5 Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren annheimer Zeitu Mannheimer General Anzeiger Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 82 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ ber Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ 1 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Uk bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 49, Meerfeldſtr. 13, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen tens Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, 4g Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Oktober 1932 143. Jahrgang— Nr. 47 N— „ Bln. Mon- ni k, N 1 Na 7 O yd 5 dem 1 0 Der Vertreter des Reichs weiſt die preußiſche Vehauptung zurück, daß die Reichsexekution auf ein Abkommen mit Hitler zurückgehe ehr . Scharfe Auseinanderſ 5 5 15 Fährt Neurath nach London? „ ee eee Der Reichskanzler in München N 1 Meldung des Wolff⸗Büros Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Rasse i 5 5 8 335„I. Ott. races ee e, Herzlicher Empfang durch den bayeriſchen Miniſterpräſidenten W. dee e In der Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof gaben geſtern nachmitag die Vertreter der klägeriſchen Länderregierungen Erklärungen über die Ziele der Klage ab. Der preußiſche Vertreter, Miniſterial⸗ direktor Dr. Brecht betonte, daß Preußen keinen Angriff gegen den Reichspräſidenten richten wolle. Die Kläger beſtritten jedoch auf das Entſchiedenſte die Richtigkeit der Informationen, die dem Reichsprä⸗ denten gegeben worden ſeien, die Richtigkeit der Auslegung der Reichsverfaſſung, die man ihm vor⸗ getragen habe. Gegenſtand der Klage ſei lediglich die rechtliche Zuläſſigkeit des Vorgehens der ens Chpal Reichsregierung. Zweck der Klage ſei aber vor ſowie Kon allem die Befreiung Preußens von dem aufs tiefſte ſeſ. Zuſct kränkenden Vorwurf, daß Preußen ſeine Pflicht nicht 8g an die c erfüllt habe. le.—. 278 Die Klage Baden⸗Bayerns 1 8 72 Im Namen der bayeriſchen Regierung 91—.— gab Staatsrat Jan die folgende Erklärung ab: Der 1 Sinn der bayeriſchen Klage iſt ein durchaus anderer, it) zu kal als der Sinn der preußiſchen Klage. Es kommt 1 darauf an, in bundesfreundlichem Sinne die Rechts⸗ ft a lage für die zukünftige Anwendung des Ar t. 48 zu finden. Für die badiſche Regierung erklärte Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Fecht: Auch der badiſchen Regie⸗ erhalt rung kam es darauf an, die abſoluten und relativen u verkaufe. Grenzen feſtzuſtellen, welche der Reichsregierung hin⸗ Jarä 6. der Auwendung des Art. 48 gezogen ſind. „balage. Die badiſche Regierung hält dieſe Feſtſtellung für 25, Te 5 7. - Cahri nötig, nachdem auch nach ihrer Meinung beim Vor⸗ gehen des Reiches gegen Preußen eine Auffaſſung 9 1 der Reichsregierung zutage getreten iſt, die die mousine badiſche Regierung als mit der Verfaſſung nicht mehr „ A⸗kür., für vereinbar anzuſehen vermag. ſehr günſt.; Held⸗Garag Hierauf erhielt für die Klageparteien zunächſt . Tel. 1 Miniſterialdidrektor Dr. Brecht das itskauf! Wort über el⸗Limonſi, die Vorgänge vom 20. Juli „ tadell. Län, Seit den Septemberwahlen 1930 beſteht, ſo führte eee 8 A 1 5 2 8 8 12 2 N. i ee Dr. Brecht aus, eine eigenartige Kriſe im deutſchen u verkaufes, Held⸗Garag, Parlamentsleben, nicht nur in Preußen, ſondern m. J 7, 2 auch im Reich und in anderen Ländern. Das Pro⸗ blem, ob man der NSDAp die ſtaatliche Macht in iefer wage die Hand geben kann, iſt ſeit zwei Jahren und noch heute das große Problem der inneren Politik. Eine . Mehrheit hat dei NSDAP weder im preußiſchen Landtag noch im Reichstag. Bisher haben alle ver⸗ 5 bein antwortlichen Stellen es abgelehnt, der NSDAP als eiß, H 1. 15 Minderheit die entſcheidende ſtaatliche Macht in die 0 Hand zu geben. In dieſem verhältnismäßig gleich⸗ ek mäßigen Ablauf hat es eine Epiſode gegeben: ms modell, 0 „ in ausge, Die„Einigung“ von Papen-Hitler „ preisw. z f. 1 7 rrolaſtr. 17/0 Dieſe dauerte vom 1. Juni bis 13. Auguſt. manu. 9 Sie begann mit einem Vertrag, Die NS DA ver⸗ e ſprach der Regierung Papen als Präſidialkabinett die ohilien Unterſtützung, und zwar ohne nationalſozialiſtiſche B96. Beteiligung und für die ganze Dauer des Kabinetts. 2 Dieſes Verſprechen gaben die Nationalſozialiſten indſtedlung“ natürlich nur gegen beſtimmte Zuſicherun⸗ . Eigenheim gen ab. Dieſe waren u. a. Aufhebung des Uniform⸗ Stadtteil 6 8 1 en vervots, Wiedererlaubnis der verbotenen Sturm⸗ „ Angeb. m. abteilungen, Beſeitigung der jetzigen preußiſchen Re⸗ Preis, 98 gierung, insbeſondere der Leitung der Polizei. Am 0 14. Juni erfolgte darauf die verſprochene Auf⸗ hebung des Uniformverbots und des Verbots der verkehr Sturmabteilungen. Am 28. Juni wurde den Län⸗ . g dern verboten, etwas ähnliches für ſich allein zu 9 machen. Schließlich kam am 20. Juli die Ein⸗ 1 Kr. letzung des Reichskommiſſars für Preu⸗ 58567 ßen. Am 13. Auguſt folgte dann die Entzweiung In dieſem Zuſammenhang verwies Dr. Brecht auf f die kürzlich veröffentlichte Statiſtik der Todesopfer, E 10 Der Kauſalzuſammenhang der ganzen Ereignisreihe liege klar zu Tage: Die Aufhebung des Uniformver⸗ 5 bots und die Steigerung der Unruhen, die darauf Huser⸗ Linſetzten, und ebenſo der Zuſammenhang zwiſchen Miet- den Abmachungen bei der Einſetzung der Regierung elgen, v. Papen und ihrer Unterſtützung durch die National⸗ 55 ſozialiſten auf der einen Seite und das Vorgehen e die preußiſche Regierung auf der anderen e. i Die Vorwürfe gegen Preußen Dr. Brecht geht dann ausführlich auf die Vor⸗ würfe ein, die die Reichsregierung als Grundlage ihres Vorgehens gegen Preußen erhoben habe. In der Beſprechung vom 20. Juli in der Reichskanzlei, als Braun und Severing für abgeſetzt erklärt wur⸗ den, hätten die Vertreter des Reiches auf wiederholte 7 Meldung des Wolffbüros — München, 11. Oktober. Reichskanzler v. Papen traf heute früh, beglei⸗ tet von Staatsſekretär Planck von der Reichskanzlei, Miniſterialdirektor Marcks, dem Chef der Preſſe⸗ abteilung der Reichsregierung, Miniſterialrat Pu⸗ kas und dem bayeriſchen Reichsrats bevollmächtigten Dr. v. Preger im Münchener Hauptbahnhof ein. Miniſterpräſident Dr. Held begrüßte den Kanzler beim Verlaſſen des Salonwagens herzlich. Der Kanzler begab ſich hierauf im Kraftwagen zum Haus des Miniſterpräſidenten, wo er Wohnung nimmt. Um 10 Uhr findet im Miniſterium des Aeußeren die Vorſtellung der bayeriſchen Staatsregierung ſtatt, um 11 Uhr folgt ein Preſſeempfang. In ſeiner Rede am Mittwoch will der Kanz⸗ ler auch Angaben über die ſozialpolitiſchen Pläne der Reichsregierung machen. Es handelt ſich dabei vornehmlich um die Reviſior der Juni⸗Nortverordnung. Gewiſſe Härten bei der Invaliden⸗ und Krankenverſicherung ſollen beſeitigt werden. Eine Erhöhung von Leiſtungen kommt dagegen wegen der finanziellen Tragweite nicht in Frage, wohl aber ſind Leiſtungsänderungen bei der Arbeitsloſenverſicherung in Ausſicht genom⸗ men. Auch hier ſollen wegen der geſpannten Lage des Etats keine Reichsmittel verwendet werden. Man hofft, wie bereits angedeutet, daß die Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsloſenverſicherung aus ihrem eige⸗ nen Haushalt gewiſſe Mittel frei bekommt, die zur Aufbeſſerung einzelner Unterſtützungsſätze ver⸗ wendet werden können. Die Entſcheidung hierüber wird allerdings erſt Ende Oktober fallen. Die Reichsregierung will nämlich noch die beiden nächſten Stichtage der Arbeitsloſenzählung abwarten, um die Entwicklung des Arbeitsmarktes beſſer beurteilen zu können. Goebbels ſpricht bei Deutſchnationalen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 11. Okt. Im„Angriff“ wurde ein Brief von Dr. Goebbels an die Reichsparteileitung der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei veröffentlicht, in dem Dr. Goebbels ſich bereit erklärt, in jeder deutſchnatio⸗ nalen Verſammlung auf Anforderung als Diskuſ⸗ ſionsredner zu erſcheinen, wenn ihm dabei eine halbe Stunde Redezeit zur Verfügung geſtellt wir. Von deutſchnationalen Seite erfahren wir hierzu, daß das Angebot von Dr. Goebbels angenommen ſei. Die Deutſchnationale Volkspartei ſei jederzeit bereit, Herrn Dr. Goebbels in einer ihrer Verſammlungen ſprechen zu laſſen. Sie werde ſo bald wie möglich Dr. Goebbels auffordern, in einer ſolchen Verſamm⸗ lung zu erſcheinen. Kein Verfahren gegen Weiß-Heimannsberg Meldung des Wolkffbüros — Berlin, 11. Okt. Die Strafkammer des Landgerichtes 1 hat die Er⸗ öffnung des Hauptverfahrens gegen den ehemaligen Polizeipräſtdenten Dr. Weiß und den früheren Kommandeur der Berliner Schutzpolizei, Oberſt Heimannsberg, gegen die die Staatsanwalt⸗ ſchaft Anklage wegen Nichtbefolgung der Anordnun⸗ gen des Militärbefehlshabers, General von Rund⸗ ſtedt, erhoben hatte, abgelehnt. Fragen nach den einzelnen tatſächlichen Gründen lediglich mit einem Achſelzucken geant⸗ wortet. Erſt am 5. Auguſt, mehr als zwei Wochen nach der Abſetzung, ſeien dann tatſächliche Vorwürfe erhoben worden. Dr. Brecht weiſt den Vorwurf gegen den da⸗ maligen Staatsſekretär im preußiſchen Innenmini⸗ ſterium, Abegg, er hätte den Kommuniſten erklärt, ſie möchten Terrorakte vornehmen, ſie aber auf eine beſtimmte Weiſe verſchleiern, energiſch zurück. Er erörtert träglich durch emſiges Durchſuchen der Akten und Ausfragen von Beamten über ihre bisherigen Vor⸗ geſetzten noch einige weitere Vorwürfe gegen Preu⸗ ßen habe feſtzuſtellen verſucht. Dieſe Befragung der Beamten, die unter dem Druck der Entlaſſung geſtanden hätte, kritiſtert Dr. Brecht als einzig da⸗ ſtehend in der deutſchen Geſchichte. dann, daß die Reichsregierung erſt ctach⸗ tach der Mittagspauſe wünſcht Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Brecht ſeine Ausführungen abzuſchließen mit einem kurzen Ueberblick über die Perſonalpolitik der kommiſſariſchen Staats⸗ regierung. Der Führer der Vertretung der Reichsregierung, Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner, weiſt darauf hin, daß dieſer Teil des Verfahrens in einem ſpä⸗ teren Verhandlungsabſchnitt zu erörtern ſein würde. Auch Präſident Bumke ſelbſt äußert, daß jetzt wohl nicht der geeignete Zeitpunkt zur Ausſprache über dieſe Dinge wäre. Miniſterialdirektor Dr. Brecht deutet darauf an, daß die preußiſche Staats⸗ regierung die Abſicht habe, eine einſtweilige Verfügung zu beantragen, wonach während der Dauer dieſes Verfahrens vor dem Staatsgerichtshof weitere Ernennungen von Beamten nicht erfolgen dürfen. Der Standpunkt des Reichs Der Vertreter der Reichsregierung, Min iſte⸗ rialdirektor Dr. Gottheiner vom Reichs⸗ innenminiſterium, führt u. a. aus: Nach meiner Anſicht müſſen alle Vorgänge aus der Erörterung ausſcheiden, die nach dem Erlaß der Verordnung vom 20. Juli 1932 ſich ereigneten. Selbſtverſtändlich kann man auch für Vorgänge, die der Verordnung vom 20. Juli vorausgehen, eine weſentlich andere Darſtellung geben, als es der Ver⸗ treter des preußiſchen Staatsminiſteriums tat. Die Reichsregierung tritt der Auffaſſung über die Un⸗ zweckmäßigkeit ihrer Maßnahmen, die der preußiſche Vertreter heute vortrug, nachdrücklichſt entgegen. Ihre Maßnahmen ſollten dem Zwecke dienen, und haben auch dem Zwecke gedient, für den Erregungs⸗ ſtoff, der ſich durch die einſeitige Behandlung der Nationalſozialiſten angeſtaut hatte, ein Ventil zu ſchaffen und damit einem politiſchen Aus⸗ bruch, einem Bürgerkriege, vorzubeugen. Gegenüber Miniſterialdirektor Dr. Brecht muß ich noch eines betonen: Es iſt nicht wahr, daß zwiſchen der gegenwärtigen Reichsregierung und der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung irgendeine Verein⸗ barung getroffen ſei, welche das Vorgehen gegen die preußiſche Staatsregierung zum Gegenſtand hatte. Die objektive Sachlage, die das Vorgehen des Reiches für die Verordnung vom 20. Juli notwendig gemacht hat, iſt in erſter Linie durch die blutigen Unruhen des Sommers 1932 gekennzeichnet. In der Preſſe wurde allgemein von einem Zuſtande des Bürgerkrieges geſprochen. Dieſe Gefahrenlage, die am ſtärkſten in Preußen hervortrat, wurde für dieſes Land durch das Verhalten der damali⸗ gen geſchäftsführenden preußiſchen Re⸗ gierung erheblich geſteigert. An der Staatsfeind⸗ lichkeit der Kommuniſtiſchen Partei— das kann man wohl ohne jeden Zweifel ausſprechen— iſt nicht zu zweifeln. Gerade aber dieſe Partei konnte vermuten, daß die damalige preußiſche Regierung aus parla⸗ mentariſch⸗taktiſchen, wie aus anderen Gründen, gegen die Kommuniſten nicht mit letzter Entſchieden⸗ heit vorgehen werde, ſondern ſich die Möglichkeit einer gemeinſamen Front gegen den Nationalſozia⸗ lismus offen halte, und daß ſie ſich mit den Kommu⸗ niſten in dem gemeinſchaftlichen Gegenſatz zu den Nationalſozialiſten verbunden fühle. Ich erinnere an die Rede, die der damalige aktive Berliner Polizeipräſident Grz eſinſki am 26. Juni 1932 in Magdeburg gehalten hat, in der wört⸗ lich geſagt wurde:„Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten ſollten ſich an keiner Stelle Schwierigkeiten bereiten.“ Ich darf weiter an die von Grzeſinſki vor⸗ genommene Ausſtattung einer Reihe von Organiſa⸗ tionen ſeiner Partei und auch einer kommuniſtiſchen Organiſation mit Waffen erinnern. Wenn das Reich mit ſeinen Maßnahmen damals noch zuwartete, ſo war von Einfluß hierauf der Aufruf, den Miniſter Severing am 13. Juli gegen den Bürgerkrieg erließ. Aber ſchon am 15. Juli rief Miniſter Severing in einer öffentlichen Verſammlung in den Tennis⸗ hallen in Berlin:„Jagen wir am 31. Juli die Re⸗ gierung v. Papen und ihre nationalſozialiſtiſchen Helfershelfer davon.“ Eine derartige Erklärung eines amtierenden preußiſchen Miniſters gegen eine amtierende Reichsregierung iſt unbedingt eine Maß⸗ nahme, die in keiner Weiſe mit ſeiner Beamteneigen⸗ ſchaft vereinbar iſt. (Gortſetzung auf Seite 2) Die Abreiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Herriot zu ſeiner Londoner Ausſprache mit Macdonald iſt nunmehr definitiv auf Mittwoch⸗ nachmittag feſtgeſetzt. Herriot wird vorausſicht⸗ lich zwei Tage in London zubringen und am Freitag abend oder Samstag früh die Rückreiſe antreten. „Petit Pariſien“ will übrigens erfahren haben, daß Macdonald Herrn von Neurath für Anfang nächſter Woche nach London eingeladen hat, und daß an der Ausſprache Maedonalds und Herriot auch Norman Davis als Vertreter der Ver⸗ einigten Staaten teilnehmen wird. Ueber den Zweck der Londoner Ausſprache ſcheint man ſich in London und Paris bisher ziemlich ver⸗ ſchiedenartige Vorſtellungen zu machen. Während die hier vorliegenden Londoner Telegramme beſagen, daß hauptſächlich die Vorbereitung der Viermächte⸗ konferenz behandelt werden ſoll, erwartet man in Paris von der Londoner Reiſe Herriots etwas ganz anderes. Unter allen Umſtänden möchte man es im Gegenſatz zu den Abſichten Maedonalds vermeiden, den Plan der Viermächtekonferenz, den man nach der Vertagung als erledigt anſah, wieder aufleben zu laſſen. Statt deſſen dürfte ſich Herriot in London bemühen, Stimmung für den fran⸗ zöſiſchen Konſtruktivplan zu machen, von dem in letzter Zeit ſo viel die Rede war. Ob er da⸗ mit Erfolg haben wird, ob es ihm überhaupt gelin⸗ gen wird, die franzöſiſch⸗engliſche Front in der Ab⸗ rüſtungsfrage zu ſchaffen, erſcheint zur Stunde ſehr fraglich. Es iſt kein Geheimnis, daß England den Locarno⸗Pakt als ausreichend für Frank⸗ reichs Sicherheit anſteht. Frankreich dagegen möchte nach den neueſten Juformationen Großbritannien für die Beteiligung an einer neuen europäiſchen Organiſation des gegen⸗ ſeitigen Beiſtandes gewinnen. Erſt dann ſei nach franzöſiſcher Auffaſſung die maximale Sicherheit erreicht, und der Abrüſtung ſtünde kein Hindernis mehr im Wege. Die franzöſiſchen Nationaliſten haben die Aus⸗ ſprache der beiden Miniſterpräſidenten jedenfalls recht ungeſchickt vorbereitet, indem ſie Maedonald den Vorwurf machten, er habe ſeinerzeit in Lau⸗ ſanne Herrn von Neurath das ſchriftliche Verſprechen der Unterſtützung der deutſchen Gleichberechtigungs⸗ forderung gegeben. Dieſe Tendenzmel dung wurde vom Foreign Office prompt dementiert. Das Spiel der franzöſiſchen Natio⸗ naliſten iſt nicht recht zu durchſchauen. Möglicher⸗ weiſe wollten ſie die Londoner Ausſprache, auf der ſie ein Nachgeben Herriots in der Abrüſtungsfrage befürchten, überhaupt torpedieren. Das Londoner Dementi genügt den Pariſer Rechtskreiſen nicht. Ihre Preſſe verlangt, Herriot ſolle in London darauf drängen, daß Maedonald die eindeutige Zuſicherung gibt, daß derartige prinzipielle Bindungen gegenüber Deuſchland nicht beſtehen. Während der Konſtruktivplan Paul⸗Boncours, wie oben erwähnt, von England den Beitritt zu einer neuen gegenſeitigen Beiſtandsorganiſation er⸗ wartet, ſollen die Vereinigten Staaten aufgefordert werden, auf beſtimmte Neutralitätsvorrechte im Kriegsfalle zu verzichten. Man denkt zwar nicht an eine direkte Unterſtützung des Angegriffenen, gibt aber der Hoffnung Ausdruck, daß Amerika ſich ver⸗ pflichten würde, wirtſchaftlich den Angreifer zu⸗ gunſten des Angegriffenen zu boykottieren. Der franzöſiſche Abrüſtungsplan Drahtung unſeres Pariſer Vertreters a Paris, 11. Okt. Die Grundlage der Londoner Beſprechung wird die deutſche Antwortnote auf die Einladung zur Viermächte⸗Konferenz bilden. Ein eng⸗ liſcher Löſungsvorſchlag und der neue franzöſiſche Abrüſtungsplan ſollen ge⸗ meinſchaftlich mit den deutſchen Anregungen unter⸗ ſucht werden. Aus einer Veröffentlichung des halbamtlichen„Petit Pariſien“ erſieht man, daß die Franzoſen ihre Sicherheitstheſe zum Grund⸗ pfeiler einer fortſchreitenden Abrüſtung gemacht haben. Der Plan, von dem man keineswegs ſagen kann, daß er beſonders neue Gedanken enthält, glie⸗ dert ſich in folgende Abſchnitte: 1. eine allgemeine Abrüſtungskonvention; 2. einen allgemeinen Kon⸗ ſultativpakt; 3. einen regionalen Pakt wechſelſeiti⸗ ger Hilfeleiſtung und Kontrolle; 4. ein Abkommen über die Schaffung einer internationalen Wehr⸗ macht; 5. ein Protokoll über die Anwendung des Grundſatzes der Gleichberechtigung. Der Konſul⸗ tatippakt würde die Parteien dazu verpflichten, daß ſie gemeinſchaftlich den„Angreifer“ ent⸗ gegentreten und zwar ſoll über die Frage, wer 2. Seite/ Nummer 473 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Oktober 1032 der Angreifer in einem Konflikt iſt, innerhalb 48 Stunden entſchieden werden. Die Beteiligung der Vereinigten Staaten an einem ſolchen Pakt wird vorausgeſetzt. Zum Schluß ergibt ſich, daß Frank⸗ reich in ſeinnen Sicherheitsforderungen alle politt⸗ ſchen Vorausſetzungen überrennt. Das einſtige Genfer Protokoll wird durch dieſe neue Konſtruktion in den Schatten geſtellt. Der Konſultativpakt ſoll ferner eine Klauſel enthalten, die jeden Repi⸗ ſtonsanſpruch Deutſchlands auf Grun d des Völkerbundspaktes auf un be⸗ ſti'mmte Zeit vertagt und damit die Unantaſt⸗ barkeit des Verſailler Vertrags zu verankern ſucht. Verſtändigung mit Italien? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Okt. In Berlin glaubt man neuerdings, auf eine gün⸗ ſtige Wendung in den deutſch⸗italieniſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen rechnen zu dürfen. Die beiden zur Zeit in Rom weilenden Delegationen haben ſich auf einen Vorſchlag geeinigt, der eine neuartige Löſung der deutſch⸗italieniſchen Inter⸗ eſſenkonflikte in der Frage der Kontingentie⸗ rung und der Deviſenſperre enthalten ſoll. Es heißt, daß die deutſche Auregung bei den Italienern eine gute Aufnahme gefunden hat. Wie die„Berliner Börſen⸗Zeitung wiſſen will, handelt es ſich um die Erörterung der Möglichkeit, wie man für Italiens Ausfuhr lebenswichtige, von uns überhaupt nicht hergeſtellte Agrarprodukte übernehmen könnte, ohne deshalb des Kontingentierungs⸗ und Deviſenbewirt⸗ ſchaftungsprinzip zu berühren. Es heißt, daß beſonders der Reichsaußenminiſter eine Einigung auf dieſer Baſis befürwortet. l Eine Erklärung Scverings Drahtbericht unſeres Berliner Züros Berlin. 11. Okt. Schon am erſten Verhandlungstag in Leipzig iſt es, den Mahnungen des Vorſitzenden zum Trotz, zu ſehr ſcharfen perſönlichen Ausein⸗ anderſetzungen gekommen. Der„Vorwärts“ bezeichnet heute die Angriffe des Reichsvertreters Dr. Gottheiner auf Braun und Severing als„Wahl⸗ lügen“ und kündigt an, Braun werde ſich heute telegraphiſch an den Reichspräſidenten wenden und gegen die unwahren Bezichtigungen des ehemaligen deutſchnationalen Reichstagsabg. Gottheiner Ver⸗ wahrung einlegen. Das ſozialdemokratiſche Haupt⸗ organ fordert gleichzeitig die Reichsregierung auf, im Intereſſe ihres Anſehens und ihrer Würde Gott⸗ heiner aus Leipzig abzuberufen und einen anderen Vertreter zu beſtellen. In Zwickau hat noch geſtern abend Severing in einer Wahlverſammlung zu der Behauptung Gottheiners Stellung genommen, daß er(Severing) dem Reichsinnenminiſter von Gayl die Einſetzung eines Reichskommiſſars ſelbſt empfohlen habe. Se⸗ vering erklärte:„Ich habe niemals Herrn von Gayl zu der Einſetzung eines Reichskommiſſars ermuntert. Ich habe ihm in einem Geſpräch lediglich geſagt, daß ich mir ſehr wohl denken könne, daß nach den Reichs⸗ tagswahlen(Ende Juli) die Zeit reif ſein werde, um jenen Plan der Verwirklichung näher zu bringen, der im Sommer 1931 zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Braun und dem Reichskanzler Brüning erörtert worden war: in einer Perſonalunion zwil⸗ ſchen Reich und Preußen eine Zuſammen⸗ legung der Miniſterien herbeizuführen.“ Schwerer Erdrutſch bei Oppenheim — Oppenheim, 11. Okt. In dem hinter der Lands⸗ krone gelegenen Oppenheimer Steinbruch ſind große Erd⸗ und Geſteinsmaſſen abge⸗ rutſcht. Zum Abtransport der abgeſtürzten Erd⸗ maſſen werden bet voller Arbeit ſchätzungsweiſe etwa zwei Jahre benötigt. „Graf Zeppelin“ paſſiert Gibraltar — Friedrichshafen, 11. Okt. Nach einem beim Luftſchiffbau Friedrichshaſen eingegangenen Tele⸗ gramm paſſierte das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf ſeiner achten Südamerikafahrt um Mitternacht Gibraltar. In ſeiner Rede vor dem Staatsgerichtshof führte der Vertreter des Reichs weiter aus: Gleichzeitig erhielt die Reichsregierung aus vertrauenswürdiger Quelle Kenntnis von gehei⸗ men Verhandlungen zwiſchen dem preußiſchen Innen miniſter i u m und ko mmuniſtiſchen Führern. Inhalt dieſer Verhandlungen waren Bedingungen und Gegenleiſtungen für die Förderung und Begün⸗ ſtigung der kommuniſtiſchen Partei. Das Bekannt⸗ werden dieſer Tatſache, deren Richtigkeit ſich ſpäter in vollem Umfange beſtätigt hat, war offenbar bei der geſchilderten politiſchen Geſamtlage, die gerade in dieſen Tagen durch das Blutbad in Altona der ganzen Welt kraß vor Augen geführt wurde, eine ſo brennende Gefahr für das Deutſche Reich, daß nunmehr ohne jedes Zögern von der Befugnis Ge⸗ brauch gemacht werden mußte, die Art. 48 der Reichs⸗ verfaſſung für Fälle dieſer Art in die Hand gibt. Es wäre unverantwortlich geweſen, den offenen Aus⸗ bruch des Bürgerkrieges abzuwarten. Die Verord⸗ nung des Reichspräſidenten vom 20. Juli war der einzige Weg, zur raſchen Befriedung des großen deutſchen Landes zu gelangen. Sodann ging Miniſterialdirektor Gottheiner zur Schilderung der tatſächlichen Vorgänge vom 20. Juli über. Er erklärte, nicht anerkennen zu können, daß die Darſtellung von Miniſterialdirektor Dr. Brecht in allen Teilen vollſtändig geweſen ſei. Es ſei Tatſache, daß die ſämtlichen ihres Amtes ent⸗ hobenen Miniſter ihre vollen Bezüge weiter erhal⸗ ten haben. Tatſache ſei es auch, daß Miniſterpräſi⸗ dent Braun jedenfalls auf dieſen Umſtand ſehr großen Wert gelegt habe, denn er habe ſich ſehr bald nach der Enthebung vom Amte nach dieſer Frage erkundigt und ſich ſehr befriedigt erklärt als ihm die Antwort gegeben wurde, daß er ſeine Bezüge weiter erhalten würde.(Miniſterialbirektor Dr. Brecht verſucht erregt zu unterbrechen, wird aber Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Okt. Es iſt heute gerade ein Jahr her, ſeit ſich in Harzburg die nationale Oppoſition, wie ſie ſich damals bezeichnete, zuſammenfand. Inzwiſchen iſt dieſe Front zerfallen, und die Verbündeten jener Tage ſtehen ſich heute als die erbittertſten Gegner im Wahlkampf gegenüber. Der Reichstagspräſident Göring hat geſtern das Harzburger Gedenken mit der Feſtſtellung begangen, daß die Deutſch⸗ nationalen ſchon damals verſucht hätten, die Nativ⸗ nalſozialiſten zu betrügen. Heute hält Hugen⸗ berg eine Rückſchau auf Harzburg. An der Deutſchnationalen Volkspartei und an ihm, ſo ver⸗ ſichert er, habe ſich nichts geändert. Der Natio⸗ nalſozialismus aber ſei zerfetzt und habe verſagt. Dennoch, ſo meint Hugenberg, ſei Harz⸗ burg nicht ohne Frucht geblieben, denn ſeit dem Sturz Brünings befinde man ſich auf dem Weg zur Neugeſtaltung des Reiches. Die Betrachtung des deutſchnationalen Führers ſchließt mit einem Ap⸗ pell an die Jugend:„Laßt uns auch ohne die⸗ jenigen, die uns ſeitdem verlaſſen haben, Harzburg verwirklichen“. N N Es fehlt nicht an Stimmen im deutſchnatio⸗ nalen Lager, die eine Verſöhnung mit den Nationalſozialiſten wünſchen. Auch bei den Nationalſozialiſten regt ſich hier und da leiſet Hugenberg über Harzburg Die Vorgeſchichte des 20. Juli Hat ſich Severing für einen Reichskommiſſar ausgeſprochen? vom Vorſitzenden darauf hingewieſen, daß Zwiſchen⸗ geſpräche nicht ſtatthaft ſeien.) Zum Schluß erklärte Miniſterialdirektor Gott⸗ heiner, Miniſter Severing habe die Sachlage, die der Reichsregierung Veranlaſſung zu ihrem Vorgehen ge⸗ geben habe, genau ſo beurteilt, wie die Reichsregie⸗ rung ſelber. Präſident Dr. Bumke: Ich weiß nicht, wie weit die Bemerkung über die Gehaltsfrage des preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten für die rechtlichen Fra⸗ gen, die uns hier allein berühren, von Bedeutung ſein kann. Ich kann es zwar nicht hindern, wenn jetzt darauf geantwortet wird, habe aber den Ein⸗ druck, daß wir bei Erörterung dieſes Falles uns von der rechtlichen Frage entfernen und unſere Verhand⸗ lungen nicht fördern. Profeſſor Heller-Frankfurt der Vertreter der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion erſucht den Miniſterial⸗ direktor Gottheiner, den Brief vorzulegen, worin der Miniſterpräſtdent Braun ſich befriedigt über ſeine Gehaltsrgelung ausgeſprochen habe und dieſe Frage als weſentlichſten Punkt der ganzen Sache bezeichnet haben ſolle. Prof. Heller bringt dann einen Antrag ein, der dartun ſoll, daß die Reichsregierung bei ihrem Vorgehen gegen Preußen ſich nicht nur auf Art. 48 ſtützte, ſondern daß Abmachungen mit den National⸗ ſozialiſten darüber beſtanden hätten, die dieſes Vor⸗ gehen erforderten. Als Zeugen benenne die preu⸗ ßiſche Regierung für dieſe Fragen den Reichs⸗ kanzler v. Papen, ferner Adolf Hitler und Herrn v. Gleichen. Hierauf äußert ſich für die Reichsregierung Profeſſor Schmitt Er ſagt, bei den Vorgängen vom 20. Juli ſeien zwei Beſtandteile zu unterſcheinen, die ſich gleichzeitig er⸗ gaben, und zwar eine Bürgerkriegs lage, in der ſich Parteien gegenüberſtanden, und eine Kon⸗ flikts lage, in der ſich zwei Regierungen gegen⸗ Widerſpruch gegen die rüde Form, in der gegenwärtig der„Bruderzwiſt“ ausgetragen 5 wird. Die„Potsdamer Tageszeitung“ richtet einen dringen⸗ den Aufruf an den Kronprinzen, als Schlichter ſich ze betätigen. Verfaſſer des Appells ſollte a geblich der Ortsgruppenführer der NSDAp ſein. Die nationalſozialiſtiſche Gauleitung iſt aber von dieſer Aktion ſchleunigſt abgerückt und erklärt, daß die Utterzeichner des Aufrufs der NS DA p nicht mehr angehören. N Inzwiſchen nehmen die Störungen der deutſch⸗ nationalen Wahlverſammlungen durch die Nationalſozialiſten munter ihren Fortgang. Geſtern abend kam es wieder zu ſtürmiſchen Aus⸗ einanderſetzungen in einer Verſammlung, in der der Preſſechef der Deutſchnationalen Volkspartei, Bro⸗ ſius, ſprach. Als Broſius auf die Vorgänge bei der Saalſchlacht in der Haſenheide einging, machten die in großer Zahl erſchienenen Nationalſozialiſten Lärm. Die Polizei mußte eingreifen, und wieder wurden Biergläſer und Stühle in Bewegung geſetzt. Am Schluß mußten die Anweſenden auf Wunſch der Polizei gebeten werden, einen Seitenausgang zu be⸗ nutzen, da die Nationalſozialiſten die vorderen Räume beſetzt hielten und erklärten, ſie würden keinen Verſammlungsbeſucher unbehelligt hindurch laſſen. E. v. Baſſermann⸗Jordan Am Sonntag iſt in ſeinem Münchener Heim Profeſſor Dr. phil. Dr.⸗Ing. e. h. Er uſt von Baſſermann⸗ Jordan geſtorben. Mit Profeſſor Dr. Ernſt v. Baſſermann⸗ Jordan ſcheidet ein Mann aus dem Leben und aus dem Kulturbild Münchens, der im beſten Sinne des Wortes eine Perſönlichkeit war. Der junge, am 17. Juli 1876 in Deidesheim in einem der ge⸗ pflegteſten, mit einer ſtolzen Tradition geſegneten Patrizierhäuſer geborene Ernſt Baſſermann⸗Jordan, der jüngſte von drei außergewöhnlich begabten Söhnen des Geheimen Kommerzienrats Baſſermann⸗ Jordan, Enkel des berühmten Politikers Daniel Baſſermann von der Frankfurter Paulskirche, war unſchlüſſig, welchen Weg des Berufes er einſchlagen ſollte. Für die Pflege des väterlichen Erbes, des ſchönſten Weinguts in der Pfalz am Rhein, waren die älteren Brüder auserſehen: deswegen wäre er für ſein Leben gern Uhrmacher geworden, ſpäter allerdings ebenſo gern Schauſpieler gleich ſeinem Vetter, dem großen Albert Baſſermaunn. Aber mit keinem der beiden Berufe wurde es etwas: er legte ſich auf„die Mitte“ feſt, er wurde Kunſthiſtortker. Aber wie er den Uhren ſein Leben lang die Treue hielt, ihre Geſchichte ſchrieb, ihr Weſen erforſchte und uns etwas wie eine Philo⸗ ſophie der Uhren hinterließ(dies alles aber nicht theoretiſch, ſondern aus tiefer ſaktiſcher und prakti⸗ ſcher Kenntnis heraus), ſo hat er ſpäter auch dem Theater, der Bühne, in mannigfaltiger Weiſe ge⸗ dient. Wie er ſelbſt, ohne äußerlich beſonders hervor⸗ bdutreten, einer der feinſinnigſten geſchmackvollſten und beſtunterrichteten Schauſpielkritiker Münchens war, ſo hat er auch für die Bühne zwei wirkungs⸗ volle Werke geſchrieben: die einaktige Rhapſodie „Tod und Leben“ und das hiſtoriſche Schauſpiel „Paris Lodron“, das in Salzburgs große Vergan⸗ genheit führt, und damit Blick für das Bühnen⸗ wirkſame, vor allem für gute Schanſpieleraufgaben bren und ſeinen Uhrenfor⸗ ſchungen hörte man ihn am beſten in ſeinem bewieſen Von ſeinen U eigenen Hauſe ſprechen: dieſes mit erleſenen Kunſt⸗ werken gefüllt, ganz perſönlich geſtaltete und hoch⸗ kultivierte Heim an der Maria⸗Thereſia⸗Straße in 3 1 München, in dem es mit den Jahren ſeiner Er⸗ krankung immer ſtiller und einſamer wurde, war ein Abbild ſeiner ſelbſt, es war deutlichſter Ausdruck ſeiner Intereſſen und ſeiner Arbeit. Baſſermann⸗ Jordan ſchrieb nicht nur über Uhren, er ſammelte ſie auch, und immer war ihr Ticken und Tacken um ihn, das ihm, wie er ſelbſt einmal ſagte, zurief, was auf manchem Zifferblatt geſchrieben ſteht:„Wachet men gehört, er war ein Wacher im Geiſt, und er glaubte an ſeine Sendung und durfte daran glauben. Sein Hauptwerk wäre die mit zahlreichen ge⸗ lehrten Mitarbeitern aus aller Welt begonnene, leider durch Mißgunſt der Zeit nicht ſehr weit ge⸗ diehene„Geſchichte der Zeitmeſſung“ ge⸗ worden; da ſte nicht vollendet iſt, müſſen wir uns an ſeine„Geſchichte der Räderuhr“, an das aufſchluß⸗ reiche Handbuch über alte Uhren und beſonders an die ganz perſönliche, prachtvolle Eſſay⸗Sammlung „Alte Uhren und ihre Meiſter“ halten. Eine Muſter⸗ leiſtung iſt ſeine auch in fremden Sprachen erſchie⸗ nene Monographie über eine burgundiſche Kunſt⸗ Räderuhr aus der Zeit Philipps des Guten. Der Kunſthiſtoriker, der mit einem Buch über die„Dekorative Malerei der Reſidenzen der Wittelsbacher“ debütiert hatte und ſich ſpäter durch die Herausgabe unbekannter Metiſterwerke aus dem Galeriebeſitz von Schleißheim und Aſchaffenburg ver⸗ dient machte, wurde immer mehr zum Archäologen, ſeit ex mit Furtwängler an den griechiſchen Aus⸗ grabungen teilgenommen hatte. Er verſtand ſich aber auch auf byzantiniſche Kunſt, und über aſiatiſche Glä⸗ ſer aus Gräberfunden hat er ſich wohlunterrichtet geüuß ert i Dieſer vielſeitige, die Kunſt nicht aus dem engen Geſichtswinkel des Spezialiſten betrachtende Mann und Forſcher war eine der beſten Stützen der ſtaat⸗ lichen Kunſtkommiſſion Bayerns. Er war Mitglied echniſchen Hochſchule nders erfreute, er Ehrenmeiſter der „Münchner Zei⸗ usgezeichnet, u ſeit ſeinen tſchen Uhr und betet!