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Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 10%.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Deutſchlands Freitag, 30. September 1932 143. Jahrgang— Nr. 456 J um ſeine Ehre Reichsaußenminiſter v. Neurath bezeichnet erneut die Gleichberechtigung als unerläßliche Vorausſetzung für die deutſche Mitarbeit in Genf Köpfe vom Tage Die dͤeulſche Veoͤingung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 30. Sept. Reichs außeumintiſter Frhr. v. Neurath äußerte ſich heute mittag vor Vertretern der Preſſe über ſeine Genfer Tätigkeit. Bei den Arbeiten des Völkerbundes habe der Miniſter ſeine beſondere Aufmerkſamkeit den Wirtſchafts fragen gewidmet. Dieſe Arbeiten, führte der Miniſter aus, ſcheinen mir deswegen von beſonderer Bedeutung, weil ja auch der Völkerbund an der kommenden Weltwirtſchafts⸗ Konferenz und ihrer Vorbereitung beſonders beteiligt iſt. Ferner habe ich es mir angelegen ſein laſſen, daß die Min derheitenfragen diesmal wieder auf deutſchen Antrag in der ſechſten Kommiſſion der Bundesverſammlung zur Sprache kommen und habe Vorbereitungen getroffen, daß der deutſche Stand⸗ punkt dabei ſowohl im Rat als auch in der Bundes⸗ verſammlung nachdrücklichſt zum Ausdruck kommt, Wichtig ſcheint mir nach meinen Genfer Eindrücken, daß die Frage der Reorganiſation des Se⸗ kretariats in einer Weiſe gelöſt wird, die den Grundſatz der Gleichberechtigung aller Mitglied⸗ ſtaaten auch innerhalb des Völkerbundes beſſer als bisher verwirklicht. Die Frage des Nachfolgers des Generalſekretärs wird erſt im November zur Sprache kommen. Der Miniſter berichtete dann über die Geſpräche, die er mit verſchiedenen Delegationsführern über politiſche Fragen geführt hat, die an ſich nicht auf der Tagesordnung der Bundesverſammlung ſtanden. Dleſe Geſpräche bezogen ſich natürlich in erſter Linie auf die a Abrüſtungsfrage. Der Miniſter wies darauf hin, daß der Hergang des Kampfes um unſere Gleichberechtigung ja bekannt iſt. Solange Ausſicht beſtand, daß die allgemeine Abrüſtung ſich nach dem Muſter unſerer eigenen vollziehen würde, war die Frage unſerer Gleich⸗ berechtigung nicht akut. Sie wurde akut durch die bekannte Vertagungsreſolution vom 23. Juli, durch die eindeutig klar wurde, daß die anderen Mächten nicht daran dachten, ſo weitgehende Bindungen ihrer Wehrfreiheit zu übernehmen, wie wir ſie tragen. Die franzöſiſche Regierung hat die von uns vorgeſchlagene Verhandlungsform der vertraulichen Vorbeſprechung zu zweien abgelehnt und hat auch unſere klar geſtellte Frage nicht beantwortet. Sie iſt dieſer Frage viel⸗ mehr ausgewichen und hat uns gleichzeitig des Wil⸗ lens zur Aufrüſtung bezichtigt. Herrn Simon habe ich in Genf meine Meinung über ſeine Antwortnote auf unſer Memorandum vom 29. Auguſt nicht verhehlt und ihm klar geſagt, daß wir ſeine juriſtiſche Deduktion nicht anerkennen können. Ich habe ferner ihm und den anderen Ver⸗ tretern keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ohne eine einwandfreie Klarſtellung der Frage unſerer Gleichberechtigung von unſerer Wiederbeteiligung an den Arbeiten der Abrüſtungskonferenz nicht die Rede ſein kann. Die Unterhaltungen mit dem italieniſchen Vertre⸗ ter Albiſi haben gezeigt, daß Italien großes Verſtändnuis für unſere Forderungen hat. Herr Henderſon bemüht ſich darum, eine Ver⸗ ſtändigung herbeizuführen. Es iſt jedoch kaum anzunehmen, daß er damit Erfolg haben wir d. Ich bin einem Geſpräch mit Herrn Herriot ſelbſtverſtändlich nicht aus dem Wege gegangen. Weun Herr Herriot mir etwas zu ſagen ge⸗ habt hätte, ſo wußte er, daß ich ihm zur Ver⸗ fügung ſtand. In ſeiner geſtrigen Rede in der Völkerbundsverſammlung hat Herr Herriot erneut zum Ausdruck gebracht, daß Frankreich diplomatiſche Verhandlungen ab⸗ lehnt. Es liegt nun an den anderen, uns An⸗ gebote zu machen. Etwas Neues haben wir nicht zu ſagen. Was wir wollen, iſt in unſerem Memorandum vom 29. Auguſt mit aller Deutlichkeit geſagt. Inzwiſchen wird der Verſuch gemacht, uns in der Welt anzuſchwärzen. In Amerika werden aus franzöſiſchen Kanälen Enthül⸗ lungen über unſere angeblichen Geheimrüſtungen veröffentlicht. Man ſagt, ſie ſtammten aus dem frü⸗ her ſchon von Tardieu und neuerdings von Herriot erwähnten Doſſier, mit deſſen Veröffentlichung man uns bange zu machen ſucht. Mit keinerlei e kann. g olgten dentſchen Abrüſtung irgen 0 1 werden. Mit keinerlei angeblichen Verfehlungen Deutſchlands gegen die Entwaffnungs⸗ beſtimmungen von Verſailles kann die Tatſache ver⸗ deckt werden, daß die allgemeine Abrüſtungskonfe⸗ renz ohne nennenswerte poſitive Reſultate nach ſechs⸗ monatigen Verhandlungen auseinander gegangen iſt. Mit nichts kann die Tatſache der einſeitigen deutſchen Entwaffnung und die Ueberrüſtung anderer Staaten wegdiskutiert werden, ebenſowenig die Verpflichtung 5. Dr. h. c. Wilhelm Solf, der unermüdliche Vorkämpfer für den deutſchen Kolonialgedanken, wird 70 Jahre alt. ſeit 1925 Henderſons unmöglicher Vorſchlag Dr. Felix Franck, Oeſterreichs Geſandter in der Berlin, ſoll von ſeinem Poſten zu⸗ rücktreten. Winſton Churchill, konſervative engliſche Politiker und frühere Schatzkanzler, iſt lebens⸗ gefährlich erkrankt. Nur ein unverbindliches Abrüſtungsverſprechen Drahtung unſeres eigenen Vertreters ö f. Genf, 30. Sept. In den Kreiſen der Abrüſtungskonferenz und des Völkerbundes iſt man fieberhaft auf der Suche nach einem Kompromiß, das Deutſchland die Wiederaufnahme ſeiner Mitarbeit an den Ab⸗ rüſtungsverhandlungen ermöglichen ſoll. Beſonders der Präſident der Abrüſtungskonferenz, der frühere engliſche Außenminiſter Henderſon, betätigt ſich in dieſer Richtung. Er hat, wie wir bereits heute mittag mitteilen konnten, einen neuen Abrüſtungs⸗ plan ausgearbeitet, der die Zuſtimmung Sir John Simons und wahrſcheinlich auch die ſtillſchweigende Billigung Herriots gefunden haben ſoll. Aus fran⸗ zöſiſchen Kreiſen wird mitgeteilt, daß Henderſon vor ſeiner Abreiſe dieſen Plan dem Reichsaußen⸗ miniſter von Neurath in Geſtalt eines Memoran⸗ dums übergeben hat, Herr von Neurath habe die Prüfung durch die Reichsregierung zugeſichert. Die Hauptbedingungen des Henderſon⸗Planes ſind folgende: 1. Es gibt keine Wiederaufrüſtung. Teil V des Verſailler Vertrages müßte nach einer entſprechenden Vereinbarung in den künftigen Ab⸗ rüſtungsplan aufgenommen werden. 2. Die am ſtärkſten gerüſteten Nationen müßten ihre Streitmächte zu Waſſer, zu Lande und in der Luft„ſubſtanziell undproportionell“ herabſetzen. 3. Nach Annahme dieſer beiden Punkte und deren Einführung in den vorbereitenden Abrüſtungsplan liegt keine Defferenz über die Frage der Gleich berechtigung mehr vor. Die Franzoſen behaupten, daß zwiſchen den ein⸗ zelnen Delegationen bereits ein Meinungsaustauſch über dieſes Memorandum ſtattfinde, um bis zur Rückkehr Henderſons die Frage zu klären, ob die Hauptkommiſſion der Abrüſtungskonferenz für Ende November einberufen werden kann. Aus deutſchen Delegationskreiſen wird erklärt, daß tatſächlich dem Außenminiſter von Neurath gewiſſe Anregungen Henderſons mitgeteilt worden ſeien und daß Herr von Neurath dem Präſidenten der Abrüſtungskonfe⸗ renz ein Antwortſchreiben in Ausſicht geſtellt habe. Wie ſich Herr Henderſon eine Verſtändigung auf dieſer Grundlage vorſtellt, iſt nicht recht erfindlich, denn das Memorandum enthält, nach dem, was bis⸗ her darüber bekannt wurde, nur die Verpflichtung, daß kein Staat wiede raufrüſten dürfe und bedeutet für Deutſchland die Gefahr, daß ihm ſo⸗ gar der Umbau der Reichswehr von den Franzoſen verboten wird. Auf der andern Seite beſagt der Punkt 2 des Memorandums gar nichts über den Zeitpunkt und den Um⸗ fang der Abrüſtung, die die Völker ver⸗ ſprechen ſollen. Eine derartige inhaltsloſe Zuſage hat aber Deutſchland ſchon des öfteren ſeit Jahren bekommen, ohne daß die übrigen Mächte an eine wirkliche Verminderung ihrer, Rüſtungskräfte ge⸗ dacht hätten. Daß die Reichsregierung ſich durch ein derartiges Kompromiß von ihrem bisherigen Stand⸗ punkt abbringen läßt, erſcheint mehr als unwahr⸗ ſcheinlich. Wie die Franzoſen über dieſes Kompromiß in Wirklichkeit denken, dafür gibt das Verhalten ihres Delegierten und Kriegsminiſters Paul⸗Boncour den beſten Beweis. In der Abrüſtungskommiſſion, die ſich mit der effektiven Stärke der Landſtreitmächte befaßt, brachte heute der amerikaniſche Vertreter Wilſon den Vorſchlag einer 40prozen⸗ tigen Herabſetzung der Effektivtruppen ein. Dieſer Antrag iſt mit Ziffern ausgeſtattet und be⸗ ruht auf dem Hooverplan. Panl⸗Boncour teilte mit, daß er zu dem Vorſchlag nicht Stellung nehmen könne, da zuerſt der Ausdruck„effektiv“ definiert werden müſſe. 5 Wie lange nun dieſe von Paul⸗Boncour verlangte Erörterung über dieſen Ausdruck dauern wird, läßt ſich noch nicht abſehen. Die Stellungnahme des fran⸗ zöſiſchen Kriegsminiſters Paul⸗Boncour zu dem amerikaniſchen Vorſchlag läßt erkennen, daß Frank⸗ reich nach wie vor eine wirkliche Herabſetzung der Rüſtungen ablehnt. Miniſterpräſident Herriot wird morgen Genf verlaſſen, um erſt wieder zu der auf den 10. Oktober anberaumten Sitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz hierher zurückzukehren. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch wird anfangs Oktober nach Paris reiſen, um dort einer wichtigen diplomatiſchen Konferenz zwiſchen Vertretern der Kleinen Entente, Polens und leiten⸗ den Perſönlichkeiten des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſteriums beizuwohnen, Dieſe Konferenz wird ſich mit der Abrüſtungsfrage der franzöſiſchen Sicher⸗ heitspolitik im Zuſammenhang mit der Kleinen Entente und mit der Durchführung der in Streſa ausgearbeiteten Wiederaufbaupläne Mitteleuropas befaſſen. . DDDDvVFFFFPFPFPCwCwCCõã VVVVVVVVVVVTVTVTPTPTVTVCGbGTCwTwCGCcCcTcTGTGbGbGbGPGbGPGbGPGPbGbGTGPbGbGäGbGTGbGTGVGTGTGTGTGTGTGTGCGTVTbTVTVTCTVTbTTVTbTbT der anderen Staaten, ihrerſeits abzurüſten. Wer mit angeblichen Verfehlungen Deutſchlands gegen die Verſailler Entwaffnungsbeſtimmungen vpperiert, vergiftet die Atmoſphäre. Die Haltung der deutſchen Regierung in der Gleichberech⸗ tigungsfrage kann durch ſolche Manöver in keiner Weiſe beeinflußt werden. Wir verlangen im Rahmen der Abmachungen über allgemeine Ab⸗ rüſtung, die die Abrüſtungskonfſerenz treffen ſoll, die gleiche Freiheit in der Wehrfrage wie die anderen Staaten. Mit der einſeitigen Diskriminierung Deutſchlands muß es ein Ende haben. Keine deutſche Regierung wird auf das Lebensrecht der deutſchen Nation, auf Landes verteidigung und Sicherheit ver⸗ zichten. N Senkung der Sleuerzinſen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Sept. Der Reichsminiſter der Finanzen hat eine Ver⸗ ordnung zur Senkung der Steuerzinſen erlaſſen. Durch die Verordnung werden für die Zeit vom 1. Oktober 1932 ab die Aufſchubzinſen un d die Stundungszinſen geſenkt. Bei den Aufſchubzinſen, die bei Zöllen und bei der Umſatz⸗ ausgleichsſtener erhoben werden, wird der Zinsfuß von bisher 8 v. H. auf 5 v. H. jährlich herab⸗ geſetzt. Für die Stundungszinſen, die ſich bisher auf 5 v. H.— 8 v. H. beliefen, wird der Zinsfuß auf 5 v. H. jährlich herabgeſetzt. Die neuen Congquiſtadoren Von Baron E. v. Ungern⸗Sternberg Die portugieſiſche Regierung verbannt ihre poli⸗ tiſchen Widerſacher auf eine der einſamen Felſen⸗ inſeln des Azorenarchipels oder in die fernen afri⸗ kaniſchen Kolonien. Chile und Peru verſchicken ihre Revolutionsführer auf eine der ſtinkenden Guano⸗ inſeln im Stillen Ozean. Jetzt folgt auch Spanien ihrem Beiſpiel. Etwa 6000 politiſche Ge⸗ fangene gehen in ein grauſames Exil nach der Küſte von Rio de Oro, in die fieberſchwangeren Inſeln im Golf von Guinea und an den Munifluß, in die ſpärlichen Ueberreſte des ſpaniſchen Kolontal⸗ reiches, das einſt im ſpäten Mittelalter die Welt um⸗ ſpannte. Unter den Verbannten befinden ſich die Herzöge von Sevilla und Grimaldi, zahlreiche andere Ariſtokraten mit ihren Familien, einige hohe Geiſtliche, Politiker, Großinduſtrielle uſw., die den letzten Monarchiſtenputſch unterſtützt haben ſollen und deren Verbleiben auf dem ſpani⸗ ſchen Boden der Regierung gefährlich erſcheint. Es iſt viel über die franzöſiſche Hölle in Guyana und auf der Teufelsinſel geſchrieben worden. Auch die verbannten Spanier müſſen ſich auf eine ſchwere Leidenszeit vorbereiten, denn wenn ſie auch keine Sträflingskleider tragen und nicht als Ausgeſtoßene aus der menſchlichen Geſellſchaft gelten, ſo kann man ſich doch kaum ein„hölliſcheres“ Exil vorſtellen, als das für die Granden von Spanien und ihren An⸗ hang vorbereitete. Das Fort Cisneros an der Küſte von Rio de Oro liegt einſam und weltver⸗ geſſen an der afrikaniſchen Wüſtenküſte. Auf Hur⸗ derte von Kilometern breiten ſich im Hintergrunde gelbe, unfruchtbare Sandflächen aus, die nicht ſelten von räuberiſchen Beduinen durchkreuzt werden. Die kleine Garniſon iſt ſtändig unter Waffen, um nicht durch einen Ueberfall überrumpelt zu werden. Die Gebäude beſtehen aus niederigen Steinbauten, die von einem zackigen Wall umgeben ſind, auf dem die Schildwachen patrouillieren. Ver⸗ einzelte Palmen werfen einen ſpärlichen Schatten, und rings unter dem Sonnenglaſt laſtet troſtloſe Einſamkeit. Einmal im Monat legt der Dampfer der ſpaniſchen Linie„Tramsatlantica“ an der Rio de Oroküſte an, lädt Lebensmittel und Poſt aus, und dann iſt Cabo Cisneros, und ſind alle, die in der Wüſtenhölle leben müſſen, wieder von der Welt vergeſſen. Die nächſten Transporte der Verbannten gehen nach Fernando Poo und an den Munifluß. Die große ca. 2000 qm große Inſel mit der Haupt⸗ ſtadt Santa Iſabel bietet den Verſchickten mehr Ab⸗ wechſlung als die Wüſtenküſte am Atlantiſchen Ozean, es gibt dort Kakabplantagen, tropiſche Pflan⸗ zungen und in der Stadt, ſeit ſie eine bedeutende Radioſtation beſitzt, auch etwas Zerſtreuung. Aber die Inſel hat ein mörderiſches Fieberklima, das kein Europäer auf die Dauer verträgt. Die Urbevölkerung bilden die Bubineger aus dem Stamm der Bantu, deren unkomplizierte geiſtige Entwicklung nicht weit über Geſicht und Gehör hinausgeht. Sie ſind zufrieden, wenn ſie wenig oder gar keine Arbeit, dafür aber reichlich Eſſen, Tabak und Palmwein haben. Sie ſind froh, wenn ſie ihre wilde Maringa tanzen. Im Innern der großen Inſel leben ſie noch im Urzuſtande dahin, dort befindet ſich auch ihr König, der als Zeichen ſeiner Würde einen Hut mit breiter goldener Borte trägt, den irgend ein Aben⸗ teurer vor Jahrzehnten auf der Inſel vergeſſen haben mag, und der jetzt die Rolle einer Königskrone ſpielt. Der König führt den ſchönen Namen Malabo, iſt von Weibern von ſchauerlicher Häßlichkeit um⸗ geben und meidet ängſtlich den Verkehr mit den ſpa⸗ niſchen Behörden, da er immer betrunken iſt und ſtets etwas auf dem Kerbholz ſtehen hat, Werden aber die Verſchickten an der Guinega⸗ kü ſt e ausgeſetzt, ſo geſtaltet ſich ihr Schickſal noch viel trauriger. Nur an der Küſte ſelbſt gibt es einige Stapelplätze für koſtbare Holzarten, die im Urwald gefällt werden, dahinter aber liegt die tropiſche Wildnis Afrikas mit ihrem Zauber, ihrem Schrecken, ihren Geheimniſſen. Auf Flachbooten, die den Rio Campo, den Upoanyo und den Utamboni hinaufgerudert und geſtoßen werden. führt der Weg durch ſchweigenden Urwald, vorbei an Stromſchnellen und ſchroffen Felſen. Dann kom⸗ men ſtille Seen, in denen der Hippotamus ſchnauft und bunte Vögel ſchwimmen. Der Bokumenbaum erfüllt die Luft mit ſeinem Duft. In der Nacht am Lagerfeuer kleben die naſſen Kleider am Leibe. Dumpf klingt der Ruf des Satansaffen durch den Wald. Am Boden wimmelt und kribbelt es von kleinem Gezücht. Leuchtkäfer blitzen wie giftige, grüne Punkte. Ekle Gerüche ſteigen aus der Erde und das Fieber kommt und jagt durch die Adern und öffnet das Auge für ein fernes Erſchauen von unwirklichen, grauenhaften Dingen, und durch die hohen Kronen der Bäume ſtarren die kalten Ster⸗ nenaugen aus dem Unerreichbaren. Ab und z u ein Negergehöft in dem der Uſoki herrſcht, 2. Seite/ Nummer 456 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 30. September 1932 der Zauberer, der mit ſeinem Hexenmeiſterhokus⸗ pokus Herr über Leben und Tod ſeiner Stammes⸗ genoſſen iſt. Die ſchwarzen Häuptlinge beſitzen etwas von der Majeſtät der Wildnis, die noch aus dem Abgrund der Jahrtauſende ſtammt, ehe ſich der Menſch ſeiner göttlichen Beſtimmung bewußt wurde. Ste kennen keine andere Pflicht, als für ihr Wohl⸗ ergehen zu ſorgen, dazu brauchen ſte nicht viel, nur Fleiſch, Palmwein, Tabak und Frauen, die ſie in hren Kraal einſperren. Die ſpaniſche Herrſchaft reicht kaum über einen ſchmalen Küſtenſtrich hinaus, in dem ſich die Weißen durch reichlichen Chiningenuß meiſtens vergeblich vor dem Sumpffieber zu ſchützen verſuchen. Am Ka p San Juan iſt eine kleine Faktorei errichtet, die dazu beſtimmt iſt, einen Teil der Verbannten auf⸗ zunehmen. Es gibt dort ebenſowenig wie am Wüſten⸗ rande in Kap Cisneros Arbeits⸗ und Verdienſtmög⸗ lichkeiten, aber viele der Verbaunten ſind Nachkommen jener Conqutistadoren, die vor Jahrhunderten, wie Cortez, faſt ohne Mittel in eine fremde Erde eindrangen und Spanien zum reichſten Lande der Welt machten. Das Abenteurer⸗ blut ihrer Vorfahren kreiſt in den Adern jener Granden, die jetzt an der afrikaniſchen Küſte aus⸗ geſetzt werden, und ſie verlieren den Mut nicht. Das Blatt der Geſchichte kann ſich wieder wenden. Das Ziel des Nationalvereins Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Sept. Am 18. September waren in Berlin unter Füh⸗ kung einiger namhafter Perſönlichkeiten aus Wiſſen⸗ ſchaft und Wirtſchaft und nicht ausgeſprochen par⸗ teiiſch abgeſtempelter Politiker der„Deutſche Na⸗ tionalverein“ gegründet worden. Am Donners⸗ tag iſt als vierte oder fünfte eine Berliner Orts⸗ gruppe aus der Taufe gehoben worden. Der Gedanke zur Gründung des Nationalvereins geht zurück auf die Zeit zwiſchen Preußen⸗ und Reichstagswahlen und war eine der vielen Ueberlegungen, denen man damals nachging, um dem zwiſchen Deutſchnationalen und Sozialdemokratie“ mehr oder weniger politiſch heimatlos gewordenen Bürgertum wie⸗ der Stimme und Einfluß zu verſchaffen. Vielleicht gerade weil die Verſuche zur Gründung einer Ein⸗ heitspartei der Mitte alleſamt fehlſchlugen, hat der Nationalverein darauf verzichtet, eine neue Partei zu konſtituieren. Man hat ſich darauf beſchränkt, für den jetzigen Wahlkampf die Loſung eines bür⸗ gerlichen Burgfriedens auszugeben und das Wirtſchafts⸗ und Arbeitsbeſchaffungsprogramm ber Reichsregierung zu unterſtützen, die letzten Kraft⸗ reſerven zu mobiliſieren und mit ihnen den An⸗ ſchluß an die anhebende Weltkonjunk⸗ tur zu erreichen. Im übrigen rückt man die Wie ⸗ derherſtellung der„Verfaſſungsehr⸗ lichkeſt“ als politiſches Ziel in den Vordergrund. Für ſolche Ziele glaubt man die bürgerliche Schicht aufrufen zu können, die in dem weiten Raum zwi⸗ ſchen Sozialdemokratie und Deutſchnationalen unter Ausſchluß des Zentrums zu finden iſt. Im Grunde will man ein altes liberales Gedankengut beleben und verſucht, im Gegenſatz zu den Doktrinen der autoritären Maſſenparteien die freie, allein dem Ge⸗ wiſſen verantwortliche Perſönlichkeit als Maßſtab des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens wieder⸗ zugewinnen. v. Lersner in Karlsruhe Meldung des Wolff⸗Bitros — Karlsruhe, 30. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: Der Vertrauensmann der Reichsregierung bei den Regierungen der Länder Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden und Heſſen, Freiherr von Lersner, hat heute vormittag bet der badiſchen Regierung ſeinen Antrittsbeſuch ge⸗ macht. Im kleinen Kreiſe wurden dabei ſchwebende Fragen beſprochen und feſtgeſtellt, daß perſönliche Beziehungen ein geeignetes Mittel find, um manche Fragen zwiſchen Reich und Länder zu klären. Meldung des Wolffbüros — Berlin, 90. Sept. Nach den Meldungen, die dem Reichsarbeits⸗ miniſterium von ſeinen Schlichtern bis zum 29. 9. 1932 zugingen, konnten in Anwendung der Verord⸗ nung rund 13000 Arbeits loſe in Dienſt und Arbeit treten. Wieviele wegen des betrieblichen Kleinkrieges in Form von wilden Streiks oder wegen der Drohung mit einem ſolchen Streik nicht eingeſtellt werden konnten oder gar wieder ausſcheiden mußten, ſteht nicht feſt. Es haben auch noch nicht alle Schlichter die geforderten Meldungen gemacht. Im allgemeinen liegt die Kurve der Arbeitsloſen⸗ ziffer noch höher als um die gleiche Zeit des Vor⸗ jahres. Die Kurven 1931 und 1932 laufen aber auch jetzt noch nicht parallel, ſie nähern ſich einander, wie wenn ſie den gemeinſamen Schnittpunkt ſuchen woll⸗ ten. Ende Auguſt hatte ſich, im Gegenſatz zum Vor⸗ jahre, auch die Beſchäftigungsziffer auf der Juli⸗ Höhe gehalten. 0 Die Reichsregierung gibt ihren Wirtſchaftsplan und die— nur für die Uebergangszeit beſtimmte Verordnung über die Tarife und Neneinſtellungen nicht preis. Sie erwartet einen Abbau der Arbeits⸗ loſigkeit und einen Aufban der Belegſchaften. Die Behauptung in einem Teil der Preſſe, daß die Ge⸗ werkſchaften aller Richtungen die Streiks für berechtigt halten, hat ſich als unrichtig erwieſen. Es iſt anzunehmen, daß der gewaltſame Widerſtand gegen Grund und Zweck der Verordnung an dem Verſtändigungswillen der Betriebe und ihrer Beleg⸗ ſchaften ſcheitern wird. Jedenfalls ſteht die Reichs⸗ zirtſchaftsplan und Tarife Die Regierung warnt nochmals vor Streiks regierung nach wie vor auf dem Standpunkt, daß in der Anwendung der Verordnung durch den Arbeit⸗ geber eine Verletzung weder des Arbeitsvertrages noch des Tarifvertrages gefunden werden kann, und daß etwaige Gegenmaßnahmen einer Tarif⸗ partei eine Verletzung der tariflichen Friedenspflicht darſtellen. Vom 1. Oktober an kann für die Einſtellung von Arbeitswilligen auch die Anwartſchaft au FN die Beſchäftigungsprämie in Form von Steuergutſcheinen erworben werden. Von dem Zu⸗ ſammenwirken aller Maßnahmen erwartet die Reichsregierung eine Verbeſſerung des Arbeits⸗ marktes; ſie wird, wenn die Erwartung ſich erfüllt, die Unterſtützungsſätze in der Arbeitsloſenhilfe für die rauhe Jahreszeit erhöhen. Keine Differenzen im Kabinelt Meldung des Wolffbüros — Bexlin, 30. Sept. In der Preſſe wird davon geſprochen, daß eine Reihe von Kabinettsmitgliedern durch die Rede des Reichsernährungsminiſters Frhr. v. Braun in München überraſcht worden ſei. Von zuſtändiger Seite wird dazu erklärt, daß der Text der Rede des Reichsernährungsminiſters v. Braun den übrigen beteiligten Reſſortminiſtern bis auf das letzte Komma bekannt geweſen iſt. Infolgedeſſen trifft es natürlich auch nicht zu, daß Wirtſchafts⸗ miniſter Prof. Warmbold, wie eine Zeitung ſagt, ſcharf gegen den Ernährungsminiſter Stellung ge⸗ nommen habe. D Frankreich will Handelszugeſtändniſſe (Drahtung unſers eigenen Vertreters) f. Genf, 30. Sept. Wie ich von maßgebender franzöſiſcher Seite ver⸗ nehme, beginnen hier am Montag zwiſchen dem deut⸗ ſchen Sachverſtändigen Poſſe und dem franzöſi⸗ ſchen Delegierten Elbel offiziöſe Beſprechungen über eine„zuſätzliche Ausgeſtaltung“ des deutſch⸗franzöſiſchen Handels vertrags. Die franzöſiſche Regierung will auf dieſem Gebiet ſo raſch wie möglich zu einer Einleitung von Verhand⸗ lungen kommen, denn, wie mir erklärt wird, hängt das Schickſal des Miniſteriums Herriot von der Ab⸗ änderung dieſes Handelsvertrages ab, der ſich an⸗ geblich ſtark zum Nachteil Frankreichs auswirken ſoll. Die franzöſiſchen Induſtriekreiſe, die ſich über den Handelsvertrag beklagen und deſſen Abänderung im Sinne bedeutender Zollerhöhungen und Schaffung von Kontingenten fordern, machen durch ihre poli⸗ tiſchen Schrittmacher geltend, daß Deutſchland von den Reparationsſchulden enthoben ſei und ſeine Pro⸗ duktionsmaſchinen„amorkiſiert“ habe. Solange es ſich um eine Reparationspflicht Dentſchlands gehan⸗ delt habe, ſei man in der Frage einer Abänderung des Handelsvertrags zurückhaltend geweſen. Das könne heute nicht mehr gelten. Aus dieſem Grunde will man in der Deputiertenkammer, und zwar in der Ausſprache über die Lauſauner Vereinbarungen die Umgeſtaltung des Vertrags verlangen, und die Regierung ſehe ſich gezwungen, ſich auf eine Even⸗ tualität entſprechend vorzubereiten. Verſchiedene fran⸗ zöſiſche Induſtriezweige würden mit der Schließung ihrer Betriebe drohen, falls nicht ſchleunigſt die Ver⸗ handlungen eingeleitet werden ſollten. Der franzöſiſche Vertreter Elbel übergab in Streſa dem deutſchen Delegierten Poſſe eine Auf⸗ zeichnung, die als Grundlage für die hier zu füh⸗ renden Beſprechungen dienen ſoll. Frankreich möchte den vierteljährlich aufzukündigenden deutſchen Han⸗ delsvertrag nicht als ungültig erklären, um eine Verſchlechterung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen zu vermeiden. Raubüberfall auf Geldtransport Meldung des Wolff⸗ Büros — Schwarzenberg i. Sachſen, 30. Sept. Zwei Kaſſenboten der Allgemeinen Deutſchen Ereditanſtalt mit einem Geldtransportwagen wur⸗ den heute früh von zwei Perſonen, die aus einem Auto ſprangen, mit vorgehaltenen Revolvern ange⸗ halten. Während die beiden mit Masken verſehenen Räuber die Kaſſenboten in Schach hielten, kam noch ein dritter unmaskierter Mann mit Hammer und Meißel an den Geldwagen, ſchlug das Schloß auf und raubte die beiden Geldſäcke, die insgeſamt 39000 Mark enthielten. Anſchlag in Belgrad Meldung des Wolff⸗Büros — Belgrad, 30. Sept. Ein elegant gekleideter Mann übergab heute früh in der Nähe der Schiffsſtation einem Träger ein Pa⸗ ket mit dem Auftrage, es in das Offiziers⸗ kaſino zu tragen. In dem Augenblick, als der Träger das Kaſinogebäude betrat, explodierte das Paket, das eine Höllenmaſchine enthielt. Der Träger und eine Aufräumerin erlitten tödliche Ver⸗ letzungen. Wie verlautet, ſoll auch ein Offizier ver⸗ letzt worden fein. Die Mannheimer Katzengräfin Das Leben der Katharina von Ottweiler Nicht ſelten prägen Schickſal und Eigenart der Bewohner den Häuſern ihren Stempel auf. In Mannheim befindet ſich ſo manches Haus, das mit der Geſchichte ſeiner einſtigen Beſitzer im Gedächt⸗ nis der Bevölkerung ſortlebt. Eines dieſer Häuſer befindet ſich in B 1, Nr. 1, das der Rei chsgräfin Katharina von Ottweiler gehörte, und im Volksmunde das Haus der„Katzengräfin“ ge⸗ nannt wurde. Märchenhaft klingt der Lebenslauf dieſer Frau, die es verſtanden, vom Zimmermäd⸗ chen zur Reichsgräfin emporzuſteigen. Sie war die zweite Gemahlin des Fürſten Ludwig von Naſſau⸗ Saarbrücken, des Beherrſchers dieſes kleinen Für⸗ ſtentums, das vollſtändig unter franzöſiſcher Ab⸗ hängigkeit ſtand. Die erſte Gemahlin des Fürſten war kränklich und wußte ihren Gatten nicht zu feſſeln, weshalb er Erſatz bei ihrer Geſellſchafterin, einem Fräulein von Dern ſuchte. Auch ſie fiel bald in Ungnade und die Gunſt des Fürſten wandte ſich ihrem Zim⸗ mermädchen, einem einfachen Bauernkind, Katha⸗ rina Keſt aus Fechingen zu. Ludwig fand an ihrer Schönheit und ihrem klugen Betragen Ge⸗ fallen; ihr ſcharfer Verſtand wußte ihn zu feſſeln. Er ſandte ſie zur weiteren Ausbildung nach Metz. Nachdem ſie im Alter von 16 Jahren nach Saar⸗ brücken zurückgekehrt war, ſuchte der Fürſt ihre Gunſt zu gewinnen, was ihm als ſchöner Mann und in ſeiner hohen Stellung nicht ſchwer fiel. Die Mutter der Keſt, eine einfache, redliche Frau, war gegen dieſe Verbindung. Schließlich trat Katharina an die Stelle des Fräulein von Dern, die inzwiſchen mit einer größeren Geldſumme abgefunden worden war. Der Fürſt erhob ſeine Geliebte zur Frau von Ludwigsberg, 1781 zur Freifrau von Ott⸗ weiler und 1783 wurde ſie von Kaiſer Joſef II. ſamt ihren Nachkommen, in den Reichsgrafen⸗ ſt a n d erhoben. 