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Jahrgang— Nr. 475 Dit Kol flikte zwiſchen Regierung und Parlament Der Auswärlige Ausſchuß nahm geſtern einen Antrag an, der ſcharfe Kritik an der Reichsregirrung übt Daubmann ein Schwindler Der angebliche Heimkehrer iſt der ſeit Jahren geſuchte Verbrecher Hummel Ein bedauerlicher Vorſtoß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Okt. Der Konflikt zwiſchen Reichstag und Regierung iſt wieder aufgelebt. Die Reſolution, die am Dienstag im Auswärtigen Ausſchuß gefaßt wurde, hat ihn erneut aufgeriſſen. Dieſe Reſolution wiederholt nicht nur in verſchärfter Form ben Vorwurf des Verfaſſungsbruchs, ſondern übt darüber hinaus auch an der Außenpolitik der Regie⸗ rung, die ihrem bisherigen Standpunkt getren zu der Sitzung nicht erſchienen war, eine äußerſt ſcharfe Kritik, die im gegenwärtigen Augenblick, da um die Londoner Vorkonferenz erbittert gekämpft wird, ſtärkſte Bedenken hervorrufen muß. Der Beſchluß iſt mit Hilfe des Zentrums, deſſen Vertreter, Herr Bell, ſich nicht, wie es ur⸗ ſprünglich hieß, auf die Rolle des Beobachters be⸗ ſchränkt hat, angenommen worden. Auch die Bayeriſche Volkspartei hat für den Antrag geſtimmt. Das berührt beſonders eigenartig, wenn man berückſichtigt, daß zur Zeit zwiſchen der Münch⸗ ner Regierung und der Bayeriſchen Volkspartei auf der einen, dem Kanzler auf der anderen Seite wich⸗ tige Verhandlungen ſtattfinden, die betont freund⸗ ſchaftlichen Charakter tragen. Wir haben Grund zu der Annahme, daß Herr von Papen in ſeiner heuti⸗ gen Rede vor den bayeriſchen Induſtriellen Gelegen⸗ heit nehmen wird, auf den Vorſtoß des Auswärtigen Ausſchuſſes einzugehen und die gegen ihn und das Kabinett erhobenen Anſchuldigungen zurückzuweiſen. „Die„Del“ bezeichnet das Verhalten, des Aus⸗ ſchuſſes als einen„einzigartigen Vorgang der deut⸗ ſchen Parlamentsgeſchichte“. Der Antrag bedeute in ſeinen Anſpielungen auf die Rolle des künftigen Reichstags nichts anderes, als daß die Einleitung eines Verfahrens gegen die Reichsregierung wegen Pflichtverletzung angekündigt wird. Der Veſchluß des Ausſchuſſes geht auf einen Antrag Frick(Nat.⸗Soz.), Bell(Ztr.) und Graf Quadt(Bayr. Volksp.) zurück. Er wieder⸗ holt gegen die Regierung den Vorwurf faſſungsbruchs, weil ſie ſich geweigert hat, vor dem Ausſchuß zu erſcheinen. Dann heißt es weiter:„Dem neuen Reichstag bleibt es vorbehalten, daraus die verfaſſungsmäßigen Folgerungen zu ziehen. Die Weigerung der Reichsregierung, dem Auswärti⸗ gen Ausſchuß Rede und Antwort zu ſtehen, bedeutet aber auch eine ſchwere Schädigung der außenpoliti⸗ ſchen Stellung des Reichs, da die Reichsregierung damit vor aller Welt beweiſt, daß ſie nicht den Mut findet, für ihre von ſchweren Mißerfolgen in Lau⸗ ſanne und Genf begleitete Außenpolitik einzuſtehen und eine Unterſtützung im Volk und in der Volks⸗ vertretung zu ſuchen. Ihre außenpolitiſchen Aktionen entbehren deshalb von vornherein des nötigen Ge⸗ wichts. Das Wohl der Nation verlangt gebieteriſch die alsbaldige Beendigung dieſes verderblichen und verfaſſungswidrigen Zuſtandes.“ Der Proteſtantrag iſt, wie es in dem offiziellen Bericht ausdrücklich heißt,„nachdem die Kommu⸗ niſten ſich entfernt hatten, einſtimmig angenommen worden“. Wie die„Germania“ bei dieſem Sach⸗ verhalt, den ſie ſelbſt ihren Leſern vorträgt, noch behaupten kann, das Zentrum habe auf die übliche Beteiligung verzichtet und ſich nur durch einen Beobachter vertreten laſſen, iſt unerfindlich. Herr Bell hat, wie wir dies bereits betonten, ſich keines⸗ wegs auf das„Beobachten“ beſchränkt, ſondern an dem Zuſtandekommen der verunglückten Reſolution höchſt aktiv mitgewirkt. Hinterher ſcheinen dem Zentrum nun ſelbſt Bedenken gekommen zu ſein, denn die„Germania“ bemüht ſich, den fatalen Ein⸗ druck dieſes Beſchluſſes abzuſchwächen.„Die Reichs⸗ regierung“, ſchreibt das Berliner Zentrumsorgan ſichtlich verlegen,„ſollte Wert darauf legen, in einer wichtigen außenpolitiſchen Entwicklung mit den da⸗ zu berechtigten verfaſſungsmäßigen Organen Füh⸗ lung zu halten. Wenn ſte glaubt, ſich im gegen⸗ wärtigen Augenblick zu den außenpolitiſchen Fra⸗ gen nicht äußern zu können, dann wird die Zen⸗ trumspartei auch in ihrer Oppoſitionsſtellung hier⸗ für Verſtändnis zeigen. Was ſie dagegen jetzt unternimmt, das wirkt ungewollt als Schwäche, zu⸗ mal die Reichsregierung ſich ſchon ſeit Monaten da⸗ vor gehütet hat, einen außenpolitiſchen Rechenſchafts⸗ bericht abzulegen“. Das klingt wahrlich zahmer als der provokatoriſche Vorſtoß des Ausſchuſſes. Sollte vielleicht Herr Bell unter dem Einfluß kriegeriſcher Stimmungen im Ausſchuß ſeine Direktiven über⸗ ſchritten haben? 5„ des Ver⸗ Meldung des Wolff⸗ Büros — Freiburg, 12. Okt. In der Angelegenheit des OS kar Daubmann aus Endingen iſt eine ſenſationelle Wendung ein⸗ getreten. Im Verlaufe der letzten Zeit haben ſich mehrere Perſönlichkeiten bei den behördlichen Stel⸗ len gemeldet, darunter ein ehemaliger Fremden⸗ legionär aus Eſſen an der Ruhr, dem Oskar Daub⸗ mann am Montagabend in Endingen gegenüber⸗ geſtellt wurde. Im Verlaufe der weiteren Feſtſtellun⸗ gen wurde Daubmann geſtern vom Landespolizeiamt Karlsruhe geſucht, da ſein Aufenthaltsort nicht be⸗ kannt war. Daubmann befand ſich auf einer Vor⸗ tragsreiſe, konnte aber ermittelt werden. Im Laufe der Vernehmung hat der angebliche Oskar Daub⸗ mann geſtanden, nicht der wirkliche Oskar Daubmann zu ſein. Er gab zu, daß ſeine Angaben nicht in allen Teilen auf wirklichen Erlebniſſen be⸗ ruhen.„Oskar Daubmann“ iſt verhaftet worden. Bei dem Feſtgenommenen handelt es ſich um einen ſeit lange geſuchten Schwindler, der mit dem vermißten Daubmann einmal zuſammengekom⸗ men war. Der wirkliche Oskar Daubmann, der vor 16 Jahren während des Krieges vermißt worden war, iſt wie jetzt amtlich ausdrücklich feſtgeſtellt wird, nicht mehr am Leben. Die Feſtnahme geſchah auf Grund von Fingerabdrücken, die durch das Landes⸗ polizeiamt in Endingen hergeſtellt worden waren. Durch bie Abdrücke wurden im Archiv des Polizei⸗ amtes die tatſächlichen Perſonalien des Schwindlers feſtgeſtellt. Der falſche Daubmann ſoll ein von der Polizei ſeit langem geſuchter Verbrecher namens Chriſtian Hummel aus Offenburg ſein, der 1922 aus der Schweiz ausgewieſen wurde. i Die Vernehmungen des Betrügers ſind im Laufe der Nacht fortgeſetzt worden. Der falſche Daubmann hatte in den letzten Wochen nach ſeiner Rückkehr be⸗ gonnen, aus ſeiner Popularität Kapital zu ſchlagen. Er reiſte im Lande umher und hielt Vorträge über ſeine angeblichen Erlebniſſe. Kurz vor feiner Ver⸗ haftung hatte man ihn in Endingen einem ehemali⸗ gen Fremdenlegionär gegenübergeſtellt. mit dem er angeblich in der Fremdenlegion zuſammengetroffen ſein ſollte. Dieſer erkannte ihn nicht wieder. Vom Miniſterium des Innern in Karlsruhe wurde nun die Polizei angewieſen, Daubmann zu verhaften. Der Rundfunk benachrichtigte ſämtliche badiſchen Be⸗ hörden. Auf dem Bahnhof in Freiburg gelang es, den falſchen Daubmann feſtzunehmen. Er wollte gerade nach Schopfheim fahren, um dort über ſeinen Aufenthalt in franzöfiſchen Gefängniſſen zu berichten. Schwere Unruhen in Belſaſt Drahtung uns. Londoner Vertreters 8 London, 12. Okt. In Belfaſt brachen geſtern ſchwere Unruhen aus, die zu erbitterten Straßen kämpfen in Schützengräben und auf Barrikaden führten. Entgegen einem ſtrengen Verſammlungs⸗ verbot hatten Arbeitsloſe, von Streikenden auf⸗ gewiegelt, am Vormittag verſucht, eine Demonſtra⸗ tion abzuhalten. Die Polizei war in Alarmbereit⸗ ſchaft gehalten worden und begann ſofort die De⸗ monſtranten zu zerſtreuen. Dabei kam es zu ſchwe⸗ ren Zuſammenſtößen, die ſich im Laufe des Tages immer mehr verſchärftenn 2000 Maun Polizei, darunter 700 eilig herangezogene Verſtärkungen von auswärts, wurden mit Revolvern, Karabinern, Ba⸗ jonetten und Patronengürteln verſehen. Später trafen reguläre Truppen in Laſtwagen in der Stadt ein und begannen Stacheldrahtverhaue an⸗ zulegen. Drei Perſonen wurden im Laufe der Kämpfe getötet und etwa hundert in die Krankenhäuſer eingeliefert, davon 18 mit ſchweren Verletzungen. Die Polizei verſuchte immer wieder durch Sturm⸗ angriffe, teils mit aufgepflanztem Bajonett, die Menge zu zerſtreuen. Die Demonſtranten hielten Straßenbahnen und Autobuſſe an und benutzten ſie als Deckung. Sie gruben Schützengräben und bauten Barrikaden auf den Straßen auf, hinter denen ſte große Mengen von Steinen, Flaſchen und andere Wurfgeſchoſſe aufſtapelten. Von den Dächern wurde auf die Polizei geſchoſſen, die mit Gewehrſalven ant⸗ wortete. Einzelne Schüſſe von den Dächern herab waren noch bis in die Nacht hinein zu hören. Die nach Zehnltauſenden zählende Menge, unter der ſich viele Frauen befanden, rief immer wieder im Chor: „Wir wollen Brot“. Der Chef des nordiriſchen Polizeidienſtes hat über Belfaſt den Ausnahmezuſtand verhängt und verboten, daß zwiſchen 11 Uhr abends und 5 Uhr früh Menſchen auf den Straßen ſein dürfen. Die Polizei patrouilliert mit Panzer wagen und in großen Gruppen mit aufgepflanztem Bajonett. Die Straßenbeleuchtung iſt unterbrochen. Ein Kordon von Polizeibeamten umgibt das Innere der Stadt. Niemand darf hinaus⸗ oder hineingehen. Im Laufe der Unruhen wurden zahlreiche Lebens⸗ mittelgeſchäfte geplündert. Ein mit Bier⸗ fäſſern beladenes Laſtauto wurde angehalten und die Beute unter der Menge verteilt. Nach Eintritt der Dunkelheit brach an verſchiedenen Stellen der Stadt Feuer aus, das als das Werk politiſcher Brand⸗ ſtifter gilt. Gegen Mitternacht waren ſämtliche Löſch⸗ züge der Feuerwehr in Tätigkeit. Ein Sondergericht wurde um Mitternacht abgehalten, um 34 Verhaftete wegen Landfriedensbruch abzuurteilen. Sie wurden vorläufig auf 6 Tage in Haft genommen, um dann wieder vorgeführt zu werden. Drei weitere Arreſtan⸗ ten wurden des verſuchten Mordes an einem Poli⸗ ziſten beſchuldigt. Lohnprämien auch für Gemeinden? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 12. Okt. Ende der Woche wird, wie bereits angekündigt, das Reichskabinett ſich erneut mit dem Arbeits ⸗ beſchaffungsplan und den damit zuſammen⸗ hängenden ſozialpolitiſchen Fragen befaſſen. Es wird zur Zeit u. a. ein Umbau der Lohnprämien⸗ Verordnung erwogen. Danach ſollen die kom⸗ munalen Betriebe und Kommunen, die bisher an dem Syſtem der Lohnprämien nicht beteiligt waren, durch eine Aenderung der Notverordnung ebenfalls in den Genuß dieſer Einrichtung gelangen. Voraus⸗ ſetzung wäre allerdings ein Uebereinkommen, mit den Gewerkſchaften und Arbeitnehmern, nach dem die Löhne für kommunale Neueinſtellungen der Notlage entſprechend geſenkt werden. Man hofft, daß auf dieſe Weiſe ſich die Möglichkeit von Neueinſtel⸗ lungen gerade der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen ergibt. Reichsregierung und Handwerk Meldung des Wolffbüros — Berlin, 12. Okt. Reichskanzler von Papen beabſichtigte ſich auf der am 24. Oktober hier ſtattfindenden Ober⸗ meiſtertagung des Berliner und märkiſchen Hand⸗ Diäten für Reichstagskaſſe hat dementſprechend verfahren. Bei ſten der Hindenburgſpende Diäten einzuklagen. Man will auf die Art werkes über die Stellung der Regierung zu den Fragen des Handwerkes zu äußern. Wie verlautet, ſoll die Kanzler⸗Rede auf alle deutſchen Sender übertragen werden. Klage um die Reichstagsabſtimmung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Oktober Reichstagspräſident Göring hat, wie erinner⸗ lich, verfügt, daß den Abgeordneten, die an der Ab⸗ ſtimmung des aufgelöſten Reichstags über das Miß⸗ trauensvotum gegen die Regierung Papen nicht teil⸗ genommen haben, der Geſchäftsordnung gemäß die dieſen Tag abgezogen werden. Die den Abgeordneten, die ſich der Abſtimmung fern⸗ hielten, weil ſie Zweifel an der Rechtsgültigkeit der Abſtimmung hatten, beſteht nun die Abſicht, zugun⸗ die abgezogenen bewirken, daß der Streitfall über die Rechtsgültig⸗ keit der Abſtimmung durch einen Gerichtsbeſchluß geklärt wird. 5 5 N Front gegen Deutſchland Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 12. Okt. „Ich war noch nie ſo optimiſtiſch für die Ab⸗ rüſtung wie jetzt“ ſagte Arthur Henderſon in Genf zu dem dortigen Korreſpondenten des „Daily Herald“. Dies iſt eine Stimmung, die ſich nicht nur in Genf, ſondern auch in London faſt ſtündlich mehr verbreitet, doch iſt ſie keineswegs ſo erfreulich, wie es auf den erſten Blick den Anſchein hat. Der genannte Korreſpondent des„Daily Herald“, der den beſten politiſchen Geruchſinn der engliſchen Preſſe beſitzt, ſchreibt darüber, es herrſche mehr und mehr der Eindruck, daß„irgendwo in der Nähe des franzöſiſchen Sicherheitsplanes der Aus⸗ weg aus der Sackgaſſe der gegenwärtigen Lage ge⸗ funden werden müſſe“. Wenn Herriot nach London kommt, wird er vermutlich eine ähnliche Stimmung vorfinden. Es beſteht dabei die ernſte Gefahr, daß Deutſchland iſoliert wird. Der Wille zur Annäherung iſt in den führenden engliſchen Kreiſen ſehr ſtark. Wenn es richtig iſt, was heute von Paris aus an⸗ gedeutet wird, daß nämlich die franzöſiſche Regierung zum erſten Mal in ihrem Sicherheitsvorſchlag auf die engliſche Abneigung gegen jede weitere Garan⸗ tieverpflichtungen in Europa Rückſicht nehmen will, ſo kann ſie auf weitgehendes engliſches Entgegen⸗ kommen rechnen. Der Augenblick iſt für die dieutſche Außenpolitikkritiſcher denn je. Die anſpornende Wirkung des deutſchen Nein be⸗ ginnt ſich abzuſchwächen. Wenn nicht in allernächſter Zeit von Deutſch⸗ land aus ein Vorſchlag zur gütlichen Bei⸗ legung des Rüſtungskonfliktes erfolgt, muß man damit rechnen, daß London und Paris ſich auf einen gemeinſamen Plan einigen, der Deutſchland daun unter gewaltigem diplomatiſchem Druck zur Annahme vorgeſetzt werden würde. Aus Genf meldet die engliſche Preſſe, daß bereits 14 bis 15 europäiſche Staaten ihre grundſätzliche Zu⸗ ſtimmung zu dem franzöſiſchen Sicherheitsvorſchlag gegeben hätten. Es iſt nur allzu wahrſcheinlich, daß dieſer Vorſchlag an Deutſchland ſchwere Zu mu⸗ tungen hinſichtlich der öſtlichen Gren⸗ zen und anderer Fragen ſtellen werde. Auf England iſt wenig Verlaß. Wenn es dafür noch eines Beweiſes bedurft hätte, ſo bringt ihn heute die„Times“, die Herriot mit großem Nachdruck verſichert, daß die engliſche Regierung gegenüber den deutſchen Anſprüchen auf Rüſtungs⸗ gleichheit nach wie vor freie Hand habe. Man glaubt hier in der Tat nicht, daß eine wirkſame Zuſammen⸗ arbeit, ſei es in der Abrüſtung oder in irgend einer anderen Friedensbewegung, möglich iſt, ſolange ein Teilnehmer an der Diskufſton in ſeinen Rechten und ſeinem Status den anderen untergeordnet iſt und nach anderen Grundſätzen behandelt wird. Anderer⸗ ſetts beſteht jedoch in England nicht das geringſte Verſtändͤnis für die deutſchen Wehrforderungen. Man betont hier nur immer wieder, daß jede Anerkennung des Grundſatzes der Gleichberechtigung durch die Herabſetzung und nicht durch eine Heraufſetzung von Rüſtungen erreicht werden muß. Keine engliſche Einladung an Neurath Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 12. Okt. In Berkin iſt bislang noch kein engliſcher Schritt erfolgt, der darauf ſchließen ließe, daß die britiſche Regierung nach Herrn Herriot auch den Reichs⸗ außenminiſter v. Neurath zu einer Vorbeſpre⸗ chung nach London bitten wird. Die Frage Hender⸗ ſons an den deutſchen Völkerbundsdelegierten von Roſenberg, ob und wann Herr v. Neurath nach Genf zurückzukehren gedenke, wird in hieſigen un⸗ terrichteten Kreiſen dahin beantwortet, daß der Reichsaußenminiſter zurzeit keinen Anlaß ſehe, der ſeine Auweſenheit in Genf notwendig mache. Neueinſtellung bei den Stahlwerken Meldung des Wolff⸗ Büros — Neheim⸗Hüſten(Weſtfalen), 12. Okt. Die Abteilung Hüſten der Vereinigten Stahlwerke hat 200 Arbeiter neu eingeſtellt. Ueber die Hälfte hat die Arbeit bereits heute aufgenommen. Die übrigen Arbeiter werden in den nächſten Tagen in den Betrieb eintreten. Ab heute begannen faſt ſämtliche Abteilungen des Betriebes mit der neuen Sechs ſtundenſchicht. Eine Kürzung der Löhne iſt bisher nicht beabſtchtigt. 1. 2. Seite/ Nummer 475 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Oktober 1932 97 Der Reichskanzler in München Meldung des Wolff⸗Büros — München, 22. Oktober Miniſterpräſident Dr. Held hatte Dienstag abend zu einem Empfang im Palais an der Köni⸗ ginſtraße geladen, der dem Reichskanzler Ge⸗ legenheit geben ſollte, mit führenden Perſönlich⸗ keiten der bayeriſchen Wirtſchaft, Politik, der Wiſ⸗ ſenſchaft, Kunſt und des Schrifttums in perſönliche Fühlung zu treten. Miniſterpräſident Dr. Held wies in ſeinen Begrüßungsworten auf den außer⸗ ordentlichen Ernſt der Lage hin und betonte, daß jede Regierung auf den guten Willen des geſamten Volkes angewieſen ſei. Reichskanzler von Papen dankte, daß ihm Gelegenheit gegeben ſei, mit den Vertretern aller Berufe und Stände perſönlich Fühlung zu nehmen. Die Reichsregierung ſei entſchloſſen, aus den kultu⸗ rellen Kräften der Länder den Nutzen zu ziehen, der von ihnen gezogen werden müſſe, wenn das deutſche Volk den Weg nach aufwärts wiederfinden ſolle. Dieſer Weg erfordere die Zuſammenfaſſung aller Energien. Wenn die Regierung die wertvollen Kräfte, die gerade in den Ländern gewachſen ſind, wieder hinter ſich bringen könnte, dann könne man den Weg in die Zukunft mit Vertrauen beſchreiten. Der Kanzler gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Tal der Kriſe bald durchſchritten ſein möge, und daß es uns vergönnt ſei, die junge Generation wieder einer beſſeren Zukunft entgegenzuführen. Die Worte des Reichskanzlers wurden mit ſtarkem Beifall auf⸗ genommen. Goebbels und die Deutſchnationalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 12. Okt. Dr. Goebbels hatte in einem entſprechenden Schreiben unter Zurückweiſung der von den Deutſch⸗ nationalen gegen ihn und die NSDAP gerichteten Angriffe die Einladung, in einer deutſchnationalen Verſammlung zu ſprechen, angenommen und um Mitteilung eines Termins erſucht. Gleichzeitig äußerte der Angriff“ den Wunſch, daß Herr Hugenberg perſönlich erſcheinen möge. Wie die „Nachtausgabe“ mitteilt, kommt für den poli⸗ tiſchen Redekampf eine deutſchnationale Verſamm⸗ Jung in Betracht, die auf den 19. Oktober anbe⸗ raumt iſt und in der für die Deutſchnationale Volks⸗ partei der Reichstagsabg. Schmidt⸗ Hannover und der preußiſche Landtagsabg. Steuer ſprechen wer⸗ den. Die letzten Vereinbarungen über die Veran⸗ ſtaltung ſind indes noch nicht getroffen worden. Braun ſchreiht an Bumke Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Okt. Der„Vorwärts“ hat angekündigt, daß ſich der frühere preußiſche Miniſterpräſident Braun in einem Telegramm an den Reichspräſidenten über das Auftreten des Miniſterialdirektors Gottheiner in Leipzig beſchweren würde. Ein ſolches Telegramm iſt bislang im Hauſe des Reichspräſidenten nicht ein⸗ gelaufen. Dagegen hat, wie ein Spätabendblatt zu berichten weiß, Braun ein Schreiben an den Reichsgerichtspräſidenten Bumke gerich⸗ tet, in dem er ſich gegen die vom Reich erhobenen Vorwürfe wegen ſeines Gehalts verteidigt. — Holländiſcher Minenleger geſtrandet — Amſterdam, 12. Okt. Der Minenleger„Kra⸗ katau“, einer der größten Minenleger der nie⸗ derländiſchen Marine, wurde nordöſtlich von Sura⸗ baya vom Kapitän in voller Fahrt auf eine Sand⸗ bank geſetzt, da er im flachen Waſſer zu kentern drohte. Die aus 104 Perſonen beſtehende Beſatzung wurde von einem anderen Schiff übernommen. Meh⸗ rere Mitglieder der Beſatzung haben Verletzungen erlitten. 8 8. Streit um den Artikel 48 Vor dem Staatsgerichtshof nahmen Wiſſenſchaftler zu Art. 48 das Wort Meldung des Wolff büros — Leipzig, 12. Okt. Im Verfaſſungsſtreit vor dem Staatsgerichtshof verlas geſtern nachmittag der preußiſche Vertreter Dr. Brecht eine Erklärung des Miniſters Severing gegenüber der Behauptung, daß Severing beim Reichsinnenminiſter Freiherrn v. Gayl ſelbſt die Einſetzung eines Reichskommiſſars für notwendig erklärt habe. Demgegenüber verlas Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Gottheiner folgendes Telegramm, das Reichsinnenminiſter v. Gayl ihm überſandt hat: „Etwa Mitte Juni ds. Is. hatte ich mit Herrn Miniſter Severing in deſſen Amtszimmer eine Unterredung über ſchwebende polizeiliche Fragen. Im Verlaufe der Unterredung brachte Miniſter Severing das Geſpräch auf die damals in der Oef⸗ fentlichkeit umlaufenden Gerüchte über die angeblich von der Reichsregierung geplante Einſetzung eines Reichs kommiſſars für Preußen. Ueber den Umfang der Befugniſſe eines ſolchen Reichs kommiſſars iſt da⸗ bei ſelbſtverſtändlich nicht im einzelnen geſprochen worden. Es unterliegt aber nach meiner beſtimmten Erinnerung keinem Zweifel, daß es ſich bei dem Ge⸗ ſpräch um die weitgehende Maßnahme der Einſetzung eines politiſchen Reichskommiſſars für Preußen hau⸗ delte. Bei dem Geſpräch erklärte Miniſter Severing, er habe ſich an dem Geſchrei über die angeblich be⸗ vorſtehende Einſetzung eines Reichskommiſſars für Preußen nicht beteiligt, weil er perſönlich der Anſicht ſei, daß dieſe Maßregel ſich nicht werde umgehen laſſen. Im weiteren Ver⸗ lauf des Geſpräches äußerte Miniſter Sepering mit Bezug auf die Einſetzung des Reichskommiſſars: „Warten Sie nicht mehr lange ab.