“— Baſſermann⸗Jordan hat dieſe Stim⸗ folgenden i mit der Reſignation ihrer abgelaufen, lange vor der Zeit, viel zu früh für die Aufgaben, die er noch hätte löſen ſollen, viel zu früh vor allem für die Seinigen und für den Kreis ſeiner Freunde und Verehrer, die es wiſſen, daß hier der Tod eine unausfüllbare Lücke riß. Die Gräfin Almaviva Margarete Bäumer in„Figaros Hochzeit“ Der erſte Werktag der Werbewoche des Natio⸗ nmaltheaters ſtand geſtern unter dem Zeichen Mozarts und ſeiner Oper vom„Tollen Tag“, die in der ausgezeichneten muſikaliſchen Wiedergabe unter der Leitung von Joſeph Roſenſtock nur mit einer Veränderung in den Spielplan zurückgekehrt war: Margarete Bäumer ſang die Gräfin Almaviva. Wir haben an dieſer Stelle ſchon wieder⸗ holt auf die Verwandtſchaft dieſer Rolle mit der Marſchallin aus dem„Roſenkavalier“ hingewieſen. In dieſer Nachbarſchaft bewegte ſich auch die Ge⸗ ſtaltung der Partte durch Margarete Bäumer. Schon in der erſten Arie lag die Schwermut des Rückblicks auf ein vergangenes Leben des Glücks und der Liebe. „Dabei darf man getroſt einmal die Frage auf⸗ werfen, auf wie lange Zeit wohl die Frau Gräfin bei ihren wehmütigen Erinnerungen zurückblickt. Das mag gar nicht einmal wenig ſein; man kann es ſchon rein äußerlich einigermaßen nachrechnen: die Gräfin wird vom Pagen Cherubin als ſeine ſchöne Frau Patin verehrt, und obwohl Cherubin noch in jeder Art als Jüngling anzuſprechen iſt, wird er doch wohl ein halbes Menſchenalter an Jahren repräſentieren. Da aber die Gräfin gewiß nicht als Bartolos Mündel Roſina, ſondern bereits als Gattin des Grafen die Patenſchaft für den jungen Kavalier übernahm, ſo darf man ihr, ohne dieſer Geſtalt aus dem galanten Zeitalter gegen⸗ über allgu ungalant zu ſein, ſchon einige Jahre zu⸗ billigen. Allzugenau darf man zwar in das Geburten⸗ regiſter von Opernfiguren nicht blicken, aber bei Mozarts ſtarkem Sinn für den Realismus der Bühne und bei ſeinem dramaturgiſchen Feingefühl gegenüber den letzten Kleinigkeiten ſeiner Opern, erſcheint eine ſolche kleine Rechnung nicht unange⸗ bracht. Sie rechtfertigt in dieſem Fall auch die Dar⸗ ſtelluung von Margarete Bäumer, die ihre Gräfin von einem ſozialdemokratiſchen und einem nationalſozialiſtiſchen Miniſter geführt werde. Da könne der Gedanke der Einſetzung eines Polji⸗ men wird. überſtanden. Als die Reichsregierung die Na⸗ tionalſozialiſten anders behandelte, als die Kommmn⸗ niſten, ſei es ihr nicht darauf angekommen,„mit den Wölfen zu heulen“, ſondern darauf, gerecht und ob⸗ jektiv zu ſein gegenüber einer Millionenbewegung, für die es eine Beleidigung darſtelle, wenn man ſie mit der Kommuniſtiſchen Partei gleichſtelle. Alsdann erklärte Miniſterialdirektor Dr. Brecht, daß es ſich hier vor allem darum handele, auf dem Boden des poſitiven Rechts zu bleiben und zu prüfen, wer ſeine Pflicht verletzt habe. Im übri⸗ gen hätten die preußiſchen Vertreter den Oberreichs⸗ anwalt Ebermeyer als Zeugen dafür geladen, daß das Material, das die Staatsfeindlichkeit der Kommuniſten dartue, im weſentlichen von der preußiſchen Staatsregierung geliefert ſei. Das Reich habe in der Beurteilung der Legalität doch auch ſehr geſchwankt. So habe der Reichspräſtdent einmal die Verordnung über die Unterdrückung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen erlaſſen und dieſe Verordnung ſpäter wieder aufgehoben. Auch habe der IV. Strafſenat des Reichsgerichtes wiederholt ausgeſprochen, daß mindeſtens Teile der NSDAP revolutionäre Beſtrebungen pflegten und auf gewaltſame Aenderung der Reichs⸗ verfaſſung ausgingen. In ſeiner weiteren Replik hielt Miniſterjal⸗ direktor Dr. Brecht gegenüber den Ausführun⸗ gen des Miniſterialdirsktors Gottheiner ſeine Be⸗ hauptung aufrecht, daß bei den Beſprechungen zwi⸗ ſchen von Papen und den Nationalſozialiſten auch das Vorgehen gegen Preußen zum Gegenſtand der Ab⸗ machungen gemacht worden ſei. Die von Miniſterial⸗ direktor Gottheiner neu aufgeſtellte Behauptung, daß Miniſter Severing ſelbſt die Beſtellung des Reichs; kommiſſars gefordert habe, erklärte Dr. Brecht für völlig unglaubhaft. Severing und Reichskommiſſar Miniſterialdirektor Badt, der zweite Vertreter Preußens, bezeichnete als die wichtigſte Tatſache der Verhandlung die konkrete Behauptung. daß Seve⸗ ring im Juni dieſes Jahres ſelbſt die Einſetzung eines Reichskommiſſars verlangt haben ſolle. Er könne aber einen konkreten Gegenbeweis dagegen bringen. Dr. Badt verlas ein Dokument, das Severing am 6. Juli unterzeichnete und worin er ſich grundſätzlich über die Frage des Reichskom⸗ miſſars für Preußen dahin äußerte, daß die Ein⸗ ſetzung eines Reichskommiſſars in Preußen nach Artikel 48 der Verfaſſung nicht zu rechtfertigen ſei Die Behauptung der Reichsvertreter ſei demnach zwar neu, aber unrichtig. Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner: Ich muß Vorgänge im Innern eines Miniſteriums ſind micht 3 ſo bedeutungsvoll wie nach außen abgegebene Er⸗ klärungen. So hat Severing auch am 20. Juli er- klärt, er werde nur der Gewalt weichen. Aber er hat nachher mit Vertretern der kommiſſariſchen Regie erklären, daß ich meine Behauptung aufrecht en rung das Maß der Anwendung der Gewalt verein: bart.(Unruhe bei den preußiſchen Vertretern.) Miniſterialdirektor Dr. Brecht meint, es wäre am Zweckmäßigſten, ſofort den Miniſter Severing und Freiherrn von Gayl zu dieſer Angelegenheit zu (hören 5. 15 2 den Vertreter des Reiches, ob es ſich nicht vielleicht uit eine Unterhaltung über irgendeinen anderen Reichskommiſſar auf einem ſpeziellen Gebiet gehan⸗ delt haben könne. Miniſterialdirektor Dr. Gott⸗ heiner: Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es ſich bei der Unterredung um die Einſetzung eines politiſchen Reichskommiſſars gehandelt habe. 5 Die weitere Erörterung ergibt ſchließlich daß der Gedanke zwiſchen Preußen und dem Reich einmal behandelt wurde, ob man nicht den Zuſtand beſeiti⸗ gen könne daß in Norddeutſchland in verſchiedenen aneinander grenzenden Ländern die Polizei einma einmal vo zeikommiſſars für Norddeutſchland einmal erwogen worden ſein. Nach mehr als ſiebenſtündiger Verhandlung wurde die Verhandlung auf Dienstag vertagt. ausſtattete. Dabei braucht man die Klimax der Jahre gar nicht allzuweit hinaufzuſteigen, denn im Rokokozeitalter kam ſich die Frau von Mitte Dreißig ſchon als alt und zurückgeſetzt vor; nicht umſonſt trug man weiße Perücken und legte eine dicke Puderſchicht aufs Geſicht: es ſollten alle gleich„alt“ erſcheinen, damit der Schmerz des frühen Verblühens wenigſtens nach außen keine ſichtbaren Zeichen trüge Aber bei dieſem ſchmerzlichen Rückblick auf das Glück der Liebe, bei dieſer Abendrot⸗Cavatine bleibt es nicht; denn neben der Tragik des galanten Jahr⸗ hunderts, außer der Trauer über die abblätternnde Zeit hat Mozart gerade in dieſe Partie noch ein echt deutſches Empfinden gelegt, das ſie uns ganz nahe 9 7 rückt. In der großen Arie des dritten Aktes klingt 8 E es faſt wie der liebende Geſang von Beethopens Leonore an unſer Ohr, und auch hier, vom Diri⸗ genten feinſinnig auf den richtigen Atem des eigent⸗ lichen Tempos in dieſem herrlichen Stück geſetzt, gab Margarete Bäumer eine fein ausgewogene Leiſtung, die den herzlichen Beifall auf offener Bühne ver⸗ diente. Auch die zarten, empfindſamen Partien, wis das anſchließende Brief⸗Duett, weiß ſie mit ſtimm⸗ licher Grazie und geſanglichem Wohllaut zu erfüllen, vor allem gibt ſie in den Rezitativen das Muſte beiſpiel einer deutlichen, in jedem Wort verſtändlichen Ausſprache. Die Hilfswe machmit Hau p vorgele Landes hürgert Bötte Ob hieß di men, u Ein ſpürt 1 leiſen! werbs! noch ſe und Hi worden werbsl ſchwere Famili Nu: der In off; a mts 18 954 geſchlo rund 55 000 amt u des A Haupt. angehi 75 0 hei Dazu irgend ſpruch ſiſtenz öffent! Meiſte Hilfsk ſozuſa bedür Wi Wir! noch mehr Abga! Verm Grt rä ſie ne bekan wäre, bleibe der E aktion und! geber gegen würd 0 der Univerſität Leipzig, „Volk, Nation und ſoziale Ordnun Prof. Freyer, deſſen jüngſtes Werk die„Soziolog als Wirklichkeitswiſſenſchaft“ u 1 3 ſründen der mit der Frage nach einer rechts“ eine wiſſenſchaftliche Lage in Deutſchland zu geben ſeinem Vortrag unterſuchen und Nation heute übe 0 anſpruchen könne e einer ſozialen Geſtalt 755 5 1 1 . g, ie f worden, als ſie ſchon bisher war. In länger die Er⸗ Dienstag, 11. Oktober 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 478 Auftakt zum Mannheimer Winter⸗Hilfswerk Motlo:„Wir wollen nicht zulaſſen, daß jemand in Mannheim unter Hunger und Kälte leide* Die vorbereitenden Arbeiten für das Mannheimer Hilfswerk 1932/33 ſind ſoweit gediehen, daß geſtern nachmittag im Bürgerausſchußſitzungsſaal dem Hauptausſchuß und der Preſſe das Programm vorgelegt werden konnte. Am Vorſtandstiſch ſaßen Landeskommiſſüär Dr. Scheffelmeier, bürgermeiſter Dr. Heimerich und Bürgermeiſter Böttger. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hieß die erſchienenen Damen und Herren willkom⸗ men, um alsdann folgendes auszuführen: Ein weiterer Notwinter ſteht vor der Tür. Zwar ſpürt man auch in der deutſchen Wirtſchaft einen leiſen Hauch der Belebung. Aber die Zahl der Er⸗ werbsloſen, die neu eingeſtellt werden, iſt vorläufig noch ſehr gering. Für alle übrigen Erwerbsloſen und Hilfsbedürftigen iſt die Lage noch ſchwieriger ge⸗ Ober⸗ werbsloſigkeit und Hilfsbedürftigkeit dauert, deſto ſchwerer laſtet ſie auf den Betroffenen und deren Familien.. Nur mit Erſchütterung können wir die Zahlen der Hilfsbedürftigen in Mannheim an uns vorbeiziehen laſſen. In offener laufender Unterſtützung des Fürſorge⸗ amts befanden ſich am 30. September in Mannheim 18954 Parteien mit insgeſamt 52687 Perſonen. In geſchloſſener Fürſorge befinden ſich außerdem noch rund 2000 Perſonen, ſodaß insgeſamt z. Zt. rund 55 000 Menſchen in Mannheim allein vom Fürſorge⸗ amt unterſtützt werden müſſen. In der Fürſorge des Arbeitsamtes befinden ſich noch»und 9200 Hauptunterſtützungsempfänger, mit ihren Familien⸗ angehörigen alſo rund 20 000 Perſonen. 75 000 Menſchen oder 36 Prozent der Maun⸗ heimer Bevölkerung müſſen alſo 3. Zt. aus öffentlichen Mitteln verſorgt werden. Dazu kommt dann noch die Schar derjenigen, die aus irgendwelchen Gründen öffentliche Hilfe nicht in An⸗ ſpruch nehmen können oder wollen oder deren Sub⸗ ſiſtenzmittel gerade noch ſo groß ſind, daß ſie bei der öffentlichen Fürſorge abgewieſen werden müſſen. Die Meiſten von dieſen ſind in Wirklichkeit auch als Hilfsbedürftige anzuſehen. Es ſind diejenigen, die ſozuſagen am Rande der offiziell anerkannten Hilfs⸗ bedürftigkeit leben. Wichtiger als jemals ſeit 1914 ijt darum die private hilfe Wir wiſſen, daß auch für die meiſten derjenigen, die noch Arbeit und Verdienſt haben, das Leben nicht mehr leicht iſt und daß ſie nicht nur mit Steuern und Abgaben, ſondern auch mit Leiſtungen für verarmte Verwandte und dergl. häufig bis an die Grenze des Grträglichen belaſtet ſind. Aber trotzdem müſſen auch ſie noch etwas übrig haben für die große ihnen un⸗ bekannte Maſſe der Hilfsbedürftigen. Das ärgſte wäre, wenn die lange Dauer der Not, das Unſichtbar⸗ bleiben ſo vieler Hilfsbedürftiger im äußeren Leben der Großſtadt und die jährliche Wiederkehr der Hilfs⸗ aktionen mit ihren immer gleichbleibenden Aufrufen und Argumenten einen Teil derjenigen, die noch geben können, abſtumpfen und zur Gleichgültigkeit gegenüber der Maſſe der Hilfsbedürftigen verleiten würde. Es iſt eine der wichtigſten Aufgaben des Hilfswerkes, aufrüttelnd zu wirken, die Not in ihrer ganzen Größe zu zeigen und dadurch bei all denen, die noch zu helfen in der Lage ſind, Verantwortung und Hilfsbereitſchaft zu wecken. Gerade in einer Zeit, in der wieder Millionen für Wahlzwecke und fruchtloſe polikiſche Agitation verſchwendet werden, wird es darauf an⸗ kommen, alle Werbekraft einzuſetzen, damit diejent⸗ gen nicht zu kurz kommen und in erſter Linie bedacht werden, die um das nackte Leben zu kämpfen haben. Mit beſonderem Danke begrüße ich es, daß der Präſtdent der Handelskammer ſich erneut an die Spitze der Werbeaktion geſtellt hat und daß der Ver⸗ bund des Mannheimer Einzelhandels den Entſchluß gefaßt hat, wie im Vorjahre wieder eine Naturalien⸗ ſammlung durchzuführen. Die Hauptſache iſt aber, daß jeder einzelne Mitbürger, der noch Verdienſt hat oder Vermögen beſitzt, nach ſeinen Kräften zu dem Hilfswerk beiträgt, auch wenn es im einzelnen Fall nur eine kleine Gabe iſt. Im Vordergrund der Leiſtungen des Hilfs⸗ werks ſoll im kommendem Winter eine Na⸗ turalienhilfe ſtehen* unter dem Motto:„Wir wollen nicht zulaſ⸗ ſen, daß jemand in Mannheim unter Hunger und Kälte leide.“ Zu dieſem Zweck ſoll vor allem die Brockenſammlung in groß⸗ zügiger Weiſe durchgeführt werden. An die Mann⸗ heimer Hausfrauen ergeht der Ruf, alle nur irgend⸗ wie entbehrlichen Gegenſtände herauszuſuchen und ſte der Brockenſammlung zur Verfügung zu ſtellen. Wie im vorigen Jahr ſoll auch wieder eine Bren n⸗ holzbeſchaffungsaktion„durchgeführt wer⸗ Die ſchwere Lage aller dieſer Hilfsbedürftigen hat ſich noch dadurch weiter verſchlechtert, daß Reich und Gemeinden aus finanziellen Grün⸗ den genötigt waren, ihre ſozialen Leiſtungen abzubauen. Ich darf nur darauf verweiſen, daß in den beiden letzten großen Notverordnungen der Reichsregierung die Leiſtungen der Arbeitsloſenverſicherung und der Kriſenfürſorge, die Invaliden⸗, Unfall⸗ und Kriegs⸗ renten weſentlich gekürzt worden ſind. Die Wohl⸗ fahrtshilfe des Reiches für die Gemeinden wurde da⸗ von abhängig gemacht, daß auch die Gemeinden ihre Unterſtützungsſätze revidieren. So hat ſich auch die Stadt Mannheim genötigt geſehen, mit Wirkung vom 1. Auguſt d. Is. ihre Richtſätze abzubauen. Sie betragen für die Einzelperſon jetzt nur noch 36/ im Monat, für das Ehepaar 50 /, für das Kind unter 14 Jahren 10/ und für das Kind über 14 Jahre 12 J. Auch die Zuſchläge für ſoge⸗ nannte gehobene Fürſorge wurde zunächſt von 25 auf 15 v. H. heruntergeſetzt. Leider mußte die Stadt Mannheim aus finanziellen Gründen auch ihre ſonſtigen ſozialen Leiſtungen weſentlich verringern. Dazu gehört einerſeits die Einſchränkung der ſchul⸗ ärztlichen Ueberwachung, die Aufhebung der Schul⸗ zahnpflege, die Einſchrünkung der Erholungsfürſorge, andererſeits die Beteiligung der Hilfsbedürftigen an dem Aufwand fit!: Sachleiſtungen in Höhe von 20 v. H. und die E rung eines 10proz. Beitrages der Hilfsbedürftigen zu Arzneimittelkoſten. Trotz aller dieſer in das Schickſal des Einzelnen ſo ſchwer einſchneidenden Ein)wänkungsmaßnahmen muß die Stadt Mannheim im Haushaltfahr 1932/33 mit einem Zuſchuß von 22 Millionen„ für ihre Wohl⸗ fahrtspflege rechnen. Wir haben uns bemüht, einem Teil der Hilfsbedürfti⸗ gen zu helfen, indem wir früher als dies in anderen Städten geſchehen iſt, Stadtrandſiedlungen in verhältnismäßig großer Zahl geſchaffen haben, 350 Kleingärten für Erwerbsloſe angelegt haben, und, ſoweit es in unſeren Kräften ſteht, den freiwilligen Arbeitsdienſt, vor allem für jugendliche Erwerbsloſe, fördern. Im Großen und Ganzen muß man aber doch ſagen, daß die Stadt nun durchaus an der äußerſten Grenze ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit angelangt iſt. Schon das, was ſie jetzt leiſtet, geht über ihre Kraft, wie das 5 Millionen⸗Defizit unſeres Haushaltsplanes beweiſt. den, indem Erwerbsloſe in den benachbarten Wäl⸗ dern für ihren eigenen Bedarf Holz ſchlagen können. Für alle übrigen Hilfsbedürſtigen muß auf andere Weiſe geſorgt werden, daß ſte die notwendigſten Mengen an Holz und Kohlen erhalten. Auch Wärmeſtuben mit geeignetem Leſe⸗ und Spiel⸗ material ſollen wieder eröffnet werden. Den Hauptnachdruck wird das Hilfswerk auf die öffentlichen Speiſungen zu legen haben. Wir hoffen, daß die Ausnutzung dieſer Speiſung viel weiteren Kreiſen möglich ſein wird, wenn, wie wir beabſichtigen, der Preis der Portion von 20 Pfg. auf 15 Pfg. geſenkt wird. An die Land⸗ Bürgermeiſter Böttger der hierauf den Rechenſchaftsbericht des Mannheimer Hilfswerks für die Zeit vom 31. Oktober 1931 bis 31. März 1932 erſtattete, be⸗ merkte einleitend, der Rechenſchaftsbericht ſei zwar ſchon in der Preſſe veröffentlicht und dadurch weite⸗ ſten Kreiſen der Bevölkerung bekannt, aber trotz⸗ dem habe der große Ausſchuß des Mannheimer Hilfswerkes als Hauptträger der großen Wohl⸗ fahrtsorganiſation ein Anrecht darauf, daß von dieſer Stelle aus in ganz kurzen Darlegungen ein Rechenſchaftsbericht gegeben werde. Das Mann⸗ heimer Hilfswerk 1931/32 gliederte ſich in vier Ab⸗ teilungen. Die Abteilung 1 hatte die Werbung und Geldſammlung zu erledigen, die Abteilung 2 ſämt⸗ liche Spenden zu verteilen und die damit ver⸗ knüpfte Fürſorgearbeit zu leiſten, Abteilung 3 die Naturalienſammlung durchzuführen und die Volks⸗ ſpeiſungen und Wärmehallen zu ſchaffen und zu leiten, Abteilung 4 die geiſtige Betreuung der Hilfs⸗ bedürftigen durchzuführen. Die Sammlung, die 380 000/ ergeben habe, ſei im Vergleich zu anderen Städten als gün⸗ ſtig zu bezeichnen. In bar gingen 180 000 ein, Lebensmittel im Werte von 150000/ und Kleidung und Hausrat im Werte von 50 000. Von 6750 Zentnern Lebensmittel im Werte von 56 000 4, in der Hauptſache Kartoffeln, Obſt, Gemüſe, Hülſenfrüchte und Mehl, wurden 5200 Zentner auswärts geſpendet, der Reſt in Mannheim ſelbſt. Von dem Wert von 50 000„, den die Samm⸗ lung von Kleidern, Wäſche und Hausrat repräſen⸗ tierte, entfielen 30 000 J auf die Spende des Mann⸗ heimer Einzelhandels, der, wie man gehört habe, auch diesmal wieder ſich in ſo großzügiger Weiſe an dem Hilfswerke beteiligen werde. Bei der Brenn⸗ ſtoffſammlung im Werte von 94 000% wurden in Mannheim in der Hauptſache Kohlen geſpendet, wäh⸗ rend die landwirtſchaftliche Bevölkerung Holz aus ihren Waldbeſtänden hergab. Das Bildungs⸗ und Unterhaltungsbedürfnis trat bei der ſtarken Beteili⸗ gung zutage. Zu den 14 Unterhaltungsabenden fan⸗ den ſich 11000 Erwerbsloſe ein. Die 76 Veranſtal⸗ tungen im Planetarium wurden von 41 389 Perſonen beſucht. Für die 12 Erwerbsloſen⸗Vorſtellungen im Nationaltheater wurden 2880 Karten à 20 Pfennig ausgegeben. Der Reſtbetrag von 10 000 1, der nach reis 530 ßen Uberali zu Naben Kleines Kursbuch für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kraftpostlinjen in Baden, Hessen und Pfalz Winter-Ausgabe 1932/33 FFC ĩͤâ2yv Abſchluß des Winterhilfswerkes verfügbar war, wurde vom Arbeitsausſchuß der Mannheimer Not⸗ gemeinſchaft für die Sommertätigkeit zur Verfügung geſtellt, von dieſer aber nicht in Anſpruch genommen, ſodaß er in die Kaſſe des Hilfswerkes 1932/33 zurück⸗ gefloſſen ſei. 5 Eine Ausſprache wird nicht gewünſcht. Dr. Heimerich bemerkte, man habe allen Anlaß, den Damen und Herren, ins⸗ beſondere den Mitgliedern des Arbeits- und Finanz⸗ ausſchuſſes, den Dank des großen Ausſchuſſes ausgzu⸗ ſprechen. Er erteile hiermit dem Antrage des Bür⸗ germeiſters Böttger entſprechend dem Arbeitsaus⸗ ſchuß Entlaſtung. Da eine Ausſprache nicht gewünſcht wurde, gab Dr. Heimerich noch bekannt, daß der übliche Aufruf am Mittwoch in der Preſſe ver⸗ öffentlicht werden würde. In ſeinen Schlußworten gab er der Hoffnung Ausdruck, daß das Hilfswerk einen ebenſo erfolgreichen Verlauf wie das letztfäh⸗ rige nehmen möge. Daß es das letzte ſein werde, wage man nicht zu hoffen. Dr. Heimerich entließ die Verſammlung mit der Bitte, für das Hilfswerk in allen Kreiſen der Bevölkerung zu werben und bei der Durchführung des Programms mitzuwirken. Sch. Oberbürgermeiſter Die Vexranſtaltungen der des V. D. A. Mannheim erfreuen ſich wachſender Be⸗ liebtheit. Das merkte man vor allem an der in ſo großer Zahl vertretenen Jugend. Zu Beginn des Abends begrüßte die Vorſitzende der Frauengruppe, Frau Schraeder, die Anweſenden und gab ihrer Freude Ausdruck, daß trotz vieler anderer Veran⸗ ſtaltungen gerade die Jugend, die die eigentlichen Träger des V. D..