5 Nachdem die rechtmäßige Gräfin mit dem Tode abgegangen war, blieb der Fürſt darauf bedacht, Freifrau von Ottweiler durch einne morganatiſche Ehe zu legaliſieren. Die vegierenden Herren von Weilburg und Uſingen erhoben lebhaften Wider⸗ ſpruch, doch Ludwig kümmerte ſich nicht darum und ließ ſich am 1. März 1787 mit der Gräfin kirchlich trauen und proklamierte ſie acht Tage darauf zur Der Widerſpruch gegen dieſe Ehe wurde durch Klage beim Reichshofrat in Wien fortgeſetzt, worauf ein Erlaß erſchien, daß die Grafen von Ottweiler den fürſtlich Naſſau'ſchen Titel nicht führen dürften, viel weniger noch die aus dieſer Ehe entſtehenden Kinder zur Nachfolge berechtigt wären. In Saar⸗ brücken kehrte man ſich nicht an das Verbot und nannte Katharina„Fürſtin“. Der Fürſt brachte es gelegentlich ſeiner Anweſenheit am franzöſiſchen Hofe fertig, daß ihm durch den Ankauf der Herrſchaft Dil⸗ lingen der Titel Herzog von Dillingen verliehen, und ſeine Gemahlin in den Herzogenſtand erhoben wurde. Im Volke war die Herkunft der zu Reichtum und Titel emporgeſtiegenen Gräfin nicht vergeſſen, man nannte ſie häufig„Gänſegretel von Fechingen“. Nicht lange war es der Reichsgräfin vergönnt, ſich ihrer hohen Stellung zu erfreuen. Die fran ⸗ z öſiſche Revolution zwang ſie mit ihrem Ge⸗ mahl und ihren Kindern ihr Luſtſchloß Jägersburg zu verlaſſen. Sie kamen nach Mannheim, auch hier konnten ſie nicht lange weilen, da die Franzoſen 1794 ſich Mannheim näherten. Sie flüchteten über Darmſtadt nach Aſchaffenburg. Kurz nach der An⸗ kunft ſtarb der Fürſt. Nach dem Tode ihres Ge⸗ mals kehrte Katharina mit ihren Kindern nach Mannheim zurück. Jede Ausſicht, je wieder nach Saarbrücken überzuſiedeln, war ihnen genom⸗ men; dazu hatten ſie infolge der plötzlichen Flucht vor den franzöſtſchen Horden den Verluſt ihrer Schlöſſer und einen großen Teil ihres Vermögens zu beklagen. Mit der Verkleinerung der Hofhaltung legte die Witwe auch den Fürſtentitel ab und ließ ſich wieder Reichsgräfin nennen. So ſehr die Gräfin ihrem Gatten in Liebe zugetan war und ihren füngſten Sohn zärtlich liebte, beſtand zwiſchen ihren beiden Töchtern und ihr ſelbſt wenig Zuneigung. Es wurde behauptet, die Mutter habe das Heranblühen ihrer Töchter mit einer Art Eifer⸗ ſucht wahrgenommen. Eitel und ſtolz auf ihre Schön⸗ heit und in der Furcht, durch das Erſcheinen ihrer Töchter in ihrem Glanze verdunkelt zu werden, hielt ſie ſie in einem entlegenen Teil ihres Hauſes zurück, wenn ſie, wie oft geſchah, glänzende Geſellſchaft um ſich ſah. Gräfin Luiſe, die älteſte Tochter, vermählte ſich gegen den Willen der Mutter mit dem Kammerfän⸗ ger Joſeph Fiſcher, während die jüngere Toch⸗ ter, Gräfin Katharina, den in badiſchen Dienſten ſtehenden Geheimen Hofrat Wilhelmi heiratete, der zuletzt als Direktor des Lyceums in Heidelberg Auftrage des babiſchen Kultus⸗ tätig war. Im Gegenſatz zu der wechſelreichen Ju⸗ gendzeit der Gräfin verliefen die Tage ihres Alters ruhig. Der damals in Mannheim vertretene Adel verzieh ihr ihre Herkunft nicht und mied ſie. Wenn ſie in den Akademiekonzerten erſchien, blieb abſichtlich zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken ein Stuhl leer. Ihrer Liebe zu den Katzen hatte ſte es zu verdanken, daß man ſie im Volksmund die„Katzen⸗ gräfin“ nannte. Im Theater hatte ſie eine beſon⸗ dere Loge inne. Dort erſchien ſie ſtets in rotſamte⸗ nem Kleide, überaus reich mit Brillanten um Stirn und Schläfen geſchmückt und ein kleines Kätzchen ruhte ihr auf dem Schoße. Im Jahre 1829 ſtarb die Gräfin in Mannheim im 72. Lebensfahre. Y K. Ein Büſtendenkmal Weinbrenners wird im und Unterrichts⸗ miniſteriums im Karlsruher Nymphen⸗ garten hinter dem Erbprinzenſchlößchen erſtellt. Es iſt ein Werk des Bildhauers Dr. Fritz Wer⸗ ner. Die Einweihung erfolgt vorausſichtlich Ende Oktober dieſes Jahres. Prämien für den Pöohſten Mieter. Der Ab⸗ ſchluß des Vertrags über die 3500ſte Miete im Na⸗ tionaltheater ſteht unmittelbar bevor. Wie be⸗ reits bekannt gegeben, erhält der 3500ſte Mieter zu ſeinem gemieteten Platz als Geſchenk eine ganze Miete im Wert von 100/(Mietverträge werden auch nach Beginn der Spielzeit während des ganzen Jahres abgeſchloſſen.“ Gute Plätze aller Platzgattun⸗ gen(ausgenomen 3. Rang) ſind noch in den meiſten Mietabteilungen erhältlich. Auskunft auch fern⸗ mündlich erteilt jederzeit die Theaterkaſſe. Spielplan des Nationaltheaters: Sonntag, 2. Oktober(Miete G, Sondermiete G) zum erſten Male „Gaſparone“; Montag, 3. Oktober(Bühnenvolks⸗ bund)„Der Freiſchütz“; Dienstag. 4. Oktober (Miete H)„Wetter veränderlich“; Mittwoch, 5. Okt. (Miete M, Sondermiete M)„Gaſparone“, Donners⸗ tag, 6. Oktober(Miete B)„Der Roſenkavalier“; Freitag, 7. Oktober(Miete F. Sondermiete F) zum erſten Male„Vor Sonnenuntergang“; Samstag, 8. Oktober, nachmittags, Schülervorſtellung für die höheren Schulen„Wallenſtein“; Samstag, 8. Okt. (Miete D)„Angelina“; Sonntag, 9. Oktober(Miete C„Wallenſtein“; Montag, 10. Oktober(Miete) „Die Hochzeit des Figard“. Im Roſengarten: Montag, 10. Oktober(Bühnenvolksbund)„Die Jour⸗ naliſten“. Deſſau feiert doch Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 30. Sept. Die Weigerung des nattonalſpzia⸗ liſtiſchen Miniſterpräſidenten von An⸗ halt, Freyberg, zum Geburtstag des Reichs⸗ präſidenten die Dienſtgebäude zu beflaggen und Schulfeiern zu veranſtalten, hat in Berliner poli⸗ tiſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Das Reich beſitzt jedoch keine Handhabe, gegen den Miniſter präſidenten etwas zu unternehmen. zu Gebäudebeflaggungen und Feiern, die wie immer in ſolchen Fällen vom Reichsinnenmini⸗ ſterium ausging, iſt eben nur eine Anregung und be⸗ deutet keine rechtliche Verpflichtung für die Länder. Soweit uns bekannt iſt, beabſichtigt das Reichs⸗ kabinett auch nicht, auf anderem Wege noch einmal auf die Anhaltſche Regierung einzuwirken. Ein ſolcher Verſuch würde beiläufig auch die Zuſtimmung des Reichspräſidenten nicht erhalten. Man hat hier noch die leiſe Hoffnung, daß der einmütige moraliſche Druck der öffentlichen Meinung und vor allem die Ueberlegung, daß ſein Vorgehen den Nationalſozia⸗ liſten bei den kommenden Reichstagswahlen kaum dienlich ſein wird, Herrn Freyberg noch in letzter Minute zum Einlenken beſtimmen könnte. Allgemeine Empörung hat die Entſcheidung des Miniſterpräſidenten vor allem in Anhalt ſelbſt hervorgerufen. Ein großer Teil der Bevölkerung will in einer be⸗ ſonderen Kundgebung für den Reichspräſidenten an ſeinem Geburtstag das Verhalten Freybergs wie⸗ der wettmachen. Die Stadt Deſſau hatte ſchon vor dem Zwiſchenfall den Reichsinnenminiſter v. Gayl ge⸗ beten, bei der Hindenburgfeier die Feſtrede zu halten. Herr von Gayl hatte jedoch gleichfalls noch vor der Weigerung Freybergs abſagen laſſen. Unter den neuen Umſtänden käme eine Teilnahme des Reichsinnenminiſters an den Feiern im Lande Anhalt ohnehin nicht mehr in Frage. Ein Mitglied der Reichsregierung könne, ſo wird uns erklärt, ſchwerlich, wie auch immer die Dinge hier liegen mögen, in voller Oeffentlichkeit gegen die Regie⸗ rung des Landes demonſtrieren. Benzin wird teurer Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Sept. Wie WTB Handelsdienſt von maßgebender Seite erfährt, werden die Zapfſtellenpreiſe für alle Motorentreibſtoffe(Benzin Benzol und Gemiſche) mit Wirkung vom 1. 10. 1932 imganzen Reich einheitlich um zwei Reichspfeunige je Liter erhöht. Dieſe Preisverteuerung iſt die un⸗ mittelbare Folge der Erhöhung des Spiritusbei⸗ miſchungszwanges durch die am gleichen Tage in Kraft tretende Heraufſetzung der Bezugsquote von 6 auf 10 Prozent. Panik in Saloniki Meldung des Wolffbüros — Athen, 30. Sept. Die Einwohner von Saloniki verließen nach dem geſtrigen Erdbeben in hellen Scharen die Stadt. Sie ſtürmten in paniſchem Schrecken jedes Beförderungs⸗ mittel, das ſich ihnen bot, und ſuchten zu Lande, zu Waſſer und auf dem Luftwege nach Athen zu ge⸗ langen. N 5 Die 2 Unterwerfung der braſilianiſchen Aufſtändiſchen? — Rio de Janeiro, 30. Sept. Die Regie⸗ rung teilt mit, daß die Aufſtändiſchen von Sao Paolo um Einſtellung der Feindſeligkeiten gebeten haben. Von der Frankfurter Bühne. Der Monat September ſtand im Zeichen der Gaſtſpiele. Die Städtiſchen Bühnen hatten ihre Sommerferien durch das Goethe⸗Jahr und die Freilichtſpiele auf dem Römerberg in den September verlegt und das Operetten⸗Enſemble des Opernhauſes hatte dieſen etwas verſpäteten Sommermonat mit einer Operette „Frauen haben das gern..“ eingeleitet. Es folgte Ralph Benatzky's, in Berlin ſehr gut beleumundete Operette„Zur goldnen Liebe“, Text von Willi Wolf und Martin Zickel, die von den Rotterbühnen hier⸗ hergebracht und mit Heidi Eisler als Star über die Schauſpielhausbühne ging, die ſich manch ähnliche Entweihung ſtillſchweigend gefallen laſſen muß. Das Publikum liebt Heidi Eisler und findet ſie ent⸗ zückend, was will da der Geſchmack des Kritikers be⸗ ſagen.— Größeres, ja großes bot indeſſen das Neue Theater, das ſich Leopoldine Kon⸗ ſtantin als Gaſt für dieſen Monat(und darüber hinaus?) verpflichtet hat. Sie kam zuerſt in einem Schauſpiel von Alexander Hunyadi„Schwarzrote Kirſchen“, einem Stück, das in einem ungariſchen Milieu kurz nach dem Kriege ſpielt, weiter gab ſie das hier bereits bekannte Komödienſpiel„In feder Ehe“ von Ceeil Cheſterton und Ralph Neale und endlich kam als der erſte große Abend der Safſon das Schauſpiel„Donnerstag, den 17. April“ von Ludwig Zilahy, mit welchem das Neue Theater würdig die Winterſaiſon einleitete. Hier war der Konſtantin Gelegenheit gegeben ihr großes Kön⸗ nen zu entfalten, und ihre Leiſtung brachte Höhe⸗ punkte, die das Publikum durch ganze Akte in atem⸗ loſe Spannung verſetzte, was allerdings auch ein Verdienſt des ausgezeichnet gemachten Stückes iſt, das zu den ſpannendſten Kriminalſtücken zählt. Sein Inhalt kreiſt um einen Mord, der in einem Wiener Mietshaus begangen wurde, und durch zwei Akte ſucht man den Täter oder vielmehr die ſechzehn⸗ jährige Täterin, für die ſich ihre Mutter der Schuld bezichtigt und opfern will. Anklage ſteht gegen Be⸗ weis. Das Neue Theater brachte ſeine beſten Kräfte auf die Bühne. 8 unh. OZwiſchenfall im Mainzer Stadttheater. Bei der geſtrigen Erſtaufführung des auch in Man n⸗ heim bekannten Schwiefertſchen Luſtſpiels Mar⸗ guerite: 8“ im hieſigen Stadttheater wurden Proteſtrufe und Pfiffe laut. Infolge der Un⸗ ruhe mußte der Vorhang niedergehen. Das Stück wurde, nachdem einige Beſucher unter Proteſ. das Theater verlaſſen hatten, zu Ende geſpielt. —— 4 ung Hier iſche die zta⸗ aum tzter 0 „Karl Dehlinger 27 4 Freitag, 30. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 456 75 Fe Vereinswahlſpruch: Froh unſer Sinn zu jeder Zeit, In Freud und Leid zum Lied bereit. Der Männer⸗Geſangverein Frohſinn Mannheim, der am kommenden Sonntag ſein 75 jähriges Beſtehen mit Feſtkonzert, Feſt⸗ bankett, Freundſchaftsſingen und Ball im Friedrichs⸗ park begeht, wurde im Spätjahr 1857 von 40 ſanges⸗ freudigen Mannheimern im„Pariſer Hof“, D 6, g, gegründet. Der Verein erhielt den Namen„Sing⸗ verein Frohſinn“. Zum erſten Präſidenten wurde H. Spröhnle ernannt, zum erſten Dirigenten Hofmuſikus J. Heß. Die erſte größere Veranſtal⸗ tung wurde im Jahre 1858 im früheren Mühlau⸗ ſchlößchen abgehalten. 1859 beteiligte ſich der Verein an einem Feſtkonzert, das anläßlich des hundertſten Geburtstages Schillers unter Leitung von Hofkapell⸗ 3 Vincenz Lachner veranſtaltet wurde. Am 14. Oktober 1860 beging der Verein in würdiger Weiſe ſeine Fahnenweihe. Am 16. Auguſt 1862 beteiligte er ſich an der Grün⸗ dung des Badiſchen Sängerbundes in Karlsruhe. Im Laufe der nächſten Jahre wechſelten die Vorſtände und Dirigenten mehrfach. Im Jahre 1881 wurde die Chorleitung Hauptlehrer Peter Pritzius übertragen, der heute noch Ehrenmit⸗ glted iſt. Im gleichen Jahre nahm der Frohſinn, der im Laufe der Zeit einen ſteten Aufſchwung zu verzeichnen hatte, an dem Badiſchen Sängerbundes⸗ feſt in Mannheim teil. Das ſilberne Jubiläum wurde 1862 in den Lokalitäten des„Badner Hofes“ unter Beteiligung ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behör⸗ den gefeiert. 1886 verlegte der Verein ſein Probe⸗ lokal in die„Alemannia“ in Q 1, 9. 1887 wurde das 30jährige Beſtehen im„Badner Hof“ begangen, an dem eine Anzahl Mannheimer Geſangvereine teil⸗ nahm. 1892 übergab Hauptlehrer Pritzius nach bei⸗ nahe zwölfjähriger Tätigkeit den Dirigentenſtab Herrn Hans Bauſch. 1895 beteiligte ſich der Froh⸗ ſtun zum erſtenmale an einem Geſangswettſtreit. Das 6. Badiſche Sängerbundesfeſt in Karlsruhe gab ihm Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. In der Klaſſe„einfacher Volksgeſang für Stadtvereine“ errang er unter 19 preisgekrönten Vereinen den 7. Preis. 1897 beging der Verein im Badner Hof ſein 40 jähriges Beſtehen. In den Jahren 1898 und 1899 beteiligte er ſich unter Wilhelm Sie⸗ ders Leitung an den Geſangswettſtreiten des Männergeſangvereins Durlach und der Liederhalle Heidelberg mit gutem Erfolge. 1899 wurde Herr zum erſten Vorſitzenden ge⸗ wählt. Dieſem verdienſtvollen Manne iſt es gelun⸗ gen, neues Leben in den Verein zu bringen. Am 15. März 1902 wurde das Vereinslokal in die Re⸗ ſtauration„Zu den drei Sternen“ im Jungbuſch verlegt. 1903 errang der Verein bei dem Wettſtreit des Geſangvereins„Teutonia“ Feudenheim in der erſten Stadtklaſſe den zweiten Preis. Im gleichen Jahre zeigte der Frohſinn bei dem 7. Badiſchen 1 in 8 5 daß lic der 8 jänner⸗Geſangverei bei Hofmuſikus Händen befand. Das goldene Jubiläum wurde vom 13.—15. Juli 1907 durch einen nationalen Geſangswettſtreit begangen. Der Verein folgte damit einer Anregung der Stadtverwaltung anläßlich der Jubiläums⸗Kunſt⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung. Den Vorſitz im Ehrenausſchuß hatte Oberbürgermeiſter Dr. Beck inne. Das Protektorat hatte Prinz Max von Baden übernommen. Von den zahl⸗ Richard Lorbeer in guten 9 Montag vormittag fand im Saale des Friedrichs⸗ parkes 5 Preisverteilung durch Mitglied Joſeph Laux in ſehr humorvoller Weiſe ſtatt. An die auch recht feuchtfröhliche Preisverteilung ſchloß ſich eine Dampferfahrt durch die Hafenanlagen. Nach dem im Friedrichspark eingenommenen Mit⸗ tageſſen wurde der Vergnügungspark der Ausſtel⸗ lung beſucht. Von den damaligen Mitgliedern ſind heute noch als Sänger aktiv tätig: Fritz Appel, Georg Brunn, e Detroy, Jakob Har⸗ ter, Heinrich Hörner, Fritz Keck, Fritz Kel⸗ Sitzend: Detroy(Kassierer), Stehend: Maurer(Beisitzer der Akt.), Keck(2. Vorsitzender), Vogel(Archivar), Gärtner(1. Vorsitzender), Schleicher(Beisitzer der Büttel(1. Schriftf.) Pass.), Sauter(Beisitzer der Pass.), Etzel(2. Schriftführer). reichen Ehrenpreiſen iſt eine große goldene Medaille zu erwähnen, die Kaiſer Wilhelm für die beſte teiligten ſich 41 Vereine mit 2073 Sängern. Als Preisrichter fungierten die Herren H. Bieling, S. Breu, E. Heußer, Jul. Scheid, J. B. Zer⸗ lett und Fr. Litterſcheid. Das Feſt wurde am Samstag, 13. Juli mit einem Bankett im Nibelungenſaal eingeleitet. Mitwirkende waren der Männerchor des Jubelvereins unter Leitung des Hofmuſikus Richard Lorbeer, die Kapelle der 110er unter Leitung von Muſikdirektor M. Voll⸗ mer, Hofmuſikus Felix Anger, Mitglied Joſeph Laux(Bariton), Muſikdirektor Bieling(Flügel) und eine Anzahl Mannheimer Geſangvereine. Die Feſtanſprache hielt Rektor Dr. Bernhard Weber. Die Gaſtvereine überreichten zahlreiche Geſchenke. Am darauffolgenden Sonntag fanden fünf Wett⸗ geſangskonzerte im Nibelungen⸗ und Muſen⸗ ſaal ſtatt, die erſt gegen Mitternacht beendigt waren. Der Kreuznacher Liedertafel wurde für den Vortrag der„Loreley“ der Kaiſerpreis zugeſprochen. Am Kellen benz, Karl Leiß, Oskar Müller, Friedrich Pfrang, Johann Scheubert, Andreas Stoll, Auguſt Stolzen⸗ berger und Heinrich Wipfler. Kriegs⸗ und Nachkriegszeit Unter der Leitung des Vorſitzenden Karl Deh⸗ linger und des Dirigenten Richard Lorbeer nahm der Verein in den folgenden Jahren weiteren Aufſchwung. Während des Weltkrieges war jede Tätigkeit lahmgelegt. Zum erſtenmale ſeit Kriegs⸗ beginn beteiligte ſich der Verein wieder an einer Veranſtaltung, als es galt, die zurückgekehrten Kriegsgefangenen zu begrüßen. Ihr Leben für das Vaterland hatten die Mitglieder Georg Goerig, Ferd. Hottenſtein, Georg Knapp und Karl Sator dahingegeben. Als Karl Dehlinger im November ſein Amt niederlegte, wurden ſeine her⸗ vorragenden Verdienſte durch die Ernennung zum Ehren vorſitzenden gewürdigt. Nachfolger wurde Paul Kellen enz, der noch heute uner⸗ müdlich ſich für die Intereſſen des Vereins einſetzt. lenben 15 Paul 1920 wurde der bisherige muſikaliſche 9 1 Richard Lorbeer zum Ehrendirigente ernannt. Reichliche Zuwendungen ermöglichten 65 113 5 Ver⸗ ein, die Inflationszeit zu überſtehen. Da er über einen guten Nachwuchs verfügte, konnte er 1922 zweimal die Operette„Winzerlieſel“ mit großem Erfolge aufführen. 1926 unternahm der Frohſinn eine Sängerreiſe nach Aalen(Württ.) zum Beſuch des dortigen Liederkranzes. Den etwa 60 Teil⸗ nehmern an dem Ausfluge ſind die frohen Stunden, die ſie in Aalen verlebten, noch heute in guter Er⸗ innerung. Das 70jährige Stiftungsfeſt würde am 30. Oktober 1927 mit einem Konzert im Kaſino begangen, an dem auch der Präſident des Badiſchen Sängerbundes, Dr. Metzger ⸗Freiburg, und der Vorſitzende der Mannheimer Sänger⸗ vereinigung, Direktor Vollath, teilnahmen. Der neue Dirigent, Muſikdirektor Willi Bilz, lieferte mit der tadelloſen Durchführung des Konzertes den Beweis, daß der Verein eine gute Wahl getroffen hatte. Pfingſten 1930 beteiligte ſich der Frohſinn an dem Geſangswettſtreit, den der Männergeſangverein Heidelberg⸗Kirchheim anläßlich ſeines 50jährigen Be⸗ ſtehens veranſtaltete. Mit einem erſten Preis kehrte der Frohſinn nach Mannheim zurück. Unter der Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe hat auch der Jubelverein zu leiden. Viele Mitglieder ſind arbeitslos und können infolgedeſſen nicht dazu beitragen, daß ſich der Verein über Waſſer hält. Trotzdem hat er ſich entſchloſſen, das 75jährige Be⸗ ſtehen nicht ſang⸗ und klanglos vorübergehen zu laſſen. Unter der umſichtigen 5 des gegen⸗ wärtigen Vorſitzenden Heinrich Gärtner wird das Jubiläumsfeſt einen würdigen Verlauf nehmen. Die Hingabe, mit der ſich Muſikdirektor Bilz der Ein⸗ ſtudierung der Chöre gewidmet hat, iſt allein ſchon eine Gewähr dafür. Bei einem Rückblick auf den zurückgelegten Weg darf der Frohſinn ſagen, daß er ſeiner Hauptaufgabe, das deutſche Lied und die Ge⸗ ſelligkeit zu pflegen, ſtets gerecht geworden iſt. Möge 8 Musikdirektor Willi Bilz es dem Verein, der über einen Stamm treuer Mit⸗ glieder verfügt, vergönnt ſein, auch die jetzige Wirt⸗ ſchaftsnot zu überſtehen. In dieſem Sinen bringen auch wir dem Jubelverein unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche dar. Sch. SE I .russaRzx verbindet damit alles, was empfindliche oder angegriffene Füge an besonderen 8 O 8,-11 Heidelbergerstr. besitzt als größte deuisdie Schuhfabrik aud die reidhiste Erfahrung im fußgerediten Modellieren des Leistens und in der meisterhaften Konstruktion des Schuhs. g ist weltberühmt dafür, daß sein schuh unübertrefflich paßt, nicht nur vom ersten Schritte an, sondern auch, wenn er noch so lang getragen und strapaziert ist. R-russanzr nützt Salamander- Ouallltät und Salamander- Paßform für den empfindlichen und schwachen Fuß aus, der sie nod dringender braudt als der gesunde. Hilfsmitteln brauchen. Er bringt für sie Spezialformen, die besonders bequem und trotzdem elegant sind, und hebt die Sdmwäcke des Fußes dadurd auf, daß er ihn von unten durdi ein unerreidit starkes Sckhuhgelenk und von der Seite durdi eine kräf- tige verlängerte Hinterkappe stützt und hält. Er verziditet dagegen auf alles, was nur scheinbar Orthopädie, in Wirklichkeit aber Kurpfusdcherei ist. Deshalb ist „en n J 1, 5 Breitestr. N 4. Seite/ Nummer 456 8 15 9 7 geranſ Kaufman Am mor 1 n ungsfe mannusſch mannsheims ensſchule des DH 1. D et ters abends Eröff⸗ meſter Kauf Saale des Kauf⸗ de Winter⸗ plan zeigt ne zildungsarbeit eine ganze Reil erufsbildenden Lehrgängen und Vorleſur wie aus den vorliegenden An⸗ nreldung eine ſtattliche Betei⸗ ligungszif 0 Das Gebiet der kaufmänni der DHV. ſeit 0 die rade in der etzuzeit ung un ſerer ſam, die ihre Stellun wieder Ei nungsſei Gaſtvorleſur der Hande Hung 1 ann, Rei anſtaltet in Verbin Arbeitsgemein⸗ ſchaft von 7 Mannheimer Architekten bis Ende November im Lokal J. 15, 14(früher Hamburg⸗Ame⸗ rika⸗Linie) an& h hervorragender Modelle, Pläne und Ba te Ausſtellung zeit⸗ gemäßer)eime, um damit zu zeigen, was die heutige Baukunſt unter Anp ng an die veränderten Zeitverhältniſſe zu leiſten ver Den finanziellen Kräf⸗ Rechnung tragend, werden Pläne und 5 von 8, 12, 15 und 20 000 Mark für ein Haus, ohne Grund und Boden, zu feſten Preiſen gezeigt. Das Ziel ſoll ſeit B eit und Solidität bei vol⸗ einer : größt ler Wahrung der ar chen Anſprüche und beſte Löſung der Wohnraumfrage. 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Das Märchen von dem bildhübſchen Chauffeur, der ſehr ſchnell Stellung bekommt, aber ebenſo ſchnell wieder entlaſſen wird, weil ſich ſämtliche Damen von der Gnädigſten bis zur Zofe für ihn intereſſieren, iſt auch ſo unterhaltſam inſzeniert, daß man alle kritiſchen Bedenken beiſeite laſſen muß und gar nicht anders kann, als ſich über die romantiſche Geſchichte zu freuen. Aus kleinen Epiſoden iſt ein toller Wirbel ge⸗ worden, in dem Liane Heid und Guſtav Fröhlich, äußerſt günſtig photographiert, ihre Verehrerinnen und Verehrer begeiſtern dürfen. Einen beſonderen Lacherfolg erzielt Szöke Szakall, der ſehr geſchickt nur„tropfen⸗ weiſe“ gereicht wird und dadurch ſeine große Charakteriſie⸗ rungskunſt ins beſte Licht rücken kann. allungen in Gardinen und Lampen bei Kander Herbſtputz!