſten Mannheimer ſind aus Mannheim. Das iſt an ſich ſchon eine beachtliche Tatſache. Berlin hat mehr Einwohner als Mannheim— aber Mannheim hat mehr Geſichter. Im Ernſt. Wie denn ja über⸗ haupt... abex das gehört nicht hierher. 4 i Geſegnete Gegend: Mannheim liegt teils am Rhein, teils am Neckar— zum Ausſuchen. Die Stadt beſteht im weſentlichen aus Induſtrie, Handel und Barock. Dazwiſchen gibt es noch andere Sehens⸗ würdigkeiten, z. B. den Waſſerturm. Und der Fremdenverkehr? Eine geraume Zeit habe ich in det Halle meines Hotels geſeſſen, gegenüber der Drehtür. Es iſt die drehſte Tür, die ich je geſehen habe, aber wenig Fremde haben daran gedreht. N* Subſtantielles: ich finde die Luft chemiſch, dos Waſſer gereinigt, die Preiſe nicht teuer, die Straßen⸗ bahn ein bißchen komiſch,„Mannemer Dreck“ gut, die Aufteilung der Innenſtadt in Buchſtaben ſtatt Straßennamen unentwirrbar und das Theater weit über Tradition. 81. Auf einer der Hauptſtraßen lich glaube P 7) ſah ich Folgendes: ein ſoignierter älterer Herr kam am Steuer ſeines großen Cabriolets angefahren. Er wollte vor einem der Häuſer parken. Dort ſtand aber ein einſamer großer zweiräderiger Handwagen. Der Herr ſtieg aus, fuhr den Handwagen ſehr ge⸗ mütlich und ſelbſtverſtändlich ein Stück die Straße herab, ſtieg wieder in ſein Auto und na ja, kurz und klein: alles in Ordnung. In Berlin hätte man ge⸗ ſchimpft und gewettert und garnichts wäre in Ord⸗ nung geweſen. g * Ich habe lauge auf dem Paradeplatz geſtanden. Sind alle die braungebrannten netten jungen Män⸗ ner, die da ſo des Weges kommen, Mitglieder der „Amieitia“? Man könnte faſt meinen * Gegen Abend, wenn die Lichter der Straßen und Läden und Reklamen aufleuchten und die Zeitungs⸗ verkäufer, durch die Menge eilend, die neueſten Abendblätter ausrufen, teils mit Reichstagsauf⸗ löſung, teils neueſten Nachrichten, bekommt Mann⸗ heim etwas durchaus Weltſtädtiſches. Und dann gibt es Ecken, die faſt ſo eckig ſind, wie in Berlin. . Einen beſonderen Raum den Mannheimer Frauen! Es gibt viel, ſehr viel gut ausſehende, ein⸗ fach und geſchmackvoll gekleidete Frauen. Sie haben Stil und ſind nicht der allzu bekannte Durchſchnitt der Großſtadt. * Mannheim könnte auch Frauheim heißen. Die hübſcheſte Berlinerin ſtammt amtlichem Verlauten nach aus— Prag. Aber, das ſchönſte goldigſchte Mannemer Mädel ſtammt aus Mannheim! Was es mir in ihrem lieben Mannemer Gebabbel— Ihr habt doch die ſchönſcht! Sproch!— noch alles von ſeiner Vaterſtadt und- ſeinen Bewohnern erzählt hat, ſage ich nicht weiter. Und was es mir ganz perſön⸗ lich geſagt hat, erſt recht nicht. Aber jedenfalls bleibe ich noch hier. M. H. Alhambra:„Die Tänzerin von Sansſouci“ Friedrich der Große, der König der eiſernen Pflichterfül⸗ lung und größten Sparſamkeit, hatte im Jahre 1744 die be⸗ rühmte Tänzerin Barberina Campanini nach Potsdam berufen. Ueberraſchenderweiſe zahlte er der neuen Tän⸗ zerin eine ſehr hohe Gage. Vom erſten Zuſammentreffen an faßte Friedrich der Große eine gewiſſe Zuneigung zu der ſchönen Tänzerin. Dieſes Intermezzo am Hofe Friedrichs des Großen wird jetzt in dem Tonfilm„Die Tänzerin von Sansſouci“ wieder in die Erinnerung zurückgerufen. Zelnik, der in dieſem groß angelegten Film die Regie führte, hat ſich an die hiſtoriſchen Stätten gehalten. Durch geſchickte Einfälle brachte er eine geſchloſſene Hand⸗ lung zuſtande, die, obwohl noch verſchiedene andere Schick⸗ den Film laufen, ſale durch die Pexſonen Friedrichs des Die„Barberina“ beſteigt ein Flugzeug Sil Dagover, die in dem Tonfilm„Die Tänzerin von Sansſouci“ die Hauptrolle ſpielt, begab ſich auf dem Luftwege zu der erfolgreichen Dresdener Ur⸗ aufführung des Films. Da in Dresden zum Um⸗ kleiden keine Zeit mehr war, beſtieg ſte im Koſtüm * das Flugzeug. Großen und der Tänzerin in den Vordergrund ſtellt. Friedrich der Große in ſeiner Strenge und doch wieder ſtar⸗ ken Menſchlichkeit iſt auch hier die überragende Perſon. Otto Gebühr, der ſich immer mehr in die Rolle des großen Preußenkönigs hineinlebt, verſteht es auch in dieſem Film wieder, der Perſon Friedrichs des Großen gerecht zu werden. Seine Sympathien für die Tänzerin ſind ſehr ſtark, ſie ſind aber nicht ſo ſtark, um ihn von ſeinen, gerade in der damaligen Zeit ſehr harten Pflichten abzuhalten. Immer wieder ſiegt das Pflichtgefühl gegenüber ſeinem Lande über ſeine Schwäche für die ſchöne Tänzerin. Lil Dagover als Barberina Campanini ſteht Gebühr wür⸗ dig zur Seite. Sie gibt die Tänzerin in eindrucksvoller Weiſe. Es iſt verſtändlich, daß ihre Schönheit und ihr Geiſt ſogar Friedrich den Großen feſſeln konnte. Den König zu beſiegen brachte ſie allerdings nicht fertig. Wie groß ihre Dankbarkeit und ihre Achtung vor dem Preußenkönig war, der ſie nach Berlin„befohlen“ und nicht gebeten hatte, zeigte ihre Handlungsweiſe bei einem beabſichtigten Verrat. Trotz verlockender Angebote für den Diebſtahl der Schlacht⸗ pläne gegen Oeſterreich blieb ſie ſich ſelbſt treu. Ueber⸗ haupt konnte man trotz der Oberflächlichkeit bei der ſchönen Tänzerin Züge entdecken, die ſie menſchlich ſympathiſch machten. 5 Sehr geſchickt iſt der Anſang des Films. Die neue Tän⸗ zerin trifft in einem Gaſthaus mit ihrer Vorgängerin zu⸗ ſammen, die ohne zu wiſſen, wer die fremde Frau iſt, dieſe unbewußt in verſchiedenes einweiht. Schon der Empfang am Hofe iſt für die neue Ballerina ein Erfolg, der dann durch das erſte Auftreten auf der Bühne vervollſtändigt wird. Die Schönheit und die Anmut der fremden Frau beſiegen alle. Berlin liegt ihr zu Füßen. Roſa Baletti als Mutter der Ballerina iſt⸗eine Type für ſich. Sie be⸗ Herrſcht jede Situation. Baron von Coueſt(Hans Stü we), der ſpätere Mann der Tänzerin, bietet eine ausgezeichnete Leiſtung. Die Regie hat großen Wert auf die Beſetzung ber einzelnen Rollen gelegt; badurch kam eine geſchloſſene Ge⸗ ſamtleiſtung zuſtande, die kaum zu überbieten ſein dürfte. Das galante Leben am Hof Friedrichs des Großen wird immer mieder durch Kriege überſchattet. Die Bataillone der Iangen Grenadiere ziehen vorüber, dumpf tönen ihre ſchwe⸗ ren Schritte auf dem Marſch in die Schlacht. Nach gewon⸗ nenem Krieg jubelt das Volk ſeinem König zu, der ſich am dunklen Fenſter zeigt, von Zeit zu Zeit durch die aufſteigen⸗ den Raketen beleuchtet. Ein eindrucksvolles Bild. Der Abſchied der Tänzerin— die fliehen wollte— vom König, zeigt dieſen wieder in ſeiner ganzen Größe. Es würde zu weit führen, wenn man ſämtliche Künſtler aufführen wollte, die in dieſem hiſtortſchen Tonfilm mit⸗ wirken. Alle trugen dazu bei, daß der Film eine Spitzen⸗ leiſtung wurde. 5 Die Bürgerſteuer in Mannheim Am 17. September iſt eine Verordnung des badi⸗ ſchen Staatsminiſteriums in Kraft getreten, nach der auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. September 1932 die Gemeinden, die die Bürgerſteuer für das Rech⸗ nungsjahr 1931 erhoben haben, dieſe Steuer im letz⸗ ten Viertel des Kalenderjahres 1932 von neuem er⸗ heben müſſen. Es iſt ein gewiſſer Troſt, daß die Verordnung des Reichspräſidenten einige Erleichterungen bringt, die vor allem den Forderungen der Arbeiterſchaft Rechnung tragen. So fällt der 50prozentige Zu⸗ ſchlag, den die Ehefrau zu tragen hatte, weg. Außerdem wurde die Freigrenze etwas er⸗ höht. Während bisher bis zu einem Einkommen von 500/ die Steuer einheitlich ohne Rückſicht auf die Kinderzahl und ohne Rückſicht darauf, ob der Steuerzahler ledig oder verheiratet war, erhoben wurde, ſind jetzt die Fürſorgerichtſätze maßgebend. Danach geht z. B. eine Familie mit vier Kindern bei einem Einkommen bis zu 1176/ frei aus. Bei einem Einkommen bis zu 4500% mußten bisher von den Ledigen 18/ und von den Verheirateten 274 entrichtet werden. Für die letzten dörei Monate des Jahres 1932 beträgt die Steuer bis zu dieſer Ein⸗ kommensgrenze einheitlich.75 l. Wenn man frägt, ob mit Jahresſchluß die Steuer verſchwindet, ſo haben wir zu antworten, daß ſie leider auch im kommenden Jahre erhoben wird. Die Verordnung des Reichspräſidenten ſieht auch keine Befriſtung vor. Und da die Finanznöte der Stadt Mannheim inzwiſchen nicht geringer ge⸗ worden ſind, werden wir uns darauf gefaßt machen müſſen, daß wir dieſe unpopuläre Sonderſteuer nicht ſo bald wieder loswerden. * Blitz ſchlägt in ein Transformatorenhäuschen. Geſtern abend um 10,23 Uhr wurde die Wache II der Berufsfeuerwehr telephoniſch nach Neckarauer⸗ ſtraße 2 gerufen. Infolge Ueberſpannung durch Blitzſchlag war ein Brand im Transfor⸗ matorenhäuschen der Reichsbahn aus⸗ gebrochen. Das Feuer wurde ſchnell mit Spezial⸗ löſcher erſtickt. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt geſtern vormittag eine 59 Jahre alte Ehefrau, die ſich in ihrer Wohnung in der Schwetzingerſtadt mit Leucht⸗ gas vergiftete. Die Tat dürfte auf ein ſchweres Nervenleiden zurückzuführen ſein. * Schwerer Sturz mit dem Kraftdreirad. Zwiſchen Käfertal und Viernheim kam geſtern nachmittag ein Kraftdreirad, das einem entgegenkommenden Laſtzug ausweichen wollte, infolge des herrſchenden Unwetters ins Schleudern und der Böſchung zu nahe, ſodaß es ſich überſchlug. Der Kraftfahrer geriet hierbei unter ſein Fahrzeug und erlitt einen Bruch des linken Unterſchenkels. Der Führer eines hinzukommenden Perſonenkraftwagens verbrachte den Verunglückten ins Allgemeine Krankenhaus. Das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt und mußte ab⸗ geſchleppt werden. Von der Ladung gingen etwa 150 Waſſerflaſchen in Trümmer. Meldung der Landeswefferwarfe Karlsruhe Vorausſage für Donnerstag, 22 Seplember Aufheiternd, vorwiegend trocken und noch kühl. Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 luhr vormittags — Luft⸗ S. Au 1. See. Ju 3 2 Wind 68. Gel n un i Ss Ss micht, Starte Wertheim 151— 18 21 12 N leicht bedeckt Königsſtuhl] 563 7820 9 20 9 NWY leicht Nebel Karlsruhe 529.7828 Eee 12 ſtill— dunſtig Bad ⸗Bad 213 761,5 13 25 18 0 leicht Nebel Biingen i 561 18,„ fi— bedeckt Bad Dürrh. 701— 14 23 18 80 leicht Regen St. Blaſien 760— 1 22 1 ft— bedeckt Badenweil. 422 780.8 16 27 18 ſtill— bebeckt Feldbg. Hof 1278638, 10 18 9, leicht Nebel Schauinsld. 1286 658,3 12 19 11. leicht Nebel Polare Kaltluft iſt geſtern nachmittag von Nor⸗ den her mit Gewittern und Regenſchauern bei uns eingebrochen. Der Temperaturſturz betrug 5 Grad. Die Regenmenge erreichte binnen einer halben Stunde bis zu 14 Liter je Quadratmeter während der Bö. Seit dem Kaltlufteinbruch herrſcht kühles Wetter mit einer über dem ganzen Lande ge⸗ ſchloſſenen Hochnebeldecke, aus der zeitweilig Sprüh⸗ regen fällt. Da in der Höhe noch Warmluft von der im Südweſten liegenden Zyklone nordwärts vordringt, wird die Nebeldecke ſich in Süddeutſch⸗ land noch einige Zeit halten. Bis morgen wird der hohe Druck ſich vorausſichtlich ſoweit über Mittel⸗ europa verſtärkt haben, daß dann auch bei uns Aufheiterung einſetzen wird. Reiſewetter in Deutſchland Alpen: 14 bis 15 Grad, bedeckt und Regen. Geſtern: zeitweiſe heiter und warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 12 bis 14 Grad, bedeckt. Geſtern: meiſt trübe, Regenſchauer und zum Teil Gewitter mit plötzlicher Abkühlung. Harz und Thüringer Wald: s bis 9 Grad, bedeckt. Geſtern: wolkig und kühl. Nord⸗ und Oſtſee: 8 bis 11 Grad, bewölkt, ſtrichweiſe Regenſchauer. Geſtern: unbeſtändig und kühl. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Bodenſee bei Konſtan z 21 Grad Rhein bei Karlsruhe 11 Rappenwörth(Badebecken) 19„ Lr flahalgien, Ncnf 4. Seite/ Nummer 440 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 21. September 1932 Zur Aeberwindung der Wintersnot Richtlinien der katholiſchen Kirche Im Anſchluß an ein Hirtenſchreiben des Erz⸗ biſchofs kommen im Anzeigenblatt der Erzbdibzefe Freiburg die Richtlinien für die kommende Winter⸗ hilfe zur Veröffentlichung. Neben den Geld⸗ und Lebensmittel-, ſowie Kleiderſammlungen, ſoll auch auf dem Wege über die Arbeits beſchaffung wirkſam mitgeholfen werden, durch notwendige Ar⸗ beit an Kirchen und kirchlichen Gebäuden. Dem Ausbau und der Förderung des freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes, der In⸗ und Auslandsſiedlung, ſowie der ſtädtiſchen Randſiedlung und der Kleingarten⸗ bewegung ſei volle Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Auch die neuen Notveroroöͤnungen zum Auftrieb des Wirtſchaftslebens, der Arbeitsbeſchaffung und der Aufrechterhaltung notwendiger Betriebe ſtellten große Aufgaben. Trotz äußerſter Not in unzähligen Familien ſei die Mahnung zur Einfachheit, Nüch⸗ ternheit und Sparſamkeit, zur Arbeitswilligkeit und äußerſter perſönlicher Anſtrengung, durch Einſatz der eigenen Kräfte, die Not zu überwinden, noch ſehr am Platze. Auch das Vereins⸗ und Geſellſchafts⸗ leben mit ſeinen vielen Feſten und Veranſtaltungen, ſeinen koſtſpieligen Reiſen und Wanderungen könnte und ſollte noch in mancher Beziehung ver⸗ einfacht werden. Die politiſche Leidenſchaft in allen Kreiſen des Volkes weiche fachlicher Aufbauarbeit zum Wohl der einzelnen Stände und des geſamten Volkes. 