⸗Gedankens ſein ſoll. weitaus am ſtärkſten vertreten war. Ste muß in die Auf⸗ gaben hineinwachſen. Sicher iſt der Appell, den die Rednerin des Abends, Frl. Heſſenauer aus Kaſſel an ſie richtete, nicht ſpurlos verhallt. f Wie immer verſtand es die Rednerin ſchon mit dem erſten Vortrag, einem Gedicht des ſchleſi⸗ wirte der näheren und weiteren Umgebung richten wir die herzliche Bitte, uns für die Speiſung der Notleidenden in Mannheim Lebensmittel in möglichſt großem Umfange zur Verfügung zu ſtellen. Schließlich wird das Hilfswerk auch die Indivi⸗ dualfürſorge in einer Reihe von Einzelfällen nicht vernachläſſigen dürfen. Es ſollen dabei vor allem Hilfsbedürftige berückſichtigt werden, die aus irgendwelchen Gründen keinerlei öffentliche Unter⸗ ſtützung beziehen können oder wollen. Auch die kin⸗ derreichen Familien, die mit beſonderen Sorgen belaſtet, dürfen nicht vergeſſen werden. Um die ſeeliſche Not der Exwerbsloſen zu lindern und vor allem die jugendlichen Erwerbsloſen auch geiſtig zu beſchäftigen, wird auch unſere ſchon im Vorjahre bewährte 0- geiſtige und kulturelle Erwerbsloſenhilfe weitergeführt werden müſſen Das Mannheimer Hilfswerk ſoll alle auf dieſem Gebiet' ſchon tätigen Einrichtungen zuſammenführen und ihre Arbeit planmäßig fördern. Dabei wird es ebenſo wichtig ſein, durch Fortbildungskurſe die ſpeziellen beruf⸗ lichen Fähigkeiten der Erwerbsloſen zu erhalten und auszubauen, wie auch allen Hilfsbedürftigen riſche machen. 5 Das Mannheimer Hilfswerk 1932/33 iſt die Zu⸗ ſammenfaſſung jenes Teils der Mannheimer Be⸗ völkerung, der noch Arbeit und Brot hat und der lebendige Ausdruck ſeines Willens, dem Drittel der Einwohnerſchaft, das ſich in ſchwerſter Not befindet, auch über den kommenden Winter hinwegzuhelfen. Zu dieſem Zwecke gilt es, alle Kräfte zuſammen⸗ zufaſſen und den Notruf, den das Hilfswerk er⸗ gehen läßt, in alle Kreiſe unſerer Bevölkerung zu tragen. Wir ſind davon überzeugt, daß die ſchon ſo oft in ihrer Hilfsbereitſchaft bewährte Mannheimer Darbietungen unentgeltlich zugänglich zu Bürgerſchaft ſich auch dieſem neuen Appell nicht verſagen wird. 5 f 5 geiſtige Anregungen zu geben und ihnen künſtle⸗ ſchen Dichters Kertzel, die Zuhörer in Bann zu ſchlagen. Es iſt ja nicht nur die gepflegte Sprach⸗ technit, ſondern vor allem die Wärme und Begeiſte⸗ Hörer, als Fräulein Heſſenauer von den überwälti⸗ genden Eindrücken der Pfingſttagungen berichtete, die über alles Treunende, politiſch oder konfeſſionell, hinweg nur das eine Ziel, die eine einzige Idee kennt: das deutſche Volkstum! Wenn die 20000, die 30 000 jugendfrohen Menſchen im Feſtzug in gleichem Schritt und Tritt marſchie⸗ ren, ſo iſt es Symbolik für den innigen Zuſammen⸗ ſchluß aller Deutſchen, aus allen deutſchen Stäm⸗ men und aller Art Berufe, in der Sehnſucht nach einem Ziel. f Das Gewiſſen des Deutſchtums nennt die Rednerin f den V. D. A. Immer wieder muß er an die Herzen pochen:„Ver⸗ geßt in Eurer Not die Brüder und Schweſtern draußen, beſonders im Oſten nicht. die nicht nur einen ſchweren Kampf materieller Art, ſondern weit ſchwerer ſeeliſche und körperliche Leiden zu erdulden haben. Mahnend rief ſie uns Bismarcks Wort ins Gedächtnis:„Wir können den Rhein nicht halten, wenn wir Polen im Rücken haben.“ Heute heißt es: Wir können Deutſchland nicht halten, wenn wir Polen im Rücken haben. Syſtematiſch, unaufhörlich arbeiten Polen und Litauer auf die Abtrennung Oſtpreußens, der Vor⸗ ratskammer Deutſchlands, hin. Still liegt Danzig. Memel ächzt unter ſchwerſtem Druck. Wir ſtehen allein, nur auf uns ſelbſt angewieſen. Auch das Haager Schiedsgericht verſagte uns unſer gutes echt! In Polen ſcheint es, als ob jedes neue Geſetz nur gemacht würde, um die Deutſchen zu treffen. Und doch halten ſie durch. Erſchütternde Beiſpiele hel⸗ diſcher Liebe zum deutſchen Vaterlande beweiſen es. Unter größten Opfern erhalten ſie die Mutter⸗ ſchulen, denn 36 000 deutſche Kinder benötigen N der deutſchen Schule. 5 10 000 deutſche Kinder können keine Schule beſuchen. Frauengruppe rung, die mit fortreißt. Faſt atemlos lauſchten die eee Verein für das Deutſchtum im Ausland Geſelliger Abend im Palaſt⸗Hotel 16000 müſſen, da keine andere Möglichkeit beſteht, polniſche Schulen beſuchen. Wenn es den Polen ge⸗ lingt, die Jugend den deutſchen Lehrern zu ent⸗ ziehen, ſo iſt ſie für das Deutſchtum verloren. Sie wird aber immer ein Fremdkörper im frem⸗ den Lande bleiben, denn die deutſche Seele wird ſich nie verleugnen laſſen und die ſeeliſchen Bande werden trotz Poloniſierung nie zerreißen. Alle Aufgaben, die der V. D. A. zu erfüllen hat, die Erhaltung der deutſchen Schulen und deutſcher Kindergärten, die Ermöglichung der Mutterſchulen bedürfen bedeutender Mittel. Dieſe Mittel können in erſter Linie nur durch die regelmäßigen Mit⸗ gliedbeiträge aufgebracht werden, dann aber auch durch Vortrags⸗ und geſellige Abende. Vielleicht verurteilt mancher die Verknüpfung dieſer ernſten Ziele mit Tanz und feſtlichen Abenden. Aber auch die deutſche Ingend bedarf der Aus⸗ löſung, der Freude, um lebendſg zu wirken und ihren ſchweren Lebenskampf zu beſtehen. Vergißt ſie darüber nicht die Not ihrer Brüder im Auslande, wirkt ſie werbend weiter, ſo iſt ihr und der deutſchen Jugend draußen gleichermaßen gedient. Reicher Beifall lohnte die feſfelnde Rednerin und ihre Worte werden nicht ungehört verhallt ſein. Fröhlicher Tanz hielt Jung und Alt anſchließend noch lange zuſammen. W. Feierſtunden in der Feſuitenkirche Die Beendigung der umfaſſenden Renovierungs- arbeiten an der Jeſuitenkirche wurde am Sonntag mit einem. Daukgottesdienſt, gehalten von Profeſſor Schinzinger, begangen. Neben dem Geſamtſtiftungsrat und der Kirchen⸗ gemeindevertretung ſah man die Handwerker, die an den Renovierungsarbeiten beteiligt waren. Prälat Bauer ſprach als Pfarrer ſeinen Dank aus für die glückliche Durchführung der ſchwierigen Arbeit und die gut gelungene Erneuerung des ſchönen Got⸗ teshauſes, das als Kunſtwerk nun um ſo offenſicht⸗ licher wieder hervortreten wird. 5 Die katholiſche Frauenwelt feierte am Nachmittag in dieſer Kirche ihren 5 Frauenſonntag zum Gedächtnis ihrer Patronin, der Aebtiſſin Lioba. Es war eine Feierſtunde für die Frauen, den fein⸗ ſinnigen Ausführungen eines bedeutenden Kanzel⸗ redners zu lauſchen. Stadtpfarrer Weick aus Tauberbiſchofsheim, der Wirkungsſtätte der hl. Lioba, ſchilderte das Leben der Heiligen, die als Mitarbeite⸗ rin Bonifatius Deutſchland chriſtianiſierte, und wür⸗ digte das Wirken und Erziehen der katholiſchen Frau und Mutter der Jetztzeit. Die Andacht hielt Prälat Bauer. er. 4. Seite/ Nummer 473 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag 11. Oktober 1932 5 Sommer dem Herbſt das Feld geräumt hat. Sträuben hilft gegen dieſe Erkenntnis. Sturm und herbſtliche Kühle machen es uns„eindringlich“ genug klar, wer jetzt der Herrſcher Himmel leuchtet noch in blauer Klarheit, aber in der Luft liegt ſchon jene Herbheit, die nur der Herbſt mit ſich bringt. bekommt allmählich Schon viele trockene Blätter ſind raſchelnd zu Boden geſunken. er iſt ein wilder, übermütiger Geſelle, der nichts mit dem eisſtrengen, winterlichen Nordwind gemein hat. Recht. gung mehr Freude als in der lähmenden Glut der Sommertage. reges Leben und Treiben; ſolange die Finger noch nicht klamm und die Naſenſpitzen werden, wird unentwegt gerudert und gepaddelt. Vor allem die Segler koſten den Herbſt, die Zeit der be⸗ ſtändigen friſchen Briſen, Ausflugorte erfreuen ſich auch um dieſe Jahreszeit eines guten Beſuchs, denn gerade der Herbſt eignet ſich ausgezeichnet für größere Fuß wanderun⸗ gen. Nur die Gartenlokale liegen Man ſucht lieber die inneren Räumlichkeiten auf und ſchätzt eine heiße Fleiſchbrühe oder ein Glas Tee höher als Limonade und Eiskaffee. pft Zeuge fröhlicher Gartenfeſte, ſtehen leer und ver⸗ laſſen. Sie haben einen langen Winterſchlaf vor ſich, denn erſt im kommenden Frühjahr zieht neues Leben in ihre Räume ein. lange nicht Winter, noch führt der Herbſt das Regi⸗ ment. gen. Er ſtreut mit vollen Händen ſeine reichen Gaben aus, damit wir nicht dem Sommer nachtrauern. In den Obſtgärten beugen ſich die Aeſte unter der Laſt der reifen Früchte. in verſchwenderiſcher Pracht. verkündet ſchon hier und da ein rotes Leuchten, daß der große Maler an der Arbeit iſt. Wir haben keinen Grund, den Herbſt als die melan⸗ weniger froh zu empfangen. das Schöne zu ſchauen verſteht, der Freuden genug. auf Anſuchen Hauptlehrer Friedrich Ehrmann in Mannheim. mittag wollte ein etwa elfjähriger Junge von einem Eiſenträger unter der Ebertbrücke den mächſten Pfeiler erkletternn Als er ungefähr die Hälfte ſeines Zieles erreicht hatte, rutſchte er ab und fiel aus etwa acht Meter Höhe auf die Wieſe. d einen Frieden verſchrieb, daß die Bürger zuſammen⸗ Es herbſtelt ſtarr Es läßt ſich nun nicht mehr leugnen, daß der Kein im Lande iſt. Der Das kräftige Sommergrün der Bäume. einen bräunlichen Schimmer. Der Herbſtſturm rüttelt an den Zweigen, Die Sportler kommen im Herbſt noch zu ihrem In der reinen, herben Luft macht die Bewe⸗ Selbſt auf dem Waſſer herrſcht noch noch nicht blau voll aus. Die beliebten vereinſamt da. Die hübſchen Wochenendhäuschen, im Sommer ſo wieder Aber noch iſt es Er iſt bemüht, den Menſchen Freude zu brin⸗ Die letzten Herbſtblumen blühen In den Laubwäldern und gelbes choliſche Jahreszeit zu betrachten und ihn deshalb Er bietet für den, der * In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde * Von der Ebertbrücke abgeſtürzt. Geſtern nach⸗ Aus Mund und Naſe blutend und mit inneren Ver⸗ letzungen wurde der Waghalſige von einem Ge⸗ ſchäftsreiſenden im Auto in das Allgemeine Kran⸗ kerihaus gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. * Zuſammenſtoß auf dem Rhein. Am Samstag abend trieb ein ziemlich großer leerer Kahn den Rhein hinunter. Faſt zu gleicher Zeit kam hinter⸗ her ein Dampfer mit Anhang, der das treibende Schiff infolge der Dunkelheit erſt in der Nähe des Männerfreibades bemerkte. Der Dampfer gab ſo⸗ foört ſeinen Anhängern Signal zum Ankerwerfen, während er ſich bemühte, einen Zuſammenſtoß zu vermeiden. Die Anker vermochten jedoch nicht die Schiffe völlig zum Halten zu bringen, denn der erſte Anhänger ſtieß heftig auf, aber ohne ein Leck zu verurſachen. Die Schiffe kamen ſchließ⸗ lich auf der Ludwigshafener Seite zum Stillſtand. Der Dampfer konnte die Weiterfahrt nach einiger Zeit fortſetzen. * Kindervorſtellung in der Libelle. Die Direktion der Libelle teilt uns mit: Chartons Theater der kleinen Men⸗ ſchen von der Skala Berlin bildet zur Zeit das Tages⸗ geſpräch. Vielfachen Wünſchen Rechnung tragend, ver⸗ anſtalten wir daher heute Dienstag nachmittag erſtmalig eine Kindervorſtellung bei freiem Eintritt und zivilen Preiſen. Außer dem Gaſtſpiel Chartons wurde für dieſen Nachmittag ein reichhaltiges Programm zuſam⸗ mengeſtellt, ſo daß für Groß und Klein einige kurzweilige Stunden bevorſtehen. Auf der Tagesordnung der geſtrigen Mitglie⸗ derverſammlung des Haus⸗ und Grund⸗ beſitzer⸗Vereins ſtand ein Referat von Handelsſchulaſſeſſor O. Fäßler über die Ar⸗ beitsbeſchaffung durch den Hausbeſitz und das Weſen der Steuergutſcheine. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden v. Au über die gegenwärtige Lage des Hausbeſitzes begann der Referent ſeine Ausführungen mit der Feſtſtel⸗ lung, daß man ſich wieder zu den altbewährten Grundſätzen der Privatwirtſchaft bekennen müſſe. Die Not der Hausbeſitzer ſei die Not der Hand⸗ werker; deren Beſchäftigung ergebe die Beſchäftigung der Induſtrie. Bei der neuen Notverordnung ſei wie bei den vorhergegangenen das Gelingen frag⸗ lich, aber die Idee ſei wertvoll. In der neuen Not⸗ verordnung iſt aber auch die Wirtſchaft das Primäre, dann erſt kommt der Staat. Als Mittel zur Arbeits⸗ beſchaffung für den Hausbeſitz hat man die Einrich⸗ tung der Steuergutſcheine getroffen, die in der Ge⸗ ſamthöhe von 400 Millionen gegen die Entrichtung der Grundſteuern ausgegeben werden ſollen. Dazu kommen 50 Millionen Mark Reichsmittel für In⸗ ſtandſetzungsarbeiten, zur Teilung von Wohnungen und für den Umbau gewerblicher Räume zu Woh⸗ nungen als verlorener Zuſchuß. Weitere 5 Millionen gelten als Zinszuſchüſſe des Reiches nach Maßgabe der Beſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters oom 20. Juli 1932. An Reichsbürgſchaften für Kredite auf Wechſelgrundlagen ſind 100 Millionen eingeſetzt. Und endlich kommen die von den Ländern und Gemein⸗ den zu Inſtandsſetzungsarbeiten uſw. bereits ge⸗ währten Steuervergünſtigungen. 5 Der Steuergutſchein iſt das Kernſtück der Notverordnung. Ueber ſeine Ausgabe und die Bedingungen, ſowie über ſeine Bewertung und Einlöſung wurde ſchon des öfteren eingehend berichtet. Für Mannheim kommen als Ausgabeſtellen die Finanzämter Stadt und Neckarſtadt in Betracht. Die Stadtkaſſe teilt je⸗ weils am Anfang der Monate Dezember 1932, März, Finanzamt iſt mitzuteilen, wann der eingezahlte Be⸗ träge entrichtet wurden, und mit dem Antrag an das Finanzam iſt mitzuteilen, wann der eingezahlte Be⸗ trag 1250 Mk. überſteigt. Die Finanzämter geben Formulare aus, auf denen der Antrag bis ſpäteſtens 31. März 1934 einzureichen iſt. Anhand von Bei⸗ ſpielen erläuterte der Redner die Handhabung und Verwertung der Steuergutſcheine, worüber auch bei den Finanzämtern Auskunft erteilt wird. Jeden⸗ falls erſcheint es nicht angebracht, die Steuergut⸗ ſcheine in der Schublade liegen zu laſſen, ſondern ſie können zur Beſchaffung von Mitteln verwendet wer⸗ den, indem man ſie beleiht, zum Börſenkurs verkauft, als Inhaberpapier zum Kurswert an Handwerker weitergibt(Zahlungsmittel!) oder als Unterlage für Diskontkredite verwendet; ev. kommt auch Schulden⸗ tilgung bei der Bank in Betracht. Der Kurswert dürfte zunächſt etwa 90 Prozent betragen. Palaſt: Das ſchöne Abenteuer Ein dankbares Publikum findet dieſer in den Palaſt⸗ Lichtſpielen in Zweitaufführung laufende Unterhaltungs⸗ film. Man freut ſich erneut über das heitere Spiel, aus dem manchmal ein feiner Ton herausklingt und das von hübſchen Wendungen und witzigen Einfällen leuchtet. Hat es doch der verdienſtvolle Regiſſeur Reinhold Schünzel verſtanden, einen gutgeſchlifſenen Text ſo ſinnvoll anzuwen⸗ den, daß der Film ruhig auf den Dialog aufgebaut werden konnte, ohne daß hierdurch das Bildmäßige zu kurz kaen. Immer wieder begeiſtert muß man über Adele Sandrock ſein, die ſich in der Rolle als Großmutter ſelbſt übertrifft und deren reife Lebensphiloſophie mit einer unnachahm⸗ lichen iMſchung von Ernſt und Humor dem Film eine be⸗ ſondere Note gibt. Käthe von Nagy in ihrer herzerfri⸗ ſchenden Frößlichkeit, der hübſch ausſehende Wolf Al bach ⸗ Retty und der überaus köſtliche Otto Wallburg ſtehen noch im Vordergrund dieſes unterhaltſamen Spiels. Das Beiprogramm iſt wie imer reichhaltig: zwei ſehr intereſſante Kulturfilme, ein Reiſefllm und neben der Wochenſchau noch der Schwank„Wer zahlt heute noch?“ mit dem Willy Reichert bei ſeinem erſten Mannheimer Gaſt⸗ ſpiel einen großen Erfolg erzielte. Ein Vergleich zwiſchen Büßhne und Film zwiſchen Reichent und Max Ehrlich iſt ſehr intereſſant. 