“ ⸗Miniſterialdirektor Dr. Brecht führte aus, die Erklärungen der Miniſter Severing und v. Gayl über ihre Unterhaltung wegen des Reichskommiſſars ſchienen in diametralem Gegenſatz zu ſtehen. Da er aber von keinem der beiden annehme, daß er nicht die Wahrheit ſage, müſſe es da etwas geben, was aus den Erklärungen nicht erſichtlich ſei. Reichsgerichtspräſident Bumke meinte, wenn Severing tatſächlich der Einſetzung eines Reichskommiſſars zugeſtimmt haben ſollte, dann würde nicht erſichtlich ſein, warum die Reichsſtellen nicht, ehe ſie am 20. Juli die Maßnahmen durch⸗ führten, mit Severing Fühlung nahmen, da es ſich ja dann nur um die Erfüllung eines Wun⸗ ſches von Severing gehandelt haben würde. Es begann dann die rechtliche Erörterung mit einer allgemeinen Ausſprache über die Probleme, die Meldung des Wolff⸗ Büros — Duisburg⸗ Hamborn, 12. Okt. Die ſtädtiſche Kaſſenlage von Duis⸗ burg⸗ Hamborn hat eine derartige Zuſpitzung erfahren, daß die Stadtverwaltung am 10. Oktober nicht in der Lage war, die zweite Rate der Beamtengehälter zur Auszahlung zu bringen. Es iſt vorläufig die Regelung getroffen worden, daß Beamte und Angeſtellte mit einem mo⸗ natlichen Nettoeinkommen bis zu 150% 50/ aus⸗ gezahlt erhalten. Wie verzweifelt augenblicklich die Finanzlage der Stadt iſt, zeigen die folgenden Zah⸗ len: die Fürſorgelaſten in Duisburg⸗Hamborn haben im vergangenen Monat die bisher noch nicht dageweſene Höhe von 3,2 Millionen„ erreicht. Die geſamten Steuereinnahmen erreichen augen⸗ blicklich im Monat den Betrag von 1 Million. Weſldeutſche Städte in — ſich aus dem Art. 48 der Reichsverfaſſung in Ver⸗ bindung mit der bundesſtaatlichen Gliederung des Deutſchen Reiches ergeben. Der Vertreter Bayerns, Staatsrat Jan, erhielt dann das Wort zu grund⸗ legenden Ausführungen, wobei er u. a. erklärte: Bayern hat ſich der preußiſchen Klage angeſchloſſen, weil es wünſcht, daß die Fragen, über die die baye⸗ riſche Regierung mit der Reichsregierung im Zu⸗ ſammenhang mit dem Vorgehen gegen Preußen nicht übereinkommen konnte, von dem berufenen Organ, dem Staatsgerichtshof, geklärt werden. Nach der Auffaſſung Bayerns ſei eine Reichskommiſ⸗ ſariats⸗Regierung keine Landesregie⸗ rung. In einem Lande könne nur eine Landes⸗ regterung exiſtieren, nicht aber eine Reichskommiſſa⸗ riats⸗Regierung. Dementſprechend könnten auch die Länder im Reichsrat nur durch Vertreter ihrer Lan⸗ desregierungen und nicht durch Vertreter von Reichs⸗ kommiſſaren vertreten werden. Der Vertreter Badens Miniſterialdirektor Dr. Jecht erklärte:„Auch Baden hat ebenſo wie Bayern lediglich eine Feſt⸗ ſtellungsklage erhoben, die bezweckt, die abſoluten und relativen Grenzen feſtzuſtellen, welche der Reichs⸗ regierung hinſichtlich der Anwendbarkeit der Beſtim⸗ mungen des Artikels 48 der Reichsverfaſſung bei Exekutions⸗ und Diktaturmaßnahmen gegenüber dem deutſchen Lande gezogen ſind. Die badiſche Regierung hält eine ſolche Feſtſtellung für nötig, nachdem auch nach ihrer Meinung bei dem Vorgehen des Reiches gegen Preußen eine Rechtsauffaſſung der Reichsregierung zutagegetreten iſt, die die badiſche Regierung nicht mehr als mit der Reichsverfaſſung vereinbar anzuſehen vermag. Die badiſche Regierung befürchtet, daß durch die Rechtsauffaſſung der Reichsregierung der bundesſtaatliche Cha⸗ rakter der Reichsverfaſſung in Jrage geſtellt wird und die Länder Eingriffen ausgeſetzt werden, die ihnen durch die Reichsverfaſſung gewähr⸗ leiſtete Eigenſtaatlichkeit vernichtet. Die badiſche Regierung hofft, daß die Verhand⸗ lung vor dem Staatsgerichtshof in verſöhn⸗ Itchem Geiſte geführt wird und den mit der badiſchen Klage verfolgten Zweck einer Klärung der Rechtslage und einer Beruhigung der politiſchen Atmoſphäre erfüllt. Wenn der Herr Vertreter Preußens die Erklärung abgegeben hat, daß die preußiſche Klage keine Spitze gegen den Herrn Reichspräſidenten enthalte, ſo kann 4 7 7. Jinanz⸗ Schwierigkeiten Die Beamten⸗ und Angeſtelltengehälter erfordern monatlich 565 000 /, die Ruhegehälter 115 000 ,. Die Stadtverwaltung Wattenſcheid konnte geſtern die fälligen Wohlfahrtsunter⸗ ſt ü zungen nicht voll auszahlen, da es an Mitteln fehlte. Man hofft jedoch, am Montag die Reſtbezüge nachzahlen zu können. Die Stadtverordnetenfraktion der SPD. ſowie der Deutſche Gewerkſchaftsbund haben den preußiſchen Innenminiſter dringend um Hilfe gebeten. Engliſche Flugzeugfabrik braunte nieder — London, 12. Okt. In der Flugzeugfabrik der Fairey⸗Geſellſchaft in Hamble bei Southampton, die die ſchnellſten Kampfflugzeuge für die engliſche Luftflotte herſtellt, brach geſtern ein Feuer aus, das die Fabrik völlig zerſtörte. Der Schaden wird auf über 2 Millionen Mark geſchätzt. ich mich dieſer Erklärung für die badiſche Klage nur anſchließen. Für die badiſche Regierung handelt es ſich lediglich daraum, der nach Artikel 50 der Reichs⸗ verfaſſung für die Anordnungen des Herrn Reichs⸗ präſidenten verantwortlichen Reichsregierung gegem über feſtzuſtellen, in welchem Umfange die Beein⸗ trächtigung verfaſſungsmäßiger Rechte der Länder durch Maßnahmen nach Artikel 48 der Reichsverfaſſung möglich oder nicht möglich iſt. Die verehrungswürdige und verehrte Perſon des Herrn Reichspräſidenten wird durch den Austrag dieſer Rechtsfragen nach Auffaſſung der badiſchen Staats⸗ regierung in keiner Weiſe berührt.“ Die Wiſſenſchaftler erklären Es wurde dann die Frage unterſucht, welche Voxrausſetzungen gegeben ſein müßten, wenn das Reich den Art. 48, Abſ. 1 der Reichsverfaſſung anwenden. d. h. die Reichsexekution gegen ein Land durchführen wolle. Dazu äußerte ſich zuerſt als Mit⸗ glied der preußiſchen Delegation der bekannte Ver⸗ faſſungskommentator Profeſſor Anſchütz⸗ Heidelberg. Er ſagte u..: die Weimarer Verfaſſung iſt nicht ſo auszulegen, wie die jeweilige politiſche Situation es fordert, ſondern wie ſie gemeint iſt. Zu Art. 48, Abſ. 1 betonte Anſchütz, Vorausſetzung einer Reichs⸗ exekution ſei, daß das betreffende Land ſeine Pflicht gegenüber dem Reich bezw. den Reichsgeſetzen ver⸗ letzt habe. Die bloße Tatſache der Heterogenität der inneren Politik eines Landes zu der des Reiches könne niemals den Tatbeſtand der Pflichtverletzung erfüllen.„Wir ſind nun einmal Bundesſtaat und haben damit das Selbſtbeſtimmungsrecht der Länder. Das iſt von der Reichsverfaſſung ſtillſchweigend ge⸗ wollt. Wenn auch der Länderparlamentarismus häufig zu Mißbräuchen geführt hat, ſo will doch die Reichsverfaſſung nicht nur den Bundesſtaat, ſondern die parlamentariſche Demokratie. Damit muß ſie auch gewiſſe Schattenſeiten dieſer Inſtitution wollen. Wenn die Schattenſeiten aktuell werden, darf man nicht ſagen, daß das eine Widerſetzlichkeit ſei, die die Reichsexekution erfordere. Anſchütz unterſuchte dann die Frage, ob die Feſtſtellung der Pflichtverletzung eines Landes nicht eine Ermeſſensfrage des Reichs⸗ präſidenten ſei, die der Nachprüfung durch den Staatsgerichtshof entzogen wäre. Sollte dieſe Frage auftauchen, dann erkläre er: der Staatsgerichtshof kann und darf der Entſcheidung und Beantwortung über die konkrete Frage, ob im vorliegenden Falle das Land Preußen ſich einer Verletzung der ihm nach der Reichsverfaſſung obliegenden Pflichten habe zuſchulden kommen laſſen, nicht ausweichen.“ Aus dem Weſen des Rechtsinſtrumentes der Reichsexekution ergibt ſich jedenfalls als notwendig, daß in irgendeiner Form unter Belaſſung einer, wenn auch noch ſo kurzen Erklärungsfriſt, dem be⸗ treffenden Lande die Mitteilung gemacht wird, daß die Reichsregierung gegen die Landesregierung ein⸗ ſchreiten wolle und daß das Land Gelegenheit er⸗ halte, zu erklären, ob die behaupteten Verfehlungen richtig ſeien. Die Exekution ſei eine Zwangsvoll⸗ ſtreckung, und Zwangsvollſtreckungen erforderten den vollſtreckbaren Titel. In der Tatſache, daß gegen Preußen ohne vorherige Mitteilung vorgegangen ſei, liege ein ſo erheblicher Verfahrensmangel, daß da⸗ 7T7TTCC0CcC 00 raus der Gerichtshof zur Zurückweiſung der Ver⸗ ee ordnung kommen müßte. Profeſſor Dr. Carl Schmitt verbreitete ſich in ſei⸗ ner Erwiderung auf die Ausführungen Anſchütz's über den Begriff„Exekution“. Exekution und Aus⸗ nahmezuſtand könnten kaum unterſchieden werden. Profeſſor Peters äußerte ſich zu den Pflichten der Länder gegenüber dem Reich. Profeſſor Gieſe betonte die Notwendigkeit des Vorliegens des Ver⸗ ſchuldens als Tatbeſtandsvorausſetzung. Der bay⸗ eriſche Vertreter, Staatsrat Jan, bezeichnete es vom bundesſtaatlichen Geſichtspunkt aus betrach⸗ tet als notwendig, daß vor einer Exekution ſogar der Staatsgerichtshof angerufen werden müſſe. In der heutigen Sitzung werden die Vertreter des Reiches nochmals das Wort zu dieſen Fragen nehmen. 5 Mannheim im Zeichen des Puppenſpiels Die neue Ausſtellung im Schloßmuſeum und zwei Theatergaſtſpiele In Mannheim iſt mit einem Mal ein Puppen⸗ ſpiel⸗Herbſt ausgebrochen. Die bezaubernd ſchöne, uralte Kunſt, die menſchlichen Akteure durch willige Puppen zu erſetzen— ſicherlich geht ſie jeder menſch⸗ lichen Schauſpielerei voraus— iſt immer mehr zum Stiefkind der großſtäbtiſchen Kultur geworden. Da⸗ bei gehört dieſes Spiel mit dem Spiele zu den ſchönſten Beluſtigungen, und wenn man nachlieſt, was von den deutſchen Dichtern und Denkern darüber an Beſinnlichkeiten der Nachwelt überliefert wurde, ſo muß man erſt recht geſtehen, daß dieſes Zauber⸗ reich arg zu Unrecht von den Nachgeborenen vernach⸗ läſſigt wurde. In unſerer Stadt wird jetzt geradezu eine Pup⸗ penſpiel⸗Renaiſſance angeſtrebt, und das Mann⸗ heimer Schloß, in dem Jahrhundert erbaut, dem die Puppenſpiele noch eine lebendige und wohlver⸗ traute Welt waren, iſt nicht der ſchlechteſte Ort für eine ſolche Erneuerung. Sie hat zunächſt zwar nur didaktiſche Abſichten, über die ſogleich berichtet wer⸗ den ſoll, aber auch die Praxis wird nicht fehlen, ſodaß wir wirklich einer Mannheimer Puppenfeſtſpielzeit entgegengehen.„ Leider kann Mannheim einen ſeiner ſchönſte Beiträge wohl nicht mobiliſieren: ein eingebautes Puppenſpieltheater in dem kulturvollen Hauſe einer Mannheimer Villenſtadt, wo auf einer kleinen Bühne die bezauberndſten Dinge gezeigt werden, Märchen⸗ wälder von wunderſamer Tiefe und Weite, eine kleine Welt für ſich. Vielleicht gelingt es doch noch, dieſes Puppenſpiel⸗Juwel zum Mannheimer Pup⸗ penſpiel⸗Herbſt ſeiner ſtillen Verborgenheit zu ent⸗ reißen... Einſtweilen ſchickt ſich Profeſſor Wal ⸗ ter im Schloß an, den Vorhang von ſeiner hiſtori⸗ ſchen Revue des Puppentheaters wegzuziehen. Unter dem Titel„Schattentheater und Puppenſpiel“ eröffnet das ſtädtiſche Schloß⸗ muſeum in ſeinen Sonderausſtellungs⸗ räumen Sonntag, den 16. Oktober 1932 eine neue große Schau, die ſicherlich allgemein lebhaften An⸗ klang finden wird. Mit dem Orient beginnend und dis zur Gegenwart führend gibt die Außſt sinen kulturgeſchichtlichen Querſchnitt durch die Ent⸗ wicklung des Schattenſpieles, der Marionettenbühne und des Handpuppentheaters. Umfang und Reichhaltigkeit dieſer Ausſtellung iſt durch zahlreiche wertvolle Leihgaben gewähr⸗ leiſtet, die dem Muſeum in bereitwilligem Entgegen⸗ kommen anvertraut wurden. Vertreten ſind u. a. die Völkerkundmuſeen von Bremen, Hamburg, Leip⸗ zig, Mannheim und München, die Theatermuſeen von Köln und München, die Graphiſche Sammlung Nürnberg, das Schloßmuſeum in Stuttgart, das Volkskundemuſeum in Dresden, das Ledermuſeum in Offenbach, das Goethemuſeum und das Hiſtoriſche Muſeum in Frankfurt a.., das Muſeum für Ham⸗ burgiſche Geſchichte in Hamburg, die v. Portheim⸗ land, Künſtler wie Hans Kohl⸗München, Otto Leiber⸗ Buchenberg, Walter Oberholzer⸗München, Ivo Pu⸗ honny⸗Baden⸗Baden, Lotte Reiniger⸗Berlin, Prof. Richard Teſchner⸗Wien und andere ihrer Hand für dieſe Ausſtellung zur Verfügung ge⸗ gewerbeſchule der Stadt Halle, die ſtaatliche Fach⸗ ſchule für Holzſchnitzerei in Oberammergau und eine Reihe von Puppenhbühnen. Vorſitzende des Verbandes der Deutſchen Puppen⸗ ſpieler Wilhelm Löwenhaupt in Offenburg, ein gebürtiger Mannheimer genannt. Um die Ausſtel⸗ lung lebendig zu geſtalten, bereitet die Intendanz des Nationaltheaters gleichfalls zur Auffüh⸗ I rung im Ritterſaal die einaktige Oper l de ekannte Marionettentheater⸗ Epiſode aus dem Don Quiote verwertet iſt. Fer⸗ Pedros e e von Manuel Fal la vor, in der die ner wird Paul Brauns bekanntes Martionetten⸗ theater Münchner Künſtler einige Gaſtſpiele im Ritterſaal des Schloſſes veranſtalten. Am Eröffnungstage der Ausſtellung, am Sonntag, dem 16. Oktober, wird nachmittags die erſte Aufführung ſtattfinden. Während des kurzen Gaſtſpiels im in München, das Germaniſche Nationalmuſeum in Stiftung in Heidelberg, das Pocei⸗Archiv in Ammer⸗ haben Werke ſtellt; ferner die Vereinigten Staatsſchulen für freie und angewandte Kunſt in Charlottenburg, die Kunſt⸗ Von Privatſammlern ſei vor allem der „Jery und Bätely“, eine Operette von Goethe, darf ſich ein Maunheim auch guf dieſes Gaſtſpiel Schloß werden u. a. zur Aufführung gelangen: mit der zeitgenöſſiſchen Muſik von Johann Reichardt, „Goethe im Examen“ eine Groteske von Egon Frie⸗ dell und Alfred Polgar mit den Figuren von Olaf Gulbrannſon„Amphitryon“ von Molière und die „Zaubergeige“ vom Grafen von Poeci. . Und noch ein Puppentheater naht zu dieſer Zeit unſerer Stadt, um vom 18. bis 21. Gaſtſpiele im Caſinoſaale zu veranſtalten: Das Süd⸗ deutſche Künſtler⸗marionettentheater Georg Deiningers, das im Stuttgarter Stadt⸗ garten ſein Standquartier beſitzt und im Jahr 1920 zuſammen mit den bekannten Malern Otto und Helmuth Eichrodt entſtand. Wie ſtets in ſolchen Fällen, iſt ſein Beſitzer, Direktor, Dichter und Pup⸗ penſchnitzer, Georg Deininger, aus Liebe zu der ma⸗ giſchen Puppenwelt von einem ganz anderen Berufe her in dieſes kleine Wunderreich gekommen, für das er ſich opfert; denn es iſt ſehr ſchwer, mit dieſem kleinen, aber mit allerlei verwickeltem Gerät belade⸗ nen Theſpiskarren in dieſen Notzeiten durch die deutſchen Lande zu ziehen, in denen die Schauſtellun⸗ gen einen von Puppenſpielerei gänzlich unterſchie⸗ denen Charakter angenommen haben. Deininger führte geſtern vor einem geladenen Kreis ſeine Puppen vor, zunächſt zwei reizende Mär⸗ chenſzenen als gelungene Beiſpiele für ſeine Kinder⸗ ſtücke, dann das Urſpiel des Puppentheaters, den Doktor Fauſſ in eigener Bearbeitung, in der es dem Theatermann hauptſächlich auf den Hokuspokus ankam. Der iſt ihm allerdings ausgezeichnet gelun⸗ gen, und was er da alles an Effekten auf einem kleinen Theater vorführt, das Erſcheinen und Ver⸗ züngelnde Flammen und wandeln von Geiſtern, huſchende Kobolde, gibt die Stimmung des alten Puppenſpiels getreulich wieder. Er durchſetzt es außerdem mit der richtigen Naivität, teils mit der unfreiwilligen durch die Wahl der eingeſtreuten Muſik, die ſelbſt vor der Serenata Toſelli nicht zurückſchreckt, teils mit der urwüchſigen in der Geſtalt des Hanswurſt, bei er hbchſt humorige Dinge zum beſten gibt. Die Abenteuer dieſes Erzkaſvers haben wir witzig und ißt in dieſen Bereichen angetroffen Man freuen. K. den er aus deſſen Salzburger Urheimat ins Bajuvariſche überſetzt, wo⸗ ſelten ſo Der lachende Hörsaal Von Dr. Fritz Balder An einer kleinen ſüddeutſchen Univerſität. Im Praktikum für ſyſtematiſche Philoſophie fragt der Profeſſor: g„ „Nun, Herr Kandidat“,— der ſtand bereits in höheren Semeſtern—„was können Sie mir über die Entwicklung der ethiſchen Grundfragen im 18. Jahrhundert ſagen?“ i „Entſchuldigen Sie, Herr Profeſſor, bis Kaut bin ich nicht gekommen!“ 5 „Kaut? Kaut? Was wollen Sie denn? Was heißt Kaut?“ n Schließlich ſtellte es ſich heraus, der Kandidat meinte Kant. Seine„Einführung in die Philo⸗ ſophie“, nach der er ſtudiert hat, war in lateiniſchen Lettern handgeſchrieben.— Die Geſchichte iſt wahr! * Einer der beliebteſten Profeſſoren, die in den letzten Dezennien auf bayeriſchen Univerſitäten lehrten, war wohl Profeſſor Emil Sehling in Er⸗ langen. Er kannte ſeine Hörer ſchon ehe ſie im Examen ſaßen und wußte, was ſie wiſſen. Vom reinen Prüfungsdrill hielt er nicht viel. Ein charakteriſtiſches Bonmot aus ſeinem Hör⸗ ſaal: a N 5 „Mit dem juriſtiſchen Examenswiſſen iſt es wie mit ſchlechten Witzen. Die Pointe hat jeder einmal gehört und dann— Gott ſei Dank— wieder ver⸗ geſſen. Die Kunſt des Prüfenden beſteht darin, die Pointe dem Kandidaten wieder ins Gedächtnis zu⸗ rückzurufen“„ f 5 8 8 In München dozierte vor dem Kriege ein Pro⸗ feſſor der Kunſtgeſchichte, der uns zu früh geſtorben iſt. Er war von Statur kurz und gedrungen, liebte den Rotſpohn und ſchwärmte für Bottteelli. Wohl dieſer Eigenſchaften wegen hieß er bei ſeinen Schü⸗ lern kurz„das Fäßchen“, mitunter auch„Das Faß“. Bei Beginn ſeiner Vorleſung erlaubte ſich ein un⸗ gezogener Student zum Nachbarn die Bemerkung: „Da ſteht ja unſer„Faß“ ſchon oben am Katheder“. — Der Profeſſor hatte feine Ohren, es blitzte hinter ſeiner Brille und er parierte:„Das Faß? Meine Herren, ein Faß iſt von Reifen umgeben, ich aber offenbar von Unreifen!“—— 4 — eng eee ten ae, He Ich e venn ſſung Land Mit⸗ Ver⸗ ht ſo n es t. 48, ichs⸗ flicht ver⸗ t der liches zung und nder. d ge⸗ mus h die dern 5 ſie len. man e die dann zung ch s⸗ erten egen Mittwoch, 12. Oktober 1932 Jabeihe des evang. Gemeindehauſes in Mannheim- Waldhof Dieſer Tage beging die Evang. Kirchenge⸗ meinde Mannheim⸗Waldhof in feierlichem Weiheakt die Uebernahme ihres neu erworbenen Gemeindehauſes. Wenn Dr. Martin Luther der Meinung war, daß durch das Evangelium„nicht ſollten alle Künſte zu Boden geſchlagen werden und vergehen“, ſondern wenn er„alle Künſte, ſonderlich die Muſika, gern ſehen wollte im Dienſte des, der ſte gegeben und ge⸗ ſchaffen hat“, ſo wollte auch die Evang. Kirchen⸗ gemeinde Waldhof bei dieſem beſonderen Anlaß die Künſte im Dienſte ihrer religiöſen Gemeindearbeit in beſonderem Maße ſehen. Darum bot die Feſt⸗ folge, ſowohl rein muſikaliſch als auch geſanglich und in ihren dramatiſchen Bildern, eine würdige künſt⸗ leriſche Ausgeſtaltung des Weiheaktes im neuen Heim der Gemeinde. Der durch ſeinen Dirigenten, Hauptlehrer Beiſel, gut geſchulte Kirchenchor leitete ein mit dem Choral„Mit dem Herrn fang alles an“ und ſchuf damit eine feſtlich gehobene Stim⸗ mung und einen guten Grund für die Aufnahme des Klavierſpiels des begabten und fein geſchulten Muſik⸗ ſchülers Fred Herth, der die C⸗moll⸗Sonate von Beethoven mit Empfindung und Temperament wie⸗ dergab. Darauf folgte der Prolog im Himmel und die Oſterſzene aus Goethes Fauſt. Die Darſtellung, die ein beſcheidener Tribut gegenüber dem größten deutſchen Dichter ſein ſollte, machte tiefen Eindruck auf die Gemeinde. Pfarrer Clormann hielt die Weiherede und ſprach den Weiheſpruch, den die Gemeinde ſtehend anhörte. Darauf erklang der Lobgeſang „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Als Vertreter der Oberkirchenbehörde war Dekan Kirchenrat Maler aus Mannheim anweſend, der die Glück⸗ und Segenswünſche der Oberkirchen⸗ behörde vermittelte. Nach zwei Weihetänzen wur⸗ den die Glückwünſche der Kirchengemeinden Mann⸗ heim, Mannheim⸗Sandhofen und Käfertal über⸗ bracht. Auch die Firma Bopp u. Reuther, von der das Gemeindehaus erworben wurde, hatte einen Vertreter, Direktor Fröber, entſandt, der die herz⸗ lichſten Wünſche der Firma für das Gedeihen des Gemeindelebens in dem einſt von ihr zu ſozialen Zwecken erbauten Hauſe zum Ausdruck brachte. Mit dem von den Herren Bley, Heckmann und Herth geſpielten Trio von Haydn in G⸗dur näherte man ſich dem Ende der Feier. Pfarrer Lem me ſprach die Schlußworte. Mit einem Danklied des Kirchenchors und Geſang der Gemeinde fand die Feier ihren Abſchluß. * Wohnungsbau in Mannheim. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat September 64. (Zugang durch Neubau 59, durch Umbau 6, Abgang durch Abbruch). Von den neu geſchaffenen Woh⸗ nungen ſind 44 Wohnungen mit—3 Zimmern, 20 Wohnungen mit—6 Zimmern und 1 Wohnung mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 31 neue Wohn⸗ gebäude von privaten Bauherrn erſtellt; darunter ſind 12 Kleinhäuſer mit 12 Vollgeſchoſſen und höch⸗ ſtens 4 Wohnungen. Für 9 Neubauten, die zuſammen 19, Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbei⸗ Hilfe bewilligt. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 475 Freiwilliger weiblicher Arbeitsdienst Gute Erfolge des Verbandes der weiblichen Handels- und Büroangeſtellten Mit dem Ausbau und der Ausdehnung des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes fordert auch die Frage „Wie kann der Arbeits dienſt dem er⸗ werbsloſen Mädchen eine Hilfe ſein?“ immer ſtärker eine Löſung. Für die weibliche Jugend ſind die Möglichkeiten zum Einſatz in beſonderen Ar⸗ beitsdienſtvorhaben begrenzter, wenn auch verſucht wird, neue Wege auf dieſem Gebiete zu finden. Der Verband der weiblichen Handels⸗ und Bü roangeſtellten hat an verſchiedenen Orten ſeine Mitglieder zum freiwilligen Arbeits⸗ dienſt zuſammengerufen. Die jungen Mädchen ſetzen darin größtenteils ihre Kraft ein für die Wohlfahrtsarbeit. Von den ſchnel⸗ len, geſchickten Händen werden in einer ſechsſtündigen Pflichtarbeit aus den älteſten Sachen wieder tadel⸗ loſe, gebrauchsfähige Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke hergeſtellt, die für die eigene Verband⸗, aber auch darüber hinaus für die öffentliche Winterhilfe ver⸗ wandt werden. Fleißige Köchinnen bereiten im Ar⸗ beitsdienſt den übrigen Dienſtwilligen und auch ſtel⸗ leuloſen Mitgliedern, an anderen Orten Wohlfahrts⸗ empfängern der Stadt, ein warmes Mahl. In dem Erholungsheim in Zernsdorf (Mark) finden wir einen geſchloſſenen Arbeitsdienſt, verbunden mit einer Erholungsfürſorge. Zehn ältere, ſtellenloſe, erholungsbedürftige Kolleginnen werden immer vierzehn Tage laug von einer munteven Arbeitsdienſtſchar betreut, die für ihr leibliches Wohl und einen behaglichen Aufenthalt im Heim aufs Beſte ſorgt. Wer damit nicht beſchäftigt iſt, trägt durch Garten⸗ oder Näh⸗ arbeit ſein Teil zur Arbeit für die Gemeinſchaft bei. Die verſchiedenen Aufgaben werden allwöchentlich neu verteilt. Neben der ſinnvollen Arbeit, die ein⸗ mal, wenn auch nur für kurze Zeit, die Leere und Oede des Arbeitsloſendaſeins unterbricht, finden die Mädel in dieſen Arbeitsdienſten, die alle unter der Leitung einer Fachkraft ſtehen, auch Gelegenheit, ſich hauswirtſchaftliche Kenntniſſe anzueignen, die Füh⸗ rung eines kleinen Haushaltes und das Nähen zu erlernen. Einen ganz beſonderen und noch einzig daſtehen⸗ den Verſuch ſtellt der Arbeitsdienſt im V. W..⸗Heim Stemmen in der Lüneburger Heide dar. 20 Mor⸗ gen Heide ſollen dort im Arbeitsdienſt zum Anbau von Gemüſe und Kartoffeln urbar gemacht werden. 25 junge Hamburgerinnen ſind Tag für Tag beim Umgraben und Planieren tätig. Obwohl dieſe Arbeit den kaufmänniſchen Aungeſtell⸗ ten gewiß ungewohnt und nicht leicht iſt, ſehen wir alle mit freudigem Arbeitseifer bei der Sache, der verſtärkt iſt, nachdem bereits der erſte Morgen Land beſtellt werden konnte. Die richtige Einteilung von Arbeit und Freizeit macht auch dieſe Beſchäftigung für die Mädchen leicht tragbar. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß ein Arbeitsdienſt des Berufsverbandes die berufliche Betreuung und Weiterbildung der Teil⸗ nehmerinnen in weitem Maße berückſichtigt. Daneben dienen Gymnaſtik, Sport, Schwimmen, Wandern uſw. der Körperſchulung und Erholung. Die große Bedeutung des Arbeitsdienſtes als ſozialpädago⸗ giſche Maßnahme findet in den übrigen Veranſtal⸗ tungen, Vorträgen und Ausſprachen ihre Berückſich⸗ tigung. ö eee- Rollſyſtem und Weihnachtsgeſchäft Aus Beamtenkreiſen wird uns geſchrieben: Bekanntlich erhalten die Feſtbeſoldeten ihr Gehalt zur Zeit nach dem Rollſyſtem, d. h. durch Teilung des Gehalts und Auszahlung der zweiten Hälfte zu einem von Monat zu Monat ſpäteren Termin ſoll er⸗ reicht werden, daß ſtatt Vorauszahlung eine Nach⸗ zahlung des Gehalts zum Ende des Monats erreicht wird oder mit anderen Worten innerhalb der Zeit vom 1. Januar 1932 bis 1. Oktober 1938 erhalten die Feſtbeſoldeten ein Monatsgehalt weniger. Nun fallen die Zahlungstermine im Dezember ſo, daß am 1. Dezember 1932 50 v. H. und am 31. Dez. die zweiten 50 v. H. gezahlt werden. Dazwiſchen liegt das Weihnachtsfeſt. Die Geſchäftsleute rechnen mit dem Mitte Dezember lebhaften Geſchäft. Wie wird es, ſoweit die Beamten inbetracht kommen, diesmal ſein? Die erſten 50 v. H. des Gehalts langen nach Abzug von Miete, Rechnung für Gas und Strom und andere durch obige Beſtimmung nicht berührte feſte Zahlungen nicht einmal zum Lebensunterhalt bis Ende Dezember, ſondern höchſtens bis Mitte des Monats. Dann muß bei Metzger, Bäcker uſw. geborgt werden bis zum 31. Dezember. An irgend welche Anſchaffungen zum Weihnachtsfeſt iſt nicht zu denken. Daran hat der Geſetzgeber wohl nicht gedacht. Dieſem im Dezember entſtehenden Mißſtand, der das Weihnachtsgeſchäft ſtark beeinträchtigen wird, könnte dadurch abgeholfen werden, daß der Zah⸗ lungstermin für die zweite Rate vom 31. Dezember auf den 20. Dezember 1932 zurückverlegt wird. Da⸗ durch würde eine Belebung des Weihnachtsgeſchäftes erreicht werden und den Feſtbeſoldeten, insbeſondere denen mit kleinen Gehältern, das Weihnachtsfeſt nicht vollſtändig verdorben werden. * Küchenbrand. Geſtern vormittag um 11.37 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach Kronprinzen⸗ ſtraße 58 gerufen. In einer im Dachgeſchoß des Hin⸗ terhauſes gelegenen Wohnung war dadurch ein Brand entſtanden, daß ein Sack mit Briketts zu nahe am Küchenherd lag. Das Feuer wurde ſchnell mit kleinem Gerät gelöſcht. * Warnung vor Betrügern. In den letzten Tagen haben ſich wieder anſcheinend internationale Betrüger bemerkbar gemacht, die beim Einkauf von Kleinig⸗ keiten durch den bekannten Geldwechſeltrick Geſchäfts⸗ leute ſchädigen. Sie operieren mit 100⸗R. M. ⸗ Scheinen, die ſie in Zahlung geben und wollen nach⸗ her Silbergeld wieder in Scheinen umgewechſelt haben. Hierbei verſtehen ſie, die Geſchäftsleute zu be⸗ irren und einen Teil des Geldes an ſich zu bringen. Das Badiſche Landespolizeiamt warnt vor den Be⸗ trügern und bittet, bei Auftauchen die Polizei zu verſtändigen. Ende der Mannheimer Meſſe Von der Meſſe und ihrem bunten Trubel iſt heuts wirklich nicht mehr viel zu ſehen. Noch waren geſtern abend die letzten Töne der Orcheſtrions und der Laut⸗ ſprecher nicht verklungen, als auch ſchon eifrig ab⸗ gebaut und verladen wurde. Zur größten Ueber⸗ raſchung der Mannheimer hatte die Attraktion der Meſſe, die Märchenſtadt Liliput, bereits am Montag die Vorbereitungen zur Abreiſe getroffen. Wer ſeinen Beſuch auf den letzten Tag verſchoben hat bekam nichts mehr zu ſehen, denn den ganzen Tag über war man mit dem Abbau beſchäftigt und in den Abendſtunden war der Platz reſtlos geräumt— krotz der amtlichen Verfügung, daß die Unternehmer bis zum letzten Tag auszuhalten haben. Wenig zufrieden waren die Mannheimer mit der Zuſammenſetzung der Meſſe. Man vermißte die Schaubuden und fand in den unzähligen Wurf⸗, Ball⸗ und Schieß⸗ buden nicht die gewünſchte Abwechflung. frieden mit der Oktobermeſſe ſind auch die Unter⸗ nehmer. Der Umſatzrückgang gegenüber der Herbſtmeſſe 1931 beträgt in den Betrieben, die günſtig abgeſchnitten haben, rund 40 Prozent. Einzelne Un⸗ ternehmer beziffern ihren Umſatzrückgang bis zu 60 Prozent. Die Hoffnung der Schauſteller, daß die Stadt einen Nachlaß des Platzgeldes ge⸗ währen würde, hat ſich nicht erfüllt. Die Meſſe⸗ inſpektion erklärte ſich jedoch zu Stun dungen und Ratenzahlungen bereit. Bis zur Früh⸗ jahrsmeſſe muß jedoch die Schuld erledigt ſein, ſonſt gibt es keinen Platz mehr. Sehr zum ſchlechten Geſchäftsgang hat neben der allgemeinen Lage das ſchlechte Wetter der letzten Tage, beſonders am Sonntag, beigetragen, denn man durfte an dieſen Tagen höhere Einnahmen erwarten, als an den erſten Meßtagen. Die die Luſt⸗ barkeitsſteuer einziehende Behörde gewährte für einen Regentag einen kleinen Steuernachlaß, der aber nicht im geringſten die entgangenen Einnahmen ausgleichen konnte. Eine kleine Erleichterung war dadurch geſchaffen worden, daß die bisherige Ab⸗ nahmegebühr für Stromzuleitung herabgeſetzt wurde und die ſtets in Rechnung geſtellte Kabelnetz⸗ erweiterung geſtrichen wurden. Es verdient noch das Entgegenkommen der Polizeibehörde erwähnt zu werden, die den abendlichen Meſſeſchluß um 10 Uhr nicht pedantiſch einhielt, ſondern einen Spielraum von einigen Minuten gewährte. Als am Sonntag gegen Abend der Platzregen einſetzte, ließ Beigeord⸗ neter Dr. Zeiler, der um dieſe Zeit gerade auf der Meſſe weilte, die Tore der Feuerwache öffnen, um den Meſſebeſuchern einen Unterſchlupf zu bieten. Auch für dieſes Entgegenkommen muß Dank geſagt werden. Die Liliputaner reiſen ab Das war eine Aufregung, als geſtern nachmittag die letzten Liliputaner der Märchenſtadt den Meß⸗ platz verließen, um mit der Straßenbahn nach dem Hauptbahnhof zu fahren. Die Mannheimer um⸗ drängten in dichten Scharen die kleinen Leutchen und gaben ihnen kaum den Weg frei. Die Neugierde war ſo groß, daß ſich niemand mehr um den Stra⸗ ßenbahnverkehr kümmerte. Erſt als zwei Schutzleute zum Weitergehen aufforderten, wurde die Straße geräumt und auf dem Gehweg der nötige Abſtand gewahrt. Beim Einſteigen in die Straßenbahn gab es nochmals ein großes Halloh. Wenig zu⸗ Da braucht man nicht Fragen Aufzu werfen, die Bereits he- —— antwortet Sind. Das Zigaretten-Problem ist Seit 50 Jahren in Deutsch- land gelöst. Die führende Zigarette dreier Generationen war immer AEN 53% an Sol- fumbudern in natüriiener Farbwilecergahe. 4. Seite/ Nummer 475 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Oktober 1932 Geräumigere Wagen auf Linie 15 der Mannheimer Straßenbahn Mit großer Genugtuung haben die Bewohner Von Neu⸗Oſtheim, die ſtändig die Straßenbahn be⸗ nützen, feſtgeſtellt, daß auf der Linie 18, die bis nach Neu⸗Oſtheim führt, nunmehr Wagen verkehren, die im Durchſchnitt un⸗ gefähr 50 Perſonen faſſen. Es handelt ſich um Wagen, die auf der Linie 3 überzählig geworden ſind. Zu ihnen gehören die ſog. Heidelberger Wagen, die in der Kriegszeit von der Heidelberger Straßenbahngeſellſchaft erworben wurden und ſich hier dadurch beliebt gemacht haben, daß ſie je zur Hälfte für Raucher und Nichtraucher beſtimmt ſind und einen Mittelgang mit Querſtitzen haben. Die Straßenbahndirektion hat ſich zu der Ein⸗ ſtellung größerer Wagen zwiſchen der Innenſtadt und Neu⸗Oſtheim durch die Bevorzugung der Linie 15 durch die Fahrgäſte veranlaßt geſehen. Dieſe Bevorzugung iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß man von Neu⸗ Oſtheim bis zum Paradeplatz und umgekehrt fahren kann, ohne am Tatterſall umſteigen zu müſſen. Die Linie 15, die früher nur bis Schlachthof ging, wurde, als die Linie 35 einging, bis nach Neu⸗Oſt⸗ heim durchgeführt. Man muß der Straßenbahn⸗ direktion Dank wiſſen, daß ſie den Wünſchen der Fahrgäste durch die Einſtellung geräumigerer Wagen in ſo befriedigender Weiſe Rechnung getragen hat. Alles Gute kommt von oben! So ſagt zwar ein altes Sprichwort, aber es iſt micht unbedingt geſagt, daß alles, was von oben kommt, gut ſein muß. Jedenfalls verdienten die Zwetſchgen, die aus dem dritten Stock eines Hauſes auf die Straße geworfen wurden, nicht das Prädikat„gut“, denn man hätte ſich ihrer ſonſt nicht auf dieſem ungewöhnlichen Wege entledigt. Der größte Leidtragende war der Zwetſchgenverkäufer, der, zu der Gilde der lautſchreienden Straßenhänd⸗ ler gehörig, ſeine Ware mit größtem Stimmaufwand als„prima⸗prima“ bezeichnet hatte. Der Geſchäftsgang war ſehr flott, bis ein Fenſter im dritten Stock geöffnet wurde und eine weibliche Stimme ſich wie folgt vernehmen ließ:„Sie Mann, des ſolle prima Quetſche ſein? Ich glabb, ſie hotts. Des iß Dreck unn kee prima War. Kumme Sie bloos nit noch emool in unſer Gaß, ſunſcht könne Sie was erlewe. Unn ihr Leit dort unne, loßts Euch'ſaacht ſein, der hott lauder grutzige, wormiche und ſaure Quetſche Die ſoll er ſich ſelwer an de Hut ſchtecke. Unn daß Ihrs all glaabt, do iß des Dreck⸗ zeigs. Guckts Euch an unn geht heem!“ Mit dieſem Worten wurde der Korb ausgeleert und die Zwetſchgen praſſelten direkt auf den Händler. Im Nu waren die Käufer verſchwunden. Dem Händler blieb nichts anderes übrig, als ſchnell zu verſchwin⸗ den und in einer anderen Straße ſein Glück zu verſuchen. GDA fordert Wochenkarten für Angeſtellte! Nach den Ermittlungen der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellte gehörten bereits im erſten Vierteljahr 1932 66,20 v. H. der verſicherten An⸗ geſtellten den Gehaltsklaſſen unter 200 Mark an. Nur das reſtliche Drittel entfiel auf höhere Gehalts⸗ klaſſen. Nach den inzwiſchen erfolgten weiteren Be⸗ laſtungen durch die Notgeſetzgebung darf als wahr⸗ ſcheinlich angenommen werden, daß gegenwärtig mindeſtens 70—75 v. H. der Angeſtellten in ihrem Einkommen unter 200 Mark monatlich verbleiben. Sie ſind alſo finanziell kaum günſtiger geſtellt als die Arbeiter. Dabei ſind die Angeſtellten gezwungen, für eine ganze Reihe von Ausgaben, wie Kleidung, Wohnung, Kindererziehung uſw. höhere Auſwendun⸗ gen aufzubringen. Es muß danach für die Fahrt⸗ koſten zur Arbeits⸗ und Wohnſtätte noch weniger übrig bleiben als bei den Arbeitern. Aus dieſem Grunde wiederholt der.D. A. in einer Eingabe an die Reichsbahnverwaltung in eindringlicher Weiſe ſeine Forderung: Ausdehnung der Wochen⸗ karten⸗ Ausgabe auf die Angeſtellten! Wie darf Haustrunk Nach 8 3 des Weingeſetzes, das am 1. September 1930 in Kraft getreten iſt, iſt es geſtattet, dem aus inländiſchen Trauben gewonnenen Traubenmoſt oder Wein, bei Herſtellung von Rotwein auch der vollen Traubenmaiſche Zucker, auch in reinem Waſ⸗ ſer gelöſt, zuzuſetzen, um einen natürlichen Mangel an Zucker oder Alkohol oder einem natürlichen Uebermaß an Säure inſoweit abzuhelfen, als es der Beſchaffenheit des aus Trauben gleicher Art und Herkunft in guten Jahrgängen ohne Zuſatz gewon⸗ nenen Erzeugniſſen entſpricht. Dieſer Zuſatz darf jedoch in keinem Falle mehr als ein Viertel der ge⸗ ſamten Flüſſigkeit betragen. Die Zuckerung darf nur in der Zeit vom Begiun der Traubenleſe bis zum 31. Jauuar des auf die Ernte folgenden Jahres vor⸗ genommen werden; ſie darf in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. Ja⸗ nuar bei ungezuckerten Weinen früherer Jahrgänge nachgeholt werden. Sofern eine Zuckerung notwen⸗ dig erſcheint, iſt davor zu warnen, die Verbeſſerung nach eigenem Gutdünken vorzunehmen. Es empfiehlt ſich vielmehr, ſachverſtändigen Rat einzuholen, ſchon um ſich vor einer etwaigen Beſtrafung wegen Ueber⸗ tretung des§ 3 des Weingeſetzes zu ſchützen. Die Abſicht, Traubenmaiſche, Traubenmoſt oder Wein zu zuckern, iſt dem Bürgermeiſteramt anzu⸗ zeigen. Die Unterſuchung von Traubenmoſten durch die Badiſchen Staatsanſtalten erfolgt unter nach⸗ ſtehenden Bedingungen: Ein halbes Liter des Moſtes iſt in gut verſchloſſener Flaſche unter der Adreſſe: Landwirtſchaftliche Verſuchsanſtalt Auguſten⸗ berg, Poſt Grötzingen(Baden](für Sendun⸗ gen aus den Landeskommiſſariatsbezirken Mallnheim und Karlsruhe) und: Badiſches Weinbauinſtitüt Freiburg, Bismarck⸗ ſtraße 21(für Sendungen aus den Landeskommiſ⸗ ſariatsbezirken Freiburg und Konſtanz) einzuſenden. Dabei iſt die Gemarkung, Traubenſorte, wenn mög⸗ Schlußprüfung der Maſchinentechniſchen Fachſchule Am vergangenen Freitag ſand der mündliche Teil der Schlußprüfung der an die Ge⸗ werbeſchule J Mannheim angegliederten Maſchinen⸗ techniſchen Fachſchule ſtatt, nachdem in den Wochen zuvor der ſchriftliche Teil dieſer Schlußprüfung durchgeführt worden war. Die Prüfung wurde im Auftrag des Unterrichtsminiſteriums von Direktor Henninger abgenommen. Der Prüfung haben ſich 22 Prüflinge mit Erfolg unterzogen. 10 Prüf⸗ linge erhielten die Note„ſehr gut“ und 12 Prüflinge die Note„gut“. Bei der mündlichen Prüfung prüfte Studienrat Gottmann über Wärmekraftmaſchinen (Kolbendampfmaſchinen), Studienrat Dipl.⸗Ing. Krott über Werkzeugmaſchinen und Arbeitsverfah⸗ ren(Hauptantriebe von Werkzeugmaſchinen mit krei⸗ ſender Hauptbewegung) und Gewerbeſchulaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Beugel über Elektromaſchinen(die ge⸗ bräuchlichſten Gleich⸗ und Wechſelſtrommotoren). Die mündliche Prüfung war öffentlich. Ihr wohn⸗ ten als Gäſte u. a. an: Direktor Helfferich als Vertreter des Beirats der Gewerbeſchulen in Mann⸗ heim und der Handelskammer Mannheim, Schulrat Beck als Vertreter des Stadtſchulamts Mannheim, Direktor Herbold an der Gewerbeſchule II Mann⸗ heim, die Direktoren i. R. Schmid und Kalt⸗ ſchmidt, die Studienräte i. R. Heuſer und Lu tz, die Mitglieder des Kreisrats Mannheim Barber und Dr. Wittſack, als Vertreter des Stadtverord⸗ netenvorſtandes Rektor Haas, als Vertreter der Zuckerung des Weines hergeſtellt werden? lich auch die Lage anzugeben und zu erklären, daß das Erzeugnis naturrein iſt. Der Unterſuchungsprobe(friſcher Traubenſaft) ſind zur Verhütung der Gärung auf je einen halben Liter 8 Tropfen Formalin(40proz. Formaldehyd⸗ löſung) zuzuſetzen. Bereits in Gärung befindlichen Moſten muß die doppelte Menge des genannten Konſervierungsmittels beigefügt werden. Das Kon⸗ ſervierungsmittel iſt durch leichtes Schütteln mit der Flüſſigkeit in innige Berührung zu bringen. Für die Unterſuchung jeder einzelnen Moſtprobe wird: a) bei friſchen, noch nicht in Gärung gekomme⸗ nen Moſten eine Gebühr von 2,50, b) bei Moſten, bei denen ſchon ein Teil des Zuckers vergoren iſt, eine Gebühr von 5 J erhoben. Dieſe Gebühr wird badiſchen Landwirten, die nur ihr eigenes Gewächs keltern, auf 1/50% bzw. 3,50% ermäßigt. Bei der Herſtellung von Haustrunk finden die Vorſchriften des Weingeſetzes über die Zuckerung(Zuckerwaſſerzuſatz; keine Auwendung. Hervorzuheben iſt, daß nach dem neuen Weingeſetz die Herſtellung von Haustrunk nur aus Trauben⸗ maiſche, Traubenmoſt oder friſchen Weintreſtern ge⸗ ſtattet iſt. Die Herſtellung von Hefewein, die nach dem bisherigen Weingeſetz geſtattet war, iſt verboten. Außerdem iſt zu beachten, daß Haustrunk nur in der Zeit vom Beginn der Traubenleſe bis zum 31. Dezember 1932 hergeſtellt werden darf. Wer Wein, Traubenmoſt oder Traubenmaiſche gewerbsmäßig in Verkehr bringt, iſt verpflichtet, dem Bürgermeiſteramt die Herſtellung von Haus⸗ trunk unter Angabe der herzuſtellenden Menge und der zur Verarbeitung beſtimmten Stoffe anzuzeigen. Der Haustrunk darf nur im eigenen Haushalt des Herſtellers verwendet oder ohne beſonderes Entgelt an die in ſeinem Betriebe beſchäftigten Perſonen zum eigenen Verbrauch abgegeben werden. Jedes Faß mit Haustrunk muß deutlich die Aufſchrift „Haustrunk“ tragen. E chanikermeiſter Boſſert, Oberingenieur Engel⸗ hardt von der Firma Brown, Boveri u. Co., AG., Zivilingenieur Sichelſchmidt als Vertreter des Vereins Deutſcher Ingenieure und der Arbeits⸗ gemeinſchaft Deutſcher Betriebsingenieure, Orts⸗ gruppe Mannheim, Maſchinentechniker Schreiner, Vorſitzender des Abſolventenverbandes der techniſchen Fachſchulen Mannheim. Die Prüfung ergab, daß die Prüflinge die für ihren Beruf als Maſchinentechniker und als ſonſtige techniſche Beamte in maſchinentech⸗ niſchen Betrieben nötigen Kenntniſſe und Erfahrun⸗ gen erlangt haben und ſie auch praktiſch anzuwenden verſtehen. Direktor Henninger begrüßte in ſeiner An⸗ ſprache die bei der Prüfung anweſenden Gäſte, gab dem Dank an Lehrer und Schüler der Maſchinen⸗ techniſchen Fachſchule für die guten Leiſtungen Aus⸗ druck und wünſchte, daß ſich in Bälde die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe günſtiger als gegenwärtig geſtal⸗ ten möchten, damit es den Abſolventen der Schule möglich ſein könne, Stellen, die ihrer Ausbildung und ihren Kenntniſſen und Erfahrungen entſprechen, zu erhalten. Frau: Haſt du den Brief eingeſteckt, den ich heute früh mitgab? Mann: Nein, ich Frau: Natürlich— vergeſſen! Das iſt echt männ⸗ lich. Auf keinen von euch kann man ſich verlaſſen. Lauter Unſinn habt ihr im Kopf, alles Wichtige ver⸗ geßt ihr. a Mann: Ich konnte ihn nicht einſtecken, denn.