50 Fahre Rudolph Seyp& Co. Die Firma Rudolph Sepp u. Co., Mann⸗ heim, kann heute auf ihr 50 jähriges Beſtehen zurückblicken. Der Gründer Rudolph Sepp eine angeſehene Mannheimer Perſönlichkeit, hat es ver⸗ ſtanden, ſowohl durch Umſicht und Tatkraft als auch durch ſeine Perſon der als Verſicherungs⸗General⸗ agentur ins Leben gerufenen Firma einen Namen zu verſchaffen. Als nach ſeinem Tod ſein Sohn, Herr Hugo Sepp, die Leitung der Firma über⸗ nahm, hatte ſie in ihm einen würdigen Nachfolger ge⸗ funden. Leider ſetzte der Tod ſeinem erfolgreichen Schaffen ein frühes Ende. Am 20. Auguſt 1914 ftel Herr Hugo Sepp als Hauptmann d. R. und Kom⸗ pagnieführer im früheren hieſigen Grenadierregi⸗ ment bei Brudersdorf, zur ſelben Stunde, in der ſein zukünftiger Schwiegerſohn, der heutige In⸗ haber der Firma, Herr Ludwig Solz, im An⸗ ſchlußregiment, dem früheren Badiſchen Leibgrena⸗ dier⸗Regiment, als Zugführer verwundet wurde. Seine Gattin, die nunmehr die Leitung der Firma übernahm, ermöglichte es mit Hilfe ſachkun⸗ diger Mitarbeiter, daß Firma und Geſchäft erhalten blieben. Durch ihre Wiederverheiratung mit Herrn Hugo Sommer im Jahre 1919 kam die Firma wieder in die Hände eines altbewährten Verſiche⸗ rungsfachmannes. Leider war es auch Herrn Sommer nicht beſchieden, ſich lange ſeiner Erfolge erfreuen zu können. Er, der als Hauptmann d. R. den Weltkrieg von Anfang bis zum Ende als Kompagnie⸗ und Bataillonsführer mitgemacht hat ſtarb unerwartet infolge eines Herzſchlages im Mai 1928. Nunmehr war es Frau Sommer⸗Sepp, die als Mitinhaberin entſchloſſen die Geſchäftsleitung über⸗ nahm. Im April d. Is. zog ſie ſich aus Geſundheits⸗ rückſichten von jeder geſchäftlichen Tätigkeit zurück, nachdem ſie die Firma ihrem Schwiegerſohne, Herrn Ludwig Solz, als alleinigen Inhaber übergeben hatte. Nachdem die Firma bereits im Juli 1919 auf 25jährige erfolgreiche Tätigkeit für die frühere Oberrheiniſche Verſicherungsgeſellſchaft in Mann⸗ heim zurückblicken durfte— dieſe Verbindung wurde bis zur Uebernahme durch die Allianz u. Stuttgar⸗ ter Verein Verſ.⸗A.⸗G. im Mai 1928 aufrecht er⸗ halten—, konnte ſie im Oktober letzten Jahres ihr 25 jähriges Jubiläum als, Generalagentur eben die⸗ ſer letztgenannten Geſellſchaft begehen. Wenn auch das Geſchäft ſelbſt infolge der Auswirkungen der Nachinflationszeit und ganz beſonders durch die bei den Verſicherungsgeſellſchaften mehr oder weniger immer mehr zu Tage getretenen Zentraliſations⸗ und Rattonaliſterungsmaßnahmen an ſeiner Bedeu⸗ tung eingebüßt hat, ſo hat die Firma immer noch einen guten Stamm alter treuer Kunden, ſowohl in der Induſtrie als auch in Privatkreiſen. Das in der nunmehr 50 Jahre beſtehenden Firma Rudolph Sepp u. Co. perſonifizierte Vermächtnis ſolider Ge⸗ ſchäftsgrundſätze und Kundenbehandlung will auch der fetzige Inhaber weiter pflegen. * Kraftfahrzeug⸗ Kontrolle. Bei einer geſtern vor⸗ mittag auf dem Parkring durchgeführten Gewichts⸗ kontrolle von Kraftfahrzeugen wurden in drei Laſtkraftwagen feſtgeſtellt, daß die Laſtkraft⸗ wagen erheblich überlaſtet waren. In zwei Fällen fehlten die erforderlichen Papiere. Ferner wurden zwei Laſtkraftwagen wegen ſchadhafter Kenn⸗ zeichen, ſowie je ein Laſtkraftwagen wegen ſchadhafter Gummibereifung und Federbruch beanſtandet. Für den großen bunten heiteren Ahend des Süddeut⸗ ſchen Rundfunks, der Sonntag, den 25. September, abends Uhr im Nibelungenſaal ſtattfindet, war u. o. auch das Geſchwiſterpaar Junghans ols Accordeonvirtuoſen vor⸗ geſehen. Junghans iſt nun leider bei einer Autofahrt vor Einigen Tagen ſchwer verunglückt und es mußte für einen gleichwertigen Erſatz Sorge getragen werden. Es werden nun an dieſem Abend mitwirken: Vero Schwarz von der Staatsoper Wien, Joſeph Plaut, der bekannte Humoriſt, die beiden rheiniſchen Komiker Pilz und Nau⸗ mann, der humorvolle Anſager Anton Fink, der kpriſche Tenor des württembergiſchen Landestheaters Stutt⸗ gart Ludwig Suthaus, die beiden luſtigen Wiene⸗ rinnen Lily und Emy Schwarz und der Eellovirtuoſe Roger Friedmonn aus Poris. Korten ſind in den Hbekennten Vorverkaufsſtellen erhältlich; Rundeunkhörer be⸗ zahlen bekanntlich halbe Preiſe. * Schadenſener Berghaupten(Amt Offenburg), 21. Sept. In der vorvergangenen Nacht wurde das landwirtſchaft⸗ liche Anweſen von Bernhard Iſen mann durch Feuer vollſtändig zerſtört. Die Bewohner, die von dem Ausbruch des Brandes im Schlaf über⸗ raſcht wurden, konnten nur das nackte Leben retten. Die geſamte Fahrhabe verbrannte. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 15 000 Mk. geſchätzt. Die Brandurſache konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. * 15* * Karlsruhe, 20. Sept. Geſtern früh erlitt ein etwa 50 Jahre alter Mann auf dem Weg zur Ar⸗ beitsſtätte bei der Hirſchbrücke hier einen Her z⸗ cha g. Der Tod trat auf der Stelle ein. N Zehnter Länderkampf gegen Schweden am Sonntag im Nürnberger Stadion— Man hofft auf einen deutſchen Sieg Zum erſtenmale in der neuen Saiſon tritt die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft an die Oeffentlichkeit.„ ſie trägt am kommenden Sonntag im Nürnberger Stadion das zehnte Länderſpiel gegen Schweden aus. Die Spannung, mit der man dieſes Spiel erwartet, iſt im allgemeinen nicht ſehr groß. Dabei ſind gerade die Schweden ein Gegner, gegen den der deutſche Fußball bislang nicht ſehr günſtig abgeſchnitten hat. In den vorausgegangenen neun Spielen blieben nicht weniger als fünfmal die Schweden ſiegreich, nur zweimal gelang den Deutſchen ein Sieg und zwei Spiele endeten Unentſchieden. Lange Zeit gehörten die Schweden, die ſich in einem ſehr intenſiven Wettſpielverkehr mit den britiſchen und ſchottiſchen Mannſchaften ſchulten und die dazu noch die natürlichen Eigenſchaften ihres Vol⸗ kes, Kraft, Zähigkeit und Intelltgenz in ihrem Spiel verein⸗ ten, zu unſeren ſchwerſten Gegnern. Aber in den letzten Jahren iſt darin doch wohl eins Aenderung eingetreten, die Schweden ſind in ihrer Spielſtärke zurückgegangen. An⸗ ſcheinend, weil ſie nicht genug für die Pflege des Nach⸗ wuchſes ſorgten, wahrſcheinlich aber auch mit deshalb, weil es einmal einige magere Jahre gab, in denen die Talente nicht ſo zahlreich und kräftig heranwuchſen, wie vorher. Die Schweden haben von ihrem Ruf eingebüßt, das wiſſen auch bei uns die Maſſen der Fußballintereſſenten, und weil nun dieſer Gegner nicht mehr zu unſeren ſchwerſten zählt, ſo hat auch die Anteilnahme an dieſem Kampf nicht die Höhe erreicht, als wenn es etwa gegen Italien, Oeſterreich, Un⸗ garn oder gar England ginge. In neun Spielen nur vier Punkte Der offtztelle Wettſpielverkehr mit den Schweden iſt erſt verhältnismäßig ſpät aufgenommen worden. Die erſte Be⸗ gegnung Deutſchland— Schweden ſtieg am 18. Juli 1911 in Stockholm und ſie brachte— oh Wunder!— einen:2⸗Sieg der Deutſchen. Der zweite Sieg ſollte dann allerdings auch 18 Jahre auf ſich warten laſſen. Inzwiſchen hatten die Schweden viermal hintereinander gewonnen: am 19. Okto⸗ ber 1911 in Hamburg:1, am 29. Juni 1923 in Stockholm 211 und am 31. Auguſt 1924 in Berlin:1. Endlich riß dann die Pechſträhne: am 20. Juni 1926 konnte unſere National⸗ mannſchaft in Nürnberg ein 818 erreichen. Noch einmal gab es eine Niederlage: In Stockholm wurde am 30. September 1928 eine deutſche Mannſchaft:0 geſchlagen. Und dann kam am 23. Juni 1929 der große Tag von Köln, an bem zur hellen Begeiſterung von über 50 000 Zuſchauern Richard Hofmann gegen die Schweden ſechs Tore ſchoß, von denen allerdings nur drei anerkannt wurden. Immerhin war es ein:0⸗Sieg. Das letzte Spiel fand am 17. Juni 1981 in Stockholm ſtatt. Obwohl wir damals nur eine ſchwache Mannſchaft ſtellten, langte es zu einem:0. In 9 Spielen 5 Niederlagen, 2 Siege und 2 Unentſchieden bei einem Tor⸗ verhältnis von 17:18 für die Schweden, das iſt nun gerade keine Bilanz, auf die wir ſehr ſtolz ſein können. Aber wir hoffen, daß ſie ſchon diesmal etwas aufgebeſſert werden wird. Für das Nürnberger Spiel find von den beiden Verbänden die folgenden Mannſchaften geſtellt worden: Deutſchlanud: Jakob Haringer Stu bb Knöpfle Leinberger Den Bergmaier Krumm Rohr R. Hofmann Kobierſki * 5 Kroon Kempe Lundahl Perſſon Nilſſon E. Anderſſon Carlund Sjögren Lager O. Anderſſon Jonaſſon Schweden: Schiedsrichter: F. Barlaſſina⸗ Mailand; Linien⸗ richter: Dr. Bauwens ⸗ Köln, A. Birlem⸗Berlin. Beide Mannſchaften haben eins gemein: die Miſchung von alten und erprobten Internationalen mit jungen Ta⸗ lenten. Wie in unſerer Mannſchaft, ſo ſtehen auch bei den Schweden einige Nopitzen. Aber auf beiden Seiten handelt es ſich dabei um„Neulinge“, die ſchon in diverſen anderen ſchweren Kämpfen erprobt ſind. Die deutſche Elf findet unſer Vertrauen. Man könnte ſich zwar für den einen oder anderen Poſten noch einen anderen Namen denken, ob damit aber eine weſent⸗ liche, fühlbare Verſtärkung zu erreichen wäre, bleibt in jedem Fall zweifelhaft. Die Hintermannſchaft iſt ſtark und ſchnell, die Läuferreihe ſehr ſolide und vom Sturm müßte man nicht nur ein einheitliches und gutes, ſondern auch ein wirkſames Spiel erwarten können. Mit ausſchlaggebend wird ſein, ob die Mannſchaft es verſteht, konſequent bei ihrem Syſtem zu bleiben und ob ſie ſich nicht das Spiel des Gegners aufdrängen läßt. Die ſchwediſche Elf ſoll beſſer ſein, als die, die im Vorjahre in Stockholm gegen Deutſchland das:0 erzielte. Inzwiſchen ſind einige ſchwache Poſten wieder ſtärker beſetzt worden, die Manuſchaft wurde auch ziemlich verfüngt. Als beſonders gefährlich ſind die ſchnellen und durchſchlagskräf⸗ tigen Außenſtürmer anzuſehen. Es iſt nur gut, daß unſere beiden Verteidiger auch ſehr ſchnell und ſchlagſtcher ſind. Läuferreihe und Verteidigung ſind mit ſehr ſtabilen Leuten Beſetzt, die baum in Einzelaktionen, ſondern nur mit gutem Kombinationsſpiel zu ſchlagen ſein werden. Das Spiel wird für unſere Nationalelf ſicher nicht ſo leicht ſein wie manche Leute glauben. Unſere Mannſchaft wird gut ſpielen und herzhaft kämpfen müſſen, um eine unangenehme Ueberraſchung zu vermeiden. Immerhin glauben wir aber doch, daß es diesmal ben 5 dritten deutſchen Sieg geben wird. Der Beſuch der Schweden gewinnt übrigens in dieſem Jahre durch die Guſtav Adolf⸗Feiern eine beſondere Be⸗ deutung. Es ſind denn auch im Rahmen des Länderſpieles einige Veranſtaltungen vorgeſehen, ſo vor allem am Mon⸗ tag in Rothenburg⸗Tauber, die auf dieſe deutſch⸗ſchwediſchen Feiern hinweiſen. Die unterbadiſche Kreisliga Hedoͤesheim fällt zurück— Gute Form von Phönir und Feudenheim Das aufſallenoͤſte an den letzten Spielſonntagen iſt das ſtarke Zurückfallen von Heddesheim und die beſtändige Form von Phönix und Feudenheim. Ausgerechnet gegen Neckorſtaoͤt hat Heddesheim verlieren müſſen. Der Erfolg von Neckarſtadt iſt deshalb noch ganz beſonders zu bewer⸗ ten, weil dieſe immer noch erſatzgeſchwächt geſpielt haben. Heddesheim hat durch dieſe Niederlage ſeine führende Poſition ganz empfindlich geſchwächt. Den Neckarſtädtlern kommt aber der Sieg gerade noch recht. Als erſter Sieg in dieſem Jahr wird er der Mannſchaft beſtimmt wieder neuen Mut verleihen und wird dofür ſorgen, daß die Mannſchaft, ſo wie ſie es auch verdient, vom Tabellenende weglommt. Das wichtigſte Spiel in Feudenheim wurde von dem Platzbeſitzer ſicher mit:0 gegen den alten Rivalen Käfertal gewonnen. Man iſt froh gerade dieſen Kompf ohne Störungen hinter ſich zu haben. Unter dem ganz her⸗ vorragenden Schiedsrichter Un verfehrt von Pforzheim hat der Kampf eine reibungsloſe Dürchführung zu verzeich⸗ nen gehabt. Ein ſeltener Fall trat ein. Nach Rückſprache mit den beiden Vereinen hat die Behörde den Schiedsrichter Unverfehrt auch zu dem Rückſpiel aufgeſtellt. Ein wirklich ſelten gutes Zeichen von Sportgeiſt beſonders von den Unterlegenen, dem SC Käfertal. Ja— in Käfertal weht auch ein neuer friſcher Wind. Der alte Fußballpionier Wehe, früher Spielvereinigung Sandhofen, hat den Spiel⸗ ausſchuß in Käfertal übernommen. Er wird ohne Zweifel aus der Käfertaler Mannſchaft herausholen was nur in ihr ſteckt. Die Feudenheimer haben, das wird nun wieder⸗ holt hier geſagt, einen neuen Ankauf auf die Meiſterſchaft genommen. Die Mannſchaft muß beſtimmt fetzt ganz ernſt genvmmen werden. Es wird ſich erweiſen, daß noch mancher FJwvorit gegen dieſe Mannſchaft verlieren wird. Sehr hart wurde in Neuoſtheim um die Punkte ge⸗ rungen. Man hat dies kommen ſehen und hat den Oꝛern nur wegen des Platzvorteils Chancen auf einen Sieg ge⸗ geben, der auch knapp genug mit:1 eingetreten iſt. Die noch weiter verjüngte Mannſchaft der bꝛer hat ſich gegen die Wallſtädter Kampfmonnſchaft wirklich hervor⸗ ragend geſchlagen. Hter hat der Geiſt der Jugend über die größere Erfahrung der alten Spieler von Wallſtadt geſiegt. Das Abſchneiden der Weinheimer in Neckar ⸗ hauſen kann man wirklich nicht als eine Glanzleiſtung bewerten, wenn man die Reſultate anderer Vereine gegen Neckarhauſen betrachtet. Die Weinheimer konnten gerade noch den Anſchluß behalten. Wenn die Weinheimer Mann⸗ ſchaft vollſtändig iſt, wird ſie auch wieder beſſere Leiſtungen zeigen. Die Neckorhauſener zeigen aber in dieſem Jahre auch gar keinen Schneid. Sie zieren nach wie vor das Tabellenende. N Phönix Mannheim hat zwar ſehr ſicher gegen die Edinger Mannſchaft gewonnen. Man muß jedoch be⸗ rückſichtigen, daß Edingen ohne einen der beiden Gebrüder Keller ſpielte. Keller aber iſt in der Edinger Mannſchoft ſchlechtweg nicht zu erſetzen. Der mit:1 errungene Sieg der Phönixler ſoll natürlich dadurch in keiner Weiſe ge⸗ ſchmälert werden, zumol feſtzuſtellen iſt, daß der frühere Waldhöfer Ofer bei Phönix Mannheim immer noch durch einen Berufsunſall am Spielen verhindert iſt. Es iſt wirklich ſchade, daß Phönix in ſeiner wichtigen Spielſerie auf dieſen ausgezeichneten Stürmer, auf die Seele des Phönixangrifſes verzichten muß. Die Altriper haben wohl überzeugend:0 gegen Leutershauſen gewonnen. Das Spiel war aber keine Offenbarung. Die Altriper Mannſchaft, das wird beſon⸗ ders feſtgeſtellt, ſpielt dann om beſten, wenn ſie der Gegner zur Hergabe des Letzten herausfordert. Spiele wie gegen Leutershauſen liegen der Altriper Mannſchaft nicht. Eine ganz große Rolle ſpielte der jugendliche Halbrechte Spind⸗ ler in dieſem Spiel. Er ſchoß von den 8 Toren allein ſieben. Das Talent Spindler wird noch manches von ſich reden machen. J Am kommenden Sonntag ſpielen: Phönix— Feudenheim Edingen— Weinheim 5 i Neckarhauſen— 07 Leutershauſen— Neckarſtadt, Heddesheim— Wallſtadt 5 5 6 Altriy— Käfertal. Auf dem Phönixplatz in Mannheim iſt ein Groß⸗ Lampf. 1 ernſte Anwürter auf den Titel, zwei alte Rivalen, die ſich 1 der Bezirksliga und in der Kreis⸗ liga ſtets heiße Kämpfe gegenüber. 2 eliefert haben, ſtehen ſich hier er Kampf Phönix— Feudenheim iſt für die unterbadiſche Kreislgia ein Ereignis von ganz be⸗ ſonderer Bedeutung. Das Spiel bringt die Entſcheidung, wer dazu berufen iſt als zweiter hinter dem Tabellenführer marſchieren zu dürfen. Die freundſchaftlichen Beziehungen, bie ſchon von jeher zwiſchen beiden Vereinen beſtanden Haben, garantieren außerdem dafür, daß das Spiel eine reibungsloſe Durchführung erfährt. Wer ſiegt, das weiß niemand, aber ein ſchönes Spiel wird es geben. Weinheim muß nach Eöingen. Bei dem Punkte⸗ rückſtand der Weinheimer iſt das ein Nachteil für die Berg⸗ ſträßler. Wenn Seiberling doch noch bis Sonntag Spiel⸗ erlaubnis bekommen ſollte, dann wird die Weinheimer Mannſchaft moraliſch ganz 9 0 gefeſtigt und geht mit keinen ſchlechten Ausſichten nach Edingen. Neckarhauſen hat 07 Mannheim zu Beſuch. Man muß hier den Neuoſtheimern reelle Siegeschancen geben. Die Begeiſterung der Jugend wird hier ſicher einen Sieg nach Hauſe führen. Wenn 07 ſiegen würde, dann könnte es ſeinen Tabellenſtand ganz erheblich ver⸗ beſſern. In Leutershauſen kämpfen zwei Vereine, die ſich noch aus der A⸗Klaſſe kennen. Vor zwei Jahren war das Spiel der beiden Vereine in Heddesheim nicht beſon⸗ ders ſchön. Beide Vereine werden noch an die unſchönen Ereigniſſe denken. Sie werden ſich bemühen das Geweſene zu verwiſchen. Heddesheim hat Wallſtadt zu Gaſt. Ein neues Lokaltreffen hat ſich aufgetan. Dieſe Lokaltreffen haben es auf ſich. Sie bringen faſt ſtets Die Heddesheimer haben durch ihre viel größere Erfahrung mehr Siegeschancen, ſie werden aber gut Haran tun, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, da ihnen ſonſt Krämer⸗Wallſtadt mit ſeinen 4 Sturmgenoſſen einen Strich durch die Rechnung macht. Altrip hat den Beſuch von Käfertal und wird ſeine Favoritenſtellung weiter feſtigen, wenn es nicht geht wie vor zwei Jahren am Totenſonntag auf dem eigenen Patz. Damals hatten die Altriper mit 22 Punktverluſt. Der in Käfertal eingekehrte neue Geiſt, könnte für eine Ueberraſchung ſorgen. Darauf kann Altrip beſtimmt rech⸗ nen, daß die Käfertaler mit einem eiſernen Siegeswillen nach Altrip kommen. Dafür wird Wehe Käfertal ſchon ſorgen. Wir erwarten Altrip weiterhin als Tabellenführer, in dieſem Spiel aber nur als knappen Sieger. Herbſtturnier des Mannheimer Tennisklubs Zum Abſchluß der Saiſon trägt der Mannheimer Ten⸗ nisklub jeweils ein Herbſtturnier aus, das ſich wie immer ſehr ſtarker Beteilgung erfreuen konnte. Die Herren ſpie⸗ len um die Klubmeiſterſchaft— ohne die Spitzenſpieler— und die Damen um die Ofan⸗Kaſſette(Wonderpreis). Klub⸗ meiſter wurde Kirchgäſſer über den Titelverteidiger Mann 1 mit:6,:8, 621. Hildebrand 2, der ſich in letzter Zeit ſtark verbeſſert hat, war gegen Kirchgäffer unterlegen; Mann 1 hatte Hildebrand 1 in 3 Sätzen ausgeſchaltet. Die Ofan⸗Kaſſette gewann Frl. Huck gegen Frau Deutſch in 3 Sätzen. Im Herren⸗ Doppel ſiegten Cahn⸗ Schwab über Kirchgäſſer Mohmnen. Das gemiſchte Doppel holten ſich Frl. Reiß⸗Fütterer über Frau Dr. Schröder⸗Cahn.— Die Turnierleitung hatte Dr. Schoaf. 5 Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Mann 1— Cahn:6, 678, 715, Rihm— Mohnen 678, 671; Hildebrandt 2— Mann 2:4, 673; Hilde⸗ brandt 1— Lurch:0,:2; Lorch— Rihm 60, 621; Kirch⸗ gäſſer— Rothſchild:3,:1; Dr. Linz— Mann 3:2,:1; Mann— Lorch:2,:6, 674; Kirchgäſſer—. :3, 610; Mann 1— Hildebrand 1:6, 678, 624; Kirchgäſſer 75 Hildebrandt 2:8,:5; Kirchgäſſer— Mann 1:86, 28, Damen⸗Einzel: H. Huck— H. Schröder:2,:3; Frau Löwenſtein— Freu Oppenheimer 611,:6, 6271; 5 Deutſch— R. Reiß 614, 62; Frau Dr. Schröder— Miß Green 610, 678; Frau Kopf— Frau Sauer 621,:2; Frl. Huck— Frau Deutſch:8,:6, 678. Herren⸗Doppel: Schwab 2⸗Cahn— Troß⸗Lichtenberger 60,:6; Dr. Linz⸗ Rihm— Hildebrondt 1⸗Hildebrand 2 Sit, :8, 68; Kirchgäſſer⸗Mohnen— Mann 1⸗Weinverger 62, :4; Schwab 2⸗Cahn— Dr. Linz⸗Rihm 628, 612; Mohnen⸗ Kirchgäſſer— Lurch⸗Mann g:6, 614; Schwob 2⸗Cohn— Mohnen⸗Kirchgäſſer:4, 618. Gemiſchtes Doppel: Schröder⸗Cahn 216,:8,:0. irreguläre Reſultate. R. Reiß⸗Fütterer— Frau Dr. Mannſchaſtskämpfe im Gewichtheben und Ringen in Viernheim Der Kraftſport dürfte nunmehr auch in Viernheim feſten Fuß gefaßt haben, nachdem bei der dortigen Amicitia eine Kraftſportabteilung erſtanden iſt, die im Rhein⸗ Neckar⸗Gau des 4. DASW⸗Kreiſes, Baden⸗Pfalz, ihre Auſ⸗ nahme gefunden hat. Es war ein guter Gedanke der Amicitia, als ſie ſich zur Gründung dieſer Abteilung ent⸗ ſchloß und damit das ſchon in früherer Zeit am Platze vorhandene Intereſſe für den Kraftſport wieder weckte. Den Anſtoß dazu gab eine Gruppe Gewichtheber und Ringer, die zum Teil ſchon eine beachtliche Rolle geſpielt haben, aber ſeit der Auflöſung ihres Vereins vor einigen Jahren zur Untätigkeit gezwungen waren. Am Sonntag abend wurde die Abteilung mit einer Anſprache des 1. Vorſitzenden Bender von der Amicitta im Saal zum Freiſchütz aus der Taufe gehoben. Der Rhein⸗Neckar⸗Gau ließ durch ſeinen Geſchäftsführer Drees der Abteilung und ihrem Verein die Wünſche für eine gedeihliche Entwicklung und erſprießliche Zuſammen⸗ arbeit übermitteln. Mit einer Gewichtheber⸗ und einer Ringermannſchaft führte ſich die Abteilung vielverſprechend ein. Man wurde angenehm überraſcht von dem Können, das beide Mannſchaften im Kampfe gegen den Vf. Neckarau und Stemm⸗ und Ringklub Lam⸗ pertheim offenbarten. Der Neuling brauchte ſich keinesfalls der Niederlagen zu ſchämen, er verlor ehren⸗ voll. Im Gewichtheben erreichte Vfs mit der Mannſchaft Seckel, Laier, Runz, Kehder, Kölbl und Maier im ein⸗ armigen Reißen und beidarmigen Stoßen 1845 Pfund, während Amicitia mit Martin, Lenz, Baureis, Wörner, Adler und Samstag durch das Mißgeſchick ihres Bantam⸗ gewichtlers, dem drei Verſuche im beidarmigen Stoßen von 130 Pfund mißlangen, auf 1675 Pfund kam. Die relativ beſten Leiſtungen bot das Leichtgewicht im ein⸗ armigen Reißen von Runz⸗Neckarau mit 140 Pfund und im beidarmigen Stoßen von Baureis⸗Viernheim mit 220 Pfund. Im Ringen mußte die Viernheimer Staffel ihrem routinierten Gegner aus Lampertheim nach tapferen Kämpfen den Sieg mit 611 überlaſſen. Die Amicitia kann auf das Debüt ihrer Kraftſportabteilung ſtolz ſein, wenn auch der Beſuch der Veranſtaltung, die ein volles Haus verdient hätte, nicht den Erwartungen entſprach. Die Ergebniſſe im Ringen Bantamgewicht: Koob⸗Viernheim— Moos⸗Lampertheim. Der Lampertheimer ging mit Aufreißer und verſchränktem Ausheber in Führung und wurde damit Punktſieger. Federgewicht: Fr. Wörner⸗Viernheim— Jakob⸗Lampert⸗ heim. Sieger Jakob durch Hüftſchwung in 4,20 Minuten. Leichtgewicht: Benz⸗Viernheim— Hahl⸗Lampertheim. Hahl wurde mit knappem Vorſprung, den er ſich mit einer Soubleſſe holte, Punktſteger. Weltergewicht: W. Whrner⸗ Viernheim— Fröhlich⸗Lampertheim. Wörner warf ſeinen Gegner mit Armſchlüſſelgriff in 4,30 Minuten. Mittel⸗ gewicht: Froſchauer⸗Viernheim— Gunkel⸗Lampertheim. Nach heftigem Stand⸗ und Bodenkampf wurde Gunkel Punktſtieger. Halbſchwergewicht: H. Wörner⸗Viernheim— Malkemus⸗Lampertheim. Sieger Wörner durch Halbnelſon in 430 Minuten. Schwergewicht: Adler⸗Viernheim— Klingler⸗Lampertheim. Sieger Klingler durch Untergriff von vorn in 1,30 Minuten. Flugzeug ⸗ Schnitzeljagd Der Mannheimer Motorrad⸗Club trug am 19 4 britte Schnitzeljagd aus, an der 21 Wagen und 12 Motor⸗ räder teilnahmen. Der Start erfolgte um 9 Uhr. Kunſt⸗ flieger Biehlmaier vom Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ verein Mannheim warf beim Rohrhof, zwiſchen Rheinau und Brühl die erſten Schnitzel in den Farben weiß, rot, blau ab. Jeder Teilnehmer mußte die verſchiedenfarbigen Schnitzel am Kontrollwagen abgeben. Durch den einſetzen⸗ den Wind war das Aufſammeln der Schnitzel nicht einfach. Das Aufſammeln der Schnitzel an der zweiten Abwurf⸗ ſtelle beim Ketſcher Wald war noch ſchwieriger, da das Gez lände nicht leicht zu überwinden war. Die dritte Abwurf; ſtelle war beim Grenzhof. Von hier aus mußten die ge⸗ fammelten Schnitzel auf dem ſchnellſten Weg zum Flug⸗ platzkaſtno, dem Ziel. gebracht werden. Als erſter traf Burk vom Mannheimer Automobilklub auf dem Flug⸗ latz ein. 5 Wie Preisverteilung nahm Rechtsanwalt Dr. Weindel vor. Die bechniſche Leitung hatte Herr Schroth. Die Ergebniſſe: 1. Krämer, Rhein. Automobilklub, 11.; 2. Cohn⸗ Marſchall, Rhein. Automobilklub, 15.; 3. Merkle., Schwetzingen, 19.; 4. Hummel, Freiburg, 20.; 5. Knap⸗ penſchneider, Weinheim. 20.; 6. Burk, Mannheimer Automobilklub, 22.; 7. Hammes, Main⸗Tauber, 28.; 8. Bickel, Heidelberger Motorradklub, 28.; 9. Hirſch, Mann⸗ heimer Motorradklub, 32.; 10. Haußer, Mannheimer Automobilklub, 2.; 11. Klemm, Mannheimer Motorrad⸗ klub, 33.; 12. Müller, Mannheimer Automobilklub, 34 P. Was hören wir? Donnerstag, 22. September Frankfurt .05: Frühkonzert.—.00: Schulfunk: Vom Rhein und vom Wein(Hörbild).— 12.00: Alte Operetten.— 18.80: Hiſtoriſche Militärmärſche.— 17.00: Kurkonzert aus Wies⸗ boden.— 20.00: Unterhaltungskonzert.— 21.30: Borktone fingen.— 22.45: Fernempfang. Heilsberg .80: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Mittagskonzert.— 13.05: Schallplatten.— 16.00: Jugendſtunde.— 16.30: Nachmittagskonzert.— 17.50: Kirchliche und bürgerliche Kunſt in der Renaiſſance. 20.05:„Die Entführung aus dem Serail“. N Langenberg .45: Gymnaſtik für Frauen.— 10.10: Gemeinſchafts⸗ empfong für Arbeitsloſe.— 11.10: Kinderturnen mit Muſik. — 12.00: Schallplottenkonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 20.10: Aus Opern und Operetten.— 22.20: Nachtmuſik. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 12.00: Buntes Schallplattenkonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.25: Leſeſtunde.— 16.05: Lieder der Romantik, Klavierſolo, zeit⸗ genöſſiſche Lieder.— 16.40: Dr. K. Pfiſter: Feuerbachs letzte Tage.— 17.00: Zitherquartett.— 17.50: Baſilika⸗Feier in Niederalteich.— 20.00:„Othello“.— 21.40: Unterhaltungs⸗ konzert. Sitdfunk .05: Frühkonzert aus Bad Berterich.— 10.00: Konzert für Oboe und Klavier.— 10.30: Liederſtunde.— 12.00 Beliebte Operettenweiſen.— 13.30: Unterhaltungskonzert. — 15.00: Jugendſtunde.— 16.00: Wild bader Kurkonzert. 17.00: Uebertragung aus Frankfurt.— 18.35: Erinnerungen an Weddigen.— 19.00: Auftakt zur Winterhilfe.— 20.00 u. 21.30: Stehe Frankfurt. 8 Wien 17.00: Nochmittagskenzert.— 18.40: Eine Flochmvor⸗ wanderung.— 19.40: Varigtionen.— 20.45: Berühmte Sänger(Schallplatten).— 22.00— 24.00: Tanzweiſen. Aus dem Ausland Beromünſter: 20.00: Bofler Kammerorcheſter.—.45: Mandolinen⸗Doppelquartett. 5 Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Buntes Abendkonzert. Straßburg: 17.00: Jazzmuſik.— 18.30: Orcheſterkonzert. — 19.45: Kammermuſik.