5 Akbeilsbeſchaffung durch den Fausbeſit Von Steuergutſcheinen und Zins problemen Der Vortragende warf die vom Standpunkt des Hausbeſttzers nicht ungerechtfertigte Frage auf, warum die Ausgabe der Steuergutſcheine nicht auch auf Zahlung der Gebändeſonder⸗ ſteuer erfolgt. Aber miit den Steuergutſcheinen allein kann man keine Berge verſetzen. Daher wurde das Aktivkonto des Hausbeſitzes durch den 50 Millionen⸗Zuſchuß er⸗ höht. Allzugroße Hoffnungen auf Wiederbelebung der Wirtſchaft durch den Hausbeſitz ſoll ſich niemand machen, aber eine Beſſerung oder wenigſtens der erſte Schritt zur Beſſerung dürfte nicht ausbleiben. Es gilt, den ehrlichen Willen der Reichsregierung durch Ausnutzung der Steuergutſcheine, des Barzuſchuſſes und des Zinszuſchuſſes zu unterſtützen. Es iſt Pflicht der Hausbeſitzer, von den gegebenen Möglichkeiten Gebrauch zu machen und damit zur Ueberwindung der Kriſe beizutragen. Soweit der Reichszuſchuß für Inſtan d⸗ ſetzungsarbeiten, Teilung von Wohnun⸗ gen und Umbau von Räu men zu Wohnun⸗ gen in Anſpruch genommen wird, müſſen die be⸗ treffenden Arbeiten nach dem 25. September 1932 und vor dem 1. April 1933 begonnen und am 1. Januar 1934 fertig ſein. Selbſtverſtändlich kommt eine Be⸗ ſchäftigung von Schwarzarbeitern dabei nicht in Frage, denn es handelt ſich um die Förderung des Handwerks. Die Auszahlung erfolgt nach Fertig⸗ ſtellung der Arbeit. Doch iſt der Antrag vor Beginn der Arbeit zu ſtellen und ein Koſtenvoranſchlag mit einzureichen. Sind die Vorausſetzungen für die Ge⸗ währung des Zuſchuſſes gegeben, dann erfolgt der Vorbeſcheid, daß die Arbeit beginnen kann. Zuſammenfaſſend ſchloß der Redner mit der Feſt⸗ ſtellung, daß dieſe neuen Maßnahmen der Regierung eine Abkehr von der bisherigen Wirtſchaftspolitik und das Bekenntnis zur freien Wirtſchaft bedeuten. Die inſtruktiven Ausführungen des Redners fanden den Beifall der Verſammlung. Vorſitzender von Au ſtreifte kurz noch einmal die für den Hausbeſitz ſich ergebenden Neuerungen aus der Notverordnung und kam dann auf das Problem der Zinsſenkung zu ſprechen. Eine zwangsweiſe Durchführung diene keineswegs dem Wohle der Wirtſchaft. Die aufge⸗ nommenen Gelder, die vor Inkrafttreten der Not⸗ verordnung beſchafft worden ſind, erfahren durch die zwangsweiſe Zinsſenkung eine Wertverminderung, die ganz beſonders für den Hausbeſitzer gerade das Gegenteil von dem bewirke, was die Reichsregierung bezwecken wollte. Daraus leite ſich die Forderung des geſamten Hausbeſitzes auf Beſeitigung aller Sonderbeſteuerungen her. Im fol⸗ genden beantwortete Herr von Au einige Anfragen aus Mitgliederkreiſen, wobei er immer wieder be⸗ tonte, daß man den Maßnahmen der Regierung Ver⸗ trauen entgegenbringen und mit mehr Optimismus an die Aufgaben der Zukunft herangehen müſſe.—el. FbbCã ũDVTTTTVVVFVFFFVFVFVFCCwCõw G/ GVT0bPbPbPbPbPbPbGTGPbVPbPbGbGbGTGbGbGTbGbGTGbGTGTGTGTGbGTGTGTFTGTGTbTPTVTbTVTWTVTVTVTVTTTcccccccc Operettenabend Am vergangenen Samstag hatte die Muſikriege des Turnvereins Mannheim von 1846 ihre An⸗ hänger und Freunde zu einem Operette nabend eingeladen, der im vollbeſetzten Saal des Vereinshauſes abgewickelt wurde. Mit den Soliſten Eugen Schleich (Tenor) und Maria Mitteldorf(Sopran) war die Gewähr für einen unterhaltſamen Verlauf der Veranſtal⸗ tung gegeben. Von Eugen Schleich hörte man Lieder aus „Eine Nacht in Venedig“ und„Zigeunerboron“. Seine ſchöne Stimme kam hier ebenſo zur Geltung wie in den Duetten mit Maria Mitteldorſ, deren Sopran, ſeit wir ſie zum letzten Mal hörten, unbedingt gewonnen hat. Sie ſang außerdem den Czardas aus der Fledermaus. Max Umſtätter war am Flügel ein ſicherer Begleiter, der auch eines der Lieder komponiert hat, das Mee nicht auf dem Programm ſtand; es war eine Urauffüh⸗ rung. Der Beifall für Sänger und Sängerin erzwang mehrere Zugaben. Das von Curt Müller geleitete Orcheſter hot ſich ebenfalls unter der Führung des neuen Dirigenten ſehr gut weiter entwickelt und kann im Ver⸗ eins⸗ und Muſikleben unſerer Stadt nicht mehr überſehen werden. Curt Müller verſteht es, die anſehnliche Schar ſeiner Getreuen zuſammenzuhalten und zu beſten muſikali⸗ ſchen Leiſtungen anzuſpornen. 9 Stiftungsfeſt der„Mandolinata“ Im großen Saal des Friedrichsparks beging am Sonntag abend der im Jahre 1920 gegründete Verein Mandolingta ſein 12 jähriges Stiftungs⸗ fe ſt, an dem wieder viele Freunde der Mandolinenmuſik teilnahmen. Es iſt anzuerkennen, daß die muſikaliſche Leitung immer mehr beſtrebt iſt, an die Originalmuſik für die zur Verfügung ſtehenden Inſtrumente heranzukommen, So hörte man Kompoſitionen von Eeſetti, Liprandi, Ameida und Arienzo, die naturgemäß für Mandolinen und Gitarren viel ſtungemäßer liegen als Bearbeitungen irgendwelcher Orcheſterſtücke. Später hörte man noch als Zugeſtändnis an die Wünſche des Publikums die Ouver⸗ türe zu„Eine Nacht in Venedig“ und„Roſen aus dem Süden“. Oskar Herrmann iſt dem umfangreichen Klangkörper ſeines Orcheſters gewachſen und übt die muſikaliſche Leitung in ſympathiſcher Weiſe aus, ohne die ſonſt beliebten großen Geſten, und doch mit bemerkens⸗ wertem künſtleriſchem Erfolg. Der Vorſitzende, Herr Ludwig Gra m bo w, begrüßte die Mitglieder und die Abordnungen der befreundeten Vereine aus Mannheim und Ludwigshafen, vor allem aber Hauptlehrer Hofmann als Vertreter des Stadtſchul⸗ amts, das damit ſein Intereſſe an dieſer volkstümlichen Muſik bekundet. Die Vereinsleitung iſt beſtrebt, die Mandolinenmuſik noch weiteren Kreiſen zuzuführen, wenn ſich auch gerade in Mannheim, wo die Mandolinenmuſik auf höchſter Stufe ſteht, immer noch Schwierigkeiten er⸗ geben. Das Konzert bildete für Mannheim den Auftakt der Werbewoche des Deutſchen Mandolinen und Gitarrenbundes, die bis zum 16. Oktober dauert. Am kommenden Sonntag wird die„Mandolinata“ die Inſaſſen des Thereſienkrankenhauſes mit einem Kon⸗ zert erfreuen. Ein für dieſe Woche geplantes Schul⸗ konzert iſt noch nicht feſtgelegt. Der Vorſitzende konnte wieder zwei Mitglieder durch Ueberreichung des Diploms für zehnjährige aktive Mitgliedſchaft ehren, die Herren Eugen Hager und Ernſt Weimann. Der Eiſen⸗ bahner⸗Geſangverein, der bei den Veranſtaltun⸗ gen der Mandolinata ſtets ein lieber Gaſt iſt, trug unter Leitung ſeines tüchtigen Dirigenten Albert Engelma nn mit zwei Liedern zur Ausgeſtaltung des Programms bei. Nach dem Schlußmarſch kam der Tanz zu ſeinem Recht. 44 Das Stuttgarter Künſtler⸗ Marionetten Theater (Georg Deininger), das größte Unternehmen dieſer Art, veronſtaltet heute im Kaſinoſaal R 1, 1, eine Sondervor⸗ ſtellung. Die öffentlichen Aufführungen finden ſtatt vom 18. bis 21. Oktober. Dienstag, 11. Oktober Nationaltheater:„Vor Sonnenuntergong“, Schauſpiel von Gerhart Hauptmann, Miete E 4, Anfang 19.30 Uhr. Harmonie D 2, 6: Liederabend Hanus Kohl(Bariton), 20 Uhr Planetarium: 20 Uhr Vorführung. Kaſino R 1, 1: Sondervorſtellung des Stuttgarter Künſtler⸗ Marionetten⸗Theaters, 20 Uhr. g Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur 8 in die Pfolz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichtin⸗ gung, ab 14 Uhr Parodeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz.. Lichtſpiele. Univerſum:„Ein blonder Traum“— Scala⸗Theoter:„Der Bettelſtudent“—- Gloria, Pa laſt:„Der Storch ſtreikt“. Schauburg? „Melodie der Liebe“.— Capikol:„Der Frauendip. mat“. Alhambra:„Tannenberg“.. Theoter:„Einmal möcht' ich keine Sorgen haßen“, — Palaſt⸗Theater:„Das ſchöne Abenteuer“.— U Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 1416 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donneestag u. Freitag, jew. von 19.30— 21.90 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ foſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgobe von 11—13 und 16—19 Uhr. Ilillionen Ilenschen in 40 ländern der Welt trinken Kaffee Hag.— Huch Sie; . tet ÿk⸗aõͤrnÿ ö Zwei Lausbuben Eine Geſchichte um Schubert und Schwind Von Heinz Steguweit Wenn auch der große Katiſer Napoleon zu Wien geduckt wie Schatten und weinend über das Pflaſter am Graben huſchten: Was ſp echte, rechte Buben waren, mit neunzig Grad Trutz im Geſichtel, gar den Schalk mit hundert klingelnden Schellen im Nacken, die pfiffen ſorglos in den blauen Himmel, denn was die Franzoſen anging, gelt, ſo wirdens eh wieder fortgehn, wie s halt auch herkommen ſan!— Da brütete denn der hochgelahrte Hornbrillen⸗ magiſter Franz Xaver Schönberger auf dem Katherl vons Seminar zu Sankt Bärbele, ſtützte das ver⸗ härmte Geſicht in die Fäuſte und zuckte bei jedem Trommelwirbel jach zuſammen, der unten über d' Gaſſen ſtolperte, wo General Rapp ſeine Füſiliere ſuchen ließ, daß ſie in Tirol den ſakriſch verfluchten ch 2 Tür zum Arxreſthäuſel, begann ſchier weich und weh nee—, aus euch werden eh Zigeuner, aber nie nit rechte Männer fürs Vaterland, nee, nie nit!“— Damit zog er beide an den blau gezwickten Ohr⸗ läppchen von den Sitzen hoch, ſpedierte ſie aus dem Zimmer der Klaſſ'n hinein ins Arreſthäuſerl, wo die zwölfjährigen Künſtler nach Herzensluſt ihren male⸗ riſchen und muſikaliſchen Leidenſchaften obliegen konnten. ö Indeſſen paukte Schönberger ſeinen Lieblingen den bellum gallicum getreulich weiter in die dam⸗ pfenden Köpfe, bis, ja, bis ein Geſang melodiſch ſo reich an Sehnſucht aus dem Flur klang, juſt an der Stelle, wo die Tür zum Arreſthäuſerl vor einer halbe. Stunde zornig ins Schloß gedonnert wurde. Da floß es mit weichen Knabenſtimmen aus den Spalten und Ritzen: f Sah ein Knab' ein Röslein ſteh'n, Röslein auf der Heiden Schönberger hielt inne, und mit ihm ſpitzten ſeine verbliebenen achtundvierzig Seminariſten die heißen Bubenohren. ö „Sakriſch“, ſchluckte Schönberger und wurde faſt demütig vor dem Sang,„ſakriſch, dis ſan de Ar⸗ reſtanten, der Moritzl und der Bertl Franz!“ Dann ging er hinaus aus der Stub'n, horchte im Flur, legte mild die brennende Ohrmuſchel auf die zu werden vor dem Liedel und konnte nicht anders, als die Tür leiſe öffnen und ſagen: „Kommt, Moritzl, und du, Franzl, kommt wieder die d teh gut auf, hernach mponieren, aber gelt, „gelt, ſie haben malen und der Vertl Frauz baut Notenpunkte, das Welſche ge⸗ Herbſt im Gebirge Lyriſches Skizzenblatt von Wilhelm von Scholz Herbſt in den Bergen. Klarheit. Reine Gipfel. Stein, Erde, Schnee in Luft und Raum geſtellt. in den haarſcharf zackige Kanten ſchneiden. Sonne und Blau darüber. Rote Ebereſchen, roſtige Eichen, roſa Ahorn, Goldkaſtanien, Buchen von Purpurbraun im Tal davor— und immer tiefere Schatten im Gewände. Biß erſte Wolken hoch von Weſten her über die Grate ſegeln, aus den Gründen. Dunſt ſteigt, ſich ballt, wolkig an Schroffen legt, bis Spitzen, Kuppen, hohe Schneiden ſchwinden. Dann pocht es plötzlich nachts aufs Schindeldach, dann klappert's durch die Rohre, platſcht es von den Traufen weit vor in beſpülte Wege, rauſcht es in Fällen von den Felſen, brauſt es über die Wehre, unter mooſigen Brücken— tropft, trieft, gießt, ſchüttet, fließt. Land wird ein einziger Weg für den Regen aus zerdrückten Wolken und ſaugk in ſeinen verwurzelten Boden ein für neue Sommer—— O Das Nationaltheater teilt mit: Heute wird Hauptmanns Schauſpiel„Vor Sonnen⸗ untergang“ zum erſtenmal wiederholt. Die Ver⸗ günſtigungen der Werbewoche haben offenſichtlich großen Anklang beim Publikum gefunden. Die Prämien für Mieterwerbung haben bereits zu einer lebhaften Steigerung der Mieterzeichnungen geführt, und die Verloſung von Theaterkarten wirkt unver⸗ 5 kennbar anziehend auf den Einzelverkauf. O Deutſche Ausgrabungen in Spanien. Der deutſche Archäologe Profeſſor Adolf Schulten, der bekannte Kenner des Spaniens aus der Römerzeit, der bei Tarragona Ausgrabung ud der Franzl Schu⸗ 5 beabſichtigt, in den Kloſtergängen un als dritte Vorſtellung der Werbewoche Gerhart Domes neue Ausgrabungen vorzunehmen. An dieſem Platz vermutet er Reſte eines Jupiter⸗Tempels der Kaiſerzeit zu finden. 15. Ein Vermeer entdeckt. Wie aus A mſter⸗ dam gemeldet wird, hat der bekannte niederlän⸗ diſche Kunſthiſtoriker Dr. Bredius in Privatbeſitz ein Meiſterwerk von Vermeer van Delft, ein ſogenanntes Konverſationsſtück, entdeckt. Die Echtheit des Bildes wird auch vom Direktor des Mauritshuis in Haag, Dr. Martin, anerkannt. Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neu⸗ erſchtenenen Bücher eingegangen, deren nähere Be⸗ 1 ſprechung wir uns vorbehalten: „Der Anſchluß“. Zeitſchrift für den Elektrohandel. Verlag Auguſt Scherl Gmb.., Berlin SW. 68. „Die ale eh des modernen Menſchen“. Von Bruno H. Bürgel, Ullſtein⸗Verlag, Berlin. „Rheinpfalz— du Sonnenland“. Von Roland vom Eck. Verlag Heinrich Halfmann, Krefeld. 8 „Die Höhle“. Von Lya Eſch. Verlag Ernſt W 8 „Der Teufel im Glas⸗Ei“. Von Heinrich Tiaden. Enßlin 8 1 1 15 Von Heind Erich 5. „Zweima arze ſiebzehn“. on Heinz Er latte. Enßlin u. Laiblins, Reutlingen. Kalender für 1933 „Deutſcher Almanach für das Jahr 1993“, Mit Beiträgen von E. 55 55 heyer, 5 u. a. Verlag Philipp b ed lam jun., Leipzig. „Tier⸗ und Pflanzen⸗Bildkalen 5„Sußtfahrt⸗Kalen⸗ der“—„Das ſchöne Deutſchland“—„Deutſcher Kinder Bildkalender“—„Deutſcher Tierſchutz⸗ Bildkalender“ Deutſcher Turn⸗ und Sportkalender“—„Deutſcher Fiedkalen der“„Limpert⸗ Wanderkalender“.(Er⸗ ſchtenen im Wilhelm Limpert⸗Verlag, Dresden⸗A. Roxy⸗ 2 Leopold Ziegler, Hans Künkel. Diens vielger wunde 1000 durch! Gedr werdet je eine trieb Die len F: ſten A ſchöf die eit auf re Am einem lichſag ld „Rhodes⸗Handelskorreſpondenz“.(1. Deutſch⸗Engliſch!. Vo Heinrich Birck und Edwin van D K ö Elden. J. D. Sau länders Verla 2 0 furt a. M. 3 5 „Der Arbeiter“ chen Ernst Junger. Hanfegtiſche Ber- sanſtalt, Hambu 3 e 55 0 58 8 5 5 „Ein neuer n vor Weſtermaun Ver „Amtliches Kursbuch durchgeführt hat, nd Gärten des druckerei und Verlag C. r. ern N— ii⸗ Dienstag, 11. Oktober 1932 Aus Baden Amtliche Perſonal veränderungen In den einſtweiligen Ruheſtand ver⸗ ſetzt wurde Landesgeologe Wilhelm Spitz in Frei⸗ Abſchluß der Badiſchen Gaſtwirtsmeſſe * Freiburg i. Br., 10. Okt. Der letzte Tag der Badiſchen Gaſtwirtsmeſſe war ebenfalls von einem vollen Erfolg gekrönt. Trotz des ſchlechten Wet⸗ ters kamen die Beſucher aus Nah und Fern, um die vielgerühmte Gaſtwirtsmeſſe ſelbſt einmal zu be⸗ wundern und zu begutachten. Ungefähr 9000 bis 10000 Menſchen ſtrömten nach der Halle und durch die Reihen der Ausſteller. Manchmal war das Gedränge ſo beängſtigend, daß abgeſperrt werden mußte. Nicht weniger als dreimal mußte auf je eine halbe Stunde geſchloſſen werden, um den Be⸗ trieb einigermaßen zu regeln. Die Ausſteller hatten vollauf zu tun, um die vie⸗ len Fragen der Beſucher zu beantworten. Die mei⸗ ſten Ausſteller haben noch am letzten Tage gute Ge⸗ ſchäfte gemacht, ſodaß geſagt werden kann, daß die, die einen guten Verlauf der Meſſe prophezeiten, voll⸗ auf rechtbehalten haben. Am Samstag abend waren die Meſſeausſteller zu einem gemütlichen Beiſammenſein im Feier⸗ lichſaal zuſammengekommen, wobei Ingenieur Ar⸗ u old von der Firma Schafferer die Erſchienenen be⸗ grüßte und der Leiter der Ausſtellung, Herr Kno⸗ del⸗Karlsruhe, über den glänzenden Verlauf der Meſſe berichtete. Zwei Anweſen abgebrannt * Roggenbeuren(Amt Ueberlingen), 10. Okt. Das Wohnhaus des dem Landwirt Wörner gehörigen Riedhofes iſt niedergebrannt. Nur ein kleiner Teil des Mobiliars konnte in Sicherheit gebracht werden. Es gelang, ein Uebergreifen des Feuers auf die Oekonomiegebäude zu verhüten. Außer der hie⸗ ſigen Löſchmannſchaft war der Löſchzug Ueberlingen an der Brandſtelle tätig. Der Schaden iſt ziemlich hoch, da es ſich um ein großes Gebäude handelt. * Dogern(Amt Waldshut), 10. Okt. Letzter Tage abends gegen 9 Uhr brach in einem dem Landwirt Guſtav Widmer gehörenden Haus Feuer aus, das das Anweſen vollſtändig in Aſche legte. Nur ein Teil der Fahrniſſe konnte gerettet werden. Das Klein⸗ und Federvieh verbrannte, ebenſo die Hab⸗ ſeligkeiten von fünf Arbeitern des Kraft⸗ werkbaus. Das Haus war von der Familie des Rangierer Rudolf Kaiſer bewohnt, bei denen die fünf Arbeiter in Schlafſtelle waren. Die Familie befand ſich gerade in der Küche, als das Feuer be⸗ merkt wurde. Der Gebäudeſchaden beträgt 10000 l. A * Karlsruhe, 10. Okt. Auf der Straße zwiſchen Mühlburg und Grünwinkel wurde ein 41jähriger Mann aus Mühlburg, der ſich auf der Straße zu ſchaffen machte, von einem Motorradfahrer ange⸗ fahren und zu Boden geworfen. Während er einen Unterſchenkelbruch davontrug, erlitt der Mo⸗ torradfahrer, der ebenfalls geſtürzt war, eine Ge⸗ hirnerſchütterung. Beide mußten ins Städt. Krankenhaus eingeliefert werden. rr. Baden⸗Baden, 10. Okt. Unter dem Vorſitz von Kirchenrat Stadtpfarrer D, Heſſelbacher fand im Gemeindehaus eine Verſammlung des Evange⸗ liſchen Kirchengemeinde⸗Ausſchuſſes ſtatt. Den Er⸗ gänzungsvoranſchlag zur Ortskirchen⸗ ſteuer für 1931/32 wurde nach längerer Aus⸗ ſprache faſt einſtimmig angenommen. Der Vor⸗ ſitzende gab ſodann bekannt, daß ſich auch in hieſiger Gemeinde die Parteien auf einen gemeinſamen Wahlvorſchlag geeinigt hatten, ſodaß die Wäh⸗ ler nicht zur Wahlurne gehen brauchen. * Pfullendorf, 10. Okt. Das vierjährige Söhnchen des Landwirts Fritz Ladtaler ſchaute ſeinem Vater beim Entladen von Langholz zu, als ein Stamm ins Rutſchen kam, das Kind mit ſich riß und auf ihm liegen blieb. Das Kind erlitt zahlreiche Knochenbrüche und innere Verletzungen, an denen es im hieſigen Krankenhaus ve r ſt a rb. Nachbargebiete Reicher Kinderſegen * Lampertheim, 10. Okt. Dem hieſigen Toten⸗ gräber Moſer 2 wurde das 25. Kind geboren. Seine erſte Frau ſchenkte ihm 183 Kinder⸗ Bei den zwölf Kindern ſeiner zweiten Frau waren dreimal Zwillinge. Ungeklärtes Sprengſtoffattentat * Darmſtadt, 10. Okt. Das Sprengſtoffattentat in Mühlheim am Main konnte trotz des vor⸗ handenen weitgehenden Belaſtungsmaterials noch nicht reſtlos aufgeklärt werden. Es handelt ſich um den Vorgang in der Nacht zum 6. Auguſt, bei dem auf der Fenſterbank der Arbeitsamts⸗Nebenſtelle Mühlheim eine Bombe zur Exploſion ge⸗ bracht wurde. Für die Ermittlung der Täter ſind 200/ Belohnung ausgeſetzt. Mißbrauch der Notbremſe * Bad Kreuznach, 10. Okt. Ein bekanntes Mit⸗ glied des Reichstags und Verſammlungsredner des Nahetales wollte von Langenlonsheim aus zu einer Parteiverſammlung nach dem Hunsrück fahren. Aus Verſehen ſtieg der Parlamentarier in einen falſchen naheaufwärts fahrenden Zug. Erſt als der Zug längere Zeit im Fahren war, bemerkte der Politiker ſeinen Fehler und zog kurzer Hand die Not⸗ bremſe. Er ſprang aus dem Zug und floh über die Felder, ohne dem Zugperſonal Rechen⸗ chaft über das Ziehen der Notbremſe abzulegen. Er rief den Beamten auf ihre lauten Vorhaltungen hin ſchwere Beleidigungen zu und rief wetter: „Meine Bauern ſind mir wichtiger!