“ Frau: Hör auf! Faule Ausrede: konnte ihn nicht einſtecken! Warum konnteſt du ihn denn nicht ein⸗ dir Kommiſſionen für das Meiſter⸗ und Geſellenprü⸗ fungsweſen für die Maſchinenbauer⸗ und Mechaniker⸗ gewerbe an der Handwerkskammer Mannheim Me⸗ Briefumſchlag zu ſchreiben! ſtecken? Mann: Du hatteſt vergeſſen, die Adreſſe auf den Deutſche Friſch-Eier Mit dem Inkrafttreten der neuen Eter⸗Verord⸗ nung tragen deutſche Friſch⸗Eier nicht mehr den Adlerſtempel, ſondern den Aufdruck„Deutſch“. Gleichzeitig iſt im gleichen Stempel die Eigröße ö durch die Buchſtaben S A B C oder D kenntlich ge⸗ macht. Die Ladengeſchäfte müſſen die verſchiedenen ö Größen in getrennten Behältern mit entſprechender Anſchrift zum Verkauf ſtellen. In der Zeit vom 1. Sept. bis 14. März ſind alle Eier rot geſtempelt, während die Abſtempelung im nächſten Halbjahr mit ſchwarzer Farbe erfolgt. Die Hausfrau tut alſo gut daran, auf den neuen Stempel zu achten, wenn ſie beim Einkauf wirklich friſche Eier erſtehen will. Dies wird ſicherlich nicht der Fall ſein, wenn ſie jetzt noch Eier mit dem Adlerſtempel nach Hauſe bringt. Narrentreffen in Stockach beſchloſſen Hechingen, 12. Okt. Hier trafen ſich die ſchwä⸗ biſch⸗alemanniſchen Narrenzünfte zur üblichen Generalverſammlung. Von 32 Zünften waren 22 anweſend. Mit überwiegender Mehrheit wurde be⸗ ſchlofſen, das bereits dreimal verſchobene große Narrentreffen am 5. Febr. 1933 in Stockach 8 abzuhalten. Man kam zu dieſem Entſchluß trotz der heutigen Not, um dieſe alten Zunftgebräuche nicht einſchlafen zu laſſen. Man rechnet heute bereits mit einer Beſucherzahl von 10 000, da alle Zünfte ihre Beteiligung zugeſagt haben. Jageolaleucleꝰ 2 Mittwoch, 12. Oktober Nationaltheater:„Der Freiſchütz“, Rom, Oper von C. M. von r Miete M 5, Anfang 19.30 Uhr. Plauetarium: 20 Uhr Vorführung. Nibelungenſaal⸗Roſengarten:„Ferntelefonie“⸗Veranſtal⸗ tung 4 Telefunkenvertriebs Herbert Reis, 20 Uhr. i Muſenſaal: Vortrag von Kaplan Fahſel über Konners⸗ reuth, 20 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag von Prof. Dr. Hans Freyer, Ae„Volk, Nation und ſoziale Ordnung“, 20.15 Uhr in der Harmonie, D 2. 6. Freunde der Aſtrologie: Vortrag von Dr. Feſel und Obe r⸗ ing. Goerner über„Die Argumente der Gegner im Kampf gegen die Aſtrologie“, 20.15 Uhr im Reſtaurant Pergola. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Fahrt zur Weinleſe in die Pfalz mit Kelterei⸗ und Kellereibeſichti⸗ gung, ab 14 Uhr Paradeplatz. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung u. Tanz. Tanz: Cafaſö, Palaſthotel, Pavillon Kaiſer. 34 l Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). 1 Pfalzban⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit 7 Einlagen. 1 Lichtſpiele: Univerſum:„Ein blonder Traum“.— Scala⸗Theater:„Stürme auf dem Montblanc“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Storch ſtreikt“.— Schau⸗ burg: Kriminalreporter Holm“.— Capitol:„Der Frauendiplomat“.— Alhambra:„Tannenberg“.— Roxy⸗ Theater:„Strafſache pan Geldern“.— — Palaſt⸗Theater:„Das ſchöne Abenteuer“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſenm: Geöffnet in der Zeit von 1— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags) von 10-18 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—18 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag u. Freitag, ſew. von 19.30 21.90 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr. Deulſche Volkspartei Heute Mittwoch, den 12. ös. Mts.,.90 Uhr abds. fin⸗ det im Caſinoſaal, R 1, 1, eine Mitgliederverſamm⸗ lung ſtatt. 8443 5 . Tagesordnung: 1. Bericht über die Zentralvorſtandsſitzung vom 9. Okt. in Erfurt(Dr. Waldeck, M. d..). 5 2. Durchführung des Wahlkampfes(Rektor L. Haas). 8. Ausſprache. 5 In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung bitten wir um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. SGlück bei den Herden .kizze von Sofie von Ühde Meim Mietvertrag war einfach genug:„Wohna derfſt umaſunſt, Holz derfſt a nehma was branchſt, dafür ſchauſt mer a bißl auf mei Häusl, daß die damiſchen Touriſten net d' Fenſter einiſchlagn und a Feuerl im Heu machen. Und nachts ſchließ fei die Tür ordentlich zu, die Menſchen ſan ſchlecht heut⸗ zutag. So, und jetzt'hüt di Gott auf der Alm.“ Handſchlag mit dem prächtigen alten Bauern, und ſeitdem bin ich mit meinem Hunde Stropp jeden Herbſt Alleinherrſcher in der kleinen Almhütte. Hoch überm Tal, neben einem einſamen Hirten⸗ pfad, der aus Bayern nach Tirol hinausführt, liegt dies hölzerne Palais. Die letzten Bergwälder rauſchen vor ſeiner Tür, und über ſein ſtein⸗ beſchwertes Dach ſteigen die felſigen Gipfel ins klare Blau. Die erſten Tage habe ich ja böſe ſchleppen müſſen, denn ſo ein Kulturmenſch braucht vielerlei, und der Weg von Bayriſchzell herauf iſt ſehenswert ſteil. Aber nun iſt es höchſt gemütlich in dem verſchalten Kämmerchen, neben dem von der offenen Feuerſtelle ſchwarz gebeizten Hüttenraum. Auf dem himmel⸗ hohen Bett, das man mit einer Leiter erklimmt, tür⸗ men ſich die weißen Kiſſen; Bilder ſind an den Wän⸗ den und Bücher, Schreibzeug iſt da und Zigaretten. Und überm Tiſch leuchtet freundlich, unter buntem Schirm, die Petroleumlampe. 5 Wundervoll einſam iſt es hier oben. Zuweilen lade ich mir wohl einen bevorzugten Freund ein; aber da männliche Weſen, ſofern ſie nicht Dichter, an das Tal und ſeine Einrichtungen gebunden ſind, und Frauen ſich für ſo ein alpines Daſein ſelten eig⸗ nen, bin ich meiſt allein. Doch ich habe einen doppel⸗ ten Schutz: Stropp, der jeden zu verſchlingen droht, der den ſteilen Paßpfad erklimmt, und einen wahr⸗ haft vorſintflutlichen Hinterlader, einen vollendeten Zeitalter der Technik. Meiſtens geht er überhaupt nicht los. Tut er es aber, Jann mit einer Detonation, die in gar keinem Verhältnis zur beſteht. Trotzdem liebe ich iſt er fabelhaft Dekorativ Hohn auf unſer Wirkung ſeiner Geſchoſſe ihn ſehr. Und außerdem Das Leben hier bietet allerhand aparte Freuden. Mit dem erſten keuſchen Morgenlicht ſpringen wir aus den Federn— wir, denn Stropp macht natürlich alles mit— und hinein in den rauſchenden Gebirgs⸗ bach neben der Hütte, in deſſen tiefen, klaren Gum⸗ pen die gepunkteten Forellen ſtehen. Aber das iſt hölliſch kalt, und eins, zwei, drei geht's in die Klei⸗ der und hinunter in die Morgenſonne über die betau⸗ ten Almwieſen zu den Niederlegern, auf denen noch Vieh iſt, und wo es Milch und Butter gibt, Käſe und eine kleine Anſprache mit den Sennen. Und dann wieder hinauf, ſchwer bepackt. Das Feueranmachen würde ich ja gerne andern überlaſſen. Die ganze Hütte füllt ſich mit dickem Qualm, Stropp flieht und ich ſchließlich auch, bis endlich die Flamme ruhig durch den Kamin abzieht und ein wundervolles Frühſtück auf der ſonnigen Bank vor der Hütte mit allem verſöhnt. Dann kommt die große Frage: was heute? Steigen wir vollends auf die Höhen und ſchauen von ſturmumſungenen Gipfeln über das liebe, heimatliche Land? Oder lauſchen wir in den goldenen Wäldern, was uns der Herbſt auf ſeiner Flöte ſpielt? Legen wir uns faul in die Sonne und blauen Enzian, oder ſind wir tätig und laufen ins Tal, Poſt zu holen und neue Lebensmittel? Die Tage ſind ja viel au kurz hier oben für alle die Attraktionen, die ſie bieten. Denn auch bei ſchlechtem Wetter iſt es unterhaltſam. Dann ſitzt man im gemütlichen Kämmerchen, ſchreibt oder lieſt, und ſchaut aus kleinen, regennaſſen Schet⸗ ben zu, wie über den dunkeldrohenden Bergen die zerriſſenen Wolken jagen, und Mittags wird opulent gekocht, wozu bei ſchönem Wetter keine Zeit iſt. Stropp pflegt mir dabei nachdenklich zuzuſehen, als zöge er ſchwermütige Vergleiche zwiſchen der anſtän⸗ digen Küche des Tales und den merkwürdigen Ge⸗ richten, die ich herſtelle. Nun ja, kochen iſt nicht meine eüccte See:. Hinterher geht es hinunter zu den Niederlegern in die Geſelligkeit. r haben gute Freunde hier: unter entſetzlichem Brummen den Kopf ſenkt und zwiſchen den Hörnern geſtreichelt ſein will. Habe ich und wildweſtmäßig. gutmütig nebenher, und iſt er bei einem beſonders Maxl, den Almſtier, der oft zu uns heraufweidet, das, nicht ohne allerhand Reſpekt, getan, ſo läuft er ſaftigen Grasbüſchel zurückgeblieben, dann kommt er nachgebrauſt, daß uns heiß und kalt wird. Würde uns das ſchwarze Ungetüm überrennen, ſo wären wir nicht viel mehr als Mus. Aber er ſtoppt mit allen Vieren, einen Schritt vor mir; brummt und ſchaut mich aus kleinen, dunklen Augen freundlich an, worauf ich ihm voll Freude über das gerettete Leben die Arme um den Hals lege, was er ſich wie ein alter Onkel gefallen läßt. Wir verſtehen uns ſehr gut, Maxl und ich. Außerdem iſt das Marianne, das kleine Schwein der alten Sennerin Marie. Roſig und licht, bietet es einen pikanten Gegenſatz zu Maxls finſterer Ge⸗ walt. Marianne treibt ſich Stunden mit mir auf den Almen herum, wobei eiferſüchtig darauf gewacht wird, daß Stropp ſeinen Platz links von mir behält und das Schweinchen rechts bleibt. Aber es verläßt mich augenblicklich und ziemlich fluchtartig, wenn der furchtbare Maxl angebrauſt kommt. Ich verſäume ſelten, ihr eine dampfende Abendſuppe aus Kälber⸗ mehl und am Bach geholten Brenneſſeln zu bringen, die ſie leidenſchaftlich liebt. Dafür läuft ſte, anhäng⸗ lich grunzend, neben mir her auf ihren kurzen Bein⸗ chen, ſehr zum Kummer von Marie, die roh meint, daß„bei den ſaudummen Umananderflanieren dös Marianndl niemalen nöt fett wird“. 5 Sonſt ſchätzen Marie und die Sennen mich ſehr. Sehen ſie mich irgendwo über die Almen laufen, fordern ſie mit ſchallenden Jodlern auf, ein wenig bei ihnen einzukehren. Die alte Marte, die ſich meinen Namen nicht merken kann, aber auf Um⸗ gangsformen hält, ruft gebildet:„Frau von, kimm nur grad gſchwing!“ und dann muß ich— honny soit, qui wal y pense— eine Kuh halten, weil Maxl ſeine Pflichten erfüllen ſoll, oder ich muß bei der Geburt eines Kälbchens aſſiſtieren; wichtige Ereig⸗ niſſe, die in ernſten Geſprächen, an denen ich mich mit Sachkenntnis beteilige, erörtert werden. Und es beleidigt mich keineswegs, wenn die junge Kuh, von Maxls Ungeſtüm erſchreckt, mir auf und davon geht, und Marie, alle Feinheit vergeſſend, empört ſchreit:„Sauderndl, haſt es auslaſſn! Dös kann i ſelm!“ Gern nützen ſie auch meine jüngeren Beine Aer ihre Zwecke aus. Wenn ſie mich mit den Wor⸗ ten begrüßen:„Was is, magſt an Wecken Butter, an ganz friſchen?“ dann weiß ich ſchon, was es geſchlagen hat. Dann ſteht Jungvieh oben in den Wänden und kommt nicht heim, oder ihr Leitkuh hat, Gott weiß wo, ihre wertvolle große Glocke verloren. Nun, ich bin immer bereit, werde mit einem Hirtenſtab und Segenswünſchen ausgerüſtet und mache mich mit Stropp auf die Suche. f Welche Freude, wenn ich dann mit dem bekränz⸗ ten Kälbchen oder der gefundenen Glocke wieder⸗ komme!„Ja, hab nur grad an ſchönen Dank! A ſakriſch Derndl biſt, a mordsmäßigs! Vergelt's Gott tauſendmal!“ So eine Anerkennung erbaut das Herz. Ich kann mich nicht entſinnen, jemals von meinem Verleger ſo angeſprochen worden zu ſein, und auch von dieſer Seite tut doch Lob ſo wohl! Dann klettern Stropp und ich mit den wohlver⸗ dienten, goldgelben Butterwecken wieder in unſere Höhe hinauf, die ſchon im letzten Abendlichte liegt. 4 Ueber den Wipfeln der Wälder iſt es unendlich ſtill 5 geworden. Das Hüttchen, eine Oaſe des Friedens lehnt dunkel unter den verlöſchenden Bergſpitzen. Ueber den Graten blitzt der erſte Schein der fernen Welten auf. Oh, dieſe Nächte, ſilbern und ſtill und nahe bek Gott! Dieſes ätemloſe Lauſchen hinter verdunkeltem Fenſter, wenn die Hirſche, von der beſſeren Aeſung angelockt, im Almgarten ſtehen, und ihre Schatten mit den mächtig bewehrten Häuptern ſich ſagenhaft groß vom heiteren Himmel abheben! Dann zittert Stropp vom dunklen Uttrieb des Jagens. N And ſpäter, wenn auch die Niederleger ſchon ver⸗ laſſen ſind, und ich allein mit dem Herbſtſturm hier oben hauſe, wie erbebt das Herz, wenn die brünſti⸗ gen Schreie der Hirſche durch die einſamen Nächte dröhnen! 5 8 85 Jangſam verſinkt man in die primitive Größe längs untergegangener Zeiten; die moderne Stadt mit Lärm und Haſt und Surren der Maſchinen wird hier zur Sage, und Leben iſt nur noch, was mich umgibt: der brauſende Sturm auf den beſonnten Bergen, durch den ich, den Hund an der Seite, wan⸗ dere, allein und über alle Begriffe frei, der Raub⸗ vogel, der aus durchſichtig klarer Luft auf ſein Beute herabſtößt, und der rauhe Schrei der Liebe, der gewaltig durch die nächtlichen Wäldern fährt. eee eee 0 Verord⸗ hr den Deutſch“. Eigröße tlich ge⸗ hiedenen echender eit vom ſtempelt, jahr mit alſo gut venn ſie n will. ſie jetzt bringt. de ſchwä⸗ üblichen varen 22 urde be⸗ e große tockach trotz dern g* iche nicht reits mit ufte ihre e on C. M. Verauſtal⸗ Uhr. Konners⸗ s Freyer, Orönung“, und Obe r⸗ egner im Reſtaurant Fahrt zur reibeſichti⸗ g u. Tanz. 2. * N 7 önzert mit raum“.— blanc“.— Zeit von t werktags Uhr.— haus: Ge urlei abös. fin⸗ erverſamm⸗ 8 443* zom 9. Okt. L. Haas). nung bitten Vorſtand. geſchlagen Wänden hat, Gott obren. Nun, Hirtenſtalb e mich mit n bekränz⸗ ke wieder⸗ Dank! A gelt's Gott erbaut das mals von en zu ſein, wohl! f t wohlver⸗ b im unſere 5— lichte liegt. 4 endlich ſtill 1 Friedens Bergſpitzen. der fernen d nahe bek rdunkeltem zen Aeſung e Schatten h sagenhaft ann zittert ſchon ver⸗ tſturm hier die brünſti⸗ den Nächte tive Größe erne Stadt chinen wird was mich beſonnten Seite, wan⸗ der Raub⸗ auf ſeine der Liebe, en fährt. 52 5 Mittwoch, 12. Aus Baden Amtliche Perſonalveränderungen Ernannt wurden zu Landesökonomieräten die Landwirtſchaftsaſſeſſoren Joſef Schell in Salem und Rudolf Würtenberger in Ettenheim; Rechnungsrat Otto Weber an der Univerſität Frei⸗ burg zum Oberrechnungsrat daſelbſt. Deutſch⸗evangeliſcher Frauenbund ⸗a⸗ Weinheim, 12. Okt. Am Freitag und Sams⸗ tag hält der deutſch⸗evangeliſche Frauenbund in Weinheim ſeine Landestagung ab. Die Landestagung wird mit einem Schulungskur⸗ ſus über die Arbeit im evangeliſchen Frauenbund unter der Leitung von Stadtpfarrer Joeſt Mann⸗ heim eingeleitet. Am Samstag findet in der Pe⸗ terskirche eine Guſtav Adolf ⸗Feier ſtatt. Am Sonntag vormittag iſt gemeinſamer Kirchgang. Nach einer Beſprechung der Ortsgruppenvorſtände mit der Bundesvorſitzenden folgen nachmittags Vorträge. Perſonenauto durchfährt Bahnſchranke Karlsruhe, 12. Okt. Am 10. Oktober kurz nach 18 Uhr fuhr ein Perſonenkraftwagen in die ord⸗ nungsmäßig geſchloſſene und beleuchtete Weg⸗ ſchranke am Bahnübergang im Bahnhof Grötzingen und kam auf dem Gleis Pforzheim Karlsruhe zum Halten. Er konnte kurz vor der Einfahrt des Perſonenzugs 2332, der bis auf 50 Me⸗ ter herangekommen war, mit eigener Kraft zurück⸗ fahren, ſodaß ein größeres Unglück vermieden wurde. Im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe iſt dies im laufenden Jahre der 53. Fall, daß ge⸗ ſchloſſene Wegſchranken von Kraftfahrzeugen durch⸗ fahren und Menſchenleben durch Unachtſamkeit er⸗ heblich gefährdet wurden. Ein Rieſengranitblock geſprengt * Raumünzach im Murgtal, 11. Oktober. Dieſer Tage wurde in einem der großen Steinbrüche der Firma Kieterle ein etwa 160 Kubikmeter großer Grauitblock aus dem Bruch geſprengt. Zu dieſer Arbeit benötigt der Schießmeiſter einen Zentner Schwarzpulver. Der abgeſprengte Felsklotz wog an die 8800 Zentner, wenn man den Kubikmeter mit 55 Zentner berechnet. Der erſte Schnee im Hochſchwarzwald Vom Feldberg, 12. Okt. Faſt vier Wochen ſpä⸗ ter als im Vorjahre iſt auf den Kammhöhen des ſüd⸗ lichen Schwarzwaldes am Sonntag und Montag nachmittag, ſowie in den Abendſtunden der er ſt e Schnee gefallen. Bei einer Temperatur von 3 Grad Wärme wirbelten am Sonntag nachmittag die erſten Schneeflocken über die Seebuckhöhe und auch über den Gipfel des Herzogenhorn, ohne daß ſie auf den durchnäßten Almen ſich behaupten konnten. Am Mon⸗ tag abend graupelte und ſchneite es bis auf 1300 Me⸗ ter herab. Auch auf der Belchenhöhe hat es in den beiden letzten Tagen wiederholt geſchneit. Infolge der jetzt rauhen und naßkalten Witterung werden die Herden bereits abgetrieben oder ſie verbleiben in den warmen Stallungen der Berghütten. Schluchſeewerk nahezu fertiggeſtellt * Schluchſee, 11. Okt. Die Arbeiten an der Schluch⸗ ſeeſtaumauer finden allmählich ihren Abſchluß. In den nächſten Tagen wird der letzte Beton eingebracht. Die verſchiedenen Ergänzungsarbeiten hofft min bis zum Ende des Jahres zum Abſchluß bringen zu können. Damit wäre der Bau des Schluchſeewerkes, der etwa 4 Jahre dauerte, beendigt. Der größte Teil der Arbeiter iſt bereits entlaſſen. Wirtshausſchlägerei Lienheim(Amt Waldshut), 12. Okt. In einer hieſigen Wirtſchaft kam es geſtern zu einer ſchweren Schlägerei, in deren Verlauf nicht nur Tiſche, Stühle und Fenſterſcheiben und Gläſer und Flaſchen demoliert wurden, ſondern auch zwei Beteiligte er⸗ hebliche Kopfverletzungen erlitten. N UI Weinheim, 11. Okt. Ein hieſiger Ober⸗ primaner unternahm geſtern abend im Hirſch⸗ kopfgebiet ſeinen gewohnten Spaziergang. Plötzlich wurde er in der Nähe des eiſernen Pavillons überfallen und zu Boden geſchlagen, mit roter Farbe beſchmiert und ihm auf die bloße Bruſt ein„Rot Front“ gemalt. Die Gendar⸗ merie iſt um Aufklärung bemüht. Fortſchritte im Eiſenbetonbau Tagung der pfälziſchen Architekten und Ingenieure * Ludwigshafen a. Rh., 11. Okt. Der Bezirksver⸗ ein der Deutſchen Geſellſchaft für Bauweſen(Pfalz. Architekten⸗ und Ingenieurvereine) hielt letzter Tage im Stadtkaſino einen ſehr gut beſuchten Ver⸗ tretertag ab. Der Vorſitzende, Oberbaudirektor Heberer, begrüßte die Anweſenden und bemerkte ſodann, er habe bei der Bedeutung der vorgeſehenen Beſichtigungen den neu ernannten Regierungs⸗ präſidenten Dr. Oſthelder, ſowie die beiden Regie⸗ rungsdirektoren Staehler und Dr. Poeverlein ein⸗ geladen. Infolge deren Verhinderung werde Ober⸗ regierungsrat von Morro erſcheinen. Von dem am Erſcheinen dienſtlich verhinderten erſten Bürger⸗ meiſter Dr. Ecarius habe er den Auftrag erhalten, der Tagung einen guten Verlauf zu wünſchen. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde des leider allzu⸗ früh verſtorbenen Mitgliedes, Oberbaurat Heß, ge⸗ dacht. Anſchließend hielt Dr. Ing. Gilbrin einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über: „Die neuen Forſchungen auf dem Gebiete der Betonzuſammenſetzung und die Berückſichti⸗ gung ihrer Ergebniſſe in den Eiſenbeton⸗ beſtimmungen von 1932. Zahlreiche Lichtbilder ergänzten das geſprochene Wort. Redner ſchilderte die raſche Entwicklung, die in den letzten 30 Jahren im Bau von Hochhäuſern und kühnen Eiſenbetonbauten zu verzeichnen ſei. Die Fortſchritte ſeien vor allem der verſtändnisvollen Zuſammenarbeit von Wiſſenſchaft und Tech⸗ nik zu danken. Erſtere liefere nicht nur die Berech⸗ nungsmethoden für die ſchwierigen Konſtruktionen, ſie bediene ſich auch des Verſuchsweſens in den Laboratorien der techniſchen Hochſchulen, insbeſondere um Güte und Feſtigkeit der Bauſtoffe zu prüfen, während die Technik durch ihre Verſuche vor und während der Bausausführungen wichtige Beiträge liefere. Der Vortragende beſprach ſodann eingehend die kürzlich erſchienenen Beſtimmungen des deutſchen Ausſchuſſes für Eiſenbeton und wies darauf hin, daß der Sicherheitsgrad nicht mehr den früheren Schwan⸗ kungen unterworfen ſei. Da auch die Wirtſchaftlich⸗ keit ſehr gut berückſichtigt wäre, könne geſagt werden, dieſe neuen Beſtimmungen hätten eine weſentliche Verbeſſerung mit ſich gebracht. Darnach erläuterte an Hand von Plänen und Lichtbildern Regierungsbaumeiſter Dipl.