— „ daß die Somm gültig zerſtört hat. 2 ſoll wohnlich und keiten zum„Aufbau“ Kander die Mit Schrecken entdeckt die ſorgende Haus⸗ ſon: bſonnenglut die alten Vorhänge end⸗ 8 tun? Das Geld iſt knapp und es behaglich ausſehen! Nun, Möglich⸗ ſind gegeben. Man braucht nur bet doch große Gardinenausſtellung zu beſuchen, um ſich aus der Patſche zu ztehen. Man findet für jeden Geſchmack, aber auch für jeden Geldbeutel das richtige. Eine reizende Neuheit ſind Marquiſetteſchal mit bunten Waſchſeidevolants, die mit den Uebergardinen harmonieren, die aus buntbedruckter Waſchſeide gefertigt ſind. Apart ſind neue deutſche Tüllſtore mit Seidenſtickerei und Marquiſette⸗ ſtore, Econfarben, mit buntbedrucktem Marquiſette⸗ volants. Schwedenleinen, ſpeziell Noppenſchwedenleinen, iſt das gegebene für Dielenvorhänge oder Kinderzimmer. Sehr friſch und eigenartig wirkt eine Fenſtergarnitur aus verſchieden getöntem dau mit gelb. Hier fällt die ge⸗ ſchmackvolle Verarbeitung ganz beſonders auf. Neu iſt auch Vollvoile in Chintzcharakter, der ſich in einzelnen Kettendruckfabrikaten wiederfindet. Ganz wundervoll iſt ein engliſcher Kettendruck, wie auch echter Chin tz, der in entzückenden Muſtern zu haben iſt. Auch für Lampenſchirmbezüge eignet ſich Chintz in beſon⸗ derem Maße. Hier ſei auch darauf hingewieſen, daß die Ausſtellung an Lampen das Allerneueſte bringt, nämlich Lampen mit roſalin oder champagnerfarbenen Gläſern, auf verchromte Geſtelle montiert. Auch in Lampen mit Seidenſchirmen iſt die Auswahl groß. Eine beſondere Ueberraſchung bieten durch ihre unglaub⸗ liche Preiswürdigkeit neue Schreibtiſchlampen auf ver⸗ chromten Füßen, Leſelampen, die in jeder Richtung verſtell⸗ bar ſind, Klavierlampen mit verſtellbarem Reflektor, elek⸗ triſche Inhalierapparate und Wärmeſonnen. Man iſt von der Vielſeitigkeit in dieſen Artikeln einfach überraſcht. Als Senſation der Leipziger Meſſe gilt auch Glasgeſchirr aus buntem Preßglas (azur, tops, braun) mit neuem eckigen Schliff. Sehr hübſch ſind vierteilige Toflettetiſchgarnituren daraus, die die koſtſpiellge Kriſtallgarnitur erſetzen. Während hier der Hausherr hübſche Gegenſtände für die beſſere Hälfte wählen kann, wird dieſe ſich zu den Handarbeiten be⸗ geben, bei denen man eine Reihe hübſcher Neuheiten ent⸗ decken kann. So einen neuen hochaparten geſtrickten oder gehäkelten viereckigen Schal, der auf ſechs verſchiedene Arten als Wickelbluſe getragen werden kann. Leinendecken, Kiſſen, Teewärmer uſw. erhalten durch den Korallenſtich in bunten Farben einen völlig neuen, ſehr duftigen Charakter. Wer es liebt, ſeine Küchenmöbel mit hübſchen nern zu bedecken, findet gleich mehrere reizende Neuheiten in Küchengarnituren, bei denen die Garnitur„Wieſengrund“(bunte Streublumen auf grünem Kreuzſtichgrund) ſicher den Vogel abſchießen wird. Aus der neuen Viceta⸗ oder der Delfinwolle laſſen ſich elegante Pullover anfertigen; jeder Stich wird, wie über⸗ haupt jede Handarbeit, gerne und genaueſt gezeigt, ſodaß es auch ungeübten Händen leicht fallen dürfte, ſich etwas hitbſches anzufertigen. Wer abergarnichts zu Wege bringt, findet vielleicht ſeine Freude an einem originellen Kaktu 8. der ſo täuſchend nachgemacht iſt, daß man erſt bei näherem Zuſehen entdeckt, daß er nicht„echt“ iſt. Zu haben bet Gardinen. 45 Talkräftige Hülfe für die Blinden! Neuorganiſation des Blindenwaren⸗Verkaufs Unter der Leitung des 1. Vorſitzenden der Mann⸗ heimer Bezirksgruppe des Badiſchen Blindenvereins, Regierungsrat Sackſofſky, beſprachen am Mitt⸗ woch abend im Bezirksratsſaal etwa 50 Mannheimer Einzelhändler mit Vertretern des Blindenvereins und blinden Handwerkern die Neuorganiſation des Blindenwaren⸗Verkaufs in Mann⸗ heim. Den blinden Handwerkern, deren es in Mannheim 8 gibt, und den etwa 40 Inſaſſen im Blin⸗ denheim ſoll die Möglichkeit in Zukunft geboten wer⸗ den, ihre Waren durch den Mannheimer Einzelhandel ſtändig und direknt dem Mannheimer Publikum zu⸗ gängig zu machen. Bisher waren die Blinden einzig auf den Hauſterhandel angewieſen, der oft auch an⸗ dere Waren und Waren von auswärtigen Blinden mitführte. Durch dieſen Zuſammenſchluß von Blin⸗ denwarenverkaufsſtellen, die für die einzelnen Stadt⸗ teile und Vororte beſtimmt und durch ein beſonderes Schild gekennzeichnet werden, iſt es den Blinden auch mehr möglich, auf Lager zu arbeiten. Die Einzelhandelsgeſchäfte erhalten Schilder mit der Auf⸗ ſchrift:„Anerkannte Verkaufsſtelle des Badiſchen Blindenvereins“. Auf dieſe Weiſe findet auch die Mannheimer Be⸗ völkerung das Geſchäft, das Blindenware führt. Es iſt auch die Gewähr geboten, wirklich Blindenware, die Qualitätsware immer iſt, zu erhalten. Neben Direktor Spiegel und Direktor Koch wird ſich vom Einzelhandel Herr Hans Stein müller an dem engeren Ausſchuß beteiligen, der dieſe neue Organiſation vornimmt. Ein ſolcher Verſuch, tat⸗ kräftig den Blinden— die kein Mitleid wollen, ſon⸗ dern ſich durch ihre Arbeit als gleichwertige Mitglie⸗ der einordnen möchten— zu helfen, iſt erſtmals in dieſem Umfang jetzt in Mannheim gemacht worden. Man darf erwarten, daß dieſen Beſtrebungen ein voller Erfolg zu teil wird. r 1 Schwerer Sturz vom Motorrad. Auf der Secken⸗ Hheimerſtraße geriet geſtern früh ein Kraftrad⸗ fahrer aus unbekannter Urſache ins Schleudern, ſo daß er die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor und zu Boden ſtürzte. Er trug Verletzungen am Kopf und einen Schlüſſelbeinbruch davon. Ein nach⸗ folgender Perſonenkraftwagen brachte den Verun⸗ glückten ins Allgemeine Krankenhaus. * 25 jähriges Arbeitsjubilaum. Am heutigen Tage feiert Herr Arthur Zeh, Betriebsleiter bei der Firma Mohr& Federhaff, ſein 25jähriges Ar⸗ beits jubiläum. Möchten dem arbeitsfreudigen Jubilar noch viele Jahre bei ſeiner Firma vergönnt ſein und er ſich ſteter Geſundheit und Arbeitskraft erfreuen. Kaffee! 40 jähriges Geſchäſtsfubiläum Am morgigen Samstag begeht die Firma Karl Voegtle, Böckſtraße 10(lange Jahre Voegtle und Wachter), das Feſt bes 40jährigen Beſtehens. Herr Karl Voegtle, der in den sher Jahren nach Mannheim kam, gründete am 1. Oktober 1892 eine Handelsver⸗ treter⸗Firma der Kolonialwaren⸗ und Feinkoſt⸗ branche. Aus allerkleinſten Anfängen heraus ver⸗ ſtand es der Jubilar, ſich bald in der Branche durch Vertretung erſtklaſſiger Firmen Eingang und Wert⸗ ſchätzung zu verſchaffen. Durch umfaſſende Branche⸗ kenntniſſe und nie verſagendem Fleiß iſt der Ruf der Firma in der näheren und weiteren Umgebung heute feſt begründet. Außer ſeiner geſchäftlichen Tätigkeit bekleidet Herr Voegtle verſchiedene Ehren⸗ ämter, u. a. als Mitglied der Handelskammer, Han⸗ delsrichter und Ehrenvorſitzender des Handelsver⸗ treter⸗Vereins E. V. Mannheim. Wir wünſchen dem Jubilar noch viele Jahre beſter geſchäftlicher Erfolge und geſundheitliches Wohlergehen. Liliputaner auf der Meſſe Wie ein Lauffeuer hatte es ſich geſtern bei der Jugend herumgeſprochen, 40 Liliputaner eingetroffen waren und daß ein Teil von ihnen ſich zum Ausgehen fertig machte. Immer größer wurde die Kinderanſammlung. Schließlich wurden ſogar die Aufbauarbeiten der im Entſtehen begriffenen Liliputſtadt empfindlich ge⸗ ſtört. Die Mannheimer Jugend wich nicht. Als es den Kindern zu lange dauerte, bis es etwas zu ſehen gab, drängten ſie weiter vor und verſuchten die Türen der Wohnwagen aufzureißen. Ganz toll wurde es, als einige Liliputaner auftauchten und verſuchten, ſich einen Weg durch die johlende Kinder⸗ ſchar zu bahnen. Weit kamen die kleinen Leute nicht, denn der ganze Troß begleitete ſie und führte ſich ſo ungezogen auf, daß verſchiedene Erwachſene ver⸗ ſuchten, die Ordnung herzuſtellen. Als die Liliputaner gar mit Steinwürfen beläſtigt wurden, riß den Bedrängten die Geduld. Ein Liliputaner ſchlug mit ſeinem Stöckchen kräftig um ſich und richtete dabei einen der vorwitztigen Buben im Geſicht recht übel zu. Obgleich die Kinder den Zwiſchenfall ſelbſt verſchuldet hatten, rannten ſie zu einem Schutzmann, der ſich pflichtgemäß der Sache annahm. * Beleuchtungskontrolle. Bei einer geſtern abend auf dem Schloßgartendamm vorgenommenen Be⸗ leucht ungskontrol be der Kraftfahrzeuge wurden 27 Perſonenkraftwagen, 6 Laſtkraftwagen und 8 Krafträder feſtgeſtellt, deren Beleuchtung den Vorſchriften nicht entſprach. „80. Geburtstag. Eine getreue Abonnentin, die ſeit Jahrzehnten die„NM.“ lieſt, Frau Eliſe Merbreier geb. Weymann, E 2. 1 wohnhaft, feſert heute rüſtig und friſch im Kreiſe ihrer Lieben ihren 80, Geburtstag. Der Lebensgefährte der Jubilarin, Herr Auguſt Merbreier, der über 40 Jahre im Büro des RA. Dr. Roſenfeld tätig wax, konnte dieſes Jahr ſeinen 82. Geburtstag begehen. daß auf dem Meßplatz „ait 20 Freitag, 30. S Winterſaiſon. meint. Mit Winterſaiſor Der macht ſich vorerſt nur und Konferenzen am grünen Sport auf Eis⸗ und neeſch Bob und Rodel praktiſch beginnen kann, das 5 von der Laune der Natur ab. Während ſich die a einen recht langen und f die Freunde des Winter „ihr“ Wetter. Der Bes die Sports, die in dieſer tung kommen. D den von keiner Jahr erſter Linie die Hallenſp Radſport und auch die Kunſtturner ziehen von den Frei ten in Hallen um. b 5 11 Bt alle Gel⸗ neben in zu beſor o— ſelbſtver gen Raf ieſen r und da ſchon einige er der Hallenſaiſon geſtar worden, die eigentliche Zeit dieſer Sports ſetzt aber nach dem 1. Oktober ein. Die Hallenſports anderen Grundlage als d weſentlich anderen Vor vor allem ein grundver ſports müſſen bei ihren Veranſtaltungen mit wirtſchaftlichen Fragen rechnen und da wir wirtſchaftlichen Verhältniſſen 1 bekanntli die beſten ſind, ſo ſteht am Anfonge der neuen ſoiſon auch die Frage, ob die Verhältniſſe eine wirkl lebendige und kräftige Hallenſaiſon geſtatten werden. Die Hallenſports können bei ihren Veranſtoltungen allgemeinen mit einem guten Stammpublikum rech⸗ nen. Dex enge Kontakt, der ſich im geſchloſſenen Raum zwiſchen Aktiven und Publikun gibt, erhöht für manche Sports den Reiz und die An ingskroft. Wenn nun die Veranſtalter es verſtehen, Hurch geſchickt au Programme und ſorgſältigſte Ueberwachung der E das Vertrauen des Publikums zu erhalten, ſo ſie ſicher trotz aller wirtſchaftlichen Schwierigkeiten i blikum behalten. die für 50 0 eine Rolle ſpielen, einen bemerkenswerten Optimismus Faſt alle großen Hallen wollen den Verſuch machen, gewohnte Programm auch in dieſer Winterſaiſon d führen. Man iſt ſogar entſchloſſen, da wo es notwe iſt, den Sport einſchneidenden Reformen zu unterwerfen, So wird zur Zeit u. g. auch über ein neues ſportliches Reglement für die Sechstagerennen verhandelt, das dieſe populären Veranſtaltungen einer ſtrengeren Kontrolle unterwerfen ſoll. Der Sport iſt ſelbſtverſtändlich an einer guten Hallen⸗ ſoiſon intereſſiert. Nicht nur, daß zahlreiche Verauſtaltun⸗ gen in den Hallen eine ſehr wertvolle Propaganda für den Sport im allgemeinen bedeuten, die Veranſtaltungen in den Hallen dienen auch allen Gebieten, man denke dabei in erſter Linie einmal 8 8 baſieren auf einer ganz e Freiluftſp ts. Sie müſſen mit n. Es ergibt ſich Hallen⸗ mehr unter die 3, die Leiſtungs⸗ ſäh tt unſerer Aktiven bis zum Beginn der neuen Frei⸗ luftſaiſon zu erhalten und womöglich noch zu ſteigern. Zur Wahlverſammlung der SB Am Sonntog findet in Köln die Wahlverſammlung der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik, Handball und Sommerſpiele ſtott, der am Samstaf e Sitzung des Hauptousſchuſſeß vora Beide Sitzungen haben in dieſem Jahre, ſchon mit cht auf die hinter uns liegenden Olympiſchen Spiele in Los Angeles, erhöhte Be⸗ deutung. Die Ausf wird ſich wohl hauptſächlich in der geſchloſſenen 5 ſchuß⸗Sitzung vollziehen, da bis zu der in voller fentlichkeit ſtattfindenden Wahlver⸗ ſammlung die Anſichten der Verbands⸗Delegierten im all⸗ gemeinen bereits geklärt ſind. Man wird ſich in dieſer Sitzung des Hauptausſchuſſes h on das Tennis So wird es nicht k Ss haltsplan für daß ko 0 hr nufzuſtellen, e Landesverbä mit erer finanzieller Not kär kaum in d np Lage ſein werden, die Beträge, bewilligt haben, auch unter den jetzigen Verhältniſſen auf⸗ zubringen. Auch die DS wird ſich zu erheblichen Ein⸗ ſchränkungen entſchließen müſſen, da ſie kaum noch mit den Summen wird rechnen können, die ihr bisher zur Ver⸗ fügung ſtonden. In Verbindung mit dem Haushaltsplon werden wohl auch diverſe Or ganiſations fragen zu erörtern ſein. Von verſchiedenen Seiten wird ſchon im Hinblick auf die bevorſtehenden Olympiſchen Spiele die Verlegung der Verwaltung der DS Bunach Berlin, die bisher immer an der Perſonalfrage ſchei⸗ terte, gewünſcht, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch hier die finanzielle Notlage ein Wort mitſpricht, zumal wenn eine annehmbare Löſung der Perſonalfroge gefunden wird. Ein umſtrittenes Thema wird auch der Bericht über die Olympiſchen Splele ſein. Wenn man auch die Anſicht, daß die deutſchen Leichtathleten„verſagt“ haben, nicht teilen mag, der Anſicht koun man ſich nicht verſchlie⸗ ßen, daß die DSB verſchiedenen Sonderwünſchen gegenüber zu nachgiebig war, auf dieſe Weiſe die Expedition weit über das ongemeſſene Maß hinaus anſchwellen ließ und dadurch eigentlich verſchuldet hat, daß Leute, von denen doch die Führer in erſter Linie wiſſen mußten, daß ſie bei den Olympiſchen Spielen nichts zu ſuchen hatten, den Ein⸗ oͤruck des Verſogens hervorriefen. Man muß hoffen, daß an die Erörterung gerade dieſes Punktes, an dem ſich ja nichts mehr ändern läßt, nicht allzuviel Zeit verſchwendet wird, denn es ſind noch eine ganze Reihe anderer wichtiger Fragen zu erörtern, ſo z. B. die zur Seeſchlange gewordene Amateurfrage, die Stellungnahme zu den in letzter Zeit aufgetauchten Fragen der Arbeitdienſtpflicht und des„Geländeſports“. Hoffentlich wird ganze Arbeit geletſtet, damit die Tagung poſitive Ergebniſſe zeitigt. Raoball-Weltmeiſterſchaften am Wochenende in Straßburg Im Rahmen eines großen internationalen Radſport⸗ Feſtes gelangen am Samstag und Sonntag in Straß ⸗ burg auch die Weltmeiſterſchaften im Zweler⸗ Ra d⸗ ball und im Sechſer⸗Raſenradball ſowie die Europa⸗ meiſterſchaft im Einer⸗Kunſtfahren zum Aus⸗ trag. Der letztgenannte Wettbewerb dürfle ſich zu einem Zweikampf swiſchen dem Titelverteidiger: Stricker ⸗ St. Gallen und dem deutſchen Meiſter Heydenreich⸗ Breslau zuſpitzen. Es iſt zu hoffen, daß Heydenreich, der ſein Programm jetzt fehlerlos beherrscht, ſeinen vor zwei Jahren errungenen Sieg über den Schweizer wiederholen wird. Der vorjährige Weltmeiſter im Sechſer⸗Raſen⸗ rad ball, RV Oberrad⸗Franbfurt⸗Main, wurde bei der deutſchen Meiſterſchaft 1992 in Nürnberg vom RV Wan ⸗ der hu ſt⸗Frankfurt⸗Main geſchlagen und ſo iſt dieſer jetzt mit der Wahrnehmung der deutſchen Intereſſen in Straß⸗ burg vom Bund Deutſcher Radfahrer beauftragt worden. Der Haupkgegner für die Süddeutſchen dürfte die aus einer Kombination Groß⸗Winterthur⸗St. Gallen⸗St. Georgen be⸗ ſtehende Mannſchaft der Schweiz ſein. Ferner beabſichtigt der RV Wanderluſt mit der Mannſchaft Schreiber⸗ Blerſch auch die im Vorjahre errungene Weltmei⸗ ſterſchaft im Zweiler⸗Radball zu verteidigen. Die Schweizer Kombination St. Gallen⸗St. Georgen, die im Vorjahre Zweiter wurde, ſowie Frankreichs Meiſter RW Wendenheim ſind die zu ſchlagenden Gegner. Die Turntage der D Die Turntage der 18. Kreiſe der Deutſchen Turnerſchaft treten glelgz dem Deutſchen Turntag alle zwei Jahre zu⸗ ſammen. achſtehend die Termine der jetzt fälligen Kreis⸗ turntage: 16. Oktober: Bayern in Nürnberg; 30. Oktober: Baden in Heidelberg; Sachſen⸗Anhalt in Magdeburg; 15. und 16. Oktober: Biberach;(3. November: Oberweſer in Hann.⸗Mün⸗ den; 20. November: Pfalz in Speyer; 26. und 27. November: Sachſen in Chemnitz: 26. Februar 1983: Brandenburg in Berlin. Württemberg in —= A . g. Meiſterf 77ͤ 555 S 7 b 2 0 und 1912(-) wurde die ann der E endete er her den Kampf um die 2 J rt der 9 auf. Be beiden Erſt hmer in L dem dama Reichel. Loge — 1 kampf der und Teil Derr hnel ur Meiſte 3 Berlin, Osram⸗Berl erlin. Auch Hans Daſch wird Verufsfahrer Klub und Kr wagen. zerliner ha ö lung im neuen Metier eiliger als Rich am 7. Oktober im Berliner Sportpalaf die Oeffentlichkeit treten, wo er gleich einige der beſten Vertreter zu Gegnern hat. Für den großen Weltmeiſter Scherens, er der bel e Honeman, Geérar gel und Peter Steffes, lichtet worden. Das Pro⸗ Rekordfahren, ein 50 Km.⸗ d neugeſchaffene„Handicap um re f ür dieſen wertvollen Preis wurde als erſter Max Hahn⸗Berlin engagiert. 77 der Där dim und die Deut 1 ſowie der Berliner Ehmer verp weiſt außerdem ein af das Einweihung des Hockeyfeldes der M. T. G. MTG. weiht als erſten Teil der neuen platt, Femdenheimerlandſtraße, d Spiel gegen den z. Zt. beſt üdcdeutſchen Verein, den „Hockey⸗Club Heidelberg, Es handelt ſich um ein Raſenfeld mit normalen Aus⸗ i Die am kommenden Sonntag vormittag zlatzanlage am Neckar⸗ ckeyſeld ein, in einem maßen, das durch ſachgemäße Pflege zu einem erſtlk gen Spielgrund gemacht werden ſoll. Dieſes Ereignis iſt be⸗ ſonders freudig, weil damit ſeit Verluſt des Schloßgarten⸗ platzes von der MTG erſtmals wieder auf einem eigenen und weſentlich ſchöneren Platz geſpielt werden kann, dann aber auch, weil gerade das Hockeyſeld nahezu ausſchließlich von aktiven Spielern aus Ackergelände in die heutige Form gebracht wurde, ein Umſtand, der an die Kinderjahre des Sports erinnert und der zeigt, daß der Opfergeiſt und Idealismus aus jener Zeit auch heute noch nicht tot iſt. Bekanntlich ſollen ſich auf der neuen Anlage neben dem Hockeyfeld noch ein Hauptſpielfeld mit Laufbahn, Uebungs⸗ feld, Tennisplätze, Sonnenbad, Turnplatz uſw. befinden, die aber eyſt nach und nach fertig geſtellt werden können. (Das Handballſeld wird ſchon an einem der nächſten Sonn⸗ tage eingeweiht]. Die fertigen Teile werden ſofort in Be⸗ mützung genommen, auch wenn der Geſamteindrück der An⸗ lage no umen iſt. Große Strafkammer Mannheim Erhöhtes Urteil Der 58jährige Kaſſierer A. M. hatte 25 Jahre ſeiner Firma treu gedient. Da kam eines Tages der Reviſionsbeamte. M. hatte nichts zu fürchten. Aber der Lohnbuchhalter P. ſchleifte ſchon Jahre hin⸗ durch ein Manko mit, das er immer mit erheblichen Quittungsbelegen ausglich. P. beſchwor den M. nach allen Regeln der Kunſt ihn nur dieſes Mal nicht im Stiche zu laſſen, ihn zu decken, in zwei bis drei Ta⸗ gen würde er den fehlenden Betrag auftreiben. Der Kaſſierer, der 25 Jahre mit dem Lohnbuchhalter zu⸗ ſammengearbeitet hatte, ließ ſich breitſchlagen. Am anderen Tag ſtimmte die Kaſſe. M. hatte bereitlie⸗ gende Steuergelder hineingelegt, dem Reviſions⸗ beamten die Quittungen über die Fehlbeträge vor⸗ enthalten und zu ſeinen Buchungen eine von dem P. gefälſchte Lohnliſte benutzt. Doch lange hielt die Schiebung nicht. P. konnte die Gelder nicht beibrin⸗ gen. Der Schwindel kam zum Vorſchein. Das Ge⸗ richt erſter Inſtanz hatte Verſtändnis für einen al⸗ ten Beamten, der aus menſchlichen Gründen heraus einen anderen vor Strafverfolgung ſchützen wollte und lieber eine grobe Pflichtverletzung auf ſich nahm. Mit einer Buße von 150 Mark ſchien ſ. Zt. die Geſchichte für M. abgetan. Aber nicht für die Staatsanwaltſchaft. Sie führte vor der Erweiterten Strafkammer, unter dem Vorſitz von Landgerichts⸗ präſident Wetzlar, eine erfolgreiche Berufung durch und aus den 150 Mark wurden 500, an deren Stelle im Nichtbeibringungsfalle eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten tritt. Landͤgerichtspräſident Wetzlar fand ſcharfe Worte für das Vergehen des M. Menſchen, die das Glück einer geſicherten und gehobenen Poſttion in ſo ſchwe⸗ ren Zeiten nicht zu ſchätzen wüßten, hätten keines⸗ wegs nach ſo ſchnödem Undank einer Firma gegen⸗ über Milde verdient. Nur die Tatſache mangeln⸗ der Kontrolle der Firma und in zweiter Linie die bisherige Unbeſcholtenheit des alten Mannes hätten ihn vor einer noch empfindlicheren Strafe bewahrt als der jetzt ausgeſprochenen. Beilagen⸗ Hinweis * Einem Teil der heutigen Ausgabe liegt eine Beilage der beſthekannten Firma Schuhbaum bei. Das künftleriſch ausgeführte Blatt zeigt hochelegante Quolitätsſchuhe aller Art zu verblüffend niedrigen Preiſen. Durch Kaſſakäufe enormer Mengen bei den bedeutendſten deutſchen Schuh⸗ ſabriken ſind ſolche Leiſtungen möglich. Jeder Leſer follte in ſeinem eigenſten Intereſſe dieſes Angebot prüfen und ausnutzen S345 f T f Chefredakteur: H. A. Melßner(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt Handel: W. gr anz Kircher Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kn ch er Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Hags, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporto cdabei völlig unschädlien 2—— läng auch N abſte zu b fröh * e 3 5 89 7 5 2 0 2 5 45 8 SONDEHR BEILAGE BER NEUEN NA Fahrt durch die Weinlese Im Edel weingebiet der Pfalz Aus dem Hügelland vor dem Haardtgebirge erhebt ſich eine Anhöhe, auf der ſich ein Gottesacker ausbreitet. Daraus ſteigt ein tauſend Jahre alter Kapellenturm empor, der in der Staufer⸗Zeit den Schmuck ſeiner ſchönen Fenſteröffnungen erhielt. Wir ſind gewohnt, im Gebirge eine beſondere Aus⸗ ſicht zu genießen, aber ungewöhnlich wird ein ſolcher Anblick von der Höhe herab erſt recht in der Ebene, auch wenn ſie ſich wie hier in Hügelwellen erſtreckt. Der Turm, auf den wir uns hier vegeben, ſteht im Friedhof von Freinsheim ein paar hundert Schritte von dem alten, maleriſchen Ort und ſeiner zum großen Teil noch erhaltenen Stadtmauer mit ihren Wachttürmen entfernt. Da breitet ſich das Pfälzer Weinland, der Garten Gottes, zu unſeren Füßen aus. In langen, regel⸗ mäßigen Reihen ſtehen die Stöcke des großen Wein⸗ feldes, das durch ſeine Nachbarſchaft den Namen „Freinsheimer Gottesacker“ trägt und ihn durch ſeine Erzeugniſſe(Weingut Hilgard⸗Lehmann) zu beſonderen Ehren gebracht hat. Rings herum reihen ſich die Weinorte gegen das anſteigende Haardt⸗ gebirge aneinander. Der dunkle Pfälzer Wald um⸗ ſäumt dieſes Bild, das landſchaftlich durch ſeine ruhige Schönheit ganz einzigartig wirkt. Dieſe Gegend hat garnichts Beſtechendes; ſie ruht in ihrer Fruchtbarkeit, und wie ſte die wärmſte Witterung in ganz Deutſchland beſitzt, ſo empfängt ſie auch den Beſucher mit einer beſonderen Wärme und Zutraulichkeit. Immer wieder tauchen aus den Rebenfeldern breite und ſchmale Streifen von Obſt⸗ baumkulturen auf; wie mit Gartenbeeten bedeckt liegt die Landſchaft da. Gerade arbeiten zwei Winzer gebückt in den Reihen der Gottesacker⸗Reben. Sie haben eine mühſame Arbeit zu verrichten; die ein⸗ zelnen Weinſtöcke werden ausſortiert, was eine ge⸗ naue Prüfung erfordert. Jeder Weinſtock, der zwölf tadellos gute Trauben hat, erhält eine beſondere Be⸗ zeichnung. „Aus ſolchen Einzelarbeiten ſetzt ſich das vielfältige Geſchäft des Winzers zuſammen. Nicht nur das Brot, auch der Wein wird im Schweiße des Angeſichts erarbeitet. Im ſtändigen Bittken vollzieht ſich der Dienſt am einzelnen Wein⸗ ſtock, der eine umſo wertvollere Art der Rebe an⸗ zeigt, je kleiner, niedriger er iſt. Die großen Wein⸗ ſtöcke, die ſich ſo ſtolz im Wingert erheben, ſind alſo längſt nicht die beſten, im Gegenteil, im Kleinen liegt auch beim Wein die Feinheit. Wenn wir vom Freinsheimer Kapellenturm her⸗ absteigen und uns durch die Weinfelder dem Städtchen zu bewegen, begegnen uns die Winzerwagen mit fröhlichen Beeren⸗Leſerinnen, die im Freinsheimer Dialekt„Lieſerinnen“ heißen. Wenn die Ernte zum Winzerverein gebracht wird, dann werden die Trauben erſt dort alſo noch nicht auf dem Feld ge⸗ mahlen. Dafür ſtehen rieſige Keltereianlagen bereit, die elektriſch betrieben werden. Wir bewundern die Uraltes Städtchen(Festung, zum Teil noch gut erhalten) urkundlich nachgewiesen seit 750— 3000 Einwohner Knotenpunkt der Bahnlinien Frankenthal-Freinsheim- Grũn- stadt-Bad Dürkheim— Postauto— Reger Fremdenverkehr zur Blüte, Hahnenfest u. Herbstzeit— Reltester u. größter Obstmarkt der Pfalz(über 00000 Ztr. Umsatz). Hervorragende Weine, Winzerverein u. größere Weingüter— Weinhandel N Arbeit einer Entrappungsmaſchine, die die Beere vom Stiel befreit. Aber auch nichtentrappt wird die Maiſche beim Rotwein gekeltert— die Einzelheiten des Vorgangs werden im Rahmen dieſer Beilage in einem beſonderen Artikel beſchrieben— und wenn das rote Weinblut aus den Oeffnungen der gewalti⸗ gen Kelterpreſſe heraus in die rieſigen Keller des Winzervereins läuft, ſpürt man, welch ein eindring⸗ liches Gewerbe das des Winzers iſt. Da die Notzeiten ihn in arge Bedrängnis brachten, hat er ſich immer mehr den Gedanken des Zuſam⸗ menſchluſſes zu eigen gemacht. So entſtanden die Winzervereine und Winzergenoſſenſchaften, bei denen nur der Name, aber nicht der Aufbau verſchie⸗ den iſt. Wer einmal Gelegenheit hat, in einen ſolchen großen, aber doch dem Einzelnen ſein Recht und ſeine Eigenart bewahrenden Betrieb zu blicken, wird er⸗ kennen, daß nicht nur am Stammtiſch, ſondern auch in die Mannheimer e den großen Keltereien der Wein die Menſchen zu⸗ ſammenfügt. Eine günſtige Gelegenheit hierzu bietet ſich durch Omnibus ⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft, die täglich um 2 Uhr vom Paradeplatz ab größere Pfalzfahrten veranſtaltet und dabei zu Plätzen führt, an denen die Weinernte in vollem Gange iſt; dabei finden auch Beſichtigungen von Keltereien und Wein⸗ kellereien ſtatt. So erſcheint z. B. ein Beſuch in dem Freinsheim benachbarten Kallstadt zur Weinzeit angenehm und aufſchlußreich. Dieſer ſtill und ſchön gelegene Ort, von dem es ſchon in den alten Büchern heißt, daß er in Obſthaine eingebettet liege, weiß mit beſonders edlen Erzeugniſſen aufzu⸗ warten. Das alte Kloſter Limburg bei Dürkheim be⸗ Auf der Höhe des Peterskopfes(500 m) das Freinsheimer Forsthaus Lindemannsruhe— Herrliche Ausblicke Wunderbare Spaziergänge— Prachtv. Erholungsaufenthalt zu jeder Jahreszeit— Fremdenzimmer— Volle Pension pro Tag 4. Mk.