“ Tatſächlich er⸗ reichte der Verſammlungsredner noch ſeinen richti⸗ N 2 gen Zug. Allerdings wird das Verhalten des im ulſiven Herrn Volgen haben noch unangenehme und koſtſpielige Ein VBeſuch im Schwarzacherhof Geſchichte der Erziehungsanſtalt— Der innere Belrieb des Heims Zwiſchen Ober⸗ und Unterſchwarzach, etwas weltabgeſchieden, in hügeliger, ländlicher Um⸗ gebung, in unmittelbarer Nähe des ſtaatlichen Forſt⸗ amtes Neckarſchwarzach, liegt das Erziehungshaus Schwarzacherhof. Die Straße, die in leichtem An⸗ ſtiege von Unterſchwarzach her in Richtung Neun⸗ kirchen den Schwarzbach begleitet, gewährt die erſte Orientierung über den ausgedehnten Gebäudekom⸗ plex. Beſonders fällt das in den Kriegsjahren 1914/15 in Oſtweſtrichtung erſtellte, dreigeſchoſſige große Hauptgebäude in die Augen, an das ſich rück⸗ wärts auf dem mäßig anſteigenden Gelände die übrigen Gebäude im Viereck angliedern. Wir betreten die Anſtalt durch den weit offenen Toreingang von Oſten her und ſtehen einem belebten Bild. Der Leiter des Hauſes, Direk⸗ tor und Anſtaltshauptlehrer Leiſer, der ſeit Auguſt mit der von ihm geleiteten Anſtalt Weingar⸗ ten nach Schwarzach überſiedelte, umſteht mit einer Gruppe der Zöglinge ratſchlagend um ein anſchei⸗ nend defekt gewordenes Motorgerät. Um es gleich vorweg zu ſagen: Das Haus umfaßt ein landwirt⸗ ſchaftlich genütztes Gelände von 150 Morgen, das alte Stiftsgut der Schaffnerei Mosbach, das von den Zöglingen unter Leitung eines Diplomlandwirtes und Gutsinſpektors und zwei Aufſehern bewirtſchaftet wird. Direktor L. geleitet mich zunächſt in ſein Direk⸗ tionszimmer, wo ich einiges über die Geſchichte der Anſtalt und den„inneren Betrieb“ erfahre. Am 2. Novem⸗ ber 1898 wurde der alte Stiftshof mit etwa 120 Morgen Feld Eigentum des Landes vereins für Innere Miſſion. Am 26. April 1899 er⸗ ſchien der erſte Zögling; Ende des Jahres 1901 wa⸗ ren es bereits 22, Anfang des Jahres 1918 war die Höchſtzahl mit 131 erreicht. Nach einer mehr als 30⸗ jährigen aufſteigenden Entwicklung brachte das Jahr 1931 einen Stillſtand und Rückſchritt. Der frühere Leiter der Anſtalt, Wilhelm Gei⸗ ger, jetzt Pfarrer in Büchenbronn, infolge der Ver⸗ einigung des Knabenheims„Wichernhof“ in Wein⸗ garten mit dem Schwarzacherhof ausgeſchieden, hat ſich um die Schwarzacher Anſtalt große Verdienſte erworben. Er hatte ſeine Aufgabe,„den konfirmier⸗ ten jungen Burſchen, die auf dem Wege der Ver⸗ wahrloſung begriffen ſind“, wie es im Erziehungs⸗ aufrufe hieß,„und mit der Zeit phyſiſch und mora⸗ liſch zugrunde gehen würden“, mit aller Macht zu helfen, als Erziehungsproblem geſehen. So kam er von der reinen„Beſchäftigungstheorie“ los und machte Ernſt mit der Durchführung des Berufs⸗ erziehungsgedankens. Seiner Anregung iſt die Er⸗ richtung der ſchönen Lehrwerkſtätten, die mit der Anſtalt verbunden ſind, zu verdanken: Schloſferei, Schreinerei, Gärtnerei, Schuhmacherei, Korbmacherei. Leider mußten infolge der allgemeinen Kriſe die beiden wertvollſten Lehrbetriebe geſchloſſen werden. Am 31. März 1931 wurde die Schloſſerei als Lehr⸗ betrieb aufgegeben und wird nur noch als Anlern⸗ betrieb weitergeführt. Am 30. Juni erfolgte auch die Aufgabe der Schreinerei. Die in der Ausbildung ſtehenden Lehrlinge wurden teils in andere Anſtalten überwieſen, konnten aber in der Mehrzahl bei priva⸗ ten Meiſtern in Familienpflege untergebracht werden. Infolge der Schließung der beiden Werkſtätten iſt bie Belegungsziffer der Anſtalt geſunken. Augen⸗ blicklich ſind nur 67 ſchulentlaſſene, d. h. über 14 Jahre alte und 27 ſchulpflichtige Zöglinge vorhanden. Die letzteren ſind die Knaben des früheren„Wichern⸗ heimes“ und in Schwarzach in einem beſonderen Hauſe mit eigenem Schulſaal und eigenem abge⸗ grenzten Hof mit Garten untergebracht, ſo daß die Bedenken, die anfangs gegen einen Schulunterricht von ſchulpflichtigen und ſchulentlaſſenen Fürſorgezög⸗ lingen gegeben waren, durch die Iſolierung völlig zerſtreut ſind. Die meiſten Zöglinge kommen aus den Städten Maunheim, Heidelberg und Pforzheim und werden durch die Stadtjugendämter eingewieſen. Nur wenige entſtammen ländlichen Fürſorgeverbänden.„Verſchuldete oder unverſchuldete Aermlichkeit und geiſtige Enge“, ſo leſen wir im letztſährigen Jahresbericht,„kennzeichnen das Milieu, aus dem die Jungen leider oft zu ſpät in die Anſtalt kommen.“ Nur ein kleiner Prozentſatz der Jungen kann nach der pfychiatriſchen Begutachtung des An⸗ ſtaltsarztes Dr. Lippmann aus Sinsheim als geiſtig intakt angeſprochen werden. In den Schulbetrieb teilen ſich mit dem Direktor ein Hilfslehrer für die gewerbliche Fort⸗ bildungsſchule, ein Schulamtsbewerber für allge⸗ meine Fortbildungsſchule und ein Hilfslehrer für das Knabenheim Wichernhaus. Die Zöglinge werden bei der Aufnahme in die Anſtalt nicht darüber im unklaren gelaſſen, daß ſie bet entſprechend guter Füh⸗ rung alsbald wieder in die„Freiheit“ kommen kön⸗ nen. Das kann ſchon nach wenigen Wochen oder Monaten geſchehen. Länger als zwei Jahre ſoll kein Anſtaltsaufenthalt dauern. Es gibt Fälle, wo„Er⸗ ziehbarkett“ aufhört, und es iſt wichtig, das rechtzeitig zu erkennen und zuzugeben. Beſondere Anziehungskraft übten auf unſerem Rundgang die zum landwirtſchaftlichen Betrieb ge⸗ hörigen Ställe. Im erſten Stall ſind fünf Pferde und zwei Ochſen untergebracht, auf die man beſon⸗ ders ſtolz zu ſein ſcheint. Alle Plätze im Stalle ſind leer. Die Tiere ſind unterwegs bei der Arbeit auf dem Felde. Im mittleren Stalle ſtehen die Kühe. Nebenan ſind die Zuchtſauen untergebracht. Schließ⸗ lich wäre noch von dem Auſtaltsleben, den„Feierſtunden“ zu reden, die den inneren Menſchen öffnen ſollen. Amſtaltsleiter und Erzieher leinem Diakonen, zwei freie Erzieher), benachbarte Pfarrer, Lehrer, Aezte gleich vor teilen ſich in die Aufgabe, durch Vorträge, Licht⸗ bilder⸗, Film⸗ und Theateraufführungen die Pſyche der Jugendlichen zu gewinnen und zu ſtützen. Es ſteht ein großer Sportplatz zur Verfügung. Ausflüge in die nähere Umgebung ſuchen die Liebe zur Natur und Heimat zu wecken. Etwa 2500 Zöglinge ſind im Laufe von 30 Jahren durch die Anſtalt gegangen. Sicher hat ſie ſchon viel Segen geſtreut. Möge ihr ein neuer Aufſtieg be⸗ ſchieden ſein! W. B. Katholiſche Feierſtunde in Heidelberg * Heidelberg, 10. Okt. Am Sonntagnachmittag fand im großen Saal der Heidelberger Stadthalle eine Feierſtunde der Katholiken Heidelbergs in Anweſenheit des Erzbiſchofs von Freiburg, Dr. Kon⸗ rad Gröber ſtatt, an dem auch katholiſche Männer⸗ chöre mitwirkten. Die Leitung lag in den Händen Prof. Vierneiſels. Nach einleitenden Muſik⸗ und Geſangsvorträgen begrüßte Geiſtlicher Rat Rabe den Erzbiſchof. Erzbiſchof Gröber ſprach in einſtündiger Rede. Jugend, die ſich heute neue Ideale geſteckt habe. Als Thema wolle er die Kirche behandeln, aber nur ein⸗ zelne Fragen, und zwar im Hinblick auf die bevor⸗ ſtehende Firmung zunächſt die Taufe. Der Biſchof ſprach eingehend über die Taufe. Ueber die Frauen ſagte der Erzbiſchof: Der Prüfſtein der Kultur eines Volkes iſt die Bewertung ſeiner Frauen. Das Chriſtentum hat die Frau aus der Sklaverei be⸗ freit und ſie zur vollen Perſönlichkeit gemacht. An⸗ griffe gegen uns von allen Seiten müſſen erfolgen, manchmal nicht ganz unberechtigt. Die Kirche muß ſich gegen die Angriffe verteidigen durch Vereine und beſonders durch die Preſſe. Eine ſchlagfertige und weitverbreitete Preſſe iſt ſehr notwendig. Wer den Wert der Preſſe verkennt oder unterſchätzt, iſt daran ſchuld, wenn unſere katholiſche Belange zu⸗ rücktreten.— Eine gut erzogene katholiſche Jugend iſt das Echo einer braven katholiſchen Familie. Der Redner wies dann noch auf die kommende Winters⸗ not hin, wo alle als katholiſche Brüder und Schwe⸗ ſtern zuſammenhalten müßten, weil ſo viele Katho⸗ liken brotlos ſeien. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für ſeine Ausführungen. Mit Choralvor⸗ trägen ſchloß die Kundgebung. Dank und Gruß widmete er der r Aus der Pfalz Beim Ladendiebſtahl gefaßt * Ludwigshafen, 10. Okt. Am Nach⸗ mittag wurde eine Frau aus EGdigheim beim La⸗ dendiebſtahl in einem hieſigen Warenhaus ertappt. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſie ein ſchulpflichtiges Mädchen zu den gleichen Diebſtählen verleitete. Tod durch Kohlengaſe * Dirmſtein, 11. Okt. Das Ausſtrömen von Kohlenoxydgaſen aus einem Zimmerofen führte hier in der Nacht auf Sonntag den Tod des Verwalters des hieſigen Landwirtſchaftlichen Konſumvereins, Georg Otto, herbei. Otto war mit ſeiner Frau geſtern morgen nicht aus dem Schlafzimmer gekom⸗ men, weshalb ihre einzige Tochter nach ihnen ſah. Zu ihrem Entſetzen fand ſie das Zimmer mit Koh⸗ lenoxydoͤgaſen angefüllt und erhielt von ihren Eltern keine Antwort. Sofort herbeigerufene Freunde und Nachbarn, ſowie der herbeigerufene Arzt, mußten feſtſtellen, daß bei Herrn Otto der Tod bereits ein⸗ getreten war, während bei Frau Otto noch ſchwache Lebenszeichen zu bemerken waren. Die ſofort auf⸗ genommenen Wiederbelebungsverſuche führten dazu, daß man hofft, Frau Otto, die immer noch bewußt⸗ los iſt, am Leben erhalten zu können. Samstag 2000 Päckchen Zigarettenpapier beſchlagnahmt § Neuſtadt a. d.., 10. Okt. Von einer Kontroll⸗ Verkehrsſtreife wurde in Muß bach am Donners⸗ tag abend ein Radfahrer angehalten, deſſen Aktentaſche mit geſchmuggeltem unverſteuertem Zi⸗ garettenpapier gefüllt war. Polizei und Gendarmerie gelang es in Zuſammenarbeit mit den Polizeidirek⸗ tionen Kaiſerslautern und Mann heim einer großen Schmugglergeſellſchaft auf die Spur zu kommen. Inzwiſchen ſind bereits vier weitere Feſtnahmen erfolgt. Beſchlagnahmt wurden bis jetzt 2000 Päckchen(= 80 000 Blättchen) Zigaret⸗ tenpapier. Es handelt ſich bei dem Schmuggel um Tauſende von Werten. Der Radfahrer wurde in Mußbach angehalten, weil er gegen die Vorſchrift ſeine Fahrradlaterne in der Hand hielt. Dabei gab er erregte Antworten was die Kontrollbeamten ſtutzig machte und ſie zu einer Unterſuchung der Aktentaſche veranlaßte. So half ein Zufall, einer großer Schmugglergeſellſchaft auf die Spur zu kom⸗ men. ——— Wer Qualitat zu schätzen weiß wählt 77! Was Sie auch immer zur täg- lichen Körper- und Schönheits- pllege benötigen— unter dem Zeichen T l und den Farben Blau- Gold inden Sie stets das anerkannt Bewährte, Wie herr- lich erquicht die echte 47, wie nachhaltig belebt ihr ſein würziger Du/ Vorbildlich wie die weltbe. kannte A7 sind auch die übrigen 47 Schéblungen all die erlesenen Seiſen, Cremes, Puder und Farſums, die die Zahl 2711 ale Bürg. schaf? für Echtheit und tracli- tionelle Qüte tragen. 25 2 * N Melimar Im Dienst des Herrn. Für das Haar ö 47 Portugal. N.90,.10 Zum Nasjeren 271 NRasier- Creme. Hi—.03,.13 Wer Seiſe bevorzugt— 2711 Naser. Seiſe. 63 u. 60 Fig. 4711 Echt Kölnisch Wasser Original. 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Dieſes Ziel wurde nur dadurch erreicht, daß auch die Privatbankiers der Akzeptbank Wechſel auf ihre Kundſchaft im Rahmen ihrer üblichen Bedingungen unter entſprechender Sicherung zum Diskont einreichen können. Dieſe direkte Inanſpruchnahme der Akzeptbonk dürfte in der Praxis durch die Notwendig⸗ keit, bei einer neuen Stelle ein auf eingehender Kenntnis der Verhältniſſe aufgebautes Vertrauensverhältnis in langer Arbeit erſt neu zu ſchaffen, außerordentlich erſchwert, in vielen Fällen ſicher unmöglich gemacht worden ſein. Die Münchener Bankiervereinigung hat ſich daher im Einver⸗ nehmen mit der Akzeptbank zur Er lei chterung dieſer neuen Geſchäfts möglichkeiten an die Bayeriſche Staatsbank gewandt, die ſich bereit erklärt hat, Wechſel der bayeriſchen Privatbankiers zum Zwecke der Diskon⸗ tierung der Abſchnitte durch die Akzeptbank gegen mäßige Proviſion mit ihrem Giro zu verſehen. Zu der Prüfung und Hereinnahme der für ſolche Kredite zu heſtellenden Sicherheiten— Effekten oder dingliche Sicherheiten— wird ſie ſchon durch die genguere Kenntnis der bayeriſchen Ver⸗ hältniſſe beſonders geeignet ſein. Nene Verhandlungen über die Bankenpläne.(Eig. Dr.) Nachdem in der vergangenen Woche die Entwicklung dahingegangen war, daß man annehmen mußte, der Plan der Amortiſationskaſſe werde völlig fallen gelaſſen, iſt in⸗ zwiſchen in neuen Verhandlungen eine gegenüber dem ur⸗ ſprünglichen Plan geänderte Baſtis gefunden worden, die eine Verwirklichung auch des zweiten Planes mög⸗ lich erſcheinen laſſen. Ohne ſich irgend wie feſtlegen zu wollen, da es ſich bei der neuen Grundlage nur um einen Entwurf handelt, kann geagt werden, daß die von der In⸗ duſtrie auſtzubringenden Mittel nicht mehr, wie urprünglich beabſichtigt war, à konds perdu gegeben werden ſollen, ſon⸗ dern als Darlehen an die Banken. Der für die Amortiſation vorgeſehene Zeitraum von urſprünglich 50 Jahre ſoll auf 15 Jahre verkürzt werden. * Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank A. Bei der Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. ſind im September ds. Is. in der großen Lebensver⸗ ſicherung 2600 Anträge auf 14 Mi l l.% Verſiche⸗ rungsſumme und in der Spar⸗ und Verſorgungs⸗ werſicherung mit monatlicher Beitragszahlung 5800 Anträge auf 10 Mill./ Verſicherungsſumme eingereicht worden. * Einlöſung der Zinsſcheine der Heidelberger Schuld⸗ verſchreibungen. Von der Stadtverwaltung Heidelberg wird uns mitgeteilt, daß vom 14. d. M. ab die Stadt Hei⸗ delberg die Mittel bereitſtellt zur Einlöſung der Hälfte am 1. September und 1. Oktober fällig gewordenen Zins⸗ ſcheinen aus ſtädtiſchen Schuldverſchreibungen und Schatz⸗ anweiſungen. Die Einlöſung der zweiten Hälfte der be⸗ treffenden Zinsſcheine ſoll nach Maßgabe der verfügbaren Kaſſenbeſtände tunlichſt bis Mitte November ö. J. bewirkt werden. Baum wollspinnerei Lamperismühle bel Kalserslaufern vorm. G. P. Grohe-Henrich AG. Im Vorſtandsbericht für 1991/32 wird vusgeführt, daß infolge der ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſe der Abſatz immer weiter zurückgegangen ſei. Nach Vornahme von Abſchreibungen in Höhe von 202 692(254 957/ wird ein Neingewinn von 11899(89 519), gusgewieſen, der ſich durch den Vortrag auf 20 708(104 894)/ erhöht. In der o. GV wurde die Bilanz einſtimmig genehmigt und antragsgemäß beſchloſſen, aus dem Reingewinn 12497 zur Aufrundung des Reſerveſonds auf 200.000/ zu ver⸗ wenden und den Reſt mit 8295/ vorzutragen. Im Vor⸗ fahr hatte die Geſellſchaft noch 6 v. H. Dividende auf das 1,6 Mill.