— 20.45: Volkstüml. Konzert. DS xxx xxx Ehefredakteur: H. A. Meißner(im Urlaub) 5 Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: i B. Franz Kircher Zeuflleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau. Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, amtlich in Manngelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, N Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim ke 1, 26 Für unverfangte Beiträge keine Gewühr-Rückſendung nur bei Rückporto 5 3 *. „ W 2 45: 1 1 düdweſtdeutſche Mittwoch, 21. September 1932 Aus Baden Exiſtenzkampf des Einzelhandels * Weinheim, 21. Sept. Am 19. ds. Mts. fand auf dem hieſigen Rathaus eine Ausſprache ſtatt, bei der die Vertreter des hieſigen Einzelhandels Bürger⸗ meiſter Dr. Meiſer eine von allen hieſigen Geſchäfts⸗ leuten gefaßte Entſchließung zur Kenntnis brachten, die den verzweifelten Lebenskampf des Mittelſtandes einerſeits und das noch immer an⸗ dauernde Anwachſen der auswärtigen Filialen und Einheitspreisgeſchäfte andererſeits zum Gegenſtand hatte. Mit größter Beſtimmtheit forderten die Ver⸗ treter des Einzelhandels, geſtützt auf den 8 164 der Reichsverfaſſung, daß die hart um ihr Daſein ringenden kleinen und mittleren Geſchäftsleute end⸗ lich die ihnen zukommende Unterſtützung auch von der Gemeindeverwaltung finden. Herr Bür⸗ germeiſter Dr. Meiſer verſprach, die Entſchließung dem Stadtrat zur Einleitung weiterer Schritte vor⸗ zulegen. i Wolkenbruch über Karlsruhe * Karlsruhe, 21. Sept. Nachdem die Hitze am Vormittag des Dienstag eine für dieſe Jahreszeit ſeltene Höhe erreicht hatte, kam im Laufe des Nach⸗ mittags eine Gewitterfront auf, die um die fünfte Mittagsſtunde einen Wolkenbruch von großem Ausmaße brachte. Das gleiche Schauſpiel wiederholte ſich abends zwiſchen 10 und 11 Uhr. Rieſige Waſſermaſſen ergoſſen ſich vom Him⸗ mel und verurſachten in vielen Kellern Ueber⸗ ſchwemmungen. Um Mitternacht trat dann eine beachtliche Abkühlung ein. Vorſicht beim Pilzgenuß ** Pforzheim, 21. Sept. Nach dem Genuß ſebbſt⸗ geſuchter Pilze iſt im Arlinger eine Familie von vier Küöpfen— Eltern und zwei Kinder im Alter von ſechs und zwei Jahren— unter Vergif⸗ tungserſcheinungen erkrankt. Beſonders ſchwer liegt der Vater darnieder. Es beſteht aber die Hoffnung, daß für Eltern und Kinder die Vergif⸗ tung keine dauernden Nachteile haben wird. Vehütung der Traubenfäulnis * Freiburg i. Br., 21. Sept. Das Badiſche Wein⸗ bauinſtitut erläßt an die Winzer weiterhin folgende Bekanntmachung: „Das Badiſche Weinbauinſtitut hat vor kurzem aufgefordert, die Leſe zur Erzielung der Vollreife der Trauben möglich hinauszuzögern. Nun iſt auf ver⸗ ſchiedenen Gemarkungen der Markgrafſchaft und wohl auch in anderen Weinbaugebieten Badens, offenbar durch Spätflüge der Traubenwicklermotten nach der Hitzpberiode der Sauer wurm wieder ſtärker auf⸗ getreten, ſo daß bei Eintreten naſſer Witterung die Traubenfäulnis um ſich greifen kann und die Winzer aus dieſem Grunde auf ein frühes Herbſten drängen werden. Es wird daher empfohlen, die vom Wurme ange⸗ freſſenen Beeren zu entfernen und durch Eingra⸗ ben im Weinberg oder in der Dunggrube zu ver⸗ nichten. Ein haufenweiſes offenes Liegenlaſſen auf den Weinbergwegen iſt zu vermeiden. Eine Ver⸗ fütterung der Beeren kommt nicht in Frage. Bei Durchführung der anempfohlenen Maßnah⸗ men wird es dann bei einigermaßen trockener Witte⸗ rung möglich ſein, die Trauben bis in den Oktober hinein hängen zu laſſen.“ * Löffingen, 21. Sept. Hier iſt im Alter von 87 Jahren Fräulein Magdalena Kaiſer geſtorben. Sie war die letzte Kappenmacherin auf der Baar. Hausbeſitz und N Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung 25 Tumultſchäden Ausſchußtagung des Verbandes pfälziſcher Grund⸗ und Hausbeſitzer-Vereine * Neuſtadt a. d.., 21. Sept. Auf der Tagung des Ausſchuſſes des Verbandes Pfälziſcher Grund⸗ und Hausbeſitzervereine, die aus der ganzen Pfalz gut beſchickt war, wurde vom Vor⸗ ſitzenden über die Sitzung des Reichsausſchuſſes des deutſchen Zentralverbandes in Berlin berichtet. Für Reparaturen iſt ein Fonds von 50 Millionen begründet. Aus dieſem Be⸗ trage erhält der Hausbeſitzer 20 v. H. Zuſchuß zu ſeiner Reparatur. Dieſer Zuſchuß iſt nicht zurückzuzahlen. Wegen der Steuerſcheine wurde ausgeführt, daß zur Grund⸗ ſteuer die bayeriſche Hausſteuer und die ſtädt. Um⸗ lagen daraus zählen. Ueber Handhabung, Aus⸗ ſehen und Verwertung der Steuerſcheine wurde aus⸗ führlich berichtet. Daß das neue Wirtſchaftspro⸗ gramm auch des Hausbeſitzers gedenkt, wurde be⸗ grüßt. Die Forderungen der Hamburger Haus⸗ heſitzertagung ſind in dieſer Notverordnung teilweiſe erfüllt. Vorſitzender Ries berichtete über den Verlauf der Hamburger Tagung.„Brandverſicherung der Häuſer in Bayern“ war das nächſte Thema. Es wurde Neuwertverſicherung als beſte Verſicherungsart empfohlen. Der Vorſttzende erläuterte die Art der Berechnung bei Senkung der Beiträge und Er⸗ mäßigung. Die Bayer. Verſicherungskammer zeigte, daß ſie die Not des Bayer. Hausbeſitzers kenne. Die gegenwärtige Zeitlage empfahl auch die Beſprechung der Frage„Hausbeſitz und Tumultſchäden.“ Der Vorſitzende gab genaue Anweiſungen, was in ſolchen Notfällen zu tun ſei. Rege Debatten entſtan⸗ den über den Punkt: Um die Schwarzarbeit, vor der gewarnt wurde. Auch die neue Reparaturen⸗ regelung ſchließe Schwarzarbeit aus. Beim Bayer. Verbandstag in Bayreuth ſoll als Hauptforderung gelten: Senkung der Wohnungsbauabgabe in Bayern. Daß die Hauszinsſteuer falle und baldige freie Wohnungswirtſchaft einkehre, ſind Wünſche an den Zentralverband. Die Beſprechung einiger Steuer- fragen bildete den Schluß der Tagung. Die neue Wohlfahrtsabgabe hatte der Vorſitzende in der Ein⸗ leitung ausführlich behandelt. Bienenzüchter⸗Tagung * Aus dem Steinachtal, 21. Sept. Der Bezirks⸗ verein Steinachtal der Bienenzüchter hielt ſeine dies⸗ jährige Bezirkstagung in Heiligkreuzſteinach ab. Der Vorſitzende Herr Dr. Zaiß konnte zahlreiche Imker aus Schönau, Altneudorf, Wilhelmsfeld, Heddesbach, ſowie Vertreter der Vorſtandſchaft und ſolche aus dem Heidelberger und Schwetzinger Bezirksverein begrüßen. Vorſtand Dr. Zaiß betonte in ſeiner Ein⸗ leitung, daß die Bienenzucht ſeit einigen Jahren nicht nur keinen Ueberſchuß bringt, ſondern bedeutenden Zuſchuß erfordert. Die Imker blieben trotzdem aus Pflichterfüllung auf ihrem Poſten, obwohl der Nutzen der Bienenzucht z. Zt. faſt nur der Landwirtſchaft und dem Obſtbau zufallen. Als weiteren Redner konnte der Vorſitzende den bekannten Leiter der Heidelberger Imkerſchule Pfarrer Niederer ⸗ Meckesheim begrüßen, der ſich in einem längeren Vortrag über Vorausſetzungen. Zeitpunkt, Sinn und Ausführung der Herbſtfütterung der Bienen verbreitete. Es war nicht trockene Theorie was der Redner vorbrachte, ſondern Erfahrungen und Lehren aus dem Leben der Bienen. Die intereſſanten Ausführungen klangen aus in einem geharniſchten Proteſt gegen die unverant⸗ wortlich hohe Zuckerſteuer, die in ganz beſon⸗ derem Maße die Imker ſchädigt, die aber auch in an⸗ derer Hinſicht ein Mißgriff ſei. Eine rege Aus⸗ ſprache, an der ſich hauptſächlich die Herren Steck⸗ Schwetzingen und Grünberg Heidelberg beteilig⸗ ten und eine Standſchau bei Herrn Dr. Zaiß, be⸗ ſchloſſen die Tagung. 3 1 * Oberlauda(Amt Tauberbiſchofsheim), 21. Sept. Der Landwirt Adolf Haß erhielt dieſer Tage den Beſuch eines Großkaufmannes aus Bordeaux, der mit einem großen franzöſiſchen Wagen vorgefahren kam und ſich als ein ehemaliger Kriegs gefan⸗ gener entpuppte, der ſeinerzeit bei Haß in Ar⸗ beit geſtanden hatte. Großes Arbeitslager bei Lampertheim - Lampertheim, 21. Sept. Dem umfangreich⸗ ſten und größten Projekt im Mannheimer Arbeits⸗ amtsbezirk für den Freiwilligen Arbeitsdienſt gab am geſtrigen Dienstagabend der Lampertheimer Ge⸗ meinderat ſeine Zuſtimmung. Es handelt ſich um die Meliorierung des Lampertheimer Bruches und der Gemarkung Ameiſenlache in Hüttenfeld, bei der 400 jugendliche Arbeiter im Wege des Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes zwei Jahre hindurch beſchäf⸗ tigt werden können. Die Mittel für dieſes Pro⸗ jekt werden vom Reich aufgebracht, ſodaß die Ge⸗ meinde Lampertheim nur die Unfallverſicherung zu tragen hat. Träger der Arbeit iſt die Gemeinde Lampertheim, Träger des Dienſtes das Heſſiſche Hei⸗ matwerk. Die Beſchäftigten erhalten bei gemein⸗ ſchaftlicher Wohnung, freier Kleidung, Beſchuhung, Wäſche und Verköſtigung ein Taſchengeld von 50 Pfg. im Tag. Das Arbeitslager wird mit ſeinen 400 In⸗ ſaſſen eines der größten in Süd weſtdeutſch⸗ land werden. 100 Mann werden von außerhalb Lampertheims au der Arbeit hinzugezogen werden, da die entſpre⸗ chende Anzahl Jugendliche aus Lampertheim ſelbſt nicht ausreicht. In der Ausſprache wandten ſich Kom⸗ muniſten und Sozialdemokraten gegen die Ausfüh⸗ rung des Projekts. Die Vertreter der beiden Par⸗ teien verlangten Tarifentlohnung, während die Na⸗ tionalſozialiſten, Zentrum und Deutſche Volkspartei ſich für das Projekt ausſprachen. Die Abſtimmung ergab Annahme des Projektes mit ſämtlichen Stim⸗ men gegen die beiden kommuniſtiſchen Vertreter. Der Gemeindebaumeiſter von Lampertheim wird die tech⸗ niſche Durchführung des Projekts überwachen. sw. Darmſtadt, 21. Sept. Ueber unſerer Gegend ging am Dienstag nachmittag ein ſchweres Ge⸗ witter mit heftigen elektriſchen Entladungen nie⸗ der, das von wolkenbruchartigem Regen begleitet war. 143. Jahrgang/ Nummer 440 Aus der Pfalz Der Gedenktag von Oppau —0— Ludwigshafen, 21. Sept. Der Jahrestag der Kataſtrophe von Oppau, bei der am 21. Sep⸗ tember 1921 nahezu 600 Todesopfer und faſt 2000 Verletzte zu beklagen waren, wurde auf den Friedhöfen von Ludwigshafen und Oppau durch Kranzſpenden begangen. In Oppau, wo immer nur alle zehn Jahre eine offizielle Feier ſtattfinden ſoll, waren Kranzſpenden der Stadt, der J. G. Farben und der beiden Kirchengemeinden niedergelegt. Auf dem Ludwigshafener Hauptfried⸗ hof waren die eineinhalbhundert Gräber der Verun⸗ glückten mit Herbſtblumen ſinnig geſchmückt. Das vor einer Woche enthüllte Korterſche Denkmal, das künftig von einem Grünſtreifen umſchloſſen ſein wird, trug noch die drei Kränze des Uebergabetages, wozu die Direktion der J. G. Farben einen weiteren Kranz mit Schleife gefügt hatte. Durch eine Schrotladung ſchwer verletzt nd. Mutterſtadt, 21. Sept. Als ein Jagdaufſeher in einem Gebüſch Faſanen jagte, entlud ſich plötz⸗ lich ſein Jagdgewehr. Ein Teil der Schrotladung drang dem Jagdaufſeher in das Geſicht und ver⸗ letzte ihn ſo ſchwer, daß zur operativen Behandlung ſofortige Ueberführung in das Städtiſche Kranken⸗ haus Ludwigshafen notwendig wurde. Nachbargebiete * Güdingen,(Amt Saarbrücken), 21. Sept. Bei dem geſtrigen Unwetter ſchlug der Blitz in das An⸗ weſen des Landwirts Friedrich Georg Müller in der Nähe des Bahnhofs. Der Blitz entzündete in⸗ nerhalb weniger Sekunden die ganzen Getreidevor⸗ räte. Vieh und Mobiliar konnte dank der Mithilfe der Bevölkerung gerettet werden. Der Schaden iſt bedeutend. Da die Brandſtelle nahe am Bahn⸗ leis liegt, ſtockte auch der Zugverkehr eine Zeit lang. Auch bei Biſchmisheim ſchlug der Blitz bei dem kurz nach Mittag niedergehenden ſchweren Gewitter in das Anweſen des Johann Barthel und zün⸗ dete. In kurzen Augenblicken brannte der Dachſtuhl, der mit den Futtervorräten eingeäſchert wurde. Geſchäftliche Mitteilungen * Kaufmänniſche Krankenkaſſe Halle(Saale), Erſatzkaſſe VV a. G. Trotz der ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſe konn dieſe Erſatzkaſſe für das Geſchäftsjahr 1981 eine be⸗ merkenswert gute Auſwärts entwicklung ver⸗ zeichnen. Die Mitgliederzahl ſtieg um 11091 und das finanzielle Ergebnis iſt unter Bexrüccſichti⸗ gung der wirtſchaftlichen Ungunſt des abgelaufenen Jahres als außerordentlich günſtig anzuſprechen. Im Gegenſatz zu vielen anderen Inſtituten wurden am 31. Jan. 1931 ö ie Beiträge nicht nur nicht erhöht, ſondern herab ⸗ geſetzt. Die Höhe der Geſamtbeitroags einnahmen blieb aber trotzdem, dank der Neuzugänge von Mitgliedern — Mitgliederbeſtand Ende 1931 97 282 mit einem Verſicher⸗ tenbeſtand von 148 683—, mit über 8,5 Mill./ ziemlich gleich dem der des Vorjahres. Ungeachtet der durch die Notverordnung vom 8. Dez. 1931 verurſachten unnutztigen Schwierigkeiten blieben den Mitgliedern ſamt Angehörigen ausreichende Mehrleiſtungen trotz der beibehaltenen Beitragsermäßigung erholten. Die Verſicherungs⸗ Leiſt ungen betrugen 1931 insgeſamt 6,81 Mill.. Der Reſerve⸗Fonds erhöhte ſich um 245 287 auf 1 466 188 Mark, der Schodensreſerve⸗Fonds um 80 000 auf 220 000. Das Geſamtbild der Entwicklung im Geſchäfts⸗ jahr 1931 iſt darnoch äußerſt befriedigend und es zeigt und beweiſt wieder einmal, welche wirtſchaftlich und ſozial wich⸗ tige Funktion die Erſatzkaſſen heute zu erfüllen haben und erfüllen können. Carl Dunker Verlag 0 0 „„ ell% e UU bVTCT0TTbTTCTCTCCTCTCTCTGTCTCTCTCTCTGTGT0TCT——T— ROMAN VON GABRIELE ECKEHARD 8 An dieſem Abend war Willy Roeder wie üblich bei ſeiner Mutter. Er war etwas mißgeſtimmt, und in dieſer Gemütsverfaſſung ging ihm die übermäßig fürſorgliche Art, mit der ſie ihn bedrängte, etwas auf die Nerven. 