— Ausschank naturreiner Weine des Freins- heimer Winzervereins— Frankenthaler Biere— Gute Küche Föfnruf 564 Amt Bad Dürkheim— WiIrtschaftskührer Win. Trdel 5 85 955 BE SUCHT DIE PEALZ, TRINKT PFRLZER WEINI— ERNTEZEII AM HRAND DEE HAABDT Der Wein gibt Brot! Zahlen, die ſich jeder merken ſollte Wenn jetzt der Ruf zur frohen Herbſtfahrt in die Pfalz erſchallt, ſo ſoll dabei auch ein ernſter und bedeutſamer Hinweis nicht fehlen. Wenigen iſt es bekannt, in welch hohem Grade der Wein⸗ bau als Verbraucher der verſchiedenſten Er ⸗ zeug niſſe auftritt. Die letzten Schätzungen haben dafür wichtige und intereſſante Einzelheiten bei⸗ gebracht. Danach beträgt der Geldverbrauch für Erzeugniſſe der Chemiſchen In duſtrie 4940 000 Mk., für Neulieferungen und Reparaturen des Faß materials 380 000 Mk., für Lieferungen der Flaſchenfahriken 880 000 Mk., für Neulieferungen und Reparaturen von Keltern und Keller⸗ geräten 1500000 Mk., für Neulieferungen von Weinbergs geräten, Bekämpfungs geräten uſw. 1 900 000 Mk., für Eiſenſtäbe und Drähte 900 000 Mark. Mit 10 500 000 Mk. ſteht der pfälziſche Weinbau an der Spitze des Verbrauchs chemiſcher und induſtrieller Erzeug⸗ niſſe. Veranſchlagt man den Geſamtverbrauch des geſamten deutſchen Weinbaues auf das Fünffache, ſo ergibt ſich daraus, daß der Weinbau für 52% Mil⸗ lionen Mark jährlich Aufträge an die Wirtſchaft giht. Aus dieſen Angaben geht klar hervor, daß der Weinverbrauch die Wirtſchaft belebt. Die hier für den pfälziſchen Weinbau angegebenen Zahlen werden gewiß viele unſerer Leſer in Erſtaunen ſetzen. Wenn deshalb für den Pfalzwein und für den Ve⸗ ſuch der Pfälzer Weinorte in der heutigen Zeit geworben wird, ſo geſchieht das im Sinn der Beſtrebungen, die auf eine entſcheidende Belebung unſerer geſamten Volkswirtſchaft hinzielen! ſaß in Kallſtadt eine große Kellerei. Schon vor Jahr⸗ hunderten wurden hier beträchtliche Mengen Weins geerntet. 5 In einem alten Weinlied heißt es:„Kallſtadt ſchenkt Blut“, und ſo ſind denn ſeine Weine: Kall⸗ ſtadter Nill, Saumagen, Kreidekeller. Trift, Horn uſw. allbekannt und hochgeſchätzt. Kein Wunder, daß ſich hier in den ſchönen Ausſchanklokalen der Winzer⸗ vereinigungen(Winzerverein u. Winzergenoſſenſchatf) allſonntäglich in der Weinzeit viele Städter der engeren und weiteren Umgebung ein Stelldichein geben. Von hier ſteigt das Land an, und wer den an reizvollen Ausblicken überreichen Ausflug nach dem Peterskopf unternimmt, kommt vorbei an dem an⸗ mutigen Leistadt Dieſer Weinort hat durch die Emſigkeit ſeiner Be⸗ wohner beſonders in den letzten Jahren einen gro⸗ ßen Aufſchwung genommen, an dem der dortige Winzerverein keinen geringen Anteil hat. Der Ort zählte früher zu der Grafſchaft Leiningen⸗ Hardenberg und blickt auf eine lange, bis zum An⸗ fang des 13. Jahrhunderts zurückgehende Geſchichte zurück. Der Wein, der hier erzeugt wird, iſt eben⸗ falls ſchon in alten Schriften als„vorzüglich“ ge⸗ in unseren Original- Ausschankstellen S 3, 7a lSchlupp), Mannhelm Amtsstübl(Mayer, Ludwigshafen und vielen anderen guten Weinstuben Kommt zur Weinlese! CCC FEIN SHEIMER WMZER VEREIN Besuch während des Herbstbetriebs gerne gestattet! FREINSHEIMER WEIN rassig und rein— duftig und fein— Laßt schenken Euch ein f WEIMSUT HL SARD-LFHMAMN FEERNMSFRECOHER Nr, 82 Famllſen- Besttz soft 1841 eee eee ee 0 10 he Weinbergbestz U. 0. i folgenden lagen: Freinsheim: Hohberg, Gottesecker, Heertal, Schweben, Hochgewenn, Satzen, Groß, Lettenhehnen, Heldweg, Oichehkopf. Nerxheima B; konggewann, Straß, Krähhett ORIGINAT-AUSSeHANK im 5 „GRONEN Zaun“ SEGENUBER DEN HISTORISCHEN RATHAUS IN FREINS HEIM FEREINSHEIH Kheinpfelz Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz 6 Cmnmipusfufirten xtr Heinlese eee ee ee NUR mit Mannheimer omnibus-verkehrs- Ges. m. b. H. 6 D 4, 5 0 Tel. 314 20 mit Kelle esichtigungen 6. Seite/ Nummer 46 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Freitag, 30. September 1932 rühmt. Die Lage des Dorfes, die ſchöne Architek⸗ tur ſeines Rathauf ſes, das ſich maleriſch an die Kirche lehnt, machen einen Aus sflug hierher ſehr 1 zumal ſich auch bei Spaziergängen durch die Leinin⸗ ger Weinfelder köſtliche Landſchaftsbilder entrollen. Und immer wieder kehrt man gerne in dem größten Weinort ganz Deutſchlands, in dem benachbarten Bad Dürkheim ein. An der ehemaligen Grenze des Speyer⸗ und Wormsgaues dehnt ſich die Gemarkung in breitem Streifen nach Oſten. Hier verbindet die Mann⸗ heimer Straße das Rebenland der Haardt mit den großen Rheinſtädten, vorbei an den Lagen Neuberg, wo nach der Chronik die erſten Weinberge Dürk⸗ heims geſtanden ſein ſollen, vorbei am Feuerberg, der weitbekannten Rötweinlage. Der Portugieſer ſteht auf dem diluvialen Kiesſchotter des Höhen⸗ rückens. Schon 1790 wurde Dürkheim als Heimat guten Rotweins erwähnt. Die erſten Portugieſer⸗ anlagen der Pfalz wurden 1860 im benachbarten Die alte evangelische Kirche, das Rathaus mit malerischer Treppenarchitektur Freinsheim: Ellerſtadt und hier gemacht.— Die Stadtgemeinde beſitzt ſelbſt ein Rebgut, und hier hat offenbar auch nach den Feſtſtellungen von Baſſermann⸗Jordans, des beſten Kenners der Winzerei und ihrer Ge⸗ ſchichte, die allererſte Weinverſteigerung der Pfalz im Jahr 1781 ſtattgefunden. Das Weingut der Stadt ſteht in der Pflege der edlen Dürkheimer Weine an bemerkenswerter Stelle. Von Dürkheim aus geht es durch das uralte Wein⸗ gebiet am Fuße der Haardtberge entlang. Nur we⸗ nige Kurven der wohlgepflegten Landſtraße,— und ſchon ſind wir in Wachenheim Dort hat einmal ein Trinkkampf ſtattgefunden. Ein Vogt von Limburg erklärte,„der Wei“ wär for's Trinke gewachſe!“, dagegen:„s war ach zu Wachrem n Wei wert geweſt,/ Den dut es gewaltig ſchenire,/ Daß er'r im Trinke mit Owerfaß heeßt: Er möcht's mit dem Vogt mal prowire.“— Was ge⸗ ſchah? Es wurde vereinbart, daß der Wirt, ſobald er den Herrn Vogt unter den Tiſch trinke, auf ewig keinen Zehnten mehr zu entrichten brauche, während im umgekehrten Falle der„Wingert“, von dem der zehnte Teil an die Burg entrichtet wurde, dem Vogt zu eigen gehören ſolle. Und dann entwickelte ſich ein Trinklurnier, wie das zu Bingen zwiſchen dem Steuermann und dem Engländer, bis zum ſeligen Schluſſe, von dem 9 heißt, daß der Vogt beſiegt wurde, während„Der Wert ſteht noch feſcht do als Mann an der Sprit,, Der trinkt noch ſei! Stimpel ganz fröhlich.“ Dieſes Geſchichtchen hat Ludw. Schandein erzählt. Es zeigt, daß hier, beglückt von LSI einem milden Klima, ſowohl ein geſunder Wein wie ein kräftiger Menſchenſchlag wächſt, der ihn erntet und würdig zu präſentieren weiß. Das läßt die große Ausſchankſtelle der Wachenheimer Winzer⸗ vereinigung am Südeingang des Ortes erken⸗ nen, überaus ſchmucke und ſtimmungsvoll gehaltene Räume, deren Holzverkleidung, Tiſche und Stühle maleriſch aufeinander abgeſtimmt ſind und eine echte und weinfrohe Gemütlichkeit hervorrufen. ſcit den Autobuſſen, die die Verbindung zwiſchen Dürkheim und Neuſtadt herſtellen, gelangt man leicht und ſchnell auf der Weiterfahrt nach einem der Kernorte des Pfälzer Weins, nach Forst am Fuße des Pechſteinkopfs, den alten Forſten herleitet, das ſeinen Namen von die vor Jahrhunderten beerenausleſen) haben den Ruf des Forſter Weines weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus⸗ getragen. Weltbekannt iſt das„Forſter Kirchen⸗ ſt ü ck“, die ſteuerlich höchſtbewertete Weinbergslage der ganzen Rheinpfalz, dem ſich weitere erſtklaſſige Lagen anſchließen wie„Ungeheuer“,„Jeſuitengar⸗ ten“,„Freundſtück“,„Elſter“,„Pechſtein“ u. a. Ein kleiner Spaziergang durch den idylliſchen Ort, in dem ſich auch ein altes Schlößchen befindet, iſt überaus lohnend. Die Partie hinter der kleinen Kirche mit den zwei alten Heiligenfiguren iſt ſehr maleriſch durch den ſchönen Blick über das ſanft an⸗ ſteigende Weingelände. Ueber Deidesheim führt die Herbſtfahrt weiter in die Neuſtadter Gegend, wo oben auf der Bad. Bodenſeegegend Oberes Rheintal Markgräfler Gegend Kaiſerſtuhlgebiet Breisgaugegend Ottenau und Bühlergegend Bad. untere Rheingegend Kraichgau u. bad. Neckargeg. 9. Bad. Bergſtraße Main- und Taubergegend Oberes Neckartal m. Albtrauf Unteres württembg. Neckartal . Remstal Enztal Zabergäu 16. Kocher⸗ und Jagſttal Taubergrund Württembg. Bodenſeegegend Schwaben „Mittelfranken Unterfranken 2. Pfalz: Bez.⸗Aemter Franken⸗ thal, Kirchheimbolanden, Kuſel, Ludwigshafen u. Rockenhauſen 23. Pfalz: Bez.⸗Aemter Berg⸗ zabern, Germersheim, Landau und Speyer 24. Pfalz: Bez.⸗Aemter Dürkheim und Neuſtadt a. H. 25. Heſſ. Bergſtraße 26. Uebriges rechtsrhein. Heſſen 27. Worms und Umgegend 28. Oppenheim und Umgegend 29. Mainz und Umgegend 30. Ingelheim und Umgegend 31. Wiesbachgebiet 32. Bingen und Umgegend 3. Heſſiſches Nahegebiet 34. Alzey und Umgegend 35. Preußiſches Maingebiet 36. Rheingau 37. Uebriges preuß. Rheingebiet 38. Nahegebiet 39. Moſel⸗, Saar- u. Ruwergebiet 40. Ahrgebtet 41. Lahngebtet o D. 2„ * r 5 2 — 8 8 2 5 — Die Stendorſe des Deutschen Weinbaus und die Weinmosternte 1834 Zeſchenerklsrung: i-Weinbeugebiete 25 000 bl Weſnmostertrag Sonsſige Gebiete: preuſ. Wei diele on n und Elde. , Sich Weinbeugedfele 5 80 der Elde. 5 „ ddrige weindougedtete 2 in Thupingen, Anh und Beyern. Dieses Schaubild zeigt deutlich, daß die Pfalz das größte zusammenhängende Weinbaugebiet Deutschlands ist.(Aus den„Vierteljahrsheften zur Statistik des Deutschen Reiches“) das Gebiet ſeiner heutigen Weinbauflächen bedeckten. Die erſte Siedlung iſt auch ein Forſthaus geweſen. Forſt hat ſich einen ganz beſonderen Ruf durch ſeinen Qualitätsweinbau erworben. Mit einer Wein⸗ baufläche von nur 192 Hektar iſt Forſt zwar der kleinſte unter den berühmten Weinorten an der pfäl⸗ ziſchen Mittelhaardt, der Qualität ſeiner Weine nach ſteht es zweifellos an erſter Stelle. Dank günſtigſter Boden⸗ und Klimaverhältniſſe erlangen hier ſelbſt in geringen Jahrgängen die Trauben der Oeſterreicher⸗, Traminer⸗ und Rieslingreben eine ſolche Reife, daß der daraus gewonnene Wein vollkommen natur⸗ rein ausgebaut und dem Verbraucher zugeführt werden kann. Die hervorragenden Spitzenweine gro⸗ ßer Jahrgänge(Ausleſen, Beerenausleſen, Trocken⸗ Höhe in landwirtſchaftlich bezaubernder Lage das Weindorf Naardt zum Verweilen einlädt. Es liegt 200 Meter über dem Meeresſpiegel und kann von Neuſtadt aus in 20 Minuten unſchwer erreicht werden. Mit nahezu 250 Weinbaubetrieben iſt es einer der rührigſten Orte der Pfalz, und dieſe Emſigkeit hat ſich auch auf ſeinen Verkehrsverein übertragen, deſſen Vorſitzen⸗ der Carl Krumrey ſich um den zunehmenden Be⸗ ſuch des Ortes beſonders verdient gemacht hat. Die Wein bergslagen heißen hier: Letten, Kalkgrube, Mandelring, Herzog Schloßacker und Schloßberg, Althaardt, Hofſtück, Viermorgen, Bür⸗ gergarten, Aſpen, Kirchpfad, Probſtgaſſe, ADI einer der ſchönſt gelegenen Wein⸗ und Luftkurorte der Pfalz, iſt 496 n. Chr. genannt. Es iſt anzunehmen, daß der vorgelagerte Bergrücken, an deſſen Abhang der Ort liegt, ſchon ſehr früh bewohnt war und auch Wein⸗ bau betrieben wurde. An Sehenswürdigkeiten ſind zu erwähnen: das Haardter Schloß, erbaut im 11. Jahrhundert, Sommerſitz der früheren pfälziſchen Kurfürſten, jetzt Ferienheim, die Scheffelwarte, der Bismarck⸗ ſtein, der Lina⸗Sommer⸗Gedenkſtein, die Verſuchs⸗ felder der ſtaatl. Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau, ferner das herrlich gelegene Meiſental ſowie der Ludwigsbrunnen und Kaiſer Wilhelmplatz. Herrliche Panoramawege geſtatten einen Ausblick auf die ganze Rheinebene bis zum Schwarzwald und Odenwald. Schöne Waldwege führen zur Wolfsburg, Weinbiet, Hambacher Schloß, Kalmit und zu den bekannten A ee Kran⸗ kental, Silbertal und Rotſteig. Wer Pfälser; Winzer⸗ leben und Winzertreiben, beſonders zur Zeit der Weinleſe kennen lernen will, findet durch einen Beſuch der Ausſchankſtelle der Win zergenoſ⸗ ſenſchaft dazu beſondere Gelegenheit. So laßt uns denn beglückt dem vollen Zauber der ſchönen Tage hingeben, die uns der Herbſt be⸗ ſchert und hoffentlich noch einige Zeit lang ſchenkt! Dann werden die Tage der Weinleſe, des Herbſtens für manchen zu einem Erlebnis. Laßt uns hinein fahren in das ſchöne Weingelände an die Haardt. Wenn die Rebenhügel, vom Schimmer der Sonne Weinlese im Forster„Kirchenstück“, der steuerlich höchstbesteuerten Lage der Rheinpfalz überſtrahlt, uns grüßen, dann zieht es uns um ſo lteber zum Feſte des Pfälzer Weines, zum Pfälziſchen Weinleſe⸗Feſt 1932, das am Sonntag, den 2. Oktober in Neustadt an der Haardt ſtattfindet. Diesmal iſt es der„1932er“, der aufruft zu ſeiner „Taufe“, zum luſtigen Umtrunk. Ehe wir uns zu jenen geſellen, die das Winzerleben an der Haardt ein wenig von der heiteren Seite kennenlernen wollen, pilgern wir hinauf zur Hambacher Höhe und grüßen von da oben die traute und liebe Weinſtadt Neuſtadt a. d.., umgeben von geſegneten Wein⸗ bergen und zahlreichen Obſtgärten. Es iſt ein wun⸗ derbares Landſchaftsbild, das wir hier ſchauen; ein kleines Paradies, wie es in den weiten Gauen des deutſchen Vaterlandes fruchtbarer und lieblicher kaum noch anzutreffen iſt Dann aber hinab ſtadteinwärts, damit wir zur rechten Zeit zur Stelle ſind, um an der Eröffnung des Weinleſe⸗Feſtes teilzunehmen. Allgemeiner Herbſttanz, Einzug der vorjährigen Weinkönigin und Wahl der Weinkönigin 1932, Taufe des „Neuen“, Aufführung hiſtoriſcher Trachtentänze, das ſind ſo die hervorſtechendſten Programmpunkte des diesjährigen Weinleſe⸗Feſtes. Fröhlichkeit und Lebensfreude wollen ſich in der von Not und Sorge gequälten Zeit wieder einmal behaupten. Wer des Abends noch eine originelle Ausſchankſtelle ſucht, der mag in Lingenfelders Felſenkeller Ein⸗ kehr halten, wo ſich die Geiſter des Weins in roman⸗ Haardt, tiſchen Gewölben ein frohes Stelldichein geben. DER TREFFPUNKT DER KENNERI Wia ges genoοαν,]t · Mi iges r der bestbe kannten naturreinen Kàllstédter Weine iR Lokalitäten Gute Küchen Gute Küche —— Wenn Sſe das einzig schon gelegene Leistadt a. d. Naardt besuchen, denn versuchen Sie die edlen, naturreinen belstadter Weine im STAD TER WINZER VEREIN Ausschank in Mannheim: Kasino Bopp& Reuther, Waldhof Geräumige Lokalitäten Telephon Nr. 212 Amt Bad Dürkheim Natur- Weinhaus August Dehn, beistadt Tel. 577 Ant Bad Dürchelm empfiehlt elne nꝗturreinen rässlgen Leistàdter Weine— Bek. gute Küche Bal Durffieim Zentrale des pfdlzischen Oualitdts- Weinbaues Deutschlands größte Rebgemeinde Bedeutende Weinversteigerungen Stadt. 0 Auf un menen IDein! Ansscſtanftstfteſſe Mannſeim: Iinzerbereinigung IUadienffeim mit senensuieri schonen Wirtschaftsrdumen(fruher Bölim' sches Anuesen) in herrlicher Lage am Sũdeingang Wacfienlieims a. d. Hat.— NVur prima Weine— ute Küche „Nmeinfust“ Winzergenossenscheft Naturwein- Ausschank AARDOI Gut geführte Küche— Groger Saal mit Nebenràumen. Groger Garten mit nerrlicher Fernsicht— Fremdenzimmer— Teleph. 2658 in der Chronik ſchon um das Jahr Die Berge. kriechen gen, wo reift. Kinder der Nel peln, bi 5 ſich geg es helle waldes Raum g Die nicht er frohen hängen — Da ſind kel, dun Söhne andern oder di zen. S ſonne 1 quetſcht Gärung Uebe Winzer Noch iſt leer, un Die Tr terher. und dei ein Ho her, gel darf Parole So mit Ge um Ze ſchnitte dt. nne 8 ſich gegen den jungen Tag ſtellen. hreitag, 30. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7, Sete/ Nummer 450 . Ein Tag in der Weinlese Weinherbſt an der Mittelhaardt Die Nacht flüchtet ſich leiſe vor dem Tag in die Berge. Graue dichte Nebel läßt ſie zurück. Träge kriechen ſie hinab von den Baumkronen zu den Hän⸗ gen, wo Rebe an Rebe ſteht, wo Traube an Traube reift. Da ſetzen ſie ſich feſt, wie böſe Geiſter, die Kinder furchtſam machen. Langſam, müde, löſt ſich der Nebel auf, Fetzen ſchleichen über die Bergkup⸗ peln, bilden kleine Ringe oder graue Streifen, die Im Oſten wird es heller; ſchon ſind die Bergketten des fernen Oden⸗ waldes zu ſehen. Allmählich weitet ſich der lichte Raum von Horizont zu Horizont. Die Sonnenſtrahlen können die Weinberge noch nicht erreichen. Die Blätter haben noch nicht den frohen Glanz des frühen Lichtes. Unter ihnen hängen die Trauben mit ihren pausbäckigen Beeren. Kirche in Kallstadt N Da ſind ſte faſt ſchon golden⸗gelb. Dort ſind ſie dun⸗ kel, dunkelrot, faſt blau. Die einen ſind die einfachen Söhne unter den Trauben, die Portugteſer, die andern die vornehmen Schweſtern, die Oeſterreicher oder die Rieslinge, mit einem ſüßen Stolz im Her⸗ zen. Sie dürfen ſich noch eine Weile an der Herbſt⸗ ſonne wärmen, während die Portugieſer bereits zer⸗ quetſcht im großen Faß unter der Wärme der Gärung liegen. 5 925 Ueber das Pflaſter der Straße rollt der erſte Winzerwagen; gemächlich ziehen ihn weißgelbe Kühe. Noch iſt die Laſt nicht ſchwer, die beiden Lotten ſind leer, und auch die Logeln haben noch kein Gewicht. Die Traubenmühle knarrt auf einem Wägelchen hin⸗ terher. Der Winzer, die Frau, der Sohn, die Tochter und der Knecht begleiten den Wagen. Feterlich wie ein Hochzeitszug, der zur Kirche zieht, fährt er da⸗ her, gehen die Menſchen durch den Morgen.„Heut 0 überall geleſen werden!“ lautet die Parole des Winzervereins. So zog man ſchon die ganze Woche frühmorgens mit Geſang hinaus, in den Wingert, erntet Zeile um Zeile, Traube um Traube, gebückt und ge⸗ ſchnitten, Logel um Logel gefüllt. Es iſt immer das der erste dualitätsweinort der Pfalz lädt mit herzlichem WIllkommgruß zum Herbstbesuch eln! gleiche Lied, Arbeit, Arbeit, Werktag des Winzers. Der jungen Winzerstochter ſind die Hände wie er⸗ froren von Saft und Morgenkühle. Das ewige Bücken kriecht unter die Schulterblätter. Auf den Fremden, der mit dem Auto am Wein⸗ berg vorbeifährt oder über die Straßen der Mittel⸗ haardt wandert, macht dieſes einfache, ſchöne Bild einen tiefen Eindruck und wird ihm zum Erlebnis. Wenn die Winzergruppe den Weinberg erreicht, den am Abend vorher der alte Winzer für die Leſe be⸗ ſtimmt hat, werden die Logeln vom Wagen gehoben, wird die Mühle auf den Zuber geſtellt, und alsbald füllen ſich die Eimer, die erſten Logeln. Langſam wird die Traubenmühle gedreht, dicker Saft und zerhackte Beeren miſchen ſich zur Maiſche. Schnell vergeht auch der Nachmittag, Stunde um Stunde. Noch einmal leuchtet die Haardt auf wenn die Sonne, ſchon ganz im Weſten, einen fun⸗ kelnden, großen Strahl in das grüne Meer der Weinberge ſendet. Kleine rote Flecken ſchimmern an den Blättern. Bald werden alle ganz rot ſein: letzte herbſtliche Schönheit des Weinlandes. Es iſt Heim⸗ kehr. Viele Herbſtwagen fahren über die Straßen, zum Dorf oder zur Stadt. Die rote oder gelbe Brühe ſchaukelt im Faß. In langen Reihen ſtehen die Wagen vor der Genoſſenſchaft, im Hof des Guts⸗ hauſes oder des Kommiſſionärs. Im Kelterhaus wird fleißig geſchafft. Die gro⸗ ßen Keltern ſtehen unter Druck, dicke Brühe läuft daraus. Die Pumpe ſaugt den Saft aus und ſtößt Wie mir Wein trinkt. Von aus Gludiſtein Dao herg jet, Freund, nit gyactelt unn gekrummelt, Beim Maher Mein, do werd nit laug gebrummelt, Do Siſcht verorgt, oo hoſcht keen Lewensſorg, keen Rummer, Do oͤructt keen alter Gchuß dich mehr, Reen Arummer, Beim Mein unſchaukle dich die ſchonſchte Zraam, Oo fuhlicht behaglich dich, oo biſcht de heem⸗ MNroſcit, Trink/ Haß] Fuühlſct dein Her; vor Freed je Alonve! Do ſqhnellht dein Blutlaaf wie n Gchamnanjerſchtoyne⸗ Merkſcht's uit! Merrſcht jung, dein Aache vißtig glaunze, Als datſcht als kleener Bu die Gchulſchtunn ſchwanze⸗ Halt, Freund! De Mein, den dͤerſoht nit nunnergieße, De eoͤle Croyne ſoll mir rect genieße Gchon langſam lot mir òo òe, Gotteswunner, Gau auòactsvoll die roſchtig Gorgel nunner- On liefe Gqchluc trinũt mir bloos Maſſer, doc; keen Mein Erſcht wann mirs recht beoͤdchtig out, daun ſchmedit'r fein! Nun noc; m Gqhluctel ſahmagt mir, ſchlugt unn ſchmackelt, Nn wees erſcht daun, was Gulls do òrin verſchtecelt! Was in de Vah an Voggelſaug unn Lieòͤer, An jůßem Duft vun RNoſe, Nell unn Flieòer, Qn frohem Hache, eimatlieb unn Freeò Die Meb am Berghang zauwervoll umweht, Oeß ſqhluyyt beim golò ne Gchvatherbſchtſunneſchein Als tieſſot Geheimnis in die Trauwe nein/ De Wein, der wachſt nit, daß de dumiſchte Maun um Mebſchtoces Köſchtlich Naß gra zanpe kaun, MAeen, Freunò, der Mein, der kRoſcht viel geß unn Haſcht, Miel Arweit, Ghweeß, viel Muh, Geoͤuld unn Haft, Nun d uſcht oeß Flußig Gold ins Glaſel ſchenke, Muſcht aach aus harte Boos vum Miner òenke- Go, Jeg] Genieß de Gchludt mit voller Yuſcht! Vraſcht, Freund Jeg weeſcht aach wie o u trinke muſcht Nun ſind auch die grauen Morgennebel verſchwun⸗ den. Der Himmel iſt eine einzige, große, blaue Kugel, die Sonne hat ſich hoch geſchwungen und taucht die Weinberge in goldenes Licht. Die Stunden vergehen. Jeder hat mit ſich ſelbſt zu tun. Bald iſt der Morgen ſchon vorüber. Der Mittag naht. Die Lotten ſind gefüllt mit der dicken ſaftigen Brühe. Die Kühe ziehen den Wagen heim zur Stadt, zum Kelterhaus, zum Verein, zur Ge⸗ noſſenſchaft oder zum Kommiſſionär. Indeſſen ſetzen ſich die anderen eine Weile hin zur Raſt, die heißen Pellkartoffeln werden aus dem Topf geholt. Man rulſt ſich aus im ſeligen Arbeitsfrieden. ihn im gleichen Takt wieder in die Fäſſer. Die eine Kelter hat ſchon ihre Schuldigkeit getan. Der Tre⸗ ſter iſt zurückgeblieben, wird ausgehoben. Immer neue Mengen des jungen Moſtes aber wollen durch die Kelter laufen, die ganze Nacht noch. Aus dem Kellerloch dringt ſchon ein ſüßer, etwas ſtickiger Geruch, der die Sinne betört. Dort, in den großen Fäſſern brozelt der junge Wein, tanzt der Bitzler, der Federweiße, der böſe übermütige Geſelle. Fuder um Fuder wird verarbeitet, Fuder um Fuder ein⸗ gekellert, Fuder um Fuder wird hinaus in das Land geſchickt und im Kreiſe froher Zecher getrunken. * Trinkt die Forster Edeweine am Ursprungsoft!— Kostet den Forster Neuen“— Auf zu fröhlſchen, köstlichen Stunden in fteundiichen Göststötten mit dem Ausschenk der weltbekannten Marken: Forsfer Kirchensfüclæ— Jesuiiengarfen— Freund- sick— Ungeheuer— Nusenhang Elster eic. eic. Die ortsansdssigen Weinhandels- und Kommisstonsfirmen vermitteln Forster Weine aller Qualitdten zu Originalpreisen 2. Wie wird der 3aer! Die Ausſichten des neuen Jahrgangs Es war kaum noch etwas zu hoffen. Doch die deutſchen Winzer haben den Verzweif⸗ lungskampf geführt. Tag und Nacht haben ſie im Weinberg gelegen, ſie haben geſchwefelt und ge⸗ kalkt. Sie haben unabläſſig Abwehrſtoffe über die Reben geſprüht, ſie haben mit den Händen die Erde gelockert und die Würmer geſucht. Und ſie haben wieder den Kampf aufgenommen. Dann kam un⸗ erwartet ein faſt nicht mehr geglaubtes Wunder, die ſtarke Spätſommerhitze, die Feind aller Vernichter der Rebe iſt und Freund der Traube. Für den Deutſchen ſchweben Weinbau und Wein⸗ genuß immer etwas über den harten realen Dingen des Profites und des Konſums. Der Weinbauer iſt Tempelhüter der Freude, und die Die⸗ ner des Bacchus trinken keinen Wein ſondern ſie üben eine ſakrale Handlung. Was alſo wird aus dem deutſchen 1932Ter? Was werden uns die Reben bringen? Wird der Dies⸗ jährige ſüffig ſein oder keuſch wie der Glockenklang eines Walddorfes? Wird er herb ſein oder elegant? Wird er ſtark ſein oder milde und verträumt wie Septemberſonne auf einem Strohdach, wird er raſſig ſein oder lieblich duftig oder feurig, prickelnd oder ſpritzig? Oder wird er überhaupt nichts von alledem ſein? Wird das Lexikon des Weintrinkers bis zur Das Rathaus in Leistadt mit malerischer Frühbarock- Ornamentik letzten Seite umgeſchlagen werden müſſen, wo die Begriffe ſtehen, die nur mit ſchmerzlichem Wider⸗ willen angewandt werden? Wenn man den Winzern vertraut, dann wird die 32er Nachleſe bei ganz geringer Zuvor⸗ kommenheit des allerdings reichlich unzuverläſſigen Herrn Petrus ein ganz außergewöhnlich leckeres Tröpfchen werden. Ein Wein, der zu gleicher Zeit naturrein und füß ſein wird. Süß, wie es die beſondere Art jeden Weines ver⸗ langt und vertragen wird. Nur fünfmal in einem Jahrhundert gibt es erfahrungsgemäß eine ſolche Miſchung. Im Jahre 1911 und 1921 und auch der 1929er waren bisher ſolche Gaben wohlgeſinnter Wettergötter. Und nun auch der 32er. Ein ganzes großes Wunder nach Sommer der Heimſuchungen. Rot und gelb und weiß leuchten die Kopftücher der Winzerinnen aus den deutſchen Weinbergen. Wenn der Herbſtwind nicht allzu heftig und un⸗ gebärdig das Tal entlang ſtreift, ſo hört man ſie ſolch einem fingen. Aus voller Kehle jubelnd nach einem Som⸗ mer, der keine Lieder aufkommen ließ. „Was bringen uns die Reben?