⸗Ing. Fritz Hoffmann von der Firma Joſef Hoffmann u. Söhne den von ihm gefertigten Konſtruktionsentwurf für den Neubau der proteſtantiſchen Friedenskirche im Stadtteil f Frieſenheim. Von ganz beſonderem Intereſſe ſei, daß in Eiſen⸗ DSD Mufik überm Rhein Den Muſikwinter in Ludwigshafen eröffnete der Bildungsausſchuß der J. G. Farben mit einem Sin⸗ foniekonzert. Trotz der Wirtſchaftsnot konnte dank niedrigſter Eintrittspreiſe die Doppelreihe der Platzmiete, alſo die Wiederholung jeder Veranſtal⸗ tung, bei einem Stand von 2500 Mietern aufrecht⸗ erhalten werden. Als Gaſtdirigent wurde Prof. Iſſay Dobrowen viel gefeiert. Seine Stabfüh⸗ rung gab gleich Ernſt Boehes Tragiſcher Ouverture packende Anſchaulichkeit und die Un⸗ mittelbarkeit, wie ſie dem frühen Werk gewiß eignet, dem man wie den ſinfoniſchen Dichtungen Boehes trotz der Sonatenform recht wohl ein„Programm“ unterlegen könnte. Freilich wich die Auffaſſung Dobrowens von der des Komponiſten(bei den ſeit⸗ herigen Wiedergaben durch das Pfalzorcheſter) in mancher Beziehung ab; ſo wurde die langſame Ein⸗ leitung verbreitert, dagegen der Trauermarſch⸗ Charakter des Hauptteils in eine ſozuſagen ſlaviſche Dramatik der nachfolgenden Tſchaikowſkay⸗Sinfonie angenähert. Als Hochgenuß empfand man dies geiſtvolle Kon⸗ zertieren des meiſterlich geleiteten Orcheſters mit Betonte Higenani. betonſkelettkonſtruktion auf einem Rundbau von 35 Meter äußerem Durchmeſſer in der Mitte ein Glockenturm bis zu 46 Meter ſich erhebe. Dieſer werde in etwa 20 Meter Höhe von einer Eiſenbeton⸗ rippenkuppel, die den Innenraum der Kirche mit einem Durchmeſſer von 20 Meter überſpanne, ge⸗ tragen. Nach Erledigung von Vereinsangelegenheiten wurde am Nachmittag unter Führung von Architekt Latte yer die Friedenskirche beſichtigt, wobei von ihm über die baukünſtleriſche Geſtaltung und insbe⸗ ſondere über das künſtleriſch ſehr wertvolle Altar⸗ gemälde des kürzlich verſtorbenen Kunſtmalers Slevogt Aufſchluß gegeben wurde. Der Vor⸗ ſitzende ſprach der Führung, wie auch der proteſtanti⸗ ſchen Kirchengemeinde den Dank für das Entgegen⸗ kommen aus. Anſchließend wurden nunmehr unter Führung von Oberbaudirektor Haberer die Straßen⸗ und Straßenbahnbauarbeiten im Rheinbrückendreieck eingeſehen. Dabei wurde an Hand von Plänen die Verkehrsentwicklung von und nach der Brücke, ins⸗ beſondere die neue Linienführung der Straßenbahn am Pfalzbau vorbei und die dafür gefundene Löſung, namentlich die Einrichtung der elektriſch zu betätigen⸗ den Weichen in Verbindung mit dem Lokalbahn⸗ betrieb und die an der Kreuzung mit der Jubiläums⸗ ſtraße anzubringende Warnlichtanlage beſprochen. Dabei wurde von einem Vertreter der Reichsbahn die ſeit Mai in Betrieb befindliche Eiſenbahnbrücke und die noch im Umbau befindliche Straßenbrücke beſprochen. Bei der Beſichtigung, die ungeteilten Beifall fand, konnte feſtgeſtellt werden, wie neben den verlegten Straßenbahnſchinen auf der Eiſen⸗ betongrundlage das Holzpflaſter aufgebracht wird. Auf Anfrage wurde vom Vorſitzenden bemerkt, daß die Eröffnung der Brücke für den 31. Okt o⸗ ber d. Is. in Ausſicht genommen wäre. Gegen⸗ wärtig ſeien Beſtrebungen im Gange, es zu ereichen, daß auch die jetzige Straßenbrücke, deren Fahrbahn mit einem nur 8 Zentimeter ſtarken Buchenholzbelag verſehen ſei, in der gleichen Form umgebaut werde, wie dies nebenan in techniſch durchaus vollende⸗ ter For e! geſchehen ſei. Eine intereſſante Darſtellung über die verſchieden⸗ artige Abnützung von Geſteinsarten, wie Granit und Diabas, gab Direktor Schlick vom Staats⸗Bruch⸗ betrieb Rammelsbach, wobei von ihm über Ent⸗ ſtehung und praktiſche Verwertung der für den Straßenbau ſo unendlich wertvollen Eruptivgeſteins⸗ arten eingehend geſprochen wurde. Im Nebenzimmer der Bahnhofswirtſchaft fand dann noch ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt. Als Tagungsort für die nächſte Verſammlung wurde Kaiſerslautern gewählt. den tüchtigen Soliſten: und Arno Cotte(Flöte). endete der Abend mit Tſchaikowſkys Vierter Joſeph Sauer(Violine) Tragiſch wie begonnen, Sinfonie. Man hat es auch in Mannheim erlebt, wie hier der große Zeichendeuter die Sprache ſeiner ruſſiſchen Heimat hinreißend zum Verſtändnis bringt, wie er uns durch wilden Wechſel aſler Klang⸗ miſchungen förmlich verhext. Das Pfablz⸗ orcheſter muſizierte mit Begeiſterung, die ſich auf die Hörer übertrug. Der Beethovenchor brachte am Sonntag abend zwei neuzeitliche große Chorwerke zu einer Wiederholung, die man angeſichts ihrer Schwierig⸗ keit für Ausführende und Aufnehmende nur be⸗ grüßen konnte: Günter Rafaels 104. Pſal m und Arnold Mendelsſohns Vaterunſer. Die Vertiefung in den Gehalt der beiden Ver⸗ tonungen, die Fritz Schmidt prachtvoll durchgeübt hatte, und die Mehrchörigkeit in einem hallenden Kirchenraum der katholiſchen Ludwigskirche, da die proteſtantiſche neue Friedenskirche nicht rechtzeitig überlaſſen wurde— kamen dem Erfolg ungemein zu⸗ ſtatten. 1 Einheitlich sind alle Z! Tosca-Nleinodien auſ das ſremdartig lockende 15 271 Josca- Farſum abgestimmt. Schönheitspllege mit diesen vorbildlichen i— 8 2711 Schéplungen bedeutet daher vollendete Harmonie. Für hervorragencle 7 5 Güte und Reinheit bürgt das Qualitäts- Zeichen der weltbekannten 271. Parfum: Hf. I. G0 bis Ii. SO Tosca-· Eau de Cologne: Hl—. Ss bis.20 Tosca- Creme: Hl J. 20, J. G0 Tosca Compact: M. 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Neben dem weitbekannten Dürkheimer Wurſt⸗ markt erfreut ſich unter den großen Pfälzer Volks⸗ feſten gerade dieſer Markt ob ſeiner humorvollen altpfälziſchen Originalität großen Zuſpruchs von weit und breit. Er iſt gleichzeitig ein intereſſantes altpfälzer Trachtenfeſt und reicht ebenſo wie der Dürkheimer Wurſtmarkt bis ins Mittelalter zurück. Ein hiſtoriſcher Feſtzug leitet den Tag in den Vor⸗ mittagsſtunden ein. Die reichhaltigen Feſtſpiele auf den ſogen. Reitwieſen, dem Feſtplatz, umfaſſen ein Programm, das dem bekannten Pfälzer Humor alle Ehre macht: Es beginnt mit dem Purzeln der Knaben, es folgen altpfälziſche Tänze in Pfälzer Volkstracht, Wettlaufen von Männern über 50 Jahren, Ringſtechen(aus den Ritterturnieren über⸗ nommen), Wettlauf der Dorfſchönen mit einem gefüllten Waſſerkübel auf dem Kopfe, Baumklettern, Beluſtigung an der Wurſtwalze, Reps⸗ tuchſpringen und zahlreiche andere humoriſtiſche Ver⸗ anſtaltungen mehr. Heck iſt geſtändig— Eine weitere Verhaftung * Insheim bei Landau, 12. Okt. Der in Zuſam⸗ menhang mit der Abtreibungsſache Defieber(nicht Deſchieber wie geſtern gemeldet), verhaftete 21jährige Mechaniker Richard Heck hat geſtern vormittag dem Staatsanwalt ein Geſtändnis abgelegt und eine in Landau wohnende Frau namhaft gemacht, die die zum Tode der D. führende Handlung vorgenommen haben ſoll. Die Betreffende wurde bereits in Haft genommen. Zwei Kühe geſtohlen :: Pirmaſens, 11. Okt. In der Nacht vom 8. zum 9. Oktober wurden dem Landwirt Siering in der Landauer Straße zwei Kühe(braune Glanraſſe) im Werte von 600 Mark geſtohlen. Für Er⸗ mittlung der Täter ſetzt Siering eine Belohnung von 100 Mark aus. Schwurgericht Zweibrücken * Zweibrücken, 12. Okt. In der geſtrigen Sitzung des Schwurgerichts ſtanden zwei Meineidsfälle zur Aburteilung, die obwohl völlig unabhängig von einander, doch den gleichen Tatbeſtand aufwieſen und mit der gleichen Strafe belegt wurden. Der Schreinermeiſter Mathias Henrich aus Kübelberg hatte bei Leiſtung des Offenbarungseids vor dem Amtsgericht Waldmohr verſchwiegen, daß er Be⸗ ſitzer eines Motorrades war. Das Schwur⸗ gericht ſprach wegen Meineides eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr gegen Henrich aus. Ebenfalls den Beſitz eines Motorrades ver⸗ ſchwieg bei Abgabe des Offenbarungseides der Schneidermeiſter Adolf Becker aus Waldmohr. Er war geſtändig, wurde ebenfalls wegen Meineides zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt und nahm die Strafe ſofort an. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 7. 8. 10 11, 12 Neckar⸗ Pegel 6. 10.11. Basel...29 0,810.28 0,23 0,25 i Aheeumetler 157 172 1,7101710 166 Mannheim. 135 2,322.27 Kehl..852,67 2,27.20 2,35 Jagſtfelb. 0—— Maüxau 3063,88 240 25.76 Heilbronn 1 Mafinheim..462,40.40.35.7[Plochingen 2—— Caub 11 11 1 Köln.416“ 1,12 1,12.141,16 Chefreboakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik Dr. Walter Reinhardt Handel: B. Franz Kircher Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fande, entlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1,—8 Mittwoch, 12. Oktober 1932 Reichsverband der Aufomobilindusfrie und Ford Moor Co AG Der Reichsverband der Automobilinduſtrie teilt mit: „Vor kurzem hat die Ford Motor Company AG. einen Proſpekt über den neuen Ford⸗ Kleinwagen verbreitet, in dem dieſer Kleinwagen als„‚deutſcher Fordwagen“ angeprieſen und von ihm behauptet wird, daß er bei„Ford am Rhein“ entſtehe.“ Dieſe Behauptung iſt unrichtig. Der Reichsverband der Automobilinduſtrie hat deshalb gegen die Ford Motor Co. AG. eine einſtweilige Verfügung er⸗ wirkt, in der der Ford Motor Co. der Gebrauch dieſer Be⸗ zeichnung und die Behauptung unterſagt wird, daß dieſe Wagen deutſches Erzeugnis ſeien. Die Ford Motor Company bemerkt zu dieſer Angelegen⸗ heit u.., daß der Kleinwagen⸗Proſpekt, auf den ſich der Reichsverband der Automobilinduſtrie berufe, für den Kleinwagen nicht die Bezeichnung„deutſcher Fordwagen“ enthalte. Als dieſer Proſpekt hergeſtellt und verſandt wurde, habe die Abſicht beſtanden, den Wagen vollſtändig in Köln herzuſtellen. Die Ford Motor Company werde, wenn der Abſatz des Kleinwagens die über 3 Mill.„ betragenden Koſten der Umſtellung des Maſchinenparks tragbar erſchei⸗ nen laſſe, ſofort dazu übergehen, den Wagen zu 100 v. H. aus deutſchem Material zu erzeugen. in Selve⸗Automobilwerke AG., Hameln a. Weſer.— Betriebswiederaufnahme. Der Selve⸗Werke AG. in Hameln iſt es nach Berliner Blättermeldungen gelungen, einen Exportauftrag über mehrere Mill./ hereinzuholen. der der Firma Veranlaſſung geben wird, ihren Betrieb in Kürze wieder aufzunehmen. Es iſt beſchloſſen, die Fir⸗ mierung in Deutſch⸗Aſiatiſche Werke AG., Berlin⸗Hameln, umzuändern. Da es ſich bei den Aufträgen um ein In⸗ FJuſtrialiſierungsprogramm für das Ausland, das auf 20 Jahre abgeſchloſſen iſt, handelt, ſtehen weitere Export⸗ aufträge in Ausſicht. * Motoren Columbus AG, Baden ⸗Schweiz. Divi⸗ dendenlos(i. V. 6 v..]. Der Verwaltungsrat der Geſell⸗ ſchaft hat den Abſchluß per 30. 6. 32 behandelt und geneh⸗ migt. Die Ausſchüttung einer Dividende kommt nicht in Betracht(i. V. 6 v. H. Dividende). Infolge des außer⸗ ordentlichen Tiefſtandes der Börſenkurſe im Monat Juni ergab ſich nach der Verwertung des Jahresergebniſſes von 1d. 14 807 000 ffr. einſchl. des Soldovortrages aus dem Vorjahre und des go. Reſervefonds von 16 Mill. ſfr. ſowie einer ſtillen Reſerve eine ungedeckte Minderbewertung der Effekten und Debitoren von rd. 33 160 000 ffr., die der Ver⸗ waltungsrat auf neue Rechnung vorzutragen beantragt. * Stand der Badiſchen Bauk am 7. Oktober Aktiva Goldbeſtand 8 538 938.—, deckungsfähige Deviſen 325 279.—, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 845 708.—, Deutſche Scheide⸗ münzen 16 308.—, Noten anderer Banken 4600 500.—, Lom⸗ bardſorderungen 6 728 384.—, Wertpapiere 8 942 751.—, ſon⸗ ſtige Aktiva 26 413 949.—.— Paſſiva: Grundkapital 8 800 000.—, Rücklagen 3300 000.—, Betrag der umlaufen⸗ den Noten 24 000 500.—, ſonſtige täglich fällige Verbindlich⸗ keiten 14 124353.—, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 23 022 358.—, ſonſtige Paſſiva 2664 007.—, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahl⸗ baren Wechſeln 702 275, * 6proz. Holzwert⸗Anleihe der Stadt Freiburg i. Br. von 1932. Der Durchſchnittspreis für einen Feſtmeter Nutzholz dritter Klaſſe wurde für die Zinsberechnung auf 8,85 feſtgeſetzt. Daraus berechnet ſich nunmehr der Goldwert für die am 1. November ds. Is. fälligen Jahres- zinſen auf 53 Pfg. pro Feſtmeter. Gold- und Silber-Scheideansiali Frankiuri Uebernahme der Wegelin-Akflen Nachdem der Verſuch, das Kapital der Auguſt Wegelin AG., Kalſcheuren, durch Ausgabe von Vorzugsaktien an die bisherigen Aktionäre zu erhöhen, geſcheitert iſt, hat ſich nunmehr die Deutſche Gold⸗ und Silberx⸗Scheideanſtalt vorm. Roeßler, Frankfurt⸗M., erboten, Aktien der im Ver⸗ gleichsverfahren befindlichen Wegelin AG. zu übernehmen und die Kapitalerhöhung durchzuführen, die nötig jſt, um das Unternehmen betriebsfähig zu erhalten und den Ver⸗ gleich zu ſichern. Für bie Scheideanſtalt ergeben ſich durch ihre Tätigkeit auf dem Gebket der Holzverkohlung wohl Berührungspunkte mit der Ruß⸗ und Schwarzfarbenpro⸗ duktion der Auguſt Wegelin AGG. Die Wegelin AG. ver⸗ fügt über Spezialverfahren zur Vergaſung der Ruß⸗Roh⸗ stoffe. Ihr Kapital betrug 2,48 Mill. /, das nach dem alten nicht durchgeführten Vorſchlag im Verhältnis von 811 zu⸗ Pfeiffer u. 79 prozentige Dividende Fheiniſchen Zuckergeſellſchaft infolge einer im Zuſammen⸗ Wirischafisprogramm 2 zu ſichern.“ 7 ſammengelegt werden ſollte. Die Aktionäre der Geſell⸗ ſchaft werden nun zu dem Angebot der Scheideanſtalt Stel⸗ lung zu nehmen haben. Köln.— Vorausſichtlich mehr⸗ Lt. BT. iſt bei dieſer AG. nreduktion. hang mit der Kontingentierung des Rüben a bſatzes ſtehende Umſatzminderung mit einer mehrprozen⸗ tigen Dividendenreduktion zu rechnen. In den letzten drei Jahren hatte die Geſellſchaft je 10 w. H. Dividende getz ahlt. * Benber u. Gattmann AG. Fraukfurt⸗Main.— Neuer Verluſtabſchluß. Die G.(Herrenkleiderfabrik) ſchlägt der GV. am 31. Oktober vor, den Verluſt aus 1931⸗32(80. April) von rund 90 000, bei 2 Mill.% Abk. vorzutragen. Nach der im Januar 1991 beſchloſſenen Sanierung(Kapital⸗ Fr 501 auf 60 000„ und Wiedererhüößhung 101 94 Mill. 4) ergab ſich i. B. ein Gewinnvortrag von 1⁰⁴ ö Zusfimmun zum er Reichsregierung Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſee⸗ Handels e.., Bezirksgruppe Baden, nahm zu dem Pro⸗ gramm der Reichsregierung folgende Ewt⸗ ſchlleßung an: „Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueber⸗ ſechandels hat in dieſen Tagen das Papen ⸗ Program m in ſeiner Auswirkung auf den Großhawdel geprüft und ſeine Stellungnahme in nachſtehender Würdigung zuſam⸗ mengefoßt: Wenn auch ſtarke Bedenken an Einzelheiten der ſeitens der Reichsregierung getroffenen und beabſichtigten Maß⸗ nahmen vom Standpunkt des deutſchen Groß⸗ und Ueberſee⸗ handels aus geltend zu machen ſind, ſo kann trotzdem kein Zweifel dartber ſein, daß die mutige Aktivität und die Verantwortungsfreudigkeit, die ſich im Wirtſchaftsprogramm zeigt, um Deutſchland end⸗ lich aus dem Sumpf tiefſter Verzweiflungsſtimmung her⸗ auszuführen, auch in unſeren Reihen außerordentlich be⸗ grüßt wird. Es erſcheint uns Pflicht jedes Großhändlers, alle ſeine Kräfte dafür einzufetzen, den mit dem Wirtſchafts⸗ programm erſtrebten Wirkungen den höchſtmöglichen Erfolg Der Deutſche Brauer⸗Bund befaßte ſich auf ſeiner bies⸗ jährigen Herbſttagung in Berlin eingehend mit den durch das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung aufgewor⸗ Im Anſchluß an ein wirtſchaftspolitiſches fenen Fragen. f f Referat ſtellten ſich alle Vertreter der deutſchen Brauindu⸗ ſtirie auf den Stangpunkt, daß die Verordnungen zur Bele⸗ bung der Wirtſchaft und zur Vermehrung und Beſchaffu der Arbeitsgelegenheit geeignet ſeien, Hoffnungen au eine Beſſerung zu erfüllen. Die du das neue Wirtſchaftsprogramm hervorgerufenen Sponnungen könn⸗ ten überwunden werden, ſobald eine Konfunktur⸗ bdelebung allgemein ſichtbar würde. Es komme gegen⸗ wärtig ausſchließlich daruf an, alle Sonderintereſſen zu⸗ rückzuſtellen und zu zeigen, daß man die gebotene„letzte Chance“ ausnutze. Die geſamte deutſche Brauinduſtrie ſei entſchloſſen, unter Hintanſetzung jeder Einzelkritik dem Aufruf der N zu einem o* en Neu gufbau der Wirtſchaft e leiſten. Sie werde deshalb auch verſuchen, obwohl gerade die be⸗ vorſtehenden Wintermonate für die Biererzeugung einen ſaiſonmäßiaen Tiefſtand darſtellen, durch Neueinſtel⸗ kung von Arbeitskräften zu ihrem Teil beizutra⸗ gien, die gewaltige Arbeitsloſigkeit zu lindern. Von Sfeuersyndikus Dr. jur. Während die Finanzämter ihre Vollſtreckungsämter ver⸗ ſtärken, vermehren ſich infolge der ſinkenden Einkommen und Vermögen die Zahlungsſchwierigkeiten des Steuer⸗ zahlers. Beitreibungsmaßnahmen ſind daher an der Tages⸗ ordnung. Was tut der Steuerpflichtige, gegen den ſie ſich richten? Zahlungstermin und Stundung Wer einen Steuerzahlungstermin nicht ein⸗ halten kann, reicht zunächſt möglichſt frühzeitig ein Stun⸗ dungsgeſuch beim Finanzamt ein. Handelt es ſich um Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ oder Vermögens⸗ ſteuer ſo muß in erſter Linie ein weſentlicher Rückgang des Einkommens oder Vermögens gegenüber der letzten Veran⸗ lagung geltend gemacht werden. In anderen Fällen iſt darzulegen, daß die fälligen Steuerbeträge nicht flüſſig gemacht und auch durch die Veräußerung von Betriebs⸗ gegenſtänden zu zumutbaren Preiſen nicht erlangt werden können. Nach Möglichkeit iſt Ratenzahlung anzubieten. Gegen die Ablehnung des Stundungsgeſuches ſteht die Be⸗ ſchwerde an das Landesfinanzamt offen, die beim Finanzamt einzulegen iſt, das ihr abhelfen kann oder ſie weiterzu⸗ geben hat. Steuerbeſcheid und Mahnung Iſt Stundung nicht zu erreichen, ſo muß mangels Zaß⸗ lung mit Vollſtreckungs maßnahmen des Finanz⸗ amts gerechnet werden. Vorausſetzung von ſolchen iſt zunächſt, daß der Steuerpflichtige einen Steuer bef che i d oder, vor allem wenn er nur als Haftender in Anſpruch genommen wird, ein Leiſtungsgebot über die zu zahlende Steuer erhalten hat. Bei Ehegatten ge⸗ nüt zur Zwangs vollſtreckung in das eingebrachte Gut (bezw. Geſamtgut bei der Gütergemeinſchaft) der Ehefrau, das der Verwaltung und Nutznießung des Mannes unter⸗ liegt, ein gegen den Ehemann ergangener Steuerbeſcheid bezw. Leiſtungsgebot. Andererſeits kann auf Grund eines gegen die Ehefrau gerichteten Steuerbeſcheids oder ſon⸗ ſtigen Leiſtungsgebots zur Zwangsvollſtreckung in das eingebrachte Gut nur vollſtreckt werden, wenn ein Lei⸗ ſtungsgebot gegen den Ehemann auf Duldung der Zwangs⸗ vollſtreckung ergangen iſt. In das Vorbehaltsgut der Frau dürfen Vollſtreckungsmaßnahmen nur auf Grund eines an ſie gerichteten Leiſtungsgebots vorgenommen wer⸗ den. Einwendungen gegen das Leiſtungsgebot wie gegen den Steuerbeſcheid ſind im ordentlichen Rechtsmittelwege (Einſpruch, Berufung, Rechtsbeſchwerde) zu erheben. Früheſtens eine Woche nach Bekanntgabe des Steuer⸗ beſcheids— die Einlegung von Rechtsmitteln bleibt. falls nicht Stundung erfolgt, außer Betracht—, oder Leiſtungs⸗ gebots hat, bevor Beitreibungsmaßnahmen ergriffen wer⸗ den dürfen, Mahnung zu erfolgen, ſofern nicht zu beſorgen iſt, daß der Steuerſchuldner die zu pfändenden Ver⸗ mögensgegenſtände beiſeite ſchafft. In dem Mahnzettel iſt die Einleitung der Zwangsvollſtreckung für den Fall anzu⸗ drohen, daß nicht innerhalb einer(weiteren) Woche gezahlt wird. Wird der Mahnzettel durch einen Beamten aus⸗ gehändigt, ſo kann an dieſen Zahlung geleiſtet werden. wenn der Zettel einen entſprechenden Hinweis enthält. Statt oͤurch Mahnzettel erfolgt die Steuereinziehung bei Be⸗ trägen bis 1,.—„ vielfach durch Poſtnachnahme. In beiden Fällen werden Mahngebühren erhoben. 5 Beitreibung durch den Vollſtreckungsbeamten Wird auf die ſeitens der Finanzkaſſe erfolgte Mahnung hin nicht gezahlt, ſo wird nunmehr die Vollſtreckungsſtelle früheſtens innerhalb einer Woche zur Pfändung von Gegenſtänden oder ſonſtigen Vollſtreckungsmaßnahmen ſchreiten. Der Vollſtreckungsbeamte muß ſich durch einen ſchriftlichen Vollſtreckungsauftrag ausweiſen. Er iſt befugt, erforderlichenfalls die Wohnung und die Behältniſſe des Steuerſchuldners zu durchſuchen, auch verſchloſſene Türen und Behältniſſe öffnen zu laſſen. Bei Widerſtand kann er Gewalt anwenden und mit Unterſtützung von Po⸗ lizeibeamten vorgehen. Wird Widerſtand geleiſtet oder iſt in der Wohnung weder der Steuerpflichtige noch eine zur Familte gehörige oder in ihr beſchäftigte Perſon gegen⸗ wärtig, ſo müſſen Erwachſene oder ein Gemeinde⸗ oder Polizeibeamter als Zeuge zugezogen werden. 5 Grenzen der Sachpfändung De Pfändung beweglicher Sachen geſchieht durch Inbeſitznahme ſeitens des Vollſtreckungsbeamten, in der Regel in der Weiſe, daß die Sachen zwar an Ort und Stelle belaſſen die Pfändung aber durch Anlegung von. Pfandſiegeln, an in die Augen fallender Stelle erſichtlich ge⸗ macht wird. Geld, Koſtbarkeiten und Wertpapiere werden mitgenommen und der Vollſtreckungsbehörde abgeliefert. Zu den unpfändbaren Sachen gehören u. a. die un⸗ entbehrlichen Kleidungsſtücke, Betten, Wäſche, Haus⸗ und Küchengeräte, die für den Steuerſchuldner, ſeine Familie und ſein Geſinde auf 4 Wochen erforderlichen Nahrungs⸗, Feuerungs⸗ und Beleuchtungsmittel oder, ſoweit dieſe Vor⸗ riite auf 2 Wochen nicht vorhanden ſind und auf anderem Wege nicht beſchafft werden können, der hierzu erforderliche Geldbetrag, bei Handwerkern, gewerblichen Arbeitern und Neueinsſellungen in der Indusirie * Erſte Deutſche Ramiegeſellſchaft Emmendingen. Die Geſellſchaft hat Wiedereinſtellungen vorgenom⸗ men und damit zur Entlaſtung des dortigen Arbeitsmark⸗ tes beigetragen.— Frakowerk. Kondenſatoren⸗ und Appa⸗ rateban G. m. b. H. in Teningen. Auch dieſe neue Unter⸗ nehmung hat Einſtellungen vorgenommen und ſo die Zahl der Arbeitſuchenden verkleinert.— Zigarrenfabrik Günzburger u. Co., Emmendingen. Die Firma hat ihre ſtillgelegte Fabrikationsfiliale in Nimburgeam Kaiſer⸗ ſtuhl wieder eröffnet und zunächſt 60 Arbeiter und Arbei⸗ terinnen neueingeſtellt; dieſe Zahl ſoll in Kürze auf 80 er⸗ höht werden. * Kaiſerslautern, 11. Okt. Die Firma Felſenthal u. Co., Zigarren⸗ und Rauchtabakfabriken Kaiſerslautern hat 60 Arbeiter und Arbeiterinnen bei voller Weiterbeſchäftigung der alten Belegſchaft in ihren Betrie⸗ ben neu eingeſtellt. Die Rößler u. Weißenberger A., Präziſton⸗ holgwarenfabrik in Stuttgart⸗Cannſtaft, die bereits in den letzten Jahren ihren geſamten Betrieb in Verbindung mit 4 Fabrikationserweiterung und Moderniſierung auf Ser lenfabrikation umgeſtellt hat und heute in der Maſſenherſtellung von be für die 1 5 Radio- und Schwachſtrominduſtrie führend iſt, hat ihre Belegſchaft ſeit Ende Auguſt 58. Is. pon rö. 250 auf 18d. 600 Arbeitskräfte erhöht. Weitere Neu⸗ einſtellungen ſtehen bevor.* wird nach Mitteilung der Verwaltung auf der Friedrich Alfreb⸗Hütte in Rheinhauſen in den ſtillgelegten Abteilun⸗ gen am 17. Oktober den Betrieb bis auf weiteres wieder⸗ aufnehmen. Wie von der Verwaltung der Joſephinenhütte mitgeteilt wird, iſt der Hüttenofen in dem Werk Schreiber⸗ hau wieder in Betrieb geſetzt, da der gegenwärtige Auf⸗ tragseingang einen erhöhten Rohglasbedarf verurſache. Auch in anderen Abteilungen des Unternehmens ſeilen in den letzten Wochen Neueinſtellungen vorgenommen worden, die bisher vd. 200 Arbeiter betragen. 