5 Die Angewohnheit zum Beiſpiel, ihn über jede Minute ſeines Tages genaueſt auszufragen, durfte ſte wirklich bald ablegen,— zum Teufel noch mal, schließlich war er nachgerade erwachſen. Seine ge⸗ legentliche Abneigung gegen die Beſuche bei ſeiner Mutter kam zum größten Teil aus dieſer Quelle, er hatte ſich heute ſeit drei Uhr förmlich davor gefürch⸗ tet,— was ſicher nicht zuträglich für einen Menſchen war, der ſeine Nerven im Beruf verbraucht und außerdem ſo überaus friedliebend iſt. Daher hatte er auch nie ein Wort darüber geſagt, aber nachdem er während des Eſſens durch langaus⸗ einandergedehnte Erörterungen über Hundeankauf — Drahthaarterrier oder Pudel?— dem bewußten Thema entgangen war, glaubte er nicht mehr, hoffen zu dürfen. Wie ein verzweifelter Schiffbrüchiger klammerte er ſich an die Planke eines Geſprächs über Sommerreiſepläne und hoffte, ſo an der dro⸗ henden Klippe vorbeizukommen. Und als die Mut⸗ ter das Zimmer verlaſſen hatte, um etwas für den nächſten Tag anzuordnen, erwachte plötzlich ein nie gekanntes kriegeriſches Gefühl in ihm, und er nahm ſich vor, falls ſie nach dem Verlauf des geſtrigen Abends fragen ſollte, ihr offen zu antworten: „Bitte, Mama, mach dir doch einmal klar, daß es gar keinen Sinn hat, mich derart auszufragen. Was ich dir nicht erzählen will, erzähle ich dir ja doch nicht, und ſo zwingſt du mich dazu, au ſchwindeln, was meinem Charakter wahrſcheinlich noch weniger zuträglich iſt, als die Begebenheiten, vor denen du mich durch deine Kontrolle bewahren möchteſt.“ Das nahm er ſich vor und war ſtolz auf ſetnen Entſchluß. Als aber die Mutter lächelnd ins Zim⸗ mer zurückkam und ihn fragte:„Na, und was haſt du geſtern abend gemacht?“ da verließen ihn Energie und Entſchloſſenheit, und er guckte an ihr vorbei und ſagte:„Mit einem Kollegen gegeſſen und ganz früh zu Bett gegangen.“„ „Bei dem ſchönen Wetter ſollteſt du nicht nur Samstag nachmittag ins Freie fahren, mein Kind.“ „Würdeſt du mich für dieſen Samstag abend dispenſteren, Mama?“ „Wie wäre es, Liebling, wenn wir beide von Samstag mittag bis Sonntag abend nach He⸗ ringsdorf führen?“ (Herrgottnochmal, zuviel Liebe iſt eine richtige Strafe!)„Ich wollte eigentlich gern mit dem Boot unterwegs bleiben, Mama.“ „Na ſchön, dann geht es vielleicht einen anderen Samstag, wie?“ Der bei aller Herzlichkeit ganz leicht beleidigte Unterton konnte einen zur Raſeret bringen! *.** Ina hatte an dieſem Mittwochabend das Gefühl, beſonders leicht und gut zu arbeiten. Als ſie mit dem Aufſatz fertig war, daß ſie ihn nur noch ſtiliſtiſch ausfeilen mußte, ſah ſie nach der Uhr und ſtellte feſt, daß es ſchon zehn vorbei war. Eben griff ſie wieder nach dem Federhalter, als das Telephon läutete. Ina meldete ſich:„Halloh?“ „Halloh, iſt dort Lützow 71702“ „Ja, bitte.“ „Kann ich das gnädige Fräulein ſprechen?“ „Wen darf ich melden?“ „Hier ſpricht Roeder——— Ina zögerte einen Moment, ſie hatte ſeit Stun⸗ den mit keinem Gedanken an dieſen ſo wenig auf⸗ regenden Herrn gedacht, aber da ſie ihn ſchließlich nicht verletzen wollte und nicht wiſſen konnte, ob er etwa ihre Stimme erkannt hätte, ſagte ſie:„Ich bin ſelbſt am Apparat, guten Abend. Was verſchafft mir zu ſo ſpäter Stunde das Vergnügen?“ „Ja, ich muß um Verzeihung bitten, daß ich ſo ſpät anrufe.“ „Das macht nichts, ich arbeite noch. Ich danke übrigens für ihre Aufmerkſamkeit, es war ſehr nett von Ihnen.“ 5 — Wiſſen Sie, ich bin ſo entſetzlich „Oh, ich bitte. verſtimmt.“ „Das tut mir leid.“(Was geht mich das eigent⸗ lich an, ich finde das etwas aufdringlich!) 1 „Wie nett von Ihnen! Sagen Sie, leben Sie mit Ihren Eltern zuſammen?“ „Nur mit meinem Vater, meine Eltern ſind ge⸗ ſchieden.“(Wozu erzähle ich ihm das?) „Ich komme eben von meiner Mutter, wiſſen Sie, ich bin das einzige Kind, meine Mutter iſt jung Witwe geworden, ſie hat ja wirklich nur mich, aber ſte mordet mich mit ihrer Oiebe, ich bin immer ganz kaputt, wenn ich von ihr komme.“ „Wie oft gehen Sie denn hin?“(Intereſſiert mich doch gar nicht!) „Gewöhnlich dreimal in der Woche.— Ich komme nächſtens in die Nervenheilanſtalt!“ „Na, na!“(Dieſes Geſpräch iſt wirklich eine Zu⸗ mutungl) „Ja, und da habe ich eine Bitte!“ „Na?“(Großartigl) N „Könnte ich Sie wohl noch eine halbe Stunde treffen? Sie ſind ſo erquickend ſachlich und unlie⸗ benswürdig.“ „Finden Sie?“ fragte Ina und lachte.„Ja, aber wiſſen Sie, ſo gern ich Sie vor dem drohenden Zu⸗ ſammenbruch retten möchte, ich muß heute unbedingt noch eine Arbeit fertig machen———“ „Mir iſt es ja egal, um wieviel Uhr Sie mich be⸗ ſtellen, darf ich Sie abholen?“ „Nicht ſo raſch mit die jungen Pferde! Ich bin auch gar nicht angezogen.“ „Ach, ich brauche ja gar nichts, als eine möglichſt nicht fühlende Bruſt!“ „Ich finde, Sie ſind etwas anſpruchsvoll, meine älteſten Freunde würden mich nicht——“ a „Spüren Sie denn nicht die Verpflichtung, die Sie haben, mich nicht ſo betrübt ins Dunkel der Großſtadt zu ſtoßen, wo Sie mich———“ „Die ſpüre ich allerdings durchaus nicht. Aber Sie können in einer Stunde vor der Tür ſein, viel iſt aber nicht mehr mit mir zu machen, denn ich bin jetzt ſchon müde. Daher nehme ich auch den Wagen nicht, alſo es kann höchſtens noch ein kleiner Spa⸗ ziergang werden.“ 5 „Ich bin Punkt 11 vor Ihrer Tür.“ „Dann werden Sie etwas warten müſſen.“ „Mit dem größten Vergnügen.“ „Alſo: bis nachher!“ „Tauſend Dank im voraus“ Als Ina wieder vor dem Schreibtiſch ſaß, ſchalt ſie ſich ſelbſt ſentimental und ſchwächlich, daß ſie ſich von den hyſteriſchen Klageliedern eines fremden und unintereſſanten Menſchen beſtimmen ließ, ihre ſchöne Arbeitsſtimmung und ihren geruhſamen Abend auf⸗ zugeben. Sie zwang ſich aber doch, die nötigen Kor⸗ rekturen an ihrem Artikel vorzunehmen, ſo daß für den nächſten Tag nur die Reinſchrift übrig blieb. Dann zog ſie ſich raſch um. 5 Willy Roeder kam von der anderen Straßenſeite herüber, als ſie das Vorgartengitter hinter ſich ab⸗ ſchloß. Er begrüßte ſie überſchwenglich. „Was nun?“ fragte Ina. „Gehen wir ein bißchen ſpazieren?“ „Ja ſchön, und ich hätte gern irgendwo etwas Kaltes getrunken. Wir werden unterwegs ſchon etwas ſehen.“ „Sie ſehen ſo friſch und elegant aus, gar nicht, als ob ſie von der Arbeit kämen“, ſagte Willy, als ſie die Straße entlanggingen. „Aber ich bitte Sie, das verſteht ſich doch von ſelbſt und wird zudem von uns geiſtig arbeitenden Frauen verlangt. Ich hätte Ihr Geſicht ſehen mögen, wenn ich grau vor Abgeſpanntheit und leicht unordentlich angezogen erſchienen wäre! Sich gehenlaſſen zu können iſt eins der von mir mißbilligten Privilegien des Mannes.“ „Sie ſind furchtbar ſcharf. Ich habe immer ein bißchen Angſt vor Ihnen.“ „Ach, das wird Ihnen mal nichts ſchaden, ſicher haben Sie ſich auch ſchon mal nicht ganz richtig einer Frau gegenüber benommen.“ „Ganz richtig, liegt wohl gewöhnlich in den Augen— oder vielmehr Nerven— des Beſchauers.“ „Ach, faule Ausrede! Sie ſind mir überhaupk etwas unklar.“ f „Großartig! So gut iſt es mir noch nie ge⸗ gangen.“ a „Und nun gehen Ste bitte gleich in medliss res und erzählen Sie mir von Ihrer Mutter und wes⸗ halb Sie nächſtens überſchnappen. Ich will wenig⸗ ſtens gewarnt ſein.“ Willy öffnete die Schleuſen ſeiner Beredtſamkeit und klagte ihr ſein Leid. Zu ſeinem Erſtaunen aber ſagte Ina, ſie fände das gar nicht ſo furchtbar, ſon⸗ dern nur natürlich, und wenn ſte einmal einen Sohn hätte, würde ſie es ſicher ebenſo machen. Er ſollte froh ſein, daß ihn jemand ſo gern hätte und noch dazu ganz uneigennützig. Ja, die Uneigennützigkeit, die beſtritte er eben. Mutterliebe ſchiene die höchſte Form des Egoismus zu ſein. 5 Fortſetzung folgt) 1 J Mittwoch, 21. September 1932 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 143. Jahrgang/ Nr. 440 Aktuelle Steuerfragen der letzten Notverordnung Steuerzahler und Steueranrechnungsſcheine Von Steuerſyndikus Dr. jur. et rer. pol. Brönner⸗ Berlin Ueber die neuen Steueranrechnungs⸗ ſcheine iſt bereits viel geſagt und geſchrieben. Trotz⸗ dem beſteht in weiten Kreiſen noch keine rechte Klar⸗ heit. Wenn die geſetzlichen Beſtimmungen auch noch nicht vorliegen, läßt ſich doch bereits das Weſentlichſte feſtſtellen. Allgemeines. Vom Standpunkt des Steuerzahlers iſt zu⸗ nüchſt zu beachten, daß die Steuerzahlungen ſelbſt micht herabgeſetzt ſind. Der Steuerpflichtige erhält lediglich Teile der vom 1. Oktober 1932 ab ge ⸗ zahlten Umſatz⸗, Gewerbe⸗, Grund⸗ uſw. Steuern in Geſtalt der Steueranrech⸗ unungsſcheine, d. h. einer Art von Reichsſchatz⸗ anweiſungen mit Steueranweiſung, die auf die ſpäter fälligen Steuern angerechnet werden, zurück. Da er die Anrechnungsſcheine ſofort wird verwerten können, wirkt ſich ihre Aushändigung bereits jetzt als Steuererleichterung aus. Für das Reich treten die Auswirkungen der gewährten Steuererleichterung jedoch erſt vom Jahre 1934 ab ein, wenn die Scheine auf die dann fälligen Steuern in Zahlung genommen werden müſſen. Von einem Darlehen der Steuerzahler an das Reich, wie es ſeitens des Reichskanzlers ge⸗ ſchah, kann man ſprechen, wenn man davon ausgeht, daß eigentlich die Umſatz⸗ uſw. Steuern zu ſenken waren, ſodaß der Steuerpflichtige einen Anſpruch auf Rückzahlung eines Teils der gezahlten Steuer⸗ beträge hat. Hierfür findet ihn das Reich mit den ausgegebenen Steueranxechnungsſcheinen ab. Das Reich erkennt gewiſſermaßen das Recht des Steuer⸗ zahlers auf Senkung der produktionshemmenden Steuern an und befriedigt dieſen Anſpruch durch die Aushändigung der Steueranrechnungsſcheine, die in⸗ ſofern Darlehen der Steuerzahler an das Reich dar⸗ ſtellen. Die Aushändigung der Scheine. Auch vom 1. Oktober 1932 an hat der Steuerpflich⸗ tige, wie erwähnt, die ſonſt zu zahlenden Umſatz⸗ uſ w. Steuern, wie üblich zu entrichten. Von den in der Zeit vom 1. Oktober 1932 bis zum 30. Sep⸗ tember 1933 fälligen und eingezahlten Steuerbeträgen erhält er jedoch von der Umſatzſteuer die Hälfte, von der Gewerbeſteuer 4 von der Grundſteuer 14, von der Beförderungsſteuer 100 v. von Steueranrechnungsſcheinen Die Anrechnung der Scheine. Die Anrechnung der erhaltenen Scheine auf ſpäter fällig werdende Steuern erfolgt vom Jahre 1934 bis 1938 jährlich zu je ½ an Zahlungs ſtatt für alle Steuern und Zölle außer Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer, wobei außerdem noch ein Agio von 4 v. H. jährlich vergütet wird. Die Steuer⸗ anrechnungsſcheine werden alſo auf fällige Steuern in Zahlung genommen 134 mit 104 v.., 1935 mit 108 v. H. 1936 mit 112 v.., H. 8 in Form u rück. 1937 mit 116 v.., 1938 mit 120 v. H. Die Vorteile für den Steuerzahler. Die Vorteile für den Steuerzahler beſtehen darin, daß die Steuern zwar nicht unmittelbar, aber inſofern geſenkt werden, als der Steuerpflichtige für einen Teil der vom 1. Oktober d. J. an zu entrichten⸗ den Umſatz⸗ uſw. Steuern die ſofort verwertbaren Steueranrechnungsſcheine zurückerhält. Die Anrech⸗ nungsſcheine werden an der Börſe gehandelt wer⸗ den, wobei mit einer Stützung des Börſenkurſes, jedoch nicht mit einer Börſengarantie für den vollen Kurs zu rechnen iſt. Da die Scheine mit Agio als⸗ bald an Zahlungs ſtatt vom Reich angenommen wer⸗ den, iſt eine beſondere Garantie nicht erforderlich. Die Uebernahme der Scheine zum vollen Kurſe durch ein Stützungskomitee an der Börſe würde nur dazu führen, daß die Scheine ſich alsbald wieder beim Reich anſammeln würden. Man rechnet zunächſt mit einem Börſenkurſe von etwa 90 v. H. Die Scheine werden auch bei der Reichsbank lom⸗ bardiert werden können. In jedem Falle werden ſie bei der Börſe oder den Banken leicht zu ligui⸗ dieren ſein und auch als Kreditunterlage dienen können. Die Auswirkungen auf die Einkommenſteuer. Der Steuerpflichtige hat, wie oben erwähnt, ſeine Umſatz⸗ uſw. Steuern nach wie vor zu zahlen. Dieſe Steuerzahlungen mindern alſo weiterhin den ein⸗ kommensſteuerpflichtigen Gewinn. Auf der anderen Seite vereinnahmt der Gewerbetreibende die Steuer⸗ anrechnungsſcheine. Bei ihnen handelt es ſich recht⸗ lich um Inhaberpapiere, wie erwähnt, eine Art Reichsſchatzanweiſungen mit Steueranweiſung, die vom Reich ausgegeben ſind. Sie werden als Wert⸗ papiere grundſätzlich mit dem gemeinen Wert in die Bücher und Bilanz einzuſetzen ſein. Gemeiner Wert im Sinne der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs iſt zwar der Wert, den ein Erwerber des Geſamtunter⸗ nehmens, der es fortzuführen beabſichtigt, für die Scheine als Teil des Betriebsvermögens zahlen würde. Hier wird ſich jedoch der gemeine Wert regel⸗ mäßig