“, ſingen ſie. Faſt wiſſen ſie es ſchon, ganz ſicher aber glauben ſte es. Weln-Ausschankstellen in Forst: Adler Bes. Jos. Wallbillich Altes Schlössel. Bes. Otto Wolf Weinberg Bes. Jak. Ohler Winzerverein. Winzerwirt Fr. Bauer und verschiedene Strauß wirtschaften OMNISUS- VEREIN DUNGEN nach Neustadt a. d. Haardt u. Bad Dürkheim Verkehrsverein Forst Die altbekannte Bezugsquelle für naturreine Edelweine ist: WIN ZERUE mit seiner bekannt guten Küche REIN FORST Eigener Ausschanh in herrlicher Lage 3 HANNS 7 Veſtreten bei FERENSPRECHFER: DEIDESHEINH 573 DOSCH FORST(Qheinpfelz) PFALZWEINKELLERFI- WFEINKOMNMHISSION TTT 1 N 85 den Weinverstelgerungen 7 Weinen aller Weingüter und Winzewereine der pfalz — Vermittlung von dem bekanntem„BItzler— Traubenstände— Tombola u. a. m.— Die gastfreundliche Pfalz lädt ein zum Ffälxer Veinſese-Fest 1932 im weinfroen Neusfuadt du. d. Naurdt Allgemeiner Herbsttanz— 2 Tanz- und Musikkapellen— Taufe des„Neuen!“— Wahl der Pfälzischen Weinkonigin 1982— Ehrung des Pichters und des Komponisten des bekannten Sonſsgers, In der Pfalz blühen unsere Reben“— Altpfslzer Trachtentänze der Trachtengtuppen von 3 E e ee ee ee des NMeustadter W nde er von g. an]— Ausschenk von Neuem und Federweißem, 5 r teac Pfälzer Gerlchte— Laffee- und Sektbude— Obst- und Eintritt einschließlien Tanzsteuer RM.—-— Verkehrs-Verein Neustadt a. d. Heilt. Heiner— Weinstände Sonntag 2. Oktober von 3 Uhr bis nach Niltter- nocht in sämtlichen sumen des 8 KAT BAUES ESET ZEN: Lingenfelder's Felsenkeller Originelister Natur-Weinausschank der Pfalz! 1 interessante Sehenswürdigkeit! Eigene Weinberge in Neustadt e. d. Heerdt, Hardt, Hubbach, Simmeldingen u. Konigsbech.— Sammelpunkt der Fremden Komm.-Rat Wilh. Lingenfelder Am Neptunpletz Neustadt an der Haardt paefkpletz * 5 28 2 8 r We Freitag, 30. September 1932 Berbſt im Schwarzwald O ihr goldenen Herbſttage im Schwarzwald! Ein blauer Himmel, ſchimmernd wie Seide, ſpannt ſich über das Firmament. Vogelbeeren glühen an allen Wegen, rote gleißende Korallen. Und die Wäl⸗ der an allen Horizonten, dunkle Mauern, ſind voller Geheimniſſe.— In den Bauerngärten leuch⸗ ten weiße Aſtern, gelbe Dahlien, rote Gla⸗ diolen: brennende Büſche. Und die kargen Obſt⸗ bäume in den ſchmalen Gärten hinter den ſilber⸗ grauen, ſchindelbedeckten Bauernhäuſern tragen die Farben des Herbſtes. Voll Feuer iſt die Schwarz⸗ waldwelt. Man ſteigt auf die Anhöhe überm Dorf, wo in den Bergmatten Scharen violetter Herbſtzeit⸗ loſen ſtehen, ſtille, ernſte Schweſtern, Vorboten des Schwarzwaldwinters, der weißen Schwarzwald⸗ ſtille. Tage gibt es, wo weiße Nebel in den Tälern liegen. Wo man von den Höhen in traumhafte Nebelmeere ſchauen kann. Wo nur die Alpenfirnen und die Feldͤbergkuppe emporragt ins Blau des Herbſttages.— Bauern und Bäuerinnen, Mädchen, Burſchen und Kinder, ernſte Geſtalten, wie von Millet gemalt, ſtehen tagaus, tagein im Ackerfeld am Hang bei der Kartoffelernte. Und Sack⸗ reihen ſtehen dazwiſchen, graue Kolonnen. Zur Veſperzeit raſtet die Familie am Wegrand oder am Ackerrain. Schwarzes Bauernbrot gibt es, ein Glas Apfelmoſt. Dann geht die Arbeit weiter. Am Abend rumpeln die Kartoffelwagen ins Dorf, kollern die Früchte des Ackers in den Keller. In den Lüften aber iſt noch der Duft, der würzige Ruch der Kar⸗ toffelfeuer. Herbſtrauch zieht ſich über die Stoppel⸗ felder. Herbſt im Schwarzwald: etwas ergreifend Großes und Schönes! B. Veſucherzahlen babiſckher Kur- und remdenorte Baden⸗Baden zählte bis zum 15. September insgeſamt 49 602 Beſucher, darunter 12 547 Auslän⸗ der.— Bad Dürrheim(Schwarzwald) ver⸗ zeichnete für den Monat Auguſt 1932 1876 Neuan⸗ künfte von Gäſten mit 48 923 Uebernachtungen. Bis 1. 9. 1932 betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 7127 mit 150 327 Uebernachtungen.— Freiburg t. Br. zählte für den Monat Auguſt insgeſamt 19 821 nächtigende Fremde. Unter dieſen befanden ſich 3797 Ausländer.— Schönwald wurde in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Auguſt 1932 von insgeſamt 4614 Kurgäſten beſucht. Die Uebernachtungen erreichen für dieſe Zeit die Ziffer 47693. Im Vergleich zum Vorjahre(4062 Gäſte mit 40 570 Uebernachtungen) wird eine Zunahme an Gäſten um 552 ud an Uebernachtungen um 7123 amtlich feſtgeſtellt. In allen Zahlen ſind nicht eingerechnet die Gäſte des Gaſthauſes zum Kreuz⸗Eſcheck, die in Furtwangen gezählt werden, ſowie die Jugendlichen des Kur⸗ hauſes Viktoria⸗Schönwald. Jet St. Blaſien hat die im Juni und Juli günſtig verlaufene Entwicklung des Fremdenver⸗ kehrs im Auguſt etwas nachgelaſſen. Immerhin ſind auch im letzten Monat die Zahlen des Vorjahres überſchritten worden. Es wurden insgeſamt 1085 Neuankünfte von Fremden und 15 995 Uebernachtun⸗ gen gezählt. Das Ausland iſt unter den Fremden mit 20 v. H. und unter den Uebernachtungen mit 11 v. H. vertreten. E . Rheinland Altenahr, Kockhem, Lahnſtein Mit Sonnenſchein, blauem Himmel und weißen Wolken hat der Herbſt ſeinen Einzug ins Rheinland gehalten. Mit roſaroten Tupfen hat er die grünen Wieſentäler beſtreut und die Bergwälder hat er ganz leicht gefärbt. Kirmes iſt in den Dörfern, Ernte⸗ und Winzerfeſte ſtehen bevor.— Die große Saiſon iſt allerdings vorbei. Aber die kleine, die ſog. Nachſaiſon, hat begonnen. Und Die Tüneburger Seide, das von der Ruine der einſt ſo ſtolzen Burg Are, die auf ſteil in den Fluß abfallender Felſenwand als Zeuge großer Vergangenheit thront, iſt Altenahr eigentlich eine der markanteſten Verkörperungen des Ahrtals. Kein ſchönerer und großartigerer Ausblick über die Landſchaft, als von ihrem alten Burgwart aus. Rauſchend und gluckſend ſchlängelt ſich das eilige Flüßchen durch die großen monumentalen 55 255 5 8 ſchönſte Neiſeziel im Berbſt Wacholdergruppe und Hünengrab in der Heide In dieſen Herbſtwochen bietet die Lüneburger Heide wohl eines der ſchönſten Reiſeziele in ganz Europa. Ueberall ſteht die Erika in Blüte und bildet mit den dunkelgrünen Wacholderbüſchen ein Bild von eigen⸗ artiger Stimmung. Man kann kilometerweit durch die Heide wandern, ohne einem einzigen Menſchen zu begegnen und ſich ſo dem Eindruck vollſter Natureinſamkeit hingeben. dieſe„Nachſaiſon im Rheinland“, das iſt etwas für „Kenner“. Die prachtvollen Rheindampfer der Köln⸗Düſſel⸗ dorfer, die großen weißen Schwäne des Stromes, ſind jetzt nicht überfüllt; in den modernen bequemen Eilzügen der Reichsbahn iſt jetzt kein Gedränge und man braucht außer dem Wochenende jetzt auch nicht lange vorher Zimmer zu beſtellen in den ſauberen Gaſthäuſern und Penſtonen der rheiniſchen Städte. Altenahr Laufen Ste alſo einmal das reizende Haupt⸗ örtchen Altenahr an. Es liegt an der Hauptſtrecke zum Nürburgring und iſt mit dem Auto auch von der Kahlenborner Höhe aus zu erreichen. Mitten in ein Gewirr zackiger Felſen eingeklemmt, ragte es, genau wie Ahrweiler, wie ein aumutiges Denkmal des Mittelalters in die Gegenwart hinein. Gekrönt Pröhliche Rahnfahrt durchs Babnerland Iſt es nicht, als fließe Silber vor uns in den Abend? Schwermütig zieht der Neckar dahin, be⸗ grüßt von den Höhen des Badnerlandes. Die ſchweigſamen Kahnfahrer, die unterhalb von Horn⸗ berg feſtgemacht haben, ſchauen das Wunder die⸗ ſes Abends und ſind ergriffen von ſeiner erhabenen Schönheit. Wo Burgen ſind, iſt deutſches Land. Wo Burgen aufragen, ſchwingt die Melodie des Landes auf und erklingt in machtvollen Akkorden. Man wendet den Blick rückwärts zu den Höhen, auf denen die Sonne des Herbſtes ſchon liegt, obgleich die ſchwellenden Wipfel noch den Sommer vorzaubern wollen. Weich und mild iſt der Abend, als ſei ewiger Frühling hier zu Hauſe. Kein Wörtlein wird geſprochen, es wäre überflüſſig etwas zu ſagen, wo das Auge ſo viel zu ſchauen hat. Und das iſt doch nur ein kleiner Ausſchnitt aus dem großen Badnerland, deſſen Farbe immer den ewigen Frühling vorzaubert.— Eine Nacht verrinnt, mit ſeltſamen Empfindun⸗ gen. Es iſt, als machte der Strom Muſik, als er⸗ zählte er uns ſeine Geſchichte in Verſen und Strophen.— Noch hüllt der feine Morgennebel die Welt ein, als liege ſie unter einem ganz feinen Seidenſchleier. Noch iſt es, als ſei alles rings⸗ um mit feinſtem Paſtell gemalt. Ganz leicht kräu⸗ ſelt den Neckarſtrom der leichte Morgenwind. Der ſpitze Bug ſchneidet das ſilbrige Waſſer. Lautlos zieht Boot neben Boot. Türme und Zinnen winken. In engen Schleifen zieht der Fluß ſeine Bahn. Das graue Gemäuer der Minneburg winkt herüber. Die Reiher waten ſchon im Fluß. Laſten⸗ den Flugs ziehen ſie über dem Waſſerſpiegel einher. Die Sonne kommt über die Schatten in das Waſſer. Bei Berge und wirft Zwingenberg ſchlängelt ſich der ſteile Bergweg durch das Grün, wie ein weißes Band. Langſam ziehen die Boote dahin. Friedvolle Stimmung.— Fernes Läuten.— Es iſt Sonntag morgen.— Von der Landſtraße herunter winken die erſten Wanderer. Surrend kommt ein Kompreſ⸗ ſor heran. Sein Fauchen paßt nicht in die idylliſche Ruhe dieſer romantiſchen Landſchaft.—„Fahrt langſam“, ſteht überall.„Nehmt Rückſicht!“ Wir hal⸗ ten uns an das Gebot. Uns hört keiner. Unſere Wege ſind unſichtbar— lautlos.— a 5 Der Katzenbuckel mit feiner ſchwarzen 1 Waldkappe winkt uns einen Gruß herüber. Mein Vordermann trägt dieſelbe Baskenmütze wie der eigenwillige Berg zur Rechten. Im Strom ſpiegelt ſich das alte Eberbach. Viel zu wenigen iſt es be⸗ kannt. Eine Perle im Verborgenen. Aber wer ein⸗ mal dort Einkehr hielt, wird ſeine Gaſtfreiheit rühmen. Weſtwärts wendet ſich der Strom. Freude klingt auf. Schon von weitem winken die Türme von Hirſchhorn. Von allen Seiten zeigt der Strom das Bild dieſer Burgenſtadt. Dahinter ſtrebt der Odenwald auf. Steile Hänge ſenken ſich jäh zum Fluß hin. An jedem Felſen kleben Bur⸗ gen. Wie Schwalbenneſter ſind ſie an die Wände geklebt. Zur Linken liegt auf freier Höhe Dilsberg. Dieſes Dilsberg hat eine Doppelgängerin. Sie liegt ebenſo trotzig auf einem Kegel wie dieſes Burgdorf. Aber fremde Zungen branden dort ringsumher. Es iſt die Burg Roſenau in Siebenbürgen. Heute zählt Rumänien dieſe Bauernburg zu ſeinem Beſtand. Man kann nur immer ſchauen und iſt ganz in die überwältigende Schönheit dieſes Landſtriches ver⸗ ſunken. So romantiſch, ſo deutſch, ſo eindrucksvoll iſt es hier, daß man das Boot zurückfahren möchte, um alles noch einmal zu koſten. Ueppige Fluren, be⸗ ſchirmt von herrlichen Bergeshöhen, ſchmiegen ſich an das Waſſer. Im hohen Schilf klirrt der Wind.— Es wird Abend. Die Melodie des Stromes und des Badnerlandes iſt überall. Aus dem leichten Dunſt des Abends taucht ein Märchenbild unver⸗ gleichlich ſchön auf. Das Licht der ſcheidenden Sonne hängt an den roten Sandſteinzinnen des Schloſſes. Unendlich friedvoll liegt Heidelberg vor dem Blick. Unwillkürlich ſpricht der Mund die Worte „Alt⸗Heidelberg, du Feine, du Stadt an Ehren reich...“ In dieſe Atmosphäre der Schönheit, wo alles, aber auch alles zueinander klingt, zieht däs Boot lautlos ein. 5 ö Zu Ende iſt die Fahrt.— Das Ruder wehrt dem Boot, daß es ganz langſam treibt. Viel zu ſchnell zieht der Strom an dieſem Kleinod vorüber.— Heidelberg! Ein Wort, ein Begriff. Nur einmal auf der weiten Welt' vorhanden.— Was ſoll man Worte erfinden, um etwas ausdrücken zu wollen, was ſich nicht ausdrücken läßt. Kommt und erlebt es ſelber.. i Silbern liegt das Mondlicht auf den Dächern. Heidelberg ſchläft nie. Es träumt ewig.—— Neckargemünd J. Heidelberg Felstore. Weſtlich grüßt Kreuzberg, das roman⸗ tiſche Dörflein, mit ſeinem Felſenſchloß her⸗ über und auf den Rhein zu, im Tale, liegt May⸗ ſch Lo ß. Landſtraße und Eiſenbahn haben ſich durch zwei Tunnels durch den Felſen hindurchfreſſen müſſen. Ueber wuchtig geſchwungenen Brücken zieht die Lo⸗ komotive den„Ahrexpreß“ aus dem unteren Wein⸗ tal der Ahr über Altenahr in ihr oberes Wieſental hinauf. Weinberge, Wieſen, Wälder, Berge und Täler bietet die Umgebung in Fülle. Ausflüge ins Keſ⸗ ſelingertal, nach Kreuzberg, Adenau, Walporzheim, Ahrweiler, Bad Neuen⸗ ahr uſw. ſind leicht von hier aus durchzuführen und wer acht Herbſttage in Altenahr, d. h. im Mit⸗ telpunkt des Ahrtales, verbringt, weilt in einer Landſchaft, die ihm Jungborn ſein kann, aus der er Kraft ſchöpft für die kommenden Tage des Winters. Kochem an der Moſel Ganz anders gelagert und anderen Eindrucks ſind acht Herbſttage in Kochem an der Moſel. Hier ſteht jetzt alles im Zeichen der Weinernte und ſchon fließt der erſte Moſt in die Becher. Das rei⸗ zende Kreisſtädtchen mutet augenblicklich faſt an wie eine einzige große Kelterſtadt. Ringsum aus den Bergen kommen Fuhrwerke an, mit großen Bot⸗ tichen voller Weintrauben. Selbſt auf Kähnen ſieht man die Winzer vom anderen Ufer die Trauben herbeibringen. Kochem iſt jetzt im Herbſt, wenn die Nebel die Zinnen der alten Burg umſpinnen und die Morgenglocken ins Moſeltal klingen, wie eine Märchenſtadt. In ihren engen Zaubergäßchen riecht man in der Frühe den Duft der friſchen Brötchen aus des Bäckers Backofen, das friſche Obſt ladet ein und vor allem die Fülle der reifen Trauben. Zahl⸗ reich ſind die Ausflugsmöglichketten rings um das trauliche Städtchen herum, das ſchon ſeit Monaten mit ſeinem rutſchenden Berg zu kämpfen hat. Halb⸗ tagstouren nach Bad Bertrich, Bullay, Alf — oder moſelabwärts nach Karden, Hatzen⸗ port, Alken und Broden bach ſind zu emp⸗ fehlen. Oder aber„Entdeckungsreiſen“ in den Ko⸗ ng/ Nr. 456 rr rga chemer Krampen. Nach Senheim, Wallwig ode ſtein zu Füßen der Ruine Metternich. Und wenn ſich der Abend aufs Moſeltal hernie⸗ derſenkt und die ſcharfe Silhouette der„Loreley der Moſel“, der Bauſenley, ſich langſam vom Licht ins Nebeldunkel hüllt, dann locken die alten Schenken und Winzerſtuben. Kochem iſt billig. Alſo verſuchen Ste es!— Niederlahnſtein Acht Herbſttage in Niederlahnſtein? Was bietet denn Niederlahnſtein?— O— das ſollen Sie ſelbſt erforſchen. Es iſt Schnellzugsſtation, Dampfſchiff⸗ halteſtelle, Wein⸗ und auch Fremdenort; überragt von„Lahneck“, einer der allerſchönſten und beſt⸗ erhaltendſten Rheinburgen. Traulichkeit und doch auch wieder ein Zug modernen Fortſchrittes liegt in ſeinen Straßen und gar heimelig iſt's in ſeinen Gaſtſtätten und Privatpenſionen. Es hat den Vor⸗ zug, nicht nur Lahn⸗, ſondern auch Rheinſtädtchen zu ſein und wer jetzt in Nieder⸗ oder Oberlahn⸗ ſtein„nachkurt“, der hat Koblenz und Stol⸗ zenfels⸗Braubach und die Marburg, aber auch Bad Ems und Naſſau im Lahntal ganz in der Nähe. So wie Altenahr Mittelpunkt an der Ahr und Kochem ein Hauptſtädtchen an der Moſel iſt, ſo iſt Niederlahnſtein der bequemſte Ausgangs⸗ punkt für Ausflüge und Herbſtwanderungen an Rhein und Lahn. Herbſttage in Badenweiler Wenn in der Tiefe ſchon kalter feuchter Herbſtnebel üßer Stadt und Land ſich ausbreitet, ſpannt ſich tiefblauer Him⸗ mel über den ſüdlichſten deutſchen Thermalkurort Wie eine Inſel ſteigt der Hochblauen, in deſſen Flanken Baden⸗ weiler ruht, aus dem Nebelmeer des Rheintales empor. Gewaltiger und ſchwungvoller grüßen jenſeits die Vogeſen. Am Schloßberg bräunen ſich die Trauben. Abſeits, am Marktgrafenbad ſtehen vornehm und in herrlicher Pracht die Muſa, als könnten ſie in ihrer ſüdlichen Heimat nicht beſſer gedeihen. Im offenen Familienthermalſchwimm⸗ bad, deſſen täglich erneutes Waſſer mit dem Blau des Him⸗ mels wetteifert, erlebt man jetzt die ſchönſten Tage. Seine 26,4 Grad Celſius ermöglichen das freie Baden bis in den November. Nicht allzufern im Kurpark unter ſchützendem Dach ruhen die mertvollen Ruinen der römiſchen Termen. Sie ſcheinen feierlicher und grandioſer, ſeit ihnen der Archäologe un⸗ längſt atteſtiert hat, ſie ſeien das wertvollſte römiſche Bau⸗ denkmal in Deutſchland. Buntes Treiben herrſcht auf den ſonneüberfluteten Promenanden. Des morgens huldigt man der Traubenkur. Zu den ſchönſten Erlehniſſen zählen die klaſſiſchen Abendkonzerte des Kurorcheſters im eſeuüberwucherten Burghof der Schloß⸗Ruine im Lichte gelber, roter Lampions. Nicht umſonſt genießt Badenweiler den Ruf, nicht nur des früheſte, ſondern auch des ſpäteſten deutſchen Saiſon⸗Kurortes. Heidelberg, Friedhof, Bierhelderhof, Goosbrunnen, Hirſchplatte, Hoher Kirſchbaum, Drei Eichen, St. Nikolaus, Blockhaus, Klingenteich, Heidelberg Sonntagsrückfahrkarte bei der Hauptbahn und bei der f OeEcg ab Friedrichsbrücke je.10 l. Vom Bahnhof und Bismarckplatz ſüdlich über die Bahn und auf der Rohrbacherſtraße zum Friedhof. An dieſem links vorbei in den Wald. Bergan. Bei einer Hütte(Weg⸗ weiſer) rechts auf Pfad bequem anſteigend. Wachthaus, bei den Schießſtänden. Um dieſe rechts herum, zum Bierhelderhof 1 St. Von da mit der Neben⸗ linie 54, blauem zwiſchen weißen Strich kurz durch Feld. Vorſicht, weil das Wegzeichen unvermittelt bei einem Grenzſtein links in den Wald abbiegt. Etwas ab zu einem breiten Weg. Links eine Brunnenſtube. Am Waldesrand rechts hin. Prächtiger Ausblick vom Letzenberg bei Roth⸗ Malſch, in die Rheinebene von Speyer bis Worms und ins Neckartal. Abermals Wald. Vor dem Gaſthaus zum Goos brunnen ab. Bis dahin 1 St. Ohne Wegzeichen an einem Bächlein aufwärts zur Straße Goosbrunnen—Lingental. Nach 15 Min. links nörd⸗ lich mit der Nebenlinie 55, gelbrotem Strich, im Wald bis zur Hirſchplatte(Wegweiſerſtein) 45 Min. Rechts ſchöner Blick auf Lingental. In ſchönem Hochwald auf der Höhe zum Hohen Kirſchbaum(Hütte) 20 Min. und zu den Eichen 15 Minuten. Hier endigt die Markierung. Auf dem breiten Waldweg Gaiberg Speyererhof links weiter, etwa 200 bis 250 Meter, alsdann auf Pfad durch einen Fichtenſchlag zu der ſofort ſichtbaren St. Niko laus⸗ ſtatuſe. Auf dem Höhenweg links hin und abermals zum Blockhaus, 94 St. Schöner Blick auf eine Waldblumen⸗ anlage, ſowie aufs Schloß und Heidelberg. Hauptbahnhof ab: 18.44, 19.07, 19.28, 19.86, 20.00, 20.10, 20.22, 20.86, 21.28 uſw.; Mannheim an: je 20 bis 0 Min. ſpäter, Bismarckplatz ab: 18.45, 19.09, 19.15, 19.30, 19.45 ufw., Friedrichsbrücke an: je 44—46 Min. ſpäter. 5 Odenwald Sommerfrische! ſtaubfrei, i. Wieſental, direkt am Walde. Gut bürgerl. Küche, 4 Mahlz. p. Tag.20. Schön. 4 Wochenend. Bad i. Hauſe. Liegewieſe m. Waſſ. Poſtautoverb. mit Stat.:. Unkel& Windiſch, Mühle, Langen ⸗ Brombach, Poſt Kirch⸗Brombach i. Odenw., Tel. König 76. Caféhaus Kurgarten Neue griechische Weinstube Konzert— Reſtauration— Parkplatz. 2 Lö · 15 im Odenwald, bei Weinheim öhrbach is bene, n öh fed Ruhiger Ferienaufenthalt. Radio, freie Jagd⸗ elegenh. Omnibusverk. Weinheim Löhrbach, genſion v..50„/ an. Beſ. Peter Dörſam. Schönwald 1000 m l. d. M „Hofel Hirschen“ Best empfohlene, allgemein beliebte Gast- stätte mit schönen, großen Parkanlagen. Hervorragende Verpflegung. Ermäßigter Fensionspreis Mk. de bis 5,50. Prospekte FPelephon Priberg 373. Karl Mayer. Die Beilage Aaunbeimer bs lng erscheint jeden Freitag Balkonen. Ruhige Lage. 2 Schwarzwald— Murgtal lage, prächt. Ausblick v. Gart.⸗Terr. Zeitgem. Penſ.⸗Pr. Beſ. A. Batſch Il 777 1 badisch er Schwarzwald Feſlenheim ia aldgarten ſucht Erholungsbedürftige aller Stände, be s ſehr guter Verpflegung. 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Todes⸗ tages von Großherzog Friedrich J. erfolgten ver⸗ ſchiedene Kranzniederlegungen und zwar in der Gruft, wo die ſterbliche Hülle des Großherzogs ruht, von der ehemaligen Großherzogin Hilda, von dem ehemaligen Kaiſer Wilhelm II. und Gemahlin Her⸗ mine, von der Landeshauptſtadt Karlsruhe, vom Badiſchen Kriegerbund und vom Offiziersverein der Leibgrenadiere. Am Sarkophag Großherzog Fried⸗ rich I, der in der Kapelle aufgeſtellt iſt, waren von privater Seite Blumenſpenden dem Gedenken des Toten gewidmet worden, darunter von dem Leibarzt des verſtorbenen Großherzogs, Geheimer Hofrat Profeſſor Dr. Max Dreßler. Die Grabkapelle im Faſanengarten iſt ſeinerzeit von Großherzog Friedrich J. erbaut und zur letzten Ruheſtätte der dem Großherzoglichen Hauſe angehö⸗ renden Mitglieder beſtimmt worden. In der Grab⸗ kapelle ſelbſt, in der auch jetzt noch von Zeit zu Zeit Gottesdienſte abgehalten werden, ſtehen rechts und links des Altars die Sarkophage Großherzog Fried⸗ rich J. und ſeiner Gemahlin, der Großherzogin Luiſe, ſowie des im jugendlichen Alter verſtorbenen Sohnes des Prinzen Ludwig Wilhelm. Die Wände der Grab⸗ kapelle ſind mit den Schleifen all der Kränze und Blumenſpenden geſchmückt, die ſeinerzeit beim Tode Großherzog Friedrich J. niedergelegt wurden. Unter der Kapelle befindet ſich die Gruft, in der u. a. bei⸗ geſetzt ſind: Großherzog Friedrich., Großherzogin Luiſe, Prinz Ludwig, Großherzog Friedrich II., die Prinzen Karl und Wilhelm, Brüder von Friedrich. und Graf Rhena, Sohn des Prinzen Karl. Die Gruft ſelbſt iſt für die Oeffentlichkeit nicht zugänglich. Ladenburg— die 2000 jährige Stadt im Rundfunk Ladenburg, 30. Sept. Am nächſten Sonntag, 2. Oktober, nachmittags.25 Uhr. wird der Südfunk einen Hör bericht aus dem alten Römerſtädtchen Ladenburg am Neckar geben. Wenigen wohl iſt der geſchichtliche Reichtum der einſtmaligen Kelten⸗ ſtedelung, des römiſchen Lopodunum, der Pfalz der Merowinger, dem einſtmaligen Sitze fränkiſcher Gaugrafen, der Hauptſtadt des Lobdengaues, der mittelalterlichen Feſtung, der Wormſer Biſchofs⸗ reſidenz und der kurpfälziſchen Oberamtsſtadt be⸗ kannt. Auch heute noch zählt Ladenburg zu jenen rei⸗ zenden alten Städtchen mit ihrer echten Urſprüng⸗ lichkeit am vielbeſungenen Neckar und in unmittel⸗ barer Nähe der Bergſtraße. In dem Hörbericht wer⸗ den auch intereſſante Schilderungen über Laden⸗ burgs erſten und einzigen Ehrenbürger, den Er⸗ finder des Autos, Dr. Carl Benz folgen, der nicht nur in Ladenburg gewohnt hat, ſondern dort auch begraben iſt. Alle Freunde badiſcher Heimatgeſchichte ſeien deswegen beſonders auf die Reportage hin⸗ gewieſen. Im Gewerbekanal ertrunken * Ottenau(Murgtal), 30. Sept. Am Dienstag fiel der acht Jahre alte Volksſchüler Alfred Scho n⸗ hard in den früheren Gewerbekanal von Berg⸗ mann und ertrank. Der Knabe wollte im Kanal die Füße waſchen, bekam dabei das Uebergewicht und ſtürzte in das Waſſer. Es war niemand da, der ihm hätte Hilfe bringen können. Seine Eltern mußten, ohne helfen zu können, zuſehen, wie der Knabe in dem Waſſer verſank. Der Kanal wurde dann abgelaſſen und die Leiche am Rechen ge⸗ borgen. Angeſtellte Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Feſtnahme eines entwichenen Gefangenen Freiburg f. Br., 30. Sept. Bei Ankunft eines Gefangenentransportes auf dem hieſigen Hauptbahn⸗ hof gelang es einem Gefangenen, beim Ausladen zu entweichen. Er floh über das Bahngelände. Der begleitende Gendarmeriebeamte gab auf den Flücht⸗ ling zwei Schüſſe ab, von denen einer einen 17 Jahre alten Färberlehrling, der gerade über die Wilhelmsbrücke fuhr, am rechten Ellen⸗ bogen ſtreifte. Der Gefangene konnte von dem am Bahnhof dienſttuenden Polizeibeamten, der ſofort die Verfolgung aufgenommen hatte, wieder einge⸗ holt und feſtgenommen werden. Neckarſtädte Ein heraldiſcher Streifzug von Karl Demmel Wir wollen einmal den Städten und Städtchen des Neckars nachwandern und von den Wappen dieſer ſtädtiſchen Gemeinweſen berichten. Ein höchſt intereſſantes Beginnen, denn aus der Heraldik er⸗ fahren wir zugleich auch ein Stück jeweiliger Stadt⸗ geſchichte. Wir werden alſo in den meiſten Fällen aus den Wappen der Städte erfahren, welche Herr⸗ ſchaftswimpel dereinſt über den Wellen des Neckars flatterten und werden daraus erkennen, wieviele Ländereien ſich ehedem am Neckar befanden. Heute ſind es nur noch Württemberg, Heſſen und Baden, die die Ufer des Neckars bilden. Ehedem war das politiſch⸗geographiſche Bild weſentlich anders. Wenn wir anſchließend unſeren heraldiſchen Streifzug beginnen, ſo ſoll uns dieſer von der Quelle bis zur Mündung des Neckars führen. Demgemäß ſteht als erſte Neckarſtadt Rottweil mit ihrem Wappen zur Erörterung. Bekanntlich war Rottweil Reichsſtadt, und ſo erklärt ſich auch der noch heute geführte ſchwarze Adler im goldenen Felde, eine Darſtellung, die ſchon für 1289 nachgewieſen iſt.— Oberndorf unterſtand ehemals den Herren von Teck, dieſe verkauften die Stadt an die Grafen von Hohenberg, dennoch behtelt ſie den Teckſchen Wappen⸗ ſchild bis auf unſere Tage, nämlich in heraldiſcher Erklärung: einen von Gold und Schwarz„geweck⸗ ten“ Schild. Der Balkenſchild der Herren von Geroldseck bei Sulz hat ſich noch bis heute erhalten, doch erfuhr das Wappen dabei ſeit 1596 folgende weitere Ausgeſtal⸗ tung:„In Gold einen roten Balken; im oberen Felde ſchwebt eine querliegende ſchwarze Hirſch⸗ ſtange.