„ betragende Ack ausgeſchüttet. Die Verſomm⸗ lung ſtimmte einer Reihe von Satzungsänderungen zu; ſowie der e Anderung des iFrmenwortlauts in„Baum wollſpinnerei und Weberei Lamperts⸗ mil hle A“. Der AR wurde in ſeiner bisherigen Zu⸗ ſammenſetzung wieder gewählt. Für den verſtorbenen Ge⸗ heimrat Dr. Richard Broſien⸗ Heidelberg trat Alfred Wolff ⸗Stuttgart neu in den AR ein. * C. Lorenz AGG, Berlin. Die der C. Lorenz AG, Ber⸗ lin, ſchon ſeit mehr als einem Jahr naheſtehende„Echo⸗ phon“ Maſchinen Ach iſt in Liguidation getreten. Das Geſchäft der Geſellſchaft iſt auf die C. Lorenz Ach über⸗ gegangen, die damit jetzt über den Weltvertrieb der be⸗ kannten, mit clektromagnetiſcher Tonfixierung auf Stahl⸗ draht arbeitenden Dailygraph⸗Maſchinen verfügt. * Einkaufsgemeinſchaft in der Bettfederninduſtrie. Die Bettfedernfabriken Straus u. Cie. Ach, Stuttgart⸗Unter⸗ türkheim, Berlin, Köln, Hamburg, und die Firmo Call⸗ mann Reis, Berlin, Mannheim, Eſſen, Altona, Saarlouis, haben ſich im Einkauf zu einer Intereſſen⸗ gemeinſchoft zuſammengeſchloſſen. Beide Firmen ge⸗ 5 zu den größten und älteſten der Bettfedernbranche. ie Bettfedernfabriken Straus u. Cie. AG konnten dieſes Faun auf ihr ghäjhriges Beſtehen zurückblicken; die Firma Callmann Reis wurde im Jahre 1851 gegründet. * Lieferungsvertrag zwiſchen der Actien⸗Bierbranerei en und der Hapag Zwiſchen der Hapag und der Actlen⸗ terbrauerei Eſſen, iſt dieſer Tage ein Lieſerungsvertrag üſtande gekommen, nach dem die Miene Brauerei künftig . n der Hamburg⸗Ameriko⸗Linie mit Bier liefert. * Die rheiniſch⸗weſtfäliſche Brauinduſtrie im dritten Quartal. Die Abſatzlage des weſtdeutſchen Braugewerbes war im dritten Vierteljahr 1932 ſchwankend. Zu Beginn und Ende des Quartals war der Abſatz ausgeſprochen ſchwach, dagegen im Auguſt und Anfang September dank der außergewöhnlich guten Witterung befriedigend. In dieſer Zeit wurde der Vorjahresabſatz z. T. erreicht. Dieſe vor⸗ übergehende, ſaſſonmäßige Zunahme vermag aber das Ge⸗ ſamtbild des Braugewerbes nicht nachhaltig zu ändern. Eine nachhaltige Beſſerung kann vielmehr nach Anſicht des Verbandes rheiniſch⸗weſtfäliſcher Brauereien nur von einer Stärkung der Maſſenkaufkraft ausgehen. der Neuen Mannheimer Zeitung Zusätzliche Arbeifsbeschaffung Lichi- und Schaffenseiſen des Gereke- Planes Das Ankurbelungsprogramm der Reichsregierung ent⸗ hielt neben indirekten Maßnahmen(Rückerſtattung von Steuern, Prämien ür Neueinſtellungen und Senkung der Löhne) auch Pläne zu direkter Arbeitsbeſchaffung. Dieſer Teil des Programms hat nicht jene Wirkung gehabt, die man ſich von ihm verſprach; war darin doch die Einſchaltung von„ Millionen Arbeitsloſen in den Produktionsprozeß vorgeſehen. Zwar erfuhr die Arbeitsmarktlage im Septem⸗ ber(163 000 weniger Arbeitsloſe) eine Beſſerung, die ihre Quelle vorwiegend in der Ausführung von Notſtandsarbei⸗ ten hat, trotzdem bietet das Reſultat der direkten Arbeits⸗ beſchaffung bisher noch keinen Anlaß, mit ihm zufrieden zu ſein. Im Reichskabinett trägt man ſich daher mit dem Ge⸗ danken, das Ventil des Arbeitsmarktes mit Hilfe einer dezentraliſterten Arbeitsbeſchaffung ſtärker auszuweiten. Auf der Suche nach neuen Arbeitsſtätten tauchte wieder das Projekt des Landrats a. D. Dr. Günther Gereke, des Präſidenten des Landgemeindetages, auf, Brauchbarkeit eingehend geprüft wird. Landrat Gereke will mit Hilfe einer Kreditſchöpfung oder richtiger Kreditverbreiterung einige Milliarden zinsloſer Kapitalien für öffentliche Körperſchaften mobiliſteren, mit deren Hilfe Reich, Länder und Gemeinden oder große Ver⸗ bände umfaſſende öffentliche Arbeiten durchführen ſollen. Auf dieſe Weiſe hofft er, 2e Millionen Arbeits loſe zu beſchäftigen. Techniſch iſt die Durchführung des Planes ſo gedacht, daß man die Sparkaſſen und andere öffentliche Kreditinſtitute als kreditgebende Quelle heranzieht, die ihrerſeits für den Ernſtfall Rückendeckung bei der Reichs⸗ bank finden. Um die Notenpreſſe nicht allzu ſtark zu ſtrapa⸗ zieren, ſoll die Bezahlung aller Arbeiten im Wege der Buchung oder durch Scheckverekehr erfolgen und nur die Spitzen von der Reichsbank geliefert werden. Um dem Zentralnoteninſtitut den Plan ſchmackhafter zu machen, weiſt Landrat Gereke darauf hin, daß noch eine Silber⸗ prägungsreſerve von 280 Mill. I beſteht und außerdem das auf feine Milliardenſummen im Strumpf ſtecken, die durch eine allgemeine Wirtſchaftsbelebung her⸗ vorgelockt werden würden. Gleichzeitig will der Vater des Projektes das Scheckgeſetz ſo verſchärfen, daß der Mißbrauch von Schecks unmöglich gemacht wird. Offenbar glaubt man, den Scheckverkehr populärer geſtalten zu können. Damit nicht Unberufene die Situation ausnützen, iſt vorgeſchlagen, denjenigen, der ungedeckte Schecks ausgibt, im Wege des Schnellverfahrens ins Gefängnis zu ſtecken. Bevor auf die Licht⸗ und Schattenſeiten der Gerekſchen Vorſchläge eingegangen wird, muß man zunächſt eine Vor⸗ ſtellung davon haben, welchen Zwecken die neue Kreditſchöp⸗ fung dienen ſoll. Der Verfaſſer des Planes will nur ſolche Arbeiten durchgeführt ſehen, die die Wirtſchaft wirklich be⸗ leben, alſo Bodenmeliorationen, Siedlungen, Häuſerbau, Errichtung von Kraftwerken und Brücken, Ausbau der Ver⸗ kehrsverbindungen zu Waſſer, zu Lande und in der Luft und damit im Zuſammenhang ſtehend, die Schaffung eines engen Netzes von Flugplätzen, mit anderen Worten: Die neuen Arbeiten dienen nicht dem Luxus, ſon⸗ dern dem praktiſchen Leben. Neueinsfellungen in der Indusirie * Ketſch, 10. Okt. Infolge des Umſtandes, daß die Firma Kahn u. Eſchelmann, Zigarrenfabrik von Mannheim, eine weitere Filiale in hieſiger Gemeinde eröffnet und ſchon über 60 Leute eingeſtellt hat, iſt eine Beſſe⸗ rung der hieſigen Arbeitsmarktlage eingetreten. Es ſol⸗ len vorausſichtlich noch weitere 50 Perſonen in dieſen Betrieb aufgenommen werden, ohne daß eine Lohnkürzung eintreten wird. * St. Ingbert, 10. Okt. Das Eiſenwerk St Ing⸗ bert, das ſeit langer Zeit für die geſamte, etwa 1200 Mann ſtarke Belegſchaft pro Monat—6 8 eierſchichten ein⸗ gelegt hatte, ift mit Aufträgen für längere Zeit wie⸗ der ſo gut verſehen daß die Feierſchichten von nun ab in Wegfall kommen. Darüber hinaus beſteht die Möglichkeit, daß noch Arbeiter aufgenommen werden können. O(Eig. Dr.) Die Abteilung Bochumer Verein bei der Vereinigte Stahlwerke., die zu Beginn die⸗ ſes Monats erſt 300 Arbeiter neu eingeſtellt hat, wird im Laufe dieſer Woche noch rund 200 Arbeiter ein⸗ ſtellen. Weitere Einſtellungen ſind in Aus⸗ ſicht genommen. Die Ehriſtian Dierig AG. in Langenbielau hat ſeit dem 15. September rund 350 Arbeiter neu ein⸗ geſtellt. l Neue Ruſſenaufträge für die Schwerinduſtrie. Düſ⸗ ſeldorf, 10. Okt.(Eig. Dr.) Der Stahlwerks verband hat von den Ruſſen einen neuen einmaligen Auftr a g von 40 000 Tonnen Stabeiſen und 15 000 Tonnen Halbzeug und Formeiſen zur ſofortigen Lieferung erhalten. * Reichsausſchuß der Kraftverkehrswirtſchaft. Der Reichsausſchuß der Kroftverkehrswirtſchaft(Kraftverkehrs⸗ kammer KB), Berlin, fordert eine Senkung der ſteuerlichen Laſten mit ſofortiger Wirkung, da zu be⸗ fürchten ſei, daß im bevorſtehenden Winter die Zahl der Außerdienſtſtellungen 400 000 bis 500 000 Fohr⸗ zeuge, d. h. ein Drittel des deutſchen Kraftfahrzeug⸗ beſtandes erreicht. Wenn dem Antrag auf Steuerſenkung entſprochen würde, könnten die meiſten der ſonſt abgemel⸗ deten Fohrzeuge den Winter über in Betrieb bleiben und dadurch ein großer Teil des Ausfalls gedeckt werden, der durch eine Ermäßigung der Steuer entſtünde. Von den zuſtändigen Stellen müſſe erwartet werden, daß ſie auch der Kraftverkehrswirtſchaft eine Entlaſtung angedeihen laſſen, nachdem dieſer in den letzten Jahren ſchwerſte La⸗ Deufsche Handelsbilanz nach Ländern Zu einer Beſonderheit in der Struktur des deutſchen Außenhandels gehört es, daß die deutſche Ausfuhr durch⸗ ſchnittlich zu rund drei Vierteln nach Europa geht, die Einfuhr Deutſchlands aber nur etwa zur Hälfte von den euxropäiſchen Ländern geliefert wird. Im Verkehr mit Europa iſt der deutſche Außenhandel dementſprechend regelmäßig hoch aktiv, im Verkehr mit Ueberſee dagegen ſtark paſſiv. Der hohe Ausfuhrüberſchuß Deutſchlands im Verkehr mit den europäiſchen Ländern hat zur Folge, daß hier die han⸗ delspolitiſche Stellung Deutſchlands beſonders ſchwach iſt. Die geſamte deutſche Handelsbilanz hat ſich ſeit 1920 be⸗ trüichtlich aktiviert. Nur im laufenden Jahre iſt der Aktiv⸗ 0 do wieder geſunken. Betrachtet man nur die erſten ſechs Nerg des Jahres, ſo iſt aus dem Einfuhrüberſchuß von 70 Mill.& im Jahre 1929 ein Ausfuhrüberſchuß von 962 Mill.& im Jahre 1981 geworden, der 1932 aller⸗ dings auf 602 Mill.„ geſunken iſt. g Die Aktivierung der Handelsbilanz ſeit 1929 beruht zum allergrößten Teil auf dem Rückgang des Einfuhr ⸗ überſchuſſes im Warenaustauſch mit den außereuropäiſchen Ländern. Der Ausfuhrüberſchuß mit den europäiſchen Ländern hat ſich von 1929 bis 1931 im erſten Halbjahr nur um 339 Mill.(erhöht und iſt 1932 jogar wieder um 227 Mill.„ niedriger als 1929, Im Verkehr mit Ueberſee— rk im Jahre 1929 auf 545 Mill./ im laufenden Jahre m der Einfuhrüberſchuß dagegen dauernd von 1 646 Mill. a 5 Der Hauptgrund dieſer Entwicklung liegt in der Preis⸗ bewegung und iſt ſomit konjunktureller Art. Gegenüber 1929 ſind die Preiſe überſeeiſcher Rohſtoffe und Lebens⸗ mittel weſentlich ſtärker geſunken, als die Preiſe der aus europäiſchen Ländern bezogenen Erzeugniſſe. Zweifellos lingen aber der eingetretenen Umſchichtung auch ſtrukturelle Momente zugrunde. So ſind durch den ſtarken Rückgang der deutſchen Getreideeinfuhr in den letzten Jahren nur die üherſeeiſchen Länder betroffen worden. Die Ein⸗ fuhr von Getreide aus europäiſchen Ländern(Rumänien, Rußland) war dagegen ſeit 1930 höher als in den Jahren vorher. Außerdem wirkten die handelspolitiſchen Tenden⸗ zen der letzten Zeit in der Richtung eines ſtärkeren Aus⸗ gleichs der Handelsbilanz mit einzelnen Ländern, was notwendigerweiſe auf den Ausfuhrüberſchuß im Verkehr mit den europäiſchen Ländern drücken muß. * Der Einfluß der holländiſchen Kontingente auf den deutſchen Export. Die Niederländiſche Handelskammer für Deutſchland in Frankfurt a. M. hält es für ihre Pflicht, die Meldung über einen dem deutſchen Export durch die hollän⸗ diſchen Kontingente zugefügten Schaden von 50 Mill. jährlich zu berichtigen. Die Ausfuhr von Schuhwerk, Tex⸗ tilten und Steingut ſei, vergleichen mit der Zeit vom 1. 1. 29 bis 1. 9. 29(d. h. der letzten kontingentfreien Periode mit noch einigermaßen normalen Preiſen) von Januar bis Auguſt 1932 nur um rd. 11,5 Mill.„ geſunken, und ſelbſt dieſer Betrag ſei großenteils dem Preisrückgang der Waren zuzuſchreiben. Die Ausfuhr ber wichtigſten holländiſchen Landwirtſchaftsprodukte ſei dagegen in derelebn Zeit um etwa 96 Mill. hfl. zurückgegangen. 5 7 Gleichzeitig handelt es ſich aber um langfriſtige Inveſti⸗ tionen, ſo daß die Kreditausweitung eigentlich für ein Menſchenalter und länger beſtehen bleiben müßten. Aber auch hier weiſt Dr. Gereke den Weg, indem er die künſtlich geſchaffenen Kredite allmählich(in einem Zeitraum von 5 bis 50 Jahren) aus den Steuereingängen amortiſieren will. Der Gedanke, der den Steuergutſcheinen zugrunde liegt, wird alſo nachgeahmt. Die Steuerkraft dient auch als Kreditſicherheit. Die öffentlichen Kreditinſtitute, die als Geldgeber auftreten, erhalten für die ausfallenden Zinſen eine kleine Verwaltungsgebühr. Darüber hinaus käme ihnen die Belebung der Wirtſchaft zugute. Von dieſer und jener Seite hält man den Rückgriff auf den Gereke⸗Plan gerade in dieſem Augenblick für verfehlt, weil er das Papenſche Ankurbelungsprojekt um ſeine pfycho⸗ logiſche Wirkung bringen könnte. Durch Eingehen auf die Vorſchläge des Landrats Gereke— ſo wird vielfach aus⸗ geführt— würde das Reichskabinett zu erkennen geben, daß es die Erfolgsmöglichkeiten des eigenen Programmes nur noch gering einſchätzt. Derartige Gedankengänge brauchen nicht allzu tragiſch genommen zu werden. Die Hauptſache bleibt, die deutſche Wirtſchaft kommt über den toten Punkt hinweg, wie und auf welchen Wegen iſt ganz nebenſächlich. Viel ernſter ſind die Bedenken, die das Reichs⸗ finanz⸗ und das Reichswirtſchaftsminiſterium ſowie die Reichsbank geltend machen. Eine allzu ſchnelle und allzu umfangreiche Kreditausweitung kann die Reichsmark in Gefahr bringen. Selbſt wenn man das gewiß nicht leicht zu nehmende Problem des Deviſenhamſterns ausſchaltet und glaubt, ihm mit Hilfe der Strafgeſetze zu Leibe gehen zu können, würde eine plötzliche und ſtarke Vermehrung der Kaufkraft die Rohſtoffbezüge Deutſchlands um ein Viel⸗ faches vermehren und ihre Bezahlung bald auf Schwierig⸗ keiten ſtoßen laſſen. Hier taucht alſo nicht nur das Menetekel einer Warenknappheit, ſondern damit verbunden, auch ihrer Verteuerung auf. Steigt aber erſt einmal das Preisniveau in Deutſchland, dann ziehen auch wieder die Löhne an und der ſchon jetzt durch die Kundenrevoltee bedrohte Export würde noch wei⸗ ter eingeengt werden. Das Papen⸗Programm und erſt recht der Gereke⸗Plan ſind aber nur mit Erfolg durchzuführen, wenn die Wirtſchaftsmaſchinerie ſich an keiner Stelle heiß⸗ läuft. Die Einwände Dr. Luthers ſind alſo ſehr wohl ſub⸗ ſtanziert, ſie laſſen ſich auf einen Generalnenner bringen: Eine Konjunktur muß erarbeitet werden, es genügt nicht, ſie ſich in der Vorſtellung herbeizuzaubern. Daran ändert auch nichts die Berechnung Gerekes, daß, wenn er 2 Mrd.„ erhält und 2 Millionen Menſchen in den Pro⸗ duktionsptozeß einſchaltet, die Unterſtützungskaſſen 1 Mrd. Mark erſparen und 400 Mill./ in Form von Steuern, Ab⸗ gaben und Beiträgen in die öffentlichen Kaſſen zurückflie⸗ ßen; denn am Anfang ſteht die Kreditſchöpfung mit ihren nachteiligen Folgen und erſt am Ende der Erfolg. Dabei iſt es ganz gleichgültig, ob man die Kreditexpanſion auf dem Wege der Schaffung von Buchgeld oder neuer No⸗ ung 0 auf etwa 1 450 000 A ſchätzen läßt. Das geſamte ten durchführt. Die Wirkungen bleiben die gleichen. ſten, zum Teil auch zur Subventionierung anderer Wirt⸗ ſchaftszweige aufgebürdet worden ſeien. * Neue Abſchwächung des Großhandelsindex. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 5. Oktober berechnete Groß⸗ handelsindexziffer hat ſich mit 94,8 gegenüber der Vor⸗ woche(94,9) wenig geändert. Die Indexziffern der Haupt⸗ gruppe lauten: Agrarſtoffe 88,5(— 0,2 v..), Kolonial⸗ waren 84,2(— 1, v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ woren 88,8(unv.) und induſtrielle Fertigwaren 1148(— 0,2 v..). Für den Monatsdurchſchnitt September ſtellt ſich die Großhandelsindexziffer auf 95,1(— 0,3 v..), Hauptgruppen: Agrarſtoffe 9,0(— 2,2 v..), Kolonial⸗ waren 84,7( 1,6 v..), induſtrielle Rohſtofſe und Halb⸗ waren 88,8(. 1,4 v..) und induſtrielle Ferkigwaren 115,2(— 0,5 v..). HANDELS- WIRTSCHAFITS.-ZzZHITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 473 Die Wirischaffslage im Sepfiember Nach dem Bericht der Induſtrie⸗ und Handelskammer Frankfurt.⸗Hanau war im Verbandsbezirk im Monat September bei einigen Geſchäftszweigen eine ge⸗ wiſſe Belebung auf Grund des Anziehens der Rohſtoff⸗ preiſe feſtzuſtellen. Im übrigen blieb die Lage ruhig und abwartend. Das Aus landsgeſchäft wurde durch die Abſperrmaß nahmen anderer Länder immer mehr beeinträchtigt. Durch das Wirtſchaftsprogramm der Reichs⸗ regierung iſt die Stimmung weiter Kreiſe jedoch günſtig be⸗ einflußt worden, wenn ſich auch die getroffenen Maßnah⸗ men noch nicht auswirken konnten. Die Belebung der Lederinduſtrie verurſachte eine Beſſerung des In⸗ und Auslaudsabſatzes von Gerberei⸗ maſchinen. Die Uumſätze im Automobilgeſchäft waren weiter verhältnismäßig befriedigend. Die ſaiſon⸗ mäßige Belebung des Gold⸗ und Silbergeſchäfts blieb weit hinter den Erwartungen zurück, dagegen war der Scheiderei⸗ betrieb einigermaßen zufriedenſtellend beſchäftigt. Eine ge⸗ ringe, ſaiſonmäßige Belebung hatte die Gummireifen⸗ induſtrie zu verzeichnen. Dieſe leidet jedoch noch immer unter der bisher unverändert gebliebenen Kraftfahrzeug⸗ ſteuer. Die kleine Belebung der Zellſtoffin duſtrie blieb beſtehen, ohne daß die Preiſe bislang eine Verände⸗ rung erfuhren. Bei den Schriftgießereien war die Lage infolge Ausbleibens der Saiſonbelebung durchaus unbefrie⸗ digend, auch ſonſt ließ die Lage im Vervielfältigungs⸗ gewerbe ſtark zu wünſchen übrig. Die Anfang September im Textil⸗ und Bekleidungsgewerbe ein⸗ getretene regere Nachfrage ließ gegen Ende des Monats wieder nach. Der Auftragseingang in der Schuhinduſtrie hat ſich etwas gebeſſert, was auf die Erhöhung der Rohſtoff⸗ preiſe zurückzuführen ſein dürfte. Im Wiesbadener Ga ſt⸗ [gewerbe ſind gegen September 1932 Umſatzrückgänge bis zu 50 v. H. zu verzeichnen. Die Belebung im Kohlen⸗ handel hielt weiter an, die Lage im Häute⸗, Felle⸗ und Ledergroßhandel war durch weitere Preisſteigerungen ge⸗ kennzeichnet. Die Preiſe für Konſumweine haben ebenfalls angezogen, wodurch die Verdienſtſpanne des Han⸗ dels verringert wird. Die übrigen Gewerbe hatten keine bemerkenswerten Veränderungen zu verzeichnen. * Ehape, AG für Einheitspreiſe, Köln. Auf Anfrage teilt die Verwaltung der„Ehape“, AG für Einheitspreiſe, Köln mit, daß der Verlauf des Geſchäftsfahres 1931/32 allenfalls gemeſſen an der allgemeinen Wirtſchaftslage zu⸗ friedenſtellend war. Man rechne für das verfloſſene Jahr mit einer Dividendenzahlung li. V. 8 v. H. aus 926 766, Reingewinn), obwohl dieſes einen Umfatzrückgang auf⸗ weiſe. Ueber die Höhe der Dividende könne jedoch noch nichts geſagt werden, da die Bilanz per 31. Juli noch nicht fertiggeſtellt iſt. Dies werde erſt Anfaug bis Mitte November der Fall ſein. Kraffverkehr gegen Chausseegeld Neuerdings ſind wieder Bemühungen gemacht worden, im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms den Bau großer Automybilſtraßen durchzuführen, deren Be⸗ nutzung nur gegen Bezahlung geſtattet ſein ſoll. Bei dem in derartigen Bauten inveſtierein Kapital— man wird den laufenden Kilometer keinesfalls unter 250 000/ her⸗ ſtellen können— würde das von den Kraftfahrern auf⸗ zubringende„Chauſſeegeld“ etwa dem Preis für eine Eiſen⸗ bahnfahrt 3. Klaſſe entſprechen. Eine derartige Belaſtung erſcheint untragbar. Der Reichsausſchuß für Kraftverkehrswirtſchaft, deſſen Präſidium ſich mit dieſer Frage beſchäftigt hat, ſteht auf dem Standpunkt, daß durch ſolche Bauten dem Ausbau des vor⸗ handenen Straßennetzes in unzuläſſiger Weiſe Mittel ent⸗ zogen werden,„auch wenn ſie durch ausländiſche Anleihen bezahlt würden. Solange das vorhandene Straßennetz ſich in einem ſo unbefriedigenden Zuſtand befindet, wie es in⸗ folge der ungünſtigen Finanzlage der Straßenunterhal⸗ tungspflichtigen gegenwärtig der Fall iſt, müſſen alle ver⸗ fügbaren Mittel auf deſſen Ausbau verwendet werden. Es darf auch die Möglichkeit, hierfür Anleihen zu erhalten, nicht durch private Straßenbauten vermindert werden, die ebenfalls die Beſchaffung von Geldmitteln nötig machen würden.. i 5 Mannheimer Produkienbörse 10. Okiober Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, neu, 76—77 Kg Wieſenhen..80%, gut, geſund, trocken 21.752,25 Rotkleehen 4,80/,10 Roggen, neu 72—78 Kg 17.25 Luzernkleehen.. 