mit dem Börſenkurſe vom Stichtage decken. Während alſo die Steuer zahlungen den Ge⸗ winn voll mindern, erhöht auf der anderen Seite die Vereinnahmung der empfangenen Scheine den Gewinn nur in der ihren geringeren Wert entſprechenden niedrigeren Höhe. Steueranrechnungsſcheine als Prämien. Neben den Steueranrechnungsſcheinen, die den Steuerzahlern für einen Teil ihrer Steuerzahlungen ausgehändigt werden, werden weitere Scheine als Prämien für die Einſtellung neuer Arbeiter gewährt. Für jeden neu Eingeſtellten ſoll ein Betrag von 400 Mark in Scheinen gegeben werden. Die in dieſer Weiſe ausgegebenen Steuer⸗ anrechnungsſcheine tragen im weſentlichen den glei⸗ chen Charakter wie die erſterwähnten Scheine, Ergebnis. D Das Mißtrauen, das einer neuen Einrichtung, wie den Steueranrechnungsſcheinen, anfangs leicht ent⸗ gegengebracht wird, iſt kaum berechtigt. Es handelt ſich, wie bben geſagt, um eine Steuererleich⸗ terung, die dem Steuerzahler ſofort gewährt wird, für das Reich aber erſt in ſpäteren Jahren fühlbar werden ſoll. Da die Steuerbeträge zur Zeit noch be⸗ nötigt werden, ſetzt das Reich die Steuern nicht jetzt herab, ſondern nimmt eine Anleihe auf. Die An⸗ leiheſtücke(Scheine) werden zur Befriedigung der Steuerzahler verwendet. Die Sicherheit der Anleihe hängt nicht von der Zahlungsfähigkeit des Reichs— zur Zahlung der über 2,2 Milliarden Mark— ab, da die Scheine in jedem Falle zur Zahlung von Steuern ver⸗ wendet werden können. Der Ausfall an Steuer⸗ einnahmen in den Jahren 1934—1938, der zwiſchen 312 Mill. und 460 Mill. Mk. ſchwanken wird, be⸗ einträchtigt aber die Zahlungsfähigkeit des Reichs nicht einmal weſentlich. Die Steuerzahler erhalten alſo in den Scheinen ein außerordentlich ſicheres Pa⸗ pier, deſſen Wert nicht in Frage geſtellt werden kann. Weitere VBürgerſteuer und anderes Neben hat die Notverordnung vom 4. Septbr. eine Reihe weiterer Steuerfragen geregelt. Ueberraſchend iſt vor allem die Weitererhebung der Bürger⸗ ſteuer durch die Gemeinden zugelaſſen. Andererſeits ſind die Steuerverzugszuſchläge geſenkt. 1. Weitere Bürgerſteuer im letzten Vierteljahr 1932 Die für das Rechnungsjahr 1931 erhobene Bür⸗ gerſteuer wird als Bürgerſteuer 1932 im letzten Vier⸗ teljahr des laufendenen Jahres mit folgenden Er⸗ leichterungen weiter eingezogen: a) die gemeindlichen Steuerſätze werden zur Hälfte erhoben; b) der Zuſchlag von 50 Proz. für die Ehefrau fällt fort; c) die Steuerbeträge ſenkt. Beiſpiel: In einer Gemeinde iſt die Bürger⸗ ſteuer 1931 in Höhe von 300% des Landesſatzes erho⸗ ben. Demgemäß hatte ein lediger Steuerpflichtiger bei einem zugrunde liegenden Einkommen von 6000 R./ bis 8000 R. 3& 12= 36 R. an Bürgerſteuer zu entrichten. Ein verheirateter Steuerpflichtiger hatte 50% für die Ehefrau mehr, alſo 54 R. zu zahlen. Für das letzte Vierteljahr 1932 errechnet ſich nunmehr gleichmäßig für beide Steuerpflichtige die Bürger⸗ ſteuer wie folgt: bisherige Bürgerſteuer(ohne Zuſchlag nur werden um 4 ge⸗ für die Ehefrau) 36 R. L davon die Hälfte 18 R. abzüglich 25% 4,50 R./ demnach zu entrichten 13,50 R/ Im Billigkeitswege kann ſeitens der Gemeinden zugelaſſen werden, daß— neben der Freigrenze von 500 R%— Perſonen von der Bürgerſteuer be⸗ freit werden, bei denen nach den Verhältniſſen am Fälligkeitstage anzunehmen iſt, daß ihre geſamten Jahreseinkünfte im laufenden Jahre den Betrag nicht überſteigen, den ſie nach ihrem Familienſtande im Falle der Hilfsbedürftigkeit als Wohlfahrts⸗ unterſtützung nach den Richtſätzen der allgemeinen Fürſorge in einem Jahr erhalten würden. Dabei ſind für den Familienſtand wie auch für die Höhe der Richtſätze die Verhältniſſe am 10. Oktober 1931 eee eee. Reichsfinanzhof⸗Entſcheidung zur Amſatz⸗Steuer Folgende Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs zur Umſatzſteuerfrage dürfen allgemeines In⸗ tereſſe beanſpruchen: 1. Lieferungen auf Grund einer Verſteige⸗ rung im Zwangsvollſtreckungsverfah⸗ ren ſind umſatzſteuerfrei, ohne Rückſicht darauf, ob der Veräußerer eine gewerblich tätige Perſon oder eine Privatperſon iſt. 2. Die ſog. Winzer wirte im pfälziſchen Wein⸗ baugebiet ſind in der Regel als Angeſtellte der Winzergenoſſenſchaften anzuſehen. Der Ri. gibt in dieſer Entſcheidung eine Definition des Begriffs der Straußwirtſchaften,„wobei der Winzer auf ſei⸗ nem Hausgrundſtück ſein eigenes Erzeugnis an den Verbraucher ausſchänkt und durch Anbringung eines Pflanzengebindes(Kranz, Strauß, Buſch) an ſeinem Hauſe den Vorübergehenden auf dieſen Wein⸗ ausſchank aufmerkſam macht“. Die Winzervereine können das Urteil ohne Weiteres als Reklame ver⸗ wenden; der Ri H. ſagt nämlich weiter:„Der Ver⸗ braucher hat beim unmittelbaren Kauf vom Erzeuger die größtmögliche Gewähr dafür, unverfälſchten Na⸗ turwein zu bekommen“. Und ferner:„Der Gaſt will es mit dem Winzerverein und nicht mit einem Zwi⸗ ſchenhändler zu tun haben. Denn mit dem Namen „Winzerverein“ verbindet er den Begriff einer an⸗ erkannt guten Bezugsquelle“.— Man darf anneh⸗ men, daß die hohen Richter Gelegenheit hatten, an Ort und Stelle Erfahrungen zu ſammeln!— 3. Erhält eine Firma bei einem Wetkbewerb tr den Entwurf techniſcher Anlagen nicht den Auftrag zugeteilt, aber vereinbarungs⸗ gemäß von dem Mitglied ihres Verbandes, das den Auftrag erhalten hat, einen„Ausgleichsbetrag“ als Entſchädigung für ihre Unkoſten, ſo liegt kein ſteuerpflichtiger Leiſtungsaustauſch vor. f 4. Die einem Verkaufsagenten nach Ab⸗ ſchluß des Geſchäfts, aber vor Eingang der Zahlung, vom Auftraggeber gezahlte Propviſion gehört zum ſteuerpflichtigen Entgelt. 5. Die Umſatzſteuer befreiung der Agenten und Makler gilt unter den ſonſtigen geſetzlichen Vorausſetzungen(Buchführung u. Nicht⸗ überſchreitung eines Geſamtumſatzes von R/ 18 000 im Steuerabſchnitt) auch für juriſtiſche Perſonen(3. B. Gmb..). Die Steuerbegünſtigung gilt im übrigen nur für reine„Vermittlungsgeſchäfte“, nicht auch für Geſchäfte, die ein Agent als Kommiſſionär oder Eigen⸗ händler abſchließt. f 8 1 6. Ein Künſtler, der eine Konzertdirektion mit dem Arrangement eines Konzertes beauftragt, gilt umſatzſteuerrechtlich als Veranſtalter der Aufführung.. 7. Das Vorliegen des ſteuerfreien erſten Umſatzes nach der Einfuhr aus dem Ausland kann nur durch eine ordnungsmäßige Buchführung, nicht durch Beſcheinigung Dritter nachgewieſen werden. 5 5 8. Die Ueber laſſung von Gegenſtänden des Betriebs vermögens an einen aus der Geſell⸗ ſchaft austretenden Geſellſchafter in An⸗ rechnung auf das Auseinanderſetzungsguthaben iſt umſatzſteuerpflichtig. N den neu eingeführten Steuergutſcheinen l maßgebend. Ausgenommen ſind Perſonen, deren landwirtſchaftliches(forſtwirtſchaftliches, gärtne⸗ riſches) Vermögen, Grundſtücke und Betriebs⸗ vermögen nach den feſtgeſetzten Einheitswerten 5000 R/ überſteigen; das Vermögen von Ehegatten wird zuſammengerechnet. Die einzelnen Länder können beſtimmen, daß alle Gemeinden die weitere Bürgerſteuer er⸗ heben. Statt deſſen kann auch eine andere Ahgabe zu Gunſten der durch die Arbeitsloſenhilfe beſonders be⸗ laſteten Gemeinden eingeführt werden. 2. Bürgerſtener 1933 Die bereits in der früheren Notverordnung vom 6. 10. 1931 vorgeſehene Weitererhebung der Bürgerſteuer auch für 1933 erfolgt nunmehr für das Kalenderjahr(früher Rechnungsjahr) 1933 mit folgenden Aenderungen: Rechtliches über Fahrraddiebſtähle häufen ſich in zunehmendem Maße. Leichtſinnige Aufbewahrung gibt oft Gelegen⸗ heit dazu. Daß ein ſolcher Diebſtahl für die Diebe dieſelben Folgen hat wie der Diebſtahl anderer Ge⸗ genſtände, iſt bekannt. Weniger bekannt ſind aber die rechtlichen Folgen, die der Diebſtahl für den Beſtohlenen und auch für den Erwerber ge⸗ ſtohlener Fahrräder nach ſich zieht, zumal wenn es ſich dabei um„gutgläubigen Erwerb“ han⸗ delt. Hierbei kommen ſowohl ſtrafrechtliche wie zivil⸗ rechtliche Geſichtspunkte in Betracht. Daß man auf alle Fälle gut daran tut, ſich beim Erwerb eines angebotenen Fahrrades ſo genau wie möglich über deſſen Herkunft zu erkundigen, iſt die erſte Pflicht. Denn es darf nicht vergeſſen werden, daß der Eigentümer eines geſtohlenen Gegenſtandes von jedem, in deſſen Gewahrſam er ſich befindet, auch wenn dieſer in unſerem Fall das Rad„gutgläubig“ gekauft hat, zurückverlangen kann. Aber auch wenn ein geſtohlener Gegenſtand nur als Pfand gegen ein Darlehen gegeben, alſo„verſetzt“ wurde, erleidet der⸗ jenige, der das Darlehen gutgläubig gegen Ueber⸗ laſſung des geſtohlenen Fahrrades als Pfandobjekt gab, einen Verluſt, denn der beſtohlene Eigentümer iſt nicht verpflichtet, ſein Eigentum gegen Zahlung des dafür gewährten Daxlehens einzulöſen. Dem gutgläubigen Erwerb von Rechten(Eigentumsrechten, Pfandrechten) an beweglichen Sachen ſoll nach§ 995 des Bürgerlichen Geſetzbuchs der rechtliche Schutz regelmäßig verſagt werden, wenn es ſich um Sachen handelt, die dem Eigentümer geſtohlen, verloren ge⸗ gangen oder ſonſtwie abhanden gekommen waren. Wenn daher jemand ein geſtohlenes Fahrrad be⸗ leiht oder kauft, und zwar in gutem Glauben, ſo hat er daran kein Pfandrecht erworben, ebenſowenig ſteht ihm daraus ein Beſitzrecht zu. Auf Verlangen des Eigentümers muß das geſtohlene Fahrrad herausgegeben werden und zwar auch ohne daß dem⸗ jenigen, der das Fahrrad gutgläubig gekauft oder beliehen hat, ein Anſpruch auf Rückgabe der dafür gezahlten oder geliehenen Summe zuſteht. Allerdings kann der Beſitzer einer Sache, die er herauszugeben hat, grundſätzlich von dem Eigen⸗ tümer Erſatz der auf die Sache gemachten not⸗ wendigen Aufwendungen verlangen und inſoweit auch in der Sache ein Zurückbehaltungsrecht geltend machen. Dieſe Beſtimmung kommt jedoch in denjenigen Fällen, die uns hier beſchäftigen, nicht in Betracht, denn der Erſatz der notwendigen Aufwen⸗ dungen muß nur dann geleiſtet werden, wenn es ſich um Aufwendungen handelt, die gemacht werden muß⸗ ten, um ein Untergehen oder Verſchlechtern des Ge⸗ genſtandes zu verhüten, nicht aber die Aufwendungen, die der Beſitzer für den Erwerb der Sache machte. Wer daher ein geſtohlenes Fahrrad gut⸗ gläubig kauft oder beleiht, iſt verpflichtet, es dem Eigentümer ohne weiteres heraus⸗ 80 a zugeben. i Eine Ausnahme machen nur die öffentlichen Pfandleihen, die von der Gemeinde oder vom a) der Zuſchlag von 50/ für die Ehefrau fällt, wie bereits für 1932, fort. Verheiratete werden alſo wie Unverheiratete beſteuert. Statt der bisherigen feſten Freigrenze von 500 R. Einkommen gilt künftig als Freigrenze die jähr⸗ liche Wohlfahrtsrente, die der Steuerpflichtige nach ſeinem Familienſtande im Falle der Hilfs⸗ bedürftigkeit von der Wohnſitzgemeinde nach den Richtſätzen der allgemeinen Fürſorge»rhalten würde. Maßgebend für den Familienſtand und die Richtſätze ſind die Verhältniſſe am 10. Ok⸗ tober 1932.— Durchführungsbeſtimmungen warten. 3. Senkung der Verzugszuſchläge ſür verſpätete Steuerzahlung Die Zuſchläge für verſpätete Steuer⸗ zahlung, die zur Zeit 17 v. H. für den ganzen oder angefangenen halben Monat betragen, ſind mit Wirkung vom 16. 9. d. Js. auf 1. v. H. herabgeſetzt. Der ermäßigte Satz iſt von den Steuerkaſſen bereits zu berechnen, wenn ein halber Monat, für den ein Zuſchlag zu entrichten iſt, zum Teil in die eit vor dem 16. September, zum Teil in die ſpätere Zeit fällt. Beiſpiel: Ein Steuerpflichtiger hat eine am 10. September fällige Steuerzahlung erſt am 14. Sep⸗ tember entrichtet. Für den angefangenen halben Mo⸗ nat der Verſpätung wird ein Verzugszuſchlag be⸗ rechnet. Trotzdem die Zahlung vor dem 16. Sep⸗ tember erfolgt iſt, beträgt der Verzugszuſchlag nur 1 v.., da der angefangene halbe Monat der Ver⸗ ſpätung erſt nach oem 15. September endet. 4. Steuerfreie Zwiſchenhandelsumſätze (Steuererleichterung für Milch) Steuerfreie Zwiſchenhandelsumſätze(8 7 Umſ.