“ Das Wappen von Horh erklärt ſich heral⸗ diſch ganz einfach:„Geteilt von Silber und Rot“, es iſt der Schild der Herren von Hohenberg. Die Stadt gehörte urſprünglich den Pfalzgrafen von Tübingen; durch Heirat kam Horb an den Grafen Burkard von Hohenberg.— Genau ſo iſt auch das Wappen der Nachbarſtadt Rottenburg, denn hier hatten ſich die Grafen von Hohenberg eine Burg erbaut gehabt. — Tübingens Stadtwahrzeichen iſt recht eigen⸗ artig, denn wir finden hier im goldenen Felde eine dreiſätzige, rote Fahne; es iſt die Kirchenfahne, die die Pfalzgrafen von Tübingen in ihrem Wappen⸗ ſchilde führten. Neuffen hat in Gold übereinander drei mit den Mundſtücken linkshin gelegte, ſilbern beſchlagene ſchwarze Hifthörner mit roten Schnüren. Dies Zei⸗ chen war ehemals Wappen der Grafen von Neuffen. Eßlingen, das bekanntlich ebenfalls Reichsſtadt geweſen iſt, kann den in Gold geführten Reichs⸗ adler ſeit dem Jahre 1231 nachweiſen. Cann ⸗ ſtadt führte früher ſein eigenes Wappen, und zwar war dieſes inſofern„redend“, als wir darin im roten Felde eine Kanne ohne Henkel vorfan⸗ den.— Marbach war früher den Herzögen von Teck eigentümlich, ſpäter erwarben es Graf Eberhard von Württemberg. Seit dieſer Zeit befindet ſich der Turm im Stadtwappen, dem auch die Hirſchſtangen beigefügt wurden.— Das alte Beſigheim unter⸗ ſtand früher der Markgrafſchaft Baden; 1595 kam Beſigheim an Württemberg, und damit fiel der badt⸗ ſche Schrägrechtsbalken weg. Lauffen iſt eine Reichsſtadt geweſen und führte ehedem den Reichs⸗ adler. Der Läufer im grünen Kleide mit Brief und Spieß ſteht hier erſt ſeit dem 15. Jahrhundert im silbernen Felde. Heilbronn hat ſich bis heute ſeinen Reichs⸗ adler zu erhalten gewußt, der ſchwarz im goldenen Felde erſcheint, doch hat man dieſem Wappentier einen„Herzſchild“ beigegeben.— Neckarſul m gehört ſeit 1484 dem Deutſchen Ritterorden an. Zur Erinnerung an dieſe Zeit führt die Stadt noch heute in Silber ein ſchwarzes Kreuz, dem man zur ört⸗ lichen Unterſcheidung des Ordens drei goldene Ringe beigab.— Die heſſiſche Stadt Wimpfen iſt gleich⸗ falls einmal Reichsſtadt geweſen, denn noch heute iſt hier das Stadtwahrzeichen in Gold der ſchwarze Adler, doch hält das Wappentier einen ſilbernen Schlüſſel im Schnabel, was an die frühere Herr⸗ ſchaft des Biſchofs von Worms erinnert.— Gun⸗ delsheim hat ſich in ſeinem vierteiligen Vappen⸗ ſchilde ebenfalls das Deutſchordenskreuz zu bewahren gewußt, denn Burg Horneck über der Stadt gehörte den Deutſchordensrittern.— Eberbach hat ein typiſches„redendes“ Städtewappen, nämlich im ſilber⸗ nen Felde auf einem blauen Bach einen ſchreienden goldenbewehrten ſchwarzen Eber. Somit iſt alſo der Name Eberbach heraldiſch ganz ausgezeichnet dar⸗ geſtellt.— Hirſchhorn führt in Silber einen ruhenden roten Hirſch mit goldenem Geweih. Dieſes Wappentier bezieht ſich auf das ehemalige Wahrzeichen der Herren von Hirſchhorn. Die heſſiſche Stadt Neckarſteinach hat den Schild der roten Rotter Landſchad von Steinach übernommen: in Gold eine ſchwarze Harfe mit roten Saiten.— Neckargemünd iſt Reichsſtadt geweſen und durfte in ihrem Wappen in Gold den ſchwarzen Reichsadler behalten, doch wurde ein ſil⸗ bernes Herzſchild beigegeben, in dem ſich der blaue mit goldenem Zierrat beſchlagene Reichsapfel befindet. Heidelberg war bekanntlich zur Hauptſtadt der Pfalz erkürt worden, und ſomit iſt denn auch der pfälziſche Löwe in dieſes Wappenſchild gekommen, der ſich noch jetzt darin befindet, und zwar in ſchwarzem Felde auf grünem Dreiberg ein rotgekrönter und ebenſo be⸗ wehrter(Krallen) goldener Löwe. Ladenburg hat im von Silber und Blau ſchrägrechts geteiltem Felde eine rote Burg, zwiſchen deren beiden Türmen zwei ſchräggekreuzte goldene Schlüſſel ſind. Die Schlüſſel beziehen ſich auf das Hochſtift Worms. Mannheims Stadtwappen iſt unſeren Leſern hinlänglich bekannt. Damit iſt unſer Streifzug abgeſchloſſen. FFFFDDUUUbUbCbbCbCbCõ ↄVVVPCPCVPVPCPTPCTPTGGPPCGTGVGTPTPTGTGTGVGTGTGTGTGTGTGTPGTGTGTGTGò(uVTFTVTVTGTGTGTVT—TbTVTPTbTVTPTPTVTVTPTVTVTVTVTVDTTTwTwTVTVTVTwTVbPbwVwTwVwVwW———. ů ů ů ů ů ů— ů ů Die Autofahrt in den Rhein Es liegt Freitod vor! * Mainz, 30. Sept. Zu der bereits gemeldeten Todesfahrt des Vertreters einer Kraftwagenfirma Wißner aus Darmſtadt wird noch von amtlicher Seite folgendes mitgeteilt: Der Führer des Wagens ſaß mit mehreren Gäſten abends in dem Gaſthaus „Zum Anker“ in Mainz⸗Kaſtel. Er verließ in ſpä⸗ ter Stunde in ſtark angeheitertem Zuſtande die Gaſt⸗ ſtätte und fuhr dann mit ſeinem Wagen die Eiſen⸗ bahnſtraße entlang in Richtung Bahnhof. Noch ehe er den Bahnhofsplatz erreicht hatte, kehrte er mit ſeinem Wagen um, fuhr denſelben Weg wieder zurück und bog dann in die Straße ein, die über den Bahn⸗ übergaug nach dem Rhein führt. In der Straße mußte er halten, da die Eiſenbahnſchranke geſchloſſen wor. Der Führer des Wagens machte ſich oͤurch über⸗ lautes Hupen derart bemerkbar, daß Einwohner der benachbarten Gebäude trotz der ſpäten Zeit an die Fenſter eilten. Auch der Schrankenwärter rief ihm von ſeiner Dienſtſtelle aus zu, er möge das Hupen unterlaſſen, da die Schranken erſt geöffnet merden könnten, wenn der Schnellzug vorbei ſei. Nachdem der Schnellzug die Strecke paſſtiert hatte und die Schranken geöffnet worden waren, fuhr der Kraftwagenführer langſam über die Gleiſe nach der Rheinuferböſchung. Als er die Böſchung erreicht hatte, muß er die Fahrgeſchwindigkeit gewaltig geſteigert haben, denn auf der Böſchung waren keine Radſpuren des Kraftwagens bemerkbar. Der Wagen wurde ſechs Meter weit im Fahr⸗ waſſer, das dort 3½ Meter tief iſt, gefunden. Bei der Bergung des Wagens ergab ſich, daß eine Seiten⸗ ſcheibe des Führerſitzes vollſtändig geöffnet, die zweite teilweiſe geöffnet war. Der Führer des Wagens muß vor Eintritt des Todes noch einen ſtarken Kampf gehabt haben, da das Innere des Führerſttzes ſtark beſchädigt war und die Leiche auf dem Kopfe ſtand. a Nach den bis jetzt geführten polizeilichen Ermitt⸗ lungen unterliegt es keinem Zweifel, daß der Führer des Wagens, der nerven leidend war und ſich in ärztlicher Behandlung befand, keineswegs einem Unfall zum Opfer gefallen iſt. Es kann auch keine Unvorſichtigkeit vorgelegen haben, da an dem Kaſteler Brückenpfeiler in der be⸗ treffenden Nacht gearbeitet und die Bauſtelle hell beleuchtet war. Ueberdies befindet ſich jenſeits des Bahnüberganges ein Schild, das auf das Rheinufer hinweiſt und zur Vorſicht mahnt. Der Rand des Schildes iſt mit Katzenaugen beſetzt, ſo daß es nicht überſehen werden kann. * Alzey(Kreis Worms), 30. Sept. Der Polizei⸗ bericht meldet: Eine große Menſchenanſammlung verurſachte in der Rupprechtſtraße eine Frau, die auf Anoroͤnung des Amtsgerichts zur Verbüßung einer Haftſtrafe wegen Ungebühr vor Gericht feſtgenommen werden ſollte. Die Frau entklei⸗ dete ſich bis aufs Hemd und machte ſo den Transport unmöglich. 143. Jahrgang/ Nummer 456 8 1 Aus der Pfalz Drei Jahre Zuchthaus für einen Einbrecher * Kaiſerslautern, 30. Sept. In der Nacht zum 31. Oktober v. J. wurde in das Anweſen des Fabri⸗ kanten Seyler in Kirchheimbolanden eingebrochen und 1365/ entwendet. Als Täter wurde der Tag⸗ ner Peter Fiſcher aus Worms feſtgenommen, der erſt acht Tage vorher aus dem Gefängnis entlaſſen worden war. Das erweiterte Schöffengericht verur⸗ teilte ihn geſtern unter Aburteilung wegen eines weiteren Einbruches, den er in Worms in die Woh⸗ nung eines Dr. Altenrath gemacht hatte, wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu drei Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Der Staatsanwalt hatte ſechs Jahre Zuchthaus beantragt. Der wegen Heh⸗ lerei mitangeklagte Heinrich Engel aus Marienthal erhielt ein halbes Jahr Gefängnis, ſein Bruder wurde mangels Beweiſes freigeſprochen. * * Pirmaſens, 30. Sept. Das 6 Jahre alte Kind des Fabrikarbeiters Brotkorb wurde abends, als es auf der Straße mit einem ſogenannten Roller ſpielte, von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und ſchwer verletzt. Man brachte das Kind ins Kranken⸗ haus, wo es hoffnungslos darniederliegt.— Der Fabrikarbeiter Sertel hat ſich geſtern in einem Waldſtreifen vor den Toren von Pirmaſens an einem Baum erhängt. Es iſt bis jetzt noch nicht be⸗ kannt, was den Grund zu dieſem Schritt bildete. * Kaiſerslautern, 28. Sept. Neuerdings ſind An⸗ regungen zur Sammlung der zahlreichen Pfälzer Vereine, die im ganzen Reich zerſtreut ſind, aufge⸗ taucht, und zwar herrſcht das durchaus richtige Be⸗ ſtreben, die Vereine von der pfälziſchen Heimat aus zuſammenzuführen. Ein Vertreter aus der Pfalz ſoll in beſonderen Vorträgen die einzelnen Orts⸗ gruppen für den Gedanken des Zuſammenſchluſſes gewinnen unter Zuziehung möglichſt aller Pfälzer, die in den betreffenden Städten des Reichs und in der Nähe dieſer Städte wohnen. Nachbargebiete Falſchmünzer zu Zuchthaus verurteilt * Mainz, 30. Sept. Wegen Herſtellung und Verbreitung von Falſchgeld verurteilte geſtern die hieſige Große Strafkammer den Handlungsgehilfen Franz Bröcker aus Jakobsberg zu 3 Jahren ſechs Monaten Zuchthaus, den Schneider Hermann Plambeck aus Fiefbergen zu drei Jahren und den Invaliden Wilhelm Georg Seil aus Mainz zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus. Bröcker und Plambeck wurden die Ehrenrechte auf zehn Jahre, Seil auf ſechs Jahre aberkannt. Ferner erhielten neun Angeklagte Gefängnisſtrafen von zweieinhalb bis zu neun Monaten. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. Gegen zwei Angeklagte mußte das Verfahren abgetrennt werden. Der Kriminalpolizei war es Anfang Juni d. F. gelungen, 16 Herſteller und Verbreiter von falſchen Zehn⸗ und Fünfzig⸗Pfeenigſtücken und Ein⸗, Zwei⸗ und Fünfmarkſtücken zu ermitteln und drei Falſchmünzerwerkſtätten ausfindig zu machen. In der Begründung des Urteils wurde hervorgehoben, daß der Staat durch hohe Strafen derartige Verbrechen für die Zukunft unmöglich machen müſſe, wenn er ſich nicht ſelbſt aufgeben wolle. * tt. Hirſchhorn, 30. Sept. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung beſchäftigte ſich der Rat vornehmlich mit dem durch den„Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt“ auszuführenden Projekt. Von der kreis⸗ amtlichen Verfügung vom 16. Sept. wurde dem Rat Kenntnis gegeben. Im Anſchluß an den am 9. Sept. bereits gefaßten Ratsbeſchluß wird das Heſſiſche Kulturbauamt Darmſtadt mit Anfertigung des er⸗ forderlichen Projekts und den ſonſtigen Unterlagen für das im Wege des„Freiwilligen Arbeitsdienſtes“ herzuſtellende Ausheben des Grundes beim Neckar an den„Kreuzgärten“ zu Weidenau und deſſen An⸗ legung weiter oben beauftragt.— Die Abhaltung der Kirchweihe wird vom Jahre 1933 ab, beſonders wegen des im benachbarten Eberbach ſtattfindenden „Kuckusmarkt“, wie in früheren Jahren, auf den erſten Sonntag nach Bartholomäus(24. Auguſt) feſt⸗ geſetzt. Hindenburgspende! Annahmestellen bei allen durch Aushang gekenn- gelchneten Banßen, den Postumtern u. Postschiech. Konto Hindenburg Spende Berlin Ne 7680 Herrenschohe Der schwarze und braune Herren- schuh für den Herbst in rassigen Modellen, das bewährte Erzeugnis Deutschlands grögter Herrenschuh-Fabrik MANNHEIM 0 4, 7 Strohmarkt 0 4, 7 Ludwigshafen/ Rh., ludwigstraßge 43 reichen. Freitag, 30. S 5 Aus der Behörden- Angeſtelltenſchaft Die Ortsgruppe Mannheim im Reichs ver⸗ verband der Büroangeſtellten und Beamten hielt dieſer Tage eine Monats verſammlun g ab, in der eingehend zu den Beſtimmungen der neuen Notverord⸗ nung Stellung genommen wurde. Nach den Begrüßungs⸗ worten des Vorſitzenden Kölmel, der mit dieſer Ver⸗ ſammlung die Winterarbeit der Ortsgruppe eröffnete, ſprach Landesgeſchäftsführer Blechen über„Sonder ma ſi⸗ nahmen gegen die Behördenangeſtellten“. Er kennzeichnete einleitend die grundſätzlichen Merkmale der Papenſchen Notverordnungspolitik und kam nach der Beſprechung der einzelnen Beſtimmungen der Notperord⸗ nungen zu dem Urteil, daß die ſozialen Errungenſchaften ſtark gefährdet ſeien. Inbeſondere beſprach der Redner bie Teile der Notverordnung, die auch für Behördenange⸗ ſtellte Anwendung finden können und warnte dringend vor ihrer Anwendung, da damit die Exiſtenz der Behörden⸗ angeſtellten reſtlos untergraben würde. Mußten bisher ſchon Gehaltskürzungen von insgeſamt A v. H. vorgenom⸗ men werden, die bei den Durchſchnittseinkommen von 180%¼ die Lebenshaltung des Einzelnen ſchwer trafen, ſo würden weitere Gehaltskürzungen in ähnlicher Höhe ſich für den Einzelnen geradezu vernichtend auswirken. Als nächſter Redner ſprach Stadtrat Ku hen, M. d. Ls, eingehend über die ſozialpolitiſchen Teuden g e n der neuen Notverordnun g. Nach Beſprechung der einzelnen Beſtimmungen kam der Redner am Schluß ſeiner Ausführungen auch von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten aus zu einer Ablehnung der Notverordnungen. Die Ausfüh⸗ rungen fanden einmütige Zuſtimmung der Verſammlung. Der Arbeitsplan für die Wintermonate Die Ortsgruppe Mannheim des Reichsverbandes der Bürvangeſtellten und Beamten hat auch in dieſem Winter⸗ Halbiahr die Durchführung eines Arbeitsplanes für ihre Mitglieder vorgeſehen. Der Arbeitsplan enthält neben einigen ſozialpolitiſchen Verſammlungen und allgemein bildenden Vortragsabenden vor allem eine große Reihe fachwiſſenſchaftlicher und belehrender Vorträge. Der Be⸗ Hörbenangeſtellte ſteht auf dem Standpunkt, daß nur das Jeiſtungsprinzip bei den heutigen Verhältniſſen ſeine Exi⸗ ſtenz und ſein Fortkommen ſichern und fördern kann. Er ſieht es daher als eine der wichtigſten Aufgaben an, durch einen Berufsverband ſeine weitere Ausbildung zu er⸗ Neben der praktiſchen Tätigkeit will er den Blick über das Ganze nicht verlieren. Insbeſondere ſind berufs⸗ fachliche Vorträge für die Arbeitsamtsangeſtellten vor⸗ geſehen, für die ſich u. g. die Herren Stadtrat Ku hen (Mo), Verwaltungsamtmonn Hildebrand und Stadt⸗ verordneter Schäfer zur Verfügung geſtellt hoben. In der Fachgruppe„Reich, Staat und Gemeinde“ werden u. a. Verwaltungsdir. Häfner, Staatsanwalt Dr. S ch mi dt, Buchprüfer Dr. Franz u. a. m. ſprechen. Daneben weiſt der Arbeitsplan noch eine Reihe von geſelligen Veran⸗ ſtaltungen und Beſichtigungen auf. Aufhebung der Landesfinanzämter? Der Geſamtvorſtand des Bundes Deutſcher techniſcher Zollbeamten, die Vertretung der Ober⸗ beamten der Reichszollverwaltung, hat in einer Ent⸗ chließung zur geplanten Reichsverwaltungs reform wie folgt Stellung genommen: „Die durch die Erzbergerſche Finanzreform herbei⸗ 1 8 8 Zuſammenfaſſung der Reichszollverwaltung mit er Reichsſteuerverwaltung in den Landesfinanzümtern hat den organiſchen Aufbau der Reichszollverwaltung verhindert und ihr ein ihren Bedürfniſſen nicht genügen⸗ des Abgabenrecht aufgezwungen. Es wird weder den Aufgaben der Reſchszollverwaltung noch den Bedürf⸗ niſſen der Wirtſchaft gerecht. Eine auf Erſparnis und Vereinfachung des Verwaltungsapparates ab⸗ zielende Reform muß deshalb die Reichszollverwaltung aus ihrer Verkoppelung mit der Reichsſteuerverwaltung wieder loslöſen durch Aufhebung der Landes⸗ inanzämter un d Wiederherſtellung der ſelbſtändigen Zolldirektivbehbrden Dieſe Selbſtändigkeit iſt übrigens im Artikel 83 der Reichsver⸗ faſſung grundlegend vorgeſehen. Ferner iſt es nötig, das in dei Reichsabgabenorönung ſeſtgelegte Abgabenrecht, das eiwieitig auf die Aufgaben der Reichsſteuerverwal⸗ tung abgeſtellt iſt, nach den Bedürfniſſen der Wirtſchaft umzugeſtalten und zu vereinfachen. Eine Verwaltungs⸗ und Rechtsreform nach dieſen Grundſätzen wird Verwal⸗ tung und Wirtſchaft beträchtlich entlaſten und von unpro⸗ duktiven Arbeiten und Ausgaben befreien, ſowie den Ver⸗ waltungs apparat durch Wegſall der Präſidial⸗ ſtellen vereinfachen und verbilligen.“ Die Lage ber Poſt und Telegraphen⸗Beamten Im Plenarſitzungsſgal des Reichswirtſchaftsrats hat in den Tagen vom 21. bis 28. September das größte Poſt⸗ beamtenparlament getagt: der 21. Verbandstag des Reichsverband es Deutſcher Ppoſt⸗ und Tele⸗ raphenbeamten E. B. Vertreter des Reichspoſt⸗ miniſteriums, des Verwaltungsrats der Reichspoſt und der Parteien waren zugegen. Außerdem waren der Sekretär der Internationale des Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Telephon⸗ perſonals, Vertreter franzöſiſcher Poſtbeamtenverbände und des Deutſchen Beamtenbundes zugegen. In Entſchließungen forderte der Verbandstag u. a. Ver⸗ heſſerung der z. Zt. äußerſt ungünſtigen Anſtellungsver⸗ Hältniſſe der Hilfspoſtſchaffner und Hälfspoſtkraftwagen⸗ führer, der Beförderungsverhältniſſe der Poſtſchaffner und Poſtboten, der für den Aufſtſeg in Stellen des mittleren Poſtfachdienſtes geprüften Beamten, ſowie jener der tech⸗ niſchen Betriebszweige, ferner Beſeitigung beſonderer Härten bei der Anrechnung von Dienſtzeiten auf das ſo⸗ enannte Diäten⸗ und Beſoldungsdienſtalter. Mit Ent⸗ ſchledenheit wurde verlangt, daß von den maßgebenden Stellen jedes geeignet erſcheinende Mittel benutzt wird, um die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands zu beſſern. Gefordert wurde auch— und zwar„nicht zuletzt im wohlverſtandenen Intereſſe der Allgemeinheit“— ſchärfſte Bekämpfung der auf Ueberführung der Deutſchen Reichspoſt in eine nach privgtwirtſchaftlichen Grundſätzen geleitete Geſellſchafts⸗ ſorm gerichteten Beſtrebungen und die ungeſchmä⸗ Lerte Aufrechterhaltung des Berufsbeamtentums bei der Dich., weil hierin die beſte Gewähr für die Wahrung des Puoſtgeheimniſſes, eine zuverlüſſige Behandlung der Poſt⸗ lachen und ein ſicheres Funktionieren der dem öffentlichen ſutereſſe dienenden Nachrichtenübermittlung erblickt wird. der Einrichtung einer Poſtſparkaſſe ſieht der Verbandstag einen geeigneten Weg, um den Spartrſeb 1 7 neuer, vom Vertrauen in die Sicherheit der angelegten gelder für Zwecke der Wirtſchaft und damit der Arbeits⸗ beſchaffung getragenen Betätigung zu erwecken. Die innere Geſchloſſenheit des Verbandes kam auch in der einſtimmigen Wiederwahl des 1. Verbandsvorſitzenden, Poſtſekretär Franz Kungler⸗Berlin. zum Ausdruck. 5 ziehuns 1. Klasse 21. und 22. Okteder 5 e 8 e 2 — e Mann 3 1 der Festzug beim Sängerbundesfeſt muß bleiben! Dr. Hermann, der Vorſitzende ſchuſſes des 11. Sängerbundesfeſtes, Deutſchen Sängerbi zei Erfahrungen g Organiſation des Feſt tt dabei den in der DSB wieder nöpunkt, daß der Feſtzug unbedingt be en werden muß. Im ein⸗ zelnen führte er folgendes aus: des Feſtaus⸗ ſtellte in der eitung aus der Fülle ſeiner über die Man hat in der Mainzer ausſchuſſes des DSB. durchaus Stimmen gehört, die unter Not Bedenken gegen die Einflechtung eines zuges in die Feſtfolge des 11. Deutſchen Sänger⸗ bundesfeſtes äußerten und am liebſten den Fortfall alles deſſen geſehen hätten, volksfeſt⸗ mäßigen Einſchlag bedeuten könnte. Auf eine kurze Formel gebracht: Muſikfeſt des Deutſchen Sängerbundes ſtatt Deutſches Sängerbundesfeſt. g des Ceſamt⸗ ftzu nehme auf der Sitzl de Zeitet was an⸗ So ſelbſtverſtändlich aber auf der einen Seite die immer ſtärkere Betonung und Voranſtellung des geſanglichen Teils des Feſtes nach innerem Ge⸗ halt und äußerem Umfang— im übrigen nicht nur wegen der Notzeit, ſondern, und dies vornehmlich, infolge der geſteigerten Leiſtungsfähigkeit unſerer Chöre— iſt, ſo ſehr hat gerade das Frankfurter Feſt bewieſen, daß ein Feſtzug nun einmal mit zur un⸗ entbehrlichen Grundlage unſerer Bundesfeſte gehört, und daß auf ihn ſchlechterdings nicht verzichtet werden kann— auch in Zukunft nicht. Dies liegt in der Natur der Sache begründet in dem volkstüm⸗ lichen Charakter des deutſchen Männergeſanges von ſeinen Anfängen an bis zur Gegenwart und hoffent⸗ lich für alle Zeiten. Liegt gerade die Hauptſtärke unſerer Sänger⸗ diſztplin darin, daß im Gegenſatz zu den meiſten Sportarten der einzelne vollkommen zurückzutreten, im Chor als Einzelperſönlichkeit geradezu unterzu⸗ gehen hat, ſo iſt es nur allzu verſtändlich und durch⸗ aus berechtigt, daß die weitaus größte Zahl unſerer Sänger ausſchlaggebenden Wert darauf legt, ſich wenigſtens bei den großen Bundesfeſten vor aller Oeffentlichkeit ſehen zu laſſen, ſtolz ſein zu können, der machtvollen Vereinigung anzugehören, der eine. ſo impoſante Kundgebung, ein ſolcher Feſtzug mög⸗ lich iſt. Bei Wegfall des Feſtzuges müßte mit dem Fernbleiben vieler Tauſender von Sängern gerochnet werden. darüber hinaus aber mit dem Ausfall der Hundert⸗ tauſende, die eigens nur wegen dieſes Ereigniſſes aus weiteſter Umgebung am Feſtzugsſonntag— nur ein Sonntag kann es ja ſein— der Feſtſtadt zuſtrömen. Welche Feſtſtadtverwaltung ſollte ſich— beſonders in ſchlechten Zeiten— zu hohen finanziellen Opfern für das Feſt bereitfinden, wenn der Hauptanziehungs⸗ 0 punkt für den Maſſenbeſuch von der Feſtleitung ſelbſt weggeräumt werden würde? Nicht nur von unent⸗ behrlichem äußeren, ſondern ganz beträchtlichem in⸗ neren Wert aber kann der Feſtzug werden, wenn— wie in Frankfurt— in ihm Abordnungen der übri⸗ gen großen Verbände und Berufsſtände, Innungen und Zünfte ihre enge Verbundenheit mit uns und unſeren Beſtrebungen vor aller Welt bekunden. Ueberhaupt: Wie der einzelne ſich mit der Not der Zeit und des Vaterlandes abfindet, hängt von ſeiner perſönlichen Veranlagung und Einſtellung ab. Von einer ganzen Volksgemeinſchaft aber wird man nicht erwarten dürfen, daß ſie eine Notlage von un⸗ abſehbarer Dauer in Sack und Aſche durchtrauere. Gerade, weil man ſolches nicht verlangen kann, ſtand ja ſchon von vornherein feſt, daß eine ſo volkstümliche und anſtaltung wie ein Deutſches f auf eine beiſällige Aufnahme in den weiteſten Kreiſen unſeres Volkes ſtoßen werde, weil es ſeinen Teilnehmern und Beſuchern in dieſer trüben Zeit einige Tage froher Erhebung über die Sorgen des Alltags in würdigem Rahmen ES zu bringen verſprach. Es iſt ganz gewiß noch nicht ausgemacht, daß bis zum nächſten Deutſchen Sänger⸗ bundesfeſt die wirtſchaftlichen und politiſchen Ver⸗ hältniſſe in unſerem Vaterlande beſonders roſig aus⸗ ſehen werden; vielleicht ſind ſie noch ſchlechter als heute. Das allein braucht noch lange kein Grund zu ſein, die Berechtigung der Abhaltung auch des näch⸗ ſten Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Zweifel zu ziehen oder die Grundlinien weſentlich umzugeſtalten. Herrenausflug des Feuerio⸗ Zum traditionellen Herrenausflug hatte der„Feuerin“ ſeine Mitglieder auf vergongenen Sonntog eingeladen. Mit zwei großen, vollbeſetzten Omnibuſſen der OEch ging es um die Mittagsſtunde von der Stammburg Habereckl weg in die weinfrohe Pfalz. Daß gleich bei Beginn der Fahrt die witzigen Feuerio⸗Bomben zum Platzen kamen, verſteht ſich von ſelbſt. In flotter Fahrt war raſch das erſte Ziel, Forſthoaus Iſenach, erreicht, wo man zu kurzer Raſt einkehrte. Nach Dürkheim zurückgekehrt, ließen ſich die Teilnehmer im gemütlichen Saal des Winzervereins nieder. Immer höher kletterte das Stimmung sbarometer, wie dies jo beim Feuerio nicht anders zu erwarten iſt. Während Fritz Weinreich, der die Wagenführer ſtändig zu ſchnellerem Fahrtempo aufeuerte, ſein„Hausgemachtes“ zum Beſten gab, produzierte ſich ein altes Feuerio⸗Mitglied mit großem Heiterkeitserfolg auf einem„butter⸗balligen“ Seil als Seiltänzer. Weiter ging alsbald die Fahrt über rebenbewachſene Hügel nach Kallſtad t. Die einheitliche Feuerio⸗Kopfbedeckung der Teilnehmer, weiße Mützen mit goldenem„“, erregte überall Aufſehen und manches Rätſelraten ging durch die Bevölkerung, wer dieſe luſtige Geſellſchaft wohl ſei.„Au, die Bäcker kumme“, hörte man rufen. In der Winzergenoſſenſchaft war für das leibliche Wohl durch eine Stiftung dreier bekannter Feueribaner heſtens geſorgt. Einige Schwerenbter konnten es ſich nicht verkneifen, hier und in einem anderen Saale ein Tänzchen zu wagen. Nur alszu bold kam die Stunde der Heim⸗ 143. Jahrgang/ Nr. 450 kehr. Nach kurzer Raſt und Be ung der Kelterei in timmung unter bei einem ng.. 5 Bier in der 1 beſprach. Hochb dieſem Nachmittag. . 