4,90½8, afer, inländiſch.. 14,50/15,25 Preßſtroh, Rogg. Weiz.70/2.90 ommergerſte, bad heſſ. 19,/0.— Haßer, Gerſte 2, 40/2, 80 zuttergerſte 17,50/½17.75 J Geb. Stroh, gere 2,20%/½,40 ais, auf Bezugſchein 16,75 07 rſte 2,.—72,20 Saatmats 550 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnußkuchen 12,50/ö12,75 Okt./ Dez. 31.20 Soyaſchroet 10,7/ 1, m. Auslandw. Okt. Dez. 82.20 Biertreber 11,—¼11,50 Roggenmehl 60/70. 23.75/26. Trockenſchnitzel.— Welzenkleie mit Sack. J, 75/8.— * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 10. Okt. Auf der heutigen Gemüſeauktion notierten: Pfirſiche 16,5; Quitten 10; Nüſſe 20—23; Erbſen 20—21; Bohnen 15; Tomaten 8 bis 11, Feldſalat 270; Rotkraut 1,5 2,25; Weißkraut 11,25; Dänenkohl 15—2, Wirſing—3; Zwiebeln 5; Ka⸗ rotten—3; Spinat—10) rote Rüben 1,25; weiße Rüben 26; Blumenkohl 80—45, 1525 und 910 Sellerie pro Stück—12; Endivien—4; Kopfſalat 2,5: Lauch pro Stück 175—2; Suppengrünes pro Bündel 12,5. Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 10. Oktober. Geſtern wurden folgende Preiſe notiert: Tomaten—9; Pfirſtche 9 bis 13; Birnen 1013; Trauben 20, Quitten 11—13 Pfg. Angefahren waren 266 Zennter. N i * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 10. Oktober. Zu m geſtrigen Obſtgroßmarkt waren 300 Zentner angefahren. Es koſteten: Zwetſchgen 12,5—16; Birnen-16; Aepfel 5 bis 13 Pfir:ſiche 10—20; Trauben 1823; Tomaten-11; Nüſſe 18—25; Quitten 8; Bohnen 14. Zum heutigen Obſt⸗ 8 waren nur Tomaten angefahren. Sie koſteten 11 Pfg. a * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 10. Okt. Auf dem heu⸗ tigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel 10—12; Birnen—23, Kaſtonien 2025 Bohnen 15; Bohnen 15; Nüſſe 20—25; Pfirſiche 820; Quitten—7; Tomaten—10; Trauben 2228. Geringe Anfuhr, flotter Handel. Rekordpreise für piälzer Sandblafi Aus der Pfalz wird uns geſchrieben: Bei der in Speyer abgehaltenen Verkaufsſitzung des Landesverbandes Baye⸗ riſcher Tabakbauvereine, an der ſich etwa 100 Vereine mit ihren 1932er Ergebniſſen beteiligten, waren 12 700 Ztr. Sandblatt, etwa 200 Ztr. desgl., hagelbeſchädigt, und ferner 3000 Ztr. Mittelgut und 950 Ztr. desgl., hagelbeſchädigt, an⸗ geboten. Mit Ausnahme von 4400 Ztr. Sandblatt und 25 Ztr. Mittelgut aus dem Zigarrengutgebiet ſtammte das Angebot aus dem Schneidegutgebiet der Pfalz. Außerdem waren aus dem Maingau 110 und aus Württemberg 150 Str. Sandblatt mit angeboten. Nachdem bei der kürzlichen Einſchreibung für Haar dt⸗ Tabake in Baden ein Spitzenpreis von 90,95& erzielt worden war, gingen die Gebote in Speyer erheblich dar⸗ über hinaus und der Tabakbauverein Iggelheim 1 er⸗ zielte einen Höchſtpreis von 101 4 je Ztr. für 220 Otr. Sandblatt. Käufer waren in dieſem Falle die Roth⸗ Händle AG. in Lahr und die Firma Meerapfel Söhne in Untergrombach. Man erblickt in dieſem Preis ein beſon⸗ deres Zugeſtändnis an dem Qualitätsbau, da man nach übereinſtimmender Meinung der Fachkreiſe derartig ſchö⸗ nen Tabak ſeit Jahrzehnten nicht mehr geſehen hahe. Im übrigen bewegte ſich die Preisſpanne zwiſchen 70 bis 100/ bei einem Geſamtdurchſchnittspreis von gegen 90/ pro Ztr., ſo daß der Geſamterlös aus der Einſchrei⸗ iſt ſehr fraglich. Angebot wurde abgenommen. Der Spitzenpreis für Mit⸗ telgut betrug 96, für die verhagelte Menge behielt man ſich die Preisgeſtaltung an der Waage vor. Das Württem⸗ berger Sandblatt aus Pleidesheim erlöſte 69,50, eine Partie von 60 Ztr. aus Bürſtadt(Maingau) und eine ſolche von 50 Ztr. aus Großheubach 78,85„ je Ztr. U Vom Weifherbsf an der Miffelhaardi Erſt jetzt, nachdem die Weinleſe in vollem Gange iſt, er⸗ ſehen die Winzer, daß ſie ſich mit ihren Herbſtſchützungen ſehr getäuſcht haben. In Weinbergen, wo man vor 14 Tagen noch—10 Logeln ſchätzte, kann man heute nur 4 bis 5 Logeln herousholen. Mon hat ſich eben überſchätzt und an einen ſolch geringen Herbſtertrag nicht gedacht. Bei einem Rundgang durch die Weinberge, beſonders im mittel⸗ Hoardter Qualitätsweinbaugebiet, kann man erſehen, daß die Trauben in ganzen Wingerten dür r find oder infolge der Lederbeerkrankheit nicht ausgereift und jetzt grau und welkt ſind. In manchen Qualitätsweinlagen gibt es Win⸗ gerte, die pro Morgen(2400 Stöcke) einen Ertrag von nur 40—50 Liter Maiſche auswerfen. Hier kommt noch nicht einmal der Arbeits lohn für dos Traubenſchnei⸗ den heraus. Wovon ſoll nun der Winzer leben, der ſich, wie an der Mittelhaardt faſt fämtliche Weinbergsbeſitzer, nur vom Weinbau ernähren. Die Ausgaben gingen in die hunderte von, während die Einnahmen faſt vollſtändig ausfallen. 8 Auf alle Fälle ſieht es im mittelhagroter Qualitätswein⸗ baugebiet mit der diesjährigen Ernte in Bezug auf Quan⸗ tität ſehr miſerabel aus. Die Leſe hat nun in faſt ſämt⸗ lichen Weinbauorten begonnen, außer in Kallſtadt, wo ſie am kommenden Montag beginnt. Die Moſtgewichbe bewegn ſich faſt überall zwiſchen 75 und Grad. In Deidesheim und Forſt wurde bereits öhere Grade erzielt. Geſtern wurde in Wachenheim Moſt abgeliefert, der das anſehnliche Gewicht von 100 Gras nach Oechsle aufwies. In Wachenheim herrſchte etwas Nachfrage, doch konnte man zu einem Abſchluß nicht kommen, da die Ge⸗ bote zu nieder waren, gegenüber der geringen Ernte. Die Wachenheimer Winzergenoſſenſchaft wird zum Beiſpiel nicht viel abgeben können, da ſie den Wein für ihre eigenen Aus⸗ ſchankſtellen ſelbſt braucht. Die Mitglieder des Konſfum⸗ vereins Ludwigshafen liefern ihren Moſt nach Rup⸗ pertsberg in die Kellereien des Konſumvereſns zum Herbſt⸗ mittelpreis ob. Man hört von Geboten zu 16/ pro 40 Liter Maiſche. Ob zu Nieſem Preiſe etwas abgegeben wird, t In Forſt und Deidesheim iſt auch noch nichts von Verkäufen bekunnt. Den Moſtgewichten und Säuregreden nach verſpricht der 1989er ein ganz vor⸗ züglicher Wein zu werden. Die Moſtgewichte werden in den beſſeren Lagen noch weit höher ſteigen. 3. * „Leſe der Burgundertrauben. SZützel fachſen, 10. Oktober. Die Leſe der Burgundertrauben iſt beendet. Der Ertrag war mitunter ſehr verſchieden. Das Moſtgewicht betrug je nach Lage 76—81 Grad nach Oechsle. Als Preis pro Eimer werden 1112„ genannt. Zum Verkauf kam wenig, da die meiſten Winzer der Ablieferung an die Win⸗ zergenoſſenſchaft nachkamen, wieder andere behakten den guten Burgundertropfen zurück, um ihn in den Winter⸗ monaten in den Straußgaſtſtätten abzuſetzen. Frachfenmarki Duisburg- Ruhrort 10. Oki. Die Nachfrage noch Leerraum war an der heutigen Börſe ziemlich gering. Es konnte nur wenig Kahnraum zur Ver⸗ ladung eingeteilt werden. Bergreiſen waren nicht am Markt. Es wurde auch demnoch heute keine Bergfrach notiert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 54 Pfg., nach St. Goar, 80 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 2 4 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe fünf Mannſchaften die Konkurrenz. ngottung zeigten ſich die beiden jaften Hermannio und TW 60 ihren ö Schon in den erſten Gefech⸗ der der Titelverteidiger Her⸗ die beſte Mannſchoft. Nachdem Her⸗ Leipzig mit:7(53:65 Tref⸗ Manns der Deut⸗ 690) eine Niederlage hin⸗ bre maunia; fern) b ſchen nehmer Cas ſtegreich, die Deut ſämtlichen Gefechte Teilnehmer iſt. Für mal ſiegreich. Nach⸗ dem Moß gegen r mit:5 verloren hatte, ſchlug er nachei L die Frankfurter Eiſenecker mit 514, Jörger mit:0 und Roſenbauer 53. Die Ergebniſſe: Deutſche Bank— TSV 67 Leipzig 977(53:65); TV 60 Frankfurt— Dice Düſſeldorf 10:6(55:70); Hermannia Frankfurt— TS 67 Leipzig 977(52:69); Deutſche Bank 72); TV 60 Frankfurt— TSV ede Du i ermannio Frankfurt— Deutſche 8 : 67 Leipzig— Düſſeldorf 10:6(52:); Deutſche Bank:7(61:70); Hermannia D 12:4(43:68); Hermannia Frankfurt— TV 60 Frankfu:2(28:48) abgebrochen. Gesamtergebnis: 1. Herman nia Fronkfurt 4., 0., 171 erh. Tr.; 2. DV 60 Frankfurt 9., 1., 227 erh. Tr.; g. Fc Deutſche Bank 2., 2., 287 erh. Tr.; 4. TS Leipzig 67 2., 2., 255 erh. Tr.; 5. FC Düſſeldorf 0., 4., 280 erh. Tr. FJ-Tagung in Zürich Fußball⸗Weltmeiſterſchaften 1933 in Italien Der Vollgugsausſchuß des Internationalen Fußball⸗ Verbandes(Fifa) hielt Samstag und Sonntag in Zürich eine Tagung internen Charakters ab. Ueber den Verlauf der Verhandlungen wurde ein Bericht bekanntgegeben. Da⸗ nach wohnten ihr der Präſident des Verbandes Rimet⸗ Frankreich, der Vizepräſtdent Mauro⸗Italien, Seeldravers⸗ Belgien, Buero⸗Uruguay, Fiſcher⸗Ungarn, Lotſy⸗Holland, Prof. Dr. Pelikan⸗Tſchechoſlowakei, Dr. Bau wen s und Dr. Schricker(Deutſchland) bei. Juriſtiſcher Sitz der Fifa iſt nunmehr Zürich. Mit der Kontrolle der Ber⸗ bandsfinanzen würde Prof. Dr. Pelikan betraut. Das Züricher Sekretorioat wurde beſtätigt und ferner beſchloſſen, als offizielles Organ„World Football“ wieder herouszu⸗ V 60 Fra T 59 1 — Id genen, das alle Mitteilungen und Beſchlüſſe veröffentlichen ſoll. ſchaft 1933 wurde entſprechend iſſen an Italien vergeben. Der der Weltmeiſterſchaften ſoll in der yſten tgegeben werden. Nennungsſchluß iſt der W. 3. Die Zuſammenſetzung der Grup⸗ pen erfolgt erſt nac ingang aller Meldungen. Ausführlich wurden die Zwiſchenfälle beſprochen, die t letzter Zeit bei einigen Länderſpielen zutrugen. Die erſuchte die Länder, dafür Sorge zu tragen, daß alle ahmen ergriſſen würden, um die reibungsloſe Durch⸗ Spiele getreu der Tradition der * march 1 ſollen. hört die Ausarbeitung eines Fragebogens durch ie Regelkommiſſion, der vom Schiedsrichter nach jedem iel auszufüllen und der Fifa, ſowie den beteiligten esverbänden zuzuſtellen iſt. Der Unparteiiſche ſoll deiteren Angaben über Spielerverwarnungen und Seeldrayers Verhältniſſe ſchild In die Regel⸗ und Schieds⸗ richter⸗Kommiſſion wurden Dr. Bauwens als Vorſitzender, Delaunay⸗Fronkreich, Mauro⸗Italten und Verdyck⸗Belgien als Mitglieder gewählt, während der Amateurkommiſſion unter dem Vorſitz Prof. Pelikans, Lotſy⸗Holland, Hugo Meiſfl⸗Oeſterreich und Fiſcher⸗Ungarn angehören. Neu aufgenommen in die Fifa wurde Haiti. Abſchlie⸗ Schwe der Verbandes für die bei Beilegung des K dem Schweden die Vern Kreß& Co, werden unangenehm Aus den Mitteilungen, die der bisherige 3. Vorſitzende des DB und jetzige Fifo⸗Generalſekretär Dr. Ivo Schricker dem„Sport“ Zürich über den Fall Kreß ge⸗ macht hat, klingt deutlich dos Unbehagen heraus, in das die Behörden durch die neuerliche Wendung des Falles geraten ſind. Man wollte die Kreß u. Co., wie wir von Anſang on vermuteten, eigentlich begnadigen und ſie ſo dem„Ama⸗ teurſport“ wieder zuführen. Nun treten aber die Fronk⸗ furter entgegen allen Berechnungen beim F Mühl⸗ hauſen wieder als Berufsſpieler auf. Es wird dem Di B und der„Fifa“ ſchwer fallen, den FE Mühl⸗ hauſen und die Frankfurter deswegen zur Rechenſchaft zu ziehen, weil das Urteil des ſüddeutſchen Verbandsgerichtes in keiner Weiſe korrekt iſt. Wenn man ober ſelbſt In⸗ korrektheiten begeht oder duldet, dann ſitzt mon eben im Glashaus. Darauf hat ſich der FE Mühlhauſen verloſſen. Schricker verſucht nun das Züricher Spiel als Bagatelle hinzuſtellen, die man als einmalige Ausnahme vergeſſen könnte. Alſo rechnet man immer noch mit der„Rettung“ von Kreß u. Co. Aber daun müßte man ſich auch bald zu 8 ge! bernommen hatte. einem Entſchluß aufraffen. Motrito Sieger im Prix de L Art de Triomphe Europas größtes Herbſtrennen in Paris der Pariſer Prunkbahn im Bois de Boulogne ge⸗ nd bedeutendſtes Million Herbſtrennen, der Frones dotierte Prix Meter zum Austrag. ſonſt üblichen Maſſe der franzöſiſchen dre lienern Sanzio aus dem Stall des Vte. tragen. Die führte ſofort bis zum Boulogner Tor Das regneriſche W ährigen 5 mit dem aus England entſandten Goyeskas 0 und zwei Jahren konnte ſich 15 Pferde kamen gut in ſcharfer Fahrt von Le Becau und Pancho Nach dem Abhang kamen Goyes⸗ de uch etwas beeintr und älte * P enolo zuſammen. ie dank des tiefen B vom kes und Motrico nach vorn und der Engländer Le Becau in die Gerade halben Länge. Prix de'Arc de Triomphe: 1. de Rivau (Semblat): 2. Goyeskos 43, 20. Ferner: Amfortas, Perle, Laeken, Thaoukg, Disguiſe. Prix de Seine et Oiſe in St. Cloud Le Becau, Motrico rückte in der Diſtanz zu Goyeskas auf, der Le Becau vorher zwe! Platz gewieſen hatte und ſiegte nach Kampf knapp mit einer 3. Macaroni. Toto Bosphore, Fenol Laotſe Vierter Unſer ausgezeichnetes Meilenpferd weilt zur Zeit in der franzöſiſchen Metropole und beſtritt am Montag den Prix de Seine et Oiſe, der mit 50 000 Francs ausgeſtattet Das Debut des Hengſtes fiel unter den gegebenen War. und den Ita⸗ ens Motrieo de Rivaud in die Siegerliſte ein⸗ Start. Sanzio, Pancho, Satrap, Gris 8 Das in dieſem traf ferde ſchon vor Laeken hahn ausgetragen, N ferner in einem 2 Frankfurt und Kel ch Tennis⸗S Frl. Horn gewinnt den„Lenz⸗Pokal“ internationale ſchluß der Freiluftſoiſ f 1 kurrenz das Damen⸗Einzel um den Lenz 8 0 k Marielouiſe Horn die Polin Jedrzejowſko die wertvolle Trophäe. noch nicht zum Abſchluf haltende Regen die glatte ſpiele verhinderte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat 4 4* 2 mmer 473 Mainz ſiegte taler Bahn vor 2 luß in Meran Meran, dos de bedeutendſte kal. Die in Turnier 0 Jahre ſtork orgetretene ber. e ſic n konnten er lang an⸗ lichen End⸗ 15 2 S Y 2 2 b Oktober bog hinter auf den zweiten Sao Rheinweiler 128 8„ Maxau ds Motric o Mannheim Platz: 18, and Köln o, Henin, * Wenn Schmerzen ſchmerzſtillendes Mittel iſt Togal. tiſche, rheumatiſche und nervöſe Schmerzen, Zahnſchmerzen Togal⸗Tabletten erfolgreich bekämpft. 6000 Aerzte, darunter viele namhafte Prof r 6 0,5 23 5 .55 J] Nannheim 2 7 30 Jagſtfeld. 3 257 3388 3,83 g. 0(Fetch n.— 254102 602. 40.35 Plochingen 0— 1,50 1,9.56 .18011.14 Geſchäftliche Mitteklungen Togal. Ein prompt wirkendes, Gliederſchmerzen, gich⸗ Kopf⸗ und nach vorliegenden Urteilen mit Nicht weniger als ſſoren, dokumen⸗ II werden tieren laut notarieller Beſtätigung die gute Wirkung des Umſtänden gar nicht ſo übel aus. Labtſe hatte 65 Kg. zu Togal.(V 96 ſchleppen, die auf dem tiefen Boden doppelt drückten.* Zu Beginn der Geraden lag er noch im Vordertreffen, Zufriedenheit mit und ohne Gold! als der noch nie gelaufene Aßnerus(B. Rooſen) ſich plötz⸗ Die Haus Bergmann⸗Zigaretten„Bergmann⸗Klaſſe“ lich frei machte und einen nicht mehr einzuholenden Vor- 4 Pfg.— und Gildehof— 5 Pfg.— mit oder ohne teil herausholte. Laptſe wurde daraufhin* ſeinem Gold⸗Mundſtück bringen das fertig. Ueberdies werden ſtändigen Reiter Hans Blume nicht voll ausgeritten Sparſinn, Sammelſinn und Kunſtſinn geweckt. Wert⸗ und belegte in dem Neuerfelde den vierten Platz. Hengſt ſoll nunmehr am 28. Oktober im Bois de Bou⸗ logne im Prix de Foreſt über 1400 Meter ſtart Das Ergebnis: 1. (Rooſen), 2. Finnoiſe, Babule, Clarawood, El Peru, Preſent, Monſteur Jean. Tot. 99, Pl. 38, 34, 39. Kegelmeiſterſchaften in Mainz Lauſe der letzten Wochen die eines ſüddeutſchen Städtemeiſters wurde Frankfurt In Mainz wurden Kämpfe um den Titel 3. Canute. Ferner: im im Kegeln ausgetragen. Sieger. 5422 vor Wiesbaden, Frankfurt⸗Schwanheim, und Mainz. Im Rahmen der Meiſterſchaften wi kampf Wiesbaden⸗Mainz auf Bohle⸗, Hemdenflanel gute Strepa- Llerqualſſet, helle, Sirell, 3 Fi 80 cm br., in 25 Sfrelf. U. gute Qual., indtanihren, . 5 Croisé 80 1 1 kkröfuge gülge⸗ 42 228 ruhte Qual., vollwelß gebl. Nlr. Sportilanell Schlakanzug- lauen Bettuchhiber K 99 08 48 0 68 1150 c fen.„lr. N Indanthr. Mh. 0 8. Krabben Kronsardinen räftlge Köperqual. m br. 98 5 Pllr. S 2 Sardellenfilet. „Bulterbrödl“ Lernen Sie Fischkost schätzen! 11692 Jetzt oder nie! der Herbst ist die beste Fischzelt des Jahres! 3 fd 50 Krabben I. May. Seelachs in Scheiben ½ Pfd. 45 4 Heringsfilet l. May. Bismarck i. Max. 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