⸗ St..) können künftig in Milch im Gegenſatz zu der bisherigen Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs auch getätigt werden, wenn die Milch vor dem Wei⸗ terverkauf einem Reinigungs⸗, Erhitzungs⸗ oder Tief⸗ kühlungsverfahren im Sinne des Reichsmilchgeſetzes (8 12) unterzogen wird. Vorausſetzung der Umſatz⸗ ſteuerfreiheit iſt im übrigen, wie bisher, daß der Händler an der Milch entweder garnicht oder— ſelbſt oder durch beauftragte Perſonen— nur vorüber⸗ gehend zum Zwecke der Weiterbeförderung der Milch an die Abnehmer Beſitz ergreift; daß der Weiter⸗ verkauf im Großhandel erfolgt und daß in die Ge⸗ ſchäftsbücher beſtimmte Angaben aufgenommen wer⸗ den. Man berechnet die Steuererſparnis mit etwa einem halben Pfennig für das Liter. Die Steuererleichterung für die dem Reinigungs⸗ verfahren unterzogene Milch gilt mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 ab. Umſatzſteuerfrei— unter den ſonſtigen obigen Voräusſetzungen— bleiben die Um⸗ ſätze, bei denen im Falle der im allgemeinen üblichen Beſteuerung nach vereinnahmten Entgelten die Vereinnahmung nach dem 30. September 1932 er⸗ folgt iſt. Wird ausnahmsweiſe nach Lieferungen verſteuert, ſo gilt die Umſatzſteuerfreiheit für die nach b ſind noch zu er⸗ dem 30. September 1932 getätigten Lieferungen. Fahrraddiebſtähle Staat oder von ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften errichtet ſind. Auf Grund der Landesgeſetze kann der⸗ artigen Anſtalten die Befugnis eingeräumt werden, verpfändete Sachen nur gegen Bezahlung des auf ſie gewährten Darlehens an den Berechtigten heraus⸗ zugeben. Die privaten Leihanſtalten genießen dieſes Vorrecht nicht. In Bayern hat die Landesgeſetz⸗ gebung von dieſem Vorrecht Gebrauch gemacht, nicht ſo in Preußen. Hier kann der beſtohlene Eigentümer ohne weiteres die Herausgabe der ihm geſtohlenen, verpfändeten oder verkauften Gegenſtände verlangen, gleichgültig, ob der Beleiher oder Käufer gutgläubig handelte oder nicht. Sehr wichtig iſt auch die ſtrafrechtliche Frage, wie weit ſich derfſenige, der ihm angebotene geſtohlene Fahrräder zum Wiederverkauf erwirbt, etwa der Hehlerei ſchuldig macht. Das Straf⸗ geſetzbuch ſagt hierüber folgendes:„Wer ſeines Vor⸗ teils wegen Sachen, von denen er weiß oder den Um⸗ ſtänden nach annehmen muß, daß ſie mittels einer ſtrafbaren Handlung erlangt ſind, verheimlicht, an⸗ kauft, zum Pfande nimmt oder ſonſtwie an ſich bringt, oder zu deren Abſatz bei anderen mitwirkt, wird als Hehler mit Gefängnis beſtraft.“ Ein Schwerpunkt des Tatbeſtandes liegt alſo in dem Wiſſen, daß die fragliche Sache durch eine ſtrafbare Handlung erlangt iſt, dann aber auch ſchon darin, wenn der Erwerber den Umſtänden nach annehmen muß, daß die Sache nicht auf reelle Art und Weiſe erlangt iſt. Namentlich das letztere Tatbeſtandsmerkmal iſt geeignet, ſich zu einem ganz beſonderen Falle für den An⸗ und Ver⸗ kauf der Althändler auszuwachſen. Um ſich vor un⸗ verhofften Anklagen wegen Hehlerei zu ſchützen, muß das betr. Ankaufsgeſchäft uſw. ein weitgehendes Examen mit dem Verkäufer anſtellen, andernfalls leicht ein ungünſtiger Schluß gefolgert werden könnte. Das Unternehmen riskiert aber oft dabek, daß der Anbietende— wie man ſo ſagt—„ab⸗ ſchnappt“, d. h. vom Verkauf Abſtand nimmt, weil er die inquiſitoriſche Befragung ſchließlich als Belei⸗ digung empfindet. Die Gutgläubigkeit des Händlers, der ein altes Fahrrad ankauft, iſt aber nur dann ein⸗ wandfrei vor Gericht nachzuweiſen, wenn er den Verkäufer nach allem Möglichem be⸗ fragt hat. f Wenn ſchließlich nach einer ſolchen Prüfung das Geſchäft zuſtande kommt, ſo empfiehlt es ſich fofort nach Abſchluß die erhaltenen Angaben über den Er⸗ werb in ein beſonderes Buch einzutragen. Dies würde die Möglichkeit bieten, dem Gericht nachzuwei⸗ ſen, daß man alles verſucht hat, das Fahrrad auf reelle Art und Weiſe zu erwerben. Dieſe Art von Beweisführung iſt jedoch nur dann ſtichhaltig, wenn der Kaufpreis nicht in erheblichem Miß verhältnis zu dem wirklichen Wert der Sache ſteht und die Rechtslage ſomit in beſtimmter Richtung deutlich beleuchtet. Mr. . N * ae 7 g mals alſo, als die ſogen. 3 der Kreditwirtſchaft— Banken, Sparkaſſen und Genoſſen⸗ Mittwoch, 21. September 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung DELS- u WIRTSCHAFTS-Z EITUNG Abend-Ausgabe Nr. 440 Neichsbankdiskonf gesenki! * Berlin, 21. Sept. In der heute vormitta abgehal⸗ tenen Zeutralausſchußſitzung der Reichsbank be Reichs bankpräſident Dr. Luther ausführlich die vor⸗ geſchlagene Ermäßigung des Diskontſatzes um ein volles Prozent auf 4 Prozent. Der ermäßigte Diskont hat von morgen ab Geltung. Auch der Lombardſatz wird um ein volles Prozent auf 5 Prozent herabgeſetzt. ** Durch die Beſeitigung des bisherigen geſetzlichen Hin⸗ derniſſes für eine Unterſchreitung des Diskontſatzes von 5 v. H. erhielt die Reichsbank nunmehr die rechtliche Mög⸗ lichkeit, auf dem bisher von ihr verfolgten Weg, der deut⸗ ſchen Wirtſchaft auch von der Zinsſeite her jede nur mög⸗ liche Erleichterung zu gewähren, weiterzuſchreiten. Sie konnte ſich zu der nunmehr verwirklichten Zinsſenkung um ſo eher entſchließen, als ſeit der letzten mit Wirkung vom 28. April erfolgten Herabſetzung des Reichsbankdiskont⸗ ſatzes der Status der Reichsbank eine weitere Er lei ch⸗ terung erfahren hat, die Verflüſſigung an den deutſchen Geldmärkten fortgeſchritten iſt und auch an den führenden Plätzen des Auslandes neue erhebliche Ermäßigungen der ffiziellen Rate erfolgt ſind. f gung auf 4 v. H. wird erſtmalig der Stand wieder erreicht, auf dem ſich der Distontſatz der Reichsbank vom 21. Juni bis 8. Oktober 1930 befand, da⸗ 8.„Vorkriſe“ im Abebben war. Für deutſche Verhältniſſe iſt ein 4proz. Diskontſatz ſehr niedrig. Sobald man aber den Blick zu den Diskontraten der übri⸗ gen Länder wendet, erſcheint er immer noch ſehr hoch, denn dieſe bewegen ſich, wie die Newyorker, Pariſer und Amſter⸗ damer Bankrate, auf der Baſis von 2 v.., der Lon⸗ doner Diskontſaotz hält ſogar den Rekordtiefſtand von 2 v. H. Möglicherweiſe wird ſich, wenn eine Ueberſpannung des Reichsbankkredits nicht eintritt, eine weitere Diskontermäßigung der jetzigen bald anſchließen können. In dieſem Zuſammenhang iſt es auch intereſſant, daß die über die Statthaftigkeit einer deutſchen Diskontſenkung befragten Notenbanken erklärt haben, der Poun g⸗ Plan ſei als faktiſch erledigt anzuſehen, obwohl die Lauſanner Abmachungen noch nicht ratifiziert ſeien, und o ſei eine internationale Feſſelung des deutſchen Diskont⸗ ſatzes überhaupt gegenſtandslos geworden. Die Repara⸗ ktonsbank hat alſo mit ihrer Genehmigung nur die Exekutive der Weltmeinung über die Notwendigkeiten der deutſchen Kreditpolitik vollzogen. Das Ausland ſelbſt iſt durchaus am niedrigeren Diskontniveau der Reichsbonk intereſſiert, da ihm eine durch hohe Diskontſätze notwendige weitere Forcierung des deutſchen Exportes naturgemäß keineswegs willkommen iſt⸗ Darüber hinaus glaubt man im Auslende, daß die durch eine Freiheit in der Diskontpolitik geförderte wirtſchafts⸗ politiſche Aktion der Reichsregierung hervorragend mit⸗ helfen wird an der Herſtellung gefünderer und organiſcher Keottbeziehung zwiſchen Deutſchland und den anderen Ländern. Daneben bedeutet die Diskontſeukung der Reichsbank einen neuen Schritt vorwärts auf dem Wege zu erträglicheren Zinskonditionen in Deutſchland. Noch immer beſteht eine ſtarke Spanne zwiſchen Kapital⸗ Ans und Reichsbankdiskont, doch iſt zu hoffen, daß die Diskontſenkung auch zur Ermäßigung des landesüblichen 3 und des Kapitalzinſes betitragen wird. Es gilt jetzt für die deutſche Diskontpolitik ſich ganz mir einer Zurückziehung auf die innerdeutſchen Verhältniſſe zu beſcheiden. Dabei muß hervorgehoben werden, daß eine niedrigere Diskontrate als bisher den neuen Steuer ⸗ rechnungsanteilen inſofern zugute kommen wird, als ſie, proportional zum Sinken der Diskontrate, in ihrer Börſennotiz ſteigen werden. Privaidiskoni 37/ vH. Berlin, 21. Sept.(Eig. Dr.) Der Privatdiskont wurde von der regulierenden Stelle an der Berliner Börſe heute nochmals um 6 auf 376 v. H. Mitte ermäßigt. Leue Schahanweisungs-Emisson des Reiches O Berlin, 21. Sept.(Eig. Dr.) Das Reich hat heute durch die Reichsbank eine neue Reichs ſchatzan wei⸗ fungs⸗Emiſſion mit Fälligkeit per 15. Februar 198g zur Verfügung geſtellt. Die Emiſſion iſt mit 4% v. H. gegenüber bisher 5,5 v. H. verzinslich. Zeniral-Krediſausschuß für Donnersfag einberufen O Berlin, 21. Sept. Nach unſeren Informationen treten die im Zentralen Kreditausſchuß zuſammengefaßten Organe ſchaften— am Donnerstag nachmittag 15 Uhr zuſammen, um ſich über die nach der mit Wirkung von morgen in Kraft Diskonfsenkung und Börse Die Diskonfermäßigung blieb vollkommen einflußlos/ Die Börse seßi sich über die außenpolifischen Spannungen hinweg/ Meldungen über eine Belebung der Wirischaſi Mannheim: Rentenmarkt ſtill Auf dem ermäßigten Niveau der geſtrigen Schlußkurſe war die Börſe heute behauptet. Die feſtere Holtung der Auslandsbörſen, beſonders Newyorks, gaben dem Markt eine kleine Stütze. Farben notierten 99%, Waldhof 404. Feſter lagen Rhein electro mit 72 v. H. Bank⸗ aktien blieben unverändert. Am Verſicherungsmarkt gingen Mannh. Verſicherung mit 15/ p. St. um. Der Renten⸗ markt lag ſtill bei behaupteten Kurſen, nur Farbenbonds waren etwas ſchwächer. Frankfurt zurückhaltend An der heutigen Börſe taxierte man aufgrund der Be⸗ feſtigung in Newyork und der Belebung in einzelnen In⸗ duſtriezweigen feſtere Kurſe, nachdem bereits an der Abend⸗ börſe vom Montanmarkt ausgehed eine freundlichere Stim⸗ mung zum Durchbruch gekommen war. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs war ſtarke Zurückhaltung zu beobachten. Die Tendenz war wider Erwarten ſchwach, da in JIG⸗Far⸗ ben zwei große Verkaufsordres zur Ausführung kamen, die auch auf den übrigen Marktgebieten nicht ohne Einfluß blieben. Die Ermäßigung der Reichsbankdiskontrate um 1 v. H. auf 4 v. H. blieb vollkommen einflußlos, weil an⸗ dererſeits öie wilden Teilſtreiks im Ruhrgebiet unter Führung der beiden extremen Parteien Beſorgnis auslöſten und auch der heutige Landtagsbeginn zur Zurück⸗ haltung veralaßte. Bei relativ kleinen Umſätzen lag die Mehrzahl der Marktgebiete zum erſten Kurs zwar/ bis 1 v. H. feſter ſpäter wurde die Tendenz aber ausgeſprochen ſchwächer. Schwächer lagen von Elektroaktien Rhein⸗Elektra Mann⸗ heim mit minus 1 v. H. Feſter eröffneten u. a. Deutſche Erdöl mit plus 1½ v.., Ac, Licht und Kraft, Geffürel und Lahmeyer mit Beſſerungen bis zu 1 v.., ferner am Montanmarkt Phönix mit plus 1½ v.., ſowie Buderus und Rheinſtahl mit Beſſerungen bis zu 1 v. H. Auch Zell⸗ ſtoffwerte hatten Kurserhöhungen bis zu 7 v. H. Schiff⸗ fahrtswerte blieben auf dem erhöhten Abendbörſennivegu behauptet, ebenſo konnten von Nebenwerten Daimler, Gebr. Junghans und Deutſche Linoleum um Bruchteile eines Prozentes anziehen. Reichsbankanteile eröffneten mit 129 v. H. unverändert. Im Rentenmarkt machte die Dis⸗ kontſenkung nur wenig Eindruck, da ſie von der ungeklär⸗ ten Zinsfrage überſchattet wurde und durch die letzttägige Aufwärtsbewegug bereits eskomptiert war. Berlin: Farben litten unter ſtärkerem Angebot Die heutige Börſeneröffnung machte einen durchaus freundlichen Eindruck, obwohl rein kursmäßig keine ganz einheitliche Tendenz feſtzuſtellen war. Ueber die immer noch beſtehenden außenpolttiſchen Spannungen ſcheint man ſich hinwegzuſetzen, auch die heutige Landtagseröffnung blieb ziemlich eindruckslos, dagegen traten weitere aus der Wirtſchaft vorliegende Meldungen über eine Bele⸗ bung in den Vordergrund. Geſellſchaften wie Conti⸗ Gummt und Stöhr berichteten von weiteren Einſtellungen, die Preiserhöhungen in der Zellſtoffinduſtrie und die Befeſtigung an den Eiſenmärkten regten an, auch die Hauſſe auf der geſtrigen Londoner Wollauktion fand ſtär⸗ kere Beachtung. Der Zentralausſchuß der Reichsbank hat erwartungs⸗ gemäß den Diskont mit Wirkung auf morgen um 1 v. H. auf 4 v. H. ermäßigt, doch war dies anſcheinend von der Börſe bereits eskomptiert. Trotzdem war die Spekulation eher zu Deckungen geneigt, zumal auch Newyork freund⸗ [tcher geſchloſſen hatte. Das Kundſchaftsintereſſe beſchränkte ſich auf wenige Spe⸗ ztalpapiere. Conti⸗ Gummi gewannen 274 v.., Elektro Schleſien 374 v.., Lahmeyer 2 v. H. und Stöhr ebenfalls 2 v. H. Andererſeits waren Kaliaktien bis zu 2 v. H. rückgängig. Farbenaktien litten anfangs wieder unter ſtär⸗ kerem Angebot und gingen unter den Pariſtand zurück. Farben, die vorübergehend den Pariſtand wieder erreicht hatten, wurden lebhafter gehandelt und gingen bis auf 9894 v. H. zurück. Sonſt betrugen die Verluſte aber meiſt weniger als 1 v. H. Die Hypotheken ⸗Goldpfanoͤbriefe wieſen Beſſerungen bis 38 v. H. auf, Schleſier und Weſtdeutſche Boden zogen ſogar um je 1 v. H. an. Landſchaftliche Goldpfandbriefe waren dagegen ganz uneinheitlich und z. T. bis% v. H. ſchwächer. Stadtanleihen waren meiſt feſter, Stadtſchätze lagen aber durchweg ſchwach. So büßten Kölner 24 v.., 6proz. Dresdner 274 und Frankfurter 8 v. H. ein. Länder⸗ Anleihen waren freundlicher, proz. Sachſen gewannen 2 v.., proz. Mecklenburger 14 v.., nur Reinhold⸗ anleihe war 1% v. H. rückgängig. Provinzanleihen waren gut behauptet und z. T. feſter, ſo Oſtpreußen um 17: v. H. Reichsſchuldbuchforderungen büßten im Verlaufe ihren an⸗ fänglichen Gewinn wieder ein. Der Kaſſamarkt lag bei nicht einheitlicher Tendenz ziemlich ruhig. Die Abweichungen nach beiden Seiten be⸗ trugen nur in den ſeltenſten Fällen mehr als 3 v. H. Nattonalverſicherung mußten bei 20% höherem Kurs Geld repartiert werden, während Neu⸗Guinea um 5, in Reaktion nachgaben. Von Hypothekenbonkaktien waren Bayr. Hypothekenbank und Meininger Hypothekenbank mit Verluſten von ca. 3 v. H. ausgeſprochen ſchwach. Nachbörſe erholt. A. E. G. 3435, Bekula 109, J. G. Farben 987K, Reichsbank 129. Berliner Devisen Uiskontsätze: Reichsbank 4, Lombaru 3, privat 3 F. h. Amtlich in Rm. Dis- Parität 20. September 21. September für kont M Geld Brief Geld Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 1782 0,08 0,912 0,908 12 Kanada kan. Dollar—.198.796 38.804 8,776 3,784 N„„„1 en 6,57 2,092 0,999 1,001.019.021 giro.