8= 8 3 Eb. Frauen- und Jungfrauen-Verein In der gegenwärtigen Zeit des inneren Haders und der Zerriſſenheit in unſerem deutſchen Volke iſt es ein erheben⸗ des Gefühl und ein kleiner Troſt für die Zukunft, wenn ſich unter der Fahne des Glaubens ſammeln und ihr Scherflein beitragen zur Linderung der? Aermſten und Armen unter den Glaubensgenoſſe hohen Ziele gilt die ganze Arbeit des Vereins und auch der am 18. Sept. im Ballhaus veranſtaltete Fa mi⸗ lienabend gewidmet. Der große Sagl war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit beſonderer Freude konnte die 1. Vorſitzende in ihrer Begrüßungsanſprache dieſe Tatſache feſtſtellen, die dem Verein doch wieder die Möglichkeit gebe, in der kom⸗ menden 5 mit ſtorker Hand Not zu lindern. w burg den ſchön digt waren alle faſt Winterszeit Aber nicht nur viele Altmannheimer konnten begrüßt wer⸗ den, ſogar Glaubensgenoſſen aus unſerer Vorortgemeinde Wallſ waren gekommen, um ihre Anhänglichkeit dem Verein zu beweiſen. Die Er enenen hatten es nicht zu bereuen, daß ſie gekommen mn n, denn eine bunte Vor⸗ tragsfolge, die der Verherrlichung unſerer lieben deutſchen Heimat galt, bot einige genußreiche Stunden. Alle Mit⸗ wirkenden, der Frauenchor unter der Führung ſeines Chor⸗ meiſters Fr. Schübelin, die Damen Roſel Kätſch, A. Heſſenguer und H. Riedle, ſowie die Mitwir⸗ kenden bei den beiden Theaterſtücken gaben ihr Beſtes. Nicht vergeſſen ſei die Kapelle Krug, die mit ihren Wei⸗ ſen die Darbietungen umrahmte. Auch Stadtpfarrer Renz, der treue Beſchützer des Vereins, konnte, nach längerer hartnäckiger Krankheit wie⸗ der geneſen, die Erſchienenen in alter Friſche mit ſeinen tiefſchürfenden und zu Herzen gehenden Ausführungen, die an die Feier des 100jährigen Beſtehens des Guſtav⸗Adolf⸗ Vereins anknüpften, erfreuen und ſie ermahnen, treu gur guten Sache des Vereins zu ſtehen und weiter mitzuhelfen an dem Werke der Liebe und des Glaubens, das gerade in unſerer Zeit mehr denn je not tut. Seine Worte klangen aus in oer Loſung„Gott mit uns!“ Alles in allem ein ſchöner, genußreicher Abend, auf den der Verein im 22. Jahre ſeines Beſtehens mit Stolz zurückblicken kann und der die Kraft gibt, weiterzuorbeiten in dem ſchönen Dienſt der Nächſtenliebe.. Beh. Verantwortlich: Richard Schönfelder VEREI NS- KALEN Sonntag, 2. Gkieber Odenwaldklub E..: Pfalzwanderung: Dürkheim— Wachenheim— Eckkopf Gimmeldingen— Neuſtadt. Hin⸗ und Rückfahrt mit Sonderzug der Reichsbahn. Ludwigshafen a. Rh. ab .25 Uhr. Ermäßigter Fahrpreis.90 R. /. ittwoeh, 5. Okteber Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, abends 20.30 Uhr im Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal.— Motorflugſchule jeden Abend ab 17 Uhr auf dem Flugplatz. 4 — Nachdruck verboten.— Was hören wir? Samstag, 1. Oktober Frankfurt .05: Schallplattenkonzert.— 11.00: Rathaus Krefeld: Kundgebung der verein. Lands mannſchaften Eupen⸗Mal⸗ meöy⸗Monſchau— 12.10: Operettenkonzert.— 13.30: Alte Tanzmuſik.— 15.30: Im Steinfall bei d. Erſtbeſteigung d. Peitkofel⸗Nordwand.— 16.00: Ein rhein. Weberfunge er⸗ zählt.— 18.25: Dr. Graffunder: Atomzertrümmerung.— 18.50: Furtwängler: Die Lage in Inden.— 20.00: Großes Operettenkonzert.— 22.45: Tanzmuſik. Heilsberg .30? Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: Schallplatten.— 15.00: Baſtelſtunde f. d. Kleinen.— 16.00: Unterhaltungs⸗ konzert.— 18.20: Weltmarktbericht.— Dr. W. Neumann: Wirtſchaftliches.— 19.00: Bachs Klapier⸗Suften.— 19.30: Juriſtiſcher Vortrag.— 22.10: Tanzmuſik. 2 Langenberg .00: Beſuch d. Düſſeld. Kurſe, f. erwerbsl. Jugendliche. —.45: Gymnaſtik f. Frauen.— 10.15: Gemeinſchafts⸗ empfang f. Arbeitsloſe.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.00: Mittagskonzert.— 14.35: Wochenendkonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.20: Frauen⸗ ſtunde.— 19.00: W. Brandt: Körperbau und Beruf.— 19.30: Vergiftungen und Hygiene in Gewerbe und Indu⸗ ſtrie.— 20.00: Muſikaliſches Durcheinander.— 22.20: Nacht. muſik.—.30.00: Metſter des Jazz. München .05: Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 12.50: Schallplatten.— 13.15: Im Dreivierteltakt.— 14.25: Alpen⸗ luft und Tannenduft.— 15.25: Von Muſik Menſchen, Tieren und anderen Dingen.— 16.10: Volkslieder zur Gitarre.—. 16.35: Die Leich', luſtige Münchener Geſchichte — 18.15: Stunde der Jugend.— 19.00: Orgelkonzert. 20.00: Abendkonzert.— 21.10: Die Lackſchuhe(Luſtſpiel). — 21.90: Unterhaltungskonzert.— 22.45: Militärkonzert aus dem Löwenbräukeller. Sdfunk .05: Schallplottenkonzert.— 12.20: Alte Volkslieder.— 12.50: Schallplatten.— 13.30: Volkstüml. Weiſen.— 14.30: Ein Beſuch beim Stuttgarter Gaswerk.— 15.30: Aus Baden⸗Baden: 8. Deutſches Reger⸗Feſt.— 17.00: Nachmit⸗ tagskonzert— 18.25: Jagdliches für Jäger und Nichtfäger. — 18.50: Siehe Frankfurt.— 20.00: Aus Karlsruhe: Kund⸗ gebung für die Erhaltung und Stärkung des Deutſchtums in der Südweſtecke des Reichs.— 20.45: Siehe Frankfurt. — 22.45: Nochtmuſik. Wien 18.00: Mandoltnenkonzert.— 18.48: Volkskundl. Ku⸗ rioſa.— 19.55: Novitätenkonzert.— 20.45: Illuſion zieht immer(Hörbild).— 22.15: Abendkonzert. 2 Aus Mannheim 10.00—11.00: Uebertrogen aus der Chriſtuskirche Mann⸗ heim: Orgelkonzert:„J. S. Bach, ſeine Vorfahren und Nachkommen“, geſpielt von Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann. g dudeut 2 19.30 20.00:„Der Spuk in der Dorfſchenke“, erzählt von Fritz Droop. Aus dem Ausland Beromünſter: Konzert des Stadtorcheſters St. Gallen.— 21.40: Alte und neue Tänze. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Opern von Muls. Wir hörten Graz— Das Bild einer Stadt Eigenartigerweiſe waren es nicht die öſterreichiſchen Sender, ſondern der Mitteldeutſche Rundfunk, der es unternahm, in einer Hörſolge das Bild der Stadt Graz zu zeichnen und von dieſer Stadt und ihrer Schönheit, von ihrer großen Vergangenheit und ihren berühmten Söhnen zu erzählen. Sehr unterhaltſam und in bunter Mannig⸗ faltigkeit wurde von der Stadt an der ſüdöſtlichen Greuze deutſcher Lande berichtet, die wie wenig andere Städte die Züge vergangener Jahrhunderte trägt. Wie die Stadt ſelbſt viel weiter zurückreicht als ſich hiſtoriſch erfaſſen läßt, wie Graz ſchon frühzeitig der Sitz der Traun⸗ gauer Markgrafen, der Babenberger und Habsburger Her⸗ zöge wurde, unter Friedrich III. bevorzugte Reſidenz und Reichshauptſtadt war, in den Stürmen der Türken⸗ gefahr und in den Jahren der napoleoniſchen Kriege die Aufmerkſamkeit auf ſich lenkte, wurde ebenſo geſchickt auf⸗ gebaut dargeſtellt, wie die übrigen Schilderungen ſinnvoll in das Ganze eingefügt waren. Nicht vergeſſen wurde zu erwähnen, daß Graz durch Wilhelm Fiſchers Novellen und durch Rudolf Hans Bartſch Eingang in die ſchöne Literatur gefunden hat.— Organiſch mit öieſer Sendung verbunden war ein vorausgegangenes Konzert„Steieriſche Komponiſten“. Erſtes Ferninterview im Rundfunk Der Weltflieger Wolfgang von Gronau der auf der letzten Hälfte ſeines Weltfluges von Tokio über Schanghai und Honkong in Manila gelandet iſt, wird vorausſichtlich Anfang nächſter Woche in Batavia eintref⸗ fen. Bei dieſer Gelegenheit wird zum erſten Mal der Ver⸗ ſuch unternommen, ein Ferninterview auf eine der⸗ artig weite Strecke durchzuführen. Die Reichsrundfunk⸗ geſellſchaft hat in Zuſammenarbeit mit der Berliner Funk⸗ ſtunde bereits die Vorbereitungen getroffen. Die Vermitt⸗ lung dieſes Interviews wird von dem 30 Kilometer von Batavia entfernt liegenden holländiſchen Kur zwellen⸗ ſender Bandoeng übernommen, der außerordentlich gut arbeitet und der für dieſen Zweck beſtens geeignet iſt. Vorläufig wiſſen wir nur, daß der für uns noch„un⸗ exreichbare“ Berliner Sender das Geſpräch über den halben Erball hinweg bringen wird, während ſich der Südfunk noch nicht geäußert hat. Hoffentlich findet auch die uns be⸗ treuende Sendegeſellſchaft ein beſcheidenes Plätzchen in ihrem Programm bei Zuſtandekommen dieſer Sendung, denn über das Ferninterview ſelbſt hinaus intereſſiert all⸗ gemein die techniſche Neuheit. Wir hoffen, daß der Süd⸗ funk ſeine Hörer nicht enttäuſchen wird. Meldung der Landes weflerwarie Kärlsruhe 5 Vorausſage für Samstag, 1. Oktober Oertliche Morgennebel, am Tage heiter, trocken und wärmer bei ſüdlichen Winden. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags ———— See. Luft⸗. N WI See De S ind böb. Ari Fs e S Wettet n un e S ens Nicht, Stärke Wertheim 151— 18 22 11 ſtlſl— bedeckt Königsſtuhl] 5837622 18 17 18 SW. keicht Nebel Karlsruhe 120762,8 15 20 1 SSW leicht bedeckt Bad. ⸗Bad 2130768, 15 21 18 8 mäßig Nebel Villingen 212 763,0 12 17 11 NW leicht bedeckt Bad Pürrh. 701]— 12 17 11 NO leicht halbbedeckt St. Blaſten 780— 12 18 9 leicht bedeckt Badenweil. 422 764.6 14 17 12 SW. leicht bedeckt Feldbg. Hof 12756390 9 185 8 SW§ ſchwach Nebel Schauinsld. 1268659, 10 17 10 W leicht Nebel Die über der Biscaya herangezogene Zyklone, die geſtern einen Vorſtoß nach Nordoſten unternom⸗ men und den Beſtand der Hochdruckwetterlage in Frage geſtellt hatte, iſt nach Nordweſten zurückge⸗ wichen. An ihrer Vorderſeite hat ſich über Frank⸗ reich ein Hochdruckteil von Spanien nach Nordweſten vorgeſchoben, der uns wieder von dem Schlecht⸗ wettergebiet der erwähnten Zyklone trennt und Aufheiter ung mit föhniger Erwär⸗ mung bringen wird. Reiſewetter in Deutſchland Die Witterung hat ſich ſeit geſtern in den deut⸗ ſchen Reiſegebieten nicht weſentlich geändert. In Nord⸗ und Mitteldeutſchland war es heute früh noch vorwiegend heiter mit örtlichen Morgennebeln, wäh⸗ rend Süddeutſchland das wolkige Wetter vorläufig behalten hat. Hier wird ſich aber vorausſichtlich Föhn durchſetzen. Flugwetter in Deutſchland Die Wetterlage iſt faſt unverändert geblieben, doch haben die Winde in Weſt⸗ und Südweſtdeutſch⸗ land unterhalb 3000 Meter nach Südweſt gedreht. Oeſtlich der Elbe herrſchen noch Oſtwinde vor. In größerer Höhe wehen über ganz Deutſchland Süd⸗ weſtwinde von mäßiger Stärke. tterie lose bei den staatlichen Lotterieeinnehmern 3 8 Halb ſi mir ſo hätten Ex — wie Ina vertrag b„Ich macht Arm h ihre re „Be gerade hatte, 1 ner Ju „Sü teiligt gen, m und S war ut riß, er den Lä und we kam 3 Zeit fi ſchlau machen konnte, von ih nach d Weima Wenig Haus, Steuer ren S Briefa Alſo n natürl ſitzenge 3 S 151 dei in unter einem Aus⸗ von 8 rein id der jeben⸗ wenn meln t der ſteſem n war Imi⸗ ſt bis de in , die kom⸗ dern. wer⸗ einde dem cht zu Vor⸗ tſchen Mit⸗ Chor⸗ t ſich, itwir⸗ zeſtes. Wei⸗ des wie⸗ einen n, die ldolf⸗ t zur helfen erude ungen t ein n 22. und denſt eh. — 1„5 0 — Aussteſſung: eitgemäbe Eigenheime zu Festpreisen Freitag, 30. September 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 458 Cal Dunke, Verlag Berlin N 6 o%% he 3 EC 2 VON GASRIEUE ECKEHARD N. 14 Ina war etwas ratlos. Es war unmöglich, ihm hier vor dem Hotel eine Szene zu machen, eigentlich wollte ſie ſich auch gar nicht mit ihm verzanken,— aber mitnehmen wollte ſie ihn auch auf keinen Fall. Blieb die Hoffnung, ihn unterwegs abzuhängen. „Alſo ſchön“, ſagte ſte und ging zum Wagen. Sie ſteuerte wortlos durch den Verkehr; als ſie in eine ruhigere Straße gekommen waren, ſagte ſie:„Wes⸗ halb ſind Sie heute ſo unfreundlich zu mir? Um mir ſo wenig nette anderthalb Stunden zu machen, hätten Sie mich nicht einzuladen brauchen.“ Er lachte.„Sie ſind in einer Laune angekommen, — wie eine alte Pferdeſtriegel.“ Ina mußte auch lachen.„Wollen wir uns wieder vertragen?“ „Ich bin gar nicht böſe“, ſagte er,„aber vertragen macht immer Spaß.“ Und er legte ſeinen linken Arm hinter ihren Rücken, neigte ſich vor und küßte ihre rechte Hand, die d Ste hielt. „Benehmen Sie ſich bitte!“ ſagte Ina und konnte gerade noch den Wagen, da der Beamte abgewinkt hatte, vorſchriftsmäßig zum Stehen bringen.„Klei⸗ ner Junge“, ſagte ſie, während ſie zurückſchalzete. „Süße Frau“, entgegnete er und ſah dabei unbe⸗ teiligt geradeaus. Allen Frauen macht es Vergnü⸗ gen, mit Männern Beſorgungen zu machen, die Zeit und Sinn für erfreuliche Kleinigkeiten haben. Tim war urplötzlich glänzender Stimmung, die Ina mit⸗ riß, er gab vernünftige und ſachgemäße Urteile in den Läden ab, machte gelegentlich nette Bemerkungen und war überaus zuvorkommend. Infolgedeſſen be⸗ kam Ina es nicht fertig, ihn fortzuſchicken, als die Zeit für die Weimarer Straße da war. Da er ſo ſchlau war, keine ironiſche Bemerkung darüber zu machen, fand ſie keinen Punkt, an dem ſie einhaken konnte, ſie ließ ihn alſo ärgerlich und doch wieder von ihm entzückt, einſteigen und war fünf Minuten nach der von ihr angegebenen Zeit vor dem Hauſe Weimarerſtraße 111. Es war noch niemand da. Wenigſtens ſtand weder Menſch noch Wagen vor dem Haus, und daß die„Tempo“ ⸗leſende Dame am Steuer der kleinen grünen Limouſine auf der ande⸗ ren Straßenſeite in irgendeiner Beziehung zu ihrer Briefangelegenheit ſtand, konnte ſie nicht annehmen. Alſo würde man noch ein Weilchen warten, aber natürlich war es unangenehm vor Tim ſozuſagen Tim ſagte gar nichts, ſitzengelaſſen worden zu ſein. aber er hatte ſichtlich und maliziöſe Mundwinkel. „Der Brief wird ins Waſſer gefallen ſein“, ſagte Ina nach einigen Minuten ſtummen Wartens. „Ausgezeichnet!“ ſagte Tim und lachte. „Gar nicht ausgezeichnet“, entgegnete Ina,„Willy Roeder hat ſeinen doch auch aus dem Wannſee ge⸗ fiſcht.“ „Wer iſt denn Willy Roeder?“ „Verſuch Nummer eins.“ „Gräßlich?“ „Im Gegenteil, ſogar beſonders nett.“ „Der Teufel ſoll ihn holen!“ „Nicht im geringſten, denn ich beabſichtige, mich morgen nachmittag mit ihm zu treffen.“ „Das werden Sie nicht!“ „Doch, mein Lieber.“ „Wir werden ja ſehen.“ „In der Tat, das werden wir. Aber jetzt fal⸗e ich ab, hier zu ſtehen wie beſtellt und nicht abgeholt, das paßt mir nicht.“ beluſtigte Augenbrauen Zündung, Starter, Bremſe löſen— los. Die Detektivin Gwen Meier warf raſch ihr„Tempo“ hinter ſich in den Wagen und jagte hinterher, aber bei der erſten Verkehrsampel hängte der milchkaffee⸗ farbene Roadſter die grüne Limouſine ab. Gwen Meier aber brauchte nicht zu verzagen, denn die Nummer des Roadſter war natürlich notiert. Wenn einem das Schickſal ſo wohl wollte, daß es einem einen anonymen Brief intereſſanten Inhalts vor dem Kaffee ſitzend direkt in die Portion Pückler⸗Eis fallen ließ, dann mußte man wirklich hinterher ſein. Aber es war Samstag nachmittag, alſo in dieſer Angelegenheit heute nichts mehr zu wollen. Ina und Tim hingegen rollten durch die Stadt, die heiß und dunſtig und voller Gerüche war, denn Ina hatte es ſich einmal in den Kopf geſetzt: Trep⸗ tow. Treptow erſchien ihr wie ein Prüfſtein für Leute, die Reaktion der verſchiedenen war aufſchluß⸗ reich. Da ſie nie wiſſen konnte, wie Tim reagieren würde, empfand ſie das Unternehmen als ein be⸗ denkliches, aber reizvolles Wagnis. Aber Tim reagierte nach Wunſch, das heißt: er fand die Oberſpree herrlich, die Gartenlokale amü⸗ ſant, die Menge Kleinbürger, die ſie bevölkerten, intereſſant und gemütlich, die Muſikkapellen ſtilvoll und das Feuerwerk hinreißend. Erſt wurde ausführlich gepaddelt, wobei man nur bedauern konnte, daß kein Grammophon da wax, das man im Boot mitführen und in das Gekreiſch der übrigen in Booten mitgeführten Grammophone hin⸗ einkreiſchen laſſen konnte. Dabei wurden nur harm⸗ loſe und ſachliche Bemerkungen gewechſelt, das machte es gerade ſo ſchön. Dann, als das Boot wieder ab⸗ gegeben worden war, war es inzwiſchen auch ſo dun⸗ kel geworden, daß man ſich beruhigt am Rande des Fluſſes zum Eſſen hinſetzen konnte, unter Lampen⸗ girlanden des Gartenreſtaurants hinter Geranien⸗ Eine glönzende Ge legenheit!— Hun- derte aillerneuester Feissons! Scheu- fenster beichten! —— 94 8 6 13 H3,7 Fafawelsingerstraßße 98 3 3 Mannheim, I 15, 14 am Kalserring Eintritt frei! N Hreis und Guis 2 erreidut- 150 r Befes Dole Kuderleic t 5 i 50 ſompbson. Merke Nüe Marftplata 80 3, 1 Eröffnung Samstag, den I. Oktober, nachmittags 4 Uhr Geöffnet täglich-19 Uhr, Sonntags 10-1 Uhr Hontr.-Mr. 981 6. m. 0,., Husse käſten. und die Kapellen der anderen Reſtaurants ſpielten gleichzeitig andere Stücke. Kinder, die ins Bett ge⸗ hört hätten, tobten herum, und die Kellner nahmen es übel, wenn man etwas beſtellen wollte. Es war ſehr reizvoll, daß man Tim auf alles auf⸗ merkſam machen konnte und ſehr beglückend, daß er alles ebenſo ſah wie man ſelbſt. Und daß er ſo froh war, ſo natürlich und ſcheinbar ohne jeden Arg. Man brauchte gar nicht viel zu reden, es lag auch eine leichte Müdigkeit in der Luft, ausruhſam war das. Die Brücke zur Abtei ſtand wie ein fapaniſcher gegen den dunkelblauen Himmel, und die klei Ni 71 + 11* 19* Mo— Figuren der hinüber und herüber gehenden Men⸗ ſchen tauchten wie bunte Püppchen aus der Dunkel⸗ heit auf. Tim ſah nachdenklich auf das Waſſer, Ina be⸗ trachtete ſein Profil und verliebte ſich von neuem in den ſchönen Aufſchwung ſeiner Stirn und in die ver⸗ gnüglichen Locken an ſeinem Hinterkopf. „Ich freue mich“, ſagte ſie,„daß es Ihn gefällt und Sie nicht die Abneigung des feiner nes gegen dieſe Vergnügungen haben.“ „Ja, es gefällt mir“, antwortete er,„aber eigent⸗ lich nur, weil Sie da ſind. Schrecklich trivial geſagt, wie? Bei uns würde ich mich auch nie in ſo ein Lo⸗ kal ſetzen, und wenn ich mir meine Familie vor⸗ N „Alſo ſo etwas furchtbar Feines ſind Sie?“ „Bei uns ja. „Bei Ißnen?“ „Merken Sie nicht, daß ich kein Deutſcher bin?“ „Doch, das habe ich am erſten Abend gemerkt. Engländer, nicht wahr?“ „Alſo merkt man es doch?“ „Sie haben kaum Akzent.“ „Dann iſt es gut.— Wiſſen Sie, Ina, ich bin ſehr verliebt in Sie, und das iſt mir ſehr peinlich.“ Ina mußte lachen.„Wieſo denn? Ich finde das entzückend! Ich bin es nämlich auch in Sie, das paßt doch glänzend.“ „Es iſt hübſch, daß Sie auch in mich verliebt ſind“, ſagte Tim ganz unerfreut, aber das kompliziert die Sache nur noch mehr.“ „Welche Sache denn?“ fragte Ina, und ihr Herz machte einen Sprung. „Kann ich Ihnen Schweinerei.“ Ina ſtreckte zaghaft die Hand aus und ſtrich leiſe über die braunroten Wellen.„Ich habe Ihre Haare ſo gern“, ſagte ſie. Tim griff nach der ſtreichelnden Hand, küßte ſie und hielt ſie dann in ſeinen beiden.„Süße Frau“, ſagte er vor ſich hin. Ina wandte den Kopf und ſah auf das andere Ufer; die Muſikkapelle ſpielte ein Potpourri aus„Walzertraum“. Ina fand dieſe Si⸗ tuation peinlich und gleichzeitig etwas lächerlich. So ſaßen ſie, ohne zu ſprechen, bis—— en hier 1 Man⸗ nicht erklären— verdammte Die Kapelle ſpielte ein Wagnerpotpourri, „Hallo, Ina!“ ſagte eine ſonore Stimme. Ina fuhr herum und ſah denjenigen, den ſie zuletzt hier vermutet hätte: Allan Owen Finley. Sie konnte vor Erſtaunen zuerſt kein Wort ſagen, dann ſtellte ſie die Herren haſtig vor, wobei ſie die Namen nur nurmelle, denn es wahr ihr ſehr peinlich, Tims Na⸗ men nicht zu kennen, und forderte den Amerikaner auf, ſich zu ihnen zu ſetzen.„Ich bin zwar verliebt“, dachte ſie,„und wäre lieber mit Tim allein, aber erikaniſche Nabobs laufen auch nicht wild herum!“ Allan Owen Finley ſetzte ſich und ſagte:„Ich freue mich, Sie zu treffen, Ina, ich habe öfters ge⸗ dacht an Sie. Da kam mir der Gedanke, zu gehen, nachſehen, was Ina findet ſo ſchön in Treptow.“ Ina merkte, daß Tim vor Aerger blaß geworden war, aber das half nun nichts, ſie berührte beruhigend unterm Tiſch ſein Knie mit dem ihren und entgeg⸗ nete:„Na, haben Sie es ſchon herausgefunden?“ „Nein“, ſagte etwas bockig der Amerikaner,„ich finde es nach wie vor eommon.“ Pauſe. Niemand redete, Tim ſtarrte wütend vor ſich hin und ſchob Inas Hand, die ſie ihm unterm Tiſch hinſtreckte, fort. Plötzlich ſagte Allan Owen Finley:„Iſt dieſer Herr auch eine von ihre Experiences?“ Bevor Ina noch den Mund aufmachen konnte, um„Nein“ zu ſagen, lachte Tim böſe und beleidigt auf und ſagte:„Da Sie ja hier anſcheinend in ſehr unterhaltender Geſellſchaft ſind, darf ich wohl gehen“. Er ſtand auf, nickte Allan Owen Finley gnädig mit dem Kopf zu und ging. Ina ſprang auf und lief hinter ihm her, erwiſchte ihn auch noch vor dem Aus⸗ gang, packte ſeinen Aermel und flüſterte:„Sei nicht hindiſch, bitte! Ich erkläre dir alles!“ „Es hat keinen Sinn“, ſagte Tim und ſah an ihr vorbei,„ich will das nicht.“ „Ach Quatſch!“ rief Ina ganz laut und ſtieß Aerger mit dem Fuß auf.„Komm jetzt zurück ſei vernünftig und manierlich, ich bitte dich!“ Tim zuckte nur die Achſeln und verſuchte ſich aus ihrem Griff zu befreien. Ina war ganz außer ſich, ſie packte ihn an beiden Oberarmen und ſchrie:„Mein Gott, Junge, das iſt ein amerikaniſcher Multimillio⸗ 17 när, der kann wer weiß was nützen! an vor und Was Bitten nicht erreicht hatten, das erreichte der Hinweis aufs Geſchäft, Tim drehte bei. Er murrte zwar, daß er Amerikaner nicht leiden könnte, aber er trottete brav mit Ina zum Tiſch zurück, wo er ſich ohne Erklärung wieder hinſetzte. Ina wußte auch nicht, was ſie ſagen ſollte. Gottlob war Allan Owen Finley damit beſchäftigt, ſich zu ärgern, daß immer noch kein Kellner gekommen wax, und daher benutzte Ina die Gelegenheit, vorzuſchlagen, man ſolle in die Stadt zurückfahren und dort zu Abend eſſen, welche Idee den größten Beifall fand. (Fortſetzung folgt) für Mode upd Sport in erlesehem Geschmack. prima Popellne Krawatten nur reine Seide Socken reine Wolle neueste Dessins Slip-over Hüte Ersatz für Maß Oberhemden .75, 775, .78,.75, 1 1755 .25,.75, 7 92 Taschentücher . beste Qualitäten 98, 75.3 65 Schlafanzüge 16.75. 11.75. reine Wolle, mod. Farb..50,.50, nur bester Haarfifz 14.50, 18.50, Herrenmäntel 98. 88. Das führende Modehaus Mannheim Heidelberger Straße *5 9˙*5⁵ 4* 9* 78. Deufsche Volkspartei Hannheim über „adenbug ade Joddat und sprechen Wird. 8.F. ſdorf 11020 Anläßlich des 85. Geburtstages des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg findet am Sonntag, 2. Oktober vormittags 11 Uhr 30 pünktlich im Saale des„Casino“(R 1, 1) eine MORGENFEIER statt, bei der der frühere, langiabrige Reichstagsabgeordnete Geh. Regierungsrat Dr. Heinrich Zunkel- Wiesbaden Musikalische Mitwirkung: Lene Hesse- Quariefi Alle Verehrer Hindenburgs sind herzlich Willkommen! Die Veranstaltung trägt keinen parteipolitischen Charakter. Der Vorstand. ühnaun 5 Numb ä Hauptpreislagen: EROFFNUNG DER SAISON Es ist Meder soweit: Die neuen Modensind da und werben um ihre Gunst Schönheit und Eleganz: Qudlitätskleidung zu bil- ligsten Preisen das ist die forderung des Tages. Wer könnte sie besser er- föllen, als ein Haus unse- res Ranges, dessen Ruf als 5 Spezialgeschäift ür gute Herren. und K ne- benkleidung allseitig Anerkennung finder 2! Bitte, besuchen Sie uns: Unsere Schaufenster bieten in diesen ſagen ein besonders interes- sentes Bild: sie zeigen lhnen eine erlesene Aus- wahl unserer vorbildlichen Herbst- und Winter- modelle und beweisen Ihnen aufs neue die besondere Billigkeit unserer bekennt guten Qudlitäten, deren Preise wir unter großen Op- fern ganz erstaunlich billig oel f en heben-⸗ M. 28. 38. 48. 58. 65. bi 98. Oroſes Sperlalhaus fr Herren 3 HANDELS- WIRTSCHAFT-Z EITUNG Freitag, 30. September 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 456 Vorläufig keine Verlegung von Daimler-Benz aus Mannheim! Die Preſſeſtelle beim badiſchen Staatsminiſterium teilt mit: Sofort, als der ſtellvertretende Innenminiſter von der beabſichtigten Stillegung der Daimler⸗ Ben z⸗ Betriebe in Mann heim Kenntnis erlangt hatte, wendete er ſich ſowohl an den Vorſitzenden des Aufſichts⸗ rates, Dr. v. Stauß⸗Berlin, als auch an den Vorſtand des Werkes in Untertürkheim mit dem dringenden Er⸗ ſuchen, von der geplanten Verlegu ng des Be⸗ triebes nach Untertürkheim Abſtand zu nehmen. Dabei wurde auf die Nachteile für die tadt Mannheim und die damit verbundenen ſchweren ſozialen Schäden, aber auch auf die Tatſache hin⸗ gewieſen, daß Mannheim die Stätte iſt, in welcher der Er⸗ finder des Automobils ſein Lebenswerk errichtete. Der Vorſtand des Werkes hat daraufhin erfreulicherweiſe mit⸗ geteilt, daß er einſtweilen von der geplanten Verlegung Abſtand nehme. OWeſtbank AG., Frankfurt a. M.— Weitere Kapital⸗ kürzung.(Eig. Dr.) Die GWV. beſchloß mit einer Vertre⸗ tung von 930 000% von 2 Mill./ Kapital nach Geneh⸗ migung des Geſchäftsberichts weitere Kapitalkür⸗ zung von 1,5 Mill.. Die Rückzahlung ſoll durch Ein⸗ reichung von je vier Aktien erfolgen, von denen drei für ungültig erklärt werden. Die Auszahlung von 7 des Nennbetrags erfolgt nach Ablauf des Sperrjahres, wobei auf den Stand der erforderlichen Betriebsmittel Rückſicht zu nehmen iſt. Der verkleinerte Auſſichtsrat wurde durch Zuwahl von Dr. E. Staechlin(Schweiz) ergänzt. Neue Walzwerk AG. in Böſperde.— Verluſtabſchluß. (Eig. Dr.) Für 1931-92 ergibt ſich ein Verluſt von 57 000 4 einſchließlich Verluſtvortrag von 5000/ aus dem Vorjahr. Der AR. ſchlägt der GV. nach Einziehung der 44000„ Vorzugsaktien die Zuſammenlegung des Stammkapitals im Verhältnis 10:6 auf 1,056 Mill.„ vor. Einſchließlich des Reſervefonds von 190 000 Mark und des Delerederekontos von 30 000/ ergibt ſich ein Buchgewinn von 924 000 4, aus dem zunächſt der Verluſt gedeckt wird. Der Reſervefond wird mit 105 600 Mark, alſo mit 10 v. H. des neuen Kapitals neugebildet und der Reſt in eine Kriſenrücklage eingeſtellt. O BVerein für Zellſtoffinduſtrie AG., Berlin. Die Stundung des Auguſt⸗Coupons iſt bis zum 15. Oktober verlängert worden. Inzwiſchen finden weitere Verhandlungen über eine endgültige Neuregelung ſtatt. 2 Makedon G. m. b. H. Zigarettenfabrik, Mainz.