2 C. D. Magirus Ach, Ulm. Wie verlautet, bal die C. D. Magtrus A Ulm, in dieſer Woche 14 Feuerwehr fahrzeuge neueſter Konſtruktion fertiggeſtellt, die für dler Neuen Mannheimer Zeitung Eſſen, 11. Okt. Die Friedr. Krupp., Eſſen, HANDELS- WIRTSCHAFT-ZEITU Schuß vor Sieuerbeiſreibung ei rer. pol. Brönner-Berlin anderen Perſonen, die aus perſönlichen Leiſtungen ihren Erwerb ziehen, die„zur perſönlichen Fortſetzung der Er⸗ werbstätigkeit unentbehrlichen Gegenſtände“. In letzterer Hinſicht entſcheiden die Verhältniſſe im einzelnen Fall; in der Praxis wird über die Arbeitsmittel hinausgegangen. Auch ein Fahrrad z.., mit dem der Steuerſchuldner zur Ar⸗ beitsſtätte gelangt oder das er zur Belieferung ſeiner Kunden benötigt, kann dazu gehören. 5 Nach den Anordnungen des Reichsfinanzminiſters (III R 18804 ſowie III O 13240) ſoll nicht„in überſtürzter Weiſe“ zu Vollſtreckungsmaßnahmen geſchritten und die Aufrechterhaltung des Betriebes nicht gefährdet werden. Die Behörde hat ſtets zu prüfen, ob die Einbuße, die ein Sdeuerpflichtiger durch die Vollſtreckungsmaßnahmen er⸗ leidet, in einem angemeſſenen Verhältnis zu dem für den Fiskus zu erwartenden Vollſtreckungsergebnis ſteht. Dies ſoll z. B. nicht der Fall ſein., wenn zum Zwecke der Bei⸗ treibung eines erheblichen Steuerrückſtandes Gegenſtände des Haus rats oder Betriebsmittel gepfändet werden, deren Wert nur einen ganz geringfügigen Bruchteil der rückſtän⸗ digen Steuer ausmacht, deren Verſteigerung aber, obwohl es ſich nicht um unpfündbare Gegenſtände handelt, den Steuerpflichtigen ſehr empfindlich treffen würde. Leitender Geſichtspunkt ſoll ſein, daß unnötige Härten vermieden werden. Vollſtreckung in Geldforderungen Die Pfändung von Geldforderungen, ins⸗ beſondere auch Gehalts⸗ und Lohnforderungen erſolgt durch ſchriftliches Verbot an den Drittſchuldner(Arbeitgeber), an den Steuerſchuldner(Arbeitnehmer) zu zahlen ſowie durch ſchriftliches Verbot an den Steuerſchuldner, ſich je⸗ der Verfügung über die Forderung zu enthalten. Mit der Zuſtellung der Verfügung an den Drittſchuldner iſt die Pfändung der Forderung bewirkt; der Steuerſchuldner wird hiervon in Kenntnis geſetzt. Der Drittſchuldner hat innerhalb einer Friſt von 2 Wochen der Steuerbehörde die vorgeſehenen Aufſchlüſſe zu erteilen; die Erklärungen können auch gleich dem Zuſtellungsbeamten gegenüber ab⸗ gegeben werden. In der Pfändungsverfügung wird gleich⸗ zeitig ausgeſprochen, daß das Finanzamt die Forderung einziehen kann, Auch eine Zahlungsaufforderung an den Drittſchuldner iſt darin enthalten. Lohn⸗(Gehalts⸗, Proviſions⸗ uſw.) Anſprüche der Arbeitnehmer ſind bekanntlich bis zu einem gewiſſen Grade geſchützt. Steuerbeitreibungen können jedoch ohne Rückſicht auf die unpfändbaren Lohnteile erfolgen, wenn es ſich um direkte perſönliche Steuern handelt(Einkom⸗ men⸗, Vermögen⸗, Kirchenſteuern uſw.), die in den letzten drei Monaten fällig geworden ſind(V. O. v. 14. 6. 1932 Reichsgeſ.⸗Bl. 32, S. 283). Einwendungen des Steuerpflichtigen und dritter Perſonen. Der Steuerpflichtige kann Einwendungen gegen den Steueranſpruch, wegen deſſen die Vollſtreckung erfolgt, nur außerhalb des Vollſtreckungsverfahrens mit den ordentlichen Rechtsmitteln gegen den Steuerbeſcheid oder das Leiſtungsgebot geltend machen Die Ausführung der Zwangsvollſtreckung wird auch nicht dadurch gehindert, daß der Schuloͤner Zahlung, Aufrechnung, Erlaß, Verjäh⸗ rung, Stundung oder dergl. behauptet. Trifft dies zu, ſo muß er nötigenfalls Erſtattung beantragen. Er kann je⸗ doch vorläufig Einſtellung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung erreichen, ſofern er eine ihm gewährte Stun⸗ dung oder die Bezahlung der Steuer durch amtliche Emp⸗ fangsbeſcheinigung, Poſtquittung oder dergl. gegenüber dem Vollziehungsbeamten nachweiſt. Treffen dieſe Vor⸗ ausſetzungen nicht zu, ſo bleibt nichts anderes übrig, als Beſchwerde einzulegen. Auch Einwendungen gegen die Art und Weiſe der Zwangsvollſtreckung ſind nur mit der Beſchwerde zu verfolgen. U. U. kann es ſich empfehlen, Einſtellung oder Beſchränkung des Vollſtreckungsverfah⸗ rens gegen Sicherheits leiſtung zu beantragen. Beſonderen Rechtsſchutz gegen Beitreibung genießt der Hausbeſitzer wegen der auf dem Grundſtück ruhenden öffentlichen Laſten(Grund⸗, Hauszins⸗ ſteuern uſw.) für die in der Zeit vom 1. April 1932 bis zum 15. Januar 1933 fällig werdenden Beträge, wenn er infolge einer außerordentlichen Kündigung ſeitens der Mieter ohne ſein Verſchulden zur Zahlung nicht in der Lage iſt(V. O. vom 14. 6. 1932 Reichsgeſ.⸗Bl. S. 291). Dritte Perſonen, denen an dem gepfändeten Gegenſtand ein die Veräußerung hinderndes Recht, ins⸗ beſondere das Eigentum zuſteht(z. B. die Ehefrau, die Lieferfirma bei Eigentumsvorbehalt, der Gläubiger bet Sicherungsübereignung), können ſowohl Beſchwerde einlegen, über die die Entſcheidung, wie ſonſt, dem Lan⸗ desfinanzamt zuſteht, oder„erforderlichenfalls“ Klage gegen das Reich, vertreten durch das Landesfinanzamt, auf Feſtſtellung eines die Veräußerung hindernden Rechts vor den ordentlichen Gerichten erheben. Der Klageweg iſt zweckmäßig erſt zu beſchreiten, wenn die Beſchwerde ohne Erfolg geblieben iſt, da ſonſt unnötige Koſten entſtehen können. Das mit der Klage befaßte Gericht kann die Zwangsbeitreibung mit oder ohne Sicherheits leiſtung einſt⸗ weilen einſtellen. 7 dDrõõõõ ſ yy d! Eierverkauisgenossenschaffen gegen das Handelsklassengeselz für Eler Die„Cier⸗Börſe“ teilt mit: 15— einer ſehr ſtark beſuchten Verſammlung des Verkaufsverbandes der olden⸗ burgiſchen Eierverkaufsgenoſſenſchaften kam der Un wil le gegen die erſchwerenden Beſtimmungen des am 1. Auguſt in Kraft getretenen Handelsklaſſengeſetzes zum Ausdruck. Dieſe Beſtimmungen ſeien einfach nicht durch⸗ führbar. Man frage ſich, wie die Genoſſenſchaften mit einem Anfall von 50 bis 300 000 Stück Eiern in der Woche es in drei Tagen fertigbringen ſollen, dieſes Quan⸗ tum zu ſortteren, zu durchleuchten, Luftblaſe zu meſſen und die Eier gu verpacken, zu werarbeiten, Es ſtehe nicht im Geſetz, wie es bei den braunſchaligen Eiern gemacht wer⸗ den ſoll, die doch bekanntlich ſchwer durchſichtig ſind. Es 1 nicht mehr, daß die Genoſſen alle Wochen die fri⸗ 707 Eier abliefern, und daß dann dieſe Eier mit der 1 durchleuchtet, einzeln gewogen, jedes etwas wol⸗ kige Ei. werde, nein, man wolle in Berlin au die Luftblaſe im Ei gemeſſen haben. die gende oldenburgiſche Landwirtſchaft erheben. Ein Reöner berichtete über die Berliner Verhandlun⸗ gen, oe ohne Erfolg werliefen und ſprach ſich des weiteren über die Mais ſcheine aus, die anderſeits ſo niedrig im Preiſe ſtänden, daß dadurch eine weſentliche Unter⸗ ützung des Si gar nicht mehr in rage komme. te Größenklaſſen ſollten unbedingt a drei beſchränkt werden. Ein anderer Redner führte no 19 5 5 n eden aus dem Geſetz an, die den Genoſſen⸗ n eine ungeheure, zeitraubende Mehrarbeit und Koſten werurſachten, die an ſich ganz zwecklos wären. Das Ziel der Berliner Herren ſei eine allgemeine Zentra⸗ liſierung des Eier handels von Berlin aus das gute, bekannte Oldenburger Et würde Hann einfach vom Markte verſchwinden. um Schluß Jemerkte der Vorſitzende, daß wenn die Berliner Herren nicht anders wollten, das Verhältnis mit Berlin einfach gelöſt würde. Die ganze Verſammlung pflichtete dem durch einſtimmigen Beſchluß bei. Dagegen müſſe ſi wie ein Mann * Behringwerke AG., Marburg a. d. Lahn. Die Ge⸗ ſellſchaft, deren.8 Mill.„ betragendes Aktienkapital ſaſt ganz im Beſitz der J. G. Farben induſtrie A G. iſt, ſchließt per 31. März 1932 mit einem Gewinn von 12017 (12 990) 4. Bekanntlich iſt den noch außenſtehenden Ak⸗ die Stadt Stambul beſtimmt ſind. 1 ttonären für die Zukunft eine Dividende von 6 v. H. ga⸗ rantiert worden. 5 5 Mittag- Ausgabe Nr. 475 Erirãgnisse des Obsi- und Gemũsebaues Das Inſtitut für Konjunkturforſchung hat ſeine Unter⸗ ſuchungen über die Verkaufserlöſe in den einzelnen land⸗ wirtſchaftlichen Produktionsgruppen jetzt auch auf den Obſt⸗ und Gemüſebau ausgedehnt und hat auch hier den Eigenverbrauch ausgenommen, ſo daß die geſchätzten Zahlen den Nettverlös aus tatſächlichen Verkäufen angeben. Zunächſt zeigt ſich der Größenordnung nach, daß die Verkaufserlöſe des Obſtbaues im Durchſchnitt mehr als doppelt ſo groß ſind wie die des G e müſe baue s, während der Hopfenbau in den letzten Jahren immer mehr an Ertragsfähigkeit eingebüßt hat, ſo daß er heute gegen die beiden anderen Gruppen ganz zurücktritt. Die Erträgniſſe des Obſtbaues ſchwanken in den einzelnen 2—.— N ſeoo D 5 55 NLV l 400. Die Verknufserisse im N ost-, Gemüse- u. Hopfenbau N— 1 7 30.— 1 200. ape — — 100 c Jahren ſehr ſtark, für die Erntejahre 1929⸗30 und 1931 ſind ſie beſonders ſchlecht geweſen. Weniger ſtark ſind die Jahresſchwankungen beim Ge⸗ müſebau. Obwohl die ſehr guten Erfolge der Erntejahre 192829 und 1929⸗30 nicht aufrechterhalten werden konnten, iſt doch der Rückgang nicht ſehr arg, und es iſt zu beachten. daß trotz der allgemeinen Preisrückgänge das letzte ahr doch noch verhältnismäßig günſtig abgeſchnitten hat.. Die Verkaufserlöſe im Hopfenbau dagegen gehen ſeit Jahren andauernd zurück, bedingt durch den ungeheuren Preisrückgang, den gerade Hopfen im Lauf der letzten Jahre durchgemacht hat. Sp. Die Wirischaffslage des Viehhandels im Nona Sepfember Vom Bund der Viehhändler Deutſchlands e. V. wird uns geſchrieben: Das Schlachtviehgeſchäft zeigte im Monat September keine Beſſerung. Ueberangebot auf der einen und ſchwache Kaufkraft auf der andern Seite führten zu ungünſtigen Preiſen. Das Hurch die beginnende Räumung der Weiden und die Abſtoßung der fetten Rin⸗ 5 der in den Rübenbaugebieten vermehrte Angebot an 4 Schlachttieren war nur ſchwer und bei nachgebenden Preiſen. unterzubringen. Vielſech blieben erhebliche Ueberſtände an den Fettviehmärkten. Beſonders geringe Ware iſt nur noch zu Preiſen unterzubringen, die gar keine Rentabilität mehr gewährleiſten. 5 Die Aufwärtsbewegung in den Kälberpreiſen iſt im Berichtsmongt zum Stillſtand gekommen. Die Preiſe unterlogen ziemlichen Schwankungen und fangen auch hier wiederum an, abzubröckeln. Schafe hielten ihre weichende Tendenz bei. Das erwartete Anziehen der Schweine⸗ preiſe iſt trotz des kühleren Wetters leider nicht Tatſoche geworden. Nur teilweiſe konnten ſich die Schweinepreiſe halten, ſie gingen wohl überwiegend zurück. Die Schlacht⸗ ſteuer hat die ſaiſonmäßige Belebung des Schweine⸗ marktes leider völlig hinfällig gemacht. Die Ausſichten für die Viehpreiſe in den höchſten Monaten ſind angeſichts der auf den Markt kom⸗ menden weiteren Weiderinder ſowie der Saiſon für Gänſe und Haſen als wenig günſtig onzuſehen. Der Einkauf wird ſich daher weiter ſehr ſchwierig geſtalten und ſelbſt bei ſchärfſter Kalkulation den Viehhandel kaum vor weiteren Verluſten ſchützen können. Auch das Zucht⸗ viehgeſchäft war ſehr ſtill und zeigte eine denkbar ſchlechte Geſchäfts lage. Rotophot Ac für graphiſche Juduſtrie, Berlin.— 1931 wieder Verluſtabſchluß. Nach unſeren Informationen wird das am 31. Dezember 1931 beendete Geſchäftsjahr trotz eines erhöhten Betriebsüberſchuſſes wieder mit einem Ver luſt abſchließen, da noch 1 der Umorganiſation bei der G. im Geſchäftjahr 1931 Abfindungs zahlungen an einen Generalvertreter und ein Verwaltungsmitglied von 50 000„ und ferner erhöhte Abſchreibungen erforderlich wurden. Der Geſchäftsbetrieb hat an ſich im Berichtsjahr 1981 rentabel gearbeitet, was ſich jedoch wegen der erwähn⸗ ten Zuſatzbekaſtungen noch nicht hat auswirken können. In den erſten 9 Monaten des laufenden Jahres war die Be⸗ ſchäftigung ebenfalls anhaltend günſtig, ſo daß nach wie vor in 3 Schichten gearbeitet werden mußte. O Zahlungseinſtellung einer Fürther Papierfabrik. (Eig. Dr.) Die Firma Ellern G. m. b.., Papierfabrik in Fürth iſt infolge der Durchführung von Neubauten zum Zweck der Betriebsumſtellung in Forchheim i lliguſid ge⸗ worden und ſtrebt unter Zahlungseinſtellung das gericht⸗ liche Vergleichs verfahren an. Der Betrieb mit 8. Zt. 500 Arbeitern und Angeſtellten werde unverändert e Von der Inſolvenz ſind 285 Gläubiger be⸗ troffen. a — x= 5 U für Armaturen. Der Verband deuk⸗ ö ſcher Gas⸗, Waſſer⸗ und Dampfarmaturen⸗Fabrikanten hat b infolge der Rohſtoff⸗ und Materialpreisſtetgerung die ſo⸗ fortige Erhöhung der bisherigen Verkaufspreiſe um min⸗ 5 deſtens 5 v. H. beſchloſſen. * Die Preisindexrziffer der„Metallwirtſchaft, Meiall⸗ 5 5 Die Preleindexzifſer ſtellte ſich am 5. Oktober f wiſſenſchaft. 1982 auf 52,5 gegen 53,3 am 28. September 1992(Dur 85 ſchnitt 1909-13 gleich 100), fiel alſo um 1,5 v. H. Für die 2 einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 5. Oktober 1032 folgende Einzel indexziſſern errechnet Kupfer f 42,1(am 28. September 1932: 42,3), Blei 55,5(57,0), Zink 48,0(44,7), Zinn 60,4(61,2), Aluminium 141,1(111,1), 8 1 Nickel 107,7(107,7), Antimon 56,8(56,8). 3 * Zollfreies Einbunkern von zollbegünſtigtem Gasbl. Der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen in Duisburg hatte vor kurzem beim Reichsminiſter der Finanzen den Antrag geſtellt, zollfreies Ein bun⸗ kern von zollbegünſtigtem Gashl zum Betrieb von Schiffsmotoren zuzulaſſen. Der Reichsfinanzminiſter 5 hat dieſen Antrag genehmigt und durch Erlaß vom 30. Sep⸗ 5 tember verfügt, daß bei der Bunkerung von Mineralöl N zum Antrieb von Schiffsmotoren im Rheinſchiffs⸗ verkehr aus inländiſchen Betriebsanſtalten und Zoll⸗ lagern der Mineralölzoll und die Umſatzausgleichsſteuer erſt bei der Ausfahrt des Schiffes in das Ausland oder, wenn das Schiff nur Fahrten im Inland unternimmt, erſt nach Verbrauch des Mineralöls beim nächſtmaligen Zu⸗ bunkern berechnet und erhoben wird. 5 Wieder in Dienſt geſtellte Schifſe. Der 7880 B. R. T. große Hapag⸗Dampfer„Hindenburg“, der ſeit Oktober v. J. im Hamburger Hafen auflag, hat nach einer gründ⸗ lichen Ueberholung bei der Howaldts⸗Werke., Kiel, am Montag erſtmals wieder den Hafen nach Oſtaſien verlaſſen. Von den vorübergehend außer Dienſt geſtellten Schiffen haben nach Abfe ng den Hamburger Hafen verlaſſen: Dampfer„Kurmark“ nach Niederländiſch⸗Indien, Motorſchiff„Portland“ nach der Weſtküſte Nordamerikas, Dampfer„Oldenburg“ nach Oſtaſien, Dampfer„Lüneburg“ nach Südafrika, Dampfer„Rauenfels“ nach Oſtaſien. es Inter⸗ land⸗ den h hier ätzten geben. ß die mehr u es, mmer heute Die zelnen LA 931⸗9 n Ge⸗ tejahre unten, achten, Jahr en ſeit heuren letzten Sp. s wird Monat uf der Seite inende Rin ⸗ ot an zreiſen nde an ir noch t mehr en iſt Preiſe ch hier ichende in e⸗ atſache epreiſe Va cht⸗ weine⸗ enkbar — 1931 n wird g eines ru ſt Gasbl. ſſen in er der bun⸗ Betrieb niniſter 0. Sep⸗ neralöl iffs⸗ d Zoll⸗ sſteuer d oder, mt, erſt en Zu⸗ B. R. T. Oktober gründ⸗ E AG., Oſtaſien ſtellten Hafen Indien, terikas, eburg“ ober e Aen⸗ en auf Mittwoch, 12. Oktober 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite„Nummer 475 Europa braucht Europa⸗Meiſterſchaften Ladoumegues Meinung zu Los Angeles Der bekannte Weltrekoroͤmann Jules Laödoumegue hat ſoeben im Pariſer„Intranſigeant“ einen bemerkeus⸗ werten Artikel veröffentlicht, in welchem er ſich mit den Mißerfolgen Europas bei den olympiſchen Spielen aus⸗ einanderſetzt. So wie der Artikel geſchrieben iſt, könnte man die darin niedergelegten Ideen ſehr wohl ins pan⸗ europäiſche Programm einſpannen. Ladoumegue ſchreibt folgendes: „Ich komme nicht zurück auf die amerikaniſche Ueber⸗ legenheit, die ſich während der Olympiſchen Spiele gezeigt hat. Perſönlich glaube ich, daß dieſe Ueberlegenheit noch lange beſtehen wird und beſonders dann, wenn die Führung der europäiſchen Leichtathletik keine Aenderung erfährt. Die Amerikaner haben ſich durch jahrelang erprobte Organi⸗ ſation vor Niederlagen zu ſchützen gewußt. Durch eine zielbe wußte Vorbereitung können ihnen aber die Europäer wieder gefährlich werden. Eine erſte Verbeſſerung der Methoden dürfte die Schaffung von Europa⸗ meiſterſchaften in der Leichtathletik bringen. Man wird uns entgegnen, daß Amerika auch nur eine nationale Meiſterſchaft kennt. Das iſt richtig, aber man darf nicht vergeſſen, daß drüben die teilnehmenden Elemente qualitativ und qantitativ mit unſerem Material unvergleich⸗ lich ſind. Die Athleten müſſen bedeutend mehr kämpfen, um die Titel zu erringen. Die fortwährenden Ausſechidun⸗ gen in vielen Städten ſchaffen die wahren Meiſter und eine hervorragende Klaſſe von Reſerveleuten. Die Athelten ſind für jedes Ereignis vorbereitet. In den amerikaniſchen Athletik⸗Kreiſen heißt es nicht:„Das wird man bei den Spielen ſehen“, ſondern man weiß vor den Spielen, was der Einzelne zu leiſten imſtande iſt. Während die Amerikaner wiſſen, auf welchem Punkte ſie ſtehen, iſt dies bei den Europäern nicht der Fall. Im Jahre, in dem die Spiele ſtattfinden, fehlt es faſt ganz an richtigen Kämpfen zwiſchen den europäiſchen Spitzenleuten. Alle erwarten den Tag der olympiſchen Konkurrenzen in der Unſicherheit und Unwiſſenheit. Wenn alles vorbei iſt, be⸗ merkt man die Schwächen und man tröſtet ſich damit, daß erklärt wird, die Amerikaner ſeien eben ſtärker und es ſei dagegen nichts zu machen. Das iſt eine irrige Auffaſfung. Wir haben in Europa wirkliche Meiſter. Die Kampfluſe fehlt ihnen nicht und ſie bewähren ſich glänzend in Kämpfen mit zwei oder drei Gegnern. Ein Vergleich zwiſchen dieſen Rennen und einem olympiſchen Lauf läßt ſich aber nicht an⸗ ſtellen. Es gibt viele olympiſche Konkurrenzen, in denen bis zu neun Wettkämpfer ſtarten, und ſie alle ſind Meiſter. Damit iſt auch die Notwendigkeit erwieſen, in Europa eine größere Zahl von Spitzenkönnern und Reſerven heraus⸗ zubringen. Es müſſen mehr internationale Kämpfe ge⸗ ſchaffen werden und die Athleten ſollen ſich nicht damit be⸗ gnügen, ihren nationalen Titel zu erringen. Wir brauchen alſo Europameiſterſchaften, die punkto Werte den Meiſter⸗ ſchaften Amerikas gleichzuſtellen ſind. Um die vermehrten Startgelegen heiten zu ſchaffen, wäre es intereſſant, wenn alle Länder dem Beiſpier Englands folgen und ihre Meiſterſchaften inter national ausſchreiben würden. Die Zahl der Länderkämpfe muß vermehrt werden, da dadurch der Mann⸗ ſchaftsgeiſt entwickelt wird. Mit einem ſolchen Programm würden wir in vier Jahren beſtimmt weiter ſein. Die Jungen, die Fortſchritte machen wollen, und denen nur die Mittel dazu gegeben werden müſſen, könnten im Kontakt mit Hampſon, Beccali, Lathinen, Kuſchocinſki uſw. rieſig ofel lernen. Wir haben jetzt in Europa vier olympiſche Meiſter. Die Amerikaner ſind gewillt, uns in der Zukunft auch über die mittleren und laugen Strecken einen harten Kampf zu liefern. Europa muß dieſe Ueberlegenheit behaupten. Ich wünſche, daß die Olympiſchen Spiele zu richtigen Welt⸗ meiſterſchaften werden, in denen das Europateam die Beſten der Welt ſchlägt.“ FFFFCCCCCcCcCCCPCPCPCGCPbCbCbPbGbPbCbGPbPbGFGTbGbPbGbPbGbGTbGPbTGbGPTbPVPTVTPTVTVTVTVTVTPTVTVTPTPTPTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVPVPVPVPVPVUVUVFVUVUVUVUVUVUVUVUVUFUVCVUVUVCVCVCVCVCVVCVCVVVVVVVVVÄVÄTTVTVwwTwTwV Die Oberligakämpfe im Ringen ASW Ladenburg unterliegt Eiche Sandhofen:10 Man iſt bereits daran gewöhnt, um die Ladenburger Ringmatte eine Rekordzahl von Zuſchauern verſammelt zu finden, aber man hätte es doch kaum für möglich gehalten, daß der bisher ſchon hervorragend gute Beſuch noch geſtei⸗ gert werden könnte. Das war aber am Sonntag abend beim Oberligatreffen ASV Ladenburg— Eiche Sandhofen doch der Fall; das Faſſungsvermögen des günſtig gelegenen Saals vom Hotel Roſe war mehr als erſchöpft, als die beiden Mannſchaften beifällig begrüßt aufmarſchierten und nach einer Anſprache des Vorſitzenden Hermann Müller⸗ Ladenburg pünktlich zur feſtgelegten Zeit den Kampf auf⸗ nahmen. Ladenburgs Staffel, immer noch geſchwächt durch das Fehlen ſeines Schwergewichtlers, zeigte eine Ver⸗ änderung in der Beſetzung die im voraus einen Erfolg der Einheimiſchen ſehr in Frage ſtellten. Sauer der kaum Mittelgewichtslimit beſitzt, ſtand im Halbſchwergewicht vor einer ſchwer zu löſenden Aufgabe. Was man erwarten mußte, iſt denn auch eingetroffen, der Kampf ging für Ladenburg knapp, aber nicht unverdient verloren. Un⸗ ſtreitig aber hat die Ladenburger Steben mit dem Reſultat von:10 herausgeholt, was nur zu holen war. Bei Eiche Sandhofen ſah man wieder Schlenker im Leichtgewicht, der mit Engel⸗Ladenburg den ſchönſten und ſpannendſten Kampf des Abends lieferte. Biund o⸗SW 06 Mannheim walbete ſehr umſichtig und gerecht ſeines Amtes als Kampf⸗ richter. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg— Kleparz⸗Sand⸗ hofen. Zwei mißlungene Armſchulterſchwünge des Laden⸗ burgers waren das Ergebnis der erſten Halbzeit. In der Bodenrunde griff Schmitt heftig an, mit einem Armſchlüſſel⸗ griff und Rückwurf wurde Kleparz in die Brücke gezwun⸗ gen und durch Eindrücken derſelben beſiegt. Zeit 19:28 Min. Federgewicht: Fiſcher⸗Ladenburg— Metz⸗Sandhofen. Metz parierte einen Hüftſchwung ſeines Gegners und überraſchte dieſen mit einem Schleuderer, der außerhalb der Matte landete. Dann wurde Fiſcher im Hüftſchwung abgefangen, Übertragen und nach kurzem heftigen Widerſtand in 8,41 Min. aufdie Schultern gedrückt. Leichtgewicht: J. Engel⸗ Ladenburg— Schlenker⸗Sandhofen. Bei einem Stützgriff des Einheimiſchen ſchwebt Schlenker frei in der Luft. Enger im Untergriff gefaßt, drehte ſich geſchickt und brachte ſo ſeinen Gegner in die Unterlage und mit Armſchlüſſel und Hammerlock in größte Gefahr. Schlenker verteidigte ſich länzend bis zur 5. Minute, wo er bei einer Drehung von er einen auf die andere Schulter abgefangen und 6 wurde. Weltergewicht: Bürner⸗Ladenburg— Job⸗Sand⸗ hofen. Jobs Ueberſtürzer brachte den Ladenburger in eine äußerſt gefährliche Lage, aus der ſich dieſer unter größten Anſtrengung zu retten vermochte. Mit klarem Punktvor⸗ ſyvung von Job ging der Kampf bei Halbzeit mit Bürner Parterre weiter, der aber durch zähe Verteidigung jeden Angriff ſeines Gegners zum Scheitern brachte. Dey ge⸗ riſſene und techniſch beſſere Job wurde Punktſieger. Mittelgewicht: Stahl⸗Ladenburg— H. Rupp⸗Sanoöhofen. Nach ausgeglichener ergebnisloſer Halbzeit holte ſich Stahl in ber Bodenrunde mit einem zweiten verſchränkten Aus⸗ eber einen Vorſprung, den Rupp mit ſeinen Doppelnel⸗ ſons trotz aller Anſtrengungen nicht aufholen konnte. Stahl wurde Punktſteger. Halbſchwergewicht: Sauer⸗Ladenburg war e zu ſtark unterlegen, um erfolgreich beſtehen u können. Litters⸗Sandhofen hob ihn kurz vor Halbzeit pielend aus und brachte ihn in eine gefährliche Lage, konnte aber trotz großer Ueberlegenheit während des ganzen Kampfes nur einen Punktſieg erringen. Schwer⸗ gewicht: G. Engel⸗Ladenburg— R. Rupp⸗Sandhofen. Der viel zu leichte Ladenburger wurde von ſeinem Gegner nach Untergriff, Ausheber und Armzug in 11 Minuten beſiegt. Staud der Tabelle Kämpfe gew. unent. verl. Kampf⸗ Mannſch.⸗ punkte punkte Such Ludwigshafen 2 3 1 43880 70 Bſe Schifferſtadt S8 ‚ ⁹m uA mi? i 105 Sandhofen 42 0 2 41:80 424 Vfck 86 Mannheim BB˙ͤö˙( 89:5:6 ASW Ladenburg 41 1 1 1 Roland Pirmaſens 4 11 0 86 2710 276 Turnerhandball Die Pflichtſpiele im Badiſchen Neckarturngau Der 4. Spielſonntag in der Vorrunde der Meiſter⸗ klaſſe ließ die Turngemeinde 78 Heidelberg zum erſten Sieg und zwar über Germania Neulußheim kommen. Ebenſo holte ſich die Polizei Heidelberg bei dem mit viel Pech kämpfenden Jahn Weinheim die erſten Punkte, während Jahn Nußloch auf eigenem Platz gegen die ſpiel⸗ ſtarken Roter Turner eine Niederlage hinnehmen mußte. In der Gruppe 1 der Aufſtiegsklaſſe kommt das unentſchiedene Ergebnis der Turngemeinde Plankſtadt gegen die ſpielſtarken Ziegebhauſener etwas unerwartet. Das Lokaltreffen der Gruppe 2 in Schriesheim ließ die Jahnler zu einem klaren Steg kommen. Bedauerlicher⸗ weiſe mußte das mit großer Spannung erwartete Spiel Neckarhauſen— Laudenbach wegen eines Todesfalls auf einen ſpäteren Spieltag verlegt werden. Aufſtiegsklaſſe Gruppe 1: TW Eppelheim— Tod Rohr⸗ bach:5(:); Tgoͤe Plankſtäadt— Tgoe Ziegelhauſen:3 (:); Thd Wieblingen— TV Wiesloch:4(:); Tod Heidelberg— Jahn Seckenheim:2(211). Gruppe 2: TW 83 Schriesheim— Jahn Schriesheim :7(:); Germ. Doſſenheim— TV 86 Handſchuhsheim 928(:). g 0 In der A⸗Klaſſe fand nur ein Spiel ſtatt, das über⸗ raſchend den Reichsbahn Turn⸗ und Sportverein Heidel⸗ berg als knappen Sieger ſah. Reichsbahn Heidelberg— Tade Heoͤdesheim 61:5(:)..- Untere Mannſchaften: Tgde 78 Heidelberg 2— Germ. Neulußheim 2:1(:); Jahn Weinheim 2— Polizei Hei⸗ delberg 2:2(:); Doo Wieblingen 2— TV Wiesloch 2 822(:); 88 Schriesheim 2— Jahn Schriesheim 2 585(:); Tbd Heidelberg 2— Jahn Seckenheim 2:7(:); TV Eppelheim 2— Tbd Rohhrbach 2:1(:). Fußball im Kreis Südheſſen Allmählich ſehen wir etwas klarer in unſerem Kreiſe. Der Sonntag beſtätigte unſere Anſicht, daß nur Heppen⸗ heim und Biblis für die Meiſterſchaft in Frage kommen. Dieſe beiden Vereine behielten die Oberhand in ihren Spielen und liegen klar in Führung. Die anderen Ver⸗ eine ſind zu unbeſtändig, als daß ſie den Führenden noch gefährlich werden könnten. Allerdings ſtehen wir noch in der Vorrunde und bis zum Schlußpfiff kann ſich noch vieles ändern. Ein entſcheidungsvoller Kampf wurde in Heppen⸗ heim ausgetragen. Der Platzbeſitzer traf ſich mit dem An⸗ wärter auf die Meiſterſchaft, der Olympia Lampert ⸗ hei m. Heppenheim ſicherte ſich die wertvollen Punkte durch einen glücklichen und knappen:1⸗Sieg.— Das andere bedeutungsvolle Spiel ging in Weinsheim vor ſich, wo Biblis antreten mußte. Die Gäſte ous dem Ried kamen nicht in beſter Beſetzung.:1 in Weinsheim ſiegen, will nicht viel heißen. Auf der anderen Seite muß berückſichtigt werden, daß Weinsheim wieder auf 2 ehe⸗ mals geſperrte Spieler zurückgreifen konnte und dadurch energiſchen Widerſtand entgegenſetzte. Für die diesmalige Senſation ſorgte der F V Hoſ⸗ heim, der in Hochheim antreten mußte und dort 274 verlor. Sehr hart wurde hier gekämpft, ſo daß ſich der Schiedsrichter genötigt ſah, 2 Spieler von Hofheim wegen Tätlichkeit vom Plotze zu ſtellen. Wie erwartet ſiegte der Spy Horchheim mit 922 über den Tabellenletzten Pfiffkigheim. Im Spiel Vfs Lampertheim gegen Bensheim blieb der Schiedrichter aus, ſo daß ſich beide Vereine zu einem Privatſpiel einigten. Der Bf befand ſich in einer glänzenden Form und fertigte die Bergſträßler mit dem hohen Reſultat von 819 ab. Am kommenden Sonntag finden folgende Be⸗ gegnungen ſtatt: Heppenheim— Hofheim; Gernsheim Hochheim; Bensheim— Horchheim: Neuhguſen— Olympia Lampertheim; Vfs Lampertheim— Biblis.—2— In den nachsten Tagen eröffnen wir in NMANNEIE INA, P53, f eine Verkaufsstelle für unsere erstelessigen Pralinen, Schokoladen Wie àuch für bcleopuVer, Geböck, Bonbons usw, zu preisen, die im Vemöôtnis zur Queltöüjt Schlußfahrten der Kanuſportler Die Mannheimer Kanuvereine haben am vergangenen Sonntag ihre Schlußfahrten gemacht, ihr Abpaddeln. Offitziell wäre damit die Kanuſportſaiſon für dieſes Jahr abgeſchloſſen. Je nach der Lage der Bootshäuſer der ein⸗ zelnen Vereine wurde auch das Waſſer gewählt. Die Neckarauer Kanugeſellſchaft hat ihr Abpad⸗ deln mit einer Fahrt von Maxau nach Neckarau verbunden. Eine frohe Fahrt, die am Schluß von einem ergiebigen Regen überraſcht wurde. Der Mannheimer Kanu⸗ Club und die Paddelgeſellſchaft Mannheim fuhren in unſerer näheren Umgebung auf dem Rhein und idem Bellenkrappen bis zu ihren Heimen. Auf dem oberen Neckar von Neuoſtheim bis Gbertbpücke und zurück fuhr der Mannheimer Kanuſport „O ſt“ und auf dem unteren Neckar bis zum Straßenbahn⸗ depot und zurück die Mannheimer Kanugeſell⸗ ſchaft 1922. Der Mannheimer Kanugeſellſchaft hatten ſich die Wormſer Kameraden angeſchloſſen mit 10 Booten vom Kanu verein Worms. Nach der Fahrt wurde überall eine gemütliche Zuſammenkunft abgehalten und für den Winterſport zum Teil ſchon Pläne geſchmiedet. Mit dieſen offiziellen Fahrten iſt noch nicht den Unent⸗ wegten das weitere Fahren unterbunden. Solange es geht werden die Kanufahrer noch mit ihren Booten Wanderun⸗ gen machen und erſt dann aufhören, wenn es abſolut nicht mehr geht. Allgemein aber rüſtet man für den Ergänzungs⸗ ſport und für die Vortragsabende der einzelnen Vereine und der Arbeitsgemeinſchaft. Tennisſchluß in Meran Ein verregneter Ausklang Das internationale Tennisturnier in Meran, deſſen wichtigſte Entſcheidung am Montag mit dem Finale im Lenz⸗Pokal gefallen war, wurde am Dienstag endgültig abgeſchloſſen, nachdem das urſprüngliche Ende ſchon für Sonntag vorgeſehen war. Die Herren⸗Meiſterſchaft von Meran zwiſchen Roderich Menzel und dem Wiener Matejka mußte beim Stande:6, 719 wegen Dunkelheit abgebrochen werden, doch verzichtete der Oeſterreicher zu⸗ gunſten des Deutſchböhmen auf den erſten Preis. Im Herren⸗Doppel kamen Schwenker⸗Hebda in der Schlußrunde zu einem ſchönen Erfolg über Menzel⸗ Artens. In den übrigen Konkurrenzen gab es kampf⸗ loſe Siege, do die meiſten Teilnehmer ſchon nach Lugano, wo Has nächſte Turnier vor ſich geht, abgereiſt ſind. Frau Fried leben erhielt in der offenen Damen⸗Konkurrenz und er Italtener Sertorio in der gleichen Kategorie der Herren den Sieg zugeſprochen. 6 Keglerverband Mannheim Als anläßlich der Mannheimer Kegelſport⸗Woche der Sieger, der Ludwigshafener Club„Gut Wurf“ ſeinen alten Gegner, den Club„Präeiſe Acht“ bezwungen hatte, richtete er ſofort eine Herausforderung an dieſen. Bedingung ger⸗ Mannſchaft, jeder Mann 50 Kugeln in die Vollen mit Bahnwechſel. Das Vorſpiel fand in Ludwigshafen ſtatt. Es erreich⸗ ten: Gut Wurf 2079 Holz, Prägiſe Acht 2068 Holz. Sieges blieb hier Gut Wurf mit 11 Holz. Das Rückſpiel in Rheinau auf den Hertelbahnen konnte jedoch Präciſe 8 für ſich buchen. Es erreichten: Gut Wurf 2002 Holz, Präciſe Acht 2163 Holz, mithin ein Plus von 71 Holz. Präciſe Acht ging ſomit aus den Kämpfen als Sieger mit 60 Holz hervor. * Gott in der Lawine. Ein Ski⸗Sportroman von Ro⸗ land Betſch. Bergverlog Rudolf Rother. Ein Aben⸗ teurer des Körpers und der Seele— Wirtſchaftstönig und Flugpionier, Einſamer und Bergenthuſiaſt— geht anno 1910 im Frühling mit den Skiern in die Berge. Von neuem erlebt er die ſtille Beglückung durch die Höhen, ſieht die von ihnen geprägten Menſchen im Kampf mit ihrem Schickſal. Das eine Hauptthema iſt der Gegenſatz: Ski⸗ Sport als Selbſtzweck und Ehrgeizſache— Skifahren als Körperfreude, Führer zu ſich und ins Einſamſein. Wohl preiſt Betſch Ernſt und Bergweite, aber er verſteht auch die Betriebſamen und der Weg ins Künftige, den er freilegt, iſt durchaus tröſtlich. Ungemein feſſeln im Fluß der Er⸗ eigniſſe die Vergleiche(ſkitechniſcher, ſozialer, wirtſchoft⸗ licher Art) zwiſchen Damals und Heute, 1910 und 1980. „Gott in der Lawine“ iſt das Buch für jeden deutſchen Ski⸗ fahrer, der erſte große Skiroman. Pferdeſport Hoppegarten(11. Oktober) 1. Goldmine⸗Renuen. 2200 /, 1800 Meter: 1. Geſt. Myd⸗ kinghovens Filmenau(Knobloch); 2. Immerfort; 3. Heuch⸗ ler. Toto: 18. 2. Vycaon⸗Rennen. Zweijährige, 2800 /, 1200 Meter: 1. Geſt Mydlinghovens Jahrhundert(Vinzenz); 2. Uhlen⸗ kopf; 3. Gregorovius. Toto: 27; Platz: 10, 11, 10. Ferner: Beſtänder, Harun, Schloßfrau, Bamberg. 3. Grenzwacht⸗Rennen. Ausgleich 3, 2200 J, 2200 Meter: 1. Stall Halmas Marcellina(Raſtenberger); 2. Wanda; 3. Nomos; 4. Siegwart. Toto: 45; Platz: 16, 26, 18, 43. Ferner: Novalis, Oſtade, Geranium, Altai, Ruſtica, Luxus, Tarnſchild, Craſi. 4. Paleſtro⸗Rennen. Ausgleich 1, 3900 J, 1400 Meter: 1. Frau Stohffs Sopran(Ludwig); 2. Kameradͤſchaſt; 3. Pommernländer. Toto: 85; Platz: 29, 28, 48. erner: Rochus, Palfrey, Orkadter, Napoleon, Sextus, Enak, Ver⸗ räter. 5. Preis von Mydlinghoven. Dreijährige, 3900 l, 2400 Meter: 1. A. Wagners Roſenfürſt(Safdik); 2. Fauſtgraf; 3. Liberto. Toto: 35; Platz: 22, 48. Ferner: Faienza, Go⸗ liath, Marie. 6. Schnellfeuer⸗Rennen. Verkaufsrennen für Zweijäh⸗ rige, 2200, 1000 Meter 1. M. Pfeifſers Mascotte(Prin⸗ ten); 2. Paradies; 3. Luftklappe. Toto: 190; Platz: 47, 42, 23. Ferner: Gambrinus, Fiorina, Scävola, Dennoch, Chi⸗ los, Pillau, Demut, Moniſa. 7. Crajova⸗Rennen. Ausgleich 8, 2200 /, 1000 Meter: 1. Dr. Bachurs Wunderblume(Stein); 2. Liebesfeuer; 8. Mauſi; 4. Meiſterſtück. Toto: 86; Platz: 21, 17, 18, 21. Ferner: Eiland, Irrigoyen, Loe, Altenberg, Hoheit, ADR, Polaſchin, Morgenwind, Wratiſlawia. Der 26. Pariſer Autosalon (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Paris, 9. Oktober Man machts in Paris weſentlich weniger feierlich als in Berlin, das Eröffnen der Internationalen Autbaus⸗ ſtellung. Der Präſident der Republik nahm bisher keine Notiz von Eröffnung und Stattfünden des„26. Pariſer Salons“, es fanden keine Einladungen, keine Empfänge von Behörden, Verbandsleitern, Preſſevertretern ſtatt die Ausſtellung an den Champs Elyſbes ſoll Geſchäft ſein, und nicht mehr. Zum Wecken des Intereſſes fürs Auto und Motorrad iſt der Poriſer Salon für die fronzöſiſche Induſtrie ebenſo wichtig, wie die Berliner Automobilaus⸗ ſtellung für die deutſche Kraftfahrzeug⸗ und Zubehör⸗ induſtrie. Mit 24 Stunden Verſpätung war auch der Stand der Adler⸗Werke vollſtändig. Die drei durch den Bahntrans⸗ port verſpäteten Adler, darunter ein Adler⸗Gropfus, waren eingetroffen, und obs der Adler⸗Gropius iſt(auf Chaſſis Standard 8) oder obs die neuen Acler⸗Typen Trumpf und Primus(mit Vorderradantrieb) ſind— alle Adler ſind ſchön,— der Gropius durch ſeine Formgebung wieder und immer wieder umſtritten, aber doch intereſſant in Linie und Aufbau— und der nunmehr vollendete Adler⸗Stand reiht ſich dem in Paris abgegebenen Datbeweis der deutſchen Automobilinduſtrie würdig an. Drahtſpeichenräder ſteht man diesmal weſentlich öfter, als bei früheren Ausſtellungen. Es ſcheint, daß das(im Verhältnis zum Holtſpeichenrad) elaſtiſchere, nachgiebigere Drahtſpeichenrad ſich allmählich durchſetzt. Die Zubehör⸗ ausſtellung auf ihre techniſchen Neuerungen gewifſenhaft nachprüfen wollen les ſind über 1000 Zubehörausſteller vertreten) würde Studium von mindeſtens einem Monat erfordern. Von deutſchen Zubehörausſtellern ſind Boſch (mit zahlreichen Neuerungen fürs Auto, Motorrad und Fahrrad), die Continental(mit neuen Aero⸗ und Type⸗Aero⸗Reifen, mit den auch auf Rutſchaſphalt ſicheren -⸗Reifen und mit Conti⸗Ballonreifen), Mecanclub als franzöſiſche Tochterfirma der Willy Vogel Gmb H. und die Zahn radfabrik A G. Friedrichs hafen vertreten. Auf dem Stande der Zahnradfabrik zeigt uns deren techniſcher Leiter, Graf Soden, neben den 3. Einheitsgetrieben und neben der neuen wunderſamen Roß⸗Lenkung, die von mehreren deutſchen Automobil⸗ fabriken bereits ſerienmäßig zum Einbau gelangt, das neue 3F.⸗Diſſerential, eine Schweizer e e die den Nach⸗ teil des bisherigen Differentials das Rotieren des gerade adhäſionsfreten Rades nämlich, faſt reſtlos vermeidet, da⸗ durch dem Wagen gleichmäßigere Anzugskraft ſichert und einſeitigen Reifenverſchleiß erſpart. Im Seitenflügel der mächtigen Ausſtellungsballe be⸗ findet ſich die Motorrad⸗ und Fahrradaus⸗ ſtellung. Kenner behaupten, daß die Kraftradausſtel⸗ lung das Intereſſanteſte am ganzen Autoſalon ſei. Tat⸗ ſache iſt, daß dieſe Motorradſchau erſtmalig den Beweis liefert, welchen Aufſchwung franzöſiſche Kraftraofabriken deu nh haben, Deutſche Motorradfabriken ſind infolge er unüberwindlichen Export⸗(Zoll)⸗Schwierigkeiten nicht vertreten; wohl aber ſind franzöſiſche Kleinmotorräder mit deutſchem Sachs⸗Motor der Fichtel u. Sachs A G. ausgerüſtet. In der Fahrradausſtellung überwiegt die Sportmaſchine mit Freilaufzahnkranz, aber auch Ma⸗ ſchinen mit Torpedo⸗Freilaufnaben werden ausgeſtellt. Das Problem der Doppelüberſetzung iſt von den Franzoſen auch an der Freilaufzahnkranz⸗Maſchine gelöſt. Neue Auslandswagen Citrosn iſt der in Deutſchland bebannteſte franzö⸗ 8 Wagen, hatte ſich doch das deutſche Cttrosn⸗Zweigwerk n Köln⸗Pall auf dem deutſchen Markt guten Abſatz ge⸗ ſchaffen. Neu iſt der 174 Liter Ciktroön⸗Vier⸗ zylinder. Bei Citrosn wie überhaupt bei fehr vielen dußefge wöhnlich niedrig sind NST 5 Nakao: und Schokolade Fabriten HALLE a. S. Segandet 4888 franzöſiſchen Wagen finden wir hängung. Der neue Citrobn hat Dreigang Synchron⸗ etriebe mit 2 geräuſchlofen Gängen. Auch der neue 2,6 Liter Citrosn⸗Sechszylinder Luxuswagen und der kleine 1,4 Liter Vierzylinder machen guten Eindruck und zeugen von fortſchrittlicher Entwicklung. Der Zwiſchenraum der zweiteiligen Ganzſtahlkaroſſerie iſt durch eine Iſolierſchicht aus Jute und Filz ausgefüllt. Ford lockt mit ſeinen auch in Frankreich überaus preiswerten Neuſchöpfungen, dem Ford 8 und dem kleinen Ford⸗Baby, dem nieoͤlichen Vierzylinder, Menſchenſtröme auf den Stand. Chrysler, Grahem⸗Paige, Hupmobile, Noſh haben nichts beſongeres Neues— außer Aero⸗Reifen. Delage tritt mit neuen 2 Liter 6 Zyl. an die Oeffent⸗ lichkeit. Bemerkenswert: Kaſtenrahmen, Einzelradlenkung, vordere Schwingachſe durch Querfeder gefedert. Neues Modell iſt der Peugeot 301. Der Wagen hat Kaſtenrahmen und vordere Schwingachſe. Auch der bis⸗ herige Typ 201 wird künftig mit Kaſtenrahmen geliefert. Auch Mathis iſt zum Kaſtenrahmen eee be im verjüngten Mathis bemerkenswert die unabhängige Auf⸗ hängung der Vorderräder. Die Mathiswagen haben Frei⸗ lauf und Synchrongetriebe. Bugatti iſt nach wie vor König der franzöſiſchen Sportwagen. Am Bugatti iſt nicht viel geändert. Auch die Karoſſerieformen ſind die gewohnt ſchlanken, raſſigen ge⸗ blieben. Talbot⸗Wagen werden jetzt mit Vorderſchwing⸗ achſe geliefert. Roſengart hat ſich auf den Bau ſeines kleinen, in Frankreich gut eingeführten Sechszylinders be⸗ ſchränkt. Auſtin zeigt neuen 1 Liter Vierzylinder. Vorzüglichen Eindruck machen die italien i⸗ ſchen Wagen. Sie ſind neben den deutſchen mit die ſchönſten und raſſigſten des ganzen Salons. Wagen, die jedem gefallen müſſen, Sportwagen von Raſſe und Klaſſe, mit und ohne Verdeck, ſteht man auf dem Stand von Al fa Romeo. Hier iſt auch unſer Meiſterfahrer Carracciola oftmals zu finden. Draußen am Champs Elyſses aber ſteht ſein Mercedes⸗Benz Sportzweiſitzer mit Berliner Politzei⸗ nummer IA 4g, der immer noch Beweisſtück dafür iſt, daß„Rubi“ trotz ſeines italieniſchen Engagements zu uns Deutſchen gehört und ſeine Verbindung mit Mereedes nicht reſtlos gelöſt hat. Lane ſa brachte neuen 4 Zyl. Motor von 1,2 Liter mit elaſtiſcher Aufhängung, Viergang⸗ getriebe, drittem geräuſchloſem Gang. Die Vorderradauf⸗ hängung iſt die gleiche geblieben. Rolls Royce zeigt diesmal Wagen mit außerordent⸗ lich ſchönen Karoſſerien und hat dadurch ſeine bisherige Starrform verloren. Der ſchönſte Rolls Royce hat Kellner⸗ Karoſſerie. Alſp! Rolls Royce in Höhe des Kaufpreiſes noch überlegen iſt der amerkkaniſche Düſenberg⸗Wagen. Bei dieſem bemerkenswert e Kotflügel, ferner beim Sportwagenchaſſis abſchließbare vtorhaube. Sehr hübſche Sportzweiſitzer zeigt die franzöſiſche Fabrik Abro. Und doch und dennoch: man mag ſie alle nebeneinander betrachten, die Auslandswagen aus Europa und aus Ame⸗ rika, man mag ihre techniſche Fortenwicklung anerkennen und ihre Karoſſeriearbeit loben„ von den Phantaſiezöllen aber abgeſehen und deutſcher Inlands⸗Verkaufspreis zu⸗ grunde gelegt, find die deutſchen Wagen wit die beſten, maſchinell⸗techniſch, die ſchönſten mit ihren Aufbauten, die preiswürdigſten in Anſchaffung und Betrieb! Und wenn die 26. Pariſer Ausſtellung noch einen für den deutſchen Autobau erfreulichen Beweis lieferte, ſo den: im Kabriolett⸗Bau iſt Deutſchlands Automobll⸗ und Karoſſerieinduſtrie weit überlegen. Obs die Serienarbeit von Sindelfingen(Daimler⸗Bengz) oder von Horch iſt ober die Spezialarbeit von Glaeſer⸗Dresden oder Ambi⸗Bu dd. ſchönere Kabrioletts und ſchönere Karoſſerien als die deut⸗ ſchen gibts nicht! Mit dieſer freudigen Feſtſtellung ſei die ſchwebende Motorauf⸗ Berichterſtattung über den Pariſer Autofalon geſchloſſen. Slegfried Doersehlag. Dee 1 0 1 1 5 8. Seite/ Nummer 475 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Oktober 1932 Das Myſterium um den Peſo-Mann Kampf gegen zwanzig Jahre Strafkolonie— Der Spion des Welikriegs— Früher Zigarrenarbeiter Vor kurzem wurde in einem Berliner Hotel der größte Geldfälſcher Europas, Gu ſt a vo Adolfo Hennies altas Adolf Döring verhaftet. Er war in den berüchtigten portugie⸗ ſiſchen Geldfälſcher⸗Skandal verwickelt und wurde ſeinerzeit von den Gerichten in Portugal in Ab⸗ weſenheit zu acht Jahren Zuchthaus und zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die portugieſiſche Regierung verlangt nun ſeine Auslieferung, jedoch erklärt Henntes⸗Döring deutſcher Staatsbürger zu ſein. Ein heißer Kampf um ſeine Staatsbürger⸗ ſchaft iſt entbrannt. Sofort nach der Verhaftung des berüchtigten Münzfälſchers hat die Liſſabonner Polizei ein Aus⸗ lieferungserſuchen nach Berlin gerichtet. Sie be⸗ gründete es damit, daß ihrem Wiſſen nach Hennies das Kind eines Schweizer Vaters und einer franzö⸗ ſiſchen Mutter ſei und in Braſilien naturaliſiert wurde. Würden dieſe Angaben ſtimmen, ſo könnte der Auslieferung Hennies nach Portugal, wo ihn eine zwanzigjährige Strafe erwartet, nichts in den Weg gelegt werden. Aber der Geldfälſcher wehrt ſich verzweifelt gegen ſeine Auslieferung. Er behauptet nach wie vor die deutſche Staatsbürgerſchaft beſeſſen und nie verloren zu haben. Seinen Angaben nach iſt er im Jahre 1881 in Friedrichs rück bei