„ 1ägypt. Pfd.— 20,958 14,995 15,035 14,975 15,015 Türkei„„ Itürk. Pfd.— 18,488 2,.0122, 25012 London.„ 1Sterl. 2 20,429 14,615 14,655 14,595 14,685 New Vork, 1 Dollar 2½ 4,198.209 4,217 4200 4,217 Rio de Janeiro Milte.—.50 0,809.311 0, 0,311 Uruguay. 1Goldpeſo(—.ů, 48.738 1,742 1,788 1,742 Holland 100 Gulden 3 168,789 169,23 169,57 169,28 169,57 Athen 100 Drachmen 11 5,45 2,647 2,6 2,8.658 Brüſſel 1005-50 W 8 ¼ 58,37 58,31 58,43 58,31 58,43 Bukareſt.. 100 Le 7ë 2,511.518 2,524 2,518 2,524 Ungarn.. 100 Peng 5 78,421—.— 1 1585 Danzig„100 Gulden 4 81,72 81.82 81,98 81,82 81,98 Helſingfors„100 8M 8[10,587 6,294 6,806 6,284 6,296 Italien... 100 Lire 5 22,094 21,61 21.865 21,61 21.85 ugoſlavien ioo Dinar 7½ 81,00 6,344 6,356 6,8344.356 owno„ 100 Litas 7 1 2 0 5 i 97 1880 Kopenhagen 100 Kr. 8 12.50 5, 75, 0 9 Haſaben 100 Ces 8% 485%%% 19% 130 1955 Oslo. 100 Kr. 4 112.50 78.58 78.67 78,48 78.57 Paris..„. 100 Fr. 2% 16,44 16,49 16.53 16,40 16,58 Prag. 100 Kr. 5 12.438 12,46 12,48 12,465 12,485 Schweiz„„ 100 Fr. 2 81.00 61,15 81.81 81,18 81,29 ofta.„ 100 Lewa 9¼ 3,083 3,057 8,063 3,057 3,068 Spanien 100 eſeien 6[ 81,00 34,87 94,43 84,42 84,48 Stockholm.. 100 Kr. 3½ 112,24 74,92 75,8 74,88 75.02 Eſtland. 100 Eſtm.% 11250 1109 110,61 110,9 110.81 Wien 100 Schilling 8 59,071 J 51.95 52.05 51.95 52.05 Tägliches Geld: 5¾ u. darüber, vereinzelt 5¾60% Monatsgeld 8% Dollar gut behauptet und feſter tendiert Das Geſchäft an den internationalen Deviſenmärkten bleibt nach wie vor ſehr gering. Die Reichsmark blieb von der Diskontherabſetzung auf 4 v. H.(Lombard 5 v..) völlig unbeeinflußt. Der Kurs ſtellte ſich in Amſterdam auf 59,29, in Zürich auf 123,47, in London auf 14,56, aus Paris war ein Kurs noch nicht zu hören. Das engliſche Pfund lag den führenden Deviſen gegenüber weiter etwas ö f Sher Joan der Dollar gut behauptet blieb Und eher ſogar etwas feſter tendierte, was man in Zu⸗ ſammenhang mit der Zunahme des Goldbeſtandes bei der Newyorker Reſervebank bringt. Das Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,4694 bis 6. Der franzöſiſche Frank lag etwas höher, Madrid blieb international weiter feſt. T ͤ ˙¹»¼... dd tet ſich dagegen automatiſch nach dem Reichsbankdiskont, ſo⸗ daß die Bankzinſen im Durchſchnitt 1 v. H. geſenkt werden müſſen. 10proz. Preiserhöhung für Zellsfoff durch Nabaff-Abbau O Berlin, 21. Sept.(Eig. Dr.) Nach unſeren Jufor⸗ mattonen iſt mit Wirkung ab 15. Oktober eine Er⸗ höhung der Zellſtoffpreiſe für das Inland um Neueinsfellungen in der Wirischaff Im Rahmen Her Wiedereinführung von Arbeitskräften in den Produktionsprozeß auf Grund der letzten Notver⸗ ordnung hat ſich die Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co. AG, Leipzig entſchloſſen, die Belegſchaft in den in ihrer Firma zuſammengeſchloſſenen Kammgarnſpinne⸗ reien zunächſt um etwa 300 Perſonen zu erhöhen. Wie wir hören, haben die Lederwerke Cor! Freudenberg Gmb ß in Weinheim infolge Eingangs Für Weizen sfefigere Tendenz Berliner Produktenbörſe v. 21. Sept.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Produktenbörſe hat keine Belebung erfahren, die Preisgeſtaltung wor heute auf den verſchie⸗ denen Marktgebieten nicht ganz einheitlich. Bei Weizen machte ſich nach den Rückgängen der letzten Tage eine ſteti⸗ gere Tendenz geltend. Das Angebot aus der erſten Hand blieb mäßig, andererſeits hält ſich die Nachfrage auch in engen Grenzen. Abſchlüſſe zur Umladung noch Weſtdeutſch⸗ land kommen nur wenig zuſtande. Die Preiſe für Wei⸗ genexportſcheine bewegen ſich weiter um etwa 140 Mark, ſo doß das Exportgeſchäft keine Anregung erfahren hat. Am Promptmarkt war das Preisniveau kaum verändert, im Lieferungsgeſchäft war Märzweizen gut be⸗ hauptet. Roggen konnte dagegen die geſtern im B verlauf erzielten Gewinne nicht halten, im Zeithandel tra⸗ ten vielmehr Abſchläge um 1„ ein. Am Promptmarkt haben ſich die Angebotsverhältniſſe kaum verändert. Kahn⸗ ware iſt ſchwer obzuſetzen, dagegen dürfte Waggonmaterial bei den Entlaſtungskäufen Ler ſtagatlichen Geſellſchaft Unter⸗ kunft finden. Weizen⸗ und Roggenmehle haben kleinſtes Bedarfsgeſchüäft bei unveränderten Mühlenforderungen. Hafer iſt ausreichend offeriert, an der Küſte überſteigt das Angebot die Nachfrage. Gerſte hatte unveränderte Marktlage, Forderungen und Gebote ſind ſchwer in Ein⸗ klang zu bringen. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 206208; Sommerweizen 80-81 Kg. 210— ul, ruhig; Roggen 71—72 Kg. 160162, ruhig; Braugerſte 174—184; Futter⸗ und Induſtriegerſte 1674178, ſtetig; Hafer 186 bis 141, ruhig; Weizenmehl prompt 35,25 29,75, ruhig; Rog⸗ genmehl 70proz. prompt 21,20—23,5, ſtill; Weizenkleie 9,80 bis 10,10, ſtill; Roggenkleie 8,50—8,90, beh. Viktoriaerbſen 21—24; Futtererbſen 14—17; Wicken 17-20; Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 10,30— 40,40; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 14,50; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 11,70; Trockenſchnitzel 9,20— 9,50; Extrahiertes Sofabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,80; öto. ab Stettin 14,70; Kartoffelflocken 1444,80; allg. Tendenz ruhig. Handelsrechtliches Liefenungsgeſchäft: Weizen Sept. 219,50 bis 220; Okt. 218; Dez. 2109,25; März 228,75—8,50; Rog⸗ gen Sept. 175,50; Okt. 171,75 71,50; Dez. 1772,50; März 175,25 G; Hafer Sept. 145,50. () Vorbericht der Frankfurter Produktenbörſe. Frank furt a.., A. Sept.(Eig. Dr.) Bei kleinem Geſchäft be⸗ wegen ſich die Preiſe für Weizen auf der Baſis vom Montag(219214), desgleichen für Roggen(etwa 170%). Hafer und Gerſte blieben bis jetzt geſchüftslos, Mühlen⸗ abfälle und ſonſtige Futtermittel unverändert. 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 5,20; Nov.„907 Jan. 4,85 März 4,85 Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 74,25 Nov. 75,50; Jan. 75,25; März 76,75.. * Liverpooler Getreidekurſe vom 21. Sept(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100(.), Tendenz ſtetig, Okt..6,(.696) Dez,.6(.54); März.694(.66).— Mitte ruhig, Okt. .672; Dez..6 März.674. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 21. Sept. (Eig. Dr.) Jan. 5,90 B 5,75 G; Febr. 6,05 B.85 G; März 6,15 B 6 G; Mai 6,35 B 6,20 G; Sept. 5,80 B 5,55 G; Nov. .75 B 5,55 G; Dez. 5,75 B 5,65 G; Tendenz matt.— Ge⸗ mahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Sept. 99,80; Ten⸗ denz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 21. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand Midbl.(Schluß) 8,14. Liverppoler Baumwollkurſe vom 21. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand Midoͤl. Anfang, Okt. 54542 Jan. 540—541; März 549744; Mai 547 Tagesimport 6800; Tendenz ſtetig.— Mitte, Okt. 542; Dez. 540; Jan. 540; März 54d; Mai 547; Juli 550; Okt.(33) 852; Jan.(34) 585; März(34) 558; Mai(34) 560; Loco 567; Tendentz rußig und ſtetig. Berliner Mefallbörse vom 21. Sepflember Kupf. Kupf. Kupf.[ Blei] Blei Wiler bez. Brief Geld bez. Brief Geld anuar.] 48.75 48,75 48.50—.— 19.25 16.75 Jebruar][.— 49.25 49.——.— 19.50 18.75 Mürz. 49.80 49,50 48.25—.— 19,75 19.— April 50, 49,50, 20,— 19. al 50 80 50,30 50,25—.— 20,25 19,25 Jult. 51.— 50,75—.— 20.50 19,50 uli—.— 51.75 51,25—.— 20,75 20.— Auguſt—.— 32,.— 51,75—.— 20,75 20. Sept...—.25 47,.——.— 16.75 17.78 Oktober.—.— 48.50 47.75—,— 1875 18. Nov.—.— 48,50 48.—.— 19.— 138,25 Dezemb. 48.50 48.50 48.50—— 19.50 18.50 * Tendenz: Kupfer ſtetig, Blei ruhig, Zink b Londoner Meiallbörse vom 21. Sepfember tretende Reichs bankdiskontſenkung erforderliche Abän⸗ 1,60 1,70/ im Durchſchnitt für je 100 Kg. beſchloſſen größerer Auftrage über 8 Wee 5 W Kupfer, Standard ss i Standard S eee derung ihrer Zins ſätze zu verſtändigen. Für die worden. Dieſe Erhöhung entſpricht einer Steigerung der 1„ ie bisherige Arbeitszeit nich 15 5 8 142 3 1 05 8 3 Sparkaſſen bedeutet die Ermäßigung des Reichsbank⸗ Zellſtoffpreiſe um 10 v.., ſie wird aber nicht durch eine gekürz 8 8 5 Elektrolyt. 64.50 Banka 12 0 Platin 15. diskontes auf 4 v.., daß der ſogen. Normalſatz, zu e e iſ i 5 beſt ſelected 38,50 Straits 157.5 Wol 7 Sparein! 8 6„ 5 1 8 5 75 ee* Weißbier⸗Actien⸗Brauerei vorm. H. A. Bolle, Berlin. kong ſbeets. Jet, auel ud. 12.85 Micke ern en en n en e denen ee 3 Der Termin für die GV vom 24. September wird abgeſetzt.'wirebars 38,50 Zink gewöhnlſch 15,45 Weißblech—.— Senk Dieſe wird ſichtlich nik Nom 1 abgeſetz Bol. enkung erfahren muß. Dieſe wird vorausſichtlich 76 v. H.* Hovad Transport⸗Verſicherungs⸗AG, Berlin. Die für Neuanberaumung der GV mit Tagesordnung wird noch] Metalle(8 per To.) Platin(b per 20 Dunces) Silber(Pence per Hunce betragen. Die Ermäßigung der Bankzinſen rich⸗ den 28. September einberufene go. GW findet nicht ſtatt. bekanntgegeben. Tendenz: Kupfer, Blei, Zink ſtetig, Zinn feſt. 1—. ren rare 8 5 5 ee— 85 25 Aktien und Auslendsenleihen in'rozenten Feldmühlehapter 50,5 55 Ae deer werte 910 80 N 20. 21. Urszette Err Sten III Elmer eitung bel Stücke-NMotlerungen in Merk je Stück Felten& Guill. 59.50 52— Maſch. Buckau⸗W. 7690 7750 Weft elnellkal. 113.0 11175 Freiverkehrs-Kurse 2 5„ 2 Ford Motoren 69. 72. Maximil⸗ Hütte 100,[Weſtf. Eiſen—.——.—Petersb J. Habk.—— Mannheimer Eftektenbsrse in ustte-Aiten gesang: 16 uh Bertiner Börse e e e ee ee ee 20. 21. 20. 21. f gechwerke..———.— 20. 2( 8 68,— Wiſſener Metal 52.— 88,25 deutſche Petrol.—— 88,28 5 Dortm. Ritterbr. 88,50 87.— Jubwigsb. Walz.———.— 181 1 1 5 7—— Merkur Wollw... Wittener Guß.—.— ge Bad. St.-. 27 8— 64.—.-G. f. Seilind..— 22.— Henninger. St. K 88.——— Mainkraftwerte 87.— 50,50 Festverzinsliche Werte lndustrie-Aktien 9. 5. de Sahne 8 5 e Veen Mel ge dded Kom. d 87.— 87.— Drown, Poveri 35,7 19.50 Izwen München 186.0 1680 Metallg. Frankf. 36.——.—/ Reichsank. 27 69,50 88.— Accumulatoren. 1311 9 bt. 41.78.35 Miag⸗Müblen 2926 40. Di e 20 balen ear..— Daimler ⸗Nend.: 44. 13.80 Nainzer Ar... dez Saßne., Disch. Ablöſgſch.] 58,50 58.— Au.. 64448 89.0 Getſent 57 0 70 30%„ minefa 220 172,7 Heute Wal 1.— 855 Fenin 55 9% Mom. Gold 82,— 58.— Deutſche Lino 43,— 43.— Schöfferh. Bindg. 190,5 138,5 Miag, Mührb.—.— 29,50„„ obne—.—.70 Allg. Elektr.⸗G. 34,15 38,85 l 185 7 40.50 Mir,& Genet—.——.—, Beüſtoff Waldhof 88.— 40.28 e te 12 V 3.. debe 1010 09 50 Facher d))! 1 5 85.25 55.— Gerresheim. Glas 45.— 48.0 A Sloman Salpeter—.— 8 1 85 N„fein Sch. 48.— 48.— 50/ Bab. Kohlen———.— Ammendorf Pap. 55,— 84.50 Gef. f. elektr. Unt. 74.— 78.5 Niederlauf. Kohle 1980 139.3 Deutſch⸗Oſtafrika 88,— 41.75 Südſee Phosphat———— 0 107 85 9056 74.— 74.10% Grkr m. Pr 189 2459 8 e bekneltre J. f. 7050 4050 90 a Aſchaſpg Jellg⸗ e nes Hehe v Ned Ewe 4— 40.— n, e — 89.— 15 115,„ N— 88.75„ 73.— Roggenwert..: 42.— 42.— Goedhardt E tavi Minen 17, 50[Ufa⸗Flm— 57. Da iſche 1 0 98——% n 1 1 d a 4—. 4 99 8 59% Roggenrentb..58.58 Augsb.. aſch. 42,— 42, Goldschmidt Th. 29,80 28,88 Oberſchl. E. Bed. 900. fa⸗Fllm 55, 7 A ee bi. 90— 50— Locher gan 1875 19:5 abe Mes dur f ec magerer: 4 2278%% f,. 2 40 alte Malone e e gene Wee e ee eee e 2, roruaufende Notierungen(öchlußb) duch B. u dige, 76.— 76.— Fonſewer urn.—.— Paßt Nenberg 1460 14000 5 6,¼0% do. Com. 1 59.— 39,25 Jauer Motoren 61.15 51.— Gebr. Großmann———— Otenſt.& Koppel 5 f Btſch. Bk. u. Disc. 78, Maunh. Gummi———.— Brem.⸗Beſig. el 89,.— 69.— Sennen Frktöl. 6,35.— 6% P. Lb. Pföb. 19 71.— 71. 31 5 Spiegelglas 33,— 83.— Grün e 170,0—— Phönix Bergbau 25.18 25.85 Accu. 1280 Lauragütte.. 17.50 17. n Pfäld. Mühlenw. ee e Fromm Sober. 32. Schenm Laa 17 17 5 777* 79,5 J. N. VBemberg 64.50 85.48 Gruschwitz Teptil 56,25 59.85 Polyphon 45,75 44.— 5 Eiette, 6. 1 1 5 Manne ende 5 9 57 udwigsh. A. Br. 48,— 48.— Portl. Zem. Heid. 58,— 58.— Cement Heidelbg. 58.50 58,50 F 12 7 0ů 1 9500 Meier 720 7 5 ergmann Glekt, 20.7 21,.— Guano- Werke e 2850 Nothgeber Wugg. Aſchuffud ge 15 1 Mane 4 55 15 e ß,,-e en e. f ben 4 8 g 8 8 0.— 9 8 5. 8 5„ 72 1 5 3 N 7,„I Hacketh al 2 N.. rr„ 2. iir. ß Kleinlein Hdldg.—.—. Salzw. Heilbronn 135...—.—Tticot. Beſigheim—.— 4%„ n een* 5 Shun.—— 88.— Rhein, Elektrigi. 78,25 72.28 Berlin⸗„% 40%„ a 5 Wen d cee 5. 8— Dt Altang- F. 94.— 94.— Töüt. diet Gaza 56.— 88. 4%„ Silben e. drang ae i 050 Sar aß agen e. Abele. Möbel 485 15 Berlinet Mach 2485 05 Dberſc golsw. 8888 27.88 Bad. Aſſekuranz de. Wanß 5 1 160 4075 55 e 21,50 20.80 Ber. Chem. Ind.————%% 1 3 Been Delf.——.50 77555 9 27880 28.25 1. 4 6750 65,35 Braunk. u. 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