(Eig. Dr.) Zwiſchen der Makedon G. m. b. H. Zigarettenfabrik, Mainz und der Haus Neuerburg G. m. b. H. ſollen Verhandlungen zwecks Herbeiführung eines loſeren Zu⸗ ſammenſchluſſes geführt werden. O Rußlandauftrag für Oberhütten.(Eig. Dr.) Die Ver⸗ einigten Oberſchleſiſchen Hüttenwerke AG in Gleiwitz hat einen Auftrag auf Lieferung von 12000 Eiſen⸗ bahn waggonachſen für Rußland erhalten, deſſen Ausführung es den Gleiwitzer Stadtwerken der Geſellſchaft ermöglichen wird, in den nächſten Monaten 100 bis 200 Arbeiter mehr zu beſchäftigen. Helveſia Konservenfabrik Großgerau O Die Geſellſchaft, deren Majorität nunmehr in ſchwei⸗ zeriſchem(Konſerven Lenzburg) Beſitz liegt, während das Reſtkapital ziemlich ganz im Beſitz der Südzucker iſt, ſchlteßt per 30. April 1932 mit einem Reingewinn von 4712/ ab, der vorgetragen wird. Im Vorjahr wurde bekanntlich eine vollkommene Neuordnung durch Zu⸗ ſammenlegung 100:1 auf 20 000 4 und Wiedererhöhung des Kapitals auf 1,5 Mill.„ durchgeführt. Dieſe Senkung wirkt ſich in der diesjährigen ſtark veränderten Bilanz aus. Vor allem ſind die Verbindlichkeiten erheblich ermäßigt. Im abgelaufenen Jahr iſt eine wertmäßige Umſatz⸗ minderung infolge weiteren Konjunkturrückganges und Preisſenkungen zu verzeichnen. Vorſtand und Auf⸗ fichtsrat bezogen 28 000 l. Die Bilanz zeigt nach der Sanierung(in Mill.): AK. 1,5(t. V. 2,0), Reſerven 0(0,12), Bankendarlehen, hypothekariſch geſichert, 0,4, Gläubiger 0,27(3,68), anderer⸗ ſeits Anlagen nach 41979„ Abſchreibungen 0,62(1,24), Beteiligungen und Effekten 0,076(0,25), Wechſel 0,11(0,13), Schuldner, Bankguthaben 0,79(0,84) und ſchließlich ſtark verminderte Vorräte mit 0,61(1,3). Die GV. genehmigte den Abſchluß mit Vortrag des Gewinns und wählte den geſamten AR. wieder. Anſtelle des ausgeſchiedenen Fabri⸗ kanten Karl Stähle⸗Stuttgart wurde für die Schweizer Gruppe, die nunmehr auch die Mehrheit im AR. beſetzt hält, neu Alfred Wettſtein, Frankfurt a.., gewählt. Bet ber ſeit über einem Jahr ſtilliegenden Tochtergeſell⸗ ſchaft, der Bad. Obſt⸗ und Gemüſewerk AG., Grie⸗ (Eig. Dr.) Unsichere Enfwicklung Anhalfendes Inferesse für Schußgebieisanleihe am Kunsiseidenmarki Liquidafionspfandbriefe behaupiei Siemens geben erneuf 4 vH. nach Mannheim weiter nachgebend Die heutige Börſe eröffnete etwas unter den geſtrigen Kurſen und war im Verlauf weiter nachgebend. Der ſcharfe Rückgang der Siemens⸗Aktien an den Großbörſen verſtimmte. Farben notierten 98,75, Waldhof 47, Rhein⸗ eleetra gingen auf 73, Süddeutſche Zucker auf 123 zurück. Bankaktien waren wenig verändert. Am Verſiche⸗ rungs markt beſtoand Nachfrage noch Mannheimer Verſicherung auf geſtriger Baſis. Der Renten⸗ markt war freundlich. Von Gold⸗Pfandbriefen lagen die Emiſſionen der Pfälziſchen Hypothekenbank recht feſt. Auch für Liquidations⸗Pfandbriefe beſtand Nach⸗ frage auf erhöhter Baſis. Frankfurter Mittagsbörſe ſehr ſtill Unter dem Einfluß der matten geſtrigen Newyorker Börſe und dem teilweiſen Rückgang auf den Warenmärk⸗ ten war die Tendenz ſchwächer mit Ausnahme des Mon⸗ tanmarktes, an dem die Kurſe gut behauptet blieben, wobei die Ausführungen Thyſſens auf der geſtrigen Phönix Bergbau ⸗Generalverſammlung weiterwirkten. Seine Auffaſſung, daß eine Sanierung des Stahlvereins nicht unbedingt notwendig ſei, fand ſtärkere Beachtung und führte bei Stahlverein zu einer Kursbeſſerung von 1 v. H. Im übrigen herrſchte außerordentlich große Ge⸗ ſchäftsſtille, da weder Banken noch Kundſchaft noch die Spe⸗ kulation Unternehmungsluſt zeigte. Gegen die Abend⸗ börſe betrugen die Verluſte etwa 1 bis 4 v. H. und dar⸗ über hinaus beſonders Kunſtſeiden⸗ und Zellſtoffwerte, die offeriert und bis zu 2 v. H. ſchwächer lagen. Stärker rückläufig waren nach der Erholung an geſtrigen Abendbörſe auch wieder Siemens und Halske, die etwas 3 v. H. verloren. Die übrigen Elektroaktien lagen uneinheitlich; AEG. eröffneten 94 v. H. und Lahmeyer 72 v. H. höher, während Bekula und Licht u. Kraft je 7 v. H. verloren. J. G. Farben blieben mit 99 v. H. nur knapp behauptet und gingen nach dem erſten Kurs um ½ v. H. zurück. Schiffahrtsaktien verloren eben⸗ falls bis zu ½ v.., wogegen ſich Reichsbankanteile um 54 v. H. erholen konnten. Großes Intereſſe zeigte ſich für der Schutzgebietsanleihe, die etwa 1 v. H. höher lagen. Der feſtverzinsliche Markt war noch unentwickelt. Goldpfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen lagen von ½ bis 1 v.., vereinzelt bis 1½ v. H. feſter, während Liquidattionspfandbriefe zwar ruhig lagen, aber gut be⸗ hauptet blieben. Deutſche Anleihen bröckelten ſpäter weiter ab, ebenſo gaben Schutzgebietsanleihe ihren Anfangs⸗ gewinn wieder her. Reichsſchuldbuchforderungen in ſpäten Fälligkeiten blieben mit 64,25 gut behauptet. Infolge der anhaltenden Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe im Ver⸗ laufe um 7 bis 1 v. H. ab, Siemens waren weiter ange⸗ boten und gaben erneut um ca. 4 v. H. nach, wobei man Tauſchoperationen gegen Bekulaaktien, die bis zu 1 v. H. höher lagen, beobachtete. Tagesgeld war zum Quartal⸗ Ultimo ſtark geſucht und erfuhr eine Erhöhung von 1 v. H. auf 4,5 v. H. Berlin: Am Rentenmarkt freundliche Tendenz Nach den teilweiſe recht empfindlichen Abſchwächungen der geſtrigen Börſe war heute zu Beginn des Verkehrs eine merkliche Beruhigung feſtzuſtellen. Der matte Schluß in Newyork und dne Preisrückgänge auf den Warenmärkten blieben ziemlich eindruckslos, da von den optimiſtiſchen Ausführungen Thyſſens auf der geſtrigen Phönix⸗General⸗ verſammlung eine ſtärkere Anregung ausging. Das an und für ſich kleine Geſchäft ſchlen etwas belebt durch einige für Speztalpapiere eingetroffene Aufträge. Beſonders Mon⸗ tanwerte unter Führung von Stahlverein, die Thyſſen be⸗ kanntlich geſtern als nicht für unbedingt ſanierungsnot⸗ wendig erklärte, waren gefragt. Ferner zeigte ſich für Bekula anhaltend Intereſſe, auch Aech zogen um 1 v. H. und Lahmeyer um 11 v. H. an. Andererſeits fielen am Elektromarkte Chadeaktien mit einem Verluſt von 4„ auf. Auch Siemens ſetzten aus den bekannten Grün⸗ den ihre Abwärtsbewegung um 196 v. H. fort. Etwas ſtörend war zweifellos auch heute noch die unſichere Ent⸗ wicklung am Kunſtſeidenmarkte, an dem Aku/ v. H. höher und Bemberg 1 v. H. niedriger eröffneten. Im Verlaufe wurde es dann wieder auch an den Spezial⸗ märkten recht ſtill. Die morgigen jüdiſchen Feiertage warfen ihre Schatten voraus. Bei uneineitlicher Kursentwicklung neigte die Tendenz eher zur Schwäche. Siemens gingen erneut um Induſtrie⸗O ſeſter, 9 5 tionen waren uneinheitlich, doch eher hen woren durchweg freundlicher, die Ruhrverbandsanleihe konnte ſich um 254 Deutſche Länderanleihen waren feſt, beſon ge Emifftonen wurden begehrt. Starkes Intereſſe für die verſchiedenen„ Reichsſchuldbuchf orderung en unverän 2 achdem im Verlaufe der zweit enſtunde in S auf 120 v. H. zurückgegangen waren, eine 122% v. H. de wor, ſetzte ſich auch gen Märkten wies gil auf auf den übri⸗ Beit Auffoſſung durch, und die Kurſe err das Anfongsniveau. Neu⸗ beſitz 6,677½—4 58 e berg 55; Bekulg 113%; JG Farben 98 Gelſenkirchen 8974; Siemens 122½ und Ver. Stahlwerke 201. Berliner Devisen iskontsätꝛe: Reichsbank 4, Lompard 5, privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parität] 29. Sepiember 30. September für kont M Geld Brief Geld Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782.898 0,902 0,898.902 Kanada ikan. Dollar-—.198.806 3,814].816 3,804 Japan 1en 6,57 2,092 1,019 1,021].019 1,021 Rairo. lägypt. Ufd.— 20.958 14.905 14,949 14.90 14.94 Türkei i— 18,458.008 2,012 2,008.012 London... 1Sterl. 2 20,429 14,535 14,565 14,52 14.56 New Hor 1 Dollar 27 4,198 4,209 4,217 4, 209 4,217 Rio de Janeiro! Millr. 5.502.301 65303 0,299 0,301 Uruguay. 1Goldpeſoſ.43 1,738 1,742.738.742 Holland 100 Gulden 8 168,739 169,18 169,47 169,18 169,52 Athen. 100 Drachmen 11.45 2,587 2,593 2,587.593 Brüſſel 100-500) ½½ 58,87 88.82 45 58,34 53,46 Bukareſt... 100 Lei 75 1 1 0.517.523 2,517 2,528 Ungarn, 100 Pengß 5 38,4 2 2 2 25 17 Dafiglg„ 100 Gulden 4.2 812 6198 818.98 Helſingfors 100 8M 6 10,587 6,264 6,276 6,264 6,276 talien... 100 Lire 5 22,094 21,60 21,64 21.60 21.64 Nene ne 0h ge 7½ 81,00 6,294 6,806 6,294 6,806 owno. 100 Litas 7 815 1 1855 155 5 Kopenhagen 100 Kr. 6 12,50 5 5 5, i Ssebor 100 cds 6½ 458 32% 13% 2% 1324 Oslo 100 Kr. 4 112,50 73.18 73,32 73,13 78,27 Paris... 100 Fr. 2 16,44 16,48 16,52 18.48 16,52 Prag.. 100 Kr. 4% 12,438 12,465 12,485 12,465 12,485 Schweiz„. 100 Fr. 2 81.00 81,12 81,28 61,12 81,28 Sofia.. 100 Lewa 9½ 3,038 3,057 8, 8,057 J, Spanien 100 Peſeten 6 81,00 34,45 34,51 34.45 84.51 Stockholm. 100 Kr. 3½ 11224 7463 47/7 748 74.72 Eſtland. 100 Eſtm. ¼ 112,50 110,59 119,81 110,89 110,81 Wien„100 Schilling 8 59,071 l 51,95 2,05 l 51.95 52.05 Tägliches Geld: 5 7% und über Ultimo Monatsgeld 5— 7% Pfund gegen Dollar unverändert Auch am heutigen Tage waren die internationalen De⸗ viſenmärkte ſehr ruhig. Das Pfund blieb mit 3,45 gegen den Dollar völlig unverändert. Die Reichs⸗ mark war gleichfalls gut gehalten mit 59,24 in Amſterdam, 123,40 in Zürich, 607 in Paris und 14,50 in London. Das Defizit von 357 Millionen Kronen im norwegiſchen Etat blieb auf den Kurs der Krone ohne Einfluß. Madrid konnte ſich kaum behaupten; der Dollar war gut gehalten. In Weizen und Roggen kleines Geschäff Berliner Produktenbörſe v. 30. Sept.(Eig. Dr.) Das Geſchäft im Probuktenverkehr war bereits heute recht gering. Auf dem gegenüber dem Wochenbeginn merk⸗ lich ermäßigten Preisniveau hat ſich das inländiſche Offer⸗ tenmaterial wieder verringert, reichte aber für die Befriedi⸗ gung der vorhandenen Nachfrage zumeiſt aus. Anregungen vom Mehlabſatz und vom Export lagen nicht vor. Am Promptmarkt wurden für Weizen und Roggen zur Waggonverladung etwa geſtrige Preiſe bewilligt. Kahnroggen bleibt weiter ſchwer abzuſetzen, da die Staatliche Geſellſchaft in der Hauptſache Waggonmaterial aufnimmt. Am Lieferungsmarkt dürften die Engagements für den heute zu Ende gehenden Monat ohne beſondere Schwierigkeiten erledigt werden, zumal heute noch wohl 210 Tonnen Weizen und Hafer und 510 Tonnen Roggen angedient wurden. Die ſpäteren Sichten waren im Zeithandel bei Weizen bis 1„J, bei Roggen bis 74 gedrückt. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten kleines Be⸗ darfsgeſchäft bei wenig veränderten Preiſen. Das Hafer⸗ angebot iſt mäßig, entſpricht aber der vorſichtigen Nachfrage des Konſums. Gerſte hatte unveränderte Marktlage. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 204— 206; Som⸗ merweizen 217 eif Blu. bez., matter; Märk. Roggen 157 bis 159, ruhig; Braugerſte 174—184, ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 167478. ruhig; Märk. Hafer 184. 139, ſtet.; Weizenmehl 25,50—29, matter; Roggenmehl 20,55., matt; Weizenkleie 9,6010, matt; Roggenkleie 8,40—8,80, matter; Viktoriaerbſen 21343 Futtererbſen 14—17; Wicken 1720; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 10,30— 10,50; Erdnußkuchen Ba⸗ ſis 50 v. H. ab Hamburg 11,50; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 Neueinsfellungen in der Indusirie Die Sarotti AG. hat gegenüber dem Stand vom 15. Auguſt ds. Is. die Belegſchaft um 280 Per⸗ onen vermehrt. Weitere Einſtellungen ſind geplant. 8 Auf dem Werk Hoerder Verein der Vereinig⸗ ten Stahlwerke a. G. kommen in Aus Swirkung des Wirtſchaftsprogramms der Reichsregierung am 1. Oktober 200 Arbeiter zur Einſtellung. Die Neueinzu⸗ ſtellenden verteilen ſich auf mehrere Abteilungen. Die Geſell⸗ ließ, noch (30. Sept.) das Die Belegſchaft Oktobers zum Ubſt wenn in D e AG, Uerdingen.(Eig. Dr.) ſch die Dividende ausfallen 30, wird auch für 1981/32 ohne Rente laſſen. Aufträge im Verlaufe des weitaus größten Teil entlaſſen werden. Kürze von der Reichsbahn der Waggoninduſtrie Aufträge für rund 20 Mill. J erteilt werden, iſt damit zu rechnen, daß während des Winters die Waggoninduſtrie in Deutſch⸗ land wenn überhaupt, dann nur in geringerem Umfonge beſchäftigt ſein werde, da einmal die Aufträge gering ſind V. und da es ſich bei dieſen Beſtellungen um neue Typen handelt, für die zunächſt die Konſtruktionsarbeiten einige Monate in Anſpruch nehmen wetden. OBeſſere Ausſichten für die Großeiſeninduſtrie.(Eig. Dr.) Auf dem Eiſenmarkt war im September nach Berich⸗ ten rheiniſcher und weſtfäliſcher Handelskammern ein ge⸗ wiſſer, wenn auch noch ſchwocher Optimismus un⸗ verkennbar. Eentwee bleiben größere Aufträge aus dem Inland noch aus. Die vermehrten Anfragen aus Handel und aus der Verbraucherſch aft Feigen jedoch, daß man ein gewiſſes Vertrauen auf eine Be 8 ung der Wirt⸗ ſchaft hat und den Tiefſtand 88r Depreſſion ols über⸗ ſchritten anſieht. Die Verbraucher he ten nach wie vor mit der Vergebung von Ar en zurück. Der Auslands⸗ markt ſteht befeſtigung. vorwiegend im Zeichen einer allgemeinen Preis⸗ * Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. Aug. (Eig. Dr.)] Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov. 4,87; Jan. 4,72%; März 4,72%; Mai 4,75. Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. Jan. 78, März 74%; Mai 7594. * Liverpooler Getreidekurſe vom 30. Sept.(Eig. Dr.) Anfan 5 Weizen(100 Ib.) Tendenz ſtetig; Okt. 5,574 (5,5%); Dez. 5,5%(5,56); März 5,576(5,6%).— Mitte: rußig, Okt. 5,4%(5,5%); Dez. 5,58(5,58); März 5,57 (5,64). * Freinsheimer 1 vom 30. Sept. Zum heutigen Obſtgroßmarkt waren 410 Zentner angefahren. Es koſteten: 3 chgen 10115 Birnen 712; Aepfel 410 Trauben blau 15—20, weiß 20—22; Tomaten *. Gene heiner i vom 30. Sept. Zum geſtrigen 270 Zentner angefahren. Es koſtete! Tomaten—6; Pfirſiche 10 bis 18; Birnen 94 13; Aepfel—7; Trauben, Portugieſer 16—18; Oeſterreicher 1820, Nüſſe 25—28. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 30. Sept.(Eig. 5,80 B 5,60 G; Dez. 5,85 B 5,75 G; Jan.(33) 5,95 B 5,75 G; Febr. 6,05 B 5,90 G; März 6,15 B 6, G; Mai 6,30 B 6,20; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Sept. 32,80; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 30. Sept.(Eig. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 8,13. * Liverpooler Baumwollekurſe vom 30. Sept.(Cig. Dr.) Dr.) Amerik. Amerik. Univerſal. Stand. Miödl. Anfang: Okt. 542; Dez. 540; Jan.(33) 537538; März 537588; Mai 839; Juli 540; Okt. 540 Mai(34) 550; Tendenz ſtetig. Mitte: Okt. 547; Dez. 543; Jan.(88) 542; März 342 Mai 543; Juli 544; Okt. 544; Jon.(34) 546, März 548; Mai 551; Loco 573; Tendenz gut behauptet. Berliner Meiallbörse vom 30. Sepfember Kupf. Kupf.] Kupf. Blei Blei Blei Zink Bie in bez. Brief Geld vez. Brief Geld dez. rief eld anuar.].— 48, 48.——.— 19.— 16.—[, 22.25 21,50 ebruar].— 48.50 48,50—.— 19.25 18.50—— 22.80 21.75 We—.— 49.— 49.———.0 1875—— 227 22 April..,— 49,75 49,5019.— 19,25 18.75— 232825 Mai—— 50,50 50,.——.— 19,50 19.—- 28,50 2250 uni—— 51.— 50,50 20. 19,25—,— 28.75 23,.— uli—— 51.50 51,— 20,25 19.50—, 24.— 23.25 Auguſt—.— 51,75 51,50 20,50 19.50—.— 24,25 23 50 Sept.„—————.—— Oktober. 48— 4,28 48, 18.— 16 75—— 21. 20075 Nov.—.— 47,.— 46.75 18,.— 17.—. 21,50 20,50 Dezemb. 47.50 47.50 47.50 18,50 17,50—— 21,75 21.— * Tendenz: Kupfer, Blei ſtetig; Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 30. Sept.[Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 56,75 für 100 Kg.; Raffinodekupfer loco 49—51; Standardkugfer loco 4646, 505 Sand Blei per Sept. 17,2 517,75; Ori- ginal⸗ Hütten⸗ Aluminium 98—99proz. in Blöcken 1605 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtrol⸗ zinn 230; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 3739, Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 38,50 bis 41,75. f Londoner Meiallbörse vom 30. Sepfember * 5 b g N Kupfer Standard 34,25 Jim Standars 517 11—.— zen, erhöhte ſich der Ver luſt von 265 887 auf 387 352,, v. H. zurück. Am Rentenmarkte war die Tendenz da- v. H. ab Hamburg 1180, Trockeuſchnitzel.209,50; Extra⸗ ente eie 4 dene 8 der weiter vorgetragen wird. Er überſteigt alſo das Ge⸗ gegen durchaus freundlich. Hypothekenpfandbriefe blieben hiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,80; do. Settl. Preis 34. Settl. Preis 152.0 Queckſilber ſamtkapital von 325 000 4 bei 5000 4 offenen Reſerven. gefragt, Induſtrie⸗Obligationen waren ziemlich einheitlich ab Stettin 11,60; Kartoffelflocken 13,50—13,80; allg. Ten⸗ Elektrolyt. 588.50 Danka.. 181 0 Platin 1— f denz ruhiger.— Handelsrechtliches Sieferungsgeſchäft: Wei⸗ beſt ſelected 86,25 Straits.. 157.7] Wolframerz Den Kreditoren von 293 000(265 000) 4 ſtehen Anlagen feſter, auch Reichsbahnvorzugsakttien zogen um ½ v. H. an. 0 8 7 ſtrong ſheets,[Blei, ausländ 12,95 Nickel— 4 zen Sept. 217.217,50; Okt. 217216; Dez. 2,5021725; ong„ Glei, ausländ. 2,„ von 285 000(305 000)„ und Schuldner von 10 600] Reichsſchuldbuchforderungen lagen dagegen nur behauptet. März 221.2221; Roggen Sept. 17111, 503 Okt. 166 bis Elkwirebars 89,— Zint gewöhnlich 15.50 Weißbleß 16.25 (42 500) 4 gegenüber. Auch hier wurde der Abſchluß ge-] Im Freiverkehr hielt das Intereſſe für Schutzgebietsanleihe[168,75 Dez. 167,25 168; März 170, 5171; Hafer Sept. Metale(k ver To.) Platin(E per 20 Ounceß) Silber(Pence per Once nehmigt. an, die mit 558 v. H. geſucht blieb. 145,50, Okt. 14,30; Dez. 141 u..; März 148.& Tendenz: Kupfer, Zinn willig; Blei, Zink ſtetig. 0 29. 30. 29. 80. 29, 80. 20. 80. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitun eee een 84 15 8975 Markt. u. Kahrp. 21.— 2050 Wanderer Werte 28 2,18 Fref 2 bel Stacke- Notierungen in Mark je Stüek Felten& Guill. 6— Feen. 57.——.— Meſteregelnklkal. 1128 114,5 Frelverkehrs-Kurse Ford Motoren 62.— 62.— Mazimil⸗ Hütte. Weſtf. Eiſen—.——.—[Petersb J. Habk.—.— Mannheimer EHektenbörse e 85 10 gage 5 1285 Berliner Börse Jriſter, RK... 1580 18.50 Mech. Ws en 250 ee 5750 69 50 Kuffendant dss 0825 *„** 5„ 1* 8. N 8 29. 80. 290. 80 Lechwerkfne..... 29. 30. 290. 30. Wittener Guß...———.— Deutſche Petrol 88.50 82.28 „Dortm. Ritterbr“.— 87.— Lubwigsb. Walz.—.——— 5 Gebhard Textil.——. Merkur Wollw.. 25 Bab. St.- U. 92 93— 1 8 1705 f. Se 2— Siara K. 60.50 60.— Main aaf.— 81. Festverzinsliche Werte industrie-Aktien Sent 4 55. die Söhne——.— 5. 430 Purbach Kalt.. 2280 2289 * 45 7 0 Dalmle Hen 4580 22.— 21.50 Fawen München 1980 188.0 Metallg. Frankf. 36.75 86,— 6% Reichsanl. 27 67.— 67.70] Aecumulatoren 140.0—.— Gelſenf 8 2 95 80.— 8— b 29.50 29.— 5— Verein. 5. 44785 Diamond 328 90% 1 5 5 5 8.50 5 f 96 1. 22. 1 5 110 5 1280 11 Mud 5 1 850—.—Diſch. Ablöfgſch.! 1 55 8878 A 3250 3 Gentchow 1.———.—. 5 180.0 179,7 Zellſtoff Waldhof 48.— 48, He 5—.—. 1 1 er ng. gas, 1 ag,. 25—.—„ ohne„70 Ang. Glektr.⸗G.. 5 8 8„ arfulm. Fahrz Te e* 1008 3675 age Shrch. 20.—.— Moenus StA. 20,.— 20.— P. Schußgedlele..50.60 Alfen au d 88.— 29. Sergesheh Gen. 4 8 Miihe Berg. 8850—.— Heutſch⸗ Ogafeila.. Süper besehen. 2 1 ucher Br..— 50⁰———.— Ammendorf Pap. N 8 8 2. 0 3 F e Rog udo 78.80.25———— Rein. Gebh e Sch. 52.— 54.— 5% Bab. 1 7 77.. I 58.— Ges. f. elektr. unt. 78.75 74.— Niederlauf. Kohle 184.0 1340 Neu-Guinea. 151. 806 750 85 blos 15— 5— 22, bret. f. 9980 1080 Wergerr 5* 775 5 Kane—— 350 8 1 8 e 9— 15 Nord. Gewerke„ 38.30 Oravt Minen. 17,63 1785 ufa⸗Fgm.. e 61 7 „ 89.— 89.—%* 5.. 5 78.50 74.75 oggenwert.—. 5 470 dhardt Gebr. 65.— . B. 60.— 60.— C. G. 855. 178,0 178,0 Aicha Punto.—.— Roeder, Gebr. T 98— 88.— 920 genxentd 9 05 6,51 Augsb. N. Masch 41.— 40, Golbſzmidt Th. 29,28 28.50 75 21 175 2225 98— 9 95 3 75.25 5 18,.— 18.— Bb 5 5 180 werke 4883 485 9 60% 5 e Baue Miesel 58 05 e 5—.——. 2 Koppel 35,38 28.— Fortlaufende Notierungen(Schlud) ann e 8. 3 1 5 Mo w 5. 8 25 N Pfälz. Mühlenw.—.——.— Hrem.⸗Beſig. Gel 69,50 69,50 r 1 9% 5 e. Bagr-Spiegelglas 86.50 36.50 Grün& Bilfinger—.——.— Phöniz Bergbau 25,.— 25,65 Aen.. Laurahiltte Durlacher Hof. 40.— 40,— Portl. Zem. Held. 52.— 52.— Brown Boveri 2 31.50 Schuck im Jack, 11.— 18.— 60„ 21 J. P. Bemberg. 58.50 58,15 Gruſchwit Textil 57.25 57.— Polyphon.. 42,75 41.15 Aku.... 58.75. Leopoldgrube r ß i 5 h.„G. 755 1 85 8 80 c 2 1** 5„ li G h 1 2—* 3„ 1** f,, 5 7 5. 3 ˙ 2 5 8„ Berliner Maſchb. 29,„9 Halleſche aſch. 45,.— 47.—.. 5 ee e e e . 8 U—. 1 5 78.— 72, ann et.—— 1 2. 80 Bab. Aſſeturanz 28, 28. 5 i ciner 2—.8 der aden n.——%% F Br Beleg. Self. 20.80 70.80 Harburg Ou Bh 25.— 258 feinen f 6.— 3 50 Serliner miaſch..15 050 Sberſck. dete: Mann. Verſſch. 15,50 18,5013 3 ff aldbe K t Feinden.. 10 28 er ben dn.. e ee Semen hren e. Facker See.. e being; 67 66,— Hraunk. u. Brik.. 1420 Orenſtein& Kopp 35.50 t, Erdöl. 25 Ver. deutſch. Oelf.—.— g 40% Tüirk. Ad. Anl. Bremer Wolle 128.0—.— Harpener Bergb. 75.75 74.88 bein.-W Kalk..— 34.75 Bremer Woll d 127.2 125,5 Phoenie Bergbau 8 D. Golde u. S. Anſt. 123* Ber. 1—— 1 5 4%„ Bagel Brown, Bov.& C. 32.— 32.— Hedwigshütte...——.— Koſtzer Zucker 1. 2— Buderus Elſenw 40,75 89,50. e 5 Frankfurter Börse Dr Verlag. 1. 82.— 80. Vogt Mag, 81 8—.— 5, Sole 1011 100 Baderus Gifenw. 40 50 B 85 Silver Masch. 9 Rütgers ele 4275 4 Ebarlott. Waſſer 78.— 78,75 Nhel. Elek. Feswerzinsſiche Werte Bank- Aktien Deebd. nelle. 28.— 28.5 Folgt 8 Käffner 30 88—, oed dee 55 Sbarlott. Wasser 78.50 75.50 Sindrichs c Kaff.——.— i Comp. Hiſpano 1750 1705 R. Sahle D. Wertb.(Hold) 99,85 99/88 Allg. D. Grebit 22.50—.— Duürrmerke iin 20 8 Bolth. Seil. u. K..50—.— 4% Ung. Sir. 15 2 J Sbemievaſel 131,0 181.0 irſch Kupfer. 10.50 10.30 Sachſenwerk... 348 8768 Font. Gummi W. 105,8 108,7 Gh. ⸗Weſtf. Elekte. G Reichsanl. 61.— 6778 Habſche Bank 2 50 850 Wocerb.& Wibm. 00 88 Wapß a Freotag 540 80 2% Anz bib. den e 2025 ee Sarolitan: 69. 601 ontinentalein. 255 2% „ 5* 5„ 8 2 f* 25—.— 4—.* 5 JJV ͤ ͤ ¶ũò T r ber rn N e deen ene e. r Fe dern des 228 Od dea. nine: We a Sade aan Wie 88.28 85,— Bayr. Hp. u. Wb. 61.28 G.50 Ea 1 5 1285 Zellſtoff Aſchffög. 2825 29.50 2%% ner 8 f 05 5 89 5 bolhman Phil. 60,.— 59,75 San he dene.——— Deſſauer Gas 8 5 5 891 01 1 8. ohne.90 6,55 Berl. Handelsgeſ. 91.— 81,— Enzinger ⸗ Union 85„ Memel f 75. e Nat nia!!! 5 5 169.0 1695 Deutſche Erdl 75 5 1 Gas —.— Waldho. 47.50 47.85 5¼ Teh. Nat. Rail.—,„Concord. Spinn 28.—— udert& Salzer 2095 Deutſche 32.— 81.75 Schubert& Sal % Shas, 14. 545 985 3 85 c e—— 5 15 5 da Transport aktien Lon alen, 402 55 f.. dae 5829 2585 e.—8— Deuſge dle 15 2750 890 5 Coe Tie Heidelbg. 28 89.—.— Deutsche Dlsconto 75,.— 78.—— Rastatter Wagg..—.— Ach f. Verkehrw. 42.75 42,50 em 8 Segall St—— Deutſcher Eiſenh. 217.85 Schultb Pabenb. . Song 30 8 8.— Penh dr 1809 Jes Fache gosenc. 92½5 g0 0 ne e Alle Lok u. Kraft 68.— 67 50 Dolmler Motoren 21.50 20.50 Kaßla Porzenan 1850 17.80 S 810 810 Wee. Süße, cem % Dihm. Gd. 20.— 58.— D 9 ekten ant 89,30 70,— 55%„Bonds 36 95.75 95.80 Montan-Aktien Südd. Eſſend ahn—.——.— Diſch.⸗Atlant⸗T. 92.25 92,7 Kaliwk. Aſchersl. 1655 1007 Sinner.-... 80.— 50. Ard S Zint. 3 e„„27 55.— 85,.— S Hyp. u. Wok. 6150— nech Jetter—— i Buderus Eiſen. 41.— 40,50 Balumore Ohio— 23.25 Deſfauer Gas. 91,0 91.85 Karſtadt Stoehr Kammg. 55,18 55.50 Eintrach 185 70.— 70— Süd. Zucker 1 5 Ueberſee⸗Bank 32,.— 32,.— Fat Gullleaume Eſchwell. Bergw 1900 196,0 Canada Abliefer. 23.50 29.45 Deutſche Erdöl 45.75 75.— Klbanerwerke——— 88,35 Stolberger Zinkh..—,— N ft 70.— 29,70 Svenska 1 88 991 9 50.50 Dresdner Bank 61.75 Gelſenk. Bergw.—.— 33,28.85 5 3 17.—. 1 5 85 1 8 5 8 e Stettiner Cham. 17.50 2 175 Kged. Brenteli 86,50 88,50 0 0 0„* 2 5 p. amerika. 33.——,— Deutſche Lino e ollmar KJourd.—.— Süd— r e 8 Seas. Bar. t ge dan ät 8880 8075 Bebi e— Jie Jenuß. 95, 8 Fanta Tcl 0... iche Stenzeng dds cg Kolſch Free 1— JJCCCCCCCFCCCCCC rifrt. Hyp.⸗Bk. 60.50 60.75 Goldſchmibt T 2 29.— Ilſe Genuß... 97 a 5 45 5 1 0 43. 818 be 5 Deſt. Greb.⸗Anſt.—.—.20 Grizner M. Durl. 25 50 25,— Ille Ogo. St. A.———.— Nerd tend. 15.28 1765. 9 8 88 21.75 2115 1. 65 Svenska e. 1 1 4 88 2 55 Ber. Stahlwerke . 8. 166,0 Kalt Chemſe.... Sank- Aktien red. Schnellpr.—.——— Kötitzer Kunſtled. 8925 80—*„Vogel Telegr. Pfälz. Hyp.⸗ Bk. 59.— 60.— Grün ck Bilfinger. Dürener Metall—.——.— Krauß& Cie., Lok. 44.50 Thörbs ver. Oele 70.— 67, elſenk Bergwk. 38.75 39,— 5 1 gr F111! ᷣ œf,, p e ᷑. % Rhee⸗ Rhein. Ovp. 8 en„— Kali Weſteregeln 113.0 118.2] Barmer Bankver———.— tler.——.— Kyffbäuſer Hütte—.——.— Transradio. 5 Nene Waldhof — 60.— Hilpert Armatur.—.——.— Klöckner 0 N 8 9180 Dynamit Truſt.—. ank elektr. Werte 58, Bad. Kom. Gd Südd. Boden⸗C. 61.— 60. 1 5 3 0 32223 Berl. Handelsges. 91.88 91,50 20.— 19 8 Papier 18,25 18,25 Hamdg Elek... 1080 107,2 5 Mint Wat A 8 29— Nenne Nöbe.— 80 Com. in Frſetd t 850 5080 Dogen Herend..— 8 Lagmeger 4 Go. 98 12 b. d we n. darden Perca 4829 1260 Kelgeente Ne 55 Holzmann, Pötl. 58,— 59.— Nansfelder.. 78 Darmſt u. Red.——. Dortm. Uniondr.—.——.— Lautaßütte.. 17.25 17 8 Nickel. 73.— J8.— Hoeſch Köln... 38.85 37.15 fl. G. für Verreht 48. 8% Pfälzer--9 Allia 164.0 161,0 Oberbedarf.. 12.75 12,50 Di. 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