Lichtenau in Heſſen als Adolf Döring geboren wurde. Seine Eltern hätten die preußiſche Staatsangehö⸗ rigkeit gehabt und er ſei ſomit ebenfalls preußi⸗ ſcher Staatsangehöriger. Wenn man den Erzählungen Hennies⸗Dörings Glauben ſchenken darf, ſo ſei er bei Beginn des Weltkriegs in Südamerika geweſen. Er habe aber nach Deutſchland zurückkehren wollen und ſo erreichte er beim braſilianiſchen Juſtizminiſter, daß ihm ein falſcher Paß auf den Namen Hennies aus⸗ geſtellt wurde, mit dem er die Fahrt nach Europa auf der„Prineipeſſa Mafalda“ angetreten habe. Von Italien aus ſei er Ende des Jahres 1914 nach Deutſchland gelangt und habe ſich hier den Militärbehörden zur Verfügung geſtellt. Da er zum Militärdienſt untauglich war, habe man ihn als Spion benützt und ſo habe er im Auftrag des Großen Generalſtabs Auf⸗ gaben im neutralen Ausland übernommen. Ein Hauptmann übergab ihm einen Paß auf den Namen Hennies und er ſei nach Amſterdam gefahren und habe in Holland„gearbeitet“. Wenn auch Vieles in dieſen Erzählungen über⸗ trieben und erdichtet ſein dürfte, ſo ſcheint die haupt⸗ fächlichſte Angabe, daß Hennies deutſcher Staats⸗ angehöriger iſt, zu ſtimmen. Um das zu überprü⸗ fen, hat man an die Verwandten von Hennies, die in der Nähe von Kaſſel wohnen— zwei Töchter, einen Schwiegerſohn und zwei Schwägerinnen— Photographien von ihm geſandt und dieſe haben er⸗ klärt, daß es ſich bei Hennies zweifellos um ihren Vater, den früheren Zigarrenarbeiter Adolf Döring handelt. Er ſei vor dem Kriege nach Südamerika ausgewandert und während des Krieges wieder in Kaſſel aufgetaucht. Im übrigen hat die Polizei in Kaſſel feſtgeſtellt, daß Adolf Döring wegen Verdachtg des Erbſchaftsbetrugs im Jahre 1929 verhaftet, jedoch ſpäter wieder auf freien Fuß geſetzt wurde, da man ihm nichts nachweiſen konnte. Bei dieſer Gelegenheit aber hat man ihm daktyloſkopiert. Und die Fingerabdrücke von Döring und Hennies ſtim⸗ men überein. Intereſſant iſt, daß Hennies⸗Döring ſcharfe Angriffe gegen die portugieſiſche Regierung richtet und behauptet, man habe von ſeinen Geld⸗ fälſchungen gewußt, ſie ſogar gedeckt. Die Regierung habe ſeinem Konſortium, das auch zu⸗ gleich die Vorſtände der„Banco de Angola et Me⸗ tropole“ waren, und dem Leute mit den prominente⸗ ſten Namen angehörten, ſo z. B. der Bruder des portugieſiſchen Geſandten im Haag, ſogar den Auf⸗ trag gegeben, die Banknoten bei Waterloo in Lon⸗ don herſtellen zu laſſen. Mit dieſem Geld ſollten in der Kolonie Angola Plantagen errichtet werden. Erſt als man mit dieſem Unternehmen Schiffbruch erlitt, ſeien die amtlichen Stellen von ihm und ſeinen Compagnous abgerückt. Falls die deutſche Staatsangehörigkeit Hennies⸗ Dörings einwandfrei feſtſtellt, ſo kommt eine Aus⸗ lieferung an Portugal nicht in Frage. Allerdings wird dann ein anderes Problem aufgerollt. Und zwar wird man ſich überlegen müſſen, ob Hennies — nicht in Deutſchland wegen ſeiner verſchiedenen im Ein„Run“ auf dem Diamantenmarkt Wie von den Hauptmärkten des Diamantenhan⸗ dels berichtet wird, herrſcht ſeit ein paar Tagen eine ſtürmiſche Nachfrage nach Diamanten. Auf einigen Plätzen ſind die vorhandenen Vor⸗ räte ausverkauft. Es wird dies als ein gutes Zeichen betrachtet. In Antwerpen gibt es ein Sprichwort:„Geht der Diamant gut, ſo geht alles gut“. Eine Zeitlang iſt es bekanntlich dem Diamanten ſehr ſchlecht gegan⸗ gen. In Südafrika hat man die Diamantenförderung auf das äußerſte eingeſchränkt. Hält die Nachfrage nach Diamanten auf den Märkten an, ſo wird man vielleicht die Förderung wieder erweitern. Der Dalai-Lama flieht vor dem Chriſtentum Bürgerkrieg in Tibet— Ein Originalbrief des„lebenden Budoͤha“ Die letzten Nachrichten, die aus dem nahezu her⸗ metiſch abgeſchloſſenen Tibet herausdringen, laſſen nunmehr keinen Zweifel mehr darüber, daß ganz Tibet in Flammen ſteht. Es ſcheint der Kampf aller gegen alle ausgebrochen zu ſein, und nie⸗ mand weiß zu ſagen, wie und wo die Fronten der Gegnerſchaften verlaufen. Feſt ſteht auf alle Fälle, daß Dalai Lama, der weltliche oder auch der „lebende Buddha“ genannt, nicht in Thaſa, ſondern irgendwo im Tibetaniſchen Hochland auf der Flucht iſt. Er verbirgt ſich vor ſeinen Feinden und vor ſei⸗ nen Freunden. Den engliſchen Behörden in Kalkutta liegt jetzt ein ODriginalbrief des Dalai⸗Lama vor, den dieſer von unbekanntem Ort aus an den Prieſterrat von Shaſa gerichtet hat. Das Schreiben reißt Hinter⸗ gründe auf, die den Aufrhu in Tibet und das rätſel⸗ gründe auf, die den Aufruhr in Tibet und das rätſel⸗ mehr als abenteuerliche und vieldeutige Beleuchtung ſtellen. Nicht politiſche Fragen— ſchwere Steuer und Zollbelaſtungen— ſind danach der Grund der Maſſen⸗ empörung, ſondern die ſenſationelle Tatſache, daß man dem Dalai⸗Lama freundſchaftliche Duldung von Einflüſſen des Chriſtentums in Tibet vorwirft und auf der anderen Seite ſich tatſächlich zum Chri⸗ ſtentum übergetretene Einheiten in der tibetaniſchen Hochſteppe gebildet und gegen die prieſterliche Oly⸗ garchte erhoben haben. Alle entſprechenden Gerüchte erfahren ſtärkſte Be⸗ ſtätigung durch den Brief des Dalai⸗Lama, die hier im Originaltert wiedergegeben iſt: „Grüße! 5 Der von Euch am einundzwanzigſten Tage des neunten Monats im tibetaniſchen Jahr des Eiſer⸗ nen Schafes an mich geſandte Heilige Schal iſt eingetroffen. Auch Eure Nachricht erhielt ich, daß der in England lebende M. Sahib die Lehre des Jeſus Chriſtus in das Tibetaniſche übertragen hat und an uns ſandte, um unſere Weisheit zu ſtärken. Schreibt ihm, daß es für uns, die wir den Gelben Hut tragen,(Refor⸗ mierte Sekte der lamaiſtiſchen Buddͤhiſten! d. Red.) nicht leicht ſein wird, dieſe Lehre anzuneh⸗ men und nach ihr zu leben. Doch dankt ihm! Geſchrieben am zehnten Tage des zehnten Mo⸗ nat des Eiſernen Schafes!“ Der Dalai⸗Lama lebt alſo trotz vieler gegenteiliger Gerüchte, aber ganz offenbar muß er ſich verſteckt halten. Man will wiſſen, daß er zur Zeit in einem Kloſter an der Grenze der Khari⸗ Provinz unter der Verkleidung eines einfachen Lama lebt. Wenn dies zutrifft, dann ſchwebt er in größter Gefahr, denn gerade in den Grenzbezirken von Khari ſoll der tibetaniſche Bürgerkrieg am wil⸗ deſten toben. Auf's neue wird der Dalai⸗Lama fliehen müſſen. Vor den Fanatikern in der Sekte des gelben Hutes und— vor den noch unabſchätzbaren Kräften des tibetaniſchen Chriſtentums.(Siehe auch Bild in der Dienstag⸗Abend⸗Ausgabe.) Dieſe äußerſt ſeltene Konſtruktion eines Hochſee⸗Schiffes iſt gegenwärtig in den Trockendocks der engliſchen Hafenſtadt Southampton zu ſehen. Es handelt ſich um einen ſogenannten Sand ⸗ Sauger, ein Schiff, das zum Ausbaggern von Sand aus dem Meeresgrund dient. Der Abſturz des engliſchen Militär⸗Großflugzeugs 1 Die verkohlten Trümmer des Bomben⸗ Ueber der engliſchen Grafſchaft Suerrey ſtürzte ein Bomben⸗Flugzeug der engliſchen Armee infolge Motordefektes ab und verbrannte. Der Pilot hatte alle Kraft aufgeboten, um die Maſchine ſo lange in normaler Lage zu halten, bis die übrigen fünf Mann der Beſatzung mittels Fallſchirm abſpringen konnten. Er ſelbſt ſowie der Hilfspilot, deſſen Fallſchirm ſich zu ſpät öffnete, kamen ums Leben. Ausland begangenen Verbrechen erneut abgeurteilt werden kann. Im allgemeinen iſt das nicht der Fall, denn ein Deutſcher wird wegen im Ausland verüb⸗ ter Taten nicht in Deutſchland angeklagt. Es gibt jedoch die ſogenannten„Welt⸗Verbrecher“, die auch dann abgeurteilt werden, wenn ſie von einem In⸗ länder im Ausland begangen wurden. So gehört hierzu vor allem Mord. Vor ein paar Jahren erſt wurde in Lüneburg ein gewiſſer Axelſen wegen eines Mordes, den er in Buenos Aires verübt hatte, zum Tode verurteilt. Auch das Münzverbrechen gehört zu den „Welt⸗Verbrechen“ und ſo wird ſich wahrſcheinlich Hennies⸗Döring in Berlin wegen ſeiner Geldfälſchungen verantworten müſſen Das wird ihm entſchieden lieber ſein, denn zwanzig Jahre Strafkolonie erwarten ihn hier be⸗ ſtimmt nicht. Ein Schiffs⸗Kurioſum im Trockendock ee notgelandet ronaus J 75 75 11 1 — 85— 1 I Die Notlandungsſtelle an der Weſtküſte Hinterindiens Bei der Funkſtation Manila lieſen Notſignale des deutſchen Weltfliegers Wolfgang von Gronau ein, nach denen er wegen Motordefektes auf dem In⸗ diſchen Ozean 200 Meilen ſüdlich von Rangoon niedergehen mußte. Sein Flugboot, das mit hohem Wellengang zu kämpfen hatte, wurde in Rangvon eingeſchleppt. Das Geheimnis um die Haffkrankheit Am Friſchen Haff an der Oſtſee iſt in den letzten Tagen eine merkwürdige Krankheit aufgetreten, deren Urſachen man nicht einwandfrei feſtſtellen kann und die einen ganz ungewöhnlichen Verlauf nimmt. Man nennt ſie kurzerhand die Haffkrankheit, wie man auch ſchon früher gelegentlich aufgetretene Krankheitserſcheinungen ſo bezeichnet hat. Beſonders in den Fiſcherdörfern am Friſchen Haff erkrankten die Fiſcherleute an Vergif⸗ tungserſcheinungen, die ſich in erhöhter Tem⸗ peratur, Muskelſchmerzen in allen Gliedern und all⸗ gemeiner Uebelkeit zeigen. Es handelt ſich um akute Störungen, die nicht infektiöſer Natur ſind. Das Gift kann ſo ſtark wirken, daß ein Zer⸗ fall der Muskelfaſern eintritt und im Urin zerſtörte Blutkörperchen ſich ausſcheiden. Man glaubt jetzt als Urſache die ſogenannte Haffblüte gefunden zu haben, die gerade in dieſer Zeit ſehr ſtark verbreitet iſt. Sie beſteht aus einer Art von Algen, die an der Waſſeroberfläche als ſchmutzig grüngraues Gewächs auftreten und alle die giftigen Fabrikdämpfe aufnehmen. Daraus ent⸗ wickeln ſich Arſendämpfe, die die gekennzeich⸗ neten Geſundheitsſchäden hervorrufen. Wenn die Fiſcher über dieſes Gewäſſer fahren, ſo atmen ſie die giftigen Dämpfe ein. Es beſteht auch noch die andere Anſicht, daß die Erkrankungen vom Genuß von Aalen herrühren, die durch Arſen vergiftet ſind. Die Behörden ſind eifrig bemüht, durch Verrieſe⸗ lung den Seuchenherd zu vernichten und hoffen ſehr bald die Haffkrankheit ausrotten zu können. Die Teufelsaustreibung von Mugia Eine Maſſeninſzemerung der Madrider Taſchendiebe— 3000 leere Taſchen Die Madrider Taſchendiebe, denen es heutzutage ebenſo ſchlecht geht wie ihren internationalen Kol⸗ legen, haben zwecks Auftrieb ihrer„Geſchäfte“ eine Maſſeninſzenierung organiſiert, die ihrer Erfindungsgabe alle Ehre macht. Wenn ihnen der großangelegte Trick im letzten Augenblick doch noch daneben gelang, ſo trugen nicht ſie, ſondern die ſchlechten Straßen von Mugia die Schuld daran. Seit Wochen ſchon konnte man in ganz Spanien überall leſen und hören, daß am Sonntag, den 2. Oktober vor der Kirche„Vergine de la Barca“ eine öffentliche Teufelsaustreibung ſtatt⸗ finden ſolle. Eine Frau, die vom Dämon befallen war, ſollte hier durch geheimnisvolle Zeremonien vor aller Augen wieder von ihm befreit werden. Zur angegebenen Stunde ſammelte ſich vor der Kirche eine ungeheure Menſchenmaſſe an. Alle woll⸗ ten dabei ſein, wie der Frau der Teufel ausge⸗ trieben werden. g Aus ganz Spanien eilten die abergläubiſchen Neugierigen herbei, ja ſogar aus dem Aus⸗ land waren Leute gekommen, die ſich das ſeltene Schauſpiel nicht entgehen laſſen wollten. Tauſende und Abertauſende waren anweſend, als die Zeremonie begann. Eine atemraubende Stille herrſchte, als der Prieſter der vom Dämon befallenen Frau das Kruzifix reichte. Alles ſtarrte auf den Fleck, wo die Teufelsaustreibung vor ſich gehen ſollte. So hatten die Madrider Taſchendiebe, die in großer An⸗ zahl in Mugia eingetroffen waren leichtes Spiel. ugzeuges Sie plünderten die Taſchen der Zu⸗ ſchauer nach Herzensluſt und ſchleppten weg, was ſte ergattern konnten. Man hatte einen eigenen Schlepperdienſt eingerichtet, um die viele Beute ſo⸗ fort in Sicherheit bringen zu können. Unter dem Sanitätsperſonal, das bei Unglücksfällen erſte Hilfe bringen ſollte, befanden ſich die Komplizen der Taſchendiebe und da ſie ſtets durch die Menſchen⸗ menge ſchlüpften und immer freien Durchgang er⸗ hielten, 5 n 5 gelang es ihnen, die Wertſachen aus 3000 Taſchen abzuſchleppen. ö Erſt ſpäter erfuhr man, daß die ganze Teufelsaus⸗ treibung von den Taſchendieben inſzeniert worden war, um ſich ein gutes„Arbeitsgebiet“ zu ſchaffen. Es ging alles nach Wunſch. Nur mit einem hatten die Verbrecher nicht gerechnet, mit den ſchlechten Straßen von Mugia. Durch die ungeheure Ueberlaſtung der vielen Menſchen gab nämlich das Pflaſter des Platzes nach, der Boden ſenkte ſich, es entſtand ein ungeheurer Tumult— man dachte an Erdbeben— und die Folge davon waren dreißig Schwerverletzte. Als das Unglück begann, wollten ſich die Taſchen⸗ diebe retten, ſie machten einander Zeichen und Zu⸗ rufe und aus ihnen konnte man erkennen, daß ſich die ganze Geſchichte um eine Inszenierung der raffi⸗ nierten Diebe handelte. Die Frau, die vom Dämon befallen war und die von ihm befreit werden ſollte, war eine Komplizin der Verbrecher und der be⸗ rühmte Angelhaken geweſen. Es gelang, einen großen Teil der Bande 1 zu verhaften. ö Man fand bei ihnen eine gewaltige Beute. Die Teufelsaustreibung hätte ſich gelohnt, wenn nicht... Hunderte Uhren, Börſen, Brieftaſchen, Halsbänder, Goldnadeln, Ketten, Armbänder fand man noch bei den Dieben. Man glaubt aber, daß weit mehr von dem gutorganiſiertn Schlepperdienſt ſchon beiſeite geſchafft worden war. Das größte Kreuz der Welt Es dürfte der deutſchen Oeffentlichkeit nur wenig bekannt ſein, daß in der Nähe der kleinen Stadt Stolberg im Südharz neben der größten deut⸗ ſchen Höhle und dem größten deutſchen Bergdenkmal auch das größte Kreuz der Welt zu ſehen iſt. Die zwei Kilometer lange unterirdiſche„Heim⸗ * kehle“ ſtellt ein großartiges Naturbild dar. Das Kyffhäuſerdenkmal wurde zur Erinnerung an Wil⸗ helm I. und die Neugründung des Deutſchen Reiches errichtet. g 5 Das große viereckige Kreuz auf der Joſephshöhle iſt als Denkzeichen für den Erlöſer aufgeſtellt wor⸗ den. Das auf der Höhe emporragende Kreuz wurde 1896 aus Eiſenkonſtruktion in Form eines 38 Meter hohen Turmes erbaut. Bequeme Treppen führen zu der Ausſichtsplattform, von der ſich ein herrlicher Blick über die ſüdliche Harzgegend bietet über die ſo⸗ genannte„Goldene Aue“ bis Nordhauſen zum Kuyff⸗ häuſergebilde. Das Gewicht des eiſernen Turms beträgt etwa 120 Tonnen. Eine große Halle im Erd⸗ geſchoß faßt etwa 500 Perſonen. * — * 3 1 1932 andet ale des au ein, m In⸗ angoon hohem angvon rankheit hen letzten ufgetreten, ellen kann uf nimmt. ankheit, ifgetretene Friſchen Vergif⸗ ſhter Tem⸗ m und all⸗ um akute td. 5 u Zer⸗ usſcheiden. ſogenannte he in dieſer aus einer fläche als nd alle die raus ent⸗ ſekennzeich⸗ Wenn die men ſie die die andere enuß von et ſind. Verrieſe⸗ hoffen ſehr en. Taſchen er Zu⸗ weg, was en eigenen Beute ſo⸗ Unter dem len erſte nplizen der Menſchen⸗ chgang er⸗ 1s 3000 Leufelsaus⸗ ert worden ebiet“ zu mit einem mit den ungeheure tämlich das tkte ſich, es n dachte an ren dreißig hie Taſchen⸗ n und Zu⸗ en, daß ſich g der raffi⸗ om Dämon erden ſollte, nd der be⸗ Bande tige Beute. ohnt, wenn Brieftaſchen, inder fand aber, daß lepperdienſt Belt nur wenig einen Stadt rößten deut⸗ zergdenkmal Ut zu ſehen iſche„Heim⸗ d dar. 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Dankbar erinnern wir uns der Hilfe, die uns aus allen Kreisen der Bürgerschaft und aus der näheren und Weiteren Umgebung geleistet Wurde, als wir zum Mannheimer Hilfswerk des vorigen Wirſters aufriefen. Die Not des Winters 1932/32 wird noch härter sein, Als die des letzten Minters. f 80000 bienschen stehen in Mannheim in öflenilicher Fürsorge. Tausende können nach den gesetzlichen Bestimmungen keinerlei Unterstützung be- kommen; sie alle hoffen, daß sie in diesem Winter nicht ganz im Stiche ge- lassen werden. Wir wollen diese Frwarſung nichi enfinuschen. Mannheimer Männer u. Frauen, schließt Euch mii uns zusammen, damit wir gemeinschaftlich versuchen, mit allen Kräften einen Damm zu errichten gegen die Flut des Elends. 5 uns die bitterste Not ein wenig zu lindern und laßt uns Sorge tragen, Zehntau- sende vor Verzweiflung zu bewahren. Alle Berufe, alle Stände seufzen unter den Schwierigkeiten unserer Zeit. Dennoch muß den Aermsten geholfen werden. 8 Wer im Vorjahre gegeben hat, der gebe in diesem Jahre mindestens ein leiches; Wer im Vorjahre noch zur Seité gestanden hat, der trete in diesem otwinter in unsere Reihen, denn unsere gemeinschaftliche Losung heißt Wir wellen nicht zulassen, dag Mannheimer Hilfswerk 1932/33 Der Ober bürgermeister; Der Landeskommissür: Dr. Helmerie a. Dr. Scheffelmeier Mannheimer Notgemeinschaft, Caritasverband, Evangel. Jugend- und Wohl- T er 1 verband, Arbeiterwohlfahrt, Christl. Arbeiterhilfe, Altkath. Wohllahrtsamt. Spenden nehmen folgende Stellen entgegen: Alle Mannheimer Banken, Städt. Sparkasse, Verkehrsverein, die Geschäftsstellen der Tageszeitungen! Mann heimer Tageblatt, Neue Badische Eandeszeitung, Neues Marmnbeimer Volks- blatt, Neus Mannheimer Zeitung, Volksstimme und die Geschäftsstelle de Mannheimer Hilfswerks, D 1, 5ſes Postscheckkonte Karlsruhe 16900). ers müssen sich di 0. Seite/ Nummer 475 Neue Mannheimer Zei tung 7 Mittag⸗Ausgabe PS I 72 den Tonfilm: Paul Nichier (Paulus van Geldern) Exiiz Kampers (GuuvogelAusbrecherkönig) Julius Falkensfein Der Hehler Schleich) Lizzi Waldmüller (Haschemmenstar) von Hans Hyan gelesen. Die Gestalten, mit denen die Leser wochenlang lebten, litten u hofften, sehen Sie Der Verfasser des Romans Hans Hyan schrieb auch das Manuskript für den gleichnamigen spannen- . Ein Krininal-Meisferfilm v. Uberwälfigender Wirkung Künstler ersten Ranges wirken in den Hauptrollen: Elga Brink (Greta von Heerström) Ellen Nichier (Martha Streckaus) Friedrich Kayssler (Schwurgerichts-Vorsitsend.) Lucie Höflich (Wirtschafterin Minna) Gan RSV 0 5 5 NIILLIONEN haben den packendsten Roman der ton. Theater Mannheim Mittwoch., den 12. Oktober 1932 Vorstellung Nr. 35— Miete M Nr. 3 Der Freise hüt z Oper in 3 Abteilungen zum Teil nach dem Volksmärchen„Der Freischütz“ von Friedr. Kind Musik von Carl Maria von Weber Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Karl Klauß- Bühnenbild: Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walter Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.15 Uhr Personen: Ottokar. regierender Graf Christian Könker Chöre: Kuno, gräflicher Erbförster Karl Mang Agathe, seine Tochter Else Schulz Aenne he n, ihre Verwandte Gussa Heiken Kaspar, I. Jägerbursche Hans Görlich Max, II. Jägerbursche Heinrich Kuppinger Samiel, der schwarze Jäger Franz Bartenstein Ein Eremit Albert Weig Kilian, ein Bauer Fritz Bartling Gertrud Jenne *(e Weiß Hilde Mattauch Marienetten- Spiele im Schloss Aopen rere e anläßlich der Ausstel- Brautjungfern bester lung im städt. Schloß. Mänthner Hünsller museum, Schattentheat. iind Puppenspiel“ EEE 1 7 Feng dle 2 Uisten Vorstellungen 16. Okt neichmitt. 5 Uhr u. abends.15 Uhr jery und Bätely Operette v. Goethe mit seligenössischer Musik von Johann Reichardt nieren: SOethe im Examen Aroteske von Bgon Frledelt und Alfred Polgar mit den berühmten Figuren von Olaf Gulbransson Harten v. Ak..- bis.90([ugendliche unt. U lahren die Halte) bet H. F. Heckel, O 3, 10, Buchhand- lung Dr. killmann, P 7. 19. im Schloßmuseum. 2.00, S. 00,.00,.40 Uhr Ne Raden Sallgken Alhambrag un Verkehrsverein. 73 0 Mannbelmer Konzertoſrektlon Heinz Hoffmelster, R 7, 82 3 Machmillags- Uallee treffen sich die Damen bei WELIEHREUrnEn am Wasserturm Die Konditorei der feinen Spezialitäten. Lein Machmitagskonzer! Abends verstärktes Orchester mit Gesang-Einlagen moderner Schlager. 1150 Heute letzter Jag! Ein Tonfilm zum Gedenktag der Schlacht bei Tannenberg! „Tannen berg“ Regie: Heinz Paul Hauptdarsteller: Karl Körner Henry Pleß Hans Stüwe Käthe Haack G. H. Schnell U. V. à. Dazu: Der Weg nach d. Süden und die Neueste FOA-Tonwoche S—— Xv—ð Jug endliehe haben Zutritt! .00,.00,.00,.45 NAD lO-Anlagen Reparaturen. 8469 adlo- Hoffmann, P3, 12. Neporler Hol unser neuer Tonfilm Ein Kriminalreißer a großen Fo mats In fast übermäßigem Tempo Wechseln Ueberraschungen und verblüffende Wendungen u. halten die Zuschauer in nervöser Span- nung bis zum Schluß 10 mul ein Kriminalfilm wirken 5 Darsteller: 8 Hermann Snerlmanns Elga Brink Harry Hardt Julius Falkenstein 2. Film die nacht hör den Lade e Idle Seschichte einer großen Lebe) Aufwühlend und ergreifend die Handlung mit Hann! fHeſnwad u. Angelo foraf eg tun.00, letate Vorstellg.;. 00 Uhr Audi bei diesem großen— 12 Drogramm benalten unsere Zugskarten ihre Gültigkeit Dazu ein abwechslungsreiches Belprogramm! FPAafe-wWoechel Nur heute Mittwoch u. morgen donnerstag Leni Riefenstahl, Sepp Rist, Ernst Udet in Dr. A. Faneks Nürme iber deff MHontbhlane 2. Marry Liedtke Fr. Kampers, M. Paudler, H. 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